Eriegereesen are — - ER 2 er a nn at an ae Bari Sa Te ee und. R meh Mm T- HARVARD UNIVERSITY. LIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY TL210 GIFT OF V nn Sn My a 2 Mare 28, 1924 ln L vr g % Ber San ice N } \ 6 rate) N EN FR Wi r) Y! ( { f en VEAEELR Re [ AL 2 Ä n ij p: Y / Cirripedia. BRankenfüsser. Lu) N 2 2 all: e & | | fi St Umunt ; A. 2 ei U Fr. 5, Igo 6) L DR, Ar rt, EL I 4 & & 1 To wu | Alec H fe „E 17 Yueele Ar, Egur A % Sa, Ar :H } u). Cl Ya nn ad ya Muck 9 read € ü ne ( Kunsters SAL Sypları Er L.; dÄ ur Cs uni 4L3I-NIE, 4 RR si EWEIETT aan Hu I wurd, Ser. N ti Pad y. pp. 59-122, 8% [ 7 w. Ss n k Re 4 ri; is XI. 5. “ ® ix Cirripedia. Rankenfüsser. Nematopada, Blainville; Cirrhipeda, Lamarck; Cirrhopodes, Cuvier; Lepas et Triton, Linne; Bostrychopoda s. Cirripedia, Menke. Muschel vielschalig, theils festsitzend, theils beweglich und durch einen sehnigen Stiel befestigt, die Schalenstücke sind in der Gröfse sehr ungleich, theilweise beweglich, das Innere ist mit einer Art Mantel aus- gekleidet. Thiere in der Jugend frei, schalenlos, krebsartig; ausgewachsen in der Muschel festsitzend, sie haben dann drei Paar Mundtheile und sechs Paare gegliederter aus zwei gleichen Ranken gebildete Fülse. Zwitter. Der Eyerstock liegt in der Schalenhöhle ansserhalb des Körpers. Ihr Herz liegt im Rückentheil und die Kiemen an den Seiten desselben; das Nervensystem bildet am Bauche eine Reihe von Ganglien, deren Zahl der Zahl der Körperringe entspricht. Nahrungskanal einfach, gleich an- fangs in einen grofsen Magen erweitert und hier mit zuführenden Abson- derungsorganen versehen, durchläuft gewunden den ganzen Leib bis zur Spitze. Die Kiemen sind theils Fäden an den Schenkeln, theils jederseits im Mantel ein ausgezaktes Blatt. Der Leib selbst ist an den Mantel oder an die Schalen durch zwei Paar Muskeln befestigt. Die Rankenfüsser, höchst merkwürdig durch die Umänderung aus ei- nem Schalenlosen krebsartigen zu einem Muschelthiere, leben sämmtlich im Meer, wo die Jungen bis zu einem gewissen Alter frei herumschwim- men. Später setzen sie sich fest, womit dann der Schalenbau beginnt; zum Ansetzen dienen ihnen Steine, Holz, Muscheln und Schnecken, auch auf lebendigen Krabben, selbst im Fette einiger Wale finden sich welche. Sie sind ziemlich zahlreich, mehrere erreichen eine bedeutende Gröfse: die Arten sind zuweilen schwer zu unterscheiden. 1* 4 A. Schale stiellos, festsitzend, die Oeffnung am oberen Theil. Balanidea, Blainville; Dibranchia, Latreille; Ollata, Schumacher; Cirrepedes sessiles, Lamarck; Acamptosomata, Leach; Bostry- chopoda sessilia, Menke. Tubieinella. Dufresne. Tubicinelle. Tubicinella, Auctor.; Coronula. Blainville. Gehäuse röhrenförmig walzig, aus sechs fest verwachsenen Theilen bestehend, gerade oder leicht gebogen, mit ziemlich starken, genäherten, rippenartig erhöhten @uerringen umgeben, oben und unten abgestutzt, das engere Hinterende durch eine Haut geschlossen, ohne allen Stiel. Die obere Oeffnung schliefst ein aus vier stumpfrundlichen kleinen Klap- pen bestehender Deckel. 1. Tubicinella balaemarum. Lamarck. Die Wall- fisch - Tubieinelle. Taf. 2. Fig. 1. 2. Annales du Mus. Vol. 1. p. 461. pl. 30. .f 1. Museum Wormianum. p. 281. Tubicinella Lamarckii, Leach, Cirrip. f. 1. — annulata, Ranzani, Mem. di Storia natur. p. 54. —_ trachealis Gray, Annal. of Philosophy, Vol. 10. p. 105. Coronula tubicinella. Blainville, Diet. des. Seienc. nat. Tom. 32. p- 380. et tom. 56. p. 15. pl. 117. £. 5. Tubicinella balaenarum, Sowerby, Genera af Shells. _ _ Guerin, Jconogr. du Regne anim, Moll. pl. 38. f. 14. —_ — Lamarck, Hist. nat. deux Edit. Tom. 5. p- 650. no. 1. Die Schale verlängert, gegen die Basis schmäler, Wandung dick, nur kleine Zellen enthaltend, die Aussenfläche ist mit hohen, genäher- ten, feingestreiften Ringen umzogen. Die vier Klappen des Deckels sind dünn, zugeschärft, flachrundlich, niedrig. Die Färbung ist schmutzig ockergelb, die Innenseite weifslich. Höhe 1%“, Breite 9. Aufenthalt: auf der Haut und im Speck der Wale der südlichen Halb- kugel, bohren sich fast ganz ein. 5) Coronula. Leach, Meerkrone. Lepas, Linne, Born, Balanus, Bruguiere, Polylepas, Gray; Dia- dema, Ranzani, Gray; Coronula, Lamarck, Deshayes, Blainville, Sowerby, Cuvier, Burmeister, Menke, Anton. Gehäuse abgestutzt kegelförmig, eyförmig, oder warzenförmig, sechs- seitig, die Seiten nicht durch eine Kante, sondern durch drei oder vier hervoragende, stark runzelartig quergestreifte, nach oben zugespitzte Wulste geschieden, nach oben nnd unten verschmälert, oben mit durch die eingebogenen Wände und die Spitzen der Wülste verengerter sechs- eckiger Oeffnung, welche in die nach unten trichterförmig verengerte innere Höhle führt. Die untere Fläche ist ebenfalls tief ausgehöhlt und diese Vertiefung steht durch eine Oeffnung in der Mitte der Scheidewand mit der innern Höhle in Verbindung. Diese untere Aushöhlung ist durch Scheidewände, welche, von jeder Wulst eine; von der Mitte derselben entspringen, in achtzehn neben einander liegende, fast gleichbreite Fä- cher oder Kammern getheilt, welche Kammern "in der inneren Schalen- wand sich hinauf erstrecken. Jede solche Kammer entspricht also inner- lich der Naht; in welche die Wülste zusammenstofsen. Aufser diesen achtzehn grofsen, zeigen sich noch sechs kleinere Fächer, gebildet durch die Verdopplung derjenigen Scheidewände, welehe den sechs äusseren Flächen entsprechen. Diese sechs Kammern öffnen sich theils ritzenför- mig &, theils rundlich in die untere Aushöhlung, und haben gewöhnlich noch eine kleine, gleichsam als Nebenkammer zu betrachtende, nicht tiefe Grube neben sich, welche durch Verdopplung der einen Scheide- wand gebildet wird. So eng diese sechs Kammern von aussen auch scheinen, so sehr erweitern sie sich nach innen, so dafs sie die gröfsten sind, und stehen mit der inneren, vom Thier bewohnten Höhle durch sechs kleine Löcher, die im Umfange des mittlern Lochs des Trichters riegen, in Verbindung. Die äusseren Flächen sind quergestreift, als Spu- len der neuen Ansätze. Die obere Oeffnung ist gröfstentheils durch eine sehnige Haut ge- schlossen, in welcher zwei kleine Schalen enthalten sind, die stumpf 6 dreieckig, mit den nagel- oder klauenförmig gekrümmten Spitzen gegen einander liegen, die Stelle des Deckels vertreten und über welche sich, die Spitzen frei lassend, eine Schicht der Haut fortsetzt. Innen sind ‚die Deckeltheile frei und sind mit dem Innenrande an einen Knorpelring festgewachsen, welcher den Eingang rings umgiebt und ihnen gleichsam zur Stütze dient. Eine ähnliche, wie die vorerwähnte fibröse Haut, klei- det auch die untere Aushöhlung des Gehäuses aus, verschliefst die mitt- lere Oeffnung, und dringt in die Seitenkammern (die den äufseren Wulst- nähten entsprechenden) und fällt dieseKammern vollkommen; durch diese Haut wird die Schale an den Gegenstand, an dem sie haftet, befe- stigt; hängt aber an keiner Stelle mit dem Thier selbst zusammen. Auch die obere Höhle oder die Wohnstelle des Thiers wird durch eine gleiche Haut ausgekleidet, welche durch die sechs kleinen Löcher, welche die mittleren Nebenhöhlen mit der Haupthöhle verbinden, eindringt und Säcke von der Form dieser Höhlen bildet, welche Säcke mit einer gel- ben körnigen Masse ausgefüllt sind. Diese Masse, welche sich auch in dem inneren Raum des Stieles bei den Lepaden findet, spricht Burmei- ster*) für das Substrat an, durch welches die Schale erhalten und ver- gröfsert wird und welche für eine Absonderung der Haut zu halten sey, welche die innere Fläche der Schale auskleidet. „Sehen wir nun auf die Genesis der Schale, wie sie bei Thompson „niedergelegt ist, so finden wir, dafs sechs nierenförmige Schalstücke „die ersten Andeutungen derselben sind. Diese sechs Platten bilden den „Anfang der Flächen unserer Schale, und schliefsen, indem sie sich nach „innen umschlagen, die Haut, welehe die Schalen bekleidet, in sich ein; „so wachsen sie fort, bis sich die umgeschlagenen Ränder berühren und „dadurch die in ihnen enthaltenen Theile der Haut von den übrigen, bis „auf die berührte Verbindung am untern Ende, abgetrennt wird. Zugleich „bilden sich an den Stellen, wo sich die Umschläge der Schalen berüh- =) In der von mir vielfältig benützten ausgezeichneten Schrift: Beiträge zur Naturgeschichte der Rankenfüfser, von Hermann Burmeister, Berlin 1834. 7 „ren, die Wülste, welche als Scheidewände zwischen den Umschlägen „der Seitenwände gegen die Mitte der Schale vordringen. Indem diese „Scheidewände von vorn herein getrennt sind, drängt sich die äussere „Haut, mit welcher das Thier festsitzt, und die die äussere Epidermis „der Schale ist, zwischen die Scheidewände und veranlafst so das Ent- „stehen der achtzehn kleinen Nebenkammern in der Wand der Schale. „Wir finden hiernach bei den Balanen ebenso gut, wie bei den Lepaden, „einen Stiel, doch mit dem Unterschiede, dafs er sich zwischen die sechs „Schalenstücke drängt, und so eine innige Verwachsung derselben hin- „dern würde, wenn nicht neue Schalstücke, die Wülste, sich auf seiner „Oberfläche bildeten; und dadurch den innigen Zusammenhang der sechs „Schalenstücke bewerkstellisten. Bei der Untersuchung fand ich näm- „lich, dafs die Wülste, wie unter sich, se mit den sechs Seitenschalen „nur durch eine feine, gezähnte und geriefte Naht zusammenhingen, „nicht aber in unmittelbarer inniger Verbindung mit ihnen verwachsen „waren; auch sieht man an der Oberfläche der Höhle, in welcher das „Thier steckt, sehr deutlich die Nähte, in welchen die umgeschlagenen „Ränder der primären Seitenschalen zu einander stofsen. „Es besteht also der Unterschied der Lepaden und Balanen, was die „Schale betrifft, darin, dafs bei jenen der häutige Stiel frei bleibt und „an seinem Ende die Schalen trägt, bei diesen sich zwischen die einzel- „nen Schalstücke hineindrängt und theils von ihnen allein, theils von „neuen, auf seiner Oberfläche sich bildenden Schalstücken (den Wülsten) „überwachsen wird. „Das Thier unterscheidet sich besonders und auffallend durch die „Rleinheit und Kürze der Rankenfüfse, so wie durch die überwiegende „Gröfse des Vorderleibes. Mit der sehnigen Haut, welche den oberen „Eingang in die Schale verengt und auskleidet, steht es, wie mit der „Schale selbst, nur durch eine Fortsetzung seiner Oberhaut in Verbin- „dung“. (Burmeister a. a. ©. p- 36 u. f. Die Arten leben auf Wallfischen, wo sie am Kopf; den Furchen der Brust und den vordern Finnen ansitzen und sich oft bis auf den Ro) Speck einbohren; sind oft in grofserMenge vorhanden und wieder mit andern Cirripeden, z. B. Otion besetzt. 1. Coronula diadema. Linne. Die hohe Meerkrone. Taf. 1. Fig. 1. 2. Lepas diadema, Linne. Born, Mus. p- 10. t. 1. f. 5. 6. Chemnitz, Conchyliencab. 8. p. 391. t. 99. f. 843. 844. Balanus diadema, Bruguiere, Diet. n. 18. Encyel. pl. 165. f. 13. 14. Coronula — Leach, Encyecl. brittan. Suppl. t. .3 p. 171. _ —_ Deshayes, Dict. elass. d’hist nat. t. 4. p. 507. — _ Blainville, Diet. des Science. nat. Tom. 10. p. 49%, Tom. 32. p. 380. pl. 117. f. 4. —_ —_ Sowerby, Genera of Shells f. 1. —_ _ Cuvier, Regn. anim. 3. p. 179. — _ Burmeister, Beiträge z. Nat. d. Rankenf. p. 34. t. 2. f. 1— 14. Polylepas — Gray, Ann. of. Phil. 10. 105. Diadema vulgaris. Schumacher, nouv. Syst. de Vers, p. 91. —_ Ranzani, Memor. di Storia natur. p. 52. Coronula diadema. Lamarck, Hist. nat. Tom. 5. p. 652. n. 1. _ _ Anton, Verzeichnifs, p. 3385. Schale grofs, bauchig-cylindrisch, diekwandig, mattglänzend, oben eingezogen, die Spitzen der Wülste zu einer gemeinsamen, etwas vor- springenden Ecke vereinigt; die Wülste sind in der Mitte der Höhe am stärksten gerunzelt, nach unten hin nehmen die Runzeln an Zahl zu, werden aber feiner, nach den Wulst-Spitzen hin sind sie abgerieben. Flächen querstreifig durch die neuen Ansätze. Der Grund der Schale ist schmutzigweifs oder beingelblich, bei jüngeren Exemplaren der Basi- lartheil gelb, der Rand selbst braun. Höhe 1!2— 1%‘, Breite 2): Wie ich bei einem halbwüchsigen Exemplar deutlich sehen kann, geschieht das Wachsen durch Ansatz neuer Theile an die Basis. Diese neuen Theile bestehen nicht aus Lagen oder Schichten, sondern aus sehr feinen, niedrigen, fächerförmig ausgebreiteten oder auch geraden, eng beisammenstehenden Leisten, die sich gegen den Aussenrand vorschieben, und durch Vereinigung die Runzeln, welche bei reinen Exemplaren im- IHRE LEiTER) Systematisches Conchylien-Cabinet von Martini «wa Chemnitz. In Verbindung mit Dr. Philippi, Dr. Pfeiffer, Dr. Dunker, Dr. Römer, Weinkauff, Clessin, Dr. Brot, Th. Löbbecke, Schmalz, Dr. Thiele und Dr. v. Martens neu herausgegeben und vervollständigt von Dr. H. ©. Küster, nach dessen Tode fortgesetzt von Dr. W. Kobelt. Elften Bandes Fünfte Abtheilung. Nürnberg, 1906. Verlag von Bauer & Raspe. (Emil Küster). Die Ordnung Giezerivedien Von Prof. C. Schmalz. Nürnberg, 1906. Verlag von Bauer & Raspe. (Emil Küster). " Crıeeıipedra von ae a NE €. Schmalz. Nase Mn Professor am Kgl. Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin. ' 1906. | XL DL 34. III. 1906. N THREE ING THU ARE al R re: N IN / RR NER I AL AaaEEL NN Sur DER on HER iM Yo) un x AR "N OHREN je Kia a ya h Yalr UN RN NT EHRE Km | Voir w ort. In Martini-Chemnitz’ Conchylien-Cabinet erschien um 1850 herum als Lieferung 37 die erste Lieferung — 4 Tafeln (No. 1. 3. 4. 7) und 1 Bogen Text — einer Monographie der Cirripedia oder Rankenfüsser. Sie blieb seitdem ein Torso, wohl mit deshalb, weil es sich inzwischen herausstellte, dass die Rankenfüsser zu den Krebsen, und nicht zu den Weichtieren gehören. Jetzt, wo das Conchylien-Oabinet einem gewissen Abschluss entgegengeht, handelt es sich um die Entscheidung über Beseitigung oder Beendigung auch dieser Monographie. — Wissenschaftlich liegt die Angelegenheit sehr einfach. Niemand sucht heutzutage mehr die Cirripedien unter den Mollusken: also wäre die erschienene Lieferung einfach zu kassieren. Aber das Conchylien-Cabinet entspricht ja doch mehr den Bedürfnissen des wissenschaftlichen Sammlers und des Museums; nur der Sammler kann sich mit der Beschreibung der Schale begnügen, die Wissenschaft muss auch und besonders die Beschreibung des Tieres fordern. Und der wissenschaftliche Sammler wird, wie damals, so heute, un- willkürlich neben den Schalen der Weichtiere zugleich den in mancher Beziehung ähnlichen, oft anhaftenden Schalen der Rankenfüsser sein Interesse zuwenden: ihm würde wohl die Beigabe einer Monographie der Cirripedien zum Conchylien-Cabinet nicht unerwünscht sein. — Auch hielt es der Verlag für eine Art Ehrenpflicht, das gross angelegte Werk so, wie es begonnen war, zu vollenden. Und der Verfasser liess sich schliesslich bestimmen, den Versuch zu wagen, die alte Lücke im Conchylien- Cabinet nunmehr auszufüllen. In diesem Sinne liessen sich zwar die seiner Zeit erschienenen Tafeln mit Er- klärung allenfalls beibehalten, aber durchaus nicht der Trextbogen: der masslos breit ausholende Text wurde kassiert; der nun hier gebotene Text ist auf diese Art wenig- stens einheitlich gefasst. Weder der kassierte Text noch die beibehaltenen Tafeln bieten einen rechten Anhalt für die ursprünglich entworfene Disposition; dadurch, dass versucht wurde, Altes und Neues in Eins zusammen zu arbeiten, ist nun natür- il 4 lich in den Figuren eine gewisse Unordnung entstanden; sie möglichst einzuschränken, ist versucht worden. — Die nunmehr so entstandene Monographie der Cirripedien ist unter diesen Umständen naturgemäss rein kompilatorisch, und beruht auf folgen- den Werken, in denen auch weitere ausgiebige Litteraturverzeichnisse enthalten sind: 1) Ch. Darwin. A monograph on the subelass Cirripedia. London. Printed for the Ray Society. 1851. 1854. 2 Ba. 2) A. Gerstäcker. Cirripedia. in: Bronn’s Klassen und Ordnungen des Tier- Reichs. Bd. V. S. 403—589. Leipzig und Heidelberg. Winter. 1869— 70. 3) W. Weltner. Verzeichnis der bisher beschriebenen recenten Cirripedienarten. Archiv für Naturgeschichte. Berlin. Jahrgang 1897. vol. I. p. 227 £. 4) A. Gruvel. Monographie des Cirrhipedes. Paris. Masson et Co. 1905 1 Bd. Aus 5) Brehm’s Tierleben, Bd. X ist ein Teil des Materials für die Beschrei- bung der Lebensweise entnommen. Unsere Monographie verfolgt durchaus nicht den Zweck einer erschöpfenden Darstellung, sondern gerade den Zweck einer orientierenden Zusammenfassung, die aber im Sinne des Conchylien-Cabinets einen gewissen wissenschaftlichen Wert an- strebt in folgenden 2 Punkten: 1) ein bis 1905 vervollständigter Katalog aller bekannt gewordenen recenten Arten. Von Gattungs- und Arten-Diagnosen ist abgesehen worden; doch bieten die Tabellen und der Katalog eine Art Uebersicht über Zusammengehörigkeit, Grösse, Ausbreitung — horizontal und vertikal — der Arten. 2) Abbildungen von Vertretern aller — soweit irgend möglich vollständig — Gattungen. Soviel zur Orientierung über die Entstehung und das Ziel dieser Arbeit. Liegen innerlich in ihrer mittleren Stellung Schwierigkeiten begründet, so war es äusserlich nicht ohne Vermehrung der Schwierigkeiten durchführbar, vor langer Zeit und unter anderen Gesichtspunkten Angefangenes abzuschliessen. Dies zur Entschuldigung der Mängel! Herrn Professor Dr. Weltner am Kgl. Museum für Naturkunde in Berlin bin ich zu besonderem Danke verpflichtet für die grosse Freundlichkeit, mit der er mir schwer erreichbares Material leicht zugänglich gemacht hat. Binleituns Die Cirripedien haben in allen älteren Sammlungen ihren Platz bei den Con- chylien gefunden wegen ihrer muschelartigen kalkigen Schalen. Auch die Wissen- schaft hat früher die Cirripedien direkt für Mollusken gehalten, da sie in ihrem äusseren Wesen sogar mehrfach und teilweise auch in ihrem inneren Bau geradezu als Muscheln erscheinen. Die Hauptpunkte der Uebereinstimmung sind: In einer festgewachsenen und grossenteils verkalkten Schale steckt ein teilweise ziemlich un- deutlich gegliederter Körper; die Schale wird vom Mantel abgesondert und die Tiere sind Hermaphroditen. Was zunächst die Hauptsache betrifft, die Aehnlichkeit der Schalen, so ist sie in Form, Skulptur und Färbung nicht selten bis zu einem Grade gesteigert, der dem Beobachter eine Täuschung fast aufzwingt. Die Lepaden, deren Aehnlichkeit mit Muscheln besonders auffällt, werden auch heutzutage noch Enten-Muscheln ge- nannt. Ihre Schalen haben ovalen Umriss und platt-gewölbte Form, die beiden Hälften sind gegen einander beweglich, ganz wie bei Muscheln ; die einzelnen Schalen- stücke zeigen sogar dieselbe koncentrische elliptische Schichtung: man denkt an Anodonta oder Mytilus. Ebenso verhält es sich bei Pollieipes. Die Schalenstücke von einigen Varietäten von Balanus tintinnabulum erinnern nach Rippung und Fär- bung unwillkürlich an Pecten. Uebrigens ist natürlich, so führt Gerstäcker weiter aus, die Muschelähnlichkeit abgestuft, bis zum Verschwinden. (Vergleiche Tafel 13.) Am meisten gleichen den Muscheln die dicht bei einander fest-sitzenden Balaniden. Bei den Lepadiden ruft zwar die Schalenanlage des capitulum durchaus den Ein- druck der Schale einer Muschel hervor, aber der oft sehr lange flexible pedunculus nimmt ihnen schon etwas von ihrem Mollusken-Ansehen, wiewohl eine ähnliche Ver- längerung des Körpers (Siphon) auch bei einigen Muscheln vorkommt. Ebenso sind bei Pollicipes und Lithotrya der gedrungene Stiel und die zahlreichen Schalenstücke schon weniger Muschel-ähnlich, aber sie bieten immer noch genug des Schaltier-artigen. Am stärksten herabgemindert ist die Aehnlichkeit natürlich bei den nur noch mit 6 kleinen capitulum-Schalenstücken versehenen Formen, Dichelaspis und Oonchoderma, und bei denjenigen Formen, deren äussere Körperhülle ganz lederartig oder häutig bleibt, wie Alepas und Anelasma. Aber hier gleicht gerade wieder der weiche kaum ge- gliederte Körper äusserlich auffällig dem Körper der Weichtiere. Jedenfalls ist da- mit die Form des Rankenfüssers keineswegs der Form irgend eines Krustentieres näher gerückt; vielmehr steht soviel unbedingt fest, dass selbst die von den be- schalten Weichtieren habituell sich am weitesten entfernenden Cirripedien durchschnittlich immer noch eine grössere allgemeine Aehnlichkeit mit Mollusken als mit Krustaceen haben, und dass die wesentlichen Uebereinstimmungen der Rankenfüsser mit den Krebsen nicht in dem äusseren Habitus, sondern in der inneren Organisation zu suchen und zu finden sind. Aber selbst in der inneren Organisation und der Lebens- weise haben die Cirripedien einige Charakterzüge, die sie mehr als Moilusken denn als Krustaceen erscheinen lassen. Die Cirripedien sind, wie sehr viele Mollusken, Hermaphroditen und nicht, wie die meisten Krustaceen, getrennten Geschlechtes. Und schliesslich: die Rankenfüsser sind festsitzend wie die wenig beweglichen Muscheln und nicht wie die sich frei bewegenden Krebse. Hiernach erscheint es durchaus begreiflich, dass die Cirripedien früher für Mol- lusken gehalten wurden; es schien den älteren Autoren nicht auffällig, sondern selbst- verständlich, dass