Pur NE OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. Entomologische Zeitung. Herausgegeben von dem ; entomologischen Vereine zu STETTIN. Dreiundvierzigster Jahrgang. - ie Ta ee Stettin 1882. Druck von R. Grassmann. | ..nsdanagandırall - 5 y ER "onen srerlvaigolomelite e: ( sanyidal 43 \aalvtaivbruienieh Be ae he ee AN el N naninmeenıah) SE Neil“ Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin. Bedaetion: In Commission bei den Buchhandl. D Vereins-Präsident, 77 Fleischer in Leipzig und R. Fried- nt rasident. länder & Sohn in Berlin. No. 43 43. Jahrgang. Januar--März 1882. Käfer-Larven beschrieben von Professor Bosemhauer. *) l. Silpha nigrita Crtz., alpina Grm. Heer kannte, als er in seinen Observat. entom. pag. 24 die Larve dieses Käfers beschrieb, deren Puppe nicht. Sie sei daher von mir hier nachgetragen. Ich habe sie im Juni auf Bergen Tyrols ziemlich häufig unter Steinen mit den Larven gefunden. Es hängt manchen Puppen die schwarze Larven- haut noch fetzenartig an. Puppe 6L. lang, über die Brust 3 L. breit, walzenförmig, gegen das Ende etwas zugespitzt, im Allgemeinen unbehaart, gelblich. Kopf herabgebogen, flach; die Fühler verlaufen. ge- rade nach außen und hinten und werden zum Theil von dem flügelarlig abstehenden Seitenrand des Halsschildes bedeckt, Oberlippe durch einen tiefen Einschnitt zweilappig... Halssehild groß, gewölbt, die Seitentheile etwas ausgezogen, flügelartig abstehend.. Am vordern Rand stehen beiderseits zwei kleine schwarze, spitze Dornen, von welehen an der Seitenrand mit ganz feinen, schwarzen Härchen besetzt ist. Ueber die Mitte verläuft eine feine Längsfurche. Flügeldecken schmal, glatt, vorn etwas zugespitzt, die Unterflügel stehen nach iMmnen etwas vor. Schildchen groß, quer gefurcht. Die Hinterleibsringe sind. ”) Aus dem Nachlasse des Verewigten, uns durch die Güte der Herren Rosenhauer jum., Dr. Alt und Lieut. Will übermittelt. f Red. 4 gegeneinander leicht beweglich, oben und unten gewölbt; die untere Hälfte des Ringes läuft seitlich an den ersten 8 Seg- menten in einen fleischigen, spitzigen Höcker aus, auf welchem eine lange, steife, unten braune, oben weißliche Borste sitzt; die obere Hälfte ist seitlich in ein kleines Läppchen ausgezogen, welches sich an die Höcker anlegt. Auf dem letzten Segment stehen zu Seiten des fleischigen, wulstigen Afters zwei fast 1 L. lange, fleischige, quergewulstete Zapfen, die an ihrer Spitze zwei lange, gelbliche, steife Borsten tragen. Die Beine sind kräftig, glänzend gelb; am untern Ende der Schiene be- findet sich am vordern Rand ein spitziger, horniger Zapfen. Die beiden vordern Paare sind nach außen und oben gerichtet; die-Kniee liegen unter dem überstehenden Rand des Hals- schilde. Von dem 3. Paare ragt das Knie nach hinten unter den Flügeldecken hervor; die Fußglieder liegen auf der Bauch- seite nebeneinander und reichen fast bis an die Hinterleibspitze. 2. Siülpha tristis 11. Die Larve fand ich einzeln bei Hochwasser auf Wiesen. Häufig kommt sie im Sommer mit der von $. obseura in meinem Hausgarten vor, wo sie von allerlei Abfällen lebt und unter hingelegten Steinen leicht zu ködern ist. Sie ist stattlich und bewegt sich schnell. Von der Mitte des August an ver- puppt sie sich in einer sehr geräumigen Erdhöhle. Die Puppe ist sehr beweglich und entwickelt sich zu Ende des August und im September zum vollkommenen Thier. Larve lanzettförmig, nach hinten stark verschmälert, flach, 7 L. lang, vorn 21/,, hinten 11/, L. breit, schwarzbraun, glänzend, unbehaart. Kopf rund, auf dem Scheitel gewölbt, feinkörnig, braun; Stirn abgeflacht, gelblich glänzend. Fühler sgliediig, mit langen Gliedern, die an ihrem untern Ende etwas angeschwollen, weiblich, sonst braun sind. Die Fühler ent- springen von einer breiten, weiblichen Basis. Augen 5, von denen 3 dicht nebeneinander im Dreieck stehend, oben und hinter den Fühlern, 2 unter denselben sich befinden. Kopf- schild mit der Stirn verwachsen; Oberlippe hormig, halbmond- ‘_förmig, in der Mitte rothbraun. Mandibeln sehr kräftig, an der Spitze schwarzbraun. Taster Agliedrig, die Glieder kuotig angeschwollen, weiß und -graugelb geringelt. Die Stirn mit feinen, gelben Borsten besetzt. Die Thorax- sowie sämmitliche Hinterleibsringe bis auf den letzten sind seitlich flügelartig aus- gezogen. Die Flügel sind am hintern Winkel an den Brust- ringen etwas abgerundet, an den Hinterleibsringen zugespitzt und enden hier in eine feine Borste. Der vordere Theil der s Flügel, die sich gegenseitig decken, ist schwarzbraun, der hintere gelblich weiß, durchscheinend. Der Prothorax re noch einmal so lang als die übrigen Ringe und zeigt eine feine Längsfurche in der Mitte; der vordere Winkel ist bogenförmig abgerundet. Das letzte Segment trägt zu beiden Seiten des weit hervorgestülpten, gerade abgestutzten Afters, zwei lange graugelbliche, an der Spitze schwarze Dornen, welche ir über den After hinausragen. Bauchseite etwas heller als der Rücken, elänzend. Auf der Bauchseite des vorletzten und letzten Segments, besonders dicht an der Unterseite des Afters befinden sich kurze, feine, glänzend gelbe Härchen. "Beine lang, kräftig; Oberschenkel graugelb; Schienen und Tarsen schwarzbraun, dicht mit kurzen, gelben Borsten besetzt; Kralle lang, stark. Puppe 5?/; L. lang, über der Brust 3 L. breit, lividweiß, mattelänzu.”d- Kopf herabgebogen, Hinterleib eingebogen. Kopf längsgestrichen, Das große Brustschild dicht mit sehr kurzen, wie abgeriebenen, braunen Börstchen bedeckt, die an den Rändern, namentlich an uon seitlichen, sehr dieht stehen; über dem Kopf je 2 lange, vor- una aufgerichtete, braune Borsten- haare; ein ebensolches steht seitlich An Jedem Hinterleibsegment und auf den 2 ziemlich dicken, weißen, zipfelartigen Fortsätzen an der Hinterleibspitze. Der After gelblich gefärbt. Die Flügel stehen unter den Flügeldecken gut Lervor. 3. Cueujus sanguinolentus Linn. Nördlinger hat, wie er in seinen Nachträgen zu Ratzeb. Forstinsecten $. 46 und in der Lebensweise von Forstkerfen $. 3 berichtet, dieses Insect im Juli bei Kreuth häufig an Ahorn (Acer pseudoplatanus), beobachtet. Um von diesem schönen Käfer die Larven zu bekommen, wandte ich mich bittend an Herrn Ulrich, Forstmeister, damals Oberförster im Dorfe Kreuth in Bayern, und habe die Freude gehabt, daß er für mich mehrere Larven desselben im August sammelte. — Nördlinger möchte bezweifeln, daß die genannte Art nach Erichson unter Eichenrinde lebe; ich kann aber bemerken, daß vor Jahren in der Mitte des August dieselbe für mich auf den großen Holz- lagern des Herrn v. Cramer-KRlett in Nürnberg ın Mehrzahl unter Eichenrinde gesammelt wurde, und ich habe sie selbst lebend vor mir gehabt. Larve 9 L. lang, 11/3 L. breit, nach hinten etwas an Breite zunehmend, sehr platt, hornig, glänzend, gelb, an dem Seitenrand mit einzelnen weißlichen Borsten besetzt. Der Kopf ist hornig, ‚breiter als die Brustringe, an den Seiten nach hinten 6 aufgetrieben. Die Stirn zwischen den Mandibeln nach vorn vorgezogen, Kopfschild nicht abgesetzt, Lefze mit demselben verwachsen, sämmtliche Theile etwas dunkler bräunlich als die seitlichen Auftreibungen des Kopfes. Fühler A4gliedrig; das erste Glied klein, ringförmig, das zweite am stärksten, das dritte etwas länger als das zweite, das vierte dünn, griffel- förmig, an der Spitze mit feinen Börstechen besetzt. Die fünf Ocellen stehen hinter den Fühlern, auf den seitlichen Auf- 'treibungen des Kopfes in zwei Querreihen angeordnet, von welchen die erste aus 3 Ocellen, die einen nach vorn offenen Winkel bilden, die zweite aus 2 Ocellen besteht. Die Man- dibeln gebogen, mit zweizähniger Spitze und einfachem Innen- rande. Maxillartaster kurz, Sgliedrig. Die Brustringe sind. schmäler als Kopf und Hinterleibsringe. Der Prothorax ist etwas länger, an den Seiten weniger gerundet als Meso- und Metathorax. Ueber ihre Mitte verläuft eine tiefe Längsfurche, welche sich auch auf die ersten acht Hinterleibsringe fortsetzt, dort aber viel weniger tief ist. An den Seiten dieser Furche befinden sich grubige Eindrücke, welche bis an die Seitenränder ‚reichen, wodurch diese etwas aufgewulstet erscheinen. Die Hinterleibsringe nehmen bis zum achten an Länge und Breite etwas zu, so daß dieser als der größte erscheint, das letzte Segment ist klein. Zu jeder Seite der Mittelfurche befindet sich auf jedem Ring ein kreisförmiger Eindruck. Die Seiten- ränder stellen durch zwei kleine, spitze Hervorragungen, von welchen die hintere größer ist und welche mit weiblichen Borsten besetzt sind, eine zweifach gebrochene Linie dar. Am achten Segment wird die hintere dieser Hervorragungen zu einem nach hinten gerichteten Zapfen, der durch eine Furche vom Mitteltheil abgesetzt erscheint. Einwärts von diesem Zapfen ist zwischen dem achten und neunten Ring beiderseits ein kleiner, horniger, zweigliedriger, dornartiger Fortsatz ein- gelenkt; unter demselben befindet sich ein weit größerer, mit der Spitze nach hinten und abwärts gerichteter, klauenförmiger Fortsatz, welcher mit dem der andern Seite den röhrenförmigen, ein- und ausziehbaren After umschließt und mit gelblichen Borsten besetzt ist. Das kleine neunte Segment läuft in zwei etwas divergirende, nach oben gebogene, hornige, spitzige Hörner aus, welche am Grunde zwei kleinere, aufgekrümnte, an der Spitze mit Borsten versehene Zacken tragen. An der Unterseite der Hörner, diesen Zacken gegenüber, befindet sich eine kaum angedeutete Erhöhung, auf welcher eine starke ‚Borste sitzt. Das erste Stigmenpaar stellt einen röhrenförmigen Fortsatz zwischen Prothorax und Mesothorax vor; die übrigen 7 sitzen über: den eben erwähnten seitlichen Hervorragungen in der Mitte des Ringes, das neunte Paar an der Spitze des achten Hinterleibsringes an der Basis des oben erwähnten zapfen- förmigen kises, Die Beine sind nicht lang, an den Seiten der Thoraxringe eingelenkt. Hüfte kurz, Bl etwas länger, Schenkel und Schiene gleich lang, Fuß eine einfache, scharfe Klaue. Die Farbe ist gelb; sämmtliche Abschnitte sind mit vereinzelten Börstehen besetzt. In der Stettiner entom. Zeit. 1851, Tab. II, befindet sich eine Abbildung der Larve und Puppe von Cucujus haematodes von Hın. Aßmann. Ist die Zeichnung, welche freilich nicht ganz mit der von Eriehson, Bd. 3, S. 310 gegebenen Beschrei- bung dieser Larve stimmt, richtig, 80 wäre in Bezug auf das letzte Hirterleibssegment ein wesentlicher Unterschied der Larve von Cue. sanguinolentus und haematodes darin, daß bei ersterer die Hörner viel weniger divergiren als bei letzterer, und daß die an der Oberseite aufsitzenden kleineren Zacken bei san- guinolentus in der Richtung der Hörner verlaufen, während sie bei haematodes mit den Spitzen zwischen die weit aus- einanderstehenden Hörner treten. Zu bemerken ist endlich noch, daß bei der hier beschriebenen Art das achte Hinterleibs- segment seitlich nicht gerade und nicht so auffallend lang ist als bei haematodes, sondern nur kaum merklich eine etwas größere Länge als bei jener zeigt. 4. Dermestes bieolor Fabr. Den genannten Käfer findet man einzeln während der warmen Jahreszeit in Häusern, und ich habe ihn selbst zur Nachtzeit im Fluge beobachtet. Er und seine Larve werden sich in normalen Verhältnissen mit allerlei thierischen Abfällen begnügen. Wenn aber einmal bei einer günstigen Gelegenheit diese Thiere sehr überhand nehmen, so müssen sie auch andere Nahrungsstoffe aufsuchen, und das geht so weit, daß sie selbst junge Nesttauben anfallen und an ihnen zehren, worüber schon eine Andeutung geschieht in der Stettiner entom. Zeit. 1871, S. 306. Es suchen ja allerlei Insecten bei großer Vermehrung andere Nährstoffe als ihre gewöhnlichen auf, warum soll das bei unserm Käfer nicht auch stattfinden können? Vor etwa 20 Jahren berichtete mir Herr Kaufmann A. v. Dommer in Danzig von einem solchen Raubanfall, sendete mir auf meinen Wunsch viele Käfer und Larven und berichtete mir schriftlich und mündlich darüber Nachstehendes: Auf meinem Landgute wurden Klagen laut, daß keine jungen Tauben mehr für die 8 Küche zu haben wären, weil dieselben in ıhren Nestern ab- stürben. Ich untersuchte nun das Tiaubenhaus und fand, dab die im Neste sitzenden jungen Tauben von einer großen Menge von Thieren und Larven obigen Käfers befüllen waren, die namentlich auf der Unterseite der zarten Flügel saßen und hier die Haut, die Muskeln und die Flügelkeime anfraßen und auch große Löcher in die von den Flügeln bedeckte Brust nagten, wodurch die Tauben zu Grunde gingen. Larve 7 L. lang, 1!/, L. breit, walzenförmig, hinten zu- gespitzt, schwarzbraun, mattglänzend, auf der Unterseite gelblich- grau, dicht und lang behaart. Kopf rundlich, gewölbt, fein- körnig, glänzend, schwarzbraun, dicht mit bräunlichen Haaren besetzt. Ueber den Scheitel verläuft bis zur Stirn ein gelblicher Streifen; ein heller Fleck von gleicher Farbe befindet sich hinter den Fühlern, wo die 6 Augen sitzen. Kopfschild ab- gesetzt, Oberlippe vorgestreckt, in der Mitte leicht ausgeschnitten, Mandibeln vorstehend, schwarz. Brust- und Hinterleibsringe sind mit glänzenden, braunen, hornigen Schienen , besetzt, die vom 6. Hinterleibssegment an mehr und mehr auch auf die Bauchseite übergehen, am 8. nur noch in der Mitte einen feinen Streifen frei lassen und das letzte Segment vollständig umgeben. Der Prothorax ist um die Hälfte länger als die übrigen Segmente und hat ebenso wie der Meso- und Meta- thorax eine feine Längslinie in der Mitte. Das letzte Segment trägt über dem vorgestreckten After zwei starke, hornige Dornen, welche fast gerade (schwache Krümmung nach vorn und oben) nach hinten verlaufen, und deren äußerste feine Spitze nach unten gebogen ist. Die Behaarung besteht in steifen, bräunlichen Borstenhaaren am hintern Rand der Schienen und längeren dicht davor; am Prothorax sind auch der Vorderrand und die Seitenränder mit steifen Haaren besetzt. Die Üinterseite ist gelblichgrau, mit steifen, gelblichen Haaren dicht besetzt. Beine lang, kräftig, graugelb, an der Vorderseite der Schenkel eine glänzende hornige, dunklere Platte, an der Außenseite derselben längere Behaarung, Schienen und Tarsen mit kurzen Borsten. Klaue stark. Von der Larve des D. lardarius unterscheidet sich die des D. bicolor, abgesehen von der Größe, hauptsächlich durch die dunklere Färbung des Kopfes und Leibes, die bei D. lardarius mehr röthlich ist, durch den hellen Streifen auf dem Scheitel, sowie durch die Richtung der Dornen am 9. Segment, die bei D. lardarius ausgesprochen hakenförmig, nach unten gebogen sind, während sie bei D. bicolor zuerst schwach nach oben gekrümmt und erst an der Spitze nach unten gerichtet sind. Die Puppe kenne ich nicht. 5. Dermestes laniarius I. Die durch ihre langen Haare sehr kenntliche Larve habe ich im Freien einzeln auf sandigen Wegen und an trockenem Aas im Sommer gefunden. Am 19. August fand ich im Sande eine Puppe, welche sich am 30. d. M. zum Käfer entwickelte. Larve 6L. lang, 1!/, L. breit, walzenförmig, hinten ver- schmälert, schwarzbraun, mattglänzend, lang behaart. Kopf rundlieh, gewölbt, röthlichgelb, glänzend, mit feinen, gelblichen Härchen besetzt. Kopfschild abgesetzt, Oberlippe vorgestreckt, in der Mitte leicht ausgeschnitten. Fühler hellröthlich. Prothorax um die Hälfte größer als die folgenden Segmente, honig, slänzend, am vordern und hintern Rand rothbraun, in der Mitte schwarzbraun, an den Rändern mit langen, steifen, röth- liehen Borsten besetzt. Die folgenden Segmente sind mit hornigen Platten bedeckt, welche anfangs nur bis zum Seiten- rand reichen, vom 5. Hinterleibssegment an aber schon auf die Bauchseite übergreifen, am 6. und 7. nur einen feinen Mittel- streifen übrig lassen und das 8. und 9. vollständig umgeben. Auf dem 9. Segment fehlen die 2 Dornen oder die Horn- gabel voliständig. Der After ist röhrig vorgestreckt, braun. Der Körper ist bedeckt mit röthlichen Borstenhaaren, die als kürzere, nach hinten gerichtete am hinteren Rand der Platten und als längere, abstehende, vor den ersteren entspringen. Die Haare werden naclı hinten zu länger und überragen die Leibes- spitze in diehten Büscheln. Die Unterseite ist gelblichweiß, dieht mit kurzen, gelben Borsten besetzt. Die Beine kräftig, hell, an der Außenseite der Schenkel längere Haare, Schienen und Tarsen mit kürzeren Borsten. Die Puppe ist 31/, L. lang und 11/, L. breit, eylindrisch, gewölbt, weiß, glänzend, die Flügel lang, die obern breit, rippig; die untern ragen nur ein wenig hervor; Augen braun; auf dem Hinterleibsrücken kleine, quere Hornplättchen, am Ende oben eine kleine, braune Horngabel. Die Kniee der hintersten Beine sind von den Flügeln verdeckt; ihre T’arsen ragen schon weiter oben vor den Flügeln vor. Halsschild und Hinterleib ziemlich dieht mit braungelben Haaren besetzt, die seitlich am Hinterleib zu dichten Büscheln sich zusammenhäufen. 6. Dermestes atomarius Er. Die Larven dieser Art habe ich in größerer Zahl vom Herrn Pfarrer Konow aus Mecklenburg erhalten, der sie an der Ostsee gesammelt hatte. Larve 5L. lang, 1 L. breit, eylindrisch, hinten zugespitzt, auf dem Rücken schwarzbraun, mattglänzend, auf der Unter- 10 seite weiß, dicht mit gelbröthlichen Haaren besetzt. Kopf rund, gewölbt, nebst den Mundtheilen schwarz, mattglänzend, dieht mit gelblichen Haaren bedeckt. Kopfschild abgesetzt, Oberlippe vorgestreckt, leicht ausgerandet, Mandibeln vorstehend. Brust- und Hinterleibsringe sind mit hornigen, schwarzbraunen Schienen bedeckt, die bis an den Seitenrand reichen, vom 7. Hinterleibs- ing an aber immer mehr auch auf die Buuchseite übergreifen, üm am 9. die Rücken- und Bauchseite vollständig zu umkleiden, so daß die weiße Färbung der Unterseite schon vor dem Leibesende in einer allmälig zugehenden Spitze aufhört. Der Prothorax ist etwa üm die Hälfte größer als die übrigen Segmente; ei hellerer Längsstreif in der Mitte ist nicht zu sehen. Die Behaarung besteht in kürzeren, steifen, nach hinten gerichteten, gelbröthlichen Borsten am hintern Rand der Schienen und in längeren, büschelförmigen Borstenhaaren, die unmittelbar vor den ersteren entspringen und gegen das Leibesende länger werden und dasselbe nach hinten weit überragen; am Prothorax stehen am Vorder- und Seitenrand nach vorn und auswärts gerichtete Haare. Die lederartige Unterseite ist dieht mit steifen, gelblichen Haaren besetzt. Auf dem letzten Segment sitzen über dem röhrenartig vorgestreckten, braunen Alter ein Paar starke, nach oben und vorn hakig gebogene, hornartige Dornen. Beine kräftig, hornfarben; Außenseite der Schenkel mit längeren Haaren besetzt. Tarsen schwarz mit kurzen Borsten. 7. Dermestes Sibiricus Er. Aus Sarepta in Rußland habe ich durch Christoph die Larven dieses Käfers in Mehrzahl erhalten. Larve walzenförmig; am Ende etwas zugespitzt, 6 L. lang, 11, L. breit, bräunlich, lang behaart. Kopf rund, gewölbt, braun, an den Seiten hinter den Fühlern eine hellere Stelle, auf welcher die 6 Augen stehen, mattglänzend, mit gelb- vöthlichen Haaren dicht besetzt. Kopfschild deutlich abgesetzt, Oberlippe vorstehend, leicht ausgerandet, Mandibeln schwarz. Pıothorax noch einmal so lang als die übrigen Segmente, hornig, glänzend braun, mit hellerem Längsstreif in der Mitte, der sich auf die übrigen Segmente bis zum Körperende fort- setzt. Der Prothorax ist kurz behaart; an dem Vorder- und Seitenrand, sowie etwas vor dem Hinterrand sitzen längere, gelbröthliche Borsten. Auf jedem der folgenden Segmente be- finden sich braune, hornige Schienen, an deren hinterm Rande kurze, steife, nach hinten gerichtete Borsten und davor längere gelbrothe Haare sich befinden. Diese Schienen greifen gegen das Körperende immer weiter auf die Bauchseite über und 11 umgeben das letzte Segment vollständig. Auf dem letzten Segment befinden sich kurze, starke, hakenförmig nach oben gebogene Dornen. Der After ist vorgestreckt. Die Unterseite ist graugelb, dieht mit kurzen, geiblichen Borstenhaaren besetzt. Beine kräftig, mit gelben Haaren besetzt, hornfarben. 8. Dermestes vulpinus Fabr. Aus verschiedenen Gegenden des südlichen Europa’s habe ich die Larven erhalten, häufig auch von Manila, wo sie in Häusern an Talg sich vorfanden. Eine Puppe bekam ich von Granada in Andalusien, welche in einer über 5 L. langen, innen glatten Höhlung eines Polyporus, wohl des squarrosus, an einem Pappelbaum lag und sich hier im Juli entwickelte. Sie war über 4 L. lang, zart, dicht fein behaart, der des lardarius sehr ähnlich. Larve walzenförmig, hinten zugespitzt, 6 L. lang, 1 L. breit, schwarzbraun, mit langen, fuchsrothen Haaren besetzt. Kopf rund, gewölbt, schwarzbraun, matt, körnig, Kopfschild abgesetzt, Oberlippe hornig, vorn leicht ausgerandet. Kopf- schild, Oberlippe und die 4gliedrigen Fühler sind hornfarben, glänzend. Augen 6. Der Kopf ist mit langen, röthlichen Haaren besetzt. Der Prothorax fast noch einmal so lang als die folgenden Brustringe; er ist wie die sämmtlichen übrigen Leibes- ringe schwarzbraun, mattglänzend, mit hellerem gelbgräulichem Mittelstreifen, der sich über die übrigen Leibessegmente bis zum Körperende fortsetzt. An dem Vorder- und an den Seiten- rändern befinden sich nach vorn und außen abstehende, lange, steife, fuchsrothe Borsten, eben solche, nach hinten gerichtet, etwas vor dem Hinterrand des Prothorax. Auf jedem der übrigen Leibesringe befindet sich. eine quere, hornige Schiene, an deren hinterem Rande steife, nach hinten gerichtete, röth- liche Haare und davor lange, fuchsrothe Borsten sich befinden. Auf dem letzten Segment sitzen über dem vorgestreckten After zwei kurze, gerade nach hinten gerichtete, hornige Dornen. Unterseite gelbgrau, lederartig, mit kurzen, gelblichen Borsten ziemlich dicht besetzt. Beine kräftig, bräunlich, an der Außen- ‚seite der Schenkel mit langen, röthlichen Haaren besetzt. Kralle stark. 0, Dermestes tessellatus Fabr. Am 15. Juli 1849 nahm ich aus Eichenhecken eines Gartens hiesiger Stadt viele große Nester der Bombyx (Porthesia chrysorrhoea und brachte sie behufs der Erziehung von Ichneu- moniden in einen Glaskasten. Im August bemerkte ich dabei 12 Häute eines Dermestes und sah Ende d. M. ein Paar Puppen desselben frei auf dem Boden liegend. Am 21. September fand ich zu meinem Erstaunen eine Menge frisch entwickelter Exemplare des D. tessellatus Fabr. Er. vor, welchen Käfer ich außerdem nie um Erlangen gesammelt habe. — Ganz ähnlich ist nach Perris das Leben des D. aurichalceus Kst., den er häufig in den Nestern der Cnethocampa pityocampa und processionea beobachtete, s. Annal. d. 1. soc. Ent. de Fr. 1853 und 1366. Bezüglich des D. tessellatus berichtet schon Ratzeh. 1839 in seinem I. Nachtrag zu den Forstinseeten, daß er sich auf Raupenzwingern einfinde und von den trocknen Häuten jener lebe. | Larve (unausgewachsen) 3 L. lang, ®/, L. breit, walzen- förmig, hinten ‚zugespitzt, dunkelbraun, mattglänzend, auf der Unterseite weißlich, mit weißlichen Borstenhaaren dicht besetzt. Kopf zund, gewölbt, glänzend, gelblich, mit einem dunkleren braunen Fleck auf dem Scheitel, mit weißlichen Haaren dicht besetzt. Der Proihorax und die übrigen Leibesringe sind mit hornigen, glänzenden, schwarzbraunen Schienen bedeckt, die vom '6. Hinterleibssegment an auch die Bauchseite decken. Am 9. Segment ist der. braune, eylindrische After vorgestreckt; über demselben befinden sich keine Dornen oder Horngabel. Der Körper ist mit weißlichen, gegen das Ende mit längeren, braunen Borstenbaaren besetzt, die als kürzere, nach hinten gerichtete, am hintern Rand der Schienen, als längere, ab- stehende, vor den ersteren entspringen. Am Prothorax sind alle Ränder behaart. Unterseite weißlich; Beine kräftig, hell, an der Außenseite der Schenkel länger behaart, sonst mit kurzen Borsten besetzt. Die Puppe ist 3 L. lang, etwas über 1 L. breit, eylin- drisch, gewölbt, zart, weiß, glänzend, fein behaart, die Flügel schmal, lang, die obern rippig, Hinterleib zugespitzt, amsEnde oben mit: einer braunen Horngabel, 10. Silpha (Xylodrepa) 4-punctata Linn. Durch den Hausarzt an der Gefangenenanstalt in Kloster- Ebrach, J. Kreß, habe ich die Larven dieser Art, welche er im Steiger Wald sammelte, in Mehrzahl erhalten. Larve cylindrisch, langgestreckt, hinten verschmälert, I0"E lange, 2 %. breit, schwarzbraun, glänzend, unbehaart. Kopf flach, vorn abgestutzt, selbbraun, glänzend. Kopfschild mit der Stirn verschmolzen, Oberlippe nur ein ganz schmaler horniger Saum. Oberkiefer sehr kräftig, . i \ vorst-" an der Spitze zweizahnig, braun. Fühler gelie” * enend, an „wu rg. die Glieder lang, a 13 braun, das 2. Glied an seinem untern Ende besonders aufge- trieben. Augen 5, 3 oben und hinter den Fühlern, 2 unter denselben. Die Brustringe sowie sämmtliche Hinterleibsringe sind glänzend schwarzbraun, glatt und haben bis auf den letzten Hinterleibsring an der Seite flügelartige Fortsätze, welche weniger glänzend sind und deren hintere Winkel an den Brust- Yingen abgerundet, an den Hinterleibsringen ‘zugespitzt und hier mit zwei Borsten, einer stärkeren an der Spitze und einer schwächeren, etwas nach einwärts, besetzt sind. Die Flügel ragen über den hintern Rand des betreffenden Ringes hinaus und decken sich gegenseitig. Auf den Brustringen befindet sich in der Mitte eine feine Längsfurche, auf dem Prothorax außer- dem noch eine bogenförmige, mit der Convexität nach hinten gerichtete Querfurche, die an dem vordern Winkel beiderseits entspringt und nach hiuten nicht ganz bis zur Mitte des Seg- ments reicht. Am letzten Segment ist der After eylindrisch vorgestreckt, gelblich, am Rande mit feinen, gelblichen Härchen besetzt; zu beiden Seiten sitzen starke, braune Dornen, die bis zum Rand des Afters reichen. Beine lang, sehr kräftig, grau- - selb mit schwarzen, steifen Borsten besetzt; Kralle kräftig, lang. P 11. Thanatophilus sinuatus Fabr. Im Juni kommt die Larve hier auf sandigem Boden an Aas häufig vor. Vom 26. Juni an geht sie in die Erde und macht sich eine geräumige Höhlung, in der sie sich verpuppt: der Käfer ist dann vom 8. Juli an ausgebildet. Larve 5 L. lang, 11/, L. breit, eylindrisch, nach hinten etwas zugespitzt, kaum abgeflacht, rothbraun, glänzend, mit feinen, weißlichen Härchen besetzt. Kopf rund, gewölbt, schwarzbraun glänzend. Fühler 3gliedrig, auf einem helleren, breiten Höckerehen entspringend. Augen 5, 3 über und 2 unter den Fühlern. Kopfschild mit der Stirn verwachsen; Oberlippe hornig, quer, nicht ausgerandet. Der Prothorax länger als die übrigen Brustringe, glänzend, braun, mit feinen, weißen Härchen bedeckt, quergefurcht und mit feiner Längslinie in der Mitte versehen. Der dünne Seitenrand ist etwas aufgebogen. Der Meso- und der Metathorax gehen seitlich in ein rundes Läpp- chen aus. Die folgenden 8 Hinterleibsegmente tragen zu beiden Seiten dreieckige, nach hinten gerichtete, mit scharfer Spitze versehene Fortsätze. Am letzten Segment, welches keine seit- lichen Fortsätze hat, ragt der After in Form eines Cylinders weit hervor. An seiner Basis stehen auf dem Rücken zwei lange, 2gliedrige Dornen, welche den After weit überragen, und deren erstes Glied noch einmal so lang‘ als das dünnere 14 Endglied ist. Die Unterseite ist hell, gelblichweiß. Auf den Hinterleibssegmenten sitzen große, glänzende, braune Platten, welche fast die ganze Breite einnehmen. ‚Die Unterseite der dreieckigen seitlichen Fortsätze ist hohl. Die Beine sind kräftig, lang, glänzend braun, mit starken, gelblichen Borsten besetzt. Klaue lang, stark. Die Puppe ist 5 L. lang, auf der Brust, 2 L. breit, der Hinterleib gegen das Ende immer schmäler werdend, so dab die äußerste Spitze nur 2), L. breit ist. Sie ist zart, weib, sehr beweglich. Die Flügeldecken verhältnißmäßig kurz, der Hinterleib 21/5 I. lang. , Vor den bereits deutlich. gerippten Flügeldecken ragen die Flügel ziemlich stark vor, gehen aber kaum über. die Brust hinaus. Brust wenig eingebogen.. Fühler zwischen die Kniee der Vorderbeine und das Halsschild ein- geschlagen. Auf dem Halsschild stehen vorn seitlich über dem Kopf je 2 lange, starke, braune Borsten; die ganze Oberseite desselben und etwas schwächer der Kopf sind mit kurzen, hellröthlichen Borstenhärchen flaumartig bedeckt. Jedes Hinter- leibsegment Jäuft seitlich in eine starke Spitze aus und ist mit einem langen, braunen Borstenhaar besetzt. Die zwei zipfelartigen Fortsätze des Aftersegments tragen eine kurze, starre, tiefbraune Borste. Die hintersten Beine ragen bis zum Ende des dritten Hinterleibsegmentes vor. Vor der Entwick- lung wird die ganze Brust und das letzte Hinterleibsegment lebhaft 'bräunlichroth. Die vor den Flügeldecken hervorragen- den Flügel sind schwärzlich. — Der sich entwickelnde Käfer ist zart und bleieh. Die rothgefärbten Theile werden immer lebhafter roth, dann die Flügeldecken grau mit prächtigem Seidenschimmer. Bald wird der ganze Käfer dunkler — zu- letzt auf der Unterseite — und ist in etwa 24 Stunden aus- gefärbt. ..12. Phosphuga reticulata Fabr. Die Larve lebt im April sparsam auf dem Luzerner Klee. Am 14. Mai fand ich sie auf dem Walpurgisberge (Jura) in größerer Zahl auf einem Brachfelde, an den Blättern einer Wicke (Vieia), besonders gerne an Silene inllata fressend. Zu Ende des. April und im Mai gingen sie zur Verwandlung in die Erde, aus der das, vollkommene Thier vom 15. Mai an hervorkam. } Larve lanzettförmig, flach, 7 L. lang, vorn 3 L., hinten 1 L. breit, schwarz, dicht mit ganz kurzen, feinen, schwarzen Härchen bedeckt, mattglänzend. Kopf rund, schwarz, Scheitel und. Stirn gewölbt, mit feinen, schwarzen Härchen bedeckt. 15 Kopfschild mit der Stirn verwachsen. ÖOberlippe vorgestreckt, in der Mitte eingekerbt, zweilappig. Fühler schwarz mit 3 langen Gliedern, die auf einer breiten, graulichen Basis ent- springen. Augen 5, 3 oben und hinter, 2 unter den Fühlern. Oberkiefer kräftig, an der Spitze mit 2 Zähnen. Der Prothorax ist noch einmal so lang als die übriger Brustringe, mit feinen, schwarzen Härchen besetzt und zeigt eine feine Längsfurche in der Mitte und eine bogenförmige, mit der Convexität nach hinten gerichtete Querfurche, die beiderseits am vordern Winkel beginnt und deren Scheitel nicht ganz bis zur Mitte des Seg- ments reicht. An den Seitenrändern sitzen flügelförmige Läppchen, deren vorderer und hinterer Winkel abgerundet ist, und die nach hinten etwas über den hiptern Rand des Segments hinausragen und das entsprechende Läppchen des folgenden Ringes decken. Ihr Rand ist kurz gewimpert. Der Meso- und Metathorax, sowie die folgenden Hinterleibssegmente sind auf dem Rücken glatt, kurz schwarz behaart und haben alle seitlich eben solehe Fortsätze, wie der Prothorax, deren hinterer Winkel an den Brustringen noch abgerundet, an den Hinter- leibsringen aber etwas spitz ausgezogen und mit einer steifen, kurzen Borste versehen ist. Der Rand ist auch hier fein ge- wimpert. Das letzte Segment hat keine seitlichen Fortsätze. Der After ist weit vorgestreckt, eylindrisch; zu beiden Seiten desselben sitzen zwei kurze, starke Dornen, deren Spitze den Rand des Afters nicht ganz erreicht. Die Beine sind kräftig, lang, bräunlich, dieht mit steifen, schwarzen Borsten besetzt; Kralle sehr stark und lang. Puppe etwas eingebogen, 5 L. lang, weib, ‚glänzend, zart. Halsschild sehr breit, Hinterleib seitlich mit starken, zapfen- artigen Fortsätzen, jeder mit einem langen, fuchsrothen Borsten- haar. Körperende mit zwei langen, bleichen, spitzigen Anhängen. Sie liegt in einer 7 L. langen, ovalen Erdhöhle und ist, wenn beunruhigt, außerordentlich beweglich. . 13. Attagenus 20-guttatus Fabr, Die Larven habe ich mehrmals in größerer Anzahl in Baumhöhlungen von Eichen, Pappeln und Buchen an den Stellen, wo später der Käfer auf blühendem Weißdorn zu finden war, im März und April gesammelt. Die Verpuppung müßte zu Ende des April geschehen sein; denn ich fand am 10. Mai einige frisch entwickelte Käfer in dem Zwinger. Larve 5 L. lang, 1 L. breit, walzenförmig rund, nach hinten stark verschmäleiıt, schwärzlich braun, mattglänzend, dicht mit anliegenden Schüppchen bekleidet, Kopf klein, rund, 16 dieht mit feinen seidenartigen, schön goldigglänzenden Härchen besetzt. Die Körperringe sind mit hornigen Platten bedeckt, die sich gegenseitig decken und durch feine Schüppchen ein fein punktirtes, schwärzlich braunes Aussehen haben. An den Brustringen gehen diese Platten bis an den Seitenrand; an den Hinterleibsringen umfassen sie auch die Bauchseite. Ihr hinterer Rand, an den Brustringen auch der Seitenrand, ist mit kurzen, steifen, schwarzen Borsten besetzt; am Seitenrand des Leibes stehen einzelne, abstehende, längere, schwarze Haare. Am Leihes- ende befindet sich ein Büschel sehr langer, gelber, glänzender, etwas gewellter, nach hinten gerichteter Haare. Die Unter- seite ist heller, mehr graugelb. Beine sehr kurz, kräftig, roth- gelb, mit gelben, glänzenden Haaren dicht besetzt. Kralle lang, dünn. Bei der Verpuppung springen die 3 ersten Leibes- 'segmente oben der Länge nach auf und dehnen sich weit aus, um der hier liegenden Puppe Platz zu machen; auch die Kopf- decke spaltet sich. Die Puppe selbst kenne ich nicht. 14. Trogoderma versicolor Cıtz. Mit einer Insectensendung aus dem südlichen Europa er- hielt ich die Larven dieses Käfers in Menge. Sie hausten im Innern der Insecten und ich bemerkte davon im ersten Jahre nichts. Im zweiten fraßen sie sich ausgewachsen aus denselben an irgend einer Stelle durch ein Loch heraus, waren Mitte Juni erwachsen, verpuppten sich und das vollkommene Thier erschien voms4. August an. Die Verpuppung geschah in der aufgesprungenen Larvenhaut. | Larve A.L. lang, 1a L. breit, walzenförmig, gelblich- weiß, dicht behaart. Kopf hornig, glänzend gelb, mit gelb- lichen Haaren dieht besetzt. Oberlippe mit schmalem Saum, Mandibeln schwarz. Ocellen 6. Von den Brustringen ist. der erste am längsten, mit einer bräunlichen, glänzenden, hornigen Platte bedeckt, welehe dieht mit Haaren besetzt ist; die übrigen Brustringe, sowie die Hinterleibssegmente sind mit bräunlich- gelben, hornigen Schienen bedsckt, welche bis zum Seitenrand herabgehen; dieselben tragen zwei Reihen kürzerer Haare, von welchen die der vorderen nach vorn, die der hinteren nach hinten gerichtet sind. Auf den vier vorletzten Ringen befinden sich auf jeder Seite des Rückens sehr dichte, kurze Haare, bürstenförmig angeordnet, welche aufgerichtet werden können, An der Hinterleibspitze sitzt ein feiner Büschel langer, gelb- licher Haare, weleher leicht verloren geht. Bauchseite weib- lich, mit ganz kurzen, nach hinten gerichteten Härchen besetzt. Beine kurz, weißlich. = 17 Puppe eylindrisch, am Hinterleib zugespitzt, 13], L. lang, !/, L. breit, weißlich, glatt, mäßig glänzend, auf dem Rücken etwas bräunlich und dieht mit feinen, gelblichen Härchen be- setzt. Kopf vorgestreckt, weiß, gewölbt, zwischen den Augen in die Quere erhaben, Augen glänzend, dunkel gelbroth; Hals- schild gewölbt, dieht behaart. Flügeldecken und Flügel ab- stehend. kurz, gewölbt, glatt, zugestumpft, glasartig, durchsichtig, dieht mit ganz feinen Härchen besetzt. Hinterleib walzenförmig, am Ende zugespitzt, auf dem Rücken behaart, auf der Bauch- seite glatt, unbehaart, an der Basis des letzten Segments seit- lich ein kurzer, scharfer, weißer Dorn. — Die weit klaflende Larvenhaut ist durehscheinend, glänzend, die bräunlichen Rücken- schienen sehr breit, glänzend. 15. Hadrotoma nigripes Fabr. Im Frühlinge fand ich die Larven in größerer Zahl, aber immer einzeln, in altem Holze von Bäumen. Sie, verpuppten sich vom 4. April an, indem die Kückenhaut der Larve der Länge nach aufsprang und die Puppe aus dieser mit. ihrer obern Wölbung etwas hervorragte. Der Endpinsel der. Larve war abgefallen. Der Käfer entwickelte sich vom 14. April an. Die leeren Larvenhäute sind sehr glänzend und glatt, durchsichtig. Larve 31 L. lang, !/, L. breit, walzenförmig, am hintern Ende zugespitzt, gläuzend graubraun, auf dem Rücken glatt, auf der Bauchseite mit feinen, weiblichen Härchen besetzt. Der Kopf klein, rund, glänzend, graubraun, mit ganz feiner Behaarung; Mandibeln schwarz. : Prothorax länger, als die übrigen Segmente, mit brauner, glänzender, unbehaarter, horniger Platte, Die übıigen Brustringe sowie die Hinterleibsegmente, tragen pergamentartige, glänzendbraune Schienen, ‚die bis, zum, Seitenrand herabgehen. Am Leibesende sitzt ein. Pinsel vom langen, bräunlichen Haaren. Unterseite weißlich, mit feinen, weißen Härchen besetzt. Beine ziemlich lang, zart, graugelb,! Puppe 1?/, L. lang, !/, L. breit, gelblichweiß, zart, auf! dem Rücken gewölbt; Hinterleib walzenförmig, am .Ende\|zu-, gespitzt. aber stumpf, ohne Spitzen, endigend mit einem Paar kleiner: Höckerchen. Kopf und Halsschild sind etwas gräulich,, mattglänzend, unbehaart; Hinterleib mit ganz kurzen, feinen,, weißen Härchen besetzt. Flügel und Beine zart, weiß; die Flügeldecken mäßig lang. | 15. Hadrotoma marginata Payk. Die Larve lebt ähnlich der der H. cortiealis Eichh. einzeln an Eichenbäumen unter losen Rinden, in der Regel bei alten Schmetterlingsgespinnsten- oder sonstigen Insectenresten, auch 2 18 bei Spinnenweben; selbst in einem Kasten meiner Insecten- sammlung habe ich ein Stück gefunden. Sie häuteten sieh außerordentlich oft und verpuppten sich in meinem Zimmer schon zu Ende des März; der Käfer erschien gegen Ende des April; ich habe die Entwicklung aber auch erst am 25. October beobachtet. — Beim Verpuppen springt die Larvenhaut oben nach vorn ganz und bis zum letzten Segment auf, und die Puppe liegt hier, etwa bis zum Prothoraxsegment reichend, so daß daselbst ein freier Raum bleibt. Beim Zersprengen der Larvenhaut biegt sich die Puppe in die Höhe, d. h. sie wölbt ihren Rücken stark; wenn die Haut gegen das Ende zerreißen soll, biegt sie sich gegen die Seite und so stark auf, daß sie aus der Larvenhaut hervorsteht; ist alles in Ordnung, so lest sich die Puppe wieder in die offene Haut hinein. Die Puppen- haut liegt nach der Entwicklung des Käfers wie aufgewulstet hinter dem noch längere Zeit in seiner losen Hülle bleibenden Käfer und dem hintern Theil der Larvenhaut. { Larve 2 L. lang, 3, L. breit, lanzettförmig, hinten zu- gespitzt, etwas flach, glänzend, braun. Kopf klein, rundlich, herabgebogen, gelbbraun, dieht mit feinen, glänzenden Härchen besetzt. Kiefer braun. Der Prothorax, noch einmal so lang als die übrigen Segmente, trägt eine glänzende, schwarzbraune, hornige Platte, deren Vorder- und Seitenrand dieht mit langen, röthlichen Haaren besetzt ist, welche vorn weit über den Kopf hinausragen. Auf den folgenden Brust- und Hinterleibsringen befinden sich glänzende, hornige, braune Schienen, die bis an den Seitenrand reichen und dort einen Büschel langer, gelb- licher, nach außen gerichteter Haare tragen. Am Leibesende befindet sich ein Schweif von sehr langen, gewellten, röthlichen Haaren. Auf dem Rücken stehen vereinzelte, borstenartige Haare. Die Unterseite ist weich, weißgelb, die Brust fast unbehaart, am Hinterleib die Ringe gegen den Hinterrand mit kurzen, gelben, glänzenden Haaren besefzt. Beine ziemlich lang, zart, gelb, an den Rändern fein gelbborstig behaart, die Kralle von derselben Farbe, wenig stark. Puppe 11/, L. lang und beinahe 2]; L. breit, schön gelblichweiß, zart, auf dem Rücken gewölbt, ebenso die Hinter- leibsringe schwach der Quere nach erhaben. Kopf und Brust mit einzelnen, mäßig langen, gelblichweißen Härchen; der Unterleib etwas dichter, der Rücken sehr dieht und fast büschel- weise mit kurzen, ebenso gefärbten Härchen bedeckt. Körper- ende zugespitzt und in zwei weiße Spitzchen endigend. Die Flügel und Beine zart, weiß, jene schmal, länglich, die obern glatt, mit sehr zarten, weißen, langen Härchen bedeckt. 19 17. Aphodius depressus Kug. Aus Milbitz in Thüringen erhielt ich am 5. Juli durch Herrn Pfarrer Gutheil ziemlich viele Larven dieses Käfers. Sie fanden sich in Höhlungen von Hirschkoth, lagen hier. mit umgebogenem Leib, bewegten sich aber, herausgenommen und sich gerade streckend, sehr gut weiter und suchten, wieder in den Koth zu kommen, in den sie sich bald einwühlten und hier gegen Ende des Juli sich verpuppten. Am 8. August waren einzelne Käfer, die Anfangs noch bräunlich aussahen, sanz ausgefärbt. Ich erzog die schwarze Form in Mehrzahl. Larve 5 L. lang, 1 L. breit, halb walzenförmig, ge- krümmt, grauschwarz oder gelblichweiß, mäßig glänzend, Sack etwas eıweitert, gräulich durchscheinend, mit weißlichen Borsten- haaren besetzt. Kopf glänzend, rothbraun, rund, mäßig. groß, mit einzelnen, weißlichen Härchen besetzt. Kopfschild deutlich abgeselzt, gewölbt, nach vorn mit eingestochenen Punkten und Längsstrichen, Oberlippe abgerundet, Rand fein gekerbt, Fühler heiler, zart, Mandibeln an der Spitze schwarz. Der Körper ist ziemlich dieht mit kurzen, weißlichen Borstenhaaren besetzt, nach hinten von der Nahrung schwarz durchscheinend, Sack mäßig glänzend, die Unterlippe des Afters mit kurzen, röth- lichen Börstehen dicht besetzt, Oberlippe glatt, Ende stumpf zu- gerundet. Beine lang, zart, gelb, fein behaart, die Krallen blaß. Puppe fast 4 L. lang, 11), L. breit, gedrungen, Hinterleib breit, erst am Ende zugespitzt, in einen dreieckigen, mit zwei Spitzen versehenen und in zwei Fäden endigenden blattförmigen Anhang auslaufend, gelblichweiß, unbehaart. Kopf herabgebogen, der vordere Rand der Stirn in ein gerades, quer verlaufendes, aufgebogenes Schild verwandelt. Die schwarzen Augen sind etwas vom vordern abgerundeten Winkel des gewölbten, seitlich abgerundeten Halsschildes bedeckt. Die großen, längsgefalteten Flügeldecken berühren sich gegen ihr Ende und reichen bis zum letzten Drittel des Hinterleibes. Unter ihnen sehen. nur die letzten Fußglieder der hintersten Beine hervor; von den Unterflügeln sieht man uur die äußersten Spitzen. Ueber den Rücken läuft eine erhöhte Längs-Kante; das Ende der Segmente: und der ganze Seitenrand sind kantig erhaben. 18. Aphodius rufus Moll. = rufescens Fabr. Ich fand die Larven einmal in Rindermist im : Herbst nesterweise beisammen; sie überwinterten ziemlich oberflächlich _ in der Erde, verpuppten sich in Erdhöhlen im April, und die Käfer entwickelten sich schon vom 25. d. M. an. Im Herbst waren die Larven halb erwachsen und vom durchseheinenden 2% 20 Futter sehr dunkel; im. März zeigten sie sich ausgebildet und am ganzen Körper rein gelb. Larve 5 L. lang, 11/, L. breit, vorn eingezogen, gegen das Ende gewölbt und verbreitert, weißgelb, mattglänzend, Sack schwarzgrau, durchscheinend, dünn weiß behaart. Kopf groß, rundlich, gewölbt, glänzend, rothbraun, mit dünnen Härchen besetzt; Kopfschild und Lefze heller, gelb, letztere am Rand mit feinen, gelben Härchen. Fühler Sgliedrig, blaß- gelb, zart. Mandibeln an der Spitze schwarz. Der dünn- behaarte, häutige Körper zeigt oben im hintern Theile eine schwarzgraue, durchscheinende Linie. die vordern Segmente in die Quere aufgewulstet, den Seitenrand der ganzen Länge nach erhoben und abgesetzt, die Unterseite fast flach. Beine zart, blaßgelb, ebenso die Krallen. Puppe 21/,; L. lang, 1!/, L. breit, kurz, gedrungen, gelb- lichweiß, unbehaart; über den Rücken verläuft eine Kante, die nach hinten stärker wird und auf einem dreieckigen, häutigen Blatt endigt, welches dem letzten Segment aufsitzt. Dasselbe ist an der Spitze etwas eingeschnitten und trägt zwei nach hinten und unten gerichtete, fadenartige Spitzen. Kopf herab- gebogen; Mundtheile unter dem Rande des dachartig über- stehenden Kopfschildes verborgen. Halsschild groß, gewölbt, Seitentheile eingedrückt, Seitenränder abgerundet. Flügeldecken groß, stark gefaltet, sich in der Mitte mit den Spitzen be- rührend, bis zum vorletzten Segment reichend, die glatten Unterflügel nur wenig vorschauend. Der hintere Rand der Hinterleibsringe ist auf dem Rücken deutlich aufgebogen zu kleinen, halbmondförmigen Läppchen, welche besonders dem Seitenrand ein kantiges, höckeriges Ansehen geben. 19. Aphodius pusillus Hbst. Im Rindermist fand ich die Larven im Juni ziemlich häufig, und dieselben verpuppten sich gleich unter jenem an der Erde zu Ende d. M. Der ausgebildete Käfer erschien gegen die Mitte des Juli. Larve 3L. lang, 3/, L. breit, halb walzenförmig, schlank, gekrümmt, Sack nicht erweitert, gelblichweiß, nur mit ganz vereinzelten, weißlichen Härchen besetzt. Kopf mäßig groß, rund, glänzend gelb. Kopfschild durch eine Furche von der etwas. punktirten und gestrichelten Stirn abgesetzt, Oberlippe abgerundet. Fühler Sgliedriig, sie und die Taster zart, hell. Mandibeln gelb, nur an der Spitze dunkler. Der Körper ist schlank, nach hinten etwas erweitert, an der Brust schmäler, matt, im letzten Drittel oben der Länge nach schwarz, durch- 21 scheinend und glänzend, das Ende stumpf, lebhaft gelb gefärbt. Die Seiten des Leibes kantig, Unterseite flach. Beine zart, hellgelb, ebenso die Krallen. Puppe 13/, L. lang, 3/, L. breit, länglich eiförmig, gelb- lichweiß, unbehaart. Der Hinterleib läuft in ‚ein dreieckiges, häutiges Blatt aus, das an der Spitze etwas eingeschnitten. ist und zu Seiten des Einschnittes zwei nach außen gerichtete Spitzen hat. Ueber den Rücken verläuft eine niedrige Kante; die Seitenränder des Hinterleibes bilden abgestumpfte Kanten. Der Kopf ist flach, herabgebogen, der vordere Rand der Stirn in ein halbkreisförmiges, dünnes, aufgebogenes Schild verwandelt. Das Halsschild ist gewölbt, breit, an den Seiten gerundet. Flügeldecken fein gefaltet, groß; sie berühren sich in der Mitte und reichen bis zur Mitte des Hinterleibes; Unterflügel nicht, hinterste Beine wenig vorragend. 20. Aphodius conspurcatus Linn. Im Mai fand ich in der Erde einige Larven dieser Art, welche sich am J. Juni verpuppten, und der Käfer erschien gegen das Ende dieses Monats. Die Larve bewegt sich lebhaft. Larve At, L. lang, 1 L. breit, stark glänzend, glatt, mit einzelnen, feinen, weißlichen Härchen besetzt, weiß, mit schwarzer, durchscheinender Rückenlinie und eben solchem Hintertheil des Körpers, die Brust nach oben und vorn ebenso, aber weniger schwarz durchscheinend. Kopf mäßig groß, rundlich, gewölbt, glänzend gelbbraun, mit einzelnen, weißlichen Härchen besetzt. Oberlippe heller, Rand fein gekerbt, mit weißlichen Härchen dicht besetzt. Mandibeln kräftig, an der Spitze schwarz. Fühler zart, gelblich. Sack nur wenig er- weitert, das Ende schmäler, stumpf abgerundet, die Unterlippe des Afters gelb, etwas rauh, die Oberlippe glatt, wenig glänzend, bleich. Beine zart, gelblich, ziemlich lang, sparsam behaart, die Kralle gelb. Puppe 2!/,L. lang, fast 1 L. breit, eiförmig, am Leibes- ende mit einem häutigen Saum, der in zwei nach hinten ge- richtete und mit zwei feinen Fäden versehene Spitzen endigt, über den Rücken eine scharfe Kante, eben solche quere am hintern Ende der Segmente und an den Seiten des Körpers. . Kopf herabgebogen, flach, Kopfschild gut vorragend, vorn quer abgerundet. Halsschild auf dem Rücken gewölbt, die Seiten- theile zusammengedrückt, abgerundet. Flügeldecken in der- Mitte zusammenstoßend und bis zum zweiten Drittel des Hinter- leibes reichend, längsfaltig, die Unterflügel nicht vorschauend. Beine zart, bleich, die hintersten wenig vorragend. 22 21. Aphodius scybalarius Fabr. Im Rindermist habe ich die Larven einzeln im Juni ge- funden und das vollkommene Thier am 9. Juli erzogen; die Puppe kenne ich nicht. Larve 4 L. lang, 1 L. breit, halb walzenförmig, Sack hicht verdickt, weichhäutig, dünn bleich behaart, weißgelb, ziemlich matt. Kopf groß, rund, gewölbt, hornig, wenig glänzend, bräunlichroth, mit einzelnen, feinen Harchen besetzt. Kopf- schild durch eine Furche von der Stirn abgesetzt, die Stirn in der Mitte mit einigen eingedrückten Strichen und Punkten, Oberlippe dick, vorstehend, Rand fein gekerbt, mit gelben Härchen besetzt. Mandibeln kräftig, scharf, mit 5 Zähnen an der Spitze, rothbraun, mit schwarzer Spitze. Die 'Thorax- und ersten 6 Hinterleibsringe sind in Querwülste gefaltet und unter- scheiden sich wenig von einander. An den Seiten des Prothorax- rings findet sich eine kleine, glänzende, quere Hornplatte. Die Afteröffnung liegt an der Spitze des Sackes, welcher stumpf abgerundet endigt. Unterseite der Brust heller weiß, als der übrige Körper. Beine mäßig lang, gelb, fein behaart, die Klaue fein, gelb. 22. Aphodius nemoralis Er. Aus Thüringen habe ich im Juli auf dieselbe Weise, wie die Larven des A. depressus, die der vorstehenden Art be- kommen, die bekanntlich in Hirschkoth lebt. In den Klümpchen dieses fraßen die Larven sich Höhlungen und verpuppten sich daselbst am 10. August; die Käfer entwickelten sich zu Ende dieses Monats. Die Larven bewegen sich sehr schwerfällig. Larve gut 3 L. lang, über der Brust 3/, L. breit, nach vorn etwas, nach hinten mehr erweitert, mäßig glänzend, grau- weiß, gleich hinter dem Kopf und im Hintertheil des Leibes breit schwarz durchscheinend; in der Mitte des Körpers sieht der Darmkanal schmal schwarz durch. Ueberall auf dem Leib mit langen, zarten, weißen Borstenhaaren besetzt, oben auf dem Mittelrücken in die Quere stehend viele braune, kurze Borsten. Fühler, Taster und Beine zart, blaßgelb, der Kopf etwas breiter als die Brust, ziemlich groß, glänzend, röthlichbraun, neben den Fühlern schwarz, mit zwei eingedrückten Strichen und Punkten auf der Stirn, der Scheitel mit Längsvertiefung. Kinn und Mundtheile gelblich, Kiefer lang, schmal, mit schwarzer Spitze. Oberlippe fein gekerbt, Rand mit feinen Härchen be- setzt. Auf dem Prothorax oben eine schmale, quere Horn- schiene. Die Leibesseiten etwas kantig vorspringend. Vor 23 dem Verpuppen wird die Larve, wie bei allen Aphodien, siehtlich kleiner, ganz gelblichweiß, glänzender, und auf dem Kopf heller. | Puppe etwas über 2!/, L. lang, gut 1 L. breit, kräftig, gedrungen, gelblich, später etwas ins Röthliehbraune ziehend, auf der Mitte des Hinterleibs mit einer gegen hinten stärker werdenden Kante und scharfem Außenrand, am Ende mit zwei nach oben und außen gerichteten Spitzen, woran je ein faden- förmiger Fortsatz steht. Kopf herabgeneigt, der Rand der Stirn aufgebogen und fast abgerundet; Halsschild gewölbt, Seitenränder abstehend, gerundet. Flügeldecken fein gefaltet, Spitze abgerundet, bis zur Mitte des Hinterleibs reichend, die Unterflügel nicht zu sehen. Beine zart, blaß. 23. Onthophagus nuchicornis Linn. Die Larve ist von Perris in seinen Larves de Coleopt. 1877, p. 109 beschrieben, die Puppe noch unbekannt. Die Larve habe ich in länglichen Pillen von Koth, namentlich von Menschenkoth, !/; Schuh unter der Erde, gefunden. Die Pille ist 7 L. lang und 5!/, L. diek. Die Larve frißt nur den obern Theil derselben zu einer weiten, runden Höhlung aus, und diesen Raum nimmt dann die Puppe ein. Jene ist zu Anfang des Juli erwachsen und verpuppt sich; der Käfer schlüpft, nachdem er sich in der Höhlung mit Ausnahme der Flügel rothbraun gefärbt hat, vom 20. Juli an aus. Die Puppe mit ihren Fortsätzen ist 33/, L. lang, 23/; L. breit, ganz weiß, fast matt, kräftig, mit dem Hinterleib sieh schwach bewegend. Kopf nach unten geriehtet, Kopfsehild vorn und an den Seiten ausgebuchtet, oben etwas uneben, an der Basis beim Männchen mit starkem Dorn, Taster und Kiefer herabliegend, die Fühler gegen das Halsschild gelegt. Vorderste Füße in derselben Lage, wie die Taster, die ‘mittleren von den Knieen an auf den Flügeln liegend, die hintersten von den Knieen an frei, hinten gegen die Mitte des Körpers mit ihrer Spitze zusammenstoßend, die Brust durch die Lage der Mittel- beine frei. Flügel kräftig, diek, die vordern kurz, mit drei starken, geschwungenen Rippen, die hintern weit vorragend, bis an den knopfförmig vorstehenden After reichend, am Ende stumpf abgerundet. Vorderbrust fast glänzend, kräftig, gewölbt, quer, hinten ausgezogen, seitlich deutlich gerandet, vorm in einen starken, oben abgestutzten und unebenen’Höcker endigend; Schildehen lang und spitz ausgezogen. Hinterleib unten ohne Auszeiehnung, etwas glänzend, oben sehr matt, die Segmente in einander geschoben; in der Mitte mit einer durchlaufenden, 24 kielartigen, gegen das Ende stärker werdenden Erhöhung, seitlich an vier Segmenten je eine knopfartige Erhöhung, deren letzte die kleinste. Hinterleib in einen, wie aus zwei seitlichen Lappen gebildeten Fortsatz ausgezogen und nach oben in zwei stumpfe, etwas hornige Spitzen endigend. 24. Osxyomus villosus Gyll. Ueber diesen Käfer habe ich bemerkenswerthe Beobach- tungen gemacht, die ich in folgenden 3 Punkten zusammenfasse: 1) Der bis jetzt nur an vereinzelten Orten und sehr selten beobachtete Käfer: ist von mir zuerst bei Erlangen und zwar in großer Menge gefunden und sonst von Niemanden in Bayern sesammelt worden; 2) er lebt nur in schwarzer, fetter Humus- erde, wie das bei einigen Aphodien, z. B. niger und plagiatus, nachgewiesen ist, und nicht im Dünger, wie Gyll. und nach ihm ‚Schmidt angeben, und 3) er kriecht am Nachmittag, ob- wohl früher als von Ullrich in: Er. Naturgesch. II, 905, mit- getheilt wird, am und im Grase zahlreich herum. — Am 31. Mai 1863 fand ich beim Suchen nach Byrrhus-Larven in der Erde um und auf kleinen Felsen des Walpurgisberges, eines mächtigen Jurakalkberges, 4 Stunden von Erlangen und 1560 ‘ hoch, welcher. viele seltene Insecten beherbergt, einige Larven und Puppen eines kleinen Aphodius, von denen ich annahm, daß sie dem A. pusillus zugehören könnten, wobei mir auffiel, daß von einem Dünger auf dem Grase darüber keine Spur zu finden war. Wie sehr wurde ich überrascht, als am 15. Juni sich aus jenen der A. villosus entwickelte! Am 10. Juli 1864 fand ich einzelne Käfer in der Erde und noch sehr viele Larven, die also 2 Jahre zu ihrer Entwicklung zu brauchen scheinen, und nahm von diesen viele mit nach Haus, die ich mit der Erde einzwiugerte; sie starben aber später alle ab. Ich blieb an diesem Tage bis gegen Sonnenuntergang auf dem Berg und kätscherte, um Ullrich’s Angabe zu erproben, das Gras weithin ab, fand aber nur 1 Ex. des Käfers. auf diese Weise. Am 9. Juli 1865, nachdem ich mich schon einige Wochen vorher von dem Vorhandensein der Puppen überzeugt hatte, ging ich wieder auf den Berg, ließ durch zwei Hirten- knaben einen ca. 10 [Fuß großen Platz von der Rasendecke bloßlegen und sammeite die mir wünschenswerthe Zahl von Käfern, mit denen sich nur kleine Larven noch vorfanden. Als ich dann, um auszuruhen, neben einem Felsen saß, be- merkte ich um 3 Uhr Nachmittags im Sonnenschein sehr viele Käfer im und am Grase Ihierumkrieehen. Wie viele Tausende dieses Käfers mögen sich auf dem langgezogenen Rücken des 25 Berges vorfinden! Die Larve ist sehr schwerfällig und bewegt sich langsam; sie verpuppt in einer Erdhöhlung. Larve 21/, L. lang, über !/, L. breit, schmutzigweiß, släuzend, an den Seiten des Körpers und am hintern. Theil desselben mit langen, dünnen, gelblichweißen Haaren besetzt. Kopf groß, breiter als der Leib, gewölbt, glänzend braungelb, Kiefer lang, an der Basis braun, an der ‚Spitze schwarzbraun, Lefze deutlich abgesetzt, mäßig gewölbt, quer. Der Hinterleib ist stark nach unten eingeschlagen, seiner ganzen Länge nach, namentlich hinten der Darmkanal von dem Futter schwarz durehscheinend. Die mittleren Brustringe sind oben mit kurzen, gleichsam abgenutzten Borsten besetzt, wodurch dieselben wie rauh erscheinen. Beine lang, bräunlichgelbl. Vor dem Ver- puppen wird die Larve durch Entleerung des Darminhaltes rein weiß. Puppe 13/, L. lang, 3/, L. breit, kurz, gedrungen, weiß- lichgelb, unbehaart. Am Leibesende befindet sich ein in zwei nach hinten gerichtete Spitzen auslaufender, häutiger, blatt- förmiger Anhang; über den Rücken verläuft eine ziemlich hohe Kante, ebenso an den Seiten. Kopf herabgebogen, vorderer Saum: des Kopfschildes schwach, bogenförmig verlaufend, auf- gestülpt. Halsschild in der Mitte mit einem First, Seiten nicht zusammengedrückt, gerundet. Flügeldecken groß, fein gefaltet; sie berühren sich in der Mitte und reichen fast bis zum Ende des Hinterleibes; untere Flügel nicht, die hintersten Beine kaum sichtbar. 25. Agrilus laticornis 11. Auf dem Walpurgisberge bemerkte ich am 20. October 1873 hie und da abgestorbene Stengel der Rosa pimpinellifolia und rubiginosa; ihre Blätter waren dürr und braun, und sie machten sich dadurch gegen die noch grünen ‚kenntlich. Es waren meist nur kleinere, junge oder auch ältere Stengel, selten aber auch ein einzelner, kräftiger Schoß. In diesen fand ich einzelne oder mehrere Larven, einmal in einem 1. Schuh langen 3 solche, jede aber weit entfernt von der, andern, wo sie durch ihren Fıraß das Absterben der Pflanze zur Folge hatten, die oberhalb des Fraßes manchmal noch grün, ander Larvenstelle aber schwarz und abgestorben war. . Das Leben der Larve und die Erscheinungen des Fraßes an den Stengeln haben viele Aehnlichkeit mit denen der Larve von Agrilus auri- chaleeus an Rubus fruticosus. An irgend einer Stelle ist der Stengel aufgetrieben, manchmal selbst ein starker callus heraus- gewachsen, und hier lebte zuerst die Larve und machte zwischen 26 Holz und Rinde, in diese aber tiefer eingreifend, rund herum einen regelmäßigen Gang, (oft eine sehr schöne Spirale auf mehr als 2 Zoll Länge des Stengels), denselben hinter sich mit 'braunem Wurmmehl verstopfend. Im Herbst geht sie in das Mark und frißt, ‚in der Regel nach oben, einen kurzen, manchmal auch 3—4 Zoll laugen Gang, denselben ebenfalls hinter‘ sich verstopfend. Dann fertigt sie sich eine selten ge- rade. in: der Regel etwas schief und nach außen bis an die Rinde gehende, etwa 4 L. lange Wiege, in der ich am 24. No- vember die Larve, wenig beweglich, liegen sah. Sie über- wintert hier und verpuppt sich im Frühlinge. Der Käfer frißt sich vom 9. Juni an durch eine 3/, L. lange Oeffnung heraus, und die Pflanze erzeugt um diese eine 2 L. lange Umwallung. Die Larve ist 5 L. lang und ?/; L. breit, weißgelblich, glatt und glänzend, besonders auf der Unterseite, der Körper ziemlich gleich breit, wenig gewölbt, der erste Brustring wenig breiter als die übrigen, alle Ringe seitlich abgesetzt. Der Kopf klein, eingezogen, mit schwarzbraunen Kiefern, der erste Brust- ring etwas mehr aufgeschwollen als alle übrigen, nach hinten etwas mehr erweitert, gerundet und etwas breiter als diese. Die zwei nächsten Brustringe von gleicher Größe, schmäler als der erste Ring und um |, kürzer als die Bauchringe, seitlich gerundet. Die Bauchringe länglich, der erste am kürzesten, alle seitlich länglich abgerundet, oben und namentlich unten durch eine längliche Vertiefung wulstig abgesetzt. Das letzte Glied etwas länger und schmäler, gegen das Ende deutlich zugespitzt, verschmälert, mit zwei geraden, nach hinten laufen- den, neben einander liegenden, hornartigen, braunen, kurzen Spitzen. Die Puppe ist 3 L. lang, cylindrisch, weiß, matt, der Kopf abgesetzt, groß, oben flach, in der Mitte etwas vertieft, alle Theile mit den Kiefern, Augen und den kräftigen, gegen die Seiten des Halsschildes herabgelegsten Fühlern blaß; oben ist er wie das cylindrische, seitlich herabreichende und gerandete Halsschild schwach glänzend. Flügel lang, glatt, die untern etwas stumpfer als die obern abgerundet. Beine zart, von den hintersten die Spitzen frei. Hinterleib gewölbt, nach hinten stark verschmälert, am Ende, besonders der untere Theil, zapfenartig abgestumpft. 26. Agrilus caeruleus Rossi. In mehr oder weniger dicken, absterbenden Stengeln der Lonicera. Tartarica lebt die Larve, welche sich in manchem 27 Stengel in mehreren Exemplaren findet. Ihr Gang verläuft der Länge nach, oft etwas gewunden, namentlich in der Nähe der Aestchen, und wird häufig etwas wellenförmig; er geht ' wenig. tief, in den Splint, wird hinter der Larve mit Abnagseln verstopft und ist in ihrer Nähe in der Regel bräunlich und oft etwas feucht.: Zu Ende des September ist, er über. 1. L. breit. Zur Verwandlung geht die Larve selten in das Innere des Astes, sondern: bogenförmig bis an den Außenrand,. verpuppt sich hier, und der Käfer frißt sich durch ein. quer. eirundes Loch, wie von einem größeren Anobium, striatum gebohrt, heraus, Die Wiege ist gegen 4 L. lang und über 1 L. breit. Die Larve ist sehr wenig beweglich, im September und. No- vember,. wo ich sie untersuchte, aber auch: kleinere. Stücke fand, 61/, L. lang, auf der Vorderbrust und gegen das Körper- ende etwas über 1 L. breit, gelblichweiß, ziemlich matt, auf dem zweiten und dritten Brustringe, und namentlich auf dem letzten Gliede glänzend; Vorderbrust ‚und. das letzte Segment braungelb, jene etwas gewölbt, breit, oben und,unten mit einer vertieften, braunen Längslinie; der Kopf klein, bräunlich, die Kiefer braun, an ihrer Spitze schwarz; der zweite und. dritte Ring kurz, der vierte am kürzesten, der neunte und zehnte am breitesten, an ihrer Basis wieder schmäler. Die, Brustringe sind seitlich abgerundet, die Bauchringe vor den kantig vor- springenden Seiten oben und unten der Länge nach; vertieft. Die Gabelspitzen am letzten Gliede scharf, hornig, braun, an ihrem Ende etwas gegen innen gebogen. — . Gegen die Mitte April des nächsten Jahres fand ich die Puppe. Diese ist etwas über 3 L. lang, in der Mitte des Leibes etwa, 1, L. breit, auf dem Rücken ziemlich flach, auf der Bauchseite gewölbt, nach beiden Enden, namentlich nach hinten. verschmälert,, am spitzen Hinterleibsende oben mit einem, unten mit je einem ‚seitlichen, sich nach oben fortziehenden Wülstehen besetzt. Sie ist weiß- gelb, glänzend, ohne sichtliche Behaarung; der Kopf kräftig, mit der Vorderbrust eiwas herabgebogen, oben mit, einer schwachen Längsfurche, die Fühler seitlich gegen den. Hals- sehildhinterrand gelegt, der Vorder- und Hinterrand dieses etwas scharfrandig. ; Die Beine und Flügel dieht am Leibe ‚liegend, von den hintersten Beinen nur die nach der Bauchseite freien Tarsen sichtbar; die Vorderflügel schmal und bis zum zweiten Hinterleibsegment reichend, die, hintern gegen innen breit, vor- vagend, am Ende stumpf. Der Käfer ist zu Ende des Mai entwickelt, frißt sich dann durch und lebt auf den Blättern der genannten Pflanze. 28 27... Agrilus integerrimus Ratzb. In meinem Garten kränkelten nach und nach die aus dem Walde geholten Stauden der Daphne mezereum und trieben keine Blätter mehr. Da entdeckte ich am 24. Juni 1 Stück des genannten Käfers und fand auch an den Pflanzen, gleich über der Erde, quer ovale Fluglöcher, die sicher von jenem herrührten; denn sein Leben in dem Seidelbast ist von Saxesen, S. Erichs. Naturgesch. IV, 159, nachgewiesen. An selbigem Tage fand ich auch im Walde auf der genannten Pflanze den Käfer häufig. Am 3. October besuchte ich den Daphne- Platz wieder, um die Larven des Agrilus aufsufinden, was mir auch gelang. Es leben diese am liebsten in dem saftigen, unterirdischen 'Theil der Pflanze, selten über der Erde, und steigen in ihren, mit Wurmmehl erfüllten Gängen nach oben, wo sie sich kurz über dem Boden, winkelig nach außen bis an die Rinde fressend, eine horizontale Puppenwiege anlegen und sich von da als Käfer, wie oben gesagt, herausfressen. Ich fand die Larven von der verschiädehsiich Größe, 2]; L. lang und dünner als ein Zwirnsfaden, 2, 3, 4 bis 7 1. lang, woraus hervorgeht, daß die kleinen von der heurigen, die großen von der vorjährigen Generation herrühren, also der Käfer auch 2 Jahre zu seiner Entwicklung braucht. Die Eier werden in der Regel nur einzeln, manchmal aber zahlreich an eine Stelle gelegt; die jungen Larven fressen sich zwischen und in der saftigen Rinde und auf dem Bast Anfangs in ein- ander geschlungene, braune Gänge und gehen später gerade weiter und aufwärts. Je stärker das Stämmchen ist, um so mehr Gänge finden sich in ihm, so daß der unterste dicke Theil oft ganz von ihnen erfüllt erscheint und hie und da auch braun und .halb abgestorben aussieht. In vielen weichen Wurzeln, selbst von der Dicke einer starken Rabenfeder, sind sie nicht selten, einzeln auch im Holze über der Erde, wo dann die Larven aber bald in die Mitte des Stämmchens gehen, während sie dort zwischen Rinde und Wurzelholz fressen. — Die Larve ist beinfarben weiß, der Kopf hellbräunlich; bei den kleinsten ist der erste Brustring kaum breiter als der übrige Körper. Meine größte Larve ist 71/, L. lang und 2], L. breit, weiß, die 3 ersten Ringe etwas gelblich, namentlieh der erste, der oben matt ist; sonst ist die Larve stark glänzend, gut gewölbt, der erste Brustring viel breiter, als die übrigen fast gleich breiten. von denen der zweite und dritte kurz und seitlich gerundet, der letzte zugespitzt und verschmälert ist. Der Kopf klein und eingezogen, Fühler, Kiefer und Oberkopf 29 hornig und braun, Kinn weich und hell gefärbt. Die Bauch- ringe seitlich fast ganz gleich, länglich, sehr wenig abgerundet, auch auf der Unterseite gewölbt, die letzten etwas flacher, die mittleren vom vierten an seitlich mit einer länglichen Ver- tiefüang, in der das Stigma liegt. Am letzten Gliede 2 feine Zangenspitzen, welche an der Basis hellbraun, nach außen schwarzbraun sind, neben einander liegen und an beiden Seiten deutliche Einkerbungen zeigen. — Die Verpuppung geschieht gegen Ende des April. Die Puppe ist 32, L. lang und 1 L. breit, oben ziemlich flach, unten gewölbt, nach vorn wenig, nach hinten deutlich verschmälert, am Ende mit einem stumpfen Wulst versehen, von Farbe weißgelb, glänzend, kaum etwas behaart. Der Kopf groß, kaum etwas schmäler als die Vorder- brust, oben mit einer Längsfurche und vor den Augen der Länge nach eingedrückt, herabgeneigt, die Fühler gegen den Halsschildhiuterrand gelegt. dessen Ränder wenig vorragend. Flügel und Beine anliegend, von den hintersten Beinen die Tarsen innen frei; die Vorderflügel schmal, bis zum zweiten Hinterleibsring reichend, die hintern nach innen breit vorragend, stumpf. Die Oberseite des Hinterleibes zeigt der ganzen Länge nach 4 scharfkantige Vorsprünge und neben diesen quere Ver- tiefungen. Entwicklung gegen Mitte des Juni. 28. Anobium rufipes Fabr. In einem alten, schr harten Stock des Haselstrauchs, Corylus avellana, auch im Holz von. Pyrus malus und communis, fand ich die Larven obiger Art, welche jenen ganz durchwühlten. Der Käfer hauste ein Paar Jahre in dem Holze und fraß sich im Juni durch Löcher, die 1 L. im Durchmesser hatten, her- aus. Die Larve macht nur geringe Bewegungen. Sie ist er- wachsen 31); L. lang, auf der- Brust 11, L. breit, die Brust stark verdickt, der Mittelleib dünn, beide Körperenden zieht sie öhrarlig ein. Sie ist weich, zart, weiß, glänzend; oben, namentlich gegen den After, ganz glatt, auf der Unterseite, dann auf dem Kopf und Körperende, besonders aber an den Seiten der Brust mit kurzer, blaßgelber Behaarung bedeckt. Die Unterseite des Leibes und das stumpfe Ende scheinen wachsgelb durch. Kopf mäßig groß, stark gewölbt, glänzend blaßgelblich, mit weißlicher Behaarung und feiner Längsfurche, die vom hintern Rande bis zum Kopfschild verläuft. Oberlippe lederartig, rothbraun. Kiefer dreizähnig, schwarzbraun, Augen fehlen. Keilwülste gut ausgebildet, glatt. Beine zart, mäßig lang, weiß, 30 29. Oryptieus quisquilius Linn. Die Larve, welche schon bekannt ist, z. B. dureh Bouche 1834, Perris 1877, habe ich gegen Ende des April erwachsen in Eichenstöcken, aber auch in der Erde gefunden, wohin sie sich zur Verpuppung zu begeben scheint. Hier in der Erde bemerkte ich am 4. und 9. Mai in einer gemachten Höhlung die noch unbeschriebene Puppe, welche sich von Mitte Mai bis in den Juni zum vollkommenen Insect verwandelt. Die Puppe ist bis 21/, L. lang und etwas über I L. breit, von der Gestalt einer kleinen 'Tenebrio-Puppe, zart, weiß, glänzend, länglich, nach hinten allmälig verschmälert, äußerst lebhaft. Der Kopf mäßig groß, herabgebogen, Kiefer stark, hakig, die beilförmigen Taster herabliegend, ebenso die Fühler über die Vorderbeine gelegt. Das Halsschild quer. etwas gewölbt, außen herum dicht mit wenig langen, weißen Härchen besetzt, vorn neben der Mitte mit je drei auf- und rückwärts stehenden, langen braunen Borstenhaaren, an den Seiten zwei eben solche. Beine lang, kräftig, die hintersten bis an das drittletzte Segment reichend. Oberflügel kurz, stumpf zugerundet, die untern doppelt so lang, aber auch verhältnißmäßig kurz, nur bis an das dritte Hinterleibssegment ragend, elwas ausgezogen, stumpf zugespitzt. Der Hinterleib vom zweiten Drittel an stark verschmälert, länglich, oben mit einzelnen, kleinen Borstenhaaren besetzt und seitlich jedes Segment in einen querviereckigen, außen mit 3 Spitzen besetzten Fortsalz, wie bei Tenebrio, ausgezogen, auf dem ein langes, braunes Börstenhaar stelıt; das letzte Seg- ment stumpf zugespitzt, mit vier Borstenhaaren besetzt, zwei seitlich und zwei an dem Ende, dieses selbst in zwei starre, weiße, lange Spitzen ausgezogen. — Vor der Entwicklung, des Käfers streckt sich der Hinterleib der Puppe auffallend in die, Länge. 30. Hypulus quereinus ‚Quens. Käfer und Larve leben in alten Eichenstöcken, wo sie Herr Pfarrer Seriba in Oberlais fand und mir Holzstücke davon zusehickte, worin auch recht viele Larven von Stenocorus Syco- phanta (Rhagium mordax).. Im November untersuchte ich dieses Holz und bekam lebende Käfer und mehrere Larven. Der Gang dieser ist häufig ziemlich tief im Holze und verläuft meist der Länge nach, worin man hinter der Larve eine ab- gestreifie Haut derselben findet; die Puppenwiege ist breiter und in der Regel quer im Holze. ‘Von da aus frißt sich der Käfer durch einen ovalen, 1!/; L. weiten Gang heraus, welcher außen ıit einer kreisrunden, kaum 3, L. weiten Oeffnung 31 mündet. Ein bloßgelegter Larvengang ist über 7 I. lang und 3/, L. breit, anfangs etwas schmäler und bis zur Hälfte der Länge gerade, dann knieförmig gebogen und von da an wieder gerade verlaufend. Die Larve ist über 3 L. lang und 2, L. breit, weiß, mäßig, auf dem Kopf stark glänzend, hier ziemlich dicht, außerdem sparsam mit zarten, blassen Härchen besetzt, eylindrisch, nach hinten allmälig etwas verschmälert, weich; der Kopf dünn, hornig, blaß, quer, aufgeschwollen, in der Mitte stark vertieft, die Stirn durch zwei, nach oben spitz zulaufende. vertiefte Lirien deutlich begrenzt, die Fühler kurz, am Grunde kräftig, sie, wie die Taster blaß, Mundtheile bräunlich, die Kiefer an der Spitze schwarz. Prothoraxring am breitesten, den Kopf bei den Bewegungen der Larve in sich zum Theil auf- nehmend, breiter als dieser, nach hinten abgerundet, gleichsam halbmondförmig, oben flach gewölbt, mit zwei breiten, flachen, matten Vertiefungen, hinten in der Mitte mit einer eingeritzten Längslinie, die zwei nächsten Ringe an Größe gleich. Das erste Hinterleibsegment ven allen am schmälsten, die letzten an Breite wieder abnehmend, das Ende stumpf abgerundet. Die Beine zart, blaß, weiß, glänzend, die Kralle hornig und braun. Die Bewegung der Larve außer ihrem Gange ist schwach, so daß sie kaum etwas von der Stelle kommt. 31. Anaspis frontalis Linn. Oft, aber immer nur einzeln und zu verschiedenen Jahres- zeiten, selbst im Winter, habe ich die Larve dieser Art ge- funden, so in der Erde, in altem Holze, besonders den Aestchen von Buchen, Eichen, Aepfeln, Kirschen, Rosen, Hollunder (Sambucus nigra), wo sich dieselbe in der Mitte der Länge nach einen */ L. breiten, nach hinten mit Wurmmehl ver- stopften Gang frißt und in einer geraden, 31/, L. langen und fast 1 L. breiten, bränlichen, mit etwas Wurmmehl umlegten Wiege vom 9. April an verpuppt, vom 4. Mai an zum Käfer entwickelt, sich daraus mit einer queren, fast 1 L. breiten Oefinung, ähnlich der der Agrilus, herausfressend. Larve 3 L. lang, !/, L. breit, walzenförmig, nach hinten etwas breiter werdend, gewölbt, hornig, glänzend, lividweiß, mit einzelnstehenden, dünnen Härchen besetzt. Kopf länglich viereckig, abgeflacht, auf der Stirn mit einem kleinen Längs- wulst in der Mitte, glänzend, hornfarben. Kopfschild abgesetzt, Oberlippe leicht am Rande ausgebuchtet, Fühler viergliedrig, klein, nach vorn gerichtet, das letzte Glied dünn, spitz, etwas behaart. Prothorax etwas länger als die übrigen Segmente, glänzend, gelb, hinten wie eingeschnürt, mit feiner Längsfurche 32 in. der. Mitte, die sich auch auf Meso- und Metathorax fortsetzt. Die glänzende, hornige Bedeckung der Hinterleibsringe geht am Seitenrand in ein kleines, dreieckiges Läppchen aus. Auf der ebenfalls ‚hornigen Unterseite bemerkt man auf jedem Ring zu beiden Seiten je zwei kleine Längswülstehen, die den Hinterrand des betreffenden Ringes nicht ganz erreichen. Ueber dem etwas vorstehenden, eine durch eine Klappe geschlossene Querspalte darstellenden After befinden sich am Leibesende zwei nach oben und vorn gekrümmte Haken mit feiner, dunkler gefärbter Spitze. After und Haken sind etwas dichter mit feinen, weiblichen Härchen besetzt als der übrige Körper, auf welchem die Härchen nur vereinzelt stehen. Beine kurz, hornig, gelb, mit weißlichen Börstehen besetzt, Kralle stark gekrümmt, fein, etwas dunkler. Puppe 2 L. lang, 2/; L. breit, länglich, auf dem Rücken etwas flach, weiß, mäßig durchseheinend, einzeln, auf dem Hals- schild und Kopf etwas dichter mit zarten, gelblichen,, ziemlich langen, oben umgebogenen Härchen besetzt. Seitlich steht an jedem Segment ein, und auf schwachen, queren Leisten des Rückens einzelne, weiße Borstenhaare. Kopf herabgeneigt. Fühler ziemlich kräftig, über die Beine gelegt; Beine kräftig, : die Tarsen der hintersten fast bis an das Körperende reichend. Die Flügel gehen bis ?/; der Körperlänge, die Flügeldecken über diese viel weiter bis an’s vorletzte Segment hinab. Nach hinten ist die Puppe gleichmäßig und stark verschmälert und endigt in vier weiße, durchsichtige Spitzen, von denen die zwei oberen schärfer und nach oben gerichtet, die nach unten stehenden stumpfer und kürzer sind. Bewegung lebhaft. — Nach 14 Tagen fiel der Rücken seitlich etwas ein, und die Puppe wurde dunkler, gelblich, dann in’s Bräunliche spielend, die Augen färbten sich, endlich die Mandibelnspitze. Darauf wurden ‚die Fühler und die Flügel schwärzlich, dann auch die Beine, besonders die Tarsen. Am selbigen Tage streifte die Puppe ihre Hülse ab. Der Käfer war auf Kopf, Brust und Hinterleib gelb, die Flügeldecken weiß, durch sie die schwärzlichen Flügel durchschimmernd. Nach kurzer Zeit ver- längerten sich die Flügel unter den Deckschilden heraus und standen nach hinten vor. Am nächsten Tage, 4. Mai, wurden Brust, Kopf und Halsschild, später die Flügellecken braun, dann schwarz: der Käfer war ausgebildet. (Fortsetzung folgt.) >] 2 Nachträge zum Verzeichniss der Vereinsmitglieder im Jahrgang 1881. Durch den Tod hat der Verein verloren: Herrn E. Mulsant in Lyon, Ehrenmitglied. Ferner die Mitglieder: Herrn Prof. Bertoloni in Bologna. Boll in Dallas, Texas. Baron Chaudoir in Amelie les bains. Dr. Delmas in Habana. Dr. Giebel in Halle. Prof. Haldeman in Columbia (Pennsylv.) Pastor Kawall in Pussen. Gabr. Koch in Frankfurt a. M. C. Kumm in Danzig. Prof. Dr. Rosenhauer in Erlangen. Prof. de Rougemont in Neuchätel. Schreiner. Commissionsrath in Weimar. Fred. Smith in London. Dr. Wissmann, Sanitätsrath in Stettin. Prof. Dr. Zaddach in Königsberg. Dem Vereine sind als neue Mitglieder beigetreten: Herr Dr. Emil Holub, derzeit in Wien. Buchanan White in Perth. Felix Ancey in Marseille. Enrique Lynch-Arribälzaga in Buenos Aires. Felix Lynch-Arribälzaga, ebenda. Pestalozzi-Hirzel in Zürich. Ed. Grünberg in Zara. Prof. Jos: Mik in Wien. Prof Armin Husz in Eperies. Frau Commissionsräthin verw. Schreiner in Weimar. Herr Swinton in Guildford. Rene Oberthür in Rennes. Dr. Albr. Weis in Frankfurt a. M. 34 Herr Dr. Ventura Gallegos in Mendoza (Argentinien.) W. Fikentscher in Zwickau. Adolf Krause in Tripoli. Dr. James Bailey in Albany. Jul. Dahlstroem in Eperies. Dr. Schaffranek in Wheeling (West-Virginia.) Waldemar Balassoglo, Artill.-Kapitän in Petersburg. Akinin, Kaiserl. Mediceinal-Beamter ebenda. Neujahrs-Moral. Aus oben extrahirter Zahl Zeigt klärlich sexcentesimal Der officielle Durchschnitts-Pfahl, Daß Flut und Ebbe fast egal. Sechshundert Socii in Stahl Und Eisen! stattlich,. Kapital — Sechshundert Grüße cordial Zollt Euch der Präses - General ©. A. Dohrn. 35 Beitrag zur Lepidopteren-Fauna Central- Asiens. Von Dr. ®©. Staudinger. | (Fortsetzung und Schluss.) Agrotis spec.? Ein sehr abgeriebenes 2 aus Saisan gehört wahrscheinlich einer neuen Art an, bei Crassa oder Goliekei Ersch.. ist aber kleiner als beide und mit sehr dunklen Hitfln. Zu beschreiben ist nach diesem Stücke nicht. Agrotis Oceulta L. Ein am 14. Mai bei Saisan gefundenes sanz frisches Stück weicht von normalen deutschen gar nicht ab; ein ebensolches steckte in Lederer’s Sammlung aus dem Altai. Mamestra Leucophaea View. var. Bombyeina Ev. In kleiner Anzahl von Saisan, ein Paar Stücke auch von Lepsa, eins am 21. Mai gefangen. Bombyeina ist durchschnittlich wohl etwas kleiner als deutsche Leucophaea. besonders aber etwas lichter und greller auf den Vdfln. gezeichnet. Dies kommt gewöhnlich davon, daß die Rippen weißer und die schwarzen Zeichnungen bestimmter (schärfer) auftreten; auch sind meist mehr schwarze. sehr scharf ausgeprägte Pfeilflecken vorhanden. Ein Faar & sind sehr dunkel. Mamestra Serratilinea Tr. Zwei Stücke von Saisan sind wie die vom Altai, etwas eintöniger gelbgrau als österreichische Exemplare. Mamestra Advena F. Zwei geflogene Stücke von Saisan sind unseren deutschen ganz gleich; ein am 17. Juli bei Saisan (Tarbagatai?) gefangenes frisches 2 ist blasser. Mamestra Nebulosa Hfn. Zwei frische Z- von Saisan sind greller als deutsche Stücke, die Vdfl. lichter aschgrau mit sehärferer schwarzer Zeichnung. Ein am 17. Juli bei Lepsa (Ala Tau) gefangenes 2 ist ziemlich abgeflogen. Mamestra Contigua Vill. Je ein Stück von $Saisan und Lepsa (18. August), die den. europäischen ganz gleich sind. Mamesira Dissimilis Kn. Zwei von Saisan, sieben von Lepsa den europäischen gleiche Stücke, in braunen und eintönigen Exemplaren. Auch aus Margelan in Anzahl erhalten. Mamestra Pisi L. var. Pallens Stgr. 26 von Lepsa er- haltene Stücke, unter sich fast gleich, sehen so verschieden von Pisi aus. daß ich sie zuerst für eine andere Art hielt. Die Vdil. sind fast eintönig blaß gelbbraun (selten mit einem Stich 36 in’s Röthliche); nur die weiße Außenrandslinie mit dem großen weißen Fleck am Innenwirbel tritt sehr stark auf. Die Quer- linien fehlen fast ganz; die Makeln sind sehr schwach ange- deutet, dahingegen die Rippen nach außen öfters schwarz an- geflogen. Die Htfl. und Unterseite sind auch lichter, letztere aber nach vorn schwach röthlich angetlogen. Kopf und Thorax sind auch blaß gelbbraun, nie rothbraun. Die isländischen Pisi kommen dieser var. Pallens sehr nahe und bilden einen Ueber- gang dazu; ein isländisches Stück stimmt fast ganz mit den centralasiatischen überein. Es ist eigenthümlich, in Central- Asien gleiche Arten und Lokalformen wie auf Island zu finden. Mamestra Brassicae L. Ein 2 von $aisan stimmt mit europäischen überein; es ist ziemlich dunkel mit sehr starker weißer Außenrandslinie. | Mamestra Albicolon Hb. Drei Stücke von Saisan (eins vom 1. Juni) stimmen mit deutschen gewöhnlichen Stücken völlig überein. | Mamestra Egena Ld. Ein Pärchen von Saisan '($ vom 21. Mai) hat eintönigere Vdil. als die mir vorliegenden Stücke aus dem südlichen Caucasus und eins aus der Kirgisensteppe; auch fehlt ihnen der Stich in’s Gelbliche. Ein drittes Stück von Saisan (‚$) ist fast genau so und stammt vielleicht aus der Steppe. Die Stücke vom Altai waren leider nicht in Lederer’s Sammlung. Mamestra Oleracea L. Ein frisches, sehr rothbraunes & von Saisan, am 24. Mai gefunden. | Mamestra Glauca Hb. Drei den europäischen typischen Stücken ganz gleiche aus Saisan, Mamestra Dentina Esp. Einige gewöhnliche, lichte Stücke aus Saisan und Lepsa, Mitte-Juni gefangen; wohl im Gebirge. Mamestra Dianthi Tausch. Drei den südrussischen und kleinasiatischen gleiche Stücke aus Saisan. Mamestra Furca Ev. Ein leider recht schlechtes, am 8. Juni bei Saisan gefungenes $ kann nur zu dieser mir bisher in Natur unbekannten Art gehören. Die Abbildung Herrich-Schäffer’s und Beschreibung Eversmann’s passen durchaus. Mamestra Trifoli Rott. In einigen Stücken aus Saisan und Lepsa, den europäischen fast gleich; ein am 27. August bei Lepsa gefangenes & gehört zu der in den Steppen vorkom- ınenden Aberration mit liehterem Mitteltheil, besonders am Innenrande der Vall. | Mumestra Chrysozona Bkh. var. Zwei sehr blasse, lichte Stücke von Saisın, die aber weder zu meiner var. Innocens noch zur var. Caduca, welche ich jetzt als siehere Chrysozona 2= Ol var. ansehe, passen. Aus Margelan erhielt ich im vorigen Jahre eine größere Anzahl ähnlicher blasser, unter sieh aber ziemlich variabler Stücke, die ich zuerst als var. Caduca ver- sandte, welche aber zu dieser Form, die gar keine gelbe Bei- mischung hat, nicht gezogen werden können. Einige davon sind den Dalmatiner var. Innocens sehr ähnlich, andere ziemlich verschieden; doch glaube ich nicht, hierfür noch einen neuen Varietäten-Namen geben zu müssen. Dianthoecia Proxima Hb. Ein frisches 2 am 18. Juli im Saisan-Gebiet gefunden, das mit Stücken aus der Schweiz ganz übereinstimmt. Dianthoecia Filigrama Esp. v. Xanthocyanea Hb. und var. Aus dem Ala Tau (Lepsa?) erhielt ich ein ganz frisches typisches 3. Ein 2 aus dem Saisan-Gebiet ist eintöniger grau mit sehr wenig gelber Beimischung auf den Vdfln.; doch kann es ganz bestimmt nur zu Xanthoeyanea gehören. Dianthoecia Consparcata Frr. Ein am 20. Juli gefangenes ziemlich abgeflogenes $, ohne Spur von gelbem Fleck an der Basis, aus dem Lepsa-Gebiet. Oncocnemis Nigricula Ev. Vier ganz abgeflogene Stücke von Saisan. Oncoenemis Campicola Ld. Ein frisches im September bei Saisan gefangenes 9. Oncocnemis Strioligera Ld. Auch nur ein ganz reines im September bei Saisan gefundenes 9. Ammoconia Caecimacula F. var. Sibirica Stgr. Gegen 30 unter sich ziemlich gleiche Stücke aus Saisan sind so auffallend liehter. als europäische, dal sie fast wie eine andere Art aus- sehen. Sie stimmen genau mit Stücken vom Altai aus Lederer’s Sammlung überein, und verdienen gewiß einen Varietätnamen. Die Vdfl. sind statt blaugrau licht sandgelb, die Htfl. der & fast weiß mit dunklerem Außenrande. Polia Centralasiae Stgr. n. sp. Ein & aus Saisan gehört zu einer Art, von der auch Alpheraki einige Stücke im Tianschan fand (1 2 davon liegt mir vor), und von der ich im vorigen Jahre zwei Pärchen von Haberhauer aus Margelan erhielt. Ein frisches $ von Margelan ist am 20. Juni, das 2 vom 'Tianschan am 28. Juli gefangen. Die Art sieht fast wie eine Dianthoecia (bei Caesia) aus, wofür sie Erschoff auch hielt; allein die drei mir vorliegenden 2 mit ihrem stumpfen Hinterleib ohne den spitzen Legestachel verbieten dies durchaus; auch sieht Pol. Centralasiae der Pol. Jonis Ld. so ähnlich, daß ich fast glaubte, - sie sei eine Varietät davon. Größe 32—35 mm. Grundfarbe grau, weiß, schwarz gemischt. Vdfl. der $ mit dunkler 38 (schwärzlicher) Mittelbinde und lichterem: (hellgrauem) Basal- und Außentheil, sonst mit den bei Polia Nigrocineta, Dianth. Caesia und anderen Arten vorhandenen Zeiehnungen, die‘ bei den 2 allein lichter 'hervortreten, Htfl. dunkel. Scheitel ‚und Thorax länger behaart als bei Polia Nigroeincta; Palpen und Fühler ganz ähnlich, beim $ kurz bewimpert. Hinterleib des S auf den ersten Segmenten sehr schwach gezopft; die hinteren Segmente sind aber seitlich ziemlich lang: behaart, der After- busch wie bei anderen Polia-Arten. Hinterleib der 2 durchaus wie bei letzteren; Beine auch ganz ähnlich. Die Grundfarbe ist ein Gemisch von Grau, Weil und Schwarz mit einem leichten Stich in’s Grünliche; bei den 2 dunkler als bei den 2. Bei einem :$ ist der Kopf und Thorax fast ganz liehtgrau, "bei einem 9 sehr dunkel, fast schwarz. Die Vdfl. zeigen ganz die Querlinien, Makeln und Randzeichnung wie bei Pol. Nigroemeta (und der eben so großen, aber kaum bekannten Jonis) und treten ziemlich deutlich auf. Die gelbliche Beimischung der Nigroeineta und Caesia fehlt ihnen durchaus. Die drei $ zeigen ein dunkleres, scharf abstechendes Mittelfeld (zwischen den beiden Querlinien), in dem die beiden Makeln deutlich licht (im Innern dunkler gekernt) hervortreten. Bei den 2 tritt dies Mittelfeld kaum dunkler hervor, nur bei einem Stück etwas; die ganze Fläche ist ziemlich gleichmäßig grüngrau mit lichteren, schwarz umsäumten Querlinien und Makeln. Die Fransen sind licht (gelblichweiß) mit dunklerer Theilungslinie und an den Spitzen dunkel gescheckt. Unterseite schwärzlich mit liehterem Innen- rand, gelblich bestreutem Vorder- und Außenrand, sowie sehr schwacher dunklerer Außenlinie. Htfl. grauschwarz mit lichten Fransen, die an der Basis gelblich, an der Spitze weißlich sind und in der Mitte eine dunkle Theilungslinie zeigen. Unterseite schmutzig weißgrau, besonders am Vorderrand stark gelblich angeflogen, mit sehr verloschenem, kleinem dunklem Mittelpunkt, Außenlinie und Außenrand. Die Unterseite aller Flügel sieht der von Caesia recht ähnlich. Die der Centralasiae gleich große Pol. Jonis, von der ich die einzigen bekannten beiden Stücke (9) in meiner Sammlung habe, hat grünlichgelbere Färbung der Vdfl. mit etwas anderer Zeichnung der einzelnen Linien ete., 2. B. ganz gelbgrauer runder Makel, gewellter schwarzer Lim- ballinie ete. Auch hat Jonis weit lichtere, weißliche Htfl., die nach außen schwärzlich sind; auch die Unterseite ist viel lichter, fast weiß mit schwarzer Zeichnung ohne allen gelblichen Anflug. Oxytrypia ,Orbiculosa Esp. Ein ziemlich frisches großes (46 mm) 2, am 15. October im Saisan-Gebiet gefangen, ist etwas matter, weniger schwarz als die europäischen Stücke. 39 Daß diese Art eine von Valeria verschiedene Gattung bilden müsse, bemerkte schon Lederer in seinen Noctuiden p. 103. Ich stellte sie in meinem Katalag 1871 in eine eigene Gattung, die ich Oxytrypia nannte, wegen des spitzen, mit hervorragen- dem Legestachel versehenen Hinterleibes des 2. Oxytrypia hat außerdem einen glatt beschuppten, nicht rauh behaarten Thorax, und der Hinterleib führt keine Haarschöpfe wie bei Valeria. Ebenso sind Brust, Beine und Kopf nicht so wollig behaart, glatt beschuppt oder kurz behaart. Fühler in beiden Geschlechtern auch gekämmt wie bei Oleagina, aber nicht so stark gekämmt, sonst anscheinend länger und spitzer verlaufend. Augen nackt, ohne die lange Bewimperung bei Valeria. Die früheren Zu- stände sind leider immer noch unbekannt; der lange Legestachel des @ läßt mich annehmen, daß die Raupe entophag (ob in . Stengeln, Wurzeln oder Kapseln lebend?) ist. Isochlora Stgr. (n. gen.) Viridis Stgr. und var. Viridissima Stgr. n. sp. Von dieser auffallenden neuen grünen Eule erhielt ich im ersten Jahre 4 $ und I 2 aus Saisan und im zweiten Jahre noch einige wenige Stücke, von denen ein Pärchen (das $ am 19. Juli gefangen) eine Varietät bildet. die von Lepsa sein dürfte und Stücken, die Alpheraki im Tianschan fand, ganz ähnlich zu sein scheint. Der spitz verlaufende weibliche Hinterleib mit lang her- vorragender Legescheide veranlaßt mich besonders, für diese Art die neue Gattung Isochlora aufzustellen und sie nieht zu Luperina zu ziehen, so verschiedene Eulen auch Lederer gerade in diese seine Gattung hineingesetzt hat. Der Hinterleib des 3 ist seitlich. zusammengedrückt. schlank, mit ziemlich langem Afterbüschel, der des 2 sonst nach oben spitz dreieckig. Fühler des $ ziemlich stark gekämmt, des 2 sägeförmig. Palpen etwas aufsteigend, nicht stark behaart. Kopf (Scheitel etwas gewölbt) und Thorax ziemlich stark behaart (wie bei Lup. Virens etwa). Zunge lang (wie bei Virens). Vdfl. grün (mit weißem Mondfleck), Htfl. grauschwarz. Dem langen Legestachel des 2 nach wird die Raupe entophag (wenigstens wurzelfressend) sein. Die Stücke von Saisan betrachte ich als Hauptform, Vrridıs. Größe 34—40 mm. Palpen gelbröthlich, Fühler braungelb, Beine weißgelb (röthlich), an den Hüften und Schenkeln grün behaart. Kopf, Thorax und Vafl. stark gesättigt spangrün, weit intensiver als bei den grünsten Lup. Virens. Vdfl. am Ende der Mittelzelle mit weißem (verloschenem). kleinem Mond- fleck, weißlichem Vorderrande und Fransen. lange nicht so weiß wie bei Virens und letztere ohne dunklere Theilungslinie an der Basis, Unterseite schmutzig schwarzgrau mit weißem Mondfleck, 40 nach außen und vorn grünweiß angeflogen. Htfl. schwarzgrau mit weißen Fransen, unten lichter, etwas grün angeflogen. Hinterleib gelbgrau mit gelblichem Afterbusch, zuweilen ganz wenig grün, besonders unten, angeflogen. Die var. Viridissima vom Ala Tau und besonders Tianschan ist etwas größer, noch intensiver grün mit grünen Fransen, auch auf den Htfln., welehe unten vorwiegend grün sind. Auch der Leib des & ist fast ganz grün. Auf den Vdiln. des $ fehlt der weiße Fleck ganz; unten sind sie auch weit stärker grün. Die Htfl. des $ scheinen dunkler zu sein; die des mir vorliegenden $ sind hingegen heller als die des Viridis-?. Ich glaube, daß die Stücke vom Tianschan, die mir nicht mehr vorliegen, alle diese Unterscheidungsmerkmale noch viel auf- fallender zeigen; jedenfalls sind sie weit größer, Luperina Virens L. Ein ganz gewöhnliches 2 mit kleinem . weißem: Fleck am Ende der Mittelzelle, von Saisan. Luperina Inops Ld. var. Ein ganz frisches 2 vom Ala Tau iLepsa) gehört wohl zweifellos als Varietät (oder Aber- ration) zu Inops Ld. vom Altai. Alles ist dunkler, die Vdfl. eintöniger grau mit wenig gelber Beimischung an der Basis, den beiden gelben Querlinien und gelblichen Makeln; die äußere gelbe Punktreihe fehlt ganz, oder ist nur eben angedeutet. Auch Thorax und Htfl. sind weit dunkler; letztere lassen oben keine Querlinie erkennen. Sonst stimmt Alles. Hadena Amica Tr. Ein stark abgeflogenes Paar vom Saisan- Gebiet, das wohl nur deßhalb blasser als die nordrussischen Stücke zu sein scheint, sonst ganz damit stimmt. Das & trägt die Bezeichnung: „Schwarzer Irtisch, 27. August“. Hadena Adusta Esp. Ein frisches $ aus dem Saisan-Gebiet stimmt mit nordeuropäischen Stücken (aus Norwegen und Lapp- land) fast ganz überein; es ist etwas kleiner, und auf den Vdfln. eintöniger braun als deutsche Adusta. Hadena Maillardi H.-G. (Pernix H.-G.) var. (Exulis Lef.?) Ein fast frisches $ und zwei ganz frische. 2 (19. Juli) vom Saisan-Gebiet (Tarbagatai) können fast eben so gut als Varietät zu Maillardi, wie zu Pernix und zu Exulis gezogen werden. Ich glaube jetzt fast sicher, daß Exulis eine Varietät von Maillardi ist, die am eigenthümlichsten auf Island sich herausgebildet hat. Stücke vom Dovrefjeld aus Norwegen, die Wocke als Exulis aufführt, und die in der That auch manchen grönlän- dischen und Labrador-Exulis fast gleich kommen, sind von kleinen Maillardi kaum zu trennen. Ganz ähnlich diesen nor- wegischen Stücken sind die vorliegenden drei centralasiatischen ; das $ würde ich nieht davon unterscheiden können. Die beiden 41 kleineren 2 sehen aber anders als das mir vorliegende nor- wegische 9 aus, haben oben die Nierenmakel durchaus nicht begrenzt und sind unten dunkler, ohne deutlichen schwarzen Mittelpunkt der Htfl.. den das 5 sehr deutlich zeigt. Dennoch zweifle ich gar nicht, daß letzteres der rechtmäßige Ehemann zu diesen beiden @ (dem dort herrschenden Islam nach natür- lieh polygam) sei. Ich halte es nicht für unmöglich, daß Zeta, Pernix und Maillardi die variirende continentale europäische Form der isländischen und polaramerikanischen Exulis ist. Stücke aus Norwegen. Nord-Finnland und Central Asien (auch wohl sicher die bisher unbekannten nordasiatischen) bilden alle Uebergänge dazu, aber noch lange nicht so auflallende Aber- rationen als diese Art (Exulis) auf Island allein hervorbringt. Auch aus dem südlichen Caucasus besitze ich ein Stück, das Pernix mit Maillardi zu verbinden scheint. Hadena Furva Hb. Am 18. August ein etwas abgeflogenes, deshalb wohl nur blasseres 2 bei Lepsa gefunden. Hadena Abjecta Hb. Von Saisan und Lepsa je ein Stück der gewöhnlichen dunklen Form; das ziemlich geflogene 2 bei Lepsa am 9. August gefunden. Hadena Lateritia Hufn. var. Expallescens Stgr. Einige Stücke von Saisan, (ein frisches 2 vom 15. October) stimmen mit europäischen fast ganz; das Q ist sogar dunkler als gewöhnlich. Dahingegen gehört ein am 27. Juni auf dem Ala Tau gefangenes 2 zu einer blassen Varietät, die Haberhauer in größerer Zahl von Margelan einsandte. Diese sieht in manchen Stücken der Lateritia so wenig ähnlich, daß man sie leicht für eine davon verschiedene Art halten könnte; ich nenne sie var. Expallescens. Die Vdfl. werden sehr blaß, bei einem £ fa-t ganz beingelb. Gewöhnlich wird nur der Innenrand breit und eine Binde vor dem Außenrande blaß in allen Nuancen von rothgelb bis bein- gelb. Auch die Htfl. sind nicht so dunkel, die Bro nicht so röthlich wie bei typischen Lateritia. Hadena Basilinea F. Ein am 2. Juni bei Lepsa gefundenes frisches $ bat kaum röthlichen Anflug auf den grauen Vdil. Hadena Moderata Ev. Ein Paar von Lepsa, das frische 3 am 16. August gefangen. stimmen mit Stücken aus dem südlichen Ural und der Kirgisen-Steppe fast ganz überein; das 5 ist bis zur lichten Außenbinde dunkler. Ich glaube jetzt, daß diese stets kleinere und schlankere Form eine von der so sehr variablen Dıdyma verschiedene Art ist, zu der ich wiık- liche Uebergänge niemals sah. Hadena Literosa Hw. Ein am 14. August; bei Lepsa ge- fundenes etwas abgeflogenes $ zeigt sehr wenig röthlichen Anflug. 42 Hadena Bicoloria Vill. var. Palhdior Stgr. Acht meist ab- geflogene Stücke dieser Art von Lepsa (ein gutes am I1. August gefangen) stimmen mit Stücken aus Margelan und unter ein- ander völlig überein und bilden eine eigene Lokalform, die ich Pallidior nenne. Die Basalhälfte der Vdfl. ist rothbraun, zu- weilen der äußere Theil schwärzlich. Der dann folgende äußere Theil ist schmutzig gelbweiß, natürlich mit Ausnahme des bei einigen Stücken fast oblitterirten dunklen Außenrandes. Auch die Htfl. sind weit heller, schmutzig weiß. Aehnliche Stücke kommen wohl unter den verschiedenen Aberrationen auch in Europa vor; aber in Central- Asien tritt diese Pallidior ent- schieden als eonstante Lokalform auf. Rhizogramma Detersa Esp. Zwei kleinere, etwas variirende 2 von Saisan; besonders tritt die Zeichnung der Vdfl. etwas schärfer auf. Chloantha Polyodon Cl. Ein 2 von Saisan und ein Paar aus Lepsa, das @ vom 3. Juni, sind den europäischen fast völlig gleich. Jaspidea Celsia L. Eine kleine Anzahl meist ganz schlechter Stücke aus dem Saisan-Gebiet. Hydroecia Nietitans ab. Erythrostigma Hw. Von Saisan und Lepsa (17. Juli) je ein ganz schlechtes 2 eingesandt, die beide zur Brythrostigma Hw. gehören, welche Form vielleicht dort die vorherrschende (oder einzige) ist. Hydroecia Ochreola Stgr. n. sp. Vier $ und ein 2 von Lepsa, die etwas geflogen sind, aber theilweise noch ihre vollen Fransen haben; ein fast ganz frisches $ am 11., ein geflogenes am 21. August gefangen. Auch von Saisan ein ganz abge- flogenes, im September gefangenes d. Größe 38—39 mm. Kopf und Thorax gesättigt; Vafl. blaß ochergelb mit schwach hervortretenden doppelten @Querlinien und runder Makel und sroßer, ganz weißer Nierenmakel. Hifl. gelbweiß. Ochreola steht der Nictitans hinsichtlich der Zeichnung am nächsten, ist etwas größer. Palpen, Fühler (schwach bewimpert) sowie alle andern Theile scheinen der Nictitans sehr ähnlich oder gleich gebildet. Die Färbung ist aber bedeutend lichter: ein blasses Ochergelb, das am Kopf, Thorax und in der Mitte der Vdfl. etwas gesättigter auftritt. Letztere sind fast genau wie bei Nictitans gezeichnet; die gesättigten, ochergelben doppelten Quer- linien und die runde Makel treten nur schwach hervor. Sehr deutlich und groß tritt die fast ganz weiße Nierenmakel auf, welche nach außen fein dunkler umzogen, nach inneu dunkler ist, aber nieht im Innern wie meist bei Nictitans einen dunkleren Kernstreif führt, Die Fransen sind wenig dunkler als die Grund- 43 farbe: der Limbalrand hebt sieh mehr hervor. Unterseite ein- tünig glänzend blaßgelb. Htfl. oben und unten weißlich mit ochergelbem Anflug, fast zeichnungslos; nur ein Stück zeigt unten die Spur einer dunkleren Außenlinie. Hinterleib und Beine röthliehgelb. Zu verwechseln ist Ochreola mit keiner anderen Art. Hydroeeia Osseola Stgr. n. sp. Ein am 5. September bei Saisan gefundenes leider nicht ganz reines 2 gehört sicher einer andern Art an. Größe 45 mm. Gmundfarbe beingelb, Vall. mit zwei dunkleren Querlinien und schwärzlichem Fleck am unteren Ende der Mittelzelle. Htfl. gelbweiß mit sehr ver- loschener dunkler Außenlinie. Die ganz eintönige, beingelbe (matt schwefelgelhe) Färbung und die sehr wenig gezeichneten Vdfl. unterscheiden Osseola sofort von den andern Arten; am besten steht sie zwischen Xanthenes und Moesiaca. Die Vall. führen zwei sehr wenig hervorgehobene dunklere Querlinien, denen der Xanthenes ganz ähnlich geformt. Dazwischen stehen, äußerst wenig durch dunklere Umrandung markirt. die runde und Nierenmakel. Letztere ist an ihrem unteren Ende schwärz- lieh ausgefüllt. bildet also gerade an der unteren Ecke der Mittelzelle einen Flecken. Die Unterseite ist weißgelb mit schwärzlichem, verloschenem Strich (Mondfleek) auf der Quer- rippe und dahinter verloschener, dunkler Querlinie. Die gelblich- weißen Hifl. zeigen auf beiden Seiten auch eine sehr ver- loschene dunkle Aubenlinie; auch scheint die Querrippe etwas dunkler zu sein. Hydroecia Micacea Esp. Ein Pärchen von Lepsa, das etwas abgeflogene $ am 25. August gefangen. Die Stücke sind groß, röthliehbraun, wie die des europäischen Rußlands. Calamia Lutosa Hb. In kleiner Anzahl von Saisan erhalten. Die Stücke sind etwas blasser, noch zeichnungsloser als die europäischen es meist sind; die Htfl. fast rein weiß ohne Punktreihe. Leucania Conigera F. Einige ganz gewöhnliche Stücke von Saisan und Lepsa (10. August). Leucania L-album L. Auch in wenigen blassen Stücken von Saisan und Lepsa (31. Mai). Mithymna Imbeeilla F. Einige blasse Stücke von Saisan, von denen das eine $ den Datumzettel „3. September* trägt. Von Lepsa zwei sehr frische, dunkelbraune, fast zeichnungslose 2. Mithymna Impar Stgr. Einige Stücke aus Saisan, die mit südrussischen Stücken völlig übereinstimmen. Caradrina Albina Ev. und var. (ab.) Congesta Ld. Acht im September bei Saisan und ein am 24, August bei Lepsa ge- 44 fangenes Stück gehören meistens zur Albina Ev., die ich doch als gute, von der so sehr variablen Quadripunctata verschiedene Art ansehen möchte. Dazu ziehe ich als dunkle Form Congesta 'Ld., mit der ein am 24. Mai bei Saisan gefangenes Stück völlig übereinstimmt, während ein anderes einen Uebergang zwischen beiden bildet. Wahrscheinlich ist Congesta die erste, Albina die zweite Generation. Acosmetia Caliginosa Hb. var. Aquatiis Gn. Nur ein ganz frisches, am 22. Mai bei Lepsa gefangenes $, das mit den Altai-Stücken völlig übereinstimmt. Diese Form ist sicher nur eine blasse, zeichnungslosere Varietät unserer centraleuropäischen Caliginosa. | Perigrapha Üircumducta Ld. Diese prachtvolle Art fand Haberhauer in kleiner Anzahl im Spätherbst bei Saisan. Sonst ist nur das Original vom Altai und ein Stück aus Sarepta bekannt. Taeniocampa Gothica L. var. Zwei Stücke von Saisan sind blasser und zeichnungsloser als deutsche und bilden einen Ueber- gang zu der nordischen var. Gothicina. Taeniocampa Incerta Hufn. Ein ziemlich zeiehnungsloses 2 von Lepsa. Taeniocampa Opima Hb. var. Ein blasses Pärchen von Lepsa, das $ am 8. April gefunden. Das Mittelfeld der Vdfl. ist kaum dunkler, die weiße Außenlinie äußerst stark auftretend. Pachnobia Rubricosa F. Drei Ende April bei Lepsa ge- fangene Stücke stimmen mit deutschen überein; das eine ist dunkel rothgrau, die andern braunroth. | Mesogona Acetosellae F. Ein am 7. September bei Saisan gefundenes 2 und ein Ende August bei Lepsa gefundenes Paar sind etwas kleine, fast typische, hellere Stücke dieser Art; nur das Lepsa-2 hat etwas dunklere Querlinien der Vdfl. Stücke vom Altai zeigen diese fast schwarz, meist mit einer deutlichen Punktreihe vor dem Außenrand, und steckten in Lederer’s Sammlung als var. Eremicola Kind. Hiptelia Miniago Fır. Zwei blasse, fast zelehnungslose Stücke von Saisan, mit ganz blassen südrussischen überein- stimmend. Hiptelia Variago Stgr. n. sp. Ein im September bei Saisar gelangenes, ziemlich verflogenes $ gehört sicher mit einem andern, zerrissenen, am 5. October bei Margelan gefangenen zu einer neuen Art. Größe 59 und 40 mm. Vdfl. schmutzig sand- selb mit zwei lichten, schwarz umrandeten Querlinien, zwei sroßen schwarzen gelb umrandeten oberen und einer ver- loschenen unteren (Zapfen-) Makel. Htfl. weiß. Variago ist also so groß wie große Miningo und dieser auch nahe stehend. nn... 45 Palpen, Fühler (ziemlich lang gewimpert) ete. fast genau so gebaut. Die Grundfarbe ist ein schmutziges Sandgelb; das zweite Palpenglied außen dunkler, braun, das Endglied weißlich. Brust und Metathorax weißlich behaart, der Afterbüschel oben gesättigter gelb. Vdfl. besonders beim Saisan-g ziemlich stark schwärzlich bestreut und auch hier stärker gezeichnet. Die erste, lichte, nach außen dunkel beschattete Querlinie bildet ein Kreissegment und verläuft lange nicht so schräg in den Innen- rand als bei Miniago. Die äußere Querlinie ist fast ebenso, schwach S-förmig gebogen. Sie ist beim Saisan-S nach innen durch eine schwache, nach außen durch eine starke schwärz- liche Linie eingefaßt, von welcher an die Rippen theilweise schwarz bestäubte Streifen bis zum Außenrand tragen. Beim Margelan-$ ist sie sehr oblitterirt, und es stehen dahinter nur schwarze Punkte auf den Rippen wie bei Miniago, Am Auf- fallendsten sind die runde und Nierenmakel: beide groß, ganz schwärzlich, und ziemlich scharf licht umzogen. Unter der Nierenmakel verläuft eine schwarze Schattenbinde in den Innen- rand; unter der runden Makel steht verloschen, aber deutlich sichtbar eine ovale Zapfenmakel, die bei Miniago stets fehlt. Das buntere Saisan-5 zeigt auch deutlich eine dunkle Außen- randlinie. Die weißliche Unterseite ist nur nach außen zu etwas röthlichgelb angeflogen, mit sehr schwach durchscheinender Nierenmakel und Außenlinie bei dem Saisan-S. Httl. weiß, nur unten besonders nach der Spitze zu etwas dunkel bestäubt. Cosmia Paleaeea Esp. Zwei gewöhnliche, Ende August bei Lepsa gefangene, etwas abgeflogene Stücke. Cosmia (an nov. genus?) Trapezoides Stgr. n. sp. Zwei und drei 2 aus Lepsa gehören einer eigenthümlichen neuen Art an, die vielleicht eine neue Gattung bilden muß, da sie weit schmalllügeliger als die anderen Cosmia-Arten und darin den Orthosia fast gleich ist. Größe 32—36 mm. Grundfarbe braun- roth, die schmalen Vdfl. denen der Cal. Trapezina ähnlich weiß- gulb gezeichnet, mit schräger, ungebogener (grader) Basal- und etwas gebogener Außenquerlinie, fein umzogenen oberen Makeln und verloschener, lichter Außenrandlinie mit schwarzen Punkten. Hill. schmutzig grauweiß, nach außen röthlich bestreut. Trape- zoides hat etwa die Gıöße und Flügelform kleiner Orth. Helvola, die Vdil. erscheinen fast noch schmaler; die Spitze etwas mehr ausgezogen. Bau der Palpen und kurz bewimperten männlichen Fühler ganz ähnlich wie bei Cosmia und Orthosia, ebenso die Behaarung des T'horax. Der schlanke Hinterleib des & ist ganz wie lei Cosmia, nicht so stark behaart als bei Orthosia, und der des $ hat einen vorstehenden Legestachel, weshalb ich 46 diese Art vorzugsweise für eine Cosmia halte. Die Grundfarbe ist ein eigenthümliches Braunroth, wie es einzelne Trapezina- Abeırationen zeigen; auch die röthliche Färbung der Imbuta ab. Rufula kommt nahe. Das Endglied der Palpen, die Fühler und Beine sind lichter, gelblich, letztere ungeringelt. Die Vall. sind denen der Cal. Trapezina am ähnlichsten gezeichnet; be- sonders verläuft die erste lichte Querlinie fast gerade so vom Vorderrand ganz schräg in den Innenrand aus, während sie bei den Cosmia-Arten gebogen, segmentförmig ist. Die äußere Querlinie der Trapezoides verläuft auch ziemlich gerade und macht nur am Vorderrande eine kleine Biegung (Haken) nach außen, ist also anders als bei Trapezina und den andern Cosmien. Die etwas längliche „runde* und die fast gleich breite, ziemlich lange „Nierenmakel“ sind deutlich lieht um- zogen; nur nach vorn ist die runde Makel ganz offen, während die andere auch dort und hinten nicht scharf begrenzt ist. Die lichtere Außenrandlinie führt wie oft bei Orth. Helvola schwarze verloschene Pünktchen. Die gleichfarbigen Fransen führen eine sehr verloschene, lichte Basal- und mittlere Theilungslinie. Unten sind alle Flügel weißlich. mehr oder minder (besonders die Val.) stark röthlich angeflogen mit verloschener, dunkler Querlinie hinter der Mitte. Oben sind die Htil. schmutzig weiß, außen röthlich bestreut mit röthlichen an der Basis lichteren Fransen. Orthosia Helwola L. var. Sibirica Stgr. Ueber 30 Stücke von Saisan sind alle so auflallend viel blasser, lichter, als deutsche Exemplare, daß sie sehr wohl als Lokalvarietät auf- geführt werden können. Ebenso sind zwei Stücke vom Altai. Die Vdfl. sind fast stets licht gellgrau mit rothbraunen Quer- zeichnungen, die meist nur schmal und öfters sehr verloschen sind. Die Htfl. sind schmutzig weiß, in der Mitte sehr gering schwarz, nach außen breit röthlich angeflogen. Auch unten sind alle Flügel weit lichter als bei deutschen Helvola, die nur einzelne Uebergänge zu dieser var. Sibirica zeigen. Xanthia Flavago F. Drei gewöhnliche, nur etwas blassere Stücke von Saisan | Xanthva Fulvago L. und ab. Flavescens Esp. Im August (Ende) in Anzahl bei Lepsa gefangen; die meisten Stücke gehörten zur zeichnungslosen Aberration Flavescens, von denen em 3 statt eitrongelb fast ochergelb ist. Xanthia Gilvago Esp. var. und ab. Palleago Hb. var. Mit der vorigen Art zusammen in vier Stücken bei Lepsa gelangen, die von den europäischen Gilvago und ab. ziemlich stark ver- schieden sind. Zwei Stücke gehören zu Gilvago, haben aber weit gelbere Vdil., fast genau wie Flavago (wofür ich sie auch - AT zuerst hielt) und weit lichtere, weiße Htfl., fast gerade wie die von Fulvago. Dieselbe Färlung zeigen die beiden andern auf den Vdfln. fast zeichnungslosen Stücke, die deßhalb zur ab. Palleago gezogen werden müssen. Zwei ähnliche Stücke er- hielt ich aus Margelan; es scheinen also die Gilvago Central- Asiens stets eine eigenthümliche hellere (blassere) Varietät zu bilden. wie so viele andere Arten (Noctuiden) daselbst. Orrhodia Ligula Esp. var? (ab. Subspadicea var.) Zwei größere, röthlichbraun gelbgrau gemischte, ziemlich bunte Stücke von Lepsa möchte ich am ehesten zu Ligula ziehen, deren Art- verschiedenheit von Vaceinii mir nicht sehr fest begründet zu sein scheint. Am nächsten kommen einige meiner Subspadicea diesen asiatischen Stücken. die aber doch von allen andern recht verschieden aussehen. Scopelosoma Satellitia L. Zwei gewöhnliche Stücke von Lepsa. ein frisches am 1. September gefangen. Seoliopteryx Libatrixe L. Von Saisan und Lepsa (12. Aug.) je ein gewöhnliches Stück. Calocampa Vetusta Hb. Zwei Stücke von Saisan stimmen mit europäischen ganz überein. Calocampa Exoleta L. und var. Von drei Stücken aus Saisan sind zwei den europäischen fast gleich; das dritte bildet mit zwei andern aus Lepsa eine auf den Vdfln. eintönigere. graue Varietät ohne braune Beimischung. nur mit lichterer, gelblicher Färbung nach außen und vor der Nierenmakel. Das eine graue Stück trägt einen Datumzettel nit 27. März. Calophasia Casta Bkh. Ein gewöhnliches Stück aus Saisan. Cucullia Duplicata Stgr. n. sp. Ein am 16. Mai bei Lepsa gefundenes, ganz frisches 5 gehört sicher einer neuen Art bei Santonici an. Kopf, Thorax und Vdfl. aschgrau, mit doppelten schwarzen Streifen. bei letzteren hinter der Basis des Innen- randes, des Vorderrandes und hinter der Nierenmakel am Vorderrand; vor dem Außenrand eine Reihe braunschwarzer Strichelchen. Htfl. grauschwarz mit lichterer Basis nnd weißen Fransen. Duplicata ist nur mit Santonici zu vergleichen. von gleicher Größe, ähnlicher Färbung, etwas dunkler und ähnlicher, aber mehr Zeichnung. Die doppelten schwarzen Striche des Prothorax sind schärfer; sonst ist alles am Thorax, Kopf und Hiuterleib ähnlich, letzterer nur dunkler, gelbgrau, statt weib- grau. und ohne dunklere Dorsallinie. Nur die Schöpfe der ersten Segmente sind schwarz. Die dunkleren Vdfl. zeigen die beiden Makeln deutlicher umzogen, und auch die beiden stark gezackten Querlinien sind deutlich vorhanden, während sie bei Santoniei nur an den Rändern erkennbar sind. An 48 ö den Rändern treten sie bei Duplicata überall deutlich doppelt auf. Außer dem gebrochenen schwarzen Längsstrich oberhalb des Innenwinkels und den schwarzen Limbalstrichen der San- toniei führt Duplicata noch eine Reihe schwarzbrauner Strichel- chen vor dem Außenrande und die Rippen verlaufen schwarz in denselben. Die Htfl. des vorliegenden 3 sind weit dunkler als die von Santenici-I; nur eins meiner Santoniei-? hat fast so dunkle Htfl. Fransen wie bei dieser Art. weiß mit dunkler Basallinie. Oucullia Artemisiae Hufn. (Abrotani F.) Drei von Saisan gesandte präparirte Raupen gehören sicher zu dieser Art. Oueullia? Absinthü L. Eine präparirte Raupe von Saisan ziehe ich ziemlich sicher zu dieser auch im Altai gefundenen Art. Cucullia Spectabilis Hb. Ein am 12. Juli im Lepsa-Gebiet sefundenes & ist auch blasser (heller) als südrussische Stücke dieser Art. Oueullia Argentea Hufu. Eine präparirte Raupe von Saisan gehört ganz zweifellos zu dieser auch im Altai in einer lichteren Varietät gefundenen Art. Oueullia Argentina F. Am 20. Mai ein ziemlich schlechtes Stück bei Saisan gefunden. Plusia Tripartita Hufn. Zwei Stücke von Sailsan stimmen mit europäischen fast ganz überein. i Plusia Moneta F. Ein am 16. Juni wohl sicher im Ala Tau gefundenes kleineres Exemplar ist ganz gewöhnlich. Plusia Beckeri Stgr. Von dieser bisher nur bei Sarepta gefundenen Art sandte Haberhauer ein ganz gleiches, frisches 5 von Lepsa ein. Plusia Renardi Ev. Ein ganz frisches Paar dieser äußerst seltenen Art, das @ am I., das $ am 3. Mai bei Lepsa ge- fangen, stimmt völlig zu der Herrich-Schäffer’schen Abbildung eines Stückes vom Altai. In Lederer’s Sammlung steckte diese Art nicht mehr; er sagt davon nur „sehr selten“. Die Evers- mann’sche Abbildung ist ganz schleeht, auch nur, nach einer Copie des Originals gemacht. Plusıa Modesta Hb. Einige anscheinend gezogene Stücke, eins vom 22. Juni, aus Lepsa sind den europäischen völlig gleich. Plusia Chrysitis L. Von Saisan und Lepsa (3. Juni) je ein Stück, den europäischen ganz ähnlich. Plusia Festucae L. Zwei kleinere, etwas geflogene Stücke von Saisan (eins vom 6. Juli) scheinen sonst den europäischen ganz gleich zu sein. ‚Plusia Gulta Gn. Ein Stück von Saisan, | | 49 Phusia Pulchrina Hw. Zwei den deutschen ganz ähnliche Exemplare von Saisan, das eine mit zusammengeflossener Goldmakel. Plusia Gamma L. Einige Stücke aus Saisan und Lepsa (14. August). | Plusia Circumflexa L. Ein großes 2, am 13. Juli im Lepsa- Gebiet gefunden. Plusia Ain Hochw. In ziemlicher Anzahl das zweite Jahr eingesandt, wahrscheinlich vom Ala Tau, vielleicht auch vom Tarbagatai, in Stücken, die von den europäischen wenig oder gar nicht abweichen. Plusia Hochenwarthi Hochw. In großer Anzahl vom Tar- bagatai, vielleicht auch vom Ala Tau. Die Stücke kommen den lappländischen fast gleich; sie sind im Durchschnitt etwas brauner als die aus den Alpen; besonders ist die weiße Makel meist kleiner, bei einem Stück fast punktförmig. Plusia Devergens Hb. var. Zwei frische $ vom Ala Tau, das eine am 15. Juli gefangen, und zwei geflogene 2, wohl auch vom Ala Tau, sind kleiner, dunkler und besonders auf den Vdfln. viel weniger grell gezeichnet als die europäischen Stücke. Das eine $ hat fast sammetschwarze Vdfl. mit lichterem, grauem Außentheil und kleiner, greller Silbermakel. Ala Stgr. nov. gen. Picteti Stgr. n. sp. In größerer An- zahl, (die $) wahrscheinlich ziemlich hoch im Ala Tau (Ende Juni?, am Tage herumfliegend?), gefangen. Diese eigenthümlich kleine Art paßt in keine mir bekannte Gattung, und ich mache daraus die Gattung Ala, die Anarta am nächsten steht. Kopf klein, lang behaart, besonders die Palpen, deren sehr kurzes Endglied auch lang behaart und deshalb kaum erkennbar ist. Fühler des $ bis zum Ende lang bewimpert (Wimpern etwa 1!/, mal so lang, wie der Schaft dick ist); die kleinen Augen sehr spärlich kurz behaart, (bei einigen Anarta-Arıten wie (uieta und Melaleuca scheinen sie mir auch ganz nackt zu sein). Zunge lang, spiralförmig aufgerollt. Thorax breit, besonders die Schulterdecken und der Hinterthorax lang behaart. Hinterleib ziemlich schlank, am Ende und an den Seiten lang behaart, ebenso die Beine. Vdfl. ziemlich kurz und breit, an der Spitze etwas abgerundet, mit eigen- thümlieher Zeichnung. Bei den 2 sind sie etwas schmäler und kleiner. Geüder anscheinend wie bei den Anarten: auf den Hifln. ist Rippe 5 sehr stark vorhanden; sonst sind sie weiß mit schwarzem Außentheil und schwarzen Rippen. Größe der $ 25—28, der 2 23—24 mm. Grundfarbe braungrau; Palpen nach innen lang grauweiß behaart; Prothorax 4. 30 nach oben schwarz mit weißer Spitze. Vdfl. eigenthümlich gezeichnet, schwer zu beschreiben. Hart hinter der Basis tritt eine kleine dunkle Halbquerlinie auf, bei !/, der Flügellänge eine zweite, oben etwas gezackt. Unter der Mittelzelle er- weitert sie sich stark, meist als eine Art breiter Pfeilmakel, die bei den 2 sehr deutlich auftritt, und am Innenrande sitzt sie breit braunschwarz auf, von welcher Färbung der Innen- rand auch schmal bis zur Basis ist. Am Ende der lichten, zuweilen weißgrauen Mittelzeile sitzt stets eine deutlich er- kennbare, größere Nierenmakel, die in der Mitte licht, nach außen mehr oder minder breit braunschwarz umzogen ist. Die 2 zeigen auch die dritte, sogenannte runde Makel deutlich, die aber bei einem Stück ganz lang (duukel mit sehr schmalem, lichterem Kern) auftritt; bei den $ ist sie sehr selten an- nähernd deutlich erkennbar; meist fehlt sie ganz, oder statt ihrer ist ein verloschener, gelbbiäunlicher Fleck vorhanden. Eine lichtere ziemlich nach außen gebogene Querlinie schließt dieses mit Zeichnungen versehene Mittelfeld ab. Vor dem Außenrande steht eine matte. etwas gezackte lichte Querlinie, die nur bei den 2 3—4 deutliche schwärzliche Pfeilstriche nach innen ansitzen hat. Vor den grauen, an der Spitze weißlichen Fransen steht eine kaum erkennbare duukle Limbal- linie. Unten sind die Vdfl. schmutzig weiß mit dunklem, etwas grau bestäubtem Außenrand und deutlichem schwarzen Mittel- mond. Die Hifl. sind oben weiß, mit breitem schwarzem Außen- und Innenrand sowie schwaızen Rippen; die Fransen bleiben rein weiß. Das Schwarz überwiegt schon bei den &; bei den 2 ist das Weiß noch stark schwarz angeflogen, was auch unten bei den & meist der Fall ist, wo deßhalb die Querrippe weit weniger als dunkler Mittelmond hervortritt. Ich benannte diese hocheigenthümliche Art, die nur durch eine gute Abbildung ganz deutlich gemacht werden kann, zu Ehren des leider vor zwei Jahren viel zu früh verstorbenen Schweizer Lepidopterophilen Edouard Pictet in Genf. Anarta(?) Haberhaueri Stgr. n. sp. Leider liegt mir von dieser gleichfalls hochinteressanten Art nur ein am 27. Juni auf dem Ala Tau gefangenes, sehr abgeflogenes & vor, das kaum eine Anarta ist, aber auch zu keiner andern Gattung besser paßt. Ich benenne es dem fleißigen Entdecker zu Ehren. Größe 25 mm. Kopf und besonders Thorax äußerst lang (grün) weißgrau behaart. Fühler lang bewimpert. Vdll. breit, dreieckig spitz, grau mit dunklerem Mittelfelde, in dem nach vorn die zwei lichteren Makeln deutlich liegen. Hill. weiß mit breitem schwarzen Außenrande und großem Mittel- > h Bun T- ‘ { re E 4 " Pr. 51 monde. Die aufrecht stehenden, weiß behaarten Palpen sind entschieden länger als bei Anarta und Ala; das fast ganz ab- geriebene Endglied ist ziemlich lang. Die Fühler sind fast gerade S6 lang wie bei Ala bewimpert. Eine Behaarung der Augen kann ich nicht wahrnehmen; sie fehlt aber auch einigen‘ Anarfen. Die Zunge ist lang. spiralförmig.“ Der Thorax ist grünlich weißgrau behaart, weit stärker und länger als bei den Anarten und allen nahen Gattungen. Die leider fransenlosen Flügel sind an Form denen der An. Melanopa ähnlich, aber wohl noch breiter. Die Vdfl. scheinen grüngrau gewesen zu sein mit dunklerem. schwärzlichem Mittelfelde (dureh die zwei etwas gezackten (Juerlinien gebildet), das nach vorn ziemlich breit, amı Innenrande schmal aufsitzt. Darin steht die etwas ovale, ganz lichte runde Makel und die breite, im Innern dunkel gekernte, lichtere Nierenmakel. Vor dem Außenrande hat eine verloschene dunkle Fleckenlinie gestanden. Die Unter- seite ist weiblich, ‘mit sehr deutlichem, oblongem, schwarzem Mittelmond, vor dem ein kleiner, seharfer, schwarzer Längs- strieh steht, ‘der oberen lichten runden Makel entsprechend. Vor dem Außenrande steht noch eine Binde schwarzer Quer- ‚striehe auf den Rippen. Die Limballinie ist deutlich schwarz. Die Htfl. sind weiß. mit breiter schwarzer Außenbinde und! großem schwarzen Mittelmond; auch am Innenrand und an der‘ Basis ist das Weiß schwärzlich bestreut. Die Unterseite ist fast genau so. ‘Der Leib ist schlank, wie bei ‘den’ Anarten! und ich glaube auch. dab Haberhaueri am besten bis auf Weiteres bei dieser Gattung bleibt und binter Melanopa ein- gereiht wird, obwohl sie mit dieser nur eine annähernde äußerliche Aehnliehkeit in der Zeiehnung der Htfl. und Unter: seite zeigt. | Heliodes Rupicola Hb. Ein ganz abgellogenes 2 am 12. Juli 'im Lepsa-Gebiet (Ala Tau?) gelangen. Heliothis Ononis F. Im Mai in größerer Anzahl bei Saisan, einzeln auch bei Lepsa gefunden, durchschnittlich etwas größer’ und besonders lichter als deutsche Stücke; den oz ‚ziemlich gleich. Heliothis Dipsaceus L. Biniee Stücke von Saisan und Lepsa stimmen nit europäischen ganz Aubepkin) Heliothis Seutosiss Schiff. Genau wie bei der vorigen Art. Heliothis Peltiger Schiff. Nur ein gewöhnliches Stück von Saisan. | | Acontia Lucida Hufn. und var. Albieolkis F. V-on Saisan und Lepsa (2. Juni); von $Saisan auch eine v. Albieollis,‘ am 29. Jumi gefangen. / | 4. 32 Thalpochares Arcuwinna Hb. var. Argillacea Tausch. Drei £ von Saisan und 3 & und 1 2 von Lepsa. Die Stücke von Lepsa stimmen mit denen von Sarepta fast ganz überein; die von Saisan sind etwas kleiner und ganz schwach chocoladen- farben angeflogen. Thalpochares Concinnula Be Am 29. Juni ein frisches Stück vom Saisan-Gebiet. Thalpochares Ostrina Hb., var. Aestivalis Gun. und var. Porphyrina Frr. Von drei Stücken dieser Art aus Saisan ist das eine fast eine typische Ostrina; das andere kommt der v. Aestivalis am nächsten, das dritte, am 19. Mai gefangen, der v. Porphyrina, welche Form in Süd-Rußland fast allein auftritt. Erastria Pusilla View. Fünf Stücke aus Lepsa, das eine vom 13. Mai, sind den deutschen fast gleich, nur etwas dunkler. Prothymia Viridarta Cl. Ein gewöhnliches, kleines, dunkles Stück von Lepsa. Euclidia Mi Cl. Zwei gewöhnliche Stücke aus Lepsa, das eine am 2. Juni gefangen. Euelidia Glyphica L. Drei gewöhnliche Stücke von Saisan. Euchdia Triquetra F. Nur ein Stück von Lepsa. Euchdia Catocalis Stgr. n. sp. Von dieser ausgezeichneten neuen Art erhielt ich im Ganzen fünf Stücke: vier von Saisan, und ein am 25. Juni gefangenes ziemlich gutes $ von Lepsa. Ein ganz frisches 2 ist am 16. Juni gefunden; die andern drei Stücke sind zwei leidlich gute 2 und ein stark geflogenes 3. Größe 34—40 mm. Vdfl. gelbgrau mit 3 dunkleren Quer- binden, in der mittleren oben die Nierenmakel, unten gelb mit schwarzer, schräger, unvollständiger Binde in der Mitte, schwarzem Bindenanfang am Vorderrand vor der Spitze und schwarzem Außenrand. Hitfl. gelb mit schwarzem Halbmond, Binde vor dem Außenrand und Fleck am Außenrand. Eucl. Catocalis ist die größte und von allen bekannten Arten ganz verschiedene Euelidia; sie ähnelt etwas einer kleinen gelben Catocala. Kopf und Thorax grau, schwarz und gelb gemischt, letzterer etwas aufstehender behaart als bei Glyphica. Palpen etwas länger und’ dünner; Fühler des & deutlich bewimpert. Beine und Leib, ähnlich wie bei Glyphica, der männliche Afterbüschel etwas kleiner. Der Hinterleib ist gelbgrau, unten fast eintönig gelbweiß bei den 2; bei den & scheint er im Ganzen etwas dunkler gewesen zu sein; beide $ sind aber geflogen. Vall. denen von Glyphica, Triquetra ete. ganz ähnlich gebildet, gelb- grau, bei dem ganz reinen 2 graugelb. Sie lassen drei ziem- lich deutliche, dunklere Querbinden erkennen, die je aus zwei schwärzlichen, etwas gewellten Querlinien bestehen. Die erste | 99 steht bei !/,. die zweite hinter !/, der Flügellänge; es gehen diese beiden vollständig vom Vorder- nach dem Innenrande durch. Die dritte hängt am Vorderrande vor der Spitze und geht etwa nur bis zur Mitte; sie ist nach außen von einer licehteren, schwach gewellten Linie begrenzt, die verloschen bis zum Innenrand ausläuft. Die zweite Querbinde umschließt am Ende der Mittelzelle eine rundliche Nierenmakel. Die Limbal- linie ist nur schwach, dunkel angedeutet; die gelbgrauen Fransen zeigen zwei sehr verloschene, dunklere Theilungslinien. Die Unterseite ist gelb; hinter der Mittelzelle steht schräg vor dem Innenwinkel verlaufend eine scharfe, schwarze Querbinde, die aber weder den Vorder- noch Innenrand erreicht; sie entspricht der oberen mittleren Binde. Der oberen äußeren Binde ent- sprechend hängt am Vorderrand eine scharfe, schwarze, nach außen gezackte Halbbinde, am Vorderrand breit aufsitzend und in eine Spitze verlaufend. Vor den Fransen steht eine breite, schwarze gewellte Limballinie, die sich etwa in der Mitte fleckartig erweitert und nach dem Innenwinkel zu fast ganz oblitterirt. Die Hifl. sind gelb, bei dem ganz frischen 2 mit orange Anflug. Am Ende der Mittelzelle steht ein breiter, schwarzer Halbmond; vor dem Außenrande steht eine, etwa in der Mitte fast unterbrochene, schwarze Binde, deren vorderer (oberer) Theil nach außen gezackt ist. Etwa in der Mitte des Außenrandes steht an demselben ein großer, schwarzer, länglicher Fleck, gerade gegenüber der Stelle, die bei der Binde fast durchbrochen ist. Eine schwarze Limballinie ist nur von diesem Fleck aufwärts deutlich vorhanden. Die gelben Fransen sind diesem Fleck gegenüber an der Basis mait schwarz gefleckt (3 Flecken). Die Rippen am Innenrand so wie die Mediana und Dorsale sind mehr oder minder schwarz ange- flogen. Die Unterseite ist wie die obere gezeichnet. Mirifica Erseh., von Catocalis ganz verschieden, hat auch gelbe Htfl., wo die schwarzen Flecke aber nur am Außenrande liegen. Leucanitis Rada B. Zwei frische $ dieser sehr seltenen Art, die mit denen aus dem Süd-Caucasus völlig übereinstimmen, von Saisan. Die im Erschoff Fedtschenko p. 56 aufgeführte Rada ist nach Erschoff’s kürzlicher Mittheilung gleich Picta Christ. Leucanitis Saisani Stgr. n. sp. Nur ein ganz frisches 2 von Saisan, das der mir in Natur unbekannten Sesquistria Ev. sehr nahe steht, aber doch aus verschiedenen Gründen diese Art nicht sein kann. Größe 32 mm. Palpen, Stirn und Scheitel sahnegelb; Fühler deutlich hell und dunkel geringelt. Prothorax in der Mitte sahnengelb, seitlich schwarz; Thorax gelb und 94 dunkel gemischt. Hinterleib und Beine weißgrau, die Tarsen dunkler geringelt. Vdil. schwarzgrau, mit beilförmiger, sahnen- selber Binde in der Mitte, die scharf schwarz. eingefaßt, ist, am Vorderrande mit dunklem Schatten. Die schwarzen Einfabß- linien sind bräunlich begrenzt, und vor dem: Außenrande steht eine. unregelmäßig gezackte, braune Querlinie; die nach innen, am. Vorderrande sehr breit, ‘schwarz beschattet ist. Fransen schmutzig weiß mit dunkler ‚Basallinie, die in der Spitze fehlt. Unterseite weiß mit breiter, ganz schwarzer Außenbinde, die von unten einen schwarzen Ast dureh. das Ende der Mittelzelle schickt. Htfl. weiß, mit sehr breitem schwarzen Außenrand und weißen Fransen, die am Innenwinkel und in der Mitte schwärzlich sind. Die Palpen, ebenso ı wie. bei Cailino u. a. ‚gebildet, zeigen an der Basis des zweiten Gliedes nach auben einen schwärzlichen Fleck; sonst sind sie wie Stirn, Kopf und Grundfarbe ‘des Thorax und der lichten. Vorderflügeltheile sahnengelb mit einem Stich in’s Chokoladenfarbene. Die Grund- farbe der Vdil. ist nicht schwarz (wie bei, Sesquistria) zu nennen, sondern grau, oder wenn man will, schwarz mit aschgrau dicht bestäubt. : Hart hinter der Basis steht eine ganz schwarze, hell umgebene, gebrochene Halblinie am Vorderrand, die, bei Ses- quistria weder im Bild vorhanden noch in ‚der‘ Beschreibung erwähnt wird. Dahingegen ist die eigenthümliche helle. Mittel- bindenzeichnung ähnlich; Eversmann betrachtet sie als zwei Binden, ich als eine nach oben, außen beilförmig erweiterte, da die schwarze Außenlinie nur eine nicht in ‘der Mitte dureh- gehende ist. Diese schwarzen Einfaßlinien sind. von einer ziemlich scharfen, braunen Linie nach außen eingefaßt, welche noch einmal schwach schwarz begrenzt wird. Am Anfang des beilförmigen Auswuchses steht ie ‚etwas dunklere N ‚makel; vor der nach innen zu am Vorderrande' ein schwärz- lieher Wischfleck ‚hängt, der eine feine dunklere Schattenlinie bis zum: Innenrand in die helle Binde aussebiekt. Bei dem Bild von Sesquistria hat. der beilförmige (lange nicht so große) äußere Theil nach unten zwei spitze Zacken, vor: dem. nach innen ein. schwarzer Kreuzfleck steht, was beides bei Saisani nicht vorhanden ist. , Zwischen ‚dieser hellen‘ Mittelbinden- zeichnung und dem Außenrande steht eine braune, unregel- mäßig, gezackte Quer- (Wellen-) Linie, die bei Sesquisirja „viele eher Pfeilflecken wurzelwärts“ zeigt, während sie ‚bei Salsani nur unregelmäßie nach. innen lern begrenzt. wird, nach dem Vorderrande zu sehr breit, dem unteren "Theile des beilförmigen Auswuchses gegenüber fast gar nieht.: Die Fransen, welche bei Sesquistria "wein weiß sind und nur‘ in der Mitte des 99 Außenrandes einen schwarzen Fleck zeigen, sind hier ganz anders: weißgelb mit breiter, dunkler Basallinie, die vor der Spitze plötzlich aufhört, so daß dort die Fransen ganz weiß sind. Die weiße Unterseite mit breitem tiefschwarzen Außen- rande, der unten vom Innenwinkel einen schwarzen Ast durch das Ende der Mittelzelle fast bis in den Vorderrand ausschickt, ist bei beiden Aıten gleich; nur die Fransenzeichnung ist auch hier ähnlich wie oben. die schwarze Basallinie aber in Flecke aufgelöst, welche sich verloschen bis außen fortsetzen. Die Hifl. sind bei beiden Arten auch sehr ähnlich: weiß mit ganz breiter schwarzer Außenhälfte. Oben sind auch die Rippen am Innenrande und die Mediana bei Saisani schwarz (bei Ses- quistria nieht) angeflogen. Die Fransen, welche bei Sesquistria weiß mit schwarzem Fleck unterhalb der Mitte des Außen- randes sind, zeigen bei Saisani außer diesem noch einen schwarzen Fleck am Innenwinkel. Unten ist alles wie oben; nur steht noch ein weißlicher Fleck hinter dem Innenwinkel am Außenrande im Schwarz. Leucanitis Cailino Lef. Aus Saisan und Lepsa je ein Stück dieser Art erhalten. Von den südfranzösischen besonders nur dadureh unterschieden, daß die Rippen der Htfl. schwarz (im weißen Basaltheil) sind, wie dies auch bei den größeren griechischen und kleineren südrussischen Stücken meist der Fall ist. Leucanitis Obscurata Stgr. na. sp. Im ersten Jahre erhielt ich über 50 unter sich wenig aberrirende Stücke aus Saisan, im zweiten Jahre gleiche aus Lepsa und im vorigen Jahre auch von Margelan (vom 8. bis 19. Juni gefangen) eine An- zahl Exemplare dieser neuen Art, welche der Cailino sehr nahe steht. Erschoff meinte, es könne eine blasse Varietät seiner Syneda Langi (Fedtschenko) sein; das ist aber meiner Ansicht nach unmöglich, selbst wenn die "Abbildung seiner Syneda Langi noch schlechter als die unmittelbar darauf folgende seiner Leucan. Spilota wäre. Meine Obscurata ist auch eine so zweifellos ächte Leucanitis und der Cailino so ähnlich, daß es unbegreiflich erscheinen würde, wenn Erschoff sie zu einer andern Gattung (Syneda) gesetzt haben sollte. Dabei ist seine Syneda Langi mit Htfl. „utrimque fulvis lu- nula media fasciaque duplice ante marginem posticum fuseis“. Leucan. Obseurata ist etwa so groß wie Cailino (35—38 mm), ihr organisch ganz ähnlich gebildet, auch fast eben so ge- zeichnet, nur weit dunkler, besonders mit durchaus nicht weißer, sondern rauchbrauner Grundfarbe der Htfl. Kopf und Thorax sind etwas dunkler braungrau, der Prothorax auch mit zwei 96 dunkleren Querstrichen, vorn wie bei Cailino. Auch der Hinter- leib und die Beine sind ganz ähnlich; nur etwas dunkler. bei Obseurata. Die Vafl. sind denen der Cailino ganz ähnlich ge- zeichnet, nur constant weit eintöniger dunkler. Der weißgraue Außenrand ist rauchgrau, die Spitze niemals weiß. Der große Zahnfleck am Ende der Mittelzelle führt niemals ganz weiße Striche; die drei Zähne (Spitzen) nach außen, besonders der oberste, sind durchschnittlich länger (spitzer). Die lichtere Mittelbinde ist natürlich auch eintöniger, dunkler, nach außen niemals so rothbraun begrenzt. Die sie nach innen begrenzende erste Querbinde (aus zwei schwarzen Linien bestehend) ist bei Obseurata durchweg etwas anders geformt als bei Cailino. Hier ist sie meist ganz ungewellt, einfach, nach außen convex gebildet. Bei Obseurata ist sie stets etwas gewellt; besonders springt sie unten stark nach außen vor und verläuft unter ziemlich spitzem Winkel in den Innenrand, ganz anders als bei Cailino. Die Unterseite aller Flügel ist der der Cailino ganz ähnlich, nur weit dunkler, am Außenrand öfters eintönig dunkel, ohne lichteren und niemals mit weißem Schatten. Die Htfl. sind völlig rauchbraun mit schwärzlichem breiten Außen- rand, in. dem meist eine verloschene, lichtere, rauchbraune Schattenbinde steht. Die Fransen sind ziemlich variabel, meist rauchbraun, zuweilen weißgrau, nur bei einem Stück hinter dem Innenwinkel fast weißlich. Braungelbe Htfl. mit zwei scharf abgesetzten schwarzen Außenbinden und scharfem Mittel- mond wie bei Syn. Langi Ersch. finden sich auch nicht an- nähernd. So ähnlich diese Obscurata auch der Cailino ist, und obgleich der Hauptunterschied nur in der allerdings stets (bei 80—100 Stücken) weit dunkleren Färbung (Mangel der weißen Farbe) liegt, so glaube ich doch um so sicherer, daß es eine davon ganz verschiedene Art ist, als beide zusammen vorkommen. Catocala Fraxini L. In dreizehn Stücken von Lepsa (oder Saisan? im zweiten Jahre) erhalten, welche fast alle bedeutend lichter und etwas zeichnungsloser als die europäischen Stücke sind. Einige haben ganz licht aschgraue Vall. Catocala Nupta L. var- Drei in der letzten Hälfte des August bei Lepsa gefangene Stücke haben fast genau die hell- graue Färbung der Vdfl. der Adultera, und da diese beiden Arten sich sonst sehr nahe stehen, hielt ich sie zuerst fast für Adultera. Nach den von Morawitz genau angegebenen Unterschieden sind es aber zweifellose Nupta mit. lichterer Färbung, die ja häufig bei den Arten Central-Asiens auftritt. Catocala Lupina HS. In kleinerer Anzahl von Saisan und 57 in zwei Stücken von Lepsa (ein geflogenes am 18. August gefangen) erhalten. Die Stücke sind auch etwas lichter grau als die aus dem Süd-Caucasus. Catocala Puerpera Giorna var. Zwei kleine Stücke von Saisan mit etwas dunklerem Grau der Vdfl. als bei gewöhn- lichen Stücken und einen Uebergang zu meiner var. Orientalis aus den Steppen Süd-Rußlands bildend. Die Htfl. sind sehr blaßroth. Catocala Neonympha Esp. Ein schlechtes Stück von Saisan. Spintherops Spectrum Esp. var. Phantasma Ev. Eine ge- flogene typische v. Phantasma von Saisan. - Spintherops Dilucida Hb. Auch nur ein den südeuropäischen Stücken fast völlig gleiches 2 von Saisan. Eecerita Ludiera Hb. Ein stark geflogenes dunkles Stück von Saisan. Toxocampa Vieiae Hb. Auch nur ein Stück von $Saisan. Toxocampa Craccae F. Zwei blasse, wenig gezeichnete Stücke von Lepsa, von denen dem einen (am 29. Juli ge- fangenen $) die schwarzen Punkte (Zeichnung) der Nieren- makel gänzlich fehlen, so daß dieselbe nur sehr schwach, etwas bräunlich, hervortritt. Ein ganz gleiches 2 ohne schwarze Makelzeichnung besitze ich aus Lederer's Sammlung mit der Bezeichnung „Kirgisensteppe 1851*. Hypena Rostralis L. und ab. Radiatalis Hb. In Mehrzahl von Lepsa mit der ab. Radiatalis; auch ein 2 von Saisan. Die 2 sind bunter gezeichnet als die europäischen Stücke. Hypena Obesalis Tr. Zwei gewöhnliche 2 von Saisan, das eine am 4. Juli gefunden. Brephos Nothum Hb. var.? (an Parthenias L.) Zwölf zu Anfang April bei Lepsa gefangene $ kann ich nur zu Nothum ziehen, welches von Parthenias wirklich eonstante Unterschiede kaum aufzuweisen hat, obwohl es zwei verschiedene. Arten sein mögen. Die vorliegenden Stücke sind so klein wie Nothum, aber die Vdfl. so bunt wie meist bei Parthenias. An den Binden finde ich gar keinen Unterschied zwischen beiden Arten. Phorodesma Smaragdaria F. und var. Prasinaria Ev. Ein am 17. August bei Lepsa gefundenes frisches Q ist wohl etwas kleiner als deutsche Smaragdaria meist sind, sonst aber ein typisches Stück dieser Art. Dahingegen kann man ein bei Lepsa gefundenes .S, so wie ein am 30. Juni bei Saisan ge- fundenes 5 besser zur var. Prasinaria ziehen, da sie weißliche Hifl. und ziemlich breite weiße Zeichnung der Vdfl. haben. Euerostis Impararia Gn. Ein $ von Saisan und zwei $ (14. Juni) nebst einem 2 von Lepsa, stimmen mit Stücken 98 dieser seltenen Art aus dem südlichen Rußland überein; das eine Paar von Lepsa ist größer. Euerostis Herbaria Hb. Ein $ aus Saisan gehört mehr zur Stammform, als zu der in Süd-Rußland meist vorkommen- den breiter weiß gezeichneten var. Advolata. Nemoria Viridata L. var. Das einzige, leidlich erhaltene ö von Lepsa hat einen ganz grünen Vorderrand der Vdfl., der bei typischen Viridata weißgelb ist. Da Porrinata einen bräun- lich punktirten Vorderrand hat, paßt dies Stück dazu noch weniger, und ich ziehe es daher als var. zu Viridata. Nemoria Pulmentaria Gn. Ein kleines blasses, ziemlich zeichnungsloses 2 aus Saisan. Thalera Fimbrialis Se. Ein blasses, wenig gezeichnetes Pärchen von Lepsa. Acidaha Perpusillaria Ev. Einige Stücke von Saisan, den südrussischen völlig gleich. Acidaha Filacearia HS. Wie bei der vorigen Art. Acidalia Trilineata Se. Ein 9 aus Saisan, mit fast ver- loschenen Querlinien der Vall. Acidalia Perochraria F. R. Zwei gewöhnliche Stücke aus Saisan. Acidalia Rufaria Hb. Ein ganz reines, sehr blasses & (ohne röthlichen Anflug) von Lepsa. Acıdalia Ossiculata Ld. Ein kleines Z aus Saisan. Aeidalia Pallidata Bkh. Ein schwach gezeichnetes 2 aus Lepsa. | Acidalia Immorata L. In kleiner Anzahl aus Saisan er- halten, in ganz gewöhnlichen Stücken. Acidalia Tessellaria Be Einige $ aus Lepsa, welche mit Stücken aus Ostpreußen ganz übereinstimmen, während die aus Sarepta heller, die aus Agram weit größer und dunkler sind. Diese Art ist der vorigen sehr nahe und kann als eine dar- winistische Form derselben angesehen werden. Acidalia Rubiginata Hufu. Ein ganz rothes & aus Saisan, ein Paar graue aus Lepsa. Aecidalia Beckeraria Ld. Einige größere, stark gezeichnete Stücke aus Saisan. Acidalia Umbelaria Hb, Ein 2 aus Saisan. Acidala Ornata Se. Ein gewöhnliches $ aus Lepsa. Aeidalia Decorata Bkh. Ein großes $ aus Lepsa, das ich zuerst fast für eine Ac. Subtilata hielt. Letztere Art ist viel- leicht nur eine Form der ersteren, trotz den von Christoph an- gegebenen Unterscheidungsmerkmalen, die alle in einander iibergehen. | 59 Öchodontia Adustaria F. d. W.. Zwei den südrussischen gleiche Stücke aus Saisan. Pellonwia Vibiearia Cl., var. Strigata Stgr. und (v.) ab. Uni- eolorala Stgr. Zwei Stücke von 'Saisan sind gewöhnlichen Vibiearia fast ganz gleich, das etwas abgeflogene 2 ist auf den spitzen Vdfl. zeichnungsloser. Von einigen Stücken aus Lepsa ist nur eins hierher zu ziehen, ein Pärchen zur v. (ab.) Stri- gata, wo aber die rothen Querlinien der Vdfl. beim $ zu ob- litteriren anfangen; beim kleinen, spitzflügeligen 2 sind sie scharf. Ein drittes Stück ist völlig zeichnungslos, also mit meiner var. Unicolorata vom Altai ganz. übereinstimmend. Abraxas Sylvata Se. Ein gewöhnliches 2 von Lepsa. Odontopera Bidentata Cl. Ein $ aus Saisan, das etwas dunkler als die gewöhnlichen Stücke ist. Rumia Luteolata L. Ein sehr zeichnungsloses 2 aus Saisan und ein stark gezeichnetes $ aus Lepsa. Venilia Macularia L. Ein gewöhnliches $ aus Saisan. Eilierina Subeordaria HS. var. Anicularia Ev. Ein sehr blabgraues 2 aus Saisan. Pterotocera Stgr. nov. gen. Dechnata Stgr. n. sp. Ein ganz frisches, im September bei Saisan gefundenes $ nöthigt mich zur Aufstellung einer neuen Gattung bei Hybernia. Dies Stück hat in Größe, Form und Flügelzeichnung viel Aehnlich- keit mit meiner Hyb. Deelinans aus Kleinasien; aber vor allem trennen die äußerst lang gefiederten Fühler es von dieser und allen andern Arten sofort. Flügelform und auch Geäder fast ganz wie bei Hybernia, der Hinterleib aber noch weit dünner und kürzer im Verhältniß zu den großen Flügeln. Die Fühler mit sehr dünnem Schaft sind äußerst lang gefiedert, wie ich sie ähnlich bei keinem Geometriden kenne. Nur die ersten 2—3 Basalglieder sind unbefiedert; dann beginnen zuerst kurze, aber bald ganz lang werdende Fiedern, die sich auch nur kurz vor dem Fühlerende wieder ziemlich plötzlich verkleinern. Die in der Mitte des Schafts sitzenden Fiedern sind wohl mindestens von !/, der ganzen Fühlerlänge. Die Palpen sind sehr klein, aber doch wohl etwas größer als bei Hybernia. ‘Der Scheitel ist ganz anders, nicht ziemlich glatt behaart, sondern mit nach oben ganz spitz zusammengekämmten Haaren versehen. Die Beine sind etwas kürzer als bei Hybernia; auch bemerke ich an den hintersten Schienen am Ende nur einen ganz kurzen Sporn, während Hybernia die gewöhnlichen beiden Spornen- paare hat. Die trübgrauen Flügel zeigen auf den vorderen einige (uerlinien und dunklere Rippen, auf den hinteren unten einen Mittelmond nebst Querlinie. Auf den Vdfin. macht die 60 Mittelzelle nach oben einen ganz spitzen Winkel, während er bei Hybernia fast rechtwinklig ist, aus dem Rippe 6 und 7 zusammen entspringen, während Rippe 3 und 4 dicht neben einander aus der unteren Ecke entspringen. Ebenso ist es auf den Htfln., wo aber die Mittelzelle ganz wie bei Hybernia ist, von welcher das Geäder im Wesentlichen nur durch die nach oben und außen spitze Mittelzelle der Vdfl. abweicht. Die vorliegende Art Pferotocera Declinata mißt 43 mm, hat also die Größe ziemlich ansehnlicher Defoliaria. Grund- farbe schmutzig dunkelgrau. Vdfl. mit einer sehr verloschenen, am Vorderrand nach außen gebogenen, schwärzlichen Querlinie (Binde) hinter der Basis, und einer etwas deutlicheren, sehr schwach nach außen gebogenen, etwa in der Mitte Dann folgt hinter der Mittelzelle eine sehr verloschene, fast gerade, bräunlichgelbe Binde, nach innen sehr matt, schwarz begrenzt, nur am Vorderrand selbst tritt dies Schwarz deutlich auf. Vor dem Außenrande verläuft eine ziemlich scharfe, gewellte, weiß- liche Querlinie, welche auch beiderseits ganz wenig dunkler umsäumt ist, nur am Vorderrand deutlich duukel. Die grauen Fransen führen an der Basis eine ziemlich scharfe, schwarze Linie und vor derselben 5—7 weit auseinanderstehende, schwarze Basalstrichelehen. Die Rippen; besonders am Ende der Mittel- zelle, sind theilweise schwarz, vor dem Außenrande (hinter der weißlichen Querlinie) aber bräunlichgelb angeflogen. Die Unter- seite ist fast eintünig grauschwarz, mit lichteren Punkten am Vorderrande, bräunliehem Anflug vor der Spitze und kaum hervortretendem dunkleren Mittelpunkt. Die grauen, etwas dunkler bestreuten Htfl. zeigen oben nur eine schwarze Limbal- linie (oder Fransenbasis) und am Vorderrand (auch Innenwinkel) den Anfang einer dunkleren Querlinie (Binde), die unten nebst schwarzem Mittelfleck sehr deutlich hervortritt. Die Unterseite ist noch stärker mit dunkelgrauen Fleckehen (Atomen) be- streut, als die Oberseite. Nur mit dunkleren Stücken meiner Hyb. Declinans hat Pterotocera Deelinata äußerlich ziemliche Aehnlichkeit; doch ist sie schon der Fühler wegen damit nicht zu verwechseln. Chondrosoma Fiduciaria Ank. Von dieser bisher nur in Ungarn gefundenen Art sandte mir Haberhauer ein fast ganz reines, am 27. October bei Kenderlik ) sefangenes, den ungarischen gleiches 5 ein. Mierobiston Stgr. nov. gen. N Steger. n. sp. Zwei ganz frische (mit vollen Fransen), aber leider etwas gedrückte und an den Kopftheilen zerbrochene & dieser sonderbaren kleinen Art nöthigen mich zur Aufstellung einer neuen Gattung. 61 Das eine Stück, welches wenigstens die beiden Fühler bis zur Hälfte noch hat und auch Palpen, trägt eine Etiquette mit: „24. März, China“, ist also wohl auf chinesischem Gebiet auf der Reise von Saisan nach Lepsa (näher bei Lepsa) sicher mit dem andern zusammen erbeutet. Mierobiston steht wohl am besten zwischen Chondrosoma und Biston.. & klein, robust, behaart, spinnerartig, etwas kleiner und fast von derselben Flügelform wie Chondrosoma Fidueiaria. Die grauen Vadfl. haben zwei verloschene, schwarze Querlinien und dunklere ‘ Binde vor dem lichteren Außenrand, die Hifl. einen schwarzen Mittelpunkt und dunklere Außenrandlinie. Kopf stark behaart, nicht eingezogen wie bei Biston, mit äußerst lang behaarten und ziemlich langen Palpen (bei Biston äußerst kurz), in denen die wahrscheinlich sehr kurze Zunge versteckt liegt; Fühler stark gekämmt, aber nicht so lang wie bei Biston. Beine kurz, die vordersten wohl etwas länger als bei Biston; die Hinterschienen mit sehr kurzen Spornen am Ende und noch kürzeren in der Mitte (bei Biston nur am Ende). Geäder dem von Biston ähnlich; die Mittelzellen getheilt. Rippe 3 und 4 der Vdfl. entspringen aus der unteren Ecke der Mittelzelle, 6 aus der oberen, 7 dicht darüber aus der Subeostalis und so ähnlich wie bei Biston. Auf den Hifln. entspringen auch 3 und 4 aus einem Punkt (unterer Ecke der Mittelzelle), während 6 und 7 ziemlich lang gestielt sind. 5 ist stark, fast in der Mitte zwischen 4 und 6. 8 entspringt aus der Subeostalis (fast hinter !/, ihrer Länge) und läuft am Vorderrand kurz vor der (hier ganz abgerundeten) Vorderspitze aus. Die Art Tartaricus mißt in den vorliegenden beiden Stücken nur 20 und 22 mm. Grundfarbe bräunlichgrau, die Palpen nach außen tief schwarz behaart, der Scheitel liehter. Die Vdfl. zeigen eine sehr rudimentäre erste schwarze (Querlinie, etwa bei !/, der Flügellänge, besonders nur nach dem Innen- rande zu, bei einem Stücke fast nur als schwarzer Punkt am Innen- und Vorderrand auftretend. Hinter der Mitte, fast bei 3/4 der Flügellänge, steht eine deutlichere, schwarze Querlinie, die ziemlich gerade und dem Außenrand parallel verläuft und am Vorderrand, Innenrand und Ende der Mittelzelle einen ver- diekten Punkt (Knoten) bildet. Am Innenrand steht noch ein schwarzer Punktstrich dicht vor derselben. Unmittelbar da- hinter steht eine dunklere, schwärzliche Außenbinde, die an Intensität nach außen zunimmt und hier scharf von dem lichten, fast weißgrauen Außenrandtheil abgeschnitten ist. Auch die Fransen sind licht, mit dunklerem Basaltheil; es steht vor ibnen eine aus länglichen, mondförmigen Strichen gebildete 62 ziemlich dunkle Limballinie. Auf der weißgrauen, ziemlich stark schwarz bestäubten Unterseite steht ein ziemlich scharfer, schwarzer, runder Mittelpunkt in der Mitte der Querrippe; da- hinter scheint die schwarze Querlinie schwach durch, besonders nur ein Fleck hinter dem unteren Ende der Mittelzelle und am Vorderrand. Auch die dann oben folgende dunkle Querbinde scheint deutlich durch, und die Limballinie ist schärfer als oben. Die auf beiden Seiten weißgrauen, schwärzlich bestreuten Htfl. zeigen einen rundlichen Mittelpunkt in. der Mitte der Querrippe, bei einem Stück ziemlich groß, und eine verloschene dunklere Binde, fast am Außenrande hängend, die von der dunkleren Limballimie nur theilweise (in der Mitte) durch einen schmalen, lichteren Streif der Grundfärbung getrennt ist. Die Jichten Fransen zeigen kaum eine verdunkeltere Basis. Synopsia Kindermannaria Stgr. Zwei 5 von Baisan und ein am 30. Mai bei Lepsa gefangenes stimmen mit den Stücken aus dem Altai, die Lederer fälschlieh für Serrularia Ev. hielt, ganz überein. Boarmia Cinetaria Schill. und ab. Consimilaria Dup. Zwei Stücke von: Saisan sind dunkle, eintönige Cinctaria. Unter einer kleinen Anzahl von Lepsa sind einige fast ebenso, andere deutschen ganz gleiche, und zwei ganz lichte, fast weißeraue, ohne Spur von Mittelmond der Vdfl., gehören zur ab. Consi- milaria Dup. (eins am 28. April gefaugen), die Lederer auch vom Altai erhielt. | Boarmia Repandata L. var. Esxtinetaria Ev. Einige Stücke von Lepsa sind mit einer Anzahl von Margelan erhaltener einerlei und nach Erschoff Extinctaria Ev., die dann sicher eine blasse, verloschene (zeichnungslose), kleine Varietät von Re- pandata ist. Lederer erhielt sie eben so aus dem Altai. Die Margelan-Stücke sind theilweise noch verloschener. Muraria Stph.,. zu der Guenee Extinctaria als Synonym zieht, ist jeden- falls nur eine Aberration von Repandata, während Extinctaria Ev. eine auffallende Lokalform davon ist, und der Name des- halb besser bleibt. Gnophos Ambiguata Dup. Ein abgeflogenes 2 aus Lepsa (Ala Tau). Gnophos Glaueinaria Hb. var. (Supinaria Mn.) Ein frisches Sg aus dem Lepsa-Gebiet hat fast ganz die eintönig grau ge- färbten Flügel der var. Supinaria, aber: weit deutlichere Mittel- monde, auch unten, ‘wo sie bei Supinaria kaum je schwach zu erkennen sind. Gnophos Caelibaria HS. var. Spurcaria Lah. Ein am 10. Juni gefangenes frisches $ stammt wohl sicher hoch aus dem Ala PER 63 Tau. Es hat ziemlich gelb bestäubte Flügel und ist einigen meiner Schweizer Spurcaria fast völlig gleich. Fidonia Fasciolaria Rott. In kleiner Anzahl von Lepsa, von denen einige gewöhnlichen deutschen ganz gleich, andere etwas blasser Stweißlicher) sind. also zur Ural- Form var. Tessularia den Anfang bilden. Ematurga Atomaria L. und ab. Unicoloraria Stgr. Unter einigen vgn Saisan und Lepsa erhaltenen Stücken ist von Lepsa auch ein ganz eintönig braunes & (ab. Unicoloraria). Sonst sind die Stücke meist ganz wie gewöhnliche deutsche ; ein 2 von Saisan ist sehr hell, w eißgelb. mit brauner Doppel- binde durch die Mitte der Flügel. Phasiane Clathrata L. Von Saisan und Lepsa, gewöhnlich aber fast ohne allen gelblichen Anflug, weiß und STERNEN. gegittert. Eubolia Murinaria F. Zwei gewöhnliche Stücke von Saisan und Lepsa (29. Mai) sind dunkelgrau, ziemlich stark ge- zeichnet. Seoria Lineata Sc. Zwei gewöhnliche Stücke von Saisan, mehrere von Lepsa. Aspilates Mundataria Cr. In Mehrzahl von Saisan und auch einige von Lepsa (29. Mai). den südrussischen gleich, nur durehschnittlieh kleiner. Aspilates Acuminaria Ev. (Glessaria Chr., Opulentaria Stgr.). Zwei Stücke von Saisan, eine Anzahl etwas orößer er von Lepsa. Diese von Christoph aus dem Caucasus als Glessaria, von mir als Opulentaria beschriebene Art, ist unzweifelhaft Acuminaria Ev., der sie auclı nach Stücken von Saisan als Ennomos ganz kurz beschrieb. Von Lederer, der sie nicht kannte, wurde sie zu Epione gestellt (weil Eversmann sie mit Apiciaria veıgleicht); sie ist aber eine zweilellose Aspilates, in der Nähe der kleineren Gilvaria. Das eine frische $ wurde am 25. Juni bei Lepsa gefangen. Alpheraki fand diese Art auch in Mehrzahl bei Kuldja, Haberhauer im vorigen Jahre bei Margelan. Aspilates Gilvaria F. Einige 5 aus Saisan, die auf den Flügeln gar nicht bestäubt sind. Auch geht die dunkle Außen- randquerlinie bis zum Vorderrand, was bei europäischen Stücken selten der Fall ist. Aspilales Strigillaria Hb. Einige Stücke von Saisan. und Lepsa, die nur etwas lichter, weniger gelbbraun bestäubt sind, als die gewöhnlichen deutschen Stücke. Lythria Purpuraria L. und var. (ab.) Rotaria F. Von Saisan und Lepsa je ein gewöhnliches Stück, von letzterer Lokalität 64 auch die Varietät mit eintönig grüngrauen Vdfln., welche der ersten Generation angehört. Lythria Venustata Stgr. n. sp. Nur ein ganz reines & dieser reizenden neuen Art von Saisan. Größe 16 mm. Val. licht ledergelb. mit drei fast parallelen schwarzbraunen Quer- binden bei !/;, 1; und ?/; der Flügellänge; Htfl. braungelb mit schwärzlichem Innenrand, der durch einen schwarzbraunen Fleck kurz vor dem Innenwinkel begrenzt wird. Venustata steht der Plumularia am nächsten; die stark behaaften Palpen und die lang gekämmten Fühler sind fast ganz gleich gebildet. Die Vdfl. scheinen etwas spitzer und die Htfl. am Innen- winkel etwas dreieckiger zu sein. Die Grundfarbe ist ähnlich, aber doch etwas anders. Die Vdfl. haben ein eigenthümliches, röthlich angeflogenes Ledergelb oder Sahnengelb. Sie führen drei scharf begrenzte, vom Vorder- nach dem Innenrand voll- ständig durchgehende Binden. Die erste steht etwa bei |, hinter der dunkel angeflogenen Basis und ist oben (in der Mittel- zelle) etwas nach außen gebogen (convex). Die zweite ver- läuft etwas hinter der Hälfte (durch das Ende der Mittelzelle) ganz gerade. Sie ist etwas breiter, als die beiden andern. Die dritte verläuft unfern des Außenrandes in den Innenwinkel und ist ganz schwach (S-förmig) gebogen. Die Fransen sind dunkelgrau. Einige dunkle Pünktchen, wie bei Plumularia, stehen besonders im hellen Außenrandstreif, 2—3 auch im vorhergehenden. Die gelbe Unterseite läßt die oberen dunklen Binden sehr matt durchscheinen; nur in der anders gefärbien, röthlichgrauen Vorderspitze tritt das obere Ende der äußeren Binde deutlich braunrcth auf. Auch stehen hier einige braun- rothe Pünktchen. Die Hifl. sind braungelb, wie bei stark ge- sättigten Purpuraria.. Der Innenrand ist dunkel angeflogen, etwa wie bei der v. Rotaria; am Ende dieses dunklen Anfluges steht ein ziemlich scharf begrenzter, braunschwarzer Fleckstreif kurz vor dem Innenwinkel, von diesem durch ein gleich breites Stück gelber Grundfarbe scharf getrennt. Die grauen Fransen haben an der Basis einen dunklen (schwarzen) Streifen. Die gelbe, überwiegend röthlich gewässerte Unterseite zeigt keine Spur einer Querbinde. Hierdurch, wie durch die drei scharfen, parallelen dunklen Querbinden der Vdfl. ete. ist Venustata leicht von Plumularia und Purpuraria zu unterscheiden. Ortholitha Cervinata Schiff. var. Einige Stücke aus Saisan mit lichterer gelbbrauner Färbung, wie die aus Syrien, sonst den europäischen ziemlich gleich. Ortholitha, Limitata Se. Zwei verloschene, blasse Stücke von Lepsa. 