nn mn ner LEBTE HARVARD UNIVERSITY. LIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOOLOGY N) GIFT OF March 47 1129 | N er ? Er (a Ya 2? A alte \ Hard a. 350-205 N en 5 I90% S12- 30 Y#2 1903 0 = ui 207 >47 ee 25-24 Pre en : 2yı- 286 3793-264 se? nn 2.3 - Tr. 3Ee- 270 Ser 2n— 336 Er2) ee Systematisches Conchylien-Cabinet von Martini wa Chemnitz. In Verbindung mit Dr. Philippi, Dr. Pfeiffer, Dr. Dunker, Dr. Römer, Weinkauff, Clessin, Dr. Brot, Th. Löbbecke, Schmalz, Dr. Thiele und Dr. v. Martens neu herausgegeben und vervollständigt von Dr. H. C. Küster, nach dessen Tode fortgesetzt von Dr. W. Kobelt. Ersten Bandes Zwölfte Abtheilung. Nürnberg, 1906. ° Verlag von Bauer & Raspe. Emil Küster). Die Familie Helice,ecım Sechste Abtheilung. Dr. W. Kobelt. Nürnberg, 1906. B)) » Verlag von Bauer & Raspe (Emil Küster‘. Gattung Helix (L.) s. str. Bei der Auftheilung der Gattung Helix, die in dem Sinne, wie sie Lamarck und auch Pfeiffer in seiner Monographia Heliceorum viventium genommen, ja un- möglich mehr zu halten ist, ergibt sich als eine äusserst natürliche Gruppe eine Sippschaft südeuropäischer Formen, welche ihre Heimat in den Mittelmeerländern haben. Mit Ausnahme der gebirgsbewohnenden Campylaeen und der Xerophilen - gehören alle mittelgrossen oder grösseren Heliceen dieses Gebietes anatomisch zusammen, wenn sie auch im Gehäuse so verschieden sind, dass es einfach un- möglich ist, eine Schalendiagnose für die Gattung zu geben. Von den grossen, kugeligen Pomatia bis zu den linsenförmigen gekielten Iberus kommen alle Zwischen- formen vor und ebenso wechseln Skulptur, Textur und Mündungsbildung. Nur fehlen be- haarte Formen gänzlich. Auch die Zahl der Binden, auf welche hin Adolf Schmidt seine Gruppe Pentataenia benannte, ist nicht konstant; abgesehen von dem häufigen Verschwinden und dem allerdings seltener vorkommenden und mehr individuellen Spalten einzelner Binden hat die Gruppe Iberus durchschnittlich nur vier Binden, und wenn wir mit Pilsbry die Gruppen Euparypha und Eremina hierherrechnen, wogegen ich frei- lich einige Bedenken habe, so hätten wir bei der ersteren einen völlig verschiedenen sich an Xerophila anschliessenden Bänderungstypus. i Dagegen ist die innere und äussere Beschaffenheit des Tieres eine ziemlich gleich- mässige. Charakteristisch ist, dass der rechte Retraktor des Fühlers zwischen den beiden Hauptabtheilungen des Genitalapparates hindurchgeht. Der Kiefer ist stark gebogen, mit 3—9 starken, an beiden Rändern zahnartig vor- springenden Querleisten. Die Radula hat zahlreiche gerade Zahnreihen mit wenig ver- schiedenen Zähnchen; die mittleren sind mehr oder minder quadratisch und haben gewöhn- lich nur eine Schneide, welche eben so lang ist, wie die Basalplatte; manchmal ist ein verkümmerter Seitenhaken vorhanden. Die Randzähne haben eine lange, mehr oder minder deutlich zweispitzige innere Zacke und eine kleine einfache oder gespaltene Aussenzacke. Der Genitalapparat besteht aus einem kurzen Penis, welcher in den Epiphallus über- geht; dieser trägt den ziemlich entfernt inserirten Retractor. Ein Flagellum ist — mit Ausnahme von Eremina und Eruparypha, welche ich deshalb lieber abtrennen möchte, immer vorhanden. Der einzige Pfeilsack enthält einen kräftigen vierschneidigen Pfeil mit kurzem Hals und gekerbter Basis. Zwei Schleimdrüsen, die einfach oder gespalten sind, inseriren sich unmittelbar neben dem Ansatz des Pfeilsackes an die Vagina; sie sowohl I. 12. Band VI. 29. VI. 1902. 1 2 wie der Pfeilsack liegen völlig frei. Die Samentasche ist kugelig, mit langem Samenleiter, der gewöhnlich ein Divertikel trägt. Die ächten Helix im engeren Sinne haben ihr Verbreitungsgebiet in den Mittelmeer- ländern, einschliesslich der Kanaren; sie gehen nicht über den Rand der Hochsteppe hin- über und fehlen sowohl in Turkestan, wie in Afghanistan. Nördlich der Alpen sind sie nur repräsentirt durch die bekannte Weinbergsschnecke und die vier Arten der Unter- gattung Tachea, von denen allerdings Tachea hortensis sehr weit nördlich geht. Einzelne Arten, besonders die als Speise geschätzten spanischen Caracoles, die französischen Escargots und unsere Weinbergsschnecke, sind weit über die Verbreitungsgränzen hinaus verschleppt worden; Helix aspersa findet sich jetzt in allen Erdtheilen. Aechte Helix reichen mit Sicherheit mindestens bis in das obere Oligocän zurück, aber die einzelnen Gruppen verhalten sich in ihrer Verbreitung durch Zeit und Raum so verschieden, dass ihre Ausbreitung in ganz verschiedenen Epochen stattgefunden haben muss. Ich werde bei denselben genauer darauf eingehen. Die Gattung Helix s. str. zerfällt naturgemäss in vier Unterabtheilungen, von denen aber zwei noch eine weitere Vertheilung in Sektionen erfordern: die kegelförmigen unge- nabelten Tachea, die kugeligen Pomatia, die meist flachgedrückten Maeularia*) nebst Ibe- rus ete. und die gedrückt kugeligen, eigenthümlich skulptirten Hemicyela der kanarischen Inseln. Von Pomatia spalten sich die Gruppen von Helix aspersa und von Helix aperta ab, während die Hauptmasse der Abtheilung noch nicht genügend differenzirt ist, um sich in Sektionen theilen zu lassen. Macularia im alten Sinne dagegen zerfällt in die vorder- asiatischen Levantina, die griechischen Codringtonia, die italienischen Iberus, die tyrrhe- nischen Balearica, die andalusisch-mauritanischen Macularia im gewöhnlichen Sinne und die Gaetulia vom Wüstenrande. I. Subgenus Levantina Kobelt. Testa major, solida, ruditer striata, saepe suleis spiralibus decussata, cinerea, fasciis 4—5 interruptis, plerumgue maculis sagittiformibus fuseis formatis ornati, rarius subunicolor. Spira planiuscula vel depresse conica. Anfractus superi vel carinati vel convexiusculi, ultimus major, rotundatus vel angulatus, antice pro- funde celeriterque deflexus. Apertura ovato-rotundata, perobliqua; peristoma expansum, calloso-labiatum, margine columellari reflexo, dilatato. Levantina Kobelt Catal. europ. Binnenconch. p. 19 ed. 2 p. 40. — Pfeiffer-Clessin, Nomen- clator p. 158. — Westerlund, Fauna palaearct. Binnenconch. II p. 391. — Pilsbry, in: Tryon, Manual. Abth. 2 v. 9 p. 332. *) Auf die heikle Frage nach dem Namen, den die Gruppe Macularia Martens nec Albers nach den heutigen Prioritätsregeln tragen muss, werde ich später genauer eingehen. B Die Levantinen sind für die Länder am östlichen Mittelmeer genau das, was die Macularien im alten Sinne für den Westen, Nordafrika und Südspanien sind. Ihr Ver- breitungsgebiet ist rein asiatisch; das Vorkommen von Levantina spiriplana auf der Insel Standia an Kreta ist seit Olivier von Niemand mehr bestätigt worden. Dagegen findet die Untergattung sich auf Rhodus und Kalymnos, und dann wieder im ganzen Berglande von Cilicien, nördlich bis zum Araxestha], südlich bis zum Todten Meere, und nach Osten längs der Ausläufer des armenischen Hochplateaus bis nach Ghilan und Masenderan, und in den Zagros-Ketten bis jenseits Mossul, vielleicht bis zur persischen Grenze. Bis jetzt sind mir freilich keine Arten aus dem Lande östlich vom kleinen Zab bekannt geworden, so wenig wie aus dem Berglande von Cilicien bis zur Westspitze Kleinasien, aber beide Gebiete sind ja auch noch völlig unerforscht. In Lycien haben wir zwei eigenthümliche Formen, welche sich zwischen Levantina und die Gruppe Codringtonia stellen; ich habe für sie den Gruppennamen Isauria vorgeschlagen. Zu ihnen ist neuerdings noch eine dritte Form von der Ostküste des eilicischen Meerbusens gekommen und es steht demnach zu erwarten, dass der Südrand Kleinasiens im Taurus noch zahlreiche Formen dieser Gruppe birgt. Die Levantinen haben, wie ihre Verwandten in Griechenland, Italien und am west- lichen Mittelmeer, die Eigenthümlichkeit, bei strenger Festhaltung der allgemeinen Form, der Skulptur und Textur dennoch ungemein zu variiren und zwar in einer ganz eigen- thümlichen Weise nach bestimmien Richtungen hin, so dass man hier leichter und über- zeugender als bei irgend einer anderen Gattung jene Formenreihen nachweisen kann, deren Glieder sich geographisch unmittelbar an einander schliessen, und welche von den beiden Sarasin als „Formenketten“ bezeichnet werden. Die auffallendste derselben habe ich 1878 für Westsizilien nachgewiesen, wo vom Eryx bei Trapani in Westsizilien bis zur Concha d’oro um Palermo aus der linsenförmigen Helix scabriuscula Desh. sich ganz allmäh- lich die gethürmte Helix sicana Fer. des Mte. Pellegrino entwickelt. Ich wäre jetzt in der Lage, auch für einige andere Gruppen Formenketten nachzuweisen, ziehe aber vor, das in einer anderen Arbeit unter Beifügung von Karten zu thun Für die Levantinen liegt dazu auch schon recht reiches, aber doch noch nicht genügendes Material vor. Vor- läufig lassen sich nur zwei Hauptformen erkennen, eine glättere fast ohne Spiralskulptur, deren Typus Helix guttata Oliv. ist, und eine mit scharfer Skuiptur und fast immer mit Kiel, wenigstens an den oberen Umgängen, deren Typus Helix spiriplana Oliv. ist, Erstere bewohnt so gut wie ausschliesslich das Gebirgsland Kleinarmeniens vom Araxes bis Cilicien einschliesslich Cyperns und Armeniens, letztere ist heute in zwei Gruppen ge- spalten, von denen die eine Rhodus und Kalymnos (und eventuell Standia bei Kreta) be- wohnt, die andere Palästina südlich vom Libanon; ihre Verbindungsglieder sind wahr- scheinlich mit dem Festland, welches im späteren Tertiär das hintere Mittelmeer erfüllte, unter dem Meeresspiegel verschwunden. Zwischen beide schiebt sich der Libanon, aus dem mir bis jetzt noch keine Levantine vorgekommen ist. Jede diese Formenreihen kommt 1* ‘ = von entnabelt und hochkegelförmig bis weit genabelt und flach vor, und jede Form scheint an eine bestimmte Lokalität gebunden. Es entstehen so eine ganz unendliche Masse Lokal- formen, für deren Auffassung ich jedem Conchologen freie Hand lasse. Wenn einmal mehr Material vorliegt — wozu uns hoffentlich die Bagdadbahn verhelfen wird — kann man viel- leicht lokale Formengruppen zusammenfassen, wie ich das in der Iconographie für die griechischen Codringtonien versucht habe. Gegenwärtig ist mir das nur für die cyprischen Formen der guttata und etwa noch für die palästinischen spiriplana möglich. Ich halte es deshalb vorläufig für zweckmässiger, die bis jetzt bekannten und beschriebenen Formen als Arten aufzuführen. Wer dagegen Bedenken hat, kann sie einfach als Varietäten be- trachten oder, was ich für das Richtigere halten würde, zum Trinominalsystem greifen. a. Die Sippschaft der Helix guttata Oliv. 1. Helix (Levantina) guttata Olivier. Taf. 300. Fig. 1-8. Testa obtecte perforata vel exumbilicata, depressa, solida, distinete striata, superne subplicata, albida, epidermide fugaci griseo-rufa, zonis 2—4 fusco-guttatis ornata; spira parum elata, subconvexa, summo sat magno, obtuso, sub lente argute crispulato. Anfractus 5 convexi, celeriter crescentes, sutura impressa sepa- rati, ultimus dilatatus, rotundatus, ad aperturam subito deflexus, circa regionem umbilicarem leviter gibboso- inflatus. Apertura obliqua, parum lunata, transverse ovalis, peristomate patulo, fere undique reflexo, mar- gine columellari stricto, interdum subdentato, inerassato et supra regionem umbilicarem adnato, cum supero connivente, callo tenui inferne incrassato juncto. Diam. maj. 23—30, min. 24—30, alt. 15—20mm. Helix guttata Olivier, Voy. Empire ottoman v. 4 p. 208 t. 31 fig. 8. — Ferussac, Prodrome p. 31 No. 60; Histoire moll. 38 fig. 2. — Deshayes, in; Lamarck, Anim. 8. Vert. ed. 2 v. 8 p. 44. — Pfeiffer, Monogr. Helie. viv. v. 4 p. 227. — (Iberus) Martens, in: Albers, Heliceen ed. 2 p. 135. — Mousson Cog. Bellardi p. 35. — Bourguignat, Moll. nouv. litig. ete., p. 91 t. 14 fig. 1—4. — Kobelt, Catalog europ Binnenconch. p. 19; ed. 2 p. 40. — Martens, Vorderas. Conch. p. 14 t. 2 fig. 15. 16. — Monsson, in: J. Conch. v. 22 p: 24. — Kobelt, in: Rossmässler, Iconogr. v. 5 p. 2 No. 1160. — Wester- lund, Fauna palearct. Binnenconch. II p. 393 (mit var. ergilensis, sesteri und michoniana). — Tryon, Manual, ser. 2 v. 4 p. 228 t. 55 fig. 11. 12. t. 66 fie. 74. Schale bedeckt durchbohrt oder völlig entnabelt, niedergedrückt, festschalig, durch- scheinend, gestreift, auf der Oberseite förmlich gefaltet, röthlich weiss mit undeutlichen Fleckenstriemen und Fleckenbinden, im Leben mit einer hinfälligen, dünnen, rothgrauen Epidermis: Gewinde wenig erhoben, doch konvex, Apex stumpf, ziemlich gross, an frischen Exemplaren fein gekörnelt, doch meist abgerieben. Fünf gut gewölbte Umgänge, die ———— nn r u uenae N EEE 5 oberen langsam und regelmässig zunehmend mit tief eingedrückter Naht, der letzte ver- hältnismässig grösser, gerundet, um dieNabelgegend herum etwas vorgetrieben, - an der Mündung plötzlich herabgebogen. Mündung sehr schief, wenig ausgeschnitten, fast rein queroval; Mundsaum weiss, beinah ringsum zurückgeschlagen; Spindelrand sehr dick, die ursprüngliche Biegung völlig ausgefüllt, manchmal zahnartig vorspringend, an der Insertion ausgebreitet, die Nabelgegend fast ganz oder ganz deckend; Randinsertionen sehr genähert, durch einen anfangs dieken, dann rasch dünner werdenden Callus verbunden. Aufenthalt im oberen Mesopotamien, der typische Fundort am Schlossberg von Orfa. In den Sammlungen noch sehr wenig verbreitet. Meine Exemplare von Hausknecht am typischen Fundort gesammelt. 2. Helix (Levantina) dschulfensis (Dubois). Taf. 300. Fig. 4-6. Testa obteete umbilicata vel exumbilicata, depressa, solidula, leviter pellucens, striatula, sculptura spirali nulla, rufescente-grisea, fasciis 4—5 fuscoguttatis ornata. Spira convexa, parum elata, summo plano, sub lente crispulato. Anfractus 4—4!/, celeriter accrescentes, convexi, sutura impressa separati, ultimo bene rotundato, ad aperturam valde deflexo. Apertura obliqua, dilatata, rotundato-ovalis, peristomate albo, reflexo, haud inerassato, marginibus approximatis, non conjunctis, columellari valde dilatato, umbilicum plus minusve obtegente, faueibus vinosis. Diam. maj. 35, min. 27, alt. 13 mm. Helix dschulfensis Dubois apud Bourguignat, Amenites mal. v. 2 p. 63 t. 12 fig. 7—9; Moll. nouy. litig. ete. p. 104 t. 13 fig, 5—8. — Mousson Cog. Schläfi II p. 53. — Pfeiffer Monogr. Helic. viv. v. 4 p. 340. — Martens, Vorderas. Conchyl. p. 16 t. 3 fig. 17. 18. — Kobelt, in: Rossmässler, Iconogr. v. 5 p- 2 no. 1161. — Westerlund, Fauna palaearet. Binnenconch. II p. 394. — Tyron Manual ver. 2 v. 4 p. 228 t. 55 fig. 42—44 t. 66 fig. 81—83. Schale bedeckt genabelt oder ganz entnabelt, mehr oder minder gedrückt, fest- schalig, doch dünn und ziemlich durchscheinend, unregelmässig gestreift, ohne jede Spiral- skulptur, rothgrau, mit 4—5 unterbrochenen Binden aus pfeilförmigen Flecken geziert. Gewinde konvex, wenig hoch, mit flachem, unter der Lupe runzelig skulptirtem Apex. 4—41/, rasch zunehmende, konvexe, durch eine eingedrückte Naht geschiedene Windungen, die letzte vollkommen gerundet, etwas querverbreitert, der grösste Durchmesser mehr in der Mitte liegend, als bei der typischen guttata, vornen rasch und tief herabgebogen. Mündung sehr schief, nach aussen hin breiter, als bei guttata, und darum weniger rein queroval, nur ganz wenig durch die Mündungswand ausgeschnitten. Mundsaum nicht ver- diekt, fast in seiner ganzen Ausdehnung umgeschlagen, die Randinsertionen einander ge- nähert, doch nicht durch einen Callus verbunden, der Basalrand gebogen, wenig verdickt, . 6 an der Insertion stark verbreitert und den Nabel mehr oder weniger vollständig über- deckend. Färbung wie bei guttata. Aufenthalt im Gebiet des Araxes und des Wan-Sees; Dschulfa, Ordabad. 3. Helix (Levantina) escheriana Mousson. Taf. 300. Fig. 7—12. Testa aperte umbilicata, subdepressa, tenuiuscula, fortiter arcuatim striata, epidermide fugaci induta, flavo-albescens, zonis angustis 4 (una basali, secunda dorsali, caeteris superis) fuscescentibus, sagittis albis interruptis, picta. Spira depressiuscula, regulariter accrescens, nucleolo purpureo-corneo; sutura subimpressa. Anfractus 5, nucleolares convexiusculi, regulares, politi, sequentes convexiusculi, nec ad suturam plani; ultimus subdilatatus, subito fortiter descendens, extus rotundatus, subtus albidus, ad umbilicum plane rotun- datus, fortiter deviatus. Apertura subhorizontalis (65° cum axi), integra, transverse ovato-circularis, infra vix subangulata, alba. Peristoma late sensim expansum et reflexum, continuum, persolutum, intus sublabiatum; marginibus lamina soluta junctis; supero expansiusculo, dextro et basali aequaliter curvatis, columellari bre- vissimo, extus reflexo. — Mousson. Diam. maj. 29—32, min. 22—24, alt. 14—16. Helix escheriana Mousson Mss. apud Bourguignat, Moll. nouy.litig. p. 105 t. 15 fig. 8-11. — Pfeiffer Monogr. Helic. viv. v. 5 p. 367, v. 7 p. 429. — Mousson, in J. Conch. 1874 v. 22 p. 26. — (Levantina) Kobelt, Catal. europ. Binnen- conch. p. 19; ed. 2 p. 40. — Martens, Vorderas. Conch. p. 15t.3 fig. 19. — Kobelt, in: Rossmässler Iconographie v. 5 p. 3 No. 1162. 1163. — (L.) Westerlund, Fauna palaearet. Binnenconch. II p. 395 (mit forma diarbe- kiriana Gall. und euthyomphala Gall). — Tryon Manual, ser. 2v. 4 p. 230 t. 55 fig. 47—49. Schale offen genabelt, gedrückt, ziemlich dünnschalig, etwas dnrehscheinend, stark bogig gestreift, mit einer hinfälligen Epidermis überzogen, gelblich weiss mit vier Flecken- binden, Nabelgegend weiss. Gewinde niedergedrückt; Apex klein, röthlich hornfarben, fein gekörnelt; Naht ziemlich eingedrückt. Fünf Umgänge, die oberen besser gewölbt, als die späteren, regelmässig zunehmend, die letzte etwas in die Quere verbreitert, an der Mündung plötzlich herabgebogen. Mündung sehr schief, fast horizontal, kaum ausge- schnitten, stark ausgebreitet, breit umgeschlagen, ringsum gelöst, mit einer schwachen Lippe belegt, die Ränder durch eine meist ganz gelöste, seltener angedrückte Lamelle verbunden, Oberrand ausgebreitet, aufsteigend, Basalrand kurz umgeschlagen. Aufenthalt im oberen Mesopotanien: Diarbekir und Nimrud-Dagh oberhalb Orfa. 4. Helix (Levantina) cilicica Kobelt. Taf. 300. Fig. 13—16. Testa semiobtecte umbilicata, depressa, ambitu transverse ovali, solida, erassiuscula, ruditer striata, in anfractu ultimo superne distanter ac regulariter costato-striata, sculptura spirali nulla, griseo indistincte quinquefasciata. Spira depressa, vix elevata, apice obtuso, laevi. Anfractus 4 convexiusculi, primum lente, dein celeriter erescentes, sutura impressa subirregulari discreti, ultimus magnus, altus, basi planiusculus, fere verticaliter in umbilicum cylindricum abiens, antice primum descendens, dein subite profundeque deflexus. Apertura perobliqua, ovato rotundata, lunata, faucibus fuscescentibus; peristoma album, undique expansum et reflexum, intus incrassatum, marginibus valde approximatis sed vix callo tenuissimo junctis, collumellari oblique ascendente intus plica compressa armato, super umbilicum dilatato. Diam. maj. 36—39; min. 29—31, alt. 18—19, alt. anfr. ult. 15 -16 mm. Helix (Levantina) cilicica Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie Suppl. I p. 33 t. 15 fig. 1—3. Schale halbüberdeckt genabelt, niedergedrückt, fast scheibenförmig, im Umriss oval, festschalig und dick, rauh gestreift, auf dem letzten Umgang obenher mehr oder minder ausgesprochen rippenstreifig, ohne Spiralskulptur, grauweiss mit fünf mehr oder minder verloschenen Binden. ‘Gewinde ganz flach gewölbt mit’ ziemlich grossem, stumpfem, glattem, hornfarbenem Apex. Es sind vier gewölbte Umgänge vorhanden, die durch eine einge- drückte, etwas unregelmässige Naht geschieden werden; sienehmen anfangs langsam, dann rasch zu, der letzte ist erheblich verbreitert, auffallend hoch, unten ziemlich flach, steil in den eylindrischen Nabel abfallend, vornen erst herabsteigend, dann plötzlich tief herabge- bogen. Die Mündung ist sehr schief, rundeiförmig, etwas ausgeschnitten, im Gaumen bräun- lich; der Mundsaum ist weiss, ringsum ausgebreitet und zurückgeschlagen, innen weiss verdickt; die Ränder sind sehr genähert, aber kaum durch einen ganz dünnen Callus ver- bunden, der Spindelrand steigt schräg an und trägt innen eine den Bogen ausfüllende Schwielenfalte; oben ist er erheblich verbreitert und deckt die Hälfte oder mehr des Nabels. Aufenthalt in der Cilieia trachaea, bei Julet Kapas nördlich von Mersina, neuerdings auch aus dem Gebirge bei Adana erhalten. Zunächst mit Helix escheriana Mousson verwandt, aber von ihr durch den viel höheren letztem Umgang, den viel engeren Nabel und die Schwielenfalte des Spindelrandes gut verschieden. 5. Helix (Levantina) kurdistana Pfeiffer. Taf. 301. Fig. 1. 2. Testa clause umbilicata, subturbinato-depressa, solidula, irregulariter arcuato-striata lineisque spira- libus impressis minute sculpta; coerulescenti-cinerea, fasciis fusculis obsolete cincta. Spira parum elata vertice obtuso, lato; sutura albo submarginata. Anfractus 5 convexiuseuli, ultimus latus, subdepressus, antice 8 deflexus. Apertura perobliqua, lunato-rotundata, intus fusco-cornea, nitida; peristoma albolabiatum, late ex- pansum, extus concentrice striatum, marginibus conniventibus, callo junotis, columellari declivi, umbilicum elaudente. — L. Pfr. Diam. maj. 44, min. 35, alt. 24 mm. L Helix kurdistana (Parreyss MS.) L. Pfeiffer, in: Malak. Bl. 1862 v. 8 p. 108; Novitates Conch. v. 3 p. 323, t. 78 fig. 6-8; Monogr. Helie. viv., v. 5 p. 293. 498. — (Levantina) Kobelt, Catalog europ. Binnenconch. p. 19, ed. 2 p. 40, Malak. Bl. 1873 v. 21 p.180; Rossmässler, Iconographie v. 5 p. 6 No. 1169. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 394. — Tryon, Manual ser. 2 v. 4 p. 230 t. 55 fig. 39—41. Schale völlig entnabelt, etwas kreiselförmig niedergedrückt, ziemlich festschalig, un- regelmässig bogig gestreift und mit ganz feinen eingedrückten Spirallinien umzogen, bläu- lich grau mit verwaschenen brausen Binden. Gewinde nicht hoch, mit grossem, stumpfem Apex; Naht weiss beraudet. Fünf leicht gewölbte Windungen, die letzte breit, etwas niedergedrückt, vorn stark herabgebogen. Mündung sehr schief, ausgeschnitten kreisrund, innen hornbräunlich und glänzend; Mundsaum weiss gelippt, stark ausgebreitet, aussen konzentrisch gestreift, die Ränder zusammenneigend, durch einen Callus verbunden, Spindel- rand schräg absteigend, durch einen Callus verbunden, Spindelrand schräg absteigend, oben verbreitert und den Nabel schliessend. Aufenthalt in den Bergen von Kurdistan, der genauere Fundort nicht bekannt. Trotz der feinen Spiralskulptur zur engeren Verwandtschaft der Lev. guttata gehörend. 6. Helix (Levantina) kurdistana var. dohrni m. Taf. 303. Fig. 9. 10. Differt a typo testa solidiore, lineis spiralibus prope aperturam tantum conspicuis, peristomate late reflexo, margine columellari umbilieum haud elaudente, medio distinetius dentato. Diam. maj. 40, min. 32, alt. 22 mm. Helix kurdistana Dohrn, in: Jahrb. D. malak. Ges. 1882 p. 115. — Kobelt, in: Rossmässler Iconogr. N. Folge v. 1 p. 7 fig. 67. Eine prächtige Form, deren Fundort leider nicht sicher ist, die Angabe Samarkand ist sicher falsch. Sie unterscheidet sich von dem Typus durch die festere Schale, an welcher Spirallinien nur in der Nähe der Mündung sichtbar sind, den breit umgeschlagenen, nicht blos ausgebreiteten Mundsaum, den nicht völlig geschlossenen Nabel und die schärfere Aus- prägung des Zahnes auf dem Spindelrand. Die Heimath dürfte jedenfalls in den assyrischen Bergen zu suchen sein. z 7, Helix (Levantina) michoniana Bourguignat. Taf. 301. Fig. 3. Testa imperforata, depressa, solidula, subtranslucida, sordide striata, corneo lutescens (epidermis fugax) ac duabus zonulis irregulariter interruptis, castaneis eircumeincta. Spira convexa, sat elata, apice obtusissimo, corneo, laevigato, sient mammillato; anfractibus 5 convexis, celeriter erescentibus, sutura impressa separatis, ultimo maximo, rotundato, antice valde descendente. Apertura obliqua parum lunata, late transverse ob- longa; peristomate albido-incrassatulo expanso, margine columellari fere plano aut paullulum curväto, late reflexo, loeum umbilicalem callo crasso validogue obtegente; marginibus conniventibus, approximatis, callo valido junctis. — Bgt. Diam. maj. 35, alt. 21 mm. Helix michoniana Bourguignat, Moll. nouv. litig. p. 89 t. 14 fig. 5-8. — Kobelt, in: Rossmässler Iconographie v. 5 p. 5 No. 1167. — Tryon Manual Ser. 2 v. 4 p. 229 t. 55 fig. 55. Helix kurdistana var. baschkira (Parreyss mss.) Pfeiffer, in: Malak. Bl. 1862 p. 109; Novit. conchol. v. 3 p. 324 t. 78 fig. 9. 10. — Westerlund, Fauna palae- arkt. Binnenconch. II p. 39. Schale undurchbohrt, niedergedrückt, ziemlich festschalig, etwas durchscheinend, un- deutlich gestreift, gelblich hornfarben, unter der hinfälligen Epidermis mit zwei undeut- lichen braunen unregelmässig unterbrochenen Bändern gezeichnet. Gewinde konvex, ziem- lich hoch, mit sehr stumpfem, hornfarbigem, glattem, fast zitzenförmig vorspringenden Apex. Fünf convexe, rasch zunehmende, durch eine eingedrückte Naht geschiedene Windungen, die letzte sehr gross, gerundet, vorn stark herabgebogen. Mündung schief, breit quer- eiförmig, wenig ausgeschnitten; Mundsaum weisslich verdickt und ausgebreitet; Spindel- rand strack oder ganz leicht gebogen, breit zurückgeschlagen, den Nabel durch einen dicken Callus verdeckend, Ränder zusammenneigend, genähert, durch den starken Callus ver- bunden. Aufenthalt im oberen Mesopotamien, ein genauerer Fundort meines Wissens nicht bekannt. — Steht der typischen guttata recht nahe und scheint eine dünnschalige Lokal- form derselben zu sein. 8. Helix (Levantina) ergilensis Galland, Taf. 301. Fig. 4. 5. Testa omnino exumbilicata depressa, supra subtiliter striatula, infra fere laevis, unicolor albida vel griseo-albida, interdem obsolete et interrupte fasciata. Anfractus 5 convexiuseuli, superi leniter crescentes, carina nulla, ultimas major, leviter compresso-rotundatus, modice dilatatus, pone aperturam subconstrictus, antice profunde deflexus. Apertura perobliqua, transverse ovalis, parum lunata; peristoma incrassatum, I. 12. Band VI. 6. VI. 1902. 9 10 undique expansum et reflexum, marginibus leviter conniventibus, callo erasso nitido junctis, columellari super umbilicum appresso eumgue omnino occludente. Diam. maj. 40, min. 31, alt. 18 mm. Helix ergilensis Galland, in: Bull. Soc. malac. France 1885 p. 236. — Kobelt, in: Ross- mässler, Iconogr. Suppl. I p. 37 t. 14 fig. 3. 4. — guttata var. ergilensis Westerlund, Fauna palaearet, Binnenconch. II p. 398. Gehäuse im erwachsenen Zustand vollständig entnabelt, niedergedrückt, an Grösse der vorigen gleich, obenher fein gestreift, unten glatt, ohne Spur von Spiralskulptur, einfarbig weiss oder weissgrau, seltener mit Spuren von Binden. Gewinde flach gewölbt mit kleinem, glattem Apex. Fünf Umgänge, ohne Spur von Kiel, die oberen leicht gewölbt, langsam zunehmend, der letzte grösser, nur mässig erweitert, gerundet, ganz leicht zusammenge- drückt, hinter dem Mundsaum eher etwas eingeschnürt, vorn stark herabgebogen. Mün- dung sehr schief, quereiförmig, wenig ausgeschnitten; Mundsaum verdickt, glänzend weiss, ringsum ausgebreitet und zurückgeschlagen, die Ränder leicht zusammenneigend und durch einen dicken Callus verbunden, der Spindelrand über die Nabelgegend ausgebreitet, fest angedrückt, den Nabel völlig schliessend. Aufenthalt bei Ergil im Vilayet Diarbekir. Abbildung und Beschreibung nach dem grössten Exemplar der Bourguignat’schen Sammlung in Genf. Zunächst mit Helix kurdistana verwandt, aber durch das völlige Fehlen der Spiral- skulptur verschieden. Galland scheint die Art, die noch nicht abgebildet war, auf ein kleineres Exemplar gegründet zu haben; das abgebildete hat auf den oberen Umgängen deutliche Fleckenbinden, auf dem letzten nur ganz undeutliche, sehr breite, verwaschene Binden. 9. Helix (Levantina) sesteri Galland. Taf. 301. Fig. 6. 7. Testa obtecte umbilicata, depresso-subglobosa, supra distinete, infra ıninus distincte striata, albido-vel lutescenti-grisea, supra strigis interruptis et maculis albis signata, obsolete quadrifasciata. Spira depresse convexa, apice parvo. Anfractus 5 convexiusculi, superi leniter crescentes, ultimus major, tumidus, prae- sertim subtus inflatus, antice profunde descendens. Apertura perobliqua, late ovalis, parum lunata; peristoma incrassatulum, expansum, viv reflexum, marginibus conniventibus, vix callo tenuissimo junctis, columellari concavo, dilatato, rimam angustam tantum umbiliei relinquente. Diam. maj. 35, min.28, alt. 21 mm. Helix Sesteri Galland, in: Bull. Soc. malac. France 1835 p. 237. — Kobelt, in: Rossmässler, ‚ Iconographie, Suppl. I p. 38 t. 14 fig. 5. 6. Helix guttata var. sesteri, Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 393. Schale fast ganz bedeckt durchbohrt, niedergedrückt kugelig, obenher deutlich ge- streift, unterseits glätter, weissgrau, obenher etwas gelblich, mit weissen Flecken und ir TEEN EEE er 11 unterbrochenen bräunlichen Flammen gezeichnet, die vier undeutliche Binden bilden. Ge- winde flach gewölbt mit kleinem Apex. Fünf gewölbte Windungen, ohne Spur von Kiel, die oberen langsam zunehmend, die letzte grösser, stark gewölbt, besonders an der Unter- seite stark aufgeblasen, vorn tief, aber langsamer als bei den Verwandten herabsteigend. Mündung sehr schief, ziemlich breit quereiförmig, wenig ausgeschnitten; Mundsaum leicht verdickt, ausgebreitet, kaum zurückgeschlagen; Ränder stark zusammenneigend, aber kaum durch einen dünnen Oallus verbunden; Spindelrand gebogen, oben über den Nabel ver- breitert und ihn bis auf einen schmalen Ritz schliessend. Aufenthalt zwischen Ergil und Diarbekir. — Ziemlich verdächtige Art, vielleicht nur auf ein abnormes Exemplar von Lev. ergilensis gegründet. 10. Helix (Levantina) ninivita Galland. Taf. 301. Fig. 8. 9. Testa depressa, magna, aperte et pervie umbilicata, umbilico ad introitum subite dilatato, elliptico, supra distinctius striata, infra laevior, sculptura spirali haud conspieua, albido-grisea, faseiis interruptis parum distinetis 3—4 ornata. Spira depresse convexa, apice parvo. Anfractus 5, supremi 2 planiusculi, distinete earinati, sequentes convexiuseuli, leniter erescentes, ultimus multo major, praesertim aperturam versus dilatatus, subinflatus, antice profunde deflexus. Apertura perobliqua, transverse rotundato-ovats, parum lunata; peristoma undique incrassatum et reflexum, marginibus conniventibus, callo distineto subcontinuis. Diam. maj. 39, min, 29, alt. 19 mm. Helix ninivita Galland in: Bull. Soci&te malacologique de France 1885 p. 234 1.7 fig. 9—11. — Westerlund Fauna palaearet. Binnenconchyl. II p. 396 No. 1023. — Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie Suppl. I p. 37 t. 14 fig. 1. 2. Gehäuse zu den grösseren der Untergattung gehörend, niedergedrückt, weit und durch- gehend genabelt, der Nabel am Ausgange plötzlich erweitert und dadurch excentrisch und elliptisch erscheinend, durch den Spindelrand etwas überdeckt; das Gehäuse ist oberher deutlich gestreift, unten fast glatt, grauweiss mit 3—4 wenig deutlichen Fleckenbinden. Das Gewinde ist flach gewölbt, mit kleinem Apex. Es sind fünf Umgänge vorhanden, nur die beiden embryonalen sind flach und zeigen an der Naht einen deutlichen Kiel, die fol- genden sind leicht gewölbt und nehmen langsam zu, der letzte ist erheblich grösser, be- sonders nach der Mündung stark erweitert und aufgeblasen, so dass er über die Naht vor- springt; vorn ist er rasch und tief herabgebogen. Die Mündung ist sehr schief, quer rund- eiförmig, nur wenig ausgeschnitten;' der Mundsaum ist verdickt, allenthalben ausgebreitet und umgeschlagen, die Ränder neigen stark zusammen und erscheinen durch den starken Verbindungswulst fast zusammenhängend; der Spindelrand ist verbreitert und überdeckt einen Theil des Nabel». Aufenthalt; um Mosul am Tigris. Abbildung und Beschreibung nach dem Original- exemplar in der Bourguignat’schen Sammlung in Genf. 9%* 12 Diese Form kann in Folge der plötzlichen starken Erweiterung des letzten Umganges Anspruch auf artliche Anerkennung machen; sie gehört trotz des Kiels der Embryonal- windungen noch zur Verwandtschaft der Helix guttata. 11. Helix (Levantina) mardinensis Kobelt. Taf. 301. Fig. 10—12. Testa exumbilicata, depresse subgloboga, solida, nitidula, rugoso-striata, hic illic cicatricosa, sculptura spirali sub vitro quoque nulla, griseo-alba vel lutescens, fasciis 5 interruptis vel seriebus macularum sagitti- formium, in parte supera anfractuum subconfluentibus ornata. Spira exserta subsemiglobosa, apice plano, fusco, laevi. Anfractus 4!/,, primi 2 planiusculi, distinete carinati, sequentes convexi, subtumidi, ultimus magnus, rotundatus, antice profunde deflexus, costis distinetis magis distantibus seulptus; sutura sulco distincto marginata. Apertura perobliqua, magna, rotundato-piriformis, faucibus fuscescentibus; peristoma late expansum et reflexiusculum, albolabiatum, vix incrassatulum, marginibus conniventibus, callo distineto albo-roseo diffuse limbato junctis, supero horizontali vel subascendente, externo late arcuato, basali patulo, subarcuatim ascen- dente, supra dilatato et incrassato, umbilicum omnino occludente. Diam. maj. 37, min. 29, alt. 16 mm. Levantina mardinensis Kobelt, in: Nachrbl. D. malak. Ges. 1900 v. 32 p. 156. — Helix (L.) m., Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie N. Folge v. 9 p. 31 No. 1629. 1650. Schale entnabelt, gedrückt kugelig, festschalig, etwas glänzend, runzelstreifig, hier und da mit meist kleinen, in der Spiralrichtung gestellten, narbigen Eindrücken, auch unter einer guten Lupe ohne Spiralskulptur, die Nahtfurche auf dem letzten Umgang aus- genommen. Die Zeichnung ist die gewöhnliche der Levantinen. Gewinde durch die starke Wölbung der vorletzten Windung gedrückt halbkugelig vorspringend, mit flachem, braun- gelbem, glattem Apex. Naht linear, wenig eingedrückt, auf der letzten Windung von einer eingerissenen Furche begleitet. Von den 41), Windungen sind die beiden embryonalen flach, glatt, gelblich, ausgesprochen gekielt, der Kiel die Naht berandend; die folgenden sind gut gewölbt, die vorletzte aufgetrieben, die letzte gerundet, unter der Naht manchmal etwas abgeflacht, selbst geschultert, an der Peripherie gerundet, vorn plötzlich tief herab- gebogen und weitläufig mit deutlichen, vorspringenden, weissen Rippchen skulptirt. Mün- dung sehr schief, mehr als diagonal, gross, gerundet birnförmig, im Gaumen bräunlich überlaufen; Mundsaum stark ausgebreitet und umgeschlagen, mit schwielig weissem lippen- artigem Beleg, am Rande kaum verdickt, die Randinsertionen zusammenneigend, durch einen dicken, weissen, diffus roth gesäumten Callus verbunden, fast zusammenhängend, Oberrand horizontal oder leicht ansteigend. Aussenrand schön gerundet, Basalrand schief, geöffnet, Spindelrand bogig ansteigend, oben stark verbreitert und verdickt, den Nabel völlig schliessend. 15 Aufenthalt im Karadscha-Dagh bei Mardin, am Nordrand der mesopotamischen Ebene, südlich vom Tigris. Von allen Formen der Sippschaft der Lev. guttata durch den Kiel der beiden Em- bryonalwindungen und die birnförmige Mündung verschieden. 12. Helix (Levantina) bellardii Mousson. Taf. 302. Fig. 1.2. Testa subgloboso-depressa, late et semiobteete umbilicata, solida, oblique confertim striatula, nitida, sub epidermide tenuissima fuscescente griseo-albida, fasciis 5 fuscis albo-interruptis ornata, interdum strigis fulguratis albis et fuseis pulcherrime ornata. Spira convexo-depressa, apice magno, plano, laevi, concolore; sutura subimpressa, inter anfractus inferos anguste albo-marginata. Anfractus 4!|, convexi, regulariter erescentes, ultimus parum dilatatus, subteres, antice profunde deflexus. Apertura perobliqua, rotundato-sub- piriformis, intus albido-fuscescens maculis vix translucentibus; peristoma late expansum, incrassatulum, albido- fuscescente labiatum, marginibus perconniventibus, callo crasso junctis, supero strietiusculo, basali late reflexo, umbiliei dimidiam partem obtegente. Diam. maj. 33, min. 26, alt. 18,5, diam. apert. maj. 19, min. 17 mm. Helix Bellardii Mousson *) Coq. Bellardi, in: Mittheilungen naturf. Ges. Zürich 1854 p. 379 (mit var. occlusa)? — Bourguignat, Moll. nouveauz, litigieux etc. p. 105 t. 1b fig. 1-7. — (Levantina) Kobelt, Catal. europ. Binnenconch, ed. 2 p. 40. — Pfeiffer Monogr. Helic. vivent. v. 5 p. 368. — Kobelt, in: Ross- mässler, Iconographie sp. 1168. — (Levantina) Pfeiffer-Clessin, Nomenclator p. 158. — (L.) Westerlund Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 395. — (L.) Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie Supplem. I p. 31 t. 12 fig.1.2, Schale sehr gedrückt, festschalig, deutlich schräg gestreift, hinter der Mündung fast rippenstreifig, glänzend, unter einer ganz dünnen, auf den oberen Windungen fast immer abgeriebenen Epidermis grauweiss mit der gewöhnlichen Zeichnung der Levantinen, fünf undeutliche Fleckenbinden, durch weissliche Flecken geschieden und durch hellere Striemen zu Ziekzackstreifen verbunden. Gewinde flach gewölbt mit stumpfem, glattem, grossem, braunen Apex. 4!/, gewölbte, durch eine kaum eingedrückte, zwischen den letzten Um- gängen fein weiss berandete Naht geschiedene regelmässig zunehmende Umgänge, der letzte nur wenig verbreitert, fast stielrund, vorn stark herabgebogen. Mündung sehr schief ge- *) T. obtecte umbilicata, globoso-depressa, solidiuscula, laeviuscula, vix striatula, fusculo-grisea vel albescens, zonulis fuscis 5 fulguratim albo-interruptis ornata. Anfractus 4Y,, usque ad summum obtusum convezi, sutura subimpressa; ultimus antice valde deflexus, subteres; apertura obliqua, rotundata; peristoma late expansum, plane labiatum, album; marginibus conniventibus, callo crasso junctis, columellari umbilicum modicum semiobtegente. Diam. maj. 33, min. 24, alt. 20 mm. — Var. occlusa: t.subdepressa; anfractus superne juxta suturam planiusculi; umbilicus major, partim medio obteetus. 14 rundet, durch die starke Annäherung der Randinsertionen fast birnförmig, im Guumen bräunlich weiss mit kaum durchscheinenden Flecken. Mundsaum schwielig verdickt, bräun- lichweiss, weit ausgebreitet; die Ränder neigen stark zusammen und sind durch einen starken Callus verbunden, der Oberrand im Anfang gerade vorgezogen, dann ausgebreitet, der Basalrand breit zurückgeschlagen, gerundet, an der Insertion verbreitert, etwa die Hälfte des Nabels überdeckend. Der Nabel ist nicht perspektivisch, sondern nur am Aus- gang excentrisch erweitert, nach innen rasch verengt. Aufenthalt auf Cypern, der Typus an Kalkfelsen zwischen Cerino und Nicosia, die abgebildete etwas weiter genabelte Form bei dem Kloster Sima. Diese Art bildet mit den drei folgenden eine eng verbundene Gruppe, die sich seit der frühe erfolgten Trennung der Insel Cypern vom Festland selbständig weiter ent-. wickelt hat. 13. Helix (Levantina) lapithoönsis Rolle. Taf. 302. Fig. 3. 4. Testa perspectiviter umbilicata, depressa, solidula, laeviuseula, infra suturam tantum distinctius stria- tula, fasciis 5 fuseis albo fulguratim interruptis ornata. Spira vix elevata, apice obtuso, concolore. An- fractus 4 convexi, sutura profunda discreti, sat celeriter crescentes, ultimus aperturam versus dilatatus, antice profunde deflexus. Apertura perobliqua, ovato-piriformis; peristoma inerassatum, undique late expansum et reflexum, albido-fuscescens, faucibus fuscescentibus; wargines perconniventes, callo crasso juncti, columellaris dilatatus, umbilici tertiam partem vix tegens. Diam. maj. 37, min. 28, alt. 19, diam. apert. 23 : 18,5 mm. Helix (Levantina) lapithoensis Rolle, in: Nachrbl. D. malak. Ges. 1894 vol. 26 p. 136. — Kobelt & Rolle, in: Rossmässler, Iconographie Supplement I p. 32 t. 12 fig. 3. 4. Schale erheblich gedrückter als bei Helix bellardii, weit und perspektivisch genabelt, festschalig, ziemlich glatt, doch auf der letzten Windung unter der Naht deutlich rippen- streifig, die fünf Binden etwas mehr zusammenhängend, als bei bellardii, sonst von dem- selben Charakter. Gewinde nur ganz wenig erhoben, mit stumpfem, gleichfarbigem Apex. Vier gewölbte, durch eine tiefe Naht geschiedene Windungen, rascher zunehmend, als bei bellardii, die Naht kaum berandet; letzte Windung nach der Mündung hin deutlich ver- breitert, vorn rasch und tief herabgeschlagen. Die Mündung ist sehr schief, eiförmig birn- förmig, im Gaumen bräunlich, mit durchscheinenden Aussenbinden; der Mundsaum ist ver- dickt, ringsum ausgebreitet und breit zurückgeschlagen, bräunlich weiss; die Ränder neigen so dicht zusammen, dass der verbindende Callus nur ganz kurz ist; der Spindelrand deckt nur ein Drittel des Nabels. Aufenthalt auf der Insel Cypern, in den Bergen von Lapitho in der Umgebung des Klosters Sima, von Rolle entdeckt. 15 Zunächst mit Helix bellardii verwandt, aber mit flacherem Gewinde, weiterem Nabel, einer halben Windung weniger und viel breiter zurückgeschlagenen Mundsaum. 14. Helix (Levantina) gertrudis Rolle. Taf. 302. Fig. 5. 6. Testa vix obtecte perforata, depresse globosa, solida, ruditer et irregulariter striatula, sub epidermide tenuissima fuscescente griseo-fuscescens, quinquefasciata, fasciis fulguratis albis praesertim in parte supera pulcherrime interruptis. Spira convexo-conica, apice magno, plano, concolore. Anfraetus 4 convexi, regula- riter crescentes, sutura impressa, inter inferos levissime crenulata et distinete albomarginata discreti, ultimus subinflatus, antice perprofunde deflexus. Apertura perobliqua, rotundato-ovata, intus fuscescens; peristoma incrassatum, undique late expansum et reflexum, albidum vel fuscescens, undique fere aequilatum; margines quam in Hel, lapithoensi minus conniventes, callo crasso fere continui, columellari umbilicum omnino clau- dente, appresso, perforationem minimam vix relinguente. Diam. maj. 34—36, min. 26,527, alt. 21, diam, apert. 25 : 18—24 : 19 mm. : Helix (Levantina) gertrudis Rolle, in: Nachrbl. D. malak. Ges. 1894 vol. 26 p. 137. — Kobelt & Rolle, in: Rossmässler, Iconographie Suppl. I p. 32 t. 12 fig. 5. 6. Gehäuse bis auf eine ganz enge Perforation vollständig entnabelt, gedrückt kugelig, sehr festschalig, rauh und unregelmässig gestreift, unter einer ganz dünnen bräunlichen Epidermis graubraun mit ungewöhnlich lebhafter Zeichnung; besonders auf der Oberseite sind die weissen Zickzackstriemen ganz auflallend deutlich ausgesprochen, so dass diese Form wohl die am schönsten gezeichnete Levantina ist. Das Gewinde ist gewölbt kegel- förmig mit grossem, flachem, einfarbigem Apex; Naht eingedrückt, zwischen den letzten Windungen fein cerenulirt und schmal weiss berandet. Vier Windungen, regelmässig aber rasch zunehmend, die letzte etwas aufgeblasen, vornen sehr tief und rasch herabgeschlagen. Mündung sehr schief, rundeiförmig, weniger birnförmig, als bei Helix lapithoönsis, innen bräunlich; Mundsaum sehr verdickt, ringsum ausgebreitet und breit zurückgeschlagen, fast überall gleich breit, weisslich oder bräunlich, die Ränder neigen weniger zusammen, als bei den anderen Formen, sind aber durch den dicken Verbindungswulst, der besonders in der Mitte vorspringt, fast zusammenhängend; der Spindelrand ist über die Nabelgegend ausgebreitet und fest angedrückt, so dass nur in der Mitte des Unterrandes eine enge Per- foration bleibt. Aufenthalt bei Belpais auf Cypern, von Rolle entdeckt, auch im April noch tief in Felsenspalten verborgen und schwer zu erlangen. Helix bellardii var. oeclusa Bourguignat, Moll. nouveaux litigieux etc. t. 15 fig. 7, ähnelt dieser Art einigermassen und ist ebenfalls völlig entnabelt, hat aber eine ganz andere Mündungsbildung; das Exemplar wird wohl von einer anderen Lokalität stammen, wie unser Typus. 16 15. Helix (Levantina) chrysostomi Rolle. Taf. 302. Fig. 79. Testa vix obtecte rimata, subglobosa, solida, ruditer et irregulariter striatula, sub epidermide tenuis- sima fuscescente griseo-fuscescens, quinquefasciata, fasciis albo-interruptis. Spira conica, apice laevi, magno, obtuso, concolore. Anfractus 4 convexi, regulariter crescentes, ultimus aperturam versus haud dilatatus, antice perprofunde deflexus. Apertura perobliqua, subcirculari-piriformis, intus fuscescens; peristoma tenue, undique late expansum et reflexum, albidum vel fusceseens, marginibus conniventibus, callo crasso nitido junctis, supero multo angustiore, columellari dilatato, umbilicum fere omnino claudente. Diam. maj. 29, min. 23, alt. 21,5, diam. apert. 18,5 : 17 mm. Heliv (Levantina) chrysostomi Rolle, in: Nachrbl. D. malac. Ges. 1894 v. 26 p. 137. — Kobelt & Rolle, in: Rossmässler, Iconographie, Suppl. Ip. 33 t. 12 fig. 7—9. Gehäuse dem der vorigen Art sehr ähnlich, aber kleiner, viel mehr kugelig, weniger lebhaft gezeichnet, und namentlich der letzte Umgang vornen weder verbreitert noch auf- geblasen, so dass die Form der Mündung eine ganz andere wird. Sie ist fast kreisförmig, durch die starke Annäherung der Randinsertionen an der Körperseite leicht birnförmig verschmälert, die beiden Dimensionen sind nur wenig von einander verschieden, während sie sich bei Hel. gertrudis durchschnittlich wie 3 : 4 verhalten; der Callus ist etwas weniger stark, als bei der vorigen Art. Da beide Formen auch lokal verschieden sind und jede an ihrem Fundort unvermischt vorkommt, halte ich es für besser, sie mit einem eigenen Namen zu belegen. Aufenthalt in den Bergen von Santo Chrysostomo auf Cypern. 16. Helix (Levantina) ghilanica Mousson. Taf. 303. Fig. 8. Testa aperte umbilicata, perdepressa, tenuiuscula, striatula, sublaevigata, albescens, seriebus 4 macu- larum fuscarum, superis 3 diffusis, ornata. Spira vix elevata apice plano, pallide corneo, sutura vix im- pressula. Anfractus 4 celeriter accrescentes, primus nucleolaris convexiusculus, secundus et tertius partim planiusculi, carinati, ad suturam marginati, ultimus latior, sensim fortiter descendens, in dorso arcte rotun- datus, nec angulatus, basi plane convexus. Apertura perobliqua, magna, transversim bene ovalis. Peristoma album, late expansum, extus acutum, intus vix labiatum; marginibus breviter separatis, lamina tenui callosa junctis; supero et basali minus, dextro magis incurvato, infero late reflexo, umbilicum plus minusve inva- dente sed non oceultante. Alt. 12, diam. maj. 27, min. 22 mm. Helix (Macularia) ghilanica Mousson in: Journal de Conchyliologie 1876 vol. 24 p. 33 t. 2 fig. 4. — (Levantina) Kobelt, Catalog europ. Binnenconch. ed. 2 p. 40: — (L.) Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie No, 1384. — (Campylaea) 17 Pfeiffer-Clessin, Nomenclator p. 147. — (L.) Westerlund, Fauna palaearct. Binnenconch, II p. 385. Schale offen genabelt, sehr niedergedrückt, ziemlich dünnschalig, etwas gestreift, doch fast glatt erscheinend, weisslich mit vier Reihen undeutlicher bräunlicher Flecken, von denen die drei oberen verfliessen. Gewinde nur ganz wenig erhoben. Apex flach, hell hornfarben; Naht nur ganz leicht eingedrückt. ‘Vier rasch zunehmende Windungen, die erste leicht gewölbt, die beiden folgenden an der Naht mit einem Kiel, die letzte ver- breitert, vornen allmählig aber tief herabsteigend, an der Peripherie zusammengedrückt gerundet, ohne Spur einer Kante, an der Basis flach gewölbt. Mündung sehr schräg, gross, quer eiförmig; Mundsaum weiss, stark ausgebreitet, aussen scharf, innen kaum gelippt, die Ränder nur durch einen kurzen Zwischenraum getrennt, durch einen dünnen Callus ver- bunden, Oberrand und Basalrand nur schwach gebogen, der letztere breit zurückgeschlagen, einen Theil des Nabels deckend, aber ihn nicht vollständig schliessend. Aufenthalt in der persischen Provinz Ghilan am Südrande des kaspischen Meeres, der Typus im Thale des Sefid-Rud, eine auf den oberen Windungen stärker gekielte Form am Elbrus. 17. Helix (Levantina) ceratomma Pfeiffer. Taf. 302. Fig. 13-16 Testa imperforata, depressa, solidula, oblique confertim striata et sub lente lineis spiralibus decussata, sericea, coerulescenti-albida, fusculo subfasciatim nebulosa; spira parum elevata, vertice corneo, obtuso. An- fractus 4 sensim acerescentes, convexiusculi, ultimus depresso-rotundatus, antice perdeflexus, basi subplanus. Apertura fere horizontalis, rotundato-lunaris; peristoma simplex, marginibus subconniventibus, dextro vix ex- pansiusculo, basali plano, lato, reflexo, supra regionem umbilicalem perdilatato. Diam. maj. 28, min. 23,5, alt. 13 mm. Helix ceratomma Pfeiffer, in: Malak, Bl. 1855 v. 2 p. 106; Novitates conchol. v. 1 p. 44 t. 12 fig. 1—4; Monogr. Helic. vivent. v. 4 p. 62. — (Levantina) Kobelt, Catalog europ. Binnenconch. ed. 2 p. 40. — (Leucochroa) Pfeiffer-Clessin, Nomenelator p. 78. — (Levantina) Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie No. 1385. — (Lev.) Westerlund, Fauna paläaret. Binnenconch. II p. 395. Schale ungenabelt, niedergedrückt, ziemlich fest, dicht schräg gerieft und unter der Lupe durch feine Spirallinien gegittert, seidenglänzend, bläulich weiss, mit sehr un- deutlichen in Binden angeordneten verwaschen bräunlichen Flecken; Gewinde wenig er- hoben mit hornfarbigem, stumpfem Wirbel. Vier allmählig zunehmende mässig gewölbte Windungen, die letzte niedergedrückt gerundet, nach vorn stark herabgesenkt, unterseits fast flach. Mündung beinahe horizontal, rundlich ausgeschnitten; Mundsaum einfach, die Ränder etwas zusammenneigend, der rechte merklich ausgebreitet, der untere glatt, breit, zurückgeschlagen, über die Nabelgegend stark verbreitert. I. 12. Band VI. 5. VI. 1902, 3 18 Aufenthalt im Kaukasus (d. h. wahrscheinlich im sogenannten kleinen Kaukasus am Nordrand Armeniens, denn als Finder wird Dr. Moritz Wagner angeführt, der meines Wissens den eigentlichen Kaukasus nicht bereist hat). Die Art ist noch nicht wiederge- funden worden. 18. Helix (Levantina) mazenderanensis Nevill. Taf. 303. Fig. 1-3. Testa exumbilicata, depressa, solidula sed tenuis, circa umbilicum impressa, regulariter subtiliterque striata, sub lente fortiore tantum leviter granulata, sed vix spiraliter striata, Iutescenti-albida, fasciis 5 ca- staneis subinterruptis, secunda latiore diffusa pulcherrime pieta. Spira depresse conica, apice magno, obtuso, laevigato; sutura distincta, regularis. Anfractus 4—4!/, convexi, regulariter crescentes, ultimus leviter dila- tatus, subcompressus, ad aperturam subite perofundeque deflexus. Apertura perobliqua, late lunato-ovata ; peristoma acutum, albolabiatum, marginibus conniventibus, callo tenuissimo expansiusculo junctis, gupero ex- panso, externo et; basali reflexis, columellari locum umbilicarem omnino tegente. Diam. maj. 35, min. 28, alt. 18 mm. Helix (Levantina) mazenderanensis (Nevill mss.) Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie, N. Folge v. 1 p. 35 No. 102. — Tryon Manual, ser. 2 v. 4 p. 220 t. 63 fig. 43 —45. Schale entnabelt, um den Nabel herum eingedrückt, querverbreitert, dünn aber fest, fein und regelmässig gestreift, nur unter stärkerer Vergrösserung fein gekörnelt, doch nicht eigentlich spiral gestreift. Gewinde gedrückt kegelförmig mit grossem, stumpfem, glattem Apex; die Naht deutlich, regelmässig, linienförmig. Es sind kaum mehr als vier Win- dungen vorhanden; sie sind gewölbt und nehmen regelmässig zu, die letzte ist etwas ver- breitert, obenher stärker gestreift, unten fast glatt, etwas von oben nach unten zusammen- gedrückt, vorn plötzlich und tief herabgebogen. Mündung sehr schief, quer eirund, ziem- lieh gross; Mundsaum einfach, scharf, mit einer weissen Lippe belegt; die Ränder neigen stark zusammen, der Oberrand ist gerade, vorgezogen, Aussen- und Basalrand sind umge- schlagen, der Spindelrand bedeckt die Nabelgegend vollständig; ein ganz dünner, durch- siehtiger Callus verbindet die Randinsertionen. Die Färbung ist für die Gruppe auffallend lebhaft und prächtig; auf weissgelbem, auf der Oberseite dunkler überlaufenem Grunde stehen fünf kastanienbraune Binden; die vierte und fünfte sind am intensivsten, scharf ge- zeichnet, nicht unterbrochen, doch hier und da mit schwächeren Stellen; die erste und dritte sind schmal und unterbrochen, auch weniger intensiv gefärbt, die zweite ist nach unten zu stellenweise breit verwaschen, in der Mündung scheinen die Binden durch. Aufenthalt in der Provinz Masenderan in Persien. — Zunächst mit Helix dschulfensis verwandt, aber schon durch die ganz andere Färbung genügend verschieden. 19 19. Helix (Levantina) urmiensis Naegele var. (Taf. 212. Fig. 9. 10). Taf. 303. Fig. 8. Ich habe diese Art schon in der vierten Abtheilung dieser Monographie eingehend be- schrieben und abgebildet und brauche die Diagnose nicht noch einmal zu wiederholen. Statt dessen bringe ich hier einemir neuerdings zugegangene kleinere Form dieser Artzur Abbildung. 20, Helix (Levantina) naegelei Kobelt. Taf. 303. Fig. 13—15. Testa depresse conica, basi inflata, omnino exumbilicata, solida, confertim et irregulariter costellato- striata, sculptura spirali sub vitro fortiore quoque nulla, nitidula, griseo-alba, obsolete fusco quinque fasciata, fasciis tribus superis interruptis, fulguratim confluentibus et maculis albis fulguratis pulcherrime variegatis, inferis 2 continuis, sed parum distinctis. Spira exserta conica, absque ullo vestigio carinae, apice plano, fusco, laeyi. Anfractus 4!/, regulariter et sat celeriter erescentes, superi convexiusculi, penultimus tumidulus, ultimus rotundatus, basi plus minusve inflatus et vix eirca callum umbiliealem impressus, antice valde de- flexus. Sutura subirregularis, anguste albo marginata. Apertura perobliqua, irregulariter ovata, faucibus - fuscescentibus, fasciis externis vix translucentibus; peristoma livide albidum, late expansum et reflexum, mar- ginibus conniventibus et callo tenuissimo junctis, supero plane arcuato, basali valde incrassato, obligne striete ascendente, calloso, fere plicato, ad insertionem in callum erassum prominentem, umbilicum omnino clau- dentem, impressione eireumseriptum dilatato. Alt. 21,5—22,5, diam. maj. 37, min. 30 mm. Levantina naegelei Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie, N. F. vol. 9 no. 1675, 1676. — Naegele, in: Nachrbl. D. malak. Ges. 1902 vol, 34 p. 2. Schale gedrückt konisch, bei manchen Stücken auch gedrückt kugelig, völlig ent- nabelt, festschalig, dicht und unregelmässig rippenstreifig, auch unter einer guten Lupe ohne jede Spur von Spiralskulptur, ziemlich glänzend, mit den gewöhnlichen fünf braunen Binden, die drei oberen in Ziekzackstriemen aufgelöst und zusammenfliessend, durch sehr deutliche weisse Zwischenräume namentlich auf den oberen Windungen sehr hübsch ge- zeichnet, die letzie Windung matter, die beiden unteren Binden zusammenhängend, aber wenig auffallend. Gewinde ziemlich hoch konisch, ohne Spur eines Kiels; Apex flach, bräunlich, glänzend; Naht etwas unregelmässig, schmal weiss berandet. 41/, ziemlich rasch aber regelmässig zunehmende Windungen, die obersten nur wenig, die vorletzte erheblich stärker gewölbt, die letzte gerundet, gross, an der Basis aufgetrieben, so dass der höchste Punkt fast in der Nabelgegend liegt, nur um den Nabelcallus herum leicht furchenartig eingedrückt, vorn tief herabgebogen. Mündung sehr schief, unregel- mässig eiförmig, von vorn gesehen birnförmig, im Gaumen bräunlich mit leicht durch- scheinendem Band, Mundsaum nicht in einer Ebene liegend, schmutzig weiss, stark aus- 3*+ 20 gebreitet und umgeschlagen, die Randinsertionen genähert und durch einen dünnen glän- zenden Callus verbunden, der Oberrand flach gewölbt, der Spindelrand stark schräg an- steigend, mit schwieliger, fast faltenartiger Verdickung, an der Insertion mit dickem höcker- artigem, von einer furchenartigen Einsenkung umgebenen Callus, welcher den Nabel völlig schliesst und mehr oder weniger über das Niveau der Basis vorspringt. Aufenthalt bei Sis in Cilicien, im Antitaurus. Meine Exemplare mir von Herrn Pfarrer Naegele in Waltersweier mitgetheilt. Diese Form ist der Helix guttata typica nah verwandt, aber sie hat die Nabelgegend noch erheblich stärker vorgetrieben; die Zeichnung ist viel lebhafter und erinnert an die cyprischen Formen. Nach Naegele kommen fleischröthliche Exemplare vor, und die Form erreicht einen grossen Durchmesser von 40 mm. 21. Helix (Levantina) casta Westerlund. Testa semiobtecte umbilicata, depressa, solidula, laeviuscula, (obsolete irregulariter striata), anfraotu embryonali sub lente fortiore striatula et dense punctata, alba, unicolor, spira vix elevata obtusa. Anfractus 4 vix convexiusculi, sutura impressula discreti, celeriter acerescentes, ultimus dilatatus, aperturam versus des- cendens et demum profunde deflexus, compresso-rotundatus. Apertura perobliqua, ovata; peristoma vix in- erassatulum, rectum vel levissime patulum, marginibus conniventibus, callo tenuissimo vix conspicuo sub- junctis, basali angustissime reflexo, columellari dilatato. — Westerl. Diam. 30—33, alt. 15—17 mm. Helix (Levantina) casta Westerlund, Nov. Spieil. mal., in: Ann. Mus. Zool. St. Peters- bourg 1898 p. 162 (sep. p. 8). Aufenthalt im Caucasus. b. Die Sippschaft der Helix spiriplana Oliv. 22. Helix (Levantina) eliae Kobelt. Taf. 301. Fig. 13—15. Testa globoso-conoidea, angustissime perforata vel omnino exumbilicata, solida, ponderosa, ruditer striato-costata, sculptura spirali nulla, sub vitro fortiore quoque vix subtilissime granulata, nitidula, albido- grisea, apicem vergug fuscescens, seriebus 4 macularum sagittiformium ornata. Spira convexo-conoidea apice magno, obtuso, laevi. Anfractus 41|, regulariter crescentes, superi 2—2!|, distincte carinati, ad carinam ex- sertam suturam sequentem impressi, sequentes convexi, sutura lineari albomarginata discereti, ultimus parum dilatatus, obsoletissime subangulatus, angulo versus aperturam evanescente, basi convexus, antice profunde deflexus et costis inerementi distantibus sculptus. Apertura obligua, ovata, vix lunata, intus fuscescens maculis translucentibus; peristoma album, incrassatum, undique expansum et; late reflexum, marginibus con- 21 niventibus, callo crasso interdum leviter fuscescenti limbato junctis, columellari concavo ad insertionem valde dilatato et incrassato. Diam. maj. 39, min. 32, alt. 28. Helix (Levantina) eliae Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie, Suppl. I p. 34 t. 15 fig. 3—6. Gehäuse kugelig kegelförmig, ganz entnabelt oder nur einen ganz engen rundlichen Nabelritz zeigend, festschalig und schwer, rauh und regelmässig rippenstreifig, ohne Spiral- sculptur, auch unter einer scharfen Lupe höchstens eine ganz feine undeutliche Körnelung zeigend, ziemlich glänzend, grauweiss, mit vier Reihen pfeilförmiger oder rhombischer Flecken gezeichnet. Gewinde gewölbt kegelförmig mit grossem, abgestumpftem, flachem Apex. Es sind 4!/, regelmässig zunehmende Umgänge vorhanden; die beiden oberen oder auch beinahe drei zeigen einen deutlichen vorspringenden Kiel und sind über diesem etwas eingedrückt, die folgenden sind gewölbt und werden durch eine linienförmige, weiss be- randete Naht geschieden, der letzte ist kaum verbreitert, im Anfang ganz undeutlich stumpfkantig, dann rein gerundet, auch unterseits gut gewölbt, vorn plötzlich und tief herabgebogen und mit weitläufigen, rippenförmigen Anwachsstreifen sculptirt; meistens sind mehr oder minder ausgesprochene hammerschlagartige Eindrücke oder kurze eingedrückte Furehen vorhanden. Die Mündung ist sehr schief, eiförmig, kaum ausgeschnitten, innen bräunlich mit durchscheinenden Flecken; Mundsaum weiss, verdickt, ringsum ausgebreitet und breit zurückgeschlagen, die Ränder zusammenneigend, durch einen dicken, leicht bräunlich gesäumten, nach aussen scharf begrenzten Callus verbunden, der Spindelrand innen concav, oben stark verdiekt und über den Nabel ausgebreitet. Aufenthalt in der Höhle Burdsch-en-Nisr am Oberlauf des Nahr-el-Zerka am Südab- hang des Karmel. Das Senkenbergische Museum hat diese interessante Form schon vor einigen Jahren in einer Anzahl Exemplare in Spiritus erhalten. Sie bilden in mancher Hinsicht eine Zwischenform zwischen den beiden Formenkreisen, da die Spiralskulptur sehr zurücktritt, aber der ausgesprochene vorspringende Kiel der obersten Ummgänge und die Heimath verweisen sie doch zur Gruppe der spiriplana. 23. Helix (Levantina) werneri (Rolle) Kobelt. Taf. 304. Fig. 7—9. Testa omnino exumbilicata, obligue depresse-globosa, solida sed haud crassa, irregulariter ruditerque striata, striis obliquis ad suturam distinctioribus, impressionibus spiralibus brevibus sculpta et irregulariter malleata, lutescenti-albida, fasciis fuseis interruptis angustis 5 ornata. Spira depresso-globoga, apice sat magno, obtusato, laevi. Anfractus 5!], celeriter crescentes, primi 2 laeves, rotundati, sequentes convexi, carina distincta subserrata suturam impressam sequente, in penultimo sensim evanescente cincti, penultimus con- vexus, ultimus inflatus, ad peripheriam vix obtusissime angulatus, basi rotundatus, ad umbilici locum exca- 22 vatus, antice primum leniter descendens, dein valde subiteque deflexus. Apertura perobligqua, late rotundato- ovata, distincte lunata, intus fuscescens fasciis translucentibus; peristoma acutum, extus et ad basin breyiter reflexum, distincte albolabiatum, marginibus conniventibus, callo plerumque tenuissimo, interdum incrassato et fusco tincto junctis, basali calloso, dilatato, primum oblique ascendente et interdum obtuse dentato, dein verticaliter vel ad dextrum directo, sulco cincto. Diam. maj. 36, min. 30, alt. 27,5 mm. Helix (Levantina) werneri Rolle mss,, apud Kobelt, in: Nachrbl. D. malak. Ges. 1889 v. 21 p. 138; Rossmässler’s Iconographie N. F. v. 4 p. 76 No. 653—655. Schale völlig entnabelt, etwas schief gedrückt kugelig, fest doch nicht dick, unregel- mässig rauh gestreift, die Streifen an der Naht schärfer ausgeprägt, zwischen den Streifen mit kurzen Querfurchen, unregelmässig gehämmert, gelblich weiss, unter einer sehr hin- fälligen Epidermis mit fünf schmalen Binden aus Pfeilflecken umzogen. Gewinde flach halbkugelig mit ziemlich grossem, glattem, etwas abgeflachtem Apex. 51l, rasch zuneh- mende Windungen, die beiden embryonalen glatt, ungekielt, die dritte und vierte scharf gekielt, der unregelmässig gesägte Kiel längs der tief eingedrückten Naht deutlich erkenn- bar, die dritte abgeplattet, die vierte stärker gewölbt, schliesslich fast aufgeblasen, während der Kiel zuletzt bis auf eine stumpfe Kante verschwindet; letzte Windung aufgeblasen, auch an der Basis gerundet, an der Nabelstelle deutlich eingedrückt, vorn erst langsam und allmählich herabsteigend, dann plötzlich tief herabgebogen. Mündung sehr schief, weit rundeiförmig, deutlich ausgeschnitten, innen leicht bräunlich überlaufen, mit durch- scheinenden Binden; Mundsaum dünn, scharf, aussen und unten zurückgeschlagen, mit deutlicher glänzend weisser Lippe, die Ränder zusammenneigend, mehr oder minder ver- bunden; Spindelrand anfangs schräg nach oben ansteigend, manchmal undeutlich gezahnt, dann in fast rechtem Winkel nach oben und vorn gerichtet, eine deutliche Furche begrenzt ihn nach aussen Aufenthalt nach einer brieflichen Mittheilung von Rolle wahrscheinlich nicht im Cili- cien, wie die erste Angabe lautete, sondern in Palästina. 24. Helix (Levantina) spiriplana Olivier. Taf. 303. Fig. 6. 7. Taf. 304. Fig. 4—6. Testa obteete umbilicata vel exumbilicata, depresse convexa, irregulariter et perobligue plicato-striata, aub vitro quoque vix subtilissime granulata, sub epidermide tenuissima fuscescente lutescenti-albida, seriebus 5 macularum sagittiformium, superis 6 distinctioribus ornata. Spira depressa apice parvo, sub vitro subtiliter granulato. Anfractus 4'/,, embryonales 2 convexiusculi, sequentes plani, carina acuta subexserta suturam sequente muniti, ultimus primum acute angulatus angulo aperturam versus evanescente, demum rotundatus, antice breviter sed profunde deflexus. Apertura perobliqua, transverge ovato-rotundata, intus pallide carnea fasciis translucentibus; peristoma album, tenue albo-labiatum, marginibus conniventibus, callo junctis, supero acuto, recto, externo expanso, leviter reflexo, columellari arcuato, late reflexo, umbilicum plus minusye ob» tegente, rarius occludente. ee a Di MS 23 Diam. maj. 28—29, min. 25, alte 15—17 mm. Helix spiriplana Olivier, Voy. empire ottom. v. 1 p. 415, Atlas t. 17 fig. 7 (nec autor.). — (Levantina) Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 391 (mit var, fulminata). — (Lev.) Pilsbry, in: Tryon, Manual, ser. 2 v. 8 p. 335 (mit var. malziana und gallandi). Helix malziana L. Pfr.*), in: Malak. Bl. 1860 v. 7 p. 230; Novitates Conch. v. 3 t. 92 fig. 14—16; Monogr. Helic. viv. v. 5 p. 367. — Kobelt, in: Rossmässler, Iconogr. v. 5 no. 1166. Helix spiriplana var. maltziana Pilsbry, in: 'Tryon Manual ser. 2 v. 4 p. 227 t. 55 fig. 53. 54. Schale bedeckt genabelt oder völlig entnabelt, gedrückt konvex, unregelmässig schief faltenstreifig, unter der Lupe ganz fein gekörnelt, unter einer ganz dünnen, hinfälligen, gelb- lich olivenfarbenen Epidermis gelblich weiss mit fünf Reihen Pfeilflecken, von denen die drei oberen deutlicher sind. Gewinde gedrückt mit kleinem, unter der Lupe fein gekörneltem oder wellig gestreiftem Apex. Von den 41), Windungen sind die beiden embryonalen ge- wölbt, die folgenden flach, mit scharfem, vorspringendem, der Naht entlang laufendem Kiel, die letzte ist erst scharf kantig, rundet sich aber dann mehr und mehr ab; sie ist vornen kurz aber tief herabgebogen. Mündung sehr schief, quer rundeiförmig, innen blass fleisch- farben, mit deutlich durchscheinenden Binden. Mundsaum dünn, weiss, mit schwacher weisser Lippe, die Ränder neigen zusammen und sind durch eine Schwiele verbunden; der Oberrand ist scharf, geradeaus, der Aussenrand ausgebreitet und leicht zurückgeschlagen, der gebogene, breit umgeschlagene Spindelrand verdeckt den Nabel zum grösseren Theile, manchmal ganz. Aufenthalt auf der Insel Rhodus; nach Olivier auch auf der Insel Standia an Kreta, doch ist sie dort nicht wiedergefunden worden. Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass Olivier mit seiner Helix spiriplana die Form von Rhodus gemeint hat, wenn man sich auch seit Roth daran gewöhnt hat, die Form von Jerusalem mit diesem Namen zu bezeichnen. Eine Vereinigung derselben wird schon durch die Verschiedenheit der Spiralskulptur unmöglich gemacht. *) T. subobtecte umbilicata, subdepressa, solidula, oblique arcuatim subruditer striata, opaca, albida, fasciis interruptis fuscis ornata; spira subconoidea, vertice obtusulo.. Anfraetus 4—4!|,, ınediani exserte carinati, ultimus depressus, subangulatus (angulo antrorsum sensim evanescente), antice deflexus, basi non inflatus. Apertura perobliqua, subovalis, intus sordide carnea; peristoma album, marginibus callo crassiusculo junctis, dexto expanso, columellari late reflexo, umbilicum fere obtegente. — Diam. maj. 28, min. 24, alt. 13,5 mm, 24 25. Helix (Levantina) spiriplana var, gallandi Bourg. Taf. 305. Fig. 11. 12. Testa minor, depressa, aperte et pervie umbilicata, solidula, irregulariter striatula, seriebus macu- larum 4 obsoletis ornata. Spira depressa. Anfractus 4*/,, ultimus acute angulatus, antice breviter deflexus. Apertara obliqua, parum lunata, intus fuscescens; peristoma expansum et reflexum, marginibus conniventibus, callo crasso subcontinuis, columellari late reflexo, umbilici quartam partem tantum obtegente. Diam. maj. 24, min. 20, alt. 13 mm. Helix gallandi Bourguignat, Species novissimae. — Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie, Suppl. I p. 36 t. 11 fig. 10. 11. Helix spiriplana var. gallandi Westerlund, Fauna palaearct. Binnenconch. II p. 392. Von der kleinen Form der spiriplana von Rhodus eigentlich nur durch den offenen Nabel unterschieden und wahrscheinlich auf ein abnormes Exemplar derselben gegründet. Die Figur habe ich nach dem Bourguignat’schen Original im Genfer Museum gezeichnet. Aufenthalt auf der Insel Rhodus. 26. Helix (Levantina) spiriplana var. valentini m. Taf. 304. Fig. 12. Von der Insel Kalymnos hat der leider so früh der Wissenschaft entrissene Dr. Va- lentin eine kleine Levantina mitgebracht, welche sich, wie nach dem Fundorte zn erwarten eng an den rhodiser Typur anschliesst, aber noch etwas kleiner ist (mein kleinstes Exem- plar misst nur 26 mm im grossen Durchmesser). Es liegen mir leider nur zwei Exem- plare vor, beide relativ dünnschalig, nur schwach skulptirt, mit kaum vorspringendem Naht- kiel, die Zeichnung ist die gewöhnliche, relativ lebhaft, die zweite Fleckenreihe au abend schwach entwickelt, die Apikalskulptur ist äusserst fein. Valentin hat übrigens von der Insel Kalymnos auch ein einzelnes Exemplar von Levantina mitgebracht, das ich von der typischen caesareana nicht unterscheiden kann. Ich weiss nicht, ob die Möglichkeit einer Einschleppung (etwa durch Pilger) völlig ausge- schlossen ist. 27, Helix (Levantina) hierosolyma (Boissier) Mousson. Taf. 304. Fig. 13—15. Testa semiobteete umbilicata, depressa, ruditer et irregulariter oblique plicato-striata, sub vitro in interstitiis subtiliter granulata, ceinereo-albida seriebus 5 macularum sagittiformium plerumgue parum con- spicuis ornata. Spira depresse conica, apice magno, laevi, sub vitro subtiliter regulariterque granulato. An- 25 fraetus 5 regulariter erescentes, apicales convexiusenli sequentes plani, ad suturam carina plana vel exserta muniti, penultimus a dimidia convexior, ultimus primum angulatus, deinde compresso-rotundatus, antice subite - profundeque deflexus, interdum subgibbus, basi multo laevior. Apertura perobliqua, magna, transverse ovalis, mediocriter lunata, faueibus rufescentibus fasciis translucentibus, peristoma albidum vel rufescens late reflexum, marginibus conniventibus, callo junctis, supero leviter expanso, pone limbum coloratum albido labiatum, colu- mellari superne plus minusve dilatato et super umbilicum reflexo. Diam. maj. 30—40 mm. Helix spiriplana (nec Oliviev) Roth*) Moll. spec. 1839 p. 12 t. 1 fig. 10—14. — Char- pentier, in: Z. Malak. 1847 p. 136. — Rossmässler Iconographie v. 2, ol. 11 p. 2 no. 682. — L. Pfeifter, Monogr. Helic. viv. v. 1 p. 366 — Mousson, Coq. Bellardi, in: Mitth. Naturf. Ges. Zürich 1854 v. 3 p. 380; Cogq. Roth, ibid. 1857 v. 6 p. 34. Cfr. Coq. Schläfli, in: J. Conch. 1874 v.22 p. 24. — (Levantina) L. Pfeiffer-Clessin, Nomenclator p. 158. — Tristram, in: P. zool. Soe. London 1865 p. 535. — Pilsbry, in: Tryon, Manual, Ser.2 v. 4 p. 226 t. 55 fig. 45, 46, t. 66 fig. 71, 72; v. 8 p. 333 (mit var. masadae und var. lithophaga). Helix spiriplana var. hierosolyma Boissier, apud Mousson, Coqg. Bellardi, in: Mitth. Naturf Ges. Zürich 1854 v. 3 p. 380. Helix hierosolyma Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 392. Schale mehr oder minder überdeckt genabelt, ziemlich niedergedrückt, grob und un- regelmässig faltenrippig, Spiralskulptur nur in den Zwischenräumen als feine Körnelung sichtbar, grauweiss mit fünf meist nicht allzu intensiven, aus braunen dichtgedrängten Pfeil- flecken bestehenden Binden, von denen die drei oberen meistens etwas deutlicher sind. Doch kommen auch lebhafter gefärbte Exemplare mit grösseren Flecken vor. Gewinde gedrückt konisch, mit grossem glattem Apex, der unter einer guten Lupe eine feine und regelmässige Körnelung zeigt. Von den fünf regelmässig zunehmenden Windungen sind die embryonalen gewölbt, die folgenden beiden flach und mit einem bald flachen, bald vor- springenden scharfen Kiel versehen, die vorletzte wird von der Mitte ab stärker gewölbt, die letzte ist anfangs scharfkantig, rundet sich aber dann mehr und ist gegen die Mün- dung hin meistens etwas aufgeblasen; sie biegt sich rasch und tief nach unten. Die Mün- dung ist sehr schräg, relativ gross, quer eiförmig, nur mässig ausgeschnitten, innen röth- lich oder bräunlich überlaufen mit durchscheinenden Binden, Mundsaum weisslich, oft röth- lich oder bräunlich gesäumt, die Ränder zusammenneigend, durch Callus verbunden, der *) T, perforata; foramine semipervio; depressa, obtuse carinata; anfractu ultimo conyexo, caeteris dis- coideo-planissimis ; striato-plicata, fusco-olivacea, zonis quinque interruptis, dilutis ornata; spira detrita; apertura transverse ovata, obliqua, peristomate late reflexo, albo-labiato, continuo, In juvenibus anfractus ultimi carina acutissima reperitur. In adultis superficies anfractus ultimi plicis longitudinalibus irregulariter decussatus; plicae perobliquae, pallidiores quam sulei; fasciae saepe in maculas dissolutae; anfractus superiores detriti, sub microscopio subtiliter granulati apparent. Faux fuscula, zonis illis translucentibus, non inter- ruptis. I. 12: Band VI. 6. VII. 1902, 4 26 Oberrand leicht ausgebreitet, weiss gelippt, der Spindelrand oben verbreitert und über den grösseren Theil des Nabels zurückgeschlagen. Aufenhalt um Jerusalem und in den Bergen von Judäa und Idumaea. Ueber das Verhältniss dieser Art zu caesareana siehe bei dieser. 28. Helix (Levantina) caesareana (Parr.) Mousson. Taf. 304. Fig. i—5. Testa omnino exumbilicata, convexo-conica, irregulariter plicato-striata, in interstitiis granulosa, soli- dula, parum nitida, maculis sagittiformibus quinqueseriatis eodem modo ac Hel. spiriplana ornata. Spira convexa, apice sub vitro subtilissime corrugato-striato sed vix granulato. Anfractus 5 regulariter erescentes, embryonales convexiusculi, sequentes plani, ad suturam carina plus minusve exserta muniti, penultimus multo convexior, ultimus plerumque ab initio rotundatus, basi convexus, antice profunde deflexus, Apertura sicut in Hel. spiriplana, sed margo columellaris magis dilatatus, reflexus, umbilicum omnino claudens. Diam. 30—45 mm. Helix caesareana (Parreyss mss.) Mousson, Cog. Bellardi, in: Mitth, naturf. Gesellschaft Zürich 1855 v. 3 p. 380; Coq. Roth ibid. 1857 p. 34. — Roth, in: Malak. - Bl. v. 2 p. 33. — Rossmässler*), Iconographie v. 2 no. 898, — Tristram, in: P. zool. Soc. London 1805 p. 534. — Bourguignat, Moll. nouv. litig. t. 16 fig. 1—4. — Mousson, J. Conch. 1874 v. 22 p. 28. — L. Pfeiffer, Monogr. Helie. viv. v. 5. p. 228. — Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie v.5 no. 1164. 1165. — Westerlund, Fauna palaearet. Binnenconch. II p- 392. — Pilsbry, in: Tryon Manual ser. 2 v. 8 p. 333. Helix guttata (nec Olivier) Charpentier, in: Z. Malac. 1847 p. 135. Helix spiriplana var. caesareana Pilsbry, in: Tryon, Manual, ser. 2 v. 4 p. 227 t. 61 fig 100. Unter der in den Sammlungen häufigsten Levantina-Form, welche aus den Bergen Judäas stammt und in Jerusalem als geschätzte Fastenspeise auf den Markt kommt, lassen sich zwei in den Extremen völlig verschiedene Formen unterscheiden, welche seit Roth als verschiedene Arten betrachtet werden, eine flachere, mehr oder minder deutlich genabelte mit wenigstens im Anfange der letzten Windung noch sehr deutlicher peripherischer Kante, und eine mehr konische mit völlig geschlossenem Nabel, bei welcher die Kante schon an der vorletzten Windung verschwindet. Man ist gewöhnt sie als Helix spiriplana und Helix caesareana zu unterscheiden; dass der *) T. exumbilicate, globoso-depressa, striata, in anfractu ultimo parce spiraliter lineata, albido-luteola, interrupte quinquefasciata, fasciis in anfractibus mediis, earinatis, planulatis et microscopice granulatis, ful- guratim albo-interruptis; anfractus 4'/, depressi, ultimus demum valde deflexus; apertura perobliqua, trans- verge lunato-ovata; peristoma dilatatum, expansum, marginibus conniventibus, callo conjunctis; margo ex- terior sublabiatus, interior strictiusculus, latus, lamella candida replicata, adnata umbilicum claudens. — Diam. 33—36, alt. 19—27 mm, RED EETEETER EFT 27 ersteren der Olivier’sche Name nicht gebührt, hat schon Pfeiffer bei Beschreibung seiner Helix maiziana vermuthet; Mousson hat sie als var. hierosolyma (Boissier mss.) abge- trennt und Westerlund diesen Namen als Artnamen beibehalten. Sobald man aber eine grössere Serie von diesen palästinensischen Levantinen erhält findet man Schwierigkeit, die beiden „Arten“ zu trennen, da sich von völlig entnabelten bis zu relativ offen genabelten Exemplaren alle Uebergänge finden und offenbar beide Formen in demselben Gebiet vorkommen. Roth glaubt sich überzeugt zu haben, dass die hohe ungenabelte Form an den der Sonne ausgesetzten Stellen vorkomme, die genabelte an den bewachsenen, schattigen, wofür allerdings auch der Umstand spricht, dass die letztere durchschnittlich sehr viel dunkler gefärbt ist als die erstere, und dass ihre Epi- dermis viel besser erhalten ist. Mousson fügt als sicheres Unterscheidungskennzeichen hinzu, dass bei Helix spiriplana der Apex fein gekörnelt sei, bei caesareana nur ganz fein runzelstreifig. Ich muss leider gestehen, dass dieses Kennzeichen mir nicht immer ganz durchschlagend erschienen ist; es finden sich oft genug Formen, bei denen man trotz guter Erhaltung in Zweifel ist, ob die Embryonalwindungen als gekörnelt zu bezeichnen sind. oder nicht. Ebenso finden sich oft genug heiler gefärbte dickschalige Formen, bei denen trotz starker Verbreiterung des Spindelrandes der Nabel durchaus nicht ganz geschlossen ist. Ich halte deshalb eine Trennung der beiden Formen als Arten für ungerechtfertigt und betrachte sie nur als Varietäten einer Art. Welchen Namen diese tragen muss, ist nicht ganz leicht zu unterscheiden. Mousson nennt Helix caesareana und Helix spiriplana var. hierosolyma auf derselben Seite der Cogq. Bellardi ohne sie zu beschreiben. Da er aber überallHelix caesareana voranstellt, wäre es wohl zweckmässig, diesen Namen anzuerkennen und die genabelte Form als var. hierosolyma dazu zu stellen — wenn nicht der Name lithophaga Conrad älter wäre. Derselbe ist im Jahre 1882 regelrecht publizirt und mit einer recht guten Figur begleitet worden, während der Name caesarea meines Wissens zum erstenmal 1853 im dritten Bande von Pfeiffer’s Monographia Heliceorum viventium 8. 200 als Manuskript- Synonym von Helix guttata erwähnt wird, und er bezeichnet offenbar eine Form aus - der Gegend von Jerusalem (bei Marsaba), die von dem Formenkreis cacsareana-hiero- solyma nicht getrennt werden kann, wenn sie auch eine extreme Ausbildung derselben darstellt. Das Verbreitungsgebiet der Helix caesareana reicht von den Bergen von Idumäa und der nächsten Umgebung von Jerusalem im Jordangebiet empor bis nach Banias (dem alten Caesarea Philippi, von dem sie den Namen trägt) und den Umgebungen des Sees von Genezareth. Ob die Form von Saida (dem alten Sidon an der Gränzen zwischen Libanon und Galiläa) zu caesareana im engeren Sinne gehört oder eine eigene Lokalform bildet, kann ich aus Mangel an Material nieht entscheiden. Die nachfolgenden Arten von dem mediterranen Abhang der palästinensischen Berge scheinen sich als Lokalformen halten zu lassen. 4“ 28 Canonicus Tristram, der in Palästina gründlicher als sonst jemand gesammelt, erklärt übrigens mit voller Bestimmtheit, dass spiriplana mit caesareana nicht zusammen vor- kommen. Er nennt Helix caesareana sehr häufig (abundant) in der Ebene Saron und in Umgebung des Sees von Genezareth, während spiriplana in den höheren Lagen des süd- lichen Palästina überall verbreitet, aber nirgends gerade häufig sei. 29. Helix(Levantina) caesareana var. transjordanicaKob. & Rolle, Taf. 304. Fig. 10. 11. Testa exumbilicata, depressa, sculptura spirali subnulla, anfractibus superis carinatis, carina suturam sequente, ultimus rotundatus; apertura perobligua, marginibus conniventibus, callo crassissimo junctis. Diam. maj 29, min. 23, alt. 17 mm. Helix (Levantina) spiriplana var. transjordanica, Kobelt & Rolle, in: Rossmässler, Iconographie, Suppl. I p. 54 t. 22 fig. 3. 4. Eine kleine caesareana-Form aus dem Transjordanland, völlig entnabelt, niederge- drückt, fast ohne Spiralskulptur, der Kiel am letzten Umgang völlig verschwindend; Mün- dung sehr schief, die Ränder leicht zusammenneigend und durch einen sehr dieken Callus verbunden. Es ist diess die einzige mir aus dem Ostjordanland bekannt gewordene Form von Levantina und der genauere Fundort ist mir nieht bekannt geworden. Es erscheint übrigens im höchsten Grade unwahrscheinlich, dass die Untergattung Levantina, die doch verhält- nissmässig so junge Einsenkung des T'odten Meeres nicht überschreiten sollte. 30, Helix (Levantina) ramlensis Rolle, Taf. 303. Fig. 4. 5. Taf. 305. Fig. 3. Testa omnino exumbilicata, depresse olobosa, conoidea, solida, distanter et peroblique costulato-striata, inter costellas subtiliter granulosa, aperturam versus superne spiraliter striata, griseo albida, seribus 5 maeu- larum sagittiformium ornata. Spira convexo-conica apice obtuso laevi. Anfractus 4!/, leniter crescentes, embryonales convexiusculi, sequentes plani, supra carinam suturam sequentem vix exsertam impressi, penul- timus inde a dimidia et ultimus convexi, haud angulati, ultimus antice subinflatus profunde et celeriter de- flexus. Apertura rotundato-ovata, perobliqua, vix lunata, intus fuscescens fasciis externis translucentibus; peristoma tenue, obtusulum, rectum vel breviter reflexum, tenuiter albolabiatum, marginibus leviter conniven- tibus, callo junctis, columellari incrassato, ad insertionem dilatato, umbilicum claudente. Diam. maj. 32, min, 25, alt. 22 mm. Helix (Levantina) ramlensis Rolle, in: Rossmässler, Iconographie, Suppl. I p. 36 t. 12 fig. 5—8. 29 Schale völlig entnabelt, gedrückt kugelig kegelförmig, dick und fest, mit auffallend weitläufigen, schiefen, gebogenen Rippchen skulptirt, zwischen denselben fein gestreift und gekörnelt, nach der Mündung hin besonders auf der Oberseite mit deutlichen Spiralfurchen skulptirt; Färbung weissgrau mit fünf aus Pfeilflecken bestehenden Binden. Gewinde kegelförmig, mit gewölbten Seiten und flachem, glattem Apex, nicht gegen die letzte Win- dung abgesetzt. 4!/, Windungen, die embryonalen etwas gewölbt, die folgenden flach mit einem ausgesprochenen, aber nicht vorspringenden Kiel, längs der Naht und über derselben deutlich eingedrückt; von der Mitte der vorletzten an sind sie gewölbt; die letzte ist am Umfang gerundet, obenher anfangs etwas abgeflacht, dann gewölbt, nach der Mündung hin aufgeblasen, vornen rasch und tief herabgebogen. Mündung sehr schief rundeiförmig, wenig ausgeschnitten, im Gaumen bräunlich; Mundsaum dünn, etwas abgestumpft, geradeaus oder kurz zurückgeschlagen, mit einer dünnen, weissen Lippe belegt; Randinsertionen etwas genähert, durch einen mehr oder minder starken, oft bräunlich überlaufenen Callus ver- bunden, der Spindelrand verdickt, nicht zusammengedrückt, an der Insertion verbreitert, den Nabel völlig schliessend. > Aufenthalt zwischen Jaffa uud Jerusalem. Zunächst mit Helix caesareana verwandt, aber kleiner, erheblich höher und viel weitläufiger gerippt. Das Taf. 305 Fig. 13 abge- bildete Stück zeichnet sich durch viel schwächere Skulptur aus, siammt aber von der- selben Lokalität, wie der Typus. 31. Helix (Levantina) arnoldi Rolle. Taf. 305. Fig. 9. 10. Testa omnino exumbilicata, globoso-conica, tenuiuseula, irregulariter striata, sub lente undique granu- lata, sculptura spirali versus aperturam tantum obsolete conspicua, griseo-fusca, fusco interrupte quingue- fasciata. Spira exacte conica apice magno, laevi, prominulo. Anfractus 5, embryonales convexi, sequentes planiusculi, carina suturam impressam sequente haud exserta, ultimus major, dilatatus, rotundatus, infra con- vexus, antice fere verticaliter profunde deflexus. Apertura late ovata, obligua, vix lunata, intus fuscescens; peristoma acutum, tenue, vix tenuissime albo-labiatum, marginibus vix conniventibus, callo tenuissimo diffuso junctis, supero et columellari subparallelis, supero recto, producto, externo leviter expanso, basali brevissime reflexo, columellari celeriter ascendente, parum incrassato, late super umbiliei locum expanso, appresso. Diam. maj. 34, min. 28, alt. 22, diam. apert. 17 mm. Helix (Levantina) arnoldi Rolle, in: Rossmässler, Iconographie Suppl. I p. 35 t. 13 fig. 7. 8. Gehäuse völlig entnabelt, kugelig kegelförmig, dünnschalig und zerbrechlich, unregel- mässig und ziemlich rauh gestreift, unter der Lupe fein gekörnelt, aber nur nach der Mün- dung hin mit Spuren einer undeutlichen Spiralskulptur, graugelb bis bräunlich, mit fünf unterbrochenen Binden aus pfeilförmigen Flecken. Gewinde genau kegelförmig, mit grossem, glattem, vorspringendem Apex. Von den fünf Umgängen sind die embryonalen gewölkt, 30 die folgenden flach und von einem die Naht begleitenden, aber an ihr nicht vorspringenden Kiel umzogen, der letzte grösser, verbreitert, am Umfang gerundet, aber unten etwas stärker gewölbt als oben, vornen fast im rechten Winkel tief herabgebogen. Die Mündung ist breit eiförmig, sehr schief, kaum ausgeschnitten, im Gaumen leicht bräunlich überlaufen. Mund- saum dünn, scharf, kaum ganz dünn weiss gelippt, die Ränder nur ganz wenig zusammen- neigend und kaum durch einen ganz schwachen Callus verbunden. Ober- und Basalraud fast gleichlaufend, der Oberrand gerade, vorgezogen, der Aussenrand ganz kurz ausgebreitet, der Basalrand kurz zurückgeschlagen, der Spindelrand steil ansteigend, nur wenig ver- diekt, breit über die Nabelgegend zurückgeschlagen und den Nabel völlig verschliessend. 32. Helix (Levantina) gerstenbrandti Rolle. Taf. 305. Fig. 7.8. Testa exumbilieata, depresse globosa, solida, irregulariter filoso-striata, inter strias subtilissime granu- lata, sculptura spirali nulla, griseo-albida, fuscescenti-corneo flammulata maculisque corneis obsolete quadri- fasciata. Spira coniea, apice magno, obtuso, laevi, luteo-fusco. Anfractus 4',, superi 3 plani, carina di- stincta exserta suturam impressam sequente insignes, ultimus primum distincte, dein obtuse angulatus, angulo usque ad aperturam conspicuo, ad aperturam dilatatus et profunde celeriterque deflexus, Apertura perobliqua, ovata,; vix lunata faueibus fuscescentibus; peristoma album, expansum et reflexum, intus labio crasso lato porcellaneo armatum, marginibus conniventibus callo extus crasso et bene definito fuscescente subcontinui, superior rectus, expansus, externus late reflexus, columellaris oblique ascendens, compressus, ad acien obsolete: tuberculatus. Diam. maj. 32,5, min. 30,5, alt. 22, diam. apert. 20 mm. Helix (Levantina) gerstenbrandti Rolle, in: Rossmässler Iconographie Suppl. I p. 35- t. 12 fig. 13. 14. Gehäuse ganz oder bis auf eine ganz enge, ritzförmige Perforation entnabelt, ganz gedrückt kugelig, festschalig, unregelmässig gestreift, ohne Spiralskulptur, aber zwischen den Streifen deutlich gekörnelt, grauweiss mit undeutlichen hornbraunen Flammen, vor denen sich vier Reihen pfeilförmiger Flecke nur schwach abheben. Gewinde kegelförmig, mit grossem, stumpfem, glattem, gelblich hornfarbenem Apex. Es sind 4!/, Umgänge vor- handen; die oberen drei sind flach und haben einen ausgeprägten, vorspringenden Kiel längs der eingedrückten Naht; der letzte ist anfangs noch sehr ausgesprochen, dann weniger deutlich gekantet, doch ist die Kante bis zur Mündung deutlich erkennbar; er ist beson- ders vornen erweitert und dann tief und plötzlich herabgebogen Die Mündung ist sehr- schief, eiförmig, kaum ausgeschnitten, im Gaumen leicht bräunlich. Der Mundsaum ist weisslich, ausgebreitet und zurückgeschlagen, ziemlich weit innen mit einer breiten, weissen, porzellanglänzenden Lippe belegt, die Ränder etwas zusammenneigend und durch einen nach aussen scharf begrenzten, hohen, strangiörmigen, leicht bräunlich überlaufenen Callus. fast zusammenhängend; der Oberrand ist fast gerade, vorgezogen, kurz ausgebreitet, der TREE EEE TEILTE WERTET LEE! ol Aussenrand breit umgeschlagen, der Spindelrand schief ansteigend, zusammengedrückt, die Schneide leicht vorgewölbt, fast höckerig. Aufenthalt zwischen Jaffa und Jerusalem. Zunächst mit Lev. lithophaga Conrad verwandt und wie diese bis zur Mündung kantig, aber ohne Spiralskulptur. 33. Helix (Levantina) caesareana var. lithophaga Conrad, Taf. 305. Fig. 11. 12. Differ ab Helice hierosolyma Boiss. anfractu ultimo plus minusve distinete carinato, striis supra costi- formibus ad carinam subite evanescentibus. Diam. maj. 36, min. 30, alt. 20 mın. Helix lithophaga Conrad & Leidy, in: Lynch, Official Report U. S. Exploring Expedition Dead Sea 1852 p. 228 t. 22 fig. 128. — (Levantina) Kobelt & Rolle, in: Rossmässler, Iconographie, Suppl. I p. 38 t. 13 fig. 1. 2. 5 Helix spiriplana var. lithophaga L. Pfeiffer Monogr. Helie. viv. v. 4 p. 281. — Bour- guignat, in: Moll. nouy. litig, ete. t. 18 fig. 5. Helix (Levantina) hierosolyma var. lithophaga Westerlund Fauna palaearkt. Binnen- conch. Il 892. „Depressed convex, moderately thin; volutions five, those of the spire flattened; suture marginated by a carinated line; base convex; umbilicus rather large, but more than half covered by the lip, which is wi- dely refleeted; color whitish varied with pale brown irregular angular spots in series of revolving lineis, four on the large whorl; base without colour markings.“ Conrad & Leidy haben ihre Art auf eine mittelgrosse, auf der letzten Windung deutlich kantige Form gegründet, die sich dadurch auszeichnet, dass sie wie Helix sicana am Mte. Pellegrino und Helix sicanoides bei Tetuan sich Löcher in den Kalkstein bohrt, in denen sie lebt. Ich bilde ein Exemplar von Jerusalem ab, das der Originalfigur fast völlig gleicht. ‘Ob man berechtigt ist, sie als Varietät abzutrennen, ist mir sehr zweifelhaft. Dagegen ist mir nicht ganz klar, ob der Conrad’sche Name, der von 1852 datirt, nieht die Priorität beanspruchen kann vor caesarea, der meines Wissens zum erstenmal bei Pfeiffer Monogr. Pel. viv. v. 3 p. 200 (also 1853) als Manuskript-Synonym von guttata genannt wird. 34. Helix (Levantina) masadae Tristram. Testa umbilicata, depressa, solida, albida, regulariter et profunde striata, et superne et infra, zonis evanescentibus fuscis albo-interruptis aliquando ornata; anfractus 5, superiores carinati, plani, sutura pro- tracta, ultimus antice valde deflexus. Apertura obliqua, rotundata, peristomate reflexo, expanso, saepe um- &»ilicum caelante. — Tristram. Diam. maj. 30, min. 25, alt. 14, dim. apert. 13 : 11 mm. 32 Hab. Sebbeh (anten Masada) and the most barren and sterile mountains from there to Djebel Usdum, the salt-mountain. The deep and regular striation of the shell distinguishes it at one from Hel. spiriplana, for a small variety of which (such as that which Conrad has described under tlıe name of Helix lithophaga) it might otherwise be mistaken. Der Fundort dieser noch nicht abgebildeten und mir nicht zugänglich gewordenen Art liegt am Südende des Todten Meeres, der Salzberg Chaschin Usdun bezeichnet seine Südostecke und ist vorläufig der südlichste Punkt, von dem wir eine Levantina kennen. Doch scheint es mir durchaus nicht unwahrscheinlich, dass ihr Verbreitungsgebiet noch weiter südlich, mindesiens bis zur Wasserscheide zwischen dem Todten Meer und dem Wadi Araba sich erstreckt. II. Subgenus Isaurica Kobelt). 35. Helix (Isaurica) lycica Martens, Taf. 306. Hig. 13. Testa magna, omnino exumbilicata, depresse conica vel depresse globosa, solida, vix translucens, irre- gulariter filoso-striata vel subcostulata, striis obliquis arcuatis, inter strias sub lente fortiore subtilissime granulata, sculptura spirali nulla, irregulariter malleata, lutescenti-grisea, hie illie albido fulgurata et macu- lata, faseiis castaneis 4 latis, diffusis, interruptis ornata. Spira conica apice magno, laevi, albido, obtusato. Anfractus 5 convexi, sutura impressa inter inferos albomarginata discreti, ultimus dilatatus, inflatus, basi quoque convexus et distincte striatus, antice celeriter et profunde deflexo-descendens. Apertura magna, late ovata, modice lunata, faucibus fuseis, fasciis externis translucentibus; peristoma obtusum, brevissime expansum, Iutescenti-albidum, labio Iutescenti-fusco indutum, marginibus subparallelis, supero recto, producto, externo expanso, bene arcuato, basali breviter reflexo, columellari oblique ascendente, calloso, ad insertionem super umbilici locum dilatato, ad acien obsolete breviterque dentato-plicato. Diam. maj. 48, min. 40, alt. 32,5, diam. apert. 24 mm. Helix Codringtonii var. lycica Martens, in: Sitzungsbericht Ges. naturf. Freunde Berlin 1889 p. 183. — (Macularia) Kobelt, in: Rossmässler Iconogr. N. Folge, v. 6 sp. 1042; Supplem. I p. 39 t. 11 fig. 1—3. ®) Ich habe diese Untergattung im neunten Bande der neuen Folge von Rossmässlers Iconographie 8. 36 für drei Arten vorgeschlagen, welche sich testaceologisch wie geographisch genau in die Mitte zwischen die Untergattungen Codringtonia und Levantira stellen. Eine Diagnose der Untergattung zu geben halte ich vorläufig noch für ganz unnütz, da wir offenbar nur einen ganz verschwindenden Theil der durch den ganzen Taurus verbreiteten Formen kennen, und die Arten der Untergattung zweifellos eben so variabel sind, wie die von Levantina und Codringtonia. RI TRREEETETÄRTETFTITNEEN ET ENTE NETT RER 33 Schale gross, völlig entnabelt, gedrückt kegelförmig bie gedrückt kugelig, fest, kaum durchscheinend, unregelmässig fadenstreifig, fast gerippt, die Streifen schräg und gebogen, ihre Zwischenräume unter einer starken Lupe ganz fein gekörnelt, doch ohne erkennbare Spiralskulptur; hier und da sind einige undeutliche hammerschlagartige Eindrücke. Die Grundfarbe ist gelbgrau mit undeutlichen weisslichen Flecken und Ziekzackstriemen, und mit vier Reihen grosser dunkelbrauner Flecken. Das Gewinde ist kegeltörmig mit grossem, glattem, abgestumpftem, weisslichem Apex. Fünf konvexe Umgänge, welche durch eine eingedrückte, zwischen den unteren weissberandete Naht geschieden werden; die oberen nehmen rasch, aber regelmässig zu, die letzte ist verbreitert, aufgeblasen, auch an der Basis gut gewölbt, und deutlich gestreift, vorn rasch und tief herabgebogen. Mündung gross, breit eiförmig, nur mässig stark ausgeschnitten, im Gaumen bräunlich mit durch- scheinenden Aussenbinden. Mundsaum stumpf, nur ganz kurz ausgebreitet, gelblich weiss, - mit einer gelbbraunen Lippe belegt, die Ränder fast parallel, der Oberrand geradeaus, vor- gezogen, der Aussenrand ausgebreitet, gut gerundet, der Basalrand kurz umgeschlagen, der Spindelrand schräg ansteigend, schwielig, an der Insertion ausgebreitet und den Nabel völlig schliessend, an der Schneide mit einer mehr oder minder deutlichen kurzen Zahnfalte. Aufenthalt auf der lykischen Halbinsel. 36. Helix (Isaurica) callirrhoö Rolle. Taf. 305. Fig. 46. Testa omnino exumbilicata, depressa, solida, sed haud erassa, parum nitens, oblique et sat ruditer striatula, sub epidermide tenuissima fugace fusca griseo-fusca, fasciis saturatioribus 5 albointerruptis; secunda et tertia plerumque confluentibus, ornata. Spira breviter conics, apice obtuso. Anfractus 4!|, con- vexi, sutura vix impressa, suberenulata, angustissime albomarginata discreti, regulariter sed sat celeriter crescentes; ultimus rotundatus, subeompressus, eirca umbilicum exeavatus, antice dilatatus et profunde de- flexus, prope suturam spiraliter striatus. Apertura perobligua, ovato-rotundata, parum lunata, faueibus fusces- centibus; peristoma albidum, expansum, extus et infra breviter reflexum, marginibus conniventibus, vix callo tenuissimo junctis, columellari supra dilatato, umbilicum omnino oceludente, intus compresso, acien formante, Diam. maj. 45 - 50, min. 38-40, alt. 24—26, dimens. apert. 23—30 mm. Helix (Macularia) callirrho& Rolle, in: Nachrbl. D. mal. Ges. 1894 v. 26 p. 138. — Kobelt & Rolle, in: Rossmässler, Iconographie, Suppl. Ip. 39.10 fig. 1—6. Schale bei ausgewachsenen Exemplaren völlig entnabelt, niedergedrückt, fest, aber durchaus nicht dick, nur wenig glänzend, schief und ziemlich rauh gestreift, unter einer ganz dünnen, sich leicht abreibenden Epidermis blass graubraun, mit fünf dunkler braunen, mit weissen Flecken unterbrochenen Binden gezeichnet, von denen die zweite und die dritte gewöhnlich zusammenfliessen. Gewinde niedrig kegelförmig mit stumpfem Apex. 41), gewölbte, regelmässig und ziemlich rasch zunehmende Windungen, mit kaum einge- I. 12. Band VI. 19. VII. 1902. 5 4 drückter, ganz schmal weiss berandeter, zwischen den unteren leicht erenulirter Naht, die letzte am Umfang gerundet, von oben nach unten etwas zusammengedrückt, vorn erweitert und tief herabgebogen, in der Nabelgegend ausgehöhlt; oben unter der Naht erkennt man einige deutliche Spiralfurchen. Mündung sehr schief, rundeiförmig, nur wenig ausge- schnitten, im Gaumen bräunlich; Mundsaum weisslich, ausgebreitet, aussen und unten kurz zurückgeschlagen; die Ränder neigen zusammen, werden aber kaum durch einen ganz dünnen Callus verbunden. Der Spindelrand ist oben verbreitert und schliesst den Nabel vollständig; innen ist er zu einer Schneide zusammengedrückt und hinter derselben aus- gehöhlt. Aufenthalt in Lycien, einige Stunden oberhalb Makri und am Nordrande des Ak-Dagh von Rolle gefunden. 