Tiere, deren äussere Erscheinung so sehr an Muscheltiere erinnerte, ebenfalls Hermaphroditen waren. Dieses Zusammentreffen galt damals als Bestätigung jener Auffassung; ja auch nachher noch, als man die Rankenfüsser als Krebstiere erkannte, galt der Hermaphroditismus als eine die Cirripedien an die Mollusken kettende Eigentümlichkeit; und heute wieder gilt, wie Gerstäcker bemerkt, das In- teresse der Beantwortung der Frage: Wie kann eine so auffällig an die Schalen der Mollusken erinnernde Bildung in einer vereinzelten Ordnung des Tierkreises der Arthropoden auftreten, welchem ähnliche Hüllen sonst vollständig fremd sind? Klarheit verschaffte auch hier wieder die Entwicklungsgeschichte, welche diese Mantelbildung als durch extravaganteste Umbildungen ermöglicht und als eine in der sitzenden Lebensweise begründete und bezweckte Schutzbildung erklärt. Obwohl sie also den Mollusken auffällig ähneln und sich weit von dem Aus- sehen und der Lebensweise krebsartiger Gliedertiere entfernen, sind doch die Cirri- pedien den niederen Krebsen zuzuordnen, wie sich allmählich bei eingehenderem Studium, namentlich der Entwickelung, herausgestellt hat. Zwar unterscheiden sich die Rankenfüsser von den Muschel-Tieren schon durch die gegliederten Ranken- 7 füsse und durch ihren inneren Bau; aber als Krebse wurden sie erst erkannt, als man ihre höchst merkwürdige (rückschreitende) Verwandlung entdeckte: Die Larve (Nauplius) der Cirripedien hat die Gestalt der Larven der niederen Krustaceen (Entomostraceen), und bewegt sich frei umher. Während so die Rankenfüsser in ihrem Jugendstadium den Krebsen gleichen, verkümmern sie später, indem sie Augen, Fühler, deutlichen Kopf und freie Bewegung verlieren, derartig, dass sie teils (Balanus, Lepas) den Mollusken, teils (Rhizocephala) den parasitischen Würmern ähnlich werden. Geschichtliches. Schon bei Aristoteles (F 322 a. ©. n.) finden sich, wohl auf dieselben Tiere angewendet, die Namen: BaAavoı und Asrzadss. Diese Namen wurden übernommen und zur Gattungs-Unterscheidung angewandt von Linne 1767 und Bruguiere 1789. Der Name der Ordnung geht zurück auf Lamarck 1818: Cirrhipedes und Burmeister 1834: Cirripedia oder Rankenfüsser. Die Cirripedien wurden zuerst den Mollusken zugeordnet. Obwohl schon Adanson 1756 sich dagegen erklärt hatte, verkannte noch Cuvier trotz eingehender Untersuchung die wahre Natur der Cirripedien und stellte sie 1830 im Regne animal zu den Mollusken. Wie es scheint, hat zuerst 1819 Straus-Dürkheim auf die Beziehungen zwischen Cirripedien und Krustaceen (Entom- ostraceen, Kopepoden) hingewiesen. Die Verwandtschaft erwiesen haben J. V. Thompson 1830, der die Nauplius-Larve der Balanen entdeckte, und Burmeister 1834, der die Nauplius-Larve der Lepaden entdeckte. Eine ebenso umfassende wie gründliche Arbeit ist das Werk Darwin’s über die Cirripedien 1851—1854: er be- reicherte die anatomische und physiologische Kenntnis, klärte besonders die kompli- cierten Verhältnisse der Fortpflanzung (Hermaphroditen, Vorkommen der Komple- mentär-Männchen, sporadisches Auftreten getrennter Geschlechter); und, indem er alle Einzelheiten systematisch zusammenfasste, hat eigentlich er erst die wissenschaft- liche Kenntnis der Cirripedien geschaffen. Die erst nach dem Erscheinen des Dar- win’schen Werkes als Cirripedien nachgewiesenen Gattungen Sacculina, Peltogaster und verwandte hat Lilljeborg 1859 mit Recht einer besonderen, den Darwin’schen Abteilungen gleichwertigen, Abteilung zugewiesen und als Suctoria den Cirripedien einverleibt. Das letzte, unsere heutigen Kenntnisse zusammenfassende Werk über die Cirripedien hat Gruvel 1905 geschrieben. 8 Namen-Erklärung. Die Ordnung heisst nach den am erwachsenen Tier besonders charakteristischen rankenförmigen Fndgliedern der Beine: Cirripedia oder Rankenfüsser: lateinisch: eirrus Ranke, pes Fuss; Gruvel nennt sie auch Thecostraca : griechisch: 977 Hülle, öotoaxov Krebsschale. Ein gewisses Interesse bietet die Erklärung der beiden bis- her schon mehrfach genannten Namen: Balanen und Lepaden. Die Balanen sind nach ihrer Form, griechisch: ß8aAavog Eichel, benannt; auch die deutschen Namen, wie: Meereichel, Seepocke, Meerslocke, deuten die Form an. Auch die Lepaden heissen nach ihrer Form: griechisch : Assrag Napfschnecke; was den deutschen Namen: Entenmuscheln betrifft, so ist der zweite Teil vollkommen gerechtfertigt: die Aehn- lichkeit mit manchen Muscheln ist tatsächlich gross; der erste Teil erklärt sich im Zusammenhange einer merkwürdigen Geschichte. Man fand an der Küste von Irland sowohl die Lepaden als auch die nach dem Fundort (Hibernia) be- nannten Bernikel-Gänse (Anas Bernicla. Linne. — Anser torquatus. Frisch.). Die Lepaden sahen aus etwa wie Eier, die herausragenden Rankenfüsse etwa wie gefiederte Extremitäten; zudem schienen die Lepaden an Bäumen (angetriebenen Baumstämmen, Schiffshölzern) zu wachsen: man sah sie für so etwas wie Vogel-Eier, die jungen Bernikel-Gänse, an. Dieser mittelalterliche (1187?) Aberglaube, dass aus den Lepaden die Bernikel-Gänse sich entwickelten, bekam ein praktisches Interesse dadurch, dass er von Seiten der Kirche zu einem eigennützigen Zwecke ausgebeutet wurde. Die beschränkte Zahl erlaubter Fastenspeisen legte den Wunsch nahe, eine weitere und möglichst schmackhafte Fastenspeise hinzuzufügen. Eine solche meinte man in den Bernikel-Gänsen gefunden zu haben, die wie die Fische, Meeresprodukte zu sein schienen und als Auswüchse von Bäumen für Pflanzenfrüchte gedeutet wurden. In dieser Absicht gab man den Bernikel-Gänsen pseudo-wissen- schaftlich ein Attest auf unfleischliche Herkunft. Das vielfach und noch lange nachher diskutierte Thema fiel um 1700 der Vergessenheit anheim. Im Haushalt der Natur. Es ist in diesem Zusammenhange wohl der Ort, sogleich zusammenzustellen, welche Wichtigkeit den Cirripedien im Haushalt der Natur zukommt, insbesondere welcher Wert, Nutzen und Schaden, für den Menschen. In keinem Falle ist nach Gerstäcker der Nutzen, weichen die Cirripedien dem Menschen bieten, von grosser Bedeutung. Wiewohl einigen der grösseren Arten ein 9 sehr zartes Fleisch zuerkannt wird, welches an Schmackhaftigkeit das der Krebse noch übertreffe, so sind die Cirripedien doch nur in sehr beschränkter Weise als Nahrungsmittel in Aufnahme gekommen. So wird der treffliche Geschmack des Fleisches von Balanus tintinnabulum, welches mit einer sauren und gepfefferten Brülie gekocht wird, mehrfach gerühmt und soll besser als der des Krabben-Fleisches sein. An der Küste von England und Spanien wird Pollieipes cornucopia massen- haft als Speise verkauft und sehr geschätzt: man kocht sie, saugt den pedunculus aus, spaltet sie sodann und geniesst das Fleisch des Körpers, in Weinessig getaucht. An der Küste Chile’s gilt der riesige Balanus psittacus als ein delikates Nahrungs- mittel. An der Küste Ostindiens und Chinas wird Polliecipes mitella auf den Markt gebracht und, weil er wenig Fleisch hat, von den Eingeborenen zur Bereitung von Brühe verwandt. Die Chinesen sollen die Balanen auch roh ausnehmen und einsalzen und für eine köstliche Speise ansehen. Die Schalengerüste besonders grosser Exem- plare benützen sie zu Leuchtern, in welche sie Wachskerzen hineinsetzen. Ebenso ist der Schaden, den die Cirripedien dem Menschen verursachen, von keinem grossen Belang. Es ist kaum als Schaden für den Menschen und seinen Handelsverkehr zu bezeichnen, dass die Balanus-Arten den Schiffsrumpf, häufig in erstaunlichen Mengen, überziehen, dass die Lepas-Arten ein gewöhnliches Anhängsel der Schiffe bei ihrer Heimkehr aus südlichen Meeren sind. Diese Verschleppung durch den sich kreuzenden Schiffsverkehr ist viel wichtiger für die schnelle und weite Verbreitung der Cirripedien, wie wir sehen werden; und es ist nicht uninte- ressant, dass es der Mensch bewirkt, wenn eine verschleppte Art schon im Verlaufe eines Jahres sich über die halbe Erdoberfläche verbreitet. Von ungleich grösserer Wichtigkeit ist es, dass die Cirripedien gleich den übrigen Krustaceen einer grossen Anzahl von Meeres-Tijeren als Nahrung dienen, obgleich viele durch ein hartes und verschliessbares Schalengerüst geschützt sind. Gerstäcker führt aus, dass zunächst und hauptsächlich die Nauplius-Larven massenhaft anderen Meerestieren: Echinodermen, Mollusken, erwachsenen Individuen ihres eigenen Stammes u. s. w., als Beute anheimfallen. Das Missverhältnis zwischen Larven-Zahl und Zahl der ausgebildeten Individuen zwingt zu der Annahme, dass die Mehrzahl der frei schwimmenden Larven von anderen Meerestieren verschlungen wird, und nur ein geringer Procentsatz der zahlreichen Nachkommenschaft von PBalaniden und Lepadiden zur Anheitung und zur Ausbildung kommt. Aber auch für die ausge- wachsenen Tiere ist es sehr wahrscheinlich, dass sie für grössere Meerestiere, insbe- XL 5. 29. III. 1906. b) 10 sondere für Raubfische, eine sehr willkommene Nahrung abgeben. Am ehesten für die Lepaden: sie haben einen oft sehr langen, weichen und nahrungsreichen Stiel, und ihre wenig resistenten Schalen werden grössere Raubfische jedenfalls ebenso- wenig vom Verzehren abhalten, wie die viel härteren Panzer der ihnen nachge- wiesenermassen als Nahrung dienenden grossen Dekapoden. Bei den ganz häutigen Conchodermen würde auch dies Hindernis in Wegfall kommen. 1. Die Schale. Wenn also auch die Auffassung: — die Rankenfüsser nicht Weichtiere, sondern Gliedertiere — sich wesentlich verschoben hat von der Beachtung der Schale nach der Betrachtung des Tieres und seiner Entwickelung hin, so werden doch auch in der heutigen Anschauung die Schalen besonderer Aufmerksamkeit gewürdigt und als Haupt-Hilfsmittel zur Unterscheidung und Einteilung innerhalb der Ordnung herangezogen. Von den gesamten äusseren Körperteilen der Cirripedien trägt kaum einer zur Charakteristik der Gattungen und Arten in gleichem Masse bei wie der Mantel mit seinen erhärteten Kalkablagerungen. Der Körper des Tieres ist umgeben von einer Faltenbildung der Haut: dem Mantel. Diese Hautduplikatur bleibt einerseits weich, ja verschwindet sogar gelegentlich ganz; andererseits wird sie verstärkt durch Kalkablagerungen: Schalen-Platten, die sogar oft zu einem festen Gehäuse verwachsen. Die Platten sind mehr oder weniger zahl- reich, im Grossen und Ganzen regelmässig angeordnet, und beweglich oder fest mit einander verbunden; man hat für sie besondere Benennungen eingeführt. Man ver- gleiche hierzu Tafel 12, Figuren 9—11 und Tafel 13. In der ersten dieser Figuren hat Darwin an einem hypothetischen Scalpellum die verschiedenen Platten-Arten schematisch dargestellt; in den beiden folgenden Figuren ist der allgemeine Vergleich für Lepadiden und Balaniden geboten, und in den Figuren der anderen Tafel nach Darwin und Gruvel der spezielle Vergleich für die Haupt-Gattungen der Balaniden und Lepadiden, 11 1. Bei den gestielten Lepadiden ist die Schale zusammengesetzt aus 5 grösseren und verschiedenen kleineren Platten, die teils das capitulum bilden, teils den pedun- culus bedecken. Bei den eigentlichen Lepaden finden sich gewöhnlich folgende 5 Schalenplatten: 1 unpaare: die carina, die den Rücken des Tieres bedeckt und der dorsalen Nahtlinie der Schale der Ostrakoden (beschalte Entomostraceen) entspricht; 1 Paar: die scuta, dem Kopf benachbart, die die vorderen Seiten des Tieres be- decken; und 1 Paar: die terga, dem Hinterende des Körpers benachbart, die die hinteren Seiten des Tieres bedecken. Letztere bilden die Spitze der Schale, die dem Stiele der Schale entgegengesetzt ist. Indem wir die 5 = Zahl der Platten als die vollkommene und normale Bildung ansehen, bemerken wir bei den verwandten Gattungen zum Teil weniger, zum Teil mehr Platten. Bei den Pollicipeden schalten sich ein zwischen die scuta das rostrum und am Stielrande die lateralia: mitunter recht zahlreich, in Reihen über einander geordnet. — Die Kalkstücke sind durch Chitin mit einander verbunden, und zwar nicht fest. Soviel über die Lepadiden-Schalen im allgemeinen; im besonderen ist die An- zahl und Verteilung der Schalen einer stufenweisen Umänderung unterworfen, die auf Tafel 13 Figur 11—16 zur Darstellung gekommen ist: Die skizzierten Um- bildungen sind angedeutet dadurch, dass gleiche Platten gleich schraffiert sind. Die Platten verringern sich immer mehr bei Lepas, Poecilasma, Dichelaspis, Concho- derma, Alepas, Anelasma.. Bei Anelasma sind überhaupt keine eigentlichen Kalkab- lagerungen mehr nachweisbar, aber an den entsprechenden Mantelstellen sind noch Verdickungen durch über einander gelagerte Chitinschichten erkennbar; der weit klaffende lederartige Mantel hat dünne Ränder, verdickt sich aber gegen die Scheibe hin und zeigt auf der Aussenseite eine grössere Anzahl auseinanderweichender, auf Schichtung von Ohitinlamellen beruhender Streifen. — Umgekehrt vermehren sich die Platten bei den verwandten Gattungen Scalpel- lum und Pollicipes — zu vergleichen Tafel 13 Figur 7 und 6 — die in der Schalen- bildung den Übergang von den Lepaden zu den Balanen vermitteln, und zwar nach Gerstäcker in mehrfacher Beziehung. Zunächst in der Lage der Platten: Scuta und terga folgen vom pedunculus aus nicht nach einander, sondern sitzen neben einander auf. Sodann in der Konsistenz der Platten: Die Schalenstücke haben nicht mehr die den Lepaden eingentümliche Zartheit und Nachgiebigkeit, sondern gleich denen der Balanen einen ansehnlichen Grad von Härte und Dicke. Ja, denkt man sich die lateralia auf eine geringere Zahl beschränkt, paarig zusammengeordnet und nach 12 der Längsrichtung in entsprechendem Masse wie die carina und das rostrum ent- wickelt, so erhält man einen Schalenkranz, welcher die in seiner Mitte liegenden scuta und terga rings umgürtet, das Schalengerüst der Balaniden. 2. Bei den nicht gestielten Balaniden bilden carina, lateralia und rostrum einen festaufsitzenden festen Schalenring, die 2 scuta und 2 terga der rechten und linken Seite einen zweiklappigen beweglichen, die Öffnung vollkommen verschliessenden Deckel: das operculum über dem Rücken des Tieres. Die Kalkstücke bestehen normaler Weise aus einem Mittelstück: paries mit seitlichen Flügelfortsätzen : radius. und ala, durch die sie einander überdecken ; und zwar bedeckt der radius der einen Platte die ala der Nachbar-Platte. Die Schalenstücke sind mehr oder weniger mit einander verwachsen und auf einer gemeinsamen Kalkbasis fest mit einander ver- bunden. Alle weiteren Abweichungen, wie sie auf Tafel 13 Figur 1—5 für Octo- meris, Chthamalus, Balanus, Ohamaesipho, Tetraclita in Diagrammen angedeutet sind, sind sekundär und bezwecken eine möglichst feste Verbindung, die vereinzelt bei Pyrgoma erzielt ist, indem sämtliche Schalenstücke ganz mit einander zu einem ein- zigen gleichartigen Stück verschmolzen sind. \ Als eine Degradation der der Balaniden-Gruppe zukommenden Mantelbildung ist, nach Gerstäcker, der durch die Gattung Verruca repräsentierte T'ypus anzusehen, bei welchem von den Schalenstücken des äusseren Schalenrings nur 2, die carina und das rostrum, erhalten sind. Da diese trotz ihrer beträchtlichen Flächenent- wickelung den Ring nicht zu schliessen im stande sind, so treten in denselben die scuta und terga mit je einem ihrer Stücke ein, sodass dadurch ein sehr unsymme- trisches äusseres Schalengerüst hervorgerufen wird, welches nur 2 bewegliche Schalen- stücke, je einem scutum und tergum entsprechend, in sich schliesst; das eine scutum bildet in Gemeinschaft mit dem einen tergum den frei beweglichen Deckel. — Diese äussere Asymmetrie ist nicht zufällig; auch im Inneren ist die Gattung Verruca vielfach anomal gebildet: Ihr fehlen die musculi depressores und kommt allein der musculus adductor zu, der durch schrägen Verlauf und besondere Länge ein der Asymmetrie entsprechendes abweichendes Verhalten zeigt. Wir haben dies vorweg- genommen, um folgenden “chluss zu rechtfertigen: Da die der Gattung Verruca eigentümliche Bildung des Schalengerüstes offenbar die extremste Umformung der Körperhülle ist, welche überhaupt bei den Cirripedien vorkommt, so glaubten wir sie mit gutem Grunde an das eine Ende der ganzen Formen-Reihe stellen zu müssen. 13 3. Nach dem anderen Ende (Rhizocephala) der Formen-Reihe der Cirripedien hin ist die Schalenausbildung im Zusammenharge mit der mehr und mehr parasiti- schen Lebensweise gänzlich im Verschwinden begriffen. Doch lassen bei Aleippe, so wie bei Anelasma, woran grosse Haftscheibe und kurzer Stiel ohnehin etwas erinnern, noch lokale Erhärtungen von Knorpel-Konsistenz eine Art Rest oder Versuch von Schalen-Bildung erkennen. — Wenn auch die Gesamt-Übersicht — vergleiche die tabellarische Übersicht über das System vor dem Arten-Katalog — die Gesamtheit der Eigenschaften des Tieres (Rankenfüsse, Lebensweise u. s. w.) zu berücksichtigen hat, so lässt sich doch innerhalb ziemlich weiter Grenzen eine ganz gute Übersicht über die bekanntesten Gattungen, Familien, Unterordnungen schon fast allein nach Körper-Form und Schale (Anzahl und grössere oder geringere Entfaltung der Kalkplatten) geben, wie der folgende. Entwurf — die Tabelle auf Seite 14 — zeigen mag. 4 "UAFUNUPAG-AIFNUN U9ASPUR 9ıp :Sıyuygy sıq Iyaeaapo] [JoJueM ‘usjeyas suloy wyeda +2 "BIBINRDEDdgp "BONO uosyoem.IaA TULTEI 1OD 1OPO WMISOI Op JIU aTopu ie Summe 2 ne E Surauajeydg PuazyIsIsoF sep ‘ySaaaq Toıf T ol anu 4sı 8310) pun eynds Up uoN yostag9wundsun fonssun ‘ge oyonysuoeuds | i »H9epıuejegy usIepue 9Ip U9593 YIsh : IyONıP I snuejeg -o&1oporu Iyolu ofeuog -Siyjey 170 u9poL]d EINS pun 83199 : 2 sıseg !u9asso]y9sd3 usJunN "Sunugao [Na Aay9ı3amag ‘Zur! : Z -U9JEUIS OLP ISSO1]9S [ONI9 *y9ILDaM -uo[eyaS Aeyaızomoqup i eigouojey)d ponıpas.1tapau ofey9S ) „ag oyuejon) yoanp 83.10} pun wInas -uoyyeld "YISTUO9 8-7 me sıq yosLıpumkd ASnRy9H9 N "eINU0109 -Zuyngy sıseg] :uayo uoJuf) Zurıusjegag j -Zunupag-usfeyas "yosL179wwÄSs ap spe AauN Tea :ypIldom -99 9YU9[9H 9uyo TAT] pun %Nd8 ‘seprpodrofod = "uSpurJsuod ‚Serter Sadıoılod UONINISUHTLUIS OOL -90) U9PUSZIISISEF ur Aayaıı uses = aaqn sıq sne puayagsaq wnnyıded "uap -UBILIOA TIBIOYe] “TOpurur usgqau 8510} pun wINds "usyonJsuajeyag -Oyonjsusjeydg g Se ayawı wnjadjeas GI — ZI Snv puayagsag wnpnJıded *ddnyas -94 I9pPo yıveypq ‘32998 BISINDURADIH -9öge wıyaap Apru gg ) "J01Js93 ge Oyanysuajeyds : ‘9epıpedot u9IapuR AIp U929S Iyoru sedo] ni een "aop ydIs wIOPAIS eynas pun © == "UOPURY.IOA -UPJSU9FON UAYIISO9MOg UR 2319} "u9punqloA 4807 e a oyongsuaprıpg \ Ayawm "eıfe.laye] aus “opuw yyaıu NOnysuajeyag Bullgpoyauog Denn -ul9 Jayury e3.109 pun Bnds PPNAPESUAWUIES ui PP “Syongsusjeuag q -nz UoI}eS osnRU9H [SUN AOSNLEIRPA] "ewsejouy “a9PuBILIOA Jy9Iu HYONJSUHJeU>S ‘yoeu 32998 -95q8 yarjnep SOUL 79149 f ae 15 2. Der Körperbau. Zu vergleichen sind: Tafel 14, Figur 5; eine schematische Figur nach Darwin, die die Übereinstimmung und Abweichung zwischen den Cirripedien und den anderen Krustaceen andeutet. Tafel 12, Figur 12 und 13, die den Vergleich zwischen Balanus und Lepas, Tier in Schale, bieten. Tafel 12, Figur 14, die die Anatomie von Lepas im Grossen und Ganzen darstellt. Wenn auch das Gehäuse von Lepas platt dreieckig und mit einem langen bieg- samen Stiel versehen ist und das Gehäuse von Balanus hoch rundlich und ohne Stiel festaufsitzend ist, so hat doch der Körper der Lepadiden und Balaniden im Wesentlichen denselben Bau: er ist, äusserlich angesehen, bei beiden gleichermassen ventralwärts stark zusammengekrümmt, sodass die Mundöffnung der Afteröffnung ge- nähert ist. Auch innerlich herrscht soweit Übereinstimmung, dass wir die beiden Gruppen als eine zusammen behandeln werden. I. Die inneren Organe. Die Schalen sind Absonderungen des den Körper des Tieres umhüllenden Mantels. Der Mantel der Cirripedien ist eine Faltenbildung der Haut und seinem Material nach eine Chitinmembran. Der häutige (irripedien-Mantel zeigt, nach Gerstäcker, in jeder Beziehung dasjenige Verhalten, welches den Chitinhäuten im allgemeinen zukommt: eine lamellöse Schichtung, Porenkanäle im Innern, Borsten und Stacheln an der Oberfläche. Die mikroskopische Betrachtung, auch des Mantels der Rhizocephalen ruft den Eindruck hervor, als bestehe er aus zahlreichen unter sich verklebten, dünnen und vielfach gefalteten Membranen. Der kalkige Cirripe- dien-Mantel zeigt bei den Lepadiden keine bestimmte Struktur; bei den Balaniden erweist er sich als nicht überall massiv, sondern er weist zwischen äusserer und innerer Lamelle eine Art Kanäle auf, auch erscheint die Basis der Schale viel- fach porös. Der chemischen Zusammensetzung nach scheinen die Schalen von Lepas kalkhaltiger zu sein, als die Schalen von Balanus., 16 Der Mantel ist an der Bauchseite in einer Längsspalte geöffnet, durch die die Rankenbeine hervorgestreckt werden. Die Beine, in der Regel 6 (selten 3—0) Paare, sind besonders auffällig. Dass sie sich krümmen, ja selbst spiralig aufrollen, erklärt Gerstäcker mit Recht ebensowohl durch den verhältnismässig knappen Raum, welcher ihnen durch die festen Schalenstücke des Mantels zugemessen ist, als durch die allmähliche Verjüngung ihrer Glieder gegen die Spitze hin. Die Rankenbeine sind an dem Brustabschnitt angeheftet und bestehen aus einem Basisteil und zwei vielfach gegliederten Endabschnitten, sie sind zweiästig und vielgliedrig (ranken- förmig) und mit Borsten und Haaren besetzt, Spaltfüsse mit geringeltem und dicht behaarten Innen- und Aussen-Ast. Was die Zahl der Cirrenglieder betrifft, so ist sie sehr beträchtlichen Schwankungen unterworfen: z. B. sind bei Xenobalanus die Glieder der vorderen Cirren bis auf 6 reduciert, die der hinteren bei Lepas auf 30—42, bei Alepas sogar bis auf 60 gesteigert. Was die Cutikularbildungen be- trifft, so sind sie teils büschelförmig vereinigte feinere Haare, teils steife und dann mehr vereinzelt stehende Borsten, die, wie wir später ausführen werden, dem Zwecke dienen, die in ihren Bereich kommenden oder mit dem von den Rankenfüssen her- beigestrudelten Wasser herbeigebrachten kleineren Tiere zu erhaschen und fest- zuhalten. Die Körper-Grösse beträgt meist 2 bis 4 cm; bei einigen auch mehr, bei vielen nur wenige mm. Der Körper ist undeutlich gegliedert: Kopf, Brust und Hinterleib sind nicht deutlich gegen einander abgegrenzt, namentlich ist der Hinter- leib stark zurückgebildet, kurz und stummelförmig. Die Anzahl der Körpersegmente ist verschieden: Bald erstreckt sich die Körpersegmentierung über den ganzen Rumpf (bei Proteolepas 11, bei Cryptophialus 8), bald über Teile (Alleippe, Lepas, Balanus am Hinterleibe 5). Wiewohl, meint Gerstäcker, ein Versuch, diese verschiedenen Körpersegmentierungen auf einander zurückzuführen, noch nicht vorliegt, so lässt doch der Körper der Cirripedien eine gewisse Planmässigkeit in der Segmentierung keineswegs verkennen. In erwachsenem Zustande sitzt das Tier mit dem Kopf-Ende an fremden Gegenständen fest; mit Rücken nahe beim Kopf oder auch mit Stirn oder aber mit Haft-Antennen, ja nicht selten ist dies Vorderende stielföormig verlängert. Hier unterscheiden sich wieder Lepadiden und Balaniden wesentlich: die Anhaftungsstelle liegt bei den Balaniden in einer Ebene mit dem Kopf, bei den Lepadiden wird sie vorgestreckt und zu einem oft langen Stiel ausgezogen. 