> 7 Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde Serie B (Geologie und Paläontologie) Herausgeber: Staatliches Museum für Naturkunde, Rosenstein 1, D-7000 Stuttgart 1 Stuttgarter Beitr. Naturk. 21 S., 11 Abb., 7 Tab. | Stuttgart, 30.8: 1989 Über pleistozäne Elefanten-Funde ım Umland von Erzurum ın Östanatolien Ein Beitrag zur Fundgeschichte des Elephas trogontherü ım Becken von Pasinler On Finds of Pleistocene Elephants in the Environment of Erzurum in East Anatolıa A Contribution to the History of the Finds of Elephas trogontherü ın the Basın of Pasinler Von Ergün Dayan, Erzurum Mit 11 Abbildungen und 7 Tabellen \ Summary Finds of fossil elephants in the Quaternary of Eastern Anatolia were first reported in 1857, but the place of their discovery situated near present-day Hınıs can no longer be ascertained. It is therefore all the more important to clarify and specify further the origin and circumstances of the discovery of dentition remains found in 1985 near Pasinler. The place of discovery is situated on the north-west border of the Pasinler basın that forms, together with the basin of Erzurtm to the west and the basin of Horasan to the east, a chain of ovas. Excavations which were undertaken in 1986 over a period of several weeks threw impor- tant light on the level of the find and its origin; in this way the collection of fossils could also be enlarged. In spite of their scantiness, the dentition remains from Pasinler make it possible to assign the layer to the Lower Pleistocene. Moreover, the fossil elephant remains of a different geological age reported from the vicinity of Erzurum make it possible to express an informed opinion about former environmental conditions in Eastern Anatolia where they were discovered. ÖOzet Dogu Anadolu’nun Kuaterner’inde yer alan fillere ait buluntular ilk defa 1857 yılında ortaya sikarılmıstır. Hınıs yakınlarında gıkarılan bu buluntunun yeri bugün tesbit edilememektedir. Bunun yanında daha önemli olan husus 1985 yılında Pasinler yakınlarında ortaya sıkarılan file ait damak pargalarının kökenini ve durumunu acıklamak ve ortaya koymaktır. 2) STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Ser. B, Nr. 147° Buluntu yeri Pasinler havzasının kuzeybatısında yer alır. Pasinler havzası batıda Erzurum ve doguda Horasan havzalarıyla bir ova zinciri olusturur. 1986 yılında haftalarca süren kazı sonucu kazı yeri ve bu yerin olusumu konusunda kesin bilgiler edinilebilmis, daha fazla buluntu ortaya gıkarılmıstır. Pasinler’de ortaya cıkarılan damak pargalarının azlıgına ragmen yaslama agısından buluntu- ların cıkarıldıgı tabakalar Alt Pleistosen’e dahil edilmektedir. Bundan baska Erzurum gevre- sinde bilinen degisik yastaki fosil fil buluntuları Dogu Anadolu’daki buluntu yerinin gegmi- steki cevre kosulları hakkında yararlanılacak bildirilerin hazırlanmasına olanak saglamaktadır. Zusammenfassung Fossile Elefanten-Belege aus dem Quartär Ostanatoliens sind erstmals 1857 vermeldet worden, doch ist ihr in der Nähe des heutigen Hınıs gelegener Fundort nicht mehr festzu- stellen. Um so wichtiger ist es, die Fundherkunft und die Fundumstände der 1985 bei Pasinler zutage gekommenen Gebißreste abzuklären und darzulegen. Die Fundstätte liegt am Nordwestrand des Beckens von Pasinler, das mit den Becken von Erzurum im Westen und Horasan im Osten eine Ovakette bildet. Über das Fundlager und seine Entstehung konnte durch eine 1986 angesetzte, mehrwöchige Grabung genauerer Auf- schluß gewonnen werden, auch ließ sich dabei das Fundgut vermehren. Trotz ihrer Dürftigkeit erlauben die Gebißreste von Pasinler eine zeitliche Zuordnung der Fundschicht ins Altpleistozän. Darüber hinaus ermöglichen die aus dem Umland von Erzurum bekanntgewordenen fossilen Elefanten-Belege unterschiedlichen geologischen Alters qualifizierte Aussagen über die einstigen Umweltverhältnisse im ostanatolischen Fund- gebiet. Inhalt Morwortsn a er Ben Ha, Ser RS De Er Hinweise N en wel 2 EEE an EEE, 6 Das Auffinden einiger fossiler Elefanten-Reste im Becken vonPasinler . . . . . 6 (Abb. 1-3, Tab. 1-2) Eine Fossilgrabung in quartären Ablagerungen des Beckens von Pasinler . . . . . 8 (Abb. 4-6, Tab. 3) Zur Herkunft der Belege von Elephas armeniacus im BeckenvonHnns . . . .. 