/ 'W' ^ GIFT or R, TracY Crawford fii@hiili@l für Mathematik, Physik, Geodäsie und Astronomie. Von Dr. R. Wolf, Prof. Sechste, durch dessen Nachfolger, Prof. A. Woller, Direktor der eidg. SternAvarte in Zürich vollendete Auflage. Mit 32 Tabellen und vielen Holzschnitten. ■*i^t05i4$1- Zürieh Diui'k und Vcrhig von Friedrich Schulthess 1895. ÄSTPONOMY DEFEi \V9 zur z^^reiten Auflag-e. Was ich bei Herausgabe meines Taschen- buches im Jahre 1852 kaum zu hoffen wagte, ist zur AVahrheit geworden. Das unansehnliche, ursprünglich. nur für mich und meine Schüler angelegte Werkchen hat auch in weitern Kreisen Anerkennung gefunden, und Mancher, dem es im ersten Augenblicke um seiner gedrängten Kürze Avillen nicht recht munden wollte, hat es bei näherer Kenntnis lieb gewonnen und zum beständigen Begleiter gewählt. Ich darf hoffen, mit vorliegender zweiter Be- arbeitung, bei der mich teils meine Nachfolger in meinem Lehramte an der Berner-Eealschule, teils mehrere verehrte Kollegen am Schweize- rischen Polytechnikum, freundschaftlich unter- stützten, noch Besseres erzielt zu haben. Alle behandelten Disciplinen sind besser abgerundet, und entsprechend meiner gegenwärtigen Lelir- thätigkeit so weit geführt worden, dass meine Scliüler und Zuhörer in dem neuen Taschen- buche einen volisiäudigen Leitfaden für meine 17.5^98788 IV Unterrichtsstunden und Vorträge finden , und ein damit Vertrauter in Arithmetik, Geometrie, praktischer Geometrie, Mechanik und Pliysik der Aufnahmsprüfung ins Schweizerische Poly- technikum ruhig entgegensehen kann. Die durch Einteilen in Kapitel, fortlaufende Kolumnen- titel, etc. erhöhte Deutlichkeit und Übersicht- lichkeit, sowie die durch den Herrn Verleger mit Liebe überwachte, schöne typographische Ausführung dürfte der neuen Auflage auch unter Solchen, welche sich nicht an der Hand des Lehrers mit derselben vertraut machen können, sondern eine kompendiöse Sammlung von Erklärungen, Lehrsätzen, Formeln und Tafeln suchen, noch mehr Freunde gewinnen. Ich könnte noch anführen, dass das vor- liegende kleine Buch wolil mehr Inhalt hat, als man nacli Massgabc des Raumes erwarten möclile, — dassnmnche in demselben gegebenen Sätze und Ableitungen, sowie namentlich das in der Geometrie befolgte System mein un- bestreitbares Eigentum sind, und ihm einen wissenschaftlichen Wert sichern dürften, — dass es sich von den meisten ü])rigen Tasch.en- bücliern und Formelnsammlungcn durch Bei- gabe von Beweisen und Citation der zum Be- weise nötigen Sätze unterscheidet, dalier auch zu Kepetitorien dienen -kann, — etc. Doch ich schliesse mit dem Wunsche ^ dass meine V x\rbeit mit eben der Liebe aufgenommen werden möge^ mit welcher ich sie ausführte^ und kein Rezensent über den zweifelsohne ihr noch an- hängenden ün Vollkommenheiten das bereits Erreichte und die Schwierigkeit der gestellten Aufgabe vergessen möge. Zürich, im August 1856. Rudolf Wolf. zur f Hilft 011 Anl'iaftC. Das im Vorworte zur vierten Auflage an- jjeküiidigte, bei gleiclier Einrichtung mit dem 'raschcnbuclic weitere Phitwicklungcu , zaiil- reiche historisch-litterarische Notizen u. s. f. entlialteude Handbuch ist nun längst er- schienen und hat sicli, wenn mich nicht alle An- zeiclien trügen, bereits ebenfalls viele Freunde erworben, — darunter aber auch solche, welclien (las Taschenbuch schon früher ein lieber Begleiter war, und die nun im Handbuche vorzüglich einen willkommenen Konnnentar zu demselben fanden. Zu Gunsten dieser bewähr- testen Freunde meiner beiden Publikationen habe ich es für angemessen erachtet, dicKcilien- VI folge der Sätze auch für die fünfte Auflage des Taschenbuches unverändert beizubehalten^ und nicht durch Abänderungen die so bequeme Kor- respondenz mit dem Handbuche zu stören =^, — habe dagegen innerhalb des gegebenen Rahmens teils aus eigenem Antriebe ^ teils nach dem Rate und mit der Hülfe mehrerer meiner Kollegen, Manches bedeutend umgearbeitet, und soweit möglich überall den Fortschritten der Wissenschaft Rechnung getragen. Ich darf darum helfen, dass auch diese fünfte Auflage wieder freundliche Aufnahme finden, ja dazu beitragen dürfte, dass in einigen Jahren nahe gleichzeitig neue Auflagen von Handbuch und Taschenbuch nötig werden könnten, wodurch ich dann freie Hand erhalten würde, beiden wieder eine etwas grössere gemeinschaftliche Umgestaltung zu geben, für welche bereits vielfache Vorarbeiten vorliegen. Zürich, inj Februar 1877. Rudolf Wolf. '■■■ FÄiw einzige, Ausnaliiuo miLs.ste ich mir in Ab- .sclmilt XXV erlauben. VII "Vor-^vo^'t zur sechsten Auflage, Die am Schlüsse des Vorwortes zur fünften Auflage seines Taschenbuches ausgesprochene Hoffnung des vor Jahresfrist verstorbenen Prof. E. Wolf hat sich durch das Erscheinen seines mit so grossem Beifall aufgenommenen „Handbuches der Astronomie" nach der einen Richtung hin vollständig erfüllt, und bereits war er auch in den Vorbereitungen zu einer Umgestaltung und Neuausgabe des Taschen- buches ziemlich weit vorgeschritten, als der Tod des unermüdlichen Gelehrten dieselben unterbrach. Der Aufforderung des Herrn Verlegers, die Arbeit zu Ende zu führen, rechnete sich der Unterzeichnete zur Ehre an, zu folgen-, für den ersten — mathematisch-physikalischen Teil des Buches, — fand sich im Nachlasse Wolfs ein druckfertiges Manuskript vor, und die Herstellung eines solchen für den zAveiten — astronomischen — Teil war auf Grund hinter- lassener schriftlicher Notizen und nach den noch bei des Verfassers Lebzeiten von ihm VIII gemacliten mündlichen Andeutungen über die beabsichtigten Modifikationen verhältnismässig' leicht. Die neue Ausgabe sollte in wesentlich gedrängterer Form erscheinen •, es sind deshalb auch im zweiten Teile überall da beträcht- liche Kürzungen vorgenommen worden, wo es möglich erschien , ohne den ursprünglichen Charakter des Buches zu beeinträchtigen. Anderseits waren namentlich im astronomischen Teil Methoden und Ergebnisse der Neuzeit thunlichst zu berücksichtigen und auch die Tafelsammlung hat, in teil weiser Anlehnung an das neue „Handbuch der Astronomie" eine eingreifende Umgestaltung erfahren. Den Be- sitzern des letztgenannten Werkes, w^elches in seiner Anordnung sich von dem 1870 erschie- nenen „Handbuch der Mathematik, Physik, Geodäsie und Astronomie", und damit auch vom Taschenbuche durchaus unterscheidet, während diejenige des Taschenbuches auch in der neuen Auflage dieselbe geblieben ist, wird es nicht unwillkommen sein, in Letzterem neben den Nummern der einzelnen Paragraphen je die dem Inhalte nach entsprechenden des neuen Handbuches in Klammern angegeben zu finden. Zürich, im Februar 1895. A. Wolfer. Inhalt A. Arithmetik. Nro. pag. I. Einleitung 3—7 Aufgabe der Mathematik und Physik 3 ; die älteste Zeit 3; die mittlere Zeit 4; die neuere Zeit 5. II. Die arithmetischen Operationen . . . 7—12 Vorbegriffe 7; Addition und Subtraktion 7; Mul- tiplikation und Division 8 ; verschiedene betreffende Kegeln 9; Elevation und Extraktion 10; ver- schiedene betreffende Eegeln 10 ; die Logarithmen 11 5 die Zahlsysteme 11 ; das Decimalsystem 11 ; die gemeinen Logarithmen 12. III. Die Gleichungen und Proportionen . 12—16 Gleichheit und Gleichung 12; die Gleichungen ersten Grades 13; die Verhältnisse und Propor- tionen 13; die Gleichungen zweiten Grades 14; die Gleichungen dritten Grades 14; die Gleich- ungen höhern Grades 14; Gleichungen mit mehreren Unbekannten 15; die unbestimmten Gleichungen 15; transcendente Gleichungen 16; Ansatz der Gleichungen 16. X IV. Die Progressionen und Kettenhrüche 17—19 Die arithmetischen Progressionen 17; die geo- metrischen Progressionen 17 ; die Zins- und Eenten- rechnung 17; die Kettenbrüche 18; die Näherungs- hrüche 18; die periodischen Kettenbrüche 19. V. Die Kombinationslehre und Wahr- scheinlichkeitsrechnung 19—23 Die Variationen 19; die Permutationen 20; die Kombinationen 20; die Inversionen und Deter- minanten 20; die Wahrscheinlichkeit 21; einige Grundregeln 21; die relative Walirscheinlichkeit 21 ; die Erfahrungswahrscheinlichkeit 22 ; die Wetten und Hazardspiele 22; die Mortalität 22. VI. Der binomische Lehrsatz 23—25 Begriff des binomischen Lehrsatzes 23; Eigen- schaften des Symboles n über h 24; Verallgemei- nerung des binomischen Lehrsatzes 24; einige Anwendungen 24. VII. Die Lehre von den Reihen .... 25—30 Die sog. Funktionen 25; die Exponentialreihe 25; die logarithmische Reihe 26; die natürlichen Loga- rithmen 26; die gemeinen Logarithmen 27; die goniometrischen Reihen 27 ; die umgekehrten Reihen 28 ; weitere Entwicklungen 28 ; Konvergenz und Divergenz 29; die Interpolation 29. VII f. Die Differential- und Integralrech- nung 31-39 Begriff der Differentialrechnung 31; Differentiation der algebraischen Funktionen 31; Differentiation der transcendenten Funktionen 32; Differentiation der Funktionen mit mehreren Variabein 32; Dif- ferentiation der Gleichungen 32; der Taylor'sche XI Lehrsatz 32; die Maclaurin'sche Reihe und die Lagrang-e'sche Reversionsformel 33; unbestimmte Ausdrücke 34; Maximum und Minimum 34; Be- gfriff' der Integ-ralrechnung 34; Integration durch Substitution 35; Integration durch Zerlegung oder Auflösung in Reihen 36; Integration durch Rekursion 36; verschiedene Integralformeln 36; bestimmte Integrale 37; Integration der Differen- tialgleichungen erster Ordnung 38; Integration der Differentialgleichungen höherer Ordnung 39; Begriff der Variationsrechnung 39. B. Geometrie. IX. Geometrische Vorbegriffe 40—44 Der Ort 40; die fortschreitende Bewegung 40; die drehende Bewegung 40; die Parallelen und Senkrechten 41; die Koordinaten 41; die ge- brochene Linie 42; das n-Eck und n-Seit 42; die Winkelsumme 43; Anzahl und Einteilung der n-Ecke 43; die Kongruenz und Ähnlichkeit 44. X. Das Dreieck 44—46 Grundeigenschaften des Dreiecks 44; das gleich- schenklige Dreieck 44; das ungleichseitige Drei- eck 45 ; weitere Kongruenz- und Ähnlichkeitssätze 45; die Symmetrie 45; Abstand und Projektion 45; Parallelensätze 46; weitere Sätze 46. XI. Das rechtwinklige Dreieck und die goniometrischeii Funktionen . . . 46—52 Das rechtwinklige Dreieck 46; Dimensionen und Fläche 47; der pythagoräische Lehrsatz 47; die Seitenverhältnisse 48; die goniometrischen Funk- tionen 48; einige Grundbeziehungen 49; die sog. XII Transformation der Koordinaten 49 ; weitere gonio- metrisclie Formeln 50; der Moivre'sclie Lehrsatz 50; einig-e g-oniometrische Reihen 50; Anwendung* auf algebraische Gleichungen 51; Anwendung auf transcendente Gleichungen 52. XII. Die Trigonometrie und einige wei- tere Eigenschaften des Dreieckes . 52—55 Die trigonometrischen Grundbeziehungen 52; wei- tere Formeln 53; die Berechnung der Dreiecks- fläche 53 ; die Trigonometrie 53 ; die Flächensätze 53; einige isoperimetrische Sätze 53; die Trans- versalen 54; einige weitere Sätze 54; das Cent- rum der Ecken und das Centrum der Seiten 54; der Schwerpunkt und der Höhenpunkt 55. XIII. Das Viereck und Vieleck 55-58 Das Viereck 55 ; die Tetragonometrie 56 ; einige Eigenschaften des Parallelogrammes 56 ; das Vier- seit und die harmonische Teilung 57 ; das Vieleck 58; die Polygonometrie 58. XrV. Das centrische Vieleck u. d. Kreis . 58—63 Die nach den Ecken centrischen Vielecke 58 ; die nach den Seiten centrischen Vielecke 58 ; die cent- rischen Vielecke 59 ; das centrische Unendlicheck 60 ; die Kreislinie 60 ; die Sekanten und ihre Win- kel 60; die Tangenten und ihre Winkel 61; die ein- und umgeschriebenen Vielecke 61 ; Bezieh- ungen zwischen verschiedenen Kreislinien 61; Pol und Polare 62; Sehne, Pfeil, Sektor und Seg- ment 62'^ noch einige Beziehungen 63. XV. Die analytische Geometrie der Ebene 64—76 Die Gleichung der Geraden 64 ; verschiedene Auf- gaben 64; der Punkt der mittlem Entfernungen XIII 65; die Gleichung der Kreislinie 66; die Linien zweiten Grades 6(i'^ Axen und Mittelpunkt 67; Transformation und Einteilung 67 ; die Tangenten und Normalen 69; der Krümmungskreis 69; die Quadratur 70; die Eektiiikation 70; die Ellipse 70; weitere Beziehungen 71; die Parahel 72; weitere Beziehungen 72; die Hyperbel 73; wei- tere Beziehungen 73; die sog. besondern Punkte 74 ; einige Kurven dritten Grades 74 ; einige Kur- ven vierten Grades 75 ; einige transcendente Kur- ven 75 ; einige Spiralen 75 ; die Kolllinien 75 ; die Cykloide 76. XVI. Raumdreieck und Raumtrigonometrie 76—82 Das Raum-Eck 76; die Senkrechten und Projek- tionen 77; die Parallelen 77; Eigenschaften der Projektionen 78 ; die Senkrechtenwinkel 78 ; Grund- beziehungen am Raumdreiecke 78; die Gauss'schen Formeln und die Neper'schen Analogien 79; wei- tere Beziehungen 79; Fehlergleichungen 79; pa- rallele Ebenen 80; die Flächenprojektionen 80; weitere Eigenschaft des Dreikants 80; das Polar- dreieck und der Excess 80; Umsetzungen mit Hülfe des Polardreieckes 81; die Raumtrigono- metrie 81; Symmetrie und Kongruenz 82. XVII. Das Vierflach und Vielflach . . . 82—87 Das Polyeder 82; das Vierflach 83; das recht- winklige Vierflach 83; der Rauminhalt des Vier- flachs 84; die Pyramide 84; der Kegel 85; das Prisma 85; der Cylinder 86; das Prismoid 86; der Obelisk 86. XVIII. Das centrische Vielflach u. die Kugel 87—91 Der Euler'sche Satz 87; die regelmässigen Poly- eder 87; die Kugel 88; Pol und Polarkreis 88; XIV die Guldin'sche Regel 88; Kugeloberfläche, Zone und Möndchen 89; Kugelinlialt, Abschnitt und Aus- schnitt 90; das Kugeldreieck 90; der Legendre'- sche Satz 90; weitere Sätze 91. XIX. Die analytische Geometrie im Räume 91—102 Die Raumkoordinaten 91; die Transformation der Koordinaten 92; die Gleichung der Ebene 93; die Gleichung der Geraden 94 ; verschiedene Aufgaben 95; der Schwerpunkt 95; die Flächen zweiten Grades 96; Transformation und Einteilung 97; das EUipsoid und Sphäroid 98; die tangierende Ebene 98; die Krümmung der Flächen 99; die Kurven von doppelter Krümmung 99; die ein- hüllenden und developpabeln Flächen 99; die Komplanation 100; die Kubatur 101; die dar- stellende Geometrie 101. XX. Die Methode der kleinsten Quadrate 102-105 Grundsatz der Methode der kleinsten Quadrate 102; Theorie der Fehler bei direkten Bestimmungen 102; Theorie der Fehler bei indirekten |Bestim- mungen 104; die überschüssigen Gleichungen 104. XXI. Die Messungen mit Kette, Kreuz- scheibe und Messtisch 105—110 Die praktische Geometrie 105; die Setzwage und die Libelle 105 ; die Längenmessung 106 ; Kreuz- scheibe und Winkelspiegel 107; der Messtisch 108; das Princip der Multiplikation 108; die Pothe- not'sche Aufgabe 109; der Distanzmesser 110. XXII. Die Messungen mit Theodolit und Nivellirinstrument 110—116 Die geteilten Kreise 110; der Vernier 111; der Theodolit 111; der Spiegelsextant 113; die Reduk- XV tion auf Centrum und Horizont 114; die sog. Triangulationen 114; die Messung der Hölien- winkel 115; das Nivellierinstrument 116. C. Mechanik. XXIII. Die reine Statik 117-122 Vorbegriffe 117; das sog. Kräfteparallelogramm 117; allgemeine Eegeln für das Zusammensetzen und Zerlegen der Kräfte 119; die sog. Momente 119; der Mittelpunkt der parallelen Kräfte und der Schwerpunkt 119; die sog. Kräftepaare 120; Zusammensetzung der Paare 121 ; die allgemeinen GleichgeAvichtsbedingungen 121. XXIV. Die reine Dynamik 122—127 Vorbegriffe 122; die gleichförmige Bewegung 122; die gleichförmig beschleunigte Bewegung 123; das Parallelogramm der Bewegungen 123; allgemeine Beziehungen zwischen Weg, Geschwindigkeit und Beschleunigung 124; das Princip der Erhaltung des Schwerpunktes 125; das Princip der Erhaltung der Flächen 125; die unveränderliche Ebene 125; die Hauptaxen 126 ; die augenblickliche Kotations- axe 126. D. Physik. XXV. Physikalische Vorbegriife . . . 128-132 Allgemeine Eigenschaften der Materie 128; Teil- barkeit und Ausdehnbarkeit 128; Anziehung und Gewicht 129; Aggregationszustand, Cohäsion und Adhäsion 130; Festigkeit 130; die chemische Ver- wandtschaft 131. XVI XXVI. Geostatik und Geodynamik . . 132-141 Die Beschleunigung der Schwere 132; stabiles und labiles Gleichgewicht 133; der Keil 133; die schiefe Ebene 133 ; das mathematische Pendel 134 ; das physische Pendel 135 ; die Uhren 136 ; Ballistik 136; der Hebel 137; die Wage 137; das Wellrad 138; die Bollen und Flaschenzüge 139; die Central- bewegung 139; einige Definitionen 140; die Lehre vom Stosse 140; Beibung und Widerstand des Mittels 141. XXVII. Hydrostatik und Hydraulik . 141-144 Hydrostatisches Grundgesetz 141; weitere hydro- statische Gesetze 142; Bestimmung der Dichte 142; die Kapillarität 143; die Ausflussgesetze 143; die Wellenbewegung 144. XXVIII. Aerostatik , Pneumatik und Akustik 144-149 Das Barometer 144; das Mariotte'sche Gesetz 145; die Hypsometrie 146; die Luftpumpe 147; einige andere Apparate 147 ; Bestimmung der Dichte von Gasen 147; die Diffusion 148; die Hygroskopie 148; Geschwindigkeit und Intensität des Schalles 148; Gesetze der Schwingungen 149. XXIX. Die Optik 149-160 Das Licht 149; der ebene Spiegel 150; Hohlspiegel und Konvexspiegel 151; die totale Beflexion 152; die Refraktion 152; das Prisma 153; die Linsen 153; weitere Gesetze 154; Camera obscura und Auge 155; das Mikroskop 155; das Teleskop 156; das Spektrum 157; der Achromatismus 158; Inter- ferenz und Beugung 159; die Doppeltbrechung 159; die Polarisation 160. XVII XXX. Die Wärmelehre 160-166 Das Wesen der Wärme 160; die Wärmeleitung 161 ; die Ausdehnung 161 ; specifisclie Wärme 162 ; die gebundene Wärme 163; die Verdunstung 163; August's Psychrometer und das Hutton'sche Prin- cip 164; der Dampfdruck 164; die Dampfmaschine 165; die Wärmeerzeugung 166. Die magnetischen Körper 166; die Grundeigen- schaften 167; die künstlichen Magnete 167; der Diamagnetismus 168; der Erdmagnetismus 168; die Boussole 169. XXXII. Elektricität u. Galvanismus . . 169-174 Die elektrische Anziehung 169 ; Grundeigen- schaften 170; die galvanischen Ströme und Bat- terien 171; das Ohm'sche Gesetz 172; weitere Eigenschaften 173; der Elektromagnetismus und die Telegraphie 173. E. Astronomische Vorbegriffe. XXXIII. Einleitung 177-181 Aufgabe der Geodäsie und Astronomie 177; die Astronomie der ältesten Völker 178; die Eefor- mation der Sternkunde 179; die neuere Astro- nomie 180. XXXIV. Die ersten Messungen und die sog. tägliche Bewegung .... 181—190 Die Instrumente 181; das Fernrohr und sein Fadenkreuz 182; das Ablesemikroskop 182; die Excentricität und die Teilungsfehler 183; die Axenlibeile 185; die erste Bestimmung des Meri- XVIII dianes 186; die erste Bestimmung- der Polhöhe des Beobachters und der Poldistanz eines Sternes 187; die Eefraktion 187; die ßegulierung- einer Uhr nach den Sternen 188 ; das paraliaktisch mon- tierte Fernrohr 188; die Sternkoordinaten 189; das Dreieck Pol-Zenit-Stern 189; die Transfor- mation der Koordination 190 ; Auf- und Untergang, Elongation 191. XXXV. Die Bestimmungen im Meri- diane 191-197 Der Meridiankreis 191; das Fadennetz 192; die Personalgleichung und der Chronograph 194; Bestimmung der Grösse und des Einflusses der Fehler 195. XXXVI. Die Bestimmungen ausserhalb des Meridianes 197—205 Die Bestimmung der Zeit 197; Bestimmung des Azimuthes 199; Bestimmung der Polhöhe 200; das Equatoreal 201; das Kreismikrometer 204; das I^ositionsmikrometer 205. XXXVII. Die Fixsterne und Wandel- sterne 206-216 Die Sternbilder 206; die jährliche Bewegung der Sonne 207 ; der Sonnentag 208 ; die Gnomonik 209 ; die Ekliptikkoordinaten 210; die Bestimmung einer ersten Eektascension 211 ; die Präcession und das tropische Jahr 212; Hipparchs Theorie der Sonne 213; der Mond 214; die übrigen Wandelsterne und die Astrologie 215. XXXVIII. Die Zeitrechnung 216-220 Die Zeitrechnung nach dem Monde 216; die Zeit- rechnung nach der Sonne 217; die Cykeln 218; XIX die Festreclinung, der Sonntagsbuchstabe und die Epakte 219. F. Die Erde und ihr Mond. XXXIX. Die niathemat. Geographie . 221-225 Die Gestalt der Erde 221 ; Übertragung der Kreise von der scheinbaren Himmelskugel auf die Erde 222; die geographischen Koordinaten 222; Be- stimmung des Mittagsunterschiedes durch gleich- zeitige Erscheinungen 223; Bestimmung des Mit- tagsunterschiedes durch den Mond 224; Bestim- mung des Mittagsunterschiedes durch direkte Zeit- übertragung 224. XL. Die Geodäsie 225-233 Die ältesten Erdmessungen 225; die Messungen von Snellius und Picard 226; der Streit über die Gestalt der Erde 227 ; die Messungen in Peru und Lappland 227; die neuern Breitengradmessungen 228; die Längengradmessungen 229; die Bestim- mungen mit dem Sekundenpendel 229; die Be- rechnung der Grösse und Gestalt der Erde aus zwei und mehr Gradmessungen 231; die geocent- rischen Koordinaten 232 ; weitere geodätische Ent- wicklungen 233. XLI. Die Chorographie 234-237 Begriff der Chorographie 234 ; die perspektivischen Projektionen 234; die cylindrischen und konischen Projektionen 236; einige andere Projektionsarten 237. XLII. Die Parallaxe 237-244 Begriff" der Parallaxe 237; die Bestimmungen von Aristarch und Hipparch 238; die Bestimmungen XX von Richer und La Caille 239; die neuern Be- stimmungen 240; der Einfluss der Parallaxe auf die Koordinaten 241; einii'-e Anwendungen 243. XLllI. Die Erde und ihr Mond . . . 244-252 Bau und Dichte der Erde 244; die Atmosphäre 245 ; die Witterungserscheinungen 246 ; der Erd- magnetismus und das Polarlicht 247; die äussere Erscheinung des Mondes 248; die Bewegung des Mondes 249; die physische Beschaffenheit des Mondes 251; der Einfluss des Mondes auf die Erde 252. XLIV. Die Finsternisse und Bedeck- ungen 253-257 Begriff' der Finsternisse und Bedeckungen 253; die Mondfinsternisse 253; die sog. Sonnenfinster- nisse 255; die Sternbedeckungen und die Durch- gänge der untern Planeten 257. G. Das Sonnensystem. XLV. Die sog. Weltsysteme 258—266 Die ältesten Weltsysteme 258; das Ptolemäische Weltsystem 259 ; das Kopernikanische Weltsystem 260; die Fallversuche und das Foucault'sche Pendel 261; die Fixsternparallaxe und die Aberration 262; die Kepler'schen Gesetze und die allgemeine Gravi- tation 264. XLVI. Die Mechanik des Himmels . . 267-282 Vorbegriffe 267; die Kepler'schen Gesetze als Folgen der Gravitation 268; die Bahn-Elemente 271 ; die Berechnung der Elemente aus geocent- rischen Beobachtungen 272; die Berechnung von XXI Kreiselementen 273; die Berechnung- von para- bolischen Elementen 274; die Berechnung von elliptischen Elementen 275 ; die Bestimmung der Masse 276; die Kepler'sche Aufgabe 277; Ent- wicklung einiger betreffenden Reihen 278; die sog. Störungen der Planetenbewegung 280; die Störungen der Mondbewegungen 281; die Gestalt der Himmelskörper, und die Bewegung derselben um ihren Schwerpunkt 282; die Tafeln und Ephe- meriden der Wandelsterne 282. XLVII. Die Sonne 283-287 Die physische Beschaffenheit der Sonne 283; die Periodicität in der Häufigkeit der Sonnenflecken 284; der Zusammenhang mit Magnetismus, Nord- licht, Fruchtbarkeit, etc. 285 ; die Bestimmung der Rotation der Sonne, und der Lage der Flecken auf derselben 286. XLVIir. Die Planeten, Monde und Ringe 287—292 Merkur und Venus 287; Mars und seine Monde 288; Jupiter und seine Monde 288; Saturn, sein Bing und seine Monde 289; Uranus und seine Monde 290; Neptun und seine Monde 291. XLIX. Die Asteroidenringe 292-298 Der Asteroidenring zwischen Mars und Jupiter 292 ; Venusmond, Vulkan und die problematischen Durchgänge durch die Sonne 293; die Stern- schnuppen und Feuerkugeln 294; die Meteoriten 295; die Sternschnuppenregen 296; das Zodiakal- licht 297. L. Die Kometen . 298-301 Die altern Ansichten über die Kometen 298 ; die Periodicität der Kometen 298; die Kometen von XXII kurzer Umlaufszeit 299; die neuern Ansichten über die Kometen 300. n. Das Weitgebäude. LT. Die Stellarastronomie 302—304 Die Anzahl der Sterne 302; die Aichung-en und Zonenbeohachtungen 302; die Ausstreuung- der Sterne 303; die Milchstrasse 303. LIT. Grössen, Farben und Spektren der Fixsterne 304—306 Die Sternvergleichungen 304 ; die Sternphotometer 304; die Farben der Fixsterne 305; die Spektral- analyse 305. LUX. Die veränderlichen und neuen Sterne 306-309 Der neue Stern von 1572 306; Mira der Wunder- bare 307; die Sterne y] Aquilae und ß Persei 307; die Sterne ß Lyrse und yj Argo navis 308 ; die veränderlichen Sterne 308; die sog. neuen Sterne 309. LIV. Die Fixsternparallaxe u. die sog. Eigenbewegung der Fixsterne . . 309—314 Die Fixsternparallaxe 309; der scheinbare und mittlere Ort und die Eigenbewegung der Fix- sterne 311; die fortschreitende Bewegung der Sonne 312; die Sternkataloge und Ephemeriden 313. LV. Die Doppelsterne 314-316 Die sog. Fixsterntrabanten 314; die Arbeiten Herschels 315; die neuern Arbeiten 315; die Bahnen der Doppelsterne 316. XXIII LVI. Die Sternhaufen und Nebel . . . 317-322 Die ersten Entdeckungen 317; die Arbeiten von Messier und Herschel 317; die neusten Arbeiten 318; die veränderliclien Nebel 318; die Doppel- nebel 318; die Natur und Ausstreuung der Stern- haufen 319; die Natur und Ausstreuung- der Nebel 319 ; die Entstehung des Weltgebäudes 321 ; die Organisation des Weltgebäudes 321; die Dauer des Weltgebäudes 322. I. Tafeln. LVII. Einleitung zu den Tafeln . . . 323-328 LVIII. Tafeln 329-388 Reduktionstafel für Masse und Gewichte 329; Quadrattafel 330-331; Tafel der Potenzen, Reci- proken und Vielfachen 332-333 ; Mortalitätstafel und Hülfstafel für Zinseszinsrechnung 334; Tafel der Binomialkoefficienten und Hülfstafel zur Fehler- reclmung 335; Logarithmentafel 336—337; Zehn- stellige natürliche und gemeine Logarithmen 338 ; Reduktionstafel für Bogen und Zeit und Tafel der Bogenlängen 339; Sehnentafel 340; Trigono- metrische Zahlen und hyperbolische Funktionen 341; Log. Sinus 342-343; Log. Tangens 344-345; physikalische Tafel 346—347; Tafel für Wasser- dampf 348; Hypsometrische Tafel 349; Bessel'sche Refraktionstafel 350; Tafel für die Gestalt der Erde und Bodes Tafel 351; Ortstafel 352-353; Deklination und Radius der Sonne 354—355; Zeittafel 356—357; Tafel der Sonnenflecken und magnet. Deklinationsvariationen 358; Spektral- tafel 359; Planetentafel 360-361; Kometentafel XXIV 360—361 ; Sternbilder und Sternnamen 862 ; Stern- tafel 363—368; veränderliche und neue Sterne 369; Verzeichnis von Doppelsternen 370; Ver- zeichnis von Nebelfiecken und Sternhaufen 371; Immerwährender Gregor. Kalender, Epakte, Sonn- tagsbuchstabe und Ostern 372—373; Römischer und französischer Kalender 374 ; Statistische Tafel 375: Historisch-litterarische Tafel 376-388. Mathematik und Physik. Die Arithmetik, Die .Matiioiiiatik ist einem scharfen Messer zu ver>?leichen , für Sub- traktion und negative Zahl aber — gewählt. 7 [18]. muUiplikation und Uiviision. Eine Zahl, welche entsteht, indem man eine andere, den Multiplikand, so als Summand setzt, wie eine dritte, der Multiplikator, aus der Einheit entstanden ist, nennt man Produkt dieser sog. Faktoren, — die Operation Multiplikation und ihren Gegensatz Division, — den Gegensatz eines Faktors Divisor oder Reciproke; die Operationszeichen sind x oder • , und : oder auch ein Bruchstrich. Die Zahl c, welche zählt, wie oft man einen Divisor b von einer Zahl a, dem Dividend, abzählen kann, heisst Quotient. Bleibt ein Rest d übrig, so bezeichnet man diesen symbolisch mit [a : b]. — — Arithmetische Operationen — 9- Bezeichnet man unendlich klein und gross mit 0 und cx), so ist 1 : 0 = oo und 1 : oo = 0, dag-eg-en 0 : 0 un bestimmt, wenn auch (62) zuweilen bestimmbar. Ein Produkt aus zwei (a • a = a^), drei (a-''), vier (a^) etc. gleichen Faktoren heisst Quadrat, Kubus, Biquadrat, etc. Lässt ein Divisor keinen Rest, so heisst er Teiler, — eine Zahl, welche keinen Teiler hat, Primzahl, — während zwei Zahlen, die keinen gemeinschaftlichen Teiler besitzen, Primzahlen unter sich genannt werden,^ — zwei Zahlen a und ß aber , für welche [a : y] = [ß : y] wird, kongruent in Beziehung auf den Modulus x, wobei man nach Gauss a ee ß (y) schreibt. — Haben die Faktoren Vorzeichen, so hat das Produkt mit dem Multiplikand gleiches oder verschiedenes Zeichen, je nachdem der Multiplikator positiv (durch Wiederholung der Einheit entstanden) oder negativ (durch Wieder- holung des Gegensatzes der Einheit entstanden) ist,. d. h. : Gleiche Zeichen geben ein positives , ungleiche ein negatives Produkt. H [18]. Verschiedene betrelfeiide Reg^eln* Eine Summe wird multipliziert, indem man jedes Glied multipliziert; so z.B. ist, Avenn ;=^ nahe gleich be- zeichnet, (a + b) • (a — b) == a^ — b« (a + b)^ = a^ 4: 2ab -f b« a'^ -f- b ^=^ (a + x)^ wenn x = b : 2a und a > b Werden zwei Faktoren und ihr Produkt, oder Dividend und Divisor, nach derselben Regel (z. B. lexiko- graphisch) geordnet, so ist das erste Glied des Pro- duktes oder Quotienten gleich dem Produkte oder Quotienten der ersten Glieder der Faktoren oder des- Dividends und Divisors. — Ein Produkt wird multi- pliziert, indem man Einen Faktor multipliziert. Ein Bruch (Quotient) bleibt unverändert, wenn man Zähler und Nenner mit derselben Zahl multipliziert oder 10 — Arithmetische Operationen — erweitert, dividiert oder abkürzt, — wird dagegen multipliziert, indem man den Zähler multipliziert oder den Nenner dividiert. — Die kleinste Zahl, in welcher sämtliche Nenner mehrerer Brüche als Faktoren ent- halten sind, nennt man kleinsten gemeinschaftlichen Nenner. 9 [19]. Elevatioii und Extraktion. Setzt man eine Zahl, die sog. Basis, so als Faktor zur Ein- heit, wie eine andere Zahl, der Exponent, aus dieser Einheit entstanden ist, so erhält man eine Potenz der erstem Zahl, oder hat eine Elevation vollzogen, den Gegensatz einer Extraktion. Bezeichnen a, b, c der Reihe nach Basis, Exponent und Potenz, so schreibt man b , a'' = c _^ oder a = c /^ = ]/ c wo das Zeichen ]/ Wurzelzeichen, a aber Wurzel des Radikand c genannt wird , und es ist nach Definition a» = 1, a"" = 1 : a". — Gerade Potenzen sind positiv, und es kann somit eine gerade Wurzel aus einer negativen Zahl nicht auf die gewöhnliche Einheit reduziert werden, sondern erfordert die neue Einheit i = }/ — 1, so dass j4n__^^ i^" + ^.= 4-i ['- + '=-1 i*" + ^=-i Man nennt a + bi eine komplexe Zahl, und es kann ^ie Gleichheit a + b • i = c + d • i nur für a = c und b = d bestehen. 10 [19J. Verschiedene betreffende Re- g:eln. Aus (9) folgen die Regeln a^a'' = a^+'' a\a'= = a'-'= (a'r = a''-^ 1 (a . b)" = R''\f (a : b)' = a" : b*' (= b : a)"*^ 3 Ferner bestehen die Gleichheiten 1 a -f }/¥ + 1 a — ]/¥ = V2a±2[/a^^^ 3 2] a ± |/B = 1 2a -f 2 ^^ä^^T ± V 2a — 2 \/^^^ 4 — Arithmetische Operationen — 11 11 [21—25]. Wie liO^arithmen. Ist eine Folg-e von Zahlen c einer Folge von Potenzen einer Easis a gleich, so heissen die Exponenten b Logarithmen der c in Beziehung- auf a, und man schreibt b = Lg. c. Hiefür geben aber die Potenzregeln (10 : 1) Lg. (a . b) = Lg. a + Lg. b Lg. (a : b) = Lg. a — Lg. b Lg. (a^) = b . Lg. a und nennt man die halbe Summe zweier Zahlen ihr arithmetisches, die zweite Wurzel aus ihrem Produkte ihr geometrisches Mittel, so ist der Logarithmus des geometrischen Mittels zweier Zahlen gleich dem arith- metischen Mittel ihrer Logarithmen, so dass es leicht ist durch Näherung eine Logarithmentafel zu erstellen. 13 [19]. öie Wahlsysteme. Jede ganze oder gebrochene Zahl N lässt sich durch Potenzen irgend «iner Zahl k ausdrücken, so dass (wenn a, ß, ... kleiner als k) N = a . k" -h ß . k"-' + . . . + X • k ' + |x + V . k-' + . . . oder, wenn die Potenzen von k nicht geschrieben, sondern der Stelle zugeteilt werden (wobei rechts vom Komma die negativen Potenzen beginnen), N = aß . . . ?.|ji, V . . . und es ergiebt sich hieraus die Möglichkeit, jede Zahl in Beziehung auf eine Grundzahl k durch (k — 1) mit Stellenwert versehene Zeichen oder sog. Ziffern und das Stellenzeichen 0 auszudrücken. Die meisten Völker haben die Grundzahl Zehn oder das Decimalsystem angenommen. 13 [20]. Das Decimalsystem. Teilt man eine Decimalzahl a + b • 10 + c • 10- + . . . Glied für Glied durch eine Zahl, und addiert die Reste, so ist •B und A = B • q, H- i'i , B = 1*1 • q^ -f- 1'2 , i'i = i'i ■ (h + hr • •.rh_i = r^j • %^^, so muss der grösste gemeinschaftliche Teiler von A und B auch r, , also auch r.^,... also auch r,, teilen; folglich ist er r^. — Wiederholt sich bei einem Decimalbruche eine Folge von n Ziffern, eine sog. Periode, ohne Aufhören, so berechnet man^ um ihn in einen gemeinen Bruch zu verwandeln , zu- erst den (10" — 1) fachen Wert. 14 [24]. Uie g^emeinen IiOg:arithi]ien. Logarithmen der Basis zehn heissen gemeine, und haben den Vorzug, dass sich dieselben für gleiche Ziffernfolgen nur in den Ganzen, der Kennziffer oder Charakteristik, unterscheiden, nicht aber im Decimal- bruche, der Mantisse. Steht das Komma nach der ersten Ziffer, so ist die Charakteristik Null, — für jede Stelle, um welche es rechts oder links rückt, nimmt sie um eine Einheit zu oder ab. Statt einer negativen Charakteristik setzt man gewöhulich ihre Ergänzung zu zehn. in. Die Gleichnngen und Proportionen. 1& [27]. «Gleichheit und «Gleichung:. Sind zwei Ausdrücke nur der Form nach verschieden, so bilden sie eine Gleichheit; sind sie dagegen nicht wirklich gleich, sondern soll durch Bestimmung einer oder mehrerer der in ihnen enthaltenen Grössen, der Unbekannten, ihre Gleichheit erst herbeigeführt werden, so bilden sie eine Gleichung , welche die Genüge leistenden Werte zu Wurzeln hat. Gleichheiten und Gleichungen werden nicht gestört, wenn man auf beiden Seiten dieselbe Operation vornimmt. — Gleichungen und Proportionen — 13 16 [27]. Vie ^leichung^en eristen Cirades« Lässt sich eine Gleichung-, nachdem man (15) Brüche, Bruchpotenzen, etc., weggeschafft, und die eine Seite auf Null gebracht hat, nach den Potenzen der Un- bekannten ordnen, so heisst sie algebraisch, und die höchste Potenz bestimmt ihren Grad, — lässt sie sich nicht ordnen, so heisst sie transcendent. So ist jede Gleichung, welche sich auf die Form ax -f- b — 0 bringen, somit durch x = — b : a auf eine Gleichheit reduzieren lässt, eine algebraische Gleichung ersten Grades, und der angegebene Wert von X stellt ihre einzige und reelle Wurzel dar. 17 [21]. Die Terliältnisse und Pro- portionen. Ist a — b = m und a : b — - n , so nennt man m das arithmetische, n das geometrische Verhältnis der Grössen a und b; durch Gleichsetzung zweier entsprechenden Verhältnisse aber erhält man eine sog. Proportion. Vier Zahlen bilden daher eine arithmetische Proportion zu wie zu a • b : c • d wenn a-j-d = b-|-c 1 eine geometrische Proportion zu wie zu a : b : : c : d wenn axd = bxc Z und sind von den 4 Zahlen dreie bekannt, so lässt sich die vierte durch Auflösung einer Gleichung ersten Grades finden. Beide Proportionen heissen stetig, wenn die Innern Glieder gleich oder (11) Mittel der äussern sind. — Aus 2 folgen a : c : : b : d, b : a : : d : c, a : bm : : c : dm, (a + b):b::(c + d):d 3 Ist ferner e : f : : g : h, so verhält sich auch ae : bf : : cg : dh und wenn a : c : : (a — b) : (b — c) 4 so nennt man b harmonisches Mittel zwischen a und c 14 — Gleichungen und Proportionen — IS [29]. Hie , =, a^ eine reelle, für b-ie g^eonietriischen l*rog;reiS- sionen. Die n Zahlen -i^ a : aq : aq2 : aq' : aq"~"^ 1 von denen (17) jede drei aufeinander folgende eine stetige geometrische Proportion eingehen, bilden eine geometrische Progression; a heisst erstes, z = aq"""^ letztes Glied, q Quotient. Die Summe aller n Zahlen ist s = a(q"-l):(q-l) = (qz-a):(q-l) Z woraus durch Logarithmieren n = [Lg [s (q — 1) -h a] — Lg a] : Lg q 3 folgt, — und beispielsweise, wenn a>l, I:a + l:a2 4-l:a34- = 1 : (a — 1) 4 27. Die Zins- und Uentenrechnuugr* Ist a ein Kapital, r. der Zinsfuss und somit p = Vi 00 '^ der Zinsfaktor, so stellt offenbar ap den Jahreszins, Wolf, Taschenbuch 2 18 — Progressionen und Kettenbrüclie — a (1 + p) den Wert des Kapitals nach einem Jahre und somit a (1 -f p)" den Wert nach n Jahren vor. Ist ausserdem b eine jährliche Zulage , und a^ der Wert des Ganzen nach n Jahren, so ist (26) a„ == a (1 -f p)" + b (1 + P)"-' + b (1 + p)"-- + . . . + b = (a + b : p) . (1 + p)" - b : p 1 und hieraus folgt durch Logarithmieren n = [Lg (b + P . aj - Lg (b + pa)] : Lg (1 + p) S Ist a„ = 0 und b negativ , so erhält man für die sog. Rentenrechnung (40), wo a das eingelegte Kapital und b die Rente bezeichnet, ^ (l+p)"-l , p (1 4- p)" Lgb-Lg(b-ap) ' = ' TITTpr' '^' (lTpr=l' '^ ""Lg(l + p) * Ist überdies b = a(p + q), d.h. will man ein Kapital mit Hülfe eines stärkern Zinses amortisieren, so wird n = [Lg (p + q) — Lg q] : Lg (1 + p) und q = p : [(1 + p)" - 1] 4 3S [20j. Die Ketteiibruche. Wird ein echter Bruch B : A auf die Form 1 : (q, + 1 : (q, + 1 : (qa + • • •))) = 1 : [qi, q., üa, • • •] gebracht, so heisst er in einen Kettenbruch verwandelt ; die einzelnen Brüche 'q,, 'qa»--- heissen Ergänzungs- brüche, der Wert B„ : A^ aber, auf den sich der Ketten- bruch bei Vernachlässigung der dem n*''" folgenden Ergänzungsbrüche reduciert, n'*"" Näherungsbruch. 29 [20]. Die Käheriingrsbrüche* Da A = ^ A = l Ä = 1 ^ B, qa+B^ Ao ~~ 1 A, q, A.2 qi + 1 : q.> A. q., -f A^ B3 _ B^q3-f B, ^n _ ^n-l • % + B^__3 A3" " A^qg + AT Ä„ ~ A„_, . q„ + A„_2 — Progressionen und Kettenbrüclie — 19 so kann jeder Näherungsbruch aus den zwei vorher- gehenden leicht abgeleitet werden. — Mit Hülfe obiger Werte von B,^ und A^^ erhält man die Kekursion Bn-A„_,-B„_,.A„ = -(B„_,.A„_,-B„_,.A„_,)3 folglich, da B, A, — B, A, = — 1 ist, Bn.A„_.-B_,.A„ = (-ir-^ 3 woraus z. B. folgt, dass Zähler und Nenner jedes Näherungsbruches relative Primzahlen sind, und der Fehler des n^''" derselben kleiner als (_l)»-i:A„.A„_j ist. SO [20]. Wie periodiischeii Hetteiibrüche* Bilden bei einem Kettenbruche die Nenner der Er- gänzungsbrüche von einer gewissen Stelle an, ohne Ende fortlaufende Perioden, so heisst auch er perio- disch. Soll der Wert x dieses periodischen Teiles be- stimmt werden, so ersetzt man alle der ersten Periode folgenden Perioden durch x, und berechnet dann x aus der entstehenden Gleichung 2. Grades. V. Die KombinatiDnsIehre und Wahr- scheinlichkeitsrechnung. 31 [33]. Wie Variationen. Sollen n Grössen auf alle möglichen Arten je zu h zusammengestellt oder zur Klasse h variert werden, so hat man für die erste Stelle n Grössen zur Auswahl, für die zweite (n — 1), ... für die letzte noch (n — h + !)• Es giebt also V (n, h) =- n (n — 1) (n — 2) . . . (n — h + 1) 1 solcher Variationen. Darf jedes Element beliebig oft erscheinen oder soll mit Wiederholung variert werden. 20 — Kombinationen , Wahrscheinlichkeit — so bleiben auch für das 2'*, 3'^ etc. Element immer noch n Elemente zur Auswahl übrig-, und es ist daher V(n,h,w)-=n'^ Z die Anzahl der Variationen mit Wiederholung. 32 [33]. liie Hermutationeu. Kömmt die Anzahl der Grössen mit dem Klassenzeiger h überein, so heissen die Variationen Permutationen, und es giebt daher aus h Elementen, wenn das Fakultät genannte Produkt 1 • 2 • 3 . . . h = [h] gesetzt wird, P (h) = [h] Permutationen. Sind jedoch unter den h Elementen p gleiche, so erscheint jede Permutation [p] mal, und es muss daher P(h) mit [p] dividiert werden. 33 [33]. Die Kombinationen. Behält man von allen Variationen, welche die gleichen h Elemente enthalten, je nur Eine, so erhält man die Kombinationen von n Elementen zur Klasse h, und es giebt somit, solcher Kombinationen. Sollen n Elemente zur Klasse h mit Wiederholung kombiniert werden, so fügt man gewissermassen (h — 1) neue Elemente bei und es ist daher C(n,h,w) = (" + ;;"!) 2 34. Die Inversionen und Determinan- ten, Verändert man in einer Reihe von Elementen a b c d . . . die ursprüngliche Ordnung durch Permu- tation, so findet sich je eine bestimmte Anzahl von Paaren gestörter Elemente oder sog. Inversionen, und je nachdem diese Anzahl eine gerade (Avie z. B. bei a c d b mit den 2 Inversionen c b und d b) oder un- gerade (wie z. B. bei b c d a mit den 3 Inversionen — Kombinationen, Wahrscheinlichkeit — 21 ha, ca, da) i?t, teilt man die betreuende Permutations- form einer ersten oder zweiten Klasse zu. Hat man n Gruppen von je n Elementen ai a, aj . . . b, b^ bj . . . c, c.^ Cg bildet aus diesen Elementen Produkte, indem man je aus jeder Gruppe ein Element verwendet, und legt jedem Produkte das Zeichen + oder — bei, je nach- dem die in ihm wechselnden Zeiger eine Permutation erster oder zweiter Klasse darstellen, so nennt man die z. B. durch das Symbol [a, b, c, . . .] angedeutete Summe aller dieser Produkte die Determinante des Elementensystemes. Für n — 3 ist [a, b, c] = a, b^ c. — a, b, c, — a, b, C3 -|- a^ h-^ c, + a^ b| c^ — a^ b^ c, 35 [49]. Uie H ahrischeiiilichkeit. Sind einem Ereignisse unter n möglichen Fällen m Fälle günstig, so nennt man m:n mathematische Wahr- scheinlichkeit dieses Ereignisses, und je nachdem m = 0 m < ';,n m = ' .^n m > '/an m = n , ist sein Eintreffen als unmöglich, unwahrscheinlich, ungewiss, wahrscheinlich oder gewiss zu bezeichnen. 36 [50]. IDiiiig^e €*iriindreg:elii. Bezeichnen p und q die zwei von einander unabhängigen Ereig- nissen günstigen, m und n aber alle möglichen Fälle, 80 ergeben sich nach W| = p : m Wj = q : n W3 = w, • Wj, W4 = (1 — w, ) • (1 - w,) w- = 1 — W4 = w, + w., — W3 die Wahrscheinlichkeiten des ersten oder zweiten Ereignisses, sowie diejenigen ihres Zusammentreffens oder gänzlichen Fehlens, oder endlich des Eintreffens mindestens Eines derselben bei zwei Versuchen. 3? [50]. Mie relative H'alirscheinlleh- keit. Unter relativer Wahrscheinlichkeit, dass ein 22 — Kombinationen, Walirsclieinliclikeit — Ereignis eher als ein anderes eintreife, versteht man das Verhältnis von dessen Wahrscheinlichkeit zu der Summe der Wahrscheinlichkeiten heider Ereignisse. So z. B. zeigen von den 36 bei zwei Würfeln möglichen Fällen 6 je 7 und nur 3 bloss 4 Augen, also ist die relative Wahrscheinlichkeit eher 7 als 4 zu werfen gleich 6/9. 3S [49]. l>ie firfahrungrüwahrsclieiii- lichkeif. Wird die Anzahl der günstigen und die der möglichen Fälle durch die Anzahl der günstigen und die der sämtlichen Versuche ersetzt, so erhält man die sog. Erfahrungswahrscheinlichkeit. So z. B. warf ich unter 100000 Versuchen 5928 mal 5 • 6 , oder 6 • 5, also ist die betreffende Erfahrungswahrscheinlich- keit 0,05928^^56. 39 [49]. Uie Wetten und Hazardspiele. Das Produkt aus der Wahrscheinlichkeit zu gewinnen und dem zu hoffenden Gewinn nennt mau Erwartung (Lucrum, esperance mathematique) , und es ist eine Wette oder ein Spiel nur ehrlich, wenn beide Parteien gleiche Erwartung haben , Avas bei den öffentlichen Spielen in der Eegel nicht der Fall ist. So z. B. werden bei den aus 90 Nummern bestehenden Lotterien nur je 5 Nummern gezogen, so dass von den [90 2] = 4005 möglichen Amben nur [5 2] = 10 herauskommen, folglich die Wahrscheinlichkeit, dass eine gewisse Ambe herauskomme, '"'4005 , diejenige , dass sie nicht herauskomme, ^'*V40)5 ist; also sollten sich Einsatz und Gewinn wie 1 : 3995 verhalten , während der Ge- winner mit dem 270fachen seines Einsatzes abgefunden wird. 40. Ute :9IortaIität. Bezeichnen (m), (m+l),... die Anzahl der Personen aus einer abgeschlossenen Bevölkerung, welche das Alter von m, m -f- 1, . . . — Kombinationen, "Wahrscheinlichkeit — 23 Jaliren überschreiten, so finden sich die Wahrscheinlicli- keiten für die angenommenen Alter je das nächste Jahr zu durchleben p,^^ = (m + 1) : (m) V..+i = (i« + 2) : (m + 1) 1 Ferner finden sich die Wahrscheinliclikeiten für den m-jährigen successive die nächsten 1, 2, 3,... Jahre zu durchleben (m4-l):(m) = p„ (m + 2) : (m) = p^ • p„^, . . . 2 Multipliziert man diese letztern Wahrscheinlichkeits- werte sämtlich mit ein und derselben grossen Zahl, z. B. mit 100,000, so erhält man die Werte, die in den gebräuchlichen Mortalitätstafeln (vgl. Tab. II*") für die verschiedenen Alter als Anzahl der Lebenden angegeben sind, und als Grundlage der Eenten- und Versicherungs- rechnungen dienen. Trägt man die Alter m als Abs- cissen und die Anzahlen (m) der Lebenden nach der Mortalitätstafel als Ordinaten auf, so erhält man die sog. Mortalitätskurve, während die Anzahl der Jahre, welche die in dem Alter m noch Lebenden auf die Hälfte reduziert, die wahrscheinliche Lebensdauer dieses Alters genannt wird. VI. Der binomische Lehrsatz. 41 [35]. BegrilT des biiiomischeu liclir- satzes. Multipliziert man n Binome (a -f b), (a -f c), . . . mit einander, und setzt sodann b = c = . . . , so erhält man (33) (a + b)-^ = a" + (;) a"-^ • b + ( S) a""- • b^- + • • • + b" d. h. den binomischen Lehrsatz für ganze positive Exponenten. 24 — Binomischer Lehrsatz — 42 [34]. Eigreii Schäften des Syniboles II über h. Sind n und h ganze Zahlen, so ist und wenn auch nur h einen ganzen Wert hat (:=;)+ er) =(:)= er) -(.-,) » (■■■:")=(:)ö+(T)(.-.)+--- +(:)(:) » 4 3 [35]. Verallg:eineinerniig: des biiio- misehen liehrsatzes. Durch Multiplikation er- hält man (42 : 3), wenn m und n beliebige Zahlen sind, und h unter dem Summenzeichen y alle Ganzen von 0 bis CO durchläuft, jCJ) a'"-^ . b' X !'(;) a"-" • b' = J (" + ") a"^+" " »^ • b'^ ^ d. h. das Produkt zweier, folglich auch mehrerer solcher Reihen, ist wieder eine Reihe derselben Form, und zwar ist der Zeiger (m + n + • • •) (les Produktes gleich der Summe der Zeiger (m, n, . . .) der Faktoren. Hienach ist z. B. ^(J) a"-' . b*^ X i'(^") a-"-' . b" = J (;) a'^-" b'" = 1 3 [^(t") a"^"~' • h' I" = !'(;:) a"-' . b*' = (a -|- b)" 3 folglich hat man 2' ("/") a"'/"-'' . b" = (a -f b)"''" 4 oder es dehnt sich der binomische Lehrsatz auch auf negative und gebrochene Exponenten aus, nur dass in diesen beiden Fällen die Reihe nicht abbricht. 44. Einigre Anwendungen. Mit Hülfe des binomischen Lehrsatzes erhält man z. B. — Binomischer Lehrsatz — 25 (1 + a)" = 1 ± (;) a + (;) a'^ + (;) a^ + . . . 1 WO 2 Anleitung- giebt, wie man aus einer Zahl durch Zerfällen in zwei Teile, leicht die n** Wurzel ziehen kann. VII. Die Lehre von den Reihen. 4& [37]. »ie sog:. Fanktioiieii. Um die Abhängigkeit einer Grösse x von andern Grössen y, z, . . . im allgemeinen auszudrücken, nennt man sie eine Funktion derselben, und schreibt X = f (y, z, . . .) oder F (x, y, z, . . .) = 0 Entsprechend den Gleichungen werden die Funktionen in algebraische und transcendente geteilt, — wobei erstere noch in rationale und irrationale zerfallen, je nachdem die Variabein nur mit ganzen oder auch mit Bruch-Exponenten behaftet sind. Die rationalen Funk- tionen y = a • X + b • X- -f c • x3 -f . . . x = A.y + B.y2 + C.y^4-... t entsprechen sich, nach der durch Moivre eingeführten Methode der unbestimmten Koefficienten, wenn A = l:a B = — b:a3 C = (2b^ — a • c) : a^ . . . 3 46 [38]. Diefixponentialreihe. — Setzt man A = (a - 1) - V, (a - 1)'- + ',3 ia - 1)^ - . . . 1 so hat man für jeden Wert von x und n (43) a^ = [(1 + (a - 1))"]^/" = [1 + n (A -f nf (a, n))f'' oder (43), da diese Gleichheit nur bestehen kann, wenn sich rechts die Glieder mit n heben, 26 — Lehre von den Reihen d. h. die Exponentialreihe. 49 [39]. Uie lograrithmische Reihe. Ist a'' = y oder x = Lg. y 1 so erhält man durch entsprechende Entwicklung A . Lg. y = (y - 1) - ^ , (y - l)^ + Va (y - D^ - . • • 3 d. h. die logarithmische Reihe. 4S [39]. Wie iiatürliclien liOgrarithmen. Für X = Va giebt die Exponentialreihe 46 : 2 ,a'/v = 1 + 1 + J^ -f ^p-|-^ + ...= 2,71828 18285 = e Für A = 1 wird somit a = e , und heisst dann Basis der natürlichen Logarithmen. Bezeichnet man daher letztere mit Ln, so hat man (46, 47) Ln y = (y - 1) - '/, (y - 1)'^ -f- 1 3 (y _ 1 )3 _ . . . 3 A = Ln a Ln y = A • Lg y 3 a^ = 1 + X . Ln a 4- j^ (Ln a)2 + j^ (Ln a)^ + . . . 4 oder , wenn in 4 successive x = 1 und a = x gesetzt wird, X = 1 + Ln x + j~2 (Ln x)"^ + ^ J 3 (Ln x)3 + . . . 5 Für y = 1 + z erhält man nach 2 successive Ln(l±z) = + z --tz'+-3-z-^--4-z* + --- * Ln l-'tA = 2 I z + ^ z^^ 4- 4- z' + . . . I » = 2[z + i-z3 + ]-z^ + ...] — Lehre von den Reihen — 27 Die letztere Reihe giebt für z = '/a , -^ , Va j • • • die natürlichen Log-arithmen von 2, 3, 4, . . . (Vgl. Tab. III^). 49 [39]. Die g:eiiieiiien liOgrarithineii. Hat man von einer Reihe von Zahlen die natürlichen Logarithmen berechnet , so hat man sie (48 : 3) zur Reduktion auf eine andere Basis a nur mit dem sog^. Modulus l:Lna zu multiplizieren, so z.B. um sog. gemeine Logarithmen der Basis 10 (vgl. Tab. III) zu erhalten, mit 1 : Ln 10 -- 0,43429 44819 Setzt man z = 8 : (2y + S), so erhält man (48 : 7) L,. (y + 5) = Lg y + ^ [^^^ + 1 (g-^' + •• •] d. h. eine ganz bequeme logarithmische Interpolations- formel. 50 [40]. Itie g:oiiiome['-©■][■-©•][•-©•]■■, 8 Co X und aus der erstem dieser Faktorenfolgen 7z_ _ 2^2^ 4-4>6-6-8-8... 2 ~ 1 . 3 -3 • 5 • 5 . 7 • 7 • 9 . . . 53 [37]. Honverg:enz und Uiverg^enz. Wenn die Summe der n ersten Glieder einer ins Unendliche fortlaufenden Reihe sich immer mehr einem Grenzwerte nähert, je grösser n wird, so heisst die Reihe konvergent, sonst divergent; so ist z. B. die Reihe 26 : 4 für a > 1 konvergent, sonst divergent. 54 [36]. Ifie Interpolation. Hat man eine Reihe von Zahlen a_„ . . . a_j a^ a, . . . a„ , und bildet aus ihnen, indem man jede Zahl von der folgenden abzieht, erste Differenzen Aa, aus diesen durch ent- sprechende Operation zweite Differenzen A^a, etc., die in beistehender Weise mit Indices versehen werden mögen, so ergiebt sich leicht, dass jede Zahl der so gebildeten Tafel erhalten wird, indem man zu der 30 — Lehre von den Eeihen — iL AiL a\ Ä\ A^a -1 -1 _3 -3 -V -1 _ 2 -3 -1 - 1 -1 -r m 1 1 1 1 -1 n -1 über ihr stehenden die rechts oben von ihr stehende addirt, dass überhaupt, wenn irgend eine ihrer Zahlen aus andern nach einem bestimmten Ge- setze erhalten werden kann, auch jede andere auf analoge Weise erhältlich ist, und dass namentlich die nach -f-.. NeAvton benannte Interpolationsformel a„ = ao + (^)Aao + (2)A% + (3)A3a, besteht. Statt den Differenzen I kann man ferner die zunächst über oder unter II stehenden Zahlen zur Interpolation benutzen, wenn man 1 durch a„=a,-.(J)Aa.+(°)A'a_,.(''+l)A3a_,+('';y.a_,+._^ ersetzt. Die hier erscheinenden geraden Differenzen liegen mit a auf derselben Horizontalen III, die un- geraden unterhalb. Führt man, um auch Letztere auf III zu bringen, noch die Mittel aus ihnen und den ungeraden oberhalb ein, und bezeichnet sodann alle diese Differenzen mit S, so hat man endlich n [Sa -%53a 'en^a^a- •/,28^a + ...]-f -fVi^on^S^a -...] + ... a welche Eeihe in dem Falle grosse Vorzüge hat, wo a,^ gleichzeitig für verschiedene Werte von n berechnet werden muss. — Diiferential- und Integralrechnung- — 31 VIII. Die Differential- nnd Integral- Rechnnng. 55 [41]. Begrriff der »iftereutialrecli- nnng'. Nimmt in y = f (x) die unabhängige Variable X einen Zuwachs Ax an, so erhält auch die abhängige Variable y einen Zuwachs A y. Das Verhältnis A y : A x dieser Zunahmen hängt einerseits mit der Natur der Funktion f und der Grösse von x zusammen, ist aber anderseits auch von der Grösse von A x abhängig, so- bald die Funktion in Beziehung auf x nicht vom ersten Grade ist. Um diesen Einfluss von A x zu ent- fernen, lässt man dasselbe unendlich abnehmen, avo- durch sich A y : A x einem bestimmten Werte, der sog. Limes (Ay:Ax), nähert, den man mit dy : dx be- zeichnet, und Djfferentialquotient (Fluxion: erste Ab- leitung) nennt, während man unter dem Differential einer abhängigen Variabein das Produkt aus dem Diiferentialquotienten und dem Diiferential der unab- hängigen Variabein versteht. 56 [41]. DifTereiitiatioii der alg:ebrai- sehen Funktionen. Ist t = a — b-x-hy-z-furv 1 so hat man entsprechend 55 dt = — b • dx -f (y . dz + z • dy) + (v • du — u • dv) : v« 3 woraus die Differentialregeln für ein konstantes Glied, einen konstanten Faktor , ein Produkt und einen Quotienten hervorgehen. Ist ferner y = x'", so folgt aus 43 Ay : Ax = [(x -f- Ax)"' — x""] : Ax oder dy = m • x'""' • dx * 32 — Differential- und Integralreclinung- — S7 [51]. MifTcrentiation der transcen- denten Funktionen. Ganz entsprechend findet man (48, 50, 56) d . a'' = a'' • Ln a • dx d • Lg- x = dx : (x • Ln a) 1 d . Si X = Co X • dx d . Asi y = dy : |/l — y^ 3 d • Co X = — Si X • dx d • Aco y = — dy : ]/l — y- 3 d . Tg X = dx : Co^ x d • Atg y == dy : (1 + y^) 4 5S [41]. l>ilferentiation der Funktionen mit meiireren Tariabeln. Ist z = f(y) und y = cp (x), oder z = f (x • y), so hat man offenbar dz dz dy , , dz , , dz , -V- = -j r^ oder dz = -^ — dx -f -r- • dy 1 dx dy dx dx dy '' und wenn u = cp(y, z), wo y:=r(x) und z = f(x), du _ du dy du dz dx ~ dy dx dz * dx 59 [41]. Differentiation der Gleich- ung^en, Ist f (x, y) = 0, so muss auch f(x + Ax, y + Ay) = 0, und daher d • f (x, y) : dx = 0 sein, so dass (58) df , df dy ^ , dy df df -, h -1 — • -f^ = 0 oder -/- = — —-: — dx dy dx dx dx dy 60 [42]. »er Taylor*selie lielirsatz, Ist y = f (x) SO beschaffen , dass den Substitutionen x, X + Ax , X 4- 2 Ax , . . . reelle Werte y, y, = y + Ay, y-i = y + Ay, , . . . entsprechen , und bezeichnet man die höhern Differenzen mit A^y, A^y, ... so hat man entsprechend 54 : 1 ^*" ^^> 1.2-3 Ax' + ■ — Differential- und Integralrechnung — 33 Nimmt man an, die Zunahme n.Ax, welche x erhält, Avährend y in y^ übergeht , habe einen konstanten Wert h , d. h. die Zahl n nehme , während Ax ohne Aufhören kleiner werde, in gleichem Verhältnisse zu, so erhält man , da (1 — 1 : n) , (1 — 2 : n), . . . sich der Grenze 1 nähern, die nach Taylor benannte Reihe m + h) = . + A.