17 Es ist hier wohl die Stelle, den Gegensatz: capitulum und pedunculus zu be- handeln. Man nennt capitulum das Tier mit seiner Mantelhülle, also auch die eigentliche Schale, während man den Stiel pedunculus nennt. Der Haftstiel fehlt eigentlich nur bei den parasitischen Rhizocephalen, während er sonst eigentlich immer vorhanden ist; nur dass, so fährt Gerstäcker fort, er in seiner Längsentwickelung so auffallende Extreme zeigt, dass man darauf sogar eine Einteilung der ganzen Ordnung in gestielte und sitzende Cirripedien begründet hat. Während der pedun- culus bei den Lepaden sich scharf vom capitulum absetzt und lang wird, redueiert er sich bei den Balanen auf einen Boden. Dass aber dieser Unterschied nur ein relativer ist, ergibt sich, wenn man lückenlos die abgestufte Reihe durchgeht, und überdies daraus, dass sich der aussen hervortretende pedunculus der Lepaden in gleicher Weise wie der vom Schalengerüst eingeschlossene pedunculus der Balanen aus einem zwischen den beiden Fühlhörnern (Larven-Antennen) der Larvenform liegenden Zapfen bildet, und dass schliesslich bei gestielten wie bei ungestielten For- men die Basis ihrer Entstehung nach ein Absonderungsprodukt der eigentümlichen Kittdrüsen ist, gleichviel ob sie eine dünne Chitinhaut oder eine dünne oder dicke Kalkplatte ist. Die Befestigung kommt zustande durch einen Kitt, das Sekret der sogenannten Cementdrüse, die neben den Antennen liest und an deren vorletztem Gliede mündet. Von den gesamten inneren Organen, sagt Gerstäcker, ist besonders wichtig und charakteristisch der Cementapparat, durch dessen Sekret die Anheftung des vor- deren Körperendes an fremde Gegenstände bewirkt wird. Er ist zusammengesetzt aus mehr oder weniger verästelten Drüsen, und aus paarigen Ausführungsgängen, welche mit den Ovarien in naher Berührung stehen, deren Ausmündung in unmittel- barer Nähe der rudimentären Larvenfühler Platz greift. Hier findet sich wieder ein Unterschied zwischen Lepadiden und Balaniden. Bei den Lepadiden mündet der Öementapparat in die Spitze der rudimentären Larvenfühler aus, die als Haftorgane funktionieren. Bei den Balaniden ist die unmittelbar aufsitzende Endfläche des Gehäuses, also eine Fläche von ansehnlicher Ausdehnung zu verkitten; dementsprechend hat der Cementapparat eine grössere Kompliziertheit angenommen, indem die Ausführungs- gänge sich über die ganze Basis in sehr zahlreichen und feinen Verästelungen aus- breiten. — Der von den Cementdrüsen abgesonderte Stoff ist eine dem Chitin nahe verwandte Substanz von zäher Konsistenz und hellbrauner Farbe; er scheint bei Be- rührung mit Wasser zu erstarren. XL 5. 20. IV. 1906. 3 18 Die mehrfach erwähnten Antennen sind die zu kleinen Haftorganen umgebil- deten vorderen Fühler. Die Fühler sind übrigens verkümmert. Die wenigen übrigen Extremitäten werden in anderem Zusammenhange behandelt werden. Il. Die inneren Organe. Die Muskulatur. Bei den höher entwickelten, d. h. mit vollzähligen Glied- massen und einem selbständigen, besonders aber durch Kalkplatten erhärteten, Mantel versehenen Gattungen erreicht die Ausbildung der Muskeln einen verhältnis- mässig hohen Grad von Vollkommenheit. Die Muskulatur sondert sich in diejenige des Rumpfes und der Gliedmassen. — An dem Mantel finden sich nur solche Mus- keln, welche ihn schliessen, während solche, welche ihn öffnen in der Regel fehlen: entweder einzeln (Lepadidae, Verruca) oder mehrere paarige (Balanidae). Unpaarig ist der musculus adductor scutorum, der von der Innenfläche der scuta her das Tier vorn auf der Dorsalseite nahe dem Genick durchsetzt; paarig sind die musculi ter- gorum depressores, die das sehr kräftige Niederhalten des Deckels bewirken. Natür- lich ist hier wieder, dem Schalenbau entsprechend, der Unterschied zwischen Lepa- diden und Balaniden: Bei den Lepadiden fehlen den scuta und terga die musculi depressores, bei den Balaniden sind sie vorhanden. Ausser diesen Mantel-Muskeln gibt es noch mehrere Rumpf-Muskeln, die den Körper und den Mantel verbinden. — Die äussere Muskelschicht des Stieles ist die Fortsetzung der Mantelmusku- latur, darin röhrenförmig eingehüllt als innere Muskelschicht die Fortsetzung der Rumpfmuskulatur. — Gut entwickelt sind die Muskeln für die Gliedmassen, zunächst die Cirren; als Antagonisten sind adductor und deductor, flexor und tensor vorhanden: sie — vielleicht hilft auch noch die Stielmuskulatur mit — ermöglichen die grosse Beweglichkeit der Rankenfüsse, wie sie Ernährung und Atmung der Cirripedien erfordern. Die Rankenfüsse strudeln das Meerwasser zum Munde hin. Der Mund ist gelegen am vorderen unteren Ende des von den Cirren gebildeten langgestreckten Hohlkegels. Vielleicht wirkt mit der Bewegung der Rankenfüsse zusammen eine vor- und rück-stossende Bewegung des ganzen Körpers in folgender Weise: Es finden in dem muskulösen Stiel rhythmische Kontraktionen, etwa 20 in der Minute, statt; dadurch wird das Tier ruckweis in Schale und Stiel hineinge- 19 zogen, und seine Rankenfüsse biegen sich zusammen; durch Relaxation hebt sich das Tier und entfaltet sich der Trichter wieder. Diese Deutung entspricht dem Umstande, dass der geöffnete Zustand der der Ruhe und des Todes zu sein scheint. — Betreftend die Muskeln der Mundteile selbst, so ist die Speiseröhre von starken, die Schluckbewegungen vermittelnden Muskeln umringt. Der Ernährungs-Apparat. Wie die anderen Kopf-Teile, so sind auch die Mund-Werkzeuge wenig entwickelt: Sie werden normal gebildet von Öberlippe, 1 Paar Oberkiefer (Mandibeln) und 2 Paar Unterkiefer (Maxillen), die zu einer Art Unterlippe verwachsen sind, erleiden aber wesentliche Umbildungen. Die Mund- öffnung liest am Grunde der Mandibeln und \Maxillen und führt in einen Verdau- ungskanal, bestehend aus Schlund, Magen und Enddarm. Der Darmkanal ist relativ hoch ausgebildet, und zwar gleichmässig bei Lepadiden und Balaniden. Die Speiseröhre ist zuerst cylinderförmig, erweitert sich dann kegelförmig zum Magen; der Magen ist nach der einen Seite zu blindsackartig ausgebuchtet, ja er hat bisweilen mehrere Blinddärme; er trägt als häutige lappige Anhänge die Leberdrüsen; der Darm ist einfach und zieht an der Rückenseite des Körpers hin bis zu seiner Mündung nach aussen. — Zwischen Mitteldarm und Basisteilen der Füsse liegen noch andere ver- zweigte Drüsen. Der Atmungs-Apparat. Kiemen sind vielleicht vorhanden; wenigstens fasst man zwei vor der Basis der beiden ersten Rankenfüsse entspringende geissel- förmige Fortsätze als Atmungsorgane auf; sie sind übrigens bei den Lepadiden weni- ger deutlich als bei den Balaniden. Gefässsystem und Herz scheinen noch nicht bestimmt nachgewiesen zu sein. Darwin glaubte, dass geschlossene Gefässe für die Cirkulation den Cirripedien überhaupt abgehen; das ist wenig wahrscheinlich, und wohl sicher durchzieht ein dorsaler Blutstrom den segmentierten Hinterleib der Länge nach. Doch scheint bei vielen, höheren wie niederen, Cirripedien die Respi- ration einzig und allein durch die Körperhaut vermittelt zu werden. Die Sinnesorgane. Auch die Sinnesorgane sind rudimentär geworden. Von Sinnesorganen ist zunächst zu erwähnen ein rudimentäres, im Larvenstadium voll- kommener ausgebildetes Doppel-Auge mit ziemlich starken Augen-Nerven. Es liest auf der Hand, dass bei einem Gesichtsorgan von so unvollkommener Ausbildung und gleichzeitig verhältnismässig so geringer Grösse von einem eigentlichen Sehen kaum die Rede sein kann. Doch scheint eine Unterscheidung von Hell und Dunkel 3+ 20 vorhanden zu sein; denn plötzliche Beschattung veranlasst die Tiere, sich blitzschnell in ihre Gehäuse zurückzuziehen. Eine Art Ohr ist wohl nicht vorhanden. Eine kleine quer-schlitzförmige Öffnung führt zwar in einen tiefen und weiten Gang, den Darwin als einen Gehörsack angesprochen hat, aber Otolithe und schwingende Haare fehlen. Der fragliche Gehörgang ist vielleicht eine Eiertasche. Auch ein Geruchs- organ fehlt wohl. Wenigstens ergab ein Versuch, dass die Tiere sich sowohl gegen stark riechende, dem Wasser beigemischte Substanzen als auch gegen Laute, welche teils in Luft, teils in Wasser erregt wurden, vollständig indifferent verhielten. Desto empfindlicher zeigten sie sich bei Berührung. Selbst bei der leisesten Berührung der Schalenbekleidung eines Tieres zogen alle übrigen in seiner nächsten Umgebung befindlichen Tiere sofort ihre Cirren ein. Eine gleiche, wiewohl schwächere Wir- kung trat ein, wenn die Unterlage, welcher sämtliche Tiere aufsassen, berührt wurde: die Wahrnehmung für Erschütterung wie Berührung ist also vorhanden und setzt einen empfindlichen Tastsinn voraus. Das Nervensystem. Ein Nervensystem ist vorhanden und besteht aus Ge- hirn-Ganglien und isolierten oder verschmolzenen Ganglien des Bauchstranges. Bei Lepas liegt über dem Schlund ein Gehirnganglion und unter dem Schlund ein grösserer Schlundknoten; durch den Körper hin zieht sich an der Basis der Füsse die aus 5 Ganglien bestehende Bauchganglienkette. Gerstäcker macht darauf auf- merksam, dass das Nervensystem Eigentümlichkeiten zeigt, welche durch den Körper- bau naturgemäss bedingt sind: eine verhältnismässig grosse Weite des Schlundringes, die davon abhängige ansehnliche Entfernung des Gehirnganglion von der Bauchgang- lienkette, vor allem die ungewöhnliche Längsentwickelung der vor dem Gehirngang- lion liegenden Nervenpartien, die mit der Lage der Mundöffnung sowie der weit nach vorn gedrängten Ovarien im Zusammenhange steht. Der noch übrige Geschlechts-Apparat und die Geschlechts-Verhältnisse sind so umständlich, dass wir sie im nächsten Abschnitt (3) besonders behandeln werden. Eine wesentliche Abänderung im Körperbau weisen die parasitisch auf Wasser- tieren schmarotzenden niederen Formen der Cirripedien auf: die Rhizocephala oder Suctoria. Ihrem Parasitismus entsprechend sind sie äusserst einfach organisiert: Rankenbeine fehlen; die Mundwerkzeuge sind zu einem Saugnapf umgebildet; Darm und innere Organe fehlen. Wegen ihrer tief reichenden Modifikationen, wie er sagt, hat Gruvel sie aus seiner Monographie der Cirripedien geradezu ausgeschlossen; auch 21 wir halten es nach diesen knappen Andeutungen für angezeigt, sie zunächst aus- zuscheiden und nachher in besonderem Zusammenhange (Abschnitt 6) zu be- schreiben. Hier, wo wir inmitten der Beschreibung des Cirripedien-Körpers einzuhalten Veranlassung haben, ist wohl die geeignete Stelle, auf folgenden alles erklärenden Zusammenhang hinzuweisen. Vergleicht man die Cirripedien mit den anderen Kru- staceen, so finden sich in Körperbau und Lebensweise wesentliche Abweichungen. Und gerade diejenigen Bildungen und Eigenschaften, welche dem Cirripedienkörper ein so eigentümliches und von den übrigen Krustaceen abweichendes Gepräge ver- leihen, erweisen sich, wie Gerstäcker sehr treffend ausführt, als in direktem Zu- sammenhange stehend mit der nur den Cirripedien eigentümlichen Sesshaftigkeit und den diese begleitenden veränderten Lebensäusserungen. Von allen Krustaceen wei- chen die Cirripedien dadurch ab, dass sie die freie Ortsbewegung aufgegeben und die festsitzende Lebensweise angenommen haben. Von dieser Aenderung aus erklären sich alle Eigentümlichkeiten der Cirripedien. Zunächst den Körperbau betreffend, so ist klar, dass festsitzende Tiere ein viel grösseres Bedürfnis nach Schutz haben, als Tiere, welche sich ihren Feinden durch die Flucht entziehen können. Daher finden sich bei den Cirripedien nicht nur Schutzhüllen wie bei den Ostrakoden, son- dern auch in diesen noch besonders erhärtete Kalkplatten abgelagert; die Schalen sind um so fester gefügt, je weniger beweglich die Tiere sind (Gegensatz: Balanidae, Lepadidae). Umgeändert ist aber nicht nur äusserlich die Mantel- und Schalen- Bildung, wie wir schon gesehen haben, sondern auch innerlich, wie wir noch sehen werden, die Geschlechts-Organe und -Verhältnisse mitsamt der Metamorphose. Im Gegensatz zu den meisten Krustaceen sind die Cirripedien Hermaphroditen (Abschnitt 3), was auch mit der erworbenen Sesshaftigkeit im Zusammenhange steht; die sitzende Lebensweise macht eben Selbstbefruchtung nötig. Die Verhältnisse werden immer erklärlicher, ja schliesslich selbstverständlich, da die Metamorphose (Abschnitt 4) sich deutlich als eine retrograde erweist. Ist einmal erst die Umbildung als eine rückschreitende erkannt, so erscheint zuletzt selbst der Parasitismus einer grossen Abteilung der Cirripedien (Rhizocephala, 22 Abschnitt 6), wie wir sehen werden, als verständlich. Wir haben hiermit den Ge- sichtspunkt vorweg angedeutet (vgl. Lebensweise, Abschnitt 5), der die ganze wunderliche Formenreihe der Cirripedien zusammenhält und an den Tierkreis der Arthropoden anschliesst. 3. Die Geschlechts-Verhältnisse. Besonders kompliciert sind die Geschlechts-Organe und -Verhältnisse. Die mei- sten Cirripedien sind Zwitter, und nur selten (Aleippe und Cryptophialus) sind die Geschlechter getrennt; dazu kommen noch (Scalpellum und Ibla) die wunderlichen, von Darwin entdeckten und benannten Kompiementär- oder Zwerg-Männchen. 1. Die Geschlechts-Organe. Als männliche Geschlechtsorgane finden sich am verlängerten Abdomen ein langer penis, der sogenannte cirrus, und Hodenbläs- chen an den Basisgliedern der Rankenfüsse, deren verästelte Samenkanälchen neben dem Darm verlaufen und zur Spitze des Cirrus münden. Der bauchwärts umge- schlagene Cirrus ist ein röhrenförmiges Begattungsorgan, meist zu ungewöhnlicher Länge entwickelt und ausserordentlich dehnbar, wahrscheinlich hauptsächlich zu dem Zweck, um die sehr kleinen Spermatozoen in die Mantelhöhle einbringen zu können; wenigstens dürfte die äusserste Spitze des penis leicht das untere Ende der Spalt- öffnung zu erreichen im stande sein. Als weibliche Geschlechtsorgane finden sich Ovarien, die im Basisteile des Körpers eingelagert sind: Drüsen mit Eileitern; die weiblichen Geschlechtsöffnungen sind an den Basalgliedern der vorderen Rankenbeine gelegen. Als besonders auf- fällig verdient besonders hervorgehoben zu werden die nicht selten, z. B. bei Lepas, ganz ungewöhnliche Lage der Ovarien innerhalb des die Anheftung des Tieres ver- mittelnden pedunculus. Die ursprünglich paarigen, aber zu einer gemeinsamen Masse verbundenen Ovarien sind von einem Muskelschlauche eingeschlossen, mit welchem sie gleichsam aus dem eigentlichen Körper des Tieres hervorgestülpt sind, und liegen im Anfangsteile des Stieles eingebettet. 2. Zwitter. Die Rankenfüsser sind in der Regel hermaphroditisch, also sich selbst befruchtend. Die Bier gelangen aus den Ovarien in die Eiersäcke in der 23 Mantelhöhle. Es scheint bei den Cirripedien allgemein zu sein, dass die Eier erst nach dem Austritt durch die Ovidukte und dem Eintritt in die Bruthöhlen be- fruchtet werden. In der Mantelhöhle durchlaufen die Embryonen ihre Entwickelung; die Jungen schlüpfen in einem Larven-Stadium aus. 3. Getrennt-geschlechtlich. Vergleiche Tafel 11 Figur 11. Die wenigen Rankenfüsser mit getrennten Geschlechtern gehören der Unter-Ordnung Acrothora- cica oder Abdominalia, und zwar den Gattungen Alcippe und Cryptophialus an. Die eigentlichen Muttertiere sind nicht mehr Hermaphroditen, sondern durch den Ver- lust der männlichen Organe zu Weibchen geworden. Die Männchen sind in Form und Grösse sehr von den Weibchen verschieden: Die Männchen sind im Verhältnis zu den Weibchen winzig klein, kaum grösser als die Eier, und bestehen eigentlich nur aus den Geschlechtsteilen. Der Körper dieser mikroskopisch kleinen Tiere ist von äusserst vereinfachter Organisation, ohne Beine, Mund und Magen: unge- gliedert sackartig; aus der Oeffnung des Sackes tritt nur der lange penis hervor. Auch hier ist also die aussergewöhnliche Entwickelung und Streckungsfähigkeit des penis zu bemerken. Erst schwimmen sie frei herum und dann heften sie sich an der Befestigungsscheibe der weiblichen Individuen oder am Mantelraum nahe den weiblichen Geschlechtsöffnungen, oft zu zweien oder dreien, an und sitzen, mit den Antennen fest verankert, zeitlebens daran, nach Art der Schmarotzer. — Ueber ihre Entstehungsweise ist nichts genaues bekannt. — Vielleicht sind die Rankenfüsser mit getrennten Geschlechtern anzusehen als Rankenfüsser mit Komplementär-Männchen (siehe 4), bei denen aber die ursprünglich hermaphroditisch gewesenen und nach- träglich weiblich gewordenen Individuen auf die Komplementär-Männchen geradezu angewiesen sind. 4. Komplementär- oder Zwerg-Männchen. Vergleiche Tafel 9 Figur 1. Der Name Komplementär-Männchen (complemental males) ist von Darwin gegeben; Gruvel benennt sie Zwerg-Männchen (males nains); Gerstäcker hält den Namen: „suppeditäre“* Männchen für bezeichnender als „komplementäre“ Männchen: man könnte vielleicht unterscheiden und bei den Cirripedien mit getrennten Geschlechtern, den diöcischen Cirripedien: Zwerg-Männchen und bei den hermaphroditischen Cirri- pedien: suppeditäre Männchen sagen. — Komplementär-Männchen werden genannt männliche Individuen, die nicht zu weiblichen, sondern zu hermaphroditischen Indi- viduen gehören. Dies höchst sonderbare Verhältnis, das die Rankenfüsser zu einer der merkwürdigsten Gruppen des Tierreiches macht, findet sich, soweit man bis jetzt 24 weiss, nur bei einer Art der Gattung Ibla und bei wenigen Arten der Gattung Scalpellum. Die Komplementär-Männchen sind den hermaphroditischen Weibchen mehr oder weniger ähnlich. Bei Scalpellum villosum und Scalpellum Peroni glei- chen sie ziemlich den fertigen hermaphroditischen Tieren; bei Scalpellum vulgare und Ibla quadrivalvis sind sie mehr dem älteren Larven-Stadium ähnlich. Diese Komplementär-Männchen sind auch winzig klein — daher auch Zwerg- oder Pyg- mäen-Männchen genannt — und geben sich so mitunter kaum noch als Rankenfüsser zu erkennen. Doch stellen sie sich, so rätselhaft ihre geschlechtliche Beziehung zu den hermaphroditischen Individuen auch ist, formell um so unzweifelhafter als wirkliche Männchen dar, als sie zum Teil mit den Männchen der diöcischen Cirripedien die augenscheinlichste Übereinstimmung erkennen lassen ; auch sitzen diese wie jene an den weiblichen Individuen oberflächlich an. Als echte Cirripedien erweisen sich die Zwerg-Männchen auch noch dadurch, dass sie gelegentlich (Scalpellum villosum und Scalpellum Peronii) Schalen-Stücke aufweisen. Es ist im höchsten Grade schwierig, sich üher die Bedeutung der Komplemen- tärmännchen klar zu werden: Es muss zweifelhaft scheinen, ob die Eier der Herma- phroditen, bei der Möglichkeit der Selbstbefruchtung, der Komplementärmännchen zur Entwickelung bedürfen ; diesem Zweifel ist auch in der Namengebung Ausdruck ver- liehen. Was also hat man in den Komplementär-Männchen zu sehen? Die Er- klärung ist nach zwei Richtungen hin möglich: je nachdem man den Hermaphro- ditismus oder die Trennung der Geschlechter für das Ursprüngliche hält, — und