11 (Abb. 7-8, Tab. 4) Der Neufund von zwei Elefanten-Backenzähnen aus dem Becken von Pasinler . . . 12 (Abb. 9-11, Tab. 5-7) Nachweise nn ne 2, | Se Na nee re SCREEN N N a et ar a la Zr Fe Vorwort Unmittelbar nach dem schweren, viele Menschenleben fordernden Erdbeben von Horasan und Narman am 30. Oktober 1983 setzten seitens der Atatürk Universitesi geographisch-geologische Untersuchungen im Umland von Erzurum ein. Deren Ergebnissen verdankt man eine in den letzten Jahren gemehrte und vertiefte Kennt- nis der Erd- und Landschaftsgeschichte des Fundgebietes der wenigen aus dem Nordosten Anatoliens bekanntgewordenen fossilen Elefanten-Reste. Ein erster Beleg wurde schon 1856 nahe bei dem heutigen Hınıs geborgen; er sollte — seiner Herkunft wegen Elephas armeniacus benannt — bis jüngst, bis zur Entdeckung der DAYAN, PLEISTOZÄNE ELEFANTEN-FUNDE IN OSTANATOLIEN 3 Berberler \ Yayladag ( Mvk.) 1834 Göbeklı (Mvk.) + Acısu cayıfl ® Sercebogazı Köyü \ 1715 % zZ $) [e}} £ 3 Buyük Dag r 2120 Tızgi Tepe + W::5; 1920 Kurucayır (Mvk.) \ \ \ N \ PASINLER Sy Permanentes Gewässer + Höhenpunkt in Metern «@, Siedlung u ®@ Fundort Abb.1. Lageskizze des ungefähr 6 Kilometer nordnordwestlich von Pasinler gelegenen Fundortes der Steppenelefanten-Reste. Ei STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Ser. B, Nr. 147 Gerek" 4 « s ° . Y.Bad to I yırdüzü Br u, ih, RE, =. en & m‘ er Verwerfung Fundort Siedlung Im=38 s. Legende Abb. 2. Geologische Karte der Umgebung von Pasinler und Horasan mit Angabe des Fund- ortes der Steppenelefanten-Reste (vgl. Tabelle 1). Fundstätte bei Pasinler, der einzige Nachweis vorzeitlicher Elefanten im dortigen Gebiet bleiben. Die 1985 zutage gekommenen Gebißreste eines dem Elephas trogontherü zugehö- renden pleistozänen Elefanten im Becken von Pasinler gaben Anlafs, im Juni 1986 am Fundort eine Grabung mit dem Ziel anzusetzen, Abfolge und Ausbildung der Schichten festzustellen und weitere Fossilien zu gewinnen. Dabei leisteten sowohl staatliche Institutionen durch leihweises Überlassen von Ausrüstungsgegenständen als auch meine akademischen Mitarbeiter und Studenten durch tätige Mitwirkung als DAYAN, PLEISTOZÄNE ELEFANTEN-FUNDE IN OSTANATOLIEN 5 1 M&lange Oberkreide mit bis Ophiolith Paläozän 2a Sedimente (marin) Eozän Kalk- und Trümmergesteine 2b Vulkanite Andesite und Trachyte 3 Sedimente (marin) Oligozän Gips- und Trümmergesteine 4 Sedimente (marin) Untermiozän Kalkgesteine 5a Vuikanite Mittelmiozän Basalte 5b Sedimente (limnisch-fluviatil) Trümmergesteine 6 Sedimente (limnisch-fluviatil) Obermiozän Trümmergesteine bis Unterpliozän 7a Sedimente (fluviatil) Oberpliozän Trümmergesteine bis 7b Vulkanite MieBtn=on Basalte 8 Alluvionen Holozän aba: Angaben zur geologischen Karte der Umgebung von Pasinler und Horasan mit Kennzeichnung der Gesteinsfolgen ab der Kreidezeit (vgl. Abbildung 2). Ausgräber wertvolle Hilfe, die mich zu anerkennendem Dank verpflichtet, in wel- chen ich meine Frau, die mir während der Geländearbeit zur Seite stand, einbeziehen darf. Eine finanzielle Förderung der so erfolgversprechenden Ausgrabung verdanke ich der Kommission für die Forschung an der Atatürk Universitesi in Erzurum. Mein ganz besonderer und herzlicher Dank aber gilt dem Universitätspräsidenten, Herrn Professor Dr. H. Erru&öruL für die mir gewährte vielseitige Unterstützung; auch seitens des Dekans der Fen-Edebiyat Fakültesi, Herrn Professor Dr. A. Gakık, durfte ich mich steter, dankbar empfundener Hilfsbereitschaft erfreuen. Ferner fühle ich mich Herrn Dr. K. D. Anam, Professor für Paläontologie und Urgeschichte an der Universität Stuttgart, zu großem Dank verpflichtet; er gab eine erste Bestimmung und Auswertung der Gebißreste des Elefanten von Pasinler und betreute zudem die sprachliche Ausgestaltung dieser Studie, die durch seine hier ein- 6 STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Ser. B, Nr. 147 Pasinler Pleistozän Fundlager Altpleistozän Holozän vr Eoz au — Oligozän ———— Untermiozän S (S J J Dyyss V V EU EI IF RB Er 1 2a 2b 3 4 5 6 7a 7b 1-8 s. Legende Abb. 3. Geologischer Schnitt quer durch das Becken von Pasinler mit Angabe des Fund- lagers der Steppenelefanten-Reste (vgl. Tabelle 2). gefügte Beschreibung und Beurteilung eines ihm in Kopien vorgelegten Neufundes von Elephas trogontherii gleicher Herkunft bereichert werden konnte. Hinweise