37. Helix (Isaurica) praecellens Naegele. Taf. 306. Fig. 4-6. Testa profunde sed semiobteete umbilicata, depressa, solida et ponderosa, ruditer confertimgue striata, striis superne costiformibus, hie illie malleata et cicatricosa, obsoletissime spiraliter striata, striis in parte supera anfractus ultimi prope aperturam distinetioribus, corneo-albida, fasciis castaneis 2 latis, zonam angustam ad suturam et peripheriam et latiorem circa umbilicum tantum relinquentibus, striolis maculisque albis interdum subfulguratis vel Jammulatis praesertim in parte supera interruptis ornati. Spira modice elevata, sursum rufescenti-fusca, apice obtuso, sub vitro pulcherrime granulato. Anfractus 5 sensim regulariterque erescentes, sutura lineari, albido-marginata, subimpressa discreti, superi convexiuseuli, sine carinae vestigiis, ultimus compresso-rotundatus, pone suturam breviter subplanatus, basi plano-convexus, subito in umbilicum abiens, antice breviter arcuatiın deflexus, Umbilicus eylindricus, pervius, 5 mm latus, prope marginem ba- salem tantum ad introitum dilatatus. Apertura perobliqua, rotandato-ovata, sat lunata, intus albida; peri- stoma incrassatum, album, marginibus vix conniventibus, vix callo tenuissimo ad insertiones tantum distinc- tiore junctis, supero parum arcuato, recto, supra procumbente, externo breviter rotundato reflexiusculo, basali valde incrassato, plica callosa parum prominente intus strietiusculo, ad insertionem magis dilatato, producto, umbilieci dimidiam partem obtegente, Diam. ma.. 45, min. 38, alt. 23, long. apert. 27,5, alt. obl. 21 mm. Helix (Levantina) praecellens Naegele, in: Nachrbl. D. malak. Ges. 1901 v. 33 p. 21. Codringtonia (Isaurica) praecellens Kobelt, in: Rossmässler Ieonogr. N. Folge v. 9 p. 35 no. 1636. Schale tief, aber halbüberdeckt genabelt, ziemlich niedergedrückt, fest und schwer, grob und dicht gestreift, die Streifung obenher rippenförmig, hier und da ge- hämmert und narbig, nur mit Spuren von Spiralskulptur, die namentlich auf der Oberseite der letzten Windung unmittelbar hinter der Mündung deutlicher sichtbar ist, aber sich auch dort nicht mit derjenigen der ächten Levantinen vergleichen lässt. Die Grundfarbe ist weisslich hornfarben bis leicht gelblich, aber sie wird durch zwei breite, nicht scharf 35 begrenzte kastanienbraune Binden beinahe völlig verdeckt, so dass ausser einem schmalen Mittelstreifen nur eine ziemlich schmale Nahtbinde und eine breitere Zone um den Nabel übrig bleiben; die Binden, namentlich die oberen, sind vielfach durch hellere Stellen und auch durch weisse Fleckchen, die manchmal striemenförmig übereinander angeordnet sind oder zu Flämmchen und Striemen zusammenfliessen, unterbrochen und eingeschnitten und hier und da heben sich besonders die Rippchen durch weisse Färbung heraus. Das Ge- winde ist mässig erhoben, flach gewölbt, die Spitze röthlich hornfarben, der Apex stumpf, ziemlich gross, unter der Lupe sehr hübsch gekörnelt. Fünf langsam und regelmässig zu- nehmende Windungen, durch eine anfangs lineare, später eingedrückte, schmal weiss be- randete Naht geschieden, die oberen leicht gewölbt, ohne Spur eines Kiels, letzte zusammen- gedrückt gerundet, unter der Naht kurz abgeflacht, die Unterseite konvex, aber auf der Höhe abgeflacht und ganz steil und plötzlich in den Nabel abfallend; vorn ist sie plötzlich stark herabgebogen. Der Nabel ist mittelweit, — 5 mm im Durchmesser — cylindrisch, tief, der Eingang nur unmittelbar hinter dem Spindelrand durch eine eingedrückte Grube erweitert. Die Mündung ist sehr schief, rundeiförmig, ziemlich stark ausgeschnitten, im Gaumen kaum leicht livid überlaufen; der Mundrand ist verdickt, weiss, die Randinser- tionen neigen kaum zusammen und sind nur durch einen ganz dünnen und am Rand und an den Insertionen etwas deutlicheren und durch weisse Färbung hervortretenden Callus verbunden; der Oberrand ist wenig gewölbt, leicht verdickt, geradeaus, über die Mündungs- ebene vorhängend; Aussenrand kurz gerundet und leicht umgeschlagen, der Basalrand ver- dickt, stark umgeschlagen, im kurzen Bogen ansteigend, die innere Curve durch eine flache, schwielige Falte ziemlich ausgefüllt und geradlinig; an der Insertion ist er stärker ver- breitert, fast ohrförmig vorgezogen, so dass er den Nabel zur Hälfte deckt. Aufenthalt bei Pajas am Golf von Iskenderun etwas nördlich von Alexandrette; das abgebildete Stück, Naegele’s Original, leider bis jetzt ein Unicum. III. Subgenus Codringtonia Kobelt. Testa major, solida, exumbilicata vel plus minusve umbilicata, globuloso-conica vel depressa, lineis spiralibus praecipue versus aperturam distinetis, quinquefasciata, fasciis saepe interruptis vel obsolescentibus. Anfraetus 5—5?/,, ultimus antice perdeflexus. Apertura perobliqua, faucibus fuscescentibus, margine basali incrassato, saepe plicifero. Die Errichtung einer eigenen Untergattung für die griechischen sogenannten Macu- larien ist mit unserer zunehmenden Kenntnis des Formenreichthums eine unabweisbare Nothwendigkeit geworden. Die griechischen Formen bilden eine in geographischer Be- 5% 36 ziehung scharf umgränzte Gruppe und lassen sich auch testaceologisch genügend umgränzen, obschon sie nach vier Richtungen hin sich benachbarten Formenkreisen nähern und an die vorderasiatischen Isauria, an die alpinen Tachea, an die algerische Helix massylaea und an die sicilische Helix nebrodensis verhältnismässig recht nahe herantreten. Ihre Heimath ist der Pindus mit den Ausläufern vom Veluchi ab bis zu den Südspitzen der Halbinsel; aber keine Codringtonie findet sich östlich der grossen Senkungslinie, die vom Golf von Volo durch den Kopaissee zum Golf von Patras zieht, keine auf Kreta, während sie noch auf Korfu übergreifen; Athos, Olymp, Ossa haben keine Codringtonien. Dagegen fehlen sie innerhalb des eigentlichen Pindus nirgends und haben sich hier schon verbreitet zu einer Zeit, wo die mächtigen Kalkmassen, welche heute wildzerrissen die höchsten Berg- kuppen bilden, noch als eine zusammenhängende Schicht vom Veluchi bis zum Taygetos reichten. Diese Kalkkappe ist durch geologische Katastrophen und dann durch die Rin- wirkung der Atmosphärilien in eine Unmasse von einzelnen Kuppen und Bergstöcken zer- spalten worden, zwischen denen ein Verkehr der isolirten Formen nicht mehr möglich ist; diese Formen konnten und mussten sich also isoliert weiter entwickeln, und so entstand die verblüffende Formenmannigfaltigkeit, von der wir heute trotz der Nachforschungen der Herrn Krüper, Beldreich, Conemenos, der Frl. Thiesse und des Dr. Broemme erst einen kleinen Theil kennen. Was wir wissen, gestattet nothdürftig eine Scheidung in Formenkreise, die auch geographisch umgränzt sind und es ermöglichen, wenigstens einige Ordnung in das Chaos zu bringen. Ich habe im sechsten Bande der neuen Folge von Rossmässler’s Ikonographie eine Sonderung in dieser Hinsicht versucht und kann die fünf bis sechs Formenkreise, die ich damals aufstellte, heute noch aufrecht erhalten. Es sind: 1. Helix codringtonii typica, aus Morea südlich der Wasserscheide gegen den Golf von Patras, gross, festschalig, der Basalrand scharf gegen den Spindel- rand abgesetzt. Wahrscheinlich lassen sich hier die höheren, undeutlich gebän- derten Formen des Taygetos noch einmal von den flacheren, prachtvoll gebänderten Messeniens scheiden. 2. Helix areadica m., nebst intusplicata aus den Nordosten, Arkadien, dem, Chelmos und Cyllene, mit eigenthümlich ausgeprägter Spindelfalte und zurück- tretender Bänderung, meist genabelt. An sie schliesst sich vielleicht am Besten Helix coracis und eine eng verwandte Form vom Kloster Megaspilaeon, so dass dieser Formenkreis über den inneren Theil des Golfs von Patras hinüber greifen würde. 3. Helix parnassia Roth, aus dem östlichen Theile des Berglandes nördlich vom Golf von Patras, vom Parnass und wahrscheinlich auch vom Helicon, kegelförmig;, meist ungenabelt, auf rein weissem Grunde scharf gebendczt ohne Nahtflecken, mit gestrecktem Basalrand. u TÜR DIE ac ee m 37 4. Helix oetae m., vom Oeta und wahrscheinlich bis zum Veluchi reichend, ähn- lich, aber meist flacher, mit deutlichen Nahtflecken, gestreckter Spindel, Grund- farbe bläulich oder gelblich weiss. 5. Helix acarnanica m., hochkegelförmig, ebenfalls mit Nahtflecken, fast so gross wie die Taygetos-Form. 6. Helix erassa Pfr., die Form von Korfu, niedergedrückt, genabelt, mit starker Spindelfalte, mehr nach der arcadica als nach den nordgriechischen Formen deutend. Es genügt indess nicht, dass wir diese sechs Formenkreise als Arten anerkennen, denn jeder einzelne umfasst wieder eine ganze Reihe von Formen, die gebieterisch eigene Namen verlangen, und da sie auch wieder variiren — und zwar offenbar in geographisch geschiedenen Ausprägungen, die wieder unterscheidbare Lokalformen umtassen — müssten wir Varietäten, Untervarietäten und Varietäten dritten Grades unterscheiden und bis zum Quadrinominalsystem gehen. Dazu wäre freilich nöthig, dass wir über die Verbreitung jeder einzelnen Form genau unterrichtet waren, und bis dahin ist noch sehr weit. Ein Forscher, welcher sich entschliessen würde, ein paar Monate an einen der griechischen Bergstöcke zu wenden und Verbreitung und Variation der dort lebenden Codringtonia von Berg zu Berg und von Fels zu Fels zu verfolgen, würde der Wissenschaft einen ungemein grossen Dienst erweisen. So lange aber solche Untersuchungen nicht vorliegen, sehe ich "keinen anderen Ausweg, als den hier eingeschlagenen: die innerhalb der einzelnen Formen- kreise unterscheidbaren und anscheinend lokal vorherrschenden Formen als Arten zu be- handelu, von der Unterscheidung von Varietäten aber abzusehen, bis genauere Forschungs- resultate vorliegen. a. Gruppe der Helix Codringtonia typica. 38. Helix (Codringtonia) codringtonii Gray. a Taf. 307. Fig. 1. Taf. 306. Fig. 7. 8. Taf. 307. Fig. 3.4. Taf. 310. Fig. 3x 7. 8. Testa exumbilieata, eonico-globosa, solida, ruditer et irregulariter striata, lineis spiralibus sat distan- tibus praesertim in parte supera anfraetus ultimi eineta, griseo-albida vel lutescens, fasciis 5 nigro-fuseis interruptis vel strigatim confluentibus varie pieta. Spira depresse conica apice magno, detrito, laevi, lutes- cente. Anfractus 6 convexiusculi, primi lente sequentes celerius accerescentes, ultimus major, rotundatus, basi convexus, antice profunde dessendens, dein subito deflexus. Apertura perobliqua, lunato-semiovalis, faucibus fuseis; peristoma tenue albolabiatum, marginibus subparallelis, haud vel vix junctis, supero recto, ad inser- tionem producto et plerumque impresso, dein plane arcuato, externo vix expanso, columeilari reflexo, supra dilatato et umbilicam omnino claudente, sulco definito, ad acien compresso et callo albo plus minusve denti- formi instructo. Diam. maj. 45—50, min. 36—4l, alt. 30—35 mm. Helix ferussaci Christ. & Jan, Mantissa 1832 p. 1, nec Lesson. 38 Helix spiriplana Deshayes Exped. Mor&e 1836 p. 163, nec Olivier. — Lamarck, Anim. sans vert. ed. 2 v.8 p. 95. — Rossmässler Iconographie v. 1 H. 6 p. 39 no. 3693. Helix Codringtonii Gray, in: P. zool. Soc. London 1834 p. 67. — L. Pfeiffer, in: Martini & Chemnitz, Conch. Cab. ed. 2 v. I. 12 p. 254 t. 114 fig. 67. — Monogr. Helic. viv. v. 1 p. 271. — Reeve Conchol: icon. t. 93 no. 504. — (Archelix) Albers Heliceen p. 99. — (Tachea) Pfeiffer Versuch, in: Mal. Bl. 1855 p. 142. — Bourguignat*), in: Rev. Mag. Zool. 1857 p. 3t. 9 fig. 1—3; Amen. malacol. v. 2 t. 6 fig. 1-3. — (Macularia) Martens, in: Albers, Heliceen ed. 2 p. 153. — Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie v. 7 no. 1811; Catal. europ. Binnenconch. ed. 1 p. 17, ed. 2 p. 56. — (Maecularia) Pfeiffer- Clessin, Nomenclator p. 153. — Westerlund & Blanc, Faune Grece p. 75. — (Macularia) Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 400. — Böttger, in: Nachrbl. D. malak. Ges. 1888 v. 20 p. 52. Helix navarinensis Gray mss. fide L. Pfeiffer. Schale völlig entnabelt, kugelig kegelförmig, fest, grob und unregelmässig ge- streift, namentlich auf der Oberseite der letzten Windung mit deutlichen Spirallinien um- zogen, grauweiss oder gelblich, mit fünf braunen bis schwärzlichen, beim Typus meist in zwei breite unterbrochene Zonen zusammenfliessende Binden gezeichnet, häufig mit ham- merschlagartigen Eindrücken. Gewinde gedrückt kegelförmig mit grossem, Hachem, meist abgeriebenem gelblichem Apex. 6 etwas gewölbte Windungen, regelmässig zunehmend, doch die unteren rascher, als die oberen, die letzte gross, am Umfang gerundet, auch an der Basis konvex, vorn erst tief herabsteigend, dann plötzlich herabgebogen. Mündung sehr schräg, ausgeschnitten halbeiförmig, im Gaumen braun; Mundsaum schwach weiss gelippt, die Ränder fast parallel, nicht oder kaum durch eine Schwiele verbunden, Ober- rand geradeaus, an der Insertion vorgezogen und meist etwas eingedrückt, dann flach ge- wölbt. Aussenrand leicht ausgebreitet, Spindelrand umgeschlagen, oben durch seine Ver- breiterung den Nabel völlig schliessend, hier meist durch eine gebogene Furche begränzt, an der Schneide zusammengedrückt und durch einen mehr oder minder zahnförmig vor- springenden Callus ausgefüllt. Aufenthalt im südlichen Morea, das t.307 fig. 1 abgebildete Exemplar vom Taygetos. Es stellt diese Figur diejenige Form dar, welche Pfeiffer, Rossmässler und Bour- guignat für den Typus von codringtonii genommen haben. Sie stammt indes nicht von dem Gray’schen Orginalfundort Navarin, dem alten Pylos; ich habe zu meinem Bedauern Exemplare von dort bis jetzt nicht erhalten können; dass sie völlig mit den Exemplaren *) T. imperforata, globosa, solida, striata, fusco-cornea et albida, irregulariter striata marmorataque, vel faseiis 2 vel 4 nigrescentibus interruptis ornata; spira depresso-conoidea; apice laevi; anfractibus 6 con- vexiusenlis, ultimo ad aperturam regulariter descendente, an infra prope columellam convexo; apertura per- obliqua, semiovali; peristomate albido, incrassato, reflexo; margine columellari valido, dentifero-arcuato, basali. late dilatato, prope columellam sat incrassato. Diam. 50, alt. 30—40 mm, — Bst. 39 vom Taygetos übereinstimmen sollen, scheint mir bei der kolossalen Veränderlichkeit der Codringtonien wenig wahrscheinlich. Zum Typus rechne ich auch das Taf. 306 Fig. 7. 8 abgebildete Exemplar des Ber- liner Museums aus Argolis, das ich s. Z. in der Ikonographie zur Abbildung brachte, weil es in seiner Gestalt der Isaurica lycica näher kommt, als irgend ein mir sonst bekannt gewordenes. Es unterscheidet sich von derselben nur durch den weniger aufgetriebenen letzten Umgang und die deutliche Spiralskulptur. Es ist verhältnissmässig dünnschalig, und auffallend blass gefärbt, die Bindenzeichnung nur durch undeutliche Flecken ange- deutet. Die Spindelbildung ist ganz die des Typus. Die Dimensionen sind: Diam. maj. 50, min. 40, alt. 32 mm. Ausserdem möchte ich hierher noch das Taf. 307 Fig. 3. 4 abgebildete Exemplar rechnen, das ich ohne bestimmten Fundort aus Griechenland erhalten habe. Es erinnert durch die dünne Schale und den dünnen Mundsaum an Helix eupaecilia Bourg.*), hat aber viele Eigenthümlichkeiten, welche eine Vereinigung mit dieser unmöglich machen und. es auch vom Typus trennen; doch scheint es mir aus der Südhälfte des Peloponeses zu stammen. Es ist völlig entnabelt, oben und unten fast gleich konvex, auffallend in der Quere verbreitert, bei einem grossen Durchmesser von 52mm nur 41 mm breit; die Schale ist dünn und durchscheinend, grob gestreift, stark gehämmert, aber nur mit schwachen Spirallinien umzogen, graugelb mit hornfarbenen Striemen, die bis auf die Basis herunter gehen, und mit vier Reihen undeutlicher, striemenartig angeordneter Flecken. Die letzte Windung ist nach der Mündung hin stark erweitert, tief herabgebogen, unten aufgetrieben, an der Nabelgegend nur wenig eingedrückt. Die Mündung ist sehr ‚schief, auffallend länger als breit, stark ausgeschnitten; Oberrand und Aussenrand sind kaum ausgebreitet, der Basalrand dagegen ist sehr stark entwickelt, breit zurückgeschlagen, innen mit einer fast geraden, deutlichen Schwiele, welche sich scharf gegen den kurzen, senkrecht ansteigenden, in der Mitte mit einem schräg herablaufenden Wulst versehenen Spindelrand absetzt. Das Taf. 310 Fig 7. 8 abgebildete Exemplar von Kalamata, auf das ich erst nach der Zusammenstellung der Tafeln aufmerksam wurde, bildet übrigens in jeder Beziehung ‚den Uebergang zum Typus. Auch das Taf. 310 Fig. 3. 4 abgebildete merkwürdige Exemplar, das sich im Museum von Neuchätel befindet, dürfte weiter nichts sein, als eine abnorme Ausprägung der typi- *) T. imperforata, globosa vel depressa, fragilis, sat diaphana, striatula, corneo-albida, irregulariter fasciis interruptis fulvo-nigrescentibus strigata marmorataque; spira conoidea vel depressa; apice laevi; an- fractibus 6 convexiusculis; ultimo ad aperturam maxime descendente, ac infra prope columellam depressulo; apertura perobliqua, dilatato-semiovata; peristomate leviter incrassato, acuto, simplice, margine columellari recto, valido, paululum reflexo, basali late dilatato, prope columellam incrassato; marginibus approximatis, — Alt. 283—35, diam. 48-52 mm. 40 schen codringtonii, trotz seiner völlig regelmässigen Gestalt, die eher an eine Pomatia erinnert. Es stammt von Kalamata in Messenien. 39. Helix (Codringtonia) nimia (Letourneux mss.), Taf. 307. Fig. 2. Testa exumbilicata, depresse conica, solida, irregulariter striatula sed vix costellata, lineis spiralibus impressis versus aperturam praesertim distinetis cincta, albida, fasciis 5 fusco-castaneis subcontinuis, sed maculis saturatioribus subinterruptis, 2 et 3 confluentibus ornata, hie illic vestigiis epidermidis deciduae tecta. Spira depresse conica apice magno laevi; sutura parum impressa. Anfractus 5 convexiusculi, regu- lariter et sat celeriter crescentes, ultimus dilatatus, antice profunde deflexus, basi convexus. Apertura perob- liqua irregulariter transverse semiovalis, valde lunata, faucibus fuscis, sericeis, fasciis translucentibus; peristoma album, tenuiter sed distinete albolabiatum, marginibus vix conniventibus, callo tenui sed distinete definito junctis, supero expanso, dein reflexiusculo, externo reflexo, columellari strietiuseulo, inerassato, ad acien plica compressa recta munito, supra dilatato, appresso, sulco semieireulari distineto definito. Diam. maj. 48, min. 37,5, alt. 29 mm. Helix Codringtonii var. Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie v. 7 p. 4 no. 1812. Helix nimia Letourneux in Coll.. Bourguignat. Schale völlig entnabelt, gedrückt konisch, fest, unregelmässig gestreift, aber nicht gerippt, die Spiralskulptur auf der letzten Windung sehr deutlich, weisslich mit fünf kastanienbraunen Binden, welche nicht eigentlich unterbrochen sind, aber durch die striemenartig angeordneten dunkleren Flecken so erscheinen; das zweite und das dritte Band sind gewöhnlich verschmolzen. Gute Exemplare zeigen Spuren einer hinfälligen gelb- lichen Epidermis. Gewinde etwas gedrückter, als beim Typus, mit grossem glattem Apex; Naht wenig eingedrückt. Fünf leicht gewölbte, regelmässig und ziemlich rasch zunehmende Windungen, die letzte etwas mehr verbreitert als bei der Form vom Taygetos, vornen tief herabgebogen, an der Basis gewölbt. Mündung sehr schräg, etwas unregelmässig quer- eiförmig, stark ausgeschnitten, im Gaumen seidenglänzend, bräunlich mit durchscheinenden Binden; Mundsaum weiss, mit nicht dieker aber glänzender weisser Lippe, die Ränder kaum zusammenneigend, durch einen dünnen, aber deutlich begränzten Callus verbunden, Spindelrand etwas gebogen, erst geradeaus, dann ausgebreitet, der Aussenrand kurz um- geschlagen, der Spindelrand verdickt, strack, mit faltenartig vorspringender Schneide, oben verbreitert, angedrückt, mit einer deutlichen halbkreisförmigen Furche. Aufenthalt in Messenien, das abgebildete Exemplar von Kaiamata. Schliesst sich zunächst an die Form vom Taygetos an, ist aber flacher, die Windung- viel weniger nach unten gezogen, der Charakter der Zeichnung ein ganz anderer. VEN 41 40. Helix (Codringtonia) euchromia Bourguignat. Taf. 308. Fig. 3. 4. Testa omnino vel fere exumbilicata, depresse conica, solidula, striatula, hie illie cicatricosa, lineis spiralibus pone aperturam distinctis, corneo-albida, interrupte castaneo fasciata, maculis in zonas 2 con- fluentibus. Spira depresse conica, apice albido, laevi, obtusulo. Anfractus 5%/,—6 convexiusculi, sutura lineari parum impressa discreti, ultimus latior, rotundatus, pone umbilium compressus, antice valde deflexus. Apertura perobliqua, semiovata, valde lunata, faucibus fuscentibus, fasciis translucentibus; peristoma acutum, tenue, vix labiatum, marginibus conniventibus, haud junctis, columellari inerassato, late reflexo, prope inser- tionem subite verticaliter ascendente, late super umbilicum reflexo, ad acien compresso, strictiusculo. Diam. maj. 43, min. 35, alt. 25 mm. Helix euchromia Bourguignat*), in: Revue Magas. Zool. 1857 p. 7 t. 10 fig. 4-6; Ame- nites malacolog. t. 9 fig. 1—2. Helix Codringtonii Reeve Conch. icon. no. 504a. — (var.) L. Pfeiffer Monogr, Helie. viv. vol. 5 p. 289. — Kobelt, in: Rossmässler, Iconogr. v. 7 no. 1814. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 400. — Böttger, in: Nachrbl. D. malak. Ges. 1891 v. 23 p. 86. Schale ganz oder fast ganz entnabelt, aber die Nabelschwiele meist nur als eine ganz dünne Platte entwickelt, sehr gedrückt kegelförmig, nicht so fest, wie bei den vorher- gehenden Arten, hier und da mit quergestellten Narbeneindrücken, auf der letzten Win- dung mit deutlichen Spirallinien, weisslich hornfarben, sehr hübsch und lebhaft mit den gewöhnlichen Binden gezeichnet, aber die Binden meistens in striemenartige Flecken auf- gelöst, deren Zwischenräume bis auf die schmale Mittelzone blass gelbbraun gefärbt sind, so dass bisweilen zwei breite Zonen entstehen; die Epidermis ist bei meinen Exemplaren besser erhalten, als gewöhnlich. Gewinde niedrig kegelförmig mit stumpflichem, glattem Apex. Naht linear, nicht tief. Es sind reichlich 51, Windungen vorhanden, die letzte ist etwas verbreitert, gerundet, am Nabel zusammengedrückt, vorn tief herabgebogen. Mündung sehr schräg, halbeiförmig, stark ausgeschnitten, im Gaumen bräunlich mit durch- scheinenden Binden; Mundsaum dünn, scharf, kaum gelippt, die Ränder etwas zusammen- neigend, aber nicht verbunden, der Spindelrand dick, glänzendweiss, zurückgeschlagen, den Nabel ganz oder fast ganz verdeckend, anfangs mit einer stracken, zusammengedrückten schwieligen Schneide schräg ansteigend, dann plötzlich kurz senkrecht emporgebogen. *) T. imperforata, compressa, parum solida, striatula, corneo-albida, ae duobus zonis aequalibus fusco nigrescentibus irregulariter fasciis interruptis ornata; spira compressa, apice obtuso; anfractibus 6 convexius- culis, ultimo ad aperturam maxime descendente, ac infra prope columellam valde umbilicali-depressulo; apertura perobligua, semiovata; peristomate acuto, non reflexo, paululum incrassato, margine columellari alhido, sat valido, fere recto, paululum reflexo, basali late dilatato, prope columellam incrassato, marginibus approximatis. - I. 12. Band. VI. 10. VIII. 1902. 6 42 Aufenthalt am Taygetos und in Achaja. Von Helix eucineta durch das höhere Ge- winde, dünnere Gehäuse und die Spindelbildung verschieden, aber ihr sehr nahe stehend und sie mit Hel. nimia verbindend. Durch die Spindelbildung schliesst sie sich an die folgende Form an. 41. Helix (Codringtonia) eucineta Bourguignat, Taf. 808. Fig. 1. 2. Testa omnino vel fere omnino exumbilicata, depressa, solida, subtiliter striata, suleis spiralibus pone aperturam tantum parum conspicuis, albida, castaneo-fusco quinquefasciata, fasciis maculis saturatioribus sub- interruptis, prima plerumque subobsoleta, secunda et tertia confluentibus, quarta latissima, vestigiis epider- midis in umbilico tantum conservatis. Spira perparum elevata, apice plano, albido, laevi; sutura linearis vix impressa. Anfractus 5 regulariter celeriterque accrescentes, superi convexiuseuli, ultimus prope suturam planiusculus, depresse rotundatus, circa umbilicum depressus, antice profunde subiteque deflexus. Apertura perobliqua, semiovalis, modice lunata, faucibus fuscis fasciis parum translucentibus, peristoma album, in- crassatum, modice labiatum, marginibus conniventibus, callo tenui junetis, supero obtusulo, dein expanso, externo reflexiusculo, columellar ireflexo, dilatato, appresso, ad acien callo compresso interdum pliciformi armato. Diam. maj 44, min. 35, alt. 22 mm. Helic eucineta Bourguignat*), in: Revue Nagas Zool. 1857 p. 5 t. 9 fig. 1—3; Am£nites malacologiques t. 9 fig. 4—6., Helix codringtonia var. eucineta L. Pfeiffer Monogr. Helic. viv. v. 5 p. 289. — Kobelt, in: Rossmässler, Iconogr. v. 7 no. 1813. — Westerlund Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 400. Schale ganz oder fast ganz entnabelt, niedergedrückt, fest, ziemlich fein gestreift, die Spiralskulptur nur hinter der Mündung schwach sichtbar, weisslich, mit fünf kastanien- braunen Binden, welche durch dunkler gefärbte Stellen unterbrochen erscheinen, ohne es wirklich zu sein; die erste ist sehr wenig ausgeprägt, die zweite und dritte sind ver- schmolzen, die vierte ist breiter als beide zusammen; am Nabel sind Spuren einer hin- fälligen gelblichen Epidermis erhalten. Gewinde nur ganz wenig vorspringend mit flachem, weisslichem, glattem Apex; Naht nur wenig eingedrückt. Fünf regelmässig und ziemlich rasch zunehmende Windungen, die oberen leicht gewölbt, die letzte etwas von oben nach . unten zusammengedrückt, an der Naht abgeflacht, unterseits gewölbt, hinter dem Mund- saum am Nabel etwas zusammengedrückt, vorn rasch und tief herabgebogen. Mündung sehr schräg, halb eiförmig bis etwas birnförmig, mässig ausgeschnitten, im Gaumen bräun- *) Testa imperforata, depressa, solida, striata, corneo-albida, tribus zonis corneo-nigrescentibus, in- aequalibus, ac irregulariter fasciato-strigata marmorataque; spira depressa; apice laevi; anfractibus 5 con- vexiusculis, ultimo ad aperturam subito descendente ac infra prope columellam depressulo.. Apertura pero- bliqua, semiovali; peristomate albo, incrassato, undique valde reflexo, margine columellari valido, dentifero- arcuato, basali late dilatato, prope columellam sat incrassato. — Bourg. TEE TEEN FEED ET TFT ERREETTEETTEEETERTESTENE 43 lich mit nur schwach durchscheinenden Binden; Mundsaum weiss, etwas verdickt, dünn, weiss gelippt, die Ränder etwas zusammenneigend, durch einen dünnen Callus verbunden, Oberrand stumpflich, dann etwas ausgebreitet, Aussenrand umgeschlagen, Spindelrand um- geschlagen, verdickt, den Nabel ganz oder bis auf einen schmalen Ritz schliessend, an der Schneide mit einem zusammengedrückten, mehr oder minder faltenartig vorspringenden Callus. Aufenthalt angeblich in Akarnanien. — Bourguignat’s Typus ist völlig entnabelt und hat einen stärker vorspringenden Spindelzahn, als das abgebildete Exemplar. Die Fundortsangabe ist mir bei der grossen Aehnlichkeit dieser Art mit Helix euchromia sehr verdächtig; ich vermuthe, dass das vorliegende Stück auch aus der süd- lichen Hälfte des Peloponeses stammt. b) Gruppe der Helix parnassia Roth. 42. Helix (Codringtonia) pseudoparnassia (Mousson), Taf. 308. Fig. 5—8. Testa exumbilicata, globoso-conica, solida, ruditer striatula, sculptura spirali parum distineta, faseiis tribus superis obsoletis, a maculis sat distantibus formatis, quarta subtranslucida, pellueida, quinta fere omnino deficiente. Spira convexo-conica apice magno obtuso; sutura parum impressa. Anfractus 5!/, sat convexi, ultimus magnus sed haud dilatatus, basi convexus, lineis cicatricosis obliquis praesertim ad basin seulptus, antice subite valdeque deflexus. Apertura perobliqua, transverse ovalis, modice lunata, faucibus levissime fuscescentibus; peristoma undique incrassatum, reflexum, albidum, fuscescenti limbatum, marginibus supero et basali subparallelis, callo crasso luteo-limbato junctis, columellari oblique ascendente, umbilicum claudente, ad acien compresso, obsolete dentato. Diam. maj. 41, min. 36, alt. 23 mm. Helix pseudoparnassia Mousson mss. — Helix codringtonii var. Kobelt, in; Rossmässler Ieonogr. v. 7 p. 5 No. 1817, 1818 (nee 1816). — Westerlund Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 401. — Böttger, in: Nachrbl. D. malak. Ges. 1888 v. 20 p. 52. Gehäuse völlig entnabelt, gedrückt kugelförmig, fest, ziemlich grob gestreift, die Spiralskulptur nur wenig deutlich, meist nur undeutlich gezeichnet, die drei oberen Binden nur durch undeutliche weitläufig gestellte Flecken repräsentirt, die vierte zusammenhängend aber durchscheinend, die fünfte kaum in der Nähe der Mündung durch einige Fleckchen angedeutet. Gewinde konvex konisch, mit grossem stumpfem Apex; Naht wenig eingedrückt. 51/, ziemlich gut gewölbte Windungen, die letzte gross, aber nicht in die Quere verbreitert, besonders an der konvexen Basis mit schrägen narbenartigen Eindrücken skulptirt, vorn 6* 44 plötzlich sehr tief herabgebogen. Mündung sehr schräg, quer rundeiförmig, mässig stark ausgeschnitten, der Gaumen nur ganz schwach bräunlich überlaufen; Mundsaum verdickt, fast überall zurückgeschlagen, röthlich oder gelblich braun gesäumt, Oberrand und Spindel- rand fast parallel, die Randinsertionen durch einen starken bräunlich gesäumten Callus verbunden, der Spindelrand schräg ansteigend, den Nabel völlig schliessend, an der Schneide zusammengedrückt und undeutlich oder kaum gezahnt. Fig. 5, 6 stellt eine Form mit mehr verbreitertem letztem Umgang dar, welche die Lücke zwischen den Gruppen der codringtonii typica und der parnassia beinahe voll- ständig überbrückt und auch die Färbung des Typus hat, während Fig. 7, 8 schon ganz die kegelig-kugelige Form der ächten parnassia hat. Beide stammen vom Fuss des Parnass; Böttger hat ganz ähnliche Exemplare von Divri in Elis (am Südfuss des Olenos) durch Conemenos erhalten und bezweifelt deshalb die Richtigkeit der Fundortsangabe Parnass. Meine Exemplare stammen aus Krüpers Hand und tragen die von ihm aufgeklebte Fund- ortsbezeichnung. 43. Helix (Codringtonia) parnassia Roth. Taf. 306. Fig. 9—14. Taf. 307. Fig. 7—12. Taf. 309. Fig. 11. 12. Testa exumbilicata vel vix rimata, conica vel globoso-conica, minor, solida, distincte striata et: lineis spiralibus plerumque perdistinetis eineta, alba, fusco vel nigro-castaneo quinquefasciata, fascia prima obso- leta, secunda et tertia interruptis, quarta plerumgque latiore, continua, quinta multo angustiore. Spira conica, sat elevata, apice obtuso; sutura parum impressa. Anfractus 41-5 convexiuscnli, leniter erescentes, ulti- mus haud dilatatus, rotundatus, eirca umbilicum subinflatus, antice profunde deflexus. Apertura rotundato- ovata, perobligua, parum lunata; peristoma rectum, albolabiatum, marginibus parum conniventibus, haud junctis, externo breviter reflexo, columellari dentato-plicato, supra fornicatim reflexo et plerumque crista deeurrente munito. Diam. maj. 29(—36), alt, 18(—22) mm. Helix sylvatica var. parnassıa Roth Spicil. p. 16; Malak. Bl. 1855 v. 2 p. 52. Helix Codringtonii var. parnassia Roth, in: Malak. Bl. 1836 v. 3 p. 2. — Rossmässler Iconographie v. 3 p. 83 No. 896. 897. — L. Pfeiffer Monogr. Helic. viv. v. 4 p. 219. — Kobelt, in: Rossmässler, Iconogr. v. 7 No. 1822—27; N. Folge v. 6 No. 1037—1040. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnen- conch. II p. 401. — Pilsbry, in: Tryon Manual ser. 2 v. 4 p. 143 t. 38 fig. 74. 75. — Böttger, in: Nachrbl. D. malak. Ges. 1888 v. 20 p. 53. Schale völlig entnabelt oder ganz unbedeutend geritzt, kugelig kegelförmig oder ziemlich rein kegelförmig, relativ klein, ziemlich fest, deutlich gestreift, meist mit sehr deutlichen Spirallinien, kreidig weiss oder mit einem leichten Stich ins Gelbliche, manch- mal mit ziemlich bedeutenden Resten von Epidermis. Von den fünf Binden sind meistens nur die drei mittleren ausgebildet, die oberste fehlt ganz und wird nur ausnahmsweise 45 durch Nahtflecken vertreten, wie bei oetae; gewöhnlich liegt ein breiter weisser Raum zwischen der Naht und dem zweiten Band; auch das fünfte Band ist meist sehr schwach entwickelt; von den drei vorhandenen ist das untere (vierte) am stärksten entwickelt; häufig sind sie durch dunkle Striemen zu Gittermaschen verbunden. Das Gewinde ist ziemlich hoch kegelförmig, mit stumpfem Apex und wenig eingedrückter Naht. Die 41/,- 5 Windungen sind leicht gewölbt und nehmen langsam und regelmässig zu; die letzte ist kaum verbreitert, gerundet, um den Nabel leicht aufgeblasen, vorn rasch und tief herab- gebogen. Mündung sehr schief, rundeiförmig, nur wenig ausgeschnitten, im Gaumen leicht bräunlich mit durchscheinenden Binden; Mundsaum gerade, weissgelippt, die Ränder wenig zusammenneigend, nicht verbunden, der Aussenrand kurz umgeschlagen, der Spindelrand innen mit einer mehr oder minder deutlichen Zahnfalte auf der Schneide, oben zurückge- wölbt und mit einer meist scharfen Kante versehen. Der phokische Parnass wird von einer Codringtonia bewohnt, die bei einer der der peloponesischen mindestens ebenbürtigen Variabilität doch durch einige ganz bestimmte Kennzeichen zusammengehalten wird: kreideweisse Grundfarbe mit eigenthümlicher Zeich- nung, kegelförmige Gestalt und nur ganz schwach erweiterte letzte Windung. Während die vorher beschriebene pseudoparnassia noch ganz nahe an die typische codringtonü herantritt, nähert sich das andere Extrem der Helix sylvatica so sehr, dass ein Natur- forscher von dem Scharfblick Roths es damit als Varietät vereinigen zu müssen glaubte; der Durchmesser meiner kleinsten parnassia ist nur um 5 mm grösser, als der meiner grössten sylvatica. Dazwischen liegen alle Uebergänge, ohne dass mein gegenwärtiges Material mir gestattete, mehr als die eine nachfolgende Form abzutrennen. Ich habe aus der mir vorliegenden Serie eine Anzahl Formen abgebildet, die sämmtlich vom eigentlichen Parnass stammen. Meiner Ansicht nach ist die kleine Form Taf. 306 Fig. 10. 11 (= Icono- graphie, Neue Folge Fig. 1039 und 1040) die eigentlich typische Form, während ich in Fig. 9 (= leconographie 1822), die Westerlund als den Typus bezeichnet, eine aufgeblasene Varietät erkenne, die einen eigenen Namen verdient. Auch Taf. 306 Fig. 14 (= Ieonographie 1824) schliesst sich eng an den Typus der parnassia an. Taf. 307 Fig. 11—12 (= Icono- graphie 1038) entfernt sich durch das flachere Gewinde und die Verbreiterung der letzten Windung etwas vom Typus der parnassia, hat aber genau dieselbe Zeichnung und Skulptur, und dasselbe gilt von Taf. 307 Fig. 7.8 (= Iconographie 1825). Anf das Taf. 306 Fig. 12 abgebildete Stück (= Iconographie 1827) weicht durch flacheres Gewinde von parnassia ab und ist obendrein genabelt, die Mundränder sind durch einen Callus verbunden und die Färbung der Binden ist mehr röthlich. Noch weiter ab steht eine Form, zu welcher die Figuren Taf. 306 Fig. 9 (= Icono- graphie 1822) und Taf. 308 Fig. 9. 10 (= Iconographie 1037) gehören. Die Gestalt ist beinahe kugelig, die Umgänge sind geradezu aufgeblasen, die Spiralskulptur ist auffallend weitläufig. Westerlund nimmt diese Form für den Typus und er hat insofern Recht, als Fig. 896 bei Rossmässler sich einigermassen ihr nähert, aber doch ohne ganz so aufge- 46 blasen zu sein. Da aber Rossmässlers Fig. 897 ganz entschieden mit dem zusammenfällt, was ich für den Typus halte — man vergleiche die Kopie Taf. 309 Fig. 11. 12 — und die kugelige Form zu den seltensten Ausnahmen zu gehören scheint, halte ich es doch für besser, diese als var. inflata abzutrennen. Auch die Taf. 306 Fig. 13 abgebildete Schnecke habe ich mit der Fundortsangabe Parnass erhalten, ohne denselben indes verbürgen zu können. Sie ist einfarbig graugelb, ohne jede Zeichnung, die letzte Windung ist von der Naht aus erst ein Stück abgeflacht, ehe sie sich zu runden beginnt, nach unten ist sie aufgeblasen und um den Nabel herum zu einer Art Kamm zusammengedrückt; der Nabelritz ist geschlossen, doch noch deutlich erkennbar, die Spindel gestreckt, ohne Zahn und ohne Aufbiegung an derInsertion. Die Dimensionen sind: diam. maj. 34, min. 28, alt. 19 mm. Es ist einfach unmöglich, Klarheit über die hier dargestellte Formenmannigfaltigkeit zu gewinnen, so lange nicht durch gründliche Untersuchung an Ort und Stelle festgestellt wird, wie sich ihr Vorkommen zu einander verhält, ob sie durch einander oder lokal ge- schieden vorkommen. Leider sind nur wenig Aussichten auf eine Erfüllung dieses Wunsches vorhanden. Wir werden später sehen, dass es sich mit Helix intusplicata vom Chelmos genau ebenso verhält. 44, Helix (Codringtonia) acarnanica n. Tat3109, Bir 12: Testa omnino exumbilicata, globoso-conica, solida, distinete striatula, sculptura spirali vix conspicua, lutescenti-grisea fasciis fuscis continuis sed parum saturatis 5 cincta, quarta majore, inter superam et suturam serie macularum magnarnm in spira magis distinceta ornata. Spira coniea apice obtuso; sutura linearis. An- fractus 5!/, convexi, regulariter crescentes, ultimus magnus, suhinflatus, antice profunde deflexus. Apertura perobliqua, late semiovalis, valde lunata, faucibus fuscescentibus, fasciis praesertim pone peristoma translu- centibus; peristoma album, albolabiatum, fere undique expansum, marginibus leviter conniventibus, vix junctis, basali dilatato, appresso, a columellari haud distincto, intus vix plicifere, ad insertionem dilatato, appresso, Diam. maj. 44, min. 36, alt. 33 mm. Mit dem Fundorte Warasdino, Akarnanien liegt mir, von Krüper stammend, das hier abgebildete Exemplar vor, das ich bei keiner der Lokalformen unterzubringen weiss. Durch den völligen Mangel des Nabels und die Grösse erinnert es einigermassen an den Typus, die gestreckte Spindel, welcher jeder Gegensatz zwischen Basalrand und Spindelrand fehlt, und der breite Zwischenraum zwischen der Naht und dem obersten Band deuten auf par- nassia, die wenn auch undeutlichen grossen Nahtflecken auf oetae. Mit diesen beiden Formen würde das Vorkommen nördlich vom Golf von Patras stimmen; wahrscheinlich haben wir es hier mit einer eigenen Formengruppe zu thun, welche für Akarnanien cha- rakteristisch ist, und so mag sie vorläufig den Namen dieser Landschaft tragen. 47 In die Nähe dieser Form gehört auch Helix atalanta Thiesse in Coll. Bourguignat, aus der Landschaft Phthiotis, von der ich mir in Genf notirt habe: hoch, scharf gebändert, in der Zeichnung einigermassen an parnassia erinnernd. c) Gruppe der Helix oetae. 45. Helix (Codringtonia) oetae Kobelt, Taf. 307. Fig. 5. 6. Testa vix rimata, minor, depresse conica, ruditer striatula, striis prope suturam saepe impressis, sculp- tura spirali distincta, lutescenti-albida, quinquefasciata, fascia suprema a maculis magnis de sutura radiantibus formata, lata, secunda et tertia angustis, interruptis, subconfluentibus, inferis continuis, latis. Spira depresse conica apice obtusulo, laevi; sutura linearis, parum impressa. Anfractus 5 convexiusculi, sat celeriter cres- _ centes, ultimus subdilatatus, antice profunde deflexus. Apertura perobliqua, rotundato-ovata, lunata, intus fuscescens fasciis translucentibus; peristoma tenue, acutum, albolabiatum, marginibus conniventibus, haud junctis, supero primum recto, dein reflexiusculo; basali dilatato, reflexo, oblique ascendente, supra umbilicum expanso, appresso, costa acuta ab insertione decurrente munito. Diam. maj. 31, min. 25, alt. 17 mm. Helix Codringtonii var. oetae Kobelt, in: Rossmässler Iconogr. v. 7 p. 6 No. 1821. — Westerlund Fauna palaearct. Binnenconch. II p. 401. — Pilsbry, in: Tryon, Manual, ser. 2 v. 4 p. 149. Schale kaum geritzt, relativ klein, gedrückt konisch, fest, grob gestreift und mit deutlicher Spiralskulptur, die Streifen in der Nähe der Naht nicht selten eingeritzt, auf gelblichweissem Grunde mit fünf bräunlichen Binden: die oberen drei sind in Flecken auf- gelöst, die oberste ist sehr breit, ihre Flecken sind radiär zur Naht gestellt, die zweite und dritte sind schmal und ihre Flecken verschmelzen manchmal, die vierte und fünfte sind zusammenhängend, breit, scharf ausgeprägt. Gewinde niedergedrückt kegelförmig mit stumpflichem glattem Apex; Naht linear, wenig eingedrückt. Fünf leicht konvexe, ziem- lich rasch zunehmende Windungen, die letzte etwas verbreitert und um den Nabel etwas vorgewölbt, vornen tief herabgebogen. Mündung sehr schief, rundeiförmig, stark ausge- schnitten, innen bräunlich mit durchscheinenden Binden; Mundsaum dünn, scharf, weiss- gelippt, die Ränder zusammenneigend, nicht verbunden, der Oberrand erst geradeaus, dann mehr und mehr umgeschlagen, der Spindelrand verbreitert, umgeschlagen, innen mit bis zur Insertion geradlinig ansteigender, nicht gezahnter Schneide, oben angedrückt, ausge- breitet und mit einer scharfen, die Verbreiterung radiär halbirenden Kante. Aufenthalt auf dem Oeta in der Landschaft Pthiotis in Nordgriechenland. VonHelix parnassia durch die mehr breitkegelförmige Gestalt und die stärker verbreiterte letzte Windung, sowie durch die mehr gelbliche Grundfarbe verschieden. 48 Ein rein weisses ungebändertes Exemplar dieser Form, ebenfalls von Oeta, bilde ich Taf. 309 Fig. 9.10 ab. Eshat nur hinter der Mündung eine Spur von Epidermis, ist glän- zend, mit ausgesprochener Spiralskulptur, die letzte Windung auffallend stark herabge- bogen, dann noch einmal kurz herabgeschlagen, die Mündung auffallend schief, die Ränder stark zusammenneigend, aber nicht verbunden, der Gaumen ist ganz leicht bräunlich über- laufen; die Spindel trägt eine deutliche abgesetzte, leicht gedrehte Falte und schliesst den Nabel vollständig, ohne oben sonderlich verbreitert zu sein; die Kante ist schwächer, als beim Typus. Die Dimensionen sind: diam. maj. 3,5, diam. min. 26, alt. 20 mm. Eine etwas grössere, aber sonst gut zum Typus stimmende Form liegt in der Bour- guignat’schen Sammlung in Genf als Helix doridica Bgt. 46. Helix (Codringtonia) aetolica Boeiiger. Taf. 308. Fig. 11. 12. Testa fere obtecte umbilicata, parvula, solida, striatula, striis prope suturas saepe impressis, caeruleo- albida, quinquefasciata, faseiis tribus superis interruptis, inferis latioribus, continuis; sculpturs spirali vix conspicua. Spira depresse conica, apice obtusulo, laevi; sutura linearis. Anfractus 5 convexiusculi, regula- riter erescentes, ultimus rotundatus, pone aperturam subgibbus, antice breviter subverticaliter deflexus, pone peristoma distantius costellato-striatus. Apertura perobliqua, transverse semiovalis, valde lunata, faucibus fuscescentibus fasciis translucentibus; peristoma obtusum, album, late albolabiatum, marginibus subconniven- tibus, callo tenuissimo junctis, supero strietiuseulo, columellari reflexo, inerassato, dilatato, umbilicum fere elaudente, primum declivi acie compressa subplieiformi, dein subite ascendente. Diam. maj. 33, min. 26, alt. 18 mm. Helix codringtonii var. aetolica Böttger*), in: Nachrbl. D. malak. Ges. 1888 v. 20 p. 53. Kobelt, in: Rossmässler, Iconogr. N. Folge v. 6 p. 5l No. 1036. Schale fast überdeckt genabelt, relativ klein, fest, fein gestreift, die Streifen an der Naht häufig eingedrückt, Spiralskulptur kaum sichtbar; die Grundfarbe ist bläulich weiss (bei oetae gelblich, bei der ächten parnassia rein weiss) mit den normalen fünf Binden, die beiden oberen sind ganz in Flecken aufgelöst, die dritte ist einigermassen zusammen- hängend, die vierte ist am schärfsten ausgeprägt aber auch ungleichmässig intensiv, die letzte wieder mehr in Flecken aufgelöst. Gewinde gedrückt konisch, mit stumpflichem glattem Apex; Naht linear. Fünf leicht konvexe, regelmässig zunehmende Windungen, die letzte mässig verbreitert, gerundet, an der Basis der Mündung etwas gibbos vorge- trieben, und stärker rippenstreifis, vorn ganz plötzlich vertikal herabgebogen. Mündung sehr schief, quer halbeiförmig, stark ausgeschnitten, innen bräunlich mit durchscheinenden *) Differt a typo testa minore fere semper aperte rimata, colore fundamento lactea, quadrifasciata, fascia prima vel obsoleta vel maculis parum crebris adumbrata, spira brevi exacte conica, anfractibus valde depressis. Alt. 18—20, diam. 33—34 mm. 49 Binden; Mundsaum stumpf, weiss, mit breiter weisser Lippe, die Ränder etwas zusammen- neigend und durch einen ganz dünnen Callus verbunden, Oberrand geradeaus, Spindelrand zurückgeschlagen, verbreitert, verdickt, den Nabel beinahe völlig schliessend, erst schräg ansteigend mit stracker oder faltenartig vorspringender Schneide, dann plötzlich fast im rechten Winkel emporgebogen. Aufenthalt am Veluchi (ehemals 'Tymphrestos), dem nördlichsten Vorposten des Pindus. Eine ächte Hochgebirgsform. 47. Helix (Codringtonia) coracis Kobelt. Taf. 308. Fig. 9. 10. Testa late sed subobteete umbilicata, depressiuscula, leviter transverse dilatata, solidula sed parum erassa, nitidula, striatula, pallide corneo-fusca, corneo quinquefasciata, fasciis tribus superis interruptis, quarta latiore distinctiore saepe continua, quinta angusta rufula interdum obsoleta. Spira convexiuscula apice ob- tusato. Anfractus 4!/, convexi, sutura lineari discreti, celeriter sed regulariter crescentes, ultimus dilatatus, rotundatus, basi vix planatus, antice circa umbilicum inflatus, ad aperturam valde deflexus. Apertura pero- bliqua, transverse ovata, parum lunata, faucibas fuscescentibus; peristoma leviter obtusatum intus labio tenui albo inerassatum, marginibus supero et basali subparallelis, demum leviter eonniventibus, callo tenui junctis, supero stricto, externo et basali breviter reflexis, columellari ad insertionem super umbilici dimidiam partem dilatato, plica distineta longa strieta compressa intus munita Diam. maj. 33, min. 27, alt 18 mm. Helix (Codringtonii var.) coracis Kobelt, in: Rossmässler Iconographie N. Folge v. 6 p. 50 No. 1035; Nachrbl. D. malak. Ges. 1893 v. 25 p. 44. Schale weit genabelt, aber der Nabel reichlich zur Hälfte überdeckt, ziemlich ge- drückt, in die Quere verbreitert, fest aber nicht besonders dick, ziemlich durchscheinend, glänzend, gestreift, hell bräunlich fleischfarben mit fünf hornfarbenen Binden, von denen meistens nur die vierte schärfer ausgeprägt ist, die anderen aus Fleckenreihen bestehen, die letzte mitunter fehlt. Gewinde leicht gewölbt mit grossem, abgestumpftem, glattem Apex. Es sind 4!/, gewölbte, durch eine linienförmige Naht geschiedene Windungen vor- handen, die rasch aber regelmässig zunehmen; die letzte ist, besonders nach der Mündung hin, erheblich verbreitert, gerundet, nicht zusammengedrückt, an der Basis kaum abge- flacht, nach der Mündung hin eher aufgetrieben, besonders um den Nabel herum, nach vorn stark und rasch herabgebogen. Mündung sehr schief, quer eiförmig rund, nur wenig ausgeschnitten, im Gaumen bräunlich; Mundsaum einfach, leicht abgestumpft, durch eine weisse Lippe leicht verdickt, Oberrand und Basalrand im grösseren Theil ihrer Länge fast parallel, erst am Ende etwas zusammenneigend und durch einen schwachen Callus ver- bunden; Oberrand geradeaus, Aussen- und Basalrand ganz kurz zurückgeschlagen, der Spindelrand an der Insertion stark verbreitert und reichlich die Hälfte des Nabels deckend, I. 12. Band VI. 19. VIIT. 1902. Ü 50 die innere Krümmung durch eine zusammengedrückte schneidenartige Falte mit geradem Rand ausgefüllt. Aufenthalt zu beiden Seiten des inneren Korinthischen Meerbusens, am Korax (heute Vardusi) in Aetolien und gegenüber in der Umgebung des Höhlenklosters Megaspilaeon an der Nordküste des Pelopones. Das Taf. 210 Fig. 7—11 abgebildete Exemplar stammt von diesem Fundort. Es erinnert durch die stärkere Spindelfalte allerdings auch wieder etwas an die äussersten Ausläufer der intusplicata-Gruppe, und es finden sich thatsächlich unter Brömmes Ausbeute Formen, die man ohne allzugrosse Bedenken zum Formenkreis der arcadica ziehen könnte. d) Gruppe der Helix cerassa. 48. Helix (Codringtonia) crassa Pfeiffer. Taf. 309. Fig. 1-4. Testa subobtecte umbilicata, depressa, crassa, ponderosa, confertim rugoso-striata lineisque spiralibus sculpta, hie illie cicatricosa, carnea, fasciis interruptis 5 interdum strigatim confluentibus ornata. Spira parum elevata vertice obtuso. Anfractus 4!/, convexiusculi, sutura impressa discreti, regulariter crescentes, ultimus subdepressus, basi subplanatus, antice deflexus, circa umbilicum compressus. Apertura perobliqua, ovato-semieircularis, peristomate intus fortiter albolabiato, marginibus subparallelis, callo angusto junetis, columellari dilatato, reflexo, umbilicum semioceultante, intus strictiusculo. Diam. maj. 41-43, min. 31—35,5, alt. 20 —25. Helix crassa L. Pfeiffer*), in: Z. Malak. 1850 p. 70; Monogr. Helic. viv. v. 3 p. 231; Martini & Chemnitz, Conech. Cab. ed. 12 v. I. 2 t. 134 fig. 7. 8. — Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie v. 7 p. 5 No. 1819. 1820. — (Macularia) Kobelt, Catal. europ. Binneneonch. ed. 2 p. 37. — (Levantina) Pfeiffer- Clessin, Nomenelator p. 158. — (Macularia) Pilsbry, in: Tryon, Manual, ser. 2 v. 4 p. 144 t. 38 fig. 76. 77. Helix Codringtonii var. crassa Blanc & Westerlund, Apercu Faune Grece p. 77. Helix blanci Bourguignat in sched. Schale fast überdeckt genabelt, niedergedrückt, dick und schwer, dicht runzelstreifig, mit feinen Spirallinien umzogen, hier und da mit narbigen Eindrücken, fleischfarben mit *) T. umbilicata, depressa, crassa, ponderosa, rugoso-striata, opaca, fusco-corneo et albo marmorata; spira breviter elevata, vertice obtuso; sutura impressa. Anfractus 4'/, parum convexi, ultimus subdepressus, antice deflexus, basi subplanatus, circa umbilicum conicum, apertum compressus. Apertura perobliqua, sub- semieircularis, intus nitide carnea; peristoma albolabiatum, marginibus subparallelis, callo junctis, dextro ex- panso, columellari dilatato, reflexo, intus stricto, umbilicum semioceultantee — Diam. maj. 42, min. 34, alt. 20 mm. — Hab. ? ET EU 51 fünf wenig auffallenden, manchmal in Striemen zusammenfliessenden Binden. Gewinde nur wenig erhoben mit stumpfem Apex. 41/, leicht gewölbte Windungen, durch eine einge- drückte Naht geschieden, regelmässig zunehmend, die letzte etwas niedergedrückt, an der Unterseite abgeflacht, vorn herabgebogen, um den Nabel zusammengedrückt. Mündung sehr schief, eiförmig-halbkreisförmig, im Gaumen bräunlich mit nur ganz undeutlich durch- scheinenden Binden; Mundsaum mit einer starken glänzend weissen Lippe belegt, der Ober- rand einfach, geradeaus, leicht abgestumpft, dem Spindelrand parallel oder leicht gewölbt, und nahe der Naht etwas eingedrückt, der Spindelrand innen strack, verbreitert und um- geschlagen, den Nabel zum grösseren Theil verdeckend. Aufenthalt auf dem Berge Santi Deka im südlichen Korfu, von Cav. Blanc wieder aufgefunden. Bourguignat bestreitet allerdings die Identification und auch Pfeiffer scheint sich nicht recht mit ihr befreundet zu haben; obschon er bei der Beschreibung seiner erassa sagt, dass man sie für eine genabelte Form der Helix codringtonii halten könnte führt er sie in den späteren Bänden der Monographie immer als unbekannten Fundortes auf und stellt sie im Nomenclator sogar zu Levantina. 49. Helix (Codringtonia) pantocratoris Broemme, Taf. 309. Fig. 5. 6. Testa magna, aperte umbilicata, depressa, leviter transverse dilatata, ruditer et irregulariter striatula, lineis spiralibus impressis praesertim in aufractu ultimo cincta, carneo-grisea, fasciis parum conspicuis ornata. Spira convexa, apice magno obtusato. Anfractus 4'/, convexi, sutura impressa disereti, sat regulariter cres- centes, ultimus depresse rotundatus, basi haud planatus, antice deflexus, ad basin malleatus et cicatrieibus impressis rugosus Apertura perobliqua, magna, ovato-circularis, valde lunata; peristoma albolabiatum, mar- ginibus callo tenui junctis, supero producto, expanso, parum arcuato, externo bene arcuato, expanso, basali concavo, reflexo, intus plica distincta munito, ad insertionem umbiliei tertiam partem tantum obtegente. Diam. maj. 42, min. 34, alt. 10 mm. Helix pantocratoris Broemme, in: Nachrbl. D. malak. Ges. 1895 v. 25 p. 43. — Kobelt, in: Rossmässler Iconographie N. Folge v. 6 p. 438 no. 1033. Schale gross, niedergedrückt, etwas quer verbreitert, offen genabelt, mit etwas ge- wölbtem Gewinde und grossem stumpfem Apex, rauh und unregelmässig gestreift, beson- ders auf der letzten Windung mit deutlichen eingedrückten Spirallinien umzogen, grau fleischfarben mit undeutlichen unterbrochenen braunen Binden. 4i/, gewölbte, ziemlich regelmässig zunehmende, durch eine eingedrückte Naht geschiedene Windungen, die letzte gedrückt gerundet, auf der Unterseite nicht abgeflacht, aber gewöhnlich stark gehämmert und mit eingedrückten narbenartigen Strichen skulptirt, stark herabgebogen. Mündung sehr schief, gross, rundeiförmig bis fast kreisrund, stark ausgeschnitten; Mundsaum mit einer weissen Lippe belegt, die Ränder durch einen dünnen Callus verbunden, der obere vorgezogen und ausgebreitet, nur wenig gebogen, der äussere schön gerundet, ausgebreitet, 7* Bi. 52 der Basalrand konkav, zurückgeschlagen, innen mit einer deutlichen stracken, zusammen- gedrückten, schneideartigen Falte besetzt, vor der Insertion schief emporsteigend, zurück- geschlagen, etwa ein Drittel des Nabels überdeckend. Aufenthalt auf dem Gipfel des Pantocrator, auf der Insel Korfu nördlich der gleich- namigen Stadt, von Broemme in nur wenigen Exemplaren gesammelt. Von Helix cerassa verschieden durch den weiteren und viel weniger überdeckten Nabel, den etwas mehr gedrückten, aber unten weniger abgeflachtem letzten Umgang, die weitere Mündung und die deutlichere Faltenschwiele auf der Spindel. In der Bourguignat’schen Sammlung in Genf liegen ausser Helix blanci = crassa noch drei nah verwandte Formen aus dem südlichen Korfu: Helix phaeacina von Santi Deka und Paläocastrizza, — Helix subphaeacina von Paläocastrizza, — und Helix theotokii Letourneux von Staura. Die Kürze meines Aufenthaltes hat mir leider nieht erlaubt, sie zu zeichnen, doch hoffe ich später Gelegenheit dasu zu finden. e) Gruppe der Helix intusplicata. 50. Helix (Codringtonia) intusplicata L. Pfeiffer. Taf. 311. Fig.13—15. Testa umbilicata, depressa, solida, oblique ruditer striata et lineis spiralibus confertissimis sculpta, parum nitens, coerulescenti-alba; spira vix elevata, vertice obtuso, magno; sutura levis. Anfractus 5 vix convexiusculi, ultimus subdepressus, antice deflexus, subtus convexior; umbilicus mediocris, pervius. Aper- tura perobliqua, subtetragono-ovalis, intus carnea; peristoma subsimplex, marginibus conniventibus, supero recto, basali intus plica elongata, transversa, stricta munito, extus reflexo, columellari breviter ascendente, fornicato-reflexo. — L. Pfr. Diam. maj. 31, min. 26, alt. 15 mm. Helix intusplicata L. Pfeiffer, in: Zeitschr. f. Malac. 1881 p. 26; Monogr. Helie. viv. v.3 p. 152; Martini & Chemnitz, Conch. Cab. ed. 2 v. I 12 p. 410 t. 146 fig. 11—13. — (Maecularia) Martens, in: Albers, Heliceen ed. 2 p. 134. — (M.) Kobelt, Catalog europ. Binnenconch. p. 18 ed. 2 p. 37; Rossmässler Iconographie v. 4 p. 52 no. 1120; N. F.v.5p 107 no. 939—942; v. 6 p-. 50 no, 1034 (var. subangulata). — L. Pfeiffer-Clessin, Nomenclator p-. 153. — Westerlund Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 402. — Pilsbry, in: Tryon Manual Ser. 2 v. 4 p. 144 t. 43 fig. 73—75. Schale mässig weit aber durchgehend genabelt, niedergedrückt, fest, grob schräg ge- streift, mit sehr feinen diehten Spirallinien, nur wenig glänzend, schmutzig bläulich weiss, meist einfarbig, selten gebändert. Gewinde nur wenig erhoben mit grossem, stumpfem Apex; Naht seicht. Fünf nur ganz leicht gewölbte regelmässig zunehmende Windungen, 0 53 die letzte etwas zusammengedrückt, vorn stark herabgebogen, an der Unterseite stärker gewölbt. Mündung sehr schräg, etwas viereckig eiförmig, innen fleischfarben überlaufen ; Mundsaum einfach, Ränder fast parallel, aber an den Insertionen zusammenneigend, der Oberrand geradeaus, der Unterrand innen mit einer langen, stracken, leicht quer gerich- teten Falte, nach aussen zurückgeschlagen, oben in den kurzen steil emporsteigenden Spindelrand übergehend, welcher gewölbt zurückgeschlagen einen Theil des Nabels überdeckt. Aufenthalt auf dem Gebirge Chelmos in Arkadien. Die Codringtonia der Nordwestecke des Peloponeses war fast 50 Jahre lang nur durch ein einziges Exemplar in den Sammlungen vertreten, das sich in der Schepmaker’- schen Sammlung befand und aus dieser in die meines Freundes Löbbecke gelangte, nach- dem es Pfeiffer als Original für Abbildung und Beschreibung gedient hatte. Ich bildete es ebenfalls im vierten Bande der Iconographie ab und gebe dieselbe Figur unter Fig. 13—15. Als im Jahre 1891 mein armer Freund Dr. Ch. Broemme seine so unglücklich endende Reise nach Griechenland antrat, veranlasste ich ihn von Patras aus eine längere Exkursion nach dem Chelmos zu machen, und seine reiche Ausbeute setzte mich im Stand, im fünften Band der neuen Folge der Ikonographie eine Anzahl weiterer Formen von diesem Fundort abzubilden. Immerhin sind es nur wenige Lokalitäten der ausgedehnten Gebirgsmasse, welehe von Broemme besucht wurden, aber seine Ausbeute beweist, dass hier sich eben so mannigfaltige Formen finden, wie am Parnass. Sie sind ausnahmslos niedergedrückt, nur schwach oder gar nicht gefärbt, und mehr oder minder genabelt; nagh dem Gipfel hin baben sie den Charakter von Hochgebirgsschnecken. Von unseren Figuren gehören ausser den Typus 5. 6, 9. 10 und 11. 12 dieser Hochsgebirgsform an; die klein- sten Exemplare nähern sich im Aussehen ganz auffallend den grossen Formen der Helix nebrodensis aus den sizilisehen Madonien, welche bis 23 mm im grossen Durchmesser erreichen, während das kleinste vom Chelmos 29 mm hat. In den unteren Regionen erscheint Helix intusplicata in der Form, welche die Fig. 3. 4 und 7. 8 darstellen. Sie hat die eigenthümliche Spindelbildung genau wie die typische intusplieata, aber viel gewölbtere Umgänge und die Zeichnung der typischen codringtonii wenigstens bei einzelnen Exemplaren. Sie führt zu der folgenden Form hinüber, aus welcher die typische intusplicata offenbar hervorgegangen ist. 51. Helix (Codringtonia) arcadica m. Tat, 309, Rız 7. 82 Tara. Rio: Testa umbilicata, umbilieo pervio sed semiobtecto, depressa, solida, striatula, cicatrieibus transversis numerosis hie illic impressa, sculptura spirali subtili sed distincta, lutescenti-alba, unicolor vel corneo quin- que faseiata, fascia supera e maculis magnis subfulguratis, distinete albo interruptis composita, ceteris sub- continuis, Spira parum elevata apice magno, obtuso, fusco; sutura parum impressa, levissime albomarginata. 54 Anfractus 5 sat celeriter accrescentes, vix convexiusculi, ultimus dilatatus, depresse rotundatus, basi convexus, verticaliter in umbilicum abiens, antice profunde deflexus. Apertura perobliqua, transverse semiovalis, valde lunata, intus fuscescens fasciis translucentibus; peristoma album, marginibus supero et basali subparallelis, insertionibus callo junctis, supero recto, producto, externo leviter reflexo, basali oblique ascendente, reflexo, plica eodem modo ac Hel. intusplicata munito, supra in columellarem brevem reetangulatim ascendentem, forni- catim reflexum transiens. Diam. maj. 43, min. 34, alt. 21 mm. Schale durchgehend aber halbüberdeckt genabelt, der Nabel nicht kreisrund, sondern nach dem Mundsaum hin ungleichmässig erweitert, mit fast senkrecht abfallenden Wänden, niedergedrückt, erheblich in die Quere verbreitert, fest, ziemlich fein gestreift, mit zahl- reichen eingedrückten narbenartigen Querlinien und feiner, aber deutlicher Spiralskulptur, gelblich weiss, einfarbig oder mit fünf ziemlich blassen hornfarbenen Binden, von denen die oberste aus grossen, quadratischen, etwas geflammten Nahtflecken besteht, während die anderen mehr oder minder zusammenhängend und ziemlich gleich breit sind. Gewinde nur wenig erhoben, mit grossem, stumpfem, braunem Apex; Naht leicht eingedrückt, ganz schmal weiss gesäumt. Fünf ziemlich rasch zunehmende, nur ganz leicht gewölbte Win- dungen, die letzte erweitert, zusammengedrückt gerundet, an der Basis konvex, vorn rasch und tief herabgebogen. Mündung sehr schräg, quer halbeiförmig, stark ausgeschnitten, innen bräunlieh mit durchscheinenden Binden; Mundsaum weiss. Ränder zusammenneigend und durch einen Callus verbunden, Oberrand und Basalrand parallel verlaufend, der Ober- rand geradeaus, über die Mündungsebene hinaus vorgezogen, Aussenrand leicht umge- schlagen, der Basalrand innen in derselben Weise mit einer faltenartigen Schneide besetzt, wie bei intusplicata, nach aussen breit zurückgeschlagen, fast im rechten Winkel in den kurzen, gewölbt zurückgeschlagenen Spindelrand übergehend. Aufenthalt bei Planidosi in Arkadien, von Krüper stammend, mir von Rolle mit- getheilt. Während diese Form offenbar zu dem messenischen Typus von codringtonii-nimia hinüberführt, wird sie anderseits mit intusplicata verbunden durch die Taf. 311 Fig. 1. 2 abgebildete Form vom Chelmos, die ich im fünften Bande der Ikonographie noch zu intus- plicata rechnete. Was ich dort als Unterschied gegen den Typus anführte, gilt ausnahms- los auch für die typische arcadica, die noch einen Schritt weiter nach der ächten codring- topii darstellt. 52. Helix (Codringtonia) cyllenica (Rolle mss.). Taf. 310. Fig. 5. 6. Testa aperte et pervie umbilicata, umbilico ad introitum inaequaliter dilatato, depresse globoso-conica, solida, striatula, lineis spiralibus parum distinctis, hie illic malleata et cicatricosa, albida faseiis 5 obsoletis, vix conspicuis. Spira convexa, apice obtuso; sutura linearis, Anfractus 5 convexiusculi, regulariter -cres- nn eier ee ee ee re ne EEE 55 centes, ultimus parum dilatatus, antice subite profundeque deflexus. Apertura perobliqua, subovata valde lunata, faucibus fuscescentibus; peristoma album, tenuiter labiatum, marginibus ad insertiones conniventibus, vix vel haud junctis, supero et basali subparallelis, supero recto, externo dilatato, vix reflexo, basali late reflexo, plica compressa strieta longa munito, cum columellari brevi fornicatim reflexo angulum distinetissimum formante. Diam. maj. 37 5, min. 32, alt. 22 mm. Schale offen und durchgehend genabelt, aber der Nabel nicht kreisrund, sondern am Eingang nach der Mündungsseite hin plötzlich erweitert, so dass er schmal eiförmig er- scheint, gedrückt kugelig-kegelförmig, ziemlich fein gestreift, die Spiralskulptur nur schwach, die letzte Windung namentlich an der Basis mit vielfachen narben- und hammeıschlag- artigen Eindrücken, fast einfarbig weisslich, doch bei genauerem Zusehen die fünf Binden in Spuren angedeutet. Gewinde gedrückt konisch mit stumpfem, glattem Apex; Naht linear, nicht tief. 5 nur ganz leicht gewölbte, regelmässig zunehmende Windungen, die letzte etwas, doch nicht sehr stark erweitert, gerundet, vorn plötzlich tief herabgebogen. Mündung sehr schräg, quer rundeiförmig, stark ausgeschnitten, ihre Fläche nicht ganz in einer Ebene liegend, der Gaumen bräunlicb. Mundsaum weisslich, leicht gelippt, die Ränder mit den Insertionen zusammenneigend, nicht oder kaum verbunden, Oberrand und Basalrand fast parallel, der Oberrand geradeaus, der Aussenrand verbreitert und ganz leicht zurückgeschlagen, der Basalrand breit zurückgeschlagen, angedrückt, innen mit der ge- wöhnlichen langen, stracken, zusammengedrückten Falte, mit dem kurzen, gerade nach oben gerichteten, gewölbt zurückgeschlagenen Spindelrand einen rechten Winkel bildend. Aufenthalt auf dem Cyllene oder Ziria im nördlichen Morea. Die Form des Üyllene schliesst sich, wie nach der geographischen Lage zu erwarten, unmittelbar an die des Chelmos an, besonders was die Mundbildung betrifft, ist aber er- heblich höher und weniger in der Quere verbreitert. IV. Subgenus Tachea Leach. Testa exumbilicata, subdepressa, globosa vel globoso-coniea, vivide colorata, solida, laevigata. An- fractus 5 regulariter cerescentes, ultimus tumidulus, rotundatus, antice deflexus. Apertura oblique ovata; peristoma expansum, intus incrassatum, margine columellari obliquo, strieto, interdum dentato, ad insertionem appresso, umbilicum omnino claudente. Tachea Leach, apud Turton, Manual Land- & Freshwater Shells British Islands 1831 p. 33. — Hartmann, Erd- & Süsswassergastropoden Schweiz 1840 p. 24. — Martens, in: Albers, Heliceen, ed. 2 1860 p. 131. — Kobelt Catal.palaearect. Binneneonch. p. 16; ed. 2 p. 33. — Pfeiffer-Clessin, Nomenel. p. 152. — 56 Tryon, Manual, Ser, 2 v. 3 p. 122. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binneuconch. II p. 443. — Pilsbry, in: Tryon, Manual, Ser. 2 v.9 p- 320. Cepaea Held, in: Isis 1837 p. 210. Archelix sect. b, in: Albers, Heliceen ed. 1 p. 98 (1850). Schale im ausgewachsenen Zustand völlig entnabelt, gedrückt, kugelig oder fast kegelförmig, ohne Kante, mehr oder minder lebhaft gefärbt, festschalig, glatt, häufig ge- hämmert. Fünf regelmässig zunehmende Windungen, die letzte etwas aufgetrieben, ge- rundet, vorn herabgebogen. Mündung eiförmig mit schief nach unten gerichtetem grossem Durchmesser; Mundsaum ausgebreitet, innen schwielig verdickt, der fast geradlinige, schief ansteigende Spindelrand mit einer der Länge nach aufgesetzten zusammengedrückten Schneide oder einem mehr oder minder ausgebildeten zahnartigen Höcker. Die Untergattung Tachea Leach ist mit ihren relativ wenig zahlreichen Arten eine der Charakterformen der mitteleuropäischen Gebirge von den Östlichsten Ausläufern des Kaukasus (dieses Gebirg im engeren Sinne genommen), über den Balkan, die Alpen, die Pyrenäen, die nordspanischen und portugiesischen Sierren zum Monchique in Algarve und den Gebirgen Nordmaroccos. Sie geht im Apennin südlich bis über Neapel hinaus und schiebt eine allerdings etwas aberrante Form (splendida) längs der südfranzösischen und catalonischen Küste vor bis in die Orangenregion Südspaniens; nördlich der Alpen ist sie über ganz Mitteleuropa bis nach dem mittleren Norwegen verbreitet. Tachea nemoralis ist #euerdings jenseits des Atlantischen Ozeans edel, worden und breitet sich rasch aus; T. hortensis dagegen scheint schon eeit Jahrhun- derten das Bürgerrecht in der Neuen Welt zu besitzen, da sie sich in einer eigenthüm- lichen Form (Helix subglobosa Binney) nicht nur lebend auf kaum oder gar nicht be- wohnten Felseninseln an der Küste von Neu-England findet, sondern auch in Haufen von Küchenabfällen vorkommt, die sicher vorcolumbisch sind. Stände sie nicht völlig fremd in der nordamerikanischen Heliceenfauna, so würde Niemand ihr Bürgerrecht anzweifeln; so aber müssen wir eine Einschleppung durch die norwegischen Wikinger annehmen, in deren Heimath ja hortensis lebt, obschon auch diese Annahme gerade nicht sehr wahr- scheinlich ist. Aber da eine direkte Ueberwanderung in der wärmeren Epoche vor der Eiszeit ausgeschlossen erscheint, bleibt kaum eine annere Erklärung übrig. Unsere heute lebenden Tachea-Arten scheinen ihre Ausbildung während der Eiszeit in einer der Interglazialperioden genommen zu haben; sie finden sich völlig mit den heu- tigen identisch und im Wesentlichen in derselben Weise verbreitet in allen aus dieser Zeit: stammenden Schichten. In den pleistocänen Tuffen Thüringens glaubte man sogar fünf Arten nachweisen zu können, die vier mitteleuropäischen und in Tachea tonnensis eine Vertreterin der kau- kasischen T. atrolabiata. Letztere Annahme beruht freilich auf einem Irrthum;, T. ton- nensis hat mit den Kaukasiern absolut nichts zu thun und ist nur eine Riesenform der ra IRRTTTTT TRETEN 57 T. nemoralis, wie wir sie heute zwar nicht mehr in Deutschland, wohl aber im mitt- leren Italien und am Nordabhang der Pyrenäen finden. Auch das Vorkommen von Tachea sylvatica in den thüringischen Tuffen erscheint mir sehr zweifelhaft, die Angabe be- ruht auf einem einzigen Exemplare, das wie es scheint neuerdings nicht noch einmal ge- prüft worden ist. Unter den grossen Serien von lacheen aus dem Tuff von Weimar, die mir Dr. Weiss vorlegte, war nichts, das man auf sylvatica hätte deuten können. T. hortensis, nemoralis und austriaca dagegen finden sich zahlreich. Es kann das nicht allzusehr auffallen; austriaca findet sich zwar heute nicht mehr in Thüringen, aber doch noch längs der Elbe auf sächsischem Gebiet; sie ist also nur etwas nach Osten zurück- gewichen. Während der Eiszeit scheint die Untergattung Tachea eine besondere Entwicklung an der Riviera di Ponente genommen zu haben, in einem Gebiete, wo meines Wissens heute überhaupt kein Vertreter mehr vorkommt, abgesehen von Helix nemoralis, die in einer Höhe von 1200—2000 Fuss auftritt. In den durch ihren Reichthum an Säugethier- resten und das Vorkommen der ältesten Menschenreste berühmten Diluvialschichten von Mentone ist die Gruppe Tachea reich entwickelt; neben Helix nemoralis findet sich eine etwas abweichende Form, welche als deren unmittelbarer Vorfahr betrachtet werden kann (Helix williamsiana Nevill.) Ausserdem kommt aber noch eine jetzt ausgestorbene Gruppe in zum Theil riesenhaften Formen vor (paretiana Issel 1867 = monaecensis Ramb. 1868, bis 41 mm. im grossen Durchmesser, mentonica Nev. = vermicularis Issel nee Bonelli, oedesima Nev., bennetiana Nevy.) die einigermassen nach Macularia hinüberführt. Helix hortensis und Helix sylvatica fehlen diesen altdiluvialen Lagern voll- ständig”). Eine weitere Verwandte, die ziemlich zweifellos der Stammvater der Tachea williamsiana ist, findet sich im unteren Pliocän, dem Astigiano (Tachea sepulta Miche- lotti). Ein Exemplar ihrer var. roccadebaldiana Sacco, das Sacco**) abbildet, hat sogar noch die charakteristische Bänderung und die schwarze Mundlippe der nemoralis. Dadurch ist die Entwicklung der Untergattung Tachea in ihrem heutigen Verbrei- tungsgebiete nicht nur über die Eiszeit hinaus, sondern auch bis tief ins Tertiär hinein nachgewiesen. Wir können uns darum durchaus nicht wundern, wenn wir sie auch schon sehr viel früher, im Oligocän, vorfinden. In der That kann kaum ein Zweifel darüber herrschen, dass die für das Oberoligocän von Flörsheim und Hochheim im Mainzer Becken charakteristische Gruppe der Helix moguntina Deshayes einschliesslich der von Sand- berger mit den mittelmeerischen Maeularien und Murellen und mit westindischen Coryden in Bezichung gebrachten Formen die direkten Vorfahren unserer Tacheen sind und somit *, Cfr. G. Nevill, on the Land-Shells, extinet and living, of the Neighbourhood of Menton (Alpes maritimes); with Descriptions of a new genus and of several new species. — In: P. zool. Soc. London 1880 p. 9. **) Nuove Specie terziarie di Molluschi terrestri, d’acqua dolce e salmastre del Piemonte. In: Atti Soe. ital. v. XIX. 1985 t. 2 fig. 5. I. 12. Band. VI. ‚zum. AEB 8 58 Tachea jedenfalls seit dem Beginn der Tertiärperiode dieselben Gebiete bewohnt hat, die heute noch ihr Hauptverbreitungsgebiet darstellen. Das schiebt aber die Entwicklung des nördlichen Zweiges der ächten Helix, dem auch Iberus und ein Theil der eben zu Ma- cularia gestellten Formen angehören und seine Abtrennung vom südlichen (Macularia, Codringtonia, Isauria, Levantina) und vom östlichen (Pomatia) mindestens tief in die Kreideperiode zurück. Die Untergattung Tachea zerfällt in drei geographisch geschiedene Gruppen: 1. die kaukasische: Helix atrolabiata, stauropolitana, lencoranea, 2. die alpine: Helix vindobonensis, nemoralis, hortensis, sylvatica, 3. die west-mediterrane: Helix splendida, coquandi. a) Die kaukssische Gruppe. Das Verbreitungsgebiet der kaukasischen Tachea-Arten, also von Helix atrolabiata im weiteren Sinne, fällt so ziemlich mit dem kaukasischen Waldgebiet zusammen. Es erstreckt sich zu beiden Seiten des Kaukasus und greift nach Osten durch das Talysch- Gebiet nach Ghilan und Mazenderan, ja selbst auf die bewaldeten Theile der Provinz Asterabad über, ohne jedoch den transkaspischen Kopet Dagh zu erreichen, während es nach Westen nach dem heutigen Stande unserer Kenntnisse bis Baiburt im oberen Tschoruk- thal reicht und wahrscheinlich an der Wasserscheide des Tschoruk seine Gränze findet. An der Südküste des Pontus sind Trapezunt und Sephanos die westlichsten bekannten Fundorte; die genaue Gränze ist noch zu bestimmen, liegt aber wahrscheinlich nicht weit von der nördlichen Fortsetzung der Westgränze des Tschoruk-Gebietes. Nach Süden fällt die Verbreitungsgränze der Tacheen mit der des Waldlandes zusammen; wo der Wald aufhört, treten Levantinen an ihre Stelle. Nach Norden geht atrolabiata genau so weit, wie der Steppenkalk die Bodenoberfläche bildet; sie verschwindet, sobald die alluvialen und subaörischen Bildungen denselben überdecken. Nach Westen hin überschreitet sie jedenfalls die Strasse von Kertsch nicht; die Angaben aus der Krim sind sicher falsch, ebenso die von Odessa. Selbst aus dem Kuban-Gebiet sind mir keine sicheren Fundorts- angaben bekannt, doch wird sie da schwerlich fehlen, da Mousson sie vom Südabhang des westlichen Kaukasus noch von Gelendjik etwas Östlich von Novorossisk nennt. Die Manytsch-Niederung überschreitet sie jedenfalls nicht; von Cherson, Ekaterinoslaw, Char- kow nennt Krynicki schon seine Helix arvensis Ziegler (= vindobonensis C©. Pfr.). Dass sie jemals weiter westlich über die Steppe hinaus vorgedrungen, ist für diese ächte Waldschnecke schon a priori unwahrscheinlich. Die Angaben über ihr Vorkommen im ostdeutschen Pleistocän beziehen sich auf Helix tonnensis Sandb., und diese hat mit den Kaukasiern absolut nichts zu thun, ist vielmehr eine Riesenform von Tachea nemoralis. Ueber die systematische Bedeutung der einzelnen Tachea-Formen des Kaukasus ist 59 viel gestritten worden und noch immer keine Einigkeit erzielt. Die älteren Conchologen, denen allerdings auch noch ein ziemlich spärliches Material vorlag, waren darin einig, sie sämmtlich in eine Art zusammenzufassen; aber auch Westerlund und Martens halten auf Grund sehr reichen Materiales an dieser Anschauung fest. Würden wir denselben Mass- stab an die Untergattungen Levantina und Codringtonia anlegen, so würden frei- lich auch da bei der ersteren besten Falles zwei, bei der letzteren nur eine Art übrig bleiben, und ich ziehe deshalb auch hier vor, diese „Arten“ als Formenkreise, die einzelnen Formen, soweit sie lokal umgränzt sind, als Arten zu betrachten. Was eigentlich Krynicki’s Typus von Helix atrolabiata ist, steht noch nicht ganz fest. Der Band VI. 1833 des Bulletin de la Soeiete Imperiale des Naturalistes de Moscou, in dem die erste Beschreibung und einzige Abbildung durch den Autor enthalten ist, gehört zu den allergrössten bibliographischen Seltenheiten und fehlt selbst in der Ber- liner Bibliothek. Doch besitzt die Berliner Akademie der Wissenschaften ein Exemplar und durch die Güte meines Freundes Ed. von Martens erhielt ich eine Abschrift der Diagnose und eine Kopie der Figuren. Die Diagnose lautet: „Testa orbieulato subglobosa, - subdepressa, solida, pellucida, fasciis tribus longitudinalibus nigris; spira exserta apice obtusa; anfractibus subsenis, planorotundatis; suturis non impressis; apertura transversim dilatata, lunata; peristomate reflexo, intus atrobrunnescenti; umbilieo consolidato.. — Diam. a marg. anter 1 2'", altit. ab umbilico 40.“ — Als Fundort werden genannt Kaukas (Pjatigorska, Matuk, Bettowoi, leg Dr. Kalenitschenko). Von der Figur gebe ich nach einer von Frl. Emma von Martens gefertigten genauen Zeichnung die Kopie auf Taf. 313 Fig. 1—3. In der zweiten bekannteren Arbeit (Helices proprie dietae hucusque in limitibus Imperii Rossiei observatae, in: Bull. Soc. imper. Moscou 1836 tome 9 p. 157) gibt Krynicki eine etwas erweiterte Diagnose und eine ausführlichere lateinische Beschreibung. Er sagt daselbst: „Testa orbiculato-subglobosa, subdepressa, solida, transparente, transversim rugoso- striata, parum nitida, favescenti-sordida, fasciis subtribus longitudinalibus nigris; spira exserta, apice obtuso, anfractibus subsenis plano-rotundatis; suturis profundiuseulis; aper- tura elevato-lunata, subinflexa;; peristomate reflexo, intus atro-brunnescenti, labio compresso, antice saepe suleulo obliquo terminato; umbilico consolidato. — Diam. 1" 4“ (33—34 mm), alt. 10 (20,5 mm).“ - „Junior: Testa supra depressa, subtus convexa, ultimo anfractu faseiis tribus nigris, angustis; apertura angusta, lunata, labio brevi ad labrum flexo; umbilico profundo, angusto perforata.“ „Adulta praeter anfractum in fauce brunneum nonunquam in tota quoque super- ficie infera plus minusve brunnescit. Species haec proprio suleulo sed parva impressione ad extremitatem anticam labii quae interdum nonnullam callositatem compressam format, facile a proximis (vindobonensis, nemoralis, hortensis) distinguenda. E fasciis ultimi an- fractus media saepissime angusta est. Speciminum bene conservatorum in superficie praeter 8* 60 strias transversas inaequales, observantur adhuc cicatrices longitudinales et aliae striolae quae sub lente sicuti in H. lucorum aliisque bene conspieiuntur.“ Georgica minor est (diam. 13‘‘, alt. 8°), fasciis nigris quatuor labroque subintegro munita.“ Habitat in regionibus caucasieis (Pjätigorsk), Georgiae in Filicum frondibus; Len- koran (Hohenacker). Demnach hat Krynicki später alle kaukasischen Tacheen einschliesslich der lenco- ranea unter seiner atrolabiata zusammengefasst, und wir werden, wenn wir verschiedene Formenkreise innerhalb derselben unterscheiden wollen, am besten thun, es bei der Pfeiffer- schen Auffassung zu belassen und die georgische Form, die des westlichen Transkaukasien, als die typische atrolabiata (Kıyn.) L. Pfeiffer zu betrachten. Die ciskaukasische kann als Tachea stauropolitana A. Schmidt, die der Küstenländer des kaspischen Meeres als Tachae lencoranea Mousson abgetrennt werden, aber um zu entscheiden, ob die Abgränzung eine vollständig scharfe ist, müsste man doch mehr Material von sicheren Fundorten und vor Allem selbstgesammeltes besitzen, was in wenig Museen der Fall sein dürfte. Wahrscheinlich wird dann auch der Form des äussersten Südwestens, von Batum, Trapezunt und aus dem Tschorukgebiet, als var. intercedens Ret. eine selbständigere Stellung zuerkannt werden müssen. 53, Helix (Tachea) atrolabiata (Krynicki) L, Pfeiffer. Taf. 312. Fig. 1-3, 7, 9. Taf. 313. Fig. 4. Testa imperforata, depresso-globosa, solida, rugoso-striata, epidermide sordide flavescente induta, nigro- trifasciata; spira exserta, apice obtusa. Anfr. 5!/, convexiusculi, ultimus antice valde deflexus. Apertura transversim dilatata, lunaris; peristoma late expansum, intus atrobrunnescens, marginibus callo nigro intror- sum diffuso junctis, basali reflexo, lato, plano, medio subincrassato. L. Pfr. Diaın. maj. 40, min. 33, alt. (ab umbilico) 22 mm. Helix atrolabiata Krynicki, in: Bull. Soc. Natural. Moscou 1835 v. 6 p. 245 t. 9; 1839 v.9 p. 157. — Eichwald, Fauna caspio-caucasica p. 197 t. 38 fig. 4.5. — L. Pfeiffer, Monogr. Helic. vivent. v. 1 p. 275; Martini-Chemnitz, Conch. Cab., ed. 2 v. I. 12 p. 253 t. 114 fig. 12. 13, t. 120 fig. 18. 19. — (Archelix) Albers, Heliceen p. 99). — (Acavus, Tachea) H. & A. Adams Genera p. 195. — Reeve, Conchol. icon. t. 146 no. 943. — (Tachea) L. Pfeiffer, Versuch, in: Malacoz. Bl. 1855 v. 2 p. 142. — (Tachea) Martens in: Albers, Heliceen, ed. 2 p. 131. — Kaleniezenko, in: Bull. Soc. Natural. Moscou 1853 v. 26. 2 p. 72. — Mousson, Cog. Schläfli II, in: Viertelj. Ges. Zürich 1863 p. 55 (mit var. pallasiana, repanda, lencoranea). — Issel Moll. miss. persica 1865 p. 30. — Kobelt, Catalog palaearct. Binnenconch. ed. 1 p. 16, ed. 2 p. 33. — Martens, Vorderasiat. Conchyl. 1874 p. 12 t. 2 fig. I2-14 (mit var. pallasii Dub., lenkoranea Mouss. 61 & nemoraloides n.). — Kobelt, in: Rossmaessler, Iconographie v, 4 p- 1 t. 91 fig. 970—973. — (Tachea) L. Pfeiffer-Clessinn, Nomenclator p» 153. — G. Nevill, Hand-L. Ind. Museum 1878 v. 1 p. 94. — Böttger, in: Jahrb. D. malak. Ges. 1881 v. 8 p. 444 (mit var. decussata n.). — (Tachea) Westerlund, Fauna palaearet. Binnenconch. II p. 444; Catalog palaearct. Binnenconch. 1890 p. 77. — Tryon-Pilsbry, Manual, ser. 2 v. 4 p. 124 t. 34 fig. 85, v. 9 p. 322. — Mousson, in: J. Conch. 1874 v. 22 p- 12. — Retowski, in: Bericht Senckenb. Ges. 1888/89 p. 243 (mit var. intercedens). Schale im erwachsenen Zustand völlig entnabelt, gedrückt kugelig, fest, runzel- streifig, mit einer schmutzig gelblichen Epidermis überzogen, mit drei schwarzen Binden. Gewinde vorspringend, mit stumpfem Apex. 5l/, leicht gewölbte Windungen, die letzte vornen tief herabgebogen. Mündung in die Quere verbreitert, stark ausgeschnitten. Mund- saum stark ausgebreitet, innen schwarzbraun, die Randinsertionen durch einen nach innen diffusen Callus verbunden, der Spindelrand zurückgeschlagen, breit, flach, in der Mitte mehr oder minder stark schwielig verdickt. Aufenthalt in Transkaukasien, im Waldgebiete diesseits und jenseits des Suram, im eigentlichen Colchis, am Südabhang des westlichen Kaukasus und im nördlichen Klein- asien an der Küste bis Trapezunt, im Tschoruk-Gebiet bis Baiburt. Die von Krynicki abgebildete Form — ich kopire die Figur Taf. 313 Fig. 1-3 — ist mir bis jetzt nicht bekannt geworden, befindet sich auch weder in der reichen Serie der Möllendorff’schen Sammlung, noch in dem Berliner Museum. Bei keinem mir vor- gekommenen Exemplare ist die unterste Binde so schmal und verhältnissmässig so weit entfernt von dem Nabel. Martens schreibt mir, dass er eine ähnliche Bänderung nur bei einigen Stücken von stauropolitana gesehehen habe. Am nächsten kommt ihr sonst die Form, welche Martens als var. nemoraloides (Vorderasiat. Conch.p. 13 t. 1 fig. 24) beschreibt. Martens sagt über sie: „Verhältnissmässig kleiner, nur bis 30 mm und mehr, kugelig, lebhaft zitronengelb, und schwächer gestreift, Bänder nur an der Unterseite, — — 3.—5., meist scharf, zuweilen verwischt, an einem jungen Exemplar nur — — 3. — —; der weisse Zahn am dunklen Mundsaum mehr oder weniger ausgebildet.“ Ich bilde ein fast gleiches Exemplar meiner Sammlung Taf. 314 Fig. 1. 2 ab. Unmittelbar an sie schliesst sich die etwas grössere Form, welche ich im vierten Bande der Ikonographie unter Nr. 970 als Typus vom atrolabiata abgebildet habe und hier Taf. 312 Fig. 1-3 kopire. Sie hat 36 mm im grossen Durchmesser, bei 25 mm Höhe, erscheint aufgeblasener, fast gedrückt kugelig und hat keinen Höcker auf der Spindel; das unterste Band ist verwischt und schlingt sich dichter um die Nabelgegend, als bei der Martens’schen Abbildung. Als Farbenvarietät — denn sie scheint überall nur einzeln vorzukommen — schliesst sich hier am zweckmässigsten die sogenannte var. pallasii Dubois an (Taf. 312 Fig. 7, 62 cfr. Iconographie v. 4 fig. 971). Bei ihr sind die Striemen, die man auch bei gebänderten Stücken mitunter findet, vollständig vorherrschend geworden, die Bänderung ist vollständig. verschwunden, auch das Nabelband nicht mehr erkennbar; Martens erwähnt eine helle Peripherialzone, die mein Exemplar nicht zeigt. Sein Exemplar sowohl wie das meinige sind relativ fach und haben einen starken Spindelhöcker. Diese drei Formen gehören dem westlichen Kaukasus an, von Tiflis ab durch Geor- gien und Imeretien. Mousson nennt für pallasii speziell Gelendjik in Imeretien. Die in den Sammlungen am meisten verbreitete Varietät, welche gewöhnlich als Typus betrachtet wird, ist die Form aus der Umgebung von Koutais (Taf. 312 Fig. 9 = Iconogr. v. 4 no. 975), die Böttger (in: Jahrb. D. mal. Ges. 1881 p. 216) als forma de- cussata bezeichnet hat, die aber wahrscheinlich identisch ist mit var. repanda Dubois bei Mousson ©og. Schläfli II 1863. Sie ist charakterisirt durch eine prachtvolle Zeichnung aus fünf mehr oder minder deutlichen Binden, kombinirt mit radiären Striemen. Die Mündung ist wie beim Typus beschrieben, mit ziemlich schwachem Spindelhöcker. Weniger ausgeprägte Formen hat Böttger. an derselben Stelle als forma bulanl a2 und forma ma- culato-fasciata bezeichnet. Retowski erwähnt eine var. intercedens von ie bei Batum und Trapezunt, die er als Uebergangsform zu stauropolitana bezeichnet und folgendermassen charakterisirt: „Die Form, dünne Schale, Zahnbildung, die kräftigen durchscheinenden schwarzen Binden hat diese neue Varietät mit atrolabiata gemein; in Grösse und Querskulptur hält sie die Mitte zwischen letzterer und stauropolitana, an welche sie auch durch ihre Hammerschlag- bildung erinnert, die jedoch bei intercedens weit schwächer auftritt.“ Die Färbung ist sehr wechselnd. Die Dimensionen schwanken in dem grössten Durchmesser von 32—40 mm, in der Höhe von 20—25 (bei einem meiner Exemplare sogar 35,5 mm). Die beiden Taf. 313 Fig. 4-6 abgebildeten Stücke sind Retowski’sche Originale. An sie schliessen sich unmittelbar die beiden Riesenexemplare Fig. 7. 8 und 9. 10, ebenfalls von Retowski bei Suchum Kaleh gesammelt, die ich von stauropolitana nicht trennen würde, wenn nicht der Fundort wäre, der mich veranlasst, auf die eigenthümliche, mitunter absolut regelmässige Rippung, die ich von stauropolitana in dieser Weise nicht kenne, erheb- licheres Gewicht zu legen und intercedens lieber als eine mit stauropolitana korrespon- dierende Form des südwestlichen Theiles des Verbreitungsgebietes zu betrachten. — Die Färbung ist bei der Riesenform und auch bei einem Theil der mir vorliegenden Serie typischer Exemplare auf an Stelle der Bänder stehende und auf die Zwischenräume be- schränkte kleine bränliche Flecken beschränkt, die von weitem gesehen den Eindruck schwacher unterbrochener Binden machen; sie werden nach dem Gewinde hin mitunter deutlicher. Beim Typus finden wir aber sehr häufig die Binden recht scharf ausgeprägt, wie bei Fig. 4. 5, und namentlich die Basalbinde sehr breit und bis zum Nabel reichend;, Band 2 und 3 sind immer verschmolzen. Wie bei den übrigen Tacheen kommen auch bei atrolabiata Formen mit ungefärbtem 63 Mundsaum und durchscheinenden Binden vor, welche gewöhnlich als var. albolabiata bezeichnet werden, aber zu Unrecht, denn sie sind keine Varietäten, sondern Abnormitäten, welche sich einzeln unter den normal gefärbten Formen finden. Der Mundsaum ist dann meistens schön rosa. Das Taf. 314 Fig. 3 abgebildete Exemplar meiner Sammlung hat nur ein ganz schmales, kaum sichtbares, durchscheinendes Band an der Peripherie und keine Spur der Basalbinde; es kommen indes auch andere Bänderkombinationen vor. 54. Helix (Tachea) stauropolitana Ad, Schmidt. Taf. 312. Fig. 4—6. Testa omnino exumbilicata, depresso-globosa, parum nitida, solida, irregulariter et peroblique plicato- striata, inter plicas irregulariter rugulosa, plerumque malleata, sordide lutescenti-fusca, dilute trifasciata, fasciis luteo vermiculata et interrupta, infera umbilico approximata. Spira depresse convexo-conica, apice obtusulo; sutura distineta. Anfractus 5 convexi, sat celeriter crescentes, ultimus subinflatus, antice profunde deflexus. Apertura rotundato lunata, perobliqua, faucibus albidis fasciis violaceo translucentibus; peristoma - et paries aperturalis castanei, columellaris acie albida angusta armatus. Diam. maj. 35, min. 30, alt. 21-25 mm, Helix stauropolitana Ad. Schmidt, in: Malak. Bl. vol. 2 p. 70 t.3 fig. 1—3. (atrola- biata var.) Rossmässler, Iconographie, vol. 3 p. 81 no. 895, — Mousson, Cog. Schläfli II. 1863 p. 55. -- Martens, Vorderas. Conchyl. p. 12. — Issel, Moll. Miss. ital. Pers. p. 30 t. 1 fig. 22 (mit var. elegans). — (atrolabiata var.) Pfeiffer-Clessin, Nomenclator p. 153. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 143. — Pilsbry, in: Tryon, Manual, ser. 2 vol. 4 p. 124 t. 34 fig. 86. Schale völlig entnabelt, niedergedrückt kugelis, mit flach kegelförmigem Gewinde, ziemlich fest, wenig glänzend, unregelmässig und sehr schräg faltenstreifig, und dazwischen mit zerstreuten Runzeln, die stellenweise dem Gehäuse ein gehämmertes Aussehen geben, schmutzig braungelb, auf allen Erhabenheiten der Oberfläche heller und reiner, mit drei schwarzbraunen Binden, die sämmtlich nicht scharf begränzt und von gelben Aederchen und Querstrichen unterbrochen sind; sie sind als 0. 23, 4. 5. aufzufassen, die unterste ist am breitesten und der Nabelgegend sehr genähert. Der Apex ist ziemlich klein, aber deutlich abgestumpft, die Naht nicht eingedrückt. Die fünf Windungen sind ziemlich bauchig, etwas niedergedrückt, die letzte gerundet, vornen sehr rasch und tief, bis unter das zweiter Band, herabgebogen. Mündung gerundet eiförmig, stark ausgeschnitten, so hoch wie breit, sehr schräg, im Gaumen weisslichh, der Aussenbänder dunkelbraun mit violettem Schimmer durchscheinend. Mundsaum und Mündungswand dunkelkastanienbraun bis schwarz; Aussenrand erweitert auswärts gekrümmt, ganz wie bei Helix nemoralis ge- lippt und genau in derselben Weise wie bei Helix vindobonensis in den Spindelrand über- gehend, d. h. er krümmt sich erst in einem freien Bogen gegen denselben, legt sich dann 64 zurück auf den Umgang und verwächst mit demselben, und von hier an kann man eigent- lich erst den Anfang des, also ganz aufgewachsenen, mit einer dunkelkastanienbraunen Lamelle das Nabelloch spurlos bedeckenden Spindelrandes rechnen, der innen mit einer schmalen, nach unten hin weisslichen Schneide belegt ist (Rossmässler). Eine Zahnwulst ist nicht vorhanden. Die grösste der kaukasischen Formen; ich habe Exemplare von 45 mm im grossen Durchmesser. Auch die Höhe wechselt ungemein, während Färbung und Skulptur sehr konstant sind und höchstens die Binden bald mehr und bald weniger ausgeprägt sind. Die Trennung dieser Art von der typischen atrolabiata ist weder geographisch noch testaceologisch so scharf, wie im Interesse der Systematik zu wünschen wäre. Der Raum des Kaukasus bildet durchaus keine sichere Scheidelinie. Nördlich von ihm scheint zwar ausschliesslich stauropolitana vorzukommen, aber Martens nennt sie auch von Koutais in Imeretien und sogar von Achalzyk an der oberen Kura, also schon in Armenien, und die var. intercedens Ret. von Batum und Trapezunt überbrückt die trennende Kluft voll- ständig. Ob das Thier Unterschiede aufweisst, ist mir nicht bekannt. Nur für lencoranea haben wir die Angabe H. Leders (bei Böttger, Jahrb. VIII 1881 p. 217), dass das Thier einfarbig fleischfarben sei, während es bei der atrolabiata von Koutais an den Seiten schwarz erscheine. 55. Helix (Tachea) lenkoranea Mousson, Taf. 312. Fig. 8. 10. 11. Taf. 314. Fig. 4—9. Testa omnino exumbilicata, ceteris minor, depresse conica, solidula, ruditer costellato-striata rugisque reticulatis undique crispata et malleata, lutescenti-fusca rugulis luteis, quinquefasciata, fascia prima sub- suturali e maculis magnis radiantibus formata, secunda et tertia confluentibus, omnibus luteo interruptis et parum distinctis. Spira breviter conica apice sat magno obtusulo; sutura linearis, haud impressa. An- fractus 5 regulariter accrescentes, superi vix convexiusculi, penultimus convexior, ultimus rotundatus, antice profunde deflexus, pone aperturam subconstrietus. Apertura perobliqua, lunato-evata, faucibus violaceis fasciis obseure translacentibus, peristomate et pariete aperturali atrocastaneis; peristoma late expansum, marginibus callo distincto junetis, columella vix vel haud callosa, sine acie alba. Diam. maj. 30, min. 24, alt. 21—23 mm. Helix atrolabiata var., L. Pfeiffer. in Martini-Chemnitz, ed. 2 v. I 12, 2 t. 120 fig. 18. 19. Helix atrolabiata var. lenkoranea Mousson Cogq. Schläfli II p. 56. — Martens, Vorder- asiat. Conch. p. 13 t. 2 fig. 13. — Kobelt, Iconographie v. 4 p. 2 no. 972. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 443. — Tryon, Manual, ser. 2 vol. 4 p. 125 t. 34 fig. 85. Helix (Tachea) lenkoranea Kobelt, in: Rossmässler, Iconogr. N. Folge v. 8 p. 41no, 1420. 65 Schale völlig entnabelt, kleiner als die anderen Formen der Gruppe, gedrückt kegel- förmig, fest, grob rippenstreifig, häufig aber auch durch erhobene Runzeln, die heller ge- färbt sind als die Zwischenräume, schr auffallend gehämmert (var. malleata), gelbbraun mit fünf mehr oder minder deutlichen dunklen Binden, von denen die oberste aus radiär gestellten Nahtflecken besteht, die zweite und dritte gewöhnlich zusammenfliessen; alle sind durch gelbe Linien und Striemenflecke unterbrochen und nicht sehr scharf begränzt, einzeln kommen auch einfarbig braungelbe, meist ziemlich düster gefärbte Stücke vor. Gewinde niedrig kegelförmig mit ziemlich grossem, stumpflichem Apex; Naht linear, nicht eingedrückt. Fünf regelmässig zunehmende Windungen, die oberen kaum gewölbt, die vorletzte stärker gewölbt, die letzte gerundet, nicht aufgeblasen, vornen tief herabgebogen und hinter der Mündung etwas eingeschnürt. Mündung sehr schräg, ausgeschnitten eirund, im Gaumen bläulich mit undeutlich durchscheinenden Binden; Mundsaum und Mündungs- wand tief schwarzbraun; Mundsaum stark ausgebreitet, die Ränder durch einen meist ziem- lich starken Callus verbunden, der Spindelrand fast ohne Schwiele und ohne die weisse Schneide der Tachea atrolabiata. Aufenthalt im Waldgebiet an der Südküste des Kaspischen Meeres, von der Araxes- mündung ab durch Talysch, Ghilan und Mazenderan bis nach Asterabad, doch nicht mehr am Kopet Dagh. Die kaspische Form ist nieht minder veränderlich, als die anderen kaukasischen "Tacheen und wird sich, wenn wir einmal mehr über sie wissen, wahrscheinlich noch ver- änderlicher erweisen. Zwar die auflallend stark über die ganze Oberfläche gehämmerte Form, die gewöhnlich als var. malleata bezeichnet wird, möchte ich nicht als eigentliche Varietät anerkennen, da sie sich an verschiedenen Orten sowohl bei der Stammform als bei der persischen Varietät findet; das Taf. 314 Fig. 8. 9 abgebildete Exemplar stammt aus der Ebene bei Lenkoran. Wohl aber scheint mir die kegelförmige Varietät von Kyzyl Agatsch mit ihrer eigenthümlichen Zeichnung Anspruch aufeinen eigenen Namen zu haber. Vielleicht auch die nordpersische von Rescht (Taf. 314 Fig. 5. 6 und 7. 8). Doch besitze ich aus Nordpersien nur ganz ungenügendes Material. Von den beiden abgebildeten Stücken ist Fig. 4. 5 fast ein Diminutif der var. intercedens von Batum (Taf. 312 Fig. 4. 5), nur hat es statt: der Rippung eine ausgesprochene Hämmerung. Beide haben keine Naht- flecken, die ich bei lenkoranea fast niemals vermisse. Geht dieses Kennzeichen durch, so würde es genügen, um den Namen hyreana (Dohrn) wenigstens als Varietätnamen zu rechtfertigen. IeBandzVE 12. III. 1903. 9 66 59a. Helix (Tachea) lenkoranea var. caspica Kobelt. Taf. 312. Fig. 12. 13. Differt a typo testa fere exacte conica, anfractu ultimo minus dilatato, apertura breviore. Diam. maj. 30, min. 25, alt. 22 mm Tachea lenkoranea var. caspica Kobelt, in: Rossmässler, Iconogr. N. Folge vol. 8 p. 41 no. 1421. Schale völlig entnabelt, fast rein kegelförmig mit nur ganz leicht konvexen Aussen- seiten, die Skulptur aus ausgesprochenen fast regelmässigen Rippchen bestehend, nur auf der letzten Hälfte der letzten Windung deutlich gehämmert, fest und gedrungen, die Zeich- nung die von lenkoranea mit sehr hübschen radiären Nahtflecken, namentlich auf der vorletzten Windung. Die letzte Windung ist nicht verbreitert, die Mündung in Folge da- von fast eiförmig, auffallend kurz und breit. Der Mundsaum ist viel weniger breit umge- schlagen, als beim Typus, im übrigen ebenso gebildet, tiefschwarz und ohne Spindelhöcker. Aufenthalt bei Kyzyl Agatsch im nördlichsten Theile des russischen Talysch-Gebietes, mir von Rolle mitgetheilt. ck. Die alpine Gruppe. Die Alpen einschliesslich der davon südlich ausstrahlenden Apenninen, das westliche Mitteleuropa und die Pyrenäen nebst Nordspanien und Portugal bis nach Algarve werden von vier Tachea-Arten bewohnt, welche zwar eng verwandt, aber doch vollständig scharf von einander geschieden sind; das Verbreitungsgebiet reicht bis zum mittleren Skandi- navien. Zur Unterscheidung genügt im Allgemeinen die Farbe und Bildung des Mund- saumes, nach folgendem Schema: Spindelrands schwarze re Tsnemoralis» _ weissgelippta a a re hortensiss — braun oder rosa nur in der Oberhälfte zurückgeschlagen . . . T. vindobonensis, in der ganzen Ausdehnung zurückgeschlagen . T. sylvatica. Der Verbreitung nach gehört T. vindobonensis dem Osten an, T. sylvatica dem Westen und Nordwesten des Alpengebietes, soweit die Gletscher der Eiszeit reichten, nemoralis dem Süden und der Mitte, mit einem Ausläufer nach den Pyrenäen und bis Algarve, hortensis der Mitte nördlich der Alpen bis nach Mittelskandinavien; in der mittleren Zone kommen nemoralis und hortensis zusammen uud durcheinander vor. T. nemoralis und austriaca berühren sich in Friaul, den östreichischen Alpen und Sachsen, 67 hortensis und austriaca in Böhmen, hortensis, nemoralis und sylvatica im grössten Theile von deren Verbreitungsgebiet. Im pleistocänen Tuff von Weimar liegen austriaca, hor- tensis und nemoralis zusammen. 56. Helix (Tachea) vindobonensis (Ferussae). Taf. 314, Fig. 10-17. Testa exumbilicata, globosa-conica, solidula, costellato-striata, costellis in anfractibus superis fere regularibus, lutescenti-alba, castaneo vel nigro quinquefaseiata, fasciis integris, superis duobus plerumque pallidioribus, infera latiore, umbilico approximata. Spira conica, apice obtusulo; sutura lineari parum im- pressa. Anfractus 5—5!