ist unter beiden Gesichtspunkten versucht worden. Sieht man in dem Hermaphroditismus ein besonders wichtiges Charakteristicum der Cirripedien, so gelangt man zu der Ansicht, die Gruvel in dem Kapitel über die „wunderlichen“ Greschlechtsverhältnisse vertritt. Er meint: Die Cirripedien sind ursprünglich Hermaphroditen und die Trennung der Geschlechter ist etwas sekundär Erworbenes: also sind die Komplementär- oder Zwerg-Männchen anzusehen als Hermaphroditen, bei denen das Verschwinden der Ovarien zusammenhängt mit einer Verkümmerung im Wachstum. Umgekehrt: Sieht man den Hermaphroditismus der Cirripedien nicht als so wichtig an, so gelangt man zu der Ansicht, die gegen Gruvel Bouvier vertritt, und die auch Gerstäcker ausspricht: Die Trennung der Geschlechter ist bei den Cirri- pedien der ursprüngliche Zustand und der Hermaphroditismus ist erworben: also sind die Komplementär-Männchen anzusehen als überflüssige, im Verschwinden begriffene 25 Individuen, welche mit rudimentären Organen verglichen werden könnten. Dann wären also die vermeintlich merkwürdigsten, die am weitesten reduciert scheinenden Zwerg-Männchen (Scalpellum velutinum) die am wenigsten modificierten und dem Cypris-Stadium am nächsten stehenden. Ein Vergleich der beiden Anschauungen scheint zu Gunsten der letzteren zu neigen, und zwar aus mehreren Gründen. Zwar ist zunächst der Hermaphroditis- mus bei den einen vollständig durchgeführt, bei den anderen nicht einmal in der Anlage begriffen, ja innerhalb einer und derselben Gattung (Scalpellum) bestehen die verschiedenen Möglichkeiten tatsächlichneben einander ; aber schliesslich überwiegt im ganzen der Hermaphroditismus. Dass der Hermaphroditismus die bei weitem meisten Repräsentanten aufzuweisen hat, lässt ihn schon als das Stadium des endgiltigen Abschlusses erscheinen: Bei allen Balaniden, sagt Gerstäcker, bei der Mehrzahl der Lepadiden sowie bei den Peltogaster-artigen Parasiten ist diejenige Organisation zu- stande gebracht, welche bei der sesshaften Lebensweise die meisten Garantien für die Erhaltung der Art darbietet: jedes Individuum ist durch den ihm verliehenen Hermaphroditismus befähigt, zunächst sich selbst zu befruchten, ohne indess hierauf in allen Fällen beschränkt zu sein. — Mag diese Beobachtung noch nicht als ent- scheidend gelten, so scheint sie doch übereinzustimmen mit folgenden Gründen: Er- stens: Die Rankenfüsser sind im Larven-Stadium frei beweglich; die fest sitzende Lebensweise wird erst später angenommen, erscheint so als etwas Erworbenes. Be- trachtet man nun also den Hermaphroditismus als Anpassung an die festsitzende Lebensweise, so fügt sich die Auffassung passend, dass das früher überall vorhandene Männchen bei einigen wenigen Arten trotz des Hermaphroditismus noch nicht in Wegfall gekommen ist. Zweitens, die Entwickelungsgeschichte noch weiter zurück- verfolgt durch die Reihe der fossilen Formen: Die geologische Reihenfolge in dem Auftreten der Gattungen (vergleiche Abschnitt 3) stützt die Ansicht, dass die Bala- niden die höchst entwickelten Cirripedien sind, dass also die festsitzende Lebensweise und die davon abhängigen Anpassungen die erzielte Lebensform der Cirripedien ist. — Schliesslich ist in dem Tierkreise der Arthropoden, dem die Cirripedien ange- hören, die Trennung der Geschlechter der ursprüngliche Zustand. Anhangsweise mögen hier noch folgende Gedanken zum Ausdruck gebracht wer- den. Die rückschreitende Umbildung von getrennten Geschlechtern zum Hermaphro- ditismus steht im Gegensatz zu dem allgemeinen Naturgesetz, wonach Lebewesen Selbstbefruchtung vermeiden und Fremdbefruchtung anstreben; vielleicht sind diesem Re. 23. IV. 1906. 4 26 Naturgesetz auch die Cirripedien nicht gänzlich entzogen. Wiewohl unzweifelhaft bei allen hermaphroditischen Cirripedien die Selbstbefruchtung als Regel anzusehen ist, erscheint Fremdbefruchtung nicht ausgeschlossen: Befruchtung von benachbarten Individuen ist wahrscheinlich und vielleicht nicht einmal besonders selten. Die Ein- richtungen, die es ermöglichen, eine Selbstbefruchtung zu vermeiden, sind der unge- wöhnlich lange und dehnbare penis — es ist gewiss kein Zufall, wenn der penis ge- legentlich mehrmal so lang als das ganze Tier ist — und das gehäufte Zusammen- leben der Tiere. Da die meisten Balaniden und Lepadiden in grossen Gesellschaften dicht bei einander leben, so ist eine Möglichkeit ihrer gegenseitigen Befruchtung geboten: es kann dem einen Exemplar eines der benachbarten Exemplare das Sperma zur Befruchtung der Eier liefern, indem es dasselbe entweder durch den sehr langen und weit vorstreckbaren penis unmittelbar überträgt oder wenigstens so übermittelt, dass es durch die Bewegung der Rankenfüsse den Eiern zugeführt werden kann. Hierfür spricht eine Beobachtung, die es nicht ganz unwahrscheinlich macht, dass gelegentlich durch eine derartige Befruchtung unter verschiedenen Individuen selbst verschiedener Arten sogar Bastarde erzeugt werden. Wenigstens wurden, nach Gerstäcker’s Mitteilung, auf einem von zwei verschiedenen Balanus-Arten (armatus und improvisus) bewohnten Schwamm einige Individuen gefunden, welche die sonst sehr auffallend verschiedenen Merkmale jener beiden Arten deutlich in sich vereinigten und daher aus einer Kreuzung derselben hervorgegangen zu sein schienen. 4. Die Metamorphose. Man vergleiche hierzu Tafel 14, Figur 1—4. Die Cirripedien entwickeln sich in einer ganz eigentümlichen Umbildung: die Verwandlung, eine rückschreitende Metamorphose, geht im Wesentlichen in 4 Stadien vor sich: Bi, Nauplius-Larve, Cypris-Larve und fertiges Tier. Diese Stadien (und Zwischen-Stadien) gleichen den Entwickelungs-Stadien der anderen Entomostraceen und deuten die Verwandtschaft entwickelungsgeschichtlich an, wie wir, nach Gruvel, tabellarisch zusammenfassen folgendermassen: 27 Phyllopoda. Copepoda. Ostracoda. Cirripedia. r ? En Metanauplius. Nauplius. Ei. 1. Das Ei. Die Eier sind länglich runde, nach hinten zu mehr spitze Körper- chen; die Grösse ist bei der Mehrzahl der Arten durchschnittlich *;mm im Durch- messer, bei einigen grösseren auch mehr; die Farbe wird meist als orangegelb ange- geben. Die Eier werden durch Muskelkontraktion der Ovarien und des Pedunculus in den Mantelraum hineingezwängt. Die in den Brutsäcken zusammen befindlichen Eier sind fast durchweg sehr zahlreich — bei Lepas fascieularis, nach Burmeister, mindestens 4000 — und befinden sich, obwohl zugleich von einer und derselben Brut- lamelle eingeschlossen, oft in den verschiedensten Stadien der Entwickelung, je nach- dem sie früher oder später eingetreten und befruchtet sind. Das Ausschwärmen der jungen Brut lässt sich, wie Gerstäcker ceitiert, passend in einem Vergleiche beschrei- ben: Aus den Schalen von Lepas ergiesst sich ein Strom, welcher sich im Wasser verteilt wie Rauchwolken, die einem Schornstein entsteigen. 2. .Die sogenannte Nauplius-Form. Aus dem Ei kriecht ein grosser Nauplius aus, das eben geborene Cirripedien-Junge hat die grösste Ähnlichkeit mit den jungen Entomostraceen überhaupt: ist noch oval, eiförmig bis birnenförmig, schalenlos und rudert frei im Wasser umher. Wie die meisten anderen Krebse im Jugend-Stadium, haben die Rankenfüsser im Nauplius-Stadium einen ziemlich ungegliederten Körper mit 3 Gliedmassenpaaren, 1 Paar langer Fühler und 1 Auge. Von den 3 Paaren, die Schwimmbewegung vermittelnder Gliedmassen ist das vorderste ungeteilt, die beiden hinteren dagegen sind spaltästig und erinnern bereits an die Rankenbeine. 4* 23 Das Fühlerpaar sitzt an zwischen dem vorderen und den beiden hinteren Paaren Schwimmfüsse.. Am Kopf haben sie das Stirn-Auge und eigentümliche Stirnhörner, an deren Enden vielleicht Giftdrüsen ausmünden. Mund, Darmkanal und After sind wohl vorhanden, dagegen ist von einem Herz und einer Circulation einer Blutflüssig- keit trotz der vollständig durchsichtigen Körperwandungen nichts zu bemerken. Be- vor die jungen Rankenfüsser die dritte typische Verwandlungsstufe eingehen, haben sie mindestens eine, in der Regel wohl mehrere Häutungen durchzumachen, bei welchen zwar Auge und Fühler verloren gehen, aber die Gesamtform nicht wesent- lich verändert wird und nur die Körperteile grösser und schärfer ausgeprägt werden. — Es sei noch erwähnt, dass Cryptophialus das Nauplius-Stadium zu überspringen scheint. 3. Die sogenannte Cypris-Form. Nachdem also die Nauplius-Larve eine Zeit lang unter mehrmaligen Häutungen frei im Meer umhergeschwärmt, geht aus ihr eine wesentlich andere Larven-Form hervor: sie bekommt eine zweiklappige Schale und setzt sich fest; da dann das Tier den Muschelkrebsen oder Ostrakoden ähnelt, spricht man von einem Oypris-Stadium. In allmählicher Umbildung gehen im Körper fol- gende Umwandlungen vor sich. Der früher flach ausgebreitete Rückenschild schlägt sich um den Körper zusammen in Form einer noch immer durchscheinenden zwei- klappigen Schale, die den Körper fast völlig einschliesst. Statt des unpaaren Auges werden paarige Augen in Form von Krystallkugeln angelegt; neu gebildet werden das gegliederte Abdomen und 6 Paar Spaltbeine, zuletzt werden die Vorderbeine zu Haftfühlern umgewandelt. Die spaltfüssigen Beinpaare sitzen am hinteren Brustteil, der Hinterleib ist fusslos. Mit dem aus der Schale hervorgestreckten, armförmig gebogenen Antennenpaar zuerst klammert sich das Tier an allerlei Gegenstände an; weiter fixiert es sich enger auf der Unterlage durch die Haftscheiben und den Kitt der ÜÖementdrüse, die in die Fühler mündet. Darauf bleiben die Antennen im Wachstum zurück, der Kopf legt sich mit an die Anheftungsstelle an, ja, z. B. bei Lepas, wächst der zwischen den Haftantennen liegende Teil des Kopfes zu einem mächtigen Stiel aus. Auch dieser Übergang vom Freileben zum Sesshaftwerden vollzieht sich allmählich, nach Gerstäcker, durch immer beschränktere Ortsbewegung und durch Perioden der Ruhe. Während dem Nauplius-Stadium unbeschränkte und hurtige Ortsveränderung eigen ist, ist das darauf folgende, die spätere Sesshaftigkeit des Tieres einleitende, Cypris-Stadium bereits auf eine Kriech- oder Schreit-Be- wegung angewiesen. Die Haftfühler dienen den zweiklappigen Cirripedien-Larven 29 vor ihrer Anheftung noch zum Schreiten oder Kriechen: zeitweise setzen sie sich schon mit der Haftscheibe fest; auch kommt es vor, dass Individuen, welche ihre Anheftung bereits bewirkt zu haben scheinen, noch ein oder mehrere Male ihren Standort wieder verlassen. Die durch die Antennen bewirkte Befestigung wird dauernd erst durch den von der Cementdrüse gelieferten rasch erhärtenden Kitt. — Es ist nicht unwahrscheinlich, dass während dieser Periode überhaupt keine Nahrungs- Aufnahme stattfindet, vielmehr scheint die Larve von Reserve-Stoffen, die in Form zahlreicher grosser Fetttropfen abgelagert sind, zu leben. 4. Das fertige Tier. Nachdem so allmählich die frei bewegliche Larve in das festsitzende Tier übergeführt ist, vollziehen sich die letzten Änderungen; auch das letzte Entwickelungs-Stadium geht allmählich und durch Häutung vor sich. Gerstäcker beschreibt den Vorgang bei Lepas folgendermassen: Wenige Tage nach vollzogener Festsetzung platzt die Schalenhaut längs der Rückenseite und wird ab- geworfen. Der wenngleich noch kurze pedunculus tritt frei aus dem capitulum her- vor und wird angekittet. Der Mantel hebt sich ab, bestehend aus einer inneren und äusseren Chitinlamelle.. Die neue Schale entwickelt sich aus der Innenlamelle: zuerst werden die scuta, dann die terga und carina angelegt. In allen Fällen be- schränken sich die Primordialschalen auf diese 5 Stücke, selbst wenn beim ausge- bildeten Tiere eine grössere Anzahl von Kalkplatten vorhanden ist. Die vom Haut- panzer abgesonderten Platten werden gleich den Verbindungsmembranen in Chitin- substanz angelegt. Das schliesslich verkalkte Gehäuse, in welchem der unterdessen auch verschiedentlich umgestaltete Körper wie zusammengekauert liegt, verleiht den Cirripedien ein im Vergleich mit den übrigen Krebsen ganz fremdartiges, muschel- ähnliches Aussehen. Trotz des Conchylien-artigen Äussern aber verrät sich auch jetzt noch die Krebs-Natur unzweideutig durch die herausragenden vielgliedrigen End- ranken der Spaltfüsse. Die spaltästigen Beine der Larve, sind beim fertigen Tier in die nicht mehr zum Rudern, sondern nunmehr zum Herbeistrudeln der Nahrung be- nützten Rankenfüsse verwandelt, oder sie gehen auch teilweise oder ganz ein. Das Tier hat die 2 Facettenaugen des jüngeren Cypris-Stadiums verloren und das 1 ältere Nauplius-Auge beibehalten. Das so ausgestattete Tier ist als das fertige Tier anzusehen. 5. Das Wachstum. Die weiteren Veränderungen sind sehr allmähliche und mit oft wiederkehrenden Häutungen verknüpft. Die Häutung geht bald auf einmal, bald teilweise nach einander vor sich. Die Anzahl der Häutungen, welche eine Art 30 durchzumachen hat, scheint, so schreibt Gerstäcker, in direktem Verhältnis mit der geringeren oder grösseren Schnelligkeit des Wachstums zu stehen, und damit indirekt auch mit der Körpergrösse. Bei den kleineren Balanus-Arten ist das Wachstum ein langsameres, die Häutung erfolgte nach etwa 12 Tagen. Bei den grösseren Balanus- Arten ist das Wachstum ein schnelleres; ebenso waren Tiere von Conchoderma virgata in 33 Tagen schon nach Grösse ziemlich ausgewachsen, ja einige Individuen enthielten schon zahlreiche zum Ausschlüpfen reife Eier in ihren Brutlamellen. Es scheint fast, als ob ein Zusammenhang besteht zwischen erreichter Körper-Grösse und Wachstumsgeschwindigkeit; wenigstens wäre ein solcher durchaus verständlich. — Allgemein geht wohl das Wachstum zuerst langsamer, nachher schneller vor sich: die zuerst allmähliche Entwickelung der beiderseitigen Fortpflanzungsorgane nimmt bei Eintritt der Geschlechtsreife einen mehr rapiden Verlauf. — Nachträglich noch folgende Bemerkung, betreffend die Fähigkeit zu verheilen und neu zu bilden. Nach Gerstäcker ist beobachtet worden: bei Balanus, dass ein Bruch der Mantelplatten verheilen kann, bei Balanus und Coronula, dass verstümmelte Cirren sich wieder herstellen liessen. 5. Die Lebensweise. Die Rankenfüsser sind ausschliesslich Meeresbewohner; nur eine Art lebt auch im Brackwasser; im Süsswasser leben gar keine Arten. Hiernach er- scheint die Folgerung gerechtfertigt, dass die chemische Zusammensetzung und zwar vermutlich vor allem der Salzgehalt des Seewassers zu den wesentlichen Lebens- bedingungen der Cirripedien gehört. Verminderter Salzgehalt scheint die Cirripedien zu vertreiben. In der wenig .salzhaltigen Ostsee ist keine einzige Lepadide zu finden, obwohl Lepas in der Nordsee noch häufig und überhaupt weitest verbreitet ist. Die Ostsee genügt nur noch einer einzigen der kleineren Balanus-Arten für ihre Existenz: Balanus improvisus befindet sich im Brackwasser ganz wohl und ist am Ufer auf Mytilus edulis und Holzwerk häufig zu finden. Dieser vereinzelte Ausnahmefall kann aber nicht hindern, das Meer als das eigentliche Element der Cirripedien in ol Anspruch zu nehmen, und hat als Anpassung vom Meeres-Wasser zum brackigen Wasser zu gelten. Darwin traf einmal lebende Balaniden an den Felsen in einer Flussmündung, welche bei der Ebbe vom Süsswasser, bei der Flut vom Salzwasser überspült wurden. Sind die Cirripedien gegen den Salzgehalt des Wassers sehr empfindlich, so sind sie von der Temperatur des Wassers wenig abhängig. Die Verbreitung der Cirripedien ist eine sehr weite, über alle Meere so ziemlich gleichmässig. Es scheint fast, als ob sie in den Meeren der gemässigten Zone etwas artenreicher sind als in den Meeren der Tropen. Ebenso wie die grössere Artenzahl nicht der heissen, son- dern der gemässigten Meereszone zukommt, fallen, nach Gerstäcker, auch die durch Grösse und Ansehen hervorragendsten Arten nicht gerade in die heisse Zone. Von den Gattungen mit mehreren Arten ist bisher keine einzige als ausschliesslich auf die Tropenmeere beschränkt bekannt geworden; selbst die an Korallen lebende Gattung Pyrgoma kommt zwar vorwiegerd in den Tropen, aber auch bis nach den Küsten Englands hin vor. Bis in die Polarmeere hinauf reichend, wenn auch nicht gerade spezifisch arktische Arten sind: Balanus balanoides und porcatus, Coronula diadema, Xenobalanus globicipitis, Anelasma squalicola. Die horizontale Verbreitung. Wenn auch einige Arten nur in gewissen Meeren leben, — besonders reich an eigentümlichen Cirripedien-Arten sind Madeira, die Philippinen und Neu-Seeland —, so sind andere Arten, an 30, geradezu kosmopolitisch, z. B.: Balanus amphitrite. Lepas anatifera. — _ crenatus. — anserifera. — _ tintinnabulum. — _ fascicularis. Chelonobia testudinaria. — Hilli. Tetraclita porosa. Conchoderma auritum. — virgata. Nicht wenige Arten sind als in 4 und 3 Weltteilen vorkommend nachge- wiesen. Gerstäcker führt aus: Ein von Darwin gemachter Versuch, die Erdoberfläche auf Grund der charakteristischen Eigentümlichkeiten, welche die sie bewohnenden 32 Cirripedien erkennen lassen, in möglichst natürlich abgegrenzte geographische Pro- vinzen zu zerlegen, hat ergeben, dass 4 Provinzen und etwa noch eine Unter-Provinz anzunehmen seien, nämlich: 1. Die nord-atlantische Provinz. 2. Die süd-afrikanische Unter-Provinz, 3. Die west-amerikanische Provinz. 4. Die ostindische Provinz. 5. Die australische Provinz. Der ersten Provinz, speziell Europa, zugehörige paläarktische Formen sind: Verruca Strömia. Acasta spongites. Sacculina careini. Pachylasma giganteum. Pyrgoma anglicum. — Gibbsi. Chthamalus germanus. Pollicipes cornucopia. — Herbstiae. -— Philippü. Scalpellum Strömii. — inflata. — stellatus. — vulgare. _ triangularis. Balanus amphitrite. Dichelaspis Darwini. Clistosaceus paguri. — balanoides. Conchoderma gracile. Peltogaster albidus. — _ calceolus. Alepas minuta. — microstomma. — _ crenatus. — parasita. — paguri. — Hameri. Anelasma squalicola. = sulcatus. — _ improvisus. Aleippe lampas. -— tau. — perforatus. Apeltes paguri. — porcatus. — tintinnabulum. — tulipiformis. Bei der Aufzählung sind die Gattungen Chelonobia, Coronula, Platylepas, Tubi- cinella, Lepas, Conchoderma als nicht stationär ausgeschlossen. Wir machen noch einige bekanntere Arten, die zur Fauna Deutschlands gehören, namhaft: Balanus Chelonob Coronula Pyrgoma crenatus. Pollieipes cornucopia. improvisus. Scalpellum vulgare. sulcatus=porcatus. Lepas anatifera. tintinnabulum. — fascieularis. ia testudinaria. Conchoderma virgata. diadema. Sacculina careini. anglicum. Peltogaster paguri. 33 Näheres über die geographische und Tiefen-Verbreitung bieten die Angaben im Arten-Katalog. Die vertikale Verbreitung. Wie die horizontale Ausbreitung, so ist auch die vertikale Ausbreitung der Cirripedien recht weit. Viele bewohnen die Strand-Region, aber auch die Tieisee beherbergt ausgezeichnete Formen. Wie z. B. zahlreiche Arten von Balanus und Pollicipes echte Strandbewohner sind, so sind viele Arten von Verruca und Scal- pellum richtige Tiefseebewohner. Dabei verhalten sich nicht nur die verschiedenen Gattungen sehr verschieden, sondern auch innerhalb einer und derselben Gattung sind grosse Unterschiede. Wie weit die Unterschiede bei den verschiedenen Gattungen aus einander gehen, zeigen die folgenden Angaben. Im allgemeinen halten sich die Cirripedien im Wasser-Niveau auf; einzelne Arten gehen sogar im Bereich der Flutsrenze über die Oberfläche des Meeres hinauf: Balanus balanoides scheint, nach Gerstäckers Angabe, der andauernden Berührung mit dem Wasser ge- flissentlich aus dem Wege zu gehen, wenigstens erscheint sie gegen die Trockenheit unempfindlich. — Die oberste der Höhen-Regionen des Meeres, die Litoralzone, ist mehriach geradezu mit dem Namen: Balanen-Region belegt worden, wiewohl diese Benennung angesichts zahlreicher, in grösseren Tiefen vorkommender, anderer Balanus-Arten leicht zu Irrungen Anlass geben kann. — An der Meeres-Oberfläche treiben Lepas und Conchoderma. Die höheren Meeres- Regionen halten ein Pollieipes und Ibla. Während diese Gattungen in ganz geringer Tiefe vorkommen, kommen Verruca, Pachylasma, Scalpellum, Megalasma in ganz grosser Tiefe vor, bis über 5000 m. Ein Beispiel für Unterschiede inner- halb einer und derselben Gattung bietet Balanus: während Balanus balanoides und perforatus stets oberflächlich in seichtem Wasser angetroffen werden, findet sich Balanus spongicola in beträchtlicher Meeres-Tiefe. — Es gibt übrigens, wie es scheint, auch solche Arten, die in den verschiedensten Meeres-Regionen gleich gut zu leben im stande sind, z. B. Verruca Strömia, deren Tiefenverbreitung von der niedersten Ebbemarke bis auf 550 m herabreicht. Um die weite Verbreitung der Cirripedien zu ermöglichen, wirken mehrere Gründe zusammen. Die ausserordentliche Ausbreitung der Cirripedien äussert sich nicht nur extensiv darin, dass nicht wenig Arten kosmopolitisch sind, dass also oft Felsen an, UL 5 11. V. 1906. 