Wie allgemein im neueren wissenschaftlichen Schrifttum über die Türkei üblich, so werden auch hier geographische Namen in der neutürkischen Bezeichnung und Schreibung angeführt. Dabei gilt das lateinische Alphabet mit nur wenigen vom Deutschen abweichenden Lautwerten. Einige der türkischen Wörter, die in den beiden unter demselben Haupttitel vorgelegten Beiträgen zur Kenntnis des Quartärs in Ostanatolien Erwähnung finden, seien — alphabetisch angeordnet — übersetzt und damit erläutert: Cay = Bach oder Fluß; Dag = Berg; Daglar = Gebirge; Dere = Tal oder Bach; Düz = Fläche; Göl = See; Nehir = Fluß oder Strom; Ova = Ebene; Tepe = Hügel oder Spitze. Das Auffinden einiger fossiler Elefanten-Reste im Becken von Pasinler Knapp 2 Kilometer südsüdöstlich des Dorfes Yayladag sind unmittelbar neben einer Landstraße im Nordwesten des Beckens von Pasinler mehrere Meter mächtige quartäre Sedimente aufgeschlossen, welche nach Aussage der dortigen Bewohner seit einigen Jahren von Zeit zu Zeit angegraben werden. Die hier anstehenden Tone gelten als ein gesuchtes und begehrtes Material, um damit alljährlich im Herbst die Dächer abzudichten und so vor Einbruch des Winters dem Eindringen von Nässe ıns Innere der Häuser zu wehren. Sicherlich wurden beim Abgraben des Tones wieder und wieder auch Fossilien freigelegt, doch Beachtung fanden solche erst, als Paga KARAHAN — er war einige Jahre Gastarbeiter in Deutschland — auf die Gebißreste eines Elefanten stieß und diese als Antiquitäten des Aufhebens für wert erachtete. In der Hoffnung auf einen Verdienst verbrachte er den Fund im September 1985 nach Erzurum ins Staatliche Museum, wo ihm bedeutet wurde, es handle sich gewiß nicht um Antiquitäten, vielmehr wohl um Fossilien, um vorzeitliche Lebensreste. Wenige Tage später legte dann ein Dozent für Archäologie, dessen Frau das Erzu- DAYAN, PLEISTOZÄNE ELEFANTEN-FUNDE IN OSTANATOLIEN 7 1 M&lange Oberkreide mit bis Ophiolith Paläozän ? 2a Kalkgesteine Eozän 2b Andesite und Trachyte 3 Gips- und Trümmergesteine Oligozän 4 Kalkgesteine Untermiozän 5 Basalte Mittelmiozän 6 Trümmergesteine Obermiozän 7a Trümmergesteine Pliozän bis 7b Basalte Pleistozän 8 Alluvionen Holozän Tab.2. Angaben zum geologischen Schnitt quer durch das Becken von Pasinler mit Kenn- zeichnung der Gesteinsfolgen ab der Kreidezeit (vgl. Abbildung 3). rumer Museum als Direktorin leitet, den Fund seinen Kollegen ın der naturwissen- schaftlich-philosophischen Fakultät zur Begutachtung vor. Von mır als Bruchstücke zweier Elefanten-Backenzähne erkannt und bestimmt, wurde die Aufsammlung des Pasa KaraHan im Oktober 1985 vom Staatlichen Museum in Erzurum übernom- men. Bei der Seltenheit solcher Funde im anatolischen Hochland der nordöstlichen Türkei erregten die wenigen Belege eines offensichtlich vorzeitlichen Elefanten allge- meine Aufmerksamkeit; ım Rundfunk wie im Fernsehen wurde alsbald über sie berichtet. Da bei einer ersten Begehung der Fundstätte eine erhebliche Anzahl von Knochenbruchstücken, die nach ıhrer Größe und Stärke dem Elefanten zuzuordnen waren, aufgesammelt werden konnte, schien mir eine wissenschaftliche Grabung erfolgversprechend. So wurde denn ein Forschungsvorhaben geplant, um zum einen weitere Funde bergen und zum anderen Aussagen über deren Zeitstellung gewinnen zu können. Darüber hinaus sollte die Auswertung einen Beitrag zur Klimageschichte Nordostanatoliens erbringen. Um möglichst rasch auch über die artliche und zeitliche Stellung des Elefanten von Pasinler Aufschluß zu erhalten, wurden dem Stuttgarter Paläontologen Karı DIET- RICH ADAM Photographien und Zeichnungen der Molarenfragmente mit der Bitte um eine Beurteilung vorgelegt. Sie erweisen sich — wie von ıhm in einer gesonderten Abhandlung im einzelnen dargelegt und begründet — als Bruchstücke stark abge- kauter letzter Backenzähne aus dem Unterkiefergebiß eines Angehörigen der eura- siatischen Steppenelefanten-Stammreihe, und zwar stimmen sie nach Bau und Form 8 STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Ser. B, Nr. 147 mit entsprechenden Molaren des Elephas trogontherüi weitgehend überein; es ist dies eine im Altpleistozän vor Beginn der Mindel- oder Elster-Eiszeit weit verbreitete, kennzeichnende Art. Eine Fossilgrabung in quartären Ablagerungen des Beckens von Pasinler