/, sat convexi, regulariter crescentes, ultimus rotundatus, antice subite deflexus. Apertura sat obliqua, lunato-rotundata, intus albida fasciis translucentibus; peristoma tenue acutum, intus albo labiatum, hepatico Jimbatum, margo columellaris hepaticus, in parte supera tantum super umbilicum reflexus et appressus. Diam. maj. 20—25, min. 17—20, alt. 13 —20. Helix sylvatica var. vindobonensis Ferussac, Prodrome 1822 p. 21. Helix vindobonensis C. Pfeiffer Naturg. III. 1825 p. 15 t.4 fig. 6.7. — L, Pfeiffer, Mouogr. Helie. viv. v. 1 p. 275; Martini & Chemnitz, Conch. Cab. ed. 2 v. I. 12 p. 520 t. 117 fig. 17—22. — Reeve, Conch. icon. t. 146 no. 949. — Schmidt, Stylommatoph. p. 18 t. 3 fig. 12. 13. — Bielz, Fauna Siebenb. ed. 2 p. 77. — Reibisch, Moll. Sachsen, in: Isis, N. Folge v. Ip. 418. — Ad. Schmidt, Beitr. Malak., in: Zeitschr. Naturw. 1856 v. 8 p. 28. — Mousson, Cog. Schläfli, in: Viertelj. Ges. Zürich 1859 p. 287. — (Cepaea) Held, in: Isis 1837 p. 910. — (Acavus) H.&A. Adams Genera v.2p. 195. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 444. — Pfeiffer-Clessin, Nomencelator p. 152. — Lindholm, in: Nachrbl. D. malak. Ges. 1901 v. 33 p 171. — Tryon, Manual, ser. 1 vol. 4 p. 124 t. 34 fig. 89—93 (mit var. expallescens u. var. minor). — Sandberger, Land- und Süsswasserconch. der Vorzeit p. 883 t. 35 fig. 37. — Braun, Moll. Ostseeprovinzen p. 26. — Rosen, in: Tagebuch zool. Abth. Ges. Fr. Naturk. v. III. 2 Sep. p.! 6. Helix austriaca Mühlfeldt MS. apud Rossmässler, Iconographie 1835 vol. 1 p. 60 fig. 7, vol. 2 p. 27 fig. 495. — Martens, in: Albers, Heliceen ed. 2 p. 133. — Ad. Schmidt, in: Z. für Malae. 1850 v.7 p.5t. 1 fig. 2. — De Betta & Martinati, Cat. Venet. p. 34. — Lirona, Prospetto Friuli p. 6. — Brusina, Conir. Dalın. p. 122, — Zelebor, in: Z. für Mal. 1853 v. 10 p. 185. — Jelski, in: J. Conch. 1863 v. 11'p. 131. — Schmidt, Krain p. 8. — Hauffen, Krain p. 8. — von Gallenstein, Kärnten p. 6. — Zelebor Verz. Oestreich p. 8. — Scholtz, Fauna Schlesien, Suppl. p. 2. — Kreglinger, Verz. Deutsch. Binnenmoli, p. 121. — de Betta, Malacol. Veneta p. 53. — (Iberus) Mörch in: J. Conch. 1865 p. 13 p. 389. — Möllendorfi, Fauna Bosnien p. 40. — Kobelt, Catal. palaearkt. Binnenconch. ed. 1 p. 16, ed. 2 p. 34. — Martens Vorderas. Moll. p. 12. — G. Nevill, Hand-L. Ind. Mus. Ip. 94. — Clessin, 9 E3 63 Deutsche Exeurs. Moll. ed. 2 p. 210 fig. 123; Oestreich-Ungarn p. 178. — Slavik, Böhmen p. 96 t. 1 fig. 19. 20. Helix arvensis (Ziegler MS.) Krynicki*), in: Bull. Soc. imper. Moscou 1833 vol. 6 p. 428; 1836 vol. 9 p. 159. — Kaleniezenko, ibid. vol. 27 p. 72. Helix mutabilis var. montana Sturm, Fauna Deutschl. VI t. 6 ffg. i.k.l. Schale’ entnabelt, kugelig-kegelförmig, festschalig, etwas glänzend, ziemlich regel- mässig, namentlich auf den oberen Windungen, rippenstreifig, gelblichweiss, oft mit einer helleren Zone unter der Naht, fast immer mit fünf scharf ausgeprägten zusammenhängen- den Binden, von denen die beiden oberen meistens schwächer und heller gefärbt sind, während die unterste breiter ist und erheblich näher an der Nabelgegend steht, als bei hortensis und nemoralis. Verschmelzung und Ausfa!len der Bänder sind sehr viel seltener als bei den anderen Tachea-Arten. Gewinde mehr oder minder hoch kegelförmig, mit feinem, aber deutlich abgestumpftem Apex. Naht linear, nicht eingedrückt. Es sind immer über fünf, meistens beinahe sechs Windungen vorhanden, gut gewölbt, regelmässig zunehmend, die letzte gerundet, vornen stark herabgebogen, häufig unten etwas vorge- trieben. Mündung ausgeschnitten eirund, ziemlich schräg, im Gaumen weisslich mit durch- scheinenden Binden; Mundsaum dünn, scharf, leberfarben gesäumt, innen etwas zurück mit einer schmalen, scharfen, weissen Lippe. Spindelrand schräg ansteigend, nur in seiner oberen Hälfte verbreitert, zurückgeschlagen, angedrückt, leberfarben. Aufenthalt im östlichen Europa. Die Gränzlinie nach Westen hin ist noch nicht überall festgestellt; deutsches Gebiet berührt die Art nur an der Donau bei Passau und in Sachsen, bei ihrem Durchbruch durch das Erzgebirg und in den Ausläufern des Erz- gebirges bis Meissen. Auch bei Ratibor in Schlesien sind ein paar Exemplare gefunden worden, doch waren dieselben wahrscheinlich eingeschleppt. In Deutsch-Oesterreich finden wir sie durch ganz Innerösterreich, in Kärnten und Krain, und im Mürzthalin Steiermark, südlich bis Friaul und bis an den Tagliamento. Von daab östlich bevölkert sie ganz Oest- reich einschliesslich Siebenbürgen, die nördliche und mittlere Balkanhalbinsel, aber nicht mehr Epirus und Griechenland; auch in der Umgebung von Konstantinopel fehlt sie schon eben so gut, wie in Kleinasien. Dagegen bevölkert sie die russische Tiefebene und reicht nördlich bis Riga, südöstlich bis über den Manytsch; Krynieki nennt sie von Charkow, Poltowa, Ekaterinoslaw, Cherson, später auch von Odessa Kaleniezenko gibt mit voller Bestimmtheit Georgiewsk an, etwas nördlich von Pjätigorsk selbst, macht aber weiter unten bei Erwähnung des gleichzeitigen Vorkommens von atrolabiata und vindobonensis an dieser Lokalität ein Fragezeichen. Mousson nennt sie nach Hohenacker sogar vom Südabhang *) T. orbieulato-globosa, solidula, pellueida, transversim striata, flavescenti-albida, fasciis fuscis longi- tudinalibus subquinis; spira obtusiuscula, plus minusve exserta; anfractibus subsenis rotundatis; suturig non impressis; apertura ovato-lunata; peristomate margine subreflexo, intas obscure purpurascenti; umbilico vonsolidato. 69 ‚des Kaukasus, doch bedarf diese Angabe sehr der Bestätigung. Die Angabe des Vor- kommens in der Krim von Siemaschko (Bull. Moscou v. 20 p. 118) ist nach Retowski sicher irrig. Weiter nördlich findet sie sich nach Kaleniczenko überall im Gouv. Char- kow, was Rosen neuerdings für den Universitätsgarten der gleichnamigen Stadt bestätigt hat. Weiterhin schneidet die Ostgränze ihrer Verbreitung nach Lindholm durch den süd- lichen Theil des Gouv. Kursk berührt aber das Gouv. Woronesch nicht mehr. Das Verbreitungsgebiet zieht sich dann über Kiew nach dem südlichen Polen, im Norden wahrscheinlich begränzt durch die ausgedehnten Pripetsümpfe. Slosarsky nennt sie bei Gloty Potok sehr zahlreich. Die Fundorte nördlich der Pripet-Sümpfe und in Ost-Deutsch- land bedürfen alle der Bestätigung. Nach Gerstfeldt soll sie bei Kokkenhusen in Livland vorkommen, aber Schrenck kennt sie nicht aus Livland, und in Littauen haben sie weder Dybowski & Godlewski, noch neuerdings Möllendorff angetroffen. Protz führt sie in seinem neuen Verzeichniss von Östpreussen nieht an (efr. Nachrbl. D. malak. Ges. 1903 v. 35) und das macht die Angabe Danzig bei Clessin einigermassen verdächtig. Um Moskau kennt sie Milachewich so wenig, wie Ratschinsky um Smolensk. Die Verbreitung ist also anscheinend vom Nordabhang der Karpathen aus erfolgt und hat an den grossen Sumpf- gebiet ihre Gränze gefunden. Lindholm, der die Güte hatte, die russisch geschriebene Literatur für mich durchzusehen, möchte auch die Angaben von Kaleniezenko über das Vorkommen von Helix nemoralis in den Gouvernements Poltawa und Tschernigow auf Helix vindobonensis beziehen, was zu dieser Theorie recht gut passen würde. Das Vor- kommen bei Poltawa bestätigt übrigens Böttger. Helix vindobonensis — dieser Name hat auch abgesehen von Ferussac unbe- stritten die Priorität von austriaca — hält ihren Typus unvergleichlich fester als irgend eine der andern Tacheen; sie hat zur Abtrennung von Varietäten oder gar Arten kaum einen Anlass gegeben; fast nur einige Farbenspielarten sind benannt worden. Am ver- breitesten sind zwei Formen, eine mit viel blasseren nur braunröthlichen Binden, welche an vielen Arten mit der normalgefärbten zusammen vorkommt (var. pallescens F£r. oder expallescens Zgl.), und die prachtvolle, namentlich auf der Balkanhalbinsel und in Dalmatien häufige Form, bei welcher die sämmitlichen Bänder zu einem breiten schwarzen Band verschmelzen, das nur Nahtzone und Nabelgegend frei lässt; sie wird in den Samm- lungen häufig als var. balcanica Stentz bezeichnet und ist auch unter diesem Namen in meinem Katalog aufgeführt. Dann bildet Rossmässler, lconographie no. 495c eine voll- kommen bänderlose Form aus Albanien ab, ohne sie zu benennen. Als wirkliche Varietät kann nur die Zwergform gelten, welche in den Weinbergen zwischen Dresden und Pillnitz vorkommt. Sie ist von F6russae als Helix sylvatica var. alpicola beschrieben, von Rossmässler unter Fig. 495e abgebildet worden; sie kommt sowohl in der normalen Fär- bung wie in derjenigen der forma expallescens vor. Von unseren Abbildungen stellt Fig. 10. 11 den Typus dar, Fig. 12 die var. expal- lescens, Fig. i3 die ungebänderte Form, Fig. 14. 15 die var. baleanica, sämmtlich 70 nach Rossmässler. Fig. 16. 17 ist die Zwergform von Pillnitz, nach Exemplaren, die ich von Rossmässler selbst erhalten habe; ich besitze sie ganz ähnlich, nur ausgeprägter kegel- förmig, aus Siebenbürgen. 57. Helix (Tachea) nemoralis Linne. Taf. 315. Fig. 1-17. Testa exumbilicata, depresse globosa vel leviter conica, subtiliter striatula, subtilissime spiraliter lineata, in anfractu ultimo interdum levissime granulata vel rugulosa, nitida, lutea vel lutescenti-rufa, uni- color vel fasciis I—5 nigris varie ornata. Spira breviter conica apice acutulo; sutura linearis. Anfractus 5 parum convexi, celeriter accrescentes, ultimus rotundatus, basi subgibbus, antice primum descendens, dein subite deflesus. Apertura obliqua, quadrangulari-ovata, lunata peristoma fusco-vel atrolabiatum, marginibus callo tenuissimo fusco junctis, externo et basali reflexis, arcuatis, columellari longiore stricetiusculo, dilatato, nigricanti-calloso. Diam. 20-25 mm. Helix nemoralis Linnö Syst. nat. ed. 10 p. 773, ed. 12 p. 1247*). — L. Pfeiffer, in: Mar- tini & Chemnitz, Conch, Cab. ed. 2 v. I. 12 p. 520 t. 118 fig. 1-16 (hier die ältere Literatur). — Kreglinger, Verz. Moll. Deutschland p. 122 (hier die Lokalliteratur bis 1870). — Kobelt, Nassau, p. 123 t. 1 fig. 3. — de Betta, Malacol. veneta 1870 p. 54. — Gentiluomo, Toscana p. 78. — Nau- veur, in: Ann. Soc. Mal. Belgique v. 2 p. 59—108 t. 4-6. — (Tachea) Binney, Amer. Landshells p. 182 fig. 321. — Kobelt Catalog, ed. 1 p. 16, ed. 2 p 34. — Westerlund, Sveriges Moll. 1805 p. 56; Expos& critique p. 38; Fauna Molluse. Sueciae p. 91; Fauna palaearct. Moll. II p. 444. — Gentiluomo, in: Bull. malae. ital. 1868 p. 9 t. 1 fig. 9. 10. — Lehmann, Moll. Stettin p. 110 t. 12 fig. 59. — Hidalgo, Cat. icon. Moll. Espagne fig. 10-21, t. 6 fig. 53, t. 12 fig. 109. — Kobelt, in: Rossmässler, Icono- graphie v. 4 no. 974 (var. magna); v. 7 no. 1966 (var. erjaveci). — (Tachea) Pfeiffer-Clessin, Nomenclator p. 153. — Locard, Variat. malacol. v. I. 1800, p. 171 t. 2 fig. 24—29, t. 5; Catal. general: p. 56. — Clessin, Deutsche Exeursionsmoll. ed. 2 p. 204 fig. 120; Fauna Oestreich-Ungarn p. 177. — Lessona, Moll. Piemont p. 49. — 6. Nevill, in: P. zool. Soc. London 1880 p. 94 ff. Helix libellula Risso, Hist. Europa m£rid. 1824 v. 4 p. 62. Helix subaustriaca Bourguignat, Moll. Saint Martin de Lantosque 1880 p. 1. — Locard, in: Ann. Soc. Linn. Lyon, 1882 p. 21; Catal. göneral p. 56. — Wester- lund, Fauna palaearkt. Binnenconch. IT p. 446. Helix tonnensis Sandberger, Land- und Süsswasserconch. Vorwelt, p. 937 t. 35 fig. 68. *) Nach Westerlund ist Linnes Helix nemoralis nicht die jetzt allgemein sogenannte Form, da diese an dem Originalfundort Oeland überhanpt nicht vorkommt, sondern hortensis Müller. Nach den strengen Regeln der Priorität müsste man also diese Helix nemoralis nennen, den Müller’schen Namen aber ganz kassiren und unsere Helix nemoralis unter den Namen Helix quinguefasciata Shepp. führen. RETTET EN RE ORT RER “1 Das Verbreitungsgebiet der Helix nemoralis ist nach Osten begränzt durch das der Helix vindobonensis; sie soll in Böhmen fehlen und fehlt sicher in den russischen Ost- seeprovinzen. Auch aus Nordtirol ist sie nur von wenigen Fundorten bekannt, in Alpen- gebiet nur in den niederen Lagen und lokal. Das Hauptverbreitungsgebiet umfasst das Rheingebiet in seiner ganzen Ausdehnung, und ganz Frankreich mit Ausschluss der Oliven- region. Schon in Nord-Deutschland ist sie ausschliesslich Bewohnerin des angebauten Ge- bietes und namentlich der Parks und Gärten. Sie geht indess nördlich bis nach Süd- schweden, in Norwegen bis Bergen und an den Hardangertjord, in England bis Südschott- land; auch in Irland findet sie sich überall und bildet an der Westküste eine eigenthüm- liche Varietät aus. Nach Süden geht sie nicht nur über die Alpen hinüber, sondern folgt auch dem Apennin bis zu seinem Südende. Als südlichster Fundort in Italien galt seither Pietra Roja im Matesegebirg etwas nordöstlich von Neapel, aber neuerdings hat sie Caroti erheblich weiter südlich, bei Mongiano in Kalabrien und bei San Antonio in der Basilikata gefunden. Nach Sizilien greift sie nicht über, auch die Angaben aus Korsika sind mir sehr verdächtig. An der Riviera tritt sie erst in einer Meereshöhe von über 500 m auf. In den Pyrenäenthälern ist sie weit verbreitet; jenseits derselben findet man sie in den baskischen Provinzen überall, ebenso in Portugal, wo sie nach Süden hin seltener wird, aber doch von Maltzan auch noch in Algarve auf dem Monchique aufgefunden wurde. Die typische deutsche Form der Helix nemoralis ist in den früheren Bänden dieses Werkes genügend abgehandelt worden, wir haben uns hier nur mit einigen Varietäten zu beschäftigen, welche sich, wie gewöhnlich, besonders an den Gränzen des Verbreitungs- gebietes finden. Die interessanteste ist wohl die italienische des Apennin, welche unter verschiedenen Namen in den Sammlungen verbreitet ist und, soviel ich beurtheilen kann, den Namen var. lucifuga (Ziegler) Hartmann (Gastrop. Schweiz 1844 v. 1 p. 191 t. 70) tragen muss*). Sie ist in der Gestalt und Zeichnung nicht weniger veränderlich, als die mitteleuropäische Form, unterscheidet sich aber von dieser ausser durch die Dimensionen, die über 35 mm im grossen Durchmesser hinausgehen, konstant durch die ausgesprochene, feine, regelmässige Runzelskulptur der letzten Windung, die ich in solcher Ausprägung diesseits der Alpen niemals gesehen habe und welche auch bei den beinahe ebenso grossen, nachher zu erörternden Exemplaren vom Nordabhang der Pyrenäen fehlt. Ich bilde hier einige Exemplare meiner Sammlung ab. Fig. 1. 2 stellt das grösste und schönste Exemplar meiner Sammlung dar; ich ver- danke es der Marchesa Paulucei, in deren jetzt im Florentiner Museum unter Aufsicht von Prof. Senna gesondert aufgestellten Sammlung allerdings noch grössere Stücke liegen; der Fundort ist Bagni di Lucca, am Südostfuss der apuanischen Alpen. Es ist im Vergleich *) Helix libellula Risso, Hist. Europ. merid. 1824 v. 4 p. 62, ist nicht die Apenninenform, sondern eine kleinere dünnschalige Form aus den höheren Lagen des Südabhangs der Seealpen; der Name var. apennina von Stabile ist erheblich jünger (1859). 72 zu den anderen Exemplaren meiner Sammlung auffallend kegelförmig, diekschaliger als sonst, und mit fünf schwarzbraunen Binden gezeichnet, von denen die beiden oberen nur wenig schmäler sind, ais die drei unteren. Die Dimensionen sind: diam. maj. 34, min. 28, alt. 25 mm. Der Mundsaum ist schwarzbraun, wie bei dem deutschen Typus. — Fig. 4.5 entspricht mehr dem, was ich für die typische lucifuga halten möchte, ‚dünnschalig, stark gehämmert, schwach gefärbt, nur mit Spuren unterbrochener Binden, die erst auf der letzten Hälfte der letzten Windung etwas deutlicher werden, Mundsaum dünn, heller bräunlich, die Mündungswand kaum gefärbt. Die Dimensionen sind: Diam. maj. 28, min. 24, alt. 21 mm. Das Exemplar stammt ebenfalls aus Toskana, doch ist mir der genauere Fundort nicht bekannt. — Fig. 6, von Rom ist ungefähr eben so gross (diam. maj. 29, min. 24, alt. 21,5 mm), aber mehr kegelförmig und trotz seiner diekeren Schale ein aus- gesprochener Albino wit fünf durchscheinenden, wenig auffallenden Binden. Die Skulptur ist nicht entfernt so regelmässig und fein, wie bei den beiden anderen, und geht stellen- weise in grobe Narben über. Der Mundsaum ist breiter umgeschlagen, als man es sonst- bei den Apenninenformen findet und trägt hinter dem rosafarbenen Saum eine kräftige. weisse Lippe. Eine ganz andere Form herrscht am Südabhang der lombardischen und venetianer Alpen. Sie nähert sich in Gestalt und Grösse der der Nordalpen, aber es finden sich unter ihr auffallend viele älbine Formen mit weisser Lippe, die von den italienischen Forschern früher vielfach für die in Italien vollständig fehlende Helix hortensis genommen wurde, aber sich bei Untersuchung des Pfeils stets als ächte nemoralis erwiesen hat. Sie wird an manchen Lokalitäten fast alleinherrschend. So im Valmandrera, von wo die Fig. 8. 9 ab- gebildete Form stammt, die ich von dem der Wissenschaft zu früh entrissenen Major Adami in grösserer Zahl erhielt. Sie zeichnet sich neben der weissen Lippe und den durch- scheinenden Binden dadurch aus, dass sie vollständig den Habitus einer Hochgebirgs-- schnecke hat, weiss mit nur in Striemen erhaltenen gelblichen Epidermis. Die Dimen- sionen sind: diam. maj. 25, min. 21, alt. 19 mm. ' Ich möchte diese Lokalform in Erinne- rung an meinen verstorbenen Freund als var. adamii bezeichnen. Eine sehr interessante Form findet sich im äussersten Nordosten der Apenninenhalb- insel im Östreichischen Litorale; sie ist mir von Prof. Erjavee in Görz mitgetheilt worden und ich habe sie im siebenten Bande der Iconographie als var. erjaveci unter No. 1966. beschrieben und abgebildet. Es ist eine ziemlich kleine, etwas kegelförmige Rasse, nur 21 mm im grossen Durchmesser und 15—26 mm hoch; die Binden sind in zwei breite Bänder (—2.3. 4.5) zusammengeflossen, aber diese Binden sind in lauter Striemen zerfallen, welche dieser Form ein ganz eigenthümliches Gepräge geben; Naht und Nabelgegend bleiben frei, auf den oberen Windungen sind Band 2 und 3 deutlich geschieden. Ich kopire die Figuren der Ikonographie unter Fig. 10-13. Bourguignat hat 1. c. eine Helix subaustriaca aufgestellt, die in Südostfrank-- reich, aber auch sonst im Alpengebiet einzeln vorkommen soll, aber sehr selten sei. Wester- 73 lund sagt über dieselbe: „Gleich der Helix vindobonensis, aber Gehäuse mehr glänzend, oben etwas gestreift, Gewinde weniger erhoben, nieht konoidisch, Umgänge weniger ge- wölbt, der letzte vorn plötzlicher herabgebogen, unten fast glatt, mit leicht eingedrückter ‘“ Nabelgegend, Mündung mehr in die Quere verbreitert, mit dem Oberrand an der Inser- tion gerade und regelmässig, wie bei nemoralis, Spindelrand steigt schief, stumpf und fast - geradlinig bis an das untere Ende des Aussenrandes und erst dann ist der Saum ausge- breitet; kurz die Art ist eine gedrückte vindobonensis, mit Ober- und Spindelrand der Mündung von nemoralis.“ — Ich habe den Typus in der Bourguignat’schen Sammlung im Genfer Museum gesehen und nicht begreifen können, warum er von nemoralis verschie- den sein soll. — Die var. pseudoaustriaca Ülessin, bei der sich das unterste Band ungewöhnlich nahe an den Nabel heran verbreitert, würde mindestens dieselben Ansprüche auf Anerkennung als Art erheben können, Zur Vergleichung mit der grossen italienischen Form bilde ich unter Fig. 7 ein tadel- los erhaltenes Exemplar von Helix tonnensis Sandberger von Burgtonna ab, aus einer mir von Dr. Weiss mitgetheilten Serie. Der Unterschied, namentlich von dem Fig. 4. 5. abgebildeten römischen Exemplar, ist verschwindend gering, an eine Vereinigung mit atro- labiata, an welcher namentlich Pohlig festhält, gar nicht zu denken, auch nicht an eine Anerkennung als selbständige Zwischenform zwischen nemoralis und atrolabiata, wie Sand- berger wollte. Die Originaldiagnose lautet: „Testa globoso-coniea apice obtusa, mamillata, basi imperforata, prope columellam impressa. Anfractus 5 paullo convexi, suturis linearibus disjuneti, costulis transversalibus tenuibus depressis paullo distantibus et (sub lente) rimulis longitudinalibus confertis ornati, ultimus fusco trifaseiatus, antice deflexus et ad aperturam, leviter constrietus, eireiter */, omnis altitudinis aequat. Apertura obliqua, late lunata, mar- ginibus callo tenui junetis, expansis, basali stricto, Jatiore, appresso, columellari postice dilatato, umbilicum obtegente. Alt. 22, lat. 30 mm.“ „Die vorstehende Art steht fast in der Mitte zwischen der grössten Varietät der Helix nemoralis, wie sie z. B. bei Würzburg vorkommt, und der kaukasischen Helix atrolabiata Kryn. Die Lage der Bänder und die flacheren Umgänge nähern sie ersierer, die wenn auch weniger starke Einschnürung und sonstige Form der Mündung letzterer. Ich war daher gezwungen, sie als selbständige Art aufzustellen und L. Pfeiffer, den ich um sein Urtheil bat, erklärte sich mit dieser Auf- fassung einverstanden.“ — Das abgebildete Exemplar zeigt die fünf Binden vollständig deutlich, aber eine dunkle Färbung des Mundsaums ist kaum zu erkennen, ganz wie bei dem römischen Exemplar. Auch in den Pyrenäen erreicht Helix nemoralis sehr bedeutende Dimensionen, wie das Fig. 3 abgebildete Exemplar aus der Haute-Garonne beweist, das 32 mm im grossen Durchmesser bei 24 mm Höhe hat. Es ist aber von der Grösse abgesehen eine ächte nemoralis und zeigt keine Spur der charakteristischen Skulptur der var. lucifuga; sie kommt einfarbig, aber auch in den verschiedensten Bänderkombinationen vor; die Ent- wieklung des Mundsaumes ist bei allen Exemplaren, die ich gesehen habe, relativ schwach, I. 12. Band VI. Yu ir WO 10 74 die Färbung nicht sehr intensiv. Ob diese Riesenform in den Pyrenäen weiter verbreitet ist, weiss ich nicht; im Baskenland bei Bilbao und Orduna und bei Miranda am oberen Ebro habe ich nemoralis in einer Form angetroffen, die sich von deutschen und mittel- französischen nicht unterscheidet. Eine sehr eigenthümliche kleine Form findet sich an der Westküste von Irland und ist von Westerlund als var. hibernica bezeichnet worden; ich verdanke Herrn Dr. Scharft. in Dublin eine Anzahl reizender Exemplare, von Sanddünen in Kerry County, von denen ich eins Fig. 14. 15 abbilde. Ihr kleiner Durchmesser geht bis 16 mm herunter bei 15 mm Höhe, die Gestalt ist kugelig kegelförmig, von Binden ist nur eine breite, sehr gesättigte in der Perpherio vorhanden. Bei meinen Exemplaren ist die Grundfarbe lebhaft gelb, bei Westerlunds Typen von White Strand war sie weiss; sie zeigen auch eine deutliche höcke- rige Auftreibung der Unterseite. Dieselbe finde ich auch bei einer erheblich grösseren (25 : 20 mm‘ aber sehr dünnschaligen Form von Skellig bei Valentia in West-Irland, die - ich Fig. 16. 17 abbilde. Sie ist von der Witterung arg mitgenommen, aber offenbar lebend gesammelt, mit schwach entwickeltem Mundsaum, ziemlich kegelförmig, mit fünf Binden, . die hinter der Mündung in zwei zusammenschmelzen; der Mundrand trägt hinter einem braunen Saum eine weisse Lippe. 58. Helix (Tachea) hortensis Müller, Taf. 318. Fig. 17—28. Testa exumbilicata, depresse globoso-conica, leviter striatula, sub vitro lineolis spiralibus confertissimis subtilissimis ornata, lutescens, rarius rufescens, unicolor vel fasciis 1—5 castaneis vel nigris, interdum trans- lueidis ornata. Spira convexo-conica, parum elevata, apice parvo, obtusulo; sutura simplex. Anfractus 41,5 convexiusculi, lentissime accrescentes, ultimus rotundatus, antice deflexus. Apertura late angulato-ovata, parum lunata, peristomate albo vel leviter rosaceo; margo superior et externus acuti, bene arcuati, intus fortiter albolabiati, externus cum columellari angulum formans, columellaris strietus, interdum albo sub- tuberculatus. Diam. maj. ad 23-24 mm, interdum vix 14 mm. Helix hortensis Müller Vermium Historia 1774, vol. 2 p. 52. — Cfr. supra v. 2 p. 260, v.3 p. 522 t 118 fig. 17—28. — Kreglinger, Verzeichniss deutsch.Binnen- Mollusken p. 126. — Kobelt, Fauna Nassau p. 125 t. 2 fig. 4. — Wester- lund, Fauua palaearct. Binnenconch. II p. 445. — Clessin, Exeurs. Moll. Fauna id. 2p.200 fig. 118; Oestreich-Ungarn p. 176. — Tryon Manual, ser. 2 vol. 4 p. 123 t. 35 fig. 99, 100. 1. Helix hortensis ist in der ersten Abtheilung genügend abgebildet, so dass ich hier weitere Figuren nicht zu geben brauche. Ihr Verbreitungsgebiet liegt nördlicher als das von nemoralis und findet seine Südgränze am Kamme der Alpen. Dafür geht sie weiter (iB) nördlich. Ob das Vorkommen in den Vereinigten Staaten präcolumbisch ist oder nicht, ist noch streitig. Nach Dall kommt Tachea subglobosa Binney, die zweifellos eine unge- bänderte Abart der hortensis ist, nicht nur auf den unbewohnten Küsteninseln von Massa- chussets bis Cap Breton vor, sondern auch in prähistorischen Küchenabfällen und in den Thonen der Champlain-Fomation; sie müsste also als einzige ächte Helix schon über die pleistocäne Landverbindung zwischen Europa und Nordamerika eingewandert sein. In Irland ist sie nur lokal. 59. Helix (Tachea) sylvatica Draparnaud, Taf. 316. Fig. 1—24. Taf. 318. Fig. 1—6. Testa exumbilicata, depresse globosa, solida sed parum crassa, distinete striata, nitida, lineis spirali- bus subtilissimis exiliter reticulata, albida vel lutescens, fasciis 5, superis fere semper interruptis cincta, rarissime efasciata. Spira depresse conica, apice obtusulo; sutura mediocris. Anfractus 5 regulariter cres- eentes, ultimus rotundatus, antice profunde descendens. Apertura perobliqua, lunato-ovata; peristoma vix expansum, rectum, fuscescens vel rosaceo-violaceum, labio albo ad columellam distinctiore munitum, columella super umbilicum dilatata et macula fusco-violacea vel rufa ornata. Diam. maj. 18—20, min. 16—17, alt. 15—16 mm. Helix sylvatica Draparnaud, Tableau 1801 p. 79. Hist. Moll. p. 93 t.6 fig, 1.2. — Ferussac, Prodrome p. 54; Hist. t. 30 fig. 4. 6. 8. 9; t. 32a fig. 8. — Lamarck, Anim. 3. vert. v. 6 II p. 82; ed. Deshayes v. 8 p. 55. — Ross- mässler, Iconographie, v. 2 H. 8 p. 27 fig. 496. — L. Pfeiffer, Monogr. Helie. viv. v. 1 p. 278. — Reeve Conch, icon. t. 146 no. 947. — Mogquin- Tandon, Hist. Moll. France v. 2 p. 173 t. 13fig. 10. — L. Pfeiffer, in: Mar- tivi & Chemnitz, Conch. Cab., ed. 2 v. I. 12 p. 259. 518t. 117 fig. 11—16. — Dupay, Moll. France p. 150 t.5 fig. 5. — Stabile, Moll. Piemont p- 66. — Kreglinger, Moll. Baden, p. 39. — DBourguignat, Malac. lac quatre Cantous p. 22. — Dumont & Mortillet, Cat. Savoie p. 88. — Payot, Erpet. et Malacol. Montblanc p. 41. — Kreglinger, Verz. Moll. Deutschl. p- 130. — (Tachea) Martens, in: Albers, Heliceen, ed. 2 p. 131. — Kobelt, Catalog, p. 16, ed. 2 p. 34. — Clessin, Deutsche Excurs. Moll. ed. 2 p: 208 fig. 22; Oestreich-Ungarn p. 178. — (Cepaea) Held, in: Isis 1837 p. 910. — Locard, Catal. gener. Moll. terr. France p. 53. — Lessona Moll. Pi6dmontp. 50. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 446. — Kobelt, in: Rossmässler, Iconogr. v. 7 no. 1964 (var. eximia), no. 1965 (var. rhenana). — Tryon, Manual ser. 2 v. 4 p 125t.35 fig. 4-7, 15. — Kobelt, in; Rossmässler, Iconographie, N. Folge, vol. 7 no. 1233 (var. modesta), no. 1234 (var. 1234 (var. major) no. 1232 (var. aimophi- lopsis)no. 1231 (var. coudertina Bgt.). — Locard, Variat. malac. basin Rhöne 1880 v. 1 p. 191 t. 2 fig. 22, Var. — Helix montana Studer, in Coxe, Travels in Switzerland p. ? (fide Pfeiffer). — Hartmann, in: Sturm, Fauna von Deutschl. VI. 6, t. 5; (Tachea) Gastrop. 10*: 76 Schweiz I p. 212 t. 81. — Pfeiffer, Monogr. Helic. v. 1 p. 278; Martini & Chemnitz, Conch. Cab. ed 2 v. I. 12 p. 519_t. i17 fig. 15. 16. — Ferussac, Hist. t. 50 fig. 9. — Wood, Index test., Suppl. t. 7 fig. 5. — Schmidt, Stylommatoph. p. 18 t. 3 fig. 14 (var. alpicola). Helix lucoram Razoumowski, Hist. nat. Jorat, I p. 274. Heliz aimophilopsis Villeserres, in; Bull. Soc. Mal. France 1885 p. 15. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 443. — Kobelt, in: Rossmässler, ; Iconographie N. Folge v. 7 no. 1232 (Taf. 316 Fig. 21. 22). Iberus coudertinus Bourguignat in coll. — Cfr. Kobelt, in: Rossmässler Iconogr., N. Folge v. 7 p. 52 no. 1231 (Taf. 316 Fig. 23. 24). Schale entnabelt, gedrückt kugelig, fest aber nicht besonders dick, glänzend, deutlich gestreift und mit ganz feinen Spirallinien umzogen, auf gelblichem oder weissem Grund mit fünf Binden umzogen, von denen die oberen fast immer in Flecken aufgelöst sind. Ungebänderte Exemplare sind äusserst selten, häufiger solche, bei denen alle Binden aus durchscheinenden Flecken bestehen. Gewinde niedrig kegelförmig mit abgestumpftem Apex; Naht mässig tief. Fünf regelmässig zunehmende Windungen, die letzte gerundet, vorn tief herabsteigend Mündung sehr schräg, ausgeschnitten eiförmig; Mundsaum kaum ausgebreitet, rosa oder violett, mit einer an der Spindel deutlicheren weissen Lippe be- legt, die Spindel an der Insertion mit einem braunen oder rothen Fleck. Die Verbreitung der Tachea sylvatica ist auf ein ziemlich eng begränztes Gebiet be- schränkt, das beinahe ganz in der Eiszeit von den Gletschern der westlichen Schweiz be- deckt war. Heute liegt das Verbreitungszentrum an dem Westabhang der Alpen, im Berg- land zwischen dem Alpenkamm und der Rhöne, dann im oberen Rhönegebiet nnd im Jura. Ueberall bevorzugt sie die höheren Lagen und geht noch höher wie Arianta arbustorum. Rhöneaufwärts geht sie mindestens bis Bad Leuk und findet sich an der Gemmi bis 7000‘ Meereshöhe Vom Nordufer des Genfer Sees kenne ich sie von Montreux, Clarens, Glion, in der Schlucht von Chauderon; um Genf nur in den höheren Lagen, auf dem Mont Saleve und dem Reculet, dann und wann einmal lebend angeschwemmt an der Vereinigung der Arve mit der Rhöne. Im Jura ist sie gemein, aber nur in den höheren Lagen und be- sonders in Nadelwaldungen (ob der Pilze wegen?); aus der näheren Umgebung von Basel ist sie nicht bekannt. In der deutschen Schweiz stellte schon Hartmann ihr Vorkommen bei Aarau fest, doch geht sie nach einer Mittheilung von G. Schneider bis Zürich und Brugg östlich. Von dort aus hat sie wohl auch den Rheinfall bei Schaffhausen erreicht und den Rhein überschritten, so dass sie jetzt bei Thiengen im Amt Waldshut und bei Kleinkems im Amt Müllheim — wo auch Pomatias septemspirale vorkommt — auf badi- schem Gebiet lebt. Der Rhein hat Exemplare nördlich bis in die Gegend von Karlsruhe geführt, wo sich in den Rheinwaldungen von Knielingen eine Kolonie gebildet hat. Im Aargebiet ist sie weit verbreitet: in der nächsten Umgebung von Bern, im Berner Ober- land, am Brienzer See bei Böningen, bei Interlaken und Grindelwald, auf dem Weg zur KERNE NG 17 Schynigen Platte noch bei 2070 m, am Tihuner See, am Westufer des Vierwaldstätter Sees und am Nordufer bis zum Pilatus. Oestlich vom Vierwaldstättersees fehlt sie, ist also wahrscheinlich von der Jurasenke aus in das ehemals vergletscherte Gebiet eingedrungen. Ueber die Wasserscheide nach Süden hinüber greift sie nach Stabile nur im obersten Thal der Dora baltea, wo sie am Col de Seigne in der Allee blanche bei 2800 m Meeres- höhe vorkommt, offenbar über den Col eingewandert. Ausserdem findet sie sich aber auch am Nordabhang der Seealpen am Weg zum Col di Tenda, zwischen Cuneo und Limone; ich habe diesen Fundort in der Ikonographie zu Unrecht bezweifelt und seitdem durch Herrn Clarence Bicknell in Bordighera Exemplare sowohl von Cuneo als vom Südabhang der ligurischen Alpen erhalten. Damit wird es auch wahrscheinlicher, dass Bourguignat Recht hat, wenn er die von Mortillet zu nemoralis gezogene Helix olivacea Risso (Hist. nat. Europe merid. v. 4 p. 63) für eine sylvatica erklärt. Das ligurische Vorkommen würde dann direkt mit dem in der Dauphinge zusammenhängen. Sie findet sich am West- abhang der Alpen überall, aber erst von der oberen Gränze der Rebenregion ab bis zur Schneegränze, im Waldgebiet an Bäumen und Mauern, weiter oben an Felsen und unter Steinen. Von Lyon aus geht sie nördlich der Saöne entlang mindestens bis Dijon, findet sich aber nirgends unter 500 m Seehöhe. Putons Angabe, dass sie noch in den Vogesen vorkomme, ist möglicherweise richtig, bedarf aber der Bestätigung; aus dem Elsass sind mir sichere Fundorte nicht bekannt, wenn schon das Vorkommen nichts Auffallendes hätte. Damit wäre die Reihe der sicheren Fundorte erschöpft. Westlich vom Rhönethal gibt Locard mit Sicherheit nur zwei Fundorte an: den beinahe 1500 m hohen Mont Pelat zwischen Saint Etienne und der Rhöne, und die Cevennen, unter Berufung auf Michaud. Saint Nazaire, das er als die Heimath der schönsten ihm bekannten Exemplare nennt, ist selbstverständlich nicht die Hafenstadt an der Loire-Mündung, sondern ein kleiner Ort in dem romantischen Dröme-Thal, also östlich der Rhöne. Die Angabe Alerons, dass Helix sylvatica in der Pyren6es orientales vorkomme, hat Fagot schon 1879 als einen Irrthum nachgewiesen. Angaben aus Deutschland beziehen sich auf Exemplare von Helix hor- tensis mit unterbrochenen Binden, solche aus dem östreichischen Litoral auf Helix nemo- ralis var. erjaveci m., die marokkanischen auf Helix coquandi, die griechische auf Helix parnassia. Die in der dritten Abtheilung dieses Bandes gegebenen Abbildungen von Helix syl- vatica können als befriedigend nicht bezeichnet werden; ich halte es deshalb für besser, ganz von ihnen abzusehen und hier alle Formen abzubilden, die ich mir bis jetzt habe verschaffen können. Als Typus betrachte ich, wie Pfeiffer und Rossmässler, die Form des Jura und der deutschen Schweiz, mit weisslicher oder gelblicher Grundfarbe und fünf schwarzen Binden, von denen die beiden obersten in Fleckenreihen aufgelöst sind, während die drei unteren zusammenhängeud und beinahe gleich breit erscheinen. Fig. 1. 2 vom Mont Catogne bei "Sembranchier in Wallis, mir von meinem verehrten Freunde Paul Godet in Neuchätel mit- 78 getheilt, dürfte ungefähr dem Typus entsprechen. Bei Fig. 3 von Bern ist die Grundfarbe fast rein weiss, die unterste Binde tritt zurück, die Spindel ist ganz schwach rosa, ein Nabelfleck nicht vorhanden. Bei Fig. 6. 7 aus dem Jura oberhalb Neuchätel sind alle fünf Binden in Flecken aufgelöst, die Spindelfärbung ist sehr lebhaft. Ein überbildetes Exemplar dieser Varietät mit einem Umgang mehr, fast so hoch wie breit (22 : 20,5 mm), das ich ebenfalls Godet verdanke, stellt Fig. 8 dar. — Weiter erhielt ich von ihm die Fig. 4. 5 abgebildete Form von Schaffhausen, bei der die beiden oberen Binden völlig verschwunden sind; die dritte ist gut entwickelt, die vierte in Flecken aufgelöst, die fünfte nur durch einige Fleckchen angedeutet. Diese Form, von der ich ein halbes Dutzend Exemplare erhielt, die also nicht auf individuellen Bindenvarietäten beruht, ist als die Stammmutter der in den Sammlungen ziemlich verbreiteten fast albinen Varietät anzu- sehen, welche ich als var. rhenana abgetrennt habe (Fig. 17); sie hat fünf mehr oder minder durchscheinenae Fleckenbinden und einen ziemlich ausgeprägten Zahn auf der Spindel, die im Gegensatz zur schwachen Entwicklung der Binden im oberen Theil leb- haft braun gefärbt ist. Alle diese Exemplare sind höher als das bei Rossmässler Fig. 496b abgebildete aus Südfrankreich, das ich deshalb unter Fig. 9 kopire; auch die kleine Bergform Fig. 496 a, die der var. montana Stud. entspricht, kann ich aus meiner Sammlung nicht belegen und kopire sie deshalb unter Fig. 15. 16. | Eine besonders schöne Entwicklung erreicht Helix sylvatica in der Dauphinede und den Seealpen. Hierhin gehört zunächst die Prachtform von Saint-Marcelles, welche ich als var. eximia von Dupuy erhalten und lconographie I. 7 no. 1964 abgebildet habe. Sie hat die Dimensionen: diam. maj. 24, min. 22, alt. 17 mm, eine starke Schale und ist sehr eigenthümlich gefärbt. Die beiden oberen zunächst über der Mitte gelegenen (2. und 3.), sind zu breiten, ununterbrochenen, tief kastanienbraunen Binden zusammengeflossen; die obere wird von einer breiten Reihe viereckiger brauner Flecken eingefasst, welche mit ihrem Längsdurchmesser in der Richtung der Anwachsstreifen stehen und nach unten mit dem Bande zusammenfliessen, sie werden durch hellere braune Färbung zu einem ge- feckten Bande vereinigt, das nach oben scharf abschneidet und eine breite weissgelbe Nahtbinde übrig lässt. Eine ähnliche Fleckenreihe steht über dem unteren Bande; sie ist nicht ganz so scharf ausgeprägt und schneidet in der Mittellinie scharf ab, einen völlig fleckenfreien Streifen zwischen sich und der oberen Binde übrig lassend; die Basis ist mit einer gelblichen Epidermis überzogen, Der Mundrand ist innen mit einer dünnen braun- rothen, dahinter mit einer starken weissen Lippe belegt. Auf dem Gewinde kann man die obere Binde mit der Fieckenzone bis zum Beginn der Embryonalwindungen verfolgen. Unsere Fig. 11. 12 stellen diese Form dar. Noch grösser sind die beiden Exemplare der var. major, die ich in der Neuen Folge der Ikonographie unter no. 1234 abgebildet habe und hier reproduzire. Fig. 13 stammt von Saint-Nazaire im Dep. Dröme, das auch Locard als die Heimath der schönsten 79 Exemplare nennt; bei 19 mm Höhe hat das abgebildete Stück 25 mm im Durchmesser. Es ist ziemlich kugelig, weiss, alle fünf Binden sind in Flecken aufgelöst. Fig. 14 von Pont-en-Royons im Dep. Isere ist bei gleicher Höhe noch 2 mm breiter und hat nor- male Form und Zeichnung. Gleichfalls aus der Dauphinee, aber aus den höchsten Lagen der Grande-Char- treuse stammt die Fig. 18. 19 abgebildete Form, welche ich in der Ikonographie Neue Folge no. 1233 als var. modesta beschrieben habe, welche aber wahrscheinlich der var. alpicola Mog. Tandon entspricht. Es ist eine ächte Hochgebirgsform, rauh und ver- wittert anzufühlen, von der Epidermis sind kaum noch Spuren erhalten, der grosse Durch- messer geht bis 17 mm herunter. Unter Fig. 24 bilde ich die äusserst seltene Form ohne jede Spur von Binde ab, deren Unterscheidung von den bindenlosen Helix hortensis für ein ungeübtes Auge nicht ganz leicht ist. Das abgebildete Stück, das ich gleichfalls Freund Godet verdanke, stammt von dem Moleson im Kanton Freiburg, bei 750 m Höhe. Auch Formen mit durchscheinenden Binden sind bei sylvatica viel weniger häufig, als bei hortensis; ich besitze keine in meiner Sammlung und kopire darum das von Ross- mässler, Iconographie no. 496c abgebildete Exemplar unter Fig. 10. Nachdem ich die Tafeln für diese Lieferung bereits zusammengestellt, fand ich in der Rossmässler’schen Sammlung noch zwei merkwürdige Formen, die ich auf Taf. 318 nach- träglich abbilde. Beide sind auffallend flach und führen in mancher Beziehung nach Iberus hinüber. — Fig. 1. 2 stammt von Valence, also demlinken Rhöneufer unterhalb der Mün- dung der Isöre. Es hat bei einem grossen Durchmesser von 24mm eine Höhe von 17 mm, ist sehr dickschalig, weiss, mit ziemlich grober Streifung, von den Binden sind 3. und 4. stark und fast gleichmässig entwickelt, die drei anderen in Flecken aufgelöst, die Mün- dungsfärbung normal. Die Fig. 3—6 abgebildete Form trägt die Fundortsangabe Piemont, die genauere Fundortsangabe und der Finder sind angegeben, aber verwischt. Ich glaube Valdiera lesen zu können, was nahe am Col di Tenda wäre. Das kleinere Exemplar Fig. 3. 4 ist in jeder Hinsicht eine ächte sylvatica, etwas niedrig, bei 22,5 mm im grossen Durchmesser 16 mm hoch, doch mit ungewöhnlich deutlicher Spiralskulptur, so dass man diese mit blosem Auge erkennen kann. Nur die Spindelplatte ist auffallend stark ent- wickelt und setzt sich an der Insertion ganz deutlich ab. Die Spindel trägt einen relativ auffallend deutlichen Zahn. Die Grundfarbe ist weiss, von den Binden sind 3. und 4. gut entwickelt, 5. schwach, 1. und 2. nur durch Flecken angedeutet. Fig. 5. 6, obwohl von ihm nicht zu trennen, tritt fast aus dem Rahmen der sylvatica heraus und könnte für einen Iberus gelten, zumal der Nabel nicht vollständig geschlossen ist, was ich aber für Folge einer Verletzung halten möchte. Die Schale ist auffallend stark, weiss; von den Binden sind nur 3. und 4. gut entwickelt vorhanden und 2. durch einzelne Fleckchen angedeutet. Die Dimensionen sind: diam. 27, min. 22, alt. 17,5 mm. Ich möchte für diese Form einst- weilen den Namen var. pedemontana vorschlagen. 80 Auf eine individuelle Abnormität, einen besonders hoch gewölbten Albino, ist, wie ich in der Neuen Folge der Ikonographie vol. 7 no. 1231 nach Vergleichung des Original- exemplaresnachweisen konnte, Helix aimophilopsis Villeserresgegründet, welchevon dem Autor, wie von Bourguignat und Westerlund mit der angeblich abruzzesischen, aber wahr- scheinlich bithynischen Helix aimophila Bourg. zu einer eigenen Gruppe zusammenge- stellt wurde, deren Verbreitung allerdings ein unlösbares geographisches Räthsel gewesen wäre, da aimophilopsis von Sion im Wallis stammt. Ich gebe die nach dem Original- exemplar gezeichnete Figur unter Fig. 20. 21. — Villeserres (oder richtiger Bourguignat) gibt folgende Diagnose: „Testa imperforata globosa, opacula nitente, argute striatula, uni- formiter sublutescente-candidula, cum zonulis tribus evanidis oleato-translucentibus; spira producta obtusa, ad summum nitida, laevigata; anfractibus 6 convexis, regulariter lente- que crescentibus, sutura sat profunda separatis, ultimo turgido rotundato, superne maxime perdeflexo Apertura valde obliqua, lunata, semiovata, in directione declivi, superne ex- ternegue exacte convexa usque ad marginem columellarem; peristomate recto, acuto, intus labiato, praecipue ad basin patulo; margine columellari recte descendente, valido, strieto, mediane subtubereuloso, marginibus remotis, callo pellueido supra locum umbilicalem late reflexo junctis. — Alt. 18, diam. maj. 20 mm. — Variat minor: typo testa minore (alt. 14, diam. 17 mm), ac zonulis magis apparentibus differt.“ Bei der var. minor konnte ich eine Verschiedenheit von sylvatica überhaupt nicht erkennen, den Typus halte ich für eine in- dividuelle Aberration, nicht für eine Varietät. Fig. 22. 25 stellt endlich noch eine eigenthümliche Form dar, welche ich in der Bourguignat’schen Sammlung in Genf vorfand und dort zeichnete. Sie lag daselbst unter den Namen Iberus coudatinus (oder condatinus?) unter Iberus, und ich hätte sie unbedenklich als eine kleine Form von Helix niciensis passiren lassen, wenn mich nicht die Fundortsangabe: Sainte-Qlaude, Jura stutzig gemacht hätte. Eine genaue Prüfung ergab denn auch, dass es sich um eine besonders flache Form von Helix sylvatica han- delte, die allerdings eine erhebliche habituelle Aehnlichkeit mit Helix niciensis hatte, aber doch nicht von der Stammform getrennt werden kann. Iminerhin gewinnt diese Conver- genzform gegen niciensis ein gewisses Interesse durch das Auftreten der schönen Helix faudensis Sulliotti an der Riviera, die ebenfalls recht nahe an sylvatica herantritt. Sie deuten darauf hin, dass Tachea und die Gruppe der Helix nieiensis sich phylogenetisch recht nahe stehen. c. Die westmediterrane Gruppe. In den Küstenländern des westlichen Mittelmeers ist Tachea durch zwei Formen vertreten, welche im Gegensatz zu allen anderen Tacheen die Küstenregion bevorzugen, und auch in Nordafrika nicht tief in das Innere eindringen. Ob sie thatsächlich zusammen- 8l gehören oder Convergenzformen aus zwei verschiedenen Abtheilungen sind, ist mir noch nicht ganz klar. Ihre Verbreitung hat viel eigenthümliches, da die eine sich nur an der Küste von der Provence bis Valencia findet, die andere aber an den beiden Gestaden der Meerenge von Gibraltar verbreitet ist, ohne sich weit von denselben zu entfernen, also gewiss dieses Gebiet schon bewohnt hat, ehe der Durchbruch des atlantischen Ozeans er- folgte. Eine dritte, mir nur subfossil bekannte, anscheinend ausgestorbene Art kann als Zwischenform zwischen Tachea und Balearica betrachtet werden; auch die Form des Felsens von Gibraltar nähert sich in mancher Hinsicht der Helix balearica. 60. Helix (Tachea) Coquandi Morelet. Taf. 317. Fig. 1—20. Taf. 318. Fig. 7—9. Testa imperforata, rarius angustissime rimata, depresse globosa vel depresse trochoidea, vix subtilis- sime striatula, sub vitro fortiore subtiliesime spiraliter lineata, nitida, colore pervariabilis: alba, lutescens vel rufescens, unicolor vel fasciis 5 varie cineta. Spira convexo-conica apice obtusulo, sutura lineari parum impressa. Anfractus-5'/, convexiusculi, regulariter acerescentes, ultimus rotundatus, aperturam versus dila- tatus, antice leniter descendens. Apertura lunato-ovata, transversim dilatata, intus rosacea; margines sat distantes, haud vel vix juncti, subparalleli, superior rectus, parum arcuatus, externus brevissime reflexus, intus rogaceo labiatus, columellaris strietus, oblique ascendens, ad insertionem vix dilatatus, appresgus. Diam. maj. 26, min. 22, alt. 17—20 mm. Helix sylvatica Morelet, in: J. Conch. 1853 v. 2 p. 138. Helix Coquandi Morelet*), in: Rev. Mag. Zool. 1854 p. 618. — L. Pfeiffer, Mon. Helic. viv. 1859 v. 4 p. 230. — (Tachea) Martens, in: Albers, Heliceen, ed.2 p. 131. — Kobelt, Catal. palaearct. Conch. ed. 1 p. 16, ed, 2 p 34. — L. Pfeiffer- Clessin, Nomenclator p. 153. — Morelet, in: J. Conch. 1880 v. 28 p. 26 t. 1 fig. 1. — Kobelt, in: Rossmässler Iconographie 1880 v. 7 p. 35 no. 1961—63; Neue Folge, 1888 v. 3 p. 52 no. 481—491. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 447; Catal. palaearct. Binnenconch. 1890 p. 78. — Tryon, Manual, ser. 2 v. 4 p. 125 t. 35 fig. 12—14. — Pilsbry, in: Tryon, Manual ser. 2 v. 9 p. 322. — Pallary, Deuxiöme Contrib. N.O. Afrique, in: J. Conch. 1898 v. 46 p. 120. Schale manchmal ganz eng geritzt, aber gewöhnlich vollständig entnabelt, gedrückt kugelig bis gedrückt kreiselförmig, kaum ganz fein gestreift, unter einer guten Lupe auch *) T, obtecte perforata, subglobosa vel globoso-depressa, subtus parum conveza, tenerrime striata, interdum levis, colore pervariabilis, alba, rosea vel luteo-fulva, saepius fasciata. Anfractus 5’/, convexius- cnli, ultimo antice parum deflexo.. Apertura ovalis; peristoma labiatum, reflexum, expansiusculum, margine columellari dilatato et area umbilicari plerumque roseis. Diam. 24, min. 20, alt. 15 mm. I. 12, Band VI. 18, III, 1909, 11 82 mit ganz feinen Spirallinien umzogen, glänzend, mit äusserst veränderlicher Zeichnung. Die Grundfarbe schwankt zwischen weiss, gelblich und röthlich; die Zeichnung besteht in kastanienbraunen Binden sehr verschiedener Anordnung, deren Zahl von 1—5 schwankt. Gewinde konvex kegelförmig mit stumpfem Apex; Naht linear, nur wenig eingedrückt. 51/, leicht gewölbte, regelmässig zunehmende Windungen, die letzte gerundet aber durch- aus nicht aufgeblasen, nach der Mündung hin etwas verbreitert, vornen etwas herab- steigend. Mündung ausgeschnitten eirund, etwas in die Quere verbreitert, innen rosa ge- färbt; die Ränder sind ziemlich entfernt von einander inserirt, nicht oder kaum verbunden, fast parallel; Oberrand gerade, kaum gebogen, Aussenrand ganz kurz umgeschlagen, innen mit einer rosenfarbenen Lippe belegt, Spindelrand strack, schräg ansteigend, an der In- sertion kaum verbreitert und fest angedrückt. Aufenthalt in Nordmarocco und dem südlichsten Andalusien, auf Zwergpalmen und Gebüsch, auch an den Alo@blättern. Ich habe sie — abgesehen von der kleinen Lokal- form des Felsens von Gibraltar — in grosser Zahl um Algesiras und Tarifa gesammelt, auf der marokkanischen Seite in der Umgegend von Tanger und Tetuan, und ganz be- sonders schön und zahlreich in den Kalkbergen der Beni Hosnear (auch Hosemar und Osmar geschrieben) gegenüber von Tetuan südlich vom Souani. Zwischen Tetuan und Ceuta habe ich so wenig ein Stück gesehen, wie an dem Pfade von Tanger nach dem Leuchtthurm des Cap Spartel. Auch an den Bergen bei Tetuan war sie auf die unterste Terrasse beschränkt und verschwand nach der Höhe zu rasch. Nach Morelet geht sie süd- lich bis zur Stadt Marocco und erreicht dort eine besonders schöne Ausbildung. Aus dem südlichsten Marocco und vom Mtuga-Plateau haben Fritsch & Rein sie nicht mitgebracht. Allem Anschein nach bevorzugt sie entschieden den Kalkboden und meidet Sand und Schiefer. Die schönste mir bekannt gewordene Form ist die aus den Kalkgebirgen bei Tetuan. Ich habe im dritten Bande der Neuen Folge der Iconographie drei Formen derselben unter- schieden und abgebildet und gebe dieselben Figuren auch hier. Am häufigsten finden sich die mehr kegeligen Formen, welche sich zunächst an Helix nemoralis anschliessen; ich habe sie als var. nemoraloides bezeichnet; von unseren Figuren gehören 7—12 dazu. Sie sind kegelförmig, bei 26—27 mm Durchmesser 19 - 20 mm hoch, und in der verschie- densten Weise gefärbt und gebändert. Auch Exemplare mit fehlenden und unterbrochenen Binden, sowie ungebänderte kommen vor. Fig. 9 und 10 erinnern in etwas bedenklicher Weise an die grossen Formen von sylvatica auf der vorhergehenden Tafel und lassen die anfängliche Verwechslung der beiden Arten sehr entschuldbar erscheinen. Diese Varietät findet sich namentlich an der Nordseite des Flüsschens Souani in der näheren Umgebung der Stadt Tetuan. Einzeln unter ihnen finden sich weisse Exemplare mit durchscheinenden Binden; gegenüber am Abhang der Kalkberge der Beni Hosnear werden sie wenigstens an einer Stelle herrschend und erreichen eine Grösse, welche über die der var. nemoraloides erheb- TE 83 lich hinausgeht; mein grösstes, Fig. 15 abgebildetes Exemplar hat im grossen Durchmesser 30 mm bei 19 mm Höhe. Ich habe diese Lokalform als var. nahoni bezeichnet, zu Ehren des englischen Vizekonsuls, welcher mir den sicheren Besuch der bisweilen von den Rifkabylen unsicher gemachten Berge ermöglichte. Die Varietät erscheint zwar albin, ist aber durchaus nicht dünnschalig und in jeder Hinsicht gut entwickelt. Ich fand diese Varietät ausschliesslich herrschend an der Mündung eines von den Bergen zum Souani ziehenden Thälchens, nur soweit die von den Gebirge herabgeschwemmten Kalkgeschiebe reichten. Eine noch etwas flachere, aber lebhaft gefärbte Form, zu der unsere Fig. 16—18 gehören, habe ich als var. depressa unterschieden, weil sie auf dem östlichsten der Berg- gipfel, den ich besuchen konnte, vorherrschend wurde und ich Grund zur Annahme zu haben glaube, dass sie noch weiter östlich in den Theilen des Gebirges, in welche die Führer der Uled Rif wegen die Begleitung verweigerten, ziemlich ausschliesslich vor- kommt. Eigenthünlich und recht konstant ist die Varietät der Helix coquandi, welche die’ Alo&ö-Hecken längs des Meeres bei Tarifa bewohnt; ich nenne sie var. tarifensis (Taf. 318 Fig. 7. 8). Sie ist noch flacher als die var. depressa von Tetuan, mit einge- drückter Nabelgegend, dünnschalig, beinahe einfarbig gelblich braun, nur mit einer hellen Mittelzone, die nach oben durch eine ganz schmale Fleckenbinde gesäumt wird. Die Spindelfärbung ist lebhafter, als bei irgend einer anderen mir bekannt gewordenen Form. Die Oberfläche ist auffallend stark gehämmert. Exemplare mit deutlicheren Binden oder sonst abweichender Zeichnung waren um Tarifa nur ganz einzeln anzutreffen. Die Dimen- sionen des abgebildeten Exemplares sind: diam. maj. 25. min. 20, alt. 15 mm. Exemplare von Algesiras, wo die Art an einem Kalkhügel etwas entfernter von der Küste in Menge vorkommt, sind ausnahmsios höher, als die var. tarıfensis und haben keinen Eindruck in der Nabelgegend. Sie sind auch kleiner, selten über 22 mm im grossen Durchmesser bei 14—15 mm Höhe, die Zeichnung ist eben so veränderlich wie bei den marokkanischen Formen, die Spindelfärbung recht lebhaft. Dieser Form einen besonderen Varietätnamen beizulegen, halte ich nicht für nöthig; es ist eine weniger stark ausge- bildete Form des Typus. Eine eigenthümliche ganz kegelförmige Varietät, welche man ohne Kenntniss des Fundortes nur schwer mit Sicherheit klassifiziren können würde, bilde ich Fig. 9 ab; sie wurde von Floericke in Marocco gesammelt und mir von Rolle, leider ohne sicheren Fund- ort mitgetheilt; ich besitze nur das abgebildete, schlecht erhaltene Exemplar. Die Aehn- lichkeit mit Helix nemoralis ist noch auffallender, als bei der var. nemoraloides, doch beweist die Spindelbildung, dass es sich wirklich um eine coquandi handelt. Die Dimensionen sind: diam. maj. 22, min. 18,5, alt. 16,5 mm, 84 61. Helix (Tachea) ellioti Kobelt. Taf. 318. Fig. 10-13. Testa umbilicata, globoso-depressa, tenuiuscula sed solida, opaca, tenuiter striata, inter strias leviter malleata et sub vitro striis brevibus radiantibus undique sculpta, colore pervariabilis, plerumgue rogeo-albida, praeter fasciam periphericam albidam undique corneo malleata et obsolete saturatius fasciata, rarius distincte quinquefasciata. Spira convexo-conica apice sat magno concolore, sutura vix impressa. Anfractus 5 con- vexiusculi, leniter regulariterque erescentes, ultimus antice parum descendens vix deflexus. Apertura obliqua, fere diagonalis, lunato-ovalis; peristoma roseolabiatum limbo saturatiore, marginibus distantibus, haud junctis, columellari medio callose inerassato, superne leviter dilatato, appresso, umbilicum omnino claudente. Diam. maj. 17—20, min. 15—17,5, alt. 12-15 mm. Helix Coquandi (Morelet) Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie vol. 5 p. 89 no. 1387. Helix (Tachea) Coquandi var. Ellioti Kobelt, in: Journal of Conchology Leeds, 1883 vol. 4 p. 5. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch, II p. 447. — Jones, in: J. Conch. Leeds 1900 v. 9 p. 367. Schale völlig entnabelt, gedrückt kugelig bis ganz leicht kegelförmig, nicht diek- schalig aber fast undurchscheinend, fast glanzlos, fein aber dicht gestreift, zwischen den Streifen fein gehämmert und unter der Lupe mit kurzen dichten Streifehen in der Rich- tung der Anwachslinien skulptirt, mit sehr verschiedenartiger Zeichnung. Die meisten der von mir gesammelten Exemplare sind ohne auffallende Bänderung, auf röthlich weissem Grunde, der nur in einer ziemlich breiten Peripherialzone frei bleibt, überall mit horn- farbenen Flecken und Striemen gezeichnet, die manchmal in zusammenhängende Striemen verschmelzen, häufig auch dunklere, in undeutliche unterbrochene Binden angeordnete Stellen zeigen. Daneben finden sich auch Exemplare mit deutlicheren Binden bis zu solchen mit fünfausgesprochenen schwarzbraunen Binder. Das Gewinde ist erheblich mehr konvex, als bei der typischen Helix coquandi, fast halbkugelig, der Apex gross, glatt, die Naht eingedrückt. Die fünf Windungen sind leicht gewölbt und nehmen langsamer zu, als bei coquandi, die letzte ist kaum verbreitert, in der Nabelgegend nicht eingedrückt; vornen steigt sie langsam aber tief herab ohne die plötzliche Herabbiegung an der Mündung, welche sie bei coquandi hat. Die Mündung ist breit eiförmig, schräg, kürzer als bei coquandi, stark ausgeschnitten, im Gaumen etwas bräunlich überlaufen; Mundsaum wie bei coquandi mit deutlicher, nach aussen intensiver roth gesäumter Lippe. Aufenthalt auf dem Felsen von Gibraltar, eine selbständig gewordene Lokalform der Helix coquandi. Das Fig. 1387 als Helix coquandi Morelet abgebildete Exemplar — aus der Sammlung von Louis Hans-Eybau erworben und damals ein Unicum und Stolz meiner Sammlung — gehört sicher hierher; es ist auffallend diekschalig und kugelig, aber etwas abgerieben. Ich fand sie in Gibraltar ziemlich überall im kultivirten und bewachsenen Gebiete, aber nur ganz einzeln und im Mai 1881 nur frisch abgestorben. Bei meinem 85 zweiten Besuche des Felsens im Juni desselben Jahres fand ich ganz junge Exemplare in grösserer Anzahl längs des Fusspfades, der von dem Mediterranean Road an dem steilen Mittelmeerabfall zum Gipfel hinauf führt. Mit meinen Beobachtungen stimmen nicht ganz die von Hurlestone Jones im J. Conch. 1900, der allerdings die Ostseite des Felsens nicht abgesucht zu haben scheint. Er fand junge Exemplare nur im November. 1899 fand er in der letzten Novemberwoche eine Anzahl lebende erwachsene, in derselben Woche 1898 dagegen kein Stück. 62. Helix (Tachea) splendida Draparnaud. (Taf. 73. Fig. 13—16). Taf. 318. Fig. 14—23. Testa omnino exumbilicata (rarissime obtecte perforata), depressiuscula, vix striatula, cicatrieibus impressionibusque brevibus spiralibus hic illie notata, nitidula, albida vel Iutescenti-fusca, faseiis fuscis 5, varie confluentibus, interdum subunicolor vel fascia unica subtranslucente peripherica ornata, spira plerumque elevata, apice parvo, fusculo; sutura linearis. Anfractus 4—4'/, parum convexzi, celeriter accrescentes, ultimus major, supra depressus, basi convexior, antice leniter descendens, tum breviter deflexus. Apertura diagonalis, transverse ovalis, modice lunata, intus albida fasciis translucentibus; peristoma fere rectum, tenue, intus tenuiter albolabiatum, marginibus vix conniventibus, hand junctis, columellari obliquo, perparum ascendente, vix calloso, supra leviter dilatato, umbilicum plerumque omnino claudente. Disam. maj. (ad 22,5) 15—17, alt. 8—9 (ad 13) mm. Helix splendida Draparnaud Hist. Moll. p. 98 t. 6 fig. 9-11. — Pfeiffer, in: Martini & Chemnitz, Conch. Cab. ed. 2 v. I. 12, 2 p. 50. — (Tachea) Martens, in: Albers, Heliceen, ed. 2 p. 131. — (Tachea) L. Pfeiffer-Clessin, Nomen- elator p. 153. — (T.) Westerlund, Fauna palaearkt. Binneneonch. II p. 447. — Macularia Tryon, Manual, Ser. 2 v. 4 p. 147 t. 44 fig. 4—9; (Tachea) id. vol. 9 p. 322. — Hidalgo, Catal. iconogr. t. 21 fig. 216—227, t. 24 fig. 263. — Dupuy, Hist. Moll, France 1847 p. 128 t. 5 fig. 2.— Moquin- Tandon, Hist. nat. Moll. 1855 v. 2 p. 149 t. 12 fig. 8-10, — Locard, Catal gen£ral p. 56. — Hidalgo, Moll. Baleares, in: J. Conch. 1378 v. 26 p. 224. Helix cossoni Letourneux, Moll. Lamalou les-Bains, in: Revue Magas. Zoologie 1877 p. 341. (splendida var.) Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 448. Schale vollständig entnabelt, nur ausnahmsweise noch fein geritzt oder überdeckt durchbohrt, niedergedrückt, nur ganz fein und fast unmerklich gestreift, häufig mit kurzen, in der Spiralrichtung gestellten Narben und Eindrücken skulptirt, etwas glänzend, gelb- lich weiss bis bräunlich gelb, selten beinahe einfarbig, meist mit braunen bis schwarzen Binden in der verschiedenartigsten Weise gezeichnet, die Bänder manchmal schmal und beiderseits weiss berandet, manchmal durchscheinend oder unterbrochen; besonders häufig und schön sind Exemplare, bei denen die drei oberen Binden zusammengeflossen sind; die Unterseite zeigt meist eine lebhaftere Grundfarbe, als die obere. Gewinde nur in der 86 Mitte etwas erhoben, mit kleinem bräunlichem Apex; Naht linear. Die 4—4!/, Windungen sind nur wenig gewölbt und nehmen rasch zu; die letzte ist grösser, obenher flach, nach unten stärker gewölbt, vornen erst langsam herabsteigend, dann plötzlich herabgebogen; Mündung diagonal, quer eiförmig, mässig stark ausgeschnitten, im Gaumen weisslich mit durchscheinenden Aussenbinden; Mundsaum dünn, fast geradeaus, innen schwach weiss- gelippt, die Ränder kaum zusammenneigend, nicht verbunden, der Spindelrand schräg, nur wenig ansteigend, in der Mitte nur leicht schwielig, au der Insertion leicht verbreitert und den Nabel fast immer vollständig verschliessend. Aufenthalt an der Nordküste des tyrrhenischen Meeres von der französisch-italieni- schen Gränze bis etwa zum Cabo de Nao, ferner auf den Balearen, aber nicht auf Korsika und Sardinien. Sie geht nicht weit in das Land hinein und fehlt am Nordabhang der Pyrenäen schon in der Haute-Garonne. Die systematische Stellung der Helix splendida schwankt noch immer zwischen Tachea und der Gruppe der Helix balearica-companyoi; Locard stellt sie zu der letzteren, doch scheint mir die Verwandtschaft mit Helix coquandi näher. Eine gründliche anotomische Durcharbeitung dieser ganzen Gruppe wäre dringend nöthig. Helix splendida ist in Grösse, Gestalt und Zeichnung ungemein veränderlich, aber die Varietäten kommen meistens durch einander vor; auch die Zahl der Windungen ist an demselben Fundort nicht konstant. Selbst die var. roseolabiata Rossmässler (Taf. 73 Fig. 16) obwohl in manchen Gegenden fast ausschliesslich herrschend, kann kaum als eine gute Varietät angesehen werden. Der grosse Durchmesser schwankt von 15— 22,5 mm. Die abgebildeten Exemplare geben einen kleinen Begriff von der Veränderlichkeit der Art. Die als eigene Art unterschiedene Helix cossoni Letourneux von Lamalou-les- Bains habe ich mir nicht in authentischen Exemplaren verschaffen können. Sie ist obenher flach, unten stärker gewölbt, und hat nur vier Windungen, von denen die letzte nach der Mündung hin stark erweitert ist. 63. Helix (Tachea) beckeri Kobelt. Taf. 319. Fig. 4. 5. Testa exumbilicata, depresse conico-globosa, ruditer et irregulariter striatula, striis hic illic costifor- mibus, solida, nitida, lutescens vel lutescenti-albida, fusco varie tincta et marmorata, vel castaneo bifasciata (fasciis 4 et 5) vel quinquefasciata, fasciis inferis distinctioribus, regione umbilicari saturatius tineta. Spira depresse conica, apice acutiusculo, lutescenti-albido; sutura vix impressa anguste albo marginata. Anfractus 4!/, convexiusculi, leniter et regulariter acerescentes, ultimus major, rotundatus, circa umbilicum subinflatus» antice deflexus. Apertura diagonalis, late subquadrato-ovalis, modice Iunata, faueibus fuscescentibus, fasciis externis translucentibus; peristoma carneo-fuscescens, acutum, extus et infra expansum, intus labiatum, mar- ginibus distantibus, haud junctis, supero et columellari subparallelis, perparum arcuatis, basali arcuato, columellari oblique strietiuscule ascendente, inerassato, appresso, umbilicum omnino clandente. 87 Diam. maj. 16,5, min. 14, alt. 11,75; diam. apert. 10,5 : 8,5 mm. Helix beckeri Kobelt, in: Nachrbl. D. malak. Ges. 1900 vol. 32 p. 185. — Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie N. Folge vol. 10 No. 1890, Schale völlig entnabelt, gedrückt kugelig kegelförmig, grob und unregelmässig ge- streift, die Streifen hier und da rippenförmig vorspringend, in der Färbung sehr wechselnd, gelblich oder gelblich weiss mit verschiedenartiger brauner Zeichnung, häufig auch mit zwei deutlichen braunen unteren Binden (4. und 5.), seltener auch mit fünf Binden, von denen die drei oberen dann stets schwächer sind; in der Nabelgegend ist die Färbung immer dunkler, manchmal ein förmlicher Nabelfleck. Gewinde gedrückt konisch mit ziemlich spitzem gelblich weissem Apex; Naht kaum eingedrückt, schmal weiss berandet. 4!/, leicht konvexe Windungen, langsam und regelmässig zunehmend, die letzte grösser, gerundet, um den Nabel herum etwas aufgeblasen, vornen herabgebogen. Mündung diagonal, breit eiförmig, etwas viereckig, mässig stark ausgeschnitten, im Gaumen bräunlich, die Aussen- binden durchscheinend. Mundsaum bräunlich fleischfarben, scharf, aussen und unten aus- gebreitet, innen gelippt, die Randinsertionen weit getrennt, nicht durch Callus verbunden, Oberrand und Spindelrand beinahe parallel, nur sehr wenig gebogen, der Busalrand mehr gebogen, der Spindelrand schräg ansteigend, verdickt, angedrückt, den Nabel völlig ver- schliessend. Aufenthalt am Albufera-See bei Valencia, bis jetzt nur subfossil gefunden, aber in ganz jungen Schichten und so tadellos erhalten, dass mir ihr lebendes Vorkommen im höchsten Grade wahrscheinlich ist. Sie ist eine merkwürdige Zwischenform zwischen Helix splendida und der Gruppe der Helix balearica und verwischt auch nach dieser Seite hin die Gränze der Untergattung Tachea. 64. Helix (Tachea?) triangula Naegele. Taf. 319. Fig. 1—3. Testa mediocriter et profunde sed semiobteete umbilicata, subconico-globosa, solidula sed haud crassa, irregulariter striatula, sub vitro fortiore quoque vix vestigia sculpturae spiralis exhibens, hie illic cicatrieosa et malleata, unicolor carneo-albida, in anfractus ultimi parte superiore (speciminis detriti) fascia obsoletissima rufo-fusca vornata. Spira conica apice magno, obtuso, intorto; sutura impressa subirregularis. Anfractus 5 convexi, regulariter crescentes, ultimus major, rotundatus, antice sat longe descendens, demum deflexus. Apertura obliqus, ovato-triangularis, lunata, intus leviter fuscescens; peristoma roseo-albidum, marginibus viz conniventibus, supero recto, declivi, producto, externo expanso, labiato, bagali reflexo, inerassato, stricte oblique ascendente, demum subito in columellarem brevem, fere verticaliter arcuatim ascendentem fornicatim late reflexum et umbiliei majorem partem tegentem transennte. Diam. maj. 25, min. 22, alt. 19 mm. Helix (Tachea) triangula Naegele Mss, apud Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie, N. Folge vol. 10 p. S no. 1757, 88 Schale mittelweit und tief, aber halbüberdeckt genabelt, etwas kegelförmig kugelig, fest, wenn äuch nicht besonders dick, unregelmässig gestreift, die Streifung an der Naht stärker, Spiralskulptur auch unter einer guten Lupe kaum sichtbar, hier und da gehämmert und mit quergestellten Narbeneindrücken skulptirt; das Original, anscheinend etwas abge- rieben, ist einfarbig fleischröthlich, nur auf der Oberseite der letzten Windung sind Spuren einer ziemlich breiten hochstehenden braunrothen Binde. Gewinde kegelförmig mit auf- fallend grossem, breit abgestutztem, gleichfarbigem Apex; Naht eingedrückt und etwas unregelmässig. Fünf von Anfang an konvexe, regelmässig zunehmende Windungen, die letzte gross, gerundet, leicht aufgeblasen, vorn lang herabsteigend und schliesslich herab- gebogen, hinter dem Mundrand an der Basis ganz kurz abgeflacht. Mündung sehr schief, unregelmässig abgerundet dreieckig, ziemlich ausgeschnitten, im Gaumen etwas dunkler überlaufen. Mundsaum weissröthlich, die Ränder nur leicht zusammenneigend, der Ober- rand schräg abfallend, geradeaus, in der Mitte vorgezogen, der Aussenrand mehr ausge- breitet, der Basalrand kurz umgeschlagen, stark schräg ansteigend und mit dem Spindel- rand einen ausgesprochenen Winkel bildend. Der Spindelrand ist kurz, steil nach oben gerichtet, aber an der Insertion wieder nach rechts vorgezogen, so dass er einen sehr schiefen Bogen bildet; er ist verbreitert und gewölbt, breit zurückgeschlagen, so dass er einen grösseren Theil des cylindrischen Nabels überdeckt. Aufenthalt bei Eski Schehir, dem alten Dorylaeum, am Oberlauf des Pursak im nord- westlichen Kleinasien. Diese leider nur in wenigen todt gesammelten Exemplaren nach Europa gelangte Art: schliesst sich unmittelbar an die in der vierten Abtheilung dieses Bandes behandelten Arten Helix aimophila und tchihatcheffi an; sie ist am meisten einer Tachea ähnlich und veranlasst mich, die ganze Gruppe provisorisch zu Tachea zu stellen, obwohl es mir noch nicht ganz ausser Zweifel ist, ob sie nicht zu den Eulotiden gehört oder eine eigene Untergattung zwischen Tachea und Pomatia bildet. Ueber die beiden anderen Arten der Gruppe ist seit dem Erscheinen des vierten Bandes Neues nicht bekannt geworden; Bourguignats Angabe, dass sie aus den Abruzzen stamme, hat immer noch keine Bestätigung gefunden und wird durch die Auffindung der zweiten Art im nordwestlichen Kleinasien noch unwahrscheinlicher. — Helix aimophi- lopsis Villeserres ist wie oben erwähnt, auf eine etwas abnorme Helix sylvatica gegründet. RE EHRREE ET TER. FREE. 89 V. Subgenus Helicogena (F'er.) Risso. (Pomatia Leach). Testa major, obtecte perforata vel exumbilicata, globosa vel globoso-conoidea, plerumque quinque- fasciata vel fasciis varie confluentibus ornata. Anfractus 4—6, convexi, regulariter et sat celeriter accres- centes, ultimus subinflatus, rotundatus, antice deflexus. Apertura magna, lunato-rotundata,; peristoma rectum, inerassatulum, interdum expansum et labiatum; margo columellaris reflexus, umbilicum plus minusve obtegens. Die Untergattung Helicogena F@russae oder, wie sie gewöhnlich genannt wird, Pomatia Leach ist eine specifisch europäisch-paläarktische; was man früher von exotischen Arten dazu stellte, gehört ausnahmslos zu anderen Gattungen; auch die im Aussterben begriffene grosse Helix subplicata Sow. von der kleinen Felseninsel Baxo bei Portosanto hat schwer- ° lich etwas mit Helicogena zu thun. Innerhalb der paläarktischen Arten lassen sich drei gut geschiedene Sectionen unter- scheiden, oder richtiger, man ist gewöhnt, zwei Arten mit ihren Varietäten zu Helicogena zu stellen, welche erheblich von dem Rest der Untergattung abweichen, auch in der geographischen Verbreitung, aber in der lebenden Fauna so völlig isolirt stehen, dass man sie unmöglich bei einer anderen Untergattung unterbringen kann. Beide haben ihre Heimath in der Olivenregion der Mittelmeerländer und sind vermuthlich Reste der Mol- luskenfauna, welche im älteren Pliocän die ausgedehnten Gebiete bewohnte, welche durch das Einschrumpfen des Mittelmeeres damals trocken gelegt waren, und durch die nach Eröffnung der Strasse von Gibraltar eindringenden Fluthen bis auf die Bewohner der Randgebiete vernichtet wurde, ein Vorgang, welchen man beim Studium der Zoogeographie der Mittelmeerländer bis jetzt viel zu wenig beachtet hat. Helix aperta Born beson- ders, der Typus der Sektion Cantareus Risso, ist eine ächte Küstenschnecke, welche sich nirgends weit vom Meeresufer entfernt und nicht einmal bis zum Rande der Oliven- region geht; selbst in Algerien geht sie nicht auf das Hochplateau hinauf, sondern ist auf die unterste Stufe des Tell, des angebauten Landes beschränkt; sie fehlt im äussersten Westen jenseits der alten Küstenlinie Cartagena-Oran, ja anscheinend in ganz Spanien, und tritt auch im Osten zurück. In Syrien und Palästina ist mir keine sichere Fundorts- angabe bekannt, aber von Cypern hat sie Rolle in einigen Exemplaren mitgebracht; Martens (Vorderasiatische Conchylien) nennt nur die Troas und die Insel Oenusa bei Chios. Ob Helix tristis Shuttl. von Korsika zu Cantareus zu rechnen, ist mir durchaus nicht ausser Zweifel; ihre Spindelbildung und ihre Bänderung sind denn doch erheblich ver- schieden, und die Anatomie ist noch unbekannt. Dass aber gerade bei den Schnecken der tyrrhenischen Inseln der Schein sehr trügen kann, hat die anatomische Untersuchung der I. 12. Band VI. a Na Hbikt 12 90 sogenannten Campyläen aus Korsika und Sardinien, und der balearischen Helix graellsiana erwiesen. Eine erheblich weitere Verbreitung hat Helix aspersa Müller, der Typus der Sektion. Cryptomphalus Mog. Tand. Sie ist von allen bekannten Helieiden neben der tropischen Eulotella similaris Fer. diejenige, welche am leichtesten nach fremden Ländern verschleppt und dort angesiedelt werden kann. Sie geht bis in die Städte und in die Hafenanlagen hinein und wird häufig an Warenballen und an der Unterseite von Fässern festsitzend gefunden. Daneben ist sie als „chagringe“ bei Spaniern wie bei Fran- zosen ein gleich beliebtes Nahrungsmitte! und wird von Schiffen dieser Nationalitäten häufig lebend in Fässern mitgenommen. So ist sie in die meisten Kolonien gelangt und gedeiht fast überall ausgezeichnet. Wir finden sie deshalb nicht nur aufden atlantischen Inseln, Azoren, Kanaren und Madera, sondern auch in Nord- und Südamerika auf Haiti und in Cayenne, in Neuseeland und Australien, am Cap, auf den Mascarenen und in neuester Zeit auch in Neu-Caledonien, wo Layard ihre Ansiedelung beobachten konnte. Sie scheint in ihrer eigentlichen Heimath, den Küstenländern des Mittelmeeres, sich auch ohne Menschenhülfe auszubreiten und langsam den Gränzen des Weinbaues nachzurücken. Deutschland hat sie noch nicht erreicht; nach Bremen und Hamburg wird sie häufig ein- geschleppt, erhält sich wohl auch einmal ein paar Jahre lang, pflanzt sich aber nicht fort. In die Schweiz dringt sie neuerdings rhöneaufwärts ein und ist bei Genf schon recht häufig; vielleicht findet sie am Nordufer eine zweite Heimath. Sie bewohnt bereits bei- nahe ganz Frankreich, wo sie fossil meines Wissens noch nicht gefunden worden ist, und dringt immer weiter über die belgische Gränze vor. Von der Normandie und den nor- mannischen Inseln ist sie an die englische Südküste gelangt und geht von da nördlich bis zum Firth of Murray; in Irland findet sie sich überall, wo Seeklima herrscht. In Spanien und Nordafrika findet sie sich überall, in der ganzen Olivenregion des Mittelmeeres scheint sie nirgends zu fehlen, auch nicht in der Oase von Tripolis. In Italien fehlt sie nördlich vom Apennin, auch am Südfuss der Alpen, aber sie folgt als ächte Küstenschnecke dem Gestade der Adria quer durch die Poebene und geht landein bis Padua. Auch im Litoral geht sie bis Triest, in Dalmatien ist sie überall häufig, aber ihre Nordgränze auf der Balkanhalbinsel zu bestimmen, sind wir heute noch nicht in der Lage Am Schwarzen Meer findet sie sich nur in der warmen Südostecke, von Sinope bis Trapezunt, wo ja auch der Oelbaum gedeiht, aber nicht in Südrussland und der Krim, auch nicht in Transkau- kasien und Mesopotanien. Auch Helix aspersa ist im Westen häufiger, als im Osten und hat im Gegensatz zu den ächten Pomatia ihr Verbreitungszentrum in den Küstenländern des tyrrenischen Meeres. Da sie sich auch fossil im sizilianischen Plioeän findet, wird das wohl zu allen Zeiten so gewesen sein. Die ächten Pomatia dagegen haben ihre Heimath im Osten; sie reichen bis in die Bergländer Armeniens una längs der Zagros-Ketten bis Mosul; geradezu herrschend sind sie neben Levantina im Gebiet zwischen der Wüste und dem Mittelmeer, in den Berg- 91 ländern Kleinarmeniens, in Cilieien und dem Libanon und in ganz Kleinasien. Die Gränzen lassen sich in diesen noch ungenügend erforschten Ländern noch nicht festlegen, jeden- falls fehlt die Gattung vollständig in Turkestan und Afghanistan. Nach Westen hin ver- hält sich die Verbreitung der Helicogenen sehr eigenthümlich. Wie die Finger einer Hand, — ich weiss keinen besseren Vergleich, — strecken sich aus der gemeinsamen Heimath die Verbreitungsgebiete einzelner Arten nach Westen aus, und das Merkwürdigste dabei ist, dass diese Fortsätze weder auf den Archipel, noch auf die Adria, noch auf das hintere Mittelmeer, noch auf die Bergketten Rücksicht nehmen, und dass es von jedem Formenkreise nur eine Art ist, die sich weiter nach Westen erstreckt. Wir werden bei der Betrachtung der Verbreitung der einzelnen Artengruppen näher auf dieses Verhältniss eingehen. Die Feststellung der Gränzen wird wesentlich dadurch erschwert, dass alle die westlichen Helicogenen beliebte Fastenspeisen abgeben und des- halb von den Mönchen namentlich nach Norden und Nordwesten hin eifrig verbreitet und in der Umgebung der Klöster angesiedelt worden sind. Im Süden sind die kleinen in den _ Fruchtebenen lebenden Arten der melanostoma-Gruppe mit Getreide ebenfalls über die Gränzen hinaus verschleppt worden. Das Eindringen der Helicogenen in das Abendland ist ein verhältnismässig junges und anscheinend erst im Pleistöcan erfolgt. Auch in Piemont kennt Sacco unsere Weinbergs- schnecke erst seit dem mit unsrem Löss gleichalten Lehm. Die ältesten Angaben über fossiles Vorkommen in Italien sind meines Wissens die über das Auftreten von lucorum und ligata in dem Travertin von Ascoli-Piceno, welcher älter ist, als die Hebung der Subapenninschichten. Jedenfalls haben ligata und lucorum den Weg nach Italien in einer Zeit gefunden, wo die Balkanhalbinsel mit dem älteren Theile Italiens landfest verbunden war und der Apennin noch kein Verbreitungshindernis bildete, wo aber die Tyrrhenis schon untergegangen und die Tennung der Halbinsel von Sardinien und Corsika, wie von Nordafrika, Sizilien und dem Aspromontemassiv schon vollzogen war. Die Apuaner Alpen, der obere Apennin, die Seealpen und die Hauptalpenkette müssen damals auch schon für Schnecken unwegsam gewesen sein, denn die Pomatien haben Ligurien nie erreicht und die Weinbergsschnecke ist längs des Nordabhanges der Alpen nach Frankreich gelangt. a. Seciio Cantareus Risso. Testa subglobosa, exumbilicata, anfractibus rapide erescentibus, apertura maxima, columella haud vel vix dilatata. — Epiphragma testaceum. Typus: Helix aperta Born. Der Typus der Sektion steht innerhalb der Gattung völlig isolirt; man hat sich ge- wöhnt, auch die eigenthümliche kleinere Pomatia von Corsica (Helix tristis Pfr.) und ihre problematische Verwandte aggerivaga Mabille hierherzurechnen, doch steht der 12% 92 anatomische Nachweis dafür noch aus. Auch die beiden palästinensischen Arten engad- densis Bourg. und prasinata Roth könnten hier angeschlossen werden; sie führen durch Helix cavata Mousson zu Helicogena im engeren Sinne hinüber. 65. Helix (Helicogena) aperta Born. (Taf. 1. Fig. 1-4). Taf. 319. Fig. $-13. Taf. 325. Fig. 15. 16. Testa exumbilicata, oblique ovato-globosa, ventricosa, tenuis, translucens, irregulariter plicato-striata vel plicato-costellata, saepe malleata, interdum lineis spiralibus singulis cincta, unicolor lutescenti-fusca vel brunnea. Spira minima, apice sat magno. Anfractus 3!/,, rarius 4 rapidissime crescentes, ultimus fere totam testam efformans, ventricosus, antice leniter descendens. Apertura parum obliqua, permagna, ad |, altitudinis occupans, ovato-rotundata, distinete Iunata, intus coeruleo-albida; peristoma simplex, reetum, ob- tusulum, tenuiter albolimbatum, marginibus callo tenuissimo appresso albido junctis, aequaliter arcuatis, columellari areuatim ascendente, superne haud dilatato, intrante. Diam. maj. 20—25 (ad 32), alt. 24—30 mm. Helix aperta Born Index mug. Caesar. Vindobon. Test. 1778 p. 399; Test. mus. 1780 p. 387 t. 15 fig. 19. 20. — (Pomatia) Albers, Heliceen p. 103. — Issel, Crociera Violante, in: Ann. Mus. civico Genova 1880 v. 15 p. 266; sep. p. 11. — Adami, Moll. Catanzaro, in: Atti Soc Veneto-trentina vol. 2 fasc. 1 p. 10; Moll. Sassari, in: Bull. Soc. mal. ital. 1876 p. 219. — (Helicogena) Pau- lucei, Note mal. Sardegna p. 98. — Westerlund & Blanc, Faune grece p. 84. — Letourneux & Bourguignat, Malac,. Tunisie, in: Expl. scientifique Tunis 1887 p. 5. — Martens, Moll. Oertzen, in: Archiv £. Naturg. 1889 v. 1 p. 204. — Paulucci, Fauna mal. Calabria p. 118. — Bourguignat, Hist. mal. Tunis p. 10. — Pechaud, Exeursions malacol. Nord d’Afrigue p. 34. — Kobelt, in: Rossmaessler, Iconographie N. Folge v. 3 p. 366-370. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 449, Helix neritoides Chemnitz, Conch. Cab. vol. 9 p. 150 t. 133 t. 1204. 1205. Helix naticoides Draparnaud Tabl. moll. 1801 p. 18, Hist. moll. 1805 p. 91 t. 5 fig. 25—27. — Rossmässler, Iconogr. vol. I. 5 p. i t. 25 no. 285. — (Coenatoria) Held, in: Isis 1827 p. 911. Helix kalaritana (Pruner) Villa Conch. Sardegna 1836 p. 1; Dispos. system. 1841 p. 10. — Letourneuxs & Bourguignat, Prod. mal. Tunis, in: Expl. scient. Tunisie p. 5. — (aperta var.) Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 449. Helix koraegaelia Bourguignat*) apud Locard, Cat. general Moll. France 1882 p. 51. 302. *) T. imperforata, tumido-ventricosa, tenui, solidula, subpellucida, nitidissima, uniformiter fusco-castanea, vel olivacea, plicatula, plicae in supremis (apex exceptus) argutissimae, strietissimae, in ultimo irregulares, guperne eirca suturam lamellosae strietaegue, inferne ire evanidae, inter plicas non sulcata ac in ultimo superne lineolis spiralibus numerosis, tenuissimis, saepe modo sub lente conspicuis, subplicata; — spira rotundo-obtusa, depressa; apice exiguo, nitido, laevigato, — anfractibus 3 tumidis; cum maxima celeritate 93 Schale völlig entnabelt, schräg kugelig eiförmig, bauchig, dünn, durchscheinend, un- regelmässig faltenstreifig, manchmal sogar gerippt, häufig sehämmert und mit einzelnen Spirallinien umzogen, einfarbig gelblichbraun, bis tief schwarzbraun. Gewinde sehr klein, mit relativ grossem Apex. 3!/,, seltener 4, manchmal auch kaum über 3 sehr rasch zu- nehmende Windungen, die letzte fast das ganze Gehäuse ausmachend, vornen langsam herab und dann oft plötzlich wieder ansteigend. Mündung nur mässig schräg, sehr gross, vier Fünftel der Gesammthöhe ausmachend, ruudeiförmig, stark ausgeschnitten, im Gaumen bläulich weiss. Mundsaum einfach, geradeaus, stumpflich, ganz schwach weissgelippt, die Ränder durch einen ganz dünnen, fast angedrückten, weisslichen Callus verbunden, gleich- mässig gebogen, der Spindelrand im Bogen ansteigend, oben nicht verbreitert, faltenartig eindringend. Die beiden von Bourguignat abgetrennten Arten sind nur Extreme der Formenreihe, kalaritana mit relativ höherem Gewinde, koraegaelia mit fast verschwindendem, von vorn - kaum sichtbarem Gewinde. Sie finden sich mit der Hauptform. Ich gebe Taf. 325 die Abbildung zweier Exemplare, die ich nachträglich aus der Hagenmüller’schen Sammlung erhielt und die wohl das darstellen, was Bourguignat unter seinen Arten ver- stand. Fig. 15 ist Helix calaritana von Bonifacio auf Korsika, Fig. 16 Helix korae- gaelia. Helix aperta hat ihr Verbreitungszentrum im östlichen Nordafrika, auf Sizilien und im südlichen Italien. Sie fehlt seltsamer Weise in ganz Spanien, auf den Balearen und im südlichen Frankreich westlich der alten Meeresverbindung, der sogenannten Bucht von Narbonne, sowie in Nordmarokko westlich von der Muluja, vielleicht schon von Oran ab. Oestlich der Rhöne finden wir sie in kleinen Kolonien längs der ganzen Riviera; südlich der Apuanischen Alpen dringt sie weiter ins Innere vor und findet sich z. B. noch bei Bagni di Lucca. Die Ostküste Italiens erreicht sie erst durch die Senke von Benevent; nördlich vom Monte Gargano kommt sie nicht vor, auch nicht im Litorale oder Dalmatien. Weiter östlich treffen wir sie nur noch spärlich und selten, auf den jonischen Inseln, bei Athen, auf einigen Inseln des Archipels, auf Kreta und Rhodus; auch von Cypern hat Rolle einige Stücke mitgebracht. Helix aperta ist überall, wo sie häufig genug ist, eine der geschätztesten Speise- schnecken; sie ist auch wegen ihrer unterirdischen Lebensweise und der eigenthümlichen Art, wie sie sich gegen ihre Feinde vertheidigt — sie stösst mit einem auf mehrere Schritte accrescentibus, sutura impressa separatis; — penultimo tumido, amplo; — ultimo amplissimo, suboblongo- rotundato, testam fere totam efformante, superne initio lente, deinde ad aperturam sat velociter descendente ac ad insertionem labri subito ascendente; — apertura obliqua, amplissima, parum lunata, rotundato-oblonga (externe convexiusenla, interne exacte rotundata); — peristomate crassiusculo, intus albidulo subpatulo, prae- sertim ad partem superiorem labri externi et ad basin columellae; collumella sat valida, arcuata, callo tenuissimo vix conspieuo. — Alt. 29, diam. 25, alt. apert. 23, lat. 17 mm. 94 weit vernehmbaren Zischen aus — überall bekannt. In Sizilien heisst sie la Tapaduta, die Zugedeckelte. 66. Helix (Helicogena) tristis L. Pfeiffer. (Taf. 28. Fig. 20. 21). Taf. 319. Fig. 6. 7. Testa imperforata ovato-globosa, tennis, striata, lineis spiralibus obsolete decussata, olivaceo-fusca, rufo quinquefasciata, fasciis 2 et 3 saepe confluentibus, 4 et 5 latioribus. Spira parva, breviter conica, apice magno, laevi, pallidiore; sutura linearis, subirregularis, inter inferos subtilissime albomarginata. Anfractus 4 convexiusculi, regulariter erescentes, ultimus subinflatus, rotundatus, antice longe et profunde sed leniter descendens. Apertura modice obliqua ovato-circularis, lunata, intus nitida, fuscescens, fasciis externis trans- lucentibus; peristoma simplex, rectum, in adultis vix tenuissime labiatum, marginibus distantibus, minime junctis, bene arcuatis, columellari arcuato, tenuiter incrassato, supra leviter dilatato et fornicatim supra umbilici loeum reflexo. Alt, et diam. major 23—25 mm. Helix tristis L. Pfeiffer, in: P. zool. Soc. London, 1845 p. 66; Martini & Chemnitz Conch. Cab. ed. 2 v. I. 12, 1 t. 28 fig. 20. 21. — Philippi, Abbild. und Beschr, vol. II Helix t. 9 fig. 3, — Moguin-Tandon, Hist. nat. France t. 14 fig. 15. 16. — Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie v. 4 p. 25 no. 1049. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 449. — Tryon Manual ser. 2 vol. 4 p. 255 t. 68 fig. 13. 14. Helix ceratina Shuttleworth mss. Aufenthalt auf Corsica. Ich gebe hier noch einmal eine Abbildung dieser eigen- thümlichen Art, deren systematische Stellung durchaus noch nicht sicher ist. In der Spindelbildung schliesst sie sich ja einigermassen an aperta an, aber auch eben nur einiger- massen, denn der Spindelrand ist oben doch deutlich zurückgeschlagen und verbreitert. Die ausgesprochene Bänderung trennt sie aber wieder weit von aperta. Eine kleinere kugelige etwas dunkler gefärbte Form, auch aus der Umgebung von Ajaceio, habe ich unter dem meines Wissens nicht veröffentlichten Namen Helix scithropia Bourg. eı- halten. — Sardegna hat merkwürdiger Weise diesen Typus nicht. 67. Helix (Helicogena) aggerivaga Mabille. Testa imperforata, globosa, tenuiuscula sed solida, nitida, lutescenti-fusca, faseiis 5 parum distinctis fuseis cineta. Spira parum elevata, conoidea, lateribus convexis. Anfractus 4, depresso-convexi, supremi minimi, penultimus major, ultimus permagnus, rapide accrescens, sutura impressa, rotundatus, basi tumidus, antice breviter descendens. Apertura obliqua, ovato-rotundata, lunata; peristoma album, inerassatum, 95 reflexum, marginibus approximatis; columellaris supra dilatatus, callo albo regionem umbilicarem omnino obtegente. Diam. maj. 24,5, alt. 16 mm. Helix aggerivaga Mabille, in: Guide du Naturaliste 1880 p. 62. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 450, Schale undurchbohrt, kugelig, dünn aber fest, glänzend, gelblichbraun mit fünf un- deutlichen braunen Binden. Gewinde nur wenig erhoben, gewölbt kegelförmig mit kon- vexen Seiten. Vier Windungen, die obersten klein, niedergedrückt konvex, die vorletzte stärker gewölbt, der letzte sehr gross, nach der Mündung hin rasch zunehmend, durch eine eingedrückte Naht von der vorletzten geschieden, nach unten stärker gewölbt, vorn kurz herabsteigend.. Mündung schräg, rundeiförmig, ausgeschnitten; Mundsaum weiss, ver- diekt, umgeschlagen, die Insertionen genähert, der Spindelrand oben in einen weissen Callus verbreitert, welcher die Nabelgegend vollständig bedeckt. Aufenthalt auf Korsika, nach dem Autor eine Mittelform zwischen aperta und ver- miculata, anscheinend nicht wiedergefunden. Ich gebe, da mir die Originalarbeit nicht zugänglich ist, die Beschreibung nach Westerlund. Ob überhaupt hierhergehörig ? bh. Seetio Cryptomphalus Mogq. Tandon. Testa exumbilicata, globoso-conoidea vel transverse dilatata, irregulariter rugoso-striata, undique malleata, lutescens, subunicolor vel maculis fammulatis albis vel luteis subquinquefasciata, anfractu ultimo valde descendente, apertura ad dextrum producta, peristomate undique dilatato et reflexo. — Epiphragma membranaceum. Auch die Gruppe der Helicogena aspersa ist monotypisch, wenn auch nicht in dem Sinne auf eine fast konstante Form beschränkt, wie Cantareus, und sie lässt, wie diese, deutlich erkennen, dass ihre Heimath nicht in Vorderasien, sondern in den Küstenländern des vorderen Mittelmeers liegt. Sie hält im weitaus grössten Theil ihres Verbreitungs- gebietes ihre Form merkwürdig fest, auch in den exotischen Ländern, in denen sie neuer- dings durch den Menschen angesiedelt worden ist, so fest, dass auch Bourguignat und Letourneux noch in dem Prodrome malac. Tunisie keine ihre Formen (mit Ausnahme von mazzullii Jan) als Art abgetrennt haben. Nur in Algerien, und auch da eigentlich nur in dem Raum zwischen Algier und Constantine, entwickelt sie eine ganz merkwürdige Veränderlichkeit, die uns dazu zwingt, ihr einen grösseren Raum zu widmen. Helix vermiculosa Morelet, welche Westerlund mit aspersa und mazzullii in eine Gruppe stellt, hat schwerlich etwas mit ihr zu thun; ich habe sie schon im vierten Bande 8. 173 abgehandelt. 96 68. Helix (Helicogena) aspersa Müller. Taf. 3. Fig. 6. 7. Taf. 319. Fig. 14—20. Taf. 320. Fig. 1-12. Testa exumbilicata globoso-conica, subconica vel depresse globosa, irregulariter rugoso-striata, spira- liter rugoso-lineata et malleata, solidula sed plerumque haud crassa, lutescens, fasciis quinque raro distinctis, plerumque confluentibus et maculis luteis vel albidis varie subiaterruptis ornata. Spira breviter conica apice obtuso. Anfractus 4!/,—5 sat celeriter acerescentes, superi convexiusculi, ultimus multo major, tumidus, valde dilatatus, antice profunde descendens. Apertura obliqua axi valde descendente, 'ad dextrum producta, rotundato-ovata, modice lunata, intus albida, nitida, maculis translucentibus; peristoma tenue, reflexum, intus tenuiter albolabiatum, marginibus callo tenuissimo albo junctis, supero et externo plano arcnatis, columellari oblique stricteque ascendente, calloso, dilatato, albo. Diam. 30—40 mm. : Helix aspersa Müller, Vermium Hist. vol. 2 p. 59. — Chemnitz Conch. Cabinet v. 9 p. 130 fig. 1156. 1157. — Lamarck, Anim. sans vert. vol. VI. 2 p. 68. — FErussac, Prodrom. p. 51, Hist. t. 18 t. 24 fig. 3. — Rossmässler, Iconographie, vol. I. 1 p. 56 fig. 3, 5 p. 5 fig. 294. — L. Pfeiffer, in Martini & Chem- nitz Conch. Cab. ed. 2 vol. I. 12 t. 3 fig. 6. 7. — C Pfeiffer Naturgesch. Moll. Deutschl. v. 3 p. 14 t. 5 fig. 1. — L. Pfeiffer, Mon. Helie. viv. v. 1 p. 241. — Reeve Conch. icon. t. 95 no. 513. — Ad. Schmidt, Stylomma- tophor. p. 15 t. 1 fig. 5. — Bourguignat, Mal. Algerie v. 1 p. 101 t. 8 fig. 1-6. — Forbes & Hanley, Hist. Brit. Moll. v. 4 p. 64 t. 116 fig. 1. — Moquin-Tandon Hist. Moll. France v. 2 p. 174 t. 15 fig. 14—21. — Kreglinger, Verz. Moll. Deutschland p. 132 (bier die Lokalliteratur bis 1870). — Issel, Malta p. 18. — Gentiluomo, Toscana p. 78. — Martens, in: Albers, Heliceen, ed. 2 p. 140. — Pinney Amer. Landshells p. 183 fig. 322. — Mousson, Canaren p. 69. — Kobelt, Catal. europ. Binnenconch. p. 19; ed. 2 p. 40. — Jickeli, Moll. NO.-Afrika p. 80. — Hidalgo Cat. icon. Espana t. 1 fig. 1—-5,t.12 fig. 107. 108. — Pfeiffer-Clessin, Nomenel. Helix p. 164. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 450. — Draparnaud, Hist. Moll. France 1805 t. 5 fig. 23. — Dupuy, Hist. France t. 3 fig. a—j. — Tristram, in: P. zool. Soc, London 1865 p. 535. — Martens, Vorderasiat. Couch. p. 16. — Locard, Cat. gener. Moll. France p. 52. — Adami Moll. Sassari, in: Bull. Soc. mal. ital. 1876 p. 97. — Paulucci, Note mal. Sardegna p. 97. — Blanc & Westerlund, Faune Grece p. 73. — Letourneux & Bourguignat, Prodr. malacol. Tunisie (in Explor. scient. Tunisie) p. 5. — Gredler, Tirol p. 81. — Clessin, Fauna Oestreich- Ungarn p. 194 fig. 98. — Paulueci, Fauna malac. Calabria p. 118 (mit var. solidissima, conoidea, depressa und minor). — Bourguignat, Hist. malac, Tunis p. 11. — Pilsbry, in: Tryon, Manual ser. 2 vol. 4 p. 235 t. 58 fig. 31—38; vol. 6 p. 318. — Drouet Moll. Guyana p. 55. Helix grisea Gmelin, Syst. natur. ed 13 p. 3949, nec L. — Brumati, Cat. Monfalcone 1838 p. 24. 5 a Helix variegata Gmelipn, Syst. nat. ed. 13 p. 3650. Helix hortensis Pennant, Brit. Zool. vol. 4 p. 136 t. 84 fig. 136. — Wood, Index test, t. 34 fig. 126. Helix spumosa Lowe*), in: Ann. nat. Hist. 1861 ser. 3 vol. 7 p. 111. — Pfeiffer, Monogr. Helic. viv. vol. 5 p. 277. Schale völlig entnabelt, in der Form von kugelig kegelförmig oder fast kugelig bis stark in die Quere verbreitert wechselnd, unregelmässig runzelstreifig, auch mit Spiralrunzeln umzogen, stark gehämmert, fest aber meist nicht diek, gelblich mit fünf nur sehr selten deutlich und scharf begränzten Binden; gewöhnlich sind die Binden sehr undeutlich, durch unzählige kleine gelbliche Fleckechen und Punkte unterbrochen, oft zusammenfliessend. Gewinde niedrig kegelförmig mit stumpfem Apex. 4!/, rasch zu- nehmende Windungen, die oberen leicht gewölbt, die letzte viel grösser, aufgetrieben, stark in die Quere verbreitert, vornen tief herabsteigend. Mündung schräg mit stark nach unten gerichteter grosser Achse, nach rechts vorgezogen, rundeiförmig, mässig stark ausge- - schnitten, innen glänzend weisslich mit durchscheinender Aussenzeichnung. Mundsaum dünn, ringsum ausgebreitet und zurückgeschlagen, innen mit einer dünnen weissen Lippe belegt, die Randinsertionen durch eine dünne weisse Lippe verbunden, Oberrand und Aussenrand flach gebogen, Spindelrand strack, schräg ansteigend, oben in einen verbrei- terten weissen Callus übergehend, der sich in keiner Weise gegen die Basis der letztern Windung abgesetzt. Die Verbreitung der Helix aspersa haben wir oben schon eingehend behandelt und brauchen hier nicht noch einmal auf sie zurückzukommen. Im grössten Theile des Ver- breitungsgebietes hält sie ihren Artcharakter bei aller individuellen Veränderlichkeit so fest, dass man gar nicht auf den Gedanken kommt, Varietäten abzusondern. Anders ist es nach der Südgränze hin und auch da merkwürdigerweise nicht überall. In Südspanien und Nordmarocco zeigt Helix aspersa nicht die geringste Neigung zur Abänderung; doch herrschen hier kleine starkschalige Formen vor, wie die Taf. 319 Fig. 14. 15 abgebildete aus dem prachtvollen Garten der deutschen Gesandtschaft in Tanger; ebenso das Taf. 319 Fig. 18 abgebildete Exemplar; in Tripolis bildet sie die Taf. 319 Fig. 20 abgebildete Zwergform aus, welcher ausser in den Dimensionen durchaus mit dem Typus überein- stimmt. Anders ist es aber in dem französischen Nordafrika, und auch da eigentlich nur in dem Gebiete zwischen der Ebene von Algier und Konstantine Hier tritt eine ganz *) T. imperforata, transverse et oblique oblongo naticoidea, ruguloso-malleata, praetenuis, fulvo vel furvo-flavescens, faseiis 4 inaequalibus fusco-nigrescentibus subinterruptis aliquando evanidis favo-reticulata; spira brevissima conoideo-obtusa, parvula, tertiam fere partem totius longitudinis aequante, anfractibus 4 convexis, ultimo maximo transverse oblongo, antice leviter descendente; apertura oblique ovali, deorsum pro- ducta effusa (cet. fere ut in aspersa Müll.). Diam. maj. 30-32, min, 15—16, alt. 30, spirae alt. 1—12 mm. — Hab. in insula Palma, I. 12. Band VI. 4. VL 1903, 13 = EEE ET EETTRERRENN RT 98 wunderbare Variabilität ein, von der unsere Abbildungen diejenigen Formen darstellen, welche ich bei einem leider nur kurzen Aufenthalt in diesen Gebieten gesammelt habe. An verschiedenen Punkten kommen Formen vor, welche sich in Gestalt und Lebens- weise vollständig an die sizilische Helix mazzullii Jan anschliessen. Am auffallendsten ist das bei der Taf. 320 Fig. 7. 8 (= Iconographie N. Folge vol. 3 ro. 359. 260) abgebildeten Form, welche Ancey als Helix mazzulliopsis unterschieden hat. Sie lebt in der romantischen Gorge de Palestro östlich von Algier, genau wie Helix mazzullii in selbst- gebohrten Felslöchern und hat in Folge dieser Lebensweise ganz die schlank kegelför- mige Gestalt der Sizilianerin, aber nicht im mindesten deren Skulptur. Im Gegentheil, sie ist glätter und ermangelt sogar der wurmförmigen Runzeln, die für die typische aspersa charakteristisch sind. Sie muss deshalb mindestens als eine gute Lokalform von aspersa anerkannt werden. Die Schale ist auffallend dünn, kaum stärker als bei Helix aperta, die Färbung einfarbig braungelb mit einigen dunkleren Striemen oder auch mit fünf breiten deutlichen braunen Binden umzogen, von denen 1. 2 und 4. 5 nahe beisammen stehen, während 3 auf beiden Seiten durch breite Zwischenräume getrennt sind; die fünfte Binde fällt mit der Insertion des Mundsaumes zusamen, steht somit auffallend hoch. Beide Formen erinnern an die palästinensischen Arten Helix prasinata Roth und Helix engaddensis Bourguignat, die unter den ächten Pomatia keinen rechten Platz haben; es wäre nicht unmöglich, dass reicheres Material aus Süd-Palästina sie zu Cryptom- phalus verwiese. Noch mehr als diese beiden Formen aus der Schlucht des Isser nähert sich der sizilianischen mazzulli die Taf. 319 Fig. 16. 17 abgebildete Form von Dschebel Thaja zwischen Constantine und Bona. Hätte ich sie nicht selbst in der Umgebung des Ein- gangs der grossen Tropfsteinhöhle aus Felsenritzen genommen, so würde ich die Richtig- keit der Fundortsangabe bezweifeln, so ähnlich sieht diese der Sizilianrerin. Aus Helix aspersa haben sich also an zwei weit von einander getrennten, aber geologisch ziemlich gleichartigen Punkten Formen entwickelt, die von der Stammform weit verschieden, aber unter sich absolut identisch sind, eine Thatsache, welche für die Entwicklungslehre von einer nicht zu unterschätzenden Bedeutung ist. Ganz ähnlich kegelförmig, aber sonst in jeder Weise verschieden ist eine Form, welche ich Taf. 320 Fig. 3 (Icon. no. 350) und Fig.9 (Icon. no. 351) abbilde. Sie stammt aus der nächsten Umgebung von Constantine; sie verdient wohl auch Aneıkennung als Lokalform und ich möchte sie als Helix aspersa ceirtensis bezeichnen. Ihre Diagnose wäre: Testa conica, solida, ponderosa, ruditer striata, modice malleata, hic illic distincte spiraliter sulcata, epidermide Iutescente fusca induta, fasciis fusco-castaneis 4 (secunda et tertia confluentibus) vix adspersis vel interruptis ornata. Spira conica apice magno, acutulo, sutura impressa. Anfractus 4Y/, rapide crescentes, ultimus superne declivis, antice valde descendens, demum deflexus. Apertura perobliqua, subeireularis, parum 99 lunata, intus fuscescens fasciis perlucentibus; peristoma albido incrassatum, undique expansum, rarius Intescens. Diam, maj. 36, alt. 37 mm. — — 29, — 533 mm. Zu derselben Form gehört das Taf. 320 Fig. 12 abgebildete Stück aus den Ruinen von Lambessa, 3l mm im grossen Durchmesser bei 36 mm Höhe, noch dickschaliger und auffallend schwach gefärbt, so dass die Bindenzeichnung nur hinter der Mündung erkenn- bar ist. Hämmerung und Runzelung sind sehr ausgesprochen, die letzte Windung ist nach unten vorgetrieben, so dass die Gesammtgestalt mehr eikegelförmig wird, als bei den Exemplaren von Oonstantine. Das Extrem der Ausbildung der kegelförmigen aspersa von Constantine bildet die dünnschalige grosse Form, welche sich etwas südlich von Constantine im Gebiet des Bu Merzug, mit Helix massylaea zusammen, findet. Die Taf. 320 Fig. 1. 