5 4 Hunderte von Meilen von einander entfernt gelegenen, Küsten mit einer und der- selben Seepockenart besetzt sind, sondern auch intensiv darin, dass die Individuen- Anzahl eine ganz ungeheure ist, dass also nicht selten Millionen von Individuen sich zu breiten Strand-Zonen zusammendrängen. Die Cirripedien kommen überhaupt meist nur gruppen- bis scharen-weise vor, sie zeigen allgemein eine gesellige Lebens- weise. Wie schon einmal angedeutet wurde, stehen die gesellige Lebensweise und eine ergiebige Fruchtbarkeit in einem gewissen Zusammenhange. Wo zahlreiche Indi- viduen einander dauernd nahe sind, ist eine gegenseitige Befruchtung besonders er- leichtert, wo nicht, wesentlich schwieriger. Die Beobachtung bestätigt, dass die Zahl der vergesellschaftet fest sitzenden Rankenfüsser (Balaniden) durchweg viel grösser ist, als die Zahl der Rankenfüsser (Lepadiden), die an der Ortsbewegung unterworfenen Gegenständen oder Tieren gruppenweise ansitzen. Aber ohnehin ist, wie auch schon einmal angedeutet wurde, allgemein die Fruchtbarkeit eine ungewöhnlich grosse, die Anzahl der Eier und Larven eine ausserordentlich grosse, die Nachkommenschaft ungeheuer zahlreich. Gerstäcker sagt ganz richtig: Wäre es nicht eine durch Be- obachtung festgestellte Tatsache, dass die frei schwimmenden Larven der Cirripedien massenhaft von anderen Tieren verschluckt werden, so könnte man eher über die verhältnismässig geringe als über die in Wirklichkeit sehr grosse Menge der ge- sellschaftlich vereinigten Individuen in Erstaunen geraten. Denkt man obenein an die Kleinheit der Larven, welche von Strömungen mit Leichtigkeit hin- und her- getrieben werden, so wird die weite Verbreitung der Rankenfüsser schon begreiflich. Als Hauptgrund für die ausserordentliche Ausbreitung der Cirripedien aber ist wieder — so paradox es erscheint — ihre Sesshaftigkeit anzugeben, die Lebens- gewohnheit vieler, sich gerade an schwimmende und flottierende Gegenstände anzu- setzen, mit denen sie also ihren Aufenthaltsort viel verändern. Durch den Um- stand, so führt Gerstäcker aus, dass sich eine Reihe von Cirripedien, besonders Lepas- und Öonchoderma-Arten, aber auch Balanus-Arten, an auf der Meeresober- fläche flottierende Gegenstände, Pflanzen, Tiere, Planken u. s. w., anheften, ist von selbst die Möglichkeit gegeben, dass sie mit diesen schon durch die Meeresströmungen häufig auf weite Strecken fortgetrieben werden und ebenso gut an gegenüberliegen- den Küsten verschiedener Weltteile wie längs Küsten in verschiedensten Temperatur- zonen fortgeführt werden, also über einen grösseren Teil der Erdoberfläche verbreitet werden. — Die Verbreitung wird noch erweitert durch den Schiffsverkehr. Durch den in mannigfachster Weise sich kreuzenden Handelsverkehr werden die Arten ver- 35 schleppt und vielleicht in wenigen Jahren auf der ganzen Erdoberfläche eingebürgert. Dass der ausgedehnten Verbreitung der Gattungen ein derartiger Vorgang zu@Grunde liest, dafür spricht einerseits ihre ungemein häufige Anheftung an Schifiskielen, andererseits ihr gleichzeitiges Vorkommen an solchen weit von einander entfernten Punkten der Erdoberfläche, welche als besonders frequentierte Schiffs-Stationen be- kannt sind. So gewähren der Schiffs-Welt-Verkehr und die Gleichheit der Ver- hältnisse im Meere jungen Balaniden und Lepadiden die Möglichkeit überall sich anzusetzen, zu entwickeln, fortzupflanzen, kurz sich überall einzubürgern. Die Cirripedien befestigen sich entweder an beliebigen fremden Gegenständen oder treffen unter denselben eine ganz bestimmte Auswahl. Als Anheftungskörper schlechthin kommen in Betracht sowohl leblose als auch lebende Körper, Pflanzen wie Tiere; ja es ist ganz gewöhnlich dass Rankenfüsser einer und derselben Art und dass verschiedene Arten Rankenfüsser auf einander angeheftet sind. Es ist ein weit getriebener Grad von Vergesellschaftung, wenn bei den oft zu dichten Büscheln vereinigten Lepaden die jüngeren Individuen in der Regel dem pedunculus der älteren Individuen derselben Art aufsitzen, ähnlich bei Pollieipes mitella, Balanus tintinnabulum u. a. Ein noch besseres Beispiel für das Anhaften der Rankenfüsser einer und derselben Art an einander bietet die dünn- schalige Lepas fascieularis: Die Tiere sondern einen im Wasser erstarrenden Schleim ab, welcher um das Ende des pedunculus herum eine kugelige Blase bildet, die sie in Bündeln zusammenhält und mehreren Individuen als Floss dient — siehe die Abbildung Tafel 10 Figur 5 —; so schwimmen sie, ohne sich an einen anderen Gegenstand festzusetzen, frei im Wasser umher. — Dass verschiedene Arten einander aufsitzen, ist gewöhnlich bei den Balaniden, und zwar die kleineren Arten auf den grösseren Arten. Viel seltener kommt es vor, dass ein Lepadide auf einem Balaniden aufsitzt; z. B. Coronula diadema mit Conchoderma in Büscheln von mehr als 10 Individuen als Aufsassen. Als ein Bei- spiel für öfter wiederkehrende Vereinigungen sei erwähnt: Conchoderma aurita in Gemeinschaft mit: Conchoderma virgata, mit Lepas Hillii, anserifera und anatifera, mit Coronula diadema. Die Tatsache bezeichnet Gerstäcker für in ökologischer Beziehung immerhin nicht uninteressant, erklärt es aber als nicht nachweisbar, dass zwischen solchen gemeinsam vorkommenden verschiedenen Cirripedien-Arten irgend eine Art von Wahlverwandtschaft bestände, welche über die analoge Beschaffenheit der An- heftungs-Unterlage hinausginge. Unsere Angaben über Cirripedien-Vergesellschaftung 5* 36 möge folgendes Beispiel beschliessen, das in Brehm’s Tierleben erzählt wird: An einem Schiffe, welches zuerst Westafrika und dann Patagonien besucht hatte, fand sich die patagonische Species Balanus psittacus auf Balanus tintinnabulum angesiedelt. Das Beispiel passt übrigens auch in anderer Beziehung hierher ; denn es zeigt, wie, selbst wenn der Anheftungskörper an sich stationär ist, er indirekt nicht stationär werden und zur Verbreitung helfen kann. In eben diesem Sinne mag hier auch Erwähnung finden, dass Lepas anatifera, angeheftet an losgerissenen Bimstein-Stücken, vom Golf von Neapel aus, von Wind und Strömungen abhängig, oft weite Reisen macht. Die Mannigfaltigkeit der fremden Anheftungskörper ist sehr gross: Schiffs- kiele und Holzpfähle, Felsen und Steine, Korallen und Muschelschalen, Tange, Krebse, Schildkröten, Walfische und andere das Meer durchwandernde Tiere. An solche Körper heften sich die Cirripedien fest, um, da sie als erwachsene Tiere nicht selbständig ihren Ort zu verändern im stande sind, wenigstens mit ihnen passive Wanderungen einzugehen; um so mehr, je geringer ihre Beweglichkeit: Die Bala- niden mehr als die Lepadiden. Es ist kein Zufall, wenn gerade die Tiere, deren Mantel ganz fest gefügt ist, die also besonders wenig beweglich sind, die sogar der geringen Ortsbewegung, welche noch der flexible pedunculus verleiht, verlustig ge- gangen sind, bei der Fremd-Anheftung zu überwiegen scheinen. — Bei dem Anheften an die Unterlage, sagt Gerstäcker, spielen Gelegenheit und Zufall zum Teil eine nicht unbedeutende Rolle. Es gibt aber eine ansehnliche Reihe von Cirripedien, die dabei durchaus wählerisch verfahren und offenbar von einer Art Instinkt geleitet werden; das typische Beispiel sind die gesondert zu behandelnden parasitischen Rhizocephalen, die auf höheren Krebsen schmarotzen. Aber auch andere Gattungen und Arten, für welche eine solche, die Ernährung betreffende Beziehung zu ihrer Unterlage nicht nachweisbar ist, bleiben sich in der Wahl der letzteren durchaus konsequent. Was die Auswahl der Anheftungskörper betrifft, so lässt sich zunächst allgemein bemerken: In der Regel an unbeweglichen Gegenständen kommen vor: Catophragmus, Octomeris, Pachylasma, Chthamalus, viele Balanus-Arten, Acasta, Chamaesipho, Oreusia, Pyrgoma, Pollicipes, Scalpellum, Lithotrya, Ibla. Meist an flottierenden Gegenständen kommen vor: einige Balanus-Arten, Lepas, Conchoderma. An unbeweglichen und beweglichen Gegenständen kommen vor: Verruca, mehrere Balanus-Arten. Im einzelnen sodann noch folgende Bemerkungen betreffend die An- 97 heftung an lebenden Organismen: Man kann hier, nach Gerstäcker, drei Stufen der Zusammengehörigkeit unterscheiden: 1. Die Rankenfüsser heften sich ebenso wie an leblose Gegenstände auch an Tiere an, zu denen sie dann auch in keinem näheren Verhältnis stehen. Die Tier- körper dienen ihnen lediglich als eine für ihre Lebensverrichtungen unentbehrliche Basis; das Verhältnis zwischen dem Aufsassen und dem Träger bleibt rein äusser- lich und mechanisch. Nicht wenige Rankenfüsser setzen sich an z. B. an Korallen- stöcke oder Muschelschalen, obwohl sie damit darauf fast verzichten, den Aufent- haltsort mit der Unterlage zu wechseln. Interessant ist die Beobachtung, dass ver- hältnismässig selten die Schalen der Univalven, sehr häufig die der Bivalven den Cirripedien als Anheftungsobjekt dienen. 2. Es besteht eine Art Wahlverwandtschaft und es kommt zu einer ganz be- stimmten Auswahl: Sichtliches Bevorzugen lässt einen Zufall in der Auswahl aus- geschlossen erscheinen. Aber auch die Art der Befestigung ist nicht mehr so rein äusserlich, der Aufsasse ist dem Träger teilweise schon eingesenkt; der Träger hat einen Insassen erhalten, welchen man allerdings noch nicht wohl einen Parasiten, aber vielleicht schon einen Raum-Parasiten oder eher noch einen Epizoen nennen kann. — Beispiele: Acasta laevigata lebt in Spongien und erzeugt hier die soge- nannte Schwammgalle. Die Pyrgoma-Arten finden sich konstant nur auf Polypen und in Milleporen-Stöcken eingebettet. Creusia spinulosa setzt sich in Korallen und erzeugt dort die sogenannten Korallengallen. Litothrya cauta wird einzig und allein in Muschelschalen gefunden. Cryptophialus minutus bohrt sich Höhlungen in der Schale von Concholepas peruviana, Aleippe lampas in der Öolumella von Fusus- und Buceinum-Schalen. Kochlorine hamata pfeilt sich ihre Wohnhöhle in dem Gehäuse von Haliotis tubereulata. Auch unter den Wirbeltieren wählen die Rankenfüsser ihre Anheftungskörper aus. Anelasma squalicola lebt nach Art der Parasiten stets auf dem Körper von Squalus. Auf Schildkröten lebt gewöhnlich die an schwerer Schale kenntliche Chelonobia testudinaria, gelegentlich Oonchoderma, auch Lepas. Nur in der Haut von Waltieren hausen die Ooronula-Arten; die Haut umwächst die Gehäuse. Auf Walfischen lebt Tubicinella trachealis, Xenobalanus globieipitis nur auf den Flossen von Delphinen. Aus Brehm’s Tierleben entnehmen wir Angaben, wie auf gewissen Walen immer nur gewisse Rankenfüsser leben, ja wie die Kenntnis dieser Schmarotzer-V erhältnisse geradezu für die Wal-Kunde von Nutzen ist. Auf dem grönländischen Buckelwal, 38 Keporkak, schon auf ganz jungen Tieren, findet sich Diadema balaenaris so regel- mässig, dass die Grönländer fest und steif behaupten, die Jungen kämen damit zur Welt. Coronula balaenaris und Tubicinella scheinen ausschliesslich den Südsee- Glattwal, Leiobalaena australis, zu bewohnen. Umgekehrt hat der hochnordische Grönlandswal, ebenso ein anderer Finnwal, nie Cirripedien auf sich sitzen. Ja sogar, wie bestimmten Arten von Waltieren ganz bestimmte Arten von Ranken- füssern zukommen, so nehmen diese auch ziemlich bestimmte, verschiedene Stellen am Körper ein. Am nordischen Keporkak sitzen die Diadema wohl nie oben auf dem Kopf, sondern vielmehr an der Bauchfläche, an den Schwanz- und Brust- Flossen. Im Gegenteil haben die Coronulen und Tubicinellen bei den Glattwalen der Südsee vorzugsweise den oberen Teil des Kopfes inne, namentlich die sogenannte Krone, und zwar sitzen die Tubieinellen nur auf der Krone, die Coronulen aber ausserdem auf den Schwanz- und Brust-Flossen. An diesen südlichen Glattwalen war den Walfischfängern die durch die Tubicinellen und dazwischen dicht ansitzen- den Uyami, Waltischläuse, bewirkte weisse Farbe des während des Atemholens auf- tauchenden Kopfes von jeher ein wichtiges Artkennzeichen. 3. Die Wahlverwandtschaft kommt schliesslich zum vollendeten Ausdruck im eigentlichen Parasitismus der Rhizocephaien auf Krebsen, wie wir gesondert ausführen werden. — Die grosse Verbreitung der Rankenfüsser hängt wohl auch mit ihrer grossen Zählebigkeit zusammen. Wenn die Tiere ungestört in ihrem Element leben, dann klaffen ihre Schalen ; sie können aber ihr Gehäuse willkürlich öffnen und schliessen ; und zwar können die Seepocken die obere Schalen-Öffnung ganz ausserordentlich fest verschliessen. Dieser letzteren Fähigkeit, heisst es in Brehm’s Tierleben, verdanken sie es, dass sie lange Zeit ohne Zutritt des Wassers existieren können, und dass die Sonnenglut sie nicht austrocknet und tötet. Viele Balaniden siedeln sich an felsigen Küsten mit Vorliebe gerade im Bereiche der Grenze von Ebbe und Flut an, und ziehen breite Streifen dichter Kruste, dicke Strandlinien. Ihre harten Schalen wider- stehen der stärksten Brandung. Sobald Ebbe eintritt und heisser Sonnenbrand die Felsen dörrt, schliessen die Tiere die Schalen und schützen sich damit vor dem Ver- trocknen. Der Wechsel hat ihnen offenbar nicht nur nichts an, sondern ist für sie wahrscheinlich sogar Lebensbedingung. Und doch, heisst es weiter, möchte man von manchen vermuten, dass sie unter Umständen in einen Zustand von Lethargie ver- fielen. Wie könnte man es sich sonst erklären, dass im heissen Sonnenschein an. 39 den Klippen Seepocken sitzen, welche nur bei Sturm vom Wasser erreicht werden, vereinzelt in einer Höhe, wohin das Wasser nur ein Paar mal jährlich auf einige Stunden bei höchster Springflut gelangt? Sie müssen wochen- und monate-lang ohne Atemwasser und Nahrung ein latentes Leben führen. Aber wie wachsen sie und wie sind sie gewachsen bei diesem prekären Stoffwechsel? Was die Ernährung anbetrifft, so ist zunächst wieder einmal folgendes in Er- innerung zu bringen. Die Lebensweise der ausgewachsenen Tiere ist sitzend: Die Brustfüsse, welche sonst bei den Krebsen für die Fortbewegung und Ortsveränderung zu sorgen haben, sind zu den eigentümlichen rankenartigen Organen umgewandelt, die zum Herbeistrudeln der Nahrung und des Atemwassers dienen. Es ist schon beschrieben worden, wie mit den aus dem Spalt des Mantels und der klaffenden Schale heraustretenden Rankenbeinen im Wasser ununterbrochen ein Strudel unter- halten und so frisches Atemwasser und neue Nahrung herbeigezwungen wird; oder auch wie die Rankenfüsse bald sich zeitweilig weit aus einander breitend, bald rhyth- misch zusammenschlagend eine lebhafte, Nahrung zur Mundöffnung leitende, Be- wegung erzeugen. An einem lebenden Cirripeden, sagt Darwin, gewährt das lebhafte Spiel der Cirren einen sehr schönen Anblick: man beobachtet fegende oder schau- felnde Bewegungen, die das Meerwasser zum Munde hin strudeln. Die Nahrung ist animalisch und besteht natürlich vorzugsweise aus kleineren Tieren: allerlei pelagische Tierchen, Infusorien, Radiolarien, Larven und auch Junge der verschiedensten Tiere, ja selbst der eigenen Art. Die Cirripedien stimmen also mit den übrigen Krusta- ceen darin überein, dass sie sich, wenn nicht ausschliesslich, so doch vorwiegend von animalischen Stoffen ernähren. Sie sind Raubtiere, gewiss, je nach Grösse und Auf- enthaltsort, in mannigfacher Art; Beobachtuugen liegen wenige vor. Bei den Lepa- diden besteht, nach Gerstäcker’s Angabe, der Magen-Inhalt gewöhnlich aus Infu- sorien, kleinen Schnecken und Krustaceen, häufig aus Larven von Cirripedien selbst; im Magen einer einzigen Entenmuschel (Lepas pectinata) wurden einmal 50 junge Miesmuscheln zwischen Steinchen und Sand gefunden; ähnlich bei den Balaniden, auch Anneliden und Entomostraceen fanden sich. Die Nahrung erscheint meist nicht zermalmt, sondern ganz verschluckt. Wenn wir nunmehr schliesslich noch von der Einbohrung mancher Cirripedien berichten, so nähern wir uns damit den auf Parasitismus abzielenden Umänderungen in Körperbau und Lebensweise. Es ist schon erwähnt worden, dass, während die meisten Cirripedien ihrer Unterlage einfach äusserlich aufsitzen, einige mehr oder 40 weniger tief eindringen. Nach Art der Bohr-Muscheln sind sie mit einem Bohr- Apparat versehen, bohren ihre Wohnhöhlen und betten sich ein, indem sie dabei häufig nicht unbeträchtlichen Substanz-Verlust verursachen. Ein Bohrapparat lässt, wie Gerstäcker zusammenstellt, sich nachweisen bei Lithotrya, die im Felsen, Korallen, Muschelschalen bohrt, bei Aleippe, die auf der Innenseite von Schnecken- schalen bohrt, bei Uryptophialus, der in Schneckenschalen bohrt; ebenso bei Koch- lorine, vergleiche unten. Die Verhältnisse sind immer ziemlich die gleichen : Einer- seits bilden den Bohr-Apparat scharfe Zähne oder Dornen, die bei der Einbohrung in den harten Stoff abgenützt und bei jeder Häutung erneuert werden; es kann dies lediglich den Zweck haben, die den Körper umgebende Höhlung, dem Wachstum des Tieres entsprechend, zu vergrössern. So sind bei den Litothrya-Arten die Schalenstücke des capitulum im Bereich ihrer Basis scharf gezähnt, und diese scharf gesägten Schuppen bekleiden den dicksten Teil des pedunculus; ähnlich sitzt das untere Ende des pedunculus einer becher- oder napf-öfrmigen Hülle ein (s. Tafel 9 Figur 7 u. 8), welche aus einer grösseren Anzahl unregelmässiger, über einander ge- schichteter Kalkschuppen besteht ; eine jede entspricht einem Ausfluss von Öement, mittels welches sich das Tier während seiner aufeinanderfolgenden Häutungen und Ent- wickelungsphasen von neuem festgesetzt hat. Das Tier rückt, seinem Wachstum entsprechend, nach unten vor; die sehr allmähliche Bohrung erfordert eine beträcht- liche Anzahl (über 30) Häutungen. Ganz ähnlich bei Aleippe: Es lässt sich am Mantel eime Bewehrung mit kleinen sternförmigen Chitindornen und eine Rep: oduk- tion derselben unter der abzuwerfenden Haut nachweisen. Darwin vermutet, dass schon am Schluss des Larvenstadiums das capitulum mittels der Rauhigkeit seiner Oberfläche zu schaben beginnt. Auch bei Uryptophialus sind scharfe Chitindornen am Mantel vorhanden und werden periodisch erneuert. — Andererseits entspricht die gebohrie Aushöhlung nach Form und Grösse dem Körperumfange des Tieres so genau, dass über ihren tierischen Ursprung kein Zweifel obwalten kann; z. B. bei Aleippe eine länglich birnförmige Höhlung, deren breiteres Ende zum Austritt der Cirren dient. So im allgemeinen die normalen Verhältnisse, nunmehr der Übergang zu den Rhizocephalen. Es ist schon wiederholt die Rede gewesen von parasitischer Lebensweise gewisser Rankenfüsser, namentlich der vorläufig zurückgestellten. 41 Rhizocephalen. Um allmählich zu diesen überzugehen, gehen wir, nach dem Vor- gang von Brehm, anhangsweise ein auf zwei halbparasitisch lebende Cirripedien, sowohl wegen ihrer eigentümlichen Anpassung als auch wegen ihrer vermittelnden Stellung zu den am stärksten abweichenden Wurzelkrebsen. 1. Gewissermassen, um nochmals die erste Stufe zu markieren, fügen wir an die letzten Beispiele folgendes an: Üochlorine hamata, die Muschelfeile, die in den Gehäusen von Haliotis tuberculata ihre Wohnhöhle bohrt. Die nur einige Milli- meter langen Tierchen stecken in einer flaschenförmigen Höhlung mit spaltförmigem Eingang. Ihr Mantel ist mit Chitindornen bedeckt, mit deren Hilfe jedenfalls die Wohnhöhle in das harte Schneckengehäuse eingeraspelt wird. Längere eigentüm- liche Dornen am Manteleingang mögen zur Öffenhaltung und Reinigung der Gang- mündung dienen, welche sonst von dem mancherlei Getier verstopft werden würde, das sich auf Schnecken ansiedelt. Die Abweichungen im Körperbau sind noch gering und nur Umwandlungen, welche der Wohnort und die Anlegung der Wohn- kammer in hartem Material erheischen. Die Kochlorine hat keinen anderen Vor- teil als den Schutz vom Seeohr; sie entbehrt also des Kalkplatten-Panzers, muss aber ganz für ihren Lebensunterhalt sorgen. 2. Noch weiter haben sich die Verhältnisse umgestaltet bei der schon genannten Anelasma squalicola, einem weichhäutigen Cirripeden, der auf Haien schmarotzt und endgiltig zu den Rhizocephalen überleitet. Der schon einmal erwähnte Raumpara- sitismus, d. h. die Eigentümlichkeit einiger Cirripedien, sich nur an eine ganz be- stimmte "Tierart als Aufenthaltsort zu binden, steigert sich bei Anelasma squalicola und den Rhizocephalen zu einem ganz ausgeprägten Parasitismus, indem das Wohn- tier zugleich zum Zweck der Ernährung ausgesaugt wird. Anelasma squalicola lebt oberflächlich in der Rückenhaut nordischer Haie, Squalus glacialis und spinax als Schmarotzer. Das zuerst von Darwin beschriebene Tier ist unzweifelhaft eine Lepa- dide, allein es entbehrt nicht nur der Kalkplatten des äusseren Mantels, sondern auch seine Gliedmassen, die Ranken der anderen, sind zu kurzen borstenlosen Stumpfen degradiert, und die wie bei den echten Entenmuscheln in der Tiefe des Mantels stecken- den Mundwerkzeuge sind wenig entwickelt. Der Körper hat also etwa folgende Gestalt: Der Mantel ist lederartig, die Mantel-Öffnung weit klaffend, der Stil kurz und dick. Der Stiel ist ohne Bohrapparat tief in die Haut, ja in das Muskeltleisch eingebohrt; vermutlich wächst mit dem allmählichen Wachstum des Tieres der pe- dunculus nach vorwärts, dringt also tiefer ein. Darwin gibt an, dass Anelasma ihre yaL 17. V. 1906. 