Die zunächst vordringlichste Aufgabe des von mir geplanten Vorhabens war es, an der ungefähr 6 Kilometer nordnordwestlich der Kreisstadt Pasinler gelegenen Fund- stätte der Gebiß- und Skelettreste des neuentdeckten fossilen Elefanten eine Gra- bung vorzubereiten und anzusetzen. Für das auf zwei Jahre berechnete, von der Kommission für die Forschung gebilligte Unternehmen wurden seitens der Atatürk Universitesi in Erzurum 8 Millionen Türkische Lira als Förderungsmittel für den Zeitraum vom 1. Februar 1986 bis zum 31. Dezember 1987 bereitgestellt, und somit konnten für eine erste Kampagne 7 wissenschaftliche Angestellte — allesamt Geogra- phen — und 15 Studenten als Helfer gewonnen werden. Die Grabung dauerte im Jahre 1986 vom 16. Juli bis zum 30. August und wurde von zwei sich am 10. August ablösenden Gruppen von Mitarbeitern ausgeführt. Als Fläche waren von Südsüdost nach Nornordwest entlang der Aufschlußwand 14 Meter, bergwärts 3 Meter abgesteckt und durchgezählt, insgesamt konnten also 42 Quadratmeter erfaßt und um 450 Zentimeter Schicht um Schicht bis auf die ungefähr 1770 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Grabungssohle abgeteuft werden. Wir- beltier-Funde, und zwar von Fischen, bald auch von Säugetieren, stellten sich erst ab 370 Zentimeter Tiefe ein; sie wurden jeweils nach Höhe, Länge und Breite einge- messen und in ihrer Lage im Sediment festgehalten. Recht gut erhaltene Fisch-Skelette in der Schicht 9 unterstreichen ebenso wıe das Vorkommen von Wasserpflanzen in der Schicht 6 zwischen 250 und 260 Zentimeter Tiefe den limnischen Charakter der Ablagerungen. Die Säugetiere haben folglich entweder am und im See, aus welchen Gründen auch immer, ihren Tod gefunden, oder aber sind ihre Kadaver ın diesen eingeschwemmt worden. Bei einer vorläufigen Durchsicht der Grabungsausbeute aus den Schichten 10 und 11 ließen sich außer Resten vom Rumpf- und Gliedmaßenskelett des Elefanten ferner feststellen: der bezahnte Unterkiefer sowie ein Mittelfußknochen ohne distales Gelenk und eine Klauenphalange vom Wildrind, ein Oberkieferbackenzahn eines Hirsches und die Gelenkrollen vom Mittelfußknochen eines Paarhufers. Weiteres Fundgut — größere Knochen wurden eingegipst — harrt der Präparation wie der Determination. Zu der durch die Grabung des Jahres 1986 erschlossenen ungestörten Schichten- folge ıst erläuternd anzumerken, daß die 70 bis 95 Zentimeter mächtig werdende jüngste, oben stark durchwurzelte und bis unten durchwühlte, sandige Schicht zunächst eine Folge von fluviolakustrischen Ablagerungen überdeckt, die durch mehrere im Profil gut erkennbare, 10 bıs 35 Millimeter dünne rostfarbene Bänder in 95, 135, 150, 190 und 200 Zentimeter Tiefe gegeneinander abgegrenzt werden; diese sitzen jeweils ungefähr 40 Millimeter starken Lagen aus Schnecken-Gehäusen auf. Abwärts folgen tonıge Sedimente, die bald mehr sandig, bald mehr kalkig ausgebildet sein können; sie sind vorwiegend limnischer oder lakustrischer Entstehung, und ihnen sind auch die pflanzlichen und tierischen Fossilien sowie vereinzelte kanten- gerundete Gerölle eingelagert — ein Hinweis auf einstens ın den See einmündende Bachläufe. DAYAN, PLEISTOZÄNE ELEFANTEN-FUNDE IN OSTANATOLIEN 9 Abb. 4. Westwand des in nahezu 1800 Meter über dem Meeres- spiegel gelegenen Straßenaufschlusses vor Beginn der Aus- grabung. Nord Straßenaufschlusses des Wand Abb. 5. Grabungsplan der im Nordwesten des Beckens von Pasinler erschlossenen Fundstätte pleistozäner Wirbeltier-Reste. 10 STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Ser. B, Nr. 147 Yy Oberfläche 0 cm in etwa 1775 m NN EDlem 0 - 95 cm Schicht 1 100 cm a* 77 .. = SEERFTEeIT? { 102 - 135 cm Schicht 2 ee“: . ar E Ya b* 150 cm — .