2 abgebildeten Exemplare sind bis 50 mm hoch und schwanken im grosseu Durchmesser von 42—45 mm. Auffallend ist bei diesen Exemplaren die Umwandlung der .obersten Binde in eine Reihe von Nabhtflecken, wie sie sonst bei aspersa kaum vorkommt; auch die var. cirtensis zeigt schon Spuren davon. An den Felsen von Sidi Meeid bei Constantine fand ich eine ganz ähnliche Form, leider während meines Aufenthaltes ausnahmslos im Weiterbau be- griffen, so dass ich nur ganz wenige Exemplare mitnehmen konnte. Im ausgeprägtesten Gegensatze zu dieser kegelförmigen Unterart stehen die ganz flachen Formen, welche ich Taf. 320 Fig. 10 und Fig. 11 abbilde. Fig. 10 stammt merk- würdiger Weise ebenfalls aus der Nähe von Constantine, vom Col des Oliviers an der Eisenbahn nach Philippeville. Es hat bei 48 mm im grossen Durchmesser nur 36 mm Höhe und der Querdurchmesser der Mündung einschliesslich des Mundsaumes beträgt 52 mm. Die Schale ist sehr diek und schwer, sehr stark gehämmert und gerunzelt und lebhaft gefärbt. Die flache Gestalt ist nicht Folge einer Verletzung, sie zeigt sich schon am Apex. Es sind nur vier Windungen vorhanden, die sehr rasch zunehmen. Die letzte ist vornen nur kurz, aber sehr stark herabgebogen; der Mundsaum ist aufallend stark und breit umgeschlagen, glänzend weiss. Ich bin leider bei meinen Exkursionen nicht über den Col des Oliviers nach der Meeresküste zu hinausgekommen und kann darum nicht sagen, ob diese flache Form nach der Küste hin mehr verbreitet ist und vielleicht in derselben Weise vorherrscht, wie eirtensis auf der ersten Terrasse. Eine gauz ähn- liche, aber nicht so diekschalige, schwächer skulptirte und heller gefärbte Form sammelte ich bei Cherchell an der Meeresküste westlich von Algier; ich bilde sie Fig. 11 ab. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass ich ähnliche bei Algier oder Bougie ange- troffen hätte. Zwei eberfalls auffallende Formen fand ich an den Aufstieg der zweiten Terrasse bei Ben Chikao zwischen Medea und Boghar, und bei Boghar selbst. Beide sind auf- fallend kugelig und diekschalig, Das Taf. 320 Fig 4 abgebildete Stück von Ben Chikao 13 * 100 würde ich für ein verbleichtes abgeriebenes Stück gehalten haben, wenn ich es nicht mit einem ganz gleichen selbst lebend gesammelt hätte; leider hielt die Diligencee an dem Fundort nur für einen Augenblick und ich konnte nicht bleiben. Es hat seine Epidermis bis auf ganz geringfügige Reste verloren, was allerdings auf die Einwirkung des in dieser Höhe schon reeht empfindlichen Winters geschrieben werden kann. Die Form ist fast rein kugelig, 36 mm Höhe bei 38 mm im grossen Durchmesser, dickschalig und schwer, die Naht auffallend regelmässig krenuliert, die Mündung lebhaft gelblich roth, wie ich es sonst nur noch bei der vorstehend beschriebenen kleineren eirtensis gesehen habe. Fig. 5 von Boghar ist weniger kugelig und hat weisse Mündungsfärbung, gehört aber zu denselben Formenkreise. Ob ähnliche Formen auf den Plateau weiter verbreitert sind, weiss ich nicht, unterlasse es deshalb auch denselben einen Varietätennamen zu geben. Ich habe endlich noch zwei Exemplare von der Insel Lampedusa abgebildet, die ich von Major Adami erhielt. Das Taf. 320 Fig. 6 abgebildete ist auffallend dünnschalig, was auf der vulkanischen Insel nicht auffallen kann, und beinahe einfarbig, nur mit einer wenig hervortretenden schmalen, weissen Mittelbinde. — Das andere (Taf. 319 Fig. 19 (= Iconogr. N. Folge no. 363) ist dagegen dickschaliger und hat, da Band 4 völlig fehlt und 2. 3 zu- sammenschmelzen, eine Zeichnung, wie sie in meiner ganzen reichen Sammlung nicht zum “ zweitenmal vorkommt. 69. Helix (Helicogena) mazzullii Jan. Taf. 320. Fig. 5-13. „Testa imperforata, globoso-conica, tenuis, costulato-rugosa, pallide fulvescens; spira conica, acutius- cula, anfractus 4 convexiusculi, rapide accrescentes, ultimus magnus, inflatus; apertura ampla, fere circularis; peristoma simplex, marginibus callo tenui, nitido junctis, supero patulo, basali reflexo.“ — L. Pfr. Diam. maj. 32, min. 26, alt. 26 mm. Helix mazzullii Jan Mantissa p. 1. — Philippi, Enum. Moll. Sieiliae vol. 1 p. 126 t. 8 fig. 8. — Beck, Index Mus. p. 44. — L. Pfeiffer Monogr. Helix. viv. vol. 1 p-. 242. — Reeve Conchol, icon. t, 94 no. öll. — (Pomatia) Albers, Heli- ceen p. 103. — Bourguignat*), in: Revue Magas. Zool. 1860 p. 65 t. 6 fig. 1—3; Amenit&s malaeol. IT t. 22 fig. 1-3. — Martens, in: Albers, Heliceen, ed. 2 p. 140. Helix aspersa var. Mazzullii Rossmässler, Iconographie vol. I. 5 p. 5 no. 295. 296. — Martini-Chemnitz, Conch. Cab. ed. 2 vol. 1 p. 361 t. 3 fig. 8. *) T. imperforata, globoso-conica, tenui, flavida, eleganter striata; spira contorta, apice obtuso; an- fractibus 4 convexiusculis, celeriter crescentibus; ultimo magno, inflato, ad aperturam descendente; apertura obliqua, ampla, fere circulari; peristomate simplice, paululum reflexiusculo; marginibus approximatis callo nitido junetis. — Alt. 30—40, diam. 28-35 mm. 101 Helix erispata Costa Catal. p. 106, nee Ferussac. Helix ritirugis (err. typ.?) Cantraine Mal. medit. p. 100. Helix retirugis Dupuy Moll. France p. 112 t. 5 fig. 4. — Drouet Moll. France p. 18. — (aspersa var.) Moquin-Tandon Moll. France p. 175 t. 13 fig. 30. — H. Fischer, in: Journal de Conchyliologie v. 6 p. 26. Helix Costae Benoit Illustr. test. estr. Sieiliae p. 72 t. 1 fig. 10. Helix quinciacensis Mauduyt, Tableau Moll. Vienne 1839 p. 53 t. 11 fig. 6. 7. Helix,quincayensis Bourguignat*) Revue Magas. Zoologie 1860 p. 68 t. 6 fig. 4-6; Amenit6s malaco!. vol. II p. 163 t. 22 fig. 4-6. Die artliche Trennung von Helix aspersa undHelix mazzullii ist so allgemein angenommen, dass ich nicht daran rütteln will und mich damit begnüge, unter Fig. 5—7 ein Exemplar abzubilden, das von vornen gesehen noch so ziemlich eine Helix aspersa darstellt, von hinten gesehen vollständig die Skulptur von mazzullii hat. Es ist das die Stammform, wie sie in der Umgebung der Goldmuschel von Palermo lebt; aus ihr wird durch den Aufenthalt in den von der Schnecke selbst und von ungezählten Generationen ihrer Vorfahren gebohrten röhrenförmigen Löchern im Kalkstein die typische mazzullii, wie sie Fig. S—11 darstellen und als extremste Form Fig. 12. 13, die fast mit Helix quinceayensis Bourg. in der Gestalt zusammenfäll. Auf dem Monte Pellegrino bei Palermo kann man neben der ächten mazzullii, die man bei trockenen Wetter mühsam aus den Löchern herausklauben muss, auch alle Uebergänge zu Fig. 5, die man beinahe noch zu Helix aspersa typica stellen kann, finden. Auf den Randbergen der palermite- nischen Conca d’oro finden sich nur Formen, wie Fig. 6. 7, welche die Gestalt von aspersa mit der Skulptur von Helix mazzullii verbinden; der Kalkfels scheint dort den Bohrver- suchen stärkeren Widerstand entgegenzusetzen. c. Sectio Pomatia Leach. Als Diagnose der Sektion kann die oben gegebene der Untergattung gelten; ebenso mag über die geographische Verbreitung das oben Gesagte genügen, da die Sektion bis auf die wenigen abgehandelten Arten mit der Untergattung zusammenfällt. Eine Scheidung der Helicogenen im engeren Sinne — für die ich die Bezeichnung Pomatia Leach aufrecht erhalten möchte — in Untergattungen ist bis jetzt noch nicht versucht worden und scheint auch mir kaum durchführbar, so lange nicht sehr viel grös- seres Material vorliegt. Man könnte daran denken, die Färbung des Mundsaumes als Trennungskennzeichen zu verwenden und thatsächlich lassen sich die Formenkreise von *) Testa imperforata, conica, tenui, subpellucida, uniformiter sordide lutescente, rugoso-plicata, rugis elevatis, appressis et saepe inter se reticulatis, ornata; spira elevata, conica; apice obtuso, quasi mammillato, levi, anfractibus 4 convexis, celeriter crescentibus, sutura valde perspicua separatis; ultimo magno, rotundato, ad aperturam valde descendente; apertura obliqua, eirculari; peristomate simplice, albidulo, paululum incras- sato ac reflexiusculo; marginibus valde approximatis, callo albido junctis. Alt, 25—35, diam. 22-28 mm. 102 eineta und melanostoma dadurch gut von dem Reste der Pomatien scheiden. Aber in \ diesem Reste sind dann immer noch Formen mit weisser Spindel und solche mit bräun- licher zusammengemengt; lucorum, ligata und pomatia haben Formen mit ge- färbter und ungefärbter Spindel, und das Vorkommen der Färbung zeigt keinerlei Be- ziehung zu der geographischen Verbreitung. Ebenso will es nicht recht gelingen, nach der Färbung oder Microskulptur eine befriedigende Sonderung in scharf umgränzte Unter- abtheilungen durchzuführen. Allem Anschein nach sind die Pomatien noch nicht weit | genug in der Differenzirung vorgeschritten und das gilt auch für die Unterscheidung der Arten, die von Lokalität zu Lokalität in geradezu unheimlicher Weise abändern. Pfeiffers Versuch, genabelte und ungenabelte Formen zu trennen, gibt ein völlig unnatürliches Resultat. 3 Ich halte es darum für zweckmässig, in der Untergattung Pomatia nur Formen- | gruppen zu unterscheiden, welche sich um bestimmte Typen gruppiren, aber im Gegensatz zu den anderen Pentataenien nicht geographisch scharf geschieden sind, sondern sich in buntem Gemisch über grössere oder geringere Strecken des Gesammtverbreitungsgebietes und selbst über dessen ganze Ausdehnung hinziehen. Für die einzelnen Lokalformen muss man eigentlich unbedingt die trinominale Nomenclatur anwenden und in diesem Sinne bitte ich auch die nachfolgend beschriebenen Formen anzusehen. Als solche Zentren von Formenkreisen möchte ich nach dem mir gegenwärtig be- kannten Material betrachten: . Pomatia cineta Müller. . Pomatia melanostoma Drp. . Pomatia ligata Müll. . Pomatia solida Zgl. u. pachya Bourg. . Pomatia obtusalis Zgl. . Pomatia cavata Mousse. . Pomatia lucorum Müll. . Pomatia pomatia L. . Pomatia texta Mousson. \ Vielleicht nähme man zweckmässiger Weise noch einen zehnten Formenkreis für die kleinen, dünnschaligen Formen mit weisser Mündung an, der Helix lutescens Zgl. bis pomacella Pfr., philibinensis Zgl. und Verwandte umfassen würde, und in Helix figulina seinen Mittelpunkt fände. Er liesse sich sowohl an den von ligata als an den von cayata anschliessen; ich stelle diese Formen vorläufig zu ligata. SOoı pvp Hm 1. Formenkreis der Pomatia cincta Müller. Schale mittelgross bis ziemlich gross, kugelig bis etwas kegelförmig, mit grober Streifung, deutlicher Spiralskulptur und häufig mit kurzen schräg nach hinten gerichteten 103 Linien, besonders auf der Unterseite der letzten Windung; die drei oberen Binden schmelzen auf der letzten Windung fast ausnahmslos zusammen, die beiden unteren häufig; Mündungswand, Spindel und Saum der Mündung mehr oder minder lebhaft braun, der Aussenrand braun gelippt, der Spindelrand diek, oben mit einer Neigung zur Vorwölbung, die bei manchen Formen zu einem starken Spindelhöcker wird. Der Formenkreis der Helicogena eincta erreicht seine westliche Gränze in den Raum zwischen den Alpen und dem Apennin; am Südabhang der Alpen ist der west- lichste mir bekanute Fundort Lecceo am Comer See (Pin. Am Nordabhang des Apennin habe ich sie bei Bologna gefunden; den Kamm des Apennin über- sehreitet sie nach Süden hin kaum; bei Tredozio in Toskana ist sie möglicher Weise an- gesiedelt. Die Angabe Issels, dass Helix grisea L. = ceincta Müll. in Umbrien bis Terni gemein sei, ist wohl sicher auf eine Verwechslung mit ligata zurückzuführen, die Issel gar nicht nennt, während ich sie bei Terni recht häufig fand. Weiter südlich kommt sie bestimmt nicht vor. Dagegen findet sie sich nördlich im ganzen Littorale, an den Ab- hängen des Karstes bei Triest, in Istrien, Dalmatien und Griechenland, sowie auf den an- liegenden Inseln, doeh meines Wissens nicht auf Kreta. Ueber ihr Vorkommen im Inneren der Balkanhalbinsel liegen sichere Angaben nicht vor; in Bosnien und Serbien fehlt sie sicher. Dagegen findet sie sich in Kleinasien von der Troas ab längs der ganzen West- und Südküste und erreicht den Höhepunkt ihrer Entwicklung in Cilieien und auf Cypern. Zwischen Libanon und Meer ist der südlichste mir bekannte Fundort Tarablus, nach Osten erreicht sie Orfa und Aleppo. Boissier soll nach Charpentier sie bei Jerusalem gefunden haben, Olivier nach Ferussac bei Gemlek am Marmorameer; beide Fundorte, ebenso das Vorkommen in Armenien, bedürfen der Bestätigung. Nicht unerheblich erweitert werden allerdings die Verbreitungsgränzen, wenn man auch die schwarzlippigen Formen heranzieht, welche man gewöhnlich unter dem Namen Helix melanostoma Drp. zusammenfasst. Dieser Formenkreis, den man als eine Ausstrahlung der typischen eincta auffassen kann, zweigt sich schon in Dalmatien mit der Helix am- bigua Mouss. ab, die auf den jonischen Inseln und in Nordwestgriechenland ihre höchste Entwicklung erreicht; an sie schliesst sich Helix thiesseana Kob. Dann folgen die kleinen Formen der Fruchtebenen auf Creta und Cypern und die egyptische nucula, die über Tripolis zu der nordafrikanischen melanostoma hinüberführt, deren Westgränze früher Oran erreichte und heute etwas östlicher bei St. Denis au-Sig liegt; eine in alter Zeit nach Südfrankreich verschleppte Form ist der historische Typus von melanostoma Drp. Helix giuliae Bourg. dürfte auf nach Malta verschleppten Exemplaren beruhen; heute kommt nach Caruana-Gatto keine derartige Form auf Malta vor. Ich muss allerdings er- wähnen, dass ich im Museum von Syrakus ein Kästchen voll melanostoma mit der Fund- ortsangabe Malta sah; vielleicht sind Exemplare davon in Burguignats Hände gekommen. 104 70. Helix (Helicogena) cincta Müller. (Taf. 4. Fig. 1.2). Taf. 321. Fig. 1-7. Testa imperforata, globosa vel leviter globoso-conoidea, solida, ruditer oblique striatula, striis nonnullis costiformibus, hie illic obsolete subtilissime spiraliter striatula, nitidula, lutescexti-albida, fasciis 5 fuscis vel castaneis (superis tribus confluentibus, duobus inferis latioribus plerumgue distinctis) ornata. Spira depresse conica, apice parvo, obtusulo; sutura impressa, versus aperturam subirregularig et saepe suberenulate. An- fractus 5 celeriter sed regulariter crescentes, superi convexiuseuli, penultimus convesior, ultimus magnus sed parum dilatatus, rotundatus, antice leniter, sed sat longe et profunde descendens. Apertura fere diagonalis, lunato-cireularis, altior quam lata, intus plumbea vel fuscescens fasciis translucentibus; peristoma late fusco limbatum, obtusulum, interdum crasse fusco labiatum; margo basalis patulus, latior, columellaris arcuatim subverticaliter ascendens, incrassatus, fusco tinetus, interdum acie albida vel vestigio tubereuli munitus, supra - subite dilatatus, appressus, callo tenui vivide fusco supra parietem aperturalem cum margine externo eonjunctas. Alt. 30—35, diam. maj. 32-36 mm. Helix eincta Müller, Vermium Historia 1774 vol. 2 p. 58. — Rossmässler, Iconographie vol. 1 no. 5 p. 2 fig. 287, vol. 2 no. 9 p. 10 fig. 583. 584. — L. Pfeiffer, Monogr. Heliceor. viv. v.5 p. 228. — (Pomatia) Martens, in: Albers Heliceen, ed. 2 p. 141. — de Betta & Martinati, Cat. Venet. p. 37. — Villa Cat. Lombardia p. 5. — Pirona, Prospetto Friuli p. 8. — F. Schmidt, Krain p. 8. — Hauffen, Krain p. 21. — Martens, in: Malac. Bl. 1857 v.4 p. 150. — Brusina Contr. Dalmat. p. 125. — Kreglinger, Verz. Deutschl. Binnenmoll. p. 137. — Kobe!t, Catal. palaearkt. Binnenconch. ed. 2 p.42. — Gentiluomo, Toscana, in: Bull. mal. ital. I 1868 p. 79. — Pini, Moll. Val Esino, Bol. Soc. mal. ital. II. 1876 p. 143. — Tommasi, Castelgoffredo, in; Bull. Sec. Mal. ital. I p. 172. Helix grisea L. Pfeiffer, in: Martini & Chemnitz, Conch. Cab. ed. 2 v. I. 12 Hoft 1 p. XI t. 4 fig. 1. 2, vix Linne. — Monogr. Heliceor. viv. v. 1 p. 236. — Reeve Conch. icon. t. 93 no. 509. — Bourguignat Amenites malacol. v. 2 p. 177. — Gredler, Tirol p. 81, Nachtrag p. 288. Helix Pollinii da Campo, in: Mem. Acad. v. 23 p. 113. — Bourguignat, Revue Zool. 1860 p. 161 t. 7 fig. 3; Amen. Mal. v. 2 p. 178 t. 23 fig. 3. — (cincta var) de Betta 1852 p. 4. — Martens, in: Albers, Heliceen, ed. 2 p. 141. Schale kugelig oder leicht kegelförmig, fest und dick, etwas glänzend, rauh und un- regelmässig gestreift, einzelne Streifen rippenartig vorspringend, mit sehr feiner meist nur hier und da deutlicherer Spiralstreifung und meistens auf der unteren Hälfte mit kurzen, schräg nach unten gerichteten, dunklen Strichen gezeichnet, gelblichweiss mit fünf braunen bis dunkelbraunen Binden, von denen die drei obersten auf der letzten Win- dung beinahe immer zusammenfliessen, die beiden unteren aber meistens getrennt bleiben und breiter sind. Das Gewinde ist klein, niedrig kegelförmig, mit kleinem, glattem, stumpflichem Apex und linearer, eingedrückter nach unten unregelmässig und erenulirt 105 werdender Naht. Fünf rasch aber regelmässig zunehmende Windungen, die oberen leicht, die vorletzte stärker gewölbt, die letzte gross, gerundet, aber nur wenig verbreitert, vorn langsam aber tief und lang herabsteigend.. Mündung fast diagonal, ausgeschnitten kreis- rund, nur wenig höher als breit, innen bleigrau oder bräunlich mit durchscheinenden Aussenbinden. Mundsaum breit braun gesäumt, stumpflich, häufig aber nicht immer mit einer starken braunen Lippe belegt, Oberrand geradeaus, Basalrand geöffnet und leicht verbreitert, Spindelrand iın Bogen fast senkrecht ansteigend, verdickt, am Rande oft zu- sammengedrückt, braun, manchmal mit weisser Schneide, auch ınit der Andeutung eines Zahnhöckers, oben plötzlich verbreitert und umgeschlagen, fest angedrückt, und durch einen dünnen, aber tief braun gefärbten Callus mit der !Insertion des Aussenrandes ver- bunden. Als Typus der Helix cineta L. ist unbedingt die Form anzusehen, welche sich in Oberitalien an beiden Seiten der unteren Poebene findet und wenig verändert auch im Litoral, in Istrien und dem nördlichen Dalmatien vorkommt. Helix pollinii da Campo ist von de Betta durch Zuchtversuche als Albino von eincta nachgewiesen. Der Mittel- punkt des Formenkreises bildet die norditalienische Form allerdings nicht, ihn haben wir vielmehr in den dunkelmäuligen Formen zu sehen, die in Kleinasien herrschen, wie trojana Bttg. und Verwandten. In Nachfolgendem bezeichne ich die nächsten Verwandten des Typus trinominal, die weiter specialisirten als selbständig, ohne damit eine definitive Ent- scheidung treffen zu wollen. 71. Helix (Helicogena) cincta pelagonesica Rolle, Taf. 321. Fig. 8. 9. Testa omnino exumbilicata, globoso-conoidea, solida, ruditer obligue costellato-striata, subtilissime spiraliter sulcata, praesertim in parte supera anfractus ultimi, griseo-alba, fasciis duabus latissimis livido- fuseis, hic illic albido maculatis vel nebulatis, interdum interruptis, zonas angustas infre suturam et ad peripheripheriam latioremque eirca umbilicum relinquentibus ornata. Spira convexo-conica, apice permagno, obtusato, Iutescente. Anfractus 4'/, convexi, sutura impressa et sulco fortiore marginata discreti, ultimus inflatus, rotundatus, antice valde et profunde convexo-deflexus. Apertura obliqua, lunato-ovata, intus coeru- lescens, castaneo limbata; peristoma obtusulum, castaneum, marginibus callo castaneo extus bene marginato junctis, externo et basali levissime reflexiusculis, columellari compresso acie albida, dilatato, appresso, um- bilieum omnino oceludente. Diam. maj. 39, alt. 35 mm. Pomatia pelagonesica Rolle, in: Nachrbl. D. malak. Ges. 1898 v. 30 p. 91. — Helix (P.) p- Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie, N. Folge vol. 8 p. 103 no. 1556. Schale völlig entnabelt, kugelig kegeltörmig, fest, mit unregelmässigen groben schiefen Rippenstreifen skulptirt, dazwischen ganz fein spiral gestreift, namentlich deutlich auf der 17012. Band. VI. 10, Vi. EB; ? 14 106 Oberseite der letzten Windung; die Färbung ist die der Helix eineta Müll., zwei breite lividbraune Binden, weiche nur schmale Zonen an der Naht und an der Peripherie und ein breiteres Nabelfeld übrig lassen; eie Binden sind häufig mit weisslichen Striemen und Makeln gezeichnet und selbst unterbrochen. Gewinde konvex konisch mit sehr grossem, abgestumpftem, gelblichem, glattem Apex. 4!/, konvexo, regelmässig zunehmende Windungen, durch eine eingedrückte Naht geschieden, in deren Nähe eine tiefer eingerissene Spiral- furche verläuft, letzte Windung aufgeblasen, gerundet, vorn im Bogen tief herabgebogen. Mündung schräg, halbeiförmig, stark ausgeschnitten, der Gaumen bläulich mit schwach durehscheinenden Aussenbirden und kastanienbraunem Saum; Mundsaum stumpflich, kastanienbraun, die Ränder durch einen nach aussen scharf begränzten, glänzenden, tief braunen Callus verbunden, Aussenrand und Basalrand ganz leicht umgeschlagen, der fast geradlinig emporsteigende Spindelrand zusammengedrückt mit weisslicher Schneide, ohne erkennbaren Höcker, verbreitert, angedrückt, den Nabel völlig schliessend, aber in der Nabelgegend durch eine Kreisfurche begränzt. Aufenthalt auf der Insel Pelagonisi, einer der nördlichen Sporaden. 72, Helix (Helicogena) fathallae Naegele. Taf. 321. Fig. 10. 11. Testa exumbilicata, globosa vel globosc-eoniea tenuis sed solida, iu anfra = er ' R Be Par Bl [5 147 fasciis tribus superis angustis, maculosis, inferis latioribus, saturatis, continuis. Spira conica, apice magno, obtuso, prominente, albido. Anfractus 4!/, celeriter acerescentes, convexiuseuli, ultimus magnus, rotundatus, antice celeriter deflexus. Apertura perobliqua, subirregulariter ceircularis, valde Iunata, faucibus levissime fuscescentibus faseiis translucentibus; peristoma rectum, vix levissime expansum et tenuiter albolabiatum, marginibus haud junctis, columellari oblique strieteque ascendente, supra leviter dilatato et fusco tincto, colore super umbilici locum leviter dilatato. Diam. maj. 29,5, alt. 23 mm. Helix philibensis Frivaldszky ex spec. orig. in Coll. Rossmässleriana, nec L. Pfeiffer neque Helix philibinensis Rossmässler no. 581. Schale relativ klein, völlig entnabelt, kugelig kegelförmig, nicht diekschalig aber fest, gestreift oder fein rippenstreifig, die Färbung ganz wie bei Helix secernenda: grauweiss mit fünf röthlich braunen Binder, die drei oberen schmal, ziemlich gleichbreit, fleckig, in den Zwischenräumen durch etwas suffuse röthliche Färbung verbunden, die beiden unteren breiter, gesättigter braun, gleichmässig. Gewinde gegen die letzte Windung abgesetzt, kegelförmig, oben breit abgestutzt mit sehr grossem, vorspringendem, weisslichem Apex; Naht eingedrückt. Es sind über 4 Windungen vorhanden; die normalen sind gut gewölbt und nehmer rasch zu; der letzte ist gross, aufgeblasen, gerundet, vornen rasch bis zur Mitte des vierten Bandes herabgebogen. Mündung sehr schräg, relativ gross, etwas un- regelmässig kreisrund mit einer abgerundeten Ecke zwischen Spindel und Basalrand, stark ausgeschnitten, im Gaumen ganz leicht bräunlich überlaufen mit durchscheinenden Aussen- binden; Mundsaum geradeaus, kaum ganz leicht ausgebreitet, dünn weiss gelippt, die Randinsertionen nicht verbunden, der Spindelrand schräg aber strack ansteigend, oben leicht verbreitert und angedrückt, bräunlich überlaufen; die Färbung greift noch auf die Nabelgegend aber nicht auf die Mündungswand über. Aufenthalt in der Türkei, d. h. wahrscheinlich in Mazedonien oder dem anstossenden Theile von :Bumelien. ; Helix philibensis ist eine von den Arten, die von der Wissenschaft am stief- mütterlichsten behandelt worden sind. Rossmässler hat den Namen zuerst angewandt für eine der obtusalis sehr nahe stehende Art, die er wahrscheinlich von Parreyss erhalten hatte und Fig 581 abbildete. Auf der Tafel sind die Bezeichnungen philibinensis und obtusata verwechselt; Rossmässler sagt ausdrücklich, dass der Name für philibi- nensis verdruckt sei und eigentlich wohl philippinensis heissen solle. Pfeiffer stellt Helix philibinensis als Synonym von obtusalis als Varietät zu eineta (vol. I S. 286). Im vierten Bande $. 161 dagegen gibt er eine Diagnose von Helix philibensis Friv., non philibinensis Parr., Rossm., allem Anschein nach einem Fri- valdky’schen Originalexemplar; er stellt die Art neben engaddensis, sagt aber, dass sie am nächsten mit pomacella Parr. verwandt sei. Letzteres ist nach dem mir vorliegenden, jetzt in der Dohrn’schen Sammlung befindlichen Originalexemplar unbedingt richtig. Nun liegt mir aus Rossmässler’s Sammlung auch ein Stück mit der Frivaldsky’schen 19 148 Originaletikette philibensis vor, das zu der Pfeiffer’schen Diagnose durchaus nicht stimmt und als Zwergform zu Helix secernenda gestellt werden muss; es zeigt selbst unter einer starken Lupe keine Spiralskulptur, hat einen auffallend grossen Apex und eine bräunlich überlaufene Spindel, die ganz wie bei secernenda gebildet ist. Da Helix frivaldskyana Rossmässler eine Patulide ist, kann sie ohne Collision den Namen Helix frivaldskyi tragen und beschreibe ich sie unter diesem Namen. 111. Helix (Helicogena) lutescens (Zgl. mss.) Rossmässler. (Taf. 4. Fig. 3. 4). Taf. 331. Fig. 7-12. Testa obtecte perforata vel omnino exumbilicata, turbinato-globosa, subtiliter striatula, sub vitro undi- que subtilissime spiraliter lineata, albido-lutescens, unieclor vel dilute rarius distinete fusco faseiate. Spira breviter conoidea, apics mediocri, obtusulo; sutura linearis, levissime albo signata. Anfractus 4—4![, con- vexiuseuli, regulariter acerescentes, ultimus rotundatus, inflatus, antice lente sed sat profunde descendens. Apertura modice obliqua, lunato-eireularis, intus alba vel rosacea; peristoma breviter expansum, levissime albo-vel rosaceo-labiatum, marginibus vix conniventibus et callo vix conspicuo junctis, columellari arcuato, superne dilatato, fornicato-reflexo, umbilicum fere omnino oceludente. Diam. maj. 30—35, alt. 23—34 mm. Helix lutescens Ziegler MS. — Rossmässler *) Iconographie, vol. 1 no. 5 p. 4 no. 292. — Ferussac Hist. t. 10, B fig. 8. 9. — Pfeiffer, in Martini & Chemnitz, Conch. Cab. ed. 2 vol. I. 12 p. 40 it. 4 fig. 3. 4; Monogr. Helic. vivent. vol. 1 p. 237. — (Pomatia) Beck Index p. 43. — (Coenatoria) Held, in: Isis 1837 p. 910. — Reeve Conch. icon. t. 95 no. 520. — (Pomatia) Albers Heliceen, p. 103. — Ad. Schmidt, Stylommatophoren p. 13 t. 1 fig. 1. — (Pom.) Martens, in: Albers, Heliceen, ed. 2 p. 141. — Bourguignat, in: Revue Magas. Zool. 1860 p. 161; Amenites malacol. vol. 2 p. 179. — Bielz, Fauna Siebenbürgen p. 71. — Kobelt, Catalog europ. Binnenconch. p- 20, ed. 2 p. 43; Rossmässler, Iconogr. vol. 5 p. 116 no. 1486. 1487. — (Pom.) Pfeiffer-Clessin, Nomenclator p. 166. — Hazay, in: Malak. Bl. N. Folge vol. 6 p. 91. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 455. — (Clessin, Fauna Oestreich-Ungarn p. 193 fig. 97. — Kimakovicz, Beitrag Moll. Siebenbürgen, in: Verh. Siebenb. Verein 1883 v. 33 p. 26; Nachtrag ibid. 1890 vol. 40 p. 84. — Mousson, Cog. Bellardi p. 366. — Krol, Beitr. Moll. Galizien, in: Sitzungsber. Zool. bot. Ges. Wien 1878 v..28 p. 7. Schale überdeckt durchbohrt oder völlig entnabelt, kugelig bis etwas kugelig kreisel- förmig, fein gestreift, unter der Lupe auch überall dicht mit feinen Spirallinien umzogen, weisslich oder gelblich weiss, häufig einfarbig, manchmal mit undeutlichen dunkleren Binden *) T. obtecte perforata, conoideo-globosa, albo-Jutescens, raro dilutissime fusculo fasciata; apertura ovata; peristomate reflexiusculo, leviter albo-labiato; alt. 1”—14“, lat. 1”; anfr. 4. ee eo N N VL WER nn a. En WENN WER WERNE NEW v2, WEN EN 149 umzogen, nur ausnahmsweise ausgesprochen gebändert. Gewinde niedrig, breit kegel- förmig, mit mässig grossem, nur leicht abgestumpftem Apex; Naht linear, ganz fein weiss bezeichnet. 4—41/, leicht gewölbte, regelmässig zunehmende Windungen, die letzte aufge- blasen gerundet, vornen langsam aber ziemlich tief herabsteigend. Mündung mässig schräg, ‚ausgeschnitten kreisrund, innen weiss oder schwach rosa überlaufen; Mundsaum schmal ausgebreitet, ganz dünn weiss oder rosa gelippt, die Ränder kaum zusammenneigend, durch einen kaum sichtbaren Callus verbunden, Spindelrand gebogen, etwas verdickt, oben verbreitert, gewölbt zurückgeschlagen, den Nabel beinahe oder ganz verschliessend. Aufenthalt im Karpathengebiet, einschliesslich der anstossenden Ebenen, in Sieben- bürgen, der Moldau und Wallachei, nach Stenz auch in Serbien oder Donaubulgarien. Die genaueren Verbreitungsgränzen sind noch wenig festgestellt. Hazay hat sie noch im Trachytgebiet östlich der Tatra gefunden, aber nur an einer Stelle, am Ufer des Flüss- ‚chens Tarcza an flachen Uferstellen, offenbar vom Fluss herbeigeschwemmt und so ange- siedelt; ferner weiter östlich im Zempliner Komitat am Abhang der Beskiden, aber hier ‚auf die Burgruinen beschränkt und allem Anschein nach von Menschen angesiedelt. In Siebenbürgen ist sie nach Kimakovicz durch die ganze Ebene verbreitet, meidet aber die ‚Gebirge und kommt kaum mit Helix pomatia zusammen vor; nach dem Gebirge hin, in Heltau und am Rothenthurmpass, sind gebänderte Exemplare weniger selten. — In Galizien ist die Umgebung von Lemberg der Originalfundort; aber Krol weiss nur von einem ein- zigen Exemplare, das Bakowski am Bug bei Kamionka Strumilowa gefunden hat, und hat sie selbst beim Sammeln in der Umgebung von Lemberg nicht gefunden. Von Stenz habe ich sie mit den Fundortsangaben Wallachei und Serbien erhalten. Die Variabilität ist nach dem mir vorliegenden Material nicht sehr gross, und Lokal- formen lassen sich bis jetzt noch nicht unterscheiden. Kimakoviez sagt darüber: „Gehäuse _ mit und ohne Nabelritz kommen an ein und derselben Fundstelle vor, ebenso sind auch ‚geritzte Gehäuse bald gebändert, bald nicht, haben oft bräunlichen Spindelrand und eben solche Lippe. Dasselbe gilt auch für ungeritzte Schalen.* Das lebhaft gefärbte Fig. 7. 8 ‚abgebildete Exemplar soll aus Serbien stammen; Fig. 9. 10 ist die Normalform des sieben- bürgischen ebenen Landes, Fig. 11 aus der Heltau und Fig. 12 von Fogarasch sind Formen des unteren Gebirgsabhanges mit Neigung zur Bänderung, die besonders bei dem Foga- ‚rascher Exemplar ganz eigenthümlich ausgeprägt ist. 4. Formenkreis der Helicogena solida Ziegler. Schale mittelgross bis gross, entnabelt, fest und schwer, grob gerippt, fast ohne Spiral- skulptur; Mundsaum weiss oder rosa überlaufen, mehr oder minder verdickt, der Spindel- rand weiss oder höchstens schwach rosa gefärbt. Die Pomatien mit weisslicher Mündung zerfallen in Kleinasien in verschiedene Gruppen, 150 von denen sich keine eigentlich ganz eng an ligata anschliesst. Am nächsten thun das noch die grossen Formen aus Cilicien und dem Libanon, die sich um Helix solida Zgl. gruppiren. Ihre geographische Umgränzung ist noch ziemlich unsicher; aus dem eigent- lichen Palästina und Mesopotamien sind mir keine Formen bekannt, wohl aber aus Galiläa und von da bis zum Ostabfall des Taurus. Von dem Südabhang Kleinasiens haben wir venusta Martens von der karischen Küste gegenüber Syme, können also getrost an- nehmen, dass hierhergehörige Formen durch den ganzen Taurus verbreitet sind. Auch Helix equitum Bourg. von Rhodus ist zu diesem Formenkreise zu rechnen. Ob sie tiefer ins Innere hineingeht, könren wir noch nicht sagen; Rolle hat bei der Durchquerung von Lykien nur Formen aus der Verwandtschaft von lucorum gefunden. Die Veränderlichkeit dieser weisslippigen Formen geht noch über die der italieni- schen ligata hinaus und kann bei der Spärlichkeit des Materials in den deutschen Samm- lungen den erfahrensten Conchologer zur Verzweiflung bringen. Es lassen sich anschei- nend drei Formenkreise geographisch scheiden, deren Mittelpunkte solida-asemnis, eiliciana und pachya sind, der erste in Nordsyrien und Cilieien herrschend, der zweite in Cilicien, der dritte in Galiläa, sich vielfach mit der südpkönizischen texta berührend. Dazu käme in Cilicien noch die Gruppe der Helix adanensis und als deren Ausläufer am Süd- rande Kleinasiens Helix venusta Marts. Schliesslich die vorläufig isolirten Formen ven Rhodos und Cypern. Ausserdem liegen aber in meiner Sammlung noch eine Reihe ein- zelner Exemplare aus dem Libanon, mit denen ich vorläufig Nichts anzufangen weiss. Klarheit kann da nur Jemand gewinnen, der selbst an Ort und Stelle sammelt. Auch in Cilieien ist die Formenmannigfaltigkeit eine ganz aufiallend grosse und scheint hier und da der Grundregel zu widersprechen, dass in jeder Lokalität nur eine Form eines bestimmten Kreises vorkommt. Der Widerspruch erklärt sich aber alsbald, wenn man bedenkt, dass in die cilicische Ebene mindestens vier verschiedene grosse Flüsse münden, die aus sehr verschiedenen Gebirgen stammen und die Anwohner ihres Ober- laufes im Alluvialland zusammenschwemmen. Es ist das im Grunde genommen dieselbe Erscheinung, wie das Zusammenrücken der verschiedenen Iberusformen in der Goldmuschel von Palermo, wo eine ganze Anzahl gut geschiedener Lokalformen von Helix globularis und platychela sich nahe der Stadt aufeine ganz geringe Entfernung zusammendrängen. Nur folgen sie dort nicht Wasserläufen, sondern sind an den Gartenmauern der radiär von der Stadt nach dem Bergkranz auslaufenden Strassen von den Bergen nach der Stadt vorgedrungen. 112. Helix (Helicogena) solida (Zgl.) Albers, Taf. 536. Fig. 1. 2. Taf. 329. Fig. 1-3. Taf. 334. Fig. 6. 7. „Testa imperforata, globoso-conica, solida, rugoso-striata, alba, nitidiuscula, fasciis 5 obsoletis; an- fractus 5 convexiusculi, ultimus magnus, profunde descendans; columella arcuata, candida; apertura magna, 151 rotundato-ovata, intus margaritacea; peristoma rectum, simplex, obtusum, intus candide limbatum, margine columellari dilatato, reflexo, appresso.“ Diam. maj. 39, min. 33, alt. 28 (?) mm. Helix solida (Pomatia) Ziegler MS. in coll. Albers; Martens, in: Albers, Heliceen, ed. II. 1860 p. 142. — Pfeiffer, Monogr. Heliceor. vivent. vol. 5 p. 227. — Mousson, Coq. Roth p. 34. — Kobelt, Catalog ed. 2 p. 19. " Helix asemnis Bourguignat*), in: Revue Magas. Zoologie 1860 p. 159 t. 8 fig. 4. 5; Am&- nit&ös malacologiques, vol. 2 p. 176 t. 24 fig. 4. 5. (cfr. t. 866 fig. 1. 2). — Pfeiffer Monogr. Helic, vivent. vol. 5 p. 227. — (Pom.) Kobelt, Catalog p- 19, ed. 2 p. 42. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 454. Schale völlig entnabelt, kugelig kegelförmig, fest, grob und unregelmässig gestreift, ziemlich glänzend, weiss mit fünf verloschenen kaum erkennbaren schmalen Binden, mit den charakteristischen schrägen Linien auf der letzten Windung. Gewinde gewölbt kegel- förmig mit glattem, weissem, stumpfem Apex. Fünf leicht gewölbte, regelmässig zuneh- mende Windungen, letzte gross, gerundet, vorn langsam aber tief herabsteigend. Mündung gross, rundeiförmig, ausgeschnitten, innen leicht perlmutterglänzend, mit kaum erkenn- baren Aussenbinden; Mundsaum geradeaus, einfach, etwas abgestumpft, mit ziemlich deut- licher, etwas zurückliegender weisser Lippe; Spindelrand im Bogen ansteigend, weiss, mit einem verbreiterten, umgeschlagenen, fest angedrückten Beleg, welcher ganz unmerklich in die Mündungswand übergeht, ohne eine Verbindung mit dem Aussenrand zu bilden. Aufenthalt im Libanon und im östlichen Cilicien; vertchleppt im südlichen Tunesien, besonders auf der Insel Djerba. Ziemlich gleichzeitig haben Albers und Bourguignat im Jahre 1860 die von Parreyss erhaltenen Exemplare dieser Art beschrieben; Bourguignat hat eswegen Nanina solida Pfr. für nöthig gehalten, den Namen in asemnis umzuändern und hat damit längere Zeit Anklang gefunden; nach den heute geltenden Ansichten über Prioritätsrechte ist die Aenderung nicht nöthig. Eine andere Frage ist, ob solida Albers und asemnis Bourg, artlich verschieden sind oder nicht. Pfeiffer meint im fünften Bande, sie seien „evidenter diversae“, stützt sich aber dabei ausschliesslich auf die Diagnose, die für solida eine Höhe von 28 mm, für asemnis eine solche von 40 mm bei beinahe gleichem Durchmesser an- ‚gibt. Westerlund vereinigt dagegen beide Arten glatt. Ich konnte unter dem Material, -das in den letzten Jahren durch meine Hände ging, wohl zwei Formen unterscheiden, die vorliegende und die Icon. 1032. 1033 und dann im Supplement t. 24 fig. 1. 2 beschriebene, welche den Namen solida mit grösserem Recht tragen würde, aber zu keiner der beiden Diagnosen passte; sie ist von Bourguignat in seiner Sammlung handschrifilich Helix *) Testa imperforata, solida, cretacea, albida vel zonulis castaneis 2—3 obseure cingulata, sordide striata; anfractibus 5 convexiusculis, celeriter crescentibus; ultimo magno, dilatato; apertura albida, Iunato- rotundata, parum obliqua; peristomate simplice, acuto, candido, columellari reflexo adpresso; marginibus sat ‚approximatis, callo tenui junctis. — Alt. 40, diam. 40 mm. 152 ciliciana getauft worden. Zum Glück hatte Freund Martens die Gefälligkeit, mir aus dem Berliner Museum zwar nicht den Albers’schen Typus — der nach dem Museums- statut nicht ausgeliehen werden darf — wohl aber ein damit verglichenes und ihm mög- lichst ähnliches Stück zu senden, dasich auf Tafel 339 Fig. 1. 2 abbilde. Nach demselben hat Albers die Höhe, wie es auch Pfeiffer thut, vom Nabel bis zur Spitze gemessen; vom tiefsten Punkte des Mundsaumes aus gemessen beträgt sie über 338 mm. Damit entfällt der Hauptunterschied zwischen den beiden Diagnosen, die übrig bleibenden sind kaum genügend, um die beiden Formen artlich zu trennen, ja sie genügen nicht einmal zu einer Abtrennung als. Lokalvarietäten. Die Figur der asemnis unterscheidet sich von dem Exemplar nur durch stärkere Wölbung der Windunrgen und gröbere Skulptur. Viel weiter ’ab stehen zwei andere Formen. Die Taf. 334 Fig. 6. 7 abgebildeten Exemplare von Gülek in Ciliecien, die ich Naegele verdanke, sind erheblich mehr in die Quere verbreitert, besonders Fig. 7, das bei 43 mm im grossen Durchmesser nur 40 mm hoch ist und auf den oberen Windungen drei deutliche Binden zeigt, die auf der letzten. Windung die ganze Oberhälfte einnehmen. Das’ Gehäuse ist dickschalig und so rauh skulptirt, wie beim Typus von asemnis. — Die andere, die ich mit dem Typus auf Taf, 339 Fig. 3 abbilde, gehört dem Berliner Museum. Sie ist mehr aufgeblasen, kaum mehr kugelig, stark rippenförmig, lebhafter gefärbt, und zeigt auf der letzten Hälfte der letzten Windung eine deutliche, wenn auch nicht scharfe Spiralskulptur, von der ich bei allen. anderen mir vorliegenden Exemplaren keine Spur sehe. Ein genauer Fundort ist leider nicht angegeben. Ob sie als Lokalform haltbar, lässt sich nach einem einzelnen Exemplare nicht beurteilen. Der Name solida ist für diese Art, die wohl fest aber auffallend dünnschalig ist, nicht besonders passend gewählt, wahrscheinlich auch etwas jünger, als der im ersten Quartale 1860 veröffentlichte Bourguignat’sche. Da dieser aber vom Autor selbst als eine: Umtaufe erklärt wird und die Gründe dieser Umtaufe hinfällig sind, ziehe ich vor den Ziegler’schen Namen beizubehalten. 113. Helix (Helicogena) ciliciana (Bourguignat) mss. Taf. 334. Fig. 1-5. Testa imperforata, globosa, albida, zonis 2 vel 3 saturate castaneis cingulata, rugoso-striata, sculp- tura spirali nulla; spira breviter conica apice depresso, obtuso, mediocri. Anfractus 5 convexiuseuli, cele-- riter sed regulariter accrescentes, sutura impressa subirregulari discreti, ultimus magnus, dilatatus, ad aper- turam leniter descendens. Apertura lunato-rotundata, parum obliqua, intus albida; peristoma simplex, erassum, obtusum, intus albolabiatum, marginibus callo tenui albo junetis, columellari inerassato, medio saepe leviter prominulo, dilatato, appresso, reflexo, albo. Diam. maj. 42, alt. 42, alt. apert. 26 mm. Helix solida Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie, vol. 4 p. 21 fig. 1032. 1033, nee Ziegler-- 153 Schale gross, diek und schwer, völlig entnabelt, fast rein kugelig, weiss mit zwei oder drei tiefbraunen Binden (1. 2. 3—4-—5) etwas glänzend, unregelmässig runzelstreifig, Spiralskulptur höchstens in den Zwischenräumen ganz undeutlich mit der Lupe zu er- kennen. Gewinde niedrig gewölbt konisch mit nicht besonders grossem, nicht vorspringen- dem, abgestumpftem Apex; Naht eingedrückt, etwas unregelmässig. Fünf leicht gewölbte, rasch aber regelmässig zunehmende Windungen, die letzte sehr gross, aufgeblasen, vornen langsam herabsteigend. Mündung gerundet, ausgeschnitten, nur wenig schräg, innen weiss- lich; Mundsaum einfach, dick, stumpf, weiss gelippt, die Ränder etwas zusammenneigend und durch einen dünnen, aber nach aussen ziemlich scharf begränzten Callus verbunden, der Spindelrand verdickt, in der Mitte oft etwas vorspringend, dann verbreitert, umge- schlagen, fest angedrückt aber nach aussen scharf umgränzt, glänzend weiss. Aufenthalt im westlichen Cilicien, meine Exemplare von Loebbecke in den Ruinen vom Pompejopolis gesammelt. Ich habe diese Form früher für Helix solida-asemnis genommen, obschon sie von dieser eigentlich recht verschieden ist; bei meinem sehr ungenügenden Material verführte mich die sehr dicke Schale und der Fundort. In Bourguignats Sammlung in Genf fand ich später als Helix eiliciana, doch ist dieser Name meines Wissens nirgends ver- öffentlieht worden. Die Art ist für das westliche Cilieien charakteristisch, greift aber auch über die Ebene hinüber bis Iskenderum und wird sich wahrscheinlich im ganzen Cilieien finden, ist aber in diesem Gebiete nichts weniger als konstant. Schon die Fig. 5 (= lconogr. 1035) von Alexandrette ist nieht unerheblich ver- schieden und stellt vielleicht eine gute Lokalart dar, die sich durch eine viel mehr in die Quere verbreiterte letzte Windung, hellere Färbung, gröbere unregelmässigere Skulptur, relativ grössere Mündung und gebogene, in der Mitte nicht schwielig vorspringende Spindel auszeichnet; sie hat auch etwas deutlichere Spiralskulptur. — Bourguignat hatte in seinem Exemplar der Iconographie diese Abbildung zu seiner asemnis eitirt, doch kann ich mieh dem nicht anschliessen; sie bildet eine Zwischenform zwischen der typischen eiliciana und der prächtigen Form von Gheuzneh, die ich nachher behandeln werde. Ich kopire hier aus dem Supplement der Iconographie die Abbildung zweier Exem- plare, die Rolle an einem und denselben Fundort, Juletkabas, in Cilicien sammelte, sie beweisen, wie vorsichtig man bei der Beurtheilung einzelner Exemplare sein muss. Beide sind erheblich grösser, als die grössten Exemplare von Pompejopolis und gehen im grossen Durchmesser über 50 mm hinaus, Fig. 1 würde dem Namen P. solida soviel Ehre machen, wie irgend eine mir bekannte Art. Sie ist cea. 50 mm hoch und eben so breit, rauh rippenstreifig, obenher grob und unterbrochen spiral gefurcht, grauweiss mit den gewöhn- lichen fünf auf der letzten Windung zu zwei zusammenfliessenden, an den Rippen unter- brochenen Binden, die unteren auffallend schwächer, namentlich die fünfte in Flecken auf- gelöst. Die Naht ist eingedrückt, ausgesprochen erenulirt, unregelmässig, schmal weiss berandet. Fünf Umgänge, davon fast 2!/, auf den Apex fallend, glatt, alle gut gewölbt, .I. 12. Band V1. 29 EL 3E, 20 154 der letzte oben fast gesehultert, dann schräg abfallend, mit der grössten Breite unterhalb der Mitte, am Nabel eingedrückt, vorn herabsteigend, dann kurz und tief herabgebogen. Die Mündung ist unregelmässig rundeiförmig, erheblich höher als breit (27 : 34 mm), schwach rosa überlaufen, nur mässig ausgeschnitten; der Mundrand ist auffallend dick, auch oben und aussen fast 2 mm stark, aber geradeaus, selbst an der Basis kaum ganz leicht umgeschlagen, der Aussenrand ist nur ganz flach gewölbt, dem Spindelrand fast gleichlaufend, von der Seite gesehen mitten vorgezogen; der Spindelrand ist dick, schwielig, leicht gedreht, oben durch eine Furche begränzt, die Ränder durch einen dieken Callus verbunden, der sich scharf gegen die Skulptur absetzt. Fig. 2 stellt bei gleicher Windungszahl und ganz gleicher Färbung das entgegenge- setzte Extrem dar. Die Schale ist wohl fest, aber nicht auffallend diekschalig, die Rippung in eine grobe Streifung übergegangen, die ganze Gestalt in die Quere verbreitert, 52 mm im grossen Durchmesser bei nur 45 mm Höhe, die Umgänge weniger gewölbt, namentlich der letzte eher zusammengedrückt, die Mündung auffallend weit, schief kreisförmig, nur wenig ausgeschnitten, der Mundrand einfach, nur ganz leicht verdiekt, Aussenrand schön gerundet, mitten vorgezogen, unten zurückweichend, die Randinsertionen nur durch einen ganz dünnen Callus verbunden. Der letzte Umgang zeigt neben der Spiralskulptur, welche bis über die Peripherie herunterreicht, vielfach auch die schrägen, eingedrückten Linien, welche wir bei zahlreichen orientalischen Pomatien beobachten. 114. Helix (Helicogena) ciliciana minor m. Taf. 339. Fig. 4. 5. Differt a typo testa minore, globosa, anfractibus superis lentius crescentibus, anfractu ultimo distinete costellato, malleolato, in parte supera aperturam versus subtilissime spiraliter lineato. Diam. maj. 39, min. 32, alt. 37,5 mm. Als Helix pleurorinia erhielt ich von Rolle die hier abgebildete Form, welche sich wohl als Lokalart gegenüber der typischen cilieiana halten lässt. Sie ist kleiner, rein kugelig, die oberen Windungen nehmen erheblich langsamer zu, die letzte Windung ist aufgeblasen, besonders nach der Mündung hin auffallend stark gerippt mit breiten, an der Naht vorspringenden Rippen und ganz feiner, eben noch sichtbaren Spiralskulptur. Die Spindel ist wie bei der typischen cilieiana gebildet, in der Mitte vortretend, der Basalrand ist stärker umgeschlagen und breiter gelippt, der Oberrand dünner. Mit pleurorinia Bourguignat, die ich Taf. 336 Fig. 10 nach dem Original der Genfer Sammlung abbilde, hat diese Form der ciliciana nichts zu thun. Aufenthalt in der Gegend von Pompejopolis in Cilicien. 155 115. Helix (Helicugena) blumi n. Taf. 341. Fig. 1-4. Testa magna, omnino exumbilicata, globosa vel globoso-conoidea, solida et ponderosa, ruditer costellato- striata, in anfractu penultimo et in parte supera anfractus ultimi spiraliter lineata, lineis subtilibus sub- _ undulatis, oculo nudo quogue conspieuis, albida, maculis fuseis in fascias tres interruptas (| 2 3-4-5), zonam periphericam albam tantum relinquentibus pulcherrime ornata. Spira breviter conica, apice mediocri, laevi, vix obtusato. Anfractus 5 convexiuseuli, celeriter accrescentes, ultimus tumidus, rotundatus, antice longe et profunde descendens. Apertura perobliqua, magna, irregulariter subeircularis, valde lunata, intus fuscescers late albolimbata; peristoma simplex, obtusum, rectum, intus late albidolabiatum, marginibus leviter conniventibus, callo tenuissimo junctis, columellari calloso, medio prominulo, supra triangulatim dilatato, appresso, extus distinete marginato. Diam. maj. 52, min. 41, alt. 47 mm. — — 5l, — 41, — 485 mm. Helix pericalla Naegele in sched., nec Bourguignat. Schale gross, völlig entnabelt, fest und schwer, rein kugelig bis etwas kegelförmig, grob rippenstreifig, manchmal auch beinahe gerippt, auf der vorletzten Windung und der oberen Hälfte der letzten mit feinen, dichten, welligen, dem blosen Auge eben noch sicht- baren Spirallinien skulptirt, auf der letzten Windung vielfach mit Narben und kurzen Ein- drücken. Die Grundfarbe ist weisslich, aber fünf mannigfach unterbrochene feckige braune Binden, von denen die drei oberen zusammenfliessen, lassen nur einen schmalen weissen Streifen in der Peripherie übrig. Gewinde niedrig kegelförmig, mit mässig grossem, glattem, nicht vorspringendem Apex; Naht eingedrückt, etwas unregelmässig. Fünf leicht gewölbte, rasch zunehmende Windungen, die letzte gross, aufgetrieben, vornen lang und tief herabsteigend.. Mündung sehr schief, gross, unregelmässig kreisrund, stark ausge- schnitten, Gaumen bräunlich mit breitem weisslichem Saum und durchscheinenden Aussen- binden; Mundsaum einfach, stumpf, ziemlich diek, weiss, innen mit einer breiten weiss- lichen Lippe belegt; Randinsertionen ganz leicht genähert und durch einen sehr dünnen weissen glänzenden Callus verbunden, der Spindelrand schwielig verdiekt, in der Mitte vorspringend, wie bei ciliciana typica, oben breit dreieckig zurückgeschlagen, fest ange- drückt, aber nach aussen scharf begränzt. Aufenthalt bei Geuzneh (Gösne, ob Giosna bei Mersina?) in Cilieien, die beiden ab- gebildeten Exemplare mir von Naegele als Helix pericalla mitgetheilt, aber von dieser grössten Art trotz aller Aehnlichkeit doch in der Mündungsbildung uud Textur gut ver- schieden. Sie schliesst sich unmittelbar an die Taf. 334 Fig. 2 abgebildete ceilieciana von Iskenderun an, ist aber grösser und hat deutliche Spiralskulptur, zwei Bigenschaften, welche die Lücke nach der noch grösseren, aber dünnschaligeren pericalla hin zu einem guten Theile ausfüllen. Ich benenne sie zu Ehren meines lieben, leider kürzlich ver- 20 * a) 156 storbenen Freundes J. Blum in Frankfurt, als besondere Anerkennung der Verdienste, welche er sich um die deutsche Conchyliologie bei dem Ankauf der Möllendorff’schen Conchy- liensammlung für das Senckenbergische Museum erworben hat. Die beiden abgebildeten Exemplare beweisen, dass auch hier kugelige und breit- kegelförmige Stücke zusammen vorkommen, eine Erscheinung, die mir bei vielen orienta- lischen Pomatien aufgefallen ist. 116. Helix (Helicogena) pericalla (Bourguignat). len, Boilo es 1 & Testa magna, omnino exumbilicata, subglobosa, solida, ruditer striato-costellata, in parte supera an- fraetuum irregulariter spiraliter sulcata, griseo-albida, fusco quinquefasciata, fasciis tribus superis confluenti- bus, omnibus plus minusve interruptis. Spira conoidea, apice laevi, lutescente vel albida, sutura distincta, m aperturam versus irregulariter crenulata. Anfractus 5 convexi, regulariter sed celeriter accrescentes, ultimus inflatus, antice profunde deflexo-descendens. Apertura mag ıa, obliqua, lunato-eireularis, faucibus fuscescen- tibus, fasciis vix translucentibus; peristoma album vel pallide lutescenti-album, marginibus vix callo tenuis- simo junctis, externo simplici, tenui, basali expanso vix tenuissime labiato, columellari arcuato, tenuiter calloso, supra dilatato, appresso, interdum obsolete plicato. Alt. et diam. 58—60 mm. Helix pericalla Bourguignat in coll. — (Pomatia) Kobelt, in: Kobelt & Rolle, Supplem. I von Rossmässlers Iconographie p. 49 t. 19 fig. 3 t. 20 fig. 3. Schale zu den grössten europäischen Arten gehörend, völlig entnabelt, fast kugelig, grob rippenstreifig, der obere Theil der Windungen unregelmässig spiral gefurcht, grau- weiss mit fünf braunen unterbrochenen Binden, von denen die drei oberen mehr oder minder zusammenfliessen. Gewinde kegelförmig mit glattem, gelbliehem oder weisslichem Apex; die Naht ist deutlich, nach der Mündung hin unregelmässig erenulirt. Fünf kon- vexe, regelmässig aber rasch zunehmende Windungen, die letzte aufgeblasen, vorn tief herabsteigend und schliesslich herabgebogen. Mündung gross, schräg ausgeschnitten, kreis- rund, im Gaumen bräunlich mit kaum durchscheinenden Aussenbinden. Mundsaum weiss oder etwas gelblich überlaufen, Aussenrand einfach, dünn, Basalrand ausgebreitet, kaum ganz dünn gelippt, Spindelrand gebogen mit dünnem oben verbreitertem und angedrückten schwieligen Beleg; manchmal ist die Andeutung einer Spindelfalte zu erkennen; ein dünner Callus verbindet die beiden Ränder. Aufenthalt in Cilicien, meine Exemplare bei Giosna von Rolle gesammelt. Die abgebildeten Bourguignat’schen Typen erwarb Letourneux auf dem Markte von Alexandria. 157 117. Helix (Helicogena) pachya Bourguignat. (Taf. 217. Fig. 3. 4). Taf. 335. Fig. 1—4. 7. 8. 10. 11. „Testa imperforata, globoga, crassa, ponderoga, eretacea, candida vel zonulis castaneis obseure cingu- ‚lata; — spira conica, apice levi, obtusiusculo; — anfractibus 5 convexiusculis, celeriter erescentibus, ultimo sordide striato, ventricoso, crasso, ad aperturam vix velnon descendente; — apertura parum lunata, rotundata; — peristomate intus candido-incrassato, simplice, non reflexo; columella callose incrassata; — marginibus sat approximatis, callo valido erasso candidoque junetis. — Alt. 30-35, diam. 23-32 mm.“ — Bourguignat. Ich muss auf diese schon im vierten Bande abgebildete — allerdings vom Koloristen ziemlich übel behandelte — Art noch einmal zurückkommen, da über sie noch eine ziem- liche Konfusion herrscht. Dieselbe ist wesentlich auf Mousson zurückzuführen, der (in Coq. Roth, in: Zürich. Vierteljahrsehr. VI. p. 32) seine Helix texta trotz der total verschie- denen Skulptur für identisch mit pachya Bourg. erklärte und zu deren Gunsten ein- zog. Pfeiffer schloss sich im fünften Bande der Monographie dem an, und da die ächte pachya im Verkehr unendlich viel seltener ist, als die bei Saida die Küste erreichende texta, wurde diese Meinung selbstverständlich die herrschende. Auch ich habe im vierten Bande der Ikonographie unter 1030 und 1031 zwei Exemplare der texta als pachya abgebildet, aber bereits auf der nächsten Tafel — zu welcher der Text allerdings erst neun Monate später mit der folgenden Lieferung erschien — in einer auf der Tafel noch als figulina var. bezeichneten Schnecke die richtige packya erkannt, allerdings ohne bei dem geringen mir vorliegenden Material die richtigen Konsequenzen zu ziehen, Auch Westerlund hält die Vereinigung noch aufrecht und betrachtet texta Mouss. als eine Varietät von pachya Bourg. Ich bin jetzt durch reicheres Material, das ich Rolle und Naegele verdanke, zu der Ueberzeugung gelangt, dass pachya und texta nicht nur art- lich verschieden sind, sondern auch zu zwei ganz verschiedenen Formenkreisen gehören, die durch die bei texta ganz auffallend starke, bei pachya wie bei solida obsolete oder völlig fehlende Spiralskulptur so scharf wie man nur wünschen kann geschieden werden, aber sich in ihrer Verbreitung gegenwärtig nieht gegen einander abgränzen lassen. Demgemäss beschränke ich Helix pachya Bourguignat auf die Form des mittleren Jordanthales, auf welche Bourguignat seine Art gegründet hat. Dieselbe ist für eine Pomatia nur mittelgross, kugelig, diekschalig und schwer, nicht besonders stark gestreift, ohne Spiralskulptur, auf weisslichem Grunde mit nicht besonders deutlichen bräunlichen Binden umzogen. Gewinde kegelförmig mit konvexen Seiten und stumpfem, glatten Apex. Fünf leicht gewölbte, rasch zunehmende Windungen, die letzte nicht besonders stark rippenstreifig, bauchig, vornen nicht oder nur wenig herabsteigend.. Mündung gerundet, nur wenig ausgeschnitten, mit schwach durchscheinenden Aussenbinden; Mundsaum ein- fach, geradeaus, etwas abgestumpft, leicht weiss gelippt;, Gaumen braun überlaufen; 158 Spindelrand weiss oder rosa, leicht gebogen, schwielig verdickt, breit umgeschlagen und angedrückt; ein dünner kaum sichtbarer Callus verbindet die Randinsertioneu. Von unseren Figuren sind 1—4 die Kopien der Bourguignat’schen Originalfiguren, Fig. 7. 8 die der Figuren in der Ikonographie (Fig. 1038 und 1039) Fig. 10. 11 der Figuren im Supplementband der Ikonographie Taf. 24 Fig. 3. 4 Die beiden letzteren ge- hören einer grösseren Form an und gewinnen dadurch besonders Interesse, dass sie sicher aus Cilicien stammen und in mancher Hinsicht eine Verbindung nach der Helix cili- ciana hin darstellen. Fig. 10 ist von Rolle bei Teremtere gesammelt worden, Fig. 11 bei Selefke, dem alten Seleucia ad Calycadnum. Es wäre nicht unmöglich, dass die cili- cische Form sich bei grösserem Material als gute Varietäl von der galiläischen, von der sie durch den ganzen Libanon getrennt ist, scheiden liesse. 118, Helix (Helicogena) pachya riebecki n. Taf. 335. Fig. 12. Differt a typo testa magis conica, apice permagno plus quam anfractus 2 occupante, anfractu ultimo supra fere declivi, nitido, antepenultimo sculpturam spiralem exhibente, apertura elongato-ovata (27 : 23mm), basi distinete recedente. Alt. 39, diam. max. 33 mm, Aus dem Berliner Museum liegt mir eine Pomatia vor, welche Riebeck aus Palästina mitgebracht hat, leider ohne genauere Fundortsangabe; sie ist besonders interessant da- durch, dass sie im Habitus und auch durch den Glanz entschieden nach den südpalästi- nensischen Arten, wie engaddensis und cavata, hinüberführt. Sie ist viel mehr kegel- förmig, wie die typische pachya und auch die var. elongata, hat ein rein kegelförmiges Gewinde mit geraden Seiten, dessen Abflachung sich auch auf die obere Hälfte der letzten Windung fortsetzt, und einen ganz auffallend grossen Apex, der mehr als zwei Windungen einnimmt. Skulptur und Zeichnung sind wie bei pachya, aber die vorletzte Windung lässt eine deutliche Spiralskulptur erkennen, die ich beim Typus vermisse. Die Mündung ist erheblich höher als breit und weicht unten erheblich zurück, was besonders auffällt, wenn man die Schnecke von hinten betrachtet. Der Spindelrand ist ziemlich lebhaft rosa ge- färbt, verdiekt, angedrückt, ein Verbindungscallus ist kaum angedeutet. 119. Helix (Helicogena) pachya kossenae Deschamps MS. Taf. 335. Fig. 5. 6. Testa exumbilicata, subgloboso-conica, solida, ponderosa, ruditer sulcato-costata, costis ad suturam distinetioribus, sculptura spirali nulla, albida fasciis fuscis parum distinetis 5 (secunda et tertia confluentibus). 159 Spira breviter conica, lateribus convexiusculis, apice laevi, albido, magno; sutura profunde impressa irregu- lariter crenulata. Anfraetus 4'/, convexiuseuli, primi lente, inferi rapidius accrescentes, ultimus permagnus, tere °/, testae oceupans, antice leniter descendens. Apertura parum obliqua, ovato-rotundata, truncato-Iunata, intus fuscescenti-albida fasciis obscure translucentibus; peristoma rectum, incrassatum, rosaceum, marginibus callo crasso extus diffuse dilatato junctis, basali reflexiusculo, columellari arcuato, reflexo, modice dilatato, appresso, vivide rosaceo. Alt, 35, diam. max. 33 mm. Pomatia kossenae Deschamps in coll. Wohlberedt. Schale völlig entnabelt, etwas kugelig kegelförmig, fest und schwer, grob und un- regelmässig furchenrippig, die Rippchen an der Naht stärker vorspringend, ohne jede Spiralskulptur, weisslich mit fünf wenig deutlichen bräunlichen Binden, von denen die zweite und die dritte zusammenfliessen. Gewinde kurz kegelförmig, mit leicht gewölbten Seiten und grossem, glattem, weisslichem Apex. Naht tief eingedrückt, unregelmässig erenulirt. 4!/, leicht gewölbte Windungen, die obersten langsam, die unteren rascher zu- nehmend, die letzte sehr gross, fast drei Viertel des Gehäuses ausmachend, vornen lang- sam herabsteigend. Mündung wenig schräg, rundeiförmig, eher abgestutzt als ausge- schnitten, innen bräunlich weiss mit undeutlich durchscheinenden Binden; Mundsaum gerade, ziemlich dick, rosa, die Ränder durch einen starken, diffus nach aussen verbrei- terten Callus verbunden, der Basalrand leicht umgeschlagen, der Spindelrand gebogen, zurückgeschlagen, angedrückt, lebhaft rosa gefärbt. Aufenthalt bei Missat (ubi?). Das Original in der Wohlberedt’schen Sammlung. Eine besonders diekschalige Lokalform des pachya-Typus mit auffallend starkem Wandcallus und lebhaft gefärbtem Mundsaum, die wohl einen eigenen Namen verdient. 120. Helix (Helicogena) pachya subtexta m. Taf. 336. Fig. 11. 12. Testa minor, globosa, exumbilicata, solida, costellato-striata, striis peeuliariter inter sulcos latos, ad suturam profundissimis, granulata, sordide griseo-alba, dilute fusco-faseiata, faseiis I—3 confluentibus. Spira breviter conica apice acutulo; sutura profunda, inter anfractus inferos crenata. Anfractus 4'/,, superi con- vexiuscnli, leniter accrescentes, penultimus major, ultimus rotundatus, antice longe leniter descendens, lineis obliquis numerosissimis insignis. Apertura modice obliqua, ovato-rotundata, valde lunaris, intus leviter fus- cescens fasciis vix conspicuis; peristoma acutum, reetum, moxlabro lutescente-albido incrassatum, marginibus vix junetis, basali patulo, columellari areuatim ascendente, leviter dilatato, appresso, supra intrante. Diam. maj. et alt. 30 mm, Schale verhältnissmässig klein, fast rein kugelig, völlig entnabelt, fest, grauweiss mit verwaschenen braunen oder röthlichbraunen Bändern, von denen die drei oberen zusammen- fliessen, mit sehr eigenthümlicher Skulptur, breite Längsfurchen, deren Zwischenräume an 160 aer Naht sehr stark vorspringen, schliessen je 3—4 Rippenstreifehen ein, die unter der Lupe sehr hübsch granulirt erscheinen, ohne dass eine eigentliche Spiralskulptur, wie bei den texta-Formen vorhanden wäre. Das Gewinde ist niedrig kegelförmig, mit ziemlich spitzem Apex und tief eingedrückter Naht. Von den 4!/), Windungen sind die oberen nur flach gewölbt und nehmen langsam zu; von der Mitte der vorletzten Windung beginnt eine stärkere Auftreibung, die letzte ist kugelig, etwas aufgeblasen und steigt vornen langsam ziemlich tief herab; sie trägt besonders auf der Vorderseite in sehr grosser Anzahl die kurzen dunklen Schräglinien der Gruppen. Mündung mässig schief, relativ klein, rund- eiförmig, stark ausgeschnitten, im Gaumen leicht bräunlich überlaufen mit ganz undeut- lichen Binden; Mundsaum scharf, geradeaus, etwas zurück mit einer ziemlich breiten, flachen, gelbweissen Lippe belegt, die Ränder nur durch einen ganz dünnen, nur durch seinen Glanz erkennbaren Oallus verbunden, der Basalrand leicht geöffnet, der Spindelrand im Bogen ansteigend und oben eindringend, schwielig verdickt, nicht sehr verbreitert, an- - gedrückt, von der vorletzten Windung durch eine bogige Furche abgesetzt. Aufenthalt in Syrien (Stentz in Mus. Sencekenbergiano). In der Gestalt dem Bourguignat’schen Typus von pachya sehr ähnlich, aber durch die eigenthümliche Skulptur ausgezeichnet. 121. Helix (Helicogena) pycnia Bourguignat, Taf. 335. Fig. 9. Testa imperforata, ventricoso-globosa, crassa, cretacea, irregulariter striata; anfractibus 41], convexis, celeriter erescentibus; ultimo ac penultimo maximis, globosis; ultimo ad aperturam paululum descendente. Apertura lunata, fere rotundata; peristomate candido, inerassato, non reflexo, acuto; columella incrassata; marginibus callo erasso albidoque juncetis. — Bgt. Diam. maj. 33, alt. 32 mm. Helix pyenia Bourguignat, in: Revue Magas. Zoologie 1863 p. 164 t. 6fig. 7—9; Amenites malacol. vol. 2 p. 182 t. 22 fig. 7-9. — L. Pfeiffer, Monogr. Heliceor. viv. vol. 5 p. 228. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 455. Schale undurehbohrt, bauchig kugelig, dick, kreidig, unregelmässig grob gestreift. 41/, konvexe, rasch zunehmende Windungen, die letzte und die vorletzte sehr gross, kugelig; letzte Windung an der Mündung ein wenig herabsteigend. Mündung fast kreis- rund, ausgeschnitten; Mundsaum weiss, verdickt, nicht umgeschlagen, scharf; Spindel ver- diekt, die Randinsertionen durch einen dieken, weisslichen Callus verbunden. Aufenthalt bei Nazareth. Ich habe diese Art nie zu Gesicht bekommen, auch Westerlund scheint sie nicht gesehen zu haben. Es könnte unter Umständen ein abnormes Exemplar von Helix pachya Se ee ee eine 161 oder einer eng verwandten Form sein, doch ist in den letzten Jahrzehnten gerade aus Palästina so wenig Material in den Verkehr gekommen, dass ich mir ein endgültiges Ur- theil hierüber nicht erlaube. 122. Helix (Helicogena) adanensis Kobelt, Taf. 334. Fig. 8. 9. Testa imperforata, globosa, solida, ruditer striata et subdistanter fere regulariter costulata, sub lente praesertim in parte supera spiraliter sulcata, interstitiis grannlosis, albida, epidermide tenuissima fuscescente induta, fasciis castaneis 5, superis 3 et inferis 2 in anfractu ultimo plerumgque confluentibus; sutura impressa, distincte albomarginata. Anfractus 41/, convexi, sat celeriter accrescentes, ultimus inflatus, longe et profunde descendens. Apertura obliqua, subeircularis, valde lunata; faucibus vinoso-fuseis, ad fascias externas satura- tioribus; peristoma tenue, rectum vel levissime expansum, intus late albolabiatum, marginibus haud vel vix junctis, basali patulo; columella arcuata, angusta, supra parum dilatata, nitida, alba, Alt. 36, diam. maj. 37 mm. — 3883, — — 37mm. t Helix (Pomatia) adanensis Kobelt, in; Kobelt & Rolle, Suppl. Rossm. Iconographie v. 1 p. 52 t. 23 fig. 1—4. Gehäuse undurchbohrt, kugelig, festschalig, grob gestreift, in mehr oder minder regelmässigen Abständen mit stärkeren rippenartigen Streifen oder tiefen Fuurchen, unter der Lupe besonders obenher fein gekörnelt und mehr oder minder ausgesprochen spiral gefurcht, weisslich, mit einer ganz dünnen, kaum sichtbaren, durchsichtigen gelblichen Epidermis überzogen, mit den gewöhnlichen fünf meist tiefkastanienbraunen Binden, von denen auf der ietzten Windung die drei oberen und die beiden unteren zu je einem breiten Band zusammenschmelzen. Die Naht ist etwas unregelmässig eingedrückt und deutlich weiss berandet. 4'!/, convexe, ziemlich rasch zunehmende Windungen, die letzte aufge- blasen, vorn allmählig, aber lang und tief herabsteigend. Mündung schief, gerundet, sehr stark ausgeschnitten, im Gaumen mehr oder minder tief weinbraun mit schwach siehtbaren Aussenbinden; Mundrand dünn, scharf oder ganz leicht verdickt, gerade oder kaum um- geschlagen, mit breiter glänzend weisser Lippe; Ränder nicht oder nur durch eine ganz dünne, kaum sichtbare Schmelzschicht verbunden, Basalrand leicht geöffnet, Spindelrand regelmässig gebogen, schmal, nur oben mässig verbreitert, glänzend weiss, bei manchen Stücken in der Mitte mit einer ganz schwachen Verdiekung. Aufenthalt in Cilieien, in der Umgebung von Adane. Diese Form hat die Zeichnung von Helix eineta, aber eine glänzend weisse Lippe und eine eigenthümliche, fast regelmässige Rippenskulptur. Das Fig. A abgebildete Exem- plar ist höher, heller gezeichnet, und die letzte Windung steigt auch tiefer herab, so dass die Höhe grösser ist als der grosse Durchmesser. I. 12. Band VI. 10 Zr OB al 162 123. Helix (Pomatia) adanensis sarica Kobelt. Taf. 334. Fig. 10. 11. Differt a typo testa globoso-conoidea, solidiore, anfractibus 5, multo convexioribus, ultimo minus ven- tricoso, brevius descendente, fere deflexo, labro multo magis incrassato, columella callosa, fasciis parum distinctis. Helix adanensis var. sarica Kobelt, in: Kobelt & Rolle, Iconographie Supplementum p. 53 t. 23 fig. 5. 6. Nicht ohne Bedenken ziehe ich diese gleichfalls von Adane in Cilicien stammende Form zu adanensis. Sie hat eine viel mehr kegelförmige Gestalt, einen halben Umgang mehr, die Windungen sind viel stärker gewölbt, die letzte ist relativ kleiner und steigt rascher und kürzer herab. Die Mundbildung ist wesentlich dieselbe, der Gaumen auch tiefbraun bis weinroth, aber der Mundrand viel mehr verdickt und namentlich die Spindel stark schwielig. Die Zeichnung ist bei allen mir vorliegenden Stücken blasser, als bei der typischen adanensis. Die Skulptur ist aber ganz die gleiche und da beide Formen in der- selben Gegend vorzukommen scheinen, halte ich es für besser, sie wenigstens vorläufig nicht zu trennen. 124. Helix (Helicogena) adanensis infidelium Kobelt. Taf. 326. Fig. 3. 4. Testa exumbilicata, solida, ponderosa, subglobosa, ruditer et arcuatim sulcato-striata, spiraliter prae- sertim superne exilissime sulcata, albida vel Iutescenti-albida, castaneo conspicue fasciata, fasciis tribus superis confluentibus. Spira convexo conoidea, apice magno, obtuso, laevi. Anfractus 5 convexiusculi primum leniter, dein rapidius cerescentes, ultinus globosus, antice descendens. Apertura obliqua, rotundato-ovalis vel subguadrata, valde lunata, alba, faucibus vinosis, indistinete faseiatis; peristoma obtusum, nitide album, marginibus subparallelis vix callo tenuissimo junctis, supero decliviter rotundato, basali cum columellari valde incrassato planato strietiusculo fere angulum formante, Alt. 42, diam. max. 45 mm. — 45, — — 45 mm. Helix (Pomatia) infidelium Kobelt, in: Kobelt & Rolle, Iconographie Suppl. vol. 1 p. 54 t. 24 fig. 5. 6. Gehäuse gewissermassen ein riesiges Exemplar der Helix adanensis darstellend, sehr festschalig und schwer, fast kugelig. rauh und bogig furchenstreifig, weisslich bis gelblich- weiss, mit breiten kastanienbraunen Binden, 2—3 gewöhnlich verschmolzen. Gewinde konvex konisch; Apex gross, stumpf, glatt. 5 ziemlich gewölbte Windungen, anfangs langsam, dann rasch zunehmend, letzte kugelig, vorn berabsteigend. Mündung schief, ge- 163 rundet eiförmig, manchmal fast viereckig, stark ausgeschnitten, weiss, innen röthlich braun mit undeutlichen Binden; Mundrand stumpf, glänzend weiss, die Ränder fast parallel, mit einem ganz dünnen Callus verbunden, der äussere obenher schräg abfallend, der Spindel- rand stark verdickt, strack, abgeflacht, mit dem Basalrand beinahe einen Winkel bildend. Aufenthalt zwischen Alexandrette und Tschengenkiöi, im Giaur Dagh (Gebirg der Ungläubigen). Die beiden abgebildeten Exemplare bilden die Extreme einer hübschen Reihe; Fig. 6 ist vielleicht noch nicht ganz ausgewachsen, wenigstens der Mundsaum noch nicht fertig aber das Stück ist doch erheblich kegelförmiger als der Typus, 45 : 45 mm und die Skulptur mehr rippenartig. Die Form ersetzt die Helix adanensis in den Gebirgen zwischen Cilicien und Syrien. 125. Helix (Helicogena) adanensis globulosa n. Taf. 341. Fig. 7. 8. Differt a typo testa minore, globuloidea, erassa, solida, faucibus fuscescente-albidis vel albis. Diam. maj. 36, alt. 34 mm. Von Naegele erhielt ich aus der Umgebung von Adane in Cilicien neben der typi- schen Helix adanensis auch noch eine ganze Reihe von kleineren Formen, welche sich mehr oder minder eng an sie anschliessen, leider nur in einzelnen mehr oder minder schlecht erhaltenen Exemplaren. Ich bringe hier zwei extreme Formen zur Abbildung, eine flach kugelige mit niedrigem Gewinde und tief eingedrückter Naht (Fig. 7) und eine mehr kegelförmige anscheinend auch in frischem Zustande einfarbige. Was von ihnen zu halten, lässt sich wohl nur an Ort und Stelle entscheiden. Ich halte es nicht für unmög- lich, dass das Formenchoas dieser weisslippigen Pomatien in der cilieischen Ebene darauf zurückzuführen ist, dass die von den Bergströmen aus Taurus und Antitaurus herabge- führten Stammformen noch in der Anpassung an die Verhältnisse des Schwemmlandes be- griffen sind und einen festen Typus noch nicht haben gewinnen können. 126. Helix (Helicogena) adanensis pyrami n. Taf. 341. Fig. 9. 10. Testa minor, exumbilicata, solidula sed parum crassa, conica, ruditer striatula et aperturam versus costellato-striata, in anfraetu ultimo lineis subtilissimis spiralibus granulosa, grigeo-albida, fasciis 5 fuscis, superis tribus confluentibus, parum distinetis ornata. Spira conica apice mediocri, obtugato, laevi. An- fractus 5 convexiuseculi, regulariter accrescentes, ultimus haud inflatus, antice longe et profunde descendens, lineolis obliquis brevibus insignis. Apertura perobliqua, haud magna, aubeircularis, valde truncato-lunata, 21* 164 intus fuscescens fasciis translucentibus, supera labium transgrediente; peristoma acutum, labio supra tenuis- simo, fusco, infra incrassato albo munitum, margine basali reflexiusculo, columellari incrassato, albo, supra parum dilatato, appresso, extus sulco definito, callo parietali snbnullo. Diam. maj. 35, min. 29, alt. 34 mm. Schale zu den kleineren der Gruppe gehörend, völlig entnabelt, fest aber nicht be- sonders dick, mehr oder minder ausgesprochen kegelförmig, grob gestreift, nach der Mün- dung hin förmlich gerippt, die letzte Windung besonders nach der Mündung hin durch feine kurze Spirallinien fein gekörnelt, mit fünf braunen, nicht sehr intensiv gefärbten Binden, von denen die drei oberen zusammenfliessen. Gewinde kegelförmig, mit mittel- grossem, glattem, abgestumpftem Apex; Naht linear, deutlich. Fünf etwas gewölbte, regel- mässig zunehmende Windungen, die letzte nicht aufgeblasen, vornen lang und tief herab- steigend, mit den charakteristischen kurzen schrägen Linien. Mündung sehr schräg, ver- hältnismässig nicht gross, fast kreisrund, aber sehr stark abgestutzt ausgeschnitten, im Gaumen braun mit durchscheinenden Binden, von denen die oberste auf die sonst weisse Lippe übergreift. Mundsaum scharf, die Ränder etwas genähert, aber nicht verbunden, der Oberrand dünn und scharf, innen kaum gelippt, dann mit einer nach unten immer stärker werdenden weissen Lippe belegt, der Basalrand deutlich umgeschlagen, der Spin- delrand schwielig verdiekt, weiss, aber nicht sonderlich verbreitert, aussen durch eine Furche abgegränzt. Aufenthalt bei Adane in Cilicien. Naegele hat von dieser kleinen Form des adanensis-Typus, welche sich durch die kegelförmige Gestalt und den scharfen, nicht abstumpften Mundsaum von der vorher ab- gehandelten wenig grösseren Form aus derselben Gegend unterscheidet, zwei verschiedene Ausprägungen erhalten und mir gestattet, mir davon die beiden abgebildeten Exemplare auszuwählen. Das eine (Fig. 9), nach welchem Diagnose und Beschreibung entworfen ist, zeigt von allen cilieischen Fornien am meisten Hinneigung zur kleinasiatischen venusta. Die andere (Fig. 10) ist kleiner, dickschaliger, blasser gefärbt, schärfer gerippt mit deut- lich erenulirter Naht und sehr kleiner Mündung; die Mundränder sind einander sehr ge- nähert. 127. Helix (Helicogena) ciliciana pleurorinia Bourguignat. Taf. 536. Fig. 10. Testa globosa, omnino exumbilicata, solida ruditer striata, sculptura spirali nulla, albida, fasciis 5 satu- rate castaneis (1. 2. 3 confluentibus) ornata; spira convexo-conica, apice obtusulo; sutura impressa. An- fractus 5 convexiusculi, regulariter accrescentes, ultimus major, sed vix inflatus, rotundatus, antice leniter descendens, lineis brevibus obliquis fuscis insienis. Apertura obliqua, sat lata, valde lunata, faucibus fusces- centi-albis fasciis translucentibus; peristoma album, rectum, obtusum, marginibus nullo modo junctis, colu- mellari crasso, modice dilatato, medio obsolete prominulo, supra appresso. 165 Diam. maj. 42, alt. 40 mm. Helix pleurorinia Bourguignat in Üoll. — Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie Suppl. t. 13 fig. 2 (absque descriptione). Ich gebe hier die Abbildung einer Form aus dem Gebirge zwischen Alexandrette und Beilan, die ich in Genf nach dem Originalexemplar der Bourguignat’schen Sammlung gezeichnet habe; sie ist auch im Supplement zur Ikonographie abgebildet, ich habe aber unbegreiflicher Weise damals keine Beschreibung von ihr gegeben. Sie schliesst sich un- mittelbar an die typische ciliciana an, ist aber erheblich kleiner und die letzte Windung weniger aufgeblasen. 128, Helix (Helicogena) solida baristata (Bgt.) Kobelt. Taf. 329. Fig. 12. Testa solida, ponderosa, raditer et irregulariter costato-striata, obsolete spiraliter lineata, lineisque brevibus obliquis insignis, albida, indistinete fusco quinquefasciata, haud nitens. Spira conica, apice magno, laevi. Anfractus 5, ultimus ad medium subaungulato-gibbus (?), basi convexior, antice breviter et celeriter subdeflexus. Apertura parum obliqua, modice lunata, intus alba, fasciis translucentibus; peristoma album; columella strieta, callosa, supra dilatato-appressa. Helix (Pomatia) baristata Bourguignat mss. — Kobelt, in: Rossmässler Iconographie Suppl. I p. 46 t. 16 fig. 6, Gehäuse dem der Hel. solida ähnlich, festschalig und schwer, rauh und unregel- mässig rippenstreifig, undeutlich spiral gefurcht und mit kurzen, scharfen Linien gezeichnet, nicht glänzend, mit fünf wenig deutlichen braunen Binden. Gewinde kegelförmig mit grossem, glattem Apex. Fünf Umgänge, der letzte bei dem einzigen in der Bourguignat- schen Sammlung liegenden Exemplar undeutiich kantig und etwas unregelmässig vorge- wölbt, was aber eine individuelle Bigenthümlichkeit oder Abnormität sein kann, unten stärker gewölbt, vorn kurz und rasch herabgebogen. Mündung nur wenig schief, mässig ausgeschnitten, innen weiss mit durchscheinenden Binden; Mundsaum weiss, Spindel strack, schwielig, oben verbreitert und angedrückt. Aufenthalt im nördlichen Syrien zwischen Alexandrette und Orfa. Nach unserem heutigen Wissen die am meisten ins Inland hineingreifende Form der Helix solida. 129. Helix (Helicogena) venusta Martens, Taf. 336. Fig. 3.4. 8. 9. - Testa exumbilicata, globoso-conica, tenuiuscula sed solida, nitida, irregulariter costato-striata, sub lente praesertim in parte supera anfıactuum distincte spiraliter striata, griseo-albida, faseiis rubro-fuseis 5, superis 166 in anfractu ultimo confluentibus, lineis brevibus obliquis fuseis in anfractu ultimo signata. Spira conica apice magno obtuso. Anfractus 4*/, convexi, rapide crescentes, sutura parum impressa leviter crenulata disereti, ultimus magnus, inflatus, antice valde descendens, demum deflexus. Apertura obliqua, magna, lunato-rotundata, intus fuscescens, fasciis externis distinete translucentibus; peristoma acutum, album, minime inerassatum, tenuissime alholabiatum, marginibus haud junctis, columellari concave ascendente, ad inser- tionem vix dilatato, in callum diffusum tenuem transeunte. Diam. maj. 39,5, alt. 38,5 mm. Helix asemnis var. venusta Martens Moll. Oertzen, in: Archiv für Naturgeschichte 1889 vol. 1 p. 201 t. 11 fig. 6. 7. — Kobelt, in: Rossmässler Iconographie N. Folge vol 5 p. 26 no. 771. Gehäuse völlig entnabelt, kugelig kegelförmig, mitunter höher als breit, dünn, aber doch fest, für eine Art dieses Formenkreises auffallend glänzend, unregelmässig rippen- streifig, unter der Lupe besonders auf der oberen Hälfte der beiden letzten Windungen sehr deutlich spiralgestreift, grauweiss mit rothgrauen Binden, die drei oberen sind auf der letzten Windung immer zusammengeschmolzen, trennen sich aber auf dem Gewinde; die beiden unteren sind im allgemeinen verwaschener, mitunter zusammenfliessend, häufiger getrennt, auch die Zwischenräume röthlich überlaufen oder gefleckt; die feinen schrägen braunen Striche der Gruppe sind gewöhnlich scharf ausgeprägt. Gewinde kegelförmig mit grossem stumpfem Apex; Naht eingedrückt, erenulirt, weiss bezeichnet. Nur 4!/, gut ge- wölbte, rasch zunehmende Windungen, die letzte gross, aufgeblasen, gerundet, vornen erst erheblich herabsteigend, dann rasch nach unten geschlagen. Mündung schräg, gross, ge- rundet, stark ausgeschnitten, innen bräunlich überlaufen mit deutlich durchscheinenden Aussenbinden, Mundsaum weiss, dünn, scharf, durchaus, nicht verdiekt, innen mit einer ganz dünnen weissen Lippe belegt, die Ränder nicht verbunden; der Spindelrand steigt concav empor und geht oben in einen dünnen, diffusen Callus über, ohne wesentliche Verbreiterung. Aufenthat an der Küste von Karien, der Insel Syme gegenüber, von Oertzen ge- sammelt. Die beiden abgebildeten Exemplare im Berliner Museum. — Die westlichste Form der Gruppe, sich zunächst an Helix adanensis anschliessend. 130. Helix (Helicogena) venusta homerica Martens, Taf. 336. Fig. 7. Differt a typo testa altiore, altitudine latitudinem aequante vel superante, tenuiore, nitidiore, fasciis inferis quogue confluentibus, faucibus saturatius fuseis. Diam. maj. 37, alt. 39 mm. Helix asemnis var. homerica Martens Moll. Oertzen, in: Archiv für Naturgeschichte 1889 vol. 1 p. 201 t. 11 fig. 4. — Kobelt, in: Martini & Chemnitz Conch. Cab. ed. 2 vol. 5 p. 27 no. 773. Bi u in te ta a 167 „In den wesentlichsten Charakteren mit Helix asemnis Bourguignat ganz überein- stimmend, aber doch mit etwas anderem Habitus, dünnschalig, etwas glänzend, blass röth- lich grau mit zwei breiten, dunklen, rothgrauen Binden (125 und 45, wie gewöhnlich bei cincta), so hoch wie breit oder höher, Mundsaum kaum verdickt, der Columellarrand rein weiss, schön gebogen, verhältnismässig schmal, namentlich die Auflagerung auf die Nabel- gegend und Mündungswand sehr dünn, kaum bemerklich und ohne deutliche Gänze nach aussen; Inneres der Mündung dunkel.“ — Martens. Aufenthalt auf den Inseln Chios und Syme. Abbildung und Beschreibung nach Martens 1. c. 131. Helix (Helicogena) equitum Bourguignat. Taf. 337. Fig. 8. Testa omnino exumbilicata, conoideo-globosa, apice magno prominulo, obtuso; solida, ponderosa, ruditer sulcato-striata, alba, fusco bifasciata. Anfractus 5!/, convexi, celeriter crescentes, ultimus rotundato- tumidus, supra levissime declivis, antice parum descendens. Apertura obliqua, lunato-rotundata vel ovata; peristoma obtusum, incrassatum, rectum, marginibus callo cerasso junctis, columellari obliquo, strieto, ad insertionem in callum crassum album, umbilicum omnino claudentem dilatato. Alt. 39, diam. 33 mm. Helix equitum Bourguignat, Species novissimae p. 52. — Westerlund Fauna palaearkt. Binnenconch. vol. 2 p. 468. — Kobelt, in: Rossmässler Iconographie Sup- plement I p. 43 t. 16 fig. 1. Schale im erwachsenen Zustande völlig entnabelt, kugelig kegelförmig, mit vorge- zogenem Gewinde und grossem vorspringendem stumpfem Apex, festschalig und schwer, rauh furchenstreifig, ohne Spiralskulptur, weiss mit zwei breiten braunen Binden. 51/, Win- dungen, rasch zunehmend, gut gewölbt, der letzte gerundet, etwas aufgetrieben, obenher etwas abgeflacht, vorn etwas herabsteigend. Mündung schräg, etwas quergestellt, ausge- schnitten rundeiförmig, Mundsaum stumpf, verdiekt, geradeaus, weisslich, die Randinser- tionen durch einen dicken weisslichen Callue verbunden, der Spindelrand schräg ansteigend, strack, an der Insertion in einen dieken Callus übergehend, welche die Nabelgegend voll- ständig deckt. Aufenthalt auf Rhodus; die Abbildung nach dem Bourguignatschen Original im Genfer Museum. | | | 168 132, Helix (Helicogena) moabitica Goldfuss. (Taf. 214. Fig. 3. 4). Testa globoso-conoidea, omnino exumbilicata, solida, crassa, ruditer et irregulariter striatula, sub vitro fortiore vix subtilissime spiraliter striata, lineis impressis brevibus vel eicatrieibus crebris sculpta, albida, zonis tribus castaneis ve) glaucis, supero (1. 2. 5) latiore, ornata. Spira conica sat elevata, apice magno laevi obtusato. Anfractus 5?/, convexi, regulariter et sat lente erescentes, sutura impressa subirregulari dis- ereti, ultimus parum dilatatus, rotundatus, antice leniter sed profunde descendens. Apertura mediocriter obliqua, lunato-subeireularis, alba, fasciis externis in fauce parum translucentibus; peristoma rectum, labro albo incrassatum, marginibus vix conniventibus, callo tenui diffuso junctis, basali brevissime reflexiusculo, columellari oblique ascendente, cum basali angulum levissimum formante, supra callose super umbiliei locum dilatato, umbilicum omnino occludente. Diam. maj. 42,5, mia. 36,5, alt. 40 mm. Helix (Pomatia) moabitica Goldfuss, in: Nachrichtsblatt der Deutschen malacozoolog. Gesellschaft 1893 vol. 5 p. 65. — Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie N. Folge vol. 6 p. 54 no. 1045. Hab. Wadi Medjib in Moab am Ostufer des Todten Meeres. Ich habe der Beschreibung im vierten Bande nichts hinzuzufügen. 133. Helix (Helicogena) moabitica var. minor m. Taf. 336. Fig. 5. 6. Differt a typo testa multo minore, magis globosa, saturatius tincta, sculptura spirali distinctiore. Diam. maj, 35, alt. 33 mm. Helix (Pomatia) moabitica Goldfuss var., Kobelt, in: Rossmässler Iconographie N. Folge vol. 6 no. 1046, Ich kopire hier die Abbildung der kleineren Form der moabitica, die mit der grossen zusammen am Ostufer des Todten Meeres vorkommt, aber sich namentlich durch die deut- lichere Spiralskulptur auszeichnet und dadurch einigermassen nach texta hinüberführt. 134. Helix (Helicogena) moabitica blanckenhorni n. Taf. 339. Fig. 7. Testa depresse globosa. exumbilicata, solida, ruditer striato-costata, sculptura spirali praesertim in parte supera anfractus ultimi versus aperturam distineta, colore formae typicae. Spira depresse conica apice planiusculo, albo; sutura profunde impressa. Anfractus 5, convexi, infra suturam subangulati, ultimug tumi- dus, antice profunde descendens. Apertura obliqua, eireularis, valde lunata, intus fuscescens, leviter marga- 169 ritacea; peristoma rectum, leviter inerassatum, marginibus haud junctis, collumellari calloso, appresso, medio leviter prominulo. Diam. maj. 43, alt. 40 mm, Helix mahomedana Parreys in sched., nee mahometana Bourguignat. Helix moabitica var. Kobelt, in: Rossmässler Iconographie N. Folge vol. 6 p. 55 no. 1047. Ich habe diese Form, die ich vor 30 Jahren von Parreys erhielt, in der neuen Folge der Ikonographie abgebildet, ohne ihr einen Namen zu geben. Neues Material ist mir seit- dem aus ihrer selten besuchten Heimath nicht zugegangen, aber bei der Durcharbeitung der Gruppe halte ich es doch für nöthig, ihr wenigstens einen Namen zu geben, da die deut- liche Spiralskulptur der letzten Windung sie gut unterscheidet. Ich wähle für sie den Namen des bekannten Geologen Blankenhorn, des Erforschers der Jordansenke, 135. Helix (Helicogena) ciliciana pompeji n. " Taf. 339. Fig. 4—6. Die beiden abgebildeten Exemplare, die Rolle in der Umgebung von Pompejopolis ge- sammelt hat, schliessen sich zunächst an das Taf. 334 Fig. 5 abgebildete Stück an, sind aber erheblich kleiner und haben besonders auf den oberen Windungen eine fast regelmässige Rippenskulptur. Die Färbung ist sehr verloschen. Der Wandcallus ist deutlicher, der Mund- saum mehr oder minder ausgesprochen überlaufen, der Spindelrand auffallend dick und in seiner unteren Hälfte nach innen eigenthümlich abgeflacht, besonders bei dem Fig. 4 abge- bildeten Stück, das der var. elongata der Helix pachya entspricht. Die Dimensionen sind bei dem typischen Stück: Alt. 37, diam. maj. 40 mm, bei dem gethürmten Fig. 4: Alt. 43, diam. maj. 43 mm. Formenkreis der Helix texta Mousson. Differt a grege Helieis solidae testa superne spiraliter distinctissime sulcata, plus minusve granulosa. Es ist eine sehr merkwürdige Erscheinung, dass sich in dem Gebiete zwischen dem Taurus und dem Südende des Libanon zwei eng verwandte Formenkreise neben und durch- einander finden, welche sich nur dadurch unterscheiden, dass solida-pachya keine oder nur ganz obsolete Spiralskulptur hat, während bei der anderen Gruppe dieselbe nicht nur mit blossem Auge sehr deutlich sichtbar ist, sondern auch eine grobe, regelmässige Körnelung des Gewindes und des oberen Theiles der letzten Windung hervorruft. Helix pachya und ‚Helix texta gleichen sich sonst vollständig in Habitus und Textur, so dass Mousson sie verwechselte und Westerlund sie heute noch als Varitäten einer Art betrachtet. Aber die Entdeckung mehrerer Arten auf Cypern, die ganz die Skulptur der texta haben, veranlasst I. 12. Band VI. 13. II. 1904. 22 170 mich, diese stark skulptirten Formen einstweilen als eigenen Formenkreis zusammen- zufassen. 136. Helix (Helicogena) texta Mousson. (Taf. 217. Fig. 1. 2). Taf. 338. Fig. 111. „Testa magna, solida, obtecte perforata, elongato-globosa, subacute striata, epidermide fugaci fusca vestita, albida, fasciis 3—5, mediis latis, ornata. Spira regularis, subelevata; nucleolo parvo, corneo; sutura irregulariter crenulata. Anfractus 5!/, celeriter accrescentes, non multo convexi, primi laevigati, medii fortiter 2 striati et lineis decurrentibus reticulati, ultimus magnus, non inflatus, vix descendens. Apertura °/, altitudinis aequans, vix in axem obliqua, lunato-oblonga; ‚intus violaceo-grisea, fasciis translucentibus. Peristoma vix expansiusculum, obtusum, late albolabiatum; margine dextro minus, basali magis eurvato;, columellari subver- tieali, late calloso-deflexo, a dextro subremoto. — Diam. maj. 40, min. 36, alt. 56 mm.“ — Mousson. 3 Helix pachya Mousson, Cog. Roth, in: Züricher Vierteljahrsschr. 1860 vol. 6 p. 31, nec Bourguignat. — Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie vol. 4 sp. 1030. 1031. Helix texta Mousson in sched., cfr. ibid. p. 32. — (pachya var.) Westerlund, Fauna palaearkt. Binneneonch. II p. 753. — Kobelt, in: Martini & Chemnitz, Conch. Cab. ed. 2 vol. I. 12°IV p. 786 t. 217 fig. 1. Helix luynesiana Bourguignat Species novissimae p. 54. '— Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 468. — Kobelt, in: Martini & Chemnitz, Conch. Cab. ed. 2 vol. I. 12. 4 p. 781 t. 217 fig. 2. Helix dehiscens Westerlund Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 454. Helix edraea Bourguignat in coll. Schale gross, fest, überdeckt durchbohrt, kugelig aber etwas in die Länge gezogen, ziemlich scharf gestreift und in ihrer oberen Hälfte mit sehr deutlichen Spiralfurchen um- zogen, unter einer sehr dünnen, hinfälligen Epidermis weisslich mit fünf meist wenig auf- fallenden Binden, von denen die zweite und dritte zusammenfliessen, die fünfte sehr tief unten steht und nicht selten verkümmert. Gewinde regelmässig, meistens ziemlich hoch, mit kleinem, hornfarbenem Apex, die Naht zwischen den unteren Windungen tief und unregel- mässig erenulirt. 5!/, rasch zunehmende Windungen, nicht sehr stark gewölbt, die oberste glatt, die letzte gross aber nicht aufgeblasen, nicht sehr stark herabsteigend, unter der Mitte glätter und ohne Spiralskulptur. Mündung nur wenig schräg, etwa zwei Drittel der Höhe ausmachend, lang eiförmig, stark ausgeschnitten, innen grauweiss, etwas violett oder bräun- lich überlaufen, mit schwach durchscheinenden Aussenbinden; Mundsaum kaum ganz leicht ausgebreitet, stumpf, am Rande breit weiss gelippt, Aussenrand nur leicht gewölbt, Basalrand stärker gebogen, Spindelrand innen fast senkrecht emporsteigend, breit schwielig zurückge- schlagen, fest angedrückt, den Nabel bis auf einen engen Ritz schliessend; Randinsertionen ziemlich weit getrennt und durch einen ganz dünnen, nur am Glanze erkennbaren Callus kaum verbunden. 171 Aufenthalt am nördlichen Libanon von der Jordanquelle bei Banias (Caesarea Philippi) bis Beirut und Saida Ich habe schon oben bei Helix pachya auf die Verschiedenheit der Formen des mittleren Jordanthales von denen des nördlichen Libanon hingewiesen und den Namen pachya auf die ersteren — in den Sammlungen sehr seltenen — beschränkt, während ich die letzteren als texta Mousson zusammenfasse. Bourguignat und Westerlund sind in dieser Hin- sicht sehr verschiedener Ansicht. Ich habe im vierten Bande der Ikonographie als pachya drei Stücke abgebildet, von denen nur Fig. 1038. 39 zu pachya gehört, während die beiden anderen starke Spiralskulptur zeigen. Westerlund beschränkt texta auf Fig. 1030 und erklärt 1031 für eine verschiedene Art, die er Helix dehiscens nennt. In der Bonrguignat’schen Sammlung liegt diese Form als Helix Luynesiana, ist auch in Bourguignats Exemplar der Ikonographie so bezeichnet und in den Species novissimae unter diesen Namen veröffentlicht. Helix dehiscens Westerlund und das Fig. 1030 abgebildete Stück, das in Bourguignats Sammlung als Helix edraea bezeichnet war, sind nun aber von Loebbecke an einem und denselben Fundort, bei Banias, gesammelt worden und bilden die Endglieder einer ganz unbedingt zusammengehörigen Formenreihe. Helix Luynesiana Bourg., die von Beirut stammt, könnte trotz Bourguignats Identification von dehiscens ver- schieden sein und mit der nachher zu erörternden Helix texta phoeniciaca oder der unter Fig. 3 abgebildeten grossen Form von Ghazir im Libanon zusammenfallen. Ihre Be- schreibung lautet (bei Westerlund): „Gehäuse entnabelt, bauchig gedrungen, mit kurzem ge- wölbtem Gewinde und kleinem Apex, auf dem vorletzten Umgang dicht und zierlich gestreift, stark gegittert, auf dem letzten unregelmässig, stärker und weitläufiger gestreift, schmutzig grau mit vier schwachen, hier und da unterbrochenen, an der Mündung kräftigeren Bändern; Umgänge 5, schnell zunehmend, aufgetrieben, der letzte sehr gross, fast das ganze Gehäuse ausmachend, bauchig gerundet, vornen gerade; Mündung wenig schief, mondförmig, oblong gerundet, höher als breit (23 : 33 mm); Saum stumpf, gerade, etwas verdickt, weiss; Ver- bindungswulst mässig, weiss, weit über den Nabel verbreitet, und fast bis zur Basis herab- reichend. Gr. 40 : 45 mm.“ Das stimmt sehr befriedigend zu der Abbildung Fig. 3, und wir werden schwerlich fehl gehen, wenn wir in dieser Form die Bourguignat’'sche Helix Luynesiana vermuthen. Sie unterscheidet sich dann von der Form des oberen Jordan- thales hauptsächlich durch etwas mehr kegelförmige Gestalt und dickere Schale. An sie schliessen sich unmittelbar die etwas kleineren Formen des unteren West- hanges des Libanon, welche von Beirut und von Saida aus häufiger in die Sammlungen kommen und wahrscheinlich überall zwischen diesen beiden Städten die herrschende Pomatia sein werden. Ich möchte sie ais Helix texta phoeniciaca abtrennen. Sie liegt mir in zwei gutgeschiedenen Formen vor, die ich Fig. 6-9 und 4. 5. 10. 11 abbilde, aber nicht zu trennen wage, da ich über ihre geographische Verbreitung keine sicheren Angaben habe und beide sowohl von Saida als von Beirut besitze. Beide zeichnen sich durch die stärkere, regelmässigere Berippung aus, welche bei der kleineren Form auf der Unterhälfte der letzten 22 172 Windung kaum schwächer ist; sie sind erheblich lebhafter gefärbt als der Typus und haben die charakteristische Verstärkung des dritten Bandes an seinem Rande gegen die Mitte. Sie sind auch völlig entnabelt und der Spindelrand ist nach aussen röthlich überlaufen. Von den abgebildeten Exemplaren stammen Fig. 4—7 von Saida, Fig. 8-11 von Beirut. Die Originale liegen in der Rossmässlerschen Sammlung ohne Namen und sind von Frivaldszky an Rossmässler gegeben worden. 137. Helix (Helicogena) chassyana (Mabille). Tat. 332. Fig. 4-6. Testa omnino exumbilicata, globosa, subinflata, solida, confertim costellato-striata, superne cenfertim et distinete spiraliter sulcata, lutescenti-alba, fusco indistinete quinquefasciata, fasciis 1—3 et 4. 5 interdum con- fiuentibus. Spira convexo-conica apice laevi lutescente. Anfractus 4'/, convexi, sutura impressa suberenulata disereti, celeriter acerescentes, ultimus globoso-inflatus, subtus subelongatus, antice leniter sed profunde des- cendens. Apertura obliqua, subeircularis, lunata, faucibus fuscescentibus, sericeo nitentibus, albolimbatig; peri- stoma leviter iuerassatum, late albolabiatum, marginibus vix conniventibus, callo tenuissimo junctis, externo bene arcuato, medio producto, basali brevissime reflexo, columellari arcuato, calloso, appresso, umbilicum omnino occludente, Diam. maj. 32, alt. 33—35 mm. Helix chassyana Mabille MS. in coll. Bourguignatiana. — Kobelt, in: Rossmässler, Icono- graphie Supplementum I p. 47 t. 17 fig. 6, t. 19 fig. 1. 2. Schale im erwachsenen Zustande völlig entnabelt, kugelig, etwas aufgeblasen, fest, etwas glänzend, dicht rippenstreifig und auf der Oberseite mit, dichten, deutlichen Spiralfurchen skulptirt, gelblichweiss mit fünf wenig deutlichen Binden, von denen die drei oberen und die beiden unteren mitunter zusammenfliessen und die oberen auf das Gewinde hinaufsteigen. Gewinde gewölbt kegelförmig mit glattem, gelbem, ziemlich grossem Apex. Vier und eine halbe Windungen, durch eine eingedrückte, schwach crenulirte Naht geschieden, ziemlich ge- wölbt, rasch zunehmend, die letzte kugelig aufgeblasen, leicht nach unten verlängert, vorn langsam aber tief herabsteigend. Mündung schräg, fast kreisrund, ausgeschnitten, der Gau- men braun mit breitem weissem Saum, seidenglänzend, die Binden durchscheinend. Mund- saum leicht verdickt, mit dünner aber breiter weisser Lippe, die Ränder kaum zusammen- neigend, durch einen ganz dünnen Callus verbunden, der Aussenrand geradeaus, in der Mitte leicht vorgezogen, schön gerundet, der Basalrand ganz kurz zurückgeschlagen, der Spindel- rand schwielig gebogen, leicht nach innen gedreht, nicht sehr verbreitert, fest angedrückt und den Nabel völlig schliessend. Aufenthalt bei Larnaka auf Cyperu. 173 138, Helix (Helicogena) racopsis Bourguignat. ar 332.2 2Bigz 7. Testa globoso-elongata, solida, filoso-striata, costellis hie illie distinetioribus, lineis spiralibus distinctis, confertis, regularibus undique cancellata, lutescenti-albida, distinete quinquefasciata, fasciis secunda et tertia confluentibus. Spira breviter conica, summo obtusulo, laevi. Anfractus 5 convexi, ultimus multo major, elon- gatus, antice valde descendens. Apertura perobliqua, ovata, valde lunata, intus fuscescens; peristoma obtusum, subincrassatulum, marginibus vix callo tenuissimo junctis, supero strietiusculo, columellari arcuato, plicato- calloso. Diam. maj. 30, alt. 32 mm. Helix racopsis Bourguignat in coll. — Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie Supplementum I p. 48 t. 18 fig. 3. - Schale etwas länglich kugelförmig, festschalig, fadenförmig gestreift, mit einzelnen stärker vorspringenden Rippen, durch deutliche, dichte, regelmässig angeordnete Spirallinien . überall gegittert, gelblichweiss mit fünf deutlichen Binden, von denen die zweite und die dritte zusammenfliessen. Gewinde kurz kegelförmig mit stumpfem, glattem Apex. Fünf ge- wölbte Windungen, die letzte viel grösser, etwas in die Länge gezogen, vorn stark herabge- bogen. Mündung sehr schräg eiförmig, sehr ausgeschnitten, innen bräunlich; Mundsaum stumpf, leicht verdickt, die Ränder kaum durch einen ganz dünnen Callus verbunden, der Oberrand fast gerade, der Spindelrand gerundet und mit einer faltenartigen Schwiele belegt. Aufenthalt im Libanon bei Beirut. Von texta namentlich durch die auch auf der Unter- seite deutlichen Spiralfurchen und deren dichtere Stellung verschieden. 