6 42 Nahrung von der Haut der bewohnten Walfische abschlürfe. Damit kommt sie jedoch sicherlich nicht aus, vielmehr wird ihre Ernährung auf einem anderen un- mittelbareren Wege in der Hauptsache bewerkstelligt. Der Stiel, mit welchem die Lepaden sich oberflächlich zu befestigen pflegen, ist bei Anelasma nicht nur tief in die Haut des Haies eingegraben, sondern es bilden sich auch ausserdem von ihm aus zahlreiche wurzelartige Ausstülpungen, welche verlängert und seitwärts verästelt in das Fleisch des Wirtes hineinwachsen. In unmittelbarer Berührung mit dessen Säften müssen die zartwandigen Wurzeln diese Flüssigkeit aufnehmen uvd ihrem Körper zuführen. So wird es erklärlich, dass in dem Masse, als jene Wurzelbildung überhand nimmt, die Verkümmerung und Rückbildung der sonst die Nahrung her- beischaffenden und aufnehmenden Werkzeuge eintritt. Eigentliche Parasiten sind aber erst solche Tiere, die, um ihre Existenz zu fristen, sich in direkter Abhängig- keit von anderen Tieren befinden, wie unter den Cirripedien: Proteolepas, die blut- saugend im Mantel von Alepas cornuta lebt, und die Gruppe der Rhizocephala oder Suctoria. 6. Die Wurzelkrebse. Auch bei den beschriebenen Umänderungen ist die physiologische und Gestalt-An- passung nicht stehen geblieben. Bei den Wurzeikrebsen, Rhizocephala oder Suctoria, heisst es bei Brehm weiter, sind in erwachsenem Zustande die Verdauungswerkzeuge bis auf einzelne Spuren verschwunden, und das durch seine Jugendform als Krebs sich legitimierende Tier nimmt, nachdem es sich auf einem höheren Krebs (Deka- poden) als Wirt niedergelassen hat, eine plumpe, sackförmige Gestalt an. Soweit geht diese rückschreitende Metamorphose, dass die diese Unter-Ordnung der Ranken- füsser bildenden Tiere lange Zeit für Saugwürmer gehalten worden sind. Wir stellten oben nach Gruvel’s Vorgang die Rhizocephalen für eine Sonder- Beschreibung zurück, weil sie so sehr von allen anderen Cirripedien abweichen, dass sie eine gesonderte Besprechung verlangen. In Ergänzung und nach Anlage der vorangehenden Darstellung beschreiben wir also nunmehr auch die Rhizocephala oder Suctoria nach 1. Körperbau, und Lebensweise. 2. Entwickelung. 45 1. Der Körperbau. Der Körper ist ohne Mantel, ohne Rankenbeine, über- haupt ohne Extremitäten, meist quer-oval, von sack-förmiger Gestalt, z. B. Sacculina, oder von wurst-förmiger Gestalt, z. B. Peltogaster, auch schlauch-förmig oder flaschen- förmig. Der Körper ist auch ganz ungegliedert, und nur in der Abteilung der Wurzelkrebse lässt die Körperbedeckung keinerlei Segmentierung mehr erkennen. Als eine Art Mundteile ragen aus dem Körper lange, gewundene hohle Stränge, die so- genannten Wurzeln hervor, mittelst deren diese parasitisch meistens am Hinterleibe von Dekapoden lebenden Tiere ihre Nahrung einsaugen; bei einigen, z. B. Pelto- gaster, verfilzen die Wurzeln zu einer schwammartigen, in den Wirt hineinragenden und denselben aussaugenden, Masse. Man hat in diesem Zusammenhange vielleicht auch diese an Wurzeln erinnernden Fäden als Verästelungen des Stieles aufzufassen, welche die Organe des Wirtes durchsetzen und aussaugen. Da auf diese Weise alle Ernährung durch den Stiel vermittelt wird, fehlt ein Verdauungskanal vollständig. Während, so führt Gerstäcker aus, bei den anderen Rankenfüssern die ununter- brochene Zufuhr neuen Wassers für den Stoffwechsel durch die Bewegung der Rankenfüsse bewirkt wird, haben die Rhizocephalen wohl eine Art Ersatz in dem kräf- tigen, die Kloaken-Öffnung umgebenden, Schliessmuskel, durch dessen abwechselnde Kontraktionen fortwährend Wasser eingezogen und ausgestossen wird. Dass jeden- falls die Rhizocephalen nur die Ernährungsflüssigkeit ihrer Wirtstiere in sich auf- nehmen, beweist sowohl ihre Anheftung vermittelst Stiel oder Mundöffnung am Hinterleib derselben wie das tiefe Eindringen der wurzelartigen Stränge in ihre Leibeshöhle und Eingeweide. Auch erfolgt beim Losreissen vom Wirt oder Zer- schneiden des Körpers des Wirtes ein auf dem Ausströmen der rötlichen Ernährungs- flüssigkeit beruhendes Erblassen und Collabieren ihres bis dahin prallen Körpers. — Ein Nervensystem und dergleichen ist für die Rhizocephalen überhaupt noch nicht nachgewiesen worden. — Der Körper ist im wesentlichen von den voluminösen Ge- schlechtsorganen erfüllt und erscheint fast nur noch als ein Sack mit Hoden und in Gallert verpackten Eiern. Durch die weiche Mantelhaut hindurch lässt sich schon mit blossem Auge ein den grössten Teil der Leibeshöhle ausfüllender granulierter Körperinhalt wahrnehmen, ein sehr umfangreicher Eierstock. Diese weit getriebene Rückbildung hängt natürlich zusammen mit der schma- rotzenden Lebensweise. Als für die Lebensweise charakteristisch ist zu wiederholen, dass die Ernährung auf Kosten des Wohntieres geschieht in der Weise, dass der Wurzelkrebs die röhrenförmigen Fäden, die Wurzeln, durch die Haut des Krebses 6* 44 bohrt, die Gewebe der Eingeweide, besonders die Leber, umspinnt und die schon verdaute Nahrung, das Krebsblut, für sich aufsaugt. Hiernach wird diese Gruppe Rhizocephala oder Suctoria benannt. — Sehr interessant ist, wie diese eine Änderung in der Lebensweise eine andere im Gefolge hat. Während es eine den meisten Cirripedien gemeinsame Eigentümlichkeit ist, gesellschaftlich zu leben, ist es natur- gemäss bei den parasitischen Cirripedien gerade umgekehrt. In der Mehrzahl der Fälle sitzt dem Wirtstiere nur ein einzelner Parasit an, nur zuweilen mehrere; und es ist charakteristisch, dass danach eine Brasilianische Art Peltogaster socialis be- nannt ist. Umgekehrt kommt es jedoch auch vor, dass ein und dasselbe Wirts- tier wiederholt von mehreren verschiedenen Parasiten heimgesucht wird. Was die Auswahl der Anheftungskörper betriftt, so scheinen sich einige auf bestimmte Gattungen und selbst Arten von Dekapoden zu beschränken, während andere weniger wählerisch verfahren. Olistosaeeus paguri kommt nur auf Pagurus Bernhardus vor, Peltogaster paguri auch auf anderen Einsiedlerkrebsen, Sacculina carcini an Careinus maenas und anderen Taschenkrebsen. Auch die Anheftungsstelle ist verschieden: Einige sitzen stets auf der Bauchseite, andere in der Regel auf der Rückenseite auf; Olisto- saccus und Peltogaster sitzen auf der Bauchseite, Sacculina am Hinterleib der Deka- poden. In der Regel haftet, wie es in Brehm’s Tierleben etwas eingehender be- schrieben ist, die Sacculine in der Mittellinie der Unterseite des Krabbenschwanzes, da, wo sein erster und zweiter Ring zusammenstossen. Bisweilen ist indessen ihre Anheftungsstelle an der Seite, selbst auf der Oberfläche des Schwanzes. Meist findet sich nur eine einzige Sacculine bei einer Krabbe, ziemlich oft 2, selten 3, höchstens 4. — Die Behauptung, dass eine Art von Kastration bei dem Wirte durch die Schma- rotzer zu Wege gebracht würde, beruht wohl auf Irrtum. Die Krabbe könnte sich begatten: wenn sie es nicht tut, so liegt der Grund nicht im Mangel von Ge- schlechtsorganen, sondern in ihrer ungünstigen Ernährung. Der Parasit lässt seinem Wirt so viel Nahrung übrig, dass sich derselbe auf dem status quo erhalten, aber nicht wachsen, folglich sich auch nicht häuten kann. 2. Was die Entwickelung dieser eigentümlichen Schmarotzer angeht, so stellen wir wieder an die Spitze den schon einmal geäusserten allgemeinen Gedanken. Da bei den Rhizocephalen sich nachgerade keines der für die Arthropoden charak- teristischen Merkmale mehr erhält, so kann die systematische Stellung der Rhizo- cephalen nur durch die Entwickelungsgeschichte ermittelt werden. Die aus der Mantelöffnung ausschlüpfenden Larven sind Nauplien, welche sich in das Innere 45 ihres Wirtes einbohren und somit zunächst Entoparasiten sind; erst später werden sie Ektoparasiten, indem sie mit dem Körpersack wieder auf der Oberfläche zum Vorschein kommen. Die innere Organisation betreffend, so fehlt der Nauplius-Larve Mund, Darmkanal und After. — Im übrigen verfolgen wir im Einzelnen, wieder nach Brehm’s Tierleben, die genaueren Vorgänge während der Metamorphose, sowie die ganze Oekonomie bei einem der gemeinsten Wurzelfüsser:: Sacculina carcini, der auf der grossen Taschenkrabbe, Carcinus maenas, auch wohl auf anderen Krabben schmarotzt. An manchen Stellen der französischen Küste sind die Tiere so häufig, das 2,—*|; der Krabben mit ihnen behaftet sind. Die Nauplius-Larven erscheinen im Spätsommer, erreichen in wenigen Tagen das Üypris-Stadium der Meta- morphose und heften sich an junge Krabben an. Der Körper verliert sämtliche Gliedmassen, wird oval und senkt einen pfeilförmigen Fortsatz in den Leib der Krabbe, durch welchen der Inhalt der Hülle der Larve in das Innere des Wirtes übertritt. Hier angekommen erhält sie eine neue Körperhülle, wächst, umspinnt die Baucheingeweide mit ihren hohlen wurzelartigen Fortsätzen, aber nicht Herz, Kiemen und Nervensystem als die für das Leben und Gedeihen von Wirt und Gast notwendigsten Organe. Langsam, in etwa einem Jahr, vollendet sie ihre Entwickelung. Gegen Ende des zweiten Jahres reifen die Eierstöcke der Larve, wobei die der hermaphroditischen Anlage nach vorhandenen männlichen dann wohl veröden müssen, und der grösste Teil des Körpers der Sacculine tritt nach aussen; gleichzeitig hört das Wachsen des Wirtes auf. Kurze Zeit, nachdem das Sacculinen- Weibchen äusserlich geworden ist, wobei indessen die sie ernährenden hohlen Wurzeln selbstredend im Leibe des Wirtes bleiben, beginnt die Annäherung der Zwergmänn- chen, welche in der Zahl von 3 bis 6 an seiner Kloake sitzen und es befruchten. Die Sacculine lest dann Eier, und zwar ein Paar Mal vor dem Winter weibliche; nach dem Winter noch einmal Eier, aus denen sich lauter Männchen entwickeln. Schliesslich stirbt sie allmählich an Altersschwäche und fällt von der Krabbe ab. — Wir wollen nicht unterlassen anhangsweise noch folgende merkwürdige Be- obachtung mitzuteilen. Wie die Rhizocephalen aktiv auf Dekapoden schmarotzen, so sind sie selbst passiv von Parasiten heimgesucht. Nach Gerstäcker scheinen die Cirripedien von Parasiten aus anderen Gruppen des Tierreiches wenig zu leiden zu haben, insbesondere der sonst so verbreiteten Entozoen fast ganz zu entbehren. Da- gegen tritt vereinzelt der ganz ungewöhnliche Fall ein, dass Ektoparasiten vorkommen, 46 wo der Parasit einer weit höher organisierten Tiergruppe (Isopoden) angehört als der Wirt. 7. Die Systematik. Bekannt sind (1905), von Varietäten abgesehen, 397 Arten (332 andere Ran- kenfüsser + 65 Rhizocephalen) in 53 Gattungen (43 andere Rankenfüsser + 10 Rhizocephalen), also rund 400 recente Arten, wozu wohl gegen 100 fossile Arten hinzukommen. In Bezug auf die Zahl der bekannten lebenden Arten ergibt sich also, dass die Cirripedien eine der weniger umfangreichen Ordnungen der Krustaceen ausmachen. Von der Wiedergabe älterer Versuche einer Systematik, die nur historisches Interesse haben, sehen wir ab. Massgebend wurde die Darwin’sche Einteilung, der sich die von Gerstäcker und Gruvel anschlossen. Gerstäcker legt seiner Systematik folgenden Gedanken zu Grunde. Will man versuchen, die höher organisierten und komplicierteren Formen in ihrer systematischen Stellung naturgemäss aufzufassen, so muss man selbstverständlich von den einfacheren ausgehen. So gelangt er zu folgen- der Übersichtstabelle: Ordo Cirripedia. A. Cirripedia abortiva. Subordo I. Keine Segmentierung des Hautskelets, keine Gliedmassen: Suctoria. Lilljeb. — II. Homonome Segmentierung des Hautskelets, keine Abdominal-Gliedmassen: Apoda. Darw. — III. Noch durchgängige, aber bereits hetero- nome Segmentierung des Hautskelets, nur 3 Paar Abdominal-Gliedmassen: Abdominalia. Darw. B. Cirripedia genuina. — IV. Partielle, vollständig heteronome Segmen- tierung des Hautskelets. 1. Nur 3 Paar Abdominal-Gliedmassen: Aleippe. Hanc. Lepadidae. Di 6 » » 2 Balanidae A 47 Zu dieser Entwickelungsreihe macht er die Bemerkung, dass die drei ersten Unterordnungen nach unseren gegenwärtigen Kenntnissen nur durch eine verhältnis- mässig sehr geringe Zahl von Einzelformen — die zweite sogar nur durch eine einzige — repräsentiert sind, während sich die vierte durch einen ungemeinen Reich- tum und eine ausserordentliche Mannigfaltigkeit der Formen — Cirripedia abortiva: Cirripedia genuina = 1:5 etwa — hervortut. Um so mehr erscheinen jene nur als Durchgangsgruppen, aus welchen die letztere sich als das von der Natur angestrebte Ziel hervorgebildet hat. Gruvel, dessen Buch die möglichst vollständige Zusammenfassung der Gesamt- heit der bisherigen Untersuchungen über die Cirripedien bieten will, gibt folgende Übersichts-Tabelle, die auch die geologische Entwickelung berücksichtigt: ? Turrilepas. Loricula. | Catophragmus. Verruca. Pollieipes. | N Operculata symmetrica. Operculata asymmetrica. Pedunculata. ee 0 Thoraciea. Ascothoraciea. Acrothoraciea. | Ga Dendrogaster. Apoda. L£ Rhizocephala. Gruvel hat die Gerstäcker'sche Übergangs-Familie Aleippidae durch einige andere Zwischen-Gattungen ersetzt. An diese beiden, im Grossen und Ganzen übereinstimmenden Tabellen — der Gruvel’sche Gattungs-Katalog enthält zwar einige Abweichungen — schliessen wir unsere Gattungs-Tabelle und unseren Arten-Katalog (Abschnitt 9) an. Wenn wir also die verschiedenen Arten, Gattungen u. s. w. zu gruppieren versuchen, indem wir der Gesamtheit der besonderen Charakterzüge Rechnung zu tragen suchen, so finden wir die folgende Klassifikation der Cirripedien. 48 Ordnung: Cirripedia, Rankenfüsser. Entwickelung aus der Nauplius-Form mit retrograder Metamorphose. Der Körper des ausgebildeten Tieres durch die zu einem Haft-Organ umgebildeten Larven-Fühl- hörner an leblose Gegenstände oder Tiere angeheftet; Kittdrüse. In einem häutigen, meist mit verkalkten Platten bedeckten Mantel steckend.. Augen einfach, später verkümmert; Schlundring weit. Mund teils mit paarigen Kiefern bewehrt, teils (Parasiten) zu einem trichterförmigen Saugnapf umgestaltet. Der hintere Körper- Abschnitt meist mit 6 Paaren von Spaltbeinen (Rankenfüsse) versehen; zuweilen in der Zahl vermindert, selbst ganz fehlend. Beiderlei Geschlechts-Organe fast durch- weg in einem und demselben Individuum vereinigt; meist ein männliches Copulations- organ am hinteren Körperende, Ovarien zuweilen in einen Haftstiel (Pedunculus) ausgestülpt. I. Unterordnung. Thoraeica. Mantel vom Körper abgehoben, meist Kalkplatten bildend. Körper nur un- deutlich gegliedert. Längs des ganzen Thorax, normal, 6 Paar zweizweigige, viel- gliedrige Rankenfüsse entwickelt. Mundteile bestehend aus Oberlippe mit 1 Taster- paar, 1 Paar Oberkiefer und 2 Paar Unterkiefer. Verdauungskanal. Meist Zwitter. An leblosen Gegenständen oder Seetieren angeheftet. 2. Unterordnung. Ascothoracica. Mantel vom Körper abgehoben, häutig. Rankenbeine meist sehr verkümmert, längs fast des ganzen Thorax. Mundteile verkümmert. Zwitter. Schmarotzer. 3. Unterordnung. Acrothoraeica. (= Abdominalia + Alecippe.) Mantel vom Körper abgehoben, häutig, ohne Schale. Körper ungleichmässig gegliedert. 3 Paar Rankenbeine entwickelt, nur am Hinterleibe. Mundteile ent- wickelt. Darm und After vorhanden. Geschlechter getrennt. Lieben als Schmarotzer in der Kalkschale von Mollusken. 4. Unterordnung. Apoda. Mantel nicht vom Körper abgehoben, häutig. Körper ziemlich gleichmässig ge- gliedert. Keine Rankenbeine. Mundapparat entwickelt, zum Saugen eingerichtet. Verdauungskanal fehlend. Leben parasitisch im Mantel anderer Rankenfüsser. 49 5. Unterordnung. Rhizocephala. (= Suctoria.) Mantel nicht vom Körper abgehoben, häutig bis lederig.. Körper nicht ge- gliedert. Keine Rankenbeine. Mundapparat verkümmert, zum Saugen eingerichtet. Verdauungskanal fehlend. Schmarotzen aussen an Dekapoden. — Hier würde nun für die Thoracica die oben (Abschnitt 1) aufgestellte etwas ausführlichere Familien-Tabelle, und für die Gesamtheit die mehr skizzenhafte Gattungs-Übersicht und der Arten-Katalog (Abschnitt 9) einsetzen. Von Gattungs- und Arten-Diagnosen wurde zwar abgesehen, aber Angaben in den Tabellen und gelegentliche Bemerkungen bieten einigen Ersatz. Zudem folgen hier noch ergänzend: Allgemeine Bemerkungen über die Variabilität nach Form und Seulptur, nach Grösse und Farbe, im Anschluss an Gerstäcker’s Ausführungen. 1) Variabilität in der Form. Der häutige Mantel und die Kalk-Schale der Cirripedien sind einer aussergewöhnlichen Variabilität in der Form unterworfen. Diese Variabilität modifiziert die Gestalt oft bis zur vollständigen Unähnlichkeit der Indi- viduen einer und derselben Art, sodass ohne Vergleich einer grösseren Reihe von Individuen die extremen Formen gar nicht zusammen zu gehören, vielmehr verschie- denen Arten anzugehören scheinen. Bei den Lepadiden beschränkt sich die Variabilität zumeist auf die verschiedene Längenentwickelung des Stieles. Bei Lepas anatifera finden sich Individuen, deren pedunculus kürzer oder kaum länger als das capitulum ist, und auch Individuen, deren pedunculus das capitulum an Länge um ein mehrfaches, zuweilen sogar um das 12- bis 14-fache übertrifft. Einen höheren Grad von Veränderlichkeit in der Form weisen die Balaniden auf. Das Verhältnis zwischen dem Längs- und Quer-Durchmesser ist ebenso schwan- kend wie das Verhältnis zwischen Durchmesser und Höhe. Balanus Hameri kommt vor flach und hoch, bei gleicher Breite doppelte Höhe; — vergleiche Tafel 2b Figur 6, 7 und Tafel 2b Figur 1, 3 —; PBalanus crenatus kommt vor flach und breit und lang und schmal. Da so auffällige Unterschiede in der Längsentwicke- lung besonders häufig und deutlich da auftreten, wo besonders zahlreiche Individuen besonders dicht an einander gedrängt sind, so scheint dabei der Kampf um das Da- sein eine wichtige Rolle zu spielen; und, wenn nicht allein, so doch vorwiegend, das Wachstum in die Länge auf mechanischen Hindernissen des Wachstums in die Breite Ren: 1. VI. 1906. 7 50 zu beruhen. Wenn das Schalengerüst überhaupt noch wachsen soll, so kann es eben nur noch nach obenhin wachsen, wobei zugleich das Tier Vorteile in Betreff seiner Ernährung erringen wird. Je nach den äusseren Hindernissen entwickelt sich das Ge- häuse in verschiedenen Richtungen verschieden stark; es wird immer unsymmetrischer: es kommt vor, dass sich die Lage der Öffnung der Basis gegenüber auffällig ver- schiebt, und dass die Weite der Öffnung und dementsprechend die Grössenentwicke- lung der Deckelstücke im Verhältnis zum Schalenkranz sich vielfach abändert. 2) Sculptur. Zu vergleichen sind: Tafel2b Figur 1—-2 und Tafel 5 Figur 1—2. Zu der Variabilität der Form gehört hinzu die Variabilität der Skulptur u. s. w. Einige Balanus-Arten, z. B. Balanus tintinnabulum, sind durch ausser- ordentlich zahlreiche Varietäten in der Form und Skulptur ausgezeichnet: bald ist die Schale mehı glatt, bald mehr längs-gerippt. Je nachdem die Rippung deutlicher wird oder verschwindet, erleidet der Habitus recht auffällige Abänderungen. Auch bei Lepas anatifera sind die Schalenplatten bald glatt, bald seicht gestreift. — Nebenbei mag hier erwähnt werden, dass solche Rippen und dergleichen, wie die der kronenförmig gewölbten Schale von Coronula diadema oder wie die des capitulum von Pollicipes mitella, wohl als nichts anderes denn als eine Art Ausschmückung aufzufassen sind. Wenigstens wüsste man manchmal wohl kaum eine andere Deu- tung anzugeben, selbst bei auffälligen Bildungen. Z. B.: Was soll die auffallende Ausschmückung bedeuten bei der bekannten Art Üonchoderma auritum, deren kapuzenförmiges capitulum mit seinen beiden langen stumpfen ohrenartigen Fort- sätzen unwillkürlich an eine Narrenkappe erinnert? oder was anderes als eine Aus- schmückung können die drei spitz-dreieckigen Ausläufer an der Rückenseite des schneckenhausförmigen capitulum von Alepas cornuta bedeuten? — Wie dem auch sei, solche Ausschmückungen und ihre Abänderungen sind charakteristisch und auffällig. 3) Grösse. Nicht ganz in gleichem Grade wie in ihrer äusseren Gestalt, vari- ieren die Cirripedien in ihrer Grösse. Hier fällt vielmehr etwas anderes auf: Einer- seits die grossen Grössen-Unterschiede innerhalb der Ordnung von wenigen mm bis zu vielen cm, andererseits und besonders das Folgende: Gerstäcker macht darauf aufmerksam, dass wie durch ihre stark abweichende Form so auch durch ihre sehr viel bedeutenderen Körperdimensionen die Cirripedien der grossen Mehrzahl nach sich weit entfernen von denjenigen Krustaceen, mit welchen sie durch ihre Larven- form und Entwickelungsgeschichte am nächsten verwandt sind, also besonders von den 5l Copepoden, Ostrakoden und Branchiopoden. Die Lepadiden und Balaniden erschei- nen als gross; die grössten sind wohl: von den Lepadiden Lepas anatifera, deren capitulum bis 5 cm und deren pedunculus bis 30 cm lang wird; von den Balaniden Balanus psittacus mit bis 6 cm Durchmesser und bis 20 cm Höhe. In diesem Zu- sammenhange müssen auch als relativ grosse Arten, weil sie Parasiten von verhält- nismässig kleinen Dekapoden sind, die meisten Rhizocephalen angesehen werden, wie- wohl sie ein Mass von 15 mm im grössten Durchmesser selten übersteigen. 