———— I 142 - 150 cm Schicht 3 c* 157 - 190 cm Schicht 4 00ER d* oa en RN 200 cm VE e* - 200 cm Schicht 5 206 - 260 cm Schicht 6 250 cm 260 - 310 cm Schicht 7 300 cm 310 - 366 cm Schicht 8 350 cm 366 - 378 cm Schicht 9 378 - 390 cm Schicht 10 400 cm 390 - 450 cm Schicht 11 450 cm Y Sohlfläche der Ausgrabung 1986 500 cm ” Zwischenschichten a - e Abb. 6. Profilskizze des im Nordwesten des Beckens von Pasinler erschlossenen Fundlagers pleistozäner Wirbeltier-Reste (vgl. Tabelle 3). DAYAN, PLEISTOZÄNE ELEFANTEN-FUNDE IN OSTANATOLIEN 11 0 - 95 cm d 190 - 196 cm obere Lage etwa 200 mm mächtig Zwischenschicht wie a humos und durchwurzelt untere Lage etwa 750 mm mächtig en sandig und durchwühlt sandig mit Geröllen aus Vulkaniten und Gehäusen von Schnecken e 200 - 206 cm Bnalem Zwischenschicht wie a obere Lage 10 - 35 mm mächtig 6 206 - 260 cm * rostfarben und kalkfrei 3 tonig-sandig untere Lage etwa 40 mm mächtig : aufhellend und kalkhaltig lg Enzenze zes mit Gehäusen von. Schnecken 7 260. - 310 cm ** 102 - 135 cm tonig-kalkig sandig ie mit Geröllen aus Vulkaniten ellrz een und Gehäusen von Schnecken tonig 135 - 142 cm 9 366 - 378 cm ** Zwischenschicht wie a tonig-kalkig und zerklüftet 142.- 150 em * mit Wirbeltieren ab 370 cm obere Lage etwa 40 mm mächtig (OBE3782390Eem == sonig obere Lage etwa 50 mm mächtig untere Lage etwa 40 mm mächtig tonig und braungefärbt Acker untere Lage etwa 70 mm mächtig pp tonig und graugefärbt 150 - 157 cm mit Säugetieren ab 378 cm Zwischenschicht wie a 44 Sons Aen Emm 7 = SU) cm = torig obere Lage etwa 280 mm mächtig mit Säugetieren ab 390 cm tonig-sandig 12 - ? untere Lage etwa 50 mm mächtig 0 tonig-sandig Ablagerungen wie 11 mit Rippelmarken 9 fluviolakustrisch ** lakustrisch oder limnisch Tab. 3. Angaben zur Profilskizze des im Nordwesten des Beckens von Pasinler erschlos- senen Fundlagers pleistozäner Wirbeltier-Reste (vgl. Abbildung 6). Zur Herkunft der Belege von Elephas armeniacus im Becken von Hınıs Die 1856 aufgesammelten wenigen Gebiß- und Skelettreste des von HucH FAL- CONER schon im Jahr darauf bekanntgegebenen Elephas armeniacus kamen in der Nähe von Khanoos, dem heutigen Hınıs zutage, doch ist der vermeldete Fundort, das Dorf Sharvoon, nicht mehr zu ermitteln. Trotz Durchsicht aller mir verfügbaren und zugänglichen Unterlagen war bislang nicht abzuklären, ob dieses Dorf längst 2 STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Ser. B, Nr. 147 Pasinler Erzurum@ ® 34 36 38 40 42 [73 OAÜ . Ostanatolische Überschiebung NAV Nordanatolische Verwerfung Eintauchen der Arabischen mit Horizontalverschiebung unter die Anatolische Scholle OAV Ostanatolische Verwerfung mit Horizontalverschiebung Abb. 7. Übersichtskarte Ostanatoliens mit den Hauptstörungslinien und der Abgrenzung gegen die arabische Scholle im Süden. aufgelassen wurde oder aber unter einem abgeänderten Namen noch fortbesteht. Damit entfällt zugleich die Möglichkeit, die einstige Fundstätte erneut aufzusuchen und gegebenenfalls das Fundlager nochmals erschließen zu können, um Hinweise auf die ungeklärte Zeitstellung dieses nur unzulänglich belegten Elefanten aus dem Hochland Ostanatoliens zu gewinnen. Der Neufund von zwei Elefanten-Backenzähnen aus dem Becken von Pasinler Erst nach Abschluß des Manuskripts wurde anfangs Juni 1988 ein weiterer, für die Beurteilung des Steppenelefanten von Pasinler überaus wichtiger Fund hinzuge- wonnen. Es sind zwei gut erhaltene Backenzähne aus dem Unterkiefergebiß eines Jungtieres, die nach der mündlichen Mitteilung von Azız KarsLı, einem früheren Ortsvorsteher des Dorfes Yayladag, an der durch die Grabungen 1986 und 1987 geschaffenen Aufschlußwand zusammen mit etlichen Knochenbruchstücken jüngst zutage gekommen waren. Die Fundherkunft konnte von mir bei einem Besuch der Grabungsstätte, also an Ort und Stelle, am 18. Juni 1988 ermittelt werden, und zwar entstammt das Zahnpaar DAYAN, PLEISTOZÄNE ELEFANTEN-FUNDE IN OSTANATOLIEN 13 PALANDÖKEN AK DAGH KHAMUR ı670 ARAXES-'TAL KARAKAUR 3030 KHEDÖNUN KUREN HASAN EBENEN ONE EST NS ! Krinıs 4 md m N — VG m — NW MIOCAN KREIDE (f) MIOCAN MLEISTOCAN KRIST. SCHIEFER PLEISTOCÄN KRYST. SCHIEFER MIOCAN 100 ,.152,200 72548 Abb. 8. Geologischer Schnitt vom Bingöl Cayı im Nordwesten über das Becken von Hınıs bis zum Murat Nehri im Südosten (vgl. Tabelle 4). Geographische Namen und Höhen über dem Meeresspiegel einst (1912) jetzt (1987) Erzerum 1867 m NN Eirzaurn Um 1 950 m NN Palandöken 3 290 m NN Palandöken Dagları 3 167 m NN Madrak 2 220 m NN Madrak 2 220 m NN Araxes Aras Nehri Khedönun Kureh Hasan Dagh Kuruca Dag 2 590 m NN Karakaja Karakaya 2 760 m NN Ak Dagh 2 670 m NN Ak Dag 2 880 m NN Khinis 1 720 m NN Hınıs 1 720 m NN Khamur 3 030 m NN Hamurpet Dagdları 2 924 m NN Murad Murat Nehri Tab.4. Angaben zum geologischen Schnitt vom Bingöl Cayı im Nordwesten über das Becken von Hınıs bis zum Murat Nehri im Südosten (vgl. Abbildung 8). der Schicht 11 des Profils. Somit ist für den Neufund gleiches geologisches Alter wie für die bereits 1985 aufgesammelten letzten Unterkieferbackenzähne eines Alttieres erwiesen, und dem entspricht auch die Zugehörigkeit zur nämlichen altpleistozänen Art, zu dem für das jüngere Mosbachium charakteristischen Elephas trogontheri. Da der von Karı DIETRICH ADam erstellte Untersuchungsbefund über die ıhm ın Ausgüssen vorgelegten Milchmolaren der fortgeschrittenen Drucklegung wegen sich 14 STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Ser. B, Nr. 147 Abb. 9. Aufsicht der beiden letzten Milchmolaren aus dem Unterkiefergebiß eines altplei- stozänen Elephas trogontherü von Pasinler bei Erzurum in ungefähr natürlicher Größe nach Kopien im Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart (vgl. Tabelle 5). Tab. 5. Kennzeichnung zweier letzter Milchmolaren aus dem Unterkiefergebiß eines altplei- $ stozänen Elephas trogontherii von Pasinler bei Erzurum nach Abformungen des oberen Kronenteils mit der Kaufläche der 1988 aufgesammelten Neufunde (vgl. Abbildung 9). DAYAN, PLEISTOZÄNE ELEFANTEN-FUNDE IN OSTANATOLIEN Unterkieferbackenzahn Lamellenbestand Kronenlänge RER Kronenlänge UEZEx Kauflächenlänge x! - VII Lamellenbreite I Lamellenbreite Ill angekaute Schmelzbüchsen eröffnete Schmelzbüchsen verbundene Schmelzfiguren vollständige Schmelzfiguren mehrteilige Schmelzfiguren Längen-Lamellen-Quotient 130, KR) 2:10,57 = 103 (I >59) 3 = Mittelwert als Richtwert Dezimeter-Lamellen-Intervall 1050 : 130 (x! - x) = 850 : 106 (II - x) = Mittelwert als Richtwert = mögliche Lamellenformel (x)10x Vorderteil nur bedingt beurteilbar Lamelle VIII in die Kaufläche einbezogen ohne Freilegen einer Mammillenspitze x“x%* mögliche Mehrteiligkeit von Talon x! Vorderteil nur bedingt beurteilbar Unterkieferbackenzahn Lamellenbestand Kronenlänge x! -x Kronenlänge II - x Kauflächenlänge x! - VI Lamellenbreite Lamellenbreite angekaute Schmelzbüchsen eröffnete Schmelzbüchsen verbundene Schmelzfiguren vollständige Schmelzfiguren mehrteilige Schmelzfiguren Längen-Lamellen-Quotient ISIiE GASZExX)E=10R5E- 107 (=) = Mittelwert als Richtwert Dezimeter-Lamellen-Intervall los 3 ehr (Gele) = 850 : 107 (ll - x) = Mittelwert als Richtwert * mögliche Lamellenformel (x)10x Vorderteil nur bedingt beurteilbar ** |Lamelle VIII in die Kaufläche einbezogen mit Freilegen einer Mammillenspitze *** mögliche Mehrteiligkeit von Talon x! Vorderteil nur bedingt beurteilbar m3 inf. dex. x!9x in 130 mm * 130 mm 106 mm 101 mm 42 mm 43 mm XI Z MIN =* x! - VI/VII xl 2: I + 111 = VI/VIN 12,38 12,47 12,43 8,08 8,02 8,05 m3 inf. sin. x!9x in 131 mm * 131 mm 107 mm 104 mm 42 mm 43 mm x! - VII ** x! - VI/VIl RIZFANNF SE I + II = VI/VIN 12,48 12,59 12,54 15 16 STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Ser. B, Nr. 147 Elephas trogontherii Süßenborn au c = + °© =) T SG a © E & =, c ® O0) SG co — Kronenlänge in Millimetern Abb. 10. Kronenlänge und Längen-Lamellen-Quotient letzter Milchmolaren und erster Dauermolaren aus dem Unterkiefergebiß des altpleistozänen Elephas trogontherii von Süßenborn bei Weimar im Vergleich zu den Milchmolaren von Pasinler bei Erzurum (vgl. Tabelle 6). nicht mehr in seine 1988 erscheinende Abhandlung über die Elefanten-Belege aus Östanatolien aufnehmen ließ, sei er hier im Wortlaut angefügt. Beigeschlossen finden sich zugleich mehrere zugehörende Tabellen, denen Angaben sowohl über die neuen Gebißreste von Pasinler als auch über Vergleichsfunde aus Mitteleuropa zu ent- nehmen sind. Neue Elefanten-Belege aus dem Becken von Pasinler östlich Erzurums Im Frühling 1988 wurden Dr. E. Dayan einige fossile Skelett- und Gebißreste überbracht, die neuerdings im Bereich der von ihm 1986 und 1987 durchgeführten Grabungen ungefähr 6 Kilometer nordnordwestlich’von Pasinler zutage gekommen waren. Sıe sind allesamt gleicher Herkunft und gleichen Alters wie die beiden 1985 aufgesammelten, auf Elephas trogontherii zu beziehenden letzten Molaren aus dem Unterkiefer eines Alttieres. Für eine Beurteilung des Neufundes stehen lediglich Abformungen des oberen Kronenteils zweier Backenzähne zur Verfügung, die offensichtlich beide demselben Gebiß, und zwar dem Unterkiefer eines wohl im Zahnwechsel befindlichen jüngeren Elefanten entstammen. Gewiß