65 Orthoktha Vieinaria Dup. var. (Burgaria Ev.) Ein am 31. Mai bei Lepsa gefangenes frisches 2 ist fast genau so stark gezeichnet, wie Vieinaria aus dem Wallis und aus französischen Alpen. Dahingegen macht die dunklere Mittelbinde (Mittelfleck) der Vdil. vach außen in der Mitte genau einen so starken Zacken, wie bei Burgaria, ist auch breiter als bei beiden Arten, und der Punktstrich am Ende der Mittelzelle ist fast in zwei Punkte aufgelöst. Die Form dieser Mittelbinde ändert aber bei Vieinaria und Burgaria ziemlich stark und ist bei beiden Arten sehr wenig verschieden. Auch sonst besteht der Unter- schied von Burgaria nur darin, daß sie blasser, lichter und zeichnungsloser ist, und ich glaube ziemlich sicher, daß Bur- garia nur eine Lokalvarietät von Vicinaria aus dem Ural ist. Die centralasiatischen Stücke werden eine Mittelform beider bilden; doch ist es nothwendig, eine größere Anzahl davon ver- gleichen zu können. Auch aus dem Caucasus habe ich zwei Vieinaria, die etwas verschieden sind, noch stärker gezeichnet, gezackter und mit dunklerer Mittelbinde, als die central- europäischen, Ortholitha Junctata Steger. n. sp. In 8 Stücken (5 J, 39) vom Ala Tau, das eine frische $ am 26. Juni gefangen. Auch Alpheraki fing dieselbe Art in etwas variirender Form Anfang Juli im Tianschan und sandte sie mir als Juldusata. Junctata steht der Vicinaria und Bipunctaria ziemlich nahe. Größe 24 bis 30 mm. Grundfarbe gelbgrau, Zeichnung der Vdfl. ganz ähnlich wie bei Bipunctaria und Vieinaria, aber stärker gezackt, (gewellt). An Größe steht Junctata genau zwischen beiden Arten; die Fühler des $ sind ganz ähnlich kurz kammförmig, die Palpen wie bei Vieinaria, also etwas kürzer als bei Bi- punetaria. Auch Beine und Hinterleib wie bei Vieinaria und Bipunctaria gebildet. Die Grundfarbe ist ein etwas gelbliches Grau, wie manchmal bei Bipunetaria, die ja aber außerordentlich darin abändert, von Weißgrau bis Braungelb. Die Zeichnungs- anlage der Vdfl. ist bei Junctata der der andern beiden Kerken ganz ähnlich. Nur treten die Querlinien meist stärker und deutlicher hervor, und besonders sind sie stärker gewellt und sezackt. Besonders tritt vor dem Außenrande die weißliche Linie meist stark gezackt auf, die bei Bipunctaria nur sehr schwach, bei Vieinaria stärker gewellt ist; nur bei dem Viei- naria- 5 aus dem Süd-Caucasus ist sie auch gezackt. Auch die das Mittelfeld begrenzenden, nach innen meist stark schwärz- lich begrenzten weißen @uerlinien sind stärker gezackt oder sewellt; die äußere macht in der Mitte stärkere Zacken nach außen, als die andern Arten meist zeigen. Die Fransen sind B) 66 licht und dunkler gescheckt, mit dunklerem Basaltheil und den doppelten Limbalstrichelchen davor, ganz ähnlich wie bei Viei- narja, während sie bei Bipunetaria nie eigentlich gescheckt sind. Am Ende der Mittelzelle steht ein kurzer, schwarzer Querstrich wie bei Vieinaria, nie zwei Punkte. Die Junctata-Q sind lichter und zeichnungsloser als die S; besonders drei vom Ala Tau führen sehr verloschene Querlinien, während die mittleren bei dem Tianschan-2 sehr stark auftreten. Auf der dunklen Unter- seite treten nur am Vorderrand die äußere Querlinie und vor dem Außenrand meist die weiße Zackenlinie mehr oder minder scharf auf. Die gelbgrauen Htfl. sind fast zeiehnungslos wie bei Bipunctaria, während sie bei Vieinarja stets sehr deutliche liehtere Querlinien zeigen. Nur vor dem Außenrande tritt zu- weilen eine verloschene weißliche Zackenlinie bei Junetata auf. Die Fransen sind etwas schwächer gescheckt als bei Vieinaria, auch mit schwärzlicher Limballinie vor denselben. Auf der Unterseite tritt nur hinter der Mitte eine dunklere Querlinie bei einigen Stücken verloschen auf, ebenso ein sehr verloschener Mittelpunkt; am stärksten bei den Stücken aus dem Tianschan, die überhaupt stärker gezeichnet sind als die vom Ala Tau. Vieinaria ist unten viel stärker gezeichnet, meist mit drei (Juerlinien, und stets sehr deutlichem Mittelpunkt. Aus Margelan und dem Tiansehan habe ich noch drei neue Ortholitha-Arten, von denen zwei der Junctata nicht sehr ferne stehen, aber durch die schwarzen breiten Quervinden der Vdfl. der Proxi- maria (oder Peribolaria) ähnlich sind. Mesotype Virgata Rott. Einige den europäischen gleiche Stücke aus Saisan und Lepsa (1. Mai). x Stamnodes Pauperaria Ev. und ab. (var.) Diveitiaria Stgr. In kleiner Anzahl aus Saisan erhalten, in Stücken, die mit denen des Altai und den Eversmann’schen, so wie den von Herrich-Schäffer abgebildeten ganz übereinstimmen, obwohl sie auch unter sich etwas abändern. Eine größere Anzahl von Lepsa sind durchweg dadurch verschieden, daß sie eine weit dunkler bestäubte Unterseite der Htfl. haben, meist mit deut- licher lichter, fast rechtwiukelig gebogener Mittelbinde. Diese tritt auch bei einigen Saisan- und Altai-Stücken schon verloschen auf. Ein Paar Lepsa-Stücke sind hier fast ganz dunkel, ohne Spur der Binde. Dann tritt bei manchen Lepsa-Stücken am Vorderrand vor der dunklen (schwärzlichen) Apiealspitze ein ziemlich großer, viereckiger, dunkler Flecken auf, der bis über das Ende der Mittelzelle hinausgeht (bier öfters allmälig ob- litterirt) und stets durch ein ziemlich scharfes, gelbes (Grund- farben-) Band von der dunklen Spitze getrennt ist. Stücke 67 mit diesem großen Flecken und dunkler Unterseite der Htfl. nenne ich ab. (var.) Divitiaria, da sie fast ganz wie eine andere Art aussehen. Der Anfang des Vorderrandfleckens findet sich auch bei einigen Stücken von Saisan. Bei einigen Lepsa- Stücken werden auch die Htfl. an der Basis dunkel; bei einem 5 sind sie vorherrschend dunkel. Dahingegen besitze ich auch ein aberrirendes S aus Lepsa, das oben fast ganz gelb ist, sogar die Flügelspitze völlig; nur der Vorderrand der Vadil. ist bis über die Mitte hinaus dunkel und weiß gefleckt. Auch von Margelan sandte Häberhauer diese Art in etwas größeren Stücken ein, sonst mit lichter Unterseite der Hitfl. wie die typischen Pauperaria, aber zuweilen mit ziemlich deutlichem Vorderrandflecken der Vdil. wie bei ab. Divitiaria. Bei Lepsa tritt diese Divitiaria vorherrschend auf; sie kann daher auch als Lokalvarietät betrachtet werden. Die Art soll nach Evers- mann in den Steppen fliegen; bei Margelan wurde sie Ende Juni gefangen. Odezia Atrala L. Ein Paar Stücke vom 31. Mai aus Lepsa, die auch frisch ein etwas matteres Schwarz zu haben scheinen, mit weniger Weiß an der Spitze. Siona Nubilaria Hb. In ziemlicher Anzahl aus Saisan, auch einige aus Lepsa, denen des Caucasus und Altai ganz ähnlich; nur die Frausen sind meist deutlicher gescheckt. Anuitis Plagiata L. In gewöhnlichen großen Stücken von Saisan und Lepsa. Anaitis nov. spec.? (Obsitaria Ld. var.?) Ein nicht ganz reines 9, so wie ein ganz schlechtes aus Saisan gehören wahrscheinlich einer neuen, der Obsitaria ganz ähnlichen Art an; doch unter- lasse ich es, nach diesen Stücken eine neue Art aufzustellen. Triphosa Incerlata Ster. Ein 2 aus Saisan (Tarbagatai) ist mit einer Art, die Haberhauer im vorigen Jahre in Mehrzahl bei Margelan fing, identisch. Dieselbe sieht der Montivagata ziemlich ähnlich, hat auch eben so spitze Vdfl., und ich ver- sandte sie als Eueosmia Ineertata. Es kann aber keine Eucosmia sein, da der Innenrand der Hifl. nicht den sammetartligen Haarwulst führt. Ich setze sie deshalb zu Triphosa, obwohl die Vdfl. weit spitzer und die Htfl. nicht so tief gelappt sind. Größe 32—40 min. Grundfarbe dunkelgrau, Vdfl. mit dunkleren und liehteren Wellenlinien stark gewässert, auch die Htfl. am Außenrande. Incertata steht der Taochata am nächsten, ist aber kleiner, etwas kleiner als Euc. Certata. Die Fühler, Palpen, Hinterleib und Beine sind denen der Taochata (die ich jetzt für eine dunkle var. der Sabaudiata halte) ganz ähnlich; die Flügelform ist, wie bemerkt, etwas verschieden. Grundfarbe 5 68 dunkelgrau, die Palpen nach außen schwarz, nur ganz unten fein licht gerandet. Die Vdil. sind fast ganz mit dunkleren und lichteren welligen Querlinien gewässert, weit zahlreicher als bei Dubitata. aber durchaus nicht so bestimmt, wie bei Eue. Undulata; am ähnlichsten denen der Montivagata. Die das sogenannte Mittelfeld begrenzenden Querlinien sind auch etwas dunkler. Vor dem Außenrande steht eine meistens unterbrochene,. weiße Zackenlinie, wie bei Montivagata, lange nicht so deutlich, wie bei Certata. Bei einer kleinen Anzahl von Stücken aus Margelan stehen hinter der Basis bis zum hier dunklen Mittelfelde und hinter dem Mittelfelde bis zum Außenrande zwei auflallende, breite, mattbräunliche Querbinden, welche dieser Aberration, die ich ab. Fasciata nenne, das Aussehen einer ganz anderen Art geben. Aber es kommen Uebergänge vor. Die Rippen, besonders am Außenrand, sind bei Incertata wie bei Taochata. Dubitata u. a., etwas hell und dunkel gescheckt (gestrichelt). Vor den Fransen mit dunkler Basis steht eine scharfe dunkle Limbal-Strieblinie. Die Unter- seite führt einen ziemlich großen, länglichen, nicht scharf schwarzen Mittelpunkt, um den herum die graue Grundfläche weißlich bestreut ist, und nuch außen eine am Vorderrand sitzende lichtere Querlinie, die nach innen breit schwarz be- schattet ist. Vor dem dunkleren Außenrand ist die weiße (Juerlinie mehr oder minder deutlich. Die grauen Htifl. sind auf der äußeren Hälfte deutlich lichter und dunkler gewellt, auch die Rippen hier hell und dunkel gestrichelt. Vor den Fransen steht eine schwarze Limballinie. Unten haben sie einen kleinen, dreieckigen, dunklen Mittellleck, dahinter eine ziemlich deutliche, stark gewellte, dunkle Querlinie, dann ge- scheckte Rippen, und die dunkle Limballinie. Die Form der Httl., besonders deren Außenrandzacken, sind denen der Eue. Uertata und Montivagata ganz ähnlich. Triehopleura Stgr. nov. gen. Palaearctica Stgr. n. sp. Zwei frische $ von Saisan (Tarbagatai), zwei etwas geflogene von Lepsa (Ala Tau) und zwei frische von Margelan gehören einer Art an, die entschieden ein neues genus bilden muß. Am besten steht dies zwischen Triphosa und Eucosmia, und ich benenne es nach einer lang bebaarten Rippe des Vdfl. Tricho- pleura. _Vdfl. spitz ausgezogen, etwa wie bei Eucosmia, Hill. abgerundet, glattrandig. Die Rippen verlaufen fast genau wie bei Eucosmia und Triphosa. Auf der Unterseite der Vdfl. stehen unterhalb der Mediana und auf deren erstem Ast (Rippe 2) sehr lange Haare, die nach der Basis der Flügel zu gelb, dann schwarz sind. Sie bilden einen langen Haarstreifen, der nach ober deutlich durchscheint. Die Palpen sind fast kürzer als bei Eucosmia, kaum den Kopf überragend; die Fühler etwas verdiekt, fadenförmig, wie bei den nahen Gattungen. Die Hinterschienen haben zwei ziemlich lange Spornenpaare, etwa wie bei Sabaudiata. Der Hinterleib ist schlanker als bei Bucosmia, der Haarbüschel etwas länger als bei Triphosa, lange nieht: so diek wie bei Eueosmia. = © Die Art Palaearetica mißt 34—36 mm. Grundfarbe licht- grau, bei den beiden Stücken von Saisan gelbgrau. Die Vall. führen meist unvollständige dunkle Querlinien. Die erste be- ginnt bald hinter der Basis. Dann folgen drei bis vier ge- wellte, parallel laufende bis zum Ende der (kurzen) Mittelzelle (nieht ganz Flügelhälfte). von denen die letzte bis zum Innen- rand durchgeht und am Vorderrand (wo alle Linien am deut- lichsten auftreten) doppelt erscheint. Bei ®/, der Vorderrand- länge folgen wieder zwei (uerlinien, von denen die äußere sehr deutlich ist und ein Paar starke Zacken nach außen macht; beide verlieren sich noch vor der Flügelmitte. Dann folgen noch vor der Spitze zwei verloschene Striche (Wische) am Vorderrand, und in der Spitze steht eine nur bei einem Saisan- Stück deutliche. dunkle Querlinie. Auf der stark glänzenden, grauweißen Unterseite bemerkt man außer dem dunklen Haar- busehstrich nur hinter der Mitte eine am Vorderrand sitzende, dunkle Halbquerlinie; die Spitze und der Außenrand sind etwas dunkler. Die Htil. sind an der Vorderrandhälfte eintönig weißgrau; dann werden sie allmälig etwas dunkler, am Außen- rande nach dem Innenwinkel zu grau, und hier bemerkt man die Spur einer liehteren Zackenlinie. Auch die Limballinie ist meist deutlich vorhanden (auf den Vdfln. stets), und die ‘ grauweißen Fransen sind an der Basis etwas dunkler. Auf der lichteren. grauweißlichen Unterseite verläuft eine äußerst verloschene, fast rechtwinkelig gebrochene Querlinie hinter der Mitte, und die Fransen des einen Lepsa-Stückes erscheinen hier sogar schwach gescheckt. Seotosia Badiata Hb. Ein nieht sehr lebhaft gezeichnetes, mattbraunes von Saisan. | Cidaria Ocellata L. Zwei gewöhnliche Stücke von Saisaı, eins von Lepsa. Cidaria Miata L. Ein 2 von Lepsa hat eine stark weib- gewässerte Basal- und Außenrandbinde; sonst ist es nicht von europäischen Stücken verschieden. Cidaria Memitata Hb. var. Ein variirendes 2 aus dem Ala Tau (Lepsa) würde ich schwerlich als zu dieser Art erkannt haben, wenn ich nicht ähnliche Varietäten in Island selbst ge- 70 funden hätte. Die Vdfl. sind eigenthümlich hell ledergelb, mit dunklem, fast zeichnungslosem Mittelfeld. Cidaria Fluctuata L. Von Saisan und Lepsa, je ein ‚ge- wöhnliches Stück. Cidaria Ferrugata Cl. var. Asiatica Stgr. 9 aus Saisan und 5 aus Lepsa erhaltene Stücke ändern unter einander ziem- lich stark ab, sehen aber alle von den europäischen so ‚ver- schieden aus, daß ich es für gerathen halte, sie als Lokalform zu benennen. Die Grundfarbe der Vdfl. ist meist ledergelb, mit dunklem (schwärzlichem), nicht rothbraunem Mittelfelde (Binde). Letzteres ist öfters ziemlich breit, zuweilen aber recht schmal, niemals nach außen so stark gewellt und besonders zahnfürmig wie bei typischen Ferrugata. Bei einigen Lepsa- Stücken ist es außen und innen fast nur schwach gebogen, gar nicht wellenförmig begrenzt. Auch die Htil. sind andeıs, meist weniger gezeichnet (die Lepsa-Stücke sind besonders matter und zeiehnungsloser) und am Außenrande etwas leder- gelb angeflogen. Zu der sehr ähnlichen Unidentaria, die eine mir noch ziemlich zweifelhaft von Ferrugata verschiedene. Art ist, möchte ich keins der centralasiatischen Stücke ziehen. Cidaria Tauaria Stgr. n. sp. Die S in größerer Anzahl mit wenigen 2 vom Ala Tau, sicher in bedeutender Höhe gefangen. Diese Art gehört zur Abtheilung Cidaria B. a., nach Lederer, mit kurzen Afterklappen und gekämmten Fühlern, sieht aber darin von allen andern ganz verschieden aus, weßhalb es gleich ist, wo man sie einreiht. Größe 19—24 mm. Grundfarbe braunschwarz; Vdfl. mit mehreren (bis 5) schwach gewellten, meist verloschenen, weißen Querlinien, die öfters fast gänzlich oblitteriren. Tauaria ist also etwas größer als Ferrugata; die Fühler des 5 sind etwas länger gekämmt, sonst Palpen, Beine und Flügelschnitt ganz ähnlich. Die Farbe und Zeichnung ist aber ganz verschieden. Erstere ist schwarz, auf den Vdfln. mit braunem Anflug, auf den Htfln. mehr grauschwarz. Die Vdfl. führen meistens einige verloschene, schwach gewellte (oder gezackte), weiße Querlinien, von denen drei am öftesten auftreten, eine bei !/,, die zweite bei 2/; (bei anderen Arten das Mittelfeld einschließend) und die dritte vor dem Außenrande. Die zweite ist bei einem Stück doppelt, und bei diesem tritt auch noch eine ganz verloschene vor der ersten auf. Bei einigen Stücken fehleu sie ganz, und man findet nur die Spuren der zweiten und dritten als weiße Pünktchen auf den Rippen sitzen. Außerdem sind die am meisten gezeichneten Stücke noch hie und da mit weißlichen Schüppehen sehr sparsam be- streut. Die 2 sind etwas liehter braun, wie die Unterseite z 71 aller Flügel, die ganz zeichnungslos ist. Nur bei einem sonst wenig gezeichneten 2 bemerkt man die Spur einer weißlichen er auf der Oberseite der Htfl., hinter deren Mitte. "Alpheraki fing nach Mitte Juni 9000 “ hoch auf dem Bidnschan eine Art. die er mir als „Dasydia? Altitudinum in litt.* einsandte. und die ich nur als Varietät meiner Tauaria ansehen möchte. Zunächst ist sie genau so gebaut, Vdfl. auch mit langer, ungetheilter Anhangszelle, so daß sie nur zu Cidaria, nicht zu Dasydia gezogen werden kann. Die mir vorliegenden vier Stücke (3 $. 1 2) sind so groß wie meine kleinsten Tauaria; die Flügel sind durchaus zeichnungslos braunschwarz; nur bei den 5, besonders dem einen (das dritte ist fransenlos) sind die Spitzen der Fransen weiß. (beim 2 nicht). Diese weißen Fransenspitzen sind bei den sonst ganz ungezeichneten - Flügeln allerdings auflallend; allein ich glaube, eine größere Zahl (aus anderen Gegenden auch) wird alle Uebergänge zeigen. Jedenfalls mag diese Tianschan-Form als Tauaria var. Altitudinum einen eigenen Namen führen. Uebrigens sehe ich eben auch. daß die äußersten Spitzen eines Tauaria-5 weißliche Stellen zeigen. und dab die anscheinend ganz einfarbigen. dunklen - Fransen aller Tauaria bis zur Hälfte dunkler, ganz schwarz, dann grauschwarz sind, die äußersten Spitzen zuweilen gelblich. Cidaria Suffumata Hb. Ein ganz frisches $ aus Saisan. das etwas dunkler. als meine vorliegenden deutschen Stücke ist. Aus Margelan erhielt ich zwei allerdings sehr abgeflogene, doch weit lichtere Stücke. Cidaria Ravaria Ld. Nur zwei 2 aus Lepsa, (ein frisches. am 26. August gefangen), die den drei Originalen aus dem Altai (auch 3 £) ganz ähnlich sind. Cidaria Achromaria Lah. Ein: etwas geflogenes 5 aus Saisan (Tarbagatai), kann ich nur zu dieser Art ziehen. Es stimmt ganz mit Stücken der europäischen Alpen überein; nur ist das Mittelfeld etwas dunkler. ‚Cidaria Intersecta Stgr. n. sp. Nur ein frisches $ aus Saisan, der Cid. Unmiformata am nächsten. Größe 25 mm. Vdfl. licht grünlich (gelblich)- grau, mit sehr verloschenen. liehteren und dunkleren Punkt-Querlinien, und einer deutlichen, weißen, gewellten Außenrandlinie; der Vorderrand fast bis zur Spitze ziemlich "gleiehmäßig dunkel und hell durchschnitten. Letzteres trennt Interseeta sofort von allen ähnlichen; Unifor- mata, Mixtata Stgr. etc. Der Vorderrand zeigt 11 ziemlich gleichmäßige, schwarzgraue Flecken, durch weißgraue, etwas kleinere Flecken durchschnitten. Sonst sind die Vdtl. außer der weißlichen Außenlinie und der schwarzen Limbal-Strichlinie 72 sehr verloschen gezeichnet, und eigentliche deutliche Querlinien, wie bei den nahen Arten, kaum vorhanden, da dieselben nur als dunklere oder lichtere Punkte, meist auf den Rippen auf- sitzen. Die Fransen sind an der Basalhälfte dunkler, nicht gescheckt zu nennen. Die grauen, mit lichteren Schuppen be- streuten Htfl. lassen auch nur nach außen ähnlich verloschene Zeichnung wie auf den Vdfln. erkennen; unten führen sie, etwa in der Mitte, eine sehr verloschene, dunkle Schattenlinie , die ganz rund (segmentartig) ist, ee nicht eckig oder zackig, wie bei anderen Arten; auch die Vdfl. lassen nach außen und vorn eine dunklere, wenig gebogene Schatten-Querlinie erkennen. Die Fühler, Palpen ete. sind denen der nahen Arten ganz ähnlich gebildet. Cidaria Riguata Hb. In kleiner Anzahl von Saisan und Lepsa erhalten. Die Stücke sind alle etwas braungrau, und einige zeichnungsloser, als meist die europäischen. Cidaria Cueulata Hufn. Ein frisches Stück, am 4. Juni bei Lepsa (Ala Tau) gefangen, das den europäischen ziemlich gleich ist; nur am Vorderrand der Vdfl. zeigt es die bräunliche Außenquerbinde Aus Margelan erhielt ich auch ein etwas varüirendes Stück dieser Art. | Cidaria Sociata Bkh. 5 Stücke aus Saisan und eins aus Lepsa sind etwas schärfer gezeichnet, als meist die europäischen. Die weißen Querlinien (Binden) der Flügel sind ohne gelblichen Anflug, und scharf von den dunklen, fast schwarzen Theilen getrennt. Oidaria Lugubrata Stgr. In zwei, den nordeuropäischen ganz ähnlichen Stücken von Saisan, mit dunkler Basalhälfte der Htfl. Cidaria Hastata L. Ein am 12. Juni im Ala Tau gefangenes, frisches, sehr großes 9, zeigt sehr viel Weiß in den Flügeln, wie es selten bei deutschen Stücken vorkommt. Cidaria Tristata L. In zwei, den europäischen ganz ähn- lichen Stücken von Saisan erhalten. Cidaria Funerata Hb. In einigen Stücken von Saisan und Lepsa. Diese seltene Art, welche der vorigen in einzelnen Stücken auf der Oberseite sehr nahe kommt, unterscheidet sich von ihr und Luctuata sofort durch die Unterseite, wo alle sonst schwarze en gelbbraun ist. Alpheraki fand die Art Mitte Mai bei Kuldja Cidaria Fluidata La. In zehn Stücken von Saisan, die den Originalen aus dem Altai ganz ähnlich oder gleich sind. Cidaria Vitalbata Hb. Ein kleines, abgeflogenes, ziemlich brann gefärbtes Stück von Saisan. Cidaria Tersata Hb. var. Tetricata« Gn. Ein ziemlich frisches 5 von Saisan, das mit den Originalen aus dem Altai gut über- 73 instimmt. Guende hat sich besonders nur durch die blassere, ieht braungelbe Färbung dieser Lokalform verleiten lassen, ‚darin eine von Tersata verschiedene Art zu sehen. In seiner eschreibung steht zuerst: „2 26 mm.“ Es muß aber & statt heißen; denn am Schluß giebt er an: „Q beaucoup plus nde (36 mm).“ ‘Er hatte aber das kleinere $ und das roße 2 vor sich, die noch heute, jedes mit seiner Etiquette: „Tetrieata“ versehen, als die Originale in meiner Sammlung teeken. Was die Größe anbetrifit, so bemerke ich hier, daß die Maße (der Flügelspannung) nach der verschiedenen Spann- eise recht verschieden ausfallen, weshalb die Methode, nur die änge eines Vdfl. anzugeben, fast vorzuziehen ist. Ich messe alle Stücke nach der von mir angenommenen richtigen Spann- eise so, daß die Innenränder der Vdfl. einen rechten Winkel mit der Thoraxmittellinie bilden (oder daß beide Innenränder eine gerade, ungebrochene Linie bilden). So habe ich nun auch diese beiden Original-Stücke umspannen lassen, und da mißt jetzt das 5 24, das 2 33 mm. Daß Guenee sich bei letzterem um 3 mm vermessen, ist nieht anzunehmen; aber durch die frühere Spannung maß das Stück von einer Flügelspitze zur anderen also fast 3 mm mehr! Cidaria Intricata Stgr. n. sp. Ein frisches & von S$aisan kann kaum eine ganz dunkle Aberration der vorigen Art sein, der sie sonst im Flügelschnitt ganz ähnlich ist. Größe 25 mm. Grauschwarz, Vdfl. an der Basis und nach außen etwas bräun- lieh, ohne deutliche @Querlinien. Nur hinter der Basis am Innenrand und etwas weiter am Vorderrand bemerkt man den Anfang einer dunklen Querlinie, die der zweiten bei Tersata entspricht. Dann läßt sich hinter der Mitte sehr undeutlich eine ziemlich stark gezähnelte. schwarze, vom Vorder- nach dem Innenrand durchgehende Querlinie erkennen, die ganz anders als die entsprechende bei Tersata und var. ist. Von einer weißlichen Linie vor dem Außenrande finden sich nur die Spuren vor, mit Ausnahme in Zelle 1b (oberhalb des Innen- winkels), wo sie einen deutlichen, (dreieckigen), weißlichen Fleck bildet. Vor den etwas lichteren Fransen mit dunklerer Theilungslinie steht auf allen Flügeln eine scharfe, schwarze Limballinie; ebenso auf allen ein deutlicher, schwarzer ‘Mittel- punkt. Die schwarzgrauen Htfl. sind außen vom Innenrande ausgehend einige Mal hell und dunkler gebändert (linüirt); die erste dunklere Querlinie läßt sich verloschen bis zum Vorder- rand verfolgen. Die lichtere Unterseite aller Flügel ist weit dunkler als bei Trersata und var., mit deutlichen, schwarzen Mittelpunkten, und undentlichen Querlinien, die auf den Vdfl. fast 74 nur. als: dunkle Flecken (Striche) am Vorderrande hängen, auf den Htfln. etwas deutlicher hervortreten. Von Seotosiata mit gewellten Htfln. und von der kleinen, blassen Lueillata, ‚(beide aus dem Altai) ist diese Intricata ganz verschieden. | ‚ Eupitheeia Gratiosata HS. Ein frisches $ von Saisan, das etwas kleiner und mit blasserer, dunkler Zeiehnung ist als die Stücke, die ich vor 27 Jahren auf der Insel Sardinien fing, und als die kleinasiatischen. Eupithecia Oblongata 'Thnb. Einige gewöhnliche, kleinere Stücke aus Saisan. Auch von Margelan, wo außerdem noch 5 Eupitheeia- Arten gefunden wurden, die ich alle nicht von Saisan oder Lepsa habe. Eupithecia Scabiosata Bkh. und ab. Aegwstrigata Stgr. Im Mai in Mehrzahl bei Lepsa gefangen, in variablen, den euro- päischen fast ganz gleichen Stücken. Einige Stücke mit fast ganz gleichmäßig gestrichelten Vdfiln. sind zur ab. Aequistrigata zu rechnen. Kindermann fand Scabiosata auch im Altai. Eupithecia Suecenturiata L. var. Zwei Stücke von. Lepsa stimmen mit Stücken aus dem Altai und bilden eine lichtere Varietät, wo der Discus der Vdfl. vorwiegend weiß ist, nur die Ränder graubraun gezeichnet. Aehnliche Stücke kommen als seltene Aberrationen auch in Deutschland vor, von wo.ich eins aus dem Erzgebirge habe, ein anderes, den Uebergang bildendes, aus ‚Schlesien. Eupithecia Lepsaria Stgr. Zwei 3 aus Lepsa, von denen ich das eine frische, im Diseus bräunlich gefärbte Stück zuerst für eine Varietät von Subfulvata ansah, scheinen mir. sicher einer neuen, bei dieser stehenden Art anzugehören. Größe 20 und 21 mm. Dunkel schwarzgrau, Vdil. ohne (deutlichen) Mittelpunkt, bei einem Stück nıit matt bräunlicher Färbung in der Längsmitte, ohne deutliche Querlinien; Fransen aller Flügel oben (fast) ungescheckt, mit dunklerer Basalhälfte. Die beiden vorliegenden Stücke sind entschieden etwas schmalflügeliger, als die von Subfulvata; die Flügel sind ferner weit dunkler und zeichnungsloser. Nur das eine Stück zeigt in der Längs- mitte der Vdfl. einen matt gelbbraunen Discalwisch, der aber weder bis zum Innenrand, wie stets bei Subfulvata, noch bis zum 'Außenrand geht, und viel matter. gefärbt ist. Diese bräunliche Färbung befindet sich eigentlich nur in der unteren Längshälfte der Mittelzelle und dicht hinter derselben; nach außen sind nur die Rippen noch so gefärbt. Das zweite, kleinere, etwas abgeriebene Stück ist fast ganz dunkel; doch läßt sieh,an der Mediana auch die Spur eines bräunlichen An- tluges erkennen. Von den (uerlinien lassen ‚sich nur: schwache 75 Spuren, namentlich am fast schwarzen Vorderrand, als wenig auffallende, liehtere Linien erkennen. Die weiße, gewellte Außenrandlinie tritt nur bei dem bräunlichen Stück verloschen auf. Dies zeigt oben auch nicht die Spur des bei Subfulvata so starken schwarzen Mittelpunktes, der beim andern äußerst rudimentär vorhanden ist. Die (liehteren) Fransen (aller Flügel) erscheinen oben nur mit dunklerer Theilungslinie (Basalhälfte) hinter einer schwarzen Limballinie. Unten sind sie allerdings an der Basalhälfte matt gescheckt, lange nicht so stark wie bei Subfulvata oben und unten. Auf der Unterseite, welche weit dunkler als bei Subfulvata, aber liehter als die Oberseite ist, treten auf allen Flügeln kleine Mittelpunkte auf; sonst ist sie fast. zeichnungslos, mit sehr verloschenen, dunkleren Punkt- Querlinien am Außenrande und lichteren Rippen in demselben. Die dunkle Oberseite der Htfl. ist noch zeichnungsloser, fast völlig. eintönig grauschwarz. Leider befinden sich die von Lederer aus dem Altai aufgeführte Subfulvata nieht mehr in seiner Sammlung; vielleicht gehörten sie der Lepsaria an, deren Artverschiedenheit mir bis auf Weiteres zweifellos erscheint. Eupithecia Saisanaria Stgr. n. sp. Nur ein ganz frisches 2 von Saisan, der vorigen Art nahe, aber sicher davon ver- schieden. Größe 19 mm. Vdfl. schwarzgrau, mit lichter (weißlieher) Doppellinie hinter der Mitte, weißer Zackenlinie vor dem Außenrand und braungelbem Längswisch in der Mitte, der sich nach außen fleckartig erweitert und auf den Rippen in breiten Zacken (6) in den Außenrand ausläuft. Hitfl. dunkel, mit lichterer Doppel- und Außen-Querlinie. Saisanaria ist also etwas kleiner als Lepsaria, ebenso schmalflügelig, aber weit bunter und lichter, selbst als die am meisten gezeichneten Sub- fulvata. Die bräunliche Färbung der Vdfl. (Längsmitte) ist weit lichter, mehr gelb. zunächst als schmaler Streifen oberhalb der Mediana (im unteren Theil der Mittelzelle), sich dann hinter der Mittelzelle fleckartig erweiternd und in 6 breiten Zacken (auf den Rippen) in den Außenrand auslaufend. Auch Rippe 1 ist etwas gelb angeflogen, gescheckt. An der Basalhälfte stehen einige rudimentäre Querlinien, die in der Mitte durch den braungelben Wisch durchbrochen werden. Hinter der Mittelzelle verläuft eine doppelte, weißgelbliche Querlinie deutlich vom Vorder- nach dem Innenrande aus, die schwach S-förmig gebogen ist und nicht am Vorderrande nach außen einen ziemlich starken Winkel macht, wie bei Subfulvata und auclı der bräunlichen Lepsaria, wo dieselbe angedeutet ist. Vor dem Außenrande steht eine wie bei Subfulvata scharf gezackte, weißliche Querlinie, die bei der bräunlichen Lepsaria kaum schwach wellenförmig erscheint. Am Ende der Mittelzelle steht 76 ein zwar verloschener, aber deutlich erkennbarer, großer, dunkler Mittelmond; vor den Fransen eine dunkle Limbal - Strichlinie (durch die braunen Zacken durchbrochen). Die Fransen (aller Flügel, auch unten) sind absolut ungescheckt mit dunklerer Theilungslinie. Auf der lichteren Unterseite treten der dunklere Mittelmond und besonders die beiden äußeren lichten Querlinien sehr deutlich hervor. Die schwarzgrauen (besser: lichtgrauen, stark schwarz bestreuten) Htfl. zeigen beide lichte Querlinien, oben sehr ‚verloschen, unten sehr deutlich, die erste sehr breit; ebenso ist der dunkle Mittelmond hier deutlich. Eigentlich ist die Unterseite der Htfl. weißlich mit verloschener, schwarzer Mittel- und Außenbinde zu nennen; in ersterer steht der Mittelmond. Eupithecia Innotata Hufn. Ein recht abgeflogenes 2 von Saisan ‚gehört sicher zu dieser auch im Altai gefundenen gemeinen Art. Eupithecia Tamarisciata Frr.? Drei kleinere, auch ziemlich geflogene Stücke kann ich nicht zu Innotata ziehen, und sie scheinen mir am besten zu der mir freilich etwas zweifelhaften Tamarisciata zu gehören; aber auch Fraxinata und die freilich stärker gezeichnete Hyperboreata stehen nahe. Eupithecia Nobihtata Stgr. n. sp. Ein einziges, fast ganz frisches & von Lepsa, hat mit keiner bekannten Art Aehnlich- keit. Da es ungefähr die Größe und Form (besonders die spitzen Vdfl.) der Innotata hat, mag es dabei eingereiht werden. Größe fast 26 mm. Vdfl. schwarzgrau mit verloschener, bräun- licher Färbung in der Längsmitte und vor den Spitzen am Vorderrand, sowie einem schwärzlichen Wisch am unteren Ende der Mittelzelle; Htfl. zeichnungslos, grau. Die Grundfärbung der ganz eigenthümlichen, fast zeichnungslos erscheinenden Val. bezeichne ich als schwarzgrau, obwohl eine sehr matt choco- ladenbraune Färbung vielleicht eben so viel Raum auf denselben einnimmt. Diese Färbung hebt sich nur wenig hervor und findet sich an der Basis, in der Mittelzelle, in Zelle 2 und 3 dahinter bis in den Außenrand auslaufend, ferner als ovaler, ziemlich großer Wisch, am Vorderrand in die Spitze auslaufend, und endlich noch an Rippe 1 oberhalb des Innenrandes. Das vorliegende Stück läßt Querlinien nicht erkennen; nur durch einige dunklere Punkte hinter der Basis auf Rippe 1 und correspondirend an der Mediana, ist es mir wahrscheinlich, dab hier am Innenrande 3 bis 4 schwärzliche Querlinien auftreten können. Am unteren Ende der Querrippe steht ein nach außen ziehender, verloschener, schwarzer Wisch und in der Mitte ein sehr undeutlicher, kleiner Punkt. Die grauen Fransen führen zwei dunklere Theilungslinien; vor ihnen steht eine scharfe, schwarze Limballinie. Die Htfl. sind fast ganz eintönig ehoco- ladengrau, nur am Innenrande schwärzlich 'bestreut, und mit 47T dunkler Limballinie und Fransen, wie auf den. Vdfln. Die Unterseite aller Flügel ist fast eintönig glänzend grau; nur die Mittelmonde sind klein und schwach zu erkennen. Eupithecia Extensaria Fır. In. fünf. ziemlich verflogenen, in der letzten Hälfte des Mai bei Lepsa gefundenen Exemplaren eingesandt. Dieselben ändern unter sich. ziemlich ab. (zwei sind stark dunkel gestrichelt), stimmen aber mit den südrussischen sonst überein. Auch im Altai gefunden. Eupithecia Mayeri Mn. Ein $ von Saisan stimmt so voll- ständig mit österreichischen Stücken überein, daß ich es zweifel- los zu dieser intricaten Art ziehe. Eupithecia Leptogrammata Stgr. n. sp... Zehn meist ganz frische Stücke (nur 2 $) von Saisan, gehören einer neuen Art bei Graphata, Seriptaria, Multilineata ete. an. Größe (wie bei diesen) 17—20 mm. Flügel ziemlich gleichmäßig lichtgrau und dunkel gestrichelt, mlt schwarzen Mittelpunkten, die Vdil. meist in Zelle 2 und 3 matt braungrau. Die Färbung und Zeiehnung ist wohl der Graphata und Scriptaria am ähnlichsten, nicht so grell gestrichelt, wie bei der ersteren, besonders auf den Htfln. nicht so weiß. Die Querlinien sind ‘ganz ähnlich, bei einigen Stücken theilweise auf der ersten Flügelhälfte ver- losehen. Die kleinen Mittelpunkte sind nur, bei einem g fast ganz verloschen. Die schwarze, weiß durchschnittene Limbal- Strichlinie und die an der Basis gescheckten Fransen ‚sind. wie bei Graphata und Seriptaria. Besonders die ganz frischen Stücke zeigen in Zelle 2 und 3 der Vdfl., ferner an den Rippen- enden am Außenrand, und einige auch auf Rippe 1 am Innen- rand eine sehr wenig hervorstehende, eigenthümliche, braun- graue Färbung, die allen ähnlichen Arten fehlt. Eine ziemlich scharfe, weiße Zackenlinie vor dem Außenrande, wie. solche fast stets bei den nahen Arten auftritt, fehlt: der Leptogrammata ganz. Die glänzend weißgraue Unterseite mit, dunklen Mittel- punkten ist nur nach dem Außenrande zu meist schwach ge- strichelt, der. Außenrand selbst lichtgrau; bei den nahen Arten, besonders ‚Graphata, ist er meist schwarz. Am besten dürfte Leptogrammata hinter Scriptaria einzureihen sein. Eupithecia Satyrata Hb. und ab. (var.?) Subatrata Stgr. Vier unter sich etwas aberrirende Stücke von'Lepsa. und eins ‚von Saisan, rechne ich sicher hierher. _Das letztere ist. gewöhnlich gefärbt, aber ziemlich stark gestrichelt; von den ersteren ‚ist ein Paar auch noch deutlich, wenn auch weniger, gestrichelt. Das andere Paar hat aber fast eimtönige, etwas braungraue Vdil. (fast) ohne Mittelpunkt, und dies kommt mit den Subatrata. aus den Alpen, die ieh als Aberration (oder Varietät) zu Satyrata ziehe, ziemlich überein; nur sind die ‚Stücke kleiner, 78 Eupithecia Castigata Hb. Ein frisches 2 aus Lepsa, ist eine typische, ziemlich stark liniirte Castigata. Eupithecia Absinthiata Cl. Ein frisches $ aus Lepsa stimmt gut mit zeichnungslosen europäischen Stücken überein. Eupithecia Exactata Stgr. n. sp. Zwei frische Q aus Saisan (dem einen fehlt der Leib), und wahrscheinlich ein ganz ab- geflogenes $ von dort (das ich deshalb unberücksichtigt lasse), gehören einer eigenthümlichen neuen Art an, die wegen zwei dunkler Außenrandflecke der Vafl. vielleicht am besten bei Exiguata gestellt wird, obwohl sie sonst von ihr stark abweicht. Größe 21 und 22 mm. Grundfarbe lichtgrau (bei einem etwas selbgrau), Vafl. mit deutlichen, doppelten, dunklen Querlinien vor und hinter der Mitte, Mittelmond und (2 bis 3) größeren ‘Flecken vor der gezackten, weißlichen Außenrandguenlinie. Htfl. lichtgrau, am Innen- und Außenrande dunkler gestrichelt und liniirt. Hinterleib an der Basis oben schwärzlich geringelt. Da Exactata auch letzteres mit Exiguata gemein hat, steht sie wohl am besten bei dieser; es fehlen ihr aber die scharfen, schwarzen Striche auf den Rippen hinter der Mittelzelle der Vdfl. ganz. Dahingegen zeigt besonders das eine Stück (mit abgebrochenem Leib) sehr deutlich die dunklen Flecken vor dem Außenrand ganz ähnlich wie bei Exiguata. Bei dem andern (gelbgrauen) Stück treten sie kaum hervor, sind aber doch deutlich nachzuweisen. Unmittelbar hinter der Basis steht eine dunkle Querlinie; bei 1/, der Flügellänge steht eine wenig gezackte, fast runde, doppelte Linie (eigentlich doppelt lichte, schwarz umsäumte) und dicht hinter dem großen schwarzen Mittelmond eine zweite solche doppelte, die sich vor dem Innen- rand der ersten sehr nähert. Eine schwarze Limbal-Strichlinie steht vor den Fransen, die einen dunkleren Basaltheil (Theilungs- linie) führen, der oben gar nicht, unten sehr schwach gescheckt erscheint. Auf der lichteren Unterseite treten bei allen Flügeln nur die Mittelmonde scharf schwarz und dahinter verloschenere, dunklere Querlinien auf. Die hellgrauen Htfl. sind am Innen- rande ziemlich stark schwarz gestrichelt, am Außenrande dunkler liniirt; die Limballinie und Fransen wie auf den vorderen; der Mittelpunkt ist klein. Der graue, unten lichtere Hinterleib zeigt oben außer dem dunklen, zweiten Segment auf den folgenden vier schwarze, erhabene Schöpfehen, wie bei Exiguata und anderen Arten; auch seitwärts noch eine schwarze Punktreihe. Nachtrag zu pae. 57 Brephos nothum. Die betreffenden Stücke vom Ala Tau gehören sicher zu Notlium, da sie ziemlich langgekämmte männliche Fühler haben, nicht sägeförmige wie Paıthenias-g. 79 Eiıiteratcur von © A. Dohrn. Unter dem Titel: Bidrag till Nordvestra Sibiriens Insect-Fauna. Coleoptera. Insamlade under expeditionerna till Obi och Jenessej | 1376 och 1877 Ä ist mir ein Separat-Abdruck in groß Quarto aus den Kongl. Svenska Vetenskaps-Akademiens Handlingar 1880, Bandet 17, No. 4 dureh die Freundlichkeit des Verfassers Herrn John Sahlberg zugegangen. Dieser Band enthält außer dem Vor- wort (8. 3, 4) die Käferfamilien Cieindelidae (8. 5), Carabidae (8. 5—45), Dytiscidae (8. 45—60), Hydrophilidae (8. 60 bis 66). Gyrinidae (S. 66), Diyopidae, Limnichidae, Heteroceridae, Georyssidae (8. 67), Staphylinidae (S. 67— 111), Mieropeplidae (8. 112). Als neue Arten sind darin beschrieben: Elaphrus lati- pennis, longieollis, Bembidium jenisseense, frigidum, suleipenne, parvicolle, maeropterum, suleicolle, Tre- chus eurvatus, Dromius angusticollis, Feronia (Adelosia?) sublaevis, Samojedorum, .(Abax?) abnormis, (Pseudo- eryobius) punetigera, (Argutor) longiuseula, Amara (Cyr- tonotus) rufieornis, subsuleata, (Bradytus) Trybomi, (Amara) laevissima, Olisthopus sibiricus, Derostichus se- tosus, Harpalus simulans; Haliplus Samojedorum, Coelam- bus unguicularis, Hydroporus intermedius, sibiricus, punctipennis, aenescens, pectoralis, obovatus, Gauro- dytes punctipennis, nigripalpis, amnicola, Slovzovi; Asiobates obensis, Helophorus niger, 'Bergrothi, splendi- dus; Philonthus hyperboreus, Mierosaurus ater, Raphirus jJenisseensis, Achenium ustulatum, Stenus latipennis, sibirieus, gibbicollis, Encephalus angusticollis, Gnypeta canaliculata, cavicollis, aenescens, Hydrosmecta trans- versalis, Oxypoda ancilla, Alianta curta, Atheta sub- plana, rivularia, Trybomi, frigida, Geostiba abbreviata, Nordenskioeldia (nov. Gen. Euaesthet.) glacialis, Thinobius appendiculatus, Tachinus bicuspidatus, brevipennis, Bolitobius nigricollis, Arpedium puncticolle, Deliphrum frigidum, Phyllodrepa 'puwella, Mieropeplus interstitialis. se Außer dem Titel und den zwei Seiten des Vorworts ist alles Uebrige lateinisch geschrieben. Aber nicht nur die vor- stehend excerpirten 69 neuen Arten sind mit der bekannten Genauigkeit: des Autors behandelt, sondern er hat noch zu einer großen Zahl bereits von Andern beschriebener Arten ergänzende oder berichtigende Angaben gefügt, so daß es für die Ueber- sicht sehr erleichternd ist, daß er $. 113 eine alphabetische Liste giebt: Species novae vel minus cognitae in hoe opusculo descriptae vel observationibus illustratae. Dann folgt eine lithographirte Tafel, auf welcher 17 der neuen Sahlberg’schen Arten und Boreaphilus Nordenskioeldi Mäkl. abgebildet sind. Aus meinem Auszuge, welcher Sahlberg’s systematische Reihenfolge der Gattungen und Arten beibehielt, ergiebt sich manche Abweichung vom Hergebrachten. In der fast unbe- dingten Anlehnung an Thomson’s Fauna Scandin. läßt sich leicht erkennen, daß die gewissenhaften Arbeiten des Professors in Lund von Sahlberg nach Verdienst gewürdigt werden. Die einzige, neue Gattung, welche Sahlberg errichtet, Norden- skioeldia glacialis, ist auf der Tafel in vergrößertem Maßstabe abgebildet und sieht eigenthümlich genug aus mit den zwei Reihen 'Thoraxgrübehen und den Dornen auf den Elytren, nur daß man dies mit unbewaffnetem Auge kaum gewahren wird, da. das Thierchen nur 1 Linie mißt. Es wurden. davon drei Exemplare in der arktischen Zone bei dem Dorfe Chantaika unter Steinchen neben einem Eisbache gefunden. Hoffentlich läßt uns der Autor nicht lange auf Fortsetzung. und Schluß dieser sehr verdienstlichen Arbeit warten. * Periodiso*) zoologieo. Organo de la sociedad zoologica Argentina Tomo III enirega 2 y 3. Cordoba 1880. Bekanntlich ist die Stiftung der jungen Universität Cordova in der argentinischen Republik ein Verdienst unseres Ehren- mitgliedes, des Prof. Dr. Burmeister. Das war gewiß ein schwieriges Unternehmen, sachlich wie persönlich! Sachlich, denn es erforderte Geldmittel und zwar bedeutende. Und wer da weiß, wie schwer es schon im hocheivilisirten Europa hält, *) Druckfehler statt Periödieo. C. A. D. 81 von Sr. Exe. dem Finanzminister irgend einen erheblichen Zuschuß zu den jährlich wachsenden Kosten der Naturgeschichte zu erlangen, der mag sich sagen, was es bedeutet, dem groben Realismus halbverwilderter Naturkinder deutlich zu machen, daß sie sich und ihren Nachkommen einen idealen Dienst leisten, wenn sie sich zu einer „unproductiven“ Gründung extra ordinem besteuern müssen. Persönlich war die Sache auch nichts weniger als leicht. Denn es mußten ausländische Kräfte gewonnen werden, ja zum größern Theile Männer, die sich erst mit der spanischen Sprache vertraut zu machen hatten, ehe sie ihren Lehrberuf mit Aussicht auf Erfolg antreten konnten. Da aber die ersten Jahre, die schwierigsten, glücklich überwunden sind, so scheint die Unternehmung ja löblich ge- lungen zu sein. Begreiflich woilen die Herren Professoren von ihren Studien und Beobachtungen auch Zeugniß in die Ferne reden, und ich will hier berichten, was die entregas (Hefte) 2 und 3 pro 1880 enthalten. Das Doppelheft beginnt mit einer Beschreibung (in fran- zösischer Sprache) eines gewaltigen Floh’s, Pulex grossiventris Weyenbergh. Der Autor fand auf Dasypus minutus Desm. Parasiten männlichen und weiblichen Geschlechts, die & von 2.50 bis 3.25 mm; die © bringen es im entwickelten Zustande gar auf 61); mm Länge. Die & sind auf dem Rücken dunkler, auf deın Kopf und dem Hintertheil heller kastanienbraun; die 2 haben einen überwiegend weißen Körper, mit braunem Kopf und Endsegment. — (Hoffentlich hat dieser Riesenfloh ein bornirtes Naturell, und läßt sich nie beigehen, seine Vorliebe für Dasypus auf Homo sapiens auszudehnen!) Dann folgen von demselben Verfasser einige nicht-ento- mologische Artikel (in spanischer Sprache) über einen Fall von Struma eystica des Ihymus, beobachtet an Cervus rufus lllig, Beschreibungen neuer Würmer (Lumbricus matutinus, argen- tinus, dissidens, corduvensis, Gordius tenuis, dubius). Bei dieser Gelegenheit erwähnt Weyenbergh, daß über die Entstehung der Gordien unter der ländlichen Bevölkerung der eingewurzelte Glaube herrsche, ursprünglich seien es ausge- fallene Pferdehaare, die ins Wasser gefallen, dort durch die Feuchtigkeit in Gährung gerathen, und schließlich zu Würmern umgebildet wären. Verschiedene Male wurde nun das Ex- periment in Scene gesetzt, daß ein schwarzes und ein weißes Pferdehaar in eine nachher gut verschlossene Wasserflasche ge- than wurden. Wenn aber, wie natürlich, nach Verlauf mehrerer Tage die Metamorphose in Gordien ausgeblieben war, dann 6 82 erst erklärten sich die betreffenden Ungläubigen für überzeugt von. der Unrichtigkeit ihres Dogma. Im. darauf folgenden Artikel behandelt Weyenbergh. die Blutigel und giebt eine Uebersicht der Familie Gnathobdellia. Demnächst erstattet W. seinen Bericht über die medici- nische Faeultät der Universität während des Jahres 1879, ferner über das zoologische Museum. Dann berichtet Dr. P. Auguste Conil (französisch) über 2 Fälle von Myiasis, die er dem Eindringen in. die Nasenlöcher und Eierlegen der Calliphora anthropophaga sibi zuschreibt; und giebt in einem Briefe von Dr. Anton Ernst vom 20. Oc- tober 1878 aus Caracas Notizen über drei ähnliche Fälle. » ‚Es folgen, Etudes sur l’Aeridium paranense Burm. (in lit.?) ebenfalls von P. A. Conil. Aus einem Briefe des Dr. Gould vom 8. September 1873 ergiebt sich, daß der von ihm beobachtete Heuschreckenschwarm dieser Species mehrere Stunden hindurch die Höhe von etwa 2000 Fuß einnahm bei einer Breite von etwa 6 (engl.) Meilen, allerdings eine Schrecken gebietende und gebärende Wolke. Eier, Puppe und Imago werden ausführlich beschrieben, dazu die Varietäten riogana Weyenb. und autumnalis Conil. Die folgende Etude behandelt die Naturgeschichte der Fliege Nemorea acridiorum Weyenb., welche Conil im Jahre 1579 als. parasitischen 'Todfeind jener Landplage kennen lernte. Darauf berichtet er über eine eben- falls in Acridien-Larven schmarotzend angetroffene Calliphora, die er interrupta nennt. Dann werden die Trox-Arten (ohne Angabe der Species), ferner das Hymenopteron Enodia fervens L. (Sphegide) als, Feinde der Acridier besprochen —- zuletzt noch Gordius acridiorum Weyenb. und Acariden (Gamasiden?), welehe ihnen gleichfalls das Leben verbittern. Dann läßt ‚Conil die „Conelusion“ folgen, ‘aus der ich zu meiner. Erheiterung die euphonische Methode kennen lernte, durch welche die Argentiner bei dem Herannahen einer Heu- schreekenwolke ihre Vegetabilien zu schützen versuchen. Männer, ‘Weiber, Hausgesinde, Kinder, alle bewafinen sich sofort mit Kesseln, Gießkannen, Blechgeschirr, eisernen Werkzeugen, kurz mit allem, was ihnen zur Hand liegt, geben dem fliegenden Feinde entgegen und begrüßen ihn mit möglichst höllischem Lärm dieser. himmlischen Instrumente. Jeweilen gelingt das, der Schwarm steuert seitwärts und fällt auf des Nachbars Feld, der es natürlich versucht, durch eine ähnliche Zauber-Symphonie die Schrecken zu erschrecken. Aber falls sie endlich müde sind, verschlägt ihnen dies echt Wagner’sche Leit-Motiv gar niehts mehr, sie fallen nieder, ja mitten zwischen die Tamtam- 83 schläger hinein, und fressen nach Herzenslust alles Grünzeug bis auf die Strünke weg. Der Autor lamentirt sehr, daß die Regierung bisher nicht auf seine Vorschläge zur Gegenwehr eingegangen ist. Er führt als sölche das Ausgraben und Ver- niehten der Eier an, und das Feststampfen der Oberfläche, weil die weichen Larven sie dann nicht durchbreehen könnten. Er verweist auf einen von ihm darüber im Journal „El Agri- eultor Industrial“ veröffentlichten Artikel. Schließlich wird angezeigt, daß die erste Serie des Periödico Zoolögieo hiermit geschlossen ist, und das die zweite Serie nicht fürder in Cördova, sondern in Buenos Aires erscheinen wird. La Gileppe, les infortunes d’une population ‚d’insectes par le Dr. Ernest. Gandeze. Paris., J. Hetzel. vo. 376 8. Die Thatisache, daß dies Buch — ebenso wie seine Vor- sänger „Aventures dun grillon*“ — einen Band der „Biblio- theque d’education et de recreation“ bildet, welche der ehren- werthe J. Hetzel seit einer Reihe von Jahren herausgiebt, könnte leicht zu dem Irrthum veranlassen, als handle es sich in demselben um ein Unterhaltungs-Mährchen, etwa im Stile der Producte von Jules Verne, welche ebenfalls zu derselben Bibliotheque gehören. Noch größer wäre der Irrthum, als käme es mir in den Sinn, hier in dieser entomologischen Zeitung Reclame für ein Product meines seit Jahren mir be- freundeten, berühmten Collegen machen zu wollen. Dessen bedarf der Monograph der Elateriden nicht, und dies Büchlein auch nicht. r Den Titel „la Gileppe* erklärt das zweite Kapitel dahin, daß es der Name eines Waldbachs in den Ardennen war, den man vor einigen Jahren zu industriellen Zwecken durch Spren- gungen und eine mächtige Mauer quer durch sein Felsenbett trocken gelegt hat. Natürlich wurden die Insecten in und an diesem Bache durch diesen gewaltsamen Eingriff in ihr Terri- torium resp. Aquarium zu Wanderungen gezwungen, und darauf beruht die Grundlage der Erzählung. Wenn auch nicht aus- schließlich, spielen die verschiedensten Entoma doch vorzugs- weise die Hauptrollen darin. | Allerdings ist es in erster Reihe ein „Buch für die Jugend“, und als solehes möchte ich es allen den deutschen Vätern empfehlen, an die ich mich in dieser Zeitung Jahrg. 1881 5* 84 S. 92. gewendet habe: es;kann dazu dienen, den Kindern von Käfer- und Schmetterlings-Sammlern Interesse an den schmählich vernachlässigten andern Insecten- Ordnungen einzullößen — und das wäre schon in hohem Grade verdienstlich; abgesehen von dem unverächtlichen Nebenverdienst, daß es in elegantem Französisch geschrieben ist, und mit ‚seinen vielen ‚„locutions eminemment francaises“ der jungen Generation (oft genug auch wohl der älteren) entschiedenes Bildungsmaterial bietet. Aber in zweiter Reihe möchte ich betonen, daß es mir, soweit meine Belesenheit reicht, als eine durchaus originale, philosophische Specialität des: Verfassers erscheint. Hat. sich in den berühmten „Lettres Persanes“ Montesquieu seiner Zeit der sehr durchsichtigen, auf die Länge mitunter ermüdenden, persischen Maske bedient, um damalige politische, ethische, religiöse Streitfragen vor sein Forum zu ziehen, so kann man dreist behaupten, daß die in La Gileppe (wie im Grillon) adoptirte Insecten-Maske dem Academiker und praktisch nament- lich durch seine mehrjährige Behandlung psychischer Störungen erfahrungsreichen Arzte die leichte Handhabe geboten hat, allerlei Probleme der Jetztzeit geistreich zu besprechen. Und gerade darin, dab er dies vermocht hat, ohne aus dem ge- wählten beschränkten Rahmen heraus zu treten —-. mit. der selbstverständlichen Licenz, daß seine sechsbeinigen Acteurs zweibeinig denken und zierliches Französisch parliren — ge- rade darin finde ich einen Meisterzug. Er selber iliustrirt dio Tendenz seines Buches in der, bescheidenen Schlußwendung: Si parmi nos lecteurs il s’en trouve quelques-uns qui, apr&s s’Ctre interesses aux aventures. de nos. heros, et cessant de ne voir dans les insectes que de simples parcelles de matiere animee, s’eprennent .de leur organi- sation et de leurs moeurs si dignes d’attention, nous n’aurons pas perdu notre temps en €crivant ces pages. = Aus dem von. der Zoological Society of. London für das Jahr 1880 jetzt (im September 1881) herausgegebenen Octav- Bande (743 Seiten und 74 Tafeln). ziehe ich. die darin ent- ‚ haltenen Entomologica nachstehend aus: A. Für Coleopterologen. Martin Jacoby Deseriptions of new Species of Phyto- phagous Coleoptera (dazu Taf. 18). [2. Mastostethus, 4 Lamprosoma aus Mittel-Amerika, 2 Kuryope von Sansibar und Cap, 2 Stilodes, 1 Plagiodera aus 85 Mittel-Amerika, 1 Australica aus Neu-Guinea, 3 Homophoeta (Omophoita) aus Mittel-Amerika, 17 Oedionychis*) aus Mittel- Amerika.] Martin Jacoby On a Collection of Phytophagous Cole- optera made by Mr. Buckley in Eastern Eeuador (dazu Taf. 54, 595). Darin werden als neu beschrieben 2 Lema, 1 Mastotethus, 1 Agathomerus., 4 Colaspis, 2 Chaleophana, 1. Colaspoides, 1 Plagiodera, 2 Prosicela, 4 Doryphora, 1 Desmogramma, 1 Rhoieus, 3 Asphaera, 7 Diabrotica, 1 Cerotomä&, 1 Coelomera, 1 Direema, 1 Chthoneis. B. Für Lepidopterologen. Arthur Gardiner Butler On new and little known Butterflies from’ India (dazu Tafıı 45): On a Collection of Lepidoptera from Candahar (dazu Taf. 39). On a second Collection of Lepidoptera made in For- mosa by Hobson. F. D. Godman and W. L. Distant Descriptions of 5 new Species of Rhopalocera from East Africa (dazu Taf. 19). F.-D. Godman and ©. Salvin Deseriptions of some supposed new species of Butter- flies from New-Guinea (dazu Taf. 56). Lord Walsingham On some new and little known Species. of "Tineidae (dazu Taf. 11, 12). C. Für. Dipterologen. J. O0. Westwood z A Monograph of the Sawflies composing the Australian senus Perga of Leach (dazu Taf. 33 bis’ 37). D. Für Orthopterologen. A. G. Butler Descriptions of a new species of the genus Anostostoma from Madagascar. *) Es fiel mir bei dem Durchblättern auf, daß Oedionychis nigricollis auf Taf._18 mit einem hellgrünen Thorax paradirt. Freilich heißt es in der Beschreibung: Thorax black withagreenish hue, aber dieser „grünliche Schimmer“ ist offenbar vom Coloristen falsch wiedergegeben. Noch ärger streitet das hellgrüne Schildchen der Abbildung mit dem Text: Sceutellum black, ohne daß dabei von greenish hue die Rede ist. 86 Arachnologen finden einen ‚Artikel von Rev. O. P.. Cam- bridge: On some new and little known Spiders of the Genus Argyrodes, (dazu Taf. 28, 29, 30) und eine Mittheilung vom Secretär. der: Zool. Gesellschaft Herın Scelater, welche ich für interessant genug halte, um sie zu übersetzen, Im Protokoll der Sitzung am 1. Juni 1880 heißt es: Der Secretär wies eine Spinne der Gattung Tegenaria vor, welche ihm vom Cap der guten Hoffnung mit fol- gendem Briefe zugekommen war: Capstadt, 9.’ April 1880, Dear Sir! Ich sende ihnen mit dieser Post ein Paket mit einer Tarantelspinne. Ich fing sie ‚3 Meilen von der Capstadt auf einem Pferderücken. Alle Leute scheuten sich, sie anzurühren wegen ihres tödtlichen Bisses, doch ich gebrauchte Chloroform und be- mächtigte mich ihrer. Das Pferd ist nachher krepirt; die Wirkungen des Bisses sind ähnlich wie bei dem Veitstanze bei Menschen. Ich hoffe, das Paket wird gut ankommen. Ihr‘ ergebener J. H. Payne. Der Secretär bemerkte, Herr ©. P. Cambridge, dem er das Exemplar zugestellt, habe die Spinne untersucht und sich dahin ausgesprochen, es sei anscheinend eine neue Art Tege- naria, nahe verwandt der T. Guyoni, die man nicht selten in Kellern London’s antriftt. Herr Cambridge hatte durchaus keinen Glauben daran, daß das Pferd an dem Bisse dieser Spinne gestorben sein könne: er bezweifle nicht die Thatsachen, daß die Spinne auf dem Rücken des Pferdes gefunden, und daß das Pferd nachher krepirt sei; aber es fehle ihm an der nöthigen Evidenz, daß diese Dinge nothwendig als Ursache und Wirkung aufzufassen. 87 Die Hesperiinen-Gattung Eudamus und ihre Arten. Von Carl Plötz in Greifswald. (Fortsetzung zu S. 504 des vorigen Jahrgangs und Schluss.) 22. Omphale Butl. Lep. Exot. 1870, t., 40, f. 10. — Pl. t. 75. 23-25 mm. . Venezuela. AN Das Mittelband der Vdfl. reicht oben nicht zum Vorderrand, | Der Fleck in Zelle 3 fehlt, das Band ist oben gleich breit. unten gegen den Hinterrand sehr ausgedehnt, hier sind auch. alle Flügel an der Wurzel gegen den Vorderrand weiß. 23. Alector ‘Feld., Nov. Exp. Il. 1867, t. Zi, if. 2, 3. — HS. Prodr. 65. 14. — Pl: t:. 76. 27 mm. Bo- gota. |, In Zelle 3 der Vdfl. ist ein ‚Glasfleck. : Auch Zelle 1 ist damit versehen. \ Der Fleck in Zelle 3.ist ganz in die Binde eingekeilt. $ Fransen der Hifl. braun. (. Die Binde der ‚Vdfl. ist unten von Zelle 3 an gegen den Hinterrand zu einem großen weißen Fleck ausgedehnt. Leib oben, Flügelwurzeln beiderseits span- grün. Unterseite mattbraun, Innenrand und ein verlosehner Querstreif gegen den Saum weißlich:- 24. Schelleri Kirby Katalog 1871. — Pl. t. 77. Pertinax Sepp Surin. 1848, t. 25. 23 .mm. Surinam. (C Die Binde ist unten in Zelle 1 am Hinterwinkel ausgedehnt. Der Vorderleib und die Wurzeln der Vdil. sind oben grün und blau, unten alle Flügel- wurzeln grün. Unterseite braun, Htfl. mit zwei dunklern Binden. 25. Pervwax Hüb. Verz. 1816, 1n.'1086.) —''HS. Prodr. 64. 7. — Pl. t. 78. Pertinax Stoll 1791, t.. 35, f. 2. 23 mm. Surinam. 88 cc Die Binde bildet unten in Zelle 1 einen schmaleren, | sich am Hinterrande wurzelwärts hinziehenden Bogen. Rücken und Kopf sind oben grün, die Vdfl. oben an der Wurzel, unten am Vorderrande nächst der Wurzel blau. Die Unterseite ist braun, die Htfl. gegen den Saum mit mattem Querstreif. 26. Orphme Pl. Hesp. t. 79. — Mus. Berol. n. 4946. 24 mm, 55 Rio. Fransen der Htfl. weiß und braun gescheckt. — Die Binde zieht sich unten in gleicher Breite bogen- förmig zum Hinterrand. Leib und Flügelwurzeln sind oben trüb blau und grün gemischt, ein staubig- blauer Streif zieht sich vor dem Saum aller Flügel hin. Unterseite braun, vor dem Saum der Htfl. mit bläulich weißem Bande von Rippe 1b bis 9. 27. Orpheus Pl. Hesp. t. 80. — Mus. Berol. n. 4948. 23 mm. VV 28. Justus Para. Der Fleck in Zelle 3 steht nicht ganz im Grunde dieser Zelle, der in Zelle 1 ist sehr klein. Oben ist der Leib, unten sind die Flügelwurzeln trüb grün. Vdfl. unten am Hinterrande breit weiß, Hifl. mit hell und dunkelbraun gescheckten Fransen, vor dem von Zelle 1€ bis zum Vorderrande gerundeten gleichmäßig schwach gezahnten Saume unten mit etwas matterem Streif und in Zelle Ic 2 weißlichen Möndchen. Pl. Hesp. t. 81. 21 mm. s$Süd-Amerika. :: In Zelle 1 der Vdfl. ist kein Glasfleck, der in Zelle 3 steht nicht ganz in deren Grund, auch Leib und Flügelwurzeln sind wie bei voriger Art gefärbt. Vdfl. unten am Hinterrande schmal braungrau. Htfl. mit fast weißen Fransen, der Saum ist fast gerade, schwach gezahnt, nur auf Rippe 2 etwas vortretend, unten in Zelle 1€ mit einem getheilten weißen Möndehen vor dem Saum. 29. Permciosus HS. Prodr. 1869, p. 65, n. 13. — Pl. t. 82. b. 21 mm. Rio Negro. Vdfl. ohne Mittelbinde auf der Oberseite. O Hifl. oben nicht weiß bezeichnet. — Unterseite fast einfarbig braun, Vdfl. längs dem Hinterrande mit lichterem :Wisch, am 89 Vorderrande nächst der Wurzel grün, eben- so an der Wurzel der Htfl., vor deren Saum eine blassere Linie mit Möndchen in Zelle 1. /\ Leib und Flügelwurzeln sind oben grün, die Fransen hellbraun. Unten ist in der Mitte des Vorderrandes der Vdfl. ein gelb- licher Punkt. 30. Bahiana HS. Prodr. 1869, p. 65, n. 17. — Pl. t. 83. 22 mm. Bahia. AA Oberseite einfach braun, Fransen weiß. Unterseite der Vdfl. unbezeichnet, die Htfl. in Zelle 1 und 2 mit: weißen Möndchen. 31. Otriades Hew. Deser. 1867, p. 6, n. 8. — Exot. 1875, f. 11. — Pl. t.: 84.25 mm. \ Bahia. — — Unterseite der Vdfl. gegen den Hinterrand und Hinterwinkel breit weiß. Oben sind Leib und Flügelwurzeln glänzend blau und grün gemischt behaart. A Htfl. unten mit braungelber Wurzel und 2 matten Querbändern, in Zelle fe 2 weißliche Möndchen. Beim 9 zieht sich der weiße Fleck der Vdfl. zum Vorderrande und von dort zur Wurzel hin. 2... Parmenides Cr. 1782. 364.;,E, BE, — hair. t. «47, f. 8. — Ene. IX. 740. 30. — Pl, t. 85. Creteus Hüb. Verz. 1816, p. 103, n. 1090. 23—27 mm. Rio Negro. A Htfl. unten an der Wurzel grünlich, hinter der Mitte mit großem, dunkler braunem, wurzelwärts ausgerandetem Fleck. Der weiße Fleck der Vdfl. reicht bis an die Mittelzelle, die Wurzel ist auf der Mitte grün, vorn blau. 33. Aroma Hew. Descr. 1867, p. 24, n.» 4. — Pl. t. 86. 23 mm2Y,,\Bara: \/\N Unten sind alle Flügel an der Wurzel lebhaft blau, V.dfl. in der Mitte gegen den Vorderrand mit 2 weißen Punkten übereinander, der weiße Fleck reicht nur bis Rippe 2, Htfl. mit einer kaum sicht- bar matten Linie gegen den Saum. Pseudochalybe Westw. Dbld. & Hew. Gen. 1845, t. 79, f.n2. == 48.) 65,..19.., —UP. 101874122 mm. Süd-Amerika. 8) DeS 20 3). 36. 37. 38, 39. NAAA Unten ist der Vorderrand der Vdfl. fast bis zur Spitze röthlich weibgrau, der weiße Fleck zieht sich sehr schmal durelı die Mittelzelle zum Vorder- rand. Hifl. unten am Vorderrand gegen die Wurzel weiß, sonst braun mit 2 dunklern Querbändern, Hopfferi Pl. Hesp. t. 88. Alector ? var. HS. Prodr. p. 69. 27 mm. Süd-Amerika. AAA AN Unterseite braun,: die Wurzeln der Flügel zuweilen grünlich angeflogen, hinter der Mitte mit dunklem, busigem Querbande, auf der Mitte ein dunkler Fleck, der sich auf den Htfl. zur Halbbinde verlängert. Der helle Wisch am Hinterrande der Vdfl. ist graustaubig, auf Zelle 1 beschränkt und vor dem Hinterwinkel durch den Eintritt des dunklen Bandes etwas getheilt. Öreteus Cr. 1782. 282. on, le Tine nen 32 — Pl.’t. 89. Bifascıa HS. Prodr. 1869, p. 65, n. 24. 24 mm. Bra- silien, Jamaica. —- — — Unterseite braun, gegen den Saum heller. Oben sind Leib und Flügelwurzeln blau oder grün. /\ Flügelsaum unten kaum heller als der Grund. Vdfl. in der Mitte am Vorderrande mit einem weißen getheilten Fleck, bis dahin von der Wurzel ein blauer oder grüner Streif. Xagua Ramon, Cuba VII. 1856, p. 624. — HS. Prodr. 1869. 65. 16. — Pl. t. 90. Malefida HS. Corresp. Bl. 1862, p. 142.25 mm. Cuba. AA Vdf. unten ohne weißen Fleck, an der Wurzel braun. | Unten sind alle Flügel am Saume weißlich oder grau. : Der helle Saum der Vdfl. wird am Hinter- winkel sehr schmal. Hill Bätnon 'eibe vn. Tan Teer HS, Pr. 65. 20. — Pl. t. 91. 26-30 mm. Cuba, Venez. Dr helle Sammler Alardus Stoll 1790, t. 39, £47.0:2 HS. Pr.)65. 21. — Pl. 1. 92: 91 ./,Creteus Latr., Ene. Meth.. IX. 1823, p’ 739, n. 29 pt. v3 mm. . Mexico, Panama. || Unten sind alle Flügel am Saume Jichtbraun, scharf dunkelbraun begrenzt, bei den Hifl. ist der Hinter- winkel bis zu Rippe 2 mattbraun schattig. 0. Blasius Pl. Hesp. t. 93. | Elorus HS, Pıodr. 1869. 65. 22. (nicht ee) 24 mm. Cuba. |} Unten ist nur der Saum der Htfl. von Rippe 1b bis 7 breit weiß. 1. Latimargo HS. Prodr. 1869. 65. 23. — Pl. t. 94. 27 mm. Süd-Amerika. OO Hifl. oben am Saume von Rippe 4 oder 6 bis in die lang ausgezogene scharfe Spitze des Hinter- winkels ungleich breit weiß, unten schmaler und gleichmäßiger bis zum Vorderrande. Vdfl. am Vorderrande, in der Mitte und auf 3/, mit je 2 weißen Prinkfen über einander. 2. . Albicuspis HS. Prodr. 1869, p. 68, n. 23..— Pl. t. 95. 23 mm. Süd-Amerika. Leib und Flügelwurzeln sind oben meistens rostgelb bis braun, niemals lebhaft grün oder blau. a. Htfl. unten mit weißen oder silbernen Linien, Flecken oder Mittelbinde, oder doch Andeutung derselben. O Unterseite der Htfl. marmorirt und gesprenkelt. — Vdfl. ohne glasige Mittelflecke, nur am Vor- derrande auf, der Mitte. und vor der Spitze weiß punktirt. Leib und Flügelwurzeln sind oben ochergelb. \ Htfl. unten mit weißem, gegen den Vorder- rand gespaltenem Querfleck und weißen Fransen. Maysü Ramon, Cuba 1856, p. 627. —- HS. Prodr. p. 67, n. [4..— Pl. t. 96. Egens HS. Corresp. 1862, p. 142. 30 mm. Cuba. \\A Htfl. unten mit weißen Linien, deren eine zackig das dunkle Wurzelfeld scharf begrenzt, und gelb- lichen braungeschecekten Fransen. Sanantonia Ramon, Cuba VII. 1862, p. 626. — HS. Cuba P-: 19.,—- Prodı? 1869, p. 67, n..145. — Pl. t 37. 27 mm. Cuba. ' 3 . ! 92 — — Vafl. mit mattgelben gesonderten Glasflecken, welche eine schräge Binde durch die Mitte cz der Fleck in Zelle 3 ist weit herausgerückt. A Vefl. mit 2 Glaspunkten vor der ne Fransen weißlich, braungescheckt. Unterseite aller Flügel saumw ärts veilgrau sewölkt. 45. Idas (Or4782.260: AU BOAL Sepp! Ahin.Nasso, Mi 104. — Pl. t. 98. 1 Mercurius Fabr. Mant.. 1787. 86. 780. -— Ent. Syst. III. 1. 1793. 333. 263. — Latr. ‚Ene, 1823. 742. 37. — HS. Prodr. 1869. 67. 11.. 30 mm. Brasilien, Surinam. | A AA Vdfl. vor der Spitze ohne Glaspunkte. Fransen hellbraun. Unterseite aller Flügel rostfarbig, auch‘ die Palpen. 46. Gundlachü Pl. Hesp. t. 99. 29 mm. Portorico. OO Unterseite der Htfl. mit Silber-Flecken oder Linien. Vdfl. mit theils gesonderter, theils verbundener licht- bis dunkelgelber schräger Fleckenbinde durch die Mitte und vorgerücktem Fleck in Zelle 3; vor der Spitze 1—4 Punkte. Fr. i — Fransen gescheckt. | \ Der Fleck in Zelle 1 der Vdil. ist vorgerückt.' Hifl. unten von Zelle 1 bis Rippe 3 Ant einem, unförmlichen — zuweilen verschwindenden — Silberfleck und einigen dergleichen zackigefl Linien und Punkten. | Htfl. bei Rippe 6 und 7 am Vorderwinkel eckig vortretend. 47, Clavicornis. HS. Prodr. 1869, p. 66, n. 9. — Pl. t. 100. 26 mm. Süd-Amerika. || Htfl. am Vorderwinkel abgerundet. 48. Exadeus Cr. 1782. 260. C. — HS. Prodr. p. 67, n. 10JF =—.PL’1. 101. 102% Socus Hüb. Exot. II. t. 359. Tityrus Latı. Ene. Meth. IX." 1823, p. 743, n. : 27—35 mm. Süd-Amerika. \ A Der Fleck in Zelie 1 der Vdil. steht zum Theil unter dem in Zelle 2, die Binde ist meist voll- ständig und breit. (IS) ® @) 93 | Htfl. unten mit einem größern Silberfleck in Zelle 1—-3 und einem kleinern schmaleren saumwärts in Zelle 1b. : Leib oben olivengrün. Pseudexadeus Westw. Dbld. & Hew. Gen. 1852, t. 80, f. 1. — Pl. t. 103. Tityrus HS. Prodr. 1569, p. 66, n. 8 pt. Exadeus var. Kirby Katalog 1871. 28—33 mm. Süd- Amerika. :: Leib oben ochergelb, Hinterleib braun. geringelt. Barisses Hew. Boliv. Lep., p. 22, n. 187. — Exot. 1875, f. 23. — Pl. t. 104. Tmolus Burm. Rev. & Mag. d. Ent. 1875, p. 53. 25 mm. Süd-Amerika. || Htfl. unten mit einem großen, eingeschnürt und ver- schmälert zum Vorderrand ziehenden Silberfleck. Tityrus Fabr. Syst. Ent. 1775. 532. 382. — Sp. Ins. 1781. 132. 607. — Ent. Syst. III. 1. 1793. 331. 258. — Petiv. Gazoph. 1702, p. 51, t. 42, f. 5. — Abbot. 1797, t. 19. — Latr. Ene. 1823. 748. 38 pt. — Bsd. & Leconte 1830, t. 72. — Harr. Ins. Mass. 1862. 5. 1. — HS. Pr! 66. 8. — Pl. t. 105. 106. Clarus Cr. 1776. 41. E.F. 24—27 mm. Nord-Amerika. — —— Fransen ungescheckt, mattbraun. Der Silber- fleck fast wie bei Tityrus. Antaeus Hew. Deser. 1867, p. 8, n. 12. — Exot. 1875, f. 18. — Pl. t. 107. .25 mm. Süd-Amerika. OOO Unterseite der Htfl. mit weißem _oder mattem Bande. Vdfl. mit ziemlich geschlossener, schräger, gelber Mittelbinde und vorgerücktem Fleck in Zelle 3. — Unterseite veilgrau, braunschattig, Htfl. mit ungleich breitem weißen Bande, auf der Schluß- tippe mit dunklem Möndchen. Oberseite braun, der Leib grünlich. Fransen der Htfl. gescheckt. Asander Hew. Deser. 1867, p. 9, n. 13. — Exot. 1875, f. 24. — Pl. t. 108. 27: mm. Brasilien. — — Unterseite der Htfl. mit fast geradem, kaum matterem als die Grundfarbe, nur wurzelwärts scharf begrenztem Bande. Fransen ungescheckt. /\ Oberseite braun; Unterseite dunkel röthlichgrau, 94 54. Panthius HS. Prodr. ‘1869, p. 66, n. 6. — Pl. t. 109, 24 mm. Süd-Amerika. | N N Oberseite rostfarbig, die Spitzenhälfte der Vafl. mattbraun. Unterseite mehr rötblich, Vorderrand der. .Vdfl. an der Wurzel orange. | 99. Zestos Hüb. Zutr. 615, 616. — HS. Prodr. 'p. 67, n. 128 — Pl. it. 110. 24 mm.. Brasilien, Surinam. OOOO DUnterseite der Hitfl: mit weißem, lila be- stäubtem, fast gleich breitem, beiderseits scharf be-/ srenztem Bande. Oberseite braun, der Leib grün- lich; Unterseite mehr röthlichgrau. Die Glasflecken der Vorderflügelbinde sind weiß und gesondert, der, am:Vorderrande ist klein, der in Zelle 3 weit vor- gerückt; vor der Spitze sind keine Punkte. Ä 56. Scheba Pl. Hesp. t. 117. 24 mm.‘ Süd-Amerika. b. Htfl. unten mit 3 braunen gebogenen Linien von Zelle 1© zum Vorderrande, die erste vor der Mitte, die beiden andern hinter der Mitte und in Zelle fe) vereinigt. Oberseite braun, Unterseite dunkel veil- srau, Fransen mattbraun. Vdfl. mit zerrissener! gelber ‚Binde, die Flecke in Zelle 1 und 3 sind} vorgerückt. | O Vdfl. ohne Glaspunkte vor der Spitze. Palpen' hellbiaun. 57. Rochus Pl. Hesp. t. 116. 27 mm. Brasilien. OO Vdfl. mit 3 Glaspunkten vor der Spitze, der in| Zelle 6 stark ern Palpen grau. Die beiden: äußeren braunen Linien der Hi. sind auch am Vorderrande vereinigt, die innere davon ist doppelt. 58... Enispe Hew. Deser. 1867, p. 11, n. 18. — Exot. 1875, 1 22a. Bhotssikla, »,274mmm ..Süd.Amerika. ce. Hifl. unten mit 2 dunklen Binden und dunkelem Saum. Beiderseits dunkelbraun, Vdfl. mit linearer gelber! (Juerbinde mit eingekeiltem Fleck in Zelle 3 und! 4; Glaspunkte über einander vor der Spitze. 59. Vectilueis Butl. Lep: Exot. 1870,.t. 40, f£ & — Pl. | 114. 22::mm: Costa Riea. | d. Htfl. unten staubig, gewölkt, marmoritt, mit Zacken-) linien und dergleichen Binden. | O Der Fleck in Zelle 3 der Vdfl. ist in die Binde] eingekeilt Pr ” -— und ist ziemlich groß. Vdfl. unter der Spitze gerundet. Fransen gescheckt. /\ Htfl. unten braun und schwarzgrau gewölkt mit. breit weißem, braun gesprenkeltem Saum. Oberseite braun, die Querbinde gelb, auf der Mitte breit, in Zelle 1 nur ein Punkt, desgleichen in Zelle 4, 6—9. 60. Zycidas Abbot. 1797, 't. 20. Latr.) Ene. 1823, p. 751, n. 59. — Bed. & Dec. 1830, t. 71. — HS. Prodr. 1869. 66. 4. — Pl. t. 111. Lyciades 'Hüb. Verz. 1816, n. 1113. — Zutr. 1832, 621, 622. . 22 mm. Union. \ A ‚Hill. unten braun, gegen den Saum mit zackiger Binde, am Saum veilgrau Oberseite schwarzbraun, die Querbinde ist ziemlich breit und reicht bis an den Hinterrand, da der Fleck der Zelle 1 groß ist und unter‘ dem der Zelle 2 steht. Vor. der Spitze 3—9 Punkte. | Die Glasflecken der Vdfl. sind weiß, die Punkte der Spitze gesondert. 61. Ignatius Pl. Nachtrag. 24 mm. Vaterland? || Die Glasllecken der Vdfil. sind gelb, die Spitzen- punkte verbunden. 62... Festus Hüb. Zutr. 1837. 997, 908. — HS. Prodr. 1869. bank kaftsvl 12} Cellus Bsd. & Lec. 1833, t. 73: 20-23 mm. Union. — — Der Fleck in Zelle 3 der Vdfl. ist sehr klein, die Querbinde ist gelb, reicht bis an den Hinter- rand, zieht unten noch an demselben hin, die Glas- ' punkte der Spitze stehen schräg über einander, der Saum tritt auf Rippe 5 eckig vor. Unterseite braun und grau gewölkt, am Saum veilgrau. 63. , Evelinda Butl. Tr. ent. Soe. 1870. 496. — Exot. t. 40, f. 5..—. Pl. to» 113. 121 mm. Brasilien, Rio. OO In Zelle 5 der Vdfl. kein Fleck, die Binde ist weiß, an beiden Enden etwas verschmälert, vor der Spitze stehen 3 Glaspunkte über einander, der Sauım tritt bei Rippe 5 eckig vor. Oberseite schwarz- braun, Unterseite lila rothbraun: und schwarzgrau marmorlıt. 96 64.0 Chersis: HS. Prodr. 1869; p. 66, n.1..-— Pl. t. 118. 16 mm. Bıasilien. O©OO Der Fleck in Zelle 3 der Vdfl. ist saumwärts weit vorgerückt, die Glasflecken sind weiß. — Väfl. unter der Spitze bei Rippe 5 am Saume vortretend. | Saum der Vdfl. auf Rippe 5 scharf, auf Rippe 2 schwach vortretend, Saum der Htfl. schwach busig gezahnt. Das Querband der Vdfl.,ist vollständig, unten gegen den Hinter- rand sehr erweitert, der. Fleck in Zelle 3 ist klein, oft getheilt, zuweilen fehlend, vor der Spitze stehen 4—5 Glaspunkte in schräger Linie, zuweilen auch in Zelle 4 einer. Unter- seite lila veilgrau und braun marmorirt, mit feinen weißen Zügen. 65, CTomaussı Er. .179.°:80L,0, Di ZebH8 iBrodin. 66, 2, = Pl 18,9, Olonias Fabr. Sp. Ins. I. 1781. 133. 613. — Mant. 1. 1787.87. 787 Ma am. Syst ML. RI EEIIR 271. — Latr. Ene. 1823. 758. 85. 19—24 mm. Süd-Amerika. /\ \ Saum der Vdfl. auf Rippe 5 stumpf vortretend. In Zelle 3 und 4 kleine Glaspankte. Unten sind die Vdfl. hellbraun, vor der Spitze grau und braun gemischt, die Htfl. veilgrau, braun gewölkt und verloschen weiß gefleckt. 66. Aziris Hew. Deser. 1867, p. 7, n. 10. — Exot. 1875, f24 230422 PP 4.4120, 1 8’mm. Rio. — — Vdfl. unter der Spitze sanft abgerundet. Die Mittelbinde der. Vdfl. ist stufig, der Fleck in Zelle 1 hängt am äußersten Ende. Der Glaspunkt in Zelle 6 ist vorgerückt. Unten haben die Hifl. dunkle schattige Querbinden und ein solches Fleckchen nahe der Wurzel am Vorderrande. |\ Die Binden auf der Unterseite der Hifl. sind zerrissen, vor dem Saum aller Flügel zieht eine Zackenlinie hin. | Oberseite blauschwarz, Leib und Flügelwurzeln grünlich, Unterseite grünlichbraun und röthlich- grau. 97 67. Imalena Butl. Lep. Exot. 1870, t. 40, f. 1. — Pl. t. 121. 26—28 mm. Costa Rica. || Oberseite braun, Leib und Flügelwurzeln matter, Unterseite röthlich grau und braun, Hifl. vor dem Saum gegen den Hinterwinkel mit weißlichen Möndchen. 68. Bryaxis Hew. Deser. 1867, p. 11, n. 17. — HS. Pr. 1869. 67. 16. — Pl. t. 122. 26 mm. Guatemala. A A Die Binden auf der Unterseite der Hitfl. sind voilständig; vor dem Saum aller Flügel zieht ein Schatten hin; der Grund ist hellbraun, gegen die Wurzeln ochergelb, die Zeichnung braun. 69. Elaites Hew. Deser. 1867. p. 12, n. 19. — Exot. 1875, f. 21. — Pl. t. 123. 23 mm. Brasilien. C. Oberseite dunkelbraun bis braungrau; haben die Vdfl. Glas- fleeken, so sind diese weiß, klein und zerstreut, oft trübe, zuweilen durch dunkle Flecke ersetzt, ein reguläres Mittel- band fehlt, auf den Htfl. sind mitunter die dunklen Zeichnungen der Unterseite bemerkbar. Unterseite bräun- lichgrau, die Htfl. mit braunen oder blaugrauen, voll- ständigen oder zerrissenen Binden und Flecken. a. Htfl. mit kurzem Hinterwinkel, abgerundet. O Vdfl. mit Glasflecken. — In der Mittelzelle kein deutlicher Glasfleck. /\ Auch auf der Mitte des Vorderrandes kein heller Fleck, die in Zelle 1—3 sind dem Saume sehr genähert, der in Zelle 2 ist getheilt, vor der Spitze 3 Glaspunkte, der in Zelle 6 ist vorgerückt, vor den Glas- punkten und an Stelle „derselben stehen dunkle Flecke, auch ein solcher in der Mitte von Zelle I. Htfl. in der Mitte und am Vorderrande mit dunklem Fleck und solcher unregelmäßigen Binde. 70. Pkhlius Pl. Hesp. t. 124. — Mus. Berol. n. 5055. 24 mm. Brasilien. /\ A In der Mitte des Vorderrandes der \Vdfl. mit 2 Glaspunkten über einander, zuweilen noch ein sehr kleiner in der Mittelzelle, in Zelle 1—4 unbeständige Glaspunkte, vor der Spitze 4 über einander. Hifl. unten mit 2 zackigen, winkeligen, braunen Binden, vor dem Saume grau. 7 98 71: 72. 73. dA. Pylades Seudd. Pr. Bost. N. H. Soc. XIL 1870. — Bl. A238 Bathyllus Harr. Ins. Mass. 1862, p. 312. Nevada Sceudd. Rep. Peabody Acad. IV. 1872, 71. 17—18 mm. Massachusetts. — — Vdfl. in der Mittelzelle mit einem Glaspunkt oder Fleck. | Auch im der Mitte am Vorderrande und, Zeilen t? : Fransen matt und dunkelbraun gescheckt. Vdfl. vor der Spitze mit 3—4 Glaspunkten, der in Zelle 6 etwas vorgerückt, die andern Glasfleckchen sind unbeständig. Htfl. unten ' mit 2 zackigen, winkeligen, braunen, zu- weilen grau ausgefüllten Binden, vor dem Saume grau. Palpen weiß. Daunus Cr. 1780. 126. F. Bathyllus Abb. 1797, t. 22. — Bsd. & Lec. 1833, t. 74. —HlserBr., 1609.07 010 20 1201020: Niso Hüb. Verz. 1816, n. 1141. 19-21 mm. Union, Surinam. : Fransen einfach braungrau. Vdfl. vor der Spitze mit 3 Glaspunkten, der in Zelle 6 etwas vorgerückt, der Fleck in der Mittelzelle ist getheilt. Htfl. unten mit 2 winkeligen, braunen Binden, die erste ist mit beiden Enden saumwärts gebogen; vor dem Saume bräunlich schattig. Palpen bräunlichweiß. Potrillo Lucas in Ramön de la Sagra Hist. Cuba VII. 1856, p. 641. —- HS. Öbrresp. 1863. p. 139. — Cuba 1869, pP PB n ar Pl. t.127. 17 mm. Cuba, Laguayra. | || In Zelle 1 der Vdfl. kein Glaspunkt, vor der Spitze 4. : Fransen der Htfl. hellbraun, dunkler gescheckt. Die Glasflecke in Zelle 2 und in der Mitte sind getheilt. Unterseite hellbraun mit weißlichen, .ein- wärts dunkel beschatteten Punkten auf den Htfl. Cajeta HS. Prodr. 1869, p: 68, n. 20. — Pl. 't. 128. 19 mm. Vaterland? | :: Fransen der Hifl. weiß. Unterseite mattbraun, Htfl. mit 2 blauschwarzen, zackigen Binden, die innere zerrissen, Bi +) Er; 76. 29. 99p Schaefferi Pl. Hesp. t. 129. Caicus HS. Prodr. 1869, .p. 68, .n. 19, (nicht Bu Hew. _ Deser. 1868). 20 mm. AA. Ydil. in der Mitte am Vorderrande ohne Glas- punkte. Htil. unten mit dunkler Wurzel und einer Binde. | er | Vail. in Zelle 1—4, 6—8 und'in der Mittelzelle mit. Glasfleekchen. Fransen grau, braun gescheckt. Valeriana Pl. Hesp. t. 130. = Mus.’ Berol: n. 5050. 20 mm. Mexico. || Vafl. in Zelle 1 und 4 kein Glaspunkt, in Zelle 2 ein wandelbarer, oben in der Mittelzelle ein feiner Punkt, vor der "Spitze 3 über einander. Htfl. mit weißlichen Fransen, unten vor dem Saum hellgrau. Ananius Pl. Hesp. t. 131. Mexicana HS. Pr. 1869. 68. 21, (nicht Mexicanus Feld. Nov. 1867). 18 mm. Mexico. OO Vdil. ohne Glasflecke; mit einigen weißlichen Punkten am Vorderrande. Unterseite hellbraun, Htfl. mit mehreren unregelmäßigen, zackigen Binden. Calchas HS. Prodr. 1869, p. 68, u. 22:: — Pl. t. 132. Anaereon Prittw. x . 17—19 mm... Venezuela. b. Htfl. gegen den Hinterwinkel etwas gestreckt. © Die Fransen 'sind: so dunkel’ wie die Grundfarbe; diese ist beiderseits ‘grünlichbraun mit einer schwärzlichen, busigen Binde auf der ‚Unterseite aller Flügel. Vdfl. mit 3Glaspunkten vor der Spitze; der in Zelle» 6vorgerückt;voben iin der Mittelzelle, ist ein dunkler ‚Fleck. Nicomedes Pl. Hesp. t. 133. 20 mm. Brasilien.” OO Die Fransen der Htfl. sind, weiß. — Väfl. ohne Glasfleeken. Oberseite ‚dunkelbraun, Vafl. statt der glasigen mit einigen dunkelgrauen Flecken; Unterseite der Vdfl: mit dunklen Flecken, die der Hifl. mit 2 dunklen Binden und er Saum. A Fransen der Vdfl. dunkelbraun, die der Hill. am Vorder- und am Hinterwinkel mattbraun. Unterseite dunkel mit kaum; sichtbarer) Zeich- nung... Hinterwinkel der, Vdfl. auf Rippe Ib stumpf. = Ta 100 80. Albociiata Mabille i.1. — Pl. Hesp. 23 mm. Columbien. \ \ Fransen der Vdfl. weißlich, die der Htfl. ganz weiß. Unterseite veilgrau mit deutlicher Zeichnung. Hinterwinkel der Htfl. auf Rippe 1b gespitzt. 81. Jalapus Pl. Hesp. t. 154. — Mus. Berol. n. 4960. 26 mm. Jalappe. — — Vdfl. mit kleinem, dreieckigem Glasfleck in Zelle 1, in Zelle 2 und 3 sind schmale Glasflecke, in der Mittelzelle, Zelle 4 und Zelle 6—8 je ein Punkt, die letzten drei in schräger Richtung. Oberseite dunkelbraun, Fransen der Vdfl. schmutzig, braun gescheckt, die der Htfl. weiß; Unterseite matt- ' braun, Htfl. mit 2 schwarzgrauen Fleckenbinden und weißem, braungesprenkeltem Saum. 82.1 0asica, HS. Brode 186% mn zo@ neelaar Da 1 Epigena Kaden i, 1. — Butl. Tr. ent. Soc. 1870, p. 493. Orestes Lintner. — Edw. Tr. Amer. ent. Soc. VI. 1877. 23 mm. Mexico, Texas, Surinam. Unbekannt sind mir folgende Arten geblieben: Obscurus Hew. Desceript. 1867, p. 7, n. 9. 2. Marmorosa HS. Corresp. Bl. XIX. 1865, p. 56, n. 3. Cuba. 3. Atletes Feld. Wien. entom. Mtsschr. VI. 1862, p. 183, n. 169. Rio Negro. ER 4. Vitreus Seudd. Report Peabody Acad. 1872, p. 68. Venezuela. 9. Domingo Scudd. loc. eit. p. 69. : Haiti. 6. Sumichrasti Scudd. loc. eit. Tschuantepek. 7. Montezuma Scudd. loc. eit. p. 70. Tschuantepek. 8. Orizaba Seudd. loc. eit. (Epargyreus.) Guatemala. 9. Albimargo Mabille Bull. soc. ent. Franc. V. 1876, p. 213. Panama. 10. Bydarnis Mab. loc. eit. VI. 1877, p. 197, n. 35. Brasil. In nächster Beziehung zu den Gattungen Goniurus und Eudamus steht die Gattung Typhedanus Butl. Von Herrich-Schäffer zur Gattung Telemiades gezogen gleicht sie durch die am Hinterwinkel langgestrecklen Htfl. mehr den Goniuren, auch hinsichtlich der Flügelrippen, der Zeichnung 101 und der Fühler. Die Htfl. haben oben neben Rippe 1b eine lange, innen mit langen hellen Haaren bekleidete Falte beim 3, und am Vorderrande der Vdfl. ist ein Umschlag. Nahe am Vorderrand in der Mitte der Vdfl. steht ein kleiner Glasfleck, unter demselben in der Mittelzelle ein eingeschnürter, entfernt davon in Zelle 2 und 3 je ein Punkt, gegen die Spitze stehen in schräger Linie von Zelle 6 bis 9 vier Glasfleckchen über einander. Färbung mattbraun mit dunklerer Zeichnung, Fransen wenig Jichter. 1. Umber HS. Pıodr. 1869, p. 68, n. 3. — Pl. t. 136. Zephus Butl. Trans. ent. Soc. 1870, p. 447. — Lep. exot. 1872, 112. — t. 40, f. 12. 20 mm. Venezuela. Zur Naturgeschichte von | Vittata DBkh. eu Am 17. Juni dieses Jahres fing ich in Misburg, einem Dorfe etwa zwei Stunden von Hannover entfernt, an einem Waldrande in der Nähe von sumpfigen Wiesen, Abends am ' Köder (Bier und Honig) ein 2 dieser Art, welches 5 weib- grünliche Eier legte, von denen ich am 25. Juni drei Raupen erhielt, während zwei Eier vertrockneten. Auf Anrathen des Herrn Rechnungsraths Glitz legte ich den Raupen Galium mollugo als Futter vor, welches sie, zu ' meiner Freude, auch sofort annahmen, indem sie vorzugsweise ' die Blüthen dieser Pflanze verzehrten. / Die Raupen wuchsen sehr rasch und verpuppten sich am 13. und 14. Juli, am Boden des Glasgefäßes dicht neben ein- ander in lockeren Gespinnsten, in welche sie Abfälle der Futter- pflanze mit verwebten. | Am 23. und 24. Juli erschienen die Falter; 1 $ und 28, welche gegen gefangene Exemplare etwas klein, aber doch voll- kommen entwickelt waren. Von den erwachsenen Raupen machte ich folgende Be- schreibung: Etwas größer als Cidaria Polygrammata Bkh. Rücken röthlich fleischfarben. Bauch heller, mehr ins Gelbliche zıehend. Mit dunklen Seitenstreifen und feinerem dunklerem Mittelstreif, welcher auf den letzten Ringen breiter wird. Die 102 Ringeinschnitte sind röthlich, viel intensiver als die Grundfarbe des Rückens. Unter der Lupe zeigen sich, über den ganzen Körper unregelmäßig zerstreut, einzelne schwarze, kurze Härchen, welche auf dem ersten Ringe, hinter dem Kopfe am dichtesten stehen. In der Ruhe trägt die Raupe den Kopf unter den spiralförmig gebogenen ersten Gliedern, nimmt auch bei Be- rührung der Futterpflanze sofort diese Stellung ein. Die Puppen habe ich nicht aus den Gespinnsten genommen, da ich die Entwickelung za stören fürchtete. Dieselben waren, so viel ich sehen konnte, von ‘glänzend bräunlicher ‘Farbe. Jedenfalls hat dieser Spanner zwei Generationen; nach der raschen Entwickelung, zu ‚schließen, , wahrscheinlich wie Poly- grammata, mehrere im Laufe des Sommers. . Hannover, Herbst 1881. | August Hoffmann, W266 %Gis’ches von ©. A, Dohrn, 153... ‚Carabus Balassogloı Dhn. "Unter dem’ Namen :Cratocephalus eieatricosus Fischer erhielt ich einen Carabus (die Nothwendigkeit der abgezweigten Untergattung leuchtet mir nieht sonderlich ein) aus Bars-Koun. Da ich durch ‚den Entdecker Karelin: zwei typische Pärchen von ©. eieatrieosus Fischer aus Kirgisien besitze, 'so ließ sich auf den ersten Blick erkennen, daß der‘ neu hinzugekommene eine andere Art war. Mir ist nicht‘ bekannt, daß außer den von Prof.‘ Ballion in den Bulletins de Moscou 1878, IL, p. 253 beschriebnen Carabus noch andere aus jener Gegend bearbeitet sind. Unter den Ballion’schen Arten schien ‘der p.:265 be- schriebne Cratoceph. Solskyi anfangs leidlich zutreffend, aber später ergab sich, daß er in ‚wesentlichen Punkten 'abwich. Von den angegebenen Farben (Solskyi soll. bei schwarzer Grundfarbe ein schwärzlich violettes, an den Seiten violett- purpurnes Halsschild, den Seitenrand der Elytra von der Schulter bis auf, halbe Länge violettpurpurn haben) will ich absehen, denn es wäre leicht denkbar, daß diese Färbung; variabel wäre. Aber über. die Elytra heißt es: 105 „Rücken flach gewölbt, mit unregelmäßig vertheilten, tiefen rundlichen Grübchen, welche stellenweise zusammen- fließen; Zwischenräume sehr erhaben, glatt, glänzend; in vielen Grübchen stehen im Grunde kleine erhabene Körnehen, schwarzgrün, die erhabenen Runzeln dunkler, die Vertiefungen und an den Seiten heller* — diese Angabe paßt nun und nimmer auf die Elytra von C. Balassogloi. Denn sie haben keine tiefen, rundlichen Grübchen, vielmehr auf einfacher schwarzer, fast matter Grundlage regel- mäßige lineare Reihen von kleinen blankschwarzen erhöhten Fleekchen, niedrigen neben der Naht, etwas stärkeren gegen ‚die aufgeworfenen Ränder.. Es muß also der C. Solskyi, wenn ich die Beschreibung richtig deute, im Habitus dem echten U. eieatrieosus ähnlich sein, bei welchem die schmalen -aber scharf markirten, ununterbrochenen Längsstreifen erhaben vortreten, mit Zwischenräumen, in denen die Grübchen reihen- weise stehen. Bei C. Balassogloi stehen umgekehrt die blanken Fleekehen erhaben, und das Netzwerk des Restes verdient kaum diesen Namen. Das vorliegende $ von Balassogloi, verglichen mit den & von ceieatricosus, hat einen massiveren Kopf und stärkere Mandibeln; Altkenten und Palpen sind dieselben; der Thorax ist mehr gleichbreit, während er bei eicatricosus vorn breiter als hinten ist, bei Balassogloi sind die Seitenränder stärker aufgewörfen, der Discus glatter, die Mittellinie deutlicher; bei den Elytren ist der vordere Seitenrand stärker aufgebogen, was in Verbindung mit dem Thoraxrande dem C. nn ein eleganteres Ansehen giebt. c. Balassogloi. 5 supra niger, ak ater, caput erassum, mandibulis validis prominentibus, antennis pal- pisque gracilibus; thorax subquadratus, marginibus late- ralibus elevatis, basi apiceque profunde sinuatus; seutellum triangulare, elytra verruculis valde nitentibus, seriatim dispositis, ad suturam minoribus, versus margines distincte reflexos majoribus insignita. Long. 22 mm. Lat. 9 mm. Patria: Bars-Koun. Kleiner Fluß, der in den süd- westsibirischen See Issyk-Kul mündet (Thian-Schan.) “ Ich habe durch eine spätere Sendung noch einige Exem- plare desselben Käfers erhalten, welche mit dem früheren Stücke vollkommen stimmen. Die $ haben drei befilzte Vorder- tarsenglieder. Das eine mißt nur 20 mm in der Länge. An dem eingesandten 2 finde ich (außer der Niehterweiterung der Vördertarsen) nur zu bemerken, daß die Elytra etwas bauchiger 104 geformt sind und die Sculptur etwas schwächer ausgeprägt ist, aber genau nach dem Typus wie bei den S. 154. Carabus sp. Aus derselben Hand erhielt ich mit der Orts- Angabe Dschil-aryk, (Poststation neben dem See Issyk-Kul), einen Carabus mit der Bezeichnung Cratocephalus n. sp. Da ich nicht weiß, ob ich davon noch mehr Exemplare zur Ansicht erhalten werde, so muß ich mich hier damit begnügen zu bemerken, daß dieser Carabus bei weitem besser als der vorige mit meinem C. eicatricosus übereinstimmt, und zwar in solchem Maße, daß ich ihn vorläufig nur für eine Lokal-Varietät des- selben halten möchte. Die Abweichungen bestehen darin, dab er in der Schultergegend am breitesten ist, nicht wie die echten eicatricosus nach der Mitte hin mehr ausgebaucht, daß seine Farbe zwar nicht das reine glänzende Schwarz des Balassogloi auf der Oberseite zeigt, aber doch neben dem bläulichen Schimmer an den Rändern des Thorax und dem vortretenden Vorderrande der Elytra, wie bei cicatricosus, weniger glänzend ist als dieser. Am meisten weicht er von ihm darin ab, daß seine Längsstreifen auf den Flügeldecken nicht die scharfe Leistenform des eicatricosus zeigen, und daß die eingestochenen Grübchen zwar auch subquadratisch sind, aber weniger tief, mithin mehr sich den sogenannten „Ketten- streifen“ anderer Carabus nähern. Im Uebrigen zeigt sein Habitus durchaus die nächste Verwandtschaft mit C. eicatricosus; Kopfbildung, Mandibeln, Antennen, Palpen, alles identisch; den Thorax finde ich etwas weniger rugos und etwas reiner quadratisch. Aber ohne Vergleich mehrerer Exemplare würde ich es nicht vertreten, auf diese leichten Differenzen eine neue Species zu fundiren. * Von dieser Art habe ich weiter keine Exemplare erhalten. 155. Carabus regulus Dhn. Nicht an den römischen Patrioten, sondern an die winzige Majestät des Zaunkönigs soll der gewählte Name erinnern für ein mir aus der Localität Taar-Su vorliegendes Pärchen. Unter den Carabus meiner ziemlich reichhaltigen Sammlung bemerke ich nur ein auffallend kleines Exemplar des pyrenäischen Car. Cristofori, welches noch um einen halben Millimeter kürzer ist; ein noch mehr reducirter Car. 'arvensis kann als ver- _ kümmerter Zwerg füglich nicht in Betracht kommen. C. regulus ist ein zierliches, blankschwarzes Thierchen ohne irgend auffallende Seulptur. Durch sein Maß (12 mm) 105 schließt er eigentlich schon einen Vergleich mit den drei Ballion’schen Carabus kleiner Dimension aus, denn deren kleinster, C. Lindemanni, mißt schon 15 mm Länge bei 61/, mm Breite. Von diesen drei scheidet C. striatus Ball. durch seine kupfrig braune Oberseite, dunkelrothe Tibien und Tarsen sofort aus; C. regulus ist durchweg schwarz, Unterseite und Beine etwas matter, die Oberseite mäßig glänzend. Wenn es bei C. sub- parallelus Ball. (p. 257 1. ce.) heißt: „Der Käfer ist rein schwarz und nur schwach glänzend — — Unterseite und Beine schwarz, glänzend“ — so scheint auch dies im Wider- ‚spruche mit C. regulus zu stehen, dessen obere Seite ent- schieden stärker glänzt, als die untere, fast glanzlose. Es bliebe also nur C. Lindemanni Ball. (p. 256 1. e.) als Con- eurrent für C. regulus; aber auch C. Lindemanni soll „Unter- ‚seite und Beine schwarz, glänzend“ haben, und seine Flügel- decken sollen in den Zwischenräumen 4, 8 und 12 je „eine Reihe großer, weitläuftig stehender Hohlpunkte“ aufzeigen, von denen ich bei C. regulus weder mit bloßen Augen noch auch mit der Lupe etwas bemerke. Wenn bei ©. subparallelus und C. Lindemanni dem Diseus des Thorax eine feine Längslinie zugeschrieben wird, so würde ich dies bei C. regulus nicht zutreffend finden, bei welchem sie dem unbewaffneten Auge deutlich markirt erscheint. Da Herr Prof. Ballion (p. 257 1. e.) schreibt, daß C. Lindemanni und subparallelus „sich ziemlich nahe stehen“, und da die „andere Sculptur und die fast parallelen Seiten der Flügeldecken bei subparallelus* auch nur ziemlich schwankende Kriterien sind, so kann ich — ohne Vergleich der Typen jener beiden Arten — die Diagnose des C. regulus nur unter Vor- behalt dahin geben: C. regulus oblongo-ovatus, supra niger, subtus ater. Caput inter antennas biimpressum, antennae quatuor artieulis basalibus glabris, nitentibus, ceteris pilosis, dense punctatis; thorax subquadratus, longitudine paulo latior, convexiusculus, impressione transversa prope basin, apice sinuato, lateribus tenuiter marginatis, linea longitudinali media, impunctatus, subtiliter transverse rugosus; scu- tellum triangulare, longitudine duplo latius; elytra oblongo-ovatz, modice convexa, marginibus lateralibus tenuiter reflexis, subtiliter striatopunctata. Long. 12 mm. Lat. 5 mm. Patria: Taar-Sü. (Thian-Schan). Nahe der Schnee- grenze bei mindestens 11,000 ‘ Höhe gefangen. 106 Bei dem & fehlen natürlich die erweiterten Vordertarsen nicht. Ich habe keinen Grund, an der Zusammengehörigkeit des mir vorliegenden Pärchens zu zweifeln, muß aber bemerken, daß das © zwischen den Antennen über dem Clypeus stärker serunzelt ist, so wie auch die Glieder der Maxillar-Palpen deutlich etwas schlanker gestreckt sind, als die mehr bauchig gebildeten des $. Mir ist ein zweites Pärchen des C. regulus in angenehme Aussieht gestellt, das über diese Punkte mehr Anhalt geben wird. * Auch bei dieser Species haben die mir nachträglich zur Ansicht mitgetheilten Exemplare (ein Dutzend) kein anderes Ergebniß gehabt, als daß ich bei einem 2 das Maß von nur 11 mm zu constatiren hatte. Die Palpenglieder der 2 waren etwas schlanker als die der &. 156. Paussus centurio Dhn. Durch freundliche Vermittelung des Herrn de Borre erhielt ich von Herrn Lieutenant Kerremans in Bruxelles einen Paussus, den sein Kamerad, Herr Lieutenant Cambier am Tanganyika- See in Afrika gefangen hat. Wenngleich er dem von mir S. 91 dieses Jahrganges beschriebnen P. Howa aus Madagascar nicht gleichkommt, was vorstechend eigenthümliche Form be- trifft, so kann er doch mit keinem seiner 82 vorhandenen Genossen in meiner Sammlung, identifieirt werden. Ich gebe zunächst seine Diagnose: P. elongatus, totus castaneo-brunneus, eaput in medio baseos leviter tubereulatum, inde a medio disci ad apicem foveolatum, antennis biartieulatis, artieulo primo valido, eylindrico, seeundo primum plus duplo longitudine super- ante ad basin lato, versus apicem paulatim attenuato, formam glandis praebente, setulis fulvis parce vestito; thorax punctatus, bipartitus fovea profunda transversa, parte apicali majori, convexa, lateraliter ampliata, fulvo- setosus; seutellum parvum, triangulare, impunctatum; elytra elongata, quadrata, parallela exceptis tubereulis apicalibus leviter prominentibus, distinete punctata, setulis paueis fulvis ad latera versus apicem. Sesmentum anale prominens, nigrum, dense fulvo-setulosum. Pagina inferior castanea, parce setulosa, metasternum rufum, slabrum. Pedes castanei, setulosi. Long. 12 mm. Lat. 4 mm. Patria: ad lacum Tanganyica Africae australis. Es giebt mehrere, namentlich afrikanische Paussus, welche in Farbe und Dimension mit dem vorliegenden habituelle Ueber- 107 einstimmung zeigen; aber in einem, gerade bei den Paussiden entscheidenden Hauptpunkte, den Antennen, weicht er von den mir bekannten augenfällig ab. Außer den mir in meiner eigenen Sammlung vorliegenden und außer den von Westwood in seinen Arcana und im Thesaurus oxoniensis beschriebenen Arten, welche sämmtlich hier nicht passen — kenne ich nur eine Art, den in Archives Entom. I, p. 403 beschriebenen Paussus Aristoteli Thomson (im Münchner Kataloge in Aristotelis emendirt), dessen Antennen, wenn sie getreu nach der Natur gezeichnet sind (— ich kenne den Typus nieht —) etwas dem P. centurio ähnliches bieten. Mein Ausdruck in der obigen Diagnose über das zweite Antennenglied: „formam glandis praebente* — ist nämlich nicht ganz genau, d. h. das Glied sieht nur in der einen Längshälfte ungefähr wie eine Eichel aus; mit andern Worten, die Basis des Gliedes ist geschwollen, etwa wie der Kelehkorb einer Eichel, dann wird auf der einen Seite das Glied dünn und endigt in einer Rundung. Alle die übrigen, in diese Gruppe gehörenden Paussus haben entweder runde, oder regelmäßig conische zweite Fühlerglieder, auch der dem centurio im Ganzen ziemlich nahe stehende P. Hum- boldti Westw. Was aber den P. Aristotelis anbetriflt, so unter- scheidet ihn vom P. eenturio nicht nur der erhebliche Unter- schied in der Größe — Aristotelis mißt nur 8 mm — sondern ganz entschieden der Umstand, daß bei diesem das zweite Fühlerglied „& la base au cöte externe une &pine recourbee* hat, von der bei P. centurio keine Spur ist; das genügt durch- greifend. Außer P. Humboldti sind noch P. procerus Gerst. und P. nilotieus Westw. in der Länge und im ganzen Zuschnitt ' dem: P. eenturio nicht fern, aber beiden fehlt das auffallend Characteristische des Absatzes im zweiten Fühlergliede, ab- gesehen von der geographischen Differenz. 157. Poiyphylla adspersa Motsch. wird vom Autor $. 28 in seinen Etudes 1853 (zweite Hälfte, welche durch die Zahl 1854 auf dem Titel und durch neue Paginirung irre führen kann) von Pol. hololeuca dahin diffe- renzirt, adspersa sei 1) plus petite, surtout plus courte. Das trifft nieht zu bei einem mir aus Karaktschikum vorliegenden Exemplare, welches ebenso lang ist, 2) soll /a pubescence plus grisätre et moins serree sein, was ebenfalls nieht zutrifft, so wenig wie 9) le chaperon et le corselet plus larges sind. Aber 4) ist la massue des antenmes moins longue, ferner auch a pre- miere den! aus jambes anterieures plus prononeee. Diese letzten 108 Kriterien würden mich zu Gunsten der Species-Berechtigung eingenommen haben, aber zwei männliche Exemplare aus Taschkent und Ferganä vermischen alle diese Kennzeichen. Sie sind etwas kleiner, (das aus Ferganä ist nur so lang wie Melol. vulgaris, aber lslen) die es sind bei beiden etwas kürzer in der Blätterkeule, als bei hololeuca, die Be- haarung ist sparsamer, die Dornen an den Vorderschienen sind bei dem aus Taschkent stärker als bei hololeuca, bei dem andern kaum wahrnehmbar, Mir gilt demnach adspersa nur als var, von hololeuca Pallas, i 158. Adoretus phthisicus Dhn. Aus Diranä (bei Fergana, Mittelasien) ist mir ein Adoretus als pallidulus Motsch. mit ? zugesendet, den ich aber nicht dafür halten kann. Motschulsky beschreibt neben andern Arten auch diese in den Bulletins der Petersb. Academie 1860, und giebt ihr eine (für Motschulsky ungemein lange) Diagnose mit auf den Weg. Aber wenn sie auch in manchen Punkten hier zutrifft, so doch nicht in andern und ganz erheblichen. Ad. pallidulus soll A1l, L. lang, 22], L. breit sein. Wenn das, wie ich glaube, Pariser Maß ist, so mißt Ad. phthisieus weit weniger, nämlich nur 3 L. in der Länge, und kaum 11, in der Breite, (Long. 7 mm, Lat. 31/, mm). Ad. pallidulus soll auf den Flügeldecken mit nervis tribus obsoletis ausgestattet sein — davon zeigt phthisieus keine Spur. Endlich würde Motschulsky in der langen Diagnose die auffallend kräftigen Dornen an den Vorderschienen schwerlich mit Stillschweigen übergangen haben, welche durch ihr Rothbraun von dem Bleich- gelb des Thierchens augenfällig abstechen. Ad. phthisicus inter minores, oblongus, lueide testaceus, subnitens, caput vertice profunde punctato, elypeo subtilius punetato reflexo wmarginato, oculis nigris, quorum dimidium anterius carinula testacea horizontali divisum; antennarum scapo, palporumque maxillarium articulo ultimo oviformi brunneis; thorax transversus, convexus, lateribus rotundatis, modice punctatus, scu- tellum triangulare minus conspieue punctatum, elytra parallela, subtiliter striatopunetata, striis versus apicem Juxta suturam magis ineisis, abdomen testaceo-nitens, pedes tibiis anterioribus dentieulis tribus rufo-brunneis munitis, quorum superior minor, secundus et tertius vali- diores et acuti. Long. 7 mm. Lat. 31// mm. Patria: Fergana, Asiae centralis. % 109 Uebrigens nennt Motschulsky den Ad. pallidulus „einereo puberula“ (scil. Gemmatis) und wenn er sie auch „pallido- testacea* nennt, so deutet sein späterer Ausdruck „les autres espe.es grises de ce genre*, darauf hin, daß er die grau- bräunliche Färbung von Ad. nigrifrons Stev. und discolor Fald. ete. unter pallido-testacea gemeint hat. Das paßt nicht auf Ad. phthisieus, der hell strohgelb ist, und dessen subtile, mit unbewafineten Augen kaum wahrnehmbare Beliaarung aus feinen weißlichen Härchen besteht, die man mit der Lupe an den Rändern des Thorax, am Abdomen, an den Gelenken der Hintertarsen bemerkt. Durch das Abstechen der „strohgelben Farbe“ gewahrt man auch die von mir angegebene, kurze gelbe, unbehaarte Kiellinie, welche in die vordere Hälfte der schwarzen Augen horizontal eindringt. Von diesem, bei allen (mir bekannten) Adoretus vor- handenen Kiel, der bei dunkelgefärbten Köpfen auf den schwarzen Augen oft schwer walırzunehmen ist, finde ich in der sehr kurzen und flüchtigen Gattungs-Characteristik Castelnau’s nichts erwähnt, und Burmeister in seiner sorgsamen und ausführlichen (Handbuch IV, I, 5. 467) spricht auch nieht davon. Es ist wohl kein billiges Verlangen, daß man aus B’s. Allgemein- heiten über Phyllophaga (S. 74 l. e.) sich noch der kurzen Zeile erinnern soll: „Die Augen haben stets einen eindringenden Kiel, sonst aber nichts Ausgezeichnetes — zumal er selber es angemessen findet, bei der Nachbargruppe der Adoretiden, ihren amerikanischen Vettern, den Geniatiden (S. 480 1. e.) ausdrücklich zu sagen: „Die Augen haben bei allen Geniatiden eine sehr be- trächtliche Größe, ragen stark hervor und sind nur vorn, dieht hinter den Fühlern, von einem kurzen, schmalen, behaarten Kiel unterbrochen.“ Daß bei vielen Adoretus-Arten der Kiel behaart ist, kann ich versichern; es darf mir daher wohl auffallen, denselben nie, auch nicht in den vielen Beschreibungen von Blanchard, Fähraeus erwähnt zu finden, da er doch bei den verschiedenen Arten durch seine Deutlichkeit oder Undeutlichkeit, Behaarung oder Nichtbehaarung als Kriterium füglich herausgehoben zu werden verdient. 159. Anthrenus pieturatus Solsky ist mir unter diesem Namen aus Taschkent zugegangen, und da der Absender Gelegenheit hatte, die Art mit Typen von Solsky zu vergleichen, so finde ich, daß sie sich nieht wesentlich 110 von A. gravidus Küster unterscheidet, wovon. ich typische Exemplare besitze. Ich. möchte letztere Art aber nicht mit dem Münchner und. dem Stein’schen Kataloge als bloße var. zu A. scrophulariae ziehen, von dem sie durch Kleinheit, Zeichnung und Färbung erheblich abweicht. Notizen über südamerikanische Honigbienen von ‘ D. Eronen in Cöln. Von den Meliponiden in Neugranada’s heißer und gemäßigter Zone sind einige Arten ziemlich häufig, und erzeugen so viel Honig, daß er das Einsammeln lohnt. Indessen ist das Ge- werbe der Honiejäger ziemlich mühsam; denn da die Meli- poniden ihre Nester meist in hohlen Bäumen der Urwälder bauen, so ist in der Regel das Fällen der Bäume erforderlich, um. zu dem Honig zu gelangen. Er wird zuweilen auf den Markt von Bogota in Gliedern (Internodien) des Bambusrohrs gebracht, natürlich in der, Regel ein Gemisch von Honig ver- schiedener Bienen. Auch das. gleichzeitig gewonnene Wachs ist ein dunkles Gemisch, das zu bleiehen bisher nicht gelingen wollte, Vieles in der Naturgeschichte der Meliponen ist noch un- aufgeklärt: manche ihrer Schwärme dauern mehrere Jahre aus; dann gelien die Stöcke aus noch .unerforschten Ursachen ein, oder werden fast ganz verlassen. Goudot ließ mehrere Bäume fällen, die nach den Angaben erfahrener Honigjäger einen reichen Ertrag verhießen, fand aber darin nur einen ver- kümmerten Schwarm und vertrocknete Waben, mit vielem sauer gewordenen .„Bienenbrod“ (Masato) und fast gar keinen Honig. Je nach der Höhlung; des Baumes sind die Nester derselben, Species‘ von Melipona verschieden gebaut, meist kugelförmig, manchmal länglich. In der Regel hest derselbe Baum nur einen Schwarm, selten zwei. Die Wände der Stöcke bestehen aus einer harzigen, spröden, schwärzlichen Substanz; oben sind sie weit dieker; die Kuppelwand der Melipona faseiata Latr. hat oft eine Stärke von I—6 Centimeter. Die Brutzellen liegen; etwa in der Mitte; jede Wabe liegt horizontal und enthält nur eine Reihe nach oben offener Zellen. 111 Goudot zählte bis zu 12. Waben übereinander, von denen die unteren ihm die zuletzt gebauten schienen. Zwischen den "Waben zeigen sich hin und wieder kleine Säulen, als Stützen, welehe die Cireulation nicht behindern. Oben oder an den Seiten zwischen den Waben und der Umfassungswand finden sich Reserve-Zellen, eiförmig, manchmal einzeln, manchmal in Gruppen, bisweilen wie Stalaktiten aussehend. Die oberen enthalten fast ausschließlich Blüthenstaub (Bienenbrod) in ver- ‚schiedenen Graden der Gährung, die unteren sind meist, mit Honig gefüllt. Oft auch sind beide Arten Zellen durcheinander gemischt. In den Stock gelangen die Bienen durch eine eylindrische "Wachsröhre, die auf einer Seite des Kuppeldachs einmündet. In seiner Histoire des Hym&nopteres hat Lepelletier .de ‚St. Fargeau die Einrichtung der Melipona-Nester (oflenbar nach ungenauen Mittheilungen) wesentlich abweichend angegeben. Däs Meiste an Honig und Wachs liefern die größeren Arten. Der Honig der Mel. fasciata Latr. ist ein ‘dieker Syrup von grünlich gelber Farbe und schmeckt sehr angenehm. Ein gut verproviantiıter Stock lieferte (nach Goudot) 3 Liter, außer dem durch das Zerreißen der Zellen bei dem Fällen des Baumes Verschütteten. An Wachs gab es zwei Pfund, also etwa was ein gewöhnlicher Bienenstock hierlands liefert. Daß die Honigmenge geringer ist, erklärt sich daraus, daß die klimatischen Verhältnisse abweichen. In Neugranada giebt es keinen Winter, aber zweimal im Jahre fast gar keine blühenden Pflanzen: für diese beiden Epochen legen die Meliponen Honig in Reserve, und die Jäger gehen im April und Mai, dann wieder im October und November auf die Honigbaumsuche. Die echten Meliponen und die von Lepelletier von ihnen abgesonderten Tetragona sind die nützlichsten im Honig-Ertrage; weit weniger ist das mit den T'rigona der Fall, deren Honig sparsam, wässerig, von weniger gutem Geschmack ist, und angeblich bisweilen abführend wirkt. Auch ist ihr Wachs ‚sparsamer, harziger und dunkler. Einige Trigona-Arten bauen nicht in Bäumen, sondern (wie z. B. 'Trig. Amaltlıea) in alten Lehmwänden, und verkleben ihr Nest mit Erde. Trigona mexicana Goudot baut zwischen verrotteten Wurzeln oder vegetabilischen Abfällen, welche sich zwischen verschlungenen Baumästen stark-«nhäufen, weshalb die Eingebornen sie „un- reinliche Bienen“ (Abejas basureras) nennen. Der Honig dieser beiden Arten wird wenig geschätzt, wogegen Trigoua fulvi- ventris gleich den echten "Melipohen hohle Bäume zum Bauen wählt und guten Honig liefert. 112 Goudot hat trotz langem Aufenthalt in einem meliponen- reichen Lande nie eines Schwarmes ansichtig werden können, und die befragten Eingebornen konnten*) ihm keine Auskunft geben. Nur ließ sich feststellen, daß eine noch unbeschriebene, der Tetragona elongata und T. angulata ähnliche Art die einzige war, die man zuweilen aus dem Walde in die Dörfer gebracht und in Körbe gethan hat. Gewöhnlich siedelt sie sich darin ohne Schwierigkeit an, aber nach einiger Zeit — vermuthlich wenn alle mitgebrachten Larven ausgewachsen sind — sucht der ganze Stock wieder das Weite. > Die „Travels in the Interior of Brazil“ von George Gardner berichten über einige Honigbienen Nordbrasiliens, welche fast sämmtlich zur Gattung Melipona gehören. Leider sind ihm die gesammelten Arten durch Umschlagen eines Bootes ver- loren gegangen, und er kann aus seinen Notizen nur die Namen der Arten anführen, welche ihnen die Eingebornen gaben. 1) Jatahy, eine winzige, gelbliche Species, kaum 2 Linien lang. Ihr treffllicher Honig ist dem der Apis mellifica sehr ähnlich. ' 2) Mulher Brauer, nicht größer, aber weißlich. Honig gut, etwas säuerlich. 3) Tubi, schwarz, kleiner als Musca domestica. Honig nicht schlecht, aber mit bitterem Beigeschmack. 4) Manoel d’Abreu, eben so klein wie Tubi, gelblich. Honig gut. 5) Atakira ungefähr gleich groß, schwarz. Den Eingang in den Stock baut Tubi aus Wachs, Atakira aus Thon. Honig ganz vorzüglich. 6) Oarıi schwärzlich, etwa so klein wie Tubi. Honig sauer, nicht gut. 7) Tataira, Größe ungefähr dieselbe, gelb mit schwarzem Kopf. Honig vortrefflich. 8) Mumbuco, größer als Tubi, schwarz. Ihr Honig wird schon nach Verlauf einer Stunde ceitronensauer. 9) Bejui, Tubi sehr ähnlich, doch noch kleiner. Honig aus- gezeichnet. 10) Tiubä, wie eine große Stubenfliege, schwarzgrau. Honig vorzüglich. 11) Bora, von gleicher Größe, gelblich. Honig sauer. *) oder wollten? Vielleicht hatte auch die oben berührte Aus- kunft „erfahrener Honigjäger“ eine „schutzzöllnerische Monopol-Gier“ zur geheimen Basis. | Red. 113 12) Urussü, groß wie eine starke Hummel, gelblich mit schwarzem Kopf. Honig gut. 13) Urussü preto, ganz schwarz, 3 Centimeter lang. Honig gut. 14) Caniara, von gleicher Größe, schwarz. Honig ungenießbar bitter. Sie soll eine Raubbiene sein, die nur aus andern Nestern Honig stiehlt. 15) Chupe, Größe wie Tiuba, hängt ihr aus Thon gebautes Nest an Baumäste; manchmal sind diese Nester recht groß. Honig gut. 16) Urapuä, gleicht der Chupe, aber ihr Nest ist stets runder, gedrückter und kleiner. 17) Euchuü, eigentlich eine Wespe, von der Größe einer Stuben- fliege, gelb mit schwarzem Kopf. Ihr Nest an Baum- zweigen ist von Papiermasse, und hat 3 Fuß Umfang. Honig gut. 18) Euchü pequenho, der vorigen Art ähnlich, baut ein kleineres Nest. Honig gut. Die ersten 11 Arten bauen ihren Stock in hohle Bäume, die übrigen (wenn nicht anderes angegeben) an Zweige oder unter der Erde. Nur die drei letzten Arten führen einen Stachel. Dem Reisenden kam nur ein einziger Fall vor, daß ein Bergmann aus Cornwallis den Versuch im Golddistriete gemacht hatte, brasilische Bienen zu zähmen. Er sägte an den Wald- bäumen die mit Zellen besetzten Stücke aus, und hing sie unter seinem Dache auf. Das ließen sich die Bienen gefallen und blieben im Stock, aber das Zeideln wollten sie nicht leiden, und mußten jedesmal getödtet werden. 114 Ein Lückenbüsser. Von © A. Dohrn. Ein werther, leider schon in der Blüte seiner Jahre ab- gerufener College hat den Ausspruch drucken lassen: „La science est serieuse“. Hat er darin wirklich Recht gehabt, absolutes unbestreitbares Recht? Ich möchte es verneinen; ich halte es in dieser Beziehung lieber mit dem Weltkenner Horaz und seinem „ridendo dieere verum“ — Wahres mit Heiterem ver- brämen — ja sogar mit seinem humoristischen „dulce est ‘desipere in loco* — auch die Thorheit hat ihren Reiz! Der Zufall hat es gewollt, daß gerade das Postulat, welches durch den „Ernst der Wissenschaft“ als selbstverständlich aufgestellt wurde, von den Mitlebenden nicht für durchgreifend angesehen, deshalb aueh nicht adoptirt wurde. Ich glaube nicht, daß die Wissenschaft dabei irgend eine Einbubße er- litten hat. Beinah würde ich es für ein Unglück halten, wenn alle Entomologen, (der zahllosen Entomophilen zu geschweigen), die Kerfkunde mit der fanatischen Vertiefung des Archimedes betrieben, und über den mathematischen Problemen (hier etwa darwinischen) alles Andıe vergäßen. Aber damit hat es gute Wege. Die „Wissenschaft“ ist weder ernsthaft noch scherzhaft, sondern ein menschliches Gemeingut, und wer sich mit ihr beschäftigt, braucht nicht sich in die Prineipien des Heraklit hinein zu zwängen, wenn er in denen des Demokrit aufgewachsen ist. Omnia humana vana — diese Wahrheit gilt für den Ernst wie für den Scherz: für den Ernst der ehrenwerthen Syste- matiker, wenn sie ihre für die Ewigkeit beabsichtigten Karten- häuser bauen, wie für den Scherz dieses Artikels, der in keiner andern Absicht niedergeschrieben wird, als „eine Lücke zu büßen* oder zu füllen. Vielleicht erreicht er doch den guten Nebenzweck, einen oder den andern Fanatiker des Ernstes daran zu erinnern, daß er sich vor griesgrämlich heraklitischem Pessimismus in Acht nehmen und seine schwerblütige Ansicht des ‘menschlichen Treibens nicht für die alleingültige halten - möge! Vielleicht räumt er einem Urgroßvater von 76 Jahren die Befugniß ein, diesen Wunsch auszusprechen. Rede zur Feier der Vereinsstiftung am 6. November 1381. | Meine Herren! Kaum wird es ausdrücklich nöthig sein, Ihnen zu sagen, daß seit einem Jahre, wo ich die Ehre hatte, Sie am Stiftungs- tage zu begrüßen, unser Verein keine wesentliche Veränderung zu verzeichnen hat. Wie immer sind im Laufe dieses ver- flossenen Zeitraums werthe Genossen uns leider durch den Tod entrissen worden — dafür sind manche frische Kräfte beige- treten, und berechtigen uns, auf die Zukunft zu vertrauen. Mit den gleichstrebenden Vereinen und Gesellschaften blieb unsre Verbindung ungestört, unsre Finanzen sind und bleiben erfreulich geordnet, unserm Central-Organe, der entomologischen Zeitung, fehlt es nicht an schätzbarem Material von tüchtigen Mitarbeitern, unsre Bibliothek nimmt an wohlgeordnetem Reich- thum zu. Somit mag es mir gestattet sein, namentlich um unsre auswärtigen Mitglieder wieder einmal über den Vereins- verkehr zu unterrichten, aus der Correspondenz der letzten Zeit einige Briefe auszuwählen. Es schrieben die Herren: 1. Dr. Ottokar Nickerl Prag 20. August. Er ist in der letzten Sitzung des Landes-Cultur-Raths in den Ausschuß dieser Körperschaft gewählt, und dadurch speciell mit dem Departement des Bienen- und Seiden-Bau's, der Hopfen -Cultur, Müller-Industrie, Kleinvieh-Zucht, des Gartenbau’s, der Obstbaumzucht begnadigt worden, nicht zu vergessen die Correspondenz in Angelegenheiten der physiokratischen Gesellschaft. Begreiflich bleibt da nur wenig Zeit, für die eigne Familie ausreiehend zu sorgen, geschweige für die vespectabeln Familien der Buprestiden, Lucanidew und für das geschätzte Hornvieh mit Lang- hörnern und Blätterhörnern. "Was ich ihm über den Besuch berichtet, mit dem mich Exe. v. Lansberge be- ehrte, hat ihn ‚sehr interessirt, Frage, ob mich Dr. Krüger besuclit hat? (J,eider verfehlte mich sein Besuch.) g* 116 co [Di] Von Dr. Holub habe er seit einiger Zeit nichts gehört, als daß er in Wien speciell sich mit Astronomie abgebe. Ob der neue Paussus ein Smithi gewesen? (Nein, ich habe ihn als centurio beschrieben). Carabus Stshurovskyi (Solsky) werde ihm hochwillkommen sein. Lieut. Kerremans Brüssel 21. August dankt für die Sendung Buprestiden, welche ich ihm als Aequivalent für den Paussus centurio gesandt, und wird bei ähnlichem Anlaß sich gewiß meiner erinnern. Buchh. Friedr. Fleischer Leipzig 20. August giebt mir Erläuterung über den von mir in seiner letzten Abrech- nung aufgefallenen Ausdruck „incomplet“ bei den Dis- ponenden. Für die Zukunft ist diese Frage als geregelt anzusehen. Studienlehrer Dr. Rosenhauer Erlangen 21. August sendet aus dem Nachlasse seines Vaters 70 druckfertige Larvenbeschreibungen für die entomologische Zeitung, Lieut. Will Erlangen 20. August (und in einigen spätern Briefen und Postkarten) berichtet über seine Vorkehrungen zur Reise nach Brasilien. Sein Bruder, Botaniker, wird ihm etwas später nachreisen. Von Prof. Virchow hat er die erbetene Empfehlung an Kaiser Dom Pedro er- halten; er hoflt, sich durch kraniologische Specimina dankbar beweisen zu können. Prof. Selenka hat ihm mehrere praktische Fingerzeige über brasilisches Leben und Reisen freundlich mitgetheilt. Der von Will con- struirte Trocken- Apparat für Inseeten hat sich gut be- währt. Mit der Auslieferung an die Abonnenten auf seine balearischen Insecten ist er glücklich zu Ende. In Paris hatte er auf der Duane allerlei Bedenken zu be- seitigen, doch ging zuletzt alles glatt ab. Die Postkarte vom 4. October aus Bordeaux meldet, daß er mit dem Dampfer Equateur am folgenden Tage den Ocean be- schiffen wird. Dr. Pipitz Gmünd (Kärnten) 24. August beschenkt mich mit einem landschaftlichen Kärntner Album und hoflit, bei seiner Rückkehr nach Graz von meinem Anerbieten, seine exotischen Elateriden durch Freund Candeze revi- diren zu lassen, dankbar Gebrauch machen zu können. College Stark hat seine Sammlung nach Pest verkauft. . Dr. James 8. Bailey Albany (New-York) 10. August dankt für seine Aufnahme und ist bereit, nordamerika- 10. 11. 13. 117 nische Lepidoptera beizusteuern, falls der Verein der- gleichen sammelt. Hofrath Dr. Speyer Rhoden 27. August hätte gerne einen Passus in seinem Aufsaize über den Zwitter von Sat. pavonia geändert, wenn es dazu nicht sehon zu spät. (Allerdings, denn er war schon gedruckt). Etliche Separata würden ihm lieb sein. . R. Oberthür Rennes 2. September ist von seiner Reise heimgekehrt und bezeichnet die ihm interessanten Arten in meiner Auswahl-Liste. Er hat von v. Lansberge einen Theil der ehemals Mniszech’schen Sammlung gekauft, ersucht um Mittheilung meines Artikels über Anthiaden und fragt, ob und wo Harold Anth. erudelis beschrieben? Leon Fairmaire Haute Luce 5. September hat auf seiner Reise das Unglück gehabt, durch das Ausschlagen eines Maulthiers empfindlich beschädigt zu werden, zum Glück ohne Knochenbruch. Der Verkauf der Mniszech-Samm- lung an v. Lansberge hat stattgefunden zum begreiflichen Verdrusse eines andern darauf Reflectirenden, der allzu- fein speculirte. Die Aussicht auf Bestiolen aus der Newsky- Perspective freut ihn, und Carabus Stshurovskyi ist ihm ein unbekanntes Juwel. Die Familie des Grafen Manuel in Conflans befindet sich in erwünschtem Wohlsein und trägt beste Grüße auf, Haute Luce liegt 1200 Meter hoch, aber außer Bombus wird augenblicklich kaum etwas von Inseeten zu fangen sein. Joh. Faust Sackenhausen (Kurland) 4. September hoflt, daß unsre entomologische Verbindung durch die Dampfer von Stettin nach Libau in bequemen Gang kommen wird. Es würde ihn verpflichten, wenn ich die‘ Vermittelung seiner Blaps übernähme, die bei Allard in Paris befindlich sind. Daß .... von der Fahne desertirte, schmerzt ihn. nur mäßig; seine Beschreibungen ließen herzlich viel zu wünschen. . Dr. Schaffranek Wheeling 1. September fragt, ob gegen Käfer, die ihm bei botanischen Excursen in die Hände fallen, südamerikanische und europäische einzu- tauschen wären? Exe. van Lansberge Haag 18. September wollte längst schreiben, aber verschob es, weil er gerne gleich eine Sendung beigefügt hätte — doch wird er dazu schwerlich vor Mitte October im Stande sein, weil seine Käfer noch in 16. ah iken 19. 20. in Paris stehen. Der nothwendige Umbau des von ihm in der Provinz Geldern gekauften Schlosses wird ihn ver- anlassen, den nächsten Winter noch im südlichen Europa zu verbringen, was ohnedies als klimatische Vermittelung serathen scheint. Dr. John L,econte Philadelphia 13. September dankt für die erhaltenen Schriften und verspricht, bei der mir in Aussicht gestellten Sendung die nordamerikanischen Carabus soweit als ihm möglich zu berücksichtigen. Er beabsichtigt, an College Eichhoff eine kleine Partie Scolytiden zu senden wegen Aufklärung der schwierigen Synonymie. Generalm. a. D. Quedenfeldt Berlin 27. September, 12. October bespricht die bisher aus den Hülsen ge- nommenen Käfer der Mechow’schen Cuango-Ausbeute. Dr. Nickerl Prag 30. September sendet einige ihm un- bekannte Exoten zur Begutachtung; es ist eine Hetero- rhina darunter (von Nyas neben Sumatra), welche den Uebergang von der bekannten philippinischen Mac Leayi Kirby zu Mohnike’s imperatrix vermittelt. Er hat eine Reise nach Troja vor, aber nicht Schliemann’s homerischem, sondern dem böhmischen zu einer Besichtigung der Wein- berge. Bezeichnung der ihm fehlenden unter meinen Oblata. Marquet Toulouse 30. September möchte gern Carab. planicollis eintauschen und schlägt verschiedene Arten als Ausgleich vor. 10. October macht er eine Sendung, in der außer verschiedenen andern artigen Dingen auch Pholidus insignis Rey paradirt. Dr. Candeze Glain 3. October hat von den ihm vor- gelegten Determinanden benannt, was er kannte, und ist augenblicklich bei Muße, so daß ihm Elateriden als Täuflinge gerade recht kämen. Faust Sackenhausen 29. September erhielt die ihm auf dem Seewege über Libau vermittelte Sendung in bester Ordnung, und war besonders über die Chinesen und Neu- seeländer erfreut. Er hat sich vergeblich um die Ety- mologie des Zanguebar-Rüsslers Stigmat. habab bemüht. (Nomen geographieum). Seine Sammlung steht zu seinem Leidwesen noch in Petersburg, aber er wird sie nun kommen lassen. L. F. Tedaldi Palermo 30. September hat dort Via Lolli 138 eine Naturalienhandlung ausschließlich sieilia- } 5 > j | j 23. 21. pP: 119 . aischer Insecten gegründet und schiekt Preisliste seiner Käfer, Wanzen und Schmetterlinge. . V. von Röder Hoym 8. October sendet ein entliehenes Buch zurück und stellt einen Artikel über Löw’s Diptern- Gattung Seytomedes in Aussicht. . Lieut. Will vom Bord des Equateur vor Lissabon 8. Oe- iober findet das Schiff vortrefllich, ebenso die Kost und die ganze Behandlung. Die Passagiere sind meist Spanier und Portugiesen, auch einige französische Aerzte, die in Dakar (Senegal) landen werden. wo er während der Rast an dem Landungstage einen Exeursions-Versuch zu machen hofit. Sein Befinden ist normal und von See- krankheit keine Spur. Ergötzliche Anekdote von einem mitreisenden Chauvin fieffe, dessen Deutschenfresserei sich zu einer ungeahnten Höhe emporschwang. Er hatte mehrfach davon gesprochen. daß „Bohnen“ sein Leibessen wären: endlich erschienen sie eines Tages auf der Mittags- tafel, aber er wies sie mit stoischer Verachtung zurück, denn auf der Speisekarte lautete es: ;& lallemande.* O. Pirazzoli Imola 10. Ociober schreibt in sehr lesbarem Deutsch einen humoristischen Brief, vorzugsweise Politiea besprechend. Die Eniomologiea beschränken sich auf die Trauerbotschaft, daß ihm zwei Käfersendungen auf. der Post verloren gegangen sind, deren eine seine sämmt- lichen, in der Berberei gesammelten Cureulioniden enthielt. L. Fairmaire Bar sur Seine 12. October befindet sich zu Gast bei seinem Freunde Dr. Cartereau, der sich bei 84 Jahren noeh musterhafti und wohl befindet. F. er- wähnt einer neuen 'entomologischen Gesellschaft duce Fauvel, und wird in den nächsten Tagen die Winter- quartiere in Paris beziehen. . W. Grell Rittergutsbesitzer auf Jatzthum 14. October hat gehört, daß ich Verbindungen in Brasilien besitze. und da auch er beabsichtigt, eine Reise dahin za machen, so ete. etc. Wahrscheinlich beruht dies auf dem Um- stande, von welchem in No. 5.die Rede war; ich konnte Herrn Greli nur antworten, ‚daß ich keine Verbindungen dort habe. da meine „Bekanntschaften“ von 1835—536 _ meines Wissens nieht mehr leben. mit Ausnahme Sr. Maj. des Kaisers Dom Pedro, der aber die kurze Audienz. die er in sehr jungem Älter mir damals gewährte, längst vergessen haben wird. 120 26. nal 28. 29: 0. Dr. Pipitz Graz 13. October hat bereits direct seine ungetauften Elateriden an Candeze gesandt und auch zurück erhalten. Eine Sendung aus Madagascar ist ihm in kläglichem, durchweg verfaultem Zustande zugegangen. [Diesen Totalruin einer Sendung habe ich zwar nie auf dem nassen Wege, wohl aber zweimal auf dem trocknen erlitten, durch die compendiose, englische Manier in Doppelkästen zu verpacken, welche für Seetransport zwar raumsparend, aber für Eisenbahnschütteln hochgefährlich ist. An meiner vollen Sympathie mit seinem Verluste braucht mein werther College in Graz um so weniger zu zweifeln, als der madagasc. Paussus Howa seine Gabe ist, als Unicum eins der Juwelen meiner Sammlunge.] F. Baden Altona 15. October bietet mir aus einer Sendung von Abetifi (West-Afrika) einige Cetoniden an, die mit um so aufrichtigerem Danke angenommen werden, als Heterorh. simillima in meiner Sammlung gar nicht vertreten ist, Timesorh. Iris und Stethodesma Strachani nur durch Unicate.- Dr. Candeze Glain 16. und 17. October findet in den ihm von mir gesandten, wenigen Determinanden ein Paar ‚Ihm sehr interessante Arten, die ihn veranlassen werden, über Pleonomus tereticollis Menetr., Athous acutidens Fairm. und Ietis sinensis Cand. und deren Synonymie das Weitere festzustellen. Er hofft, daß meine vorbe- haltliche Abtretung des Pleonomus eine definitive werden möge. |Vergl. No. 30.] Abgeordneter Stark Ansbach 16. October bestätigt den Verkauf seiner Sammlung (Vergl. No. 6). Er hat aber deshalb die alte Käferfahne nicht verlassen, und# seine Kinder haben schon von den verschiedenen Orten, wo sie domicilirt sind, brauchbares Material zum neuen Auf- bau gesandt. Eine Probe von Käfern aus Sieilien und aus Chiriqui, Chile, Madagascar fügt er bei. Hauptmann W. Balassaglo Petersburg 14. October antwortet auf zwei Briefe von mir, einen deutschen und einen französischen. Der deutsche hat ihm weniger ge- fallen, weil ich darin über seine letzte Sendung als „allzu homöopathische Dosis“ gescherzt hatte; er erklärt mir die Ursache, und ich bezeuge gerne, daß die inzwischen eingegangene spätere Sendung in Betreff! des Werthes und der Zahl löblichst allöopathisch ausgefallen ist. Exec. Te Rn 31. 32. 33. 34. 121 v. Semenow hat ihm eine kleine Schachtel zur Mit- beförderung behändigt; auch diese enthält einige werth- volle Arten. College Faust hat ihn vor seiner Abreise nach Kurland besucht, und sie haben sich eifrigst damit vergnügt, nicht in die Gergesener, wohl aber unter die Turkestanischen Rüssel-Säue zu fahren. Als sehr ge- nießbare Jagdbeute dieser ritterlichen Sauhatz paradiren in der erwähnten Sendung die braven Cleoniden Fischeri, roridus, elongatus, caspius, Menetriesi, melancholicus and ähnliche, bei deren Einlauf dem Empfänger gar nicht melancholisch zu Muthe wird; auch läßt er sich durch die pechschwärzesten Dila, Cyphogenia und Blaps caudata nichts weiß machen, begrüßt eine Reihe Cicindela Burmeisteri (schon des gefeierten Namens wegen) mit schuldigem Respect, und kann sich eines behaglichen Schmunzelns über die goldgleißenden Sphenoptera tamaricis und besonders über eine Decas von Pleonomus tereticollis Men. nicht er- wehren. Dr. Herm. Knoblauch, Präsident der Acad. Leopoldina- Carolina 11. October fragt, ob dem Vereine mit einem verhältnißmäßigen Austausche von Publicationen der Academie gegen die des Vereins gedient sei? [Es wird dem Vereine eine Ehre und seiner Bibliothek ein hoch- schätzbarer Zuwachs sein. ] Dr. Schaffranek Wheeling 10. Oetober (vergl. No. 12) ist mit dem ihm angebotenen Aequivalente einverstanden. Bei künftigen Sendungen wird er sich bemühen, den Bockkäfern und Kurzflüglern mehr Aufmerksamkeit zu- zuwenden. Dr. Candeze Glain 24. Oetober meldet, daß Exec. van Lansberge jetzt sich in Paris aufhält und nach Beseitigung anderer Angelegenheiten wieder die Entomologica in An- griff genommen hat. Das bewußte Exemplar von Pleo- nomus wird C. mir aufheben, den Lethrus gerne entgegen nehmen. Nach sieben Monaten lief ihm ein verspäteter Brief aus Guatemala ein mit der Nachricht, daß zugleich eine Flasche mit Inseceten, darunter Heterosternus Rodri- guezi erfolge. aber der Brief (eheu!) ist ohne die Flasche gekommen! Und von dieser Seltenheit ist nur ein ein- ziges Exemplar bisher bekannt! Dr. Nickerl Prag 25. October hat das bekannte Wunder erlebt, daß ihm (wie auch andern meiner verehrlichen 122 (9%) [D) | 36. 37. 38. Correspondenten) aus den ursprünglich beabsichtigten zwei Dutzend Determinanden fünf geworden sind. Er hofft, meine nach Berlin geplante Reise werde auch für seine Praedileetions-Familien von Nutzen sein. L. Fairmaire Paris 27. October erhielt meine Sendung in wohlbehaltenem Zustande und begrüßte vieles darin mit allerhöchster Genugthuung, Lethrus tubereulifrons, die Carabus, Glycia, Synapsis Timolus, Cieind. turkesta- nica, Burmeisteri, Tmesorh. Iris und andere, wogegen Tetracha Klugi und bifasciata ihm entbehrlich gewesen wären, [Krrare humanum! ich hatte geglaubt, die jung- fräuliche Reinheit dieser unverfälschten Amazonen würde meinem alten Freunde einen euphrasischen Augentrost bereiten, und er tractirt sie so despectirlich! Aber das Brot der Rache ist bereits gebacken, denn er bietet mir Neptunides polychloros an, eine sansibarische Vestalin, von der ihm meine Sammlung 10 Exemplare „de toutes les couleurs* vorführen könnte!] G. Weymer Elberfeld 28. October bittet um einige Bücher aus der Vereinsbibliothek. Das vierte Heft der von P. Maassen und ihm herausgegebenen Beiträge zur Schmetterlingskunde ist eben beendet. Th. Kirsch Dresden 28. October erfüllt meine Bitte um Mittheillung der in dem Königl. Zoologischen Museum befindlichen Typen von Carabus cicatricosus (songaricus) und Callisthenes elegans, die ich mit Turkestanern zu vergleichen wünschte. Auch der beigefügte Typus von Callisth. Karelini aus Fischer- Waldheim’s Sammlung war sehr willkommen. Exe. van Lansberge Paris 29. October zeigt den Ab- gang einer Sendung an mich an. Vorläufig wird .er seine Sammlung noch auf die Familien beschränken, die er einstweilen auserkoren hat; das systematische Combiniren seines früheren, schon reichhaltigen Materials mit dem ansehnlichen Zuwachs aus der ehemals Mniszech’schen Collection wird viel Zeit in Auspruch nehmen. Er be- dauert, daß er nicht zuhause war, als Dr. Anton Dohrn ihr besuchen wollte. Seiner Sendung für mich sind einige Orthoptera für Dr. Heinrich D. beigefügt; des- gleichen zur Revision sein Paussidenbestand. . Hauptm. ,‚W.. Balassoglo Petersburg 24. October hat das „homöopathische Döschen“ richtig erhalten, welches 123 Oberstlieut. v. Hedemann bei der Durchreise so freundlich war, zur Bestellung zu übernehmen: Die Carabus festivus darin waren von’ strahlender Schönheit, und einige der blinden Höhlenkäfer ihm neu. Mit dem Dampfer „Stettin“ wird er eine Sendung abschicken. [Sie ist am 2. Nov. wohlbehalten eingelaufen und enthält mancherlei schätz- bare Spezereien z. B. Rhampholyssa, Synapsis 'Tmolus, 2 sp: Callisthenes, Carabus aus Iırkutzk, Dorcadion dimi- diatum, Onthophagus speculifer Solsky, einige der seltneren Arten Blaps und einige Phytophagen ohne Namen, bei denen es als merkwürdig gelten kann, daß sie an der Schneegrenze über 12,000 Fuß Höhe gefangen sind.] Ein Paar neue Cleoniden hat Faust zu beschreiben über- nommen. Ein neuer Pytho, allerdings dem depressus ver- dächtig ähnlich, wurde unter der Rinde von Pinus Schrenckiana betroffen. Frage, ob mir mit unbestimmten Rhizotrogus aus der Kirgisensteppe gedient wäre, die freilich mit Ausnahme zweier Unicate weder. durch Form noch Farbe etwas ausgezeichnetes böten? [Meine Schwär- merei für Maikäfer, große und kleine, war schon in meinen Kinder-Jahren nur mäßig, und hat seit meinen entomophilischen durch die übkerschwemmende Synonymie der Gattungs- und Arten-Namen dieser Wurzelfresser in keiner Weise zugenommen.] 40. Derselbe 2. November erhielt die eine meiner Sendungen in gutem Zustande, und begrüßte mit gleichem Wohl- gefallen die Riesen Megasoma Hector, Acanthophorus serraticornis, Stypotrupes, Oryctes, Batocera, Neptunides, wie die Zwerge Amaurops, Leptinus, Claviger longicornis. Die zweite Sendung ist des Eises der Newa.wegen nur bis Kronstadt gekommen, aber er hat bereits Vorsorge wegen .des Transports getroffen. Für den Tausch im nächsten Jahre wird er sich „bis an die Zähne bewafinen.“ 41. Custos E. Hofmann Stuttgart 1. November fragt an, ob 42. ich geneigt, eine ziemlich große Sendung aus West-Afrika zu. bestimmen? [Soweit meine Kräfte reichen, herzlich gern. Nur wird das bei den kuzen Tagen und meist mangelhaftem 'Tageslichte nicht rasch absolvirt werden können. ] Dr. Ackermann Cassel 3. November hat in den unter Kreuzband einlaufenden Jahresbericht des Vereins für Naturkunde pro 1881 eine Species Chrysomelide ein- geklebt, um deren Namen er ersucht. Obwohl die Post 124 43. 44, 49. 46. etwas grausam mit diesem Blumenkäferchen umgegangen war (das eine Exemplar total zerquetscht, das andere platt gedrückt), ließ sich aus letzterem unschwer Melasoma (Lina) aenea L. constatiren. C. Ritsema Leyden 5. November fragt bei mir an, in wessen Besitz die von Dr. Haag hinterlassene Heteromeren- Sammlung übergegangen? [Herr Clemens Müller in Dresden hat sie gekauft.] Ob ich Jemand wisse, dem man die Sumatraner Arten dieser Familie zur Bearbeitung anvertrauen könne? ob die Haag’sche Sammlung mit Arten von den Sunda-Inseln reich ausgestattet gewesen? [Es ist mir nicht erinnerlich.] Er hatte sich bereits an den rühmlichst bekannten F. Bates gewendet, aber von ihm den bedauerlichen Bescheid erhalten, daß er wegen Kränklichkeit die Beschäftigung mit Entomologie gänzlich habe aufgeben müssen, und seine Collection an das British Museum verkauft habe R. hat kürzlich eine Naturaliensendung aus Liberia erhalten, welche endlich auch mal Coleoptera brachte Er wird sie erst über- sichtlich ordnen, und mir dann, wenn es mir genehm, eine Partie Determinanda zugehen lassen. F. Will (vergl. No. 22) schreibt am 14. October vom Bord des Equateur (15 ° nördl. Breite) daß aus der ge- träumten afrikanischen Exceursion an der Küste von Dacar leider nichts werden kann, weil in Dacar eine bösartige Fieber-Epidemie herrscht, und den Passagieren des Dampfers das Landen nicht gestattet wird. Daß die französischen Doctoren hier das Schiff verlassen, bedauert er schmerz- lich, denn es waren prächtige Leute, mit denen sich sehr gut verkehrte. Bei der bereits herrschenden Tropenglut (30 ® im Schatten) müsse er die vortrefflichen Ventilations- Einrichtungen des Dampfers dankbar anerkennen. Wieder- holtes Rühmen der guten Verpflegung und Behandlung. Dr. Knoblauch Halle 2. November (vergl. No. 31) ist mit meinen Vorschlägen einverstanden und sendet für die Vereinsbibliothek außer den bereits früher besprochenen acht speciell entomologischen Separatis noch die Hefte X bis XVII der Lep.-Carol. Publicationen. Marquet Toulouse 6. November ist hocherfreut, daß ich ihm den sehnlichst gewünschten Carabus planicollis in sichere Aussicht gestellt habe, und schickt mir den Status seines Caraben-Bestandes. [Er wird es hoffentlich nicht ! übel deuten, daß ich ihm außer dem „Läufer vom Eisernen ) 125 Thor“ noch ein Paar andere unverächtliche Species bei- gesteckt habe.] Unser Freund und College Lichtenstein ist eben in seinen spanischen Weinbergen mit der Lese beschäftigt. 47. Dr. Niekerl Prag 4. November hat endlich von seinem Freunde H. in Greymouth (New-Zealand) als Lebens- zeichen ein Schächtelehen mit Käfern erhalten, und bietet mir davon eine Auswahl. Es sind meist Minutien. [Erstens habe ich, wenn überhaupt hierbei von Vorliebe oder Miß- liebe die Rede sein kann, eher eine bedenkliche Indifferenz gegen gewisse coleopterische plumpe „Mast-Ochsen“, und habe mich stets gefreut, wenn mir gut gehaltene Micra zugiugen, doppelt gefreut, wenn sie aus bewährten Händen kamen, wie z. B. Trichopterygier von Matthews, Minutien von Raymond, Reitter und Andern: Zweitens haben die neuseeländischen Käfer von jeher für mich einen eignen, physiognomischen Reiz besessen, den ich noch heute empfinde, wenn ich in meiner Sammlung die malerisch costumirte Hexatricha (Lamia) pulverulenta Westw. an- sehe. Drittens sind Typen von White und Sharp darunter, Beide als verdienstliche Arbeiter im neuseeländischen Weinberge bekannt.] N. wünscht für einen Freund etliche Car. marginalis und fragt, ob die von mir erhaltene Himalaya-Cetonie schon beschrieben sei? [Frh. v. Harold hat sie als C. Dohrni beschrieben, aber ich erinnere mich nicht, wo.] 48. Dr. Geo. H. Horn Philadelphia 23. October hätte mir schon eher geschrieben, aber er hatte in der letzten Zeit vielerlei, was ihn beschäftigte und lebhaft in Anspruch nahm. So unter andern belehrte ihn die genauere Unter- suchung eines von mir ihm gesendeten Mierotyphlus, dal deıselbe weit getrennte Hintercoxen habe, ein Charakter, den er mit Anillus theilt, und der nicht oft bei den Carabiden vorkommt. Folglich ein Kriterium, welches Anillus, auch abgesehen von den Augen, von Bembidium scheidet. Schon in seinen Silphidae hat er darauf hin- gewiesen, daß alle augenlosen Gattungen derselben aus- einander liegende Hintercoxen haben: nun trifft dies auch bei den Carabiden zu mit Ausnahme der Anophthalmus, von denen einige aber teste Schaufuss phanerophthalmische Anophthalmen sind. In seiner neuen Arbeit über Carabidae zieht H. die Gattung Gynandıomorphus ein, weil sie genau zwischen 126 den nordamerikanischen Anisodactylus-Gattungen Dichirus und Tripleetrus steht. Binnen kurzem wird er mir diese Arbeit einsenden; er ist darauf gefaßt, daß sie einigen polemischen Staub aufwirbeln wird. Nach H’s. Ansicht kamen die verschiedenen Versuche, das Carabiden-Problem zu lösen, welche Schiödte, Schaum und Chaudoir machten, alle bis auf einen gewissen Punkt, ohne doch wesentlich zu ändern, was Lacordaire und Leconte schon vorher geleistet hatten. Nun. wird es wohl heißen: „weshalb will denn der Amerikaner sich um diese vorzugsweise europäische Systematik bekümmern?“ und H. schließt mit der ergötzlichen Anekdote, wie ein Irländer auf dem Jahrmarkte zu Donnybrook als Princip den Rath gab: „whenever you see a head, hit it!“ — „sobald Du irgend einen Kopf siehst, schlag drauf!“ — nur daß statt head — error zu lesen sein wird. Auf seinen Besuch bei mir im Jahre 1882 freut er sich schon jetzt. Wenn Sie, meine Herren, der vorgetragenen Correspondenz noch die hinzurechnen, welche von den vielen Lepidopterologen unsers Vereins mit unserm Professor Zeller direet geführt wird, so ergiebt sich daraus, daß es den Vereinsbeamten an dauernder Beschäftigung nicht gebricht. Als neue Mitglieder beehre ich mich, vorzuschlagen: Herrn von Semenow, Excellenz, Präsident der Kais. russischen geographischen Gesellschaft in Petersburg. - Heinr. Witzenmann in Pforzheim. - Aug. Hoffmann in Hannover. Diese Vorschläge wurden genehmigt, desgleichen der be- antragte Austausch mit der Leopoldina-Carolina, und die bis- herigen Vereinsbeamten wurden durch Acclamation bestätigt. Wie üblieh beschloß ein gemeinsames, heiteres Mahl das Fest. * Leider kam die in No. 38 der Brief-Registrande ange- kündigte Sendung Lansberge’s erst am Morgen des 7. November in die Hände des Unteszeichneten. was er bedauerte, weil 8. Excellenz allerlei Excellentes, auch für Nicht -Coleopterologen Schauenswerthes gesandt hatte. Namentlich waren drei Bupre- stiden wahre Schaustücke für Laien, eine blaugrüne Riesin von Sternocera mit ‚borstigem T'horax aus der modernen Loealität „Afriea interior“, eine Catoxantha nigricornis Deyr. (Sumatra), 127 Mniszechi Deyr. (Banca), ferner zwei willkommene Typen der sehönen Chrysochroa bimanensis Lsbg., Diceros borneensis Wallace (Banea), Necolamprima n. sp. oder var. von Adolfinae Gestro (Arfak), eine Anzahl hübscher Longieornien, Eupholus Bruyni (Arfak), eine Reihe meist gut erhaltener Callirhipis und Rhipieera, und (last not least) zwei Decaden Paussiden. Wenn letztere mir auch nicht zum Eigenthum überwiesen, sondern zur Revision anvertraut sind, so werden doch einzelne darunter voraussichtlich im Tausche zu erlangen sein. Jedenfalls war die Sendung eine des freundlichen Gebers würdige. Auch für Dr. Heinrich D. war eine Schachtel mit präsentablen Ortho- pteren beigegeben. Dr. C. A. Dohrn. Intelligenz. Soeben ist erschienen und durch die k. k. Hofbuchhandlung Vinzenz Fink in Linz a./Donau zu beziehen: Rupertsberger, Biologie der Käfer Europa's. Eine Uebersicht der biolog. Literatur, gegeben in einem alphab. Personen- und systematischen Sach-Register nebst einem Larven-Cataloge. 295 Seiten groß 8%. Preis M. 6. Anzeige. Die vierte Lieferung der Beiträge zur Schmetterlingskunde von Maassen und Weymer ist im September dieses Jahres erschienen und zum Preise von 3 Mark von jedem der Unter- zeichneten zu beziehen. Dieselbe enthält 10 uncolorirte Tafeln exotischer Saturniden in Groß-Quart-Format. Elberfeld, October 1881. P. Waassen Gustit. Weymer. Calwer's Käferhbuch, eleg. Orig.-Einb., wie neu, für M. 12,00 abzugeben. KM. Beyer, Neustettin. Die jetzige Adresse des Generalmajors Herrn Freiherrn von Nolcken ıst Riga Georgenstr. No. 8. 128 Inhalt: Rosenhauer: Käferlarven $S. 3—32. Dohrn: Mitglieder- Nachtrag $S. 33. Neujahrs-Moral S. 34. Staudinger: Lepidoptera Central-Asiens (Schluß) 8. 35— 78. Dohrn: Literatur (Sahlberg, Cordoba, La Gileppe, Zool. Soc.) $. 79—86. Plötz: Hesp. Eudamus (Schluß) S. 8”—101. A. Hoffmann: Cidaria vittata S. 101. Dohrn: Exotisches 8.102—110. Gronen: Südamerik. Honigbienen $. 110—113. Dohrn: Lückenbüßer S. 114. Stiftungsfestrede S. 115. Intelligenz Sat. Ausgegeben: Ende November 1881. Wr man nn n anna a“ w u AN, - Entomologische Zeitung | herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin. Redaction: In Commission bei den Buchhandl. EN Leis Fr. Fleischer in Leipzig und R. Fried- C. A. Dohrn, Vereins-Präsident. Binder & Sohn an Dein, No. 4-6. 43. Jahrgang. April-Juni 1882, Käfer-Larven beschrieben von Professor osenhauer. (Fortsetzung und Schluss.) 32. Dorytomus punctator Herbst. In den Kätzchen der männlichen Salix eaprea kommen die Larven dieser Aıt vor, und ich fand sie bei Erlangen in einem Garten auf einem einzigen großen Baum mit herrlichen Blüten häufig vom 4. April an; aber auch auf hohen Bergen bekam ich sie in denselben Blüten. Sie gingen vom 29. April an aus den Kätzchen hervor, begaben sich in die Erde, um sich eine Hülle zur Verpuppung zu bereiten, und erschienen daraus als Käfer vom 26. Mai an. — Die Larve ist 21], L. lang und fast 3/, L. breit, nach beiden Körperenden verschmälert, unten flach, oben gewölbt, stark glänzend, schwefelgelb, überall, namentlich an den Seiten, mit ziemlich langen, blassen, weichen Haaren sparsam besetzt; das Aftersegment verflacht, seitlich mit einem beinartigen, kleinen Lappen. Der Kopf ziemlich klein, braunschwarz, sehr glänzend, ebenso die schwarze, ver- hältnißmäßig große, etwas erhabene, hornige, quere, in der Mitte getheilte, sehr glänzende Platte auf dem Prothoraxring. Der Kopf glasig, fast durchscheinend, Scheitel mäßig gewölbt, die Stirn mit einigen sehr deutlichen Eindrücken, Scheitel- und Gabellinie sehr deutlich und hell. Kopfschild und Lefze schwarz, Öberkiefer braun, Kehle blaß. Am Körper sind die Keilwülste deutlich, aber ziemlich flach, die Fußwülste schwach, die sehr I 130 ausgeprägten Seitenwülste haben zwischen sich eine deutliche Längsvertiefung. — Die Larve ist sehr beweglich und biegt sich gerne ein. Liparus coronatus schmäler, die Larve mißt 4A L. in der Länge, 2 L. in ihrer größten Breite, mattweiß, an den Enden wenig schmäler, stark eingebogen, am Kopf sehr wenig behaart, Kopf klein?, hellbraun, gewölbt, Augen erkennbar?, nach dem Scheitel eine tiefe? eingedrückte Linie, die Schenkel der Gabellinie deutlich? sichtbar. Die Stirn dunkler braun?; desgleichen das Kopfschild?, das mit kleinen, honaniden Erhöhungen bedeckt ist. Oberlippe braun, kr: äftig, desgleichen der Oberkiefer. Die Brust wenig stärker entwickelt als der übrige Körper; auf der Vorderbrust eine glänzende, hornartige Platte, von derselben Farbe wie der übrige Leib. Fußwülste schwach? entwickelt, Keilwülste?, Luftloch- und Unter- wülste deutlich und letztere stark gebildet. Der Hinterleib bis an sein stumpfes Ende ziemlich gleich breit. Die Stigmen deutlich wahrnehmbar. [Buchstäblich nach d. vorliegenden Mser. Red.] 33. , Apion angustatum Kirby. Im Juni entdeckte ich die Larve dieses Käfers in den Stengeln von Centaurea eyanus (der Kornblume) in Getreide- feldern. Am 26. Juni fand ich erwachsene Larven, Puppen und einzelne Käfer. Die Larve frißt 3 bis 5 Zoll über der Wurzel den Stengel innen aus und es liegt hier, nach unten immer mehr, Wurmmehl angehäuft. In dem harten Theil über der Wurzel, selten weiter oben, bereitet sie sich eine 11/, L. lange, schmale, an beiden Enden mit Wurmmehl verstopfte Wiege, und die Puppe steht aufrecht. Die Larve ist sehr be- weglich, nußfarben bräunlichgelb, matt glänzend, eylindrisch, an beiden Enden fast gleich breit, sich einkrümmend, 11/, L. lang und 1!/, L. breit, nackt, oder nur sehr sparsam behaart, mit Ausnahme des Kopfes, auf dem ziemlich viele, blasse Borstenhaare stehen. Dieser mäßig groß, länglichrund, hell- bräunlich, etwas glänzend, die Scheitellinie deutlich, namentlich gegen vorn, der Stirnrand, die Lefze und die Mundtheile braun. Das Auge hinter der Oberkieferbasis sehr klein, dunkel, die Fühler als eine Spur vorhanden. Die Fußwülste stark, die andern wenig ausgebildet. Hinterleibsende stumpf, abgerundet. Auf dem Prothoraxring steht in die Quere eine schmale, glän- zende Chitinplatte, die von der Körperfarbe fast gar nicht ab- sticht. Die Puppe ist 1 Lis 11/, L. lang, weiß, der Hinterleib . mattglänzend, undeutlich, auf Kopf-. und Halsschild deutlich, behaart. Der Vorderkörper schief, gegen vorn und unten ge- Ba ne a 131 _ neigt. Der Kopf mäßig groß, der Rüssel kräftig, etwas rauh, herabgelegt, die Fühler gegen die Seiten gewendet, sie, wie das Halsschild und die Flügel glänzend. Das Halsschild oben in der Mitte gegen vorn mit einer vertieften Rinne. Die Ober- flügel lang, stark längsfaltig, die hintersten Beine bis an die Kniee ganz verdeckend, die untern, schmalen, ziemlich weit vorragend. Der Hinterleib gegen das Ende stark verschmälert, auf der Oberseite des letzten Gliedes mit zwei, nach oben und außen gerichteten und hier fadenförmig werdenden Spitzen. 34. Tapinotus sellatus Fabr. Im Wurzelstoek von Lysimachia vulgaris, wo sie sich Gänge frißt, findet sich die Larve. Sie ist im Juni halbwüchsig, zu Ende des Juli erwachsen, sehr gestreckt und wenig ein- gebogen, fast eylindrisch, 21/, L. lang, 2; L. breit, wachsweiß, matt, kaum etwas behaart, die drei Brustsegmente etwas stärker entwickelt, auf dem ersten oben quer ein sehr deutliches, blasses, glänzendes, in der Mitte von einer Linie durchschnittenes Rückenschildchen, die Fußwülste deutlich, an der Spitze zitzen- artig, sonst ohne Auszeichnung. Die Hinterleibsegmente ge- wölbt, die mittlern oben mit undeutlich kantigem Hinterrande. Keilwülste schwach, von den Seitenwülsten die Luftlochwülste gut entwickelt. Das Körperende stumpf, von einigen runden Tuberkeln umgeben. Die Stigmen äußerst klein, das erste, größere, seitlich am ersten Brustring. Der Kopf ziemlich groß und etwas vorstehend, länglichrund, unten blaß und weich, sonst hornig, lebhaft rothbraun, glatt, sehr glänzend, oben an der Basis dreieckig ausgeschnitten, der Scheitel gewölbt, -mitten von einer tiefen Linie durchzogen, die sich auf der gewölbten Stirn in die Gabellinie theilt, zwischen dieser 3 bis 4 flache Vertiefungen, das Kopfschild klein, lederartig, die Fühler klein, eingliedrig, in der Fühlergrube versteckt, die endständige Borste über den Oberkiefern hervorragend. Augen als zwei über ein- ander liegende, schwarze, unter dem Mikroskop violett er- scheinende Punkte über den Oberkiefern. Oberlippe herzförmig, vorne häutig, hinten hornig, durch eine häutige Membran mit dem Kopfschild beweglich verbunden. Von der Basis der Oberlippe bis zu ihrem freien Rande, welcher mit kurzen und dicken Börstehen ziemlich stark bewimpert ist, erstrecken sich in der Mitte zwei etwas divergirende, hornige Leisten, welche vorne an ihrer Innenseite je eine starke, gegliederte, taster- ähnliche Borste haben, ähnlich wie bei Ceuthorrhynchus, nur viel länger entwickelt. Die Oberkiefer scharf, pyramidenförmig, _ dreikantig, an der Spitze gespalten, zweizähnig, an der Kaufläche 9# 132 mit einer Einbuchtung, welche fast die ganze obere Hälfte en- nimmt und nahe der Mitte der Fläche einen stumpfen Höcker erzeugt; der Gelenkkopf eingeschnürt, zugerundet. Die Unterkiefer haben einen eylindrischen Stamm, welcher einen zweigliedrigen Taster trägt: das erste Glied etwas breiter als lang, das zweite nur wenig länger und halb so breit, die Lade nach oben frei, fast das Ende der Taster. erreichend, mit abgerundeter und mit dieken Borsten bewimperter Kaufläche. Die Angel dreieckig, kurz, mit seicht ausgehöhlter Gelenkfläche. Die Unterlippe vorn dünnhäutig, herzförmig, an den übrigen Rändern hornig; die Taster sehr deutlich, zweigliedrig, das erste Glied etwas konisch, breiter als lang, das zweite fast gleichlang, und um 1/, schmäler, weit aus einander stehend und an den Außen- rand gerückt. — Die Verpuppung erfolst von Ende des Juli an zwischen Abnagseln im Wurzelstock. Die Puppe ist 21, L. lang, weiß, etwas fettig glänzend, sparsam auf dem Vorder- körper oben mit blassen Haaren besetzt, an beiden Enden stark zugespitzt, der Rüssel mäßig lang, herabgelegt,' neben ihm die Fühler; die Vorderbeine etwas flach, ziemlich gegen einander gerückt,‘ von den hintersten nur die Kniee und die Tarsen- spitzen sichtbar; die Flügel wenig weit hinabreichend, die untern gegen innen gut über die obern, sehr faältigen, hervor- schauend und nach innen die Brust freilassend; unten vor der Spitze des Hinterleibes der Länge nach je drei kleine, blasse Höcker; am Ende einige Haare und zwei kurze, blasse, außen hornige, scharfe Dornen. — Der Käfer entwickelt sich vom 22. August an, ist anfangs blaßgelb, dann röthlieh, braun und färbt sich erst nach einiger Zeit ganz aus. 39. Gymnetron asellus Grav., cylindrirostre Gyll. ‘Nur an einzelnen Plätzen um Erlangen, z. B. am Kanal, besonders aber auf dem Gießberg bei Dechsendorf, fand ich die Larven dieses Insects in kräftigen Stengeln des Verbaseum thapsus. Durchschnittlich sind sie zu Anfang des August aus- gewachsen und verpuppen sich; die Käfer erscheinen im Sep- tember. Ich habe aber schon im August vollkommene Käfer beobachtet und Puppen, welehe dann wohl überwinterten, noch im November angetroffen. Die Larven leben in Menge im Innern der Stengel, eine breite Hand vom Boden aus in ihnen, und hören eine Spanne lang vor ihrem Ende auf, wo sie nester- weise sich beisammen finden und so häufig, daß ich auf zwei Spannen Länge ca. 120 Stück von Puppen und Larven zählte. ‚Die Larve frißt nur eine Höhle aus und tapezirt sie rund her- um mit ihrem Kothe, so daß die Höhle schmutzig graubraun 433 B erscheint und etwa 2 L. im Durchmesser hat, wo dann die - Entwieklung stattfindet. Die Larve ist wie die Puppe sehr lebhaft und bewegt sich ruckweise. . Sie ist 23[;—3 L. lang und 13/;, L. breit, gelblichweiß, mattglänzend, sparsam mit feinen, weißen Härchen besetzt, oben gewölbt, unten etwas verflacht, Kopf und Hinterleibsende herabgezogen; die Segmente seitlich stumpf vorstehend. Der Kopf klein, gelbbraun, sehr glänzend, Scheitellinie ziemlich stark, Gabellinie schwach und blaß, auf der Stirn einige tiefe, runde Eindrücke, Kopfschild und die quere kleine Lefze stark gewölbt, die Kiefer schwärz- liehbraun. Der Körper nach hinten sehr verschmälert, das . letzte Glied stumpf, zugespitzt, die Fußwülste sehr stark und zitzenartig vorstehend, Keilwülste sehr deutlich, ebenso die - Luftloch-, weniger die Unterwülste. Die Puppe verhältniß- - mäßig groß, 22, L. lang, 12; L. breit, oben gewölbt, nach hinten herabgebogen, auf Kopf und Vorderbrust sparsam be- haart, der Hinterleib weiß, matt, der übrige Körper gelblich, glänzend. Kopf klein, Rüssel stark und etwas höckerig, nach dem Geschlecht länger oder kürzer, die Fühler zwischen Vorder- und Mittelbrust gerade, nach außen gelegt, Beine und Flügel kräftig, von den hintersten Beinen nur die Kniee sichtbar; die Vorderflügel stark rippig, stumpf abgerundet, die hintern nur halb so schmal, abgerundet und etwa 1/, Linie vor jenen vor- sagend. Am Vorderrande der Vorderbrust stehen gerade nach oben zwei kräftige, schwarze, hornartige Spitzen; unten neben dem After, wo zwei helle, hornige Flecken liegen, bemerkt man zwei kleine, braune, hornige Spitzen und am Hinterleibs- ende oben einen kurzen, weißen, weichen, röhrenartigen Fort- satz. Die Hinterleibsegmente sind sehr deutlich getrennt, schienenartig, die etwas erhöhten Stigmen zeigen einen braunen, hornigen Ring und auf der Unterseite des Hinterleibes sieht man zwischen den einzelnen Segmenten einen braunen Quer- streif. Vor der völligen Entwicklung wird die Puppe auf dem Hinterleib trübe bräunlichgelb, die Augen, die Kniee, der Rüssel und die Oberseite der Vorderbrust braun. 36. Magdalis aterrimus Fabr., stygius Gyll. Ueber das Vorkommen dieses Käfers auf Ulmus ecampestris - ist vielfach berichtet, z. B. in Kaltenbach’s Pflanzerf. 152, Annal. de France 1876 p. 234, Ratzeb. I. Nachtrag z. s. Forst- insecten $. 29, beschrieben ist aber die Larve nicht. Zu Ende des Mai bis in die Mitte des Juni habe ich den Käfer sehr häufig auf der Rüster beobachtet, wo er im die Blätter viele kleine, etwas zackige Löcher frißt. Am 16. Juni x . ’ 5 ET A WERE N IN Naar San A BE NBAIE FT E ee char a x \ a 3 \ z, X > Bi gr i EDEN ER a RE: VL “4 l b [ R E RER We ar Pi. 1 f } Pr BR N Kr . en Kr MR 134 } 5 | | | i I } s x . K“ - bemerkte ich ein Weibehen beim Ablegen der Eier. Dazu bohrt es an einer weicheren, rissigen Stelle am Grunde eines Aestchens seinen Rüssel bis an die Basis desselben ein, ohne Holzmehl herauszuschaffen. Zu dieser Arbeit braucht es unge- fähr 30 Minuten Zeit. Während dieser sitzt das Männchen in Begattung auf dem Weibchen. Nach diesem Akt zieht es den Rüssel aus der Oeflnung, dreht sich um und lest ein Ei hinein, womit es in 1—11!