4) Farbe. Schliesslich ist auch noch zu gedenken der Variabilität in der Farbe. Während, so schreibt Gerstäcker, die meisten Cirripedien-Exemplare der Museen, und zwar die Trocken- wie die Spiritus-Präparate, sehr unscheinbar gefärbt sind: — —- Körper blass gelb, Gehäuse meist weisslich —, prangen viele bei Lebzeiten in herrlichen Farben: intensiv orangegelb, scharlach- und carmin-rot, indigo-blau und tief violett. Einzelne Beispiele für die Färbung zunächst des äusseren Schalengerüstes: Balanus tintinnabulum, eine der gemeinsten Seepocken, wird beschrieben als in den mannigfaltigsten und brillantesten Färbungen variierend: meist: blass rosa bis dunkel purpur- und carmoisin-rot; auch ziemlich schwärzlich oder ganz blau oder fast weiss; Basis dunkel-violett, Spitze hell-weiss; rot und blau oder rot und weiss mehr oder weniger regelmässig gestreift; auf grauem Grunde blau und rot marmoriert. Balanus psittacus. rosa bis fleischfarben. — Hameri. weisslich. _ crenatus, improvisus, u. a. biendend weiss. Pyrgoma anglicum. purpurrot. Pollieipes mitella. Schale gelb und rostbraun gefleckt. Scalpellum ornatum. Schale elfenbeinfarben, carmoisin oder blutrot getüpfelt. Lepas anatifera, Hillii, anserifera. Capitulum-Schalen: weiss oder bläulich schiefergrau. Zwischen-Membran und Pedunculus: dunkelrot, braun. Lepas fascicularis. Schale durchscheinend milchig. Conchoderma virgata. 6 schwarze bis tief purpurbraune Längsbinden, welche sich über das bläulich graue bis gelblich weisse capitulum hinab- ziehen bis auf den allmählich in den etwa gleich langen Körper übergehenden pedunculus. 7 * 52 Ibla. pedunculus licht gelblich, Körpersack dunkelblau. Anelasma squalicola. dunkelviolett. Ebenso schliesslich einige Beispiele für die Färbung einzelner Körper-Teile: Die Cirren der Pollieipes-, Litothrya-, Lepas-Arten sind tiefrot, die der Ibla-Arten dunkel- blau. Die in Alkohol orangegelben Bierlamellen der Lepaden sind im Leben, wenig- stens zeitweise, kornblumen-blau. 8 Fossil. Hier ist zu vergleichen: Tafel 14 Figur 6—8. Fossile Reste der Cirripedien sind erhalten nur von den grösseren und beschal- ten Arten: nämlich von den von jeher am besten bekannten und typischen Balaniden und Lepadiden die Kalk-Schalen, aber selbst schon die doch durch Chitin gehärteten Rankenfüsse nicht mehr: am besten Reste von Balanus; Reste von Pollieipes, Scal- pellum und Lepas nur mangelhaft: in verhältnismässig seltenen Fällen sind die Schalenstücke des capitulum im Zusammenhange eingebettet; die bei weitem meisten Funde beschränken sich auf isolierte Mantelplatten, welche vermutlich nach der Zer- störung der sie verbindenden Me:inbran abgelagert worden sind. Das alles erklärt sich sehr einfach durch die verschiedene W iderstandsfähigkeit ; und die anderen nicht beschalten Gattungen werden nur nicht erhalten sein, wohl aber existiert haben. Ist dies schon an sich höchst wahrscheinlich, so wird es noch durch die Beobachtung bestätigt, dass an den fossilen Balaniden die den zarteren Deckel bildenden scuta und terga in der Regel fehlen, während meist nur der aus den Randplatten gebildete derbere Schalenkranz vorhanden ist. Dies hat übrigens eine bemerkenswerte prak- tische Bedeutung, weil, bei den recenten Arten wenigstens, gerade die scuta und terga als besonders charakteristisch hauptsächlich zur Species-Unterscheidung verwandt wurden: da sie bei den fossilen Arten fehlen, so bleibt deren Bestimmung häufig unsicher. Soviel bekannt ist, ist das Verhältnis der recenten Gattungen zu den fossilen etwa wie 4.: 1, 5 5 Arten NN R = ls 53 der recenten Balanidae zu den fossilen etwa wie 6 : 1, = 5 Coronulidae „ , A nn ae el a 3 Pollicepididae „ , = ea 2 R 5 Lepadidae Be n 2 mehrgalsploRl. Folgende 10 Arten kommen fossil und recent vor, nämlich: Verruca Strömia. Balanus porcatus. Balanus calceolus. — psittacus. — concavus. — spongicola. — crenatus. — tintinnabulum. — Hameri. Pyrgoma anglicum. Von der Gattung Balanus sind es überhaupt nur 5 Arten, welche bloss fossil vorkommen. Verbreitung räumlich: Wie die recenten Cirripedien weite, zum Teil kos- mopolitische Verbreitung erreicht haben, so kehren auch fossil in den gleichen Erd- schichten der verschiedenen Länder nicht nur dieselben Gattungen, sondern auch zum Teil dieselben Arten wieder. Verteilung zeitlich: Fossil finden sich die Rankenfüsser wohl schon vom Silur und Devon an, jedenfalls aber vom mittleren Jura, Oolith, an; erst in der Kreide und im jüngeren Tertiär werden sie häufig; die Anzahl nimmt immer schneller zu, besonders vom Tertiär bis zur Jetztzeit. Anfangs überwiegen die Pe- dunculata, später gewinnen die Opereulata das Übergewicht. Zuerst tritt von den heutigen Gattungen im mittleren Jura Pollieipes auf, dann tritt in der unteren Kreide Scalpellum hinzu. Als erste Balanide tritt in der oberen Kreide Verruca auf; Ba- lanus selbst ist zuerst spärlich im Eocän, wird dann häufig im Oligocän und jüng- sten Tertiär. Im Tertiär nehmen die Lepadiden ab, die Balaniden zu. Zur Über- sicht im einzelnen folgende Tabelle nach v. Zittel’s Paläontologie. Lepidocoleus. Faber. Silur bis Devon. Turrilepas. Woodw. Silur bis Devon. Lepadidae. Jura bis Jetztzeit. Lorieula. Sow. Mittlere und obere Kreide. Pollieipes. Leach. Oberer Jura. Kreide. Tertiär. Jetztzeit. Scalpellum. Leach. Kreide bis Jetztzeit. Lepas. L. Pliocän und Jetztzeit. Poecilasma. Darwin. Tertiär und Jetztzeit. 54 Balanidae. Obere Kreide. Tertiär und Jetztzeit. Verruca. Schum. Obere Kreide, Tertiär und Jetztzeit. Balanus. Da Costa. Eocän. Oligocän u. Ss. w. Pyrgoma. Leach. Jüngeres Tertiär und Jetztzeit. Interessant ist es zu beobachten, wie Lepadiden und Balaniden auch geologisch sich verschieden, ja geradezu entgegengesetzt verhalten. Die Lepadiden-Gattungen Pollieipes und Scalpellum treten auf und herrschen vor in den Sekundär-Formationen. Sie kommen zwar in ansehnlicher Artenzahl, besonders in der Kreide, vor, aber den Individuen nach nur spärlich. Gerade umgekehrt die Balaniden-Gattungen: sie fehlen, mit einer einzigen Ausnahme, nämlich Verruca, in den Sekundär-Formationen ganz und herrschen in den tertiären und quaternären Formationen vor. Ihre Arten- zahl ist gering, die Menge der Individuen aber desto grösser, entsprechend ihrem heutigen massenhaften Auftreten. Während der Eiszeit erscheinen die noch leben- den Arten nicht nur ebenso reichhaltig, sondern auch durch Individuen von ansehn- licherer Grösse repräsentiert. Nach diesem Vorkommen ist wenigstens den mit hartem kalkigen Schalengerüst versehenen Cirripedien, besonders den Balaniden immerhin eine geologische Bedeutung zuzuschreiben, wenn sie sich auch in Wichtigkeit keineswegs den Bivalven, Cephalo- poden u. s. w. an die Seite stellen können. In unserm Zusammenhange interessiert aber mehr eine andere Frage, nämlich die Frage nach der geologischen Entwickelung der Ordnung der Cirripedien; und unter diesem Gesichtspunkte stellen sich zwei Resultate heraus. 1) Es ist schon mehrfach zur Sprache gekommen, dass die zuletzt entwickelte Cirripedien-Form die Balaniden-Form, d. h. die Form mit ausgesprochen sitzender Lebensweise ist. In der Entwickelung ist also die mehr freie Bewegung aufgegeben und die mehr unfreie Sesshaftigkeit angenommen worden. In diesem Zusammenhange glaubten wir alle Modifikationen in Lebensweise und Körperbau der Rankenfüsser verstehen zu können und müssen. 2) Die fossilen Rankenfüsser sind den recenten in Form und auch Grösse durch- aus ähnlich mit Ausnahme der ältesten Formen aus den paläozoischen Schichten: Lorieula, Turrilepas, Lepidocoleus, die deshalb wohl mit Recht als ältere Stamm- formen zu behandeln sind. 55 Loricula. Sow. pedunculus getäfelt. capitulum mit 2 scuta, 2 terga, 1 sehr schmalen carina, 4 lateralia. Turrilepas. Woodw. Schale länglich, aus 4 bis 6 Längsreihen grosser drei- eckiger, in der Mitte gekielter Platten bestehend. Gruvel meint, dass das, was H. Woodward mit dem Namen Turrilepas Wrightii bezeichnet hat, die vollständigen Reste der Hautgebilde eines Ur-Cirripeden sind. Das eigentliche Tier steckte tief in diesem schuppigen Cylinder, welcher es schlecht schützte. Um einen wirksameren Schutz zu bilden, entwickelten sich die Platten der oberen Reihe viel mehr als die anderen, und das Hautgebilde teilte sich ge- radezu in zwei Gruppen: Die obere entwickeltere Reihe bildete die Platten des capitulum, während die anderen, fast alle gleich, die Schuppen des pedunculus bildeten. Eine solche Abänderung kann man bei Lorieula pulchella beobachten. Die in diesem Sinne begonnene Entwickelung wurde allmählich deutlicher und es bildeten sich schliesslich Wesen, welche wir zugleich fossil und recent kennen, wie z. B. Pollieipes, bei dem es zwei im allgemeinen deutlich unterschiedene Regionen gibt, eine obere, gebildet aus den Platten des capitulum, die gut entwickelt das eigentliche Tier sehr wirksam schützen, und eine untere, die allein als Stütze dient und bedeckt ist mit den pedunculus-Platten, die im allgemeinen alle ähnlich und von sehr reducierten Dimensionen sind. — Diese Schlussfolgerungen ergeben sich geradezu nicht allein aus den eben angedeuteten paläontologischen Daten, sondern auch aus Tatsachen der Embryogenie und selbst der Anatomie. In der Tat, wenn man die Entwickelung nach dem Larven-Stadium z. B. bei Pollieipes polymerus untersucht, so sieht man, dass bei den ganz jungen Individuen es unmöglich ist, die capitulum-Region abzugrenzen; so sehr ähneln die unteren Platten des capitulum den oberen Schuppen des pedunculus, — So gelangt man also leicht von der Gattung Turrilepas zu der Gattung Loricula und von dieser zu der Gattung Pollieipes, d. h. zu der ältesten Form unter den recenten Cirripedien. Stimmen wir diesen Ausführungen Gruvel’s zu, so haben wir folgendes Resultat: Nach dem augenblicklichen Stande unseres paläontologischen Wissens über die Cirripedien finden sich ihre ersten Spuren im Silur und Devon von Europa und Nord-Amerika. Merd SIPNO rULIBPONDU0N | 12 urmamg stdsefagpig | -yepnounpad) ‘9% "UIMAYT RWUSBLL90A | ‘cz “yoojf Be ‘aepırdsejuag 7s ‚guur] "sedor] ‘cz urmteg 'stdseuAxg | "36 "kqramos 'g 9) eAaoyy | "TG y9eaT wnjjedjeas -gepıdswkjog / 0% "qouo] sodronog } "61 "y989] Se] ‘SI "ydeaT eisnang ! "Lı “ypeor] nat OrpLIawe.noL | Ural] ' "gI ‚Tayseungdg "TUPENOL "I : ; GT une ‘oydısseweyg| | BErasotE) 52 -dn.ıgsu9ags snuejegouex ‘EI -ı9yasıqg 'sedajoueydaJg ‘ZI yprewe] "ejjoumIgnL "II ‚eig 'sedojijeldg | ‘OL "wa 'sedojoydAng "eoraypwwäg 6 are] WNU0L)| | -Hepıurumxor 8 "y9ed7] eaeug;| zn "QeaT eysedYy 9 "eIso) TA nes.) nyernoaodg) G 'Iuezuey sopewegrgg]| ] r "UIMIe INAREN| ‘€ -kq1onog 'qg 9 usaend] "OrPLIIWOYG; z kqIemos 'g 9 a dosesil 7 -ompeunyag "eonueä| — eogawwisy ; “IN zungen) ZITIERT = Funupig-IoNuf) "wejsÄg sep Ioqn JyaIsısqn eyostreiegeL '6 DE RETTENEISCTEERETT: "SUNUPAIO cur 57 "gg -Sıogafjt] 'soyfpdy oyuyey 199583004 -Sıogafjt] "Sn99eS0IsI9 -Z10gaft] "RLEIDIDME” — -uosdwoy]) "eurmooeg | “IO]IDW IT SnOstpooeu.le] "uuewussoy "eodousyjreg "UUBUISSOY "eIuosdwoyL ı94oıy UOJAS arms "snoefkygorseyds 9agımog "snygerdosejky el “1OImW "14 "umaeg "sedojoajorq | “TION 9ULOTQ904 "uIatel] 'snjergdoydäug ppoouept addıaıy "SNIL[TALINY ‚soydA]sowyrt] "gosgraodtıuyy *1998e801puad -IO]NON "eOIeod "SIOIUNA-9ZBIe] 9p eng] "UBmIoN "e3ogguig -ZurggqsIg "Seda[0aJoyl & "UIMIe(] "Buse[ouy 'SnIjjlaLınYy "sedojouufn OpnIS 'sedajopeyn | ‘Zuey dopurg 'sedorv| | ‘goeor] "erqrl "pAnın "SIOITINA-9ZEI®T 9A \ orpıdseuy ‘9epıdse.1o]L AfRyedl»2ozugyg 8. VI. 1906. umeg Bpodw WPOBIOLPLW "BILIELOLITOISW “I9ISIAULINE] BIp3adLiaKp Alphabetischer Katalog der Arten. nach Grurel. Grösse in mm. : : Abbildung. Name und Autor. re och Fundort. Tiefe in m. NL) Mans 4. Verruca. 4 3 aequalis. Aurivillius. 5,5 3,5 Acoren. 1000— 1400 cornuta. Aurivillius. 3,5 3 Acoren. 454—793 costata. Aurivillius. 5 3,5lAcoren. Nord-Atlantischer! 800—1200 Ocean. crenata. Aurivillius. 2 2,5 erecta. Gruvel. 2,5 4 Acoren. 3175 gibbosa. Hoek. 9 8 | Süd-Atlantischer Ocean. 1895 imbricata. Gruvel. 6 3 Spanien. incerta. Hoek. Süd-Atlantischer Ocean. 2600 inermis. Aurivillius. 6 4 Acoren. 1022 laevigata. G. B. Sowerby? Feuerland, Chile, Peru. | c. 150 linearis. Gruvel. 6,5 5,5 Acoren. 960 —998 longicarinata. Gruvel. 2,5 3 Sargasso-Meer. 3432 magna. Gruvel. 11,5 8 nexa. Darwin. 5 Durchmesser Amerika. nitida. Hoek. 5,5 Philippinen. 915 obliqua. Hoek. Nord-Atlantischer Ocean. 2782 quadrangularis. Hoek. Süd-Atlantischer Ocean. | 3460 radiata. Gruvel. 3 2,3 Canarische Inseln. 912 recta. Aurivillius. 8 3 Acoren. 800— 1400 sculpta. Aurivillius. 10 75 Acoren. 454 Spengleri. Darwin. Madeira. striata. Gruvel. 4 2 | Cap-Verdische Inseln. | 598—633 strömia. O. Müller. Frankreich und England. | O bis 550 | 5 172 Mittelmeer. Rotes Meer. 59 Grösse in mm. breit hoch Abbildung. Tafel.| Figur. Name und Autor. Fundort. Tiefe in m. 950. 1165 | sulcata. Hoek. | 960—998 5 93.4 trisulcata. Gruvel. 6,5 4,5 Acoren. 5 55 | Südsee. z. Catophragmus. imbricatus. G. B. Sowerby. | Amerika. Antigua. polymerus. Darwin, | Tafel-Bai. 5 5 3 ®cetomeeis. angulosa. G. B. Sowerby. Cap der guten Hoffnung. 5 6 | Algoa-Bai. brunnea. Darwin. Philippinen. 5 7 4. Pachylasma. aurantiacum. Darwin. Neu-Süd-Wales. tief | giganteum. Philippi. | bis 40 Mittelmeer. | tief | 5 | 8 3. Chthamialus. antennatus. Darwin. | | Neu-Süd-Wales. Van- | Diemensland. Chile. Challengeri. Hoek. | südlich von Japan. cirratus. Darwin. | Peru. Chile. | dentatus. Krauss. Süd- u. West-Afrika. Il 2a 2 fissus. Darwin. | Californien. Hembelli. Conrad. Ares Californien. \ meist intertextus. Darwin. \ Durchmesser. Philippinen. nicht tief. scabrosus. Darwin. | Süd-Amerika. stellatus. Ranzani. | Fast in allen Meeren. 2a 1 — var. communis. | — _ — depressus. | — — fistulosus. | — — fragilis. | ® Balanus. I. Basis rund; kalkig, porös. parietes porös. radii porös. ajax. Darwin. | | Philippinen. | | Campbelli. Filhol. | | Australien. | | 60 Durch- Höhe. Name und Autor. messer. | Fundort. in mm. | capensis. Ellis. 37-50 Cap der guten Hoffnung. decorus. Darwin. 25 Neu-Seeland. nigrescens. Lamarck. Bi 58,5 Australien. psittacus. Molina. 62,5 150| Peru. Chile. Patagonien. tintinnabulum. Linne. 50u.mehr| Alle gemässigten und — yar. coccopoma. tropischen Meere. — — communis. — — coneinnus. — — crispatus (Schröter). — — intermedius. — — 0oceator. — — d’Orbignii. (Chenu). — — spinosus. (Gmelin). — — validus. — — vesiculosus. — — zebra. tulipiformis. Ellis. 18 Mittelmeer. Madeira. vinaceus. Darwin. 20 West-Süd-Amerika. Il, Basis oval; kaikig, porös. radii nicht porös. calceolus. Ellis. 17,5u.6,5 Madras. Westafrika. | Mittelmeer. cymbiformis. Darwin. 10 Madras. galeatus. L? (Darwin). 18u.7 Süd- u. Mittel-Amerika. navicula. Darwin. 10 Madras. stultus. Darwin. 37u.28 Singapore. Amerika. Ill. Basis rund; kalkig, porös. parietes porös. amphitrite. Daiwin. 13__18 — var. cirratus. Indien. Australien. Philip- communis, modestus. niveus. | pinen. Mittelmeer. Amerika. Süd- Afrika. Philippinen. Neu- Süd-Wales. ? Florida. Süd-Afrika. | Tiefe in nı. Ufer. | radii nicht porös. _ Abbildung. Tafel.| Figur. 2b 8 3 5. 9. 10 4 4 1 Hl 61 Name und Autor. amphitrite var. obscurus. pallidus. Stutsburi. variegatus. venustus. armatus. Fr. Müller. — var. arınatus X improvisus. Fr. Müller. concavus. Brown. eburneus. Gould. improvisius. Darwin. var. assimilis. Bruguiere. laevis. nubilus. Darwin. perforatus. Bruguiere. = 53,Granchıl each. — 3 fistulosus.. Poli. = mirabilis: poecilus. Darwin. socialis. Hoek. spongicola. Brown. trigonus. Darwin. violaceus. Gruvel. IV. Basis rund; k «renatus. Brugiuere. glandula. Darwin. Fundort. var. angustus. Gmelin. 12,5 Durch- Höhe. messer, in mm, 8u.7 8 37 25 12 10 18 50 32 25 12 15 15 16 zul alkig, nicht porös. 18 C. 30 Amerika. Australien. West-Afrika. Madagaskar. Rotes Meer. West-Afrika. Neu-Seeland. Süd-Afrika. Ceylon. AtlantischerOcean, Panama. Peru. Oalifornien. Philippinen. Australien. Mittel-Amerika. ) Atlantischer Ocean. Columbien. Nord- u. Ost-Sce. Magelhan-Strasse. Chile. Peru. Californien. Californien. Atlantischer Ocean. Mittel- meer. Loanda. West-Süd-Amerika Australien. England. Mittelmeer. Ma- Californien. 2 Loango. parietes porös. Kuropa. | Stiller Ocean. Amerika. deira. Cap d. gut. Hoffnung. Java. Peru. Columbien. | | | | | Tiefe in n. 0—40 20—40 Küste. 55 tief. radii nicht porös. Gemässigte u. kalte Meere.| tief. (90) Abbildung. Tafel.| Figur. 2b 4.5 4 2 2b 1—3 62 — var. cuspidatus. E. Vernill. VI. Basis rund; kalkig. allium. Darwin. amaryllis. Darwin. | var. niveus. — roseus. subspec. dissimilis. chester. var. clarovittata. cepa. Darwin. floseulus. Darwin. | var. sordidus. hameri. Ascanius. imperator. Darwin. oeneas. Lanchester. quadrivittatus. Darwin. tenuis. Hoeck. terebratus. Darwin. vestitus. Darwin. Lan- Durch- Höhe. h Name und Autor. messer. Fundort. Tiefeinm.| Abbildung. in mm. Tafel.| Figur. patellaris. Spengler. 22 Malabar. Philippinen. porcatus. Da Costa. 33,5 Nord-Atlantischer Ocean. | tief. (160) | 3 1 Europa. rostratus Hoek. 7 9 Japan. 13—90 V. Basis häutig. radii vorhanden. balanoides. Linne. 10 ee u. Amerika. | Oberfläche | 3 | 7? 17—20 8—10 | cariosus. Pallas. 27 —30 | Nord-Amerika. Cochin- | china. declivis. Darwin. 6—7 | | Bermudas-Inseln. Jamaika. | | parietes nicht porös. radii nicht porös. 9 Australien. 25 Indien. Australien. Philip- pinen. Japan. Nord-West-Australien. Malakka. 7 Japan. 15 Peru. Chile. Cap Horn. 30 20| Nord-Atlantischer Ocean. |20 u. mehr | 2b 67 12—15 Süd-Australien. 2 8 Indien. Philippinen. 7,5 5 Philippinen. 180—200 ? 17 | Neu-Seeland. Neu-Süd- | | Wales. 63 Durch- Höhe messer. Fundort. in mm. Abbildung. Tiefe in m. Tafel. | Figur. Name und Autor. vil. Basis häutig. parietes nicht porös. radii nicht vorhanden. corolliformis. Hoek. 16 45 Kerguelen. 280 hirsutus. Hoek. 12 12,5Nord-Atlantischer Ocean. 950 vIll. Basis kalkig, porös. parietes porös. radii nicht vorhnden. Dybowskii. Gruvel. \6 4 Congo. | | 4. Acasia. cyathus. Darwin. Madeira. Neu-Süd-Wales. Amerika. | fenestrata. Darwin. Philippinen. glans. Lamarck. Süd-Australien. laevigata. Gray. Rotes Meer. Philippinen, purpurata. Darwin. Indien. Sumatra. meist 12 Philippinen. scuticosta. Weltner. spongites. Poli. Atlantischer Ocean. Mittel- 2a 4 meer. Rotes Meer. Cap der guten Hoffnung sporillus. Darwin. Indischer Archipel. striata. Gruvel. Canarische Inseln. 400 sulcata. Lamarck. Süd- u. West-Australien. 2a 3 Ss. Chelonebia. caretta. Spengler. | | West-Afrika. Australien. | 2a 5 manati. Gruvel. | | Congo. patula. Ranzani. | Mittelmeer. West-Afrika. tief | Central-Amerika. Brasilien. | Australien. | testudinaria. Ellis. 50—60 fast in allen Meeren. IE 374 9. Toronula. palaenaris. Gmelin. 50 u.mehr Südliche Meere | diadema. Linne. 50-60 40 Arktische Meere. | 1 reginae. Darwin. 25 6 Stiller Ocean. | „m [oO DD on 64 Name und Autor. rachianectis. Dall. bissexlobata. Darwin. Lanchester. decorata. ophiophilus. trachealis. Shaw. muricata. P. Fischer. globieipitis. Steenstrup. columna. Spengler. seutelliformis. Darwin. coerulescens. Spengler. costata. Darwin. porosa. Gmelin. — var. communis. elegans. nigrescens. patellaris. de Blainville. Durch- messer. in mm. 18 Höhe. | Fundort. | 410. Cryptolepas. 11 Sandwich-Inseln. | 21. Platylepas. Mittelmeer. Gambia. Hon- duras. Süd-Australien. Californien. Stiller Ocean. 12. Tubicinelia. 30 | Südlicher Stiller Ocean. Neu-Süd-Wales. Cap der guten Hoffnung. 13. Stephanolepas. 4 7,5 Cochinchina. | 14. Kenobslanus. I 50 |Nördl. Atlantischer Ocean.| 15. Chamaesipho. 7,5 5 || Neu-Süd-Wales. Tas- manien. Neu-Seeland. 4 China. 16. Tetraclita. 85—87 Philippinen. Stiller Ocean. Tropische Meere d. Orients. 8—10 Philippinen. 50 37 alle Meere. nicht tief. Ufer. 2a | 6 2a 2a 8 2a| 9 2a| 10 6 1 6 3 4 5.6 Name und Autor. porosa. var. rubescens. purpurascens. radiata. rosea. serrata. vitiata. kingi. modestus. plicatus. rugosus. simplex. sinuatus. spinulosa. viridis. Krauss. Darwin. Darwin. Gray. Darwin. Gray. Hutton. Darwin. Hutton. Leach. Leach. grandis. gregaria. (8) Wood. de Blainville. var. Balanus spinulosa. Chenu. Sowerby. anglicum. G. B. Sowerby. cancellatum. Leach. X1. 5. 65 Durch- messer. in mm. Höhe, 6 Fundort. Australien. Vandiemens- land. Neu-Seeland. Mada- gascar. China. Amerika. Neu-Süd-Wales. Sumatra. Neu-Süd-Wales. Tafel-Bai. Algoa-Bai. Cap der guten Hoffnung. Philippinen. Australien. 19. Elminius. 18. | Patagonien. Chile. Südliches Australien. Neu- Seeland. Neu-Süd-Wales. Neu-See- land. Neu-Seeland. Neu-Süd-Wales. Vandie- mensland. Creusin. | Philippinen. China. Java. | Rotes Meer. Amerika. | | | Singapur. 19. Pyrgoma. mehr. | England. Frankreich. Mittelmeer. Madeira. Amerika? 152. 9.1.1906: Tiefe in m. Ufer 22—64 Abbildung. Tafel.| Figur. | 6 4 6 2 6 5 6 6 66 Tiefe inm. Abbildung: Tafel.| Figur. I 6 7 | 6 8 7 3.4 7 1.2 8 1 14 8 4000—5000 | 4255 2800 | 740. 1275 1130 3640 Durch- Höhe. Name und Autor. messer. Fundort. In mm. conjugatum. Darwin. 10 Rotes Meer. crenatum. G. B. Sowerby. 