139, Helix (Helicogena) texta xeraethia Bourguignat. Taf. 332. Fig. 5. Taf. 342. Fig. 1—3. Testa globulosa vel globuloso-conica, solida, nitidula, ruditer et irregulariter sulcato-striata, praesertim ia parte supera apfractus ultimi spiraliter lineata et granulata, Intescenti-albida, obsolete fusco fasciata, faseiis secunda et tertia confluentibus. Spira convexo-conoidea, apice obtusato, laevi. Anfractus 4!/, convexi, ultimus multo major, inflatus, antice vix descendens. Apertura lunato-circularis, intus alba fasciis translucen- tibus; peristoma obtusum, inerassatum, fusco anguste limbatum, marginibus vix conjunctis, columellari arcuato, -calloso, supra dilatato, Diam. maj. 46, alt, 43 nım. Pomatia xeraethia Bourguignat MS.; Kobelt in: Rossmaessler, Iconographie Supplement I p. 44 t. 16 fig. 3; Pt. 17 fig. 5. Schale kugelig oder etwas kegelförmig, fest, ziemlich glänzend, rauh und unregelmässig furchenstreifig, auf der oberen Hälfte der letzten Windung besonders deutlich spiral ge- furcht und gekörnelt, gelblichweiss mit wenig deutlichen Binden und einer scharf ausge- 174 prägten beiderseits dunkler gesäumten Mittelzone; die zweite und dritte Binde fliessen zu- sammen. Das Gewinde ist gewölbt kegelförmig mit stumpfem, glattem Apex. Es sind 41], Windungen vorhanden, die oberen gut gewölbt, die letzte aufgeblasen, erheblich grösser als die anderen, vorn kaum herabsteigend.. Mündung ausgeschnitten kreisrund, innen weiss, die Aussenbinden kaum durchscheinend; Mundsaum stumpf, schwach verdickt, ganz schmal braun gesäumt, die Ränder kaum durch eine ganz dünne Callusschicht verbunden, der Spin- delrand gebogen, schwielig, oben verbreitert, weiss. Aufenthalt auf Cypern (Bourguignat). Die kleine Taf. 332 Fig. 8 abgebildete Form liegt in der Bourguignat’schen Sammlung als xeraethia var. minor aus Cypern. Sie ist nicht nur erheblich kleiner, sondern auch ausgesprochener kegelförmig und regelmässiger gerippt, während die Spiralskulptur zurück- tritt. Eine sehr nahe verwandte aber viel dünnschaligere und mehr kugelige Form, eben- falls aus Cypern, liegt in der Bourguignat’schen Sammlung als Helix tremithensis. Ich - habe leider nicht die Zeit gefunden sie zu zeichnen. Auch das grössere Taf. 342 Fig. 1 abgebildete Exemplar (Kopie nach Suppl. Taf. 16 Fig. 3) war in der Bourguignat’schen Sammlung mit dem Fundort Cypern bezeichnet; ich habe aber bei seiner Beschreibung (Suppl. p. 45) schon bemerkt, dass diese Form möglicher Weise aus dem Libanon stammen könne, da ganz ähnliche Stücke von zwei sicher syrischen Fundorten ebenfalls als Helix xeraethia in der Bourguignat’schen Sammlung liegen. Nun habe ich seitdem ganz ähnliche und ebenfalls dickschalige Formen aus dem Libanon erhalten, die Naegele von seinen dortigen Korrespondenten erhielt und als Helix xerekia Bour- guignat (in Nr. 12 des Nachrichtsblattes 1903 S. 170) veröffentlicht hat; es wird sich wohl um verschiedene Lesung desselben Manuskriptnamens handeln. Da aber die Naegele’sche Form eine ganz auffallend schwächere Spiralskulptur hat und ich ihre Skulptur ganz be- stimmt niemals als granulata bezeichnet haben würde, ist es vielleicht angemessener, Helix texta xerekia als besondere Unterart (differt testa ponderosa, sculptura spirali multo minus distineta) neben xeraethia mitzuführen. Ich bilde ein Exemplar ab, das sich ausser- dem auch durch höheres Gewinde und viel stärker gewölbte Windungen auszeichnet (Taf. 342 Fig. 2. 3). 140. Helix (Helicogena) critica n, Taf. 339. Fig. 10—12. Testa late sed obteete perforata vel anguste umbilicata, globoso-conica, solida, nitidula, ruditer striato- costellata et in anfractu ultimo lineolis spiralibus confertis sub vitro pulcherrime granulata, griseo-alba, epi- dermide lutescente induta, fasciis D parum distinetis (in anfractus ultimi parte ultima speciminis unici ex- tantis obsoletis) hie illic strigatim confluentibus ornata. Spira conica apice mediocri prominulo; sutura pro- funde impressa. Anfractus 5 regulariter cacrescentes, apicales convexi, sequentes convexiusculi, ultimus major sed parum dilatatus, antice lentissime ad faseiae quartae medium descendens, Apertura parum obliqua, trun- 175 cato-semiovalis axi perobligua, intus fusco-albida; peristoma rectum, acutum, dein tenuissime albido-labiatum, marginibus distantibus vix tenuissime junctis, supero et columellari fere parallelis, basali patulo, columellari fusco, calloso, supra valde dilatato et fornicatim super umbilicum reflexo; paries aperturalis ad insertionem vivide fusca. Alt. et diam. max. 37 mm. Helix (Helicogena) eritica Kobelt, in: Nachr. Bl. D. malak. Ges. 1903 vol. 35 p. 151. Schale weit aber überdeckt durchbohrt oder eng genabelt, kugelig kegelförmig, fest, glänzend, grob rippenstreifig, die letzte Windung unter der Lupe auch durch dichte Spiral- linien sehr hübsch gekörnelt, grauweiss mit einer dünnen, hinfälligen Epidermis, mit fünf wenig deutlichen, hier und da zu Striemen zusammenschmelzenden Binden, welche bei dem einzigen vorliegenden Exemplar in der letzten Hälfte verschwinden. Gewinde kegelförmig, mit mittelgrossem, etwas vorspringendem Apex; Naht tief eingedrückt. Fünf regelmässig zunehmende Windungen, die apikalen konvex, die folgenden schwächer gewölbt, die letzte grösser, aber nur wenig verbreitert, vornen langsam bis zur Mitte des vierten Bandes her- absteigend. Mündung nur wenig schräg, abgestutzt halbeiförmig, mit sehr schräger Achse, innen bräunlichweiss, Mundsaum geradeaus, scharf, etwas zurück mit einer ganz dünnen weisslichen Lippe belegt, die Randinsertionen weit von einander entfernt, kaum durch einen ganz dünnen durchsichtigen Belag verbunden, Oberrand und Spindelrand fast parallel, Basal- rand offen; Spindelrand braun, schwielig, oben stark verbreitert und gewölbt, über den Nabel zurückgeschlagen, die Mündungswand ist an der Insertion des Aussenrandes lebhaft braun gefärbt. Eine höchst eigenthümliche Form, die ieh von Freund Naegele vor längerer Zeit er- hielt und vorläufig zurücklegte, in der Hoffnung weiteres Material zu erhalten; den Fundort kann ich leider nicht mehr sicher feststellen. Nabel und Schalentextur sind völlig von allen mir bekannten Arten verschieden; ich kann die Form böchstens mit meiner Helix tchihat- cheffi in Beziehung bringen, obwohl sie zweifellos eine ächte Pomatia ist. Sie würde dann auch diese an Pomatia anschliessen. Formenkreis der Helix vulgaris Rossmaessler. Testa obtecte perforata vel exumbilicata, minor, globosa, plerumque epidermide nitida prasina vel lutescente obtecta; apex permagnus, prominens; apertura obliqua, Iunato-eircularis. Von den drei Formengruppen, die sich im Orient an den Kreis der Helix ligata an- schliessen, bildet die des Kaukasus und der nördlichen Küstenländer des Pontus diejenige, welche sich räumlich wie testaceologisch zunächst an Pomatia ligata anschliesst. Sie reicht, von Sofia und Bessarabien bis in das Waldland von Talysch und Mazenderan und durch Kleinarmenien bis nach Nord-Syrien. Die Arten sind durch die eigenthümliche Färbung, durch starken Glanz und den grossen Apex — der aber bei manchen Formen der gusso- 176 neana ganz ähnlich ausgebildet ist — ausgezeichnet und stehen einander so nahe, dass Rosen in seiner neuesten Arbeit sie sämmtlich vereinigt, was mir nicht zweckmässig er- scheint. Der Formenkreis bedarf sehr einer gründlichen Revision und der Abzränzung gegen die Sippschaft der Helix philibensis. Auch die geographische Gränze gegen Helix lutescens steht durchaus noch nicht fest. 141. Helix (Helicogena) vulgaris Rossmaessler, (Taf. 213. Fig. 3. 4.) Taf. 340. Fig. 5. 6. 11. 12. Taf. 342. Fig. 7—10. Testa exumbilicata, globosa, ruditer irregularitergue striata vel costellato-striata, sub vitro subtiliter spiraliter sulcata et hie illic subtiliter malleata et punctata, griseo-alba, castaneo quinquefasciata, fasciis hic illic saturatioribus, secunda et tertia confluentibus, infima plerumgue latiore. Spira conica apice permagno, convexo, laevi. Anfractus 4 celeriter accrescentes, superi convexiusculi, ultimus magnus, inflatus, antice sat profunde deflexus, Apertura obliqua, irregulariter lunato-eircularis, faucibus griseo-alba fasciis externis per- lucentibus; peristoma rectum, obtusum, rufo-castaneum, tenuiter labiatum, marginibus sat distantibus, callo rufo-castaneo diffuso tenuissimo vix junctis, columellari parum incrassato, vix dilatato, oblique striete ascen- dente, appresso, umbilicum omnino oceludente. Diam. maj. 30, alt. 27,5 mm. Helix vulgaris Rossmaessler, Iconographie vol. 2 no. 582 (in tabulae explanatione ex errore 581). — (eincta var.) L. Pfeiffer, Monographia Heliceor. vivent. vol. 1 p. 236; — id. vol. 5 p. 228. — Bourguignat, in: Revae Magas. Zoologie, 1860 p. 60 t. 7 fig. 4-6; Amenitös malacologiques vol. II p. 177 t. 26 fig. 4—6. — (obtusata var.) Albers apud Martens, in: Albers, Heliceen, ed.2, \ p. 143. — (obtusata var.) Westerlund, Fauna palearkt, Binnenconch. 11 p. 457. — Pfeiffer-Clessin, Nomenclator p. 165. Helix obtusata Albers*) MS. apud Martens, in: Albers, Heliceen, ed. 2 p. 143 (vix Ross- maessler, nec M. de Serres.. — Mousson Coq. Bellardi, in: Mitth. naturf. Ges. Zürich 1854 p. 357; sep. p. 21. — Westerlund, Fauna palearkt. Binnen- eonch. II p. 456. Helix obtusalis Bourguignat, in: Revue Magas. Zoologie 1860 p. 160 t. 8 fig. 1-3; Ame- nites malac. vol. 2 p. 177 t. 24 fig. 1. 2. — Mousson, Cog. Schläfli, in: Mitth. natur. Ges. Zürich 1859 p. 309; sep. p. 37. — Kobelt, in: Martini- Chemnitz, ed. II vol. 1. 12 Heft 4 p.768 t. 213 fig. 3. 4. *) Testa obtecte perforata, depresse globosa, tenuis, diaphana, subtiliter elevato-striata, minutim punc- tato-decussata, sordide flava, fasciis 4 castaneis; anfractus 4, ultimus autice sensim descendens; spira brevis obtusa; apertura oblongo-rotundata, intus nitida, fasciis pellucentibus; peristoma simplex, vix expausiusculum, intus pallide hepatico-labiatum ; columella intrans, strieta, parum inerassata, margine fornicatim reflexa, per- forationem fere tegens; callus parietalis aperturae tenuissimus. Diam. maj. 41, min. 36, alt. 21 mm. — | I Var. ß: testa parum solidior, spira paululum producta, anfractus embryonales fere mamillati, callas columella- | ris appressus, perforationem plane tegens: H vulgaris Parr. — Odessa. | 177 Schale völlig entnabelt, kugelig, grob und unregelmässig gestreift bis rippenstreifig, unter der Lupe auch mit feinen Spirallinien umzogen, hier und da gehämmert und punk- tirt, grauweiss mit fünf kastanienbraunen, meist stellenweise lebhafter gefärbten Binden, von denen die zweite und dritte zusammenfliessen und die fünfte gewöhnlich erheblich breiter ist als die anderen. Gewinde konisch mit sehr grossem, convexem, glattem Apex. Vier rasch zunehmende Windungen, die oberen leicht gewölbt, die letzte gross, aufgeblasen, vor- nen tief herabgebogen. Mündung gross, ausgeschnitten Kreisrund, im Gaumen grauweiss mit durchscheinenden Aussenbinden; Mundsaum geradeaus, stumpf, dunkel rothbraun, mit schwacher Lippe; Randinsertionen weit getrennt, durch einen ganz dünnen, rothbraunen, diffusen Callus verbunden, Spindelrand leicht verdickt, kaum verbreitert, in schräger Rich- tung gerade ansteigend, oben angedrückt, den Nabel völlig schliessend. Aufenthalt in Süd-Russland-und der Krim. Es hat bezüglich der Synonymie über der pontischen Pomatia ein eigentümlicher Un- stern gewaltet. Rossmässler bildet im ersten Band der Ikonographie bei Helix melanostoma | eine Helix ab, die er im Text als Helix obtusalis Ziegler bezeichnet, ohne sie näher zu beschreiben. Er zieht sie aber auf derselben Seite mit ( ) zu cincta und nennt sie auf der Tafel ligata. Ob dieselbe überhaupt zu der pontischen Gruppe gehört oder zu melanostoma, ist mir durchaus nicht ausser Zweifel, denn die Spindel erscheint auf der Figur schwarz und die Gestalt ist nicht die von vulgaris, na- mentlich erkennt man nicht den auffallend grossen Apex. Im zweiten Bande bemerkt Ross- maessler unter Fig. 581, dass Fig. 288 nichts anderes sei, als seine philibinensis (eben diese Fig. 581). „Sie ist übrigens vielleicht richtiger in die Nähe von melanostoma als von eincta zu stellen.“ Neben dieser philibinensis bildet er dann unter Fig. 582 seine vulgaris ab, nach deren Originalexemplar ich vorstehende Diagnose und Beschreibung entworfen habe. Er bemerkt dabei: „Sie ist ein Schritt weiter von voriger Form (philibinensis) zu der äch- ten cincta (583. 584) und mit der Ziegler’schen Bessarabica, vielleicht auch mit inter- posita synonym. Ferussac t. 21 B. Fig. 2 gehört vielleicht hierher.“ Rossmaessler hält also obtusata und vulgaris ganz bestimmt auseinander; nur der letzte Name kann mit voller Sicherheit auf die südrussische Form bezogen werden. In der Tafelunterschrift sind die Nummern verwechselt und ist Fig. 582 irrthümlich als philibinensis bezeichnet, 581 als vulgaris; die Tafelnummern selbst sind richtig und stimmen mit dem Text. Wester- lund hat Rossmaesslers Correctur missverstanden, wenn er bei seiner obtusata var. vul- garis ausdrücklich bemerkt: (Icon. f. 581 non 582); er hat sich dabei offenbar von Bour- guignat leiten lassen, welcher denselben Irrthum begeht. Pfeiffer trennt im ersten Bande der Monographia Heliceorum richtig Fig. 288 und 581 einerseits, Fig. 582 andererseits, stellt aber beide als Varietäten zu cincta. Bourguignat erkennt sie wieder als selbständige Arten an und tauft Helix obtusata wegen der fossilen Helix obtusata M de Serres in obtusalis um. Da diese Art sicher nicht zu Helix in unserem Sinne gehört, ist die Aenderung unnöthig und Westerlund schreibt auch ganz rich- I. 12. Band VI. 22. II. 1904. 93 se, TenRc 178 tig wieder Helix obtusata. — Mousson nimmt den Namen obtusalis an, beschränkt ihn aber auf Iconographie fig. 582 und betrachtet philibinensis fig. 581 als gut verschie- dene Art. Die Formen aus Südrussland sind leider in den Sammlungen noch sehr wenig ver- breitet und es ist mir nicht möglich gewesen, mir eine Uebersicht über die geographische Verbreitung und Vertheilung der in meiner Sammlung enthaltenen Formen zu verschaffen. Die Variabilität ist aber eine ganz kolossale und eine sichere Sichtung ohne sehr reiches Material von möglichst vielen Fundorten unmöglich. Im allgemeinen scheinen mir drei Haupt- formen vorzukommen, der historische Typus (Rossmaesslers Fig. 582), der zufälliger Weise auch den Mittelpunkt des Formenkreises darzustellen scheint, und die beiden Extreme, die grosse dünnschalige, kegelförmige ballionis Retowski und die reinkugelige, dickschalige bi- eincta Dubois; beide würde ohne Kenntniss der Zwischenformen Niemand mit dem Typus vereinigen. Dieser Typus, den ich Taf. 340 Fig. 5. 6 nach dem Rossmaesslerschen Originalexemplar von Iconographie 582 noch einmal abbilde, ist auffallend dünnschalig und leicht, so dass er im Vergleich zu den anderen Formen einen zerbrechlichen, verkümmerten Eindruck macht; er ist völlig entnabelt, von den fünf Bändern fliessen das zweite und dritte stellenweise zu- sammen, so dass überall Flecken der Grundfarbe dazwischen bleiben; die letzte Windung ist nur vornen kurz bis zur Mitte des vierten Bandes herabgebogen, die Mündung ist fast kreis- rund, stark ausgeschnitten, der Mundsaum kaum verdickt, bräunlich, der Spindelrand stär- ker, oben verbreitert, fest angedrückt, in einen diffusen, dünnen, braunen Callus übergehend, der nach der Insertion des Aussenrandes hin ganz verschwindet. Mit dem Typus zusammen lag ein etwas grösseres, mehr in die Quere verbreitertes Stück von ganz gleicher Textur, bei welchem aber die zweite Binde verkümmert war; hin- ter dem Mundsaum sind die Bänder durch zwei dunkle Striemen mit einander verbunden; der Mundsaum ist unten ausgebreitet und heller gefärbt, als beim Typus. Der grosse Durch- messer beträgt 35, die Höhe 31 mm. Die Mündung ist mehr in die Quere verbreitert und viel weniger ausgeschnitten, der Spindelrand nur oben stark verbreitert und weniger fest angedrückt, so dass eine Art Nabelritz bleibt. Beide Formen machen den Eindruck, als seien sie unter ziemlich ungünstigen Verhältnissen, etwa auf kalkarmem, trockenem Steppen- boden aufgewachsen. Ich möchte annehmen, dass sich der Name Helix bessarabica Ziegler auf solche Hungerformen bezieht. In der gut angebauten Umgebung von Odessa nimmt dann dieselbe Lokalform auch einen anderen Habitus an; sie wird dickschaliger, fester, lebhafter gefärbt, namentlich mit gesättigten braunem Mundsaum, die Zwischenräume der Binden mit dunkelhornbraunen Flammen erfüllt. Ich bilde ein solches Exemplar Taf. 342 Fig. 9 ab, halte es aber für un- nöthig ihm einen besonderen Namen zu geben. Die höchste Entwicklung dieses Typus stellt das Taf. 342 Fig. 7. 8 abgebildete Prachtstück aus den Gärten von Odessa dar, das ich Freund Lindholm verdanke. Seine Zeichnung ist so intensiv, dass man annehmen sollte, es 179 gehöre gar nicht mehr zum Formenkreise der Helix vulgaris, zumal auch der Nabel nicht vollständig geschlossen! ist; aber Mündung und Apex sind charakteristisch und in Odessa dürften die Zwischenformen wohl leicht zu beschaffen sein. An die bessarabische Form schliesst sich auch das gedrückte Exemplar an, das ich Taf. 342 Fig. 10 abbilde; es entspricht der von Bourguignat in den Amenites abgebildeten und von mir Taf. 340 Fig. 12 wiedergegebenen Fisur. Auch Fig. 11, ebenfalls nach Bour- guignat kopiert, gehört zu der südrussischen Form. Dagegen muss das merkwürdige Exemplar, das ich Taf. 342 Fig. 11. 12 abbilde und das mir Retowski aus der Krim sandte, trotz seiner ganz dünnen Schale, ganz unbedingt als eine Hungerform zu der var. bicincta Dubois gestellt werden, zumal nach der Mün- dung hin noch Spuren der beiden charakteristischen Binden vorhanden sind. Auf den ersten Blick macht es ganz den Eindruck einer winzigen Helix pomatia und es bedarf genaueren Zusehens, um aus dem grossen Apex und der Skulptur seine wahre Zugehörigkeit zu er- kennen. Es handelt sich dabei allem Anschein nach aber nicht um eine Lokalform, sondern um ein verkümmertes Individuum. Immerhin ist es sehr wichtig, weil es die Verbindung zwischen der typischen obtusalis und meiner pseudopomatia darstellt. 142. Helix (Helicogena) vulgaris albescens Rossm, Taf. 340. Fig. 7. 8. Taf. 342. Fig. 11. 12. Taf. 343, Fig. 1. 2. Testa exumbilicata, rarius angustissime rimata, globosa vel globoso-conica, solida, ponderosa, ruditer ac irregulariter costellato-striata, hie illic malleata et eicatrieibus obliquis exarata, sculptura spirali irregulari praesertim in interstitiis costellarum distineta; "sordide griseo alba, castaneo fasciata, faseia prima et quinta distinetioribus, latis, caeteris angustis, interruptis vel omnino obsoletis. Anfractus 4 celeriter acerescentes, su- premi 2 apicem magnum laevem formantes, ultimus magnus, sed haud inflatus, antice longe et profunde des- cendens. Apertura obliqua, ovato-cireularis, faseiis vix translucentibus; peristoma incrassatum, album, rosa- coum, rufescenti-fuscum vel atro castaneum, margines callo crasso ejusdem coloris juncti, columellaris callosus, strietiusculus, appressus. Alt. et diam. 34—25 mm, Helix albescens (Jan) Rossmaessler, Iconogr. vol. 2 no. 585. 586. Helix obtusalis var. bicincta (Dubois) Kobelt, in: Rossmaessler, Iconographie vol. 5 p. 116 no. 1485. Durch die Freigebigkeit meines Freundes Retowski liest mir .eine Serie der typischen bieineta aus der Krim vor, die es unmöglich macht, dieselbe glatt unter vulgaris unterzu- stecken. Auch eine Anzahl Exemplare von Eupatoria, welche ich der Marchesa Paulucei verdanke, schliessen sich, obwohl in der Zeichnung abweichend, doch eng an den Typus an, und es macht fast den Eindruck, als ob in dem grössten Teile der Krim diese Form vor- herrsche. Ausgebildete Exemplare sind von der typischen vulgaris so verschieden, dass eine Vereinigung fast ausgeschlossen erscheint. Die typische bicincta ist völlig entnabelt, höchstens schwach geritzt, festschalig und auffallend schwer, grob und unregelmässig rippen- ; 23* 180 streifig, die Rippchen manchmal so stark, dass sie an der Naht zahnartig vorspringen; die Spiralskulptur ist fein, aber besonders in den Zwischenräumen deutlich, und die ganze Ober- fläche ist mit feinen hammerschlagartigen Eindrücken besät, die ihr ein eigenthümliches Ansehen geben. Die Färbung ist schmutzig grauweiss, von den Binden sind nur die oberste, die dicht unter der Naht liegt, und die unterste, die sich dicht um die Nabelgegend schlingt, gut entwickelt, die drei anderen schmal, unterbrochen, manchmal ganz fehlend; oft treten sie unmittelbar hinter dem Mundsaum als deutliche Flecken noch einmal wieder auf. Apex gross, glatt. A Windungen, die letzte gross, doch nicht eigentlich aufgeblasen, vornen lang und langsam tief herabsteigend. Mündung schräg, rundeiförmig, mässig ausgeschnitten, die Binden beim Anblick von vornen kaum sichtbar. Der Mundsaum ist dick und sehr ver- schieden gefärbt; es liegen mir Exemplare mit weissem, rosa, rothbraunem und tief kasta- nienbraunem Mundrand vor; die Ränder sind durch einen dicken Callus derselben Farbe mit einander verbunden; der Spindelrand ist schwielig, fast strack, oben fest angedrückt. Ich hatte kaum den geringsten Zweifel mehr, dass Helix albescens Jan bei Ross- maessler, Iconographie I vol. 2 no. 585. 586 identisch ist mit dieser Form aus der Krim. Rossmaessler gibt keine Beschreibung und der Apex lässt sich an seinen Figuren nicht mit genügender Genauigkeit erkennen. Nun ist es mir vor Kurzem gelungen, sein Ori- ginalexemplar in der Sammlung aufzufinden. Aus Oberitalien ist nie etwas Aehnliches bekannt geworden, mit Helix ligata calabrica, wie Adami wollte, kann sie unmöglich identifizirt werden; ich kann sie allerdings bis jetzt auch nicht genau mit Exemplaren aus der Krim, die durchschnittlich kugeliger sind, belegen, aber seit ich bicineta mit weisser Spindel kenne, ist mein letztes Bedenken geschwunden. Es muss dann auch der Ross- maessler’sche Name an die Stelle des Dubois-Mousson’schen treten. — Rossmaessler sagt über sie nur: „Diese Form, welche als Art nur schwer zu vertheidigen und noch schwerer zu diagnosiren sein dürfte, gehört in die Sippschaft von Helix ligata und steht in der Mitte zwischen den Fig. 289 und 290 abgebildeten Formen, mehr der Fig. 2839 nahe kommend, und dürfte, da an ihr auch der Nabelfleck weiss ist, auch die Grösse sehr gut passt, wohl die ächte Helix ligata Müll. sein. — Aufenthalt in Oberitalien. Mitgetheilt von Parreyss.* — Ich kopire seine Figuren Taf. 343. Fig. 1. 2. 143. Helix (Helicogena) vulgaris ballionis Retowski, Taf. 340. Fig. 9. 10. Testa obtecte rimato-perforata, globoso-conica, solida sed haud crassa, irregulariter costato-striata, hic- illic malleata et cicatricosa, sculptura spirali sub vitro quoque vix conspicua, griseo-fusca, fasciis quinque distinctis ornata, infera latiore. Spira conica apice permagno, obtuso, laevi. Anfractus 4—4!/, convexiusculi, celeriter accrescentes, ultimus major, subinflatus, antice arcuatim deflexus. Apertura parum obligua, late ro- tundato-ovata, valde exeisa, intus fuscescenti albida fasciis subindistinete translucentibus; peristoma albidum, albolabiatum, parum inerassatum, marginibus distantibus, externo et columellari subparallelis, callo fusces- « Ze ae Se Se 181 cente tenuissimo vix conspicuo junctis, columellari parum incrassato, supra appresso, extus fusco suffuse tincto, intus albo, intrante. Alt. 38, diam. maj. viv. 39 mm. Helix ligata autor. rossic., nes Müller. Helix obtusata var. ballionis Retowski, in Bull. Moscou 1888. Schale für die Untergruppe gross, bedeckt ritzförmig durchbohrt (wohl auch entnabelt vorkommend), kugelig kegelförmig, fest aber nicht dickschalig, unregelmässig-rippenstreifig, hier und da gehämmert, aber doch im Ganzen glätter erscheinend als die anderen Formen. Spiralskulptur auf meinem Exemplare auch unter der Lupe nicht oder kaum erkennbar; Farbe grauweiss, hier und da gelbbräunlich überlaufen, mit fünf intensiven, braunen, nicht zusammenfliessenden Binden, von denen die oberste schwächer, die unterste auffallend breiter ist. Gewinde konisch mit sehr grossem, stumpfem, glattem Apex; Naht eingedrückt, etwas unregelmässig. Es sind über vier rasch zunehmende, leicht gewölbte Windungen vorhanden, die letzte ist gross, leicht aufgeblasen, vornen im Bogen herabsteigend.. Mündung schräg, breit rundeiförmig, stark abgestutzt ausgeschnitten, innen bräunlichweiss mit nicht sehr ' deutlich durchscheinenden Binden. Mundsaum weisslich, weiss gelippt, nur wenig verdickt, die Ränder entfernt inserirt, fast parallel, durch einen ganz dünnen, kaum sichtbaren Callus verbunden, Spindelrand nur wenig verdickt, oben angedrückt, aber scharf abgesetzt, nach aussen bräunlich überlaufen, ingen weiss, eindringend. Aufenthalt bei Novo-Rossisk im westlichen Kaukasus. Diese grösste Form des vulgaris-Typus ist zweifellos die Helix ligata der russischen Autoren; die Aehnlichkeit ist in der That auffallend, doch genügt ein Blick auf den Apex zur Unterscheidung. Sie ist aber vielleicht auch die ächte taurica Kryn, wie wir weiter unten sehen werden. 144. Helix (Helicogena) nordmanni (Parr.) Mousson. (Taf. 216. Fig. 9. 10). Taf. 343. Fig. 5—12. Testa sat late sed subobtecte perforata, subglobosa, subtiliter confertim striatula, sub vitro lıneis spi- ralibus confertissimis eincta, solidula sed tenuis, periostraci tenuissimi perfugacis vestigiis hie illie induta, albida, castaneo quinquefasciata, fasciis interdum interruptis sed haud confluentibus, secunda minore, quarta insertione marginis externi respondente. Spira convexo-conica, apice magno, laevi. Anfractus 4—4'/, parum convexi, rapide crescentes, ultimus magnus, inflatus, antice leviter descendens. Apertura diagonalis, late In- naris, parum excisa, intus alba, nitida, faseiis distinetis; peristoma reetum, acutum, intus anguste albolabia- tum, marginibus distantibus vix callo tenuissimo translucido junctis, externo recto, regulariter arcuato, basali subincrassatulo, reflexiusculo, columellari reflexo, supra triangulariter dilatato, umbilicum obtegente, albido vel rosaceo. Alt. 26, diam. maj. 27 mm. Helix Nordmanni Parreyss MS.; Mousson Cog. Bellardi 1854 p. 20. — Pfeiffer, Mon, Helic. viv. vol. 4 p. 167. — (Pomatia) Martens, in: Albers, Heliceen ed. 2 p. 141. — 182° — — (Bourguignat), in: Revae Mag. Zoologie 1860 p. 162; Amenitös II p. 177. — Mousson, Coq. Schlaefli II p. 33. — (Pomatia) Kobelt Catalog ed. 1 p- 20; ed. 2 p. 43; Rossmaessler, Iconographie vol. 4 .no. 1047. 1048. — (Pomatia) Pfeiffer-Clessin, Nomenclator p. 166. — (P.) Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 456. Schale ziemlich weit aber fast überdeckt durchbohrt, fast rein kugelig, stark glänzend, dicht und fein gestreift, unter der Lupe auch mit sehr dichten feinen Spirallinien umzogen, mit einer sehr hinfälligen, !gelbbraunen oder olivenfarbenen Schalenhaut, darunter gelblich- weiss mit fünf braunen bis dunkelbraunen, manchmal ungleichmässigen und fast unterbro- chenen, aber nie zusammenfliessenden Binden, von denen die zweite auffallend schwächer ist und die vierte im Niveau der Insertion des Aussenrandes entspringt. Gewinde gewölbt kegelförmig mit grossem, glattem Apex; Naht deutlich, fein weiss berandet. 4—41/, sehr rasch zunehmende, wenig gewölbte Windungen, die letzte gross, bauchig, vornen erst lang- sam, dann ziemlich rasch bis zur vierten Binde herabsteigend.. Mündung diagonal, weit mondförmig, nur wenig ausgeschnitten, innen weiss, glänzend, mit scharf ausgeprägten Bin- den; Mundsaum gerade, scharf, nur ganz schmal weiss gebändert, Randinsertionen weit ge- trennt und nur durch einen ganz dünnen durchsichtigen Callus verbunden, Aussenrand ge- rade, schön gerundet, Basalrand ganz leicht umgeschlagen, nach innen etwas verdickt, Spin- delrand umgeschlagen, oben dreieckig verbreitert, angedrückt, nur einen ganz engen Nabel- ritz lassend. Die Farbe ist weiss oder rosa. Aufenthall im Kaukasus, ziemlich weit verbreitet, südlich der Wasserscheide die vul- garis ersetzend. — Somchetien, Imeretien, Armenien (Pfeiffer, Westerlund). Neben der kleinen typischen Form (Fig.8.9) erhielt ich aus Borshom durch Sievers die Taf. 343 Fig. 5—7 abgebildete grosse Varietät, welche, obschon in Gestalt und Färbung eine ächte nordmanni, doch in der Skulptur und auch in der Mündungsbildung noch die Verwandtschaft mit vulgaris erkennen lässt. Ihre Dimensionen sind: alt. 27,5, diam. maj. 31, bei dem zweiten Exemplar: alt. 29, diam. maj. 30 mm. Der Nabel ist immer noch mehr oder minder offen. Diese Form scheint für die Waldgebiete des westlichen Kaukasus cha- rakteristisch; sie mag vorläufig den Namen var. borshomensis tragen. Dass diese trans- kaukasische Form aber nicht nur auf das eigentliche Transkaukasien beschränkt ist, sondern auch schon in dem Waldlande am Nordgestade des Pontus vorkommt, beweist die Taf. 343 Fig. 10—12 abgebildete Form von Novo rossisk, die ich seiner Zeit leider nur in todt gesam- melten Exemplaren von Radde erhielt, Sie ist schon eine ächte nordmanni, hat aber in der Zeichnung, besonders in dem Ueberwiegen der obersten und der untersten Binde, und na- mentlich auch in der schweren festen Schale unverkennbare Anklänge an ihre nächste Nach- barin, die bieincta der Krim. .L 5 i h 3 3 — ce 145. Helix (Helicogena) vulgaris kubanensis m, Taf. 343. Fig. 3. 4. Testa globoso-conica, solida, obtecte angustissime rimata, sed plerumque exumbilicata, ruditer sed pa- rum profunde striata, striis ad suturas distinetioribus, latior quam alta, peristomate magis quam in typo ex- panso, subreflexo, distincte labiato et suturatius limbato; albida, epidermide tenuissima lutercente induta, faseiis quinque distinetis, continuis, secunda minore. Alt, 32, diam. max. 36 mm. Schale im ganzen der von vulgaris aus Odessa ähnlich, aber stets mit völlig zusam- menhängenden gesättigten Binden, festschaliger, und die letzte Windung mehr in die Quere verbreitert, so dass sie nicht unerheblich breiter als hoch ist. Die Mündung ist mehr oval, stark ausgeschnitten, der Mundsaum ist vor einer hellbräunlichen Lippe dunkelbraun ge- säumt, am Basalrand ausgebreitet und deutlich umgeschlagen, der Spindelumschlag verdickt und an der Insertion umgeschlagen und angedrückt; doch setzt er sich immer deutlich gegen die letzte Windung ab und häufig bleibt ein Nabelritz offen. Aufenthalt bei Bibac im Kubangebiet, mir in einer schönen Serie von Baron O. von Rosen mitgetheilt. Ich bilde diese Form hauptsächlich ab, um zu zeigen, wie Helix vulgaris nördlich der Wasserscheide ihre charakteristischen Kennzeichen bis zum kaspischen Meer durchhält, wäh- rend sie südlich in Helix nordmanni übergeht. 146, Helix (Helicogena) christophi Boeliger. (Taf. 216. Fig. 3. 4.) Testa obtecte perforata, depresse globularis, solidula, ruguloso-striata, griseo-albida, fasciis 5 fugcis varie cingulata; spira breviter conica, apice obtuso nucleo permagno. Anfractug 4!/, sat regulariter accres- centes, sutura impressa irregulariter crenulata disereti, ultimus inflatus, antice sat descendens. Apertura me- diocris, lunato-ovalis, peristoma album, intus valide labiatum, marginibus columellari basalique incrassatis; columellari calloso, subdentato, insertionibus callo tenuissimo junctis. Alt, 26—28, diam. maj. 32—34, min. 30—31 mm. Helix (Helicogena) Christophi Boettger, in: Jahrb. D. malak. Ges. VIII. 1881 p. 217. — Kobelt, Iconographie, N. Folge, vol. 1 p. 27 no. 66; Martini & Chemnitz Conch, Cab. ed. 2 vol. 112 H. 4 p. 216 fig. 3. 4. — Tryon, Manual, ser. 2 vol. 4 t. 63 fig. 46—48. Helix Christophori Westerlund Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 456. Aufenthalt in Adsharien. Es ist über diese hübsche Form in letzterer Zeit nichts Neues bekannt geworden. 184 147. Helix (Helicogena) vulgaris roseni n, Taf. 339. Fig. 8. 9. Testa imperforata, globoso-conica, solidula, nitida, subtiliter costellato-striata, lutescenti fusca, castaneo quinque-faseiata, fasciis superis tribus aequalibus, inferis magis distantibus, latioribus, omnibus subundulosis. Spira convexo-conica apice permagno laevi fuscescente. Anfractus 4 convexi, celeriter accrescentes, ultimus major, tumidus, antice valde et profunde arcuatim descendens. Apertura perobliqua, lunato-circularis, intus livide albida fasciis translucentibus; peristoma rectum, fusco-labiatum, labio tenui intus albido-labiato, mar- ginibus vix conniventibus, callo tenuissimo laete castaneo junctis, calumellari supra dilatato, appresso, vividius colorato, extus distinete marginato. Diam. maj. 39, alt. 34 mm. Helix raddei Rosen in sched., nec Bitg. Schale der von Helix vulgaris ballionis sehr ähnlich, auch in der Grösse, völlig ent- nabelt, kugelig kegelförmig, ziemlich fest, wenn auch nicht besonders dick, mit dem charak- teristischen Glanz der verwandten Formen, fein und ziemlich regelmässig rippenstreifig, gelblich braun mit fünf deutlichen, nicht unterbrochenen, aber etwas unregelmässig welligen kastanienbraunen Binden, von denen die drei oberen ziemlich gleich breit und gleich weit entfernt angeordnet sind, während die unteren breiter und durch breitere Zwischenräume geschieden sind. Gewinde konvex konisch mit grossem glattem Apex. Vier gewölbte, rasch zunehmende Windungen, die letzte grösser, aufgetrieben, vornen rasch und tief im Bogen herabsteigend. Mündung sehr schräg, ausgeschnitten kreisrund, innen livid weisslich mit etwas fleckig durchscheinenden Binden. Mundsaum geradeaus mit dünner brauner, innen weisslich berandeter Lippe, die Ränder kaum zusammenneigend, durch einen ganz dünnen, nur durch Glanz und lebhafte Färbung erkennbaren Callus verbunden, der Spindelrand oben verbreitert, fest angedrückt, lebhaft gefärbt, nach aussen scharf begränzt. Aufenthalt im Kubangebiet nördlich des Kaukasus (Rosen). Wird von Rosen als Helix raddei Bttg. versandt, ist aber von dieser, deren Typus ich weiter unten abbilde, gut verschieden. 148, Helix (Helicogena) pseudopomatia n. Taf. 332. Fig. 9-11. Testa minor, exumbilicata, solida, haud nitens, ruditer irregulariterque costellato-striata, hie illic minute malleata, sculptura spirali sub vitro quoque inconspicua,. lutescenti-albida, fasciis 5 parum saturatioribus (1. 2. 3 confluentibus) eincta. Spira breviter conica summo magno, obtuso, laevi. Anfractus 4!/, convezi, regulariter crescentes, sutura lineari discreti, ultimus major, versus aperturam dilatatus, antice longe usque ad marginem inferum fasciae quartae descendens. Apertura perobligua, minor, lunato-eircularis, faucibus fus- ee See Zur > ee Mi ee a 185 cescentibus; peristoma rectum, obtusulum, fuscescens, intus leviter labiatum, marginibus callo fusco-castaneo Junctis, basali reflexiusculo, columellari incerassato, appresso, supra intrante, ad insertionem fusco tincto, Alt. et diam. 31 mm. Helix (Helicogena) pseudopomatia Kobelt, in: Nachrbl. D. malak. Ges. 1903 vol. 35. p. 150. Schale zu den kleineren der Gruppe gehörend, völlig entnabelt, festschalig, nicht glän- zend, grob und unregelmässig rippenstreifig, hier und da fein gehämmert, auch unter einer guten Lupe ohne Spiralskulptur, gelblich weiss, mit 5 wenig ausgeprägten Binden, von denen die drei obersten meistens zusammenfliessen. Gewinde kurz kegelförmig mit grossem, stumpfem, glattem Apex. 4!j, konvexe regelmässig zunehmende Windungen, durch eine lineare Naht geschieden, der letzte gross, gegen die Mündung erweitert, vornen tief bis an den Unterrand der vierten Binde herabsteigend. Mündung nicht gross, sehr schräg, ausge- schnitten kreisrund mit braunem Gaumen; Mundsaum gerade, stumpflich, bräunlich, leicht gelippt, die Ränder durch einen dunkelbraunen Callus verbunden; Basalrand leicht umge. . schlagen; Spindelrand verdickt, angedrückt, oben eindringend, an der Insertion braun gefärbt. Aufenthalt bei Cheikli in Nord-Syrien. Gleicht ganz einer sehr kleiuen Helix pomatia, wird aber durch den Apex und die Färbung der Mündungswand zur Gruppe der vulgaris verwiesen. 149. Helix (Helicogena) dickhauti m. Taf. 340. Fig. 1—4. Testa obtecte umbilicata, globosa, tenuiuscula, ruditer plicato-striata (sub epidermide prasina decidua ?) albido-cornea, albo variegata fasciisque 5 fuscis parum distinctis, secunda et tertia plus minusve confluenti- bus ornata. Spira convexo-conica apice maximo, convexo, laevi, detrito; sutura subirregularis leviter im- pressa. Anfractus 4 sat convexi, rapide accrescentes, ultimus major, rotundatus, costellis albidis distinctis, antice longe et profunde descendens. Apertura obliqua, lunato-eircularis, faueibus fuseis, nitidis, fasciis externis perlucentibus; peristoma acutum, undique tenuiter sed distincte albolabiatum, marginibus bene arcuatis, distan- tibus, callo tenuissimo fuscescente junctis, basali expanso, columellari supra dilatato, super umbilicnm reflexo eumque fere omnino oceludente, albo, versus parietem aperturalem distincete definito. Diam. maj. et alt. apert. 24, lat. 21 mm. Schale überdeckt genabelt, fast regelmässig kugelig, ziemlich dünn, doch fest, grob faltenstreifig, ohne Spiralskulptur, in frischem Zustand wahrscheinlich mit einer ähnlichen grünen Epidermis überdeckt, wie Helix prasinata Roth, die beiden mir vorliegenden Exem- plare aber, obschon offenbar lebend gesammelt, bis auf Spuren derselben beraubt, eigentüm- lich hornfarben und weiss gescheckt, und mit fünf braunen wenig scharf umgränzten Binden umzogen, von denen die zweite und dritte auf der letzten Windung mehr oder minder aus- gesprochen zusammenfliessen. Das Gewinde ist konvex konisch, ziemlich niedrig, nicht ab- I. 12. Band VI. 23.S1V.,1008 24 186 gesetzt, mit auffallend grossem, glattem, abgeriebenem, konvexem Apex; die Naht ist leicht eingedrückt und unregelmässig crenulirt. Es sind vier rasch aber regelmässig zunehmende, gut gewölbte Windungen vorhanden, die letzte ist gross, rein gerundet, und steigt vorn lang- sam, aber lang und tief herab. Mündung schräg, ausgeschnitten kreisrund, im Gaumen glänzend braun mit durchscheinenden Aussenbinden; Mundsaum scharf, in seiner ganzen Aus- dehnung mit einer nicht dicken, aber deutlichen weissen Lippe belegt; die Ränder neigen nicht zusammen, sind aber durch einen ganz dünnen, durchsichtigen, glänzend braunen Callus verbunden; der Basalrand ist ausgebreitet und etwas geöffnet, der Spindelrand verbreitert, zurückgeschlagen, glänzend weiss; er schliesst den Nabel bis auf einem kleinen Rest und ist gegen die Mündungswand ziemlich scharf abgesetzt. Es liegen mir zwei Exemplare aus Möllendorffs Sammlung vor, von Rolle als prasi- nata Roth aus Jerusalem geschickt; sie haben aber mit dieser Art nicht das Geringste zu thun. Der grosse Apex beweist die Zugehörigkeit zur Gruppe der obtusalis, der Habitus gleicht von allen mir bekannten Vorderasiaten am meisten dem von Helix aspersa. Ich glaubte eine Zeit lang diese merkwürdige Form auf Helix vulgaris Rossm. Icon. 582 deuten zu können, doch habe ich das Original dieser Figur (die ich Taf. 340 Fig. 5 kopire) aufgefunden und mich überzeugt, dass die Skulptur der Figur übertrieben ist und Rossmässler’s vulgaris thatsächlich mit obtusalis identisch ist. Den Fundort kann ich nicht verbürgen, er könnte nach der Bestimmung angegeben sein und liegt vielleicht erheblich weiter nördlich. Ich benenne die Form zu Ehren des Lithographen, der seit über 25 Jahren mit immer gleicher Sorgfalt meine Zeichnungen auf den Stein übertragen hat, als eine kleine Anerkennung der Dienste, welche er der Conchyliologie geleistet hat. 150. Helix (Helicogena) lutescens fasciata. Taf. 342. Fig. 4—6. Ich bilde hier noch zwei merkwürdige Formen von Helix lutescens ab, welche sich an die Taf. 331 Fig. 7. 8 abgebildete Form anschliessen, aber in der Gestalt wieder erheblich von ihr abweichen und den Beweis liefern, dass wir den Formenkreis von lutescens eigent- lich noch recht wenig kennen. Fig. 4. 5 sandte mir Herr Direktor Wohlberedt, der esals Helix ligata var. dicro- molena von dem Pariser Händler Geret mit der Vaterlandsangabe Hongrie erhalten hatte. Ich muss gestehen, dass ich ohne Kenntnis des oben erwähnten Exemplares sehr zweifelhaft gewesen wäre, wohin ich es stellen sollte. Neben dasselbe gelegt, erschien es aber als eine zweifellose Weiterbildung derselben Varietät, und zwar, was Textur und Form anbelangt, nach Helix pomatia hin, aber mit derselben eigentümlichen Bindenfärbung und feinen Mikro- skulptur. Die Schale ist viel dicker und schwerer, die Gestalt etwas mehr kugelig, Mündung und Spindel lebhaft rosa. Die letzte Windung ist rauher gerippt, als bei den siebenbürgi- u 187 schen Stücken, Narbeneindrücke und Hammerschläge sind vielfach vorhanden und geben der Schale hauptsächlich ein fremdartiges Aussehen. Auch die Zeichnung ist apart; die erste Binde fehlt fast ganz, 2 und 3 sind verschmolzen, dann folgt ein sehr breites Intervall und dann die sehr breite vierte Binde; die fünfte steht tief und ist auch ziemlich breit. Die Form macht mir ganz den Eiudruck einer guten Unterart. : Das Fig. 6 abgebildete Stück liegt mit einem zweiten unvollendeten im Berliner Museum, von Parreyss als Helix lutescens var. fasciata mit der bestimmten Fundortsangabe Jassy ge- sandt. Es fällt sofort auf durch die Zeichnung; die beiden oberen Binden sind kaum ange- deutet, die drei unteren bis zu dem letzten Wachstumsabsatz gut ausgeprägt, der Zwischen- raum zwischen 3. und 4. sehr breit. Nach dem Wachstumsabsatz sind die Binden kaum noch angedeutet, eine ganz dünne gelbliche Epidermis ist erhalten, wie so oft bei den ungebän- derten typischen Stücken. Der Nabel ist bei diesem Exemplar nicht vollständig geschlossen. Aus dem Berliner Museum erhielt ich ein zweites undeutlich gebändertes Exemplar der lutescens, angeblich aus dem Balkan stammend, von Erber erworben, aber die Etikette von Maltzan’s Hand geschrieben, unter dem Namen Helix Rothi Bielz. Es unterscheidet sich von siebenbürgener Stücken kaum. Formenkreis der Helicogena figulina Parr. Kleine Formen aus dem östlichen und südlichen Theil der Balkanhalbinsel und dem vorderen Kleinasien, sich an die Sippschaft der vulgaris anschliessend, aber mit kleinerem Gewinde; fünf Binden, die vierte meistens am stärksten ausgeprägt; Mundsaum weiss oder röthlich. Die kleinen Pomatien aus den europäischen und asiatischen Küstenländern des Archipels sind in den Sammlungen selten, es ist nach demmir vorliegenden Materiale leider noch nicht möglich, eine Uebersicht über die geographische Verbreitung der verschiedenen unterschie- denen Formen zu geben. Die spärliche Literatur ist kaum verwendbar, da es, wie wir sehen werden, eigentlich für keine der vier hier Betracht kommenden Arten zweifellos feststeht, was sie eigentlich ist und für jede derselben namentlich durch Mousson Formen beschrieben worden sind, die mit den Originaltypen nicht zusammenfallen. Ich muss deshalb auch auf die schon im vierten Bande behandelten Formen noch einmal zurückkommen. Sicher unterscheidbar sind drei Hauptformen: die kleine grauweisse kugelige oder kegelförmig kugelige von den Dardanellen, welcher der Name figulina (Parr.) Rossmässler bleiben muss; — die gedrückte dünnschalige, weisse mit fünf schmalen Binden aus Klein- asien (pathetica Friv.), die auch mit zwei unteren stärkeren Binden vorkommt, — und die grössere Form aus Griechenland, welche meistens als figulina geht und sich in der Bänderung an vulgaris anschliesst (pelasgica m.). An jeden Typus schliesst sich eine Reihe Lokalformen an, über die man erst nach grösserem Material klar werden kann. 24* 188 151. Helix (Helicogena) figulina Parreyss. Taf. 344. Fig. 4-6. „Testa imperforata, globosa, ventricosa, sordide albida, fusculo subquinquefaseiata, apertura acute ovato-lunata; peristomate recto, gublabiato-inerassato, albido. Anfr. 4.“ — Alt. 10—12‘, lat. 10—11'“. Helix figulina Parreyss in litt. Ferussac t. 20 fig. 3. — Hel. ligata var. d. — Rossmässler Iconographie vol. 2, Lfg. 9 no. 580. — Pfeiffer, Monogr. Helic, viv. vol. 1 p. 237 (excl. var.). Helix figulina gehört zu den von den Autoren bisher recht stiefmütterlich behandelten Arten; die Originalabbildung bei Rossmässler (vgl. Fig. 4) ist meines Wissens die einzige brauchbare Darstellung und sie entspricht durchaus nicht der Form aus Griechenland, welche so ziemlich allein in den Sammlungen verbreitet ist. Rossmässler sagt von ihr: „Gehäuse ungenabelt, kugelig, bauchig, gestreift, schmutzig weisslich mit fünf feinen, oft undeutlich aufgedrückten, oder zum Theil fehlenden, schmutzig braunen Bändern, von denen die beiden unteren weit von einander entfernt stehen; Gewinde halbkugelig konisch; Umgänge 4; Naht mittelmässig. Mündung spitz ei-mondförmig, höher als breit. Mundsaum geradeaus, lippenartig verdickt, weisslich; Nabel von dem weissen Wulst des Spindelrandes ganz verdeckt.“ „Diese Art, die als solche auch nur dann bestehen kann, wenn man von gewiss schon bekannten oder doch mit Sicherheit vorauszusetzenden Uebergangsformen absieht, ist die kleinste mir bekannte Form aus der Sippschaft der H. pomatia.“ Aufenthalt: Griechenland, in Dalmatien, mitgetheilt von Herrn Rollet in Triest.“ In meiner Sammlung befindet sich nur ein einziges Exemplar, das die von Rossmässler angegebene Zeichnung und dabei eine weisse Lippe besitzt und auch in der Gestalt genügend stimmt, um für die typische Helix figulina (Parreyss) Rossm. gehalten zu werden; ich habe es s. Z. von der Linnaea als Helix pomacella Parr. von Brussa erhalten, kann aber das Vaterland nicht verbürgen. Ich bilde das Exemplar Taf. 344 Fig. 5. 6 ab und kopire die Rossmässler’sche Figur unter Fig. 4. — Pfeiffer gibt eine wenig veränderte Diagnose *), welche sich offenbar auf dieselbe Form bezieht, zitirt aber zur Synonymie auch die nicht weiter bekannte Pomatia orientalis Beck Index p. 43 und auch Savigny, Deser. Egypte t. 2 fig. 2 und nucula Parr. — Für die Entscheidung, was Helix figulina Parreys eigentlich ist, ist das kaum verwendbar. Ich bemerke nur, dass die geringere Ziffer für die Höhe von der Pfeiffer’schen Messweise herrührt und nicht von einem Unterschied der Gestalt. *) Testa subobteete perforata, eonico-globosa, ventricosa, rugulosa, sordide albida, fusculo-subquinque- faseiata; anfractus 4 vix convexiusculi; apertura acuto-lunaris; peristoma rectum, sublabiato-inrassatum, albi- dum, margine columellari arcuato, dilatato, subappresso-reflexo. Diam. maj. 22, min. 18, alt, 20 mm. 189 Die späteren Autoren haben ausnahmslos die von Bourguignat (Ame£nites malaecol. vol. 2 t. 21 fig. 1. 2) abgebildete griechische kleine Pomatia für figulina genommen, obwohl sie immer scharf ausgeprägte kastanienbraune Binden hat, von denen die beiden untersten oder wenigsten die vierte nichts weniger als schmal genannt werden können. Ich beschreibe sie darum nachstehend unter einen besonderen Namen. Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass Rossmässler unter Helix figulina Parreys die kleine, kugelige bis etwas kegelförmige, kaum gebänderte, völlig entnabelte Form verstanden hat, welche sich an den beiden Ufern des Bosporus und auf der kleinasiatischen Seite bis nach Pergamon und Brussa vorherrschend findet, Gerade diese Form ist aber neuerdings meistens als Helix pomacella Parr. angesehen worden, während man die thessalisch griechische Art als figulina bezeichnet hat, die mit der vom Bosporus wenig zu thun hat und unter keinen Umständen als ihre Varietät betrachtet werden kann; sie muss deshalb einen eigenen Namen haben. Die Frage ist nun: was ist eigentlich Helix pomacella Parr.? Die Art ist zuerst von Mousson in den Coquilles Bellardi p. 19 (Mitth. naturf. Ges. Zürich 1854 no. 101 p. 365) aufgestellt worden, ohne eigentliche Diagnose. Der Autor sagt nur: „Jolie petite espece habitant les deux cötes du Bosphore. Elle est plus petite, que le type (de l’Helix figulina) avec lequel on la confond souvent, son ouverture est presque circulaire, le peristome ä partir de la base fortement reflöchi, de maniere ä& cacher la perforation, qui existe toujours au jeune äge. La surface est finement striee et munie d’etroites fascies.“ Ich habe Moussons Typus im fünften Bande der ersten Serie der Fortsetzung von Ross- mässlers Ikonographie Fig. 1480 abgebildet und diese Figur im vierten Bande unseres Con- chylienkabinets auf Taf. 213 reproduzirt. Sie stellt eine Schnecke dar, die erheblich breiter als hoch ist und deutlicher ausgeprägte untere Binden hat, hat also mit den von mir als straubei, anthesi und attalus abgebildeten Formen nichts zu thun, die alle mindestens so hoch wie breit sind. Auch Bourguignats Figuren von pomacella in den Amenites Taf. 21 Fig. 3, 4, die ich Taf. 345 Fig. 4. 5 kopire, sind entschieden höher als breit und stellen also nicht die ächte pomacella Mousson’s dar. Ich kann sie aus meinrm Material nicht belegen und muss sie vorläufig unermittelt lassen. Unsere Fig. 4 stellt entweder eine nicht ganz ausgebildete Helix pelasgica dar, oder eine Zwischenform zwischen figulina und pelasgica, deren Heimat an den Dardanellen oder in Thessalien liegen dürfte. Fig. 5 dagegen kann vom Bosporus. stammen und sich unmittelbar an meine straubei anschliessen. Helix figulina nimmt Mousson übrigens in einer Ausdehnung, die erheblich über das hinausgeht, was ich als ihren Formenkreis betrachte. Namentlich zieht er auch Helix nucula Parreys dazu und ausserdem syrische und palästinensische Formen, welche ich nach reichen mir von Wohlberedt mitgetheilten Serien zu der Sippschaft von cavata-engaddensis stellen muss. Ueber die griechische Form hat er sich meines Wissens nie geäussert. | | N) | j 190 152. Helix (Helicogena) (figulina var, ?) straubei n, Taf. 344. Fig. 7. 8. Testa conico-globosa, parva, omnino exumbilicata, tenuiuscula sed solidula, sordide albida, maculis cor- neis vix conspicue fasciata, vestigiis epidermidis tenuissimae fagacis luteae ornata, subtiliter irregulariterque costellato-striata, inter strias subtilissime malleolata. Spira conica lateribus convexis, sat elevata, apice parvo, acato, laevi, sutura impressa. Anfractus 4',—4°|, convexi, regulariter acerescentes, ultimus rotundatus, haud inflatus, antice primum descendens, dein deflexus. Apertura perobligua, lunato-subeircularis, faucibus albido- fuscescentibus haud fasciatis; peristoma tenue, acutum, intus subremote labio distineto acuto albo inerassatum, margine basali reflexiusculo, columellari parum incrassato, umbilicum omnino oceludente. Alt. 22, diam. max. 22,5 mm. Ich bilde hier ein Exemplar der Rossmässler’schen Sammlung ab, das sich von anderen Formen dieser Sippschaft durch die Reste einer deutlichen, dünnen, aber ziemlich lebhaft gelb gefärbten Epidermis auszeichnet. Es gleicht im übrigen einigermassen dem Taf. 344 Fig. 5 abgebildeten Stücke, ist wie dieses kegelförmig-kugelig mit relativ kleinem Apex, aber viel dünnschaliger und hat statt der fünf schmalen Binden nur einige ganz undeutliche Reihen von auf die Zwischenräume der Rippchen beschränkten länglichen hornfarbenen Flecken; die Skulptur besteht aus feinen Rippchenstreifen mit feinen hammerschlagartigen Eindrücken dazwischen. Das Gewinde ist relativ hoch, kegelförmig mit leicht gewölbten Contouren, dunkler gefärbt als die letzte Windung; Apex relativ klein und nur wenig abgestumpft, die Naht eingedrückt, wenig auffallend Es sind etwa über 4!/, gut gewölbte, regelmässig zu- nehmende Windungen vorhanden, die letzte nicht aufgeblasen, gerundet, vornen erst herab- steigend, dann plötzlich herabgebogen Mündung sehr schräg, ausgeschnitten kreisrund, oben etwas zugespitzt, im Gaumen ganz schwach überlaufen ohne Spur von Binden. Mundsaum dünn, scharf, mit einer etwas zurückliegenden scharfrückigen, weissen Lippe; der Basalrand ist ganz kurz umgeschlagen, der Spindelrand leicht verdickt, kaum verbreitert, den Nabel völlig schliessend. Aufenthalt bei Konstantinopel, 1847 von Straube gesammelt. Rossmässler hatte dieses Stück ausdrücklick als Helix figulina etikettirt. Diesem Exemplare schliesst sich ein zweites aus dem Berliner Museum enge an, das nach der (von Maltzan geschriebenen) Etikette aus Brussa stammt. Es weicht in der Zeich- nung darin ab, dass es wohl auch nur fünf undeutliche Binden hat, aber eine weisse Mittel- binde, welche unmittelbar unter dem dritten Bande liegt, teilt die Oberfläche in zwei Hälften, von denen namentlich die obere ausgesprochen dunkler gefärbt ist. Bet Fa u hd. ann nn a nn a har Dt a a N nn 191 153. Helix (Helicogena) (figulina var.) anthesi n. Taf. 344. Fig. 9. Differt a typo testa magis conica, multo solidiore, distinete rimato-perforata, anfractu ultimo quinque- fasciato, faseiis tribus inferis distinetioribus, vel tertia cum secunda aperturam versus confluente, interstitiis fasciarum distinete variegatis, peristomate inerassatulo, margine basali reflexiusculo, columellari incrassato, strietiuseulo, rosaceo. Alt. 23, diam. max. 23 mm, Von Rumeli Karsak amBosporus brachte mir der Darmstädter Archaeologe Prof. Anthes drei leidlich erhaltene Stücke mit, welche zum Typus von Helix figulina gehören, aber in Textur und Färbung und auch in der Gestalt so erheblich abweichen, dass ich es für nötig halte, sie als Varietät oder Unterart durch einen eigenen Namen zu fixiren. Sie sind kegel- förmiger als der Typus, viel dickschaliger, gröber gerippt mit zahlreichen Hammerschlägen, mit fünf Binden, von denen die unteren drei erheblich deutlicher ausgeprägt sind, als beim Typus, und manchmal die zweite und die dritte nach der Mündung hin zusammenfliessen; die Zwischenräume der Binden sind ausgesprochen hornfarben gescheckt. Das Gewinde ist kegelförmig, die letzte Windung biegt vornen plötzlich tief herab. Eie Mündung zeigt innen die lebhaft durchscheinenden Binden, die Zwischenräume sind bräunlich überlaufen, der Mund- saum ist ringsum etwas verdickt und heller gelippt, der Basalrand ist etwas zurückgeschlagen, der Spindelrand verdickt, schwielig, zurückgeschlagen, schräg aber strack ansteigend, rosa oder bräunlich weiss gefärbt. 154, Helix (Helicogena) figulina attalus m. Taf. 344. Fig. 10. 11. Testa quoad subgenus parva, omnino exumbilicata, fere globosa, parum crassa, sed solida, vix nitida, ruditer costellato striata, griseo-alba faseiis fuseis 5 fuscis angustis parum conspicuis, tribus superis gubcon- fluentibus ornata. Spira convexo-conica apice magno, laevi; sutura impressa. Anfractus vix 4!/, convexi, celeriter acrescentes, ultimus permagnus, postice fere °/, altitudinis testae occupans, retundatus versus aper- turam longe profundeque descendens. Apertura subobliqua, subcircularis, valde lunata, faueibus fuscescentibus, faseiis externis translucentibus; peristoma acutum, tenue, vix labiatum, albolimbatum, marginibus vix conniven- tibus, callo tenuissimo junctis, bene arcuatis, columellari supra leviter inerassato, parum dilatato, subintrante, Diam. maj. 22, min. 18,5, alt. 23, alt, apert. obl. 16 mm. Helix (Helicogena) pomacella (Parr.) var. attalus Kobelt, in: Rossmässler lconographie N. Folge vol. 10 p. 70 no. 1917. Schale klein, völlig entnabelt, fast kugelig ziemlich dünnschalig aber doch fest, kaum glänzend, grob rıippenstreifig, grauweiss mit fünf schmalen wenig auffallenden braunen Binden, 192 von denen die drei oberen zusammenfliessen. Gewinde konvex konisch mit grossem glattem Apex; Naht eingedrückt. Kaum 4!/, Windungen, konvex, rasch zunehmend, die letzte sehr gross, hinten beinahe drei Viertel der Gesamthöhe ausmachend, gerundet, gegen die Mün- dung lang und tief herabsteigend. Mündung etwas schräg, fast kreisrund, stark ausge- schnitten, im Gaumen bräunlich mit deutlich sichtbaren Aussenbinden; Mundsaum scharf, dünn, kaum gelippt, weiss gesäumt, die Ränder nur wenig zusammenneigend, durch einen ganz dünnen Callus verbunden, gut gerundet, Spindelrand oben nur leicht verdickt, etwas verbreitert und eindringend. Aufenthalt in der Umgegend von Pergamos, meine Exemplare von Prof. Anthes mitge- bracht. Durch die kugelige Gestalt und die scharfe Skulptur von den verwandten Formen unterschieden. 155. Helix (Helicogena) pelasgican, Taf. 345. Fig. 6—11. Testa imperforata, globosa vel globoso-conica, tenuiuscula sed solidula, sordide fulvescenti-albida, quin- que-fasciata, fasciis tribus superis angustis, param distinctis, interdum subconfluentibus vel colore fuscescente suffuso junctis, inferis, praesertim quarta, latioribus, saturate castaneis, plus minusve interruptis. Spira bre- viter conica apice laevi, acutulo, pallidiore; sutura impressa, subirregularis. Anfractus 4!|, convexiusculi, sat celeriter acerescentes, apicales 1!/, laeves, tertius distinete striatus, inferi costellato-striati wel irregulariter costellati, sculptura spirali sub vitro quogne subnulla, ultimus major sed vix inflatus, rotundatus, antice leniter sed sat longe descendens. Apertura parum obliqua, ovato-rotundata, valde exeisa, intus fuscescenti-alba fasciis translucentibus; peristoma tenue, acutum, tenuissime albolabiatum, marginibus conniventibus, minime junctis, bene arcuatis, columellari brevi, arcuato, subinerassato, reflexo et adnato, ad insertionem bene definito. Alt. 28, diam. max. 27, alt. spec. elong. 33,5, diam. 31,5 mm. Helix figulina autorum, vix Rossmässler, Bourguignat, in: Revue Magas. Zoologie 1860 p. 164 t. 5 fig. 1. 2. — Amenites malacologiques vol. 2 p. 181. 21 fig.1.2. — Martens, in: Albers, Heliceen, ed. 2 p. 141. — Mousson, in: J. deConch, 1574 vol. 22 p. 19. — Blane & Westerlund, Apereu Faune Grece p. 79. Schale undurchbohrt, kugelig, bis kegelig kugelförmig, manchmal sehr verlängert, auch die typische Form meistens höher als breit, nicht dickschalig aber fest, schmutzig bräunlich- weiss mit einem breiten, helleren Mittelstreiten, mit fünf braunen Binden, die drei obersten meist schmal und wenig auffallend, häufig durch eine dunklere Färbung verbunden, wenn auch nicht eigentlich zusammenfliessend, die beiden unteren und namentlich die vierte viel breiter, gesättigt kastanienbraun, aber meistens unterbrochen. Die Skulptur besteht aus deutlichen Streifen, welche von der dritten Windung ab immer stärker werden, zu Rippen- streifen, schliesslich zu förmlichen ziemlich weitläufigen Rippen; eine Spiralskulptur ist selbst mit der Lupe nur in Spuren zu erkennen. Gewinde niedrig kegelförmig, mit glattem, ziem- lich spitzem, einfarbig gelblichem Apex; Naht eingedrückt, etwas unregelmässig. 4!/, leicht En Ze A BE 1 u a Ds a Li ne a Gi. 195 gewölbte, ziemlich regelmässig aber rasch zunehmende Windungen, die letzte gross, doch nicht aufgeblasen, gerundet, vornen langsam aber ziemlich lange herabsteigend. Mündung wenig schräg, rundeiförmig, stark ausgeschnitten, innen bräunlich weiss mit durchscheinen- den Binden; Mundsaum dünn, scharf, mit einer ganz dünnen, weissen Randlippe; Ränder etwas zusammenneigend, aber durchaus nicht verbunden, ringsum gut gerundet, der Spindel- rand kurz, gebogen, etwas verdickt, zurückgeschlagen und fest angedrückt, aber gegen die Mündungswand gut abgegränzt. Aufenthalt in West-Griechenland und Süd-Griechenland; Theben, Phthiotis, Euböa, Thessalien, bis hinauf zu den Dardanellen, auch auf den Inseln des Archipels, eine nahe verwandte, nachher zu erörternde Form auf Rhodos. Weiter östlich ist sie mir nicht be- kannt, auch für das schon von Rossmässler angegebene und seitdem vielfach wiederholte Vorkommen in Dalmatien kenne ich keine Bestätigung. — Die Fig. 5. 9 abgebildeten beiden Exemplaren stammen von Hypati in der Phthiotis und stellen die Extreme der mir vor- liegenden kleinen Serie dar. Mit Exemplaren der typischen pelasgica zusammen und mit ihnen am Lykabettos bei Athen gesammelt, habe ich von dem bekannten Darmstädter Archaeologen Prof. Anthes das Taf. 345 Fig. 6. 7 abgebildete Exemplar erhalten, das ich unbedingt für eine gute Unterart ansehen würde, wenn ich mehr Exemplare bekommen hätte. Es erscheint erheblich grösser als der Typus, obwohl die Dimensionen (32 mm in beiden Hauptrichtungen) nicht erheblich über die des Typus hinausgehen, weil es durch die Auftreibung der Windung viel mehr kugelig ist, hat volle 5 Windungen, ist erheblich festschaliger, heller gefärbt, die zweite und dritte Binde fliessen zusammen, die vierte ist auffallend breiter als die anderen, und unter der Lupe erkennt man deutlichere Spiralskulptur; die Spindel ist ausgesprochen röthlich überlaufen und eine dünne, aber ebenfalls gefärbte Schmelzschicht verbindet die Randinser- tionen. Die Figuren bei Bourguignat (cf. unsre Fig. 10. 11) erinnern mehr an diese Form wie an die Fig. 8. 9 abgebildete. — Fig. 8 ist eine auffallend verlängerte Form, analog der von Bourguignat als Varietät abgebildeten. 156. Helix (Helicogena) pelasgica rhodensis m. Taf. 346. Fig. 4—7. Differt ab Hel. pelasgica colore Intescente, fasciis inferis multo minus saturatis, costellis magis distinctis, sculptura spirali oculo nudo quogue conspicua. Alt. 27, diam. max. 28,5 mm. Von Löbbecke erhielt ich vor Jahren eine Anzahl von ihm auf Rhodos gesammelter kleiner Pomatia, die seitdem ziemlich unbeachtet als Helix figulina var. in meiner Sammlung lagen. Jetzt, bei der monographischen Bearbeitung der Gruppe, macht mir die Bestimmung einiges Bedenken. Es handelt sich offenbar um eine Gränzform, die nicht nur zu Helix 1. 12. Band VI. 12.5v.21908. 25 194 ? pomacella, sondern auch zu den cyprischen Formen der texta-Gruppe Beziehungen hat. Namentlich die Färbung und Zeichnung entspricht den letzteren und die Spiralskulptur ist auch erheblich stärker, als bei den figulina-Formen. An pomacella erinnert wieder die kleine Fig. 6. 7 abgebildete Eorm. Dennoch scheint mir die Uebereinstimmung mit figulina resp. pelasgica grösser, und so mag sie vorläufig, bis mehr Material in die Sammlungen kommt, als Unterart der griechischen Form gelten. 157. Helix (Helicogena) salomonica Naegele. Tafy 330 19E127, 9710! Testa imperforata vel subperforato-rimata, globulosa, solida, nitida, irregulariter ruditerque plicato- striata, sculptura spirali nulla, albido-flavescens, obsolete quinquefasciata, fasciis brunneis subaequalibus. Spira breviter conica, apice magno, obtuso, laevi, flavo vel albo. Anfractug 4, superi convexiusculi, ultimus tumidus, antice longe descendens; sutura profunde impressa, subirregularis. Apertura oblique rotundato-ovata, altior quam lata, valde lunata, intus nitida, dilute fuscescens faseiis translucentibus; peristoma simplex, rectum, in speeimioibus adultis interdum subinerassatum, intus vix tenuissime labiatum, marginibus distantibus, vix callo tenuissimo junctis, columellari arcuato, vix dilatato, reflexo, appresso, interdum rimae vestigium relinquente. Alt. 27, diam. max. 28, diam. apert. 20 : 17 ınm. Helix (Pomatia) salomonica Naegele, in: Nachrbl. D. mal. Ges. 1899 vol. 31 p. 28. — Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie, N. Folge vol. 9 p. 25 no. 1614. Schale für die Untergattung klein, ganz oder bis auf einen kleinen Ritz entnabelt, kugelig, fest, glänzend, mit ziemlich groben, etwas unregelmässigen Faltenstreifen, ohne jede Spiralskulptur, gelblich weiss mit fünf wenig ausgeprägten, unterbrochenenen Binden; sie stehen ziemlich gleichweit von einander, nur die untersten sind etwas breiter und durch einen etwas breiteren Zwischenraum getrennt; es scheinen indess auch Exemplare fast ohne Bänderung vorzukommen. Gewinde ganz niedrig kegelförmig. mit grossem, stumpfem, glattem, gelblichem oder auch weissem Apex. Es sind nur vier Windungen vorhanden, welche durch eine tief eingedrückte, nach unten etwas unregelmässige, leicht erenulierte Naht geschieden sind; die oberen sind schwächer gewölbt und setzen sich gegen die aufgeblasene letzte, die den grössten Theil des Gehäuses ausmacht, deutlich ab; die letzte steigt vorn für eine längere Strecke abwärts. Die Mündung ist rundeiförmig, höher als breit, stark ausgeschnitten, innen bräunlich überlaufen, mit durchscheinenden Binden; Mundsaum gerade, einfach, meist ziem- lich dünn, nur mit einer ganz dünnen Lippe belegt, aber bei alten Exemplaren mitunter auch verdickt und mehrfach; die Randinsertionen bleiben weit getrennt, höchsens sieht man auf der Mündungswand eine ganz dünne Schmelzschicht; sie sind gut gebogen, der Unterrand am stärksten; der Spindelrand ist gebogen, nur wenig verbreitert, umgeschlagen, angedrückt, höchstens eine winzige Nabelritze freilassend. Aufenthalt am Urmia-See im persischen Armenien, das abgebildete Exemplar bei Salmas von dem Missionär Salomon, dem zu Ehren Naegele die Art benannt hat, gesammelt. 195 „Zunächst mit Helix pathetica verwandt, aber verschieden durch die konstant gelblich- weisse Grundfarbe, die sehr schmalen, undeutlichen, in Flecken aufgelösten Binden, den Glanz der epidermislosen Schale, den glatten Apex und das Fehlen der Spiralskulptur.“ Ein todt gesammeltes Exemplar meiner Sammlung ist. auffallend dick und schwer ; ich möchte darauf aufmerksam machen, dass die Aehnlichkeit mit der typischen pathetica mir geringer erscheint, als die mit Helix cavata Mousson. 158. Helix (Helicogena) philibensis (Friv.) Pfeiffer. Taf. 46. Fig. 8. 9. Testa imperforata, depresso globosa, tenuiuscula, plicato-striata, striis subtilibus sub lente decussata, alba, fusco quinquefasciata, fasciis tribus superis angustis, 2 inferis remotis, latis; spira parum elevata, ob- tusa. Anfractus 4 convexiusculi, ultimus inflatus, antice descendens. Apertura diagonalis, lunato-rotundata, intus concolor, nitida; peristoma simplex, marginibus conniventibus, dextro perarcuato, recto, columellari declivi, ' dilatato, appresso, albo. Diam. maj. 24, min. i9,5, alt. 19 mm. Helix philibensis Frivaldszky mss. — L. Pfeiffer, Versuch, in: Malak. Bl. 1855 vol.2p. 133; Monogr. Helic. viv. vol. 4 p. 161. — (Pomatia) Nomenclator p. 165. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 456. Schale undnrchbohrt, gedrückt kugelig, ziemlich dünn, fein faltenstreifig, besonders auf der Oberseite, unter der Lupe durch sehr feine Spirallinien sehr fein decussiert, weiss, mit fünf braunen Binden, drei oberen schmalen, fleckigen und zwei breiten, gesättister gefärbten dunkeren unteren. Gewinde nur wenig vorspringend, mit grossem, stumpfem, braunen Apex. Vier leicht gewölbte Windungen mit linearer Naht, die letzte aufgetrieben, vornen im Bogen ziemlich rasch zur Mitte der vierten Binde herabsteigend. Mündung diagonal, ausgeschnitten kreisrund, innen wie aussen gefärbt, mit durchscheinenden Binden, glänzend; Mundsaum ein- fach, geradeaus, die Ränder zusammenneigend, aber kaum durch einen ganz dünnen, farb- losen, durchsichtigen, nur am Glanze erkennbaren Callus verbunden, der Aussenrand stark gebogen, gerade, der Spindelrand schräg abfallend, angedrückt, weiss. Aufenthalt in Rumelien. Ich habe mich über die Schicksale der Helix philibensis oben bei der Helix fri- valdszkyi m. genügend ausgesprochen. Hier bilde ich das Exemplar der Dohrn’schen Sammlung ab, auf welches Pfeiffer seine Art begründet hat. Die Etikette ist genau von der- selben Hand geschrieben, wie die in der Rossmässler’schen Sammlung; Frivaldszky hat also zwei verschiedene Formen unter dem gleichen Namen versandt. — Ob die Fundortsangabe für Pfeiffers Typus richtig ist, ist mir nicht ansser Zweifel, während Helix frivaldszkyi wohl sicher aus Rumelien stammt. Helix philibensis steht meiner Ansicht nach der Helix pathetica sehr nahe und kann recht wohl als Unterart zu ihr gezogen werden. 25° 196 159. Helix (Helicogena) pathetica (Parr.) Albers. Taf. 347. Fig. 4—9. „Testa vix imperforata, depresse globosa, tenuis, diaphana, subtilissime striata, flavescenti-albida, fas- eiis 5 eitrinis, angustis; spira depressa, obtusa. Anfractus 4, ultimus magnus, elongato-ventrosus, antiee des- cendens. Apertura ovato-rotundata, intus alba, nitens; peristoma simplex, rectum, margine columellari stricto, vix dilatato, reflexo, appresso * — Albers. Diam. maj. 29, min. 23, alt. 18 (rectius 25) mm. Helix pathetica Parreyss mss. fide Albers, apud Martens, in: Albers, Heliceen, ed. 2 p. 143. — Pfeiffer Monogr. Helic. viv. vol. 5 p. 236. — Kobelt Catalog palaearkt. Binnenconch. ed. 1 p. 20, ed. 2 p. 43. — Pfeiffer-Clessin, Nomenclator p. 166 (ligata var. d). — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 455. Auch bei dieser Art finden wir in den Sammlungen ziemlich ausnahmslos eine sehr vom Typus abweichende Form aus Tokat und Umgebung. Von dem richtigen Typus kenne ich bis jetzt nur die beiden hier abgebildeten Exemplare, welche beide dem Berliner Museum angehören, das eine (Fig. 6. 7) ein Parreys’sches Orginal aus Kleinasien ohne näheren Fund- ort, das andere (Fig. 4. 5) aus der Maltzan’schen Sammlung stammend, von Angora. Ab- bildungen dieser Form sind mir nicht bekannt. Der Parreyss’sche Typus ist noch ganz leicht ritzförmig durchbohrt, gedrückt kugelig, erheblich breiter als hoch, ziemlich dünn, durchscheinend, fein gestreift und hier und da mit narbigen Eindrücken skulptirt, aber im ganzen glatt erscheinend, unter der Lupe mit einer ganz feinen welligen Spiralskulptur, gelblich weiss, die Hammereindrücke etwas dunkler, die fünf Binden ganz schmal und nur angedeutet, so dass sich die Farbe kaum bestimmen lasst. Gewinde niedrig mit stumpfem, aber doch etwas vorspringendem Apex. Vier gewölbte Windungen, die letzte gross, in die Quere stark verbreitert, gerundet, vornen erst herab- steigend, dann plötzlich herabgebogen. Mündung rundeiförmig, nur mässig -ausgeschnitten, innen weiss mit kaum durchscheinenden Binden, lebhaft glänzend, Mundsaum dünn, einfach, geradeaus, mit kaum erkennbarer, dünner, weisser Lippe; Spindelrand schräg ansteigend, umgeschlagen, angedrückt, nur wenig verbreitert, glänzend weiss. Die Dimensionen stimmen genau bis auf die Höhe, welche nach der jetzt gebräuchlichen Messungsmethode 25 mm be- trägt. Ich habe schon mehrfach darauf aufmerksam gemacht, dass die älteren Autoren die Höhe von oberen Spindelansatz messen; die Uebereinstimmung ist also so gross, dass das Exemplar recht wohl als Original für die Albers’sche Beschreibung gedient haben könnte. Jedenfalls stimmt es zu der Originalbeschreibung besser, als das Exemplar Mousson’s, das ich in dem fünften Bande der ersten Abteilung der Ikonographie unter Fig. 1479 abgebildet und im Conchylienkabinet im vierten Bande Taf. 213 Fig. 5. 6 reproduzirt habe. Dieses ist kegelförmiger, als das hier abgebildete, und hat eine viel weniger aufgeblasene letzte Win- 197 dung; auch sind die beiden unteren Binden breiter und deutlicher. Doch unterliegt es keinem Zweifel, dass es noch zur typischen Helix pathetica zu rechnen ist. Erheblich weiter ab steht die gleichfalls im Berliner Museum befindliche Form von Angora, welche wir unter Fig. 4. 5 abbilden. Sie ist dünnschalig, rein kugelig, nicht in die Quere verbreitert, fein rippenstreifig, aber fast glatt erscheinend, mit fünf ganz feinen Binden, von denen die zweite erheblich schwächer, die unterste etwas stärker ist. Es sind fast 4!/, Windungen vorhanden, die letzte ist aufgeblasen, vornen nur dicht an der Mündung ganz kurz herabgebogen, die Mündung fast kreisrund, sehr stark ausgeschnitten, glänzend weiss mit deutlich durchscheinenden braunen Binden; Mundsaum dünn, scharf, nur ganz fein selippt, der Spindelrand wenig verbreitert, fest angedrückt, durch eine deutliche Vertiefung von der letzten Windung geschieden, durch einen ganz dünnen Callus mit dem Aussenrand verbunden. Wenn mehr Exemplare vorlägen, würde ich unbedingt einen eigenen Namen für diese Form vorschlagen. Weiter liegen mir aus demselben Museum (no. 38039) zwei Exemplare von Amasia vor, welche sich in der gedrückten Gestalt ganz an die typische pathetica anschliessen, aber doch weniger aufgeblasene Windungen haben, wie Moussons Typus, und durch die schärfere Aus- prägung der Binden zu der folgenden Unterart hinüberführen; sie sind beide nicht völlig entnabelt. Ich bilde sie Fig. 8. 9 ab. 160. Helix (Helicogena) pathetica armeniaca n. Taf. 347. Fig. 10. 11. Testa parva, obtecte rimata, rarius omnino exumbilicata, glebosa, subtiliter striatula vel striato-sulcata, sculptura spirali nulla, haud nitens, tenuiuscula sed solida, alba, faseiis quinque castaneis, superis minoribus, inferis duabus multo latioribus, saturatioribus. Spira depresse conoidea, apice magno, laevi, obtuso; sutura impressa. Anfractus 4—41/, celeriter accrescentes, convexiusculi, ultimus tumidus, antice sat profunde deflexo- descendens. Apertura obliqua, lunato-cireularis, intus alba, levissime fuscescente suffusa, fasciis distinctissime translucentibus; peristoma rectum, vix tenuissime albolabiatum, margine basgali levissime reflexo, columellari calloso, supra dilatato, roseo tincto, umbilicum fere claudente. Diam. maj. 24, alt. 21 mm. — Spec. max. 28 : 28, min. 22 : 20 mm. Es ist dies die reizende Form von Tokat in Armenien, welche neuerdings durch Naegele einigermassen in den deutschen Sammlungen verbreitet worden ist. Sie ist meistens noch erkennbar geritzt, seltener ganz oder fast ganz entnabelt, kugelig, fein gestreift oder mehr furchenstreifig, bei allen mir vorliegeuden Stücken auch unter der Lupe ohne Spiralskulptur, ziemlich glanzlos, nicht dick aber festschalig, weiss oder ganz leicht gelblich weiss mit fünf braunen Binden, drei oberen schmalen und zwei unteren stärkeren; wenn ein Band fehlt, ist es nicht, wie bei den verwandten Arten das zweite, sondern das dritte, das auch oft unter- brochen ist und immer von den oberen wie von den unteren etwas weiter absteht, wie diese 198 unter sich. Gewinde niedrig konvex-kegelförmig mit relativ grossem, glattem, gelblichem Apex; Naht eingedrückt, wenig auffallend. Es sind reichlich vier, rasch zunehmende, etwas gewölbte Windungen vorhanden, die letzte ist aufgetrieben und steigt vornen im Bogen ziem- lich stark herab. Die Mündung ist schräg, ausgeschnitten kreisrund, innen weiss, etwas bräunlich überlaufen, mit sehr deutlich durchscheinenden Binden; Mundsaum gerade, einfach, mit einer ganz dünnen weissen Lippe, der Basalrand ganz kurz umgeschlagen, der Spindel- rand oben verbreitert, oft rosa gefärbt, über den Nabel zurückgeschlagen und ihn bis auf einen schmalen Ritz verschliessend. Aufenthalt in Armenien, in der Umgebung von Tokat. Steht der ächten Helix philibensis Pfr. sehr nahe, auch in der Bildung des Apex, ist aber viel weniger gedrückt, rein weiss, viel glatter, ohne Hämmerung. Ich glaube auch der Stellung der dritten Binde und deren häufigem Verschwinden einige Wichtiskeit für die Unter- scheidung beilegen zu sollen. 161. Helix (Helicogena) escherichi Böliger. Taf. 346. Fig. 10. 11. Tests sabrimata, conico-globosa, solidula, irregulariter striatula, striis hie illic, praesertim versus aper- turam, costiformibus, inter costas ossolete malleata, nitida, flavido-olivacea, strigis saturatioribus parum di- stinctis obliquis ornata, vestigiis taeniarum vix conspicuis. Spira brevis, convexo-conoidea, apice obtuso fere mamillato; sutura sat profunda, sublacera, late albido signata. Anfractus 4 convexi, primum laniter, dein rapide crescentes, ultimus magnus, inflatus, ad suturam leviter planatus, antice valde descendens, °/, testae aequans. Apertura diagonalis, exciso-subovalis, parum altior quam latior, intus nitida, fuscescens; peristoma albescens, marginibus conniventibus, callo nitido junctis, dextro simplice, obtuso, sublabiato, columellari in- erassato reflexiusculo et superne adnato, rimam fere omnino obtegente. — Bttg. Alt. 26,5, dıam. max 27, alt. apert. 18,5, diam. 15,5 mm. Helix (Pomatia) escherichi Böttger, in: Nachrbl. D. malak. Ges. 1898 vol. 30 p. 12. Schale kaum noch geritzt, etwas kegelförmig kugelig, ziemlich festschalig, unregel- mässig gestreift, die Streifung stellenweise deutlicher und an der Naht stärker vorspringend, rippenartig, hier und da undeutlich gehämmert, glänzend, gelblich olivenbraun mit wenig deutlichen schrägen, dunkleren Striemen, auch mit ganz undeutlichen Spuren von Binden, Gewinde niedrig, konvex konisch, mit stumpfem, etwas zitzenförmigem, ziemlich grossem Apex. Naht ziemlich tief, etwas lappig, nach unten breit weiss bezeichnet, aber diese Zeichnung nicht scharf begränzt. Vier konvexe Windungen, anfangs langsam, dann rasch zunehmend, die letzte gross, aufgeblasen, unter der Naht etwas abgeflacht, vornen stark herabsteigend, zwei Drittel der Gesamthöhe ausmachend. Mündung diagonal, ausgeschnitten eirund, wenig höher als breit, innen glänzend, bräunlich; Mundsaum dünn, scharf, weisslich, diese Färbung durch eine dunkle Strieme noch mehr hervorgehoben Mundsaum weisslich, seine Ränder einander genähert und durch eine sehr dünne, glänzende Schwiele verbunden, der rechte ist. 199 einfach, stumpf und mehr oder weniger deutlich schwachgelippt, der Spindelrand verbreitert, gerundet umgeschlagen und oben angepresst; er verdeckt den Nabelrand mehr oder weniger. Aufenthalt bei Ak-Schehir, im zentralen Kleinasien, das abgebildete Exemplar Böttger’s Original. Böttger stellt diese hübsche Form, welche auf den ersten Blick fast wie eine Helix aperta aussieht, mit Recht in die Verwandtschaft der Palästinenser; sie steht namentlich der ächten prasinata sehr nahe und könnte recht gut durch Zwischenformen mit ihr verbunden sein. Eine Aehnlichkeit mit Helix tristis Shuttl. kann ich dagegen nicht finden. Formenkreis der Helicogena cavata Mousson. Testa mediocris, exumbilicata, apertura permagna, columella concava, peristomate vix incrassato, apice parvo. Zwischen den Südabhang des Libanon und die Landenge von Suez schiebt sich eine Reihe mittelgrosser Formen ein, die gewöhnlich als Zwischenformen zwischen den ächten Pomatia und der Gruppe der Helicogena aperta betrachtet werden und thatsächlich nament- lich in der Spindel- und Mundsaumbildung an diese erinnern. Mousson hat drei Arten an- erkannt, cavata, prasinata und engaddensis; ich habe alle drei schon in dem viertem Bande abgehandelt. Ein reicheres Material von neuen Fundorten, das ich neuerdings von Wohlbe- redt erhalten, veranlasst mich hier noch einmal auf diesen Formenkreis zurückzukommen. 162. Helix (Helicogena) cavata Mousson. (Taf. 117. Fig. 5. 6.) Taf. 348. Fig. 9-12. Testa omnino exambilicata, suboblique conico-ovata, solidula sed vix erassa, ruditer costellato-striata, saepe malleata, sculptura spirali sub vitro quoque haud conspicua, griseo-lutescens, plerumgue unicolor apice lutescente, interdum fusco-corneo maculata et lineis obliquis antrorsum decurrentibus signata, raro fusco fag- ciata, fascia supera subsuturali, secunda et tertia subconfluentibus, infera nulla. Spira conica, sat brevis, apice parvo, laevi, vividius luteo colorata, sutura primum distineta, linearis, dein impressa, subcrenulata. Anfractus 4 celeriter accrescentes, ultimus multo major oblique dilatatus, antice profunde descendens sed haud deflexus. Aperturs obliqua, fere diagonalis, subpiriformis, truncato-lunata, intus concolor; peristoma in speci- minibus adultis leviter incrassatum, vix tenuissime labiatum, marginibus callo diffuso nitido tenuissimo junctis, columellari excavato, erassiusculo, albido vel rosaceo, supra dilatato, appresso. Alt. 34, diam. max. 32, alt. apert. 24. Helix cavata Mousson Cog. Bellardi p. 21. — Pfeiffer, Monogr. Heliceor. vivent. vol. 4 no. 160. — Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie vol. 4 no. 1046. 1480. — Wester- lund, Fauna palaearktischer Binnenconchyl. II p. 452. — Pfeiffer-Clessin Nomenclator p. 165. Helix figulina var, Bourguignat Catal. Sauley p. 15 t. 1 fig. 44. 45, 200 Ich bilde hier zwei Exemplare dieser um Jerusalem häufigen, aber in den europäischen Sammlungen nur selten durch gute lebend gesammelte Stücke vertretenen Art ab, aus einer grösseren Serie, die ich Herrn Wohlberedt verdanke. Das eine (Fig. 9. 10) stellt die Art in ihrer höchsten Entwicklung dar und ist erheblich dickschaliger, als man sie sonst zu sehen gewöhnt ist. Obschon lebend gesammelt zeigt es keine Spur von Binden, nur hier und da Andeutungen der schrägen Striche, wie sie sich bei Helix cineta so häufig finden. Der Mund- saum ist relativ dick, ein deutlicher, glänzender, wenn auch dünner und diffuser Callus ver- bindet die Ränder Das zweite Exemplar (Fig. 11. 12) hat, obwohl ausgewachsen, den Mundsaum noch nicht verdickt, sondern schneidend scharf, dicht dahinter eine ganz leichte Lippe; es ist etwas kugeliger (30 : 30 mm) bei 23 mm Mundhöhe und zeichnet sich besonders durch die deut- liche Bänderung aus. Die drei oberen Bänder sind bis zur Mündung vorhanden; das oberste liegt ziemlich dicht an der Naht, das zweite und dritte sind einigermassen verbunden; nach - der Mündung schmelzen alle drei zusammen, so dass die Zeichnung fast der von cincta gleicht; auf das Gewinde gehen die beiden obersten Binden hinauf bis zu den lebhaft braun- gelben Apex. Der Verbindungscallus ist, wie gewöhnlich, nur durch den Glanz erkennbar. Beide Exemplare stammen aus der Nähe von Jerusalem. 163. Helix (Helicogena) cavata tripolitana Kobelt. Taf. 349. Fig. 5. 6. Testa exumbilicata, ovato-conica, solidulı sed haud crassa, nitida, irregulariter plano-costellata, sculp- tura spirali nulla, griseo-flavescens, hie illic corneo punctata, fasciolis indistinetis angustis 4 vel 5, secunda. et tertia subconfluentibus in anfractu ultimo ornata. Spira conica, apice magno, acutulo, peculiariter promi- nente, lutescente. Anfractus fere 4![,, embryonales tumidi, inferi convexi, ultimus multo major, antice descen- dens, demum deflexus. Apertura obliqua, rotundata, param lunata, intus concolor; peristoma et columella sicut in Hel. cavata typica. Alt. 30, diam. max. 28, alt. apert. 21 mm. Aus dem Innern der Regentschaft Tripolis erhielt ich von Herrn Dr. Grothe ausser anderen interessanten Mollusken auch einige Pomatia, die sich bei näherer Betrachtung als drei verschiedene Arten erwiesen: Helix nucula Parr., von egyptischen Formen kaum ver- schieden, eine Form trotz der ungefärbten Spindel und Mündungswand wohl zur Sippschaft der melanostoma gehört, und die ich nachher als Helix grothei beschreibe, und das hier ab- gebildete Exemplar, das alle Hauptkennzeichen der cavata hat, namentlich auch deren charakteristische flache breite Rippen, aber höher und mehr kegelförmig ist, eine kleinere Mündung und vier deutliche obere Binden und die schwache Andeutung der fünften untersten hat. Die Rippung ist namentlich auf der vorletzten Windung sehr stark und regel- 201 mässig, was bei cavata, wenn auch in geringerem Masse, ebenfalls bemerkbar ist. Die letzte Windung zeigt auch einige breite dunklere Striemen. Das Vorkommen der sonst auf Palästina beschränkten, in Egypten fehlenden Gruppe in Tripolitanien dürfte wohl durch Einschleppung in alter Zeit — die nichts Auffallendes hat — zu erklären sein. 164. Helix (Helicogena) grothei n. Taf. 349 3710 708% Testa exumbilicata, subglobosa, subtiliter striatula costellisque irregularibus sat distantibus, sub vitro subgranulosis sculpta, unicolor griseo-albida. Spira breviter conica, apice parvo; sutura profunde impressa, Anfractus 4!|, convexi, celeriter crescentes, ultimus multo major, antica longe et profunde descendens. Apertura obliqua, ovato-cireularis, modice Innata, intus concolor; peristoma acutum, intus labio tenui subremoto conco- lore vix incrassatum, marginibus conniventibus, callo diffuso vix junctis, columellari cum pariete aperturali angulum formante, infra reflexiusculo, supra dilatato, reflexo, appresso. Alt. 29, diam. max. 28, alt. apert. 21, lat. 19 mm, Schale fast völlig entnabelt, fast kugelig, kaum etwas breiter als hoch, fein schräg und bogig gestreift, dazwischen mit unregelmässigen ziemlich breiten flachen Rippchen, welche unter der Lupe auf der oberen Hälfte der letzten Windung gekörnelt erscheinen; einfarbig grauweiss. Gewinde niedrig kegelförmig mit ziemlich spitzem Apex; Naht tief eingedrückt, etwas heller berandet. 41/, konvexe, rasch zunehmende Windungen, die letzte lang und tief herabsteigend. Mündung etwas unregelmässig rundeiförmig, schief, oben leicht spitz, mässig stark ausgeschnitten, innen wie aussen gefärbt; Mundsaum einfach, scharf, geradeaus, durch eine etwas zurückliegende dünne, gleichfarbige Lippe kaum verdickt, Ränder zusammen- neigend, durch einen sehr dünnen, diffusen, aber doch deutlich begränzten ungefärbten Gallus verbunden; der Spindelrand bildet mit der Mündungswand einen deutlichen Winkel, er ist innen fast strack, unten kaum zurückgeschlagen, oben plötzlich verbreitert, umgeschlagen, angedrückt, kaum eine Spur einer Nabelritze übrig lassend. Aufenthalt in der Regentschaft Tripolis, von Dr. Grothe, dem zu Ehren ich sie benenne, leider nur in einem Exemplar mitgebracht. Ich glaube jetst, dass sie trotz der habituellen Aehnlichkeit mit Helix cavata und trotz der ungefärbten Mündungswand eher zur Sippschaft der melanostoma, als zu der von cavata, gehört; die eigenthümliche Körnelung der stärkeren Rippchen unterscheidet sie von allen mir bekannten Arten. 7122. Band ME 2. IX. 1905. 26 202 165. Helix (Helicogena) kisonis n. Taf. 350. Fig. 5—8. Testa exumbilicata, subglobosa, tenuiuscula sed solidula, ruditer irregulariterque custellato-striata, griseo- luteseens, in speeiminibus optime conservatis epidermide tenui viridi-Iutescente nitida obtecta, fusco-quingue- fasciata fasciis subaequalibus, secunda et tertia versus aperturam tantum confluentibus. Spira depresse conica apice laevi, lutescente; sutura impressa subirregularis, haud marginata. Anfractus 4 celeriter acerescentes, eonvexi, ultimus maximus, inflatus, antice longe descendens. Apertura obliqua, late ovata, distinete lunata, intus saturate fusca fasciis translucentibus, albo limbata; peristoma rectum, simplex, in adultis quoque vix inerassatum, marginibus vix callo tenuissimo junctis, columellari arcuato, albo-calloso, nitido, intrante, parum reflexo, appresso. Diam. max, 32, alt. 31 mm. ?Helix figulina Mousson ex parte, Helix (Helicogena) kisonis Kobelt, in: Rossmaessler, Iconographie N. Folge, vol. 12 no. 1983. 1984. Schale völlig entnabelt, fast rein kugelig, seltener etwas höher als breit, dünn aber fest, grob und unregelmässig rippenstreifig, glänzend, unter einer allerdings nur bei ganz guten Exemplaren erhaltenen gelbgrünen glänzenden Epidermis graugelb, mit fünf ziemlich gleichen dunkelbraunen Binden, von denen die zweite und dritte nur gegen die Mündung hin zusammenfliessen. Gewinde niedrig konvex kegelförmig mit ziemlich kleinem glattem gelbem Apex; Naht eingedrückt, unregelmässig, nicht berandet. Vier rasch zunehmende konvexe Windungen, die letzte sehr viel grösser, aufgetrieben, 5/, des Gehäuses ausmachend, vorn langsam aber ziemlich tief herabsteigend.. Mündung schräg, breit eiförmig, stark aus- geschnitten, innen tief braun mit durchscheinenden Aussenbinden, nach aussen schmal glän- zendweiss gesäumt. Mundsaum dünn, scharf, auch in ganz ausgewachsenen Exemplaren wur unerheblich verdickt, die Ränder zusammenneigend, aber kaum durch eine ganz dünne, glän- zende, durchsichtige Schmelzschicht verbunden, der Spindelrand regelmässig gebogen, glän- zend schwielig weiss, eindringend, kurz umgeschlagen und fest angedrückt. Aufenthalt in der Kison-Ebene (Esdrelon oder Jezreel) bei Haifa, mir in einer grösseren Serie von Herrn ©. Wohlberedt mitgetheilt. Ich hege keinen Zweifel daran, dass dies die Helix figulina ist, die Mousson und andere aus Syrien anführen. Spindelbildung und Epidermis verweisen sie aber in die nächste Nähe der Hel. engaddensis galilaea, deren Fundort ja auch nicht sehr weit entfernt liest. Wahrscheinlich herrscht diese Form im ganzen Gebiet der galiläischen Ebene. Wie bei engaddensis und galilaea kommen auch hier zwei deutlich unterschiedene Formen anscheinend zusammen vor, eine kugelige und eine mehr cylindrisch-kugelförmige (29 : 27,5 mm); ich bilde ein solches Exemplar Fig. 7. 8 ab; es ist, wie einige andere mir vorliegende Stücke, gleichzeitig dickschaliger und hat fünf viel schmälere Binden, von denen 203 die untersten etwas breiter sind; der Gaumen ist viel weniger lebhaft gefärbt. Es ist mir vorläufig noch völlig unklar, in welchem Verhältniss diese Form zum Typus steht. Auch bei pachya Bourg. und texta Mouss. findet sich eine ähnliche Abänderung. 166. Helix (Helicogena) engaddensis galiiaea n. Taf. 351. Fig. 5—8. Testa omnino exumbilicata, ovato-conica, solida, in speciminibus adultis ponderosa, nitidula, irregula- riter costellato-striata, costellis ad suturum magis prominentibus, sculptura spirali subtilissima versus aper- turam tantum vix conspicua, griseo-albida, vestigiis epidermidis luteseentis hic illie munita, fusco-castaneo quinquefasciata, fasciis 2 et 3 versus aperturam confluentibus, in spira separatis. Spira conica, summo acu- tulo, concolore, luteo, parvo, laevi; sutura impressa, subirregularis, albomarginata. Anfractus 4—4!|, rapide erescentes, superi convexiuseuli, ultimus major, postice */, testae subaequans, antice longe profundeque des- cendens. Apertura perobliqua, lunato-ovata, supra acuta, intus fusca faseiis vix translucentibus; peristoma rectum, acatum, plerumque tenue, sed in speciminibus adultis labio distincto albido-rosaceo inerassatum, mar- ginibus callo tenui, latissime diffuso, rosaceo junetis, externo a latere viso convexe producto, columellari con- cavo, intrante, calloso-incrassato, supra reflexo, sulco distincto a pariete aperturali definito. Alt. 36,5, diam. maj. 36, alt. apert. obl. 30, lat. cum perist. 24 mm, Helix engaddensis galilaea Kobelt, in: Rossmaessler, Iconographie, N. Folge vol. 12 p- 1985. 1986. Durch Herrn O. Wohlberedt erhielt ich eine Serie einer Pomatia von Nazareth, welche gewissermassen eine Zwischenforni zwischen der typischen P. engaddensis Bourg. und der pachya vom See Genezareth darstellt, und somit eine Angliederung der palästinensischen Formen an den ihnen auch geographisch am nächsten stehenden Formenkreis ermöglicht. Die Spuren der glänzend grüngelben Epidermis veranlassen mich, sie den Palästinensern an- zugliedern. Die Schale ist völlig entnabelt, konisch eiförmig mit ziemlich tief unten liegendem grossem Durchmesser, fest, bei völlig ausgebildeten Stücken sogar recht dick und schwer, glänzend, so dass sie einen glatten Eindruck macht trotz der recht deutlichen, unregel- mässigen Rippenstreifung. Spuren einer ganz feinen Spiralskulptur sind auch unter einer guten Lupe nur in der Nähe der Mündung zu erkennen. Die Farbe ist graugelb bis weiss- lich mit Spuren einer glänzend grüngelben Epidermis; die Zeichnung besteht aus fünf dunkel- braunen Binden, von denen die zweite und dritte nur auf der letzten Hälfte der letzten Windung zusammenfliessen, weiter oben aber deutlich getrennt sind; auch die Zwischen- räume der Rippchen sind manchmal dunkler gefärbt und nicht selten treten dunkle Anwachs- striemen auf. Das Gewinde ist kegelförmig mit ziemlich kleiner, glatter, gelblicher Spitze; die Naht ist unregelmässig eingedrückt, durch die an ihr stärkeren Rippchen ausgesprochen erenulirt, mehr oder minder breit weissgesäumt. Es sind etwas mehr als vier Windungen vorhanden, die letzte macht den grössten Teil — hinten gemessen beinahe *, — des Ge- 262 204 häuses aus, ist aber erst gegen die Mündung eigentlich aufgetrieben; sie steigt vornen lang. und tief herab. Mündung sehr schräg, spitz eiförmig, mässig ausgeschnitten, innen tief braun mit kaum durchscheinenden Aussenbinden. Mundsaum geradeaus, meistens dünn und scharf, aber bei ganz ausgebildeten Stücken mit einer deutlichen röthlich weissen Lippe belest; die Insertionen sind durch einen weit ausgebreiteten diffusen, fast durchsichtigen Callus ver- bunden, der Aussenrand ist von der Seite gesehen in der Mitte vorgezogen, der Spindelrand konkav, eindringend, stark schwielig verdickt, röthlichweiss, durch eine deutliche Furche von der Mündungswand geschieden. 167. Helix (Helicogena) raddei Böltger. Taf. 348. Fig. 6. 7. Testa exumbilicata, depresse globosa, solida, irregulariter ruditerque striatula, alba, fusco quingne- fasciata, faseiis 2 & 3 confluentibus, inferis duabus majoribus, inter se approximatis. Spira conica, apice per- magno, laevi, obtusato; sutura impressa, in anfractibus inferis erenulata. Anfractus 4 rapide crescentes, su- premi 2 apicem formantes laeves, concolores, luteo-albidi, inferi convexi, ultimus major, tumidus, antice valde descendens, versus aperturam costellatus et lineis obliquie signatus. Apertura obliqua, fere diagonalis, lunato- subeireularis, faueibus coeruleo albescentibus fasciis translucentibus; peristoma roseum, obtusulum, simplex, marginibus conniventibus et callo tenuissimo vivide fusco vix junctis, basali expanso, columellari parum dila- tato, plano, reflexo. Alt. 34, diam, min. 31, major 38, alt. apert. 23, lat. 24 mm. Helix (Helicogena) Raddei Böttger*), in: G. Radde, Fauna und Flora des südwestlichen Caspi-Gebietes, 1886 p. 295 t. 2 fig. 6a—c. — Kobelt, in: Rossmaessler Iconographie N. Folge vol. 12 p. 13 no. 1961, Schale völlig entnabelt, gedrückt kugelig, fest, unregelmässig und grob gestreift, weiss, etwas diffus bräunlich überlaufen, mit fünf lebhaft braunen, nicht unterbrochenen oder ge- sprenkelten Binden; die zweite und dritte fliessen zusammen, sind aber nicht wesentlich breiter als die beiden unteren, die ihnen in regelmässigen Abständen folgen. Das Gewinde ist ziemlich regelmässig kegelförmig mit sehr grossem, abgestumpftem, glattem, gelblich weissem Apex, es setzt sich gegen die letzte Windung ausgesprochen ab; die Naht ist tief, nach der Mündung hin erenuliert. Es sind vier rasch zunehmende Windungen vor- handen, von denen zwei dem Apex angehören; die beiden unteren sind gewölbt und nehmen rasch zu, die letzte ist sehr gross, auigeblasen; sie steigt vornen in leichtem Bogen lang und tief herab bis zur Mitte der vierten Binde; nach der Mündung hin wird die Skulptur mehr rippenartig und es treten die charakteristischen schrägen Linien auf; Spiralskulptur ist nicht *) Species e grege Helieis obtusalis Rossm., Nordmanni Mouss., Christophi Bttg., maxime affinis H. obtusali, sed major, laete alba, quinquefasciata, fasciis duobus inferis inter se approximatis, latis, aequa lati- tudine, spira magis conica, anfractibus magis convexis, sutura profundiore disjunctis, apertura multo obliquiore, majore, peristomate magis expanso, roseo nec brunneo, margine basali lato, plano, reflexo. 205 zu erkennen. Die Mündung ist schräg, fast diagonal, ausgeschnitten kreisrund, im Gaumen bläulich weiss mit durchscheinenden Binden; Mundsaum etwas bräunlich rosa, einfach, etwas stumpflich, die Ränder neigen leicht zusammen und sind nur durch einen ganz dünnen, nur durch die lebhaft braune Färbung erkennbaren Callus verbunden, der Oberrand ist einfach, geradeaus, Aussenrand und Basalrand sind mehr und mehr ausgebreitet, der Spindelrand ist ‚umgeschlagen, fest angedrückt, leicht verdickt, abgeflacht, nur wenig verbreitert. Aufenthalt im Talyschgebiet, wahrscheinlich in der Nähe von Lenkoran. Das abge- bildete Exemplar Böttgers Original. 168. Helix (Helicogena) eduardi m. Nana Kies?! Testa magna, exumbilicata, ovato-coniea, solida, ponderosa, irregulariter costellato-striata, sculptura spirali nulla, sed eicatrieibus obliquis brevissimis impressionibusque malleolaribus, praesertim in anfractu ‘ ultimo rugosa, lutescenti-alba, fere ubique cinnamomeo suffusa, fasciis fuscis saturatioribus sed parum distincte definitis quingue ornata. Spira conica, sat alta, apice detrite albo. Anfractus 5—51/,, celeriter aeerescentes, superni 2 apicales convexi, tertius et quartus convexiusculi, ultimus praesertim infra tumidus, antice longe profundegue descendens, fasciis I—3 confiuentibus, quarta et quinta diffusis, vix distinctis. Apertura acumi- nato-ovalis, valde lunata, subobliqua, intus purpureo-coerulescens, marginibus callo crasso sed diffuso junctis, eolumellari subverticali, incrassato, supra dilatato, appresso. Diam. max. 46, alt. 50 mm. Helix pachya (nec Bourguignat) in Museo Berolinensi. Helix (Helicogena) eduardi Kobelt, in: Iconographie N. Folge vol. XII t. 314 no. 1992. Schale zu den grösseren der Gattung gehörend, völlig entnabelt, eikegelförmig, höher als breit, der grosse Durchmesser verhältnismässig weit unten liegend, unregelmässig rippen- streifig, auch unter einer guten Lupe ohne eigentliche Spiralskulptur, aber durch eigen- thümliche sehr kurze schräge narbenartige Linien und hammerschlagartige Eindrücke rauh aussehend, wenig glänzend. Die Grundfarbe ist ein weissliches Gelb, von dem aber nur wenige Striemen und eine in Flecken zerfallende Mittelbinde übrig sind; der grössere Theil der Oberfläche ist zimmtbraun überlaufen; ausserdem sind fünf dunkler braune, recht ge- sättigte aber besonders auf der letzten Windung nicht scharf begränzte Binden vorhanden, von denen die oberen auf dem Gewinde schmal und ziemlich gleich breit sind, während auf der vorletzten Windung die zweite und dritte verschmelzen und auf der letzten zwei breite, aber wenig ausgeprägte und in Flecken aufgelöste untere hinzukommen. Die Mündung ist spitz eiförmig, stark ausgeschnitten, etwas schräg, innen purpurviolett; die Ränder werden durch einen starken, aber am Aussenrande diffusen Callus verbunden, der Mundsaum ist ein- fach, geradeaus, aber ziemlich dick und stumpf, und liegt nicht in einer Ebene; der Aussen- rand ist, von der Seite gesehen, etwas vorgezogen und weicht unten etwas zurück; der Spindelrand steigt fast senkrecht empor, er ist verdickt, oben verbreitert und fest ange- 206 drückt; der Aussenrand wendet sich am Beginn der Verbreiterung als eine starke Leiste nach innen. Aufenthalt in Palästina, wahrscheinlich innerhalb des Verbreitungsgebietes der Helix pachya, nicht allzuweit vom See Genezareth. Ich sehe in dieser Form, von welcher mir leider nur ein Exemplar des Berliner Museums (aus Paetels Sammlung) vorliegt, eine „Luxusform“ des pachya-Typus, ähnlich wie Helix blumi eine Luxusform des Typus der Helix cilieica darstellt. 