/, Minuten fertig ist. Darauf kehrt es sich wieder um, befühlt mit dem Munde die gemachte Oefinung, beißt deren Ränder ab und schiebt das Abgenagte in das Loch, damit fortfahrend, bis dasselbe ganz ausgefüllt und der übrigen Fläche gleich ist, wozu etwa 20--25 Minuten nöthig sind; alsdann kehrt es nochmals um, drückt und ebnet mit der vorgestreckten Legeröhre das Loch und läßt in Unter- brechungen einige Tröpfchen einer hellen, durchsichtigen Flüssig- keit auf die Oefinung träufeln, um sie ganz sicher zu verschließen. Diese wird zu wiederholten Malen noch befühlt und endlich die Stelle verlassen. Die Operation dauert mehr als 1 Stunde, und dabei läßt sich das Weibehen nicht leicht stören. Die Larven fressen Anfangs nahe bei einander in der Rinde und verwandeln dieselbe großentheils in braunschwarzes Wurmmehl; später machen sie sich Gänge auf dem Splint, die zahlreich neben einander liegen, sich oft schlängeln, 2—-3 Zoll lang und gegen das Ende über 1 Linie breit sind, Hier frißt sich die Larve im Frühlinge eine längliche Wiege und verpuppt sich. Die Larve ist lebhaft weiß, glänzend, an beiden Körperenden nur sparsam behaart, namentlich bemerkt man einzelne Haare auf dem Kopf und den Fußwülsten. Sie ist bis fast 2 L. lang und über 3/, L. breit, die Brust viel breiter als der 'Hinterleib, welcher nach hinten schmäler und dünner wird, unten verflacht, oben gewölbt, am Ende abgestumpft. Der Kopf klein, gewölbt, stark glänzend, ohne bemerkbaren Augen- punkt, von der hellen Farbe des Körpers, die vertiefte Mittel- linie deutlich und weit herabgehend, die seitlich entsendete Linie schwer zu erkennen; das Kopfschild weiß, die Oberkiefer kräftig, kurz, am Grunde braun, an der Spitze schwarz, die Taster hell. Hinter dem Kopfe befindet sich eine Blase, wie bei Scolytus, was schon Kollar in seiner Naturgeschichte der schädlichen Inseeten pag. 274 erwähnt. Die Fußwülste sind stark vortretend, am ersten Brustring das Stigma deutlich; die _ Keilwülste ziemlich klein, ebenso die seitlichen Luftloch- und Unterwülste. Die Larve krümmt sich gerne zusammen. — Die Puppe 11/,—2 L. lang, ®/, L. breit, weiß, glänzend, am Hinterleib matter, sehr fein und undeutlich behaart. Rüssel 4135 herabgelegt und bis zu den Mittelbeinen reichend; die Fühler gegen die Mittelbrust nach außen gelegt; das Halsschild seitlich am Vorderrande mit einem starken, spitzen, vorragenden Wulst; die Unterflügel ziemlich weit über die obern, wenig faltigen, vorragend, am Ende spitz ausgezogen; Hinterleibsegmente seitlich gerandet, das Ende derselben stumpf zugespitzt und unten jederseits mit einem kleinen, spitzen Fortsatz versehen; Be- wegung der Puppe ziemlich lebhaft. — Im Zimmer verpuppten _ sieh die Larven schon Ende des Februar (im Freien 4 Wochen später). Die Käfer entwickelten sich vom 17. März an. Zuerst wurden die Augen, dann die Fühler, die Unterflügel und der Rüssel schwarz, darauf die Beine, die Brust und der Kopf braun; der frisch entwickelte Käfer hat weißen Hinterleib und solche Flügeldecken. Bei diesen und ähnlichen, im Holze iebenden Larven habe ich die Beobachtung gemacht, daß sie, ausgewachsen aus ihren ' Gängen gebracht und frei herumliegend, sich doch in Puppen und dann in Käfer verwandeln, was bei obigen der Fall war, die ich aus Versehen auf einem Schachteldeckel liegen ließ und sie nach 4 Wochen zu Puppen und nach etwa 24 Tagen zu Käfern geworden fand. 37. Magdalis Pruni Linn. Die Larve ist noch nicht genau beobachtet und beschrieben. S. Perris Annal. de France 1876, p. 254. Ich fand sie ein- mal häufig in Aestchen von Rosa canina, so auch Nördlinger, außerdem mehrmals in Prunus padus, wo sie sehr schädlich auftritt und in Gesellschaft der Tetrops praeusta und des Scolytus rugulosus vorkommt. Im December 1877 sah ich in einer Hecke einzelne Aestchen und größere Stengel von Prunus padus, welchen die Rindenhaut rings herum auf- und abge- sprungen war. Darunter bemerkte ich sogleich die Zerstörung dieser Larven. Die Rinde, der Bast und eine Schicht vom Splint war auf ziemliche Entfernung ganz in braunes und grau- weißes Wurmmehl verwandelt, und unter diesem, — oft schon ganz frei und sichtbar — verliefen zahlreich die Larvengänge, welche sehr oft an der Basis kleiner Seitenäste entsprangen, wo auch häufig die Larven saßen und sich verpuppten. Die Larvengänge sind bis 3 Zoll lang, laufen häufig dicht neben einander, werden immer tiefer, in den Splint gehend und fast 1 L. breit, und an ihrem Ende liegen die Puppenwiegen. Diese Wiegen sind 2 L. lang und 1 L. breit und tief im Splint. Ein stark befallenes Aestehen ist der ganzen Länge nach mit Gängen und Wiegen besät. Kleine, dünne Aestchen werden größtentheils von den Larven aufgezehrt, so daß sie beim An- fassen gleich abbrechen. Die wenig bewegliche Larve ist 12)3 L. lang, oft viel kleiner, 3/, L. breit, weiß, mäßig glän- zend, an beiden Körperenden und nach hinten seitlich mit ‚einigen zarten, weißen Haaren besetzt, mäßig stark eingebogen, vorn viel breiter, hinten stumpf zugespitzt, die Vorderbrust oben stark glänzend und am Vorderrand hornig braun. Sie ist oben gewölbt, unten verflacht. Der Kopf klein, blaß, mäßig gewölbt, sehr glänzend, Augenpunkt und Fühler ziemlich deutlich. Das Stirnschild lebhaft braun gerandet, Mittellinie deutlich, ebenso die abgesendeten Seitenlinien ; Oberkiefer stark, zweizähnie, braun, am Ende schwarz. Fußwülste gut entwickelt, Keil-, Vorder- und Hinterwülste weniger stark, die Seitenwülste, Luftloch- und Unterwülste deutlich vorspringend, quer, länelich; das Stigma zwischen dem ersten und zweiten Brustring deutlich, hellbraun. Bewegung mäßig, die Larve sich gerne einkrümmend und nach vorn sich stark verdiekend. — Die Puppe ist 11, L. lang und über 2], L. breit, auch größer, länglich, vorne und hinten zugespitzt, an Kopf und Brust stark, an den Flüseln und Beinen wenig glänzend, sonst fast matt. Der Kopf etwas vorgestreckt, Rüssel kurz und diek, Fühlerschaft bis gegen die Augen reichend; Halsschild länglich, nach vorn schmäler, ohne deutliche Borsten. Von den Beinen die vordern frei, von den hintersten die Kniegelenke und das Ende der Tarsen vor den Flügeln hervorschauend; diese länglich, die obern streifig, die untern nach innen gut über jene vorragend. Hinterleibsende abgestumpft, die Afterdärme äußerst undeutlich. Die Ver- puppung geschah zu Anfang des April; Entwicklung im Mai, im Zimmer schon von Januar an. Es färben sich braun, dann schwarz: zuerst Rüssel, Fühler, Beine und Flügel, dann Brust und Unterleib. Der aus der Puppe kommende Käfer ist Anfangs weiß, Vorderkörper und Unterseite dunkler, braun, endlich schwarz. Die Flügeldecken bleiben noch lange weiß und zart und färben sich nach ein paar Tagen auch schwarz. Mit der Larve findet sich in den Aestehen häufig auch in sroßer Menge die des Scolytus rugulosus, was das Erkennen jener Anfangs etwas erschwert. Bei letzterer findet man aber immer die von der Mutter angelegten Lothgänge, die oft auch schief und quer liegen. Von da aus verbreiten sich die kleinen Larven sehr zahlreich und dicht neben einander, viel Wurm- mehl unter der Rinde absetzend; die Gänge werden nie so tief wie bei Magdalis, und am Ende derselben bohren sich die erwachsenen Larven sehr häufig gerade in das Holz hinein, so daß beim Zerbrechen eines Aestchens oft viele derselben heraus- 127, ,8 fallen. Die Gänge der. Maedalis sind aber immer sehr tief, kleine Aestehen oft so ausgefressen, daß sie zusammenfallen; die Wiegen liegen immer der Länge nach im Holze flach auf. Endlich will eh noch bemerken, daß mit Hunderten von Mag- .dalis Pruni auch ein Paar Exemplare des M. Cerasi aus dem Holze hervorkamen. 38. Hypera arındinis Fabr. Ueber diese Larve und ihr Vorkommen auf Sium latifolium. finden sich nur ein Paar Worte bemerkt von Boie in der Stett. entom. Zeit. vom Jahre 1850, $S. 359. Ieclhı bekam am 1. August viele Larven, Puppen und Käfer von Herrn Pfarrer Konow, der sie in Mecklenburg auf Betula angustifolia Koch sehr häufig fand. Die ausgewachsene Larve ist: fast 5 L. lang und 1 L. breit, der Larve der Hypera Polygoni sehr ähnlich. Sie ist blaß, chain unten glänzend, wie schlüpfrig, mit wulstartig vorstehenden Segmenten, auf denen nur einzelne schwarze Wärzchen sich finden, die Farbe hier dunkler grün, oft schwärzlich re een oben fast matt, Ueber den Rücken verläuft in der Mitte eine gelbliche Linie, und auf dem Körper, namentlich dem Kopfe, finden sich einzelne schwarze Borstenhaare. Der Kopf ziemlich klein, schwarz, glänzend, länglich, die Scheitellinie sehr deutlich, die Schenkel über dem deutlich geschiedenen Kopfschilde stark vertieft, Lefze klein, hell, die Kiefer schwarz, das Kinn blaßgrün. Ueber dem Oberkiefergelenk zwei deutliche Punktaugen, die bei der Ver- größerung als zwei helle, runde Fleckchen erscheinen. Die Fühler zeigen sich als eine in ein Grübchen eingesenkte Papille, mit einer sehr langen Borste. An den drei Brustsegmenten stehen je ein deutlicher, von einem schwärzlichen Ring um- gebener, und in eine kleine Borste endigender Fußwulst. Auf. jedem Rückensegment in die Quere etwa 10 schwarze, mit einer kurzen Borste bewaffnete Warzen und in dem Keilwulst 2 solehe Warzen, hinter der ersten Warzenreihe auf dem ersten Segment zwei quere, große, schwarze, hornige Flecken. Das letzte Segment klein, gelb, stumpf abgestutzt, mit einem Warzenkranz. Mit Ausnahme des letzten und der drei ersten Segmente haben alle seitlich starke, pyramidenförmige, mit 2 ' längsgestellten Borstenwärzchen bewaffnete schwefel- oder . orangegelbe Luftlochwülste, auf die nach unten eine Reihe von grünen Unterwülsten folgt. Ueber jenen Wülsten steht je ein schwarzer, ziemlich großer Fleck, in dem sich zwei, oder nach dem After zu .nur eine größere Warze finden. Daneben die schwarzen Stigmen. Zur Verpuppung bereitet sich die Larve 138 einen grobmaschigen, gelben, dann bräunlich werdenden Cocon; darauf werden an ihr die Brustsegmente dieker, und nach 3 bis 4 Tagen wird sie zur Puppe, welche in hohem Grade mit dem Hinterleibe beweglich ist, so daß dieselbe, aus dem Cocon genommen, förmlich im Kreise herumtanzt. Die Puppe ist kräftig, 41), L. lang und über die Brust 11/, L. breit, nach hinten zugespitzt, die Bauchsegmente deutlich geschieden. Sie ist grasgrün, am Vorderkörper, mit Ausnahme der hellen Unter- seite der Brust, Flügel und Beine, braun, der Hinterleib matt, außerdem glänzend. Am Halsschild stehen zahlreiche lange Borstenhaare, einzelne an Kopf, Rüssel und Beinen und eine größere Zahl am stumpf zugespitzten Aftersesgment. Der Rüssel ist kräftig, herabgelest, die Fühler über den ersten Beinen liegend, die vorderen sind frei, anliegend, von den hintersten sieht man nur die Kniee und nach innen die Tarsen, sonst werden sie von den breiten, stumpf zugespitzten, sehr faltigen Oberflügeln bedeckt. Die Entwicklung geschieht nach 10—12 Tagen. | 39. ' Hypera trilineata Marsh., var. plagiata Redt. Zu Anfang des Juni entdeckte ich die Larve häufig auf und in den Blüten der Anthyllis vulneraria, welche sie frißt, auf dem Walpurgisberge bei Erlangen. Schon am 8. Juni waren viele verpuppt, und der Käfer entwickelte sich vom 20. Juni an. Da ich auch am 8. Juli im Freien erwachsene Larven fand, so glaube ich, daß eine doppelte Generation statt- finden kann. Die Larve geht madenartig, dabei mit dem Vorder- körper oft hin und her schlagend. Sie ist ziemlich gewölbt, schlank, länglich, ausgewachsen 21/, L. lang und 1/, L. breit, grünlichweiß, in die Quere weißfleekig, an den Seiten und über dem Rücken in einer Längslinie mehr oder weniger heller, fast weiß, matt, rauh, wie grieselig gezeichnet, auf der Unter- seite glänzend und fast durchscheinend, überall mit kurzer, heller Borstenbehaarung bedeckt. Ueber die Rückensegmente läuft eine vordere deutliche und hintere undeutliche Linie von kleinen, schwarzen, stets ein Borstenhaar tragenden Höckerchen, welche gegen das Körperende häufiger werden und auch auf der Unterseite stehen. Die Fußwülste deutlich, stark und zapfenartig ausgeprägt, hell. Der Kopf mäßig groß, sehr glänzend und ziemlich dicht behaart, schwarz, ebenso die Mund- theille, an den Seiten gegen vorn braun, durchscheinend, die Gabellinie sehr deutlich und hell. Die hornige Platte auf dem Prothoraxring grauschwarz, in der Mitte getheilt, klein, oft undeutlich und durchscheinend. Die Stigmen klein, schwarz. ee ra ET Faser 2 N re Ep ah er ee rd f? > ’ er N N ’ 139 ” u Der Körper nach hinten verschmälert, das Hinterleibsende mit etwa 5 stumpfen Höckerchen. Die Seitenwülste wenig stark - ausgebildet. Die Verpuppung geschieht zwischen den Blüten oder auch im Kelche der Pflanze. Das Gespinnst ist weit- maschig, weiß, glänzend. Die Puppe sehr beweglich, nach hinten verschmälert und hier stumpf abgerundet und borstig behaart. Der Leib ist schwefelgelb, oben kurz borstig und höckerig wie die Larve, alle andern Theile grauschwarz; der Rüssel dick, die Oberflügel breit und stark rippig, am Vorder- rande des Halsschildes stehen einige ziemlich lange Borsten- haare. Der frisch entwickelte Käfer ist Anfangs gelblich, mit weißen Flügeldecken; bald werden diese gelb, dann bräunlich, und nach einigen Tagen sind alle Theile ausgefärbt, um welche Zeit das Thier aus dem Gespinnste herausgeht. 40. Tropideres cinctus Payk. In December 1877 bemerkte ich in einer Hecke an ab- gestorbenen daumensdicken und schwächern Aesten des Flieders, (Syringa vulgaris), nackte, von der Rinde mehr oder weniger entblößte Stellen und hier offene, leere Insectenwiegen, 1 bis 2 L. lang und >/, bis 1 L. breit, ziemlich tief im Splint liegend. Weiter solehe Rinden, welche unverletzt geblieben waren, ab- bebend, gewalirte ich, daß die Wiegen durch den Bast bis auf die Rinde gingen, rings herum mit abgenagten, weißen Holz- spänchen verschlossen waren. etwas ähnlich wie die Wiegen von Hedobia imperialis aussalıen, und eine Cureulionen -Larve enthielten. Unter der Rinde fand sich der Bast in breiten und dazwischen oft schmalen Gängen ganz in braunes, hie und da _ auch weißliches Wurmmehl, das fest auflag, verwandelt; oft aber war kaum ein Fraß zu entdecken, und die Wiegen lagen, nur mit durchfressenen Stellen über ihnen, unter dem sonst noch gut erhaltenen Baste. Sehr selten bemerkt man flach auf dem Splint einen wenig langen, der Breite der Larve ent- sprechenden, nur hie und da etwas krumm sich biegenden, bis an die Wiege verlaufenden Gang. Die Larven waren ziemlich häufig, meist einzeln und weit getrennt von einander, oft aber auch mehrere nahe beisammen. Die Larve ist gut beweglich, 1 bis 12], L. lang und bis 3), L. breit, mehr oder weniger orangegelb, glänzend, glatt, am Kopf, dem Vorder- und Hinter- körper, besonders an den Seiten und unten ziemlich dicht mit weichen, gelblichen Härchen besetzt. Sie ist stets nach unten eingebogen, vorn und hinten in der Breite und namentlich in der Dicke verschimälert, biegt sich, herausgenommen, stark mit ‚dem Kopf nach unten, dabei den Hinter- und besonders den 140 Vorderkörper verschmälernd und den Kopf öfter in die. Höhe streckend. Beide Körperenden heller gefärbt. Falten mäßig, aber deutlich, die Seitenwülste, besonders die oberen, sehr deutlich, rund; sie bilden eine, der ganzen Länge nach vor- stehende, kantige Linie. Letztes Segment breit, stumpf, oben mit zwei ziemlich großen, grubenartigen Vertiefungen. Ver- kümmerte Beinchen sind durchaus nicht verhanden. Es finden sich nur 6 warzenartige Höcker, die an ihrer Spitze einen Kranz von 8—10 Borsten tragen. Die Untersuchung muß an lebenden Thieren gemacht werden und ist. schwierig. Die Stigmen sehr klein und blaß. Der Prothorax oben etwas dunkler und consistenter, hornartig, vor jeder Seite mit einer deutlichen Längsfurche. Kopf klein, vorragend, oben flach, mit einigen tiefen Punkten und mäßig tiefer Gabellinie, von Farbe der Vorderbrust; Stirnrand und das gewölbte Kopfschild intensiv braun, ebenso die Basis der mäßig großen Kiefer, welche am Ende zwei scharfe, schwarzgefärbte Zähnchen zeigen. Lefze klein, quer. — Die Puppe (im Zimmer schon im Januar ge- bildet) ist 1—1/, L. lang und bis 2|, L. breit, orangegelb oder blaßgelb, nach hinten stark zugespitzt, spindelförmig, am Vorder- körper glänzend, am Hinterleib matt, unbehaart; der After unten gewölbt, olatt, seitlich mit ein ziemlich ano. dorn- artigen, blassen Endfortsatz. Kopf gewölbt, mit dem breiten Mund und den blassen Tastern auf die Brust herabgelegt, die Fühler gegen oben unter dem Halsschildhinterrand liegend, Vorderbeine kräftig, von gewöhnlicher Form, die hintersten mit den Knieen und den bis zum vorletzten Segment reichenden Tarsen vor den Flügeln hervorschauend, die Vorderflügel faltig länglich, die hintern nur mit ihrer Sa: vor diesen hervor rasend.. Am Halsschilde steht vorn seitlich ein warzenartiger Fortsatz, wie bei den Puppen der bekannten Arten. Sie ist lebhaft und dreht sich in ihrer Wiege herum, bald nach links, bald nach rechts. Zu Anfang des März hatten sich die sehr slänzenden runden Augen schwarz gefärbt; dann wurden ebenso ‚dunkel der Kopf, die Flügeldecken und die Beine; der übrige _ Körper sah schmutzig weißgrau aus und blieb, als der Käfer vom 12. März an seine Haut abstreifte, an diesen Stellen noch einige Tage weich und heller, bis er nach eirca 8 Tagen sich ausfärbte. Im Freien entwickelt sich der Käfer im Mai. 41. Ceuthorrhynchus quadridens Panz. In den Annal. de la Soc. ent. de France 1866 p. 171 steht die Notiz, daß Goureau die Larve in den Wurzeln von Brassica Rapa gefunden habe. Auch Brischke fand in Preußen 44 des Ceuth. eyanipennis, ohne die der einzelnen Arten unter- scheiden zu können. Beschrieben ist aber die Larve nirgends. Ich habe diese häufig in den Stengeln von Brassica oleracea, Rapa und Napus gefunden, die sie, wie die Larven von Ceuth. Napi Koch, arg ausfressen. Am 25. Mai waren sie erwachsen und eingen zur Verpuppung in die Erde, aus der die ent- _ wiekelten Käfer vom 25. Juni an hervorkamen. Die Larve ist gestreckt, sich einkrüämmend, eylindrisch, nach beiden Enden verschmälert, 21, —3 L. lang und bis 1 L. breit, beinfarbig, mattglänzend, nur am Kopf und dem Vorderkörper mit einzelnen blassen Härchen besetzt, die 3 Brustsegmente, namentlich das erste, kleiner, auf dem ersten oben quer ein deutliches, blasses, ungefärbtes, in der Mitte unterbrochenes Rückenschildchen, die Fußwülste klein, rund, Die Hinterleibssegmente gegen die Mitte an Größe zu- und von da, namentlich vor der Spitze wieder abnehmend; Keilwülste schwach; von den Seitenwülsten sind die obern rund, glatt und glänzend, gegen das Körperende an Größe zunehmend; über ihnen stehen auf den Seiten der Mittel- und Hinterbrust über einander noch je zwei solche glänzende Wülste und ebenso in die Quere sehr deutliche oben auf den zwei letzten Segmenten; die Unterwülste auf der Brust deutlich, länglich, matt; das Körperende verengt, abge- stutzt, oben verflacht und mit einigen Börstehen und Höckerchen besetzt, deren äußerstes deutlich und länglich ist. Die Stigmen sehr klein. Der Kopf klein, wenig vorstehend, gerundet, ge- wölbt, braungelb, glatt, glänzend, hornig, unten blaß und weich, oben an der Basis wenig ausgeschnitten, mit-einer seichten Gabellinie durchzogen, die Stirn zwischen dieser mit einer weiten, flachen Vertiefung, vorn honig, braun; Kopfschild quer. Fühler nicht zu sehen. Die Augen sind deutlich zu erkennen als mehrere, kreisförmig stehende, schwarze Pünktchen. Die Lefze klein, herzförmig, vorne häutig, hinten hornig, blaßgelb, seitlich gebuchtet, am Vorderrand mit kurzen Borsten bewimpert, hinter diesem auf der Mitte mit zwei hornigen, tasterähnlichen Körperchen, mit dem breiten Kopfschilde durch eine häutige Membran beweglich verbunden. Die Oberkiefer sind braun, hornig, kräftig, fast pyramidenförmig, zweizähnig, bis in die Mitte gespalten, der innere Zahn an der Kaufläche unterhalb der Spitze ausgebuchtet, die Ausbuchtung mit stumpfen Zähn- hen besetzt, der äußere Zahn in der obern Hälfte an der Außenseite mit einer deutlichen Einkerbung, der Gelenkkopf - klein. Die Unterkiefer mit plumpem Stamm, der nach oben nur wenig schmaler wird, welcher einen 2gliediigen Taster 142 De trägt, das erste Glied breit, fast ein Drittel so lang als der Stamm, das zweite wenig kürzer und halb so breit; die Lade reicht bis zum Ende des ersten Tastergliedes, ist keulenförmig, oben etwas dieker, an der Kaufläche mit kurzen, stumpfen, wenig zahlreichen Börstchen besetzt, an der Kaufläche etwas hornig verdickt; die Angel stumpf, dreieckig, mit gewölbter Gelenkfläche. Die Unterlippe dünnhäutig, herzförmig, hinten mit einer hornigen Leiste eingefaßt, nicht ausgebuchtet, die zwei Taster sehr kurz, undeutlich 2gliedrig, das erste Glied sehr kurz, undeutlich, etwas breiter als lang, das zweite etwas länger als breit, wenig schmaler als das erste. — Die Larven machen sich einen Erdeoeon. Die Puppe ist blaß, weiß, 1!/, L. lang, am Vorderkörper mit einzelnen Härchen besetzt, nach beiden Enden verschmälert, der Rüssel herabgeneigt, daneben die Fühler, die Vorderbeine frei und wie immer liegend, von den hintersten die Kniee und Tarsen zu sehen, die Brust offen, Hinterflügel vor den vorderen faltigen gut vorragend, am Ende des Hinterleibes zwei blasse, scharfe Dornen. 42. Cassida stigmalica Buflr. Am 23, Juli 1876 fand ich in verschiedenen Gärten da- hier auf Artemisia abrotanum, auch im Freien auf Tanacetum vulgare, Larven, Puppen, Puppenhülsen und eben ausgeschlüpfte Stücke dieses Käfers, alle mehr an den nach außen stehenden Stengeln und gegen ihre Spitze sitzend. Es fiel mir sogleich auf, daß die früheren Stände an ihrem Leibesende die abge- streifte, sehr lange Larvenhaut fest und unabfallbar trugen, wie das bei der C; chloris nach Cornelius Stett. entom. Zeit. 1847 pag. 361 auch der Fall ist, deren Larven denen der stigmatica sehr ähnlich sind. Kurze Larvenhäute werden aber auch von manchen anderen Arten getragen, z. B. von C. ferruginea. — Die Larve ist 27/, L. lang und 1!/,, L. breit, länglich, matt, grasgrün; über den Hinterleib verläuft ein breiter, gelbgrüner Streifen, der sich manchmal bis auf den Prothorax fortsetzt, stets bis an das Körperende reicht und mitten durch eine schwarze Linie, das Rückengefäß, getheilt wird, die jedoch nach beiden Enden zu bald aufhört. Gegen den Außenrand dieses Streifens stehen der Länge nach, besonders in der letzten Hälfte, hellgelbe Punkte oder Flecken, wie solche sich auch in der Quere zu zweien oder dreien auf der Mitte des Prothorax zeigen. Zwischen dem hellen Streifen und dem Außenrand der Larve läuft nach vorn bis an den Prothorax eine aus länglichen Flecken gebildete, einer Einfassung zu vergleichende Linie, in der am Hinterleibe die hellen, weißen, erhöhten N Er a a a 1 ZN ee a I a U A a Ta 4 r Aa - U lH Fe a , SCH a x f RR at 2, N, E * . he 4 W \ - S „ \ \ = - . 143 Stigmen stehen. Die nierenförmige Vertiefung ist schwach, glänzend. Der Kopf ist hellgrün, mit kleinen, schwarzen Punkten besetzt, die Kiefer tiefschwarz. Die Randdornen der Larve sind einfarbig blaßgrün, mäßig groß und mit schwachen, kleinen Dörnehen besetzt. Der erste über dem Kopf entspringt mit dem zweiten kleinern, ungedornten aus einer Basis, ist ziemlich lang, schief nach vorn und dann oben nach außen gewendet und hat gegen innen einzelne Dörnchen. Die ersteren nach vorn und außen, die folgenden nach hinten gewendeten Dornen sind fast gleich groß; die am Anfang des Hinterleibes _ wechseln ein paar Mal in der Größe mit einander ab, so daß ein großer und darauf ein kleiner Dorn kommt. Gegen das Körperende werden sie etwas größer und die zwei letzten sind doppelt so lang als der drittletzte.e Die zwei sehr langen, schwarzen Afterdornen tragen die schon um die Seiten des . Hinterleibsendes befestigte, braune, abgestreifte Larvenhaut, welche fast von Körperlänge und sehr auseinander gezogen erscheint, so daß 3 durchscheinende, fensterartige Stellen an ihr zu bemerken sind. Die Unterseite etwas heller grün, einfarbig, auf den letzten 4—5 Segmenten mit hellen Querfleckchen und Pünktchen. Die Beine sind sehr blaß, die Klauen braun. — Die Puppe ist von der der ©. chloris vielfach verschieden. Sie hat ganz dieselbe grüne Farbe, wie die Larve, ist matt, rauh, und mit fast den nämlichen hellen Zeichnungen; über dem Rücken und auf der Unterseite gewölbt. Das Halsschild ist sehr breit, innerhalb des Randes verflacht, dieser wenig erhaben, die Zipfel stark ausgezogen und stumpf zugerundet, gegen den Hinterwinkel schräg abgeschnitten; an diesem steht ein hellgrüner, nach hinten gerichteter Dorn, sonst hat es keine Dornen; oben nach außen jederseits mehrere kleine, helle Flecken, zwei solche oberhalb des Kopfes und zwei große hell- gelbe, vorn mit einer Verlängerung versehene Flecken mitten vor dem Hinterrand des Halsschildes.. Der helle Mittelstreifen auf der Brust und dem Hinterleib wird von Querflecken ge- bildet, wovon je einer neben dem Schildchen, dann größere auf der Basis des Hinterleibes sitzen, die am Anfang seitlich von einem sehr deutlichen, nierenförmigen Flecken begrenzt werden. Weiter nach außen läuft eine helle Fleckenlinie herab, neben der nach außen die erhöhten weißen Stigmen sitzen. Die seitlichen, pfriemenartigen Dornen sind mäßig groß, ohne Seitendörnchen, einfarbig blaßgrün. Die Unterseite ist einfarbig grün, nur die Fühler, der Mund und die Tarsen werden nach nnd nach etwas dunkler. Vor dem Ausschlüpfen des Käfers wird die Puppe am Vorderkörper dunkel oder schwärzlich 144 a N grün. Die jungen Käfer sind hellgrün, mit einem Glasglanz, an allen Rändern oelberün, durchscheinend. Auf dem Hals- schilde stehen an der Basis vor dem Schildehen zwei große, AN gelbe, längliche, innen ausgerandete Flecken und seitlich vor dem Außenrande noch ein unbestimmter, ziemlich großer, heller Flecken. Nach und nach werden die hintern Halssehrld- und vordern Brustränder dunkler grün; nach etwa 3 Tagen zeigen sich an der Flügeldeckenbasis neben dem Schildchen dunkel 'blutrothe Längsflecken, die sich an der Naht weiter herab ausbreiten, und dort in der Vertiefung neben der Naht ‚tritt ebenso die rothe Farbe auf. Die Oberseite ist intensiv grasgrün geworden, und die hellen Flecken auf dem Halsschilde sind verschwunden. Nach weiteren 8 Tagen (6. August) ist das Grün aller Käfer matter, weniger lebhaft geworden; auf den rippigen Erhabenheiten ae der Flügeldeckenbasis zeigt sich ein schöner Messingelanz; die rothen Flecken verschwinden, und die Metallfarbe nimmt zu, geht aber seitlich nicht über die Schulterbeule hinaus und zeigt sich auch auf der Basis des Halsschilde. Bei einem Käfer sah ich bald darauf die ganze Oberfläche mit Metallglanz übergossen, der am stärksten an der Basis des Halsschildes und auf den rippigen Stellen am Grunde der Deckschilde war. Am 11. September waren die Käfer blaßgrün geworden, die Oberseite des Halsschildes ist mit Gold- slanz wie überhaucht, namentlich stark an seiner Basis, ebenso die der Deckschilde. Diese sind um das Schildchen etwas dunkel und hier, namentlich die Basis der rippenartigen Er- höhungen prachtvoll golden, welche Farbe sich auch in ge- ringerem Grade von da nach außen und an der Naht nach hinten (oft undeutlich) fortsetzt. Die Puppenhülle ist schmutzig ‚gelblichweiß, die Ränder des Hinterleibes sind blaß bräunlich. 43. Haltica pusilla Duft., cognata Kutsch., montana Foudr. Am 7. Juni fand ich die Larven in einem Laubwald nicht selten auf den Blättern von Sanguisorba oflieinalis, an denen sie das Blatfgrün oben und unten abweideten. Sie gingen zur Verpuppung gegen Ende dieses Monats in die Erde, wo sie sieh eine kleine Höhlung bereiteten. Ich bemerkte am 9. Juli Puppen, aber auch schon einzelne entwickelte Käfer. — Die Larve ist in der Jugend schwarz, durch die Lupe gesehen, sehr stachelig und dunkel, nach den Häutungen wird sie mehr braun. Ausgewachsen ist sie 2 L. lang, !/, L. breit, lineal- lanzettlich, nach hinten stark verschmälert, graubraun, behaart, jedoch viel weniger, als die Larve von Halt. oleracea, die auch viel dunkler schwarzgrau gefärbt ist. Der Kopf ist u « ? 145 h glänzend schwarz, flach, mit feinen, weißlichen Härchen besetzt. Auf dem Scheitel ein tiefer, runder Eindruck, zwei solche längliche auf der Stirn, die kegelförmigen Fühler schwarz. Der erste Brustring trägt eine gelbbräunliche, hornige Platte; die übrigen Leibessegmente haben ein chagrinirtes Aussehen, welches durch zwei Querreihen kleiner Höckerchen auf jedem Segment, die mit feinen Härchen besetzt sind, hervorgerufen wird. Ganz nach außen und am Seitenrand stehen jederseits zwei größere Tuberkeln, welche mit den, entsprechenden der übrigen Segmente zwei Längsreihen bilden, zwischen welchen die Stigmen liegen. Auch auf der Unterseite stehen solche Höckerchen. Die Beine sind schwarz, hornig, kurz. Puppe 11/5 L. lang, °/, L. breit, gelb, matt, einzeln borstig behaatt. Kopf herabgeneigt, etwas glänzend, klein, auf der Stirn zwischen den schwarzbraunen Augen ein breiter, starker Längskiel, Lefze quer, vorn in die Quere gerandet, Kiefer und Taster braun, Fühler gerundet und auf die Beine herabgelegt. Halsschild mäßig glänzend, überall gerandet, vorn in der Mitte mit einem Längs-, hinten mit einem Quereindruck. Vorderbeine sehr frei, von den hintersten nur die Tarsen. Flügel nicht lang, am Ende abgerundet, die obern längsfaltig, die untern wenig vor- schauend. Hinterleib oben und unten gewölbt, seitlich mit Warzen besetzt, spitz zulaufend, das letzte Glied viereckig vorgestreckt und mit zwei scharfen, ziemlieh langen, borsten- ähnlichen, braunen Spitzen endigend. 44. Clytra salicina Seop., cyanea Fabr. Am 28. August fand ich im hiesigen Juragebirge auf einer Wiese im Grase eine Larve dieses Insects. Ich suchte mit großer Mühe weiter und bekam unter Blättern von Plantago major noch 3 andere Stücke. Sie überwinterten und verpuppten sich im Mai des nächsten Jahres; ein Käfer entwickelte sich am 20. Juni, nachdem er das stumpfe hintere Ende des Sackes ‚sehr zackig weggebissen hatte. — Larvensack fest, kurz, gedrungen, einem Ricinussamen nicht unähnlich, 3 L. lang, 2 L. breit, mit einer stumpfen Rücken- und zwei Seitenleisten, sowie einem schwachen Kiel auf der Bauchseite, wodureh auf dem Querschnitt eine rhomboide Figur entsteht. Die Grund- substanz ist erdfarben, und in der Längsrichtung, besonders auf der Bauchseite, fein gestrichelt. Auf dieser Grundsubstanz liegt wie aufgegossen eine hellere, graugelbe, einem Gypsguß ähnliche Masse, -welche fleckenweise auftritt, besonders an der Rücken- und den Seitenkanten, den Rand der Oefinung und das hintere Ende aber freiläßt. Am hinteren, stumpfen Ende 10 146 stehen zwei dunkle Höckerchen, zwischen welchen die Bauch- und Rückenleisten entspringen. Die Oeffnung liegt seitlich, fast auf die Bauchfläche gerückt. ist kreisrund, 3/, L. im Durch- messer, und hat einen scharfen, etwas vorgezogenen Rand. — Larve sehr langsam, 2 L. lang, trübgelb, wie durchsichtig, glänzend. Kopf groß, gewölbt und seitlich gerundet, rauh, matt und ziemlich dicht, namentlich gegen den Mund, mit kurzen, gelblichen Borstenhärchen bedeckt, rothbraun. Die Beine heller, graubraun; der halbmondförmige Fleck auf dem ersten Segment sehr glänzend, schwärzlichbraun, an den Seiten mit einigen Borstenhärchen besetzt. 45. Clytra 6-punctata Scop., longipes Fabr. Aus Siebenbürgen bekam ich in Mehrzahl die Larven dieses Käfers in ihrem sehr merkwürdigen Sacke. Sie waren jeden- falls unter Steinen gesammelt worden. Das vollkommene, von mir erzogene Thier fraß ein ziemlich großes Deckelstück mit stark zackigen Rändern ab. Der Larvensack hat ungefähr die Gestalt eines Kruges, dessen oberer, engerer Hals etwas nach einer Seite gebogen ist, so daß eine schwach concave und eine convexe Seite zu unterscheiden ist. Die Länge be- trägt 7 L., die Breite am dickeren Ende 31/,, am dünneren 3 L. Das hintere, dickere Ende ist abgerundet; das vordere ist durch einen flachen, kreisrunden Deckel verschlossen, der 2 L. im Durchmesser hält. Die äußere Wand geht über diesen Deckel noch ungefähr 1 L. hinaus, und es entsteht da- durch ein kleiner Napf, dessen Boden der oben beschriebene Deckel bildet. Der Rand dieses Napfes ist etwas gewaulstet. Die Farbe ist ein helles Gelbgrau mit verwaschenen, dunkleren Streifen. Die Wand besteht aus zwei Schichten, einer etwas körnigeren, äußeren, und einer feineren, geglätteteren inneren; die Gesammtdiecke der Wand beträgt eirca 1/; L. Zum Material ist theilweise feiner Lehm mit verwendet. Der Deckel, der das eine Ende verschließt, ist dunkler grau und zeigt an seiner äußeren, sichtbaren Seite feine, eoncentrische Streifen. Am hinteren, stumpfen Ende stehen nach unten, weit von einander gerückt, zwei ziemlich starke Tuberkeln, die Ueberbleibsel der früheren Eihüllen. Ich besitze auch den Sack einer Larve aus dem ersten Jahre. Derselbe ist 3 L. lang und 1!/, L. breit, heller grau, mehr rauh, fast ganz cylindriech. Die frühere Eihülle zieht sich als dunklerer Körper weit nach oben herauf und endigt nach unten in einen starken, zapfenartigen ‚Fortsatz. — Larve stark gekrümmt, das hintere Ende nach der Bauchseite umgeschlagen, 5 L. lang, am Prothorax 1!/, L., 147 hinten 2!/, L. breit, unbehaart, durehscheinend, gelblieh. Kopf rund. auf der Stirn stark abgeflacht, matt schwarz. Die Stirn ist vom Scheitel und den Wangen durch eine halbkreis- - förmige, scharfe Linie geschieden. Scheitel und Wangen sind srobkörnig, die Stirn fein quergefurcht. Die Mundtheile glän- zend schwarz. Auf dem Prothorax eine große, glänzende, etwas punklirte, braune Platte, die einen ganz glatten, glän- zenden, helleren Vorderrand hat. Meso- und Metathorax sind gewulstet, die Kämme der Wülste sind glänzend braun, hornig. - Die Hinterleibsegmente fein quergewulstet, an den ersten beiden einzelne, erhabene Stellen der Wülste, besonders seit- lich, ebenfalls noch glänzend braun, außerdem graubraun, während die folgenden durchscheinend gelb werden. Beine sehr kräftig, lang, glänzend gelbbraun, mit langer, scharfer, ‘ brauner, horniger Klaue. 46. Clytra Gebleri Lac. Von- Sarepta in Rußland habe ich durch Christoph die Larven dieser Art in Mehrzahl erhalten. — Der Larvensack ist Jänglich, eiförmig. an dem offenen Ende schief abgestutzt, an dem geschlossenen hinteren stumpf, breit. Der Rücken ist etwas gewölbt, die Bauchseite flach; Länge 5 L., Breite am stumpfen Ende 2 L., am. vorderen offenen 11, L. Die Farbe ist schwarzgrau, die Oberfläche etwas rauh. Vom lintern Ende verlaufen, von einem Punkte ausgehend, bis auf die Mitte des Rückens, wo sie allmälig verschwinden, drei diver- girende, erhabene, etwas höckerige Leisten. Zu beiden Seiten ihres Ausgangspunktes stehen zwei flache Höcker, zwischen welchen zwei seichte Furchen entspringen, die auf der Bauch- seite, sich Anfangs von einander entfernend und nach vorn sich wieder nähernd, ein längliches, nieht scharf markirtes Oval einschließen, welches durch eine, nach vorne deutlicher werdende Furche in zwei Hälften getheilt ist. Die vordere Oeffnung ist fast kreisrund und hat einen Durchmesser von circa 1 L.; sie steht schief (unterer Rand vom stumpfen Ende 4 L, oberer 5 L. entfernt), der Rand ist etwas gewulstet. Hat die Larve den Sack geschlossen und sich in demselben umgedreht, so finden wir hier einen, im Niveau des Oeflnungs- randes liegenden, mit einigen Rauhigkeiten versehenen, Deckel. Larve wie breitgedrückt, Rücken ziemlich flach, das hintere Ende etwas nach vorn umgeschlagen, Bauch ausgehöhlt, weib- ‚gelb, 3 L. lang, 11, L. breit. Kopf gewölbt, rund, rothbraun, glänzend. Fühler 3gliedrig, Augen 4, hinter den Fühlern; Öberlippe zweimal -ausgerandet, Mandibeln an der Spize zwei- 10* 148 zähnig, dunkelbraun, Unterlippe gelbbraun, viereckig, Lippen- taster 2gliedrig, auf breiter, horniger Basis sitzend. Die Körpersegmente sind runzlig, wenig eingeschnürt, der erste Brustring trägt eine große, gelbbraune, hornige Platte. Die Umbiegung des Leibes nach vorn findet erst am 9. Segment statt. Die Beine sind lang, gelb, gegen die Spitze zu dunkler werdend, mit gerader, langer Klaue. Am untern Ende des Öberschenkels ein dunkler Punkt. 47. Cryptocephalus 6-punctatus Lin. Von dieser Art habe ich unter Laub vier Larven mit ihren Säcken erhalten. Sie verpuppten sich im Juni, und zu Anfang des Juli entwickelte sich der Käfer. — Larvensack flaschenförmig, 4 L. lang, an dem vorderen Ende 1 L, am ‘ breiteren Grunde 2 L. breit, etwas rauh, graugelb; über den Rücken läuft von vorn nach hinten ein scharfer, zackiger Grat, weleher vorn gerade abgeschnitten ist und am hintern stumpfen Ende sich allmälig verliert. An den Seitenflächen bemerkt man beiderseits eine kaum über die Oberfläche erhabene, hellere, gelbe, bogige Linie, welche von vorn nach hinten ver- läuft, und auf der Bauchfläche, noch etwas vom hinteren Ende entfernt, sich mit der der andern Seite vereinigt. Die vordere Oefinung ist durch einen flachen Deckel verschlossen, der von einem erhabenen, etwas wulstigen Rand umgeben ist. — Larve 5 L. lang, 1 L. breit, weißlich, vom 8. Segment an der etwas dickere Hinterleib nach vorn umgebogen. Kopf durch eine rund um denselben laufende, erhabene Randleiste scheibenförmig, mattbraun, mit feinen Borstenhärchen besetzt. Stirn ganz flach. Fühler an der Randleiste, I3gliedrig, kurz. Mandibeln kräftig, an der Spitze dreizähnig. Auf dem ersten Brustsegment eine große, glänzende, schwarzbraune, hornige Platte, welche mit feinen Härchen besetzt ist und auf der Mitte eine feine, hellere Längslinie zeig. Am zweiten und dritten Brustring befindet sich über der Basis der Beine beider- seits ein in die Höhe gezogener glänzender, graulicher Flecken. Die übrigen Segmente sind ohne besondere Kennzeichen, wenig geschnürt, schwach quergefurcht. Beine schwarz, mit langer, gerader Klaue und dünnen Borstenhaaren besetzt. 48. Chrysomela haemoptera Linn. Mehrere, unter Steinen im August gefundene Weibchen dieser Art legten gegen Ende dieses Monats Eier, und das dauerte bis in die Mitte des September fort. Die nach einigen Tagen ausgeschlüpften Larven fütterte ich mit Plantago lance- 149 olata auf, und diese begaben sich zur Verpuppung in die Erde, um sich eine Höhlung zu bereiten, in der sie im October zu Puppen und einige Wochen darauf zu Käfern sich verwandelten. Die Erziehung hatte gar keine Schwierigkeiten. — Das Ei ist etwas über !/, L. lang, länglich cylindrisch, an beiden Enden etwas verschmälert, bräunlichgrau, schwach fettig glänzend, fein chagrinirt. Die Larve ist langsam, jung schwärzlichgrau; sie ist überall mit ziemlich langen, braungrauen Borstenhaaren - besetzt, die auf dem Unterleib äußerst kurz, wie abgerieben ‘erscheinen. Nach den Häutungen bleiben die Warzen und die Behaarung, doch erscheint diese mehr borstig, zwischen den Beinen wird später die Brust schwärzlich gefärbt. — Die aus- gewachsene Larve ist 41), L. lang, 2L. breit. Rücken stark gewölbt, nach hinten abfallend, Bauch flach, graugelb, matt, mit feinen Haaren besetzt. Kopf groß, rund, gelbbraun, mit Härchen dicht besetzt, Kopfschild deutlich abgesetzt, Oberlippe ausgerandet. Mandibeln kräftig, schwarz. Fühler sehr klein, Ocellen 6, 4 im Quadrat stehend, 2 weiter nach vorn und unten. Der Prothorax trägt eine glänzende, hornige Platte, welche einen sehr scharfen, gelben Mittelstreif hat, der von zwei bräunlichen Bändern begrenzt wird; die seitlichen Theile sind gelb, aber weniger hell als der Mittelstreifen. Meso- und Metathorax tragen zwei Querreihen kleiner, horniger, brauner Punkte und einen größeren, halbmondförmigen, braunen Fleck zu beiden Seiten. Die Hinterleibsringe sind ebenfalls fein quer- punktirt, graugelb, wie berußt. Der After ist weit vorstreckbar und hat beiderseits Fleischwarzen. Die Stigmen sind groß, schwarz. Beine kurz, kräftig, braun, dünn behaart. — Puppe eiförmig, auf dem Rücken stark gewölbt, auf dem Bauch hohl, 41, L. lang, 13/, L. breit, gelblich, fein behaart. Kopf auf die Brust herabgebogen, flach, dicht behaart, Halsschild breit, mit feiner Längsfurche und ebenfalls ziemlich dichter Behaarung. Flügeldecken groß, längsgefurcht, sie bedecken die Flügel voll- ständig. Der Hinterleib endigt in eine etwas aufgebogene Stachelspitze. Seitenkante etwas höckerig. 49. Chrysomela limbata Fabr. In der Gefangenschaft gehaltene Käfer begatteten sich im Frühlinge, und die Weibchen legten zahlreiche cylindrische, an beiden Enden abgestumpfte, blaßröthliche, mattglänzende, eirca 1 L. lange Eier. Die Larven fütterte ich mit Plantago lance- olata auf. Sie waren Anfangs Juli erwachsen, machten sich eine Höhlung in der Erde, verpuppten sich und kamen im August als Käfer hervor. — Larve 4!|, L. lang, 2 L. breit, 4 d > te Mi DEN BETEN RT NEAR RE a TEE IN IS Be BAT EEE LEERE a TE RR ER 3 "ERS a et BER a NT a Da Fa a Tl ER nen jr BarE I DNS Ban a he HR Re ANNE SEAL ea Br LE EL N I : 7 . j # i Fra sy ER Ile S 150 Körper nach hinten an Stärke zunehmend, Rücken gewölbt, ” velbbraun, dieht mit kurzen Borstenhaaren besetzt. Der ver- hältnißmäßig kleine Kopf ist rund, wenig abgeflacht, zu beiden Seiten der Stirne eingedrückt, braun, glänzend, ebenso wie die Platte auf dem ersten Brustring mit längeren Borstenhaaren als der übrige Körper dicht besetzt. Augen sechs. Der erste Brustring trägt eine große, gelbbraune, glänzende, schwarz- punktirte Platte mit etwas aufgeworfenen Rändern. Am zweiten und dritten Brustring stehen seitlich zwei glänzende, braune, ° hornige Höckerchen. Sämmtliche Leibessegmente sind mit kleinen, braunen Wärzchen besetzt, welche sieh auf dem zweiten Brustring deutlich in zwei Querreihen ordnen, während sie auf den übrigen Abschnitten mehr gleichmäßig über die sanze Oberfläche zerstreut sind. Die etwas hervorragenden Stigmen sind an der obern und hintern Seite von je 4 etwas größeren Wärzchen umgeben. Unter den Stigmen gegen die Bauchseite steht vom ersten Hinterleibsegment an auf jedem eine Gruppe hellerer Wärzchen, die sich aus 6—8 Stücken zusammensetzen. Die Bauchseite ist ebenfalls fein punktirt. Die Hinterleibsegmente zeigen hier nach außen beiderseits ein kleines, rauhes Höckerchen, welches aus einer Anzahl sehr dicht stehender Wärzchen besteht. Beine kräftig, braun. — Die Puppe 31], L. lang und 13/, L. breit, länglich, am Vorder- körper breit, am Hinterleib sehr zugespitzt und in einen scharfen, starken, an der Basis blassen, nach außen bräunlichen Dorn endigend. Sie ist gelbröthlich, unten und am Kopf blaß, ziemlich glatt und glänzend, unbehaart, oben etwas dunkler und überall mit kurzen, blassen Borstenhaaren bedeckt. Kopf etwas ausgeflacht, mit dunklen Augen und Kiefernspitze. Fühler und Beine kräftig und blaß. Kniee bräunlich. Flügel kräftig, die obern längsgefaltet, die untern etwas über jene vorragend. Hinterleib oben gewölbt, die Segmente kantig vorstehend, Stigmen warzig, ebenso blasse Warzen an der Insertion der Unterleibsegmente. 50. Phytodecta Linnaeana Schrk., Triandrae Suffr. Aus dem bayrischen Gebirge habe ich mehrere Thiere dieser Art, welche zusammen mit den Larven auf Salix pur- purea fraßen, erhalten. — Larve 4 L. lang, 11/, L. breit, eylindrisch, vorn und hinten zugespitzt, Rücken gewölbt, Bauch flach, tief schwarz, glänzend. Kopf glänzend schwarz, ziemlich groß, etwas unter den Prothorax zurückgezogen. Die Stirn zeigt beiderseits runzlige Eindrücke. Kopfschild von der Stirn deutlich getrennt, Oberlippe leicht ausgerandet. Der Kopf zer- RE 151 5 streut behaart. Der Prothorax trägt eine große, glänzende, braunschwarze Platte. welche am Vorder- und Hinterrand einen queren Eindruck zeigt und auch in den Ecken grubig vertieft ist, wodurch die Ränder etwas gewulstet erscheinen. Der zweite und dritte Brustring. sowie die Hinterleibsegmente ercheinen durch quer verlaufende, unregelmäßige Erhabenheiten quer gestreift. Weiter nach außen stehen kleinere und am Seitenrande größere Höcker, welche zwei Längsreihen bilden, und zwischen welchen die feinen Tracheenöfinungen liegen. Die hellere Bauchseite zeigt auf jedem Hinterleibsegment drei im Dreieck stehende, etwas in die Breite gezogene, braune, hornige Plättehen. Das Aftersegment vorgezogen, klein, am Ende stumpf zugerundet, unten heller, oben von Farbe des Oberkörpers. mit einigen kleinen Warzen besetzt. Beine sehwarz, glänzend, seitlich zusammengedrückt, kräftig. 51. Chrysomela staphylea Linn. Um die früheren Stände dieser Art kennen zu lernen, habe ich zweimal eine Anzahl Käfer eingezwingert, im Sep- tember und im März, im letzteren Fall bei Hochwasser ge- fangene Thiere, die sich häufig begatteten. Die Weibchen legten zahlreiche Eier ab, welche später dunkler wurden. Die von den ersteren erzielten Eier blieben bis zu Anfang des März latent und lieferten von dieser Zeit an die Larven; die von den letzteren ergaben diese im April und besonders im Mai in sehr ungleicher Zeit. Die Thiere sind lichtscheu, sehr langsam; wenn sie größer werden, schneller. Nach 8 Tagen waren sie um’s Dreifache größer. Ich fütterte sie mit Mentha crispa, die ich vorher im Treibhause gezogen hatte, später auch mit M. sylvestris und Ranunculus acris. Erste Häutung am 14. März, nach der die Larven die schwarzen Warzen verloren, die zweite vom 24, März an, die dritte gegen den 1. April. Gleich nach dieser sind die Larven weißgrau, mit feiner, kurzer, seidenartiger Behaarung, an Kopf und Prothorax- ring gelb. Verpuppung gegen den 1. Mai in der Erde, Er- scheinen der Käfer vom 11. Mai an. Die Eier sind bräunlich- roth, mäßig glänzend, länglich, eylindrisch, an beiden Enden etwas verschmälert, 1), L. lang. Die Larve ist nach dem Ausschlüpfen aus dem Ei etwas über !/, L. lang, eylindrisch, zart, mit großem Kopf und wenig entwickeltem Hinterleib; die Farbe Anfangs schön safrangelb, bald aber dunkler, röth- liehgrau. Der Kopf ist schwarz, glänzend, hornartig, Augen 6, vier im Quadrat hinter den Fühlern, zwei weiter unten gegen den Rand des Kopfes, kleiner. Der erste Brustring g ' 152 trägt eine große, glänzende, schwarze, hornige Platte. Kopf und Platte mit schwarzen, ziemlich langen, borstenartigen Härchen dicht besetzt. Der übrige Körper gedrungen, auf dem Rücken gewölbt, die Hinterleibspitze nach unten eingezogen, der ganze Körper dicht mit in der Quere stehenden schwarzen Wärzchen besetzt, deren jedes ein borstenartiges, ziemlich langes, schwarzes Haar trägt, wodurch die Larve ein behaartes ‚Ansehen erhält. Die Beine sind kräftig, schwarz. Nach der ersten Häutung verlieren die Larven die schwarzen Warzen und Borsten; der Kopf und das Brustschild wird bräunlichgelb. — Die erwachsene Larve ist 4 L. lang, 2 L. breit, ge- drungen, auf dem Rücken gewölbt, Vorderleib schmäler, gelb- röthlich, schwach glänzend, überall mit äußerst kurzen Borsten - besetzt, welche auf den Wülsten und auf der Unterseite auf sehr kleinen, schwarzen, gruppenweise gestellten Wärzchen sich befinden. Kopf und Halsschild bräunlichgelb, glänzend. Kiefer braun. Fühler, Taster und Beine schwarz geringelt. Halsschild der Quere nach fein punktirt, schwärzlich gerandet. Das zweite und dritte Brust- und das erste Bauchsegment zeigen an den Seiten einen mattglänzenden, hornigen Flecken, von denen der letzte der kleinste. Stigmen tiefschwarz, glänzend. Der Hinterleib oben mit schwarzen, gegen einander laufenden Querlinien. — Puppe etwas über 3 L. lang, 2 L. breit, länglich, mit Ausnahme des matten Rückens, überall mäßig glänzend, durchaus zart gelblichroth gefärbt. Auf dem Rücken und Halsschild mit kurzer, ziemlich dichter, blaß bräunlicher Borstenbehaarung. Taster, Fühler und Beine stark, aber nicht plump, die letzteren auf der Brust fast zusammenstoßend; die rippigen Oberflügel überragen die unteren (diese stehen also nicht vor). Der Hinterleib endigt in eine scharfe, ziemlich lange, am Ende braune Spitze. Bewegung des Hinterleibes lebhaft. — Nachdem die Beine, der Kopf und das Halsschild etwas bräunlich gefärbt erchienen, entwickelte sich der Käfer, der Anfangs auf den übrigen Körpertheilen blaß war, dann schwach perlmutterartig schimmerte, nach 24 Stunden über den ganzen Körper zart braungelb gefärbt war und nach weiteren 24 Stunden seine eigentliche Farbe hatte. 92. Chrysomela fastuosa Linn. Am 25. Juni von mir in Copula auf Cynanchum vince- toxicum gefundene Weibehen dieser Art legten mir im Zwinger einzelne Eier, sie auf die Oberseite der Blätter klebend; zu Einde des August beobachtete ich viele Thiere auf ihrer Futter- pflanze, der Galeopsis Tetrahit, und die Weibchen legten zahl- Bin DR a a a SE a RE BF Sa A a Urmel N N { wc A BR PR . \ e 1 re ne rg we ar Dr Er re a N ei NE De a 153 _ reiche Eier in den Kelch der Pflanze auf die Nüßchen, welche von den Larven aufgefressen werden. Diese stecken dann, groß werdend, in dem Kelch wie eingeklemmt. Zu Ende des September gehen sie, ausgewachsen, in die Erde, um sich zu verpuppen und wohl auch zu überwintern. Ich habe Puppen im nächsten Mai gefunden. — Eier länglich - cylindrisch, an beiden Enden eiförmig stumpf, hellgelb, glänzend. scheinbar ganz glatt, bei starker Vergrößerung zeigt sich aber die ganze Oberfläche dicht mit Erhabenheiten besetzt (chagrinirt). Die Larven kommen durch einen Hautriß an der dem Anheftungs- - punkt entgegenstehenden Endigung hervor, und es bleibt ein weißes, durchsichtiges Häutehen mit einer Längsfurche auf der Oberfläche als Eirest zurück. Die ausgeschlüpften Larven sind im Verhältniß zu ihrer Kleinheit kräftig zu nennen, von Farbe schmutzig grünlichgelb. Der Kopf größer als die übrigen Ringe, bräunlichschwarz, die Mundtheile bräunlich, die kräftigen Füße mit den Schenkeln schwärzlichgrau; von derselben Farbe ist die breite Rückenplatte des ersten Brustringes. Der übrige Körper ist einfarbig gelb, mit vielen schwarzen Punkten be- streut. Hinter dem ersten Brustring steht seitlich über den Beinen hintereinander an jedem einzelnen Ringe ein sehr deutlicher, großer, schwarzer Punkt, und auf jedem der drei letzten eigentlichen Hinterleibsringe, mit Ausnahme des aller- letzten, befindet sich eine glatte, schwarzgraue Querplatte. Der ganze Körper und der Kopf sind dicht mit aufrechtstehenden, blassen Börstchen besetzt. Die Unterseite ist einfach gelb, unbehaart. — Die ausgewachsenen Larven sind 31/, L. lang, 11/, L. breit, auf dem Rücken stark gewölbt, nach hinten etwas aufgeschwollen, gelblich, unbehaart. Kopf stark gewölbt, mit flachen Eindrücken zu beiden Seiten der Stirn; Scheitel und Stirn gelb, das gewölbte Kopfschild und die leicht aus- gebuchtete Oberlippe, sowie die übrigen Mundtheile braun. Augen 6, vier im Quadrat, über und hinter den 3gliedrigen, kurzen Fühlern, zwei unter denselben. Der Prothoraxring trägt eine helle, gelbe, grubige, glänzende Platte. Die einzelnen Segmente sind stark quergefurcht. Das erste Stigma sitzt tief unten an der Grenze zwischen dem ersten und zweiten Brust- ring; die übrigen, vom vierten Leibesring an höher, sind schwarz, punktförmig. Zu den Seiten des vorstreckbaren Afters zwei fleischige Zapfen. Beine kräftig, hornig, röthlichgelb. — Puppe 2!/, L. lang, 11/, L. breit, länglich eiförmig, mit zu- gespitztem, in zwei stumpfe Spitzechen endigendem Hinterleib, hellgelb, dieht mit kurzen, gelben Borstenhärchen besetzt, mäßig glänzend, der Hinterleib matt, warzig, rauh, das Ende der 154° Segmente kantig, erhaben. Der flache Kopf trägt beiderseits einen röthlichen Punkt und dahinter einen kurzen, senkrechten Strich von gleicher Farbe (Augen). Das Halsschild breit, seitlich gerundet und gerandet. Die Flügeldecken stehen etwas ab und bedecken die darunter hervorstehenden Flügel nicht ganz. Beine kräftig, von der blassen Farbe des Körpers, die hintersten mit den Knieen und Tarsen hervorschauend. 99. Chrysomela Menthastri Suffr. Kaltenbach giebt in seinen Pflanzenfeinden $. 472 das Vorkommen dieser Art auf Mentha-Arten an und sagt über die Larve 7 Worte. Das ist doch keine Larvenbeschreibung! — In der fränkischen Schweiz traf ich auf Mentha aquatica und sylvestris im August den Käfer häufig, meist in copula. Von den eingezwingerten hatte am 31. August ein Weibchen 9 Eier dicht neben einander an die Blätter abgelegt und sie auf das stumpfe Ende gesetzt, so daß sie herabhingen. — Die ausgeschlüpften Larven häuteten sich nach 7 Tagen zum ersten, nach 11 Tagen zum zweiten Male und so fort; am 13. October gingen die ausgewachsenen in die Erde zum Ver- puppen und überwinterten hier in der Regel. Nach der Häutung ist die Larve auf dem Hinterleibsrücken schmutzig bräunlich, alle andern Theile, auch das Aftersegment trübe eitrongelb; nach und nach färben sich dunkel: die Vorderbrust, die Beine, der Kopf und zuletzt die Hinterleibsunterseite und Spitze, nach 2 Stunden hat die Larve eine matte, schwärzliche Farbe; dann bekommt sie den Metallglanz, zuerst auf dem Kopf, der Vorderbrust, viel später auf dem Hinterleib; nach 24 Stunden ist sie ausgefärbt. — Die Eier sind 3/4 L. lang, ziemlich groß, fast spindelförmig, blaß gelbweiß, dicht chagri- nirt, matt, an beiden Enden stumpf zugespitzt, an dem be- festigten Ende ein klein wenig stumpfer, als am freien. Am 8. September hatten sich die Larven entwiekelt und saßen, die leeren Eierschalen größtentheils auffressend, auf diesen etwa 2 Tage, worauf sie die frischen Blätter siebartig, die Rippen stehen lassend, verzehrten. Die junge Larve ist gedrungen, glänzend, schmutzig hellgrau; Kopf, Vorderbrust, Beine und je 3 seitliche Flecke an den ersten Leibesringen sind tief schwarz, etwas metallisch, sehr glänzend; der ganze Körper ist stachel- artig mit weißen, borstenartigen Haaren besetzt, was den Thieren ein sonderbares Aussehen giebt. — Nach einigen Tagen färben sie sich am Hinterleib metallschwarz, doch so, daß dieser immer etwas matter ist, als die vorhin ge- nannten tiefschwarzen Theile. Die Behaarung schwindet und Dt ade a Fr FE SEE u 155 _ ist nur noch auf dem Kopf und am Hinterrande der Segmente als kurze, blasse Beborstung sichtbar. Die ausgewachsene Larve ist 5 L. lang, 11,—2"L. breit, auf dem Rücken stark _ gewölbt, nach hinten steil abfallend, wie abgestutzt, der Kopf tiefschwarz,. glänzend, der übrige Körper braun, schwarz metallisch schimmernd, auf der Unterseite schmutzig gelbgrau, unbehaart. Der Kopf ist glänzend, schwarz, auf dem Scheitel und an den Seiten stark gewölbt, die Stirn flach, mit seichten Eindrücken zu beiden Seiten; Kopfschild, vom Kopfe durch eine tiefe Furche getrennt, gewölbt, Lefze quer, leicht aus- gerandet, Fühler 3gliedrig, kurz, schwarz, Taster schwarz. Der erste Brustring ist breiter und länger als die zwei folgen- den und setzt sich von denselben durch eine tiefere Furche ab; auf demselben befindet sich eine große, metallisch glänzende, braune Platte, welche an den Ecken grubig vertieft ist. Der, Körper ist nach den Seiten zu sehr faltig, die Seiten selbst als eine Längsfalte vorspringend. Hinterleibspitze ausgezogen und hell, dabei etwas dunkel metallisch geringelt. Unterseite des Hinterleibes schmutzig gelb. Beine sehr kräftig, glänzend schwarz. — Puppe 3L. lang, 13/, L. breit, verkehrt eiförmig, Hinterende stumpf, auf dem Rücken stark gewölbt, Bauchseite flacher, gelblich, matt, mit feinen, schwarzen Borstenhaaren besetzt. Kopf etwas eingezogen, Fühler dem Seitenrand des Halsschildes anliegend; Halsschild mattglänzend, ziemlich dicht mit schwarzen Borsten besetzt, Seitenränder abgerundet, Flügel- decken faltig, etwas abstehend, Flügel nicht darunter hervor- stehend. Von dem hintersten Fußpaare nur die Fußglieder siehtbar. Der Hinterleib endet in eine abgestutzte Spitze, zu deren Seite zwei kleine, schwarze Dornen stehen. 94. Chrysomela cerealis Linn. Es wurden mir in mehreren Jahren im September von den befruchteten Weibehen Eier in geringer Zahl gelegt, einzeln oder bis zu dreien, an einander klebend. Die ausgeschlüpften jungen Larven starben während der Ueberwinterung; ich hatte ‚sie mit den Blättern von Mentha sylvestris gefüttert. Am 31. Mai und 5. Juni fand ich erwachsene Larven und Puppen in Höhlungen in der Erde; die letzteren entwickelten sich zu Ende des Juni. — Das Ei ist nicht ganz 3/, L. lang, länglich, an beiden Enden etwas verschmälert und abgerundet, mäßig gewölbt, matt, fein grieselig, braunroth. Nach und nach färbt es sich schwärzlich, und nach 14—18 Tagen entschlüpft die Larve, welche die Eihülle, die leer horngelb aussieht, der Länge nach aufsprengt und sich aus dem ziemlich langen Schlitz 156 | u ee herausarbeitet. — Die ausgeschlüpfte Larve ist schwarz, stark glänzend, sparsam behaart, die Unterseite und die Beine röth- lich. Die ausgewachsene Larve ist 4 L. lang, 2 L. breit, mit stark gewölbtem, aufgeschwollenem Hinterleib. Der Kopf seitlich sewölbt, auf der Stirn flach, das halbkreisförmige Kopfschild gewölbt, die quere Oberlippe leicht ausgerandet. Der Kopf sowie die große, glänzende Platte auf dem ersten Brustring sind schwarz, metallisch grünlich schillernd. Der übrige Körper matt schwarzgrau, ebenfalls schwach metallisch schillernd. Die Beine sind schwarz. — Die Puppe ist 3 L. lang, 2 L. breit, kräftig, glänzend, schön roth. Halsschild quer, die Seiten- ränder wulstig, mit kurzen, blaßröthlichen Borstenhaaren be- setzt, ebensolche an den Seiten des Hinterleibes. Oberflügel mäßig lang, rauh, fast runzlig, in der Mitte die Brust breit frei lassend. Von den hintersten Beinen schauen die Spitze der Schenkel, die Basis der Schienen, sowie das Ende der Tarsen vor. Der Hinterleib endigt in eine scharfe und ziemlich lange, dornartige Spitze. Vor der Entwicklung zeigen sich mitten auf dera Halsschild zwei grünliche, perlmutterartig glänzende Längsstreifen, und ebenso schimmern die Oberflügel. 95. Chrysomela analis Linn. In der zweiten Hälfte des August und noch später fand ‚ich auf Jurabergen bei Erlangen häufig diesen Käfer unter Steinen und in der Regel in Copula. Die Weibchen legten in der Gefangenschaft einzelne Eier ab, welche etwas über 1, L. lang, mäßig gewölbt, eylindrisch, an beiden Enden etwas schmäler und abgerundet, fein rauh, matt braunroth sind. Nachdem sich dieselben schwärzlich gefärbt haben, entwickelt sich im September die Larve. Diese ist gedrungen, mäßig glänzend, braunroth, der Kopf bräunlich, matt, ziemlich groß, auf der Stirn zwei flache Eindrücke, und auf dem Hinterkopf eine Längsfurche, er ist mit vielen langen Borstenhaaren besetzt, eben solche gelbe, goldig glänzende, sehr dicht auf dem Leibe, wo sie aus kleinen, schwarzer, in Querreihen stehenden Warzen der Haut entspringen. Eine Reihe größerer schwarzer Warzen läuft am Rande herab, unter dieser eine solche von kleineren, und über ihr am Meso- und Metathorax stehen zwei große Warzen. Auf dem Prothoraxring befindet sich eine quere, schmale, braune, schwach glänzende Chitinplatte. Die Beine sind röthlich. — Nach 8 Tagen, während welcher ich die Larven mit allerlei Pflanzen zu nähren gesucht hatte, und sie auch etwas größer geworden waren, starben sie, 2/, L. lang, alle ab. RE ee a Er ER TE le EZ u Ga y DEE € BT TR Y er >, er - 1 vi x r n u 457 56. Chrysomela Rossia 11. Aus Mailand bekam ich mehrere Larven dieser Art. Sie sind namentlich schlanker und matter als die der Chrys. san- gumolenta, welche ich, was ich hier bemerken möchte, in hiesiger Gegend sehr häufig auf Aeckern an Veronica triphyllos gefunden habe. Sie waren schon vom 21. März an in ver- 'schiedener Größe zu beobachten, verpuppten sich im April, und die Käfer erschienen vom 15. Mai an. Aber auch im October erhielt ich noch Larven, was auf eine doppelte Generation schließen läßt. — Larve A—5 L. lang, 1!/, L. breit, auf dem Rücken gewölbt, schwarzbraun, sehr matt. Kopf und Leib mit dünnen Härehen besetzt, die auf den Leibessegmenten von vielen kleinen Höckerchen entspringen. Kopf etwas gläuzend, schwarz, ein wenig abgeflacht; über den Scheitel ‘verläuft eine schwache Furche,. welche sich nach vorn in eine schmale Leiste verwandelt, die bis zum vorderen Rand des Kopfschildes verläuft und dieses in zwei Hälften theilt; Ober- lippe breit, am vordern Rand schwach ausgebuchtet. Fühler kurz, 2gliedrig, Ocellen jederseits 6. Auf dem ersten Brust- ring eine große, braunschwarze, schwach glänzende, mäßig breite Platte, die einzelnen Leibessegmente quergefurcht. Unter- seite schwach gewölbt, braungelb, matt. Beine kurz, an der Innenseite gelb, außen, sowie die Hüften und die kleine Kralle schwarz und glänzend. 97. Chrysomela Hyperiei Forst., fucata Fabr. Zu Ende des Juni fand ich halbwüchsige und große Larven auf den Blättern von Hyperieum perforatum. Die ausgewach- senen gingen dann in die Erde, und ich bemerkte am 9. Juli Puppen in Höhlungen daselbst; Ende dieses Monats war der Käfer ausgebilde. — Larve 4 L. lang, bis 2 L. breit, auf dem Rücken gewölbt, das Afterende verlängert, Farbe mait graubraun, auf der Unterseite heller, über den Rücken verläuft ein hellerer Längsstreifen. Die matte Farbe rührt von einer ganz feinen Behaarung des Körpers her. Kopf rundlich, braun, glänzend, mit feinen, gelben Härchen besetzt. Das Kopfschild durch eine vorspringende Querleiste abgesetzt. Oberlippe klein, quer. Oberkiefer breit, rothbraun, am Rande gezähnelt. Die Maxillartaster sind schwarz, 4Agliedrig, das erste Glied breit und kurz, das zweite schmäler, das dritte am größten, verdickt, das letzte kegelfürmig, zugespitzt. Lippentaster sehr klein. Prothorax ringförmig, vom Mesothorax scharf abgesetzt, mit einer großen. glänzenden. halbmondförmigen, braunen, dünn behaarten Platte bedeckt, deren Ecken nach innen offene, - 158 grubige Eindrücke zeigen. Meso- und Metathorax schmäler als der Prothorax, leicht quergefurcht, tragen am Seitenrand je einen dunkleren, mattglänzenden Höcker. Etwas naclı vorn und unten von dem des Mesothorax befindet sich das erste Stigma, schwarz, punktförmig. Die Leibesringe sind schwach quergefurcht, platt. Die Beine sind kräftig, blaß, die Oberseite sowie die Hüften und die zarte Klaue braun und glänzend, mit einzelnen schwarzen Borstenhaaren besetzt. — Die Puppe ist 23, L. lang und 13), I. breit, schön blaß rothgelb an allen Körpertheilen, mit Ausnahme der röthlichen Augen, überall, die etwas glänzenden Flügel und Beine ausgenommen, matt, auf dem Kopf und Halsschild mit zahlreichen braunen Borsten- haaren besetzt, rund, länglich, der Rücken gewölbt. Der Kopf ziemlich klein, oben der Länge nach vertieft, an der Fühler- basis mit je einer Erhöhung, Lefze vorgezogen und abgerundet, Taster und die unten längs des Halsschildes liegenden Fühler ‚blaß. Halsschild quer, seitlich gerundet und gerandet. Die Beine kräftig, die hintersten von den mäßig langen, abgerundeten Flügeldecken bis auf die Zehen verdeckt, die Flügel kaum vorschauend; Hinterleib zugespitzt und in eine lange, bräunliche Stachelspitze auslaufend, die Seiten gerandet, die fünf ersten. Segmente mit einen braunen Stigmenhöcker besetzt, deren erster sehr klein ist. 98. Chrysomela polita Linn. Etwa vom 15. Juni an beobachtete ich im Freien an feuchten Stellen auf Senecio, Polygonum ete. die Käfer dieser Art in copula.. Die Weibchen legten in der Gefangenschaft auf den Grund einer Blechbüchse ihre Eier zu je 30 bis 40 ‚Stücken. Aus diesen kamen die Larven nach etwa 12 Tagen, waren nach 4 Wochen erwachsen, gingen dann in die Erde, um sich zu verpuppen, und am 20. August waren die ersten Käfer ausgebildet. Ich habe die Tarven mit Mentha sylvestris aufgezogen. Das Ei ist länglich, an dem oberen Ende etwas schmäler und an beiden Enden stumpf zugespitzt, 2; L. lang, lebhaft orangeröthlich, grieselig, matt. — Larve länglich eylindrisch, auf dem Rücken hoch gewölbt, nach hinten stark abfallend zugespitzt, 31/, L. lang, 11/, L. breit, hellbräunlich, glänzend, unbehaart. Kopf groß, rund, an den Seiten stark sewölbt, Stirn etwas flach, glänzend schwarz. Kopfschild mit der Stirn verwachsen, Oberlippe quer, leicht ausgerandet, Fühler und Augen schwarz. Der Prothoraxring breit, größer als die folgenden, und von diesen durch eine tiefe Furche geschieden; er trägt eine glänzend braune, glatte, hornige Platte. Meso- 159 z und Metathoraxring. sowie die übrigen Hinterleibsegmente R leiebt quer gefurcht. Die Stigmen klein, punktförmig, schwarz : das erste sitzt am vorderen Rand des Mesothorax auf einer @ kleinen Erhöhung, die übrigen höher. oben auf dem ersten bis _ achten Hinterleibsegment. Die Beine kräftig, sie sind innen wie die Bauchseite der Larve gelblichgrau gefärbt, außen aber _ glänzend braun. — Puppe 3. L. lang, 1!/, L. breit, eiförmig, _ Rücken und Bauchfläche gewölbt, am hinteren Ende zugespitzt ; und in eine einfache, dornige Spitze auslaufend, gelblichweiß, der Rücken etwas dunkler, Kopf und Oberseite a Unter- seite, Flügel und Beine unbehaart. Der Kopf ist eingezogen, _ die langen Fühler laufen im Bogen nach außen und dann innen auf die Flügeldecken herab. Die Flügeldecken stehen etwas _ ab. sind gefaltet und lassen die Unterflügel nieht hervorsehen. - Halsschild groß, Ränder abgerundet, in der Mitte mit einer _ tiefen Längsfurche, Hinterwinkel, so wie die Brust glänzend. Beine kräftig, blaß, von den hintersten die Tarsen zwischen den Flügeln frei. — Der eben ausgeschlüpfte Käfer ist zart, weich, weiß, nach und nach mit Perlmutterglanz überlaufen, darauf färben sich die Beine, Fühler und das Halsschild grün- _ lich, letzteres wird kupfrigroth und erst nach einiger Zeit tritt - bei Erhärtung des Insects die Farbe der Flügeldecken auf. 99. Chrysomela Göttingensis Linn. Die Larven habe ich im Freien nicht gefunden. Die in der Gefangenschaft gehaltenen Käfer begatteten sich, die Weibchen legten Eier, und die aus diesen gekommenen Larven erzog ich mit Mentha sylvestris vom September bis zum Spät- herbst, wo sie erwachsen waren; sie überwinterten in der Erde und verpuppten sich hier gegen den 10. Mai, der Käfer war _ am 8. Juni ausgebildet. Das Ei ist walzenförmig, an beiden Enden stumpf, mattglänzend, lebhaft in's Orange ziehend, ver- hältnißmäßig groß, fast I. L. lang. — Larve über 5 L. lang, 2 L. breit, gedrungen, Rücken gewölbt, Vorderleib schmäler, als der dicke, aufgetriebene Hinterleib, glänzend, dunkelbraun. Kopf rund, oo. glänzend, mit ganz kurzen, bräunlichen Härchen besetzt. Stirn zu beiden Seiten eingedrückt, Kopf- schild durch eine Furche vom Kopfe getrennt, Oberlippe quer länglich, ausgerandet; Augen 6. Der erste Brustring trägt eine große, schwarzbraune, glänzende, hornige Platte, deren känder etwas aufgeworfen sind. Der zweite Brustring ist schmäler als der. erste und gegen den ersten und dritten, welcher vom ersten Hinterleibsegment nur durch eine seichte Furche getrennt ist, schärfer abgesetzt. Beide Brustringe haben an 160 ner den Seiten dunklere, mattglänzende, hornige Flecken. Die Hinterleibsegmente sind nur schwach geschnürt, eine Quer- furchung eben angedeutet. Der After hervorgestreckt, mit zwei i fleischigen Höckern an den Seiten. Stigmen punktförmig, schwärzlich. Beine kräftig, braun, mit Borstenhärchen besetzt und einer einfachen Klaue. — Puppe gut 21/5 L. lang, etwas a “ über 2 L. breit, kräftig und gedrungen, auf dem Rücken stark gewölbt, die Füße und Fühler dick und kräftig, die Flügel verhältnißmäßig kurz, die unteren nur wenig über die oberen vorragend. Die Mittelbrust, Flügel, Fühler und Beine schwach glänzend, der übrige Körper matt, sehr schön ziegelroth, der Hinterleib heller, mehr in’s Gelbliche ziehend. Basis der Ober- flügel etwas blasser; das Halsschild ist ziemlich dieht mit sehr kurzen, röthlichen, der Hinterleib mit gelblichen Härchen be- | deckt. Die Beine sind kräftig, Schenkel und Schienen erweitert und ziemlich verflacht, die vorderen ganz frei, die hintersten ' stehen von der Schenkelspitze an frei vor und sind nach innen gerichtet. Aftersegment vorstehend, abgestutzt und jederseits mit einer kurzen, stumpfen Spitze endigend. 60. Chrysomela Asclepiadis Villa. In der fränkischen Schweiz fand ich im August und September an steilen, felsigen Orten in einer Höhe von eirea 1570 ‘ den genannten Käfer auf Cynanchum vineetoxicum in Menge. Die befruchteteten Weibchen legten mir in der Ge- fangenschaft wohl viele Eier; aber es kamen daraus keine Larven. Nach großer Mühe erhielt ich endlich am 14. Juni auf der Erde um die Blätter obiger Pflanze ausgewachsene Larven, die sich gegen den 3. Juni verpuppten und vom 12. Juli an den Käfer lieferten. Die Puppe bleibt frei auf der Erde liegen. — Das Ei ist 1 L. lang, walzenförmig, an beiden Enden abgestutzt, mattglänzend, fein punktirt, gelb. — Larve nach hinten an Breite zunehmend, auf dem Rücken stark ge- wölbt, hinten abfallend, 4 L. lang, am ersten Brustring 1 L. breit. an der hinteren Bauchhälfte 2 L.. matt, heli graubräunlich, ziemlich dicht mit mäßig langen, srauen, borstenartigen Haaren besetzt. Kopf rund, olinzend braun, mit einzelnen Borsten besetzt, auf dem Scheitel stark gewölbt; auf der Stimm eine seichte Furche. Kopfschild verwachsen, Oberlippe quer, schmal, nicht ausgerandet. Fühler und Augen schwarz. Prothorax mit grauschw arzer, metallisch glänzender Platte. An den Seiten des Meso- und Metathorax. sowie an den folgenden 8 Hinter- leibsegmenten stehen mattglänzende, hornige, bräunliche Höcker, welche auf den Brustringen am größten sind. Auf den Segmenten Er | | 461 _ des ganzen Körpers stehen der Quere nach einzelne, schwarze "Punkte und sehön rothe Fleckchen, die namentlich an den Seitenwülsten. sich häufig finden und manchen Larven ein röthliehes Aussehen geben. Stigmen klein, punktförmig, schwarz; & das erste auf dem Mesothorax vor und unter dem hornigen - Höcker stehend, die übrigen über den Höckern am Seitenrand. { Beine kräftig, gelbbraun, glänzend. — Puppe kurz, stumpf, ar, L. lang, 1?/; L. breit. Rücken- und Bauchseite "gewölbt, 7 Hinterleib in einen stumpfen Zapfen endigend. Das Halsschild, F Kopf, Füße, Fühler und Flügel sind röthlichgelb, etwas glänzend, der Unterleib etwas blasser, matt. Die Oberseite des Körpers ” öthlich , die Stigmen dußkeh, über den Körper mit einzelnen, sehr feinen, kleinen, schwarzen und sparsamen größeren, röth- _ liehen, zinnober farbigen Flecken, die eigentlich diesen Theilen i: das föthliche Aachen seben. Gegen den Rand des Hinter- leibes oben und unten alaimak diese rothe Farbe zu, so daß sie _ hier als ein sehr lebhaftes Roth erscheint. Kopf eingezogen, % Fühler: längs des Seitenrandes des Halsschildes nach rückwärts gerichtet. "Halsschild groß, Seitenrand fast gerade, die Winkel nicht abgerundet. Flügeldecken wenig "'abstehend, fein gefaltet, die Flügel untergeschlagen, Vom letzten Fußpaar nur drei - Glieder vorragend. — Nach einigen Tagen wird die Puppe intensiver roth, die Augen und Mandibelspitzen schwarz; am 9. Juli färbte sich das Halsschild dunkel, später blau, darauf ebenso die Beine; der Kopf und der Flügeldeckenrand wurden _ bräunlich, dann dunkler und endlich die ganzen Oberflügel blau; am spätesten färbte sich der Unterleib dunkel. Bei diesem Ausfärben fing die bis jetzt ganz unbewegliche Puppe an, sich zu bewegen. Am 12. Juli, also nach 9—10 Tagen, war der Käfer ausgebildet. — Ueber die Larve will ich noch folgendes beinerken. Sie hält sich stets am Boden auf und benagt die untersten Blätter in der Nähe ihrer Stiele; ist äußerst träge und langsam. Bei der Bewegung schlägt sie den After _ ein und wird dadurch nach hinten sehr gewölbt; streckt sie sich aus, was die Regel ist, und schiebt das Afterseement hervor, dann ist ihre Form schmäler und flacher. Häufig stellt sie sich todt und krümmt sich sehr zusammen. | _ VENERER ee 7 N > ie Er x Arsch, DENE nz ira 61. Phaedon pyritosus Rossi. Zu Anfang des April fand ich die Larve in wenigen Exemplaren an einem Wassergraben auf den Blättern des Ranunculus repens, welche von ihnen fleckenweise durch-, manchmal nur das Blattgrün weggefressen wurde. Sie gingen später .in die Erde und verpuppten sich in einer kleinen Höhle 41 x \ Be g 162 \ Bas ER gegen den 20. April. Der Käfer erschien am 2. Mai. — Larve fast 3 L. lang, 1 L. breit, eylindrisch, nach hinten zugespitzt, gelblichbraun. Kopf fast kreisrund, schwarz, glän- zend, mit einzelnen weißen Härchen besetzt. Die Stirn zeigt zwei rundliche Eindrücke. Kopfschild deutlich vom Kopf al- gesetzt, Oberlippe flach ausgerandet. Fühler kurz, Sgliedrig. Augen 6. Der erste Brustring schmäler als der zweite und dritte, trägt eine schwach glänzende, in den Ecken grubig ver- tiefte, hornige Platte, und ist mit dünnen Härchen besetzt. Auf dem zweiten und dritten Brustring stehen am Hinterrande vier kleine, punktförmige, glänzende Höckerchen und ebenso vier noch kleinere, näher aneinander gerückte, am vordern Rande. Weiter nach außen befindet sich ungefähr in der Mitte des Leibessegmentes ein größerer, mit einem Hornplättchen bedeckter Tuberkel. Sämmtliche Höcker tragen kurze Härchen. Auf den Hinterleibsringen, welche quer gefurcht sind, befinden sich nahe - der Mittellinie ebenfalls punktförmige, nicht besonders markirte Höckerehen und nach außen jederseits ein größerer Tuberkel, welche mit den entsprechenden der Brustringe eine Längsreihe bilden. Ganz am Seitenrande bemerkt man spitzigere, hörnchen- förmige Höckerchen, welche ebenfalls in einer Längsreihe stehen. Zwischen diesen beiden Reihen befinden sich das zweite bis neunte Stigma. Beine schwarz, hormig. Von. der Larve des Phaed. Cochleariae unterscheidet sich unsere Larve vor allem durch das Fehlen der Hörnehen, welche jene auf dem zweiten Brustringe trägt. — Puppe 13/; L. lang, knapp 1 L. breit, gedrungen, orangegelb, glänzend, Kopf herabgeneigt, oben mit einigen braunen Borstenhärchen. Halsschild an den Rändern, namentlich vorn, ebenfalls mit einigen solehen Härelien; Brust und Hinterleib gewölbt, dieser mit zwei Reihen kurzer, dunkler Borstenhaare auf jedem Segment. After stumpf, mit vielen Borstenhärchen besetzt. Fühler über die Füße auf die Flügel herabgeschlagen. Diese lang, faltig, kräftig, nur die oberen zu sehen; von den hintersten Füßen ragen nur die Tarsen vor. ‚Es färben sich Kiefer, Kniee, Tarsen; auf der Mitte des Hals- schildes scheint die dunkle Metallfarbe durch. Der eben aus- geschlüpfte Käfer ist ganz gelb, nur die Fühler, der Vorderkopf, die Oberseite des Halsschildes intensiver. Schenkel, Schienen- basis und Tarsen sind dunkel. | 62. Timarcha apricaria Waltl. Bei Cadiz und Malaga wurden die Larven mit den Käfern unter Steinen gefunden. — Larve 4 L. lang, 21/, L. breit, sedrungen, mit gewölbtem Rücken und aufgeschwollenem Hinter- 5 163 eit eib, großem Kopf und Halsschild; letztere beide sind dunkel metallisch grün, schillernd, der übrige Körper bronzefarben, ® fein chagrinirt, unbehaart. Der große, flache, glänzende Kopf ist etwas unter das Halsschild eingezogen, die Stirn zu beiden Seiten eingedrückt, Kopfschild länglich dreieckig, deutlich vom Kopfe abgesetzt. gewölbt, über ihm läuft eine eingedrückte _ Linie nach außen bogig herab, Oberlippe stark ausgerandet, quer, dunkel metallisch, stark glänzend. Das große Halsschild- ist glatt, an den Ecken etwas erubig vertieft, diese verschmälert _ und al’gerundet. Beine kräftig, schwarz, elänzend. Unterseite “ B was heller. 63. Timarcha violaceonigra Deg. — coriaria Laich, Die zu Ende des September eingezwingerten befruchteten Weibehen dieses Käfers legten mir einzelne Eier, welche !/, L. Eng. eylindrisch, an beiden Enden abgerundet, ehagrinirt, matt _ und braunröthlich waren. Gegen den 10. October kamen daraus - Larven hervor, welche im Freien wahrscheinlich überwintern. % Ich fütterte sie mit allerlei Pflanzen, aber nach 14 Tagen 5. starben sie in der weiterhin genannten Größe. — Die kleine Larve ward 1!/, L. lang, 2/, L. breit, fast kugelig, gewölbt, “ Leibesende eingezogen, matt eriinblau, metallisch glänzend, _ unbehaart. Kopf schwarzblau, etwas glänzend, auf dem Scheitel E gewölbt, Stirn zu beiden Seiten eingedrückt, dazwischen mit einem Längskiel, Kopfschild verwachsen, Oberlippe klein, quer. - Fühler und Mundtheile fleischroth. Vorderbrust von einer matt # E linzenden, schwarzblauen, hornigen, breiten Platte bedeckt, = die am Seitenrand schmäler wird. Meso- und Metathorax, - sowie die Hinterleibsegmente bis auf die zwei letzten, welche _ fleischroth sind und beim Gehen eingezogen werden, matt grünblau, im Sonnenlichte schillernd, leicht quergefurcht. Unter- _ seite und die plumpen Beine fleischroth. Krallen und die ganzen Schienen o!en schwarz, glänzend. a w 64. Timarcha metallica Laich. Vom verstorbenen Staatsanwalt Pfeil habe ich die Larve dieser Art, welche in Schlesien unter Steinen gesammelt‘ war, _ erhalten. — Larve 3 L. lang, 2 L. breit, auf dem Rücken stark gewölbt, das Hinterende eingezogen, fast kugelig, Körper lederartig, glänzend gelbbraun, fein chagrinirt, unbehaart. Kopf rund, an der Stirn stark abgeflacht, glänzend gelbbraun, _ dunkler als der-Körper. Kopfschild mit der Stirn verwachsen, gewölbt, Oberlippe groß, tief ausgerandet. Fühler und Augen schwarz, Mundtheile gelbbraun. Der erste Brustring hat eine 14? 2 Ba neh \ } ai ae RENATE AN EIER RE AERTIT e TR AERZ eEPRDE MIR SORLAIEHERTIER KAREL N 164 \ ' ! ' ee “. Ai , Ban glänzende, hornige, gelbbraune Platte auf dem Rücken, welche in der Mitte eine feine, hellere Mittellinie zeigt, die sich auch auf den zweiten Brustring fortsetzt, dann aber verschwindet. Die Wölbung des Rückens wird von den Brust- und den ersten vier Hinterleibsringen gebildet; die übrigen Leibesringe sind eingezogen und auf die Bauchseite umgeschlagen. Die Bauch- ‚seite ist matt graubraun, ebenso die Beine in ihrem oberen Theil. Schiene und Fuß sind schwarz, glänzend. Die Stigmen sind klein, rund, schwarz, glänzend. 65. Galerucella lineola Fabr. Der genannte Käfer scheint erst in der neueren Zeit bei uns massenhaft und sehr schädlich aufzutreten, denn früher wird er nur beiläufig erwähnt. Henschel in seinem Leitfaden Il. Aufl. 93 und Kaltenbach führen ihn zuerst als schädlich an. Ich habe ihn am 26. April 1867 in einem großen Schwarm ' ‚über die Stadt Erlangen ziehen und massenweise sich an die Häuser setzen sehen. Im August werden von dem Thier an Bächen die Blätter von Salix vitellina so abgenagt, daß man von Weitem den Fraß erkennt. Auch die Erlen (Alnus glutinosa) sucht er ebenso heim, und zu Ende des August 1865 fand ich ihn in ungeheurer Zahl. Es war ein schönes, kräftiges ‘ Erlenwäldchen selır von ihm verwüstet; die Blätter waren wie skelettirt und hatten sich gegen die Spitze dütenförmig ein- gerollt, an welcher Stelle die Käfer sehr zahlreich saßen und beim Schütteln oder starken Bewegen des Blattes in Menge herausfielen. Sie überwintern und pflanzen sich im nächsten Jahre wieder fort. Am 1. Mai 1866 fand ich die Käfer außer- ordentlich häufig in Gesellschaft von Agelastica Alnı und Lina aenea, wo sie sich auf den jungen Erlenblättern begatteten und die Eier auf deren Unterseite in Häufchen von 6 bis 20, selbst 30 Stücken ablegten. — Die Eier sind matt, schön chagrinirt oder grieselig, !/; L. breit, rund, etwas höher als breit, oben in der Regel mit einer fadenartigen, schwarzen, vertrockneten, schleimigen Masse bedeckt, hell lehmgelb, den Eiern mancher Haltica-Arten sehr ähnlich. Am 23. Mai schlüpften die ersten Larven aus. Diese sind Anfangs hell, schmutzig grünlichweiß, wenig glänzend, die Füße kräftig, plump. Bald färbt sich der Kopf und der Prothoraxring, dann die Beine schwarz; nach einigen Stunden wird der Leib trübe braunschwarz und bald darauf ganz schwarz. Wenn die Thiere einige Zeit gefressen und ihre Körperringe sich mehr ausgedehnt haben, tritt die obige Farbe wieder hervor, und man sieht die schwarzen Warzen und. Leisten auf jenen. Nach der ersten _ Häutung ist die Larve auch hell, nach der zweiten aber ganz _ sehwarz, und sieht dann der Larve der Agelastica Alni etwas _ ähnlieh. Nach den letzten Häufungen wird sie wieder hell und giebt uns erwachsen folgendes Bild. Die ausgewachsene Larve, welche spannend geht und der der Galerucella Viburni am meisten ähnelt, ist über 5 L. lang und etwas über 1 L. breit, oben mäßig gewölbt, unten flach, glänzend, bräunlichgelb, oft ziemlich hell und in’s Grüne spielend. Der Kopf klein, mit den Mundtheilen schwarz, sehr glänzend, wie alle dunkle ; Zeichnungen, auf der Stirn mit einem tiefen und weiten Ein- e druck. Der Prothoraxring oben mit großem, querem, in der Mitte durch eine helle Linie unterbrochenem und jederseits mit einigen unregelmäßigen Vertiefungen versehenem Schilde, da- neben .eine srößere und kleinere Warze; die zwei folgenden Ringe mit zwei kleinen, in der Mitte unterbrochenen (Juerleisten, - daneben eine kleine und eine größere, dann eine große, längliche A und endlich zwei kleine Warzen. Die übrigen Ringe haben in der Mitte eine größere und eine kleinere Querleiste, dann drei in einem schiefen Dreieck stehende Warzen, weiter hinab auch eine dergleichen kleine, und dann an der Seite eine große, . behaarte Kegelwarze. Auf dem vorletzten Segment fehlt eine & seitliche Warze, und auf der Oberseite des letzten steht eine quere Scheibe mit erhabenem und behaartem Hinterrand. Sehr E riele Warzen sind behaart. Auf der Unterseite zeigt jedes : Segment in der Mitte eine kleine, quere Leiste und auf den rementen des Hinterleibes daneben je eine kleine und dann eine größere Warze, die Längsreihen bilden. Die Füße sind hell, mit dunklen Gelenken. Die Larven fressen gerne nur 3 die Blattepidermis; doch nagen sie erwachsen in der Regel das ganze Diachym heraus. Ausgewachsen sind sie im Zimmer in kurzer Zeit, denn ich habe am 18. Juni schon einzelne _ Puppen gefunden; im Freien findet die Entwicklung um einige _ Wochen später statt, denn ich habe am 24. Juni an den Erlen erwachsene und halberwachsene Larven gesehen. Zur Ver- _ puppung geht die Larve in die Erde und macht sich hier eine Höhlung. Die Puppe ist unbeweglich, mit dem Kopf und Hinterleib nach unten eingebogen, 2 L. lang und gut 1 1. _ breit, orangegelb, die Beine und Flügel heller, wenig glänzend, auf dem ganzen Oberkörper, namentlich auf dem Halsschild und dem Körperende mit schwarzen, starren Borsten besetzt, die auf dem Rücken in Querreihen stehen. Der Kopf herab- _ geneigt. Die Vorderbeine breit, fast ganz anliegend, von den _ hintersten die Kniee und die Tarsen frei; die Flügeldecken breit, rippig, gegen das Ende etwas zugespitzt, die Flügel nach TEEN L . Pr: Naar innen nur wenig vorschauend und stumpf. Die Stigmen schwarz, Der Hinterleib gegen die Seiten etwas abgesetzt, auf jedem Segment seitlich ein starker, beborsteter Zapfen. After stumpf, wulstig. 66. Coceinella distineta Fald. Die genannte Art habe ich hier im Sommer an öden Plätzen nur sehr sparsam gesammelt. Im Jahre 1876 fand Herr Apotheker Wilh. Pflaum in Langenzen in der Gegend von Fürth auf Brachfeldern und gegen die Oberpfalz am Eisenbahn- 'damm Larven und Käfer in Menge auf Sarothamnus scoparius und niederen Pflanzen, besonders an Senecio vulgaris. Er machte auf meine Bitte über die früheren Stände sorgfältige Beobachtungen und theilte mir seine lehrreichen Notizen darüber mit. Gegen den 20. Juli verpuppten sich die Larven, und am 31. Juli waren die meisten Puppen zu Käfern shell Es findet wohl nur eine Generation statt. — Larve 51/; L. lang, 15/, L. breit, lanzettförmig, schmutzig gelb. Kopf klein, ab- geflacht, mit kleinen, dreigliedrigen Fühlern. Oberlippe breit, fleischig, Oberkiefer kräftig, unter der Oberlippe verborgen, Unterkiefer mit Agliedrigen Tastern. Leib und Kopfschild mit kurzen Borstenhaaren besetzt, welche auf dem Kopf zer- streut, auf den Leibessegmenten auf in Reihen geordneten Höckern stehen, und zwar zeigt das erste Segment vier, die übrigen sechs solcher Höcker, welche auf dem zweiten und dritten Segment noch annähernd in gleicher Distanz stehen, während sie sich vom vierten Segment an in drei Längsreihen, eine über den Rücken und zwei zu den Seiten, ordnen. Die je eine Reihe bildenden Höckerpaare sind auf dem Rücken und an den Seiten durch eine tiefere Furche getrennt. Die Höckerchen sind schwarz, mit Ausnahme je des äußersten des dritten und der Seitenpaare des vierten und siebenten Segmentes, welche ‚orange gefärbt sind. Auf der Unterseite stehen sechs, in Quer- reihen geordnete, kleinere Höcker. Die Füße sind lang, schwarz, behaart. — Die Puppe ist 3 L. lang, 2 L. breit, fast vier- eckig, rothgelb. Kopf unter den Vorderrand des Halsschildes eingezogen, Taster stark hervorragend. Die zwei ersten Fuß- paare nach vor- und auswärts gerichtet, drittes nicht sichtbar; alle sind platt und von Farbe des Körpers. Das Halsschild zeigt am vordern und hintern Rande ganz nach außen beider- seits einen schwarzen Fleck. Der Vorderrand ist manchmal schwarz. Die Oberflügel überragen die Unterflügel, und tragen auf der Mitte einen großen, schwarzen, und weiter gegen die Spitze hin einen kleineren, etwas verwaschenen Punkt. Auf ER ya Re ER FE EHE Er a ee A SAT it \% -; > m d+s} P . Er BER A Ar 22 > WER > - . ” den zweiten Brustring stehen zwei kleine und auf dem dritten | zwei große, schwarze Punkte zu beiden Seiten der Mittellinie. | Di e folgenden zwei Leibesringe tragen keine Punkte, die weiter folgenden vier, wieder große, schwarze Fleckenpaare. Die R Hinterleibsegmente sind hinten scharf gerandet und seitlich in - stumpfe Läppehen ausgezogen, vor denen die schwarzen Stigmen | stehen. Der in zwei Spitzen endigende After trägt die ab- gestreifte Larvenhaut. — Ueber die Unteröchilde zwischen Coec. 7-punetata I und distineta TI bemerke ich Nachstehendes. | Die Larven von II sind etwas robuster, die rothgelbe Farbe herrscht vor, namentlich ist der Kopf viel weiter nach hinten, hr - der Prothoraxring seitlich viel breiter hell, die zwei andern Brustringe in der Mitte mit großem hellen Fleck, ebenso die - Seiten der ersten Hinterleibsringe; andere Larven sind bis auf die schwarzen Warzen fast ganz hell. Die Larve von I nimmt “vor der Verpuppung eine hechtgraue, die von II eine graulich- gelbe Farbe an. Die Puppe ist bei beiden noch mehr ver- schieden. Die von I hat meist eine vorherrschend schwarze Färbung und die Flügeldecken sind zur Hälfte schwarz gefärbt. - Doch finden hier Abänderungen statt, so daß die Flügel ent- weder nach der Innenseite und Spitze schwarz sind, der Kr Schulterpunkt frei oder mit dieser Färbung verschmolzen ist, oder die Flügeldecken ganz roth mit drei kleinen Punkten er- scheinen, ur Sehulterpunkt aber immer deutlich ist. Die von 1 haben immer nur rothe Färbung mit schwarzen Punkten und sind nur sehr selten mit nur schwachen Spuren eines RK u altorpunktes versehen. Immer aber ist der mittlere Punkt von bedeutender Größe. “ R - B- 67. Halyzia 10-guttata Linn. Re Die Larve dieses Käfers fand ich sparsam in einem & _ Wäldehen auf Birken, deren Blattläuse sie verzehrt, im Sep- tember. Zu Ende dieses Monats entwickelte sich das Inseect, eine Puppe besitze ich nicht. — Larve 4 L. lang, lanzett- förmig, gelblich, mit schwarzen Punkten. unbehaart. Kopf klein, schwach glänzend, etwas flach, auf der Stirn beiderseits grubig vertieft. Der Kopf ist mit Ausvahme der schwarzen - Unterkiefertaster und zwei bräunlicher, verwaschener Flecken’ am Scheitel rechts und links von der Mittellinie dicht an der Furche, die den Kopf vom Prothorax trennt, gelbröthlich. - Öberlippe klein, fleisehig. Fühler 3gliedrig, sehr klein; Unter- kiefertaster 4 gliedrig, schwarz.’ Ogellen 3, hinter den Fühlern im Dreieck stehend, glänzend schwarz. Der Prothorax länger, aber schmäler als der zweite und dritte Brustring auf dem a - 168 Rücken, ist abgeplattet und etwas grubig vertieft; er trägt vier flache, schwarze, glänzende, mit kurzen, schwarzen Dornen besetzte Tuberkeln, von welchen die zwei größeren zu beider Seiten der Mittellinie nicht weit vom hintern Rande, die zwei kleineren vorn und außen davon auf der Mitte der beiden Seitenränder stehen. Der zweite und dritte Brustring sind die breitesten Körpersegmente; sie tragen je vier flache, längliche, mit kleinen, schwarzen Dornen besetzte Höcker, welche paar- weise zu den Seiten der Mittellinie ziemlich gleich weit vom Vorder- und Hinterrand entfernt, aber etwas weiter nach außen ° als auf den übrigen Körpersegmenten sitzen. Die Hinterleib- segmente nehmen nach hinten in der Breite ab, sind scharf von einander getrennt und tragen in Querreihen je vier mit schwarzen Dornen besetzte Höckerchen, von welchen die zwei mittleren etwas größer sind und näher an einander stehen als die äußeren. Sämmtliche Höckerchen der Hinterleibsegmente bilden vier Längslinien, welche auf dem elften Körperring endigen, da der zwölfte keine Höcker trägt. Die Afteröffnung befindet sich nach unten auf einem fleischigen, vorspringenden Wulste. Die Stigmen, 8 Paare, sind groß, länglich, mit kleinen, schwarzen Dornen besetzt, das erste ma zweite sitzt am hintern Rande des Meso- und Metathorax, die übrigen mehr in der Mitte der folgenden Hinterleibsegmente, das letzte auf dem neunten Körperring. Die langen Beine sind bis auf die kleine, schwarze Kralle gelb, unbehaart. Die Halyzia 16-guttata unter- scheidet sich von der vorstehenden hauptsächlich durch die Körpergestalt, welche bei der H. 16-guttata mehr länglich eiförmig und nicht lanzettlich wie bei H. 10-guttata ist, indem die Hinterleibsringe bei jener nicht so bald wie bei der 10-guttata an Breite abnehmen. Außerdem verlaufen bei der 16-guttata vom Prothorax an zu beiden Seiten des Körpers je ein ge- sättigt citrongelber Streifen, welcher der 10-guttata fehlt. Die Anordnung der schwarzen Punkte ist bei beiden Arten dieselbe. gg rg ag ir Be ia Zn SE ru EB ne reen 68. Halyzia tigrina Linn. var. 20-guttata Linn. Im Nürnberger Walde (Brucker Lache) fand ich alljährlich die schönen Larven dieses Käfers in Mehrzahl auf den Blättern von Alnus glutinosa und Rhamnus frangula.. Am 17. Juni waren sie erwachsen und am 19. fand ich Puppen, auf der Oberfläche der Blätter angeheftet; am 28. Juli waren die Käfer ausgebildet. Die leere Puppenhülse ist bis auf die schwarzen Zeichnungen weiß, durchscheinend. Larve 4 L. lang, 11, L. breit, lanzettförmig, unbehaart, hell graugelb, sehr bunt ge- zeichnet. Kopf klein, auf der Stirn abgeflacht und leicht grubig 169 vertieft, mit feinen, gelben Härchen besetzt. Oberlippe klein, Nleischig, Fühler klein, 3gliedrig, Unterkiefertaster Agliedrig, groß, gelb, glänzend, wie der ganze Kopf, welcher nur zwei - braune Flecken zeigt, die beiderseits vom Scheitel bis zu den . vier rautenförmig Fehenden Ocellen sich herabziehen. Prothorax schmäler als Meso- und Metathorax, auf dem Rücken ab- geplattet und hier mit vier wie eingebrannt erscheinenden dunkelbraunen Flecken versehen, von welchen zwei der Länge nach zu beiden Seiten der Mittellinie verlaufen, während die andern zwei quer vom hinteren Ende der ersteren nach außen - verlaufen, so daß dadurch die Zeichnung zweier, nach vorne offener Winkel auf der Rückenplatte des ersten Brustringes entsteht. Der der Quere nach verlaufende Schenkel dieses Winkels trägt, besonders nach außen, schwarzbraune, kurze, - hornige Dornen, während der der Länge nach verlaufende glatt erscheint; der vordere Theil des Seitenrandes der Rückenplatte ist fein gezähnelt. Der zweite und dritte Brustring sind am breitesten und ebenfalls leicht abgeplattet; auf dem Rücken derselben befinden sich ebenfalls vier ähnliche Flecke wie auf dem Prothorax, welche aber paarweise die Figur eines vorn »ieht ganz geschlossenen Ringes darstellen. Auch hier trägt _ nur die äußere Hälfte dunkelbraune Dornen. Nach außen von diesen Flecken, ganz am Seitenrand, und etwas hinter der - Mitte sitzt beiderseits ein kurzer, gelblicher Dorn. Die Hinter- - leibsegmente tragen je drei Paar einfache, spitzige Dornen, von welchen ein Paar auf der Mitte und zwei Paare an den Seiten stehen. Es werden dadurch 6 Längsreihen gebildet. Auf’ dem ersten Hinterleibsring ist nur das mittlere Paar schwarz, die beiden seitlichen hellgelb, auf den folgenden zweien sind alle Dornen schwarz; vom vierten bis vorletzten Segment sind beiderseits die äußersten Dornen gelb und überdies noch mit feinen Borsten besetzt. Das letzte Segment trägt keine Dornen. Der vorgestreckte After ist von zwei fleischigen Wülsten um- geben. Oberschenkel und Schiene sind lang, mit feinen Härchen besetzt, in der oberen Hälfte gelb, in der unteren schwarz. Kralle kurz, schwarz. An jeder Hüfte sitzt außen ein dunkel- brauner Fleck. — Puppe 21/, L. lang, 1!/, L. breit, auf dem Rücken stark gewölbt, sehr bunt gelb und schwarz, unbehaart, matt. Kopf ganz unter das Halsschild eingezogen, glatt, glänzend, schwarz, Scheitel, Stirn und die erhabene Lefze rothgelb. Halsschild breit, mit aufgebogenem, wulstigem Vorder- und Seitenrand, gelb» Am Vorderrand sitzen vier schwarze, runde Punkte, von denen die zwei mittleren viel größer sind als die äußeren, am hinteren Rande in etwas weiterer Entfernung von 170 einander vier gleich große, mandelförmige, schwarze Flecke, von denen je zwei rechts und links sich mit den vorderen . Spitzen zusammenneigen. Die Flügeldecken sind gelb, mit schwarzem Hinterrand und schwarzem, kürzerem Längsstreif erade auf der Mitte. Auf dem Meso- und Metathorax stehen jezwei große, schwarze Flecken. Der erste Hinterleibsring ist ren gelb, ohne Flecken; der zweite hat zu beiden Seiten je ein Zaar dreieckiger Flecken; auf dem dritten, vierten und fünften sthen in der Mitte große, dreieckige Flecken, welche am hintern fand von beiden Seiten in der Mitte zusammen- stoßen, so dal, zwischen ihnen nur ein dreieckiger, mit der Basis am vordern Rand liegender, gelber Raum freibleibt. Nach außen von diesen Flecken sitzt am dritten Ring beider- seits noch ein Paar kleinerer," m vierten und fünften sind die Seiten gelb. Der dritte, vierte ind fünfte Ring haben am Seitenrande beiderseits einen kleinen, gulben, SpItzigen Zapfen; der sechste und siebente Ring tragen rechts und links von der Mittellinie ein kleines Höckerehen, welches zuf dem sechsten Ring an der Außenseite einen kleinen, verwasch@"eR, schwärz- lichen Strich hat. Sämmtliche schwarze Zeichnung®® sind matt glänzend und fein punktirt. N 69. Coceinella 14-pustulata Linn. Auf den Blättern von Prunus domestieca und spin°® N Gärten sowohl wie im Freien fand ich die Larven dieses IASeeis sparsam im Juli und August. Sie verpuppten sich au: Nas Blattoberseite und erschienen in 14 Tagen darauf als voll- kommene Thiere. — Die Larve ist 2 L. lang, 2], L. breit, lanzettförmig, matt, ziemlich dieht und kurz grau behpatb bunt, unten grauschwarz, zwischen den Beinen mit weile M Streif. Kopf klein, schwarz, in der Mitte mehr grau, Taser und Fühler grau, schwarz geringelt. Die drei Thoraxrin. breiter als der übrige Körper, mit zu beiden Seiten der Mitte linie stehenden, unebenen, schwarzen Platten, außerdem weil” in der Mitte roth gefleckt. Auf dem Hinterleib befinden sie" ' 6 Reihen kleiner Tuberkeln, von denen die äußeren Paare vor" den mittleren durch ein breites, weißes Band, das auf beider! Seiten des Körpers verläuft, getrennt sind. Die Tuberkeln sind mit Ausnahme der beiden äußeren des ersten Segmentes.’ welche weißlich sind, schwarz. Zwischen den mittleren Paaren, welche auf einer helleren, röthlichen Basis stehen, verläuft eine feine, grauliche Linie. Beine lang, schwarz. — Puppe 11, L.' lang, 1 L. breit, auf dem Rücken gewölbt, über die Brust zu sammengebogen, graubraun, matt glänzend. Kopf unter dar vu god Se Br an ET TH m A een Sr A EA N a rl ai, - 2 - 171 Halsschild zurückgezogen. Halsschild breit, mit überstehenden, - seitlichen Rändern, braungrau, mit hellerer Mittellinie. Flügel- decken ebenfalls graubraun, Hinterleibsringe heller als Hals- schild und Flügel, ohne besondere Abzeichen, die Ränder hinten _ und an der Seite etwas heller. 70. Hippodamia 13-punctata Linn. Die Puppe dieser Art hat Cornelius in der Stett. entom. Zeit. 1863 S. 124 beschrieben. Es bleibt daher noch übrig, - die Larve derselben näher zu charakterisiren. Hier findet sich dieselbe häufig an der Regnitz, z. B. gleich unterhalb der Brücke, auf allerlei Wasserpflanzen, namentlich Gräsern, auch an Mentha, im Juli und August. Die Eier werden in Haufen bis zu 12 Stücken abgelegt und stehen aufrecht, sind beinahe 1), L. lang, glänzend gelb, nach dem Auskriechen weiß, schmal länglich, fein längsgestrichel. — Larve 4 L. lang, 1!, L. breit, walzenförmig, nur am Ende stärker zugespitzt, mit diehten, kurzen, feinen, weißen Härchen besetzt, graubraun, mit gelber Zeichnung. Kopf abgeflacht, an den Seiten der Stirn etwas eingedrückt, glänzend, gelb, am hintern Rand und an den Seiten braun. Der Prothorax trägt eine ovale, große, hornige, braunschwarze Platte, welche in der Mitte eine feine, hellere Längslinie zeigt. Die Platte ist uneben, höckerig und mit feinen Härchen besetzt. Der hintere Rand des Ringes ist schwefelgelb»e Meso- und Metathorax sind breiter als der Prothorax und tragen je zwei schwarzbraune, hornige, höckerige Platten, welche einen schmalen, gelben Raum zwischen sich lassen, der am Metathorax etwas breiter als am Mesothorax ist. Nach außen von diesen Platten befindet sich beiderseits eine mit Borsten besetzte Warze, welche auf dem Mesothorax schwarz, auf dem Metathorax gelb ist. Die Hinterleibsringe tragen 3 Paar mit Borsten besetzte Tuberkeln, welche 6 Längs- reihen bilden. Die einzelnen Segmente sind graubraun und haben in der Mitte ein gelbes Querband, auf welchem die Tuberkeln sitzen. Der letzte Ring ist ganz graubraun. - Die _ Tuberkeln sind mit Ausnahme der beiden äußeren Paare des ersten und sämmtlicher des vierten Segmentes, welche schwefel- gelb sind, schwarz. Die Unterseite ist graubraun, mit hellerem, gelblichem Mittelstreifen. Der After ist von einem fleischigen Wulst umgeben. Die Stigmen sind groß, mit glänzendem, braunem Rand. Die Beine lang, fein behaart. Hüfte und oberer Theil des Schenkels gelb, das übrige und die Schiene schwarz- braun. Kralle ziemlich lang, scharf, an der Basis schwaız, _ am Ende blaß und umgebogen. 172 | | \ Papilio Sinon oder Podalirius? Von Dr. H. Hagen. Dr. Staudinger hat Pap. Sinon, der von Poda Mus. Graee., 1761 beschrieben und abgebildet ist, als ältesten berechtigten Namen vorgezogen. Die älteste Beschreibuug von Linne ist im Mus. Lud. Ulr. 1763 gegeben. Linne hat aber diesen Falter schon früher benannt und abgesondert, In 8. Nat. Bd. X. 1758 p. 463 sagt er bei P. Protesilaus „simillimus Podalirio Europae australis et Africae; an satis diversus?* Am Fuß derselben Seite findet sich: „Podalirius, Raj. ins. Il. No. 3; Roesel ins. 1. pag. 2 t. 2 — Reaum. ins. I. I II f. 4. 3. Habitat in Europae australis et Africae Brassica. — Hic tam multa habet cum Protesilao communia, et larva magis innotescat, antequam vere distinguatur.“ Es ist richtig, daß Linne im Mus. Ulr. bei dieser Art nicht das S. Nat. eitirt, ich meine aber doch, daß namentlich Roesels Citat keinen Zweifel läßt, welche Art P. Podalirius sei. Mich dünkt, daß deshalb die Annahme von P. Sinon doch zu rigoristisch ist gegenüber einem Namen, der mehr als ein Jahrhundert allgemein bekannt und gebraucht ist. Warum Poda, der Linne’s 8. N. oft eitirt, der Art einen neuen Namen gab, während das Citat aus Roesel den Podalirius sicher stellte, weiß ich nicht. Uebrigens hat Linne nicht selten Arten nur durch den Namen bezeichnet (Raphidia ophiopsis) und selbe sind von der Wissenschaft angenommen. Nach dem für P. Sinon angenommenen Prineip würde noch gegenwärtig Jeder das Recht haben, eine solehe Art unter neuem Namen zu beschreiben und Linne’s Name als synonym aufführen. Wird die Wissenschaft dabei gewinnen? Ich glaube es nicht. Anmerkung d. Red. Zwar hat Dr. Staudinger in den Erratis des betreffenden Katalogs dem Namen Sinon Poda bereits den Podalirius Linne substituirt, aber die von Dr. Hagen angegebenen Motive, welche zu dieser nachträglichen Veränderung geführt haben, verdienten in extenso mitgetheilt zu werden. BR 173 Lepidopterologische Notizen. Von * 3. H. W. Baron v. Noleken.‘) ö Ein Winteraufenthalt in Cannes, der sich vom 10.22. No- vember 1879 bis zum 11./23. Mai 1880 ausdehnte, bot mir Gelegenheit, den wahrscheinlich über den von Lepidopterologen bisher nur in geringem Maße untersuchten Süden Europa’s verbreiteten, unersehöpflichen Reichthum dieser Gegend an interessanten oder ganz neuen Falter-Formen aus eigener An- schanung einigermaßen kennen zu lernen. Unbekannt mit den Lokulitäten, würde ich aber nur kärgliche Beute gemacht haben ohne die Hilfe meiner liebenswürdigen Freunde, der Herren Milliere, Constant und Nanteuil, die mich in freund- lichster Weise mit den ergiebigsten Fangplätzen bekannt machten und zu gemeinsamen Excursionen einluden. Ich be- nutze diese Gelegenheit, denselben für ihre vielfachen Gefällig- keiten meinen ergebensten Dank auszusprechen. Obgleich in jenem Winter die klimatischen Verhältnisse der ungewöhnlich strengen Kälte wegen keineswegs günstig waren, so unterbrachen sie die Sammlerthätigkeit, sogar während der schlimmsten Frostperiode, doch nicht gänzlich, und es gelang mir, einige interessante Beobachtungen zu machen, wie Nachfolgendes zeigen wird, obgleich darin keine zahlreichen neuen Arten bekannt gemacht werden. Meine Exeursionen erstreckten sich fast nur auf die nächste, zu Fuß erreichbare Umgegend von Cannes. Von entfernteren Punkten habe ich »ur die Insel St. Marguerite ein paar Mal und einmal den Col de Trayas im Esterel-Gebirge besucht, welches letztere von der Bahnstation 'Irayas aus zu Fuße be- stiegen werden muß. Die hügelige, bis 200 Meter hohe, oft steil geböschte Gegend von Cannes besteht aus dürren Felsen, © welche den Kalk- und Granitformationen angehören und durch den Canal de la Siagne künstlich bewässert "werden. Während ‘ der Wintermonate war das Wetter meist heiter; fast jede Nacht kurz vor Sonnenaufgang zeigte der Thermometer etwa 1° bis 3° R. unter 0°, ja einmal sogar — 5°, was in den Gärten wohl manchen Schaden verursachte, aber die Rosen nicht hinderte weiter zu blühen und auch den Agaven nicht nachtheilig war. 2 *) Bei dieser Gelegenheit machen wir auf die Stainton’schen Mittheilungen im Entomologist’s Annual 1868 p. 134 fl. über die bei "annes und Mentone beobachteten Tineinen aufmerksam. Red, 174 Im April wurde das Wetter unfreundlich, windig, mit öfterem Regen, was ungeachtet der größeren Wärme doch der Sammler- thätigkeit sehr hinderlich war. — Es gewährte mir einen eigenthümlichen, lange entbehrten Genuß, so viele fremdartige, nie lebend gesehene Formen zu beobachten und Seltenheiten zu erbeuten, von denen mehrere im lepidopterologischen Verkehre fast gar nicht vorkommen. Aber auch alte Bekannte aus nördlichen Gegenden fehlten nicht, wie z. B. P. Phlaeas, Par. Megaera, Maer. Stellatarum. Es würde zu weit führen, alle von mir angetroffenen Arten auf- zuzählen (fast alle sind in Milliere’s Catalogue raisonne des Lepidopteres des Alpes maritimes ete. verzeichnet); ich werde mich nur auf diejenigen beschränken, welehe mir Gelegenheit boten zu Bemerkungen, die auch in weiteren Kreisen nicht uninteressant oder werthlos sein dürften. | Charaxes Iasius L. Die jung überwinternde Raupe war nicht selten an Arbutus Unedo, aber keineswegs allenthalben, wo ihre Nahrung wuchs, sondern nur in einigen wenigen, engbegrenzten Lokalitäten, so namentlich an einem nach SO geneigten dürren Abhange im NO vom Hötel Montfleuri. — Hier fanden sich zahlreich auf der Oberseite der Blätter junger, aber verkrüppelt aus- sehender, ja sogar ganz niedriger, von Ziegen angenagter Stämmehen, die Lager aus weißem Gespinnst, auf denen die Raupe fest eingehakt, tagüber ruht, und welche ihre Gegen- wart verrathen. Man muß sie aber mit den Augen suchen, da sie nicht abzuklopfen ist. Sie ist nach vielfachen Er- fahrungen Nanteuil’s, merkwürdiger Weise fast nie mit Inqui- linen behaftet und leicht zu erziehen. Etwa 18 bis 40 Stunden vor dem Auskriechen beginnt die grüne Puppe sich schwärz- lich violetiblau zu färben. Bei der Entwicklung verunglückt der Falter sehr leicht, wenn er sich nicht gut in der hängenden Stellung festhalten kann und herunterfällt. So verlor ich. die 3 meinigen. Im Freien erscheint der Falter Ende April und im Mai. Cnethocampa Pityocampa SV. Man sieht im Frühlinge ihre Nester in Unzahl an den Pins d’Aleppe, an denen sie schädlich sein sollen, und öfter . begegnet ıman ihren Processionen auf dem Erdboden. Die der Gesundheit schädlichen Eigenschaften dieser Raupen scheinen den Bewohnern der Gegend ganz unbekannt zu sein. Die Erziehung erwachsener Raupen gelingt sehr leicht auch unter schwierigen und nachtheiligen Umständen. ee o u are I „Kr 4 ve er “ jr £ 3 x ER - Leucania Amnicola Ramb. HS. II. p. 236 f. 334. — Congrua HS. II. p. 237 f. 357 bis 360. — Tr. X. 2. p. 98. Unweit des neuen Kirchhofes, wo sich ein Weg von der Straße nach Grasse abzweigt, schöpfte ich Anfangs März gegen - Abend aus dem hohen Grase einer nach SW gekehrten Böschung an diesem Wege eine fast erwachsene Leucanien- Raupe von gewöhnlichem Aussehen, welche ich für eine der gemeineren, längst bekannten Arten hielt, und da ich nicht - darauf rechnete, aus dem einzelnen Stücke die Eule zu er- halten, so unterließ ich ihre Beschreibung. Sie wurde mit einem sehr breitblätterigen Grase aus dem Garten meiner Wehnung genährt und gab ungeachtet nachlässiger Pflege - Anfangs Mai ein 5, welches ich nach oberflächlicher Ansicht _ für Pallens oder Impura hielt. — Erst als ich, nach Hause zurückgekehrt, die Bestimmung meiner Ausbeute vornahm, er- _ bliekte ich den schwarzen Haarbüschel auf der Unterseite des Hinterleilies, nach welchem die Art in die Abtheilung Ab von Leucania gehört. | Von den im Katal. Staudinger-Wocke in dieser Abtheilung stehenden Arten. welche ich bis auf Alboradiosa Ev. und - Amnicola Ramb. alle in meiner Sammlung habe, zeigt das er- zogene Stück wesentliche Unterschiede, sowie auch von Albo- radiosa, welche HS. in seinen N. Schmett. fig. 14 abgebildet hat. Es kann also nur Amnicola Ramb. (die —= Congrua HS. und Tr. ist) oder eine ganz neue Art sein. HS. fig. 357 und 358 zeigen zwar einige Unterschiede von meinem Stücke; — namentlich ist die Färbung im Bilde etwas zu röthlich, die Unterflügel sind zu breit grau (bei meinem Thiere reicht das Grau am Rande nur von Rippe 2 bis 7, die selbst auch dunkel sind und wurzelwärts nur zwischen Rippe 4 und 6 bis zur Mittelzelle, die übrige Fläche sowie die Fransen mit kaum angedeuteter Theilungslinie, ist weiß); _ auf der Unterseite ist der graue Schatten der Vdil. zu stark, _ und der im Texte erwähnte Perlmutterglanz ist nur sehr schwach ‚bemerkbar. — Auf den Vdfln. oben sehe ich statt der zwei Punkte des Bildes eine schwach angedeutete Punktreihe, und auf der Fläche spärlich eingesprengte schwarze Atome, welche - Mittelzelle und Außendritte! frei lassend, stellenweise etwas diehter steben, aber weder in dem Bilde noch in den Be- schreibungen zu- finden sind. — Die in einigen Punkten von _ einander abweichenden Angaben Treitschke’s, Herrich-Schäffer’s und Freyer’s glaube ich durch Veränderlichkeit der Art ver- 176 anlaßt, da keiner von ihnen zu seiner Beschreibung eine Mehr- zahl von Exemplaren benutzen und somit nicht die blos indivi- duellen Merkmale erkennen konnte. Deshalb lege ich auch kein Gewicht auf die oben erwähnten Verschiedenheiten meines Stückes von Herrich -Schäffer’s Darstellung der Amnicola, zu welcher Art ich es zugehörig halte. Dieselbe fehlt in Milliere’s Catal. raisonn& ete. n Crocalıs Dardoinaria Donz. RER: EEE EN Be a RER TE HL N en KERN Im December und Januar erhielt ich die noch sehr junge “ Raupe zahlreich durch Abklopfen der sehr häufigen Sträucher von Calycotoma spinosa. Im reiferen Alter versteckt sie sich am Tage an der Erde und kriecht nur Nachts auf ihre Futter- i pflanze. In der Färbung ist diese Art sehr veränderlich; meine Stücke sind alle viel ausgesprochener graubraun, als Herrich- .Schäffer’s f. 45, 46. Hemerophila Abruptaria Thbg. Auch von dieser Art waren die Raupen nicht seiten an Calyeot. spinosa und durch Klopfen zu erhalten. Am 12. Fe- bruar kroch mir ein $ aus und am 31. März klopfte ich ein frisches 2 von einer Korkeiche. Diese Art ist auch von sehr verschiedener Färbung. Pachyenemia Hippocastanaria Hb. Die Raupe war überaus häufig an Erica arborea und scoparia in den verschiedensten Var., während der Falter fast gar nicht abändert. Gnophos Dolosaria HS. Aus den in Cannes oefundenen Raupen, die ich verpuppt von dort mitbrachte, erschienen vom 7. bis 20 August 3 & und 3 2 .dieser von Milliere dort nicht angetroffenen Art. Leider war es mir nieht möglich, alle in Cannes gefundenen Raupen nach Arten gesondert zu erziehen, und auf der Rück- reise kam Alles vollends in Verwirrung. Ich vermuthe nur, daß diese Art gleichfalls auf Calyeot. spinosa lebt, und daß die Raupe längsstreifig dunkel graubraun war. In Milliere’s Schrilten, so weit sie mir zugänglich, finde ich I, diese Art als bei Cannes vorkommend verzeichnet. Herrich-Schäffer’s fig. 430 stimmt a ganz befriedigend: a) Die Flügelform weicht ab; die Vdfl. scheinen spitzer und schmaler, als bei meinen Thieren, mit steilerem Außenrande. x PS U ek ER File AR % Vi rd ur 3 en ee "ER y REN E IM ÜRRER UNE EEE Rn: on F/ we a a ee ne 177 _ _b) Die Figur hat auf allen Flügeln die 4 Mittelpunkte und die Querlinien sehr deutlich; an meinen Thieren sind sie aber nur bei gewissen Richtungen des Lichts in schwachen Spuren sichtbar, und zwar nicht als zusammenhängende Linien, sondern nur aus nach außen hell aufgeblickten Punkten bestehend, während die Mittelpunkte ganz zu fehlen scheinen. Auf den Htfln. sind diese Spuren bei allen Exemplaren noch schwächer als auf den Vadfl. ec) Die Färbung ist bei allen dunkler als in der Figur; bei den meisten im Wurzeldrittel merklich heller als auf der übrigen Flügelfläche. Nur ein @ hat diese letztere von der Wurzel bis zum zweiten Querstreifen gleich- mäßig hell und von dort bis zum Außenrande nur ein wenig duukler, so daß es sich der Figur 430 nähert. Diese ist aber mehr bläulichgsrau, während mein Thier einen blaß gelbliehhbräunlichen Anflug hat. Ein gleich- farbiger Schimmer zeigt sich auch an den anderen fünf Stücken bei gewisser Lichtrichtung. d) Die Saumlivie ist nur bei einem $ ganz deutlich, bei den andern weniger und bei den 2 am wenigsten. Die Beschaffenheit der Hinterschienen, — ziemlich ver- diekt, Mittelsporen bei 2/;, — stimmt mit Herrich-Schäffer’s Angaben III, p. 74. Das Grau soll nach HS. l. e. mit Pullaria übereinstimmen, die ich nicht besitze; aber seine fig. 00 zeigt eine Färbung, die viel besser mit der meines hellen 2 überein- stimmt, als die der fig. 450. Er bezeichnet die schwarzen Mittelpunkte als starke, was für keines meiner Thiere zu- trifft, so wenig wie die Deutlichkeit der Querstreifen; auch sehe ich keine dunkle Stelle am Vorderrande vor dem Mittel- ‚punkte. Von der Wellenlinie kann ich kaum eine Spur ent- decken. Die Saumlinie, nach HS. sehr schwach gewellt, finde _ ich gar nicht gewellt, außer auf einigen der Htfl. in der Gegend von Ast 6 und 7. Die Fransen kann ich nicht als „sehr _ lange“ ansehen; wohl aber scheinen auf ihrer Wurzelhälfte die Schuppen dichter zu stehen. Die Unterseite aller stimmt genau mit Herrich-Schäffer's Angaben. Die Saumlinie führt oben und unten statt schwarzer „Punkte“ solche Strichelchen. Die Angabe Staudinger’s (Horae 1870, p. 165) über die Farbe stimmt besser zu meinen Thieren als Herrich-Schäffer’s Abbildung. Auch die über die Querlinien stimmt. Im Allgemeinen scheint diese Art, wie mehrere ihrer Gattung, in der Färbung und Zeichnung zu variiren, so daß die Abweichungen meiner Stücke von Staudinger’s und Herrich- Schäffer's Angaben wohl nur auf Rechnung individueller Ver- 12 In a 5 E %“ 178 schiedenheiten kommen, und kein Grund vorliegt, eine neue Art aufzustellen. RN iR Sonderbar, daß Staudinger's Exemplare in Attiea schon in der letzten Aprilhälfte gefangen wurden, während die meinigen erst im August erschienen. Meine Raupen waren am 23. Mai bei der Abreise aus Cannes schon alle verpuppt, haben also, obschon der Sommer sehr heiß war, doch ungefähr 3 Monate als Puppen gelegen. Die Fühler der $ sind etwas dicker und so zart gewimpert, daß ich diese Wimpern nur mit vieler Mühe habe sehen können. Ligia Opacaria Hb. Die Raupe war im Frühlinge sehr häufig an verschiedenen Sträuchern, und im September erschienen die Falter in den verschiedensten Färbungen von gelblichgrau bis bräunliehroth. Eupith. Scopariata Ramb. var. Guinardaria B. Multiflorata Mill. Icon. t. 71, f. 8—13; U, p. 194. Die Raupen dieser Art klopfte ich in Mehrzahl von Erica scoparia und arborea im Januar und auch noch bis Mitte Februar. Vom 15. April bis 10. Mai erschienen einige 30 Falterchen, von etwas wechselnder Größe und Färbung; doch erhielt ich keine so bunte wie Milliere’s fig. 11 und 12. Die größere Mehrzahl kam wohl in den Morgenstunden zwischen 6 und 8 Uhr aus der Puppe, aber einzelne auch früher, andere später bis gegen Mittag. — Die Raupen sind leicht kenntlich an ihrem rothen Rückenstreif. Eupith. Mnemosynata Mill. Annales de la Soe. ent. de Belgique 1877, T. XX, Pl. I, fig. 1—3 (Separat-Abdıiuck: Six especes de chenilles inedites des environs de Cannes ete. p. 10). Am 9. Februar klopfte ich eine Raupe dieser Art von einer Cypresse im Garten der Villa des Anemones und erhielö in den folgenden Tagen an demselben Orte noch einige, konnte aber nur eine zur Verwandlung bringen, welche am 4. October den Falter gab. Er ist reiner grau, ohne gelbbräuulichen Ton der Grundfarbe, wie sie die eitirte fig. 3 zeigt, mit welcher letzteren aber 3 andere Exemplare, welche ich der Güte Milliere’s verdanke, hierin sowohl als auch in der Zeichnungs- anlage gut übereinstimmen, obgleich die schwarzen Kritzel nicht bei allen gleich kräftig ausgeprägt sind. — Die Raupe war aber nicht braun, wie sie auf fig. 1 und 2 dargestellt “ist, sondern grün, genau von den Farbennuancen der Endspitzen 179 Tr der Cypressenzweige, denen sie so täuschend ähnlich gezeichnet ‚ist, daß man sie nur bei sehr aufmerksamem, scharfem Zusehen _ erblieken kann, auch wenn man sie glücklich in den Schirm geklopft hat. Milliere sagt zwar |. e., daß diese Raupe niemals grün sei, war aber zugegen, als ich meine erste fand, und erklärte sie für die richtige Mnemosynata, deren Raupe also wie die - von Phoeniceata auch in zwei Farbenvarietäten, grün und braun, _ vorkommen würde. Beide Arten scheinen zu einander unge- fähr in demselben Verhältnisse zu stehen, wie Provineiata zu Oxycedrata und könnten mit der Zeit sich vielleicht als durch das verschiedene Futter entstandene Var. einer Art ausweisen. Hypotia Corticalis SV. Im Laufe des Winters machte Milliere mich öfter darauf - aufmerksam, daß in den vorjährigen Samendolden der wilden Mohrrübe (Daucus carola) die Raupe von Corsicalis lebe und im Frühlinge erwachsen sei. (In seinem 1873 erschienenen Catalogue raison. ete. p. 223 vermuthet er die Raupe seiner Stemmatoph. Corsicalis im Marke einer Plante annuelle). So sammelte ich denn bei der Villa des Tignes eine große An- zahl der mit Raupen besetzten Dolden. Als dieselben fast er- wachsen waren, glichen sie der in den Icones ete. tab. 82 £* fig. 3 abgebildeten, aber an Euphorbia spinosa lebenden Raupe E Er von Hypot. Corticalis, so daß ich vermuthete, den von Milliere genannten Namen der Mohrrüben-Raupe falsch gehört zu haben. In der That erschien auch, zwar nicht im Juli oder August, welche Milliere_l. e. als Erscheinungszeit der Corticalis angiebt, _ sondern erst am 4.16. October ein & dieser Art. Es stimmt - gut zu Herrich-Schäfler’s Beschreibung, ist aber viel dunkler = als Hb.: 157 und Mill. Ie. ete. tab. 82, fig. 4. Im November kroehen aus den Dolden noch etwa 10 eben solche braune - Raupen. die sich in den Winkeln des Gehäuses eine sehr leichte durchsichtige Hülle spannen, sich aber nicht verwandelten. Ihren Behälter hielt ich vor einem nach Norden gekehrten $ Fenster im Freien. Als ich ihn Ende Januar allmälig in’s warme Zimmer brachte, fand ich sie vertrocknet, obgleich ich die Dolden einige Male angefeuchtet hatte. Nur eine, die sich ihr Winterlager in den Dolden selbst bereitet hatte, war noch am 1./13. Mai 1831 lebend und schien gesund; aber auch sie war in.den oberen Theil des Behälters gekrochen und hielt sich, wie die andern unter einem leichten Gespinnste auf, ohne - Anstalten zur Verwandlung zu maclıen. + 19* 180 Margarodes Unionalis Hb. 132. A Diese speeifisch südliche Ari, deren zahlreiche Verwandte in den Tropen leben, fand ich in den Wintermonaten als Raupe allenthalben in Cannes, aber nicht zahlreich, in den jungen Blättern der nicht od Schößlinge des Gcdbanops (Olea oleaster L.) Ihre Erziehung ist sehr schwierig, und ich erzog nur 4 Exemplare. Die Puppe darf nicht gestört werden und braucht etwas Feuchtigkeit. | Pempelia Gallcola Stgr. Pistacia Lentiscus ist sehr verbreitet bei Cannes ni) über- aus reichlich mit Gallen behaftet. Obgleich ich diese Gallen in großer Anzahl von Zeit zu Zeit, etwa alle 2—4 Wochen einsammelte und fast alle auf ihren Inhalt durchmusterte, fand ich doch immer nur die Aphis-Art und eine Fliegenmade, nie ‚aber eine Spur der interessanten P. Gallicola oder der Stathmop. Gu£rini, obgleich Milliere beide Arten bei Cannes und nicht eben selten angetroffen hat. Mir war es besonders um Auf- klärung über die angeblich aus den Aphiden bestehende Raupen- nahrung der Gallicola zu thun. Acrob. Porphyrella Dup. Die Raupe dieser zierlichen Art lebt vorzugsweise an Erica scoparia und nur selten an der zwischen jene eingesprengten Er. arborea.. Wo letztere allein steht, trift man sie nicht, sowie sie auch keineswegs allenthalben, sondern nur in ge- wissen Localitäten, z. B. nördlich von der Croix des gardes zu finden ist. Als ich dort am 20. März ihre Nester ein- sammelte, fand ich schon viele leere, deren Bewoliner vor kurzem zur Verwandlung an die Erde gekrochen waren. Aus früheren Jahren stammende Nester waren zahlreich, aber sehr leicht als solehe zu erkennen. Manche verlassene Nester waren sehr klein und die eingewebten Excremente frisch; entweder waren die Bewohner durch Feinde vernichtet oder hatten aus irgend welcher Veranlassung sich anderswo eine neue Wohnung ' gebaut. Einige Male traf ci auch Doppelgehäuse, die sich zwar äußerlich berührten, doch lebte jede Raupe separirt in ihrer Röhre. Ihr Futter genießt die Raupe nur Naclhıts; in der Gefangenschaft in einer dunklen Schachtel aber auch bei Tage und flüchtet bei deren Eröffnen eilig in ihre Röhre. Die Er- ziehung ist nicht schwierig, da ich ungeachtet schlechter Pflege und weiter Reise meine Raupen fast alle zur Verwandlung brachte. Sowohl Raupen als Puppen befeuchtete ich öfter. Die Erscheinungszeit dauerte von Mitte Mai bis Anfang Juli 181 n. St.; leider verlor ich aber viele, welche während meiner Reise auskrochen. Acrob. Obliqua 2. Cistella Mill. Icon. I, p. 97, tab. 6, fig. 6—12. | Am 10./22. April sammelte ich auf St. Marguerite in den Blüthenköpfen des sehr zahlreichen Cistus albidus die - Raupen dieser Art, welche vorzugsweise die Blüthenknospen bewohnten und ausfraßen, sich aber außerhalb derselben an - der Erde in Gespinnsten verpuppten, welche sie mit allerlei - Abfällen bekleideten. Aus ihnen erschienen 6 Falter, aber _ erst vom 2. bis 20. Oetober. Milliere giebt als Erscheinungs- zeit den Juli an, bemerkt aber, daß Fälle vorkommen, wo die Raupe ihre Verwandlung verzögert und vielleicht erst im folgenden Jahre den Falter liefert. Im Catal. raisonne etc. - p. 261 giebt er März und August als Flugzeit, also zwei Generationen an. Auf Rhodus wurde ein $ im April gefangen (Z. Isis 1848, p. 610). — Aus allem scheint hervorzugehen, daß die Entwicklung wenig regelmäßig ist und zu sehr ver- sehiedenen Zeiten erfolgt. Die Abbildung der Raupe, Milliere 1. e. ist kenntlich, aber die des Falters in Größe, Umriß, Zeichnung und Färbung ganz verunglückt. | Nach meinen 6 erzogenen Exemplaren erscheint die Art sehr veränderlich in Größe, Zeichnung und Färbung. Während die größten 10—11 mm Vorderflügelläinge messen, hat ein kleines 5 nur 8,2 mm. Von den Doppelpunkten ist bald der obere, bald der untere stärker, deutlicher. Bei zwei überhaupt sehr abweichenden fast zeichnungslosen und hell röthlichbraunen 2, sind mit der Lupe nur schwache Spuren dieser Punkte zu ‚entdecken; aber keines von allen Stücken hat sie zu einer - Mondsichel verschmolzen. Auf die Beschaffenheit dieser Punkte _ ist also wohl bei der Artunterscheidung kein Gewicht zu legen. Auch die übrigen, in den Beschreibungen dieser Art angegebenen Merkmale zeigen sich veränderlicher Natur... In der ersten Maihälfte fing ich in Cannes 7 $ und 5 2 ' auf einem sonnigen Abhange hinter dem Hötel Beaulieu, die ich zuerst für Glycerella Stgr. (Stett. ent. Zeit. 1859, p. 225; Herrich-Schäffer Neue Schmetterlinge ete., p. 14, fig. 89) hielt. Sie sind aber auch untereinander sehr abweichend und zeigen ‚ abgestufte Uebergänge zu Obliqua, für welche auch Snellen sie erklärte. Herrich-Schäffer sagt, daß er ein Glycerella-& von Staudinger nicht von seinen $ der Obliqua unterscheiden konnte, und icıı vermuthe, daß beide nur eine sehr veränder- liche Art ausmachen, Sn oe BE EINEN 3 182 Ephest. Gmnidiella Mill. | Eine Anzahl erhielt ich aus den Früchten der Mesp. japoniea, und obgleich ich diese durchaus nicht von der richtigen Gnidiella unterscheiden kann, so möchte ich in Anbetracht der ganz abweichenden Lebensweise und Ernährung der Raupe vermuthen, daß meine Art doch specifisch verschieden sein könnte. Von der wahrscheinlich zu ihr gehörigen Raupe habe ich nur Folgendes notirt: Kaum 7 mm lane, oben 2 dunkle Längsstreifen, deren jeder von 2 Längsreihen größerer, hell gerandeter Punktwarzen eingefaßt wird; im Raume zwischen ihnen 3 feine Längsstriche. Kopf schwärzlicehbraun, etwas glänzend, Nackenschild sehr groß, das ganze erste Segment bedeckend, längsgetheilt. Afterklappe kaum markirt, schwarz- braun umzogen. Die Bauchseite heller, röthlich gelblich. Nur das ungewöhnlich große Nackenschild stimmt mit der Beschrei- bung und Abbildung Mill. Icon. IL, p. 308, tab. 83. Cochylis Francillana F. Am 22. April sammelte ich auf St. Marguerite ohne jede Auswahl eine große Anzahl vorjähriger Blüthenstengel der Ferula nodiflora, in deren Marke die. Raupe lebt. Das Auskriechen der Falter begann im Mai, und es erschien ungeachtet schlechter Pflege und langer Reise eine ansehnliche Zahl, was bis in den August dauerte. Unter ihnen fand sich kein Stück der Var. Bilba&nsis Rössl. mit der ununterbrochen bis zum Vorderrand reichenden ersten schrägen Querbinde. Cochylis Contractana 2. | Im Mai fing ich ein Pärchen, ($ und 9), die frisch und gut erhalten, nur etwas kleiner sind, als zwei von Staudinger erhaltene, sonst aber mit denselben genau übereinstimmen. Von Milliere erhielt ich im Januar 1879 zwei frische Stücke als Ciliella Hb., offenbar damals in der Eile aus Versehen un- richtig benannt. Aphelia Venosana 2. Flog zahlreich auf St. Marguerite auf einer Stelle am - Rande eines kleinen Pinienbusches am 22. April, aber schon nicht mehr ganz frisch. Sie ließ sich am Nachmittag leicht aus dem Gestrüpp und von Pinienästen aufscheuchen. Nach Milliere Catal. rais. ete. p. 281 fliegt sie im Oannet-Thale im August und September; Z. fing sie im April und Mai, so dab wohl sicher 2 Generationen vorkommen. Meine Stücke stimmen gut mit HS. fis. 386 überein. E 183 Eudemis Staticeana Mill. Ieon. H, p. 430, tab. 95, f. 9—14, ° Auf St. Marguerite fand ich an Statice cordata einige Raupen am 22. April, die aber meist wegen der Schwierigkeit, ihnen frische Nahrung zu verschaffen, umkamen, so daß nur _ ein @ am 19. Mai auskroch. Es stimmt genau mit obiger Abbildung, ist aber ansehnlich größer als fig. 13 und hat Stirn und Palpen oben sehr hell, fast weiß. Die Puppe steckte in einem Gespinnste zwischen den Blättern ihrer Nährpflanze. Eudemis Quaggana Mnn. Am 10./22. April sammelte ich nach Milliere’s Anleitung auf St. Marguerite an den dort in der Gegend der alten runden - Thurmruine am Meeresufer zwischen Klippen häufige Büschel _ von Cineraria maritima mit einer Anzahl halb- und ganz er- wachsener Raupen seiner Quaggana Icon. II, p. 420, t. 152, fig. 4—7. Schon nach 10 Tagen am 2. Mai erschienen 2 Stücke, und später kamen noch einige; die meisten Raupen jedoch kamen um, da ich ihnen auf der Reise kein Futter _ reichen konnte. — Die citirten Bilder sind gut gelungen; nur ist die Saumlinie der Unterflügel in scharfe, schwarze Punkte _ aufgelöst, während meine Stücke sie, wie gewöhnlich, als eine gleichmäßig graue Linie zeigen. Von Quaggana Mnn. z. B. Verz. 1855, p. 997, (Separ.- Abdr. p. 29), zeigt die Milliere’sche Art nicht unerhebliche Abweichungen, wenngleich eine gewisse Uebereinstimmung des Typus der Zeichnung stattfindet. Die ächte Quaggana Mnn. besitze ich in 2 Exemplaren; das eine aus Ajaccio stammend erhielt ich von Mann selbst, das andere, ganz gleiche, wurde von Constant in Corsica gefangen, und Mann’s Beschreibung l. e. paßt sehr gut auf beide. Von Milliere’s Art zeigen sie 5 folgende Verschiedenheiten: 1) Ihre Färbung erscheint im Allgemeinen bräunlicher mit einem Stich ins Gelbliche, während Milliere’s Art mehr mit dem weißlichen Grau ihrer Futterpflanze überein- stimmt und mehr den Eindruck des lichteren macht, obgleich ihre dunklen Zeichnungen entschieden graubraun und bei einigen recht dunkel sind; da sie aber nicht so zusammenhängend sind und weniger Raum einnehmen, so lassen sie die Flügelfläche mehr buntscheckig erscheinen, ohne den Eindruck der Gesammt-Verdunkelung, wie bei Quaggana Mnn. zu machen. 2) Das sehr deutliche dunkle Querband über das Außen- drittel des Flügels, läuft bei letzterer ununterbrochen vom 184 N \ Vorder- zum Innenrande; bei Quaggana Mill, ist es immer | ungefähr in der Mitte weiß unterbrochen; sein unterer längerer Theil ist meist scharf begrenzt und sehr in’s Auge fallend, während von dem oberen nur ein oft ver- schwindend kleiner, schwächer gefärbter Fleck an der Costa übrig bleibt. Zwischen diesem Querbande und der Flügelwurzel ist eine manchmal verschwindende Spur des ersten (Juerbandes nebst einigen sehr zarten, dunkleren Kritzeln oder Punkten wenig auffallend, so daß die Flügel- wurzel heller als bei Quaggana Mnn. erscheint. 3) Bei letzterer folgt alsdann eine zusammenhängende dunkle Binde, etwas schräg von der Costa zum Innenrand ziehend und in ihrer Mitte einen zahnartigen Ausläufer gegen den Außenrand sendend, welcher in der Mitte der von Mann l. e. erwähnten X-förmigen Figur als intensiv dunklerer Punkt endet. Milliere’s Art besitzt nur diesen Punkt und den oberen Costaltheil der Binde, während von ihrem unteren Theile bei keinem meiner 6 Exemplare auch nur eine Spur vorhanden ist. 4) Die Costalhäkehen und der Fleck vor dem Innenwinkel zeigen keine Unterschiede; aber die X-förmige Figur ist wegen des fehlenden Theiles der Binde bei Milliere’s Art nicht erkennbar. 9) Der vom Außenrande etwas schräg zur Costa gerichtete dunkle Fleck der Quaggana Mnn. ist immer auffallend größer, als bei Milliere’s Art. 6) Die Htfl. sind bei letzterer oben und unten etwas heller, weißlicher gefärbt, ohne den bloß EI EL NL Ton der Quaggana Mnn. Es ließen sich noch einige Unterschiede anführen, die ich aber als nicht wesentliche weglasse. Da Quaggana Mon. nach seiner Angabe wahrscheinlich auch eine ganz verschiedene Näkrpflanze, nämlich Elichrysum angustifolium hat, so möchte ich Milliere’s Art für specifisch verschieden halten und sie Cinerariae nennen. Herrich-Schäffer’s fig. 352 und 353 zeigen, daß dieselbe weder zu Indusiana Z., noch zu Porrectana 2. gehören kann. | Vor mehreren Jahren erhielt ich von Staudinger als . Quaggana Mn. ein aus Frankreich (Landes) stammendes Pärchen. Genau dieselbe Art, gleichfalls aus den Landes, besaß Constant als Quaggana Mn. und war so freundlich, mir zwei Stücke derselben zu überlassen bei der Mittheilung, daß dieselbe ganz verschieden von Quaggana Mill. und von einer Elichrysum-Art erzogen sei, weshalb sic vielleicht die ächte Mann’sche Art 185 sein könnte, was ihm aber Ragonot verneint und zugleich vor- _ geschlagen habe, diese Art Elichrysana zu nennen. Auch ich - finde diese Art speeifisch verschieden von Quaggana Mn. Ich san von dem Zeichnungstypus dieser letzteren bei meinen 4 Elichrysana Rag. kaum Spuren ganz lichter Andeutungen finden, und ihre Färbung ist ein reines Aschgrau, ohne den bräunlichen Ton der Quaggana. Ebenso wenig macht sie den Eindruck des Buntscheckigen meiner Cinerariae, ist düsterer aschgrau, nit viel weniger Weiß, mit auffallend scharfer, dunkler (bei _ einem Exemplar in dichtstehende Punkte anfeelösten) Saumlinie. Auch ihre Htfl. sind düsterer aschgrau. An der Costa stehen nA Paare undeutlicher, weißlicher Häkchen, deren innerstes ein - Doppelpaar ist. Die weißliche Grundfarbe wird fast überall _ durch schlechtbegrenzte, schattenartige, ‚mehr oder weniger “ dunkle, aschgraue Gebilde verdeckt, die so verworren und ver- waschen in "einander übergehen, nur stellenweise einige auf- _ fallendere Flecke bildend, daß ich daran verzweifle, sie einiger- maßen erkennbar zu beschreiben. Wenn diese Art nicht mit der mir ganz unbekannten Fuligana Haw. (Cat. Staudinger & _ Wocke No. 1021) zusammenfällt, so wäre der Name Eli- ehrysana passend. i Acrochta a HS./7, 423. Aus den im Februar an einer Euphorbia (vielleicht Para- lias, aber sicher nicht Characias) gefundenen Raupen erhielt ich 4 Exemplare, die nur ein wenig dunkler, kräftiger gefärbt _ waren, als 2 Stücke aus Andalusien von Staudinger. — Mill. Icon, tab. 8, fig. 4 ist größer und giebt den Umriß der Flügel nicht richtig; die Färbung jedoch stimmt. Herrich - Schäffer’s fie. 423 zeigt röthliche, auch in der Beschreibung erwähnte " Kritzel, die gar nicht — dann eine Färbung und auch Zeich- nung, die nur schlecht zu meinen Stücken stimmen. — Litto- rana Const. Ann. de la Soc. de France 1865, p. 190, tab. 7, fig. 3 welche er aus dem Samen der Euphorb. paralias er- zogen und die Güte hatte, mir in 2 Exemplaren mitzutheilen, ist nur eine blaßgefärbte Var. der Consequana mit schwach ausgeprägter, wenig bemerkbarer Zeichnung, worauf mich Z Ragouot aufmerksam machte. ee RE N Graphol. Oxycedrana. Mill. h Catal. rais. d. Alpes ete. p. 226. — Ann. de la Soc. 4 Belg..1877, tab. I, f. 12, 13, p. 6 (Separatabdruck). # Aus einer ansehnlichen Zahl Beeren der Junip. oxycedrus, welche ich im Winter zu verschiedenen Zeiten eingesammelt A 186 hatte, erhielt ich eine ziemliche Aal Teleıa oxycedrella Mill., aber nur 2 Graph. Oxycedrana, Anfangs Juli, die somit weil ‚seltener scheint. Milliere, welcher sie zuerst für eine Var. seiner Juniperana ausah,, hält sie jetzt, und wie ich glaube, mit Recht für speeifisch verschieden. Schon der Umstand, daß Juniperana sich innerhalb der Frucht verpuppt, Oxycedrana aber immer außerhalb derselben, weist darauf hin. Auch ist \ sie beständig größer und anders gezeichnet. Beim Eintragen der Früchte muß man die mehr oder weniger schwarzen, krank oder todt aussehenden, sowie die am Boden liegenden aus- wählen, weil nur diese bewohnt sind. Eine genauere Unter- suchung derselben war unthunlich, weil sehr mühsam, zeit- raubend und den Bewohnern nachtheilig. Graphol. Opulentana Mill. Catal. rais. ‚ete. p._ 287, tab.. 2, fie. 15. Ann. de la% Soc. Belg. 1877, tab. I, fig. 9—11, p. 7 (Separat). Die Raupe dieser Art lebt in der Rinde krankhafter An- schwellungen der Aeste der Junip. oxycedrus, die bei Cannes ungemein zahlreich zu finden sind. Milliere ist der Ansicht, daß diese Anschwellungen von der Raupe der Opulentana nur benutzt, nicht aber erzeugt werden. Er schreibt ihre Ent- stehung einem anderen Insecte zu. Bei der Zimmerzucht er- sehien mein erstes Stück am 29. April, und in den ersten Mai- tagen fing ich einige im Freien, welche bei völliger Windstille um Mittag im Sonnenschein von ihrer Nährpflanze aufflogen, theils freiwillig, theils aufgescheucht durch leichtes Klopfen. Man muß sehr aufmerksam sein, da sie schwer zu erblicken sind und bald dem Auge entschwinden, ungeachtet ihres schein- bar unbeholfenen, nicht raschen Fluges. Die Falter sind selten. Tinea Inquinalella 2. In einer kleinen, gewöhnlich unbenutzten, ziemlich dunklen \ Kammer, in welche zeitweilig Allerlei, (auch Speisereste und dgl.) abgestellt wurde, ie ich die vorjährigen Blüthen- stengel der Ferula nodiflora und traf dort Anfangs Mai an dem sehr kleinen Fenster eine Motte, welche, wie ich vermuthete, aus jenen Stengeln erschienen war. In Erwägung aber der Möglichkeit, daß ihre Raupe in irgend welchen Abfällen in der Kammer gelebt haben könnte, legte ich die Blüthenstengel in eine eben erst frisch me sut schließende Kiste. Wenige Tage später traf ich in der Kiste ein zweites Stück, wodurch es sehr wahrscheinlich wird, daß die Raupe in der That in den Blüthenstengeln gelebt hat. ne 187 Von Beschreibung und Abbildung der Inquinatella, welche Beh nieht in natura vergleichen kann, zeigt meine Art folgende _ Unterschiede: 1) Die Fühler kann ich nicht „gezähnelt* nennen. Ihre Glieder erscheinen durch die Behaarung gegen ihr Ende breiter, umgekehrt konisch, also über der Basis des fol- genden Gliedes vorstehend, so daß von oben gesehen jederseits ein Zacken vorzuspringen scheint, was Zeller vielleicht mit dem Worte sägezähnig ‘hat kurz andeuten wollen. Auch sind die Fühler fast von der Länge der Vdfl., also länger (anstatt kürzer) als bei Pellionella und Spretella. 2) Statt der „reichlich und ziemlich gleichmäßig gestreuten, sroben, graubräunlichen Schuppen, welche den Innenrand bis zur Falte ganz frei lassen“, sehe ich (aber nur durch eine starke Lupe), daß die Spitzen der Schuppen etwas bräunlich sind, bald mehr bald weniger, heller und dunkler, und auch auf dem Innenrande so gut wie anderwärts, ohne irgendwo von der übrigen Fläche abweichende, auffallende Flecke zu bilden. 3 u Viel dunkler braune Schuppen bilden sehr deutlich ein Länssstrichelechen am Ende der Falte und ein Fleckehen auf der Querrippe, die beide sehr ins Auge fallen. Das Fleekehen ist rundlich, nach unten und außen sich etwas zuspitzend. Inquinatella hat nur einen verloschenen Punkt auf der Querader und einen kleineren, noch undeutlicheren auf der Hälfte der Falte. Milliere hat (S’®me Faseicule; m&moire present & la Soe. des Sciences nat. eie. de Cannes, Seance du 25. Mars 1879 p- 16) eine Tinea Liguriella beschrieben, die wohl ungefähr dieselbe Färbung (tab. VI, fig. 11), aber anders gestaltete (wenn die Umrisse der Figur richtig sind) und gezeichnete 2, Flügel hat, auch größer ist. Meine Art hat Vorder- und Mittel- beine an der Lichtseite der Länge nach schwärzlich. Bei Ligu- riella sollen nur die Vorderfüße schwärzlich angeflogen (lav&es de noirätre), die andern einfarbig sein. Tineola Bipunctella - Ragonot (Ann. Soc. France 1874, p. 579, Pl. 11, fig. 1) ist viel größer. Da Inquinatella nur Bach: einem 2 aus Süd-Italien beschrieben und abgebildet ist, die obigen Abweichungen meiner 2 Stücke, welche ich beide für & halte, aber keineswegs wesentlich ge- _ nug erscheinen, um einen specifischen Unterschied zu begründen, so glaube ich nicht zu irren, wenn ich sie zu dieser Art ziehe, VE TELRINT 188 Tinea Lapella Hb. Aus einem alten Vogelneste erzog ich über 30 Stücke, die mit den nordischen ganz identisch sind. Tinea Oberthürella Mill. (Hieme Faseieule ete., wie anläßlich der Tin. Liguriella, pae. 13, Pl. VI, fie. 5, 6.) Die Raupensäckchen dieser interessanten Art waren in Cannes nicht selten an alten, schattigen, bemoosten Steinmauern, VE DE Be NR AR NE - manchmal vereinzelt, meist in mehr oder weniger zahlreichen Kolonien, so daß ich im April und Anfangs Mai über 100 Stück sammeln konnte. Ihre Erziehung ist aber sehr schwierig. Ich gab ihnen bemooste Stücke des Bewurfs derselben Mauern, an denen sie gefunden waren, und feuchtete diese Stücke öfter ‚an. Obgleich die meisten Raupen wohl schon erwachsen waren, so krochen sie doch beständig herum, ohne sich zur Ver- = wandlung festzuspinnen. Meine Rückreise, dann längere Ab- wesenheiten brachten so ziemlich allen den Untergang. Als ich im Juli die Schachtel wieder öffnen konnte, fand ich nur ein Exemplar ausgekrochen und todt. Crynopteryx Familiella Mill. Diese interessante, zuerst in den Petites Nouv. Ent. No. 15 | bis 1. Februar 1872, als Coleophora Cistorum de Peyer, er- wähnte Art, ist in Mill. Icon. II, p. 229, Pl. 125, fig. 5—12 beschrieben und gut abgebildet. Die Angaben daselbst über ihre ganze Naturgeschichte kann ich im Wesentlichen nur be- ‚stätigen, nach meinen Erfahrungen an etwa 80 Ende Januar und Anfangs Februar gefundenen Säcken. Sie lebt nur an wenigen, schattigen Localitäten auf beschränktem Raume, meist in keinen Gesellschaften, öfter sogar mehrere an einem Blatte an Cistus salvifolius. (Nur 1 Exemplar fand ich an Cistus monspeliensis). — Die Raupe macht ein kleines, rundes Loch, immer an der unteren Blattseite, befestigt ihren Sack darüber und verläßt ihn beim Miniren des Blattes zuletzt mit ihrem ganzen Körper. Nimmt man ihr alsdann den Sack weg, so fertigt sie rasch einen neuen aus dem minirten Blatttheile. Mehrmals traf ich im Freien Säcke mit einem ganz frischen, neuen Ansatze, während sie nach Milliere’s Beobachtungen den Sack gleich anfänglich so groß schneidet, daß er auch der er- wachsenen Raupe genügt. Sie ist sehr schwierig zu erziehen; man muß sie aber möglichst kühl und auch im Dunkeln halten, weil sie größere Wärme durchaus nicht verträgt. Diese Be- BE. _ wohl nur deshalb erzog ieh blos 7 Falter aus der großen Zahl - Raupen. u RZ Fe Er a Wi TE ‘ BETA RR j 2 Fig ART Eee - k 189 dingung konnte ich auf der Rückreise nicht einhalten, und Adela Australis HS. V:»..105, fig. 253. Die ersten traf ich Ende März auf einem sonnigen Abhange hinter dem Hötel Beaulieu. Im April und Mai war diese Art in immer zahlreicherer Vertretung in beiden Geschlechtern allenthalben auf sonnigen, stillen Plätzchen zu finden. Swammerd. Combinella Hb. Nur 2 Stücke, am 5. und 12. April gefangen. Sehr selten. Paradoxus Osyridellus Stt. South. Europe etc., p. 167. — Mill. Icon. III, p. 42, Pl. 105, fig. 12—22. ; Diese sonderbare Art ist nebst ihrer Naturgeschichte von $tainton und Milliere durch Beschreibung und Abbildung so gut bekannt gemacht, daß ich kaum etwas hinzuzufügen finde. Von Anfang Mai bis zu meiner Abreise sammelte ich eine ziemliche Anzahl meist schon erwachsener Raupen an Osyris alba, besonders zahlreich in einem Piniengehölze hinter der Villa des, Dunes zwischen der Eisenbahn und der Kirche Notre D. des pins und dann am entgegengesetzten Ende der Stadt, landeinwärts von der Verrerie de la Bocea, wo Osyris alba in dicht zusammenhängenden, niedrigen Büschen größere Terrain- Hleckchen bedeckte. Obgleich ich bald nachher abreiste, und _ die Raupen ohne frisches Futter in einem kleinen verkorkten Glase eng zusammensteckten, so entwickelten sich doch mehr Falter, als ich erwartet hatte, etwa 1!/, Dutzend. Da aber die Puppenruhe nur etwa 14 Tage dauert, so krochen viele schon während der Reise aus und gingen zu Grunde. Zelleria‘ Phylüirella Mill. Verbieitet, stellenweise zahlreich als Raupe an Phyllirea angustifolia, als Imago selten. Leicht zu erziehen; mehrere Generationen, aber ohne regelmäßige Folge, so daß man alle Stände gleichzeitig finden kann. Zelleria Oleastrella Mill. Die Minen der jungen Raupen allenthalben an den Blättern des Oelbaumes in Unzahl, aber zumeist leer. Die ältere Raupe sehr selten; Erziehung schwierig. 490 Psec. Canuisella Mill. Di Am». April traf ich sie in großer Anzahl an dem von Milliere in seinen Icon. ete. p. 291 erwähnten Platze, während die Tage vorher dort keine einzige zu sehen war. Hier war ; sie längere Zeit hindurch an stillen Abenden reichlich, während 1 sie mir sonst nirgends vorgekommeu ist. Depress. Putridella SV. HS. V, p. 120, f. 450. — Peucedanella Mill. i. 1. | Auf einer Excursion mit Constant am 5. Mai * den 8 Col de Frayas sammelten wir eine ihm und Milliere fremde Depressarien-Raupe in verschiedenem Alter, deren Nährpflanze später als Peucedanum offieinale bestimmt wurde (briefl. Mit- theilung Milliere’s). Aus meinen Raupen erschienen zwischen dem 13. und 19. Juni 5 Exemplare, welche ich nicht von Putiidella trennen kann. Milliere schrieb mir, daß er und Constant die aus diesen Raupen erhaltenen Falter für eine neue Art ansähen, und daß er sie unter dem Namen Peucedanella abbilden und beschreiben werde, nebst einer helleren Var., deren Oberflügel, Thorax und Abdomen, statt braun, wie bei der Stammart, ledergelb sind. — Nach abermaligem Vergleiche kann ich aber doch keine specifischen Dnierelirde meiner Thiere von Putridella entdecken, die nicht in Mill. Faune raisonnee etc. als im Dep. des Alpes marit. vorkommend auf- gezählt ist. Meine Putridella habe ich von Herrich-Schäffer selbst. also wohl richtig benannt, und ein dunkles Exemplar erhielt ich von Maım, als Peucedani Hofmann in lit. Dasselbe ‘ist also sicher auch von einem Peucedanum erzogen, aber übrigens ganz mit Putridella übereinstimmend, deren Raupe bei Regensburg an Peucedanum offieinale lebt (Hein.). Ä Depress. Rutana F. Die Raupe auf Ruta graveolens vom Frühling an in sehr verschiedenem Alter und nach Constant’s Beobachtung überaus zahlreich mit sehr verschiedener Entwicklungszeit; die Art hat wohl mehrere Generationen im Jahr. Depress. Nodiflorella Mili. Ihre Raupe lebt zahlreich auf St. Marguerite an der dort überaus häufigen Ferula nodiflora. Am 7. April war sie noch klein und ziemlich selten; aber am 22..d. M. sammelte ich über 100 Stück. Ihre unscheinbare, röhrenförmige Wohnung - zwischen einigen ee fadenförmigen Blättchenä der Ferula ah sie. Sie wurden auf einer in Milliere’s Garten wachsenden Ferula nodiflora unter einem Netze erzogen 191 _ und verpuppten sich fast alle. Leider erfolgte das Auskriechen _ während meiner Rückreise, und so erhielt ich von etwa 80 Puppen nur 7 brauchbare Motten. Nodiflorella ist größer, dunkler gefärbt und schärfer gezeichnet als Rotundella Del., und ich möchte sie für specifisch verschieden halten. Lita Halymella Mill. Icon. I, p. 352, tab. 42, fig. 4—8. Die leicht zu erziehende Raupe dieser Art bewohnte eine unter der Scheere gehaltene Hecke von Atriplex halymus an der Promenade in Cannes längs dem Meeresufer. Am 23. Febr. 6 F . waren viele Raupenefast erwachsen, andere noch ganz jung. Von diesem Tage an sammelte ieh auf gelegentlichen Spazier- gängen eine große Anzahl Raupen in schon reiferem Alter. Ich durchsuchte nur die glattgeschorene obere Fläche der Hecke, in der sich zahllose, leicht kenntliche Raupenwohnungen fanden. Unmittelbar nachdem die Hecke beschnitten worden, wodurch also wahrscheinlich zahllose Raupen entfernt wurden, schien ihre wirklich erstaunliche Anzahl doch nieht vermindert. Sie müssen also auch die Blätter im Innern der Hecke bewohnt haben. — Im April und Mai krochen mir die Falter aus; im Freien waren aber nur sehr wenige an stillen Abenden zu sehen und immer schon durch den Flug beschädigt. Milliere’s Beschreibung und Abbildung der Raupe siud zu- treffend; doch ist das Bild etwas zu groß, und die Krallen sind meistens nicht bloß am ersten, sondern an allen Gliedern mehr _ oder weniger schwarz, mit einem weißlichen Ringe oberhalb e der Gelenke. Die Bauchfüße sind weißlich, fast farblos, hell - durehscheinend. Die Abbildung der Motte ]. ec. ist nach Flügel- form und Zeichnung leider mißlungen, so wie mir auch die Beschreibung nicht ganz befriedigend ist. Stainton giebt in den Tineina of South. Europe p. 220 über Raupe und Motte leider x % Be 3 r nur wenige, kurzgedrängte Notizen. Da ich in den mir zu- gänglichen Schriften keine weitere Erwähnung dieser Art finde, ‘so versuche ich, zu jenen Beschreibungen einen Nachtrag zu liefern. In der wechselnden Größe übertrifft sie meistens | ÖObsoletella F. R. und stimmt besser mit Instabilella Dgl. und Tussilaginis Frey überein. Das wechselnde Gelb der Grund- farbe erscheint bei einigen Exemplaren ganz wie verblaßt, - ohne Aenderung des Tones, bei anderen mit einer zarten, "röthlichen Beimischung, bei noch anderen durch dichte, braune Bestäubung verdunrkelt und bewölkt, Schwärzlich braune Atome, je nach den Individuen in sehr verschiedener Menge auftretend, _ häufen sich bei einigen zu mehreren größeren und kleineren Be Punkten und Strichelchen, die unregelmäßig vertheilt, bei manch Individuen sehr reichlich und auflallend, bei andern zusamme geschrumpft und theils verschwindend, kaum in schwache Spuren sichtbar sind. Ihre Gruppirung bei deutlicher gezeichneten Exemplaren verräth eine gewisse Tendenz, einige größere Punkte in der Falte und Flügelmitte, sowie ein Strichelehen ° im letzten Drittel zu bilden. Die in die Costa auslaufenden Aeste sind fast immer mehr oder weniger deutlich durch dunklere Bestäubung markirt. In den Fransen finden sich, besonders am Apex feine, schwarze Pünktchen als Andeutung der Theilungs- linien, welche mit dem Ton des Gelb der Vdfl. übereinstimmen. Auf Kopf, Thorax und Leib sehe ich keine dunkle Bestäubung. Die Fühler, von | der Vorderflügellänge, erscheinen schwach ° geringelt. Das Endglied der Palpen ist mit dunklen Atomen derart bestäubt, daß sie sich ungefähr zu zwei undeutlich be- ° grenzten, nicht immer vollständigen Ringen ordnen. Die Licht- seiten der Schenkel und Schienen sind 'braun bestäubt, die Fußglieder an den Gelenken gefleckt. Am Leibe sind auf der g Unterseite, bei vielen Exemplaren mehr oder weniger deutlich, bei helleren ganz fehlend, Spuren eines schwärzlichen Punkt- streifens jederseits. Schon ihre bedeutende Größe trennt Haly- mella. von Salinella Z.; ihre viel lebhaftere gelbe Farbe scheidet sie von Obsoletella F. R. und Tussilaginis Frey. Am nächsten kommt ihr Lita Alyssonella Mill., von welcher ich seiner Güte 3 Exemplare verdanke, ohne dieselben indeß von Haly- mella specifisch unterscheiden zu können. Bi Teleia Oxycedrella Mill. | Wie schon bei Graphol. Oxycedrana gesagt, erhielt ich ; eine Anzahl dieser Art aus den mitgebrachten Beeren von Junip. Oxycedrus. Das Auskriechen dauerte vom 5. Juli bis 2. October, während Milliere (Faune rais. ete. p. 327) den Juni, Juli und August als Flugzeit angiebt. Sollte die geringere Wärme hier zu Lande diese Verzögerung der Entwicklung (die mir auch bei einigen anderen Arten vorkam), verursacht haben? Auffallend ist auch die überaus verschiedene Größe der Exem- plare; das kleinste hat nur 9,9 mm, das größte aber 6,35 mm Vorderflügellänge von der Wurzel bis zur Spitze. In Färbung | und Zeichnung zeigen meine Stücke keine erheblichen Ab- änderungen. | ki Re HERNE ER Bus Mesophleps Corsicellus HS. Neue Schmetterlinge ete. p. 7, fig. 47. Im März und April sammelte ich auf’s Gerathewohl die nicht seltenen vorjährigen Samenköpfe des Cistus albidus, wobei . r & 2 > 1 > T = b% ” F . % De Pr BE a - F a sn B £ a * re Na = r Hr »IEX £ mp Ra x 7 = o . En - “ u ‚ieh nur die schon breit aufgeplatzten. oder mit eınem runden Bohrloche versehenen als leer absouderte. Sie lagen dicht and geschichtet mit Sägespänen in einer engen Papp- schachtel wid wurden von Zeit zu Zeit angefeuchtet. Von den Raupen konnte ich damals keine zu Gesicht bekommen, | obgleich ich einige Samenköpfe öffnete, und da lange Zeit, bis Ende Juni, nichts erschien, während diese Art nach Milliere Faune rais. ete. p. 338 im Juni und Juli fliegt, so gab ich “sehon die Hoffnung auf. Da erschien am. 3. Juli die erste “Motte, und dann folgte eine ziemliche Anzahl, bis am 26. Septbr. die letzte erschien. Leider verdarben viele, da ich nicht immer zu Hause sein konnte. Am 6. Juli traf ich in der Schachtel auch eine der Raupen, welche eben ihre Behausung in einer - Bamenkapsel verlassen hatte und sich zum Einspinnen in den Sägespänen anschickte. Auch diese Art variirt sehr in Größe, _ Färbung und Zeichnung. Herrich-Schäffer's gutes Bild stellt ‘sie kenntlich dar; nur ist die Costa etwas zu stark gebogen und scheint zu scharfe, schwarze Zeichnungen zu haben; wenigstens sah ich bei keinem meiner Exemplare die Saum- punkte und die schwarzen Flecke der Vorderflügelfläche so grob und auflallend stark. Auch die grellschwarze, doppelte _ Saumlinie der Unterflügel im Bilde, finde ich bei keinem ein- zigen meiner Stücke. Die Fransen sind bei allen in ihrem Ursprunge hell, lichtgelb, dann grau. Dadurch entsteht eine helle, linienförmige, selır zarte Einfassung der Fransen, was wohl in der Figur, aber ganz verunglückt, hat zur Darstellung "kommen sollen. Die Raupe stimmt mit Milliere’s Abbildung “ Faune rais. ete. Pl. I f. 10, nur war die meinige etwas leb- hafter roth. no Careina Quercana F. is Bb Tortr. 153. ” In der Faune rais. ete. p. 343 erwähnt Milliere einer _ purpurbräunlichen, dunkleren, constanten Aberration, welche er Feurpurana nennt und deren Raupe auf Arbutus unedo lebt. Diese Abart ist aber keineswegs constant; denn aus einer An- zahl, nach eifrigem Suchen ausschließlich an Arbutus unedo gefundenen Raupen, erhielt ich diese Purpurana und in ver- schiedenen Abstufungen auch ihre Uebergänge zur Stammart. 23 N Eos ee ui Anchinia Laureolella HS. HS. fig. 421. ‚Im a war ihre ns ae zahlreich an ı Daphne 13 194 7 ander heftet. Ihre Entwicklung begann schon im Mai und dauerte bis tief in den Juni, ohne daß die Reise und mangel- } hafte Pflege schädlich eingewirkt zu haben schien. Ss Coleoph. Calycotomella Staint. Ihre Säcke sind selten und schwer zu’finden. Es gelang mir nur 1 Exemplar zur Verwandlung zu bringen. 3 Chauliod. Staintoniellus Mill. Icon. III, p. 45 21.4105, ie. 1-11: Diese Bilder stellen die Art gut vor. Schon im letzten Drittel des April fing ich mehrere Exemplare und fand auch Raupen, die aber sehr jung waren. In der ersten Maihälfte waren die erwachsenen Raupen zahlreich an Osyris alba im Wäldchen bei N. D. des pins zugleich mit verflogenen Motten, | die an stillen Abenden zahlreich gefangen wurden. Nur wenige Stücke gelang es mir zu erziehen. | Pyrod. Argyrogrammos 4. Milliere sagt in seiner Faune raisonnee ete. p. 359, dab diese Art sehr häufig im Mai auf gelbblühenden Disteln (Car- lina lanata) fliegt, und daß ihre Raupe sich von den Samen dieser Pflanze nährt. Darauf hin sammelte ich aufs Gerathewohl im Winter die zahlreich an vielen dürren, wüsten Plätzen stehenden vorjährigen Distelköpfe, deren Art-Namen ich aber natürlich nicht erfahren konnte. Bei Untersuchung der ersten, am 16. December gegenüber der Villa de Tignes gesammelten Distelköpfe, fanden sich in denselben halbwüchsige Raupen, die in dem Samen zu leben schienen, 16 Füße hatten, gelblich beinweiß waren, mit auf der vorderen Hälfte durehscheinendem Rückengefäß von violettbräunlicher Farbe. Der Kopf und das getheilte Nackenschild hellbraun. Einige hellbraune, sehr harte, kleine, rundliche Hüllen, bei deren gewaltsamer Eröffnung das sie bewohnende, zusammengekrümmte, beinweiße Thierchen jedes Mal bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt wurde, steckten ganz unten am Boden des Distelkopfes, meistens zu einem Häufchen fest aneinandergeklebt. Ich vermuthe, daß es die Puppenhülsen der gefundenen Raupenart waren, obgleich sie mehr das Aussehen von Gehäusen- einer en Larve. hatten. Milliere waren diese Gehäuse sowohl als die Raupen unbekannt, und ich habe leider versäumt, mehr über dieselben zu notiren. Sie blieben fest in einem Blumentopfe eingepreßt ziemlich vernachlässigt stehen, wurden aber, bisweilen nach. längeren Pausen und manchmal sehr stark, mit Wasser bespritzt, 195 ‚Am windstillen Abende des 9. Mai, als es schon dunkelte, fiug ich ein frisches Exemplar im Freien, und an den folgenden Tagen noch mehrere; doch waren die meisten schon durch den Flug mehr oder weniger beschädigt. In der zweiten Mai- "hälfte kamen fast täglich aus den Distelköpfen 1—2, manch- mal 3 Exemplare von Pyrod. Argyrogrammos, was bis zum -1./13.. August dauerte, an welchem das letzte Stück erschien. "Die Art ist von sehr wechselnder Größe. und wenn man die weißen Kritzel genau vergleicht, so zeigen auch sie viele "individuelle Abweichungen, aber ohne den Zeichnungstypus zu stören. Scharfe, schwarze Schüppchen, meist als stellen- weise feine Einrahraung der Kritzel, häufen sich bei einigen "Stücken zu Punkten, die manchmal strichartig werden. Bei zweien steht auffallend ein schwarzes Pünktehen im weißen Kritzel unweit der Flügelmitte, nach dem Außenrande zu. Butalis spec. ? ? Aus zahlreich an Lotus hirsutus im Mai auf der Montagne du grand pin gefundenen Raupen, zu deren Beschreibung ich im Drange der Vorbereitungen zur Abreise nicht kommen konnte, erzog ich Anfangs Juli ein Pärchen, $ und 2, einer wir ganz unbekannten Art. Sie hat die ungefähre Größe der -Cistorum Mill., kann aber nieht mit ihr vereinigt werden. Die " zeichnungslosen, dunklen Vdfl. haben eine Menge weißer. haar- förmiger "Sehuppen. ähnlich wie Glaeialis Frey, die besonders am 5 reichlich und auflallend sind. Unten ist der Leib auf- fallend hell, weißlichgrau, die Flügel aber dunkler als dieser. Auch Schenkel und Schienen, besonders der Hinterbeine, zeigen eine ungewöhnlich helle, weißliche Färbung. Von Glaeialis trennen sie die dunklen Htfl. Ich überlasse meinem gelehrten Freunde Milliere, diese Art genauer zu beobachten, und wenn ‚sie neu sein sollte, zu benennen. Dr we Batrachedra Ledereriella 2. | Zugleich mit Raupen der Myel. eeratoniae fand ieh zwei E Exemplare dieser Art, welche am 22. und 23. April erschienen, ‘in einem Behälter mit Mespilus japonica-Früchten. Da ich. aus Raummangel meine wenigen Nothbehelfe von Raupen- - behältern öfter ausleeren und anders verwenden mußte, so kann ich nicht sicher behaupten, daß die Raupen dieser Art in den Mespilus-Früchten gelebt haben, obschon gerade diese Früchte, so viel ich mich erinnere, fast gar keinen Wohnungs- P wechsel durchzumachen hatten. Nur so viel kann ich als gewiß Bi sagen, daß ich bis zum 23. April keinen Theil einer Tamarix & Bnesingen habe, während Mann diese Aıt an Tamarix fing. | | 13* E Bi, 13 Elachista Staint. Dieses Genus scheint bei Cannes nur durch wenige Arten verireten zu sein. Milliere zählt 1876 in seinem Catalogue” raisonne ete. p. 364 und 365 nur 10 Arten auf, von dena & zwei: Gleichenella F. und Argentella Cl., und außer diesen noch drei andere, von ihm nicht erwähnte, mir in einzelnen“ Exemplaren vorgekommen sind. Obschon ich öfter nach Minen“ dieser Gattung suchte, so habe ich doch keine derselben, weder bewohnte, noch leere gefunden, und Milliere sagte mir, daß es ihm, obschon er Cannes 17 Jahre bewohne, ae nn ge-. lungen sei, auch nur eine Mine zu finden. Nur Stainton es bei Mentone einige Minen entdeckt. Von Gleichenella fing ich am 1. Mai ein frisches 3 und ein ebensolches von Perplexella Staint. schon am 12. März. Ein im Mai gefangenes Stück halte ich für ein & vou Bia- tomella Staint. Es stimmt noch am ersten mit dieser Aıt, außer daß die beiden Punkte der Vorderflügelmitte nicht so groß sind, wie bei der ächten Biatomella, und daß über dem. Punkte in der Falte, (welcher zwar länglich, aber kürzer ist), näher zur Costa 3 deutliche, schwarze Punkte fast in gerader Linie stehen: einer wurzelwärts, einer schräg über dem Außen- rande des Faltenpunktes und der dritte halbwegs zum Außen- fleck, — welche der Biatomella fehlen. Es muß dieser Name für mein Thier sehr zweifelhaft bleiben. Ein einzelnes, auch im Mai gefangenes 2 ist wohl kaum von Dispunctella Dup. verschieden; denn alle Angaben Frey’s Lin. Ent. XII, p. 305 stimmen bis auf Folgendes: I) Er sagt von den schwarzen Schüppchen der Vdil. „dab sie regellos herumliegen und nach hinterwärts zu häufiger werden“ — und ganz so zeigt sie Herrrich -Schäffer’s fig. 1024. — Bei meinem T'hiere beginnen sie schon au der Flügelwurzel und ordnen sich af der Basalhälfte, in etwa drei Längslinien. Eine nicht ganz frische Dispune- tella von Eppelsheim zeigt Spuren ebensolcher Anordnung dieser Stäubchen. 