7,5 Philippinen. Singapur. dentatum. Darwin. 7,5 Rotes Meer. Amerika? grande. G. B. Sowerby jun. |18 75l Indischer Archipel. Singapur. milleporae. Darwin. 7,5 Philippinen. monticulariae Gray. 10 Singapur. Stockesi. Gray. 5,5 Amerika. 30. Pollieipes. Länge in mm. a An cornucopia. Leach. 18 30|Gemässiste und tropische Meere. England. Mittel- meer. Teneriffa. Darwini. Hutton. Neu-Seeland. elegans. Lesson. 21 501 Peru. Mexico. Java. mitella. Linne. 20 32\Tropische Meere. Philip- pinen. China. Madagascar. Hawai. polymerus. G. B. Sowerby. 18 35| Californien. S. Francisco. sertus. Darwin. 14 12 Neu-Seeland. spinosus. Quoy u. Gaimard. 17,5 14 Neu-Seeland. 21. Scalpeilum. I. Platten des capitulum nicht vollkommen verkalkt. debile. Aurivillius. 32 il Acoren. Edwardsi. Gruvel. 25 6,5 Acoren. insigne. Hoek. 16 5 Portugal. intermedium. Hock. ) 2 Australien. japonicum. Hoek. 13,5 4,5 Japan. marginatum. Hoek 22,5 5 Neu-Guinea. ovatum. Hoek. 20 8 | Australien. 3640 67 Name und Autor. calyculus. Aurivillius. falcatum. Aurivillius. gemma. Aurivillius. Grimaldi. Aurivillius. scorpio, Aurivillius. sexcornutum. Pilsbry. trispinosum. Hoek. villosum. Leach. I. Platten des capitulum ver aduncum. Aurivillius. calcaratum. Aurivillius. carinatum. Hoek. compressum. Hoek. erosum. Aurivillius. gibberum. Aurivillius. glabrum. Studer. Hoeki. Gruvel. luridum. Aurivillius. obesum. Aurivillius. ornatum. Gray. patagonicum. Gruvel. Peroni. Gray. recurvirostrum. Hoek. recurvitergum. Gruvel. Renei. Gruvel. rostratum. Darwin. salartiae. Gruvel. septentrionale. Aurivillius. Stearnsi. Pilsbry. Strömi. 0. Sars. capi- tulum. 17 10 25 30 24 18 13 12,5 1,5 5 16 31 15 Länge in mm. pedun- Fundort. | Tiefe inm._ Abbildung. eulus. | Tafel.| Figur. Il. Platten des capitulum verkalkt. carina gerade. 8 Acoren. 850—900 7 Acoren. 454 12 |NordischeMeere.Grönland.| 1800 10 Acoren. 8345 — 1230 26 China. Japan. 60— 850 Japan. 40 6 Philippinen. Meere des Orient. Neu- 9 6 Seeland. | kalkt carina winkelig *) gekrümmt. 0,5 3 Stiller Ocean. 6 Tristan da Cunha. 1829 10 Philippinen. 3910 3 || Nordwest-Atlant. Ocean. 1744 2 || Atlant. Ocean. LaPlata. 100 West-Afrika. 677 2,75 Stiller Ocean. 4,5 Baffin-Bai. 300 2,5 Nordsee. 110 1 | Algoa-Bai. 9 2 11 Patagonien. 16 Australien. 9 3 7,5 Südlicher Indischer Ocean. 274 3 Acoren. 3175 5,251 St. Paul de Loanda. 3 Philippinen. 9 4 0,75) Cap Horn. 882 4 Skagerak. 590—890 40 | Japan. 8 2 13 Nordkap. 1583. 550 9,5 |Atlantischer Ocean. Nord-| 27—350 | 9 1 see. Mittelmeer. vulgare. Leach. *) en angle net & ’umbo, Gruvel. 5. 88. Name und Autor. Länge in nın. capi- pedun- tulum. cul US. 68 Fundort. Tiefe in m. Abbildung. Tafel.| Figur. IV. Platten des capitulum verkalkt. acutum. Hoek. africanum. Hoek. album. Hoek. anceps. Aurivillius. angustum. 0. Sars. antarcticum. Hoek. atlanticum. Gruvel brevicarinatum. Hoek. cornutum. 0. ars. Darwini. Hoek. elongatum. Hoek. erectum. Aurivillius. giganteum. Gruvel. gigas. Hoek. grönlandicum. Aurivillius. hamatum. O. Sars. hirsutum. Hoek. hispidum. 0. Sars. incisum. Aurivillius. longirostrum. Gruvel. mammilatum. Aurivillius. molle. Aurivillius. moluccanum. Hoek. nymphocola. Hoek. parallelogramma. Hoek. pedunculatum. Hoek. primulum. Aurivillius. pusillum. Aurivillius. regium. Wyv. Thompson. — var. ovale. Hoek. rubrum. Hoek. rutilum. Darwin. carina regelmässig gekrümmt. 5,5 7 13 15 4 13 30 5,5 11 2,5 7 11 46 31 24 5 20 8 45 45 42 20 5,5 3 30 6 2 10—13 13 3 6 2,5 20 7 28 12 38 16 1,5 6 21 4 18,5 18 4 2 3.5 2 37 22 15 1,75 10 Acoren. Australien. Nachtigall-Insel. Tristan da Cunha. Malaiischer Archipel. Acoren. Norwegen. Faröer. Südliches Eismeer. Acoren. Südlicher Indischer Ocean. Nordland. Spitzbergen. Süd-Atlantischer Ocean. Tristan da Cunha. Sydney: Neu-Seeland. Acoren. Cuba. Stiller Ocean. Acoren. Baffin-Bai. Finnland. Spitzbergen. Philippinen. Norwegen. Acoren. Portugal. Portugal. Acoren. Acoren. Nord-Australien. Norwegen. Süd-Atlantischer Ocean. Neu-Seeland. Antillen. Acoren. Atlantischer Ocean. Acoren. Philippinen. ? rostrum vorhanden. 940. 1829 182 915 4261 750—850 3060 960998 2500— 2920 270— 755 3930 110-2011 1135 —1165 915 3730. 4787 400 756 —800 1500 274— 548 1022 1923 4020—4261 4020 2600 987. 1170 1098 274 350 — 600 1267. 2000 5000. 5186 182—325 8 69 Länge in mm. Name und Autor. capi- pedun- Fundort Tiefe in m. Abbildung. tulum. culus. | Tafel. | Figur. Il l 1 squamuliferum. Weltner. 18 20 Indischer Ocean. Japan. 3200 8 3 stratum. Aurivillius. 5,5 3:5 Antillen. striatum. Gruvel. 30 Acoren. 2995 striolatum. 0. Sars. 35 Norwegen, Faröer. Bären-| 750-2000 Insel. truncatum. Hoek. 10,5 2,6 Karolinen. 2650 velutinum. Hoek. 40 18 |KapSt. Vincent. Tristanda1650—2600| 8 5 ı Cunha. Marokko. Se2n v. Platten des capitulum verkalkt. carina regelmässig gekrümmt. rostrum nicht vorhanden. abyssicola. Floek. 8 2,75 Stiller Ocean. 3730 8 7 australicum. Hoek. 12,5 2,5 Australien. 2557 balanoides. Hoek. 4,5 2 Nord-Australien. 198 curvatum. Gruvel. 18 4,5 Acoren. 1275 distinetum. Hoek. 15,5 5,5 Neu-Guinea. 1955 dubium. Hoek. 18,5 9 Nord-Australien. 2557 flavum. Hoek. 7,5 Südlicher Indischer Ocean.| 2500 galea. Aurivillius. | 3 |Atlant. Ocean. La Plata. 93 8 9 indicum. Hoek. 7 Nord-Australien. 235 8 8 luteum. Gruvel. 20 8 Acoren. 3175 minutum. Hoek. 6 2 Südsee. 2700 Novae-Zelandiae. Hoek. 7 2 Neu-Seeland Norwest- 1280. Afrika. 2400— 2500 planum. Hoek. 12 3 Süd-Australien. 4750 rieidum. Aurivillius. 29 7 Acoren. Portugal. 4000-4400 Talismani. Gruvel. 18 3,5 Golf von Gascogne. 4255 tenue. Hoek. 17 5,5 Südlicher Indischer Ocean.| 1280 Spanien. 2400-2500 triangulare. Hoek. 9,5 3,5 |Atlant. Ocean. La Plata) 1098 tritonis. Hoek. 10 3 Faröer. vitreum. Hoek. [13,5 3,5 |) Yeddo. Cap Glir. 3415. 2125 2%. Lithotrya. cauta. Darwin. | 19 3,1 |Neu-Süd-Wales. Australien.) | | dorsalis. G. B. Sowerby. 12,5 25 |Barbados. Venezuela. Hon- | | | duras. | | | Name und Autor. nicobarica. Reinhart. pacifica. Borrodaile. rhodiopus. Gray. truncata. Quoy u. Gaimard. valentiniana. Gray. Aurivillii. Stebbing. celata. Darwin. patens. Aurivillius. anatifera L. — var. dentata. Darwin. — — punctata. Darwin. anserifera. L. australis. Darwin. denticulata. Gruvel. fascicularis. Ellis u. Solander. — var. Donovani. Leach. — -— villosa. Darwin. Hilli. Leach. — var. californiensis. Gruvel. — — striolata. Fischer. peectinata. Spengler. var. Darwin. squamosa. Fischer. testudinata. Aurivillius. Länge in mm. 70 Fundort. Timor. Nikobaren. Neu-Seeland. ? Freundschafts-Inseln. Philippinen. Rotes Meer. Zanzibar. 3. Bxynmaspis. capi- pedun- tulum. culus. 10 15 6,5, 21,5 15 2,5 9 ———| 5 8 6 24. bis 50 38 25 2,5 0,4 38 27,5 54 35 15 | 25 | Neu-Britannien. Madeira. | Antillen. Lepas. fast in allen Meeren. ‚Mittelmeer und tropische Meere. Antarktischer Ocean. Neu- Seeland. Cap Horn. Philippinen. fast in allen gemässigten u.warmenMeeren.(Ostsee?) fast in allen Meeren. Californien. |Atlantischer Ocean. Mittel- | meer. Tropische Meere. | Cap der guten Hoffnung. Tiefe in m. | (1) | 125355 Oberfläche. | Oberfläche. Oberfläche. Oberfläche. Oberfläche. Abbildung. Tafel.| Figur. 9 8 9 7 9 9 7 7—10 10 3 10 4 16 5 10 1 10 2 al Länge in nm. | i Name und Autor. capi- en] Fundort. Tiefe in m. Abbildung. tulum. eulus. | Tafel.| Figur. 3. Megalasma. carino-dentatum. Weltner. | 6 | Indischer Ocean. | 3200 210 10 6 striatum. Hoek. 11 | Philippinen. 6. Poecilasma. amygdalum. Aurivillius. | 7 | Java. carinatum. Hoek. 14 2,5 |Atlantischer Ocean. Cuba. 600—900 | erassum. Gray. 10 Philippinen. Acoren. 10 8 eburneum. Hinds. Neu-Guinea. fissum. Darwin, 26 12 Philippinen. tief. gracile. Hoek. 6 2 Australien. 750 Kempferi. Darwin. 12,5 Japan. Madeira. 350—400 | 10 7 — var. aurantia. lenticula. Aurivillius. 4,5 2 Java. minutum. Gruvel. 2,6 1623 tridens. Aurivillius. 3 4 Philippinen. unguiculus. Aurivillius. Acoren. 880 vagans. Aurivillius. 87 5 Indischer Ocean. 3. Dichelaspis. alata. Aurivillius. 2 1,5 Java. angulata. Aurivillius. 2,5 2,5 Java. autiguae. Stebbing. CR2DE CE 125 Amerika. aperta. Aurivillius. 2,5 5 Java. Aurivillii. Gruvel. 3 115, Aymonini. Lesson. c. 20 | Japan. bullata. Aurivillius. 3 CaAsE| Java. cor. Aurivillius. 2 3er] Süd-Afrika. | Coutierei. Gruvel. 2,5 4,5 |RotesMeer. Vorder-Indien. cuneata. Aurivillius. 3 2,5 | Java. Darwini. Filippi. 3 1 Mittelmeer. equina. Lanchester. | Forresti. Stebbing. 6,25 | Amerika. | | Grayi. Darwin. c.5 | Indischer Ocean. Stiller | Ocean. Name und Autor. Hoeki. Stebbing. lepadiformis. Gruvel. Lowei. Darwin. Maindroni. Gruvel. Mülleri. Coker. neptuni. Macdonald. occlusa. Lanchester. orthogonia. Darwin. pellucida. Darwin. sessilis. Hoek. sinuata. Aurivillius. trigona. Aurivillius. Vaillanti. Gruvel, Warwicki. Gray. auritum. L. Hunteri. Owen. virgatum. Spengler. Cumingi. Darwin. quadrivalvis. Cuvier. Belli. Gruvel. cornuta. Darwin. indica. Gruvel. japoniea. Aurivillius. Lankesteri. Gruvel. minuta. Philippi. Länge in mm. capi- pedun- Fundort. tulum. culus. | 2:5 1,25 Amerika. 5 11 ? 5 Madeira. ds) Sumatra. Rotes Meer. Australien. Malakka. 5 ? c. 2,8 Indischer Ocean. 1,5 Acoren. 2,5 2 Java. 2,5 2 Java. 2,5 3,5 Suez. 6 China. Borneo. 78. Conchoderma. 45 | alle Meere. c. 45 Indischer Ocean. Stiller Ocean. ER EN alle Meere. *9. Ihla. 12,5 Philippinen. 125 _|Düd-Australien.RotesMeer. Madagascar. 30. Alepas. 25 32 Cuba. 12,5 St. Vincent. Amerika. 21 70 Singapur. 18 12 Japan. 20) West-Indien. C.26 Mittelmeer. Kanarische Inseln. Tiefe in m. ce. 1800 80 1500 250—355 Tafel. 11 11 11 N Abbildung. Figur. Name und Autor. microstoma. Gruvel. parasita. Sander Rang. pedunculata. Hoek. quadrata. Aurivillius. tubulosa ? segmentata. Studer. pellueida. Aurivillius. squalicola. Darwin. Willeyi. Stebbing. mira. Norman. gerardiae. de Lacaze-Duthiers. | bathyactidis. Fowler. astericola. Knipowitsch. ampulla. Aurivillius. bicornis. Aurivillius. indicus. Aurivillius. xl. 5. Quoy u. Gaimard. 73 Länge in mm. Tafel. capi- pedun- Fundort. Tiefe in m. ; tulum. culus. . Abbildung. Figur 24 Madeira. Mittelmeer. Atlantischer Ocean. Neu-Süd-Wales. Californien. Java. Neu-Seeland. 23 750 4 2,5 31. Chaetolepas. 33. Gyımmoicpas. 8 10 | Atlantischer Ocean. 382. Anelasma. | Nordische Meere. 32,5 | 34. HMoleoiepas. (5+)15? 8| Loyalty-Inseln. 33. Synagega. | 1,5—1,8 | 4,5 | Java. | Neapel. 36. Laura». 20—40 | 37. Petrarca. Australien. c. 4000 38. Dendrogaster. g | Weisses Meer. 39. Lithoglypites. Java. Indischer Ocean. 2,5 0,5 | Java 13. VI. 1906. | 11 11 11 12 | 12 74 Name und Autor. Länge in mm. Fundort. lampas. Hancock. Darwin. Berndt. minutus. striatus. Noll. Noll. bihamata. hamata. Darwin. bivincta. edwardsi. haddoni. polycarpus. Sluiter. Hoek, Giard. challengeri. danielsseni. hippolytes Kröyer. M. Sars. hymenodorae. G. 0. Sars. pandali. M. Sars. sarsi. Giard. schneideri. Hoek. Kossmann. globosa. subterranea. Kossmann. 40. Aleippe. |bis 12 44. Cryptophialus. Süd-Chile. I 2,5 Chile. 4%. Kochlorine. Cadix. 43. Proteolepas. ke. 5 | 44. Thylacoplethus. 45. Spaerothylacus. | 46. Sylon. Tromsö. 4%. Thompseonia. | | 48. Parthenopea. | Neapel. | 5 | Kap der guten Hoffnung. St. Vincent. Amerika. | Tiefe in m. Abbildung. Tafel. | Figur. | Nordsee. England. | c.35 | 11j 11 | 11 | 10 | 11 | 12 e2al 3 | | | "71227 7218 Name und Autor. nam, ; lang breit porcellanae. Fr. Müller. ales.. Kosmann. andersoni. Giard. belli. Giard. benedeni. Kossmann. betencourti. Giard. biangularis. (Kossmann.) bipunctata. Kossmann. bursa pastoris. Kossmann, captiva. Kossmann. carcini. Thomson. Kossmann. Kossmann. Kossmann. Kossmann. Kossmann. Kossmann. Kossmann. Kossmann. carinata. cartieri. cavolinii. corculum. crucifera. dentata. exarcuata. flexuosa. fraissei. Giard. gerbei. Giard. gibbsi. (Hesse.) herbstiae. Hesse. hians. Kossmann. hyadis. Malm. inflata. Leuckart. margaritifer.. Kossmann. nexlecta. Fraisse. 75 Fundort. Tiefe inm. 49. Lernaeodiscus. | 50. Sacculina. Messina. wegen. 12 18| Sylt, Wattenmeer. Nor- | Abbildung. Tafel. | Figur. 12 6 76 Name und Autor. panopei. Gissler. papilio. Kossmann. phalangi. Hoek. pilosa. Kossmann. pisae. Hoek. pisiformis. Kossmann. pomum. Kossmann. priei. Giard. rotundata. Miers. similis. G. stenorhynchi. Malm. triangularis. Anderson. paguri. Lilljeborg. albidus. Hesse. curvatus. Kossmann. glacialis. Kröyer. longissimus. Kossmann. micerostoma. Lilljeborg. paguri. Rathke. philippinensis. Kossmann. purpureus. Fr. Müller. rodriguezi. Fraisse. socialis. Fr. Müller. sulcatus. Lilljeborg. paguri. Lilljeborg. in mm. Fundort. breit, &1. Clistosaccus. >%. Peltogaster. Mittelmeer. Neapel. Neapel. Kattegat. 33. Apeltes. | Tiefein m. | Abbildung. — (me SER Fee Tee Norwegen. Heigoland. 12 5 10. Erklärung der Tafeln. Vorbemerkungen. 1. Auf den 4 alten beibehaltenen Tafeln — 1. 3. 4. 7. — habe ich Name und Autor beibehalten, wie sie mir der Verleger übermittelt hat; weil die Identität (Synonymie) doch kaum durchzehends festzustellen wäre. 2 Die Figuren der neu zusammengestellten Tafeln sind fast ausnahmslos Kopien der betreffenden Figuren in Darwin’s und Gruvel’s Monographien; ganz wenige sind nach Brehm’s Tierleben (3) und nach Brass’ Atlas der allgemeinen Zoologie (1) kopiert; die übrigen (8) sind von mir nach Skizzen im Kgl. Museum für Naturkunde in Berlin und nach der Natur ge- zeichnet worden. 3. Koloriert habe ich so viele Figuren wie möglich, die meisten nach den alten concho- logischen Werken von Chenu und Sowerby, einige wenige nach der Natur. Die ungewöhn- liche Schwierigkeit erheischt billige Nachsicht. Tafel. | Figur. | Name. Autor, Bemerkungen (Grösse). : l. |Coronula diadema. Linne 2 | | 77 ]jastrolepas testudinaria. Linne. Astrolepas = Chelonobia. E (Coronula balaenaris. Gmelin. 7. ı Balanus spinosus, Gmelin. 8 | — radiatus. Bruguiere. 2a 1. | Chthamalus stellatus. Ranzani. (v. communis.) — dentatus. Krauss. '. Acasta sulcata. Lamarck. — 4 — spongites. Poli. 5. | Chelonobia caretta. Spengler. | 6. | Cryptolepas rachianectis. Dall. in der Haut von Rachianectes glaucus. 7. || Platylepas bissexlobata. de Blainville. 8. | Tubicinella trachealis. Shaw. —balaenarum.Lm.nat.Gr. 9. |Stephanolepas muricata P. Fischer. von der Seite u. v. unten. |. 10. ||Xenobalanus globieipitis. Steenstrup. vergrössert. 78 — trisulcata. Catophragmus polymerus. Octomeris angulosa. — brunnea. Gruvel. Darwin. Darwin. G. B. Sowerby. (von der bewegl. Seite. von der festen Seite. Tafel. | Figur. Name. Autor. Bemerkungen (Grösse). 2b. 1b Typus. 2. |)Balanus crenatus. Bruguiere. glatte Varietät. 3. verlängerte Varietät. 4. — _ improvisus. Darwin 5} 6. nat. Gr. | — Hameri. Ascanius, flache Form; von der Seite 7. und von oben. hohe Form; von der Seite, 8. -- psittacus. Molina. nat. Gr. 3. IE — suleatus. Bruguiere. — Balanus porcatus. 2. — miser, Lamarck. 2% — perforatus. Lamarck. 4. — Gmelinii. Küster. HD — tintinnabulum. Linne. 6. — fissus. Anton. TR -- ovularis. Lamarck. — balanoides? 8. — punetatus. Bruguiere. = — tintinnabulum. Linne. 11. — . gigas. Lamarck. 12. — striatus. Eneyel. 4. 1. — hemisphaericus. | Bruzuiere. 2. — perforatus. | Bruguiere. 3. | Ochthosia verruca. Chemnitz. Ochtbosia = Verruca. 4. || Balanus tintinnabulum. | Linne. e |Asemus porosus. 'Gmelin. Asemus = Tetraclita. 7. || Balanus patelliformis. ' Bruguiere. 8. — perforatus. Lamarck. ? 9. — fistulosus. Bruguiere. B. l |Verrua Stroemia. ©. Müller. 1 DNS 2. glatt, umgekehrt. 3. 4. 5. 6. in 8. Pachylasma giganteum. Philippi. 79 Tafel. Figur. Name. Autor, Bemerkungen (Grösse). 6. 1. |Chamaesipho columna. Spengler. 2. |Tetraclita vitiata. Darwin. 3. — costata. Darwin. 4. _ radiata. De Blainville 5. | Elminius modestus. Darwin. 6. | Creusia spinulosa. Leach. 7. | Pyrgoma grande. G. B. Sowerby jun. 8. —_ Stokesii. Gray. in einer Koralle. 2 : \Pollicipes mitella. Linne. j — cornucopia. Leach. 5. : ER 6. |Otion Cuvieri Leach. — Conchoderma auritum. 7. L. 3. I 9, (Anatifa laevis. Schumacher. = Lepas anatifera. L. ah 8 1. | Pollicipes polymerus. G. B. Sowerby. ante: 2. |Scalpellum Stearnsi. Pilsbry. 3: 7 sauamuliferum. | Weltner. 4. — angustum. O. Sars. B% _ velutinum Hoek. 6. — giganteum. Gruvel T. _ abyssicola. Hoek. 8 | — indicum. Hoek. 9. | —_ galea. Aurivillius. 9. 1. — vulgare. Leach. | Hermaphrodit. x 3. i Komplementär - Männchen, angeheftetamRand desScu- tums des Hermaphroditen. 2: — ornatum. Gray. IT 5% E= Peronii. Gray. > 4. _ rostratum. Darwin. x=6: 5. _ rutilum. Darwin. >21: 6. _ villosum. Leach. x 1. 7. | Lithotrya truncata. Quay und Gaimard. A: 8. _ nicobarica. Reinhardt. x etwa 2. | am Felsen angeheftet. 9. \Oxynaspis celata. Darwin. es: 30 Tafel. |Figur. Name. Autor. Bemerkungen (Grösse). 10. 1. | Lepas Hilli. Leach. Nat. Gr. 2. — pectinata. Spengler. x 2. 3: — anserifera. Linne Nat. Gr. 4. — australis. Darwin. Nat. Gr. Die Stiele von 4 5. | — fascicularis. Eilis und Solander. | Nat. Gr. nkreryanen) blasigen Kugel. 6. | Megalasma striatum. Hoek. Nat. Gr. 7. Poeeilasma Kaempferi. Darwin. x 2, 8. —_ ErAssa. Gray. 3°.2% 11. 1. || Dichelaspis Warwickii. Gray. | 2x D): 2. _ pellucida. Darwin. x 5. 3. |Conchoderma virgata. Spenoler. a2, 4. |Ibla Cumingii. Darwin. RE 5. || Alepas cornuta. ı Darwin. aa: 6. || Choetolepas segmentata. Studer. 7. |Gymnolepas pellucida. | Aurivillius. 8. |Anelasma squalicola. Darwin. x etwa 11, 9. | Lithoglyptes ampulla. Aurivillus. 10. | Cryptophialus minutus. Darwin. 2 mit angehefietem Männchen. stark vergr. 2 mit 2 angehefteten 11. | Aleippe lampas. Hancock. Männchen: und g'jung. stark vergr. 12. |Kochlorine hamata. Noll. mit angehefteten Zwerg- ne männchen ? 12. 1. |Laura gerardiae. de Lacaze-Duthiers. auf einem Stengel von Gerardia. 2. |Petrarca bathyactidis. Fowler. 3. | Proteolepas bivincta. Darwin. x etwa 8. 4. | Peltogaster curvatus. Kossmann. xls: D. —_ paguri. Rathke. stark vergrössert. 6. |Sacculina carcini. Thomson. Nat. Gr. zugewandt mit Peduncu- : Parthenopea subterranea. Kossmann. ua Wurzeln. mit Mantel- 2: öffnung. Tafel. |Figur. Name. Autor. Bemerkungen (Grösse). Zeichenerklärung. 12. 9. |Ideales Scalpellum mit allen 6, — carina. Schalen. l = lateralia, 10. |Schalen von Balanus. rt — rostrum. 11. _ — Lepas. sc = scutum. 12. |Situs von Balanus. t = tergum. 13. | — — Lepas. a = anıs. at = antennae. b = branchiae. 62 —2cirrus: Sc = ganglion cerebrale h = hepar. i = intestinum. Il = labrum. 14. |Anatomie von Lepas. ma=musculus adductor, (etwas schematisiert.) md = mandibula. mx = maxillae. 0 = ovarium. p = pedunculus. rf = Rankenfüsse. t = testiculus. = ventriculus. 13. 1. | Octomeris. 2. | Chthamalus. Horizontal-Diagramme e. -—carina. 3. | Balanus. d. wichtigsten Gattungen | ‘1 = lateralia. 4. || Chamaesipho. der Balaniden. Tr = rostrum 5. | Tetraclita. 6. || Pollieipes. 7. |Scalpellum. 8. | Lithotrya. 9. |Ibla. ea —zcarina. 10. ||Oxynaspis. Umbildung der Platten || = lateralia. 11. | Lepas. ‘der Haupt-Gattungen |(r = rostrum. 12. | Poecilasma. (der Lepadiden. sc = scutum. 13. || Dichelaspis. t = tergum. 14. |Conchoderma. Gleiche Platten sind 15. || Alepas. gleich schrafliert. 16. || Anelasma. } XL 11 82 Tafel. | Figur. Name. I Autor. Bemerkungen (Grösse). recent. x. 200. Kreide. sche Ent- wicke- lung. Silur bis Devon. | geologi- 14. 1. |Ei. 2. ı Nauplius-Larve. von Lepas. 3. ||Oypris-Larve. 4. | Ausgewachsenes Tier. 5. | Homologie zwischen den Cirri- pedien und den Krustaceen. 6. | Turrilepas Wrightii. H. Woodward. 7. |Lorieula pulchella. Sowerby. 8. | Pollicipes(sertus). Entwickelg. Beriebtigung. S. 15. in der Ueberschrift zu lesen: Die äusseren Organe. AERO OA % ; & ee I ode — ro de odde 509te Lieferung | Systematisches | h Conchylien-Cabinet = RI —K von {) Martini und Chemnitz. De BR — —opg ge [5] \ In Verbindung mit Dr. Philippi, Dr. L. Pfeiffer, Dr. Dunker, Dr. Römer, H. C.Weinkauff, y S. Clessin, Dr. A. Brot, Tlı. Löbbecke, Dr. E. v. Martens, Schmalz und Dr. Thiele neu herausgegeben und vervollständigt von Dr. H. C. Küster nach dessen Tode fortgesetzt von Dr. W. Kobelt. DR — TI—oBK ILE—_- do — do —L—o od Elfter Band. x ; | Heft XXVI. e x N —_ la 241 201 4 N Nürnberg. | Verlag von Bauer und Raspe. ! (Emil Küster.) &r 1906, 2 #, A Di: a GI ES A NN DON CS: KR NE IN 3, 2b. a5 Yan Be Das! LS 1 iD. <= No) 12. Daaa! Az U. NUM IN Inhalt. Cirripedia bearbeitet von Prof. K. Schmalz. Band XI. Abtheilung B. Tafel 1, 3, 4, 7 Sic eich in Lieferung 37, den daselbst De en 1 bitte zu cassieren. Tafel 2a. Gattungen: Chthamalus. Acasta. Chelonobia. Cryptolepas. Platylepas. Tubicinella. Stephanolepas. Xenobalanus. 1—3. Balanus crenatus. 4-5. — improvisus. 7. — Hameri. Tafel 2b. Arten: Figur 8. — _ psittacus. Tafel 5. Gattungen: Verruca. Catophragmus. Octomeris. Pachylasma. Tafel 6. Gattungen: Chamaesipho. Tetraclita. Elminius. Creusia. Pyrgoma. Tafel 8. Arten: Figur 1. Pollieipes polymerus. 2. Scalpellum Stearnsi. 3. _ squamuliferum 4. = angustum. b: — velutinum. & — giganteum. u _ abyssicola. & — indicum. 9 _ galea. Tafel 9. Arten: Figur 1. _ vulgare. 2, = ornatum. & _ Peronii. 4, — rostratum. 5. _ rutilum. 6. _ villosum. gar Tee / Ban ES = em z- I Den N WAL nn Eier malen a en and mn \ en ne nn ee en nd dr Vene ee Eee