7. Formenkreis der Helicogena lucorum. Testa magna, obtecte perforata vel omnino exumbilicata, fasciis latis saturate castaneis, plerumgue fasciam albidam medianam tantum relinquentibus, varie confluentibus, ornata, saepe castaneo strigata. An- fractus 6—7, ultimus magnus. Apertura magna, peristomate et columella vel castaneo tinctis vel albis. Die Sippschaft der Helix lucorum L. zeichnet sich durch zwei Haupteigenthümlich- keiten aus, die weite Verbreitung und das strenge Festhalten an dem Gesamtkolorit bei gauz ungemeiner Variabilität in der Zeichnung im einzelnen und in der Gestalt. Das Verbreitungsgebiet reicht von dem mittleren Euphrat und dem nördlichen Syrien bis Toskana und zur Insel Elba; es umfasst noch Transkaukasien und die Südküste der Krim und nimmt weder auf die Dardanellen und den Bosporus noch auf die Adria Rücksicht. Bezüglich der Westgrenze dürfen wir freilich nicht ausser Acht lassen, dass die heutige Ver- breitung in Italien schwerlich mehr der ursprünglichen natürlichen entspricht. Helix lucorum ist überall eine sehr geschätzte Fastenspeise und ganz bestimmt in Toskana und auf Elba, und wahrscheinlich auch am Gardasee, wo sie noch am Westufer bei Salo vorkommt, zu Speisezwecken angesiedelt. Er hält sich ja nach einer Mitteilung von Locard sogar in-Lyon eine derartige Kolonie, die im Jahre 1882 von einem Gärtner Roy in Moulin & Veut ausge- setzt wurde. Selbst das Vorkommen in den Gärten um Bologna ist mir noch zweifelhaft, da in der Umgebung von Ancona Helix lucorum nicht gefunden wird. Doch kennt sie Statuti vom Oberlauf des Tronto. Weiter südlich findet sie sich überall östlich der Wasserscheide bis zum Gargano und den apulischen Murgie, aber es ist mir kein sicherer Fundort westlich der Wasserscheide bekannt und auch in der südlichen Basilicata und im nördlichen Theil von Kalabrien bis zur Sila habe ich sie eben so wenig gefunden, wie sie Adami und Qaroti im südlichen Kalabrien kennen. Völlig unsicher sind auch die Angaben aus Griechenland *); *) Ich besitze ein Exemplar, das von Marathon stammen soll. Eine meiner schönsten Serien aber hat mir Herr Konsul Heynemann, der Sohn des bekannten Malacozoologen, vom Östermarkte in Bukarest besorgt; sie ist gemischt aus radiosa und castanea und wohl sicher von Grosshändlern in Constantinopel bezogen, wie eine gleich schöne Serie von cineta trojana, die mir derselbe Freund von Braila besorgte. Das mahnt zur Vorsicht, erklärt aber auch wieder das bunte Formengewirre, das man aus Konstantinopel, nicht nur vom Markte, sondern auch aus der Umgebung, erhält: Nachkommen unausgewachsener Stücke, die, weil in der Küche unverwendbar, lebend auf dem Düngerhaufen gewandert sind. 207 eben so wenig kenne ich sie aus Dalmatien und von Korfu oder Kephalonia. Dagegen ist sie sehr häufig im Hinterland von Montenego und wahrscheinlich im ganzen Gebiet des Sees von Skutari, jedenfalls auch im Inneren der Balkanhalbinsel, dann in Thessalien und am Bosporus, im ganzen Waldland des Olymp und der Nordküste, bis Batum und in Transkau- kasien, Kurdistan und dem oberen Euphratgebiet (Orfa). Am Südabhang Kleinasiens dicht am Meere und auch am Westabhang südlich vom trojanischen Ida ist mir keine Form aus diesem Kreise bekannt, aber auf dem Iykischen Plateau bei Elmali hat sie Rolle wieder in Menge gefunden, und durch die kleinarmenischen Gebirge reicht sie wieder südlich bis nach Cilicien und mindestens in die Gegend von Aleppo und bis zum nördlichen Libanon. Helix antiochiensis schliesst hier den Formenkreis an Helix pericala Bourg. und damit an die weisslippigen Kleinasiaten. Der südlichste sichere Fundort ist Beirut, von wo das Ber- liner Museum ein Exemplar (var. berytensis) besitzt. Von den äusseren Kennzeichen ist die eigenthümliche kastanienbraune Färbung charak- teristisch, die sich in zwei breite Zonen zu beiden Seiten einer weissen Mittelbinde anordnet. Diese Mittelbinde fehlt fast nie, auch wenn die beiden dunklen Bänder sich immer mehr in Striemen auflösen. Die Striemenbildung kommt schon in Italien nicht selten vor, sie wird aber mehr und mehr herrschend, je weiter man nach Osten kommt und herrscht ganz aus- schliesslich vor an der asiatischen Küste des Marmorameeres, wo bei der typischen Helix radiosa die Striemen von der Naht zum Nabel ohne Unterbrechung durchlaufen und die Bänder höchstens noch durch intensivere Färbung der Zwischenräume angedeutet sind. Weiter nach Osten, bei den Exemplaren von der Nordküste Kleinasiens werden sie wieder deutlicher und bei den Formen aus Kurdistan ist die Striemenbildung nicht deutlicher als bei dem norditalienischen Typus. Eine Unterscheidung nach der Zeichnung ist unmöglich, so gross auch die Verschiedenheit zwischen der ausgeprägten radiosa und dem Typus er- scheint; Uebergänge finden sich überall Noch schlimmer ist es mit der Mündungsbildung. Hier haben wir zwei völlig ver- schiedene Hauptformen, die eine mit konkavem Spindelrand, der oben breit zurückgeschlagen ist, aber sich dann rasch verschmälert, so dass der Basalrand dünn und nur ganz leicht ge- lippt erscheint. Die andere Form hat einen gestreckten, breit umgeschlagenen, seitlich zu- sammengedrückten und in seiner ganzen Länge ziemlich gleichbreiten Spindelrand, der in einen breit verdickten, geöffneten und leicht zurückgeschlagenen Basalrand übergeht, und auch der Oberrand erscheint deutlich verdickt. Erstere Form ist meistens völlig entnabelt, oder nur ganz eng durchbohrt, letztere ist häufig offener durchbohrt bis eng genabelt, doch ist diese Eigenthümlichkeit viel weniger konstant. Beide Mündungsformen kommen aber mit gefärbtem und mit glänzend weissem Peristom und mit allen denkbaren Schattirungen von braungelb und allen möglichen Verschiedenheiten in der Ausdehnung der Färbung vor, von einem kleinen Nabelfleck bis zu einem breiten tiefkastanienbraunen Saum von einer Insertion zur anderen, und sie kommen an zahlreichen Lokalitäten zusammen vor. Natürlich hat es nicht an Versuchen gefehlt, die Masse der Formen auf diesem unge- 203 heuren Gebiete in einzelne grössere Gruppen oder Arten zu sondern; ich könnte nicht sagen, dass einer dieser Versuche eine befriedigende Lösung gebracht habe, bin aber leider auch nicht in der Lage etwas besseres zu bieten. An Namen fehlt es ja nicht und manche der- selben sind auch auf ganz bestimmte Charaktere begründet. Die Versuchung liest nahe genug, die italienischen Formen (Helix lucorum s. str.), die vorderasiatisch-rumelischen vom Markte in Konstantinopel (Helix castanea Oliv. = mahometana Bourg.), die ge- striemten vom Olymp und aus dem nordasiatischen Waldland (Helix radiosa Zgl. = taurica autor.), die weissspindeligen gebänderten aus Transkaukasien (Helix taurica Mousson), die kleinen dunklen aus Kurdistan (Helix carduchana Bourg) als Arten zu sondern, aber sobald man nicht ausgelesene Händlerware, sondern an Ort und Stelle ge- sammelte oder aus einem Korb gekaufte Serien zur Verfügung hat, beginnt die Schwierig- keit. Es bleibt hier im Martini-Chemnitz gar kein anderer Ausweg, als möglichst viel Formen abzubilden und dann zu versuchen, in wie weit sich einzelne testaceologisch und geographisch genügend umgränzen lassen, um zunächst einmal als feste Kerne in dem Artenwirrwarr ver- wendet zu werden. Sicher steht wohl nur, dass als die typische Form der Art die norditalienische be- trachtet werden muss, auch wenn wir dieselbe als nicht ursprünglich in Ober-Italien heimisch anerkennen wollen. Die von Bourguignat unterschiedenen sogenannten Arten aus Ober-Italien sind auf individuelle Abänderungen gegründet und müssen in die Synonymie von lucorum typica verwiesen werden. Um nicht allzuviel Raum zu vergeuden, habe ich eine Anzahl Abbildungen schon in den vorigen Lieferungen bringen müssen, ich bitte die dadurch verursachte Unbequemlichkeit ent- schuldigen zu wollen. — Auch bemerke ich hier noch einmal ausdrücklich, dass ich die nach- folgend beschriebenen Formen nicht als Arten im alten Sinne dieses Wortes betrachtet wissen will und den Zusatz lucorum subsp. oder var. nur der Bequemlichkeit wegen weg- lasse; und dass ich keine Garantie dafür übernehme, dass alle abgebildete Formen Lokal- varietäten und nicht etwa individuelle Abnormitäten sind. 169. Helix (Pomatia) lucorum Linne typica. Taf. 345. Fig. 1—3. Taf. 344. Fig. 1. Testa subimperforata, vel omnino exumbilicata, globosa, irregulariter striata wel costellata, lineis spira- libus subtilissimis decussata, albida, fasciis castaneis latis varie cineta et saepe eodem colore strigata. Spira convexa plus minusve elevata, apice obtuso, laevi, nitente, luteo; sutura distineta, anguste albomarginata. Anfractus 5 convexiusculi, ultimus inflatus, antice breviter sed celeriter descendens. Apertura obliqua, Iunato- eireularis, intus nitida, fasciig translucentibus; peristoma simplex, obtusatum, fuscum sed saepe partim albo- callosum et limbatum, marginibus callo tenuissimo junetis, supero recto, basali strietiusculo, subcalloso, colu- mellari breviter arcuato vel strietiusculo, dilatato, reflexo, supra appresso, perforationem fere vel omnino tegente. 209 Diam, maj. eirca 50, min. 40—42, alt. 35—45 mm, Helix lucorum Linn6 Syst. naturae ed. 10 p. 773, ed. 12 p. 1247. — Müller, Vermium Historia vol, 2 p. 46 No. 245. — (Helicogena) Ferussac Prodrome p. 30; Histoire t. 21A fig. 1-7. — Wood, Index testac. t. 34 fig. 125. — Rosg- maessler *), Iconographie vol. 2 no. 291. — Martini-Chemnitz, ed. II vol. I. 12 p. XIV &41t.5 fig. 1. 2. — Pfeiffer, Monogr. Helic. viv. vol. 1 p. 233. — Reeve, Conch. icon. t. 94 no. 512. — (Pomatia) Albers, Heliceen p. 102. — de Betta & Martinati Moll. Venet. p. 44. — (Pomatia) Pfeiffer, Versuch, in: Mal. Bl. 1855 vol. 2 p. 141. — Bourguignat, in Revue Mag. Zool. 1860 p: 154 t. 4 fig. 1. 2; Ame&nit&s malaecol, vol. 2 p. 171 t. 20 fig. 1.2. — Kobelt, in: Rossmaessler, Iconographie, vol. 4 no. 1024. 1025. — Bourguig- nat, in; Naturalista Sieiliano 1883 p. 12. — Westerlund, Fauna palaearet. Binneneonch. II p. 468 (ex parte). Helix mutata Lamarck*°), Hist. Amin.-sans vertebres, ed. Deshayes vol. VIII p. 30. Schale ganz oder beinahe ganz entnabelt, kugelig, etwas gedrückt oder auch kegel- förmig, unregelmässig gestreift, nach der Mündung hin und besonders unter der Naht nicht selten gerippt, unter der Lupe mit ganz feinen Spirallinien umzogen, weisslich, aber der grössere Theil der Oberfläche von dunkelbraunen bis tief schwarzen Binden umzogen, ?’die manchmal, doch beim Typus nicht allzuhäufig, durch braune Striemen verbunden und an den Schnittstellen dunkler gelleckt erscheinen. Gewinde konvex, mehr oder minder kegelförmig; Apex ziemlich gross, stumpf, glatt, glänzend, einfarbig; Naht deutlich, ganz schmal weiss berandet. Fünf etwas gewölbte, regelmässig zunehmende Windungen, die letzte gross, auf- geblasen, vornen kurz, aber ziemlich tief herabsteigend.. Mündung ziemlich schräg, ausge- schnitten kreisrund, innen glänzend mit durchscheinenden Binden; Mundsaum einfach, abge- stumpft, mehr oder minder intensiv bräunlich gefärbt, aber häufig auch mit helleren Stellen, namentlich am Spindelrand, manchmal mit weissen Callusstellen, gewöhnlich mit hellerem Saum; die Ränder sind durch einen ganz dünnen Callus verbunden, welcher durch seine intensiv braune Färbung auffällt, der Spindelrand meistens kurz gebogen, doch manchmal auch völlig strack und schwielig verdickt, wie bei den kleinasiatischen Exemplaren, oben verbreitert und angedrückt; er deckt, den Nabel bald ganz, bald beinahe ganz. Ich beschränke die typische Helix lucorum auf die oberitalienischen Vorkommen. Diese vertheilen sich auf die beiden Gestade der lombardischen Bucht und auf Toskana. Ich habe sie an verschiedenen Stellen am Gardasee, bei Salo und am Abhang oberhalb Garda, ge- sammelt und dann an den Hügeln um Bologna. Martens nennt noch Garignano am Gardasee. *) Testa subimperforata, globosa, substriata, alba, fasciis et annulis incrementalibus nigro-fuscis rufo dilutis; apertura late lunata, peristomate patulo, obtusato, simplici, fusco; margine columellari reflexo, strictius- culo, foramen tegente. **) H. testa globosa, perforata aut imperforata, zonis duabus rufis latis fusco-maculatis cincta, albo- fasciata; spira exsertiuscula, pallide rufa, lineata; labro margine reflexo. — Habite in Italie et dans le Levant. I. 12. Band VI. 11. IX. 1906. 97 | 210 Spinella Valtrompia in der Provinz Brescia, Porro Valsessina in der Provinz Como. Auch im oberen Arnothal liegen die Fundorte in der Umgebung von Florenz und bei Assissi zerstreut, wie die von Helix pomatia in Norddeutschland. Eine Einschleppung ist bei der geschätzten Speiseschnecke durchaus nicht unmöglich; nach der Insel Elba schemt sie erst in neuester Zeit stattgefunden zu haben. Weiter südlich fehlt sie auf eine grosse Strecke hin; in den Umbrien kommt sie sicher nicht vor, auch nicht auf dem tyrrhenischen Abhang, soweit ich ihn einigermassen kenne, d. h. von den Marken bis zum Mte. Mileto in Kalabrien. Alle süditalienischen Fundorte liegen am Ostabhang und ich halte es für zweckmässiger, diese Formen unter Helix straminea Briganti zusammenzufassen. Jedenfalls ist aber die Einschleppung schon sehr frün erfolgt und Helix lucorum hat reichlich Zeit behalten, sich zu einer guten Lokalform zu entwickeln, welche als der histo- rische Typus der Art gelten muss. Man wird selten im Zweifel sein, ob ein Exemplar aus Oberitalien stammt. Trotzdem ist die Variabilität eine sehr bedeutende und Bourguignat hat. in einer 1883 im Naturalista Siciliano erschienenen Arbeit mehrere Arten unterschieden. Die niedergedrückte Form, welche in Toskana vorherrscht, aber auch bei Bologna vorkommt, bezeichnet er als Helix virago; unsere Abbildung Taf. 345 Fig. 3 entspricht in der Ge- stalt der von ihm zitirten Figur in den Ame£nites, Taf. 20 Fig. 2 und unterscheidet sich nur durch das Vorherrschen der Striemenzeichnung, die aber bei Exemplaren, welche ich mit dem abgebildeten zusammen bei Bologna sammelte, durchaus nicht eben so stark ausge- sprochen ist Die ganz dunkel gebänderten Exemplare vom Ausgang der Alpenthäler bilden die Helix atrocineta und nigrocincta Bourg. — Die Abbildung Taf. 544 Fig. 3 ist die typische atrocincta. Ich kann im Augenblick den Naturalista Siciliano nicht vergleichen. 170. Helix (Pomatia) straminea Briganti, Taf. 344. Fig. 2. 3. Testa imperforata, magna, globosa, solida, parum nitida, ruditer irregulariterque striatula vel striato- costata, inter costas malleata, irregulariter spiraliter lineata, in anfractibus superis sub vitro distincte granu- lata, albida, zonis 5 fuseis parum saturatis— secunda et tertia confluentibus — eincta, epidermide straminea tenuissima obtecta. Spira conica apice obtuso, magno, laevi; sutnra impressa subirregulariter crenulata. Anfractus 5—51/, convexi, celeriter ac regulariter acerescentes, penultimus major, tumidior, ultimus ventrieo- sus, antice primum sensim descendens, dein rapidius deflexus. Apertura magna, late lunato-ovata, obliqua, intus sordide albido-fusca, sericea, fasciis externis translucentibus; peristoma simplex, acutum, expansam, leviter, praesertim ad basin, labiatum, fusco limbatum, marginibus distantibus, vix callo tenuissimo conjunctis, columellari a latere viso peculiariter exciso et subcontorto, supra dilatato, reflexo, appresso, vivide fusco, sulco distineto a pariete aperturali sejuncto. : Diam. maj. 55, min. 45, alt 47 mm. : Helix straminea Briganti, in: Atti R. Accad. Borbonica 1825 vol. XI. 2 p. 172.2. — Bourguignat, in: Revue Mag. Zoolog. 1860 p. 155 t. 4 fig. 3; Ame&nitds 211 Malacol. vol. 2 p. 171 t. 20 fig. 3. .— L. Pfeiffer, Monogr. Helie. vol. 5 p. 234. — Paulucei, Contrib. Faun. ital., in: Ball. Soc. mal ital. 1881 vol. 7 p. 11%. — ?Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II p. 471. — Kobelt, in: Rossmaessler’s Iconographie N. Folge vol. !0 no. 1913, Schale unaurchbohrt, gross, mehr oder minder kugelig, fest, nur wenig glänzend, grob und unregelmässig gestreift oder rippenstreifig, in den Zwischenräumen besonders auf der letzten Windung fein gehämmert, mit stellenweise sehr deutlicher Spiralskulptur, die oberen Windungen unter der Lupe fein aber deutlich gegittert, weisslich mit fünf nicht sehr lebhaft braunen Binden, von denen die zweite und die dritte zusammenfliessen, aber mit einer gelblichen Epidermis überzogen, wie Helix pomatia. Gewinde ziemlich niedrig kegelförmig mit abgestumpftem, grossem, gelattem Apex; Naht eingedrückt, an den Rippchen leicht gekerbt. Etwas über fünf Windungen, regelmässig und ziemlich rasch zunehmend, gut gewölbt, die drei obersten sind gegen die stärker aufgeblasenen untersten beiden abge- setzt, diese aufgetrieben, die letzte vornen erst etwas herabsteigend, dann rascher herabge- bogen. Mündung schräg, gross, weit eiförmig, stark ausgeschnitten, innen bräunlich weiss, etwas seidenglänzend, mit durchscheinenden Binden; Mundsaum einfach, scharf, leicht ausge- breitet, besonders nach dem Basalrand hin deutlich gelippt, die Lippe etwas zurücktretend und sich dann verlaufend, davor braun gesäumt, die Ränder weit getrennt, kaum oder nicht verbunden, der Spindelrand von der Seite gesehen eigenthümlich ausgeschnitten, leicht ge- dreht, oben verbreitert, umgeschlagen und angedrückt, lebhaft braun gefärbt, gegen die Mündungswand durch eine deutliche Furche scharf abgesetzt. Aufenthalt in Südneapel, im Principato citeriore und der Basilicata, doch auch weiter nördlich gegen die Abruzzen. Das abgebildete Exemplar aus dem Neapolitaner Museum von Bosco di Castelnovo in. der Capitanata, südwestlich von Sansevero, am Abhang gegen die apulische Ebene. Die Brigantische Art hat den Malakozooiogen viel zu schaffen gemacht. Der Autor gibt vier Figuren, aus denen sich aber mit Sicherheit nur das erkennen lässt, dass es sich um eine Art aus der Gruppe der Helix lucorum handelt, und da er diese Art überhaupt nicht nennt, scheint mir die Ansicht der Marchesa Paulucei nicht ungerechtfertigt, dass er über- haupt die neapolitanische lucorum unter seiner straminea verstanden habe. Der Name und auch die ausführliche lateinische Beschreibung deuten darauf, dass er in erster Linie die mir aus dem neapolitaner Museum vorliegende Form im Auge hatte, deren Grundfarbe zwischen den Binden nicht reinweiss, wie bei der typischen lucorum, sondern gelblich, wie pomatia erscheint. Da der elfte Band der Atti der Neapolitaner Akademie, in dem Brigantis Arbeit: (Deserizioni di due nuove specie di Eliei) enthalten ist, selbst in vielen Bibliotheken nicht anzutreffen ist, gäbe ich hier einen Abdruck der lateinischen Beschreibung: „Testa solida, haud umbilicata, subglobosa, oblique striata, fasciis transversis rubro- Zu“ 212 fuscis, apertura cordata. Habitat in Principato eiteriori, Aprutio, aliisque nostri Regni locis. Edulis.“ „Testa magnitudine minoris pomi, subglobosa, solida, opaca, rudiuscula, confertim striata: striis obliquis recurvis; apice vero levi ac lucido. Umbilicus nullus. Color stramineus, sive sordide albidus; vertice corneus; ventre fasciis 3, 4 transversis rufo-fuscis, mediis latiori- bus; spira duabus versus verticem evanescentibus, quarum suprema semper angustior. An- fractus quini, rotundi. Apertura cordata; margine acutiusculo, dilute rubro, parvisque, ac inaequalibus fracturis saepe instructo. Faux levis, glauco-nitida, versus ejusdem marginem rubro-fusca; interius vero colore testae atque fasciarum interlucente praedita. Labrum tenue, et prope labium levissime revolutum; exterius plicis rudiusculis striarum ordine elevatis exasperatum. In junioribus labium tenue ad basin revolutum, umbilici aperturam fere ad medietatem obducens; in adultis vero crassiusculum, durum, leve ac nitidum, uti et columellae basis, per totam ejus longitudinem anfractui fortiter adnatum: anterius ac supra planum, versus medium introrsus saepe obsolete angulatum; inferius fasciarum, superius aperturae marginis colore; pene umbilici loco lunula longitudinalis leviter excavata. — Incolae color griseo-cinereus, nigro fere reticulatus; tentaculis dilutioribus apice oculatis; oculis minimis, nigris. — Variat: «. Testa spira convexa; — ß. Testa spira subovata; — y. Testa colore stramineo fasciis fere nullis. Tab. II fig. 3. 4; — d. Testa colore stramineo fasciis 2, 3; — &. Testa colore sordide albido, ventre strigis obliquis dilute rubro-fuscis fascias transversales concolores intersecantibus.“ In den beigefügten Observationes vergleicht Briganti seine Artnur mitHelix pomatia L., es lässt sich aber nicht erkennen, ob er diese in natura vergleichen konnte, denn er be- zieht sich nur auf die Linn@’sche Beschreibung und auf die zitirten Abbildungen, von denen ihm nur die bei Gualtieri, die Linne mit ? zu Helix grisea zitirt, verdächtig erscheint. Als seinen Originalfundort bezeichnet er Muri im Prineipato citeriore, wo die Art unter dem Namen Marrucone als Speise geschätzt und auch „in vivariis saginatur;“ sie erreiche solche Dimensionen, dass vier Stück ein Pfund wögen. Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass Briganti eine Form der neapolitanischen Helix lucorum als straminea beschrieben hat. Thatsächlich findet sich dort auch eine eigenthümliche Form, zu welcher auch das abgebildete Exemplar gehört, welche nicht nur mit der Abbildung und Beschreibung befriedigend stimmt, sondern auch durch die eigenthüm- liche, fast ganz der der pomatia gleichende Oberhaut den Namen straminea rechtfertigt. Diese liesse sich wohl als Lokalart halten und an sie würden sich dann die sonderbaren Formen anschliessen, die sich am Abruzzengebiet finden und gewissermassen eine Zwischen- stellung zwischen pomatia und lucorum einnehen Ich‘ habe solche Exemplare im Frühjahr 1902 in Neapel mit den gewöhnlichen maruzze (Helix gussoneana) zusammen gekauft, auch einzelne Exemplare von italienischen Korrespondenten gewöhnlich mit einem ? erhalten, muss mir aber versagen, hier auf sie näher einzugehen, da mir nicht bekannt ist, ob sie sich gesondert oder mit lucorum — die im Frühjahr in Neapel nicht auf den Markt kommt — 215 oder mit gussoneana gemengt vorkommt, und ich Hoffnung habe, mich bald persönlich darüber informiren zu können. Bouguignat gibt 1. c. eine sehr gute Abbildung, welche befriedigend mit straminea in meinem Sinne und der Originalabbildung stimmt, sagt aber nichts über die Färbung, hat also wahrscheinlich ein Exemplar mit der normalen Zeichnung von lucorum vor sich gehabt. Seine Diagnose lautet: „Testa subobtecte imperforata, magna, globosa vel conica, irregulariter sor- dideque striatula, zonulis 2, vel 3 aut 4 castaneis cingulata; spira obtusa vel lanceolato- conica; anfractibus 5l/, convexis, celeriter crescentibus; ultimo ac penultimo ventricosis ac globulosis; ultimo ad aperturam paululum descendente; apertura magna, lunato-rotundata; peristomate simplice, paululum descendente; apertura magna, lunato-rotuudata; peristomate simplice paululum reflexiusculo; collumellari reflexo, perforationem obtegente. Alt. 50, diam. 53 mm.“ — Er nennt als Fundort ausschliesslich die Abruzzen und legt für die Unterschei- dung von Helix lucorum das Hauptgewicht auf die stärkere Vorwölbung der vorletzten Windung. Westerlund fügt noch hinzu, dass keine Spirallinien vorhanden seien, und dass der Spindelrand fast vertikal und gestreckt sei. Beides trifft für die abgebildete Form nicht zu. ‘171. Helix (Helicogena) brigantina anaphora Westerlund. Taf. 346. Fig. 1. Differt a typo testa minore, magis elevata, sculptura spirali infra suturam malto distinctiore, anfractu ultimo antice infra fasciam quartam descendente, apertura perobliqua, margine columellari supra castaneo, medio albo. Alt. 41, diam. maj. 45 mm. Helix Iucorum var,, Kobelt, in: Rossmaessler, Iconographie vol. 4 no, 1027. Helix lucorum var. anaphora Westerlund, Fauna palaearct. Binnenconch. II p. 470. Wohl nur eine individuelle Abänderung der noch wenig bekannten Form des apulischen Hügellandes, welche in Bari auf den Markt kommt, äber von der Wissenschaft noch wenig beachtet worden zu sein scheint. Das Exemplar — es handelt sich um ein einziges Stück — ist auffallend hoch, die Mündung sehr schräg, der obere Mundrand inserirt sich unter dem viertem Bande, welches von dem dritten durch einen breiten Zwischenraum getrennt wird, den ein verwaschenes Roth zur Hälfte ausfüllt. Die Bänder haben die röthlichbraune Färbung wie bei straminea, 2 & 3 sind verschmolzen; die Rippchen sind sehr deutlich, unter der Naht werden sie durch starke Spiralfurchen geschnitten, so dass die Skulptur hier geradezu gekörnelt erscheint. Es sind mindestens 5!/, Windungen vorhanden. Der Spindelrand ist schwielig verdickt, nach vornen gewendet, am Ansatz tief kastanienbraun, in der Mitte weiss. 214 172. Helix (Helicogena) vladica Kobelt. Tat. 349. Fig. i-4. Testa magna, exumbilicata, inflato-globosa, solidula, parum nitida, ruditer costellato-striata, costellis infra suturam majoribus, sculptura spirali infra suturam tantum distinetiore; luteseenti-fusca, fasciis 5 parum conspieuis, dilutis, seeunda et tertia confluentibus, ornata. Spira conica, apice sat magno, obtusiusculo, laevi; sutura impressa, suberenulata. Anfractus 5!/, celeriter sed regulariter crescentes, superi convexiusculi, inferi convexiores, ultimus magnus, rotundatus, antice leniter descendens. Apertura diagonalis, lunato-eireularis, intus albido-fusceseens limbo hepatico, fasciis obscure translucentibus; peristoma obtusulum, expansum, extus et ad basin brevissime reflexum, marginibus conniventibas, vix callo tenuissimo junctis columellari arcuatim ascendente, hepatico, supra dilatato, appresso ad insertionem sulco superfieiali eincto. Alt. 50, diam. maj. 50, min. 44 mm. Pomatia vladica Kobelt, in: Nachrbl. D. mal. Ges. 1898 vol. 30 p. 164. — Helix (P.) v.id. in: Rossmaessler Iconographie N. Folge, vol. 8 p. 192 no. 1554. 1555, 1559 Schale gross, völlig entnabelt, aufgeblasen kugelig, fest, wenig glänzend, grob rippen- streifig, die Rippen unter der Naht stärker und viele von ihnen dort leicht zahnförmig vor- springend; unter der Naht verlaufen einige deutliche Spirallinien, dann erkennt man nur mit einer guten Lupe für einige Zeit noch eine feine Streifung. Die Färbung ist bei typischen Exemplaren die der Helix pomatia, gelblichbraun mit fünf wenig deutlichen Binden, von denen die zweite und die dritte meistens zusaınmenfliessen. Doch kommen auch Exemplare vor, die fast die Färbung der Helix lucorum haben. Gewinde breit konisch, Apex ziemlich gross, stumpflich, glatt; Naht eingedrückt, unregelmässig, leicht gekerbt. 51/, Windungen, rasch aber regelmässig zunehmend, die oberen 'schwächer, die unteren stärker gewölbt, die letzte gross, gerundet, vornen langsam, doch tief herabsteigend.. Mündung diagonal kreis- förmig, stark ausgeschnitten, innen bräunlich weiss mit breitem leberbraunem Saum, die Bin- den nur ganz schwach durcheinend. Mundsaum stumpflich, ausgebreitet, aussen und unten ganz kurz umgeschlagen, die Ränder zusammenneigend, nicht oder nur durch eine ganz dünne, durchsichtige Schmelzlage verbunden, der Spindelrand im Bogen ansteigend, leberbraun, manch- mal mit hellerer Schneide, oben verbreitert, fest angedrückt, die Insertion mit einer seichten Furche umzogen. Aufenthalt im Moratscha-Thal in Montenegro. Ich babe nachdem dieser Bogen schon ssedruckt, von Herrn Wohlberedt eine prächtige Serie dieser Art erhalten und komme unten (Taf. 359) noch einmal auf sie zurück. 173. Helix (Helicogena) onixiomicra Bourguignat, Taf. 353. Fig. 5. 6. Taf. 356. Fie. 1. 2. „Testa semiobteete-angusto perforata, conico-globosa, irregulariter rugoso-striata, lutescenti-albida, zonis . 215 duabus, fasciis nigrescentibus passim interruptis, eincta; anfractibus 6'/, - 7 convexis regulariter erescentibus, sutura impressa separatis, ultimo ad aperturam descendente; apertura parvula, obliqua, lunato-oblonga; peri- etomate paululum incrassato; margine columellari reflexiusculo; marginibus paulum approximatis.“ — Bourg. Diam. 42, alt 38 mm. Helix onixiomicra Bourguignat, Amöntes m.:lacologiques II !860 p. 168 t. 19 fig. 1. 2 Die Synonymie dieser Art ist die denkbar verworrenste. Ich selbst habe dazu nicht wenig beigetragen, da ich eine Form aus der Gegend von Constantinopel mit kleiner Mün- dung und zahlreicheren, enger aufgerollten Windungen für onixiomiera nahm und auch Helix rumelica Mousson dazu zog, die typische Bourguignat’sche Abbildung aber für etwas abnorm und verzeichnet hielt. Westerlund hat sich mir angeschlossen und ich habe dann noch die Tafel 348 Fig. 4. 5 abgehildete Zwergform dazu gezogen. Erst vor einigen Jahren erhielt ich von Dr Karl Oestreich ein Stück aus der Sippschaft der lucorum von Albanien, das voll- ständig der Bourguignat’schen Abbildung entsprach, und seitdem sind mir noch einige andere Stücke zu Gesicht gekommen, welche beweisen, dass thatsächlich im westlichen Theile der Balkanhalbinsel südlich von dem montenegrinischen Karstblock eine besondere Lokalform vor- kommt, welche Anspruch auf Anerkennung und auf einen eigenen Namen machen kann und von der var. rumelica. Mousson der mittleren Balkanhalbinsel gut verschieden ist. Ich gebe der Sicherheit halber auf Tafel 356 Fig. 1. 2 die Kopie der Bourguignat’schen Originalfiguren. Sie unterscheiden sich von allen anderen Formen durch das auffallende Ueberwiegen des Gewindes über die letzte Windung und die dadurch bedingte relative Klein- heit der Mündung und durch die grössere Zahl und engere Aufrollung der Windungen, wie sie namentlich auf der Ansicht von oben hervortritt. Die Zeichnung ist die normale, zwei breite, schwarzbraune Bänder mit heller Mittelzone, hier und da mehr oder minder deutlich unterbrochen. Eine offenbar zu demselben Formenkreise gehörendes Exemplar empfing ich von dem Geographen Dr. Karl Oestreich in Marburg, der es gelegentlich einer erfolgreichen Forsch- unzgsreise in Albanien am Presba-See gesammelt hatte. Ich bilde es Tafel 353 Fig. 5. 6 als var. presbensis ab. Es ist bei einem grössten Durchmesser von 44 ınm reichlich 48 mm hoch und hat ebenfalls über sechs Windungen; das Gewinde nimmt hinten gemessen über ein Drittel der Gesamthöhe ein, die Zeichnung ist die normale. Die genauere Beschreibung habe ich in dem zwölften Bande der Iconographie unter no. 1991 gegeben. 174. Helix (Helicogena) rumelica Mousson. Taf. 355. Fig. 1-3. Testa exumbilicata, rarius obtecte umbilicata, conica vel globoso-coniea, solida, sat crassa, parum niteng, irregulariter striatala, in anfractibus inferis costellato-striata, costellis infra suturam distinctioribus, fuscescens, rn An R 216 castaneo bi-vel quadrifasciata, rarius quinguefasciata, et strigis latis castaneis varie ornata. Spira conica apice sat magno, prominulo, laevi; sutura parum impressa, subtilissime crenulata et anguste albomarginata. Anfractus 5—6 convexi, regulariter et sat celeriter accrescentes, ultimus antice profunde descendens vel de- flexus. Apertura perobliqua, truncato-vel lunato-semiovalis, intus coerulescenti-albida fasciis parum translucen- tibus; peristoma late saturate fusco limbatum, marginibus supero et columellari subparallelis, distanter in- sertis, callo parietali tenui plus minusve saturate castaneo tincto junctis, supero reeto, obtusulo, basali ex- pango, columellari reflexo, calloso, compresso, medio albido, supra dilatato, saturatius tincto, super umbilicum fornicatim dilatato eumque oceludente. Diam. maj. 45—50, alt. 36—40 mm. Helix lucorum var. rumelica Mousson, Cog. Schlaefli, in: Zürich. Vierteljahrsschr. 1859 p. 282. — Kobelt, in: Rossmaessler, Iconographie vol. 4 no. 1026. Schale meistens vollständig entnabelt, seltener überdeckt genabelt, mehr oder minder kugelig kegelförmig, fest und ziemlich dick, wenig glänzend, unregelmässig gestreift, nach der- Mündung hin mehr und mehr ausgesprochen rippenstreifig, die Rippen unter der Naht deut- licher, auf bräunlichem Grunde in verschiedener Weise gebändert und gestriemt, das obere Band häufig gespalten, manchmal fünfbänderig. Spiralskulptur ist gewöhnlich nur schwach entwickelt. Gewinde kegelförmig mit gewölbten Seiten, Apex glatt, vorspringend, ziemlich gross; Naht nur wenig eingedrückt, ganz schmal berandet, sehr fein crenulirt. Fünf, manch- mal sechs Windungen, regelmässig aber ziemlich rasch zunehmend, die letzte vornen sehr tief herabsteigend oder herabgebogen. Mündung sehr schräg, abgestutzt oder ausgeschnitten halbeiförmig, innen bläulich weiss mit nur wenig durchscheinenden Binden; Mundsaum einfach, geradeaus, mit breiter aber ganz dünner tiefbrauner Lippe, Oberrand und Spindelrand fast parallel, die weit getrennten Randinsertionen durch einen dünnen nach aussen scharf be- gränzten, lebhaft braun gefärbten Callus verbunden, der Aussenrand stumpflich, wenig ge- bogen, der Basalrand ausgebreitet, kaum zurückgeschlagen, der Spindelrand schräg strack an- steigend, schwielig verdickt, die innere Krümmung durch einen stets heller gefärbten Callus ausgefüllt, oben verbreitert, meist etwas lebhafter gefärbt, gewölbt über den Nabel zurück- geschlagen und angedrückt, häufig an der Aussenseite etwas ausgeschnitten, so dass er in der Mitte schmäler erscheint als unten. Aufenthalt in Rumelien, zwischen Maritzathal und Marmorameer, besonders auch in der Umgebung von Konstantinopel, hier mit Helix castanea Olivier zusammen vorkommend. In wie weit die Formen aus Albanien hierher gehören, kann ich aus Mangel an Material nicht. beurtheilen; aus Montenegro habe ich die ächte rumelica nie erhalten. Mousson hat seine lucorum var. rumelica nie richtig beschrieben; er sagt 1. c. nur, dass. er drei Unterarten der lucorum kenne, den Typus aus Italien, die gedrückt kugelige Helix castanea Oliv. = mahometana Bourg. mit fast horizontalem Spindelrand von Konstantinopel, und „3) Une forme d’un port lourd et gros, assez elevee, ressemblent un peu A 1’H. straminea Brgt., mais ayant la bouche plus petite et les bords superieurs et columellaires plus paralleles.. Elle domine dans une partie de l’Albanie, dans la Rumelie et la Thessalie.“ 217 Helix rumelica bildet geographisch wie durch die Bildung des Gehäuses so ziemlich den Mittelpunkt des Formenkreises der Helix lucorum und müsste in einem wirklichen System den Typus der Art bilden. Sie varürt in Gestalt wie in Zeichnung sehr. Fig. 1. 2 von Buyukdere ist viel mehr gedrückt kugelig, etwas genabelt, mit fast überwiegenden, aber unterbrochenen Striemen. Fig. 3 hat die typische Gestalt, deutliche Binden und fast schwarze, nicht ganz unterbrochene Striemen, der Mundsaum ist ungewöhnlich hell. Ich könnte einige Tafeln mit Formen dieser Unterart füllen, begnüge mich aber, ein paar Formen abzubilden, welche nach meiner heutigen Kenntniss die äussersten Gränzen bilden. 175. Helix (Helicogena) rumelica angustefasciata Kobelt. Pal. 850 Die 2. Differt a typo testa majore, magis conica, strigis parum distinctis, fasciis quinque distinctis subaequa libus minime confluentibus, anfraetum ultimum cingentibus. Diam. maj. 47, min. 41, alt 43 mm. Helix radiosa forma angustefasciata Kobelt, in: Rossmässler Iconographie, N. Folge vol. 10 no. 1914. Ich habe diese Form, welche ich aus einer reichen Serie lucorum, die Rolle auf dem Markt ein Konstantinopel gekauft, ausgelesen, in der Ikonographie zu radiosa gestellt, weil ich damals es noch für möglich hielt, diese und lucorum getrennt zu halten, und weil ich auch noch mehr Gewicht auf die Striemenzeichnung legte. Das mir seitdem zuströmende Material hat mich gezwungen, meine Ansichten zu ändern. Das vorliegende Exemplar, immer noch ein Unicum in meiner lucorum-Serie, gehört nach Gestalt, Mündungsbildung und Lippenfärbung unmittelbar neben das Tafel 355 Fig. 3 abgebildete Stück von Bujukdereh, das ich trotz der ausgesprochenen Striemen — die in der Mitte aber scharf unterbrochen sind — für eine ächte rumelica Mousson halte. Es hat namentlich auch die auffallende Unterbrechung der dunkelbraunrothen Färbung in der Mitte der Spindel. Der Unterschied in der Zeichnung ist allerdings ein sehr auffallender. Die Radiärstriemen sind zwar vorhanden und auch in der Mitte nicht unterbrochen, aber sie sind schmal und wenig intensiv, und es sind fünf bei- nahe gleich breite braunrothe Bänder vorhanden, nur das vierte ist ein klein wenig breiter; sie laufen getrennt bis zur Mündung durch und sind nur ganz zuletzt durch eine diffuse Färbung verbunden, welche über der vierten Binde ein Stück weit nach rückwärts reicht, ungefähr in derselben Breite, wie sie bei normalen Stücken dieses Band haben würde. Die drei obersten Bänder laufen scharf und getrennt bis zum Beginn des Apex hinauf. Spiralskulptur ist nur ganz undeutlich auf der Oberseite der letzte Windung unmittelbar hinter der Mün- dung erkennbar. I. 12. Band VI. . 13. IX. 1906. 28 218 176. Helix (Helicogena) rumelica magnifica n. Taf. 3537 Kiez 102. Testa magna, omnino exumbilicata, globoso conica, solida, in anfractibus superis subtilissime costellata, in inferis tribus rudius striata et infra suturam costis brevibus arcuatis sculpta, versus aperturam costellata, hie illie eicatricoga, in anfractus ultimi parte supera versus aperturam tantum spiraliter sulcata, alba, fusco irregulariter sparsimque strigata et suffuse tincta, faseia fusca dupliei a sutura supera remota (2. 3), infera latiore, et in anfractu ultimo fascia angusta (quarta) ex insertione marginis externi oriente pulcherrime ornata. Spira elate conica, postice eireiter °/, altitudinis occupans, apice sat magno, laevi, lutescente; sutura gubirre. gularis, crenulata, distincte albomarginata. Anfractus 6!/, sat convexi, regulariter et sat lente accrescentes, ultimus rotundatus, haud inflatus, antice longe et profunde descendens Apertura sicut in typo. Diam. maj. 53, alt. 51 mm. i Helix (Helicogena) rumelica magnifica Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie, Neue Folge, vol. XII no. 1937. ich gebe hier eine Figur des Prachtexemplares aus dem Berliner Museum, das ich bereits in dem zwölften Bande der Ikonographie abgebildet habe. Es macht einen ganz eigenthümlichen Eindruck dadurch, dass die oberste Binde auch auf dem Gewinde fehlt und die verschmolzenen Binden 2 und 3 durch einen sehr breiten Zwischenraum von der Naht getrennt werden; sie erreichen auch die untere Naht nicht und werden durch die ausge- sprochene weisse Mittelzone begränzt. Auf der letzten Windung steht statt der beiden unteren Binden nur ein ganz schmales Band, das an der Insertion des Aussenrandes ent- springt und dem unteren Theile der vierten Binde entspricht. Das Gewinde ist nur weniy niedriger als die letzte Windung, hochkegelförmig; es sind 6!/, Windungen vorhanden, die regelmässig und langsam zunehmen. Die Mündungsbildung und besonders die Spindelfärbung sind ganz die der typischen Helix rumelica. Das abgebildete Exemplar stammt von Bujukder& bei Konstantinopel. 177. Helix (Helicogena) castanea Olivier. Taf. 356. Fig. 3—7. „Testa imperforata, globosa, solida, irregulariter striata, albidula, zonulis 2 vel 3 aut 4 uniformiter castaneis vel irregulariter fusco-nigris cingulata; anfractibus 6 convexiusecnlis, irregulariter crescentibus; ultimo parum inflato, antice ad aperturam sat descendente. Apertura obliqua, lunato-subtetragona, parvula, peristo- mate castaneo, ad insertionem labri externi acuto rectogue, basali subincrassato ac valide reflexiuseulo; colu- mellari incrassato, perdilatato, adpresso; marginibus sat approximatis ac tenui callo castaneo junetis.* — Bourg. Alt. 40, diam. max. 49 mm. Helix castanea Olivier, Voy. empire ottoman vol. I p. 224 t. 17 fig. 1, nec Müller negne Mühlfeldt. — Mousson, Coq. Schlaefli, in: Zürich. Vierteljahrschr. 1859 aaa 219 p. 282 (lucorum var.). — Westerlund, Fauna europ. Binnenconchylien II p. 470 (lucorum var.). Helix mahometana Bourguignat Amenit£s vol. II p. 172 t. 20 fig. 5. 6. — (lucorum var.) Westerlund Fauna palaearet. Binnenconch. Il p. 470). Schale niedergedrückt kugelig meistens noch etwas geritzt, oft auch entnabelt, aber mit- unter auch ziemlich offen genabelt, wie das Fig. 5 abgebildete Exemplar, fest, unregel- mässig gestreift, fast ohne Spiralskulptur, weiss, die fünf Bänder meistens zu zwei breiten kastanienbraunen Binden verschmolzen, die manchmal der Länge nach in die einzelnen Bin- den gespalten sind, die Normalform ganz ohne Striemen. Gewinde konvex kegelförmig, ziem- lich niedrig, mit kleinem nicht vorspringendem, glattem Apex. 5t1/,-6 nur leicht gewölbte Windungen, die oberen langsam zunehmend, die letzte aufgeblasen, stärker gerippt, mit deut- lich erenulirter Naht, vornen lang herabsteigend.. Mündung schräg, ausgeschnitten kreis- rund, bisweilen etwas viereckig, im Gaumen weiss mit blau durchscheinenden Binden. Mund- saum beim Bourguignat’schen Typus kastanienbraun, beim dem Fig. 5 abgebildeten und einigen anderen Stücken meiner Sammlung weiss, die Randinsertionen weit getrennt, durch einen ganz dünnen, mit der Spindel gleichfarbigen Callus verbunden, Aussenrand gerade, scharf, Basalrand etwas verdickt, mehr oder minder umgeschlagen, Spindelrand verdickt, oben stark verbreitert, schwielig, angedrückt. Aufenthalt angeblich bei Konstantinopel. Ich habe vom Markt in Konstantinopel nur das Fig. 5. 6 abgebildete Stück erhalten, das Figur und Zeichnung der Helic castanea aber eine weisse Spindel hat. Einige weitere Exemplare, etwas höher, aber ebenfalls mit glänzend weisser Spindel sandte mir Carlos Heynemann vom Markt in Bukarest, der aller- dings stark von Konstinopel aus alimentirt zu werden scheint. Zweifellos hierher gehörende Exemplare, von denen ich einige aus der Bukarester Serie fast genau belegen kann, bildet Sturany (in Aun. kgl. naturh. Hofmuseum 1897 vol. 12 t. 3 fig. 9—12 aus Bulgarien ab Daraus glaube ich schliessen zu können, dass Helix castanea die Form ist, in welcher lucorum am Südamhang des Balkan auftritt. Wir hätten dann gebänderte Formen in einem anunterbrochenen Zusammenhang von Öberitalien durch Montenegro, Bulgarien, das nördliche Kleinasien und Kurdistan nach dem Euphratgebiet, Cilieien und dem nördlichen Libanon, das Gebiet der gestriemten Formen in weitem Bogen umschliessend. (Ein prachtvoll tiefschwarzes Exemplar habe ich seither durch Herrn Wohlberedt vom Abhang des Rhodope-Gebirges gegen Philippopel hin erhalten). Es wäre übrigens auch nicht ausgeschlossen, dass in Rumelien die typische cestanea mit brauner Spindel herrschte und weiter nach dem Balkan zu eine weissspindelige; diese müsste (lenn als var. bulgarica abgetrennt werden. Von unseren Figuren sind 3 und 4 Kopien der Bourguignat’schen Originale; Fig. 5—7 würden zu var. bulgarica zu rechnen sein. 28* 220 178. Helix (Helicogena) castanea® quinquefasciata n. Taf. 356. Fig. 8. Testa mediocris, exumbilicata, depresse globosa, -solida, vix nitida, ruditer irregulariterque striatula, seulptura spirali nulla, alba, fasciis fuseescenti-luteis quinque continuis subaequalibus, quarta vix latiore et subirregulari eincta, Spira depresse conica apice magno, laevi, sutura linearis vix impressa. Anfractus 5 con- vexiusenli, regulariter sed sat celeriter accrescentes, ultimus major, rotundatus, antice deflexus. Apertura obliqua, lunato-eireularis, intus albida fasciis translucentibus; peristoma fuscescenti-luteum, marginibus callo tenuissimo ejusdem coloris junctis, Jabio tenuissimo fuscescenti-luteo nisi ad basin columellae limbato, supero recto, basali expanso, dein reflexiusculo, columellari incrassato, compresso supra vivide fusco tincto dilatato, appresso, sulco a pariete aperturali definito. Diam. maj. 41,5, alt. 35 mm. Schale mässig gross, entnabelt, gedrückt kugelig, fest, kaum glänzend, grob und un- regelmässig gestreift, ohne erkennbare Spiraiskuiptur, weiss mit fünf lebhaft braungelben schmalen zusammenhängenden Binden, von denen nur die vierte einigermassen breiter und an den Rändern etwas unregelmässig gezackt ist, die vier anderen sind gleich schmal; Striemen sind nur hinter der Mündung angedeutet. Gewinde niedrig kegelförmig, mit grossem glattem Apex; Naht linear, kaum eingedrückt. Fünf leicht gewölbte, rasch und regelmässig zuneh- mende Windungen, die letzte grösser, doch kaum aufgeblasen, gerundet, vornen herabge- bogen. Mündung schräg, ausgeschnitten kreisförmis, innen weisslich mit durchscheinenden Binden; Mundsaum von derselben Farbe wie die Binden, die Ränder durch einen dünnen Callus verbunden, innen mit einem breiten braungelben Saum, der nur an der Spindelbasis unterbrochen ist; Oberrand gerade, Basalrand ausgebreitet, dann leicht umgeschlagen, der Spindelrand verdickt, zusammengedrückt, oben tief dunkelbraun gefärbt, verbreitert, ange- drückt, durch eine Kreisfurche von der Mündungswand geschieden. Aufenthalt um Konstantinopel, von Rolle auf dem Markt erworben. Ein höchst eigenthümliches Stück, das man kaum zu lucorum stellen möchte. Es hat die gedrückte Gestalt der castanea; die Binden sind eigenthümlich braungelb gefärbt, ebenso Mundsaum und Wandcallus, in einer Nuance, die ich sonst nie bei lucorum gesehen habe. Ob es sich um eine Lokalforın oder einen morphologischen Aussreisser, eine individuelle Ab- normität handelt, kann ich nicht sagen. 179. Helix (Helicogena) lucorum hueti m. Taf. 348. Fig. 4. 5. Testa quoad genus mediocris, obtecte perforata, solida, conico-globosa, irregulariter rugoso-striata, lineis brevibus impressis spiralibus sculpta, hic illic fere regulariter spiraliter striata, albida, interrupte castaneo strigata, zonis duabus latis luteofuscis ornata, zonula mediana alba distincta duabusque minus distinctis ad A see ee a TE ee 221 sutaram et circa umbilicum tantum persistentibus. Anfractus 6'/, convexiusculi, leniter regulariterque usque ad aperturam accrescentes, sutura profunda impressa inferne suberenulata discreti, ultimus vix major, rotun- datus, antice profunde descendens, demum deflexus Apertura obliqua, Iunato-ovata, parvula, alba; peristoma inerassatum marginibus late distantibus, fere parallelis, callo haud vel vix tenuissime junetis, supero parum arcuato, recto, obtuso, dein leviter everso, columellari incrassato, parum areuato, late reflexo, perforationem fere obtegente, labrum album plus minusve distinetum. Diam. maj. 37, min. 31, alt. 31 mm. Helix (Pomatia) onixiomicra var, minor Kobelt, in: Iconographie N. Folge, vol. VII p 96 no. 1306. 1307, nee Helix onixiomiera Bourguignat. Schale für die Sippschaft der Helix lucorum klein, überdeckt durchbohrt, fest, unregel- mässig runzelstreifig, mit kurzen eingedrückten Spirallinien, hier und da auch ausgesprochen spiral gestreift, die Rippung unter der Naht stärker. Die Färbung besteht aus zwei breiten gelblich braunen Binden. welche nur schmale weissliche Zonen unter der Naht, an der Peripherie und um den Nabel übrig lassen, und aus in der Mitte unterbrochenen kastanien- braunen Striemen. Gewinde kegelförmig mit ziemlich spitzem Apex. 6!/, mässig gewölbte Windungen, welche bis zur Mündung langsam und gleichmässig zunehmen; sie werden durch eine tiefe, eingedrückte, gekerbte Naht geschieden; die letzte steigt vornen tief herab und ist zuletzt stark herabgebogen. Mündung schräg, ausgeschnitten eirund, verhältnismässig sehr klein; Mundsaum verdickt, glänzend weiss, Oberrand und Spindelrand fast parallel, entfernt inserirt, nicht oder nur durch eine ganz dünne Schmelzlage verbunden; der wenig gewölbte Oberrand ist gerade, einfach, etwas verdickt, verbreitert, glänzend weiss, wenig gebogen, nur oben ausgebreitet, zurückgeschlagen, den Nabel fast ganz verdeckend. Aufenthalt um Konstantinopel, das abgebildete, bis jetzt einzige Exemplar von Huet du Pavillon gesammelt in der Rossmaessler’schen Sammlung, Ich glaubte es der engen Auf- windung und der kleinen Mündung wegen zu onixiomicra Bourg. stellen zu können, die ich damals noch nicht kannte, sie hat aber mit dieser durchaus nichts zu thun; ich bin aber augenblicklich noch nicht in der Lage, sie zu einer anderen Unterart oder Formgruppe zu stellen. 180, Helix (Helicogena) dorylaeensis Naegele, Tat. 348. Fig. 1-3. Testa obtecte umbilicata, depresse globosa, solida, ponderosa, ruditer costellato-striata, costellis prope suturam multo distinctioribus, sculptura spirali obsoletissima, sed cicatrieibus et impressionibus mallearibus rugulosa, colore Hel. lucorum: alba, fasciis duobus latis, cingula alba ad suturam, peripheriam et umbilicum tantum relinquentibus interruptis, interdum strigose confluentibus ornata. Spira convexo-conica summo albido vix obtusato; sutura impressa subirregulari, tenuissime albomarginata. Anfractus 5!],—6 convexi, regulariter crescentes, ultimus vix dilatatus, antice profunde arcuatim descendens, ruditer sculptus, prone peristoma ad umbilicum peculiariter compressus. Apertura obliqua, irregulariter lunato-semiovalis, intus albido fuscescens 222 fascia mediana alba, pone peristoma late castaneo limbata; peristoma castaneo-fuscum, obtusulum, marginibus fere parallelis, callo tenuissimo castaneo junctis, supero recto, declivi, basali et columellari reflexis, colu- mellari oblique ascendente, late reflexo, fornicatim super umbilicum dilatato eumque fere omnino occludente. Diam. maj. 51, min. 44, alt. 40 mm. Helix (Pomatia) dorylaeensis Naegele in litt. Kobelt, in: Rossmaessler, Iconographie, N. Folge vol. 10 p. 15 no. 1769. Die Schale ist bis auf einen kleinen Nabelritz überdeckt genabelt, der Nabel an der Mündung auffallend verbreitert, gedrückt kugelig, festschalig und schwer, grob und unregel- mässig rippenstreifig, die Streifung besonders an der Naht viel stärker, auf der letzten Win- dung zahnartig vorspringend, die Spiralskulptur nur hier und da ganz undeutlich sichtbar; dafür sind zahlreiche narbenartige und hammerschlagartige Eindrücke vorhanden. Die Fär- bung ist die typische, zwei breite dunkelbraune Binden mit einer schmalen weissen Periphe- rialbinde und breiten Zonen unter der Naht und um den Nabel; die Binden sind aber fleckig und dunkler gestriemt, und die duukleren Stellen schmelzen hier und da über den ganzen letzten Umgang hin strahlig zusammen, wie bei radiosa. Gewinde konvex konisch, niedrig, mit kaum abgestumpftem, glattem, weisslichem Apex; Naht eingedrückt, fein weiss berandet, nach unten hin unregelmässig fein gezähnelt, schliesslich grob gezahnt. Es sind mindestens 51/, gut gewölbte Windungen vorhanden, die regelmässig zunehmen; die letzte ist kaum ver- breitert, gröber skulptirt, vorn langsam aber tief herabsteigend, hinter der Mündung am Nabel eigenthümlich zusammengedrückt Mündung schief ausgeschnritten, halbeiförmig, im Gaumen bis auf die weisse Mittelbinde leicht bräunlich überlaufen, am Mundsaum kastanien- braun gesäumt; Muudsaum stumpflich, kastanienbraun, die Ränder fast parallel, ihre Inser- tionen durch einen ganz dünnen, kastanienbraunen Callus verbunden, der Oberrand gerade- aus, schräg ohne Wölbung absteigend, Basalrand und Spindelrand, die ohne Grenze ineinander übergehen, anfangs schmal, dann immer breiter umgeschlagen, tiefbraun, Spindelrand sehr breit, oben über den Nabel zurückgewölbt und ihn bis auf einen schmalen Ritz schliessend. Aufenthalt bei Eski-Schehir, dem alten Dorylaeum, am oberen Pursak in Kleinasien. Eine interessante Form der lucorum-Gruppe, welche man eigentlich Helix (Pomatia) lucorum v. radiosa f. dorylaeensis schreiben müsste und welche sich kurz als die onyxiomiera- Form von radiosa oder taurica bezeichnen lässt. Charakterisirt wird sie durch die. geringe Verbreiterung der letzten Windung und die dadurch bedingte auffallend kleine Mündung. 18i. Helix (Helicogena) ancyrensis n. Taf. 352. Fig. 3-6. Testa magna, depresse globosa, vix rimata, solida, hand nitens, ruditer costellato-striata, suleis spirali- bus distinctis in parte supera anfractus ultimi tantum eincta, griseo-albida, fasciis fuscis 5 distinctis, superis duabus angustioribus, inferis tribus majoribus subaequalibus eincta, hie illie fusco strigata et inter fascias suffusa. Spira depresse conica apice magno, laevi, prominulo; sutura impressa, subirregularis, albomarginata. udn Ze er it re u zn a a Saar u ee ie A 2 . ) a u u a 5 IE TERRY 223 Anfraetus 5 sat convexi, celeriter acerescentes, ultimus transverse dilatatus, tumidus, antice longe leniter des- cendens. Apertura obliqua, transverse ovato-circularis, valde Iunata, pallide purpurea fasciis translucentibus, late fuscescenti limbata; peristoma simplex, leviter inerassatum, obtusum, marginibus vix conniventibus, vix callo tenuissimo junctis, basali reflexiusculo, columellari bene arenato, supra dilatato, fornicatim reflexo, rimam vix vel haud relinquente, fusco tincto. Diam. maj. 52, alt. 46 mm. Schale gross, gedrückt kugelig, breiter als hoch, kaum ganz eng geritzt oder ganz ent- nabelt, fest, wenig glänzend, grob rippenstreifig, mit Spiralfurchen, die aber nur auf der oberen Hälfte der letzten Windung recht deutlich sind, grauweiss mit fünf deutlichen schmalen Binden; die beiden obersten Binden sind erheblich schmäler als die unter sich gleichen drei unteren, doch sind auch diese noch ziemlich schmal; die Zwischenräume sind hier und da bräunlich überlaufen und einige ausgeprägte braune Striemen erinnern an die Zeichnung der Helix radiosa. Gewinde gedrückt kegelförmig, mit grossem, glattem, vorspringendem Apex; Naht eingedrückt, undeutlich weiss berandet, schwach gezähnt. Fünf ziemlich kon- vexe, rasch zunehmende Windungen, die letzte quer verbreitert, aufgetrieben, vornen lang- sam aber auf eine grosse Strecke herabsteigend. Mündung schräg, quer rundeiförmig, stark ausgeschnitten, der Gaumen blass purpurfarben mit durchscheinenden Binden und breitem bräunlichen Saum; Mundsaum einfach, geradeaus, etwas verdickt, abgestumpft; Ränder kaum zusammenneigend, durch einen sehr dünnen Callus verbunden, der Basalrand ganz kurz um- geschlagen, der Spindelrand gut gebogen, verbreitert, gewölbt zurückgeschlagen, angedrückt, ziemlich lebhaft braun gefärbt. Aufenthalt bei Angora in Kleinasien. Ich erhielt diese eigenthümliche Form von Freund Boettger alstaurica var. Sie ge- hört sicher zum Formenkreise der Helix lucorum, aber mit radiosa-taurica möchte ich sie nicht vereinigen. Ich sehe in ihr vielmehr eine eigene Form, zu einer Gruppe gehörend, deren Beginn die schmalbänderige Form von Konstantinopel, deren äusserster Ausläufer Helix sieversi m. ist; diese Gruppe wird am Südabhang der Randberge des Pontus noch mehr Vertreter haben. Von unbekanntem Fundort liegt mir aus dem Berliner Museum eine ganz ähnliche Form vor, welche auf der letzten Windung die charakteristische Färbung der Helix lucorum — 1.2 3.4.5 — und ausserdem auf der letzten Strecke, von einer Ver- letzung ab, eine sechste Binde dicht unter der Naht hat. — Vielleicht konnte man auch daran denken, in ihrem Verhältnis zu lucorum ein Analogon des Verhältnisses von Helix buchii zu Helix pomatia zu sehen. 182. Helix (Helicogena) lucorum ioebbeckei n. Taf. 350. Fig. 3. 4. Testa vix angustissime rimata, vel omnino exumbilicata, globoso-conica, solida, vix nitens, ruditer sul- cato striata, lieis spiralibus plus minusve distinctis cincta, alba, fusco strigata, strigis praesertim versus aper- 224 turam distinetioribus, et faseiis quinque (secunda et tertia confluentibus) rufocastaneis, ad strigas distinctiori- bus ornata. Spira conica, apice magno, prominulo, laevi, corneo; sutura impressa, subirregularis, anguste albo marginata. Anfraetus 5 convexi, regulariter ac gat celeriter accrescentes, ultimus major, globosus, antice longe leniterque descendens. “Apertura obliqua, magna, ovato-cordata, valde lunata, faucibus sericeo-albis fasciis externis translucentibus; peristoma recetum, obtusum, albido-fuscescens, marginibus distantibus, vix callo tenuissimo castaneo juuctis, columellari breviter reflexo, strietiusculo, oblique ascendente, supra dilatato, forni- catim reflexo et appresso, vivide castaneo. Diam. maj. 49, min. 41, alt. 46 mm. Helix salisi Kobelt in Rossmaessler, Iconographie, Neue Folge, vol. X no. 1905, non Mabille neque Kobelt & Rolle, Iconogr. Supplementum t. 18 fig. 1. Schale kaum ganz eng geritzt oder vollständig entnabelt, kugelig kegelförmig, fest, kaum glänzend, grob furchenstreifig, mit mehr oder minder deutlichen dichten Spirallinien. umzogen, weiss mit fünf kastanienbraunen Binden, von denen die zweite und die dritte zu- sammenfliessen; nach der Mündung hin treten auch braune schmale Radiärstriemen auf, an deren Schnittstellen die Bänder breiter und gesättigter gefärbt erscheinen. Gewinde kegel- förmig mit grossem, vorspringendem, glattem, hornfarbenem Apex. Naht eingedrückt, un- regelmässig, schmal weiss berandet. Fünf konvexe, rasch und regelmässig zunehmende Win- dungen, die letzte gross, gerundet, vornen langsam ziemlich tief herabsteigend.. Mün- dung schräg, gross, eiförmig oder etwas herzförmig, stark ansgeschnitten, innen seiden- glänzend, mit durchscheinenden Aussenbinden. Mundsaum einfach, geradeaus, breit roth ge- säumt, bräunlich weiss, die Randinsertionen weit getrennt und nur durch einen ganz dünnen aber tief kastanienbraunen Callus verbunden; Spindelrand kurz umgeschlagen, etwas schwielig verdickt, schräg aber fast in gerader Linie ansteigend, oben verbreitert, zurückgewölbt und fest angedrückt und hier tief braun gefärbt. Aufenthalt im nördlichen Libanon, von Loebbecke seiner Zeit in einer grösseren Serie mitgebracht. Ich habe sie mit Helix salisi Mabille in coll. Bourguignat zusammengeworfen und unter diesem Namen im zehnten Bande abgebildet, und dabei ganz übersehen, dass ich salisi seiner Zeit in Genf gezeichnet und auch im Supplementband zur Abbildung gebracht hatte; ich hatte allerdings auch dort keine Beschreibung gegeben. Eine Vereinigung ist nach der Zeichnung unmöglich. — Helix loebbeckei ist die südlichste Form des lucorum- Typus; durch ihre Mündungsfärbung schliesst sie sich am nächsten an die folgende Art an. 183. Helix (Helicogena) antiochiensis Kobelt, Taf. 337, Fig. 3. 4. Testa magna, omnino exumbilicata, globoso-conoidea vel subglobosa, solida, raditer striata, sculptura spirali subnulla, hie illic malleato eicatricosa, albida vel lutescens, fusco interrupte quinquefasciata, fasciis tribus superis confluentibus, interdum castaneo bifasciata fasciis inferis quoque eonfluentibus, zonulam angustam periphericam et subsuturalem tantum relinquentibus. Spira convexo-conoidea, apice mediocri, vix obtusato;; a A A 225 sutara profunda, subimpressa, inter anfractus inferos subirregularis. Anfractus 5 convexi, regulariter crescentes, ultimus antice leniter sed sat profunde descendens. Apertura obliqua, lunato-subeircnlaris, intus albida fasciis translucentibus, in speciminibus vividius coloratis livido-coeruleis latis; peristoma rufo-fuscum vel castaneum, leviter incrassatum, rectum, marginibus callo distineto rufo fusco vel castaneo junetis, externo recto, basali patulo, distincte labiato, eolumellari strietiusculo, oblique ascendente, subcylindrico, superne dilatato et adnato. Alt. 54, diam. 52 mu. - 55, — 55 mm. Helix (Pomatia) antiochiensis Kobelt, in: Rossmässler Iconographie, Supplementum I p. Sl t. 21 fig. 1, t. 22 fig. 1. 2. Schale gross, völlig entnabelt, kugelig kegelförmig bis fast kugelig, fest aber mitunter ziemlich dünn, rauh rippenstreifig mit nur ganz undeutlicher Spiralskulptur, auf der letzten Wirdung hier und da gehämmert oder mit kurzen Narbeneindrücken versehen. Die Färbung ist meistens weiss, mit fünf unterbrochenen braunen Binden, von denen die drei obersten zu- sammentfliessen. Bei manchen Exemplaren schmelzen aber auch die beiden unteren Binden zusammen und es entsteht dann ganz die charakeristische Färbung der Helix lucorum, zwei breite kastanienbraune Zonen, die nur schmale weisse Binden unter der Naht und an der Peripherie und einen hellen Fleck in der Nabelgegend übrig lassen. Gewinde gewölbt kegel- förmig mit mässig grossem, kaum abgestumpftem Apex; Naht tief, auch zwischen den oberen Windungen schon eingedrückt, unten ziemlich unregelmässig. Die fünf Windungen sind schwächer gewölbt als bei Helix pericalla, Bourg. und nehmen langsamer zu; die letzte ist meist weniger auigeblasen und steigt vornen langsam, aber ziemlich tief herab, Die Mündung ist schräg, fast kreisrund; mässig ausgeschnitten, im Gaumen bei den heller ge- färbten Exemplaren bläulichweiss mit durchscheinenden Binden, bei den lebhafter gefärbten dünnschaligen Exemplaren bis auf den schmalen peripherischen Streit lebhaft schmutzigblau. Mundsaum mehr oder minder lebhaft rothbraun, bei den dunklen Exemplaren gesättigt kastanienbraun, die Ränder durch einen ebenso gefärbten Callus verbunden, der Aussenrand einfach, stumpf, ganz leicht verdickt, der Basalrand geöffnet und deutlich braun gelippt, die Spindel strack, nicht konkav, schräg ansteigend, cylindrisch, oben leicht verbreitert und an- gedrückt. Aufenthalt um Antiochia, von Rolle leider nur in wenigen Exemplaren gesammelt. Der Helix pericalla frappant ähnlich, auf den ersten Blick nur durch die Mündungs- färbung verschieden, aber doch wohl nur die korrespondierende Varietät des lucorum-Formen- kreises, während pericalla zum Kreise der solida gehört. 184. Helix salisi Mabille mss. Mal 354, Ries. Testa exumbilicata, globoso-conica, solida, ruditer striata vel striato-costellata, lineis spiralibus sat distinetis eincta, alba, fasciis duabus latis castaneis eincta, zona alba interposita. Spira conica lateribus vix I. 12. Band VI. 2. IX. 1905. 29 226 convexis, apice magno, laevi, prominulo; sutura linearis, subtilissime erenulata. Anfractus 6, regulariter acerescentes, convexiusculi, ultimus major, rotundatus, antice descendens dein deflexus. Apertura obliqua, ovato-rotundata, lunata, intus alba; peristoma album, marginibus callo tenuissimo translucido junctis, externo recto, obtusulo, basali reflexiusculo, columellari incrassato, superne perdilatato, appresso, albo. Diam. maj. 43, alt. 40 mm. Helix Salisi Mabille in Coll. Bourguignatiana. — Kobelt & Rolle, in: Iconogr. Supplemen- tum It. 18 fig. \ (nee vol. X no. 1915). Schale entnabelt, kugelig kegelförmig, fest, grob gestreift bis rippenstreifig, mit ziem- lich deutlichen Spirallinien umzogen, weiss mit den beiden charakteristischen kastanienbraunen Binden und der weissen Zone dazwischen, ohne Striemenzeichnung. Gewinde konisch mit kaum konvexen Seiten; Naht linear, ganz leicht crenulirt; Apex gross, glatt, etwas vor- springend. Sechs regelmässig zunehmende Windungen, leicht gewölbt, die letzte gross, ge- rundet, vornen herabsteigend, dann stark herabgebogen. Mündung schräg, rundeiförmig, stark ausgeschnitten, innen weiss; Mundsaum ebenfalls weiss, die Ränder durch ganz dünnen Callus verbunden, Aussenrand gerade, stumpflich, Basalrand etwas zurückgeschlagen, verdickt, oben stark ausgebreitet, angedrückt, ohne dunklen Nabeltleck. Aufenthalt im nördlichen Syrien, der Fundort bei dem Exemplare der Bourguignat’schen Sammlung nicht näher angegeben. j Ich habe diese Form seiner Zeit in Genf gezeichnet, hatte die Zeichnung, auch in dem Supplement reproduzieren lassen, aber die Figur im Text zu erwähnen vergessen und die Art nach meinen kurzen Notizen mit der Form aus dem nördlichen Libanon vereinigt. Sie unterscheidet sich aber in Gestalt, Bänderung und Mündungsfärbung so erheblich, dass eine Vereinigung ausser Frage steht. Es handelt sich hier, wie bei so vielen Arten, um diver- girende Randformen am Rande des Verbreitungsgebietes. 185. Helix (Helicogena) berytensis m. Taf. 354. Fig. 2. Testa omnino exumbilicata, globoso-conica, solida, ponderosa, ruditer irregulariterque costellato-striata, in anfractus ultimi parte supero distinctissime spiraliter sulcata, super costellas fere granulata, colore solito Hel. lucorum: alba, sed nisi infra suturam et ad peripheriam fasciis latis castaneis maculosis in anfractu ultimo confluentibus eincta, hie illic anguste castaneo strigata, strigis angustis ad fasciam periphericam hand interruptis. Spira conica, sat elata, apice parvo, acutiusculo, detrito; sutura impressa, erenulata, distincte albomarginata. Anfractus 5!/, regulariter acerescentes, superi convexiusculi, penultimus convexior, ultimus antice perlonge infra fasciam quartam descendens. Apertura obligua plano irregulari, oblonga, sat lIunata, intus albida castaneo late bifasciata; peristoma late expansum, basi reflexum, nisi ad columellae medianam partem saturate castaneo-fuscum, marginibus subparallelis, callo lato castaneo albido marginato junctis, externo stricto, modice arcuato, columellari late reflexo, compresso, ad acien albido, supra dilatato, appreseo, vivide castaneo tincto. Diam. maj. 45, min. 38, alt. 41 mm. 227 Schale völlig entnabelt, kugelig kegelförmig, festschalig und schwer, grob und unregel- mässig rippenstreifig, mit ziemlich deutlicher, namentlich auf der Oberseite der letzten Hälfte der letzten Windung sehr starker Spiralskulptur, so dass die Rippchen hier gekörnelt er- scheinen. Die Zeichnung ist die der Helix lucorum, auf weissem Grund drei obere und zwei untere fleckige kastanienbraune Binden, die auf der letzten Windung zusammenfliessen, so dass nur eine breite weisse Peripherialzone und eine ganz schmale Berandung der Naht übrig bleiben; die Nabelgegend ist gelblich überlaufen; ausserdem sind eine Anzahl schmaler fast regelmässig verteilter brauner Striemen vorhanden, die an der Peripherie nicht unter- brochen sind. Gewinde kegelförmig, ziemlich hoch, mit kleinem spitzem abgeriebenem Apex; Naht ausgesprochen crenulirt, eingedrückt, ausgesprochen weiss berandet. 5!/, regelmässig zunehmende Windungen, die obersten nur leicht gewölbt, die beiden unteren stärker, die letzte vornen sehr lange bis zum unteren Rand der vierten Binde herabsteisend Mündung schräg, der Mundsaum nicht in einer Ebene liegend, (der Aussenrand in der Mitte stark vor- gezogen, an der Basis zurückweichend, am Spindelrand ausgeschnitten), oblong, stark ausge- schnitten, im Gaumen weisslich mit den beiden braunen durchscheinenden Zonen; Mundsaum mit Ausnahme des mittleren Spindelrandes tief braun, ausgebreitet, an Basis und Spindel zurückgeschlagen, Aussenrand und Spindelrand fast parallel; der Aussenrand geradeaus, nur mässig gebogen, der Spindelrand breit zurückgeschlagen, zusammenvedrückt, so dass eine ziemlich scharfe, weissliche Schneide entsteht, oben verbreitert, fest angedrückt, dunkler braun gefärbt und durch einen breiten, dunkelbraunen, nach aussen weisslich gesäumten Callus mit der Insertion des Aussenrandes verbunden. Aufentbalt bei Beirut, das abgebildete Exemplar im Berliner Museum, von Riebeck mitgebracht. Anscheinend die südöstlichste Form des lucorum-Typus, von salisi und loeb- beckei durch die ganz andere Mündungsform und die auffallende Spiralskulptur verschieden. 186. Helix (Helicogena) radiosa Ziegler, Taf. 354. Fig. 5. 6. Testa magna, obtecte perforata vel exumbilicata, globoso-conica, ventrosa, solida, irregulariter costato- striata, costellis infra suturam distinctioribus, lineis irregularibus spiralibus praesertim in aufractu ultimo ob- solete descussata, lutescenti-albida, zonula peripherica alba vix conspieua, haud fasciata, strigis fusco nigris vel castaneis et albidis pulcherrime pieta. Spira conoidea apice magno laevi obtusulo; sutura impressa, cre- nulata, albido marginata. Anfractus 5—5!/, celeriter accereseentes, convexiusculi ultimus magnus, inflatus, antice dilatatus et leniter sed longe descendens. Apertura. obliqua, lata, Ienato-rotundata, intus coerulescenti- alba late hepatico vel castaneo limbata; peristoma subsimplex, subpatulum, hepatieum, marginibus conniven- tibus sed haud junctis, margine columellari oblique arcuatin ascendente, supra perdilatato, fornieatim reflexo, appresso. Diam. maj. 53, min, 45, alt. 49 mm. 295 2285 Helix taurica Rossmässler*), Iconographie vol. II no. 456. — Pfeiffer**) inMartini & Chem- nitz, Conch. Cab. ed. II vol. I. 12 p. 39 t. 4 fig. 9. 10; Monogr. Heliceor. vivent. I p. 234. — Reeve, Conchol. iconica t 95 no. 519. — Albers, Heli- ceen p. 102. — Bourguignat, in: Revue Mag. Zoologie, 1860 p. 73 t. 3 fig. 4-6; Amenit&s malacologiques vol. II p. 169 t. 19 fig. 4-6. — Mar- tens, Vorderasiat. Conch. p. 17. Helix radiosa Ziegler in sched. — Beck, Index mus. reg. p. 43 (Pomatia). — Pfeiffer, Monogr. Heliceor. vivent. vol. 4 p. 167. — (P.) Martens. in: Albers Heliceen, ed. II p. 141. — (P.) Kobelt, Catalog p. 19. — (P.) Pfeiffer Clessin, Nomen- elator p. 164. — Westerlund, Fauna palaearct. Binnenconch. II p. 472. Schale gross, überdeckt durchbohrt oder vollständig entnabelt, kugelig kegelförmig, bauchig, fest, unregelmässig rippenstreifig, die Rippchen unter der Naht stärker vorspringend, die ganze Oberfläche durch feine etwas unregelmässige Spirallinien äusserst fein decussiert, gelblich weiss mit einer nur wenig deutlichen hellen Mitteibinde, die oberen Windungen manchmal mit Spuren von Bänderung, sonst nur mit mehr oder minder zahlreichen, ziemlich schmalen, in der Mitte nicht unterbrochenen Radiärstriemen sehr schön und auffallend ge- zeichnet; manchmal laufen hinter und zwischen den dunkelbraunen Striemen auch hellere und weisse. Gewinde kegelförmig mit grossem, glattem, etwas stumpflichem Apex; Naht etwas eingedrückt, mehr oder minder deutlich gekerbt, schwach gerandet. Reichlich fünf Windungen, leicht gewölbt, rasch zunehmend, die letzte gross, aufgeblasen, namentlich nach der Mündung hin verbreitert, vornen langsam aber lang herabsteigend.. Mündung schräg, gross, ausgeschnitten kreisrund, innen bläulich weiss mit breitem leberbraunem Saum; Mund- saum ziemlich einfach, etwas geöffnet, leberbraun, die Ränder etwas zusammenneigend, aber nicht oder kaum ganz dünn verbunden, Spindelrand schräg im Bogen ansteigend, oben stark verbreitert, gewölbt zurückgeschlagen, angedrückt, meist heller leberbraun gefärbt, als der Saum des Aussenrandes. } Aufenthalt in der Umgebung von Brussa am bithynischen Olymp, aber auf dem Markt in Konstantinopel häufig zu finden, geschätzte Speise und Fxportartikel. Ich habe eine prachtvolle Serie von dem Ostermarkt in Bukarest erhalten. Aus anderen Theilen Klein- asiens sind mir typische Exemplare nicht mit Sicherheit bekannt geworden. *) T. imperforata, globosa, ventricosa; spira conoidea, lutescenti-albida, transverse” irregulariter fusco- vittata; anfractibus mediis subfasciatis; apertura ampla rotundato-lunata; peristomate subpatulo, hepatico, subimplici. — R a 1?/,‘, lat. 1!/,”; anfr. vix 5. . **) T. obtecte perforata, globosa, ventrosa, oblique striata, lineis impressis concentrieis obsolete decns- sata, lutescenti-albida, strigis fusco-nigris irregulariter radiata; spira conoidea; anfr. 5 convexiusculi, medii subfasciati; ultimus magnus; apertura ampla, rotundato-lunata; peristoma subpatulum, hepaticum, subsimplex, margine columellari perdilatato, fornicatim reflexo. — Diam. maj. 52, min. 44, alt. 4i mm. — Saepe minor. 229 187. Helix (Helicogena) taurica (Krynicki?). Taf. 354. Fig. 3. 4. Testa major obtecte umbilicata, globoso-conica, solida, in anfractibus inferis ruditer costellato-striata, demum irregulariter costata et lineis spiralibus confertis distinete granulosa, lutescenti-albida, in anfractibus superis fusco trifaseiata et hie illie late strigata, in ultimo obsolete bifasciata, zona albida mediana parum distineta, aperturam versus evanescente, et strigis latis fusco-rufis, ad peripheriam vix interruptis ornata. Spira conica apice parvo, laevi, obtusulo; sutura primum linearis, inter anfractus ultimos distincte erenulata et albo- marginata. Anfractus 5rapide acerescentes, supremi convexiusculi, penultimus convexior, ultimus tumidus sub- inflatus, antice descendens, demum subdeflexus. Apertura obliqua, lunato-circularis, faucibus sordide albidis, strigis translucentibus; peristoma rectum, acutum, obsolete albolabiatum, marginibus distantibus, supero et columellari subparallelis, basali reflexiusculo, columellari parum arcuato, incrassato, supra dilatato, fornicatim supra umbilicumyreflexo, intus excavato, obsoletissime fusco maculato. Diam. maj. 49, alt. 46 mm. Helix taurica Kryvricki, in: Bullet. Soe. Natural. Moscou VI. 1833 p. 423 tab. X. — Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie, Neue Folge vol. 12 no. 1989. Schale zu den grösseren gehörig, überdeckt genabelt, kugelig kegeiförmig, fest, die unteren Windungen srob rippenstreifig und schliesslich unregelmässig gerippt, die letzte Windung durch sehr dichte, deutliche, wellige Spirallinien auffallend gekörnelt, und zwar nicht nur auf der Oberseite, sondern bis zur Basis herab; die Grundfarbe ist gelblich weiss- lich, auf den oberen Windungen mit drei wenig deutlichen braunen Binden, auf der letzten mit den beiden Binden der Sippschaft, die aber verwaschen erscheinen und nur durch eine undeutliche weisse Binde geschieden werden, und mit breiten braunrothen Striemen, welche an der Mittelbinde bis auf einen schmalen Streifen unterbrochen sind. Das Gewinde ist kegelförmig mit kleinem, glattem, stumpflichem Apex; die Naht ist zwischen den oberen Windungen linear, zwischen den unteren deutlich erenulirt und weiss berandet. Fünf sehr rasch zunehmende Windungen, die obersten leicht konvex, die vorletzte stärker gewölbt, die letzte aufgetrieben, fast aufgeblasen, vornen herabsteigend und schliesslich rasch herabge- bogen. Mündung schräg, ausgeschnitten kreisrund, im Gaumen schmutzig weiss mit durch- scheinenden Striemen; Mundsaum gerade, scharf, mit einer undeutlichen weissen Lippe be- legt, die Ränder weit entfernt von einander inserirt, Oberrand und Spindelrand fast parallel, Basalrand leicht umgeschlagen, der Spindelrand nur wenig gebogen, leicht verdickt, oben ver- breitert und gewölbt über den Nabel zurückgeschlagen, an der Innenseite eigenthümlich aus- gehöhlt, mit einem ganz undeutlichen Nabelileck. Aufenthalt am Südrande der Krym, das abgebildete Stück mir von Retowski geschenkt. Ich habe mich in der Iconographie I. c. bemüht, das Dunkel, welches auf der Krynicki- schen Art ruhte, zu lichten. Krynicki’s Diagnose ist freilich ziemlich nichtssagend ; sie lautet; Testa orbiculato-globosa, tenui, pellueida, transversim profundius, longitudinaliter [i. e. spira- liter] subtilius striata, flavescenti-sordida, transverse brunneo fasciata; spira acutiuscula, ex- 230 serta; anfractibus quinis plano-rotundatis; apertura ampla, rotundata; peristomate simplici, purpurascenti, umbilico consolidato. — Diam. max. 1“ 10°, min. 1" 7“, alt 1“ 5‘. Aber die Abbildung - mit Thier und von oben gegeben — zeigt ausgesprochen gekörnelte Ripp- chen und in der russischen Beschreibung, deren genaue Uebersetzung ich Freund Lindholm verdanke, sagt der Autor ausdrücklich, dass die Spiralskulptur auch auf der Unterseite der letzten Windung deutlich sei. Auch der geringere Unterschied der beiden Durchmesser geht aus seinem Massangaben deutlich hervor. 188. Helix (Helicogena) lucorum moussonin Taf. 352°. Biel) 2-7. Taf. 354. Bien 8. Testa exumbilicata, subglobosa, solida, ruditer costellato-striata, alba, fasciis duabus latis distinctissi- mis rufo-castaneis, zonam angustam albam inter se relinquentibus eincta, haud vel vix obsoletissime strigata, sculptura spirali obsoleta. Spira conica, apice parvo; sutura impressa, crenulata, albo-marginata. Anfractus 51), 6 convexiusculi, regulariter acerescentes, ultimus major, rotundatus, antice longe descendens. Apertura obliqua, ovato-rotundata, lunata, alba; peristoma album, distinete albo-labiatum, marginibus ;callo tenui albo junetis, supero et columellari subparallelis, supero reeto, simplici, columella callosa, compressa, alba, supra obsolete fusco tincta, dilatata, appressa. Diam maj. 46, alt. 42 mm. ı Helix taurica Mousson, Cog. Schlaefli, in: Zürich. Vierteljahrsschr. 1859 p. 306, nec Krynicki neque Pfr. — Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie, vol. V no. 1481. — Martens, Vorderasiat. Conchyl. p. 17. — Böttger, in: Jahrb. D. mal. Ges. XIII 1885 p. 143. Schale entnabelt, fast kugelig, fest, grob rippenstreifig, mit sehr undeutlicher Spiral- skulptur, meist mit zwei scharf begräuzten, ausgeprägten, aber etwas fleckigen rothbraunen Binden, die eine relativ breite weisse Zone zwischen sich lassen, mit kaum angedeuteter Striemenzeichnung. Gewinde kegelförmig, mit kleinem glattem Apex; Naht eingedrückt, crenuliert, weiss berandet. 51/, -6 leicht konvexe, regelmässig zunehmende Windungen, die letzte grösser, doch nicht aufgeblasen, vornen ziemlich lang aber nicht sehr tief herab- steigend. Mündung schräg, ausgeschnitten eirund, weiss; Mundsaum weiss, mit einer deut- lichen weissen Lippe belegt, die Ränder entfernt inserirt, durch einen dünnen weissen Callus verbunden, Oberrand und Spindelrand fast parallel, der Oberrand einfach, gerade, etwas stun pflich, der Spindelrand stark schwielig verdickt, seitlich zusammengedrückt, glänzend weiss, oben ausgebreitet, angedrückt, mit einem mehr oder minder deutlichen braunen Fleck. Aufenthalt in dem östlichen Theile der Südküste des Pontus, in Transkaukasien und dem oberen Euphratgebiet. \ Die transkaukasische Form der Helix lucorum mit zusammenhängenden Binden und dicker, , weisser, zusammengedrückter Spindel ist von Mousson, der aber den Namen taurica für sie annahm, ganz richtig als eine Zwischenform zwischen lucorum und radiosa bezeichnet | | | | | | 231 worden, die unbedingt als selbständige Unterart zu betrachten ist. Es gilt das freilich für die häufigste und verbreitetste Form noch mehr, wie für die Fig. 1481 abgebildeten, welche mit Mousson seiner Zeit als seinen Typus zum Abbilden in der Ikonographie sandte, Mousson sagt 1. c. über die Unterscheidung von lucorum und radiosa: „La coloration exterieure est semblable A celle de ’Helix lucorum; deux larges fascies brunes, l’une form&e, comme l’indique le sommet de la spire, de la fusion des bandes 1, 2, 3, P’autre de celles 4, 5, separees par une bande dorsale blanche, plus large ordinaire- ment dans la taurica que dans la lucorum, couvrent la coquille et sont coup&es par des rayons clairs et fonces, tres-inegaux. Dans la lucorum, les fascies sont fort continues et peu entam6es, dans la taurica elles le sont plus fortement, dansla radiosa enfin les rayons dominent et renforcent les fascies, en elles-m&mes faibles. — La forme de la lucorum a toujours quelque chose de ramasse et-de deprime. M&me dans la var. rumelica le rap- port du diametre & la hauteur est de 15 : 12, dans la var. castanea meme de 17: 12; il se modifie dans la taurica en 13 : 12 et dans la radiosa jusqu’a l’egalit 12 : 12. La lucorum a son dernier tour plus promptement descendant que les deux autres, par conse- quent le plan de l’ouverture plus &loign& de la verticale. Ces differencens de forme ressor- tent le mieux en comparant la grandeur du dernier tour, prise au comaps entre la ligne dorsale blanche et la suture, avec le reste de la spire. Ce rapport dans la lucorum est de 14 a 21, dans la taurica de 14 & 18, dans la radiosa de 14 & 15. — L’ouverture de la lucorum est toujours un peu amoindrie et ecras6e, ce qui provient du parallelisme ou de la convergence des bords superieur et columellaire; la distance des deux bords est au maxi- mum ä leur insertion et diminue constamment sur les cordes paralleles ä& celle-ei; dans la radiosa l’ouverture est ample et s’elargit considerablement & partir de la ligne des inser- tions, la taurica sous cerapport se rapproche beaucoup plus de la seconde que de la pre- miere espece, sans cependant presenter dans les differentes localites une identit& complete. — Enfin on observe dans la lucorum une columelle assez fortement colorde; dans la radiosa elle l’est faiblement; dans la taurica elle reste presque toujours blanche.“ Mit Martens stimme ich Mousson in der Unterscheidung der transkaukasischen Form mit starker, stracker, zusammengedrückter weisser Spindel vollständig bei. Aber der Name taurica Krynicki kann für sie unmöglich angenommen werden, da dieser sich zweifellos auf eine gestriemte Form bezieht. Es könnte der Name abichiana Bayern in Betracht kommen, aber derselbe ist niemals veröffentlicht worden, und spukt in den Sammlungen für sehr ver- sehiedene Formen, auch für solche, die zu buchii gehören, herum. — Böttger wendet für ver- wandte Formen mit gefärbten Spindel und Fleckenzeichnung den Namen euphratica Mar- tens an. Auch diesen kann ich nicht annehmen, denn Helix lucorum Müll. var. euphra- tica Martens vom Nimrud Dagh bei Orfa ist nach der Abbildung, wenn sie überhaupt hier- her gehört, auf zwei abnorme flache Exemplare gegründet, welche die Charaktere der trans- kaukasischen Art nnr sehr unvollkommen zeigen; es ist auch durchaus nicht ausgeschlossen, dass sie mit meiner halepensis (= onixiomica Mousson nec Bourg.) näher verwandt ist 232 als mit Moussons taurica. Ich sehe deshalb keinen anderen Ausweg, als ihr einen neuen Namen zu geben und wähle dazu den Namen des Autors, der sie zuerst unterschieden hat. Derselbe ist ja für Helix in unserem Sinne noch nicht verwendet. Der Typus der Helix moussoni ist am Südrande des Pontus zu Hause Ich bilde auf Taf. 557 neben dem Mousson’schen Typus (Fig. 2) ein sehr schönes etwas mehr kugel- förmiges Exemplar (Fig. 3) ab, das Retowski von Sinope mitbrachte. Es hat den Mundsaum breiter umgeschlagen und auf der letzten Hälfte der letzten Windung die Striemenzeichnung ausgeprägter; die glänzendweisse Spindel hat an der Insertion keine Spur von Färbung. Hier schliessen sich auch die prächtigen Zwergformen an, welche ich Taf. 354 Fig. 7. 8 abgebildet habe; sie wurden ebenfalls von Retowski mitgebracht. Jüngere Exemplare, welche aber dem Mundsaum noch nicht völlig ausgebildet haben, so dass derselbe noch konkav er- scheint, sind der reizenden Forin von Nigde in Cilicien verwandt, welche ich Taf. 351 Fig. 7. 8 in einer fast einfarbig schwarzen Form abgebildet habe und schliessen sich durch diese wie- der an martensiana Bttg. an. Um den Typus von Helix lucorum moussoni gruppiren sich eine endlose Reihe der verschiedensten Varietäten und Formen, die sowohl in der Gestalt wie in der Zeichnung nach allen Richtungen aus einander gehen; auch Formen mit überwiegender Striemenbildung und mit gefärbter Spindel kommen vor; ich bilde einige der interessantesten nachfolgend ab. Hierher gehören zunächst die beiden Formen, welche ich nach Exemplaren der Loeb- becke’schen Sammlung schon im vierten Bande der Ikonographie Fig. 1022 und 1023 ab- bildete. Die Originale sind leider nicht in meinem Besitz und mir für den Augenblick nicht zugänglich. Fig. 1022, die ich Taf. 357 Fig. 4 kopire, stellt eine der grössten mir vorge- kommenen Formen vor, 54 : 46 mm. Die Zeichnung nähert sich der von radiosa durch das Vorherrschen der Striemenzeichnung, doch sind die Striemen weniger scharf, und die beiden charakteristischen Bänder der lucorum mit der zwischenliegenden weissen Peripherialzone fallen mehr in die Augen. Die Streifung ist grob und unregelmässig, die Spirallinien er- kennt man stellenweise sehr deutlich mit blosem Auge. Bei dem abgebildeten Exemplare ist der Nabel nicht ganz geschlossen, der Spiudelrand röthlich braun, in seiner Mitte heller, aber er ist nicht so schneidenartig zusammengedrückt, wie bei der typischen moussoni. Als Fundort des Exemplares war leider blos Kaukasus angegeben. Das Fig. 1023 abgebildete Exemplar aus Kurdistan — ich kopire die Abbildung Taf. 357 Fig. 5 — muss gleichfalls von einem in neuerer Zeit nicht wieder besuchten Fundort stammen, denn ıch habe mir kein ähnliches Exemplar verschaffen können. „Die Schale ist dick und schwer, die Bänder sind auf reinweissem Grunde scharf ausgeprägt (t. 23. 4. 5) und zu- sammenhängend; Striemen sind nur in der Mitte der letzten Windung vorhanden, die Mün- dungswand ist mit einem dünnen, rothbraunen Callus belegt; Columellarrand ziemlich hell braun; Nabel ganz geschlossen.“ Die Spindelbildung ist übrigens nicht nach dem Typus der moussoni, sondern nach dem der martensiana gebildet; die Form stellt sich geographisch 233 wie testaceologisch zwischen beide Formenkreise. Ich halte es übrigens nicht für ausge- schlossen, dass Bourguignat auf diese Abbildung seine karduchana gegründet hat. Ferner bilde ich Taf. 357 Fig. 6. 7 noch eine interessante Form ab, deren Fundort ich nicht sicher angeben kann, da sie auf dem Markt in Konstantinopel gekauft wurde. Sie wird durch das kegelförmige Gewinde, die feste Schale, den stark herabsteigenden letzten Umgang und die zusammengedrückte, ziemlich gestreckte Spindel ohne braune Färbung hier- her verwiesen, die dunklen Striemen, die zweifellos Wachstumsabsätze bezeichnen, sind an der weissen Peripherialbinde zwischen den beiden blassbraunen aber nicht unterbrochenen Binden ebenfalls scharf unterbrochen. Die vorletzte Windung ist nach links hin ausge- sprochen aufgetrieben, wie bei Bourguignats onixionicra. Die Dimensionen sind: diam. maj. 51, alt. 48 mm. 189. Helix (Helicogena) moussoni var. böttgeri m. 1a Sa, en Zu Di Boettger hat in den Jahrbüchern der Deutschen malacozoologischen Gesellschaft 1886 vol. 13 p. 141 eine Prachtform des lucorum-Formenkreises beschrieben und sie Taf. 3 Fig. 6 als Helix (Helicogena) lucorum Müller var. Euphratica von Martens abgebildet. Ich habe schon oben darauf aufmerksam gemacht, dass von einer Vereinigung dieser Form mit euphratica Martens keine Rede sein kann, ein Vergleich der Kopie seiner Figur, die ich Taf. 355 Fig. 5 gebe, und der Martens’schen Figur von euphratica (unsrer Fig. 8 auf Taf. 357) beweist, dass meinem Freunde die Martens’sche Arbeit dabei nicht vorgelegen “ haben kann. Helix euphratica Bttg. ist vielmehr eine Zwischeniorm zwischen meiner moussoni-taurica Mousson und martensi Bttg., die unbedingt einen eigenen Namen haben muss. Ich schlage als solehen den meines lieben Freundes vor. Helix moussoni boettgeri hat mit dem Typus die gestreckt breite, callöse zu- sammengedrückte Spindel gemeinsam, welche ich als das Charakteristicum gegenüber mar- tensi und radiosa ansehe, deren Spindel immer gewölbt, konkav und nach unten zugespitzt ist. Die Färbung ist aber eine wesentlich andere. Bei dem nach Böttger abgebildeten Exemplar fehlen die Spiralbinden nahezu ganz und sind nur durch dunkle dreieckige Flecke auf den Radialstriemen angedeutet, so dass die Schale durch den Wechsel von Weiss, Isa- bellgelb und die verschiedenen Schattierungen von Braun bis zum gesättigten Schwarzbraun einen überaus prächtigen Eindruck macht. Alle Farbenvarietäten aber besitzen zum minde- sten ein ringsum dunkelbraun gefärbtes Peristom und nur die Basis der Spindel ist heller, röthlich.“ — Die Dimensionen des abgebildeten Prachtstückes sind: alt. 53, diam. maj. 56 mm. Böttgers Exemplare erhielt H. Leder von Trapezunt. An sie schliesst sich in der Zeich- nung eng die Fig. 4 abgebildete Form, welche Rolle bei Elmaly auf dem Plateau von Lykien gesammelt hat. Sie ist aber viel mehr kugelig, mit viel gewölbteren Umgängen und kaum I. 12. Band VI. 9 ir LEID: 30 234 leicht bräunlich überlaufener Spindel, die nur oben am Ansatz einen dunkleren Fleck trägt. Auffallend ist, dass die Fleckenstriemen auf die erste Hälfte der letzten Windung beschränkt sind, eine ähnliche gestriemte Partie findet sich auf der drittletzten Windung und hinter dem Mundsaum liest eine breite schwarze Zone. Der Rest der Oberfläche hat die beiden Binden der typischen lucorum, aber in ziemlich hellem Gelbbraun. Die Zeichnung ist also offen- bar eine sekundäre Erscheinung und es höchst merkwürdig, dass sie trotzdem eine solche systematische Bedeutung hat. 190. Helix (Helicogena) Iucorum martensi Böttger. Taf 351. Fig. 7. 8. Taf. 355. Fig. 6-8. „Colore fere H. lucorum Müll., anfractu ultimo media parte laete albo-cingulato, utrimque faseia fusca latissima, strigis radiantibus crebris sed obsoletissimis. Margo columellaris media parte albus.“ — Böttger. Alt. 37, lat. 40 mm; apert. alt. 26,5, lat. 23 mm. Helix (Helicoxena) taurica Kryn. mut. Martensi Böttger, in: Jahrb. D. mal. Ges. 1883 vol. 10 p. 172 t. 4 fig. 8. Wenn ich vorstehend den Namen Helix moussoni m. =taurica Mousson nec Kryn. auf die Form mit dicker, weisser, seitlich zusammengedrückter Spindel angewendet habe, kann ich in der Form mit gebogener, dünnerer. unten spitz auslaufender Spindel nicht eine blose Farbenspielart derselben sehen, sondern muss sie mindestens als eine gute Unterart anerkennen. Prioritätsfanatiker werden sogar wahrscheinlich verlangen, dass ich den Namen martensi Böttger als Artnamen annehme, weil der Name älter ist als mein neuer. Ich halte das aber nicht für berechtigt, weil Mousson die Art ungefähr in demselben Umfang auf- gefasst hat, wie ich, und mein Name einfach an die Stelle von Helix taurica Mousson tritt. Wohl aber liesse sich der Name martensi Bttg. zweckmässig verwenden für die Formen aus Kurdistan und Kleinarmenien, welche in den Sammlungen als Helix kurdi- stana Bourg. oder als karduchana herumspuken, ohne dass dieser Name bis jetzt rite publizirt worden wäre: ich hätte sogar nichts dagegen einzuwenden, wenn man den so ange- wendeten Namen für die Formen mit zusammenhängenden Binden und gebogener nach unten spitz zulaufender, gerundeter Spindel als gleichberechtigt neben Helix moussoni, die durch breite zusammengedrückte Spindel ausgezeichnet ist, stellen wollte, wenn ich sicher wäre, dass nirgends beide Spindelformen zusammen vorkommen. Zu martensi in diesem Sinne gehört zweifellos das Taf. 355 Fig. 6. 7. abgebildete Exemplar der Form von Nigde in Cilicien, welche Naegele neuerdings in den Verkehr ge- bracht hat, trotz der Andeutung von Striemen und trotz der braun gefärbten Spindel; die Lippe erscheint bei der Figur leider etwas zu dick, da der Lithograph den eigentlichen Mund- rand und den dahinter liegenden, mit der Spindel gleichgefärbten Saum nicht gegen einander abgesetzt hat. Die oberen drei und die unteren zwei Binden sind auf der letzten Windung 235 verschmolzen; dicht hinter der Mündung schliesst eine breite fast schwarze Strieme auch die helle Peripherialbinde und führt dadurch zu der reizenden kleinen Form von Eregli in Cilicien hinüber, welche ich im neunten Band der Neuen Folge der Iconographie Fig. 167 abgebildet habe, ohne ihr einen Varietätnamen zu geben und hier Taf. 351 Fig. 7. 8 kopire. Bei ihr sind die sämmtlichen fünf Binden verschmolzen und ist nur eine breite Basalbinde und eine ganz schmale Nahtbinde der hellen Grundfarbe übrig geblieben. Der Gaumen ist tiefbraun mit breitem weissem Lippensaum, genau umgekehrt wie bei der Form von Nigde, die hellen Gaumen und dunkelbraunen Lippensaum hat; die Spindel ist weiss mit einem braunen Nabel- fleck; es scheint also, dass die Färbung der Spindel hier keinerlei specifische Bedeutung hat. Dagegen sehe ich einen sehr erheblichen Unterschied in der Spiralskulptur, die bei der Form von Nigde nur in den Zwischenräumen der Rippen ganz schwach erkennbar ist, während bei der von Eregli die Spiralfurchen auf der ganzen Oberfläche der letzten Windung bis zur Basis sofort ins Auge fallen. Es dürfte kaum etwas auderes übrig bleiben, als diese Formen aus den kilikischen Bergen als Unterart anzunehmen, für die man ja wohl den Namen karduchana Bourg verwenden kann, um diesem Namen, der nun doch schon in den Sammlungen verbreitet ist, zu einer bestimmten Bedeutung zu verhelfen. Aber auch dann kommen wir nicht darüber hinweg, die beiden cilicischen Localformen als var. nigdensis und var. heracleensis zu unterscheiden, da als Typus wohl die noch zu entdeckende Form aus den kurdischen Bergen betrachtet werden muss. Die Unterart unterscheidet sich von moussoni, mit welcher sie in dem Zurücktreten der Striemenzeichnung gegenüber den Binden gemeinsam hat, durch das dünnschaligere, mehr kugelige Gehäuse, die viel mehr gerundete Mündung und die etwas gebogene, oben wenig verbreiterte, nach unten fast spitz zulaufende Spindel, sowie den Mangel einer Lippe. Ob die Färbung der Spindel von Bedeutung ist, ist mir noch nicht ganz klar. Böttgers Typus, dessen schöne Abbildung ich Taf. 355 Fig. 8 kopire, hat eine völlig weisse Spindel. i91. Helix (Helicogena) halepensis n. Taf. 346. Fig. 5. Taf. 357. Fig. 1. Testa depresse globosa, solida, ruditer et irregulariter striata, aperturam versus costellata, lineolis spiralibus gat distinctis cincta, albida, castaneo quinquefasciata, fasciis tribus superis confluentibus, quarta et quinta latioribus, dilutis. Spira regulariter conica, apice parvo haud prominulo, laevi; sutura impressa plus minusve crenulata. Anfractus 6 convexi, regulariter sat lente accrescentes, ultimus major sed haud inflatus, antice profunde descendens. Apertura obliqua, sat parva, lunata, intus fuscescenti-alba fasciis translucentibus, peristoma hepaticum, marginibus callo tenuissimo junctis, distantibus, externo recto, columellari oblique ascen- dente, incrassato, compresso, superne parum dilatato, appresso. Diam. maj. 45, alt. 36 mm. Helix onixiomicra Mousson, in: Journal de Conchyliologie 1874 vol. XXII p. 20, nee Bour- guignat. — Kobelt, Iconographie vol. V p. 115 no. 1482. 30 * 236 Schale gedrückt kugelig, entnabelt, fest, grob gestreift bis rippenstreifig, mit feinen deutlichen Spirallinien umzogen, weisslich mit fünf kastanienbraunen Binden, von denen die drei oberen zusammentliessen, die beiden unteren etwas breiter und verwaschen sind. Ge- winde regelmässig kegelförmig mit sehr kleinem, nicht vorspringendem Apex; Naht einge- drückt, erenuliert. Sechs gewölbte, regelmässig und ziemlich langsam zunehmende Windungen, die letzte grösser, doch nicht aufgeblasen, vornen tief herabsteigend. Mündung schräg, relativ klein, ausgeschnitten, innen bräunlichweiss, mit durchscheinenden Binden; Mundsaum leber- braun, die Ränder durch einen ganz dünnen Callus verbunden, weit getrennt inserirt, der Aussenrand gerade, der Spindelrand schräg ansteigend, verdickt, schneidenartig zusammenge- drückt, mit einer weissen Schwiele in der Mitte, sonst leberbraun, oben nur wenig verbreitert, angedrückt. Aufenthalt um Aleppo und am Ostabhang des Giaur Dagh; das abgebildete Exemplar erhielt ich seiner Zeit von Mousson als seinen Typus von onixiomiera zur Abbildung in der Iconographie. Mousson sagt über diese: „Je crois reconnaitre dans une espece du groupe de l’Helix lucorum, Müller, recueillie sur le versant oriental de la chaine littorale et aux environs de Haleb m&me, la forme authentique de l’esp&ce proposee par M. Bourguignat qui V’attribue & tort au Montenegro, oü l’on ne trouve que la vraie lucorum. Elle se distingue de celle-ci, dont elle partage l’aspect general, par une spire plus regulierement conique, un nombre de tours plus grand, six au lieu de cing, une ouverture hepatique, plus abaissee, ou plus horizontale, n’ayant ni le bord superieur deprime, ni le basale. columellaire tendant & la ligne droite. Deux larges bandes, l’inferieure lav&ee et imparfaite, ornent le test et sont coup6es par des stries d’accroissement blanchätres et des lin&oles decurrents peu continues. Le nucl&us est singulierement petit par rapport & la grosseur de la coquille. Ces caracteres lui assurent une certaine valeur, lors m&me qu’on ne voudrait lui accorder que le rang de variete.* Ich hatte schon in der Ikonographie |. c. erwähnt, dassich Mousson’s Identification nicht beitreten könne, dass aber die Form als eine gute Lokalvarietät von lucorum anzuer- kennen sei. (Durch ein unangenehmes Uebersehen ist diese Form zweimal kopirt worden, Taf. 346 Fig. 5 und Taf. 357 Fig. 1). 192. Helix (Helicogena) euphratica Marlens. Taf. 357. Fig. 8. '„Die beiden vorliegenden Exemplare weichen erheblich von der italienischen Form (von Hel. lucorum) ab; die Schale ist dick und schwer, die Naht tief, die Gestalt des letzten Umganges noch mehr platt gedrückt, der Columellarrand kürzer und nur blass röthlich, der verhältnismässig geräumige Nabel nur halb zugedeckt. Färbung und Bänder — 123. 45 — 237 wie bei der Italienerin. Sie steht also in der sehr gedrückten Gestalt der radiosa noch ferner als die eigentliche lucorum, dagegen nähert sie sich der ersteren etwas im Colu- mellarrand.