2) Frey bezeichnet die Unterseite beider Flügel als hellgrau; mein Thier hat aber die der vorderen schwärzlichgrau, viel dunkler als die der hinteren, und ebenso, nur in etwas geringerem Maße, zeigt sich die Unterseite des Eppelsheim’schen Stückes. — Argentella Cl., die Mil- liere (Cat. rais. p. 365) als ziemlich allenthalben, aber nirgends häufig vorkommend anführt, schien noch die am wenigsten seltene Art des Gehus. re ENT, BI ee Drodela Cistieolila Staint. N B, Hehon in den letzten Tagen des März fing ich mehrere frische Stücke auf dem sonnigen Abhange hinter dem Hötel E eaulieu (aım nouveau chemin des Vallergues), wo Cist. Mons- peliensis sehr zahlreich war. Stainton sammelte Anfangs “ die Raupen beim Hötel Bellevue, (deren giebt es aber wei, eins an der großen Straße nach re das zweite am Yallon Provencal am Wege zur Croix des gardes, neben einem weiten Hötel Beaulieu) und erhielt die Motten in den ersten Apı ltagen in London, und diesen Monat giebt Milliere (Catal. rais.) als Flugzeit an. Ich halte Ende März und Anfang bis Mit litte April für die richtige; es wird aber wohl mehr als eine Generation vorkommen. ns Lithoeolletis Z. Auch aus dieser Gattung traf ich nur wenige Arten. Von Sublautella Staint. erbeutete ich zwei frische Exemplare im April. und Messaniella Z. erzog ich in Mehrzahl aus der an Korkeichen im Februar und März zahlreichen Raupe. Opostega Menthinella Mnn. Außer der von Milliere im Catal. rais. ete. p. 371 auf- zählten ©. Salaciella und ihrer (für gute Art gehaltenen) Var. Reliquella, fing ich im Mai auch ein Exemplar dieser Mann in Corsica im Juli entdeckten Art. Obgleich die Yu Rlugzeiten verschieden sind, und mein Thierchen keine gold- braunen Schuppen zeigt, sondern auf den glänzend weißen, A: Be nüngsiosen Vdfln. nur in den Fransen der Flügelspitze den scharfen, tiefschwarzen, feinen Punkt führt, so bin ich doch von ‚seiner Zugehörigkeit zu Menthinella überzeugt, da ein von Mann selbst erhaltenes Exemplar dieser letzteren genau ebenso bi eschaffen ist; es werden wohl die goldbraunen Schuppen wie bei anderen Arten dieser Gattung, leicht ablösbar und durch Jen F op . al . sen Flug verloren gegangen sein. Oposlega spec. ? Ein auch im Mai gefangenes 2 kann ich bei keiner andern Art unterbringen. Es scheint mit. Auritella ‚verwandt, für welche Ragonot geneigt war es zu halten, ist jedoch bedeutend rößer und auch sonst sehr abweichend, so daß es auch nicht einmal als Varietät zu ihr gezogen werden kann und wohl zu einer noch unböschriebenen Art gehört, wie auch Snellen meint. Die Vdfl. sind schmäler als bei Auritella; von dem Wisch am Innenrande ist nur ein kleiner Rest vorhanden. In 198 den Fransen um die Flügelspitze sind einige wenige, Heil und dunkler braune Pünktehen sichtbar, die nieht einmal auf beiden Flügeln ganz übereinstimmen, offenbar in Folge des Fluges, obeleich das T'hierchen sonst ganz unbeschädigt scheint. Dr erwähnten Abweichungen von Auritella würden noch keine specifische Trennung von derselben begründen; ich sehe ei wesentliche Unterschiede in Folgendem: Die Vorderflügelfransen sind in ihrer ganzen Ausdehnune und Länge schneeweiß; bei Auritella beginnen sie um die Spitze des Flügels an he Wurzel bräunlichgrau, welche Farbe gegen ihren Innenwinkel. immer mehr an Ausdehnung gewinnt, bis an diesem die Fransen in ganzer Länge grau sind. An den Htfln. hat Auritella ganz graue Fransen wie die Flügelfläche; bei meiner Art sind sie‘ ganz schneeweiß; nur läuft über ihren Wurzeltheil ein am Innenrande sehr brain, lichtgelblicher Schein (etwas an Asych. . Modestella erinnernd), und die Flügelfläche selbst ist etwas heller. Auf der Unterseite aller Flügel ist das reine Weiß der Fransen noch auffallender, während Auritella sie fast ebenso grau, wie die Flügelflächen hat, mit nur einer oder zwei kleinen, weißlichen Stellen am Außen- und am Vorderrande bei der Spitze der Vdfl. — Im vollen Bewußtsein des Mißlichen, nur nach einem einzigen 2 eine neue Art aufzustellen, unterlasse ich eine ausführliche Beschreibung, bis dazu reichlicheres Material vorhanden sein wird, um so mehr als zur Kenntlichmachung meiner Art, welche ich Snelleni nenne, obige Angaben voll- ständig genügen. O. Crepusculella 2. Auch von dieser, in Milliere’s Catal. rais. ete. nicht er- wähnten Art fing ich im Mai ein Exemplar. Nepticula Suberis Staint. Ende Februar und Anfangs März sammelte ich zugleich mit Lith. Messaniella auch Minen einer Nepticula an jungen Korkeichen hinter dem Hötel Beaulieu. Die oberseitige, sehr. unregelmäßige Mine bildet große, trübe, bräunlichgelbe, mehr - oder weniger blasse, braungerandete Makeln von bogenförmigen, rundlichen Umrissen. Sie sind beinahe ganz undurchsichtig und lassen von der Kothlinie fast nichts sehen. Von den Raupen waren einige grünlichgelb, andere gelblichgrün, was wohl nur durch die Verschiedenheit ihres Alters bedingt war. Diese Minen wurden dicht übereinander geschichtet in einem gut verkorkten Glase verwahrt, und ergaben etwa 28 heller und dunkler lederbraune Cocons, die in demselben Glase blieben, er Er REIT Ber - | dessen Kork nach langen Zwischenräumen etwas angefeuchtet wurde. Da bis zum 27. Juni/9. Juli, wo ich wieder eine Reise antreten mußte, aus diesen Cocons nichts erschienen war, obgleich sie fast 4 Monate alt waren, so verlor ich die Hoffnung auf Erfolg und stellte das Glas nebst Inhalt bei Seite. Erst am 20. October/1. November kam es mir beim Aufräumen wieder zu Gesicht mit 19 todten Exemplaren der Motte, die natürlich mehr oder weniger, besonders am Thorax und Basal- ‚theil der Flügel abgewischt waren, aber doch sicher die Art als Suberis Staint. South Eur. p. 229 erkennen ließen. Es ist mir also mit dieser Art ganz wie ihm selbst ergangen. B- Nepticula spec.? Am 27. März erschien aus einer ar Rosa centifolia ge- -fundenen einzelnen Mine mit gelber Raupe ein 2, welches in die Gruppe der Fragariella gehört. Da ich alles Suchens un- geachtet nur diese eine Mine gefunden hatte, so erwartete ich “nicht die Raupe zur Verwandlung zu bringen und machte keinerlei Notizen über dieselbe, zumal da ich glaubte, daß sie zu einer der bekannten an Rosen lebenden Arten gehöre. Es will mir aber nicht gelingen, die Motte bei einer bekannten “ Art unterzubringen. Sie scheint der Fragariella am nächsten zu stehen, ıst aber etwas größer und hat dem Thorax und den - Basaltheil der Vdfl. messinggolden, etwas grünlich schimmernd. _ Der übrige Theil ist dunkles Purpurviolett, welches durch eine breite, silberne, nach außen schwach convexe Binde quer _ durehschnitten wird. Fransen, an der Spitze nicht heller, gleich- mäßig grau. Auch Snellen hält diese Art für neu, und um fernere Nachforschungen anzuregen, theile ich Obiges mit. E | Mieroptery& Myrtetella 2. Auf der Excursion nach Frayas am 5. Mai traf ich sie in Unzahl am Wege ins Gebirge urweit der Bahnstation. Sie saßen in großen Gesellschaften, sowohl am.Morgen als auch bei meiner Rückkehr am Abend, in den üppig ausgebreiteten _ Blüten der zahlreichen Cistus monspeliensis und ließen sich nicht leicht aus ihrer trägen Ruhe stören, so daß ich sie ohne Mühe zu 4 bis 6 in eine Schachtel direct von den Blüten ab- ' nehmen konnte. | r E:. Agdistis Heydenüi 2. ä Nach Milliee’s Anleitung wurde die Raupe auf Atriplex _ halymus, — aber nicht auf der Promenaden-Hecke, sondern | auf den am sandigen Strande bei der Croisette einzeln und 3 # Bu Bi EN 7 a 3 % ne rn Be 2 0 He 73% De Ft a A ha Yen 5 » . RN a NE > 3 a N ö N. at IT a R < 200 ziemlich krüppelhaft wachsenden Ben — in elwa 30, fa 3 erwachsenen Exemplaren gesammelt. Sie waren aber alle mit Inquilinen besetzt, und keine einzige verpuppte sich. Agd. Tamaricis 2. Die schon fast erwachsenen Raupen sammelte ich mid Milliöre am 11. Mai, indem wir sie bei der Verrerie von einer Tamarix galliea-Hecke längs der Eisenbahn abklopften. Da ich bald darauf abreiste, so konnte ich sie nicht gehörig pflegen und erhielt von einer ziemlichen Anzahl Raupen nur 2 Falter. Ihre Naturgeschichte hat Milliere Icon. UI, Bl 207,51 126, fig. 5—7 ausführlich dargestellt. Oedematophorus Giganteus Mnn. In den ersten Tagen, des Mai wurden an Inula Helenium zahlreich hellweißliche, grüne Raupen mit steifer, weißer Be- haarung gefunden, die ihrem Habitus nach zur Familie der Pterophorinen gehören mußten und Milliere unbekannt waren. Sie waren verschiedenen Alters, nagten rundliche Löcher in die Inula-Blätter zwischen den Rippen, verschonten später aber auch diese nicht und wuchsen bei ihrer großen Gefräßiskeit sehr rasch, so daß bei meiner Abreise die meisten erwachsen und viele schon verpuppt waren. Die Anheftungsweise der blassen, bräunlichgelben Puppen, sowie deren ganze Gestalt und eigenthümliche Behaarung der Oberseite bestätigen ihre Zugehörigkeit zur genannten Familie. Weil schon die Behandlung der Raupen in Cannes (zu enger Behälter, sehr unregelmäßige "Erneuerung des Futters ete.), keine sorgfältige sein konnte und die Puppen auf der langwierigen Rückreise (vom 22. Mai bis 15. Juni) noch mehr litten, so gingen die meisten zu Grunde, und nur 2 Falter erschienen, am 16. und 22. Juni. Da meine Thiere von dem dunklen Costalfleck über der Spalte der Vdfl. keine Spur zeigen, so können sie weder zu Lithodaect., noch zu Constanti (die ich in Natur vergleichen kann) ge- hören. Dieser Mangel trennt sie auch von dem mir in Natur unbekannten Rogenhoferi, welcher diesen Fleck auch. besitzt. Die Beschreibung des Giganteus (Zool. Bot. Ver. 1855 p. 223 den ich nicht im Typus vergleichen kann, ergiebt nur folgende Abweichungen von meinen Stücken: Mann bezeichnet die Färbung von Körper, Fühler n, Palpen, Beinen und Flügeln als bräunliehgelb, was auf meine Ant paßt, bis auf den Halskragen, welcher dunkelbraun ist. Dieser ist aber bei allen Arten des Genus (sogar bei den exotischen Fuseieiliatus und Nodipes Z.) braun, und wird wohl auch bei Y FR R R DR PRRII? ba a al a Fe a has aa a0 ab a Kia EI de a A an ne En tee ati OBER RENT rc Ba a ar FE an a a a 1 a RE RT RL ENn: _ De Re Er re a WR nr ae 7 or FE aller = er er BR | en) Giganteus diese Farbe haben. Mann bezeichnet nur die Mittel- schienen als knotig verdiekt; meine Stücke haben an diesen * Ende und Mitte, an den Vor nur das Ende stark verdickt, und an den Hinterschienen keine Spur einer Ver- diekung, wie selbst geflogene Exempl. von Lithodact. sie zeigen. Da in allem Uebrigen die Beschreibung des Giganteus sich sehr Fa auf meine Stücke anwenden läßt, und jene Abweichungen zu unbedeutend scheinen, um darauf speeifische Trennung zu begründen, so halte ich meine Art für Giganteus, um so mehr _ als auch Milliere (Cat. rais. p. 381) ein Exemplar desselben _ auf St. Marguerite gefunden hat. Aciptiia Siceliota 2. Ende März und Anfangs April fand ich einige wenige, um Mitte April aber einige 30 Raupen an Cistus monspeliensis, welche Milliere fremd waren, und die nach seiner Ansicht möglicher Weise die von seiner Agdist. Satanas (Catal. rais. -p. 377, Pl. 2, fig. 9) sein konnten. Sie waren blaß, gelblich- E braun mit kürzen, steifen Haaren besetzt, waren sehr träge _ und bewegten sich kaum zwischen den klebrigen, frischen Cistus-Blättern, von denen sie sich nährten. Schon am 10. Mai : erschien die erste Federmotte; Ende Mai und Anfangs Juni kamen noch 5 Stücke. Es sind alle sehr dunkle Exemplare - von S$ieeliota, noch dunkler als die Var. Ononidis. Von den BE hwarzen Schuppen an der Innenrandmitte der dritten Feder _ haben nur 2 Exemplare schwache Spuren; sie fehlen aber auch < _ gänzlich meinen andern von Mann erhaltenen Stücken. Zugleich mit mir sammelte auch Milliere eine Anzahl der Raupen, und ; _ da er sie durch Bild und Beschreibung bekannt machen wird, so habe ich letztere unterlassen. Anmerkung. Alle Namen ohne Citat sind die des Cataloges Staudinger & Wocke. FERN Aufzahlume der im Jahre 1881 „an Saft“ gefangenen Nachtschmetterlinge, K. K. Rittmeister a. D. M. von Hutten-Klingenstein in Nagy-Bossän, Neutraer Comitat (Ungarn). Bei Anwendung verschiedener Lockmittel zum Zwecke des Fanges von Nachtschmetterlingen habe ich mich überzeugt, daß eine aus zwei Drittheilen Bier, einem Sechstheil Honig und ebensoviel braunem Syrup bestehende Mischung, mit welcher Baumstämme bestrichen werden, sich am besten bewährt. Unmittelbar vor dem Anstriche wurde jener Mischung noch etwas Apfeläther (baldriansaures Amyloxyd) beigesetzt; ein Zusatz von Rum oder Wein schien mir die Anziehungskraft des „Saftes“, wie ich die vorerwähnte Mischung kurzweg nennen will, zu beeinträchtigen. Entschieden nachtheilig er- wies sich der unter der Signatur „Aether fructuum“ erhältliche dunkelgelbe, englische Fruchtäther von ananasähnlichem Geruche, welcher nach rascher Verdunstung seiner flüchtigeren Bestand- theile einen bitterschmeckenden Rückstand hinterläßt. An Apfelschnitten wieder habe ich niemals etwas gefangen, was ich nicht auch am Safte gefunden hätte, umgekehrt jedoch am Safte viel gefangen, was an Apfelschnitten sich nie gezeigt hat. Reiche Ausbeute liefern nur stärkere Bäume, welche an Waldrändern gegen Wiesen oder mit Gestrüpp bewachsene Hutweiden neben oder auf Lichtungen und Holzschlägen, an be- buschten Schluchten oder zwischen Hecken auf Feldrainen stehen. Im Allgemeinen ist die Schattenseite, für den Abend- fang daher die Ostseite der Stämme zu bestreichen, bei stärkerem Winde jedoch stets die vor dem Windanfalle geschützte Seite. Das Mondlicht scheinen die Noctuen nicht zu scheuen. Da auf einen ersten Anstrich weniger Individuen sich einstellen als nach Wiederholung desselben, so ließ ich stets schon 1—2 Tage vor dem zum Fang bestimmten Abend die bezeichneten und durch Abschaben von Moos und Flechten sowie durch Ausschneiden störender Aeste „hergerichteten“ Stämme leicht bestreichen. | Mit dem Absuchen kann man 1!/, Stunde nach Sonnen- untergang, bei bedecktem Himmel etwas früher beginnen; die sünstige Zeit zum Fange dauert nur selten länger als eine Sieh a ei al as nd a en a En Ze a unse ö Se 203 - Stunde, elenz wo die Noctuen wieder meist 1?/, Stunde vor Sonnenaufgang anfliegen, noch kürzere Zeit. Uebrigens ändern _ sich diese Verhältnisse unter dem Einflusse der jeweiligen u Witterung. In schwülen Sommernächten, vor Ausbruch eines SER bei Südwind, sind die Noctuen äußerst lebhaft, durch- fliegen weitere Strecken, sammeln sich, dem Geruche folgend, in größerer Menge am Safte und verweilen hier länger, während _ bei kühlem. windstillem Wetter die Gäste nur spärlich sich _ einstellen, sich bald vollsaugen und wieder verbergen. Um dem Abfliegen und dem „Sich fallen lassen“ der saugenden Tbiere vorzubeugen, nähert man sich dem bestrichenen Stamme langsam und unter dem Winde ohne den stetigen Luftzug zu unterbrechen und hält die Laterne möglichst ruhig, weil flaekerndes, wechselndes Licht die Falter am meisten sehreekt und beunruhigt. Unter Beobachtung dieser Vor- ‚sichtsmaßregeln lassen Noetuen bei ihrer Mahlzeit sich nicht stören. Bombyces und Geometren sitzen überhaupt nie sehr fest. Einem Sammler, weleher in der Lage ist, den Fang „am Safte* mehrmals in jedem Monate zu betreiben und so den Beginn der Flugzeit aller auf solche Weise anzulockenden Arten auszunützen, bietet dies den großen Vortheil, ganz frische Exemplare zu gewinnen und somit der mühsamen Aufzucht derselben aus Raupen entrathen zu können. Ich selbst konnte dies im laufenden Jahre zwar nicht durch- führen; denn in den ziemlich entfernten Wald bin ich im März, April und Juli nur je einmal, im August, September und October je zweimal auf Nachtfang ausgegangen. Allerdings habe ich in meinem nahe am Neutraflusse liegenden, jedoch in einem Umkreise von mehr als einer halben deutschen Meile nur von Ackerland umgebenen Garten denselben Fang mehr als zwanzig Mal versucht. Die qualitativ und quantitativ ergiebigste Zeit war von Mitte Juli bis Mitte August. In dieser Zeit sah ich relativ seltene Arten oft in nie gealhnter Individuenzahl erscheinen. _ Auf einer neben einer Quelle stehenden alten Weide fing: ich an zwei Abenden in kaum einer halben Stunde 40 ganz reine, ' der Tarve jüngst entschlüpfte Stücke von Amphipyra livida. Ein kleines Schindeldach, welches die Quelle vor Verunreinigung ' durch abfallendes Laub schützt, bildete die Zufluchtstätte oder richtiger das Versteck derselben, und noch bis October war, ohne daß übrigens die schwarzen Gäste weiter beunruhigt wurden, die Ansırichstelle jener Weide, aueh wenn wochenlang kein frischer Anstrich erfolgt war, von ihnen stark besetzt. In einer Augustnacht, wo ein orkanartiger, aber glühendheißer 204 Südwind über den Garten dahinbrauste, beobachtete ich viel werthvolle Arten, welche sonst ausschließlich den Wald be- wohnten und offenbar nur durch den Sturm hierher verschlagen worden waren. Eben damals hatte mein hochgeschätzter Freund, Herr Finanzrath Rudolf von Kempelen aus Preßburg, welcher durch mehr als 30 Jahre seine Mußestunden entomologischen Studien und der Vervollständigung seiner schönen Sammlungen widmet, mich mit seinem Besuche erfreut. Wir fingen in drei Stunden 38 Species von Noctuen, darunter Acronycta strigosa, - Bryophila algae, Agrotis ianthina, fimbria, baja, Luperina ma- tura, Chloantha Hyperici und polyodon, Polyphaenis sericata, Hydroecia nictitans, Catocala nupta, electa, sponsa, promissa, paranympha und hymenaea, Helia calvaria u. A. m.; im wind- stilen Gartenhause fanden wir den Liehtkreis auf dem Tische mit Hepialus silvinus, Cilix glaucata, Spilosoma fuliginosa (einige ' sogar an den silberglänzenden Hälsen der im Eiskühler stehenden Flaschen, welche wir auf das Wohl und Wehe aller Noctuen ‚leerten), Leucoma salieis, Lasiocampa quercifolia, Boarmia gem- maria und selenaria ete. und vielen Eupithecien besetzt, während viele die Lichtsphäre kreuzende Dianthoecien, Plusien, Cueullien ' Luperina u. a. im Fluge erhascht wurden, so daß es wahrlich schwer hielt, die überreiche Beute zu bergen. Catocalen drängten sich oft 6 bis 8 an den bestrichenen Stellen der Stämme, und es war leicht, nur die tadellos reinen Stücke auszuwählen. Am darauf folgenden Abend, bei kühlem West- winde waren fast alle verschwunden. ; Wie man zum Raupensammeln trübes, für den Lichtfang windstilles Wetter vorzieht, so eignen sich die je nach der Jahreszeit verhältnißmäßig wärmeren Nächte für den Fang „am Saft“. - | In der nachstehenden Aufzählung habe ich die Fangtage nicht angegeben, weil diese mit den bekannten Fluszeiten der betreffenden Species zusammenfallen. Die Bemerkungen „selten“, „häufig“ ete. beziehen sich nicht auf das Vorkommen der ein- zelnen Species in der Gegend meines Domicils im Allgemeinen, sondern nur auf deren Erscheinen an den mit Saft bestrichenen Bäumen. %o ist z. B. Plusia gamma hier sehr häufig, zeigt sich jedoch am Safte nur „selten“. „Selten“ sage ich, wenn ich nicht mehr als 5 Exemplare am Safte gefangen habe, jedoch die Stückzahl nieht genau an- geben kann, weil ich nur ganz reine Stücke zu behalten pflege. „Häufig“ sage ich, wenn ich mehr als 10 Exemplare an verschiedenen Plätzen gefangen oder beobachtet habe; „sehr häufig“, wenn die Anzahl der am Safte beobachteten Exem- . 4 5 TIERE I Na war I lee Ba 1 at Da A bare u Ä Ss plare 20 überstieg; „zahlreich“ und „sehr zahlreich“, wenn das Vorkommen im vorerwähnten Zahlenverhältnisse an wenigen oder nur an einem Orte constatirt werden konnte. 4 Gattungs- und Arten-Namen sind nach Dr. ©. Staudinger’s 5 Katalog 4 | I. Bombyces. n Lithosia complana......... LET a ER häufig. =: BR un er ee .3sSelten: Bean hmaria . -2.....,..2..00u0.n:- 2 Stück. as nn nern Art Cymatophora octogesima .........e2.2.220.. 2%, ! « a ner ke Atnis i II. _Noctuae BB errayorzleporwa. . .......2..-..n..:... selten. ; 5 EN ae ein a: tg : meeieEphala 2...2.2 27 1.008 2.2. - e Be a ar nz 3 Stück. a RENTE EBENE EIER selten. i Rumieis..... U I ER sehr häufig. Bee na en häufig. Bryophila Bee un Ad Bull ae zahlreich. A Agrotis N EEE RUE SER ER häufig. f rg an ee eh . „ pronuba und ab. innuba ........... sehr häufig. | er rs. häufig. Be rrasenlum: 4: 9.2: 202er 2 Stück. - ENT BEN N häufig. 2 Bea eHerınn anne sehr häufig. a ehamabiea. ......:2.8.0. 22.228 .- 1 Stück. u 5 2umbrosa .. <..;. EEE ERDE häufig. E 2 RE N HE N 1 Stück. EP» Be ur Han re ne ei I e eeaer ee ne 2 häufig. e ET re ’ u eeselsmatienis.-. ...2%....22% 222.2: a snbelisea- 2:55 2.22.2222. 2.2227 x : RE NO DA ER INT EN 3 Stück. ee Ypsilon 2... 2. sehr häufig. Be: -.; segetum die häufigste aller Noctuen, oft zu Hunderten E “ an einem Stamme. 4 Mamestra lenenpliaes: 2 7.22. nie 1 Stück. e 5 Bbulasa’ 72, 2 nee an 5 F m ee. Mamestrafthalasa san... we... 2 Stück. 5 dissimilis.m. 2... 0.0.2: ee . sehr häufig. a Drassicae 222... Re ; 5 “ allenas vn. een selten. = Dleraceat nu... Se re sehr häufig. E Genisiae. u. ne ©. 4° Stück: hi dentna” : una a re häufig. “ hrstol =. ae ee 5 Ammocenßatesaecimacula » . ...... „mn... “ Poha poyamta......2 22 1 Stück. Dryobola -Drotea seen re Res Diehoma ‚convergens! .. ..u...... he ehaune > SADINlImaNE een häufig, am 13. November noch 7 Stück. Miselia Oxyacanthae, au. u nn sehr häufig. Apuanea tesfatea: wc 2 wen 1 Stück. Puperma maltura.. „2 de ee häufig. Hladens porphyxea 2... 0a. 2 sn > 5 monoelypha =. ern na sehr häufig. uterlithosylean mas een selten. BEN ASOLOIGA. he ee A ne ee ee 6, ubasiinen, nen ea “ „ . didyma mit allen Aberrationen...... sehr häufig. Blaalis ner an En ne häufig. ab. slatuuneula .. see selten. = bieolorran 2 212... se a. 2 Stück. Dipteryoia, Seabruusenlan zn. 322.00 häufig. Chloantha Hyperiei...... TE A n polyogon: man 3.2 N een 3 Polyphaenis senicatann.. un onen h Wrachea#Atsipheis”. ur ara za * Brotolomiametieulosa ;. 2..,.2..2..,. 2... ER 5 Mania maura ..... Se ee 1- Stück. Hydıoecia nichtans. »ı..z2. 2.02... 22% . häufig. Leueania pallens.......:... ae sehr häufig. a coniverar. IE ea 3 Stück. E vitellnars na. Ri 1 n albums rennen, sehr häufig. : albinunela.... =. 0 a en nharoyreanı. Bes Grammesia trigrammica De ea zahlreich, stets an einem und demselben Baume meines Gartens. Caradıina quadripunctata .......... eh sehr häufig. 5 Kadenin....... es ss zahlkeich. se a rer 2 ART DENE ENDE SEE ACH EN SED, En ee rs, a h 2 | 207 a resperse 2.0. en ai selten. = Een er rar. = r Shen EEE 5 5 TR ee er a häufig. Be mean nenn en an E urn Dravopopams 22.2... St: 5 = ae ee ee sehr zahlreich. a Daedea a rs i, sehr häufig. _ Taeniocampa ten. er rn rien häufig. i% Bulverulenta: 2.00. SU NE.) = 5 ERERETIS RT et ee ä NS 5 Barnes zubnicosa_ =... 2... 2 Stück BES Dana Aeetosellae:.. ........2.0......2.%. häufig. ee dtusie 2.2... 22.202.000 5 ee ET ee a S EST Er N EEE DEE sehr häufig. EEE ee ER 1 Stück. Be 2 An ae rn selten. @ Bean häufig. A BERHatıs a ame Er sehr häufig. e NEE EN häufig. = EN EN Re selten. 2 en ee a häufig. 7 ER ee zahlreich. EN EEE fee selten. - EIER N EEE häufig. a ER REEL ERSTE 1 Stück. 2 Base een häufig. x DE er EEE RENATE 5 x BR ne TS RE 4 Stück. “ gilvago RENTEN EN RO häufig. Hoperina eroeeag0 .-.........2...222....0.. 1 Stück. _ Orrhodia erythrocephala und ab. glabra ....-. sehr häufig. R Dau-punelatum... 2. ara an selten. 5 Vaceinii und x ligula mit allen Aberrationen und mit unbestimmbaren Uebergängen und Zwischenformen sehr häufig, h . oft 30—40 Stück gleichzeitig an einem Stamme. 2 Im März ganz unverhältnißmäßig zahlreicher als x im October und November. n ER N a sehr häufig; hiervon auch sehr schöne Aberrationen mit ein- farbig gelben und einfarbig rostfarbenen Oberfln. Seopelosoma satellitia. -.... 2... 2.2.2... = häufig. Scoliopteryx libatıa 2... 2. ee iaufe | einmal n Stück an den reifen Beeren von Lonicera xylosteum. | Xylina Se ee een häufig. oa en ea n E: Amoifen SE en 82 Biuck, 4 | verloschene Makeln, röthliche Fransen. ” „a lnomenr ea nn . 1 Stück, | scharf gezeichnete Makeln, weißsraue Fransen. omitopüs, m. ee se ce. ‚sehr Hana Calocampa vetusta .n. u... häufig. 5 Eexplela ne ec Pas . 7 Stück. Plusia oamma ca ek selten. (& St.) icon Solana. ee selten. a re, Sluetuosa! nn. Nee a Biastraspusila .. 222. ee 1 Stück. Kalocala- rasch. une ee DE 5 BlSeBtale SA ar 2... Sehr hanfie: r DIDI e häufig. E SPORT EN A ee en selten und sehr scheu, während die anderen Catocala-Arten fest sitzen. s Promissa ann ac er häufig. e elertas ra. Sau 7 Stück. = Puerperan „na en 4 > und zwar 2 S, 2 9, am Rande eines schluchterfiecn . Wasserrisses mit viel Prunus spinosa im August. Be = Paranympha.. 2. 02.8 ze... > Stück. A hymenaeas u... a mn Be . conversa var agsamos rn "Zanelognatha a ee 1 5 Hella ccalvamas 2.2... N a er Hermuma tentacularıs 2er. en ee selten. e Iiypena vostralis en. es an häufig. 3 III. Geometrae. Nemoria ‚strigata . 2... 00. N. 1 Stück. Flaleıa fmbnals oe 00 2000 5 Be, Acıdalıa züstieata „u em =. hauflie. k aversaı.. a. Ja SE 3 Stück. s immufatan ol ee Zn “ zubiemnata a 0 wir nn een Timandra amalı 0 ,2n ea =. Haufe. 209 ER RR, 1 Stück @äibernia rupieapraria ................... Man Ey marginaria RE Li: häufig. _ Anisopteryx aeseularia ....... N, 2 Stück. Bynopsia soclaria ...... 22... 2 5 ” Boarmia gemmaria ............. NR un N Kr ' 2 Stück. i Gnophos Beam N ne BR AR Px ee Bebanta a DL ES häufig. umnala. 22... u.a, BR Mi Pe maenlalar, 2... .... DRS RRSEEN, ER Be anmnelarıa. 2... 2.22. nn 1 Stück: "Mesoty Dean NE Triphosa ae N RE Le® - Cheimatobia ee häufig. Cidaria a ‘2 Stück. Eins 1 A ER ARE ea ee RENT. RER se ER hen en ee u N Beer tielnala :.. \ 2... 0.8). NER ER häufig. N REEL WERNE ES IT t Stück. „ bilineata ....... ENEREREENABRR NN, häufig. Be BerDte ET, BUBITERTHE 2 Stück. EN E25 Re re EEE RL Sc es AR häufig. : a ea Ne 1 Stück. Eupithecia oenealdı 2 N er Near ante ee BET OR ER RR N Ken £ SE N N WR a PR e Apatuchata SH a er 14 TE Aa TE he ET le FA EEE R DER Einladung zur Unterzeichnung. ——— Herr Dr. Otto Schmiedeknecht in Gumperda bei Kahla Sachsen-Altenburg beabsichtigt, zunächst über die Apiden, später über die Sphegiden der europäischen Fauna ungefähr in der Manier des Werkes von Andre ein Werk auf Subscription herauszugeben. Das erste Heft soll voraussichtlich im Februar ı 1882 erscheinen. Zunächst wird die Gattung Nomada er- scheinen, worauf Bombus, Apathus, Andrena, Halictus ete. folgen werden. Der jährliche Abonnementspreis ist mit 14 Mark bis zum 1. Februar an den Verfasser unter der oben angegebenen Adresse franco einzusenden. Herr Dr. Schmiedeknecht hat sich schon seit Jahren ein- gehend mit Apiden beschäftigt, steht mit vielen und befähigten deutschen und außerdeutschen Hymenopterologen in laufender Verbindung, und setzt mit Recht voraus, daß seine Arbeit eine Lücke für die Liebhaber dieser hochinteressanten Familie aus- füllen werde. Wir wünschen ihm und seiner Unternehmung von Herzen die erforderliche zahlreiche Theilnahme. Die Redaction, N Yu | wu NEN ; i ) - : | Aa | 21 a Cymatophora fluctuosa Hb. Von Omar Waehkerzapp in Aachen. Die Raupe dieses durch ganz Mitteleuropa verbreiteten, aber nicht allenthalben in gleicher Vertheilung auftretenden - Schmetterlings ist meines Wissens in der entomologischen Literatur gar nicht oder ganz unrichtig beschrieben. Ich darf mir daher _ wohl gestatten, einen größeren Leserkreis mit dem Resultate _ meiner sorgfältigen Beobachtungen bekannt zu machen, und - benutze dabei zunächst meine Aufzeichnungen über eine im Jahre 1879 ausgeführte Zucht. | Ein am 22. Juni von einer Birke geklopftes ganz frisches ® legte in der ersten Nacht 7, in der zweiten 150 und in der dritten noch 20, zusammen also 177 Eier, womit der Vorrath auch vollständig erschöpft war. Diese Eier waren cylindrisch, an beiden Seiten abgerundet, milchweiß, und behielten diese Farbe auch unverändert bis zum Ausschlüpfen der Raupen bei. Der Schmetterling hatte sie einzeln und in Zwischenräumen an den Rand der ihm in großer Anzahl beigegebenen Birken- blätter angeheftet. Die ersten Raupen erschienen am 4. Juli, also am elften ' Tage, dann bis zum 7. d. Mts. im Ganzen 165, wovon aber die letzten ersichtlich sehr schwach waren und am Tage darauf eingingen. Am ersten Tage sind die Raupen milchweiß mit gelbem Kopfe, am folgenden und bis zur ersten Häutung hell- grün, am Bauche weißlich; sie haben 14 ausgebildete Füße, ‚bedienen sich aber beim Vorwärtsbewegen nicht der Nach- schieber, sondern tragen die beiden letzten Leibesringe aufrecht. Am 10. Juli erfolgte für die Mehrzahl die erste Häutung. Nach dieser erscheinen sie hellgrün, mit weißlicher Seite und "und ebensolchem Bauch und Füßen; Kopf gelb, mit getheiltem, schwarzem Nackenschild ; die Leibesringe sind seitlich tief ein- geschnitten, und auf dem 12. und 13. befindet sich je ein schwarzer, erhöhter Fleck. Auch jetzt bedienen sie sich beim Kriechen noch nicht der Nachschieber. Am 16. und 17. Juli ging die zweite Häutung vor sich, aus welcher die Raupen oben dunkelgrün, unten und seitlich hellgrün zum Vorschein kamen. Form und Farbe von Kopf, Naekenschild und der Flecken auf dem 12. und 13. Segment sind geblieben; aber in der Entwickelung ist insofern ein Fort- 14* 212 schritt eingetreten, als sie sich von jetzt an auch der Nach schieber bedienen. ‘Die dritte Häutung (20. und 21. Juli) verändert die Heite | der Raupen in der were daß sie oben dunkelmoosgrün, an Bauch, Seite und Füßen, sowie zwischen den genannten beiden schwarzen Flecken weiß mit grünlichem Anfluge erscheinen; der Kopf ist dunkelbraun, die Stirn hellbraun. Wenn die Thiere bis jetzt nur das Chlorophyll des ihnen gegebenen Birkenlaubes verzehrten, so fressen sie nun zum ersten Male Löcher in die Fläche des Blattes, aber nie vom Rande aus; auch sitzen sie, wie auch vor- und nachher, stets auf den Blättern selbst, nie am Stengel. Die vierte Häutung, welche sich vom 26. bis 31. Juli vollzog, bringt abermals eine Veränderung in der Erscheinung der Raupen hervor. Sie sind jetzt oben noch dunkler grün, beinahe schwarz und mit vereinzelten, weißen Härchen aus- gestattet; Bauch, Seite und Füße sind grünlichweiß, Stirn dunkelbraun, Kopf und Nackenschild schwarz. Auch ihr Ver- halten ist ein anderes, indem sie anfangen, zwei Blätter lose mit wenigen Fäden zusammenzuheften, sich auf der Fläche des unteren Blattes festzuspinnen und von hier aus Löcher in dasselbe zu nagen. Die fünfte und letzte Häutung (1. bis 8. August) läßt die Farbe im Allgemeinen unverändert; auch bleibt die weiße Be- haarung; aber der Rücken ist jetzt fein weiß berieselt, der breite, weiße Seitenstreif dunkelgesprenkelt, der Kopf wieder dunkel- und die Stirn hellbraun — es hat also eine schwache Abtönung der Farben stattgefunden. Die nach der vierten Häutung angenommene ebene. behält sie bis zu der nach weiteren 2— 21/3 Wochen erfolgenden Verwandlung bei. Letztere vollzieht sich auf der Erde unter zusammengesponnenem Laub, Moos ete. und zeigt nach 1!/,—2 Wochen eine hellbraune, schlanke Puppe. Die Gestalt der Raupe ist in allen Stadien schlank und : stark flach gedrückt. Ueber die während der Zucht gemachten Beobachtungen bezüglich ihrer Gewohnheiten habe ich noch einige Worte zu sagen. Am Tage verhielten sich die Thiere vollkommen ruhig; aber in den Stadien bis zur vierten Häutung sah ich sie Abends sehr lebhaft von Zweig zu Zweig, von Blatt zu Blatt kriechen, welches Verhalten ich mir erst nach und naclhı zu deuten ver- mochte, als ich sah, wie sie alle Anstrengungen machten, um Zwischen den unteren Enden der dichtgesteckten Zweige hin- durch zu dem Wasser zu gelangen, in welchem sich diese Be en. 213 ee. befanden. Auch die größte Sorgfalt beim Verstopfen aller Zu- _ gänge konnte nicht verhiudern, daß ich an manchen Tagen eine sehr unerwünschte Anzahl Raupen im Wasser ertrunken fand. Es oflenbarte sich hier ein sehr großes Trinkbedürfniß, das vielen Raupen eigen ist, und dem nur durch gegen Abend vorgenommenes vorsichtiges Bespritzen des Futters abzuhelfen _ war, Während der beiden letzten Stadien verließen die Raupen ihr Blattgehäuse nur, um sich frischere Blätter zu suchen und - diese in der angedeuteten Weise zusammenzufügen.. Der Schmetterling erscheint hier, wie aus der Eingangs gemachten Notiz hervorgeht, in der zweiten Hälfte des Juni, aber auch noch bis in die ersten Tage des August, woher es ' sich denn erklärt, daß sich noch Anfangs October einzelne ‚Raupen finden. Der Falter hält sich am Tage unter Blättern sitzeud auf und ist Abends auch am Köder zu fangen, gebehrdet ' sich dann aber sehr scheu, sodaß man seiner nur mit großer Vorsicht habhaft werden kann; selten gelingt es indeß, auf diese Art ein reines Stück zu bekommen. Bemerkungen über das Vorkommen einiger Schmetterlings-Arten in Livland. | Pieris Rapae L. Von dieser Art fing einer meiner Söhne am 17. Juli”) ein Stück, welches eine Flügelspannung von nur 3 cm hat. Vanessa Xanthomelas SV., welche 1880 sehr häufig war, kam in diesem Jahre nur selten vor. Argynnis Laodice Pallas war in diesem Jahre an einzelnen Stellen überaus häufig. Auf manchen Distelköpfen saßen bis 10 Stück beisammen. Bei einem 2 bilden die schwarzen Flecken zunächst der Wurzel auf den Hinterflügeln eine ziemlich breite, scharfgezackte Binde ; bei einem anderen ist der rechte Vorderflügel sehr intensiv, der linke dagegen ganz blaß, fast weiblich gefärbt. Ä Erebia Ligea L. fehlte in diesem Jahre wieder. Das stimmt mit meinen in Noleken’s Fauna (p. 73) erwähnten Beobach- tungen überein, nach welchen Ligea bei uns nur in den Jahren mit geraden Zahlen fliegt. . *) Alten Styls. Sphina Comvolwuli L.. sonst eine große Seltenheit bei uns, war in diesem Jahre zu Anfang des August häufig an Blumen. 3 Nola Centonalis Hb., auf dem Torfmoor in Kurtenhof im Juli dieses Jahres überaus häufig. Das Thier fliegt zugleich ° mit Tholomiges Turfosalis Wk. gegen Abend langsam, ganz ° niedrig über die Moospolster hin. 4 Lithosia Pallifrons Zell. Diese für unsere Fauna neue Art, deren richtige Bestimmung mir von Herrn Dr. Staudinger be- stätigt wurde, flog im Juli dieses Jahres häufig auf Moosmooren. . Bombyx Castrensis L. war als Raupe an Artemisia cam- pestris sehr häufig. Bombyx Lanestris L. Das im 42. Jahrgange dieser Zeitung erwähnte Thier (pag. 188) ist nach Staudinger, trotz der ver- schiedenen Raupe, doch nur Lanestris. Das Thier hat mich überhaupt sehr vexirt. Die Raupen (aus Lappland mitgebracht) verpuppten sich im Juli 1879. Im Frühjahre 1830 erschien kein einziger Falter, sondern erst im Januar 1881, und zwar die meisten verkrüppelt. Mitten im Sommer erschienen wieder einige Krüppel, und der Rest der Puppen liegt noch. Ich hatte auch eine Crataegi-Puppe (Bomb.), aus welcher ich den Falter, analog der Erscheinungszeit der Livländischen Crataegi, im Herbst 1879 erwartete; das Thier erschien aber erst im Früh- ‚ jahr 1880! . Bombyx Ilcifoha L. finden wir alljährlich als Raupe nicht eben selten an Populus tremula und Betula alba. Pterostoma Palpina L. Das im 42. Jahrgang dieser Zeitung pag. 188 erwähnte Thier, ein 2, sandte ich an Staudinger, welcher schrieb: „Verdient den Namen einer Varietät, wenn noch mehrere gleiche Stücke vorhanden sind“. Ich habe nun außer dem erwähnten @ noch ein ganz gleiches $;, somit er- hält das Thier den l. ec. vorgeschlagenen Namen Lapponica. Ptilophora Plumigera SV., welche ich bisher noch nie ge- funden, erbeuteten wir im September dieses Jahres in mehreren Stücken an Zäunen um Riga. . Acronycta Alni L. finden wir alljährlich, wenn auch nicht häufig, als Raupe. Den Falter habe ich nur einmal im Juni am Köder gefangen. | Aeronycta Abscondita Tr., welche vor einigen Jahren als Raupe an Betula alba, Salix eaprea und Populus tremula sehr häufig war, ist seitdem fast ganz verschwunden. Wir finden sie nur noch selten, und dazu fast immer gestochen. h Agrotis Subcaerules HS. war in diesem Jahre auf den Moos- mooren wieder überaus häufig; dagegen fehlten Castanea Esp., Hyperborea Zett., Sobrina B., Cuprea SV., Recussa Hb., welche es ne ae he hä u re Zei al all ni tl nn ad a a nun nd ann Zn ea e n an ln | 45 wir in anderen Jahren in größerer oder geringerer Anzahl ge- enden haben, in diesem Jahre ganz. Aber die sonst seltene Agr. Rubi View. tlog in diesem Jahre hänfig bis zum Anfang des August. Ammoconia Caecimacula SV. war im August und September - in Unmasse am Köder. x Luperina Haworthit Curt., auf den Mooren in großer Zahl an Kiefern. Tapinostola Hellmanni Ev.. sowohl am Köder als auch am 2 Lichte nicht selten; Tap. Fulva Hb. dagegen nur in einem [3 mar | & Tapinostola Elymi Hb. Anfangs Juli zu Hunderten am Strande. Es ist auflallend, daß dieses häufige Thier erst vor - einigen Jahren von mir hier aufgefunden wurde: denn weder Sodoflsky, noch Lienig führen es in ihren Verzeichnissen auf, und diese haben doch auch am Strande gewohnt! Vielleicht ist die kurze Flugzeit des Thieres an seiner späten Auffindung schuld. | : Cueullia Praecana Ev. ist in jedem Jahre um Riga als Raupe an Artemisia Abrotanum nicht selten; nur ein Stück fand ich an Tanacetum. Da aber Artemisia Abrotanum rings umher wuchs, so wird das eine Thier wohl nur zufällig auf Tanacetum gerathen sein. Die Puppen darf man nicht zu feucht halten; sonst entwickelt sich in ihnen ein Schimmelpilz mit gelblichen Sporen, wie ich zu meinem Schaden erfahren habe. Cueullia Gnaphalii Hb. fanden wir in zwei Exemplaren am Tage auf Lychnis viscaria Anfangs Juni und im Juli in der Nähe an Solidago virgaurea mehrere Raupen, von denen ich _ aber nur zwei oder drei Puppen erhielt. Daß die Raupe schwer zu erziehen ist, giebt schon Treitschke an. RL Plusia Microgamma Hb. nach langer Zeit wieder einmal in einem Stück Anfangs Juni auf dem Kurtenhofer Moor gefangen. Rn: Catocala Adultera Men. Diese Seltenheit fingen wir Anfangs August in einem guten Stück am Köder. Die Freude darüber hatte mein ganzes Haus geradezu enthusiasmirt, und meine Söhne sahen an diesem Abende in jeder am Köder sitzenden Catocala eine Adultera! — Ein Knabe, dem ich mehrere Eulen bestimmte, hatte das Thier auch gefangen; freilich war es Jämmerlich zugerichtet! | Catocala Pacta L. war an Gesträuchen von Salix caprea, namentlich auf Sümpfen Ende Juni häufig. Das Thier ist aber schwer zu sehen, da es sich an die dickeren Zweige, deren Farbe es hat, dicht andrückt. Viele waren überdies gestochen. Der Schmetterling sitzt mit dem Kopfe nach unten. a ARE an Sn 24 v7 Zanelognathe nn, Tr., welche aus unserer Fauna E. ie Staudinger mir zwei in Können gefangene Thiere als ei dieser Art gehörig bestimmte. Zanelognatha Emortualis SV. war im Juni in Laubgebüschen # nieht eben selten. N Biston Lapponarius B. Dieses Thier bildete die Avantgarde des in diesem Jahre erbeuteten Heeres. Am 17. April (an demselben Tage hatte ich schon vor mehreren Jahren ein & B dieser Art in Kurtenhof gefunden) bemerkte ich ebendaselbst ” ‚an einer kleinen Birke das 2 eines Spanners, welches mir ver- “ dächtig vorkam, da es nicht zu den Damen meiner Bekannt- schaft gehörte. Ich sah nach, ob nicht das „Ewigweibliche* auch hier seine Zugkraft ausübe, und richtig, zu den Füßen ° der Schönen, tiefer unten am Stamme, saß in großer Gala ein / & von Lapponarius! Cidaria Bloomeri Curt., welche seit der Lienig nicht mehr bei uns gefangen worden war, erbeutelen wir im Kemmern’schen Laubwalde in eirca 12 Exemplaren, die aber nicht mehr alle frisch waren. ; Collix Sparsata Hb., welcher man das Heimathsrecht bei uns vorenthalten wollte, erstreitet sich dasselbe mit Gewalt; denn sie ist im Juni und Juli in Dubbeln überall ' gemein. Warum sollte sie auch nicht? Wächst doch Lysimachia vul- garis häufig genug, und ubi bene, ibi patria Eupithecia Venosata F. ist als Raupe in Cucubalus Behen nicht selten. Ich fand übrigens diese Art auch jenseits des Polarkreises in Lappland, und diese nordischen 'Thiere sind von den livländischen gar nicht verschieden. Acentropus Newae Kol. Als wir Anfangs August bei einer Excursion mit der Fähre über die Aa fahren mußten, bemerkte mein Solın ein kleines weißes Thier am Holzwerk des Fahr- zeuges lierumflattern, welches Herr Dr. Staudinger für diese ebenfalls für unsere Fauna neue Art erklärte. Da in dieser Gegend der Aa, bei Bilderlingshof, Potamogeton, die Nahrung des Thieres, häufig wächst, so wird das Thier wohl daselbst auch gegen Abend nicht selten sein, wovon wir uns freilich nicht überzeugt haben. | Riga, November 1881. | C. A. Teich. Ueber Psociden in Bernstein. Von e% Dr. Herm. Hagen.,‘) ei retieulata. Hagen, Berendt. II. II p. 68 T. VIII £. 6 Oberflügel. — Entom. M. Magaz. ıı Tale We I Es lag nur ein Stück vor (no: 100), zum Theil ungünstig gelagert und unten durch große Luftblasen etwas verdeckt. — Long. ce. alis 21), mm. Kopf oben dicht kurzbehaart, flach, fast ein gleich- ; - schenkliges Dreieck; Mittelnaht auf dem Hinterkopf tief ein- gedrückt, a ürhen den Nebenaugen gegabelt (die Aeste sind Fo chwer zu sehen); Nebenaugen klein, nahe zusammenstehend; ' Stirn nur flach gewölbt, an der Basis etwas schmäler; Netz- ' augen am Hinterwinkel des Kopfes steliend, groß, wenig vor- — springend, ihr Höhendurchmesser halb so lang als ihr Längs- durchmesser, eiförmig; der fast gerade Innenrand mit dem des _ anderen Auges etwas convergirend; Facetten convex. Rand des Hinterhauptes etwas abgerundet, jederseits mit einer scharf i eingedrückten, elliptischen Linie, deren vorderer Ast fast zur Mitte des Auges, der hintere Ast zum Ende des Auges geht; _ Oberlippe (hier nicht ganz deutlich) breiter als lang, vorn ab- - gerundet, Innere Kieferlade stark vorstehend, eylindrisch, an der Spitze breiter, dreizähnig; die beiden äußeren Zähne länger _ zusammenstehend, stumpf; der innere weiter abstehend, spitz, weiter abgespalten; seitlich gesehen ist die Kieferlade eylindrisch, S gegen die Spitze dünner, leicht nach unten gekrümmt, Spitze wie gestutzt, die Zähne kaum markirt. Kiefertaster lang _ eylindrisch. dieht kurzbehaart, Glied 1 sehr a 2 lang, 83 halb so lang als das vorige. 4 so lang als 2, a die & xolbig gerundete Spitze sichtlich erweitert; Lippentaster mit kurzem, dieckem, etwas kegelförmigem Basalzlied; Spitzenglied Er; eiförmig, etwas gekrümmt. Fühler etwas kürzer als der Leib, ziemlich dünn (das zweite Glied der Borste 0,016 dick), die einzelnen Glieder mit 2 bis 3 sehr feinen Haaren, die _ nochmal so lang als das Glied diek; an den Gefühlsgruben E innen vor der pipe der Glieder ein gekrümmtes, fadenartiges 2 *) Freund Be hat mich ersucht, diesen Artikel sobald als möglich zum Druck zu bringen, Die dafür bestimmten Tafeln werden vorbehalten, C. A. Dohrn. FR Se a RE! a er ee Mi x “ \ " > Fa Ft nn « % N ARENA DSL # u \ Sr ER 1“ KER “ BT N at 218 | : | | N 2 BrahLT N ı nu \ Secret austretend (oder dort abgelagerte Luftbläschen )) 23gliedr die beiden Grundglieder Ei dick, wenig länger als breit, ar Kopfe in einen Napf mit stark vorstehendem Rande eingelenk das zweite Glied, seitlich gesehen, an der Spitze stark aus geschnitten ; die folgenden 21 Glieder (die Borste) halb so die als die vorigen, die einzelnen Glieder fast von gleicher Länge, viermal so lang als dick, eylindrisch, die Basis der Glieder kaum etwas eingezogen, (das zweite Glied der Borste vielleicht ° etwas kürzer als das folgende, die Lagerung des T'hieres macht ° positive Messungen unmöglich); aus dem letzten Gliede des linken Fühlers tritt ein etwas dünneres, in der Mitte getheiltes, ° und an der Spitze mit drei kurzen Haaren versehenes Glied vor (wahrscheinlich nur vorgedrückt, da die Spitze des anderen 7 Fühlers dieselben drei Borsten trägt). % Prothorax frei, hinter dem Kopfe eine dünne, aufrecht- " ‚stehende Scheibe bildend,. deren Rand abgerundet und behaart ist. Thorax kräftig, behaart, Mittelnaht stark eingedrückt, vorne kurz gegabelt, Hinterwinkel mit rundlichem Eindruck. ” Füße kräftig, lang; Hinterfüße das Ende der Flügel erreichend. Trochanter kurz eylindrisch, Schenkel rund, diek; Schienen dünn, eylindrisch, so lang oder bei den Hinterfüßen länger als ” die Schenkel, fein behaart, außen vor der Spitze mit einem oder einigen Dornen; Tarsus dünner, von etwas mehr als halber ” Schienenlänge, dreigliedrig, das zweite und dritte gleich lang, zusammen ?/, so lang als das erste; am Hinterfuße weniger ” als halb so lang; erstes Glied fein behaart, unten und außen mit einer Reihe Dornen; zweites und drittes Glied unten sehr ” _ fein gesägt (wenigstens am Hinterfuße); letztes Glied oben an der Spize mit zwei aufrechten, krummen, kolbigen Dornen, wie Hörner abstehend; Klauen weniger als halb so lang als das Endglied, gekrümmt, scharf gespitzt; oben steht zwischen S ihrer Basis ein rundlicher Höcker; unten in einem stumpfen Vorsprung an ihrer Basis inserirt ein dünner Schlauch; er ist etwas länger als die Klaue, nach oben gekrümmt und mit Ri langem Endknopf; bei einem ist die Basis aufgetrieben, (die Anwendung einer Vergrößerung genügend für die Entzifferung dieser Theile erlaubt der Sehliff nicht). Bi Die Flügel sind zum Theil ungünstig gelagert, namentlich die Unterflügel, die überdies durch eine große Luftblase noch undeutlicher werden. Die Oberflügel lagern flach auf dem Körper, den sie fast mit !/, ihrer Länge überragen; sie sind dreimal so lang als breit, im Spitzendrittel am breitesten, mit eiförmiger Spitze; Hinterrand kaum merklich eingezogen; wasserklar, Adern kräftig, oben mit weitläuftig gestellten, BERN: 919 längeren Haaren besetzt, deren Wurzelgrube sich stark markirt; Subeosta und Analis liegen veıtieft und haben keine Haare; die Analis wird nur durch eine starke Trachea gebildet; in der Subeosta sind Querlinien weit gestellt. aber nicht ganz _ deutlich; die Membran des Flügels ist durchaus nackt und haarlos, ausgenommen das Feld zwischen Analis und Hinter- rand; dasselbe ist fein chagrinirt, etwas trübe,. mit in Reihen gestellten, langen Haaren besetzt. Rings um den Rand des Flügels, ausgenommen von der Mündung der Analis bis zur _ Basis, stehen weitläuftig längere Haare. im Spitzentheil des Flügels an Länge zunehmend: der ganze Flügelrand bis zur Analis ist von einer dicken, narbigen Ader umgeben, in welcher eine kräftige Trachea verläuft; Subcosta sehr dünn, entspringt an der Flügelwurzel nahe der Costa und geht etwas vor der Flügelmitte bogig zur Mediana; aus der Costa entspringt ein sehr feiner, gerader Ast, wie ein Nadelriß, etwas vor der Mitte der Subcosta. verläuft im Felde zwischen ihr und der Costa und endet plötzlich, wo sich die Subeosta nach unten biegt. Die Mediana läuft in sehr flachem Bogen und bildet vor der Spitze eine Gabel, welche das wasserklare Pterostigma einschließt; der kürzere Ast enthält eine spindelförmige, starke Tracheenhernia. Der längere ist bald gebrochen, und von der Bruchstelle geht der ramus interior senkrecht zur Submediana. Die Submediana läuft bis zur Mitte des Flügels gerade und nahe der Mediana, im ersten Drittel so nahe, daß sie an einem Flügel, in welchem beide Adern auf einander gedrängt sind, aus der Mediana zu entspringen scheint. Jedoch zeigt der andere Flügel, daß beide bis zur Basis getrennt sind, wie auch - meine Abbildung Berendt II. II zeigt. Die Submediana giebt _ im ersten Drittel nach unten einen Ast, der sich bald gabelt und eine lange, schmale Zelle (Cellula postica) am Hinterrande bildet; der untere Ast derselben ist fast gerade und doppelt so lang als der Stiel; der obere ist leicht geschwungen und etwa viermal so lang als der Stiel; kurz vor der Mitte des Flügels gabelt sich die Submediana nochmals, und giebt eine schmale Gabel zur Spitze des Vorderrandes; sie ist so lang als ihr Stiel; kurz vor der Gabel ist der Stiel mit dem ramus interior der Mediana verbunden. Der untere Ast der zweiten Gabel der Submediana gabelt sich bald nochmals und giebt nach unten einen langen Ast zum Hinterrande, während der obere Ast sich in der Höhe der oberen Spitzengabel wieder gabelt und eine ühnliche schmale Gabel zur Spitze des Hinter- randes sendet, welche länger als ihr Stiel ist. Die Analis geht von der Wurzel des Flügels fast gerade und endet mit 220 leichter Krümmung etwas vor der Mitte des Hinterrandes; eine supplementäre Ader entspringt mit ihr an der Basis, verläuft. a stark nach unten geschwungen, und endet mit ihr fast in dem- selben Punkte am Hinterrande. Um das Schloß zu bilden, ist ; der untere Flügelrand vor der Mündung der Analis leicht um- \ gebogen; die Analis ist kurz vor ihrem Ende spindelförmig aufgetrieben, mit 7 feinen, parallelen Haken versehen. Die 1 Analis selbst, namentlich ihre Basalhälfte, hat ein auffällig . sroßes Lumen und stellt nur eine Trachea dar. E Die Unterflügel sind etwa 1/, schmäler und !/, kürzer als die Oberflügel, von ähnlicher Form, aber ihre Spitze flacher gerundet. Sie sind sehr schlecht gelagert und undeutlieh; ihr Geäder ist feiner und völlig haarlos.. Das Geäder ist kaum sicher zu entziffern, und die Zeiehnung zum Theil bei starker 5 Beleuchtung von oben gemacht. Ganz nahe der Costa und etwas vor der Mitte in sie mündend läuft eine Ader, die ich für Mediana halten muß; darunter mehr zur Mitte des Flügels schräg die Submediana, die sich etwas vor der Mitte gabelt; der obere geschwungene Ast endet vor der Spitze am Vorder- rande. Der untere Ast gabelt sich sofort wieder, giebt einen geschwungenen Ast vor der Spitze zum Hinterrand, und eine Gabel zur Flügelspitze, die länger ist als ıhr Stiel. Ob der unten geschwungen zum Hinterrand gehende Ast einfach ist oder eine Gabel bilden hilft, kann nicht entschieden werden, letzteres ist aber walırscheinlich. Die Analis geht schräge zur Mitte des Hinterrandes, und eine feine axillaris endet noch früher und läuft nahe dem Hinterrande; auch sie ist unsicher. Im Spitzentheil des Flügels sind dunkle Punkte in der Membran zerstreut, dichter und stärker neben dem Vorderrande; vielleicht sehr kleine Härchen; die Randader ist schwach und hat im Spitzentheil wenige un. Haare. Der Leib ist sehr undeutlich und zum Theil verschrumpft; die Anwesenheit einer Bauchklappe mit stark verjüngter Spitze ist zweifelhaft; vorher scheinen 7 Segmente zu stehen. Zwei dicht ebene liegende ea Lappen (oder ein ge- spaltener) krümmen ieh nach oben und erreichen die Spitze des Leibes, die oben gespalten ist; das Bauc hsegment vor den Lappen erscheint (bei starkem Overiehl u in der Mitte ein- gedrückt, mehr ist nicht zu sehen. Ich habe früher 3 Stücke (eoll. Menge) gesehen), Ger die. ich nichts mehr weiß, als was veröflentlicht ist. Die Identität jener mit dem aba! beschriebenen Stücke scheint mir zweifellos. Die einzigen Unterschiede von Bedeutung sind, daß hier 23 Fühlerglieder statt 25 vorhanden sind. Die De x ee u | | 2231 - Möglichkeit, dab hier die beiden letzten Glieder fehlen, ist nicht ganz ausgeschlossen. doch sehr zweifelhaft, da an beiden - Fühlern dieselbe Zahl fehlen müßte. Immerhin ist bei viel- isn Fühlern ein Schwanken in der Zahl nicht zu auf- .. Die Flügel überragten bei den früher beschriebenen Stücken den Be kaum, hier um fast ein Drittel ihrer Länge; da jedoch hier der Leib stark verschrumpft ist, halte ich den > Unterschied für möglieher Weise künstlich. Die Hinterleibs- _ anbänge sind offenbar dieselben, wie die früher beschriebenen; Eiraher habe ich sie für cn gehalten; gegenwärtig kann ieh nichts mehr sagen, als daß sie mehr Analogie mit einem Ovipositor, also weiblichen Anhängen haben. 3 ‚Die Characteristik der Gattung habe ich im Entom. M. Mae. II p. 171 gegeben. Die Deutung der Adern im Unter- flügel ist mir noch nicht sicher; es handelt sich darum, ob g die als Mediana bezeichnete Ader nicht vielleicht die Subeosta ist. Empheria villosa n. sp. — Künow. Es lag nur ein Stück vor no: 108. Long. ce. alis 23/, mm. Das Thier ist der E. retieulata so ähnlich, daß ich nur die Unterschiede angebe. Ob ein hufeisenförmiger Fleck vor den Nebenaugen zum Thiere gehört, oder nur Folge des Bern- steins ist, bleibt unentschieden. Die innere Kieferlade ist i breiter und die Spitzen stelıen weiter auseinander; letztes Glied der Kiefertaster kürzer, beilförmig; Fühler Gvollstanie nur 4a und 16 Glieder erhalten: Borste etwas stärker und mehr behaart; Schläuche der Fußklauen feiner, die hörnerartigen Borsten vor den Klauen viel dünner. Die Flügelform ist dieselbe, das Geäder zeigt nur in den Verhältnissen Unterschiede. Im Oberflügel ee die supple- _ mentäre Ader später, gegenüber dem Ende der Subecosta; ihr Ende ist nicht sichtbar, (es ist überhaupt zweifelhaft, ob sie ? als Ader zu betrachten ist); die erste Spitzengabel ist kurz, nieht voll so lang als ihr Stiel bis zur Querader (bei E. reti- ' eulata ist sie Elm 6 mal so lang); die zweite Gabel ist !|, kürzer als der Stiel (bei E. retieulata doppelt so lang); die Gabel am Hinterrande vor der Analis ist nieht geschwungen; - Tracheenblase und Schloß, so weit sichtbar, nicht verschieden; _ die Adern und die ganze Membran, ausgenommen das Costal- feld, mit langen, in zwei Reihen weitläuftig gestellten Haaren - besetzt; der Haarsaum am Vorderrande und besonders an der Spitze des Flügels sehr lang; längs den Adern steht um jede Gabel, um die Queradern und am Hinterrande um das Ende der Adern ein mehr oder minder großer, brauner Nebelfleck; > BE. ET REN RE FROR a: Be die Färbung ist in der Membran. — Die Hinterflügel sind fast 7 so lang als die Oberflügel, und ihr Geäder ist kräftiger und deutlicher als bei E. reticulata; längs und sehr nahe neben der Costa läuft die Mediana, in der Mitte des Flügels endend; da die Unterflügel ganz von den oberen bedeckt werden, ist es nicht sicher dh ob die Costa in der Basalhälfte nur | verdickt sei, oder ob hier zwei Adern neben einander laufen, 3 ich halte das letztere für riebtig; die Submediana ist vom Vorder- rand weit entfernt und geht gerade bis zum Spitzenviertel des Vorderrandes; sie gabelt sich bald nach der Basis und sendet die Analis schräg vor der Mitte zum Hinterrande; sie gabelt sich bald darauf nochmals und giebt einen Zweig ab, der sofort gegabelt eine lange Gabel zur Spitze, und eine große zum Hinterrande giebt; beide Gabeln sind länger als ihr Stiel, (bei E. reticulata wird die Analis viel näher der Basis und derä 4 'Gabelzweig viel später, fast in der Mitte des Flügels, abgegeben); Membran und Rand farblos und haarlos; der eiförmige Leib zeigt am Ende einen ähnlichen doppelten Lappen, wie E. reti- culata, ist aber nicht deutlich genug, um mehr auszumachen. Nov. Gen. Archispsoeus Künow, A. puber n. sp. Künow. Long. e. alis 13[,—2 mm. Das kleine, gedrungen und plump gebaute Thier ist dicht, aber kurz behaart. Kopf groß, kurz, fast quadratisch, nach vorne wenig verengt, flach; der Seiten- und Hinterrand und seine Ecken abgerundet; Netzaugen klein, leicht gewölbt, mit etwas erhabenen Facetten, näher dem Hinterrande gestellt; auf dem Scheitel nahe beisammen drei kleine Nebenaugen; eine Mittelnaht und die gewöhnliche Gabel vermag ich nicht zu sehen; Stirn uhrglasförmig, halb so lang als der Kopf, und von ihm durch eine scharfe Naht getrennt; Seiten und Vorderwinkel abgerundet; Clypeus deutlich, kurz; Öberlippe etwas mehr als halb so breit als die Stirn, nochmal so breit als lang, quer oval; Vorderrand leicht gerundet. Kiefertaster haarlos, ziemlich kurz, dünn, eylindrisch; der Basaltheil, in welchen sie inseriren (no: 98), sieht fast so aus, als wenn hier ein fünftes Glied wäre; erstes Glied länger als gewöhnlich. so lang als der Grundtheil, eylindrisch; zweites Glied so lang als das erste, die leicht erweiterte Spitze schräge abgeschnitten; drittes Glied kürzer und dieker, cylindriseh; viertes Glied halbmal länger, aber nicht stärker, eylindrisch, spitz zulaufend; innere Kieferlade dünn, in der Mitte etwas dicker, zweispitzig. Lippentaster von oben gesehen mit kreis- förmigem, srößerem Grundgliede und kleinem, an Endegliede. 223 ' Fühler kurz, kaum Rider als der Leib, dick, behaart, _ 43gliedrig; die bei dem Grund wenig stärker, das erste eylin- - drisch, das zweite etwas länger, mehr eiförmig, an der Spitze seitlich gesehen ausgeschnitten (no: 98); die Fühlerborste ist _ nur wenig dünner, kräftig, eylindrisch, und nimmt gegen die _ Spitze hin nur langsam ab; drittes Glied (erstes der Borste) _ am längsten, länger als 1 and 2; 4, 5, 6, jedes halb so lang als 3; 7—12 etwas kürzer, gleich lang: 13 etwas länger als nA, Erlindisch, mit einer scharf abgesetzten, sehr kurzen, ovalen, - etwas dünneren Spitze. Die Glieder haben rings umher Kreise langer Haare, 6 am dritten, 3 an den folgenden Gliedern, 4 am letzten, wodurch die Glieder quer geringt erscheinen. Die Haare entspringen stets aus einem kleinen, soliden, dreieckig _ vorspringenden Höcker der Fühlerhaut. Prothorax deutlich, abgesetzt als ein Querwulst, nur wenig - schmäler als der Kopf. Mesothorax oben mit der gewöhnlichen - Kreuznaht. Füße kräftig, lang, die Hinterfüße den Leib weit _ überragend, fast bis zur Spitze der Unterflügel reichend; die Vorderfüße sind an der Basis etwas weiter getrennt, ihre Schenkel etwas stärker als die andern; Coxa und Trochanter groß, Schenkel oben convex; Schiene so lang als Schenkel _ und Trochanter, dünner, eylindrisch, leicht gebogen; Tarsus zweigliedrig, kürzer als die halbe Schiene, das erste Glied etwas länger. Ein sehr rudimentäres Endglied trägt zwei stark ge- krümmte, scharfe Klauen, mit diekerem Basaltheil, und unter jeder einen doppelt gekrümmten Haftschlauch von der Länge der Klaue. — (Hinterfuß no: 98; Vorderfuß no: 97.) Die Flügel sind schwer sicher zu stellen, da das Geäder unvollständig ausgebildet ist, die Stücke schlecht lagern und zum Theil nur so eben ausgeschlüpft sind. Oberflügel schmal, lang, dreimal so lang als breit; Hinter- und Vorderrand beide - gleich, flacheonvex, Spitze stumpf‘ gerundet; Subcosta endet bogig vor der Mitte der Costa (no: 99) oder am Pierostigma? (no: 97); der Costalraum ist stark vertieft; Mediana kräftig, _ endet vor dem Spitzendrittel in leichtem Bogen, giebt aber vor- her in der Mitte des Flügels einen schrägen Ast zur Costa, _ die Innenader des Pterostigma. Dieselbe ist mitunter gar nicht - deutlich. mitunter (no: 98) stark spindelförmig, als ob hier der ' Pterostigma-Sack vorhanden wäre, Submediana divergirt von der Mediana bis zur Mitte des Flügels, wo ihr ramus exterior den ramus interior der Mediana unter gleichem Winkel trifit; _ beide fließen zu einem Stiel zusammen, der sich vor dem Spitzendrittel unter gleichem Winkel gabelt; der obere Ast gabelt sich nochmals und giebt einen kurzen Ast fast senkrecht 294 zum Vorderrande; der andere Ast läuft dem Vorderrande parallel und verschwindet bald in der Membran. Der unter Ast der Stieigabel geht etwas geschwungen zum Hinter rande. ER Der ramus interior Submedianae läuft zum Hinterrande und bildet in der Mitte desselben eine lange, dreieckige Cellula postica. Die Analıs ist kräftig und geht schräge vor der Mitte zum Hinterrande. Der Band ist dort etwas nach unten um- gebogen, und die Gegenwart eines Schlosses ist wahrscheinlich, ” doch ist es nicht sichtbar. Eine Dorsalis sehe ich nm no: 98 ° und 99. Die Adern sind ziemlich dünn; eine starke Trachea begleitet die Mediana. und eine noch stärkere bildet die Analis. Die ganze Oberfläche des Flügels ist mit weitläuftig gestellten Haaren besetzt; sie entspringen aus deutlichen Bälgen und folgen nicht wie gewöhnlich den Adern; auch der Fransenrand des Flügels, dessen Haare am Hinterrande gegen die Spitze © ‚hin viel länger werden, steht nieht in der Randader, die eben nicht vorhanden ist; die Membran des Flügels ist durchsichtig, unten nicht behaart, aber sehr fein und weitläuftig punktirt, Die Unterflügel sind etwas kürzer (2/,) und schmäler als die oberen, und von ähnlicher Form, ausgenommen, daß die Costa gerade ist; Subeosta (no: 97) deutlich, aber sehr kurz und plötzlich aufhörend; Mediana gerade, läuft von der Costa entfernt und gabelt sich vor dem Spitzendrittel; der obere Ast geht im stumpfen Winkel gegen den Vorderrand, der untere im ähnlichen Winkel gegen den Hinterrand; beide hören auf, ohne den Rand zu erreichen. Die Submediana entspringt bald nach der Basis aus der Mediana, giebt vor der Mitte des Flügels einen Ast zur Mediana, so daß hier eine dreieckige Zelle ge- bildet wird, und geht dann schräge gegen den Hinterrand, ohne ihn zu erreichen. Alle diese Adern, Subcosta ausgenommen, sind sehr stark, wesentlich stärker als alle Adern der Ober- flügel, und enthalten sehr deutlich eine sehr große Trachea. Herr Künow hatte noch eine schräge Analis gezeichnet, die ich in den mir vorliegenden Stücken nicht sehen kann. Die durchsichtige Membran ist ganz mit weitgestellten Härchen besetzt, wie im Oberflügel, aber feiner und kürzer, wie auch die Fransen, die übrigen in der Basalhälfte der Costa fehlen. Der Unterflügel ist nur in no: 97 deutlich. { Leib kurz, eiförmig; das nur theilweise gehäutete Stück (no: 98) hat auf der Bauchseite eine etwas abstehende, wenig gerundete Platte; der 'Theil des Leibes näher der Spitze scheint gespalten. Die Rückenseite hat eine. große, abgerundete Platte, auf der eine Luftblase den Rand undeutlich macht, (es ist wohl nur das nicht abgelegte Ende der Haut des Leibes); ein a Er EP Frl Fr EEE HE Fe 6 E En 2 Dr ER era 2, = 75 Er * Ze zii 2 AR Y NS &: - Y F ; : . “ FEnh Mi, ae Lu ery Re E a : ı 2 3 ’ Br } m PR‘ 3 7° N { we > „ d _ and eres Stück (mo: 99) BR nur die große, quere Bauchplatte, und die Spitze des Leibes gespalten oder tief in der Mitte ein- gedrückt; das dritte Stück (no: 97) ist ähnlich, aber noch un- u iher; doch sieht man hier vor der Bauchplatte etwa sieben gmente "angedeutet. Wahrscheinlich gehören alle drei zu Eeelben Geschlecht: ob Männchen? a Es lagen B) Stücke vor; von einem vierten, in einer Privat- ae: in Berlin, eine Zeichnung von Kopf und Thorax von - oben. Ein Stück (no: 98) hat anf der linken Seite die Beine, “Taster und Fühler noch in die Nymphenhaut eingeschlossen, und die Flügel blasig aufgetrieben, während auf der rechten Seite das Thier gehäutet ist. Das zweite ist nur bei starker eelenehtung von oben zu sehen; das dritte hat große Blasen _ unter den "Flügeln und im linken Oberflügel die Adeın fast gar nicht sichtbar, unerachtet der Flügel frei liest. Von den übrigen Merkmalen ist die zw eispitzige Maxilla nicht sicher. Es ist hier bei keinem Stücke eine genügend starke Ver- größerung anwendbar; der Innenzahn geht vor der Spitze ab; ob der stumpfe Außenzahn zweitheilig ie wie eine Beobachtone zu ergeben schien, bleibt zweifelhaft. N. G. Archipsocus Künow. Prothorace distincto, libero; capite quadrangulari, iımpressione oceipitali nulla, ocellis parvis approximatis; > palpis maxillaribus articulo primo et secundo aequali; B antennis brevibus, 13-artieulatis; alis planis, reticulatione ya imperfecta; tarsis biarticulatis. e Diese merkwürdige Gattung gehört durch den oben frei $ sichtbaren Prothorax in dieselbe Gruppe wie Empheria und Thylax; das unvollständige Geäder und das lange erste Taster- 1 ziice unterscheidet sie von allen bekannten Gattungen. a RR Psocus tner. _ Berendt. I. II p. 60, tab. VIII, fig. 8, Vorderflügel. ; Es ist dies die einzige Bernsteinart, welche ich jetzt nicht 2 _ wieder untersuchen konnte. Sie ist nach einem Stücke in Berendt's Sammlung beschrieben; auch als ich die Synopsis der Psocen berausgab, lag mir die Art nicht vor, und ich war — genöthigt, selbe an den anscheinend passenden Platz zu stellen, zu Epipsocus. Ich wiederhole hier meine Beschreibung, dh - dieselbe wohl selien zur Hand sein wird. & 3 Long. e. alis 13], mm; Long. antennae 3 mm; Exp. alarum m ui Int > wu #41 m. 15 Ki r FEN 226 ee Fühler diek, viel länger als die Flügel, stark behaart, die beiden Grundglieder kurz, dick, kugelig; die Geißel kräftig, ihre ersten Glieder lang, die andern allmälig kürzer. Die Gliederzahl der gerade ausgestreckten Fühler kann ich nieht genau angeben; doch übersteigt sie die Zahl 13 nicht. Kiefer- taster lang behaart, gegen die Spitze verdickt; das erste und dritte Glied klein und kurz, das zweite lang mit verdiekter Spitze, das vierte noch etwas länger, mit stark kolbiger Spitze Oberlippe groß, seitlich abgerundet; Epistoma kürzer, gerade. Kopf groß, Scheitel platt, mit 3 Nebenaugen, Stirn stark ge- wölbt, Hinterhaupt abgerundet, in der Mitte wahrseheinlich ein Längseindruck. Netzaugen mäßig vorspringend. Thorax mit den sewöhnlichen Eindrücken. Kopf und Thorax deutlich behaart. Füße lang und dünn, Schenkel rundlich, Tarsus zweigliedrig, das zweite Glied halb so lang als das erste, beide zusammen erreichen nicht die halbe Schiene. Fiügel wasserklar, vor der kreisförmig abgerundeten Spitze am breitesten, der Hinterrand in der Mitte eingezogen. Die Subecostalis ist beim Pterostigma etwas ausgebogen; an der Stelle der oberen Gabel findet sich ein einfacher, geschwungener Ast, die untere Gabel ist weit, im rechten Flügel ohne Hinterast. Die cellula analis ist durch einen schwachen Ast kaum angedeutet, und erreicht derselbe den Hinterrand des Flügels nicht vollständig. Unterflügel kürzer, mit eiförmiger Spitze, oberer Gabel und unterem einfachen Aste. Hinterleib eiförmig, kolbig, mit stumpfer Spitze, unten eine kleine Legeklappe. Das Thier ist ein Weibchen. Farbe einförmig hellbraun, Kopf und Thorax dunkler Verwandtschaft. Die langen Flügel, das unvollkommene Geäder der Vorder- tlügel, verbunden mit der Kleinheit des 'Thieres, unterscheiden es leicht von allen bekannten Arten. Die Unvollkommenheit des Geäders, welehes zum Theil nieht den Rand erreicht, legte es nahe, die Stellung der Art neben Archipsocus zu vermuthen. Abgesehen :von der nicht erwähnten Sichtbarkeit des Prothorax, verbieten die langen Fühler und die Verschiedenheit des Ge- äders, das nur eine sehr allgemeine Aehnlichkeit mit Archipsoeus zeigt, Ps. tener dem A. puber nahe zu stellen. Es wird eine neue Untersuchung der Type oder anderer Stücke nöthig sein, um Sicherheit zu erlangen. = ”w h> N Nov. Gen. Sphaeropsocus Künow, $. Künowü Hag. Dies kleine, käferartige T'hier ist eine der interessantesten Entdeckungen; es hat den Habitus eines Dasycerus, und eine Sculptur der Flügel wie Tegrodera. Mit Ausnahme von Atropos suceinica ist es der kleinste Bernstein-Psocus. Long. e. alis 227 0,89 —1 ‚04 mm; Long. din sup. 0,68; größte Breite beider Ober Hügel zusammen, wenn nebeneinander liegend 0,71—0,77; \ Long. antennae 0,77—0,89; Zwischenraum der Augen 0,31 bis 0,36; Durchmesser der ‚Aügen 0,06; Höhe 0,02; Dureh- messer der Facetten 0,013. Kopf fast so lang als breit, drei- eekig, vorne nur halb so breit als hinten, oben flach, nach vorne mehr abfallend, die Seiten, das Hinterhaupt und dessen Außenwinkel stark abgerundet; eine gerade Mittelnaht spaltet sieh vorn unter stumpfem Winkel (no: 101, 103); Nebenaugen fehlen: die Netzaugen stehen näher dem Hinterkopf, klein, vorspringend, weniger als eine Halbkugel; Facetten gehäuft, groß, stark gewölbt, in geringer Zahl; um den ganzen Außen- rand stehen nur 5. es sind im Ganzen wohl weniger als 19. Vorderrand des Kopfes gerade; Seitenwinkel stumpf; Stirn - stark gewölbt, schmäler als der Vorderrand des Kopfes, halb so lang als breit, vorn halbkreisförmig, jederseits mit drei langen Borsten. Fühler 15gliedrig, etwas kürzer als das Thier; die beiden, etwas dickeren Basalglieder erreichen, wenn rück- wärts gelegt, nicht die Augen: das erste ist länglich eylindrisch, an der Spitze etwas stärker; das zweite eiförmig, etwas dicker als lang, von oben gesehen spitz, seitlich mit halbmondförmigem Ausschnitt (no: 104); die Borste ist dünner, 13gliedrig, die Glieder ziemlich gleich lang, länger als beide Grundglieder zusammen; jedes Glied mit etwa 7 kurzen Borsten; die Glieder erscheinen fein quer geringt (wie bei Atropos), die Ringe be- stehen aus einem Kranze dunkler, sehr feiner, längs aufliegender Borsten; zwischen zwei Ringen ist die Haut wohl dünner, so daß der Fühler bei Contraetion im Todeskampfe mitunter perl- schnurartig erscheint; Spitze des letzten Gliedes wenig ver- _ jüngt, mit 2 Fühlborsten; Oberlippe kurz, klein, vorne gerundet. Mandibeln kräftig; innere Lade der Maxille (no: 104) vor- stehend, dreispitzig, äußere Spitze länger, die mittlere oben aufliegend und wenig kürzer als die innere; Kiefertaster kräftig, den Mund überragend, viergliedrig, 1 und 3 kurz, 2 und 4 doppelt so lang, das letzte länglich eiförmig, alle mit Fühl- haaren versehen; Lippentaster mit großem gerundeten, unten geschwollenen Endgliede (no: 104), Prothorax gut entwickelt, freiliegend, etwas mehr als halb so breit wie der Hinterkopf, sehr kurz, quer viereckig; vorne und hinten der Rand etwas aufgeworfen; Seiten nach hinten abgeschrägt, daran ein etwas abgerundeter Höcker als Hinter- ecke angefügt; die Mittelfläche etwas concav. Mesothorax und Metathorax getrennt (no: 101), von gleicher Form und Größe des Prothorax; in der Mitte nahe dem Hinterrande steht ein 15* 228 dreieckiger Knopf, der als Seutellum zwischen die Elytra tritt. Metathorax nur von unten deutlich sichtbar. Nahe dem Außen- rande des Mesothorax sind die großen Oberflügel eingelenkt; sie bilden zusammen eine Halbkugel, und sind denen mancher Käfer täuschend ähnlich; ihre größte Breite nur wenig geringer als ihre Länge; der Innenrand ist gerade, mit sehr kleinen, unregelmäßigen Zähnchen versehen (no: 101), so daß sie wie Flügeldecken fest zusammenschließen; der Außenrand ist halb- kreisförmig; die größte Breite ist im Basaldrittel; die Spitze leicht abgerundet, da hier der Innenrand sich leicht nach außen beugt; die Basis des Flügels hat ihre innere Hälfte gerade abgeschnitten, mit einer kleinen Einkerbung vor der äußeren Hälfte, welche halbkreisförmig nach vorne vortritt; rings um den ‚Flügel läuft ein abgeseizler, schmaler Rand. Der Flügel ist in seiner ganzen Länge in gleichen Abständen von 5 er- habenen, starken Tängsrippen durchsetzt, welche kurz vor dem Rande aufhören; die beiden äußeren Rippen entspringen aus einem kurzen Aste von der Flügelwurzel (Anheftungsstelle), eigentlich nur der innere Ast, von welchem der äußere in halb- mondförmiger Curve abgeht; die drei inneren Zweige entspringen von einem kurzen inneren Ast der Flügelwurzel und gabeln sich sofort (no: 104), oder die Gabel für den mittleren Ast, der selbst fehlen kann (no: 103), liegt weiter von der Basis entfernt (no: 102). Mitunter (no: 101, 103) ist noch ein sehr kurzer, sofort zum Innenrand gehender Basalast vorhanden. Die Membran ist derbe und zwischen den Rippen mit erhabenen, schuppenartigen Höckern versehen (no: 101), die durch flache Zwischenräume ein inselartiges Aussehen erhalten (ähnlich wie bei Tegrodera); bei starker Vergrößerung sieht man auch auf den Rippen ähnliche aber kleinere Höcker. Unterflügel fehlen. Füße kräftig, die Flügel kaum seitlich überragend; Coxa kegelförmig, nahe der gegenüberliegenden; Trochanter dünner, kürzer, an den Hinterbeinen dreieckig, mit angedeuteter Quer- naht; Schenkel sehr kräftig, in der Mitte am breitesten, unten Bende, oben gewölbt; Schienen dünn, so lang als die Schenkel; eylindrisch , aan a. Borsten dünn besetzt; Tarsus dünn, dreigliediig, kürzer als die Schiene; erstes Glied eylindrisch, bildet die halbe Länge des Tarsus; zweites etwas kürzer als das dritte, an der Basis verjüngt; drittes eylindrisch; Klauen scharf, unten mit zwei kleinen Mittelzähnen. Ich sehe selbige wenigstens am Vorderfuße (no: 103) deutlich bis 560 diameter Vergrößerung. Vorderfüße etwas kürzer als die Mittelfüße; diese etwas kürzer als die Hinterfüße. Abdomen kurz, eiförmig, das Ende gerade, gestutzt (oder u 2 N er 12 + W Waren we ET r..2 gen ’ ro In u PRIZE . v Ei er LTE Tr TEE N Kr Pr u hie her in E y I: ORLIEN TE 229 eingezogen); Zahl der Segmente nicht deutlich; sicher sind zwei an der Basis und drei am Ende, im Ganzen wohl kaum mehr als sieben; die drei letzten Bauchsegmente bilden eine breite, am Ende gerundete Platte; darüber liegen drei Rücken- segmente; hinter der Platte folgen (no: 103) zwei breite End- lappen, außen fast gerade, vorn ausgerandet vor, so daß der abgerundete Innenwinkel etwas vorspringt; darüber liegt das letzte Rückensegment mit stumpfer Mittelspitze (no: 104); “ieder: seits davor steht ein kleiner Höcker mit Borsten besetzt (no: 102). Es lagen 4 Stücke vor (no: 101—104), und obwohl einige recht schön gelagert sind, ist doch die Ermittelung des Details dieses sehr kleinen Thieres schwer, da starke Vergrößerungen (mehr als 180 Diameter) nur in sehr einzelnen Fällen anwendbar waren. und eine Seitensicht nur bei 104 möglich ist. Der Kopf ist nur bei 101 etwas verschieden; hier liegt der Raum zwischen den Augen am höchsten, dahinter fällt der Hinterkopf ab, und davor gegen den Mund hin der Vorderkopf, der hier jederseits einen flachen Eindruck hat; die vordere Gabellinie ist schwer zu sehen, ausgenommen bei starker Beleuchtung; die Fühler sind nur bei 101 und 104 ganz erhalten, und ihre Gliederung nur beim rechten Fühler (104) zweifellos sichtbar. Sie sind 0,007 dick an der Borste; die Fühler von no: 104 sind kürzer und anscheinend derber, doch giebt die Messung keinen Unterschied, und ihre Glieder sind undeutlich; ein Fühler ist perlschnurartig contrahirt. Der Leib ist so lang als die Flügel, oder überragt dieselben; nur bei no: 104 überragen ihn die Flügel um ihre Hälfte; ob das letztere Stück, dessen Fühler länger und feiner sind, zu einem anderen Geschlecht gehört, kann ich nicht bestimmen. Die narbige oder polymorphe Inselsculptur gehört offenbar uur der oberen Membran der Flügel an; in Fällen (no: 103), wo diese theilweise zerstört ist, sieht man die untere Membran homogen, ohne Narben; bei starker Vergrößerung erscheinen hier Zeichnungen, die offenbar die Abdrücke der Narben der oberen Membran sind. Es ist nicht leicht, eine sichere Deutung der Flügeladern zu geben; sicher scheint jedoch, daß die beiden äußeren Adern zur Mediana gehören, da sie vom oberen Callus axillaris abstammen, während die drei inneren Zweige zur Submediana gehören, da sie getrennt von den äußeren mit einer gemeinschaftlichen Wurzel vom unteren Callus entspringen. Gehen wir weiter, so können die beiden Zweige entweder Subeosta und Mediana, oder Mediana und ihr ramus interior sein; vielleicht ist die letzte Deutung die richtigere; von den Zweigen der Submediana möchte den mittlere die Submediana 230 a selbst darstellen, der äußere ihr ramus exterior, der innere ihr ramus interior sein. 7 Ueber die Stellung der Art im System kann kön Zweils 3 sein; Mangel der Nebenaugen, Form des Körpers und der Augen, dreispitzige innere Maxilla stellen es zu Atropina. Daß es eine eigene Gattung bildet, scheint gleichfalls zweifellos. Die 15gliedrigen Fühler werden es zu Atropos (Troctes) stellen; der getrennte Meso- und Metathorax und die ÖOberflügel zu Clothilla, während das lang eiförmige Tasterglied wieder wie bei Atropos geformt ist und die Oberlippe wie bei Hyperetes. Ein Seutellum ist nur hier vorhanden. Warum bei den Atro- pinen (Kolbe p. 131) eine „regressive Entwicklung des Psoeiden- stammes“ deutlich ausgesprochen sein soll, ist mir nicht klar. Ich denke, sie können mit demselben Rechte als die Urform des Stammes angesehen werden. Daß sie selten auf Bäumen leben sollen (Kolbe), ist gleichfals unrichtig; die beiden Bern- stein- Arten und die Copal-Art haben doch bestimmt nur auf Bäumen gelebt, und von den anderen Arten, mit Ausnahme von Clothilla, ihr Vorkommen in der freien Natur nachweisen können. N. @. Sphaeropsocus Künow. Meso- et Metathorace liberis; alis superioribus, elytris similibus, semiglobosis, magnis, retieulatis, basi scutello separatis; ocellis nullis, oculis parvis confertis; antennis 15-articulatis; palpis maxillaribus artieulo ultimo elongato- oveli; maxilla interna apice tripartita; tarsis triarticulatis. Sphaeropsocus Künowi. Nympha. Eine fast erwachsene Nymphe long. 0,64 mm gehört un- bedenklich zu dieser Art. Die Kopfform wie bei der Imago; die Hinternaht stark eingedrückt; die vordere Gabelung un- deutlich; die Zahl der gehäuften Augen ist noch geringer; innere Maxilla undeutlich; Lippentaster mit oben flachem, sroßem, ovalem Endgliede; seine innere Kante gestutzt. Fühler so lang als der Körper, wie bei der Imago, aber nur 14gliedrig; die Borste etwas kräftiger, das letzte Glied leicht erweitert; Prothorax mit breitem, häutigem Halse am Kopfe befestigt; Form der Imago, etwa 4 mal so breit als lang; Vorderrand gerade; Seitenrand nach hinten abgeschrägt und eingedrückt, und jederseits ein rundlicher, punktirter Höcker als Hinterecke angefügt; Hinterrand leicht convex; Fläche des Prothorax etwas vertieft. Mesothorax fast nochmal so lang als der Prothorax, nach hinten etwas breiter, die Hinterecken stark abgerundet; EUER 231 % “ am Mesothorax stehen zwei dreieckige Flügellappen, die mit _ der abgerundeten Spitze kaum den Metathorax überragen; ihre asie ist befestigt an einer schrägen Linie, die am Vorder- _ winkel des Mesothorax beginnend schräge nach innen bis zur _ Mitte seiner Fläche läuft, ohne die gegenüberliegende Linie zu treffen; der Rand des Flügels ist rings herum etwas aufgebogen. _Metathorax frei, etwa halb so lang als der Mesothorax, gegen _ den Leib schmäler, Seiten abgeschrägt, ohne Flügelansätze. Leib eiförmig, groß, mit 9 Rückenschildern, von fast gleicher Länge, seitlich gerundet, die mittleren breiter; die Seiten- _ verbindungshaut ist von oben sichtbar; das letzte Rückenschild ist länger und größer als die übrigen, trapezförmig; ob es eigentlich aus zwei Schildern besteht, ist nicht zu ermitteln. _ Die Unterseite ebenfalls mit 9 Schildern von gleicher Größe; nur das letzte ist viel schmäler und umfaßt zwei große, rund- Eiche Endplatten, deren innere gerade Seite sich berührt; an - der Spitze treten sie etwas auseinander, und in den dreieckigen _ Raum greift von oben das letzte Rückenschild ein; das Stigma ist in der oberen Außenecke auf Schild 2 bis 8 sichtbar. Füße kräftig, Hinterfüße so lang als der Leib; ihre Basis ist weiter getrennt als bei der Imago, und bei den 4 hinteren Füßen mehr als bei den vorderen; Coxa groß, mit deutlicher _ Quernaht, näher der Spitze; sonst sind die Füße in Form und Größe wie bei der Imago. aber die Tarsen nur zweigliedrig; das letzte Glied so lang als das vorhergehende, jedoch durch _ eine schräge Quernaht die kommende Theilung angedeutet; _ die Klauen zeigen in der Basis die Klaue der Imago; ihre - scharfe Spitze erlaubt nicht starke Vergrößerung, doch scheint ein, vielleicht zwei Zähne angedeutet. E- Gehört diese Nymphe nicht zu einer noch unbekannten _ Art, so kann sie nur zu Sphaeropsoeus gezogen werden. Alle Arten außer Amphientomum und Empheria haben weniger Fühlerglieder, und diese beiden sind durch Größe und Form ausgeschlossen. Daß die Nymphe ein Glied weniger hat als die Imago, ist gewöhnlich, gleichfalls, daß die Tarsen weniger Glieder haben. Jedoch glaube ich mich zu erinnern, daß selbst die jüngsten /Thiere von Atropos divinatoria drei Tarsenglieder besitzen. Ob dies wirklich so ist, und wie sich die Jungen von Clothilla verhalten, vermag ich jetzt nicht zu ermitteln. Jeden- _ falls spricht sonst alles für die richtige Deutung der Nymphe. - ‚Atropos suceinica n. sp. Künow. Ich halte es für sicherer, diese neue Art zusammen mit . der in Copal vorkommenden und den sehr ähnlichen lebenden ' Arten vergleichend zu beschreiben. 232 Proc affımıs. Pjetet., Hagen, Berendt UK np. 98, t. 5, dio, 9. 123 Long. e. alis 31/y—4 mm; Exp. alar. 7 mm; Long. anten. N 21, —3 mm. E Kopf kurz, diek; Hinterhaupt etwas convex vortretend, . mit scharfer Mittelnaht. Der früher von mir angegebene flache E Eindruck ist kaum merklich und liegt mehr auf der Hinterseite. Kopf oben ziemlich dicht kurzbehaart; Netzaugen halbkugelig, schräge an das Hinterende des Kopfes angesetzt; ein Unter- ° schied zwischen Männchen und Weibehen ist nicht sicher; bei ‚einigen Männchen sind die Augen größer, nach hinten den Kopf überragend, und fast turbanartig abgesetzt; doch gaben mikro- skopische Messungen keiu sicheres Resultat, und einige Stücke, welche bestimmt Weibehen sind (no: 10) haben die Augen genau wie die Männchen. Die Nebenaugen stehen auf einem umgrenzten, etwas erhöhten Felde, und sind groß, das vordere etwas kleiner; Stirn blasig aufgetrieben; Oberlippe groß, seitlich gerundet, vorne ausgerandet (no: 24) und mit einer einge- drückten Kreislinie (no: 14); Maxilla interna mit innerer vor- ragender Lade, an der Spitze gestutzt, und von 4 abgerundeten, kleinen Lappen überragt; der innere Zahn ist kürzer (no: 16); Kiefertaster gegen die Spitze hin dieker, Glied 1 und 5 sehr kurz, 2 und 4 fast gleich groß, lang, das letzte dieker mit abgerundeter Spitze; Lippentaster (no: 15) kurz, dick, das erste Glied kurz, das andere eiförmig; Fühler 13gliedrig, dünn; (die beiden Basalglieder kurz, dick, das zweite kürzer, und seitlich gesehen an der Spitze stark ausgeschnitten; die dünne Fühlerborste lang und dieht behaart, die Haare wirtelförmig - abstehend; das erste Glied (das dritte des Fühlers) lang, die drei folgenden etwas kürzer; die vier zusammen mehr als die halbe Länge des Fühlers bildend; die folgenden Glieder sind kürzer, die vier letzten fast von gleicher Länge, zusammen kürzer als das erste; letztes Glied vor der Spitze dünner, wie seknöpft; ein faßbarer Unterschied in der Dicke der Fühler und in der Länge der Haare bei Männchen und Weibchen ist nicht nachweisbar; einige Weibchen (no: 15) zeigen kürzere Haare, die Länge der Fühler ist schwer meßbar, ungefähr 21, bis 5 mm. Thorax oben dreitheilig, die Theile von fast gleicher Größe; hinten jederseits ein halbmondförmiger Be Füße länger als der Leib, kräftig; Schenkel diek., fein behaart; Schienen länger als die Schenkel, beim Männchen fast nochmal so lang, außen mit einer Reihe langer, gerader Borsten; innen mit einem N ee Ss ED 233 re Kamm von starken, gsekrümmten, säbelförmigen Borsten, die aus einer schildförmigen, fünfzähnigen Basis entspringen; an der Spitze stehen einige kurze, und ein Paar längere, fast messerfürmige Borsten; Tarsen zweigliedrig; Basalglied kaum ein Drittel der Schienenlänge, innen mit einem Kamm kürzerer, sübelförmiger Borsten, die aber aus größeren Schildern ent- ‚springen; zweites Glied von kaum ein Viertel der Länge des ersten, innen mit zwei säbelförmigen Borsten und Schildern; Vorder- füße mit längerem Basalgliede: das zweite ein Drittel oder ‚etwas mehr der Länge des vorigen; Mittelfüße in der Länge der Fußglieder zwischen den Vorder- und Hinterfüßen stehend; ‚sie haben ähnliche Borsten und Schilder, aber viel weniger ausgebildet; Füße der Weibchen kürzer; Klauen kurz, unten mit einem Zahn; auf der erweiterten Basis steht eine lange "Borste, die bei starker Vergrößerung sich als Schlauch mit aus- ‚stülpbarer Spitze herausstellt. | Leib eiförmig; Geschlechtstheile schwer zu entziffern. Männchen. Leib wo: 13) am Ende stumpfer; oben stehen ‚am Ende des 8. (?) Rückensegments etwa fünf lange, gerade, aufrechtstehende Borsten in einer Reihe (no: 21); auf der Bauchseite bedeckt Segment 7 mit einem großen, langen Mittellappen (no: 16) die Spitze des Leibes; A des über ‚diesem Lappen liegenden Segments, welches zum Austritt der ‚Genitalien weit geöffnet werden kann, liegen am Ende (no: 3) Bwei dreieckige Spitzen: bei einigen (no: 3 und 6) tritt ein urzer; dicker Cylinder vor (ob Penisscheide?): einmal (no: 31) ‚tritt über deın Bauchlappen ein dieker Körper vor, oben und unten von einer gespitzten Platte umgeben; aus dem Körper ritt ein stumpfes Rohr hervor, und aus diesem ein kurzer, ‚eylindrischer Penis mit stumpfem Ende. .d Weibehen. In der Frontansicht (no: 2 und 23) tritt ‚ventral ein querer Knopf hervor, jederseits von einer draht- förmigen, nach innen gebogenen Spitze überragt; dahinter liegt jederseits ein blattförmiger, nach oben in eine Spitze ausgezogener Fortsatz, auf dessen tief eingekerbter Mitte der oben erwähnte Draht aufliegt: dahinter ist jederseits ein abgeflachter Fortsatz, ‚nach oben zu schmäler und abgerundet, außen mit einem Kamm langer, aufrechtstehender Borsten besetzt; an der Basis dieses Fortsatzes liest ein ähnlicher, aber Bi er Fortsatz (mit Borstenkamm), der quer unten den Leib umfaßt, aber nicht den Fortsatz der gesenüberliegenden Seite erreicht; oben zwischen ‚den abgeflachten Fortsätzen liegt eiu stumpfer Knopf, nach unten keilförmig verlängert; die Punktwülste (appendices) stehen ‚an der gewöhnlichen Stelle; die Drähte (no: 2) sind vielleicht 234 verbunden mit einer nach außen gespitzten Klappe die au den Blättern herausgeschoben werden kann; dann ist der Draht länger (no: 7). — Bei einigen Stücken in 17, 22) sind alle Theile oder einige derselben wie ee als wenn Flüssigkeit in sie eingetreten wäre. Form und Geäder der Flügel genau wie bei Psocus (sensu strietiori, ähnlich Ps. nebulosus); die große Zahl der vorliegenden Stücke zeigt einige merkwür dige Abweichungen. — Vorder- flügel in der Spitzenhälfte nach unten erweitert; Vorderrand sehr leicht gekrümmt; Hinterrand beim Beginn ee Analzelle in leichtem Bogen eingezogen; Spitze elliptisch. Subcosta ent- ; springt mit der Mediana zusammen, läuft ihr parallel und endet ° beim ersten Viertel des Flügels leicht gekrümmt in der Mediana; die Subeosta liegt vertieft, und ist nur ausnahmsweise gut siehtbar (no: 4, 16, 22). Die Mediana läuft der Costa parallel ‚und endet wenig hinter der Mitte des Flügels beim Beginn des” Pterostigma mit leichter Krümmung in die Costa; das schräge, dünnere Ende bildet die schmale Basis des Plerostienae, kurz vorher bildet die Mediana einen kegelförmigen Sack, meist mit eingeschnürter Basis; seine Spitze überragt die Mediana nach ° unten. Das große Pterostigma ist dreieckig, der untere a ein rechter, die Außenseite drei Viertel so lang als die Innen- seite. Das Pterostisma überragt die darin verlaufende Ader, wie es gewöhnlich heißt, beträchtlich, diese Ader ist aber eine \ Trachea, die nicht mit der Mediana zusammenhängt, sondern von der Basis an unter und neben der Mediana läuft, mitunter mit deutlich sichtbarem Zwischenraum; auf und hinter dem kegelförmigem Sack erweitert sich diese Trachea spindelförmig, ‚tritt dann in das Pterostigma, ist gegenüber dessen unterem Winkel rechtwinklig nach oben gebrochen, und endet in die Costa. Kurz vor dem Pterostigma giebt die Mediana nach innen einen Zweig — ramus med. interior — ab, welcher sich mit dem ramus submedianae exterior entweder in einem Punkt vereint (11 mal in 36 Stücken) oder mit ihm durch eine kurze Querader wie bei Amphigerontia verbunden ist (5 mal in 36) oder wie bei Psocus in einen kurzen Stiel zu- | sammenfließt (20 mal in 36). Der ramus med. interior läuft dem Pterostigma parallel und gabelt sich gegenüber dessen Spitze in zwei divergirende Aeste, deren unterer länger ist als der Stiel der Gabel. Die Submediana entspringt mit der Mediana ' an der Flügelbasis; ihre 'Trachea ist mit der der Mediana in einem Bogen gleich nach der Basis verbunden; sie gabelt sich zuerst etwas vor der Mitte des Flügels und sendet den unteren Ast zum Hinterrande, wo er die Analzelle bildet. Dieselbe ist 5 A 4 3 | 233 En aber variirt in Gestalt, zumeist länger als hoch; der nnenwinkel ist durch eine kurze Ader abgestumpft, wenn diese in seltenen Fällen fehlt, ganz spitz; der obere Winkel ist meist abgestumpft, mitunter durch eine längere Querader, so daß dann die Analzelle ein Trapez bildet, oder ganz spitz und dureh eine kurze Ader mit dem darüber liegenden Aste der Sub- mediana verbunden; das Fehlen dieser Verbindung (nur bei no: 39) ergiebt das Geäder von Elipsoeus. Der obere Ast der Submediana gabelt sich zum zweiten Male gegenüber dem Beginn der Medianagabel, und sendet einen fast geraden Ast zum Hinterrande, welcher mitunter fehlt, und später eine weite Gabel zur Flügelspitze. Die Diseoidalzelle ist viereckig, fast nochmal so lang als breit, oben von der Form wie bei Psocus oder Amphigerontia, unten unregelmäßig, entweder mit der Analzelle verbunden, oder einen kurzen Ast zu ihr sendend. Die Analis entspringt aus der Submediana bald nach der Basis ‘oder mit ihr zusammen an der Basis selbst, und geht fast gerade, zuletzt in leichtem Bogen etwas vor der Mitte zum /Hinterrande; sie wird nur durch eine starke Trachea ohne eine Blutader gebildet. Die kräftige Dorsalis entspringt nahe der Analis an der Flügelbasis und geht dem Hinterrande parallel zum Endpunkte der Analis. Dort ist sie unten quergestreift, so’ daß die schrägen Streifen vorstehende Zähne — das Schloß - bilden; ähnliche Zähne finden sich auch noch weiter nach orn an der Hinterrandader; das Schloß ist somit wesentlich einfacher als bei Psocus venosus und nebulosus. -— Der Hinterflügel ist ein Viertel kürzer als der Vorder- flügel, schmäler; Vorderrand fast gerade, Hinterrand gebogen, Spitze eiförmig, größte Breite fast in der Mitte des Flügels. ubeosta ziemlich kräftig, geht beim ersten Viertel des Flügels ir Costa. Mediana nahe dem Vorderrande, geht vor dem pitzenviertel zur Costa, fast gerade. vor der Mitte des Flügels 'was nach unten gekrümmt, und dort den ramus interior "ab- ebend, der mit dem ramus Submedianae exter:ior zusammen- fließt und dann eine weite Gabel zur Spitze des Vorderrandes ‚abgiebt. Die Submediana entspringt etwas vor dem ersten Viertel des Flügels aus der Mediana und gabelt sich früher als diese, giebt einen fast steilen Ast zum Hinterrande; ihr ‚oberer Ast Seht lang und nach. unten geschwungen zur Spitze des Hinterrandes. Die Analis, an ihrer Basis mit der Trachea ‚der Mediana verbunden, geht in starkem Bogen zum Hinter- rande. Die Axillaris n: kurz, parallel zum de den sie vor dem Basalviertel weit vor der Posteosta erreicht. | Die Membran der Flügel und die Adern sind überall mit - ' 236 A ee es SER sehr kleinen, kurzen Borsten besetzt; auf dem Pterostigı stehen sie dichter, so daß es fast feinbehaart erscheint; A ‚dunkelbraun; Membran hyalin oder gefleckt (9 mal in 36) es stehen dunkelgraue, ıunde Flecken um alle Gabelzweige am Hinterrande der Vorderflügel, um die erste Gabelzelle der, Submediana und die Gabelpunkte der Analzelle; mitunter steht ein Fleck am Schloß und zwei größere unter und über dei Gabel der Submediana, welche eine unterbrochene Basalbinde‘ darstellen; einzelne Stücke haben nach der Basis zu große, viereckige Flecke zwischen Analis und Dorsalis, und einen anderen darüber; andere Stücke zeigen eine weiter ausgebreitef | Färbung längs der Submediana bis zur ersten Gabel und u N diese herum, andere bie zum Pterostisma reichend; auch ist (no: 35) die Basalhälfte des Flügels schmutzig braun. Die! gefleckten Thiere sind zumeist Weibchen. Verbreitung. Es lagen jetzt unter 108 Psocen 36 Sitcke, 13 Männchen und 93 Weibehen vor und außerdem eine Nymphe, Ps. affinis ist die gemeinste Art. Unter den für Berendt's Werk untersuchten 101 Psocen gehörten 24 zu dieser Artf Im Ganzen also unter 209 Bet Psocen 61 mal Ps. affinis, beinahe 1/,. Sie entfernt sich von den bekannten lebenden} Arten und dürfte Ps. bifaseiatus noch am nächsten stehen. Die Untersuchung einer so großen Anzahl von Stücken ist sehr lehrreich; einzelne Varietäten sind sehr merk wirdih | fast am meisten Do 35, welches die Analzelle frei wie Blip-} socus zeigt. Da in einem Flügel der nieht ausgebildete Ver- ‚bindungsast mit der Discoidalzelle oben und unten d. h. anf seinen beiden Enden angedeutet ist, kann das Stück mit Ps, affınis vereint werden. Der erste Gabelast hinter der Anal- zelle ist mitunter gegabelt, wie in Pietet’s Figur; doch war er | beim Original nur in einem Flügel gegabelt, in dem anderen regelmäßig. Die Untersuchung der Geschlechtstheile läßt noch manches zu wünschen übrig. Die gespitzte Klappe, die auf den blattartig gespitzten Anhängen liegt (no: 2, 34), ist viel- leicht nur eine zu diesen Anhängen ans Bildung. | Nympha. Eine leere, aber gut erhaltene Nymphenhaut, long. 11], mm (no: 74) gehört zu Ps. affinis, wie die eingedrückte Kreislinie auf der Oberlippe beweist. Kopf ähnlich dem der Imago; zwei eingedrückte Flecke an Stelle der hinteren Nebenaugen; Fühler dicker, dicht behaart, 13gliedrig, die Flügelscheiden wenig überragend; letztere gehen bis zum Ende des vierten Hinter= leibsegmentes; Füße Ach: kurz, leicht behaart; "Tarsus zwei-il % RS 1 237 I = Mitte seines Endrandes mit San Einschnitt von Ballen Länge der Segmente; siebentes Ventralsegment mit ovaler, dreiter Klappe, in der Mitte von zwei kleinen Spitzen überragt. (Schluß folet.) Literatur von i © A. Dohrn. Im neunten Bande der Transactions of the American Entomologieal Society, Philadelphia 1881, hat Dr. Geo. H. Jorn eine Arbeit unter dem Titel veröffentlicht, und mir zur Besprechung freundlich eingesandt: zon the genera of Carabidae with special reference to the . fauna of Boreal America. Die Abhandlung reicht von $. 91 bis $. 189 und ist mit B 3 Umrißtafeln ausgestattet. * Daß die Biraliiden wo nicht allen, so doch den meisten Käferliebhabern vorzugsweise ans Herz gewachsen sind, ist nötorisch. Es giebt ja Sammler, welche sich einzig und allein auf die Gattung Carabus beschränken, und Baron Chaudoir widmete dieser Familie ausschließlich seine lange Thätigkeit. Sehr begreiflich also, daß ihre Systematik schon seit längerer Zeit Gegenstand von Untersuchungen und von mancherlei Jontroversen gewesen. Bist aber — sit venia verbo — jede Systematik eine „dissertatio de mundo (in partibus seil.)- ereando“, mithin ein Versuch der Creatur, einen Theil der Schöpfung nachzucon- struiren. Kein Wünder. wenn dabei jedem Menschen, auch dem begabtesten und berufensten, etwas Menschliches begegnet. Das Bild zu Sais ist und bleibt verschleiert, aber Diesem oder. em wird es glücken, den Schleier mehr und mehr zu lüften. Das ist immer als eine große Errungenschaft zu begrüßen. 6 Wenige unter den mitlebenden und mitstrebenden Coleop- terologen werden sich rühmen dürfen, zu einer Arbeit wie die vorliegende soviel günstige Vorbedingungen in sich zu ver- einigen wie der Verfasser. Durch sein Geburtsland wie durch seine Intimität mit dem Altmeister Dr. John Leconte ist er + EIERN BEN gleich diesem in der nordamerikanischen Kiferfaone vollstän 8 a, sein Aufenthalt in Europa, seine Sprachkenntnisse, | seine Correspondenz haben ihn befähigt, auch fremden An- sichten über den vorliegenden Gegenstand Verständniß entgeg zu tragen; sein coleopterographisches Ansehen ist in und auße seinem Vaterlande so fest begründet, daß er gar nicht de _ Verleitung ausgeselzt ist, durch Paradoxieen Aufn mache zu wollen. = Für meine Person begnüge ich mich selbstverständlich damit, über Horn’s Arbeit im Auszuge zu referiren. Indessen | wird es sich nicht umgehen lassen, die Einleitung wörtlich zu übertragen (von S. 91—95). Sie lautet wie folgt: „Ehe wir dem Thema des vorliegenden Aufsatzes nähe treten, wird es von Nutzen sein, in der Einleitung einig Punkte zu betrachten, über welche noch Discussion und Meinungs- verschiedenheiten herrschen. Die Carabidae bilden einen Theil der Adephagen -Käfeı gruppen, welcher mit: Leichtigkeit zu erkennen ist an dem Raub-Charaeter ihrer Mundtheile, an ihren schlanken (faden förmigen) Antennen (Ausnahme die Gyrinidae), ihren penta meren Tarsen und an der Bildung ihres ersten Bauchsegments’ welches stets durch die Hinterhüften in der Weise gethei oder verdeekt wird, daß von ihm nur ganz an der Seite und I ganz unbedeutend ein kleines, dreieckiges Stück zwischen den I Hinterhüften sichtbar ist | g Die Bildung des Bauches ist von großer Wichtigkeit und # ausnahmslos in allen Gruppen vorherrschend. Betrachten wir 2. B. die Gyriniden, welche nach allen Werken übereinstimmend sechs Hinterleibsringe besitzen sollen, so finden wir das erste Segment anscheinend sehr lang und quer über den ganzer Unterleib gehend, ohne durch die Hüften unterbrochen zu werden, Eine sorgfältigere Untersuchung wird aber zeigen, daß dieses Segment in Wirklichkeit aus zwei eng vereinigten zusammengesetzt ist und nur Spuren einer Naht dicht bei den | Hüften sehen läßt. Die Gyriniden haben demnach siebe Bauchringe. Indem so eine scheinbare Ausnahme beseitigt ist, müsse die Grenzen der Familien der Adephaga der Erwägung unter- zogen werden, und hier herrscht die größte Verschiedenheit der Ansichten, namentlich betrefls der Haliplidae und der beiden abweichenden Gattungen Amphizoa und Pelobius. a Die Halipliden stellt Lacordaire mit einigem Widerstreben unter die Dytiseiden; spätere Autoren haben sie mit mehr oder 239 _ weniger Entschiedenheit als eine besondere Familie oder Unter- - familie von ihnen getrennt. Im vorläufigen Entwurf einer neuen Classification der Dytiseiden (Comptes rendus de la $Soe. ‚Belg. Sept. 4. 1880) sagt Dr. Sharp: „Ich schließe die Halipliden _ von der Familie aus und überlasse den Carabophilen die Ent- scheidung, ob sie als Carabiden oder als eine verschiedene Familie zu gelten haben“. Sie sollten eine besondere Familie bilden; meine Gründe dafür werden später folgen. Bainkizoa geht unsere Fauna unmittelbar an. Sie wurde ursprünglich als der Typus einer besonderen Familie von Dr. Leconte (Proc. Acad. 1853, p. 227—228) beschrieben und, ungeachtet des Widerspruchs Schaum’s, in der Classification der N. Am. Käfer beibebalten. Chaudoir sagt in den Bullet. Mose. 1872: „Ungeachtet des Widerspruchs vieler Entomologen kann diese Gattung doch nur in der Nähe von Trachypachys als besondere Gruppe aufgestellt werden“. Dr. Sharp beansprucht in dem oben eitirten Aufsatz für _ Amphizoa einen Platz unter den Dytisciden, und zwar in der Reihe der Dytisei complicati, bei welchen das Metasternal- Episternum Theil nimmt an dem Schluß der Mitteleoxen. Dieses Merkmal, welches ieh zuerst bei Amphizoa entdeckte und in den Trans. Am. Ent. Soc. 1867 p. 157 durch eine Abbildung erläuterte, scheint die Veranlassung zu sein, daß Dr. Sharp zu obigem Schluß gelangte. Ich halte aber Amphizoa viel weniger für einen Dytisciden als für einen Carabiden. Die Reihe, in welcher Dr. Sharp Pelobius aufstellt, heißt die der Dytisci fragmentati und wird durch den weniger ver- ‚ wickelten Bau der Außenseite der mittlern Coxal-Vertiefungen - eharacterisirt. Hier finden wir dieselbe Zahl von Stücken, die wir in der Familie der Carabinae bemerken, nämlich das ‚ Mesosternum, sein Epimerum und das Metasternum. Diese zwei Reihen der Dytisciden vergleicht Dr. Sharp sehr passend mit einer ähnlichen Eintheilung der Carabidae in zwei Reihen, "in welcher die D. fragmentati den höher ausgebildeten Carabinae, und die D. complicati den Harpalinae entsprechen. An Amphi- z0a und Pelobius erkenne ich zwei verschiedene Typen, jeden mit sehr deutlicher Carabidenverwandtschaft und zwischen den Carabinae und Dytiscidae in zwei gesonderten Linien stehend. Die Carabinae scheinen ein Centrum zu sein, von welchem aus die andern Carabiden und die Dytisciden divergiren, jene in _ einem einfacheren, diese in einem größeren Grade der Ver- wicklung des Coxalbaues. Pelobius wurde von Lacordaire und vielen Anderen als ein zweifelloser Dytiscide, jedoch mit gewissen abweichenden TREE) ELENA SEITE ERLERNT RLSSEERERT MRS TR TER TE TRIN RLS SIRTTRM ER vr ? EEE 9 h EN ER NETTE ERDE REN 240 a Merkmalen, angenommen. Dr. Sharp räumt zwar ein, daß dies Gattung nur wenig Anspruch auf eine solche Stellung hat, 7 bringt sie aber an die Spitze jener Familie, obgleich er sagt: „der Carabide dominirt in ihrer Organisation über dem Dyti- seiden“. Wir müssen zugeben, daß hier mit völliger Unpartei- lichkeit über die zwei sehr abeırirenden Gattungen geurtheilt wird; aber ich hoffe zu zeigen, dab bei allen Adephagen Charactere von sehr großer systematischer Wichtigkeit vor- handen sind, die man jedoch bisher ganz übersehen hat, während sie über die Verwandtschaft der verschiedenen Familien mit S großer Bestimmtheit entscheiden lassen. Es muß einleuchten, daß es radicale Verschiedenheiten in der Bildung der Unterseite‘ des Körpers bei den anerkannten Familien der Adephagenreihe giebt. Viele Merkmale, welche diese Verschiedenheiten bilden, sind von den Autoren benutzt und gemeinsames Eigenthum der Wissenschaft geworden. | Der Bau des Metasternums fordert ein neues Studium, da sich an ihm die wichtigen Merkmale finden, die ich schon an- gedeutet habe. Prüfen wir diesen Körpertheil eines Cieindeliden, Carabiden oder Halipliden, so werden wir bemerken, daß das Metasternum aus zwei verschiedenen Stücken besteht, dem vorderen (oder dem, welches den größern Theil jenes Gliedes ausmacht) und dem hinteren (dem Antecoxaltheil), welche beide ’ durch eine deutliche Naht gesondert sind, die sich über den ganzen Körper hinzieht. Diese Trennungslinie ist wahrscheinlich blos als eine Sache der Seulptur angesehen worden; aber bei einigen Carabiden, besonders den Ozaenini, lassen sich die zwei Sternalstücke ganz von einander trennen, wenn man sie eine kurze Zeit in eine Lösung von „caustie. potassa"“ *) ver- senkt. Wirklich bin ich geneigt zu glauben, daß bei den Özaeninen diese Naht etwas beweglich ist, da sowohl in den Seitenstücken des Körpers wie zwischen Meso- und Metasternum eine deutliche Schlaffheit der Gliederung stattfindet. (Auf Taf. 3 fig. I—5 sind die Naht und das Stück zu sehen.) “ Bei Amphizoa und Pelobius ist der Bau ganz anders. Bei ihnen ist nur ein sehr kleines Antecoxal-Stück vorhanden, die Naht davor sehr undeutlich, die Hinterseite abgeschnitten und nicht zwischen den Coxen verlängert, also anders als bei den vorhergehenden Familien zu sehen. Dieses giebt dem Meta- sternum das Aussehen, als ob es hinten abgestutzt ist, wie es auch verschiedene Autoren bezeichnet haben. (Diesen Bau zeigen tab. II, fig. 6—7.) & *) Es ist wohl Cali caustieum damit bezeichnet. C. A. D, 241 ‘Bei den Dytiseiden und Gyriniden mit ihrem kurzen Meta- sternum vermißt man einen solehen Bau gänzlich. Das Ante- eoxal-Stück fehlt durchaus, ebenso die Naht, und das Metasternum - ist zwischen den Coxen zugespitzt. (Die Unterseiten von Dytiseus _ und Dineutes s. tab. II, fig. 8—9.) | Auch die hintern Coxen sind in den versehiedenen Familien _ sehr verschieden. Bei allen stoßen die Coxen zusammen, mit _ Ausnahme von verhältnißmäßig wenigen Carabiden; die Aus- _ dehnung des Contacts ändert sehr ab zwischen einem bloßen Zusammenstoßen an einer einzigen Stelle und einem Zusawmen- treflen in einem recht langen Rande. In der fig. von Cychrus tab. Il, fig. 1 sieht man die Coxen getrennt durch ein kleines _ Dreieck des ersten Bauchsegments; Pterostichus (fig. 2) und Mormolyce (fig. 3) zeigen einen bloßen Berührungspunkt, während bei den anderen Gattungen auf der Tafel die Aus- dehnung des berührenden Randes verschieden, bei Dineutes aber am ausgedehntesten ist. Indem sie die Metasternal-Seitenstücke von dem ersten Bauchsegment trennen, erreichen die Coxen den Seitenrand des Körpers bei allen Familien mit Ausnahme der Carabidae _ und Cieindelidae. Trachypachys, zu der erstern Familie gehörig, macht eine Ausnahme. Mit dieser Ausdehnung der Coxen nach auswärts haben wir eine Unbeweglichkeit der Coxen verbunden, die so einen festen Stülzpunkt für die Hinter- _ beine gewähren, wie ihn die Lebensweise aller damit versehenen Gattungen erfordert. Die größere Ausdehnung des Aneinander- stoßens bewirkt eine noch größere Festigkeit. Bei Trachy- _ pachys sind die Coxen so beweglich wie bei den gewöhnlichen Carabiden; ‘es ist jedoch nur eine kurze Linie, in der sie in der Mitte zusammenstoßen. Mit den obigen Bemerkungen und den schon in den Büchern gut bekannten Merkmalen lassen sich die Adephagen-Familien - folgender maßen abgrenzen: - Metasternum mit einem Antecoxal-Stück, welches durch eine recht deutliche Naht getrennt wird. die von einer 2 Seite bis zur andern geht und sich in einen dreieckigen Fortsatz zwischen den Coxen verlängert. Fühler 11gliedrig. Hintereoxen beweglich und ein- fach. Aufenthalt auf dem Lande. Fühler auf der Stirn, oberhalb der Basis der Mandibeln eingesetzt: Cieindelidae. Fühler an der Seite des Kopfes, zwischen der Basis der Mandibeln und den Augen sich erhebend: Carabidae. 16 Fühler 10gliedrig. Hintereoxen unbeweglich, mit großen Platten, die fast den ganzen Bauch ver- decken. Aufenthalt im Wasser: Haliplidae. ’ Metasternum mit sehr kurzem Antecoxal-Stück, mit un- deutlicher Naht, die zwischen den Coxen nicht nach hinten verlängert ist. Aufenthalt im Wasser. . . . ” Beine zum Gehen eingerichtet. Vordercoxen kugel- förmig: Amphizoidae. Beine zum Schwimmen eingerichtet. Vordereoxen kegelförmig: Pelobiidae. Metasternum hinten in einen dreieckigen Fortsatz ver- längert; das Antecoxal-Stück ganz fehlend. Aufenthalt im Wasser. Fühler fein, faden- oder borstenförmig. Hinterleib mit 6 Segmenten. Augen 2: Dyvtiseidae. Fühler unregelmäßig, sehr kurz. Hinterleib mit 3 7 Segmenten, die 2 ersten genau vereinigt. Augen 4: Gyrinidae. Das obige Schema scheint eine Familien-Eintheilung zu geben, worin Bau und Lebensweise harmoniren. Die Bezeich- nung: Aufenthalt im Wasser, habe ich ausdrücklich angewendet, damit sie auch auf Amphizoa paßt, welches Genus zwar unter dem Wasser lebt, aber durchaus nicht schwimmt. Ueber die Lebensweise dieses merkwürdigen Insecets habe ich in den Proc. Ent. Soe. Philad. VI. p. 289 einen genügend vollständigen - Bericht gegeben; ich füge hier nur in Kürze bei, daß es sich genau wie die Parniden beträgt und. ein ebenso armseliger ae wie ein sehr en Abe außerhalb des Wassers ist. Bei den Cieindeliden sind, außer in ein paar Gattungen, die Maxillen an der Spitze mit einem beweglichen Haken be- = waffnet. Dies ist der Familie eigenthümlich. Seit vielen Jahren haben die Bücher die Carabiden-Gattung Trigonodactyla als eine Ausnahme dargestellt und ihr einen gegliederten Haken zugeschrieben. Bei der Auseinandersetzung der Gtenodacty- lini wird nachgewiesen werden, daß dies, wie fig. 70 zeigt, nicht richtig ist. Ich habe bei den Manticorini (als reprä- sentirt durch Amblycehila, Omus und Mantiecora) beobachtet, daß die hintern Coxen getrennt sind, indem der intercoxale Foıtsatz dem Metasternum durch eine stumpfe Einlenkung be- > - en Fo 243 en Die andern Tribus zeigen diese Coxen zusammen- stoßend. Mustern wir die Meinungen der Autoren hinsichtlich anderer möglicher Mitglieder der Adephagenreihe, so finden wir die "Paussiden durch Burmeister (Mag. Zool. 1841. Ins. pl. 76), die Rhysodiden durch Croteh (Proc. Am. Philos. Soc. 1873) darin aufgenommen. Diese müssen aber aus vielen Gründen aus- geschlossen werden, insbesondere weil sie durchaus nicht die - Bauchstruetur zeigen, welche sicher als der Schlüssel angesehen werden kann. Nehmen wir sie unter die Adephagen auf, so ist kein Grund, warum nicht einige andere und nach ihnen die gesammten Colydier aufgenommen werden sollten, wodurch vielen aus der Clavieornienreihe die Thür geöffnet würde. Es muß aber zugegeben werden, daß Paussus die stärkste An- eu j.# Dr Zul näherung der Clavicornienreihe an die Adephagen bildet, während die Annäherung in einer andern Richtung durch die Byrrhiden und Parniden, wenn auch in sehr weitem Zwischenraum, ge- schieht. Nachdem wir so für die Reihen und für die Familie der Carabidae Grenzen festgesetzt haben, wird es wahrscheinlich ein besseres Verständniß der folgenden Seiten bereiten, wenn die verschiedenen Körpertheile untersucht und ihre Modificationen studirt werden, so daß eine richtige Vorstellung von dein Werthe, der jeder Structurveränderung zukommt, erlangt wird.“ Soweit Dr. Horn’s Introduction. Ich muß mir vorbehalten, auf den weitern Verlauf seiner hochinteressanten Ausführungen in einem spätern Artikel einzugehen, wenn auch — des Raumes wegen — nur in gedrängtem Auszuge einzelnes heraushebend. Stettin, im December 1881. G. A.D. 16* EEE NN RE ORTE NER RE AN 244 Dipterologica, von V. von Röder in Hoym (Anhalt). 1. Ueber die Gattung Seytomedes Löw in litt. In dem Verzeichniß der Dipteren-Sammlung des Herrn Professors H. Löw*) zusammengestellt von Herrn Dr. Friedr. Stein (Stett. entom. Zeit. 1881 p. 490) wird einer Dasypogo- niden-Gattung, Scytomedes, Erwähnung gethan. Diese Gattung wird nirgends weiter, als in dem Verzeichniß verkäuflicher Dipteren von Herrn Joseph Erber in Wien erwähnt, wo dieser den Gattungs- und Arten-Namen sScytomedes menstruus Löw angiebt. Ich schrieb deshalb, da ich in der gesammten Dipte- rologischen Literatur diesen Namen nicht auffinden konnte, um Aufklärung hierüber an Herın Erber, worauf ich zur Antwort bekam, daß diese Art von Herrn Professor Löw so benannt sei, und auf diese Weise sich m dem Verzeichniß verkäuflicher Dipteren befinde. Die Exemplare, welche ich besitze, waren von Herrn Erber und sind auf Corfu gesammelt. Von den Exemplaren des Berliner Museums (früher Löw’schen Sammlung) stammen ebenfalls 5 Stücke aus Corfa von Herın Erber, 2 Stück aus Andalusien von Herrn Dr. Staudinger gesammelt. Nun wirft sich die Frage auf, was ist Sceytomedes menstrua Lw. (nieht menstruus, nach dem Bericht des Herrn Dr. Stein), kann sich die Art als eigene Gattung und Art halten, oder ist dieselbe schon beschrieben? Schon Wiedemann hat diese Art als Dasypogon haemorrhoidalis Fabr., außereuropäische Zwei- tlügler Bd. I. p. 407 beschrieben (aueh Fabricius Ent. Syst. IV. 3889. 58 als Asilus haemorrhoidalis). Herr Dr. Schiner bringt die Art wiederum in seinen „neuen oder weniger be- kannten Asiliden des K. zoologischen Hofeabinets in Wien“ auch von Herrn Erber in Corfu gesammelt vor als T'rielis haemor- rhoidalis Fabr. (Separat. pag. 12 und 13), wohin die Art am besten paßt. Die Art ist deshalb zu Trielis zu rechnen, weil die erste Hinterrandzelle geschlossen ist, das Untergesicht breit, ohne vorspringenden Höcker, der Knebelbart reicht bis zu den Fühlern hinauf. (Typische Art Trielis olivaceus Lw). Meine Exemplare stimmen mit der Beschreibung in Wiedemann, Außereuropäische Zweiflügler Bd. I. pag. 407, überein, so daß hierüber kein Zweifel ist, daß die Art mit Seytomedes menstrua Löw in litt. übereinstimmt. Auch das Vaterland kann man *) Jetzt dem Berliner Entom, Museum gehörig. A + ‘ nr 4 y Y; = 5 nd u i x 245 en E k - hier mit in Betracht ziehen. Da Fabricius für seine Art die Barbarei angiebt, (nach Lucas ist sie von Roussel in Algier, von Dr. Staudinger in Andalusien und von Herrn Erber in Corfu gesammelt), so ist die Art in Andalusien und den gegen- über liegenden afıikanischen Küstenländern verbreitet und wahr- seheinlich auch außer Corfu noch an anderen Orten der euro- _ päischen Südküste, wie dieses z. B. bei Asilus barbarus Fabr. auch der Fall ist. Es ist also Trielis (Dasypogon) haemorrhoidalis Fabr. — Sceytomedes menstrua Löw in litt. 2. Ueber Acnecephalum Macq. Die Dasypogoniden -Gattung Acnecephalum zeichnet sich - durch eine in Europa und mehrere in Afrika vorkommende WET 3 He RED Tg N h g Y Arten aus. Die typische Art der Gattung ist Acnecephalum Olivieri Macg. (Dipteres exotiques Tome premier 2. partie pag. 51). Ich besitze diese Art aus Sarepta durch Herrn Christoph und kann hierdurch die Macquart'sche Beschreibung, die sehr kurz gehalten ist, vervollständigen, was zur bessern Erkenntniß der Art dient. Die Diagnose der Art würde sich darnach so stellen: Atrum, albido hirsutum. Alarum cellula submarginalis secunda inappendieulata, postica quarta vel clausa vel aperta. Femoribus tarsisque nigris, tiblis rubidis albido- hirtis, pulvilli desunt. Alis hyalinis, nervis flavidis. Long. 41], Lin. &. Exotisches von © A, Dohrn. 160. Anatolica Balassogloi Dhn. Aus der Wüste Kara Kum, südlich von Chiwa, liegen mir zwei Exemplare einer Anatolica mit der Bezeichnung .albo- vittis Motsch.?“ vor. Daß es diese nicht sein wird, folgere ich aus Motschulsky’s Beschreibung in den Bull. Moscou 1845 Il. p. 73, welche gleich damit beginnt: „un peu plus allonge&e que l’A. lata.“ - Nun ist aber A. lata 15 mm lang, während die beiden vorliegenden Exemplare nur 11 und 12 mm messen; lata ist massiv und gewölbt, Balassogloi zierlich und mehr platt; der Thorax bei letzterer mit einer recht deutlichen, 246 en die Rn einen auf os Elan von a sogloi, namentlich die weiße Nahtlinie durchaus anderer und “ 1 . . [7 . [ N consistenterer Art zu sein, als diejenigen, von welchen Mot- schulsky bei seiner albovittis sagt: remarquable par trois lignes blanehes qui traversent les elytres dans toute leur longueur. Apres la mort ces lisnes, formees par une matiere qui sort des pores des elytres, s’effacent facilement. Die Diagnose der neuen Art würde lauten: A. Balassogloi mediae magnitudinis, nigra, sub- nitida, caput punetulatum, carinulam supra oculos ex-. hibens, thorax subquadratus, antice paulo ampliatus, subtiliter punetulatus, medio longitudinaliter late impressus, magis versus apicem quam in basi, angulis antieis obtuse , angulato-productis, seutellum exiguum, vix conspicuum, elytra depressa, oblongo-ovata, apice subacuminata, nuiter reflexo-marginata, basi sinuata, anguliıs antieis acuminatis, lineis tribus longitudinalibus albis, quarum prima in margine, secunda suturalis, ambae valde con- spieuae, tertia in disco singuli elytri minus praeclara, abdomen cum pedibus nigrum, nitens. Long. 11—12 mm. Lat. 4—5 mm. Patria: Kara Kum, Tureomannia. Die Flügeldecken sind auf den zwei vorderen Dritteln durchaus plattgedrückt, und daraus ergiebt sich gegen den Ab- fall nach dem niedrigen Seitenrande eine rippenartige An- schwellung, welche sich gegen den Apex hin verliert. Von ‚dieser Conformation hat A. lata keine Spur. Unter den Ana- tolica meiner Sammlung zeist nur A. gibbosa Stev. etwas analoges, hat aber die auffallende nen des Halsschildes nicht, durch welche A. Balassogloi sich sofort characterisirt. 161. Anthia portentosa Dhn. Nachträglich ist mir aus der südafrikanischen Ausbeute des Dr. Holub noch eine Art zugegangen, welche trotz aller Analogie mit der bekannten A. thoraeica F. doch so viel ab- weichendes zeigt, daß ich diese Differenzen für speeifisch halte. Nur ein Vergleich beider Arten scheint hier zweckmäßig. Bei sämmtlichen A. thoracica, welehe mir vorgelegen haben — und es war deren eine ganz ansehnliche Zahl. und von verschiedenen Fundorten — war der Hinterleib eiförmig ge- bildet, vorn die Basis etwas schmaler, hinten der Apex etwas ausgebaucht: bei porientosa ist die Basis breit abgestumpft, und a a a a N RE SE TE 2 Pr NER v4 er u In “ ‚7 ne \ = a 2 ar % x nt rZ r re A 5 E 2 ee] { x 2 d % 7 > . : ® 4 5 : h x die Flügeldecken verlaufen fast ganz parallel mit kaum merk- _ lieher Erweiterung in der Mitte. Ich würde keinen Werth darauf legen. daß sie in der vordern Hälfte deutlichere Längs- - streifen zeigen, als die meisten thoracica, denn ich habe letztere mit noch tieferen Streifen vorliegen, als sie portentosa führt. Aber durehaus abweichend präsentiren sich Kopf und Thorax von portentosa in Betreff der Dimensionen. Bei den Männchen von thoracica ist das Verhältniß des Abdomen zu Kopf und - Thorax zusammen wie 15 zu 14, bei portentosa (ebenfalls _ einem $) wie 20 zu 24. Die Mandibeln der $ von fhoracica _ sind eher etwas subtiler als die der 2: bei portentosa sind sie _ auffallend derb, ragen weit vor, sind doppelt so lang als der Kopf und haben in der Mitte einen zahnartigen Absatz. Der "Thorax unterscheidet sich bei den £ der tkoracica von dem der 2 durch die breit abgestumpfte Basis mit ihren leicht aus- gezogenen Randwinkeln: bei portentosa greift er stark über die Elytra hinüber und die Hinterwinkel sind sackartig ausgezogen. Während bei thoraeica die vordere (apicale) Hälfte des Thorax mit den gelben Filzfleeken bei 5 und 2 ziemlich gleich ist, tritt bei portentosa diese filzgefleckte Hälfte auffallend groß und breiter als die Elytra vor. Die Antennen sind wohl ehwwas, aber im Verhältniß nicht viel massiver bei porientosa, die Maxillarpalpen aber auffallend kräftiger. Die Flügeldecken mit ‚weiber Einfassung und die Unter- seite einfarbig schwarz wie bei thoracica. Das auffallende Thier ist jedenfalls zum Zankapfel zwischen Darwinianern und - Antidarwinianern ausgezeichnet qualifieirt. Ueber seinen ge- naueren Fundort habe ich keine Angabe. Long. 45 mm. Lat. thoraeis 14, elytrorum 13 mm. Ä 162. Callisthenes elegans Kirsch. Unter diesem Namen erhielt ich einen schönen, wohl- erhaltenen Callisthenes mit der Vaterlands-Angabe Turkoman- nien, der aber mit dem Exemplar meiner Sammlung in manchen Punkten nicht stimmen wollte; ich hatte dasselbe vor längeren Jahren aus dem Petersburger Museum erhalten. Um darüber ins Klare zu kommen, ersuchte ich den Custos der entom. Section des Königl. Museums in Dresden, Herın Th. Kirsch, um Mittheilung des von ihm beschriebenen T'ypus, und er war so freundlich, mir zu willfahren. Auf den ersten Anblick schien der Typus mit dem Exem- plare meiner Sammlung ebenfalls nicht zu stimmen, denn er ist gold-broncefarbig. hat röthliche Ränder am Thorax und 248 = Flügeldecken, mehrere augenfällig tief eingestochene Punkt auf den letzteren, namentlich neben der Naht, und hat ei eigenes Verhältniß von Kopf und T'horax zu den Elytren welche letztere sich massiver geltend machen. Mein Exempla dagegen ist einfach dunkelgrün, nur an den aufgeworfenen Rändern des Thorax glänzend heller grün, etwas weniger aı den Rändern der Decken; es hat zwar einzelne Punkte auf letzteren, aber nieht sehr wahrnehmbar, namentlich nieht neben der Naht. Besonders eigenthümlich aber tritt es hervor, daß Kopf und Thorax (besonders dieser durch seinen glänzenden Rand) dem Auge ebenso viel Masse bieten als die Elytra, was wesentlich darauf beruht, daß der Kopf wagerechter steht, als bei dem typischen Exemplar. In der 'T'hat ein anscheinend recht verschiedener Habitus. | “ Dennoch halte ich beide Exemplare für einerlei Art, und den Grund finde ich in der vom Autor Kirsch (Stett. entom. Zeit. 1859 $. 198) scharfsichtig bezeichneten „fischschuppen- ” artigen“ Seulptur der Flügeldecken. Dieselbe ist freilich auf dem Exemplare meiner Sammlung weit verloschener als auf dem Typus, aber dennoch selbst auf den sechwächsten Stellen durch die Lupe deutlich wahrnehmbar und so charaeteristiseh, daß ich neben diesem einen Kriterium die auderen, oben be- rührten, abweichenden Punkte nicht für erheblich halten kann. Der im Eingange erwähnte Callisthenes aus Turkomannien, der mir als elegans gesandt wurde, hat diese Fischschuppen- Seulptur nieht; ich halte ihn deshalb für eine andere unbe- sehriebene Art. Vielleicht gelingt es mir, noch mehr Exem- plare davon zu erhalten. In Statur und Broncefarbe sieht er dem Typus des elegans allerdings ähnlich. | 163. Callisthenes Karelini Fischer. Herr Kirsch war so gefällig gewesen, den aus der Fischer’schen Sammlung stammenden Typus dieser Art seiner Sendung beizufügen, und das berechtigt mich, den mir aus Petersburg gesandten Call. Karelini? für eine andere Art zu erklären. Ob an dem Typus die leichte höckerartige Erhebung der Naht, da wo der Discus der Decken sich zum Apex hinab- biegt, ein specifisches Kriterium oder nur eine individuelle Eigenheit ist, läßt sich natürlich durch das eine Exemplar nicht feststellen, aber die in regelmäßigen Streifen stehenden runden Körnchen des typischen Karelini und sein, dem ©. Panderi sehr ähnlicher Habitus sondern ihn ausreichend von dem als Karelini? gesandten. et BER Er | 3 249 Aus dem Umstande, daß mir gleichzeitig Call. Kuscha- _ kewitschi Balkon und noch ein anderer Call. sp. gesandt ist, bin ieh zu der Vermuthung berschtigt, daß das Land _ Turkestan (allerdings ein geographischer Begrif! von ziemlich eolossaler Ausdehnung) die wahre Brutstätte. für die Gattung ® Callisthenes ist, und daß wir hoffentlich bald reicheres Material _ erhalten werden. um über die einzelnen Arten mehr Gewißheit zu erlangen. & 164. Carabus cicatricosus Fischer. Meine stille Hoflnung, in dem Cratocephalus songaricus _ Kirsch (Stett. entom. Zeit. |. e.) die vermittelnde Form zwischen dem ächten eicatricosus und dem von mir S. 104 dieses Jahr- gangs besprochenen Carabus sp. zu finden, hat sich nicht be- - stätigt. Der mitgetheilte Typus von C. songaricus ist ein ächter _ eicatricosus, und ich bin nach wiederholter Betrachtung jetzt mehr geneigt. den S. 104 erwähnten Carabus für eine eigene, allerdings dem eicatrieosus nächstverwandte Art zu halten, deren wesentlichste Abweichung in der |. ce. besprochenen Seulptur der Elytra besteht. Ich nenne die Art eorrugis Dhn, Zu erwähnen wäre auch noch, daß die Börstehen, mit welchen die Thoraxbasis bei cicatricosus schmal eingefaßt ist, gelbbraun sind — bei corrugis sind sie etwas feiner und bläulich schwarz. $ M 165. Pionycha maculata Gory. Daß bei den Käfern von größerer Dimension, beispiels- x weise bei großen Lamellicornien, die Ornamente starken Modi- - ficationen unterliegen, wissen wir heute bestimmter als früher, 3 wo das Material beschränkter war, und abweichend ornamentir te _ Individuen aus weit von einander entfernten Localitäten den Besitzer anscheinend berechtigten, sie für verschiedene Species zu halten und als solche zu beschreiben. Allmählich wachsen uns aber aus den Zwischenländern auch die verbindenden Zwischenglieder zu, und die neuere Synonymie räumt noth- _ wendigerweise mit vielen Arten auf, die vordem als gesondert galten. » Ich bin geneigt, auch für einen kleineren Käfer dies Prineip zur Geltung zu bringen, nämlich für die von Gory aus £ E beschriebene Pionycha maculata. Mir liegt eine reiche Zahl des Thieres aus Santa Catharina (Süd-Brasilien) vor, und - darunter Exemplare genug, welehe vollkommen auf die eben- N falls aus Cayenne von Gory beschriebene P. obseura passen, _ und Exemplare, welche die Uebergänge zwischen beiden Arten deutlich vermitteln. £ 250 Die etwas größeren Individuen entsprechen meist alle der Beschreibung, welche Gory von seiner P. maculata (Aun. de France 1833 p. 182) giebt; aber daneben giebt es eben so gezeichnete, welche kleiner und schmaler sind. Andere wieder haben zwar dieselben Dimensionen der Länge und Breite, sind jedoch in der Färbung der obscura gleich, welche Gory 1. e. p. 183 beschreibt. Bi Zu bemerken ist, dab Gory in seiner Beschreibung vom Thorax der maculata sagt: „le corselet, les taches (ete.) fauves;* in dem Atlas zu Lacordaire’s Genera ist derselbe aber schwarz colorirt. Das beweist höchstens, daß Lacordaire, der die Thiere selber aus Cayenne mitbrachte, dort beide Färbungen antraf, vermuthlich aber nicht in so großer Zahl, als sie mir vorliegt, mithin ihn eher berechtigend, die hellen und die dunklen für zweierlei Arten zu halten. | Mir ist das Werk Voyage Castelnau nicht zugänglich, welches im Münchner Kataloge zu P. pallens Lucas eitirt wird. Da als Vaterland zu dieser Art Paraguai genannt wird, so liegt die Vermuthung nahe genug, daß es sich auch bei dieser Art nur um eine helle Varietät der maculata handelt, zumal es unter denen von 8. Catharina nieht an Stücken fehlt, bei denen die dunklen Zeichnungen beinahe bis zur Unkenntlichk ed verblichen sind. 166. Casnonia maculicornis Gory. Diese 1. ce. p. 180 beschriebene Art scheint mir in keinem wesentlichen Punkte von C. rugicollis abzuweichen; auch von ihr habe ich aus $. Catharina eine größere Zahl erhalten, unter deren Individuen allerlei Differenzen bemerkbar sind, (z. B. in den Runzeln des mehr oder minder eckigen Hals- schildes, der Flügeldecken, in der helleren und dunkleren Farbe 1 nad Kalle, glieder), so daß ich mich für berechtigt halten darf, den älteren Namen von Dejean für diese, laut 4 Chaudoir im ganzen westlichen Süd-Amerika verbreiteten Art für den allein gültigen zu achten. | 167. Potamophilus africanus Boh. Von der Guimeaküste liegen mir ein Paar Exemplare vor, welehe von Boheman’s Beschreibung der caffrarischen Art in einzelnen Punkten abweichen. | \ Wenn Boheman seinem Pot. (obseure aeneus) 7—81, mm Länge zuschreibt, dann aber sagt: „P. acuminato brevior et angustior“, so verstehe ich das nicht recht; denn die mir vor- liegenden mattschwarzen Exemplare aus Guinea messen nur EEE 251 7 mm, sind aber eben so breit und jedenfalls etwas länger als "meine P. acuminatus. Erichson a hsuls, die Länge des Boheman führt ferner an: ielenilie capite haud longiores; das trifft nicht zu, denn die Fühler sind bei den Guineensern ‘ fast doppelt so lang als der Kopf. Dagegen ist bei Boheman ‚die Beschreibung des Thorax mit seinen eigenthümlich spitz aufgeworfenen Hinterecken und mit der tiefen zipfelartig ein- ‚geschnittenen Linie vor dem Apex und den zwei Grübchen ‚vor dem Scutellum, ferner die Angabe über die Sculptur der Flügeldecken und deren Endzahnung wörtlich auch hier zu- treffend. Boheman erwähnt der Krallen nicht, welche bei den "Guineensern grell roth sind, sowie bei letzteren auch die Hinter- seite der schwarzen Vorder- und Mittelschenkel graugelb ge- färbt ist. Da mir mehrere Exemplare vorliegen, und bei allen die Antennen über den Kopf hinausragen, so scheint mir das ein specifisches Kriterium zu sein und ich nenne die Art P. an- 'tennatus, £ Long. 7 mm. Lat. 21/, mm. | Patria: Akem, Guinea. ’ 168. Brachycerus tuberculosus Gyll. Von dieser Art, die ich im Jahrgang 1880 8. 294 dieser Zeitung besprochen habe, liegt mir aus derselben afrikanischen - Localität (Akem, Guinea) ein neues Stück vor, welches zwar "ohne den geringsten Zweifel dazu gehört, aber deswegen Er- wähnung verdient, weil es — von Natur oder durch Abreibung lasse ich unentschieden — die beiden. von Fabricius heraus- _ gehobenen Höcker gegen den Apex der Elytra hin in weit geringerer Vorragung zeigt, so daß es aus diesem Grunde von der sonst so eharaeteristischen Aehnlichkeit mit Dinomorphus pimelioides weit weniger zeigt. Auch ist es „absque fascia ‚elytrorum“ von monotoner sraubrauner Farbe. R 169. Coptengis Wallace Crotch. Als diese hat mir der verewigte Chapuis eine Art be- stimmt, auf die ich bei gelegentlichem Lesen der Revision von Crotch (Cistula entom. I. p. 404) aufmerksam wurde, da sie ; mit der Beschreibung von Crotch in einem wesentlichen Punkte zwar stimmt (— 2ly tris apice excavato-truncatis, angulo ex- 0 produeto —) in anderen aber gar nicht. Daß meine Art vollkommen die Länge von €. Sheppardi, Chapuisi (18 mm) hat, während Wallacei gleich multiguttatus sein soll, also 292 fast um die Hälfte kleiner ist (10—11 mm), würde mir ke Beweis sein, da es größere und kleinere Individuen der Species geben könnte. Aber daß Wallacei „pedes fulvos geniculis nigris“ haben soll, während meine, Art stahlblaue Schenkel und Schienen und braune, etwas bläulich angehauchte Tarsen hat, das paßt doch zu schlecht. Ich nenne sie deshalb: Copt. exorbitans, Ü. Sheppardi forma similis, tota eyanea, exceptis tarsis eyanescenti-brunneis, elytrorum | apice excavato, angulo externo producto. 10 Long. 18 mm. Lat. 5 mm. Patria: Batjan (Sunda). 2 Uebrigens sind die von Croteh aufgestellten Coptengis- Arten zum Theil bloß auf Färbunes- Differenz basirt, und werden sich auf die Länge (bei mehr vorliegendem Material) kaum als _ haltbar bewähren. Ich besitze ©. Sheppardi ohne die gelben Vorderflecken des '[horax; die meist transversen gelben Makeln auf dem Apex der Decken sind zuweilen auch rund ete. 170. Clytra fasciata Lacord. Einige Exemplare von Akem beweisen durch ihre Länge von 41), und Breite von 2 Pariser Linien, daß die Angabe 3 Lacordaire’s (Phytopb. I. p. 199): „un peu plus large que la 7 Wahlbergi“ der Modification unterliegt. Auch fehlen bei einigen | die schwarzen Makeln auf dem Thorax; bei einem Exemplar | ist die schwarze Querbinde der Elytra sehr breit, aber es fehlt ° der von Lacordaire angegebene schwarze Einfassungsrand. 171. Rhopalizus tricolor Harold. Als soleher nach dem T'ypus im Berliner Museum wurde mir aus der Ausbeute des Herrn Majors Mechow (von Malange und vom Cuango) ein zierliches Böckchen zu Theil, welches ich gleich bei dem ersten Anblick für einen Euporus erklärte, da es mich in unverkennbarer Weise an den Euporus stran- -gulatus Serv. meiner Sammlung erinnerte. Jetzt nach ge- nauerem Lesen der Harold’schen Beschreibung (Col. Hefte XVI. S. 171), der Serville’schen (Ann. de France 1834 p. 20, 21) ° und nach Vergleich von Laeordaire’s Genera (IX. p. 17, 289 halte ich mich für berechtigt, Rhopalizus trieolor für identisch mit Euporus strangulatus zu erklären, wenngleich einzelne Kleinigkeiten nicht vollkommen stimmen; sie dürften allenfalls als locale Variation aufzufassen sein. Serville’s Beschreibung lautet: _ R (Long. 8 lignes.) Töte et mandibules d’un bleu violet avec le front vert dore. Corselet forternent pointille,; 2: | | 088 euivreux dore; son bord anterieur bleu violet. Elytres d’un vert sombre, la base de leur suture et l’&cusson d’un vert dore ainsi que le dessous du corps. Antennes et pattes d’un bleu fonce tirant sur le violet. Mäle. Des Indes orientales? Dies ist — mit Vorbehalt einer einzigen Abweichung, von der ich nachher reden will — der möglichst exacte Steck- _ brief des mir in 2 Exemplaren Torliegenden Euporus strangu- _ latus, und paßt gleichfalls auf Rhopalizus trieolor, nur mit der ‚leichten Modification, daß letzterer bei gleicher Länge um ein unbedeutendes schmaler in Thorax und Elytren ist, und daß der Thorax der 2 rothgolden, der der $ grüngolden ist, Das scheint mir unerheblich. Die bedenkliche Abweichung aber, von der ich vorher gespıochen, beruht in dem Satze von Serville's Gattungs- Diagnose, wo es expressis literis lautet: Antennes glabres, n’atteignant que la moitie des elytres dans les femelles et de la longueur du corps dans les mäles und weiterhin, wo von den Antennen der ® nochmals die Rede ist: les huit derniers (articles) courts, n’egalant pas en longueur les trois premiers re&unis. Meine 2 Exemplare von Euporus strangulatus sind Männ- chen; aber die mir vorliegenden Weibchen von Rhop. trieolor haben Antennen, welche beinah bis an das Ende der Elytra, also weit über die Hällte derselben reichen. Auch ist deren Länge vom vierten bis einschließlich zum elften Gliede evident länger, als das erste bis einschließlich zum dritten. Die Antennen der 3 von Rhop. trieolor sind um ein Drittel länger als der Körper; dasselbe ist bei dem reinen _ Exemplare des Euporus strangulatus der Fall. | Bei der exacten Uebereinstimmung aller andern Specialien _ der Besehreibung wäre ich fast geneigt, an geschickt ange- _ leimte, falsche Antennen des Servilleschen Typus zu denken. Auffallend immerhin. bleibt schon das, daß Serville bei Eup. strangulatus über 5 und 2 spricht, die ihm vorliegen, und dab _ er unmittelbar auf diese Art eine zweite folgen läßt, Euporus R _ viridis, hinter welcher als Note steht: Ce n’est peutetre que la femelle de l’espece prece- dente. Gegen die Gattung Rhopalizus bei dem fraglichen Thiere aus dem Innern des I unda-Reiches scheint mir entschieden der Thorax zu sprechen, von dem es bei $erville heißt: „Corselet a a # 254 Va “ ® ER. a Baeordaire: Pröihdrie (seil. ee ee ’ Weder ven transversal usch von sublransvorel han MB ’ dem von Harold beschriebenen T'hiere die Rede sein, dessen Thorax mindestens doppelt so lang als breit ist. Auch sollen bei 'Thomson’s Rhopalizus die Antennen „du double plus longues que le corps“ sein, was bei trieolor nieht zutrifft, dessen Habitus durchaus nicht den von Lacordaire für Rhopa- lizus behaupieten des Philematium albitarse zeigt. 4 Demnach halte ich Rhopalizus trieolor Har. für synonym“ mit Euporus strangulatus Serv. N Ar Du Als Beitrag zu dem Kapitel der „Fangstellen als Vater- länder“ und zu dem, was ich über das Unpassende von Glymma 'Candezei in jedem europäischen Käferkataloge schon früher gesagt habe (Jahrg. 39 S. 79, 42 8. 369) kann es gelten, daß das schönere meiner Exemplare von Euporus strangulatus von meinem Freunde J. W. Douglas stammt, dem es im London Customhouse lebend und unverletzt aus einem so eben vom Congo einlaufenden Schiffe gebracht wurde. | | 172. Pleronyx dimidiatus Lansberge. (Harold Coleopt. Hefte XII. 8. 12.) Die Bezeichnung „nigroviolaceus“ zu Anfang der Beschrei- | bung dieser interessanten Art beruht (nach einer brieflichen ° Mittheilung des Herrn Autors) auf der Färbung eines alten abgeriebenen Stückes: frische, normale Exemplare, wie ich ein solches aus Brasilien besitze, haben Kopf und Thorax röthlich goldelänzend, die Elytra und die Unterseite matt Selbbraumlieh Fi mas dunkler gefärbt. f e 173. Australische Paussiden. Bei dem, namentlich im letzten Jahrzehnt bedeutend ge- wachsenen Material der neuholländischen Arthropterus, von denen mir zahlreiche Exemplare theils vorgelegen haben, theils noch vorliegen, kann ich mich des Gedankens kaum erwehren, daß einige der bisherigen Kriterien zur Sonderung der Arten auf Irrthum beruhen mögen. Es ist ja begreiflich und ver- zeihlich, wenn man zwei in Dimension und Färbung gleiche oder fast gleiche Thiere vor sich hat, sie für zwei ec Arten zu erklären, wenn bei dem einen der Kopf breiter als der ['horax ist, bei dem andern schmaler, wenn bei dem einen die Antennen länger und getrennter gegliedert” sind, bei dens n 255 andern dagegen kürzer und compresser, wenn bei dem einen _ der Apex der Tibien etwas vortretender gezahnt ist als bei ‘ dem andern. Aber wenn nun dritte, vierte Exemplare kommen, - bei welchen einzelne dieser Kriterien nicht in derselben Schärfe | auftreten, obschon sie in allen andern Punkten mit den bis- her als Typen geltenden Arten harmoniren — wie dann? Bei den Passen aus andern Erdtheilen kommen (wenigstens bei der Mehrzahl) erhebliche Differenzen in Seulptur und Färbung vor — die australischen tragen fast alle eine gleichmäßig roth- _ braune Uniform ohne alle Seulptur; höchstens daß sie durch Haare oder Nichtbehaarung differiren. Beispielsweise habe ich von dem Arthropterus Wilsoni Westw. mehrere typische Exemplare aus Adelaide und Gawler, ‚welche mit einander ‘vollkommen harmoniren, ausgenommen daß das kleinste 11. das größte 141), mm mißt. Alle sind schwarzbraun glänzend, haben den umgeschlagenen Seitenrand der Elytra dunkelroth, und von derselben Farbe auch die Naht, am Apex schmaler. gegen die Basis etwas mehr verbreitert. Aber nicht ein einziges von 5 Exemplaren stimmt mit dem andern genau in der Art, wie der Apex der Elytra abge- schnitten und mehr oder minder gezackt ist. Jetzt kommt durch die mir von Herrn van Lansberge vorgelegten Deter- minanden ein Stück von Cape York, also von diametral ge- trenntem Fundort dazu, welches nicht schwarzbraun, sondern rein schwarz ist: nur mit der Lupe nimmt man eine dünne rötbliehe Einfassung des Apex und der Naht wahr, Dagegen wiederum ein anderes Exemplar vom Murray River, also weit näher an Adelaide, welches wenig glänzt (vielleicht in starkem Spiritus gewesen), hinten braun, in der basalen Hälfte roth ist, und an welchem der Apex nicht nur stärker ausgeschnitten, als bei allen übrigen Stücken, sondern bei welchem auch die - Naht in zwei deutliche Zähne vorgezogen ist. Einstweilen _ möchte ich auch diesen Umstand nur für eine individuelle Ab- weichung ansehen, wenn sie nicht durch anderweite Stücke bestätigt wird. | Ferner liegt mir ein Arthropterus vor, den ich nach W. Mae Leay’s Diagnose für seinen Waterhousei halte (— ob- - schon die antennae sublatae, articulo primo subtransverso und der thorax subelongatus irriger Auslegung die Wege offen lassen —); zu dem Kriterium elytris subtihter punclalis punctis setigeris müßte ie: aber nach meinem Exemplare ergänzen, daß die Punkte auf Basis und Discus der Elytra weder Haare noch Börstehen tragen, sondern daß nur das Apexdrittel und der Rand sich behaart zeigen, sowie auch des Thorax Seitenrand 256 deutlich mit gelbrothen Härchen ist, deren die Diagnose, nicht erwähnt. In meinem Artikel über den orliansndh Gegenstand, der vor einigen Jahren (1875) in e s Museum’s Publication erschien, habe ich erwähnt, daß Meister Westwood durch irrig Deutung des Paussus Macleayi einige Verwirrung gestiftet hat und daß er im Thesaurus oxoniensis (p. 78) fünf Arten van Gayndah nach den Maeleay’schen Beschreibungen ohne Ver- gleich der T'ypen nicht zu deuten wagte. “ Nimmt man dazu, daß W. Macleay (Transact. Entom, Soc. N. South Wales II. p. 340) sagt: „er könne Westwood’s subsulcatus naclı der Beschreibung nicht in einer seiner Ab- theilungen unterbringen“, ferner „daß der Münchner Katalog „most unaccountably“ (unbegreiflich) Arthr. Hopei in die Gattung. Phymatopterus gebracht habe“, so wird man ohne Zweifel ver-. stehen, weshalb das Determiniren australischer Paussiden eine schwierige und schwankende Sache, die Aufstellung vermeint- lieh neuer australischer Arten aber eine zur Zeit eher zu widerrathende ist, da mehr als die Hälfte der beschriebenen Species auf vereinzelten Exemplaren beruht. Der Determinator, welcher Herrn van Lansberge einen Arthropterus (angeblich von N. South Wales) als Howitti bestimmt hat, mag es ver- antworten: ich denke, er hat sich geirrt, denn das Exemplar mißt nicht 5 sondern nur 4 Linien, die Glieder der Antennen sind reichlich dreimal länger als breit (was sie nieht sein sollen), und die Elytra sind so stark und deutlich behaart, daß es zu verwundern wäre, wenn Mae Leay dieses Umstandes (l. ec. page. 951) nicht Erwähnung gethan hätte. i 174. Cassida (Calliaspis) rubra Oliv. | Die Frage, ob eine mir vorliegende Art zu Calliaspis rubra . oder ecinnabarina Boh. gehöre und das Nachlesen der be- treffenden Beschreibungen machen es mir in hohem Grade wahr- scheinlich, daß es sich nur um eine, bei einer weitverbreiteten Speeies (von Bahia bis nach Guyana) nicht eben auffallende, unerhebliche Dimensions-Schwankung handelt, und daß die Boheman’sche Art einzuziehen ist. In Olivier's Beschreibung ist der Ausdruck für die Nahtbeule un peu plus grand et plus eleve etwas irreführend, aber wenn man das Thier wagerecht betrachtet, ist wirklich diese Beule den Worten der Diagnose entsprechend: „basti (elytrorum) tuberculo obluso, tuberculogue suturali parum elevato.“ Alle übrigen Kriterien tr een vollständig bei beiden Aıten gleichmäßig zu. Das kühne Rosenroth de) Olivier'schen Abbildung wird niemand irre führen, da Olivier in der Beschreibung die Farbe durch vermillon richtig bezeichnet. 175. Trigonophorus Delesserti Guerin. 3 Vor einer Reihe von Jahren habe ich ein Exemplar . dieses - Namens erhalten „und in fidem des Gebers, dessen Namen ich - leider nieht notirt habe, eingeordnet... Es trägt als Vaterland die Bezeichnung Birmah. Mt on mir im Jahrgang 1881 $. 132 erwähnte große indische Sendung war ich auch in den Besitz mehrerer - Trigonophorus gelangt, welche ich. obwohl sie untereinander i nieht vollkommen Bi mänsten. doch nur fur Varietäten und Sexual-Differenzen von Trig. Hardwieki Gory hielt, ohne sie schärfer zu untersuchen. Eins dieser Exemplare sandte ich meinem Freunde Dr. ‚Nickerl in Prag. und war einigermaßen verwundert. daß er mir gelegentlic -h antwortete: „der ibm als 'Trigonoph. Hardwicki eesandte habe sich bei genauerer Untersuchung als 'Trigonoph. Delesserti herausgestellt“. Dies hat mich natürlich genöthigt, meine Sammlungs- exemplare einer genaueren Musterung zu unterwerfen, und darüber die Viros doctissimos nachzulesen. Dabei gab es nun allerlei zu bemerken. A. Aus dem Vergleiche der Beschreibung des Goliath Delessarti Guer. Revue Cuvierienne 1859 p. 229 mit dem gleichnamigen Exemplare meiner Sammlung ergab sich eine bis ins kleinste Detail harmonirende Identität beider, mit der einzigen Abweichung, daß mein Exemplar nicht zwei schwarze Dornen an der Außenseite der Vorderschienen hat. sondern pur einen am Apex. Auch hat es einen etwas dünneren aber eben so langen Zahn an dessen Innenseite. ; Aus Prof. Burmeister's Beschreibung des Trigon. Deles- - serti Handbuch III. 5. 234 ergiebt sich (für mieh wenigstens) Be sehr wahrscheinlich, dab er bei Guerin nicht dasselbe Exemplar re haben wird, nach welchem Gu£rin die Be- R schreibung in der Revue gemacht hatte — ünd das wäre ge- rade nicht w nude bar. den» Guerin betrieb gelegentlich Insecten- handel, und es ist also sehr möglich, daß er inzwischen jenen _ ersten Typus verkauft oder vertauscht hatte. Schwerlich hätte - Guerin in der Angabe der Färbung gesagt: „pointes lat&rales _ du mesolhorax d’un rougeätre fauve* — sie sind bei meinem - Exemplare oben und unten auffallend gelbroth — während es bei Burmeister heißt: coxis postieis supra. rubris, was doch bedeutet, daß sie infra anders gefärbt sind. Mithin glaube ich abgesehen von der Bedornung der Vorderschienen. über die ich später reden will — in meinem 17 258 Exemplare einen unbestreitbaren Trigonophorus Delesserti S zu besitzen, da auch die Dimensionen Guerins Long. 37 & Lat. 18 & 20 mm. passen. Leider ist auf das Coloriren der neiiichen Insecten- Nlustrationen kein sicherer Verlaß, sonst würde es aus West- wood’s Arcana I. p. 122 in hohem Grade wahrscheinlich sein, daß er in dem auf Tafel 29 fig. 4 abgebildeten Trig. Delessert den Typus Guerin’s vor sich gehabt bätte. An dieser Ab bildung sieht man die erwähnten „pointes laterales du meso- ” thorax d’un rougeätre fauve“ sehr deutlich angegeben; aber die brillanten rothen Klexe auf den Vorderbeinen und dem Disecus der Elytra zeugen oflenbar von der phantastischen Willkür des Coloristen, und schmälern seine Beweiskraft. Noch verdient es besonderer Erwähnung, daß Burmeister von dem schaufelförmigen Kopfhorne sagt: „dessen Stiel, gleich den Vertiefungen neben der Schwiele, borstig behaart ist.“ Mein Exemplar, durchaus schön erhalten, zeigt nun die borstige Behaarung an diesen Stellen, aber auch nicht die leiseste Spur von einem zweiten Dorn oberhalb des Apex der Vorder- schienen. Mithin müßte es ein abnormes Weibehen sein, ohne den fraglichen zweiten Dorn. und dazu würde auch passen, daß seine Vorderbeine kurz und gedrungen sind. Dem würde scheinbar aber widersprechen, daß das lang ausgezogene Kopfhorn und seine breitere Schaufelbildung, ferner der kurze ı dreieckig scharf zugespitzte Zapfen am Scheitel gewöhnlich Kriterien des männlichen Geschlechts sind. Guerin sagt über den letztern Punkt in seiner Beschreibung von Delesserti 1. „le vertex porte une petite eorne plate, dirigee en avant et en bas, aplatie*. Das paßt auf mein Exemplar, nur mit der kleinen Modification, dab das platte Hörnchen gerade aus nach vorn, aber nieht nach unten gerichtet: ist. B. Als Trigonophorus Hardwicki Gory erhielt ich (mi fallor vom verewigten W. Saunders) zwei a welche sanz dem Bilde entsprechen, welches Westwood I. e. Taf. 29 fig. 3 von Trig. nepalensis Hope = Hardwicki- en Wenn I es bei Burmeister I. ec. $. 233 von dieser Art heißt: „die Männchen überall schön blauschwarz, die Weibchen etwas grünlicher“, so kann ich von meinen Exemplaren nur sagen, ‚daß kein einziges $ darunter blau ist, dagegen sich von dunkel- grün zu hellgrün mehrere Stufen zeigen; ein Exemplar hat ein leuchtendes Hellgoldbraun mit grünlichem Anfluge, falls es nieht, was gar nicht unmöglich wäre, zu Saundersi Westw. als var. gehört. 0 259 Aber ich habe diesen Trig. Hardwicki in dem schlimmen E erdachte, daß er‘ poly morphen und polychromen Schabernack treibt, und ich habe es nachträglich zu bedauern, daß ich _ mehrere Nepalenser Stücke als vermeintliche Tr. Hardwicki aus der Hand gegeben habe, ohne mich über einzelne Punkte _ mehr zu vergewissern. So z. B. hat kein einziges meiner 5 ganz unbewehrte Vorderschienen: alle, sammt und sonders. haben zwar nicht den gröberen Dornenzahn vor dem Apex . der Vorderschienen der 9, aber mit bloßem Auge wahrnehmbar zwei Endzähne am Apex. manchmal nur sehr subtil, aber doch _ vorhanden: bei einem Exemplar am rechten Fuße klein bis & zur Undeutlichkeit, am linken entschieden stärker ausgebildet. Und daß es Männchen sind, von denen ich dies behaupte, _ ergiebt sieh aus der längeren. dünneren Structur aller Beine und aus dem spitzen Dreieck des Zapfens am Scheitel. | C. Da ich nur 1 Stück von Trig. Saundersi Westw. besitze, welches mit seiner Beschreibung |. c. p..122 überein- stimmt — bis auf den unwesentlichen Punkt, daß nur die halben Beine der Länge nach von der „rich marroon colour“ (glänzend kastanienbraun) sind. der ganze Rest der Unterseite aber nicht ebenso gefärbt, sondern grün ist — so will ich die Selbständigkeit der Art nicht verdächtigen, doch aber bemerken, daß ich ein Exemplar von Trig. Hardwicki habe, dessen Beine und ganzes Abdomen rothbraun sind, daß die Punktirung - dieses Stückes der von Saundersi annähernd gleich ist, daß die „obtuse tubereles in front of the eyes“ bei manchen Stücken - ungleichmäßig schwanken, daß ein Exemplar grüne Schenkel, aber braunrothe Schienen hat, und daß ich Ursache habe zu glauben, die Mesosternalfortsätze gestatten sich auch allerlei individuelle Modificationen. Summa summarum, die Acten über die 'Trigonophorus scheinen mir noch nicht spruchreif, und werden wohl am 3 besten an Ort und Stelle einer Revision unterzogen. h: % a 1 Be Ze 178 260 Ueber eine Wanderung von Dipteren und Libellen, beobachtet von Professor Dr. Eimer (Tübingen). Die Beobachtung wurde in Sils-Maria (Ober-Engadin) am 2., 3. und 4. September 1880 angestellt, und das Nähere darüber in einer Versammlung des Vereins für vaterländische ” Naturkunde zu Ulm am 24. Juni 1881 vorgetragen. Heır Prof. Dr. Eimer hat die Freundlichkeit gehabt, uns einen Separatabdruck dieses Vortrages aus dem „Biologischen Central- blatt“ zugehen zu lassen. Die beobachteten Wander-Insecten waren Eristalis syloa- tteus Meig., Melithreptus (Syrphus) lavandulae Macy. und Libel- hula scolica. | Es werden gleichartige Wahrnehmungen befreundeteı Beobachter mitgetheilt, aus denen sich die Wahrscheinlichkeit ergiebt, daß die wandernden Insecten. zum weit überwiegenden Theile aus befruchteten Weibehen bestehend, durch den Impuls zur „Ablegung der Eier an einer für die Weiterentwicklung günstigen Stelle* zu diesen Massenflügen getrieben wurden. . Eine Mittheilung von Prof. Klunzinger über einen Li- bellenzug in der egyptischen Wüste, beobachtet im März 1875 nördlich von Koseir, scheint dasselbe Motiv zu bestätigen. Im Anhange recapitulirt Prof. Dr. Eimer die von ihm im Jahre 1879 publieirten, aber nicht ausreichend bekannt sewordenen „Beobachtungen u das Wandern von Vanessa Cardui“. Vereinsmitgliedern, welche sich für diesen Gegenstand besonders interessiren, wird auf Wunsch das betreffende Sepa- ratum aus der Vereinsbibliothek zur Durchsieht gerne mit- a getheilt werden. | Red. RER 261 & Vereins-Angelegenheiten., = In der Sitzung am 15. December 1881 wurden als neue _ Mitglieder in den Verein aufgenommen: Herr Rittmeister a. D. von Hutten-Klingenstein in Nagy-Bossan, Neutraer Comitat, (Ungarn). - "General-Consul Ivers in Stettin. Re: - Studiosus Zoolog. Paul Knüpffer in Dorpat. . Der Candidat der Zoologie Herr Tetens aus Sternhagen _ und Herr General-Consul Ivers wohnten der Sitzung bei. Dem _ Letzteren wurde Seitens des Vorstandes der wohlverdiente Dank des Vereins ausgesprochen für viele seit Jahren durch seine Dampfer kostenfrei und pünktlich nach England, Schweden, _ Rußland vermittelte Transporte. Aus den zum Vortrage vorliegenden Briefen war zu ver- merken: 1) Daß der im Mitglieder-Verzeichniß 1851 noch aufgeführte Öberlehrer Pahnsch in Reval bereits im Jahre 1880 verstorben ist. 2) Daß Herr Studiosus Petersen als Cand. zoologiae derzeit in Lechts lebt und binnen Kurzem den Doctorgrad er- werben wird. 3) Daß die Adresse des Herrn Barons von Huene lautet: 4 Lechts in Estland. Aus einem Schreiben von Lieut. Will ergab sich, dab er _ die erbetene Audienz bei dem Kaiser Dom Pedro in Rio ge- habt hatte, wobei der Monarch sehr freundlich und eingehend über die Reisezwecke mit ihm sprach. Bald nachher war er mit den gewünschten Geleitbriefen an die Provinzial-Behörden _ ausgestattet worden und konnte nach Bahia abreisen. ä Die Mittheilungen aus noch verschiedener andern Briefen und die zum Theil daran sich knüpfenden Gespräche und Dis- - eussionen hatten die gewöhnliche Dauer der Vereinssitzungen um ein erhebliches überschritten, so dab der Unterzeichnete es nicht mehr angemessen fand, die Sitzung noch (wie an- - fänglich beabsichtigt) durch Vorlesung des nachfolgenden Pro- testes weiter in die Länge zu ziehen. Protest. Meine beiläufige Aeußerung in der Vereins-Sitzung am 28. Februar 1881 — sie steht gedruckt $, 367 des vorigen Jahrgangs — La EZ & m 88) über die von Herrn Dr. Kraatz für ie er klärten hiesigen Vorstandsmitglieder Re ist von gedachtem für eine „gefälschte“ erklärt worden, Ich bin nicht beatus possessor der Kraatz’schen Opera omnia resp. Evaeuationen seiner Galle, und habe jene Aeußerung bona fide aus dem Gedächtnisse citirt. Hätte er sie „un- genau®‘ gescholten, so müßte ich das freilich ohne Murren hin- nehmen. Se Da er sie aber „gefälscht“ nennt, so bin ich es — nicht ihm, dessen Extemporalia scabiosa mich nicht tangiren, | 4 wohl aber meinen Herren Collegen im Vorstande — er die Sache näher zu beleuchten. R Die Kraatz-Beschuldigung gipfelt in folgender Argumens 7 tation;. _ „Ich (Kr.) habe die 400 Scheinmitglieder*) des Stektiner Vereins, welehe die Stettiner Entomol. oe nicht bezahlen, als Statisten bezeichnet, folglich mit diesem Ausdruck die Vorstands-Mitglieder nicht meinen können, folglich“ ete. Ei ‚potz tausend — dachte ich — sollte mir mein (in den letzten Jahren hin und wieder wankelmüthig gewordenes) Ge- ° dächtuiß da einen bösen Streich gespielt haben? Um mich ° darüber aufzuklären, borgte ich mir das corpus delieti vel delietorum, Band I, 1876 der Entomol. Monatsblätter, und fand dort $. 