^. + _^..^^ + ... ^ = f (X) 4- \ ^' (^^ + 1^2" ^" (^^ + • • • wo die sog. zweite Ableitung f" (x) ebenso aus f (x) hervorgeht, wie diese aus f (x), etc. Entsprechend findet man f(x + h,y + k)=:f(x,y) h df k df 1 ■ dx "^ T ' dy "^" 1 i^ d^ hk d^f k^ d^ ~^i-2'clx^"^ 1 'dx-dy + l-ä'dy^"^ 61 [43]. l^ie Haclaurin'fsche Reihe und die Iiag;rang:e'sciie Reverj^ionsformel. Setzt man in der Taylor'schen Eeihe x = 0 und be- zeichnet durch f (0), f (0), ... die entsprechenden Werte von f(x), f (x), ... so erhält man, wenn schliesslich h mit X vertauscht wird, die sog. Maclaurin'sche Reihe f (x) = f (0) + X f (0) + % x-^ f" (0) + . . . 1 und mit ihrer Hülfe, wenn u = 4^ (y) y = w 4- X • cf (y) d<\> (w) : dw = z 9 ist, die von Lagrange aufgestellte Reversionsformel u = c{; (w) + X [q: (w) • zj -f \, x« d [cp (w)'^ • z] : dw + + Ve x3 d'^ [cp (w)' • z] : dW^ + . . . 3 über deren Anwendung namentlich 416 zu vergleichen ist. Wolf, Taschenbuch 3 34 — Differential- und Integ-ralrechnung- — 63 [44]. lIiibeNtimiiite Aiifidrücke. — Da nach 60 f (X -^ h) ^ f(x)-|-Iif^(x)4- \ih'{"{x)-^... F (X -i- h) ~ F (X) -f h F' (X) + ';, h« F" (x) ^ . . . so hat man , wenn für x = a sowohl f (x) als F (x) gleich Null werden, für ein unendlich abnehmendes h f (a) __ 0 _ J'(a + h) _ f_(a) F(a) ~" 0 "" F (a + h)" ~ F' (aj Sollten auch f (a) und F'(a) Null werden, so würde der Quotient der zweiten Ableitung- an die Stelle treten, etc.; würde dagegen nur f (a) oder nur F' (a) Null, so hätte f(a):F(a) den Wert 0 oder oo; etc. 63 [44]. illaiKLiniuiu und jfliniinuin. Offen- bar nimmt f (x) für jeden Wert von x, dessen Nachbar- werte zu beiden Seiten entweder beide Abnahme oder beide Zunahme von f(x) bedingen, ein Maximum oder ein Minimum an. Da nun eine Grösse h immer so klein angenommen werden kann, dass ein mit einer Potenz derselben behaftetes Glied über die Gesamtheit der Glieder mit hohem Potenzen dominiert, so folgt (60), dass für. jeden Wert von x, der f (x) = 0 macht, f (x) ein Maximum oder Minimum annimmt, je nachdem für denselben Wert von x die zweite Ableitung f" (x) ein negatives oder positives Vorzeichen erhält. 64 [45]. lteg:rifr der Integ^ralrecliiiun^. Ist y = F (X) und dy : dx =:: f (x) , d. h. ist f (x) dx das Differential von F (x) , so nennt man umgekehrt F (x) das Integral von f (x) dx. Das Operationszeichen des Integrierens ist /, und es besteht somit die Gleichheit /f(x)-dx = F(x) + Const. 1 wo Constans beigefügt worden, da (56) beim Differen- zieren konstante Glieder wegfallen. So z. B. erhält man (56, 57) — Differential- und Integralrechnung — 35 /a.dx = ax + C. /x" dx -= x'"+' : (m + 1) + C. 8 /v • du = UV — /u • dv /du : v = u : v +/u • dv : v- 3 /a"" • dx = a'' : Ln a -f C. /dx : x = Ln a • Lg • x + C. 4 /Oox-dx = Six + C. /dx:j/r^x^=:Asix + C. 5 /dx:Co2x = Tgx + C. /dx : (1 + x^) = Atg x -f C. 6 65 [46]. Integ;i*ation dureli {Substitution. Nach 64 : 4 erhält man, wenn x mit a + hx vertauscht wird, /dx : (a + hx) = + Ln (a + ^x) : b + C. 1 oder, diese Formel für + aufschreibend und addierend h dx 1 T- a + bx • Ln b2x2 2ab a — bx ' ' Setzt man in 64 : 6, 5 bx : a statt x, so wird /- dx 1 . , bx l/a'^— b* x2 IJ a oder j wenn man in 4 noch b in bi verwandelt (52 ; 5), /- flY 1 . . .-.:=:, = -f Ln (bx + j/a'^ + b'^ x-^) + C. Va'^ + b2 x-^ oder, wenn man x durch l:x ersetzt und a mit b wechselt, r— j^ = - 1 T.n ^ + l/^-b'-jI ^ g •^ X }/a2 + b« x2 a x Vertauscht man in 2 bis 5 noch x mit x + c, so wird dx _ 1 p^^ ]/4aT+g+2YX-ß ^ ^^ ^ a + ßx — Yx2 }/4aY+ß2 j/4aY+ß'^— 2YX-f ß a-fßx + YX^ y4aY— ß2 ]/4aY-ß^ 36 — - Differential- und Integralrechnuno- — (''a-fßx— yx2 Yy [^4ay-hß2 dx 1 , =r=rr— = — Ln[2YX+ß^2VT]^a+ßx+TX"']4-C. lO l/a+ßx+yx' {/y 66 [46]. Intes:ration durch Zerleg^ungr oder Auflöiiung: in Reihen. Ist y=/(X:X')dx, wo X und X' ganze rationale Funktionen von x sind, ferner der höchste Exponent von x im Zähler kleiner als der im Nenner sein, und Letzterer die reellen binomischen oder trinomischen Faktoren (a + bx)"", (c + dx), (a -f ßx + yx-) . . . haben soll, so kann man X ^ A ^ B ^ ^ M+Nx X' (a+bx)"' (a+bxf-' '"'^c + dx'^*"'^ a+ßx+yx'^"^"' setzen, die unbestimmten A, B,... ermitteln, indem man beidseitig die Nenner wegschafft, und dann y gleich der Summe der Integralien dieser mit dx multiplizierten, sog. Partialbrüche setzen. In ähnlicher Weise kann man durch Auflösung in Pteihen vorgehen. 67. Integ^ratlon darch Rekursion. Setzt man z. B. in 64 : 3 m — 1 so erhält man die Rekursion /Si"" cp • Co" 9 . dcp = - Si""-' 9 • 00*^+ ' cp : (m 4- n) + + (m — 1) : (m + n)/Si'"-^ qj • Co" cp • dcp 1 und auf ähnliche Weise findet man /cp™ . Si cp . dcp == — 9"" . Co qj + m/qj™-' • Co cp • dq) fcp"" . Co q: . dcp = cp"^ . Si qj — m/cp"-' • Si q^ • dcp 68 [46]. Terschiedene Integrralformeln. Ferner kann man durch beidseitige Differentiation leicht verifizieren, dass Differential- und Integ-ralrechnung — 37 f^i^^jil = Se . X fTgX' dx = - Ln Co x I — -^-. = Lt2- ^- — , . = Ase x -^ |/a + bx ö -^ X |/a-^x« - b^ » o /Tg2 X . dx = Tg X — X /Cs 2x • dx = V2 Ltg x 1 Ferner, Avenn X = |/a f ^x und X' = j/a + bx + x-, dass /X • dx = 2 X'/^ : 3b /x • X • dx = (6bx - 4a) • X'^'^ : 15b^ 5 X - ]-^a ^ 2 ^^^ X b + 2cx ^. . 4ac — b- r dx S Jx-X {/a " ■ - ■' fx'.dx=^-^.x'+^"^fii^.r-^ J -40 8c J X' rdx 1 ^ 2a+bx-2Va-X' 1 ,^ 2a+bx '^xX' j/a X |/_a ^2[/-a.X' 69 [47]. Beistimmte Iiiteg:rale. Nimmt in y = F(x)=--/f(x)dx die Grösse x nach und nach die Werte x, x + Ax, . . . X -j- n • Ax an, so erhält y die Werte y, jj = y -f -^y, y„ = yn-i H- ^n-i y> so dass •^" ^ ' Iax^Ax ' Ax ^ ^ Ax J Giebt man n • Ax einen konstanten Wert h , und lässt n unendlich zunehmen, Ax aber abnehmen, so erhält man die Grenzgleichheit F(x4-li) — r(x)= [f (x)+f (x+dx) 4-...+f (x + (n-l) dx)] dx d. h. der Wert eines Integrals zwischen gewissen Grenzen ist gleich der Summe der Werte, die das 38 — Differential- und Integralrechnung- — Differential zwischen diesen Grenzen annimmt, und man kann sj'mbolisch b |'f(x)dx = F(l)) — F(a) a schreiben. So z. B. ist mit Hülfe von 65 : 4 dx r x"l I — ^ . = Asi - = Asi 1 — Asi 0 = -^- -i la^ — x^ L aj 2 70 [48]. Iiiteg:ratloii der DlfTerential- j^leicliuiig^en erster Ordnung:. Eine Gleichung f(xy ^^~ ^'^- )-0 nennt man eine Differentialgleichung der ersten, zweiten, etc., Ordnung, je nach der Ordnung des höchsten Differentialquotienten, und zwar linear, wenn y, dy:dx, etc. nur in erster Potenz erscheinen, — jede ihr Ge- nüge leistende, eine, zwei, etc willkürliche Konstante enthaltende Gleichung F (x, y) = 0 aber ihr allgemeines Integral. So hat z. B. die lineare Differentialgleichung erster Ordnung dy , 1 n 1 xdy — ydx , b • dx ^ ^ -/ y + h = 0 oder — - — ^ ., =0 dx "^ X- x^ wo 1 : X- der ein vollständiges Differential herstellende oder sog. integrierende Faktor ist, wenn a eine will- kürliche Konstante bezeichnet, das allgemeine Integral rxdy — ydx , , fdx y b , , , a = ^ \- b = _^_ oder y = ax + b -^ X- J x* X X "^ So genügt der Differentialgleichung 1. Ordnung und 2. Grades y • dx — X . dy = r Vdx' +^y^ das allgemeine Integral — Differential- und Integralrechnung — 39 y = ax + r • |/l -f a- aber auch das die Willkürliche a nicht enthaltende, sog. besondere Integral x^ 4- y2 = r2 71. Iiiteis^ration der UifTerentialgrleich- iiiig:eii höherer Ordnung:. Hat man z. B. die Differentialgleichung zweiter Ordnung (dx^ + dj-'-f- + a . d^y • dx = 0 so geht sie für dy : dx = p und |/l -f p" = q in dx = — a • q~' • dp über, so dass x = — ap : q + « dy = — a • p • q~^ • dp oder y = a : q 4- ß wo a und ß willkürliche Konstante sind. Aus diesen Werten folgt aber durch Elimination von p die Inte- gralgleichung (x-a)2 4-(y_ß)i = a2 7 3. Beg;riflr der Tariationsreehnung:. Während es sich bei der Lehre vom Grössten und Kleinsten (63) darum handelte, den Wert einer Un- bekannten so festzusetzen, dass eine andere, als eine bestimmte Funktion der ersten gegebene, Grösse ein Maximum oder Minimum annimmt, so hat dagegen die sog. Variationsrechnung die Aufgabe, jene Relation so zu bestimmen, dass der Wert einer von ihr abhängigen Funktion so gross als möglich werde. Geometrie und Mechanik liefern in den Problemen der Isoperimetrie, der Brachystochrone, etc. für Letztere die schönsten Beispiele. Die Geometrie. Schaffen und Streben ist Gottes Gebot. Arbeit ist Leben, Nichtstbun der Tod. (Venedey) IX. Geometrische Vorbegriffe. 73 [54]. Der Ort. Ein Ding- ohne endliche Grösse, an dem einzig der Begriff der Lage haftet, heisst Punkt. Verändert Letzterer seine Lage, so heisst man ihn in Bewegung, verbindet damit den Begriff" der Richtung, und fasst eine Folge von Lagen als Ort zu- sammen, denselben als gerade oder krumme Linie be- zeichnend, je nachdem der Punkt seine Richtung fort- während beibehält oder fortwährend ändert, und es liegt im Begriffe der Richtung, dass von einem Punkte zu einem andern nur Eine Gerade , die kürzeste Ver- bindung, führt. Den Ort einer sich bewegenden Linie nennt man Fläche, — eine durchweg gerade Fläche Ebene. 7 4 [54]. Die fortschreitende Beweffong:. Wenn sich ein Punkt beständig in gleichem Sinne in einer Geraden bewegt, so nennt man ihn fortschreitend, und die Grösse des Fortschrittes Länge. Die Längen- einheit ist ihrer Natur nach willkürlich, und darum in jedem Lande und für jeden Zweck gesetzlich fest- gestellt. [Vgl. Tab. I.]. 75 [54]. Die drehende BeM'eg^ungr* Bewegt sich eine Gerade um einen Punkt, so heisst man sie — Geometrische Vorbegriife — 41 drehend, und die auf die Ebene der Endlagen, der sog. Schenkel, bezügliche Grösse der Drehung Winkel, den Drehpunkt Scheitel, den Ort der Geraden Strahlen- büschel. Die Winkeleinheit ist die Umdrehung, welche in 2 Gerade, 4 Rechte (4 R) und 360 Grade ä 60 Mi- nuten ä 60 Sekunden eingeteilt wird. Ist a < 90^, so heissen die Winkel a , 90» + a, 90^ + a und 270^* ± % der Reihe nach spitz, stumpf, konkav und konvex, — Winkel, welche sich zu 90^, ISO*^ oder 360° ergänzen, complementär, supplementär oder explementär. Ver- längert man einen Schenkel eines Winkels über seinen Scheitel hinaus, so erhält man den zu ihm supplemen- tären Nebenwinkel, — verlängert man beide, den ihm gleichen Scheitelwinkel. Bezeichnen ab und de die Schenkel, c den Scheitel eines Winkels, so schreibt man Z c == Z_ acd = Z. (ab, de). 76 [54]. ]>le Parallelen und Senkrechten. Zwei Gerade einer Ebene, welche bei gleicher Grösse der Drehung in zwei Punkten einer dritten Geraden entstanden sind, heissen parallel oder zeiiig ( |i ), — zwei Gerade dagegen, deren Winkel 90*^ beträgt, senk- recht (_L) zu einander. Nennt man die gleichliegenden Winkel zweier Geraden mit einer dritten korre- spondierende, die entgegengesetzt liegenden Wechsei- winkel, so sind diese für Parallele je einander gleich. 5 7 [54]. öie Koordinaten. Um von einer Geraden oder Äxe und einem ihrer Punkte, dem Anfangs- punkte oder Pol , zu einem äussern Punkten! überzugehen, dreht sich entweder zuerst die Gerade um den Pol bis sie jy- durch m geht (v), und dann schreitet der Pol bis zu m 42 — Geometrische Vorbegriffe — fort (r); oder es schreitet der Pol zuerst in der Axe so weit fort (x), dass die Axe nach Drehung um einen gegebenen Winkel (a) durch m geht, und nun schreitet der Punkt wieder fort bis zu m {y). Die Bestimmungs- stücke r und V heissen Radius Vektor und Position, zusammen Polarkoordinaten, — die x und y, Avelche, um sämtliche vier Quadranten des Winkelraumes zu be- herrschen, die Zeichenfolgen + r -4- -f annehmen müssen, Äbscisse und Ordinate, zusammen, je nachdem a = 90'^ ist oder nicht, rechtwinklige oder schiefwinklige Koordinaten. 7S [54]. l*ie srebroclieiie lilnie. Wird die abwechselnde Bewegung in Fortschritt und Drehung fortgesetzt, so entsteht eine sog. gebrochene Linie, bei der die einzelnen Fortschritte Seiten, die mit den Drehwinkeln gleichartigen Winkel der Seiten Winkel, die Drehpunkte konkave oder konvexe Ecken heissen, je nachdem die Drehwinkel konkav \^*^^;i>i' oder konvex sind. Die Summe von (^T^ Winkel und Drehwinkel beträgt an \ / einer konkaven Ecke 2 R, an einer %y konvexen Ecke 6 E. — Verbindet ^J man zwei Punkte durch verschie- --^y / — j. (leue , aber gegen die gerade Ver- bindung nur konkave Ecken zeigende gebrochene Linien, so ist jeder umschlossene Zug (73) kürzer als der umschliessende, 79 [54]. Itas ii-Eck und n-§eit. Kehren Punkt und Gerade nach n Doppelbewegungen in die erste Lage zurück, so hat man ein n-Eck oder ein n-Seit, je nachdem die Seiten nur zwischen den Ecken oder in der unbegrenzten Länge der mit ihnen zu- — Geometrische Vorbegriffe — 43 sammenfallenden Geraden betrachtet werden. Im n-Ecke finden sich zu jeder Ecke (n — 3) mit ihr nicht in einer Seite liegende, sog. Gegen-Ecken, und es können dalier in demselben [.^n (n — 3) sog. Diagonalen, ge- zogen werden. Im n-Seite, avo jeder Durchschnitts- punkt Ecke heisst, giebt es dagegen zu jeder der e = ^2 n (11 — 1) Ecken , g = \ ., (n — 2) (n — 3) Gegen- ecken und d — ^^ e • g Diagonalen Die Anzahl der durch n Gerade oder n Punkte bestimmten n-Ecke endlich ist '/, • [n — 1]. 50 [54]. »ie. Winkelsumme. Die Winkel- summe eines n-Ecks wird offenbar gefunden, indem man (78) für jede konkave Ecke 2 E, für jede konvexe Ecke 6 E in Rechnung bringt, und für jede Umdrehung 4 R abzieht. Bezeichnet somit p die Anzahl der kon- vexen Ecken, und r die der Umdrehungen, so ist die Winkelsumme P„ (P, !•) = 2 (n + 2p - 2r) R 51 [54]. JLiizahl und Kinteilung: der n-£eke» Unterscheiden sich zwei n-Ecke in ihrer Erzeugung nur durch den Sinn, in welchem sich die Gerade dreht, so genügt es, dasjenige zu betrachten, das die geringere Anzahl konvexer Ecken hat. Da ferner ein konkaver Winkel immer zwischen 0 und 2 R, ein konvexer zwischen 2 R und 4 R enthalten sein muss, so ist notwendig '/•> (n + P) > i"? sowie ' ', p < r, und für p = 1 muss mindestens r = 2 sein, damit die Figur zum Schlüsse kommen kann. Es lässt sich hieraus durch Induktion ableiten, dass, wenn n gerade ist, 'A (n- — 4) n-Ecke, und wenn n ungerade ist, V4 (n- — 5) n-Ecke möglich sind. Diejenigen n-Ecke, für welche r — p = 1 und daher P^ (p, r) = 2(n — 2) R ist, heissen gemein, die andern sind ohne Ausnahme über- 44 — Geometrische Vorbegriffe — schlagen. Ein Vieleck endlich, in dem alle Seiten und alle Winkel gleich sind, heisst regelmässig. SZ [54]. l^ie Hong:riienz und Ähnlich- keit. Zwei n-Ecke heissen kongruent (50) oder ähnlich (rv)), wenn sie sich in ihrer Erzeugung gar nicht oder nur durch die Einheit des Fortschrittes unterscheiden, d. h. wenn sie gleiche Winkel und entweder gleiche Seiten oder gleiche Seitenverhältnisse haben. Die Er- zeugung des n-Ecks wird aber durch (n — 1) Seiten und die (n — 2) eingeschlossenen Winkel, — oder durch (n — 1) Winkel und die (n — 2) zwischenliegenden Seiten bestimmt; folglich sind zwei n-Ecke schon bei Übereinstimmung solcher (2n — 3) Elemente kongruent und aus jedem Kongruenzsatze geht ein Ähnlichkeits- satz hervor, wenn man die Gleichheit der Seiten durch die ihrer Verhältnisse ersetzt. X. Das Dreieck. 53 [55]. €rrnndeig:enschaf'ien des Drei- ecks. Das Dreieck ist (81) nur Einer Form fähige hat (80) die Winkelsumme 2 R ^ 180", — ist (82) durch eine Seite und die anliegenden Winkel, oder durch zAvei Seiten und den eingeschlossenen Winkel vollkommen bestimmt, — durch zwei Winkel oder durch einen Winkel und das Verhältnis der einschliessenden Seiten der Form nach gegeben. Jede Dreieckseite ist (73) kleiner als die Summe, aber grösser als die Differenz der beiden andern Seiten, — ein Drehwinkel (Aussen- winkel) gleich der Summe der gegenüberliegenden Dreieckswinkel. 54 [55]. Uas g:leichschenkiig:e Dreieck. Hat ein Dreieck zwei gleiche Seiten, so heisst es gleich- — Das Dreieck — 45 schenklig-. Die den Winkel der Schenkel halbierende Gerade halbiert die dritte Seite oder Basis unter rechtem Winkel. Errichtet man in der Mitte einer Ge- raden eine Senkrechte, so steht jeder Punkt der Senk- rechten von den Endpunkten der Geraden gleich weit ab. S& [55]. Das an^leichseitis:« Dreieck* Schliessen zAvei Seiten eines Dreiecks einen grössern Winkel ein, als zwei ihnen gleiche Seiten eines andern Dreiecks, so hat auch (83) das erstere Dreieck die grössere dritte Seite. 86 [55]. H^eitere Hongrrneiiz- und Ähn- lielikeitsisätze« Zwei Dreiecke, welche alle drei Seiten oder deren Verhältnisse gleich haben, besitzen (84) auch gleiche Winkel , sind somit kongruent oder ähnlich, — ebenso zwei Dreiecke, welche zwei Seiten, oder deren Verhältnis, und den der grössern gegen- überliegenden Winkel gleich haben. 8^ [55]. llie Symmetrie. Zwei Punkte, deren Verbindungslinie durch eine andere Gerade unter rechtem Winkel gehälftet wird , heissen in Beziehung auf Letztere symmetrisch. Verbindet man von zwei Punkten, welche auf derselben Seite einer Geraden liegen, den Einen mit dem symmetrischen des Andern, so erhält man (83) den Pujikt der Geraden, von welchem die gegebenen Punkte die kleinste Distanzensumme haben, und in dem sie gleiche Winkel mit der Geraden bestimmen. 88 [55]. Abstand and Projektion. Die Senk- rechte von einem Punkte auf eine Gerade misst als kürzeste Verbindung seinen Abstand. Ihr Fusspunkt heisst ProjeIx-.., — GoDiometrisclie Funktionen — 51 Setzt man hier n = 3m und x = 30", also (95) Si x = Va» und ordnet nach m, so erhält man die Reihen Si (m.90J)=:m • 1,5707963 — m^ -0,6459641 4-m3 . 0,0796926 — m^ -0,0046818 -f m9 - 0,0001604 — m ^ ^ • 0,0000036 -fm' 3.0,0000001 — ... Co (m- 900)= 1,0000000 — m« -1,2337006 -f m* - 0,2536695 — m« - 0,0208635 + m« • 0,0009193 — m »o • 0,0000252 + mi2-0,0000004 — ... aus welchen sich ergieht, dass 1,5707963 1 ^' ^" ~ 90 - 60 • 60 ~ 206264,8 ~ 4,6855749 und wenn a eine kleine Anzahl Sekunden bezeichnet, Si a = a • Si 1" oder a == Si a : Si 1" und Co a = 1 S ist. Setzt man aber x = a : n , und lässt n unendlich gross, also a:n unendlich klein werden, so nehmen Si a : n, Co a : n und n über h die Grenzwerte a' : n, 1 und nh : [h] an , wo a' = A a ist , und man erhält aus 50 : 7 Si^==^'-r:2T3 + --- Coa = l-— ^ + ...4 woraus sich die Vergleichung zwischen den in 50 und 94 eingeführten Sinus und Cosinus ergiebt. lOl [29]. Aiiwencluiig: auf alg^ebraiische €Tleichung;eii. Wenn in der Cardanischen Formel (19) b- + a' negativ werden soll, so muss a negativ und a3 > b^ sein. Setzt man in 19 : 2 die a negativ, so geht sie (98 : 2) für y = — 2 l^a • Si cp" 1 in j/b^:T3 = 3Sicp — 4Si3cp = Si3cp 3 über, so dass cp möglich wird, und die ihr genügenden Werte 3-^, 180» -3-^, 360o + 3cp, 540<' — 3cp , . . . für 2Va = c 52 — Goniometrisclie Funktionen — y^^^cSicp y3 = _cSi(60"-cp) y3:=cSi(60o+cp)a oder (vgl. 19) drei reelle Wurzeln ergeben. 103« AiiMendaiig: auf traiiscendente 4wleicliiiiig:eii. — Setzt man in der Gleichung a • Si X + b • Co X = c a = m • Co cp b = m • Si cp 1 so erhält man (97, 3) die Lösung Si (x ± 9) = c • Si cp : b wo Tg cp = b : a 3 ist. — Hat man die Gleichungen X Si y — a Si a — b Si ß x Co y = a Co a — b Co ß 3 so erhält man aus ihrer Kombination Tg (y — a) = b . Si (a — ß) : [a — b . Co (a — ß)] 4 oder (52 : 3, 4) , wenn man rechts mit Si 1" dividiert, ^^ = « + a-S^P^^^^-ß) + 2^a^^^^^°^^ XII. Die Trigonometrie und einige weitere Eigenschaften des Dreieckes. 103 [65]. IBie trig:oiioinetrischeii Cirond- beztehuiig:eii. Bezeichnet man die Seiten eines j, Dreiecks mit a — 2a, b = 26, /Tv c = 2c, die Gegenwinkel mit ,/; \, A = 25r, B = 233, C = 2ß;, so D/ •-, \a ' ' ' 7 i^ X^ ist (94) A / X j y Xt^ a-SiB = h = bSiA f c = x + y = b.CoA + a.CoB und somit a : b : c : : Si A : Si B : Si C 1 a==bCoC+cCoB,b=cCoA+aCoC, c=aCoB+bCoA» — Trigonometrie — 53 104 [65, Q6[. Weitere FormelD. Aus 103 und 98 ergeben sich ferner (a + b) : (a - b) = Tg (21 + «) : Tg (3( - 53) 1 Tg (2( - 33) -- Tg (450 - T) • et e wo Tgcp = b:a 3 Tg A = h : (c — y) =- a . Si B : (c — a - Co B) 3 und, wenn a + b + c=32s d = 21/¥^-Co2r... 4 gesetzt werden a = l/b-2 -j- C-' - 2bc • Co A = j/(b -f c + d) (b + c — d) 5 Si 21 = ]/(s — b) (s - c) :"bc Co 21 = ^s (s — a) : bc 6 10.% [65]. nie Berechnung der Dreieeks^- fläche. Bezeichnet F die Fläche des Dreiecks ABC (s. 103 Fig.), so ist (92, 104) F = '/2 X • h + '/., y • h = • = Vo c-^ Si A • Si B • Cs C = |/s (s — a) (s — b) (s — c) a 106 [65]. Mie Trig:onometrie. Sind in einem Dreiecke eine Seite und die Winkel gegeben, so kann man nach 103, — sind zwei Seiten und der einge- schlossene Winkel gegeben nach 104:5 und 103, oder nach 104:2 und 103, — sind alle drei Seiten gegeben nach 104 : 6 je die übrigen Elemente , sowie nach 105 die Fläche berechnen. lOy. Die FläelienNätze. Dreiecke von gleicher Grundlinie und Höhe sind (105) gleich gross, und es wird daher (89) die Fläche eines Dreieckes nicht verändert, wenn man eine seiner Ecken parallel zur Gegenseite verschiebt. Ähnliche Dreiecke verhalten sich wie die Quadrate gleichliegender Seiten. 108 [55]. £lnig:e isoperimetriselie j^ätze. Haben zwei Dreiecke gleicher Basis gleichen Umfang, 54 — Trigonometrie — so entspricht (90) demjenigen, das den kleinsten und g-rössten Basiswinkel hat, die kleinere Höhe und somit auch die kleinere Fläche, während das gleichschenklige von allen solchen Dreiecken, das gleichseitige aber von allen isoperimetrischen Dreiecken überhaupt, die grösste Fläche besitzt. 109 [55j. Wie TraiiNver^aleii. Jeder von drei Punkten einer Geraden bestimmt mit den beiden andern zwei Abschnitte, deren Summe oder Differenz ihre Distanz darstellt, je nachdem er zwischen ihnen (innerer Teilpunkt) oder auf derselben Seite von beiden (äusserer Teilpunkt) liegt. So z. B. bildet eine beliebige Ge- rade oder sog. Transversale auf den Seiten eines Dreiecks entweder zwei innere und einen äussern, oder drei äussere Teilpunkte, und in beiden Fällen werden die Produkte der nicht aneinander liegenden Abschnitte gleich, oder bilden eine sog. Involution. HO. Kiiii^e ^veitere Sätze. Jede Gerade, welche durch eine Dreiecksecke geht, teilt (89) die Gegenseite und eine zu ihr Parallele proportional, und zwar (107), wenn sie den Dreieckswinkel oder den Aussenwinkel halbiert, im Verhältnisse der einschliessen- den Seiten. (Vgl. 116.) Zieht man von einem Punkte durch^ die Dreiecksecken Gerade oder Senkrechte zu den Seiten, so teilen sie letztere so, dass die Produkte oder die Quadratsummen der nicht aneinander liegenden Abschnitte gleich werden. 111 [55]. Was Ceiitruiti der Ecken und das Ceiitriim der Seiten. Die in den Mitten der Dreiecksseiten errichteten Senkrechten schneiden — Transversalen — 55 sich (110) in Einem Punkte, der von allen Ecken g-leicli weit um den Radius (p) absteht, daher Centrum der Ecken heisst, und (83) überdies die Eigenschaft besitzt, dass von ihm aus jede Seite unter doppelt so grossem Winkel erscheint als von der Gegenecke aus. Ferner (91) fällt der Durchschnittspunkt der Bissectrissen zweier Dreieckswinkel auch in die Bissectrix des dritten, und dieser von allen Seiten gleich weit, um das Apothema (a), abstehende Punkt, heisst Centrum der Seiten. Ist h die der Seite c entsprechende Höhe, so findet man (94, 105) leicht, dass p = 1,2 ab : h und a = Y, ch : s 118 [55]. Wer Schwerpunkt und der Höhenpunkt. — Die von den Dreiecksecken nach den Mitten der Gegenseiten gehenden Geraden schneiden sich (110) in Einem Punkte, dem sog. Schwerpunkte, der (89) von jeder Ecke um % der Verbindungslinie absteht. Ebenso treffen sich (110) die drei Höhen eines Dreiecks in Einem Punkte, dem Höhenpunkte, von dessen Verbindung mit dem Centrum der Ecken der Schwerpunkt -3 abschneidet. XIII. Das Viereck und Vieleck. 113 [56]. Was Viereck. Es ist (81) der drei Formen P,(0,1; = 4R P4(1,2) = 4R P,(2,2) = 8R fähig, deren zwei erste gemein und der Fläche nach 56 — Viereck und Vieleck — gleich dem halben Produkte einer Diagonale in die Summe der Entfernungen der Gegenecken von der- selben, oder beider Diagonalen in den Sinus ihres Winkels sind. Besitzt ein Viereck der ersten Form zwei parallele Gegenseiten (Basen) so heisst es Trapez und ist gleich dem Produkte aus deren Mittel und Abstand. Werden auch noch die beiden andern Seiten parallel und somit (89) jede zwei Gegenseiten gleich, so hat man ein Parallelogramm oder Zeileck, dessen Fläche gleich dem Produkte einer Seite (Grundlinie) in ihre Entfernung von der Gegenseite (Höhe) ist.^— Ein gleichseitiges Parallelogramm heisst Rhombus, ein gleichwinkliges Rechteck, ein gleichseitig-gleichwink- liges Quadrat. 114 [67]. öie Tetrag:onoiiietrie. Statt analog der Trigonometrie eine eigene Tetragonometrie aufzustellen, lassen sich die Aufgaben am Vierecke bequemer mit Hülfe der erstem auflösen. Sind z. B. die Winkel a, ß, y, S bekannt, so erhält man (103; 104:5) um b aus a, oder a aus b zu bestimmen: b=:aj/(f + g + h)(f+g-h) wo f==SiY:Si(a4-T) g = Si 8 : Si(ß + S) h = 2 |/fg Co [, (a - ß) 115 [56]. Einigfe Eigenschaften des Parallelogrammen. Verlängert man zwei Neben- y selten eines Parallelogrammes so , dass die Endpunkte mit der Gegenecke eine Gerade bilden, und hält den einen End- punkt (a) als Pol fest, so be- schreiben (83, 89) die Ecke (c) und der andere Endpunkt (b) Viereck und Vieleck — 57 ähnliche Wege , indem bb' 1| cc' und bb' : cc' = ba : ca. Es beruht hierauf der sog. Storchschnabel oder Panto- graph. — Konstruiert man über zwei Seiten eines .,. Dreiecks Parallelogramme, und verlegt die Verbindungslinie ( a) des Durchschnittspunktes der Gegenseiten und der gemein- schaftlichen Ecke an die dritte Seite, so bestimmt sie (113) mit ihr (als Erweiterung des pyth. Lehrsatzes in 93) ein Summenparallelogramm. 116 [56]. Was Vierseit and die harmo- nische Teilung:« Sind a, 6, c, b vier Punkte einer Geraden A, und a, b, c, d [die von einem Punkte B nach ihnen führenden Strahlen, so findet man (103) die Pro- portion ab ^ ab_ _ Si (aj)) ^ Si(a,d) "k" * Tr "~ SiTb7c) * SUd,^) so dass mit den einen der 4 Elemente auch das den andern entsprechende Doppel- verhältnis gleich bleibt. Werden die Doppelverhältnisse, wie z. B. für ab = bc und bb = oo , oder für (a, b) = (b, c) und (b, d) = 90 ' gleich der Einheit , so heissen die Punkte und Strahlen harmonisch, und entsprechend heisst eine durch einen Innern und äussern Teilpunkt in gleichem Verhältnisse ge- teilte Distanz harmonisch ge- teilt. So z. B. wird (109) jede der drei Diagonalen eines Vierseits durch die beiden übrigen harmonisch geschnit- ten. 58 — Viereck und Vieleck — 117 [56]. Was Vieleck. Um ein Vieleck seiner Fläche nach durch Drehung- einer Geraden von ver- änderlicher Länge zu erzeug-en, wählt man eine Ecke als Pol, eine der durch sie gehenden zwei Seiten als Ausgangslage, die zweite als Endlage der erzeugenden Geraden, und dreht nun die Erzeugende so um den Pol, dass ihr Endpunkt den Umfang des Vielecks durchläuft, —- wobei ein Drehen in entgegengesetztem Sinne offenbar negativen Räumen entspricht, so dass jedes Vieleck einer algebraischen Summe von Dreiecken entspricht. 118 [67]. Die l'olygrononietrie. Bezeichnen a, %2 " ■ ^n ^"^^ Seiten, a, a,^ . . . a^ die Drehwinkel eines n-Ecks und r die Anzahl der Umdrehungen, so erhält man (94, 80) als Grund formein der Polygonometrie 0=a, ^a^Coa, -fa3Co(a, 4 a^)^ ..+a^Co(aj4-..4-a„_j)l 0 = a, Si a, + a3 Si (a, -f a.,) f . . . -|- a„ Si (a, + . . . -f- a^_,) 3 4rR = a, 4- a^ 4- a3 4- . . . a^ 3 XIV. Das centrische Vieleck nnd der Kreis. 119 [57]. Die nacli den Ecken centri- sciien "Vielecke. Findet sich zu einem Vielecke ein Punkt, der von allen Ecken denselben Abstand hat, so heisst es centrisch nach den Ecken, der Punkt Mittelpunkt der Ecken und der gleiche Abstand Radius. Bezeichnen a, b zwei Nebenseiten und B deren Winkel, so findet man den Radius nach r = )/a^ T- b- — 2ab . Co B : 2 Si B 120 [57]. Die nacli den Seiten centri- (schen Vielecke. Findet sich zu einem Vielecke — Centrisches Vieleck und Kreis — 59 ein Punkt, der von allen Seiten denselben Abstand hat, so lieisst es centrisch nach den Seiten, der Punkt Mittelpunkt der Seiten, und der gleiche Abstand Apo- thema. Bezeichnen a, 2 A, 2 B eine Seite und die an- liegenden Winkel, so findet man das Apothema nach a = a • Si A • Si B . Cs (A + B) und dessen Produkt mit dem halben Umfang giebt die Fläche. 131 [57]. Die centrischen Vielecke. Findet sich zu einem Vielecke ein Punkt , welcher zugleich Centrum der Ecken und Seiten ist, so heisst es cent- risch, und die von diesem Mittelpunkte mit den Seiten bestimmten Dreiecke, die Bestimmungsdreiecke, sind (119, 120) sämtlich kongruent, so dass das centrische Vieleck regelmässig ist — während bei einfacher Um- drehung zwischen Winkel (W=:2w), Seite (S), Kadius (R) und Apothema (A) die Beziehungen n.W = (2n — 4).90o 2R = S. Se w 2A = S. Tg w 1 bestehen. Ist ferner in dem gleichschenkligen Dreiecke h cd, n • q; — 90^ so stellen S, R, A Seite, Radius und Apothema eines n-Ecks, — s, R, r und s', r, a aber dieselben Grössen für zwei 2n-Ecke dar, deren erstes mit dem n-Ecke gleichen Radius, das zweite aber gleichen Umfang besitzt, und man hat (93, 94) S = 2R . Si 2:p = s |/4R2-s7: R, a = V^ ( A 4- R) , r = j/aR 3 Im Bestimmungsdreiecke des 10-Ecks der Seite s macht die Bissectrix eines BasisAviukels auf dem Gegen- schenkel R einen sog. goldenen Schnitt, da R:s = s:(R— sj. Es folgt hieraus (18) der leicht konstraierbare Wert 2s = R ( |/o — 1) während nach 2 S« = R^ + s'- 3 60 — Centrisches Vieleck und Kreis — 133 [57]. Das centrische IJnendlicheck» Im Quadrate der Seite! ist A = V2 j K=i.,]/2 = 0,707107. Berechnet man hieraus successive nach 121 : 2 für das 8. 16, 32,. ..-Eck a und r, so nähern sich beide dem Werte 0,636620 , der somit für das ünendlicheck gilt. Bezeichnet man daher in einem solchen das Ver- hältnis vom halben Umfange zum Radius mit u, so ist 7t = 2 : 0,636620 = 3,14159 ^S'/j = 355 : 113 133 [57]. Wie Kreislinie. Der Ort eines Punktes, der von einem Punkte, Centrum, einen ge- gebenen Abstand, den Radius r, hat, heisst Kreislinie, und kömmt mit einem centrischen Unendlichecke über- ein, so dass (122, 120), wenn der Umfang des Kreises,, seine Peripherie mit p und dessen Fläche mit f be- zeichnet wird, p = 2ru f = '/., p • r = r-7i 134 [57]. Die Sekanten nnd ilire Winkel. Bezeichnet d den Abstand einer Geraden vom Centrum^ so hat sie für d < r , wo sie Sekante heisst , zwei Punkte mit der Kreislinie gemein, die von einander um die Sehne s = 2 )/r- — dP abstehen; für d = r hat sie nur Einen Punkt gemein, und heisst Tangente in demselben ; für d > r liegt sie ganz ausserhalb. — Mittelpunkt, Mitte der Sehne und Mitte des Bogens liegen in einer Senkrechten zur Sehne. Gleichen Sehnen entsprechen gleiche Bogen und Mittelpunktswinkel,. die sich gegenseitig messen. — Ein Winkel , dessen Scheitel in der Kreislinie liegt, heisst Peripheriewinkel,, und ist (111) gleich der Hälfte des mit ihm auf gleichem Bogen stehenden Mittelpunktswinkels ; umgekehrt lie- gen die Scheitel gleicher Winkel, deren Schenkel zwei Punkte gemein haben, auf einer durch diese Punkte gehenden Kreislinie. Zwischen parallelen Sekanten ent- — (Jentrisches Vieleck und Kreis — 61 haltene Kreisbogen sind g-leich lang-, und der Winkel zweier Sekanten ist daher gleich einem Peripherie- winkel, der auf der Summe oder Differenz der zwischen den Sekanten liegenden Bogen steht, je nachdem die Sekanten sich innerhalb oder ausserhalb des Kreises schneiden. 135 [57]. Hie Tang:enten und ihreüTin- kel. Der Durchschnittspunkt zweier Tangenten steht von ihren Berührungspunkten gleich weit ab, — ihr Winkel ist zum Winkel der Berührungsradien supple- mentär, und beide Winkel werden durch die Verbin- dungslinie ihrer Scheitel halbiert. — Zieht man von einem Punkte Sekanten zu einem Kreise , so erhält man Sehnensegmente von gleichem Produkte, welches Potenz des Punktes heisst und für einen äussern Punkt gleich dem Quadrate der von ihm an die Kreislinie gezogenen Tangente ist. 136 [57]. l^ie ein- und um g^eisciiri ebenen Vieleclie. Ein Vieleck, dessen Ecken in der Kreis- linie liegen, heisst eingeschrieben, — dagegen um- geschrieben, wenn seine Seiten Tangenten sind. — In jedem eingeschriebenen Vierecke besteht (125; 93:3) der sog. Ptolemäische Lehrsatz: Das Produkt der Dia- gonalen ist gleich der Summe oder Differenz der Pro- dukte der Gegenseiten, je nachdem das Viereck gemein oder überschlagen ist. In jedem eingeschriebenen Sechs- ecke, dem Hexagrammum mysticum Pascals, liegen (109, 125) die Durchschnittspunkte der Gegenseiten in einer Geraden, während sich die drei Hauptdiagonalen in demselben Punkte schneiden. 127. Bezieliung;en ziri seilen veriscliie- denen Kreislinien. Bezeichnet a die Central- distanz zweier Kreise der Radien E und r, so haben 62 — Centrisches Vieleck und Kreis — die Kreise für R + r>a>R — r eine von der Cen- trallinie unter rechtem Winkel halbierte gemeinschaft- liche Sehne, — für a = R + i' (äussere Berührung-) und a = R — r (innere Berührung) eine zu der Centrallinie senkrechte gemeinschaftliche Tangente , — während sie für a — 0 concentrisch, in allen übrigen Fällen excentrisch heissen. Für den Ort eines Punk- tes, von dem aus die Tangenten an zwei Kreise gleich lang- werden^ findet man (93) X == (a'^ P'^) : 2a d.h. dieser Ort, die Radikalaxe ist eine zur Central- linie senkrechte Gerade, welche für zwei sich schnei- dende Kreise mit der gemeinschaftlichen Sekante zu- sammenfällt. 188 [57]. Pol lind Polare. Wenn ob-od = r% so heissen die Punkte b und d reciprok, und teilen ac harmonisch. Zieht man durch einen derselben, den Pol, eine Sekante, — durch den andern eine Senkrechte zu ac, die Po- lare, so teilen (116) Pol und Polare (z. B. d und bf) die ent- sprechende Sehne (eg) harmo- nisch. — In jedem eingeschrie- benen Vierecke bestimmen (116) die Durchschnittspunkte der Dia- gonalen und der Gegenseiten ein Dreieck, in welchem jede Ecke Pol ihrer Gegenseite ist, so dass man leicht zu einem Punkte seine Polare, und, indem man für zwei Punkte einer Geraden die Polaren aufsucht, deren Pol bestimmen kann. 189 [67]. i^ehne, IMeil, j^ektor und Seg;- ment« Bezeichnet cp einen Mittelpunktswinkel, b den Centrisches Vieleckfund Kreis 63 entsprechenden Bogen, s die Sehne (Chorde, Suhtensa), p den Pfeil (^Bogenhöhe) , F den Kreisaus- schnitt (Sektor) und f den Kreis- abschnitt (Segment), so hat man, wenn A cp = cpTi : 180 = cp" • Si 1^^ 1 die r = 1 entsprechende Bogen- länge ist, nach 123, 105, 93, 94, 98 b = (cp : 180) r:i = r • A cp = r . cp" . Si 1" 3 2F=(cp:180)r'Tc=br=r-^A:cp,2f^rMAcp-Sicf)=r(b-li')3 s = 2r Si % cp = 2 Y^i^f^) r = (s^ + 4p2) : 8p 4 p = r • Siv Va 9 =-" 2r Si'^ '/^ cp — r j/(2r + s)(2r-s)5 Sind die Winkel so klein, dass man schon die dritten Potenzen ihres Bogenmasses vernachlässigen darf, so bestehen (50, 94) die Näherungsformeln Siv 2cp = 4 • Siv cp =: 4 (Se • cp — 1) 8p -- r • A2 • cp — r • A cp etc. 6 ISO [67]. Koch einigte Bezieh iiiig^eii. Be- zeichnet X den Radius eines Krei- ses und b den Abstand zweier Sehnen 2a und 2c der Winkel 2a und 2ß, so folgen successive a = x-Sia c = x-Si3 b = x(Coa — Goß) b:(c — a) TgV2(ß— a) = b:(c-f a)« Die 1 lassen aus x, a, c die a. ß, b finden, — die 2 aber aus a, b, c die a, ß und dann x nach 1. Tg Va (ß 64 — Analytische Geometrie der Ebene XV. Die analytische Geometrie der Ebene. 131 [69]. Die CJIeichiing: der Cieradeii. Eine für jeden Punkt einer Linie statthabende Be- ziehung- zwischen Abscisse und Ordinate, oder zwisclien Eadius Vektor und Winkel, heisst Gleichung der Linie. So ist für jeden Punkt m einer Geraden (1) ay + ßx = aß also x:a + y:ß=:l 1 die Gleichung dieser Geraden, und umgekehrt stellt jede Glei- chung ersten Grades y = aj X -f b, wo a, = — ß : a = Tg (1 • x) bj = ß 2 eine Gerade (1) vor; a und ß heissen Parameter. 133 [69]. Verschiedene Aufgraben. Für Durchschnittspunkt und AVinkel zweier Geraden (1) und (2) erhält man aus ihren Gleichungen (83, 98, 131) x = — (b, — b2):(a, — a^), y= (a, b^ — a2b,):(ai — aä) i (1, 2) = (1, X) - (2, X) = Atg [(a, - a,) : (1 + a^ a^)] 3 so dass aj = aj die Bedingung des Parallelismus, und 1 + a, a^ = 0 die des Senkrechtstehens ist. — Zwei Punkte (Xj y,) und (Xj j{) haben die Distanz r = l/(x, -X2)2 + (y, -y,)-^ 3 und bestimmen eine Gerade der Gleichung y — yi = (yi — i-i) • (x — x,) .- (x, — x,) 4 Ist y eine beliebige Funktion von x, so folgt für y = 0 aus 4 x = X, - y, (x, — Xa) : (y, — J^) & und sind daher yj und y^ kleine Werte (Fehler), welche — Analytische Geometrie der Ebene — 65 f (x) für zwei Annahmen x, und x, annimmt, so kann man nach 5 einen Wert X3 aus- rechnen, welcher einer Wurzel von f (x) = 0 sehr nahe kömmt , ja x durch Wiederholung- dieses Ver- fahrens, der sog. Regula falsi oder ^iU^^"^ ^ '^^ aurea, mit heliebiger Annäherung finden. Der Ahstand eines Punktes (aß) von der Ge- raden (1) ist d = (ßi — b, — aaj : l/i"+a7 « 133 [72]. »er Punkt der mittlem £iit- fernDiig:eii. Das Produkt des Abstandes eines Punk- tes (xy) von einer Geraden in eine ihm zugeteilte Konstante m heisst Moment des Punktes in Beziehung auf die Gerade. Für ein S3'stem solcher Punkte hat der Punkt x = ^mx : ^m y = i^^iy • ^^ ^ die Eigenschaft, dass, wenn man ihm ^m als Kon- stante zuordnet, für jede Gerade sein Moment gleich der Summe der Momente aller Punkte des Systemes ist; er heisst Punkt der mittlem Entfernungen oder Schwerpunkt, — jede durch ihn gehende Gerade Schwer- axe. Wählt man den Schwerpunkt als Anfangspunkt der Koordinaten, bezeichnet die Abstände der Punkte des Systemes von demselben mit r,, rj, etc., von einem Punkte (a, b) aber mit p,, p^, etc., — den Ahstand des letztern vom Schwerpunkte endlich mit r, so werden 2'iiix = i^my = 0 , und es ergiebt sich die merkwürdige Beziehung Ymp'- = Jmi'ä -f r^ i^m S Werden allen Punkten einer Geraden gleiche Kon- stanten zugeschrieben, so fällt ihr Schwerpunkt in die Mitte, und hat eine ihrer Länge proportionale Kon- Wolf, Taschenbuch 5 66 " — Analytische Geometrie der Ebene — stante. Ein Dreieck kann man sich aber als eine Folge von Parallelen zu einer Seite denken, und da somit (89) deren Schwerpunkte in der Geraden lieg-en, welche die Mitte der Seite mit der Gegenecke verbindet, so muss der Schwerpunkt des ganzen Dreiecks mit dem (112) bestimmten Punkte zusammenfallen. Der Schwer- punkt irgend eines Vieleckes wird gefunden, indem man dasselbe durch Diagonalen auf zwei Weisen teilt, und je die Schwerpunkte der Teile verbindet. 134. Uie Cfleicliuiig: der Kreislinie. Ihre Gleichung ist (s. Fig. und 132:3) (X — a)2-f (y — b)-2 = r2 1 für b = 0 und a = r oder a = o aber y = \/2rx — x^ oder x- -f y^ = r^ 3 Für den Winkel cp, unter dem sich zwei Kreise schneiden, folgt (132:3; 104 : 6) (b — ß)^] : 2r p 3 Co cp = [r'^ -f p (a %)' 135 [73]. Die Oiiien zweiten C^rades. Da aus der allgemeinen Gleichung zweiten Grades ay- + bxy + ex- 4- dy -f ex -f f = 0 1 eine der Konstanten durch Division weggeschaift werden kann, so muss die Linie zweiten Grades durch 5 Punkte bestimmt sein. Eliminiert man x aus 1 und der Gleichung y - ax + ß » einer Geraden, so findet man y2 [aa2 + ba -f c] -f y [a (ad .+ e) - ß (ab + 2c)] -f + [cß2 — aße 4- ioL-i] = 0 3 und es hat daher eine Gerade mit einer Linie zweiten — Analytische Geometrie der Ebene — 67 Grades zwei Punkte (Sekante, Sehne), oder einen Doppel- punkt (Tangente), oder gar keinen Punkt gemein. 136 [73]. Axeii and Mittel piinkt. Ent sprechen u und t der Mitte der Sehne, so hat man (135:2; 18) , ^ ß(ab + 2c) — a(ad + e) . t = au H- ß und t = ' , — vh-^ — ^^ — r — - 1 2 (aa* + ba + c) und eliminiert man hieraus ß, so ergiebt sich für den Ort der Mitten aller um Atg- a geneigten Sehnen _ ab 4- 2c ad + e b'H^ä^^^^b+^ä^ d. h. eine Gerade, eine Axe. Setzt man in dieser Glei- chung statt a den Faktor von u ein, so erhält man für die Axe aller zu der ersten Axe parallelen Sehnen t = au -f M 3 so dass die neue Axe ein Element des ersten Sehnen- systemes ist. Zwei solche Axen oder Sehnensysteme heissen konjugiert, und ihr Winkel fx ist (132 : 2) durch ■^^^~^b(l-a-^)-f2(a-c)a bestimmt. Für \i ==^ 90^, d. h. für a = (a — c=fk):b wo k = |/(a — c)- + b'^ Ä nennt man die konjugierten Axen Hauptaxen. Für den Durchschnittspunkt zweier Axen erhält man (132 : 1) nach 2 die von a unabhängigen Koordinaten A = (2ae — bd) : g B = (2cd — be) : g wo g = b' — 4ac 6 so dass alle Axen einen Punkt, Mittelpunkt, gemein haben. 137 [73]. Tranüforniatloii und Bintel- lungf. Verlegt man den Anfangspunkt in den Mittel- punkt, und dreht die Abscissenaxe in die Richtung 68 — Analytische Geometrie der Ebene — der einen Hauptaxe , d. h. setzt man (97) a = A, ß = B und Tg Tg so a ' Y erhält — c-k , Si'^Cp: Co -2 cf = tt 135: ^vo h -fg') c-k) 1 = b • d • e — a • e- — c • ( 2(h-fg-) g- (a + c + k) b \ — c b — b 1 a-c ' man stai 2(li- ~g-(a'+ k 3 Es sind somit die Linien zweiten Grades nach beiden Axen symmetrisch, und die in sie fallenden Sehnen gleich 2a (g-rosse Axe) und 2b (kleine Axe). Diejenigen Punkte der grossen Axe, welche von den Endpunkten oder Scheiteln der kleinen Axe um die halbe grosse Axe abstehen, heissen Brennpunkte, ihre Entfernungen ae vom Mittelpunkte Excentricität, und die Ordinaten p in den Brennpunkten Parameter, so dass a- = a'^e- + 6- p = 6'-:a a = — p (a -f c -f k)-: g 3 Man sieht aus diesen Beziehungen, dass die Werte g = — e1 - i miteinander korrespondieren, und hierauf stützt sich die Einteilung der Linien 2. Grades in Ellipsen (g = — ), Parabeln (g = 0) und Hyperbeln (g = +). — Verlegt man den Anfangspunkt in einen Scheitel der grossen Axe, so erhält man für Ellipse, Parabel, Hyperbel y - = 2px — p X- : a y ^ = 2px y - = 2px -j- p x- : a 4 Sind r, v die Polarkoordinaten in Beziehung auf die Brennpunkte, so hat man — Analytische Geometrie der Ebene — 69 r = |/(x + a e)'^ -f y2 = a + e X = p : (1 + e • Co v) 5 so dass für die Ellipse die Summe, — für die Hyperbel die Differenz der Radienvektoren gleich der grossen Axe ist. Bildet letztere mit der Abscissenaxe einen Winkel n, so geht 5 in p = r [1 + e • Co (V — n)] 6 über, so dass drei Wertepaare (r, v) genügen um p, e, n zu berechnen. 13S [70]. Ute Taiig;eiiten und Normalen. Bezeichnen x, und x, + i die Abscissen zweier Punkte einer Kurve y = f (x), so hat die Letztere verbindende Gerade (132:4; 60) die Gleichung f(x, +i)— f(x, ), , r^i/ N ii?/i- N 1 ■ \ y-y, = -)^J— ^~-^^l\x-Xi) = [f(x,)+^f'(xO+...](x-x,) Für 1 = 0 gehen die beiden Punkte in einen Doppel- punkt, die Sekante in eine Tangente über, und es hat letztere, wenn d y, : d x, = p ist, die Gleichung y — y, =f (x,)-(x — x,) = p-(x — X,) 1 die zu ihr senkrechte Normale aber (132) y — y. =-(x-x,):p 8 139 [70]. 11er Hrilmmiing^skreiisi. Bezeichnen X, X -f i und X — i die Abscissen dreier Punkte der Kurve y = f(x), — A, B, R aber Mittelpunktskoordi- naten und Ptadius des durch sie bestimmten Kreises, so hat man (134) R^ = [x — A]* -f [f (x) — B]^ = [x + i — A]^ + ff (x i i) — B]^ und hieraus folgen (60) _ 1-f f(x)fMx) + f (x)'^-f ijJPjx, i) f"(X)4-i.'4;(x,i)" A = x -f [f (x) — B] f (X) -f- i • e (x, i) Setzt man i = 0, so wird aus den drei Punkten ein dreifacher Punkt und der Kreis zum sog. Krümmungs- kreise, für welchen daher, wenn k = 1 + P (x/- ist, 70 Analytische Geometrie der Ebene A = x- kf (x) B-f(x)-h R = k^/^ y+Ay f"(x) " ''"' ' f"(x) f"(x) Der Ort der Krümmungsmittelpunkte einer Kurve lieisst Evolute, — diejenige Kurve, welche eine gegebene Linie zur Evolute hat, Evolvente derselben. 140 [71]. l>ie f^uadratur. Betrachtet man ^ die von zwei, den Abscissen x und X + Ax entsprechenden Or- dinaten y und y + Ay, der Kur- ve und der Abscissenaxe ein- geschlossene Flcäche als Flächen- element, so hat man y • Ax < A F < (y ^ A y) A x also d f = y • dx und entsprechend d f = V 2 1'' • ^^ ^" für das von r , r -f Ar und der Kurve eingeschlossene Flächenelement, so dass, wenn a, b die Grenzwerte von X, und a, ß diejenigen von v bezeichnen, b ß f =Jy . dx und f = 2 /i'' • ^^^' a a Die zur sog-. Quadratur geforderte Integration wird mechanisch durch Umfahren mit den sog. Planimetern von Gonella-Oppikofer, Amsler, etc. erhalten. 141 [71]. l*ie Kektifikation. Für das Bogen- element As hat man (s. Fig. 140) ae < As < ad -f de also, wenn Tg- cp = dy : dx = p und dr : dv = q ist b ß - ds dx Vi -[- p^ oder s = f (^1 +^p^- dx = j'Vr^^V'' dv a a 14a [74]. l>ie Ellipse. Sucht man eine Reihe von Punkten m auf, welche von zwei gegebenen Punk- ten Fl und F^ dieselbe Distanzensumme r, -f r^ = 2a Analytische Geometrie der Ebene — 71 haben, so erhält man (137) eine Ellipse der Brenn- punkte Fl und F2. Macht man mc = r^ und mdlcFa, c so ist r, + Vi (87) die kürzeste Verbindung von F, und F2 mit \>^ -we n J: md, — also liegt jeder andere Punkt von md ausser der Ellipse, oder es ist md Tangente, — - die dazu Senkrechte mn aber, welche Z(r, ,r.J halbiert, Normale in m. 143 [74, 75]. Weitere Beziehung:en. Da aus der Mittelpunktsgleichung der Ellipse (137) f (x) = — b'^xra^y f" (x) = — b* : a« y^ 1 folgen, so werden für sie (138, 139) Tangente, Normale und Krümmungskreis durch h' 6^x. a-y, B (X X,) y - a' b^x. X,) Ä b* y3 R^(a^yl+^^3 bestimmt. Ferner hat man, wenn a die sog. Abplattung und ß = yi- e2 Si^ ist a = (a — b) : a e- = 2a — a- b = a(l-a) p = b(l — a)24 Tgcf = a--Tgv:b-, s = e^-x x = r • Co V = a • Co 03 : ß y = X • Tg V r = a . Se V : yr+Tg^^g^ ■;=^a{l — oL- Si- cp) 6 N = a : ß n = (1 — e^) N ^ ^p(l+a.Si-^q:) 7 72 — Analytische Geometrie der Ebene — E = -~^-,— = a (1 - e-^) ; ß^/2 = 1)2 . N3 : a^ « Endlich erhält man (140, 141) für den Ellipsenqua- dranten f = 1 4 ab • 71 s ^ Vz a 71 (1 — •;4 e2) 9 144 [76]. IMe Parabel. Ist fbl.bc, fc beliebig, fd = de , dm 1. cf und cm || bf, so ^y^ ist (137) m ein Punkt der Parabel yV\ ^ ^^^ Brennpunktes f, Scheitels a //v; \ und Parameters p = 2q. Die Hülfs- /'^' linie dm hat nur m mit der Pa- U f X rabel gemein oder ist Tangente, \ — die Normale mn 1 dm hälftet \.^ Z emf, — bc lieisst Leitlinie (Di- ^ rektrix) — Aus 137:5 folgt die Polargleichung r = 2:i : (1 + Co v) = q • Se'^ ',., v = q + x 145 [76]. Weitere Beziehang^en. Die Pa- rabel hat (138) die Tangentengleichung y — yi =P(x-x,):y, 1 aus der folgt, dass die Tangente in der Distanz x, hinter dem Scheitel auf die Abscissenaxe trifft. Für die Quadratur der Parabel folgt (140) F=%X'y= Voy^:q Ä Teilt man eine durch die Abscissenaxe, ein Kurven- stück und zwei Ordinaten der Distanz x begrenzte Fläche F durch gleichabstehende Ordinaten in 2n Streifen, und betrachtet die von den paaren Ordinaten bestimmten Kurvenabschnitte als Parabelbogen, so er- hält man die Simpson'sche Regel F = ' 6 X [yo - y,„ 4- 2 i (y„. -f 2 • y,,_,)] : n » — Analytische Geometrie der Ebene 73 146 [77]. -Wie Hyperbel. Sucht man eine Reihe von Punkten m auf, welche von zwei gegebenen Punkten f, und f, dieselbe Distanzendifferenz r, — i'i = 2a = ab < f, f^ besitzen, so erhält man (137) eine Hyperbel, die aus zwei unendlichen Ästen besteht, die beiden Punkte fj und f-i zu Brennpunkten, ab zur grossen und , wenn ac = of, ist, cd = 26 = 2a j'''e^ — 1 zur kleinen Axe hat. Ist a = b, so heisst die Hyperbel gleichseitig. 14^ [77]. Weitere Bezieliungreii. Da für die Hyperbel (137) v2 v2 f) also ]/x2 — a' so nähern sich ihr bei zunehmendem x die Geraden y = ± X • & : a = ±- X Tg cc 3 fortwährend und heissen Asymptoten. Führt man in 1 die auf letztere als Axen bezogenen schiefwinkligen Koordinaten Xj und y, ein, so erhält man die Asymp- totengleichung 4x, y, = a'- 4- &^ 3 Die Konstante V4 (<^'' + &") heisst Potenz der Hyperbel. — Ist a = b = 1 und führt man y, x, y : x als hyper- bolische Sinus, Cosinus, Tangens (Sih, Coh, Tgh) der Doppelfiäche -^ - X . y - 2/y . dx = Ltg (450 + Va ']>) : Lg e 4 ein, so bestehen die, ihre Verwandtschaft mit den frühern goniometrischen Funktionen (50, 95) kenn- 74 — Analytische Geometrie der Ebene — zeichnenden und zu man- chen Transformationen be- quemen Formeln Sihcp^Tgc}; Cohcp = Sec{j Tg a = Si cj; Tgh cp = Sih cp : Coh cp Coh2 cp — Sih2 ^, ^ 1 (Coh cp + Sih cp)" = Coh ncp + ±Sihn:p = e--"^ 6 Die Winkel a und <\) heissen Augulus communis und trans- cendens. Vgl. [78] und Tab. IV\ 14S. Die sog:, besondern Punkte. Zu den besondern Punkten der Kurven gehören unter Anderni die Wendepunkte, wo die Ordinate ein Maxi- mum oder Minimum annimmt, — die Inflexionspunkte, wo die Konkavität in Konvexität übergeht, — die Spitzen, in denen sich zwei Äste der Kurve vereinigen, und eine gemeinschaftliche Tangente haben, -- die vielfachen Punkte, in denen sich zwei oder mehr Äste einer Kurve schneiden, ohne eine gemeinschaftliche Tangente zu besitzen, — die isolierten Punkte einer Kurve, die sich ergeben, wenn für eine bestimmte Abscisse die Ordinate reell, für jede noch so kleine Veränderung derselben aber imaginär wird, — etc. 149 [79]. Einigre Kurven dritten Grades. Der Ort der Gleichung y^ = ax- .... 1 heisst Neil's Parabel y- = x3 : (a — X) . 3 Folium Cartesii Cissoide des Diokles. — Analytische Geometrie der Ebene — 75 150 [79]. Einige Kurven vierten Crrades. Der Ort der Gleichung x'- . y^ = (a + y)- (b- — y '') 1 heisst Conchoide x^ + y ' = l/4ÄH^b^ — a - 3 Cassinoide x^ -f y« = a |/x^— y- . . 3 Lemniscate 151 [79]. Einigre transeendente Kurven. Der Ort der Gleichung x = a^' 1 heisst Logistik y = Si X Ä Sinusoide y = >/., h (e" ' '^ + e~ '^ • '■) • 3 Kettenlinie. 153 [79]. Einigte Spiralen. Der Ort der Gleichung r = u : 2t: . . 1 heisst Archimedische Spirale u = Lnr . . 3 logarithmische Spirale r- = u : 2r. . . 3 parabolische Spirale 153 [80]. öie Kolllinien. Rollt ein konvexes a>. Vieleck der y a\a&' — ■^N,^^^^\ Fläche f auf 'A *" ''a\ ' — ■' "^ ' ^ ' V ' \ / \ ^-''^5 'Wi ''■■ /'' ^'-./' ^-''' \-''' V ^^^j SO be- ^^5 s ehre ibtje der damit verbundene Punkt eine aus Kreisbogen be- stehende sog. Rolllinie, welcher nach eine r vollen Um- wälzung (129) die Fläche F = f -f '/2 2* a- a 1 entspricht. Setzt man die Konstanten m gleich a, und ist cf die vom Schwerpunkte beschriebene Fläche, so wird 76 — Analytische Geometrie der Ebene — F = f + ' 2 (2* 1'- a + r^ i' a) = f -f ' 2 ^ !•'- a -f r« :i « cp = f 4- 1 2 2» r-2 a also F = --p + r^ ti 3 Diese merkwürdige Beziehung gilt auch noch, wenn das Vieleck in eine Kurve übergeht. 154 [80]. l>ie Cykloide. Rollt ein Kreis des Radius a auf einer Geraden den Winkel u ab , so be- schreibt ein vom Centrum um b abstehender Punkt eine Rolllinie, für welche X = au — b Si 'j y = a — b • Co 'J X = a Aco (a — y) : b — |/b'^ — (a — y)^ Je nachdem b = , < , > a heisst diese Rplllinie ge- meine, verlängerte oder verkürzte Cykloide. Inhalt und Länge der gemeinen Cykloide werden (153, 141) durch P=:3a2ix und S = 8a gegeben. — Rollt der Kreis auf oder in einem Kreise, so heisst die entstehende Kurve Epicykloide oder Hypocykloide. XVI. Das Ranmdreieck nnd die Ranm- trigonometrie. 155 [81]. Das Raum-Eck. Eine Ebene wird durch drei nicht in einer Geraden liegende Punkte bestimmt, und schneidet jede andere Ebene in einer Geraden, der Kante (Spur, Knotenlinie). — Dreht sich abwechselnd eine in einer Ebene befindliche Gerade um einen als Pol gewählten ihrer Punkte und dann die Ebene um die Gerade, so entsteht, wenn nach n Doppelbewegungen Gerade und Ebene wieder in die ursprüngliche Lage zurückkehren, ein n-Kant oder Raum-n-Eck. Die Drehwinkel der Geraden heissen — Raumdreieck und Eaumtrigonometrie 77 Kantenwinkel, diejenigen der Ebene Flächenwinkei. Die Kanten, Kantenwinkel und FläclienAvinkel des n-Kants entsprechen den Ecken, Seiten und Winkeln des n-Ecks. 156 [81]. Die j^eiikrechten and Projek- tionen. Eine Gerade ab steht (83, 86) auf allen durch ihren Fusspunkt a gehenden Geraden einer Ebene (z. B. auf a e) senkrecht, sobald sie auf zweien derselben (a c und a d) senkrecht steht, und heisst dann senkrecht zur Ebene. Die Senkrechte ist oifenbar die kürzeste Verbindung des Punktes b mit der Ebene, und b g-leich weit abstehen, stehen auch von a, der sog. Projektion von b auf die Ebene, gleich weit ab. — Ist a e ± c d J_ b f, b so heisst e f Projektion von a b auf c d, und wenn eg || ab mit c d den Winkel cp bildet, so ist ef= a b • Co cp. — Projiziert man auf eine Gerade alle Seiten eines ebenen oder räumlichen Vielecks, so ist die Projektion irgend einer Seite gleich dem Gegensatze der algebraischen Summe aller andern-, haben daher zwei Vielecke eine gemeinschaftliche Seite, so sind für eine und dieselbe Gerade die Summen der Projektionen aller übrigen Seiten derselben einander gleich. 