“ Helix Iucorum Müller var. Euphratica n., Martens, Vorderasiat. Conchyl. p. 18 t. 4 fig. 22. Eine mir noch sehr unklare Art, die Martens auf zwei unter Umständen abnorme, von Haussknecht bei Orfa gesammelte Exemplare errichtet hat. Ich bin durchaus nicht sicher, dass sie überhaupt zum Formenkreise von lucorum gehört; dass die Färbung der Figur — eines Fischer’schen Farbendruckes aus dessen guter Zeit — derjenigen der italienischen lucorum gleiche, mochte ich kaum behaupten. Hlöchstens kann man sie in Beziehung zu der vorhergehenden Art bringen wollen. Im Uebrigen muss weiteres Material abgewartet werden. 193. Helix ancyrensis haussknechti m. Taf. 358. Fig. 5. 6. Testa exumbilicata, depresse globosa, solida, irregulariter striata, aperturam versus distinetissime co- stata, striis spiralibus primum indistinctis, dein oculo nudo conspieuis sculpta, lutescente albida, fasciis quin- que castaneo-fuseis, tribus superis et duabus inferis plus minusve confluentibus, eineta, irregulariter strigata, strigis ad peripheriam haud interruptis. Spira depresse conica, apice parvo laevi. Anfractus vix 5 convexi, celeriter accrescentes, ultimus dilatatus, antice subite deflexo-descendens. Apertura obliqua, lunato ovata axi perobliqua, faucibus lacteis fasciis vix translucenticus; peristoma albidum, marginibus vix convergentibus, callo tenuissimo junetis, externo recto, basali expanso, vix incrassato, columellari dilatato, arcuato, fornicatim supra umbiliei regionem reflexo. Diam. maj. 55, min. 45, alt. 45 mm. Ich habe diese Form vor Jahren von Prof. Haussknecht erhalten, der sie bei Thatieff gesammelt hatte; ich nahm sie damals für eine etwas abweichende Form der Helix buchii; unter diesem Namen liegt sie wohl auch in mancher Sammlung. Ebenso eine etwas kleinere, meist genabelte Form aus der Gegend von Borshom, wo sie sich mit der ächten buchii be- rührt. Jetzt, bei genauerer Vergleichung, kann ich sie nicht für diese Art halten und sie überbaupt nicht zum Formenkreis der Helix pomatia stellen, sondern muss sie mit ancyrensis m. und sieversi m. zu einer besonderen Gruppe vereinigen, welche sich von lucorum ab- gezweigt hat. Ich habe die Abbildung auf eine Tafel mit der grossen Form der Helix buchii zusammengestellt, die sich dieser Gruppe am meisten nähert. Die Form von Thatieff ist vollständig entnabelt — eine sonst ganz ähnliche von Bors- hom allerdings noch ziemlich offen genabelt — gedrückt kugelig, erheblich in der Quere verbreitert, so dass die Höhe sich zum grossen Durchmesser wie 9 : 11 verhält, unregel- mässig gestreift, nach unten mehr rippenstreifig werdend, schliesslich ausgesprochen und ziem- lich weitläufig gerippt; Spiralskulptur ist auf den oberen Windungen nur schwach, wird aber 238 nach unten immer deutlicher, so dass die Rippen hinter der Mündung gekörnelt erscheinen. Die Zeichnung hat den Charakter von Helix lucorum, fünf Binden, die oberhalb und unter- halb der Peripherie mehr oder minder zusammenschmelzen und von einigen Striemen, die an der Peripherie nicht unterbrochen sind, geschnitten werden, aber die Farbe ist düster und glanzlos, wie man es bei lucorum nur ausnahmsweise findet. Das Gewinde ist niedrig kegel- förmig, mit kleinem glattem Apex; Naht linear, wenig eingedrück. Die knapp fünf Win- dungen sind ziemlich gewölbt und nehmen rasch zu; die letzte ist breiter, vorn plötzlich herabgebogen. Die Mündung ist schief ausgeschnitten eirund, der grosse Durchmesser stark nach unten gerichtet, der Gaumen milchweiss mit kaum durchscheinenden Binden; der Mund- saum ist weisslich, die Ränder durch einen ganz dünnen Callus verbunden; der Aussenrand ist geradeaus, der Basalrand ausgebreitet doch kaum verdickt, der Spindelrand verbreitert, gebogen, gewölbt über die Nabelgegend zurückgeschlagen. 194. Helix (Helicogena) lucorum socia Rossmässler ? „Testa subumbilicata, depresso-globosa, tenuiuscula, oblique striata, pallide fulva, faseiis latis interruptis suturate castaneis ornata; anfractus 5!/, convexiuseuli, sensim ascrescentes, ultimus rotundatus, peripheria albocingulatus, antice vix descendens, basi brunneo radiatus.. Apertura diagonalis, rotundato-lunaris; peri- stoma subsimplex, margine supero fere recto, infero breviter reflexo, versus umbilicum perdilatato, fere adnato. Diam. maj. 43; min. 37, alt. 26 mm. Helix soeia Rossmässler apud Pfeiffer, in: Zeitschr. f. Malak. 1853 vol. 10 p. 146. — Pfeiffer, Monogr. Heliceor. viv. vol. 4 p. 169. — (Pomatia) Versuch, in: Malak. Bl. 1855 vol. 2 p. 133. — (P.) Pfeiffer-Clessin, Nomenclator p. 162 — Wester- lund, Fauna palaearct. Binnenconch. II p. 473. Eine verschollene Art, welche noch nirgends abgebildet worden ist. Ich habe sie in der Rossmässlerschen Sammlung vergeblich gesucht und auch unter den mir aus Konstanti- nopel zugegangeneu Serien Keine ungestriemte weissmäulige Form gefunden, vor der ich an- nehmen möchte, dass Rossmässler sie als eigene Art gegenüber lucorum hätte betrachten können. Die Beschreibung passt auf die bulgarische Form von castanea, aber diese steht von allen mir bekannten Formen der italienischen typischen lucorum am nächsten und wäre von Rossmässler schwerlich abgetrennt worden. Möglich, dass Pfeiffer des Original behalten hat und dass in der Dohrn’schen Sammlung in Stettin die Frage zu lösen wäre. N Ve 239 195. Helix (Helicogena) wohlberedti n, Taf. 359. Fig. 3—5. Testa exumbilicata, elate globoso-conica, solida, oblique arcuatim costellato-striata, costis ad suturas prominentibus, nitidula, lutescenti-albida, fasciis parum distinetis quinque, secunda et tertia confluentibus, omnibus aperturam versus strigatim confluentibus ornata. Spira elate conica, apice acuto, laevi, magno, an- fractus 2!/, oecupante; sutura impressa, crenata, albosignata. Anfractus 5!/,, embryonales convexi, sequentes eonvexiusculi, ultimus rotundatus, postice dimidiam altitudinem parum superans (25 : 22 mm), antice parum descendens. Apertura parum obligua, lunato-ovata, faucibus livido-fuscis fasciis vix translucentibus; peristoma simplex, rectum, livide albidum, marginibus distantibus, haud vel vix junctis, columellari livide lilaceo, supra fornicatim reflexo, dilatato. umbilicum omnino oceludente. Diam. maj. 44, min. 39, alt. 47 mm. Von zwei Fundorten hat Herr O. Wohlberedt von seiner diesjährigen so erfolgreichen Sammelreise nach Montenegro eine Pomatia mitgebracht, welche sich mit keiner der be- kannten Arten vereinigen lässt. Ich bilde beide Formen ab. Die Fig 4 abgebildete von Govdzd betrachte ich als Typus; nach ihr ist die vorstehende Diagnose entworfen. Sie ist ausgesprochen kegelförmig, höher als breit, festschalig, dicht rippenstreifig, stellenweise auch weitläufiger gerippt, die Rippchen springen an der Naht als weisse Zähnchen vor und sind dann für eine Strecke stärker ausgeprägt; Spiralskulptur ist nicht vorhanden, dagegen viel- fach eine grobe Hämmerung; die Oberfläche erscheint auch bei den offenbar lebend ge- sammelten Exemplaren abgerieben, wie bei unter ungünstigen Verhältnissen lebenden Hoch- gebirgsschnecken. Das Gewinde ist hochkegelförmig mit nur wenig gewölbten Seiten, der Apex ziemlich spitz, sehr gross, reichlich 2!1/, Windungen einnehmend, 21 mm im Durch- messer, glatt, gelb; die Naht ist eingedrückt, weissgesäumt, an den Rippchen ausgesprochen erenulirt. 5!/, Windungen, die embryonalen stark, die folgenden schwächer gewölbt, die letzte gerundet, hinten gemessen nur wenig mehr als die Hälfte der Höhe einnehmend, vornen nur wenig schräg, ausgeschnitten eiförmig, der Gaumen livid mit nur undeutlich durchscheinenden Binden und dunklerem Saum; Mundsaum einfach, gerade aus, livid weiss- lich, die Ränder weit getrennt, höchstens durch einen ganz dünnen Beleg verbunden, der Spindelrand schmutzig röthlich lila, oben verbreitert, gewölbt zurückgeschlagen, den Nabel völlig schliessend. Die andere Fig. 3 & 5 abgebildete Form von Polje an der oberen Moratsch lebt offen- bar unter besseren Verhältnissen; sie ist tadellos erhalten, erheblich bauchiger, etwas nie- driger und namentlich breiter, doch immer noch etwas höher als breit (46 : 47 mm), sonst aber in allen Kennzeichen dem Typus gleich, der Gaumen weiss mit braunem Saum. Sie liesse sich wohl als var. poljensis halten. Fig. 4 ist von Herrn Wohlberedt bei Govzd in der Krnowo gesammelt worden, zwei kleinen Wirtshäusern mit einem Buchenwald, in dem man die Schnecke zu hunderttausenden 240 sammeln könnte; mit ihr zusammen kommt Clausilia laminata Mtg. vor. — Fig. 3. 5 eben- falls in einem Laubwald an der oberen Moratscha, auf einem Untergrund von paläozoischen Schichten, nicht mehr auf Karstgebiet. Formenkreis der Helix pomatia Linne. Unsere deutsche Weinbergsschnecke ist seither in der Ikonographie wie auch sonst einigermassen stiefmütterlich behandelt worden. Nur die Formen aus der Umgesend von Budapest hat Hazay in einer grundlegenden Arbeit behandelt und neuerdings die württen- bergischen Buchner. Von der Formenmannigfaltigkeit, welche sich in dem eigentlichen Heimatgebiete der Art, im Südosten Europas, entwickelt, haben die wenigsten Sammler eine Ahnung. Helix pomatia ist nördlich der Alpen zweifellos ein Einwanderer aus später Zeit; im ächten Diluvium fehlt sie nicht nur in Deutschland, sondern auch in Ungarn. Das Verbreitungsgebiet zerfällt heute in zwei scharf geschiedene Abteilungen, die kauka- sische und die europäische. Eine Verbindung derselben findet weder im Norden durch die südrussische Steppe statt, noch im Süden durch Kleinasien. Auch aus der Krim kennen wir sie nicht. Im Norden legt sich das Verbreitungsgebiet der Helix albescens-vulgarıs dazwischen, im Süden das der Helix lucorum. Im Allgemeinen lassen sich ja pomatia und buchii scharf trennen, ich werde aber weiter unten eine kaukasische Form zu be- sprechen haben, die ich von Helix pomatia unmöglich trennen kann. Die typische Helix pomatia erreicht ihre Ostgränze in Süd- und Mittelrussland; sie geht hier bis zur Gränze der Steppe und iebt sicher noch bei Kiew. Ich besitze auch Exemplare mit der Fundortsangabe Odessa; nach dem, was ich über dem Schneckenhandel in dem Gebiet der griechisch-katho- lischen Kirche weiss, möchte ich aber nicht verbürgen, dass sie dort einheimisch ist. Sicher findet sie sich noch in Bessarabien, in der Dobrudscha und von dort reicht ihr Verbreitungs- gebiet zusammenhängend durch Rumänien, Siebenbürgen und Ungarn so gut, wie durch den Balkan, Serbien und Bosnien bis in die Alpen, wo Helix pomatia als eine Charakter. schnecke, sowohl am Nordabhang wie am Südabhang gelten kann, nach Süd- und Mitteldeutsch- land und durch fast ganz Frankreich mit Ausschluss der wärmeren Olivenregion. An der Garonnesenke verschwindet sie plötzlich, aber gerade hier scheint sie im Vordringen be- griffen und ist auch bei Bordeaux südlich der Gironde mit solchem Erfolg angesiedelt wor- den, dass sie in den Weinbergen schädlich wird. In Norddeutschland erscheint sie nur lokal, offenbar um Klöster und Edelsitze als gesuchte Fastenspeise angesiedelt, ebenso in Russland und Dänemark, nach Hazay auch schon am Südabhang der Karpathen, besonders im Zem- pliner Comitat, wo sonst Helix lutescens zu Hause ist. Nach Süden dringt sie in Italien längs des Apennin mindestens bis in die Abruzzen vor, ich habe sie in Neapel mehrfach mit den gewöhnlichen Maruzze (ligata-gussoneana) gekauft und bei Terni in charakteristischen Exemplaren selbst gesammelt; auch hier mischt sie sich mit Helix ligata interamnensis. Auf de ) ” 241 der Balkanhälbinsel geht sie sicher bis Volo südlich, fehlt aber wahrscheinlich auch nicht im Berggebiete an der griechischen Gränze; eine prächtige Form theilte mir Wohlberedt vom Abhang des Rhodopegebirges gegen Philippopel hin mit, wo sie sich mit castanea Oliv. und albescens bulgarica berührt. Aus dem Gebiet zwischen der Maritza und den Meerengen kenne ich sie noch nicht. Aus Kleinasien könnte möglicherweise die in den Sammlungen .noch recht seltene Helix maltzani hierher gehören, doch bedarf diese Annahme noch der Be- stätigung durch die anatomische Untersuchung. Auf den Mittelmeerinseln, in Nordafrika und auf der iberischen Halbinsel fehlt pomatia überall; im allgemeinen fällt ihre Südgränze mit der Nordgränze der Olivenregion zusammen. Von Interesse ist die allgemeine Verbreitung in England; die englischen Zoogeographen nehmen deshalb ziemlich allgemein an, dass sie schon im Diluvium eingedrungen und nicht erst durch Menschenhand eingeschleppt worden sei. Irland hat sie nicht erreicht. Fossil finden wir Helix pomatia nur im süd- und mitteldeutschen Diluvium, bei Burg- tonna und bei Cannstadt; in den Mosbacher Sanden, im Löss und in den Plateaux von Lyon fehlt sie eben so gut, wie in dem älteren Travertin von Ascoli-Piceno, der Helix ligata und lucorum enthält. 196. Helix (Helicogena) pomatia Linne,. Taf. 360 Fig. 1--8; Taf. 361 kig. 1—13; Taf. 362 Fig. 1 8; Taf. 363 Fig. 1— _8; Taf. 364 Fig. 1- 8; Taf. 365 Fig. 1—8. Testa semiobtecte vel subobtecte umbilicata, globoso-conica vel globosa, spira conoidea apice obtuso, varie striata, striato-costellata vel costata, sculptura spirali vel nulla vel obsoleta, vel distineta, albida vel lutescens vel fusca, indistincte, rarius distinete quinquefasciata. Anfractus 5 convexi, regulariter et sat cete- riter accrescentes, ultimus magnus, ventrosus, antice parum vel vix descendens, haud deflexus. Apertura parum obliqua, late ovata vel subeircularis, medioeriter lunata, faucibus albis vel fuscescentibus vel coeru- lescentibus; peristoma (in typo) supra acutum, infra leviter expansum, intus obsolete labiatum, album vel rosaceum vel fuscescens, marginibus distantibus, haud vel vix tenuissime junctis, golamellerı inerassato, supra dilatato et fornicatim super umbilieum reflexo. Diam. maj. 45—50, raricoime ad 70 mm, Helix pomatia Linne Syst. nat. ed. 2 p. 1244, ed. 13 p. 3627. — Chemnitz Conch. Cab. vol. IX no. 1138a. — Draparnaud, Hist. p. 87 t. 5 fig. 20. - (Helicogena) Förussac Prodrome no. 31; Histoire t. 21 fig. 3—5, t. 24 fig. 2. — Lamarck, Anim. sang vert,, ed. Desh. vol. 8 p. 31. — Sturm, Fauna Deutsehl. VIH.1 t. 13. 14. — C. Pfeiffer, Naturg. vol. 1 p. 25 t. 2 fig. 9. — Rossmässler, Iconographie vol. 1 no. I. 2. 79. — Martini & Chemnitz, Conch. Cab. ed. 2 vol. I. 12 p. 43 t. 5 fig. 5. 6. — (Helicogena), Hartmann, Gastr. Schweiz, I p- 98 t 29. 30. 55. — Pfeiffer, Monogr. Helic. viv. vol. 1 p. 234. — Reeve Conch. icon. t. 95 no, 522, — (Pomatia) Albers, Heliceen p. 103. — Dupuy, Moll. France p 105 t. 2 fig. 4. — Ad. Schmidt, Stylommatoph. p. 13 t. 1 fig. 2 (Anat). — (Helicogena) Moquin Tandon Moll. France p. 179 t. 14 I. 12. Band VI. Erb 1ER Och 31 242 fig. 1-—-9. — Bourguignat, in: Revue Magas. 1860 p. 72 t. 3 fig. 3; Ame6- nites p. 3 t. 19 fig. 167. — Kreglinger, Verzeichn. Moll. Deutschl p. 134 (hier die Lokalliteratur). — Pfeiffer-Clessin, Nomenclator p. 165. — Locard, Prodrome Faune Frangaise p. 353. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnen- conch. Helix p. 462. Helix promaeca Bourguignat, in: Locard, Prodrome faune frangaise p. 53, 303 Helix pyrgia Bourguignat*), in: Locard, Prodrome faune frangaise p. 53, 305. }elix pomatia ist insofern eine der merkwürdigsten Formen, als sie den Gesamt charakter der Art in einer Weise festhält, dass man sie nicht leicht verkennen kann, und trotzdem in Einzelheiten so variirt, dass man eine Diagnose kaum geben kaun. Dabei kommen Exemplare mit weisser, rother, selbst brauner Spindel, mit weissen, bräunlichen und bläu- lichem Gaumen, mit allen Graden der Rippung und der Spiralskulptur und der verschieden- sten Ausprägung der Bänderung zusammen in einer Gegend vor und es ist mir bis jetzt noch nicht möglich gewesen, unter den westlichen Formen der Art haltbare Lokalvarietäten auf- zustellen. Es ist anderen freilicb nicht besser ergangen Die älteren Conchologen haben sich begnügt, die beiden auffallendsten und häufigsten Abnormitäten als Arten zu benennen, die links gewundene Helix pomaria Müller, ie skalar gewundene Helix scalaris Müll. Gold- fuss in seiner so gründlich gearbeiteten Molluskenfauna von Mitteldeutschland unterscheidet nur eine var. minor. Selbst die Nonvelle Ecole hat aus dem ebenen Frankreich nur die auf einer einzeln vorkommenden Abnormität beruhende Heiix promaeca (Bourg.) Locard **) *) Testa subobtecte perforata (perforatio saepe aperta), globoso-subturbinata, solidiuscula, grosse striata (supremi duo laevigati excepti), ac lineis spiralibus vix conspicuis argutissime decussata; luteo straminea, ad summum pallidiore, et aliquando in ultimis 1 vel 2 aut 4 zonulis intentioribus obsolete circumeincta; spira sat producta, subconoidali, ad summum obtuse manillata; apice laevigato, maximo ac mamillato; anfr. 6 con- vexis, sat lente crescentibus (supremi validi, bene convexi), sutura impressa separatis, ultimo mediocri, rotun- dato, superne lente descendente; apertura leviter obliqua, superne parum lunata, fere semicirculari-suboblonga, intus candida, externe exaete rotundata, ad marginem columellarem similiter eonvexa; peristomate obtuso, incrasgatulo, undique subpatulo; columella arcuata, superne robusta, dilatata, inferne attennuata; marginibus sat approximatis, eallo fere inconspieuo junetis, — Alt. 33—40, diam. 33—36, alt. apert. 24— 25, lat. 18— 20 mm. — Bourg *°) Testa maxima, obtecte perforata, solidiuscula, leviter pellueida, non nitente, rugoso striata (rugae in supremis regulares, strietae, in ultimo irregulares, validiores) ac lineis spiralibus fere evanidis, in ultimo prope aperturam vix conspicnis, argutissime decussatae; aliquando uniformiter straminea cum duabus aut tribus fasciis colore intentioribus, aut saepissime substramineo-grisea vel sublutescente, annulis incre- mentalibus albescentibus aut griseis passim interrupta et tribus zonulis fere evanidis vel inconspicuis zonata; spira producta conoidali; apice obtuso, valido, prominente, laevigato, corneo, parum nitido; anfr. sex convexis, rapide ac regulariter crescentibus, sutura impressa separatis, ultimo maximo oblongo- rotaudato, superne perlente ac vix descendente, ad insertionem fere recto aut potius subito deflexo; apertura vix obliqua, lunata, oblonga, intus subrosaceo-candida, externe arcuata, ad partem coiu- mellarem recta; peristomate recto subacuto, intus inerassatulo, inferne subpatulo; columella recta, sub- u ra ae ee BZ a ne 2 7 ln ke 245 aufgestellt, die aber auch in den Alpen bis Tirol vorkonmen soll und von Bourguignat ihrer länglichen Gestalt halber mit der syrischen edraea (?) in eine Gruppe gestellt wird. Etwas bestimmtere Lokalvarietäten treten in der Schweiz auf. Hier hat schon Hart- mann zwei Formen unterschieden, var. gesneri und var. rustica. Dazu kommen am West- rand der Alpen die von Locard aufgestellte gethürmte Helix pyrgia Bourg. und die ihr anscheinend uahe verwandte segalaunica Sıyn, und am Südabhang in Piemont die dunkel- gefärbte var. Jagarinae Adami. die auf dem Markt in Genua verkauft wird und die Angabe, dass pomatia um Genua vorkomme, hervorgerufen hat. Die Formen am Südhang der lom- bardischen Alpen sind typisch, aber meistens lebhaft gebändert; aus dem Etschthal hat Gredler auf zwei extreme Formen seine var. picea und var. gratiosa gegründet. Aus dem ÖOst- alpen ist mir nur die typische Form bekannt. Anders wird es weiter östlich. Schon um Budapest hat Hazay eine Anzahl höchst merkwürdiger Formen unterschieden, die als haltbare Lokalvarietäten anerkannt werden müssen. Weiter östlich wird die Variation noch toller. Nach der Balkanhalbinsel hin ent- wickelt sich eine merkwürdige Neigung zu trompetenförmiger Ausbreitung des Mundsaumes (var. expansilabris Rossm. in coll.) und von Siebenbürgen bis zur Dobrudscha ist die Formenmannigfaltiekeit eine verblüffende. Eine Sonderung in grössere Gruppen ist mir noch nicht möglich, obwohl ich, wie die Tafeln zeigen, über ein gerade nicht kleines Material ver- füge. Ich begnüge mich deshalb, abzubilden und beschreiben, was ich von sicherem Material ausser Hazay, Brancsik, Sturany und Wagner besonders Herrn Wohlberedt nnd den Enkelinnen unseres Präsidenten der D. M. G Heynemann in Bukarest verdanke. Nur die rumänischen Formen zeigen eine gewisse Verschiedenheit von den westlicheren, die unter Umständen gestatten würde, sie als bosonderen Formenkreis zusammenzufassen. a. Helix (Helicogena) pomatia forma fasciata. Taf3602 Biol? Ein sehr schön ausgebildetes Exemplar der typischen Helix pomatia vom Südabhang der Alpen, bei Esino inı Val Camonica von Adami gesammelt, kräftig gebaut, festschalig, unregelmässig rippenstreifig, bräunlich weiss mit vier deutlichen braunen Binden (2 und 3 zu- sammengeschmolzen), Gewinde ziemlich hoch, Apex einfarbig gelblich, leicht abgestumpft, reichlich zwei Windungen ausmachend, die dritte Windung mit ziemlich deutlicher Spiral- skulptur, die letzte nur hammerschlägig, stellenweise stark gerippt, vornen nicht herab- steixend. Mündung wenig schräg, ausgeschnitten rundeiförmig, innen bräunlichweiss; Mund- saum dunkler gesäumt, stumpflich, etwas verdickt, nur ganz leicht ausgebreitet und umge- rosacea, superne valida, lata, inferne attenuata; marginibus sat remotis, callo tenui, super perforationem fere omnino tectam late expanso, junetis. — Alt. 40—50, diam. 37—40, alt. apert. 28—30, lat. 19-20 mm. — Bourg. als 244 schlagen, gut gerundet, der Spindelrand nach oben verbreitert, lebhafter gefärbt, gewölbt zurückgeschlagen, aber nicht angedrückt, so dass der Nabel ziemlich weit offen bleibt. Die Mündung ist etwas nach rechts vorgezogen, ihr grosser Durchmesser schräg nach unten ge- richtet. Der grosse Durchmesser dieser schönen Form beträgt 50 mm, die Höhe 49 mm, die Höhe der Mündung 32 mm, der Durchmesser ohne den Spindelrand 26 mm b. Helix (Helicogena) pomatia var. compacta Hazay. Taf. 360. Fig. 3. Testa magna, inflato-globosa, solida, sat crassa, albida vel Iutescens, quadrifasciata, fasciis subaequali- bus, in speciminibus adultis plus minusve detritis, irregulariter costellato-striata, sculptura spirali obsoleta. Spira elata, convexo-conica, apice parvo, laevi; sutura impressa. Anfractus 5!/, convexi, celeriter accrescentes, ultimus magnus, inflatus, antice leniter descendens. Apertura subobliqua, altirr quam latior, valde lunata, ntus fuscescenti-alba ; peristoma fusco limbatum, leviter incrassatum, fere undique expansum, basi subeffusum, marginibus distantibus, externo et basali regulariter arcuatis, columellari subverticaliter ascendente, carneo, supra dilatato, fornicatim reflexo, umbilici majorem partem occultante. } Diam. maj. et alt. 53—55, alt. apert. 35, diam. 3! mm. Helix pomatia var. compacta Hazay, in: Malacoz. Bl. N. Folge vol. 3 p. 40 t. 2 fig. 2 (pessima). — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. Helix p. 463. „Gehäuse: gross, bauchig, kugelig, sehr dick und festschalig. Grundfarbe gelblich oder weisslich braun mit vier gleich breiten dunkelbraunen Bändern geziert, die an alten Exem- plaren zum Theil abgerieben sind. Umgänge 5'/,, die schnell zunehmen; Naht vertieft; Ge- winde erhaben, Mündung etwas schief, höher als breit, Mundsaum stark erweitert, verdickt, gegen die Basis ausgezogen. Spindelrand erweitert, den Nabel kaum halb verdeckend, fleisch- farbig. Schlund röthlich violett.“ — Hazay. Aufenthalt in der Umgebung von Budapest, nur im Gestrüppe der Berglehnen, zumeist in den Waldungen. Das abgebildete Exemplar mir von Hazay mitgeteilt. „Unterscheidet sich von der typischen Form durch Grösse, Aufgeblasenheit und beson- dere Dickschaligkeit, das hohe Gewinde, offenen Nabel und die Herabbiegung des letzten Umganges. Hazay. — Bei dem abgebildeten Stück ist der Nabel fast geschlossen. Nach Hazay ist diese schöne Form anatomisch von dem (ungarischen) Typus nicht unerheb- lich verschieden. „In anatomischer Beziehung fand ich besonders bemerkenswerte Unterschiede in der Grösse und Anzahl der Follikel der Schleimdrüssen. Bei der typischen Form haben die einzelnen Follikel eine Länge von 5—6 mm, ihre Anzahl wechselt jedoch einerseits zwischen 43-55 (durchschnittlich insgesemmt 80), während dieselben bei der eben beschriebenen Varietät eine Länge von 22 mm erreichen und ihre Anzahl einerseits nur zwischen 20-25, andererseits zwischen 30—25 (durchschnittlich insgesamt 60) schwankt.“ 245 c,. Helix (Helicogena) pomatia var. solitaria Hazay. Taf. 360. Fig. 4. Testa vix rimata, depfesse globosa solida, parum nitida, lutescenti-grisea, hic illic saturatius strigata, ‚obsolete quadrifasciata, irregulariter costellato-striata, seulptura spirali obsoletissima. Spira param elevata vix convexa, apice haud prominulo, magno, laevi; sutura impressa. Anfractus 4—44/, eeleriter accrescentes, eonvexiusculi, ultimus inflatus, valde dilatatus, 3/, testae occupans, antice leniter param descendens. Aper- tura fere verticalis, permagna, late ovato-circularis, valde lunata, intus fuscescente-alba; peristoma fuseescenti- -carneum, simplex, vix levissime expansum, labio angusto incrassatum, marginibus distantibus, basali reflexius- culo, columellari carneo, supra dilatato, fornicatim reflexo, umbilicum fere omnino claudente, Diam. maj. 55, alt. 48, alt. apert. 33 mm. Helix pomatia var. solitaria Hazay, in: Malacozool. Bl. N. Folge vol. III p. 42 t. 2 fig. 5a.b. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. Helix p 463. Helix eusarcosoma Servain, in: Annales malacolog. 1834 (wegen Patula solitaria Say). „Gehäuse gedrückt kugelig mit 4 rasch zunehmenden Umgängen, der letzte, stark er- weitert, nimmt 3/, der Gehäuselänge ein; Gewinde wenig erhoben, kaum etwas gebaucht; Färbung gelblich graubraun, mit 4 striemenartigen [d h. in Striemen zerfallenen] Binden. Mündung gerade, breit, rund. Mundsaum erweitert, verdickt, fleischfarbig. Nabel ganz ver- deckt. — Höhe 34,5, Breite 38 mm. Mündungshöhe 26, Mündungsbreite 21 mm.“ Aufenthalt in der Umgebung von Budapest in den Gärten der Ebene. Das abgebildete Exemplar ist erheblich grösser als Hazay’s Typus, es wurde mir von ihm als forma major der var. solitaria übersandt; es hat 4!/, Windungen und am Gaumen einen varixartigen Wulst. „Unterscheidet sich von der typischen Form durch die gedrückte Gestalt, indem das Gehäuse breiter als hoch ist, kurzes, glattes Gewinde, die streifenartigen Binden.“ d. Helix (Helicogena) pomatia gratiosa Gredler, Taf. 360. Fig. 5. 6. Differt a typo testa tenuiore, unicolore, pallide lutescente vel sulfurea. Apertura magna, labro elabiato, ‚acuto, vix reflexiusculo; umbilico omnino obtecto. — Alt. et diam. max. 41 mm. — Gredler. Helix (Helicogena) pomatia L. var. gratiosa Gredler, in: Nachrbl. D. malac. Ges. 1892 vol. XXIV p. 174. — Kobelt, in: Rossmässlers Iconographie N. Folge vol. VI no. 1044, Schale überdeckt durchbohrt oder völlig entnabelt, ziemlich dünnschalig, unregelmässig rippenstreifig, ohne Spiralskulptur, einfarbig gelblich bis schwefelgelb, ohne erkennbare Mittelbinde. Gewinde mässig hoch, konvex kegelförmig; Apex gross, vorspringend, weiss; 41), von Anfang an konvexe Windungen, regelmässig zunehmend, die letzte gross, unter der Be Khr L £ Er 246 Naht mit kurzen Rippen skulptirt, vornen nicht herabsteigend, Mündung kaum schräg, gross, innen bläulich; Mundsaum rosa, scharf, nicht gelippt, kaum zurückgeschlagen, Ränder ent- fernt inserirt, Basalrand etwas mehr zurückgeschlagen, der Spindelrand nach oben allmählig verbreitert, über den Nabel gewölbt zurückgeschlagen, ihn völlig deckend oder, wie bei dem abgebildete Exemplare, eine enge Perforation übrig lassend. „Ein kurzer Aufenthalt im Franziskanerkloster „Alle grazie“ unweit des bekannten Kur- ortes Arco im Sarcathal, eine Stunde nördlich vom Gestade des Gardasees, brachte mir mit Hülfe der dortigen Patres nebst einer Anzahl von Helix cineta Müller und ihrer wenig selteneren albinen Form (Helix Pollinii da Campo) nebst verschiedenen Varietäten der Helix pomatia, darunter deren Albino und var 'piceata m., auch einige 30 Stück vor- stehend beschriebener sehr schönen Varietät aus dem geräumigen Klostergarten und in dessen Umgebung ein. Mag diese Form auch gegenüber den hier ausserordeutlich dunkel! nnd bunt gefärbten Varietäten der Helix pomatia, mit denen sie sich zusammenfindet, als völliger Gegensatz und unbeschadet der beträchtlichen Grösse als zärtlich krankhaftes Gebilde, ge- wissermassen als bieiches Stadtkind betrachtet werden, als Albinismus kann sie nicht gelten, aber auch nicht als Individualismus bei ihrer Häufigkeit. Sie scheint vollständig lokal zu sein, und ich erinnere mich nicht, sie anderswo in In- oder Auslande gesehen zu haben.“ — Gredler. e. Helix (Helicogena) pomatia (pulskyana?). Taf. 360. Fig. 7. In der Rossmässlerschen Sammlung fand ich, als von Cannstadt stammend — der Fund- ort ist von Rossmässler selbst mit Bleistift in den Gaumen geschrieben - das hier abge- bildete Exemplar, das sich unmöglich von der weiter unten zu erörternden var. pulskyana Hazay trennen lässt, nur dass es deutlicher gebändert und etwas dickschaliger ist. Aehn- liche Exemplare erhielt ich durch Prof. Paul Godet aus dem Waadtland. Ich möchte unsere süddeutschen Mitglieder bitten, ihre Aufmerksamkeit auf das Vorkommen dieser Form im Donaugebiet zu richten. f. Helix (Helicogena) pomatia forma pygmaea. Taf. 360. Fig. 8. Eine auffallend kleine Form, welche Rossmässler bei Wiesbaden gesammelt hat, 33 mm im grossen Durchmesser, 32 mm hoch. Sie erinnert in mancher Hinsicht an die var. sabu- losa Hazay, ist ziemlich kugelig, festschalig, ziemlich regelmässig fädlich gerippt, gelblich- braun mit den drei unteren Binden, die mittlere am schärfsten ausgeprägt, die beiden unter- 247 sten nach der Mündung hin verschwindend. Der Nabel ist ziemlich weit offen. Es handelt sich hier sicher um eine individuelle Abnormität, denn es ist mir kein zweites Exemplar in die Hände gekommen. g. Helix (Helicogena) pomalia vajr. hajnaldiana Hazay. Taf. 361. Fig. 2. 3. Testa obteete umbilicata, globosa vel globoso-conica, solida sed haud crassa, irregulariter costellato- striata, unicolor albida vel epiderinide lutesceute obteeta, obsolete saturatius strigata, fasciis nullis, Spira elevata, apice magno obtusulo albo; sutura irregularis, impressa. Anfractus 4!/, convexi, leniter accrescentes, ultimus rotundatus, subteres, antice leniter sed distinete descendens (in fig. 3 distincte spiraliter sculptus). Apertura vix obliqua, ovato-cireularis, modice lunata, intus albo-rosea; peristoma parum expansum, leviter incrassatum, porcellaneo-album; inargo columellaris parum dilatatus, fornicatim reflexus, umbilicum haud 'omnino tegense. Diam, maj. et alt. 39 mm. — Spec. minus: diam. 36, alt. 33,5 ınm. Helix pomatia var. hajnaldiaun Hazay, in: Malac. Bl. N. Folge vol. III p. 41 t. 2 fig. 4. — Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie vol. VII no, 1973, 1975. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenmoll Helix p. 463. „Gehäuse: kegelförmig-kugelig, glänzend weiss, oft etwas gelblich weiss, ohne eine Spur von Bänderung Umgänge 4!/,, langsam zunehmend, der letzte mässig gebaucht, schön ge- rundet, wenig herabsteigend. Gewinde spitzig erhoben. Mündung gerade; Mundsaum wenig erweitert, etwas verdickt; derselbe ist sowie auch der Schlund glänzend milchweiss. Nabel nicht ganz verdeckt. Höhe 38, Breite 33 mm. — Unterscheidet sich sehr bedeutend von der typischen Form durch das zartere, spitzkegelförmige Gehäuse, die gerade Mündung, die bän- derlose weisse Färbung. — Thier schmutzig weiss mit feinen Hautrunzeln. Lebt mit den (dunkelfarbigsten stark gebänderten typischen Formen (bei Budapest) im botanischen Garten, ferner rechterseits der Donau auf den Vorhügeln (Cerithienkalk) zusammen.“ Die beiden abgebildeten Exemplare hat mir Hazay seiner Zeit zum Abbilden übersandt. h. Helix (Helicogena) pomatia var. sabulosa Hazay. DaRESo RI N AI: Testa minor, obteete umbilicata, globosa vel globoso-conica, solida, ruditer irregulariterque costellato- striata, in interstitiis obsolete spiraliter suleata, lutescens vel albida, plus minusve distincte quinquefasciata, fasciis 2 & 3 confluentibus. Spira convexo-conica, apice parvo. Anfractus 4:|, regulariter aecrescentes, con- vexi, ultimus leviter inflatus, rotundatus, antice descendens. Apertura parum obliqua, ovato-circularis, lunata, faucibus pallide fuscescentibus, saturatius limbatis; peristoma reetum, obtusulum, haud incrassatum, margine 'basali expanso, columellari sensim dilatato, albo vel fuscescente, umbilicum fere omnino obtegente. Diam. maj. 33, alt. 30- 34 mm. 248 Helix pomatia var. sabulosa Hazay, in: Malacol. Bl. N. Folge vol. III p. 42. 2 fig. 6. — Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie vol. VII no. 1970—1972. — Wester- lund, Fauna palaearkt. Binnenmoll. Helix p. 464. „Gehäuse: klein, rundlich kegelförmig; Grundfarbe dunkelgelb mit vier braunen Binden; Umgänge 4!/, langsam zunehmend; Gewinde spitzig; Mündung gerade, schön gerundet; Mundsaum verdickt, lederfarbig. Nabel ganz verdeckt. — Unterscheidet sich von der typischen Form durch die ausserordentliche Kleinheit und das langsam zunehmende spitzige Gewinde. Lebt an feuchten schattigen Orten der Ebene.“ — Hazay. Eine sehr hübsche, kleine Form, welche aber, wie die drei abgebildeten Exemplare. zeigen, sehr viel veränderlicher ist, als die Hazay’sche Diagnose angibt. Besonders hübsch sind die dickschaligen weissen Exemplare mit scharf ausgeprägtem dunkelbraunem Mittelband. Helix (Helicogena) pomatia var. pulskyana Hazay. Taf. 361. Fig. 6. 7. Testa semiobtecte umbilicata, globoso-conica, solida, raditer costellato-striata, vix hic illie obsoietissime: spiraliter sculpta, sordide albida vel fuscescens, plerumque obsolete fasciata vel unicolor. Spira elate conica. apice magno obtuso; sutura impressa. Anfractus 5 convexi, regulariter accrescentes, ultimus parum major, antice distincte descendens, postice ®/,—”/, altitudinis occupans, pone aperturam interdum subdeclivis. Aper- tura subobliqua, elliptiea, supra acuminata, valde lunata, faucibus albido-fuscescentibus; peristoma fasco-albi- dum, rectum, labio tenui fascescente incrassatum, fere undique expansum, margine externo substricte declivi, EN BED N EN EREI GER BR N Me basali breviter rotundato, columellari fere verticaliter ascendente, parum saturatius tincto, columellari supra. % dilatato, fornicatim reflexo, ged haud appresso. Diam. maj. 39, alt. 42, alt. apert. 26 mm. Helix pomatia var. pulskyana Hazay, in: Malac. Bl. N. Folge vol. III p. 41 t. 1 de 2. Kobelt, in: Rossmägsler, [conographie, vol. VII no. 1969. 1974. — Wester- lund, Fauna palaearkt. Binnenconch. Helix p. 463. „Gehäuse: rundlich kegelförmig, weisslichbraun, langsam zunehmend; 5!/, Umgänge, der letzte mehr erweitert, herabsteigend. Gewinde spitzig erhoben; Mündung länglich schief; 2 Mundsaum erweitert, sehr verdickt, weisslich fleischfarbig. Spindelrand umgeschlagen, den. | Nabel nur halb verdeckend. Unterscheidet sich von der typischen Form durch die kegel- förmige Gestalt, die langsam zunehmenden Windungen und das Herabsteigen der letzten Windung. — Hazay. Aufenthalt auf den Donau-Inseln bei Budapest, die beiden abgebildeten Exemplare mir von Hazay mitgeteilt. 249 k. Helix (Helicogena) pomatia var. pannonica Hazay. Taf 361. Fig. 8. Taf. 363. Fig. 5. 6. Testa obtecte perforata, globosa, solida, ruditer et irregulariter costellato-striata, sub vitro praesertim in parte supera anfractuum plus minusve distinete spiraliter sulcata, albida vel lutescens, fusco varie quingue- fasciata, secunda et tertia plerumque confluentibus, quarta latiore. Spira depresse convexo-coniea, apice magno lutescente. Anfractus 4'/, convexi, celeriter accrescentes, ultimus subinflatus, pone aperturam ruditer costatus, costis praesertim infra suturam valde prominentibus, antice plerumgue profunde descendens. Apertura leviter obliqua, late ovato-rotundata, obliqua, lunata, intus fuscescens fasciis translucentibus; peristoma carneo-fusces- cens, marginibus distantibus, supere recto, obtusulo, basali late expanso, intus incrassato, columellari crasso, supra dilatato, fornicatim super umbilicum reflexo. Diam. maj. 40, alt. 38—40 nm. Es ist diess die Form, welche Hazay anfangs für den Typus von Helix pomatia ge- nommen hat. Sie unterscheidet sich aber von der westlicheren Form, die wir doch wohl als den Typus ansehen müssen, durch mehr kugelige Gestalt, deutlichere Spiralskulptur und aus- gesprochene Bänderung. Auch zeigt sich hier schon die trompetenförmige Ausbreitung des Mundsaumes, welche für die südöstlichen Formen charakteristisch ist. . Helix (Helicogena) pomatia var. luteola Hazay. Taf. 361. Fig. 11. 12. Testa obtecte umbilicata, globoso-conica, solidula sed haud crassa, subtiliter costellata, suleis spiralibus obsolete decussata, Iutescenti-fusca, subunicolor, obsolete fasciata et strigata. Spira sat elata, convexo-conica, apice obtuso, lutescente; sutura costellis subsuturalibus crenulata. Anfractus 4!/, convexi, regulariter aecres- centes, ultimus parum dilatatus, antice profunde descendens. Apertura obliqua, lunato-subeircularis, intus rosaceo-albida; peristoma simplex, parum inerassatum, undique expansum, margine columellari fornicatim super umbilicum reflexo. Diam. max. 37, alt. 35, alt. apert, 25 mm. Hazay hat mir diese meines Wissens noch nicht beschriebene Form im Anfang als Helix pomatia var. lutescens geschickt, den Namen aber später in luteola umge- ändert. Sie ähnelt in der Gestalt einerseits der var. hajnaldiaua, andererseits der var. sabulosa, unterscheidet sich aber von beiden durch die ausgeprägte Spiralskulptur, welche hier und da die Oberfläche fast gegittert erscheinen lässt, und durch den trompetenartig ausgebreiteten Mundsaum, der für die südöstlichen Formen charakteristisch ist. Das abgebildete Exemplar stammt aus der Umgebung von Budapest. 1. 12. Band VI. 25. IT. 1906. 32 250 m, Helix (Helicogena) pomatia lednicensis Brancsik, Taf. 361. Fig. 13. Testa umbilicata, solida, globoso-conica, ruditer costellato-striata, aperturam versus obsoletissime spira- liter suleata, fere unicolor albida, rarius obsolete faseiata. Spira breviter conica apice obtuso. Anfractus 4—4!|, regulariter accreseentes, ultimus tumidulus, antice vix breviter descendens, Apertura parum obligua, ovato-eircularis, modice lunata, intus rogacea,; peristoma rosaceum, rectum, obtusum, margine basali expanao, columellari parum dilatato, reflexo. Diam. max. et alt. 40 mm. Helix pomatia var. lednicensis Brancsik, in: Jahrb. D. mal. Gesellsch. 1888 vol. 20 p- 117. — Westerlund Fauna palaearkt. Binnenconch. Helix p. 463. „Gehäuse rundlich kegelförmig, sehr festschalig; Mundsaum wulstig verdickt, meist fleischfarbig oder röthlich violett; Spindelrand breit ausgezogen, gegen den zumeist weit offenen Nabel umgeschlageu; Umgänge 4- 41/,, gleichmässig zunehmend; Gewinde stumpf konisch ; Grundfarbe, bei jüngeren Stücken gelblichbraun, mit schwacher Andeutung von Bän- dern; statt dessen mit mehreren röthlichen oder gelblichbräunlichen Wachstums-Ansatz- streifen, um die Mündung mit einem röthlichen Anfluge; in der Grösse wenig veränderlich.“ Aufenthalt auf der kuine Lednicz im Trencsiner Comitat, das abgebildete Stück mir von Brancsik witgetheilt. Es hat in Folge einer Verletzung gerade in der Peripherie eine ganz regelmässig erscheinende gürtelartige Zone kurzer Rippchen, welche bis zum Beginn der dritten Windung hinaufsteigt. Von pannonica Hazay unterscheidet sich lednicensis ausser durch die Färbung nur durch das Zurücktreten der Spiralskulptur. n. Helix (Helicogena) pomatia typica. Tat23025 81001529326% Ein Exemplar von Lyon, ziemlich genau dem Typus entsprechend und wahrscheinlich - von Draparnaud als solcher betrachtet. Es ist, mittelgross, ziemlich offen durchbohrt, un- regelmässig rippenstreifig, ohne Spiralskulptur, lebhaft braungelb gefärbt, deutlich gebändert, das oberste Band kaum sichtbar, 2 & 3 zusammenfliessend, alle Bänder durch stärkere gelbe Rippen unterbrochen. Letzte Windung vornen etwas herabsteigend; Mündung etwas schräg, nach unten hin verbreitert, so dass die Achse schief nach unten gerichtet ist; Gaumen bräun- lich; Mundsaum bräunlich weiss, Aussenrand und Basalrand stark ausgebreitet, gelippt, Spindel oben stark verbreitert, am Ansatz glänzend weiss. Sehr nahe verwandt ist das t. 362 fig. 3 abgebildete Exemplar, das ich selbst in der Umgebung von Terni gesammelt habe, wo Helix pomatia zusammen mit ligata interamnensis vorkommt. Es ist nur etwas gedrückter, der letzte Umgang niedriger, fast stielrund, stär- N t H A| % “ 251 ker herabsteigend, die Mündung schräger, mehr kreisrund, stärker ausgeschnitten. Die Dimensionen sind: diam. maj. 41, alt. 38,5, alt. apert. 27, diam. apert. 25 mm. Nicht unerheblich verschieden, aber doch noch zum Typus gehörend, ist das t. 362 fig. 6 abgebildete Exemplar, das ich mit der Abruzzenform der Helix gussoneana gemengt in Neapel kaufte. Es ist beinahe völlig entnabelt, gedrungen kugelig, festschalig, grob rippen- streifig, fast gerippt, nach der Mündung hin mit obsoleter, aber erkennbarer Spiralskulptur. Gewinde niedrig konvex, Apex relativ klein, gelblich; Naht zwischen den unteren Windungen erenulirt Fünf Windungen, die oberen nur leicht gewölbt, die letzte mässig aufgeblasen, vornen stark und lang heruntersteigend. Mündung schräg, fast kreisrund, stark ausge- schnitten, im Gaumen bräunlich, aber mit breiter verdickter Lippe hinter dem Mundrand. Spindelrand leberbraun, zurückgewölbt, den Nabel fast schliessend.. Diam. maj. 38, alt. 35, alt, apert. 25, diam. 24 mm. — Meines Wissens ist diese Form, die wohl aus dem Matese- gebirge stammt, das südlichste Vorkommen von Helix pomatia in Italien. o. Helix (Helicogena) pomatia var. kapellae n. Taf. 362. Fig. 4. Testa magna, ovato-conica, solida sed parum crassa, ruditer costellata, irregulariter spiraliter sculpta, lutescens, subanicolor, in anfraetibus superis tantum obsolete fasciata. Spira elate conica, apice lutescente. Anfraetus vix 5, ultimus longe descendens, costellis hie illie subgranulose decussatis sculptus. Apertura obli- qua, lunato:circularis, faucibus fuscescenti-albidis; peristoma album, late sublabiatum, regulariter arcuatum, marginibus distautibus, columellari arcuato, reflexo, parum dilatato. Diam, maj. 48, alt. 50, alt. apert. 32, diam. 30 mm. Eine stattliche Form, welche ich in der Rossmässlerschen Sammlung vorfand; sie stammt aus dem kroatischen Kapellagebirge. Die Schale ist gross, eikegelförmig, fest doch nicht gerade dick, grob gerippt, unregelmässig spiral skulptirt, hier und da mit weit- läufigeren Spiralfurchen, welche die Rippchen in Körner zerschneiden; die Färbung ist ein einfarbiges Gelbbraun, nur auf den oberen Windungen treten hier und da Bindenspuren auf. Gewinde hochkegelförmig, mit grossem gelblichem Apex. Fünf Windungen, die letzte steigt vornen lang und tief herab. Mündung schräg, ausgeschnitten kreisrund, im Gaumen bräun- lich weiss; Mundsaum weiss, durch eine breite aber schwache Lippe verdickt, regelmässig gebogen, die Ränder weit getrennt inserirt, der Spindelrand gebogen, zurückgeschlagen, kaum verdickt und nur wenig verbreitert. 32* 252 p. Helix (Helicogena) pomatia thessalica Boeitger. Taf. 362. Fig. 5. Testa obtecte perforata, magna, globoso-conica, solida sed haud crassa, ruditer costellato-striata, sculp- tura spirali obsoletissima, lutescens, subunicolor, fasciis obsoletissimis. Spira conoidea apice magno, tumidulo, supra obtusato, lutescenti-albido; sutura linearis, obsoletissime signata, vix impressa. Anfractus 4!/, inde ab apice convexi, regulariter accrescentes, ultimus longe sensim descendens, ad aperturam dilatatus. Apertura magna, obliqua, fere eireularis, parum lunata, faucibus rosaceo-fuscescentibus, efasciatis; peristoma rosaceum undique expansiuseulum et brevissime reflexum, marginibus vix conniventibus, callo tenuissimo translucente junctis, basali expanso, columellari regulariter arcuatim ascendente, sensim dilatato, supra incrassato, forni- b ® catim reflexo, umbilicum fere omnino oceludente. ; Diam. maj. et alt. 50 mm. 2 Helix pomatia var. thessalica Boettger; Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. II 7 p. 464. Schale überdeckt durchbohrt, gross, etwas kegelförmig kugelig, fest, wenn auch 5 nicht besonders dick, grob rippenstreifig, mit nur ganz undeutlicher Spiralskulptur, ziemlich a einfarbig gelblich, fast ohne Binden. Gewinde kegelförmig mit grossem, glattem, weisslich- gelbem, aufgetriebenem, aber oben abgeflachtem Apex; Naht linear, nur ganz wenig einge- g drückt, schmal und undeutlich weiss berandet. 4!/, schon vom Apex ab gut gewölbte Win- dungen, regelmässig und rasch zunehmend, vornen langsam aber lang herabsteigend und nach der Mündung etwas erweitert. Mündung gross, {fast kreisrund, nur mässig ausgeschnitten, innen bräunlich rosa ohne durchscheinende Binden; Mundsaum rosa, überall leicht ansge- breitet und umgeschlagen, die Ränder neigen kaum ganz leicht zusammen und sind durch einen ganz dünnen, durchsichtigen Callus verbunden; der Basalrand ist stärker ausgebreitet, A der Spindelrand steigt in regelmässigem Bogen an, wird immer stärker und breiter und wölbt sich so zurück, dass er den Nabel bis auf eine enge Perforation schliesst. Aufenthait in Thessalien. — Böttger hatte mir seine Originalform zur Ansicht mitge- theilt. Die Exemplare schwanken sehr in der Grösse, halten aber die Zeichnung und den ausgebreiteten Mundsaum unbedingt fest. q. Helix (Helicogena) pomatia var, serbica m. Taf. 363. Fig. 1. 2. Testa aperte et pervie umbilicata, permagna, ventroso-globosa, tenuiuseula sed solida, ruditer striato- costulata, obgolete spiraliter sulcata, fulveseeus, subunicolor, vix fasciata. Spira breviter convexo-conica apice parvo. Anfractus 5 convexi, celeriter accrescentes, ultimus permagnus, convexus, antice longe descendens, hic a Su ea Fe an er 253 illie obsolete fusco strigatus. Apertura parum obliqua permagna, subeircularis, parum lunata, intus fulvescens; peristoma tenue, acutum, labro tenuissimo vix ineragsatum, albidum, ınarginibus distantibus, basali valde ex- paneo, columellari tenui, fornicatim reflexo, parum dilatato. Diam. maj. 58, alt. 54, alt apert. 40, lat. 32 mm. Das hier abgebildete Riesenexemplar liegt in Rossmässlers Sammlung; es stammt von ‚dem Bergwerk Maidanpek in Serbien. Von allen mir vorgekommenen Stücken gleicht es im Habitus am meisten manchen Formen der kaukasischen Helix buchi. Es ist offen und durch- gehend genabelt, bauchig kugelig, ziemlich dünnschalig aber fest, grob rippenstreifig, mit meist undeutlicher aber stellenweise recht grober Spiralskulptur; die Färbung ist fast ein- farbig bräunlich gelb mit schmalen dunkleren Anwachsstriemen und obsoleten Bändern; ein hellerer Peripherialstreif ist erkennbar. Das Gewinde ist niedrig konvex konisch mit kleinem gelblichem Apex. Fünf konvexe rasch zunehmende Windungen, die letzte aufgetrieben, schön gerundet, vorne langsam aber ziemlich lang herabsteigend. Mündung etwas schräg, sehr gross, fast kreisrund, verhältnismässig wenig ausgeschnitten, innen schwach bräunlich; Mundsaum dünn, scharf, kauın etwas durch eine weisse Lippe verdickt, weisslich, die Ränder weit getrennt inserirt, der Basalrand stark ausgebreitet der Spindelrand nicht verdickt, ge- wölbt zurückgeschlagen, nur wenig verbreitert; er lässt den Nabel fast ganz frei. r. Helix (Helicogena) pomatia var. expansilabris Rossm. mss. Taf. 363. Fig. 3. 4. Testa late globoso-conica, sat aperte perforata, solida, oblique striatula, infra suturam et aperturam versus distincte costata, sculptura spirali nulla, albido lutescens, indistincte fusco faseiata, fascia peripherica ‘tantum distinctiore. Spira conies apice haud magno, lutescente Anfractus 5 convexi, regulariter accrescentes, ultimus teretiusculus, profunde descendens, ad aperturam fere campanulatim dilatatus et costis distantibus regularibus sculptus. Apertura magna, sat obliqua, subcircularis, Iunata, porcellaneo-alba; peristoma album, ‚subincrassatum, undique late expansum, marginibus distantibus, columellari incrassato, supra tantum dilatato et super umbilieum reflexo Diam. maj. 47, alt. 44, alt. apert. 32, diam. 30 mm. Helix pomatia var. expansilabrig Rossmässler in coll. Unter dem Manuskriptnamen var. expansilabris liegt in der Rossmässlerschen Samm- lung diese eigenthümliche von Straube in Niederungarn gesammelte Form, durch die trom- petenformig ausgebreitete Mündung und den fast stielrunden letzten Umgang von allen mir bekannten ungarischen Formen verschieden, aber sich einigermassen an die folgend be- 'schriebenen Balkanformen anschliessend. Sie ist breit kugelig kegelförmig, relativ weit und offen durchbohrt, sehr festschalig, schräg gestreift, unter der Naht und auf der letzten Hälfte der letzten Windung ausgesprochen gerippt, ohne Spiralskulptur, gelblich weiss mit undeutlichen Binden, von denen nur die peripherische schärfer hervortritt. Das Ge- 254 winde ist ziemlich niedrig, konvex konisch, mit ziemlich kleinem geiblichem Apex. Die letzte Windung erscheint in ihrer oberen Hälfte fast stielrund; sie steigt vornen stark herab und ist an der Mündung plötzlich fast glockenförmig erweitert, so dass die Naht hier wieder deut- lich ansteigt. Die Mündung ist relativ gross, ziemlich schief, nach rechts vorgezogen, fast kreisrund, stark ausgeschnitten, innen glänzend weiss; Mundsaum weiss, verdickt, überall stark ausgebreitet, die Ränder sind weit getrennt inserirt, der Spindelrand ist dick, schwielig, aber nur oben stärker verbreitert und über den Nabel zurückgeschlagen. s, Helix (Helicogena) pomatia var. elsae m. Taf. 363. Fie. 7. 8. Testa minor, obteete perforata vel omnino exumbilicata, globosa vel globoso-conica, ruditer costellata, plus minusve distinete spiraliter sulcata, alba vel lutescens, fasciis 5 ferrugineo-fuscis distinctissimis, seeunda. et tertia confluentibus, ornata. Spira convexa vel convexe conica, apice permagno, luteo; sutura impreasa. Anfractus 4'/, convexi, regulariter accrescentes, ultimus antice sat celeriter usque ad fasciam quartam des- cendene. Apertura subobliqua, lunato-ovata, faueibus fasciis vivide translucentibus; peristoma tenne, rectum, intus saturate fusco limbatum, marginibus distantibus, basali leviter expanso, columellari supra dilatato, reflexo, appresso, extus late fusco tincto. Diam. maj, 38, alt. 35, alt. apert. 26, diam. 22 mm. -—-34-35,- —- 3 — 23l — Gehäuse zu den kleineren gehörend, bedeckt durchbohrt oder völlig entnabelt, kugelig oder etwas kegelförmig, grob gerippt, die Rippen meist auch innerhalb der Binden hell bleibend, mit auch dem blosen Auge sichtbaren Spiralskulptur, weiss oder gelblich mit in- tensiv rostbraunen breiten Binden, von denen die zweite und dritte zusammenfliessen. Ge- winde mehr oder weniger konvex konisch, mit grossem gelbem Apex; Naht eingedrückt. 41/, konvexe Windungen, regelmässig zunehmend, die letzte vornen ziemlich rasch bis zum oberen Rande der vierten Binde herabsteigend. Mündung etwas schräg, ausgeschnitten eirund, die Binden im Gaumen lebhaft durchscheinend; Mundsaum dünn, geradeaus, innen tief braun gesäumt, die Ränder weit getrennt inserirt, der Basalrand leicht ausgebreitet, der Spindelrand oben verbreitert, umgeschlagen, angedrückt, nach aussen breit braun ge- säumt, nur oben und innen glänzend weiss. i Aufenthalt bei Bukarest, mir von Frl. Elsa Heynemann in einer grösseren Serie mitge- theilt und ihr zu Ehren benannt. t. Helix (Helicogena) pomatia varr. Taf. 365. Fig. 3—8. Die drei hier abgebildeten Formen von Helix pomatia erhielt ich von meinen beiden: Ba a En Sin uni 2 rn ie ng 255 jungen Freundinnen in Bukarest als auf dem Ostermarkte in Bukarest gekauft; sie sollen von Klausenburg in Siebenbürgen stammen, kominen aber schwerlich von einem Fundort. Fig. 3. 4 zeichnet sich durch die ganz auffallend breiten Rippen der letzten Windung aus; die Rippchen sind ausserdem durch die ausgesprochene Spiralskulptur deutlich ge- körnelt. Ausserdem ist das Gehäuse — ein bei pomatia typica nicht ganz häufiger Fall — vollständig entnabelt, und zwar durch Ausbreitung, nicht durch Verdickung des Spindelrandes. Die Gestalt; ist rein kugelic, die Färbung weiss mit bräunlichen aber nicht sehr intensiven Binden, der Mundsaum geradeaus, leicht bräunlich überlaufen. Durchmesser und Höhe 43 mm. Fig. 5. 6 zeigt noch einen deutlichen Nabelritz und hat kaum Andeutungen von Spiral- skulptur; die Gestalt ist etwas mehr kegelförmig, die Rippung nur gerade über der Mündung deutlicher, die Färbung auf weissem Gewinde viel intensiver, der Mundsaum kaum kurz zu- rückgeschlagen, unten ausgebreitet, mit lebhaft leberbraunem Saum, auch die Spindel intensiv leberbraun. Durchmesser und Höhe 40 mm. Fig. 7. 8 hat fast die Färbung von Helix lucorum, auf der vorderen Hälfte der letzten Windung bleiben nur unter der Naht, an der Peripherie und am Nabel schmale Zonen der gelbweissen Grundfarbe, die Rippung ist ziemlich fein und gleichmässig, Spiralskulptur fein ‚aber fast überall sichtbar. Mundsaum leberbraun, geradeaus, nicht verdickt, Spindelrand ge- wölbt über den Nabel zurückgeschlagen, nicht angedrückt. Durchmesser 40, Höhe 39 mm. Wenn diese drei Formen wirklich aus Siebenbürgen stammen, wäre zu wünschen, dass unsere Landsleute der Variabilität der Weinbergsschnecke etwas mehr Aufmerksamkeit schenkten, als seither geschehen. u. Helix (Helicogena) pomatia var, christinae Kobelt. Taf. 364. Fig. 1. 2. Testa obtecte perforata, subglobosa, solida, ruditer irregulariterque costellato-striata, sub vitro distinete -confertimque spiraliter suleata, vivide lutescenti-fusca, fasciis fuscis 5 subaequalibus et subaequidistantibus eincta, hie illic fusco strigata. Spira sat elate conica, apice parvulo, prominulo, albido; sutura gubtiliter erenulata, distinete albomarginata. Anfractus 4!/, celeriter accrescentes, inferi valde convexi, ultimus tumidus, ‚antice valde descendens. Apertura obliqua, magna, Iunato-eireularis, intus nitide alba fasciis translucentibng; perietoma expansum, gaturate hepaticum, intus labro crasso porcellaneo munitum, marginibus distantibus callo 'tenui junctis, columellari calloso, supra dilatato, reflexo, hepatico, ad insertionem margaritaceo-albo. Diam, et alt. 46, alt. apert. 33, diam. 28 mm. Schale gross, überdeckt durchbohrt, so hoch wie breit, fast kugelig, festschalig, ziem- lich grob und unregelmässig rippenstreifig, unter der Lupe sehr hübsch spiral gefurcht, lebhaft ‚gelblich braun, mit fünf nicht sehr auffallenden, schmalen, gleichbreiten und ziemlich gleich- weit von einander abstehenden Binden umzogen, hier und da mit braunen Anwachsstriemen. ‘Gewinde ziemlich hoch kegelförmig, der aus zwei Windungen bestehende Apex klein, weiss, vorspringend; Naht fein gekerbt, weiss berandet, der Rand durch eine dunklere Zone noch 256 mehr hervorgehoben. 4!/, rasch zunehmende Windungen, die embryonalen ziemlich flach, die unteren stark gewölbt, die letzte aufgetrieben gerundet, nach vorn stark herabsteigend. Mündung etwas schräg, gross, ausgeschnitten kreisrund, im Gaumen glänzend weiss mit durchscheinenden Aussenbinden; Mundsaum ausgebreitet, leberbraun gesäumt, dahinter mit. einer starken porzellanartigen weissen Lippe belegt, die Ränder getrennt inserirt, aber durch einen glänzenden, durchsichtigen, bräunlichen Callus verbunden, der Spindelrand schwielig, oben verbreitert und zurückgeschlagen, lebhaft leberbraun gefärbt, an der Insertion mit einem perlmutterglänzenden weissen Callus. Aufenthalt bei Runku oberhalb Bukarest in Rumänien, mir von den Enkelinnen von D. F. Heynemann in einer grösseren Serie völlig gleicher Exemplare mitgeteilt und Frl. Christina Heynemann zu Ehren benannt. Es ist dies, wie Helix pomatia elsae, eine äusserst charakteristische und konstante. Lokalform, die mindestens als Unterart anerkannt werden muss; die Spiralskulptur und noch mehr die lebhafte Färbung des Mundsaumrandes mit der starken glänzendweissen Lippe da- hinter lassen sie auf den ersten Blick auffallen. v. Helix (Helicogena) pomatia var. dobrudschae n. Taf. 364. Fig. 3. 4. Testa fere exumbilicata, subglobosa, sat tenuis, ruditer costellato-striata et lineis spiralibus confertia- oculo nudo quoque bene conspicuis eineta, lutescenti-fusca, costellis pallidioribus, fasciis fuseis maenlose inter- ruptis 5, secunda et tertia confluentibus pulcherrime ornata. Spira convexo-conica, sat elevata, apice luteo,. obtuso, magno, anfractus fere 2!/, occupante; sutura impressa albomarginata. Anfractus 41/, convexi, ultimas tamidus, antice profunde descendens. Apertura obligua, magna, late ovata axi obliqua, lunata, intus ‚fusces- eenti-alba fasciis translucentibus; peristoma expansum et brevissime reflexum, tenue, vivide carneum, margini- bus distantibus, colamellari arcuato, fornicatim reflexo, supra tantum dilatato, umbilicum fere omnino- oceludente. Diam. maj. 48, alt. 46, alt. apert. ?4, lat. 29 mm. Schale beinahe völlig entnabelt, fast kugelig, ziemlich dünn, grob rippenstreifig, mit dichten, auch mit blosem Auge sichtbaren Spiralfurchen umzogen, fast gekörnelt, gelblich. braun, die stärkeren Rippchen heller gelb, mit mehr oder minder fleckigen oder in recht- eckige Flecken zerschnittenen lebhaft braunen Binden umzogen, von denen die zweite und dritte zusammenschmelzen. Gewinde konvex konisch, ziemlich hoch, mit stumpfem, gelb- lichem, grossem Apex, der über zwei Windungen einnimmt; Naht eingedrückt, leicht cerenu- lirt, weiss berandet. 4!/, konvexe Windungen, rasch zunehmend, die letzte aufgetrieben,. vornen tief herabsteigend.. Mündung schräg, gross, breit eiförmig mit nach unten gerichteter- Achse, stark ausgeschnitten, im Gaumen glänzend bräunlich weiss mit durchscheinenden Aussenbinden; Mundsaum ausgebreitet und ganz kurz umgeschlagen, dünn, lebhaft fleisch-- . } 257 farben, die Ränder weit getrennt inserirt, der Spindelrand gebogen, gewölbt zurückgeschlagen, nur oben stärker verbreitert und den Nabel beinahe ganz schliessend. Aufenthalt in der Dobrudscha, das abgebildete Exemplar mir von Wohlberedt mit- getheilt. Erinnert in mancher Hinsicht an die beiden vorhergehenden Formen, ist aber noch stärker spiral gefurcht, beinahe gekörnelt, und in der Gestalt abweichend. Es wäre aber doch vielleicht möglich, diese östlichen Pomatia-Formen als eine gute Unterart zu- sammenzustellen. w. Helix (Helicogena) pomalia var. rhodopensis m. Taf. 364. Fig. 5. 6. Testa omnino exumbilicata, subglobosa, solida, ruditer striata et suleis spiralibus oculo nudo quoque . eonspicuis undique obtecta, subgranulosa, unicolor viridescenti-lutea, sine vestigia fasciarum. Spira convexo- eonica apice lutescente magno prominulo; sutura albomarginata. Anfractus 4!/, convexi, celeriter accrescentes, ultimus magnus, tumidus, antice descendens. Apertura obligua magna, late ovata, valde lunata, intus fus- cescens; peristoma obtusum, intus late albo-incrassatulum, margine columellari inerassato sed praeter ad inser- tionem vix dilatato, reflexo, appresso, umbilicum omnino oceludente. Diam. maj. et alt. 48, alt. apert. 35, diam. 28 mm, Schale völlig entnabelt, fast kugelig, fest, grob gestreift, mit deutlichen dichten Spiral- furchen, stellenweise gekörnelt, von einer grünlich gelben Färbung, wie ich sie sonst nur bei Helix aperta kenne, einfarbig ohne Spur von Binden. Gewinde konvex kegelförmig mit grossem, vorspringendem, gelblichem Apex; Naht leicht weiss berandet. 4!/, gewölbte, rasch zunehmende Windungen, die letzte gross, aufgetrieben, vornen ziemlich stark herabsteigend. Mündung schräg, gross, breit eiförmig, stark ausgeschnitten, innen bräunlich überlaufen; Mundsaum stumpf, geradeaus, nicht ausgebreitet, innen durch einen ganz dünnen, breiten Beleg verdickt, der Spindelrand gebogen, schwielig, aber ausser an der Insertion kaum ver- breitert, weiss, zurückgeschlagen, angedrückt, den Nabel völlig verschliessend. Aufenthalt am Abhange des Rhodopegebirges bei Philippopel, mir von Wohlberedt mit- getheilt. — Durch die Spiralskulptur mit den rumänischen Formen verwandt, aber einfarbig und mit weissem Mundsaum. x. Helix (Helicogena) pomatia varr. Taf. 364. Fig. 7. 8. Taf. 364 Fig. 7 ist ein mitteldeutsches albines Exemplar, auch durch seine kegel- förmige Gestalt auffallend, aber kräftig und dickschalig. Es ist als einzelnes abnormes I. 12. Band VI. ab taeo L0l 33 258 Exemplar unter zahlreichen normal gefärbten von typischer Gestalt bei Rüsselsheim am Main gefunden worden. Taf. 364 Fig. 8 stellt ein von Möllendorff bei Kowno, also fast am Nordrand des Vor- kommens gesammeltes Exemplar dar, normal gebildet, sehr reich gefärbt, mit Binden und Striemen, auffallend glatt, aber unter der Lupe mit deutlicher Spiralskulptur auf der ganzen Oberfläche; der Gaumen ist glänzend bräunlich mit dunklerem Saum an dem leicht ausge- breiteten Mundrand und brauner Spindel. Die Dimensionen sind: diam. maj. et alt. 40 mm, alt. apert. 28, diam. 24 mm. Es ist ziemlich auffallend, so weit nördlich noch eine so schön ausgebildete Form zu finden. 197. Helix (Helicogena) pomatia? duschekensis m. Taf. 366. Fig. 6. Differt ab Hel. buchii testa solidiore, interdum omnino exumbilicata, sculptura spirali nulla, colore albida, fasciis obsoletissimis, apice luteo fusco. Diam. maj. 48—50, alt. 44—46 mm. In meiner Sammlung liegen zwei von Hans Leder bei dem Dorfe Duschek zwischen Tiflis und dem Kasbek gesammelte Pomatien, die man unmöglich mit Helix buchi ver- einigen kann, wenn man nicht auf eine Umgränzung und Abgränzung gegen Helix pomatia verzichten will. Sie weichen aber auch von meinen sämtlichen Pomatia-Formen so erheblich ab, dass sie als eigene Lokalform betrachtet werden müssen. Sie fallen alsbald in die Augen durch ihre helle, fast weisse Färbung und das Zurücktreten der Binden, die auf einzelne verwaschene Flecken reduzirt sind; bei dem einen sind nur Spuren des Mittelbandes vor- handen. Auch von einer Epidermis sind nur Andeutungen erhalten, obschon beide Exem- plare offenbar lebend gesammelt und tadellos erhalten sind. Der zwei volle Umgänge aus- machende Apex ist lebhaft gelbbraun und scharf gegen den Rest der Schale abgesetzt. Die Skulptur ist eine feine bogige Streifung, nur auf der letzten Windung wird sie etwas gröber nnd unter der Naht rippenförmig. Eine Spiralskulptur ist selbst bei einer stärkeren Ver- grösserung nur ganz undeutlich zu erkennen. Von den beiden Exemplaren ist das eine völlig entnabelt, das andere weit aber überdeckt durchbohrt, wie buchii; der Mundsaum ist durch eine deutliche Lippe verdickt, schwach rosa gefärbt, ebenso die Spindel. 198. Helix (Helicogena) pomatia var. krüperi n. Taf. 365. Fig. 1. 2. Testa vix obtecte perforata, depresse globosa, solida, ruditer striata, hic illie costata vel irregulariter profunde sulcata, malleata, sculptura spirali in parte supera anfractus ultimi tantum magis distincta, irregu- lari, griseo-lutescens, obsoletissime quinquefasciata. Spira convexo-conica apice parvo, albo; sutura profunde 259 impressa. Anfractus vix 5 regulariter acerescentes, convexiusculi, ultimus dilatatus, antice descendens, infra suturam costellis rudibus sculptus. Apertura magna, lunato-subeireularis, intus fuscescens fasciis vix trans- lucentibus; peristoma rectnm, vix expansum, intus tenuiter lutescenti-fasco labiato-limbatum, marginibus vix sonniventibus et callo vix conspicuo fusco junctis, columellari sensim dilatato, vivide fusco, fornicatim reflexo, umbilicum fere omnino oceludente. Diam. maj. 48, min. 41, alt, 44 mm. Schale kaum noch überdeckt durchbohrt, gedrückt kugelig, festschalig wenn auch nicht besonders dick, grob gestreift, hier und da auch stärker gerippt und tief gefurcht, ge- hämmert, die Spiralskulptur nur auf der oberen Hälfte der letzten Windung deutlicher und hier unregelmässig; die Farbe ist gelbgrau mit schwachen Andeutungen von fünf Binden; Epidermisspuren sind nicht vorhanden. Gewinde konvex konisch, ziemlich hoch, mit kleinem weissem Apex; Naht tief eingedrückt. Es sind nur knapp fünf leicht gewölbte, regelmässig zunehmende Windungen vorhanden, die letzte verbreitert aber nicht sehr hoch, vornen ziem- lich tief herabsteigend, unter der Naht mit starken kurzeu Rippen skulptirt. Mündung relativ gross, fast kreisrund, ausgeschnitten, innen bräunlich mit nur ganz schwach ange- deuteten Binden; Mundsaum geradeaus, kaum leicht ausgebreitet, innen mit einem ganz dünnen lebhaft gelbbraunen Saum; die Ränder neigen etwas zusammen und sind durch eine nur an der Färbung erkennbare dünne Schmelzschicht verbunden; der Spindelrand verbreitert sich nach oben allmählig und ist intensiv braunroth gefärbt; er ist gewölbt zurückgeschlagen, und so angedrückt, dass er nur noch eine ganz enge Perforation freilässt. Aufenthalt in Griechenland. Das abgebildete Stück meiner Sammlung trägt die von Krüper’s Hand geschriebenen Etikette: Helix dehiscens Westerlund, Agnanta (am oberen Arachthos im Pindusgebiet nicht allzuweit von dem Heiligthum von Dodona). Es gibt dieser Fundort der Form ein besonderes Interesse, da diese nicht zu den Verwandten der expan- silabris gehört, welche östlich vom Pindus herrschen, sondern sich mehr den Westeuropäern anschliesst. Sie lässt vermuthen, dass sich ächte Helix pomatia auch sonst im Pindus, im Gebiet von Helix schlaeflii und praestans, finden. 199. Helix (Helicogena) buchii Dubois. Taf. 366. Fig. 1-5. 7. 8. „Testa clause perforata, conico-globosa, tenuiuscula, rugoga, lineis impressis spiralibus confertis distinete decussata, pallidissime fulva, fusco quinquefasciata; spira conoidea, obtusa; anfraetus 4!/, conveziusculi, rapide accrescentes, ultimus ventricosus, antice aubdescendens; apertura obligua, ampla,lunato-ovalis, intus alba, fas- eiata; peristoma album, marginibus remotis, dextro subsimplice, repando, columellari dilatato, fere ver- ticali. — Pfr. Helix Buchii Dubois Mss. apud Pfeiffer, in: Martini-Chemnitz ed. 2 vol. I. 12 III p. 417 t. 148 fig. 6. 7; Monogr. Heliceor. vivent, vol.3 p. 181; (Pomatia) Versuch, in: Malac. Bl. II. 1855 p. 133. — (P.) Martens, in: Albers, Heliceen ed, 2 33 260 p. 141. — Bourguignat, in: Revue Magas. Zool. 1860 p. 74; Amenites malaeolog. vol. 2 p. 169. — Mousson, Cog. Schlaefli, II p. 33. — Kobelt, Catalog p. 19. — Martens, Vorderasiat, Conch. p. 06 t 4 fig. 20 (var. minor). — (P.) Pfeiffer-Clessin Nomenclator p. 165. — Boettger, Jahrb. D. mal. Ges. 1881 p. 218; 1883 p. 172. — (P.) Westerlund, Fauna palaearct. Binnenconeh. II p. 462. — Kobelt, in: Rossmässler Iconographie vol. 4 p. 1028, 1029. Schale mehr oder minder verdeckt genabelt, aber nur ausnahmsweise ganz entnabelt, kugelig kegelförmig, meistens etwas mehr in die Quere verbreitert, als Helix pomatia, verhältnismässig dünnschalig, grob runzelstreifig mit meist sehr ausgesprochener Spiral- skulptur, hell braungelb mit fünf wenig auffallenden, meist ziemlich schmalen und in ihrer ganzen Länge getrennten Binden; nur selten sind 2 und 3 verschmolzen. Das Gewinde ist niedrig kegelförmig mit stumpflichem Apex, die Naht eingedrückt, gezähnelt. 41/, rasch zu- nehmende Windungen, die oberen leicht gewölbt, die letzte bauchig, in die Quere verbreitert, vornen ausgesprochen herabsteigend, mit einer äusserst feinen eigenthümlichen runzlig ge- ritzten Mikroskulptur, welche, wie Westerlund richtig bemerkt, der ächten Pomatia voll- ständig fremd ist (aber wie ich hinzufügen muss, doch bei manchen Balkanformen ganz ähn- lich vorkommt). Die Mündung ist schräg, verhältnismässig breit, ausgeschnitten eiförmig, mit durchscheinenden Binden; die Ränder neigen etwas zusammen, sind aber nicht verbun- den; der Aussenrand ist einfach, geradeaus, doch etwas verdickt, und wendet sich in flachem Bogen nach unten; der Spindelrand ist gestreckt, schräger und länger als bei pomatia, immer weiss, manchmal in der Mitte nach innen eingedrückt und dadurch verdreht erscheinend, oben verbreitert, umgeschlagen, der Nabe! bis auf einen Ritz, aber fast nie ganz geschlossen. Aufenthalt im Kaukasus, in der Hauptkette und dem imeretischen Berglande. Zu einer Uebersicht über die geographische Verbreitung reicht das vorhandene Material noch nicht aus. Am häufigsten kommt sie aus der Gegend von Tiflis in den Verkehr, von Katharinen- feld, Marienfeld, Kutais, Quirilla, Utzchet. Eine sehr grosse und auffallende Form, die ich nachher beschreibe, findet sich in Adsharien. Eine genauere Erforschung der Verbreitung im Kaukasus wäre sehr zu wünschen, da die Art sehr veränderlich erscheint. Die kleine Fig. 7. 8 abgebildete Form tritt durch die Gesamtgestalt und die fehlende Spiralskulptur schon recht nahe an Helix pomatia heran, während Fig. 3. 4 in anderer Richtung durch das hohe Gewinde vom Typus abweicht. Als Typus mochte ich Fig. 1. 2 betrachten, flach kugelig mit eingedrückter Nabelgegend und auch dem blosen Auge auffallender Spiralskulptur. 200. Helix (Helicogena) buchii var. adsharica m. Taf. 358. Fig. 1—4. Testa maxima, omnino exumbilicata, transverse depresse globosa, solida, ruditer costellata, sculptura spirali sub vitro quogque inconspiena, sub epidermide luteo-viridescente albida, quinquefasciata fascia supera 261 angusta, secunda et tertia confluentibus. Spira depresse convexo-conica, apiee mediocri; sutura linearis vix impressa. Anfractus 5 rapide accrescentes, convexi, ultimus valde transverge dilatatus, antice deseendens. Apertura obliqua, Iunato ovato-eireularis, intas albido-fuscescens fasciis translucentibus, nitida; peristoma rectum, vix levissime expansum, album, intus late sed tenuiter albolabiatum, margine columellari snpra late reflexo, nitide albo, fornicatim reflexo, appresso, umbilicum omnino claudente. Diam. maj. 61, min. 50, alt. 53 mm Helix buchii var. Kobelt, in; Rossmässler, Iconographie N. Folge vol. 5 p. 77 no. 883. Dr. Valentin hat von seiner Reise in den Karabagh aus Adscharien die beiden hier abgebildeten Riesenformen mitgebracht, von denen ich die eine (Fig. 1. 2) schon in der Ikono- graphie abgebildet habe ohne sie genauer zu beschreiben und ohne ihr einen Varietätnamen zu geben. Die Unterschiede von der typischen Helix buchii sind aber bei genauerer Ver- gleichung so erheblich, dass die Form mindestens einen Varietätnamen erhalten muss; läge mir nur das Fig. 3. 4 abgebildete Stück vor, so könnte man sogar an eine artliche Verschieden- heit denken. Beide Formen, von denen mir jedesmal mehrere Exemplare vorliegen, zeichnen sich nicht nur durch ihre Grösse aus, sondern haben auch selbst unter der Lupe keinerlei Spiralskulptur und sind völlig entnabelt, was bei der typischen Helix buchii eine nur recht selten vorkommende Ausnahme ist. Fig. 3. 4 hat nach den geringen erhaltenen Spuren eine erheblich dunkler gefärbte Epidermis gehabt, und wird von zusammenhängenden breiten braunen Binden umzogen, wie man sie in der Gruppe der Helix pomatia nur ausnahms- weise findet; es ist auch erheblich dickschaliger, der Mundsaum viel dicker, der Basalrand mehr ausgebreitet. Der grosse Durchmesser beträgt 63 mm. Beide Formen stammen offen- bar von verschiedenartigen Lokalitäten, 1. 2 aus dem Walde, 3. 4 von einem kahlen, unge- schützten, aber kalkreichen Abhang. Yu | Nachlese. 201. Helix (Helicogena) vladica varr. Taf. 359. Fig. 1. 2. 6. 7. Wohlberedt hat von dieser seither immer noch etwas zweifelhaften Art prächtige Serien von mehreren Fundorten mitgebracht, welche ihre Artberechtigung ausser allem Zweifel stellen. Ich bilde hier noch zwei Exemplare ab. Fig. 1. 2 ist eine der grössten und statt- lichsten Formen meiner Sammlung, 56 mm im grossen Durchmesser bei fast genau derselben Höhe, mit gedrungenem, konvex kegelförmigem Gewinde und nur wenig gewölbten oberen Windungen. Die Skulptur ist eine unregelmässige ziemlich grobe Rippung mit vielfachen Narbeneindrücken, aber ohne Spiralskulptur, die Färbung erinnert mehr an Helix lucorum; von dem weisslichen Grunde sind nur Spuren in der nach oben scharf begränzten, nach unten diffusen Peripherialzone und dicht unter der Naht übrig, sonst sind die Zwischenräume grün- lich gelb überlaufen. Die oberste Binde ist schmal, bewahrt aber ihre Selbständigkeit bis | fast zur Mündung; 2 und 3 sind verschmolzen, hier und da viel lebhafter kastanienbraun gefärbt, und diese dunklen Stellen, die offenbar Wachstumsabsätzen entsprechen, kehren auch in den breiten verwaschenen unteren Binden wieder, so dass breite dunklere Striemen ent- stehen. Diese Striemen sind indess nicht bei allen mir vorliegenden Exemplaren vorhanden und die Aehnlichkeit mit lucorum tritt nicht stets so hervor. Die Mündung ist weit halb- | eirund, sehr stark ausgeschnitten, ohne Bindenzeichnung im Inneren; die Spindel ist intensiv gefärbt, oben nur wenig verbreitert; sie geht oben in einen ebenso gefärbten Callus über, der fest angedrückt ist und sich nach aussen allmählig verliert; er setzt sich gegen die eigent- liche Spindel mit einer deutlichen Furche ab. — Wohlberedt sammelte diese Form im oberen Moratschathal, am Gradisnica-Bach bei Andrijevica, im Wald auf paläozoischem Schiefer. Eine ganz ähnliche Form fand er bei Kolasin. a Die etwas kleinere Form, diemehran Helixpomatia alsanHelix Jucorum erinnert. (Taf. 359 Fig. 6. 7) sammelte Wohlberedt im Thale der Tara oberhalb Jabuka. Das Gewinde N ist etwas schlanker, die Binden sind undeutlicher, auf dem letzten Umgang nach der Mündung: P hin ist auf den Rippchen eine feine Spiralskulptur erkennbar. Die Dimensionen sind: diam. | maj. et alt. 52 mm. ; Ei Ausserhalb des Moratschathales habe ich Helix vladica bis jetzt noch nicht kennen gelernt. 268 202, Helix (Helicogena) ligata truentina Mascarini. Taf. 362. Fig. 7. 8. Testa vix rimato-perforata, globosa, solida, ponderosa, ruditer costellato-striata, vix obsoletissime spira- liter sulcata, albida, fasciis 5 maculosis, secunda et tertia confluentibus, ornata. Spira conica, parva, apice obtuso, prominulo, lutescente; sutura impressa. Anfractus 4!/, convexi, regulariter acerescentes, ultimus major, haud inflatus, antice descendens. Apertura obliqua, ovata, valde lunata, intus alba; peristoma reetum, vix intus incrassatum, marginibus externo et columellari fere parallelis, columella incrassata, supra tantum dila. tata, appressa, extus et supra rosaceo tinceta, umbilicum omnino occludente. Diam. maj. 42, alt. 39, alt. apert. 29, lat. 25 mm. Helix ligata var. truentina Mascarini in sched, Schale kaum ritzförmig durchbohrt oder völlig entnabelt, kugelig, fest und schwer, ziem- lich grob rippenstreifig, eine Spiralskulptur nur hier und da in Spuren unter einer guten Lupe erkennbar; Färbung weisslich mit wenig auffallenden etwas verwaschenen oder fleckigen braunen Binden, von denen die zweite und dritte zusamenschmelzen. Gewinde kegelförmig, ziemlich klein und gegen das übrige Gehäuse etwas abgesetzt, mit stumpfem aber vorsprin- gendem, lebhaft gelblichem Apex; Naht eingedrückt. 4!/, konvexe, regelmässig zunehmende Windungen, die letzte grösser, aber nicht aufgeblasen, vornen ziemlich stark herabsteigend. Mündung ziemlich schief, eiförmig, stark abgestutzt-ausgeschnitten, innen weiss. Mundsaum gerade, innen kaum leicht verdickt, nicht ausgebreitet oder umgeschlagen, Aussenrand und Spindelrand fast gleichlaufend, Spindelrand verdickt aber nur oben verbreitert, angedrückt, den Nabel völlig schliessend; er ist aussen und oben lebhaft rosa gefärbt. Aufenthalt im Thale des oberen Tronto bei Ascoli-Piceno, das abgebildete Exemplar mir von Mascarini mitgetheilt. Westerlund führt eine var. truentina Blanc auf und gibt von ihr folgende Be- schreibung: offen geritzt, sehr fein gestreift, überall mit ziemlich deutlichen Spirallinien, weisslich mit vier sehr undeutlichen hellbraunen Bändern; Spindel oben kurz gebogen, dann schief gestreckt, Spindelrand nach oben langsam verbreitert, flach zurückgeschlagen, glänzend weiss. G. 30-32 : 35—36 mm. Blanc hat ihm jedenfalls eine andere der zahlreichen ligata-Formen aus den Monti Sibillini unter dem Namen truentina — dessen Autorschaft Mascarini gebührt — gegeben. 203. Helix (Helicogena) kolasinensis? var. bosnica n, Taf. 362. Fig. 9. 10. Testa exumbilicata, globosa vel globoso-conica, solida, haud nitens, oblique costellato-striatula, seulp- tura spirali nulla, albida, fusco quadri-vel quinquefasciata, fasciis subaequalibus, haud confluentibus, in an- fractibus spirae distinetioribus. Spira convexo-conica apice prominnlo, albido; sutura linearis, impressa. An 264 fractus 4!/, convexiusculi, celeriter ged regulariter accrescentes, ultimus antice profunde descendens. Apertura obliqua, subsemiovalis axi valde obliqua, truncato-Junata, intus alba fasciis translucentibus; peristoma album, rectum, sat crassum, intus labro albo distineto munitum, marginibus callo tenuissimo junctis, columellari in- crassato, albo, supra fornicatim reflexo, appresso, umbilieum omnino elaudente. Diam. maj. 33, min. 28, alt. 35 ınm. Schale völlig entnabelt, kugelig bis kugelig kegelförmig, festschalig und ziemlich schwer, glanzlos, schräg rippenstreifig, ohne Spiralskulptur, weisslich mit vier oder fünf ziemlich gleichen, nicht zusammenfliessenden braunen Binden, welche nach dem Gewinde hin häufig dunkler werden. Gewinde konvex konisch, mit vorspringendem weisslichem Apex; Naht linear, eingedrückt. 41/, leicht gewölbte Windungen, rasch aber regelmässig zunehmend, die letzte obenher leicht abgeflacht, vornen ziemlich tief herabsteigend. Mündung schräg, fast eiförmig mit schräg nach unten gerichtetem grossem Durchmesser, eher abgestutzt als aus- geschnitten, innen weiss mit schwach durchscheinenden Binden; Mundsaum weiss, geradeaus, ziemlich dick, innen mit einer deutlichen weissen Lippe belegt, die Ränder durch einen dünnen Callus verbunden, der Spindelrand verdickt, weiss, oben kurz zurückgewölbt und an- gedrückt, so dass der Nabel vollständig geschlossen ist. Aufenthalt auf der Höhe der Bjelasnica bei Serajevo. Mit der Fig. 9 abgebildeten kegelförmigen Form kommt eine ganz kugelige vor, welche ich Fig. 10 abbilde. Sie hat nur vier Binden und eine rosa gefärbte Spindel und der Nabel ist noch als feine Durchbohrung offen. Durchmesser und Höhe sind mit 32 mm beinahe gleich. Ich halte beide Exemplare für die Endglieder einer Formenreihe, bedingt durch die verschiedenartigen Verhältnisse an verschiedenen Stellen des Hochgebirges. Diese Form, die Möllendorff schon am Beginn seiner wissenschaftlichen Carriere ge- funden hatte, die ihm aber bei seinen Reisen wieder verloren ging, ehe er sie beschreiben konnte, gehört zu den Hochgebirgsformen der Helix secernenda und steht zu derselben ganz in demselben Verhältnis, wie die mittelitalienischen Hochgebirgsformen der Helix ligata zum Typus. Sie bildet aber auch einen unzweifelhaften Uebergang zu Helix lutescens Zgl. 204. Helix (Helicogena) lutescens varr. Taf. 363. Fig. 9. 10. Taf. 364. Fig. 9. 10. Ich bilde hier noch zwei Formen der Helix lutescens Zgl. ab, welche ich meinem lieben Collegen Dr. Anton Wagner verdanke. Taf. 369 Fig. 9. 10 stammt aus dem Einsiedler- graben bei Hermannstadt, es zeichnet sich durch die reizende Bänderung aus, welche die Exemplare von diesem Fundort meistens haben. Ich habe sie aber selten so ausgeprägt ge- sehen; auch die beiden obersten Binden sind, eine Seltenheit bei Helix lutescens, wenig- stens in Spuren vorhanden. Die Spindel und ein Saum hinter dem Mundrand sind ziemlich 265 lebhaft bräunlich rosa gefärbt. Die Dimensionen des abgebildeten Exemplars sind: diam. maj. 28, min, 24, alt. 23 mn. Das Taf. 364 Fig. 9. 10 abgebildete Exemplar stammt aus Serbien und beweist das Vorkommen der Art südlich der Donau, das schon von Stentz behauptet, aber vielfach be- zweifelt wurde. Es ist erheblich mehr kugelig, als die vorhergehende Form, mit niedrigerem ‘ Gewinde und wird ebenfalls von drei Binden umzogen, aber diese Binden sind wenig intensiv und sehr schmal, so dass die Form einigermassen an die kleinen Pomatien südlich vom Balkan erinnert. Die Dimensionen sind: diam. maj. 26, alt. 25 mm. 205. Helix (Helicogena) secernenda kormosi n. Taf. 367. Fig. 1.2. Testa depresse globosa, exumbilicata, solida, irregulariter costellato-striata ac malleata, in anfractu ultimo subtilissime sed oculo nudo conspicue spiraliter lineata, hie illie albo strigata, quinquefasciata, fascia secunda et tertia confluentibus, quarta lata, fasciis interruptis maculas rectangulares formantibus. Spira de- presse conica, apice permagno, laevi, unicolor luteo; sutura linearis, demum subirregularis. Anfractus 4!/, convexiusenli, ultimus sabinflatus, antice sat breviter deflexus. Apertura magna, Iunato-eireularis, iutus vivide fuscescens fasciis translucentibus, pariete aperturali vivide tineto; peristoma acutum, expansum et reflexius- eulum, album, haud incerassatum, marginibus distantibus, callo tenuissimo fusco junctis, externo inter fasciam tertiam et quartam inserto, columellari supra dilatato, reflexo, appresso, vivide castaneo tineto acie alba Diam. maj. 48, min. 40, alt. 42 mm. Eine stattliche und durch die abweichende Färbung auf den ersten blick in die Augen fallende Form, die wohl eine Anerkennung verdient, da sie sich ausserdem noch durch die mit blosem Auge sichtbaren, wenn auch sehr feine Spiralskulptur der letzten Windung und den ausgebreiteten Mundsaum auszeichnet. Die Binden sind durch durchgehende weisse Striemen in viereckige Flecken zerschnitten, die zweite und dritte verschmolzen, aber im Uebrigen bleiben sie scharf begränzt bis in die Nähe der Mündung und zeigen keine Spur der charakteristischen Verschmelzung von secernenda. Der Apex ist auffallend gross und _ aufgetrieben, sein grosser Durchmesser beträgt 20 mm und steht senkrecht auf den grossen Durchmesser der Schale. Die Mündung ist sehr lebhaft gefärbt, aber nach aussen breit glänzendweiss gesäumt, auch die Mündungswand ist fast in ihrer ganzen Ausdehnung lebhaft gefärbt und die Spindel trägt oben einen tiefbraunen Fleck, der bis zur Mitte herabreicht, aber eine glänzendweise Schneide nach innen frei lässt. Aufenthalt bei Zengg in Kroatien, das abgebildete Exemplar mir von Herrn Theodor Kormos in Budapest mitgetheilt. I. 12. Band VI. An 5 SEHE 34 266 206. Helix (Helicogena) secernenda njegusensis n. Taf. 367. Fig. 3.4. Testa conica, exumbilicata, solida, ponderosa, subtiliter striatula, alba, fasciis 5 eontinuis distinetissimis nigro-fuseis fere aequalibus-secunda tantum parum minore-pone aperturam tantum plus minusve confluentibus, fascia alba dorsali usque ad aperturam persistente. Spira conica apice obtuso. Anfractus 5 convexi, ultimus antice longe descendens, demum deflexus, infra fasciam quartam insertus. Apertura ovato-cireularis, valde lunata, intus fusca fasciis translucentibus, perobliqua; peristoma rectum, fuscescenti-album, distinete et sat late labiatum, margine columellari dilatato, appresso, in parte supera aeque ac paries aperturalis fusco tincto. Diam. maj. 45,5, alt. 43 mm. Eine äusserst merkwürdige Form, welche von vorn gesehen kaum noch Aehnlichkeit mit Helix secernenda hat, sich aber durch das Zusammenfliessen der Binden hinter der Mün- dung oberhalb und unterhalb des hellen Rückenstreifens unzweifelhaft als eine Form von Helix secernenda legitimirt. Sie ist für ein Glied dieses Formenkreises auffallend kegel- förmig, sehr dickschalig und schwer, nur schwach gestreift, auf weissem Grunde mit fünf starken, scharf begränzten, fast schwarzen Binden umzogen, von denen nur die zweite etwas schwächer ist. Auf der Vorderseite ist von der diffusen Färbung der Helix secernenda keine Spur zu sehen, nur im letzten Viertel der letzten Windung fliessen die drei oberen und die zwei unteren einigermassen zusammen, lassen aber den weissen Mittelstreif frei bis dicht hinter der Mündung, wo hinter einem breiten hellen Saum die Binden plötzlich abbrechen und durch eine schmale dunkelbraune Strieme verbunden sind. Die Mündung ist höher als breit, rundeiförmig, oben etwas spitz, hinter dem leicht geöffneten bräunlichweissen Mund- saum mit einer starken breiten weisslichen Lippe belegt; die Spindel im oberen verbreiterten Teile und die Mündungswand sind lebhaft braun gefärbt. Der Aussenrand setzt sich in Folge des starken Herabsteigens der letzten Windung unterhalb der vierten Binde an. Aufenthalt am Karstabhang zwischen Njegus und Cettinje, wo füntbänderige Formen vorzuherrschen scheinen. Auch die folgende Form stammt aus diesem Gebiete, wenn ‚auch. von einem anderen Fundort; sie stellt aber geradezu das entgegengesetzte Extrem ‚des Formenkreises dar. 207. Helix (Helicogena) secernenda subligata n. Taf. 367. Fig. 5. 6. Taf. 368. Fig. 3. 4. Testa depresse globosa, angustissime subrimata, obsolete striata, hie illic malleata et cicatricibus impressis sculpta, suleis spiralibus nullis, anfractibus 4'/,, ultimo antice longe sed lente descendente, fasciis quingue rufofuscis subaequalibus — secunda parum minore, — et subaequidistantibus, pone aperturam quoque haud confluentibus ornato. Apertura medioeris, axi oblique descendente, lunato-ovata, margine columellari supra valde dilatato, appresso, rufo-fusco diffuse tineto. 267 Diam. maj. 47, min. 39, alt. 42 mm. Helix (Helicogena) secernenda subligata Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie no. 2032. 2033. Das abgebildete, von Herrn O. Wohlberedt am Karstabhang zwischen Njegus und Cet- tinje gesammelte Exemplar würde von allen mir vorgekommenen Stücken aus dem Formen- kreise der Helix ligata dem Müller’schen Typus am meisten entsprechen, wenn nicht die Spindel am Ansatz ausgesprochen rothbraun überlaufen wäre. Wenigstens auf der letzten Hälfte der letzten Windung ist das zweite Band kaum schwächer, als die anderen, nach oben hin verschmälert es sich allerdings sehr rasch. Von der eigenthümlichen Färbung der Helix secernenda ist auch auf der letzten Windung unmittelbar hinter der Mündung keine Spur zu sehen. Ganz ähnlich ist eine Form, welche Wohlberedt bei Busal in Montenegro in einer Meereshöhe von 1600 m gesammelt hat; ich bilde ein Stück Taf. 368 Fig. 3. 4 ab. Sie ist weniger in die Quere verbreitert (42 mm im srossen Durchmesser bei 39 mm Höhe) die zweite Binde ist etwas schwächer und verschwindet nach dem Gewinde hin. 208. Helix (Helicogena) secernenda subalbescens n. Taf. 367. Fig. 7. 8. Testa vix obsoletissime rimata, depresse globosa, tenuiuscula, confertim costellato-striata, undique malleata, in anfraetu ultimo conspicue confertimque spiraliter sulcata, griseo-alba strigis latis saturatioribus irregularibus, fasciisque duabus fuscis, supera subsuturali, infera basali, ornata, Spira depresse conica, late- ribus parum convexis, apice permagno, laevi, nitido, vivide lutescente; sutura impressa, subirregularis An- fractus 4'/, sat regulariter accrescentes, superi convexiusculi, ultimus major, antice vix descendens. Apertura parum obliqua, ovato-circularis, valde lunata, faucibus fuscescentibus albo limbatis, fascia basali tantum trans- lucente; peristoma rectum vix levissime incrassatum, marginibus distantibus, columellari supra breviter dila- tato, reflexo, rimae vestigium relinquente, fusco maculata. Diam. maj. 38, min. 31, alt. 35—36 mm. - Helix (Helicogena) secernenda subalbescens Kobelt, in: Rossmässler Iconographie N. Folge vol. i2 no. 2029. Eine höchst auffallende Form mit der Zeichnung der albescens bieineta und einer der- artig auffallenden Spiralskulptur auf der letzten Windung, dass ich sie nur mit Bedenken zu secernenda stelle; doch stimmt die Mündungsfärbung wieder entschieden mit dieser überein und Spiralskulptur findet sich ja in geringerem Grade auch bei anderen Wandelformen dieses Formenkreises. Das vorliegende Exemplar ist bis auf einen feinen Nabelritz vollständig ent- nabelt, gedrückt kugelig, relativ dünnschalig, dicht und ziemlich regelmässig rippenstreifig, stark gehämmert, auf der letzten Windung mit auffallend deutlichen Spirallinien umzogen, welche die Streifen fast gekörnelt erscheinen lassen. Die Färbung ist grauweiss mit breiten 34* 268 dunkleren Striemen, ohne helles Mittelband, mit nur zwei dunklen nicht scharf begrenzten Binden, die obere dicht unter der Naht, die untere an der Basis; die zweite, dritte und vierte fehlen vollständig, auch anf dem Gewinde, das sich ziemlich deutlich gegen die letzte Windung absetz. Der Apex ist gross, glänzend, lebhaft gefärbt, vorspringend, die Naht ziemlich eingedrückt und unregelmässig; sie steigt vornen nur ganz wenig herab. Die Mün- dung ist nur wenig schräg, rundeiförmig oben etwas spitz, stark ausgeschnitten, im Gaumen bräunlich mit schmalem weissem Saum; nur die unterste Binde scheint durch; Mundsaum geradeaus, nur kaum merkbar verdickt, die Ränder weit entfernt inserirt, der Spindelrand oben nur für eine kurze Strecke verbreitert und zurückgeschlagen und hier lebhaft braun gefleckt, aber so, dass innen und oben die weisse Grundfarbe bleibt. Aufenthalt bei Crkvenica in der Nähe von Fiume, mir von Herrn Th. Kormos in Buda- pest mitgetheilt. Von demselben Fundort sandte mir Herr Kormos ein zweites leider unfertiges Exem- plar mit ziemlich eben so starker Spiralskulptur, auch in der Gestalt ähnlich, und mit zwei Binden, aber es sind eine breite, scharf begränzte, intensiv braune Peripherialbinde, welche der Naht folgend auf das Gewinde emporsteigt, und eine schwache vierte Binde. Wir müssen mit einem endgültigen Urteil über diese kroatischen Formen warten, bis mehr Material be- schafft ist, was hoffentlich im nächsten Jahre geschieht. (Nachdem Vorstehendes geschrieben, erhielt ich von Freund Brusina vier Exemplare aus der Gegend von Fiume, welche mit dem Kormos’schen Original vollständig überein- stimmen. Es handelt sich also zum Mindesten um eine gute Lokalvarietät oder Unterart. 209. Helix (Helicogena) secernenda dimidiata n. Taf. 368. Fig. 1. 2. Differt a typo fasciis tribus superis in anfractu ultimo omnino confluentibus, fundo albo; columella supra vix dilatata. Diam. maj. 42, alt. 41,5 mm. Helix (Helicogena) secernenda dimidiata Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie no. 2030. Eine höchst eigenthümlich gefärbte Mutation von Grizane, mir von Kormos zur Ansicht gesandt. Die drei oberen Binden sind schon auf der vorletzten Windung zusammenge- schmolzen, so dass die obere Hälfte der Schale oberhalb der breiten, weissen peripherischen Binde tief braun erscheint und scharf gegen die untere absticht, die nur die beiden ziemlich dicht beieinanderstehenden unteren Binden hat, die ein auffallend grosses Nabelfeld frei- lassen. Auf den Rückseite decken die Binden beinahe die ganze Oberfläche, Mittelzone und Nahtzone verschwinden beinahe ganz. Der Mundsaum ist, wie das nicht selten der Fall, kaum verdickt, an der Basis leicht nach aussen gewendet. Diese Formen können aber nicht als unfertig betrachtet werden, da sie oben schon die characteristische braune Färbung haben. 269 2i0. Helix (Helicogena) secernenda varr. Taf. 373. Fie. 5. 6.7 8. Ich bilde hier Fig. 5. 6 ein Exemplar ab, das Wohlberedt bei Cettinje gesammelt hat; es gleicht von allen mir vorgekommenen in der Gestalt am meisten der Helix pomatia, ist aber ausser durch den Fundort durch die wenn auch blasse, so doch characteristische Zeichnung und den völlig geschlossenen Nabel als eine secernenda var. charakterisirt. Spiral- skulptur ist auch unter einer stärkeren Vergrösserung nicht zu erkennen. Es handelt sich hier zweifellos nicht um eine Varietät, sondern um ein abnormes Individiuum. Fig. 7 von Crkvenica hat mir Kormos als var. bicincta n. zur Abbildung gesandt; es ist nicht ganz vollständig ausgebildet, ich gebe deshalb nur die Rückansicht. Es fällt durch die ganz eigenthümliche Zeichnung auf. Auf weisslichem oder stellenweise gelblichem Grunde steht ein breites, scharf begränztes, rothbraunes Band, das auch auf das Gewinde hinauf- steigt; auf der letzten Windung steht unter ihm ein ganz schmales, wenig deutliches Band. Die Spiralskulptur ist obsolet ; Gaumen, Spindel und Mündungswand sind lebhaft braungelb. Fig. 8, von Karst zwischen Oranida und Kcewo von Wohlberedt gesammelt, zeichnet sich durch die fünf getrennten, blass bräunlichen, beinahe gleichen Binden aus, ist aber im übrigen eine ächte secernenda. 211. Helix (Helicogena) thracica n. Taf. 368. Fig. 5. 6. Testa subobtecte umbilicata, globoso-conica, solida, vix nitida, ruditer irregulariterque costellato-striata profunde eicatricoga, alba, obsolete fusco strigata, fasciis fuscis 5, secunda et tertia confluentibus, inferis sat angustis, ornata; fascia peripherica alba usque ad aperturam distineta. Spira conica apice obtuaulo albido; sutura impressa, subirregularis, albomarginata. Anfractus 5 convexiusculi, regulariter usque ad fasciam quar- tam deseendens. Apertura modice obliqua, ovata, lunata, intus albida fasciis translucentibus, late fusco lim- bata; peristoma albido-fuscum, undique expansum et reflexiusculum, marginibus callo tenuissimo diffuse fus- eescente vix junetis, externo vix, basali distinete fusco labiato, columellari oblique ascendente, supra sensim dilatato, super umbilicum fornicatim reflexo sed haud appresno, vivide fusco. Diam. maj. 42, min. 36, alt. 41 mm. Schale offen aber halbüberdeckt genabelt, kugelig kegelförmig, fest, kaum glänzend, grob und unregelmässig rippenstreifig, die Rippen namentlich auf der letzten Windung unter der Naht breit vorspriugend, hier und da mit tiefen Narbeneindrücken, kreidig weiss mit un- regelmässigen und wenig auffallenden bräunlichen Striemen, und mit fünf scharf gezeichneten braunen Binden umzogen, von denen die zweite und dritte zusammenfliessen, doch ohne ihre Selbstständigkeit ganz zu verlieren. Hinter der Mündung schmelzen die drei oberen und die beiden unteren einigermassen zusammen, doch bleibt die breite weisse Peripherialzone bis zur 270° Mündung deutlich. Gewinde kegelförmig mit nicht allzugrossem, oben abgestunipftem, weiss- lichem Apex. Naht eingedrückt, unregelmässig gezähnelt, schmal weiss berandet. Fünf Windungen, die oberen leicht gewölbt, die letzte gerundet, nicht aufgeblasen, vornen rasch bis zum oberen Rande des vierten Bandes herabsteigend.. Mündung nur mässig schief, eiförmig, stark ausgeschnitten, im Gaumen weisslich mit durchscheinenden Binden und breitem braunem Saum; Mundsaum bräunlich weiss, ringsum ausgebreitet und leicht zurückgeschlagen, die Ränder kaum durch einen ganz dünnen, bräunlich überlaufenen Callus verbunden, der Aussenrand kaum verdickt, der Basalrand geöffnet und deutlich braun gelippt, der schräg ansteigende lebhaft bräunliche Spindelrand nach oben langsam breiter werdend, schwielig verdickt, über den Nabel gewölbt zurückgeschlagen, aber nicht angedrückt. Aufenthalt am Abhang des Rhodope-Gebirges gegen Philippopel hin; das abgebildete Exemplar in Wohlberedt’s Sammlung. Es ist mir nicht möglich, diese Form mit einer der festländischen Arten zu vereinigen. Die einzige mir bekannte Art, mit der ich sie in Beziehung bringen könnte, wäre Helix valentini m. 212. Helix (Helicogena) cincta var. elegans Kormos. Taf. 368. Fig. 7. 8. Testa exumbilicata, ovato-eonica, solida, ruditer costata, superne distincte spiraliter sulcata, versus aperturam lineis oblique descendentibus brevibus insignis, alba, fasiis fuscis in anfractu ultimo supra et infra confluentibus ornata. Spira elate conica apice parvo albido; sutura impressa, subirregulariter et sat rude crenulata Anfractus 5 convexi, regulariter accrescentea, ultimus antice profunde descendens, vix dilatatus sed altus. Apertura parum obliqua, Innato ovato-circularis, intus nitide alba fasciis translucentibus; peristoma saturate nigro-castaneum, castaneo limbatum, dein labio plano albo, columellae partem quoque occupante in- signis; marginibus distantibus, eallo tenui castaneo, nitido junctis, basali expanso, labiato, eolumellari in- crassato, subtorto, saturate castaneo tincta, parum dilatato, sed incrassato, appresso, umbilicam omnino claudente. Be Diam. maj. 36, min. 31, alt. 38 mm. Helix (Helicogena) cincta var. elegans Kormos in ]itt. BR Eine reizende Form, welche sich durch die schlanke eikegelförmige Gestalt und die lebhafte Zeichnung aus meiner grossen Serie von Helix cincta auf den ersten Blick heraus- hebt und allem Anschein nach eine konstante Lokalvarietät von Helix cincta bildet. Die Grundfarbe ist rein weiss, die Skulptur für cineta auffallend grob, besonders unter der Naht, die. dadurch stark crenulirt erscheint, auch die Spiralskulptur mit blosem Auge sichtbar. Der Gaumen ist glänzend weiss mit schwachen Binden. Besonders auffallend ist die stark gedrehte, tief braune, in ihrem unteren Theile nach innen weiss gesäumte Spindel. Ich war auf diese Form schon durch ein einzelnes Exemplar aufmerksam geworden, welches mir Fritz Winter aus der Gegend von Rovigno mitbrachte. Später erhielt ich sie 271 von Kormos mit den Namen var. elegans, den sie wohl verdient und den ich gerne an- nehme. Der genauere Fundort ist Crkvenica. 213. Helix (Helicogena pelasgica var.?) cosensis n. Taf. 368. Fig. 9. 