35 wörtlich folgendes: „Obwohl wir nun nach dem Gesagten glauben, mit vollwichtigen Gründen hier einen Systems-Wechsel”*) be- fürworten zu können, und nur nebenbei bemerken müssen, daß wir factisch bis 1876 gar Nichts von dem System gewußt haben, weil es uns gegenüber niemals durch- geführt wurde, so wollen wir gern den durchaus eigen- thümlichen Stettiner ee nach Kräften Rechnung tragen und Herın Dohrn nicht hinderlich werden, an der Spitze seiner “Statisten fröhlich die Vereinsfahne zu u BEN *) Diese Zahl giebt der beirefende Artikel an. *#) Note zu dem „befürworteten Systems-Wechsel.“ Der Stettiner Verein hatte damals und hat noch heute weder Jahresbeiträge noch Zwangs-Abonnement. Das Columbus-Ei des Herrn Dr. Kr. „Er habe durch sein „Anrathen der direceten Postversendung“ die Einnahmen des Vereins wesentlich verbessert“, ist faul, denn aıcse Art Beziehung der Zeitung ist und bleibt facultativ, ud hat ni den früher ausschließlichen Bezug durch Commission des Buchhandels Ri oder durch die deutschen Postämter zwar gemindert aber nicht etwa beseitigt; die wesentliche Steigerung. der Einnahme durch die Zeitung ist begreiflicherweise der Erhöhung ihres Preises von 6 auf 9 Mark zuzuschreiben, 263 — — sehwenken und dieselben mit allen Mitteln gegen den | Berliner Oppositions-Verein zum Wohle der seinigen und unserer geliebten Wissenschaft einzunehmen.“ Was versteht man denn unter Statisten? Der Sprach- _ gebrauch bezeichnet damit Männer, Weiber oder Kinder, welche auf der Bühne zu erscheinen haben, ohne zu reden, welche als stumme Edle. als Krieger. als Plebejer zu fungiren haben, übrigens aber von Fleisch und Bein sind, keine Wandbilder ‚der Laterna magica. .. Mithin konnte C. A. D. unmöglich Herrn Dr. Kr. die ‚sprachwidrige Ungereimtheit zutrauen, mit dem Wort Statisten ‘die von ihm als Nicht-Existenzen verhöhnten 400 Schein- mitglieder bezeichnen zu wollen. Wie sollen denn diese 400 "Phantasmen dazu gelangen. die von ihnen weder bezahlte noch gelesene Stettiner Zeitung zu erwischen? wie kann denn C. A. D. „an der Spitze seiner Statisten fröhlich die Vereinsfaıne schwenken, und dieselben” (also doch die 400 Schattenbilder?) „mit allen. Mitteln gegen den Berliner Verein einnehmen??* So hat Herr Dr. Kr. drucken lassen! Durch seine ‚jetzige Auslegung hat er unwiderleglich bewiesen, daß er da- mals unlogischen Nonsens. geschrieben hat. Hatte ich (wie gesagt aus dem Gedächtnisse) jenen Statisten den einzig ‚leidlichen Sinn untergelegt, und sie auf die Stettiner Mitglieder, (die allesammt. auch die des Vorstands, zahlende Mitglieder sind), bezogen, also auf lebendige Menschen, die nach Dr. Kr. willenlose, stumme Ja-nicker wären, so habe ich in dieser Auslegurg geirrt: Herr Dr. Kr. aber hat damals den Sprach- gebrauch gefälscht, und mit seinem jetzigen Commentar die einfachste Logik. Der Rest ist Schweigen. R Di. EC: A--Dohrn. Berichtigung. | Ein amerikanischer Leser unsers Jahrgangs 1881 macht uns darauf aufmerksam, daß in dem Nekrolog Boll’s $. 146 der Ausdruck „dugout“ unpassend durch „einen Kahn“ wieder- gegeben worden. Allerdings hat die Existenz eines „Kalıns“ mitten in der wasserlosen Prairie ihr schwer begreifliches, und es ist damit (wie in andern Prairieen) ein „Erdlo.h an der steilen Seite eines kleinen Hügels“ gemeint. Wäre das Wort „dug-out* geschrieben gewesen, so hätte uns die Bedeutung „grabe aus“ wohl vor dem „Kahn“ geschützt. C. A. D. 264 Cassen-Abschluss pro 1851. Einnahme: An Cassen-Bestand vom vorigen Jahre......... Al 3.41. Für Zeitungen eingenommen 2....20...2.2...20 182487 Zı ahlung von der Pomm. Prov.-Zucekersiederei & Conto unsers Guthabens. .....2. 22 ll, Summa: #4 2599.71. Ausgabe: ee Per Honorar an den Vereins-Secretär, Porto, Botendienste ete. .... A 1121.68. Druckkosten für die Zeitune...... = 1020.26: = Buchbinder-Rechnung. ........... 0000 Miethe für das Vereinslocal ...... „300. — Er : 46 2562.54. ’ Bestand pro 1882: 46 37.170 Stettin. den 31. December 1881. a : Gillet de Montmore. Vereins-Rendant. Inhalt: _ | Rosenhauer: Käferlarven $. 129. Hagen: Papilio Sinon a Podalirius? $S. 172. Nolcken: Lepidopterische Notizen S. 173. . Hutten: Nachtschmetterlinge am Saft geködert S. 202. Einladung Ri zur Unterzeichnung S. 210. Wackerzapp: Cymatophora fluctuosa = DEAL. Deich; Lepidopteren i in Livland 8.213. Hagen: Bernstein- Psociden 8. 217. Dohrn: Literatur (Horn’s Carabidae) S. 237. 4 v. Röder: Dipterologica $S. 244. Dohrn: Exotisches $S. 245. Eimer: ’ Wanderung von Libellen S. 260. u 8. 261.5 Protest. Berichtigung S. 263. 2 Ausgegeben: Anfang Februar 1882. - Entomolegische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin. Bedaction: In Commission bei den Buchhandl. EBEN. ER Fr. Fleischer in Leipzig und R. Fried- -Präc oO C. A. Dohrn, Vereins-Präsident. ana & Sohn in Berlin. ‘No. 7-9, 3. Jahrgang. Juli-Sepiember 1882, a SZ = men mn m nu Ton Sn m mn mn mn m mn nn un Beiträge zur Monographie der Psociden.*) Von Dr. H. A. Hagen. Seit 1849. wo ich mich bemühte zusammenzustellen, was bis dahin über die Psoeiden veröffentlicht war, habe ich mich zu sehr verschiedenen Zeiten mit dieser Familie be- schäftigt. Das Studium der Bernstein-Neuroptera, der aus Englaud, Schweiz, Italien, Rußland, Spanien, Ceylon und Amerika zu beschreibenden Arten benöthigte jedesmal ein näheres Eingehen und vermehrte meine handschriftlichen Be- schreibungen und Abbildungen dieser Insecten. Nach Heraus- gabe der Synopsis der Arten 1866 und einiger Beiträge in *) Note der Redaction. Dies ist die authentische Ueberschrift, und ihr folgt die Ein- leitung des Artikels, von welchem irrthümlich ein Theil bereits im vorigen Heft von $. 217 bis 237 gedruckt worden. Einen Theil des - Irrthums, wenn auch den leichteren, hat mein Freund der Autor da- durch herbeigeführt, daß er (wie bereits angeführt) um möglichst raschen Abdruck ersuchte, und daß er doppelt paginirt hatte, so daß ich glaubte, mit S. 1 „Empheria reticulata“ beginnen zu müssen. Freilich fehlte die Ueberschrift, aber ich ergänzte sie aus dem Inhalte, und schob das Vergessen auf die Eile der Zusendung, Bei dem transatlantischen Verkehre kommen leider mitunter dergleichen Uebel- stände vor: hier ist es noch immerhin ein Glück, daß die falsche Reihenfolge in demselben Jahrgange erfolgt ist, mithin dahin be- richtigt werden kann, daß diese Einleitung von $. 265 bis 8. 276 reicht, daß alsdann S. 217 bis 237 folet. und daß der Schluß des Artikels von S, 276 ab steht. Dr. ©; A. Dohrn. 15 266 dieser Zeitschrift in demselben Jahre, haben die neu über- | nommenen Pflichten im Museum in Cambridge mir selten erlaubt, meine Arbeit für diese Familie fortzusetzen. Sie beschränken sich auf das Studium des mir vorliegenden Materials, (meine Sammlung enthält 120 Arten), die genauere Beschreibung früheı von mir publieirter Arten, und namentlich die Vorbereitung einer vermehrten Ausgabe der nordamerikanischen Fauna. Die beträchtliche Anzahl ausgezeichneter Arbeiten, die in den letzten Jahren erschienen sind, haben sehr natürlich mieh an- geregt, meine Sammlung genauer zu studiren, neu zu ordnen und die Beschreibungen zu erweitern und zu vermehren. Mikro skopische Studien ergaben eine Anzahl neuer Thatsachen, von welchen einige in Psyche 1881 Juni bis September veröffentlicht sind. Die lange Zeit, die ich mehrfach auf das Studium der Psocen verwendet habe, die Freude, die mir diese zumeist un-. publieirten Arbeiten gemacht haben, und endlich der Umstand, ° daß ich wünsche, die von mir publieirten Arten zuvörderst selbst sicher zu stellen, veranlassen mich jetzt zu einer neuen 4 Bearbeitung meines Materials. Dies ist auch der einfache Grund, weshalb ich bisher abgelehnt habe, meine Arten in die Hände anderer Forscher zur neuen Bearbeitung zu geben. 4 Wenn ich meine Arbeit beendet habe, steht dem natürlich ” nichts im Wege, und ich zweifle nicht daran, daß dann weitere Studien mehr ergeben werden, als es mir beim besten Willen möglich war zu leisten. Meine Sammlung würde wesentlich bessere Stücke enthalten und die Typen weniger beschädigt sein, wäre ich nicht stets bereit gewesen, dieselven an Forscher zum Studiren mitzutheilen. Einige haben den Ocean sogar mehrfach zu solchem Zwecke passirt. Die vielfachen Zeichnungen, die mir für die Psociden vorliegen, müssen zur Publication auf das Nothwendigste beschränkt werden, und sollen auf einige Tafeln vertheilt im Verlauf dieser Arbeit beigegeben werden. Es ist für dieselben nichts zu thun, als eine Auswahl der nöthigen Figuren für die Künstler zu eopiren. Sie werden daher im Texte zumeist nieht eitirt werden können, doch durch beigefügte Erklärung leicht verständlich sein, Il. Bernstein-Psociden. Pictet hatte, etwa 1845, für Dr. Berendt die Bearbeitung der Bernstein-Neuropteren gemacht. Seine Bearbeitung, sowie eine von mir 1845 gefertigte deutsche Uebersetzung derselben, konnten damals nicht gedruckt werden. Inzwischen hatte sich das Material in Dr. Berendt’s Sammlung von 118 Stücken, die Pictet gesehen hatte, auf 223 vermehrt, so daß ich 1850 er- # 267 sucht En: eine Ueberarbeitung NT RurEn Da es mir En durchaus neue eine nöthig. Für Psoeiden hatten - Pietet nur 11 Stücke vorgelegen, weiche drei Arten angehörten: x Psoeus affinis, eiliatus und debilis. Die vierte, Amphientomum _ paradoxum, ‚führte er am Schlusse seiner Arbeit auf, da das ü einzige schlechte Exemplar eine sichere Bestimmung der Stellung im System nieht gestattete. Außerdem ist eines Stückes als wahrscheinlich zu einer eigenen Art gehörend gedacht (Ps. ‚proavus Hagen). Die meiner Arbeit zu Grunde liegenden 101 Stücke ergaben 3 Arten; außer den von Pictet beschriebenen, die Sicherstellung von Amphientomum als Psocide, und von ‚Ps. proavus als sicherer Art, und überdies als neu Psocus tener, _ abnormis, und als neue Gattung Empheria retieulata. Ein 2 wesentlicher Nachtheil für die Arbeit von Pictet und von mir _ war, daß die Kenntniß der lebenden Arten damals auch nicht ‚annähernd genügte, um fossile abweichende Formen zu ver- stehen und denselben den richtigen Platz anzuweisen. Dieser Uebelstand drängte sich mir bei der Ausarbeitung der Synopsis lebhaft auf. Da mir die Arten nicht mehr vorlagen, mußten sie nach den. Beschreibungen eingereiht werden, und drei der- _ selben kamen an die falsche Stelle. Die Entdeckung lebender x Amphientomum-Arten und solcher im Copal ließen mich gleich- i falls schwer vermissen, daß ich die Bernstein- Art nicht mehr _ vergleichen konnte, und erklären Fehler, die in ihrer Deutung $ gemacht sind. Der bedeutende Fortschritt, den das Studium E der Psocen in den letzten Jahren gemacht hat, ließ mich diese Lücke immer schwerer vermissen, um so mehr als ich 1873 in der überaus reichen Sammlung des Herrn G. Künow, Prä- Brio am Museum in Königsberg, neue Arten von w fe barer Form und Schönheit sah. Ich betrachte es als eine wesentliche Gunst, daß Herr Künow, der selbst Entomologe ist und seine schönen Entdeckungen selbst publieiren konnte, es über sich gewonnen hat, seine Schätze über den Ocean zu _ senden und mir zur V eröffentlichung anzuvertrauen. Die Sammlung umfaßt 108 Stücke in unübertroffen schönem Schliff, und euthält 12 Arten: alle früher beschriebenen mit Ausnahme von Ps. tener und 5 neue Arten mit zwei neuen Gattungen. Jedes Stück ist sehr zweckmäßig mit einer eingravirten Numwer versehen. Da oft Merkmale nur an on Stücken deutlich ‚sichtbar sind, so erlaubt die Nummer die genaue Angabe des Stückes, an welchem Merkmale festgestellt wurden. Wo es wichtig erschien für spätere Beobachter, ist daher stets die 18* Fi 4 Fe A ‘ sy I, 208 Nummer des Stückes angegeben, an welchem die Beobachtung gemacht wurde. Die von Herrn Künow seinen Arten und Gattungen gegebenen Namen sind natürlich beibehalten. Daß die früher von mir beschriebenen Typen, die in 4 verschiedenen Sammlungen enthalten sind, gegenwärtig nicht verglichen werden konnten, kann nicht nachtheilig auf die Bearbeitung eingewirkt haben. Die Beschreibung und Abbildung der Arten macht ihre Identität mit den hier beschriebenen durchaus zweifellos. Anwendung wesentlich slärkerer Vergrößerung mit dem Mikroskop hat eine Anzahl früher unzugänglicher Merk- male ergeben. Doch erlaubt der Einschluß in Bernstein selten mehr als 350 Diameter Vergrößerung, und nur in seltenen Fällen war Anwendung stärkerer Vergrößerung sogar durch Immersions-Linsen möglich. Immerhin stellt sich auch jetzt noch heraus, daß die wissenschaftliche Kenntniß der Psoceiden noch viel zu wünschen übrig läßt. Besonders ist hier die ganz ungenügende Kenntniß der äußeren Geschlechtsanhänge hervor- zuheben, und die Unsicherheit in der Deutung des Geäders, die gegenwärtig fast ausschließlich auf europäische Arten basirt ist und wohl beträchtlichen Fortschritt beim Studium außer- europäischer Formen machen dürfte. Es wird deshalb eine genauere Schilderung desselben und namentlich meine Ansicht in Betreff! der Deutung der Adern erst am Schlusse meiner Arbeit gegeben. Augenblicklich folge ich des leichteren Ver- ständnisses halber der von Kolbe angenommenen Nomenclatur. Amphientomum paradoxum. va Pietet, Hagen. '— Berendt I. IL p. 61; af, VIR:T 26 taf. VIIL f- 10. TE Unerachtet mehrfach wiederholter und sorgfältiger Unter- suchung der 16 mir gegenwärtig vorliegenden Stücke, eines nur in Zeichnung, müssen doch einige Fragen vorläufig unbe- antwortet bleiben. Zuvörderst bleibt es zweifelhaft, ob alle Stücke zu einer Art gehören. Stellt man die beiden Extreme (no: 91 und 92) nebeneinander, so läßt sich das kaum an- nehmen. Die Flügel des ersteren sind 41), mm lang, die des letzten 3 mm, ehrend die Breite fast dieselbe ist, beim größeren wenig mehr. Alle übrigen Stücke haben eine Flicea \ länge von 31/, bis 4 mm, nähern sich jedoch im Habitusä wesentlich mehr dem größten Stücke (no: 92) als dem kleinsten (no: 91). Die Fühler einiger Stücke erschienen zuvörderst wesentlich dünner als die der anderen Stücke; eine mehrfache mikrometrische Messung ergab jedoch das Gegentheil. Das „weite Glied der PFühlerboreie (das vierte des Fühlers) ist bei i 269 "allen 0,013 mm 1 stark, mit verschwindend kldhnfen Unterschieden. ‚Es lag nahe, geschlechtliche Differenzen zu vermuthen. Leider sind aber diese Theile meist so wenig gut erhalten, daß auch \ hier eine positive Sicherheit nicht vorliegt. So weit ich sehe. gehören alle Stücke zu demselben Geschlecht, und sind wohl -Weibehen. Bei keinem derselben finde ich Theile, die der von mir in Berendts Werk gegebenen Beschreibung der “Männchen entsprechen. Drei Stücke, alle sehr undeutlich (no: . 86, 93, 94) schienen mir zuerst verschieden im Bau der Spitze _ des Hinterleibes; nach vielfacher Untersuchung meine ich aber auch hier denselben Bau wie bei allen übrigen zu sehen. Die Art und Weise der Lagerung und Erhaltung der Stücke im Bernstein erlaubt den Schluß, daß diese Art wesentlich wilder und beweglicher gewesen sei als die übrigen Psocen, dabei aber zugleich weniger derb gebaut. Daß bei den sichtlich _ starken Anstrengungen der Thiere, dem Harz zu entgehen, das Schuppenkleid oft stark abgerieben wurde, ist leicht begreiflich und durch mitunter massenhaft danebenliegende Schuppen be- wiesen. Aber auch die Endglieder der Fühler sind mitunter beim Vordrängen des Thieres abgetrennt, und die obere Membran ‚der Flügel ist zuweilen von der offenbar fester dem Harz an- hängenden unteren Membran getrennt, und beim Vordrängen des Thieres in regelmäßige kleine Querfalten gebracht. Diese -_ Querfalten sehen feinen Adern ähnlich (no: 91, 85), kommen aber meist nur in einem Flügel vor und ergeben sich dadurch als Producte des Todeskampfes. Unter diesen Umständen scheint es mir gegenwärtig sicherer, alle Stücke zu derselben _ Art zu ziehen, so lange bis mehr und besser erhaltene Stücke die Trennung in zwei Arten berechtigen. Kopf groß, breit, sehr flach gewölbt, und mehr oder weniger dicht mit Schuppen oder feinen Schuppenhaaren be- - setzt; mitunter ganz glatt abgerieben; von oben gesehen bis zur Stirn fast quadratisch, nur der Seitenrand vor den Netz- _ augen leicht abgeschrägt; Nebenaugen, zwischen den 1 Netzaugen, weit auseinandergestellt, das vordere etwas kleiner; die Mittel- längsnaht am Hinterkopfe, mitunter tief eingedrückt (no: 82), - gabelt sich weit (no: 88) zwischen und etwas vor den beiden _ hinteren Nebenaugen; im Winkel der Gabel steht das vordere Nebenauge; ihre Zweige erreichen den Seitenrand etwas vor der Stirn. Netzaugen groß, stumpf kegelförmig, am Hinter- rande des Kopfes beginnend; der Abstand zwischen denselben ist 5/s der Breite des ganzen Kopfes; so weit ersichtlich, ist der Abstand aller vorliegenden Stücke gleich groß. Der Rand des Hinterkopfes scharf, fast gerade, nur nach den Augen zu fa 2t* t a. Aa nn. 270 etwas gebogen; Ai Hinterseite des Kofi fällt vom Rand steil ab und ist flach vertieft. Stirn so lang als breit, halb s lang als der Kopf, seitlich etwas gerundet; sie ist nicht stärke gewölbt als der Kopf, so daß die Seitenansicht beider zusamm uhrglasförmig erscheint. Oberlippe groß, etwas breiter als di Stirn, breiter als lang, seitlich abgerundet; ihr Vorderrand etwas niedergedrückt, sehr leicht ausgerandet. Fühler 15gliedrig sehr dünn und fein, selten vollständig und dann etwas kürze als der Leib, 21); mm, bei no: 89 3 mm; Verschiedenheit i Stärke und Behaarung nirgends nachweisbar. Die beide Grundglieder sind kurz, in einen Seitennapf vor der Stirn ein gelenkt; das zweite etwas länger als das Grundglied, ist an der Spitze ausgeschnitten. Die Grundglieder sind 0,06 mm dick, viel dieker als die Borste, deren ne Glied 0,013 mm und deren letztes nur 0,003 mm dick ist. Glied 3 (des Fühlers oder 7 der Borste) lang, 4 ist 1/, länger, 5 ist 1, oder mehr länger, 6 etwas kürzer als 5, 7 und 8 jedes so lang als 3, 9 bis 11 etwa 1|, kürzer, 12 bis 14 jedes etwas ‘mehr als halb so lang als 3, das letzte 15 ist dünn eylindrisch und etwas länger als jedes der beiden vorhergehenden. Die erste sechs Glieder der Borste bilden fast de halbe Länge des sanzen Fühlers; das erste Glied der Borste ist mehr als doppelt, so lang als beide Grundglieder zusammen, und an der Basis kolbig. Der ganze Fühler ist zweizeilig lang behaart, die sehr dünnen Haare viel länger als der Durchmesser der dünnen eylindrischen Borstenglieder, bis 0,062 mm. — Maxilla interna stark vortretend, eylindrisch, vor der gegabelten Spitze verdickt; innerer Ast kurz, gerade abgeschnitten; äußerer Ast lang, säbelförmig nach Chen und innen ı ii (no: 85), Spitze in drei ungleiche Zähne getheilt, der äußere kürzer, etwas ge- stutzt (no: 91 links); ‘2 Tunenlanie des Astes abgeschnitten, a die Ränder uneben, gezähnt (no: 83, 91). Taster den E überragend, Prlindsiech, fein behaart, Agliedrig; erstes Glied kurz, zweites lang, etwas dieker an der Spitze, drittes kürzer, viertes wenig länger als das vorige, mit eiförmiger Spitze. Lippentaster 2gliedrig, das erste Glied sehr klein, das Spitzenglied stark aufgetrieben, von vorne gesehen stumpf kegelförmig, die stumpfe Spitze nach außen gekehrt. Prothorax klein, vom Kopf bedeckt. Mesothorax vorn so breit als der Kopf, wie ber Psocus getheilt, hinten in der Mitte eingedrückt. — Fübe lang, dünn; Hinterfüße den Leib überragend; Schenkel besonders | der Vorderfüße kräftiger, in der Mitte dieker; Schienen etwas länger, eylindrisch, an der Spitze unten mit kleinen Dornen; oft ein Dorn auf dem Knie; die Schienen der Hinterfüße unten El 52 RER mit einer Reihe von 5 bis 7 Dornen; im Basaldrittel _ fehlen diese Dornen. Tarsus dünner, Ge dreigliedrig, kaum kürzer als die Schiene, unten behaart, jedes Glied {ai _ kleinen Enddornen; erstes Glied sehr lang, bei den Vorder- füßen die Hälfte, bei den Mittelfüßen zwei Drittel, bei den - Hinterfüßen vier Fünftel der ganzen Länge des Bar die beiden folgenden Glieder kurz, das Endglied etwas länger als _ das vorhergehende; Klauen Ieicht Sekrümmt an der scharfen Spitze, die Basis wenig erweitert; unten stehen vor der Spitze zwei kleine, dreieckige Zähne, und vor diesen bis zur Basis _ ein Kamm von 3 schrägen Dornen (no: 89) oder von 6 (no: 83) in gleichen Abständen. Deutlich sind dieselben nur zu _ sehen, wenn der Schliff! die Anwendung starker Vergrößerung gestattet. — Der Leib ist in keinem Stücke genügend deutlich, meist von dem in Bernstein so gewöhnlichen, weißer Wolle ähnlichen Ueberzuge verdeckt. Seine Gestalt ist kurz eiförmig, gegen das Ende hin spitzer. Auf der Bauchfläche liegen vor der dreieckigen Endplatte bestimmt fünf Segmente, von gleicher . Länge; kein Stück zeigt sie so groß als die von mir gegebene ‚Abbildung (Berendt pl. VII, fig. 10d); die beiden letzten Platten vor der Endplatte sind sichtlich stärker chitinisirt, als die vorhergehenden mehr. häutigen Platten. Die Bauchplatte ist. dreieckig, lang, ihıe Spitze elliptisch; ob dieselbe eigentlich aus zwei Platten besteht, oder nur jederseits am hande etwas _ eingekniflen ist, bleibt unentschieden; das letzte scheint wahr- - scheinlicher, jederseits von ihr liegt ein dolchartig gespitztes Blatt; dazwischen liegen in der Mitte des Leibes zwei nahe sammen gestellte Spitzen, jede außen mit einem kleinen, > eiförmigen sltiberkel (no: 82). Vielleicht stellt dieser - Apparat den Ovipositor vor. Jederseits neben der Bauchplatte Een zwei Dorsal-Platten, von gleicher Größe; die Bauchplatte : endet in der halben Länge der ersten Dorsal-Platte. Die letzte . Dorsal- Platte ist oben in der Mitte gespalten, und in diesem _ Zwischenraum liegt ein Lappen mit abgerundetem Endrande; er ist etwas nach unten gebogen, so daß seitlich gesehen er eine scharfe Spitze darstellt. Dei Endrand der letzten Dorsal- Platte ist nach unten leicht gerundet; zwischen beiden End- E ändern steht der After. Einige Stücke scheinen eine kürzere und breitere Bauchplatte zu haben; doch ist keines sicher ge- mug zu sehen. Den männlichen Apparat; wie ich ihn früher (Berendt p- 62). beschrieben habe, sehe ich nirgends, und wiederhole daher meine Beschreibune. „Das Männchen ist dem Weibchen gleich gebildet, nur steht zwischen dem letzten Rückenschild (der obere Mittell appen) und den seitlichen Platten ER Rn N 272 Pe. ee, Bu ein kleiner, punktirter Buckel; über der ovalen Bauchplatte liegt ein langer, spießförmiger, sehr dünner, nach oben ge- krümmter Penis, jederseits von ihm stehen zwei kurze, drei- eckige, zugespitzte Appendices.“ Es ist ersichtlich, daß dieser Apparat von dem oben beschriebenen (no: 82) kaum ver- schieden ist; nur fehlen die bei Psocus so gewöhnlichen, punklirten Buckel, die ich auch früher nicht bei den Weibehen “ gefunden habe. Zwei Stücke ‘erfordern eine nähere Er- wähnung. Das eine (no: 88) hat den Leib fast ganz mit einem weißen Mantel umgeben, den ich nach den am Außenrande sichtbaren Bildungen für Sporotrichites Ber. halten möchte. Die Endspitze des Leibes ist durch einen austretenden Faecesballen stark erweitert; das Ende des Bauchschildes wird von zwei längeren Spitzen überragt. Der Rückenlappen erscheint stark verdickt und mit, langen Haaren besetzt; wahrscheinlich wird die Verdickung durch das Vortreiben der innen auskleidenden Haut bewirkt. Ich glaubte zuerst darin den punktirten Wulst (append. anal.) der Psocen zu erkennen. Jedenfalls gehört die Auftreibung nicht zum Innenwinkel der letzten Seitenplatte, da sie auf der gegenüber liegenden Platte fehlt. Bei dem anderen Stücke (no: 85) ist der After weniger ausgetreten, und hier glaube ich deutlich zu sehen, daß die Auftreibung des Rückenlappens durch die Innenhaut bewirkt ist. Die Bauch- platte ist jederseits so tief eingekniffen, daß eine Quertheilung der Platte wahrscheinlich wird. Es liegen dann hier sechs Bauchsegmente vor derselben. Dem letzten Stücke ähnlich gebaut ist no: 91. — Öberflügel groß, lang, bis zum Spitzen- drittel langsam erweitert; Flügelspitze nach der größten Breite, die ein Drittel der Flügellänge ist, elliptisch; eine stark ver- tiefte Falte läuft von der Basis schräge zum Hinterrande und ist von der Analis gebildet; eine ähnliche Falle am Vorder- rande begleitet die Subcosta; eine weniger tiefe Falte begleitet . die Basalhälfte der Submediana. Die Costa verläuft fast ge- rade, und biegt sich nur im Spitzenviertel herab; der Hinter- rand ist zuerst gerade, kurz vor der größten Breite des Flügels etwas eingezogen, und dann stark nach oben gekrümmt. Die Subeosta geht vor der Hälfte des Flügels zum Vorderrande (wie bei allen, Aphientomum nahe stehenden Gattungen). Die Mediana läuft dem Vorderrande parallel und verbindet sich im zweiten Drittel der Flügellänge im leichten Bogen mit der Costa; kurz zuvor giebt sie einen schrägen Ast zur Costa. Früher (Berendt p. 62) habe ich gesagt, daß ich diesen Ast nur bei den Männchen fände und als sexuellen Unterschied betrachte. Unter allen jetzt vorliegenden Stücken sehe ich ihn 275 F deutlich nur bei no: 90 in beiden Flügeln, und in einem Flügel bei no: 89 und no: 92 (das auffällige größte Stück). Bei den übrigen ist er mehr oder minder undeutlich oder nicht sichtbar, da gerade dieser Theil des Flügels sehr dick beschuppt ist. Vielleicht ist er immer vorhanden, denn er bildet den Auslab des Vorderrand-Sackes (vergl. Psyche Juni 1881, wo ich diese Bildung ausführlich erörtert habe). Dieser Sack erreicht bei Amphientomum nicht die Costa, sondern ist hier die längliche wurstförmige Erweiterung einer Trachea mit deutlichen Spiral- fäden, die unten dicht an der Mediana anliegt, und deren nach oben gekrümmtes Ende den Ast bildet (no: 82. 90). Bei no: 89 ist dieser Sack quer durchbrochen und die Trachea noch deutlicher. Kurz vor dem Sack geht unten fast unter rechtem Winkel der ramus interior der Mediana ab, der sich bald mit dem ramus exterior der Submediana. durch eine kurze Quer- ader (wie bei Amphigerontia) verbindet. Seinen weiteren Verlauf bildet ein gerader Ast, der eine lange, nach oben ge- ' schwungene Gabel zum Vorderrande nahe der Flügelspitze sendet; die Gabel ist mehr als zweimal so lang als ihr Stiel. Die Submediana entspringt gleich nach der Basis aus der Me- diana, gabelt sich nach dem Basaldrittel des Flügels, und sendet den ramus interior zum Hinterrande, woselbst seine Endgabel eine lange, dreieckige Zelle (C. postica) im Spitzendrittel des Flügels bilde. Der ramus exterior giebt nach seiner Ver- bindung mit dem ramus interior der Mediana einen Stiel mit langer Endgabel, deren oberer Ast sich sofort wieder gabelt, zur Flügelspitze. Die nächste Längsader, die Analis, entspringt selbständig und geht schräge, zuletzt leicht gekrümmt, zum Hinterrande etwas vor der Mitte des Flügels. Die darauf folgende Dorsalis entspringt zusammen mit der vorigen, und geht etwas von ihr getrennt schräge zu demselben Punkte des Hinterrandes. Zwischen ihr und dem Hinterrande verläuft noch eine schräge, kürzere Ader vor dem Basaldrittel des Flügels zum Hinterrande. Die Analis ist wie bei allen Psocen, nicht eine eigentliche Blutader, sondern nur eine Trachea von sehr starkem Lumen. Die Analis, Dorsalis und der Theil des Hinterrandes, in welchem sie enden, bilden das Schloß, oder den Apparat zum Festhalten des Hinterflügels während des Fluges (vergl. Psyche Juli 1881). Dieser Apparat, der wohl bei allen Psocen vorkommt, scheint bisher übersehen zu sein. Seine Form ist je nach den Gattungen verschieden. Bei Am- phientomum ist die Analis kurz vor ihrem Ende unten halb- kugelig aufgetrieben, wie es scheint, mit feinen, gekrümmten Zähnen; gegenüber dieser Stelle ist der Hinterrand nach unten 274 umgekniffen und bildet einen kurzen, dreieckigen Höcker. Nur bei wenigen Stücken ist das Schloß sichtbar (no: 88, 93). Die Unterflügel sind kürzer, wenig länger als der Leib; Vorderrand gerade, Spitze elliptisch, En an stark bogig AB gekrümmt; eine gerade Subeosta geht im Basalviertel zur Costa (no: 87, 90, 92); Mediana nahe der Costa, gerade, geht im letzten Flügeldrittel zur Costa; an der Stelle, wo der ramus interior stehen sollte, ist bei 8 Siücken nur ein sehr kurzes Rudiment sichtbar, das jedoch von der gegenüber liegenden Submediana ausgeht, und selbst dieses fehlt ganz bei no: 91. Nur bei dem ausnahmsweise großen Stücke no: 92 ist dieser Zweig länger und scheint die Mediana zu erreichen; es sind aber hier beide Membranen des Flügels getrennt, so daß eine sichere Beobachtung verhindert wird. Es spricht dieses Ver- hältniß stark gegen die Deutung des Geäders bei Kolbe, um so mehr als bei Empheria der betreffende Ast gänzlich fehlt. Die Submediana entspringt bald nach der Basis aus der Me- diana, gabelt sich vor der Mitte und sendet einen schrägen Ast zum Hinterrande. Der obere Ast gabelt sich in der Mitte des Flügels und sendet einen schrägen Ast mehr gegen die Spitze des Hinterrandes. Der obere Ast giebt die vorerwähnte Rudimentader gegen den Vorderrand, gabelt sich im Spitzen- drittel des Flügels und bildet an der Spitze des Vorderrandes eine sroße Gabelzelle, da sein oberer Ast die Costa bald nach der Mediana erreicht. Einen langen ramus interior, wie ihn meine Figur bei Berendt tab. VIII fig. 10b zeigt, sehe ich in keinem der vorliegenden Stücke; auch fehlt derselbe in Pictet's Abbildung tab. VII fig. 21d; vielleicht ist meine Figur fehler- haft; die schräge Analis endet etwas vor der Mitte des Hinter-- randes, die Deck seschwungene Dorsalis etwas früher als ar vorige. Fast das ganze Thier ist mit Schmnektschnss: -Schuppen dieht bekleidet; so der Kopf oben, wo die Snupen schmäler seheinen, ho oben (ne: 90), die Füße und der Leib (no: 95). Die Oberflügel sind oben dieht beschuppt, die Schuppen stehen in Querreihen, ihre Länge der Längenachse des Flügels folgend, und sind mit dem Stiel in kleinen Näpfechen der Mem- bran befestigt; sind die Schuppen abgerieben, so erscheinen in der Membran zwischen den Näpfehen sehr kleine und kurze, sekrümmte Härchen. Längs dem Rande und auf der Rand- aller sind die Schuppen last borstenförmig verlängert, und namentlich am Pterostiema sehr dicht: oestellt. Die Unterseite des Oberflügels hat nur in der Spitzenhälfte und mehr gegen den Hinterrand. zu weitläuftiger gestellte, längere Schuppen. ed 975 ‚Der Unterflügel hat nur gegen die Spitze näher dem Vorder- rande einige längere Schuppen; an der Spitze des Vorderrandes _ und längs dem Hinterrande stehen dichte, borstenförmige Schuppen. Die Durehschnitts-Länge der Schuppen ist 0,05 mm 4 bei 0,016 mm Breite, also ein Drittel so breit als lang. Bei dem größten Stücke (no: 92) sind die Schuppen kürzer und halb so lang als breit, auch viel dichter gestellt. Die längeren Schuppen der Unterseite sind 0,066 mm lang und 0,013 mm breit. Die borstenförmigen Schuppen erreichen eine Länge von 0,116 mm bei 0.003 Breite; doch sind sie zumeist kürzer. Die Schuppen sind Schmetterlings-Schuppen durchaus ähnlich; gleich nach dem kurzen, rundlichen Stiel erweitert, die Außen- ränder fast parallel, die Spitze abgeschnitten; 12 bis 15 feine Längsreifen laufen zur Spitze und überragen dieselbe kamm- förmig; die beiden mittelsten Längsreifen stehen etwas mehr auseinander an der Basis, so daß der Raum dazwischen heller bleibt, wie ein Canal: gegen die Spitze hin nähern sie sich etwas, so daß dort alle Längsreifen parallel laufen. Die Zwischenräume zeigen eine Reihe kleiner Tüpfel, vielleicht nur in Folge von Querreifen (no: 87). Farben und Zeichnungen der Bernstein-Insecten sind sehr selten so erhalten, daß ihre Beschreibung wissenschaftlichen Werth hat. Die Oberflügel von Amphientomum bilden eine solehe Ausnahme. Wenn gut erhalten, ist ihre Oberseite stark weiß gefleckt, und zwar werden die Flecke durch weiße (viel- leicht silberne?) Schuppen gebildet. Die am besten erhaltenen - Stücke (no: 96, 95, 87 und 81. von letzterem kenne ich nur die Abbildung) differiren stark in der Form und Ausdehnung - der Flecke. Die Grundfarbe des Flügels ist graubraun. Rings um den ganzen Spitzentheil des Flügels vom Pterostigma be- ginnend steht am Rande um das Ende jeder Längsader ein rundlicher, schwarzbrauner Fleck; zwischen diesen ein runder, größerer, weißer Fleek alternirend; außerdem ein größerer weißer Fleck in der Cellula postica, ein gekrümmter außen um das Ende der Analis, ein längerer bandartiger in der Zelle zwischen Analis und Dorsalis, und davor nahe der Basis ein runder Punkt. Alle diese Flecke sind zuweilen größer oder kleiner, zuweilen an der Spitze des Flügels ganz verschwindend, . zuweilen mehr oder weniger zusammengeflossen, besonders am Hinterrande der Flügelspitze. In der Mitte des Flügels stehen ähnliche Flecke, die eine sehr zerrissene Querbinde vom Ptero- stigma zur Cellula postiea bilden, und eine ähnliche mitunter viel breitere Querbinde vom Ende der Analis zum Vorder- rande gehend, Zwischen beiden ‘Binden stehen noch einige a at 276 ee ee unregelmäßige Flecke. In den weniger gefleckten Stücken schwinden zunächst die Querbinden mehr oder minder, oder fehlen gänzlich mit fast allen Flecken, ausgenommen in der Flügelspitze. Hier sind die alternirenden Flecke meist er- halten, und die dunklen am Ende der Adern immer. Die Keichnune ist der einiger kleinen Hydropsychiden sehr ähnlich. E: Es haben mir gegenwärtig 16, früher 21 Stücke, also im Ganzen 37 vorgelegen. Sie bilden ein Sechstel der bekannten Bernstein-Psoeiden, und nach Ps. affinis die zweithäufigste Art. Doch sind ganz deutlich und klar eingelagerte Stücke sehr selten, da einestheils die leichte Ablösung des Schuppenkleides und andererseits die offenbar lebhaften Bewegungen der ge- fesselten Thiere die Stücke unklar machen. Ob das ausnahms- weise große Stück (no: 92) einer eigenen Art angehört, kann nicht sieher entschieden werden; doch sprechen einige Ver- schiedenheiten, die Kürze der dichtgestellten Schuppen, und die Länge des ramus interior der Mediana dafür. Abweichungen von meiner Bearbeitung in Berendts Werk sind nicht zu ver- merken, ausgenommen die abnorme Länge und Lage (vor der Gabel) des ramus interior, die wohl ein Irrthum sein möchte. Die Unterschiede von den verwandten lebenden und Copal- Arten werden bei diesen angeführt werden. (Hier ist die Note S. 2659 zu beachten.) Epipsocus ciliatus. Psocus ciliatus Piectet. — Hagen, Berendt 11. II. p. 59; Tab. V, fig. 10, b—e; fig. 8. Long. e. alis 5—6 mm; Long. corporis 3 mm; Long. alae sup. 4—41/, mm; Exp. alar. 80 mm; Long. anten. 5—6 mm. Kopf kräftig, mit den gewöhnlichen Nähten; oben dicht lang behaart; Stirn stark aufgetrieben; Hinterhaupt abgerundet; Scheitel flacher; Netzaugen kugelig, stark vortretend; bei den Männchen ist der Zwischenraum nur wenig breiter als der Durchmesser der Augen; die wesentlich kleineren Augen der Weibchen sind weiter von einander entfernt; die drei großen Nebenaugen nahe beisammen: Clypeus seitlich schräge gestutzt, kurz, schmäler als die große Oberlippe; dieselbe ist wenig gewölbt, seitlich und an den Vorderecken abgerundet; eine eingedrückte Linie geht von der Außenseite des Clypeus jeder- seits etwas schräg nach vorn, ist dicht vor dem Vorderrande der Oberlippe nach innen nn mit der gegenüberstehenden verbunden, zusammen eine Ellipse bildend; in der Mitte nahe der Basis der Oberlippe ein eingedrückter Punkt (no: 42, 49). lc u nie) > arL Die innere Kieferlade von oben gesehen eylindrisch, das Ende leicht nach oben gekrümmt, abgerundet, ohne Spitzen (no: 36, 41): seitlich gesehen (no: 43) gegen die Spitze hin erweitert, unten vor derselben leicht aufgetrieben, das Ende schräg nach x Ü ee unten abgeschnitten, mit drei kurzen Zähnen in der Mitte und einem an jedem Außenwinkel: von innen gesehen (no: 42) ist die Spitze mehr gerundet. und zeigt mehr Zähne. Kiefer- taster lang, dicht behaart, eylindrisch, erstes Glied kurz, das zweite am längsten, etwas nach innen gebogen, gegen die Spitze hin stärker. drittes Glied wenig länger als das erste, viertes etwas kürzer als das zweite, cylindrisch,. die Spitze eiförmig gerundet. Unterlippe stark aufgetrieben, mit zwei- eliedrigen, großen, fast löflelförmigen, gespitzten Tastern. Fühler I5gliedrig, dünn, sehr lang und dicht behaart; beim Männchen länger als die Flügel, 6 mın, beim Weibchen etwas kürzer; die beiden Basalglieder kurz und dick, das erste eylindrisch, das zweite halb so lang, fast kugelig; Borste dünn, ihre ersten vier Glieder sehr lang, dann folgen sechs kürzere, von fast gleicher Länge; das letzte Glied ist etwas kürzer; die Gelenke der letzten Glieder sind schwierig zu sehen; die Fühler der Weibchen haben seltenere und mehr abstehende Haare. Tlhörax von gewöhnlicher Form. Füße sehr lang und dünn; Schenkel in der Mitte dieker; Schienen eylindrisch, fast um die Hälfte länger an den Hinterfüßen, kürzer an den anderen Füßen; Tarsen etwas dünner, zw eigliedrig, zusammen länger als die halbe Schiene, das Hwäite Glied etwa ein Drittel der Länge des ersten. Ein sehr kleines, wohl rudimentäres Spitzen- glied, so lang als breit und im vorigen verborgen, trägt die beiden Endklauen; dieselben haben ein Viertel er Länge des zweiten Gliedes, sind lang, gegen die Basis hin unten ver- breitert; ihre scharfe Spitze ist leicht gekrümmt und hat dicht vorher einen scharfen Zahn. Die Füße sind dicht aber weniger lang behaart als die Fühler, die Haare wenig abstehend. Vorderflügel etwas mehr als dreimal so lang als breit, ihre größte Breite am Ende der Analzelle; Vorder- und Hinter- _ ıand fast gerade; das Spitzendiittel elliptiisch; Geäder sehr fein, und durchweg lang behaart. Die Adern sind oft durch den Bernstein wie verklebt, und die beiden Membranen des Flügels oft getrennt; das gıoße Thier hat sich offenbar im Todeskampfe kräftiger bewegt, und bei der Zartheit der Flügel haben dieselben” mehr gelitten. Subeosta selten sichtbar (no: 39), verläuft bis zur Hälfte des Feldes bis zum Pterostigma frei. und scheint dort blind zu enden. Mediana nahe dem Vorderrande; etwas hinter» der Mitte des Vorderrandes liegt 278 a, das flach ovale Pterostigma, es ist sechsmal länger als breit, und seine Membran ist allein im Flügel behaarı, die kurze, schräge Ader am Beginn des Pterostiema hat nlen einen starken, stumpfen Höcker, frei endend. Etwas vor der Mitte des Flügels entspringt aus der Mediana der ramus interior, läuft im Bogen parallel dem Pterostigma, und giebt zur Flügel- spitze eine Gabel, kürzer als ihr Stiel. Die Submediana gabelt sich im ersten Drittel des Flügels, und giebt dort einen schrägen Ast nach unten zum Beginn der Analzelle; dieselbe ist bogen- förmig, mehr convex in der Basalhälfte, etwa viermal so lang als hoch, und endet spitz, fast gegenüber dem Pterostigma. Die Submediana gabelt sich nochmals vor der Mitte des Flügels; ihr ramus exterior trifit unter fast rechtem Winkel den ramus interior medianae bald nach dessen Anfang. Von da ab läuft die Submediana stärker nach unten gebogen, giebt eine kurze Gabel zur Flügelspitze, so lang als die Spitzengabel der Mediana, und kurz vorber einen einfachen Ast zum Hinterrande. Die Analis endet am Basaldrittel des Hinterrandes zusammen mit der Dorsalis; sie ist dort verdickt und hat unten einen stark gekrümmten, einfachen Haken als Flügelschloß (no: 38). Die Randader ıings um den Flügel ist wesentlich kräftig und hat drei Reihen Fransenhaare. Die Membran ist hyalin, und mit Ausnahme des Pterostigma haarlos. Hinterflügel schmäler, kürzer, kaum das Pterostigma überragend; Vorderrand gerade, Hinterrand leicht gewölbt, Spitze elliptisch. Die sehr kurze Subcosta geht zur Costa (no: 36). Mediana gerade, der Costa nahe und am Beginn des Spitzendrittels des Flügels endend. Die Submediana ent- springt gleich nach der Basis aus der Mediana, gabelt sich vor der Mitte und giebt nach unten einen fast geraden Ast zur Mitte des Hinterrandes. Der obere Ast, ramus exterior, trifft in stumpfem Winkel den ramus interior medianae, und gabelt sich nach sehr kurzem Stiele wieder, giebt eine weite Gabel zur Spitze, die etwas kürzer als ihr Stiel, und vorher einen langen, gebogenen Ast zum Hinterrande. Die Analis endet vor der Mitte des Flügels; ob eine kurze Axillaris vorhanden, ist nicht durchaus sicher. Die Adern sind behaart; die Rand- ader besonders an der Flügelspitze stärker und es behaart; die Membran hyalin. Das Geäder beider Flügel zeigt sich bis jetzt ohne en welche Abweichung, ausgenommen den von mir Berendt p. 59 angegebenen Fall. Der einfache Ast der Submediana, welcher kurz vor der Spitzengabel zum Hinterrande geht, war in einem Vorderflügel gegabelt. . PT ERSTER 279 E Leib eiförmig; die Zahl der Segmente wicht deutlich siehtbar; die Hinterleibspitze ist nur zum Theil deutlich beim _ Männehen (no: 43); die Bauchklappe (letzte Ventral- Platte) ist halbmal kürzer als breit, am Ende leicht ausgerandet; Jederseits ragt ein prismatischer Anhang vor, so lang als die Bauchklappe; beide sind getrennt dureh eine dazwischen liegende kleine, quadratische Platte, von halber Länge der Anhänge, und vom Endrande her bis zur halben Länge in der Mitte gespalten; jeder Anhang hat dicht an seiner Innenseite anliegend einen Haken, der vielleicht von der Mittelplatte entspringt, jedoch dem Rande des Anhanges dicht anliegt. Von oben gesehen bedecken die Spitze des Leibes nahe beisammenliegend zwei viereckige Platten, außen mit dem gewöhnlichen punktirten "Wulst (Appendix); zwischen den Platten scheint ein nach unten geknickter Penis zu liegen. Beim Weibehen (no: 37) liegt über einer großen, stumpfgespitzten Bauchplalte jederseits quer und etwas schräge ein eiförmiger Anhang, der nach innen und oben- in eine dünne, lange, gekrümmte Spitze ausläuft, welche innen sehr fein sägeförmig gezähnt ist; oben liegt jederseits eine breite am Ende abgerundete Platte, die außen den punktirten Wulst trägt; zwischen beiden steht ein undeutlicher, starker Anhang, dessen breites, an der Spitze gerundetes Ende stark nach unten geknickt ist; außen auf der Seite dieses Anhanges scheint eine hornige Spitze aufzuliegen. Längere Haare stehen an der Spitze der Platten und des Anhanges. e e Nympha. Eine sehr junge Nymphe (no: 75) long. 11, mm, wahr- scheinlich Weibchen, gehört zu dieser Art, da sie die elliptische, _ eingedrückte Linie der Öberlippe und das Ende der inneren - Kieferlade genau von der Form der Imago hat; die dicken, - kurzen Fühler mit undeutlicher Gliederung sind lang und ab- stehend behaart; die Netzaugen auflällig groß; die Flügel- x| scheiden nur eben beginnend, dreieckig, kurz, den Hinterrand - des Segmentes nicht überragend, was für eine sehr junge Uns rphe spricht. Sehr auffällig ist, daß alle Haare auf dem $ Leibe, Thorax, einige am Hinterhaupt und den Füßen einen flachen, triehterartigen Knopf an der Spitze tragen; vielleicht R: ist er im Todeskampfe beim theilweisen Ausziehen des Haares aus seiner Scheide gebildet; der Knopf hat den doppelten Durchmesser des Haares; einige der kleinen T'riehter sind napf- _förmig; einige wenige dunkle, viel stärkere Haare oben an der Spitze des Hinterleibes; die Haare an den Fühlern und vorn am Kopfe haben keine Trichter, 80 ee - Eine sehr gut erhaltene Nymphenhaut, 2 mm lang, le neben einer Imago von C. proavus, zu welchem sie aber nicht gehören kann, da die Fußklauen einen Zahn haben. $ie ge- hört wohl zweifellos zu E. eiliatus; ihre Haare haben gleich- falls trichterartige Knöpfe, hier auch an den Tastern; die Traeheenhäute ragen lang aus dem Rückenschlitz hervor (no: 60). Verbreitung. Es lagen 11 Stücke vor, 4 Männchen, > Weibehen und 2 Ny mphen. Früher haben mir 17 Stücke } . } vorgelegen, also im Ganzen 28. Diese Art bildet also en Achtel aller bekannten Bernsteinpsocen, und ist die en Art. Ein Vergleich mit den lebenden Arten zeigt mir bis Jetzt wenigstens kein Merkmal, welches E. ciliatus aus der Gattung Epipsocus aussehlösse; namentlich mit E. delicatus und E pietus stimmt ihr Geäder gut überein. Bei E. zonatus, molestus und lanatus entspringen beide Gabeläste im Vorder- tlügel aus dem Vereinigungspunkte des ramus medianae interior und ramus submedianae exterior. Ob diese Arten in Epipsocus zu belassen sein werden, vermag ich noch nicht zu entscheiden. Caeeilius proavus. Psocus proavus Hagen. Berendt I. Il. p. 59; tab. VII. tig. 7. Pe Long. e. alis 4—6 mm; Long. antennae gi/ '» mm; Exp. alar. sup. 7--11 mm. Kopf behaart, mit großen, kugeligen Netzaugen, beim Männchen nur durch ein Viertel der Kopfbreite getrennt (no: 93); beim Weibchen sind die Augen etwas kleiner und um zwei Drittel der Kopfbreite getrennt (no: 49); Nähte wie ge- wöhnlich, die Längsnaht am Hinterhaupt tief eingedrückt; am Hinterhaupt jederseits ein Längseindruck ; Nebenaugen auf einem etwas erhöhten Felde stehend; Scheitel fach; Stirn gewölbt, stark vorragend; Oberlippe nach vorn breiter, Vorderecken abgerundet, Vorderrand ausgerandet; jederseits bis zur Mitte eine tief eingedrückte Linie, welche gegen die Vorderecken etwas gebogen läuft (no: 53); innere Kieferlade cylindrisch, in der Mitte dieker, nach innen gekrümmt, an der Spitze ge- stutzt, der Rand vielleicht etwas gekerbt; Kiefertaster cylindrisch, dick, erstes Glied kurz, zweites am längsten, drittes dicker, etwas länger als das erste, viertes etwas länger als das vorige, gegen die kolbig abgerundete Spitze dieker. Unterlippe mit seitlich abstehendem, kegelförmigem letzten Tastergliede; die beiden Mündungen der Speichelgefäße sichtbar, dreieckig. Fühler der Männchen etwas länger als die Flügel, dick, stark behaart, 13gliedrig; beim Weibchen kürzer als die Flügel, nur ae ae Eh u Dun | | a 281 bis zur Analzelle reichend, dünn, dicht behaart; die beiden _ Basalglieder dicker, das zweite seitlich gesehen an der Spitze - halbmondförmig ausgeschnitten; Glied 3 und 4 lang, 5 bis 7 suecessive kürzer, die übrigen kürzer, von fast gleicher Länge; das letzte Glied gespitzt, oder abgerundet, oder mitunter (no: 53) mit einem kleinen Knopf an der Spitze; mitunter (no: 60) hat ein Fühler nur 12 Glieder, ohne abgebrochen zu sein. Thoraxnähte wie gewöhnlich. Füße kurz, dünn, den Leib überragend, die Hinterfüße bis zur Flügelspitze reichend; Schenkel cylindrisch, in der Mitte dieker, weniger behaart; \ Schienen länger, kurz aber dicht behaart, jedes Haar aus einem sezähnten Höcker entspringend; Tarsus zweigliedrig, das erste ‚ein Drittel Schienenlänge, das zweite ein Drittel so lang als das erste; an den Hinterfüßen ist das erste Glied länger; oben an der Spitze des letzten Gliedes stehen wie Hörner zwei kleine Endborsten, mitunter (no: 46) dicker, messerförmig verbreitet, mit stumpfer Spitze. Klauen scharf gespitzt, ohne Zahn, stark gekrümmt, Basis stärker, nach unten dreieckig verdickt; dort inserirt das schlauchartige Arolium; es erreicht nieht ganz das Ende der Klaue, und seine Basalhälfte, wenn zusammengefallen (no: 51), ist ein dünner Faden mit stärkerem, eiförmig erweitertem Spitzentheil; derselbe ist fein längsgestreift, mit offenem Munde, in welchem zahlreiche dunkle Punkte siehtbar werden; ist der Schlauch ganz aufgebläht (no: 60), so treten diese Punkte massenhaft vor, und erweisen sich als das knopfförmige Ende sehr feiner, zum Theil mitaustretender Fäden, welche im zusammengefalteten Zustande des Schlauches die erwähnten Längsstreifen bilden. Vorderflügel trübe, die Membran dicht ehagrinirt, wie wollig, mit sehr feinen Härchen dicht besetzt; Rand und Adern länger behaart; groß, gegen die elliptische Spitze hin stark erweitert; Costa leicht gekrümmt; Subeosta (no: 49) frei endend in der Mitte des Feldes vor dem Pterostigma; Mediana fast gerade. Etwa in der Mitte des Flügels beginnt das dunklere Pterostigma; es ist lang, dreieckig, unten mit stumpfer Spitze; die Innenseite concav, die Außenseite convex, länger - ’ TEE als die halbe Innenseite; der Pterostigmahaken tritt unten als kurzer, eylindrischer Fortsatz vor, und überragt die Mediana. Die Größe und Form des Pterostigma zeigt mehrfach Ver- schiedenheiten; gewöhnlich ist es ein Drittel so breit als lang, und der untere Winkel etwas mehr als ein rechter, ohne scharfe Spitze; mitunter ist es aber nur ein Viertel so breit - als lang, in einem Falle (no: 49) zwei Fünftel. Der Winkel ist mitunter fast ganz abgerundet, und die beiden unteren 19 282 | | | Seiten eine Curve bildend. Der ramus interior medianae ent- springt kurz vor dem Pterostigma, vereinigt sich mit dem ramus exterior submedianae, schmilzt eine kleine Strecke mit ihm zusammen, und giebt einen dem Pterostisma parallelen Ast, dessen weite Spitzengabel länger ist als ihr Stiel. Die“ Submediana ist von der Mediana weit getrennt, gabelt sich bald nach dem Basaldrittel des Flügels und giebt einen Ast nach unten zur Mitte des Hinterrandes zum Anfang der Anal- zelle. Ihr oberer Ast, der ramus submedianae exterior, ist stets länger, zuweilen selbst doppelt so lang als der ramus interior (no: 60); die Strecke, in welcher beide Aeste zusammen- schmelzen, ist meist kurz, aber ausnahmsweise (no: 49) sehr lang, so lang als der ramus submedianae exterior selbst. Im weiteren Verlauf ist die Submediana stark nach unten ge- krümmt, giebt einen schrägen Ast zum Spitzendrittel des Hinterrandes und zuletzt eine weite Spitzengabel, die nur wenig kürzer ist als die der Mediana. Die Analzelle ist frei, fast so hoch als breit an der Basis, etwas spitz elliptisch; sie ist der darüber laufenden Submediana ziemlich nahe, mitunter (no: 49, 54) flacher und soweit entfernt, als sie hoch ist. Ihre Form ist abnorm (no: 49) und stellt ein Trapez dar, dessen Spitze durch einen geraden Ast mit der Submediana verbunden, oder (no: 61 in einem Flügel) fast zweizellig; der obere Ver- bindungsast geht nicht zur Submediana, sondern zu dem schrägen Aste, den sie vor der Spitzengabel zum Hinterrande sendet. Die Analis geht gerade etwas vor der Mitte zum Hinterrande, und trifft dort die längs dem Flügelrande laufende Dorsalis. An dieser Stelle liegt das Schloß; die Randader ist etwas nach innen umgebogen; darüber steht ein Haken (no: 60). Hinterflügel kürzer, Vorderrand fast gerade, Hinterrand stark convex, Spitze elliptisch; Subecosta gerade, lang, zur Mitte der Costa gehend (no: 51); Mediana dem WVorderrand nahe, am Spitzendrittel zur Costa gehend; in der Mitte des Flügels giebt sie den ramus interior, der ähnlich wie beim Vorderflügel mit dem ramus exterior submedianae eine kurze Strecke ver- schmilzt; die Spitzengabel ist sehr breit, kürzer als ihr Stiel; ihr oberer Ast geht fast steil zum Vorderrande; die Submediana entspringt gieich nach der Basis aus der Mediana, sendet einen langen, convexen Ast zur Mitte des Hinterrandes, und nach der Vereinigung der rami einen einfachen stark nach unten geschwungenen Ast etwas vor der Spitze zum Hinterrande; Analis lang, im flachen Bogen zum Hinterrande etwas vor der Mitte; Axillaris nicht sichtbar. Die Färbung der Flügel ist trübe, angeraucht, das Ptero- 283 stisma schwarz; bei einigen Stücken ist die Basis am Hinter- - rande und andere Theile des Flügels schwärzlich, doch möchte _ das wohl Folge der Fossilisirung sein. Das Ende des eiförmigen Leibes ist bei den Männchen - ganz undeutlich; bei den Weibehen sind die punktirten Seiten- _ wülste deutlich (no: 50); die Bauchplatte ist am Ende gestutzt und wird ven zwei dreieckigen Spitzen etwas überragt (no: 46, 52); die letzte Dorsalplatte ist dreieckig und nach unten umgebogen. So viel sichtbar, ‘scheint die Bauchplatte der Männchen länger, elliptisch zu sein. Verbreitung. Von den 12 jetzt vorliegenden Stücken sind nur 2 Männchen, beide ungünstig gelagert; ich habe ‚früher 24 Stücke gesehen, also zusammen 36, fast so viel als Amphientomum, beinahe ein Sechstel der Bernstein -Psociden. Unter den jetzt lebenden, beschriebenen Arten steht C. proavus zunächst C. aridus in der Form des Geäders; unter den noch nicht beschriebenen Arten scheint er noch näher einer Art in Zanzibar-Copal und Ü. dimidiatus aus Ceylon zu stehen. Ich finde keinen Unterschied zwischen dem größten (no: 46) und kleinsten (no: 49) Stück. Alle übrigen sind identisch. Von den anderen Caecilius-Arten in Bernstein unterscheidet sich C. proavus wie folgt. Von €. debilis durch bedeutendere Größe, durch die sehr genäherten Augen der Männchen, kurzes dreieckiges Pterosiigma, hohe elliptische Analzelle, wollige Membran der Flügel, nicht ‚steilen Gabelast am Hinterrande der Vorderflügel und steilen Gabelast am Vorderrande der Hinterflügel. Von €. pilosus durch Abwesenheit der weitläuftigen Reihen langer Haare auf der Membran der Flügel, durch das nicht geknöpfte letzte Fühlerglied. h Es ist merkwürdig und wichtig für die Entstehung der Gattungen, daß die Abänderungen in Form und Verbindung _ der Analzelle dieselben sind, welche später in Graphopsocus _ und Stenopsocus als regelmäßige Bildung auftreten. a ae E Caecilius pilosus n. sp. Künow. Long. ce. alis 41/, mm. £ Diese Art hat genau die Größe, Form und Färbung von -C. proavus. Augen des Männchens (no: 48) nicht so groß _ und etwas mehr getrennt; am Hinterkopf wie dort jederseits ein Längseindruck; Fühler der Männchen etwas länger als die Flügel, das letzte Glied breiter und an der Spitze geknöpft; Fühler der Weibchen nur bis zur Analzelle reichend; die Unterlippe, die Füße und ihre Schläuche, Pterostigma-Haken, 19* Flügelschloß, Appendices wie bei der vorigen Art, Die Ober- flügel haben außer der feinwolligen Structur der Membran in allen Feldern längere Haarreihen, weitläuftig gestellt; jedes Haar entspringt aus einer größeren, runden Zelle; im Ptero- stigma sind drei Reihen, wo die Felder breiter sind, noch mehr (no: 45); diese Haare sind mitunter verletzt oder abgerieben, so daß nur einige Haare (no: 48) oder nur ihre Insertions- stellen (no: 59) sichtbar sind, oder in frisch ausgesehlüpften Thieren (no: 64) auch diese noch nicht ausgebildet sind. Den Hinterflügeln fehlen diese Haare; das Pterostigma ist schmäler, weniger dreieckig, die Außenader mehr gerade, weniger als halb so lang als die Innenader; Subcosta deutlich (no: 45). Die Männchen haben die letzte Dorsal-Platte breit gestutzt; davor liegen zwischen den Seitentheilen zwei schräge Lappen; letzte Ventral-Platte dreieckig. Ro: Verbreitung. Es lagen nur 4 Stücke vor, 2 Männchen und 2 Weibchen. Caecihus debils. Psocus debilis Pietet, Hagen. — Berendt II. II. p. 60, Tab... he, 11 Long. ce. alis 3!/, bis beinahe A mm; Long. antennae 31/, mm. Kopf kurz dreieckig, wenig länger als breit; Netzaugen kalbkugelförmig, am Hinterwinkel des Kopfes stehend und den Kopf überragend; beim Männchen nur um die Länge des Durchmessers des Auges von einander getrennt; beim Weibchen weiter abstehend; Scheitel fast flach; die drei Nebenaugen auf einem umgrenzten Felde stehend; Hinterkopf abgerundet, die Mittelnaht tiefer eingedrückt, so daß der Hinterkopf hier aus- geschnitten erscheint; jederseits davon ein Längseindruck; vor den Nebenaugen eine eingedrückte Längsgrube (no: 71), die | | | fast die Stirn erreicht, und den anderen Arten fehlt. Stirn groß, wulstig aufgetrieben, oben den Scheitel nicht überragend; Clypeus kurz; Oberlippe groß, quadratisch, nach vorne etwas erweitert; Vorderecken gerundet, Vorderrand ausgeschnitten. Innere Kieferlade eylindıisch, vor der Spitze leicht erweitert; Spitze stumpf abgeschnitten, wie gekerbt (no: 63); es scheint ein Lappen etwas länger zu sein. Kiefertaster mit erstem und dritten kurzen Gliede; das zweite lang, gegen das Ende dicker; das vierte etwas länger, dicker, länglich eiförmig, den Kopf überragend. Unterlippe groß, wulstis, den Mund überragend; auf dem Mittellappen die beiden Oeflnungen der Speicheldrüsen sichtbar (no: 73); Taster zweigliedrig, erstes Glied kurz, ring- 285 & förmig,, das zweite lang, kegelförmig, nach außen gerichtet. 13 Fühler der Männchen dick, dicht lang behaart, die Spitze der - Flügel erreichend; beim Weibchen kürzer, etwas dünner, sparsamer behaart, 13gliedrig; die Fühler inseriren in einem - kurzen Ringe, welcher rings herum scharf umschrieben ist, als - wenn er ein Glied mehr bilde (no: 71); die beiden Basal- j glieder dicker, etwas länger als dick, gleich lang, das erste ' oben etwas aufgetrieben,, das zweite seitlich gesehen an der Spitze scharf ausgeschnitten; Borste dünner, ie drei ersten Glieder derselben (3., 4., 5. des Fühlers) fast so lang als alle folgenden zusammen; das nächste (6.) kaum halb so lang als das dritte, die folgenden in Länge langsam abnehmend, kaum - ein Drittel des dritten; das 12. Glied wenig kürzer als das letzte, dessen Spitze abgestumpft; alle Glieder eylindrisch. - Thorax gewölbt; die tiefen Eindrücke trennen einen vorderen _ und einen hinteren kleineren Mittellappen. Füße dünn, die Hinterfüße erreichen nicht das Ende der Flügel: Schenkel eylindrisch; Schienen dünner, eylindrisch, etwas länger; Tarsus ungefähr ein Drittel der Schiene; erstes Glied mit zwei Reihen Borsten in Tuberkeln gestellt; zweites Glied halb so lang, etwas gegen die Spitze erweitert; in seiner Spitze fast ein- geschlossen ist ein sehr kleines, rudimentäres, drittes Glied siehtbar; Krallen scharf, gebogen, dicker an der Basis, mit einem unten vorstehenden Höcker, an dessen Spitze ein dünner, gekrümmter Faden (Schlauch) entspringt, der in-einen ovalen, seitlich gesehen dreieckigen Knopf endet; das zweite Glied hat oben an der Spitze zwei dickere, aufrechtstehende Borsten (no: 96, 67), Die Form und das Geäder der Vorderflügel ist wie bei C. proavus mit folgenden Ausnahmen: Pterostigma lang und schmal, gegen die Spitze hin eiwas breiter; seine untere Ader der Costa fast parallel, zuletzt in flachem Bogen die Costa er- reichend; die Tracheenblase am Anfange des Pterostigma bildet einen Zapfen mit unterem kegelförmigen, hornigen Ende; der untere Ast der vorderen Spitzengabel so lang oder länger als der Stiel; der einfache Ast vor der unteren Spitzengabel geht steil zum Hinterrande herab; die Subeosta ist selten gut sicht- bar (no: 73), und halb so lang als das Costalfeld; Analzelle flacher elliptisch; das Schloß ist nirgends ganz deutlich, es bildet einen stumpfen Hornhaken (no: 56, 73). Die Hinterflügel wie bei C. proavus, aber der vordere Ast der Spitzengabel schräg, und nicht steil. Variationen des Geäders liegen nicht vor, ausgenommen daß in einem Vorderflügel (no: 62) die Verschmelzung der beiden rami hinter dem Vereinigungspunkte fehlt. Le . an. _ u a a 286 Die Vorderflügel haben auf allen Adern längere, nicht | dieht gestellte Haare, die auch auf der Membran des trüberen Pterostigma in zwei Reihen vorhanden sind; rings um den Flügelrand steht etwas nach innen von der Randader eine Reihe den Rand überragender Haare; sie entspringen aus einer kleinen, viereekigen Wurzel, die nicht in der Randader, sondern in der Membran selbst inserirt, und deren Basis wie ausgezackt aussieht; diese dunkler gefärbte Wurzel giebt dem Flügelrande ein gezähntes Aussehen, wodurch C. debilis sich von den ver- wandten Arten sofort unterscheidet; die ganze Membran ist sehr fein punktirt, jedoch ohne Härchen in den Punktstellen, Die Hinterflügel haben die ganze Membran gröber punktirt, mit feinen Wollhaaren wie C. proavus; hierdurch erscheinen die Hinterflügel trüber als die Vorderflügel, was für ©. debilis gleichfalls characteristisch ist; die Adern sind ohne Haare, - doch stehen am Rande der Flügelspitze einige Haare mit einer stärkeren Wurzel ähnlich wie im Vorderflügel. Leib eiförmig, gespitzt, meist undeutlich; bei den Männchen sehe ich wie bei den Weibchen zwei quere, ausgestülpte Haut- falten zwischen den Bauchsegmenten, und dann eine breite Bauchklappe mit stumpfem Ende; jederseits die großen, punktirten Wülste (Appendices); auf dem Rücken ist am Ende eine Mittelklappe sichtbar. Die Weibchen zeigen fast genau dieselbe Form, vielleicht ist der dorsale Mittellappen mehr kegelförmig (no: 71); unter demselben ist eine Chitinröhre ausgestülpt (no: 97), deren Basis etwas aufgetrieben; an ihrem offenen Ende liegt an einer Seite ein dreieckiger, schmaler, vielleicht doppelspitziger Lappen, herabhängend; ob gegenüber ‚ein ähnlicher abgebrochen ist, oder ob er in der Röhre liegt, ist nicht zu entscheiden; bei einem anderen Stücke (no: 69) ist eine ähnliche Röhre vorhanden; in ihrer Mündung liegt wenig hervorragend eine kleine Spitze. Ich würde die Röhre für den Penis halten, wenn nicht Augen und Fühler weiblich wären; doch zeigen zwei Weibchen dickere Fühler. Bei einem Stücke (no: 69) ist ein Ei im Begriff auszutreten, und fünf Eier liegen dicht daneben, schon ausgetreten; auch bei einem anderen (no: 71) beginnt ein Ei auszutreten. Verbreitung. Es lagen 12 Stücke, 2 Männchen und 10 Weibchen vor. Früher haben 9 Stücke vorgelegen, also im Ganzen 21, etwa ein Zehntel aller Bernstein-Psocen. Das kleinste Stück (no: 68) ist mit den Flügeln wenig über 3 mm, las größte (no: 56) kaum 4 mm lang. Das Zusammengehören @iler scheint unzweifelhaft. Das ganze Thier ist sehr hell ge- färbt, fast einfarbig gelbbraun, Kopf und Thorax wenig dunkler; a ze 2 R % 287 Pterostigma unzefärbk Unter den lebenden Arten möchte €. obsoletus der fossilen Art zunächst stehen. Ehpsocus abnormis. Psoeus abnormis Hagen. — Berendt 11. II. p. 61, Tab. VII, fie. 9. Long. e. als 2—3 mm; Exp. alar. 31/,—4 mm; Long. antennae 1!/, mm. Kopf flach, nach vorn wenig schmäler, kurz aber dicht behaart; Augen beim Männchen größer, mit kugelig erhabenen _ Facetten; der Zwischenraum der Augen doppelt so lang als der Durchmesser des Auges; bei den Weibchen sind die Augen kleiner und stehen weiter auseinander; Hinterhaupt abgerundet; neben jedem Auge daselbst (no: 76) eine kleine, elliptische, eingedrückte Linie; Mittelnaht und ihre vordere Gabel deutlich sichtbar; Nebenaugen beim Männchen näher beisammen auf einem Höcker stehend; beim Weibchen weiter getrennt und weniger erhaben gestellt; Stirn wenig aufgetrieben; Oberlippe groß, viereckig; in der Mitte etwas niedergedrückt; Vorder- ecken leicht gerundet. Innere Kieferlade eylindiisch, nach innen gekrümmt, gegen das Ende hin seitlich verjüngt; Spitze von oben gesehen breiter, zweizähnig, der Innenzahn länger. Kiefertaster ziemlich lang, gegen die Spitze dieker; erstes und drittes Glied kurz, zweites und viertes Glied länger, das letzte etwas länger als die übrigen, länglich eiförmig. Lippentaster kurz, letztes Glied kegelförmig. Fühler 13gliedrig, dick und kräftig, viel kürzer als die Flügel, fein behaart; beim Männchen dicker und stärker behaart; die beiden diekeren Grundglieder kurz, in einen am Kopfe vorspringenden Napf inserirt; fast gleich lang, das zweite mit kegelförmiger Spitze, die seitlich gesehen (no: 76) halbmondförmig ausgeschnitten ist; Glied 3 bis 5 (1 bis 3 der Borste) bilden die halbe Länge des Fühlers, 3 ist am längsten, ein Drittel länger als 5; die folgenden Glieder 6 bis 13 kürzer, fast gleich lang, 6 etwas länger; 6 bis 8 bilden fast ein Viertel der Länge des Fühlers; das letzte Glied mit einem Knöpfchen an der Spitze; beim Männchen _ sind die Spitzenglieder etwas kürzer. Thorax dünn behaart; mit tief eingedrückten Nähten; die einzelnen Abschnitte ge- rundet, der vordere fast so groß als die seitlichen; Hinter- winkel eingedrückt. Füße lang; die Hinterfüße bis zur Flügel- \ / spitze reichend, dünn, dicht aber kurz behaart; die cylindrischen Schenkel etwas dicker und kürzer als die Schienen; Schienen kammförmig behaart, mit zwei Spornen; Tarsus dreigliedrig, halb so lang als die Schiene; das Basalglied bildet die halbe 288 Länge des Tarsus, ist der Schiene ähnlich kammförmig be- haart, die Haare in gezähnte Tuberkel gestellt; die beiden anderen Glieder mehr ceylindrisch, das zweite halb so lang als das dritte, welches oben an seinem Ende zwei feine Borsten trägt. Klauen halb so lang als das dritte Glied, gestreckt, die Spitze scharf, gekrümmt, unten mit einem Zahn vor der- selben; die Basis ist nach unten leicht verbreitert, mit einem 2 Dorn, und etwas näher zur Spitze, mit einem fadenartigen Schlauch, von der Länge der Klaue, an der Spitze etwas dicker (no: 79. Der Schlauch ist bei keinem Stücke ausgestülpt. Flügel hyalin, alle vier auf der Membran mit sehr kurzen, aber sehr dicht gestellten Dornenhaaren. Vorderflügel vor der eiförmigen Spitze recht breit; Geäder fein; Subcosta in der Mitte des Costalfeldes frei endend; Mediana gerade; Pterostigma | etwas dunkler, mit einer weitläuftigen Reihe langer Haare, halb eiförmig, nach unten die darin verlaufende Trachea ein wenig überragend; an seiner Basis liegt auf der Unterseite ein flaschenförmiger, hohler Sack, der von der Costa zur Mediana reicht. Die beiden rami (medianae interior und sub- medianae exterior) vor der Mitte des Flügels vereint, und dann in einen Stiel verschmolzen, der so lang ist als der ramus beim Weibchen; bei den zwei Männchen ist kein Stiel vor- handen, und die Gabel sofort aus dem Vereinigungspunkte entspringend; der obere Ast ist wenig gekrümmt und giebt zur Spitze des Vorderrandes eine breite Gabel, etwas kürzer als ihr Stiel; der untere stärker gekrümmte Ast giebt eine noch kürzere Gabel zur Spitze des Hinterrandes, und vorher einen einfachen schrägen Ast. Der ramus submedianae interior geht zur Basis der Analzelle; dieselbe ist frei, elliptisch, etwas breiter als hoch und fast um ihre Höhe vom darüber laufenden Aste abstehend, ihre Basis gestutzt. Analis und Dorsalis treffen zusammen den Hinterrand etwas vor der Mitte; Schloß un- deutlich, doch ist unten an der Spitze der Analis der Rand umgeschlagen und eine Verdickung sichtbar. Die Hinterflügel kürzer und schmäler; die gerade Mediana läuft der Costa nahe bis zum Spitzenviertel; das übrige Geäder ist dem Vorder- flügel ähnlich; in beiden Geschlechtern ein langer Stiel hinter dem Vereinigungspunkte der rami; der untere Gabelast einfach. Leib eiförmig; Genitalien der Männchen undeutlich; das Ende ist gestutzt; die Bauchklappe biegt sich an der Spitze nach oben um, ist stark gewölbt und darüber zwei kleine Spitzen sichtbar; seitlich die punktirten Höcker; die letzte Rückenplatte gerade gestutzt, in der Mitte ausgekerbt (ge- spalten?). Beim Weibchen (no: 78) folgt auf das fünfte (?) Te er ET ur 289 _ Ventral-Segment eine große, dreieckige Platte, die an der Spitze gestutzt ist; jederseits davon liegt eine andere dreieckige, ‚spitze Platte; zwischen den beiden letzten liegt etwas tiefer eine kleine, quadratische Platte, von welcher zwei lange, parallele, dolehförmige Spitzen ausgehen. Das Ende des Leibes _ ist spitzer. Verbreitung. Es lagen 5 Stücke. 2 Männchen und 3 Weibehen vor, und früher 2, also im Ganzen 7. Der bei Berendt abgebildete Flügel gehört zum Männchen, da der Stiel hinter den rami fehlt. Das Thier zeigt die Merkmale von Elipsoeus und steht E. hyalinus zunächst, ist aber kleiner. Ich war der Fühler halber zweifelhaft, ob diese Art zu Philotarsus zu ziehen sei; sie steht aber wohl besser bei Elipsocus. N ; Atropos suceinica n. sp. Künow, Long. corp. 0.65—0.66 mm; Long. antennae 0,92—1,01 mm. Lat. cap. 0,26 mm. Kopf groß, ein Drittel der Körperlänge, quadratisch, jedoch die Vorderwinkel vom letzten Drittel der Kopfeslänge an so abgerundet, daß die Stirn nur halb so lang ist als das Hinter- haupt; dieses fast gerade, sein Rand nach unten zu abgerundet; unten etwas ausgehöhlt; in der Mitte oben leicht ausgerandet (no: 105); eine scharf eingedrückte Mittelnaht geht nicht bis zur halben Länge des Kopfes; eine vordere Gabeltheilung ist nicht sichtbar; der Scheitel ist sehr leicht eingedrückt (ob zu- fällig?); in der Mitte zwei kleine, quer ovale Eindrücke; Hinter- winkel abgerundet; der Seitenrand des Kopfes bis zum Spitzen- drittel fast gerade. Augen klein, vorstehend, etwas vor der Mitte des Kopfes, aus 7 (?) groben, kugelförmigen Facetten bestehend; Vorderrand des Kopfes leicht ausgerandet. Stirn quer oval, stark gewölbt, von vorn gesehen (no: 105) etwas höher als breit, oben halbkreisförmig, unten ausgeschnitten im stumpfen Winkel. Oberlippe elliptisch, halb so lang als breit, längs dem Vorderrande eine eingedrückte Rinne, in deren Mitte vorn ein kleiner, quer eiförmiger, stark punktirter Wulst. Mandibel innen gerade abgeschnitten; Maxilla interna ‚dreizähnig (wenig gut sichtbar), an der Spitze erweitert (no: 106), der innere Zahn länger, spitzer; Taster in einem kleinen ' vorspringenden Napf inserirt, den Kopf überragend, wesentlich stärker als die Fühlerborste; Glied 1 und 3 kurz, cylindrisch, 3 ungefähr so lang als breit; Glied 2 lang, 4 etwas länger als 2, eiförmig, mit zwei kräftigen Tastborsten, und vor der Spitze mit sensitiven Gruben. Lippentaster mit Glied 1 kurz, 2 kegelförmig, groß, nach außen und oben stehend. Fühler um die Hälfte länger als das Thier, 15gliedrig; die beiden Basalglieder stärker, kurz, wenig länger als dick; beide fast gleich lang, das erste eylindrisch, gegen die Spitze hin etwas stärker, innen mit einer starken, stumpfen Fühlborste, die das Glied nicht überragt; zweites kaum merklich länger, tonnen- förmig, seitlich gesehen an der Spitze ausgeschnitten; Borste weniger als halb so dick, die Glieder lang, eylindrisch, mit zahlreichen dunklen Ringen, die wie bei Atropos divinatoria aus angeprebten, kurzen Härchen bestehen; Glied 3 (1 der Borste) so lang als 1 und 2; Glied 4 ein Drittel länger; alle folgenden gleich lang, so lang als 3, nur das letzte etwas länger und stumpf gespitzt. Alle Glieder jederseits mit meistens zwei längeren Haaren, die aus einer dickeren Wurzel entspringen, und vor der Spitze des Gliedes in einem leichten Ausschnitt | stehen. Auch auf dem Kopfe, besonders am Vorderrande, stehen einige zerstreute Haare. Der ganze Kopf ist mit feinen Körnchen dicht besetzt. Der ganze Thorax ist 0,142 mm lang; der Prothorax vorn 0,157 mm breit; der Mesothorax hinten 0,197 mm breit. Prothorax zwei Drittel der Breite des Hinterkopfes, und ein Viertel so lang als breit, quer viereckig; die Seiten laufen vom Vorderwinkel etwas schräge nach hinten; doch ist hier em schräges Dreieck so angefügt, daß die Seiten gerade er- scheinen; diese Seitentheile sind hinten etwas gerundet und außen fein gesägt (wohl Folge der Körnchen). Bei no: 105 ist der Kopf mehr heruntergebogen, so daß ein Hals von der Breite des - Prothorax sichtbar wird, und eine eingedrückte (Querrinne hinter dem Vorderrande des Prothorax. Meso- und Metathorax ungetrennt, etwas mehr als doppelt so lang als der Prothorax; Seiten schräge nach hinten und außen gehend; Hinterrand in sehr stumpfem Winkel ausgeschnitten; Hinter- winkel spitz; die vordere Hälfte oben wulstig, von der hinteren etwas abgesetzt, durch eine eingedrückte Rinne, die einen stumpfen Winkel bildet und mit ihm fast. den Hinterrand er- reicht; in der Rinne neben dem Außenrande jederseits ein tief eingedrückter Punkt. Bei no: 105 ist die Rinne fast gerade (der Thorax ist aufgebogen); die Seulptur bilden wie bei A. divinatoria kleine, quer ovale Felder mit diehtstehenden Körnchen. Auch von unten gesehen sind beide T'horaxtheile ungetrennt; die Coxae der beiden letzten Fußpaare dicht auf einander folgend, sind von der der Vorderfüße weiter abstehend. Die Coxae der beiden gegenüberstehenden Füße wenig getrennt, die der Mittelfüße weiter als die andern getrennt. Coxa kurz, kolbig, fast so lang als dick; T'rechanter eylindrisch, so lang | j | Br .. En 991 _ als diek; die der Hinterfüße etwas länger. Schenkel der Hinterfüße nicht ganz das Ende des Leibes erreichend, seitlich gesehen nach oben stark erweitert bis zum Ende des Basal- - drittels; die Schenkel der Vorder- und Mittelfüße sind gleich ' lang, etwas stärker. Schienen dünn, gerade, cylindrisch, an den vier Vorderfüßen wenig länger als die Schenkel, mit einer feinen Borstenreihe außen, und zwei Endborsten unten; Schiene der Hinterfüße wesentlich länger, den Leib weit überragend, die Borsten sehr fein. Tarsus fast so diek als die Schiene, dreigliedrig; bei den Hinterfüßen von halber Schienenlänge, bei den Vorderfüßen kürzer durch geringere Länge des ersten Gliedes, das an den Hinterfüßen so lang ist als die beiden anderen zusammen; das zweite etwas kürzer als das dritte, an der Basis dünner; Klauen etwa ein Drittel so lang als das letzte Glied, 0,013— 0,015 mm, gekrümmt, die Basalhälfte dieker, die Spitze scharf mit 2 (?) kleinen Zähnen (no: 106 Mittelfuß von unten); von oben gesehen sind die Klauen sehr schmal und spitz. Die Klauen sind nirgends so gelagert, um sicher zu sein; einen Zahn glaube ich bestimmt zu sehen, der zweite schien mir vorhanden; die durchsichtige Spitzenhälfte der Klaue ist von der dunklen Basis scharf getrennt. Leib oblong, wenig länger als breit; die Seitenränder leicht eonvex, bei einem Stücke (no: 105) nach hinten näher zusammengehend, so daß das Ende des Leibes nur wenig breiter ist als die Hälfte der Basis; beim anderen Stücke (no: 106) ist das Ende wesentlich breiter, wie gestutzt; die Basis des Leibes spıingt in der Mitte in einem sehr stumpfen Winkel vor, der in den am Hinterrande des Metathorax genau hinein- paßt. Die Zahl der Leibessegmente ist nicht ganz deutlich. Auf dem Rücken sehe ich 9, das erste doppelt so lang als die folgenden beiden; die 6 übrigen kürzer, concav nach hinten; an der Spitze klappt sich von unten eine dreieckige Platte auf das letzte Segment, das hier in der Mitte gespalten erscheint; beim anderen Stücke ist der Darm ausgestülpt und verdeckt diese Gegend. Die Bauchseite scheint dieselbe Zahl Segmente zu haben, das erste kürzer, und neben der dreieckigen End- platte jederseits ein kleiner Höcker, vielleicht die punktirten Wülste (Appendix). Beim anderen Stücke ist das erste Segment in der Mitte zum Ansatz an den Thorax leicht ausgerandet; dem sechsten Segment scheint eine breite Bauchklappe zu folgen; ihr Ende sehr flach convex. Verbreiiung. Nur zwei Stücke liegen vor; das eine (no: 106) kam offenbar ıschon todt in den Bernstein, da der Kopf schräge gespalten und der Leib in der Mitte zerrissen ist. 292 Vielleicht ist es ein Männchen. Das andere Stück (mo: 1059 hat einen starken Vorfall des Enddarms, der die Theile am Ende des Leibes überdeckt; nach der nicht ganz deutlichen Bauchklappe zu urtheilen, mag es ein Weibchen sein. Die Klauen sind nicht so gelagert, um ganz sicher zu sein, ob nur ein oder zwei Zähne vorhanden sind. Die Entdeckung dieser Art ist sehr wichtig. Sie ist durch die Form des Prothorax, den ausgeschnittenen Hinterrand des Metathorax und den vor- springenden Mittelwinkel des ersten Leibsegmentes von der Copal-Art und allen mir bekannten lebenden Arten leicht zu trennen. Die Zahl der Hinterleibsegmente ist größer als ber % A. divinatoria, der sie sonst sehr ähnlich ist. Ich beabsichtige, alle mir bekannten Arten dieser Gattung ausführlich zu be- schreiben, und werde dort Näheres über die Artunterschiede geben. Es ist von Interesse, die Zahl der jetzt bekannten Bernstein- Psoeina mit den früher bekannten zu vergleichen. Die Listen der in Bernstein gefundenen Pseudoneuroptera liegen von 1843 in Pietet's Arbeit vor. Ob 1843 genau richtig ist, vermag ich nicht anzugeben, jedenfalls war seine Arbeit 1845 schon einige Jahre in Berendt’s Hand. Die zweite Angabe ist von 1855, wenn meine Arbeit geschlossen wurde. 18453: Pseudoneuroptera 63 Expl., (conf. Berendt 1. I. p. 57.) 1859: A 362 „;. (eonf. Berendt IL. II. p. 46.) Dieselben vertheilen sich in die einzelnen Familien: 1843: Termes 31 Expl.; Embia 1 Expl.; Psocus 13 Expl; | Perla 10 Expl.; Ephemera 5 Expl.; Libellula 3 Expl. 1855: Termes 153 Expl; Embia 4 Expl.; Psocus 101 Expl.; Perla 48 Expl.; Ephemera 50 Expl.; Libellula 5 Expl. Im Großen und Ganzen ist daraus ersichtlich, daß bei der 1855 fünffach größeren Zahl der Exemplare auch die einzelnen Familien fünffach mehr vertreten sind. Die Ausnahme bildet Psocus mit einer achtmal größeren Anzahl, was in der Klein- heit der Thiere ihren Grund finden mag, da bei größerer Auf- merksamkeit weniger Exemplare übersehen sein mögen, und die kleinere Anzahl bei Libellula, was sich durch die Größe und Lebensart dieser 'T'hiere eıklärt, welche jedenfalls viel- seltener Einschluß in Bernstein möglich macht. Leider liegt für den gegenwärtigen Inhalt der Sammlungen an Pseudo- neuropteren mir keine Liste vor. Vergleichen wir den Inhalt der Psocina allein, so finden sich: 1843: Psoeina 13, in 5 Arten, 4 Gattungen. 1899: EHE ko 5 1881: 20 Bra. ae 2 er fe a 293 K Für 1855 hatte ich die Arten in nur > Gattungen ver- - theilt; sie müssen aber nach gegenwärtiger Beacheitung in 7 gesondert werden. Wir finden also, daß die Auffindung einer mehr als doppelt so großen Zahl nur 2 neue Gattungen und 5 neue Arten binzufäst: letztere nur in einzelnen Stücken (1 bis 4 Expl.). — Die Zahl von 101 Arten von 1855 ist das Ergebniß einer Durchforschung von etwa 10,000 Stücken mit Bernstein-Iaclusen von mir selbst, während durch die Hände von Berendt und Menge wohl mehr als doppelt so viel Stücke gegangen sein werden. Es wird also immerhin die Zahl von 101 Psoeinen den Procentsatz unter etwa 50,006 Bernstein- Inelusen darstellen. Es ist mir nicht bekannt, wie groß die Zahl der von Herrn Künow untersuchten Bernstein -Inclusen gewesen ist, um jene Zahl auf 209 zu bringen. Sicher ist sie sehr bedeutend gewesen. Eine Zusammenstellung der Arten ergiebt folgendes: Pietet 1843. Hag. 1855. Hag. 1881. (Expl.) (Expl.) (Expl.) Psocus aflinis 3 24 61 Epipsoeus ciliatus 6 17 28 Caecilius proavus 1 24 36 Caeeilius pilosus 0 0 4 Caeecilius debilis 1 9 21 Elipsoeus abnormis 0 2 yi Amphientomum paradoxum 1 21 37 Empheria reticulata 0 5 4 Empheria villosa 0 0 1 Archipsocus puber 0 0 B) Archipsoeus? tener 0 1 1 Sphaeropsocus Künowii 0 0 4 Atropos suceinica 0 0 2 Es ist auch hier festzuhalten, daß von den 1855 bekannten 8 Aıten sich alle mit Ausnahme von 2 (E..reticulata, A. tener) bei einer doppelt so großen jetzt bekannten Anzahl in fast gleichem Verhältniß vermehrt haben; drei davon mehr als ver- doppelt (Ps. affinis, C. debilis, E. abnormis), die drei anderen nahezu oder um die Hälfte mehr (E. ciliatus, A. paradoxum, C. proavus). Es läßt sich daraus annähernd sicher schließen, daß die relative Häufigkeit der einzelnen Bernstein-Arten der Psoeina durch neue Entdeckungen kaum wesentlich verändert werden dürfte. Von den 7 nur durch wenige Stücke ver- tretenen Arten ist der größere C. pilosus dem C. proavus so nahe stehend, daß ich ihn in meiner früheren Arbeit verkannt haben mag. Er ist demnach vielleicht häufiger, als gegen- 294 | ee wärtig bekannt. Die 6 übrigen Arten sind aber so klein, daß sie Teicht in Inelusen übersehen werden können und übersehen sein mögen. Immerhin haben Menge, Dr. Thomas und Künow ihre Stücke so überaus sorgfältig untersucht, daß die relativen Zahlen ihres Vorkommens sich kaum in beträchtlich störender Weise ändern werden. Vielleicht hat ihre Lebensweise den seltenen Einschluß bedingt; doch leben die gegenwärtigen Repräsentanten wenigstens einer Art (A. suceinica) zumeist zahlreich bei einander. Betreffend den Inhalt der einzelnen Unterfamilien ist vor- läufig Empheria mit Amphientomum verbunden und Archipsocus zu Peripsocina gezogen. Beides ist unsicher. Psocina 1 Gattung, 1 Art, 61 Exemplare. Caeciliina 3 n 9. 5% 00 : | Peripsoeina 1 5 a ei: 5 EB Amphientomina 2 R BR 2 n | Atropina 2 2 6 ] Vergleichen wir den Inhalt der Bien F und a.c3 Arten) mit dem der bestuntersuchten Landstriche der jetzigen Fauna, so finden wir die Artenzahl auffällig klein. Holland ist mit 26 Arten, Westfalen mit 33, ganz Deutschland mit 35 Arten vertreten, also doppelt bis fast dreifach so viel. Die Anzahl der Gattungen (9) ist dagegen dieselbe, wenn wir von den 12 Gattungen, welche Kolbe anführt 3, als wenigstens nach den angegebenen Merkmalen nicht annehmbar, fortlassen. Es würde also der Schluß erlaubt sein, daß die Bernstein - Fauna wesentlich ärmer an Arten war, oder daß wenigstens noch eine doppelt so große Zahl von neuen Arten bis jetzt nicht entdeckt sei. Das letztere ist ziemlich unwahrscheinlich; bei der großen Zahl von Bernstein-Inclusen, welche während der letzten 40 Jahre durch die Hände von fünf erfahrenen und aufmerksamen Forschern gegangen sind, ist sicher anzunehmen, daß gemeine, in vielen Stücken vorkommende Arten nicht weiter vorkommen werden. Arten, in wenigen Stücken ver- treten, mögen immerhin noch entdeckt werden, ohne die gegen- wärtigen Zahlen wesentlich zu ändern. Von den bekannten Bernstein-Gattungen sind nur drei: Archipsocus, Sphaeropsocus \ und Empheria nicht unter den lebenden Arten vertreten, ohne | zu behaupten, daß bei der äußerst mangelhaften Kenntniß exotischer Faunen dieselben (wie Amphientomum) noch. auf- gefunden werden können. we Die Familie der Caeciliina ist im Bin am reichsten vertreten durch Gattungen und Arten, während die Psocina nur eine einzige und zwar die gemeinste Bernstein-Art enthält. Pr ” » fi) , v2 Su j EN BER ' BENRE 295 In der jetzigen Fauna ist die Zahl der bekannten Arten fast doppelt so groß für Psoeina als für Caeciliina. Doch kann sich dies Verhältniß allerdiogs bei weiterer Erforschung der Länder wesentlich ändern. Für Amphientomum sind gegen- über der einzigen Bernstein-Art schon 7 lebende bekannt. Die übrigen Gattungen schließen vorläufig eine sichere Vergleichung aus. Uebersehen wir den Habitus der bekannien Bernstein- Arten, so sind fast alle den lebenden Formen so ähnlich, daß man sich nicht wundern würde, sie in der jetzigen Fauna vertreten zu sehen. Von den fremdartigen mögen vielleicht für Archipsocus noch nahe verwandte Thiere ermittelt werden; Empheria steht Thylax nicht zu ferne; nur der käferartige Sphaeropsocus ist durchaus fremdartig. u a u Da außer den der tertiären Epoche angehörenden Bernstein- Arten bis jetzt keine fossilen Psocus entdeckt sind, liegt es nahe, aus einem Vergleich mit der lebenden Fauna Schlüsse in Betreff der Entwickelungsstufen zu ziehen. Den Versuch, den Herr Kolbe bei Vergleich der Fauna Westfalens in diesem Sinne geliefert hat, halte ich für entschieden mißglückt. Es läßt sich auch jetzt nach sorgfältiger Durcharbeitung der - Bernstein- Arten nur wenig sagen, da uns nicht allein alle Nachricht über den Zwischenraum der Bernstein-Fauna und und der gegenwärtigen Fauna fehlt. sondern auch jede Nach- richt über ältere Faunen. Die weit entwickelten und in ihren Merkmalen der gegenwärtigen Fauna so nahe stehenden Bernstein- Arten müssen jedenfalls zahlreiche, weniger entwickelte Vor- fahren gehabt haben. Versucht man die wenigst differenzirten Gattungen der Familie zu ermitteln, weil dieselben doch das nächste Anrecht haben als älter angesehen zu werden, so möchte ich, im Widerspruch mit Paul Mayer und Kolbe, hierher die in allen Entwieklungsstufen, also auch in der Imago flügel- losen Thiere rechnen, die Atropina. Ein Grund mehr für diese Ansicht ist, daß diese Thiere bei völlig entwickeitem Prothorax, der bei den weiter entwickelten Thieren fast ganz zurück- gebildet wird, und von oben nicht sichtbar ist, auch an den Seiten des Prothorax einen kleinen Höckerfortsatz zeigen, der nur als die Andeutung eines unausgebildeten Flügels betrachtet. werden kann.*) Eine gleichmäßige Sonderung der 3 T'horax- abschnitte (wie bei Hyperetes) ohne Ausbildung eines Flügel- ansatzes würde auf höheres Alter hinweisen; derartige Thiere fehlen jedoch bis jetzt im Bernstein. Hier ist nur Atropos ver- *) Aehnliche Bildung zeigt die fossile Lithomantis carbonaria Woodw. und vielleicht Eugereon. 296 = N treten, bei welchem Meso- und Metathorax vereinigt sind, un Sphaeropsocus mit getrenntem Thorax, aber stärkerer Aus- bildung der Flügelschuppe, die bei Clothilla sieh mehr ver- kümmert vorfindet. Atropos findet sich im Bernstein, Copal und in der Jetztzeit in sehr ähnlichen Formen vertreten, die ich um so mehr als eine sehr alte Form ansehen mag, als den Thieren die Nebenaugen fehlen, die Netzaugen mit den sehr wenigen Facetten mehr aggregirten Augen ähnlich sehen, und die größere und bei den Gattungen variirende Zahl der Fühler- I glieder einen in der Entwicklung. begriffenen Typus zu be- f zeichnen scheinen. Die nächste Entwickelungsstufe würden 7} dann die nur am Mesothorax befindlichen Flügelstummel von "J lothilla und Sphaeropsocus bezeichnen. Ei Das Auftreten der Flügel und der Nebenaugen bildet die nächste Stufe der Entwickelung des Psociden-Typus. Ich denke das gelegentliche Auftreten von rudimentären Flügeln in der Form von mehr lederartigen Schuppen, welche sich nur am Mesothorax vorfinden und bei Elipsoeus von Westwood und mir beobachtet sind (efr. Psyche 1881 No. 85 p. 208), kann nur als atavistischer Rückschlag betrachtet werden. Diese j Ansicht wird noch mehr bestätigt durch den Umstand, daß in Verbindung mit dem gelegentlichen Wiederauftreten der ältesten Form der Flügel auch die Nebenaugen rückgebildet sind; noch mit deutlicher Cornea versehen, sind sie mehr als halb so klein. Die hinteren beiden Nebenaugen der Imago haben 0,09 mm Durchmesser; bei dem rückgebildeten Thiere nur 0,04 mm; das vordere Nebenauge ist bei beiden kleiner. Der Zweifel des Herrn Kolbe an die Existenz solcher Formen ist nur. dadurch begründet, daß ilım niemals solche Formen vor- gekommen sind. Flügel mit durchsichtiger Membran und. Geäder treten zuvörderst nur am Mesothorax auf, wie bei Psoquilla, und dann mit einem Geäder, das mehr an das Geäder der Hinterflügel in ausgebildeten Formen erinnert. Wenn in einfacheren Formen vier Flügel auftreten, wie in Rhyopsocus, erinnert das Geäder der Vorderflügel schon mehr an Empheria, eine alte Bernstein- Form. Es kann noch nicht entschieden werden, ob dieses Geäder oder das einiger anderen Formen, Archipsocus in Bernstein oder Embidopsocus einer noch lebenden Art, als älter anzusehen sein mag. Sichtlich ist hier das Geäder noch auf einer niedrigen Entwickelungsstufe, da eine Anzahl der Adeın den Rand nicht erreicht, und überhaupt die Mehrzahl - der Adern relativ auflällig stark entwickelt ist. Vielleicht mag die von mir später genauer zu erörternde Form des Geäders S 297 ‚bei Lachesis auch nur einen atavistischen Rückschlag bezeichnen. Daß Lachesis oder Lachesilla (Westwood braucht beide Formen; aber keiner der beiden Namen rührt von mir her, wie M’Lachlan - angiebt) nur verkümmerte Formen anderer Arten sind, ist von - MLachlan überzeugend nachgewiesen. Mir liegen derartige abnorme Formen von mehreren verschiedenen Arten vor, und _ ein genauer Vergleich ihres Geäders wird wahrscheinlich besseren Aufschluß über die Bedeutung der Adern im normal gebildeten Flügel liefern. _—— var 8 Die merkwürdige schlauchartige Form der Arolien (?) an den Fußklauen tritt, so weit mir bekannt, unter den einfachen Formen mit noch von oben sichtbarem Prothorax zuerst bei Empheria und Archipsocus auf, die beide schon Nebenaugen haben. Diese Schläuche fehlen unter den ausgebildeten Formen, die ich bis jetzt darauf untersuchen konnte, keiner Gattung. Ich kenne keine analoge Bildung bei anderen Insecten, außer bei Blattläusen (Eriosoma), welche die Schläuche durchaus in der- selben Form und Größe wie die Psoeiden besitzen. Vielleicht ist ihr Vorkommen viel häufiger als mir bekannt ist. Eine weitere Ausbildung des Psociden-Typus ergeben die Gattungen, deren Repräsentant Amphientomum ist. Das unter den Psocen ausnahmsweise Vorkommen der Verwandlung der Haare in Schuppen, welche den Körper, die Füße und die Oberflügel bekleiden, scheint die einseitige Fortentwickelung eines einzelnen Körpertheiles zu bezeichnen, der parallel mit der Entwickelung anderer Theile fortläuft, ohne in dem Fort- schritte des Psociden-Typus eine eingreifende Stellung ein- zunehmen. Es finden sich Arten mit Schuppen schon in der Bernsteinzeit, im Copal und unter den lebenden Formen in Asien und Amerika stets bei einer verschwindend kleinen Anzahl von Aıten vor. Immerhin würde man berechtigt sein, diese Formen als einen Stamm für einen später mehr ab- weichenden Zweig der Familie anzusehen. Mit Ausnahme der Hymenoptera und Hemiptera ist das wenigstens vereinzelte Auftreten eines Schuppenkleides für alle Ordnungen nachge- wiesen. Neu möchte es sein, daß auch bei Odonaten-Nymphen (Euphaea) auf den Flügelscheiden Schuppen vorkommen. Von den daselbst weitläuftig und reihenweise gestellten Haaren entwickelt sich eine beträchtliche Zahl zu Schuppen, ohne jedoch - eine bestimmte Ordnung einzuhalten. In derselben Reihe findet sich nach einigen Haaren eine oder mehrere Schuppen, denen wieder Haare und Schuppen abwechselnd oder nur eines der- selben folgen. Bei der Imago finde ich keine Schuppen; es 20 R38, ist aber ersichtlich, daß das Vorkommen derselben bei einer Imago nicht auffällig sein dürfte, Das Fortschreiten der Entwicklung des Typus wird dureh n eine bestimmte geringere Zahl der Fühlerglieder 13 bezeichnet (bei Amphientomum finden sich noch 15, bei Perientomum mehr); durch zweizähnige innere Kieferlade (früher zumeist dreizähnig); durch die zahlreieheren und mehr flachen Facetten der Netzaugen, welche selbst oft einen sexuellen Unterschied annehmen; durch Verkümmerung des Prothorax, von welcher ur der ventrale Theil unberührt bleibt. Die Taarsen, zuvörderst dreigliedrig, verlieren ein Glied, das jedoch mitunter, wie bei den Tetrameren unter den Käfern, noch sehr verkümmert nach- weisbar ist. Die Reducirung der Tarsen zu zwei Gliedern läuft mit der Redueirung der Fühlerglieder parallel, und mag als Fortschritt betrachtet werden. In den Flügeln verbinden sich die Längsadern in mehr regelmäßiger Form; das Auf- treten einer Analzelle, die bei Peripsocus noch fehlt, findet sich bei Caecilius, und ihre weitere Verbindung mit dem Geäder bei Psoeus durch Bildung einer Discoidalzelle scheint vorläufig den Abschluß der Fortentwickelung zu bezeichnen. Es ist in dem von mir geschilderten Verlauf der Fortentwickelung des Typus der Psoeiden nicht zu übersehen, daß darin zwei Reihen von Veränderungen mit einander parallel laufen, die einem entgegengesetzten ‚„Prinzipe folgen. Einerseiis Vereinfachung und Verkümmerung in Fühlern, Füßen, Prothorax; andererseits weitere Ausbildung und complieirterer Bau in den Augen, Fuß- klauen und vorzüglich in den Flügeln, die dem mehr aus- gebildeten Thiere freiere Bewegung und größere Kraft und Lebensfähigheit sichern; also die Bedingungen eines weiter fort- geschrittenen Typus. Es sind bei meiner Schilderung einige Gruppen nicht be- rührt, die sich nach sehr den Seiten weiter und different ausbilden. Namentlich Stenopsocus und Verwandte, die sich durch differentes Geäder auszeichnen, Calopsocus mit abnorm complieirtem Geäder und sonst sehr diflerenter Form, Dypsocus mit noch mehr Eigenthümlichkeiten in Form und in Fühlern, und die Riesen der Familie Thyrsophorus mit abnormen Fühlern und Geäder. Alle, namentlich die drei letzten, be- zeichnen differente Entwicklungsreihen, welche neben einander fortlaufen, ohne daß bis jetzt der Anschluß an frühere Formen nachzuweisen ist. Dies ist aber der Fall mit der von mir vorher ausführlich geschilderten Entwicklungsreihe, deren fast N Formen beginnend mit der niedrigsten Atropos bis : höchsten Psocus zusammen im Bernstein fossil angetroffen J : vo { Er u SE u a EN 299 "werden, und zumeist auch im Copal vertreten sind. Ich führe letzteren hier an, weil noch immer nicht entschieden ist, ob alle darin enthaltenen Inseeten der Jetztwelt angehören oder einer früheren vielleicht diluvialen Periode. Das Zusammen- ‚8 leben der erwähnten Formen in der Jetztwelt und im tertiären ‚Bernstein bezeichnet allerdings ihr hohes Alter, macht aber “ zugleich sicher, daß die Entwickelung dieser Formen einer noch viel früheren Zeit angehört, aus der uns bis jetzt keine Psocus- Arten vorliegen. Weitere Schlüsse sind daher sehr gewagt, - und werden der Imagination stärker unterworfen sein. Herr Kolbe ist der einzige Forscher, der sich mit dieser Frage beschäftigt hat; das geringe Material, das ihm zu Gebote stand, machte von vornherein einen Erfolg sehr fraglich, Er nimmt zuvörderst an, daß die jüngsten Zweige der Entwicklungs- stufe zahlreich vertreten sein werden, die älteren Zweige minder häufig. Da nun in der Fauna Europas die 1[ Arten der eigentlichen Psocina (l’soeus und Amphigerontia) seltene Arten sind, erklärt er sie für älter als die Caeeciliina, Stenopsoeina und Peripsocina. Dies mag nun für die Fauna Westfalens*) richtig sein, jedenfalls aber nicht für die mir gut bekannte Fauna ÖOstpreußens. Hier treten z. B. A. variegata und Ps. - bipunetatus jedes Jahr au Hecken und Bäumen nahe bei ein- - ander sitzend in Schwärmen von großer Zahl auf; und zwar von beiden Arten fast nur Weibchen mit einer verschwindend Be Hleinen Anzahl von Männchen, etwa eins auf hundert. Ps. _ lineatus ist stets überaus gemein, Ps. nebulosus etwas weniger, _ aber beide nicht in sölehen Schw ärmen und stets beide Ge- schlechter in ziemlich gleicher Zahl vertreten. Ps. venosus hier in Massachusetts verhält sich genau wie Ps. lineatus. Auch A. bifasciata, A. fasciata und Ps. 6- -punetatus sind, wenn auch lange nicht so gemein, doch nicht selten zu nennen. Ich denke, Klee Beispiel genügt um zu beweisen, daß derartige Schlüsse, ‘ dem Inhalt einer Fauna entnommen, nicht zutreffend sind. Im speeiellen Falle die Bernsteinfauna betreffend, könnte Herr x Kolbe für sich anführen, daß gerade die häufigste Art ein En ist, Ps. aflinis. Es würde aber sofort gegen ihn sprechen, daß die Psoeina im Bernstein nur in einer Gattung mit einer Art angetroffen werden, während die von Herrn Kolbe ihrer E lößeren Häufigkeit halber für jünger angesprochenen Caeciliina im Berustein in drei Gattungen mit fünf Arten vertreten sind. * *) In der Stett, entom. Zeit. 1881 berichtet Herr Kolbe, daß er wider Erwarten den sonst sehr seltenen Ps. lineatus häufig angetı offen habe. 20* 300 Mauche der lebenden Caecilius-Arten sind allerdings überaus _ gemein. So habe ich in etwa einem Scheffel Spreu, der auf einer Tenne vergessen war, Spreu und todte Exemplare von C. pedicularius zu gleichen Theilen gefunden. Schon Linn und Fabrieius erwähnen die Häufigkeit dieser Art in Stuben am Fenster. In meiner Arbeitsstube in Königsberg trat sie jedes Jahr um dieselbe Zeit in großer Menge auf; und ich wurde es jedes Mal gewahr, wenn ich beim Athmen — mein Arbeits- platz war dieht am Fenster — Thiere in den Mund gezogen hatte und dureh heftigen Hustenreiz geplagt wurde. Andere Caeeilius-Arten sind im Freien gemein, jedoch dort nie so ge- mein, wie die früher erwähnten Psociden. Aus den comparativen Verhältnissen der Unterschiede der Körpertheile zieht Herr Kolbe Resultate, die den meinigen diametral entgegenstehen. Was er über die weitere Ausbildung des Geäders (p. 100) sagt, verliert jeden entscheidenden Werth " dadurch, daß die von ihm angegebenen Entwicklungsstufen sich als Varietäten bei derselben Art (fossil bei Ps. affınis, lebend bei M. unipunctatus) vorfinden. Warum die Atropina „eine deutliche regressive Entwickelung des Psoceidenstammes“ aus- sprechen, ist nicht beweisend dargethan. Mindestens ist die successive Entwickelung der Flügel mit eben demselben Rechte als Fortschritt zu betrachten, und in Verbindung mit den von mir vorher angegebenen Verhältnissen, wie mich dünkt, mit größerem Rechte. Da aber unter den allein bekannten fossilen Psociden des Bernsteins fast alle gegenwärtig lebenden Hauptgruppen ver- treten sind, so werden wir an eine einigermaßen begründete Aufstellung eines Stammbaumes erst gehen können, wenn fossile Arten aus älteren Schichten vorliegen. = Nachtrag zu $. 230, 231 (über Sphaeropsocus Künown, Nympha). Mein Bedenken, ob die nur zweigliediigen Tarsen der Annahme im Wege stehen, daß die fragliche Nymphe zu Sphaeropsocus gehöre, ist nachträglieh dadurch beseitigt, dab ich bei der Nymphe von Hyperetes jetzt dasselbe Vorkommen constatirt habe. > «£ D c i#, 2. ” n} ” x a Dr" E A e ” _ P De vr [ae a I D . EN \ kn 5 u ai > “ > . s . r u Ice "t u e . ni “ Literatur. mn Dr. Geo. Horn’s Carabidae, besprochen von ©. A. Dohrn. (Fortsetzung und Schluss.) Dr. Horn läßt nun dieser Einleitung auf S. 95 unter der Ueberschrift Carabidae die Besprechung über die einzelnen Gliedmaßen der Familie und deren systematische Bedeutung - und Verwerthung folgen. Am liebsten hätte ich auch diesen - Theil seiner Arbeit wörtlich übertragen, aber da sich diese - Besprechung. bis $. 103 erstreckt, so verbietet mir das der bekannte Spruch: Ri Leicht wohnen bei einander die Gedanken, Doch hart im Raume stoßen sich die Sachen — ” und ich muß nolens mich dem tyrannischen Veto des Raumes - fügen. Aber ich darf — natürlich auf die Gefahr subjectiver - Willkür — aus diesem Kapitel wie aus den folgenden allerlei - Einzelnes herausgreifen, um dadurch (wie ich hoffe) unsern - Lesern zu beweisen, wie gründlich und eingehend der Autor "seinen Gegenstand aufgefaßt, und wie gewissenhaft er die An- - sichten seiner Vorgänger geprüft und gewürdigt hat. BE S. 95. „Der Kopf ist mit setae (Börstehen) versehen, welche specielle Tastorgane zu sein scheinen, und deren Be- ständigkeit durch Stellung und Vorhandensein In systematischer _ Beziehung von erheblichem Gewicht ist. Die Setae supra- x orbitales sind entweder ein- oder zweimal vorhanden, fehlen aber gänzlich bei den Pseudomorphinae. Sind 2 Setae vor- 3 _ handen, so befindet sich die vordere dicht am Rande des ' Auges gegenüber der Mitte, die hintere in einiger Entfernung ' innerhalb des Auges gegenüber dem Hinterrande. Ist nur I. Seta, wird sie gewöhnlich nahe am Auge, etwas nach hinten nee stehen, niemals der Mitte gegenüber. Auch der Clypeus führt Börstehen, gewöhnlich 1 auf jeder Seite. Als allgemeine Regel führen die Genera mit 2 supra- orbitalen Setae die elypeale in der Mitte der Seite des Clypeus in geringem Abstande vom Rande, während die Gattungen mit 1 supraorkitalen Seta die clypeale nahe dem Vorderrande haben. Selten ist (wie bei einigen Anisodactylus) mehr als eine clypeale Borste’ an der Seite, während bei Pelecium (eyanipes) gar keine Seta vorhanden, diese vielmehr anscheinend 302 durch eine starke Entwicklung der äußeren Seta des Labrum vertreten ist.“ | TR | 0 Von den Augen heißt es (8. 96): „Größe und Vorragen sehr mannigfalt, Siagona hat sehr kleine Augen, während Flaphrus sie groß und vorspringend zeigt. Sind sie im Ver- hältniß zum Kopfe groß, (gleichviel ob vortretend oder nicht), so nähern sie sich unter dem Kopfe ganz dieht der Mund- spalte; sind sie klein, so bleiben sie ihr entfernter. Dies scheint ein bei der Systematik brauchbares Kriterium zu sein, von dem man bisher keinen Gebrauch gemacht hat. Die Granu- lation der Augen variirt, doch war ich außer Stande, davon Gebrauch zu machen.“ ! Bei den Antennen bemerkt der Autor: „sie haben dreierlei Art von Behaarung, zuweilen alle drei zugleich. Zu- erst eine dichte, feine, kurze, rückliegende, wahrnehmbar an den Gliedern mit feiner, gedrängter Punktirung, die vermuthlich auf das Vorhandensein eines besondern Sinnes deutet, der mit dem Geruch der Thiere höherer Organisation identisch oder ihm ähnlich ist. Zweitens eine über die Glieder zerstreute längere Behaarung, und drittens steifere Haare rund um die Gliederspitzen wie sich solche bei Loricera und den verwandten Gattungen sehr bemerkbar machen. — — Seit Lacordaire ist von der Ausdehnung der Behaarung von vielen Systematikern Gebrauch gemacht worden, aber innerhalb der Grenzen der- selben Tribus trifft man auf so viele Ausnahmen, daß man dies Kriterium höchstens zur Sonderung von Unterabtheilungen, nicht in größerem Maßstabe gebrauchen kann.“ : Mit vielem Interesse las ich das folgende: „Ligula oder Labium. Mir scheint es besser, den letzteren Namen für das ganze Organ zu adoptiren, da viele Autoren, wenn sie von Ligula sprechen, entweder das Ganze meinen, oder nur das centrale Glied. | Das Labium besteht aus drei Theilen, dem centralen, ge- wöhnlich hornigen, und aus dessen seitlichen häutigen Anhängen, Paraglossen genannt. Bei jeder Dissection fand ich diese 3 Theile, jeweilen (wie bei Helluomorpha) sehr eng vereinigt und hornig. — — Meine Wahrnehmungen lehrten mich, daß das Labium von allen Organen das unsicherste und unrathsamste ist, um davon für die Classifieation Gebrauch zu machen, und Lacor- daire's System der Carabiden illustrirt am besten, welche ärmlichen Resultate dabei herauskommen. Gebraucht man das Labium zur Trennung der Tribus in kleinere Gruppen und Gattungen, so ergiebt sich daraus eine mikroskopische Zer- 303 splitterung, welche die Wissenschaft mit einem Chaos schlecht definirbarer Gruppen und einer Unzahl von Gattungen über- - sehwemmt: das würde die Dehnbarkeit der gebildeten” Sprachen für fernere Combinationen bis zur Erschöpfung bedrohen. Ein großer Theil des Unfugs mit diesem Organ scheint aus Ursachen zu stammen, welche Jacquelin Duyal eo gut be- B - schreibt. (Gen. Col. Eur. I. p. 34, Note). Die Paraglossen zeigen, je nachdem man sie unter veränderten äußeren Be- E ireungen untersucht, auch verschiedene Formen. Oft sind sie - dünn und häufig, ziehen sich zusammen, dehnen sich aus, je nachdem sie feucht sind, und een ihr Aussehen, wenn _ trocken oder naß. Meine eigenen Dissectionen zeichnete ich nach feuchten Exemplaren, und wenn es Minutien waren, ' schloß ich sie in einen Wassertropfen ein. Die Anhängsel der Ligula, die an Zahl veränderlichen ' Endbörstchen, scheinen brauchbar für die Reihenfolge der Gattungen, die man nach andern Characteren bereits geordnet - hat. Gattungen, einzig und allein auf die Zahl dieser Börstehen oder ihre Lage basirt, werden sich keiner Zustimmung erfreuen. r Wenn ich nun der Ligula nicht soviel Werth beilege als - manche Autoren, so kann sie doch Nutzen stiften. In manchen gewaltig ausgedehnten Gruppen (z. B. Pterostichini und Platy- nini) ist eine unverkennbare typische Aehnlichkeit. Doch giebt _ es wichtige Modificationen, die man sorgfältig studiren muß, - um nicht mißleitet zu werden; eine solche bietet z. B. Lesti- gnathus. Bei ihm sind Ligula und Paraglossen deutlich markirt, jene schwach hornig, diese dünn und lang, mit der centralen - Ligula durch eine transparente Membran verbunden, welche dazu dient, dem schwachen und dünnen Organ mehr Rück- halt zu geben.“ h „Abdomen. — Ueberall sind sechs Segmente vorhanden, das erste lateral. Ihre Länge ist veränderlich, doch nicht in _ einem Maße, um systematische Charactere zu bieten. Bei Brachynus wird von 7 oder 8 Segmenten gesprochen, doch _ davon wird bei dieser Tribus später die Rede sein. Jedes der ersten 5 Segmente führt am Hinterrande und an jeder Seite der Mitte eine Punktirung, die mit einer „am- ' bulatorial seta“ ausgestattet ist. Das letzte Bauchsegment variirt je nach dem Geschlecht in der Punktirung, die Männchen mit einer, die Weibchen mit zweien. Andere sexuale Modi- fieationen dieses letzten Bauchsegments sind oft zu bemerken, haben indeß häufiger einen specifischen Werth als einen auf die Gattung bezüglichen.“ 304 Ich gebe nun zunächst die General-Eintheilung der Cara- bidae, welche nach Horn zerfallen in: „Die mittleren Coxalgruben nicht sänzlich durch die Sterna ge- schlossen, das Epimeron des Mesosternums die Coxen be- Tuhrendı. „2. De. Carabinae. Die mittleren Coxalgruben gänzlich durch die Sterna geschlossen, das Epimeron die Coxen nicht berührend. Kopf ohne Fühlergruben unter- seits mit deutlichen supra- orbitalen Börstehen. Die Setae ambulatoriae gewöhnlich gut entwickelt... ars ser an Harpalinae. Kopf mit deutlichen, gewöhnlich langen Fühlergruben unter- halb, und ohne deutliche supra- orbitale Börstehen. Die Setae ambulatoriae des Abdomen schwach oder fehlend ..... Pseudomorphinae. Mormolyce bildet die einzige mir bekannte Ausnahme in Betreff der Struetur der Coxalhöhlungen der Mittelbeine. Man hat auch die Oxzaenini und Siagonini dafür gehalten, aber eine sorgfältige Untersuchung hat mich davon überzeugt, daß ihre Coxalhöhlungen mit denen der Harpalimi übereinstimmen.“ Nun folgt die systematische Gruppirung der Unterfamilie Carabinae ($. 103), und ich lasse die wörtliche Uebertragung folgen: Kurze Uebersicht der Merkmale, welche die Gruppen trennen. Hintere Coxen den Seitenrand des Leibes erreichend. Vor- - ’ dere Coxalgruben hinten offen. Mandibeln mit borsten- tragender Punktirung .. Gruppe I Trachypachini. Hintere Coxen den Seitenrand des Leibes nicht erreichend. Vordere Coxalgruben hinten offen. Hintere Coxen getrennt. Labrum gespalten Gruppe Il Cyehrini. Hintere Coxen zusammenstoßend. Labrum nicht ge- spalten. Mandibeln äußerlich ohne borstentragende Punktirung. . Sporen der Vorderschienen endständig Gruppe IV Carabini. > bee BETTER DENE ie ek kann a le ieh 2 ck rnaic Aüuc ı Aue hu 2, 00 Ahr ers angr in N 4 a N b> # Een a Zn en rang Et Far BR - 305 4 + 2 Innerer Sporn höher als der äußere stehend. Aeußerer Endwinkel der Vorderschienen verlängert; erstes Fühlerglied mäßig lang Gruppe V Pamborini. Außenwinkel nicht verlängert; erstes Fühlerglied lanD NS Gruppe VI Hiletini. Mandibeln mit borstentragender Punktirung Gruppe IX Nebriini. Vordere Coxalgruben hinten geschlossen. Prosternum verlängert und verbreitert, das Mesosternum gänzlich verdeckend. Mandibeln mit borsten- tragender Punktirung. Schildchen ganz ver- Horgen Ni Gruppe I Omophronini. Prosternum das Mesosternum nicht verdeckend. Fühlerbasis frei. Mandibeln ohne borstentragende Punktirung. Vorder- schienen stark ausgerandet. Ein Supraorbital- Börstchen....... Gruppe VII Loricerini. Mandibeln mit borstentragender Punktirung. Vorder- schienen schwach ausgerandet. Zwei Supra- orbital-Börstehen Gruppe VII Elaphrini. Fühler entweder unter einer deutlichen Stirnplatie oder einer nach rückwärts über den Augen sich erstreckenden Furche entspringend. Hinterleib nicht gestielt; Thorax und Flügeldecken an ihrem Grunde in Berührung stehend. Hintere Coxen zusammenstoßend. Keine Mandibular- ‘= Börstehen. Prosternum spitz ...... Gruppe X Br. Migadopini. { Hintere Coxen getrennt. H Prosternum in eine Spitze ausgezogen. Mandibein mit $: Biissteben!. 0... 7 3. Gruppe XI Metriini. = Prosternum nicht ausgezogen. Mandibeln ohne Börsichen # Gruppe XII Mystropomini. _ — — Hinterleib gestielt; Thorax und Flügeldecken an ihrem Br Grunde nicht in Berührung mit einander. | Hintere Coxen getrennt. Vordersehienen innen ausgerandet, innerer Sporn vom äußeren entfernt. Kinn am Grunde mit einer deutlichen Naht: ........2%.- Gruppe XII Promecognathini. Vorderschienen mit schiefer Innenfurche; die Sporen endständig und fast in gleicher Ebene ' HB: Be 306 a an et findlich. Mentum genau mit dem Submentum verwachsen... Gruppe XIV Erceladini. Hintere Coxen zusammenstoßend. ER Vorderschienen innen ausgerandet; ihr äußerer End- winkel verlängert Gruppe XV Searitini. Diese Probe wird nach meiner Meinung vollkommen aus- reichen zu beweisen, wie gründlich der Verfasser seine Aufgabe erfaßt und wie sorgfältig er sie durchgeführt hat. Ob einer von den Wenigen, welche sich mit der Systematisirung der überwältigenden Zahl der Carabiden mit gleicher Lust und Ausdauer beschäftigt haben, im Stande sein wird, dem Autor begründete Einwände zu machen, wird die Zukunft lehren. Einstweilen muß ich mich damit begnügen, die Aufmerksamkeit unserer Leser auf diese höchstverdienstliche, tüchtige Arbeit gelenkt zu haben. Vielleicht werden einige derselben gleich mir durch den systematischen Werth, welchen Dr. Horn auf die „supraorbitalen Börstehen“ legt, an die geistreichen Bemer- kungen Brunner’s v. Wattenwyl über Systematik (Jahrg. 1881 5. 232) erinnert, wo er über die „Beibehaltung der indifferenten Organe bei Form-Umwandlungen* spricht. Vereinsmitgliedern, welche des Englischen kundig sind, aber die Publ. der Philad. entom. Soc. nicht besitzen, steht mein Exemplar der Horn’schen Arbeit gern zu Dienst. Stettin, Anfang Februar 1882. or LUER Errata ridicula. N. II. Kat Yon der Bequemlichkeit und barbarischen Gleichgültigkeit unserer Altvordern gegen Sprach- und Schreibweise fremder Eigennamen haben wir, Usschuldige Epigonen, noch heute oft genug ZU leiden, und es Ist ur eine leidige Beschönigung, daß ıunsere Urschulmeister, die Grischen und Römer, uns darin mit elenden Beispielen voranges@flsen sind. Die allerdings un- bestreitbare traurige Wahrheit, 44ß es nie möglich sein wird, allen fremden Eigennamen SeT@ ht zu werden, sollte uns billig nicht abhalten, allmählich Werostens alten landläufigen Ver- \ drehungen nach Möglichkeit die \ıoe zu weisen, und richtigeres Aussprechen anzubahnen. Mein, Wissens geschieht das in 1 Deutschland bezüglich der geschintjicehen und geographischen Namen auch durch den neueren \chulunterricht, und während ich auf der Marterbank noch U sses, Hercules, Tamerlan zu \ lernen hatte, werden meine Enkelehon mit Odysseus, Herakles, £ unleng aufgepäppelt; sie lernen Donn Kiechöte sagen statt _ des abscheulichen Döngkischott, sie accentuiren richtig Peru, Bogota, Panama auf der letzten Silbe. Feinere Fehler a ” aber noch länger vorhalten, so z. B. werden die meisten 2 Deutschen Aristohteles sprechen und nicht Aristotteläs. Das | wird immer noch nieht so bös sein, als bei unseren Nachbaren _ links vom Rhein, deren academisirte Sprache noch weit herz- brechender mit fremden Namen umspringt, und den edlen Stagiriten in Aristote verunstaltet. Daß aber der ehrenwerthe Guerin-Meneville ihn in dem - Avant-propos vom 31. Jan. 1838 zu seiner Revue Zoologique _ de la Soe. Cuvierienne $. 2 in „Arioste* umtauft — er nennt Cuvier „cet Arioste des temps modernes pour la zoologie* — ist doch gewiß ein vergnügliches Erratum! Obzwar es dem hoehverdienstlichen Catalogus monacensis dann und wann — aber selten, wie ich dankbar einräume — geglückt ist, den Manen des seligen Johann Ballhorn ein Böcklein - zu opfern, z. B. durch den Spiritus hasper vor Hopatrum, so habe ich zu meinem Behagen doch bemerkt, daß der Catalog ' in vielen Fällen die Verantwortung der Species-Namen ihren Autoren überlassen: hat, und das von Gott und Rechts wegen! Es ist ja kein Majestätsverbrechen, einen Sprachfehler zu machen — eher halte ich es für unerlaubt, das Wort eines Andern zu eitiren, aber nicht getreu, sondern wirklich oder vermeintlich verbessert. Da aber die wenigen Philologen in unserer lieben Entomologie über die vielen, vielen Unphilologen sich eine infallible Gewalt angemaßt haben, und da die Juristen _ es versäumten, rechtzeitig Protest einzulegen, so wird es beim Splitterrichten und Buchstabensichten wohl verbleiben — meinet- wegen! 4 Zu diesem unmuthigen Stoßseufzer veranlaßt mich die _ Gattung Monomma $. 1460 des Münchner Werkes, wo man die Arten grande und triste Thoms. aufgeführt findet. Wer, ws frage ich, sieht es ihnen an, daß der Purificationsbesen rauh und unerbittlich über sie hingefahren ist? In der Monographie - Thomson’s Annales de France 1860 p. 14 heißt es M. grandis und p. 18 M. tristum, und damit man das nicht für Druck- fehler halte, sind beide Namen ebenso in der Einleitung p. 12 aufgeführt. Ueber diesen muthwillig verwischten Humor kann es mich nur mäßig trösten, daß in der ganz lateinisch abgefaßten Monographie de la famille des Monommides noch allerlei nicht gerade Ciceronianische Eigenthümlichkeiten, wie z. B. das 308 Ei Be wiederholte rotondatum, unquam statt nunguam, zu replicatura e als Adjeetiv epipleurale, zu femora ebenso antieae et inter- mediae und mehr dergleichen kühne Neuerungen geschrieben stehen, manche wirklich überraschend wie z. B. p. 10 ungui- euli simpliei, graciles. Ein Destillat von diesem Latein könnten nach der be- kannten Melodie: Wenn das nicht gut für die Wanzen ist — . orthodox geschulte Sammler vielleicht mit Nutzen wider An- threnus und Acarus in ihren Kästen anwenden. Moliere scheint prophetisch diesen Fall im Auge gehabt zu haben, wenn Geronte in den Fourberies de Scapin sagt: „Mais que diable allait-il faire dans cette galere (a voile latine?) Ah, maudite galere!* C. A. Dohrn. Silphomorpha africana Schauf. n. sp. Testacea, vix iridescens; thorace angulis posticis rotundatis, antice rotundato-emarginato, angulis antieis valde prominulis, fere triangularibus, apice obtusis, disco medio linea longitudinali utringue abbreviata; elytris pubescentibus, postice utrinque emarginatfis; antennis, tibiis tarsisque filifformibus, ad apicem tenuiorikus rufescentibusque; abdomine pilosulo, pilis longis intermixtis. Long. 6 mm. Lat. 41/, mm. Hab. Anseba Abyss. (leg. Dom. Tikeli). Leptino habitu et colore similis.. Thorax et caput paul- Jum nitida nec pilosa, elytra et abdomen pubescentula. Singuli pili magni et longi in margine antico capitis, supra oculos et in thoraeis lateribus. Antennae filiformes sat thoraeis basin attingunt, profundius exsculptam. Latera et anguli postici tho- racis valde rotundata, anguli antici fere quartae partis thoracis latitudinis longitudine, triangulares, apice obtusi, ad caput obli- quati, extus rotundati. In thorace antice et postice linea brevis transversa, inter has lineas et eas attingens linea media longi- tudinalis. Elytra thoraeis latitudine, vix duplieis longitudine capitis cum thorace. Abdominis segmenta elytris teguntur postice utringue emarginatis, quibus extrinsecus ne vestigia quidem striarum sunt, pellucidas autem strias punctatas obser- vare licet, quae intus in elytra insertae sunt. Pubes bre- vissima depressa. Coll. Mus. Ludov. Salvat. Blasewitz. ae Rt ce Un - da rn or Kr En er a a ar FE Dt u o = ie) Mixta varia von € A. Dohrn. ET DE TEE EEE EEE TE Ten 3 2.2 a 2 . ar r Ki... ., ie . \ A .Y Mein „Lückenbüßer* S. 114 des gegenwärtigen Jahrgangs der Zeitung hat die annehmliche Folge gehabt, daß mehrere Leser ben mir brieflich zu Erkennen gaben, sie seien mit # meiner darin ausgesprochenen Ansicht über den „Januskopf - der Wissenschaft“ einverstanden, und Einer darunter war auch so freundlich, mir zu beliebigem Gebrauche das Nachstehende mitzutheilen. nr en LS Schlaues Stratagem zur Vermeidung unliebsamen Hauskrieges. i Ein bekannter Schmetterlings-Sammler, der, obgleich er in guten Verhältnissen lebt, nach Ansicht seiner lieben Frau _ zu viel für seine Liebhaberei ausgiebt, beobachtet seiner besseren Hälfte gegenüber, bei dem Besuche eines Händlers, folgende Kriegslist. Er erwartet den betreffenden Händler, (welcher sich natür- lich vorher angemeldet hat), unten im Hausflur und steckt ihm heimlich einen Hundert-Mark-Schein zu. — Der Händler kennt die Familien- Verhältnisse und versteht seine Rolle vor- trefflich zu spielen. Oben angekommen begrüßt er die Frau Gemahlin, welche, um dem Gatten seine Pflichten als Familienvater in’s Gedächtnib zu rufen und etwaige Kauflust im Keime zu ersticken, ihre vier unmündigen Kinder um sich versammelt, und nun vom Nebenzimmer aus beobachtende Blicke in das Studirzimmer des a nn nn = we ee a ’ u Sat RT En - Gatten wirft. — 3. Nun kramt der Händler seine Schätze aus. — Der Gatte scheint aber wenig kauflustig zu sein; er klagt über schlechte Zeiten, über den zunehmenden Familiensegen, und über die eu unerschwinglichen Steuern. — Schließlich erklärtt er dem Händler rundweg: „Kaufen könne er nichts; wenn der Händler aber mit ihm ein Tausch- geschäft machen wolle, so ständen seine zahlreichen und werth- vollen Doubletten zur Verfügung“. — Der Händler krümmt sich scheinbar unter diesem Vor- schlage, geht aber doch schließlich darauf ein. — Bi. ‘ ’ & Die liebe Gattin im Nebenzimmer athmet auf, schickt auch die Kinder wieder fort, „damit der gute Papa in seinen Geschäften nicht gestört werde®, und nun wird zwischen den beiden Herren der Scheintauseh” in Scene gesetzt. — Der gute Papa sucht sich für den ungefähren Werth von Hundert Mark von den Schätzen des Pindlers aus, der Händler erhält dagegen eine große Schachtel voll von den werthvollen Doubletten, deren Hauptvorzug ist, daß sie der Herr Papa selber gefangen oder gezüchtet hat. — Dann wird die Abrechnung semacht und schließlich sagt der Händler mit vernehmlicher Stimme: „So mein lieber Herr; darnach bekommen Sie noch 5 Mark 45 Pfennige von mir“. Er zahlt das Geld aus und empfiehlt sich. — Schmunzelnd zeigt nun der Herr Papa die herrlichen, neu erworbenen Sachen seiner lieben Frau, drückt ihr dabei die 5 Mark 43 Pfennige in die Hand und sagt: „Hier mein Schatz, das ist für Deine treuliche Hülfe, die Du mir beim Sammeln geleistet hast.“ Die Gattin ist vielleicht hinsichtlich des Tauschgeschäftes nicht ganz im Klaren, kann aber doch dem schlauen Papa nieht auf die Schliche kommen. — Sie tröstet sich endlich mit dem Bewußtsein, daß der stolze und gelehrte Herr der Schöpfung doch genug Respect vor ihr hat, um seine Extra- vaganzen zu zügeln. Folgendes epistolarische Fragment läßt sich gleichfalls als Beitrag „zur Naturgeschichte passionirter Sammler“ verwerthen: N den Schmetterlingshändler Herrn X. — — Sie haben ja meine Verewigte gekannt, und werden meinen Schme&z über ihren Verlust zu würdigen wissen. Meine halbe*) Sammlung würde ich darum geben, sie in’s Leben zurückzurufen. Möge ihr während ihrer Puppenruhe die Erde leicht sein! | P.S. Ich höre, Sie hätten im Sommer in Spanien gesammelt. Eine reiche Sendung zur Auswahl dürfte ınir als Zeistreuung und Ableitung meines Kummers gewiß zweckdienlich sein. S Din KERLE AR *) Die authentische „halbe* Sammlung setzt die Passion für die Verewigte entschieden in den Genitiv gegen die für die Collection; sollte es wirklich zu der verhängnißvollen Halbirung gekommen sein, so ist augenscheinlich zu vermuthen, daß alle Unica „ante lineam divisionis* verblieben wären. BAD: iR 311 IE REES Eine bedenkliehere Art oder Unart, dem Sammel- Affen Zucker zu geben, redet man dem längst begrabenen H. nach. E Hatie ihm ein College etwas Feines im Tausche angeboten, so nahm er es bereitwilligst an und verhieß specifirte, brillante Aequivalente. So wie aber die Sendung (wenn auch noch so wohlbehalten) ın seine Hand gekommen war, bedauerte er umgehend die „schlechte Verpackung“ oder die „unverant- wortliehe Mißhandlung durch die Post“ und stellte dem Ab- sender frei, die „zerbrochene Sendung“ entweder zurück- zunehmen, oder ihm zu gestatten, seine Gegengabe „verhältnib- mäßig“ zu modifieiren. Aber diese Procedur sprach sich herum, und das Ende vom Liede war, daß niemand mehr mit diesem Roßtäuscher verkehren wollte. J ng & | — Unschuldiger war die Manie oder Manier, wie ein hoch- gestellter, wissenschaftlich verdienter und anderweit vollkommen ehrenwerther Cavalier seinen Gaben durch den Beisatz „mein zweites Stück“ ein haut-relief zu geben pflegte. Der Unstern . fügte es aber eines Tages, daß meine verstorbenen Freunde ' Westermann und Boheman mit mir sieh über eine gewisse - Species unterhielten, die jeder von uns Dreien als „sein zweites Stück* erhalten hatten, worüber wir natürlich recht herzlich lachten. | %* E Euphrasia modesta. x Diesen bescheidenen „Augentrost“ fand ich in folgendem Erlebniß des Januar’s 1882. ; Herr Dr. Ventura Gallegos, unser Vereinsmitglied in H, Mendoza an der östlichen Abdachung der Cordilleras, hatte mir vor Jahr und Tag ein Schächtelehen mit etlichen wenigen, von ihm gelegentlich auf Spaziergängen eingesammelten Käfern nebst Bitte um Determination eingesandt. Außer einigen zur gemeineren Horde gehörigen waren darunter auch mehrere wohlerhaltene Exemplare des farbenprächtigen Phanaeus impe- rator Chevr. gewesen, durch welchen sich (wie fast durch sämmtliche Species dieser vorzugsweise südamerikanischen Gattung) die einseitige Behauptung der Herren Mulsant und v. Kiesenwetter vön dem „traurig finsteren Farbenkleid aller Kothfanatiker* recht brillant widerlegen läßt. ’ 312 N u : Ich hatte mich bei Herrn Dr. Gallegos durch die Taufe seiner Sendlinge und durch einige Aequivalente bedankt. Dies hatte ihn im December 1881 bewogen, mir wieder eine kleine Sendung zu machen, und dieselbe langte am 23. Januar 1882 bei mir an. Das erste Visum repertum war so niederschlagend als möglich: die gewählte kleine, runde Pappschachtel war zwar vom Postamte in Mendeza zur Beförderung „als Brief“ acceptirt worden, aber „auf Gefahr des Absenders“ vielmehr des Em- pfängers. Denn wie erhielt ich sie? Ihre Rundung hatte sie mit einer oblongen Eiform vertauscht, der eine Pappdeckel | klaffte melır als zollbreit, und durch die Spalte sah man im Innern des mißhandelten Pandorabüchschens einige über und über grün verschimmelte rudera, theils an verbogenen Nadeln als Fetzen hängend, theils zeıstückt am Boden liegend. Da ich nun aus dem gleichzeitig eingetroffenen Briefe des Absenders entnahm, daß es ihm um die Taufe dieser „Schimmlig, Warze und Bullkalb* zu thun sei, so war ich begreiflich der Vormeinung, daß ich ihm auch bei bestem Willen für diesmal nicht würde helfen können. | Aber die Sache kam doch anders und besser als ich ge- dacht. ' ) N a . FR Re! er ax % « SER FB & R Zunächst ergab das möglichst vorsichtige Hoiansuebn al der Spießbürger und das Waschen und Abpinseln ihrer Schimmelpelze bei einzelnen sofort die Möglichkeit einer Er- kennungsscene, aber von einer Art war nur die bloße Nadel da, von einer anderen zwar ein Torso, aber keine Nummer an der Nadel; wieder eine andere Art, anscheinend eine kleine Coceinella war bis zur absoluten Unkenmntlichkeit breitgequetscht. Doch konnte ich (mit Ausnahme dieser letzten) durch etwas Combination alle übrigen theils mit Gattungstaufen, theils mit Artnamen versehen; und als praemium virtutis durfte ich sogar einen, nach der Putzmühe ganz respectabel restaurirten Leptinopterus erythroenemus Eschs. in die Sammlung einreihen, in welcher diese hübsche Species bisher nur durch ein Uniecum repräsentirt war. Eine Art Aspisoma war mir sogar neu, und obschon dem lineatum Gyll. nächstverwandt, doch zweifellos von ihm specifisch verschieden. Demnach hatte sich das anfängliche Schauerbild in einen, wenn auch bescheidenen, immerhin dankenswerthen „Augen- trost* metamorphositt. | “+ m) en ir rn Bekanntlich hat Faldermann in seiner Fauna transcaucasica I p. 20 einen Carabus Scovitzii beschrieben. (Ich sehe ihn ER 318 EN ‚ohl irı Catal. monacensis, aber nicht im Stein-Weise, obwohl letzterer die Caucasier mitbegreift; ich weiß aber nicht, ob der betreffende Carabus inzwischen vielleieht als Synonym de jure ersäuft worden). Was mich veranlaßt, hier davon zu > reden, ist folgendes: — — Mir wird aus Rußland geschrieben, es habe im Caucasus einen kaiserlichen Beamten Sovitsch gegeben, dieser habe an Faldermann unter allerlei Coleoptera. ‚jener Gegend auch _ jenen Carabus geschickt und Faldermann demselben aus Dank- barkeit jenen Namen gegeben, aber ihn falsch geschrieben. Das ist möglich, denn außer den Hochdeutschen sprechen alle = E übrigen europäischen Nationen — auch alle germanischen — das s zu Anfang einer Silbe nicht weich, sondern scharf, und man findet deshalb jetzt häufig russische geographische Namen, _ wie z. B. Samara mit 2 s, also Ssamara geschrieben, um der unrichtigen weichen Aussprache vorzubeugen. Anscheinend hat Faldermann das durch se bezweckt. Die Frage ist nun. soll man deswegen Scovitzii Fald. in Sowitschi ändern? Meines Dafürhaltens nicht; denn selbst wenn sich die Sache so verhält, bleibt das Versehen auf dem Autor halten, und man kann ja immerhin annehmen, daß er in dieser Schreibweise sich geirrt hat; die Stabilität ist aber - mehr werth, als der unerhebliche Umstand, daß an der Buch- stäblichkeit des Namens Ausstellungen zu machen sind. Es wird. niemand die Chrysomela americana Linne's deswegen E. umtaufen wollen, weil sie nie in Amerika vorkam, und das _ wäre doch ein triftigerer Grund zum Verwerfen He Namens, ‚sollte ich denken. Graf Mannerheim schrieb eine musterhaft calligraphische % Hand, und es ist gar nicht anzunehmen, daß er, der hohe russische Beamte, dem Grafen Dejean den sibirischen Carabus $ nicht als Vladimirskyi in lit. ‚geschickt hätte. Dejean aber R: hat oberflächlich gelesen und das Thier.als Vladsimirskyi _ besehrieben. Gewiß steht jedem Russen frei, über das un- je; russische des Mannes zu lächeln, aber das giebt ihm kein Recht. seine bessere Einsicht an die Stelle der mangelhaften des Autors zu setzen. zumal in einzelnen Fällen (wenn auch nicht gerade in diesem) die vermeintliche Verbesserung ein mensch- licher Irıthum sein kann. ab, a WE bi % * Die Hesnoranen. -Gattung Hesperia Auf und ihre Arten. Von Carl Plötz in Greifswald. Fühlerkolbe mit scharf abgesetzter, kurzer, umgebogener Endborste. Palpen fast stets stumpf, dicht behaart, mit großem Mittel- und kurzem Endgliede. Hinierschienen in der Mitte und am Ende doppelt gespornt, ohne Haarpinsel. Vdfl. mit weniger als 2/; so langer Mittelzelle, ohne Vorderrandsumschlag, oft aber beim $ mit einer schrägen, hochbeschuppten Narbe gegen die Wurzel von Rippe 3. Die Färbung zeigt alle Ueber- gänge in schwarz, braun und gelb. Gewöhnlich führen die Vafl. lichte, oft schuppenlose, Flecken oder Punkte von Zelle 2—4 schräg zum Saum und von Zelle 5 zurück zum Vorder- rand sowie einen Fleck in der Mittelzelle; steht in Zelle 1 ein heller Fleck, so ist dieser in der Regel wurzelwärts ge- rückt. Die Htfl. sind oben weniger als unten bezeichnet, und hier zeigen beide Geschlechter die meiste Uebereinstimmung. Die Flügelform zeigt wenige Verschiedenheiten. A. Fühler — fast stets — mehr als !/, so lang wie die Val. a. Flügel ohne Glasflecken. O Oberseite mattbraun. | — Der Körper, die Wurzel der Vdfl. und die srößere Wurzelhälfte der Htfl. sind lehm- gelb. Unten stehen am Vorderrande zwei oh weiße, dreieckige Flecken; die Hifl. ns Jiehlveilerau gewölkt. 1. Boseae Saalm. Jahresber. d. Senck. Nat. Ges. 1880, p. 259. t. 1.1.15 16 — Pl Nachts, 20 me Madagascar. — — Flügel oben gegen die Wurzel gelbbraun; unten sind sie mehr grau, die hintern auf der Mitte hautfarbig. 2. „.Biara, Butl,® Tr. ent. Soc. 1870, p: 505. — Bl. t. 252. (Natalica). 24 mm. Süd-Afrika. — — — Oben ist der Flügelsaum schmal dunkler. Unterseite lehmgelb. Fransen gelb. u Er: A, a BD. 7 €7 '8, Bar, ER =.10, % Ef: ER ER Be: B3. 319 Pulla Hpf. i. 1. — Pl. Hesp. t. 256. 22 mm. Java. O©O Oberseite dunkelbraun oder schwarz. — Das 3 ist oben graubraun, unten braun; das 2 oben braun, unten rostbraun; der Vorder- rand ist bei beiden an den Vdfln. nächst der Wurzel rostbraun. Fransen der Htfl. schmutziggelb. Aria Moore Pr. Z. 8. 1865, p. 784. — Hew. Exot. 1868, 1. 22.25. — Plst. 257... 26 mm. Ben- galen. — — Ober- und Unterseite fast gleich dunkel, ohne Abzeichen. /\i Flügel ziemlich breit, unten saumwärts grau- schimmernd. Diocles Moore P. Z. S. 1865, p. 787. — Pl. Nachtr. 25 mm. Bengalen, A (Gemeinförmig. Fransen braun. Immaculata Hew. Descr. 1868, p. 28 n. 8. — Exot. 1869, f. 41. — Pl. t. 258. Patens Pritiw. i. l. 21 mm. Laguayra. AN Einfarbig dunkelbraun, $ mit schwarzgrauer Narbe. .: Paria Pl. Hesp. t. 259. 18 mm. Chiriqui. "AA A $aumhälfte der Flügel unten graubraun. & mit Narbe. Infuscala Hpk.-i..1.27 — Bl. 265. 17) mm. Brasilien. "\ AAN NA \Ydl. unten im Mittelraum verdunkelt. Achelous Pl. Hesp. t. 260. 16 mm. Chiriqui. \— 6. Innenrand aller Flügel unten braungrau, Phaeomelas Hüb. Zutr, 581, 582 (1825). — HS. Prodr. 1969,19: 83210..277 7 =5D1 152267. WE: Brasilien. A — 7. Innenrand der Vdfl. unten breit grau. Caura Pl. Hesp. Nachtr. 14 mm. Surinam. —- 8. Innenrand der Vdfl. unten dunkelgrau. Palpen spitz. _ 21° 14. 16. 1 19. Ina. Pl. Hesp. t. 261.12 mm. Ohiriqui \— 9. Ober- und Unterseite ganz gleichfarbig ao | Insignis Pl. Hesp. t. 962. 11 mm. Laguayra. A — 10. Leib und Vafl. beiderseits braun, Htfl.schwarz. Simplicissima HS. Prodr. 1870, p. 159 n. 81. — Pl.t. 263. 11 mm. Texas, Venezuela. — — — Flügel oder Leib mit Abzeichen. | A Htfl. des $ oben wurzelwärts mit ‚schwarzem Fleck. Pulwina Pl. Steit. ent. Zeit. 1879, p. 353. — Hesp. t. 264 (Tenebricosa). 14—15 mm. Aburi. \ A Vorderrand der Vdfl. und Wurzelhälfte der Hitl. unten rostrotlı. Lurida HS. Prodr. 1869, p. 84 n. 75. — Pl. L. 266. 12 mm. Brasilien. N AA Unten sind die,Spitze der Vdfl. und die Htfl. fast ganz rothbraun. Rubida Pl. Hesp. t. 268. Umber HS. Prodr. 1869, p. 83 n. 74. 13 mm. $Süd- Amerika. AAN Ydil. unten hinter der Mitte mit lichtem, wurzelwärts scharf und zackig begrenztem Wisch. | Htfl. unten wie oben einfach braun. Cassander Fabr. Ent. Syst. II. 1, p. 337 n. 280 (1793). — Latr. Ene. Meth. IX, p. 740 (1825). — Douov. Nat, Rep. IV, t. 136 (1826). — Pl. t. 269. Derasa HS. Prodr. 1870, p. 159 n. 78. 222 m. Rio: ‚. Hifl. an Saum und Innenrand breit veilgrau. Irma Pl. Hesp. t. 270. — Mus. Bero!l. 5234. 17 mm. Columbia. : NAAAN Ve. unten in Zelle 1, aueh wohl in Zelle 2 und 3 hell gefleckt. Die Vdfl. des 5 haben eine schmale Narbe. | Fühler nicht 1/, so lang wie die Vdfl. Leib und Flügelwurzeln sind oben schwarzgrün 53 Bu a a er nt Fr N x ei z EEE NETTE EWEEO NER IT ei ON SHE 317 behaart. Unterseite der Flügel l&berbraun, “ Innenrandhälfte der vordern und ein Keil der hintern schwarz. Fransen der Hifl. weiblich. . Sandarac HS. Cuba 1865. p. 18. — Prodr. 1869, p. 76 n. 49. — Pl. t. 271 (Palaea). Palaea Hew. Deser. 1868, p. 31 n. 21. — Exot. 1869, f. 31. 22-—26 mm. Cuba. '| Leib und Flügelwurzeln sind oben spangrün behaart; beim $ scheinen die hellen Flecken der Vdfl. in Zelle 2 und 3 von unten durch. Unten ist der Leib grün, die Flügel sind ledergelb, die vordern an der Wurzel braun. Columbaria HS. Prodr. 1870, p. 1 n. 80. — Pl. t. 272. Brasilien, Para. | /\— 6. Unterseite der Vdfl. braun, an Vorderrand und Saum rostroth, an der Spitze gelb mit rostrothen Rippen, am Hinterwinkel röthlich- grau. Hifl. unten rostroth; ein Mittelband und ein Keil sind braun. Depuncta*) HS. i. 1. — Pl. Hesp. t. 273. 17 mm. Rio. — 7. Unterseite der Htfl. mit lichtem Querband. | Wurzelfeld der Htfl. unten dunkel, scharf begrenzt, das Querband auswärts verwaschen, auf der Querrippe ein dunkler Punkt. \/ Vdfl. unten unbezeichnet, Htfl. mit brauner Wurzel und Keil, gegen den Saum bräunlich. Remus Fabr. Ent. Syst. Suppl. p. 434 (1798). — Latr. Ene. Meth. IX, p. 710 n. 90. — Butl. Cat. Fabr. Ks, 11.2 PL 1,279. Centralis HS. Prodr. 1869, p. 83 n. 69. 12 mm. Central- N; Amerika. - \Y\/ Vdfl. unten am Vorderrande hinter der Mitte ‘ und an der Spitze mit blaßrosa Fleck. Htfl. mit „soleher schmalen Binde und rostbrauner Wurzel. 7 *) Diejenigen schwarzen Arten mit langen Fühlern, bei denen des eine Geschlecht die typischen Glaspunkte zeigt. sind diesen ent- | _ sprechend später eingereiht. 26. AT. 28. 29, 30. Vopiscus HS. Prodr. 1869, p. 83 n. 70. — Pl. t. 276. 15 mm. Jalapa. |] Das Querband der Htfl. ist beiderseits scharf be- grenzt, bräunlich; ein solcher Wisch steht bei den Vdfln. vor dem Saum und ein grauer am Hinter- winkel, \/ Vdfl. unten am Vorderrande vor und hinter der Mitte mit grauem Fleck. Crispinus Pl. Hesp. t. 277. — Mus. Berol. 5306. 9 mm. Mexico. \\ Vdfl. unten am Vorderrande hinter der Mitte mit grauem Fleck. Htfl. am Innenrande und Hinterwinkel ausgedehnt grau. Rivera Pl. Hesp. t. 278. — Mus. Berol. 5305. 12 mm. Rio. N — 8. Unterseite der Htfl. mit hellen Punkten. | Die Punkte sind schneeweiß. \/ 2 Querpunkte: in Zelle 6 und 7 am Vorderwinkel, Innenrand bis Rippe 2 grau. Bias Pl. Hesp. t. 279. 12 mm. Süd-Amerika. \/\ In Zelle fc ein Querpunkt, in Zelle 2 und 3 nahe dem Saum runde Punkte, in Zelle 4 und > daneben ein größerer Fleck. ‚Gabinus Pl. Hesp. t. 280. — Mus. Berol. 5269. 14 mm. Rio. || Die Punkte sind trübe. \/ Kein heller Mittelpunkt. In Zelle 2 und 3 je ein gelblicher Punkt. Hermmieri Latr. Enc. Meth. IX, p. 777 n. 135. — Pl. t. 281. 13 mm. Carolina, Venezuela. \\ Ein heller Mittelpunkt und eine Bogenreihe. $ Unterseite bräunlichgrau, Vdfl. vor der Spitze mit 2 feinen, weißen Punkten. Perloides Prittw. i. 1. — Pl. t. 282. 12 mm. Brasilien. $S6 Unterseite der Vdfl. braun, der Htfl. aschgrau. Leib und Fransen aschgrau. E33. T » 2.36, 37. Perla Prittw. i. I. — Pl. t. 283. 14 mm. "Rio. 888 Unterseite braun, Vdfl. mit Punkten in Zelle 2 und 3. & mit Narbe. Circellata Pl. Hesp. t. 284. 15 mm. Brasilien. /\— 9. Unterseite der Htfl. mit einer Reihe unbe- ständiger, dunkler Punkte in Zelle 2 bis 6. Flügel beiderseits braun, Uniformis Butl. & Druce Cist. Ent. I. 1872, p. 113. — Pl. t. 285. 14—15 mm. Brasilien. /\— 10. Unterseite mattbraun, grünlich schimmernd, alle Rippen fein weißlich, Vdfl. mit schwärz- lieher Wurzel und in Zelle 3 und 7 mit hellem Punkt. Subcostulata HS. Prodr. 1870, p. 159 n. 79. — Pl. t. 286. 18 mm. Brasilien. A— 11. Unterseite der Vdfl. mit 3 hellen Spitz- punkten, der Htfl. mit dunkler Wurzel, busiger Mittelbinde und Schatten vor dem Saum. | Htfl. und Saumbälfte der Vdfl. röthlich- grau. Die Binde der Hifl. springt in Zelle 4 und 5 stark vor und verlischt _ gegen den Hinterrand; der Schatten vor dem Saum ist sehr schwach. Leucopogon Becker i. 1. — Pl. t. 287. 15 mm. Laguayra. ‚| Fühler !/, so lang wie die Vdfl. Unten sind alle Flügel am Innenrande breit rothbraun, die vordern auch am Vorderrande; die Spitze der Vafl. und die lichten Stellen der Htfl. sind hellbraun; der Saum- schatten ist gegen den Vorderrand am stärksten. Melius Hüb. Zutr. 755, 756 (1832). — HS. Prodr. 1869, p. 83 n. 67. —- Pl. t. 288. 16--18 mm. Brasilien. \— 12. Unterseite der Htfl. weißgrau, braun ge- wässert. | Vafl. unten ganz, Hifl. am Vorderrande braun. Lutulenta HS. Prodr. 1869, p. 83 un. 72. — Pl. t. 289. 15 mm. Laguayra. 320 JE) de) 40. 4. 42. || Val. unten mit einem matten, schrägen, nach oben durchseheinenden Schleier hinter der Mitte. \/ Der Schleier ist am Hinterwinkel bis an den Saum ausgedehnt; über ihm steht in der Mittel- zelle ein grauer, oben nicht sichtbarer Punkt. Vorderrand der Htfl. braun. Lycaenoides Prittw! 1:1 2 Pplee 2987 15 mm Ri \/\/ Der Schleier ist schmal und schwach. Die Htfl. sind stark braun bestäubt, so daß der lichte Grund nur in einem Querbande mit 2 Strahlen sichtbar bleibt. Anlısha Prttw 1.1.2 Dr 29022715 mm: Rio. N — 13. Unterseite der Htfl. gegen den Saum veil- grau. | Unten sind alle Flügel gegen den Innen- rand breit gelbbraun, die hintern gegen den Vorderwinkel veilgrau bestäubt. Mahitiosa HS. Corresp. 1868, p. 54 n. 11. 1820, p- 139 n. 82: — Pl. t. 292... 15 mm... Cuba: || Auch die Vdfl. sind unten am Saum veilgrau. & mit graubeschuppter Narbe. Fühler 1/, so lang wie die Vdll. \/ Vdil. an der Spitze, Htfl. über !/; gegen den Hinterwinkel veilgrau bestäubt. Pruwnosa Pl. Hesp. t. 295. 20 mm. Süd-Amerika. \/\/ Die mehr blaue Bestäubung verbreitet sich auf allen Flügeln weit wurzelwärts. Rippen und Fransen sind braun. | Abdon Pl. Hesp. t. 294. — Mus. Berol. 5327. 23 mm. Ä Brasilien. A — 14. Unterseite der Vdfl. vor dem Saum ‚mit breiter bleicherer, von den dunklen Rippen durch- schnittener Querbinde. | Diese steht hinter der Mittelzelle und ist wenig heller als der braune Grund, Hill. hinter der Mitte in Zelle 2 bis 6 mit kleinen blauen, gegen Saum und Innenrand mit größeren, länglichen, rotnbraunen Flecken. Dui Zn a li TEN 7 e er. 44. 45, 46. Ar. 43. / 921 Geminatus Butl. Cist. Ent. 1872, p, 86. — Exot. t. 64, 22 3p 2132958 .28 mm. “Costäriea. N |! Die Querbinde nimmt über die Hälfte des Flügels ein und ist sehr blaß. Htfl. hellbraun, gegen den Vorderrand gelblich, mit dunklen Rippen. Aeraea Pl. Hesp. t. 296. — Mus. Berol. 5326. 22 mm. Columbien. | OOO Kopf und Hinterleibsspitze roth oder orange. Fühler nicht 1], so lang wie die Vafl. — Leib und Flügel sind oben schwarzgrün, letztere beim $ von der Mitte aus gegen den Saum lila und blau schillernd, beim © hinter der Mitte mit bleicher, ver- waschener, auf den Vdfln. bräunlich schil- lernder Binde. Unten: sind die Vafl. am Innenrande hellbraun, nach der Mitte mit brauner und blauer Begrenzung. Die Htfl. haben längs der Rippe ib einen blauen Streif; übrigens sind sie beim & alle perl- mutterfarbig, beim $ hellbraun. Die Rippen sind oben und unten dunkel. Laufella Hew. Exot. 1867, f. 283—30. — Pl. t. 297. 27—36 mm. West-Afrika. —— Öberseite schwarz, alle Flügel mit weißen Fransen. Kopf, Halskragen und Hinterleibs- spitze sowie die Palpen sind roth. | Oberseite schwarzblau, Unterseite aller Flügel am Innenrande dunkelblau; übrigens sind die Vdfl. grün, nur am Vorderrande an der Wurzel weiß, die Hifl. auf der Wurzelhälfte weiß, sonst grün. ‚Orasus Druce Pree. Zool. Soe. 1876, p. 248 n. 3, t. 18, | f. 9. — Pl. Nachtr. 26 mm. Peru. \ N Oberseite schwarzbraun, grünlich oder violett schimmernd, Unterseite graugrün, Wurzel und Innenrandshälfte der Vdfl. stahlblau. Socrates Men.. Enum. 1855, p. 96, t. 4, f.8. — HS. Prodr. p. 57 n. 22.? — Pl. t. 299. 22—24 mm. Brasilien. | O©OOOC Nur die Hinterleibspitze ist roth. Oberseite grünschwarz. 49, 91. 92. 94. Lucagus Cram. 176. C. (1780). — Pl. t. 298. si Lycagus Latr. Enc. Meth. IX, p. 732 n. 11. 30 mm. 3 Surinam. E OOOOO Kopf und Kragen sind roth, Palpen und 4 Fransen orange. | Fimbriata Pl. Hesp. t. 301. — Mus. Berol. 5649. 17 mm. Mexico. O— 6 Nur die Palpen sind orange. Lacydus Druce Pr. Zool. Soc. 1876, p. 247, t. 18, f. 10. —.Ppl.t. 800, (Aon): 222mm. Para. O©— 7 Htfl. am Hinterwinkel mehr oder weniger orange. — Hinterleibspitze wie die Flügel braun. \ Hinterwinkel der Htfl. bis Rippe 3 schmal orange. Hyela Hew. Deser. 1867, p. 25 n. 3. — Pl. t. 302. 20 mm. Java. | A Hinterwinkel bis Rippe 6 breit orange. . Celsina Feld. Nov. Exp. IH, t. 71, f. 12 (1867). — Pl. t: 303. 23 mm. Celebes. — — Hinterleibsspitze orange. - X Hinterwinkel bis in Zelle 3 breit orange. Ismene Feld. Nov. Exp. Ill, t. 73, f. 5, 6 (1867). — Pl. t. 304. 23 mm. Celebes. AA Nur die Fransen am Hinterwinkel sind gelb. Violascens Maassen pict. I, t. 38, f. 2. — Pl. t. 305. 18 mm. Vaterland? O-—-8 Fransen der Hifl. orange, die der Vdfl. mehr oder weniger weiß. — Fransen der Vdfl. ganz weiß. 3 mit Narbe. Druna Moore Pr. z. 8. 1865, p. 784.-— Hew. Exot. 1868, f. 26. — Pl. t. 306. 21 mm. Bengalen. — — Fransen der Vdil. oben nur zur Hälfte weiß, Hifl. neben der Mitte mit getheiltem lila Längs- fleck. Unten haben die Vdfl. am Hinterrande einen großen, gelben Fleck, die Htfl. auf der Mitte einen lila Wisch. | Be ne et N N TER A un ER 7 ET ET a a ae Me = EN EEE Br ; ee ee ae a x + .. ’ u - N » = Lebadea Hew. Exot. 1868, f. 22, 23. — Pl. t. 307. 27 mm. Borneo. O©-—-9 Htfl. unten mit weißlicher Binde und grauem Wisch am Innenrande. — Palpen schwarz. Die Binde bildet einen Querfleck. 57. Boisdwalii Feld. Nov. Exp. 1867, p. 514 n. 898, t. 71, 2 f. 11. — Pl. t. 308. 23 mm. Amboina. — — ‚Palpen roth. Die Binde ist sehr breit, gelblich. Die Vdfl. sind unten auf der Mitte veilgrau bestäubt. 58. Tiacellia Hew. Exot. 1868, f. 27. — Pl. t. 309. 26 mm. Aru. b. Flügel mit Glasflecken. O Oberseite schwarz, Leib und Flügelwurzeln glänzend blau oder grün behaart, Vdfl. mit weißen Glasflecken, Palpen roth. — Hinterleibspitze und Fransen am Hinterwinkel der Htfl. roth. /\ Die Glasflecken in Zelle 1, 2 und der Mitte sind groß und zusammenhängend, der in Zelle 3 ist kleiner und vorgerückt. Die Fransen sind fast ganz weiß. Die Hinterleibspitze ist nur unten roth. ı Vor der Spitze der Vdfl. steht in Zelle 6 ein Glaspunkt; Saum der Htfl. oben schmal blau, unten weiß; Kopf schwarz. 59. Telmela Hew. Tr. ent. Soc. 1867, p. 488 n. 1. — Pl. v2 t2.31022 24. mm. Para! & | Vor der Spitze der Vdfl. steht kein Glaspunkt. Be. - Kopf roth. 5 60. Ochrope Hpf. Mus. Berol. 17873. — Pl. t. 311. 28 mm. Bw: Para. FR Sı N N Die Glasflecken sind klein, schmal, zerstreut, in ee; der Mittelzelle nur 2 feine Punkte. Hifl. am Hinterwinkel, Hinterleibspitze auch oben roth. Kopf schwaız. Oinanihes katry) Be M.DR,0 pP: 282 °0..9.. =, HS. Prodr: 1869, p. 60 n. 14. — Pl. t. 312. 20—22 mm. Süd-Amerika. 324 62. 63. 64. 3 — —- Hinterleibsspitze schwarz, Fransen nicht roth, /\ Glasflecken klein, schmal, getrennt. | Nur in Zelle 2 und 3 ein Glasfleck. Unten in Zelle 1 der Vdfl. und in Zelle 2 und 3 der Htfl. weiße Fleckehen. AHtfl. mit rothem Hinterwinkel. Fransen der Htfl. sanz, die der Vdfl. zur Hälfte weiß. Apicalis HS. Prodr. 1869, p. 60 n. 13. — Pl. t. 313. 26 mm. Brasilien. || Nur in Zelle 2 ein schmaler und in der Mittelzelle ein getheilter Glastleck. Fransen braun. Nanea Hew. Exot. 1867, f. 4, 5. — Pl. t. 314, 24 mm. Maranham. N A Nur 2 große zusammenhängende Glasflecken in Zelle 2 und der Mittelzelle, unten ein noch größerer weißer Fleck in Zelle I der Vall. Fransen weißlich. Peratha Pl. Hesp. 315. — Mus. Berol. 5188. 26 mm. Bahia. | OO Die Palpen sind nieht roth. — Leib und Flügelwurzeln sind elänzend blau oder grün behaart. Htfl. höchstens mit einem Glaspunkt, unten ohne Binden. In Zelle 1 der Vdfl. unten ein großer weißer Fleck. | Vorderrand der Vdfl. und Wurzel der Htfl. unten dunkel. Die Spitze der Vdfl. ist ohne Glaspunkte. Fransen der Vall. in Zelle 1 und der Hifl. meist weißlich. | Vdfl. mit von einander entfernten Glas- flecken in Zelle 1, 2, 3 und der Mitte. Htfl. unten mit blaustaubigem el: punkt und Saum. Nealees Hpf. Mus. Berol. 5186. — Pl. t. 316. 25 mm. Rio. || Vdil. mit zusammenhängenden Glasflecken in Zelle {, 2 und der Mitte; unten noch ein weißer Fleck am Vorderrande. Önsea Hew.: Bxot. 1867. 8.42, 18 Bi «a 317. 23 mm. Para. & at, || Vdfl. mit getrennten Glastlecken in Zelle 2 und der Mitte, letzterer ist gespalten, beim 2 ist noch ‚ em Splitter in Zelle 3, und der in Zelle 2 ist groß R und keilförmig, unten ist am Vorderrande noch ein B- weißer Fleck. Htfl. unten mit zerstreuten grünen e. Fleckcehen. © 67. Gilissa Hew. Exot. 1867, f. 11, 14.8. — Pl. t. 318. Smaragdalus HS. Prodr. 1869, p. Tin. 14. 24-26 mm. g 1 Villa Nova. \ X Der Vorderrand der Vdfl. bis fast zur Mitte und die Wurzel der Htfl. sind unten weiß. Vdfl. mit einem keilförmigen Glasfleck in Zelle 2, einem kleinen Querfleck in Zelle 3 und einem ovalen in der Mitte; beim 2 sind über diesen 7 noch ein kleinerer und vor der Spitze 3 Punkte. 3 Zuweilen steht noch ein feiner Punkt in Zelle 1. Die Htfl. sind unten außer der Wurzel braun, beim 2 mit 5—6 gelblichen Querfleckehen, von denen der in Zelle 2 auch oben sichtbar ist. 2 Aa en Bl nk DT He ehe a ai Ze 68. Phidon Cram. 245. F, G. (1782). — Latr. E. M. IX, p. 742. (1823). — Möschl. Verh. d. zool. botan. Ges. 1876, p. 328. — Pl. t. 319 2. Nachtr. 2. u: Phedon Latr. Ins. t. 45, f. 8. 3 Pyrophorus Sepp. Surin. Vlind. I, 33. (1848). 26—28 E mm. Surinam, Columbia. & — — Leib und Flügelwurzeln sind oben braun oder düster behaart. Unten haben die Vdfl. vor der Se Spitze dunkle, im Winkel gestellte, die Htfl. in 5 Reihen gestellte und zerstreute, theils weiß- gekernte Punkte. /\ Htfl. mit Glaspunkten. Glasflecke weiß, | Vdfl. in Zelle 1 mit- hellem Fleck. E \/ Vdfl mit einem gelblichen Fleck in Zelle 1, einem Glasfleck in Zelle 2, 3 und der Mitte, letzterer fast gespalten, in Zelle 4, 6 und 7 mit Punkten. Hıfl. mit einem Glaspunkt in Zelle 4. 69. Maroma Möschl. Verh. d. z. b. Ges. in Wien, 1876, p. | 83830. — Pl. t. 320. 2. 26 mm. Surinam. NN Vdfl. mit einem weißen Fleck in Zelle 1, zwei zusammenhängenden Glasflecken in Zelle 2 und der Mitte und einem kleineren in Zelle 3. Hifl, mit 3 Glaspunkten in Zelle 3, 4 und 5, 326 70. Alda Pl. Hesp. t. 321. 24 mm. Brasilien. ee | Vdil. in Zelle I oben unbezeichnet; ein Questleck in 4 Zelle 2 und 3, zwei kleinere ul. in der Mittelzelle. Hill. wit 4 Glaspunkten in Zelle 2—5. 71.» Quadrata HS. Pıodr. 1869, p. 79.n..26. °—- Pl... 322% 24 mm. Brasilien. \ A Htfl. ohne Glaspunkte. | Glasflecke gelb, einer in Zelle 2, einer in Zelle 3. und ein getheilter in der Mittelzelle. & mit Narbe. 72. Cerymica Hew. Exot. 1867, f. 20, 21. — Pl. t. 323. 25 mm. Alt-Calabar. || Glasflecke weiß, ein Querfleck in Zelle 2, einer in Zelle 3 und ein Längstleck in der Mittelzelle. Ober- seite grauschwarz, Unterseite grau, um die Glas- flecken schwärzlich. Fühler lang. 73. Schulzi Homeyer i. I. — Pl. Nachtr. 20 mm. Bon Jesus, Angola. — — — Beiderseits braun; bei den Vdfl. ist unten der Hinterrand, bei den Htfl. oben der Vorder- rand breit weiß. Vdfl. mit gelolichen Glas- flecken in Zelle 2, 3 und einem getheilten in der Mittelzelle, einem Punkt in Zelle 6. Htfl. unten mit wenig dunklerer, busiger Mittelbinde. 74. Capronnieri Pl. Stett. ent. Zeit. 1879, p. 353 n.4 — Hesp. t. 324. 24 mm. Cameroons. | — 4. Beiderseits schwarz. Vdfl. mit einem Glasfleck in Zelle 2, einem in Zelle 3 und einem ge- theilten in der Mittelzelle; unten am Hinterrande sind sie hellgrau. Fühler lang. /\ YVdfl. mit 3 Glaspunkten schräg über ein- ander vor der Spitze und zuweilen noch in Zelle 4 und 5 mit sehr feinen Punkten. Die Glasflecken sind getrennt, alle gelblich be- stäubt. Htfl. mit weißen Fransen, oben vor der Mitte mit einem grauen Haarpinsel. Vdil. mit querstehender Narbe. 3. =? o‘ Nyda Pl.‘ Stett, ent. Zeit. 1879, p. 353 n.5. — Hesp. t. 325. 22 mm. Enineo. 327 \ A Val. ohne Glaspunkte vor der Spitze, die Flecken in Zelle 2 und der Mitte stehen zusammen, der in Zelle 3 ist klein und vorgerückt, alle sind weiß. Alle Fransen sind schwarz, Trimaculatus HS. i. I. — Pl. t. 326. 18 mm. Brasilien. .— 5. Oberseite dunkel graubraun, Unterseite lichter. Vafl. mit 3 gelblichen Glasflecken. /i Die Glasflecken stehen gleich weit von ein- ander ab: der in Zelle 2 ist keilförmig, der | in Zelle 3 klein und rautenförmig, der in A | der Mittelzelle schmal und lang, wurzelwärts = gerichtet, Unten ist in Zelle 1 der Vdll. : | ein gelber Wisch, in Zelle 2 und 3 der Hfl. ein gelber Punkt. 77. Clavus Erichs. Schomb. Reise. III, p. 601. (1848). — HS. x Pr. 1869, p. 75 n. 40. — Pl. t. 327. 24mm. Guiana. /\ A Die Flecken in Zelle 2 und der Mitte sind groß und hängen zusammen, der in Zelle 3 ist klein und vorgerückt, ihre Umgebung ist verdunkelt. Hifl. mit schwachbusigem Saum, auf der Unter- seite mit der Andeutung einer am Vorderrande hängenden halben Binde. 78. Thrax L. Syst. Nat. 1766, p. 794 n. 260. — Clerck. E- t. 42, f. 2, 3. — Fabr. Syst. Ent. 1775, p. 533 n. 338. — Donov. Nat. Rep. IV, t. 49, f. 2. (1800). -— Latr. E. Meth. IX, p. 748 n. 53. (1823). — Horsf. Cat. 1857, t. 7, f. 8. Raupe. — HS. Pr. | 1869, p. 75 n. 39. — Pl. t. 328. 30--34 mm. BE - Indien. — 6. Oberseite dunkelbraun, Unterseite hellbraun, um | die größern Glastlecken der Vdfl. schwarz. Vdfl. 2 mit einem hellen Fleck in Zelle 1, einem Glas- tleck in Zelle 2, 3 und der Mitte, und 1—3 Punkten vor der Spitze. Htfl. unten mit geringer Zeichnung. /\ Val. mit einem ziemlich zurückstehenden, starken Glaspunkt vor der Spitze in Zelle 6. | Die beiden Glasflecken in Zelle 2 und der Mitte hängen zusammen. Kopf und Vorder- rand der Vdfl. nächst der Wurzel sind rostfarbig, ebenso unten die Htfl. und die Spitze der vordern, die Rippen fein gelb, “ MEN Bad Mi TEANT EEE EEE A er . y ! N > it \ 2 € IR g ; N Ra y Oo Ey N $ N BERNER u ) ! LK b N “ > ? S F . ’ 2 | B r 79. Cordela Pl. Nachtr. 21 mm. Vaterland? | '| Alle Flecken stehen von einander ab. Unten sind‘ die Hifl., der Vorderrand und die Spitze der Vdll. “ röthliehgrau; die hintern haben einen weißen Mittel- | punkt und in Zelle 2—4 braune Punkte. = 80. Jrava Moore Pıoe. zool. Soe. 1857, p. 254 n. 583. — HS. Prodr. 18697. 75 n 248. — Pl..t. 329; Thrax Hb. Zutr. f. 875, 876. (1832). : Hypaepa Hew. Deser. 1868, p. 25 n. 7. 25—29 mm. “ Malayen. Ei \ A Val. mit 3 Spitzpunkten schräg übereinander; die Glasflecke sind von einander entfernt. Unter- seite röthlichgrau, hellbraunschattig. 81. Kalpis Pl. Stett. ent. Zeit. 1879, p. 354 n. 6. — Hesp.. | t. 230. 23 mm. Eningo. | — 7. Oberseite braun oder schwarz, Vdfl. mit 3—4 Glasflecken, keinem Glaspunkt vor der Spitze, dort aber auf der Unterseite mit braunen Fleckehen. Unterseite lilagrau und braun gewölkt, /\ Hinterwinkel der Htfl. orange, beim 3 auch der Innenrand auf der Oberseite. Vdfl. in Zelle 2 und der Mitte mit zusammenstehenden - weißen Glasfleecken und einem kleinen ent- fernten in Zelle 3. Beim 9 sind die Flecken größer und an denen der Zelle 2 hängt noch einer der Zelle 1. Fühler lang. 82. Colenda Hew. Deser. 1866, p. 433 n. 20. — HS. Prodr. 1869 9... 74 m, 43: ——. PEc. 302, Lindigiana Feld. Novara Exp. II, t. 72, f. 3, 4. (1867). 24—25 mm. Bogotä, Venezuela. [\ A Die Hifl. sind oben einfarbig. } Fransen ungescheckt. \/ Vall. mit 3 gelben Glasflecken; der in Zelle 3 hängt mit dem größern der Mitte etwas zusammen, der kleinere in Zelle 3 ist vorgerückt; in Zelle 1 ist oben ein feiner, gelber Splitter, unten ein großer, heller Fleck. 83. Elisa Pl. Hesp. t. 332. 22 mm. Brasilien. 329 N \ Wall. mit 3 weißen Glasflecken, die beiden in % Zelle 2 und 3 sind saumwärts gerückt, der Mittelfleck ist dem Saume parallel gestreckt und in der Mitte eingeschnürt. & mit Narbe. Luseinia Weymer i. I. — Pl. Nachtr. $. 26 mm. Blumenau. \V\VN\V Vai. mit 4 weißen Glasflecken: in Zelle 1 ein kleiner gegen den Hinterwinkel gerichteter, an der äußern Etke des der Zelle 2, sowie dieser an dem der Mittelzelle hängend, in Zelle 3 ein kleiner abstehender Querfleck. Lota Kaden i. I. — Butl. Tr. ent. Soc. 1870, p. 495 n. 3. — Exot. t. 25, f. 12. — Pl. t. 333. 30 mm. Venezuela. Fransen gelblichweiß und braun gescheckt. Vdlfl. mit gelben Glasflecken: beim $ ein Punkt in Zelle 1 am Innenrande, zwei dreieckige Flecken in Zelle 2 und 3 und ein großer nierenförmiger in der Mitte, alle getrennt und dazwischen die Narbe. Beim Q sind alle Flecken größer und anders geformt und am äußern Ende des der Zelle 2 hängt noch einer in Zelle 1. Corydon Fabr. Syst. Ent. p. 533 n. 385. (1775). Coridon Fabr. Sp. Ins. p. 134 n. 616. (1781). — Mant. H, p. 87 n. 270. (1787). — Butl. Phocion Fabr. Ent. Syst. II, I, p. 335 n. 274. (1795). — Latr. Ene. Meth. IX, p. 762 n. 96. (1823). Julianus Turt. Syst. Nat. III, p. 158, t. 3, f. 2. (1806). Adela Hew. Exot. 1867, f. 1—3. — HS. Prodr. 1869, p. 7O n. 9. — Pl. t. 334. 22=-29 mm. S$üd- Amerika. — 5. Oberseite braun, Vdfl. auf der Mitte blauschwarz, mit 3 weißen getrennten Glasflecken, in Zelle 2, 3 und der Mittelzelle, und mit drei Punkten in schräger Richtung übereinander vor der Spitze. Unterseite veilgrau und hellbraun mit dunkel- brauner Bezeichnung ähnlich der Proteus-Gruppe der Gattung Goniurus. Fühler nicht 1/; so lang wie die Vafl. 87. Ampmntas Fabr. Syst. Ent. p. 533 n. 387. (1775). 22 nn le 3 N ER s Br Se erg! er EEE RE RETEER F U been, a n N Fre IR > Sr rn. h » “ RT. 5 330 Sawignyi Latr. Ene. Meth. IX, p. 741 n. 35. (1823). =. HS. Preär. 1969 'p.-80.n. 32. Pl t 882 Lividus Hüb. Exot. I, 387. 22—24 mm. Cuba, Rio Negro. — 9, Oberseite braun, Rücken und Warzel der van. sparsam grün behaart. Vdfl. mit ‚drei kleinen gelben Glasflecken in Zelle 3, 6 und dem u rand der Mittelzelle.e $ mit Narbe und auf der Mitte der Htfl. mit einem großen braunen, grau behaarten Fleck. Unterseite hellbrau mit Lila gemischt, auf der Mitte der Flügel dunkler, Vdfl. nn srünem Fleck am Vorderrande ‘vor dem Spitzfleck, Htfl. mit 10, meistens kappenförmigen, ’ grünen Flecken. Palpen gelb. Fühler und Beine rostgelb. 88. Butus Mösehl. Verh. d. z. b. Ges. 1876, p. 331, t. 3, f. 15.. — Pl. t. 336. &. 22 mm. Surinam. — 10. Oberseite mattbraun, Flügelwurzeln ochergelb behaart. Vdfl. mit einem gelben Fleck am Hinterrande und einem Punkt am Vorderrande der Zelle I, zwei großen, zusammenhängenden, gelben Glasflecken in Zelle 2 und der Mitte, einem kleinen vorgerückten in Zelle 3 und drei ansehnlichen Fleekehen in schräger Richtung vor der Spitze. Hifl. mit einer schrägen Reihe an Größe zunehmender, gelber Flecken in Zelle 2 bis 5, und ockergelben, braungescheckten Fransen. Unten sind die Vdtl. vor der Spitze lila und‘ braun gewässert mit noch einem Spitzfleck in‘ Zelle 9, am Hinterrande in Zelle 1 breit ocher- gelb, auf der Mitte sind sie wie die Htfl. dunkler braun. Diese sind an der Wurzel und vor dem Saum veilgrau bestäubt; nahe der Wurzel be- findet sich ein grüner, braunstaubiger Fleck und ein solches Schrägband zieht von Zelle le zu Zelle 5; in Zelle 6 und 7 stehen noch je ein kleineres Fleckchen. Fühler und Beine sind ockergelb. Die Palpen sind lang vorge- streckt, gespitzt, fast hängend und so wie die Brust veilgrau.