15 y [81]. öie Parallelen. Sind zwei Gerade zu einer dritten parallel, so sind sie es auch unter sich, und Winkel mit parallelen und gleichgerichteten Schenkeln sind (89, 86) gleich. Parallele zu einer Senk- rechten stehen senkrecht, und Senkrechte zu derselben Ebene sind parallel. Eine Parallele zu einer Geraden 78 — Eaumdreieck und Eaumtrig-onometrie einer Ebene kann Letztere nicht schneiden, und ist daher auch als parallel mit ihr zu betrachten. 1Ä8 [81]. Eigrenischafteii der Projek- tionen. Steht eine Gerade auf einer Geraden einer Ebene senkrecht, so steht (156, 84) auch ihre Projektion zu derselben senkrecht. Jede Gerade bildet mit ihrer Projektion auf eine Ebene einen kleinern Winkel als mit einer andern Geraden derselben, und dieser kleinste Winkel dient als Mass der Neigung- der Geraden gegen die Ebene. 159 [81]. »ie ^enkreehtenwinkel. Wenn auf zwei Kanten Senkrechte in den sie bildenden Ebenen gezogen werden, so haben (156) die Flächen- winkel gleiche Grösse, wenn diese Senkrechtenwinkel einander gleich sind. — Teilt man einen Senkrechten- winkel in gleiche Teile, und legt durch die Teillinien und die Kante Ebenen, so zerfällt auch der Flächen- winkel in gleiche Teile, folglich sind die Flächenwinkel den Senkrechtenwinkeln proportional und werden durch sie gemessen, — Jede Ebene, w^elche durch eine Senk- rechte zu einer Ebene gelegt wird, steht auch senk- recht, und zwei zu einer dritten Ebene senkrechte Ebenen haben eine zu ihr senkrechte Kante. 160 [87, 90]. Cirondbezieliung^en am Raunidreieeke. Sind a — 2a, b = 2b, c = 2c die Seiten eines Raumdreieckes, A = 251, B = 253, C = 2(5: ihre Gegenwinkel, so hat man (94, 104) Si a : Si b -^ Si A : Si B 1 Co c = Co a • Co b + -fSia-Sib Co C Z X) . Se X wo Tg X = Tg a • Co C », jX ; 'l'^<^\ .4 1 Aus 2 folgt j Coc = Coa- Co(b — Raumdreieck und Raumtrigonometrie — 79 ferner, wenn auch a die g-rösste Seite, Co c < Co (a — b) oder c> a — b oder a < b -i- c und endlich, wenn s die halbe Summe der Seiten gi6 = T/Si(ir^)Si(^-''),coS = V' \ Si a • Si b ' r Si s -^Sijs — c) "Si a • Si b * 161 [90]. Die Ciaiü^^'i^chen Formeln und die ■lieper'sehen .Inalog^ien. Mit Hülfe von 160:4 findet man die sog. Gauss'schen Formeln Si (5t+3?) - ^^^1 • Co (a - 6), Si (51-«) = ^| • Si (a-b) Co(5r+33) = ^^-^-Co(a4-b), Co (31-33) = |-|-Si(a+b) und aus ihnen die Neper'schen Analogien ^^•^^^-^^ = §^^^^^' Tg(3t-^)=|g^Ct(E Tg (a + b) - c-o-(2ix^-^ Tg c, Tg {a-h)- -^^^-J^^f% c 168 [90]. Weitere Bezieliung^en. Nach 160 : 2 ist Co a = Co b . Co c -f Si b . Si c • Co A Co b -r Co a • Co c + Si a • Si c . Co B * und hieraus folgen successive Si a • Co B = Co b . Si c — Si b • Co c . Co A 3 Si A • et B = et b . Si c ~ Co c • Co A 3 Tg B = Si X . Tg A . Cs (c — x) wo Tg x = Tg b • Co A 4 16a [92]. Felilerg:leiehuug:eu. Durch Dif- ferentiation von 162 : 1 und 160 : 2 erhält man da = Co C • db + Co B • de + Si B • Si c • dA 1 db = Co A . de + Co C . da + Si C . Si a • dB Z de = Co B • da 4- Co A . db + Si A • Si b . dC 3 80 — Raumdreieck und Raumtrigonoinetiie — und dadurch die Mittel den Einfluss kleiner Yerän- derung-en der bestimmenden Elemente zu berechnen. 164 [81]. Parallele Ebenen. Zwei Ebenen, welche mit einer dritten Ebene parallele Kanten und gleiche korrespondierende oder Wechselwinkel bilden, heissen parallel, — haben (157—59) überall denselben Abstand und schneiden sich somit im Endlichen nicht. Parallele zwischen parallelen Ebenen sind gleich, — und jede zwei Gerade werden durch ein System von parallelen Ebenen proportional geschnitten. 165 [81]. l^ie Flächenprojektionen. Projiziert man ein Dreieck auf eine durch seine grösste Seite oder Basis gelegte Ebene, so sind die Basiswinkel der Projektion kleiner als die Basiswinkel des Dreiecks (z. B. a < a , entspre- chend DC'ie Ranmtrig^onometrie. Sind in einem Eaumdreiecke alle drei Seiten gegeben, so kann man nach (160:4), — sind zwei Seiten und der eingeschlossene Winkel gegeben, nach (160:3, 1, oder 161 : 3 und 160 : 1), — sind eine Seite und die an- liegenden Winkel gegeben , nach (168 : 2 und 160 : 1, oder 161 : 2 und 160 : 1), — sind alle drei Winkel ge- Wolf, Taschenbuch Q 82 — Raumdreieck und Raumtrigonometrie — geben, nach (168 : 3) je die übrigen Elemente berechnen. — Speciell wird für C = 90" Sia-=Sic-SiA Tga = TgA.Sib 1 Co c = Co a • Co b Ct c = Ct b • Co A Ä CoA=Coa-SiB CtA=Coc.TgB S 170 [82]. Symmetrie und Koii8:rDenz. Fällt man auf eine Seite des Eaumdreiecks von einem Punkte der Gegenkante eine Senkrechte und verlängert diese über ihren Fusspunkt hinaus um ihre eigene Länge, so bestimmt die Verbindungslinie des so er- haltenen Punktes mit dem Scheitel ein neues Raum- dreieck, welches zu dem gegebenen in Beziehung auf die gemeinschaftliche Seite symmetrisch ist, und mit ihm (ohne kongruent zu sein) alle Seiten und Winkel gleich hat. — Haben zwei Raumdreiecke drei be- stimmende Elemente gleich, so sind sie kongruent oder nur symmetrisch gleich, je nachdem das eine in die Lage des andern oder nur in die Gegenlage gebracht werden kann. XVII. Das Vierflach und Vielflach. IJl [83]. öas Polyeder. Kann man durch eine Auswahl aus den * , • n (n — 1) Kanten, in welchen sich n Ebenen schneiden, sämtliche Ebenen so be- grenzen, dass jede der gewählten Kanten beide Ebenen, denen sie angehört, begrenzen hilft, so erhält man eine Reihe von Vielecken, die einen Raum vollständig einschliessen, oder einen Körper, ein n-Flach, bilden. Für n = 4, 5, 6, 8, 12, 20, etc. heisst das n-Flach auch Tetraeder, Pentaeder, Hexaeder, Oktaeder, Dodekaeder, Ikosaeder, etc., im allgemeinen Polyeder. — Vierflach und Vielflach — 83 US [83]. Das Tierflach. Der einfachste Körper ist das von 4 Dreiecken begrenzte Vierflach. Bezeichnen a, b, c, d seine Seiten, so erhält man (165) successive a = b • Co (a, b) + c • Co (a, c) + d • Co (a, d) 1 a2=b2+cH d^ - 2bc Co (b, c)-2bd Co (b, d)-2cd Co (c, d) Z Verbindet man eine Ecke eines Vierflachs mit einem Punkte der Gegenseite , und verlängert diese Verbin- dungslinie um ihre eigene Länge, so bestimmt der er- haltene Punkt mit der Seite das (für eine Senkrechte symmetrische) Gegenvierflach , welches mit dem Vier- flach gleichen Rauminhalt haben muss, da (90) jeder durch die Gerade der Spitzen gelegten Ebene in beiden Vierflachen ein gleich grosser Schnitt entspricht. Zwei Vierflache, welche kongruente Grundflächen und gleiche Höhen haben, sind beide mit demselben Gegenvier- flache, und daher auch selbst gleich gross. Legt man durch die Mitte einer Tetraederkante und ihre beiden Gegenecken eine Ebene, so wird das Tetraeder halbiert. 173 [83]. llas reehtwinklig:e Tierflaeh. Stehen drei Seiten eines Vierflachs, z. B. b, c, d, paar- weise zu einander senkrecht , d. h. ist es rechtwinklig, so wird a^ = b2 + c2 -f d2 1 Zwei rechtwinklige Vierflache , welche zwei von der rechten Ecke ausgehende Kanten gleich haben, ver- halten sich (172) wie die dritte. — Sind daher A B C^ aBC, abC, abc entsprechende Kanten von 4 recht- winkligen Vierflachen der Inhalte oder Volumina VV,v, v, so hat man V:Vi =A:a V, :v, == B : b folglich V:v = A.B.C:a-b.c 84 — Vierflach und Vielflach — oder wenn man (analog- 92) den Inhalt gleich 1 setzt, falls die drei Kanten (Dimensionen) 1, 2, 3 sind, A^^C_1 AB 1.2.3 ~ 3 2 174 [83]. »er Rauminhalt des Yier- llachs. Da man die Grundfläche jedes Tetraeders in zwei rechtwinklige Dreiecke zerlegen, und die Spitze (172) senkrecht üher den Teilpunkt der Basis der Grundfläche bringen kann, so ist (173) der Inhalt jedes Tetraeders gleich ein Drittel des Produktes aus Grund- fläche und Höhe, — oder (160), wenn a, b, c drei in einer Ecke zusammenstossende Kanten a, ß, y aber deren Winkel bezeichnen, V = ^,3 abc ]/Si s • 8i (s — a) • Si (s — ß) . Si (s — y) wo 2s = a -f ß + y. — Jeder zu einer Seitenfläche eines Tetraeders parallele Schnitt ist ihr ähnlich. lys [83]. Die Pyramide. Bewegt sich eine Gerade um einen Punkt, und folgt dabei irg-end einer Figur (Grundfläche) als Leitlinie, so entsteht die nach der Anzahl ihrer dreieckigen Seitenflächen benannte Pyramide, deren Inhalt (174) gieich dem Drittel des Produktes aus Grundfläche und Höhe ist, und die ge- rade heisst, wenn ihre Spitze senkrecht über dem Schwerpunkte der erstem steht. Ist die Leitlinie eine krumme Linie, so heisst die Pyramide Kegel (Conus). — Bezeichnen g-, h, s Grundfläche, Höhe und Seiten- fläche einer geraden Pyramide der Seitenkante k, deren Grundfläche ein regelmässiges n-Eck der Seite 2a ist, so hat man (93; 121 : 1), wenn cp = 180'' : n ist, g =: n . a2 . et cp, h = }/k2^^a2'^'s^"i; s = a yW^^^ 1 0 = ns + g V=V3§'li » wo 0 die aus Mantel und Grundfläche bestehende sog. — Vierflach und Vielflacli — 85 Oberfläche, V (las Volumen vorstellt. — Hat eine Pyra- mide ein Trapez zur Grundfläche, so nennt man das durch die Spitze und die Mitten der nicht parallelen Seiten der Grundfläche bestimmte Dreieck Hauptschnitt g. derselben. Die vier Ecken der //f\\ Grundfläche haben von dem / / / \V^\ Hauptschnitte gleichen Abstand, / // \\ \ a und iede derselben bestimmt mit \7~y---._\ X/ ihm ein Tetraeder, dessen Inhalt ^\/ "'-"" \/ ^ '4 der Pyramide beträgt; die ^ ' ^ ganze Pyramide ist daher gleich ■*.'3 des Produktes aus Hauptschnitt und Eckenabstand. 1^6 [83]. öer Heg:el. Bei einem geraden Kegel der Höhe h und des Eadius r sind alle Seitenkanten k = ]/r'^ -f h'^, sein Mantel aber ist gleich einem Kreis- ausschnitte des Eadius k und des Bogens 2r7r, so dass (175) die Formeln Y= ', i'-i Tih 0 =- (k + r) rTi Volumen und Oberfläche zu berechnen lehren. (Vergl. 180.) — Wird ein Kegel des Winkels a in der Distanz d von der Spitze und unter dem Winkel cp zur Kante durch eine Ebene geschnitten, so erhält man für die Schnittlinie yi= 2px-f qx- wo p = d Si -^ Tg a, q= Si --f Si {2ol—-^) Se'-a Die Linien zweiten Grades sind somit Kegelschnitte. 19 7 [83]. Das Prisma. Bewegt sich eine Ge- rade parallel mit sich selbst, und folgt dabei irgend einer Figur als Leitlinie, so umschreibt sie einen prismatischen Raum; parallele Schnitte desselben sind (164, 89) kongruent, und bestimmen als Grundflächen ein Prisma, das nach der Anzahl der die Seitenflächen bildenden Parallelogramme benannt wird. Ist auch die Leitlinie ein Parallelogramm, so heisst das Prisma 86 — Vierflacli und Vielflach — Zeilflach (Parallelepipedon), dageg-en Zylinder (Walze), wenn sie eine krumme Linie ist. — Ein dreiseitig-es Prisma lässt sich durch zwei Diagonalebenen (172) in drei gleiche Tetraeder zerlegen, und ist daher (174) gleich dem Produkte aus Grundfläche und Höhe, — eine auf jedes Prisma ausdehnbare Ptegel. 178 [83]. »er Zylinder. Wird die Höhe h eines Zylinders durch die Verbindungslinie der Mittel- punkte seiner Grundflächen des Radius r dargestellt, so ist sein Mantel gleich einem Eechtecke der Basis 2r7: und Höhe h, und es bestehen daher (177) die Formeln V-=rV.h 0 = 2(r + h)rr. t»9 [83]. n»» Priiiimoid. Wird ein prisma- tischer Eaum durch irgend zwei ebene Schnitte be- grenzt, so heisst der entstehende Körper Prismoid. Ein dreiseitiges Prismoid lässt sich durch zu den Kanten senkrechte Querschnitte in ein Prisma und zwei Pyramiden zerlegen, ist daher gleich Querschnitt mal Mittel der parallelen Kanten. 1 SO [83]. »er Obelisk. Nennt man ein Viel- flach mit zwei parallelen Grundflächen, dessen Seiten- flächen Trapeze oder Dreiecke sind, Obelisk, so lässt sich derselbe, indem man alle Ecken mit einem Punkte des in halber Höhe geführten Querschnittes verbindet, in zwei auf den Grundflächen stehende Pyramiden und eine Eeihe von Trapez -Pyramiden, deren Hauptschnitte den Querschnitt bilden, zerfallen, so dass der Obelisk ein Sechstel eines Prisma's von gleicher Höhe ist, dessen Grundfläche aus den beiden Grundflächen (F, f) und dem vierfachen Querschnitte (q) besteht. — Vierflach und Vielflach — 87 Ist (wie bei dem abgekürzten Tetraeder^ F cxo q cvo f, so wird (107) q = i/^[f-l-2| Ff + F] und V= »3h(f-M'Ff-f F)l oder wenn F und f Kreise der Eadien H und r sind, q = 1 ^ 7t (r-^ + 2Er-rK-2) und V= Vs h?: (r^4-Er-f R^) Z XVIII. Das centrische Vielflach und die Kugel. 181 [84]. »er Ealer'sche Satz. Bezeichnet k die Anzahl der Kanten eines Polyeders, f=f3 4- fj r • . . die Anzahl seiner Flächen und e = e3 + 64 + • • • seiner Ecken, so ist offenbar 3f3 -f 4f4 4- Sfj + . . . = 2k = 3e3 4- 4e, + 5e, -f . . . 1 und wenn jede seiner Flächen der Form (0, 1) ange- hört, d.h. dasselbe konvex ist, so besteht die nach Euler benannte Beziehung e4-f = k + 2 Z Es lässt sich daraus ableiten, dass es nur fünf Arten von Polyedern giebt, bei welchen alle Flächen dieselbe Seitenzahl und alle Ecken dieselbe Kantenzahl be- sitzen, nämlich: Tetraeder, Oktaeder und Ikosaeder aus Dreiecken, Hexaeder aus Vierecken und Dode- kaeder aus Fünfecken. 188 [84]. Mie regrelniäissig^en l'olyeder. Ist ein Vielflach centrisch nach den Ecken oder Kanten, so ist (156, 158) auch jede seiner Flächen centrisch nach den Ecken oder Seiten; ist es centrisch nach den Seiten, so halbiert (158, 91) jede durch den Mittelpunkt und eine Kante gelegte Ebene den zugehörigen Viel- flachwinkel. Wenn endlich, was aber (181) nur bei fünf Vielflachen zutreffen kann, derselbe Punkt in allen drei 88 — Centrisches Vielflach und Kugel — Beziehungen Centrum, oder das Vielflach centrisch ist, so hat es gleiche Kanten, Seiten und Winkel, oder ist regelmässig. 183 [84]. Die Hngrel. Der räumliche Ort eines Punktes, der von einem Punkte (Centrum) einen unveränderlichen Abstand (Radius) hat, heisst Kugel- fläche, — der von der Kugelfläche begrenzte, ein regelmässiges Unendlichflach darstellende Körper Kugel. — Steht eine Ebene von dem Kugelcentrum um den Radius ab, so hat sie (156) nur Einen Punkt mit der Kugel gemein oder tangiert sie in diesem Punkte ; ist der Abstand kleiner, so schneidet sie die Kugelfläche (156) in einer Kreislinie, deren Centrum mit der Pro- jektion des Kugelcentrums auf die Schnittebene zu- sammenfällt, und deren Radius um so grösser ist, je mehr sich der Schnitt dem Kugelcentrum nähert. Schnitten durch das Centrum entsprechen grösste Kreise, sog. Hauptkreise. 184 [84]. Pol und l»oIarkreis, Die End- punkte des zu einem Kugelkreise senkrechten Kugel- durchmessers stehen (156) von allen Punkten desselben gleich weit, bei einem Hauptkreise um 90^ ab; sie heissen Pole des Kreises, — die Kreise von gemein- schaftlichen Polen Parallelkreise, — der zu ihnen ge- hörende Hauptkreis Polarkreis (Equator). — Steht ein Punkt der Kugelfläche von zwei andern Punkten der- selben um 90'* ab, so ist er (156) Pol des sie verbin- denden Hauptkreisbogens, und umgekehrt misst dieser (159) den Winkel am Pole. 185 [85]. »ie C;aldin'sche Kegrel. Dreht sich eine Ebene um eine ihrer Geraden als Axe, so beschreibt jede andere (176) eine Fläche F = 2d7c . 1 = 2a7^ • p 1 Centrisches Vielflach und Kugel — 89 Bilden die Geraden 1, 1, I3 . . . eine ebene gebrochene Li^i^j und be- zeichnen g-, g, g3 . . . die Abstände ihrer Schwerpunkte von einer Drehaxe, g- aber den Abstand des Schwerpunktes der ganzen Linie, so ist (133) die ent- stehende Eotationsfläche F = 27t 2* lg = 27xg 2* 1 2 d.h. es besteht, wenn die gebrochene Linie in eine Kurve übergeht, die sog. Guldin'sche Eegel. — Be- zeichnen (x, y,), (Xj y.,) und (Xg j^) die Koordinaten der auf eine Drehaxe ihrer Ebene bezogenen Ecken eines Dreieckes der Fläche F, G den Abstand des Schwerpunktes von der Dreh- axe, und V das von dem Dreiecke xi X3 x^ |jg- ejjjQj. Rotation beschriebene Volumen, so hat man (132, 133, 180) die Formeln F = ^, 2 [yi (X3 — X.,) + y^ (x, — X3) + y3 (X, — X, ) » G='/-s(yi+y-z+J,) V = 2G7i.F 4 welche sich auf jede rotierende Figur ausdehnen lassen. 186 [85]. Hngfeloberfläclie, Zone und Möndchen. Nennt man einen zwischen zwei Parallel- kreisen enthaltenen Teil der Kugelfläche Kugelzone, so ist (185) ihre Fläche gleich dem Produkte aus der Peripherie eines Hauptkreises in die Höhe der Zone. Setzt man Letztere gleich 2r, so ergiebt sich für die ganze Kugeloberfläche 4r-7i. — Die Fläche eines von zwei Hauptkreisen begrenzten Teiles der Kugelober- fläche, eines sog. Nlöndchens (Kugelzweiecks), verhält sich (184) zur Kugeloberfläche wie sein Winkel zur Umdrehung. 90 — Centrisches Vielflach und Kugel — 1S7 [85]. Hn^elinhaU, Abschnitt und Aas^iehnltt. Der Inhalt einer Kugel des Radius r ist (182, 186) gleich '',3 r^r.. Haben somit ein Cylinder, ein Kegel und eine Kugel 2r zu Höhe und Durch- messer, so besteht der Archimedes'sche Satz, dass ersterer gleich der Summe der beiden letztern ist. — Bezeichnet h die Höhe eines Kugelabschnittes, J seinen Inhalt, und V den Inhalt des entsprechenden Kugel- ausschnittes, so ist (186, 182, 176) V = V3 i-'t: h J == '3 h-^ (3r — h) • t 188 [86]. öas Hug:eldreieck. Verbindet man drei Punkte der Kugelfläche teils mit dem Mittel- punkte, teils paarweise durch Hauptkreise, so entstehen ein Dreikant und ein sphärisches Dreieck, deren Seiten und Winkel gleiches Mass haben. Es gehen somit die Elemente des Letztern alle für das Dreikant ausge- sprochenen Beziehungen ein; sind jedoch seine Seiten in Länge gegeben, so hat man sie vor Einführung in die Formeln auf Winkel zu reduzieren. — Die den drei Winkeln A, B, C entsprechen- den Möndchen übertreffen, da Ku- gelgegendreiecke (wie ABC und D E G) notwendig die gleiche Flä- che F haben, die halbe Kugel um 2 F, so dass (186) , wenn e den halben Excess bezeichnet, F = '/90 e" • i'-t: = 2 • e^' • r'^ • Si 1" 189 [91]. »er lieffendre'sche ^atz. Sind die Seiten eines Kugeldreieckes in Länge ausgedrückt (188), und im Verhältnisse zum Radius r so klein, dass man die 5ten Potenzen vernachlässigen darf, so ist (160, 50) PA— ^M:c^-a-^ aH-h^+c^-2(a«b'^4-a^c^+b^cg) ^^^~ 2bc ' 24bcr2 — Centrisclies Vielflach und Kugel — 91 Bezeiclinet man daher die Winkel eines ebenen Drei- ecks derselben Seiten mit A', B', C und setzt seine Fläche f derjenigen des sphärischen Dreiecks gleich, so hat man (104 : 6 ; 105 : 2 ; 188) Co A = Co A' - ^^y-L;^- = Co A' - 1 e Si A' . Si 1" Z 24bcr- 3 Setzt man aber A = A' 4 x, so wird für ein kleines x CoA = CoA' — xSiA'-Sil'' oder x = V3e so dass A'=-A— ^/aC 3 ist, oder ein kleines sphärisches Dreieck, nachdem man von jedem Winkel [^ des Excesses abgezogen hat, wie ein ebenes Dreieck behandelt werden kann. 190 [86]. Weitere Sätze. Im sphärischen Dreiecke liegt einer gleichen oder grössern Seite auch ein gleicher oder grösserer Winkel gegenüber. Die Hauptkreise, welche die Seiten eines sphärischen Drei- ecks normal halbieren, oder welche durch die Ecken normal zu den Gegenseiten gezogen Averden, oder welche seine Winkel halbieren , schneiden sich je in Einem Punkte, dem Centrum der Ecken, dem Höhen- punkte und dem Centrum der Seiten. Jede sphärische Transversale schneidet die Seiten eines sphärischen Dreieckes oder ihre Verlängerungen so, dass die Pro- dukte der Sinus der nicht aneinander liegenden Ab- schnitte gleich werden. XIX. Die analytische Geometrie im Ranme. 191 [93]. Die Raiinikoordinaten. Die Lage eines Punktes m im Eaume wird entweder durch rechtwinklige Koordinaten, die Abscisse (x), die Ordi- 92 Analytische Geometrie im Räume nate (y) und die Applikate (z) gegeben — oder durch Polarkoordinaten, den Radius Vektor (r) und die yon ihm gebildeten Winkel (a, ß, y) oder (v, w), welche durch X = r • Co a = r • Co V • Co w y = r . Co ß — r • Co V • Si w 1 z = r • Co y = r • Si V r^ = x2-fy2 Co«a4-Co2ß-f Co2y = 1 zusammenhängen, während d = VW^^^zy -h (y. - y?)' + (zi - Z2)' A die Distanz der Punkte (x, y, z, ) und (x^ y^ z.^) giebt. 193 [93]. Die Transformation der Koor- dinaten. Hat man von einem Koordinatensysteme X Y Z auf ein paralleles Koordinatensystem X' Y' 7J tiberzugehen, dessen Anfangs- punkt die Koordinaten X Y Z hat, so ist offenbar X' = X - X y' = y-Y 1 z' ==z — Z oder, wenn man (191) die rechtwinkligen in Polarkoordinaten umsetzt, und n eine willkürliche Grösse bezeichnet r' Co V' Co (w^— n) = r Co v Co (w — n) - R Co V Co (W— n) r'Cov' Si (w' — n) = rCov Si (w — n) — RCo V Si (W— n) r'Siv' = rSiv — RSiV Z Haben dagegen die beiden Koordinatensysteme gleichen Anfangspunkt, aber verschiedene Richtung der Axen, so hat man , wenn cp, cj; und G die Winkel der X' und X mit der Knotenlinie der Ebene X' Y' in XY und Analytische Geometrie im Kaume — 93 den an ihr liegenden Flächenwinkel bezeichnen, — a, bi c, , a, b., c.^ , sl^ h^ C3 aber der Keihe nach die Co. der Winkel sind, welche jede der Axen X'Y'Z' mit den Axen X Y Z bildet, X = a, x' -f a, y' + a3 z' x' y = b, X' + b, y^ + ba z' y' z = Ci x' + c, y' + C3 z' z' a, X + b, y + c, z a^ X + b^ y + Ca z 3 ^3 X -f ba y + C3 z wo die neun Grössen a, b, c durch a^=Co<:pCoc|;4-SicpSic|;Coe b, = Sic|;Cocp-Co4;SicpCoe a.^^Co^jSicp-SicpCocpCoG b.,=SicpSic|;+Co9Co'4;Coe a3=: — Si 4^ Si e b3= Co c}j Si 0 ^ c,= SicpSie c, = — CocpSie Cg^CoG gegeben werden, und die Eelationen 1 =z a, 2 -f aa^ -f a^-^ = bi 2 + b^'^ -1- ba'^ = Cj '^ + c, 2 -f Cg"^ = ai2 + bi aa'-fb.ä + c^-^^aa^ + ba^ + Ca^- 0:=aib, +a2b2-f a3b3=a, c, 4-a.2C.^+a3C3=b, Cj +b2C,+b3C3 = a, a-i+bi bj-l-c, c.,=a, a3 4-bib3 +c, C3=:a2a3 H-babg +C2C3 a.^ = ba c, — b, C3 a3 = b, c, — ba Ci D.) — C3 a| — C[ aa D3 — Cj a.) — Cj ai • Cj := aa b| — a, ba C3 = ai b^ — slo bj a. = b., C3 - I33C2 b, = c, aa - Caa, Cl = aj b3 - aab, eingehen. 193 [931. Die ^wleichung: der £bene. Jede Fläche wird durch eine, in einem bestimmten Punkte der Koordinatenebene errichtete Senkrechte in 94 Analytische Geometrie im Eaume bestimmten Abständen von dieser Ebene geschnitten, und ihr Gesetz muss sich daher durch eine Gleichun z = f(x,y) abz acy oder F (x, y, z) = 0 1 ausdrücken lassen ; dabei heisst, je nachdem diese Gleichung vom Grade n oder transcendent wird, auch die Fläche vom Grade n oder transcendent. So z. B. be- steht (173, 174) für jeden Punkt m einer Ebene die Gleichung bcx , X , y , z _ ,, oder h^^ 2-3 ab c = 1 » abc 2T3~2.3 ' 2-3 so dass eine Ebene durch eine Gleichung ersten Grades Ax -f By 4- Cz + D = 0 3 dargestellt wird , für D = 0 durch den Pol geht, und mit XY einen Winkel n bildet, so dass (132) Tg n = z : d = c • |/'a^"+P : ab = j/A^ + B^: C Co n = ab : j/a^b^ + a^ c^ + b'^"^^ = 0 : j/A^^hB^ + Ü^ 194 [93]. Die Crleichang: der Geraden. Eine Linie im Räume lässt sich immer als Durchschnitt zweier Flächen denken, und durch deren Gleichungen geben, so z. B. eine Gerade durch die Gleichungen x=az+Y y = ßz + 5 1 ihrer Projektionen auf die Ebenen X Z nnd Y Z. Soll die Gerade durch zwei Punkte (a, ß, Yj) und (a^ ßa T2) gehen, so hat sie die Gleichungen a,-a, aiY^—ovr, „_ßi— ßj„ ß.Ti— ßaTi - ßi -ß-j T.-T2 ■T2 T1-T2 Tt— T? Ti— T2 Eliminiert man aus den Gleichungen zweier Geraden x = a, z + b,, y = a2Z-fb2, x=a, z-f ßi, y = a.,z + ß23 die Koordinaten x, y, z, so erhält man die Proportion — Analytische Geometrie im Kaiime — 95 (a, — a, ) : (a^ — oc,) = (b, — ß, ) : [\ - h) ^ als Bedingung- für das gleichzeitige Bestehen jener vier Gleichungen, d. h. für das Schneiden der Geraden. Die Koordinaten des Durchschnittspunktes sind a, ß, -- "b, a, a, ß, — b, a, ^ _ ßi - b, a, — a, "^ a, — a, a, — a, so dass die beiden Geraden für a, = a, und a, = cc, parallel werden, während sonst 00(1,2)= ^^,^J:±^^±^^.^L^=^ 6 = Co(l,x)-Co(2,x)+Co(l,y)Co(2,y)+Co(l,z)Co(2,z);' und 1 4- a, a, + a, a, = 0 das Senkrechtsteheu bedingt. 195. Verschiedene Aufgraben. Die Gerade 194:1 steht auf der Ebene 193:3 senkrecht, wenn ihre Projektionen auf die Koordinatenebenen zu der respektiven Knotenlinie der Ebene senkrecht stehen, d. h. (194, 132) wenn a = A : C und ß — B : C ist, wäh- rend der Abstand des Punktes (a, ß, y) von derselben d = [Aa -f Bß + Cy + D] : V^' + ^' + C« ist. Um den Winkel v einer Geraden und einer Ebene, oder den Winkel w zweier Ebenen zu bestimmen, zieht man zu jeder Ebene eine Senkrechte, und berechnet (194 : 6) den Winkel (90 — v) der Geraden und der einen^ oder den Winkel w beider Senkrechten. 196 [96]. lier l^ehwerpunkt. Die für die Schwerpunkte ebener Gebilde gefundenen Gesetze, und so namentlich auch die in 133 : 1, 2 enthaltenen, tragen sich leicht auf den Raum über. So z. B. wird eine Schweraxe des Vierflachs (der Pyramide) erhalten, wenn man den Schwerpunkt einer der Seiten (der Basis) mit der Gegenecke (der Spitze) verbindet; der Schwer- 96 — Analytische Geometrie im Eaume — punkt selbst steht (89, 83) um ^ \^ der Schweraxe von der Gegenecke (Spitze) ab, und hat eine dem Volumen proportionale Konstante. 197 [97]. Die Flächen zweiten €irade.«>. Eine Fläche zweiten Grades wird durch die Gleichung- ax2 4- by« + cz« + 2dxy + 2exz + 2fyz -f + 2g-x -f 2hy + 2kz + 1 = 0 1 geg-eben und daher durch 9 Punkte bestimmt. Setzt man x = x' -\- cc, j^ = y' -j- ß, z = z' + T» ^^^^l bestimmt a, ß, Y so, dass aa + dß + ey -h g = bß -f da -f f y + h -= = CY + ea + fß + k = 0 3 so geht 1 in die Gleichung ax'2 -f by'2 + cz'2 + 2dx' y' 4- 2ex' z' + 2fy' z' + m = 0 3 über, in welcher nur gerade Dimensionen der Koor- dinaten vorkommen, so dass ihr auch der Punkt ( — x', — y', — z') genügt, oder die Fläche einen Mittel- punkt hat. Setzt man in 3 X = Az -4- B y = Cz + D 4 so erhält man für die Durchschnittspunkte dieser Ge- raden und der Fläche zweiten Grades eine Gleichung zweiten Grades , deren halbe Summe der Wurzeln für die Mitte der entsprechenden Sehne _ _ aAB + bCD + d (AD + BC) -f- eB + f D ^~ aA-^-f-bC2 + c-f-2dAC + 2eA-f 2fC giebt. Eliminiert man B und D aus 4 und 5, so wird x(aA 4- dC -f e) -f y (dA -f bC 4-f) -f- z (eA -f fC -|- c) = 0 6 d. h. der Ort der Mitten aller parallelen Sehnen ist eine durch den Mittelpunkt gehende oder diametrale Ebene, in Beziehung auf welche diejenige der parallelen Sehnen, welche durch den Mittelpunkt geht, konjugierte — Analj'tische Geometrie im Räume — 97 Axe heisst. — Eine Axe, welche zu ihrer konjugierten Ebene senkrecht steht, heisst Hauptaxe, und man hat für sie (195) _ aA -4- dC -4- e _ dA -4- bC + f eA 4- fC -h c eA + fC -h c 19$ [97]. Transformation und £intei- Inng:. Transformiert man nach 192 die Koordinaten in 197 : 3 , und setzt zur Bestimmung- von cp, cp, G die Koefficienten von xj, xz und yz gleich Null, so er- hält man y2 v2 72 a^ ^ b' ^ c' wo a, b, c Halbaxen heissen. Vergleicht man 1 und 197 : 3, so findet man in Beziehung auf 1 zu der Axe X = Az, y = Cz nach 197 : 6 die konjugierte Ebene A . X : a2 + C . y ; ^2 ^ z : c^ = 0 3 Es ergiebt sich hieraus, dass die Koordinatenaxen mit Hauptaxen zusammenfallen. Lässt man x in x — a übergehen, so erhält man nach 1 als Scheitelgleichung der Flächen zweiten Grades x2 y2 , z2 6^ c« ^ ^=-2^+2^+2p: ''' p» = ^ p^=-r * Die Flächen zweiten Grades zerfallen, je nachdem die Grössen a, ß, y in 197 endlich oder unendlich werden, in zwei Hauptklassen: Die erste Klasse wird durch 1 dargestellt, und umfasst das sog. ™p^°i<» 11+It+^=^* x^ V- z- Hyperboloid mit einem Mantel ~ -f i^ = 1 & a* D^ c- x^ v- z^ Hyperboloid mit zwei Mänteln -r — "rx r = 1 6 a- D* c Wolf, Taschenbuch 7 98 — Analytisclie Geometrie im Eaume — Die zweite Klasse wird dagegen durch 3 für a = co dargestellt und umfasst das sog. Elliptische Paraboloid . x = V? y^ : Pi + \-i z^ : p^ 'S Hyperbolische Paraboloid x = ['.^ y- : Pi — ['.^ z- : Pj S 199 [98, 99]. ]»as Klllpsoid und i§phär- oid. Setzt man in 197 : 1 eine der Koordinaten gleich Null, so erhält man für den Schnitt der zu ihr senk- rechten Koordinatenebene , eine Gleichung zweiten Grades, also z. B. für jeden ebenen Schnitt eines Ellips- oides eine Ellipse. — In dem speciellen Falle, wo zwei Axen , z. B. 2a und 2b , einander gleich werden, somit alle zu ihrer Ebene parallelen Schnitte Kreise des Radius a, alle durch die dritte Axe geführten Schnitte (Meridiane) Ellipsen der Axen 2a und 2c sind, kann das EUipsoid, das nun Sphäroid heisst, als durch Rotation dieser Ellipse um 2c entstanden gedacht werden. Die kürzeste Verbindungslinie zweier Punkte eines Sphäroides nennt man geodätische Linie, und diese schneidet jeden Meridian unter einem Winkel (Azimut), dessen Sinus zu dem Abstände des Durch- schnittspunktes von der Rotationsaxe umgekehrt pro- portional ist. — Vgl. 200 und 205. 200 [94]. liie taiig^ierende Ebene. Legt man durch einen Punkt (x, y, z, ) einer Fläche z = f (x,y) und zwei benachbarte Punkte (x, + aj, yi, Zi + Ti) und (x,, y, +ß,, z, + T«) ebenderselben, eine Ebene, so erhält man (193 : 3, 4) als Gleichung derselben z — zi = (X — Xi) Yi : «, + (y — yi) T2 : ßi ^ Sind nun ot,^ und ß, , folglich auch die y, verschwindend klein, so wird die Ebene tangierend, und 1 geht in z — Zi = p(x— x,) + q(y — yi) wo p = dz:dx q = dz:dya über, so dass für ihre Neigung gegen XY Analytische Geometrie im Kaume — 99 Con = l: j/l^p* + q^ oder Tgn = ]/p2 + q^ 3 folgt. Nach 2 ergiebt sich für das EUipsoid 301 [94]. l>ie Hrümmung: der Flächen. Legt man durch einen Punkt einer Fläche eine Senk- rechte zu der tangierenden Ebene (200), so erhält man die zugehörende Normale. Legt man durch diese Nor- male eine Ebene M, so schneidet sie die Fläche in einer Kurve, zu der man (139) den Krümmungskreis suchen kann. Dreht man M, so verändert sich im all- gemeinen der Krümmungshalbmesser, nimmt aber für eine gewisse Stellung ein Maximum, für die dazu senkrechte Stellung dagegen ein Minimum an. 302 [100]. Die Horven von doppelter Hrünintiing'. Stellt man eine Linie im Räume durch zwei Gleichungen y = T (x) und z = '^ (x) dar, so sind y' — y = (x' — x) dy : dx z' — z = (x' — x) dz : dx 1 die Gleichungen der Tangente im Punkte (x y z) , während (x' — X) dx -f (y' — y) dy -f {z' — z) dz = 0 8 eine durch den Punkt senkrecht zu der Tangente ge- legte Ebene, die sog. Normalebene, darstellt, und die Gleichung der sich der Kurve bestanschliessenden oder Oskulationsebene ist, welche auch die Tangente in sich fasst. Je nachdem sich letztere Ebene ändert oder nicht ändert, wenn man zu folgenden Punkten übergeht, ist die Kurve doppelt gekrümmt oder eben. 203 [100]. Die einhüllenden und deve- loppabeln Fläehen. — - Lässt man in der eine 100 — Analytische Geometrie im Kaume — Fläche vorstellenden Gleichung- F (x, y, z, ^y) = 0 die Grösse w successive verschiedene Werte annehmen, so erhält man eine Folge von Flächen, von denen je zwei benachbarte sich in einer Kurve, der sog-. Charakte- ristik schneiden, welche ein Element der jene Flächen einhüllenden Fläche bildet. Ist speciell die g-eg-ebene Fläche eine Ebene, welche beständig- einer Geraden parallel ist oder durch einen gegebenen Punkt geht, so ist die Charakteristik eine Gerade , Avährend die einhüllende Fläche cylindrisch oder konisch heisst und sich (sowie überhaupt alle Flächen, welche sich als Ort einer Geraden denken lassen) auf einer Ebene aus- breiten lässt, oder developpabel ist — während da- gegen Flächen, welche dieser letztern Bedingung nicht genügen, windschief (gauche) heissen. 304 [95]. l>ie Homplaiiatlon. Bezeichnet dO ein Flächenelement, so ist (165 ; 200 : 3) 0 ia&Cy dx 'dy 3 dO=:dx.dyl/i + p2 + q2 1 ein Ausdruck, den man, um die Oberfläche zu erhalten, zwei- mal , z. B. zuerst nach x und dann nach y, zu integrieren hat. Setzt man dx = P . dcp + Q . d4; dy = P' . dcp -f Q' dcj; so ist y für die erste Integration konstant, also P'dcp + Q'dc}; = 0 oder dx = dcp (PQ' — QPO : Q' für die zweite dagegen cp oder dy = Q'dcJ;, und für diese Werte wird 1 zu 0 = /7(PQ' - QPO j/TTpM^"? • d9 • d4^ » So genügen der Kugelgleichung x- + y ' -f z- = r- die Werte — Analytische Geometrie im Eaume — 101 X = r Si cp Co 4^ y = r Si cp Si c|; z ^= r Co cp und für diese ergiebt sich nach 3 0 = rM Si '^ • d-^ • dc{; = 4r^;i 4 ^ 'j? = 0^ 1^ = 0 805 [95]. öie Kubatur. Bezeichnet dV das durch dO und seine Projektion auf XY bestimmte prismatische Körper-Element, so ist offenbar (204) d V = dx ■ dy • z und V =//'(P • Q' — Q • P') z • dcp • d-4; 1 So z. B. genügen der Gleichung des Ellipsoides die Werte X = a Si cp Co c|; y = 6 Si cp Si 'i z = c Co cp also ist das Volumen des Ellipsoides cp = 71 '-]; = 271 . V=( a6cSicpCo'^cpd:pd']; = ^a6c7i3 •^ '^ = 0-^ ']; = 0 ^ 306 [102]. l>ie darstellende Cieometrie. Zieht man von einem Punkte (Pole) Gerade durch alle bemerkenswerten Punkte eines Gebildes , schneidet diese Geraden durch eine Ebene, und verbindet die Durchschnittspunkte genau so, wie die Punkte am Ge- bilde verbunden sind, so erhält man eine Polarprojek- tion des Gebildes. Ist der Punkt das Auge, so heisst die Projektion perspektivisch , dagegen wenn der Punkt unendlich weit von der Bildebene entfernt ist, Parallelprojektion, und zwar orthogonale, wenn die Projektionsrichtung zu der Projektionsebene senkrecht steht, speciell Grundriss oder Aufriss, wenn die Bild- ebene horizontal oder vertikal ist, — axonometrisch, wenn die Projizierenden mit drei zu einander senk- rechten Hauptrichtungen des Gebildes bestimmte Win- kel bilden, und zwar isometrisch, wenn alle drei, — monodimetrisch , wenn zwei dieser Winkel gleich sind. 102 — Analgetische Geometrie im Eaume — — Die Lehre, die räumliclien Gebilde durch Projek- tionen darzustellen, und mit Hülfe derselben die Auf- gaben durch Zeichnung zu lösen, heisst darstellende Geometrie (geometrie descriptive). XX. Die Methode der kleinsten duadrate. 307 [53]. Cirnndsatz der Hethode der kleinsten Quadrate. Wird eine Grösse B unter Vermeidung- konstanter Fehlerquellen wiederholt, z. B. n-mal, bestimmt, so hat man offenbar, sobald n gross genug ist um das Erscheinen jedes zufälligen Fehlers in -f und — gleich wahrscheinlich zu machen, das arithmetische Mittel sämtlicher Bestimmungen als besten Beobachtungswert zu betrachten. Denkt man sich aber alle Werte wie Punkte im Eaume verbreitet, so entspricht (196) dieser mittlere Wert ihrem SchAver- punkte, während die Entfernungen der Punkte von dem Schwerpunkte die Abweichungen der Beobachtungs- werte von dem Mittel ersetzen, und die Konstanten bei gleicher Güte der Beobachtungen sämtlich gleich, also z.B. gleich einer Einheit, sind. Es muss also (133, 196) für den wahrscheinlichsten Wert die Summe der Fehlerquadrate ein Minimum sein, und dieses ist der Fundamentalsatz der von Gauss und Legendre ein- geführten Methode der kleinsten Quadrate. 208 [52]. Theorie der Feliler bei direli- ten Bestimmunsren. Hat man für eine Grösse B eine Anzahl n gleich zuverlässiger Bestimmungen bi bj . . . b„ der Fehler ± f j f o . ■ . f„ erhalten, so dass immer B = bi:f, so findet man durch Addition im Mittel B = ^,2'b + v„i:(+f) = M + AB t — Methode der kleinsten Quadrate — 103 wo M das Mittel der sämtlichen Bestimmungen und AB der Fehler des Mittels ist. Setzt man v = M — b m2 = 2"'v^:n f^ = 2" f ' : n » d. h. bezeichnet durch v die Abweichung einer Be- stimmung vom Mittel, durch m die mittlere Abweichung einer solchen vom Mittel, und durch f den mittlem Fehler einer Bestimmung, so hat man nach 207 und 1 2; P = j; \'- -{- n ■ AB' oder P = m'--{-AB^ 3 AB= Vn ^ {± f) also am wahrscheinlichsten AB = f : ]/n4L •und somit nach 3 und 2 f i = m^ + ?- oder f = m ]/\ = ]ß^ 5 n t n— 1 } n— 1 Für Beobachtungen von verschiedenen mittlem Fehlern f, und ty mittelt man aus, welche Anzahl '/Pi der einen ein ebenso gutes Eesultat als eine Anzahl Vp^ der andern erzeuge, d. h. man setzt nach 4 f, :Vl:p, =t,:Vlnh woraus p, :p, = f,2:f,8 6 folgt, und diese relativen Zahlen p, die sog. Gewichte der Beobachtungen, treten nun an die Stelle der bis- dahin gleich der Einheit gesetzten Konstanten, so dass 7 B = ^^^-,- -f^ während ra=.]/^ t = ]/^ mittlere Abweichung und mittlem Fehler in Beziehung auf die angenommene Gewichtseinheit bezeichnen. End- lich ist cp(v) = e-^-":]/^ f = 0,674486. m 8 wo cp (v) die sog. Fehlerfunktion oder die Wahrschein- lichkeit des Vorkommens eines Fehlers v, und f den sog. wahrscheinlichen Fehler bezeichnet. Vgl. Tab. 11"^. 104 — Methode der kleinsten Quadrate — 309 [52]. Theorie der Fehler bei in- direkten Bestiniinungen. Ist eine Grösse t nacj^i t = a + Rj t, -f a^ t^ + . . . -f a,j t„ 1 aus beobachteten Grössen tutg... der Fehler f, jf^ ... und Gewichte Pi , p^ • . . zu berechnen , so hat man offenbar ± f = ± aj f, + a^ fj ± . . . also im Mittel f2 = 2"(a2fO oder l:p = 2'(a-:p) » und den allgemeinern Fall, wo t = f(t,,t„...tj 3 also -=e)-. + ©-^ + ••■ + (©-» - ist, kann man darauf zurückführen, indem man in die partiellen Differentialquotienten die beobachteten und berechneten Werte und für die dt die f einsetzt. 210 [52]. Die iiber^chHiBisis:en Crleich- ung^en. Ist m < n, und hat man n Gleichungen der Form ax -f by + cz + . . . + h = 0 t zwischen m Unbekannten x , y , z , . . . und gewissen durch Beobachtung erhaltenen a, b, . . . , so werden keine Werte von x, y,... allen diesen Gleichungen vollkommen genügen, sondern durch Substitution irgend solcher Werte nur auf ax + by -f cz -[-••. + h = f 9 reduzieren, wo die f kleine, von den Beobachtungs- fehlern abhängige Grössen sind. Quadriert und addiert man letztere Gleichungen, so erhält man x^ Isi^ + y- J^h-^ + z2 2'c- 4- . . . + 2xy 2'ab + + 2xz yj'dc + . . . -f 2x 2'ah + 2y 2'bh -f . . . = 2'f^ » — Methode der kleinsten Quadrate — 105 und für die besten Werte der x y z . . . werden nach dem Grundsatze der Methode der kleinsten Quadrate diejenigen gelten müssen, welche 2J P zum Minimum machen, d.h. für welche (63) die Diiferentialquotien- ten von 2' f * nach x • y . . . verschwinden, so dass Letz- tere aus den nach 3 gebildeten m Gleichungen X i'a- + y 2'ab + z 2'ac + • • • + 2'ah = 0 X 2'ab + y ^h'^ ^ z ^hc + . . . + l^hh. = 0 ^ berechnet werden können, — Gleichungen, welche offenbar direkt aus den Gleichungen 1 hervorgehen, wenn man jede derselben mit dem Faktor multipliziert, welchen x, oder y, ... in derselben hat , und alle so erhaltenen Gleichungen, welche in Beziehung auf die- selbe Unbekannte gebildet worden sind, addiert. XXI. Die Messungen mit Kette, Kreuz- scheibe und Messtisch. 811. JDie praktische deoiiietrie. Unter praktischer Geometrie (Topographie, Feldmessen), ver- steht man zunächst die Kunst, mit Hülfe einzelner Längen- und Winkel-Messungen und daran gelehnter Konstruktionen oder Eechnungen , eine Reihe von Punkten auf dem Felde ihrer gegenseitigen Lage nach festzulegen, und so Anhaltspunkte, sei es für die Ver- zeichnung oder Berechnung einzelner Grundstücke, sei es für Entwerfung eigentlicher Karten (vgl. XL und XLI) zu erhalten. 313 [321—23]. Hie l§etzwas:e und die liibelle. Da man sich sämtliche zu bestimmende Punkte auf eine horizontale Ebene projiziert denkt. 106 — Messunsen so bedarf man vor Allem ein Mittel, eine solche zu erkennen oder herzustellen, so z. B. eine Setzwage, d. h. ein gleichschenklig-es Dreieck, in dessen Scheitel ein Loth hängt, Avelches nur dann über der Mitte der Basis steht, wenn diese horizontal ist. Verändert man die Lage einer Ebene bis die Setzwage bei zwei zu einander senkrechten Stellungen einspielt, so ist sie horizontal. — Genauer ist die Libelle, welche aus einer cylindrischen, im Innern nach ohen kreisförmig aus- geschliffenen, mit einer leicht beweglichen Flüssigkeit (Äther) bis auf eine Luftblase gefüllten Köhre besteht, und gewöhnlich in messingener Fassung über einem Lineale aufgehängt ist: Die Mitte der Luftblase nimmt |-iaj^ beständig den höch- sten Punkt ein, und wenn man die Libelle ^^^-i", fSfi^". i^ zwei Lagen auf ^ '4^Ju * ^^^^ ^^^ ^ geneigte ""^ Gerade aufsetzt, je an der vom einen Ende auslaufenden Teilung den Stand der beiden Blasenenden ablesend, so hat man n = m, — f und n = f — m.j, also wenn v den Winkel- wert eines Teilstriches bezeichnet, >n n = V4 [1. + r, - 1, - r^]- V f = V4 [l. + r. + k + r^l'V Um V zu bestimmen, befestigt man die Libelle an ein um eine Axe drehbares Fernrohr, bringt nach und nach durch Drehen dasselbe Blasenende mit zwei Teilstrichen zum Einspielen, und liest entweder an einem an der Axe befindlichen Teilkreise, oder an einer in bekannter Distanz aufgestellten Messlatte je die Stellung des Fernrohrs ab. 813 [325—27]. llie liängrenineissiing:. Zum Messen der Distanzen benutzt man gewöhnlich eine — Messungen — 107 Messkette von 50' oder 10"' Länge, substituiert ihr aber, wenn die Genauigkeit über Viooo betragen soll, Systeme von auf Stativen liegenden , mit Libelle und Thermometer versehenen Maßstäben, deren Zwischen- räume mit Keil oder Fühlhebel bestimmt werden. Der Wert b einer, in der Höhe h über dem Meere gemes- senen Basis B im Niveau des Meeres ist, wenn r den Erdradius bezeichnet, b = B • r : (r + h). Die zur Auf- zeichnung anzuwendende Verjüngung des Maßstabes hängt von dem Zwecke ab. Nimmt man ^ ^J""' als letzte sichtbare Grösse an, so ist z. B. die Verjüngung Vioooo zu wählen, wenn noch l'" sichtbar sein soll. — Mit blosser Längenmessung kann man mit Hülfe einiger Stäbe auf dem Felde nach 93 eine Senkrechte errichten, nach 89 oder 116 eine Parallele konstruieren, nach 89 eine Höhe messen, nach 105 oder 117 die Flächen von Figuren bestimmen, nach 109 die Distanz eines unzu- gänglichen Punktes ermitteln, etc. 214 [330]. Hreuzseheibe und Winkel- jüpieg:el. Ist man mit zwei zu einander senkrechten Diopterlinealen, einer Kreuzscheibe, oder zwei unter 45'^ gegen einander geneigten Spiegeln (284), einem Winkelspiegel, versehen, so lassen sich Senkrechte so leicht errich- ten, und (durch Probieren) fällen, dass die meisten der in 213 ge- lösten Aufgaben noch einfachere und genauere Lösungen zulassen, so z. B. nach 93 oder 89 die Be- stimmung der Distanz eines unzugänglichen Punktes. Ferner kann man nach 124 leicht Punkte einer Kreis- linie von gegebenem Durchmesser auffinden, — einzelne Pnnkte oder eine krumme Linie nach 77 durch Koor- dinaten aufnehmen, etc. 108 — Messungen — 215 [332]. Der ^esstiscli. Eine Tafel, welche mit Hülfe einer Libelle in horizontale Lage gebracht werden kann, und so aufgestellt ist, dass jeder Punkt und jede Gerade auf derselben mittelst der sog. Ein- iothzange und einem ein Fernrohr tragenden sog. Diopterlineal (Kippregel) vertikal über einen Punkt und parallel zu einer Geraden auf dem Felde zu bringen sind, kann als Messtisch (Mensel) dazu dienen, einen Punkt in richtiger Lage gegen zwei ihrer Distanz nach gegebene Punkte zu verzeichnen: Zuerst wird der Tisch über dem einen Endpunkte der auf ihm ver- zeichneten gemessenen Distanz, der Standlinie (Basis), aufgestellt — dann, wo nötig, das Diopterlineal so korrigiert, dass das Fadenkreuz seines Fernrohrs beim Drehen einem Lothfaden folgt, und zugleich auch die Kante des Lineals wenigstens annähernd nach dem eingestellten Objekte hinweist, — nunmehr das Diopter- lineal an die verzeichnete Basis angelegt und die Tischplatte gedreht , bis der andere Endpunkt im Fadenkreuze erscheint, — und schliesslich eine Visier- linie nach dem zu bestimmenden Punkte gezogen; nachher wird entweder bei dem sog. Polygonisieren die Visierlinie gemessen und aufgetragen, — oder bei dem Vorwärtsabschneiden der Messtisch über dem zweiten Endpunkte der Basis aufgestellt, und wieder eine Visierlinie gezogen, — oder endlich bei dem Rück- wärtsabschneiden der Messtisch über dem gesuchten Punkte mit Hülfe der ersten Visur annähernd einge- stellt, und dann eine Visierlinie durch den zweiten Endpunkt der Basis gezogen. 316 [332]. Uas l*rincip der ^liiltiplika- tioii. Der Messtisch kann auch zum Messen eines Winkels a dienen. Stellt man ihn nämlich über dem Scheitel von a auf, — visiert nach dem einen Winkel- — Messungen — 109 punkte und dann nacli dem andern, — stellt nun durch Drehen des Tisches den Diopterlineal wieder auf den ersten Punkt zurück, visiert nochmals auf den zweiten, etc., bis nach n Operationen die letzte Visur einen Winkel von etwas mehr als b Umdrehung-en mit der ersten bildet, so hat man, wenn c die Distanz der dem Eadius r entsprechenden Punkte dieser Visierlinien ist, n . a = b • 360^ ~f- 2Asi (c : 2r) also a um so genauer, je grösser n ist. 317 [67]. Hie Potlieiiot'iiche Aufgrabe. Die Aufgabe, die Lage eines Standpunktes D gegen drei bekannte Punkte A, B, C zu bestimmen, kann mit dem Mess- tische auf folgende Weise gelöst Averden: Man stellt denselben so über D auf, dass die auf ihm ver- zeichneten Geraden A B nnd B C den entsprechenden Geraden auf dem Felde möglichst parallel sind, und zieht nun durch die Punkte auf dem Tische und Felde Visierlinien, welche ein sog. Fehlerdreieck a, ß, y, bestimmen, dann dreht man den Tisch ein wenig und konstruiert ein zweites Fehlerdreieck a, ß^ ^j ; die Ver- bindungslinien a, a^, ßi ß.,, Yi Y,j schneiden sich sodann sehr nahe in dem gesuchten Punkte. — Kennt man a, b und hat ß und y gemessen, so kann man (98:4; 103), da 9 + 4^ = 3600 _ (^ _^ ß _}. .^) bekannt ist, nach ist, cp und c{j, und dann r, s, t berechnen. — Für an- nähernde Bestimmungen (z. B. um den Standpunkt beim Lothen gegen bekannte Punkte am Ufer festzu- legen) kann man nach Homers Vorschlage ß und y 110 — Messungen — auf Strohpapier auftragen , und D durch Versuch er- mitteln, — oder auch, wenn man AB und ihre Orien- tierung (S -f cp) kennt, die auf D an der Boussole für A D und B D gemachten Ablesungen 5 und s bei A und B antragen. 2 IS [328]. Der Distanzmesser. Hat das Fernrohr des Diopterlineales zu dem horizontalen Mittelfaden noch einen Parallelfaden im Winkelabstande a, und spielt eine an seiner Axe befestigte Spitze über einem geteilten Kreise, dessen Nullpunkt seiner hori- zontalen Lage entspricht, so kann es als Distanzmesser aus Einem Stande dienen; denn stellt man in der Hori- zontaldistanz X einen geteilten Stab vertikal auf, und fällt eine Länge a desselben zwischen die Faden, während die Spitze bei ß steht, so hat man X Tg (a + ß) — X Tg ß = a oder x ^ a Ct a Co^ ß et a wird am besten bestimmt, indem man den Stab in bekannter Distanz aufstellt. — Bei der Stadia der Militärs wird x bestimmt, indem man beobachtet, in welcher Distanz vom Scheitel ein gewisses a (z. B. ein Mann) zwischen die Schenkel eines in bestimmter Ent- fernung vom Auge gehaltenen Winkels passt. XXII. Die Messungen mit Theodolit und Nivellierinstrument. «19 [334—7]. Die greteilten Kreise. Die Teilung eines Kreises kann man sich bis ins Unend- liche fortgesetzt und ganz genau ausgeführt denken; aber praktisch erreicht man nur zu bald eine durch den Radius, die Teilungsmittel und das zu teilende — Messungen — - 111 Material (früher Holz, Eisen, Messing, — jetzt ge- wölinlich Silber) bedingte Grenze. Setzen wir z. B. die Bogenlänge einer Minute 2r7i : 360 • 60 gleich einer Ein- heit, so wird r = 3437, 7468, und wenn daher jene Ein- heit auch nur *,o""" werden soll, so muss der Kreis mehr als zweifüssig sein, ja man darf mit der direkten Teilung bei 6— Szölligen Kreisen höchstens bis 10', bei 20— 36zölligen bis 2' gehen. 880 [338, 9]. öer Vernier. Bei jedem zu Winkelinstrumenten verwendeten geteilten Kreise ist die Stellung eines Index an demselben abzulesen, wobei von Index und Teilkreis je der Eine fest, der Andere mit der Visiervorrichtung beweglich ist. Um diese Ablesung genauer zu erhalten, wendete man früher den verjüngten Maßstäben konforme Transver- salteilungen an, während jetzt der Index durch den Nullpunkt einer Hülfsteilung , des Vernier, ersetzt wird: Giebt z.B. ein Kreis 10', und wünscht man dennoch auf 10" ablesen zu können, so teilt man einen Bogen von 59 • 10' in 60 (allgemein n — 1 in n) gleiche Teile, so dass jeder der neuen Teile um 1 : n = 10' ( 1— 59 : 60) = 10" kleiner als ein Teil der Hauptteilung ist, und wenn also z. B. der Nullpunkt des Vernier so zwischen 54" 30' und 54" 40' steht, dass der f Teil- strich desselben mit einem Teilstriche der Hauptteilung zusammenfällt, so ist die Ablesung 54" 30' -f 7 • 10" = 54" 31' 10". — Für das Ablesemikroskop vgl. 327, — für Untersuchung der Teilung und Elimination der Excentricität 328. 221 [349,50]. »er Theodolit. Das wichtigste Winkelinstrument ist der nach und nach aus dem Astrolabium der Alten (einem geteilten Kreise mit Dioptern) hervorgegangene Theodolit, welcher aus einem 112 — Messungen — mit Hülfe von drei Fußsclirauben horizontal zu stellen- den g-eteilten Kreise, dem Limbus, besteht, der ent- weder fest ist (g-eraeiner Theodolit) oder um eine ver- tikale Axe gedreht werden kann (Repetitions-Theodolit). Auf einer über dem Limbus drehbaren Scheibe, der Alidade, welche mindestens ein Paar sich diametral gegenüberstehender Verniers trägt, stehen zwei gleich hohe Lager für die Axe eines geraden (terrestrischer Theodolit) oder mittelst Prisma gebrochenen Fernrohrs (astronomischer Theodolit oder Universalinstrument), an welche wieder ein geteilter Kreis, der Höhenkreis, angesteckt ist, dessen Vernier-Paar an einem der Lager sitzt. Jede Veränderung in der Lage des Fernrohrs Avird somit von selbst in eine horizontale und eine vertikale zerlegt, und man kann daher mit demselben gleichzeitig Horizontalwinkel und Höhendifferenzen messen, sobald dasselbe gehörig aufgestellt und korri- giert ist. Zu letztem! Zwecke wird die Libelle auf die Axe des Fernrohrs gesetzt, dieses über eine der Fußschrauben gebracht, und nun die Libelle einge- stellt: dann wird die Libelle verkehrt auf die Axe ge- setzt, und vom allfälligen Ausschlag die Hälfte an der Fußschraube, der Rest an der Libelle selbst korrigiert ; nachher dreht man die Alidade um 180", und verbessert einen neuen Ausschlag der Libelle zur Hälfte an der Fußschraube, zur Hälfte am einen Lager; hierauf stellt man die Axe parallel zu den beiden andern Fußschrauben, und bringt mit ihnen nochmals die Libelle zum Einspielen. Sodann stellt man das Faden- kreuz des Fernrohrs genau auf einen Gegenstand ein, legt hierauf das Fernrohr in seinen Lagern um, oder führt es nach Drehen der Alidade um 180 " durch Durchschlagen auf den Gegenstand zurück, und ver- bessert endlich die Hälfte der Abweichung an den — Messungen — 113 Stellschrauben des Fadenkreuzes oder Prisma's. Für die Messung- von Höhenwinkeln vgl. 225, — für die Axenlibelle 329» Z2Z [352]. Der Spieg^elisextant. Neben dem Theodoliten ist der kein Stativ erfordernde, also zur See brauchbare und auf Reisen bequeme Spiegelsextant das wichtigste Winkelinstrument. Er besteht aus einem pr Kreissektor , auf dessen /b Ebene ein (oben unbelegter) B y^y^' Spiegel A parallel zur Null- '"^'z 'K^" ' ^' linie der Teilung des Sek- / /\? \\ tors fest aufsitzt. Ein zweiter *^ T^^'—— S^^Xs ^ Spiegel B ist auf einem dreli- /i/^...—^^^^^^^^^^ ^ baren Eadius befestigt, und trägt zugleich den Index für die Ablesung. Dem Spiegel A endlich steht ein Fernrohr F so gegenüber, dass seine optische Axe und die Verbindungslinie der beiden Spiegel an A mit der Normale gleiche Winkel bilden. Visiert man nach einem Gegenstande D, und dreht dann B so, dass man nach derselben Richtung durch doppelte Reflexion einen Gegenstand C zu sehen glaubt, so erhält man aus der Ablesung a den Winkel ß, welchen D und C am Auge bestimmen nach ß = 2S — 2- = 2 [90 + S — (90 + r)] = 2a oder auch direkt, indem man jedem Teilstriche das Doppelte seines Wertes beischreibt , und zur Prüfung des Parallelismus von A mit der Nulllinie oder zur Auffindung des sog. Koilimationsfehiers hat man ein- fach nachzusehen, welchen Wert ß für einen sehr fernen Gegenstand annimmt. — Für die Messung von Höhen- winkeln vgl. 225. Wolf, Taschenbuch 8 114 — Messungen — 223 [348]. Die Reduktion aaf Centrum and Horizont. Kann man sich im Scheitel eines Winkels A nicht aufstellen, so misst man von einem benachbarten Punkte aus den Winkel D, und hat sodann, wenn der Direktionswinkel a und die Excentricität e ermittelt sind, nach 83 und 108 A = D + 6 Si (a + D) : b • Si 1^' - e Si a : c . Si 1'' t Bezeichnet a den wahren, A den Horizontalwinkel zweier Objekte der Zenitdistanzen b und c, so hat man (160:4) a) ___ _ a + b H- c 2 „ A i/Sis.Si(s — ^«2 = r-^b-:si^ wo s 224. Die so?. Triaus:ulationen. Verbindet man eine Keihe von Punkten unter- einander und mit einer bekannten Basis durch eine Kette von Drei- ecken oder ein Dreiecksnetz, und misst dessen Winkel, so kann man die Distanz irgend zweier dieser Punkte und die Koordinaten sämt- licher Punkte berechnen, und damit die sicherste Grundlage für eine Detailaufnahme erhalten. Meistens werden die Koordinaten auf einen der Punkte und seinen Meridian bezogen, und dafür (330, 344) das Azimut w einer ersten Seite be- stimmt; dann hat man einerseits X = a Co w, Xj — X — a, Co w, etc. y = a Si w, y, = y — a, Si w^ etc 1 8 .jjt.. .X3_ _\ rois^ 1 >^ / ^ __.y 3:^^ aa \^^ X, \ \ ^ -y-^ w ^ N (a. ISO'', etc. 115 während anderseits a _ Si at a, a, ~ Si a, a-j Sia^ also durch Multiplikation Si ag • Si a^ . ..Sia,„ ^■■-*Sia, -Siaj. .