könnte man an den Originalen weiteren Aufschluß gewinnen, doch sind die als Gipsausgüsse vorliegenden Kopien ausreichend, um den Fund sicher zu bestimmen und zu bewerten. DAYAN, PLEISTOZÄNE ELEFANTEN-FUNDE IN OSTANATOLIEN 17 Elephas trogontherii Süßenborn © c e fo) > ® = r= 6) E & N c vv © E o = Kronenlänge in Millimetern Abb. 11. Kronenlänge und Lamellenzahl ohne Talone letzter Milchmolaren und erster Dau- ermolaren aus dem Unterkiefergebiß des altpleistozänen Elephas trogontheru von Süßenborn bei Weimar und des jungpleistozänen Elephas primigenius von Pred- most bei Prerau im Vergleich zu den Milchmolaren von Pasinler bei Erzurum (vgl. Tabelle 7). Die auf der Kaufläche dieser Backenzähne sichtbaren Lamellenquerschnitte zeigen, daß die Hauptspalten der Schmelzbüchsen basalwärts konvergieren und daraus ein Verschmelzungstyp mit breiten Seitenpfeilern und schmäler werdendem Mittelpfeiler resultiert. Die vollständigen Schmelzfiguren erscheinen demzufolge bandförmig mit rundlich aufgetriebenem Mittelteil. Solches schließt eine Zugehörig- keit des Tieres zu Elephas antiquus, dem diluvialen Waldelefanten, aus und rechtfer- tigt zugleich seine Einweisung in die Stammreihe der pleistozänen Steppenelefanten Eurasiens. Da sich der Neufund nach Bau und Form von Elephas meridionalis durch seine progressivere sowie von Elephas primigenius durch seine primitivere Ausbildung abhebt, ist eine Zuordnung zu Elephas trogontherii naheliegend und zu überprüfen, vorweg jedoch die Stellung des Zahnpaares innerhalb der Zahnfolge abzuklären. Nach der Lamellenformel einerseits, der Kronenlänge und der Lamellenbreite ande- rerseits können die beiden Backenzähne nicht dem Dauergebiß zugesprochen werden, vielmehr lassen sie sich als letzte Milchmolaren eines kräftigen Jungtieres mit einem Lebensalter von knapp sieben Jahren bestimmen. Herausgestellt, da für die Determination von Bedeutung, sei der Längen-Lamel- len-Quotient dieser dritten Milchmolaren, welcher mit 12,4 rechts und 12,5 links die für Elephas primigenius üblichen Werte deutlich übersteigt. Solches gilt selbst für den nachfolgenden ersten Molar des jungpleistozänen Mammuts, der allenfalls in der Kronenlänge eine gewisse Übereinstimmung erkennen läßt; sie vermag jedoch bei Ser. B, Nr. 147 STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE 18 BunsseyJonaN xxx (r 'geL ‘e "qeL) EL6L IeBbJeog "M «x Jeeduyezusyseg R vg’lı (II) 08 egL xELX "uls "zul IN „.. WIOQUOgNS „ 47 "NS rgıı (II) 8% egl xELX xap "ul IN ».. UJOQUaLNS eLlEENS gg’ zı (II) Zr r9L (X)ZL(X) "us "Jul [WW x». UJOQUELNS 81 DS eziel (AI) 19 cell xo1,X xap "Jul IN x”. WJoquagns LE Sz’el (II) Zr 651 xL,X xap "zul IN *„ WJoquagyns St sz’eL (IN) 89 sgL xL1X "uls "Jul IW »„ WIoquagns cc ayıayq aßuep| |9WJOY gıqab o-'7-°7 -u8|]98 We -U9UOIY -uU9| 9 WE7 -Janeg 440PunZ JewwnN r grgar 2Ba Pyrordg? AnzRarle url Bronesterurdlorie rszı (II) Er rel x6iX "us "Jul gwW ++ JO]UISeA x» IN 0 er'zi (III) Er oel x6i X "xp "zul gu «+» JO]UISeg x» IN 0 rg’ol (II) SE ZLht x0L,X "uls "Jul gwW «. WOQUagHNS 82 60°: (A) Ir cel xoLX xap "zul gu ** WIOqUagNS rt ayıayq aßue| jeWwJo} gıqab "9-°7-"7 -u3]j8 we -U9U0J Y -u3] | 8 WEe7 -yo] IN 4J0punZ JewwnN rsgı Bııyog !!ıaayyuoßo,Jy seydeaızg pleistozänen Elephas trogontherü von Angabe von Einzelwerten zur Kennzeichnung letzter Milchmolaren und erster Dau- leich mit den Milchmolaren von Pasinler bei ermolaren aus dem Unterkiefergebiß des alt Süßenborn bei Weimar zum Verg Erzurum (vgl. Abbildung 10). Tab. 6. 19 DAYAN, PLEISTOZÄNE ELEFANTEN-FUNDE IN OSTANATOLIEN (601-501 'S 'SY-SE 'S) 8961 IIsnW "U xxx (2 'aqaw 921 'S 'L "QqW ZLZ 'S) 6961 Jeygueng 'M 3 xx BunsseyJanaN R 2 ck ==, 8 091 - sel xSIX = XOLX zul IW «++ 450 WPBald BerezeT g2ı - 88 XELX = XOLX u gw “+ 4S0WPaJd aßue| |9WJ0J gıqab "o9-°7-°7 -UBU0OJ Y -u8| 9 We -uyezusyJ9eg 440PUnZ BIER Al BSZeigtuEszliäng Fe ZsinziEurszßzauieregdreszertrdrogse we =0 Selmzesil xXZIX = XLLX ur IW «. WJOoquagıns Sieh 28,6 91 - SIL xLIX = X6X yuı gw ”. UWJOoquagns Gare Ne! x6iX yul gu » JO]UISed adue| |9WJ04 gıqab 1-55] -U9UOJY -u8] 8 WEe>] -uyezusyoeg 4J0PUunZ rsgeı Bııyodg !lıayyuoßo,y seydaj|zg Angabe von Grenzwerten zur Kennzeichnung letzter Milchmolaren und erster Dau- ermolaren aus dem Unterkiefergebiß des al Tab. 7. tpleistozänen Elephas trogontherii von olaren von Pasinler bei Erzurum (vgl. änen Elephas primigenius von Pfedmost bei Prerau zum Vergleich mit den Milchm Süßenborn bei Weimar und des jungpleistoz Abbildung 11). 