- Hr 89. Buchholzi Pl. Stett. ent. Zeit. 1879, pı 35l n. 7. — Besp. t. 337. 2. 33 mm. Aburi. 331 — 411. Beiderseits braun. Vdfl. mit 6—7 goldgelben | Glasflecken, drei großen in Zelle 2, 3 und der Mitte, sie stehen getrennt; ein unbeständiger Punkt in Zelle 4, ein Spitzpunkt in Zelle 6 und zwei zurücktretende übereinander in Zelle 7 und 8. Beim 2 steht noch ein getheilter gelber Fleck in Zelle 1. Unten sind die Vdfl. am Innenrande blaßgelb, an der Spitze graustaubig, die Htfl. staubgrau gewölkt. Saum der Hifl. etwas busig mit braunen, gegen den Vorderrand E gelben Fransen. 3 90. Ciothilda HS. Prodr. 1869, p. 75 n. 41. = Pandia Moore Proc. z. Soc. 1865, p. 790. — Hrsf. Cat. 1867, 4..7;:f°.10.7 Thyrsis Fabr. Syst. Ent. p. 532 n. 383. (1775).?? — Pl. t. 338. 36 mm. Süd-Asien. — 12. Oberseite matt, schwarzbraun. Vdfl. mit 6—7 Glasflecken,; beim Z ist der in Zelle 2 durch die dazwischen liegende Narbe weit von dem der Mittelzelle abgerückt; die drei länglichen Fleckchen vor der Spitze liegen schräg über- einander. Htfl. mit einem kleinen runden, meistens durehscheinenden, hellen Fleck hinter der Mitte auf der Unterseite und mit schattiger Zeichnung. /\ Glasflecken gelb, der in Zelle 2 beim & veriical, nahe an dem der Zelle 3. Hitfl. oben mit gelbem Fleck. Palpen und Bauch sind rostgelb. Vdfl. unten am Vorderrande rothbraun. $ | Vorderrand der Vdfl. oben rostroth. Fransen et aller Flügel orange. Beim 2 ist der Glas- a fleck in Zelle 2 spießeckig, groß, und hängt Be etwas an dem der Mitte. Unterseite rost- Eu DE REIT; a > ae N Se nl Bi ET. 1 7 * ’ . En & R2 = I roth, gelb und lila marmorirt. 91. Sergestus Cram. 74, C. (1779). — HS. Prodr. 1869, p. | 75 n. 36. d. — Pl. t. 339. Sinon Cram. 342, D, E. (1782). — Latr. Ene. Meth. IX, p. 742. (1823). — HS. Prodr. p. 75 n. 37. 2. Sinois Hüb. Verz. 1816 n. 1132. 24—28 mm. Venezuela. || Fransen braun, nur am Hinterwinkel orange. Unter- seite braun, Vdfl. mit gelbem Fleck in Zelle 1, am 22° PER non I 92, ar 94. 95. Saume veilgrau; Htfl. am Innenrande veilgrau und mit ‚solchem geschwungenen Bande vom Vorder- winkel zur Wurzel. Adjuncta Pl. Hesp. 1.340. 22 24 mm. Columbien. AN Glasflecken weiß, der in Zelle 2 horizontal, Gerasa Hew. Exot. 1857, f. 6, 7. — HS. Prodr. 1869, p- 76. n. 50. — Pl. t. 341. d. 23 mm. Maranham. — 13. Braun mit rostgelben Fransen. Vdfl. oben mit rostgelb behaarter Wurzel, 3 gelben Glasflecken: in Zelle 2 und der Mitte sind zwei große zu- sammenhängende und ein kleiner vorgerückter Zelle 4 ein Punkt, in Zelle 1 ein feiner weißen E Punkt. Fransen braun. Unterseite braun, alle Flügel an Saum und Hinterwinkel veilgrau, die Htfl. mit solchem großen Mittelfleck. in Zelle 3, und ein länglicher gelber Fleck in Zelle 1. Hifl. oben mit einem runden gelben Mittelfleek und 3 Längsflecken in Zelle 3, 4 und 5. Unten haben die Vdfl. in Zelle 1 einen großen gelben Fleck. Vorderrand und Spitzen- hälfte sind rostroti, die Htfl. sind am Vorder- rande breit rostroth, über die Mitte haben sie einen breiten diagonalen Silberstreif. Die Palpen sind gelb. Eihoda Hew. Deser. 1866, p. 481 n. 8. — Exot. 1872, f, 48, 49. — Pl. t. 342... 26 mm. Rio. —- 14. Oberseite schwarz. Vdfl. mit drei zusammen- hängenden Glasflecken, welche beim & gelb, beim £ weiß sind; beim & bestehen sie aus den Flecken der Zellen 2, .3 und der Mitte, und bilden einen Bogen durch das Hineintreten der Narbe; beim 2 bestehen sie aus den Flecken der Zelle 1. 2 und der Mitte, und bilden ein gegen den Hinterwinkel gerichtetes, schräges Band, das auf der Unterseite bis an den Vorder- rand reicht. Die Fühler sind auflällig lang. A Dnterseite schwarz. Beine roth. Die Fransen und ein schmaler Saum der Hifl. sind unten gegen den Vorderwinkel nn beim 2 oben weiß. Cynisca Swains. Zoo. t. 40. 1821), — HS. Prodr. 1869, P- 71 n. 10. — Pl t. 349. geh ET ae % dr Catina Hew. Tr. ent. Soc. 1866, p. 492 n. 17. 23—25 98. 49: 339 mm. Brasilien. NN Unterseite grau mit schwarzen Rippen, Htfl. am Vorderwinkel blaßgelb und mit solchem geraden Bande, welehes sich von der Wurzel der Vdlfl. längs Zelle ie der Htfl. zum Saume erstreckt. Hinterschenkel roth. Itea Sw. Zool. I, 39. (1821). — HS. Prodr. 1869, p. 71 n. — 15. 11. — Pl. t. 344. 21 mm. Brasilien. Oberseite schwarz oder braun, Vdfl. mit gelben Glasflecken und beim $ mit einer Narbe, wo- durch der Fleck in Zelle 2 noch weiter als beim 2 von dem der Mittelzelle getreunt wird. Htfl. unten mit zwei diagonalen bleichen Bändern. \ Vafl. mit 3 Glasflecken: einem in Zelle 2, dem Saume am nächsten, einem in Zelle 3 dicht darüber und einem größeren in der Mittelzelle. Unterseite braun, die beiden Bänder und ein Innenrandstreif der Htfl. grün. Haworthiana Sw. Zool. I, 28. (1821). — HS. Prodr. 1869, p- 71 n. 12. — Pl. t. 345. 25 mm. Brasilien. \ A YVafl. mit den 3 getrennten Glasflecken der Mitte, 3 kleinen vor der Spitze und einem schmalen gelben Fleck am Hinterrande von Zelle 1, beim Q mit noch einem kleinen Glasfleck am Vorder- rande von Zelle 1, an dem der Zelle 2 hängend. Htfl. oben in Zelle 4 und 5 mit einem gelben Fleck. Unten sind die Spitze der Vdfl. und die Htfl. rothbraun, die Bänder röthlichweiß. Godartü Latr. Enc. Meth. IX, p. 762 n. 98. — Pl. t. 346. Ceraca Hew. Tr. ent. Soc. 1867, p. 488 n. 7. — Exot. 1872, f. 42, 43. 27—28 mm. Brasilien. — 16. Braun. Vdfl. mit 6 weißen Glasflecken: 3 ge- trennte auf der Mitte und 3 kleine vor der Spitze, in Zelle 1 noch ein weißer Punkt. Oben sind der Körper und die Wurzeln der Vdfl. hellbraun, die Hifl. auf der Innenrandhälfte roth. Unten sind die Vorderwinkel der Flügel grünlichgrau ; ein diagonales Band der Htfl. ist weißlich. Vulpina Feld. Nov. Exp. III, 1867, p. 514 n. 896, t. 72, f. 1, 2. — Pl. t. 347. 25 mm. DBogota. 334 100. Besckei Pl. Hesp. t. 348. — Mus. Berol. 14088. 22 ® mm. Neu-Freyburg. Bi. - AA Htfl. oben mit hellen Flecken. 101. 102. — 17. Oberseite schwarzbraun, Leib und Flügelwurzeln “ Xanthaphes Hüb. Exot. II, 360. — HS. Prodr. 1869, p. 72 n. 13. — Pl. t. 349. 18—20 mm. Brasilien. || Htfl. oben mit hellem Mittelfleck, 2 kleineren in Zelle 2 und 3, einem Punkt in Zelle 6 und ganz weißen Fransen. Auf der Oberseite sind alle Flecken E gelblich; unten ist der in Zelle 1 der Vdfl. weiß. \/ Der Glasfleck in Zelle 2 der Vdfl. steht zum Concors HS. Prodr. 1869, p. 72. n. 9, var. — Pl. t. 8390. 24 mm. Brasilien. v V Der Glasfleck in Zelle 2 der Vdfl. steht neben grün behaart. Vdfl. mit 6 Glasflecken: einem in Zelle 2, einem in Zelle 3, einem in der Mitte und drei vor der Spitze; in Zelle 1 ein helles Fleckchen. Htfl. unten mit einem weißen oder gelben diagonalen Bande, ohne hellen Mittelpunkt. \ Htfl. oben ungefleckt. Die 3 größern Glas- flecken sind getrennt; alle Flecken, das Band der Htfl., die eanden der Vafl. vom Hinter- winkel bis zur Mitte, die der Htfl. von Rippe 1b bis zum Vorderrand und die Palpen sind weiß. | Htfl. mit 2 hellen Flecken in Zelle 2 und 93. Alle Flecken, das Band und die Palpen sind weiß. Die größern Glasflecken der Vdfl. sind i getrennt. a Theil unter dem der Mittelzelle. Unten sind ° noch zwei, den in Zelle 3 mit den Spitzflecken verbindende Flecken in Zelle 4 und 5, die wie die Glasflecken auch unten, gelb sind. Die Unter- seite der Vafl. ist rothbraun, auf der Mitte schwarz, die der Hifl. ist wurzelwärts des Bandes schwarz; saumwärts rothbraun; das Band ist gelb, linear, gleichbreit. A nen ee une dem. der Mittelzelle. Unten sind die Flügel roth- braun, gegen den Saum braungrau, die vordern auf der Mitte schwärzlich. Das Band der Htfl, 335 ist — wie alle Flecken auf der Unterseite — weiß, ungleichbreit, neben dem Bande stehen in Zelle 2, 3 und 6 weiße Punkte. Chalestra Hew. Deser. 1866, p. 488 n. 5. — Exot. 1872, f. 44, 45. — Pl. t. 351. Concors HS. Pıodr. 1869, p. 72 n. 8. 23 mm. . Brasilien. — 18. Die Flügel sind oben schwarzbraun, gegen die Ne Wurzel ockergelb; die vordern handen 6—8 satt- Re gelbe Glasflecken, von denen nur die der Spitze 53 zusammen stehen, und einen hellen Fleck am N% Hinterrande; die bintern haben helle Fleckchen vor dem Saum und weiße, braungescheckte Fransen. = Unten sind die Flügel rothbraun und schwärzlich, + der Fleck in Zelle 1 der Vdfl. ist weiß, die Htfl. 2 haben ein diagonales, gegen den Vorderrand ver- = schmälertes, gegen den Hinterwinkel sehr breites 5 Silberbaud und daneben gleichfarbige Flecken. ! /\ Rücken graubraun. Vdfl. oben mit gelbem f Fleck in Zelle 1, einem Glaspunkt in Zelle 4 3 und vier vor der Spitze. Htfl. mit weißen 2 und gellen Punkten in Zelle 2—6, unten mit Silberflecken in Zelle 3—6. 104. Licia Pl. Hesp. Nachtr. 25 mm. Vaterland? “ \ A Rücken ockergelb. Vdfl. oben mit weißem Fleck i in Zelle 1, drei Glaspunkten vor der Spitze. Hifl. K mit weißen Punkten in Zelle 3 und 6, unten IR mit Silberfleekchen in Zelle 2—7. Vdfl. mit D zum Theil weiß und braun gescheckten Fransen. 105. Xanthothrie HS. Prodr. 1869, p. 72 n.4. 29 mm. Rio. — 19. Oberseite braun oder schwarz. Vdfl. mit 3—$, meistens gelblichen Glasflecken und einem hellen / Fleck in Zelle { am Hinterrande. Htfl. ge- wöhnlich mit einem oder mehreren hellen Flecken hinter der Mitte, unten mit Silberflecken. /\ Fransen gescheckt. Vdfl. mit Glasflecken in Zelle 2, 3, der Mittelzelle und vor d’eser am Vorderrande, sowie drei vor der Spitze. Htfl. oben mit einem runden Fleck in Zelle 4 und 5. Unten ist die Spitze der Vdfl. veilgrau, der Hinterrand weiß; die Htfl. sind MT RE a a En? a ir Ra EEE NL RI N f RR ER N » h ae En v f £ nn . \ en My 336 silberweiß, mit einem schräg durchziehenden, 'ungleichbreiten, rothbraunen Bande und schwarzer Wurzel. N 106. Argentea Hew. Deser. 1866, p. 487 n. 4. — Exot. 1872, f. 46, 47. — Pl. t. 353. Devanes HS. Prodr. 1869, p. 72 n. 7. 22 mm. Bra- silien, Guatemala. E A A Fransen ungescheckt. | Vafl. mit 3 Spitzfleskchen. \ Htfl. oben mit je einem runden gelben Fleck 3 in Zelle 4 und 5 und einem Punkt in Zelle 6, unten mit einem großen, helmförmigen Silberfleck in der Mitte, einem kleinen an der Wurzel und einem oder zwei am Saum. x 107. Epitus Cram. 343, E, F. (1782). — Fabr. Mant. II, p. 86 ın. 778. (1787). — Ent. Syst. II, L p. 392% n. 261. (1793). — Latr. E. M. IX, p. 744 n. 39. +38: .Pr,.1869; 19.78 .n:,19. = po 38% 22 mm. Sud Amdeike, \\ Hifl. oben in Zelle 1, 2, 3 und 6 mit weißen Flecken, unten mit einem großen Silberfleck in - Zelle 1 und 2; von dort ein gerades Band durch die Mitte zum "Vorderrand und ein gebrochenes ' vor dem Saum. | 108. Orchamus Cram. 155, E, F. (1779). — HS, Pr. 1869, p- 73 n. 22. — Pl. t. 355. 31 mm. Surinam. || Vafl. mit 4 Spitzpunkten und auch einem feinen Punkt in Zelle 4. Htfl. oben mit einem hellen Fleck in Zelle 4 und 5, unten mit einem großen drei- theiligen Silberfleck vor der Mitte und 5—6 länglichen kleineren saumwärts. 109. Aestria Hew. Deser. 1866, p. 486 n. 2. — HS. Prodr. 1869, p. 7/3 n 20. = Bl. 1.256. 26 mm. Ellen‘ II]: ‚Vdfl. ohne Spitzpunkte, Htfl. oben mit einem hellen Fleck in Zelle 4 und 5. \/ Oberseite schwarzbraun, Leib und Hügeln el) grünlich behaart. $ Unterseite rothbraun. we PLas 112. 113. 114. 397 Htfl. unten mit einem größern Silberfleck über Zelle 1—3, und drei kleinern am Saum in Zelle 2, 3, & und 5. Aegita Hew. Deser. 1866, p. 486 n. 1. — Pl. t. 357. 25 mm. Para. Hifl. unten mit einem größern Silberfleek hinter der Mitte und einem kleinern in ‚Zelle 4 und 5. Anchora Hew. Deser. 1866, p. 487 n. 3. — Pl. t. 358. 21 mm. Parä. $$ Unterseite grau. Htfl. unten nur in Zelle 4 und 5 mit einem kleinen Silberfleck. Vdfl. unten vor der Spitze mit 3 schwarzen Punkten und schwarzer Mitte. Brinoides Möschl. Verh. d. z. b. Ges. 1876, p. 339, t. 4, f£. 18. — P!. t. 360. 20 mm. Surinam. \/ \/ Oberseite braun, Leib und Flügelwurzeln rost- farbig behaart. Unterseite rothbraun. $ Htfl. unten mit einem dreitheiligen Silberfleck auf der Mitte und einem fast gleichen vor dem Saum in Zelle 2—). Brino Cram. 353 E, F, 392 C, D, (1782). — Latr. Ins. t. 46, f. 3. — Ene. Meth. IX, p. 744. (1823). — HS. Prodr. 1869, p. 73 n. 23. — Pl. t. 359. Idas Linne Syst. Nat. I, p. 488 n. 192? (1758). 24 bis 25 mm. Süd-Amerika. $$ Htfl. unten neben der Mitte mit einem dreieckigen Silberfleck in Zelle 1—3, und drei kleineren in Zelle 2, 3, 4 und 5. Oerinus Hpf. Mus. Berol. 5236. — Pl. t. 361. 23 mm. Columbien. — 20. Oberseite braun oder schwarz. Vdfl. mit drei Glasflecken auf der Mitte, 1—3 Punkten vor der Spitze und einem hellen Fleck am Hinterrande. Htfl. oben ungefleckt, unten mit einem oder zwei zerrissenen silberweißen Querstreifen. /\ Vadfl. mit dreitheiligem gelben Mittelfleck und einem Spitzpunkt in Zelle 6. Hiil. unten wurzelwärts mit 3 Silberflecken in einer Querlinie und saumwärts 2, in Zelle ie und 2, nebeneinander. 338 115, Leonora Bl. Steit. ent. Zeit.. 1879; p. 355 n. 8. S = Hesp. t. 362. 21 mm, Cameroons. AN Val. mit 3 getrennten weißen Flecken auf der Mitte, in Zelle 2, 3 und der Mittelzelle, und Punkten vor der Spitze übereinander. 116. Prodieus Stoll t..: 33,1. :6...(1796)..— Pl. .t. 863. 21 mm. Cap. — 21. Vafl. oben braun oder schwarz, mit 3 bis 6 Glasfleeken. Htfl. oben auf der Mitte und am Hinterwinkel orange oder gelb, unten mit Silber- flecken. % N Vdfl. mit von einander entfernten Glastlecken in Zelle 2, 3 und der Mittelzelle, vor der Spitze mit 3 oder 4 Punkten, von denen der in Zelle 6 vorgerückt ist, und einem orangen Fleck in Zelle 1. | Glasflecke der Vdfl. rein weiß. Hit. oben auf der Mitte bis an den Innenrand und der Wurzel orange oder oekergelb, ebenso am Hinterwinkel auch unten. Unten sind die Flügel röthlichgrau und braun mar- morirt; die hintern haben eine breite, saum- wärts gezahnte, silberne Mittelbinde. 117. Comus Cram. 391 N, O. (1782). — Pl. t. 364. Helops Drury II, t. 33, f. 2, 3. (1782). Enmus Fabr. Ent. Syst. III, I, p. 337 n. 283. (1793). = sDenoy. Ind. sL.cHh 23, 122 Jon. 89 1. Latr. Ene. Meth. IX, p. 749 n. 54. 24—27 mm. West-Afrika. || Glasflecke der Vdfl. gelblich. Htfl. oben hinter der Mitte mit breitem, concaven, dunkelorangen Quer- fleck und gleichfarbigen Fransen. Unten sind die Flügel braun und grau gitterartig gezeichnet, die hintern mit 2 großen silberigen Flecken. 118. Erynmis Trim. Rhop. 1866, p. 290 u. 203, t. 6, f.8. — Pl. t. 365. 24 mm. Süd-Afrika. AA Yafl. mit 3 Glasflecken; die in Zelle 2 und 3 stehen zusammen und von dem der Mittelzelle entfernt, ea Se 359 | Hifl. oben mit einem orangen Querfleck nahe der Wurzel, einem solchen gegen den Hinter- winkel und 2 Längsflecken in Zelle 2 und 3, unten mit großem silberweißen Mittelfleck. Fransen orange. 119. Curmides Hew. Exot. 1874, f. 1. — PI. t. 366. 22 mm. Madagascar. || Hifl. oben ganz gelb, nur am Ve ande und von dort am Saum bis Rippe 4 breit schwarz. 120. Onara Butl. Tr. E. Soc. 1870, p. 498. — Exot. 1872, t. 54, f. 11.:— Pl. t. 367. 20 mm. Indien. — 22. Rücken und Vdfl. sind schwarz oder graubraun, letztere mit 3 weißen oder gelblichen Glasflecken und meistens 5 Punkten, von denen die in Zelle 4 und 5 unbeständig sind. Hitfl. oben — min- destens beim 2 — im Mittelraum und gegen den Innenrand weiß, unten beim Z und Q mehr weiß oder grau. /\ Vadfl. mit einem weißen Fleck in Zelle 1 und weißen Glasflecken. Htfl. beim $ und O9 oben weiß mit schwarzer Wurzel, Vorder- rand und Saum, unten nur am Saume busig braungrau. 121. Ebusus Cram. 300, C, D. (1782). — Pl. t. 368. Psecas Cram. 342, F, G. (1782). Belistida Hew. Tr. ent. Soc. 1866, p. 491 n. 19. Aurora Prittw. i. 1. 21—23 mm. Surinam, Parä. \ N Htfl. beim $ oben wie die Vdfl. graubraun. | Vdfl. in Zelle 1 ungefleckt. Htfl. unten weiß, am Hinterwinkel braungrau gefleckt, am Vorder- rande staubig, beim Q oben weiß mit grau- brauner Wurzel, Vorderrand und Saum. 122. Attina Hew. Tr. ent. Soe. III. ser. II, p. 489 n. 10. (1866). — Pl. t. 369. Latreillei Feld. Novara Exp. III, t. 71, f. 2. (1867). — H8"Prodr:- 1809, °p.-80'n: 30:2. Cruda HS. Prodr. 1869, p. 75 n. 42. &. 26—28 mm. Indien. || Vdfl. in Zelle 1 mit weißem Blick. Htfl. unten veilgrau, am Hinterwinkel graubraun gefleckt, ebenso Ba sr von der Mitte bis zur Wurzel in der Mittelzelle und mit einem braunen Längsfleck in Zelle 7 am Vorderwinkel. &. 123. Anitta Pl. Hesp. Nachtr. 27 mm. Vaterland? — 23. Schwarzbraun. Vdfl. mit 6—7 Glasflecken, von denen 3 punktförmige vor der Spitze schräg übereinander stehen. Hifl. mit 2 bis 3 hellen Flecken. | |\ Vdfl. oben in Zelle 1 ungefleckt, unten mit gelbem Wisch. Die 3 Flecken der Mitte stehen im Winkel zusammen, der in der Mittelzelle ist gespalten. Htfl. mit 2 weißen Flecken neben einander in Zelle 2 und 3. 124. Nanneta Pl. Hesp. t. 370. — Mus. Berol. 5210. 22 mm. Rio. AA Val. in Zelle 1 mit weißem Fleck. | Vdfl. in Zelle 4 mit einem Punkt, der Fleck in Zelle 2 ist mit dem der Mittelzelle ver- .einigt, der in Zelle 3 vorgerückt. Hitfl. mit einem hellen Fleck in Zelle 2 hinter der Mitte, und 2 neben einander in Zelle 3 und 4. 125. Eltola Hew. Exot. 1869, f. 40. — Pl. t. 371. 20 mm. Darjeeling. | || Die 3 größern Flecken sind gesondert, der in der Mittelzelle eingeschnürt. Htfl. mit einem weißen Punkt in der Mitte und einem in Zelle 3, unten neben diesem noch ein verloschener in Zelle 2. 126. Caesenn Hew Exot.1867,1 12, 18. — BL 37% 21 mm. Brasilien. | — 24. Oberseite braun. Vdfl. mit 3 getrennten größern Glasflecken, einem unbeständigen Punkt in Zelle 4, zwei Punkten übereinander in Zelle 6 und 7 vor der Spitze und einem hellen Fleck in Zelle 1. Hifl. unten mit 3 hellen Flecken in schräger Richtung zum Saum, in den Zellen 2, 3, 4 und J, meistens oben ebenso deutlich. /\ Vdfl. ohne Glaspunkt in Zelle 4. Die Flecken sind oben gelb. Unterseite rothbraun, der Fleck in Zelle 3 der Hifl. ist oben nicht sichtbar, 128, 129. 130. Ä ER 041 Chiomara Hew. Exot. 1867, f. 19. — Pl. t. 380.23 mm. Santarem. AN Vafl. mit einem Glaspunkt in Zelle 4 Die Flecken sind gelblich, die der Htfl. an beiden -Seiten gleich. | Die Htfl. sind oben am Innenrande wie die Unterseite aller Flügel hellbraun. “ Eihlius Cram. 392, A, B. (1782). — Clerck t. 42, 1. 2, 3. (1759). — Latr. Ene. Meth. IX, p. 746 n. 45. (1823). — HS. Prodr. 1869, p. 74 n. 32. — ER £. 928: Chemnis Fabr. Ent. Syst. II, I, p. 331 n. 227. (1793). — Donov. Ind. 49, 1. (1800). — Latr. Ene. Meth. IX, P..746.:n.:46.,(1823). Olynthus Bsd. & Leconte, t. 75, f. 1, 2. (1833). 24 mm. Florida, West-Indien. (| Die Unterseite der Flügel ist grün. Fischeri Latr. Enc. Meth. IX, p. 747 n. 50. (1823). — Hew. Exot. 1867, f. 8—10. — HS. Prodr. 1869, p. 74 n. 31. — Pl. t. 379, 22—25 mm. Rio. — 25. Oberseite braun, Rücken und Flügelwurzeln srünlich behaart. Vdfl. meist in allen Zellen mit gelblichweißen Glasflecken. Htfl. mit A—5 im Winkel stehenden Glasflecken. Unterseite rostroth und gelb gefleckt, braunschattig. /\ Vor der Spitze der Vdfl. stehen drei gelbe Glasfleckehen schräg übereinander; in Zelle 9 ist kein Punkt; der Mittelzellenfleck ist getheilt und auseinander geschoben, der in Zelle 2 groß und keilförmig, der in Zelle 1 quadratisch. Htfl. mit. einer "schrägen, gegen den Saum an Größe abnehmenden Reihe Glasflecken in Zelle 2—5, einem größern in Zelle 6 und einem gelben Fleck am Vorderrande. Arcalaus Cram. 391, 1, K. (1782). — HS. Prodr. 1869, p. 32:9.n..272 —-D1. 1.1373. Urania Sepp. Surin. t. 126. (1855). 19 mm. Surinam. A A Vor der Spitze mit 2 Glasfleckchen übereinander; in Zelle 5 ein Punkt, in Zelle 2 ein quadratischer, 342 in Zelle 1 ein kleiner Fleck. Htfl. mit größen Glasfleecken in Zelle 2, 4 und 5; dazwischen ein Punkt in Zelle 3 und ein kleiner Glasfleck mehr einwärts in Zelle 6. 131. Catochra Pl. Hesp. t. 374. — Mus. Berol. 5287. 23 “ mm. Mahrida. — 26. Oberseite braun. Vdfl. mit 5—8 weißen oder gelblichen Glasflecken und einem hellen Fleck in Zelle I. Htfl. mit 1—3 hellen Flecken, von Zelle 2-—5 schräg gegen den Saum gerichtet; unten ist die Wurzelhälfte meistens saumwärts conceav scharf abgegrenzt, gewöhnlich weißlich, seltener grau. | Der weiße Fleck in Zelle 1 der Vdfl. ist auf der Unterseite sehr groß und mit dem der Zelle 2 vereint; «der Glasfleck in der Mittelzelle steht an deren Vorderrand und ist punktförmig, in Zelle 4 und 5 stehen keine Glaspunkte, in Zelle 6 und 7 zwei übereinander, unten ist der Vorderrand bis zur Mitie orange. Htfl. mit 2 weißen Flecken, unten mit weißer Wurzelhälfte. 132. Phaelusa Hew. Tr. ent. Soc. III, II, p. 497 n. 31. (1866). _ Exot. V, 1876, f£. 79, 80. — Pl. Nachtr. 17 mm. Esa. . A A Der helle Fleck in Zelle 1 der. Vdfl. ist: fast ebenso wie oben. | Vafl. mit einem Punkt in Zelle 4, einem un- beständigen in Zelle 5.und zwei oder drei vor der Spitze. Htfl. mit 2—3 hellen Flecken; unten ist das hellere Wurzelfeld scharf ab- geschnitten. \/ Unten ist der Vorderrand der Vdfl. bis über die Mitte rothgelb, Spitze und Saum sind rostfarbig, die Wurzelhälfte der Htfl. ist hell chamois, die Saumhälfte rostbraun, lilastaubie. | 133. Telegonus Esp. Europ. Schm. t. 56. (1777). — Pl. t. 377. Salius Hüb. Exot. 1, t. 156, f. 3, 4. Longirostris Sepp. Surin. t. 27. (1848). 23 mm. Süd- Amerika, ” F fi . 5 en « > E E- en 134. 136. 137. 343 V\ Unten ist der Vorderrand der Vdfl. bis über die Mitte ockergelb oder grau, Spitze und Saum sind bräunlich oder veilgrau, die Wurzelhälfte der Hifl. ist heller oder dunkler veilgrau, die Saumhälfte braun, mehr oder weniger veilgrau- staubig. Salius Cram. 68, E. (1779). — HS. Prodr. 1869, p. 74 n. 29. — Pl. t. 376. 23—25 mm. Brasilien. || Vdfl. mit einem Punkt in Zelle 4 und zwei vor der Spitze. Htfl. mit 1—2 hellen Flecken; unten ist die gelbliche Wurzelhälfte nicht scharf von der veil- grauen Saumhälfte geschieden. Hermesia Hew. Equat. Lep. 1870, p. 71 n. 129, — Pl. t. 381. 24--25 mm. Ecuador. |} Vdfl. ohne Punkt in Zelle 4, vor der Spitze drei, unten am Vorderrand bis zur Mitte strohgelb. Htfl. mit einem hellen Punkt in Zelle 4, unten mit scharf abgeschnittener, strohgelber, lilastaubiger Wurzel- hälfte und brauner, veilgraustaubiger Saumhälfte. Antoninus Latr, E. M. IX, p. 746 n. 47. (1823). — HS. Prodr. p. 74 n. 30. — Pl. t. 382. 28 mm. Siüd-Amerika. |} Vall. mit einem Glaspunkt in Zelle 4, einem sehr feinen in Zelle 5 und drei vor der Spitze, der Fleck in der Mittelzelle ist oval, liegt am Hinter- rande und hat zuweilen noch einen feinen Punkt über sich. Htfl. oben mit einem größern Punkt in Zelle 4 und 5 und einem oder zwei sehr kleinen daneben, unten mit 3 bis 4 Punkten. Unterseite grünlich- oder röthlichgrau, Hifl. mit einem ge- bogenen weißlichen, saumwärts braun begrenzten Querstreif auf der Mitte. Alle Flecken sind weiß. Mathiolus HS. Prodr. 1869, p. 74 n. 28. — Pl. t. 375. 20—21 mm. Columbien. — 27. Oberseite schwarz oder braun. Vdfl. mit 7—8 weißen oder gelblichen Glasflecken, von den 3 Spitzpunkten ist der in Zelle 6 vorgerückt, in Zelle 1 ein heller Fleck. Htfl. einfarbig oder nur mit einzelnen Staubpunkten auf der Unter- seite, von denen auf der Oberseite selten einer sichtbar ist, 344 N: Vdil. in allen Zellen mit weißen Glasflecken; der in der Mittelzelle ist nur halb und liest am Hinterrande; der Fleck in Zelle 1 ist gelb und auf der Unterseite saumwärts ver- wischt. Unterseite braungrau, Htfl. mit Punkten in Zelle 2, 3, 4 und 5. 138. Cervus Möschl. Verh. d. z. b. Ges. 1876, p. 333, .4, f» 12..— PlaE. 886. 2 umm. > Surinam. \ A Der Glasfleck in der Mittelzelle der Vdfl. ist gespalten. | Der helle Fleck in Zelle 1 der Vdfl. steht mit den Glasflecken der Zellen 2, 3 und 4m einer Linie. \/ Vdfl. in allen Zellen mit Glasflecken. Unterseite grün, Hitfl. in Zelle 3, 5 und in der Mitte mit schwarzem Punkt. 139... .Moeras Möschl: Verh. .d.:z. b. Ges..1876, p. 394, t. 3, f.,16, = "PL 383. .24.mm. ‚Surinam. \/\/ Kein Glaspunkt in Zelle 5 der Vdfl. Unterseite bräunlichgrau, Htfl. mit weißen Punkten in Zelle 2 bis A! s Htfl. unten ohne weißen 1 Mittelpunkt. Palpen bräunlichgrau. 140. Pelora Pl. Hesp. t. 384. — Mus. Berol. 5207. 25 mm. Brasilien. ss Htfl. unten mit weißem Mittelpunkt. Palpen weißlich- gelb. 141. Conjuncta HS. Prodr. 1879, p. 75 n. 45. — Pl. t. 385. 22 mm. Java. || Der helle Fleck in Zelle 1 der Vdfl. ist etwas gegen den Hinterwinkel gerückt. Unterseite bräunlich- grau, zeichnungslos. (Fortsetzung folgt.) Be a 345 Ein neues ungeflügeltes Männchen der Coccideen. (Acanthococeus aceris Sign.) von 43. Lichtenstein. In allen Werken, welche die Schildläuse der Coceideen behandeln, wird als durchgehender Character angesehen, daß die Männchen zwei Flügel und zwei darunter befindliche Schwingkolben haben wie die Dipteren. Die letzte größere _ Arbeit von Herrn Signoret („Essai sur les cochenilles“) vom Jahre 1877 ($S. 31) sagt: „les mäles sont toujours _ ailes“, und selbst da glaubt Herr Signoret mit einem schlecht eniwickelten Insect zu thun zu haben (S. 321), wo er das Männchen der „Gossyparia ulmi* vor sich hat, welches in der - That nur ganz verstümmelte Flügel besitzt. { u Nachdem mich meine Phylloxerastudien veranlaßt hatten, - mich mit allen Homopteren zu beschäftigen, habe ich beweisen können, daß im Normalzustande das Männchen von Gossyparia ulmi nur Stummel von Flügeln hat. Zu gleicher Zeit legte ich der Academie eine neue Schildlaus (auch von Ulmen) vor, - D > 4 > sn 14 deren Männchen vollständig ungeflügelt ist (Ritsemia pupifera), “und ich beschrieb in einem englischen Journal (Entomologist's _ monthly magazine 1877, Vol. XIV, $. 34) eine auf Gras- wurzeln gefundene, ungeflügelte männliche Form. Heute werde ich die Existenz eines neuen, vollständig ungeflügelten Schildlausmännchens nachweisen. Fe. Y Es gehört zu einer sehr bekannten Coceideen- Gattung, die auf Ahorn häufig vorkommt und von Herrn Signoret „Acanthococcus aceris“ genannt ist, welcher auch das Weibchen c Larvenzustand sehr gut beschrieben hat. ea) 2? Dieses Insect erscheint unter der gewöhnlichen Form der Sehildlaus-Männchen, aber ohne irgend welche Spur von Flügeln noeh Schwingkolben ; seine Größe beträgt 0,70 mm; seine f Farbe ist röthlich braun; die Fühler haben 10 schnurförmige Glieder und sind mit Haaren besetzt; sie haben eine Länge von ungefähr 0,35 ınm. Der Unterleib endet in einer An- schwellung, welche das männliche Glied trägt, und dieses be- findet sich zwischen zwei dreieckigen Warzen, von welchen zwei lange weiße Fädchen ausgehen, wie bei den meisten Coeeideen. Auch diese Entdeckung habe ich, wie so manche frühere, 23 346 immer bei dieser Art von Coceideen stattfindet. nämlich in durch Züchtung erzielt, indem es fast das einzige Mittel ist, sich diese mikroskopischen Creaturen nicht nur in gutem Zu- stande zu verschaflen, sondern auch das betreffende Individuum genau nach Art und Gattung festzustellen. a Auf diese Weise habe ich einige interessante Beobachtungen über das Nymphen-Entwicklungs- -Stadium der Schildläuse machen können, welche (so viel ich weiß) bis jetzt noch nieht publieirt worden sind. 7 Die Eier des Acanthococeus aceris werden gelegt, wie es BRE ar einem filzigen Sack, welcher dem Weibchen als Hülle dient und den es nach der Begattung ausschwitzt. Das Eierlegen findet gewöhnlich am 1. Mai statt; die Jungen kriechen un- gefähr vom 20. bis 25. d. Mts. aus, und- N kleinen Larven. 3 W . A verbreiten sich dann auf dem Ahorn, unter dessen Blättern sie sich festsaugen und dort sehr langsara wachsen. Sie sind von länglich eirunder Form, am Hintertheile spitz zulaufend und sanz mit Stacheln besetzt, daher ihr Gattungsname. Wenn die Blätter fallen, ziehen sich diese Insecten auf die Rinde zurück und bereiten sich zu ihrem Winterschlaf vor, welcher bei uns nicht sehr Jange dauert. In der That sieht man, wenn man eine dieser kleinen Larven einschließt, schon im December oder. in den ersten Tagen des Januar, daß sie aus allen ihren Stacheln, welche in Wirklichkeit nichts als Schweißdrüsen sind, eine baumwollartig filzige Masse absondert, von welcher sie wie von einem Cocon umgeben wird, der an seiner vordern Seite geschlossen, aber an seiner Hinterseite quer durch ge- spalten ist. Die Beendigung des Cocons fand bei mir am 14. Januar statt; das Inseet befreit sich von seiner Schweib- drüsenhaut, welche ihm unnütz geworden ist, und wirft sie zu dem hinteren Spalt hinaus. Dann nimmt es eine länglichere Form an und erscheint als ein kleiner, von einer amorphen Flüssigkeit angefüllter Sack, aus welchem sieh die beiden Fühler als termiliche Anhängsel hervorheben, ebenso wie die 6 Füße, welche »ur Spuren von Gliedmaßen haben und nur 0,09 mm lang sind. Dieser pseudonymphale Zustand, der mich an die Pseudonymphen der Canthariden erinnert, dauert 5 Tage; dann neues Abstreifen der Haut, welche in gleicher Weise durch den hinteren Spalt hinaus geworfen wird, worauf die eigentliche Nymphe zum Vorschein kommt. Diese hat besser Fetenclelie Glieder; die Beine sind 0,45 mm lang und zeigen deutlich ihre Gelenkflüßhugen, die Fühler obaleich glatt 10 kleinen Linien geringelt, lassen die ee und haaıigen Glieder des vollkommenen Inseets In a EB 347 BT. Eee sich im Innern bildet; dieses zerbricht nach 14 Tagen seine dritte Hülle und Sohicke sie auch durch den hinteren Spalt zu den beiden vorhergehenden. Man sieht dann die Spitzen der beiden weißen Fädchen erscheinen, welche das _ Inseet ausschwitzt, und die sich von Tag zu Tag verlängern; endlich schlüpft das kleine, niedliche Thierchen rücklings aus _ und läuft auf den Ahornstämmen umbher,. die Weibchen auf- n zusuchen, paart sich und stirbt. Es ist dann dem Weibchen “2 überlassen, sich mit einem Cocon zu umgeben und denselben „mit Eiern anzufüllen, welche die folgende Generation ausmachen. IP a un -_ x a? Die Honigameise und die westliche Ameise. Aus Henry C. Me. Cook: The Honey Ants of the Garden of the Gods, and the Occident Ants of the American Plains. Philadelphia 1882. Die Honigameise (Myrmecoeystus melliger, besser bekannt _ unter der späteren Benennung M. mexicanus) hat in einer der Arbeiterformen den Hinterleib zur Größe und Gestalt einer a Stachelbeere ausgedehnt und ganz mit Honig angefüllt. Da _ über ihre verschiedenen Formen und Sitten sehr wenig bekannt war, so entschloß sich Herr Cook, diese merkwürdigen Insecten in Neu-Mexico zu studiren. Bei einem Besuch des Götter- gartens (Garden of the Gods), nahe bei Manitou, wurde ein ihm neues Nest gefunden. Der gewünschte Gegenstand war unerwarteter Weise entdeckt, da das Nest sich als das der Honigameise erwies. Der Verbreitungskreis der Art, der durch diese Entdeckung erweitert wurde, ist Mexico, Neu-Mexico und Süd-Colorado im Hochland von 6000—7500 Fuß. Sie sind in großer Menge im ganzen Göttergarten an- sässig und bilden ein neues Wunder des Platzes, den Niemand vergessen wird, der einmal die sonderbar gestalteten Felsen- anhäufungen gesehen hat. Der Boden ist ein schwerer Kies auf Felsen von rothem Sandstein, mit zahlreichen Häufchen der Zwergeiche (Quereus undulata), Büscheln von Gramma- gras, zerstr TanlenBündeln von Fettholz (grease-wood), spanischem Bayonet (Spanish bayconet), niedrigen Cedern und Fichten, wilden Sonnenblumen und wilden Rosen. Die Nester werden mit entschiedener Vorliebe für. die Höhen der Bergzüge oder für deren Nähe gebaut, so daß sie offenbar den Vortheil haben, 23° A a A AN Aa a 2 ERER vi ’ e v 348 vor Beschädigung durch heftigen Regen fast ganz gesichert zu sein. Das sichtbare Nest ist ein Kieshügelchen, dessen Basis 6-—7 Zoll (bisweilen 31/,—10) und dessen Höhe 2—3 Zoll beträgt. Oben ist es abgestutzt, in der Mitte des Gipfels mit der Eingangsöffnung. Sechs Zoll unter dem Kies ist ein dom- artig gewölbtes, 3 Zoll breites und 3[,—1 Zoll hohes Gemach für die Honigträger oder Rundbäuche. Sie hängen mit den Füßen an der rauhen Fläche der Decke; fallen sie auf den Boden, so scheinen sie durchaus nicht im Stande zu sein, ihren ° Platz wieder zu erreichen, und in des Autors künstlichen Nestern, worin sie mehrere Monate lang keine Hülfe hatten, i. verbrachten sie ihr Leben in einer höchst unbehaglichen Lage. Y Die Rundbäuche verfertigen keinen Honig; ihr ungeheurer Hinterleib wird durch die Fütterung durch die Arbeiter, die allein die Honigsammler sind, angefüllt. Die Entdeckung, wie und wo dies geschieht, für welche die Wissenschaft dem Autor zu danken hat, ist äußerst interessant. Die Ameisen sind Nachtthiere, die sich den Tag über in ihrem Neste verborgen halten. „Nach Sonnenuntergang erschienen die Arbeiter mit dem normalen Hinterleib im Eingange, und allmählich zog eine gewaltige Colonne nach einem etwa 50 Fuß entfernten Zwerg- eichbengebüsch. Zu keiner Zeit gab es einen entschiedenen Anführer des Zuges. In der ersten Nacht vermochte der Autor nicht ihre Absicht zu entdecken; schließlich erkannte er aber, daß ihr Ziel ein Klumpen bräunlichrother Gallen der Eiche war, und daß sie ihre Mundwerkzeuge häufig an die Gallen anlegten. Eine genauere Prüfung zeigte, daß die Gallen kleine Kügelchen einer weißen, durchsichtigen Flüssigkeit von süßem, angenehmem Geschmack ausschwitzten. Während der Nacht gab eine Galle wenigstens drei Reihenfolgen solcher Aus- schwitzungen von sich. Dieses Aussondern von Honigsaft be- schränkte sich allein auf die frischen, bleiehgelben und grünlichen Gallen, welche weich und ganz waren, indem sie noch die Gallwespe enthielten; die dunkler gefärbten, welche hart waren und ein kreisrundes Loch hatten, durch welches die Gallwespe ausgekrochen war, zeigten keine Ausschwitzungen und wurden nicht besucht. Die Ameisen kehrten gegen Tagesanbruch zu- rück; Sonnenlicht vertragen sie nicht, sondern sie sterben schnell, wenn sie ihm ausgesetzt werden. „Schaaren von Arbeitern kehren jetzt zurück, Nachts 121), Uhr; manche ziehen noch immer aus. Eine Menge Arbeiter patrouilliren den Hügel und die Umgebung ab, indem sie fast jeden An- kommenden anhalten und sich genügend auszuweisen zwingen. Die meisten waren gut beladen, andere jedoch nicht so voll.“ ” 349 % R "Der Honig enthält Traubenzucker; tausend Rundbäuche würden zu einem Pfund Honig erforderlich sein; jedoch die größte Zahl Rundbäuche in einer großen Colonie übersteigt nieht 600. Der Honig wird von den Mexicanern als Lecker- bissen reichlich genossen; man sagt auch, daß sie durch Gährung daraus einen Alkoholliqueur bereiten. Der Eingang ins Nest ist eine Röhre von weniger als _ einem Zoll Durchmesser und geht durch den Hügel und die - darunter befindliche Erde EN 31,—6 Zoll. Am obern _ Ende ist sie trichterförmig und mit Kies ausgefüttert; der Ss "untere Theil ist glatt und nimmt nach 3 Zoll unter einem: _ mehr oder weniger abrupten Winkel eine andere Richtung an, indem er so einen kürzeren Arm bildet. Dieser führt in eine 4 Reihe strahlenförmiger Gallerien und Zimmer, die sich unter- - wärts und hauptsächlich in gleicher Richtung mit dem Ein- gang befinden. Andere Gallerien, die den Eingang unmittelbar auf jeder Seite umgeben, zeigen sich in einem Radius von 8 bis 10 Zoll und ebensoviel in die Tiefe ausgedehnt. Die Honig- stuben wechseln in der Größe, indem sie 5—6 Zoll lang und 3—4 breit sind; in der Gestalt sind sie unregelmäßig, im All- - gemeinen jedoch etwas oval. Die Decke ist gewölbt und _ immer rauh; die Fußböden und Wände sind glatt. = Eine fruchtbare Königin fand sieh in einem fast kreis- _ förmigen Zimmer von 4 Zoll Durchmesser, ganz nahe am _ äußersten Ende des Formicariums, 72 Zoll von der Eingangs- _ pforte. Außer der Königin enthielt das Zimmer eine große Fe nackter Larven, unentwiekelter Ameisen, Rundbäuche rg und Arbeiter. Die nach Philadelphia mitgenommene und in ein künstliches Nest versetzte Königin war beständig von einer _ Aırbeiterwache umgeben. „Die Königin bewegt sich; ein zwergiger Arbeiter ergreift einen Vorderfuß und versucht ihren. Gang zu controlliren. Dies und das Zwieken mit den Mandibeln ‚ist die gewöhnlielie Weise, die Bewegungen der Königin zu “ dirigiren. Sie zeigte nur passiven Widerstand.“ Ein Häufchen Hi Eier, 20—30, die an einander klebten, wurde in einer un- regelmäßigen Masse von etwa 1/, Zoll Dicke gelegt. Der Autor ist zu der Ansicht geneigt, daß so etwas wie Zuneigung, die von Stammes- oder staatlicher Zu- " neigung verschieden wäre, bei den Ameisen nicht vorkommt. Das Füttern und Reinigen der Larven und der Diekbäuche _ wird von den zwerghaften und kleineren Arbeitern vollzogen. Das Zweckdienliche der merkwürdigen Structur und die bei den Rundbäuchen vorkommenden Sitten sind genau die der Bienen, wenn sie in ihrem Stock Honig bereiten. Der Honig wird 350 aufbewahrt in ihrem kugelförmigen Magazin von thierischem Gewebe. Wenn die Arbeiter kein Futter finden, oder im Freien keins vorhanden ist, lest die hungrige Ameise ihren. h: Mund an den des Rundbauches, und aus en wird das Futter aufgenommen, wie es aus dem Honigmagen ausgebrochen wird. Der von den fouragirenden Abtheilungen gesammelte Honig wird’ an die Schildwachen und an die Arbeiter im Nest abgeliefert. Niemand kommt nach Hause, ohne daß er an E die auf dem Haufen angesammelten Ameisen seinen Zoll ent- richten muß. (Es ist einleuchtend, daß auch anderes Futter 4 als das von den Gallen genommen "Wird, da diese nichts aus- schwitzen, nachdem die Gallwespe zu einer bestimmten Zeit ansgekrochen ist.) : In den künstlichen Nestern werden die abgestorbenen Rundbäuche nach dem Kirchhof geschaflt, von dem Honig ihres Hinterleibes wird aber kein Gebrauch gemacht. Schädliche ’ Stoffe im Nest wurden so bald wie müglieh mit Erde bedeckt. Der Autor überzeugte sich, daß die Rundbäuche keine bestimmte Kaste sind. Die Arbeiter, große, bisweilen kleine, werden durch die allmähliche Erweiterung des Kropfes und Ausdehnung des Hinterleibes in Diekbäuche umgewandelt. Der Kropf allein enthält den Honig; die andern Eingeweidetheile haben ihre Lage nach hinten und abwärts durch den Druck des sich er-. weiternden Kropfes erhalten. In der Jugend zeigt keines dieser Inseeten eine ungewöhnliche Ausspannung des Körpers, sondern sie beginnt bei manchen Individuen in einer gewissen Periode der Reife. (Die werthvollen anatomischen Details, die Be- schreibung aller Formen und die Literatur müssen im Original- bericht verglichen werden.) Die australische Art, Componotus inflatus, eine Zimmerer- ameise, zeigt dieselbe Anhäufung des Honigs im Kropf. — Ein interessantes Kapitel über mögliche Stridulationsorgane und über die Parasiten folgt darauf. Der Autor betrachtet die Colorado-Art (ohne jedoch anzugeben, warum) als eine Varietät der mexicanischen Art und schlägt für sie den Namen M. hortus deorum vor, Die mit Kies bedeckten Kegel der westlichen Ameise (Pogonomyrmex oceidentalis) fallen uns durch ihre große Menge auf den westlichen Ebenen auf; dennoch ist ihre Geschichte noch nirgends bekannt gemacht worden. Diese Ameise ist in Kansas und Colorado sehr gemein; die ostwestliche Verbreitung geht von Brookville in Kansas nach Reno in Nevada, die nord- südliche von Cheyenne in Wyoming nach Arizona und Neu- Mexico. Die verticale Vertheilung beträgt vielleicht nieht viel S 4 ’ A % . Y x ES BI 6300 Fuß. Die Hügelnester. die stets auf horizontaler Flä äche stehen und Unebenheiten vermeiden, sind SR DLIERE Een doppelten Durchmesser des Hügels beträgt, ungefähr 10 Fuß oder mehr. Die Tenne ist glatt, ohne Vegetation und ’ wird wahrscheinlich von den Arbeitern gemacht "und ist den | Ameisen offenbar von Nutzen. Jeder Haufen wird mit Kies- ti icken bedeckt, die aus den Gallerien herausgegraben und von einem einzelnen Aıbeiter fortgeschaflt und behandelt werden; “manche haben das 6--10fache Gewicht des Trägers. Das Eehte Thor ist nahe der Basis des Kegels und weniger als _ einen Zoll weit; manchmal sind zwei Oeffnungen nahe bei einander, etwa 3 Zoll in der Weite. Boden und Dach sind ganz glatt. Die Thore werden regelmäßig mit Sonnenuntergang _ geschlossen und spät am Morgen geöflnet. — Die interessanten Details dieser Arbeit werden humoristisch geschildert. Kiesel "und Erde, wahrscheinlich zusammengekittet, werden zum Ver- ‚schluß benutzt. Die volle Thätigkeit der Colonie fängt um 9 Uhr an und wird während der Mittagshitze unterbrochen. PN Das Thor geht in den Hügel unter einer Neigung. von f etwa 45° und steht, indem es sich abwärts ausdehnt, mit _ einem unterirdischen System von Gallerien, Speichern, Kinder- 5 stuben und Wohnzimmern in Verbindung. Die Speicher sind röhnlich unter der Erdoberfläche. Die Gallerien sind eylin- drische Röhren, die Speicher seitliche Erweiterungen der ‘ Gallerien, eine über der andern in Terrassen oder Treppen von ungefähr 3 Zoll Breite, 6 Zoll Länge und weniger als 1 Zoll Höhe. Ein senkrechter Durchschnitt des Nestes zeigt Gemächer und Gallerien bis zur Tiefe von 8 Fuß 6 Zoll. " Zuerst war eine Kinderstube, 4 Zoll tiefer die erste Vorraths- . kammer mit vielen Samenkörnern. Aehnliche Zimmer gab es bis zur Tiefe von 8 Fuß, angefüllt mit zwei Arten von Samen- körnern, und 6 Zoll tiefer war ein Zimmer, angefüllt mit 7 schwarzen Samen und unausgebildeten Ameisen. Die Aus- — grabung wurde 10 Fuß tief fortgesetzt, ohne daß sich tiefere _ Oefinungen fanden. Die Entdeckung dieser Niederlagen von - Samenkörnern beweist, daß Pog. oceidentalis eine erntende = Ameise ist; auch wurde das Ernten wirklich beobachtet. Die Arbeiter w urden gesehen, wie sie Samen ins Nest trugen und Sehalen und Hülsen der selben wieder hinausschafften und auf - den Düngerhaufen abluden. Die Erntefelder sind hier nicht - so wie bei den Agrieulturameisen. wo kleine Durchgänge bis zur Tenne geschnitten werden müssen. Hier sieht das um- gebende Grammagras in gesonderten Büscheln, die den Ameisen AZ I 352 freie Wege nach den Nestern gewähren. Die drei San arten, die in den Speichern gesammelt werden, sind die der wilden Sonnenblume, des Amaranthus und des Chenopodium hybridum. Es scheint aber, daß bisweilen auch animale Speise gebraucht wird. & 4 Die Indianer und die alten Pioniere hatten die Gewohnheit, ihre mit Ungeziefer besetzten Kleider auf diesen Ameisenhügeln auszubreiten, und man sagt, daß die Kleider durch die Ameisen sehr erfolgreich gesäubert wurden. h Das letzte Kapitel über die Neigung der Ameisen zum Krieg ist ein wahrer Edelstein, der sehr verlieren würde, wenn man einzelne seiner Facetten wegschleifen wollte. 4 Der Pog. oceidentalis ist mit einem sehr giftigen Stachel bewaffnet, der größer als bei den meisten Arten oder doch eben so groß ist; er ist aber dennoch ein friedliches und gut- % müthiges Thier. Die Nester von 6 Ameisenarten und manche i der gemeinen Termiten werden parasitisch auf denen von Oceidentalis gefunden. Jede Colonie hatte ihren Platz auf der Tenne nahe beim Hügel oder auch neben einander gerade in der Mitte des Nestes selbst. Dennoch lebten sie friedlich bei- sammen, außer wenn sie, zufällig gestört, Krieg führten. Ein Buch, angefüllt mit so viel wie möglich zusammen- gedrängten Thatsachen, erträgt kaum ohne augenscheinlichen Nachtheil einen kurzen Auszug. Der Autor hat sich ver- nünftigerweise der jetzt so gewöhnlichen Manier enthalten, Massen von mehr oder weniger gewagten Schlüssen auf eine kleine Zahl von Thatsachen zu gründen. Wo Schlüsse am Orte sind, giebt er sie in der That auf bescheidene Weise. Das Ganze ist in dem unterhaltendsten, lebendigsten Styl ge- schrieben, der sich aus der persönlichen Darlegung jener That- sachen durch den Verfasser ergiebt. Die Illustrationen sind zahlreich und zweckmäßig. Das Buch ist ein vortrefflicher Zuwachs zu den zahlreichen Arbeiten desselben Autors über die Biologie der Ameisen. Cambridge, Mass. Dr. A. H. Hagen. i ® % ; I N. Ss F ko & e v # ri k 3 öffentlicher Sammlungen zu Specialstudien von Seiten nicht an denselben Angestellter von A. B. Meyer. Herr Dr. G. Kraatz bemerkt Eingangs einer von ihm gegebenen Notiz: „Ueber einige Fischer'sche Tene- brioniden-Typen des Dresdener Museums“ (Deutsche Entom. Zeitschr. 26. Jahrg. 1882 p. 119—20) das Folgende: „Da ich mich Jahre lang mit dem Studium der Blaps- Arten beschäftigt habe, war es mir möglich einige Notizen _ über Fischer’sche Blaps-Arten zu geben (l. e. 1881 p. 53 bis 60), ohne dieselben mit den Stücken meiner Sammlung zu vergleichen. Die Beschreibungen der Fischer ’schen Arten sind bekannter Maßen größtentheils so trostlos, daß es mir _ eine Pflicht gegen unsere russischen Collegen, namentlich Herrn Faust, erschien, einige Notizen über andere Fischer’sche Melasomen-Typen zu veröffentlichen und mir eine Anzahl - derselben zu diesem Zweck von Herrn Custos Kirsch zur Ansicht zu erbitten. Leider theilte mir derselbe mit, daß der ' Direetor des Museums, Herr Hofrath Meyer, Bedenken trage, der General-Direction gegenüber die Verantwortung dafür zu übernehmen, daß eine Anzahl Fischer’scher Typen den Ge- fahren der Reise von Dresden nach Berlin ausgesetzt würden. — Es wäre unnütz ein Wort weiter über diesen Gegenstand zu verlieren, welchen ich nur deshalb zu berühren gezwungen war, als Viele wahrscheinlich über die geringe Zahl der nach- folgenden Bemerkungen erstaunt sein werden; es entspricht ja “ART. £ auch dem heutigen Stande der entomologischen Wissenschaft durchaus, daß man den wenigen Männern, die noch im Stande sind, deutsches Wissen zur Geltung zu bringen, auf den Museen weniger entgegen kommt, als — tritt.“ Ich würde den Vorwurf, welcher mir in diesem Passus gemacht wird, ohne Vertheidigung hinnehmen können, trotzdem A ‘er ein gravirender und öffentlicher ist, weil ich sicher bin, daß Herr Dr. Kraatz unter den Sachverständigen mit seinem Tadel, _ welcher ja mich nicht allein trifft, ziemlich isolirt steht; allein es handelt sich hier um eine wichtige, prineipielle Frage, und ich stehe daher nicht an, das von dem Dresdner Museum be- folgte Prineip an diesem Orte zu besprechen, in der Hoffnung, 394 dadurch auch hier und da einen meiner Collegen im Amte vor ungerechtfertigten und zu weit gehenden Ansprüchen zu schützen. \ Be Da ich einen vom Staate angestellten Museumsbeamten in | erster Linie als Verwaltungsbeamten ansehe, welcher vom Staate besoldet wird, um die ihm unterstellte Sammlung zu conserviren, zu vermehren, sie in Bezug auf ihre systematische Anordnung stets auf der Höhe der Wissenschaft zu halten oder sie auf diese Höhe zu heben, endlich sie nach jeder Richtung hin nutzbar zu machen, so wird man es verständlich finden, wenn ich bei der Verwaltung der Dresdner Sammlung in Bezug auf ihre Nutzbarmachung mieh großer Liberalität zu befleißigen suche. Nicht nur bestrebte ich mich einige Einriehtungen zu treffen, durch welche es dem Liebhaber und Laien möglich wird, sich ohne große Anstrengung und ohne weiteren litera- rischen Apparat Belehrung und Genuß zu verschaffen, sondern ich suchte auch Bedürfnissen der Künstler gerecht zu werden, indem ich Malern, Bildhauern ete. das Material, welches sie für ihre Studien brauchen, leicht und ohne Weiteres zugänglich machte. Zu einer besonderen Pflicht und, wenn es gestattet ist so persönlich zu denken, zu einem besonderen Vergnügen gereichte es mir jedoch stets, wenn ich Fachgenossen in ihren Arbeiten unterstützen und damit zu gleicher Zeit die Ziele des Museums fördern konnte, da ich mit dem größten Eifer alle Abtheilungen der Sammlung hinsichtlich der wissenschaftlichen Bestimmung der Objecte in eine solche Ordnung zu bringen suche, daß ihnen kein Makel anhaftet. Daß dieses ideale Ziel nicht zu erreichen ist, weiß jeder Sachverständige; allein da das Streben nach Idealen nur beglückt, so fühlte ich mich nie befriedigter, als wenn wiederum eine Familie, eine Ordnung oder gar eine Classe als catalogisirt und bearbeitet angesehen werden konnte. Da es nun mit wissenschaftlichen Arbeitskräften am Dresdner Museum schlecht. bestellt ist (das ganze Personal besteht aus zwei fest angestellten und einem wechselnden Assistenten, und zwar ist dieses das gelehrte Personal für das zoologische und das anthropologisch-ethnographische Museum), so ist es be-. greiflich, wenn ich ganze unbestimmte Gruppen Fachgenossen, welche sich gütigerweise zu soleher Arbeit bereit erklärten, übersandte. Um bei der entomologischen Abtheilung zu bleiben, wo derartige Versendungen stets im Einverständnisse mit dem Custos, Herrn Kirsch, und meist auf seinen Antrag hin er- folgen, so erwäline ich, daß Herr de Saussure.die Grylliden, 355 } r de Bkiys- Fllen die rretens Herr Brunner geois die Lyeiden, Herr Dr. Haag- Er enbers die Gattung Tetraonyx, Herr Power die Brenthiden, Herr Lefevre die Colaspideen, Herr Professor Mayr die Formieiden, die Herren Giebel und Taschenberg die Mallophagen er- "hielten u. a. m., wie zum Theil die Publicationen des Dresdner _ Museums und die Publieationen dieser Herren a. a. O. ausweisen. Bekanntlich ist jeder Fachmann genügend mit Arbeit über- häuft, so daß es stets eines inan are bedarf, um ihn zu veranlassen, daß er sich anderen als seinen eigenen - oder den ihm anvertrauten Sammlungen widmet. Es müssen _ unter den zu bearbeitenden Objecten viele sein, welche er bis- * lang nicht gesehen hat, und womöglich auch solche, welche voraussichtlich als neue Arten zu beschreiben sind, ferner solehe, welche er als Doubletten für seine Mühewaltung oder - im Tausche behalten kann. Da diese Bedingungen nicht immer 3 leicht zu erfüllen sind, so schreitet man trotz des besten Willens nur langsam auf diesem Wege vorwärts. Es sind nun wenig - Worte darüber zu verlieren, daß selbstverständlich nicht einem - Jeden derartige Arbeiten anzuvertrauen sind, und zwar deshalb _ nicht, weil es sich in öffentlichen Museen nicht um das Eigen- ' thum des Beamten handelt, mit welchem er nach Gutdünken schalten kann wie ein Privatmann mit seiner ihm persönlich gehörenden Sammlung. Der Beamte ist in jeder Hinsicht ver- _ antwortlich für den "Bestand und die Conservirung der zeit- r geiz wegzusendenden Theile der Sammlung, und. wenn es ihm passiren sollte, daß aus Gründen, welehe er in Rechnung zu ziehen gehabt hätte, jene nicht oder nur theilweise in den - Besitz des Museums zurück gelangen, so wäre er strafbar und "jedenfalls in hohem Maße zu tadeln. | In den erwähnten Fällen kamen jedoch meist keine Typen in Frage, sondern nur unbestimmte Thiere,.welche es vielleicht einmal werden können. Gehen sie vor der Bestimmung und Beschreibung. verloren, so ist das zwar fatal, aber noch nicht im so hohem Grade zu beklagen, als wenn es nach derselben _— auf dem Rückwege — geschieht, und hiermit komme ich auf den mir von Herrn Dr. Kraatz gemachten Vorwurf: meine "Weigerung, ihm eine Anzahl Fischer’scher Typen zu senden. Ich muß nun vorweg bemerken, daß ich im Principe durchaus nicht stets abgeneigt bin, 'I'ypen zu versenden, wie dieses denn auch — hinsichtlich der entomologischen Sammlung immer nach Berathung mit Herrn Kirsch — häufig geschehen ist. Man kann z. B. p. 247 und 248 ersehen, daß das Dresdner yr EEE EN 3 a : 5 rk Ei < Lu 2 356 ER Museum noch ganz neuerdings Herrn Dohrn zwei Typ von an “ Callisthenes "übersandt hat; als andere Beispiele erwähne R ich nur die Lyeiden-Typen dbs Herrn Kirsch, welche Herr Bourgeois bei sich benutzen konnte, und die Coccinelliden- Typen, welehe Herrn Crotch gesandt worden sind, ganz ab- gesehen von der Praxis in anderen Abtheilungen der Sammlung, wo z. B., um nur dieses namhaft zu machen, Herr Gould in London nach und nach eine große Anzahl von Typen erhielt, um sie in seinem Werke über die Vögel Neu-Guinea’s abzu- bilden, und Herr Sharpe, ebendaselbst, solche für seinen Re | Catalog der Vögel des British Museum. a Hiermit ist wohl zur Genüge erwiesen, daß die Ver waltung des Dresdner Museums in liberalem Geiste geführt wird, welcher sogar manchem anders denkenden Fachgenossen bedenklich er- scheinen könnte”), welchen zu pflegen wir jedoch unsere guten Gründe haben, und welchen wir verantworten zu können glauben. ‚ Allein selbstverständlich hat die Liberalität nach dieser Richtung hin eine Grenze, nämlich dann, wenn der eventuelle Gewinn, welchen die Wissenschaft aus einer Versendung zu erwarten hat, nicht im Verhältniß steht zu dem Schaden, welchen sie erleiden würde, wenn die versandten Objecte verloren gehen. Hätte Herr Dr. Kraatz einige wenige Typen gewünscht, so wären sie ihm wahrscheinlich unbedenklich gesandt worden ; allein er verlangte fünfundzwanzig und mehr auf einmal, und diese zu senden trugen wir unsere Bedenken. Es ist nun allerdings nicht möglich, ein für alle Mal feste Normen und Vorschriften darüber aufzustellen, wann und was *) Das British Museum lehnte es ab, mir eine Etiquette, welche sich an einem von mir angeblich auf Aru gesammelten und in den Besitz desselben übergegangenen Thiere befand, zur Einsicht einzu- senden (bekanntlich darf kein Object die Räume des British Museums verlassen); das Ethnologische Museum in Berlin lehnte es ab, ein von mir von Celebes mitgebrachtes Steinbeil zur Untersuchung und Ab- bildung zu übersenden; in einem Museum einer dritten Hauptstadt gestattete man mir, ungeachtet meiner Bereitwilligkeit, eine hohe Caution zu hinterlegen, nicht, die Handbibliothek einer Abtheilung desselben ohne stete directe Controlle benutzen zu dürfen, geschweige denn daß man mir die Schlüssel zu den Sammlungsschränken, wie in manchen anderen Museen, anvertraute. Ich stand und stehe mit den Leitern aller dieser Institute auf bestem Fuße, und es diente kein persönliches Motiv, sondern ein Princip zur Richtschnur der Handlungsweise der betreffenden Herren; dieselben hatten und haben zweifellos zu ihrem Vorgehen gute Gründe — es werden eben nicht alle Staaten nach den gleichen Principien regiert, trotzdem ein jeder in seiner Weise seiner Aufgabe gerecht werden kann —-, und ich führte diese Beispiele aus eigener Erfahrung anmerkungsweise an, um se von dem Vorwurf | der llliberalität noch weiter zu entlasten. E und diese Entschließung muß von der Gewissen- hafligkeit, der Erfahrung und der Einsicht der betreffenden - Beamten abhängen. Daß bei einem negativen Beschlusse der E: Antragsteller stets unbefriedigt sein wird, laßt sich voraussehen; X allein es ist zu hoffen, daß er, wenn er sich der Verantwort- _ Jiehkeit der auf Bestkastm angestellten. Beamten erinnert, sowie den eventuellen Verlust in Anschlag bringt, welchen die Wissenschaft erleiden könnte, zu einer milderen und objeetiven _ Auffassung gelangen wird, besonders wenn er sich selbst nicht - ein eifrigeres Bestreben die Wissenschaft zu fördern, vindieirt, uns außerdem die Ueberlegung, daß die von demselben beab- _ siehtigte und auch uns sehr wichtig erscheinende Arbeit, welche _ wir nur ungern nicht gethan sähen, eben so gut in Dresden 9 gemacht werden könnte, wie in Berlin, und zwar wenn Herr E Dr. Kraatz die Kästen seiner Tenebrioniden-Sammlung und die nöthige Literatur, soweit sie nicht hier ist, mit nach Dresden RR brächte, "indem er also seine Sammlung der Gefahr aussetzt, welche er den Dresdner Typen so unbedenklich zumuthet. =” Herr Dr. Kraatz kann dieses um so eher, als er fast in jedem . Jahre auf längere Zeit Dresden besucht, wo wir stets auf dem "Museum bestrebt gewesen sind, wie er auch gewiß anerkennen _ wird, ihm mehr entgegen zu kommen als zu — treten, und wo wir ihn recht bald wieder bei der Bearbeitung der Fischer- sehen Tenebrioniden-Typen hoflen begrüßen zu können. Ich bemerke zum Schlusse dieser Epistel, daß ich mich auf eine weitere öffentliche Discussion der oben angedeuteten _ Prineipien nicht einlassen werde, schon aus dem Grunde nicht, _ weil ich ganz sicher bin, daß, wenn diese Dinge nach den strengen Prineipien anderer Verwaltungszweige würden geregelt 4 werden, die Wissenschaft dabei zu kurz käme, und weil ich fürchte, daß eine weitere Discussion vielleicht diesen Erfolg iR & als er es seinen Fachgenossen zutraut. F In dem speciellen Falle mit Herrn Dr. Kraatz aber leitete A und keinenfalls den von Herın Dr. Kraatz angestrebten hätte. _ Sollte Herr Dr. Kraatz mich weiterhin bloßstellen wollen, so werde ich versuchen, mein Unglück schweigend zu tragen. Sicherlich würde dieser von mir verehrte Forscher einige seiner Ansichten modifieiren, wenn er sich entschließen könnte, eine officielle Stellung an einem öffentlichen Museum zu übernehmen, wo ihm dann die Aufgabe würde, sein Bestreben die Wissen- schaft zu fördern mit seiner Verantwortlichkeit als Staatsbeamter in Einklang zu bringen. 358 Belehrung © A. Dohrn. Die Ueberschrift kann leicht mißverstanden werden — ich verdeutliche sie dahin, daß C. A. D. der Belehrte ist, der Belehrende aber Herr Dr. G. Kraatz. Ich habe im Jahrgang 1881 dieser Zeitung $. 495 zwei Fragen über die Bildung des Mesoster nalfortsatzes. der Weibchen in der Gattung Goliathus Lam. aufgeworfen, veranlaßt durch ein mir vorliegendes 2 einer afrikanischen Art, die ich nicht kannte. Der Besitzer, mein Freund Baden in Altona, erhielt von Herrn Bates den Fingerzeie: „es möge das wohl die von Westwood im T hesaurus Öxoniensis na. 2 beschriebene Species, Gol. Higginii sein.“ Darauf verglich ieh diese Beschreibung und fand sie durchaus zutreifend, mit Ausnahme des darin nieht berührten, (mir wichtig dünkenden) Punktes, dab der Apex des Mesosternalfortsatzes total abweichend von dem sämmtlicher mir bekannten Goliathus-Weibchen gebildet war. Hierüber nun belehrt mich der gedachte Herr (Deutsche ent. Zeitschr. 1882, I, 8. 51) in seiner beliebten, harmlosen Manier, und zwar um so unbefangener und schlagender, als er das Objeetum quaestionis gar nicht gesehen hat. Wozu wäre das bei Ihm auch erst noch nöthig, bei „einem der wenigen Männer, die noch im Stande sind, deutsches Wissen zur Geltung zu bringen?“ Ich habe ihm für eine wirkliche Berichtigung zu danken — sie ist aber ziemlich unschuldig und besteht darin, daß Westwood pag. 203 den Namen Higginii für ein Erratum erklärt und in Higginsii umändert. Spaßhaft genug schreibt Herr Kraatz Higginsi, und verknüpit damit die feine Wendung: Wenn man aber auch nur Westwood auf Anregung von Baden-Bates consultirt, so sollte doch der bekannte Name von Hiegins, den Westwood ausdiücklich er- wähnt, zu denken geben. Aber Herr’ Kr. hat nekenher noch ganz andere und weit tiefsinnigere Denk-Probleme aufgegeben. Als Probe will ich eines davon herausgreifen — es verlohnt der Originalität halber wohl der Mühe, ihm einige Zeilen zu widmen. Er sagt wörtlich: „Auffallend ist, daß H. Dohrn mit keinem Worte er- wähnt, daß der Goliathus Higginsi (sie) schon längst kein Gobathus mehr ist, sondern von 'Ihomson wieder- an Hi ne » . 5 > er en nr > e holt als "eigene Gattung angesprochen und als solche characterisirt wurde! Sind aber, wie es a. a. OÖ. geschieht, bereits nicht durchaus unwesentliche Merkmale zur Fundirung der Gattung Goliathinus augegeben, so hat es für. den Sachverständigen eigentlich gar nichts Auf- fallendes, daß Goliathinus eine andere Prosternal- bildung*) als Golathus hat.“ 3 Auffallend wird in diesem Pot-pourri von halben Wahr- ha heiten und totalen Verdrehungen zunächst wohl jedem Un- Aa ırteiischen folgendes sein. * Die Gattung, genauer das Subgenus Goliathinus wird von W ET) St etwa von Thsmsen wie man nach BE Rrastz vermuthen sollte), errichtet, und zwar neh auf Goliath. & Higginsii, sondern unmittelbar hinter diesem auf Goliath. For- masjnii. a _ Wie muß sieh mein alter Freund Westwood schämen, de ıß er selber nieht einmal gewußt hat, daß sein Goliath kein > e 3oliath, sondern ein Goliathinus ist! Das macht meine _ Unwissenheit offenbar schon etwas verzeihlicher! | 3% Aber weiter. Das erste der beiden von Herrn Kraatz allegirten Citate „daß der Goliathus Higginsi schon längst kein Goliathus mehr ist*, steht im Bulletin p. CXXII Jahre. 1880 der Annales de la $oe. Ent. de Franee. Dort verliest _ Herr H. Deyrolle die Diagnose eines Goliathus Pluto Raffray, zeigt Z$ und 2 des Thieres, und dann heißt es: „il ajoute que „cette espece, ainsi que le G. Higginsii Westw., dont elle est -voisine, lui semble devoir rentrer dans la Au des Goliathinus Westw. ayant pour type le G. Fornasini Bertoloni.* — Er Gewiß hat H. Deyrolle das Recht, seine Ansicht über den Gegenstand zu verlautbaren, obendrein mit der. bescheidenen endune ; lui semble*; aber noch gewisser’ist die Berechtigung Peänderer, es mit \Westwood zu halten; der für Förnasinüi. das "Subgenus Goliathinus errichtete, Higginsii aber nicht darin aufnahm. E- Nun kommt das zweite Kraatz-Citat Annales de France - 1881, Bulletin p. X. Darin wird ein Brief des Herrn Thomson 4 eisen: „pour signaler les prineipaux caracteres, qui separent E: les diverses couyes generiques er&es par les aufeurs aux depens . de laneien genre Goliathus Lamarck.“ EUER ES UA EEE ng ee ae s ® %) Absicht oder Nachlässigkeit der Kr itik? Ich habe 1. c. stets vom Mesosternalfortsatz gesprochen, a 360 “e SS a, A. Goliathus Lam. Die Arten sind regius, \ cacieus, giganteus, Kirkii, albosignatus. N B. Fornasinius Bertoloni (Goliathinus Westw.) mit den < Arten insignis (olim Fornasinii) Bert., peregrinus Harold. C. Goliathinus Thomson (Bull. 1880, p- 146). ie Ye 3 3 & Ignotus. 2 Clypeus ovalis. Prothorax lateribus a Ren attenuatus, rectus, nec rotundatus. Tibiae 2 intermediae et praecipue postcae dentibus, minutis A Se ah BA] fi. numerosis extus instructae. Einzige Art: G. Higginsii Westw. D. Hegemus Thomson (nov. gen.) Einzige Art: H. Pluto Raffray (Bull. 1880, p. 177 ‚*) Golathinus). " 2) x | Also Herr Deyrolle sagt, der G. Higginsii Westw. sch eine : ihm zur Division Goliathinus Westw. zu gehören, Herr Thomson wirft einfach den Typus Westwood’s aus Goliathinus hinaus, den Higginsii dafür hinein, wird eo ipso Schöpfer der Gattung x Goliathinus, (notabene mit unbekanntem 5), und nun heißt es in saecula saeculorum Goliathinus Higginsil. Und das nennt Herr Kraatz „von Thomson wiederholt angesprochen!!“ Freilich deckt sich Herr Kraatz bei diesem heitern Gattungs- Escamotiren wohlweislich den Rücken durch die supersubtile Clausel: „nicht durchaus unwesentliche Merkmale“, aber um so possirlicher nimmt sich gleich nachher die Schlußfolge aus: „so hat es für den Sachverständigen eigentlich gar nichts Auffallendes, daß Goliathinus eine andere Prosternal- bildung als Goliathus hat.“ Eigentlich doch wohl? Allah ist Allah, und sein einzig sachverständiger Prophet hat sein Zelt in der Linksstraße aufgeschlagen! Da nun aber Herr James Thomson auch keine Silbe über dem Mesosternal- fortsatz äußert, so sind immer noch zwei Fälle denkbar: ent- weder auch er hat diesen Umstand übersehen, der trotz Herrn Kraatz’ \abschätzig majestätischer Behauptung eine erheblich wichtigere Bedeutung hat, als eine leichte, nichtssagende Modi- fieation des Thorax-Vorderrandumrisses und einige. kleine Zähn- chen mehr an den Schienen — oder mein Freund Baden besitzt eine andere, noch unbeschriebene Art. * Anhangsweise will ich doch zur Sprache bringen, daß die Soc. Ent. de France eine doppelte Paginirung ihrer Bulletins *) Offenbar Druckfehler statt 147. Es ist die oben abgedruckte Stelle gemeint, wo H. Deyrolle von Raffray's G. Pluto und von Westwood’s Goliathinus spricht. FAT EEE ara a ne He ZE ° > Y u A IN Pe FSU ei, 361 hier kein Anlaß vorliegt. Aber eitiren sollte man indizee eise nur diejenige. Paginirung, welche im geschlossenen Quartal jedes Jahrgangs befolgt ist. Sowohl Her Kraatz wie 5 ach Herr Thomson haben das nicht gethan, sondern die ein- ‚seitige Paginirung der separat gedruckten und paginirten Bulletins ‚angegeben. Wer diese aber nicht besitzt (und in diesem Falle werden sich viele, wenn nicht die meisten Leser der Annales befinden), der findet die betreflenden Stellen im geschlossenen - Bande nicht, und muß erst im Sachregister des ganzen Jahr- ganges die abweichende Pagina der letztgültig eingereihten Bulletins aufsuchen! Und dies Register soll doch den Leser oBenbar in letzter Instanz orientiren! Errata ridicula. IV. — R: Beinahı habe ich die würdige Wittwe von Ephesus (Quai - des grands Augustins) im Verdacht, daß ich ihr durch Be- - sprechen leichter Abweichungen vom Pfade der eorreeten Tugend - Reclame machen soll; denn sie hat mir schon wieder einen - Kreuzband mit dem Datum 1882 geopfert. Gut, sie soll nicht _ umsonst an meine Aufmerksamkeit appellirt haben. Auf der Rückseite des Titels habe ich mit Vergnügen eonstatirt. daß die Geschäftslage ihres Antiquariats eine günstige sein muß, denn die Witwe ist\‚mit. ihren Vorschriften über - Zahlung, ‚Transport ete. sehr kurz angebunden, und in dem Schluß- "Alinen Tous les ouvrages sont “4 prix net, garantis conformes d& Tannonce, et ne sont pas repris sind die letzten fünf Wörter in lauter Majuskeln gesetzt. Wer solehe Trümpfe ausspielt, dem geht es augenscheinlich gut: 3 ich hoffe zu allen Göttern, daß die ehrenwerthe Wittwe sich _ nieht von den satanischen Loekpfeifen der Bontoux, Soubeyran _ und Consorten hat beschwindeln lassen — das würde mir leid thun! Aber zur Sache, d. h. zum neuen, zwanzigsten Kataloge, der „Sciences naturelles en general“ betitelt ist. 24 or: u PL » ? rt AnLILT BE REESUE ART ANN SEO Al ee Tin AR MLRIN VOMERLNS ARTEN Tan r. $ j a; Kg < 362 Ein Krittler würde vielleicht bemängeln, daß er die Nummer 880 Situation &conomique des Etablissements de charite et de bienfaisanse des Etats-Sardes nicht zu den „allgemeinen Naturwissenschaften“ rechnen Ko aber die Wittwe würde ihm stolz mit Terenz entgegnen: „ich bin ein Mensch — und die ganze Spitalbrühe kostet U h nur einen Franken.“ In No. 16 scheint das widerhaarige Englisch daran Schuld, daß bei „al Harwand coll. de in Cambridge, with the report of the Consike — —* 3 oder 4 leichte Irrungen zu notiren wären. Consike statt couneil ist freilich ebenso verwegen, wie bei No. 27 statt vegetable kingdom — regretable. Aber das gleicht sich aus durch No. 49, wo Bischof anstatt Lehr- buch der chemischen Geologie ein Ehrbuch geschrieben, und durch No. 397, welche lautet: Fritsch Cephalopoden. der böhe- mischen Reideformation. Bedenklicher allerdings ist die Sprach- mengerei gerathen in No. 433 Geognostiche. Karte dis Komg- reich Bayern par Gumbel. —- Heusinger (No. 531) Handbuch fur specielle eis en bahntechnik verwirrt nur einen Moment, bis man das Eis in Eisen zusammengeschmolzen. Ebenso No. 682 Mojsisovies mit seinem Zahrbuch des vesterreichischen Alpen-Vereines. Eher hat mich in No. 911 frappirt, daß in dem französischen Werke Vaillant’s: „Sur un nouveau cas de reproduction pour bourgeonnement chez les annelides“ steht, wo offenbar par gemeint ist. Daß mir der Titel von No. 932 ‚spanisch vorgekommen ist, werden Kenner des Spanischen be- greifen, denn er lautet: Vidal (Don kKomanarioly). Carbones minerales de Espana si importancia deseripeion production y consumo. . Die verwegene Combination „si importancia® läßt vermuthen, daß Monsieur le compositeur (der Setzer) den ihm zu ausführlichen Titel ohne viel Federlesen castrirt hat; aber ich erkenne es rühmend an, daß er das ihm gewiß fatale „deseripeion“ unfranzösirt gelassen. Als aber gleich dahinter auch „produceion*“ kam, rıiß ihm die Geduld, und er ver- schönerte es durch französischen Zusehnitt. Doch wir sind schon auf der letzten Seite des Katalogs und ich sehe nur unter No. 939 noch ein bescheidenes Erratum blühen: Wiechmann. Palaeontologische, Mitt Heilungen. Anscheinend also eine Mißernte für ee aber ich gebe die Hoffnung auf einen späteren, reicheren Balken- Ertrag nicht auf. ©. A. Dohrn. f, Exotisches von © A. Dohrn. 176. Deuterocampta flavomaculata Stäl. Zu des verewigten Stal Monographie der amerikanischen | Chrysomelen hatte er auch mich um mein exotisches Material ersucht, und es mir revidirt und benannt zurückgegeben. Bei Eier vielen Determinations-Gesuchen, welehe mir seit Jahren zugehen, ist es wohl möglich, daß ich eine hübsche, brasilische - Chrysöomele (rothbraun, jede Flügeldecke mit sechs Citronflecken) gestützt auf Stäl’s Autograph als Deut. flavomaculata be- stimmt habe. Aber veranlaßt durch den Münchner Katalog, in ı welchem ich eine Art dieses Namens nicht fand, habe ich - der Sache genauer nachgeforscht, und ermittelt, daß der Autor sich verschrieben hat, während er flavosignata meinte. Di ® Beschreibung ] Monogr. pag. 185 paßt genau auf die frag- ‚liehe Art, höchstens, daß man statt der Bezeichnung „testacea* lieber rufotestacea oder rufobrunnea sehen würde, da der jetzt übliche Gebrauch des Wortes festaceus mehr auf ein helleres -Sehalgelb sich bezieht. Er 177. Caledonica Deplanchei Fauvel. Wenn diese Art im Münchner Kataloge als Synonym zu Mniszeechi Thoms. gezogen wird, so böruht das sicher auf ‚einem Irihum. Sie ist bedeutend kleiner (fast um die Hälfte), jat grünliche Färbung gegen die hräunliche von Mniszechi, und die Seiten des Thorax sind rund, nicht zugespitzt. Ich besitze ypen aus der Hand des Autors. Weit näher steht sie der : Cal. affinis Montrouz., und ein Paar mir neuerlich zugegangene Exemplare machen es mir bedenklich, ob sie nicht als Varietät mit dieser zu verbinden. Bi. 178. Polycleis plumbeus Guer. (Rev. Zool. 1845.) 2 Darüber wird kaum Zweifel möglich sein, daß Fähraeus in den Coleopt. Caflrariae Cureul. 1871 p- 24 unter dem Namen Pol. einereus dasselbe Thier noch einmal beschrieben hat. Freilich Jautet die Diagnose Gu£rin’s 1. e. lapidarisch genug: - P. plumbeus. ÖOblongus, plumbo-colore; elytris subtiliter rugosis, striato- -punetatis. Corpore infra eineraceo- albido pubescente. » e y“ De a 24* 364 Long. 2?{ mm. Lat. 9 mm. Hab. in regione Massilicatzi, - und die gleich dahinter von Guerin versprochene „description. dötaillee dans un prochain cahier du Magazin de Zoologie* ist er schuldig geblieben. Indessen ln die etwas gewagle Bezeichnung „plumbo-eolore* und die gegebenen Dimensionen olkimtaen zu, und es ist um so weniger zu bezweifeln, daß Guerin aus der Ausbeute von Delegorgue dieselbe Species vor sich hatte, welche Fahraeus aus der Wahlberg’schen re R noch al (und musterhaft ausführlich) beschrieb, als Guerin R p. 284 1. e. den Umstand berührt, daß Delegorgue und Wahl- berg Beide gleichzeitig in jener Gegend sammelten, und als Boheman mir ein Paar Exemplare des fraglichen Thieres (ohne Namen) aus der Wahlberg’schen Ausbeute mitgetheilt hat. - Daß die Synonymie von P. cinereus mit plumbeus im Münchner Kataloge nicht angegeben, beruht einfach darauf, daß einereus 1871, also erst in demselben Jahre publicirt worden, in welchem der Münchner Band Cureulionidae erschien. Nun liest mir. eine ganze Reihe von Exemplaren aus der Holub’schen Ausbeute vor, welche es mir in hohem Grade wahrscheinlich machen, daß sie als interessante Varietas minor zu P. plumbeus gehören. Allerdings fand ich auf den einfarbig bleigrauen Stücken von 20—21 mm Länge nie eine Zeich- nung auf den Flügeldecken, aber da sie bei Exemplaren von 17—19 mm deutlich vorhanden, so scheint mir das kein irgend erheblicher Punkt. Sie besteht in zwei schiefen, nicht ein- gedrückten,, weißgrauen Binden auf dem Discus der Elytra in derselben Richtung wie bei equestris, aber überaus unbeständig: bald stehen sie anf der ungefähren Mitte, bald mehr vor oder mehr hinter derselben — dans einen Grund für Art-Absonderung zu entnehmen, scheint mir nicht begründet. Der Farbenpunkt bei Polycleis bedarf augenscheinlich noch einer genaueren Be- obachtung womöglich an Ort und Stelle. So z. B. giebt der höchst sorgfältige Fahraeus, dem gewiß von Pol. equestris ein großes Material vorlag, in dessen Diagnose nur an: „niger, subnitidus, pube depressa albida obsitus“ und bezeichnet nach- her die schiefe, eingedrückte Binde auf den Elytren als „roseo- pulverulenta®. Slehe Exemplare liegen mir aus der Holub’schen Ausbeute ebenfalls vor, außerdem aber metallisch glänzend grüne, auf denen die schiefe Binde ’ziegelroth oder fast schwarz ist. _ Ein Stück Polycleis von den Ngüru-Bergen (Sansibar) steht in Habitus und Zeichnung dem longicornis (Boh.). Fähr. ziemlich nahe; vielleicht gelingt es mir, davon noch. mehr [2 mplare zu erlangen. Es mit dem von Chevrolat in den gi schen Annalen 1878 und 1881 beschriebenen Polyeleis zu d ilieiren, schien mir nicht ratısam. Da Chevrolat (Annales . 1878 p. XLO) die P. plumbeus (einereus), longicornis und | vestitus nieht kannte, so fehlen bei seinen Beschreibungen die bezüglichen Vergleiche mit diesen Arten, was zu bedauern it. da es manchen Zweifel unbeantwortet läßt. 179. Polyeleis Krokisi Dhn, P. oblongus, niger, squamulis silaceis adspersus, thorace punctulato. ochraeeo-marginato, seutello eordiformi, pilis ochraceis dense tecto, elytris profunde punetato-striatis, apice modice acuminatis, callo humerali instructis. Long. 20 mm. Lat. 8 mm. -g Patria: Gran Bassam, Guinea. Abgesehen von seiner Länge würde ich geneigt gewesen sein, diesen Käfer nur für eine locale Varietät von P. vestitus - Fähr. zu halten, dem er in vieler Beziehung ähnlich ist. Aber unter den mancherlei Differenzen sind besonders zwei, die ich für entschieden specifisch halte, erstens die Hinterecken des - Thorax, die bei vestitus in zwei deutlich vorragende Spitzen ausgezogen sind, bei Krokisii aber nicht: zweitens die bei letzterem tief eingestochenen Punktreihen auf den Flügeldecken, - während bei vestitus die Punkte kaum wahrnehmbar sind. Als - dritten Unterschied würde ich den deutlich in Spitzen aus- gezogenen Apex der Elytra bei Krokisii betonen, wenn ich sie nicht auch bei vestitus (obschon in geringerem Maße) bemerkte. "Man sieht diese Spitzchen, wenn man den Käfer ganz von der - Seite betraehtet; aber bei Krokisii fallen sie auch von oben gesehen ins Auge. Ferner sind die Antennen bei Krokisii im erhältniß entschieden kleiner und zierlicher: nur daß ich bei diesem Punkte nieht sicher bin, ob dabei das Geschlecht mit _ einwirkt. ; j Der thorax ochraceo- -marginatus bedarf insofern der Er- läuterung, als er nicht aus einer Farbenbinde im gewöhnlichen Sinne besteht. sondern weil sein rothgelber Rand dadurch ge- bildet wird, daß die auf dem Diseus nur vereinzelt dtehönden 4 Härchen an beiden Rändern dicht gedrängt stehen. 180. Polyeleis maculatus Boh. f Gelegentlich meiner Beschäftigung mit der vorliegenden Gattung überzeugte ich mich, dab der Name Bohsuidals der-: jenigen Art Eur Felehe ich vor einer Reihe von Jahren - aus dem Wiener Museum als P. flavomaculatus Kollar in ht. 366 erhielt. Ich vermuthe aber, daß das Pariser Museum nur ein 5 Exemplar dem verewigten Sehönherr (Boh.) zur Ansicht und Beschreibung mitgetheilt haben wird, denn meine Exemplare r aus Kordofan weichen von Boheman’s Angaben in nn 4 untergeordneten Kleinigkeiten ab, welche gewiß nach dem ihm "vorliegenden Stücke genau beschrieben worden sind. Beispielsweise lautet es da: scutellum — — basi since squamosum. Nun kann ich ein Exemplar aufweisen, welches ganz und gar, ein zweites, welches gar nicht silaceo- squamosum ist. Auch das olivancı-kausmasiım der Flecke auf den Flügeldecken scheint dem Abreiben und Ausbleichen aus- gesetzt zu sein. | * Es sollte mich gar nicht überraschen, wenn sich durch genauere Kenntniß der Larven, der Nahrung und Lebensweise herausstellte, daß die afrikanischen Polycleis und die asiatischen Hypomeces füglich und verträglich unter einem und demselben Gattungsdach mit einander wohnen könnten. Aber freilich, _ die Unsterblichkeits-Krätze ist eine unter den Kerfschreibern schauerlich ansteckend grassirende Krankheit, deren Symptome, (immer neu auftauchende Schwindelgattungen), das Gedächtniß- Schiff mit unverdaulichem Ballast so lange überladen werden, bis der unvermeidliche Krach erfolgt. Da aber die erpichten Gattungsfabrikanten das große Os (oris) und das geduldige Druckpapier auf ihrer Seite haben, so ist leider dem grund- verderblichen Unfug kein Ende abzusehen. 131. Anthia (Polyhirma) sp. Aus einer Sendung, welche von Dr. Fischer in Sansibar hauptsächlich an den Nguru-Bergen gesammelt ist, liegen mir wieder einige interessante Beläge zu meinen im Jahrg. 1881 S. 320 ete. ausgesprochenen Ansichten über diese Gattung und ihre Untergattungen vor. Leider sind es meist nur einzelne Exemplare, aber sie würden nach der bisherigen Methode fast alle dazu berechtigen, als besondere Arten aufgestellt und ge- tauft zu werden, wenn sie nicht gerade durch ihre unverkennbare Aehnlichkeit mit bekannten Species zu dem Bedenken heraus- forderten, ob denn die mancherlei Differenzen in Dimension, Sceulptur, Behaarung, Zeichnung standhaft specifische, oder viel- mehr schwankender Veränderlichkeit unterworfen sind? Ich werde zunächst einige Arten aus der Polyhirma-Gruppe be- sprechen. A. Eine Anthia (Polyhirma) der spatulata Gerst. in Habitus und Dimension am nächsten stehend, aber sofort augenfällig a RE aa a ET SE ns ET ee A EEE bj “ = x Bas | 367 > Ka z r \ T Sn der en Länge beschränkt bleibt, AS bis ganz m Apex reicht, so daß sie in diesem Punkte mit der wesentlich kürzeren Pol. divisa Boh. übereinstimmt. Aber von beiden weicht sie darin ab, daß sie etwas hinter der Mitte der Flügel- deeken eine kleine Querbinde aus weißen Haaren hat, welche auf der Mitte jedes Elytron beginnt und sich schief nach dem weißhaarigen Rande hinunterzieht. Dann zeigt sich noch in der Mitte zwischen dieser Binde und dem Apex die Andeutung eines weißhaarigen Flecks, aber so schwach, daß man ihn kaum bemerkt. Während jedoch bei P. divisa die Seulptur _ der Elytra mit Längs- und Quer-Rippen ziemlich gleichmäßig von der Basis zum "Apex reicht, hat P. spatulata dieses Netz- _ werk nur auf der vordern Hälfte bis gegen die Mitte und ver- _flaeht sich nach hinten. Genau ebenso verhält es sich bei der ‚hier vorliegenden Art, nur daß ich in Bezug auf Gerstaecker's fünf scharfe Längsrippen bei spatulata hier nur drei scharfe, - blankschwarze und dazwischen zwei breitere, nicht blanke, - dureh Runzeln und Punkte matischwarze zu registriren habe. | Mit dem Vorbehalt, daß nicht durch spätere Forschungen - sich herausstellt, die Abweichungen von P. spatulata, (welche gleichfalls nach einem einzelnen Stücke beschrieben ist), seien wieht speeifisch, sondern nur unbeständige Modifieationen, gebe - ich die Diagnose dieser Art: e Anthia (Polyhirma) intricata, spatulatae valde similis, elytrorum sutura albopilosa integra inde a basi usque ad apicem, maculaque obliqua alba post medium disei discedens. Cetera ut in A. spatulata. Long. 28 mm. Lat. 8 mm. Patria: Montes Nguru, Sansibar. B. Anthia (Pol.) aenigma Dhn. > © Die im Jahrg. 1881 S. 326 beschriebene Art aus der - Holub’schen Ausbeute hatte keine genauere Fundstelle, aber es steht fest, daß Dr. Holub’s Reise von den Nguru-Bergen jeden- _ falls auf 150 geogr. Meilen entfernt geblieben ist. Kein Wunder daher, daß ein Exemplar dieser Art (von Nguru) einige Ab- weichungen zeigt. Es ist etwas schmäler, die zwei weißen Haarflecke auf dem Discus der Elytra haben sich in eine Quer- binde rother Härchen verwandelt, und ich kann diese Farben- änderung nich‘ für eine nachträgliche (etwa durch Spiritus) halten, weil die Apicalflecke grauweiß geblieben sind. Diese letzteren sind etwas schmäler, laufen aber gleichfalls binden- arlig an der Sutur zusammen. h F Er; ET _ 2 P, ‚2» aıY® Yu! un 4 us ae , \L Pr hr ss. 368 a rn. | RR C. Anthia (Pol) Caslandi Gory, poliolona Chaud. Die zu dieser Art von Nguru gekommenen BR stimmen % in allen wesentlichen Punkten mit meinem Exemplar aus ‘ Habesch, nur daß sie weniger weiße Behaarung auf Kopf und Thorax zeigen. Aber dies, sowie die schmalere Dimension des weißen Haarflecks auf der Sutur zunächst der Basis der \ Elytra, mag füglich auf Rechnung von a geschrieben werden. Be Dr] Hr & ‘u a ir vu = 3 Fi Er D. Anthia (Pol.) leucospilota Bertoloni. a Bedenklicher ist es, ein Nguru-Exemplar zur vorsicher E Art aus Mosambik zu ziehen, chi, weil der Suturstreif nicht schon bei der Basis der Elytra anfängt, sondern erst 2 mm ; tiefer — das könnte immerhin Folge von Abreibung sein. ’ Aber das Netzwerk der Rippen und Buckelchen auf den Flügel- decken ist bei meinen typischen Mosambikanern entschieden weit massiver, namentlich sind bei dem Stück aus Nguru die Buckelehen beinah auf Null reducirt. Dagegen zeigt es ein Paar sehr zarte, aber doch dem bloßen Auge bemerkbare weiße Haarfleckchen dicht vor dem Apex. Ohne eine größere Zahl von Exemplaren reicht das aber zur Begründung einer eigenen Art nicht aus. E. Eher bin ich dazu geneigt, auf ein einzelnes Stück hin dies zu verantworten, weil es wirklich viel eigenthümliches bietet. Am leichtesten läßt sich die vorliegende Art mit Pol. serobieulata Bertol. vergleichen, deren Figur und Schlankheit sie hat. Aber scrobiculata ist schwarz ohne alle Zeichnung, und neonympha (so nenne ich die neue Art), hat Zeichnung ganz eigenthümlicher Art. Die Diagnose wäre: Anthia (Pol.) neonympha Dhn. Nigra, supra modice nitens, capite et thorace punctatis, griseopilosis, hoc oblongo, subeylindrico, elytris regulariter ovatis, duodeeim- striatis, cum tubereulis seriatis inter strias, sutura inde a basi fere ad dimidium elytrorum griseo-brunnea, ad apicem macula annuliformi griseo-pilosa. | Der Kopf von der gewöhnlichen Form mit dem Buckel in der Mitte und den seitlichen Gruben, das Maul und die Palpen blank schwarz, letztere mit röthlichen Endspitzen, die Fühler matischwarz, die Spitze des elften Gliedes gleichfalls röthlich — keine Verbreiterung der mittleren Glieder wie sie serobieulata zeigt. Der Thorax im Verhältnib zu seiner Länge schmal, ‚wenig ausgebaucht, beinah eylindrisch, etwas gewölbt, die gewöhnliche Längsrinne nur schwach eingedrückt, die grobe Punktirung von Kopf und Thorax mit graubraunen Härchen Pine, =" r Kr} BVi% ” Ne « N a N Be : Ben eizt. Der Hinterleib von der zierlichen Form der A. lagenula, lie basale Hälfte eher noch schlanker; der Haarbesatz des Anfangs der Naht reicht weiter, bis elwa \auf 2/, derselben. Das letzte Drittel der Flügeldecken wird von einer kreisförmigen raubraunen Haarmakel eingenommen, welche ein schwarzes Centrum einschließt. Diese Zeichnung ist mir auf den ver- schiedenen Anthiaflügeldecken noch nie vorgekommen, und ich denke, sie reicht vollkommen aus, die neue Art zu characterisiren. x Die untere Seite ist glänzender schwarz als die obere; - die Beine sind mit kurzen grauen Härchen bekleidet. 182. Piezia parenthesis Dhn. P. supra atra, infra nigra, caput inaequale, rugosum, vertice bifurcato, inter furcas oculosque vittis brunneo- pilosis, palpis antennisque nigris, harum artieulis inde a tertio vix subdilatatis, undeeimo obtuse acuminato, thorax eordiformis, longitudinaliter suleatus, punctatus, vittis marginalibus brunneo-pilosis, seutellum exiguum, vix conspieuum, elytra ovata, apice truncata, 14-striata, interstitiis punetatis, margine brunneo-piloso, ad apicem maculatim ampliato, et vitia angusta brunneo-pilosa, quae vittam lateralem thoraecis in singulo elytro ultra dimidium reete continuat, tum oblique usque ad marginem lateralem deflexa parentheseos simulacrum exhibet. Long. 20 mm. Lat. 7 mm. Patria: Nguru (Zanzibar). | Ich würde den mir in zwei ganz gleichen Exemplaren _ vorliegenden Käfer unbedingt zunächst Piezia laticollis Boh. _ nach Gesammthabitus und Größe stellen, wenn Boheman in den Ins. ceaflr. p. 93 demselben nicht 16!/; mm Länge gäbe. Das möchte ich beinah für einen Druckfehler (statt 19) halten, weil Boheman die Beschreibung beginnt: „praecedenti simillima*, d.h. der P. angusticollis, welche 191); mm lang ist, und weil ich typische Stücke der beiden Boheman’ schen Arten be- sitze, die ebenfalls 19 mm messen. Gelegentlich sei bemerkt, _ daß es Exemplare von P. laticollis giebt, welche auch nicht eine Spur von der ocherfarbigen Zeichnung haben, von welcher Boheman in seiner Beschreibung der Elytra spricht. Selbst Abreibung würde doch für die Lupe eine Spur übrig gelassen haben, aber es-ist nichts davon zu bemerken. R P. parenthesis ist etwas massiver als laticollis. Kopf und Thorax sind etwas breiter, und die Elytra haben ein reineres,. nieht so gestrecktes Oval. Die Antennen entsprechen bei beiden - Arten nur mäßig dem Kriterium der Gattungsdiagnose, welche je 2 #,r [ 370 FR at verlangt: „daß sie sich verbreitern sollen“, wenigstens die Verhreiterdig bei 3, 4 andern Piezia eine en stärkere j Den Ausdruck er „Le facies (de Piezia) est inter- \ mediaire entre celui des Graphipterus et celui de certaines Anthia* würde ich hier nur insoweit angemessen finden, als P. parenthesis durchaus mehr nach Anthia hinüber neigt. 2 Die Zeichnung durch die bräunliehgelbe*) Haarbinde be- ginnt auf dem Kopfe unter dem nach vorn gegabelten Scheitel- . buckelchen, setzt sich dann als Thoraxrandbinde fort und geht in derselben Linie auf die Flügeldecken über, anfangs gerade bis etwas über die Mitte, dann im schiefen Bogen sich seit- i wärts hinabbiegend und mit der Einfassungs-Randbinde sich vereinigend. Dies erinnert an eine, wenn auch in )(form ver- kehrte Parenthese. Die Randbinde folgt der am Apex der Elytra vorhandenen Abstutzung und endet kurz vor der Naht in je einer kleinen grauweißen Makel. i 183. Paussus Howa Dhn. Ein glücklicher Zufall hat meinem verehrten Collegen Dr. Pipitz ein zweites Exemplar dieser ausgezeichneten Art zu- geführt, und ich bin dadurch in den Stand gesetzt, noch einzelnes zu der Beschreibung nachzuholen, die ich im Jahrg. 1881 S. 91 gegeben habe. | Dimensionen und Färbung identisch mit dem früheren Exemplar. Wenn ich bei der "Beschreibung des Kopfes durch die Wörter „disco inaequali“ ausdrücken ale, daß darauf Unebenheiten bemerkbar wären, so kann ich dies jetzt genauer dahin präeisiren, daß zwischen dem Vordertheil der Augen 2 Grübehen nebeneinander stehen, dann hinter jedem Grübchen eine tiefere, und hinter dieser wieder eine weniger tiefe Quer- kerbe. Weder die Grübehen noch die Kerben ine, ‚streng symmetrisch. Bei beiden Exemplaren klaffen die Elytra etwas; a hatte zwar den Vortheil, die vorhandenen Flügel constatiren zu können, machte mich aber etwas ungewiß über die genauere Form des Apex. Jetzt an dem zweiten Exemplare stellt sich deutlich heraus, daß die Elytra hinter dem austretenden Marginalknötchen nach innen gestutzt sind und dab das Nahtende mit einem stumpfen Zähnehen vortritt. | Die Mundwerkzeuge liegen auch bei dem neuen An- kömmlinge fest an den Kopf angeschlossen. Er hat aber vor dem Typus voraus, daß der Rand der Elytra weit deutlicher *) Das ist ihre Farbe unter der a Dem bloßen Auge er- scheint sie eher weißlichgrau. Au EZ Ve Fr er an u Au 7 AD a 5 en nn ‚971 ; diehten gelben Börstehen bordirt ist, und daß von diesen Börstehen auch die Naht gegen den Apex hin eine ganze An- ahl, scheinbar ungeordnet, aufweist. | Eins habe ich noch anzuführen. ‘Die Angabe in meiner ]. e. gegebenen Diagnose, daß das merkwürdige, löffelartige zweite Äntennenglied neun Zähnchen auf dem obern Vorder- rande zeigt, ist zwar authentisch richtig, aber nur für die linke Eee des rg Bei dem Zählen dieser Zähnchen E8.: Wer konnte diesen unsymmetrischen Schalkstreich der Mutter Isis vermuthen! Sie bat offenbar Humor — et nest pas toujours serieuse. 184. Desmidophorus penieillatus. Vielleicht ist Andern dieser Name erklärlicher als mir. Ich finde ihn im Münchner Kataloge mit dem Autor Olivier - dahinter und dazu eitirt: Ent. V. 83, p. 166, t. 1. f. 9. Aber an dieser Stelle ist von einem penicillatus gar keine Rede, sondern es ist ein Rhynchaenus faseieularis beschrieben, auf denselben als in der Eneyclopedie (also auch auf Olivier) Bezug genommen, und dann folgen die Citate aus Fabr. Ent. System., Fabr. Syst. Eleuth. und aus Herbst Coleopt. sämmtlich als | - Bestätigung für den Namen fascieularis. - Allerdings findet sich auch Desmid. penicillatus, aber wo? Im Catalogue de la coll. Dejean, und als bloßer, unbeschriebener _ Sammlungsname, mit dem in Parenthese darunter gesetzten - fascieularis Oliv. und einem ? dahinter. B, Dagegen citirt Lacordaire in seinen Genera VII, p. 56, _ note den „Rhynchaenus penieillatus de Fabricius et d’Olivier“ und in Schönherr’s großer Monographie figurirt ebenfalls peni- @llatus Dej., aber auch nur als aus dessen. Katalog, und als eine Schönherr nicht zu Gesicht gekommene Art. Wie ist sie nun mit diesem Namen in den sonst so ge- wissenhaften Münchner Katalog gekommen? Warum hat er den unbeschriebnen Namen Dejean’s dem beschriebnen Olivier’s vorgezogen? Vielleicht klärt mich Jemand darüber auf. * a ie ee en . 185. Callisthenes elegans Kirsch. Dies diem docet! Der Zuwachs eines neuen Exemplars macht es mir, wenn auch nicht unumstößlich gewiß, so doch in hohem Grade wahrscheinlich, daß die von mir $. 248 dieses Jahrgangs in Bezug genommene Seulptur der Flügeldecken, welehe der Autor den „Fischschuppen“ vergleicht, nicht als d 372 constantes Merkmal angesehen a kann. Das von mi ‘ am Schlusse meines Artikels 1. c. besprochene Exemplar, das mir unter dem Namen elegans zuging, bot mir anstatt dieser flachen Schuppen, wobei sich wie bei Fischen eine auf dc andere legt, eine durchweg aus rundlichen Buckelchen bestehende, | eher chagrinirt zu nennende Sculptur. Jetzt aber zeigt mir > das neue, im Ganzen etwas kleinere Exemplar einen ver- mittelnden Uebergang zwischen beiden Extremen, hat überdies genau die Färbung des Typus (so daß die abweichende Smaragd- farbe meines ersten Exemplars eine Ausnahme zu sein scheint), e und zeigt auch die von Kirsch angegebenen „drei Reihen ge- nabelter Grübcehen“, welche auf meinem zweiten Stücke wenig h oder gar nicht vorhanden sind, wie sie auch auf meinem ersten JS bereits fehlten. ! 186. Mylabris Frolovi (Gebler) Germar. Meines Wissens hat Germar in seinen Insectorum Species (1824) nur Käfer beschrieben, die er für noch unbeschrieben hielt; hatte er dieselben aber von einem andern Entomologen mit einem Namen in Äteris erhalten, so behielt er diesen Namen bei. So erklären sich Silpha alpina Bonellü, Dermestes dome- sticus @ebleri, Copris rufieollis Winthemi ete. ete. Mithin hat er, der mit meinem verstorbenen Freunde Gebler lange Jahre in Tauschverkehr stand, von ihm die Art erhalten, welche er als Mylabris Frolovii Gebleri p. 170 ]. e. beschrieben hat. Auch mir hat Gebler dieselbe mehrfach geschickt, und ich kann deshalb mit gutem Gewissen behaupten, daß entweder dieser Name d. h. M. Frolovi Gebl. aus der Synonymie von M. splendidula Pall. gestrichen und zu M. Frolovi Germ. ge- setzt werden muß, oder, daß auch die letztere als eigene Art wegfallen und als var. zu splendidula gebracht werden muß. Die Art hat ohne Zweifel eine sehr weit reiehende Verbreitung und ich für meine Person hätte nichts einzuwenden, wenn sie als die größere Form von splendidula zu dieser als Synonym gestellt ae Da bei Ben sowohl als bei Marseul (Abeille 1870, p. 160) die Farbe der Elytrabinden als testacea, — jaune paulle angegeben wird, so kann ich aus einer kürzlich erhaltenen Sendung eonstatiren, daß die Art am Issik-Kul mit beinahe ziegel- rothen Querbinden vorkommt, noeh um 1—2 mm größer und im Verhältniß etwas massiver als meine Gebler’schen Exemplare. 187. Scarabaeus aeuticollis Motsch. (Bull. Mose. 1849 p. 104). Wenn Erichson’s Beschreibung des Scarabaeus pius Dliger (Ins. Deutschl. DI, S. 752) als maßgebend angesehen wird, 373 Motschuleky" s Art nicht, wie es im Münchner Kataloge ıd im Stein— Weise geschicht, als Synonym dazu gezogen werden. Denn bei Scar. pius soll die Stiin ohne Höcker, bei dem 2 sollen die Hinterschienen an der Innenseite schwarz gewimpert sein. Mir liegt ein 2 von acuticollis aus Kasalinsk Aral) vor, welches goldbraun gewimpert ist, (Motschulsky sagt ausdrücklich „roux dor&*) und auf der Stirn 2 Höckerchen i zeigt. Den letzteren Umstand hat Motschulsky allerdings un- erwähnt gelassen; hätte er aber, anstatt bloß von „taille plus eonsiderable* zu sprechen, die Länge genauer angegeben, so _ würde dieselbe wohl dem Zusammenziehen seiner Art mit pius widersprochen haben. Das vorliegende 2 mißt Long. 37 mm, Lat. 20 mm. 188. Phanaeus Columbi M’Leay (hastifer Germ.) Vielleicht geht es Andern auch so wie mir und einem _ mir befreundeten, in Lamellicornien wohlbewanderten Collegen, _ die wir Beide das 2 dieses schönen Mistikers aus Parä nicht kannten. Die Beschreibung Germar’s (Ins. sp. p. 106) seines Lonehophorus hastifer ist allerdings so löblich wie immer, aber - ieh habe ihr nach dem mir vorliegenden Pärchen doch die kleine Ergänzung zu geben, daß wenn es in ihr heißt: „Mas dentibus quatuor acutis“ dies bei meinem 5 nicht zutrifft, denn die vier Zähne nahe der Thoraxbasis sind eher stumpf als spitz; wogegen die „protuberantia (foeminae) quadridenti- eulata in medio thoracis“ ihre vier Zähnchen in schärferer - Evidenz produeirt. Die beiden Randzähnchen des 9 sind bei meinem Exemplare zweispitzig, bei dem & nicht. 189. Eburia basicornis Chevrol. E: Diese in Brasilien gar nicht seltene Art hat (laut Catal. monacensis) nur einen Namen „in literis“, und scheint in Be- - ziehung auf die Zeichnung sehr variabel zu sein. Auch die - Färbung einzelner Theile unterliegt Schwänkungen: bei den meisten ist der Thorax einfarbig röthlichgelb, bei einzelnen sind die Buckelehen darauf etwas dunkler; meist sind die Beine ein- farbig testaz, bei einigen sind die Schienen, namentlich die der hinteren Beinpaare fast schwarz. Hier will ich von einem $* Exemplar aus 8. Paulo (Süd-Brasilien) sprechen, das sich vor den übrigen durch auffallende Kriterien auszeichnet und darüber zweifelhaft machen kann, ob es nicht selbständige Art ist? Nieht nur die zwei vorderen Buckelchen auf dem Thorax, sondern auch die auf dessen Seitenrand sind glänzend schwarz —. ähnliches, aber nur in Betrefl' der zwei vorderen findet sich auch auf einem Exemplar aus. Minas geraes. Aber bei keinem 374 Stücke sind die hell strohgelben Längslinien auf den Elytr — drei auf jeder Flügeldecke — so breit, so deutlich und fast ganz bis zum Apex reichend, wie bei dem vorliegenden. Jeden- x falls eine interessante Varietät! Das Exemplar mißt in der Länge nur 19 mm, gehört also zu den kleineren. a 190. Colobothea musiva Germ. > ei; Zu der musterhaften Beschreibung Germar’s (Ins. sp. novae p. 488) kann ich, durch ein Exemplar aus der eben angeführten Gegend (Ipanema, $. Paulo) veranlaßt, ein Paar Zusätze machen. Einmal hat das vorliegende, kleine, nur 81, mm messende Stück auf dem Thorax _nicht aschgraue (Germar sagt einereo- tomentosa), sondern gelbe Behaarung. Zweitens spricht Germar nur von fasciis duabus angustis dentatis fuseis, prima infra ‚medium, secunda apieis. Ich besitze ein Exemplar, welches diesen Worten vollkommen entspricht; aber das von Ipanema | und ein anderes aus einer anderen Gegend Brasiliens zeigen eine, allerdings in der Mitte unterbrochene, aber ganz deutliche fascia von gleicher Farbe dicht vor der Mitte der Elytra, bei beiden Stücken stärker als die kaum noch bemerkbare apicale. 191. Coceinella (Bulaea) Nevili Dhn. C. pallide flavescens, elytris paullo saturatioribus, prothorace cum duabus maculis basalibus rotundatis nigris. Long. 5 mm. Lat. 4 mm. Patria: Nepal, Ind. or. | Unter den vielen, zum größeren Theile von "Mulsant re- vidirten Coceinelliden meiner Sammlung und unter den sehr vielen nicht-benannten derselben zeichnet sich diese Art so auffallend aus, daß ich glaube, sie mit gutem Gewissen als neu beschreiben zu können. Die Nieht- Verlängerung der Hinter- winkel des Thorax und die an der Basis ungezähnten Krallen weisen sie zu der Untergattung Bulaea. | Mir ist weiter keine Art bekannt, die sich bei ganz blab- gelber Färbung der 'Ober- und Unterseite (— nur die Flügel- decken haben einen etwas gesättigteren Ton —) so durch die runden schwarzen Fleckchen auszeichnete, die gerade auf der Thoraxbasis zwischen Mitte und Rand stehen. Die Elytra sind schwach punktirt, der Thorax noch schwächer. Dieser ist an der Basis beiderseits leicht eingebogen, am Apex mit einer tieferen Einbuchtung, aber ohne scharfe Ecken. Sein Rand ist so transparent, daß man von oben die schwarzen Augen durchscheinen sieht. Der Habitus erinnert an Pontop- pidan’s Coce. 4-punetata. | hr a An a a re Aa a a #9 N a A rt ey: an.“ . i h Be \ ” a ac a : "rg _ Lepidopterologische Bemerkungen. Von Dr. A. Speyer. 1. Zu zwei Pieriden vom :Amur. Pieris melete Men. steht im Staudinger’schen Kataloge an - der Spitze ihrer‘ Gattung, nächst Cheiranthi und Brassicae und auch Menetries vergleicht sie in seiner Beschreibung (Enum. €orp. anim. mus. Petropolit. ete. I. 115) nur mit der" letzteren Art. Es ist aber in der That nieht Brassiecae, sondern Napi ihre nächste Verwandte, ja sie steht der Sommergeneration dieser Art so nahe, daß die Frage einige Berechtigung hat, ob sie nicht eine bloße en derselben sei. Wer freilich nur Menetries’ Figuren (l. e. Tab. X. 1, 2) vergleicht, wird kaum "auf diesen Gedanken Be; aber schon "die wenigen mir vorliegenden Exemplare (2 5, 1 2), die ich unter der Vaterlandsangabe „vom Amur“ erhalten habe, zeigen das %8 chwarze in viel geringerer Ausdehnung, besonders beim 9, als jene Figuren, in kaum beträchtlicherer als manche Napi der hiesigen Sommerbrut (Napaeae E.), und in der Zeichnungs- anlage sehe ich keinen Unterschied. Außer der sehr erheblichen - Differenz der Größe macht sich indeß beim Weibehen auch noch eine solche im Flügelschnitt bemerklich: die Flügel sind ‚etwas gestreckter als bei Napi-2, ihr Vorderrand ist relativ länger, weniger stark gevogen. und der Vorderwinkel tritt 3 weiter vor. Beim Männchen ist diese Verschiedenheit viel _ weniger ausgesprochen, und vielleicht ist sie nur individuell, _ da auch Menetries’ Figuren nichts davon erkennen lassen. Auf # ‚der Oberseite findet sich sonst kein erwähnenswerther Unter- schied zwischen den Männchen von Melete und denen der - Sommerbrut von Napi, als daß der schwarze Fleck in Zelle 3 - der Vorderflügel bei Melete größer ist, und daß ein Häufchen schwarzen Staubes auch in Zelle Ib, dem Fleck der Unter- seite entsprechend, liegt. Ich habe kein Napi-$, welches einen solehen Staubfleck besiket, aber doch eins, welches wenigstens - unter der Lupe ein Paar schwarze Schüppehen an seiner Stelle _ erkennen läßt — und es wahrscheinlich macht, daß er auch bei Napi nicht ımmer fehlen wird. r Das 2 von Melete hat etwas ausgedehnteres Schwarz der - Adern, Flecken und längs dem Innenrande der Vorderflügel, als das von Napi es gewöhnlich zu zeigen pflegt; aber der 375 376 Unterschied ist nur ein relativer und in manchen Fällen - unerheblich. Von den reflets opalins, die Menetries erwähnt, sehe ich bei meinem Exemplare nichts; doch ist die Fläche “ allerdings etwas glatter, und das Schwarz zieht mehr in’s Braune, s während es bei der Sommer-Napi tiefschwarz ist. a Auf der Unterseite sind die schwarzen Flecken ebentall bei Melete umfänglicher als bei der gewöhnlichen Napi, die Spitze der Vorderflügel und die Hinterflügel des & nicht gelb, sondern weiß, mit schseseh gelblichem Hehiine beim 2 bleich- { gelb, doch von einer anderen Nuance als bei Napi, etwas zu x Ochergelb neigend.. Von den characteristischen grauen Ader- streifen der Napi zeigt Melete wenigstens Spuren, am deut- lichsten im Wurzeldriltel des Flügels und längs der Mediana. Mit der Lupe läßt sich aber spärlicher grauer Puder auch an ‚den Aderästen, besonders denen der Subecostalis, bis gegen den Saum hin verfolgen. | Auf die größere Ausdehnung der schwarzen Zeichnungen ist wenig Gewicht zu legen, da sie bei allen verwandten Arten beträchtlichem Wechsel unterworfen ist. Ausgebildete Napaeae E. verbleichen ferner zuweilen unten zu einem wenig mehr in's Gelbe ziehenden Weiß, als es Melete-$ zeigt, und die grauen Aderstreifen sind bei der Sommerbrut von Napi über- haupt minder ausgebildet als bei den Frühlingsfaltern und bei manchen Exemplaren von nicht viel größerer Ausdehnung als bei Melete. Auch das nun über eine ostasiatische Rapae-Form Anzuführende scheint den Zweifeln an der specifischen Ver- schiedenheit von Melete eine weitere Stütze zu geben. Fünf Exemplare von Pieris rapae (2 S, 3 2), welche mir - vor längerer Zeit von Herrn Taner& in Anclam, ebenfalls mit der Angabe „vom Amur“, mitgetheilt wurden, sind nämlich besonders um deßwillen bemerkenswerth, weil ihre Abweichungen vom mitteleuropäischen Typus ganz in derselben Richtung liegen, wie diejenigen, durch welche sich Melete von Napi unter- scheidet; nur ist der Größenunterschied ein minder beträchtlicher. Die Größe der Amur-Falter geht zwar über das Mittelmaß hiesiger Rapae hinaus, wird aber doch (mit 27—28 mm Vorder- flügellänge) wenigstens von den ansehnlichsten derselben er- reicht. Körpertheile und Flügelschnitt zeigen keine Ver- schiedenheit. £ | Eine sehr auffällige dagegen bietet der Spitzenfleck der Vorderflügel. Er ist tiefschwarz, am Vorder- und Hinterrande etwas weiß bestäubt und größer als bei der typischen Rapae, indem er nicht, wie dort gewöhnlich, am Saume viel kürzer ist als am Vorderrande, sondern hier wie dort ziemlich gleiche nd rt a 1 IE ka Ec Dr day, a eh ae TEE a rn Dee ne benitat, wurzelwärts wenig oder gar nicht ausgebuchtet st und so in Form eines ansehnlichen gleichschenkligen Dreiecks die Flügelspitze ausfüllt. Seine untere Spitze reicht am Saume b bis in Zelle 3. Nur bei dem einen der beiden Männchen nähert er sich etwas mehr der gewöhnlichen Form dadurch, daß er ii sehen Ast 5 und 6 einwärts etwas ausgehöhlt ist. Das & besitzt dabei, außer dem Fleck in Zelle 3 der Vorder- Br: der grüßer ist als gewöhnlich, auch in Zelle 1b der ‚Oberseite einen ansehnlichen schwarzen Staubfleck, vie Melete-$. An der Flügelwurzel liegen nur wenige, kaum sichtbare. schwärzliche Stäubehen, noch weniger als bei unserer Sommerfor m; beim 2 ist aber die ganze Mittelzelle der Vorder- ange mit diehtem, grauem Staub ausgefüllt, der auch den - Vorderrand bis über die Mitte und den Innenrand bis über ein Drittel seiner Länge hinaus bedeckt. Die Wurzel der Hintertlügel ist bei beiden Geschlechtern nur Sehe spärlich grau bestäubt. FR Auf der Unterseite sind beim 5 die Spitze der Vorder- 3 flügel und die Hinterflügel einfarbig gelbliehweiß, nur Em der Mittelzelle der letzteren mit hnelhen: kaum sichtbaren - dunklen Atomen weitläuftig bestreut. Beim 2 ist die Farbe - der Vorderflügelspitze und der Hinterflügel minder lebhaft gelb (buttergelb) als bei unserer Rapae, ein blasseres, in's Ocher- 3 gelbe ziehendes Gelb, von ähnlicher Nuance, nur etwas dunkler, al bei Melete-?. Der Innenrand der Hinterflügel bleibt bis zu Ader Ib ganz weiß. Die schwarzen Flecke der Vorder- - Nlügel sind bei beiden Geschlechtern groß, doch nieht größer, "als. sie auch einzelne hiesige Rapae zeigen. Die Wurzelhälfte _ der Vorderflügel ist am V orderrande bis in die Mittelzelle blaß schwefelgelb gefärbt. die Mittelzelle selbst mehr oder minder reichlich grau bestäubt, der Vorderrand der Hinterflügel an Eiger Wurzel lebhaft orangegelb gesäumt. Der Hinterleib ist nur an der Wurzel behaart, beim 3 fast ganz weiß (nur in der Mittellinie des Rückens schimmert das Schwarze duch); beim 2 ist die weiße Bestäubung minder dieht, so daß der schwarze Grund auf dem Rücken mehr hervortritt. Ich habe jetzt nur noch ein Pärchen dieser Varietät vor - mir; die drei anderen, zuriickgegebenen Exemplare stimmten ci über in allem Wesentlichen damit überein. Bei dem einen % Re. derselben waren die’sehr großen Flecken der Vorderflügel auf F der Oberseite durch einen schwarzen Staubstreif unter sich und mit dem großen Apicalfleck verbunden, die Grundfarbe in’s Gelbe fallend, auf der Unterseite die Spitze der Vorderflügel "und deren Vorderrand in befrächtlicher Breite blaßgelb, mit einem Stich in’s Ochergelbe gefärbt, wie die Hinterflügel. 25 .! An welcher Loealität des weiten Amurgebiets die Falte gefangen sind, und in welcher Jahreszeit dies geschehen ist, weiß ich nicht. Es läßt sieh aber aus der Beschaffenheit des Hinterleibes ziemlich sicher schließen, daß sie der Sommerbrut angehören müssen. Denn wie Zeller (Oken’s Isis 1847 8. 20) nachgewiesen hat, unterscheiden sich die Sommerfalter gerade durch minder lange und weißliche, oder nur auf die ersten Segmente beschränkte Behaarung und durch dichtere weiße Be ‚stäubung des Hinterleibes characteristisch von der Frühlings- % brut, bei welcher auch die Unterseite der Hinterflügel stärker bestäubt ist. An speeifische len von Rapae ist wohl nicht zu denken. Zeller beschreibt 1. e. sieilische Va- a rietäten der Bommergeneration, welche sich (helonier seine a Var, Messanensis) in mehreren Punkten den Amurensern nähern, und auch bei der mitteleuropäischen Sommerbrut vergrößern } sich meist die schwarzen Flecke, die graue Farbe der Flügel- spitze verdunkelt sich zuweilen bis in’s Schwärzliche oder Schwarze, und die dunkle Bestänbung der Unterseite der Hinter- tlügel w S spärlicher. wi In der tieferen Schwärzung und größeren Ausdehnung des Apicalllecks nähert sich den Amurfaltern am meisten die von Staudinger in seiner Lepidopterenfauna Griechenlands (Sep. p. 33, Tab. l, fig. 1) als var.? Mannü beschriebene und abge- bildete, auf dem Parnaß im März und April gefangene Art. Die Figur, welche ein 5 darstellt, läßt auch auf der Oberseite der Vorderflügel in Zelle Ib ein, allerdings sehr kleines, Häufehen schwarzen Staubes erkennen. Aber der Spitzenfleck erscheint hier wurzelwärts tief gezähnt, während er bei den Amur- falten mehr geradlinig (doch nicht scharf) begrenzt ist; er ist auch am Hinterrande länger als am Vorderrande, bildet also nieht wie dort ein gleichschenkliges Dreieck, und eine andere Aehnlichkeit als in diesen beiden Punkten findet überhaupt nicht statt. Es ist dabei freilich nieht zu vergessen, daß die Parnassier in ihrem Sommerkleide vermuthlich merklich anders erscheinen und den Amurensern mehr angenähert sein können. Ob nun die Sommerbrut von Rapae in jenen Gegenden iiberall und immer das oben beschriebene Gepräge trägt, oder ob sich darin, wie es wahrscheinlicher ist, allerlei Abweichungen und Annäherungen an die typische Form zu erkennen geben, darüber werden die Herren Collegen, welche das östliche Asien persönlich erforscht haben oder mit reichlieherem Material ver- sehen sind als ich, wohl Auskunft ertheilen können. Die Diagnose wird darnach vielleicht eine Modification erfahren müssen, Pieris rapae var. mandschurica. Al. ant. macula 'apicali majore, subtriangula, nigerrima, maculisque (3, 2) cellul. 3 et ib supra nigris; al. post. subtus pareissime pulvereis, maris exalbidis, feminae dilute luteis, margine interiore albo. r Patria: terr. Amur. Re Verstärkung der schwarzen Zeichnungen, Hervortreten eines schwarzen Flecks in Zelle 1b der Oberseite der Vorder- Al gel, auch beim Männchen. Verschwinden oder doch starke Verminderung des dunklen Staubes auf der Unterseite der Hinterflügel, die dabei beim 5 fast bis zu Weiß verbleichen, beim 2 einen matteren, zu Öchergelb neigenden Ton des Gelben annehmen. unterscheiden also diese ostasiatische Soemmer- orm vom Typus der Art. Ganz analoge Unterschiede trennen Melete von Napi (Napaeae). Wenn wir trotz derselben Mand- schuriea nur als Varietät von Rapae betrachten, so liegt es nahe, auch in Melete nichts als eine hochentwickelte locale . Sommerform von Napi zu vermuthen, die dann den direetesten Gegensatz zu Bryoniae bilden würde. Aber einer salehen _ Vermuthung fehlt doch noch recht viel zur Gewißheit. In \ der Größe. yo Unterschiede im Flügelschnitt (wenn er eonstant ist), der glatteren Beschuppung des 2 ete. stehen der Ver- einigung Hindernisse entgegen, die sich nieht auf obige Weise erklären lassen. Ganz möglieh auch, daß Beobachtungen über ebensweise und Entwicklungseeschichte, die mir bei der Un- Br BR & blieben sind, die Artrechte von Melete und ihr Verhältniß zu der Napi des Amurlandes längst klar gestellt haben, ich also eine gar nicht mehr aufzuwerfende Frage hier ventilirt hätte. Es erübrigte dann nur, den besser en und instruirten Leser um Entschuldigung und freundliche Belehrung zu bitten, Br 2. Lycaena zephyrus, argus, aegon. Ir Die kleine gelbe Kralle an den Vorderschienen, deren Mangel Argus von Aegon (und vielen anderen Lyeaenen) unterscheidet, sol. nach Herrich- Schäfler (Schmetterl. v. Europa 1, 3. 126) auch dem Zephyrus Friv. fehlen. Ich sehe sie aber hei einem Pärchen dieser Art von Amasia und ebenso bei einem solchen ihrer Varietät Lyeidas Trapp aus dem Wallis R BE eide von Stauzinger erhalten) ebenso deutlich wie bei Fa Da auch Staudinger bei seiner Begründung der Art- - Lepidopt. Kleinasiens, Sep. 1, $. 60) Argus gegenüber, dieses Merkmals nicht erwähnt, so scheint kaum eine andere An- 25% länglichkeit meiner literarischen Hülfsmittel unbekannt ge-. rechte von Zephyrus (Lepidopt. Griechenlands, Sep. $. 46 und 380 nalıme zulässig, als dab es bei Zephyrus unbeständig, ba vorhanden ist, bald fehlt. Damit würde sein Weıth als Unter- scheidungszeichen zwischen Argus und Aegon denn auch be- 3 denklich “erschüttert werden. Indeß habe ich bis jetzt keinen Aegon gesehen, dem es gefehlt, keinen Argus, der es besessen hätte. Aber auch wenn es aus der Reihe Be Unterscheidungs- merkmale gestrichen werden müßte, würde ich immer noch“ Argus und Aeson für bestimmt verschiedene Arten halten. Hier bei Rhoden und bei Arolsen, wo Aegon nächst lecarus die gemeinste Lycaene ist, habe ich- in den en Jahren meines Sammelns nie einen Argus gesehen; bei Wildungen * dagegen ist er nicht selten, in manchen Jahren recht häufib! Er erscheint dort, ziemlich gleichzeitig oder schon etwas früher als Aegon, zwischen Mitte und Ende Juni und findet sich in ‚guten Exemplaren meist nicht bis über die Mitte des Juli hin- aus, während Aegon bis in den August aushält. Beide haben nur eine (reeneration. Eine characteristische Verschiedenheit, ihrer Flugplätze ist mir nicht aufgefallen; beide liegen an sehr verschiedenen Stellen: auf Waldwiesen. an sonnigen Berg- abhängen, auf Haideplätzen zwischen Gebüsch ete. Ob ich sie gerade an derselben Stelle untereinander fliegen gesehen habe, kann ich nicht mit Bestimmtheit behaupten, so wahr- scheinlich es mir ist. Ich habe darüber niehts notirt, weil ich dem überall gemeinen Aegon keine Aufmerksamkeit schenkte. (ewiß ist aber, daß mir niemals ein Exemplar in's Netz ge- kommen ist, das mir Zweifel an seiner Zugehörigkeit zu der einen oder anderen Art erregt, eine Art Mittelding zwischen beiden dargestellt oder auch nur die Anwendung der Lupe zur Sicherung der Bestimmung nötbig gemacht hätte Was ich bei Wildungen von Argus gesehen. waren typische, wohl- chaıacterisirte, meist ansehnlich große Exemplare. Die Größe ist aber ein zur Unterscheidung der beiden Arten ganz unbrauchbares oder doch nur unter bestimmten Restrietionen brauchbares Kennzeichen, da sie bei Argus nach der Localität und besonders der Meereshöhe des Fundorts auber- ordentlich wechselt. So groß wie gut ausgebildete Argus der unteren Kegion habe ich allerdings Aegon nie gesehen, aber auch kaum so klein, wie er nach Meyer-Dür (Tagfalter der Schweiz, 8. 69: „ein Männchen kaum von der Größe des Alsus“) in den schweizer Alpen vorkommt. Exemplare, die von meinen Brüdern und D:. H. Müller von der Furea, aus. Öberwallis und dem Suldenthale mitgebracht wurden, wo sie nicht einmal in sehr beträchtlichen Höhen, zwischen 4400 und 6000 ‘ gefangen waren, erreichen kaum die Größe der un- he “ RR “ s a nn \ N: 37. ae a ee Be A rn tn ne: Pe sehnlichsten Aegon. Und gerade diese kleine Alpenform ie fert einen schlagenden Beweis für die specifische Verschieden- teit von Argus und Aegon. Mit der Abnahme der Größe ze ht nicht etwa eine Annährung an Aegon im Uebrigen, zumal A einer Verbreiterung des schwarzen Randes beim &, Hand Hand, sondern das Gegentheil findet statt: der schwarze tand ist noch schmaler geworden als bei großen Argus, ZU- gleich schärfer begrenzt als meist bei diesen. bei einem J auf eine starke Saumlinie reducirt. Gunz anders verhält es sich it dem Aegon der Alpen: bier nimmt die Breite des schwarzen _ Randes mit der Höhe der Fundorte nicht ab, sondern meist noch zu, so daß gleich große alpine Argus und Aegon einander noch weniger ähnlich sehen als die typischen Formen der niederen Gegenden. Derselbe Factor, die senkrechte Erhebung und die mit ihr verbundenen klimatischen Veränderungen etec., wirkt also auf beide in ganz verschiedener Weise und deutet darauf hin, daß sie bei aller äußeren Aehnlichkeit wesentlich - verschiedene, ungleich beanlagte Arten sind. Br Meyer-Dür d. c.) giebt an, daß er Aegon in den schweizer Alpen nieht oberhalb 4000 ‘ angetroffen habe. Ich ‘fand ihn an der Straße über das Stilfser ‚Joch bis zu 6000 “ und mein - Bruder fing ihn am Riffelberge oberhalb Zermatt noch in etwa - 7400 * Höhe. Ungemein häufig flog er Anfang Juli 1850 im * Fuscher und Heiligenbluter Thale, hier aber (nach meinen - Notizen) nur bis zu etwa 4600 ° ü. M. 3. Lycaena escheri H. var. (?aberr.) dalmatica. Ein männliches Exemplar dieser Art, welches ich aus einer Anzahl ähnlicher, die ich einst bei Herrn A. Stentz sah, -_ zurückbehalten habe, weieht in Färbung und Flügelschnitt so - auffallend ab, daß es wohl niemand, der nur die Oberseite betrachtet. so leicht als Escheri erkennen wird. Die Farbe - desselben ist nicht das stark mit, Roth gemischte, dem des Iearus ähnliche Blau typischer Escheri, sondern das schöne, glänzende, kaum etwas röthlich schillernde Hellblau des Dorylas En. Auch die Randzeichnung ähnelt der dieser letzteren Art. _ Die Vorderflügel, welche beim Typus nur eine schwarze Saum- - linie führen, sind hier viel breiter schwarz eingefaßt; der schwarze Rand hat an der Flügelspitze mehr als Fransenbreite Be yerschmäles sich gegen den Hinterwinkel allmählich bis „auf etwa die Hälfte derselben. Auf den Hinterflügeln ist er nur am Vorderwinkel so breit wie die Fransen und id dann . _ verschmälert um den Innenwinkel bis fast zur Flügelwurzel hinauf. Vor ihm steht hier eine Reihe runder, verloschener, ee ri e Br 382. sehwarzer Staubfleekehen. Dabei ist der Vorderwinkel -der | schärfer als bei Admetus und Damon-2. Die Größe iet. die mittlerer walliser Escheri, Vorderflügellänge 13 mm. Daß das Stück dennoch zu Escheri gehört, lehren a 1 völlig mit dem Typus übereinstimmende Unterseite, die gleich- falls nicht abweichende Farbe und Zeichnung der Fransen und das dazu gehörige Weibchen. Letzteres hat oben die rothen Randflecke verloschener und ist unten dunkler, gelblichbraun, gefärbt als gewöhnlich, im Uebrigen aber eine normale Escheri. Die schwarze Saumlinie verbreitert sich auch bei walliser ‘Männchen zuweilen etwas und verfließt nach innen. $o bei einem kleinen, außerdem aber besonders durch die, auch relative, Kleinheit der Augenflecke auf der Unterseite ausge- zeichneten 5, welches mir mit der Vaterlandsangabe „Wallis“ zugesandt wurde. Das beschriebene Pärchen nebst seinen Genossen war nach Stentz’ hier durchaus glaubwürdiger Angabe von ihm in Dal- matien erbeutet worden; ich habe es also als Var. dalmatica in die Sammlung gesteckt. Nach meiner Erinnerung waren die übrigen Exemplare, unter denen ich es aussuchte, ganz ähnlich. Aber diese Erinnerung ist in den vielen Jahren, die seitdem verflossen sind, etwas blaß geworden, und ob die sämmtlichen männlichen Genossen sanz so Dorylas-gleich in Färbung und Randzeichnung der Oberseite und so spitzflügelig waren, wie das beschriebene Stück, kann ich nicht behaupten. Andere dalmatische Escheri habe ieh nicht gesehen. Mann führt Agestor God. unter den von ihm in Dalmatien einge- sammelten Lepidopteren (Verhandl. d. zool. bot. Gesellsch. Wien, 1869, 8. 374) ohne weitere Bemerkung auf. Ob es sich hier also um eine ausgeprägte Localform handelt und sich damit der obige Name rechtfertigt, oder nur um eine zufällige Aberration, weiß ich nicht. In letzterem Falle würde von der Ertheilung eines besonderen Namens Abstand zu nehmen sein, da, wenn wir alle, oder auch nur alle bemerkenswerthen Ab- änderungen taufen wollten, die Namenflut bald in’s Unüber- sehbare wachsen würde. 4. Eupithecia abietaria Göze (strobilata Bkh.) In den ersten Augusttagen 1869 fand ich einen Theil’ der zahlreich an jungen, noch nicht mannshohen Fichten (Pinus, abies L.) sitzenden Gallen von Chermes viridis Ratz. von Raupen dieses Spanners bewohnt, die ihre Anwesenheit durch ein rundes Loch an der Basis der‘Galle verriethen, aus welchem Koth- üm Fe Es isten Die, welche ich öffnete, waren von je einer noch nicht völlig ausgewachsenen Raupe besetzt, und gewundenen,. von dieser ausgefressenen Kanälen durch- Gegen Eude August fand ich die mitgenommenen jaupen verpuppt. zum geringeren [heil innerhalb der nun ker ausgehöhlten Galle, zum größeren außerhalb derselben zwischen Abfällen, nach Art der Verwandten. Die Schmetter- > linge entwickelten sich Anfang Mai des’ folgenden Jahres. eber das Aussehen der Raupe habe ich mir damals das Folgende notirt, welches ich hier mittheile, weil es in mehreren Punkten von den vorhandenen Beschreibungen abweicht. nr Gestalt eylindrisch. etwas abgetlacht, "nicht sehr schlank. Farbe bräunliehroth (trüb röthelroth), mit 5 etwas unregel- mäßigen und unterbrochenen gelben Längslinien (die mittlere _ über dem Rückengefäb). faltiger gelber Seitenkante und lichterer Baueßifläche. In den seitlichen gelben Längslinien stehen einzelne - Börstehen auf scehwärzlichen Wärzehen. Luftlöcher schwarz geringt; Kopf honiggelb mit schwarzem Gebiß; Nacken- sehild glänzend borngelblich, in der Mitte schwärzlich und licht getheilt: Aftersehild nieht verhornt, etwas lichter als der Grund; Brustfüße hell honiggelb. | Nach Degeer (Borkhausen, Eur. Schmetterl. V, 8. 355) "sind ro, Nacken- und Afterschild, sowie die Brustfüße glänzend Dietze (Entom. Zeit. 1875. $. 237) bezeichnet den ‚Halsschild und Brustfüße wie Degeer. Keiner von beiden er- _ wähnt der 5 gelben Rückenlinien. Der Gang der Raupe soll nach Degeer und Dietze nicht spannerförmig, sondern dem I6füßiger Raupen ähnlich sein. - Ich habe leider weder darauf, noch auf die Stellung der Bauch- füße, welche nach Dietze eine eigenthümliche sein soll, ge- achtet. Daß Raupen, die in engen Kanälen wohnen, in diesen nieht nach Art der typischen Spanner hohe Buckel beim Kriechen machen können, ist wohl selbstverständlich. Es muß also an- _ genommen werden. daß hier vom Kriechen außerhalb ihrer Wohnung die Rede ist, und wir hätten damit ein bemerkens- - werthes Beispiel von Anpassung an die von den übrigen Familien- 3 gliedern abweichende Lebensweise. Auflallenderweise wird der übereinstimmenden Angabe beider als exact und zuverlässig bekannter Beobachter von einem dritten ausdrücklich wider- sprochen. In einem, wie es scheint, wenig beachteten, im 18. Jahrgange der Entom. Zeit. S. 41 abgedruckten Aufsatze be- - viehtet Professor Kropp, dab er in den Fichtenwaldungen bei Weibwasser in Böhmen die Raupen von Strobilata sehr zahlreich Zar a? N a en Mi: 384 | i Be in den Gallen von Chermes viridis und coceineus ende und erzogen und dabei sich überzeugt habe, daß die Raupe „b: genauer Beachtung sich ganz nach Art der gewöhnlichen Spanner bewege, nicht wellenförmig, wie Degeer behaupte* (. ce. 8. 44). Degeer und Dietze fanden ihre Raupen nicht in Chermesgallen, wie Kropp und ich, sondern in den unreifen Zapfen ‚der Fichten. Es ist aber doch wenig wahrscheinlich, daß nur die Zapfenbewohner den regelrechten Gang der Spanner | ganz verlernt haben sollten, wenn die Gallenbewohner ihn beiv behalten haben. N Auch Kropp nennt übrigens Kopf, Brust, (?) Füße, Nacken- und Afterschild der Raupe "braunschwarz und erwähnt: keiner Rückenzeichnung. Es scheint hiernach, als ob die von mir beschriebene Raupe eine ausnahmsweise abweichend gefärbte und gezeichnete gewesen sei —. ob eine zufällige oder für die hiesige Gegend eonstante Varietät, müssen künftige Beobach- tungen lehren. Daß die meisien Eupithecienraupen mehr noch als ihre Schmetterlinge und oft bis zur Unkenntliehkeit ab- ändern, ist ja eine: bekannte Sache. Der Falter fliegt hier von Mitte Mai bis Mitte Juni in Gesellschaft von Pusillata in allen Fichtengehölzen, ist aber seit einer Reihe von Jahren viel seltener geworden als früher, wo er der Pusillata an Häufigkeit zuweilen wenig nachgab. Im Hochgebirge steigt er mit seiner Nahrungspflanze bis zur Grenze des Baumwuchses. Wir fanden am 7. Juli 1850 am Fuscher Tauern zwischen Fehrleiten und Heiligenblut noch in etwa 7000 ‘ Höhe ein Exemplar erstarrt auf dem Schnee liegen. A Einem bei Arolsen am 6. Juni gefangenen kleinen, aber sonst wohlgebildeten und ganz frischen Männchen fehlen alle schwarzen Zeichnungen bis auf den sehr großen, aber matten Mittelfleck der Vorderflügel, und die Farbe der Querbinden ist . mattbräunlich, ohne. Roth. | 9. Eupithecia togata H. Diese von Strobilata sicher verschiedene Art wohnt an gleichen Stellen mit der vorigen, aber in sehr geringer Zahl. Die wenigen Exemplare, welche ich davon gefangen habe, flogen in der ersten Hälfte des Juni von Fichtenästen ab. Die Raupe, welche mir noch nicht vorkam, lebt nach Herrin R. Grentzenberg’s Entdeckung Ende Juli in den einjährigen Zapfen der Fichten und nährt sich von deren Samenkörnern. Freund G. hatte die Güte, mich Anfang August 1874 mit einer an- sehnlichen Kiste voll bei Danzig an dem Fundorte der Raupe eingesammelter Fichtenzapfen sehr angenehm zu überraschen ERATESN SR Sp ae 5 Bl a a N n e N | Wunsch beizufügen. daß diese Zapfen eine Anzahl fa-Reupen beherbergen möchten. Dieser Wunsch ist denn ‚in soweit in Erfüllung gegangen, als sich im folgenden jahr aus den in einem geräumigen Kasten überwinterten Een 7 Stück Togata entwickelten. - Die Raupen oder auch ergleichen zu können. ist mir aber nicht gelungen. Mehr no ale durch die im Verhältniß zur Menge der Zapfen sehr inge Anzahl der von Togata bewohnten, wurde das Auf- E hen derselben durch eine Anzahl von Raupen der Dioryetria Ber erschwert, mit denen mindestens die Hälfte aller Zapfen besetzt war. Dazu kamen auch noch einige Grapholitha strobilella, wie das ee der Falter zu Ende Mai des een Jahres erwies. Von den Puppen der Togata konnte ich nur zwei auflinden, ‚die sich nach dem Auskriechen der ü> ‚Schmetterlinge am Boden des Kastens unter Moos, wie ge- wöhnlich eingesponnen, vorfanden. Vermuthlich hatten die üb igen ihre Verwandlung innerhalb der Zapfen angetreten. Ein Vergleich dieser Puppenhülsen mit denen von Strobilata ‚ließ keinen plastischen Unterschied erkennen; ob ein solcher vielleicht an der Afterspitze hervortritt, bleibt noch zu unter- ‚suchen, da die Börstchen derselben beim Herausnehmen aus dem Gespinnst zum Theil abgebrochen und verbogen waren. Den schon von Herrich-Schäfler und Guenee hervor- gehobenen Unterscheidungs-Merkmalen der Schmetterlinge hat y. Heinemann mit Recht noch ein sehr wichtiges hinzugefügt: die Verschiedenheit in der Länge der Palpen. Ganz so groß, je Heinemann angiebt (wie 1:2), finde ich den Unterschied eräing> nicht. aber immer doch noch recht deutlich aus- gesprochen. Bei 10 verglichenen Togata erreichen die Palpen ‚höchstens das 11/,fache des Augendurchmessers; meist bleiben sie noch unter diesem Maße zurück, während sie bei Strobilata er oder völlig doppelt so lang sind wie die Augen. In ‚der Zeichnung tritt die Differenz am entschiedensten an der Subterminallinie hervor, die bei Togata viel schärfer und regel- näßiper gezähnt ist als bei der Verwandten. - Mit dem Größenunterschiede stehen diese Differenzen nicht im Zusammenhange. Von meinen 7 gezogenen Togata haben nur 4 die volle Größe im Freien gefangener Exemplare erreicht, 2 sind nieht größer als Sewöhnliche Strobilata. und das letzte, am 27. Mai ausgeschlüpfie 2 Männchen ist ein Zwerg, der kaum die Größe einer kleinen Pusillata erreicht. Aber auch diese kleinen Stücke sind nicht minder wohlcharacterisirte Togata ‚als die großen, sowohl in .der Zeichnung als in der Länge der eine derselben aulzufinden. um sie mit der von Strobilata* Rh B \ te Ne ya 6ER pa + Sa MET erw, N, Kr Ta N RES I , - 7 wea a ae EA a N". x \ ö NEN 386 Palpen. Das erwähnte Zwergexemplar hat sogar die kürzeste Palpen von allen, auch relativ; sie sind kaum länger als di Augen. a Da nach Grentzenberg led. der Prov. Preußen) Strobilata bei Danzig nicht selten, Togata selten ist, so wäre 'zu erwarten gewesen, dab sich aus den dort eingesammelten 2 i Tannenzapfen neben der seltenen auch die häufigere Art ent- wickeln würde. Es war das aber nicht der Fall. Vielleicht bewohnt sie auch bei Danzig mit Vorliebe die Chermesgallen. 6. Eupithecia lariciata, castigata. Der roströthliche Wisch im Diseus der Vorderflügel, welcher Lariciata von Castigata unterscheidet, ist oft sehr undeutlich oder fehlt auch ganz. Ein standhafteres Kennzeichen bildet ‚ein weißer Fleck auf dem Schildehen, welches sich bei Castigata gar nicht oder höchstens durch etwas lichtere, gelb- liche Färbung auszeichnet. Der Fleck ist länglich oder fast halbkreisförmig, meist deutlich und scharf begrenzt, so daß er bei unversehrten Exemplaren (und wenn er nicht etwa gerade von der Nadel durchstochen ist) leicht in die Augen fällt. Ganz verläßlich ist aber auch dies Merkmal nicht; bei einzelnen Stücken wird der Fleck dureh Einmischung Enke Schuppen undeutlich. Die Fühler des Männchens sind etwas gröber und länger bewimpert als bei Castigatn-Z. Die große Verschiedenheit der Raupen bei fast völliger Uebereinstimmung der Falter läßt sich vielleicht so erklären, daß Lariciata ein zur Lerchennahrung übergegangener Zweig des polyphagischen Uastigata-Stammes ist, der sich dann für: sein RKaupenlebeu, wie fast alle von den Nadeln der Coniferen lebenden Arten, in Form und Farbe der neuen Nahrung all- mählich angepaßt. ‚schützende Aehnlichkeit“ erworben hat, während bei den unscheinbar gefärbten Schmetterlingen kein besonderer Grund zu eingreifender Veränderung vorlag. Die hier nicht seltene Art habe ich bisher ausschließlich auf Lerchen und nur in einer Generation gefunden: als Raupe von Ende Juli bis in den September, als Falter im Mai und Juni. Alle Puppen überwinterten. 7. Eupithecia semigraphata Bruand (semigrapharia HS.) ‘ Daß keiner von den Schriftstellern, welche Bruand als Autor zu diesem Namen setzen, die Richtigkeit desselben zu prüfen in der Lage gewesen ist, geht daraus hervor, daß alle ihn, nach Herrich-Schäflfer’s Vorgange, auf arıa enden lassen, während Bruand doch Semigraphata schrieb. Herrich-Schäffer Fach z wer Ei Be. ee iite seine Exemplare von Wien erhalten, vermuthlich. unter Jem richtigen Namen und sieher ohne Angabe des Orts, wo > Beschreibung zu finden sei (da er diesen sonst angeführt ken würde) und eitirte ihn denn, wie es damals seine Manier var, ohne Weiteres als Semigrapharia Bruand. Auch Guenee schreibt nur Herrich-Schäffer nach und beweist durch den s usatz: „ubi?“ daß er die Schrift seines Landsmannes ebenfalls icht kannte. Auf dies ubi? ist nun zu antworten, daß die Publication in dem „Catalogue d. Lepidopt. du depart. du Doubs (Extrait d. Memoir. de la Soc. d’&mulation du Doubs). Par M. Bay Th. Bruand* erfolgt ist. In dem mit vielen handschriftlichen Nachträgen versehenen Exemplare. welches ich der Güte des Verfassers verdanke, lindet sich die betreffende Stelle in dem „Addendum general“, welches dem 1847 erschienenen Catal. ‚des Nierol&pidopteres angehängt ist. S. 98, und lautet: „Eup. Semigraphata, Bruand. Aoüt. Maison- Rouge; rochers“. In > einer Note wird die nene Art mit folgenden Worten eharacterisirt: „Plus grande et plus foneee que Graphata; la raie mediane fransversale des ailes sup@rieures plus anguleuse a son sommet; le fond charge d’atomes roussätres“. Die Diagnose ist zu dirfiig, um die gemeinte Art mit Sicherheit erkennen zu lassen; der Verfasser schickte mir aber 5 Exemplare derselben zu, die, wenn auch sämmtlich mehr oder minder verflogen, doch ‚die Identität mit Semigrapharia HS.. Gn. (Nepetata Mab.. Stgr.) außer Frage stellen. Wenn man keinen Anstoß an der un- - genügenden Diagnose nehmen will. wird also der Bruand’sche Name wieder in Geltung treten müssen, Von dieser Art habe ich. außer einem Bruand’schen Pärchen, (die 3 anderen Exemplare besitze ich nicht mehr) aus dem französichen Jura. 1 $ aus Tirol (unterhalb Stilfs am 1. Juli gefangen, 2 2 aus Wallis, ein Pärchen aus der Gegend von ‚Korbach (Waldeck) und ein solches aus Süddeutschland. Letzteres, von Staudinger als Nepetata erhalten, ist gezögen — nach den ungewöhnlich langen Nadeln, an die es gesteckt ist, zu schließen, - vermuthlich in Nassau. Diese 9 Exemplare sind nun in Größe, Farbe, Deutlichkeit der Zeichnung und einigermaßen auch i ‚Flügelschnitt so verschieden von einander, daß man beim eriten ‚Anblick 2 oder 3 Arten aus ihnen machen möchte. Von den beiden walliser Weibehen ist das eine außerordentlich klein, von 16—17 mm Spannweite, matt gezeichnet und ziemlich Eeiniönig liehtgrau, das andere viel größer (21 mm), bunter ge- färbt BER Behäurfeı gezeichnet. Beide wurden am 9. August zusammen gefangen, in etwa 3000 * Seehöhe. Das tiroler d ist mehr gelblich graubraun als weißgrau gefärbt. Von den 388 beiden waldeckischen Stücken ist das 9 fast ehulhalbte hell und sehr matt gezeichnet; Ba & dagegen ine Se binde dunkle und helle anne) Anfdrshieiten, von da der hinter: Doppelstreif als weißliches Querband besonders auffallend hervor tritt. Einige weitere an derselben Localität gefangene Exem plare, die ich jetzt nicht mehr vor mir habe, sahen wiedeı anders aus, Das Bruand’sche Paar stimmt in Größe (19 bis 20 mm), Flügelschnitt und Zeichnung am besten mit dem Korbacher $; nur ist leiztere nicht so ganz zusammenhängend und abstechend, die Farbe eintöniger weibgrau, was zum Thei auf Rechnung von Alter und Verflogenheit zu setzen sein wird denn auch von den atomes roussätres ist wenig oder nichts mehr zu sehen. ‘Die Grundzüge der Zeichnung sind aber bei ‚allen diesen 9 Exemplaren völlig übereinstimmend, und auch die Körpertheile zeigen keine Verschiedenheit. Semigraphata scheint hiernach eine der variabelsten Eupithecien zu sein, 7 Ueber ihr Verhältoiß zu der auf Campanula pusilla und rotundi- folia lebenden Impurata (Modicata) erlaube ich mir kein Urtheil, da ich von dieser nur 3 Exemplare besitze: ein großes, von Freyer als Proluaria erhaltenes Pärchen (Spannweite 23 bis 25 mm) und ein kleineres, sehr spitzflügeliges, bei Heidelberg am 24, Juli gefangenes $. Ein bestimmtes Unterscheidungsmerkmal von Semigraphata kann ich an diesen nicht finden. Die Raupe der letzteren, an welcher auch Herr Dietze (Entom. Zeit. 1875 S. 74) fast gar keine stichhaltigen Unterschiede von der der Impurata auffinden konnte, wird bei uns, wo Calamintha nicht vorkommt, wohl an Thymus leben, wie bei Wiesbaden. März 1882. nr re REN FSU IERRIRER Deux Blaps nouvelles du Turkestan deerites par E. Allard. Agroblaps Akınina. Long. 29 mm.. Lat. 12 mm. Atra, subopaca. Caput subtiliter vage punetalum, apice leniter bisinuatum, linea bisinuata inter Shane ul nevekein notatum. Thorax quadratus, basi truncatus, apice parım emar- sinatus, Jateribus antrorsum rotundatus, deinque parallelus usque ad basin, disco leniter convexus, secus basin pressulus, in medio disei linea longitudinali obsoleta, vage punctatus. rs ala En er „TARA RR Elytra oblonga, basi truncata, apice acuminata et subito iucta (3 mm). thorace latiora, lateribus fere parallela, dorso Bde deplanata, costae obsoletissimae -longitudinales et sinus uentes transversales edrto situ observantur, eum punetis minu- issimis irregulariier vage immixtis. | Corpus” subtus ut in Agr. putrida. Cette espece est d’un quart plus grande que l’Agr. Putrida, 1ais en a presque completement la forme. Je dis presque, parceque les elytres s’arrondissent d’une facon moins obtuse et moins brusque posterieurement, elles siattenuent plus gradu- ellement et la queue est moins brusque. En outre, dans la Putrida, la convexit@ du disque du prothorax sarrete seulement rebord lateral, tandis que dans l’Akinina elle s’arr&öte avant » rebord et y forme une bande plate, qui a presque un milli- etre de largeur. Enfin les elytres de l’Akinina ont sur le dos une douzaine au moins Wimpressions transversales ondulees, legeres mais distinetes qui les empechent d’etre planes comme celles de la Putrida. Turkestan. Blapisa Caraboides. Long. 16 mm. Lat. 6!'; mm. Nigra, nitida, antennis tarsisque piceis. Epistomo antiee leviter emarginato; labro brevi emarginato, rufo-eiliato; eapite dense punetato; punctis prope oculos et in vertice rugosis; - thorax transversus, convexus, apice vix emarginatus, basi leviter bisinuatus, a lateribus valde rotundatus et distinete marginatus, secus basin paululum complanatus, dense rugoso-punctatus, punetis in medio anteriore disei distantibus. Seutello pubescente. -Eiytra thoracis basi latiora. ovalia, eonvexa, in dorso vix depressa, poslice parum acuminata sed pars extrema nullo modo ‚produeta, supra fortiter granulosa et rugosa. Epipleuris ely- {rorum postiee fantum angustatis, impunctatis, subtilissime rugulosis. | Thorax infra a latere reticulatus, processu prosternali -eoncavo, late acuminato, Abdomen .aspero-punctatum. 8 feminä minor, duobus primis abdominalibus segmentis valde transversim plicatis, = Cette espece a la taille et la forme du Carabus convexus, a place est a cöte de la Blap. gibba Cast. Turkestan, 390 Das Präpariren von Raupen. Von Hans Booch-Arkossy in Leipzig. in entomologischen Werken findet, sind leider zum größten Theile ziemlich mangelhaft; es werden in ihnen oft eine Menge Instrumente ete. erfordert, die allein schon manchen zurückschrecken, der sich diesem Gebiete widmen wollte über einer Spirituslampe empfohlen, ein Verfahren, welches durehschnittlich ganz unnatürliche Präparate liefert, die einer Sammlung en nicht als Zierde dienen können. Se Die "erste, wirklich praetische Methode Raupen zu präpa- riren, fand ich in dem von dem schweizer Apotheker Häpe geschriebenen Büchlein: „Ueber das Ausstopfen der Raupen“. Da dieses Verfahren den meisten Sammlern unbekannläß sein dürfte, so will ich versuchen, im Nachstehenden eine ge- drängte Uebersicht desselben zu geben unter Hinzuzichundi mehrfacher Modifieationen, welche sich durch die Erfahrung empfohlen haben. | Die höchst einfachen Utensilien, welcher man zum Präpa- viren von Raupen bedarf, sind etwa folgende: Eine gute, ziemlich spitz zugehende Pincette und mehrere mit trichter förmiger Spitze versehene Glasröhrchen verschiedenen Kalibers; ferner gut aufsaugendes Löschpapier und ein runder Federhalter oder Bleistift zum Auswalzen. a Als Füllung dient in den meisten Fällen das gewöhnliche Lycopodium, welches in jedem Kräutergewölbe erhältlich ist. Braun stellt man sich durch Beimischung von etwas heh- braun her, während Grün durch eine Mischung von Indigo- blau mit Cureuma und Lycopodium erzielt wird. Die je- weiligen helleren oder dunkleren Schattirungen erlangt man durch Mehr- oder Minderbeigabe der einen oder anderen Substanz. — Nachdem die Raupe getödtet ist, legt man sie zwischen eine doppelte Lage Löschpapiers und fängt an, den Inhalt des Körpers vom Kopfe nach dem After vorsichtig auszuwalzen, was so lange fortgesetzt wird, bis nur der leere Balg noch übrig bleibt. Hierauf wird, vermittelst der Pincette, die zu- sammengedrückte Afteröffnung erweitert und unter fortwährendem = er Sa a Ar ut BRETT Se = ee an an ENT AB Er Ei a U N DE us Luft KU ZI % TS rad, > 3 chhelfen mit der Pincette eine der oben erwähnten Glas- hren eingeschoben. Bevor der Balg zur Aufnahme des Stopf- ateriels geeignet ist, muß das innere Austrocknen desselben ® nommen werden, was man dadurch bewirkt, daß man die "Alterfüße mit der Pincette an der Glasröhre festhält und 6 bis 8 Mal Luft in diese einbläst und wieder zurückzieht. & > Füllung des nunmehr ausgetrockneten Balges bewerk- 4 man durch Einstrenen von Lyeopodium in die Glas- Me ‚, durch welche dieses. vermittelst vorsichtigen Einblasens, in ; die Raupe getrieben wird. Verstopft sich die Glasröhre an Ey »r Spitze, so kann durch eine längere, dünne Nadel leicht wieder Luft geschaffen werden, a Als Merkmal, ob eine Raupe die gehörige Füllung besitze, ge nügt, daß man dieselbe mit einem Stecknadelknopf betupft 3 | beobachtet, ob dieses Verfahren Eindrücke hinterläßt oder a icht. j x Eine ziemlich schwierige Manipulation verbleibt nun noch mit dem Verschließen des Afters; ich habe es am practischesten befunden, in denselben nach dem Entfernen der Glasröhre ein m Aussehen der Raupe entsprechend gefürbtes Stückchen itte einzuschieben und durch einen Tropfen dieken Gummi rabicums zu schließen. — Ehe sich die Raupe zur ferneren Präparation eignet, mub einige Stunden liegen gelassen werden, damit das Gummi vollständig trocknet und ein Entweichen der F üllung unmöglich ist. Alsdann bringt man sie auf eine kleine Torf- "oder Kork- - platte und giebt ihr vermittelst Nadeln diejenige Stellung, welche sie in der Natur einnimmt. Das Trocknen des nunmehr fertigen Präparates in einem besonderen Oefchen, wie es Häpe be- schreibt, Iube ich als völlig überflüssig befunden. Es genügt, die in oben erwähnter Weise hergerichteten Raupen in einem ‚tra kenen Holzkasten einige Tage (3—4) stehen zu lassen. \ gryf das Präparat in die Sammlung aufgenommen werden ann, © Ueber Haarbüschel der nordamerik. Catocala concumbens. | Von Dr. James 8, Bailey in Albany . -York). Die beifolgende Abbildung der Calocala coneumbens \Vek veranschaulicht eigenthümliche Haarpinsel, die den männlicher Exemplaren dieser Species eigen sind. Die Haarpinsel ode beine und sind. (wenn geschlossen), dem Auge geradezu un sichtbar. Aufgerichtet spreizen sich jedoel diese Haarbüschel fächerartig aus, und es er- scheint dann der äußere Rand des „Fächers“ wie mit einer Scheere glatt zugesehnitten. Ich nahm diese eigenthümlichen Organe wahr, als ich mit dem Präpariren einer recht zahlreichen Suite selbst erbeuteter Cato- cala coneumbens beschäftigt war. — Fuhr ich mit der Nadel an die Wurzel des Ober- schenkels der Vorderbeine, so spreizte sich sofort der Haarpinsel, um indeß gleich wieder _ zu verschwinden, sobald ich mit der Nadel zu reizen aufhörte. Einen ganz absonderlichen Eindruck macht ein solelies Catocala-5, wenn es beide Haarpinsel gleichzeitig vorstreckt. In dieser Stellung — ungespannt — behielt ich auch ein Exemplar für mein Cabinet und die obenstehende Abbildung ist diesem Stücke entnommen. Bis zur Stunde bin ich außer Stande anzugeben, ob solche Haarpinsel nur dieser Species, oder auch anderen Catocala- | | Arten eigen sind; erwähnt sei jedenfalls, daß mich im Laufe der letzten Zeit mehrere eminente Entomologen besuchten und daß jedem diese sonderbaren Haarpinsel neu ‚waren. Dies bewog mich auch, eine Abbildung anfertigen zu lassen und diese de Oelfentlichkeit zu übergeben. — Da diese Haarpinsel von mir nur bei männlichen Exemplaren vorgefunden. wurden, so scheint nieht unwahrscheinlich, daß sie eine Art geschlecht- lichen Reizes bezwecken könnten. Albany, im März 1382, Aus dem Englischen übertragen von Prof. X. W. Hheil in Prag.) Drei Sommer in den Pyrenäen. Von Dr, ®@sear Struve in Leipzig, { R. Nach langem Krankenlager im Winter 1878 gezwungen, früher als gewöhnlich Erholung in den Bergen zu suchen. mußte ich mich zu einer Sommerreise in die West- Pyrenäen : ten. “ Ueber Paris und Bordeaux meinen Weg nehmend kam 4 ch am 20. Juni in Pau an, wo ich zum ersten Male von der Erle Royale die Kette der West- und Central-Pyrenäen. vom Pje du midi d’Ossau bis zum Maladetta in ihrer Großartigkeit Be runderte. Die Sonne meinte es bereits recht gut, als ich am nächsten Morgen die Diligenee bestieg, um über Laruns R durch die Vallee d’Ossau nach Eaux bonnes zu gelangen; der Wagen war zudem überfüllt, so daß ich froh war, als ich gegen 3 Uhr an meinem Endziele eintraf, wo ich in dem Hötel de France vortreffliche Aufnahme fand. - — Ein reizendes Landschaftsbild breitete sich vor mir aus. Nicht unähnlich den Bayrischen Hochalpen, der Gegend von "B erehtesgaden, zieht wie dort der berühmte Badeort sich längs der Berge hin, am Ende von dem schneebedeckten Pie de Ger 613 Meter überragt. Dichtes, oft Manneshöhe erreichendes - Buchsbaumgebüsch umzäunt Wege und Promenaden, welche von prächtigen Buchen beschattet werden. Diese reichen oft - bis hoch in die Berge hinauf und weichen erst dort dem Nadel- holze, das allmälig in Knieholz übergehend die kahlen Kuppen begrenzt. - Die erste Wahrnehmung nun, die ich gleich Tages nach SE einer Ankunft machen sollte, war, daß es entschieden für die meisten der von mir erwarteten Thiere noch viel zu früh in der Jahreszeit sei, und daß das Erscheinen derselben auch in - den Pyrenäen annähernd mit dem in den Alpen zusammenfällt. Stygne, die gemeinste der Pyrenäen-Erebien, begann aller- _ dings ganz vereinzelt um Faux bonnes zu fliegen, und von den | © Büchsbaumbüschen gelang es mir, eine Anzahl recht guter 1 Spanner wie Jodis Lactearia, Epione Advenaria, Halia Contami- % j m Eu W z naria, Cidaria Ocellata, Ölnata, Designata und Viridaria herab- 3 zuklopfen, und an Felsen sitzend Cidaria Tophaceata zu finden; E aber schon beim weiteren Aufsteigen zum Plateau de Gourzy 1839 Meter mußte ich sehen, daß die Flora und mit ihr die en 26 Be U FE a TE ee ER ea a 294 . r ki N ar, Fauna noch sehr zurück sei und an ein lohnendes Samm in selbst mäßigen Höhen bis auf Weiteres noch nieht zu den war. Denn außer einigen überwinterten Vanessen wie Urticas und Cardui war nur erst Coenonympha Pamphilus und ganz ve einzelt Psodos Quadrifaria zu treffen. So beschränkte ich mi die folgenden "Tage darauf, in den nächsten Umgebunge den geeignet erscheinenden Steinhalden meine besondere Au merksamkeit zuwandte, ohne indeß, eine größere Anzahl Käfe abgerechnet, viel anderes als Schnecken und große Spitzmäuse) anzutreflen, letztere von einer Ungenirtheit, die mein Erstaunen erweckte, da sie ihres Versteckes beraubt, meist gar nicht fü nöthig erachteten, das Hasenpanier zu ergreifen. Von d gesammelten Coleopteren erwähne ich u. a. den Athous canus ‚ ferner Carabus splendens, Abax striola, Steropus concinnus, (Geo- trupes Pyrenaicus und Uhrysomela Pyrenaica. R Ein Ausflug nach den benachbarten Eaux chaudes brachte keine bessere Ausbeute: einige Raupen von Zyg. Astragali und‘ Lasiocampa Potatoria, und endigte mit einem tüchtigen Platz regen, der mehrere Tage anhaltend die Temperatur so ab- kühlte, daß in den Sälen des Hö\els geheizt werden mußte. Durch diese Mißerfolge sehr herabgestimmt, unternahm ich noch eine Exeursion nach der Montagne verte, einem rechts von dem Orte liegenden Bergrücken, wo jetzt Ende Juni Cohas Edusa, Lycaena Amanda, Alsus, Erebia Gorgone, Stygne, Melan. Galathea dunkle Varietät, Pararg. Maera v. Adrasta, Epineph. Janira v. Hispulla, Nisoniades Tages, Ino Globulariae, Nemeophila Russula, Acidalia Mutata und Anaitis Praeformata flogen. Ich siedelte am nächsten Tage nach Gabas, dem letzten französischen Dorfe auf der Route nach Spanien, drei Stunden von Eaux bonnes entfernt, über. Gabas 1125 Meter liegt sehr malerisch von Waldungen umgeben und schien mir zum Nachtfange ge- eignet. Das gute Hötel des Pyrendes erhöht den Reiz dieses zu Ausflügen günstig gelegenen Ortes und empfiehlt sich zu längerem Aufenthalte. Von hier wollte ich den Pie du midi d’Ossau und noch verschiedene andere Bergriesen der Umgegend besteigen; ‘Jupiter pluvius aber dachte anders und ließ mich während meines sechstägigen Aufenthaltes nur zu einem Gange nach dem Pont de Louradee und Escalar de Tourmone und einmal Nachmiltags nach Bioüs Artiques kommen. Bei dem Pont de Louradee hatte ich die Freude, zum ersten Male der Erebia Lefebrei zu begegnen zugleich mit einer sehr interessanten anderen Verwandten, ‚vielleicht einer Varietät von Aleeto. Außerdem war dieses Genus noch durch Epiphron var. Pyrenaica, er de Tourmone fand ich eine hübsche Varietät von ycae, ona Aegon, auch Zyg. Pilosellae, Psyche Plumifera und Mamesira Leucophaea, von Coleopteren auf einer Graminee sehr häı afig Henicopus Pyrenaeus. Höher am Col d’Andou Parnas- 5 Muemosyne in großer Menge, neben Melitaea Parthenie und Cidar a Montanata. Bious Artiques am Fuße des Pie du midi ER ‚prachtvoller Aussicht nichts Besonderes, und da auch Nachtfang mit der mitgenommenen Refleetor-Lampe in abas nur einige wenige gute Thiere wie Agrotis Porphyrea Yaı . Marmorea, Graslin, Plusia Iota, Acidaka Contiguaria und upithecia Isogrammata ans Licht beförderte, so wurde es mir nach den schon erwähnten ‚Regentagen nicht schwer, beim ersten Anzeichen einer beginnenden Aufklärung des Himmels Fe in Dorf zu verlassen und per pedes Apostolorum meinen Einzug in Spanien zu halten. La grande route d’Espagne führt unächst an dem Pont de Lourad&e vorüker, dann die Escalar e.de : Tourmone, eine Art in Felsen gehauener Treppe i in die Höhe ‚über den Col d’An&ou 1795 Meter an der spanischen Douane ‚vorbei in acht Stunden nach dem ersten aragonischen Flecken ‚Sallent. Spanische Caravanen nach dem Bade Pantieosa be- ben den interessanten Weg; die Herren auf Maulthieren, die n Bren in schwarz ausgeschlagenen Sänften von kräftigen - Aragonesen in ihrer malerischen Tracht getragen, sind die ‚Vorboten einer neuen fremdartigen Welt. E Doch ehe wir den Südabhang der Pyrenäen hinabsteigen, "möchte ich noch der beim Abstieg vom Col d’Andou zu pas- -sirenden Valle Roumigas gedenken, eines Eldorado aller Bo- taniker, auf das auch ich große Hoflnungen gesetzt hatte, die | indeß leider zu Wasser werden saldan, da schon: vor dem Betreten dieses üppigen Thales uns ein heftiges Gewitter über- aschte und zwei Stunden lang so durchwusch, daß wir erst i ® im Mauthlause am Feuer der spanischen Soldaten uns trocknen "lieken, ehe wir Sallent betraten. Wie so oft beim Ueber- q. Zup Bi E zZ E; Eder Pyrenäen in Spanien den ewig blauen Himmel, das gute Vetter wiederfinden und mannigfach entschädigt am anderen Morgen unsere Weiterreise nach Panticosa fortsetzen. Eine Land, das Land des Wein’s und der Gesänge, der Cid-Sage, hke auch auf mich seinen Zauber ausüben, zumal wenn man zu werden. Spanisch schon kam es mir vor, wenn die Schnitter 4 auf den Feldern mir ihren Weinschlauch aus Bockleder zum 36” SS NEEEE | | | darus var. he sowie Shine vertreten. Beh Aufstieg x ‚schreiten der Alpen, so sollten auch wir auf der anderen Seite eise durch ein neues von mir bisher noch nicht betretenes ‚zu Fuß Gelegenheit findet, mit Land und Leuten näher bekannt 396 Willkommentrank reichten, eine Aufmerksamkeit, die auszu- schlagen eine grobe Beleidigung sein würde, spanisch, wenn mit unnachahmlicher Grandezza mir der Träger meines Ge- päckes für die ihm gegebene französische Cigarre eine seiner Aliecante-Cigaretten aus zierliehem Etui präsentirte, spanisch, wenn mit augeborener Grazie die reizende Wirthstochter in Sallent am Morgen die übliche kleine Chocoladenschale brachte. Und nun erst die spanische Post, die täglich zweimal von Panticosa nach Saragossa fährt! Sechs Maulthiere hintereinander gespannt, von einem nebenherlaufenden Treiber durch Stock- schläge fortwährend in Trab gehalten, der Wagen ohne Federn zum Brechen überfüllt mit lärmenden Leuten in den bunten Nationalcostümen der verschiedensten Provinzen! Wer sollte sich da nicht der Skizzen eines Gustave Dore, wer nieht des Prachtwerkes vom Münchner Prof. Alexander Wagner erinnern? Doch ich berichte für ein entomologisches Fachblatt und bitte daher, diese kleine Abschweifung zu entschuldigen. Auf einem steinigen Wege, oft Stunden lang durch Buchsbaumgebüsch zieht sich der Fußsteig von Sallent über El Puyo zunächst nach dem Dorfe Pantieosa hin, oft mit überraschenden Aussichts- punkten auf das sich vor uns ausbreitende Gebirgsplateau von Aragonien. Limenitis Camilla, Mel. Didyma, Argynnis Daphne, Coenonympha Arcania, Satyrus Hermione, Hesperia Lavatherae, Zygaena Charon Boisd., Pellonia Calabraria flogen wie ebenso Rhizotrogus ochraceus allenthalben häufig zu beiden Seiten der Stiaße, auf welche die Sonne ihre versengenden Strahlen sandte. Von dem Dorfe Panficosa, wo wir in der gastlichen Fonda es uns bei feurigem Tarragona-Weine wohl sein ließen, führt eine gute Fahrstraße im Ziekzack nach dem berühmten Bade- orte Panticosa hinauf. Wir passiren den Hohlweg von Escalar, in welchem eine schöne Form von Doritis Apollo anzutreffen ist, und erreichen in zwei Stunden den kleinen See, an dessen Nordende die Bade- und Logirhäuser erbaut sind, zufrieden bei der im Juli hier herrschenden Ueberfüllung noch ein be- scheidenes Schlafgemach in der Fonda de Paris zu finden. Der Badeort, in einem wilden, fast baumlosen Felsencircus ge- legen, macht einen düsteren, wenig einladenden Eindruck, und die großen weißen Logirhäuser mit den kleinen Fenstern gleichen eher Staatsgefängnissen als Gasthäusern. Doch das Leben darin. ist gut und, günstiges Wetter vorausgesetzt, wird es auch den Entomologen nicht reuen, einige lage oder länger hier ge- blieben zu sein. Ausflüge, wenn auch der Steilleit der umgebenden Berge wegen beschwerlich, sind genug zu machen; doch wird man Fr EI, Er SO a ELF NET En BE En Fa Fa ee = ha u; Fa NR Er n ; & Ex k SER 397 gut thun, zuerst die nächste Umgebung, die Ufer des Sees und die zu ihnen abfallenden Steinhalden zu durchforschen; denn hier war es, wo ich bereits am zweiten Tage meines Aufenthaltes, am 13. Juli die neue Aeidalia ee entdeckte, deren Beschreibung von Dr. O. Staudinger ich später folgen lasse. ®) Melitaea Parthenie, Argymnis Pales, Buphnes: yne, Erebia Stygne, Zuygaena Lonicerae, Selina Irrorea, Agrotis Corticea sowie Acidalia Osseata sind die gewöhnlichen Begleiter auf den Spaziergängen _ in und um Panticosa; doch schon eine Stunde Steigens bringt, _ wie wir sehen werden, neue interessantere Arten. Da es meine Absicht war, von hier aus wieder nach Frankreich zurückzukehren, gleichzeitig aber auch einen möglichst hoch gelegenen Pyrenäen-Paß zu wählen, so entschied ich mich für den Uebergang über den Col de Marcadau, (spanisch Marcadaou) nach Cauterets, obwohl mein vorsorglicher Wirth mir die Be- - schwerlichkeiten dieser Reise eindringlich schilderte. Ein Ver- _ trauensmann, ein echter Vollblut-Aragonier, im Hötel angestellt, der den Weg in Geschäften seines Herrn schon öfters gemacht - hatte, wurde mir endlich vom Wirth gestellt, und wir ver- E ließen am 15. Juli Panticosa, nachdem sich uns noch ein anderer Bediensteter des Hauses und später einige sehr zweifelhafte Gesellen, Contrebandiers, angeschlossen hatten. Der Anfangs £ " Sichtbarc Fußsteig verliert Sch bald beim Aufsteigen zu den steilen Felsenterrassen, deren wir drei zu Srklellern hatten, x Ehe wir nach ungefähr drei Stunden den kleinen See von Zaraguala 2255 Meter erreichen. Im Klettern sind die Spanier - vermöge ihrer hierzu äußerst practischen Fußbekleidung, den _ espartillas, Bindfadensandalen, uns Deutschen überlegen, und es wurde mir nicht immer leicht, mit ihnen Schritt zu halten. - Eıst auf den steilen Schneefeldern, welche wir ungefähr eine ‚Stunde lang unterhalb des Col zu überschreiten hatten, traten meine Bergschuhe in ihre Rechte, während meine Begleiter Fire Sandalen auszogen und ackien Fußes über Schnee und Be singen. Da namentlich der erste Theil dieses Ueberganges "in Folge der schon erwähnten Steilheit ungemein strapaziös ist, so mußte häufig gerastet werden, und ich fand unse ; E Gelegenheit, diese Faen zum Sammeln benutzen zu können. - Schon auf der ersten Terrasse, also ungefähr eine Stunde oberhalb Pantieosa, überraschte mich Hadena Pernix, in einer - von der alpinen sehr abweichenden dunklen Form, frisch aus- gekrochen am Teelsen sitzend. Zugleich erschienen auch neben e; *) Siehe Seite 405. 