•Sia,_, Aus 2 folgt durch Differentiation dai = da . f~-- - a, (Ct a^ . da, — Ct a., da^) Si 1^' 4 und man hat daher bei einer Triangulation auf mög- lichst gleichseitige Dreiecke zu sehen. Aus 3 aber folgt, wenn Aa den mittlem Fehler der Winkel und Aa, Aa^ die Fehler der ersten und letzten Seite be- zeichnen, Aa„ = + Aa • a„ : a =r a^ (Ct a, — Ct a, + . . . ) Aa • Si 1" oder durch Quadrieren und Weglassen der Glieder mit rh Aa„2 = a„2 [Aa2 : a^ + Aa^ • Si"^ 1" ■ V Ct^ a] 5 335 [354]. nie ;Messang: der Höhen- -winkel. Um mit einem Theodoliten Höhenwinkel oder Zenitdistanzen messen zu können, ist entweder am Fernrohr nach seiner Längenrichtung eine Libelle angehängt, um es horizontal stellen und direkt den Winkel einer Gesichtslinie mit der Horizontalen messen zu können, — oder es lässt sich das Fernrohr um- schlagen , und so in zwei um 180" verschiedenen Stellungen des Horizontalkreises auf denselben Gegen- stand einstellen , wo nun die halbe Summe der Ab- lesungen am Höhenkreise den Zenitpunkt, die halbe Differenz die Zenitdistanz giebt. — Bei dem Spiegel- sextanten misst man den Abstand vom scheinbaren 116 — Messungen — Horizonte oder den, bei merklicher Entfernung sehr nahe der doppelten Höhe gleichen Winkel mit dem Spiegelbilde in einem künstlichen Horizonte. — Aus dem Höhenwinkel a kann man bei kleiner Horizontal- distanz b die Höhe nach h = b • Tg a berechnen, — während bei grösserer sowohl der Depression des Horizontes (378) , als der terrestrischen Eefraktion (390) Eechnung zu tragen ist , wenn eine trigono- metrische Höhenmessung wesentlich besser als die baro- metrische (275), oder gar mit einem Nivellement (226) vergleichbar sein soll. 336 [322]. Das IViTellirinstrument. Zum Bestimmen kleiner Höhendifferenzen wendet man ausser der Kanalwage (268) ein auf einem Pyramidalstativ ruhendes Fernrohr mit Längslibelle an. Spielt die Li- belle ein , so soll die Visur horizontal sein ; gesetzt aber, sie habe noch eine Elevation, so wird sie, wenn r das Instrument in a und eine ijTi' "'7^ Messlatte (Mire) in einem um h J^^^^^^^lp' tiefern Punkte b aufgestellt wird, ^^ letztere in 1, = X 4- i, + h treffen, yK lll^r^^^^^^^A^ wo i, die Höhe des Okulars über jJJ^77-r7^'.'<'^^ .^ ^jj^ ^ ^gj^ durch jene Elevation verursachten Fehler bezeichnet. Wechselt man Instru- ment und Mire, so erhält man 1^ = x + i^ — h, so dass 2h = l, -l,-(i, -i,) 2x = l, +l2-(i, +i2) Ist X gehoben, so kann man die Höhendifferenz zweier Punkte auch finden, indem man sich zwischen ihnen aufstellt, für beide Punkte die Latthöhe abliest, und die Differenz nimmt. Die Mechanik. Geh' jede Stunde einen schritt, aber geh diesen Schritt jede Stunde , so wirst ilu bald ans Ziel gelangen. (Born«.) XXIII. Die reine Statik. 339 [107]. Vorbegriffe. Jede Bewegung er- fordert Zeit, und jede Veränderung eines Bewegungs- zustandes eine Ursache, eine sog. Kraft, die nach An- griffspunkt, Grösse und Richtung zu bestimmen ist. Wirken mehrere Kräfte zugleich, so nennt man sie Komponenten, eine sie ersetzende einzelne Kraft Resul- tante, und sagt, wenn letztere Null ist, die Kräfte stehen im Gleichgewichte. Die Lehre vom Gleichgewichte heisst Statik, diejenige von der Bewegung Dynamik, ihre Verbindung Mechanik. 338 [108]. Das sog:. Kräfteparallelo- gramm. Zwei Kräfte, welche in entgegengesetzter Richtung an einem Punkte angebracht, sich Gleich- gewicht halten, heissen gleich ; fügt man daher Kräften eine ihrer Resultante gleiche, aber entgegengesetzte Kraft, eine Gegenresultante bei, so ist Gleichgewicht. — Der Angriffspunkt einer Kraft darf in ihrer Rich- tung verlegt werden, vorausgesetzt, der neue Angriffs- punkt sei mit dem alten starr verbunden. — Die Re- sultante von Kräften , welche nach einer Geraden wirken, ist gleich ihrer algebraischen Summe. — Die 118 — Reine Statik — Resultante zweier gleichen Kräfte halbiert notwendig ihren Winkel ; folglich steht ein Rhombus im Gleich- gewichte, wenn man an zwei Gegenecken desselben je zwei gleiche, nach den Seiten wirkende Kräfte an- bringt. — Teilt man die Seiten eines Parallelogrammes im Verhältnisse ihrer Länge, und verbindet die ent- sprechenden Teilpunkte der Gegenseiten, so zerfällt es in Rhomben. Bringt man nun an je zwei Gegenecken dieser Rhomben gleiche Kräfte an, so besteht einer- seits Gleichgewicht ; anderseits heben sich alle Kräfte im Innern auf, und die längs den Seiten des Parallelo- grammes wirkenden Kräfte lassen sich auf zwei Paare reduzieren, welche an zwei Gegeuecken wirken und im Verhältnisse der Seiten stehen. Die Resultanten dieser Paare müssen gleich sein und im Gleichgewichte stehen, also nach der Diagonale wirken, und diese fällt mit der Diagonale des von einem der Kräftepaare bestimmten Parallelogrammes zusammen, so dass diese die Richtung der Resultante darstellt. Sind drei Kräfte im Gleichgewichte, so muss jede derselben die Gegen- resultante der beiden andern sein , d. h. mit der Dia- gonale ihres Parallelogrammes eine Gerade bilden, — was nur eintrifft, wenn jede der Kräfte gleich der Diagonale des Parallelogramm.es der beiden andern ist. Die Resultante R zweier auf einen Punkt wirkenden Kräfte P und Q fällt somit der Richtung und Grösse nach mit der Diagonale des von ihnen bestimmten Parallelogrammes zusammen, und man hat (103, 104) P : Q : R = Si (a — cp) : Si cp : Si a 1 Ri = P^-f Q^-f 2PQCoa Z — Reine Statik — 119 Ist speciell a = 90^, so wird Tg^ = Q:P E = |/PM^=P-Seccp 3 339 [108]. itllg^enieine Reg:elii für da^i Zasammmentsetzen und Kerleia^eii der Kräfte. Bildet man einen Zug-, dessen Seiten den auf einen Punkt wirkenden Kräften gleicli und parallel sind, so stellt die Schlussseite desselben der Grösse und Ptichtung nach die Resultante dar, und der Zug selbst heisst Kräftepolygon. — Von zwei (in der Ebene) oder drei (im Räume) zu einander senkrechten Kompo- nenten ist (228) jede gleich der Resultante multipliziert mit dem Cosinus des Winkels, den sie mit ihr bildet. Mit Hülfe hievon findet man die Resultante mehrerer auf einen Punkt wirkenden Kräfte , indem man jede derselben nach zwei oder drei zu einander senkrechten Richtungen zerlegt, nach jeder dieser Richtungen die algebraische Summe nimmt und zu diesen Summen die Resultante sucht. 330 [109]. »ie so;?. UVIonienfe. Fällt man von einem Punkte eine Senkrechte auf eine Kraft, so heisst ihr Produkt in die Kraft Moment der Kraft in Beziehung auf den Punkt, und das Moment der Resul- tante zweier Kräfte in Beziehung auf einen Punkt ist (103, 97) gleich der Summe oder Differenz ihrer Mo- mente in Beziehung auf denselben Punkt, je nachdem der Punkt ausserhalb oder innerhalb des Winkels der beiden Kräfte liegt. 331 [109]. Der Mittelpunkt der paral- lelen Kräfte und der Sch^verpunkt. Zwei Kräfte P und Q, deren Angriffspunkte mit einem Stützpunkte fest verbunden sind, stehen im Gleich- geAviehte, wenn ihre Resultante durch denselben geht, also (230) ihre Momente in Beziehung auf denselben 120 — Keine Statik — gleich sind. Bezeichnet a den Winkel der von dem Stützpunkte auf die Kräfte gefällten Senkrechten, so erleidet er durch sie (104) einen Druck K, = |/P2-f Q2-2PQCoa Die Resultaixte paralleler Kräfte ist somit gleich ihrer Summe oder Differenz, je nachdem die Kräfte gleiche oder entgegengesetzte Lage hahen; dabei teilt der Angriffspunkt der Resultante die Verbindungslinie der Angriffspunkte der Komponenten im ersten Falle von Innen, im zweiten Falle von Aussen im reciproken Verhältnisse der Kräfte , und heisst Mittelpunkt der parallelen Kräfte oder, wenn alle Kräfte gleich gross und gleich gerichtet sind, Schwerpunkt. Vgl. 133, 185 und 196. 233 [109]. Die »os- Kräftepaare. Die Resultierende zweier entgegengesetzten parallelen und gleichen Kräfte ist (231) Null, und wirkt in der Ent- fernung unendlich , — d.h. zwei solche Kräfte lassen sich nicht durch Eine Kraft ersetzen, und bilden somit ein elementares Kräftesystem, ein Kräftepaar (couple). Die algebraische Summe der Momente der zwei Kräfte in Beziehung auf einen Punkt ist gleich dem Moment des Paares genannten Produkte aus einer der Kräfte in ihren Abstand, die sog. Breite; dabei entspricht jedem Paare ein bestimmter Sinn, in dem es zu drehen sucht. — Haben zwei Kräftepaare einer Ebene bei entgegengesetztem Sinne gleiche Momente (P • p = Q • q) und verlegt man die Angriffs- p/ --^ -^ ^^ ,9-^ punkte der Kräfte paarweise in /^ o^.y^ V die Durchschnittspunkte (b und ^ "^'■■-.l V'( ,---' c) ihrer Eichtungen, so sind die <^ Resultierenden nicht nur gleich ^ sondern fallen nach entgegen- — Reine Statik 121 g-esetzter Richtung in dieselbe Gerade (a b c d) , und es stehen somit die beiden Kräftenpaare im Gleich- gewichte, 233 [109]. Zaisanimensetzung: der Paare» Paare einer Ebene können (232) durch andere von gleichem Sinne und Momente ersetzt, somit auf gleiche Breite gebracht, und dann durch algebraische Sum- mierung der Kräfte auf Ein Paar reduziert werden. — Zwei Paare in verschiedenen Ebenen lassen sich auf gleiche Breite bringen, an die Kante versetzen, und dann mit Hülfe des Kräfteparallelogrammes (228) zu einem Paare vereinigen. 334 [110]. Die allsremeinen €ileicbg:e- -wichtsbeding^ongren. Wirken auf eine Reihe von Punkten der Koordinaten (A, B, C) Kräfte P, so zer- lege man (229) jede nach den drei Axen in X=:P.Coa ersetze Z durch Z, Y = P . Co Z.> und Z3 , Z = P . Co Y 1 drehe das Paar Z.^ Z3 um 900 nach Z4 Z5 und zerlege es (233) in die Paare X' X" und Y'Y", — und entsprechend verfahre man mit X und Y. Da nun die Momente der Paare p X' = A . P . Co Y pY' = B-P.CoY * etc. sind, so erhält man statt der Kräfte P, unter der Annahme, dass ein Drehen von x um y nach z,. von y um z nach x, und von z um x nach y als posi- tiv betrachtet werde, die Kräfte und Paare 122 — Eeine Statik — J P . Co a 2* P (B • Co a — A • Co ß) j: p . Co ß i: p (c . Co ß — B • Co y) 3 2* P • Co T 2" P (A . Co Y — C . Co a) welche für den Fall des Gleichgewichtes sämtlich Null sein müssen. Um zu untersuchen, ob die Kräfte P, wenn sie nicht im Gleichgewichte stehen, durch eine einzelne Kraft R ersetzbar sind, fügt man ihnen die Kraft ( — B) bei, und sieht, ob nun die Ausdrücke 3 wirklich Null werden. XXIV. Die reine Dynamik. 335 [111]. Vorbegriffe. Den Ort eines sich bewegenden Punktes nennt man seine Bahn, — die Länge derselben bis zu der, einer gewissen Zeit (t) zukommenden Lage, den dieser Zeit entsprechenden Weg (s), — den Weg, welchen ein Punkt, infolge seines Bewegungszustandes zur Zeit t, in einer Zeit- einheit zurücklegt oder zurücklegen würde, Geschwin- digkeit (c) zur Zeit t, — und die Geschwindigkeits- zunahme in einer Zeiteinheit endlich , welche eine Kraft, bei gleichmässigem Fortwirken wie zur Zeit t, verursacht oder verursachen würde, die der Zeit t entsprechende Beschleunigung (g). 336 [111]. ]>ie g^leictiförmig^e Ite^re^uiigr. Ist bei einer Bewegung die Beschleunigung g = 0, so heisst sie gleichförmig, und für sie ist offenbar c = s:t s = c-t t = s:c Teilt man entsprechend für irgend eine Bewegung den AVeg durch die Zeit, so erhält man die ihr zukommende mittlere Geschwindigkeit. Bewegt sieh ein Punkt gleich- — Keine Dynamik — 123 förmig- in einem Kreise des Eadius r, so heisst v = c:r Winkelgeschwindigkeit desselben. 237 [111]. Mie gleichförmig: beschlen- nigrte Beweg'DUg. Ist bei einer Bewegung die Beschleunigung g konstant, so heisst sie gleichförmig beschleunigt, und wenn für t = 0 auch c = 0 ist, so stellt offenbar '30= V2 • g't ibre mittlere Geschwindig- keit vor. Man hat somit s = V2 c • t = 1/., g-V- c = gt = |/2gs t = l/2s"rg 23S [111]. Das Parallelog:rainm der BeM'eg^ans'en. — Bei jeder gesetzmässigen Be- wegung ist der Weg s von der Zeit t abhängig, so dass man s = F (t) setzen kann. — Wirken auf einen Punkt zwei Kräfte, so wird er in jedem Momente die Gegen- ecke des Parallelogrammes einnehmen, dessen Neben- seiten die den einzelnen Kräften entsprechenden gleich- zeitigen Wege darstellen, — gerade wie wenn jede der Kräfte successive Avährend derselben Zeit allein gewirkt hätte. — Stellen s, = F, (t) und s^ -= F., (t) die durch zwei unter einem Winkel a auf einen Punkt wirkende Kräfte erzeugten Wege dar, so sind (ent- sprechend 228) die Polarkoordinaten des Punktes zur Zeit t durch s, • Si a T? V = ^;^G^ •• = Vs, ^ + .^ + 2s,s, CO « 1 gegeben. Soll der Punkt einen geraden Weg beschreiben, so muss V von t unabhängig, also F^ (t) = A • F, (t) oder Tgv = Sia:(A + Coa) r = F, (t)- yi + 2ACoa + A^ 8 sein. Es ist somit der Weg nur für gleichartig wir- kende Kräfte gerade, dann aber aucli durch eine eben- so wirkende einzelne Kraft darstellbar. 124 — Reine Dynamik — 239 [112]. Allgremeine Beziehungen ziiri^ »eben Weg:, Geiseh^vindii^keit und Be- schleunigrung:. Für zuneliraende oder abnehmende Geschwindigkeiten und Beschleunigungen hat man immer (V 4- Av) At ^ As ^ V . At (g -f Ag) At ^ Av ^ g • At so dass nach der Grenzmethode T . As ds T • Av dv d's ^ = ^^^-Ät=dt ^ = ^^^-At=dt = dt-^ ^ s=/vdt v=/g-dt Hat ein Punkt der Masse m die Koordinaten x, y, z,. so sind nach 1 zur Zeit t seine Bewegungsmengen nach den Axen und deren Vermehrungen in dem fol- genden Zeitelemente dt dx dy dz ^ d^x ,, d^y ,, d^z ;r-, m -^^-, m ,-: und m -,--, • dt, m , , y • dt, m ^— dt' dt dt dt- ' dt- dt- Ist der Punkt frei und wirkt auf ihn eine beschleuni- gende Kraft der Komponenten X Y Z, so stimmen jene Vermehrungen mit m-X-dt m-Y-dt m • Z • dt 3 überein, — ist er dagegen nicht frei, sondern mit an- dern Punkten zu einem Systeme verbunden , so wird die Einwirkung einer Kraft auf ihn, möglicherweise, durch die Verbindungen modifiziert werden, und es ergeben sich sodann Differenzen, welche aber so be- schaffen sein müssen, dass sich ihre Gesamtheit für das ganze System Gleichgewicht hält, d.h. man er- hält (234:3) die Gleichungen d^x d'^v d'z Jm ^i = Im X, 2'm ^ = Vm Y, ^-m '^^; ^i'm Z 7 — Eeine Dynamik — 125 i^m ^-^ = i»!!! (zX — xZ) oder das sog. d'Alemberl'sche Princip. 240 [113]. Das Princip der Erlialtang: des ScIiMerpunlites. Aus weiterer Entwicklung folgt, dass sich der Schwerpunkt eines Systemes so hewegt, wie wenn alle Massen in ihm vereinigt wären, und alle Kräfte direkt an ihm wirken würden, — und, Avie ein Punkt ohne Wirkung einer äussern Ursache in seiner Bewegung beharrt, so kann auch die Be- wegung des Schwerpunktes eines Systemes durch blosse Einwirkung seiner Teile aufeinander nicht verändert werden, sondern es bewegt sich derselbe mit konstan- ter Geschwindigkeit in einer Geraden, oder es besteht das Princip der Erhaltung des Schwerpunktes. 341 [113]. »as Princip der ErhaUang; der Fläclien. Wenn die Punkte eines Systemes nur ihrer gegenseitigen Wirkung, oder Kräften unter- worfen sind, welche nach dem Anfangspunkte der Koordinaten wirken, so ergiebt sich das merkwürdige Gesetz: Projiziert man die von den Eadien Vektoren während eines Zeitelementes beschriebenen Flächen auf eine durch den Anfangspunkt gelegte Ebene, und multipliziert jede Projektion mit der Masse des be- schreibenden Punktes, so ist die Summe dieser Pro- dukte immer dem Zeitelemente proportional. 343 [113]. Die nnveränderliche Hbene. Wenn man ein System von Flächen auf die drei Koor- 126 — Keine Dynamik — dinatenebenen projiziert, und die erhaltenen Projek- tionen auf irgend eine andere Ebene überträgt, so ist die Summe der drei neuen Projektionen gleich der- jenigen, welche man durch unmittelbares Projizieren auf diese Ebene erhalten hätte. Ferner findet man, dass die Quadratsumme der Projektionen auf drei zu einander senkrechte Ebenen einen von der Lage dieser Ebenen unabhängigen Wert hat, während die einzelne Summe für eine bestimmte Ebene einen Maximalwert annimmt, und zwar ist die Lage dieser Letztern für die 241 zu Grunde liegenden Voraussetzungen von der Zeit unabhängig, so dass sie als eine unveränderliche Ebene zu betrachten ist. 343 [114]. öie Hanptaxen. Versteht man (264) unter dem Trägheitsmom.ente eines Körpers in Beziehung auf eine Axe die Summe der Produkte jedes seiner Elemente in das Quadrat seines Abstandes von derselben, so giebt es für jeden Körper drei zu einander senkrecht stehende Axen, sog. Hauptaxen, welche die merkwürdige Eigenschaft haben, dass Einer von ihnen das grösste und einer Andern das kleinste Trägheitsmoment zugehört. Sie fallen bei einem homo- genen Ellipsoide mit den geometrischen Hauptaxen (197) zusammen. 344 [114]. l>ie aug^enblickliche Rota- tionsa:Ke. Alle in einem gegebenen Zeitmomente ruhenden Punkte eines rotierenden Körpers liegen in einer durch den Durchschnittspunkt der Hauptaxen gehenden Geraden, der „Axe instantane de rotation". Wirken auf den Körper keine äussern Kräfte, und dreht er sich zu einer gewissen Zeit sehr nahe um diejenige seiner Hauptaxen, der das grösste oder kleinste Trägheitsmoment entspricht, so macht jene — Keine Dynamik — 127 Eotationsaxe im Laufe der Zeit nur kleine und perio- discli wiederkehrende Schwankungen um die ursprüng- liche Lage und die benachbarte Hauptaxe, ja es bleibt Letztere, wenn sie es einmal war, beständig Rotations- axe; entspricht dagegen der benachbarten Hauptaxe das mittlere Trägheitsmoment, so kann die geringste Störung die Rotationsverhältnisse total verändern. Es ist also in ersterm Falle die Stabilität gesichert, wäh- rend im zweiten ein labiler Zustand vorhanden ist. Die Physik. Wir dringen nur bis zu der Wahrheit Pforte, — Verhüllt bleibt, das dahinter brennt, das Licht, — „Ursach und Wirkung" sind nur Täuschungsworte, — die Wirkung kennen wir, den Urgrund nicht. (Bodenstedt.) XXV. Physikalische Vorbegriffe. 345 [118]. Allgremeine Eig^enschaften Äer Materie. Jedes Materielle muss zu jeder Zeit einen bestimmten Eaum einnehmen , d. li. ausgedehnt und undurchdringlich sein; ausserdem scheinen Be- weglichkeit, Teilbarkeit, Trägheit oder Beharrungs- vermögen, wechselseitige Anziehung, Porosität und Ausdehnbarkeit allgemeine Eigenschaften der Materie zu sein. Wirkung und Gegenwirkung sind gleich. Die Mitteilung der Bewegung erfordert Zeit. 346 [118, 151]. XeilliarkeU nnd Ausdehn- barkeit. Jeder Körper lässt sich auf verschiedene Weise in kleinere Teile zerlegen. Da er aber (248) sowohl einem solchen Zerkleinern, als auch einem Zu- sammenpressen einen Widerstand entgegensetzt, so nimmt man an, dass er aus sich anziehenden kleinen Teilchen, sog. Molekülen (250), bestehe, deren Summe seine Masse bilde, und dass diese von sich abstossen- den Partikelchen eines den ganzen Kaum erfüllenden Stoffes, des Äthers, umlagert seien, — dass er sich so- mit je weilen in einem Gleichgewichtszustande befinde, — Physikalische Vorbegrüfe — 129 der jedoch durch eine auf ihn einwirkende Kraft ab- geändert werden könne. So z. B. dehnt sich ein Körper bei Zunahme der Wärme und Abnahme des Druckes aus . und umgekehrt wird die Wärme durch die Aus- dehnung einer Flüssigkeit (Weingeist, Quecksilber) in einem Gefässe mit engem, kalibriertem Halse, einem Thermometer, genfessen; die Fundamentalpunkte der Skale sind der Schmelzpunkt des Eises (bei Reaumur und Celsius mit 0, bei Fahrenheit mit 32 bezeichnet) und der Siedepunkt des Wassers am Meere (80^ bei R., 100 bei C, 212 bei F.). Der Barometerstand (273) am Meere ist zu TGO™'" angenommen ; beträgt er 760 + d, so ist die Siedehitze (100 ± t) " C. , wo nach Arago und Dulong t = 0,037818 . d + 0,000018563 • d^ 1 Entsprechen an einer sog. Echelle arbitraire des Teil- wertes a dem Schmelzpunkte und der Temperatur t die Ablesungen b und x, so ist t = a (X — b) = At -f B 3 Eutherford's Max. und Min. Thermometer besteht aus zwei horizontal, aber entgegengesetzt liegenden Thermo- metern, deren eines Quecksilber und eine vor ihm liegende Stahlnadel, das andere Weingeist und ein in ihm liegendes Glascylinderchen enthält. Sicherer ist ein Metalithermometer, das aus zwei zusammengelöteten Metallstreifen (z.B. Stahl und Messing) besteht, die so zu einer Spirale aufgeAvunden sind, dass das sich stärker ausdehnende Metall (Messing) nach aussen zu stehen kömmt; das innere Ende der Spirale ist fest- gemacht, während das äussere zwischen zwei Zeigern oder mit einem Registrierapparate in Verbindung steht. 24 ^ [118]. Anziehung: nnd Ciewicht. Die -wechselseitige Anziehung der Materie ist ihrer Masse Wolf, Taschenbuch 9 130 — Phj'sikalische Vorbegriffe — direkt, dem Quadrate des Abstandes verkehrt propor- tioniert. Die Anziehung- der Erde heisst Schwere, ihre Richtung- vertikal, die dazu senkrechte Eichtung- hori- zontal. Die Eesultante der auf einen Körper wirkenden Schwerkräfte nennt man sein absolutes Gewicht, — das absolute Gewicht der Yolumeneinheit specifisches Ge- wicht oder Eigengewicht, — die ]\l,asse der Volumen- einheit Dichte. Als Masseneinheit dient diejenige eines Kubikcentimeters reinen Wassers bei 4° C, das Gramm, so dass die Masse des Kubikmeters eine Million Gramme oder 10 Metercentner (eine Last oder Tonne) beträgt. [V^] 348 [118]. it^sregationsziiistaud, Cohä- sioii und Jidhäision. Man nennt einen Körper fest, flüssig oder gasförmig, je nachdem für ihn Grösse und Form, oder nur Grösse, oder keine von beiden bestimmt ist. Bei Zunahme der Wärme und Abnahme des Druckes kann ein Körper aus dem festen Aggre- gationszustande bis in den gasförmigen übergeführt werden. — Die festen Körper teilen sich nach dem Widerstände gegen eine Gestaltänderung in harte (Diamant) und weiche (Talk), dehnbare (Zinn, Platin) und spröde (Glastropfen), — nach dem Bestreben, die frühere Gestalt wieder anzunehmen, in elastische (Stahl^ Elfenbein) und unelastische (feuchter Thon), — nach dem Bestreben, ihre kleinsten Teile zu einem symmet- rischen Ganzen zu ordnen, in krystallinische (Candis- zucker) und amorphe (Gerstenzucker). Die Kraft, welche die Teilchen eines Körpers in ihrer gegenseitigen Lage erhält, heisst Cohäsion, — die zwischen den Teilchen zweier sich berührenden Körper sich zeigende An- ziehung Adhäsion. 249. Festigkeit. Der auf der Cohäsion be- ruhende Widerstand, den ein Körper gegen äussere — Physikalische Vorbegriffe — 131 Kräfte leistet, welche ihn auszudehnen, zu zerdrücken, abzubrechen oder abzudrehen streben, heisst Zug- (ab- solute), Druck- (rückwirkende), Biegungs- (relative) oder Drehungs- (Torsions-) Festigkeit. Sind die äussern Kräfte nicht gross genug, um eine Trennung der Teilchen zu bewirken, so wird doch die Gestalt des Körpers etwas verändert; sie stellt sich aber, wenn die Kräfte auf- hören zu wirken, innerhalb der sog. Elasticitätsgrenzen wieder her; letztere werden durch das Verhältnis der grössten Längenänderung zur Länge gegeben, — die entsprechende Belastung heisst Tragmodul. Elasticitäts- modul nennt man dasjenige Gewicht, welches ein Pris- ma des Querschnittes 1 um seine eigene Länge aus- dehnen oder zusammenpressen würde, — Festigkeits- modul dagegen diejenige Kraft, Avelche die wirkliche Trennung der Teilchen bewirkt. 350 [118]. Die clieini^iclie Verwandt- n^chafi. Viele Körper sind durch die Thätigkeit der sog. chemischen Verwandtschaft (Affinität) aus der Ver- bindung einfacher (unzerlegbarer) Körper, sog. Ele- mente, zu einem gleichartigen Ganzen hervorgegangen. Unter Molekül (246) die kleinste Menge eines Körpers verstehend, die für sich existieren kann, nennt man Atom, die kleinste Menge eines Elementes, die in einem Molekül seiner Verbindungen enthalten ist. Die che- mischen Verbindungen erfolgen nach bestimmten Ge- wichtsverhältnissen, Atomgewichten, oder ihren Viel- fachen, und zwar giebt die Summe der Atomgewichte der Bestandteile das Molekulargewicht der Verbindung. Nicht alle Atome besitzen den gleichen Wirkungswert, dieselbe Valenz: Der Wert des Wasserstoffatomes gleich 1 gesetzt, ergiebt als Univalente Elemente u. A. Chlor, Brom, Jod, Kalium, Natrium, Silber;- bivalent sind Sauerstoff, Schwefel, Calcium, Mangan, Kupfer, etc. 132 — Physikalische Vorbegriffe — Zu den Avichtig-sten Verhindung-en der Elemente gehören die Hydrate (Hj^drooxyde), teils die Säuren, von denen die im Wasser löslichen sauer schmecken , und blaue Pflanzenfarben (z. B. Lacmus) röten, — teils die Basen, von denen die im Wasser löslichen laugenhaft schmecken und gelbe Pflanzenfarben (z. B. Curcuma) bräunen. Durch Zusammentreten von Säuren und Basen ent- stehen die Salze. — Als Beispiele für chemische Vor- gänge mögen folgende dienen: Durch Erhitzen von Kaliumchlorat (chlorsaurem Kali) wird Sauerstoff ab- geschieden. Übergiesst man Zinkstücke mit Wasser, dem etwas Schwefelsäure beigesetzt ist, so erhält man das brennbare Wasserstoffgas neben Zinkvitriol. Ver- brennt man Phosphor unter einer mit Luft gefüllten Glasglocke, so bleibt Stickstoff übrig. Bei gelindem Erwärmen von Braunstein mit etwas Salzsäure ent- wickelt sich das grünliche, erstickende Chlor. Ein Gemenge von Sauerstoff mit dem doppelten Volumen Wasserstoff (das sog. Knallgas) verpuff't unter Bil- dung von Wasser , und Avenn man einer Wasserstoff- flamme so viel Sauerstoff" zuführt, als zur vollständigen Verbrennung nötig ist, so entsteht eine intensive Hitze. Übergiesst man Kreide mit verdünnter Salzsäure, so wird Kohlensäure ausgeschieden ; tröpfelt man in den Rückstand Schwefelsäure, so fällt Gyps nieder. Etc. XXVI. Geostatik und Geodynamik. ZSl [119]. Itle Beschleniiig^ung: der Sch\%ere. Wegen der ungemeinen Grösse der Erde dürfen die auf die verschiedenen Punkte eines Körpers wirkenden Schwerkräfte als parallel und gleich an- gesehen werden , und zwar ist nach Borda die Be- schleunigung der Schwere unter der Breite cp Geostatik und Geodynamik — 133 g- ^ d"',SObbl (1 — 0,002588 Co 2cp) und für dieses g gelten, abgesehen vom Luftwider- stande, die 237 gefundenen Gesetze als Gesetze des freien Falles. 353. I^tablle^ und lalillei§» dleichg^e- M'icht. Ein Körper dessen Schwerpunkt mit seinem Stütz- oder Aufhängepunkte in derselben Vertikalen liegt, steht im Gleichgewichte, und zwar heisst dieses stabil, falls der Körper nach Entfernung aus seiner Gleichgewichtslage wieder in diese zurückkehrt, — sonst labil. 353. öer Keil. Bezeichnet P die auf den Eücken eines Keiles des Winkels 2a wirkende Kraft, Q den senkrecht zu jeder der Seiten wir- kenden Widerstand , so ist (228) für das Gleichgewicht P = 2 Q Si a Ist somit a klein , so kann mit kleiner Kraft ein grosser Widerstand überwunden werden. 354 [119]. Mie Nchiefe fibene. Liegt ein Körper des Gewichtes P auf einer schiefen Ebene A B und wird er nicht mit einer zu ihr parallelen Kraft P • Si a , oder , wie bei der durch Aufwinden einer schiefen Ebene auf einen Cylinder entstehenden Schrau- be, mit einer nach horizontaler Eichtung wirkenden Kraft P • Tg a gehalten, so fällt er mit der Beschleu- nigung g • Si a längs der schiefen Ebene, wobei er (237) von A bis B die Ge- schwindigkeit ]/2ag Si a er- hält; geht er sodann auf die schiefe Ebene BC über, so nimmt er auf dieselbe die Geschwindigkeit 134 — Geostatik und Geodynamik — V = ■)/2ag Si a Co (a — ß) 1 mit, welche er auf dieser selbst beim Zurücklegen des Weges s = v'^ : (2g • Si ß) = a Si a Co'^ (a — ß) • Cs ß 2 erhalten hätte. Er langt also in C mit der Geschwin- digkeit c = l/2g (a ST^o^oc^~ßy+bSi"ß) < l/2g(a^ror-f b~Si"ß) » an, folglich mit einer kleinern Geschwindigkeit als er beim Falle durch dieselbe Höhe A E erlangt hätte. Diese Differenz erlischt für a = ß , d. h. auf geraden oder krummen Bahnen wird die gleiche Geschwindig- keit erhalten wie beim freien Falle durch dieselbe Höhe. 355 [120]. I>as matliemaliische Pendel. Giebt man einer starren Geraden 1, die am einen Ende befestigt ist, am andern Ende einen schweren Punkt trägt (einem mathematischen Pendel) eine klei- ne Elongation a, so fällt sie wie- der zurück, wobei der Punkt (254) bis zur Kückkehr nach C die Ge- schAvindiakeit c > \ / r \ -V , / \ ^^ ^Hl"'^ ' " ^ c = 1/gl (a ^ - ß-^) Si V^ erlangt, welche für ß = 0 im Maximum vr=al/pSiP' 1 wird. Mit dieser geht das Pendel über die Ruhelage hinaus, bis es, nachdem es eine entgegengesetzte Elon- gation a erhalten, durch die Gegenwirkung der Schwere seine Geschwindigkeit wieder verloren, eine einfache Schwingung vollendet hat, um sofort wieder zurückzu- schwingen. — Denkt man sich über dem, für eine — Geostatik und Geodynamik — 135 kleine Elong-ation zu einer Geraden werdenden Scliwing-- ung-sbog-en einen Halbkreis konstruiert, und lässt, im Augenblicke , wo eine Schwingung- beginnt , einen Punkt mit der konstanten Geschwindigkeit v von A aus sich im Halbkreise bewegen, so findet man, dass er in dem vertikal unter C liegenden Punkte D parallel zum Schwingungsbogen die Geschwindigkeits-Kompo- nente V • Co Y = c hat, also notAvendig zur Vollendung seiner a • 1 • Si 1" • u langen Bahn die Schwingungszeit t des Pendels braucht, so dass diese t = a . 1 • Si 1" • 71 : V = TT . \/lTg 3 und somit von a unabhängig ist. Aus 2 folgen l = gfi:iz-^ g = lTz'-:V- 21. dt -=t- dl 3 und somit für t = T oder für ein Sekundenpendei Lr=g:rJ g = L-TJ 2L • dt = dL 4 Für g = 9'",80557 wird z. B. L = 0'",99351, und, wenn hievon die Pendellänge nur um 1""" abweicht, so be- trägt dies in einem Tage volle 43", 432. Zü^ [121]. l>ais physische Pendel. Ein phj'Sisches Pendel, bei dem starre Linie und schwerer Punkt durch einen Stab mit Linse ersetzt sind, stellt eine Verbindung von unzählig vielen mathematischen Pendeln verschiedener Länge dar , von denen die meisten gezwungen, und nur wenige, die durch die sog. Schwingungspunkte bestimmten, frei eine mittlere Schwungzeit inne halten. Vertauscht man den Auf- hängepunkt mit demjenigen Schwingungspunkte, der mit ihm und dem Schwerpunkte in einer Geraden liegt, so wird dadurch die Schwungzeit des Pendels nicht verändert, und man kann daher durch Versuch die Länge des einem physischen Pendel entsprechenden mathematischen Pendels bestimmen, indem man bei 136 Geostatik und Geod3'namik — ersterm vertauschbare Auf hängep unkte aufsucht, und ihre Distanz misst. 357 [122, 3]. l>ie Uhren. Die von den Alten zur Abteilung der Zeit verwendeten Sand- und Wasser- uhren wurden etwa vom 14. Jahrhundert hinweg nach und nach durch Gewicht- und Federuhren verdrängt, bei welchen die, durch die konstant wirkende Kraft erzeugte, und durch ein sog. Echappement annähernd gleichförmig erhaltene Bewegung mittelst eines Käder- werkes auf ein Zeigerwerk übergetragen wurde ; aber erst als spätestens Huygens in Letztere Pendel und Unruhe einführte , wurden sie als Regulatoren und Chronometer zu brauchbaren Instrumenten. 358 [111]. BallUtik. Wird ein schwerer Punkt mit der Geschwindigkeit a unter dem Winkel a gegen die Horizontale ge- worfen, so sind (236, 237), wegen der gleich- zeitigen Wirkung der Schwere, seine Koor- dinaten zur Zeit t y = at Si a - 1,2 gt'- 1 woraus durch Elimination von t y=:x(a2Si2a — gx):2a'--Co2a 3 als Gleichung der Wurflinie folgt. Es geht hieraus hervor , dass der Punkt mit der Abscisse AB = a2Si2a:g, der Wurfweite, zur Horizontalen zurück- kehrt, und dass diese Abscisse für a = 45° am grössten, für a = 450 -f ß und a = 45° — ß aber je gleich gross wird. Ferner nimmt nach 2 die Ordinate y für AC = a2 Si 2a : 2g einen grössten Wert CD = a^ Si^ a : 2g, die Wurfhöhe, an. Verlegt man den Anfangspunkt der — Geostatik und Geodynamik — 137 Koordinaten in den Scheitel D der Wurflinie, und wählt DC als Axe, so geht 2 in y2 = 2 • (a-^ Co^ a : g) • x » über, und es ist daher (137) die Wurflinie, abgesehen vom Luftwiderstande, eine Parabel. — Ist AE = a' : 2g, so stellt EF die gemeinschaftliche Leitlinie aller Wurf- linien dar, — der aus A mit AE beschriebene Kreis den Ort aller Brennpunkte, — die mit AE als kleiner und halber grosser Axe beschriebene Ellipse den Ort aller Scheitel. Ä59 [119]. Wer Hebel. Wirken zwei Kräfte P und Q auf zwei Punkte, welche mit einem in deren Ebene liegenden Stützpunkte starr verbunden sind, so stehen sie (231) im Gleichgewichte, wenn die Momente Pp und Qq in o-V Beziehung auf den Stützpunkt gleich sind. Ein solches System heisst Hebel, und zwar doppelarmig, Winkelhebel oder einarmig, je nachdem a = 180, < 180 oder o ist; p und q nennt man Hebelarme. Wirkt auf einen der End- punkte des Hebels statt einer Kraft ein zweiter Hebel, etc., so erhält man den zusammengesetzten Hebel, an dem Gleichgewicht ist, wenn sich Kraft zu Last wie das Produkt der Lasthebelarme zum Produkte der Krafthebelarme verhält. — Ist der Hebel materiell, so ist das Moment des im Schwerpunkte wirkenden Ge- wichtes dem Momente der in gleichem Sinne wirkenden Kraft beizufügen. 260 [119]. Wie Wage. Bezeichnet G das Ge- wicht eines Hebels , dessen Schwerpunkt um d unter dem Stützpunkte liegt i so ist (259) derselbe bei einem Ausschlage cp im Gleichgewichte, wenn -^1 p c «1 k ' i ! 0 r 1^ 138 — Geostatik irnd Geodynamik — PpCocp = QqCocp+GdSicpoderTgcp=±(Pp-Qq):Gdl Verändert man, wie es bei der physikalischen Wage geschieht, P, — oder, Avie es bei der Schneilwage ge- schieht, p, bis cp = 0 wird, so ist Pp = Q c, so entsteht ein Stoss. Ist dieser Stoss gerade, d.h. geht er durch die beiden Mittelpunkte, und bezeichnen V und V die Geschwindigkeiten nach dem Stosse, so ist der Geschwindigkeitsverlust der Hinterkugel — Geostatik und Geodynamik — 141 C — V = (1 -f k) • m (C - c) : (M + m) 1 und der Geschwindigkeitsgewinn der Vorderkug-el V — c = (1 + k) . M(C - c) : (M + m) 2 wo k eine mit der Elasticität der Kugeln von 0 bis 1 ijunelimende Grösse bezeichnet. 366. Reibung: und l¥ideristand des mittels. Die Bewegungsgesetze werden durch den Widerstand des Mittels und die Keibung modifiziert. Ersterer wächst mit der Dichte des Mittels und dem Quadrate der Geschwindigkeit, hängt aber auch sehr von der Gestalt des Körpers ab. Letztere ist bei gleitender Bewegung von der Grösse der Berührungs- fläche unabhängig, dagegen dem Drucke D propor- tional, so dass der Widerstand gegen das Verschieben W = fD ist, wo f den sog. Reibungskoefficienten be- zeichnet. Wirkt somit eine Kraft P unter dem Winkel a mit der Normale auf die Keibungsfläche, so ist Gleichgewicht, wenn (229) f . P^- Co a = P . Si a oder f = Tg a Dieser von der Grösse der Kraft unabhängige Winkel heisst Reibungswinkel (Abrutschungswinkel, natürliche Böschung). Durch Anwendung von Schmiermitteln oder Verwandlung der gleitenden in eine rollende Bewegung kann die Reibung sehr vermindert werden, XXVII. Hydrostatik und Hydraulik. 367 [124]. Hydrostatisches CrrundiEresetz. In jeder Flüssigkeit pflanzt sich die Wirkung einer Kraft nach allen Seiten fort, und der Druck auf einen Teil der Wandung eines vollständig gefüllten und be- grenzten Gefässes ist dessen Fläche proportional, — 142 — Hydrostatik und Hydraulik — ein Gesetz, auf dem z.B. die Bramah'sclie Presse be- ruht. Wird an einer Stelle der Druck aufgehoben, so zeigt sich , wie bei Segners Wasserrad , der Gegen- druck. 368 [124]. Weitere hydrostatisehe be- setze. Die Oberfläche einer ruhenden Flüssigkeit ist infolge der Schwere and der leichten Verschiebbarkeit der Flüssigkeitsteilchen horizontal. Der Druck auf ein Teilchen im Innern der Flüssigkeit (folglich auch der Gegendruck nach oben) und auf den Boden eines Ge- fässes ist gleich dem Gewichte eines auf ihm ruhend gedachten Flüssigkeitscylinders, und hängt nicht von Form und Inhalt des Gefässes ab; der Druck auf eine Stelle einer Seitenwand ist gleich dem Gewichte einer Flüssigkeitssäule, welche dieselbe zur Grundfläche, und die Distanz ihres Schwerpunktes vom Niveau der Flüssigkeit zur Höhe hat. — In communizierenden Gefässen, z. B. in den Schenkeln der Kanalwage, steht dieselbe Flüssigkeit gleich hoch, während sich die Höhen verschiedener Flüssigkeiten umgekehrt wie ihre Dichten verhalten. 369 [124]. Bestimmung^ der Uiclite. Das Gewicht der von einem Körper verdrängten Flüssig- keit ist gleich seinem Gewichtsverluste in derselben, und man erhält somit (246) die Dichte eines Körpers, wenn man sein absolutes Gewicht durch seinen Ge- wichtsverlust in reinem Wasser teilt. Ist das Gewicht eines Körpers kleiner als dasjenige der von ihm ver- drängten Flüssigkeit, oder schwimmt er in derselben, so verbindet man ihn, um seine Dichte zu bestimmen, mit einem so dichten Körper, dass noch die Verbindung untersinkt. Je dichter eine Flüssigkeit ist, um so weniger tief sinkt ein Körper von gegebenem Gewichte und um so mehr muss ein Körper — Hydrostatik und Hydraulik — 143 belastet werden, um bis zu einer bestimmten Marke einzusinken. Auf diesen Principien beruhen die hydro- statische Wage und die verschiedenen Aräometer. ZVO [124]. Mie HapillarUät. Die sich in der Adhäsion und Cohäsion (248) zeigende Molekular- anziehung' bewirkt auch eine Modifikation des Gesetzes der kommunizierenden Eöhren (268) , die Kapillar- attraktion. Netzt eine Flüssigkeit die Wandungen einer Röhre (Wasser in Glas), so steigt sie an denselben mit konkaver Oberfläche empor, und zwar so, dass die Höhe dem Durchmesser der Röhre umgekehrt propor- tioniert ist. Eine nicht netzende Flüssigkeit (Queck- silber in Glas) steht dagegen am Rande tiefer, ja sinkt in engen Röhren mit konvexer Oberfläche unter das Niveau, — und ebenso scheint sich eine bei ge- wöhnlicher Temperatur netzende Flüssigkeit bei sehr hohen Temperaturen zu verhalten. Eine verwandte Erscheinung ist der Flüssigkeitsaustausch durch poröse Wände oder Membranen, die sog. Endosmose und Exosmose. SJl [124]. Wie Auisfliisssresetze. Die Ge- schwindigkeit des Ausflusses ist bei engen Öffnungen gleich derjenigen zu setzen, welche beim freien Falle durch die Druckhöhe erhalten würde, so dass (237) die Ausflussmenge pro Sekunde durch eine Öffnung der Fläche q für die Druckhöhe h gleich q |/2gh folgt. Für Aveitere Öffnungen wird diese Menge durch die im Innern der Flüssigkeit entstehenden Bewegungen und die damit zusammenhängende Kontraktion sehr vermindert, so dass obiger Formel ein Erfahrungs- faktor (etwa 0,65) gegeben , oder versucht werden muss, die Ausflussmenge durch konisch sich erweiternde Ansatzröhren wieder zu vermehren. Der Stoss einer bewegten Wassermasse ist gleich dem Gewichte einer 144 — Hydrostatik und Hj^draulik — AVassersäule, deren Basis die Druckfläche ist, und deren Höhe a' : 2g der Geschwindigkeit a des Wassers als Druckhöhe entspricht. Z7 2 [129]. Mie Wellenbewegruii^. Hebt man , z. B. durch Aufsaugen , an irgend einer Stelle einer Flüssigkeit eine Säule über das Niveau empor, und lässt sie dann wieder los, so sinkt sie nach den Gesetzen der Hydrostatik nieder, und geht sogar, da die Flüssigkeit, auf welche sie fällt, nach der Seite ausweichen kann, infolge der erhaltenen Geschwindig- keit unter das Niveau, — es bildet sich ein Thal, während die umgebende Flüssigkeit zu einem Berge aufsteigt, jedoch sofort durch die Schwere wieder niedergezogen wird, dabei nach Aussen einen neuen Berg erzeugt, etc. Es entsteht so (und in ähnlicher AVeise in der Luft durch den Stoss des Windes , etc.) eine Wellenbewegung, bei der nach den Weber'schen Versuchen jedes Flüssigkeitsteilchen in einer nahe elliptischen Bahn oscilliert, nicht eine fortschreitende Bewegung zeigt. Kreuzen sich verschiedene Wellen- bewegungen, so entstehen, je nachdem dabei ein Thal teilweise oder ganz mit einem Thale, oder aber mit einem Berge zusammentrifft, sog. Interferenz-Erschei- nungen. XXVIII. Aerostatik; Pneumatik nnd Akustik. 373 [125]. Mas Barometer. Wird eine, am einen Ende geschlossene Köhre von ca. 1"' Länge mit luftfreiem Quecksilber gefüllt und dann umgekehrt in solches getaucht, so sinkt dasjenige in der Eöhre, bis — Aerostatik, Pneumatik und Akustik — 145 sich das Gleichgewiclit mit der äussern Luft her- gestellt hat. Die Niveau-Differenz in Röhre und Ge- fäss, welche am Meere ca. 760™"' (28" P.) beträgt, kann somit annähernd als Mass des Luftdruckes dienen, — genauer ist Letzterer nach b = a : [1 -f 0,00018018 t - 0,00001878 (x - a)] ^ a — ß • x zu berechnen, wo a die an einer Messingskale ab- gelesene Erhebung der Quecksilberkuppe über das Ni- veau im Gefässe, x die in C ausgedrückte Temperatur des Quecksilbers und Messings, a die Normaltemperatur des der Skale zu Grunde liegenden Etalons bezeichnet, ß = 0,00016 • a aber Tab. V*" zu entnehmen ist. Da dieses Gefässbarometer wegen der Kapillarität (wenn nicht die Röhre mindestens 12""" weit) etwas za kleinen Luftdruck angiebt, und der Nullpunkt der Skale (wenn nicht das Gefäss mindestens 120'"'" weit) beständig verschoben werden niuss, so substituiert man ihm oft ein Heberbarometer, das aus eiaer cylindrischen ge- bogenen Röhre besteht, und eine Skale mit Nullpunkt in der Mitte hat. Als Registrierapparat wird jetzt meistens das Wagebarometer von Sprung, auf Reisen das Aneroid von Goldschmid benutzt. 27 4 [126]. »as i^ariotte^sehe Ciesetz. Schliesst man in einer gebogenen Röhre, deren kürzerer Schenkel geschlossen ist, die Luft in diesem letztern mit Quecksilber ab, und giesst dann nach und nach in •den längern Schenkel so viel Quecksilber, dass die Niveaudifferenz 1, 2, 3, ... (n — 1) Barometersäulen, also der Druck auf die abgeschlossene Luft das 2, 3, 4, . . . nfache des Luftdruckes beträgt, so wird das Volumen der letztern auf '2 > "3 > V4 > '/„ ^^^ anfäng- lichen reduziert. Es besteht also das von Boyle und wenig später auch von Mariotte gefundene, allerdings Wolf. Taschenbuch IQ 146 — Aerostatik, Pneumatik und Akustik — (vgl. 301 : 2) konstante Temperatur voraussetzende Ge- setz: „Das Volumen einer Gasmenge ist der drückenden Kraft umgekehrt proportioniert ," welches auch er- laubt, aus dem Volumen rückwärts auf den Druck zu schliessen, wie es beim Manometer geschieht. Z7S [126, 27]. »ie ll^'psometrie. Denkt man sich eine Luftsäule in Schichten abgeteilt, und be- zeichnen p p, . . . Pn die Gewichte dieser Schichten, P P, . . . P„ aber die sie drückenden Kräfte , so hat man (274) p : p, = P : P, , Pi : Pa = P. : P, , . . . p,_, : p„ = P„_, : P„ P, = P - p , , P3 = P, - p,„ P„=: P„_, - p, folglich successive, wenn P : (P + p) = 71 ist p, — p . u P2 =^ p • 71- Pn = P • '^^ Sind daher B und b die Barometerstände in den Höhen m und n, so hat man für n — m — h B : b = p,„ : p,. = 1 : tt*' oder h =- {Lg B — Lg b) : Lg i 1 Es ist daher die Höhendifferenz zweier Stationen der Differenz der Logarithmen gleichzeitiger Barometer- stände an denselben proportional, — jedoch abgesehen von dem Einflüsse der Lufttemperatur. Unter Berück- sichtigung dieser letztern erhält man dagegen die Deluc'sche Formel h = A (Lg B — Lg b) dh = — A • db : b • Ln 10 Z in der A den für das Argument der Summe T + t der in C ausgedrückten Lufttemperaturen beider Stationen aus Tab. V" zu entnehmenden Wert von 18393" [1 + 0,002 (T + t)] bezeichnet. Approximativ kann man zur Bestimmung der ungefähren Höhe über dem Meere (B = 760"'"' und T = t = 15 0 angenommen) die der Formel H' = 19445 (log 760 - log b) » — Aerostatik, Pneumatik und Akustik — 147 entsprechende Kolumne der Tab. V benutzen. — Aus 2 folgt dh = — 7988 • db : b = 11", wenn db = 1"" und b = 725"""' angenommen wird. 296 [124]. Die liDftpumpe. Da die Dichte einer Gasmenge ihrem Volumen umgekehrt propor- tioniert ist, so wird eine Luftmenge A der Dichte d, welcher man noch einen Eaum B eingiebt, die Dichte d, = d • A : (A + B) und nach n Wiederholungen die Dichte d„ = d . [A : (A + B)]" erhalten. Ein zu diesem Zwecke geeigneter Apparat heisst Luftpumpe, und dient zum Nachweise, dass die Luft einen Druck ausübt, — dass sie ausdehnsam, sowie zum Leben, Brennen und als Schallmittel er- forderlich ist, — dass sie gegen das Fallen, Ver- dampfen, Entweichen von Gasen aus Flüssigkeiten, etc., einen Widerstand ausübt , — dass die Körper in ihr einen Gewichtsverlust erleiden, — etc. Lässt man den Baum B negativ werden, so geht die Luftpumpe in eine Kompressionspumpe über. 3 7 7 [124]. Einige andere Apparate. Wird in dem einen von zwei kommunizierenden Gefässen die Luft verdünnt joder verdichtet, so steigt oder sinkt die Flüssigkeit in demselben, bis der durch die Niveau- differenz erzeugte Druck der Ab- oder Zunahme der Ausdehnsamkeit Gleichgewicht hält. Hierauf beruhen das Ansaugen, die Heber, die Pumpen, etc. Z'SH [124]. Bestinimans: der lliehte iroii Ga^^en. Hat ein ausgepumpter Glasballon das Ge- wicht a, — mit trockener Luft gefüllt das Gewicht b, — mit einem Gase unter atmosphärischem Drucke ge- füllt das Gewicht c, — mit reinem Wasser gefüllt aber das Gewicht d, so stellen 148 — Aerostatik, Pneumatik und Akustik — (1) — a) : (d — a) (c — a) : (d — a) (c — a) : (b — a) der Eeihe nach die Dichte der atmosphärischen Luft oder des Gases in Beziehung- auf Wasser, und des Gases in Beziehung auf Luft als Einheit dar (Tab. V"). Auf der Gewichtsdifferenz, welche verschiedene Gase unter gleichem Drucke zeigen, beruhen die Aerostaten oder Luftballons. Z'S9, Die DifTusion. Die expansibeln Körper ordnen sich untereinander auf die Dauer nicht nach dem Gesetze der Schwere, sondern durchdring-en sich infolge ihrer Expansivkraft. Diese Diffusion zeigt sich z. B. in der Atmosphäre, wo Sauerstoff, Stickstoff", Kohlensäure, Wasserdampf, etc. , je eine eigene Atmo- sphäre bilden. 280 [152]. l>ie Hygrroskopie. Manche feste und liquide Körper haben das Vermögen, Gase an ihrer Oberfläche zu verdichten, ja zu absorbieren. So nehmen z.B. Haare (mit Verlängern) , Saiten (mit Verkürzen), etc., Wasser auf und können deshalb als Hygroskope, zur Not als Hygrometer dienen. 3S1 [129]. Ciesehwindigrkeit und Inten- sität des Sclialles. Jede schwingende Bewegung von hinreichender Schnelligkeit, die sich durch ein geeignetes Medium bis zu unserm Gehörorgane fort- pflanzen kann, wird durch dasselbe als Schal! (Ge- räusch, Ton) wahrnehmbar, und ist gewissen Gesetzen unterworfen , die in der sog. Akustik abgehandelt Averden. So beträgt die Geschwindigkeit der Fort- pflanzung des Schalles oder der, aus abwechselnd dichtem und dünnern Luftschichten bestehenden Schall- wellen in trockener Luft und bei 0» Wärme 332,2'", und nimmt mit der Feuchtigkeit und Wärme zu, wäh- rend die Intensität des Schalles mit dem Quadrate der — Aerostatik, Pneumatik und Akustik — 149 Entfernuno- abnimmt. Das Gehörorg-an vermag in der Sekunde 9 Laute zu unterscheiden, und ein Körper niuss also mindestens ^33/^ ^ ^^ == 18,5*" entfernt sein, um einen Schall als Echo (im Gegensatze zu Nachhall) zu reflektieren. 282 [129]. Ciesetze der Sehwing:uiig:eii. Entfernt man eine gespannte Saite aus ihrer Kuhe- lage, so gerät sie in Schwingungen, welche einer ent- sprechenden Wellenbewegung in der Luft rufen , und so einen bestimmten Ton zur Folge haben. Die Anzahl der Schwingungen einer Saite in einer bestimmten Zeit und die Höhe des durch sie hervorgebrachten Tones sind der Quadratwurzel der Spannung direkt, der Länge aber umgekehrt proportioniert. Verkürzt man die Saite auf %, ^-^, ^;^, -/a, %, 7t5J V2J so heissen die entsprechenden Töne: Sekunde, Terz, Quart, Quinte, Sext, Septime und Oktave des ersten Tones. — Auf ähnliche Weise können gespannten Membranen, Stäben, eingeschlossenen Luftsäulen etc. durch Erregung von Schwingungen verschiedene Töne entlockt werden. — Saiten und elastische Platten schwingen in Abteilungen, indem die Bildung von Knoten und Knotenlinien da- durch bedingt wird, dass einzelne Stellen am Schwingen verhindert werden. XXIX. Die Optik. 3S3 [130]. Oas liicht. Jede durch das Seh- organ vermittelte Wahrnehmung einer Erscheinung wird dem Lichte zugeschrieben, Avelches man früher als eine Emmission der leuchtenden Körper betrachtete, jetzt (296) für eine durch sie bewirkte Undulation eines äusserst feinen und elastischen Mittels, des sog. Äthers, 150 — Optik — hält. — Triift ein Lichtstrahl auf die Grenze eines neuen Mittels, so kehrt ein Teil desselben durch Zer- streuung, — ein anderer durch Reflexion, für welche die Winkel des einfallenden und reflektierten Strahles mit der in ihre Ebene fallenden Normale einander gleich sind, in das alte Mittel zurück, — ein dritter Teil aber geht in das neue Mittel über, oder wird, da dabei gewöhnlich eine Ablenkung erfolgt, gebrochen, und zwar so, dass für dieselben Mittel das Verhältnis der Sinuszahlen der Winkel des einfallenden und ge- brochenen Strahles mit der in ihre Ebene fallenden Normale, der sog. Brechungsexponent, unveränderlich ist. — Bei derselben Lichtquelle ist die Intensität der Beleuchtung eines Körpers einerseits dem Quadrate der Entfernung umgekehrt proportioniert, anderseits hängt sie von dem Cosinus des EinfallsAvinkels der auifallenden Strahlen und von der Fähigkeit des Körpers, das Licht zu zerstreuen, d. h. von seiner sog. Albedo, ab. — Die Geschwindigkeit des Lichtes ist (405, 427) etwa 300,000*"", — die Dauer eines Licht- eindruckes auf das Auge etwa V3*. 284 [131]. Oer ebene l§piegrel. Alle Strahlen, welche von einem leuchtenden Punkte auf einen ebenen Spiegel fallen, werden durch diesen (283) so zurück- geworfen, wie wenn sie direkt aus dem symmetrischen Punkte (88) kommen würden, und dieser letztere Punkt heisst darum Bild des erstem, — ist aber nur ein fin- giertes, nicht ein reelles Bild, da die Strahlen nicht wirklich durch ihn gehen. — Ein Punkt wird bei einer bestimmten Stellung des Auges im Spiegel gesehen, wenn die Gesichtslinie nach seinem Bilde denselben trifft ; ferner haben Gegenstand und Bild dieselbe Grösse. — Trifft ein Strahl auf die Kante zweier zu einander senkrechter Spiegel ein, so bilden die beiden — Optik — 151 reflektierten Strahlen eine Gerade, worauf der Helio- trop von Gauss beruht. — Bildet der Winkel a zweier Spiegel den n*''" Teil von 360", so glaubt man jeden zwischen ihnen befindlichen leuchtenden Punkt n-fach zu sehen, — man hat ein Kaleidoskop. ZH& [132]. Hohlispiegrel und Honvex- spieg^el. Von einem sphärischen Hohlspiegel des Mittelpunktes C wird jeder von einem leuchtenden Punkte D einfallende ^^-^, ,-q_ Strahl DM so nach MB ^-y-wrNJ' "'< ü ~ -^-^ '— -t^-Jd zurückgeworfen , dass ^^"SJ. ^.---""' (110) >-^5§'----.^ BC : CD =: BM : MD ^ ^V. BA: AD also (116) A, B, C, D nahe harmonische Punkte sind. Der Punkt B, in welchem die reflektierten Strahlen den in sich selbst zurückgeworfenen Hauptstrahl DA schneiden , ist das reelle Bild von D. Bezeichnen a, 2p, a die Bildweite AB, den Radius AC, und die Gegenstandsweite AD, so folgt aus obiger Proportion a = ap : (a ■— p) oder l:a-f-l:a=l:p 1 Ist a sehr gross, wie z. B. für die Sonne, so wird Asin, so wird ß unmöglich, und es kehrt der Strahl durch totale Reflexion in das alte Mittel zurück. 289 [168]. Oie Refraktion. Denken wir uns die Atmosphäre als eine Folge koncentrischer und homo- gener Schichten der Brechungs- exponenten iJL, so verhält sich nach 283 Sie„:Sib„ = fx„^,:fx„ Avährend trigonometrisch Sib„:Sie„^i = a..^,:a„ und es ist daher a« • f^a • Si e„ = K+i- ^^n-^-i • Si e„^ , = T * wo Y öine Konstante. Bezeichnen daher z und z' den ersten und letzten Einfallswinkel (die wahre und scheinbare Zenitdistanz), r = z — z' die Ablenkung des Lichtes durch die Atmosphäre oder die Refraktion, — Optik 15^ und setzt man {x^ = 1, ix^^ = n, während man die Höhe der Atmosphäre gegen den Erdradius vernachlässigt, so ist Si z i:^ n Si z' oder r ;=; a • Tg- z' wo a = (n — 1) : Sil'' 8 eine für z' < 75" ganz brauchbare Formel (vgl. 332). 888 [136]. Was Prisma. Die Ablenkung a eines Lichtstrahls infolge seines Durchganges durch ein Prisma des Winkels b und des Brechungsexponenten n wird durch Si a, = n Si ß, Si ß.^ =:^ n Si a^ 1 b = ß, -f a, a = a, + ß2 — b 8 bestimmt. Für a, = ß^ oder ß, = a^ wird a ein Minimum, und wenn man daher das Prisma so lange dreht, bis der Winkel des direkten und des doppelt gebrochenen Strahles am Auge ein Minimum a,, annimmt, so hat man ^1 = • 2 (ao 4- b) ßi = ^4 b n = Si '/j (ao -f b) • Cs '/, b 3 889 [137j. l>ie liiiisen. Ein von zwei Kugel- segmenten der Radien R und r begrenzter durch- sichtiger Körper heisst bikonvexe Linse, die mit der Centraldistanz zusammenfallende Gerade Axe derselben, der in die Linse fallende Teil d der Axe Dicke, und die Mitte der Dicke Mittelpunkt. Bezeich- net n den Brechungs- exponenten, so er- hält man unter An- nahme, dass der ein- fallende Strahl einen kleinen Winkel mit der Ax& bilde und d vernachlässigt werden dürfe (103, 283) 154 - Optik — 1 4- 1 = (n - 1) (-^- + l) = ^ oder a = a-p P a — p Es gilt also für die bikonvexe Linse dasselbe Gesetz wie für den Hohlspiegel (285), folglich bietet sie auch ganz analoge Erscheinungen dar. Geht R durch das Unendliche (plankonvexe Linse) in einen negativen Wert (konkav-konvexe Linse) über, so bleibt für E, > r das Bestreben, die Konvergenz der Strahlen zu be- fördern , und sie bilden mit jenen die Klasse der Sammellinsen oder Brenngläser. Wird r > R (konvex- konkave Linse), oder schlägt auch noch r darch das Unendliche (plankonkave Linse) in einen negativen Wert (bikonkave Linse) über, so wird p negativ, so dass diese drei Linsenarten nunmehr mit dem sphäri- schen Konvexspiegel (285) gleiche Eigenschaften haben, namentlich die Divergenz der Strahlen befördern und die Klasse der Zerstreuungslinsen bilden. 