20 STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Ser. B, Nr. 147 einem Lamellenbestand von zumeist x11x bis x15x eher zu trennen als zu vereinen und derart das Einbeziehen des zu beurteilenden Zahnpaares ins Milchgebiß abzu- sichern. Sind also die 1988 hinzugewonnenen ostanatolischen Belege zum einen gut gegen Elephas primigenius abgrenzbar, so gleichen sie zum anderen nach Abmessung und Formgebung weitgehend den Backenzähnen von Elefanten entsprechenden Lebens- alters aus den altpleistozänen Kiesen der Ilm bei Süßenborn, die dem von dort beschriebenen Elephas trogontheriüi zugehören; folglich bestätigen und bekräftigen sie das Untersuchungsergebnis des Altfundes von 1985. Es erscheint deshalb gerecht- fertigt, auf das bislang der mangelnden Autopsie wegen den beiden letzten Unterkie- ferbackenzähnen beigefügte einschränkende confer zu verzichten und die alten wie die neuen Funde von Pasinler ohne Vorbehalt der Art Elephas trogontherii zuzu- weisen. Nachweise Abbildung I Entwurf von E. Dayan (Erzurum 1986); Ergänzung durch T. OSTERWALD (Stuttgart 1987). Abbildung 2 ® Wiedergabe nach M. $. BAYyRAKTUTAN, E. Dayan und OÖ. Yırmaz (1986, $. 262 Abb. 2); Abänderung durch K. D. Anam (Stuttgart 1987). Abbildung 3 E Wiedergabe nach M. S. BAYRAKTUTAN, E. Dayan unD O. Yırmaz (1986, S. 264 Abb. 3); Abänderung durch K. D. Anam (Stuttgart 1987). Abbildung 4 Aufnahme von E. Dayan (Erzurum 1986) des Straßenaufschlusses nordnordwestlich der Kreisstadt Pasinler. Abbildung 5 Entwurf von E. Dayan (Erzurum 1986); Ergänzung durch T. OSTERWALD (Stuttgart 1987). Abbildung 6 Entwurf von E. Dayan (Erzurum 1986); Überarbeitung durch K. D. AnDam (Stuttgart 1987). Abbildung 7 ” Wiedergabe nach M. S. BAYRAKTUTAN, E. Dayan und O. Yırmaz (1986, S. 261 Abb. 1); Abänderung durch K. D. Anam (Stuttgart 1987). Abbildung 8 Wiedergabe nach F. OswaLp (1912, Taf. 3); Abänderung durch K. D. Apam (Stuttgart 1987). Abbildung 9 Aufnahme von H. LumpeE (Stuttgart 1988) nach den Kopien im Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart. Abbildung 10 Entwurf von K. D. Apam (Stuttgart 1988); Ausführung von T. OsTERWALD (Stuttgart 1988). Abbildung 11 Entwurf von K. D. Apam (Stuttgart 1988); Ausführung von T. OSTERWALD (Stuttgart 1988). DAYAN, PLEISTOZÄNE ELEFANTEN-FUNDE IN OSTANATOLIEN 21 Schrifttum Apam, K.D. (1988): Über pleistozäne Elefanten-Funde im Umland von Erzurum in Ostana- tolien. Ein Beitrag zur Namengebung von Elephas armeniacus und Elephas trogon- therii. — Stuttgarter Beitr. Naturkde., Serie B, 146: S. 1-89, 19 Abb., 9 Tab.; Stuttgart. BAYRAKTUTAnN, M. S., E. Dayan und Ö. Yırmaz (1986): Das Erdbeben von Horasan und Narman vom 30. Oktober 1983. Morphologische Auswirkungen und Einflüsse der geologischen Besonderheiten auf die Schäden. — Z. geol. Wiss., 14: $. 261-275, 11 Abb.; Berlin. FALCONER, H. (1857): On the Species of Mastodon and Elephant occurring in the fossil state in Great Britain. Part I. Mastodon. — Quart. J. geol. Soc. London, 13 (P. D): S. 307-360, 2 Taf., 1 Tab.; London. GUENTHER, E. W. (1969): Die Elefantenmolaren aus den Kiesen von Süßenborn bei Weimar. Ppalaontol. Abh., Abt. A, 3 (Hl. 3/4): S. 711-734, 12 Tat., 8 Abb, 7 Tab.; Berlin. Musır, R. 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Fate „re ha a nern Be Ir DE iR, j ren I > oe (% er i na N 4 TEN ETTTE PP Biete velanrinn: ALEnAE Aue ae ER eh et ee = EA MA, dd iq? rerere| (MeZ BETET rn 4 gr nPiah) irn Men us, Br . ren Ti oT er Te ri h > row FLUT ER ulylosı) nalenıcte Lam IAT TR TIT a MEET: x ERITUTIUE m 1 Tip | 5 U EI ya eu br AAN u (a ndyrrel Fe ermere eraeT uypie 4er? ray dad imaor Fur Aral KUN ® 4 om uoht] al ge lliı ii vol Zilsı za) a | #T rt u sarkh LEITET ER | Fu ae ee ENT ER . v ’ ’ >» " Y m Eu Fe vn‘ ee RR HN? teil 1 han. ia rl re 28 We 3 ö 217,77 hai ie > PLFE & x B e A e AR ug ® j same 9 # ’a A, wa u ud 5 Frtwwfl nV rau Bu = Abtiliusgi Uniwur „u 0. Plürse a Mewrarhnangs u ZU nr u Aare .- a ae IE 3 9088 01455 5551 ISSN 0341-0153 Schriftleitung: Dr. Gert Bloos, Rosenstein 1, D-7000 Stuttgart 1 Gesamtherstellung: Verlagsdruckerei Schmidt GmbH, D-8530 Neustadt a. d. Aisch