398 Stygne andere schon längst are Rrehibt wie an Epiphron var. Pyrenaica, Tyndarus var. Dromus; am See fl Pieris Callidice, während ich Anarten am Rande der schmelzende Schneefelder vergeblich suchte. 3 Endlich gegen Mittag, nachdem noch ein kleiner, aber äußerst schwer zugänglicher Gletscher mit vielfachen Spalten, aus denen sich ein Eiswasser in den See ergießt, glücklich überwunden war, erreichten wir die französische Grenze, den Col de Marcadau 2500 Meter. Meine Begleiter begannen sofort, ‚den mitgenommenen Proviant auszupacken, und ich gönnte, E ihnen nach eingenommener Mahlzeit eine Stunde Schlaf, während = weleher ich die eisigen Umgebungen durchforschte. Hierbei hatte ich die Freude, eine Erebie zu fangen, die ich ihres ganz fremden Aussehens wegen zuerst für eine neue Art zu 3 halten geneigt war, später aber als die von Graslin in den Annales Soe. oahee 1850 beschriebene Sthennyo Varietät von 5 Lappona erkannte. Unter Steinen waren viele Käfer, rament- lich Otiorhynchus monticola, auropunctatus, malefdus und Navarrıeus zu treffen. Mit der Paßhöhe war der nun auch bei weitem schwerste Theil unserer Arbeit gethan; denn der Abstieg von - dort nach Cauterets ist, wenn auch theilweise noch sehr steil, immerhin leicht ausführbar, und ich würde zweifellos wohl auch eine reiche Ausbeute gehabt haben, wenn nieht die berüchtigten Pyrenäen-Nebel bald allem Sammeln ein schleuniges Ende be- reitet hätten. So war es mir nur noch vergönnt, Zygaena Anthyllidis in sehr großen, lebhaft gefärbten Exemplaren, gemeinsam mit Exulans, später Lycaena Orbitulus var. Pyrenaica, Cidaria Turbata und Montanata zu fangen, da schon nach einer Stunde Angesichts der Cabanne de Marcadau wir so von Wolken eingehüllt waren, daß es häufig Mühe machte, die Richtung des Weges fest- zustellen, und wir erst gegen Abend an dem Pont d’Espagne und zwei Stunden später in Cauterets anlangten. Von den Strapazen dieses Ueberganges etwas angegriffen, ruhte ich mich in dem reizenden Badeorte mehrere Tage aus, ehe ich meine Reise fortsetzte. Letztere führte mich über Pierrefitte zunächst nach dem malerisch gelegenen Luz, von wo aus ich den be- rühmten Cirque de Gavarnie besuchte, der vergebens seines Gleichen suchen dürfte, und wie ich von französichen Coleop- terologen hörte, die ich dort traf, auch sehr seltene Käferarten birgt. Möglich, daß auch ich hier bei längerem Verweilen meine Rechnung gefunden hätte, zumal ich, während der mir vergönnten kurzen Zeit einige ganz willkommene . Thiere wie Erebia Lefebrei und Crambus Digitellus fangen sollte. Doch meine Sa: ck ar \so bald als möglich die ke des Pic du midi Bigorve auszuführen und einige Zeit dort oben ganz der + ıtor Boogie zu leben, ließ RE schon Tages darauf nach aröge reisen. wo meines Bleibens bei dem inzwischen ein- tretenen schönen Wetter nicht lange war. Sollte ich doch dem ‚Bergriesen endlich das finden. was ich bisher leider eh immer vergebens auf dieser Reise gesucht hatte, ein Ha s zum Uebernachten, eine Hötellerie an der Schneegrenze! Dieser Mangel an Unterkunftshäusern auf den Höhen der Pyre- näen ist es, der, wie wir später noch öfter sehen werden, das Si Ben gegenüber dem in den Schweizer und Tiroler Alpen 0 ungemein erschwert. Die Franzosen sind. wie bekannt, keine grands marcheurs, namentlich nicht Bergbesteiger, und selbst. manche ihrer hervorragendsten Entomologen sind, wie ii e in ihren Berichten angeben, nur bis zur Grenze der Rhodo- dendra, also bis zu einer Höhe von circa 1560 Meter gekommen. Donzei, eine rühmliche Ausnahme, der selbst die höchsten Gipfel der Pyrenäen erklomm, wird deshalb bei unseren Naclı- ba en oft infatigable Donzel genannt. Da nun auch die Milch- Re virthschaft resp. Käsebereitung in den Pyrenäen eine speciell der Schweiz gegenüber sehr untergeordnete Rolle spielt, so findet man auf den Bergen äußerst selten auch nur Sennhütten, ©: ıbannes genannt, und man ist genöthigt, wenn endlich nach ‚ Stu nden langem Klettern die meist steilen Gipfel erreicht sind, bald wieder Kehrt zu machen, um nicht von der Nacht auf dem Heimwege überrascht zu werden. Auf dem Pie du midi nun sollte dies also alles anders sein, namentlich seitdem der frühere Brigadegeneral Graf Charles de Nansouty als Vorstand ‚aller meteorologischen Sectionen Frankreichs dort oben residirte "und den Bau eines Observatoriums, welches die Kegierung ziemlich nahe dem Gipfel bauen ließ, überwachte. Das waren "vortreffliche Aussichten, und es galt, bei immerhin schon vor- ‚gerückter Jahreszeit keine Zeit zu verlieren. Die Fahrstraße nach Bigorre, Route du Tourmalet, eine halbe Stunde hinter Barege verlassend und die Brücke von Bastan überschreitend, betraten wir bald üppige Alpenwiesen, auf denen viele der " schon früher aufgeführten Arten ihr lustiges Wesen trieben. R Ch erwähne nur von 2 HESpErDED UN var. Oirsö und f 2 tens Mann am nächsten steht. Be ahfangs wolken- se Himmel urızog sich leider nur zu bald wieder, und noch Er ehe wir das Bistesu von Toue mit den Cabanen erreichten, wären wir so im Nebel, daß an ein Weitersammeln schlechter- _ dings nicht mehr zu denken war. Nur noch ein Anzahl Raupen ENT ae cher ab SR 400 Lilien-Art, wie etwas weiter oben. die ersten Vorboten von Zug. Anthyllidis, auf Gräsern sitzend, sollten mir in die Hände “ fallen. So erreichten wir endlich noch immer in dichtem Nebel, nach ungefähr drei Stunden den kleinen See d’Oneet, 2238 Meter, mit ihm Hourque des eing ours, die Hötellerie. 4 Ich hatte meinen Führer als Quartiermacher "vorausgeschickt und war nicht wenig erschrocken, als dieser mir vor dem Hause mit der Botschaft entgegen kam, die wenigen Betten seien bereits besetzt, ein Unterkommen während sen Nacht 3 unmöglich. Da war denn guter Rath theuer, meine Lage aber um so unerquicklicher, als ich Angesichts eines längeren Auf- enthaltes mein ganzes Gepäck auf einem Maulthiere mit nach hier oben genommen hatte. Alle Ueberredungskünste gegen- über dem Wirth, Mr. Brau, waren vergeblich, und schon über- legte ich mir, ob es nicht das Beste wäre, wieder nach den 3 Cabanen von Toue hinabzusteigen und dort ein Obdach zu suchen, als plötzlich ein Retter in der Noth erschien. Jedenfalls durch den ‚Führer über meine Person und den Zweck der Reise unterrichtet, tauchte wie ein Deus ex machina die Hünen- gestalt eines alten Herren in der Thüre auf, dem freundlichen Wirthe bedeutend, mich: aufzunehmen. Das sofortige Befolgen dieses soldatisch gesprochenen Befehls, wie das auf einmal umgewandelte Wesen meines bisherigen Widersachers ließ mich nicht unschwer die Person meines Wohlthäters errathen, und ich eilte nach glücklicher Installirung, dem General meinen Dank auszudrücken. Als der Horizont sich nun wieder zu klären begann, der Mond durch die Wolken schaute, und die ganze jetzt vor mir liegende grandiose Gletscherkette mit dem Vignemale, Neouvielle magisch beleuchtete, war ich in sehr gehobener Stimmung, und nur die Mittheilung, daß ich meine Reflectorlampe nicht anzünden dürfe, da der Graf nieht dulde, daß in der Hötellerie Petroleum gebrannt werde, sollte mich wieder etwas herabstimmen, da ich gerade auf den Nachtfang meine größten Hoffnungen gerichtet hatte. Beim matten Lichte einer Kerze saß ich bis Mitternacht am Fenster, ohne daß der geringste Nachtfalter zu mir hereinkam, und erst als ich das mit Stroh gefüllte Bett aufsuchte, begann der eigentliche Nacht- fang, der mich kaum die Augen schließen ließ. Indeß Dank dem Generale, unter dem die Mannschaft gewiß nie Mangel an Pulver gelitten hatte, erhielt ich auch, nachdem ieh ihm Tages darauf einen entomologischen Rapport über die Erlebnisse der ersten Nacht erstattet hatte, eine Dosis und konnte in Zukunft unbehelligt schlafen. So erachte ich denn die vier - » # 401 die ich in der anregenden Gesellschaft des Grafen auf Pie du midi verlebte, als eine der angenehmsten Reise- er innerungen, zumal es mir vergönnt sein sollte, drei Tage in seltener Weise vom Wetter begünstigt, auch eine sehr reiche ehenie zu haben. Natürlich begab ich mich stets, sobald - ersten Sonnenstrahlen in mein Zimmer fielen, auf die Plate- } forme, die höchste Spitze, 2877 Meter, des Berges, wo ich ereits am ersten Tage die längst gesuchte Emydia Rippertü Kar Aber auch schon auf dem Col du Laquet, 2600 Meter, Sa man eine halbe Stunde hinter dem Hause passirt, uber- raschte mich ein ganz außerordentlicher Lepidopteren-Reichthum. Pie is Callidice, La yeaena Orbitulus, Erebia Lefebrei, Gorge, Zy- _ gaena Anthylhdis stets in Gesellschaft von Exulans und Psodos Chaonaria sind dort allenthalben gemein, und meine Schachteln waren meist schon überfüllt, wenn ich oben an der Plate-forme ankam, Auch ein Weibehen der schon erwähnten Rippertii, das mir eine große Anzahl Eier legte, war ich noch so eklich, den dritten Tag zu finden und Raupen dieser Emydia zu ziehen, die, schon im Aeußeren, in ihrer Lebensweise ganz _ verschieden von Cribrum, für mich die Frage offen lassen, ob diese typische Pyrenäenform, die sich nur in einer Höhe ‚von ie 2500 Meter findet, nieht doch eine gute Art sein sollte? Zweifellos wäre ich noch länger auf dem Pie du midi geblieben, 29 ich hätte vielleicht die ganze mir noch für meine "damalige Reise übrige Zeit dort oben, wo alle Verhältnisse für mich so “überaus günstig lagen, verbrae ht, wenn nicht bereits am vierten Tage der nun schon so oft erw ähnte Nebel wieder eingetreten und jede Aussicht auf eine Besserung für die nächsten Tage geschwunden wäre. So konnte ich nur noch in der Nähe des Hauses am See unter Steinen suchen, wobei ich unter anderen den Carabus Cristoforii Spence fand. So mußte‘ ich mich ent- OB Eichließen, der Hötellerie, dem General und seinem gefälligen - Observator Mr. Baylac Lebew ohl zu sagen, um gegen Mittag nach Bigorre hinabzusteigen. Nach zwei Stunden, noch in den Wolken, die jede Aussicht, aber auch jedes Sammeln unmöglich _ machten, erreichte ich endlich Gripp mit seinen berühmten Casenden, die route thermale und war froh, eine charrette zu finden, die mich am Abend nach Bagneres de Bigorre brachte. 2 Wir schrieben den 24. Juli, und wenn ich noch mit Erfolg in den Central-Pyrenäen sammeln wollte, galt es, möglichst _ rasch nach Bagneres de Luchon, dem Endziele meiner damaligen Reise, aufzubrechen. Ohne Unterbrechung fuhr ich deshalb: Tages darauf über Tarbes und Montrejeau mit der Eisenbahn mach der Perle aller Pyrenäen-Bäder; Luchon ist ein herrliches 402 Stückehen Erde, namentlich auch zu Ausflügen nach allen Seiten der Windrose wie gemacht. Wäre das Leben nicht gar zu theuer, ich würde den Aufenthalt dort allen Entomologen empfehlen. Leider aber wird Lucehon jetzt mehr und mehr das Rendez-vous der Pariser Welt und Halbwelt, ein Spielbad a la Monaco, und verliert so jedenfalls an Anziehungskraft für solche, die wissenschaftlichen Explorationen obliegen wollen. Von den vielen Excursionen in der Umgegend will ich nur die = herausgreifen, die mir für Entomologen besonders geeignet u scheinen. Leider hatte ich viel von der Ungunst der Witterung zu leiden; manche vielleicht kostbare Fundstelle blieb unbenutzt. = Das Lis-Tbal und der lae d’Oo oder Seeulejo, die sich diesmal nur im Regen präsentirten, sahen sehr viel versprechend aus, und von den Ufern des letztgenannten Sees wissen wir durch ‚Herrn von Kiesenwetter, dal er dort eine ausgezeichnete coleop- terologische Ausbeute hatte. a Unwiderstehlich wird gewiß jeder Neuankommende von der schneebedeckten Maladetta-Gruppe angezogen, welche den Hintergrund der großartigen Landschaft abgiebt, und nach Hos- pice de France, dem Schlüssel aller dieser Herrlichkeiten, zu kommen wird sein eifriges Bestreben sein. Nur zehn Kilometer von Luchon entfernt, durch Wagen auf guter Straße leicht er- reichbar, liegt das verfallene Haus 1360 Meter hoch an der Vereinigung dreier Saumpfade, von denen der rechts abgehende zum Port de la Glere, der mittlere zum Port de Venasque, der links abzweigende aber zum Port de Monjoyo und de la Picade führt: drei -Ausflüge, wie sie großartiger nicht gedacht werden können. So könnte denn Hospice recht eigentlich gleich Zermatt im Wallis oder Franzenshöhe in Tirol ein Stelldichein der Naturforscher, ein Mekka der Entomologen sein, wenn leider nur nicht alle Vorbedingungen: ein leidliches Unter- kommen und entsprechende Verpflegung fehlten, was um so unbegreiflicher ist, als im Sommer dort viele Fremde zum Besuche des Port de Venasque eintreffen. Diesen unvergleich- liehen Aussichtspunkt wählte auch ich als erstes Ziel meines dreitägigen Aufenthaltes im Hospiee. Noch früh am Morgen bei viel versprechendem Wetter brach ich auf, indem ich nach Ueberschreiten des Gave de Freche, eines wilden Gebirgs- wassers, zunächst die östlich vom Hause gelegenen Wiesen durchforschte, welche der Saumpfad durehschneidet. Unter den vielen Geometriden, die hier in der Morgendämmerung flogen, war es das erste Auffinden von Oleogene Peletieraria, das mir Freude machte. Bald aber, als die Sonnenstrahlen das Thal erreichten, erschienen auch die ersten Tagfalter, von = LER Te az 24 m ar > ra y “RR u Fa En, FO © ur er Ir N FE 14 RT nm & N Te NAT u ran ae SE ET Eu N u 2 Nee Er ee 1 % 29 x a - x er Pr iel Sen besonders ER gefärbten Poh yommalıs Phlaeas ; erwähnen will. Am nackten Felsen in die Höhe er’ den Sturzbach von Venasque erklomm ich nach zwei ınden die erste Terrasse, le Culet genannt, wo mir das ge- ie 1same Auftreten von Erebia Gorge und Gorgone interessant ir und mich zu einem längeren Verweilen veranlaßte. Sollte, | agte ieh mich unwillkürlich, Gorgone wirklich nur eine Local- varı tät von Gorge sein, die hier, "kaum von der gewöhnlichen lpenform zu unterscheiden, ziemlich häufig flog, ein Vor- kommen, von dem merkwürdigerweise bisher alle Pyrenäen- Fo rscher schweigen, obwohl, wie wir später sehen werden, X irge auch in den mehrfach vor mir von französischen Entomo- lo n explorirten Ost-Pyrenäen anzutreffen ist, hier allerdings } ht mit Gorgone zusammen. Ich überlasse die Entscheidung r Frage meinen gelehrten Collegen, glaubte indeß, die gewiß nich uninteressante Thatsäche de gemeinsamen Vorkommens von Gorge und Gorgone in den Pyrenäen constatiren zu müssen. ächtige Felsblöcke, von denen einer durch seine merkwürdige Fo m dem sich uns oberhalb Culet erschließenden Thal den 2 men des Vallon de l’'homme giebt, thürmen sich zu beiden Seiten des Weges auf, und bald erscheinen mehrere kleine, tie ‚blau gefärbte Seen, an deren Ufern ich Erebia Goante und J Lefeberei, dann eine der Varietät Vanadis von Zyg. Erulans sehr mahestehende Form, wie auch Crambus Digitellus fing. Nun eilt es noch, einen letzten ziemlich steilen Bergrücken zu er- klimmen, und wir stehen in dem Felsenthor, das uns plötzlich ei nen überwältigenden Anbliek auf den mit Schnee bedeckten ‚Riesen, den Maladetta, gestattet. Dieses Felsenthor heißt le Ep t de Venasque, 2417 Meter, und ist zugleich die spanische Grenze; denn der höchste Berg der Pyrenäen liegt, wie die Franzosen schmerzlich bemerken, in Catalonien. Gastlich winkt die am Fuße des Maladetta gelegene Cabane zu uns herüber, "ünd schon in einer halben Stunde ist sie erreicht und eine kleine Erfrischung eingenommen. Zum Uebernachten möchte ich sie aber nicht empfehlen; denn die Gasthalter hatten kein sehr Vertrauen erweckendes Aussehen, und die ganze Gegend, namentlich der Weg von hier nach dem kleinen spanischen s ädtchen Venasque wurde mir, allerdings von Franzosen, als sehr unsicher ‚geschildert. Zum ersten Male sah ich hier ® übrigens auch "sen Isard, die Pyrenäen-Gemse, die zwei Herren Ä aus Marseille mit einem Jäger aus Luchon beim ersten Morgen- rauen ziemlich nahe der Hütte geschossen hatten. Lepidop- { _terologisches schien das von hier zum Maladetta sich ausbreitende Felsplateau wenig zu bieten, da nur einige besonders schön e > x 404 gezeichnete Weibchen von Erebia Lefebvrei die vegetationslose Gegend belebten; wohl aber waren unter Steinen nahe der Hütte Carabus Cristoforü Spence, Pyrenaicus Dej., Catenulatus Seop., wie auch Chrysomela Pyrenaica zu treffen; es dürften Käfersammler vielleicht hier eine gute Ausbeute haben. Noch lange zog mich der Anblick des Maladetta mächtig an, und erst als die Strahlen der untergehenden Sonne die höchste Spitze, den Pie de Nethou, 3354 Meter, zu vergolden anfingen, mußte ich mich zum Heimweg anschicken, um noch vor Ein-- bruch der Nacht das Hospice zu erreichen. Eine zweite Ex- cursion, die ich am folgenden Tage unternahm, ist nicht minder empfehlenswerth, nämlich die zu dem schon erwähnten port de la Picade, womit sich eine Besteigung des Pie l’Entecade leicht verbinden läßt. Der Weg führt diesmal, wie schon Eingangs berichtet, links vom Hospiece in die Höhe und über- rascht durch einen solchen Schmetterlingsreichthum, daß man nur langsam vorwärts kommt. Namentlich Peletieraria ist an einzelnen Stellen gemein, und auch das weiße Weibchen war ich so glücklich, hier mehrfach anzutreffen. Ueppige Alpen- wiesen ziehen sich bis hoch hinauf, und erst in unmittelbarer Nähe der Paßhöhe, 2424 Meter, beginnt das steinige Terrain nur noch eine karge Vegetation zu führen, auf der Zygaen« Exulans zu Hause ist. Bis zu einer Höhe von 2200 Meter finden wir Polyommatus Virgaureae var. Miegü, Erebia Euryale var. Ocel- ’aris, Oeme var. Spodia, Manto var. Caecilia, Stygne, Syrichthus Aleus var. Cirsü, Sao, Carthami, Charaeas Graminis, Plusia Interrogationis, Helothis Peltiger, Acidalia Perochraria, Ortholitha Limitata und Anaitis Praeformata. Einem eifrigen Sammler wird es nicht jeicht sein, noch an demselben Tage auf den Pic l’Entecade zu kommen, und es empfiehlt sich, einen besonderen Tag auf dessen Besteigung zu verwenden, während der Tourist. leicht beide Besteigungen an einem Tage machen kann, da der Pfad zum Entecade sich halbwegs abzweigt und in zwei Stunden auf den Gipfel, 2220 Meter führt, der eine prachtvolle Aussicht auf den Maladetta und nach Catalonien hinein bietet. Die Ausbeute wird im Wesentlichen der von dem port de la Picade gleichkommen, jeder Entomolog aber gewiß befriedigt nach dem Hospice zurück- kehren, zumal wenn er, wie ich, das Glück hatte, drei Tage hintereinander vom Wetter in seltener Weise begünstigt zu werden und noch vor Thorschluß, d. h. vor Wiederbeginn des Regens nach Hause zu kommen. Kaum war ich wieder in Luchon, so begann auch der Himmel seine Schleusen zu öffnen, und da nach drei Tagen sich noch keine Aussicht auf Besserung ee ae een. Dr . ar x =, a Du en ar N ART EERR Sg: nn Re | ET AR TG i > = : ö 05 2 x 2 - 4 zeigte, ech de Jahreszeit Anfang August für viele Thiere schon zu vorgerückt erschien, so beschloß ich schweren Herzens, | den Pyrenäen für dieses Jahr Lebewohl zu sagen. (Schluß folet.) 3 Aeidalia Squalidaria Stgr. Herr Dr. O. Struve fand von _ dieser neuen Art 5 Stücke (4 & und 1 2) im Juli bei dem Bade Panticosa in einer Höhe von eirca 2200 Meter, auf der - südlichen, spanischen Seite der Pyrenäen. Diese Art gehört in die Lederer’sche Unterabtheilung A. b. «a. 2. o. der Gattung _ Aeidalia, wo Rippe 6 und 7 der Hifl. (hier lang) gestielt, die - Flügel ganzrandig, die Hinterbeine beim $ ungespornt, beim 2 mit Endspornen und die Fühler des $ mit langen Wimpern _ jederseits versehen sind. Sie steht in dieser Abtheilung am ' Besten bei Pallidata Bkh., ist durchschnittlich etwas größer - als diese Art und in beiden Geschlechtern gleich, schmutzig gelb- grau gefärbt. Auf den ersten Blick sieht Squalidaria der Ossi- -_ eulata am ähnlichsten; bei dieser Art hat jedoch das $ lange Hiuterbeime mit Endspornen der Schienen, weshalb es einer # anderen Abtheilung (A. b. «. 1.) angehört. Auch zeigt Squali- daria nicht den schw arzen Mittelpunkt der Flügel. ebenso keine - deutlichen schwarzen Randpunkte; nur beim 2 treten drei - derselben an den Vdfln. äußerst klein auf. Auf den Flügeln tritt besonders nur eine äußere schwärzliche, schwach gezackte nern deutlich auf. Beim 2 stehen rn davor auf den _ Vdfln. noch zwei verloschene, dunkle Querlinien dicht neben- _ einander etwa in der Mitte, von denen die $ keine Spur zeigen. Dahingesen bemerkt man noch eine sehr verloschene solche Linie hinter der zuerst bezeichneten, sowohl auf den Vorder- wie Hinterflügeln. Letztere zeigen beim $ auch noch eine ‚dunklere Linie nach innen. Auf der Unterseite ist der Discus der Vdfl. schwarzgrau, die Hifl. weißlich, und es tritt hier nur = ‚die dunkle Außenlinie ziemlich deutlich hervor. & Die graugelben Fühler des $ sind etwa gerade so lang . bewimpent wie bei Pallidata (also viel länger als die fast faden- ' förmigen bei Ossiculata). Die Stirn ist wie bei den nahen 2 Arten schwarz, der Scheitel weißlich, die kleinen dünnen Palpen 5 und der Saugrüssel gelblich. Die graugelblichen Beine sind wie bei Pallidata gebildet, und dadurch ist Squalidaria also sofort von der ihr ie am ähnlichsten Art, Ossieulata, zu unter- scheiden. = Re “ = 3 3 406 Vereins- Angelegenheiten. In der Sitzung am 19. Januar hatten wir zunächst die Trauerbotschaft zu beklagen, daß unser Ehrenmitglied, Herr Jules Putzeys uns am 2. Januar nach kurzer Krankheit durch den Tod entrissen worden. Herr Dr. Candeze hat zugesagt, uns einen Nekrolog seines verblichenen Landsmannes für die Zeitung mittheilen zu wollen. E: Als neue Mitelieder wurden in den Verein aufgenommen: {ee} Herr Fritz Andre, Weingutsbesitzer in Neustadt a. d. Ä Haardt. - Eınst Lange, Kaufmann in Leipzig. Die Abrechnung über die Einnahmen und Ausgaben des Vereins im Jahre 1851 wurde von dem Herrn Vereins-Rendauten vorgelegt und richtig befunden. | In der Sitzung am 23. Februar wurde von der Versammlung einstimmig beschlossen. unserm vieljährigen Mitgliede | Excellenz, Staatsrath Dr. von Renard in Moskwa zur Feier seines am 14. Mai bevorstehenden Doctor-Jubiläums ein Ehren-Diplom des Vereins zu übersenden. Als Mitglieder wurden aufgenommen: Herr C. Voigt, Lehrer an der Mittelschule in Wilhelms- haven. . - Wilh. Dieckmann jun., Kaufmann in Hamburg. - Dr. med. Hoppe in Grabow bei Stettin. In der Sitzung am 30. März kam nichts von besonderem Interesse für unsere auswärtigen Mitglieder zum Vortrage, außer daß von Herrn Lieut. Will die Anzeige eingelaufen, er denke Mitte März von Bahia aus die erste Sendung abgehen zu lassen. Dr. ©. A. Dehen. i a ae ae Frhr Fr ea En ” > nr tz N RER © > u > ei © et, er = r e e > > ry , in 7 Kı R a i ER nd % 5 5 Ueber Parnassius Apollo. B As - — Fr. Meisner, naturw. Anzeiger, 2. Jahrg., 1819, p. 3. „Doritis Apollo. Ich besitze von diesem Falter einen Herma- - phroditen, den ich am 10. October 1816 auf dem Hügel X shillen bei Sitten fing. Die rechte Seite ist weiblich, die linke männlich. Die beiden Flügel der weiblichen Seite sind ae und breiter, die rothen Augenflecke ungleich größer als er der männnlichen Seite. Auch das rechte Fühlhorn ist eiwas länger und stärker als das linke. Der Hinterleib ist nur in der Mitte etwas länger behaart. Was aber den Herma- E hroditismus am auffallendsten entscheidet, ist der After, wo nicht nur der dieser Familie eigenthümliche häutige Sack des Weibchens, sondern auch das männliche Glied deutlich hervor- stehend zu sehen ist.“ Diese Nachricht ist äußerst merkwürdig. Bekanntlich ent- steht die hornige Tasche nach v. Siebold erst bei der Begattung. würde also hier die Anwesenheit der Tasche, welche nicht gut bezweifelt werden könnte, den Beweis liefern, daß eine - Begattung stattgefunden — was noch bei keinem Zwitter be- - obachtet. Die Anwesenheit des Penis ist mehr zweifelhaft, Pant nicht recht glaublich. Dr. H, Hagen. Intelligenz. Von Professor Rosenhauer’s „Käferlarven“. sind einige Separaa disponibel und werden gegen portofreie Einsendung von 25 Pfennig (in deutschen Reichspostmarken) franco unter Erenzband zugesandt. B Die Redaetion. = RSS SH, aa Binz Richter liefert zu billigen Preisen südliche europ. 2 - Inseeten, wisserschaftlich benannt, vorzugsweise Hymenoptera, ; mikroskopische Präparate von Aphiden, Phy lloxera ete. Adresse: chez Mr. J. Lichtenstein, Montpellier. a Anzeige. u, Herr J, v. Hornig beabsichtigt, seine Microlepidopterer Sammlung, bestehend aus mehr als 1800 Arten, worunter viele unbeschriebene und exotische, in ungefähr 10,000 Exemplare und einen großen, eleganten, 40 doppelt gefütterte Schublade enthaltenden, ganz zerlegbaren Insectenschrank zu verkaufe Anfragen sind zu richten unmittelbar an Herrn Johan v. Hornig in Wien, Rudolfsheim, Schönbrunner-Straße 4. F Inhalt: Hagen: Beiträge zur Monographie der Psociden $. 265— 300. Dohrn: Horn’s Carabidae (Schluß) S. 301. Errata ridicula $. 306. Schaufuss: Silphomorpha africana S. 308. Dohrn: Mixta varia $.309. Euphrasia modesta S. 311. Plötz: Hesperia aut. $. 314—344. Liechtenstein: Acanthococcus aceris-5 8.345. Cook-Hagen: Die Honigameise $. 347. Meyer: V erwerthung öffentlicher Sammlungen 8.353. Dohrn: Belehrung $. 358. Errata ridieula 8. 361. Exotisches S. 365. Speyer: Lepidopt. Bemerkungen $. 375. Allard: 2 Blaps nouv. 8. 388. Booch-Arkossy: Raupen-Präpariren S. 3%. Bailey- Kheil: Haarbüschel der Catocala $. 392. Struve: Drei Sommer in den Pyrenäen S. 393—405. Vereins-Angelegenheiten $. 406. ee Parnassius Apollo S. 407. Intelligenz. 7 Ausgegeben: Anfang Mai 1882. } { BR ua u St Ds a er En ya re zn a Es un Et ee BE ER TE Ne ORT, m EI a h >> We Mc _ Entomologische E herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin. Redaction: In Commission bei den Buchhandl, SEEEDE. Fr. Fleischer in Leipzig und R. Fried- C. A. Dohrn, Vereins-Präsident. der & anne hoslin. No, 10-2. 43. Jahrgang. Oeihr,—Dechr, 1882, Vereins- Angelegenheiten. In der Sitzung am 27. April nahm unser werther College, - Herr Post-Cassen-Rendant Mund von uns Abschied, da er zu einer analogen Stelle bei der Postdirecetion in Oppeln befördert worden ist, die er am ersten Mai antritt. Wir bedauern herzlich das Scheiden dieses eifrigen und musterhaft pünktlichen Collegen, und hegen die Hoflnung, er werde in dem .neuen Domiecil der Entomologie einen oder den andern Proselyten gewinnen: das - gesegnete Schlesien ist an Entomophilen (unsers Wissens) nicht besonders gesegnet, und die wenigen, uns bekannten Entomo- philen hatten meistens particularistische Vorneigungen. Durch den Tod haben wir den Herrn Registrator Körnich in Meißen verloren. Als neue Mitglieder traten dem Vereine bei: Herr Freiherr v. Gumppenberg, K. Post-Inspeetor der Verkehrsanstalten in München. - C. Keleesenyi in Tavarnok, Ungarn, Neutra- Comitat. - Hippolyt Feit in Buczaecz, öster. Galizien. Der willkommene und für unsern Verein schmeichelhafte Umstand, daß wir über sehr viel Manuseripte zu disponiren hatten, gestattete uns, die drei ersten Quartale dieses Jahrgangs bereits vor Ablauf des Monat Mai drucken zu lassen. Voraus- sichtlich wird nun das letzte Quartal wohl Ende Juli oder Anfang August zur Vertheilung kommen, wahrscheinlich also das erste Heft für 1883 (Diis faventibus) vor Ablauf des Jahres 1882. Dies giebt Anlaß zu der 27 410 Bitte an die Herren Abonnenten im deutsch- österreichise Postverbande, daß sie ihre Bestellungen gefälligst bald nach Empfang ds ‚vierten Heftes durch Einsendung der Pränumeration von 9 Mar an meine Adresse mittels oangolsung bey ep mögen, da- Erscheinen zusenden kann. DrxC>A:»Dohrn Drei Sommer in den Pyrenäen. Von Dr. Osear Struve in Leipzig. (Schluss.) Der zweite Absehnitt meiner Reiseberichte, die Sommer. i 187980 umfassend, behandelt ein Territorium, auf dem schon vor mir verkohiedem. französische E Entomologen, von denen ich“ besonders A. de Graslin namhaft mache, wiederholt und mit großem Fleiße gesammelt hatten, wo mir vortreffliche Winke dieser Herren zur Verfügung standen und mein Bestreben hauptsächlich darauf gerichtet war, die stattliche Liste der dort bereits gesammelten und neu entdeckten Lepidopteren nach Möglichkeit zu vergrößern. Die Ost-Pyrenäen sind, wie schon Graslin treffend angiebt, reich an Arten, ‘die Repräsentanten der letzteren aber bis auf einige Ausnahmen stets vereinzelt, nie gemein; hierzu kommt, daß mein Sammeln ein mehr stationäres, fixirtes sein nn ein Vortheil, der noch keinem Forscher entgangen sein dürfte, sofern ich nieht zu viel Zeit auf Explorirung solcher Gegenden zu verwenden brauchte, die sich meinen entomologischen Vorgängern als wenig ersprießlich gezeigt hatten. Um nicht durch Aufzählung aller von mir unternommenen Ausflüge zu ermüden, fasse ich die beiden Sommer zusammen und beschränke mich darauf, zwei der hervorragendsten Excursionscentren, Vernet les bains und Mont Louis hier eingehender zu besprechen. Vernet, im südlichsten Theile Frankreichs, 40 Kilometer von Perpignan, am Fuße des Canigou gelegen und mit Wagen von der letzten Eisenbahnstation Prades in 11/, Stunde leicht zu erreichen, ist schon oft das Stelldichein berühmter fran- zösischer Entomologen gewesen. Auch deutsche Coleopterologen Dies Da Klee lee £ ee ae ee IE, Mn NE 00T oe: Vak Be i | € BT EN ‚je von Riesen welter und Dr. G. Kraatz haben hier gesammelt, Jetzterer als Delegirter zu der im Jahre 1862 hierher gesandten "Es pedition der französischen entomologischen Gesellschaft. Wohl durch die Besuche dieser Herren aufgemuntert, hat sich auch in Vernet selbst ein eifriger Sammler sefunden, der die dortige l Gegend mit Erfolg eRraehle: und dessen Namen bereits “mehrere Käferarten ziert: Michel Nou, l’enfant du Canigou. 2 Der Character der Gegend, die uns hier entgegentritt, ist wesentlich von dem der übrigen Kette verschieden. Zunächst fehlt das Buchsbaumgebüsch, das namentlich den West- und auch einem Theil der Central- Pyrenäen ein so eigenthümliches Gepräge verleiht. Die Berge, oft vom Fuße bis zum Gipfel kahl, machen einen wenig ansprechenden Eindruck; dazwischen “gleich Oasen finden wir Stellen mit Kieferwald, dat wie am mort bei Vernet, von einem mächtigen Gürtel von Rhododendron begrenzt wird. In Vernet vermählt sich der Süden mit dem Norden, und selbst im Winter, wenn der Schnee des Canigou bis tief in das Thal reicht, herrscht dort Hesperiens Klima vor. & Ueppige Kastanienhaine, abwechselnd mit Wein- und - Ölivenpflanzungen, umsäumen den Weg, der sich von Prades über Villefranche und Cornelia nach dem durch seine Schwefel- "thermen berühmt gewordenen lieblichen Badeorte hinzieht. Noch einmal bewundern wir hier alle die Repräsentanten einer rein südliehen Pflanzenwelt, und selbst noch bis nach Castelle, eine halbe Stunde oberhalb Vernet, begleiten uns Quercus lex und Lavandula stoechas, um plötzlich einer ganz alpinen Flora er weichen. Ebenso ist es mit den Inseeten. Papilio var. Feisthamelii, Thais Medesicaste, Rhodocera Cleopatra, Satyrus Fidia, Epinephele Pasiphaö und Coenohtmpha Dorus überall häufig in dem fast tropischen Roussilon, welehes wir mit der Eisenbahn von Perpignan nach Prades durcheilten, treffen wir wenn auch ‚seltener noch in und um Vernet, ja Anthocharis Euphenoides fliegt hier mit Erebia Epiphron, Dromus und Siygne zusammen. - Kein Wunder, wenn bei einem solehen Vermengen ausgeprägt - südlicher mit alpinen Formen, die Umgebungen von Vernet Be einen außerordentlichen Lepidopteren- Reichthum aufweisen, wozu Bat andere günstige Momente hinzutreten, die ich sogleich besprechen will. Jedem Sammler ist zur Genüge bekannt, 3 welche karge Ausbeute eine Thonschieferformation zeitigt, und - man müßte” hiernach glauben, daß die meist aus diesem Gestein bestehenden Berge der Umgegend von Vernet kaum einer _ Explorirung 'werth erschienen, wenn nicht in dem Urgestein ii Pen ‚geht überraschender Weise oft hoch in die Berge hinauf und eh 12 = | er auftretende Kalkstein-Einlagerungen das wieder vollständig. u glichen. Diese manchmal Bergrücken und Abhänge von zier E licher Ausdehnung bildenden Enclaven sind, wie ich an dem später zu erwähnenden Bois del Pinat zeigen werde, oft oldeneh Fundgruben für Botaniker und Lepidopterologen. Vernet ist recht eigentlich prädestinirt zu einem angenehmen Aufenthalt für Naturforscher, zumal nächst vielen Privatwohnungen zwei nach jeder Hinsicht zu empfehlende Gasthäuser Hötel Mercader ° und l’Etablissement du Commandant zu mäßigen Preisen den Anforderungen selbst verwöhnter Reisenden entsprechen. Mit den nächstliegenden Ausflügen beginnend, muß ich hier zu- nächst der Morgenspaziergänge gedenken, die mich im Monat Juli 1880 aus dem Etablissement du Commandant von der kleinen Terrasse dieses Hauses häufig in die Berge führten ' und nie ohne reiche Ausbeute heimkehren ließen. Ich brauchte ° nur aus der Thüre herauszutreten, um sofort den Fang be- ginnen zu können; denn alle die gewöhnlichen Arten, die wir um Vernet in Menge finden, waren auch hier schon zahlreich vertreten, besonders Theclu Ileis, Acaciae, Lycaena Escheri, Arion dunkle Varietät, Meltaea Didyma, Phöbe var. Melanına, Melan. Lachesis auch eine gelblichweiß gefärbte Form, Erebia Stygne, Satyrus Aleyone ungewöhnlich groß, Epineph. Tithonus, Coenonympha Arcania und Iphis, Syrichthus Carthami und Sao, Sesia Cynipiformis und Myopaeformis, Ino _Ampelophaga, Zygaena ; Lonicerae und Angelicae, Selina Lurideola, Complana und Griseola; vereinzelter war auch schon Thecla Roboris, sich auf die Spitzen der hier überall wachsenden Kastaniengebüsche niederlassend, ; wie Orgyia Trigotephras. Verfolgte ich den steil ansteigenden Weg, so überraschten mich bald eine Menge Spanner, von denen ich hier Pseud. Coronillaria, Acidalia Mutata, Herbariata, Laevigata, Inornata, Ostrinaria, Imitaria, Rusticata, Deversata, Asellaria, Ossearia, Rufaria und Dilutaria anführe. Ein kleines Stück weiter oben, wo das Gebüsch sich liehtet und Calluna vulgaris die Felsen bedeckt, hatte ich das Glück, wiederholt Leptosia Polygramma, Thalp. Minuta und Anthometra Plumularia Rambur zu finden, Grund genug, diesen Besuch recht oft zu wiederholen und wegen eines prachtvollen Rundblickes über die ganze Gegend auch bis zu dem Pie auszudehnen, der als Endziel dieses Spazierganges in 11/, Stunde zu ersteigen ist. Ein nicht minder lohnender Spaziergang brachte mich durch die Hauptstraße über den Markt links an einer zer- fallenen Mauer in die Höhe nach der Vall&ee St. Vincent, an deren Eingange man gut, thut in den frühen Morgenstunden die Brombeerhecken zu durchforschen, da hier außer den rt 415 meisten schon erwähnten Acidalien öfters auch die seltenen "Rufomiztaria und Trigeminata zu finden waren. Zum großen Leidwesen der Entomologen scheint dieses Thal mehr und mehr der Urbarmachung zu verfallen, und so mußte es mich denn auf das Unangenehmste berühren, an Stellen, wo ich im Sommer 1879 noch Anthocharis Euphenoides, Zygaena Sarpedon und Hilaris in Menge gefangen hatte, das Jahr darauf Getreidefelder zu finden. Zum Glück wird es schwerlich gelingen, diese Cultur bis auf die Kämme und steilen Abhänge der ganz vegetations- losen Berge dieses kleinen Thales auszudehnen; denn sonst würde es wohl mit Ocnogyna Hemigena, Chelonia Fasciata und Casta, vor Allem aber auch mit Orrhodia Staudingeri, deren Raupen ich hier zuerst (unter Steinen) fand, bald vorüber sein. Ich hatte keine Ahnung von meinem Fund, als ich die sammt- artig behaarte Raupe der letztgenannten Art sammelte, die ich Anfangs als die einer Gastropacha ansah. Erst als ich nach Leipzig zurückgekehrt die sehr gute Beschreibung Graslin’s in den Annales Soc. France 1863 pag. 314 eingehender durch- las, begann in mir ein erster Hoffnungsschimmer aufzutauchen. Die Raupe lag nach 6 Wochen noch immer in dem pergament- artigen Cocon, den sie wenige Tage nach ihrer Einsammlung "in Vernet gemacht hatte, und verpuppte sich erst Anfang _ October. Auch dies stimmte genau mit Graslin’s Angaben, _ und so wurde mir denn die große Freude, am 15. November _ desselben Jahres diese noch so seltene Art bei mir auskommen zu sehen. Ende Juli fand ich noch eine Raupe bei St. Martin - du Canigou an einem ähnlichen, fast vegetationslosen Berg- abhang unter Steinen, wo ich vorher einige Melitaea Dejone gefangen hatte. Meine Sammelbüchse zum Umhängen war getheilt; die eine Hälfte zur Aufnahme von Schmetterlingen, die andere für Raupen eingerichtet, hatte am Deckelscharniere _ einen kleinen Defeet, ein Loch, das ich für ganz unerheblich _ hielt, da es mir viel zu klein erschien, um den Durchgang _ einer Raupe zu gestatten. Wie groß aber war mein Schrecken, _ als ich beim Oeflnen der Schachtel meine Raupe in dem Schmetterlingsbehälter fand, eben damit beschäftigt, ein pracht- - volles Dejone-Weibchen zu verzehren, nachdem sie sich einige - Männchen vorher schon allem Anschein nach hatte recht gut schmecken lassen. Hätte ich damals, wie gesagt, schon ge- _ ahnt, daß dieser Lepidopterophag die Orrhodia Staudingeri wäre, würde ich vielleicht weniger zornig gewesen sein und mich schneller beruhigt haben. Doch um zu unserem Besuche der Vall&e St. Vincent zurückzukommen, so läßt sich dieser noch weit über einen zn da ur > A a 7 ae, Pan FT Ze u re Sn \ 5 er. a a u De PEN ES TE a a MA bloßen Spaziergang hinaus ausdehnen, ja zu einer ga strengenden Excursion machen, wenn man dem Laufe de kleinen Baches folgend noch den hinteren Theil des Thale durehforschen will, wo Limenitis Camilla und Libythea « nicht selten anzutreffen sind. Ebenfalls in Vernet’s nächster Nähe eine halbe Skundı | auf dem Wege nach Sahorre liegt das schon erwälnte Bois del Pinat, ein ziemlich steiler Abhang mit (diehtem Eiehen- gebüsch bedeckt, aus dem schon von Weitem erkennbare Liehtungen hervortreten. Letztere bilden ein Eldorado für” Botaniker, und auch ich habe auf dem reichen Blumenilor Arten angetroffen, die mir bisher noch nicht in den Pyrenäen vorgekommen waren, wie Colias Chrysotheme, Lycaena Boetica, Satyrus Circe, Sesia Chr: ysidiformis und Thalpochares Purpurina, dann die auch andern Orts fliegenden Lyeaena Escheri, Dorylas, Ino Ampelophaga, Geryon, Zugaene Hilaris, Acontia Laucida, ” Luctuosa, Grammodes Algira, Spintherops Dilueida, Catocala Nym- phagoga, Zanclogn. Tarsiplumals, Deriwalıs, Acidalia Monitiata und Pellonia Calabraria. Ei Auf dem Eichengebüsch war die Raupe von Hoßotiadh = Peltiger im Juli 1879 sehr häufig, das Jahr darauf aber nur. % vereinzelt, auf verschiedenen Blumen die von Heliothis Dipsaceus zu finden, während ich die nach Bellier's Angaben auf der hier viel wachsenden Euphorbia nicensis häufig vorkommenden Raupen von Clidia Chamaesyces leider vergeblich suchte. Ist ° nun noch Zeit übrig, so kann man von hier aus leicht wieder die Straße nach den Fisengruben von Sahorre gewinnen und bis zu dem kahlen Bergrücken emporsteigsen, der die Thäler von Vernet und Sahorre trennt. Dort fliegt Papilio ” var. Feisthamelüi und Thais Medesicaste neben der seltenen Acidalia Litigiosaria. | Nach Aufzählung dieser entomologischen Promenaden, zu denen ich noch einen Besuch der Steinbrüche, von Filhols als der eigentlichen Heimath der T’hais Medesicaste rechnen möchte, will ich zunächst eines Punktes gedenken, der obgleich nur 3l, Stunde von Vernet entfernt, soviel des Interessanten bietet, daß jeder Sammler gut thun wird, die Zeit zum jedesmaligen Besuche desselben reichlich, ja wenn möglich auf einen Tag zu bemessen, ich meine St. Martin du Canigou. Die Ruinen eines im 11. Jahrhundert erbauten Klosters, zu denen ein in den Felsen gehauener Weg vom Dorfe Castelle emporführt, bilden das Ziel dieser Wanderung. Gleich beim Eintritt in -das Thal, welches sich hinter dem Hötel Mercader öffnet, und durch das der Reitweg nach Castelle, dem Cheval mort und 415 jäter zum Canigou führt, werden wir manches Gute antreffen. oph. Pasiphaö, deren ich zuletzt in Villefranche erwähnte, und Thecla Roboris, sind hier nicht selten, letztere sogar in Bu Jahren wie 1879 an einzelnen Stellen auf dem allent- Iben wachsenden Kastaniengebüsch häufig, leider aber schwer zu fangen. Von den Spannern, die wir zu beiden Seiten der ‚Straße, besonders an den Wiesenrändern finden, ist Stegania Trimaculata, ebenso Abraxas Pantaria an schattigen Stellen der Wiesen hinter Castelle gemein. Hierher zieht es auch die eingeborenen Käfersammler, welche in dem Einbringen der _Hoplia caerulea ein lohnendes Gewerbe finden und Tausende dieser perlmutterschimmernden reizenden Thiere den Modistinnen für Damenschmuck nach Paris senden. Nicht viele indeß werden sich rühmen können, auch das Weibchen dieses sonst hier so häufigen Geschöpfes gesammelt zu haben, von dem man mir sagte, daß höchstens eines auf tausend Männchen kommt.*) An der Kirche des kleinen Fleckens vorüber zweigt ‚sich nun der Weg von der bisher innegehaltenen Route links ab; die Vegetation wird dürftiger, die Felsen kahler, vielfach hier und dort große Büsche von Genista purgans hervortreten lassend, die unsere besondere Aufmerksamkeit erregen, da wir auf ihnen die hübsehen Raupen von Orgyia Aurolimbata ver- _ muthen. Wenn die Sonne das Thal noch nicht erreicht hat, um Bird es sich lohnen, nach diesen zu suchen, die, wie wir später sehen werden, sich nur vor Sonnenaufgang auf der Futterpflanze finden, am Tage aber unter benachbarten Steinen, Laub und - dergleichen versteckt halten. Jedenfalls aber werden wir bald 4 von weiteren Nachforschungen absehen, sobald erst die Schmetter- seit zu erwachen beginnt: denn gerade die Abhänge, die _ sich von hier bis zur ersten Einsattelung des Weges hinauf- Hi ziehen, sind hervorragende Fangplätze für viele sehr gesuchte Ä Thiere wie Papilio var. Feisthamehi, Parnassius Apollo, Rhodo- cera Cleopatra, Polyommatus Gordius, Lycaena Eumedon, Amanda, Escheri, Melitaea Dejone, Athalia, Phoebe, Didyma, Syrichthus 3 Cirsü, Carthami, Zygaena Sarpedon und vor allen für die so seltene Metopoceras Canteneri, die ich hier unter Steinen frisch _ ausgekrocken antraf. Weiter oben, nachdem wir eine Art Felsenthor passirt haben, wird die Vegetation wieder üppiger; 2 *) Gewiß sind (wie bei Anthypna Carceli) die Q weit seltener, 3. aber doch nicht wie 1 zu 1000; dagegen spricht schon das Nicht. Aussterben der Art. Aber die „eingeborenen Entomogryphen“ greifen nur nach den himmelblauen, silberbeschuppten & und lassen die un- scheinbaren erdbraunen 2 unbehelligt, weil diese von den lutetischen Modistinnen nicht „bezahlt“ werden würden. Red... 416 neben vielen der bereits angeführten Arten erscheinen u. a noch Thyris Fenestrina, Heterogynis Penella, Euchelia Russula, Leptosia Polygramma, Leucan. Litharg. v. Argyritis, Euclidia Mi, Glyphica und die hübsche Lythria Sanguinaria, gewiß ein seltener Artenreichthum, der eifriigen Sammlern kaum gestatten wird, vor Mittag die Ruinen von St. Martin zu betreten, die ein. B_ weites Panorama auf Vernet und seine Umgebungen eröffnen. Zu den größeren Ausflügen wird man gut thun, sich einem bewährten, zuverlässigen Führer anzuvertrauen, und diesen finden wir in Vernet in unserem heimathskundigen Collegen Michel Nou. Er kennt nicht nur die Fangplätze der seltensten © ‘Käfer, sondern hat sich auch in den letzten Jahren mit Lepi- dopterologie beschäftigt, ist ein erfahrener, practischer Jäger, ein liebenswürdiger Gesellschafter und bietet insofern Vortheile, die mit 10 Frances per Tag, seiner Taxe, gewiß nicht zu hoch bezahlt sind. Der Kürze wegen werde ich die folgenden unter seiner Führung unternommenen Excursionen als eine von mehreren Tagen zusammenfassen, was übrigens, gutes Wetter und ge- eignete Verproviantirung vorausgesetzt, auch ausführbar ist, obwohl ich glaube, daß die meisten Entomologen vorziehen werden, diese Ausflüge einzeln von Vernet aus zu machen. Der Schlüssel zu allen ist derselbe: die Cabanen des Col du cheval mort, eines eirca 2 Stunden von Vernet entfernten Berg- rückens. Ich habe in diesen Hütten, die allerdings nichts als ein Strohlager bieten, wiederholt übernachtet und es nie zu bereuen gehabt, mich den kleinen Widerwärtigkeiten eines solchen Nachtlagers ausgesetzt zu haben. Wer außerdem Aurolimbata-Raupen mit Erfolg suchen will, dem bleibt kein anderer Ausweg. Er braucht nur beim ersten Morgengrauen aus der Thüre zu treten, um sofort mit dem Einsammeln be- ginnen zu können, denn überall ringsum wächst in Menge Genista purgans, und bald wird er die bunte Orgyia-Raupe an den Spitzen der großen Büsche entdecken, und mit ihr zu- sammen die Säcke der Psyche Pyrenäella. Vorsicht ist indeß- geboten; denn nur die leiseste Berührung der Futterpflanze, und Aurolimbata verschwindet, indem sie sich fallen läßt, meist auf Nimmerwiedersehen in den besenartig verzweigten Stengel. Aber auch Coleopterologen werden auf den hier viel- fach wachsenden großen Disteln eine reiche Ausbeute von Larinus sturnus haben, den ich noch nie in solehen Mengen sah. Wer weiter eine Besteigung des Canigou mit Genuß d. h. vor Aufgang der Sonne, oder einen Besuch der Vall&e de Lipaudere, des Plä Guilhelm mit Erfolg unternehmen will, dem 417 bleibt niehts übrig, als auf dem Cheval mort zu übernachten, "und deshalb bitte ich den geneigten Leser, mit mir hier Station zu machen. Der Saumpfad, der uns hierher führt, wurde von mir bis Castelle beschrieben; von da an durch ein baumloses, anfangs noch etwas mit Getreide bebautes, später aber fast vegetationsloses Thal, bis zur Cascade anglaise steigen wir _ sehließlieh durch eine Schlucht links zum Col du cheval mort _ empor, unterwegs nächst schon bekannten’ Arten noch Arctia Faseiata, Nychiodes Lividaria, wie einen seltenen Käfer Chlae- nius fulgidicollis findend. Verläßt man die Fundstelle der Aurolimbata, um auf dem überall sichtbaren Wege zum Canigou oder nach der Vall&e de Lipaudere zu gelangen, so kommen wir zunächst an einer _ allen Touristen wohlbekannten vortreffllichen Trinkquelle vor- über, die einen Abhang berieselt, an dessen feuchten Stellen unter Steinen der schöne Carabus rutilans nicht selten ist, während in dem von hier bis zum Plateau de Randais sich hinziehenden Lerchenwäldchen Zygaena Triptolemus, Deilephila - Livornica, Gnophos Serotinaria und Triphosa Sabaudiata fliegen. ; Auf dem Plateau, wo unter Steinen viele Käfer wie - Cychrus rostratus, Byrrhus fasciatus und dorsalis, Aphodius obscurus, alpinus und discus zu treffen sind, theilen sich nun die Wege - links zum Canigou, rechts zur Vall&e Lipaudere resp. Plä Guilhelm. Die Besteigung des Canigou, 2785 Meter, die wegen des _ auf dem Gipfel gebotenen Rundblickes über die ganze Kette, das Meer und die Küste bis nach Montpellier, Niemand ver- _ säumen sollte, zumal sie durchaus nicht beschwerlich ist, bietet _ nun lepidopterologisch nichts Außerordentliches, da wir Pieris Callidice, die Erebien Lefebvrei, Gorge überall auf ähnlichen Höhen - der Ost-Pyrenäen, Hepialus Pyrenaicus und Emydia Ripperti aber an anderen Localitäten häufiger finden, weshalb ich mich denn sofort zum Besuche der Vall&e de Lipaudere anschicke, des 'Lieblingsaufenthaltes von Hepialus Pyrenaicus und mancher guten Nocetuen wie Agrotis Recussa, Obelisca, Corrosa, Fatidica, Decora und Conspiceua. Nicht zu spät aufbrechen, um am Eingange des Thales noch Psyche Bicolorella Grasl., die in den Morgen- _ stunden zwischen 8—10 Uhr fliegt, und Melasina Melas fangen _ zu können, sich dann aber unterwegs bis zu den Cabanes de Lipaudere nicht allzulange aufhalten, scheint rathsam. Denn wem das Glück eines der monströsen unbegatteten Weibchen von Hepialus Pyrenaicus zuführt, der kann ziemlich sicher sein, in den Vormittagsstunden eine vorzügliche Jagd zu machen. Ohne ein solches Weibchen ist der Fang äußerst prekär, da die Männchen wegen ihres rasenden Fluges sehr schwer zu 418 fangen, ja häufig gar nicht zu verfolgen sind. Der eigentlie] Fangplatz dieses T'hieres sind die vor den Hütten von Lipau- deres iiegenden Wiesen, namentlich der sich längs des Baches hinziehende Theil derselben. Hier vor allem die großen Steine umzudrehen, unter denen sich das Weibchen verborgen hält, muß das Erste sein, wobei man noch außerdem die Raupe von Agrotis Recussa, Fatidica und Corrosa wie ebenso den seltenen Carabus auratopunctatus, Nebria Jockischü, JFeronia Pyrenae Philonthus montivagus und Cryptohypnus riparius finden kann. Mein erster Besuch dieses Platzes im Sommer 1879 mit Michel Nou war ein vergeblicher; um so glücklicher aber war ich in dem darauf folgenden Jahre am 22. Juli, wo ich durch einen merkwürdigen Zufall in Besitz von zwei frisch ausge- krochenen, noch nicht begatteten Hepialus-Weibehen gelangte und mit diesen in nieht ganz einer halben Stunde 15 Männchen fing, ja wahrscheinlich noch mehr gefangen hätte, wenn es mir möglich gewesen wäre, die Begattung zu verhindern. Diese war aber eine so stürmische, daß ich einmal drei Männchen zu gleicher Zeit an dem weiblichen Thiere, welches sich mit seinen kleinen Flügeln und dem langen dicken Leibe wie ein Wurm fortbewegte, aufzuspießen hatte, ein Moment, den eines der männlichen Thiere sehr geschickt benutzte, um mit Todes- verachtung das weibliche Thier seiner Reize zu entkleiden. Denn leider sollte ich bald die mir später noch bestätigte Wahrnehmung machen, daß das Weibchen nach der Begattung seine Anziehungskraft verliert und die Männchen gleichgültig werden läßt. 2 Ich sprach von einem merkwürdigen Zufall, der mich in Besitz dieser Weibchen brachte, und da er vielleicht ein Finger- zeig für Sammler sein kann, so möchte ich ihn nicht unerwähnt lassen. Durchnäßt war ich an Ort und Stelle angekommen und hatte in der Mittagsglut meine Kleider zum Trocknen an den Bachrand gelegt. Als ich nun nach reichlich einer Stunde vergeblichen Suchens mich zum Weitermarsch rüsten wollte, fand ich zu meiner nicht geringen Freude an meinem Rocke die schon erwähnten zwei Weibchen, die allem An- scheine nach frisch ausgekrochen unter letzterem Schutz gegen die Sonnenstrahlen gesucht hatten, und plötzlich von Männchen umschwärmt waren, von denen ich bisher keine Spur gesehen hatte. Leider dauerte, wie gesagt, diese Jagd nur kurze Zeit, und zwei andere Weibchen, die meine Begleiter unter Steinen fanden, hatten bereits ihre Jugendreize eingebüßt und erwiesen sich als wirkungsloser Köder. Berauscht von den Erfolgen 419 les Tages übernachteten wir damals in einer der Hütten, um - m anderen Tage die Jagd fortsetzen zu können. In der Nacht A Eilten wir nach ein Bieiteubı mit spanischen Schmugglern bestehen, die jedenfalls nicht in den besten Absichten die ver- _ rammelte Thüre zur Hütte sprengten, und nur durch unsere Gewehre und Michel Nou’s Geistesgegenwart eingeschüchtert in respeetvoller Entfernung gehalten wurden. Da unter diesen - Umständen an Schlaf nieht mehr zu denken war, so verließen wir beim ersten Morgengrauen unsere ungastliche Lagerstätte, um den Plä Guilhelm , eirea zwei Stunden von dort, zu er- _ steigen. Dieser Höhehrücken, 2300 Meter, erschließt ein pracht- volles Panorama nach Catalonien hinein, welches wir bei auf- - gehender Sonne bewundern konnten, ein Anblick, der für die im Uebrigen sehr karge Ausbeute entschädigen mußte, indem von Lepidopteren nur _Pieris Callidice, Melitaea Merope, Erebia - Gorge, Zygaena Exulans und Biigmaena; Venetaria, von Coleopteren _ einige bessere Arten wie Cymindis vaporariorum, Bembidium bipunetatum, Pyrenaeum, Pristonychus Pyrenaeus, Feronia Xatarti und Nebria Lafresnayei hier zu Hause schienen. Schleunigst suchten wir daher wieder in die Jagdgründe vom Vortage hinabzusteigen, ohne diesmal vom Glücke gleich begünstigt. zu sein. } Zum Schlusse meines Berichtes über Vernet hätte ich noch vom Nachtfange zu sprechen, dem ich mit Ausdauer bei _ meiner Refleetorlampe oft bis spät nach Mitternacht oblag, “ohne bei den leider meist sternenhellen Nächten besonders - seltene Thiere zu bekommen, von denen mir höchstens Nudaria Mundana, Call. Miniata, Selina Griseola, Endagria Pantherinus, Heterog. Testudo, Fumea Perlucidella, Mamestra Chrysozona, Plusia - Triparlita, Acidalia Asellaria, Een Olivata, Eupithecia var. Oxydata und Coronata erwähnenswerth ‚erscheinen. Coleop- terologen endlich werden den Versuch machen, die Erlaubniß des Commandanten zum Besuche der Grotten von Villefranche ' zu erhalten, die als die Heimath von Adelops Bonvouloiri, gegen- wärtig zur Aufbewahrung von Artillerie-Munition dienen und - deshalb nur ungern gezeigt werden. Gelingt es nicht, einen _ solehen Passirschein zu bekommen, so bleibt nichts weiter _ übrig, als die kleine Grotte von Fulla zu besuchen, wo jener Exdelop, wenn auch viel seltener, ebenfalls heimisch sein soll. Ich komme; nun zu dem bereits Eingangs erwähnten zweiten Excursiönscentrum, welches uns in die alpine und hochalpine Welt der Ost-Pyrenäen, nach Mont Louis versetzt. Von Vernet aus mit Wagen über Villefranche und Olette in 6 Stunden zu erreichen, liegt diese kleine französische Grenz- 420 festung am Anfange eines Hochplateau’s, welches man gemein- 2 5 hin die Cerdagne nennt, obwohl letztere eigentlich erst bei dem Orte Sallagossa beginnt. Nur die Kehnec die wir Er auf vielen Höhen beobachten, deuten an, daß wir uns hier bereits 1600 Meter hoch befinden; denn die Berge und selbst der hohe Cambresdase gegenüber von Mont Louis erscheinen _ leicht erreichbar und sind auch meistens ohne allzugroßen Zeit- aufwand zu besteigen, ein Vorzug, der diesen Stationspunkt _ vor fast allen übrigen in den Pyrenäen auszeichnet. Zwei Gasthöfe, von denen namentlich das Hötel de France zu em- pfehlen ist, und das sehr gute Caf& von Mm® Claverie machen den Aufenthalt auch bei schlechtem Wetter zu einem ange- nehmen, obwohl sonst der kleine Ort mit ca. 800 Einwohnern und einem Bataillon Linie als Besatzung wenig Ansprechendes hat. Ob es Herrn Blanc, einem reichen Kaufmann aus Beziers, der in Mont Louis das Licht der Welt erblickte, gelingen wird, durch den großartigen Umbau des Hötel de France seinem ° Geburtsort zu einer gesuchten Sommerfrische zu verhelfen, steht dahin. In Hübsche Spaziergänge, wie wir sie allenthalben um Vernet _ n finden, fehlen fast ganz in den nächsten Umgebungen der Festung, und höchstens der Ausflug nach dem zwei Stunden entfernten Fontromeu, könnte auch Sommerfrischlern empfohlen werden, da er längere Zeit durch Wald führt. Wo dieser anfängt, finden wir an trockenen, mit Lotus corniculatus und Helianthemum vulgare bewachsenen Stellen die hübsche Acidalia Luteolaria Constant oft häufig, seltener die verwandte Contiguaria und Aspilates Gilwaria, vereinzelt Agrotis var. Marmorea Grasl. und Caradrina Exigua. An verschiedenen Lichtungen, die wir passiren, ist Ino Geryon gemein, auch Argynnis Selene und Öoenonympha Iphis überall anzutreffen, sonst aber keine weitere sroße Ausbeute zu erwarten. Fontromeu, ein berühmter Wall- ' Tahrtsort, liegt mitten im Walde, überragt von einem kleinen, ebenfalls bewaldeten Hügel, den drei von Weitem sichtbare Kreuze zieren, an denen sich Papilio var. Feisthamelü belustigte. Da auch hier Genista purgans die Felsen bedeckte, so gewährte es mir Interesse zu sehen, ob Org. Aurolimbata sich bis zu solehen Höhen versteisen könne, und in der That gelang es mir denn auch beim Wegwälzen großer Felsstücke, mehrere dieser Raupen zugleich mit denen einer Arctie zu finden, die ich anfangs für die der mir bis dahin noch unbekannten Hemi- gena zu halten geneigt war, welche nach Angabe Graslin’s auch hier vorkommen soll. Ich verdoppelte deshalb am nächsten Tage meine Anstrengungen auf den großen Lichtungen nördlich 421 mn der Kapelle und kehrte sehr befriedigt mit eirea 12 Stück Raupen nach Mont Louis zurück, nicht ahnend, daß ich nur Arctia Maculosa gefunden hatte. Die eigentliche Heimat von Ocnogyna Hemigena sollte ich erst im Juli 1830 entdecken, als ich zufällig die von Fontp@drouse nach Mont Louis empor- _ führende Fahrstraße verließ und an den kahlen Felsen in die Höhe kletterte. Dort, namentlich unterhalb der Kirche von Sauto war ich so glücklich, unter Geröll zuerst die lange ver- geblich gesuchte Raupe zu treflen und mit ihr zusammen zu- gleich auf Hippocrepis comosa die der so seltenen Haden«a Treitschkei. % Die Besteigung des Cambresdase, wie der Besuch der Nall&e d’Eyna werden nun wohl zweifellos die ersten Ziele sein, die sich jeder von Mont Louis kommende Entomologe stell. Wählt man den Weg durch die Vall&e St. Pierre, so ist erstere durchaus nicht sehr beschwerlich und bei frühem Aufbruche auch in einem Tage auszuführen. Dieser bequemste Aufstieg ist aber zugleich auch der für jeden Lepidopterologen lohnendste, indem er zu den besten Fangplätzen von Hepialus | Pyrenaicus und Agrotis Conspicua führt. Unvergeßlich bleibt mir eine Localität, die, an der äußersten Grenze der Wald- region beginnend, sich längs eines großen Schneefeldes hin- zieht, eine kleine Alpenwiese, rings von Rhododendron-Büschen umsäumt. Auf dieser, die außerdem eine vorzügliche Trink- quelle auszeichnet, eine längere Rast zu machen, wird kein Sammler zu bereuen haben, da außer den schon genannten - Arten hier auch Argynnis Pales, Colias Phicomone, Erebia Le- febvrei, Gorge, Gorgone, Epiphron var. Pyrenaica, Dromus und Lycaena Orbitulus fliegen. Agrotis Conspieua war neben Hadena Pernix namentlich in dem damals ausgetrockneten Bette eines _ Wildbaches häufig, ja oft 3—5 Stück unter einem Steine an- zutreffen. : Auf dem großen, fast vegetationslosen Felsplateau des Cambresdase, zu dem wir durch dichte Rhododendron-Büsche emporsteigen, sind außer Pieris Callidice, Erebia Lappona, Le- ' febvrei, Gorge, Zygaena Exulans und Agrotis Ocellina auch einige seltenere Thiere wie Emydia Rippertüi und Crambus Digitellus ; . von Käfern aber namentlich Otiorhynchus monticola heimisch. Leider nur beeinträchtigen große Schafheerden, die hier die Sommermonate über weiden, den Fang und waren auch mir _ wiederholt sehr hinderlich. Die höchste Spitze des Berges, 2780 Meter, bietet, wie nicht anders zu erwarten, einen aus- gedehnten Rundblick über die ganze Cerdagne bis nach der _ spanischen Grenzfestung Puigcerda, ebenso über die benachbarte 422 Vallde d’Eyna, den Lieblingsaufenthalt des Isard, der Pyrenäen- i Gemse, die. ich hier in Rudeln von 3—5 Stück beobachten konnte. Der Besuch dieses Thales ist, wenn man ihn bis zu dem spanischen Wallfahrtsorte Nuria ausdehnt, beschwerlich und kaum in einem Tage auszuführen, weshalb es gerathen ‘erscheint, in Nuria zu übernachten. Besonderes Neues habe °F ich übrigens dort nicht finden können; nur waren manche auf dem Cambresdase vorkommende Arten, namentlich die hübsche Varietät von Erebia Epiphron häufiger, Erebia Lefebvrei auf dem Col de Nuria, 2700 Meter, der .spanischen Grenze, neben Lycaena Orbitulus und einzelnen Exemplaren von Emydia Rippertü semein, Zygaena Exulans aber in solchen Mengen vorhanden, wie ich mich noch nie zuvor erinnere, das Auftreten einer /ygaena beobachtet zu haben. Zusammen mit Hepialus Pyrenaicus-Weibehen endlich fielen mir noch beim Aufheben großer Steine einige Raupen von Spilosoma Sordida und eine größere Anzahl Käfer in die Hände, von denen ich hier Carabus auratopunetatus und nemoralis, Cy- mindis coadunata und melanocephala, Otiorhynchus substriatus und Corymbites haematodes aufführen will. Nachdem es mir, wie ein am Schlusse dies Berichtes - . zu bringendes Verzeichniß aller in den Ost-Pyrenäen gesammelter Lepidopteren zeigen wird, gelungen war, den größeren Theil der vor mir von französischen Collegen gesammelten Arten ebenfalls zu finden, ja die schon recht stattliche Liste Graslin’s noch mit 25 Arten zu bereichern, gehörte es zu meinen be- sonderen Wünschen, außer Acontia Viridisguama, die ich leider vergeblich in Vernet erwartete, nun wenigstens noch Arctia Dejeanii anzutrefien. Godard schreibt, daß er diese seltene Art in der französischen Cerdagne entdeckte, ohne nähere An- gaben über den Fundort zu machen, und Graslin bemühte sich wiederholt, noch im Mai den Unbilden der Witterung trotzend, diese Raupe, später den Schmetterling aufzufinden. Die Cer- dagne lag vor mir, und ich konnte der Versuchung einer Exploration trotz Graslin’s Mißerfolg nicht widerstehen, zumal dieser nur im Norden der Cerdagne, dem sogenannten Sibirien der Ost-Pyrenäen, gesammelt, den südlichen Theil aber nicht besucht hatte. Dort also einen letzten Versuch zu machen, schien mir angezeigt, und so begab ich mieh denn über den Col de la Perche, Sallagossa und Bourg Madame nach den bekannten noch in Frankreich liegenden Thermen von Las Escaldas, dem südlichsten Theile der französischen Cerdagne. Hier wehen bereits südlichere Lüfte als oben auf dem Col de la Perche, wo Schneepfäble häufig noch im Monat Mai den 423 Weg zeigen müssen, und der Fr ühling tritt um Monate früher ein. Die Gegend machte auf mich einen viel versprechenden Eindruck, rd viele der südlichen Thiere wie Thecla Acaciae und Ileis, Polyommatus Gordius, Melitaea Didyma, Melan. La- chesis, Satyrus Fidia, Epineph. Ida, Syrichthus Carthami, Zygaena Lonicerae, Acontia Lucida und Luctuosa sowie Heliothis Peltiger, die ich zuletzt in Vernet angetroffen, waren auch hier häufig; aber von der erhofften Arctia war keine Spur zu finden, trotzdem ich mehrere Tage die nächsten Umgebungen ein- 'gehendst durehforschte. Auch in der Umgegend der benach- _ barten spanischen Grenzfestung Puigcerda, also im der spa- nischen Cerdagne sollte ich vergeblich suchen, und so mußte ich mich denn endlich entschließen, bei schon ziemlich vor- - gerückter Jahreszeit ohne Arcti« Dejeani die Rückreise anzu- _ treten, und einer nach jeder Seite hin für mich hoehinter essanten Reise ein vorläufiges Ziel zu setzen. Verzeichniss der in den Sommern 1879/80 von mir in den Ost-Pyrenäen gesammelten Macrolepidopteren. Die mit * bezeichneten Arten sind den hierüber in den Annales de la societe entomol. de France sich findenden Mittheilungen zufolge - nicht von meinen Vorgängern beobachtet, demnach also wohl zuerst : von mir in den ie sefunden worden. Epapite Podalirius var. Feisthamelii Dup. Vernet. 1 Be Morhaan. . .. 2200er Bias: Medesieaste... . 2.2.22... 28 - Rn - Parmassius Apollo ......... 22222200. = = Mnemosyne, gemein ....... Vallee St. Pierre. Bear Gralsesı.. .. ....... 2. ...22%. Mont Louis. = er ebrässieae ern ane Vernet. 7 : ‚Rapae ae er ee > Be N nen. - Be balhdiee, „+22. 28 2.2: - Vernet, Mont Louis. 2 = Daplidice . EESEEEEEEErEEEEEe nn ir - Anthocharis Euphenoides ............ - s Ebeucophasia Sinapis .......-..3...:.. 5 E Ebolias *Chrysotheme.........:.....- Vernet. u Ednsare 2 ...2. en... “ Br var. Uelke 2.252. 2.22: = _ Rhodocera Cleopatea 2... 2. s Thecla Bar Denen n Zr nn CH 424 | Iheela "Ihe... 2. 0, war: 2 22. Vernet. 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Pseudoterpna Coronillaria ............ hs Phorodesma Smaragdaria............. hi Neidalia Inteolana,.. 22.20.20 Mont Louis. a Mutata an. 0... ER .. Vernet. 5 Herbamatara... me n 5 Laewealn 2.0. nen , » n Holosenicalae 2.0.2.0 n 5 Talsiosaraı ee “ i Inornatp um a. er NR, = Ostrnatassse 2a n 5 Imtaması nn ee A ns SCantenerara a. = = Rustieata,..®..2...0., nn en = Deversata u =. 4, = - = Contieuemana re Mont Louis. is Moniliata..... ee - Vernet. ne Tnvemmatas. nen... 5 oo Aselbie.... nn & a var. Rheinaldiata,... Bin “ Rufomixtaria..... ed. “ = -Össearla... 0... ner Eg . Rufaria 2.2 RER: n n Dilutaiar.e..00. 00.02... r Deco... u... 8 s Bellonia -Viliearia ...,..22.... u... x 2 yar- Bmoala.... San . n Calabrana 2... =... a = Abraxas Grossulariata ............... . n Pantaria 0.0.0... 0000 08 En . ee EIER s Angerona Prunaria ......... ER E Venilia Beicnlaria > 0.26 re IR: 4 _ Nyehiod. Bondarlar 2.2.2.2. 2... EN FE Brnopsia\ Bociaria ............:.. ERS BBosrmia Consortaria ...::2.7.:.202 0. EEnophos Mueidata . . ..-......2...... - Be Berötmarla. 2 ne ED. E BARSEBHIE EN. BTL Psodos gema JENE N 2 "Anthometra *Plumularia............. - Fidonia Paula, SH Bu 7 Borarial. 22a ee, Ematurga TER EERHRIIESBENN _ Bupalus Pilatus: #2. 222 Ns el une Clethrata 2.22... Ki _ Cleogone Re Aspilates Gilvaria......... ERNENeR ee Aplasta I Ser Sterrha a En - Lythria Sanguinaria............ eye _ Ortholitha BiinHaraı: SE NAT Bi, Er I E nos Murinata aber. Cinerearia...... - Odezia Atrata...... EEE IRIEE EN Triphosa Babaudata ee en re aa a le ns ee Se Ne 2 a Du nt ae Bretten roeellae 2. 2 LT: en e an 3 a EIER, a Tarbala 722.222. Br Mentanata. 2. ...2..... 7, Molluginate........... RE E IE Vitalbata. ERERINHLEHNESE e: Eupithecia *Coronata BIETE FAN u, var. Oxydata. N ee “ 429 Vernet. Y„ b}) by) ” Fonpedrouse. Vernet. » ” » Col de Nuria. Vernet, Fonpedrouse. » „ ö „ Mont Louis, Vernet. a) Mont Louis. Vernet. Prades,. Vernet. 430 Russische Rüsselkäfer. Von : 3. Faust. Phyllobius Mariae n. sp. Oblongus fusco -testaceus, squamulis oblongis cinereo-albidis dense vestitus; fronte tenuiter sulcata; oculis prominulis; rostro lato capite haud breviore sed angustiore, angulato, supra plano, longitudi- naliter impresso; scrobibus lateralibus; antennis brevioribus; prothorace basi apiceque truncato, basi latiore elevato- marginatoque, antrorsum angustato, lateribus fere rectis; elytris minus distinete punctato-striatis quam prothorax, aequaliter vel sutura interstitiisque alternis pallidius squa- mosis; corpore subtus dense squamulato; pedibus graeili- oribus, femoribus mutieis. Long. 4,5—9; Lat. 1,6—2 mm. Auf den ersten Blick leicht mit incanus zu verwechseln, aber durch ungezähnte Schenkel, breiteren flachen Kopf, ge- furchte Stirn, breiten Rüssel mit seitlichen Fühlergruben, kürzeren und dünneren Fühlerschaft, hinten breiten und ge- randeten Thorax, dicht beschupptes Schildehen und dünnere Beine hauptsächlich verschieden. Das & hat keine Auszeichnung auf dem Abdomen. | In Samara von mir gesammelt. Sitones obscuratus n. sp. Oblongo-ovatus, ater, sub- nitidus, parce prothoraeis lateribus densius ochraceo-aureo- micante-squamosus; antennis clava excepta, tibiis tarsisque ferrugineis; fronte haud lata, parum convexa, cum rostro plano profunde sulcata; oculis parum prominulis; protho- race elongato quadrato, lateribus parum rotundato, convexo, confertim varioloso-punctato punetis minutis intermixtis; elytris prothoracis basi paulo latioribus, humeris breviter rotundatis, apice late rotundatis, convexis, basi profundius postice tenuiter punctato-striatis. Long 4; Lat. 1,5 mm. Von suturalis, der gleiche Größe, Form, Kopf, Rüssel und Augen hat, durch gröbere und doppelte Punktirung des us en Thorax zu unterscheiden. In der Sculptur steht obscuratus dem semellatus Sch. am nächsten, hat aber nicht flach vertiefte, sondern flach gewölbte Stirn, schmäleren Kopf, wenig vorragende Augen, schmälere und gewölbtere Decken mit wenn auch nach hinten schwächeren aber nicht verlöschenden Punktstreifen (diese alle gleich weit von ein- ander entfernt), flache Spatien und schuppenartige Bekleidung. nA EEE > a N N ea ai u nen De ae TUE wu > ’ re era Br we ar ” u. # = % jr ; ı® nr I 3 x IX [2 ni _ Ty ul < 431 Be < ER, Zwei gleiche Stücke von Irkutsk und Minussinsk, (beide "Stücke etwas abgerieben). Ich hielt diese Art lange für rasilis Hochh., bis ich deutsche E - suleifrons erhielt; diese machten mir klar, "daß alle meine russischen als suleifrons bestimmten Stücke zu rasilis gehören, _ und daß der echte suleifrons mir noch nicht in Rußland vorge- - kommen ist. 3 Polydrosus Dohrni n. sp. P. eervini affinis sed pilosus 2.3 et femoribus mutieis diversus; squamulis magis elongatis $ albido-cinereis undique tectus; capite Yostroque latioribus, 3 hoe tenuiter canaliculato; antennis brevioribus; prothorace R quadrato lateribus vix rotundato, ante apicem impresso; “4 seutello parvo; elytrorum interstitiis leviter tessellato, 5 alternis aequaliter pallido-squamulatis; tibiis reetis. Long. ei 4.25; Lat. 1,3—2 mm. Steht am nächsten dem cervinus L., von ihm durch breiteren - Kopf und Rüssel, kleineres Schildehen, kürzere Fühler, unge- = zähnte Schenkel, gerade Vorderschienen, etwas längere keulen- förmige Schuppen, namentlich aber durch die lange, schräge, ; bräunliche Behaarung verschieden. Thorax etwas länger, an E _ den Seiten weniger gerundet, Vorderrand mehr aufgebogen, _ auf dem Rücken zuweilen mit schwachen Eindrücken. Bei gut erhaltenen Stücken sind die Naht und die abwechselnden _ Zwischenräume heller und dichter beschuppt. Färbung der - Fühler und Beine veränderlich. i Von Christoph und mir in Krasnowodsk, auch in Taschkent _ von Herrn Balassoglo gesammelt. E Sciaphilus albilaterus n. sp. Oblongo-ovatus, niger, \ subopacus, pube densa fusca cervinaque inaequaliter ad- | spersus, prothoraeis elytrorumque lateribus vitta albida $ squamosis, antennis, femorum basi, tibiis tarsisque testaceis; M fronte plana, rostro breviore apicem versus obsolete sul- cato; prothoracis lateribus rotundato-ampliatis; eoleopteris obsolete punetato-striatis; interstitiis planis, humeris haud eonspieuis; femoribus anticis dente parvo armatis. Long. 4; Lat. 1,5— 2,1 mm. Auf dem Thorax ist bei einem gut erhaltenen Stück eine feine weiße Mittellinie bemerkbar, auf den Decken ein etwas metallisch glänzendes Braun, von den Spatien die 4 äußeren und das zweite von der Naht ganz, die zwischenliegenden nur an der Basis weiß, die Mehrzahl hinten braun gefleckt. Große Aehnlichkeit in Form und Zeichnung mit { von Pol. chrysomela Oliv., aber ohne deutliche Schultern. Von afflatus bei derselben Größe durch etwas breiteren. Kopf ohne 432 Stirngrube, kürzeren Rüssel, wenig kürzere Fühler, an dn Seiten gerundeten und viel feiner punktirten Thorax, viel feiner gestreifte Decken, flache Spatien und durch die wenn auch fein doch deutlich gezähnten Vorderschenkel verschieden. Aus Minussinsk. Sciaphilus hispidus n. sp. Sc. albilatero simillimus sed aliter sculpturatus, parce subsquamosus et hispidus; fronte linea tenui impressa; rostro apice sublaevigato, prope apicem linea curvata parum elevata praedito; pro- thorace evidenter punctato ante medium subcarinato; elytris humeris obsoletis, punctato-striatis, interstitiis sub- convexis, setis longis reclinatis hispidis; femoribus antieis dente obsoleto armatis. Long. 4; Lat. 1,6 mm. Abgeriebene Stücke sind leicht mit albilaterus zu ver- wechseln. Ich besitze nur zwei schlanke &, welche sich von albilaterus-$ durch eingedrückte Stirnlinie, gröbere Punktirung auf Thorax, Kopf und Rüsselbasis, die leicht erhabene Bogen- linie zwischen den Fühlereinlenkungen, die glatte, glänzende, etwas erhabene Mittellinie auf der vorderen Thoraxhälfte, schwach entwickelte Schultern, tiefere Punktstreifen, gewölbte Spatien mit einer Reihe langer brauner Borstenhaare trennen lassen. Obgleich die mir vorliegenden Stücke nicht gut erhalten sind, läßt sich doch erkennen, daß die Beschuppung der Ober- seite lange nicht so dicht als bei albilaterus an den Thorax und Deckenseiten jedenfalls heller und dichter als auf dem Rücken ist. Aus Minussinsk. | Anthonomus curtus n. sp. Breviter ovatus, subeonvexus, nigro-piceus, elytris pedibusque partim ferrugineis; rostro elongato ruguloso opaco &, basi subseriatim punctato nitido 2, curvato; antennis elongatis piceis; prothorace transverso, basi truncato, angulis posticis fere rectis, antrorsum angustato, lateribus fere recto, ante apicem leviter depresso, evidenter et confertim punctato; elytris prothoraeis basi latioribus, humeris obtusis prominulis, postice leviter ampliatis apice obtusissime rotundatis, sub- convexis, postice declivibus, punctato-striatis; humeris, apice ipso faseia postica ad marginem ampliata ferrugineis; femoribus antieis dente magno triangulari, tibiis omnibus basi eurvatis, anticis in medio rotundato-angulatis; pro- thoracis linea media, scutello, maculis basalibus in inter- stitiis 9° et 7°, fasciaque postice subrecta antice arcuata et in humerum adscendente dense subalbido-pubescentibus. Long. 3; Lat. 1,4 mm, 433 Noch kürzer und hinten breiter als incurvus Panz. Von Ulmi durch die weniger hinten als vorne schräg gerichtete Querbinde, an den Seiten nicht gerundet erweiterten, weniger gewölbten Thorax, flache Deckenbasis und dünneren, beim 2 glänzenden Rüssel verschieden. Dem incurvus schließt sich eurtus am nächsten an, ist aber hinten noch stumpfer, kürzer; Thoraxhintereeken rechtwinklig, Rüssel beim $, 2 viel länger, fast länger als bei den entsprechenden Geschlechtern von pomorum. Schildchen, Spatium 5 und 7 an der Basis sowie die Querbinde dicht, die Spitze weniger dicht weißgrau be- haart. Diese nach außen und vorne nicht selten mit der Schulterlinie zusammenhängende Binde ist aus kürzeren und längeren nebeneinander gelegten Streifen zusammengesetzt, deren Enden hinten eine gerade, vorne eine zackige, halbkreisförmige Linie bilden. Rüssel beim 5 so lang, beim 2 bedeutend länger als die wenig geschwollenen Vorderschenkel, deren dreieckiger Zahn kaum kleiner als bei pomorum ist; Schienen an der Wurzel stark gebogen, die vier. hinteren fast gleich dick, die vorderen dicker, von der Mitte ab rund erweitert, dann gleich breit bis zur Spitze. Augen klein, aber gewölbter und entfernter als bei pomorum ; Beine gewöhnlich roth mit brauner Schenkel- und Schienenmitte, Spitze der Tarsen dunkel. ä&. Fühlereinlenkung näher der Spitze als der Mitte, Rüssel längsrunzlig, matt, an der Spitze gleich breit. 2. Fühlereinlenkung im Spitzendrittel, Rüssel glänzend, bis zur Fühlereinlenkung gereiht punktirt, zuweilen an der Basis schwach längsrunzlig, von da bis zur etwas breiteren Spitze mit länglichen, tiefen Punkten. In Rudobielka (Gouv. Minsk) unter Birnbäumen im Grase zusammen mit pomorum Anfang Juni gekötschert. Baris Brisouti n. sp. Oblongus, convexus, niger, subnitidus, antennis tarsisque ferrugineis; rostro Crasso, prothorace breviore, arcuato, supra subeonfertim, lateribus ruguloso-punctato; prothorace elongato quadrato, lateribus vix rotundato, ante apicem rotundato-angustato et con- strieto, margine antico post oculos distinete sinuato, supra confertim punctato linea dorsali laevi, subtus profunde grosseque punctato, rugoso, punctis interdum in rugas subparallelas confluentibus; seutello angusto, ovato, interdum tenuiter suleato; elytris elongatis lateribus vix rotundatis postice: votundato-angustatis, subeonvexis, leviter striatis, in striis remote punctulatis, interstitiis subseriatim punctatis; pedibus crassioribus, tibiis reetis ante apicem dente obtuso instruetis. Jong, 5—6; Lat. 1,5—2,25 mm. Tr. ru. 134 Länger und schmäler als memnonius und carbonarius, weniger dieht punktirt, Rüssel in beiden Geschlechtern kürzer als der Thorax, Deckenstreifen flach, ihre Ränder stumpf und durch die auf der hinteren Hälfte immer deutliche Punktirung in denselben schwach crenulirt. Rüssel an der Spitze ab- geflacht, dicht punktirt; Thorax an den parallelen Seiten sehr wenig oder gar nicht gerundet, vor der Spitze rund, schnell verengt und etwas eingeschnürt, weniger dicht, in der Mitte sparsamer punktirt, hier die Punkte länglich, an den Seiten schwach längsrunzlig; Spatien auf den Decken mit einer nicht sanz regelmäßigen, 3 beim &, 2, 5 und 7 nur gewöhnlich beim 2, in der Mitte unregelmäßig zweireihig. Manche Stücke erinnern auch an quadratieollis, der aber längeren Rüssel, kürzeren, feiner punktirten Thorax und auf der vorderen Deckenhälfte ganz unregelmäßig punktirte Spatien und keinen Zahn vor der Schienenspitze hat. Der .caucasische nigritarsis ist mir bis jetzt nicht vorge- kommen, muß dem Brisouti in der Form recht ähnlich, aber schon durch die tiefen Deckenstreifen mit scharfen erhabenen Rändern zu unterscheiden sein. Ich habe diese Art in letzter Zeit als B. longula abgegeben; von General Komarof und von mir bei Derbent gesammelt. Die Hochhuth’schen Baris-Arten. Daß sich dieselben so lange einer Deutung (bis auf Gimmer- thali) entzogen haben, obgleich alle vom Caucasus stammen, welcher doch in den letzten Jahren recht eifrig durchsucht ist, liegt wohl einerseits an der verhältnißmäßig großen Seltenheit der Arten und an der Schwierigkeit, dieselben gut von ein- ander zu trennen, andererseits auch vielleicht in der minutiösen Beschreibung Hochhuth’s, bei welcher man ohne specielles Interesse für diese Gattung leicht ermüdet. Dieser scheinbare Vorwurf ist aber gerade ein Vorzug bei H.’s Beschreibungen seiner Baris, ohne welchen die einander so nahestehenden Arten deutungslos blieben. Man kann eben nicht leicht kleine uniforme Arten mit wenigen Strichen erkennbar skizziren. B. Schwarzenberg muß ich auf convexicollis Sch. beziehen, der sich von suleatus (1 & aus Sibirien in meiner Sammlung) hauptsächlich nur durch den kürzeren, diekeren Rüssel mit Sicherheit unterscheiden läßt; während sich die $ von convexi- collis und suleatus durch Seulptur und Länge der Decken kaum unterscheiden, ist das 2 des convexicollis auf dem Thorax feiner und weniger dicht punktirt, der Rüssel an der Spitze flach und Pie De A » Ze ES N 485 eiwas erweitert (Schwarzenbergi Hochh.); die Punkte in den Spatien sind feiner und weniger transversal; alle 3 Arten haben übrigens den Zahn vor der Schienenspitze” gemeinsam; H. hat - sieher den convexieollis Sch. nicht gekannt, die Beschreibung _ seines Schwarzenbergi und der Vergleich mit duplicatus, nitens, _ suleatus, memnonius und carbonarius läßt ohne Zwang große - Stücke von convexicollis erkennen. Da H.'s B. Schwarzenbergi stärker punktirt sein soll als duplicatus, und der Schwarzen- € bergi Kirsch, Ent. Monatsblätter 1880 p. 10, den ich übrigens murin Krasnowodsk gefunden habe, entschieden feiner puoktirt als duplicatus ist, so ist jener sicher eine von Schwarzenbergi Hochh. verschiedene Art und daher in Kirschi umzubenennen. - Letzterer wurde von mir und Christoph in Krasnowodsk nach - Sonnenuntergang gefangen, wenn er aus dem heißen Sandboden hervorkroch und die abgetrockneten Stengel einer Salicornia - (wie es schien zur Begattungszeit) bestieg; ich habe ihn früher ‚als vespertinus versendet. B. Landgrebei ist ohne Zweifel identisch mit atricolor Sch. B. Gimmerthali ist bereits von Brisout in seiner Monographie _ mit semistriatus Sch. vereinigt. Ich sammelte diese Art außer _ im Caucasus auch in wenigen Stücken bei Samara. Letztere haben gegen die von mir gefangenen caucasischen einen viel, gegen ein Hochhuth’sches aus dem Caucasus stammendes Exemplar ' etwas feiner punktirten Thorax; 2 2 von ihnen sind mit grau- weißen, haarförmigen, nieht dicht gestellten Schuppen gemakelt, _ und zwar bilden diese, wie es scheint sehr leicht abreibbaren, _ etwas dieken Schuppenhaare auf der Schulter eine kleine, auf der Wurzel von Spatium 2 eine zweireihige, längliche Makel, auf dem Thorax eine zur Basis breiter werdende und sich bis zur halben Länge erstreckende Seitenbinde und zwei Basal- striche neben der glatten Mittellinie; diese Schuppenhaare sitzen in den vertieften Punkten und liegen nicht so dicht neben- einander, daß die schwarze Grundfarbe zwischen ihnen nicht zu erkennen wäre. Die Punkte der Unterseite tragen die ge- wöhnlichen, die der Beine jene länglichen, gelben Börstchen, welche H. bei seinem Gimmerthali (pedibus plus minusve hirsutie pallido-flava obsitis) erwähnt. So gemakelte Stücke vermag _ ich specifisch nicht von semistriatus zu trennen; damit sie aber nicht Anlaß zum Aufstellen einer nov. sp. geben, soll durch den Namen semistriatus var. Hochhuthi auf dieselben auf- merksam gemacht werden. | B. Renardi ist von melaenus Sch. sicher nicht verschieden; während Landgrebei, Spitzyi, Suffriani im Katalog Stein-Weise fehlen, ist Renardi zwischen sellatus und atramentarius aufgeführt. u 436 Ich habe nicht auffinden köonen. von wem Renardi ale eigene 3 Art aufgestellt worden. ist. 7 B. Spitzyi trägt alle Kennzeichen eines großen, cht aus- sefärbten 2 von Artemisiae. Ich habe bereits a. a. O. bei Deutung des rufitarsis Motsch. darauf hingewiesen, daß die Thoraxform von Artemisiae nicht unerheblich variirt, das Auf- treten einer glatten (an den Seiten nicht scharf abgegrenzten! s. Hochhuth) Mittellinie ist nicht auffallend, und die kurzen, gelblichen Borsten in den Punkten der Ober- und Unterseite - lassen sich bei frischen Stücken von Artemisiae immer constatiren. B. Suffriani weiß ich auf keine der bisher beschriebenen Arten zu deuten. Die stark vortretende Afterklappe, welche H. besonders betont, ist wohl nicht als speeifische Eigenthüm- lichkeit aufzufassen; der Nachdruck muß wohl auf den an der ‚Spitze abgeflachten Rüssel, von der Stirne durch einen sehr seichten Eindruck getrennt, auf den geradseitigen, vorne plötzlich verengten, oben mit großen flachen Punkten versehenen Thorax, auf die ziemlich tief gestreiften Decken mit glatten, etwas vorspringenden Schultern und mit flachen, groben, ungereiht punktirten Zwischenräumen gelegt werden. Die Hesperiinen-Gattung Hesperia Aut. und ihre Arten. Von Carl Pilötz in Greifswald. (Fortsetzung von $. 344.) 142. Nirwana Pl. Hesp. t. 387. — Mus. Berol. 5226. 23 mm. Java. — 28. Oberseite schwarz, Vdfl. mit weißer Spitze und 3 weißen oder gelblichen Glasflecken auf der Mitte, von denen der in Zelle 2 näher an der Wurzel als der Mittelzellenfleck steht. Zuweilen ist noch in Zelle 6 ein Glaspunkt und in Zelle 1 ein weißer. Htfl. meistens mit einigen‘ Glas- punkten oder Flecken. /\ Htfl. ohne Glaspunkte. "Vdfl. nur mit drei weißen, gleich nahe zusammenstehenden Flecken. Unterseite graubraun mit helleren Rippen. ee 437 13. He Dieser. 18669. 192 n. 18.2 = HS Pr. 1869, p. 78 n. 5. — Pl..t. 388. 23 mm. Para. # AA Htfl. mit Glaspunkten. e- - | Vefl. mit einem Glaspunkt in Zelle 6 3 \/ und einem weißen in Zelle 1. Der Fleck 2 in Zelle 3 tritt saumwärts vor, der in der Mittelzelle ist eingeschnürt. Htfl. mit einem Glaspunkt in der Mitte, einem gleichen in Zelle 3 und einem Fleckchen in Zelle 4 und : 5. Fıiansen am Vorderwinkel oben weiß. Unterseite schwarzbraun, graustaubig. Htfl. 2 über die Mitte bindenartig dunkler. 144. Valentina Pl. Hesp. t. 389. 23 mm. Surinam. \/ \/ Der Glasfleck in Zelle 3 steht unter dem der Mittelzelle. Htfl. mit Glaspunkten in Zelle 2 und 3. Unterseite dunkel veilgrau. 2 | ® 445. Replana Pl. Hesp. t. 390. 20 mm. Brasilien. || Vafl. ohne Glaspunkt in Zelle 6, unten vor der Spitze mit 3 schwarzen Punkten im Winkel; der Glasfleck in Zelle 3 steht unter dem der Mittelzelle. Htfl. in Zelle 3 mit einem Glaspunkt, in Zelle 4 und 5 mit keilförmigem Fleckchen. 146. Basochesü Latr. E. M. IX, p. 747 n. 49. (1823). HS. Prodr. p. 77 n. 1. — Pl. t. 391. 22 mm. Brasilien. — 29, Oberseite schwarzbraun, Leib und Flügelwurzeln grün behaart. Vdfl. mit weißen, meistens voll- zähligen Glasflecken und einem weißen Fleck in Zelle 1; die drei Fleckehen vor der Spitze stehen fast immer ziemlich gerade übereinander gegen den Vorderrand. Htfl. mit mehreren, ge- wöhnlich zu einem Queıfleck vereinigten Glas- flecken. Unterseite schwarz, braun, grau und weiß marmoritt. | Fransen ungescheckt. Htfl. mit einem Glas- fleck von Zelle 3—9. | Der Fleck in Zelle 2 der Vdfl. steht unter dem der Mittelzelle; die in Zelle 3 sind nach einander vorgerückt, in Zelle 3 zwei _ Punkte übereinader. Unten ist der weiße Fleck in Zelle 1 groß und mit dem in bar Lie EN 2 Aut a ln Ar anibäi) lad Bee nenn 1 m a an Lad cp Be ac ar al nr" j 3 ; \ eh . 438 147. 148. 149. 150. 151. 152. Zelle 2 vereinigt. Htfl. mit noch einem kleinen quergestellten Glasfleck in Zelle 6 und einem Punkt in der Mitte. S Socles Pl. Hesp. t. 392. 18 mm. Süd-Amerika. || Die Flecken in Zelle 2, 3 und der Mittelzelle sind mehr oder weniger von einander getrennt; auf der Unterseite zieht ein heller Streif schräg in die Spitze. \/ Zelle 4 und 5 der Vdfl. ohne Glasflecken. 2 -$ Der Glasfleck der Htfl. ist halbmondförmig und rein weiß. E Emacareus HS. i. 1. — Pl. t. 393. 19 mm. Venezuela. 3 s$ Der Glasfleck der Hifl. ist fast linear und zum Theil braun bestäubt. & mit Narbe. Dalmani Latr. E. M. IX, p. 747 n. 48. (1823). en: = Prodr. p. 74 n. 26. — Pl. t. 394. 20—21 mm. Brasilien. \\ Zelle 4 und 5 der Vdfl. mit Glasileelchen, j $ Htfl. unten gegen den Hinterwinkel gelb. & mit Narbe. | Macareus HS. Pıodr. 1869, p. 72 ee 395. 20 mm. Venezuela. ss Htfl. unten gegen den Hinterwinkel braun. +4 Unterseite aller Flügel mit. hell- und dunkel- braunem Grund, Vadfl. in Zelle 1 nicht weiß gefleckt, Hinterwinkel mit gelben Fransen. Lutetia Hew. Deser. 1866, p. 495 n. 25. — Exot. 1872, 8. 33,547 — PL’t! 396. 122 mm. Rio. ++ Unterseite aller Flügel mit braunem Grund, Vdfl. in Zelle 1 mit weißem Fleck. Xarippe Butl. Tr. ent. Soc. 1870, p. 502. — Exot. 1872, t. 59, f. 7. — Pl.t. 396. 20 mm. Süd-Amerika. /\ A Fransen gescheckt. | Zelle 4 und 5 der Htfl. mit einem Glasfleck, daneben 1—2 Punkten. \/ Vdfl. ohne Glasfleck in Zelle 3 und 4; ein Punkt in Zelle 5 steht mit den dreien der Spitze in gerader Linie. Hifl. unten mit weißem Mittelpunkt. Caprotina HS. Prodr. 1869, p. 71 n. 1. — Pl. t. 398. Archytas Prittw. i. l. 16 mm. Nord-Amerika. 439 \/\/ Vdfl. mit einem Glasfleck in Zelle 3, in Zelle 4 und 5 Punkte, der Fleck in Zelle 2 stößt u kaum an dem der Mittelzelle. Hitfl. unten mit weißem Mittelpunkt. Litana Hew. Deser. 1866, p. 494 n. 24. — Exot. 1872, f. 42, 43. — Pl. t. 399. 20 mm. Venezuela. \V\\V Zelle 3 der Väfl. mit einem Glasfleck, Zelle 4 und 5 ungefleckt; der Fleck in Zelle 2 steht unter dem der Mittelzelle. $ Htfl. unten vor dem Vorderwinkel weißlich, einen braunen Fleck in Zelle 6 einschließend. Aeas Pl. Hesp. t. 400. 19 mm. Chiriqui. ss Htfl. unten mit weißlicher Mittelbinde, einen braunen Fleck der Mittelzelle einschließend. Cabenta Hpf. Mus. Berol. 5281. — Pl. t. 401. 20 mm. Süd-Amerika. || Htfl. mit weißem Querfleck von Zelle 2—5, unten vom Vorderrande bis über die Mitte breit weiß, schwarz marmorirt, am Hinterwinkel schwarz. Vdfl. in Zelle 2—4 und der Mitte mit getrennten Glas- flecken; der Fleck in Zelle 1 ist beiderseits klein. Himella Hew. Deser. 1868, p. 26 n. 10. — Exot. 1872, f. 49, 50. — PI. t. 402. Calus HS. Prodr. 1869, p. 72 n. 2. 19 mm. Rio. — 30. Oberseite schwarz. Die Vdfl. treten bei Rippe 5, die Htfl. bei Rippe 3 und 4 am Saum ein wenig vor. Vdfl. mit weißer Schrägbinde, be- stehend aus einem kleinen Fleck am Vorder- rande, dem saumwärts hohlen Fleck der Mittel- zelle, dem großen Fleck der Zelle 2 und dem vordern Theil des Flecks in Zelle 1, der hintere kleinere Theil steht wurzelwärts. In Zelle 3 stehen 2 Punkte, in Zelle 4 ein Querstrich, in E Zelle 5 wieder 2 Punkte und in Zelle 6—8 drei M schmale Fleckchen übereinander. Unten stehen am Vorderrande noch einige weiße Flecken, von Genen der zweite zuweilen auch oben sichtbar ist. Hifl. oben ungefleckt. Fransen weiß und schwarz gescheckt. Unterseite braun marmorirt, die Hifl. nächst der Wurzel weiß bezeichnet, 440 158. Tamyroides Feld. Nov.t. DR 139,14, (1867). — Hs Pr. 1869, p. 70.n. 1. — Pl. t. 403. 20—22 mm. Brasilien. —- 31. Oberseite schwarz, Leib und Flügelwurzeiniil glänzend spangrün. Vdfl. mit 5 kleinen Glas- flecken: in Zelle 2, 3, am Vorderrand der Mittel- zelle und vor der Spitze i in Zelle 6 und 7. Fransen an den Hinterwinkeln weiß gefleckt. Unterseite braungrau, blaustaubig. Palpen weiß. = 159. Hatrusus Feld. Novara Exp. II, t. 72, f. 13, 14, —h Pl. t. 404. 20 mm. Ar EN — 32. Oberseite schwarz, Leib grün behaart, Flügel mit grünen Strahlen an der Wurzel, die vordern mit zwei großen, zusammenhängenden, gelben Glasflecken in Zelle 2 und der Mitte, 3 schmalen 4 in Zelle 6—8, schräg gegen den Vorderrand, und einem kleinen in der Mitte von Zelle 1. Hifl. mit großem gelben Fleck in Zelle 2—6. Unterseite der Vdfl. grau, mit großem gelben Fleck vor der Spitze und einem kleineren in Zelle 1; die der Htfl. ist grünlichgelb, ein Mittel- fleck, ein Keil in Zelle 1b und der schmale _ Saum sind grau. Palpen gelb. 160. Psittacina Feld. Novara Exp. III, p. 518 n. 907, (1867), t.. 71, 4.-17., 18, 48; Prodr. 1869, p. 78 n. 8. Pl. t. 405. 19 mm. Bogota. — 33. Oberseite schwarz, Vdfl. vor der Spitze mit großem, weißem, fünf- bis sechszelligem Fleck; die weißen Glasflecken der Mitte sind ziemlich klein. Htfl. oben mit großem weißen Fleck. “N Vdfl. mit einem Glasfleck in Zelle 2, einem kleinen zwischen diesem und dem Spitzfleck in Zelle 3 und einem getheilten — wovon der vordere Theil punktförmig ist — in der Mittelzelle; unten ist der Spitzfleck staubig und noch ein heller Fleck am Vorderrande und in Zelle 1. | Unterseite der Vdfl. dunkelbraun, am Vorder- rande hellbraun, die der Hifl. braungrau mit dinkelliagnier Binde von der Wurzel zum Vorderwinkel. se Snap ae en a Sara a Re U: een... | 441 dlanus. Latr. “ne. Meth. IX, p. 756 n. 77 (1823). L — Pl. t. 406. 20 mm. Brasilien, Parä. 3 5 ‚|| Die Unterseite ist dunkelbraun, bei den Htfln. mit Br: dem weißen Fleck wie oben. N 162. Diores Pl. Hesp. t. 407. 20 mm. Süd-Amerika. A A Htfl. unten in der Mittelzelle mit einem orangen Streif von der Wurzel bis zur Mitte. | Dieser Streif zieht in gleicher Breite gerade zum Saum und ist erst weiß, dann strohgelb ; ebenso gefärbt sind unten auch die Spitzflecken der Vdfl. Der Glasfleck in Zelle 2 der Vdfl. steht mehr oder weniger dicht unter dem der Mittelzelle, beim 2 steht noch ein vorgerückter Querstrich in Zelle 3 und ein weißer Schräg- fleck in Zelle 1, mit dem der Zelle 2 einen Winkel bildend; der Anfang dieses Fleckes zeigt sich auch beim & auf der Unterseite. Beim & ist der Spitzfleck der Vdfl. sehr breit, beim 2 schmal; ebenso ist der weiße Fleck auf der Oberseite der Htfl. groß und oval, beim 2 schmal und auf Zelle 4 und 5 beschränkt. Hylaspes Cram. 365, 1, K, (1782), 2. — Latr. Ene. Meth. IX, p. 753 n. 65, (1823). — Insect. t. 46, f. 4. — HS. Prodr. 1869, p. 78 n. 6? — PI. t. 408. 20—26 mm. Parä. | Htfl. beiderseits mit einem weißen, von Zelle 2 bis zum Vorderrande sich verschmälernd erstreckenden Querfleck. Vdfl. mit breitem fünfzelligem Spitzfleck, e zwei Flecken übereinander in Zelle 2 und der Mittel- = zelle, einem damit verbundenen in Zelle 1 und einem ee .. rothgelben Fleck am Vorderrande. 164. Elana Pl. Hesp. t. 409. 20 mm. Brasilien. k = | A AA Hifl. unten durch die Mittelzelle von der Wurzel bis zum Saum mit einem weißen $Streif, der oben weder die Wurzel, noch den Saum er- - reicht und auf der Querrippe unterbrochen a ; ist. Vdfl. mit oben breitem, unten schmalem hi sechszelligem Spitzfleck und zwei fast gleichen, I. vereinigten Glasflecken in Zelle 2 und der en... Mitte. | B. » 442 165. Silanion Pl. Hesp. t. 410. Hylaspes HS. Prodr. 1869;°P:78.n..6. 21T mm, Bahia, |" AAN A Hifl. auf der Mitte mit einem gelblichen, bindenartigen Fleck von der Mitte des Vorder- randes bis in Zelle 1. Vdfl. mit mäßig breitem, gelblichem, oben fünf-, unten sechs- zelligem Spitzfleck, dem unten in Zelle 3 noch ein Fleck anhängt; der weiße Glas- fleck in Zelle 2 ist mit dem der Mitte ver- einigt und hat noch in Zelle 1 einen kleinen gelblichen Fleck angeschlossen, ein solcher steht auch am Vorderrande. Unten sind diese Flecken größer und bilden mit denen der Mitte ein Querband. 166. Metella Pl. Hesp. t. 411. 17 mm. Brasilien. — 34. Schwarz. Vdfl. vor der Spitze mit verticaler, mäßig breiter, bis sehr schmaler, weißer, von Zelle 4 beginnender, 5—6zelliger Linie; die beiden weißen Glasflecken in Zelle 2 und der Mitte sind vereinigt, in Zelle 3 kein Fleck. Htfl. oben in der Mitte mit fast ovalem weißen Querfleck. |\ Vadfl. mit weißem Fleck in Zelle 1. Die - Linie vor der Spitze ist etwas breit. | Der weiße Fleck in Zelle 1 der Vdfl. steht auf der Unterseite unter dem der Zelle 2, damit vereinigt. Der- Fleck auf den Htil. ist unten gelblich und erstreckt sich zum Vorderwinkel. 167. Ozeta Hpf. Mus. Berol. 5279. — Pl. t. 417. 18 mm. Bahia. | Der weiße Fleck in Zelle 1 steht wurzelwärts wie oben. 168. Dissoluta HS. Prodr. 1869, p. 78 n. 7. — Pl. t. 416. 18 mm. Bahia, Parä. \ N Zelle 1 der Vdfl. ungefleckt. Die Dee der Spitze schmal. | Der Fleck der Hifl. ist auch unten weiß. 169. Ozota Butl. Tr. ent. Soe. 1870, p. 500. — Exot. 1873, nn 89 3. — Pl.t. 415. 18 mm. Venezuela. || Der Fleck der Hifl. ist unten gelb. % 170. Calvina Hew. Deser. 1866, p. 492 n. 16. — Exot. 1872, f. 64. — Pl. t. 414. 17 mm. Para. — 35. Schwarz oder braun. Htfl. unten mit einer weißen, silbernen oder gelben Quer- oder Schräg- binde bezeichnet, oben mit einem hellen Mittel- fleck oder zeichnungslos. Vdfl. mit weißen oder gelben Glasflecken in sehr ‘verschiedener Zahl, doch stets in der gewohnten Lage, nur Zelle 2 hat beständig einen Fleck. N Vadfl. mit einem Glasfleck in der Mittelzelle. | Kein heller Fleck in Zelle 1, der Glasfleck in Zelle 2 ist mit dem schmalen der Mittel- zelle vereint, in Zelle 3 ein kleiner vier- eckiger Fleck, in Zelle 4 ein Längsstrich und in Zelle 6—9 vier Glasfleckehen in einer sehr schrägen Linie vor der Spitze. Htfl. oben auf der Mitte mit weißem Quer- fleck, der unten gelblich ist, an den Vorder- winkel reicht und am Innenrand einen schmalen Gegenfleck hat. \/ Die vier Spitzflecken bestehen in gleich- förmigen kurzen Strichen. Die Fransen der Htfl. sind einfach mattbraun, die Palpen weiß. Jebus Pl. Hesp. t. 412. 18 mm. Brasilien. \/ V Die vier Spitzilecken bestehen abwechselnd aus einem Strich und einem Punkt. Die Fransen der Hifl. sind am Hinterwinkel weiß, die Palpen grau. Melaleuca Weym. i. I. — Pl. t. 413. 21 mm. Rio, || Zelle 1 der Vdfl. mit hellem Fleck. \/ Htfl. oben mit einem verticalen Streif vom Vorder- rand über die Mitte. Vdfl. mit einem Fleck in Zelle 1, 2, 3, der Mitte, und 3 vor der Spitze, alle gelb. Simulius Druce Pr. zool. Soc. 1876, p. 248 n. 2, t. 18, f. 8. — Pl. Nachtr. 20 mm. Peru. \/ \V Hifl. oben mit rundem — selten verflossenem — Fleck. Vdfl. auch in Zelle 4 mit einem Glaspunkt. $ Die Binde der Htfl. ist weiß und zieht vom Vorder- zum Innenrand, nur in Zelle 1b unter- 29* f A44 brochen. Vdfl. unten auf der Mitte des Vorder- randes mit einem rothgelben Fleck. 174. Cinica Pl. Hesp. t. 418. — Mus. Berol. 5266. 21 mm. Para. $$ Die Binde der Htfl. zieht schräg gegen den Hinter- winkel; in der Mittelzelle ist ein weißer Punkt. ei + Vaäfl. mit vollem oder gespaltenem Fleck in der Mittelzelle. Htfl. mit bei Rippe 1b schräg in den Saum ziehender Silberbinde. Beim & sind oben alle Flecken gelb, unten nur die Glas- flecken; beim 2 sind alle weiß. 175. Caniola HS. Prodr. 1869, p. 73 n. 14. — Pl. t. 419. Canenta Butl. Tr. ent. Soe. 1870, p. 501. — Exot. 1872, t. 59, f. 5. 19-20 mm. Columbien. +. Vadfl. mit halbem Fleck am Hinterrande der Mittelzelle. Die Binde der Hifl. bleibt beim Hinterwinkel vom Saum entfernt. Vdfl. auch in Zelle 5 mit einem unbeständigen Punkt, beim > wit weißen Glasflecken. Fühler ziemlich kurz. : Vdfl. oben in Zelle 1 mit gelbem Fleck. Beim & ist alle Zeichnung oben braungelb, unten heller gelb, oben in Zelle 2 der Vdfl. mit großem braunen Fleck und einer Narbe. Htfl. im Mittelraum braungelb mit dunklen’ Rippen und Mittellleck. Beim 2 ist auf den Vdil. am Vorderrande der Zelle 1 noch ein helles Fleckchen; der Fleck auf den Htfl. und ein Mittelpunkt sind lehmgelb. 176. Mesogramma Latr. Ene. Meth. IX, p. 765 n. 106 (1823). — Poey Cent. Cuba 1833, p. 14. — HS. Cuba 1865, p. 16. — Prodr. 1869, p. 79 n. 12. — P1:41:2420. : Cunaxa Kirby Cat. 18—20 mm. Cuba, Brasilien. :: Vdfl. oben in Zelle 1 mit einem weißen Fleck, unten ist dieser groß und gelb. Htfl. oben mit lehmgelbem Fleck, ohne a Fransen matt- braun. 177. Crumaxa Hew. Deser. 1866, p. 488 n. 6. — Exot. 1869, f. 38, 39. — Pl. t. 421. 20mm: Amerika. \\\ Hifl. oben ungefleckt. $ Hitfl. unten mit weißem Mittelpunkt, die etwas geschwungene weiße Binde zieht in ziemlich gleicher Entfernung vom Saum, vom Vorderrand bis Rippe 1b. Vdfl. in allen Zellen mit kleinen weißen Glasflecken; in der Mittelzelle ein Punkt. Conformis HS. Prodr. 1869, p. 73 n. 16. — Pl. t. 422. 19 mm. Süd-Amerika. - 88 Htfl. unten ohne weißen Mittelpunkt. + Die weiße Binde der Htfl. zieht etwas geschwungen vom Vorderrande quer durch die Mitte bis Zelle ib, Vadfl. in Zelle 5 ohne Glaspunkt, in der Mittelzelle ein kleiner Fleck, der in Zelle 1 ist oben. gelb. Nero Fabr. Ent. Syst. III, I, p. 433 (1793). — Latr. Ene. Meth. IX, p. 762 n. 63. — Butl. Cat. t. 2, f. 10. — Pl. t. 424. 21 mm. Süd-Amerika, $t. - Thomas. ++ Die weiße Binde der Hifl. zieht linear von der Mitte des Vorderrandes schräg bis in Zelle le Br; gegen den Hinterwinkel und sendet von dort Bir eine feine Linie zu einem Längsfleck am Ende Er}: des Innenrandes. Vdfl. ohne Punkte in Zelle A PR? und 5. Unterseite rothgrau, Vdfl. mit blaßgelben } Flecken und bis zur Mitte orangem Vorderrand. 180. Corusca HS. Prodr, 1869, p. 72 n. 10. — Pl. t. 423. 17 mm. Surinam. Er +++ Vdil. in Zelle 8 ohne Glaspunkt. F. : Vdfl. mit einem Punkt in Zelle 4, desgleichen Br in der Mittelzelle, alle Flecken sind klein Be, und weiß. Das weiße Band der Htfl. steht e; dem Saume parallel, reicht vom Vorderrand B:’ bis in Zelle 1e und wird bis dahin breiter. - 181. Corrupta HS. Cuba 1865, p. 18 n. 12. — Prodr. 1869, ERr. p- 73 n. 17. — Pl. t. 425. 20 mm. Cuba. e- :: Zelle 4 der Vdfl. obne Glaspunkt. Htfl. unten mit E- einem am Vorderrande beginnenden Silberband, das sich im Verlauf dem Saume nähert, bis es in Zelle 1e breiter wird und dann schnell abnimmt. ! Mittelzelle der Vdfl. mit einem Punkt. Die Binde der Htfl. hat am Ende einen kleinen Haken ein- wärts, | 446 Bi: 182. Luctuosa HS. Prodr. 1869, p. 73 n. 18. — Pl. . 2 = 22 mm. Brasilien. !! Mittelzelle der Vdfl. mit saumwärts hohlem Fleck. Binde der Htfl. am Ende abgerundet. 183. Evadnes Cram. 343, G, H, (1782). — HS. Prodr. 1869, p. 73 n. 15. — Pl. t. 427. Epitus Latr. Ene. Meth. IX, p. 744 n. 39, pt. 23 mm. Süd-Amerika. 3 +++ Vafl. ohne Glaspunkte vor der Spitze, in Zelle 2 ein dreieckiger, in Zelle 3 ein kleiner, in der Mittelzelle ein auswärts hohler Fleck, alle schmutzig weiß. Htfl. unten mit silberweißer, ungleichbreiter, dem Saum genäherter Binde, Palpen gelb. 184. Chlörus Mäschl.i 1. PL 208. I nm Se \ A Vadil. ohne Glasfleck in der Mittelzelle. | Zelle 1 der Vdfl. mit kleinem lichten Längsfleck._ \/ Vor der Spitze der Vdfl. mit Glaspunkten. $ Htfl. oben mit bräunlichgelbem, von den dunklen Rippen durchschnittenem Quer- fleck hinter der Mitte, unten mit einer weißen, vom Vorderrand zum Hinter- winkel ziehenden, nur in Zelle 1b von einem schwarzen Keil unterbrochenen Binde mit einem Zahn saumwärts in Zelle 5. Vdfl. mit gelbem Fleck in Zelle 1, weißen Glasflecken in Zelle 2 und 3, einem unbeständigen gelben Punkt in Zelle 4 und 3 gelben Punkten vor der Spitze. 185. Conflua HS. Prodr. 1869, p. 72 n. 11. — Pl. t. 429. 20—23 mm. Süd-Amerika. j $$ Hifl. oben ungefleckt. + Binde der Htfl. schmal, ungleich, weiß, vom Vorderrande zum Hinterwinkel bis Rippe 1b ziehend und einen feinen Strahl zur Wurzel sendend. Vdfl. mit gelben Flecken in Zelle 1 bis 3 und Punkten in Zelle 6—8. Palpen gelb. 186. Zisa Pl. Hesp. t. 450. — Mus. Berol. 5270. 16mm. Rio. ++ Binde der Hifl. breit, durchgehend, nur in Zelle r ne ET re #7 a | S a a Fun une; . See 7 1e unterbrochen. Vafl. beim $ mit gelben, beim 2 mit weißen Flecken oder Punkten in Zelle 1—4 und 6. Hypodesma Hpf. Mus. Berol. 5275. — Pl. t. 431. 14 bis 16 mm. Parä, Rio. \/ V Vor der Spitze der Vdfl. kein Glaspunkt, auch Zelle 3 ungefleckt, der Fleck in Zelle 1 ist trübe. Htfl. oben mit trübbraunem runden Mittel- fleek, unten mit gelblichweißer, breiter, durch- gehender, nur in Zelle 1b von einem schwarzen Keil unterbrochener Querbinde. Palpen rothgelb. Cuneata Pl. Hesp. t. 432. 14 mm. Süd-Amerika. || Zelle 1 der Vdfl. unbezeichnet. \/ Htfl. oben auf der Mitte mit weißem Querfleck "und daneben in Zelle Ic einem Längsstrich. Vdfl. nur mit einem weißen Querstrich in Zelle 2. Jabesa Butl. Tr. ent. Soc. 1870, p. 501. — Exot. 1872, E59: 5.2, = PL 1433, 13 mm. ‚Para. \/\/ Hifl. oben ungefleckt, unten mit sehr breiter, strohgelber Schrägbinde vom Vorderrande bis zum Saum bei Rippe 1b, wo sie von einem breiten schwarzen Keilfleck begrenzt wird. Vdfl. mit weißen viereckigen Glasflecken in Zelle 2 und 3, und drei Spitzfleckchen. Ploetzi Capronnier Ann. Belg. 1874, p. 33, t. 1, f. 7. — Pl. t. 435. 17 mm. Brasilien. — 36. Beiderseits schwarz und gleich gezeichnet. Hifl. nahe am Saum mit großem weißem Fleck in Zelle 1e bis 5. Vdfl. mit Glasflecken in Zelle 2 und 3, Punkten in Zelle 6 und 7. 191. Hesiodes Pl. Hesp. t. 454. 19 mm. Cap Rico. — 37. Beiderseits schwarz oder schwarzgrau. Htfl. — mindestens unten — mit zum Theil breitweißem Saum. Vdfl. mit 2 weißen Glasflecken, 2—4 Punkten, ohne Fleck in der Mittelzelle. /\ Htfl. oben und unten am Saume weiß. Vdfl. : e oben in Zelle 1 ungefleckt; vor der Spitze a 1—3 Punkte, in Zelle 2 und 3 Querfleckchen. | Saumfleck der Htfl. in Zelle 1c am breitesten, verschmälert bis in Zelle 4 reichend. Fransen bis zum Vorderrand weiß. . > » Fr Be Fr h 4 2, . = hi , E er Pi 2 ig u > ch 7 We RR 4 48 192. Virbius Cram. 143, G, (1779. — Fabr. a Ins. ee p. 138 n. 641 (1781), — Mant. I, p. 92 n. 829 (1787). — Ent. Syst. II, I, p. 353 n. 343 (1793). — Latr. Ene. Meth. IX, p. 755 n. 74 (1823). — HS. Prodr. 1869, p. 80 n. 29. — Pl. t. 191. e 17 mm. Surinam. Saumfleck der Htfl. von ziemlich gleicher Breite, bei Rippe 6 stumpf abgeschnitten, am Hinterwinkel verschmälert, Fransen am Vorderwinkel schwarz. 193. Hersilia Prittw. i. l. — Pl. t. 492. Virbius Möschl. Verh. d. zool. bot. Ges. 1876, p. 332. 17—20 mm. Rio. 5 A | Hitfl. oben mit 3 weißen Punkten in Zelle 3, 4 und 5, unten mit breitem weißem Saum von Zelle fe zum Vorderrand. Vdfl. mit Glasflecken in Zelle 2 und 3, Punkten in Zelle 4, 6, 7 und 8, und in Zelle 1 auch oben mit weißem Fleck. 194. Physcella Hew. Deser. 1866, p. 498 n. 32. — Exot. 1872, f. 44, 45. — HS. Prodr. p. 83 n. 62. — Pl. t. 4025. 19 mm. Brasilien. — 38. Oberseite schwarzbraun. Vdfl. mit weißen Glas- fleeken in Zelle 2 und 3, Punkten in Zelle 6 und 7. Unten sind die Vdfl. schwarz mit rost- rother Spitze, die Htfl. röthlich silbern mit hell- braunen Längsstreifen am Vorderrande, in der Mitte und in Zelle fe, und Fransen. 195. Catargyra Feld. Nov. 1867, p. 519 n. 908, t. 71, f. 19. — HS. Pr. 1869, p. 83 n. 62. — Pl. t. 448. 16 mm. Venezuela. — 39. Oberseite schwarzbraun oder schwarzgrau. Vdfl. mit unbestimmten, fast stets weißen Glasflecken. Unterseite der Vdfl. an der Spitze und der Htfl. vorherrschend glänzend veilgrau. |\ Vdil. vor der Spitze mit 1—3 Glaspunkten, gefleckter Mittelzelle und hellem Fleck in Zelle 1. | Htfl. unten zeichnungslos mit dunklen Rippen; der Fleck in Zelle 1 der Vdfl. ist weiß. \/ Htfl. unten hell veilgrau oder lila, mit rostroihen Rippen. Vdfl. mit einem halben Fleck oder Punkt am Vorder- Bu - rand der Mittelzelle; vor der Spitze E | 1—2 Punkte. Hypargyra HS. Prodr. 1869, p. 81 n. 40. — Pl. t. 460. -17—18 mm. Bahia. \/ \ Hifl. unten bläulich veilgrau mit braunen Rippen, Vafl. mit eingekerbtem “Fleck in der Mittelzelle; vor der Spitze 3 Punkte. 197. Senes Pl. Hesp. t. 150. — Mus. Berol 5318. 21 mm. 2 Ei Em unten mit einer Reihe weißer Punkte oder ö einem lichten bindenartigen Querstreif. E \/ Htfl. unten mit hellen Rippen. Vdfl. in Zelle 4 Bi} 5: ungefleckt. N Der Fleck in Zelle 1 der Vdil. ist oben gelb. + Vdfl. mit gespaltenem Fleck in der Mittel- zelle, in Zelle 1 steht noch ein undeut- licher gelber Strich. Htfl. unten mit matter Binde. Aecas Cram. 343, A, B, (1782). — HS. Prodr. 1869, 'p. 80 n. 35. — Hew. Exot. 1876, f. 69, 70. — Pl. t. 462. “ Saturnus Hüb. Verz. 1816, p. 107 n. 1153. Bi Pertinax Latr. Enc. Meth. IX, p. 755 n. 71, pt. (1823). F. Aeacus Swains. Zool. t. 75, f. 2, (1833). Bi: Amana Hew. Deser. 1866, p. 499. 19 mm. Süd-Amerika. 4 ++ Vdfl. mit halbem Fleck am Vorderrand der Mittel- br zelle, zwei Punkten vor der Spitze. Htfl. unten er mit einer Reihe weißer Punkte, oben 3 matten. B:;; 199. Pertinax Cram. 354, F, G, (1782). — Latr. Ene. Meth. R IX, p. 755 n. 71, pt. (1823). — HS. Prodr. 1869, 7 p- 81 n. 41. — Pl. t. 461. 17 mm. Surinam. Br SS Der Fleck in Zelle 1 der Vdfl. ist weiß, in der : Mittelzelle steht nur ein Punkt oder Strich am u | Vorderrande, vor der Spitze 3 Punkte. AHifl. unten ” mit einer Reihe weißer Längsfleckehen, oben mit ER weißem, durch die schwarzen Rippen getheiltem . ick 200. Artona Hew. De:er. 1868, p. 27 n. 11. — Exot. 1876, | f. 67, 68. — Pl. Nachtr. 14—16 mm. Colum- bien, Rio, 449 EEE DS 450 \ \ Htfl. unten mit dunklen Rippen und einer weißen Punktreihe. Vdfl. mit weißem Fleck in Zelle Le einem halben Fleck am Hinterrande der Mittel- zelle, einem Punkt in Zelle 4 und zwei vor der | Spitze. Fühler kurz. ; 201. Sylvicola HS. Corresp. 1865, p. 55 n. 13. — Cuba PD 19. — Prodr. 1869, p. 76 n. 46. — Pl. t. a 5: 19 mm. Cuba, Para. N A Vdfl. obne Glaspunkt vor der Spitze. | In der Mittelzelle ein gespaltener Fleck. \/ Hitfl. unten mit braunem, saumwärts hohlem- Querstreif auf der Mitte. Glasflecken gelb. 202. Koza Butl. Pr. zool. Soc. 1870, p. 507. — Exot. 1874, ! t. 64, f. 10. — Pl. t. 494. 20 mm. Copim Fl. 3 \/\/ Hitfl. unten mit einem braunen hohlen Querstreif vom Vorderwinkel über die Mitte und einem ; kürzern vor dem Saum. . Glasflecken weiß. 203. Rona Hew. Deser. 1866, p. 499 n. 34. — Exot. 1876, f. 74, 72. — Pl. t.. 495: 19mm. :Columbien: || Mittelzelle ungefleckt; nur in Zelle 2 und 3 schmale, zuweilen verschwindende Querflecken. Hifl. unten mit einem fast geraden, braunen Querstreif vom Vorderwinkel über die Mitte und einem nach innen wenig hohlen, schwächeren vor dem Saum. 204. Menestriesü Latr. Ene. Meth. IX, p. 760 n. 91 (1823). — Pl. t. 496. Menetriesü Feld. Verh. d. z. b. Ges. 1862, p. 477 n. 64. — HS. Prodr. p. 82 n. 53. 19 mm. Brasilien, — 40. Oberseite schwarzgrau, Rücken und Flügelwurzeln grünlich behaart, Kopf weiß punktirt, Kragen und Schulterdecken sowie die Hinterleibspitze rostgelb. Vdfl. mit weißen Glasflecken in Zelle 2, 3 und der Mittelzelle, dieser ist tief einge- schnürt oder gespalten; in Zelle 6 ein unbeständiger Punkt, in Zelle 1 ein weißes Fleckchen. Hifl. hinter der Mitte mit 3 weißen Fleckehen und weißen Fransen. Unterseite hellveilgrau, Vdfl. am Vorderrande rostgelb, auf der Mitte braun, gegen die Spitze mit braunen Rippen und Strahlen. Htfl. mit rostgelben Rippen und vor dem Saum braunen Strahlen, braunem Mittelpunkt, 2 Punkten BIETE EEE WERTET ©; 451 gegen die Wurzel und 4—5 in unterbrochenem Halbkreis hinter der Mitte. Fühler schwach und nicht halb so lang wie die Vafl. )5. Roncilgonis Homeyer i. I. — Pl. Nachtr. 16—17 mm. Angola. — 41. Oberseite schwarz. Vdfl. mit weißen Glasflecken in Zelle 2, 3, und in der Mittelzelle einem ge- spaltenen; Punkte in Zelle 4, 6, 7 und 8; ein weißer Längsfleck in Zelle 1. Hitfl. mit einem ansehnlichen weißen Querfleck. Unten sind die Htfl. veilgrau, am Saum schwärzlich, mit dunklen Rippen. | /|\ Der weiße Fleck auf den Htfln. reicht von Rippe 1b bis Rippe 6. Bei den Vdfln. ist die vordere Hälfte des Mittelzellenflecks vor- geschoben. Phoreus Cram. 186, D, (1779). — HS. Prodr. 1869, p- 78 n. 10. — Pl. t. 457. 23 mm. Surinam. N A Der weiße Hinterflügelfleck reicht von Rippe 2—6. Marpesia Hew. Deser. 1868, p. 20 n. 9. — Exot. 1872, f. 55, 56. — Pl. t. 458. 20 mm. Amazon. — 42. Oberseite schwarz. Vdfl. mit weißen Glasflecken in Zelle 2 und 3; drei Punkte vor der Spitze. Htfl. mit einem ockergelben Querfleck auf der Mitte. Unten sind die Vdfl. schwarz mit einem röthlichen Fleck am Saum in Zelle 4 und 5, die Htfl. röthlichweiß mit rostrothen Rippen, einem braunen Fleck auf der Mitte, einem am Ende der Zelle 4 und 5 und einem sich bogen- förmig zu diesem hinziehenden am Hinterwinkel. /\ Mittelzelle der Vdfl. mit 2 Punkten über- einander; Zelle 1 und 4 sind ungefleckt. Abebalus Cram. 365, G, H, (1703). — Latr. Ene. Meth. IX, p. 754 n. 70. — HS. Prodr. 1869, p. 79 n. 15. — Pl. t. 447. 16 mm. Süd-Amerika. /\ A Mittelzelle der Vdfl. ungefleckt. ! In Zelle 4 der Vdfl. steht ein Punkt dicht über dem in Zelle 3. Zelle 1 ist ungefleckt. Fantasus Cram. 300, E, F, (1782). — HS. Prodr. 1869, p. 79 n. 23. — Pl. t. 446. 16 mm. Surinam. 452 || Zelle 4 der Vdfl. ist ungefleckt, Zelle 1 mit oc gelbem Fleck. 210. Eucherus Pl. Hesp. t. 445. u % Re N Fantasus Sepp. Surin. Vlind. II. er (1850). 15 mm. Surinam. Ä 5 — 43. Oberseite dunkelbraun. Vdfl. mit gelblichen Glasflecken, zwei Punkten vor der Spitze und einem Fleck in Zelle 1. Htfl. mit ockergelber, weder Vorder- noch Innenrand erreichender 3 Querbinde. Unten sind die Vdfl. schwarz mit rostrothem Vorderrand; ein großer hellgelberil Fleck umgiebt die Punkte der Spitze; die Htfl. 4 sind gelb mit breitem rostrothen Saum und Innenrand, und einem solchen Streifen von der Wurzel zum Vorderwinkel. | \ Vdfl. in Zelle 4 und der Mittelzelle unge- fleckt. Die Binde der Htfl. reicht oben nahe an den Vorderrand, unten ist der Streifen i an der Wurzel doppelt so breit wie beim Vorderwinkel. 211. Memuca Hew. Deser. 1866, p. 497 n. 30. — Exot. 1869,4 Text... — 2b, 12 437. Propertius Hew. Exot. 1869, f. 33, 34. 17 mm. Brasilien. NN Vdfl. mit einem Punkt in Zelle 4 und einem gleichen am Hinterrande der Mittelzelle. Die Binde der Htfl. reicht oben bis Rippe 7; unten ist der Streifen an der Wurzel sehr schmal, wird in der Mitte breiter und nimmt dann ab. 212. Propertius Fabr. Ent. Syst. III, I, p. 325 n. 234. (1793). -—— Ion. W1, 4.73, 7.1.’ — Donovi Ind. £.47,.4. 2 (1800). — Latr. Ene. Meth. IX, p. 773 n. 223. (1823). — Pl. t. 438. 20 mm. Brasilien. — 44, Oberseite schwarz oder dunkelbraun. Vdfl. mit weißem Fleck in Zelle 1 und weißen Glas- flecken; der in der Mittelzelle gespalten. Htfl. unten auf matterem Grund mit dick rothbraunen Rippen und dureh die Mitte und Zelle 4 und 5 mit einem hellen Längsstreifen. \ Vadfl. mit Glaspunkten vor der Spitze, Hifl. oben weiß gefleckt, unten an mit weißem Längsstreifen. 4. - u Br = - <@% B- a "= . | ä Er 215. vr “ 453 | Der Fleck in Zelle 1 der Vafl. ist punkt- förmig, der in Zelle 2 steht unter dem der Mittelzelle, der in Zelle 3 ist weit abgerückt, in Zelle 4 steht ein Punkt, desgleichen in Zelle 6, 7 und 8, der in Zelle 6 steht saumwärts vor. Hitfl. oben mit großem, rundem, weißem Mittelfleck, unten ist die Mittelzelle nebst Zelle 4 und 5 weiß, Zelle 1b, 3 und 6 mattbraun aus- gefüllt. 2 13. Bursa Hpf. Mus. Berol. 5322. — Pl. t. 456. 18 mm. u Parä. || Der Fleck in Zelle 1 ist nicht kleiner als der in Zelle 2, welcher so wie der in Zelle 3 isolirt steht, in Zelle 4, 5, 6 und 7 stehen Punkte. Unten sind die Vdfl. am Vorderrande, an der Spitze und am Saum gelb. Htfl. oben und unten mit abgekürztem, durch die Querrippe getheiltem weißen Längsstreifen. 2 4. Jolus Cram. 392, I, K, (1782). — Latr. Ins. t. 47, f£. . — HS. Prodr. 1869, p. 78 n. 12. — Pl. t 455. 21 mm. Surinam. A A Vafl. ohne Glaspunkte vor der Spitze, der Glas- fleck in Zelle 2 steht unter dem der Mittelzelle, der in Zelle 3 ist abgerückt. Unten steht vor der Spitze ein strohgelbes Schrägband. Hifl. oben ungefleckt, unten mattbraun, mit gelbem Längsstreif von der Wurzel bis zum Saum. Elvira Pl. Hesp. t. 436. — Mus. Berol. 5277. 19 mm. Süd-Amerika. — 45. Oberseite schwarz. Vdfl. mit einem hellen Fleck in Zelle 1, einem weißen Glasfleck in Zelle 2, ‚einem in Zelle 3, einem halben oder einem Punkt in der Mittelzelle und zwei Punkten in Zelle 6 und 7. Htfl. mit großem weißen oder gelben Fleck auf der Mitte und gegen den Innenrand einem solchen Strahl. Unten haben die Vdfl. einen großen blaßgelben Fleck vor der Spitze oder dech in Zelle 4 und 5, die Htfl. sind gelblich, Rippe 6 ist meistens in ihrer ganzen Länge stark gebräunt und der Innenwinkel verdunkelt. A Ydfl. mit halbem, am Hinterrande liegendem Fleck der Mittelzelle und einem blauen Streifen 454 am Hinterrande der Flügel. Hifl. oben m großem weißen Mittelfleck und zwei blauen Strahlen, unten mit breitem braunen Lang streif an Rippe 6, bräunlichem Innenrand und Hinterwinkel. Halskragen roth. | Htfl. unten am Vorderrande ungefleckt. | = 216. Phyllus Cram. 176. B. (1779). — HS. Prodr. 1869, p- 79 n. 17.2 — Pl. t. 499, Marcus Latr. Ene. Meth. IX, p. 753 n. 66. pt. En bis 15 mm. Brasilien. || Htfl. unten am Vorderrande mit einem schwarzen Fleck. 217. Laurea Hew. Deser. 1868, p. 28 n. 13. — Exot. 1872, f. 65, 66. — Pl. t. 440. 19 mm. Cayenne, Rio. \ A YVdfl. mit einem Punkt oder Strich am Vorder- rande der Mittelzelle. Htfl. unten mit schmalem 3 braunen Längsstreif. NET ie ER z a | Htfl. oben mit scharf begrenztem "Mittelfleck, “ unten mit verdunkeltem Hinterwinkel. Der gelblichweiße Fleck unten an der Vorderflügel- spitze ist auf Zelle 4 und 5 beschränkt. \/ Alle Flecken sind oben weiß. $S Der helle Fleck unten an der Spitze der Vdfl. ist verwaschen; auf den Hifl. ist der weiße Mittelfleck gestreckt. 218. Marcus Fabr. Mant. II, p. 87 n. 796. (1787). — Latr. Ene. Meth. IX, p. 753 n. 66. pt. (1823). — Hüb. Zutr. f. 725, 726. (1832). — HS. Prodr. 1869, p- 79 n. 16. — Pl. t. 441. Phyllus Kirby Cat. pt. 16 mm. Bahia, Para. $$ Der helle Fleck unten in Zelle 4 und 5 der Vdll. ist scharf begrenzt; auf den Hifln. ist der weiße Fleck gerundet. Halskragen roth. Kopf weiß punktirt. 219. Lyrcea Pl. Hesp. t. 442? 16 mm. Brasilien. \/\/ Der Fleck in Zelle 1 der Vdfl., der Fleck und Streif der Htfl.,. sowie deren Fransen sind bleich schwefelgelb, ebenso unten der Vorderrand der Vdil. Halskragen schwarz. 220. Diversa HS. Prodr. 1869, p. 79 n. 22. — Pl. t. 443. 17 mm. Brasilien. 455 Bi Fat] Htfl. oben mit weißem, bis zu Rippe 2 in den Hinter- R winkel ausgeflossenem großen Mittelfleck, unten am Hinterwinkel und Innenrand schneeweiß. Vdfl. unten ze mit großem blaßgelbem Fleck vor der Spitze. Hals- m kragen roth. 221. Aurelius Pl. Hesp. t. 444. 15 mm. Brasilien. 46. Oberseite schwarz oder braun, beim $ zuweilen Ei ganz ungefleckt. Vdfl. gewöhnlich mit weißen Glasflecken, aber selten in der Mittelzelle. Htfl. oben oft mit weißem oder mattem Mittelfleck, unten weiß oder weißlich mit ganz oder theil- weise schwärzlichem Saum, Vorderrand oder Be -., Wurzel, und mehr oder weniger ausgedehnten 7 Flecken. Er /\ Mittelzelle der Vdfl. mit gespaltenem weißem Be Glasfleck; darunter ein größerer in Zelle 2, . vorgerückt in Zelle 3, und 4 kleinere; noch M weiter saumwärts ein Punkt in Zelle 5, zu- rück in Zelle 6 ein größerer, darüber in Zelle 7, auch wohl in Zelle 8 kleine Punkte, 3 am Hinterrande der Flügel ein grauer oder Bi ;; blauer Streif. Hifl. oben mit weißem Mittel- fleck und grauem oder blauem Streif gegen den Innenrand, unten weiß mit breitem grau- braunem Saum und Vorderrand. 222. Lefrenayi Latr. Ene. Meth. IX, p. 753.68. — Pl. t. 454. E-- Pica HS. Prodr. 1869, p. 78 n. 13. Aloeus Prittwitz i. 1. 16—18 mm. Brasilien. E: A N Mittelzelle der Vdfl. ungefleckt. E | Vafl. — wenn Glasflecken vorhanden — mit Er Punkten vor der Spitze. B- | _ \/ Hifl. unten weiß mit dunklem Saum vom Hinter- zum Vorderwinkel, dunklem, nicht bis zum Saum reichendem Vorderrand und solchem dreieckigen Fleck in Zelle 1c nahe der Wurzel. Vdfl. mit weißen Glasflecken in Zelle 2, 3 und 4 und 3 Spitzpunkten. $ Htfl. oben mit einem weißen Längsstreif in Zelle 1b und von doıt bis in Zelle” 1 reichender Binde; unten ist der dunkle Be; Vorderrand auf 2/;, schräg abgesetzt. 224. 223- 226. Triangularis Hüb. Zutr. f. 509, 510. (1825). — pP. k as M Triangulum HS. Prodr. 1869, 7 ne 1a mm. Brasilien. ® ss Htfl. oben mit weißem von Zelle 1e bis Zelle 6: 5. reichendem Fleck; unten verläuft der dunkle Vorder R rand ganz allmälig schmal in den Vorderwinkel, das Dreieck ist sehr klein. Monacha Hpf. Mus. Berol. 5303. — Pl.t. 451. 15 mm. Para. \/\/ Der dunkle Saum auf der Unterseite der Htfl. beginnt mit der größten Breite bei Rippe 2 und nimmt bis zum Vorderwinkel rasch ab. Vdfl. mit weißem Fleck in Zelle 1, solchem GlasH i flecken in Zelle 2 und 3, andi einem bis zwei ; Punkten vor der Spitze. e $ Htfl. oben mit kaum sichtbarer matter Binde, unten mit braunem Saum, schmalem Vorder- rand und großem dreieckigem Mittelfleck. Peninsularis Hpf. Mus. Berol. 2598. — Pl. t. 452. 15 mm. Para. ss Htfl. oben mit mattem, nur in Zelle 4 und 5 deutlich weißem Mittelfleck, unten staubigweiß mit bräunlich- grauem Saum, schmalem Vorderrand und großem : schrägem Mittelfleck, zu welchem sich stärkere Be- stäubung vom Vorderwinkel hinzieht. RT BEREIT TE EEE Zola Pl. Hesp. Nachtr. 18 mm. Surinam. sss Hifl. — beim & auch die Vdfl. — zeichnungslos, unten staubig, vom Innenrande bis in Zelle 1e gelblich er hellbräunlichweiß; dort zieht von der Wurzel zum Saum eine es Linie, an sie schließt sich bis zur Mitte ein dunkles Dreieck und hinter der Mitte der in die Fläche verwischte Saum; der vordere Theil des Flügels ist bis an den schmalen bräunlichen Vorderrand blaß lila. Beim $ haben die Vdfl. unten gegen den Saum ein breites, verwischtes, am Vorder- und Hinter- rand ausgedehntes, bräunlichweißes Querband.- _ (Fortsetzung folgt.) Exotisches von © A. Dohrn. 192. Trietenotoma Lansbergei Dhn. En = der Zeit, als unser Ehrenmitglied, Exe. van Lansberge noch General-Gouverneur von Niederländisch Indien war, be- er henkte er mich mit einer Trietenotoma aus Benkoolen (Sumatra), A elche ich zwar wegen ihres ganzen Habitus für eine von "Tr. Childreni abweichende Art hielt, doch aber als neu zu ‚bes schreiben nicht veranlaßt war, da sie im Punkte der ver- ‚riebenen Behaarung, der unvollständigen Vordertarsen ete. zu wünschen übrig ließ. Jetzt aber bin ich zu einem vollkommenen 3: Stücke von der Insel Nias (im Nordwesten von Sumatra) ge- + sommen, welches mit jenem ersten Stücke in allen wesentlichen nkten stimmt. Tr. Lansbergei, nigra, supra fulvo-tomentosa, infra einereo-pilosa, mandibulis, antennis, oculis, duobus prothoraeis tubereulis seutelloque nigris, prothoraceis mar- gine elevato anterius, posterius et in medio in dentieulum | protraeto, processu mesosternali sat acute angulato. Er Long. 50 mm. Lat. 19 mm. E. Patria: Ins. Nias prope Sumatra. 3 Wenn ich aus Tr. Childreni und ihrer hiernächst folgenden var. Birmana, d. h. aus der Structur ihrer Mandibeln und der Länge der Antennenglieder eine Analogie folgern darf, so habe ieh von Tr. Lansbergei 2 2 vor mir. Denn bei Childreni und Birmana sind die Mandibeln der $ auffallend stärker, mit deutlichen Längsrunzeln an der Basis, und-jenseit der Mitte e. den Apex mit Raulıheiten versehen, die des $ aber nicht. stzteres ist auch bei Lansbergei der Fall, so wie auch das erste Glied der Fühler nur in demselben geringeren Grade langer ist, wie bei den 2 der zwei anderen Arten. Ist das iehtig, so müßten analog die $ von Lansbergei noch über 50 mm lang sein, während schon dies Maß das von Childreni _ um mindestens 5 mm überragt. Da Tr. Childreni Gray in allen größeren Sammlungen vertreten ist, so kann ich mich hier darauf beschränken, die _ Abweichungen zu bezeichnen, welche Lansbergei zeigt. Vor "allem in der Bildung des Mesosternalfortsatzes, welcher bei - Childreni nur mäßig vortritt und nach dem Ausschnitte des 2 : 30 458 Prosternums zu in sehr stumpfem Winkel endet. Bei Lansbergei senkt er sich tiefer und endet zahnartig, nach oben hin recht- winklig. Bei Childreni sind die beiden blanken, haarfreien Buckel auf der Thoraxmitte kniffartig transversal, bei Lansbergei sind sie auffallend größer und rund. Zwar ist auch bei Childreni der Seitenrand des Thorax leicht aufgeworfen gerandet, mit spitzen Vorder- und Hinterecken und in der Mitte zahnartig vortretend; aber dies alles ist wesentlich deutlicher und schärfer bei Lansbergei ausgeprägt. Andere Unterschiede von Childreni habe ieh nicht bemerkt; nur wäre noch anzuführen, daß das Stück von Benkoolen noch einige Reste der auch bei Childreni gewöhnlichen grüngelben Behaarung zeigt, während das von Nias brillant rothgelb bepelzt ist. 193. Trietenotoma Childreni var. Birmana. Der scheinbar von der Stamm-Art abweichende Habitus beruht zunächst auf der abweichenden Farbe der Behaarung, welche mehr röthlich ist, wenn auch nicht in so gesättigtem Maße wie bei Lansbergei. Mir liegen aus Birma { und 2 vor, welche beide auf dem Schildchen einen V-artigen Eindruck zeigen, der bei Childreni fehl. Dagegen hat Childreni einen leichten aber sichtbaren Eindruck auf der Stirn, den ich bei Birmana nicht bemerke. Die Dimensionen sind bei Beiden gleich, und die Form der Mesosternalfortsätze ebenfalls. 194. Protocerius aemulus Dhn. Es verhält sich mit diesem schönen Calandriden ähnlich wie mit Trietenotoma Lansbergei; ich habe vor Jahren ein Exemplar von Freund Vollenhoven erhalten, es mit dessen Vaterlandsangabe Sumatra ohne Namen in die Sammlung ge- steckt, und zur Beschreibung keinen Anlaß gefunden, weil das Exemplar offenbar entfärbt und durch Liegen in Spiritus oder andere Einflüsse unansehnlich geworden war. Jetzt kommt mir (ebenfalls von Nias) ein vortrefflich erhaltenes Stück zu. Bei meiner Beschreibung des Protoc. purpuratus (Jahrg. 1881 S. 447 dieser Zeitung) habe ich erwähnt, derselbe stehe dem Prot. laetus Voll. sehr nahe. Dasselbe gilt von der jetzt vorliegenden Art — sie hat durchaus die Dimension jener beiden und ihre schöne Purpurfarbe, aber sie hat auf den ersten Blick keine schwarze Zeichnung auf dem Thorax; erst bei genauerem Betrachten sieht man darauf ein dunkler ge- färbtes großes O, dessen Basis nahe der Thoraxbasis anfängt, und dessen Ende gegen den Apex des T'horax etwas undeutlich wird. Als eine plastische Differenz bezeichne ich, daß die. a Ja ee nr Se Nu Is 459 Vorderschiene des 2 von laetus nahe ihrer Basis nach innen _ eine spitze, zahnartige Erweiterung hat; bei aemulus ist sie auch vorhanden, aber stumpf wie bei purpuratus. Protocerius laetus und purpuratus haben beide einen länglichen, nach vorn mehr abnehmenden Thorax; bei. aemulus ist er entschieden vorne mehr rund, fast kreisförmig. Die schwarzen Randbinden an Thorax und Elytra sind bei den beiden anderen Arten etwas breiter und auch von oben sichtbar, was bei aemulus nieht stattfindet. 195. Sphenophorus sericans Wiedem.? Mit dem Fragezeichen hat es folgende Bewandtniß. Vor _ Jahren sandte ich an Herrn Roelofs eine Sumatraner Calandra und erhielt sie von ihm als Sphen. sericans Wiedem. deter- minirt zurück. Ich habe auch an der Richtigkeit der Bestimmung _ keinen Zweifel, obwohl sie in einzelnen Punkten mit Boheman’s Beschreibung (Schönh. VII, 2, p. 235) nicht genau stimmt. ’ Denn wahrscheinlich haben Wiedemann und Boheman nach Javaner Exemplaren, d. h. nach fast ganz rothen beschrieben, _ und mein Sumatraner hatte bereits schwarze Gelüste. Seit- dem habe ich noch mehr Sumatraner erhalten, sie sind immer schwärzer ausgefallen, und nun sind 2 Exemplare von Nias gekommen, deren eines keinen rothen Faden mehr am Leibe ee A tr an trägt, während das andere wenigstens noch ein schmales rothes Rändchen der Elytra als letztes Andenken gerettet hat. Doch nein! das ist insofern ungenau, als die Art am äußeren Ende _ jeder Flügeldecke etwas platigedrückt ist, und diese Druckstelle ist matt graurötblich, so an den rothen wie an den schwarzen Exemplaren, mit Ausnahme eines einzigen der letzteren, das aber als Ersatz für die schwarze Druckstelle ein Paar rothe - unbestimmte Flecke an den Vorderschenkeln durchscheinen läßt. Auch an dem vorragenden Pygidium .muß der Wahrheit zur Steuer ein leichtes Erröthen der Nigrinos constatirt werden. Aber die Series von roth zu schwarz ist jedenfalls instructiv, _ und artig anzusehen. 196. Chalcosoma Atlas L. Der meisterhaften, ziemlich erschöpfenden Schilderung, Eiche uns ae Burmeister in seinem Handbuche (V,- 8. 271) von diesem imposanten, polymorphen Käfer-Giganten - giebt, kann ich, gestützt auf mehrere aus Nias vorliegende Exemplare, noch einige leichte Ergänzungen zufügen. Zwei kleine $ zeigen die bei der var. Chiron schon auflallende, diehtere Punktirung des Prothorax noch dadurch intensiver, 30* 460 daß die Punkte förmlich zu genabelten Grübehen geworden sind, was ich bei meinen Chiron aus Celebes und Java nicht bemerke. Bei einem & sind die Hörner des Vorderrückens so redueirt, daß ihre kurze Spitze gerade aufwärts steht und nicht herabgebogen ist. Dagegen ist ein 2 von Nias reichlich groß und irisirt röthlich und bläulich, was ich bei 2 aus anderen Localitäten in diesem Maße nicht finde. Uebrigens besitze ich aus Java ein kleines 2, welches rein mattschwarz gefärbt ist, fast ohne allen Glanz. (Vergleiche den Schlußsatz von Burmeister ]. e.). { 197. Aulacophora rosea F. Hamlet Clark, der allzufrüh unserer Wissenschaft entrissene, hatte mir vor langen Jahren einen Philippiner Phytophagen wie vorstehend bestimmt. Jetzt liegen mir einige Exemplare aus Nias vor, und das setzt mich in den Stand, zunächst die Vater- . landsangabe Sumatra des Fabricius zu bestätigen. Von roseus ist freilich weder bei den Philippinern noch bei den Exemplaren von Nias die Rede, und das rufus der Beschreibung ist ein grelles Ziegelroth. Sonst paßt alles Uebrige, nur wäre zu bemerken, daß die Stücke von Nias fast um ein Drittel kleiner sind, als die philippinischen, und daß bei den letzteren’ beinah der vierte Theil der Elytra roth ist, während bei den Suma- tranern der Ausdruck des Fabricius „apice rufo“ besser zutrifft. 198. Malthinus (Ichthyurus?) paradoxus Dhn. M. testaceo -laterieius, antennarum artieulis 4—5 obscurioribus, reliquis pallidis, elytris abbreviatis, apice dehiscentibus, hoc laete rufo, alis atris, abdominis apice nigro nitido. d segmento anali tripartito, n aumpullifor Long. 11 mm. Lat. 11, m Patria: Olivenza. na rohe confinium Peru- anum). Ueber die Gattung später, zunächst über die Art. Der. Feuereifer, mit welchem College Staudinger seine lepidopterischen Missionare ubique terrarum aussendet, um für ihn alle möglichen und denkbaren Buttervögel einzuheimsen, hat auch für die Käferfresser längst erkannte und gefeierte Vortheile. Als einen 'solehen erkenne ich auch das hier vorliegende Thierchen, von welchem mir anfangs zur Begutachtung resp. Taufe nur ein Stück vorlag. Es fiel mir wegen seiner offenkundigen Affinität mit den Ichthyurus der alten Welt auf, und auf mein Ersuchen erhielt ich noch mehrere Exemplare, so daß ich darüber Fol- gendes mittheilen kann, pr z E > . De - x ae ee 461 Der Kopf vertieal gestellt, röthlich gelb; Scheitel glatt, ‘zwischen den vortretenden, fein granulirten, schwarzen Augen feine Härchen; die Fühler dieht vor und unter den Augen ein- gelenkt, beinahe von Körperlänge, das Basalglied verkehrt eonisch, Glied 2 kurz, dünn eylindrisch, 3 ebenfalls eylindrisch, aber doppelt so lang, 4 länger als 2 und 3 zusammen, schwärz- lich gefärbt eben so wie 5, das ein wenig kürzer ist, 6— 11 ungefähr gleich lang, auffallend bleicher’gelb, gegen den Apex hin verdünnt. Die Palpen fest an den Kopf angelegt; nur bei einem Exemplar läßt sich mit Bestimmtheit erkennen, daß die Maxillar-Palpen die Gestalt einer gewöhnlichen Maurerkelle haben. Der Prothorax fast quadratisch, ein wenig schmaler als die vorstehenden Augen, rothgelb, undeutlich punktirt, alle 4 Ränder leicht aufgebogen, uneben, die Ecken nicht zugespitzt. Das Schildchen klein, kaum wahrzunehmen. Die Flügeldecken um ein geringes breiter als der Thorax, etwas ins Bräunliche ziehend, nur etwa 1/, so lang als das Abdomen, am Apex _ nach innen eingeschnitten, die beiden dadurch entstehenden, gleichsam von unterhalb heraustretenden Schöße blank ziegelroth gefärbt. Die Flügel darunter vorragend und bis über den Körper hinausreichend, über einander gefaltet und matischwarz. - Die Unterseite rothgelb, platt, bei dem & das letzte Segment dreizinkig gespalten, blank schwarz, die mittlere Zinke stumpf dreieckig, bei dem 2 dasselbe Segment blasenartig aufgetrieben, ebenfalls blankschwarz. Die Füße meist einfarbig rothgelb, die vorderen kürzer als die mittleren, deren Schenkel ein wenig kürzer sind, als die der hinteren. Bei einzelnen Stücken sind die Tarsen oder auch nur das Krallenglied schwärzlich. In Betrefl! der Gattung habe ich schließlich zu sagen, daß die vorliegende interessante Art nur dem ganzen Habitus nach zu Ichthyurus paßt, aber in verschiedenen Punkten von der Gattungsformel desselben, wie Westwood und Lacordaire sie aufstellen, wesentlich abweicht.”) Je peinlicher in Einzeln- *) Eingeständlich hat Lacordaire (Gen. IV 361) nur das Q einer unbeschriebenen Art gekannt. Ob Westwood Recht gehabt, (Orient. Cab. 83), unter die Gattungs-Kriterien die geschwollenen Mittelschenkel des aufzunehmen, erscheint mir fraglich. Ich besitze in meiner Sammlung nicht die von Westwood beschriebenen, wohl aber 5 von Fairmaire beschriebene und 3 unbeschriebene Arten. Nur bei einer dieser letzteren (aus Birma) zeigt das © die Mittelschenkel stark ge- schwollen; bei J. bicaudatus Fairm. aus Ceylon sind sie etwas, aber wenig, stärzer als die anderen Schenkel, Wären nun alle meine übrigen Exemplare Weibchen, so müßten sie ja (wie Lacordaire. durch das Wort ampullace bezeichnet, und wie es bei paradoxus der Fall ist) zwischen den Zinken des letzten Segmentes eine blasenartige Anschwellung austreten lassen; aber davon ist keine Spur sichtbar. ” . N er So AR ? En > EEE TED PEST WERTE RN a FE. = - ee N bi ET Sr & ; “ R ENT R ee: 462 a 2 ir iY N 3 i R 5 , 5 5 > heiten die Autoren ihre Formeln construiren, um desto un- ‚möglicher ist es, daß viele Arten in solches Prokrustesbett passen — und flugs ist eine funkelneue Gattung fertig! Ich -begnüge mich hier damit, zu sagen, daß mein paradoxus mit Ichthyurus den Apex des Abdomen gemeinsam hat, d. h. daß er bei dem & mit 2 Zinken in Gabelform endet, aber zwischen beiden noch einen dritten stumpf dreieckigen Vorstoß hat, daß das 2 das letzte Segment sack- oder flaschenförmig. aus- gebaucht zeigt. Aber von der eigenthümlichen Bildung der Mittelschenkel, wie sie bei den $ von Ichthyurus Westwood und Lacordaire behaupten, ist hier nicht die Rede. Eben so wenig passen die Einzelnheiten, welche Leconte seiner Gattung Trypherus zuschreibt. ; n Jedenfalls ist es ein Malthinide, daran ist wohl nicht zu zweifeln, und ich überlasse es Jedem, der sich dazu für be- rechtigt hält, ihm einen beliebigen Gattungsnamen vorzubinden. 199. Naupaetus signipennis Boh. Diese Art und N. ruricola Boh., beide aus Brasilien, ‚werden im Münchner Kataloge noch als besondere aufgeführt — ich halte sie für synonym; ruricola als die ältere hat zu gelten. Mich brachte darauf ein von M. ©. Sommer stammendes Exemplar von N. signipennis, und mir ist bekannt, daß Sommer sich seine Curculionen von Schönherr (resp. Boheman) deter- miniren ließ. Die Uebereinstimmung des Sommer’schen Exem- plares mit einem mir von Boheman ruricola benannten, und das Nachlesen der Beschreibungen in der Schönherr-Monographie leitete mich auf ihr Zusammengehören. Das Mehr oder Weniger der dem Abreiben sehr ausgesetzten metallischen Schüppchen wird an der Irrung in erster Linie schuld gewesen sein; in zweiter der Zufall, daß Boheman bei signipennis auf N. auri- chalceus Bezug nahm, anstatt ihn mit dem N. ruwricola zu ver- gleichen. Ich habe nur noch hinzuzufügen, daß ein vollkommen gut erhaltenes Stück von rurieola ganz mit metallischen Schüpp- chen bekleidet ist, so daß auch der in der Beschreibung als ‘kahl bezeichnete Scheitel damit bedeckt wird. 200. Lixus defloratus Oliv. Schönherr hat ihn nicht gekannt (VII 478). Bis auf einen Punkt scheint mir seine, d. h. Boheman’s, Beschreibung (III 94) von L. Sturmii mit Olivier’s Art zu stimmen, nämlich darin nicht, daß der so gewissenhaft genaue Boheman die „legere gibbosite vers l’extr&me de chaque Elytre“ unerwähnt läßt. Mir wurde kürzlich ein anderer Lixus als Sturmi? vor- Tr N Fer 2 A E:; _ a > v T a Hr ORT = , \ ’ 2% gelegt; aber der konnte es unmöglich sein, da er eine tiefe Längsrinne auf dem Thorax hat, während Boheman von Sturmii sagt „longitudinaliter obsoletissime impressus“. Bei Olivier heißt _ es „femora omnia dentata“, und bei Schönherr ist Sturmii ‘der erste des Manipulus, der femora dentata hat. Wenn Boheman sagt „tibiis apice intus unco horizontali instructis“, so fehlt zwar dies Kriterium bei Olivier, aber die mir von Paris als defloratus gesandten Exemplare zeigen alle den horizon- talen Schienendorn. Summa, ich glaube, daß Sturmi in die 'Synonymie von defloratus gehört. Die Olivier'sche Abbildung wird von einem kleineren Exemplare genommen sein, und die Colorirung der Pubescenz ist etwas klexig gerathen oder miß- rathen. 201. Lepidiota suspicax Dhn. Die großen ostindischen und molukkischen Maikäfer haben ungeachtet ihrer bedeutenden Dimensionen manche Schwierigkeit für das Determiniren, da sie nicht nur durch die Abreibbarkeit ihrer Beschuppung ihren Habitus scheinbar verändern, sondern auch in manchen Punkten ihrer Sculptur-Kriterien unbeständig erscheinen. Gestützt auf ein typisches Pärchen von Lep. pauper Vollenh. von Sumatra hatte ich deshalb eine mir von der Nachbarinsel Nias vor Jahr und Tag in einem Exemplar zu- ‚gegangene Art für eine etwas kleinere Farbenvarietät gehalten. Jetzt aber, wo eine größere Reihe davon mir vorliegt, muß ich diese Ansicht aufgeben. Lep. suspicax obseura, atrovelutina aut rubro- brunnea; eaput grosse punctatum, elypeo reflexo, anterius sinuato, antennis, mandibulis palpisque brunneo-nigris; thorax transversus, longitudine duplo latior, convexus, subtilius punctatus, basi leviter bisinuatus, margine crenu- lato, in medio subangulato, angulis baseos et apieis sub- acutis; scutellum cordiforme, punetulatun; elytra velutina seu sericantia atra aut rubro-brunnea, subtiliter punctata, omni puncto seta lutea brevi appressa praedito, humeris elevatis, versus apicem bucculata, utriusque buceulae parte inferiore anguste albosetulosa. Long. 36—42 mm. Lat. 15—20 mm. Patria: Nias insula. Wenn ich die zutreffende Beschreibung Burmeister’s von Lep. bimaculatsı zum Grunde lege, nebst der darauf folgenden von L. albistigma — ich kann es um so sicherer, als ich gleich- falls ein Exemplar der letzteren aus Westermann’s Hand be- sitze —. so finde ich, daß L. suspicax sich bei aller Aehn- ri; rc 5 ‘2 De N EREN oa ie ne Fur \r DEE me. = BERE Te 5 8 ER REN RR 264 I I . = " ae en lichkeit mit dieser (denn bimaculata bleibt wegen ihrer chloskalen # Größe außer Betracht) doch von ihr in mehreren wesentlichen Punkten unterscheidet. Am auffallendsten dadurch, daß bei albistigma die kleinen gelben Borstenhaare der Punkte auf den Flügeldeeken dem bloßen Auge so deutlich sind, daß dadurch die Elytra bunt besprengt erscheinen, während man die Börstchen bei suspicae nur durch die Lupe bemerkt. Ferner haben sämmtliche Exemplare (über ein Dutzend) von suspicax einen sammetnen Glanz, der bei albistigma durchaus fehlt. Wenn 4 Burmeister bei L. bimaculata sagt: „der dritte Zahn der Vorder- schienen bemerkbar, aber sehr klein“, so ist das allerdings richtig, falls man dies obere Zähnchen mit den zwei unteren ° vergleicht. Bei L. albistigma erwähnt er dieses Umstandes nieht, nennt die Art aber „der vorigen Art in allem ähnlich“, und das finde ich auch in Betreff des dritten Zähnchens. Aber bei suspicax kann man dasselbe kaum noch ein Zähnchen nennen, so unbedeutend ist es bei der Mehrzahl der Exemplare. Auch das ist richtig, daß bei albistigma die weiße Behaarung an der Unterseite sich zu wahren „Randsäumen“ vereinigt. Das ist aber bei suspicaw nicht der Fall; sie ist darin mehr der bimaculata ähnlich. Endlich scheint mir das für die Selbst- ständigkeit der Art entscheidend zu sein, daß L. bimaculata _ und L. albistigma beide (ich muß hierin den Meistern Bur- meister und Blanchard in Bescheidenheit widersprechen) einen deutlich in eine Spitze zwischen den Mittelhüften ausgezogenen Mesosternalfortsatz haben, der bei suspicax entweder völlig fehlt, oder nur durch ein kaum sichtbares, stumpfes Knötchen angedeutet ist. Ich meine, das giebt der Sache den Ausschlag. Freund Vollenhoven hatte mir vor Jahren ein etwas stark verriebenes Stück als albistigma sibi mitgetheilt, ebenfalls von Nias. Es ist etwas massiver als meine suspicax, hat das dritte Zähnchen an den Vorderschienen deutlich markirt, aber keinen spitzen Fortsatz am Mesosternum. Wohl nur eine Varietät von suspicax. 202. Aleides convexus Oliv. Diesem von Boheman als Ale. gibbus F. mit gewissen- hafter Genauigkeit in Schönherr’s Monographie (VIH, 1. 8. 55) beschriebenen Käfer, einem der verhältnißmäßig wenigen, welche, wie bereits bekannt, Madagascar mit der ostafrikanischen Küste gemein hat — ich erhielt ihn von Gueinzius aus Natal — kann ich sein Habitat noch bedeutend erweitern. Ein Paar von Murray authentisch als von Old Calabar (Guinea) mitge- theilte Exemplare unterscheiden sich, soviel ich sehe, in keinem 465 Er Boheman vom „ventre bifariam albomaculato* Se _ Ich habe solehe Exemplare, deren Abdominalsegmente zwei _ Längsreihen weißlicher Härchen zeigen — andere Stücke haben _ aber noch eine dritte zwischen beiden, die wahrscheinlich _ leieht der Abreibung anheim fällt; demnach wäre es genauer, „bifariam aut trifariam“ zu setzen. 203. Sypilus Venturae Dhn. Prionus ater, palpis pedibusque nigronitidis, antennis robustis obscure rufis, scutello punctato, tarsis postieis elongatis, gracilibus, pectore valde fulvo-piloso. Long. 20 mm. Lat. 81/, mm. Patria: Mendoza Reipublicae Argentinae. Zunächst gebe ich die Uebersetzung der von Guerin in _ der Rev. Cuvierienne 1840 p. 277 beschriebenen, bisher allein bekannten Art, Sypilus Orbignyi, welche d’Orbigny in der 8 Blasius Bai in Patagonien gefunden hat: „S. Orbignyi. Schwärzlich, mattfarbig, die Palpen, die Fühler, die Füße, die Talorsaiten (es steht zwar le dessus, aber das ist ein Druckfehler und muß le dessous heißen) der Brust und das Abdomen von etwas eisen- farbigem Gelb. Kopf, Thorax und Elytra oberhalb fein chagrinirt. Der Kopf hat auf der Stirn zwischen den Augen eine kleine Quer-Erhöhung. Halsschild fast ebenso lang wie breit, seitlich und vorn abgerundet. Das Schildchen länglich, abgerundet, glatt. Die Elytra mit vortretenden Schulterecken, und allmählich abnehmender Breite. Die Basis der Schenkel schwärzlich. Long. 17, Lat. 7 mm.“ i In meiner Diagnose von $. Venturae habe ich nun bloß die Differenzen hervorgehoben, welche mich bewogen haben, bei genauerem Vergleiche das mir vorliegende Exemplar für F eine neue Art zu halten, während ich anfangs geneigt war, B dasselbe nur als eine Varietät von Orbignyi aufzufassen. enden im Voyage d’Orbigny giebt keine Beschreibung, 3 E, % ; R sondern eitirt bloß die vorstehend übersetzte Gu£rin’s; aber seine Abbildung, ebenso wie die in Lacordaire Genera Atlas ; Pl. 81 No. 4 stellt ein mattschwarzes Thier mit feinen hell- - gelben Fühlern und Tarsen vor. In der Note hinter der Gattungs- beschreibung, in welcher die Antennen „assez robustes“ genannt - werden, bezeichnet Lacordaire ihre Farbe als „d’un ferrugineux elair“. Dies und die Angabe „d’un rouge sanguin obseur en dessous“ (woraus ich den behaupteten Druckfehler bei Guerin 466 ar ara brachten mich zunächst davon ab, das vorliogendaA Thier nur für eine Varietät von Orbignyi zu halten. Bei Venturae ist von roth oder gelbröthlich der Unterseite gar nicht die Rede, dafür aber die Brust mit so auffallend langer, greisgelber Behaarung versehen, deren weder Guerin noch Lacordaire Erwähnung thun, daß ich — auch mit Rücksicht ‚auf die weit auseinanderliegenden Fundörter — an Art-Ver- schiedenheit glaube. Ueber die Färbung und Behaarung der Unterseite von Sypilus spricht sich Westwood im Journal of Entomology I p. 121 nicht aus, wo er bei Gelegenheit der Gattung Migdolus auch Abbildungen (pl. VID von Anoploderma und Sypilus giebt. Das Bild des letzteren weicht in Umriß und Habitus durch größere Derbheit von den Bildern in Blanchard Voy. de d’Or- ' bigny und Lacordaire Genera Atlas ab, und hat mich auf den Gedanken gebracht: „sollte die Vaterlands-Angabe Patagonia (in Museo Oxoniae) unzweifelhaft richtig sein? Ist nicht vielleicht Mendoza der Fundort gewesen?“ Denn der dargestellte Sypilus sieht dem $. Venturae ganz ähnlich, natürlich mit Abrechnung des verzeichneten, fünfeliedrieen tarsus anterior. Ich hoffe, über Venturae noch bestimmter in’s Klare zu kommen, da ich das interessante, auch von dem Monographen -der argentinischen Longicornien, celeberrimo Burmeister nicht registrirte Thier, von unserm Mitgliede, Herrn Dr. Ventura Gallegos in Mendoza erhielt, und ihn bereits darum ersucht habe, demselben eifrig nachzuspüren und im erwünschten Falle ‘mich mit mehr Exemplaren auszustatten. Seiner glücklichen Hand und seinem freundlichen guten Willen bin ich schon mehrfach Dank schuldig geworden — ich darf nur an Euphrasia modesta $. 311 dieses Jahrgangs erinnern. er De EEE BEER . 204. Calocomus coriaceus Fairm. Meines Erachtens fällt der, ein Jahr später von Burmeister unter gleichem Namen beschriebene Calocomus mit dem obigen zusammen, und beide vielleicht mit O. morosus White, dessen Beschreibung mir nicht zur Hand ist. Die leichten Divergenzen zwischen den von Burmeister und Fairmaire angegebenen Kriterien fallen bei mir um so weniger ins Gewicht, als ich einen Calo- comus aus Tucuman besitze, der zu Beiden paßt, und doch wieder in Einzelnheiten abweicht, ohne daß es mir einfiele, ihm Artberechtigung zuzugestehen. Gerade in der Bildung der Fühler, namentlich des letzten Gliedes, scheint diese Art sich der Polymorphie zu befleißigen; denn bei Burmeister soll das Endglied „spatelförmig mit schwachem Zahn nach unten“ sein, a BE Te ZH FE FF ES Wr Va rt ar ae 3 AU % - ER ] 4 , 24 E . r 467 bei Fairmaire „profond&ment bifide ($)* und von einem unteren Zahne wird nichts erwähnt; bei meinem Tueumanen ist das ; Enndglied einfach rund, etw as kolbig gegen den Apex hin, von inem Zähnchen keine Spur. & Aber ich kann diese Schwankungen in der Fühlerbildung . _ auch an meinen Exemplaren von Calocomus Desmaresti Guer. evident nachweisen, und habe nur noch zu bemerken, daß % Burmeister’s Angabe bei C. coriaceus „Vorder- und Hinterrand des Vorderrückens gelbgrau gefranzt* auf meinen Tucumaner vollkommen paßt, während Fairmaire diese Behaarung bei seinem _ Mendozaner „roux“ nennt. Möglich ist das freilich; denn bei einem meiner Caloc. Desmaresti ist der ganze Thorax, sonst - für gewöhnlich schwarz, ganz blutroth; nur ein schmaler Rand ist schwarz geblieben. Ebenso variiren die einzelnen Fühler- glieder bei letzterer Art, und während an allen meinen Exem- _ plaren wenigstens die letzten drei Glieder blutroth sind, zeigt & ein jetzt aus Mendoza von College Gallegos eingesandtes Stück auch diese Apicalglieder schwarz, 5 p.0 205. Clinteria vidua Voll. \ Von dieser Cetonide giebt Vollenhoven im Jahrgang 1864 der Tydschrift voor Entomologie $. 152 die Beschreibung und ‚bildet sie auf Pl. 9 fig. 6 ab. Bild und Beschreibung stützen sieh auf ein einziges, von der Westküste Sumatra’s stammendes Exemplar. Mir liegt jetzt ein Stück von Nias vor, und das veranlaßt mich zu einigen Bemerkungen. Vollenhoven giebt _ die Länge mit 17. mm an, das Nias-Exemplar mißt 18 mm, vielleicht weil es den Kopf horizontaler vorstreckt. Vollenhoven _ hat die Breite nicht angegeben, tadelt aber die Zeichnung auf _ der Tafel als „zu breit“. Das Nias-Exemplar mißt 10 mm " ier. an der Basis der Elytra.. Bedenklicher ist in der Be- schreibung Vollenhoven’s der Ausdruck .„sans ponctuation di- ‚stinete*, denn das Stück von Nias hat auf dem Thorax zwei ‚mit bloßem Auge sichtbare Grübehen und eine durch die Lupe wahrnehmbare Punktirung, und auf den Elytra ziemlich deutliche ' Längsstreifen mit eingestochenen, aber nicht auf beiden Seiten symmetrischen Pünktchen. Ferner befinden sich zwar die „taches couleur de cr&me“ bei dem Nias-Exemplare da, wo ‚sie das Bild Vollenhoven’s angiebt; aber die laterale Makel ist eine kürzere, transversale Binde, die beinahe bis an die Naht _ reieht, und die apicale ist etwas breiter, fast einen Halbkreis _bildend. Indessen scheint mir die Differenz der Makeln kein ausreichendes Kriterium zu specifischer Trennung, und in Betreff gi u DT une, e. x BE | Sn re Kr N AR ä % A Br ee des wiehligeren Punktes wegen der „Punktirung“ leel mir ‚folgendes vor. Herr Dr. Mohnike hat eine Heterorhina imperialis v von Ardjoen (Java) beschrieben, ein durch seine Zeichnung und Habitus zunächst an die bekannte Heter. Mac Leayi Kirby erinnerndes Thier von Luzon. Anscheinend genügte zur speci- fischen Trennung (bei Uebereinstimmung aller übrigen Merk- male), daß Mac-Leayi ganz glatte Elytra hat, imperialis aber deutlich punktirte längsstreifige. Nun erhielt ich aber von Nias die vollkommen identische imperialis in Mehrzahl, ebenfalls mit der brillanten feurigrothen Färbung der Java-Art, aber ohne die Punktstreifen der Elytra, durchaus glatt. Mithin halte ich bei diesem Cetoniden das plus oder minus von Punktirung für ebenso specifisch indifferent wie bei der oben (eonf. No. 196) besprochenen Var. Chiron des Atlas. Vielleicht wird es Andern ebenfalls wahrscheinlich dünken, daß die von Westwood in den Arcana I tab. 33 fig. 6 ab- gebildete Heterorh. decora lllig (sexmaculata F.) die imperialis von Mohnike ist; in dem, was Westwood in der Beschreibung sagt (p. 135) sehe ich nichts widersprechendes. | 206. Mecocorynus intricatus Dhn. Vor etwa 30 Jahren erhielt ich in einer großen Sendung von Gueinzius, der damals in Port Natal wohnte, eine ziemliche Anzahl eines großen Cryptorhynchiden, der mir von Boheman als Synthlibonotus Fähraei bestimmt wurde. Ich habe (leider) die Dupla allmählich im Tausche weggegeben, und nur noch ein Exemplar in der Sammlung behalten. Später habe ich (bereits vor Erscheinen. des Münchner Kataloges) auf die Autorität eines mit Cureulionen vertrauten Collegen hin den Namen in Mecocorynus loripes Chevr. umgeändert. | Ein Paar Mecocorynus aus Transvaal, die mir jetzt vor- liegen, gaben mir Anlaß, die Literatur über diese Gattung und ihre Arten genauer anzusehen; dabei fand ich folgendes. Zunächst den fatalen Druckfehler in Schönherr’s Mantissa secunda, wo er das Genus Synthlibonotus ae u0 pro- ximum“ nennt. Er meint natürlich „Mecocoryno“; denn ‘mit Macrocorynus, einem Phyllobiden, hat die Galtung gar nichts zu schafien. Aber wenn die Münchner Dioskuren auch in diesem Punkte scharfsichtig gewesen sind, wie ihre Synonymie beweist, so glaube ich doch, daß die "Species. „Fähraei* Schönherr’s sich aus der Galtungsdiagnose des Synthlibonotus als verschieden von Mecocorynus „loripes Chevr.“ herausstellt. e 469 Von Murray erhielt ich einen Mecocorynus longipes sibi aus Old Calabar, und später änderte er brieflich den Namen in „Jekeli* um; ob und wo er ihn beschrieben hat, ist mir unbekannt, aber das Thier paßt in allen wesentlichen Stücken m Chevrolat’s „Tretus loripes* vom Senegal (Annales de France 1833 p. 646.3 fig. 2.). 3 Aus Akem (Guinea) erhielt ich ein etwas kleineres Exem- ‚plar, ebenfalls von M. loripes in keinem wichtigen Kennzeichen abweichend. Aber M. Fähraei hat zunächst Abweichungen in den Dimensionen, mißt volle 12 Pariser Linien in der Länge, 6 in der Schulterbreite, wo loripes nur 11 und 5 hat, und hat ein - dieht hellgelb behaartes Scutellum ohne die von Chevrolat bei loripes erwähnte erhöhte Längslinie. Die narbige, auf den Elytra stellenweise zackige Beulptur von loripes ist bei Fähraei zwar analog vorhanden, aber in breiterem, gröberem Maßstabe ausgeführt. Chevrolat sagt vom Thorax bei loripes: „le milieu porte une carene tres prononcee en avant“. Das könnte glauben “machen, der,ganze Thorax habe in der Mitte einen Kiel, es soll aber heißen, der Kiel beginnt in der Mitte und markirt "sich nach dem Apex stärker. Bei Fähraei bemerkt man ihn (wegen der gröberen Seulptur in der Thoraxmitte) erst dicht _ vor dem Kopfe. Diese Data scheinen mir ausreichend zu erklären, aus welchen Gründen Schönherr dazu gekommen ist, den „Syn- thlibonotus Fähraei“ von dem ihm vorliegenden Meeocorynus "Westermanni (= loripes Chevr.) zu trennen. Daß ich die generische Trennung für unbegründet halte, brauche ich nicht zu sagen — aber die Art halte ich für berechtigt. Zunächst erschien mir nun der Mecocorynus aus Transvaal nur als eine locale Varietät von Fähraei, mit dem er über- _ wiegend harmonirt. Daß Fähraei stärker mit hellen graubraunen -Schüppehen bedeckt, intrieatus fast schwarz ist, mag sich aus "Abreibung, Transport in starkem Spiritus oder anderweit er- klären. Aber zwei Sculptur-Kriterien scheinen mir specifischer Natur. Zu beiden Seiten der eben besprochenen Carina am Vorderrande des Thorax gewahrt man mit bloßem Auge deutlich zwei vorragende spitze Höckerchen, die bei loripes und "Fähraei fehlen. Und noch auffallender und stärker markiren E: am Rande des Thorax da, wo er nach der Einsehnürung zu voller Breite anschwillt, zwei noch größere Tuberkeln oder Zähnchen, von denen man bei den beiden anderen Arten kaum eine schwache Andeutung gewahrt, und diese auch erst dann, wenn man durch ihr Hervortreten bei M. intricatus darauf aufmerksam geworden ist und an der analogen Stelle genauer 5 sucht. - Nachschrift. Als mir dieser Bogen bereits zur Eoirdeiie h vorlag, erhielt ich noch ein Paar Exemplare der Art. Das eine davon hat eine so merkwürdige Structur der oberen Hälfte des Rüssels, daß ich mir vorbehalten muß, darauf später noch einmal zurückzukommen. Vorläufig nehme ich an, daß diese Structur vollkommen ausreicht, die Artrechte des Mecocorynus quaest. außer Zweifel zu stellen: ob er aber als intrieatus m. zu gelten hat, oder nur als Fähraei var. muß ich noch un- entschieden lassen. 