290 [143]. Weitere Ciesetze. Um die Brenn- Aveite P einer Sammellinse zu finden, misst man die Bildweite eines sehr entfernten Gegenstandes, z. B. der Sonne. Ist dieselbe sehr gross, oder handelt es sich um die Brennweite einer Zerstreuungslinse, so verbindet mau sie mit einer Sammellinse von kleiner BrenuAveite p , und misst die Brennweite ti der Ver- bindung; denn, da in diesem Falle für die Hülfslinse der Gegensatz von P als Gegenstandsweite zu be- trachten ist, so hat man (289:1) — oder P = *^ * 71 P p P — 71 Erzeugen sie von einem Gegenstande der Distanz a €in Bild in der Distanz a, so hat man somit P =r aap : [ap + ap — aa] Z — Optik — 155 woraus folgt, dass für P — a der Gegenstand mit der Hülfsiinse wie ein unendlich ferner Gegenstand ge- sehen wird. 891 [145]. Camera obscara und Anjfe. Entwirft man in einem dunkeln Räume (der Camera obscura) mit Hülfe einer Sammellinse ein Bild eines äussern Gegenstandes, und fängt dieses auf einer ge- liörig präparierten Tafel auf, so erhält man mit Hülfe einiger weiterer Manipulationen eine sog. Photographie jenes Gegenstandes. -- Der Camera obscura entspricht das Auge, in welchem das durch die Krystalllinse er- zeugte Bild von der Netzhaut aufgefangen werden soll. Das Auge kann sich nun zwar, indem es mit Hülfe der Innern Muskulatur die Form der Linse ab- ändert, der Gegenstandsweite a etwas accomodieren; aber wenn diese, um den Sehwinkel hinlänglich gross zu machen, kleiner als die Sehweite h werden muss, so bedarf es einer Hülfsiinse (Loupe) der Brennweite p8 — Optik — und Intensität bringt (z. B. ein durch ein Knallgas* gebläse bis zur Weissg-lut erhitztes Stückchen ge- brannten Kalkes) das Spektrum der Flamme dadurch umgekehrt wird , d. h. die hellen Linien in dunkle verwandelt erscheinen. Man muss somit einerseits schliessen, dass die dunkeln Linien im Sonnenspektrum durch ümkehrung des Spektrums der Sonnenatmosphäre entstehen, und dass diese z. B. Kalium, Natrium und Hydrogen enthält, weil genau an der Stelle der diesen Stoffen entsprechenden Linien A, D und F dunkle Querstreifen gesehen werden, dagegen kein Lithium, Barium, Csesium, weil die diesen Stoßen entsprechenden Linien keine Eepräsentanten unter den Fraunhofer'schen Linien besitzen, — und anderseits, dass drei Arten von Spektren zu unterscheiden sind : Das von undurch- sichtigen, mutmasslich nur von festen oder flüssigen Körpern gelieferte kontinuierliche Spektrum, — das von gasförmigen Körpern gebildete diskontinuierliche Spektrum^ — und das sog. Absorptions-Spektrum, welche» wie oben entsteht, wenn das Licht vor dem Eintritte ins Prisma durch Dämpfe einzelner Strahlen beraubt wird. — Endlich bleibt zu erwähnen, dass sich im Spektrum ausserhalb rot noch Wärmestrahlen, und ausserhalb violet chemisch wirksame Strahlen finden, deren letztere wahrscheinlich bei einzelnen Körpern (Fluorcalcium, etc.) momentan eine als Fluorescenz be- zeichnete Lichterscheinung erzeugen, während andere Körper (Diamant, Kalkspath, etc.) erst nach Entziehen des Lichtes leuchten oder Phosphorescenz zeigen. 395 [140]. "Der Achroniatismiiis. Nach dem Durchgange durch eine Linse treffen sich die roten Strahlen später als die violetten, — es zeigt sich die der Schärfe des Bildes schädliche chromatische oder Farbenabweichung, die jedoch gehoben werden kann^ — Optik — 159 da es Körper giebt, welche bei nahe gleicher Brechung sehr verschieden zerstreuen. Lässt man z. B. einem Crownglasprisma von 25" ein verkehrt liegendes Flint- glasprisma von 12" folgen, so wird die Zerstreuung, nicht aber die Brechung gehoben, und analog kann man aus einer Konvexlinse von Crownglas und einer Konkavlinse von Flintglas eine achromatische Linse zusammensetzen. 396 [148]. Interferenz und Beug^ung:. Gewisse farbige Erscheinungen, die beim Zusammen- treffen nahezu paralleler, durch stumpfwinklige Prismen^ dünne Ölschichten, etc. erhaltenen Lichtstrahlen, oder beim Vorbeigehen solcher an Gitterwerken, an den Rändern undurchsichtiger Körper, etc. entstehen, und unter dem Namen der Interferenz und Beugungsphäno- mene bekannt sind, haben zunächst der Undulations- theorie (283) zum Siege verholfen, da sich jene Er- scheinungen unter der Annahme, dass den verschie- denen Farben Lichtwellen entsprechen, deren Länge für rot bis violet von etwa 62 bis 42 Hundertstel- Mikron abnehme, theoretisch rekonstruieren lassen : Je nachdem nämlich die Wegdifferenz zweier Lichtwellen ein Vielfaches einer Wellenlänge , oder ein ungerades Vielfaches einer halben Wellenlänge beträgt, so ver- stärken oder schwächen sich dieselben, — und wie ein Teil eines Strahles aufgehoben wird, so tritt notwendig die komplementäre Farbe hervor. 397 [148]. Uie Uoppeltbrechung:. Be- trachtet man durch einen Doppelspath einen Punkt, so sieht man ihn doppelt, und zwar bewegt sich beim Drehen des Krystalles das eine Bild um das andere in einem Kreise, des Halbmessers 6*^ 12' = 372'. Um eben- soviel wird der Mittelpunkt eines Kreises versetzt, und wenn somit die beiden Bilder eines auf einer fernen 160 — Optik — Tafel verzeichneten Kreises, die man durch einen vor das Okular eines Fernrohrs gebrachten Doppelspath sieht, sich tangieren, so ist sein scheinbarer Durch- messer 2cp durch das Fernrohr auf 372' gebracht, d. h. es ist die Vergrösserung des Letztern gleich 372 : 2cp. Eine Gerade erscheint, wenn sie in einer durch die stumpfen Ecken des Doppelspaths gehenden Ebene, einem Hauptschnitte, liegt, einfach, sonst immer doppelt. 298 [148]. l>ie Polarisation. Wenn ein Lichtstrahl unter einem Winkel von 54 '/j" auf einen geschwärzten Glasspiegel , und nach der Reflexion unter gleicher Neigung auf einen zweiten Spiegel ein- fällt, so wird er, je nachdem die neue Einfallsebene zu der ersten parallel oder senkrecht steht, noch oder nicht mehr reflektiert. Gelangt er dagegen nach seiner ersten Reflexion auf einen doppeltbrechenden Körper, so erleidet er nur die gewöhnliche oder nur die un- gewöhnliche Brechung, je nachdem der durch ihn und die Hauptaxe gehende Hauptschnitt zur Reflexions- ebene parallel oder senkrecht steht, etc. Die Undulations- theorie hat unter der Annahme, dass längs eines solchen polarisierten Strahles einander parallele , zur Fort- pflanzungsrichtung senkrechte Vibrationen statthaben, auch diese Erscheinungen als notwendig nachgewiesen. XXX. Die Wärmelehre. 299 [149]. »as Wesen der Wärme. Die sog. Wärme ist mit dem Lichte verwandt und häufig verbunden, strahlt wie dasselbe, wird nach denselben Gesetzen reflektiert und gebrochen, und ebenfalls nicht mehr als Stoif, sondern als eine Bewegungsform be- trachtet. Das Ausstrahlungsvermögen warmer Körper — Wärmelehre — 161 hängt von ihrer Beschaifenheit ab, und nimmt nament- lich mit der Rauhigkeit ihrer Oberfläche zu, mit der Dichte derselben ab. 300 [149]. nie Wärmeleitniig:. Das Ver- halten der Körper gegen das Durchlassen von Wärme- strahlen und Lichtstrahlen ist sehr verschieden, indem z. B das Steinsalz sehr diatherman , der fast gleich durchsichtige Alaun sehr atherman ist. — In Beziehung auf das durch innere Strahlung bewirkte Verbreiten der absorbierten Wärme in einem Körper, teilen sich die Körper in gute und schlechte Wärmeleiter. Zu den erstem gehören Metalle und Steine, zu den letztern Glas, Kohle, Wolle, Erden, etc. Von unten erwärmte Flüssigkeiten und Gase scheinen bessere Wärmeleiter zu sein, als sie wirklich sind, indem Strömungen ent- stehen, auf denen z. B. die Luft- und Wasserheizungen beruhen. 301 [149]. ©ie Jiusdehnnug:. Da für ein kleines d sehr nahe (1 -}- d)" = 1 + nd , so kann die Volumenausdehnung eines Körpers durch die Wärme gleich dem Dreifachen, die Flächenausdehnung gleich dem Doppelten der Längenausdehnung gesetzt werden. — Hat ein Originalmass seine Normallänge 1 bei t^ C, so ist, wenn a die Ausdehnung der Längeneinheit für 1« C. ist, seine Länge bei T « • C. L = 1 [1 + a (T - t)] 1 ^1 Um eine Uhr gegen die (nach 255) schädliche Einwirkung der Wärme auf die Pendellänge zu kompensieren, er- setzt man entweder nach Graham die Linse durch ein Gefäss mit Quecksilber, oder unterbricht nach Harrison die Pendelstange durch einen Rost, bei dem Wolf, Taschenbuch 11 162 — Wärmelehre — die nach oben wirkenden Stäbe z aus einem Metalle (z. B. Zink) bestehen , das sich bedeutend stärker als das Metall der Pendelstange (meist Eisen) ausdehnt. — Bezeichnen v und v' die Volumina eines Gases bei b und b'cm Barometerstand, t und t' C. Erwärmung, so ist sein Volumen bei 16°"" und 0*^ bv h'Y' , bv 1 4- at - so dass 76(l+at) 76(l + atO V v' 1 + at' *' das auf verschiedene Temperaturen erweiterte Mariot- te'sche Gesetz ist. Da a = 0,003665 ^ 1 : 273, so korre- spondieren t = — 273° C. und v = 0, so dass man den um 2730 C. unter dem Eispunkte liegenden Punkt un- bedenklich als einen jeder Wärme baren absoluten Nullpunkt betrachten kann. 303 [149]. Speciiische Wärme. Die Wärme- menge, welche ein Kilogramm Wasser von 0^' erfordert, damit seine Temperatur auf 1 ° steigt, nimmt man als Wärmeeinheit oder Calorie an, und nennt sodann die in dieser Einheit ausgedrückte Wärmemenge s, welche irgend ein anderer Körper erfordert, damit die Tem- peratur einer Gewichtseinheit desselben um 1° steigt, seine speclfische Wärme (Wärmekapacität). — Taucht man einen solchen Körper der Masse m und Temperatur ti in ein Kilogramm Wasser der Temperatur t, , so hat man, wenn kein Wärmeverlust entsteht, und t die durch die Ausgleichung entstandene Temperatur be- zeichnet, s • m (ti — x) = X — t^ Bei Gasen, oder eigentlich strenge genommen bei allen Körpern, hat man die specifische Wärme bei konstantem Volumen und die bei konstantem Drucke zu unter- scheiden, je nachdem man bei der Wärmezuführung das Volumen der Masse, oder aber (indem man dem — Wärmelehre — 163 Körper eine Ausdehnung' gestattet) den von aussen stattfindenden Druck konstant erhält. Für atmo- sphärische Luft ist z. B. die specifische Wärme bei konstantem Volumen 0,1687, und diejenige bei kon- stantem Drucke 0,2377. 303 [149]. l^le g^ebundeiie Wärme. Wäh- rend ein Körper in einen höhern Aggregationszustand tibergeht, wird alle ihm zufliessende Wärme zu dieser Formänderung verbraucht oder gebunden (latent) — eine Vermehrung des Wärmezuflusses hat keine Tem- peraturerhöhung , sondern eine Beschleunigung des Processes zur Folge. Umgekehrt wird bei Erniedrigung des Aggregationszustandes eine entsprechende Wärme- menge frei, worauf z. B. die Anwendung des Dampfes zum Kochen , Waschen , etc. beruht. — Wenn ein Körper während der W^ärmezuführung sich ausdehnt, und unter einem äussern Drucke steht, so wird sog. äussere Arbeit verrichtet, bei welcher eine gewisse Wärmemenge verschwindet. Die einer Calorie ent- sprechende Arbeit, ein mechanisches Wärme-Equivalent, beträgt nahezu 427 Kilogrammeter. 304 [149]. Wie Verdnnstang*. Die Flüssig- keiten gehen an der Oberfläche schon unter der Siede- hitze in den expansibeln Zustand über, sie verdunsten, wobei Wärme gebunden und dadurch Verdunstungskälte erzeugt wird. Auf ähnliche Weise entsteht beim Mischen von Schnee mit Salz, — beim Auflösen von 5 T. Sal- miak und 15 T. Salpeter in 16 T.Wasser, — etc., künstliche Kälte. — Um die Spannkraft des Wasser- dampfes zu messen, lässt man in den einen zweier Barometer einen Wassertropfen steigen und beobachtet die , verschiedenen Temperaturen entsprechenden Ver- kürzungen seiner Säule; für höhere Temperaturen lässt man den Dampf auf ein Manometer (274) wirken. 164 — Wärmelehre — 305 [152]. Aug:ast's Psychrometer and da$» Hutton'selie Priiicip. Bezeichnen t, und t, die Angaben eines trockenen und eines benetzten Thermometers bei b"""' Luftdruck, e, und e., aber die diesen Temperaturen entsprechenden Spannkräfte, so gfiebt nach August, wenn t.^ > 0 E = e, - 0,000804 (t, - t,) b die Spannkraft des in der Luft enthaltenen Wasser- dampfes; E heisst absolute, das gewöhnlich in Pro- centen gegebene Verhältnis E : e, aber relative Feuchtig- keit. — Wenn zwei mit Feuchtigkeit gesättigte Luft- massen von ungleicher Temperatur t, und tj, also auch ungleicher Spannkraft s, und s^, zusammentreffen, so entspricht (vgl. Tab. V**) ihrer Mischungstemperatur T = V2 (ti + %) eine Spannkraft S < V2 (»i + S-j), und es findet daher nach Hutton ein Niederschlag statt, sei es in Form einer Wolke, sei es als Regen, Schnee, etc.; sind sie nicht gesättigt, so werden sie zum mindesten feuchter. Ähnliche Vorgänge haben bei Bildung von Nebel, Tau, Reif, etc., statt. 306. Der Dampfdruck. Wenn bei ver- dunstenden oder siedenden Flüssigkeiten die ent- stehenden Dünste oder Dämpfe nicht weggeschafft werden , so entsteht nach kurzer Zeit ein Gleich- gewicht zwischen der Expansivkraft derselben und dem auf der Flüssigkeit ruhenden Drucke. Bei ver- mehrtem Wärmezufluss nimmt dann einerseits die Flüssigkeit eine höhere Temperatur an, und anderseits erreichen die Dünste oder Dämpfe eine höhere Ex- pansivkraft und Dichte (Papinianischer Topf). — Wenn 1 Kil. Wasser von 0« unter dem der Tempera- tur t entsprechenden Dampfdrucke erhalten und ihm die Wärmemeusre — Wärmelehre — 165 q = t -f- 0,00002 1^ + 0,0000003 1^ 1 zugeführt wird, so steigt seine Temperatur auf t. Bei weiterer Wärmezuführung- geht das Wasser in Dampf über und hiebei überwindet die Masse während der Volumenvergrösserung- einen äussern Druck, verrichtet also Arbeit. Ist dieser Druck konstant, so ist die der Arbeit entsprechende latente Wärme pro 1 Kil. ver- dampftes Wasser L = 31,10^- 1,096 -t-q 9 Diejenig-e Wärme, welche 1 Kil. gesättigter Wasser- dampf mehr enthält als 1 Kil. Wasser von gleicher Temperatur ist P =- 575,40 - 0,791 • t 3 L und p zusammen geben den AVert, den man ge- wöhnlich (303) kurzweg latente Wärme (Verdampfungs- wärme) nennt, während H = q + L + P -- 606,5 -f 0,305 • t 4 die sog. Gesamtwärme ist , Avelche man 1 Kil. Wasser von 0" zuführen muss, um es unter konstantem Drucke in gesättigten Dampf von f^ zu verwandeln. Das Volumen v von 1 Kil. gesättigten Wasserdanipfes findet sich , wenn p den Druck des Dampfes pro Quadratmeter bedeutet, V = 427- L : p -f 0,001"" [BT - C • |/p] : p * wo T = 273 -f t und p in Atmosphären einzusetzen ist, die Konstanten aber B = 0,0049287, C = 0,187815 sind. Die Dichtigkeit y des Dampfes oder das Gewicht von einem Kubikmeter ist endlich ^ = 1:\. 307. Bie Dampfmaschine. Die doppelte Eigenschaft der Wasserdämpfe, einerseits einer grossen Expansivkraft fähig zu sein, anderseits dem Volumen nach durch Abkühlung plötzlich fast ganz vernichtet 166 — Wärmelehre — zu werden (1 YoL Dampf vod 1 Atm. Spannkraft g'iebt 0,00059 Wasser), begründet ihre technisch so wichtige Anwendung- auf die Dampfmaschine , bei welcher die erzeugten Dämpfe mittelst der Steuerung abwechselnd über und unter den Kolben im Dampf- cylinder und von da in den Kondensator geführt werden, Avodurch eine va et vient genannte Bewegung des Kolbens entsteht, die durch Watt'sches Parallelo- gramm und Balancier in eine rotierende Bewegung verwandelt, und durch SchAvungrad und Eegulator gleichmässig erhalten wird. Da der Druck einer Atmo- sphäre auf 1'"'" nahe 1,033 Kil. beträgt, so stellt (264) A = 1,033 • n • V • f Ivilogrammeter für eine Druckfläche von f '''"' und eine Gescliwindigkeit von v'" die mechanische Arbeit von n Atmosphären in 1' vor. 308. I>ie KläTnieerzeosuiis:. Ausser dem Erzeugen der Wärme durch mechanische Arbeit (pneu- matisches Feuerzeug, Feuermachen der Indianer), und ihrem Freiwerden bei Erniedrigung des Aggregations- zustandes (303), wird bei Concentration und Absorption der Sonnenstrahlen (Brennpunkt, schAvarze Tücher), bei chemischen Processen (Zündlampe), etc., Wärme er- halten. Besonders Avichtig aber ist die Erzeugung der Wärme beim Verbrennen, das aber nur fortdauern kann, Avenn Brennstoff und Zündstoff genügend A^or- handeu sind, und Ersterer durch das Verbrennen hin- länglich erAvärmt Avird. XXXI. Der Magnetismus. a09 [153]. Wie masrnetiseheii Körper. Manche Körper, besonders der Magneteisenstein, be- — Mag-netismus — 167 sitzen die Eigenschaft, kleine Stücke Eisen, Stahl, etc. anzuziehen, und hei freier Beweglichkeit eine bestimmte Eichtung gegen die Weltgegenden anzunehmen, — sie heissen magnetisch. An jedem Magnete sind Paare von Stellen vorhanden, in denen sich diese Anziehungskraft concentriert, die Pole, von denen der eine Nordpol, der andere Südpol heisst, — und wenn man einen Magnet zerbricht, so zeigt jedes Bruchstück wieder beide Pole. 31 0 [153]. Die Grnndei^enschaften. Nähert man dem einen Pole eines Magneten den einen Pol eines andern, so findet Anziehung oder Abstossung statt, je nachdem die beiden Pole ungleichnamig oder gleichnamig sind; nähert man ihm dagegen das eine Ende eines des Magnetismus fähigen Stabes, so findet nicht nur immer Anziehung statt, sondern das andere Ende zeigt sofort gleichnamigen Magnetismus mit dem diese sog. Verteilung bewirkenden Pole, — wenn man aber den Stab zurückzieht, so behält oder verliert er seine magnetischen Eigenschaften, je nachdem er aus Stahl oder weichem Eisen besteht. 311 [153]. Die künistlichen Hagrnete. Künstliche Magnete werden aus Stahlstäben durch Streichen mit einem Magnete erzeugt: Beim sog. ein- fachen Striche wird der Magnet wiederholt mit dem einen Pole auf die Mitte des zu magnetisierenden Stabes aufgesetzt, und dann bis ans Ende fortgeführt, wodurch dies Ende den ungleichnamigen Pol erhält. Beim sog. Doppelstriche setzt man dagegen die beiden Pole eines Hufeisenmagneten in der Mitte des zu magnetisierenden Stabes auf, bewegt beide Pole bis an das eine Ende des Stabes, von da bis an das andere Ende, und noch bis zur Mitte zurück, wodurch jedes Ende einen mit dem ihm zunächst gekommenen Pol xingleichnamigen Pol erhält. Verbindet man die beiden 168 — Magnetismus — Pole durch ein Stück weiches Elsen, einen Anker, und belastet letztern von Zeit zu Zeit etwas mehr (oder speist den Magneten), so steigert sich die magnetische Kraft, Avährend das Ahreissen des Ankers sie schwächt. 312 [153]. »er Uiamagnetismus, Während sich ein zwischen die Pole eines Hufeisen-Magneten gehrachter magnetischer Körper axial stellt, so nehmen dagegen manche andere Körper (Wismut, Holz etc.)^ eine dazu senkrechte equatoriale Lage an, und heissen diamagnetisch. 313 [154]. Der JBrdmagrnetismus. Hängt man eine Stahlnadel in ihrem Schwerpunkte an einem ungedrehten Coconfaden auf, und macht sie sodann magnetisch, so nimmt sie nach einer Keihe von Schwingungen nicht nur eine Ruhelage an, welche gewisse Abweichungen vom Meridiane und von der Horizontalen, die Deklination und Inklination zeigt, sondern setzt auch einen von bestimmter Intensität zeugenden Widerstand entgegen, wenn man sie aus dieser Lage entfernen will. Bezeichnet I diese Letztere,^ H ihre horizontale, V ihre vertikale Komponente, K das Trägheitsmoment, m die Masse und d die Ent- fernung eines Poles der Magnetnadel von ihrer Dreh- axe, also d-m = M das sog. magnetische Moment der Nadel, so hat man, da eine Magnetnadel offenbar wie ein Pendel schwingt, "K" in '^ = ''iwrT *^ = "/m- V* wo t, die Schwangzeit einer horizontal, t^ die einer in der Inklinationsrichtung und t^ die einer lotrecht schwingenden Nadel ist. Für die Inklination i hat man sodann Z — Magnetismus — 169 und wenn ein Stäbchen von a°™ Länge, b°" Breite und p^"" Gewicht zu einer einfachen Schwingung t* braucht, und in der zum magnetischen Meridiane senkrechten Lage eine in der Entfernung r befindliche Nadel um den Winkel v ablenkt, so setzt man nach Gauss rt r 6r Ts: V ^ ^ iL- Tgv^ ' — "^'^ * ^~" Coi Deklination, Inklination und Intensität sind verschie- denen, an längere und kürzere Perioden gebundenen Variationen unterworfen (vgl. 392), zu deren genauerer Bestimmung Gauss ein Unifilar — und ein Bifilar- Magnetometer mit Spiegelablesung konstruiert hat. 314 [153]. Die Kousi^ole. Eine über einem Horizontalkreise mit Diopterlineal oder Fernrohr schwingende , gegen die Inklination equilibrierte Magnetnadel heisst Boussole (Kompass) und kann teils bei Kenntnis der Deklination dazu dienen, die Welt- gegenden oder die Orientierung irgend eines Punktes aufzufinden, — teils, (wenn etwa Fehler von 10' über- sehen werden können) zum Winkelmessen, indem man am Kreise die Differenz des Standes der Nadel abliest, welche entsteht, wenn man Diopter oder Fernrohr successive auf zwei Winkelobjekte einstellt. XXXII. Elektricität nnd Galvanismns. 315 [157]. Die elektrische Anmehunfs, Manche Körper, namentlich Glas und Harze erhalten durch Reiben mit Seide und Wolle, eine sog. elek- trische Anziehungskraft, welche sich von der mag- netischen dadurch unterscheidet, dass sie auf jeden leichten Körper wirkt, nicht an Pole gebunden, 170 — Elektricität und Galvanismus — aber auf die geriebene Stelle beschränkt ist. — Andere Körper, wie Metalle und Kohle, werden dagegen durch Keiben, wenigstens scheinbar, nicht elektrisch; nähert man ihnen aber einen elektrischen Körper, so teilt sich die Elektricität ihrer ganzen Oberfläche mit. Sie heissen Leiter oder Konduktoren, — Körper der ersten Art dagegen, wie auch Seide, trockene Luft, etc. Nicht- leiter oder Isolatoren. 316 [157]. €irandeig:eDSchafteii. Um diese Erscheinungen zu erklären, nimmt man gewöhnlich zwei Flüssigkeiten, die positive oder Glas-Elektricität, und die negative oder Harz -Elektricität an, deren Trennung' den elektrischen Zustand begründet; dabei stösst sich gleichnamige Elektricität ab, während sich ungieiclmamige anzieht, wie sich dies z.B. bei den sog. Elektroskopen aus Hollundermarkkügelchen , etc. zeigt. — Nähert man einem elektrischen Körper einen isolierten Leiter , so wird Letzterer durch Verteilung ebenfalls elektrisch, — die ungleichnamige Elektricität wird angezogen, die gleichnamige abgestossen. Bei grösserer Annäherung wächst die elektrische Spannung, und wird am Ende stark genug, um die schlechtleitende Luft zu durchbrechen, — es entsteht ein Funke, und der Leiter ist nun ganz mit derselben Elektricität be- deckt, wie der elektrische Körper, Hätte man aber vor dem Überschlagen den Leiter zurückgezogen, so hätte er keine Spur von Elektricität gezeigt, — da- gegen die dem elektrischen Körper entgegengesetzte, wenn man ihm vor dem Zurückziehen durch Berührung des abgewandten Teiles die abgestossene Flüssigkeit entzogen hätte. Hierauf beruht das sog. Laden des einer, z. B. durch Lederkissen mit Mussivgold ge- riebenen Glastafel gegenüberstehenden Konduktors der Elektrisiermaschine und einer beidseitig metallisch be- — Elektricität und Galvanismus — 171 legten sog, Franklin'schen Tafel oder der Leidnerflasche, — ebenso der Elektrophor, — die Influenzmaschine, etc. 317 [157]. Uie ^alTanischen Ströme and Batterien. Wie in dem Augenblicke, wo entgegen- gesetzt elektrische Körper durch einen Leiter, so z. B. die beiden Belegungen einer Leidnerflasche durch einen sog. Auslader, verbunden werden, ein momentaner elektrischer Strom entstellt, so können auch dauernde elektrische, oder nach ihrem Entdecker Galvani'sche geheissene Ströme durch chemische Wirkung erregt werden: Taucht man nämlich eine Zinkplatte in ver- dünnte Schwefelsäure, so entwickelt sich Wasserstoff- gas, das zunächst an der Platte aufsteigt, — amal- gamiert zeigt sie sich fast unempfindlich gegen die Säure, — setzt man aber noch eine Kupferplatte (— ) in die Säure und verbindet sie metallisch mit der Zinkplatte (-f), so entstellt ein elektrischer Strom, der durch das nunmehrige Aufsteigen des Wasserstoffgases am Kupfer sichtbar wird. Einen kräftigern Strom er- hält man durch Vereinigung mehrerer Elementenpaare zu einer Kette: Entweder baut man eine Säule, bei welcher in gleicher Folge Zink, Kupfer und eine mit hinein Leiter (Salzwasser oder stark verdünnte Säure) befeuchtete Tuchscheibe wechseln, eine sog. Voita'sche Säule, — oder man taucht in eine Keilie mit ver- dünnter Schwefelsäure gefüllter Zellen je ein Zink- end ein Kupferelement, und verbindet die Zinkplatte einer Zelle metallisch mit der Kupferplatte der fol- genden Zelle, — oder man teilt, um eine Batterie von etwas konstanterer Wirkung zu erhalten, jede Zelle durch eine poröse Scheidewand ab, setzt in den einen Teil ein Zinkelement in eine Lösung von Kochsalz, In den andern ein Kupferelement in eine Lösung von Kupfervitriol, — etc. In allen Fällen entsteht der 172 — Elektricität und Galvanismus — Strom, sobald die äussersten Elemente durch den soir» Polardraht miteinander verbunden werden. — Ebenso entstehen elektrische Ströme, wenn man, wie bei der Erdbatterie, in die feuchte Erde eine Zinkplatte, an einer andern Stelle eine Kupferplatte eingräbt, und beide Platten durch einen Draht verbindet, — oder, wenn man, wie bei der thermo- elektrischen Säule, aus zwei Streifen verschiedener Metalle einen Ring zu- sammenlötet, und den Lötstellen verschiedene Tempera- turen giebt, — etc. 318 [157]. Itaü Ohm'sche diesetz. Be- zeichnet s die Stärke eines elektrischen Stromes, aus- gedrückt in sog. „Ampere", e die in sog. „Volt'' aus- gedrückte elektromotorische Kraft der verwendeten Elemente, die um so grösser ist, je weiter die daza verwendeten Stoffe in der Spannungsreihe (-f Zink, Blei, Zinn, Eisen, Wismuth, Kupfer, Platin, Gold,. Silber, Kohle, Graphit — ) voneinander abstehen, m die Anzahl der Elemente, f ihre in Quadratdecimetern gegebene Oberfläche , w, den in sog. „Ohm'' aus- gedrückten (für Wasser sehr grossen, durch Zusatz, von Säuren, Salzen, etc. zu vermindernden) Wider- stand eines Elementes der Oberfläche 1, 1 die Länge des Schliessungsdrahtes in Metern, d die Dicke des- selben in Millimetern, und w^ den (für Eisen 6, Platin. 7, Quecksilber 39 mal so gross als für Kupfer ge- fundenen) Widerstand eines Schliessungsdrahtes der Dimensionen 1, so ist nach Ohm _ md-ef Summe der elektromot. Kräfte ~ md^v, + flw., ~ Summe der Widerstände. Für Elemente bestimmter Art ist, je nachdem 1 klein oder gross, das erste oder das zAveite Glied im Neiyier von überwiegender Bedeutung, und somit im erstem — Elektricität und Galvanismus — 173 Talle s nahe proportional der Grösse, in letzterm aber der Anzahl der Elemente, so dass man z. B. für Lokal- batterien wenige grosse, für Linienbatterien dagegen viele kleine Elemente verwendet. 319 [157]. Weitere Eig^enschaften. Der galvanische Strom erhitzt dünne Leitungs- Drähte, durchläuft sie mit einer zu 60000 Meilen angeschlagenen Geschwindigkeit, — erregt beim Schliessen oder Öffnen in einem benachbarten Leiter einen sog-, induzierten Strom, der z.B. in den zur Zeit vielfach medizinisch verwendeten Erschütterungsapparaten benutzt werden konnte, weil er fortwährend seine Richtung- ändert, nämlich als Öffnungsstrom g-leiche , als Schliessungs- strom entg-egeng-esetzte Richtung- wie der erregende Strom besitzt, — etc. Auch ist der galvanische Strom als chemische Kraft thätig, kann, wie z. B. im Volta' sehen Eudiometer, Wasser bilden, oder auch zersetzen, — Kupfer aus Kupfervitriollösung in Wasser, Gold aus Goldchloridlösung in Wasser mit unreinem Cyan- kalium, etc. metallisch niederschlagen, und so zur sog. Galvanoplastik behülflich sein, — etc. Zwei parallele Polardrähte ziehen sich an oder stossen sich ab, je nachdem der Strom sie in gleichem oder entgegen- gesetztem Sinne durchläuft. 320 [157, 8]. Her l]lektromag:iietii§iiius and die Teleg^rapMe. Bringt man den Polar- draht in den magnetischen Meridian, so wird das Nord- ende einer über demselben schwebenden Magnetnadel für einen nach ihr sehenden , Kopf voran im Strome sich schwimmend denkenden Beobachter links ab- gelenkt. Wird ein weiches Eisen mit einem durch um- sponnene Seide isolierten Polardrahte umwunden, so wird es zum Elektro magnete, verliert aber beim Öffnen der Kette seinen Magnetismus augenblicklich wieder, 174 — Elektricität und Galvanismus — — während ein Stahlstab, den man (analog- 311) durch eine solche Drahtspirale zieht, dauernde magnetische Sättigung erhält. Umgekehrt entsteht, wenn einem Hufeisenmagnete gegenüber ein mit einem isolierten Kupferdrahte umwundener hufeisenförmiger Anker rotiert, eine Magneto-Elektrisiermaschine. — Die Ab- lenkung der Magnetnadel durch galvanische Ströme wird zum Messen der Letztern durch eine Boussole verwendet. — Da der Strom auch den längsten Polar- draht fast augenblicklich durchläuft, und dieser über- dies nach Steinheils folgenschwerer Entdeckung zur Hälfte durch die Erde ersetzt werden kann, so wird es möglich, in kürzester Zeit auf beliebige Distanzen. Zeichen zu geben oder elektrische Telegraphen einzu- richten , indem man an der einen Station den Strom mit Hülfe eines sog. Tasters abwechselnd herstellt und unterbricht, dadurch auf der zweiten Station einen Elektromagneten befähigt, einen Anker abwechselnd anzuziehen und loszulassen, folglich auch jeden mit Letzterm in geeigneter Verbindung stehenden Apparat^ sei es ein Schreibapparat, ein Läutwerk, eine sympa- thische Uhr, ein Chronoskop oder Chronograph, etc., in Thätigkeit zu setzen. Von den Schreibeapparaten ist der von Morse mit den aus • (di) und — (doo) kombinierten Buchstaben und Ziffern am gebräuch- lichsten. Geodäsie und Astronomie, Astronomische YorbegrifFe. O blicke, wenn den Sinn dir will die Welt verwirren , — zum Himmel auf, wo nie die Sterne irren. (Riickert) XXXIII. Einleitung. 331 [1, 2]. Aufgrabe der ), so ist somit für einen Circumpolarstern 900 — cp=:z + a.Tgz + p ] zu setzen, je nachdem er in oberer oder unterer Kul- mination steht, — für einen südlich kulminierenden Stern aber 90 — cp = p — z — aTgz Ä Kann man keine der Grössen p, cp, a als bekannt voraussetzen, so beobachtet man zwei Circumpolar- sterne in ihren beiden Kulminationen, und bestimmt jene aus den sich nach 1 ergebenden 4 Gleichungen. 188 — Erste Messungen — Kennt man dagegen p bereits für einzelne Sterne, so genügt es zur Bestimmung von a und cp, einen zeni- talen und einen etwas tief kulminierenden Stern je einmal zu beobachten. 333 [171, 2]. ©ie Ke^ulierang* einer Uhr nach den Sternen. Bringt man eine Uhr durch Korrektion an ihrem Pendel oder ihrer Unruhe (257) dahin, dass sie bei successiveu Kulminationen eines Sternes nahezu dieselbe Zeit zeigt, so heisst sie auf Sternzeit reguliert , und die Korrektion, welche eine ihrer Angaben bedarf, um die entsprechende des vorher- gehenden Tages zu ergeben, stellt ihren, von der Uhr- korrektion (312) wohl zu unterscheidenden sog. täglichen Gang vor, der nahe konstant sein soll. Besitzt eine gute Uhr ein Kompensationspendel (301) oder steht sie in einem Eaume mit konstanter Temperatur, so wird die Variation ihres Ganges von einem Tage zum andern nie eine volle Sekunde betragen. 334 [173, 4]. Dais fiarallaktiiseh mon- tierte Fernrohr. Verbindet man ein Fernrohr so mit einer Axe, dass es unter jedem beliebigen Winkel zu derselben festgehalten werden kann, und bringt dann diese Axe in die Richtung der Weltaxe, so heisst das Fernrohr parallaktisch montiert. Richtet man es auf irgend einen Stern, und dreht die Axe durch ein Uhrwerk in einem Tage einmal gleichförmig um, so bleibt der Stern, solange er über dem Horizonte ist, beständig im Fernrohr, und kann, wenn er etwas helle ist und nicht gar zu nahe an der Sonne steht, auch am Tage (was früher trotz allen Sagen kaum möglich war) fortwährend gesehen werden. Es ist damit offen- bar der faktische Beweis geleistet, dass die tägliche Bewegung wirklich genau so vor sich zu gehen scheint, wie wenn sich die scheinbare Himmelskugel in einem Tage umdrehen würde. Täeiiclie Bewegung _ 189 Nord 33Ä [176]. Die Stemkoordiiiateii. Um einen Punkt der scheinbaren Himmelskugel seiner Lage nacli zu bestimmen, wendet man seit den ältesten Zeiten sphärische Koordinaten an: Ent- weder bezieht man sich auf den Horizont, d. h. giebt die zur '*>«* Zenitdistanz (z) kom- plementäre Höhe (h) als Ordinate, das im Sinne der täglichen Bewegung von Süd ?iadü- bis 360° gezählte Azi- mut (w) als Abscisse, — oder man benutzt den Equa- tor, d. h. giebt die zur Poldistanz (p) komplementäre Deklination als Ordinate, und die entgegengesetzt zur täglichen Bewegung von einem festen Punkte desselben, dem sog. Frühlingspunkte Y (350) bis 360 ^ oder 24'' gezählte Kektascension {Ai, a) als Abscisse. Ein Parallelkreis zum Horizonte heisst Almucantarat, ein ebensolcher zum Equator schlechtAveg Parallel, — jeder durch den Zenit gehende grösste Kreis Höhenkreis oder Vertikal, jeder durch den Pol gehende aber Deklinations- kreis und sein im Sinne der täglichen Bewegung ge- zählter Winkelabstand vom Meridiane Stundenwlnkel (s), — der zum Meridiane senkrechte Höhenkreis erster Vertikal, der Deklinationskreis des Frühlingspunktes Colur der Nachtgleichen und sein Stundenwinkel Stern- zeit (t = a-l-s). ^(^^-j 336 [177]. Vais Dreieck Poi-Zenit-^tern. Durch Anwendung der sphärischen Trigonometrie auf das Dreieck Pol-Zenit-Stern, den Winkel am Stern als Variation (v) einführend, erhält man die Formeln 190 — Tägliche Bewegung Si s : Si w : Si V : : Si z : Si p : Co cp Co p = Si 9 • Co z — Co cp . Si z • Co w Co z = Si cp . Co p + Co cp . Si p . Co s Si cp = Co p . Co z + Si p • Si z • Co V Co s = Co w • Co V + Si w • Si V • Co z Co w = Co s . Co V — Si s • Si V • Co p Co V = Co s • Co w -f- Si s • Si w • Si cp Cos •Sip = Co z Co cp + Si z .Si9 Cow Cos •Cocp = Coz Si p — Si z • Cop • Co V Cow . Si z = - -Cop Cocp + Sip •Sicp • Cos Cow . Co cp = - -Cop • Si z + Si p •Coz •Cov Cov •Si z = Si cp Si p — Cocp Cop • Cos Cov •Sip== Si cp Si z -f Cocp Coz • Cow Si s • Cop=- -Cow Siv -f Siw Cov Coz Si s •Sicp= Cov Si Av — Si V Cow •Coz Siw .Coz== Co s • Si V -f Si s Cov • Cop Siw • Sicp = Co V • Si s + Si V Co s •Cop Siv • Co p = - -Cow • Sis 4- Siw Co s •Sicp Si V • Co z = Co s • Si w — Si s Cow •Sicp dp = Co V . dz — Co 3 • dcp — Si V Siz^ dw dz = Co w • dcp -f Co V • dp -f Si Av • Co cp . ds 6 dcp = Co w • dz — Co s • dp — Si s • Si p • dv deren Wichtigkeit die Folge bewähren wird. 337 [178]. Oie Tranisformatioii der Hoordinaten. Die Alten benutzten für die Trans- formation der Koordinaten einen Globus, während man jetzt die Rechnung vorzieht, für welche nach 336 : 2, 4, wenn die Hülfsgrössen x und y durch Coz = x'.Coy' Siz.Cow==x'^Siy' 1 Co p = x" Co y" Si p . Co s = x" Si y" Z eingeführt werden, die Formeln Co p = x' • Si (cp — y'), Co s • Si p = x' • Co (cp — y') 3 Coz = x'^Si(cp + y'0, Cow Si z = — x"Co(cp-f y")4 — Täg-liche Bewegung — 191 folgen, nach welchen man für bekannte Werte von --p und t, und unter Berücksichtigung, dass p und z be- ständig konkav, s und w aber beide gleichzeitig ent- weder konkav oder konvex sind, sowohl d = 90*' — p und a = t — s aus z und w , als z und w aus d und a leicht berechnen kann. 338 [179, 80]. Auf- und In t ergrau ^j £lon> g^atiou. Für z = 90o, erhält man nach 336:2 Co s = — et p . Tg cp Co Av = — Co p . Se -^ 1 wo nun s den halben Tagbogen des Gestirnes misst, w aber die Entfernung des Auf- oder Untergangspunktes vom Südpunkte, deren Diiferenz von 90 ^ Morgen- oder Abendweite heisst. Für pr=90<' wird für jedes -^, oder für '^ = 0 (Sphsera recta der Alten) für jedes p , Tag- bogen gleich Nachtbogen, — für 0180'' — cp gar kein Aufgang, für p < cp kein Untergang mehr statt , und für p ^ 90 "^ wird s ^ 90°, — für cp = 90"^ endlich (Sphaera parallela) kommen überhaupt Auf- und Untergang höchstens nocli bei Wandelsternen vor. In dem den nördlich vom Zenit kulminierenden Sternen entsprechenden Falle p<900 — cp erreicht nach 336:1, 2, 4 das Supplement von w für v = 90" ein Maximum oder der Stern eine sog. Elongation, für welche somit Co z = Si cp . Se p Co s = Tg cp . Tg p » XXXV. Die Bestimmnngen im Meridiane. »39 [376, 7]. l>er lüleridiaukreis. Da für den 3Ieridian der Stundenwinkel Null, also die Stern- zeit gleich der Eektascension wird, und die Zenit- distanz mit der Differenz zwischen Polhöhe und Dekli- 192 — Bestimmung-en im Meridiane — nation übereinstimmt, so eignet er sich ganz besonders teils für Eegulieruug der Uhren und Ermittlung der Polhöhe, teils für Bestimmung der Eektascension und Deklination, und es sind für ihn eigene Instrumente, zuerst schon im Altertum Mauerquadranten , sodann durch Römer die sie ergänzenden Passageinstrumente, ja auch die beide vereinigenden Meridiankreise kon- struiert worden. Letztere bestehen im Wesentlichen aus einem im Meridiane spielenden, mit sofort zu be- schreibendem Fadennetze versehenen Fernrohr , und einem an seiner Drehaxe befestigten Teilkreise, er- lauben also, Moment und Zenitdistanz der Kulmination eines Gestirnes zu beobachten: Symmetrischer und möglichst stabiler Bau, — gute, von unten wirkende Balancierung, — solide Lager mit Coulissen für verti- kale und azimutale Verschiebung der Axe, — sichere Klemmung und feine Bewegung, — freier, mit mikro- skopischer Ablesung versehener Kreis, — bequemer ümlegewagen und Beobachtungsstuhl, — etc. zeichnen zumal die neuern dieser, für absolute Bestimmungen jetzt fast ausschliesslich gebrauchten, Instrumente aus. 340 [378, 79, 82]. Uais Fadennetz. Dasselbe besteht zunächst aus einem gewöhnlichen Fadenkreuze : Der zu beobachtende Stern wird in den Horizontal- faden eingestellt, sein Durchgang durch den Vertikal- faden abgewartet, und sodann auch der Kreis abgelesen. Meistens sind zu beiden Seiten des Vertikalfadens noch Urttpj einige equidistante Seitenfaden gespannt, an welchen die ührzeit des Durchganges ebenfalls notiert und sodann in folgender Weise auf den Mittelfaden reduziert wird: Bezeichnet t die Zeit, welche ein Stern der Deklination d nötig hat , um die Distanz 15 x eines — Bestimmungen im Meridiane — 193 Seitenfadens vom Mittelfaden zu durchlaufen, so hat ar.an Sil5x:Cod=Sil5t:Si90o folglich mit hinlänglicher Annäherung X = Co d . Si 15 1 : 15 • Si 1'' ^ t • Co d 1 und entsprechend, wenn t' die Zeit ist, welche ein anderer Stern der Deklination d' braucht, um dieselbe Distanz zurückzulegen Sil5t' = 15x.Sir'.Sed' oder t'^x-Sed' » Hat man daher einmal nach 1 die x für alle n Faden bestimmt und beobachtet nun einen Stern an denselben, so ist die wahrscheinlichste Durchgangszeit durch den Mittelfaden t=V„2't -f ^;n(2'x,-2'xj.Sed' ^ = Fadenmittel + Fadenkorrektion wo 2^ t die Summe aller Uhrzeiten , 2* ^o ^^^ Summe der östlichen, ^ x^^ die der westlichen Fadendistanzen bezeichnet. W. Struve hat für den wahrscheinlichen Fehler bei Angabe der Durchgangszeit eines Sternes der Deklination d durch einen Faden bei n maliger Yergrösserung die Formel w„ = l/Ö^Ö722 -f (180 : n) 2 . 0,0162 . Se^ 4 aufgestellt, aus welcher, da dx = w • Co d • \/2 den auf die Fadendistanz übergehenden Fehler giebt, hervor- geht, dass namentlich bei stärkern Vergrösserungen die polaren Sterne zur Bestimmung der Fadendistanz am vorteilhaftesten sind. — Hat das Fadennetz noch bewegliche Horizontal- und Vertikalfaden, um die Koordinaten irgend eines Punktes im Gesichtsfelde gegen das feste Netz bestimmen zu können, so findet man den Wert des Ganges der zugehörenden Schrauben .z. B. indem man mit derjenigen des Vertikalfadens eine Wolf, Taschenbuch 13 194 — Bestimmungen im Meridiane — der bereits bekannten Fadendistanzen misst. — Um aus der Kreisablesung- die scheinbare Zenitdistanz des Sternes erhalten zu können, muss der Zenitpunkt des Kreises bestimmt werden. Meist g'iebt man hiefür nach Bohnenbergers Vorschlage dem Fernrohr annähernd die Eichtung- nach einem im Nadir aufgestellten Queck- silberg-ef ässe , beleuchtet (z. B. mit Hülfe eines vor- gesteckten Glimmerblättchens) die Faden intensiv, bringt durch Drehen des Fernrohres den festen Hori- zontalfaden mit seinem Spiegelbilde zur Deckung und liest den Kreis ab, wodurch man sofort den Nadir und daraus den Zenitpunkt erhält. — Stellt man einen Stern schon an einem Seitenfaden ein, so ist die aus- der Ablesung am Höhenkreise abgeleitete Zenitdistanz z für den betreifenden Stundenwinkel s und die all- fällige Neigung cd des Horizontalfadens um Az = '/4 Si 2p . Si V • s2 -f s • Si p . Tg to S zu korrigieren, wobei sich aber das zweite Glied im Mittel aus korrespondierenden Faden hebt. 341 [382]. I>ie Personalg^leichung' und der Chronog^raph. Während ein geübter Beob- achter a den Durchgang eines Sternes durch einen Faden mit einer Sicherheit von ca. 0',1 zu bestimmen glaubt, kann er gegen einen zweiten b um eine weit grössere Zahl a — b = p differieren. Um diese sog. Personalgleichung, welche offenbar aus einem ungleich verspäteten Auffassen mit Auge und Ohr resultiert, zu bestimmen, notieren a und b die Durchgangszeiten a und ß zweier equatorealer Sterne in der Weise, dass a den Stern a an den ersten Faden, den Stern ß an den letzten Faden, — b aber je das Übrige beobachtet. Man hat dann nämlich offenbar P = % (»a -r ßa — «b — ßb) — Bestimmungen im Meridiane — 195 Um den Hörfehler zu eliminieren (eigentlich mit dem gegen ihn fast verschwindenden Tastfehler zu ver- tauschen), hat man in neuerer Zeit unter dem Namen Chronograph folgende Einrichtung getroffen: Es geht ein Papierstreifen ohne Ende (oder eine Walze) mittelst eines Käderwerkes an zwei Stiften vorüber, deren jeder mit dem Anker eines Elektromagneten verbunden ist, und somit eine Ausweichung macht, sobald ein Strom durchgeleitet wird, — für den einen bei jeder Elon- gation eines Sekundenpendels, für den andern durch Niederdrücken eines Tasters im Momente der Beob- achtung. 343 [380, 1]. Bestimmung; der €irö»»e und des Einflusses der Fehler. Auch bei sorgfältig aufgestelltem Meridiankreise hat man anzu- nehmen, dass der in Verlängerung der Axe liegende sog. Westpunkt des Instrumentes nicht genau mit dem eigentlichen Westpunkte zusammenfalle , also die von ihm mit Pol, Zenit und Meridian bestimmten Bogen und Winkel um kleine Grössen a, b, m, n von 90" abweichen werden, — und dass ferner der von der optischen Axe mit der Drehaxe gebildete Winkel eben- ^ ^ , falls um eine kleine Grösse c von 90*^ verschieden sei. Um diese kleinen Fehler bestimmen und in Rechnung bringen zu können , erhalten wir vorerst aus Dreieck PSW die Beziehung Si c = Si n • Si 5 -f Co n . Co 8 . Si (X ± m) t wo das untere Zeichen für untere Kulminationen gültig ist, und hieraus folgt, da neben c, m, n auch x eine kleine Grösse ist, sehr nahe 196 — Bestimmungen im Meridiane — x = c.Se8 — n-TgS=Fm t Auf ähnliche Weise erhält man aus Dreieck P Z W n = b • Si 9 — a • Co cf b = n • Si 9 + m • Co 9 3 und aus ihnen durch Elimination von n m = b • Co 9 + a • Si cp 4 Bezeichnet man durch T die (für untere Kulminationen um 12'' vermehrte) Rektascension des Sternes, durch t die Uhrzeit seines Durchganges durch den Mittelfaden, und durch At die Korrektion der Uhr gegen Sternzeit, so hat man mit Hülfe von 2—4 die Formeln T = t 4- At + Vi5 [m + n Tg S + c Se Ö] & = t + At -f- ' ,5 [a Si (cp =F 5) + b Co (9 T 8) =F c] • Se S 6 von denen 5 Bessel'sche, 6 aber Mayer'sche Formel heisst, und bei welchen man das untere Zeichen durch die Eegel ersetzen kann, dass für untere Kulminationen die Deklination des Sternes in ihr Supplement über- gehe. -— Die Konstanten a, b, c, aus denen sodann m und n nach o und 4 berechnet werden können, be- stimmt man am besten auf folgende Weise: Man be- obachtet die Durchgangszeiten eines polaren und eines equatorealen Sternes, — ferner, um die möglichst selten vorzunehmende Umlegung des Fernrohrs zu vermeiden, die Abweichung 2ß des vertikalen Mittelfadens von seinem Spiegelbilde im Nadirhorizonte (340), — endlich vor Beginn und nach Beendigung dieser Operationen das Niveau , um daraus den mittlem Wert von b und c = ß — b abzuleiten, — und kann sodann nach 6 zwei Gleichungen zur Bestimmung von a und At aufstellen. Kennt man aber At und die Konstanten, so dienen 5 oder 6 oifenbar auch zur Rektascensionsbestimmung anderer Sterne aus ihrer Durchgangszeit, während sich die entsprechende Deklinationsbestimmung aus 340 — Bestimmungen im Meridiane — 197 ergiebt, jedoch zu erinnern bleibt, dass die gemessene Zenitdistanz auch für die in der Regel merkbare sog. Durchbiegung des Fernrohrs , welche man dem Sinus der Zenitdistanz proportional setzen darf, verbessert werden muss. Kann man bei dem betreffenden Fernrohr Okularkopf und Objektivkopf verwechseln, so hat man nur vor und nach Umtausch eine im Horizonte be- findliche Mire und den Nadir-Horizont abzulesen, um aus der halben Differenz der so erhaltenen zwei Zenit- distanzen der Mire die hiefür nötige Biegungskonstante zu finden. XXXVI. Die Bestimmungen ausserhalb des Meridianes. 343 [355, 7, 8], llie Bestimmung: der Zeit. Stehen bereits einzelne nach Rektascension (a) und Deklination (d = 90 — p) bekannte Sterne zur Ver- fügung, und kennt man von Uhrkorrektion, Azimuth einer Mire und Polhöhe wenigstens die Einen an- nähernd, so kann man die Übrigen, ohne sich aus- schliesslich an den Meridian zu halten, auf verschiedene Weise genauer bestimmen. So z, B. kann man unter Voraussetzung der Polhöhe eine Zeitbestimmung, d. h. die Korrektion der im Momente der Beobachtung notierten Uhrzeit erhalten , wenn man die Höhe (h = 90 — z) eines bekannten Sternes misst, sodann s nach der aus dem Dreiecke Pol-Zenit-Stern folgenden Formel ^2 r Co g • Co (z -f g) '^ <£ VT , und daraus die Sternzeit t = a -f s der Beobachtung berechnet, — nur hat man, weil (336:6) 198 — Bestimmungen ausserh. d. Meridianes — Si w • Co cp ds = dz — Co w • dcf 2 folgt, bei der Beobachtung die Nähe des Meridianes zu vermeiden. — Eine andere Methode der Zeit- bestimmung unter gleicher Voraussetzung besteht darin, dass man die ührzeiten t, und t.^ der Durchgänge zweier bekannten Sterne durch denselben, wenn auch unbekannten Vertikal des Azimuths w oder ISO^ + w beobachtet. Man hat nämlich s, =t|^At — a, . Sj = t2+At — a, 3 also s, — s, =(t, — a.,) — (t, — a,) 4 Setzt man ferner Si (d, -f d,) Si ',2 (s, — s,) = m Si M Si (d., — d, ) Co ',2 (s.> — s, ) =r m Co M * so erhält man mit Hülfe von 336 : 4, 1 Si (M - 1/0 (s, -f- s, )) tg d, = Si (M - V, (s, - s, )) tg 9 6 und kann daher nach 4, 5, 6 succesßive s^ — s, , M und s, -f s,, also auch s, und sodann At nach 3 berechnen. Da aber mit Hülfe von 336 : 6, wenn die Fehler der Sternpositionen vernachlässigt werden, Tgw , Siz,Siz,[dw + Siyd(t,-t.)] "^^^^^^ Co9 ^ ^ ' " Sifz, -:^z,)CocpCow _ Co z, Si z, dt, 4= Co z., Si z, dt, Si (z, =<= z, ) folgt, wo dw den Unterschied der beiden Azimuthal- feliler bezeichnet, und das obere oder untere Zeichen gilt, je nachdem der zweite Stern im Azimuthe w des ersten oder im Azimuthe 180^' + ^ steht, so ist nach dieser Methode nur in der Nähe des Meridianes eine gute Zeitbestimmung erhältlich, und sind die Sterne so zu wählen, dass sie bald nacheinander in möglichst verschiedener Höhe durch den Vertikal gehen. Besonders vorteilhaft ist die Verbindung des Polarsternes mit — Bestimmungen ausserli. d. Meridianes — 199 einem aequatorealen, die sog. Zeitbestimmung im Ver- tikal des Polarsterns . und man kann so z. B. sogar ohne Instrumente die Uhrkorrektion finden, indem man sich zu einem Lotfaden so stellt , dass er den Polar- stern deckt, und nun den Moment abpasst, wo ein der untern Kulmination naher Stern ebenfalls hinter ihn tritt. — Eine dritte, namentlich bei Anwendung des Sextanten und auf Keisen zu empfehlende Methode besteht darin, dass man die Uhrzeiten t, und t, notiert, zu denen ein Stern der Rektascension a vor und nach der Kulmination dieselbe, wenn auch unbekannte, Höhe hat, und sodann nach At = a — V2 (ti + t^) S die Uhrkorrektion sucht. Es ist hiebei zweckmässig, die Nähe des Meridianes zu vermeiden, und die Beob- achtung zu vervielfältigen. 344 [362]. Bestimmung: üe» Azimutheü. Schreibt man die Zeit der Visur nach einem Sterne .auf, so findet man unter Voraussetzung der Uhr- korrektion und bei angenähert bekannter Polhöhe nach der aus 336 : 1, 4 folgenden Formel Tg w = Tg s • Co a : Si (9 — a) wo Ct a = Tg p • Co s 1 einen guten Wert für das Azimuth des Sternes, also bei gemessenem Horizontalabstande auch für dasjenige einer Mire, namentlich Avenn man, da nach 336:6 dw=^^-^^lP.ds-Siw.Ctz.dcp Z ist, einen Circumpolarstern beobachtet. — Steht Letz- terer in seiner Elongation, so hat man (338) Si w = Sip • Se (f, Co z — Si qp • Se p, Co s = Tg p • Tg cp 3 und kann daher aus einer solchen Beobachtung, indem man einfach die entsprechende Ablesung am Horizontal- 200 — Bestimmungen ausserh. d. Meridianes^^ — kreise macht, unter Voraussetzung der Polhöhe das^ Azimuth, ja zur Erleichterung- annähernd die der Elon- gation zukommende Einstelluug und Zeit berechnen, während (336 : 6) dw = ^^ — PS dv + Tg- w • Tg- cp • dcp 4 ist, so dass (ahg-esehen von g-anz zenitalen Sternen) eine kleine Abweichung- der Variation von 9C oder eine kleine Unsicherheit in der Polhöhe wenig Einfluss auf das Resultat hat. Beobachtet man zwei Circuni- polarsterne , die bald nacheinander , der eine seine östliche, der andere seine westliche Elongation hat,. und ergiebt sich hieraus eine Azimuthaidifferenz a, so ist w, + Wg = a, Si Pi = Co cp • Si w, , Si p.> = Co cp • Si w.^ S also o. Tgwi = Sia.Six:Si(a-l-x) wo Tgx = g! ^^' Sia It und man kann somit w, oder den Meridian nach 6,^ und sodann nach 5 sogar noch cp finden. 345 [367—69, 85]. Bestimm ang? der Pol- höhe. Beobachtet man die Ulirzeiten ti und t^ der Durchgänge zweier Sterne durch denselben, wenn auch unbekannten Vertikal , so kann man , wenn die ühr- korrektion At bekannt ist, nach 343:3, 5, 6 successive s,, Sj, M, cp finden, nur ist (343:7) die Nähe des Meri- dianes zu vermeiden. Wird derselbe Stern in den Azi- muthen 180° + w und w beobachtet, so ist d, = d, ,. also M = 900; ist überdies w = 90", d. h. beobachtet man, was (343:7) der günstigste Fall ist, im ersten Vertikale, so wird s^ = — s,, z^ = zj, v.^ = — Vi, und Si V = Co qj : Si p Co z = Co p : Si .p 1 während sich 343:4, 5, 7 auf — Bestiiiimungen ausserh. d. Meridianes — 201 Ctcp = Ctd.Cos oder Cos = Tgd:Tg'^ 3 dcp = - ^2 Tg z [dw 4- Si cp . d (t2 - t,)] - g^2^ dp 4 reduzieren, so da^s man nach 1 und 3 zur Erleichterung der Beobachtung z und s mit vorläufigem cp voraus- berechnen, und sodann nach 2 und 3 die Polhöhe um so sicherer bestimmen kann, je kleiner z ist. — Eine andere Methode besteht darin, abwechselnd bei Okular Ost und Okular West Höhen eines dem Pole nahen Sternes, und ebenso Circummeridianhöhen eines südlich nahe in gleicher Höhe kulminierenden Sternes zu messen, diese Höhen nach Si ^^^ = Co -^ . Co d . Cs (z - %^) Si^ l 5 auf Kulminationshöhen zu reduzieren, aus diesen in schon bekannter Weise auf die Polhöhe zu schliessen, und endlich durch Kombination der erhaltenen Werte ein von Zenitpunkt und Biegung freies Schlussresultat abzuleiten. Ebenso einfach als sicher endlich bestimmt man die Polhöhe nach der sog. Horrebow-Talcott'schen Methode, indem man für zwei Sterne, welche bald nacheinander den Meridian in nahe gleichen südlichen und nördlichen Zenitdistanzen passieren, den Unter- schied dieser Zenitdistanzen mikrometrisch misst und dessen Hälfte dem arithmetischen Mittel der beiden Deklinationen hinzufügt . 