10. Testa parva, exumbilicata, globosa, solida, confertim ruditer costellata, versus aperturam fere costata, in parte supera anfractuum spiraliter sulcata, ad costas interdum obsolete granulata, griseo-lutescens, obsolete fusco quinquefasciata, fasciis latis, dilutis, aperturam versus supra et infra peripheriam confluentibus. Spira ı depresse conica apice acuto, laevi, lutescente; sutura crenulata, impressa, leviter albosignata. Anfractus 5 ‚ sonvexiuseuli, regulariter et celeriter accrescentes, ultimus inflatus, antice celeriter infra fasciam quartam des- ‚ eendens. Apertura obliqua, lunato ovato-circularis, intus lutescens fasciis translucentibus, peristoma rectum, ‚ acatum, mox labio albo inerassatum, marginibus bene arcuatis, columellari inerassato, rosaceo, supra vix dilat _tato, appresso, umbilicum omnino occladente. Diam. maj. 29, min. 24, alt. 29 mm. Helix (Helicogena) pelasgica var. cosensis Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie, N. Folge vol. 12 no. 2050. Schale ziemlich klein, völlig entnabelt, gedrungen kugelig, fest, dicht und fein rippen- streifig, nach der Mündung hin ausgesprochen gerippt, oberseits ziemlich deutlich spiral ge- ‚streift und auf den Rippen sogar undeutlich gekörnelt, graugelb mit wenig deutlichen braunen breiten Binden, die nach der Mündung hin zu zwei breiten, durch eine schmale helle Rücken- zone getrennten Bändern zusammenfliessen. Das Gewinde ist sehr niedrig kegelförmig mit spitzem, glattem, gelblichem Apex; Naht deutlich crenulirt, etwas eingedrückt, weiss be- zeichnet. Fünf leicht konvexe, regelmässig und ziemlich rasch zunehmende Windungen, die letzte aufgeblasen, vornen rasch bis unter die vierte Binde herabsteigend. Mündung schräg mit in der Mitte erheblich vorgezogenem Aussenrand, ausgeschnitten kreisförmig, doch höher ‚als breit, innen gelblich, mit nicht besonders deutlich durchscheinenden Aussenbinden; Mund- saum geradeaus, scharf, aber wenig zurück mit einer ausgesprochenen wenn auch flachen weisslichen Lippe belegt, die Ränder regelmässig gebogen, der Basalrand kaum erweitert, der Spindelrand verdickt, rosa gefärbt, oben nur leicht verbreitert, aber fest angedrückt und den Nabel völlig verschliessend. Aufenthalt auf der Insel Kos, mir von Hesse in einer hübschen Serie mitgetheilt. Färbung und Skulptur verweisen sie in die Sippschaft der Helix pelasgica, von welcher sie die eigenthümlich gedrungen kugelige Gestalt unterscheidet. -272 214. Helix (Helicogena) pomatia var. (pedemontana n.) Taf. 369. Fig 1-4. Von Freund Wohlberedt erhielt ich — leider nur zur Ansicht — die beiden hier abge- bildeten Prachtstücke, welche auf dem Markte in Genua gekauft sind, aber, wie mir Prof. Issel schreibt, sicher nicht aus der Gegend von Genua, sondern wohl aus den piemontesiccha Alpenthälern stammen, Trotz der kolossalen Verschiedenheit der beiden Stücke möchte ich annehmen, dass der Fundort derselbe ist. Das Fig. 1. 2 abgebildete Stück ist auffallend spitz kegelförmig kugelig, fast völlig ent- R nabelt, äusserst dickschalig und schwer, grob gerippt, die Rippung namentlich auf der oberen Hälfte der Windungen, auffallend breit, hier und da mit Spuren einer unregelmässigen Spiral- skulptur, welche einzelne Rippen gekörnelt erscheinen lässt, die Färbung ist blass braungelb 5 mit undeutlichen schmalen braunen Binden. Das kegelförmige, ziemlich spitze, aber oben deutlich abgestumpfte Gewinde setzt sich scharf gegen die aufgeblasene kugelige letzte Windung ab. Es sind reichlich fünf Windungen vorhanden, die oberen drei nur schwach ge- wölbt, die embryonalen lebhaft gelb, die letzte, welche mehrfache Spuren von Verletzungen zeigt, steigt vornen kaum herab. Die Mündung ist ziemlich schief, randlich, sehr stark aus- geschnitten, im Gaumen tiefbraun gefärbt, der eigentliche Mundrand heller, aber die Spindel noch tiefer braun gefärbt, die Ränder durch einen dünnen, aber durch seine glänzend kasta- nienbraune Färbung auffallenden Callus verbunden; der Spindelrand ist tief braun, stark ver- u dickt, angedrückt, so dass nur ein ganz enger Ritz übrig bleibt. Die Dimensionen sind: diam. F maj. 54, min. 43, alt. 65 mm. N: Diese Form hat zwar durch einige Brüche ihre ganz abweichende Gestalt erhalten, aber schon das obere unverletzte Gewinde zeigt die auffallende hochkegelförmige Gestalt, welche sie vollständig von der Fig. 3. 4 abgebildeten Stück unterscheidet. Dieses misst im grossen Durchmesser 55 mm bei 5l mm Höhe. Es ist verhältnissmässig offen genabelt, ge- drückt kugelig, dünnschalig, grob rippenstreifig mit deutlicher Spiralskulptur, sehr reich ge- färbt, gelblich mit breiten dunkel gelbbraunen Binden. Gewinde flach konvex mit vor- springendem gelbem, oben abgeflachtem Apex. Die 4'/); Windungen sind von Anfang an konvex und nehmen rasch zu, die letzte steigt vornen lang, aber nicht sehr tief herab. Die Mündung ist gross, 35 : 30 mm im Durchmesser, innen livid bläulich mit breiten durch- scheinenden Binden, am dünnen, geraden Rand braungesäumt, die schmale, nur wenig ver- dickte, gewölbt zurückgebogene Spindel tiefbraun; auf der Mündungswand verbindet ein dünner glänzender, aber nicht braun gefärbter Schmelz die etwas zusammenneigenden Ränder. Wohlberedt hatte mir auch einige kleinere Exemplare mitgesandt, welche Jieselbe reiche Färbung und dunkelbraune Spindel besassen. Die tiroler var. piceata Gredler hat diese Spindelfärbung nicht, auch bei der riesigen var. lagarinae Adami aus dem Lagarinathal wird sie nicht erwähnt; diese mir unbekannt gebliebene Form ist überdiess einfarbig ohne Binden. 273 215. Helix (Helicogena) lucorum var, Taf. 369. Fig. 5. 6. Testa exumbilicata, globoso-depressa, solida, nitidula, ruditer costellato-striata, suleis spiralibus oculo nudo quoque conspicuis praesertim in parte supera anfractus ultimi cincta, albida, fuscescente nisi in zona peripherica suffusa, anguste fusco strigata, fasciis 5 fuscis ornata, 4 superis angustis, secunda subobsoleta, infera latiore, superis tribus pone aperturam subconfluentibus. Spira convexo-semiglobosa, apice parvulo, Iuteo; sutura impressa distinete albomarginata. Anfractus 5!/, convexiusenli, sat celeriter acerescentes, ultimus major, parum dilatatus, antiee longe et profunde descendens. Apertura haud magna, obliqua, lunato-semiovalis, intus fuscescenti-alba fasciis translucentibus; peristoma fuscescens, late castaneo-fusco limbatum, rectum, mar- ‚ginibus distantibus, callo tenuissimo castaneo junetis, externo et basali brevissime reflexis, basali expanso, columellari supra reflexo, dilatato, appresso, saturate castaneo tincto. Diam. maj. 49, min. 42, alt. 44 mm. Helix (Helicogena) lucorum var., Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie, N. Folge, vol. 12 no. 2040. Eine der merkwürdigen schmalbänderigen Formen vom Fastenmarkt in Konstantinopel, über welche wir nicht zu voller Klarheit kommen können, so lange nicht das Gebiet, welches diesen Markt alimentirt, einmal einer gründlichen Untersuchung unterworfen worden ist. Ich habe ihr deshalb auch keinen Namen beigelegt, so auffallend auch Gestalt und Zeichnung sind. Das Gehäuse zeichnet sich aus durch die etwas gedrückt kugelige Gestalt, das halb- kugelige, nicht abgesetzte Gewinde, die relativ kleine, sehr stark ausgeschnittene Mündung und die lebhafte Färbung. Die weisse Grundfarbe ist bräunlich überlaufen, so dass nur eine schmale, nach unten nicht sehr scharf begränzte weisse Peripherialbinde übrig bleibt; zahl- reiche schmale braune Striemen ziehen von der Naht zum Nabel und kreuzen fünf mit Aus- nahme der untersten schmale braune Spiralbinden, von denen die beiden obersten am schmal- sten, die zweite fast obsolet sind, während die dritte besonders scharf ausgeprägt ist. Der Mundsaum und besonders der verbreiterte Spindelansatz sind besonders intensiv braun ge- färbt, ebenso die Mündungswand. Die Mündung ist im Verhältniss zu der sehr grossen letzten Windung auffallend klein, halbeiförmig, sehr stark ausgeschnitten. Hinter der Mündung ver- schmelzen die Binden zu einigen breiten Wachsthumsabsätzen. 216. Helix (Isaurica) praecellens var. ® amanica Naegele. Taf. 370. Fig. 1—3. Testa obtecte umbilieata, depressa, solida, peroblique striato-costellata, sculptura spirali nulla, fere unicolor saturate brunnea, strigis luteis vestigiisque fasciarum Iutearam vix conspicuis. Spira late conica apice fere coneolore; sutura impressa. Anfractus 5 ab apice convexiusculi, regulariter accrescentes, ultimus primum obgolete subangulatus, dein rotundatus, antice profunde deflexus. Apertura perobliqua plano irregulari, lunato- I. 12. Band VI. ai Alan TECH 235 274 ovalis, intus saturate brunnea striga lutea translucente; peristoma album, marginibus subparallelis, callo tenuiseimo junctis, supero recto, vix incrassato, externo patulo, columellari leviter arcuato, sed plica stricta compressa intus munito, gupra breviter triangular), dilatato, fornicatim reflexo, umbilicum plus quam dimidio obtegente, intus cum plica columellari angulum fere rectum formante. Diam maj. 45, min. 38, alt. 28,5 mm. ; Helix (Isaurica) praecelleng var. amanica Naegele®), in: Nachrbl. D. malak. Ges. 1906 vol. 38 p. 26. Schale ziemlich weit und durchgehend, aber überdeckt genabelt, ziemlich gedrückt, fest, sehr schief rippenstreifig, ohne jede Spiralskulptur, glänzend, fast einfarbig dunkelbraun, aber bei genauerer Betrachtung doch einige Spuren von gelben Striemen und Binden zeigend; beson- ders in einiger Entfernung vom Mundsaum steht eine Strieme, die im Gaumen auffallend durchscheint. Das Gewinde ist breit kegelförmig, plump, der Apex wenig durch stärkere Wölbung der Windungen abgesetzt und kaum heller gefärbt, die Naht eingedrückt. Fünf ziemlich gewölbte, regelmässig zunehmende Windungen, die letzte anfangs etwas kantig, dann ge- rundet, unter der Naht etwas abgeflacht und immer etwas gedrückt erscheinend, vornen ziem- lich kurz aber tief herabgebogen. Mündung sehr schräg, in der Fläche unregelmässig ge- bogen, der Oberrand stark überhängend, oval, aber fast zur Hälfte ausgeschnitten, der Gaumen fast schwarzbraun mit einer auffallenden gelben Strieme; Mundsaum rein weiss, die Ränder fast parallel, die weit getrennten Randinsertionen durch einen ganz dünnen Callus verbunden, der Oberrand gestreckt, gerade aus, kaum verdickt, der Aussenrand leicht ge- öffnet, der Spindelrand leicht gebogen, aber durch eine zusammengedrückte, stracke Falte ausgefüllt, oben plötzlich fast im rechten Winkel emporgebogen und hier stark dreieckig verbreitert und gewölbt über den Nabel zurückgeschlagen, sodass derselbe zum grösseren Theil überdeckt ist. Aufenthalt bei Tschukur Alma, Mesheren dibi, im Amanus, nördlich von Alexandrette, das abgebildete Exemplar mir von Freund Naegele mitgetheilt. Ich möchte diese schöne Form wegen der Färbung, der völlig mangelnden Spiralskulp- tur, der abweichenden Spindelfalte und des überdeckten Nabels lieber als eine gute Lokal- form anerkennen. Der Typus von Is. praecellens ist bis jetzt immer noch ein Unicum. 217. Helix (Levantina) chanzirensis Kobelt. Taf. 370. Fig. 4-6. Taf. 372. Fig. 7. 8. Testa omnivo exumbilicata vel vix obtecte angustissimeque rimata, magna, solida, depressa, oblique arcuatim striatula, striis ad suturam distinctioribus, subtiliter rugulata et malleolata, sculptura spirali nulla, nitida, griseo albida, fusco interrupte quinquefaseiata fasciis subaequalibus. Spira convexo-depressa, apice magno obtuso, laevi, concolore; sutura impressa demum subirregularis. Anfractus 44, convexi, regulariter ged *) Differt a typo testa obscure brunnea, fere unicolore, paucis obliquis fasciis flavidis, anfractibus em- bryonalibus saepe convexioribus, umbilico distincte angustiore semiobtecto. — Diam. 45—50 ; 23—25 mm. 275 sat celeriter accrescentes, apicales laeves, ultimus major, supra et infra planiusculus, ad peripheriam bene rotundatus, antice profunde arcuatim deflexo-descendens. Apertura perobligua, ovato-piriformis, modice lunata intus fuscescens, fasciis parum tranglucentibus;; peristoma albidum, undique expansum et reflexum, marginibus approximatis et callo distineto anguste fusco limbato junctis, columellari dilatato, calloso, appresso, extus an- guste fusco marginato, intus obgolete compresso-plicato. Diam. maj. 43, min. 36,ealt. 26 mm, Levantina chanzirensis Kobelt, in: Nachrichtsblatt der Deutschen Malacozoologischen Ge- sellschaft 1906 vol. 38 p. 15. Schale ganz oder bis auf einen engen Ritz entnabelt, zu den grösseren der Gruppe zählend, fest, ziemlich niedergedrückt, schräg bogis gestreift, die Streifen unter der Naht stärker und deutlicher, fein runzelig und gauz schwach gehämmert, ohne jede Spiralskulptur, ziemlich glänzend, weissgrau bis fleischfarben mit fünf unterbrochenen, unter sich fast gleichen, braunen Binden, deren einzelne Flecken nicht pfeilförmig sind. Gewinde gedrückt konvex mit grossem, stumpfem, glattem, einfarbigem Apex; Naht eingedrückt, nach der Mündung hin etwas unregelmässig. 4!/, Windungen, vom Apex ab konvex, regelmässig aber ziemlich rasch zunehmend, die letzte gross, am Umfang gerundet, aber obenher etwas abgeflacht, und auch an der Basis ziemlich flach konvex, vornen im Bogen stark und rasch herabgebogen. Mün- dung sehr schräg, ei-birnförmig, nur mässig ausgeschnitten, im Gaumen lebhaft bräunlich mit schwach durchscheinenden Aussenbinden; Mundsaum weisslich, ringsum ausser an der Inser- tion des Aussenrandes ausgebreitet und umgeschlagen, die Randinsertionen genähert und durch einen starken, nach aussen dünnen und fein braun gesäumten Callus verbunden, der Spindelrand verbreitert, angedrückt, aussen fein braun berandet, innen zu einer mehr oder minder deutlichen, fast zahnartigen Falte zusaınmengedrückt. Aufenthalt im Kizil Dash, der als Ras-el-Chanzir den südöstlichen Eingangspfeiler des Golfs von Alexandrette bildet. Es liegen mir, von Rolle gesandt, drei Exemplare dieser stattlichen Form des Kreises des Helix guttata vor, zwei völlig übereinstimmend, das dritte vermuthlich von einem anderen Fundort stammend, dünnschaliger, mit viel flacheren Windungen, schwächer gefärbt, die letzte Windung zusammengedrückt gerundet ohne Abflachung unter der Naht, der Spindel- rand ausgehöhlt, mit scharfer zahnartiger Falte, der Gaumen lebhaft braun Sollte diese Form, die ich Taf 372 Fig, 7. 8 abbilde, von einem besonderen Fundort stammen, so wäre sie als gute Lokalform anzuerkennen. 218. Helix (Helicogena) albescens bulgarica n. Taf. 370. Fig. 7—10. Testa exumbilicata, globosa, parum crassa sed solida, irregulariter costellato-striata, costellie infra suturam magis prominentibus hic illic malleata et lineolis impressis obliquis sculpta, lineis spiralibus vel nullis vel obsoletis pone aperturam, sordide griseo-alba, fascis fusciis 4-5, superis angustis »ubinterruptie, 35* 276 quarta plerumgus distinctiore, insignis. Spira depresse conica, apice permagno, laevi, lutescente, plus quam anfractus 2 occupante; autura impressa, subirregularis. Anfractus 4—4'!/, convexiusculi, ultimus retundatus, subinflatus, antice usque infra faseiam quartam celeriter descendens. Apertura obliqua, ovato-circularis, valde lanata, parviuscula, intus fuscenti-albida fasciis translucentibus; peristoma fuscum, rectum, regulariter arcus- tum, marginibus distantibus. vix callo tenuissimo versus umbilieum fusco tincto junctis, columellari supra tenuiter dilatato, appresso, saturatius tincto, interdum nigro-fusco. Diam. maj. 32, min. 26, alt. 29-30 mm. Von Wohlberedt erhielt ich, als vom Abhang des Rhodopegebirges gegen. Philippopel hin stammend, die beiden hier abgebildeten Exemplare, welche durch den relativ kolossalen Apex zu dem taurisch-pontischen Formenkreise der albescens-vulgaris-obtusalis verwiesen werden und den südwestlichen Vorposten dieses Formenkreises darstellen, der sich im Rho- dopegebirge mit lucorum castanea und pomatia berührt. Von allen mir bekannt gewordenen südrussischen Formen unterscheidet sich die des Rhodopegebirges durch die relativ kleine stark ausgeschnittene Mündung. Die beiden mir vorliegenden Exemplare sind nicht unerheb- lich von einander verschieden. Das eine, Fig. 7. 8 abgebildete etwas grössere, hat der obigen Diagnose zur Grundlage gedient. Es ist kugelig, stark rippenstreifig, gehämmert und mit schrägen eingedrückten Linien skulptirt, wie die typische südrussische Form, mit fünf Binden, von denen nur die vierte scharf und geschlossen hervortritt; sie ist breiter als die anderen, löst sich aber auch gegen die Mündung hin in Flecken auf, die drei oberen sind nur schmal und unterbrochen, die fünfte etwas breiter. Spiralskulptur ist auch unter Lupe nicht vor- handen. Die letzte Windung ist auffallend aufgeblasen und steigt vornen rasch und stark hinunter, so dass die Insertion beinahe am unteren Rande des vierten Bandes sich ansetzt. Der Mundsaum ist einfach, geradeaus, bräunlich, innen braun gesäumt, der Spindelrand ist regelmässig gebogen, nur wenig verbreitert, aber er geht in einen dünnen intensiver gefärbten und fest angedrückten Callus über, welcher die Nabelgegend überdeckt. Das zweite Exemplar (Fig 9. 10) ist erheblich mehr kegelförmig, kleiner (29 : 29 mm) feiner gerippt, auf der letzten halben Windung mit deutlicher, selbst ohne Vergrösserung er- kennbarer Spiralskulptur versehen, mit nur vier Binden, die in der Breite nicht sehr ver- schieden und so gleichmässig vertheilt sind, dass man nicht den Eindruck hat als ob eine fehle. Das Gewinde ist erheblich höher, der Apex erscheint etwas kleiner, obschon er eben- falls zwei Windungen ausmacht, die letzte Windung ist aufgeblasen und steigt weniger tief herab, doch ist die Schnecke offenbar ansgewachsen, wenn auch vielleicht nicht fertig ausge- bildet. Der Mundsaum ist nämlich scharf, er trägt hinter einem schmalen tiefbraunen Saum eine ausgeprägte, glänzend weisse Lippe, welche am Beginn der Spindel auf diese hinauftritt und sie eine Strecke weit ganz einnimmt; oben verbreitert sich die Spindel und geht in den Wandcallus über, weleher die Nabelgegend bedeckt; er ist in seiner ersten Hälfte ebenso wie der oberste Theil der Spindel tiefbraun, fast schwarz gefärbt. Es ist das wieder eine Form, die zur Vorsicht mahnt. Die Unterschiede Boni der typischen wären zur Abtrennung einer Art vollkommen ausreichend, und trotzdem aid beide zweifellos von einem und demselben Fundort. De 2a77 219. Helix (Helicogena) secernenda subobtusala n. Taf. 371. Fig. 1.2. Testa minor, transverse dilatata et subdepressa, irregulariter et subobsolete striatula, sculptura spiral sub vitro tantum conspicua, quingue fasciata, fascia secunda minore, secunda et tertia colore fulvido junctis, inferis dilute fulvide limbatis. Spira convexo-conica, apice magno Iuteo anfr. 2!/, occupante. Anfractus 4!],, ultimus valde descendens; apertura fere eircularis, modice lunata, faucibus et peristomate fuscescentibus. Diam. maj. 42, min. 36,5, alt. 40 mm. Bei Zabljak sammelte Wohlberedt. eine Anzahl dieser merkwürdigen Form, welche, in Zeichnung und Habitus der Helix albescens bessarabica ebenso auffallend ähnlich ist, wie die vorstehend beschriebene subalbescens der typischen albescens-bicincta. Es liegt das nicht nur an der Gestalt, sondern auch an der eigenthümlichen Färbung, fünf scharf gezeichnete Binden mit breiten bräunlichen Säumen, ohne deutliche hellere Peripherialzone und der auffallend breiten obersten Binde Auch der Apex ist gross und nimmt mehr als zwei Windungen ein, springt aber nicht besonders vor. Die Mündung ist auffallend kreisrund. 220. Helix (Helicogena) radiosa abnorm, Taf. 371. Fig. 3. 4 Ich bilde hier ein auf dem Markte in Konstantinopel erworbenes, wahrscheinlich aus Bithynien stammendes Stück ab, welches sich von der typischen radiosa, zu welcher es nach der dichten Spiralskulptur und der, wenn auch nur blassen, Striemenzeichung unstreitig ge- hört, durch die gedrückte Gestalt, den verhältnismässig weiten Nabel und die Färbung des Mundsaumes unterscheidet Bei genauerem Zusehen erkennt man an dem Gewinde eine Ver- letzung. Das Stück ist also trotz seiner regelmässigen Gestalt als eine individuelle Abnor- mität zu betrachten. 221. Helix (Helicogena) dormitoris var. Taf. 371. Fig. 5. 6. Vom Westabhange des Dormitor oder Durmitor sandte mir Sturany die hier abgebildete schöne Form, welche Dr. Penther schon auf montenegrinischem Gebiete gesammelt hat. Sie gehört zweifellos in die nächste Verwandtschaft der S. 144 beschriebenen und Tat. 326 fig.1. 2 abgebildeten Helix dormitoris, unterscheidet sich aber von derselben durch die viel stärker aufgetriebenen Windungen, von denen namentlich die letzte oben geschultert erscheint; die Umgebung des Nabels ist deutlich eingedrückt und es sind undeutliche Spuren von Spiral- skulptur erhalten. Die Dimensionen sind: alt. 36. diam. maj. maj. 37 mm. 278 222. Helix (Helicogena) sturanyin, Taf. 371. Fig. 7. 8 Testa omnino exumbilicata, vel obtecte rimata, vel perforata, quoad subgenus minor, globosa vel globoso- conica, solida, haud nitens, irregulariter sed sat subtiliter striata, striis infra suturas distinetioribus, sculptura. spirali obsoleta, sed passim distinctiore, sub epidermide tenui viridescenti-lutea albida, fusco quinquefasciata, fasciis secunda et tertia interdum ceonfluentibus Spira sat elevata apice parvo plus minusve prominulo; sutura. linearis, subtilissime albosignata et crenulata. Anfractus 4!/, regulariter accrescentes, sat convexi, ultimus major, antice sat profunde deflexo-descendens. Apertura obliqua, lunato-subeircularis, faueibus fuscescente-albis, fasciis obsolete translucentibus; peristoma album, simplex, labro albo tenuissimo sed lato vix incrassatum, marginibus distantibus, haud junctis, supero recto, columellari arcuatim ascendente sensim dilatato, supra. reflexo, appresso, umbilicum fere omnino oceludente. Diam. maj. 35, min. 30, alt. 33—36 mm. e Helix (Helieogena) sturanyi Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie N. Folge, vol. 18 no. 2027. - Schale ganz oder fast ganz entnabelt, manchmal aber auch noch durchbohrt, kugelig oder etwas kegelförmig, fest, doch nicht allzudick, glanzlos, fein und dicht rippenstreifis, die Rippchen nur unter der Naht stärker, nach der Mündung hin manchmal recht stark vor- springend; eine Spiralskulptur ist vorhanden, meistens nur sehr schwach, stellenweise auch deutlicher und dem blosen Auge sichtbar. Die Färbung ist unter einer dünnen, gelbgrünen, nicht sehr festsitzenden Epidermis weisslich mit fünf meist schmalen und nicht sehr ausge- prägten Bändern, von denen das zweite und das dritte ıneistens zusammenfliessen. Gewinde ziemlich hoch, konvex kegelförmig, mit ziemlich kleinem mehr oder minder vorspringendem Apex; Naht linear, aber fein gezähnelt und ganz schmal linear berandet. Die 41/, Windungen nehmen regelmässig zu und sind von Anfang an gut gewölbt, die letzte ist grösser, etwas. aufgeblasen, vornen ziemlich stark im Bogen herabsteigend. Mündung schräg, ausgeschnitten kreisrund, etwas höher als breit, im Gaumen weiss mit leichtem bräunlichkem Anflug und ziemlich schwach durchscheinenden Binden; der Mundsaum ist einfach, weiss, durch einen breiten weissen Saum kaum verdickt; die Randinsertionen sind von einander entfernt, nicht verbunden, der Aussenrand ist einfach, geradeaus, von der Seite gesehen konvex vorgezogen, der Basalrand ganz leicht umgeschlagen; der im Bogen ansteigende Spindelrand verbreitert sich ganz allmählig und ist umgeschlagen und oben angedrückt, so dass er den Nabel fast oder ganz schliesst. Eine Hochgebirgsform aus deın so interessanten Gebirgslande zwischen Bosnien, Her- zogovina, Montenegro und der Türkei. Ich kann sie nicht besser charakterisiren, als wenn ich sie als Mittelform zwischen ‘den kleineren Formen der Helix secernenda, meiner Helix kolasinensis und der serbisch-karpathischen Helix lutescens bezeichne. Den abgebildeten Typus sammelte Sturany bei Gacko in der Herzogovina; er ist durch die rein. gerundeten Windungen, die glatte Oberfläche, die dünnere Schale und die schmalen Binden 279 gut charakterisirt. Aehnliche Exemplare sandte er mir von Ljubicna an der serbisch-türk- ischen Gränze, von Treskavica und Bjelasnica bei Serajewo, von Plasa bei Jablanica in der Herzogovina. Ausserdem erhielt ich von ihm eine etwas grössere, dickschaligere Form mit breiten Bändern, welche Penther am Westabhang des Durmilor gesammelt hat und von Wohl- beredt eine nah verwandte Form von Crna zemlja in Nordalbanien. Leider habe ich von den meisten dieser Lokalitäten nur einzelne Stücke in nicht allzu glänzendem Erhaltungszustand. Es scheint hier genau dasselbe stattzufinden: jeder Gebirgsstock hat seine eigenen Formen; eine endgiltige Entscheidung ob Art oder Varietät lässt sich erst treffen, wenn hier einmal ‚eine systematische gründliche Erforschung aller Bergstöcke stattgefunden hat. 223. Helix (Helicogena) despotina n. Taf alles: Testa exumbilicata, ovato-globosa, solida sed haud crassa, oblique areuatim costellato-striata, sculptura spirali nulla, griseo-albida, fagciis angustis, fuseis, subinterruptis tribus (1 : 3 : 5) in anfractu ultimo tantum conspicuis ornata. Spira gat elate conica, apice magno, laevi, albido; sutura impressa. Anfractus 4 sat celeriter acerescentes, convexi, ultimus rotundatus, haud tumidus, antice rapide profundeque descendens. Aper- tura perobliqua plano arcuato, ovata, valde lunata, faueibus albidis fasciis translucentibus; peristoma tenue fusco limbatum, marginibus distantibus, callo diffuso fusco tenuissimo junctis, basali expanso, columellari sub- verticaliter et breviter arcuatim ascendente, dilatato, compresso, saturate castaneo acie alba. Alt. 27,5, diam. max. 27, alt. apert. 20 mm. Eine höchst eigenthümliche kleine Form, welche von allen andren kleinen Pomatien Rumeliens durch die intensiv braune Färbung des Mundsaumes und der Spindel verschieden ist. Die Schale ist völlig entnabelt, eiförmig kugelig, fest, wenn auch nicht besonders dick- schalig, unregelmässig rippenstreifig mit ziemlich weitläufigen, gebogenen Rippchen, ohne Spiralskulptur, grauweiss mit drei ziemlich schmalen untorbrochenen braunen Binden (1:3:5). ‚die oberste am schwächsten und schon auf der vorletzten Windung verschwindend, so dass nur die letzte gebändert erscheint. Gewinde ziemlich hoch kegelförmig mit grossem, aufge- triebenem, stumpfem, glattem, weisslichem Apex; Naht eingedrückt. Vier ziemlich rasch zu- nehmende, gut gewölbte Windungen, die letzte gerundet, nicht aufgetrieben, vornen rasch lang und tief herabsteigend, so dass der Mundrand sich an der Stelle inserirt wo das vierte Band stehen müsste. Die Mündung ist sehr schief und ihre Fläche liegt nicht in einer Ebene; ‚sie ist eiförmig, höher als breit, stark ausgeschnitten, oben etwas spitz; der Gaumen ist bläu- lichweiss mit durchscheinenden Binden. Mundsaum dünn, mit einem schmalen aber inten- 'siven braunen Saum, die weit getrennten Ränder durch einen diffusen dünnen bräunlichen -Callus verbunden, der Basalrand ausgebreitet, der fast senkrecht, aber doch im Bogen an- steigende Spindelrand ist stark verbreitert, aber schneidenartig zusammengedrückt, angedrückt, tief braun mit heller Schneide. Aufenthalt an den Abhängen des Rhodope-Gebirges (Despoto Dagh) gegen Philippopel. 280 224, Helix (Helicogena) volensis Boeitger. Taf. 372. ie. 1. 2. Testa obteete umbilicata, globoso-subconica, solida, parum nitida, rnditer costellato-striata, costis infra suturas distinetius prominentibus, sculptura spirali obsoleta, sed oculo armato distinceta, sordide luetscenti- cinerea, fusco quinquefasciata, faseia secunda et tertia confluentibus. SIpira sat elata, convexo-conica, apice permagno, lutescente, anfractus 2!/, convexos occupante, summo obtusato; sutura vix impressa, leviter albo- signata. Anfractus 5?/, convexi, regulariter acerescentes, ultimus rotundatus sed vix tumidus, antice profunde descendens. Apertura parva, obliqua, plano subirregulari, lunato-semiovalis, intus coerulescenti-albida, fasciig obsolete translucentibus; peristoma fuscescens, intus saturate fusco limbatum, marginibus distantibus, callo parietali vivide fusco, extus bene definito junctis, externo recto, acuto, vix levissime incrasgato, basali expanso, reflexiusculo, columellari incrassato, dilatato, fornicatim reflexo, umbilicum fere omnino obtegente. Diam. maj. 40, min. 34, alt. 33 mm. z Helix (Helicogena) volensis Böttgerin sehed. — Kobelt, in: Rossmässlers Iconographie, Neue Folge vol. 12 no. 2041. Schale überdeckt genabelt, etwas Kkegelförmig kugelig, wenig glänzend, grob rippen- streifig, die Rippchen unter der Naht stärker vorspringend, unter der Lupe mit einer un- deutlichen Spiralskulptur, schmutzig gelbgrau mit fünf braunen Binden, von denen die zweite und dritte zusammenfliessen. Gewinde ziemlich hoch konvex konisch, mit sehr grossem, gelb- lichem Apex, der 2!/, Windungen einnimmt; er ist oben abgestumpft, die Windungen sind von Anfang an konvex, das ganze Gewinde in Folge davon etwas treppenförmig anfgebaut, und setzen sich scharf gegen den Rest des Gehäuses ab. Es sind im Ganzen reichlich 5!/, Windungen vorhanden, alle gut gewölbt, regelmässig zunehmend, die letzte gerundet, aber nicht aufgetrieben, vornen tiei herabsteigend. Die Mündung ist relativ klein, schräg, ihre Fläche nicht in einer Ebene gelegen, in der Mitte vorgezogen, unten zurückweichend, der Aussenrand buchtig; sie ist stark ausgeschnitten halbeiförmig, innen bläulich weiss, mit un- deutlich durchscheinenden weissen Binden; Mundsaum hell bräunlich, innen breit dunkelbraun gesäumt; Randinsertionen weit getrennt, aber durch einen glänzenden tiefbraunen Qallus ver- bunden, der nach aussen scharf begrenzt ist. Der Aussenrand ist scharf, nur ganz leicht verdickt, der Basalraud ausgebreitet und ganz leicht umgeschlagen, der Spindelrand verdickt, verbreitert und über den Nabel zurückgewölbt, so dass von diesem nur noch ein schmaler Ritz übrig bleibt. Aufenthalt bei Volo in Thessalien, mir von Böttger unter vorstehendem Namen zur Veröffentlichung mitgeteilt. Eine sehr eigenthümliche Form, durch den tiefbraunen Mundsaum, die relativ kleine Mündung und den grossen Apex von allen mir bekannten Arten verschieden. 281 225. Helix (Helicogena) castanea var. nigerrima n. Taf. 372. Fig. 3. 4. Differt a typo fasciis nigro-castaneis, apertura nigerrima, columellae acie basali tantum pallidiore, Alt. 35, diam. 43 mm. Es ist diess die Form, welche ich p. 219 erwähnt habe; ich erhielt sie durch Herrn Wohlberedt, aus derselben Quelle, wie die vorige Form. Die flach gedrückte Gestalt, das Zurücktreten der Spiralskulptur, die nur im oberen Teile der letzten Windung unmittelbar hinter der Mündung noch sichtbar ist, und das Verschmelzen der Bänder zu zwei breiten Binden verweisen sie zum engeren Forinenkreise der Helix castanea Olivier, die tiefschwarze Mündung berechtigt sie zur Führung eines Varietätsnamens. Sie wird wohl die südlichste Form der Helix castanea sein. 226. Helix (Helicogena) pelagonesica Rolle var. Tat. 372. Fig. 5. 6. Die von mir S. 105 t. 521 fig. 8. 9 abgebildete cineta var. pelagonesica Rolle ist viel- fach als eine Abnormität angesehen worden. Ich bilde deshalb hier ein zweites ebenfalls von Pelagonisi stammendes Exemplar aus Möllendorffs Sammlung ab, das noch erheblich mehr von dem Typus abweicht und, von vorne gesehen, viel eher wie eine Tachea aus der Gruppe der atrolabiata, als wie eine Pomatia aus der Gruppe der cincte aussieht. Es hat bei einem Durchmesser von 45 mm nur eine Höhe von 36 mm, trägt aber im übrigen alle die Kennzeichen der var. pelagonesica, die ich deshalb als eine selbständig gewordene Lokal- form des eincta-Typus ansehen möchte. 227. Helix (Helicogena) figulina var. eumolpia Kobelt. Taf. 372. Big. 9 10. Testa exumbilicata, globosa, tenuiuscula, irregulariter costellata, sub vitro spiraliter sulcata, albo et eorneo variegata, fusculo quinquefasciata, fascia tertia plerumque majore; prope regionem umbilicalem vestigia epidermidis lutescentis fugacissimi observantur. Spira convexo-conica, apice sat magno lutescente laevi; an- fractus 4!/, convexiusculi, celeriter accrescentes, ultimus major, subinflatus, antice descendens, Apertura sub- obliqua, lunato-rotundata, intus fuscescens fasciis translucentibus; peristoma acutum, albolabiatum, marginibus distantibus, haud junctis, externo recto, basali expanso, columellari reflexo, supra tantum leviter dilatato, appresgo, umbilicum omnino occludente. Diam. maj. 24- 25, min. 20, alt. 23—24 mm. Helix (Helicogena) figulina var. eumolpia Kobelt, Iconographie, N. Folge, vol. 12 p.51 no. 2045. 2046. I. 12 Band VI. 8. V. 1906. 36 282. Aus der Gegend von Philippopel, dem alten Eumolpias der Thraker, erhielt ich mit verschiedenen anderen hochinteressanten Formen sowohl durch Herrn Wohlberedt als durch Herrn Major Caziot eine Anzahl kleiner aber ausgewachsener Pomatien, welche nach Gestalt und Bindenzeichnungen zu der ächten Helix figulina Parr (Icon. vol. 2 no. 588) gehören, die bis jetzt in frischen Exemplaren kaum bekannt ist. Sie sind völlig entnabelt, kugelig oder etwas kegelförmig, dünnschalig, unregelmässig rippenstreifig, unter der Lupe mit’ deut- licher Spiralskulptur. Die Grundfärbung ist eigentümlich hornfarben und opak weiss gefleckt, mit fünf schmalen aber scharf ausgeprägten, getrennten, bräunlichen Binden, von denen die drei oberen etwas enger zusammenstehen, als die unteren; die dritte ist am breitesten, doch sind die beiden unteren gewöhnlich kaum schwächer, die zweite ist die schmalstee Das Ge- winde ist ziemlich niedrig konvex kegelförmig; der ziemlich spitze Apex ist einfarbig gelblich, glatt, und hat reichlich 21/, Wiudungen. Die Naht ist linear, leicht eingedrückt. Die 41/, Windungen sind leicht gewölbt und nehmen rasch zu; die letzte ist gross, etwas aufge- trieben, und steigt vornen etwas herab. Mündung nur wenig schräg, ausgeschnitten kreis- rund, oben mehr oder weniger spitz, innen bräunlich mit durchscheinenden Binden. Mund- saum scharf, deutlich weissgelippt; die Ränder sind weit von einander inserirt, nicht verbun- den, der Aussenrand ist geradeaus, der Basalrand ausgebreitet, der Spindelrand ganz leicht verdickt, nur oben verbreitert, zurückgeschlagen und fest augedrückt, so dass er den Nabel vollständig schliesst. — Einige Exemplare haben in der Nabelgegend Spuren einer dünnen, hinfälligen gelblichen Epidermis, die aber, wie es scheint, fast immer schon beim lebenden Tiere verloren geht. 228. Helix (Helicogena) insignis Brancsik. Tat 373, HieN 109: Testa permagna, omnino exumbilicata, globoso-turrita, parum erassa, haud nitida, ruditer irregulariter- que costellato-striata, sculptura spirali nulla, griseo-fulvida fasciis 5 param suturatioribus, secunda et tertia eonfluentibus. Spira elevato-conica lateribus vix convexis, apice magno, prominulo eoncolore, sub vitro eiea- trieibus parvis subgranuloso; sutura linearis, vix impressa. Anfractus 5!/, regulariter accrescentes, convexi, ultimus haud dilatatus, sat altus, postice ®/, altitudinis oceupans, antice longe sed lente descendens. Apertura parvula, parum obliqua, ovato-rotundata, valde lunata, intus fuscescenti-alba, efasciata; peristoma rectum, intus rosaceo-fusco limbatum, marginibus fere parallelis, callo tenui rosaceo fusco junctis, externo parum areuato, basali breviter reflexo, columellari subverticaliter ascendente, rosaceo-fusco, parum incragsato sed valde dilatato, appresso, sulco versus parietem aperturalem definito. Diam. maj. 53, alt. 56, alt. apert. obl. 34, diam. int. 24 mm. Helix secernenda var. insignis Brancsik, in: Jahresb. nat. Ver. Trencsin 1888—1889 p 71. — Kobelt, in Rossmässler, Iconographie Neue Folge vol. 12 no. 2058. *) Testa permagna, spira conice elevata, apice rotundato; anfractus 5!/, nec medii spiraliter striati, ultimus paulo superat altitudinem spirae; apertura 33:24; 36 : 26 mm oblongo-ovalis; testa nec umbilicata; margo columellaris turgidus, reflexus, supra late ampliatus, illie conspieue gulco Nexus. — Alt. 60, diam. | insignis. 58 mm. 283 Schale sehr gross, völlig entnabelt, gethürmt kugelig eiförmig, etwas höher als breit, nicht dick, ziemlich glanzlos, grob und unregelmässig rippenstreifig, hier und da gehämmert, aber ohne Spiralskulptur, fahl graugelb mit wenig dunkleren Binden, von denen die oberste sehr schmal ist, die zweite und die dritte verschmelzen. Gewinde hochkegelförmig mit kaum gewölbten Seiten; Apex gross, vorspringend, wie das Gehäuse gefärbt, unter der Loupe nicht glatt, sodann mit feiner, dicht und unregelmässig stehenden Grübchen skulptirt; Naht linear, kaum eingedrückt. 51, regelmässig zunehmende, von Anfang an konvexe Windungen, die letzte vornen lang aber langsam herabsteigend, nicht aufgeblasen aber hoch, drei Fünftel des Gehäuses ausmachend; Mündung relativ kleiu, nur wenig schräg, rundeiförmig, stark aus- geschnitten, innen bräunlich weiss ohne Binden; Mundsaum geradeaus, ungelippt, innen schmal bräunlich rosa gesäumt, die Ränder beinahe gleichlaufend, durch einen dünnen bräunlich rosa gefärbten Callus verbunden, der Aussenrand nur leicht gerundet, der Basalrand leicht zurückgeschlagen, der Spindelrand fast senkrecht ansteigend, lebhaft bräunlich rosa gefärbt, nur wenig verdickt, zurückgeschlagen, diffus in den Wandcallus übergehend, aber durch eine deutliche Furche gegen die Mündungswand abgegränzt. Aufenthalt bei Bjelobrdo im Sandschak Novipazar von Dr. Hensch gesammelt; das ab- gebildete Exemplar eins der beiden, auf welche Brancsik die Varietät errichtet hat, mir von Kormos zum Abbilden geliehen, aber leider auf der Reise schwer beschädigt. Ich kann Brancsik nicht dariu beistimmen, dass diese Form eine Varietät von secernenda sei. Reich- licheres Material wird wohl beweisen, dass es sich um eine eigene Art handeit, welche zu dem Formenkreise von vladica, wohlberedti u. s. w. gehört. 229. Helix (Helicogena) pomatia var. temensis Kormos. alas Sen il, 8, A Testa obtecte perforata, ovato-eonica, solida, nitida, oblique costellato-striata, obsolete spiraliter lineata, alba, lutescenti-fusco diffuse tincta, quinqnefasciata, fasciis tribus superis subconfluentibus, inferis subinter- ruptis. Spira elate conica lateribus convexiuseulis, apice magno, laevi, saturate luteo, sutura linearis. An- fractus 5 convexi, ultimus antice longe et profunde descendens. Apertura obliqua, lunato-ovata, intus albida; peristoma album, marginibus distantibus, basali expanso, columellari incrassato, super umbilicum fornicatim reflexo. Alt. 39, diam. 38 mm. Helix pomatia var. temensis Kormos in litteris. Schale überdeckt durchbohrt, eiförmig kezelförmig, ein wenig höher als breit, fest- wandig, glänzend, schräg rippenstreifig, mit undeutlichen Spirallinien umzogen, weiss, diffus gelblich überlaufen, mit fünf nicht sehr deutlichen Binden, von denen die drei oberen mehr oder minder zusammenfliessen, die unteren breit aber blasser und etwas unterbrochen sind. Gewinde hoch. kegelförmig, aber plump, mit leicht konvexen Seiten; Apex gross, glatt, glän- zend braungelb; Naht linear, wenig eingedrückt. Fünf konvexe Windungen, die drittletzte 36* Ami) z ne Il | 2 IN f 284 stärker aufgetrieben, die letzte vornen lange und tief herabsteigend.. Müudung schräg, aus- geschnitten eiförmig, innen weisslich, Mund»aum weisslich, die Randinsertionen weit getrennt, der Basalrand ausgebreitet, der Spindeirand verdickt und über den Nabel zurückgewölbt. Aufenthalt bei Temesvar, das abgebildete Stück mir von Kormos gesandt. Der var. pulskyana nächst verwandt, aber dickschaliger, mit plumperem Gewinde und mehr eiförmiger Mündung. 230. Helix (Helicogena) stolacensis n, Taf. 374. Fig. 1—4. Testa exumbilicata, globoso-conica, solida, haud nitens, ruditer striato-costellata, striis ad suturam magis prominentibus, bie illie eicatricosa, sculptura spirali nulla, sordide lutescenti-albida, fageiis ferrugineo- fuseis 5 submaculosis, secunda et tertia confluentibus ornata, vestigiis epidermidis interdum aperturam vergug conservatis. Spira coniea apice lutescente, obtusulo; sutura leviter impressa, subtiliter crenulata, indistincte albomarginata. Anfractus 5 convexi, regulariter acerescentes, ultimus parum dilatatus, antice profunde des- cendens. Apertura parum obliqua, lunato-eireularis, intus fuscescenti-alba fasciis vix translucentibus; peristtma reetum, undique leviter dilatatum, plerumque fusco limbatum, marginibus distantibus, callo tenuissimo fusco 3 junetis, columellari subverticali, sensim dilatato, supra fornicatim reflexo, supra fusco maculato vel omnino iu fusco tineto. { Diam. maj. 45, min. 39, alt. 48 mm. 1 Helix stolacensis Kobelt, in: Rossmässler Iconographie, Neue Folge vol. 13 no. 2098. 209. Schale völlig entnabelt, kugelig kegelförmig, fest, ziemlich glanzlos, grob rippenstreifig, die Rippchen unter der Naht stärker vorspringend, hier und da mit narbigen Eindrücken, aber ohne Spiralskulptur, schmutzig gelblichweiss mit fünf fleckigen und etwas unregelmäs- sigen rostbraunen Binden, von denen die zweite und dritte zusammenfliessen, indess ohne völlig zu verschmelzen; nach der Mündung hin erkennt man mitunter Reste einer hinfälligen dünnen gelblichen Epidermis. Gewinde kegelförmig, mehr oder minder hoch, mit stumpf- lichem gelblichem Apex; Naht etwas eingedrückt, sehr fein erenulirt und schmal weiss be- randet. Fünf konvexe regelmässig zunehmende Windungen, die letzte nur wenig verbreitert, vornen tief herabsteigend.. Mündung nicht sehr schräg, ausgeschnitten kreisrund, innen bräunlichweiss mit durchscheinenden Binden; Mundsaum geradeaus, überall leicht erweitert, innen mehr oder minder ausgesprochen braun gesäumt, die Randinsertionen weit getrennt, aber durch einen ganz dünnen braunen Callus verbunden, der Spindelrand fast senkrecht, ver- dickt, nach oben allmählich verbreitert, gewölbt zurückgeschlagen; er ist entweder oben braun | gefleckt oder in seiner ganzen Ausdehnung tief braun gefärbt. 1 Aufenthalt am Berge Stolac an der bosnisch-serbischen Gränze, am Hochgipfel selbst und beim Dorfe Rogopek von Dr. Penther 1905 gesammelt, mir von Dr Sturany mitgetheilt. id Auch diese Form gehört zu den Hochgebirgsformen der dinarischen Alpen, zu deren | Hi richtiger Würdigung uns allerdings noch genügendes Material fehlt. Der Typus (Fig. 1. 2) 285 steht zwischen Helix wohlberedti und vladica. Mit ihm zusammen kommt, wie bei so vielen Pomatien, eine kleinere gedrungenere Form mit seitlich zusammengedrückter Spindel vor, die ich Fig. 3. 4 abbilde. Sie hat folgende Dimensionen: diam. maj. 40, min. 34, alt. 40 mm. Bei dem abgebildeten Exemplar ist der Nabel nicht vollständig geschlossen 231. Helix (Helicogena) pivensis n. Tat. 374. Fig. 5. 6. Testa exumbilicata, globoso-conica, solida, obsolete sulcato-striata, sculptura spirali nulla, sordide albida vel diffuse fuscescenti tincta, ferrugineo fasciata, fascia seeunda et tertia eonfluentibus. Spira conoidea apice obtusulo, albo. Anfractus 5 convexiusculi, regulariter accrescentes, ultimus vix dilatatus, sat altus, antice descendens. Apertura obliqua, lunato-ovara, altior quam lata, intus fuscescens fasciis translucentibus; peri- stoma simplex, rectum. marginibus distantibus, haud junctis, columellari arcuatim ascendente, sensim dilatato, supra fornicatim reflexo, appresso, albo Diam. maj. 39, min. 33, alt. 40 mm. Die Hochgebirgsform vom Westabhang des Durmitor gegen das Pivathal hin. Die Schale hat in Habitus und Färbung einige Aehnlichkeit mit Helix stolacensis, ist aber im Einzelnen recht verschieden. Sie ist völlig entnabelt, kegelförmig kugelig, fest, undeutlich und unregelmässig furchenstreifig ohne Spiralskulptur, glanzlos, weiss, hier und da bräunlich überlaufen, mit scharf ausgeprägten rostbraunen Binden, von denen die zweite und dritte völlig zusammengeschmolzen sind. Gewinde ziemlich hoch kegelförmig mit stumpfem weiss- lichem Apex; Naht eingedrückt, leicht weiss berandet. Fünf regelmässig zunehmende Win- dungen, die oberen leicht gewölbt,die letzte etwas aufgetrieben, oben leicht abgeflacht, ge- schultert, wenig verbreitert aber relativ hoch, vornen bis zum Oberrand des vierten Bandes herabsteisend.. Mündung schräg, ausgeschnitten eiförmig, höher als breit, oben spitz, innen bräunlich mit lebhaft durchscheinenden Binden; Mundsaum einfach, ohne dunklen Saum, ge- radeaus, die Randinsertionen weit getrennt, nicht verbunden, der Basalrand leicht ausge- breitet, der Spindelrand im Bogen austeigend, sich langsam nach oben verbreiternd, oben gewölbt zurückgeschlagen, angedrückt, glänzend weiss. Es lässt sich noch nicht absehen, welche Bedeutung wir den ligata-Formen der einzel- nen Bergmassive in der Nordwestecke der Balkanhalbinsel beizuiegen haben. Wenn ich ihnen hier besondere Namen gebe, will ich damit durchaus nicht behaupten, dass sie als gute Arten betrachtet werden müssen. Ich bin nur noch nicht in der Lage, eine dieser Formen als den natürlichen Mittelpunkt dieses Formenkreises zu bezeichnen und möchte abwarten, bis sämmtliche in Frage kommenden Bergmassive wenigstens einigermassen erforscht sind, Am Westabhang des Durmitor sammelte übrigens Freund Sturany mit der abgebildeten Form zusammen auch kleinere Stücke mit schmäieren Binden und mehr oder minder offenem Nabel. Das kleinste von ihm erhaltene Stück hat 32 mm im grossen Durchmesser. 286 232. Helix (Helicogena) pivensis lubnicensis n. Tat. 374, Fig. 7. 8, Differt a typo testa minore, minus solida, anfractibue 4*/,, superis convexioribus, ultimo magis descen- dente, faseiis fuseis angustoribus, peristomate intus albolabiato. Diam. maj. 35, min. 36, alt. 35 mm. Die Hochgebirgsform der 2239 m hohen Ljubiena, die vom Durmitor nur durch die Schlucht der Tara, in welcher die montenegrinische Landesgränze verläuft, getrennt wird und die Stelle bezeichnet, wo Bosnien, Montenegro und das türkische Gebiet zusammenstossen. Sie steht, wie zu erwarten, der Form vom Durmitor sehr nahe und ich mag sie deshalb: nicht artlich von derselben trennen. Sie macht aber noch mehr den Eindruck einer Hoch- gebirgsschnecke, welche unter ungünstigen Verhältnissen lebt, ist arg verwittert, kleiner, weniger festschalis, hat einen halben Umgang weniger; die oberen Windungen sind kon- vexer, die letzte steigt noch etwas mehr herunter, die Binden sind schmäler, nicht rostbraun, sondern livid braun, der Mundsaum hat bei ganz ausgewachsenen Exemplaren innen einen breiten weissen Belag. Sturany hat diese Form im Sommer 1902 gesammelt und mir in drei Exemplaren mit- geteilt. j 233. Helix (Helicogena) secernenda var. Taf. 374. Fie. 9. 10. Von Kormos erhielt ich mit der Fundortsangabe Podvelez diese eigentümliche Varietät der Helix secernenda, welche sich durch die auffallend breiten Binden der letzten Windung auszeichnet, während die oberen nur ganz schwach gebändert sind, so dass die Spira sich von der letzten Windung eigentümlich absetzt. Ob sie als gute Lokalform anzusehen ist, kann ich nach dem einzelnen Exemplare natürlich nicht entscheiden. 234. Helix (Helicogena) gussoneana var. mileti n. Taf. 375. Fig. 1—6. Testa mediocris, exumbilicata vel obtecte umbilicata, globoao-conoidea, solidula sed haud erassa, ruditer- costellato-striata, infra suturam costellata, in parte supera anfractus ultimi distincte spiraliter lineata, lineis oeulo nudo quoque conspieuis, haud nitens, griseo-lutescens, quinguefasciata, fascia secunda et tertia con- Auentibus, quarta latiore. Spira convexo conica, apice magno, laevi, lutescente; suturasubimpressa. Anfractus. 4'/,—5 convexi, ultimus antice longe descendens. Apertura subobliqua, lunato-circularis, intus fuscescens. Da ea Se hc a ER a Wr een en nr 287 fasciia translucentibus; peristoma acutum, tenue, rectum, vix tenuissime albidolabiatum, marginibus distanti- bus, callo tenuissimo junctis, columellaris inerassatus, diffuse in callum abiens, extus sulco definitus, appressus, umbilicum fere omnino elaudens. E Diam. maj. 27—35, alt. 27—33 mm. Eine Hochgebirgsform der gewöhnlichen neapolitanischen Marruzze. Sie findet sich nach den Mittheilungen meines Freundes Wulle, der sie für mich vom Mte. Milets geholt hat, massenhaft unter Steinen von 2000 m Meereshöhe ab, noch im Gebiete des ewigen Schnees; nach oben wird sie kleiner bis zu 27 mm Durchmesser herab. Charakteristisch ist die Zeich- nung; das zweite und das dritte Band sind mehr oder minder vollständig verschmolzen, aber zusammen nicht breiter als das vierte. Die Farbe hat etwas düsteres. Man sieht der Schnecke an, dass sie unter ungünstigen Verhältnissen lebt; Exemplare mit nicht vollständig ausye- bildetem, scharfen Mundsaum und nur schwach verdickter Spindel sind anffallend häufig. Ich glaube, dass ein Theil der in Neapel im Frühjahr auf den Markt kommenden Marruzze aus den höhereu Lagen des Matese-Gebirges stammt; in den näher gelegenen Berg- zügen habe ich sie niemals angetroffen. 235. Helix (Helicogena) ligata var. lindeni n. Taf. 375. Fig. 7—10. 11. 12. Taf. 376. Fig 11. 12. Testa exumbilieata, magnitudine mediocris, globosa vel globoso-conica solidula. subtiliter striatula, sculptura spirali obsoleta, alba, fusco fasciata, fasciis latis, superis tribus confluentibus, inferis vel latis ve obsoletis, interdum omnibus aperturam versus striga lata conjunetis. Spira depresse convexo-conica, apice albido prominulo; sutura linearis. Anfractus 4'/, regulariter accrescentes, convexiusenli, ultimus tumidus, ntice descendens. Apertura lunato-eirenlaris, obliqua, intus fuscescenti-albida fasciis translacentibus; peristoma rectum, album vel leviter fusco tinetum, marginibus distantibus, basali subexpanso, columellari arcuatim ascen- * _dente, sensim dilatato, appresso, supra interdum cum parte parietis aperturalis fusco suffuso. Diam. maj. 35, min. 30, alt 32—34 mm. E Die Form, welche in den Bergen zwischen Lagonegro und dem Kessel von Lauria herrscht, völlig entnabelt, mittelgross, derbschalig, kugelig oder leicht kugelig kegelförmig, reich gefärbt, weiss oder gelblich mit breiten braunen Binden, die drei oberen zusammen- ‘ fliessend, auch die beiden breiten unteren manchmal verschmelzend, mitunter sämmtliche durch eine breite Strieme hinter der Mündung verbunden. Der Mundsaum zeigt häufig schon eine bräunliche Färbung, die am oberen Theil der Spindel lebhafter wird und auch auf die Mündungswand übergreift. Die Oberfläche ist relativ glatt, eine Spiralskulptur kaum zu ‚erkennen. Neben dieser charakteristischen Form, welche ich nach meinem verehrten Freunde Linden von der neapolitaner Zoologischen Station benenne, habe ich in dem Becken von Lauria, wo offenbar verschiedene Lokalformen zusammenstossen, noch zwei völlig verschiedene 288 Formen des ligata-Typus gesammelt, welche ich hier abbilde und vorläufig beschreibe, ohne etwas über ihre Bedeutung sagen zu können, da ich nur einzelne Exemplare an der Strasse aufgelesen habe. Das Taf. 375 Fig. 11. 12 abgebildete Stück schliesst sich durch seine kugelige Gestalt und das niedere Gewinde an die var. lindeni an, ist aber erheblich grösser (38 : 36 mm), grob gestreift, mit deutlicherer Spiralskulptur und der Bändervertheilung der ligata typica. Doch sind die Bänder rothbraun und eigenthümlich fleckig, das zweite kaum schwächer als die ziemlich gleichen drei unteren. Von einer Färbung der Spindel ist keine- Spur zu sehen. Höchst eigenthümlich ist das Tafel 376 Fig. 1i. 12 abgebildete kleine Exemplar von Lagonegro, das einzige in meiner reichen Serie, welchem das Mittelband fehlt Es ist klein, 34 : 31 mm. auffallend festschalig, gedrungen, die letzte Windung hell gelblich braun über- laufen, der Mundrand mit einer dicken weissen Lippe belegt. Vielleicht handelt es sich um eine Lokalform eines der sich östlich von Lauria erhebenden Hochgipfel, von der ein einzelnes Stück in das Thal verschleppt wurde; den Eindruck eines „morphologischen Ausreissers“ macht die Form nicht. Meine beiden letzten Reisen in Süditalien und einige Gebirgstouren, die Freund Wulle für mich unternahm, haben mir eine hübsche Anzahl von Formen der ligata-Gruppe ergeben, aber mich noch lange nicht in den Stand gesetzt, den Formenwirrwarr zu sichten. Wie bei den Iberus hat jeder Gebirgsstock seinen eigenen T'ypus, der in denselben Richtungen variirt. Flüchtiges Vorbeireisen kann da nichts nützen, noch viel weniger als bei Iberus, denn die meisten Murellen — die Gruppe der carsoliana ausgenommen — haben ihre Hauptent- wicklung im Thale, aber von den ligata-Formen sind viele auf das Hochgebirge beschränkt, ja sie gehen in die Schneeregion hinein und werden an schneefreien Stellen im Frühjahr: schon in solchen Massen unter Steinen gefunden, dass die Schneckenhändler sie sackweise dort holen. Am Gran Sasso d’Italia z. B. beginnt das Vorkommen erst in 2000 m Seehöhe. Am Monte Santangelo bei Neapel habe ich bei viermaligem Besuch kein Stück gefunden, aber Wulle brachte mir vom Hochrücken eine reizende Form der campana oder poma- tella. Hier muss jeder Gebirgsstock einzeln und bis zum Gipfel hinauf abgesucht werden. Vorläufig scheint mir eine Theilung der Formenmasse in drei Arten möglich, die typische grosse ligata, die kleine schmalbänderige glatte weisse campana oder pomatella, für die der älteste Name nach Westerlund wohl diehromolena Bourg. wäre, und die breit- bänderige rauh skulptirte gussoneana Shuttl. Aber durchzuführen ist diese Einteilung noch lange nicht; ob die Anatomie Licht schaffen wird bleibt abzuwarten. Für eine gründ- liche und nach einem bestimmten System betriebene zoogeographische Durchforschung ihrer F Gebirge scheint den gegenwärtigen italienischen Naturforschern jeder Neigung abzugehen. 289 236. Helix (Helicogena) ligata var, meyeri n. Taf. 376. Fig. 1—4. Testa exumbilicata, minor, globoso-conica, solida, oblique irregulariter striatula, sculptura spirali nulla, albida, fusco quinquefasciata, fasciis superis angustioribus, secunda et tertia plerumque confluentibus. Spira convexo-conoidea, apice parvo luteo vel fuscescente; sutura subcrenulata, impressa. Anfractus 5 leniter accres- _ eentes, superi convexiuseuli, penultimus valde convexus, ultimus parum dilatatus, antice infra fasciam quartam descendens et deflexus. Apertura perobliqua, lunato-subeireularis, intus albida fasciis vix translucentibus; peristoma reetum, anguste fuseo limbatum, dein leviter albolabiatum, marginibus subeonniventibus, callo tenu- issimo ad columellam vivide castaneo tincto junctis, basali subexpanso, columellari parum dilatato, vivide fusco, supra fornicatim reflexo, appresso, umbilicum omnino claudente, Diam. maj. 32, min. 27, alt. 31 mm. Ich bringe hier eine interessante kleine Form zur Abbildung, welche ich am Abhang des den Monte Pollino umgebenden kalabrischen Hochplateaus gegen die Ebene von Sybaris hin gesammelt habe und welche durch ihre lebhaft braun gefärbte Spindel den letzten Zweifel über die Zugehörigkeit der Form von Tiriolo, welche Westerlund und Paulucci zu cincta stellen, beseitigt. Die Schale ist völlig entnabelt, kugelig kegelförmig, fest, unregelmässig und sehr schräg gestreift, ohne Spiralskulptur, weiss, beim Typus mit fünf wenig auffallen- den und unterbrochenen braunen Binden, von denen die oberen schwächer sind und die zweite und dritte meistens verschmelzen. Das Gewinde ist kegelförmig mit leicht konvexen Seiten und kleinem gelblichem oder bräunlichgelbem Apex. Die Naht ist ganz schwach crenulirt und etwas eingedrückt. Fünf langsam zunehmende Windungen, die oberen nur schwach ge- wölbt, die vorletzte vorspringend, die letzte wenig verbreitert, ziemlich hoch, vornen stark herabsteigend und schliesslich herabgebogen, so dass sie sich am Unterrande des vierten Bandes inserirt. Die Mündung ist sehr schräg, fast kreisrund, doch höher als breit, stark ausgeschnitten, innen weisslich mit kaum durchscheinenden Binden; Mundsaum geradeaus, schmal braun gesäumt, dahinter mit einer schwachen weissen Lippe; die Ränder neigen leicht zusammen und sind durch einen ganz dünnen, durchsichtigen, glänzenden, an der Spindel- insertion lebhaft kastanienbraun überlaufenen Callus verbunden; der Basalrand ist leicht aus- gebreitet, der im leichtem Bogen rasch ansteigende Spindelrand verbreitert sich nur allmählig und ist oben gewölbt zurückgeschlagen und so fest angedrückt, dass er den Nabel vollkommen schliesst; er ist lebhaft braun gefärbt, hat aber unmittelbar an der Insertion eine hellere Spiralzone. Ich sammelte das abgebildete Exemplar in der Nähe von Murano, am Abstieg in die Ebene. Weiter oben, im Campo tenese vor Mormanno, kommt die Figur 3. 4 abgebildete gedrückt kugelige Form vor, mit viel lebhafteren Binden und nur 4!/, Umgängen, aber genau ebenso gefärbtem Mundsaum. Ich benenne die wahrscheinlich für den ganzen Südabhang des Monte Pollino, charak- I. 12. Band. V1. Toay21206. 37 teristische Form nach meinem verehrten Freunde Prof. P. Meyer an der Zoologischen Station in Neapel, als Beweis meiner Dankbarkeit für die vielfachen grossen Dienste, welche er mir bei meinen Streifereien in Süditalien erwiesen hat. 237. Helix (Helicogena) ligata var. lobiancoi n. Taf. 376. Fig. 5. 6. a et Testa perforata (?), gloposa, solida, laeviuscula, nitida, albida, versus aperturam suffuse luteseens, asciis 5 pulcherrime ornata, superis duabus angustis, fuscis, inferis tribus latis, subirregularibus, saturate nigro-castaneis. Spira convexo-conica, apice luteo hand planato; sutura linearis vix impressa. Anfractus 4!|, onvexi, ultimus tumidior, antice longe descendens. Apertura parum obligna, subeireularis, valde lunata, intus coeruleo-albida fasciis translucentibus; peristoma tenue, acutum, intus albolabiatum, marginibus distantibus columellari fornicatim reflexo. Diam. maj. 32, min. 29, alt 31 mm. Es liegt mir leider nur ein Exemplar dieser reizenden Lokalform vor und ich bin nicht ganz sicher, dass es vollständig ausgewachsen ist; ich sammelte esan den Flanken des Monte Coccovello oberhalb des Hafenstädtchens Sapri am Golf von Policastro.. Der Mundrand ist noch nicht völlig ausgebildet, er wird bei ganz ausgewachsenen Stücken verdickt sein und den Nabel völlig schliessen. Charakterisirt wird die Form durch ihre fast rein kugelige Ge- 4 stalt, die Glätte, den Fettglanz und die prächtige Zeichnung. Die letzte Windung ist nach der Mündung hin lebhaft gelb überlaufen, doch obne dass die fünf Binden verschmelzen. Die zwei oberen Binden sind schmal und nicht sehr intensiv gefärbt, die drei unteren breit, tief kastanienbraun, hier und da fleckig verbreitert und heller gesäumt; sie brechen etwas hinter dem Mundrand ab und lassen einen 2 mm breiten hellen Saum frei. : 4 Ich benenne diese prächtige Form, welche für den Küstenabhang des Monte Coccovello charakteristisch sein dürfte, zu Ehren meines verehrten Freundes Professor Salvadore Lo Bianco von der zoologischen Station im Neapel. 238. Helix (Helicogena) ligata var. golae n. Taf. 376. Fig. 7. 8. Testa exumbilicata, globoso-conica, solidula, subtiliter striatula, versus aperturam vix subtilissime spir liter lineata, lutescenti-albida, fasciis castaneis 5, tribus inferis latioribus, ornata. Spira breviter conica, apic lutescente; sutura linearis. Anfractus 4'/, convexiusculi, ultimus tumidus, antice profunde descendens. Ape tura obliqua, lunato-circularis, intus alba fasciis translucentibus; peristoma acutum, albo. limbatum sed vix labiatum, marginibus distantibus, columellari arcuatim ascendente, supra fornicatim reflexo, callo supra ultra sulcum umbilicalem diffuse dilatato. Diam. maj. et alt 32 mm. 291 In der romantischen Gola di Romagnano an der einsamen Station Balvano sammelte ich die hier beschriebene und abgebildete Form, welche sich trotz der räumlichen Entfernung der Fundorte in Gestalt und Zeichnung zunächst an die vorstehend beschriebene Form von Sapri anschliesst, aber mehr kegelförmig ist, weniger glänzend, weniger lebhaft gefärbt und mit deutlichen Spuren von Spiralskulptur. Sie mag vorläufig unter eigenem Varietätnamen gehen, bis uns möglich ist, die süditalienischen Maruzze in befriedigender Weise zu teilen. Eine ganz ähnliche, aber deutlich genabelte Form erhielt ich durch Wulle vom Gipfel des Monte Santangelo. 239. Helix (Helicogena) ligata var. virginalis m. Taf. 376. Fig. 9. 10. Testa exambilicata, fere globosa, spira leviter conica, solida, raditer irregulariterque striata, in parte supera anfractus ultimi pone aperturum obsolete spiraliter sulcata, sub epidermide tenui adhaerente griseo- albida, faseiis quinque distinctis saturate fuscis, tribus superis angustis subaequalibus, inferis parum latioribus cineta. Spira breviter coniea summo detrito, apice obtuso; sutura linearis, impressa, inter anfractus inferog subirregularis. Anfractus 5 convexiusceuli, penultimus convexior, ultimus tumidulus, antice breviter deflexus, Apertura haud magna, subeircularis, valde lunata, obliqua, intus alba fasciis translucentibus; peristoma rectum late albolabiatum, marginibus callo tenui, nitido junctis, columellari supra parum dilatato, calloso, reflexo, umbilicum omnino claudente. Diam. maj. 32, alt. 31 mm. An den Flanken des Monte Vergine, der isolirt zwischen dem Matesegebirge und der Fortsetzung des Monte Santangelo aus den Tuffmassen aufragt, fand ich in einiger Anzahl diese Form, welche sich von der Helix campana durch die kugelige Gestalt und die breiteren Basalbänder unterscheidet, ausserdem aber sofort durch den auffallend stark gewölbten vor- letzten Umgang und die bei allen Exemplaren erhaltene dünne düster gelbliche glanzlose Epidermis auffällt. Die letzte Windung trägt auf der Oberseite der letzten Hälfte eine un- deutliche Spiralskulptur, welche den stärkeren Anwachsstreifen ein gekörneltes Ansehen gibt. Die Mündung ist relativ klein, stark ausgeschnitten, der Mundsaum durch eine breite, am Aussenrand flache aber dann stärker werdende glänzend weisse Lippe verdickt, die Ränder sind durch einen deutlichen glänzenden Callus verbunden, der Spindelrand ist an der Inser- tion dick, aber nur wenig verbreitert; er schliesst den Nabel völlig, ist aber gegen denselben durch eine tiefe Furche abgegränzt. Ich sammelte meine Exemplare am Rand der um den Mte. Vergine herumführenden Strasse; nach dem Gipfel hin, der ein als Wallfahrtsort von Neapel aus viel besuchtes Kloster trägt, wird sie wohl häufiger zu finden sein. 37° 232 240. Helix (Helicogena) campana var. cacuminis n. Taf 376. Fie. 13-16. Testa minor, globoso-conica vel conica, solida, haud nitens, ruditer irregulariterque striatula, praesertim infra snturas profunde sulcato-costellata, in anfractu ultimo vestigiis distinetis sculpturae spiralis, alba, faseiis 5, rarius 4 fuscis varie ornata. Spira plus minusve conica, apice albo prominulo laevi, obtusato; sutura im- pressa, aubirregularis. Anfractus 49/,—5 convexi, regulariter accrescentes, ultimus antice profunde deflexus, Apertura obliqua, haud magna, lunato-eircularis, faueibus albis, fasciis translucentibus; peristoma simplex, rectum, late sed tenuiter albolabiatum, marginibus callo tenui junctis, margine columellari incrassato, parum dilatato, super umbilicum fornieatim reflexo, interdum rosacen. Diam. 27, alt. 26—29 mm. Von den höchsten Lagen des gewaltigen Gran Sasso d’Italia, erst über 2000 m auf- tretend, brachte mir Wulle in erheblicher Anzahl diese interessante kleine Form aus der nächsten Verwandtschaft der Helix campana Tiberi, eine ächte Hochgebirgsform, der man den Kampf mit ungünstigen Lebensverhältnissen ansieht: klein, glanzlos, rauh skulptirt. Sie hat eine entschiedene Neigung zur Ausbildung einer kegelförmigen Gestalt; das Fig. 15. 16 abgebildete Stück ist das Extrem in dieser Hinsicht. 241. Helix (Helicogena) sieversi Kobelt. N ep, ae, I 9, Testa magna, omnino exumbilicata, transverse ovato conica, soiida, ponderosa, ruditer costellato-striata, sculptura spirali (in speciminibus detritis) subnulla, sordide alba, interrupte fusco quinguefasciata, fascia prima fere obsoleta, secunda et tertia subconfluentibus, quarta latiore, quinta parum distincta. Spira oniea apice acutulo, sutura impressa, suberenulata. Anfractus 5 sat convexi, regulariter sed celeriter accrescentes, ultimus multo major, subregulariter costellatus, antice profunde descendens, demuin deflexus, in regione smbilicari gubdepressus. Apertura diagonalis, diametro majore oblique descendente, oblique semiovalis, supra truncato- lunata, intus fuscescenti-albida fasciis translucentibus; peristoma rectum, simplex, obtusum, lutescens, mar- ginibus subparallelis, callo tenuissimo junctis, basali patulo, columellari supra dilatato, appresso, reflexo. Diam. maj 58, min. 48, alt. 57 mm. Pomatia sieversi Kobelt, in: Nachrbl. D. malak. Ges. 1903 v. 35 p. 149; Rossmässler, 3 Iconographie Neue Folge vol. 12 no. 1969. Schale zu den grössten der Untergattung gehörend, völlig entnabelt, eikegelförmig, in = die Quere verbreitert, fest und schwer, grob rippenstreifig, bei den vorliegenden, leider sämt- E lich abgeriebenen Exemplaren fast ohne erkennbare Spiralskulptur, schmutzig weiss, mit fünf u unterbrochenen braunen Binden (abgerieben). Die oberste Binde ist nur sehr undeutlich, die Er zweite und dritte sind ziemlich breit und deutlich und fliessen vielfach zusammen, die vierte ist erheblich breiter und deutlich, die letzte schwächer. Gewinde kegelförmig mit ziemlich 3 kt Be; 293 spitzem Apex; Naht eingedrückt und mehr oder minder ausgesprochen cerenulirt. Fünf ziem- lich konvexe, rasch aber regelmässig zunehmende Windungen, die letzte sehr viel grösser,- fast regelmässig rippenstreifig, in der letzten Hälite mit undeutlichen schrägen kurzen Streifen, vorn erst tief herabsteigend, dann herabgebogen, in der Nabelgegend eingedrückt. Mündung diagonal, die grosse Axe schräg nach unten gerichtet, halbeiförmig, eher abgestutzt als abgeschnitten, innen bräunlich weiss mit durchscheinenden Binden; Mundsaum geradeaus, einfach, stumpf, gelblich. Aussenrand und Spindelrand laufen fast parallel und sind durch einen ganz dünnen Cailus verbunden; .der Basalrand ist geöffnet, der Spindelrand ist oben verbreitert, zurückgeschlagen und fest angedrückt. Fre eiohn Aufenthalt bei Tschoroch im Gebirge nördlich von Baku, von Sievers leider nur in ab- geriebenen Exemplaren und in geringer Anzahl gesammelt. 242. Helix (Helicogena) lucorum var. byzantina n. al303:2 Biel 3.24: Testa exumbilicata, globoso-conica, vix latior quam alta, solida, ruditer irregulariterque striata, sculp- tura spirali obsoletissima, pallids fusco bifasciata, in anfractibus superis subunicolor, in ultimo eonfertim fusco strigata, zonula angusta sed distincta eincta. Spira convexo-conica, sat elevata, postice ?/, altitudinis supe- rans, apice parvo, laevi, prominulo, concolore; sutura subtilissime erenulata, anguste albomarginata. An- fractus 6 convexi, regulariter accrescentes, ultimus rotundatus sed haud inflatus, antice longe et profunde descendens. Apertura obliqua, rotundato-semiovata, valde lunata. intus fuscescenti-albida, saturatius limbata; peristoma simplex, obtusum, fere undique leviter expansum et magis magisve reflexum, marginibns subparallelis, distantibus, vix callo tenuissimo junetis, basali effuso, columellari oblique ascendente, inerassato, fusco, supra saturatius eincto, haud dilatato, breviter forniecatim revoluto, appresso, extus versus callum parietalem saturate fuscum gulco marginato. Diam. maj. 53, alt. 50 mm. Helix (Helicogena) lucorum var. byzantina, Kobelt, in: Rossmässler, Iconographie N. Folge vol. 12 no. 1993. Ich bringe hier ein merkwürdiges Exemplar zur Abbildung, das Rolle auf dem Markte in Konstantinopel erwarb und mir überliess; ich kann es mit keiner der vorderasiatischen Formen, welche auf dem Markt von Stambul regelmässig verkauft werden, vergleichen. Es erinnert durch den niedrigen letzten Umgang und die relativ kleine Mündung am meisten an die vorher abgebildete Form vom Presba-See, hat aber nicht die charakteristische doppelte Binde der westbalkanischen lucorum, sondern eine ganz eigenthümliche Striemenzeichnung, die aber im Vergleich mit der Zeichnung von Helix radiosa sehr blass genannt werden muss. Mit Ielix radiosa kann sie nicht verglichen werden wegen des auffallend kleinen letzten Umganges, der kleinen Mündung und den stark gewölbten Umgängen des hohen Gewindes. Eigenthümlich ist die Spindelbildung. Der Spindelrand ist unten sehr breit und schneidenartig zusammengedrückt; die äussere Grenze verläuft gerad- linig nach oben, die innere ist leicht. konkav, so dass der Rand nach oben hin immer 294 schmäler wird; er ist so stark zurückgerollt, dass in der Mitte eine Kante entsteht, die nach j unten in die Aussenkontur verläuft; eine deutliche Furche trennt den eigentlichen Spindel- a rand von dem dünnen Callus der Mündungswand; ein tiefbrauner Nabelfleck nimmt den obersten Theil der Spindel und den angrenzenden Callus ein. Die Spiralskulptur ist nur ganz || undeutlich; längere und kürzere Furchen schneiden die Rippenstreifen hier und da in Reihen j kleiner länglicher Knötchen I Ich weiss vorläufig keinen anderen Ausweg, als diese Form möglichst genau zu be- schreiben und ihr einen Namen zu geben. Klarheit werden wir über diese Formen vom Bosporus uud vom Marmormeer erst erhalten, wenn sich einmal Jemand entschliesst, in ihrem Heimatlande das Vorkommen in seinen Details zu studiren. a ah Corrigsendaı p. 16 bei Lev. ghilanica 1. t. 302 fig. 10—12 statt t. 303 fie. 8. p. 74 bei Helix hortensis ist das Citat t. 318 fig. 17—28 zu löschen. p: 120 bei Helix pronuba ist beizufügen fig. 11. p- 162 bei Helix adanensis infidelium lies t. 337 statt t. 326. Erklärung der Tafeln. mn Tafel 300. Fig. 1—3. Levantina guttata Oliv. p. 4. — 4—6. L. dschulfensis Dub. p. 5. — 7—12.L. escheriana Mouss. — 13—16. L. cilicica Kob. p. 7. Tafel 301. : Fig. 1. 2. Levantina kurdistana Parr. p. 8. — 3. L. michoniana Bourg. p. 9. — 4.5. L. ergilensis Galland p. 9. — 6. 7. L. sesteri Galland p. 10. — 8.9.L. ninivita Galland p. 11.— 10—12. L. mardinensis Kob p. 12. — 13—15. L. eliae Kob. p. 20. 2. Tafel 302. r Eig. 1. 2. Levantina bellardii Mousson p. 13. — 3. 4. L. lapithoensis Rolle p. 14. — all 5. 6. L. gertrudis Rolle p. 15. — 7—9. L. chrysostomi Rolle p. 16. — 10—12. L. ghilanica Ni Mouss. p. 16. — 13—16. L. ceratomma Pfr. p. 17. | Tafel 303. II 6. 7. L. spiriplana Oliv. p. 22. — 8. L. urmiensis Naegele var. p. 19. — 9.19. L. kurdistana Kobelt p. 19. Tafel 304. Se B, R u u 2 IN] | R Fig. 1—3. Levantina mazenderanensis Nevill p. 18. — 4. 5. L. ramlensis Rolle p.28.— var. dohrni n. p. 8. — 11. 12. L. spiriplana var. gallandi Bourg. p.24.—13 15. L. naegelei E Fig. 1—3. Levantina caesareana Mouss. p. 26. — 4-6. L. spiriplana Oliv. p. 22. — 7—9. L. werneri Kobelt p. 21. — 10. 11. L. spiriplana transjordanica n. p. 28. — 12.L. spiriplana valentini n. p. 28. — 13-15. L. hierosolyma Mouss. p. 24. i Tafel 305. Fig. 1—6. Isaurica callirho& Kobelt p. 33. — 7. 8. Levantina gerstenbrandti Rolle p. 30. 13. L. ramlensis Rolle var. p. 28. I Tafel 306. en dringtonia codrinstonii Gray p. 37. — 9 - 14. G. parnassia Roth p. 44. £ 13 Tafel 307. 3 Fig. 1. Codringtonia codringtonii Gray p. 37. — 2. C. nimia Te p. 40. — 5. 6. Q.oetae Kobelt p. 47. — 7—12. C. parnassia Roth p. 44. — 9. 10. L. arnoldi Rolle p. 29. — 11. 12. L. caesareana var. lithophaga Conrad p. 31. _ Fig. 1—3, Isaurica Iycica Marts. p. 32. — 4—6. J. praecellens Naeg. p. = ® Co- | 297 Tafel 308. Fig. 1. 2. Codringtonia eucineta Bourg. p. 42. — 3. 4. C. euchromia Bourg. p. 41. — 5—8. C. pseudoparnassia Mouss. p. 43. — $. 10. C. coracis Kobelt p. 49. — 11. 12. C.aeto- lica Bttg. p. 48. Tafel 309. Fig. 1—4. Codringtonia crassa Pfr. p. 50. — 5. 6. C. pantocratoris Broemme p. 51. — 7. 8. C. arcadica vär. p. 53. — 9. 10. C. oetae var. alba p. 47. — 11. 12. C. parnassia Roth p. 44. Tafel 310. Fig. 1. 2. Codringtonia acarnanica Kobelt p. 46. — 3. 4. C. codringtonii Gray p. 37. — 5, 6. ©. cyllenica Rolle p. 54. — 7. 8. Ss codringtonii Gray p. 37. — 9—11. C. coracis var. p. 49. ; Tafel 311. Fig. 1. 2. Codringtonia arcadica Kobelt p. 53. — 3—15. C. intusplicata Pfr. p. 52. Tafel 312. Fig. 1—3. Tachea atrolabiata Pfr. p. 60. — 4-6. T. stauropolitana A, Schmidt p. 63. — 7. 9. T. atrolabiata Pfr. p. 60. — 8. 10. 11. T. lenkoranea Mouss. p. 64. — 12. 13. T. len- koranea var. caspica Kobelt p. 66. Tafel 313. Fig. 1—12. Tachea atrolabiata varr. p. 60. Tafel 314. Fig. 1—3. Tachea atrolabiata varr. p. 63. — 4-9. T. lenkoranea Mouss. p. 64. — 10—17. T. vindobonensis. Fer. p. 67. Tafel 315. Fig. 1—17. Tachea nemoralis L. p. 70. Tafel 316. Fig. 1—24. Tachea sylvatica Drap. p. 75. Tafel 317. Fig. 1—20. Tachea coquandi -Morelet p. 81. Tafel 318. Fig, 1—6. Tachea sylvatica Drp. p. 75. — 7—9. T. coquandi Morel. p. 81. — 10—13.T. ellioti Kobelt p. 84. — 14-23. T. splendida Drp. p. 85. Tafel 319. Fig. 1—3. Tachea hrienena Naegele p. 38. — 4. 5. T. beckeri Kobelt p. 86. — 6. 7. I. 12. Band VI. 15. V. 1906. 98 & 298 FIN) Helicogena tristis Pfr. p. 94. — 8—13. H aperta Born p. 92. — 21. 22. Tachea beckeri Ko- al belt p. 86. Sn | \ Tafel 320. Na) Fig. 1—12. Helicogena aspersa Müll. p. 96. I Tafel 320a. (| Fig. 1—4. Helicogena epidaphne Kobelt p. 110. — 5—13. H. mazzullii Jan p. 100. Tafel 321. Fie. 1—7. Helicogena cineta Müller p. 104 — 8. 9. H. pelagonesica Rolle p. 105. — 2 11. H. fathallae Naegele p. 106. — a2 H. ceineta trojana Kobelt p. 107. Tafel 322. Fie. 1--3. Helicogena cornarae Kobelt p. 108. — 4. 5. H. achidaea Kobelt p. 112. — 6. H. trixenostoma Kobelt p. 109. — 7. 8. H. issica Kobelt p. 113. — 9. 10. H.stenarochila Bourg. p. 109. — 11. 12. H. beilanica Wester]. p. 113. | Tafel 323. iR Fig. 1—4. Helicogena ambigua Mousson p. 117. — 5. 6. H. pediaea Kobelt p. 119. -— N 7. 8. H. bituminis Kobelt p. 114. — 9. 10. H. mersinae Kob. 120. — 11. 12. H. pronuba Westerl. p. 120. Tafel 324. Fig. 1—14. Helicogena melanostoma Drp. p. 122. Tafel 325. Fig. 1—8. Helicogena melanostoma Drp. p. 122. — 9—12. H. nucula Parr. p. 118. — 13. 14. H. rueppeli Kobelt p. 122. — 15. 16. H. aperta Born var. Tafel 326. Fig. 1. 2. Helicogena dormitoris Kobelt p. 144. — 3. 4. H. kolaschinensis Kobelt p. 145, — 5. 6. H. oestreichi Kobelt p. 146. — 7—9. }. amandolae Kobelt p. 138. — 10-12. — H. ligata typica Kobelt p. 127. Tafel 327. Fig. 1—3 Helicogena ligata interamnensis Bourg. p. 138. — 4—6. H. ligata praetutia 4 Tiberi p. 133. — 7. 8. H. ligata var. p. 127. — 9. 10. H. ligata campana Tib. p. es _. 11. 12. H. ligata delpretiana Paul p. 134. Tafel 328. Fig. 1. 2. Helicogena ligata interamnensis Bourg. p. 132. — 3. 4. H. ligata campana 3 Tib. p. 136. — 5. 6. H. ligata pomatella Tib. p. 135. -- 7. 8. H. ligata campana Tib. p. 136. -- 9-12. H. ligata delpretiana Paul. p. 134. — 13. 14. H. ligata calabrica Westerl. p. 137. 299 Tafel 329. Fig. 1—11. Helicogena gussoneana Shuttl. p. 129. — 12. H. baristata Bourg. p. 165. Tafel 330. Fig. 1—6. Helicogena secernenda Rossm. p. 140. — 7. 8. H. capucinorum Rossm. p. 139. — 9. 10. H. salomonica Naeg. p. 194. Tafel 331. Fig. 1—6. Helicogena secernenda Rossm. p. 140. — 7—12. H. lutescens Zgl. p. 148. Tafel 332. Fig. 1—3. Helicogena schlaeflii Mousson p. 142. — 4—6. H. chassyana Mabille p. 172, — 7. H. racopsis Bourg. p. 173. — 8 H. xeraethia Bourg. p. 1735. — 9—11, H. pseudopomatia Kobelt p. 184. : Tafel 333. Fig. 1. 2. Helicogena eincta abnorm. p. 116. — 3—7. H. cincta libanica Kobelt p. ul 8. 9. H. frivaldszkyi Kobelt p. 146. — 10. 11. H. cincta anatolica Kobelt p. 116. Tafel 334. Fig. 1-5. Helicogena ciliciana Bourg. p. 152. — 6. 7. H. asemnis Bourg. p. 151. — 8. 9. H. adanensis Kobelt p. 161. — 10. 11. H. adanensis sarica Kobelt p. 162. Tafel 335. Fig. 1—4. Helicogena pachya Bourg. p. 157. — 5. 6. H, kossenae Desch. p. 158. — 7. 8. H. pachya Bourg. p. 157. — 9. H. pycnia Bourg. p. 160. — 10. 11. H. pachya Bourg. p. 157. — i2. H. riebecki Kobelt p. 158. Tafel 336. Fig. 1. 2. Helicogena asemnis Bourg. p. 150. — 3. 4. H. venusta Martens p. 165. — 5. 6. H. moabitica Goldf. var. p. 168. — 7. H. homerica Marts. p. 166. — 8. 9. H. venusta Marts. p. 105. — 10. H. pleurorinia Bourg. p. 164. — 11. 12. H. subtexta Kobelt p. 159. Tafel 337. Fig. 1. 2, Helicogena pericalla Bourg. p. 156. — 3. 4. H. antiochiensis Kobelt p. 224. — 5. 6. H. infidelium Kobelt p. 162. — 7. H. stenarochila Bourg. p. 109. — 8. H. equitum Bourg. p. 167. Tafel 338. Fig. 1—11. Helicogena texta Mousson p. 170. Tafel 339. Fig. 1—3. Helicogena solida Zgl. p. 150. — 4.5. H. ciliciana var. minor p. 154. — 6. H. ciliciana pompeji Kobelt p. 168. — 7. H. moabitica blanckenhorni Kobelt p. 168. — 8. 9. H. roseni Kobelt p. 184. — 10—12,. H. critica Kobelt p. 174. 38* 300 Tafel 340. Fig. 1-4. Helix dickhauti Kobelt p. 185. — 5—12. H. vulgaris Kobelt (9. 10 var. bal- lionis Ret.) p. 180. Tafel 341. Fig. 1—4. Helicogena blumi Kobelt p. 155. — 5. 6. H. cilicica minor Kobelt p 154. — 7. 8. H. adanensis globulosa Kobelt p. 103. — 9. 10. H. adanensis pyrami Kobelt p. 163. Tafel 342. Fig. 1—3. Helicogena xeraethia Bourg. p. 173. — 4—6. H. lutescens fasciata p. 186. — 7—10. H. vulgaris Rossm. p. 176. — 11. i2. H. vulgaris tenuissima Kobelt p. 180. Tafel 343. Fig. 1. 2. Helicogena vulgaris albescens Rossm. p. 179. — 3. 4. H. vulgaris kubanensis Kobelt p. 183. — 5—7. H. nordmanni borshomensis Kobelt p. 182. — 8. 9. H. nordmanni Mouss. p. 181. — 10—12. H. nordmanni transitans Kobelt p. 182. Tafel 344. Fig. 1. Helleogena lucorum atrocineta Bgt. p. 210. — 2. 3. H.lucorum straminea Brig. p. 210. — 4-6. H. figulina Parr. p. 188. — 7.8. H. figulina straubei Kobelt p. 190. — 9. H. figulina anthesi Kobelt p. 191. — 10. 11. H. figulina attalus Kobelt p. 191. Tafel 345. - Fig. 1—3. Helicogena lucorum Müll. p. 208 — 4. 5. H. pomacella Parr. p. 189. —_ 6—9. H. pelasgica Kobelt p. 192. — 10. 11. H. figulina Bourg. p. 188. Tafel 346. Fig. 1—3. Helix lucorum var. anaphora West. p. 213. — 4—7. H. pelasgica rhodensis p- 193. — 8. 9. H. philibensis Pfr. p. 195. — 10. 11. H. escherichi Bttg. p. 198. Tafel 347. Fig. 1—3. Helix lucorum typica p. 208. — 4—9. H. pathetica Friv. p. 196. — 10. 11. H. pathetica armeniaca n. p. 197. Tafel 348. Fig. 1—3. Helicogena dorylaeensis Naegele p. 221. — 4. 5. H. hueti Kob. p. 220. — ’ 6. 7. H. raddei Bttg. p. 204. — 8—11. H. cavata Mouss. p. 199. Tafel 349. Fig. 1—4 Helicogena vladica Kob. Br 214. — 5. 6. H. cavata tripolitana Kob. p. 200. _ 4 7. 8. H. grothei Kob. p. 201. Tatel 350. . Fig. 1. 2. Helicogena rumelica angustefasciata Kob. p. 217. — 3. 4. H. lucorum loeb- beckei Kob. p. 223. — 5-8. H. kisonis Kob. p. 203. 301 Tafel 351. 1. 2. Helicogena eduardi Kob. p. 205. — 3—6. H. engaddensis galilaea Kob. p. 203. — 7. 8. H. martensi_nigraiKob. p. 234. Tafel 352. Fig. 1. 2. Helicogena sieversi Kobelt p. 292. — 3—6. H. ancyrensis Kob. p. 222. { Tafel 353. ! Fig. 1. 2. Helicogena rumelica magnifica Kob. p. 218. — 3.4. H. lucorum byzantina Kob. p. 293. — 5. 6. H. onixiomiera Bourg. p. 214. Tafel 354. Fig. ı. Helicogena salisi Mabille p. 225. — 2. H. berytensis Kob. p. 226. — 3. 4. H. taurica Kryn. p. 229. — 5. 6. H. radiosa Zgl. p. 227. — 7. 8. H. lucorum moussoni Kob. p. 230. Tafel 355. Fig. 1—3. Helicogena rumelica Mouss. p. 215. — 4. 5. H. moussoni var. boettgeri Kob. p. 233. — 6. 7. H. martensi nigdensis Kob. p. 234. — 8. H. boettgeri moussoni Kob. p. 235. Tafel 356. Fig. 1. 2. Helicogena onixiomiera Bourg. p. 214. — 3—7. H. castanea Oliv. p. 218. — 8. H. castanea qninquefasciata Kob p. 220. Tafel 357. Fig. 1. Helicogena halepensis Kob. p. 235. — 2—7. H. lucorum moussoni Kob. p. 230. — 8. H. euphratica Martens p. 236. Tafel 358. Fig. 1—4. Helicogena buchi adsharica Kob. p. 260. — 5. 6. H. ancyrensis haussknechti Kob p. 237. Tafel 359. Fig. 1. 2. Helicogena vladica pomatiaeformis Kob. p. 263. — 3—5. H. wohlberedti p. 239. -- 6. 7. H. vladica var. p. 263. Tafel 360. Fig. 1-2. Helicogena pomatia typica p. 241. — 3. H. pomatia compacta Hazay p. 244. — 4. var. solitaria Hazay p-. 245. — 5. 6. var. gratiosa Gredler p. 245. — 7. 8. H. pomatia varr. p. 246. Tafel 361. Fig. 1. Helicogena pomatia sabulosa Hazay p. 247. — 2. 3. H. p. hajnaldiana Hazay p- 247. — 4.5. H. p. sabulosa Hazay p. 247. — 6. 7. H. p. pulskyana Hazay p. 248. — 8. H. p. pannonica Hazay p. 249. — 9. 10. H. p. sabulosa Hazay p. 247. — 11. 12. H. p. luteola Hazay p. 249. — 13. H. p. lednicensis Brancsik p. 250. 302 Tafel 362. Fig. 1. 2. Helicogena pomatia L. p. 250. — 3. H. pomatia var. p. 250. — 4. H. p. kapellae Kob. p. 251. — 5. H. p. thessalica Bttg. p- 255. — 6. H. pomatia var. p. 251. — 7. 8. H. truentina Mascarini p. 263. — 9. 10. H. kolaschinensis bosnica Kob. p. 263. Tafel 363. Fig. 1. 2. Helicogena pomatia serbica Kob. p. 252. — 3. 4. H. p. expansilabris Rossm. p. 233. — 5. H. p. pannonica Hazay p. 249. — 7. 8. H. p. elsae Kob. p. 254. — 9. 10. H. lutescens fasciata p. 264. Tafel 364. Fig. 1. 2. Helicogena pomatia christinae Kob. p. 255. — 3. 4. H. p. dobrudschae Kob. p. 256. — 5. 6. H. p. rhodopensis Koh. p. 257. — 7. 8. H. pomatia varr. p. 257. — 9.10. H. lutescens serbica Kob. p. 265. ! Tafel 365. Fig. 1. 2. Helicogena pomatia krüperi Kob. p. 258. — 3—8.H. pomatia var. p. 254. 258, Tafel 366. Fig. 1—5. Helicogena buchii Dub. p. 259. — 6. H. pomatia duschekensis p. 258. — 7. 8. H. buchii minor p. 259. Tafel 367. Fig. 1. 2. Helicogena secernenda kormosi Kob. p. 265. — 3.4. H. s. njegusensis Kob. p. 266. — 5. 6. H. s. subligata Kob. p. 267. — 7. 8. H. s. subalbescens p. 267. Tafel 368. Fig. 1. 2. Helicogena secernenda dimidiata Kormos p, 268. — 3. 4. H. s. subligata Kob. p. 267. — 5. 6. H. thracica Kob. p. 269. — 7. 8. H. eincta elegans Kormos p. 270. — 9. 10, H. pelasgica cosensis Kob p. 271. Tafel 369. Fig, 1--4, Helicogena pomatia pedemontana Kob. p. 272. — 5. 6.H. lucorum var. p. 273. Tafel 370, Pig. 1---3. Isaurica praecellens amanica Naegele p. 273. — 4-6. Levantina chanzirensis Kob. p. 275. — 7—10. H. albescens bulgarica p. 275. Tafel 371. Fig. 1. 2. Helicogena secernenda subobtusata p. 277. — 3. 4. H. radiosa abnorm p. 277. — 5.6 H. dormitoris var, p. 277. — 7. 8. H. sturanyi Kob. p. 278. — 9. 10. H. des- potina Kobelt p. 279. Tafel 372. Fig. 1. 2. Helicogena volersis Bttg. p. 280. — 3. 4. H, castanea nigerrima p. 281. — 308 5. 6. H. pelagonesica var. p. 281. — 7. 8. Levantina chanzirensis Kob. p. 275. — 9. 10. Heli- cogena figulina eumolpia Kob. p. 281. Tafel 373. Fig. I. 2. Helicogena insignis Brancsik p. 282. — 3. 4. H. pomatia temensis Kormos p- 283. — 5. 6. H. secernenda pomatiaeformis p. 269. — 7. H. s. bieineta Kormos p. 269. — 8. H. secernenda var. p. 269. Tafel 374. Fig. 1—4. Helicogena stolacensis Kob. p. 284. — 5.6. H. pivensis Kob. p. 285. — 7. 8. H. pivensis ljubnicensis Kob. p. 286. Tafel 375. Fig. 1—6. Helicogena gussoneana mileti Kob. p. 286. — 7—1!2. H. ligata lindeni Kob. D- 287. Tafel 376. | Fig. 1—4. Helicogena ligata meyeri Kob. p. 289. — 5. 6. H. 1. lobiancoi-Kob. p. 290. — 7. 8. H. 1. golae Kob. p. 290. — 9. 10. H. |. virginalis Kob. p. 290. — 11. 12. H. 1. lindeni Kob. p. 288. — 13—16. H. campana cacumunis p. 292. Cantareus Risso 91. Codringtonia Kob. 35. Cryptomphalus Moq. Tand. 95. Helicogena Fer. 89. Helix (L) Lam. abichiana Bayern 231. acarnanica Kob. 46. achidaea Bourg. 112. adanensis Kob. 161. var. globulosa Kob. 163. — infidelium Kob. 162. — pyrami Kob. 163. — sarica Kob. 162. adsharica Kob. 260. aetolica Kob. 48. aggerivaga Mab. 94. albescens Rossm. 179. var. bieineta Dub. 179. — bulgarica Kob. 275. amandolae Kob. 138. amanica Naegele 273. ambigua Mouss. 117. anaphora Westerl. 213. anatolica Kob. 117. anctostoma Marts. 111. ancyrensis Kob. 222. var. haussknechti Kob. angustefasciata Kob. 217. Register. Helix anthesi Kob. 191. antiochiensis Kob. 224. aperta Born 92. arcadica Kob. 53. arvyensis Zgl. v. vindobo- nensis Kryn. 68. armeniaca Kob. 197. arnoldi Rolle 29. asemnis Zgl. 151. aspersa Müll. 96. var..cirtensis Kob. 99. atrolabiata Kryn. 60. var. decussata Dub. 62. — intercedens Ret. 62. — nemoraloides Mrts. 61. —- pallasii Dub. 61. attalus Kob. 191. ballionis Ret. 180. baristata Bourg. 165. baschkira Parr. 9. beckeri Kob. 56. beilanica West. 113. bellardii Mouss. 13. bennettiana Nev. 57. berytensis Kob. 226. bessarabica Zgl. v. vul- garis 180. Helix bieinceta Dub. (albescens var.) 179. bieinetaKormos (secernenda var.) 269. bituminis Kob. 114. blanckenhorni Kob. 168. blumi Kob. 155. boettgeri Kob. 233. bosnica Kob. 263. buchii Dub. 259. var. adsharica Kob. 260. bulgarica Kob. (lucorum var.) 219. bulgarica Kob. (albescens var.) 275. cacuminis Kob. 292. caesareana Parr. 26. calabrica Westerl 137. callirrho& Rolle 33. campana Tib. 136. capucinorum Rossm. 139. caspica Kob. 66. casta Westerl. 20. castanea Oliv. 218. var. bulgarica Kob. 219. — nigerrima Kob. 281. — quinquefasciata Kob. 220.8 Helix cavata Mouss. 199. var tripolitana Kob. 200. ceratina Shuttl. 200. ceratomma Pfr. 17. chanzirensis Kob. 275. chassyana Mab. 172. christinae Kob. 255. christophi Bttg. 183. christophori Westerl. 183. chrysostomi Rolle 16. eiliciana Bourg. 153. var. blumi Kob. 135. — minor Kob. 154. — pleurorinia Bourg. 164. — pompeji Kob 169. eilieica Koh. 7. eineta Müll. 103. 104. var. abnormis Kob. 116. — anatolica Kob. 116. — elegsans Kob. 270. — libanica Kob. 115. — pelagonesica Rolle 105, — pollini da Campo 105. — trojana Kob. 107. codringtonii Gray 37. compacta Hazay 244. coquandi Morelet 81. var. depressa Kob. 83. — nahoni Kob. 82. — nemoraloides Kob. 82. — tarifensis Kob. 83. coracis Kob. 49 cornarae Kob. 108. cosensis Kob. 271. costae Ben. 101. crassa Pfr. 50. erispata Costa 101. eritica Kob. 174. cylleniea Kob. 55. I. 12. Band VI. 305 Helix decussata Bttg. 62. dehiscens Westerl. 170. delpretiana Paul 134. despotina Kob. 279. dickhauti Kob. 185. dimidiata Kormos 268. dobrudschae Kob. 256. dohrni Kob. 8. doridica Bourg. v. oetae 48. dormitoris Kob. 144. var. 277. dorylaeensis Naegele 221. dschulfensis Dub. 5. duschekensis Kob. 258. edraea Bourg. v. texta 170. . eduardi Kob. 205. elegans Kormos 270. eliae Kob. 20. ellioti Kob. 84. elsae Kob. 254. engaddensis var. galilaea Kob. 203. epidaphne Kob. 110. equitum Bourg. 167. ergilensis Gall. 9. escheriana Mouss. 6. .escherichi Bttg. 198. euchromia Bourg. 41. eucineta Bourg. 42. euphratica Marts. 236. expansilabris Rossm. 253. fathallae Naegele 106. ferussaci Jan v. codringtonii 37. figulina Parr. 188. var. anthesi Kob. 191. — attalus Kob. 191. — eumolpia Kob. 281. — straubei Kob. 190. 17. V. 06. Helix figulina autor v. pelas- giea 192. frivaldszkyi Kob. 146. galilaea Kob. 203. gallandi Bourg. 24. gerstenbrandti Rolle 30. gertrudis Rolle 15. ghilanica Mouss. 16. giuliae Bourg. 121. globulosa Kob. 163. golae Kob. 290. gratiosa Gredler 245. grothei Kob. 201. gussoneana Shuttl. 129. guttata Oliv. 4. hajnaldiana Hazay 247. halepensis Kob. 235. haussknechti Kob. 237. hierosolyma Boissier 25. . homerica Marts. 166. hortensis Müll. 74. ‚ hueti Kob. 220. . hyrcana Dohrn 65. infidelium .Kob. 162. insignis Brancs. 282. . interamnensis Brancs. 132. intercedens Ret. 62. intusplicata Pfr. 52. ischuraxa Bourg. v. achi- . daea 112. issica Kob. 113. kalaritana Pruner 9. kapellae Kob. 251. kisonis Kob. 203. kolaschinensis Kob. 145. var. bosnica Kob. 263. koraegalia Bourg. 92. kormosi Kob. 265. kossenae Desch. 158. 39 Helix krüperi Kob. 258. kubanensis Kob 183. kurdistana Parr. 7. var. baschkira Parı. 9. — dohrni Kob. 8. lapithoönsis Rolle 14. lednicensis Brancs. 250. lenkoranea Mouss. 64. var. caspica Kob. 66. — hyreana Dohrn 64. — malleata autor 65. libanica Kob. 115. libellula Risso v. nemora- lis 71. ligata Müll. 127. var. cacuminis Kob. 127. — calabrica Westerl. 137. — campana Tib. 136. — capucinorum Rossm. 139. — delpretiana Paul 134. — dichromolena Bourg.. 288. — golae Kob. 290. — gussoneana Shuttl. 129. 286. — interamnensis Bourg. ; 132. — lindeni Kob. 287. — lobiancoi Kob. 290. — meyeri Kob. 289. — mileti Kob. 286. — pomatella Tib. 135. — praetutia Tib. 135. — virginalis Kob 291. ljubnicensis Kob. 286. lithophaga Conrad 31. loebbeckei Kob. 223. lueifuga Zgl. 71. 306 Helix lucorum Müller 208. luteola Hazay 249. lutescens Zgl. 148. var. fasciata 186. — serbica Kob. 265. luynesiana Bourg. 171. lyeica Marts. 33. masgnifica Kob. 218. mahomedana Parr. v. blan- ckenhorni 169. mahometana Bourg. v. castanea 218. mardinensis Kob. 12. martensi Bttg. 234. masadae Tristr. 31. mazenderanensis Nevill 18. mazzullii Jan 100. melanonixia Bourg. 123. melanostoma Drp. 122. mentonica Nevill 57. merssinae Kob. 120. meyeri Kob. 289. michoniana Bourg. 9. — mileti Kob. 250. moabitica Goldf. 168. var. blanckenhorni Kob. 168. — minor Kob. 168. monaecensis Ramb. 57, moguntina Desh. 57. moussoni Kob. 230. mutata Lam. v. lucorum 208. naegelei Kob. 19. naticoides Drp. 92. navarinensis Gray 38. nemoralis L. 70 var. adamii Kob. 72. — erjaveci Kob. 72 Helix var, hibernica Kob. 72. — pseudoaustriaca Qless. 73. — subaustriaca Bourg. 72. nemoraloides Marts. 61. neritoides Chemn. 92. nigerrima Kob. 281. nimia Let. 40. ninivita Gall. 11. nordmanni Parr. 181. nucula Parr. 118. var. merssinae Kob. 120. obtusalis Bourg. 176. obtusata Albers 176. oedesima Nevill. 57. oetae Kob. 47. onixiomicra Bourg. 214. var. presbensis Kob. 215. onixiomicra Mouss, v. hale- pensis 235. pachya Bourg. 157. var. kossenae Desch. 156. — riebecki Kob. 158. — subtexta Kob. 159. pachypleura Bourg. 123. pallasii Dub. 61. pannonica Hazay 249. pantocratoris Broemme 51. parnassia Roth 44. pathetica Alb. 196. var. armeniaca Kob: 197. pediaea Kob. 119. pelagonisica Rolle 105 - var. 281. Sr pelasgica Kob. 182. ı var. cosensis Kob. 271. — rhodensis Kob. 183. pericalla Bourg. 156. philibensis Friv. 195. Helix phoeniciaca Kob. 171. pivensis Kob. 285. var. ljubnicensis Kob. 286. pleurorinia Bourg. 164 pomacella Parr. 189. pomatella Tib. 135. pomatia L. 241. var. christinae Kob. 255. — compacta Hazay 244. — dobrudschae Kob. 256. — duschekensis Kob. 256. — elsae Kob. 254. — expansilabrisRossm.253. — gratiosa Gredl. 245. — hajnaldiana Haz. 247. — kapellae Kob. 251. — krüperi Kob. 258. — lednicensis Brancs. 250. — luteola Haz. 249. — pannonica Haz. 249. — pedemontana Kob. 272. — pulskyana Haz. 248. — pygmaea Kob. 246. — rhodopensis Kob. 257. — sabulosa Haz. 247. — serbica Kob. 252. — solitaria Ilazay 245. — temensis Kormos 283. — thessalica Kob. 252. pompeji Kob.. 169. praecellens Naeg. 34. var. amanica Naeg. 273. praetutia Tib. 133. pronuba Westerl. 120. pseudoparnassia Mouss. 43. pseudopomatia Kob. 184. -pyenia Bourg. 160. pyrami Kob. 163. quinquefasciata Kob. 220. 307 Helix quincayensis Bourg. 101. quinciacensis Maud. 101. racopsis Bourg. 173. raddei Bttg. 204 raddei Rosen v.roseni 184. radiosa Zgl. 227. ramlensis Rolle 28. retirugis Cantr. 101. rhodensis Kob. 183. rhodopensis Kob. 257. riebecki Kob. 158. roccadebaldiana Sacco 57. roseni Kob. 184. rothi Bielz v. lutescens 186. rueppeli Kob. 122. rumelica Mouss. 215. var. angustefasciata Kob. 217. — magnifica Kob. 218. — quinquefasciata Kob. 220. sabulosa Hazay 247. salisi Mab. 225. salomonica Naegele 195. sarica Kob. 162. schlaeflii Mouss. 144. var. praestans Blanc 145. secernenda Rossm. 140. var. bieineta Kormos 269. — dimidiata Kob. 208. — insignis Brancs 282. — kormosi Kob. 265. — njegusensis Kob. 266. — subalbescens Kob. 266. — subligata Kob. 266. — subobtusata Wohlb. 277. serbica Kob. (lutescens var.) 205. Helix serbica Kob. (pomatia var.) 252. sepulta Michel. 57. sesteri Galland 10. sieversi Kob. 292, socia Rossm. 238. solida Zgl. 150. solitaria Hazay 245. spiriplana Oliv. 22. var. gallandi Bourg. 24. — malziana L. Pfr. 23. — ramlensis Rolle 28. — transjordanica Kob. 28. — valentini Kob. 24. splendida Dsp. 85. var. cossoni Let. 85. — roseolabiata Rossm. 86. stauropolitana A. Schm. 63. var. elegans Issel 63. stenarochila Bourg. 109. stolacensis Kob. 284. straminea Brig. 210. var. anaphora Westerl.213. straubei Kob. 190. sturanyi Kob. 278. subobtusata Kob. 277. subtexta Koh. 159. sylvatica Drp. 75. var. aimophilopsis Vill 80. — alpicola Moq. 80. — coudertina Bourg. 80. — eximia Dup. 78. — modesta Kob. 79. — montana Stud. 75. — pedemontana Kob. 79 — rhenana Kob. 78. taurica Kryn. 229. taurica Mouss. v. moussoni Kob. 230. 39 * Helix taurica Rossm. v. ra- diosa Zel. 228. temensis Korm. 283. texta Mouss. 170. thessalica Bttg. 252. thiesseana Kob. 118. thracica Kob. 269. tonnensis Sdbgr. 57. transjordanica Kob. & Rolle 28- triangula. Naegele 87. tristis Shuttl. 94, . trixenostoma Bourg. 109. 308 Helix irojana Kob. 107. truentina Masc. 263. urmiensis Naegele 19. uthicensis Bourg. 123. . valentini Kob. (Levant.) 24. valentini Kob. (Pomatia) 144. venusta Marts. 165. var. homerica Mrts. 166, vindobonensis (Fer.) C. Pfr 67. var. balcanica Stentz 69. — expallescens Zgl. 69. MT AL nie en LET ach Fi OR Ti Helix virginalis Kob. 291. vladica Kob. 214 263. var. pomatiaeformis Kob. 263. volensis Bttg. 280. vulgaris Rossm. 76. var. ballionis Ret. 180. — kubanensis Kob. 183. — roseni Kob. 184. . werneri Rolle 21. williamsi Nevill 57. wohlberedti Kob. 239 zeraethia Bourg. 173. en ar Systematisches Gonchylien-Cabinet von Martini una Chemnitz. In Verbindung mit Dr. Philippi, Dr. Pfeiffer, Dr. Dunker, Dr. Römer, Weinkauff, Clessin, Dr. Brot, Th. Löbbecke und Dr. v. Martens neu herausgegeben und vervollständigt von Dr. H. C. Küster, nach dessen Tode fortgesetzt von Dr. W. Kobelt. er —— u Nürnberg. : Verlag von Bauer & Raspe (Emil Küster). Co 3% se RE EL es HH 122: Taf! 300. EBRLIRNNNEH, N Dith. Anst.v. Werner & Winter, Frankfürb#M. | en u 1.12 Kobelt ael, Taf. 301. Ya Lei Iıth,Anst v.Werner & Winter, Frankfurt “M. Taf. 302. 12: I , S Ss, > | N DD L { a a IN N SE 2 2 27 12 10 1 14 Dith Anst.v. Werner Winter, Frankfurt M. Kobelt del, 1.12. > Taf. 303. VER ar ll Arlı, HR, Frl. Jith,Anst.v.Werner &Winter, Frankturt7M. n x ® ' ı Ayrevin nr Wen 7 } ! I 9 LH NAME I N > x 6) (in cein SW TO . Taf: 304. | 2% Carr rf. ANE vll 4 12 I Vhzara BR ; valsah 2 06 0: FaLd / 4 na „ FAUL ma v » 15 = 14 DD RS > vor 0 lu ma l mu. ; Y EBBBER SE} LEN DAFERR x Kobelt del. 5 Tith.Anst.v. Werner &Winter FrankfartYM. j 2 a R ? 3 - P . 1.12. Taf 305. fe) Mi 1 2 | Kobelt del Tith.Anst.v.Werner &Winter, Frankfurt“ M. ae EN act Hin Bee EEE an du de cn EB B : { h Taf. 306 1.12. IN SS N Duh.Anst.v. Werner 2Winten. Frankfart””M. Kobelz ael. e LA12 Taf: 307. Dit, Anst.v; Werner &Winter, Frankfurt UM. 1.12 Taf 308. I | M 29 Fels | 2 7 ; | | | ul j) j Yı,!o, ir / 1 ! ALU OR i ’ | Ri il ? A Fri \| - j wi: ara Dan ’ 2 al hi 4 MADDNAS 4, RZ N | il Jun #nbelt del. Im. Anst.v. Werner 2 Winter, Frankfurt YM. 1.412 Taf. 309. PATNUI A 12 =. Jith. Anst.v. Werner &Winter Frankfurt "/M. ei - ir tn » ash in as 2 es 2 } J.12 Taf. 310, ERRTTIS a 3 N a , ie s br E r, P ar la ı Er Fiir | | ale | | (DIA “ I f 6 | | \ | | | | | | | | } | | | ! Ä | n HN Li] j) Ir | N a | Br 4 " 5 N 1 \ RZ fi t vv mn 3 Zih.Anse.v. Werner & Winter, Erankfart YM. Taf 31. ih. Anst.v. Werner eWinter, Frankfurt 7. 12a 3 or Ker 75 ala da“ - \ RE Bf. a Or z, > 6 | | | | Tue | | / | Yard | | | | | | | 1} | | | | | 1; | | | | | | | ar 8 | | | I i { r ; 4 . 2 | 1] | | 1 | 1 . ! | | Hl | N | | | | u “| er | T | N | Sn Khnbelt del, 5 = > 3 ZEN Dih Ansı.v. Werner aWinter, Frankfurt 7M. N u A | Sn } 3 | 2. Mann il. 2) N | | | I | jmEL N hu Hobel: del, Titk,Anst, w.Wer; x Erankfurk mM. 7 I! | I) \ .— | ni I 112 Taf: 314. "Hobel: del Iith Anstev. Werner kWinter Frankfurt IM. 1.12. 10 11 Tas! 315. Kobelt del, Jih, Anst.v. Werner & Winter, 2 ankfırk /M. Taf! 316. —| Dith. Anst v Werner aWinter, Frankfarb °7M. a2: Taf: 317. Kobzlt del, In, Anst.v. Werner &Winter, Frankfurt ”7M. 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Werner &Winter, Frankfurt M 1.12 141.330. ———) A = = J Kobelt del. % Iith Anstis. \verner Winzer HronkfuıtYM, 5 12: Taf 331. no - Kobelt del R Iith. Anstv. Werner «Winter, Frankfart UM. } $ en E4 Fy 1.12, Taf’ 332. Kobeli del. 2 ih. Anst.v. Werner & Winter, Frankfurt 1.12. u Kobele del, 1 DiihAnst.vWernev Winfer, Frankfurt aM. Hz) Taf! 354. Kobelt del. Iuth. Anst,.v. Werner &Winter, Franku= "X, 1.12. Taf: 335. Kobelt. del. Iıth.Anstiv. Werner «Winter, Frankfurt ”M. 1.12. Taf. 336. Kobelt del. Iith.Anst.v.Werner & Winter, Frankfurt” M. 112. Kobelt del. Perser lc EINERURNSN. Taf. 337. Dil Ansev.Wer: I — Kobelt del, Uml2r Lith.Anst.v. Werner & Winter, Frankfurt M. 1.12 Taf. 339. Kobelt del. Dith.Anst.v.Werner &Winter, Frankfurt 9M. 7.12 Mobelt del, e RER ll, ee Tith, Anst.v.Werner &Winter, Frankfiurt?M. 1 ‘ . N C 4 N x Y Or Mn 1.12. Taf! 341. | Kobelt del. ‚Dith. Anstv. Werner & Winter, Frankfurt/M. 1.12. 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Werner &Winter Frankfurt“ In: Kobelt ael, DithAnstv.Werner & Winter, Frankfurt/M: 22. Taf. 358. iS} | „ Kobelz del. . Iith. Anstv. Werner & Winter, Frankfurt YM: { as N va 112. Taf. 359. A NBERNAANSNS Kl Kodelt del ik. AnsivWerner «Winter Frankfurt =M. 112 Taf. 360. Qi Hobelt del. ih Anstv. Werner Winter, Frankiure”M. 1.12. Taf. 361. [68] Q Kodelz del Din Ansb. Werner &Winter, Frankfürt ”M. te re Ikıla), 2 Hobel£ del, N N SR NN Tüh.Anst.v.Werner e Winter Frankfurt“’M. Dh Ansb Werner &Vinten Frankfurb 32. Kobelt azl. rner &Wirzey Fronikäurs®lZ T24 Taf! 365. Hmm: Br! o 4 Kobelt del. Ih. Anst.v.Werner Winter, Frankfurt®M. , 112 R Taf 366. I en en O S x RUN RN Nr er Kobelz del. Tith. Anst. v. Werner & Winter, Frankfurt“ M. IK Taf.367. TRITT Bud BERN. EN Hobelt del. Tin Anskv. Wer 2 FronkäurEM. ZEN s a gr RAN EN! Kobelz dei Lich Aust v.Werrer AWinter, FrankturtM. z Taf 369. ERS — HobelE del. j Dith, Ans. v. 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