207. Goliath albosignatus Boh. Das erste Exemplar dieses Prahlkäfers wurde bekanntlich, während es flog, mit einer Flintenkugel erlegt, und ihm dabei ‚das Kopfgehörn verletzt. Ob das mir jetzt aus Transvaal zu- gegangene Stück ebenfalls erschossen ist, weiß ich nicht; es hat aber gleichfalls einen leichten Schaden an seinem „Stiefel- knecht“, und einiges Manco an seinen Gebeinen. Nichtsdesto- weniger wurde ihm von ganzem Käferherzen ein freudiges Willkommen geboten. Verglichen mit dem Bilde Westwood’s im Thesaurus oxoniensis ist das Kopf-Ornament an dem vor- liegenden Stück weniger massiv. Der Mesosternalfortsatz, über den Westwood schweigt, hat genau die Form des von mir neulich bei Gelegenheit des Goliath Higginsii Westw. be-. sprochenen; er ist deutlich zugespitzt, etwas über die Mittel- hüften heraustretend, und dann nach oben einen rechten Winkel bildend. Mixta varia von ©. A. Dohrn. Verspätete Galanterie. Wenn eine Dame von der Natur mit einem ganz besondern® Reiz ausgestattet ist, und wenn zahlreiche Reporter in ver- schiedenen Sprachen sich scheinbar alle Mühe gaben, die Vor- züge dieser Dame zu specialisiren, dabei aber gerade den besondern Reiz mit Stillschweigen übergingen, so darf sie sich gewiß mit Recht beklagen. In diesem Falle scheint sich die erlauchte 2 des Major unserer Wasserräuber, Dytiscus latissimus L., zu befinden: ich STETTEN DS a nn Er N El rt ER Zr ya a Te ie ER 2973 t e a sage scheint, den es ist mir doch bedenklich, daß so viele und so S esahane Reporter wie Gyllenhal, Thomson -Lund, -Aube, Fairmaire, Erichson, Schaum -Kiesenwetter alle den ntand übersehen haben en. den ich hier zur Sprache "bringen will. Und wiederum wäre es mir doch sehr auffallend, wenn nur in zwei Localitäten, Stettin und Rosenberg in West- preußen die Dytiscae latissimae mit dem Ormißenium quaest. geziert sein sollten! Zur Sache. In sämmtlichen, mir vorliegenden Beschreibungen wird erwähnt, welche Theile des betreffenden Thieres schwarzgrün und welche gelb sind, und daß nur die Flügeldecken der 2 tiefe, fast bis an den Apex reichende Furchen haben — in Feiner einzigen aber steht etwas davon, daß die Furchen 2, 3, 4 neben der Naht ganz oder zum Theil rothgelb sind. Und doch liegen mir 2 Stettiner und 4 Rosenberger Exemplare vor, auf denen diese Färbung mit bloßem Auge ganz unzweifel- haft wahrzunehmen ist. | Bei den 2 Stettiner Stücken, die ich vielleicht vor 10, 12 ‚Jahren oder länger gefangen habe, sind diese gelben Furchen ‚anscheinend ölig und blank geworden: um so deutlicher ergiebt ‚sich aber aus den mir so eben frisch aus der Jagdbeute des Collegen Herrn v. Mülverstedt zugehenden Rosenberger Exem- plaren, daß diese Furchen-Ausfüllung aus dichten goldgelben Härchen besteht, welche das Ansehen von „geschorenem Sammet“ haben. | | Die eine Stettinerin zeigt eine durch die ganze vierte -Furche von der Basis bis zu der kleinen schiefen Querbinde vor dem Apex reichende rothgelbe Färbung: bei der anderen reicht das Rothgelb nicht ganz so weit; dagegen zeigt sich der "Anfang der Schulterfurche dicht über der gelben Randbinde ebenfalls so gefärbt, und quasi zum Beweise ihrer exceptionellen -Gelbsucht hat sie ein Sceutellum mit gelb gerändertem Apex, was keine der anderen hat. Natürlich werde ich sowohl die hiesigen Sammler wie auch College v. M. ersuchen, der Sache fernerhin ihre Auf- merksamkeit zu schenken, und die Genossen in andern Localitäten _ werden hiermit ersucht, vorkommenden Falles die gedachten _ breitspurigen Damen aufs Korn zu nehmen. - + Rosenberg, die so eben und auch früher schon mehrfach erh west- preußische Localität, in welcher College v. M. als „Wilder 472 Jäger" zu Wasser und zu Lande seit Jahren hauset, verdient ” wirklich in mehr als einer Beziehung die „große goldene Me daille* der Auszeichnung. Carabus marginalis F., den ich von den russischen Salz- seen in einzelnen, meist schlecht conservirten, von Königsberg in besseren Exemplaren, aber auch nur als aves raras erhielt, und der früher auch auf der Insel Wollin (als äußerstem Wohn- ort im Westen) gefangen wurde, hier aber seit 20 Jahren total ausgerottet ist, dieser hübsche Carabus ist mir von Rosenberg in mindestens zwei- bis dreihundert Exemplaren bereits geliefert worden; sie haben das saubere Thier weithin verbreitet. Colymbetes striatus L., Er., Agabus fuseipennis Payk., die überall, wo sie vorkommen, als ziemlich selten bezeichnet werden, erhielt ich von Rosenberg in Mehrzahl; den letzteren ‘gerade diesmal wieder in anderthalb Decaden. i Auch in Monstrositäten ist jener Distriet nicht unproduetiv; ich habe mehrfache Curiosa von da, diesmal z. B. ein Calosoma, das außer einer sehr verkürzten Flügeldecke einen zahnartigen Auswuchs am rechten Vorderschenkel exhibirt, einen Carabus cancellatus Illig, dessen linke Flügeldecke in der Mitte eine große metallisch schillernde Blase aufgetrieben hat, während die rechte sich mit einer kleinen am Apex begnügt: eine Miß- bildung, wie sie mir in dieser Form bisher noch nicht vor- gekommen. Ein Trox sabulosus L. macht sich durch ein Extrabuckelehen auf der rechten Schulterbeule bemerkbar. Aber was mir diesmal besonders merkwürdig erschien, waren drei wohlgebildete Zwerge: a) Saperda carcharias L. Minimalgröße bei Redtenb. 11 L. — hier noch nicht 9 L. Minimalgröße bei Mulsant 25 mm — hier 18 mm. b) Callichroma moschatum L. Minimalgröße bei Mulsant 23 mm —- hier 20 mm. Die Angabe bei Redtenbacher Minimalgröße 7 Lin. scheint mir ein erratum. Wenigstens hier (und auch in anderen Sammlungen) habe ich dergleichen cc Exem- plare nie gesehen. e) Necrophorus mortuorum F. Nicht durch seine Länge — er streckt den Kopf und die letzten Segmente wage- recht aus, und mißt dadurch 12 mm — aber durch das zierliche aller seiner anderen Verhältnisse macht sich dieser Todtengräber auffallend. Das ergiebt sich aus der Breite seines Thorax, welche nur 31/,, und seiner Elytra, welche noch nicht 5 mm beträgt. : ae ae DER &: ” Ein. Callidium variabile von nur 71), mm war mir auch noch nicht vorgekommen; ich sehe aber, daß Mulsant die Minimalgröße mit 8 mm angiebt. Auch wäre "noch ein Sarro- _ trium anzuführen, das ich wegen seiner Kleinheit (knapp 3 mm) _ auf den ersten flüchtigen Blick für Zereticorne Er. zu halten geneigt war — aber es war nur das gemeine clavicorne L. in Duodezformat. Schließlich ein kleiner Däumling von Ca- rabus nitens L., der kaum 11 mm Länge hat, während sein * Normalmaß 14—15 mm austrägt. Ar Erg Clythra tasxicornis F. habe ich oft durch meine Hände gehen lassen, aber niemals _ weder an den $ noch 2 die ersten drei Glieder der Antennen gelb befunden, ER dies Redtenbacher in seiner Fauna austriaca (ed. II p. 839) angiebt. Da aber in der Beschreibung von E Fabrieins, in Lacordaire’s Monogr. d. Phytophages und in der Abbildung der Art (Duval- Fairmaire Genera IV pl. 61 fig. 289) von diesen gelben Gliedern nie die Rede ist, so halte ich das E: einen Irrthum Redtenbachers: er ist aber bereits von Calwer _ und ähnlichen Compilatoren nachgeschrieben worden, und des- halb ist es angezeigt, darauf aufmerksam zu machen. Stettin, im März 1882. E Euphrasia edit. altera von ©. A. Dohrn. | Herr College Dr. Gallegos in Mendoza (conf. p. 311) 3 "hat inzwischen der ersten Pillenschachtel eine zweite folgen lassen, mit ebenso schwacher Assecuranz gegen Zer-Preßfreiheit, Rate: diesmal mit wenig Bruchschaden. Außer einer hübschen Lytta, die ich unter den beschriebenen haarigen noch nicht täuflisch eonstatiren konnte, war unter dem Dutzend Tauf- F Be inter ein säuberliches Calosoma antiquum Dej., wie ich ‘es so blank und zierlich noch nicht besaß. Aber der Herr College hatte mir ohne besondere Absicht En eine unschuldige, nicht entomologische Freude bescheert, : von der ich mir einbilde, daß sie auch meinen Lesern eine _ heitere Minute machen wird. 5: 31 MA Das Pillularium war nämlich in das Tageblatt von Mendoza El Constitueional vom 12 Enero (Januar) 1882 eingeschlagen, und ich las darin mit speciellem ethischem Interesse den Bericht, welchen Senor Corvalan, vermuthlich Director der hohen Sieher- heitsbehörde, über die im August 1881 eingezogenen un Strafgelder veröffentlicht. Der mir unbekannte Artikel 48 des dortigen Reglamento de policia muß besonders zu Contraventionen verlocken, denn gegen ihn hatten sich 22 genannte und noch einige ungenannte Personen vergriffen, und ihren Frevel mit 23 Pesos fuertes gebüßt. (Der Peso ungefähr — 4 Mark.) | | | „Por ebriedad“ (wegen Trunkenheit) ist anscheinend die mildere Praxis die dort herrschende, denn Gregorio Castillo hat por escändalo (wegen Skandal) 3.40 zahlen müssen, während ‚Ramon Leiva „por ebriedad y escändalo*, also wegen Skandal im bes—eligten Zustande, nur mit der kleinen Verschärfung auf 4.08 abkommt. Daß Franeisco Arturo gegen den ‚Artikel ‚60 des Reglements verstieß, geht aus der Buße mit 3.40 her- vor, aber was in dem Artikel steht, ist nicht gesagt. Schlimm kann es nicht sein, weil er für dasselbe Geld auch hätte Skandal machen können! Daß zwei Caballeros „por juego de taba* jeder 5 Pesos auf dem Polizei-Altar opfern mußten, war mir speciell ergötzlich, denn dies unglückliche Knöchelspiel hat mir vor vier Jahren bei der Uebersetzung von Calderon’s Cefalo y Pocris hartes Kopfbrechen gemacht durch die Stelle, wo König Cefalo und Pıinz Rosieler die Prinzeß Filis in Viertel- Antheilen auswürfeln. Ferner sei registrirt, daß Juan C. Montero mit 2.72 eglimpflich davonkam, weil er nicht nur dem Bachus über das gesetzlich erlaubte Maß gehuldigt, sondern sich auch an den Herren Polizei- Agenten insultirend vergriffen hatte. Zum Troste unserer geehrten bairischen Collegen und ihrer „berechtigten Eigenthümlichkeiten“ darf ich nieht verschweigen, daß vier harte Köpfe des Weichbildes jeder zu 5 Pesos ver- donnert wurden „por pendencia* d. h. sie hatten gerauft. Hart, aber gerecht! 475 Pr: Zusätze und feunecd Fu der Uebersicht der europäischen Arten X: des Genus Ichneumon Gr, R vom E Oberforstmeister Tischbein in Eutin. E ; Im Anschluß an meine früheren Mittheilungen in dieser ' Zeitschrift (vid. Bd. 42, S. 166) gebe ich hier die” Beschreibung ' neuer Arten und Bemerkungen über bereits bekannte Arten £ des Genus Ichneumon Gr. Genus Jchneumeon (L.) W. Sect. 4 Tischb. (Div. 2. W.--Sect. 3 Holmgr.) 1. Ichn. immundus. 3. Tischb. Niger, luridus et subflavus. Palpis, media parte mandibularum, oculorum margine in facie, duobus punctis sub antennis, scapo subtus antennarum, margine supero colli, maculis ante et sub alis et scutello flavis; segmentis 2 et 3 luridis; genibus, tibiis et tarsis luridis, pedum posticorum tibiis nigro apice et ultimis tarsis nigro-fuseis; alarum squamula antica flava, stigmate fusco.. 16—17 mm. Schwarz, schmutzig rothgelb und hellgelb. Hinsichtlich der Farben ist der Diagnose nur hinzuzufügen, daß die Palpen mitunter braun sind; in den Ecken des Clypeus gelbe Punkte > stehen, das Segment 4 an den Hinterecken und Seiten und am Bauche schmutzig gelb und die Randader gelbbraun ist. £ Kopf und Thorax sind dicht punktirt, Mesonotum nadel- rissig. punktirt, Metathorax runzelig punktirt, -die Schilder sind En tlch vorhanden, die 'I'heilungsleiste der oberen Neben- - felder ist aber nur schwach angedeutet, das obere Mittelfeld ist etwas länger als breit, vorne wenig gerundet, an den Seiten 4 mit nach außen stark gebogenen Leisten und hinten mit ein- - springendem Winkel geschlossen; Postpetiolus nadelrissig; Gastroeälen grubenförmig, fast viereckig, der zwischenliegende Raum wenig schmäler "als das Mittelfeld des Postpetiolus; Segment 3 breiter als lang. var. 1. Gesicht fast ganz gelb. 33 var. 2. Grundglied der Antennen ganz schwarz, = Bei Eutin im Sommer schwärmend 4 Exemplare gefangen. E- > a ara a a a Tat Ela ur r ur v7 7% ö EN TS a ER ze Fe - r Fa os E 2 . 2. lIchn. maculiferus. 0. Tischb. ES: Niger et albus. Albis annulis antennarum, angulis celypei, oculorum marginibus faciei, superiore margine prothoracis, lineis ante et punetis Subter alis, sceutello, punctis in postieis angulis segmentorum 1, 2 et 3, punetis in dorso segmentorum 6 et 7 et annulis om- nium tibiarum. 14 mm. Hinsichtlich der Farben ist der Diagnose Folgendes hinzu- zufügen. Der weiße Ring der Antennen umfaßt die Glieder 9 bis 14; die Vorder- und Mittelschenkel sind braun mit schwarzen Hinterseiten, die Hinterschenkel sind schwarz, die 'Vorder- und Mitteltibien sind braun mit weißen nein und die ersteren mit weißen Innenseiten, die Hintertibien sind schwarz mit breitem weißen Ring, alle Tarsen sind braun, die der Vorderbeine heller; die Segmente 2 und 3 des Hinter- leibes haben einen schmalen braunen Hinterrand; die Flügel sind etwas angeräuchert mit braunem Male und schwarzbrauner Randader. Die Fühler sind borstenförmig; Kopf und Thorax sind dicht und ziemlich stark punktirt, ebenso das glänzende Schildchen, der Hinterrücken ist punktirt-runzelig, das obere Mittelfeld ist wenig breiter als lang, vorne gerade, an den Seiten bogig und hinten mit einspringendem Winkel begrenzt, die oberen Seiten- felder sind nicht durch eine Querleiste getrennt; der Hinterleibs- stiel ist nadelrissig mit einigen flach eingestochenen Punkten vor dem Hinterrande; die Gastrocälen sind ziemlich tief und groß, der zwischenliegende Raum ist breiter als das Mittelfeld ‚des Postpetiolus und stark punktirt, die Legeröhre ragt aus dem Hinterleibe hervor. Im Juni im Hochwalde bei Birkenfeld gefangen. Für die Einordnung dieses Ichneumen Sl dasselbe, ‚was ich bei Ichn. albiornatus-$ (Entomol. Zi XL. 29) gesagt habe, ich stelle ihn zu diesem, ohne ihn für dessen Weibehen zu halten. 3. Jchn. subobsoletus. $&. Tischb. Niger, albidus et flavus. Facie, scapo subtus an- tennarum, puneto ante et sub alis et scutello albidis; palpis, mandibulis, pedum partibus, maeulis in postieis angulis segmentorum 2 et 3, nec minus ul 2: 3 et A ventris flavis. 20 mm. Schwarz, weißlich und gelb. Weißlich sind Oberlippe, Gesicht, Vorderseite des Grundgliedes.der Fühler, ein Punkt unter und ein Punkt vor den Flügeln, sowie es Scutellum; gelb sind die Palpen und Mandibeln, die Vorderseite der Vorder- _ schenkel und Vordertibien, diese mit schwarzem Strich auf der _ Hinterseite, die Kniee und Tibien der Mittelbeine, die Tibien der Hinterbeine, diese mit schwarzer Spitze, sämmtliche Tarsen; _ am Hinterleibe haben die Segmente 2 und 3 einen bräunlichen Schimmer, gelbbraunen Hinterrand und verschwommene gelbe Flecken in den Hinterecken, am Bauche sind die Segmente 2 bis 4 braungelb; Mal und Randader sind röthlich. | Kopf und Thorax sind ziemlich stark-und dicht punktirt, der Metathorax ist runzelig punktirt, die Felder sind sämmtlich - vorhanden, das obere Mittelfeld ist so lang wie breit, vorne _ und an den Seiten etwas gerundet und hinten mit schwach - vorspringendem Winkel; der Postpetiolus ist stark nadelrissig - und die Nadelrisse setzen sich auf das zweite Segment fort; die Gastroeälen sind tief grubenförmig und runzelig, der zwischen- ' liegende Raum ist ein wenig breiter als das Mittelfeld des Postpetiolus. l Ein $ am 20. Juli im Hochwalde bei Birkenfeld gefangen. Dieser Ichneumon wird bis zur Entdeckung des Weibchens - zu Ichn. eomputatorius W. zu stellen sein. . E Ielm. obseuripes. 9. Tischb. Er Niger, rufus albusque. Abdominis segmentis 1—4 | rufis, 6 et 7 alba macula, annulo antennarum albo, scutello et tibiis postieis nigris. 12 mm. _ Sehwarz, roth und weiß. Die Fühler sind weiß geringelt, _ Glied 8—13 der Peitsche, Segmente 1 bis 4 des Hinterleibes - roth, Stiel schwarz, 6 und 7 mit weißen Flecken, Seutellum und Beine schwarz, die vorderen Tibien an der Vorderseite und die vorderen 'TTarsen röthlich braun. i Die Fühler sind fadenförmig, nach dem Ende zu ein wenig zugespitzt; der Kopf ist dicht und mäßig stark punktirt; der Mittelrücken hat zackige Nadelrisse und ist fein punktirt, der - Hinterrücken ist etwas runzelig punktirt, die-Felder sind sämmt- - lieh vorhanden und deutlich umleistet, das obere Mittelfeld ist etwas länger als breit, vorne gerade, an den Seiten bogig nach _ außen, und hinten bogig nach innen begrenzt; der Postpetiolus _ ist fein nadelrissig mit fein eingestochenen Punkten; die Gastro- _ eälen sind grubenförmig, der zwischenliegende Raum ist breiter _ als das Mittelfeld des Postpetiolus und wie der ganze Hinter- leibsrücken dicht punktirt. | Ein 2 aus‘ der Umgegend von Dresden. Neben Ichn. analis W. und Ichn. perhyematus Tischb. zu stellen. » >. ” n > % E 4% x We a, REN FR en WE FL * = En DE a 7 % P \> - [> v r \ N 2 Se Zr & a; - we . . 2 - 5 . ’ 2 Br 2 Er ae NN hr =. r & 5 ” . = ehr on ® a > F 3 \ 14 m. RT, ER i x 5 „ie Ir 2 \ \ 78. 5. Ichn. quaesitorius. $. W., multieolor. &. Gr. Tr 168. Von Wesmael wird in Remarques critiques p. 19 das Er von Ichn. multieolor Gr. als & zu Ichn. quaesitorius © L. (Gr. I. 253) gezogen. Das Weibehen ist nicht selten und all- gemein bekannt, das Männchen aber scheint viel seltener zu sein und sehr zu variiren. Holmgren kannte es nicht. von den 3 nachverzeichneten Exemplaren befindet sich eins in der Sammlung des Herrn Schmiedeknecht und zwei in meiner Sammlung. var. 4. Stimmt mit der von Wesmael gegebenen Beschreibung. In meiner Sammlung. var, 2. Basis der Fühlerpeitsche an der Unterseite. und Basis des ersten Tarsengliedes der der Hinterbeine braungelb. Sammlung des Herrn Schmiedeknecht. var. 3. In den Hinterecken des Segmentes 2, sowie vor den Hinterrändern der Segmente 3 und 6 in der Mitte steht ein weißgrauer Punkt. In meiner Sammlung. Die Flügelschuppe hat bei allen Exemplaren, welche ich kenne, einen weißen Vorderrand, was in Wesmael’s Beschreibung nicht angegeben ist. 6. Ichn. gradarius. 2. W.&. Holmgr. &. Ichn. refraetoriusW. Von den durch A. Gutheil aus Raupen von Charaeas graminis gezogenen Ichneumonen ist mir. ein Pärchen durch Schmiedeknecht zugekommen. Dieses gehört aber nicht Ichn. buceulentus W. an, der in der Mittheilung Gutheils als Schma- rotzer der Raupe genannt wird (vid. Entomologische Nachrichten, Jahrg. VII, Heft XVII, p. 254) sondern ist vielmehr Ichn. gradarius. 2. W. 3. Holmer. Ob nun auch Ichn. buceulentus in den Raupen von C. sraminis schmarotzt, kann ich nicht sagen, da ich nur das eine Pärchen gesehen habe. Sect. 6. Tischb. = Divis. 4 W. 7. lIchm. pyrenaeus. &. Tischb. Niger, flavus et fuseus. Mandibulis, labiis, elypeo, oculorum margine in facie, externo oculorum margine in genis, duobus punctis sub antennis et scapo subtus antennarum flavis; in anticis et mediis pedibus femora et tibiae fusco-flavae, illa nigri dorsi, tarsi flavo-cani, pedes postiei nigri, tibiae in parte antica non longe EEE Ze En Pe we ES ea Ei N ‘a basi flavo-fuscae; venter in segmentis 2 et 3 flavus, pliea eiusdem coloris extenditur super segmentum 4. 14—15 mm. - E ' Der vorstehenden Diagnose ist hinsichtlich der Farben- e: .. nichts weiter hinzuzufügen, als daß die Hinter- ränder der Segmente 2, 3 und 4 schmal braungelb gesäumt - sind. Am Flügel sind Mal und Randader braun. e Kopf und Thorax sind stark punktirt, der Metathorax ist - grob runzelig punktirt, die Schilder sind sämmtlich vorhanden, das öbere Mittelfeld ist klein, wenig breiter als lang, vorne und an den Seiten durch eine nach außen und hinten durch - eine nach innen gewendete Bogenlinie geschlossen; der Post- er Ekolns ist glänzend glatt und “ohne Leisten; die Gastrocälen stehen etwas vom Vorderrande des zweiten Segmentes ab und - verbreitern sich nach hinten, der zwischenliegende Raum sowie - die ganze Oberseite des Hinterleibes -ist stark punktirt, das Segment 3 ist wenig breiter als lang, das Segment 2 aber - auffallend lang. Pyrenäen. Dect.: 7. Tischb. = Divis,. 5.. W. . 8. lIchn. praestigiator. $. W. = Aoplus inermis. Tischb. 2 Diesen seltenen Ichneumon, den Wesmael nur in einem - Exemplare kannte, habe ich in 5 Exemplaren, im Sommer 'schwärmend, im Hochwalde bei Birkenfeld gefangen. Wesmael vergleieht denselben mit I. castaneus 5, mit dem er aber wenig - Aehnlichkeit hat, er sieht auf den ersten flüchtigen Anblick vielmehr aus, als gehöre er zu den Männchen der Sect. 4, Divis. 2. W., mit gelber Mitte, Segment 2—4, des Hinterleibes, - von denen er aber bei näherer Betrachtung leicht durch den - nicht nadelrissigen, sondern chagrinartigen Postpetiolus und den gelben Augenrand der Wange zu unterscheiden ist. F Bemerken muß ich noch, daß die röthe Farbe, welche - auf der Vorderseite des Scutellums vor der gelben Farbe steht, 3 nicht von großer Ausdehnung und nur unbedeutend ist. F Wegen des dachförmig erhobenen Scutellums, welches £ nach vorne und hinten abfällt, errichtete ich auf diese Species in der Entomol. Zeitung Band 35, Seite 137 das Genus Aoplus, und stellte dasselbe neben Hoplismenus Gr., da bei einigen _ Arten dieser Gattung eine ähnliche Bildung des Seutellums vorkommt. Nachdem ich nun die Species als eine von Wesmael" - bereits beschriebene erkannt habe, muß der Name des Thieres. Aoplus praestigiator W. lauten. 4 480 Sect. 8. Tischb. (Divis. 6. W.—Seet. 7 und 8. H.) 9. Ichn. leucomelanus. &. Tischb. Niger et’ albus. Albis annulo antennarum, margine oculorum in facie usque super verticem, exteriore oceulorum margine ad ore usque prope verticem, linea ante, macula sub alis, earinis ante scutellum, lateralibus marginibus et postico margine scutelli, postscutello, postieis marginibus segmentorum 1, 2 et 3, in medio interruptis, segmento 6 in margine postico macula alba, segmento 7 per totum dorsum. 13 mm. E Der Diagnose ist hinsichtlich der Farbenvertheilung nur hinzuzufügen, daß die weiße Farbe der Fühlerpeitsche sich von Glied 13 bis 19 erstreckt, und daß die Palpen grau, die Mandibeln braun, die Vorder- und Mittelschenkel vorne bräunlich, die Vorder- und Mitteltibien und Tarsen grau sind. Der Augen- rand ist breit und die weiße Farbe winkelt dieht unter den Fühlern weit in das Gesicht hinein. | Das Gesicht ist stark und dicht punktirt, der übrige Theil des Kopfes und der Thorax sind feiner punktirt, das obere Mittelfeld ist vorne gerade, an den Seiten sehr bogenförmig und hinten mit einspringendem Winkel begrenzt, die oberen Seitenfelder sind durch eine Querlinie geschieden, der Petiolus ist glänzend glatt, das Mittelfeld des Postpetiolus bildet eine ovale erhabene Fläche, die etwas rissig punktirt ist, die Gastro- cälen sind senkrecht in die Länge gezogen, wenig tief und klein, der zwischenliegende Raum ist viel breiter als das Mittel- feld des Postpetiolus. Ein Männchen aus der Lombardei erhalten. Ich stelle diesen Ichneumon zu Ichn. albipietus Gr. und Ichn. melanarius W. Genus Amblyteles W. 1. Polyxanthi W. 10. Ambl. palliatorius. SP. Gr. Gr. Ichn. Europ. I. 385. — Wesm. Tent. 118. — Ichn. Ambl. 8. — Rem. 49 Holmgr. Ichn. Suee. II. 214. — Tischb. Stettiner entomol. Zeit. 1874, p. 141. Ichn. erythropygus. &. Gr. Ichn. Europ. 1. 331. Ambl. spoliator. 92. Wesm. Tent. — 117. — Ichn. Ambl. 9. / Ichn. defensorius. $. Gr. Ichn. Europ. 1. 408. 181 Schon 1874 habe ich am angezogenen Orte ausgesprochen, daß Ambl. palliatorius und Ambl. spoliator als eine Art zu- _ sammengehören. Ein reicher Fang in diesem Sommer lieferte _ mir nachstehende Varietäten, in zusammen 378 Exemplaren. - Männchen. A. Anus gelb oder gelbbraun. u I. Hinterleibssegmente 2—7 gelb oder braun- roth, nur auf Segment 5—7 oder einem oder einigen derselben schwärzlicher An- hauch oder schwarzer Punkt........... var. 1. 6 Exemplare. N. Hinterleibssegmente 2, 3, 4 ganz oder vor- herrschend strohgeld, gelb, gelbroth oder braunroth. A. Hinterleibssegmente 2, 5 und A ohne schwarze Zeichnung. 1. Hinterleibssegmente 2, 3, 4 ganz BrOBaBID IE N AR ER: var. 2. 18 Exemplare. 2. Hinterleibssegmente 2, 3, 4 gelb mit safrangelbem Hinterand. a. Scutellum weißgelblich. a. Schenkel schwarz ........ var. 3. 37 Exemplare. ß. Schenkel auf der Oberseite BEINE EN deal var. 4. 2 Exemplare. b. Seutellum schwarz.......... vab- o& 1 Exemplar. 3. Hinterleibssegmente 2, 3, 4 ganz gelbroth bis braunroth BALLRRET var. 14 Exemplare. B. Hinterleibssegmente 2, 3 und 4 mit schwarzer Zeichnung am Hinterrande in Form eines kleinen Punktes, eines Dreieckes oder einer Linie. 1. Seutellum weißgelblich. a. Hinterschenkel schwarz. a. Die gelbe Farbe der Hinter- leibssegmente 2, 3, und 4 ist strohgelb. + Metathorax schwarz... var. 7. 120 Exemplare, 482 = + Metathorax mit zwei | gelben Flecken..... var, 8.08 5) Exemplare. ß. Die helle Farbe der Segmente 2, 3, 4 ist vorherrschend satranselbı..»......0.. var. 9. 70 Exemplare. b. Hinterschenkel ganz gelb oder gelb mit Schmarzet Zeichnung var. 10. 9 Exemplare. 2. Scutellum schwarz. a. Die gelben Farben der Hinter- leibsringe 2, 3, 4 strohgelb... var. 11. - 3 Exemplare. b. Die helle Farbe der Hinterleibs- | segmente 2, 3, 4 ist gelbroth. var. 12, 35 Exemplare. III. Hinterleibssegmente 2 und 3 vorherrschend gelb oder gelbroth, 4 schwarz. A. Seutellum weißgelblich. 1. Hinterleibssegmente 2, 3 strohgelb mit schwarzem Hinterrand...... var. 19. 14 Exemplare. 2. Hinterleibssegmente 2, 3 safran- gelb bis rothbraun mit schwarzem Hintertande sr 2.0.2.2... 0 var. 14. 16 Exemplare. _ B. Seutellum schwarz. 1. Hinterleibssegmente 2, 3 strohgelb mit schwarzem Hinterrand...... var. 15. 1 Exemplar. 2. Hinterleibssegmente 2, 3 rothbraun | mit schwarzem Hinterrand...... var: 16. 7 Exemplare. IV. Hinterleibssegmente 2, 3 und 4 schwarz, höchstens nur Vorderrand oder Vorderecken der Segmente 2 und 3 schmal und gering a = . Seutellum weißgelb I ern, var. 17. | 16 en 2. Beutellum sehwarz.7... 2... ... 18. & 8 a B- Anus schwarz al ae ee var. 19. 2 Exemplare. 483 Würde man nun Open Aufstellung einer Tabelle noch Rücksicht nehmen auf die Vertheilung der gelben Farbe im Gesichte, am Grundgliede der Fühler, vor und unter den Flügeln, den Hüften, Apophysen, Schenkeln, Fibien und Tarsen der Vorderbeine ete., so würde sich wenigstens die dreifache Zahl von Varietäten ergeben. | Weibchen. e* 1. Hinterleibssegmente 2 und 3 gelb mit sehwarzem Hinterrand :... .......... 2%. var. 1. 3 Exemplare. 2. Hinterleibssegmente 2 und 3 gelb, 2 auf der hinteren Hälfte safranfarbig, 3 mit schwarzem Ferrari a ne a fr var. 2. 1 Exemplar. 3. Hinterleibsgegmente 2 und 3 dreifarbig: Vorderrand gelb, in der Mitte roth, Hinter- BEN EBERWATZ". a ng PER TERRN.S: var..d. 1 Exemplar. 4, Hinterleibssegmente 2 und 3 schwarz mit k Balbem Vorderrand: nn Yo var, 4 7 1 Exemplar. | 9. Hinterleibssegmente 2 und 3 schwarz mit SReheae NV OTderTände ne an Ein Yan, 1 Exemplar. 6. Hinterleibssegmente 2 und 3 schwarz und nur die Vorderecken rothbraun .......... var. 6. 2 Exemplare. 7. Hinterleibssegmente 2 und 3 schwarz und nur die Vorderecken des Segments 2 roth- EI a I DE DE ne Xar. 7, a 2 Exemplare. 4. Nothochromi W. 11. Ambl. ater. &. Tischb. 2. Ambl. ater Kriechb. Wesmael Ichneumologica Miscellanea p. 49. Niger, albus et fusceus. Albis scutello, macula ante et macula sub alis, nes minus annulis in basi tiblarum; fuseo abdominis segmento 7 cum genitalibus; fusea aut eano-fusea plica et posticis marginibus segmen- torum 2 et 3. 15—17 mm. 484 Schwarz, weiß und braun. Hinsichtlich der Farben ist der Diagnose nur hinzuzufügen, daß die Vorderschenkel an der Vorderseite und die Schienbeine ganz, die Tarsen der vorderen Beine aber zum Theil weißsrau sind, die Mittelbeine haben diese Farbe nur an der Spitze der Schenkel; die Tarsen der Mittel- und Hinterbeine sind schwarz. Kopf und Thorax sind dicht und mäßig stark punktirt, der Metathorax ist etwas runzelig punktirt; die Leisten sind scharf, das obere Mitteifeld ist wenig breiter als lang, die oberen Nebenfelder sind vereinigt; der Hinterleibsstiel hat scharfe Leisten, der Postpetiolus ist rauh-nadelrissig, die Gastro- cälen sind groß, der zwischenliegende Raum so breit wie das Mittelfeld des Postpetiolus und rauh-nadelrissig; die Bauchfalte erstreckt sich über das zweite und dritte Bauchsegment. 2 Exemplare durch Herrn Dr. Paul Magretty bei Paderno milanese, Lombardei, gefangen. / Das Weibchen besitze ich aus Tyrol. Kriechbaumer fing 6 Weibchen bei Chur. Genus Pyramidophorus Tischb. Abdomen feminae obtusum, segmento ultimo ventrali re- tracto, basin terebrae totam tegente. Scutellum subpyramideum. Spiraculis linearibus. Metathorax spinis duabus pyramideis. Antennae graciles, setaceae. Tarsi subtus brevissime tomentosi, setis nullis. 12. Pyramidophorus flavogutiatus. 2. Tischb. Niger, flavus et albidus. Antennae annulis albis, flava scutellum, maculae in capite, thorax et latera abdominis; pedes partim flavi. 22 mm. Schwarz, gelb und weißlich. Weißlich sind die Ringe der Antennen, Glied 7”—13 der Peitsche; gelb sind die Palpen, das Kopfschild, der Augenrand vom Munde bis über den Scheitel, die Wangen, eine Linie vor und ein Fleck unter den Flügeln, das Sceutellum und Postscutellum, ein Fleck auf dem Mittelrücken, zwei Flecken an der Seite der Mittelbrust, ein Fleck an der Seite der Hinterbrust, die pyramidenförmig hervor- sezogenen Zähne des Metathorax, Flecken in den Hinterecken sämmtlicher Hinterleibssegmente, die an Größe nach dem letzten Segment zu abnehmen, Bauchsegment 2, Bauchfalte, Seiten der Bauchsegmente 3 und 4, sowie die Hinterränder sämmtlicher Bauchsegmente; an den Beinen sind gelb: die Spitzen der Hüften, Schenkel und Tibien, die anzz sind ganz gelb; Mal und Randader sind schwarz. 485 | Die Fühler sind fein und schlank borstenförmig; Kopf und Thorax sind dieht und mäßig stark punktirt, das Seutellum ist _ erhaben; der Metathorax ist nicht so dicht hinter dem Seutellum abfallend, wie dieses bei Trogus der Fall ist, er ist stark _ runzelig-körnig, die Leisten der Felder sind schwach und wegen ‚der rauhen Oberfläche nur undeutlich zu erkennen, das obere Mittelfeld ist etwa so lang als breit, vorne offen und an den Seiten und hinten durch gerade Einien begrenzt, die oberen Seitenfelder sind vereinigt und nach außen nicht begrenzt, die Zähne des Metathorax sind stark und breit pyramidenförmig hervorgezogen; die Luftlöcher sind länglich oval; der Petiolus hat zwei divergirende und dann wieder bogenförmig genäherte Leisten, das Mittelfeld des Postpetiolus ist grob punktirt; die Gastrocälen sind groß und grubenförmig, aber nur schwach runzelig, der zwischenliegende Raum ist viel schmäler als das ' Mittelfeld des Postpetiolus; die Areola des Vorderflügels ist viereckig pyramidal wie bei Trogus. Ein Weibchen in Thüringen durch Herrn Doetor Schmiede- knecht aus Sphinx elpenor gezogen. Es ist dies neue Genus in die Nähe von Trogus und Hepiopelmus zu stellen. ; Genus Trogus. 13. Trogus excellens. $. Tischb. Flavo-rufus et niger. Basi antennarum, facie, interiore et exteriore oculorum margine, linea ante et macula sub alis, alarum squamula, marginis vena et stigmate alarum, pedibus et abdomine flavo -rufis; postica femora ferunt in apice partis interioris, et quintum segmentum abdominis medio in antico mar- gine maculam nigram; scutellum et anticae et mediae coxae, nec minus apophyses stramineae. 21 mm. Gelbroth und schwarz. An den Fühlern ist das Grund- glied gelbroth mit einem kleinen schwarzen Fleck auf der Oberseite, die 2 ersten Glieder der Peitsche sind ganz gelb- roth, die folgenden nur auf der Unterseite, die Spitze ist schwarz; am Kopfe sind Mund und Gesicht gelblich, die Mandibeln mit schwarzer Spitze, an der Stirn ist der Augen- rand mehr gelbroth und ebenso der Hinterrand der Augen, der aber nach dem Munde zu mehr gelblich wird; am Thorax sind ein Strich vor und ein Fleck unter den Flügeln, sowie das Schildehen gelblich, eine Leiste hinter dem Seutellum, sowie ' das Postseutellum sind röthlich; der Hinterleib ist gelbroth und 186 trägt auf dem Segment 5 in der Mitte am Vorderrande einen schwarzen Fleck; die Flügel sind nach dem Hinterrande zu schwärzlich angeräuchert mit gelbrother Schuppe, Randader und gelbrothem Mal; die Beine sind gelbroth, Vorder- und Mittelhüften, sowie alle Apophysen und Trochanter sind gelb, die Hinterschenkel tragen an der Innenseite der Spitze einen schwarzen Fleck. Kopf und Thorax sind fein und dicht punktirt, das Schildehen ist erhaben, der Metathorax ist auf dem Rücken stärker punktirt, auf dem Absturz runzelig, die obere Mittelzelle ist klein und steht auf einem erhabenen Buckel; der Petiolus ist glatt und ‘glänzend, der Postpetiolus aber dicht punktirt, die Gastrocälen - sind groß, aber nicht tief und runzelig, der zwischenliegende Raum ist schmäler als das Mittelfeld des Postpetiolus; die Bauch- falte erstreckt sich nur über das zweite und dritte Segment. Zu Eutin aus der Puppe einer Sphinx erzogen. :D; Sharp’s Bemerkungen über Dr. Horn’s Carabidae. Aus dem Englischen übertragen von Dr. Arnold Krieger. „Ueber die Classification der Adephaga“ hat D. Sharp in der Soc. Ent. Belg. am 1. Februar 1882 eine Abhandlung veriesen, welche im Wesentlichen eine Kritik der im vorigen Hefte besprochenen Arbeit Dr. Horm’s: „On the genera of Carabidae“ und deren Einleitung über die Classification der ‚carnivoren Käferreihe überhaupt, darstellt; außerdem finden sich einige allgemeinere Bemerkungen über Systematik. Beides ist von hohem Interesse und bei der Bedeutung des Autors als auch seines Objectes wohl werth, weiter bekannt zu werden. Von den sieben Familien der carnivoren Käfer, welche Dr. Horn im Einklang mit dem gebräuchlichen System an- nimmt, (vergl. diesen Jahrgang p. 241—242) will Sharp die letzte, die Gyrinidae, von der adephagen Reihe losgelöst und als eine isolirt stehende Familie betrachtet wissen, weil von den vier, von Horn selbst angegebenen Hauptkennzeichen jener 7 ie 487 Reihe®) bei den Gyrinidae drei überhaupt nicht zutreffen, "während das vierte keine ausschlaggebende Bedeutung besitzt. Dabei will Sharp durchaus nicht bestreiten, daß sie zu den nahen Verwandten dieser Gruppe gehören; wegen des ab- weichenden Verhaltens der wesentlichen Merkmale dürfen sie aber nur neben dieselbe gestellt werden. Bei der Diagnose der Cieindelidae will Sh. den schon von Leeonte eingeführten, von Dr. Horn adoptirten Ausdruck des Unterschiedes dieser Familie von der der Carabidae: „Fühler ' an der Seite des Kopfes, zwischen der Basis der Mandibeln und den Augen sich erhebend“ umändern in: „Clypeus sich seitlich bis vorn an die Insertionsstelle der Fühler erstreckend“; weil die erstere Bezeichnung nicht auf alle Gattungen der _ beiden Familien paßt, (z. B. Triehognathus und Loricera). Die von Dr. Horn neu eingeführte Trennung der Familie der Carabidae in drei Unterfamilien — Carabinae, Harpalinae und Pseudomorphinae — statt wie bisher in zwei — Carabinae und Harpalinae — wird als ein entschiedener Fortschritt be- grüßt. Die neu gebildete Unterfamilie ist ebenso von den _ beiden andern durch bezeichnende Merkmale getrennt, wie ihre _ einzelnen Glieder durch ebensolche eng zusammenhängen. Bezüglich der Tribus und Gruppen in den Unterfamilien meint Sharp, daß sie noch keineswegs genügend abgegrenzt und gekennzeichnet, daß vielmehr diese näheren Verwandschafts- Verhältnisse noch genauen neuen Untersuchungen zu unter- ziehen seien, da Dr. Horn nicht nur eine Menge ausländischer Formen nicht berücksichtigt, sondern auch zum Theil nicht nach einwandsfreien Methoden gearbeitet habe. Er hat z. B. die Thiere in Kali caustice. macerirt, welche Behandlung so eingreifend ist, daß sie, wie Sharp an den Siagonini nachweist, Nähte und Trennungslinien, die in Wirklichkeit nicht bestehen, künstlich erzeugt, und den Werth der so gewonnenen Resultate _ fraglich erscheinen läßt. - Für die Stellung der systematisch sehr schwierigen Gattung Amphizoa findet Sharp in der Horn’schen Arbeit eine werth- volle Bemerkung. Während nämlich Sharp in einer früheren - Arbeit (Tr. Roy. Soc., n. s., vol. II, p. 844) für diese Gattung wegen des Baues der mittleren Coxalgruben, an deren Bildung das Metasternal-Episternum Theil nimmt, einen Platz unter den Dytisciden beanspruchte, bei welchen allein dieses Ver- Bi 00 1 ku? Au u are LE > 0 4 uam A. a Br a Da Pak rl a a nnd > a an aan } BE 4 u re iz 4 el a ara > AR nn TERN TR 2 vr ’ 7 > ı a re ee 5 #) Es sind dies: 1) der Raubcharacter der Mundtheile, 2) schlanke Antennen, 3) pentamere Tarsen, 4) Trennung oder Bedeckung desar ersten Bauchsegmentes durch die Hinterhüften, so daß von ihm nur - ein ganz kleines Stück zwischen denselben sichtbar ist, 488 hältniß noch gefunden wird, so giebt er jetzt diesen Standpunkt auf, nachdem Dr. Horn die wichtige Entdeckung gemacht hat, daß bei einem unzweifelhaften Carabiden, der Mormolyce, sich ganz dieselbe Bildung vorfindet. Jetzt will er folgerichtig Amphizoa weder zu den Dytisciden noch zu den Carabiden stellen, sondern zwischen beide. Mormolyce aber darf auch nicht unter den Harpalinen, wohin Horn sie gestellt, bleiben, sondern muß als ein ganz isolirtes Thier abgesondert werden. Schließlich empfiehlt Sharp mit guten Gründen, Gruppen und Untergattungen nicht zu benennen, sondern einfach zu numeriren. Auch mit der Creirung von Familien nach einzelnen Gattungen solle man vorsichtig sein. Macht man ein abweichendes Thier zu dem Repräsentanten einer Familie, so wird es dadurch zoologisch gleichwerthig den zehn- oder zwanzigtausend Arten . anderer Familien, was doch um so weniger berechtigt ist, als es durch Auffindung von Zwischenformen unmittelbar als in eine andere große Familie gehörig erkannt werden kann. Bitte um Schmetterlingseier oder junge Raupen. Durch Vermittelung deutscher Lepidopterologen wünsche ich Eier oder junge Raupen solcher Schmetterlinge zu erhalten, die in England nur sehr sparsam vorkommen. Es würde mich sehr freuen, wenn jemand die Güte hätte, mir von den nachstehend verzeichneten Arten eine oder die. andere als Ei oder sehr junge Raupe durch die Post zu über- senden. Ich bin bereit, alle Auslagen zu erstatten. Die mir erwünschten Arten sind: Pieris Daplidice. Colias Hyale. Argynnis Lathonia. Vanessa Antiopa. Erebia Cassiope. Lycaena Acis (Semiargus), Arion. Hesperia comma, Paniseus. Deilephila lineata. Choerocampa Celerio, nerii, Proeris globulariae. Eulepia grammica. Leio- campa ilieifolia. Gluphisia erenata. Notodonta bicolora, tritophus. Cerastis erythrocephala. Valeria oleagina. Miselia bimaeulosa. Phlogophora empyrea. Heliothis armigera. Plusia orichaleea. Cleora viduaria. Geometra smaragdaria. Lythria purpuraria. Emmelesia taeniata, cricetata. Eupithecia pernotata. Phiba- lopteryx polygrammata. 23. April 1882, william Buckler, Lumley, Emsworth, Hants, England. % 489 Ein is zur Lepidopteren- -Fauna des . Mangfallgebiets. Von Carl Freiherrn von Gumppenberg. Das Mangfallgebiet ist ein Theil des südlichen Oberbayerns, und grenzt gegen Norden an die Diluvialebene von Holzkirchen - mit ihrer Föhrenvegetation, gegen Osten an die Moorgründe von Aibling und Rosenheim, sowie das Inngebiet, gegen Süden _ an das Tiroler Hochgebirge (Kaiser, Sonnwendjoch, Unnütz), gegen Westen an die Hügelkette, welche den Tegernsee von dem Isargebiet scheidet. Von Norden nach Süden ansteigend - findet der Geognost in diesem Gebiete 1) Nagelstein, Schotter, Löß; 2) Brackwasser-Molasse mit Braunkohlenlagern; 3) Flysch- schichten; 4) den Hauptdolomit des Keupers (Alpenkalk), in welchem der obere Lias, obere Jura, obere Keuperkalk, Muschel- kalk, die untere Kreide und Rauhwacke als Enclaven auf- treten.*) Der höchste Punkt des Gebiets (1896 Meter) ist die Rothe Wand (Oberer Jura). Die mittlere Temperatur be- trägt + 8° R., die größte Kälte betrug in den vergangenen Jahren durchschnittlich — 18° R., die größte Hitze + 25° R — Das Territorium besteht aus fetten Wiesen, Almweiden und Wäldern; letztere weisen vorherrschend Fichten, Tannen und Buchen auf, daneben auch Linden, Ahorn, Eschen, Erlen, Pappeln, Aspen, Ulmen, Eichen, Lärchen und Weiden. Am - seltensten sind Kiefern und Birken, Hainbuchen und Maßholder, dagegen ist ein großer Reichthum an Strauchwerk aller Art en di vorhanden. — Nach Speyer beträgt die Anzahl der Tagfalter- arten einer mittleren Fauna 95, und genau soviel zählt auch die Fauna des Mangfallgebietes. Ich verzeichne im Folgenden nur solche Arten der Ma- _ eropteren, die entweder durch ihr Vorkommen überhaupt, oder durch eine sonstige Auszeichnung erwähnenswerth erscheinen; dagegen lasse ich die überall gemeinen Arten, so wie die Micropteren weg. Nur die Geometriden zähle ich, soweit sie ' mir im Mangfallgebiet vorgekommen sind, vollständig auf, und sehe sie als meinen eigentlichen Beitrag zur Geographie der - Lepidopteren an. F Be" E 3 Papil. Podalirius. Pieris napi var. bryoniae. Leuc. sinapis var. erysimi. Col. Palaeno (selten), Phicomone, Edusa var. *) Gümbel, geognost. Verhältnisse von Bayern. 32 490 Helice (selten). Thecla betulae, pruni, quereus. Polyomm. Dorilis var. subalpina. Lye. Argus var. Aegidion. Astrarche c. generat. aestiva. Apat. Iris (bis 1500 M. Höhe). Van. Levana (var. Prorsa niemals). Melit. Cynthia, Aurinia var. Merope. Argynn. Aphirape, Pales, Amathusia, 'Thore, Lathonia (selten).. Ereb. Pharte, Manto, Oeme, Stygne, Gorge, Prono& (die var. Pitho selten), Aethiops e. var. leucotaenia. Oen. Aello (selten). Sat. Semele (sehr selten. Par. Maera, Hiera. Coen. Arcania (selten). Syrichth. alveus, fritillum, serratulae, malvae, Sao. Hesp. Thaumas. Cart. Palaemon. Acher. Atropos (selten). Troch. apiforme. Ino globulariae, statices var. Heydenreichii. Zyg. pilosellae, scabiosae, Achilleae, Transalpina. Sarothr. Revayana, auch in den var. dilutana, degenerana und ramosana. Ear. elorana. Hyloph. prasinana, bicolorana. Set. irrorella (nur diese Setina). Pleret. matronula. Arct. purpurata (selten). Spilos. fuliginosa ce. var. fervida. Hepiol. sylvinus, lupulinus. Het. limacodes. Psyche unicolor, muscella., Porth. chrysorrhoea, similis. Psil. monacha. Bomb. crataegi var. ariae, catax. Lasioe. lobulina (selten). Endr. versicolora (selten). Harp. furcula, bifida, vinula. Staurop. fagi (selten). Not. trimaculä. Loph. euculla (selten). Ptil. plumigera. Thyat. batis. Cym. or. | Acronycta strigosa, menyanthidis, abscondita, ligustri. Moma Orion. Agrot. brunnea, depuncta, cuprea, ocellina, decora, cinerea, tineta. Mamestra marmorosa var. microdon, reticulata. Dianth. proxima, nana. Polia polymita, flavieincta. Dich. Aprilina (selten). Chaript. viridana (selten). Chloanth. polyodon (perspieillaris L.). Amphip. perflua (stellenweise häufig). Mesog. oxalina. Plast. retusa und subtusa. Caradr. alsines, taraxaci. Xyl. socia, ingriea. Cueull. asteris, lactucae. Plus. chryson, bractea, festucae (selten), Hochenwarthi. Heliaca tenebrata. Agroph. trabealis. Catoe. elocata, nupta, promissa, eleeta, paranympha. Boletob. fuliginaria. Zanclog. grisealis.. Herm. tentacularis, derivalis (selten). Bom. fontis (achatalis H.). Hyp. obesalis. Rivula sericealis. Geometrae. G. Papilionaria (selten), Vernaria.. Nem. Porrinata, Strigata. Jodis Putata, Lactearia. Acid. Trilineata, Ochrata, Virgularia, Humiliata, Aversata, Emarginata, Immorata, Rubiginata, Strigilaria, Ornata. Zonosoma Pendularia, Linearia, Annulata. Tim. Amata. Abraxas Grossulariata, Sylvata, Adustata, Marginata. Bapta Temerata. Cab. Pusaria, Exan- themata. Num. Pulveraria, Capreolaria. Ell. Prasinaria, Metr. Va Tr AB: a SA nl En \ ea ET AT A N N. 491 Margaritaria. Eug. Quereinaria (Infuseata), Erosaria, Alniaria. _ Sel. Bilunaria, Tetralunaria. Per. Syringaria. Od. Bidentata. ' Him. Pennaria. Croc. Elinguaria. Eur. Dolabraria. Ang. Prunaria, var. Sordiata. Urapt. Sambucaria. Rum. Luteolata. Epione Apieiaria, Advenaria. Hyp. Adspersaria (selten). Ven. _ Macularia. Mac. Notata, Alternaria, Signaria, Liturata,. Hyb. Defoliaria (selten). Anis. Aescularia. Phig. Pedaria. Biston Pomonarius (selten), Lapponarius (selten, Tegernsee Dr. Kriech- baumer). Amph. Betularius. Boarm. Secundaria, Abietaria, Repandata, Crepuscularia, Punetularia.. Gn. Furvata, Glauei- maria, Dilueidaria.. Psodos Alpinata, Quadrifaria. Em. Ato- _ maria aberr. unicoloraria. Bup. Piniarius (selten, sehr bleiche alpine Varietät zwischen Pin. Pumilio). Hal. Wauaria, Brun- neata. Phas. Glarearia, Clathrata. Scor. Lineata (selten). Orth. Plumbaria, Limitata, Bipunctaria. Min. Murinata. Od. atrata, Tibiale (bei Tegernsee vom stud. Daniel gefangen). - An. Praeformata. Lob. Carpinata, Halterata. Cheim. Brumata. - Triph. Dubitata. Eucosmia Certata, Undulata, Vetulata, Badiata (selten). Lygris Reticulata (selten), Prunata, Populata. Cid. Dotata, Fulvata (selten), Ocellata, Bicolorata, Variata var. Obeliseata, Stragulata, Juniperata, Siterata, Miata, Truncata, aberr. Perfuscata, Aptata, Olivata, Turbata, Aqueata, Salicata, ‚Vespertaria, Incursata, Fluctuata, Montanata, Quadrifasciaria, ' Ferrugata var. Spadicearia, Sufflumata, Designata, Dilutata, - var. Obscurata, Caesiata, Flavieinetata (beide angebliche Arten aus gleichen Raupen gezogen), Cyanata (sehr selten), Topha- ceata, Verberata, Scripturata, Riguata, Munitata, Cuculata, Sociata, Albicillata, Procellata, Lugubrata, Hastata, Subhastata, “ Luctuata, Molluginata, Alchemillata, Adaequata, Candidata, - Affinitata, Decolorata, Luteata, Obliterata, Bilineata, Sordidata, Trifaseiata, Silaceata, Berberata. Eupith. Venosata, Pusillata, "Abietaria, Rectangulata, Impurata, Absinthiata, Pimpinellata, _ Lanceata. Da ich behufs einer veränderten, systematischen Anordnung der Geometriden gerne über reichhaltiges Material europäischer, _ namentlich deutscher Arten verfügen möchte, so würde ich ‚denjenigen Herren Collegen zu herzlichem Danke verpflichtet sein, welche mich im Tausche, eventuell auch nur zur Ansicht, durch mir fehlende Arten verpflichten wollten. Meine Adresse ist: Inspector der Kgl. bair. Verkehrs-Anstalten, München, Carlstraße 36. # 39# 492 ' Die Schuppenflügler (Lepidopteren) des Königl. Regierungsbezirks Wiesbaden und ihre Entwicklungsgeschichte | von Dr. Adolph Rössler. Aus den Jahrbüchern des Nassauischen Vereins für Naturkunde. Besprochen von HM. B. Wöschler, Kronförstchen bei Bautzen. So anspruchslos der Titel dieses neuesten Werkes des als tüchtiger Lepidopterologe bekannten Verfassers lautet, so viel des Interessanten und Belehrenden wird dem Leser in dem ‚Buch geboten. | Nicht nur findet der eigentliche Sammler eine Fülle von in einer langen Praxis gesammelten Beobachtungen über die in der Heimath des Verfassers lebenden Schmetterlinge und deren Raupen (es wird die stattliche Zahl von 2221 Arten aufgeführt), welche das Buch für ihn zu einem höchst nützlichen Rathgeber für seine Excursionen machen, sondern auch dem Systematiker wird, falls er nicht in den jetzt angenommenen Systemen das Vollkommene sieht und Lust hat, sich in die Ideen des Verfassers zu denken, durch den 67 Seiten langen Anhang „Rechtfertigung der veränderten Reihenfolge der Gattungen und Arten* Stoff zum Studium geboten, da der Ver- fasser auf oft geistvolle Weise das von ihm in seinem Werk befolgte a welches wesentlich von den übrigen vs Systemen abweicht, zu begründen sucht. Für denjenigen, welcher sich mit den Ansichten des Ver- fassers über Systematik vertraut machen will, dürfte es nützlich sein, dessen ebenfalls in den Nassauischen Jahrbüchern 1880 veröffentlichten Aufsatz „Versuch die Grundlage für eine natür- liche Reihenfolge der Lepidopteren zu finden“ zu lesen; beide Arbeiten stimmen zwar in den in ihnen ausgeführten Ideen überein, ergänzen sich aber doch auch in mancher Beziehung. In Folgendem wird der Kürze halber die frühere Arbeit als „versuch“, die spätere als „Anhang“ bezeichnet werden. | Um die Prineipien, nach welchen der Verfasser ein natür- liches System aufgebaut haben will, dem Leser vorzuführen, sei vorausgeschickt, daß der Verfasser auf naturphilosophischem Standpunkt steht. Nach seiner Ansicht, und in dieser stimmten ihm unsere bedeutendsten Systematiker z. B. Lederer und Herrich-Schäffer Pz 3 nnEt - ms m m -; a Fe a 5 2% a 5 ; h j AN Bun = E f re B 493 3 ek y . - u - bei, ist es eine Unmöglichkeit, die einzelnen Naturkörper und ihre kleineren und größeren Abtheilungen, also Gattungen, - Familien ete. in einer gerade aufsteigenden Reihe auf einander _ folgen zu lassen, es erscheinen vielmehr die einzelnen Natur- - körper und ihre Abtheilungen gleichsam doldenförmig als Aeste und Zweige auf gemeinsamem Stamm, und ihre Verwandtschaften _ erstreeken sich nicht blos auf die zunächst stehenden Klassen. ‘ und Arten, sondern berühren sich strahlenförmig mit den Arten 3 "näher und entfernter stehender Kreise, F- Verfasser eitirt im „Anhang“ p. 342 u. A. den Ausspruch Oken’s, daß keine einfache Leiter in der Entwicklungsgeschichte - und mithin in der Anordnung der Thiere bestehe. Nach Oken’s - Ansicht reißen die niederen Thiere ab, und es folgen die ganz verschiedenen Fische, Lurche und Vögel, welche nochmals ab- - reißen, um den Säugethieren Platz zu machen. Das System - der Naturkörper wäre hiernach nicht mit einer einzelnen auf- steigenden Linie, söndern durch eine Vielzahl aufsteigender - Parallelen, von denen die höhere jedesmal tiefer als das höchste _ Ende der vorhergehenden beginnt, darzustellen. OHR | Diesen Gedanken hat denn auch der Verfasser seinem System zu Grunde gelegt und dasselbe durch zwei dem „Anhang“ 3 -p. 344 und 345 eingeschaltete Tabellen anschaulich zu machen gesucht. Nimmt man einerseits die Macrolepidopteren und - andererseits die Mierolepidopteren als die beiden Hauptabtheilungen - der-Schmetterlinge an, es möge der Kürze halber der Ausdruck Klassen und für die nächst größeren Abtheilungen, d. h. die - Tagfalter, Schwärmer, Spinner etc. die Bezeichnung Ordnungen - gebraucht werden, so finden sich nach des Verfassers Ansicht - sowohl diese beiden Klassen, eine in der anderen, als auch die verschiedenen Ordnungen und Familien durch gewisse, mehr oder weniger analoge Arten in beiden Klassen und deren Ord- nungen und Familien wieder, und wie diese Abtheilungen (Klassen-Ordnungen) im System nach der größeren oder ge- »ringeren Vollkommenheit der Thiere in ihrem Totalhabitus, die - früheren Stände und deren Lebensweise nöthigenfalls mit in- begriffen, auf einander folgen, so müssen auch die Familien _ der einzelnen Ordnungen, die Gattungen der Familien und schließlich die Arten der Gattungen einander folgen, um ein natürliches, auf einem leitenden Pıincip beruhendes System zu bilden. Ob hierdurch, durch Aehnlichkeit eines oder einiger anatomischer Keunzeichen einander nahestehende Familien, be- ziehentlich Gattungen getrennt werden, gilt dem Verfasser gleich, - und nach seinem leitenden Prineip ist dies allerdings logisch. 494 In dieser Hinsicht weicht nun das a des Verfassers & von den bisherigen ab. Manche der früheren und die jetzigen emailen cher und suchen allerdings auch eine möglichst natürliche Reihen- folge der einzelnen Abtheilungen herzustellen; da aber, wie schon oben betont, es eine absolute Unmöglichkeit ist und bleiben wird, ein System anders als in gerader Linie der einzelnen Naturkörper aufzustellen, so nahm man verschiedene anatomische. Kennzeichen, bei den Lepidopteren z. B. die Flügelrippen, Fühler, Palpen, Beine etc. als maßgebend an, und reihte die- jenigen Abtheilungen, welche sich in diesen Kennzeichen mehr oder weniger gleichen, mit mehr oder weniger Glück, an ein- ander. Welches von beiden Verfahren, ein natürliches System zu begründen, nun das richtige ist und für die Zukunft die meiste Aussicht auf Lebensfähigkeit hat, ist eine Frage, welche jetzt schwer oder gar nicht zu beantworten sein dürfte. Referent will es scheinen, als müsse eine Verschmelzung bei den Prineipien bis zu einem gewissen Punkt doch möglich sein; er bezweifelt aber, daß sowohl von Seiten des Verfassers als vieler auf entgegengesetztem Standpunkt stehender Syste- matiker eine solehe Möglichkeit zugegeben werden dürfte. Jedenfalls sind unsere Kenntnisse in Bezug auf die früheren Stände, ja selbst auf die vollkommenen Thiere der zahllosen exotischen Arten mancher Ordnungen der Lepidopteren noch viel zu gering, um ein Alteriren sowohl der gebräuchlichen Systeme, als des von dem Verfasser angenommenen Systems auszuschließen; es werden sicher noch Formen entdeckt werden, welche diese oder jene jetzt für richtig gehaltene Annahme als falsch und hinfällig erweisen. In Nachstehendem will Referent versuchen, eine möglichst objective Beurtheilung des Systems des Verfassers zu geben. Wie bisher allgemein gebräuchlich, beginnt das System des Verfassers mit den Tagfaltern; es werden analog Lederer und den französischen und nordamerikanischen Systematikern die Papilionidae als die entwickeltsten Tagfalter vorangestellt, welchen dann die Nymphalidae, Pieridae, Hesperidae, Castniidae, Satyıidae, Erycinidae, Heliconidae und endlich die Lycaenidae folgen. Von diesen Familien erscheinen aa Verfasser die drei ersten als die eigentlichen Tagfalter, die Hesperidae repräsentiren ihm die Schwärmer, die Castniidae die Spinner, die Satyridae die Eulen, Erycinidae und Heliconidae die Spanner, und die Lycaenidae endlich die Microlepidopteren. | 495 = Man sieht Hielans, daß der Verfasser mit den bisher ge- - bräuchliehen systematischen Anschauungen vollkommen gebrochen = hat; es erscheint besonders die Stellung der Hesperidae und 4 Castniidae am unnatürlichsten, wie auch die Trennung der F- ‚Papilionidae und Pieridae durch die Nymphalidae kaum auf = den Beifall der jetzigen Systematiker zu rechnen haben dürfte. Daß die Hesperidae und Castnidae entschieden nahe ver- wandte Familien sind, setzen einige Arten der ersteren aller- dings außer allen Zweifel; denn nicht nur hat die australische - Hesperide Euschemon Rafflesiae Macl. abweichend von allen - übrigen bis jetzt bekannten Tagfaltern, eine deutliche Haftborste der Hinterflügel, sondern eine andere nordamerikanische Art - dieser Familie Megathymus Juccae Abb. lebt als Raupe analog den Castnidae in den Wurzeln einiger Jucca- Arten, verpuppt sich auch in denselben und Raupe und Puppe gleichen denen der Castuidae, Cossidae und Sesiidae, während das vollkommene Inseet durch Geäder und Fehlen der Haftborste eine richtige - Hesperide ist. Ä | Eine andere Frage ist es aber, ob die Castnidae zu den Tagfaltern gezählt werden dürfen, und seit längerer Zeit ist der Verfasser wieder der Erste, welcher für diese Ansicht eintritt. Allerdings sind die Fühler der zu den Castnidae ge- - hörenden Arten vollkommene Tagfalterfühler; aber Geäder, Haftborste und frühere Stände weisen ihnen wohl richtiger einen Platz bei den Heteroceren an, und die beiden oben angeführten “ Ausnahmen aus der Familie der Hesperidae dürften nach des Referenten Ansicht nur darthun, daß es eben einzelne Formen unter den Tagfaltern giebt, welche einen Uebergang zu den Heteroceren vermitteln. Der Flug bei Tage, welcher sich übrigens bei manchen unzweifelhaften Heteroceren ebenfalls findet, ist unwesentlich. Daß die Hesperidae in dem vollkommenem Insect viel entwickelter sind als die von dem Verfasser ihnen nachgestellten Familien mit Ausnahme der Castnidae und der den Satyridae am nächsten stehenden exotischen Familie der Brassolidae soll nicht geleugnet werden; daß aber eine durch mancherlei nur, oder fast nur ihre eigenen Merkmale so abgesonderte Familie, wie die der Hesperidae ist, zwischen die in ihren anatomischen Merkmalen so ähnlichen Familien wie die der Nymphalidae und Satyridae eingeschoben wird, erscheint Referenten unnatürlich; daß diese Anordaung für den Verfasser, wollte er seinen Grund- gedanken logisch durchführen, nothwendig war, soll dabei nicht. bestritten werden. Ebenso will es Referent bedünken, als schlössen sich nicht nt Sa 25 N 496 nur durch die vollkommenen Beine, sondern durch den ganzen "Habitus die Familien der Papilionidae und Pieridae am natür- lichsten an einander an, und mögen als Beispiele nur Parnassius Stubbendorffii, Pieris Crataegi und Hippia, allenfalls auch Ismene Helios angeführt werden. Verfasser sagt allerdings im „Anhang“. nichts darüber, welche Stellung er den Gattungen Doritis, Parnassius und Ismene giebt, im- „Versuch“ repräsentiren ihm die beiden erst- senannten Gattungen die. Spinner unter den Tagfaltern, von welcher Ansicht er aber durch Substituirung der Castnidae in seiner späteren Arbeit zurückgekommen ist; es dürfte aber wohl kaum anzunehmen sein, daß er die Parnassier von den Papilionidae abtrennt, dieser Ansicht würden doch verschiedene Merkmale des vollkommenen Insectes, z. B. die kurze Rippe welche in den Innenrand der Vorderflügel ausläuft und den Arten dieser Familie allein eigen ist, der ausgeschweifte Innen- rand der Hinterflügel, die Bekleidung der Beine; bei den Raupen die einziehbare Gabel hinter dem Kopf entschieden wider- sprechen und ebenso wie Verfasser, nach anatomischen Kenn- zeichen in eine Ordnung gebrachte Familien in derselben beläßt, z. B. bei den Spinnern die in ihrem Aussehen den Eulen sehr ähnlichen Cymatophoridae, welche doch auch nur auf einzelne künstliche Merkmale hin von den neueren Systematikern und nicht einmal von allen (ich erinnere nur an Heinemann) den Spinnern zugetheilt sind, wird er auch Gattungen, welche durch hervorragende gleiche anatomische Kennzeichen auf das engste verbunden sind, in einer gemeinsamen Familie stehen lassen müssen. EEE Daß die Lycaeniden durch ihren schwächlichen Bau und ihre asselförmigen, auf tieferer Entwicklungsstufe stehenden Raupen, welche theilweise auch analog denen vieler Micro- lepidopteren in Samen oder Samenhüllen von Gewächsen leben, von allen Tagfaltern am tiefsten stehen, wird dem Verfasser, wenn man objeetiv urtheilen will, allerdings zugegeben werden müssen, und insofern würde, wenn man annimmt, daß die nicht nur durch ein körperliches Merkmal, wie z. B. die verkürzten Vorderbeine bei unvollkommener gebildeten Familien, z. B. Satyriden, sondern die im Totalhabitus, einschließlich der früheren Stände, am unentwickeltsten erscheinenden Thiere an das Ende einer Abtheilung gehören, der Verfasser mit der vor ihm vor- genommenen Stellung der Lycaenidae an das Ende der Tas falter Recht haben. Jedenfalls ist nach dem jetzigen System dadurch, daß man die Hesperidae an das Einde der Tagfalter stellt und dann 497 die großen Sphingiden folgen läßt, auch kein natürlicher Ueber- gang von den Tagfaltern zu den Heteroceren hergestellt. er Die Satyridae entsprechen nach dem Verfasser den Eulen, Esch! durch ihre meist düstere Farbe als durch die Lebens- _ weise der Raupen nahe an der Erde und deren theilweise Ver- . puppung unter Steinen, z. B. bei der Gattung Chionobas. 5 Die Erycinidae und Heliconidae (Danaidae) werden als die _ den Spannern am ähnlichsten Tagfalter angesehen und insofern als sich diese Familien in ihren zahlreichen exotischen Ver- _ tretern durchgängig entweder durch zarten Bau oder durch > schlanken Leib und verhältnißmäßig große und breite oder _ lange Flügel auszeichnen, liegt etwas Wahres i in diesem Vergleich, £ Ueber die Sphingidae sagt der Verfasser nur wenig, viel- leicht weil ihre Zahl, selbst die Exoten inbegriffen, im Ver- - hättniß zu den übrigen Ordnungen eine verhältnißmäßig geringe ist, und die Arten sich nicht oder kaum in einzelne Familien _ gruppiren lassen. 2 i Acherontia wird an die Spitze gestellt und Macroglossa macht den Schluß. Will man im Sinne des Verfassers die Sphingidae nach der höheren oder niederen Stufe der Entwicklung der einzelnen - Gattungen und Arten ordnen, so wird allerdings Acherontia nicht die erste Stelle gebühren, ganz abgesehen davon, daß es unter den Exoten viel größere Arten giebt, wie z. B. Amphony& “ Antaeus Cr. (Medor Cr.) und Cluentius Cr. und viele Andere, kann man auch durchaus nicht sagen, daß die Gattung . Acherontia die ausgebildetsten Schwärmer enthalte; im Gegen- heil sind Atropos und ihre wenigen Verwandten gegen die - eleganten Gestalten anderer Schwärmer z. B. die Arten von - Chaerocampa, Deilephila, Sphinx, plumpe Thiere, welche in Bezug auf Fühler, Zunge und Beine bei weitem nicht die hohe ' Entwicklung zeigen wie jeue Gattungen und deren nächtlicher _ Elug, sowie das Einkriechen von Atropos in Bienenstöcke um Nahrung zu suchen, diese Thiere den eigentlichen Nacht- - schmetterlingen näher stellt und welche mit Smerinthus und Eeren verwandten exotischen Gattungen die Spinner innerhalb E Ordnung vertreten dürften. Macroglossa und Pterogon vertreten nach dem Verfasser "die Eulen und er findet in Betreff der Färbung der Flügel - besonders der hinteren, sowie in Gestalt des Hinterleibes bei den vollständig beschuppten Arten von Macroglossa, deren es _ bekanntlich eine große Anzahl unserer Stellatarum ähnliche - Exoten giebt, eine gewisse Aehnlichkeit mit Amphipyra. Ueberdies bedingt ihm die Aehnlichkeit der glasflügeligen in b. F Ben u Br 498 Macroglossa- Arten mit manchen Hymenopteren Re Dipteren die Stellung am Ende der Schwärmer. Bei den Spinnern stellt der Verfasser die Saturnidae voran als Repräsentanten der Tasschmetierlinge folgen, indem ihm die Saturnidae die Papilionidae, die Arctiidae die Nymphalidae, 4 E a ; und läßt denselben die Arctiidae, Liparidae und Limacodidae = 4 # ie 4 die Liparidae die Pieridae, und die Limacodidae die Lycaenidae zu vertreten scheinen. a 3 Gegen die Vergleichung der Saturnidae mit den Papilio- nidae wird wenig einzuwenden sein; es finden sich allerdings Analogien zwischen beiden durch die langgeschwänzten exotischen en welche auch im Flügelschnitt eine gewisse Aehnlichkeit mit den meisten Arten der Gattung Papilio und anderer exotischen Gattungen dieser Familie zeigen, ferner finden sich-in beiden - ‘Familien die größten und am kräftigsten gebauten Arten der betreffenden Ordnung, und auch unter den Raupen finden sich gewisse Analogien zwischen beiden Familien. Gewagter erscheint die Parallele zwischen den Nymphalidae und Arctiidae, welche besonders in Bezug auf die den ersteren angehörenden Gattungen Melitaea und. Areynnis zieht; die bandartige Zeichnung und Silberflecken der Hinterflügelunterseite ‚bei den Arten dieser beiden Gattungen wird als der Zeichnung der Arctiidae entsprechend angesehen; auch zwischen den Raupen dieser Familien und ihrer bei den Nymphalidae aller- dings nur auf einige Gattungen beschränkten Lebensweise auf niederen Pflanzen wird eine gewisse Aehnlichkeit gefunden. Bei dem Vergleich zwischen Pieridae und Liparidae wird außer der weißen Färbung, welche bei vielen Arten beider Familien vorherrscht, darauf hingewiesen, daß die Puppen mancher Liparidae, wie z. B. von Europäern bei Monacha und Salieis tagfalterartig an die Stämme der Bäume geheftet sind und daß unter den Raupen beider Familien die größten Feinde unserer Culturpflanzen zu finden sind. Das ebenfalls gesellige Leben mancher Raupen beider Familien in einem gemeinsamen Nest (Gespinnst) während der Jugend findet sich auch bei Arten anderer Gattungen, sowohl bei Tagfaltern als Spinnern und Microlepidopteren. Freilich, und dies ist von dem Verfasser auch nicht un- erwähnt geblieben, findet sich die oben erwähnte Aehnlichkeit nur bei einem Theil der Lipariden; denn verschiedene Gattungen dieser Familie, von Europäern z. B. Dasychira und noch mehr, Orgyia und Penthophora passen theils durch ihre Färbung, theils durch ihre unvollkommen entwickelten Weibchen gar 499 nicht in diesen Vergleich und vergleichen sich besser mit Eulen ‚oder Psychen. $ Zwischen den Cochliopodae (Limacodidae) und Lyceaenidae 3 findet dagegen in Bezug auf die Raupen beider Familien ent- - schieden eine gewisse Uebereinstimmung statt, abgesehen davon, daß eine Anzahl exotischer Arten beider grün gefärbt sind. In ihren organischen Merkmalen, besonders in Betreff des : Flügelgeäders stehen die Coehliopoden allerdings den Cossidae am nächsten. Die ersten Stände dieser Familien sind freilich in Ber Hinsicht grundverschieden. $ Mag man nun über die Stellung dieser beiden Familien, sowie der Hepialidae dieser oder jener Ansicht sein, so wird man doch zugeben müssen, daß dieselbe zwischen "Arctiidae _ und Psychidae, wie solche z. B. von Staudinger in seinem Catalog bewerkstelligt worden ist, entschieden eine unpassende genannt werden muß; weder die vollkommenen Thiere noch die früheren Stände rechtfertigen diese Stellung. Als Vertreter der Schwärmer unter den Spinnern werden von dem Verfasser die Sesiidae und Zygaenidae angesehen, zu welchen er wohl 3 D . . .. ' auch die weder in der Tabelle noch in den dazu gehörenden Bemerkungen als abgesondert betrachteten Thyrididae und - Syntomidae (Glaucopidae) zählt. Faßt man das vollkommene Inseet in das Auge, so wird an dieser Ansicht um so weniger zu kritisiren sein, als ja diese Familien fast von allen Systematikern zu den Schwärmern ge- - rechnet werden, und ihre Bezeichnung als schwärmerartige Spinner dürfte also auch für diejenigen etwas systematisches ‘ haben, welche übrigens auf ganz anderem systematischen Stand- _ punkt stehen als der Verfasser. Daß diese Familien viel richtiger den Spinnern als den Schwärmern beizuzählen sind, ergiebt sowohl ihre Anatomie als ‚ auch die früheren Stände, und Referent bedauert, diese Familien in seiner kleinen Arbeit über die europäischen Schmetterlings- gattungen, wenn auch nicht als eigentliche Schwärmer, so doch in engem Anschluß an dieselben aufgeführt zu haben. Die Familien zeigen mit verschiedenen anderen Abtheilungen der Lepidopteren mehr Uebereinstimmung als mit den Schwärmern, z. B. die Sesiidae mit den Castnidae und Cossidae, die Zygaenidae mit verschiedenen Spinnerfamilien, wenn man die Exoten mit berücksichtigt, in Bezug auf die Raupen z. B. mit den Saturnidae. Die Thyrididae nähern sich durch die Lebensweise ihrer _ Raupen, soweit solche bekannt sind, manchen Miecrolepidopteren, die Syntomidae endlich zeigen in ihren zahlreichen exotischen - Arten Annäherung an die Zygaenidae, Sesiidae, Lithosidae, 2 s { LEW x en 500 Arctiidae und durch ihre vielfach Orgyienraupen copirenden Raupen an die Liparidae, ja selbst an Dipteren und Hyme- nopteren finden sich Annäherungen durch manche exotischen Arten, deren Leiber eingeschnürt bis gestielt sind. h Gerade bei dieser interessanten Familie finden sich, durch . einzelne übereinstimmende Körpertheile bedingt, Zusammen- stellungen, welche, das ganze Thier in das Auge gefaßt, recht wenig natürlich erscheinen, und ebenso ist diese Familie von anderen, z. B. den Arctiidae nur durch rein künstliche Merk- male (das Fehlen der Vorderrandsrippe der Hinterflügel) getrennt. Fast scheint es, als wenn diese interessanten Thiere unter den Spinnern die Eryeinidae in der Eigenschaft, alle möglichen anderen Familien derselben Ordnung nachzuäffen, copirten. * Nun folgen bei dem Verfasser die eigentlichen Bombyces, welche in ihrer Anordnung mit den gebräuchlichen Systemen im wesentlichen übereinstimmen. Sie gelten dem Verfasser als die richtigen Vertreter der Ordnung, doch findet er noch leise Anklänge an die Nympha- lidae und Pieridae, welche er nicht nennt, unter denen aber möglicherweise die starkgezähnten Arten von Lasiocampa und Crateronyx Taraxaci verstanden werden. Die eulenartigen Spinner werden durch die Notodontidae und Cymatophoridae repräsentirt, und dieser Ansicht wird um so eher beigepflichtet werden können, als dieselbe ja auch durch die Stellung dieser Familie am Ende der Spinner, un- mittelbar vor den Eulen in den jetzigen Systemen anerkannt wird. Abgesehen von den Cymatophoridae, welche doch nur durch künstliche Merkmale von den Eulen, mit welchen die Mehrzahl der Arten im Totalhabitus der vollkommenen Insecten und auch durch die Raupen eine größere Aehnlichkeit als mit den Spinnern haben, ähneln auch manche exotische Notodontiden- gattungen wie Hemiceras Guen., Antaeae H. V., Nystalea Feld., Chliara Guen., Lepasta Möschl. außerordentlich manchen Eulen; es wurden dieselben erst in neuester Zeit durch Schreiber dieses in seiner Arbeit über die Schmetterlinge Surinams (in den Verhandlungen der zool. bot. Gesellschaft in Wien) den Notodontidae beigezählt, da das Geäder derselben allerdings mit denen dieser Familie übereinstimmt. Auch an Plusien erinnert diese Familie durch mehrere mit Goldzeiehnung geschmückte Arten, von Europäern z. B. Notodonta Argentina, von Exoten Chliara Cresus Cr. und Blattaria Möschl. n. sp. von Surinam; es scheint diese Analogie, soweit dem Referenten bekannt, bei den Spinnern nur auf diese Familie beschränkt zu sein. Wr a N ° 1 und ja auch neuere Systematiker als Zünsler ansehen, (in 501 Nun folgen die spannerartigen Spinner, durch die Drepa- nulidae gebildet, und auch dieser Vergleich muß zutreffend Be ° genannt werden; die Arten dieser Familie wurden von den älteren Autoren zu den Spannern selbst, von Treitschke un- mittelbar vor dieselben an das Ende der Eulen gestellt; auch eine gewisse Aehnlichkeit zwischen ihren Raupen und denen der Harpyen und der von Thyatira Batis wird man dem Ver- fasser zugeben können. Als zünslerähnliche Spinner gelten dem Verfasser die Gattung Zeuzera und die Lithosidae. Daß letztere eine ge- wisse Aehnlichkeit mit den Phyeideen, welche der Verfasser einigen Gattungen, z. B. Nola auch mit den eigentlichen Pyra- - liden) haben, wird Niemand leugnen, und sie sind ja auch von älteren Systematikern ganz oder theilweise zu den Micro- lepidopteren gezählt worden; in ihrer Anatomie schließen sich die Lithosidae aber eng an die Arctiidae an und können nur ‘ durch künstliche Merkmale, z. B. das Fehlen der Nebenaugen von denselben getrennt werden. Die Stellung der Cossidengattung Zeuzera mit den Lithosidae zusammen in eine Abtheilung, auch die zufällige Aehnlichkeit - von Zeuzera Pyrina mit einer Phycidee, Myelois Cribrum, in ‚Bezug auf die Zeichnung beider, muß aber doch als entschieden - verfehlt angesehen werden. Zeuzera bildet doch sicher einen Theil der unter sich natürlich und gut begrenzten Familie der Cossidae, und eine - Abtrennung von derselben würde eine entschieden unnatürliche genannt werden müssen, sowohl in Bezug auf das vollkommene _ Inseet, als auch auf die früheren Stände. Sie dürfte auch im Sinne des Verfassers um so unnöthiger _ gewesen sein, als die nächste Abtheilung die der wicklerartigen - Spinner ist, welche aus den übrigen Cossidengattungen und den früher zu den Wieklern gezählten Gattungen Hylophila, Earias _ und Sarrothripa gebildet wird. Dagegen, daß die letztgenannten Gattungen als wickler- _ artige Spinner‘ bezeichnet werden, dürfte nichts einzuwenden sein; wenn aber Verfasser sagt: Cossus Ligniperda ist wie _ eine große Carpocapsa, seine Raupe wie die von ©. Pomonana gefärbt und gestaltet, so scheint letzteres allerdings annähernd richtiger als ersteres. Die Aehnlichkeit der übrigen Cossidengattungen mit Wicklern möchte auch schv’er zu beweisen sein, und ebenso erscheint die - Stellung der Nycteolidae zwar neben den Lithosidae, aber nicht neben den Cossidae natürlich; Rippenverlauf und erste Stände 502 stellen wie oben erwähnt, die Cossidae in die Nähe der Cast- nidae und vielleicht der Sesiidae. | Die letzte Abtheilung der Spinner sind die Tre der Verfasser stellt die Hepialidae, Psychidae und die eu Heterogynis in dieselbe. | Gegen diesen Vergleich wird wenig einzuwenden sein; daß die Psychidae zu den Microlepidoptera durch die Talaeporien in naher verwandtschaftlicher Beziehung stehen, ist zweifellos, und daß Heterogynis durch ihre gekämmten Fühler und den allgemeinen Habitus, abgesehen von den früheren Ständen, den Psychidae viel ähnlicher ist als den Sesiidae und Zygaenidae, zwischen welchen diese Gattung bisher als eigene Familie untergebracht war, wird auch kaum zu bestreiten sein; hier dürfte auch vielleicht die wunderliche nordamerikanische Gattung Phryganidia, sowie Thyriopteryx Steph., ebenfalls von Nord- amerika, unterzubringen sein. Was die Hepialidae betrifft, so sagt schon Herrich-Schäffer im 5. Bande seines Schmetterlingswerkes in der Einleitung p. 2, daß sich, wenigstens in Betrefl! der Fühler und Flügelrippen wesentliche Analogien nur zwischen ihnen und den Miero- pteryginen fänden; er spricht diese Ansicht a. a2.0. .p..809 wiederholt aus. Herrich-Schäffer hebt auch a. a. O. p. 3 eine gewisse Analogie zwischen den Cossidae und der Tineidengattung Euplocamus hervor; beide stimmen nach ihm durch den Rippen- verlauf und die eingeschobene Zelle beinahe überein; die kamm- förmigen Fühler der Männchen und der Bau, sowie die Lebens- weise der Raupen geben weitere Aehnlichkeiten. Es schließen sich nun die Eulen an, welche dadurch, daß ihr Rippenverlauf, etwa mit Airnahme der Deltoidae, der gleiche ist, eine Trennung in einzelne Familien, wie solche von verschiedenen Systematikern nach äußerlichen Aehnlich- keiten der einzelnen Gattungen vorgenommen worden ist, schwierig, wo nicht unräthlich erscheinen lassen und einer veränderten Reihenfolge derselben, wie solche mehr oder weniger von jedem Systematiker vorgenommen worden ist, weniger Hindernisse in den Weg zu legen scheinen. Der Verfasser stellt in Durchführung seines leitenden Ge- dankens die Uranidae, welche er im Gegensatz zu anderen Systematikern zu den Eulen zählt, die Gattung Catocala, die Ophiusidae und Brephidae als den Tagfaltern am meisten ent- sprechend voran und zählt zu diesen auch, wie er in den An- merkungen sagt, auch die großen exotischen von Guenee zu den Quadrifidae gestellten Gattungen und Arten. Des x ne # HH * F “ ze & E me =; - En ” & - ‚ = “ \ .. er. ar e o N , E 503 en = > es . Br Be "70 den Eulen möchte Referent die Uranidae, zu welchen den Fühlern nach zu urtheilen die Gattung Coronis Ltr., wie “auch schon Herrich-Schäffer bemerkt, nicht gehören dürfte, unbedingt nicht stellen; denn außer dem ganzen Habitus trennt auch die in der Mitte zwischen Rippe 4 und 6 ent- springende Rippe 5 der Vorderflügel und die schon kurz vor ‚der Querrippe aus der vorderen Mittelrippe entspringende Rippe 7 der Hinterflügel, also Merkmale, welche wie der an- geführte Rippenverlauf den Systematikern genügt haben, die Cymatophoridae von den übrigen Eulen zu trennen, welchen - Grund der Verfasser, da auch er die letztgenannte Familie ‘den Spinnern zuzählt, selbst für einen trifiigen zur Trennung anzusehen scheint. Die Stellung der Uranidae scheint ebenso wie die der Castnidae eine gesonderte, in keine der übrigen - Ordnungen passende zu sein und diese Thiere vielleicht als "Bindeglied der geschwänzten Saturniden und der Spanner hin- zustellen; vorläufig dürfte wohl die Auffassung Guene&e’s, welcher diese Familie zwischen die Eulen und Spanner als selbstständige Familie stellt, die richtige sein. Daß die hierher gehörenden - Thiere von älteren Autoren, sogar noch von Oken zu den Tagfaltern gerechnet wurden, dürfte allgemein bekannt sein. Von den S$pannern unterscheiden die Uraniden die Fühler so- wie die nicht spannerartigen Raupen, von den Eulen wie oben bereits bemerkt die Rippenbildung; will man sie also nicht als selbstständige Gruppe gelten lassen, so wird man sie zu den 5 ‚Spinnern zählen müssen, zu welchen aber die Fühler ebenfalls 3 wenig passen. E In der zweiten Abtheilung, den schwärmerähnlichen Eulen, 3 findet sich außer Cueullia auch ein Theil der Xylinidae, ao die Gattungen Calocampa, Xylina und Xylomiges Ne endlich die schon bei den Schwärmern besprochene Gattung Amphipyra. ; Von diesen Gattungen bietet, wie es Referenten scheinen will, doch eigentlich nur Cueullia eine gewisse Aehnlichkeit mit den Schwärmern durch ihre schmalen und verhältnißmäßig spitzen Vorderflügel und den langen, meist schlanken Hinter- £ leib, sowie durch die bunten Raupen; der Vergleich der übrigen Gattungen erscheint ziemlich weit hergeholt. Die drei von den 7 übrigen Xyliniden doch sehr abweichenden, bisher zu den - Xyliniden gezählten Gattungen Brotolomia, Habryntis, Euplexia Be zrösentiren dem Verfasser die zackenllügeligen Schwärmer. In der nächsten Abtheilung, den spinnerförmigen Eulen, finden sich die Gattungen Diloba, Demas, Moma, Acronycta, Bra, Dichonia, Miselia, Chariptera, Valeria, Asteroscopus, - Plusia und Telesilla, zu welchen noch eine Anzahl nicht in 504 das behandelte faunistische Gebiet gehörender Gattungen, wie Diphtera, Raphia, Eogene, Clidia, Panthea u. 2 nach des Verfasser Ansicht treten würden. Daß die Mehrzahl dieser Gattungen einen sninherloiigen Habitus hat, theilweise auch von verschiedenen Autoren zu den Spinnern gerechnet wurden, wie Demas, Raphia, Clidia und Panthea ist bekannt; die von den übrigen hier aufgezählten Gattungen ziemlich verschiedene Gattungen repräsentiren, wie bereits oben erwähnt, nach des Verfassers Ansicht die Noto- dontidae und wurden deshalb in diese Abtheilung gebracht. Als eigentliche Eulen werden nun alle übrigen Gattungen in die nächste Abtheilung gestellt und nur die Gattungen aus- genommen, welche die spanner-, zünsler- und wicklerartigen Eulen bilden. Als spannerartige Eulen finden sich in der nächsten Ab- ae bone SR ED Ka en RE > er IN E 3 ER - = x R “ im t ” s j | theilung nur die Gattungen Aventia und Boletobia, welche ja wie bekannt, erst in neuerer Zeit von den Spannern abe reuns | wurden. Ebenso wurden früher die von dem Verfasser als zünsler- artige Eulen in eine Abtheilung zusammengestellten Gattungen, die jetzigen Deltoidae, früher zu den Zünslern gerechnet und von diesen erst durch Herrich-Schäffer abgetrennt. Die nun den Schluß bildenden wicklerartigen Eulen werden durch die Gattungen Thalpochares, Erastria, Prothymia und Agrophila und die nächstverwandten Gattungen gebildet. Eine Abtrennung dieser, soweit Referent bekannt, unter den Exoten nur wenige Vertreter zählenden Gattungen von den übrigen Eulen durch die Deltoidae erscheint wenig natürlich; nimmt man mit Heinemann dagegen an, daß die Weibchen unmittelbar nach den Spannern zu setzen sind und verändert demzufolge die Stellung dieser letzten Abtheilung in des Ver- fassers System, so wird die Reihenfolge der Abtheilungen in demselben eine natürlichere werden. | Die Spanner läßt der Verfasser analog dem System von Guende mit den Gattungen beginnen, welche den Tasfaltern am ähnlichsten sind, also mit Urapteryx als Vertreter der Papilionidae; dann folgt ein Theil der Gattungen, welche ge- wöhnlich als Ennomidae zusammengefaßt werden, Eugonia, Angerona, Rumia, Epione, Hypoplectis. Von diesen repräsentirt Eugonia die Nymphalidae, vorzugsweise deren eck- oder zacken- flügelige Gattungen, z. B. Vanessa; die übrigen angeführten . Gattungen scheinen ihm ihre Vorbilder von den Coliasarten, Abraxas, Bapta und Cabera dieselben von den weißen Pieridae zu entnehmen. | N Were 7,7, 7 ee £ RE RE ; i | | 505 Schwärmerartige Spanner sind dem Verfasser keine bekannt, _ er läßt also nun. die spinnerartigen folgen, welche außer den _ die grünen Spanner enthaltenden Gattungen Geometra ete. noch Macaria (der ältere berechtigte Name dürfte wohl Semiothisa H.V. sein), Metrocampa, Ellopia, Himera, Croeallis, ae Amphidasis, Biston und Phigalia umfassen. Es vergleichen sich nach des Verfassers Ansicht Metro- 'campa und Ellopia durch ihre Raupen den Arten von Lasio- ‚eampa, Crocallis und Odontopera vertreten die Gattung Bombyx, Amphidasys, Biston und Phigalia ähneln sowohl durch den Schmetterling als die Verwandlung der Raupen in der ‚Erde den Notodontidae, Macaria vertritt die Drepanulidae, die grünen - Arten sollen die wicklerartigen Spinner, also die. Gattungen - Earias und Hylophila repräsentiren. Findet man den Vergleich - der übrigen Gattungen auch zutreffend, unter den Exoten giebt es noch Spanner, welche dieser oder jener Spinnerfamilie weit _ ähnlicher sind als die Europäer, z. B. Hazis Guen. den Arctiidae, - Drepanodes Guen. und Syngria Guen. den Drepanulidae etc. - so wird man sich doch mit der Bezeichnung der grünen Gattungen, welche doch eigentlich zart gebaute Thiere enthalten, bloß weil sie grün und weiß gefärbt sind und in ‘dieser Be- ziehung den einzigen beiden - Spinnergattungen -Earias und - Hylophila gleichen, welche diese Farbe zudem nur auf den - Vorderflügeln führen, schwer befreunden können. \ 3 E 2 i € 2 R; 3 g< g. 2 E A Die eulenartigen Spanner werden durch die Gattungen - Boarmia, Tephronia, Pachyenemia und Gnophos gebildet, welchen - wohl von Europäern einige der nächstverwandten Gattungen beizuzählen wären, sie schließen sich auch nach der jetzigen Systematik der vorigen Abtheilung, wenn die grünen Gattungen _ ausgeschieden werden, ungezwungen an. | Die eigentlichen Spanner umfassen nun die übrigen Gattungen, mit Ausnahme der in die letzte Abtheilung, welche die Miero- lepidopteren repräsentirt, gestellten Gattungen Pellonia, Timandra, Acidalia und Eupitheeia enthalten; es ist bei der Anordnung im Wesentlichen das System Lederer’s beibehalten. " Die Stellung der Gattung Eupithecia am Schluß der Spanner begründet der Verfasser auch durch die Lebensweise mancher - Raupen aus dieser Gattung in Blüten und Früchten. : B Die zweite Hauptabtheilung, die Microlepidoptera, bietet selbstverständlich- durch die meist auf niedrigerer Entwicklungs- 7 stufe stehenden Thiere weniger Analogien mit den verschiedenen Abtheilungen der Macrolepidopteren, als es bei diesen- unter- einander der Fall war, und so ist es natürlich, daß mehrfach 39 506 nn um das leitende Prineip durchzuführen, wie es dem Referenten scheint, recht gewagte Vergleiche gemacht worden sind. e Referent wird sich bei Besprechung dieser Abtheilung aus verschiedenen Gründen kürzer fassen als es bisher geschehen ist. Die Pyraliden entsprechen nach des Verfassers Ansicht den Tagfaltern, es sind dies die in dem Catalog von Staudinger und Wocke unter Pyralididae zusammengestellten Gattungen, } ‚deren Reihenfolge aber verändert ist und mit Botys beginnk, 5 mit Scoparia schließt. : Die Zusammenstellung der nächsten Abtheilung, der schwärmerartigen Zünsler, ist eine sehr eigenthümliche, es werden nämlich die Chilonidae, Crambidae und Phyeideae mit den Pterophoridae und Alueitina in derselben vereinigt. M Dem Verfasser scheinen diese beiden zuletzt genannten - Familien nach ihrer Eintwicklungsgeschichte, insbesondere durch den Umstand, daß verschiedene der in dieselben gehörenden Raupen frei auf Pflanzen leben, auch bei vielen die Puppen tagfalterartig gestaltet und angeheftet sind, höher als a nach- | folgenden Arten zu stehen. 2 Nach seiner p. 360 ausge:prochenen Ansicht ielon diese . Gattungen, wenn man Gestalt und Ansehen des ganzen Thieres in Betracht zieht, etwa mit Ausnahme von Aluoita, ; welche mehr Wahlverwandtschaft mit Eupitheeia habe, den Pyraliden am nächsten. Warum Alueita zwischen Aeciptilus und Agdistis, mit welcher Gattung diese Abtheilung schließt, gestellt ist, und sich nicht vor oder nach den Pterophoriden befindet, ist nicht gesagt. Nach der Ansicht Herrich-Schäffer’s, Bd. V, p. 361, würden eher alle übrigen Nachtschmetterlinge in eine einzige Familie verbunden werden können, als diese beiden Familien. Ueber die Stellung von Acentropus ist nichts gesagt, Verfasser würde diese wunderliche, die Nemopteren copirende Gattung (oder Familie) vielleicht nach der Analogie der Lebens- weise in die Nähe von Nymphula, Cataclysta ete. stellen. Die nun folgenden Spinnermotten, sowie die später zu er- wähnenden Spannermotten gelten dem Verfasser als mit den Pyraliden, Wicklern ete. gleichwerthige Abtheilungen, die ersterwähnte wird aus den Gattungen Ochsenheimeria, Epich- nopteryx, Fumea, Talaeporia, Solenobia, Lypusa, Xysmatodoma, Diplodoma und Teichobia zu welchen nach den Bemerkungen p- 361 die Atychien und Melasina ihres von den eigentlichen Tineiden so abweichenden Habitus wegen gezogen werden könnten, gebildet. | Bei der Abtrennung der Gattungen Epichnopleryx und Fumea ee a Dem öffnen scheint Aniheilung aus sehr Beteire‘ 2 genen Elementen zusammengestellt zu sein, sowohl Schmetter- = linge als Raupen stimmen theilweise gar nicht zusammen, zZ. > ÖOchsenheimeria und die Psychenartigen Gattungen. | Es folgen nun die Tortrieidae, welehe dem Verfasser mit den exotischen Cryptolechien zusammen die Eulen zu vertreten scheinen; die Reihenfolge der Gattungen ist im wesentlichen E: dieselbe wie bei Lederer, nur hat der Verfasser die Gattungen _ Cheimatophila und Exapate ausgeschieden und mit den nn gatlungen Dasy stoma, Chimabaeche, Semioseopis und Epigraphia 2 zusammen in die nächste Abtheilung, die Spannermotten, gestellt, _ welche er wie oben bereits bemerkt, für gleichwerthig mit den — Zünslern, Wicklern etc. erklärt, und welche er für Vertreter der Spannergattungen Cheimatobia , Anisopteryx und Hibernia 3 E isteht. Diese Analogie findet Verfasser weniger durch das äußere Ansehen, als durch Erscheinungszeit, Verhalten und die zum Theil flugunfähigen Weibehen begründet. = Wenn auch nicht geleugnet werden kann, daß die hier vereinigten Gattungen in mancher Beziehung etwas Ueberein- - stimmendes zeigen und auch eine gewisse "Analogie zwischen ihnen und den "betreffenden Spannergattungen g er werden E kann, so möchte es doch nieht zu rechtfertigen sein, daß der Verfasser Wicekler und Tineidengattungen zusammen in eine | i _ Abtheilung bringt. & Die eigentlichen Tineidae werden eingetheilt in Tagfalter- 4 artige (Psecadia, Hyponomeuta, Swammerdamia, Seythrepia, Calantiea, Atemelia, Aerolepia, Röslerstammia, Argyresthia, Cedestis, Ocnerostoma), Schwärmer- beziehungsweise Crambiden- 2 5 E artige (Orthotaelia, Theristis, Cerostoma. Plutella), Spinnerartige E Errdela, Nemotois,. Nemophora, Incurvaria, Lampronia, Phyllo- - poria, Euplocamus, Ateliotum, 'Tinea, Blahophanes, Harpella, 4 ED:aycera; Lamprus, Oegoconia, Eudrosis, Hypatima, Blastobasis), 4 in Eulenartige, die übrigen Gelechidengattungen umfassend, und B endlich in kleinste Kleinschmetterlinge,, welche höhere Klein- - falter wiederholen. | E In dieser letzten Abtheilung vertreten nach des Verfassers - Ansicht Simaethis und Choreutis die Zünsler, die Gracilarien die Federmotten, die Coleophoren die Spinnermotten, Glyphi- 2 pteryx und Ormix die Wickler, Micropteryx die höheren - Tineiden, Chauliodus, Laverna und die nächstverwandten Genera | ae Tineen und Lamprus-Arten ete. we Zg% t e i 508 Man wird, wenn man die Arbeit des Verfassers selbst studirt, nicht leugnen können, daß der dem aufgestellten System _ zu Grunde gelegte Gedanke oft scharfsinnig durchgeführt ist und manche treffenden Vergleiche zeigt. Eine andere Frage aber ist es, ob ein solches System | überhaupt durchführbar ist und, um mich dieses Ausdruckes zu bedienen, einen practischen Werth hat. Ein System wird doch immer der Stab sein, auf welchen | sich unser unvollkommenes Wesen stützt, um die einzelnen : Naturkörper in eine gewisse Ordnung zu bringen und sie. leicht bestimmen zu können. Wie es nun möglich sein manche Abtheilungen des Verfassers, welche aus in ihren Körpertheilen ganz velschiadenu Thieren zusammengesetzt sind, z. B. die zünslerartigen Spinner (Lithosidae und Zeuzera) u. A. m. so zu definiren, daß sie leicht zu bestimmen sind und ihre Definition auch eine wirklich wissenschaftliche, nicht nur auf. allgemeine Aehnlichkeiten ge- stützte, genannt werden kann, weiß Referent allerdings nicht. Es scheint doch jedenfalls richtiger und also wissenschaft- licher, einzelne Abtheilungen auf gemeinschaftliche körperliche Merkmale der in dieselben gehörenden Arten zu begründen, welche Jeder sehen und finden kann, als auf allgemeine Aehnlichkeiten, welche dem Einen vorhanden zu sein, nn Andern zu fehlen scheinen. Daß auf erstere Art begründete Abtheilungen in ihrer Reihenfolge zuweilen von der nn Anordnung abweichend hingestellt werden könnten, und daß dafür des Verfassers System hin und wieder brauchbare Andeutungen giebt, soll nicht ge- leugnet werden, jedenfalls ist aber unsere el der Exoten, vielleicht die Tagfalter ausgenommen, besonders aber der früheren Stände der exotischen Arten noch so mangelhaft, daß noch lange nicht an ein annähernd nalürliches "System zu DEINER SL TRER denken sein dürfte und man vorläufig wird zufrieden sein müssen, wenn nur einzelne größere Abtheilungen i in eine an- nähernd natürliche Ordnung gebracht sind. Zu wünschen ist aber, daß das Werk in die Hände ehr vieler Lepidopterologen selanzen möge, es wird denselben, wie bereits Anfangs erwähnt, nicht nur als Leitfaden für ihre Excursionen, sondern auch als Anregung zum Studium über systematische Fragen von großem Nutzen und Interesse sein. 509 ® Vereins- Angelegenheiten. Der Sitzung am 22. Juni wohnte unser Mitglied, Herr _ Dr. @. Horn, Vice-Präsident der Amer. Entom. Soeiety in _ Philadelphia bei, der allen Käferfreunden- ehrenvollst bekannte Coleopterograph, über dessen interessante systematische Cara- bidenarbeit S. 237 und 301 berichtet wurde. In den wenigen Tagen, seitdem er dem Unterzeichneten die Ehre erwiesen hat, Gastfreiheit anzunehmen, bewies er in der überzeugendsten Weise seine bewundernsw erthe Vertrautheit mit der ausgedehnten - nordamerikanischen Käferwelt, und berichtigte bald hier, bald da Ungenauigkeiten oder synonymische Irrthümer in der Samm- lung von C. A. D., Verbesserungen, welche bei Gelegenheit auch anderen Käfercollegen zu Gute kommen werden. Als neue Mitglieder wurden in den Verein aufgenommen: Herr Kaufmann Faber in Stuttgart. - Theod. Michaux in Speyer. Herr Rittmeister a. D. von Hutten hat seinen früheren _ Wohnsitz in Ungarn mit Glatzdorf bei Göstling (Nieder- 3 E Oester reich) vertauscht. | Unser Ehrenmitglied Exec. van Lansberge residirt jetzt in seiner Besitzung in Brummen, Provinz Gelderland. Der Verein hat das Hinscheiden des Dr. Friedrich Stein _ in Berlin zu beklagen, der am 2. April einem Herzleiden er- _ legen ist. Geboren 1814 war er in früheren Jahren Pharmaceut, ward aber im Jahre 1855 bei dem entomol. Museum der Berliner Universität als Assistent angestellt, und hat sich um die Conservation desselben wahrhaft verdient gemacht. Es wird niemand verwundern, daß bei dem gewaltigen, immer - mehr sich ausdehnenden Umfange des Museums die dabei angestellten Herren, die sich in rühmlichster Weise um die wissenschaftliche Verwerthung des Materials verdient machten, weder Lust noch Muße übrig hatten, den kleinen, aber durch ihre überhand nehmende Zahl verderblichen Feinden _ desselben, den Raub-Insecten, erfolgreiche Opposition durch- zuführen. Das aber ward gerade die Arena des von Dr. Stein unternommenen ‚und von ihm siegreich durchgeführten Kampfes, und er redueirte die abscheulichen kleinen Museums-Verderber wieder auf ein wenigstens leidliches Minimum. Außerdem sind ihm die Coleopterologen für zwei Ausgaben des europäischen ae a nn ara De RT 53T W lg, / on AR A Wa I Ber ar ga) a SF 2 . z \ \ Käferkatalog’s verpflichtet — bei der zweiten Asabe ee > NER BR = gr RT ihm von Herrn Lehrer Weise erfolgreich assistirt. Dr. Stein war jedenfalls eine Persönlichkeit, deren ausgeprägte Originalität seinen Bekannten unvergeßlich bleiben wird. Dr. C. A. Dohrn. Zur Synonymie einiger Chilenischer Dipteren. Von vV. von Röder in Hoym. Bei einer kleinen Sammlung Chilenischer Dipteren, welche ich vor Kurzem erhielt, fand ich, daß durch verschiedene Be- schreibungen der Autoren sich eine ungewöhnliche Menge Synonyma angehäuft habe. Es scheint dieses durch die Un- kenntniß der schon früher vorhandenen Beschreibungen ge- kommen zu sein, da die betreffenden Arten immer als neu beschrieben sind, ohne daß der betreffende Autor eine Ahnung gehabt hat, daß die Art schon früher beschrieben sei. Eine solche Art ist: Seinax sphenopterus Löw, dritter Beitrag zur Kenntniß der Dipt. 1855, pag. 42. — Cyllenia elegantula Bigot, Dipteres nouveaux provenant du Chili 1857, pag. 294 (Annales de la Societe entomolog. de France). — Bomby lisoma decorata Rondani, Diptera exotica (Mo- dena 1863), pag. 68. == Bombylius Paulseni Philippi, Aufzählung der Chile- nischen Dipteren, pag. 651 (Schriften der Zoolog. Bot. Gesellschaft in Wien 1865). == ÖOstentator punctipennis Jaennicke, Neue exotische Dipteren aus den Museen zu Frankfurt a. M. und Darmstadt 1867, pag. 41. Lasia nigritarsis Blanchard. — L. coerulea Rondani. Lasia rufipes Westwood. — L. (Panops) aenea Philippi. = L. aenea Westwood. Pangonia lata Gu&rin. . — Tabanus latus Guerin, Iconographie du Regne Animal, 511 Insectes pl. 77, tig. 1. Deseriptions of the Insects by Captain P. P. King, pag. 336 = Pangenia depressa Macq., Dipt. exot. I, pag. 107. 21 = Pangonia erocata Jaennicke, Neue exot. pag. 22, No. 22. | Pangonia latipalpıs Macq. — Triehophthalma Landbecki Philippi. — Triehopbthalma amaena Bigot. (amoena?), Extrait des Annales de la Societ& entomologique de France. (Dipteres nouveaux ou peu connus 16. partie 1877), pag. 20. Hier kann ich die Diagnose verbessern, da in meiner Sammlung vollständige Exemplare vorhanden sind. „Fusca, einereo-villosa. Antennis basi cinereis, apice nn. palpis fusceis; facie longe villosa, barba cinereo- albida; thorace castaneo-fusco tomentoso, retrorsum cinereo marginato, vittis duabus angustis einereis, apice dilatatis, lateribus, pleuris albido-cinereo longe villosis; abdomine obscure fuscano, basi albido-cinereo dense piloso, segmentis einereo-marginatis, tertio in medio et sequentibus maculis fuseis ornatis, lateribus albo-hirsutis; halteribus testaceis ; pedibus fulvis, femoribus basi fuseis; alis fere hyalinis, extrinsecus, margine late tridentato fusco. Long. 14 mm. Patria Chili.“ Da bei Bigot's Exemplar der Hinterleib fehlt, so ist die Länge nur 8 mm angegeben. Triehophthalma (Hirmoneura) nemestrinoides Jaennicke, Neue exot. Dipt. 1867, pag. 27. — Triehophthalma vicarians Schiner, Novara Dipt. 1868, pag. 111. CT VE ar a a" x . are a irn, > d as E E} j} = % Bemerkungen zu Eurina lurida Macq. Da Meigen in seinem VI. Bande der system. Beschreibung Europ. zweifl. Inseeten auf pag. 5 das Vaterland von Eurina Jurida nieht angiebt, und mir auch nicht bekannt ist, wo eine Vaterlandsangabe über diese Art gemacht wurde, sehe ich mich veranlaßt, über diese Art eine Vaterlandsangabe zu geben, da ich dieselbe nämlich am 19. Mai 1882 an Carex (Riedgras) in dem sogenannten See, einem Torfmoor bei Wilsleben in der Nähe von Aschersleben, gefangen habe. Ich halte Eurina elypeata Mg., obgleich aus Portugal, für eine bloße Varietät obiger Art. Mein Exemplar mißt = Lin., während Meigen _ nur 2 Lin. Länge angiebt. ua ine HEN Mk Auiännn D au a lee Eau ll all line all du 3 2 an nur Bla Malta nn ie BER REN ha a a a u \ vr v ETE ‚ D ! . I i f n ; RE EEE EEE TTEN TOTER a 3 er Lepidopterologische Beobachtungen. . Von &. Stange in Friedland in Mecklenburg. Nemoria viridata L. Ich erwähne die Art nur deshalb, weil Hering (Stett. entom. Zeit. p. 309) und Rössler (Sehmet. v. Nassau p. 96) übereinstimmend angeben, daß die Raupe überwintere, ich dagegen mehrfach den Schmetterling aus über- winterter Puppe gezogen habe. Die Raupe fand ich im August an Haidekraut (Calluna vulgaris). Cidaria unifasciata. Die Raupe fand ich Ende September und Anfang October an den Samen der Euphrasia odontites; anderwärts soll sie an Euphrasia lutea leben, die hier schwerlich vorkommen dürfte. | Eup. pygmaeta. Die Raupe war 1880 von Mitte bis Ende August an und in den Kapseln von Malachium aquaticum in einem feuchten Erlenbruch nicht selten, sehr selten dagegen an Cerastium triviale. Dagegen fand sie sich 1881 an Malachium gar nicht, während sie schon Anfang Juli in einigen Exem- plaren am Cerastium vorhanden war. Auffällig war mir, daß, während Dietze (Stett. entom. Zeit. 1874 p. 218) die grüne Varietät der Raupe sehr selten nennt, die Mehrzahl der von mir gefundenen Raupen grün war. Der Grund liegt vermuthlich darin, daß die Malachium- und die im Juli noch meist unreifen Cerastium-Kapseln viel saftiger sind, als die reifen Cerastium- Samen, an denen sie Dietze fand. Wenigstens glaube ich be- obachtet zu haben, daß in der Gefangenschaft, wo ich ihnen nicht immer frisches Futter geben konnte, sich allmählich eine größere Anzahl braun färbte. Eup. selinata. Die Raupe dieser in Norddeutschland wohl noch nicht beobachteten Art, die sich nach der vorzüglichen Beschreibung Dietze’s (Sett. entom. Zeit. 1871 p. 139) sofort erkennen ließ, war 1880 von Ende Juli bis Ende August auf ‘den Schirmen ‘der Angelica in einem lichten Kiefernwalde nicht selten, 1881 dagegen nur in wenigen Exemplaren zu finden. Zwei Generationen, wie in Süddeutschland, scheint sie also hier nicht zu haben, ebenso wenig wie assimilata, bei welcher ich mich durch die Zucht aus dem Ei davon überzeugt habe. Gleichzeitig war auch auf derselben Pflanze die Raupe von trisignaria sehr gemein und einzeln schon Ende Juli erwachsen, sie dauerte aber bis in den October hinein. Auch die Puppe von selinata ist von der von trisignaria verschieden, nämlich Eviel heller grün und überhaupt viel zarter, weshalb mir auch - eine ziemliche Anzahl Schmetterlinge ku Letztere - kriechen übrigens im Durchschnitt früher aus, als die von trisignaria. F Pempelia formosa. Die grüne Raupe lebt hier im August _ unter wenigen Gespinnstfäden auf Haidekraut und verpuppt sich noeh im Herbst. Auch v. Heinemann (II, 2, p- 157) und - Büttner (Stett. entom. Zeit. 18580 p. 393)- verweisen die Art in die Nähe von Haidekraut. Dagegen soll sie nach Rössler (Schmet. v. Nassau p. 301) von Ulmen gezogen sein, woran sie in Engiand nach einer Mittheilung Zeller s lebt. 0 Comchylis Mussehliana. Die Raupe der zweiten Generation _ lebt hier sehr häufig im Juni in den Samen von Pedicularis, - verpuppt sich aber außerhalb derselben, und die Schmetterlinge - erscheinen Ende Juli und Anfang August. Woran sich die Raupen der ersten Generation nähren, habe ich noch nicht er- - mitteln können, an Pedicularis schwerlich, da die Pflanze im - Herbst vertrocknet. Zu gleicher Zeit mit den Raupen der - zweiten Generation findet man übrigens auch die der zweiten - Generation von Penthina sellana in den Samen. Grapholitha rufillana. Die Raupe ist im September ziemlich häufig im Kiefernwalde zwischen den reifen Samen der Angelica. Sie überwintert erwachsen in einem dichten Gespinnst und - verpuppt sich auch darin. Beim Auskriechen und oft schon längere Zeit vorher, schiebt sich die Puppe bis über die Flügel- scheiden aus dem Gespinnst. Merkwürdig ist, daß, während _ der Schmetterling im Freien erst Ende Juli erscheint, er sich - durch Stubenwärme leicht treiben läßt. Mir erschienen schon - Ende Februar die Schmetterlinge, nachdem ich den Behälter mit den Raupen Mitte December in’s geheizte Zimmer ge- nommen hatte. Laverna ochracella. Von Er nach v. Heinemann auf _ dem Continent bisher erst in der Schweiz und Oesterreich ge- _ fundenen Art fing ich im Juni 1880 ein Exemplar zwischen Briobiun hirsutum. In Folge dessen untersuchte ich Ende April des nächsten Jahres die Epilobium-Pflanzen und kam so in den Besitz einiger Raupen, welche stets mit dem Kopf nach oben gerichtet in den Wurzeln bohrten, und zwar unter der - Rinde, ohne ihre Anwesenheit äußerlich zu verrathen. Er- : wachsen gingen sie in die Mittelrippe eines Blattes über und legten in deren Spitze ihr zartes, gelbliches Gespinnst an. Die Schmetterlinge erscheinen Anfang Juni. Im jetzigen Jahre fand ‚ieh schon Ende März fast erwachsene Raupen. | Cosmopteryx Lienigiella.. Die Mine dieser Art, als deren it 2 MER OFTEN PETER BE rn Z »_ BESKES ee AT TR. ae AR N 4 Ina EL 2 4 ee) ar ® Via 51a. Sn re x Ä E% x Fundort in Deutschland v. Heinemann nur die Gegend von Stettin kennt, waren im September 1881 in einem größeren Rohrbestand an einer Stelle nicht selten, wo zwischen dem Rohr wachsendes Espen- und Weiden-Gestrüpp das sonst im Winter stattfindende Abschneiden der Rohrhalme verhinderte. Platyptilia similidactyla. (Vgl. Stett. entom. Zeit. 1881, p. 118.) Die Raupe der ersten Generation minirt zuerst Anfang Mai in der Mittelrippe eines Wurzelblattes, eines Senecio (?aquaticus), und zwar gewöhnlich mit dem Kopf nach der Wurzel zu gerichtet, so daß das Ei wahrscheinlich an die Spitze eines Blattes gelegt wird. Später geht sie dann in den Herztrieb und den oberen Theil der Wurzel über, die sie meist mit dem Kopf nach unten gerichtet ausfrißt. Sie ist dann leicht zu finden, weil sich der Koth an der Stelle des Herz- Br. r triebes anhäuft. Die Verpuppung fand in der Gefangenschaft durchweg außerhalb der Pflanze in einem leichten weißseidenen Gespinnste statt, ohne daß die Puppe dabei eine bestimmte Lage eingenommen hätte. Die Raupe der zweiten Generation lebt im Stiel und verräth sich durch den aus dem Bohrloch heraushängenden Koth. Die Verpuppung findet wohl gewöhnlich innerhalb des Stieles statt; auch ist die Puppe auffallend viel heller, als die der ersten Generation, die der von Bertrami sehr ähnlich ist. Leioptilus distinctus. Die Raupen, welche denen von scaro- dactylus sehr ähnlich sind, fand ich im Laubwalde Anfang October gesellig zwischen den Samen von Gnaphalium sylvaticum. Sie überwinterten erwachsen zwischen Moos, krochen nach der Ueberwinterung noch eine Zeitlang umher, während welcher Zeit viele vertrockneten, verspannen sich dann am Boden und zwar meist mehrere dicht neben einander, lagen aber noch mehrere Wochen unverwandelt im Gespinnst. Die Schmetter- linge erscheinen im geheizten Zimmer von Ende Februar an, und zwar die 2 zuerst, früher als die von searodactylus. Auch die Puppe ist der letzteren Art sehr ähnlieh, nur vielleicht etwas dunkler. Oxyptilus Leonuri nov. spec. Die Art hat Größe und Flügelschnitt eines kleinen O. ericetorum; nur ist der Hinter- zipfel der Vorderflügel stärker verbreitert, der Saum steiler und die Ausnagung tiefer. Die Grundfarbe der Vorderflügel ist ein dunkles, ganz schwach glänzendes Broneebraun, ohne jede röthliehe Beimisehung. Sie tritt aber nur auf den Zipfeln hinter der ersten Querlinie rein auf und ist nach der Wurzel zu durch eingestreute weißliche Schuppen getrübt. Letztere häufen sich auf dem Vorderzipfel unmittelbar über der Spaltung ns a a E7 3 N re ee ie zu & >inem arenen: wurzelwärts schwach dunkel be- gre nzten Flecken. Vor nerlben ist ein dunkler, strichförmiger it itelpunkt. Die Querlinien, zwischen denen die Vorderfransen schwarz sind, haben dieselbe Farbe, wie bei O. obseurus; die ste ist auf dem Vorderzipfel deutlich und ziemlich breit, Een den Vorderrand etwas verschmälert, schräger, als bei _ obseurus; auf dem Hinterzipfel sticht sie wenig vor. Die hintere | Querlinie ist auf dem Vorderzipfel ebenfalls deutlich und bildet in der Mitte eine gegen den Saum vorspringende Spitze; auf be Hinterzipfel ist sie verloschen und bildet einen ‚sehr - stumpfen Winkel, dessen oberer Schenkel kürzer, aber deutlicher ist, als der untere, und dessen Scheitel beinahe den Saum be- rührt. Die Fransen des Vorderrandes sind bis zur hinteren Querlinie dunkelbraun, dann bis zur Spitze hell gelbgrau mit ‚scharfer, schwarzer, aber nicht die Spitze erreichender Wurzel- ‚linie, welche sich gegen die Spitze hin ein wenig von der urzel entfernt, dann dunkelbraun bis auf die Stellen, wo sich die Querlinien in die Fransen fortsetzen, und zwei ße durch eine scharfe schwarze Stelle geschiedene Flecke, mitten zwischen der hinteren Querlinie und der Spitze. Die Fransen des Hinter- zipfels sind wie bei O. didaetylus; doch ist die weiße Wurzel- ‚linie vor der Spitze grau unterbrochen, die Fransen hinter ‘derselben weit dunkler und die weiße Farbe überhaupt viel weniger hervorstechend, als bei dieser Art. Die dritte Hinter- _ flügelfeder ist vor und hinter dem Schuppenfleck in geringer Ausdehnung weiß, wie bei obscurus, der Schuppenfleck selbst wie bei didaetylus; er reicht also am Vorderrand weiter wurzel- wärts, als bei obscurus. Unterseite, Leib, Beine, Fühler wie _ bei obseurus, nur ist die Unterseite des Bauches beträchtlich - dunkler. | Die neue Art dürfte zwischen Didaetylus und Obscurus einzureihen sein, unterscheidet sich aber von beiden Arten durch die Grundfarbe, die gebrochene hintere (@uerlinie und ‚die Fransen des Vorderzipfels der Vorderflügel; von Didactylus "noch durch andere Färbung der dritten Hinterflügelfeder und "von Obseurus durch den am Vorderrand weiter wurzelwärts Freichenden Schuppenfleck. Noch näher verwandt scheint ©. -Jeonuri mit dem auch auf einer Labiate lebenden ©. teucrii “Angl. zu sein. Die Grundfarbe von Leonuri ist aber ohne ‚jede Spur von röther Farbe und schwach glänzend, die Zeich- nungen schneewei®., während ich Grundfarbe und Weiß des "Teuerii nach meinen beiden Exemplaren desselben mit Hieracii vergleichen möchte. Außerdem ist bei Teuerii die hintere Wuerlinie auf dem Vorderzipfel schräger, auf dem Hinterzipfel 916 | | INNEN ei) A breiter, aber viel undeutlicher, auf beiden schwächer gebrochen. Ferner sind die Fransen des Vorderrandes des Vorderzipfels bei Leonuri zwischen den Querlinien viel dunkler, hinter den- selben gelblich wie bei Didaetylus, nicht weiß wie bei Teuerii : und Obseurus; ihre Wurzellinie ist schwarz, nicht von der Grundfarbe wie bei Teucrii, entfernt sich gegen die Spitze etwas von der Wurzel, so daß diese selbst gelblich bleibt, und bricht dann plötzlich ab, was sie bei Teucrii nicht thut. Endlich haben die Fransen des Hinterrandes des Hinterzipfels bei Leonuri am Innenwinkel keinen weißen Wisch; sie sind dort vielmehr gelblich, haben aber eine weiße, grau unterbrochene Wurzel- linie, während Teuerii einen sehr breiten weißen Wisch besitzt und dahinter dunkelgraue, nur an der Wurzel mit einem weißen Punkt versehene Fransen, also ähnlich wie bei Obseurus. Eine dem Teuerii nahestehende Art ist Lord Walsingham’s Oxypt. ningoris (Pterophoridae of California and Oregon, p. 26, tab. 2, fig. 6), der in allen den eben angegebenen Beziehungen dem Teucrii nahe zu stehen scheint. Er unter- scheidet sich aber wohl durch grauere Grundfarbe, durch viel breitere, milchweiße Zeichnungen (besonders zeichnet sich darin die hintere Querlinie des Hinterzipfels aus) und durch die erst ganz, dann am Innenrande bis zur Wurzel weiße dritte Hinter- flü gel feder. Oxypt. marginellus Z., Hofmannseggii Möschl. und : Brunneodactylus Mill., die ileich, mit Leonuri näher zu vergleichen wären, De ich nicht. Nach Staudinger’s Lepid. Fauna Kleinasiens (Horae Soc. ent. Rossicae XV. 1880) p. 267 sind sie aber nichts als Formen, oder auch das nicht einmal, von Oxypt. obseurus, also gewiß von meinem Leonuri ver- schieden, dessen Artrechte sich hoffentlich bei ferneren Be- obachiungen bestätigen werden. Ich fand Anfang Juli 1880 zwei grüne Raupen und eine ebenso gefärbte Puppe auf den Blättern des Blütenstieles von Leonurus cardiaca, vereäumte aber leider, eine Beschreibung aufzunehmen. Ein & erschien am 1. August, 2 2 am 31. Juli und 3. August. Da das von mir ee Terrain unmittelbar an der Grenze von Pommern, zum Theil sogar in Pommern selbst liegt, dürfte es zum Schluß nicht uninteressant sein, die hier gefundenen Arten aufzuführen, die in den Verzeichnissen von Hering und Büttner (Stett. ent. Zeit. 1880/81) sich nicht finden. Es sind folgende: Er. Bankiana. Cid. unifasciata. Eup. chloerata, selinata, albipunctata. Tortr. dumetana.. Penth. Rosana (1 Exempl.) ETRUEREN Sr ai SSL7 E: Eier: simpliciana, distinetana (1 Exempl.) Lampr. flavimitrella. - Ochsenh. bisontella (1 Exempl.) Roeslerst. Erxlebella (1 Exempl.) - Arg. illuminatella. Depr. albipunctella. Gelech. ochrisignella. Bryotr. einerosella. Lit. Knaggsiella (1 Exempl.). Lit. marmorea (1 Exempl.) Tachypt. temerella. Oecoph. luridicomella, au- gustella, tripuneta (1 Exempl.) Glyphipt. Fischeriella. Coleoph. -diseordella, lineolea. Lav. propinquella (1 Exempl.), ochraceella. Aechm. dentella.. Tinagma balteolellum. ° Asych. modestella. _ Elach. zonariella. Lith. salietella, dubitella.. Micropt. arun- - cella. Platypt. similidactyla. Oxypt. hieraeii (1 Exempl.) Leiopt. _ tephradaetylus, distinetus. Acipt. galactodactylus. ud Ki rn Br Zehn er VRlEtTe a an A ade ir. 3 ad Zt > 1 4 N F 2 . A UN ‚ Nachtrag zu den lepidopterologischen Notizen S. 173 Baron Sale Als ich meine „lepidopterologischen Notizen“ über die bei Cannes von mir gesammelten Arten an die Redaction der Stelt, entom. Zeit. abschickte, waren zwei derselben falsch benannt _ und mußten aus dem Aufsatze gestrichen werden. Gegenwärtig _ kann ich Folgendes über dieselben berichten, da meine geehrten - Freunde, die Herren Professor Zeller und P. C. TT. Snellen die ‘ Güte hatten, meine Irrthümer zu berichtigen, wofür meinen “aufrichtigen Dank ich mich freue hier abstatten zu können. cp FR a Le Um die im Verkehr seltene Myel. Ceratoniae Z. in Mehr- zahl zu erlangen, benutzte ich auf Milliere's Rath Anfangs Eur 1880 die Ankunft eines mit Johannisbrot beladenen „Sehiffes, in welchem Raupen zu Tausenden umherkrochen. Aus | einer großen Anzahl, die mir in einem Topfe übereinander ein Knabe brachte, behielt ich nach Entfernung _ der vielen todten und offenbar as etwa 150 Stück, unter denen einige kleine, die noch nicht erwachsen schienen. Alle _ aber zeigten langsame, matte Bewegungen, als ob sie unter der rohen Behandlung beim Einfangen gelitten hätten. Sie wurden in eine Holzschachtel mit trockenen Blättern, Erde _ ete. zum Verpuppen gesperrt, wozu sie aber keine Anstalt . . ; hd - machten, sondern unruhig umherkrochen. Zwar fanden sich nach einigen Tagen hier und da Anfänge von Gespinnsten, wurden aber wieder verlassen, und das unruhige Umherkriechen fr 4 Pu 518 meiner Raupen, wobei auch viele entwischten, wollte wochen- lang kein Ende nehmen. Entweder waren sie krank, da sich“ - täglich todte fanden, oder es fehlte ihnen irgend etwas zum Einspinnen. Da einige entwischte Raupen sich in den Falten von Kleidern, Möbelbezügen und zwischen Papieren sich ein- gesponnen hatten, so legte ich, aber mit ebenso wenig Erfolg noch Allerlei: hohle Stengel, Zeuglappen, Johannisbrot, zer- knitterte Papierschnitzel ete- in. die Schachtel. — Nur schrd wenige spannen sich ein. | Die Färbung meiner ‚Raupen war en gewöhnliche der in Früchten lebenden: oben ein blasses, etwas, besonders an beiden Körperenden röthlich angeflogenes, unten helleres, gelbliches Beinweiß; der hell gelbbraune Kopf mit dunkler braunem Gebiß; Krallen und Füße von Körperfarbe. Länge bis 18 mm, ‚in der Mitte 3 mm breit, nach beiden Enden verjüngt, erstes“ und letztes Segment jäh verschrälert, Nackenschild und After- klappe kaum angedeutet, bräunlichgelb, nicht scharf gerandet, die Spaltung des ersteren verwaschen heller. Warzen mit Wimperhärchen, wie gewöhnlich. — Da die Raupe sowie a ganze Naturgeschiehte von Ceratoniae hinlänglich bekannt ist, so machte ich nur diese flüchtigen Notizen “über meine Fixem & plare und beachtete auch ihre fornere Entwieklung nicht weiter, so daß ich jetzt nur noch sagen kann, daß die wenigen (etwa 12) Motten, welche ich Shih. im Laufe des April. aus der Puppe krochen. Auf der Terrasse vor meiner Wohnung in Cannes stand ein Neflier du Japon (nach Milliere’s Angabe Mespilus Japonica), auf welchem noch vorjährige, zuammengeschrumpfte, fast kugel- runde, schwarze Früchte, etwas größer als Haselnüsse, zu sehen waren. Unter ihrer grob gerunzelten Oberhaut steckten stein- harte Samenkerne, die von Raupen benagt wurden. ‚Ich4 sammelte Mitte December gegen 200 solcher Früchte, die ich aus Raummangel in mehreren Schichten übereinander in zwei schlecht neben Holzschachteln verwahrte, aus denen zu entschlüpfen die Raupen indeß keine Neigung zeigten. Sie schienen das helle Tageslicht zu scheuen, da sie sich beim Oeflnen der Schachidhi jedesmal rasch erktochen. — Milliere erklärte diese Raupen für eine neue, ihm ganz fremde Art. E Sie verpuppten sich ohne Anstand innerhalb der Schachteln, 1 meist im Innern der Früchte oder im Mulm zwischen denselben; am 16. März erschien die erste Motte und. es entwickelten > sich bis Anfangs August, wo die. letzte auskroch, fast alle Raupen, ungeachtet schleehter Pflege und schädlicher Einwirkung 3 meiner langen Rückreise. Trotz ihres geschützten Aufentlialtes : ERDE NR Be Heris ER Kr" POTTER, BE Be ER a et En 2 SE re, 519 Sehlupfwespen besetzt, die schon Ende Januar zu erscheinen “anfıingen. Da ich schon beim Einsammeln im December in einigen Früchten leere Puppenhülsen antraf, so müssen sich manche Exemplare noch im Herbst entwickelt haben, während die weitaus größere Mehrzahl überwintert. Zwei in einen . engen Behälter behufs genauerer Beobachtung zusammengesperrte Raupen bissen sich todt, was bei den anderen nicht vorkam. Als ich endlich im Frühjahr 1881 dazu kam, meine in Cannes gemachten Notizen für die Stett. entom. Zeit. zu be- arbeiten, wurde ich vielfach gestört, durch Freemdartiges oft abgezogen und zu eiliger Arbeit gezwungen. So kam es denn, daß ich flüchtig ohne gründliche Untersuchung die aus Johannis- brot erzogene Art schon dieses Futters wegen als Ceratoniae Z. und die andere aus den Mespilus-Früchten als neue in _ meinem Aufsatze verzeichrete und mit diesem zugleich eine "Anzahl der letzteren an Zeller schickte. Er fand nun sogleich, daß die Mespilus-Art die echte, auch von ihm gefundene und von Fischer v. Röslerstamm abgebildete Ceratoniae (von mir fälschlich ‚als neu mit dem Namen Ragonoti einigen Freunden mitgetheilte) war, während die andere aus Johannisbrot erzogene, von mir für Ceratoniae gehaltene Art eine ganz andere und wahr- scheinliech Xanthotricha Staudinger sei. Um verwirrende er v ai rel Ba a Fa all Ku a a lele lan = a al Hz „66 2 'Mehrung der Synonymie zu vermeiden, war er so freundlich, - das über beide Aıten Gesagte aus meinem Aufsatze zu streichen, mich zugleich auffordernd, den Irrthum in einem Nachtrage - zurecht zu stellen. 3 Daß die Mespilus-Art in der That die echte Ceratoniae Z. - „ist, kann keinen Zweifel unterliegen; denn meine Notizen über - die Raupe (bis auf deren Nahrung) sowie die Motte selbst _ stimmen mit den älteren Angaben Zeller’s und Fischer v. R.’s Ein allen Stücken überein. Des letzteren Abbildung derselben zeigt sogar die hintere Mittelrippe Aspaltig, ‘mit Ast 4 und 5 - auf gemeinschaftlichem Stiele; Zeugniß seiner peinlichen Ge- an .6?2 Tu.z, nauigkeit, da zu seiner Zeit auf den Rippenverlauf noch gar kein Werth gelegt wurde. — Daß die Raupen sich auffallender Weise von den harten Samenkernen der Mespilus nährten, _ war wohl natürliche Folge der Noth, weil eine weiche Substanz, E. wie in den Ceratonia-Schoten, nich vorhanden war. Diese Wahl der Mespilus zur Nahrung erscheint noch auffallender, - als in der Nähe desselben ein Paar tragbare Ceratonia siliqua in beiden Geschlechtern stand, das beliebteste Futter also nicht E fehlte. An anderen Mespilus-Exemplaren dagegen, die ich mit _ _Milliere an verschiedenen Oertlicehkeiten in Cannes durchsuchte, 820 war keine Spur vorjähriger, mit Raupen besetzter Früchte zu entdecken. F. v. R. wird wohl mit seiner Bemerkung p. 148, daß die Raupe nur in den schon getrockneten und für den Handel zubereiteten Schoten lebt, vollkommen Recht haben, und im vorliegenden Falle werden die Eier wohl in verkrüppelte, schon vertrocknete Mespilus-Früchte gelegt worden sein, in Ermangelung solcher trockener Schoten. un nun über die zweite, aus Johannisbrot erzogene Art in's Reine zu kommen, opferte ich einige meiner wenigen Exemplare derselben zur genauen Untersuchung der Flügel- ippen etc., und über das Ergebniß erbat ieh mir die Ansichten meiner Freunde Zeller und Snellen, welche dieselben mir bereit- ” willigst mittheilten. Das Endresultat ist im Folgenden enthalten: Nebenaugen habe ich an zwei unbeschuppten Köpfen un- ‚geachtet mühsamer, wiederholter Untersuchung nicht auffinden können. Nebenpalpen scheinen mir vorhanden; doch habe ich sie nicht deutlich genug erblicken können, um mit völliger Ueberzeugung ihr Dasein zu behaupten. Snellen schrieb mir: daß er Nebenaugen bei Xanthotricha (von der ich kein J und nur ein sehr kleines 2 besitze) nicht gut sehen kann und ihr Vorhandensein bezweifelt; Nebenpalpen dagegen, dieht am Kopfe anliegend, hat er Sowohl bei einem von Heine - Paare der Xanthotricha, als auch bei dem von mir erhaltenen 2 meiner Johannisbrot-Art sicher aufgefunden. An den Fühlern des & seines Xanthotrieha-Pärchens sieht Snellen eine Pubescenz, die ich beim einzigen sicheren $ meiner Art nur erst bei stärkerer Vergrößerung, als äußerst zarte, kaum wahrnehmbare, nur bei gewisser Richtung des auffallenden Liehtes sichtbar werdende kurze Flimmerhärchen entdecken konnte. Sie fehlen den 2 sowie zweien anderen Exemplaren, die ich zuerst für - zweifelhafte & hielt. Die Palpen sind aufgerichtet, ihr End- glied wenig kürzer (elwa 3/,) als das Mittelglied, (was auch Snellen bestätigt); abgeschuppt scheint es seitlich zusammen- gedrückt zu sein. | Jenes sichere $ meiner Art hat an der Wurzel der Worder- AS flügel am Vorderrande einen nach unten umgeschlagenen, deutlichen Schuppenbüschel nebst gelbem Haarbüschel darunter. Die Hinterflügel haben oberseits an der Wurzel von Rippe 1b einen kleinen gelben, aufgerichteten, leicht zu übersehenden Haarbusch auf derselben; unten ist ihr Vorderrand von.der Wurzel bis zu seiner halben Länge gelb. Dem 2 fehlen diese | Merkmale, sowie auch den erwähnten zuerst für $ gehaltenen zwei Stücken. Snellen’s Mittheilungen über sein Xanthotricha- Pärchen stimmen auch hiermit. EN as Er TER EUNENR NEST NETTER NEN 7. Ale Eee = VPE WIE ROERERN wear 521 Er Der Zeichnungstypus ist wie ihn Staudinger für seine Xanthotricha (Stett. entom. Zeit 1859, p. 226) angiebt, aber bei blassen, ziemlich einfarbigen Stücken ganz verschwommen, - kaum angedeutet; besonders die innere A je dunkler aber die "Stücke, desto schärfer heben sich die hellen, dunkel eingefaßten Querlinien ab, und auch 2 dunkle Punkte ungefähr am Ende der Mittelzelle werden deutlich. Die innere, an ihren beiden Enden fast gleich weit von der Flügelwurzel ab- stehende Querlinie bildet eigentlich nur 2 Zueken, eine am “ Innenrande nach außen eoncave, fast bogenförmige größere, die andere kleiner, schärfer gespitzt, unter dem Costalrande. Diese innere arme ist von sehr wechselnder Deutlichkeit, hei einigen kaum angedeutet, und bei einem hellen Exemplar ‘ fast verschwunden. Die äußere, immer deutlich vorhandene - Querlinie beginnt an der Costa mit einem sehr schräge einwärts gerichteten, etwas gebogenen Strich, der auf Ast 6 in fast * rechtem Winkel nach außen bricht, so weit, daß beide Schenkel - des Winkels fast gleich lang sind; hierauf verläuft sie parallel - mit dem Außenrande in kleinen scharfen Zacken, die öfter nur - durch dunkle Punkte an ihren Spitzen angedeutet sind. Diese - Querlinie steht nicht bei allen Stücken in gleicher Entfernung vom Außenrande und auch ihre Gestalt ist nicht immer ganz 4 genau dieselbe. Diese kleinen Unterschiede, sowie andere in der Färbung ete. sind indeß so unbedeutend, auch durch Ueber- _ gänge vermittelt, daß ich sie nur für individuelle ansehen kann. Uebrigens sind die Querlinien auf ihren zugekehrten Seiten | dunkler beschattet, die äußere jedoch in geringerem Maße. Saumpunkte sind bei einigen Exemplaren sehr deutlich, bei * anderen schwächer, und bei einigen verschwindend. Die Grundfarbe ist ein blasses, gelblichbräunliches Grau, auf welchem die Schuppenenden eine dunkle, schwärzliehe Bestäubung bilden, die sich auf dem Verlaufe der Rippen, besonders der unteren Mediane und deren Aesten, verdichtet, D. diese mehr oder weniger markirt, je nachdem diese Staub- _ punkte selbst größer und dunkler sind. An Beinen und Füßen, die schwach seidenglänzend blaßgrau, erstere mehr oder weniger 3 dunkel bestäubt sind, sowie auf der Unterseite sehe ich weiter keine besonderen Auszeichnungen. Y In der Größe bleibt diese Art durchschnittlich etwas unter ‘ Ceratoniae, obgleich ihre größten Exemplare die kleinsten der Ceratoniae überragen, und ihre Färbung erscheint nieht so bläulich grau, wie bei dieser. 4 Sowohl Zeller als auclı Snellen hielt meine aus Johannis- F brot erzogene Aıt für Xanthotrieha Stgr. und nach all’ dem 34 Pr 1 Dur EIER en oben Gesagten kann ich ihnen nur beistimmen; denn meine Exemplare auch in Färbung und Deutlichkeit der Zeich- nung ziemlich weit auseinander gehen, so sind doch die Extreme durch Uebergänge verbunden und keine genügenden äußerlichen. Merkmale vorhanden, welche ihre Trennung von Xanthotricha und Aufstellung als eigene Art rechtfertigen würden. Da indeß die Möglichkeit nicht ausgeschlossen ist, bei vergleichender Untersuchung der Flügelrippen, die ich aus Mangel an Exemplaren der unzweifelhaft echten Xanthotricha Stgr. nieht vornehmen kann, doch noch Unterschiede zu finden, so gebe ich den Rippenbau meiner Johannisbrot- Art, wie ich solehen nach Untersuchung mehrerer Stücke gefunden habe, in Ausführlichkeit, damit Andere eine Vergleichung anstelle können. a Vorderflügel. Mittelzelle sebr lang, fast 2); des ganzen Flügels. Die Costalrippe, an ihrem Ursprunge sehr breit und kräftig, verschmälert sich schwächer werdend allmählich un verschwindet etwa in der Mitte des Vorderrandes, ohne ihı zu erreichen, an einer Stelle, von der es mir nicht gelang die Schuppen vollständig zu entfernen. Von der vorderen Mittelrippe zweigt sich kurz vor dieser Stelle ein kurzer Ast ab, der sich auch in den Schuppenresten derselben etwa in gleicher Höhe mit der Costale verliert, gleichfalls ohne de Vorderrand zu erreichen. An der vorderen Ecke der Mittel- zelle befindet sich eine kleine, nur schwer sichtbare Anhang zelle*), von welcher 2 Aeste (7 und 8%) in der Richtung zum Vorderrand auslaufen, aber ohne ihn zu erreichen, verschwinden Ast 8 ist sehr kurz, schwer sichtbar, und verliert sich in der nicht zu entfernenden Schuppenresten, die den Raum zwischen ihm und Ast 7 ganz frei lassen, sich aber bis an den Vorder rand selbst und zu dem letzten Viertel der Costale hinziehen Die Flügelfläche scheint in dieser Gegend anders beschaffen als auf dem übrigen Theile. Sie ist dichter beschuppt, di Schuppen sind viel schwieriger zu entfernen, und am unbe. schädigten Flügel markirt sich hier ein etwas erhabener Schuppen wulst von elliptischer Form, auf welchem die Schuppen zwe Schichten zu bilden scheinen, denn mit der feuchten Spitze eines Pinsels läßt sich von diesem Wulst ein Plättchen zu- ” sammenhängender Schuppen leicht abheben, unter welchem die Haut des Flügels noch ebenso dicht beschuppt erscheint, als *) Bei Untersuchung des Rippenbaues seiner Exemplare der Xanthotricha, aber ohne Abschuppung des Flügels, hat Snellen diese Anhangzelle "nieht gesehen, während sie bei meiner Art ganz sicher vorhanden ist, ob "nichts daran fehlte, Aus Mangel an Material gelang es mir nicht, die Beschaffenheit dieser Stelle deutlich zu erkennen. ‚Ar Innenrande sind zwei freie Rippen, doch ist die erste nur s ehr kurz, schwach, und erreicht nicht den Rand selbst. Die "hintere Mittelrippe gabelt sich in 3 Aeste, von denen der erste (Ast 2) weit vor dem Ende der Mittelzelle entspringt, die beiden anderen aus diesem Ende selbst aus’ einem Punkte, von ‘dem sich auch der in seiner Wurzelhälfte nach außen concave ‚bogige, in der anderen gerade, sehr dünne, kaum sichtbare Schlußast abzweigt und zu dem gebogenen Ende der vorderen "Mediane hinzieht, aus welchem ein kräftiger Ast (6) in den -Außenrand dicht unter der Flügelspitze verläuft. Der Ast 5 fehlt ganz. Hinterflügel. Ihre Mittelzelle ist sehr kurz, die Mitte - des Flügels lange nicht erreichend. Sie haben 3 freie Innen- randsrippen; die Subdorsale gabelt sich in 3 Aeste, von denen Ast 3 und 4 aus der scharfen hinteren Eeke der Mittelzelle, "Ast 2 aber ansehnlich weiter davon wurzelwärts aus einem "Punkte entspringt, in welchem die Subdorsale (bei etwa 3], ihrer ganzen Länge) deutlich einen Winkel bildet. Der Schluß- ‚ast, auch in seiner ersten Hälfte dicker, bildet einen fast rechten e' inkel, mit wuizelwärts liegendem Scheitel. Die Subeostale ‚spaltet sich etwas unterhalb ihres Zusammentreffens mit dem Schlußaste, entsendet einen Ast (6) in den Außenrand, einen ‚Ast (7) in die Flügelspitze; doch zweigt sich von diesem noch ein kurzer Ast (8) vor seiner Mitte ab, in den Vorderrand verlaufend, so daß also 7 und 8 einen gemeinschaftlichen Stiel f haben. Eine Costale sowie Rippe 5 fehlen ganz. 4 Snellen findet bei seinen Xanthotricha auch keine Rippe 5 ‚der Hinterflügel, nur einen sehr kurzen Ast 8, sowie eine kurze, wenig !/; der Flügellänge überragende Mittelzelle. Ast 2 ‚entspringt bei 3, der Subdorsale, also viel näher an Ast 3 na 4 als bei Ceratoniae Z., deren Mittelzelle auch breiter ist. 3 . Ir E- Berichtigung zu Oedemat. giganteus $. 200. Br Statt Inula helenium, die ich für diese Art als Futter- pflanze angegeben habe, muß es, wie ich durch Constant er- ‚fahre, heißen: Inula (Pulicaria) odora. e 2 v. Nolceken. DR - - 5. R- 2 4: SC 5 sw? I ua; le BE A . “ net u I a 7 ne Er Pi ne x N . er TER S N“ RT ER & ei Are 7 EAN ER R et HM re TB Rn a 5 - SL. N >} Erklärung der Tafeln zu den Psociden. 4 Von Dr. H. Hagen. Tafel I. Arten im Bernstein. Fig. 1. Psocus affıms. 1 Vorderflügel; 2 Hinterflügel, Amphigerontia ähnliche Varietät der Verbindung der Aeste der Mediana und Submediana; 4—7 Varietäten der Analzelle der Vorderflügel; 4 und 6 sind umgekehrt gestellt; in 6 erreicht die Ader nicht den Winkel; ‘in 7 ist die Analzelle frei; 8 von oben, 9 von unten Stigma- Sack der Vorderflügel; 10 von unten (umgekehrt), 11 von oben Schloß am Hinterrande der Vorderflügel; 12 Oberlippe; 13—16 Spitze der Maxilla interna, {3 von oben, 14 seitlich, 15 von außen, 16 von innen, beide 600 Mal vergrößert; 17—19 mas., Ende des Leibes; 17 seitlich, 18 von unten, 19 mehr seitlich“ von unten; 18a dreieckiger Appendix und die drahtartige Spitze; letztere in 18b stark vergrößert seitlich; in 19 ist der lange Cilienrand, der alle Theile umzieht, gezeichnet; 20 die Fuß-” klauen seitlich mit Schlauch und Borste; 21 Borsten der Schiene mit Basal-Schuppe; eine messerförmige und eine drahtförmige Borste. F Fig. II. Caecikus proavus. 1 Vorderflügel; 2 Hinterflügel; 3—4 Varietät der Anal- zelle, in 3 durch eine Ader an der Spitze mit dem darüber- laufenden Aste verbunden, in 4 noch mehr unregelmäßig m der Gabel des Astes ee 5 Varietät des Stigma; 6 Ober- lippe; 7—9 Fußklauen, 800 Mal vergrößert; 7 von oben mit. spitzen Endborsten Ani! nicht ausgestülptem Schlauch; 8 mit breiten messerförmigen Endborsten, der Schlauch aufgetrieben; 8a Schlauch halb erweitert; 8b Endborste seitlich; 9 Schlauch ganz offen, die feinen Fäden darin mit Endknöpfchen sichtbar; 10 von oben, 11 seitlich, Ende des Leibes beim mas. Fig. III. Caecilius pilosus. 1 Vorderflügel, die Haare sind nur in drei Zellen ge- zeichnet; 2 Hinterflügel; 4 Stigma- -Sack; 5 letztes Fühlerglied; 6—7 Fußklauen, der Sehlauch | in 6 ausgestülpt, in 7 Zusam ag gefallen. = a n +9 FE Praln ig ı er Di Re TE I Fr RES “ E7 >= e Fig. w. Caecilius debils. = 1 Vorderflügel; 2 Hinterflügel; der Haarrand ist nur an Basen Stellen gezeichnet, ebenso die feine Punktirung der M Membran; 3 Fußklauen mit offenem Sack und langen Borsten. Fig. V. Epipsocus cilatus. 1 Vorderflügel, 2 Hinterflügel; 3 Stigma-Sack; 4 Schloß; 5 außen, 6 innen, Spitze der Maxilla interna; 7 Fußklauen; 8 von unten, 9 seillieh. Leibesende, mas.; 10 Bauchplatte, En. 11 Oberlippe. | Fig. VI. Amphientomum paradoxum. 1 Vorderflügel; la Stigma-Sack; 1b Schloß; 2 Hinter- füge]; 3—4 Spitze der Maxilla interna; 4a stark vergrößert, von oben; 5—6 Fußklauen; 7 Vorderflügel mit Zeichnung, Copie nach Hr. Künow; 8 eine Schuppe, stark vergrößert. gi 4 | Fig. VII. Elipsocus abnormis. 2 4 Vorder- und Hinterflügel; 2 letzte Fühlerglieder; 3 Max. 2, 4 Fußklaue mit Schlauch. FR Fig. VIII. Empheria reticulata. 1 Vorderflügel; la Stigma-Sack; 1b Schloß; 2 Hinter- flügel; 3 Kopf; 3a und 3b Maxilla interna von oben und seitlich; 4 Fühler, 4a und 4b letzte Fühlerglieder; 5 und 6 Fußklauen ‚mit EEE ; Fig. IX. Empheria villosa. 4 1 Vorderflügel; 2 Hinterflügel; 3 Kopf; 4 Max. interna; ‚9 letztes Kiefertasterglied; 6 Leibesende seitlich. Fig. X. Archipsocus puber. ® 1 und 2 Vorder- und Hinterflügel; der Randsaum und die ' Haare auf der Membran nur an ee Stellen gezeichnet; 3 das Thier von unten; 4 Kopf seitlich, Copie nach Hr. Künow; ' 5 der vergrößerte fünfgliedrige Kieferiaster: 6 Max. ee F7 letzte Fühlerglieder, das rechts vor der letzten Häutung; - 8 Unterlippe; 9 Fuß von oben, 10 seitlich, daneben der ge- - faltete Schlauch. > rd Fig. XI. Psocus tener. Vorderflügei, Copie meiner Figur in Berendt’s Werk, - REN Ar ”. DIN Fe DE TEA N RE EIER SEND TEE ER N NR IRRE UT 3 A, he t RR x ” EB FERER e Bi ik Tafel II. Zur Monographie der ein, Nur Fig. I und III sind Bernstein-Insecten; der Text dei ı Atropina wird folgen; Fig. I und III sind in "den Bernstein- Arten gedruckt. e Fig. I. Sphaeropsocus Künowiü. 1 Copie nach Hr. Künow; 2 und 3 Varietät des Geier 4 Maxilla interna; 5 und 6 Be des Fühlers seitlich und von unten; 7 Fuß; 8 Klaue; 9 rechte Hälfte des Prothorax; 10° Leibesende von unten; 11 Kiefertaster; 12 und 13 Nymph von oben und unten; 14 letztes Glied des Tarsus mit be- sinnender Theilung, und Klaue. } Fig. II. Atropos succinica. 1 Mas., 1e von unten; 1a Maxilla interna; 1b Fußklauen, 2 Thorax am oben; 3 Ko 3b Femina? von an Fig. II. Hiyperetes tessulatus. N. Amerika. 1 von oben; 2 Außenende des Prothorax; 3 Kiefertaster;. 4 Fuß; 5 Außenrand der Oberlippe; 6 Ende der Max. externa, durch welches 7 Max. interna geht. = Fig. IV. Atropos divimatoria. 1 von oben var. Cueurbitae; 2 ein Fühlerglied mit den’ Ringen; 3 Prothorax; 4 Sculptur des Körpers; 5 Schenkel von innen; 6 Basis des Fühlers seitlich; 7 Auge; 8 Klaue; 9 männl. Bauckklanpe: 10 und 11 nach’ lebenden Thieren von oben und unten, um das Sternum und die Basis der Füße zu zeigen. Fig. V. Atropos resinata. In Zanzibar-Copal. 1 von oben; 2 Auge. Fig. VI. Clothilla inguilina. N. Amerika. Fig. VII COlothilla annmulata. N. Amerika. Fig. VlIl Tropusia (Atropos) oleagina. Ceylon. 3 1 von oben; 2 Max. interna; 3 Vorderrand der Oberlippe; 4 Basis des Fühlers; 5 Auge; die innere Zeichnung stellt das” Auge von oben, die äußere Linie seitlich dar; 6 Klaue; 7° Anal-Haken. | ‘ Fig. IX. Atropos formicaria. Preußen. 1 von oben; 2 Kiefertaster; 3 Basis des Fühlers; N Unterlippe. ; 927 2 Eine entomologisch-biologische Ausstellung. h In der bayr. Landesausstellung zu Nürnberg befindet sich eine von Herrn Forstmeister Lang zu Bayreuth mit Fleiß und Sachkenntniß zusammengestellte, für das forstl. Institut an der - Universität München bestimmte, biologische Sammlung der _ wichtigsten forstlich schädlichen Inseeten und theilweise ihrer "Feinde unter den Insecten, welche allgemeinste Aufmerksamkeit erregt und dieselbe auch mit Recht verdient. Wenngleich sie in mehreren Zeitungen lobend erwähnt wurde, halte ich es für ‚entsprechend, dieselbe wegen ihres großen wissenschaftlichen Werthes und der großen Sorgfalt und Genauigkeit, mit welcher sie hergestellt wurde, auch hier einer kurzen Besprechung zu würdigen, zumal sie auch durch ihre schöne Zusammenstellung und Ausschmückung einen wohlgefälligen Eindruck macht. Es ist dem Aussteller durch mühsame Versuche gelungen, ein - Verfahren zu erfinden, mittelst dessen er ganz kleine Larven naturgemäß präparirt und benadelte Zweige z. B. der Fichten so herstellt, daß die Nadeln nicht abfallen und ihre natürliche grüne Farbe behalten. Die Ausstellung stellt in 16 Kästen und mehreren Wand- | _ tafeln 43 der wichtigsten Forstinsecten, besonders Käfer und - Schmetterlinge, in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und | auf ihren Futterpflanzen dar, zeigt in sorgfältig ausgewählten Fraßstücken ihre Gänge unter der Rinde und im Holze e, sowie _ die Beschädigungen und deren Folgen, welche dieselben durch ihren Fraß an den Bäumen veranlassen. Nebenbei sind dann ' auch einige Arten der diese schädlichen Thiere vertilgenden, _ also nützlichen Insecten in ihrem Thun und Treiben dargestellt. Ganz besonders gelungen ist eine Reihe auf ebener Fläche ' ausgebreiteter Rindenstücke mit den verschiedenen Mutter- und Larvengängen der Borkenkäfer. Zum Belege des reichen Inhalts und der vortrefflichen Auswahl der Objecte wird es genügen diejenigen anzuführen, welche sich auf Bostrychus typographus beziehen, woraus man einen Schluß auf die ganze Ausstellung ziehen kann. 1) Das Thier als Käfer, Puppe und Larve. 2) Rinden- stück von außen den Anflug der Käfer und herausgearbeitetes Bohrmehl zeigend. 3) Rindenstück von innen, enthaltend zwei ' Käfer alsbald nach der Einbohrung, welche mit der Fertigung i z . 3 3 y L ” = 528 der Betasllainmen beschäftigt sind, 4) lindenstück, a zwe neben einander laufenden halbfertigen Lothgängen nebst Rammel- F kammer, von denen der innere die Eiergrübchen, der andere den Fraß der ganz jungen Larven darstellt. 5) Rindenstück, den Lothgang mit der Rammelkammer und den Luftlöchern, sowie die nach beiden Seiten abgehenden Larvengänge zeigend. 6) Rindenstück, die im Innern befindlichen Puppenwiegen nebst Puppen, dann die frisch ausgeschlüpften Käfer nebst dem un- regelmäßigen Fraße derselben, endlich einige Lothgänge noch mit alten Käfern besetzt zeigend. 7) Rindenstück, von außen bloßgelegte Puppenwiege nebst Puppe, Fluglöcher un die eben ' ausfliegenden jungen Käfer darstellend. Aehnliches gilt in gleicher Vollständigkeit von allen in ® der Sammluug repräsentirten Arten. | Unstreitig wird eine solche Sammlung jedem Museum zur Zierde dienen, und jeder Lehranstalt, die sich überhaupt mit Naturgeschichte befaßt, von großem Nutzen sein, weshalb es dankenswerth ist, daß sich der Aussteller, Herr Forstmeister Lang, bereit erklärt hat, ähnliche Sammlungen in Bezug auf forst- und landwirthschaftlich wichtige Insecten nach Bestellung 2 herzustellen und käuflich abgeben zu wollen. Aschaffenburg, im Juli 1882. Dr. Doebner, K. Professor a. D. der Central-Forstlehranstalt. rent \ \ i . Seite Abraxas sylvata........... v9 - Acanthococeus aceris.,..... 345 eentropus Nena 77,7 246 _ Acidalia Beckeraria, decorata, _ filacearia,immorata, ornata, ossiculata, pallidata, pero- chraria, rubiginata, rufaria Er 58, squalidaria 405, tessel- & laria, umbellaria. ........ 88 Aciptilia Siceliota. ......u.. 201 Benephalum; .............. 245 EAcontia lucida.. 51 - Acosmetia caliginosa....... 44 Acrobasis obliqua 181, por- ohren. 2... 24.027. 179 Acroclita consequana ....., 185 Acronycta abscondita, alni.. 214 Adela BuSLPAhSh:. ©... 02.2; 189 - Adoretus phthisicus ........ 105 - Agabus fuseipennis......... 472 Agdistis Heydenii 199, tama- er en en }r: 200 Agriluscaeruleus26, laticornis 25 _ Agroblaps Akinina......... 388 Agrotis occulta 35, subcae- EL er e RE 214 Be Pirteit!, 2.2.2 232. 2.5, 49 Aleides convexus 464 _ Ambilyteles ater 483, pallia- er Storius, spoliator.:....:... 480 5 Ammoconia caecimacula 37, . Amphientomum paradoxum 268, _ Anaitis obsitaria ?, plagiata.. 67 _ Anarta Haberhaueri........ 50 - Anaspis frontalis............ 31 Anatolica Balassogloi ...... 245 Anchinia laureolella........ 193 _ Anobium rufipes........... 2) Anthia aenigma, intricata 367, Cailliaudi, leucospilota, neo nympha 368, portentosa.. 246 _ Anthonomus curtus u... 432 - Anthrenus picturatus....... 109 - Aphelia venosana.......... 182 - Aphodius conspurcatus 21, de- pressus 19, nemoralis 22, pusillus 20, rufus 19, seyba- larius 22 a a SEC HÄC HK zuah R u L RT ) Alphabetisches Register. | rn 529 Seite Apion angustatum ......... 130 Archipsocus puber...... 222, 525 Argymnis Laodice.......... 213 Aspilates acuminaria, gilvaria, mundataria, strigillaria ... 63 Atropos divinatoria, formica- ria, resinata 926, succinica 231, 289, 526 Attagenus 20-guttatus ...... 15 Aulacophora rosea......... 460 Baris Brisouti 433, Gimmer- thali, Landgrebei, Renardi 435, Schwarzenbergi, Spit- zy1,.Sufriam . om 436 Batrachedra Ledereriella . 100 Biston lapponarius......... 216 Blapisa caraboides.......... 389 Boarmia cinctaria, repandata 62 Bombylisoma decorata ..... 510 Bombylius Paulseni......... 910 Bombyx castrensis, ilieifolia, lanesiris ya 214 Brachycerus tuberculosus... 251 Brephos nothum ........ 97, 78 Bitalisise. nr: SE 195 Caecilius debilis 284, 525, pilosus 283, 525, proavus 280, 525 Calamia conigera, lutosa.... 48 Caledonica Deplanchei...... 363 Calocampa exoleta, vetusta,.. 47 Callichroma moschatum .... #72 Callidium variabile......... 473 Callisthenes elegans 247, 371, Karen: SR ur 248 Calocomus coriaceus....... 466 Calophasia casta........... 47 Garabidae: 4 44,3 Sa 237, 486 Carabus Balassogloi 105, ciea- tricosus, corrugis 249, ma- culata 250, marginalis 472, obsceura 249, regulus 104, SEN 312 Caradrina albina, congesta.. 43 Careina quercana........... 193 Casnonia maculicornis, rugi- re AAHER 250 530 Es Cassida rubra 256, stigmatica 142 Catocala adultera 215, con- cumbens 392, fraxini, lu- pina 56, neonympha 57, Dakar 215 Ceuthorrhynchus 4-dens .... 140 Chalcosoma Atlas ......... 459 Charaxes-lasius-.. 0.20. 174 Chauliodus Staintoniellus ... 194 Chloantha polyodon ....... 42 Chondrosoma fiduciaria,.... 60 Chrysomela analis 156, As- clepiadis 160, cerealis 155, fastuosa 192, Goettingensis 159, haemoptera 148, hy- periei 157, limbata 149, Linnaeana 150, polita 158, Rossia 157, staphylea .... Cidaria achromaria 71, Blo- meri 216, cuculata 72, ferru- gata, fluctuata 70, fluidata, funerata, hastata 72, inter- secta 71, intricata 73, lig- nata 101, miata, munitata, ocellata 69, ravaria 71, ri- guata, sociata, tersata, tri- stata 72, unifasciata 512, vitalbata 72, vittata 101 Glinteriarviduaith 2 2. 467 Clothilla annulata, inquilina 526 Clytra fasciata 252, Gebleri 147, salicina 145, 6-punctata 151 ag taxieornisa HN 473 Cnethocampa pityocampa.... 174 Coccinella distineta 166, 14- pustulata 170, Nevilli .... 374 Coleophora calycotomella... 194 Coll sparsatal 8 216 Colobothea musiva..... SUSE. Colymbetes striatus........ 472 Conchylis contractana, Fran- cillana 182, Mussehliana.. 513 Coptengis exorbitans 252, Walldcer, 2.0.0 2, 0a 251 Cosmia paleacea, trapezoides 45 Cosmopteryx Lienigiella.... 513 Crocallis Dardoinaria....... 176 Crynopteryx familiella...... 188 Cryptocephalus 6-punctatus.. 148 Cueujus sanguinolentus..... 5 Cucullia absynthii, argentea, argentina, artemisiae 48, duplicata 47, gnaphalii, praecana, nn a, 215 Seite Cyllenia elegantula ........ 510 Cymatophora fluctuosa..... 211 Mepressaria nodiflorella, pu- twidella rutanar 20 190 Dermestes atomarius 9, bi- color 7, laniarius 9, 4-punc- tatus 12, Sibiricus 10, tes- sellatus, vulpinus........ 11 Desmidophorus penicillatus . 371 Deuterocampta flavomaculata 363 Dianthoecia consparcata, fili- grama, proxima ......... 37 Dorytomus punctator ...... 129 Dytiscus latissimus ........ 470 Eburia basicomis.......... 373 Eccrita .ludiera”. .......2 57 Eilicrina subeordaria....... 59 Elachistadispunctella.Gleiche- nella, perplexellar 2. 22 Elipsocus abnormis..... 287, Ematurga atomaria ........ Empheria reticulata 217, 525, villosa 2 Ephestia Gnidiella ......... 182 Epipsocus ciliatus ...... 276, 525 Brastria pusillas Kr ee 52 Erebia, Lieea,; a Nena ne 213 Eristalis sylvatieus......... 260 Eubolia murinaria ......... 63 Euclidia catocalis, glyphica, mi.-triquetra na 52 Eucrostis herbaria 58, impa- raria aan. ne en Eudamus alardus cuspis 91, albociliata 100, alector 87, ananius 99, an- taeus 93, aroma 89, asander 93, aziris 96, bahiana 89, barisses 95, bathyllus 98, bifascia 90, blasius 91, bry- axis 97, caicus 99, cajeta 98, calchas 99, casica 100, cellus 95, chersis 96, celarus 93, elavicornis 92, clonias, clonius 96, creteus 89, 90, 91, daunus 98, egens 9, elaites 97, elorus 91, enispe 94, evelinda 95, exadeus 92, 93, festus 95, gundlachii 92, habana, hopfferi 0, jalapus 100, idas 92, igna- tius 95, imalena 97, justus % 3 , * Pr R b: N = # ni x e FR 88, latimargo 91, lyciades, lyeidas 95, malefida 90, mar- go, maysii 91, mercurius 92, mexicana 99, nevada 98, nicomedes 99, niso 98, om- phale 87, orestes 100, or- pheus, orphne 88, otriades 89, panthius 94, parmenides 89, perniciosus 88, pertinax, pervivax 87, phlius 97, po- trillo 98, pseudexadeus 93, pseudochalybe 89, pylades 98, rochus 94, sanantonia 91, schäfferi 99, scheba 94, schelleri 87, socus 92, tity- rus 92, 95, tmolus 93, vale- riana 99, vectilucis 94, xa- - gua W, zestos..........: Eudemis quaggana, staticeana Eupithecia abietaria 382, ab- sinthiata 78, castigata 73, 386, exactata 78, extensaria 17, gratiosata 74, innotata 76, lariciata 386, Lepsaria 74, leptogrammata 77, May- eri 7, Mnemosynata 178, nobilitata 76, Saisanaria 75, satyrata 77, scabiosata 74, scopariata 178, selinata512, tamariciata 76, togata 384, venosata « « W j Da ae vr. nl cd Dre ee u ae ee ee nn Da a aa = f Lars Di Fidonia fasciolaria Fornasinius A ar re sudimn du a edle. He win 0 = Galerucella lineola ........ Gnophos ambiguata, caeliba- ria 62, dolosaria 176, glau- Goliath albosignatus Goliatbmus +.............. Goliathus- Higginsii......... Grapholitha opulentana 186, oxycedrana 185, rufillana, Gymnetron asellus denn ie oe a ee Ic MHadena abjecta 41, adusta, amica 40, basilinea 41, bi- coloria 42, furva 41, late- ritia 40, literosa 41, Mail- lardi 40, moderata Hadrotoma nigripes Haltica pusilla Seite 183 216 511 63 360 164 62 470 399 398 513 132 DT u TE u ED Se ar r { wars !-\.3 = ’ ss a Seite Halyzia 10-guttata 167, tigrina 168 Hesemus. SR ‚860 Heliodes rupicola.......... 51 Heliothis dipsaceus, peltiger, SCHLOSUS I. N I a Hemerophila abruptaria..... Hesperia abdon 320, abebalus 451, aeacus 449, aeas 439, aecas 449, achelous 315, acraea 321, adela 329, ad- juncta 332, aegita 3397, aestria 336, alda 326, ama- na 449, amyntas, anchora 329, anitta 340, antistia 320, antonius 343, apicalis 324, arcalaus 341, argentea 336, aria 315, artona 449, attina 339, aurelius 455, basochesii 437, belistida 339, besckei 334, bias 318, boisduvalü 323, boseae 314, brino, bri- noides 327, buchholzi 330, bursa 453, butus 330, ca- benta 439, caesena 340, calus 439, calvina 443, ca- nenta, caniola 444, capron- nieri 326, caprotina 438, carmides 339, cassander 316, catargyra 448, cathaea 437, catina 3339, catochra 342, caura 315, celsina 322, cen- tralis 317, ceraca 333, cer- vus 344, cerymice 326, cha- lestra 335, chemnis, chio- mara 341, chlorus 446, cilissa, cincea 324, cinica 444, eircellata 319, elaudia- nus 441, clavus 327, clo- anthes 323. clothilda 331, colenda 328, columbaria 317, comus 338, concors 334, 335, conflua 446, conformis 445, conjuncta 344, cordela 328, corrupta 445, corusca 445, corydon 329, cerispinus 318, cruda 339, cunaxa 444, cuneata 447, cynisca 332, dalmani 435, depuncta 317, derasa 316, devanes 336, diocles 315, diores 441, dissoluta 442, diversa 454, druna 322, ebusus 339, elana 441, elisa 328, eltola 340, elvira 453, emacareus 51 172 532 438, ennius 336, epitus 336, 446, erynnis 338, 341, ethoda 332, eucherus 452, evadnes 446, extrusus 440, fantasus 451, 452, fiara 314, fimbriata 322, fischeri 341, gabinus 318, geminatus 321, gerasa 332, godartü, haworthiana 333, helops 388, hermesia 343, hermi- nieri 318, hersilia 448, he- siodes 447, himella 439, hyela 322, hylaspes 441, 442, hypaepa 328, hypar- gyra 449, hypodesma 447, jabesa AAT, idas 337, jebus 443, immaculata, ina, infus- . cata 315, insignis 316, iolus 453, irava 328, irma 316, ismene 322, itea 333, julia- nus 329, kalpis 328, koza 450, lacydus 322, latreillei 339, laufella 321, laurea 454, lebadea 323, lefrenayi 455, leonora 338, leuco- pogon 319, licia 335, lindi- 'giana 328, litana 439, livi- dus 330, longirostris 342, lota 329, lucagus 322, luc- tuosa 446, lurida 316, lus- cinia 329, lutetia 438, lu- tulenta319,lycaenoides 320, lyrcea 454, macareus 438, malitiosa 320, marcus 454, maroma 325. marpesia 451, mathiolus 343, melaleuca 443, melius 319, memuca 452, menestriesii 450. meso- gramma 444, metella 442, moeras 344, 'monacha 456, nanea 324, nanneta 340, nealces 324, nero 445, nirwana 436, nydia 826, ochrope 323, ocrinus 337, olynthus 341, onara 339, orasus 321, orchamus 336, ozeta, 0z0ta 442, palaea 317, pandia 331, paria 315, pe- lora 344, peninsularis "456, peratha 324, perla 319. perloides 318, pertinax 449, phaeomelas 315, phaetusa eihlius 342, phedon 235, phidon - 325, phocion 329, phorcus 451, phyllus 454, hy 2 448, pica 455, ploetzi 447, prodieus 452, pruinosa 320, psecas 339, psittacina 440, pulla | 315, pulvina 316, pyro- phorus 329, quadrata 326, remus 317, replana 437, rivera 318, Tond 450, ron- eilgonis 451, rubida 316, salius 342, 343, sandarac 317, saturnus 449, savignyi 330, schulzi 326, 'sergestus 831, silanion 449, simpli- cissima 316, simulius 443, sinois, sinon 331, smarag- dulus "325, socles” 438, crates 321, "subeostulata319, sylvicola "450, tamyroides 440, telegonus 342, telmela 323, thrax 327, 328, thyrsis 331; tiacellia 323, trianeu- laris, triangulum 456, tri- maculatus 327, umber 316, uniformis 318, urania 341, valentina 437, violascens 322, virbius 448, vopiscus 318, vulpina 333. xantha- phes 334, xanthothrix 335, xarippe 438, zisa 446, zola Hippodamia 19-punctata .,. Hiptelia miniago, variago... Honigbienen (südamerikan.). Hydroecia nictitans 42, mica- cea 43, ochreola 42, osseola Hypena obesalis, rostralis,.. Hypera arundinis 137, tri- lineata, ans en Hyperetes tessulatus ....... Hypotia corticalis.......... Hypulus quereinus JSaspidia Celsia............ Ichneumon defensorius, ery- thropygus 480, gradarius 478, immundus #75, leuco- melanus 480, maculiferus 476, obscuripes 477, prae- stigiator 479, pyrenaeus, quaesitorius 478, subobso- letus DIE year ar ar Se ya Ber Bear Due er Er Bar Er Zu Sr Zur er 7 sima 338, propertius so- u a RR Seite asia aenea, nigritarsis, cae- -_ rulea, rufipes RER rend 510 - Laverna ochracella......... 513 _ Leioptilus distinetus........ 514 Lepidiota suspicax......... 463 Leucania amnicola 175, coni- gera, l-album...... See 43 Leucanitis Cailino, obscurata 55, rada, Saisani......... I Libellula scotica........... 260 Ligia opacaria............. 178 Lita halymella............. 191 Lithocolletis Messaniella, sub- u RE AR ER 197 - Lithosia pallifrons........... 214 Lixus defloratus ........... 462 Luperina Haworthii 215, inops 40 Lycaena Aegon, Argus 379, Escheri 381, Zephyrus,... 379 Lythria purpuraria 63, ve- N ee RR 64 Macrolepidoptera des Mang- BEBRERIEIB 0... 489 Macrolepidoptera der Ost- PYMIBEBR ..2,:2.2..:: 423 Magdalis aterrimus 133, pruni 135 460 ni Malthinus paradoxus Mamestra advena 35, colon, brassicae,chrysozona 36, contigua 35, dentina, diantbi 36, dissimilis 35, egena, furca, glauca 36, leucophaea 35, oleracea 36, pisi, serratilinea 35, trifoli 36 Margarodes unionalis....... 180 Mecocorynus intricatus ..... 468 Melithreptus lavandulae .... 260 Mesogona acetosellae ...... +4 Mesophleps eorsicellus,...... 192 Mesotype virgata .......... 66 Microbiston tartarieus....... 60 Micropteryx myrtetella ..... 199 Mithymna imbeeilla, impar.. 43 Myelois ceratoniae 517, xan- LO EEE 519 Mylabris Frolovi........... 312 Myrmeeocystus melliger, me- a ER 347 Nachtfalter durch Köder ge- RR TR 205 Naupactus signipennis...... 462 Necrophorus mortuorum, ,,. 472 Ben, cz r nn on. nn nn 933 Seite Nemoria pulmentaria 58, vi- ridata ER ECHLECH SAN a ER 58, 512 : Nepticula suberis .......... 198 Nola- centonalis. .... ..2..= 214 Ochodontia adustaria....... 59 Odezia atrata ln. .. . 2... 67 Odontopera bidentata ...... 59 ÖOedematophorus giganteus.. 200 ÖOncocnemis campicola, nigri- cula, strioligera.......... 37 Onthophagus nuchicomis ... 23 Opostega crepusculella 198, menthinella 2...:,.4...... 197 Orrhodia ligula............ a, Ortholitha cervinaria 64, junc- tata 65, limitata 64, vici- BATIB er 65 Orthosia helvola........... 46 Östentator punctipennis..... 910 Oxyomus villosus.......... 24 Ozyptilus leonuri.......... 514 Oxytrypia orbiculosa....... 35 Pachnobia rubricosa....... 44 Pachyenemia hippocastanaria 176 Pangonia crocata, depressa 511, lata 510, latipalpis... 511 Papilio Podalirius, Sinon ,.. 172 Paradoxus osyridellus...... 189 Parnassius Apollo.......... 407 Paussiden (australische) .... 254 Paussus centurio 106, Howa 370 Pellonia vibicaria.......... 39 Pempelia formosa 513, galli- BO a 180 Perigrapha eircumducta..... +4 Phaedon pyritosus......... 161 Phanaeus Columbi......... 313 Phasiane elathrata ......... 63 Phorodesma smaragdaria.... 97 Phosphuga reticulata....... 2: Phyllobius Mariae ......... 430 Pieris Mannii 378, melete 375, EEE ERTL 213, 379 Piezia parenthesis.......... 369 Platyptilia similidactyla .... 514 Pleronyx dimidiatus........ 254 Plusia ain 49, Beckeri, chry- sitis 48, eircumflexa, dever- gens 49, festucae 48, 'samma 49, gutta 48, Hochenwarthi 49, microgamma 215, mo- desta, moneta, tripartita ,, 48 534 ; Seite Pogonomyrmex oceidentalis. 350 Polia Centralasiae .. al Der vr Ya er er re} Polycleis Krokisii 369, macu- latus 365, plumbeus...... 363 Polydrosus Dohrni......... 431 Polyphylla adspersa........ 107 Potamophilus africanus..... 250 Protocerius aemulus ....... 458 Psecadia Canuisiella ....... 190 Psocus affınis 232, 524, tener 225, 525 Pterostoma palpina........ 214 Pterotocera declinata....... 99 Ptilophora plumigera....... 214 Pyramidophorusflavoguttatus 484 Pyroderces argyrogrammos. 194 Eehizogramma detersa...... 42 Rhopalizus tricolor ... 252 Rumia lmteolata .. 2... 59 Sarrotrium elavicorne,..... 473 Scarabaeus acuticollis....... 372 Senrazlineaa rer... 63 Beoatosia badıala .m.......*. 69 Scytomedes ....n.2222.. 244 Silphomorpha africana...... 808 Siona nubllama, 2 ...r.,% 67 Sitones obseuratus ......... 430 Sphaeropsocus Künowii 226, 526 Sphenophorus sericans ...., + Sapkinz convolvuh.... ...... 214 Spintheropsdilucida,speetrum 57 Ba Lola Hellmann, elymi Tapinotus sellatus Teleia oxycedrella Thalera hmbrialis. Thalpochares arcuinna, con- einnula, ostrina‘,. Thanatophilus sinuatus...... Timarcha apricaria 162, me- tallica, violaceonigra ..... Tinea inquinatella 186, lapella 188, Liguriella 187, Ober- thürella Se ern Toxocampa ceraccae, viciae.. eo. 0.2000. Trichophthalma amaena, Land- becki, Vi- CATIUS Trichopleura palaearctica.... Trietenotoma Childreni 453, Bansberger 4... 2.32 Trigonophorus Delesserti 257, Hardwicki, Saundersi..... Triphosa incertata.......... Trogoderma versicolor Trosus;exeellens 0.2 Bropideres cinewus 2.2.2. Tropusia oleaema.. ... _ Typhedanus umber, zephus. nemestrinoides, Urodela eistieolella........ Wanessa xanthomelas....... Venilia macularia... =... Seite & 258 131° 163 46 216 189 Stamnodes pauperaria...... 66 Synopsia Kindermannaria... 62 | *Xanthia flavago, fulvago, gil- Sumlus#Venturse: 2.7... 465 VARO Re Swammerdamia combinella . 189 Zuanclognatha emortualis, tar- Mabanus datus =. 2... 2.8 510 sipennalo =. a 2.0... Taeniocampa gothica, incerta, Zelleria oleastrella, phylli- ppaa Neon. 44 vella usa —— I — FREE OR RES IE AT RERURT NO LO DEE TREE, r £ Au \ Pa SEE NT EEE FE I it, Kokamssatz SET 3 7 4 Inhalts-Verzeichniss. en Januar— März. E: Rosenhauer: Käferlarven S. 3—32. Dohrn: Mitglieder- Nachtrag S. 33. Neujahrs-Moral S. 34. Staudinger: Lepidoptera Central-Asiens (Schluß) S. 35—78. Dohrn: Literatur (Sahlberg, _ Cordoba, La Gileppe, Zool. Soc.) S. 79—86. Plötz: Hesp. Eudamus - (Schluß) $S. 8”—101. A. Hoffmann: Cidaria vittata 8.101. Dohrn: - Exotisches S. 102—110. Gronen: Südamerik. Honigbienen S. 110—113. Dohrn: Lückenbüßer S. 114, Stiftungstestrede $. 115. Intelligenz | Ss. 127, , ; April—Juni. Rosenhauer: Käferlarven S. 129. Hagen: Papilio Sinon oder Podalirius? S. 172. Nolcken: Lepidopterische Notizen $. 173. _ w. Hutten: Nachtschmetterlinge am Saft geködert $. 202. Einladung | zur Unterzeichnung $S. 210. Wackerzapp: Cymatophora fluctuosa 8.211. Teich: Lepidopteren in Livland $. 213. Hagen: Bernstein- Psociden $. 217. Dohrn: Literatur (Horn’s Carabidae) $. 237. v.Röder: Dipterologica S. 244. Dohrn: Exotisches $S. 245. Eimer: - Wanderung von Libellen S. 260. Vereins- Angelegenheiten $. 261. - Protest, Berichtigung $. 263. Juli—September. Hagen: Beiträge zur Monographie der Psociden $. 265-300. Dohrn: Horn’s Carabidae (Schluß) S. 301. Errata ridicula $. 306. Schaufuss: Silphomorpha africana S, 308, Dohrn: Mixta varia S. 809. Euphrasia modesta $. 311. Plötz: Hesperia aut. S. 314— 344, Lichtenstein: Acanthococcus aceris-S $. 345. Cook-Hagen: Die Honigameise S. 347. Meyer: Verwerthung öffentlicher Sammlungen S. 353. Dohrn: Belehrung $. 358. Errata ridicula $. 361. Exotisches S. 363. Speyer: Lepidopt. Bemerkungen $. 375. Allard: 2 Blaps nouv, 8.388. Boock-Arkossy: Raupen-Präpariren S.390. Bailey- Kheil: Haarbüschel der Catocala S. 392. Struve: Drei Sommer in den Pyrenäen $S. 393—405. Vereins-Angelegenheiten $. 406. Hagen: Parnassius Apollo $. 407. Intelligenz, 936 October— December. Vereins-Angelegenheiten S. 409. Struve: Drei Sommer in den | Pyrenäen (Schluß) S. 410—429. Faust: Russische Rüsselkäfer S$. 430—436. Plötz: Hesperia aut. $. 436—456. Dohrn: Exotisches $. 457—470. Mixta varia $. 470—473. Euphrasia ed. altera $. 473. Tischbein: Zusätze und Bemerkungen zu Ichneumon $. 475-486. Sharp: Bemerkungen über Horn’s Carabidae S. 486—488. Buckler: Bitte um Schmetterlines- Eier $. 488. Gumppenberg: Lepidoptera des Mangfallgebiets S. 489-491. Möschler: Ueber Rössler’s Lepi- doptera von Wiesbaden 8. 492—508. Vereins-Angelegenheiten $. 509. Röder: Synonymie Chilenischer Dipteren $. 5'0. Stange: Lepi- dopterologische Beobachtungen 8. 512-517. Nolcken: Nachtrag zu den lepidopterologischen Notizen S. 517—523. Hagen: Tafel- Erklärung 8. 524-526. Döbner: Entomol. ls 8 a: S. 527. Ausgegeben: Mitte August 1882. EINES AU AN RT SATEENTESISTENT, 5% ur el ee ( Eytr 2 Er Seren Nester. ! 1 Au IS Bra mm 2 Y > I a ü u: Wr e ! | ON 2 ® “ * “ . 9 ee ee nt Deunb rd Uaical DEREN