346 [387—88]. »as fiqnatoreal. Zur un- mittelbaren Messung von Sternkoordinaten eignet sich ganz besonders das sog. Equatoreal , d. h. ein paral- laktisch montiertes Fernrohr (334) , mit dessen Axen der optischen Kraft desselben entsprechende Kreise, Stundenkreis und Deklinationskreis verbunden sind, und 202 — Bestimmungen ausserh. cl. Meridianes — zu dessen Ajüstierung- folgende Operationen ausreichen: Man hängt an die Axe des Deklinationskreises eine Libelle, — stellt sie durch Drehen am Stundenkreise ein, — kehrt sie um, und verbessert an ihr den halben Aussehlag-. Dann dreht man den Stundenkreis um 12^ d. h. verwechselt die Lager, und verbessert den halben Ausschlag- an ihnen. Hat das Fernrohr ein Fadenkreuz, so ceutriert man dasselbe, stellt es sodann auf ein Objekt ein, legt das Fernrohr in den Lagern um oder schlägt es nach Drehen um 12'' durch, und korrigiert die halbe Abweichung an den betreffenden Korrektions- schrauben. Da die Fernrohraxe infolge der zwei ersten Operationen horizontal und dem Stundenkreise parallel ist, so muss sie, wenn Letzterer im Equator liegt, der einzigen horizontalen Eichtung des Equators, der Linie Ost-West, parallel sein, folglich die nach der dritten Operation zur Drehaxe senkrechte optische Axe des Fernrohrs im Meridiane spielen oder das Fadenkreuz das Meridianzeichen treifen. Es wird nun der Meridian- punkt des Stundenkreises abgelesen , beziehungsweise auf Null gebracht. Endlich stellt man das Fadenkreuz auf einen im Meridiane befindlichen Punkt bei normaler Lage des Fernrohrs, und dann nach Drehen um 180" und Durchschlagen nochmals ein; die halbe Summe der Ablesungen am Deklinationskreise giebt sodann den Polpunkt des Instrumentes, und es soll daher die mit seiner Hülfe für einen dem Zenite nahen, also durch die Refraktion unbeeinflussten, kulminierenden Stern ermittelte Poldistanz die Deklination desselben zu einem Quadranten ergänzen, — geschieht es nicht, so ist die Neigung der Hauptaxe des Instrumentes entsprechend zu verändern. — Die kleinen übrig- bleibenden Fehler sind in ähnlicher Weise wie beim Meridiankreise zu ermitteln und in Rechnung zu — Bestimmungen ausserli. d. Meridianes — 203 Ijringen: Bestimmen nämlich |i, 180^ — y und m die Lage von Pol und Meridian des vorläufig* korrig-ierten Equatoreals gegen den wirklichen Pol und Meridian, so hat man zwischen den instrumentalen und wirklichen Werten von Stunden- winkel und Deklination eines Sternes S aus Dreieck P P' S die Beziehungen Si S = Si 5, Co (X -f Co 5, Si |x Co (t, -f m) 1 Si 5, = Si 5 Co (Jt — Co S Si fx Co (- + r) » Co a Co (T -f Y) = Co S, Co |x Co (x, + m) — Si 5, Si |x 3 Co S, Co (Ti 4- m) = Co S Co jx Co (X -f y) f Si 5 Si |x 4 Co g Si (X + y) = Co g, Si (x, + m) ft von denen 1, 3, 5 od^r 2, 4, 5 die einen oder andern unter Voraussetzung- von »x, y, m berechnen lassen. Da [X klein und nahe 5 = 5,, sowie m 4- x, = y + ", so ist nach 1 und 5 auch nahe (mit Ausnahme sehr polarer Sterne) 5 = 5, -f |x Co (x, -f m) 6 •: == X, 4- ra - y 4- 11 Tg 5i Si (x, 4- m) » Beobachtet man nun, nachdem man, mit Hülfe des Niveaus auf der Axe des Deklinationskreises , den x, = 0 entsprechenden Punkt des Stundenkreises auf- gesucht hat , 4 bekannte Sterne der Deklinationen ^i gii giii giv 1^^. Einstellung des Stundenkreises auf -c, = 0, 90, 180, 270 (wobei , wenn man nicht die Re- fraktion anbringen will, die Sterne so zu wählen sind, dass die im Meridiane und die im 6''kreise beobach- teten je unter sich nahe gleiche Höhe haben), und liest man je den Wert von 5, ab, so hat man nach 6 2fx Co m = 5' — 5"' — (5, ' - 8|"') 2{xSim = g — G — (Sj — 8i ) 204 — Bestimmungen ausserh. d. Meridianes — woraus sich jx und m berechnen lassen. Notiert man beim Durchgänge des ersten Sternes noch die Sternzeit, so kennt man mit Hülfe der M auch x, und kann nach 7 noch y bestimmen. Findet man so fi, y? ^^ wirklich klein, so kann man fortan 6 und 7 zur Reduktion der Ablesungen benutzen. , 34 y [394-98]. l»as Mreismikrometer. Will man sich nicht auf die Unveränderlichkeit der Aufstellung verlassen , oder entsprechen die Kreise des Equatoreals der optischen Kraft des Fernrohrs nicht, so thut man besser, dasselbe nicht zu absoluten Bestimmungen zu verwenden, sondern mit ihm nur Positionsunterschiede zu messen. Zu diesem Zwecke d^ent unter Anderm das sog. Kreismikrometer, d. h. ein in die Bildebene des Objektives eingesetzter Stahl- ring: Beobachtet man nämlich die Zeiten t und x, zu welchen ein Gestirn der Deklination d in den Ring eintritt, und bei unveränderter Lage des Fernrohrs denselben wieder verlässt , so entspricht die halbe Summe derselben dem Durchgange durch die Mitte der lieschriebenen Sehne, während die Sehne in 15 (x — t) Co d ein Mass erhält. Lässt man daher zwei Sterne von bekannter Deklination durchgehen , so kennt man zwei Sehnen des Kreises und ihren der Deklinations- diiferenz gleichen Abstand, kann somit (130) den Ra- dius des Kreises berechnen. Einmal aber dieser bekannt,, lässt sich (130) aus ihm und zwei Sehnen durch Nähe- rung ihr Abstand, folglich die Ortsdifferenz eines Ge- stirnes und eines bekannten Sternes finden , wobei allerdings, wenn die beiden Gestirne dem Pole so nahe sind, dass die von ihnen beschriebenen Wege nicht mehr als Sehnen betrachtet werden dürfen , oder das eine Gestirn eigene Bewegung hat, noch einige Korrek- tionen anzubringen sind. Bestimmungen ausserli. d. Meridianes 205 34 S [402]. »as Positionsmlkrometer. Eine andere mikrometrische Vorrichtung-, bei der die Rechnung vermieden, dagegen Beleuchtung notwendig wird, ist das sog. Positionsmikrometer, das meist ein aus zwei festen und zu einander senkrechten Faden (a, b) und einem (z. B. zu a) parallelen beweglichen Faden (c) bestehendes Netz hat, jt^r^ ->. das in seiner Ebene messbar // vf*.-r'^<'^ \ gedreht Averden kann. — Soll das Mikrometer zur Bestimmung von Eektascensions- und Dekli- nationsdifferenzen dienen , so dreht man dasselbe so , dass der eine Stern dem Faden a folgt, und stellt nunmehr mit der Mikrometerschraube c auf den andern Stern ein: Die Differenz der Durchgangszeiten durch b giebt die Eektascensionsdifferenz , und die nötige Drehung der Mikrometerschraube, um c zur Koincidenz mit a zu bringen, die Deklinationsdifferenz. — Will man da- gegen die Lage von B gegen A und dessen Dekli- nationskreis durch Polarkoordinaten festlegen, so wird die Lage von a abgelesen, A in das Fadenkreuz ge- bracht, und dort (allfällig mit Hülfe des Uhrwerks) festgehalten, b nach B gedreht und auch c nach B gebracht. Die Ablesungen an der Mikrometerschraube und an dem gewöhnlich von N über 0 laufenden Positionskreise geben sodann die Distanz AB = A und den Positions- winkel p. — Zur Vermittlung beider Bestimmungsweisen dienen die nach den sog. Gauss'- schen Formeln (161) erhaltenen Näherungsformeln 5 — d=:A-Cop (a — a)Cod = ASip 206 — Fixsterne und Wandelsterne — XXXVII. Die Fixsterne nnd Wandelsterne. 349 [181-88]. Die Sternbilder. Da die Sterne in ihrer grossen Mehrzahl ihre durch Rekt- ascension und Deklination bestimmte relative Lage bei- behalten oder sog. Fixsterne sind, so lag es nahe, sie in Gruppen, sog. Sternbilder einzuteilen, und wirklich stellten schon die Griechen 48 solche Sternbilder auf, — eine Anzahl, welche sodann später auf 84 erhöht wurde. — Die einem Sternbilde zugeteilten Sterne wurden in älterer Zeit nach ihrer Lage in demselben beschrieben , während später nach Bayers Vorschlage jedem Sterne ein Buchstabe oder eine Zahl beigeordnet wurde, bei den helleren Sternen die ersten Buchstaben des griechischen Alphabets verwendend. — Ferner wurden nach dieser Helligkeit, der scheinbaren Grösse, die Sterne in Klassen eingeteilt, von denen etwa die 6 ersten mit freiem Auge, die 6 folgenden mit 6füssigen Refraktoren, und wieder die 6 folgenden mit den licht- stärksten Fernröhren sichtbar sind, — und später noch Zwischenstufen in der Weise eingeschaltet, dass man einer Grössennummer noch die vorhergehende oder nachfolgende anhängt e nachdem man verstärken oder schwächen will, so dass z. B. starke, mittlere und schwache Sterne zweiter Grösse mit 2 • 1, 2 und 2 • 3 bezeichnet werden. — Unter Berücksichtigung dieser Sterngrössen hat die sog. Astrognosie keine Schwierig- keit, wenn man sich mit Hülfe von Sternkarten einige Konstellationen von autfallender Gestalt, wie z. B. die beiden Bären, Cassiopeia, Orion, etc. merkt, dann un- bekannte Sterne durch Alignements mit Bekannten verbindet, diese wieder in der Sternkarte aufsucht, etc. — Fixsterne und Wandelsterne — 207 350 [1911. l>ie Jährliche Bewegfiingr der l§onne. Die Sonne nimmt im allgemeinen an der täg-lichen Bewegung- des Himmels teil, hat aber ausser- dem noch eine entgegengesetzte Bewegung , welche sie in einem zum Equator etwas geneigten, vom auf- steigenden Knoten, dem Frühlingspunkte, aus in 12 sog. Zeichen (Widder Y, Stier ^j, Zwillinge [f, Krebs ^, Löwe Q , .Jungfrau np , — Wage ^ , Scorpion ll\ , Schütze /, Steinbock Z, Wassermann ^^, Fische X) von je 30 0 geteilten grössten Kreise, der Ekliptik, um die Erde führt, und dadurch täglich um nahe 4™, in einem ca. 365' 4 Tage langen Zeiträume, dem Jahre, um einen vollen Tag gegen die Sterne verspätet. 3Ian erkannte diese Eigenbewegung nebst der demselben Cyclus unterworfenen Veränderung der Mittagshöhe schon sehr frühe, — teils durch Beobachtung der Schattenlänge an dem aus einem vertikalen Stabe und einer durch seinen Fusspunkt gezogenen Mittagslinie bestehenden Gnomone, teils durch Notieren der Tages- länge und des sog. heiischen, d.h. je zum erstenmal vor Tagesanbruch sichtbaren Aufganges gewisser Sterne, etc. Auch merkte man auf die Zeitpunkte der sog. Sonnenwenden oder Solstitien, der Nachtgleichen oder Equinoctien, von denen erstere den grössten und kleinsten, letztere den mittlem Mittagshöhen korre- spondierten, — und teilte das Jahr in die vier Jahres- zeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Die mit der halben Distanz der die Ekliptik zwischen sich schliessenden Parallelkreise, der sog. Wendekreise des Krebses und Steinbocks, oder mit der halben Differenz der Solstitialhöhen übereinkommende Neigung der Ekliptik gegen den Equator, die Schiefe der Ekliptik, nimmt nach den Beobachtungen langsam ab, beträgt im Jahre 1850 + t 208 — Fixsterne und Wandelsterne — e = 230 27'2V6 — 0,''48-t und wird nach Lagrange A-6000 im Min. 22" 54' be- tragen, während sie etwa 2000 v. Chr. ein Max. 23° 53' erreichte. SÄl [191—93]. Der Sonnentag:. Das Interval zwischen zwei aufeinander folgenden Kulminationen der Sonne nennt man Sonnentag, — teilt diesen fast allgemein in 24*" ä 60*" ä 60' ein, und beginnt ihn ent- weder astronomisch nach alt-arabischem Gebrauche wirklich um Mittag, oder bürgerlich nach alt-egyp- tischem Gebrauche 12^ früher um Mitternacht. Da ferner die Beobachtung gezeigt hat, dass die ver- schiedenen Sonnentage nicht genau gleich lang sind, so hat man in neuerer Zeit zu Gunsten guter Uhren einen mittlem Sonnentag eingeführt, d. h. der wirk- lichen, sich in der Ekliptik etwas ungleichförmig be- wegenden Sonne in Gedanken eine sich im Equator gleichförmig bewegende Sonne (416) substituiert, und hat darum der aus Sonnenbeobachtungen folgenden wahren Zeit (Apparent Time) eine zwischen den Grenzen zb 16"' schwankende, aber (416) für jede Zeit voraus- bestimmbare Korrektion, die Zeitgleichung, zuzufügen, um die der fingierten Sonne entsprechende mittlere Zeit (Mean Time) zu erhalten, und sodann noch, wo als bürgerliche Zeit die mittlere Zeit eines bestimmten Ortes oder (wie bei der Stundenzonenzeit) Meridiane« eingeführt ist, den Mittagsunterschied (366—368) bei- zulegen. — Mit Hülfe einer Uhr findet man im Mittel 1 Sonnentag = 24" 3" 56',55 = 1^0027379 Sternzeit 1 Sterntag = 23' 56™ 4',09 = 0'\9972696 Sonnenzeit und bezeichnet T die Sonnentage , in denen die Ver- spätung der Sonne zu einem Tage aufläuft, so ist Fixsterne und Wandelsterne — 209 T = 365^25636 = 365' 6^ 9" 9'.0 die Länge des sog. siderischen Jahres. 353 [194—96]. l>ie C^nomonik. Zur Be- stimmung der wahren Zeit sind nach und nach viele, in der sog. Gnomonik beschriebene kleine Apparate konstruiert worden. Die Einen derselben geben ent- sprechend dem Gnomone (350) direkt die Zeit des Mittags, so z. B. das Dipleidoskop, das Passagen- prisma, etc., — die Andern, sei es aus der Höhe der Sonne, sei es aus der Länge oder Richtung des von ihr erzeugten Schattens, bald durch Eechnung, bald durch unmittelbare Ablesung, ihren Stundenwinkel, so z. B. der Sonnensextant, das Horoskop, und vor Allen die verschiedenen Sonnenuhren, bei denen man je nach der Auffangsfläche: Equatorealuhren, Horizontaluhren, Vertikaluhren, etc. unterscheidet^ Eine Equatorealuhr erhält man, indem man eine Tafel mit einem dazu senkrechten Stifte und einer von seinem Fusspunkte aus- laufenden , ihren Nullpunkt im Meridian besitzenden Winkel- teilung so aufstellt, dass der Stift die Lage der Weltaxe erhält, folglich der Schatten in jedem Augenbicke den Stunden- winkel der Sonne zeigt. Bei gleicher Lage des Stiftes bildet dagegen unter der Polhöhe cp sein Schatten auf einer Horizontalebene einen Winkel Atg(SicpTgs) mit der Mittagslinie, der auch durch beistehende Konstruktion erhalten wird und die Horizontal- EcixOLt.V-hr SorizpaffT- i^%\s \ N. Wolf, Taschenbuch 14 210 — Fixsterne und Wandelsterne uhr ergiebt. Zur Konstruktion einer Vertikaluhr wird an der dafür bestimmten Wand eine Lotlinie gezogen, und ein Stab, unter dem Winkel 90 — cp zur Wand, so festgemacht, dass sein Schatten die Lotlinie im wahren Mittag deckt; die übrigen Stundenlinien werden am leichtesten mit Hülfe einer am Gnomon nach wahrer Zeit regulierten Taschenuhr gezogen. 353 [197]. »ie fikliptikkoordinateii. Um ein Gestirn auf die Ekliptik zu beziehen, giebt man seinen Abstand von derselben, die Breite b als Ordi- nate, den Abstand ihres Fusspunktes vom Frühlings- punkte , die entsprechend der Kektascension gezählte Länge 1 als Abscisse. — Da der Frühlings- punkt Pol des Colurs der Solsti- tien ist, so lassen sich die Equa- tor- und Ekliptik - Koordinaten leicht in Dreieck P • EP • S ver- einigen, und aus diesem folgen, wenn u den Winkel an S, die Position bezeichnet Sie:Cob:Cod::Siu:Coa:Col 1 Co u = Si 1 Si 1 = Si a Si a = Si 1 Sib =Coe Si d = Co e Si a + Co 1 Co u 4- Co a Co u — Co 1 Si d — Si e Si b -f Si e Co e = Si b^- Si d + Co b Co a- Siu • Siu- Cod Cob Cod Si e Si e Cob Cod Si 1 Si 1 = Si d Si a = — Si b Cou= Co e Co u = Co e Co b = Si e Cob — Cod Co d -1- Co b Co d -t- Si e . Co b — Si e Sid -f Coe Coe Sid Sib Si a Sil Cou Cou Cou Sia Sil Sia Sib Sid Sid Sib Cod Cod • Si a == Col . Sib = Sil! • . Sib =: Col. Co e = Siu- Sid = Coa ■ Coe = Coa . Sid = Fixsterne und Wandelsterne — 211 Si e . Si b + Co e . Co b . Si 1 Si a . Si u + Co a . Co u • Si d * Si a . Co 1 + Co a • Si 1 • Co e Co u • Co a — Si u • Si a • Si d Si 1 .Coa — Co l-Sia-Coe Co u • Co 1 + Si u • Si 1 • Si b Si 1 . Si u + Co 1 . Co u . Si b sowie die Fehlerg-leicliungen db = Co u • dd — Si 1 . de — Co d . Si u . da dd = Co u • db 4- Si a • de + Co b • Si u • dl 4 de = Si a . dd — Si 1 • db'+ Co a • Co d • du f^^ Für die Sonne ist b = 0 und daher^speciell Col^Coa-Cod, T§-u = Tge.Col,|Si a r= SiU • Co u | Coe = Cod.Cou, Si d = Si e • Sil, Tg a = Coe-Tgl5 Siu = Coa-Sie, Tgd = Tge-Sia, Tga = Ctu-Sid Aus 1—3 endlich erhält man, wenn Tg m = et d • Si a Tg n = Ct b • Si 1 6 gesetzt wird, Sib = Sid-Co(m+e)-Sem Tgl = Tga-Si(m+e)-Csmy Sid==Sib-Co(n — e).Sen Tga = Tgl. Si(n — e).CsnS so dass man leicht von Equator auf Ekliptik, und um- gekehrt transformieren kann, zumal a und 1 notwendig immer gleichzeitig 90 *' oder 270 ^ werden. 354 [198, 372—74]. »ie Bestimmung^ einer eristen Relctascension. Der als Anfangspunkt gewählte Frühlingspunkt, dessen Kulmination den An- fang des Sterntages bezeichnet, kann bestimmt werden mit Hülfe der Sonne, indem man nach dem Vorschlage von Wilhelm IV. an einer Sternuhr die Uhrzeit t ihrer Kulmination beobachtet , zugleich ihre Deklination misst, und (339; 353:5) daraus nach 212 Fixsterne und Wandelsterne Si a = Tg d . et e und A t = V, 5 a — t ihre Rektascension a, sowie die ührkorrektion At be- rechnet. — Die Alten , welche keine zuverlässigen Uhren hatten, bestimmten dagegen Sonnendeklination und Eektascensionsdifferenzen mit Hülfe ihrer Armillar- sphäre und einem zwischen Sonne und Stern (Tag und Nacht) vermittelnden Gestirne (Mond oder Venus), und noch Tycho behielt, um nicht von den Uhren abhängig zu sein, letzteres Hülfsmittel bei, berechnete aber die Deklinationen aus Zenitdistanz und Azimuth, die Rekt- ascensionsdifferenz zweier Gestirne aus deren Dekli- nationen und dem direkt gemessenen Abstände. 355 [200—02, 609]. »ie Präcession and das tropische Jahr. Als Hipparch seine Stern- positionen mit denjenigen seiner Vorgänger verglich, ergab sich ihm die wichtige Thatsache, dass zwar die Breite der Sterne im Laufe der Zeit nahe unverändert bleibt, dagegen die Länge derselben jährlich um min- destens 36" zunimmt, gerade wie wenn sich der Aus- gangspunkt der Länge im Sinne der täglichen Be- wegung langsam verschieben, oder ein Vorrücken der Nachtgleichen statt haben würde. — Nach den neuern Untersuchungen von Laplace und Bessel geben 4,0 = 50",37572 • t - 0,0001217945 1'- c|^ = 50 ,21129 • t + 0,0001221483 1^ * genauer an, um wie viel sich während t Jahren von der Epoche 1750 hinweg der Früh- lingspunkt in der sog. festen (1750) oder wahren (1750 -ft entsprechenden) Ekliptik ver- schoben hat, oder wie viel die Lunisolarpräcession und die allgemeine Präcession beträgt, während — Fixsterne und Wandelsterne — 213 eo = 230 28' 18",0 4- 0'',0000098423 • t^ e = 23 28 18 ,0 - 0'S48368 • t - 0,0000027229 • t^ * die Winkel der festen und wahren Ekliptik mit dem Equator von 1750 -}- 1 sind, und da : dt = m 4- n Si a • Ct p dp : dt = — n • Co a 3 wo m = 46^^02824 + 0'^0003086450 • t n = 20 ,06442 - 0 ,0000970204 • t * ist, die jährlichen Beträge der Präcession in Rekt- ascension und Deklination darstellen, die dann allerdings noch durch eine mit der Neigung der Mondbahn gegen die Ekliptik zusammenhängende, an die Mondsknoten- periode von 18,6 Jahren gebundene, in Länge im Max. etwa 18'' betragende Störung, die sog. Nutation^ etwas verändert werden. — Die Präcession, in deren Folge der Frühlingspunkt in ca. 26000 Jahren die ganze Ekliptik durchläuft, während der Pol des Equators denjenigen der Ekliptik umkreist, bewirkt auch, dass die Sonne etwas früher zu dem Frühlingspunkte zurückkelirt als zu demselben Sterne, dass also zwischen dem siderischen (351) und dem, dieselben Jahreszeiten zurückführenden tropischen Jahre unterschieden werden muss. In der That fand schon Hipparch, dass Letzteres nur 365'',24667 betrage, und die neusten Bestimmungen haben dafür 365'',24220 == 365"' 5' 48" 46' ergeben. »56 [203-05]. Hipparchs Theorie der Sonne. Schon Hipparch fand, dass die Ekliptik durch ihre Kardinalpunkte in ungleiche Teile geteilt werde, — dass damals dem Frühjahr 94 Vo, dem Sommer 92 '/j, dem Herbst 88, und dem Winter 90 Tage (jetzt 93, 931 2, 89^2» 89) zufielen. Er stellte diese Ungleichheit dadurch dar, dass er den Mittelpunkt der Sonnenbahn 214 — Fixsterne und Wandelsterne — um V24 ilii'Gs Radius aus dem durch die Erde ein- genommenen Centrum des Fixsternhimmels g'eg-en den 6. Grad der Zwillinge {66^ Länge, jetzt 101 0, so dass eine jährliche Bewegung von ca. ' ,„" oder ein Umlauf in etwa 20000 Jahren statt hat) hin verlegte, — wo- durch er zugleich nicht nur die Lage des Apogeum und Perigeum fixierte, sondern auch die Möglichkeit erhielt, eine erste Sonnentafel zu berechnen : Bezeichnet nämlich t die seit dem Durchgange durch das Apo- geum (damals V 28, jetzt VII 1) verflossene Anzahl von Tagen, — m die sog. mittlere Anomalie oder die vom Mittei- punkte der Bahn, v die wahre ^Xv Xm \ Anomalie oder die von der Erde repi^. a,e Apog-. ^^^ gesehene Entfernung der Sonne vom Apogeum, so kann man, wenn e = ' .,4 jene Excentricität bezeichnet, m und v aus m : 3600 = t: 365 V4 oder m = Oo,9856-t 1 a:ae = Siv:Si(m— V) Tg(m— v)-=eSim:(l+.eCom) 2 berechnen, und folglich eine Tafel entwerfen, welche V für das Argument t giebt. Die Differenz (m — v), welche im Max. +2° 13' beträgt, nannten die Alten Gleichung. — Hipparch nahm mit Aristarch an, dass die sog, scheinbare Grösse der Sonne, oder der Winkel, unter dem man von der Erde aus ihren Radius sieht, 1 4O betrage, sah aber gewiss ein, dass seine Theorie der Sonne eigentlich denselben als veränderlich erkläre, wie man denn auch jetzt weiss, dass derselbe zwischen 945'SO und 977'S3 schwankt. 35» [207—09]. Der Hond. Neben der Sonne erschien der Mond als das Hauptgestirn, — war er ja das Einzige, das ihr an scheinbarer Grösse gleichkam, neben ihr sichtbar zu bleiben und die Nacht zu er- — Fixsterne und Wandelsterne — 215 bellen vermochte. Seine Verschiebung- gegen die Sterne machte sich schon im Laufe einer einzigen Nacht be- merklich, und seine Phasen (der Neu- und Vollmond und die beiden Viertel), in denen sich die Stellungs- änderung- gegen die beleuchtende Sonne abspiegelte, Teranlassten durch ihre regelmässige Folge schon frühe die Einführung der Woche von 7 Tagen und des Monats von ca. 4 Wochen. Bezeichnet t = 29^53059 = 29^ 12'' 44" 2",8 die z. B. aus weit entlegenen Neumonden geschlossene Zeit, welche Sonne und Mond in dieselbe gegenseitige Lage zur Erde zurückführt oder die sog. synodische Umlaufszeit des Mondes, — x die Länge eines Mond- tages oder die mittlere Zwischenzeit zwischen zwei Mondkulminationen, — t' und T endlich die siderischen ümlaufszeiten des Mondes und der Sonne, so hat man, da nach Definition t die Zeit ist, welche der Mond braucht, um gegenüber der Sonne eine Kulmination zu ersparen oder gegen sie um eine volle Umdrehung zurückzubleiben X (t - 1) = t oder T = l',03505 = l' 0^' 50" 28',3 und t • 360 : T + 360 = t . 360 : t' oder t' = 27',32166 Die scheinbare Grösse des Mondes wurde von Ari- starch gleich derjenigen der Sonne gesetzt; später wurde sie ebenfalls als veränderlich erkannt, und in den neusten Zeiten nimmt man den scheinbaren Mond- radius als zwischen 885'',0 und 987'^7 schwankend an, so dass der Mond bald kleiner, bald grösser als die Sonne erscheint. 35S [211—14]. Die Übrigren Wandelsterne und die Aistrolog^ie. Ausser Sonne und Mond fanden schon die Alten noch 5 andere, in ähnlicher 216 — Fixsterne und Wandelsterne — Weise wie diese allmählich gegen die Sterne zurück- bleibende Wandelsterne auf, die sog. Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn, — und es schien ihnen, dass, weil nun die Gesamtzahl gerade der An- zahl der Wochentage entsprach , ihre Eeihe komplet sei , — dass sie gewissermassen Zeitregenten sein möchten, — und dass ihre gegenseitigen Stellungen, voraus ihre Konjunktionen, kaum ohne Einfluss auf die Erde und ihre Bewohner bleiben dürften. Die neuere Zeit hat letztere Ansichten, welche zur Gründ- lage der sog. Astrologie geworden waren, beseitigt, und auch den Wandelsternen der Alten noch manche Andere beigefügt. — Vgl. (425—40). XXXVIII. Die Zeitrechnung. 359 [301—03]. Die Zeitrechnang: nach dem llonde. Die ältesten Völker scheinen überein- stimmend ihre Zeitrechnung nach dem Mondlaufe ge- ordnet und ihren Monat je mit dem Tage begonnen zu haben, an welchem sie Abends die Mondsichel zum erstenmale wahrnehmen konnten. Der Monat umfasste 30 Tage und 12 Monate bildeten ein Jahr, das z. B. die Griechen mit dem ersten Monate nach dem Sommer- solstitium begannen. Dann wurde etwa 600 v. Chr. die Regel eingeführt, volle Monate von 30 Tagen mit leeren Monaten von 29 Tagen abwechseln zu lassen, dadurch aber das Jahr nur auf 354 Tage gebracht. Durch Hinzufügen von Schaltmonaten suchte man mehrmals eine bessere Übereinstimmung mit dem Sonnenlaufe herzustellen , bis es endlich Meton 433 V. Chr. gelang, durch Einführung eines dem Tchong der Chinesen entsprechenden Cyklus von einerseits — Zeitrechnung — 217 125 vollen und 110 leeren Monaten, und anderseits 12 gemeinen Jahren zu 12 Monaten und 7 Schaltjahren zu 13 Monaten, Monat und Jahr auf 29*^332 und 365^263 zu bringen, und so die Zeitrechnungen nach Mond und Sonne in befriedigender Weise zusammenzufassen. Dieser Cyklus spielt noch jetzt im Kalenderwesen eine gewisse Rolle, — namentlich der im Mittelalter mit dem Namen der goldenen Zahl belegte Divisionsrest g = [(n + 1) : 19] der angiebt, das wievielte in demselben das Jahr n ist, sofern man ihn mit dem Jahre 0 beginnt. 360 [304—10]. l>ie Zeitrechnongr nach der l§onne. Die Eömer, welche anfänglich ebenfalls nach dem Monde rechneten, Hessen sich von Julius Cäsar belieben, vom Jahre 708 der Stadt Rom (46 V. Chr.) hinweg, ähnlich wie es schon früher die Egyp- ter machten, ausschliesslich der Sonne zu folgen; während aber Letztere die Jahreslänge auf 365*^ ab- rundeten, wodurch ihr ursprünglich mit dem heiischen Aufgange des Sirius zusammenfallender Jahresanfang in der Sothischen Periode von 1460 Jahren alle Jahres- zeiten durchwanderte , führte Cäsar den Gebrauch ein, jedem vierten Jahre nach II 23 einen Schalttag einzufügen. Dieser sog. Julianische Kalender fand bald grosse Verbreitung, und wird noch gegenwärtig von den Anhängern der griechischen Kirche unverändert benutzt, obschon bei ihm wegen der etwas zu starken Einschaltung der Jahresanfang sich langsam verspätet. Die übrigen Christen haben ihm dagegen seit 1582, wo der Fehler auf 10'* angewachsen war, nach und nach den damals von Lilio und Clavius dem Papste Gregor XIII. beliebten und darum Gregorianischen ge- nannten substituiert, d. h. zur Zeit ihrer sog. Kalender- 218 — Zeitrechnung — Verbesserung die bisdahin aufgelaufene Verspätung durch Weglassen einer betreffenden Anzahl von Tagen gehoben, und durch die Verordnung, jedem nicht durch 4 teilbaren Sekularjahre den Schalttag zu nehmen, eine neue merkliche Verspätung auf Jahrtausende hinaus verschoben. Er wurde 1582 in Italien, Spanien und Frankreich, — 1584 in den katholischen Teilen von Deutschland und der Schweiz, — 1586 in Polen, — 1587 in Ungarn, — 1700 in Dänemark, den Nieder- landen und dem evangelischen Deutschland, — 1701 in Zürich, Born, Basel, Genf, etc., — 1724 in St. Gallen, — 1752 in England, — 1753 in Schweden, — 1784 in Chur, — und endlich 1798 auch in Glarus, etc. ein- geführt. — Während die Ägypter dem Jahre (ent- sprechend wie die Franzosen bei ihrem von 1792 — 1805 gebrauchten sog. Eevolutionskalender ; s, XF) 12 gleiche Monate zu 30 Tagen gaben, und diese durch 5 Supple- mentartage (entsprechend den 5 Sanscullotides der Schreckensmänner) ergänzten, teilten die Eömer das Jahr in die noch jetzt gebräuchlichen 12 ungleichen Monate (s. XF). Der Jahresanfang ist wiederholt und von verschiedenen Völkern verschieden verlegt worden, bis es endlich gelang, ihn auf den ersten Januar zu fixieren. 361 [311—12]. Die Cykeln. Ausser dem Meton'- schen Mondcirkel von 19 Jahren (359) haben seit alter Zeit noch zwei andere Cykeln Geltung: Der sog. Sonnencirkel von 28 Jahren, der die Wochentage wieder dauernd auf dieselben Jahrestage zurückführt, und nach getroffener Übereinkunft so (z. B. mit 1868) be- ginnt, dass s = [(n + 9) : 28] 1 angiebt, welches Jahr im Sonnencirkel unser Jahr n ist, — und der sog. Indiktionscirkel von 15 Jahren, — Zeitrechnung- — 219 -eine römische Steuerperiode, die so (z.B. mit 1858) beginnt, dass die sog. Indiktion oder Römerzinszahl z = [(n + 3) : 15] 2 ist. — Zur Vermittlung- dieser drei Cirkel führte Scaliger noch die sog-. Julianische Periode von 19 •28- 15 = 7980 Jahren ein , die mit dem Jahre 3960 vor Erbauung der Stadt Eom (4714 v. Chr. Geburt, oder — 4713, da das Jahr 0 fehlt), auf welches in allen 10 wird, IV 18 zu nehmen. Es kann also Ostern von III 22 bis IV 25 oder um volle 34 Tage varieren. — Bezeichnet man die Tage des Jahres fort- laufend mit den Buchstaben abcdefg, abcdefg, ..., so werden diese offenbar während jedem gemeinen Jahre immer denselben Wochentagen entsprechen, und derjenige beständig auf Sonntag fallen oder Sonntags- buchstabe sein, der dem Osterdatum zukömmt. In Schaltjahren wird vor II 29 der folgende Buchstabe den Sonntagen entsprechen. — Die 'Anzahl der dem letzten Neumonde eines Jahres noch folgenden Jahres- tage, das sog. Alter des Mondes am Schlüsse des Jahres,, heisst Epakte, und ist nach Delambre für das Jahr n == 100 • s -|- m und die ihm entsprechende goldene Zahl g e = [11 (g - 1) : 30] + 8 4- V4 s + ^ 3 s - s 2 wo bei V4 s und ^ 3 s je nur die Ganzen in Rechnung zu bringen sind. Setzt man den Buchstaben a b c . . . die Zahlen 29, 28, 27, ... 0 (bei jeder zweiten Folge die Zahl 25 ausschaltend) bei, so fallen die der Epakte entsprechenden Zahlen jeweilen annähernd auf Neu- mond. [Xr, XI']. Die Erde und ihr Mond. Sage nicht immer was du weisst, aber wisse immer was du sagst. (Claudius.) XXXIX. Die mathematische Geographie. 363 [215-16]. Die C^estalt der Erde. Die ältesten Griechen beschrieben die Erde als eine flache, vom Strome Okeanos umflossene Scheibe, ohne sich um die nötige Unterlage zu bekümmern oder daran zu denken, dass die Tageslänge im Sommer nach Norden, im Winter nach Süden wächst , — dass ein an einem gewissen Orte noch in merklicher Höhe kulminierendes südliches Gestirn etwas nördlicher gar nicht mehr zum Aufgange kömmt, — dass die Erde bei Mondfinster- nissen immer einen runden Schatten auf den Mond wirft, und dass solche im Osten bisweilen sichtbar sind , während im Westen der Mond noch gar nicht aufgegangen ist, — dass man am Meere den Mast eines heransegelnden Schiffes früher als den Rumpf, von jedem freien Aussichtspunkte den sichtbaren Teil der Erde rund begrenzt sieht, und entsprechend, wie man weiter geht, auch der Horizont weiter rückt, nie eine Grenze erreicht werden kann, — etc., was sich mit einer solchen Gestalt schlecht genug reimen würde. Als dann aber durch Pythagoras und seine Zeitgenossen die jene Erscheinungen bedingende Lehre von der frei- schwebenden Erdkugel entstand, gewann diese bald so 222 — Mathematische Geographie — festen Boden, dass sie sogar während des Verfalles der Wissenschaften nie ernstlich beanstandet wurde, und kaum noch der faktischen Bestätigung durch die im 16. Jahrhundert beginnenden Erdumsegelungen, oder die im folgenden Abschnitte zu behandelnden Erdmessungen bedurfte. 364 [217]. Übertrag^ung: der Kreise von der scheinbaren Himmelskng^el auf die Erde. Stellt man sich nach dem Vorhergehenden die Erde als eine zum Himmelsgewölbe concentrische Kugel vor , so liegt es nahe , auch die Weltaxe , den Equator, die Parallelkreise und Meridiane von der Himmelskugel auf die Erdkugel überzutragen. Die den Wendekreisen der Himmelskugel entsprechenden Parallelkreise der Erde, und die sog. Polarkreise, d. li. diejenigen Parallelkreise, welche ebensoweit vom Pole abstehen als die erstem vom Equator, teilen die Erde in fünf Zonen: Die sog. heisse Zone zwischen den beiden Wendekreisen , — die zwei gemässigten Zonen zwischen je einem Wendekreise und dem entsprechenden Polarkreise, und die zAvei kalten Zonen, welche die Polarkreise als Grenze und die Pole als Mittelpunkte haben. 365 [217—18]. Die g:eog:raphisciien Koor- dinaten. Um die Lage eines Ortes auf der Erde zu Pestimmen, giebt man seit den Zeiten Hipparchs seine Entfernung vom Equator, die (wie die bei- stehende Figur zeigt) mit der Polhöhe übereinstimmende Breite (b = cp) , und die Distanz seines Meridianes von einem beliebig gewählten ersten oder Ausgangs- — Mathematische Geographie — 223 Meridiane an, die Länge (1), welche sich, wegen der gleichförmigen Bewegung des Himmelsgewölbes um dieWeltaxe, zu dem Mittagsunterschiede, oder dem Unterschiede der Ortszeiten in demselben Momente, gerade so verhält, wie der volle Umkreis zu einem Tage. — In den ältesten Zeiten legte man den ersten Meridian schlechtweg durch die canarischen Inseln, als die äussersten bekannten Punkte nach Westen, — später bestimmter durch den Pic von Teneriffa, — endlich infolge eines 1630 durch Richelieu versammelten Kongresses durch die Westspitze von Ferro. Letzterer Ausgangsmeridian erhielt bald fast allgemeine Gel- tung, musste dann aber ein Jahrhundert später für astronomische Zwecke den Meridianen von Paris oder Green wich weichen, während die Geographen meist einen fingierten Meridian von Ferro in genau 20 '^ westlicher Länge von Paris benutzten. 366 [406]. Bestimmnngr des ^Utagis* Unterschiedes doreh g^leichzeitlg^e Er- sebeinung^en. Die Polhöhe zu bestimmen wurde (331, 332, 345) bereits gelehrt, — ebenso (342, 343, 354) die Bestimmung der Uhrkorrektion auf Ortszeit; es fragt sich also bloss noch, um eine vollständige geographische Ortsbestimmung machen zu können, wie die demselben Momente entsprechenden Ortszeiten behufs einer Längenbestimmung zu vergleichen sind, und hiefür ist wohl die älteste und dem Begriffe nach einfachste Methode die, eine für beide Orte wirklich gleichzeitige Erscheinung, wie das Eintreten eines Weltkörpers in den Schatten eines andern, das Auf- blitzen einer Sternschnuppe oder eines Pulversignales, etc., an beiden Uhren zu notieren, an deren Angaben die Uhrkorrektion anzubringen und die Differenz zu nehmen. 224 — Mathematische Geographie — 367 [407—08]. Bestimmnngr des IllUtagrs- nntersehiedes durch den llond. Andere Methoden für Uhrvergleichung- liefert der rasch rück- läufige Mond: Entweder misst man an beiden Orten zu bestimmten Zeiten die Distanzen des Mondes von einem Sterne, und leitet daraus (mit Hülfe von 387) die Ortszeiten ab, zu welchen die geocentrische Distanz an beiden Orten dieselbe war. Oder man bestimmt durch Vergleichung mit einem Sterne die Verspätung des Mondes von dem einen Meridiane zum andern, und dividiert sie durch seine stündliche Bewegung in Eektascension. Oder man beobachtet an beiden Orten die Bedeckung der Sonne oder eines Sternes durch den Mond, und leitet (400) aus den für eine gewisse Phase der Erscheinung erhaltenen Ortszeiten die augen- blickliche Zeitdifferenz durch Eechnung ab. 36S [409—10]. Bestimmung: des Hittagrs- nnterschiedes durch direkte Zeitüber- trag^ung:. Sehr einfach macht sich die Uhrver- gleichung, wenn man die Ortszeit des einen Beobachters mit einem Chronometer an den andern Ort überträgt,. — oder wo es infolge telegraphischer Verbindung an- geht, eine Erscheinung sowohl an seinem eigenen, als als an dem Chronographen des andern Beobachters notiert. Von letzterm Verfahren giebt Folgendes einen nähern Begriff: Wenn der Beobachter an der östlichem Station 0 durch Niederdrücken des Tasters in einem beliebigen Momente oder beim Durchgange eines Sternes durch den Mittelfaden seines Meridian- instrumentes den Strom schliesst, so wird bei ge- höriger Verbindung auf beiden Chronographen ein Zeichen entstehen , und es werden die demselben Momente entsprechenden Sternzeiten der beiden Beob- achter — Mathematische Geographie — 225 t,=u, +(At, + o)-o + i, t,. = u^^. + (At^ 4- w) - 0 + i, - X sein, wo u die abgelesene Uhrzeit, At die Uhrkorrektion, 0 und w die Personalfehler der beiden Beobachter, i die Instrumentalkorrektion, und x die Verspätung- des Zeichens auf der Linie bezeichnen. Entsprechend ist, wenn der Beobachter an der westlichem Station ein Zeichen giebt oder denselben Stern beobachtet, t', = u'^ + (At, + o)-w + i,.-x und hieraus folgt, wenn 1 die Längendifferenz der beiden Stationen ist, aus dem von 0 oder W gegebenen Zeichen ■K -W =u„ -u^. 4-o-w-f At„-At,. + x 1 ^t'o-tV = <-u^. + o-w + At,-At^-x 9 aus den Sternaufzeichnungen in 0 oder W dagegen = ^'o—K ^- «'o — «o + 0 — w + i^ — i„ — x 3 ==K-K =<-^w +o-w + i,v-io +x i also im Mittel aus 1 und 2 oder 3 und 4 = VaK -fu',-u,.-u'J + At„-At^ + o-w 5 = Va [u'o + u'^ - u„ - u^] + i,. - io + 0 - w 6 von welchen Werten der Letztere somit von der Uhrkorrektion, der Erstere aber von der Instrumental- korrektion (soweit sie nicht zur Bestimmung der ühr- korrektion beigetragen hat) frei ist. XL. Die Geodäsie. 369 [219, 412-15]. »ie ältesten Erd- messang^en. Unter Voraussetzung der Kugelgestalt Wolf, Taschenbuch 15 226 — Geodäsie — der Erde genügt es oifenbar, um ihre Grösse zu er- mitteln, einen durch die Differenzen der Polhöhen oder Längen der Endpunkte gegebenen Teil eines Meridianes oder Parallels zu messen, — und wenn aus verschie- denen Messungen für den Erdradius dieselbe Grösse hervorgeht, so ist damit zugleich die Richtigkeit der Voraussetzung zum allerwenigsten sehr wahrscheinlich gemacht. — Eine erste Erdmessung dieser Art machte um 220 V. Chr. Eratosthenes , indem er zur Zeit des Sommersolstitiums , wo die Sonne sich um Mittag zu Syene in einem tiefen Brunnen spiegelte, also im Zenite stand, ihre Zenitdistanz in dem nach den Angaben der königl. Wegmesser ca. 5000 Stadien (ä 184"',97) nörd- licher gelegenen Alexandrien zu '4o des Kreises be- stimmte, somit für den Erdumfang 250000 Stadien (46242500'") erhielt. Dann folgten die Araber, welche um 827 auf Befehl des Kalifen Al-Mamoun in der Ebene Sinjar bei Bagdad mit Stäben zwei Meridian- grade massen, und im Mittel für einen Grad 56^,3 arabische Meilen (ca. 58700*) fanden, — und 1525 unter- nahm oder fingierte Jean Fernel eine neue Bestimmung, indem er von Paris aus einen Grad nach Norden ab- gesteckt, und für die Länge desselben durch Abfahren 57070' gefunden haben will. 370 [416—18]. Die ^essongren von Snel- lias nnd Picard. Eine bessere Methode der Grad- messung führte etwas später Willebrord Snellius ein : Er bestimmte die Polhöhendiff'erenz zweier ungefähr unter demselben Meridiane liegenden Punkte, — ver- band dieselben durch ein Dreiecksnetz (224), in dem er sämtliche Winkel und mittelst einer sorgfältig ge- messenen Basis auch die Seiten ermittelte, — suchte das Azimuth einer ersten Seite (344), — und berechnete sodann die Koordinaten sämtlicher Eckpunkte auf den — Geodäsie — 227 Meridian des Anfangspunktes. Die letzte Abscisse gab ihm offenbar die Distanz von diesem Anfangspunkte zum Parallel des Endpunktes, und in Vergleichung mit der Polhöhendift'erenz die Länge eines Grades. Der praktische Erfolg dieser Methode Hess zwar aller- dings bei einer von Snellius selbst im Jahre 1615 aus- geführten Messung noch zu wünschen übrig; dagegen erhielt Picard 1671 nach derselben zwischen Sourdon und Malvoisine mit bessern Hülfsmitteln ein ganz vor- zügliches, durch die spätem Arbeiten auf's Schönste bestätigtes Resultat, nämlich einen Grad von 57060 Toisen. 371 [419-20]. Der (Streit über die Ge- stalt der £rde. Als Newton die von Copernicus (403) aufgestellte Lehre von der Rotation der Erde mit der von ihm (406) entdeckten allgemeinen Gravi- tation zusammenhielt, wurde ihm klar, dass die Re- sultierende der Anziehung eines Punktes der Oberfläche nach dem Mittelpunkte, und der auf ihn wirkenden Centrifugalkraft bei einer Kugel nicht mit der Nor- male zusammenfallen könne, wohl aber bei einem an den Polen abgeplatteten Rotationsellipsoide, dass aber bei einem solchen die Meridiangrade vom Equator nach den Polen hin an Länge zunehmen müssten, — und als Richer (385) in Cayenne fand, dass die Länge des Sekundenpendels gegen den Equator hin abnehme, sah Newton darin eine notwendige Folge der Rotation und Gestalt der Erde. Auf der andern Seite erhielten aber die Cassini, als sie die Picard'sche Gradmessung nach Süden fortsetzten, gegenteils einen etwas grössern Grad, und daraus entstand ein langer und bitterer Streit über die Gestalt der Erde. 37 S [421—23]. »ie Meissansen in Fern und liappland. War Newtons Lehre von der Ge- 228 — Geodäsie — stalt der Erde richtig-, so musste sich zwischen einem Meridiangrade in der Nähe des Equators und einem solchen im hohen Norden ein so erheblicher Unter- schied ergeben, dass er bei irgend sorgfältiger Messung durch die unvermeidlichen Fehler derselben nicht ver- wischt werden konnte, und es war daher von hoher Bedeutung, dass einerseits La Condamine und Bouguer mit einer Gradmessung in Peru beauftragt wurden, und anderseits Maupertuis zu einer entsprechenden Operation nach Lappland abgieng. Die Resultate der beiden Messungen, nämlich Grade von 57438* unter 66^ 20' nördlicher Breite 56734 - 1 31 südlicher bestätigten nun Newtons Lehre auf das Schönste, und eine neue Messung in Frankreich, die einen Grad von 57012' unter 45 o 0' nördlicher Breite ergab, hob auch den frühern Widerspruch auf. 373 [424—27]. Die neuem Breitenj^rad- me^snngren. Seit den Expeditionen nach Peru und Lappland haben sich die Gradmessungen ungemein vervielfältigt. Nicht nur unternahmen Maire und Bos- covich solche im Kirchenstaate, Liesganig in Ungarn und Österreich, Beccaria und Canonica in Piemont, Mason und Dixon in Pennsylvanien, Lacaille und später Maclear am Cap der guten Hoffnung, Burrow in Ben- galen, Gauss in Hannover, Schumacher in Dänemark, Bessel und Baeyer in Preussen, Eoy, Mudge und James in England, etc., sondern es wurden auch drei ganz grosse Operationen dieser Art durchgeführt, — die französische, die ostindische und die russische Grad- messung: Die Ersterwähnte, welche in den Jahren 1791 bis 1808 durch Mechain, Delambre, Biot und Arago zur Bestimmung der Länge des dem metrischen Systeme — Geodäsie — 229 zu Grunde gelegten Meridian quadranten unternommen wurde, umfasst nämlich nicht weniger als 12 ^2 Grade, — die von Lambton und Everest von 1802 bis 1843 in Ostindien Ausgeführte über 21 Grade, und die von Tenner, Hansteen, Seiander und Struve 1816 bis 1855 vom Eismeer bis an die Donau durchgeführte Messung sogar über 25 Grade. Alle diese Messungen vereinigen sich auf das Schönste mit den Ergebnissen der beiden erst-erwähnten Expeditionen, und es darf wohl als dadurch erwiesen angesehen werden, dass die Erde wenigstens sehr nahe die Gestalt eines Rotations- ellipsoides besitzt. 374 [427]. Die Iiäng:eng:radmessang:eii. Alle bis jetzt besprochenen Gradmessungen bezogen sich auf Breiten-Grade; aber neben ihnen wurden auch einige Messungen von Längen-Graden unternommen, namentlich die von 1811 bis 1823 durch Brousseau, Henri, Carlini, Plana, etc, quer durch Frankreich und Italien bis nach Istrien Geführte. Auch diese be- stätigten im allgemeinen die früheren Resultate ; aber ergaben auch das Vorkommen kleiner Anomalien , sei es infolge von Avirklichen Unregelmässigkeiten in der Gestalt , sei es als Wirkung besonderer Lokal- anziehungen. Letztere zeigten sich namentlich in auf- fallender AVeise bei dem durch Carlini und Plana auf der Südseite der Alpen bestimmten Meridiangrade, indem man dadurch gezwungen wurde, an den beiden Enden desselben eine Differenz der Lotablenkung von vollen 42'V5 anzunehmen. Seither hat Schweizer bei Moskau eine gewissermassen entgegengesetzte Er- scheinung wahrgenommen, die auf eine grosse Höhlung in der Erde schliessen lässt. 3 75 [432]. Die Bestiiiimniig:en mit dem l§ekundenpendel. Die Länge des Sekundenpendels 230 — Geodäsie — hängt für jeden Ort teils von seiner geographischen Lage , teils von der Gestalt und den Schichtungs- verhältnissen der Erde ab, — und umgekehrt muss es daher auch möglich sein, aus den an zwei und mehr Orten gemessenen Pendellängen auf Dimension, Ge- stalt, ja sogar auf die innere Struktur der Erde zu scliliessen. Die Länge 1 des Sekundenpendels ist näm- lich (255:4) gleich g'-rJ, wo g (371) die nach der Normale wirkende Resultierende aus der Anziehung nach dem Mittelpunkte und der Centrifugalkraft ist. Nun schneidet aber die Normale von der grossen Axe ein Stück ab, das (143: 10; 263 : 1) der Centrifugalkraft proportional ist, also kann auch die Schwere dem von der grossen Axe abgeschnittenen Stücke der Normale proportional gesetzt werden. Bezeichnet daher g^ die Schwere unter der Breite cp, so ist (143 : 12) gcp:go^(H-\,e2Si2q:):l g^ = A -r B . Si2 q: = C (1 — D . Co 2cp) 1 A = go B = %go-e^ C=io(2A-fB) D=B:(2A+B)» und daher die Länge des Sekundenpendels 1^ = (A 4- B Si2 cp) : r.-^ L^ = (A + B Si^ cjj) : r.« 3 woraus bei bekannten Werten von l^ und ^ Si (cp + 4^) Si (cp — c};) * folgen, also nach 2 auch go und e, sowie (143:5) die Abplattung a bestimmt werden kann, — Letztere je- doch nach Clairauts Untersuchung, da die Voraus- setzung eines homogenen Ellipsoides bei der Erde nicht statthaft ist, besser nach der Formel a. = [10a-TJ:T'—B]:A * wo a die halbe grosse Axe des Equators in der A und B zu Grunde liesrenden Länofeneinheit, und T die auf — Geodäsie — 231 einen Sterntag fallende Anzahl mittlerer Zeitsekunden bezeichnet. Mit Hülfe dieser Formeln fand Pouillet 1854 aus zahlreichen Pendelmessung-en , für deren Prineip auf 256 zu verweisen ist, g^ =r 9'",781027 + 0,0500574 • Si'^ q; 1 1^ = 0,991026 -f 0,0050719 -Si^cp °''"283;3 * 376 [428]. Itie Berechnung^ der Crrösse and Crestalt der £rde aas zwei and mehr Crradnieiisang^en. — Jede einzelne Messung eines Meridiangrades G giebt die Grösse des Krümmungs- halbmessers unter seiner mittlem Breite cp R = 180.G:7i 1 und da man (143 : 15) für jede zwei solche (1 — e'- Si2 cp, ) -' ' (1 - e'^ Si'^ cp,) ^^ hat, so kann man somit aus ihnen nach 1 — A , /R,\-/:! /G,\^/3_ ^'^sF^T-A-si^?, ""'' ^^\^J ^W * die Excentricität e, nach 2 sodann a, und nach 143 auch & und die Abplattung a = (a — b) : a berechnen. In solcher Weise fand Maupertuis aus seiner Messung und derjenigen von Cassini e^ = 0,0145031, a=.3278631\ 6 = 3254768*, a=Vi37 während sich aus der Peruanischen und der von Svan- berg revidierten Lappländischen Messung, welche nun für einen Grad unter 6Q'' 20' 10" nur noch 57196\15 abwarf, e^ = 0,0064376, 0 = 3271651', 6 = 3261103^ a =1/310 ergeben. — Hat man mehr als zwei Messungen, so kann man diese Werte nach der Methode der kleinsten Quadrate so bestimmen, dass sie der Gesamtheit der 232 — Geodäsie — Messungen möglichst gut entsprechen, und so fand Bessel 1837 unter Benutzung aller damals vorhandenen guten Gradmessungen, dass a = 6,5148235337 = 3272077\14 a = 1 : 299,153 6 = 6,5133693593 = 3261139 ,33 Vi 5** = 3807^23463 Lg e = 8,9122052075 Lg VT^ e^ = 9,9985458202 ihrer Gesamtheit so ziemlich innerhalb der Grenzen der Beohachtungsfehler genügen , — nahe so gut, als ein nachher von Schubert ermitteltes dreiaxiges Ellip- soid, und ein von Ritter aufgesuchter Rotationskörper, dessen Erzeugende etwas von der Ellipse abweicht. Man darf daher annehmen, dass das Geoid sehr nahe ein Eotationsellipsoid sei, zu praktischen Zwecken ihm sehr häufig sogar eine Kugel substituieren, deren Radius r = 3266330' = 6366197"' = 859,4268 g. M. oder deren Quadrant 10 Millionen Meter beträgt. 37 9 [428]. Die g^eocentrischen Koor- dinaten. Ist die Erde ein Rotationsellipsoid, so entsprechen verschiedenen Breiten auch verschiedene Entfernungen vom Erdmittelpunkte, und diese in Be- ziehung auf a als Einheit gegebenen Radien Vektoren p bilden mit dem Equator Winkel (u), welche merklich kleiner als die geographischen Breiten (cp) sind, zur Unterscheidung geocentrische oder verbesserte Breiten heissen, und mit den Radien Vektoren zusammen die geocentrischen Koordinaten bilden. Sie werden (143), nebst dem Radius R der Krümmung und der Normale N bis zur Umdrehungsaxe, nach den Reihen - % 9) : Tg (45 « - Va 9o)] berechnet, wo cpQ die Breite des mittlem Parallels, dessen Kadius als Längeneinheit gewählt ist, be- zeichnet. Für andere konforme Projektionen vergleiche die von Gauss gegebene „Allgemeine Auflösung der Aufgabe, die Teile einer gegebenen Fläche auf einer andern gegebenen Fläche so abzubilden, dass die Ab- bildung dem Abgebildeten in den kleinsten Teilen ähnlich wird." XLII. Die Parallaxe. 383 [231]. Beg:rifr der Parallaxe. Den Winkel, um welchen ein Objekt, wenn es von ver- schiedenen Standpunkten aus angesehen wird, seine 238 — Parallaxe — Stelle zu verändern scheint, nennt man seine Parallaxe, und speciell seine tägliche, wenn man den Unterschied der auf Beobachtungsort und Erdcentrum bezogenen sog. scheinbaren und geocentrischen Positionen eines Gestirnes ins Auge fasst. Da die Ebene der Gesichts- linien eines Gestirnes vom Centrum der Erde und vom Beobachtungsorte aus, bei sphärischer Erde durch den Zenit des Beobachters geht , also einen Vertikalkreis bestimmt, so hat unter dieser Voraus- setzung die tägliche Parallaxe, von der in diesem Abschnitte ausschliess- lich die Kede sein soll, auf das Azi- muth keinen Einfluss, sondern nur auf die Zenitdistanz. Bezeichnen aber z' die scheinbare, z die geocentrische Zenitdistanz, u' die Parallaxe und p die Entfernung des Gestirnes vom Erdcentrum, so ist z' — z = 7t' = Asi (r Si z') : P =^ r Si z' : p Si 1" 1 Die Parallaxe ist also im Zenite Null, und für z' = 90o, wo sie Horizontalparallaxe des Gestirnes heisst, wird sie im Maximum u = Asi(r:p)^r:pSir' 9 Es stehen somit für eine sphärische Erde Horizontal- parallaxe und Distanz des Gestirnes in so einfachem Rapporte, dass ihre Bestimmung Hand in Hand geht. 3S4 [437—38]. Die Bestimmon^en vou Aristarch und Hipparch. Die ersten auf Mes- sung beruhenden Angaben über Entfernung und Grösse von Gestirnen verdankt man Aristarch und Hipparch. Ersterer leitete aus dem rechtwinkligen Dreiecke, welches zur Zeit der Quadratur oder Dichotomie Sonne, Erde und Mond bilden, unter Annahme, dass sein Winkel an der Erde 87° betrage, für das Verhältnis — Parallaxe — 239 der Distanzen der Erde von Mond und Sonne die Grenzwerte 1 : 18 und 1 : 20 ab. Letzterer aber machte die schöne Entdeckung^ dass die Summe der Parallaxen von Mond (C) und Sonne (O) gleich der Summe der scheinbaren Halbmesser (r, cp) der Sonne und des Schattenkegels der Erde in der Distanz des Mondes sein müsse, und da er teils ihr Verhältnis gleich dem reciproken Verhältnisse (1 : 19 nach Ari- starch) ihrer Distanzen setzen, teils aus der Dauer der Mondfinsternisse den Halbmesser des Erdschattens annähernd (zu 39') bestimmen konnte, so gelang es ihm, jene Parallaxen (zu 57' und 3'), und damit auch die in Erdhalbmessern (r') ausgedrückten Distanzen (d = 59 • r' , D = 1200 • r') und Grössen (R = 5 \, ■ r', p = lg . r') jener beiden Hauptgestirne , wenn auch (wenigstens für die Sonne) noch nicht dem Zahlwerte nach befriedigend, doch nach einer mathematischen Methode, zu ermitteln. 385 [440—44]. Die Bestimmuiig^eii von Rieher nnd Ia» Caille. Später kam man zu der Überzeugung, dass eine genaue Bestimmung der Parall- axe eines Gestirnes am Besten erhältlich sei, wenn man an zwei Punkten desselben Meridianes seine gleichzeitigen Kulminations-Zenitdistanzen beobachte und in der That erlauben unter Voraussetzung der Kugelgestalt der Erde die Formeln Tc, + 7i2 = Zi + Z.2 — (cp, — cpj) Tg a r= Si Zi : Si z^ 1 .^^^^^^^^^^^ Tg \, (u, - ::,) - Tg (a - 45 ») • ^; />^^^ • Tg ^', (^, + ri,) Z ;/^;l_--V^^^^'^^ p = r Si z, : Si Ui Si z = r : p 3 240 — Parallaxe — den Abstand p des Gestirnes vom Erdcentrum und seine Horizontalparallaxe t: zu berechnen, — ja man kann sogar ohne grosse Schwierigkeiten auch den Einfluss der Abplattung und einer allfälligen Meridian- differenz der beiden Beobachter in Eechnung bringen. Auf diese Weise erhielten z. B. La Caille und Lalande aus korrespondierenden Beobachtungen des Mondes, welche sie 1751 am Cap und in Berlin machten, für die mittlere Polarhorizontalparallaxe 56' 56", für das Ver- hältnis zwischen Parallaxe tc und scheinbarem Eadius [x r. = 3,646 11, für die mittlere Entfernung 51800. M., für den wahren Durchmesser 466. M., — und die neuere Zeit hat an dieser Mondparallaxe, die, wegen der ver- schiedenen Distanz des Mondes von der Erde, zwischen 53' und 62' schwankt, und überhaupt an diesen Zahlen nur wenig verändern müssen. — Durch das dritte Gesetz Keplers (406) über das Verhältnis der Distanzen der Planeten belehrt, genügt es ferner, um auch diese zu erhalten. Eine solche Distanz oder Parallaxe direkt zu messen, und zu einer solchen Messung nach obiger Methode eignet sich voraus der zur Zeit seiner Oppo- sition der Erde relativ nahe tretende Mars. Um dieses 1672 eintretende günstige Verhältnis zu benutzen, wurde damals Kicher von der Pariser-Academie nach Cayenne gesandt , während Cassini in Paris korre- spondierende Beobachtungen zu machen hatte, und das Ergebnis war eine der Distanz 0,372 entsprechende Marsparallaxe von 25 '/g", aus der sich sodann für die Distanz 1 oder die Sonne die durch die neuern Beob- achtungen nur wenig abgeänderte Parallaxe d%" ergab. 3S6 [445—52]. Die neuem Bestimmung^en. Beim Durchgange eines untern Planeten (vgl. 425) er- hält jeder Beobachter sowohl für irgend eine Phase — Parallaxe — 241 Durchgangs als für die Dauer desselben eine be- stimmte, teils von seinem Standpunkte, teils von der Differenz der Parallaxen ( $ oder 9 ) des Planeten und (O) der Sonne abhängige Zeit, und es lässt sich daher diese Differenz (jedoch besser 9 — Q =: 3© als $—0= *.,0) entweder, wie Hallej^ schon 1716 vor- schlug , aus der Vergleichung der von verschiedenen Beobachtern erhaltenen Dauer, oder, wie später Delisle zeigte, aus der Vergleichung des von ihnen ermittelten Eintrittes derselben Phase, bestimmen, — folglich, da nach dem dritten Kepler'schen Gesetze (406) das Ver- hältnis der Parallaxen bekannt ist, auch diese selbst. In der That ergaben die während den Venusdurch- gängen von 1761 und 1769 an den verschiedensten Orten gemachten, und nach diesen Grundsätzen ver- werteten Beobachtungen eine Eeihe von nahe unter sich und auch mit dem Eicher'schen Resultate gar nicht übel übereinstimmenden Werten für die Sonnen- parallaxe, — nach Encke im Mittel 8",58. Seither sind namentlich die 1862 und 1877 eingetroffenen Erdnähen des Mars in ähnlicher Weise wie von Richer — Cassini verwendet und wieder nahe gleiche, wenn immerhin, entsprechend Leverriers theoretischer Bestimmung, etwa um 0'',3 grössere Werte als der Encke'sche er- halten worden. Die Venusdurchgänge von 1874 und 1882, sowie die auf die Beziehung zwischen der Sonnen- parallaxe und der physikalisch ermittelten Licht- geschwindigkeit (427) sich stützenden Methoden haben diese grösseren Werte bestätigt und es ist anzunehmen, dass die Sonnenparallaxe etwa 8'',9 betrage, was mit einer Sonnendistanz von 147801000 km und einem Sonnendurchmesser von 1376000 km übereinkömmt. 387 [435]. Der fiinflass der Parallaxe auf die Koordinaten. Um den Einfluss der Wolf, Taschenbuch 16 242 — Parallaxe Parallaxe ti eines Gestirnes, mit Berücksichtiofung' der wahren Gestalt der Erde , auf seine Koordinaten zu bestimmen, erhalten wir für n = 0 aus 192:2, wenn wir R durch die in der Einheit des Equatorradius gegebene Distanz p des Beobachters vom Erdcentrum und r (nach 383) durch 1 : Si 7t , r' aber durch A : Si :t ersetzen, wo A das Verhältnis der Distanzen von Ober- fläche und Centrum bezeichnet, A Co V . Co w' -= Co V • Co w - p Si ;i Co V- CoAV 1 A Co V' • Si w' = Co V . Si Av — p Si 71 Co V . Si W S A . Si v^ = Si V — p Si 7c Si V 3 Hieraus erhält man aber unter der Annahme, dass p Si 7c . CoJ^ Ter Ti — TgV-Co 'g (w' - w) Si 1" "^ " ~ ^^Cov Tgn W] SiV Co [V2 (w' -+- w) P m • Si 7x sei, d und d^ aber die Centrum und Oberfläche ent- sprechenden scheinbaren Durchmesser bezeichnen, w^ = w 4- P Si (w — W) -f '2 p- Si 1" Si 2 (w — W) + ... Ä V' = V + q Si (V - n) -f "2 q- Si 1^' Si 2 (v — n) + . . . 6 d' : d = 1 : A == Si (V — n) : Si (V — n) 7 Um diese Formeln auf die gewöhnlichen drei Koor- dinatensysteme anzuwenden, hat man, wenn w, z, a, d, 1, b die geocentrischen, dagegen w', z', a', d', V, b' die scheinbaren Horizont- , Equator- und Ekliptik- koordinaten sind, und cp', t geocentrische Breite und Sternzeit bezeichnen. die Grössen für d. Horizont durch - d. Equator durch - d. Ekliptik durch w 90«-z -ai d w' 90-z' b' W 0 -t -L 90o_(cp_cp') B — Parallaxe — 243 zu ersetzen , wo B und L die Werte sind , welche 9' und t annehmen, wenn man sie auf g-ewohnte Weise vom Equator auf die Ekliptik transformiert. 3SS [435]. Einigte Aii^vendaiig^eii. Wenn die sog. tägliche Parallaxe für die Fixsterne als ver- schwindend, für die oberu Planeten wenigstens als sehr klein betrachtet werden darf, so erlangt sie da- gegen bei der Sonne und den untern Planeten eine nicht zu vernachlässigende und beim Monde eine ganz erhebliche Grösse, so dass ihr Einfluss berücksichtigt werden muss, wobei zugleich die eigene Bewegung in Rechnung zu ziehen ist. So findet man z. B. für einen Wandelstern des scheinbaren Radius r, wenn t das Mittel der beobachteten ührzeiten, f die Fadenkorrek- tion und At die Uhrkorrektion ist, und I = cSe5— nTgS — m, II = fSe5, III = + rSe5 IV == p Si 71 Se S [(c — f ) Co (cp' — 5) — m Co 9- - n Si cf j gesetzt wird, a = t + At — (I - II — III — IV) : ( 1 - X) 3 wo I der Bessel'schen Eeduktionsformel 343:2 ent- spricht, — II der gewöhnlichen Fadenreduktion 340:2, 3, — III der für vorgehenden oder nachfolgenden Rand zu addierenden oder zu subtrahierenden Durchgangs- zeit des Radius, — IV, wo cp' die geocentrische Breite, p die Distanz des Beobachters vom Erdcentrum und 7c die Parallaxe bezeichnet, dem Einflüsse dieser Parall- axe, — während der gemeinschaftliche Divisor (1 —X), in welchem X die in Zeitsekunden ausgedrückte Zu- nahme der Rektascension des Gestirnes in einer Se- kunde Sternzeit bezeichnet, der eigenen Bewegung Rechnung trägt. 244 — Die Erde und ihr Mond XLIII. Die Erde und ihr Mond. 389 [221-22]. Baa uud Uichte der Erde. Über den Bau der Erde weiss man leider so wenig, dass man bisdahiu nur zu sehr berechtigt geblieben ist, von einer „Terra incognita" zu sprechen. Die ver- dienstlichen Untersuchungen der Geologen können sich natürlich nur auf die Schichtungsverhältnisse der äussersten Erdkruste beziehen, und die Astronomie kann wohl kaum je andere Beiträge geben, als die allerdings nicht unwichtigen Bestimmungen der mitt- lem Dichte der Erde und gewisser Anomalien der Schwere und Lotrichtung (vgl. 374). Erstere, die schon Newton mit seinem merkwürdigen Scharfblicke etwa gleich 5 vermutete, ist teils durch die 1774 von Hatton und Maskelyne beobachtete Ablenkung des Lotes am Shehallien unter Benutzung der mutmasslichen Masse dieses Berges, — teils durch die 1798 von Cavendish mit einer Art Drehwage durchgeführte Vergleichung zwischen den Anziehungen einer bekannten Masse und der Erde, — teils in neuerer Zeit durch die Baily, Carlini, Eeich, Airy, Wilsing, etc. auf verschiedene Weise zu ca. 5 7-, bestimmt worden; da diese Zahl entschieden grösser ist als die im Mittel der Erdkruste zukommende Dichte (nach Studer 3, nach Humboldt bei Einrechnung des Meeres sogar nur IVa)» so darf Avohl mit ziemlicher Sicherheit der Schluss gezogen werden, dass die Schichten der Erde im allgemeinen nach Innen an Dichte zunehmen, — ob aber diese Zu- nahme bis zum Centrum statt hat, oder später wieder in Abnahme übergeht, sogar zuletzt entsprechend naturphilosophischen Ideen ein hohler Eaum folgt, lässt sich wohl nie definitiv bestimmen. — Die Erde und ilir Mond — 245 390 [223, 453—59]. Die Atmoi§phäre. Die den Übergang- von Tag- zu Nacht vermittelnde Däm- merung liefert uns nicht nur schon durch ihre blosse Existenz den Beweis für das Vorhandensein einer die Erde umgebenden Lufthülle oder Atmosphäre, sondern g'iebt uns sogar ein Mittel, wenigstens annähernd ihre Höhe zu bestimmen. Nachdem nämlich die sog-, bürger- liche Dämmerung, die nach Brandes bei 6'^*^ Depression der Sonne aufhört, längst erloschen, d. h. uns bereits für unsere Arbeiten künstliche Beleuchtung notwendig geworden ist, sehen wir am westlichen Himmel noch ein, oft ziemlich scharf begrenztes, merklich beleuch- tetes Segment, dessen Höhe fortwährend abnimmt, und können durch eine Art Interpolation den Moment seines Verschwindens , daraus aber auch die entsprechende, von Brandes zu 18^ angenommene Depression der Sonne, und die etwa 11 Meilen betragende Höhe der letzten Luftschichte berechnen, welche uns noch Licht zu reflektieren vermag. — Die Ablenkung des Lichtes durch die Atmosphäre, oder die sog. Refraktion ist bereits früher (287, 332) behandelt Avorden, und es mag hier nur noch die von Simpson und Bradley für die Refraktion aufgestellte bequeme Formel r t=r (b : 29,6) • 400 : (350 + t) • hT' ■ Tg {z, — 3r) wo b den Barometerstand in englischen Zollen und t die Lufttemperatur in Fahrenheit bezeichnen , an- geführt, — der Bemühungen der Euler, Laplace, Bessel, etc. zur theoretischen Ableitung solcher Formeln unter bestimmten Voraussetzungen über die Konstitution der Atmosphäre gedacht, — auf die Bessel'sche Re- fraktionstafel [VI] hingewiesen, — endlich darauf auf- merksam gemacht werden , dass auch terrestrische Höhenwinkel durch die Refraktion eine Vergrösserung 246 — Die Erde und ihr Mond — erleiden, welclie nach Eschmann gleich 18",T2 • d ge- setzt werden kann, wo d die Distanz in geographischen Meilen bezeichnet. — Über die Durchsichtigkeit der Luft, und die so wünschbare Möglichkeit, dieselbe zu messen, ist leider nichts wesentliches beizubringen, — dagegen ist noch zu bemerken, dass das namentlich durch Ch. Dufour jahrelang konsequent beobachtete sog. Funkeln oder Scintülieren der Sterne ziemlich sicher als eine Interferenzerscheinung nachgewiesen worden ist. 391 [225]. Oielf¥itterong:sersc]ieiniing:en. Jede Stelle unserer Erde erhält beständig Wärme, sei es durch direkte Einwirkung der Sonne oder sog. In- solation, sei es durch Mitteilung der umgebenden Luft, — giebt aber auch beständig Wärme ab , teils an die auf ihr liegende Luftschichte, teils durch Strahlung an den Weltraum. Je nach dem Wechsel der Tages- und Jahreszeit und der Beschaffenheit der Atmosphäre ist bald der Wärmegewinn, bald der Wärmeverlust grösser, und da dieses Verhältnis gleichzeitig für ver- schiedene Stellen der Erde teils wegen der Verschieden- heit jener bedingenden Ursachen, teils wegen lokalen Verhältnissen ein Anderes ist, so ändert sich auch die Verteilung der Wärme auf der Erde immerfort. Mit diesen Veränderungen stehen aber notwendig Luft- strömungen und Variationen im Dampfgehalte der Luft im Zusammenhange, und damit Avieder Änderungen im Luftdrucke, wässerige Niederschläge (305), zum Teil auch optische und elektrische Phänomene (Eegenbogen, Höfe, Gewitter, etc.), d. h. überhaupt die sog. Witterung. Letztere ist somit offenbar das Produkt sehr mannig- faltiger Wechselwirkungen , und der einzig sichere Weg zur Ausbildung der Meteorologie ist, nach und nach für eine erosse Zahl von Stationen die ihr Klima — Die Erde und ihr Mond — 247 bedingenden mittleren Temperaturen, Barometerstände, Keg-enmengen, etc. zu ermitteln, und sodann für eine Folge von Zeiten die Differenzen zwischen diesen mittlem und den wirklichen Werten über grössere Teile der Erde zu verfolgen. 393 [155,229]. Her ii:rdmas:netismu[S and dais Polarlicht. Für verschiedene Orte der Erde erhalten im allgemeinen Deklination, Inklination und Intensität (313) gleichzeitig verschiedene Werte , und wenn man diejenigen Punkte, für welche sie gleich werden, verbindet, oder sog. Isogonen, Isocünen und Isodynamen zieht, so bilden die erstem gewissermassen magnetische Meridiane und die beiden letztern Parallel- kreise, vA'elche jedoch, — so wenig als die magnetischen Pole (Inklination 90" oder Intensität ein Max.) und Equatoren (Inklination 0 oder Intensität ein Min.) unter sich oder mit den geographischen zusammen- fallen. — Auch an demselben Punkte der Erde sind alle drei Grössen bedeutenden Veränderungen unter- worfen; so z. B. gieng die Deklinationsnadel bei uns etwa in den letzten 300 Jahren von NNO über N nach NNW, und kehrt nun wieder zurück. Dieser Pendel- schlag besteht jedoch nicht in einer kontinuierlichen, sondern in einer zitternden Bewegung, gewissermassen einer Summation der Überschüsse von kleinen täglichen Variationen in einem bestimmten Sinne, und zwar zeigt sich die tägliche, in ihrem Betrage ungefähr der Mittagshöhe der Sonne proportionale BeAvegung gegen- wärtig auf der nördlichen (südlichen) Halbkugel in der Weise, dass das Nordende (Südende) der Nadel etwa um 20'' den östlichsten Stand hat, dann bis gegen 2'' nach Westen geht, und über Nacht (etwa von 11—15 nochmals etwas nach Westen ausschlagend) nach Osten zurückkehrt. Ferner zeigen an jedem Orte die Jahres- 248 — Die Erde und ihr Mond — mittel der tägiiclien Variation eine Periode von 11 V» Jahren (vgl. 422), und endlich erleidet der tägliche Gang der Nadel zuweilen starke Störungen, — nament- lich wenn ein sog. Nordlicht (oder Südlicht, allgemeiner Polarlicht) statt hat. Dieses Letztere beginnt ge- wöhnlich mit der Bildung eines dunkeln Segmentes, über welchem ein bläulich weisser Lichtsaum wallt, dessen Scheitel immer nahe in den magnetischen Meri- dian fällt; dann beginnen Strahlen zu schiessen, die in allen Farben spielen, verschwinden und wieder er- scheinen, sich nach 0 oder W bewegen, etc., und nur da, wo das Südende der Inklinationsnadel hinweist, bemerkt man eine in ruhigem, mattem Lichte fort- glänzende Stelle, die sog. Krone, sonst überall Be- wegung. Es tritt gegen die Equinoctien hin am häufig- sten auf, — unterliegt nach Fritz in seiner jährlichen Anzahl einer etwa 5 sekundäre Wellen umfassenden Periode von 55'., Jahren, — und entsteht nach De la Rive, wenn sich die negative Elektricität der Erde mit der positiven der Luft bei einer gewissen Spannung* an den Polen ausgleicht. 393 [233—37]. Die äussere Erscheinung des Mondes. Vor Erfindung des Fernrohrs unter- schied man auf dem Monde nur zur Zeit seiner Oppo- sition einige dunklere Flecken, aus denen rege Phantasie eine Art Gesicht bildete; nach derselben erkannte da- gegen Galilei einen, bei Wiederkehr der gleichen Phase sich immer wieder in gleicher Weise zeigenden , also festen Detail, namentlich jeweilen an der Lichtgrenze ganz unverkennbare Berge und Thäler. Seine Nach- folger Hevel und Grimaldi entwarfen bereits Mond- karten, in die ßiccioli die Namen berühmter Männer einschrieb, und welche sodann Tob. Mayer, Schröter, Lohrmann, etc., immer mehr vervollkommneten, bis — Die Erde und ihr Mond — 249 endlich Mädlers mustergültige Karte entstand, die nun freilich nach und nach hinter Mond-Photographien zurücktreten wird. Schon Hevel begann ferner aus den geworfenen Schatten die Höhen der Berge (Leibnitz und Dörfel 25000', Huygens 19800', etc.) abzuleiten; später entdeckte man sog. Rillen (Rainures), d. h. über Berg und Thal fortlaufende, scharf eingeschnittene Vertiefungen, und sah bei Vollmond von einzelnen Gebirgen (Tycho, Kepler, Aristarch, etc.) auslaufende, sog. Strahlensysteme, deren Natur und Entstehungs- weise noch nicht sicher festgestellt ist, die aber mit bei der Hebung der Gebirge entstandenen Rissen in Zusammenhang stehen dürften. Der von Hevel „Lumen secundarium" genannte Reflex der Erde bewirkt, wie schon Leonardo da Vinci erkannte, dass in den ersten Tagen nach der Konjunktion auch die Nachtseite des Mondes sichtbar wird. 394 [210, 40]. Die Ben eg^ung: des Mondes. Da uns der Mond bei seiner BeAvegung um die Erde beständig dieselbe Seite zuwendet, so muss er während einer Revolution auch eine Rotation uip seine Axe vollenden. Letztere ist aber ihrer Natur nach eine gleichförmige, Erstere dagegen eine ungleichförmige Bewegung, da sie nicht nur (357) elliptisch ist, sondern noch einer ganzen Reihe kleiner Ungleichheiten unter- liegt , so dass z. B. , wenn 1, L, m, M die mittlem Längen und Anomalien von Mond und Sonne bezeichnen )s. 408), die wahre Länge des Erstem X^l-|-6oi6'-Sim-f-13'-Si2m + m6'.Si[2(l-L)-m)] 4- 39'.Si2(l-L)4-ll^-SiM wo die zwei ersten Glieder die schon Hipparch be- kannte Mittelpunktsgleichung darstellen, die sich bei jeder elliptischen Bahn zeigt, das dritte die von Ptole- 250 — Die Erde und ihr Mond — maus entdeckte, an eine Periode von 32*^ gebundene Evektion, die sich in den Syzygien (1 ~ L = 0,180) und Quadraturen (1 — L = 90,270) als + 1» 16' • Si m mit I vermischt, so dass die Alten aus den Finsternissen eine zu kleine, Ptolemäus aus den Quadraturen aber eine zu grosse Gleichung fand, wie wenn sich die Mondbahn periodisch verändern würde, — das vierte die mutmasslich schon von Abul Wefa entdeckte Varia- tion, das fünfte endlich die von Kepler festgestellte jährliche Gleichung. Die Winkeldrehung a' des Mondes um seine Axe wird infolge davon bald etwas kleiner, bald etwas grösser als die Winkelbewegung a in der Bahn, also der Punkt a, welcher bei einer ersten Stellung des Mondes seine Mitte bildet, bei einer zweiten Stellung bald in a', bald in a'' erscheinen, so dass am rechten oder linken Eande des Mondes noch Stellen sichtbar werden, die man früher nicht sah, — gerade wie wenn der Mond etwas schwanken würde. Ausser dieser Libration in Länge hat der Mond auch eine ^ry^ 'HN '-'*^''^*'°" '" Bi'ß'tßj f^iö daher rührt, L/"^:^~* ^c/ J ^^^^^ ^^^ Mondaxe nur einen Winkel XL-'-'' 6 "^41^ von 83'/,° mit der Mondbahn bildet, — endlich noch eine parallaktische Libration, da der vom Auge des Beobachters mit dem Monde bestimmte Kegel für entlegene Standpunkte verschieden ist. Diese Librationen, deren erste Entdeckung zu den schönsten Ehrentiteln Galileis gehört, bewirken nach Mädlers Berechnung, dass man nur '-['^ der Mondoberfläche be- ständig, und nur ebensoviel nie sieht. — Die Ebene der Mondbahn ist gegen die Ebene der Ekliptik um 5^9' geneigt, und es kann sich daher die Deklination des Mondes um volle 2 (23« 27' + 5"9') = 57n2' ver- — Die Erde und ihr Mond — 251 ändern, womit die grossen Schwankungen in der täg- lichen Verspätung- seines Aufganges (V4 — l'-j*") ^^' sammenhängen. Bei Vollmond ist die Deklination im AMnter gross, im Sommer klein. Die Knotenlinie der beiden Ebenen vollendet in 6798',335f)3 = ca. 18",6 eine Umdrehung, und zwar kömmt sie dem Monde entgegen, so dass derselbe schon nach 27'',21222, dem sog. Orachenmonat, zu demselben Knoten zurückkehrt, während die Apsidenlinie der Mondbahn in 3231*^,46623 = ca. 9',0 eine Umdrehung in entgegengesetztem Sinne vollendet, und der Mond erst in 27*^,55460, dem sog. anomalistischen Monat, zu demselben Apsiden- punkte, z. B. zum Perigeum, zurückkehrt. 395 [238—39]. Hie physische Beschaffen- heit des Iflondes. Da man beim Monde keine Spuren von Dämmerung, und bei seinem Vorübergange vor andern Gestirnen weder Refraktionserscheinungen, noch allmähliges Bedecken bemerkt hat, so scheint man berechtigt zu sein , ihm eine merkliche Atmo- sphäre und lebende Organismen abzusprechen. Im Übrigen dürfte sonst der Mond nach seinem Baue sich nicht gar sehr von der Erde unterscheiden, da teils seine in der Präcession, Nutation und den sog. Störungen zu Tage tretenden Wirkungen, teils seine sofort näher zu berührende Einwirkung auf die Erde schliessen lassen, dass er bei ^ go der Erdmasse auf ^49 ihres Volumens etwa die Dichte 3 besitzt, und auch die Gestaltung seiner Oberfläche manche Analo- gien darbietet. Ob die vielen, mit Centralkegeln aus- gestatteten Ringgebirge des Mondes auf eine vor- herrschend vulkanische Natur schliessen lassen, und ob einzelne Vulkane noch in neuerer Zeit thätig ge- wesen sind, mag vorläufig in Frage gestellt bleiben. 252 — Die Erde und ihr Mond — 396 [241-42]. Der Einflnss des ]inonde§i auf die £rde. Die auffallendste Wirkung- des Mondes auf die Erde zeigt sich in dem Phänomene der sog. Ebbe und Flut, das zuerst durch Strabo richtig beschrieben, dann durch Kepler als eine Wirkung des Mondes bezeichnet, und endlich von Newton als eine Gravitationserscheinung erwiesen wurde: Denkt man sich nämlich die Erdkugel mit einer concentrischen Wasserschichte umgeben, so wird Letztere infolge der Anziehung des Mondes, welche auf den Punkt, in dessen Scheitel er steht, stärker wirkt als auf den Mittelpunkt, und auf diesen stärker als auf den Gegen- punkt, die Form eines Sphäroides anzunehmen suchen, dessen grosse Axe durch den Mond geht. Dieses Sphäroid wird aber wegen der Rotation der Erde nie zur Euhe kommen, sondern in Gestalt einer breiten Welle dem Monde in seiner täglichen Bewegung von Ost nach West folgen, und dadurch an jedem Orte während einem Mondtage zweimal Flut und zweimal Ebbe veranlassen. Diese Bewegungen erleiden jedoch nicht nur durch eine analoge, wenn auch etwas schwä- chere Differentialwirkung der Sonne, sondern nament- lich auch durch die Veränderung der Deklination und Entfernung beider Gestirne, durch die Zerteilung des Oceanes, etc., nach Fortpflanzung und Höhe grosse Modifikationen, und es gelang trotz den Anstrengungen der Dan. Bernoulli, Maclaurin, Euler, etc., erst Laplace unter Zugrundelegung langer Beobachtungsreihen im Hafen zu Brest, sie theoretisch bis ins Detail zu be- wältigen , und so z. B. Linien gleicher Flutzeit oder sog. Isorachien auszumitteln. — Eine entsprechende Ebbe und Flut der Atmosphäre ist am Barometer kaum bemerklich, da ihr Betrag nach Toaldo höchstens 0,2""" wäre; dagegen zeigt der Luftdruck nach Eisenlohr — Die Erde und ihr Mond — 253 durchschnittlich zur Zeit der Syzyg-ien Minimas, und überhaupt kann wolil ein gewisser Einfluss des Mondes auf die Witterung, die Organismen, die Erdbeben und Yulkanausbrüche , den Gang der Magnetnadel, etc., nicht geläugnet werden, nur darf man ihm auch nicht gar zu viel zumuten, wie es vom grossen Publikum von Alters her geschehen ist. XLIV. Die Finsternisse und Bedeckungen. 397 [243]. Beg:rifr der Finsternisse und Bedecknngfen. Wenn von zwei durch dieselbe Lichtquelle beleuchteten Weltkörpern der Eine in den vom Andern geworfenen Schattenkegel tritt, so wird ihm das Licht entzogen, — er erleidet eine partiale oder totale Verfinsterung, — und es ist dieselbe von allen Punkten des Weltraumes , von denen man nach dem verfinsterten Körper sehen kann , im gleichen Momente und genau in gleicher Weise sichtbar, — so beim Eintreten eines Mondes in den Schatten seines Planeten. Wenn dagegen ein dunkler Körper zwischen einen Beobachter und eine Lichtquelle tritt, so wird dadurch die Lichtquelle nicht verfinstert, sondern nur für gewisse Punkte teilweise oder ganz bedeckt, — es ist somit die partiale, oder annulare oder totale Be- deckung der Lichtquelle oder die entsprechende Ver- finsterung des Beobachters etwas wesentlich lokales, und somit nach Zeit und Verlauf für verschiedene Standpunkte möglicherweise ganz verschieden, — so die sog. Sonnenfinsternisse , Sternbedeckungen und Durchgänge der untern Planeten. 398 [245-47, 462]. Die Mondfinsternisse. Steht der Mond zur Zeit seiner Opposition nahe am 254 — Finsternisse und Bedeckungen — Knoten, so taucht er teilweise oder ganz in den Schatten der Erde. Wird er total verfinstert, so verschwindet er zuweilen (so 1620 XII 9, 1642 IV 25, 1816 VI 6, etc.) vollständig-; in der Regel aber bleibt er in schmutzig rotem Lichte, das nach Erscheinung und Ursache dem Saume der sog. Gegendämmerung zu entsprechen scheint, sichtbar. — Um diese Finsternisse, welche nach IS'' 1V\ der Chaldäischen Periode Saros von 223 synodischen = 242 draconitischen Monaten, je nahe in gleicher Weise wiederkehren , zu berechnen , hat man einerseits (384) für den zwischen 38' 24" und 46' 38" schwankenden Halbmesser des Erdschattens in der Distanz des Mondes die Formel wo "^'Veo 6in ^^ch Tob. Mayer angenommener Erfahrungs- faktor ist, — und anderseits kann man dem Monde die Differenz der Bewegungen von Mond und Sonne geben, den Erdschatten als ruhend, und die scheinbare Mond- bahn als eine Gerade annehmen. Bezeichnen sodann Aß und AX die stündlichen Bewegungen des Mondes in Länge und Breite, AI die der Sonne in Länge, also AX — AI die hier einzig in Betracht kommende stünd- liche Verschiebung in Länge, so hat man offenbar ^ AX-Al h = Aß Cs n 2 e = ßSin d = ßCon ' EBiptDt \% 1^ /u%-/^\ wo d die kürzeste Distanz des Mondes vom Centrum des Schattens bezeichnet, also der Mitte der Finsternis entspricht, und h die scheinbare stünd- liche Bewegung des Mondes in seiner Bahn ist. Ist ZOO daher T die Zeit der Opposition, so ist die Zeit der Mitte der Finsternis t = T — e : h -= T — ß Si^ n : Aß 3 während T = (g- - e) : h - |/(T+T)"(f -T) : h 4 angiebt, um wie viele Stunden vor oder nach der Mitte der Finsternis der Mond die Verfinsterung m = cp — (f— p) = cp4-p — f 5 erleidet. Für Anfang und Ende der partialen oder totalen Finsternis ist f = cp -f p oder f=cp — p zu setzen, während für die Mitte f ^= d wird, so dass M = cp -f p — d = 6 (cp + p — d) : p sog. Mondzolle 6 die grösste Phase oder die sog. Grösse der Finsternis (Max. 22 Zolle) giebt. Die Grösse d lässt sich für jede Opposition nach Tg d = Tg ß • Co i 7 wo i = 5^ 9' ist, vorausberechnen. Wird d < cp + P > ^o hat immer eine Finsternis , für d < cp — p sogar eine totale Finsternis statt. Von den 223 Oppositionen, welche auf eine Saros fallen, er- geben etwa 29 eine Finsternis. Die längste Dauer einer solchen aber ist etwas mehr als 4K'^^ , wovon etwa die Hälfte auf die Totalität fällt. Um endlich zu bestimmen, ob der Mond an einem Orte zur Pariser- Zeit t über dem Horizonte stehe, stellt man einen Globus so, dass ein Punkt 0, dessen Breite gleich der Deklination 5 des Mondes , und dessen Länge L = 12*' — t ist , im Zenite steht , so begrenzt sein Horizont die Zone der Sichtbarkeit. 399 [249—52, 468]. Die sog;. Sonnenlinster- nisse. Steht der Mond zur Zeit der Konjunktion nahe am Knoten, so tritt er zwischen Sonne und Erde, 256 Finsternisse und Bedeckungen und bewirkt dadurch eine partiale, totale oder annulare Sonnenfinsternis. Bei einer totalen Finsternis (Max. 8"" für Einen Ort) werden durclischnittlicli die Sterne der zwei ersten Grössen sichtbar, — die dunkle Mond- scheibe ist von einem weissglänzenden Lichtkranze, der sog. Corona, umgeben, von dem zahlreiche, an- scheinend zum Mondrande senkrechte Strahlen aus- laufen, — und an einzelnen Stellen zeigen sich röt- liche, bald scheinbar auf dem Mondrande aufsitzende, bald freischwebende, wolkenartige Gebilde, sog. Protu- beranzen, über die sich der Mond wegbewegt, so dass sie translunarisch sind , und erwiesenermassen der Sonnenatmosphäre angehören. — Die Saros passt na- türlich auch für die Sonnenfinsternisse, und ebenso sind für Letztere überhaupt entsprechende Eechnungen wie für die Mondfinsternisse zu führen, nur 9 durch r zu er- setzen. Namentlich wird der- jenige Punkt der Erde, für den der Mond den Horizont nach 0 oder W von oben tan- giert, zuerst oder zuletzt die partiale oder totale Finsternis sehen, wenn die Sonne gleich- zeitig den Horizont von oben oder unten tangiert, — und in allen diesen Fällen wird f = u-f(C-0 1 sein, wo für die partiale, to- tale oder centrale Finsternis u = p-l-r, p — r, Ozu setzen ist. Für die Phase an der Oberfläche der Erde hat man in Sonnenzollen — Finsternisse und Bedeckungen — 257 m = 6 (p i- r - u) : r, M = 6 (p + r) : r Ä so dass die Finsternis, wenn das nach 398 : 8 berechnete d

r ist, bestimmt total, — wenn endlich d < ^— 0 ist, central, und zwar total oder annular wird, je nachdem p>r oder pie BerechnDii^JT von Hreis- «»lenienteii. Unter der für eine erste Annäherung und Bahnen von geringer Excentricität zulässigen Voraussetzung einer Kreisbahn genügt zur Berechnung der Elemente schon die Kenntnis zweier Positionen: Ist nämlich a der Radius der Kreisbahn, t die Zwischen- zeit der beiden Beobachtungen und s die durch die beiden Positionen bestimmte Sehne, so hat man p,==l/a2-(R,2— E,-^)-E, ^yo E,=R,Coß, Co(L,-X,)l p.^=ya-i—{R,-i-E,')—E, wo E,=:rR,Coß,Co(L,-X,)3 s^= 2a-2— 2R, R, Co (L, — L,) — — 2R, p, Co ß, Co (L, — X,)-2R., p, Co ß, Co (L,— X,) — — 2p, p, [Co ß, Co ß, Co (X; — X,) + Si ß, Si ß,] 3 2 • -d^- • Asi (s : 2a) = 3548",1877 • t 4 Hat man mit Hülfe dieser 4 Gleichungen, indem man für a Annahmen macht, successive nach 1, 2, 3 die Pi p, und s berechnet, durch Einsetzen in 4 die ent- sprechenden Fehler ermittelt, dann die Regula Falsi <132) anwendet, etc., a und die p bestimmt, so sucht man mittelst a • Si b = p • Si ß p Co ß • Si (L - X) = a Co b • Si (L — 1) Ä die heliocentrischen Koordinaten 1 und b, endlich nach Tg b, - Tg i • Si (1, - ^1 ) Tg b, = Tg i . Si (Ij - fi ) 6 Wolf, Taschenbuch 13 274 — Mechanik des Himmels — die Elemente ^ und i. Als Epoche kann eine der beiden Beobachtungszeiten dienen. 413 [501]. l>ie Berechnung: von para- bolii§chen Hlementen. Einer Bahn von sehr grosser Excentricität kann in erster Linie eine para- bolische substituiert werden, zu deren Bestimmung: Dusejour und Olbers folgende Methode aufgestellt haben: Man sucht zunächst nach den 4 Gleichungen r, 2 T= R, 2 + S, 2 Se2 ß, -f 2R, a, Co (L, — X, ) 1 h' = R3' + m2 5, 2 Se2 ß3 + 2m R3 S, Co (L3 - 1,) Z k2 = r, 2 + r32 — 2E, R3 Co (L, — L3) — - 2m 8, 2 [Co (X, - X3) -f Tg ß, Tg ^,] - ~2S, [mE, Co(Li -X3)-f R3Co(L3-X,)] at 60-, j/|I = {V, + r, + k)''^ - (r3 + r, - ^f' 4 mit Hülfe der Regula Falsi ri t^ 8, k, und sodann nach 83 = mS, wo m = C, ^, : Ag ^3 5 auch noch 83. Die Bedeutung der Grössen r, 8, R, ß,. X, L, A, C, jJL ist (410, 408) bereits bekannt, — die i>3, %-,, %•^ sind die Zwischenzeiten zwischen der 1. und 2., 1, und 3,, 2. und 3. Beobachtung, und k die übri- gens nur als Hülfsgrösse auftretende Distanz der 1. von der 3. Position. — Sodann berechnet man suc- cessive nach rCobSi(L — l) = SSi(L — X) rSib = 8Tgß r Co b Co (L — 1) = R 4- 8 Co (L — X) die heliocentrischen Längen 1 und Breiten b in der 1. und 3. Beobachtung, — nach Tgn-Si(l, -ß) = Tgb, Tgn-Co(l,-ft) = Tgb3.Cs(l3-l,)-Tgb,.Ct(l3-l,) die Länge ^ des Knotens und die Neigung n der Bahnebene gegen die Ekliptik, — nach — Mechanik des Himmels — 275 Tga^ = Tg(l,-ß).Sen Tg cc, = Tg {l,- ^) -SenS ilas mit (1 — ft) im gleichen Quadranten liegende Argument a der Breite oder die Distanz vom Knoten, und daraus die Länge in der Bahn v = a -f ^, — nach Co lO 1/5 2 Vh „_i,si^-i^^ = 4.-ct^-^i-4..cs^--^ |/q 2 ]/r. 2 |/r^ 2 die Länge P des Perihels und die Periheldistanz — endlich nach WO t, die Zeit der ersten Beobachtung bezeichnet, und das obere oder untere Zeichen gilt, je nachdem das Gestirn rechtläufig oder rückläufig ist, die Durch- gangszeit T durch das Perihel. 413 [502]. Hie Berechnung: von ellip- tischen £lenienten. Zeigt die Vergleichung mit andern Beobachtungen eine merkliche Abweichung der wirklichen Bahn vom Kreise oder der Parabel, so ist es an der Zeit, elliptische Elemente zu bestimmen, und hiefür sind in der neuern Zeit verschiedene Methoden aufgestellt worden. So hat z. B. Lagrange gezeigt, dass die Gleichung 0 = rJE.2« + r,«R2^ + r,^E-f-r, *R3 E + 1-2^^2 2E + + v,'F + Y,-R,F-i- R, 2F 1 best eht, wo zur Abkürzung E = -2TK,H"^o(L,-X.3)-T2Se2 h r= T^n,' Se^ß,^ T = : IX [B, R, ^, 3 — Bj Ej ^,3 4_ B^ R3 ^3^]: : 6a 0-, gesetzt wurden, und die Bedeutung der ji, a, 0-, B, E, L, X, ß den Sätzen 410 und 412 zu entnehmen ist. Man 276 — Mechanik des Himmels — kann also r^ berechnen, und sodann nach Analogie der in 411 und 412 gegebenen Methoden die eigentlichen Elemente bestimmen. 414 [270]. Uie Beütlmmuii^ der blasse. Das Gravitationsgesetz verschafft die Mittel, einen im Abstände R von der Sonne befindlichen Planeten der Masse m, der einen Mond besitzt, annähernd gegen die Sonne der Masse M abzuwägen, — so z. B. unsere Erde. Nimmt man nämlich zur Hülfe einen fingierten Planeten an, der denselben Abstand r von der Sonne hat, wie der Mond von der Erde, so verhalten sich die Wirkungen der Sonne auf jedes Element dieses fingierten Planeten und der Erde, und diejenigen der Erde und Sonne auf ein Element in der Distanz r F:P = R2:r2 und p:P' = m:M 1 während nach den Gesetzen der Centralbewegung, wenn T und t die Umlaufszeiten der Erde und des Mondes sind, P : p = [47i2R : T^] : [47-.^r : t^j = R • t^ : r • T- und die Multiplikation dieser drei Proportionen er- giebt M:m = (ß:r)3:(T:t)-^ Z Da nun R^=:^400-r und T^13-t, so folgt somit M : m ^ 400^ : 13« = 378698 : 1 während dann allerdings Leverrier aus den hiefür mehr Genauigkeit gewährenden, und nicht an einen Mond gebundenen Störungsrechnungen, von denen 417 einen Begriff geben wird, 354936 fand. Mechanik des Himmels 277 415 [486-93]. öie Kepler'sche Anfj^abe. Sind die Elemente einer Bahn bekannt, so kann man die nach Kepler benannte Aufgabe, den Ort zu irg-end einer Zeit z zu ermitteln, auf folgendem Weg-e lösen: Ist M die Länge des mittlem Planeten zur Epoche E, P die Länge des Perihels, und T die Umlaufszeit, so kann man vorerst nach m = M — P -f- (X — E) • 360 : T 1 die mittlere, sodann nach 408:14, 15 successive die excentrische und wahre Anomalie, und nach 408:12 den Radius Vektor erhalten. Um sodann aus diesen Polarkoordinaten die heliocentrische Länge 1 und Breite b zu bestimmen, rechnet man zu- erst das Argument der Breite a=v+P-^ Z und hat sodann aus dem durch SM, SM' und S^ gebildeten Dreiecke Tg(l-a) = Tga.Coi Si b = Si a Si i r' = r Co b Um dann endlich noch die geo- centrische Länge X und Breite ß, zu berechnen, be- nutzte man früher die aus der Figur folgenden Be- ziehungen p^ = r2+R2-2rRCobCo(l-L)4 Tg ß : Tg b = Si e : Si (1 - L) X = 180 + L — e * wo die sog. Elongation e nach: Tge=r'Si(l-L):(R-r'Co(l-L))6 gefunden wurde, während man jetzt die aus 192, 2 z. B. für n = L unter Vernach- lässigung der Sonnenbreite folgenden Formeln vor zieht : 278 — Mechanik des Himmels — p Co ß Co (X - L) -. r Co b Co (1 — L) - R p Co ß Si (X — L) = r Co b Si (1 - L) 'S P Si ß = r Si b 416 [489, 94]. Entwicklnns: eiiiis:er be- trefTenden Iteilieu. — Durch Vergleichung- von y = w + X • cp (y) und u = m -f e • Si u 1 kann man nach (61) eine beliebige Funktion c|; von u nach Potenzen von e entwickeln. Um z. B. für u selbst eine solche Reihe zu erhalten, hat man c|; (y) = u, also c]; (w) = m und d • 4^ (w) : dw = 1 zu setzen, und erhält u = m+eSim + ',U'Si2m+i,/6e3(9/4Si3m— 3 4Sim)-f...8 Setzt man dagegen cjj (y) = Co u, so erhält man Co u = Co m — e Si2 m — % e"^ Si^ m Co m — — 23 e3 (3 Si2 m Co^ m — Si^ m) — . . . 3 und mit Hülfe dieser Reihe nach 408 : 12 r = a [1 — e Co m + e^ Si"^ m + ^A e3 Si« m Co m -f . . .] 4 wofür man in vielen Fällen die Annäherung r = a (1 — e Co m) substituieren kann. Durch weitere Entwicklung er- giebt sich v = m + 2eSim4-V4Si2m + V,2e3(13Si3m — 3Sim)4-...5 wodurch teils die Mittelpunktsgleichung (408) bestimmt, teils die Lösung der Kepler'schen Aufgabe ohne Hülfe der excentrischen Anomalie ermöglicht wird. Setzt man ferner für die Epoche 1850 I 0,0'' m. Z. Paris nach Hansen die Excentricität der Erdbahn e = 0,0167712, die Länge des Perihels P = 280o 21' 41",0, und be- zeichnet X die wahre Länge der Sonne, L aber die Länge einer sich in der Ekliptik gleichförmig be- wegenden, gedachten Sonne (408), so dass P -f m = L und X = P + V = L -f V — m ist , so ergiebt sich mit Hülfe von 5 — Mechanik des Himmels — 279 X = L + 1244",31 Si L - 67",82 Si 2L - 0-^54 Si 3L + • • • -f6805,56CoL4-25,66Co2L-0,90Co3L-...6 während die Kektascension A der Sonne nach 353:5 durch TgA = Tg-X-Cos wo s = 23027'3r',0 J oder nach 52 : 2 durch die Eeihe A = X-8891'S56.Si2X + 191",65Si4X-5",51Si6X + ...8 gefunden wird. Für die erwähnte Epoche war aber nach Hansen die mittlere Länge L der Sonne, die mit der Kektascension einer zweiten mittlem, sich gleich- förmig im Equator bewegenden, und mit der ersten mittlem Sonne gleichzeitig durch die Equinoctien gehenden, als Zeitregulator (351) angenommenen, ge- dachten Sonne übereinstimmt, also die Sternzeit ihrer Kulmination oder die Sternzeit im mittlem Mittage, 18*" 39"' 9',261, — die Länge des tropischen Jahres aber 365^2422008, und daher die mittlere tägliche tropische Bewegung der Sonne 24" : 365,2422008 = 3"' 56\555, die Bewegung in 365" also 23'' 59'" 2\706 = — 57',294, in 366'' aber + 2"" 59',261, und die Bewegung in 1' endlich 0',002738 , womit die Möglichkeit ge- geben ist, für jede Zeit und den mittlem Mittag jedes Ortes die entsprechende Zeit L, und damit successive nach 6 und 8 die entsprechenden Werte von X und A, also auch die Zeitgleichung A — L (351) zu berechnen. Diese letztere wird etwa II 12 IV 15 V 14 VI 14 VII 26 VIII 31 XI 18 XII 24 + 14'"3r 0 — 3"53' 0 -f-6"'ir 0 — 16"'18^ 0 und wurde zuerst durch Flamsteed berechnet, während Mallet zuerst die mittlere als bürgerliche Zeit ein- führte. [VIII'']. 280 — Mechanik des Himmels — 417 [505, 11]. Die fsosr. Störungen der Planetenbeweg^nng;. — Vernachlässig-t man in 407 die E, nicht, und rechnet mit den vollständigen Gleicliuug'en genau so wie in 408 mit den Näherungs- gleicliungen verfahren wurde, so gelangt man zu den Beziehungen c' z 4- c" y + C" X = 0 i a (1 — &■') r = t 1 •+- e Co (v — w) welche scheinbar ganz mit 408:3, 11 übereinstimmen, aber sich von ihnen wesentlich dadurch unterscheiden, dass die c, a, e, w nicht mehr konstant, sondern von der Zeit abhängig sind, somit Lage und Gestalt einer Planetenbahn sich durch die Einwirkung der übrigen Planeten langsam ändern. Und in der That zeigen Aveitere Entwicklungen , dass man dem wirklichen Planeten einen fingierten Planeten in einer elliptischen Bahn mit veränderlichen Elem.enten so folgen lassen kann, dass der erstere nur kleine Oscillationen um den letztern zu machen scheint, welche man von jeher unter dem Namen von Störungen zusammengefasst und in zwei Kategorien abgeteilt hat, — in seculäre, welche jene, übrigens nur langsame Variabilität der Elemente involvieren, und in periodische, welche die kleinen Oscillationen in sich fassen, und Laplace hat zeigen können, dass die seculären Störungen die grosse Axe und damit die ümlaufszeit nahe unverändert lassen, — dass Excentricität, Neigung und Länge des Knotens längsam zwischen engen Grenzen schwanken, und nur das Perihel seinen Kreislauf fortsetzt, bis dasselbe nach Ablauf vieler Jahrtausende ebenfalls zur alten Lage zurückkehrt, — dass also die Stabilität den Grundcharakter des Sonnensystems bildet. — Mechanik des Himmels — 281 418 [506, 07]. Wie ^törnnsren der 9Iond- beweg^iins:. Die Existenz zahlreicher Anomalien der Bewegung- des Mondes ist schon aus 394 bekannt, und es bleibt hier nur beizufügen , dass dieselben zu- nächst Veranlassung- gaben, das sog. Problem der drei Körper aufzustellen, und dass sie, sowie überhaupt alle bis jetzt beobachteten Ungleichheiten als Folgen der allgemeinen Gravitation nachgewiesen werden konnten, wenn es auch zuweilen nicht im ersten Wurfe gelang. So z. B. hatte schon Halley aus alten Finsternis- beobachtungen nachgewiesen, dass die mittlere Be- wegung des Mondes einer Beschleunigung zu unter- liegen scheine, welche für die gegenwärtige Zeit etwa 12" in 100 Jahren beträgt. Während nun Newton diese sog. secuiäre Acceleration als Folge einer durch den Widerstand des Mittels veranlassten Annäherung des Mondes darstellte, und noch Euler und Lagrange sich vergeblich bemühten, sie aus der Gravitation theore- tisch zu bestimmen, zeigte Laplace 1787, dass die Einwirkung der Sonne auf den Mond eigentlich dessen Winkelgeschwindigkeit in der mittlem Distanz um \\ 79 vermindere, dass aber der genaue Ausdruck dieser Verminderung ein dem Quadrate der Excentricität der Erdbahn proportionales Glied enthalte, also gegen- wärtig, wo diese Excentricität sich vermindere, die Winkelgeschwindigkeit notwendig (nach seiner Rech- nung jetzt 6" per Seculum zunehme. Die zweite Hälfte der 12" suchte neuerlich Delaunay, entsprechend Kants Idee, durch eine vom Gegenschlage der Flut veran- lasste Verzögerung der Erdrotation, — Dufour da- gegen durch eine langsame Vermehrung der Erdmasse in Folge meteorischer Niederschläge zu erklären, -- während Hansen es dagegen noch gar nicht für aus- gemacht hielt, dass die Theorie wirklich nur 6" er- 282 — Mechanik des Himmels — kläre und für den Eest eine andere Ursache gesucht werden müsse. 419 [514]. Uie f^iestalt der HimineU- körper, iind die Bewesrungr derselben um ihren ^chMerpnnkt. Auch die Theorie der Ge- staltung der Himmelskörper, die durch dieselbe beein- flusste Einwirkung der andern Himmelskörper, und die dadurch hervorgebrachten Modifikationen in der Bewegung der Erstem um ihren Schwerpunkt, haben zu einer Menge der interessantesten analytischen Unter- suchungen Veranlassung gegeben, aus welchen z.B. hervorgieng, dass die einem Planeten entsprechende Lunisolar-Präcession (355) im allgemeinen seiner Ab- plattung proportional ist, und sich aus einer Wirkung der Sonne (für die Erde 16" per Jahr) und einer Wir- kung jedes Mondes (für die Erde 36" per Jahr) zu- sammensetzt. Einige hieher gehörende Andeutungen sind schon in 243 und 244 gegeben worden. 420 [515-16]. »ie Tafeln und Kphenie- riden der Wandelsterne. Die sog. Theorie eines AVandelsternes besteht in der Feststellung der zwischen seinen Koordinaten und der Zeit bestehenden Be- ziehungen, und wenn daher Letztere, sowie die dafür massgebenden Elemente, nach den im Vorhergehenden entwickelten Methoden bestimmt sind, so ist es mög- lich, für jede Zeit jene Koordinaten zu berechnen. Führt man diese Rechnung für bestimmte Epochen oder für eine Folge von Zeiten aus, so hat man eine Tafel oder Ephemeride des Wandelsternes erstellt, aus der man durch Interpolation (54) auch für zwischen- liegende Zeiten dieselben Daten erhalten kann. — Die Sonne — 283 XLVII. Die Sonne. 481 [272-74, 517]. «le physif^che Be- üchafTeiiheit der Sonne. Die Alten betrachteten die Sonne als ein reines Feuer, und erklärten einzelne dunkle Stellen, welche sich zuweilen auf ihr zeigten, als Durchgänge fremder Weltkörper. Nach Erfindung des Fernrohrs erkannten jedoch die Fabricius, Galilei, Scheiner, etc., dass die Sonne selbst gar häufig an einzelnen Stellen, sei es durch Schlacken oder Wolken verdunkelt werde , und nach Vervollkommnung der optischen Hülfsmittel lag es klar vor, dass die ganze Sonnenoberfläche oder die sog. Photosphäre fast be- ständig wie mit Schuppen bedeckt erscheint, während an einzelnen Stellen sich dunkle , fast schwarz er- scheinende Flecken von verschiedener Grösse und Ge- stalt befinden, — dass wenigstens die grössern dieser Flecken fast immer mit einem grauen, die Umrisse des Fleckens wiederholenden Hofe, umgeben und, be- sonders wenn sie in der Nähe des Sonnenrandes stehen, von glänzenden Lichtadern, sog. Fackeln, begleitet sind. — Flecken und Fackeln haben eine gemeinsame, offenbar von einer Rotation der Sonne herrührende Bewegung vom Ostrande nach dem Westrande, welche sie zuweilen, je ca. 2 Wochen nach Verschwinden am Westrande, neuerdings am Ostrande in Sicht bringt, — finden sich fast ausschliesslich in zwei zum Equator symmetrischen Zonen, und sind nach Zahl, Grösse -und Form ausserordentlich veränderlich. Bei Flecken, welche in der Mitte der Sonne von einem allseitig nahe concentrischen Hofe umgeben sind , erscheint Letzterer häufig vorher und nachher auf der von der Mitte abgewandten Seite breiter, und dies führte die 284 — Die Sonne — Schulen, Wilson und Herscliel zu der Annahme, dass wenigstens diese Flecken konische Vertiefungen in der Photosphäre seien, — vielleicht durch Gaseruptiouen veranlasst, welche, vom relativ dunkeln Sonnenkerne aufsteigend, dieselbe stellenweise zerreissen. Die seit- herigen Ergebnisse der Spektralanalyse (294) fordern jedoch gegenteils einen aus einer glühenden Masse bestehenden Kern, und eine umgebende Atmosphäre entsprechender Dämpfe von etwas niedrigerer Tem- peratur und es ist somit eine neue Theorie aufzu- stellen, welche zugleich den in 422—424 mitgeteilten Ergebnissen gerecht werden muss; dass dies bis jetzt trotz den Bemühungen der Kirchhoff, Spörer, Faye, Zöllner, etc., noch nicht vollständig gelungen, darf bei der grossen Mannigfaltigkeit der zu erklärenden Er- scheinungen nicht verwundern. (Vgl. 448). 48S [518-20]. nie IVriodicitat in der Hänlig:kelt der Sonnenflecken. Nachdem man lange geglaubt hatte, es sei die Häufigkeit der Sonnen- Hecken keinem bestimmten Gesetze unterworfen, und nur HorrebOAv 1776 annahm, man habe ein solches bloss infolge inkonsequenter Beobachtung noch nicht ent- deckt, — zeigte Schwabe 1843, dass das Auftreten der Sonnenflecken einer Periode von ca. 10 Jahren zu unterliegen scheine, und seit 1852 gelang es mir (vgl. Tab. VIIF), die Folge der nach Entdeckung der Sonnen- flecken eingetretenen Minima und Maxima festzustellen und die daraus folgende mittlere Länge der Periode, sowie deren Schwankung und Unsicherheit zu ll^lU ± 2%030 (als Schwankung) ± 0 ,307 (als Unsicherheit) festzusetzen. — Zu Gunsten der erwähnten Bestim- mungen führte ich, um die mit verschiedenen Mitteln — Die Sonne — 285 und von verschiedenen Beobachtern erhaltenen ein- zelnen Beobachtungen homogen zu machen, sog. Relativ- zahlen ein, — Produkte, deren einer Faktor aus korre- spondierenden Beobachtungen für jeden Beobachter und jedes Instrument bestimmt wurde, während der andere die mit den Gewichten 10 und 1 in Rechnung gebrachten Abzahlungen der Gruppen und Flecken ■enthielt. Tab. VIII" enthält für den seit 1749 ab- gelaufenen Zeitraum die Jahresmittel dieser Relativ- zahlen. 433 [521—24]. Der Ziifi^ainineiihang: mit ;9Iag:netisiiius, IVordlicht, Fruchtbarkeit, etc. Im Jahre 1852 fanden Sabine, A. Gautier und ich nahe gleichzeitig, dass die von Schwabe angedeutete Sonnenfleckenperiode sich in den erdmagnetischen Störungen und Variationen auf das Schönste reprodu- üiiere, — ja es gelang mir bald darauf, zu zeigen, dass Letztere nicht nur derselben mittlem Periode und denselben Schwankungen entsprechen, sondern sich sehr angenähert aus den Sonnenflecken-Relativzahlen nach einer Formel berechnen lassen, welche eine ge- wöhnliche Scalenänderung darstellt. So z. B. erhielt ich aus den von Lamont für 1835—50 bestimmten Münchner-Variationen, die Formel V = 6',273 4- 0',051 • r wo r die dem betreffenden Jahre entsprechende mittlere Sonnenflecken-Relativzahl bezeichnet , und die nach dieser Formel für die folgenden Jahre 1851—60 voraus- berechneten und publizierten Werte stimmten durch- schnittlich bis smt 0',46 (Max. der Abweichung + 0',72 im Jahre 1851 und — 0',71 im Jahre 1855) mit den nachmals von Lamont bekannt gemachten Beobachtungs- zahlen zusammen. (Vgl. Tab.VIir). Später wies Fritz 286 — Die Sonne — nach, dass, wie ich schon 1852 vermutet hatte, ebenso die Häufigkeit der Nordlichterscheinung-en derjenigen der Sonnenflecken parallel laufe, und dass sich auch da sehr entschieden grössere Perioden zeigen. Die von Gautier und mir, sowie noch neuerlich von Gould, Koppen, etc. besprochene Relation mit Fruchtbarkeit und mittlerer Jahreswärme ist ziemlich sicher, da- gegen haben die Untersuchungen von Meldrum, Kluge, etc. über Beziehungen zu Regenmengen, Stürmen, Erd- beben, etc. noch nicht zu einem definitiven Abschlüsse geführt. 434 [525—28]. Die Itestiinman^ der Ro- tation der Coline, and der Iia|g|:e der Fle- cken anf denselben. Zur Zeit der Entdeckung der Flecken wurde zur Bestimmung der Rotations- dauer der Sonne die Wiederkehr desselben Fleckens abgewartet, und aus den so erhaltenen 27 '/V^ unter Berücksichtigung der Bewegung der Erde (nach 24) die Gesuchte durch Rechnung gleich 25 ',a/' gefunden. In der neuern Zeit misst man dagegen gewöhnlich zu wenigstens drei verschiedenen Zeiten die Distanz und den Positionswinkel eines Fleckens in Bezug auf das scheinbare Sonnencentrum und berechnet daraus so- wohl die Lage des Sonnenequators, nämlich die Länge seines aufsteigenden Knotens (^ = 75'') und seine Neigung gegen dte Ekliptik (i — 7") , als auch die Lage des Fleckens gegen denselben, sowie endlich die im Mittel etwa 25' 4"' betragende Rotationsdauer. — Die Vergleichung der nach dieser und ähnlichen Me- thoden durch Peters, Carrington, Spörer, etc. erhal- tenen Bestimmungen hat ergeben, dass die Rotations- dauer mit der Breite der benutzten Flecken zunimmt und im Maximum bis auf ca. 27"^ steigt, — dass die gegen ein Minimum hin am Equator aussterbenden Flecken — Die Sonne 287 nach dem Minimum plötzlich durch Flecken in höhern Breiten (Mux. ca. 40") ersetzt werden, wie wenn neue Strömungen von den Polen ausgegangen wären, — dass endlich die einzelnen Flecken Eigenbewegungen zeigen, die mit ihrer Entwicklungsweise zusammen- zuhängen scheinen. XL VIII. Die Planeten^ Monde und Ringe. 43Ä [276, 535-37]. Herkur und Venus. Die beiden Planeten Merkur und Venus, die näher bei der Sonne stehen als die Erde, daher nie in Opposition und nur in eine bestimmte Elongation (28*^ und 48"), aber vor und hinter die Sonne (untere und obere Kon- junktion) treten können, heissen untere Planeten, und zeigen, wie Copernicus lehrte und Galilei zuerst sah, Phasen wie der Mond. — Der nur geringer Elongation fähige Merkur wird selten bequem sichtbar, — dagegen ist Venus, welche, je nachdem sie vor der Sonne auf-, oder nach der Sonne untergeht, Morgenstern (Phospho- rus oder Lucifer) oder Abendstern (Hesperus) heisst, eine der brillan- testen Erscheinungen am Himmel, besonders wenn sie, etwa 36 Tage vor und nach der untern Kon- junktion, in ihrem grössten Glänze steht. — Durch Verfolgung kleiner Ungleichheiten an der Lichtgrenze glaubte Schröter die Rotationszeiten beider Planeten zu 24'^ 5" und 23" 16'" ermittelt zu haben, während dieselben nach Schiaparelli nahe mit der Eevolutionsdauer übereinstimmen sollen. Über die 288 — Planeten, Monde und Einge — Oberflächenbescliaffenheit ist fast nichts bekannt, wenn aucli gewisse Dämmerung-serscheinungen und der An- blick bei Venusdurchgängen wenigstens für diesen Planeten eine dichte Atmosphäre wahrscheinlich machen. — Nach den Untersuchungen von Vogel ent- sprechen ihre Spektren, wie überhaupt diejenigen der Planeten, fast ganz dem Sonnenspektrum. 436 [539-42]. ^ars und steine llonde. Der erste der sog. obern, zur Opposition kommenden Planeten, der sich durch sein rötliches Licht aus- zeichnende Mars, rotiert nach Cassini in 24'' 37'", und hat nach den neuern Bestimmungen eine sehr geringe Abplattung. Eigentümlich sind weisse Flecken ver- änderlicher Grösse, welche schon von Maraldi an den Polen gesehen und dann von Herschel als den Jahres- zeiten konforme Schneedecken nachgewiesen wurden. Da der Mars-Equator um 28" 42' gegen seine Ekliptik geneigt ist, so stimmt Mars auch nach Jahreszeiten und Zonen nahe mit der Erde überein; ferner ist es den Schröter, Mädler, Schiaparelli, etc. gelungen, auf Mars eine Reihe von Kontinenten und Meeren nach- zuweisen, und förmliche Karten unsers Nachbars zu entwerfen. Endlich sind 1877 durch Hall bei Mars zwei kleine Monde von 30' 14'" und 7" 38'" Umlaufs- zeit aufgefunden worden. 42 7 [549-52]. Jupiter und seine IHonde. Jupiter, der nach Cassini in 9^" 55™ rotiert, und ent- sprechend die starke Abplattung [ , ^ zeigt , zeichnet sich teils durch seine Grösse, — teils durch zwei, zuerst von Zucchi gesehene, equatoreale, nach Lage, Breite und Tinte veränderliche, ohne Zweifel seiner Atmosphäre angehörende, nach Eanyard und Lohse mutmasslich in Rapport zu den Sonnenflecken stehende, dunkle, wie durch parallele Linien gebildete Streifen, — Planeten, Monde und Einge — 289 teils durch vier von Galilei, Marius und Harriot fast g-leiclizeitig- gesehene Monde aus, welche ihn in a = 1,76986, b = 3,55409, c = 7,16638 und d =^ 16,73355 Tagen beinahe in der Ebene seines Equators um- kreisen, und zuerst den bestimmten Beweis geliefert haben, dass die Erde nicht das allgemeine Centrum der Bewegungen ist. Diese 4 Monde, deren Umlaufs- zeiten die merkwürdige Beziehung k = 247- a = 123 . b = 61 • c == ca. 26 • d = 437'' eingehen, sind durch ihr häufiges Eintauchen in den Schatten Jupiters für Längenbestimmungen zur See wichtig geworden, — und zugleich führte die That- sache , dass die beobachteten Verfinsterungen sich im Vergleiche zu den Berechneten gegen die Konjunktion hin immer mehr verspäten, bis am Ende die Differenz nahe 1000* beträgt, während die Entfernung der Erde vom Jupiter um ca. 40 Millionen Meilen zugenommen hat, Römer auf die Idee, dem Lichte eine Geschwindig- keit von 40000 Meilen beizulegen. Letztere ist durch Struve genauer dahin bestimmt worden, dass das Licht 497',827 = 2,6970785 braucht, um die Sonnenweite zu durchlaufen, oder in einem siderischen Jahre 63392 = 4,8020330 Sonnenweiten, ein sog. Lichtjahr, zurück- legen kann. 43S 553—56]. Satarn , sein Ring: und iseine jMlonde. Der oberste der alten Planeten, der in 10*' 15'" rotierende und entsprechend die starke Ab- plattung V,2 zeigende Saturn, zeichnet sich durch seinen schon von Galilei und Hevel bemerkten, aber erst von Huy- gens wirklich erkannten, von Cassini zuerst geteilt ge- VVolf. Taschenbuch 19 290 — Planeten, Monde und Ringe — sehenen Eing- aus, innerhalb dessen Bond noch einen dritten, dunkleren, durchscheinenden Eing- entdeckt hat; die äussern und Innern Durchmesser der Einge und Saturns betragen nach W. Struve 40'M, 35". o, 34".5, 26". 7 und 17'M. Die geringe Dicke dieses Eing- systems erklärt sein Verschwinden, wenn seine Ebene durch die Erde oder Sonne geht. Die Frage nach seiner Beschaffenheit und Entstehung ist bis jetzt nicht mit Sicherheit zu beantworten; aus Gründen der Stabilität besteht es aber wahrscheinlich aus einem Schwärme diskreter, undurchsichtiger Körperchen und bietet somit eine gewisse Analogie zu dem Asteroiden- ring zwischen Mars und Jupiter (431). Die Monde Sa- turns, deren Zahl 8 beträgt und von denen der 6, schon durch Huygens aufgefunden wurde, haben die Umlaufs- zeiten a = 0,94, b = 1,37, c = 1,89, d = 2,74, e = 4,52, f = 15,94, g = 22,50 und h = 79,33^ welche die Eela- tionen 494 . a = 340 • b = 247 . c = 170 • d, g = 5e, h = 5f einzugehen scheinen. 489 [557—58]. L'ranas und iseine Monde. Als Herschel am 13. März 1781, nachdem man bei 2000 Jahren Saturn als äussersten Planeten betrachtet hatte, infolge 1779 begonnener konsequenter Durchmusterung des Himmels in den Zwillingen einen unbekannten Wandelstern entdeckte, dachten anfänglich weder Er noch Andere an einen neuen Planeten, sondern an einen Kometen, und erst als die beobachteten Orte sich in keine Parabel fügen wollten, dagegen Lexell und Laplace eine dazu passende Kreisbahn von grossem Eadius auffanden, ja es sich zeigte, dass schon Le- monnier und Andere ihn wiederholt als vermeintlichen Fixstern beobachtet hatten , la-g der planetarische — Planeten, Monde und Ringe — 291 Charakter so deutlich vor, dass der Findling- unter dem Namen Uranus in das Planetensystem eingereiht wurde. Weitere Bestimmungen konnten wegen der grossen Entfernung nicht mit voller Sicherheit er- halten werden, wenn auch Mädler eine starke Ab- plattung und Buffham eine Rotation von ca. 12'' zu erkennen glaubte, — dagegen haben Herschel und Lassen 4 Monde der Umlaufszeiten a = 2,520, b = 4,144, c — 8,706 und d = 13*',463 aufgefunden, und Newcomb hat den Nachweis geleistet, dass sich diese Monde, in Beziehung auf die Ekliptik retrograd bewegen, also letztere Bewegung in unserem Sonnensysteme nicht total ausgeschlossen ist. 430 [558-60]. ?ieptun und seine Honde. Kleine Abweichungen zwischen den beobachteten und den berechneten Uranusorten führten Bouvard auf die Idee , sie möchten mit einem unbekannten äussern Planeten zusammenhängen, und es sollte möglich sein, den Letztern aus jenen Wirkungen zu bestimmen. Diese Aufgabe wurde sodann von Leverrier und Adams mit Erfolg behandelt, — ja 1846 VIII 31 konnte Ersterer der Pariser Akademie anzeigen, dass er jene Störungen aus dem Gravitationsgesetze erklären könne, wenn er einen Planeten mit den Elementen E = 1847 1 1, a = 36,154, T = 217^387, P = 284"45S e = 0,10761 und M = 318*' 47' annehme, der jetzt in der Nähe von 8 Capricorni stehen und die Masse '/oaoo lia,ben müsste, — und IX 23 fand Galle bei Vergleichung der Bremiker'schen Hora XXI mit dem Himmel den Störe- fried, der sodann den Namen Neptun erhielt, wirklich auf. Seither haben Bond, Lasseil und 0. Struve minde- stens Einen Mond von 5^9 Umlaufszeit gesehen, der nach Newcombs Untersuchungen ebenfalls retrograd sein dürfte ; auch ist es wahrscheinlich geworden, dass 292 — Planeten, Monde und Eing-e — hinter Neptun noch ein Planet steht, und der von Leverrier Gefundene aus Neptun und diesem resultiert. — Es ist für das Sonnensystem charakteristisch, dass alle Planeten Bahnen besitzen, welche bei geringer Excentricität auch ganz geringe Neigungen gegen einander haben, und dass alle aufsteigenden Knoten weit innerhalb eines Quadranten nebeneinander liegen. Charakteristisch ist auch, dass die Innern Planeten Merkur — Mars sämtlich klein, dicht, langsam ro- tierend und wenig abgeplattet sind, — die äussern, Jupiter — Neptun , sämtlich das Gegenteil zeigen. Ferner, dass die Umlaufszeiten der Monde mit einer einzigen bekannten Ausnahme (426) immer grösser sind als die Rotationszeiten ihrer Planeten, — die der Planeten grösser als die Rotationszeit der Sonne, — endlich alle Revolutionen (mit allfälliger Ausnahme derjenigen der Monde der äussersten Planeten, vgl. oben und 429) und Rotationen der Planeten und Monde gleichen Sinn mit der Rotation der Sonne haben. (Vgl. 470). XLIX. Die Asteroidenringe. 431 [543—47]. I^er ü ister oidenriiig: züi- sclieu iflars und Jupiter. Nachdem schon ältere Astronomen auf die grosse Lücke zwischen Mars und Jupiter hingewiesen hatten, veröffentlichte Titius 1766 für die Distanzen der Planeten eine annähernde, durch die Formel i/, „ (4 + 3 • 2") dargestellte Zahlenreihe, in der entsprechend jener Lücke für n = 3 ein Glied fehlte, während nachträglich der neue Planet Uranus für n = 6 in sie passte, — und am Ende des 18. Jahr- hunderts wurde von Zach, Schröter, etc. eine eigene — Asteroidenriuge — 293 Gesellschaft gegründet, um die teleskopischen Sterne des Tierkreises behufs Auffindung des vermissten Pla- neten durchzumustern. Noch hatte jedoch Letztere kaum ihre Statuten entworfen, als Piazzi am ersten Tage des 19. Jahrhunderts einen kleinen Planeten ent- deckte, welcher in die Lücke passte, Ceres benannt und für Gauss die Veranlassung wurde, seine berühmte Theoria motus zu entwerfen. Als sodann 1802, 1804 und 1807 Olbers und Harding noch in nahe gleicher Distanz Pallas, Juno und Vesta fanden, so hatte man entweder mit Olbers an einen „katastrophierten" Pla- neten , oder mit Huth an einen Asteroidenring zu denken. Letztere Idee siegte natürlich, als von 184.'> an durch die Hencke , Hind , de Gasparis, Luther, Goidschmidt, Peters, Palisa, etc. noch viele Dutzende solcher kleiner, nach der Zeit ihrer Entdeckung mit Ordnungsnummern versehener Körper entdeckt wurden, so dass bis jetzt (1894) diese Planetenfamilie aus vollen 378 Gliedern besteht, denen sich wahrscheinlich noch viele anschliessen werden, zumal in der neuesten Zeit durch Max Wolf auch die Photographie mit Er- folg zum Aufsuchen benutzt wurde. Charakteristisch für dieses, die Planeten in innere and äussere ab- teilende Ringsystem ist die zuerst von d'Arrest nach- gewiesene Thatsache, dass die Bahnen sämtlich in- einander eingreifen. 433 [538]. Tenuismond, Tnlkan und die problematischen Doreh^äiigre durch die l^onne. Cassini , Short , Horrebow , etc. glaubten wiederholt einen Venusmond zu sehen, und Lambert unternahm, aus ihren Beobachtungen angenäherte Ele- mente desselben zu berechnen ; aber seither gelang es weder diesen Mond neuerdings aufzufinden, noch jene Erscheinungen in anderer Weise genügend aufzuklären. 294 ~ Asteroidenring-e — Ebensowenig- sind von dem durch Leverriers Unter- suchungen über die starke Bewegung- des Merkur- perihels geforderten intramerkuriellen Planeten oder Asteroidenriuge sichere Spuren nachgewiesen worden, obschon man mehrfach, insbesondere in einem durch Lescarbault 1859 bei seinem Vorübergang vor der Sonne beobachteten dunkeln Körper, der den Namen Vulkan erhalten sollte, den ersteren gefunden zu haben glaubte; aber weder die totalen Sonnenfinsternisse, noch die fortlaufende Registrierung der Sonnenober- fläche haben bis jetzt auf Objekte in der Umgebung der Sonne geführt, welche die Leverrier'sche Voraus- sicht bestätigen könnten. 433 [561—66]. Die Stcrnschnnppeu und FeaerkDg^eln. Die Sternschnuppen (Stella cadens, etoile filante) und Feuerkugeln (globus ardens, bolide), welche lange fast ganz unbeachtet blieben, sogar nach- dem J. J. Scheuchzer 1697 öffentlich zur Beobachtung aufgefordert , und G. Lynn sie 1727 zu Längen- bestimmungen empfohlen hatte , — hielt man erst wirklich für fallende Sterne, — dann für den Irr- lichtern verwandte atmosphärische Gebilde, — seit Chladni, der auch namentlich die Identität der Stern- schnuppen und Feuerkugeln betonte, für kosmische Körper. — Die Bahn, welche mutmasslich in der Regel gerade ist, sehen wir als Durchschnitt der durch sie und den Beobachter bestimmten Ebene mit dem schein- baren Himmelsgewölbe, und es sind somit die Punkte, in welchen die wahre Bahn Letzteres schneidet, die sog. Radiationspunkte, verschiedenen scheinbaren Bahnen gemein. — Die nach dem Vorgange von Brandes und Benzenberg aus korrespondierenden Beobachtungen bestimmten Höhen und Geschwindigkeiten schwanken Beide etwa zwischen 4 und 20 Meilen, — doch scheint — Asteroidenringe — 295 in der Regel bei demselben Individuum die Anfangs- liöhe erheblich grösser als die Endhöhe zu sein. — Bei grössern Meteoren tritt häufig vor dem Erlöschen ein Funkensprühen ein , zuweilen ein zweites Auf- leuchten, — namentlich aber bleibt die Bahn oft nach ihrer ganzen Ausdehnung während längerer Zeit sicht- bar, ja diese Art Schweif nimmt zuweilen nachträglich ganz phantastische Formen an. — Die von Coulvier- Gravier zuerst erkannte Thatsache, dass die Häufigkeit der Sternschnuppen von Abend gegen Morgen zunimmt, und zwar im Jahresmittel von 6^-7-8-9— 10— 11-12— 13— 14-15-16-17— 18" 6,5 7,0 6,3 7,9 8,0 9,5 10,7 13,1 16,8 15,6 13,8 13,7 Sternschnuppen gesehen werden, kömmt nach Schia- parellis Untersuchungen damit überein, dass ein Beob- achter durchschnittlich um so mehr Sternschnuppen sieht, je höher für ihn der ca. um 6*' Abends in unterer, lim 6" Morgens in oberer Kulmination stehende, von der Sonne immer nahe um 6" nach Westen abliegende Punkt, der sog. Apex, steht, nach dem die Bewegungs- richtung der Erde hinweist, — und einen ganz ent- sprechenden Grund hat nach ihm die Thatsache, dass man (s. 435) durchschnittlich in der zweiten Hälfte des Jahres mehr Sternschnuppen sieht als in der ersten, indem die Deklination des Apex vom Frühlings- bis zum Herbst-Equinoctium von — 23'/2" bis -f 23'/.2<' zu- nimmt. 454 [561—62]. »ie Meteoriten. Einzelne Sternschnuppen und Feuerkugeln scheinen unsere Atmo- sphäre unbeschädigt zu passieren, — Andere dagegen gehen in ihr zu Grunde, und fallen als Meteorstaub oder Meteorsteine zur Erde nieder. Früher wurde Letzteres bezweifelt; aber nach und nach mehrten sich 296 — Asteroidenringe — die g-ut konstatierten Fälle von Meteoriten, und man unterscheidet gegenwärtig zwei Arten: Steinmeteoriten, welche, Avie z.B. der 1492 zu Ensisheim Gefallene, aus einer etwa 3 ',2 dichten Mengung von Kieselerde und Eisenoxyd bestehen, — und Eisenmeteoriten, bei denen, wie z.B. bei dem 1751 zu Agram Gefallenen, die Dichte auf mehr als das Doppelte ansteigt, fast nur gediegenes Eisen vorkömmt, und eine polierte Schnittfläche, bei Behandlung mit Salpetersäure die sog. Widmanstett'schen Figuren zeigt. Einzelne Male, wie z. B. 1803 bei Aigle im Dep. de l'Orne , fielen förmliche Steinregen. 435 [567—71]. l>ie Stcrnselinuppeiiregren. Während nach 3750 viertelstündlichen, im Ganzen 9961 Sternschnuppen ergebenden Zählungen , welche ich 1851—59 veranstaltete, ein einzelner Beobachter iis den 12 Monaten durchschnittlich per Stunde 5,5 5,4 5,2 4,6 4,1 5,4 9,8 12,9 7,4 6,4 5,0 4,1 also im Jahresdurchschnitte stündlich etwa 6 Stern- schnuppen sieht , nimmt diese Zahl zeitweise auf Hunderte und Tausende zu. Namentlich wurden 1799 und 1833 je am 12. November förmliche Sternschnuppen- regen gesehen, wie wenn in ca. 33 Jahren eine Meteor- wolke die Sonne umkreisen, und ihre Bahn die Erd- bahn an der Stelle schneiden würde, welche wir XI 12 einnehmen. Diese schon von Olbers gemutmasste Perio- dicität wurde von H. A. Newton rückwärts bis zum Jahre 902 ziemlich schlagend nachgewiesen, und seit- her 1865—67 neuerdings konstatiert. — Nicht ebenso dichte, aber dafür konstantere Regen zeigen sich um den 10. August, erscheinen schon in der Sage von den feurigen Thränen des heil. Laurentius, und sind seit einigen Dezennien nach Quetelets Aufforderung regel- _ — Asteroidenring-e — 297 massig beobachtet worden ; sie lassen sich durch einen ununterbrochenen, aber nicht überall gleich dichten, nach Coulvier-Gravier in 20, nach Schiaparelli aber in ca. 108 Jahren um die Sonne rotierenden Meteor-Eing erklären, der die Erdbahn an der Stelle schneidet, wo sich die Erde um VIII 10 befindet. — Bei den Stern- schnuppenregen, welche sich auch noch an einzelnen andern Jahrestagen in untergeordneterer Weise ein- stellen, scheint, wie Heis schon längst betonte, die grosse Mehrzahl der Sternschnuppen von demselben Eadiationspunkte auszugehen, der für den August- schwarm in den Perseus (2'\9 ; -f 56 «), für den November- schwarm in den Löwen (10'',0; 4-23") fällt, so dass man erstere Perseiden, letztere Leoniden nennen kann. 41 S6 [572-73]. Was Zodiakallielit. In mittleren Breiten sieht man im Frühjahr etwa l'-.. Stunden nach Sonnenuntergang, im Herbst etwa 1', Stunden vor Sonnenaufgang, in der heissen Zone fast täglich zweimal, einen vom Horizonte längs der Ekliptik aufsteigenden, weisslichen, in Ausdehnung und Intensität wechselnden Lichtschimmer, das sog. Zodiakallicht, das sich unter günstigen Umständen bis zu dem ihm ähnlichen, aber etwas schwachem, vom Gegenpuukte der Sonne ausgehenden sog. Gegenschein erstreckt und so den Eindruck eines vollständigen Lichtringes erzeugt. Obschon noch so ziemlich zu den rätselhaften Erscheinungen gehörend, kann man sich dasselbe, wie schon sein erster eigentlicher Beobachter Fatio lehrte, so ziemlich durch einen, die Sonne um- schwebenden, sich etwas über die Erdbahn hinaus er- streckenden und senkrecht zur Ekliptik wenig aus- gedehnten Gürtel kleiner von der Sonne beleuchteter Körperchen erklären, der um so sichtbarer wird, je mehr er sich vom Horizont entfernt und je kürzer die 298 — Astei'oidenringe — Dämmerung- ist, d, h. je grösser bei Auf- oder Unter- gang der Winkel n = Aco (Si cp Co e — Co cp Si e Si t) wird, welchen Ekliptik und Horizont bilden, — oder je kleiner cp ist und je näher für Auf- oder Untergang t an 900 = 6'^ fällt. L. Die Kometen. 43? [279-80, 574]. »ie altern Aui^lchten über die Kometen. Schon im Altertume beachtete man die Kometen, hielt sie aber, mit rühmlicher Aus- nahme von Seneca, nicht für Gestirne, sondern für ephemere Produkte unserer Atmosphäre, die alle mög- lichen Übel anzeigen, und solchen Aberglauben unter- stützten dann auch im Abendlande die Chroniken durch kritiklose Zusammenstellungen. Immerhin begannen Re- giomontan, Appian, Tycho, etc., Positionsbestimmungen von Kometen zu machen, ihre Schweife zu studieren, etc., und nach und nach brach sich durch die Bemüh- ungen der Kepler, Hevel, Borelli, Dörfel, etc. die Ansicht Bahn, dass diese Gestirne sich ebenfalls gesetz- mässig bewegen, ja entsprechend den Planeten Kegel- schnitte um die Sonne beschreiben möchten. 438 [575-78]. Wie l'eriodieität der Ko- meten. Nachdem NeAvton Methoden für Berechnung- parabolischer Bahnen entwickelt hatte, wandte Halley dieselben unter Anderm auf die Kometen von 1531, 1607 und 1682 an, und fand für diese bei annähernd gleichen Zwischenzeiten so ähnliche Elemente, dass ihm die Frage nahe lag, ob sie nicht etwa nur ver- schiedene Erscheinungen eines und desselben Welt- körpers gewesen seien, — ja überzeugte sich durch — Kometen — 299 weitere Studien, dass sich sämtliche Beobachtungen durch eine Ellipse darstellen lassen, welche den Ko- meten nahe genug- an Jupiter und Saturn vorbeiführe, um kleine Differenzen der Umlaufszeiten durch störende Anziehungen erklären zu können, — und er wagen dürfe, eine Wiederkehr auf Ende 1758 oder Anfang 1759 anzukündigen, die dann auch wirklich zu der angegebenen Zeit, und 1835 nochmals erfolgte, ab- gesehen davon , dass sich mehrere ältere Kometen ebenfalls als frühere Erscheinungen dieses nach Halley benannten Kometen nachweisen Hessen. — Sobald die Periodicität Eines Kometen erwiesen war, lag der Gedanke nahe, dass auch andere wiederkehren könnten, und alsbald schien nun die frühere Kometenfurcht in neuer Gestalt als Furcht davor auftauchen zu wollen, es könnte einer der Kometen bei seiner Wieder- erscheinung mit der Erde zusammentreffen, und über sie die Schrecken des jüngsten Tages bringen. 439 [580—84]. Die Kometen von kurzer llmlaufiszelt. Unter den vielen übrigen Kometen, welche im Laufe der Zeiten der Kechnung unterworfen • wurden, haben sich manche von entschiedener Perio- dicität, und darunter mehrere von relativ kurzer Um- laufszeit gefunden, welche seither sichtbar wieder- gekehrt sind, so der sog. Encke-Pons'sche Komet von SVa Jahren Umlaufszeit (jetzt bereits 27 mal gesehen), der Brorsen'sche von 5V2> fler De Vico'sche von 5V.,j der d'Arrest'sche von 6'/2, der Biela'sche von 6% und der Möller-Faye'sche von 7V2- ^lan ist durch sie dahin belehrt worden, dass wenigstens einzelne Kometen eine Verminderung ihrer Umlaufszeit erleiden, die man, wenn sie nicht etwa nur periodisch ist, durch einen Widerstand des Mittels erklären kann, — dass eine Art von Doppelkometen existiert, ja dass solche viel- 300 — Kometen — leicht noch gegenwärtig sich bilden können, — und dass Kometen, welche nahe an Planeten vorbeigehen^ zwar nicht merklich auf sie einwirken, dagegen um- gekehrt von ihnen (vgl. 440) sehr stark beeinflusst werden können. 440 [587—90]. Wie neuem Aufsichten über die Kometen. Die Kenntnis der physischen Be- schaffenheit der Kometen wurde in neuerer Zeit nicht unerheblich gefördert. So hat man gefunden, dass vom Kern eines grossen Kometen bei dessen Annäherung an die Sonne die Materie zunächst nach der Sonne hin ausströmt, dann aber, wahrscheinlich unter dem Einflüsse elektrischer Eepulsivkräfte erst seitlich^ dann rückwärts umbiegt und so in einem Zustande ausserordentlicher Verdünnung den von der Sonne ab- gewandten und mutmasslich sich ununterbrochen er- neuernden Schweif bildet. Ferner hat die spektro- skopische Untersuchung ergeben, dass neben einem schwachen, kontinuierlichen Spektrum, welches in Ver- bindung mit den beobachteten Polarisationserschei- nungen auf reflektiertes Sonnenlicht hinweist, ein dis- kontinuierliches Spektrum auftritt, welches auf vor- herrschendes Eigenliclit schliessen lässt und in der Regel drei, den Spektren von Kohlenwasserstoffver- bindungen entsprechende Banden, in einzelnen Fällen auch helle Metalllinien zeigt, so dass also die Kometen wahrscheinlich aus teils festen oder flüssigen, teils gasförmigen Stoffen bestehen. Es ist wohl anzunehmen, dass nur Einzelne der Kometen speciell unserm Sonnen- systeme angehören, dass dagegen die überwiegende Mehrzahl und gerade die glänzendsten derselben dem grossen Fixsternsysteme zugehört, und zu uns nur auf vorübergehenden Besuch kömmt , — dass bei diesen sehr excentrische , ja parabolische und — Kometen — 301 hyperbolische Bahnen vorherrschen , dass sie unter allen möglichen Neigungen zur Ekliptik herumlaufen, zum Teil der Sonne sehr nahe kommen, glänzend und stark beschweift sind, — und dass sie unter Um- ständen dauernd (wie der Halley'sche) , oder vorüber- gehend (wie der Lexell-Messier'sche von 1770), dem Sonnensysteme annexiert Averden können. Die Unter- suchungen von Schiaparelli, Weiss, etc. endlich haben eine gewisse Verwandtschaft zwischen einzelnen Ko- meten und den Sternschnuppenschwärmen höchst wahr- scheinlich gemacht, indem die aus dem Durchgangs- punkte der letzteren durch die Ekliptik und der nach dem Radiationspunkte führenden Tangente berechneten Bahnelemente je mit denjenigen einer gewissen Ko- metenbahn übereinstimmen, und es dürften die Stern- schnuppenschwärme Auflösungsprodukte von Kometen sein. Das Weltgebäude. Wo das Wissen aufhört, beginnt notwendig- das Glauben: Wer also vorjariebt, nichts zu glauben , gleicht einem Narren , der die fixe Idee hat, allwissend zu sein. LI. Die Stellarastronomie. 441 [182]. Die Anzahl der Sterne. Die Anzahl der von freiem Auge sichtbaren Sterne wurde, obschon nach Moses I 15 bereits Abraham den Auftrag- dazu erhielt, erst in neuerer Zeit mit einiger Sicher- heit bestimmt, und zwar fand Argelander für das mittlere Europa nur 3237, Heis für den Horizont von Münster 4701, Houzeau am ganzen Himmel 5719 Sterne. Dagegen ist für die Anzahl der teleskopischen Sterne noch keine obere Grenze gefunden worden; doch mag angeführt werden, dass Herschel schon die Anzahl der mit seinem 20füssigen Teleskope sichtbaren Sterne auf 20 Millionen schätzte. 442 [591-92]. »ie Aiehangren und Zonen- beobaehtang:en. Als Grundlage aller Studien über die Verteilung der Sterne sind die sog. Aichungen und Zonenbeobachtungen von grosser Wichtigkeit: Erstere, die W. Herschel einführte , bestehen darin , dass man ein Fernrohr nach und nach auf verschiedene Punkte des Himmels einstellt, je die gleichzeitig im Fernrohr erscheinenden Sterne abzählt, und aus mehreren benach- — Stellarastronomie — 303 barten Zählungen unter Berücksichtig-ung der Grösse des Gesichtsfeldes auf die mittlere Dichte der Sterne an der betreffenden Stelle des Himmels schliesst. Bei den namentlich von Bessel und Argelander zuerst in grossem Maßstabe durchgeführten Zonenbeobachtungen stellt man ein Meridianfernrohr je auf eine bestimmte Deklination ein, und beobachtet nun alle Sterne, welche während einer gewissen Zeit nach und nach durch das Gesichtsfeld gehen. 443 [591—93]. öie itnsstreuung: der Sterne. Als Herschel die Ergebnisse seiner Aichungen ordnete, ergab sich ihm das merkwürdige und durch spätere Arbeiten ähnlicher Art vollkommen bestätigte Gesetz, dass die Häufigkeit der Sterne längs der sog. galaktischen Ebene am grössten sei, und von da gegen deren Pole (12' 47"', -f 27°) und (O'' 47", —27«) ziem- lich regelmässig abnehme, wie wenn die sämtlichen Sterne ein linsenförmiges System bilden würden, dessen grosse, nach Herschel etwa das llfache der kleinen betragende Axe jener Ebene angehört. — Ordnet man anderseits z.B. die 314925 Sterne, welche das Arge- lander'sche Verzeichnis für den nördlichen Himmel aufweist, nach ihrer scheinbaren Grösse, so findet man, dass jede folgende Grössenklasse ca. 3V2 ii^al so viele Sterne zählt als die vorhergehende, und hieraus scheint zu folgen, dass die Sterne im allgemeinen nahe von gleicher Grösse und nahe gleich verteilt sind, und einzelne Sterne zunächst nur darum grösser erscheinen, weil sie näher an uns stehen. 444 [284, 591]. öie Hilehstrasse. Schon mit unbewaifnetem Auge sieht man in mondfreien Nächten ein Lichtgewölk, das sich bei verschiedener Breite und Intensität gürtelähnlich , ungefähr der galaktischen Ebene entlang um den Himmel zieht, und 304 — Stellarastronoraie — sich, wie schon Demokrit ahnte, aber Galilei zuerst sah, als gemeinschaftlicher Schimmer zahlloser kleiner Sterne erweist. Diese sog. Milchstrasse, die schon Kepler als ein grosses Sternsystem betrachtete, ist somit der Hauptrepäsentant der obigen, auch unsere Sonne einschliessenden Sternlinse. LH. Die Grössen, Farben und Spektren der Fixsterne. 445 [285]. llie ^ternverg^leichiiiig^^en. Um zwei Sterne ihrer scheinbaren Grösse nach zu vergleichen, ist nach Argelander in erster Linie das unbewaffnete Auge zu empfehlen , das bei einiger Übung noch ganz geringe Lichtunterschiede derselben herausfindet, wenn man sie abwechselnd ins Auge fasst: Findet man sie beständig gleich, so notiert man a • b ; dagegen bezeichnet b • 1 • a , dass b zuweilen heller als a erscheine (erste Stufe) , — b • 2 • a dass b immer heller als a (zweite Stufe) , — b • 3 • a dass b schon auf den ersten Blick heller (dritte Stufe), — b • 4 • a dass b sogar merklich heller als a (vierte Stufe) gefunden wurde. Mehr als 4 Stufen, von denen etwa 10 auf eine Grössenklasse gehen, — schätzt man direkt nicht mehr zuverlässig, sondern muss Zwischensterne annehmen. 446 [595]. Die !$teriiphotometer. Für hellere Sterne und zu fundamentalen Bestimmungen sind eigentliche photometrische Messungen nötig, und hiefür haben in der neuern Zeit Steinheil, Zöllner und Andere wirksame Sternphotometer konstruiert, von denen das ZöUner'sche das bekannteste ist. Es beruht — Stellarastronomie — 305 auf der Vergleichung eines Sternes mit einem im Fernrohr neben ihm stehenden, durch eine seitliche Flamme erzeugten künstlichen Sterne, dessen Hellig- keit mittelst Nicol'scher Prismen messbar verändert werden kann. Neben ihm wird häufig das Keilphoto- meter angewandt, bei welchem eine aus zwei Keilen von weissem und neutralem Glase zusammengesetzte planparallele Platte in der Bildebene oder vor dem Okulare des Fernrohres messbar verschoben werden kann, bis jeder der zwei zu vergleichenden Sterne verschwindet. 447 [286]. Hie Farben der Fixsterne. Die Farbe der Fixsterne ist vorherrschend weiss bis gelblich-weiss; doch kommen entschieden auch andere Farben, namentlich rot, vor. So sind nach Doppler etwa 5 Zelmteile der Sterne gelblich-weiss, 2 ent- schieden weiss, 2 orange und ein letzter Zehnteil rot, blau, etc. Leider ist die subjektive Auffassung kaum ganz zu eliminieren; doch scheinen bei einzelnen Sternen Farbenwechsel vorzukommen, und zwar nicht nur bei den sofort zu behandelnden sog. veränderlichen Sternen : So wurde z. B. von den Alten Sirius zu den roten Sternen gezählt, während er jetzt den weissesten gleichkömmt. 448 [597—98]. l>ie Spektralanalyise. Schon Fraunhofer kam, nachdem er seine Linien entdeckt hatte, auf die Idee, Fixstern-Spektren zu entwerfen und mit dem Sonnenspektrum zu vergleichen; aber seine Versuche waren noch sehr unvollkommen, und erst seit Entdeckung der eigentlichen Spektralanal^^se (294) wurden sie durch Secchi, Huggins, Vogel, etc., mit wirklichem Erfolge ausgeführt. Man hat dabei ermittelt, dass die Sterne im allgemeinen eine ähnliche Koi^stitution wie die Sonne haben, d. h. dass ihr Licht Wolf, Taschenbuch 20 306 — Spektren der Fixsterne — von einer intensiv glühenden Masse ausgeht und eine Atmosphäre von absorbierenden Dämpfen geringerer Temperatur durchläuft, welche im Spektrum dunkle Linien and Streifen erzeugt, die z.B. bei a Orionis das Vorkommen von Natrium , Magnesium , Calcium und Eisen vermuten, hei Sirius Vorherrschen von stark erhitztem Wasserstoff' erwarten lassen , dass aber die einzelnen Spektren charakteristische Unterschiede so- wohl unter sich als gegenüber dem Sonnenspektrum zeigen. In diesen Unterschieden fand Secchi zunächst einen Zusammenhang mit den Farben der Sterne, in- sofern diese mit der Zahl , Stärke und Verteilung der Absorptionsstreifen wechselt, so dass z. B. die weissen Sterne wie Sirius, aLyrae, etc. nur wenige Absorp- tionslinien, die roten Sterne, wie a Orionis, a Herculis, etc. zahlreiche breite Absorptionsbänder zeigen. Sie führten ihn sodann dazu , unter den Sternspektren 4 Haupttypen nachzuweisen , welche mit einigen Modifikationen seither in ausgedehnter Weise bestätigt worden sind, und in denen sich nach Vogel die Haupt- entwicklungsstufen der Sterne, insbesondere die da- selbst herrschenden Temperaturverhältnisse abspiegeln dürften. Uli. Die veränderlichen nnd neuen Sterne. 449 [287, 600]. Oer neue feiern von 15^3. Tycho Brahe sah 1572 XI 11 in der Cassiopeia einen vorher nie bemerkten, der Venus an Grösse gleich- kommenden, aber weiss glänzenden Stern, — und fand im Laufe der folgenden Monate die Position immer genau gleich, dagegen den Glanz rasch abnehmend, indem er im März 1573 nur noch einem Sterne erster — Veränderliche und neue Sterne — 307 Grösse, im Jali einem solchen 3. Grösse glich, und im März 1574 ganz unsichthar wurde. Auch Andere ver- folgten diese Erscheinung, sowie 1604—06 eine ähnliche im Ophiuchus, und es waren somit die früher in das Gebiet der Sage verwiesenen Nachrichten von dem Erscheinen neuer Sterne und deren Wiederverschwinden vollständig rehabilitiert. 450 [288, 603]. Mira der Wanderbare. Im Jahre 1596 sah Dav. Fabricius wiederholt einen ihm früher unbekannten Stern am Halse des Walfisches von etwa 3. Gr.; später verschwand er ihm wieder, wurde dagegen von Bayer als 0 Ceti in seine 1603 er- schienene üranometria eingetragen, und 1638 von Hol- warda neuerdings gesehen. Es lag also ein nur zeit- weise sichtbarer Stern vor, und als ihn sodann Hevel und Boulliau konsequent beobachteten, ergab sich so- gar für ihn eine regelmässige, wenn auch etwas variable Periode von durchschnittlich 332 Tagen, in deren erster Hälfte er von ca. 3. Gr. bis zur ünsichtbarkeit, d. h. eigentlich etwa bis zur 10. Gr., abnahm, um. dann in der zweiten Hälfte nach und nach wieder zu 4., 3. oder gar 2. Grösse zurückzukehren. Die neuern Beob- achtungen von Wurm , Argelander , etc. haben diesen Verlauf bestätigt und seinen Detail näher kennen ge- lehrt, namentlich also die Existenz periodisch veränder- licher Sterne ausser Zweifel gesetzt. 451 [604]. Die Sterne tj Aquil^e und ß l*ersei. Der mutmasslich schon 1612 von Bürgi als veränderlich erkannte, aber erst 1784 durch Pigott seiner Periode von 7'',176 nach festgestellte Stern -q Aquilae hat einen ziemlich regelmässigen Wechsel von 3-4 bis 4-5 Gr. , und zwar ist seine Lichtkurve der mittlem Fleckenkurve der Sonne sehr ähnlich. Der 1667 von Montanari als veränderlich erkannte. 308 — Yeränderlioke und neue Sterne und in neuerer Zeit namentlich von Argelander stu- dierte Stern ß Persei hat dageg-en die Eigentümlich- keit, das3 er seine Periode von 2\867 fast ganz in nahe 2. Gr. zubringt, dann in etwa 4*' bis zur 4. Gr. abnimmt, in dieser ^4'' verweilt, und dann in neuen 4'' wieder bis zur 2. Gr. zunimmt. 4ÄÄ [604—05]. »ie Sterne ß I^yra? und vj Arg;o navis. Der 1784 von Goodricke als veränder- lich erkannte Stern ß Lyrse hat die Eigentümlichkeit, dass er in 12*^,91 eine Lichtkurve mit zwei Max. von 3 • 4 Gr. und zwei Min. von 4. und 4 • 5 Gr. durch- läuft. Eine noch kompliziertere Lichtkurve scheint der Stern r^ Argo navis , der oft sämtliche Sterne erster Grösse überglänzt, und dann wieder kaum 4. Gr. hat, zu besitzen, so dass man sich vorläufig damit behelfen muss, dieselbe als unregelmässig zu bezeichnen. 453 [606]. Die veränderliehen Sterne. Über die eigentliche Natur der durch die Bemühungen der Pigott, Schönfeld, Chandler, etc., bereits in einer Anzahl von mehreren Hundert bekannt gewordenen Veränderlichen ist man noch nicht recht ins Klare gekommen, zumal die ausserordentliche Verschieden- heit der Einzelnen jede Theorie ungemein erschwert. Immerhin denkt man kaum mehr daran, die betreffenden Erscheinungen durch linsenförmige Gestalt , Ober- flächenverschiedenheit, etc., erklären zu wollen, sondern hat, nach meinem Vorgange im Jahre 1852, einerseits angefangen, sie mit den Ei'scheinungen an der Sonne zu vergleichen, und kann anderseits hoffen, nach und nach durch die Spektralanalyse auf eine gute Fährte zu kommen , wie es denn auch bereits Vogel und Scheiner gelungen ist, bei ß Persei die Existenz eines dunkeln Begleiters als Ursache der Veränderlichkeit — Veränderliche und neue Sterne — 309 nachzuweisen. Interessant ist, dass nach Schönfelds Zusammenstellung- bei ■' , q der Veränderlichen rot bis gelb, nur ' ,o weiss, und kein Einziger grün oder blau ist. 454 [601— 02J. öie sog. neuen Sterne. Die sog. neuen Sterne von 1572 und 1604 sind nicht vereinzelt geblieben; die spätere und neueste Zeit haben uns wiederholt mit Sternen bekannt gemacht, die plötzlich auftauchten, und dann nach verhältnis- mässig kurzer Zeit wieder erloschen. Sind es ebenfalls veränderliche Sterne gewesen, — oder waren wir je Zeugen einer Katastrophe, — oder liegt da eine von den Übrigen wesentlich verschiedene Art von Selbst- leuchtern vor? Erst die Folgezeit wird darüber de- finitiv entscheiden, — doch hat in der allerneuesten Zeit die mittlere Ansicht entschieden etwas Boden gewonnen, indem z. B. nach Huggins der 1866 während kurzer Zeit auüeuchtende Stern in der Krone zwei übereinander liegende Spektren zeigte , — ein ge- wöhnliches Sternspektrum mit dunkeln Linien , und ein Spektrum mit hellen, namentlich Wasserstoff-Linien. UV. Die Fixsternparallaxe und die sog. Eigenbewegung der Fixsterne. 455 [289, 607-08]. »ie Fixsternparallaxe. Nachdem man längere Zeit (405) nur anzugeben Avusste, dass die jährliche Parallaxe bei keinem Sterne auf eine volle Sekunde ansteige , d. h. die Distanz immer mehr als 4 Billionen Meilen oder (427) 3' 3 Lichtjahre eine sog. Sternweite, betrage, versuchten Bessel, Struve, etc., mit Erfolg für dieselbe wenigstens auch eine 310 Fixsternparaliaxe obere Grenze zu erhalten: Stehen nämlich für einen Beobachter zwei Punkte nahe in einer Geraden, so bewegt sich scheinbar, wenn der Beobachter seitwärts geht, der fernere der beiden Punkte mit ihm, und wenn sich somit bei wieder- holter Messung des Abstandes zwischen einem hellen Sterne Si und einem ihm scheinbar nahen schwachen , also mut- masslich fernem Sterne Sg dieses Verhältnis zeigt, so ist der schwächere wirklich ferner, und zugleich ist die Differenz der Abstände a, — a, = Tt — f oder a, — ai < t: also bestimmt etwas, aber mutmasslich um nicht sehr viel kleiner als die der Bewegung des Beobachters entsprechende Parallaxe r, des heilem Sternes, so dass sie dieser nahe gleich gesetzt werden, und aus ihr die sog. jährliche, d.h. die der mittlem Entfernung der Erde von der Sonne entsprechende Parallaxe des Sternes berechnet werden darf. So fanden z. B. für die Parallaxe von 61 Cygni Bessel 0",37 - 0. Struve 0,51 - Auwers 0,56 a Bootis Peters 0,13 34 Groombr. Auwers 0,31 a Urs. min. Peters 0,18 a Lyrse a Centauri aCan.maj. W. Struve,0",26 0. Struve | 0,15 Brünnow Elkin Gill p Ophiuchi i Krüger 0,21 0,78 0,37 0,17 etc., und es steht somit 61 Cygni höchstens um 3 Stern- weiten oder 10 Lichtjahre , a Lyrae mindestens um 4 Sternweiten, a Centauri aber nicht viel mehr als Eine Sternweite von der Erde ab, etc. — Fixsternparallaxe — 311 456 [290, 612-13]. Wer ischeiiibaie und mittlere Ort und die Ei^enbewes^ans: der Fixsterne. Unter dem mittlem Orte eines sog. Fix- sternes versteht man die Koordinaten, welche er zu einer bestimmten Zeit , z. B. der Epoche eines Kata- loges oder dem Anfange eines Jahres, abgesehen von Aberration und Nutation, infolge des Einflusses der Präcession haben würde, — unter scheinbarem Orte dagegen die ihm zu irgend einer Zeit zukommenden, von Aberration und Nutation modifizierten Koor- dinaten, Beobachtet man jedoch zu verschiedenen Zeiten die Positionen eines Fixsternes, und reduziert dieselben unter Berücksichtigung von Präcession, Nu- tation und Aberration auf dieselbe Epoche, so werden sie dennoch nicht genau gleich, sondern es ergeben sich kleine, der Zeit proportionale Differenzen, welche man gewohnt ist, als eigene Bewegungen zu bezeichnen. — Die mutmassliche Bedeutung dieser Eigenbewegung der folgenden Nummer vorbehaltend, mögen hier die unter Berücksichtigung derselben zur Berechnung der scheinbaren Eektascension und Deklination eines Sternes für T Jahre nach der Epoche und t Tage (wo t als Jahresbruch zu geben) nach dem Anfange des be- treffenden Jahres dienenden Formeln ^ = ,f^ + (Prsec. -f '/.oo See. Var. • T + Eig. Bew.) T -h "'" +Aa + Bb + Cc + D(I + t- Eig. Bew. D = D -f (Prsec. -f V200 See. Var. • T + Eig. Bew.) T + ''" -f A a' + B b' + C cM- D d' + t • Eig. Bew. angeführt werden, in denen je die erste Zeile dem mittlem Ort des Sternes zu Anfang des Jahres T entspricht , — die zweite Zeile aber daraus den scheinbaren Ort zur Zeit t berechnen lehrt. In diesen 312 — Fixsternparallaxe — Formeln, welche offenbar auch zur Bestimmung der eigenen Bewegung führen können, sobald man für zwei Epochen aus Beobachtungen gute Werte für die Koordinaten ableiten kann, ist A = — 18'S732 . Co 0 B = - 20",420 • Si O C = t - 0",025 • Si 2 O - 0'',343 Si ft + 0'^004 Si 2 ^ 3 D = — 0'S545 Co 2 O - 9'',250 Co ^ -j- 0",090 Co 2 ^ a=SeS-Coa a' = Tge-Co 5-Si5Sia b = Se§.Sia V=Si5.Coa c = 46",059 + 20'S055 Si a Tg a c' = 20'S055 • Co a ^ d = Tg a • Co a d' = - Si a wo O die wahre Länge der Sonne, ^ die mittlere Länge des Mondknotens und e die Schiefe der Ekliptik je für die Zeit t, dagegen a und 8 die nach den ersten Zeilen von 1 und 2 berechneten Werte der mittlem Rektascension und Deklination für den Anfang des Jahres bezeichnen. 45 ;' [292, 614]. Mie fortschreitende Be- ireg'ang^ der ^oiine. Die 1761 von Lambert ge- stellte Aufgabe, aus den scheinbaren EigenbeAvegungen der Sterne eine eventuelle Bewegung der Sonne nach- zuweisen, löste Herschel 1783 nach folgendem Ge- dankengange : Steht Jemand auf einer Lichtung mitten in einem Walde, so sieht er die umgebenden Bäume in einer bestimmten gegenseitigen Lage; bewegt er sich aber nach irgend einer Richtung, so scheinen die Bäume zur rechten Hand sich im Sinne des Uhrzeigers zu bewegen, oder ihre Länge nimmt ab, — die zur Linken in entgegengesetztem Sinne, oder ihre Länge nimmt zu. Ähnlich bei den Sternen, wenn wir uns mit der Sonne in unserm Sternhaufen nach einer bestimmten Richtung fortbewegen, — und wenn diese Verschie- — Fixsternparallaxe — 313 bungen für eine gewisse Richtung- mit den Eigen- bewegungen der Sterne übereinstimmen, so wird um- gekehrt der Schluss zu machen sein , dass sich die Sonne Avirklich nach dieser Richtung bewegt. — Herschel fand dabei, dass sich der grösste Teil der Eigenbewegungen der Sterne unter der Annahme er- klären lasse, es bewege sich die Sonne nach einem Punkte , dem sog. Apex , in der Nähe von X Herculis oder in (17" 22'"; 4-26" 11'), und spätere Astronomen bestätigten nicht nur je unter Zugrundelegung ganz anderer Sterne und neu bestimmter Eigenbewegungen sein Resultat (Argelander fand z. B. 17' 12" ; +28*^ 49', — 0. Struve 17' 26"; +37 «45', — Galloway 17" 20'" ; + 340 22', — Mädler 17' 27'"; +39« 54'), sondern machten sogar wahrscheinlich, dass die Bewegung der Sonne und ihres Gefolges per Stunde nicht weniger als etwa 4000 Meilen betrage. In folgenden Jahr- hunderten wird man die langsame Veränderung der gegenwärtigen Bewegungsrichtung erkennen, daraus auf die eigentliche Bahn der Sonne schliessen, und ihre Umlaufszeit um einen fernen Schwerpunkt be- rechnen , d. h. die Aufgabe wirklich lösen können, welche sich Mädler etwas zu frühzeitig bei Bestimmung seiner sog. Centralsonne. (Alcyone in den Pleyaden) gestellt hatte. 4S8 [616-18]. »le i$ternkatalog:e nnd £pheinerideii. Ein Sternkatalog hat für eine be- stimmte Epoche für eine Anzahl Sterne den mittlem Ort , und überdies die nötigen Daten zu geben , um daraus für andere Zeiten je den mittlem oder schein- baren Ort berechnen zu können, d. h. die Betreffhisse der Präcession und ihrer sekulären Veränderung , so- weit bekannt die eigene Bewegung, und die nach 456 : 4 zu berechnenden AVerte der a, b, c, d, welche , wenn 314 — Fixsternparallaxe — sie für die Epoche berechnet sind , offenbar für viele Jahre vor und nach derselben brauchbar bleiben. Die für ein bestimmtes Jahr auf Grund der Katalog-e be- rechnete Ephemeride hat dagegen für eine kleinere Eeihe von sog. Zeitsternen den entsprechenden mittlem Ort, und z. B. für jeden 10. Tag den scheinbaren Ort zu geben, — ferner zu Gunsten der Reduktion anderer Sterne, z. B. ebenfalls für jeden 10. Tag, die nach 456 : 3 zu berechnenden Werte der mit der Zeit ver- änderlichen, dagegen für alle Sterne gleichen Grössen A, B, C, D. LV. Die Doppelsterne. 459 [293, 619—20]. «ie soff. FLvstern- trabanten. Die altern Astronomen, ja noch Cassini und Bradley, kannten nur sehr wenige einander ganz nahe stehende oder sog. Doppelsterne, wie z.B. c;ürs8e majoris, yYirginis, a Geminorum, etc., und wandten auch diesen keine besondere Aufmerksamkeit zu, da sie dieselben nur als optische , d. h. nur für unsern Standpunkt scheinbar nahe Sterne, nicht als physische, d. h. wirklich Zusammengehörige betrachteten. Lambert hatte danuAvohlum 1760 Aviederholt versucht, richtigere Begriffe über binäre Sj^steme zu verbreiten, und un- gefähr gleichzeitig wies Michell auf die Unwahr- scheinlichkeit hin, dass die zahlreichen Sternsysteme überhaupt nur auf zufälliger Gruppierung und nicht auf innerer Beziehung beruhen; aber dennoch wurde Christian Mayer von Vielen verlacht, als er ernstlich nach solchen Doppelsternen suchte, und die bestimmte Ansicht aussprach, dass die betreffenden Sterne, von denen er nach und nach etwa 80 Paare aufgefunden — Doppelsterne — 315 liatte, wirklich verbunden, gewissermassen die Einen Begleiter oder Trabanten der Andern sein möcliten. 460 [294, 621]. Die Arbeiten Heriüehels. Bald nach Christian Mayer unternahm Herschel mit kräftigern optischen Mitteln und ungewöhnlicher Ener- gie ebenfalls systematisch nach doppelten und viel- fachen Sternen zu suchen, und hatte binnen wenigen Jahren die für optische Doppelsterne ganz unwahr- scheinliche Anzahl von 97 Paaren gefunden, welche er nur mit den mächtigsten Instrumenten trennen konnte (erste Klasse), — 102, welche zwar eine merkliche, aber nicht über 5'' gehende Distanz besassen (zweite Klasse), — 114 von 5 bis 15'S 132 von 15 bis 30", 137 von 30 bis 60" (dritte bis fünfte Klasse), — und noch 121, welche wenigstens nicht weiter als 2' voneinander entfernt waren (sechste Klasse). Dabei hatte er die glückliche Idee, je den schwächern Stern durch Polar- koordinaten auf den hellem und dessen Deklinations- kreis zu beziehen, — konnte so frühere und spätere Positionen miteinander vergleichen, — und dadurch mit Bestimmtheit für eine nicht geringe Zahl von Doppelsternen wenigstens einen Teil der scheinbaren Bahn des Einen um den Andern festlegen, somit die wirkliche Existenz von physischen Doppelsteruen nach- weisen. 461 [294, 622, 29]. Oie neuem Arbeiten. Was Herschel begonnen hatte, wurde durch seinen Sohn, durch die South, Secchi, Dembowsky, etc. uner- müdet fortgesetzt, vor Allem aber durch Wilh. Struve, le Org^anisation des Welt- S^ebäudes. Nach den Ideen und Forschungen der Kant, Lambert, Herschel, etc. haben wir etwa anzu- nehmen, dass eine Reihe dunkler Körper (Planeten), von denen Einzelne noch untergeordnete Begleiter (Monde, Ringe) besitzen. Andere unter sich zu einem Riugsysteme verbunden sind (Asteroiden), — mit ein Wolf, Taschenbuch 21 322 — Sternliaufen und Nebel — oder mehreren Selbstleuchtern (Sonnen, Doppelsterne) ein System von organischem Zusammenhange (Sonnen- system) bilden. Viele Tausende solcher Sonnensysteme sind zu einem Systeme höherer Ordnung (Sternhaufen) vereinigt, — Myriaden solcher Sternhaufen neuerdings zu einem höhern System (Milchstrasse), wobei die einzelnen Elemente sich, wie die Planeten im Sonnen- systeme, gegen eine Ebene (die galaktische Ebene) an- häufen mögen, — und solcher Systeme giebt es wieder zahllose, die Teile eines grössern Ganzen sind, und so fort bis ins Unendliche. Alle diese Systeme sind zu- nächst ursprünglichen Gesetzen, voraus dem Gravi- tationsgesetze, unterworfen, — doch ist auch ein neues schöpferisches Eingreifen nicht ungedenkbar. 473 [300j. Die Hauer des Weltgrebäudes. Nach den Ergebnissen der Mechanik des Himmels ist im Weltgebäude Alles von einer weisen Hand so ge- ordnet, dass zunächst das Princip der Erhaltung vor- herrscht; aber wir beobachten auch Lebenserschei- nungen, und wo wir Leben sehen, finden wir nicht minder Tod und Wiedergeburt, und so wird mut- masslich dennoch nach Tausenden von Jahrtausenden unsere jetzige Welt absterben, um einer neuen Platz zu machen. Wann dies statt haben und was folgen wird, wissen wir allerdings ebensowenig, als wann und wie unser gegenwärtige Wohnplatz geschaffen wurde, — wissen wir ja kaum, wohin unser Schiff heute treibt , geschweige , was die Räume bergen, denen wir morgen zusteuern : aber wir dürfen dennoch getrost auf dem unbekannten Weltmeere fahren, denn wir besitzen ein, wenn nicht aller Anschein trügt, noch ganz solides Schiff und vor Allem einen erprobteu Fährmann, dem wir uns ruhig anvertrauen dürfen. Einleitung zu den Tafeln. NB. Die eingeklammerten Zahlen bezeichnen die einschlägigen Nummern des Textes. I. Eeditktionstafel für Masse und Gewichte. — Die angegebenen Zahlen sind grossenteils Hübners geographisch-statistischen Tabellen für 1894 ent- nommen. IL Arithmetische Tafeln. a) Quadrattafel. — Die roten Ziffern gehören zu allen Kolumnen, sind jedoch für jeden Punkt um eine Einheit zu vermehren. h) Tafel der Potenzen, Vielfachen und Reci- proken. c) Mortalitätstafel und Hülfstafel für Zinses- zinsrechnung. — Die Mortalitätstafel (40) ist diejenige der 23 deutschen Lebens Ver- sicherungsgesellschaften, für das Alter von 0—20* interpoliert nach der preussischen Volkstafel, für das Alter 87—99 nach der Tafel der 17 englischen Gesellschaften. Sie giebt z. B. an , dass von den das 40. Jahr Erlebenden nahezu die Hälfte das Alter 67" erreicht, also ein Vierziger noch 27 Jahre leben werde. — In der Zinseszins- tafel (27) bedeutet 2* den Wert , welchen eine während n Jahren jährlich einzu- zahlende oder als Rente auszubezahlende 324 — Einleitung zu den Tafeln — Einheit schliesslich rejiräsentiert, ^' aber den gegenwärtigen Wert, welche eine von nun an während n Jahren jährlich zu be- zahlende oder als Rente zu beziehende Einheit repräsentiert. So sind bei einem Zinsfuss von 4 » o z- B- 1000 Fr. nach 20 Jahren 2191 Fr. wert, — 1000 nach 20 Jahren zahlbare dagegen jetzt nur 456, — für jährlich eingezahlte 1000 Fr. hat man nach 20 Jahren 30969 Fr. gutzuschreiben, und für eine , während noch 20 Jahren fällige Rente von 1000 Fr. könnte man jetzt 13590 Fr. bezahlen. d) Tafel der Binomialkoefficienten (41—44). Hülfstafel zur Fehlerrechnung (208). Letz- tere giebt mit dem Argumente v den Wert der Fehlerfunktion 9 (v) , d. h. die Wahr- scheinlichkeit für das Auftreten eines Fehlers von der Grösse v in einer Beob- achtungsreihe vom Genauigkeitsmass h = 1, ferner mit dem Argumente t die Wahr- scheinlichkeit w' dafür, dass in einer Beob- achtungsreihe vom Genauigkeitsmass h ein Fehler die Grenze c = r- nicht überschreite, f endlich mit dem Argument ^ die Wahr- scheinlichkeit w" dafür, dass in einer Beobachtungsreihe vom wahrscheinlichen Fehler f ein Fehler innerhalb der Grenze i" liege. Da die Wahrscheinlichkeit, dass ein Fehler zwischen gewissen Grenzen liege, übereinstimmt mit dem Verhältnis der Anzahl der zwischen diesen Grenzen ~ Einleitung- zu den Tafeln — 325 liegenden Fehler zur Anzahl aller Fehler, so enthält diese Tafel auch die Mittel, zu bestimmen, wie viele Fehler bei einer ge- gebenen Beobachtungsreihe je zwischen gewissen Grenzen liegen. Man hat z. B. bei 1000 Beobachtungen für {" = f -^^ = 1 w" = 0,5000 = 2f =2 = 0,8227 = 3f =3 = 0,9570 somit liegen zwischen 0 u. f 500 Fehler f u. 2f 323 „ 2f' u. 3f 134 „ III. Logarithmentafeln. a) Vierstellige gemeine Logarithmen (14, 49). b) lOstellige natürliche und gemeine Loga- rithmen (48); mit Hülfstafeln zur Be- rechnung einzelner anderer solcher Loga- rithmen. Da nämlich jede Zahl sich auf die Form bringen lässt: n=10J^-A(l+a,.10-')(l + a,-10-")(l+a3.10-') worin p, irgend eine ganze positive oder negative Zahl , A eine ebenfalls ganze Zahl, die hier immer kleiner als 100, also höchstens zweistellig angenommen ist, aj a.2 . . . irgend eine der Zahlen 1 — 9 be- deutet, so lässt sich der natürliche oder gemeine Logarithmus derselben durch ein- fache Addition der Tabellenwerte finden. IV. Trigonometrische Tafeln. a) Reduktionstafel für Bogen und Zeit. Tafel der Boe-enläneren. 326 — Einleitung zu den Tafeln — h) Sehnentafel. Trigonometrische Zahlen und hyperbolische Funktionen (147). c) Vierstellige Logarithmen der Sinus. d) Vierstellige Logarithmen der Tangens. V. Physikalische Tafeln. a) Tafel der Atomgewichte, Brechungsexpo- nenten, Ausdehnungskoefiicienten etc. h) Tafel für Wasserdampf (305). c) Hypsometrische Tafel (273, 75). VI. Bessel'sche Kefraktionstafel (287, 332). Für z' = 62" 0', den auf 0" reduzierten Baro- meterstand 725""" und die Lufttemperatur 22 »C giebt sie z. B. r = 108", 2(1 — 0,035 — 0,043) = 99^^8 und ist in dieser Abkürzung etwa bis auf 75 ^C. Zenitdistanz brauchbar. VII. Geodätische Tafeln. a) Tafel für die Gestalt der Erde (377) und Bodes Tafel für Auf- und Untergang. — Erstere giebt auf Grund der Bessel'schen Erddimensionen für die Polhöhe cp ihren Überschuss über die geocentrische Breite, ferner die Logarithmen der Entfernung p vom Centrum und der Normale N bis zur Umdrehungsaxe , endlich die Länge eines Grades im Meridian und Parallel. h) Ortstafel. VIII. Sonnen- und Mondtafeln. a) Deklination, Kadius und wahre Länge der Sonne , Länge des aufsteigenden Mond- knotens (394). h) Zeittafel (416). — Man findet z. B. die Sternzeit im mittlem Mittag von Zürich für 1896, Februar 18. wie folgt: Einleitung- zu den Tafeln — 327 Die Tafel giebt für Febr. 15. : ;21" 41'" 47^3 N,=7 N, = 65 Korrektion für 3 - 1 = 2 Tage + 7 53,1 . 1896 + 2 9,5 „ „ Nutation (N, -f N, = 72) + 0,5 Abzug für Zürich _ — 5,6 21 51 44,8 Die zweite Tafel enthält ausser der Zeit- gleichung ein bequemes Mittel, die zwischen zwei Daten verflossene Anzahl von Tagen zu berechnen. vSo ist z. B. 1865 VII 3 = 42003 + 181 + 3 = 42187' 1789 Y 17 :^ 14245 + 135 4- 2 = 14382 1865 VII 3 - 1789 V 17 = 27805 c) Tafel der Sonnenflecken und Variationen (422-23). d) Spektraltafel. IX. Planeten- und Kometentafel. a) Planetentafel. b) Kometentafel. X. Sterntafeln. a) Verzeichnis der Sternbilder und Stern- namen. Sterntafel. Die Sterntafel giebt nach dem Berliner Jahrbuche für den An- fang des Jahres 1900 die genäherten Orte und jährlichen Variationen von 148 Sternen zwischen — 30 » und + 80 « Deklination und 6 Polstern^n in beiden Kulminationen. Die Kolumne T enthält für die Polhöhe von Zürich (47" 22' 40") die genäherten Zeiten, zu welchen die zAvischen —30° und 328 — Einleitung- zu den Tafeln — + 60*^ Deklination liegenden der obigen Sterne den Vertikal des Polarsterns pas- sieren und z ist die genäherte Meridian- zenitdistanz, welche auch für Einstellungen im Vertikal des Polarsterns (343) ver- wendbar ist. Die Hülfstafel für die Mayer'sche Formel (342) enthält ebenfalls für die Polhöhe von Zürich die bekannten Faktoren der Instru- mentalfehler für die Reduktion von Durch- g-angsbeobachtungen im Meridiane, bei den Polsternen je für beide Kulminationen. h) Verzeichnis veränderlicher und neuer Sterne (449-54). c) Verzeichnis von Doppelstcrnen (459—62). d) Verzeichnis von Nebeln und Sternhaufen, (neb. = Nebel, cum. = Sternhaufen). (Nach Dreyers New general catalogue). XI. Kalendariographische Tafeln. a) Immerwährender gregorianischer Kalender (360, 62). h) Epakte, Sonntagsbuchstabe und Ostern (362). c) Römischer und französischer Kalender (360). XII. Statistische, historische und litterarische Tafeln. a) Statistische Tafel. Für die Schweiz wurden die neuesten Angaben des schweizerischen statistischen Bureaus benutzt, — im Übrigen die 1894er Ausgabe der Hübner'schen Ta- bellen. b) Historisch-litterarische Tafel. 1. Reduktionstafel für Masse und Gewichte. 329 IP - o o — o o o — in 00 o o o «o »c o o o t- ■>»< -^ o c^ CO O CO C2 o o — O t- t- C5 o c lO lO O iC oc o c: o CO O (M O O 3 '«> k.O "^ -S< iC — o O -f CO -5- lO o' ö' o" c'~ o" i-T o'~ o" cT o" ©'■ o"' ©■" ? 1 i 11 11 II !1 II II !l II 11 II II II 11 =^ ! 4) -Ö •3 ^ JS :3 S »2 V) H S ►4 ■!£ ~ o CO s? 1 ° 5 — i o. CO £ i>o s t 1 -^ ? - o « II S .5 a 1 .2 --2 £ "^^ 2 5 £ 1 -H 5 Q 4, ■z 3 ^ 3 i ^ ^ ^ 1 -^ o o II "2 ?? ?? 2 ^« II II II II 11 ■3 "3 o! "^ 'S 1 " i c 3 = 5 £ = '^ « c s £ e c J3 T 3 a £ .•£ a c -E S 1 2 £ £ J Ü K i2 Cl. Cm ^ Sn 0. ^Sl / ~J7~ ■^ «3 — ^ O t^ O 00 © 00 © <^ CO u-:) •«r ■* CO "* o o O -«< CO t^ © b O OOMO-*0-*h- lO (M O CD © - "= ^ c t^C^COOfOCCC-1 00 CO t- CD © "CA '^;. '"^ ■*. "=. « lO 3 3 "' o" t-'~ t-"^ r-T "^"^ d^ o co"" r- t- f-< ^ rt< V :ii II 1! II II II II II II 11 II 11 11 11 11 11 11 i « c =1 * ^; e j = bf e S £ 3 B 5 .1 .1| i t 1 1 li 1 1 ^ s c 3 « 1-111 1 es c < 5 .„ « "S -■= .2 'S e .- 1 1 i ^ r^ ^^ s « -s — 05 in C5 ■>*< © CO ^ 00 i-O o © © 00 = g jT — 00 r~ 00 c £J o © CO w ^ © (M H 5 •§ •^ CO CO -r -f o oc CO "^ .5 o O — ' O (M O O O © _ CO CO CO CO O CO co_^ <«, <^^ <^^ n. «L CO £ 1 1 _" o O ©' O" o" 1-1 o~ o © © © © © ©" ^ -S "S ij 11 II II II II 11 II II 5 « c 11 II II 11 II II CD c r 1 l t . . s - "53 >*< _. — -c4 _. _, 2-= 5 s ^ i 1 i S. 5 g « 2 C 9154 9159 9165 9170 5 9175 9180 9186 83 9191 9196 9201 5 9206 9212 9217 9222 5 9227 9232 9238 84 9243 9248 9253 5 9258 9263 9269 9274 5 9279 9284 9289 85 9294 9299 9304 5 9309 9315 9320 9325 5 9330 9335 9340 86 9345 9350 9355 5 9360 9365 9370 9375 5 9380 9385 9390 87 9395 9400 9405 f, 9410 9415 9420 9425 5 9430 9435 9440 88 9445 9450 9455 5 9460 9465 9469 9474 5 9479 9484 9489 89 9494 9499 9504 5 9509 9513 9518 9523 5 9528 9533 9538 90 9542 9547 9552 5 9557 9562 9566 9571 r, 9576 9581 9586 91 9590 9595 9600 n 9605 9609 9614 9619 r, 9624 9628 9633 92 9638 9643 9647 r, 9652 9657 9661 9666 5 9671 9675 9680 93 9685 9689 9694 f, 9699 9703 9708 9713 4 9717 9722 9727 94 9731 9736 9741 4 9745 9750 9754 9759 4 9763 9768 9773 95 9777 9782 9786 4 9791 9795 9800 9805 4 9809 9814 9818 96 98-23 9827 9832 4 9836 9841 9845 9850 4 9854 9859 9863 97 9868 9872 9877 4 9881 9886 9890 9894 4 9899 9903 9908 98 9912 9917 9921 4 9926 9930 9934 9939 4 9943 9948 (•952 99 9956 9961 , Ta 9965 scher ■l buch 9969 9974 9978 9983 4 9987 22 9991 9996 838 III b. Zehnstellige natürliche und gemeine Logarithmen. Natürliche Logarithmen Gemeine Logarithmen a Lna i a Ln(l+a.lO~"' a 1 Lg-a : a;i>s(i+a.i(r") 1 0,00000 00000 n = 2 1 0,00000 00000 n = 2 2 0,69314 71806 1 0,00995 03309 2 0,30102 99957! 1 0.00432 13738 3 1,09861 228871 2 1980 26273 { 310,47712 12547 4 0,60205 99913 2 0860 01718 4 1,38629 436111 3 2955 88022 3 1283 72247 5 1,60943 79124 4 3922 07132 5 '0,69897 00043 4 1703 33393 6 1,79175 94692 5 4879 01642 6 :0,77815 12504 5 2118 92991 7 1,94591 01491 6 5826 89081; 7 ! 0,84509 80400 6 2530 58653 8 2.07944 15417 7 6765 86485 i 8 0,r0308 99870 7 2938 37777 9 2;i9722 45773 8 7696 10411 9,0,95424 25094 8 3342 37555 10 2,30258 50930 9 8617 76962 10 1,00000 00000 9 3742 64979 11 2,39789 52728 1 n = 3 0,00099 95003 11 1.04139 26852 1 n = 3 0,00043 40775 12 2,48490 66498 2 199 80027 12 1,07918 12460 2 ■ 086 77215 13 2.56494 93575 3 299 55090 13 1,11394 33523 3 130 09330 14 2,63905 73296 4 399 20213 14 1,14612 80357 4 173 37128 15 2,70805 02011 5 49^ 75415 15 1,17609 12591 5 216 60618 16 2,77258 87222 6 598 20717 16 1,20411 99827 6 259 79807 17 2,83321 33441 7 697 56137 17 1,23044 89214 7 302 94706 18 2-89037 17579 8 796 81697 18 1,25527 25051 8 346 05321 19 2.94443 89792 9 895 97414 19 1,27875 36010 9 389 11662 20 2;99573 22736 „ = 4 20 1,30102 90957 n = 4 1 0,00009 99950 1 0,00004 34273 23 3,13549 42159 2 19 99800 23 1,30172 78360 2 08 68502 29 3,36729 58300 3 29 99550 29 1,46239 79979 3 13 02688 31 3,43398 72045 4 39 99200 31 1,49136 16938 4 17 36831 37 3 61091 79126 5 49 98750 37 1,56820 17241 5 21 709.30 41 3,71357 20667 6 59 98201 41 1,61278 38567 6 26 04985 43 3,76120 01157 7 69 97551 43 1,63346 84556 7 30 38998 47 3,85014 76017 8 79 96801 47 1,67209 78579 8 34 72967 53 3,97029 19136 9 89 95952 53 1.72427 58696 9 39 06892 59 4,07753 74439 n = 5 59 1,77085 20116 n = 5 61 4,11087 38642 1 0,00000 99999 61 1.78532 98350 1 0,00000 43429 67 4,20469 261941 2 1 99998 67 l 82607 48027 2 0 86858 71 4,26267 98770! 3 2 99995 71 1,85125 83487 3 1 30287 73 4,29045 94411 4 3 99992 73 1,86332 28601 4 1 73715 79 4,36944 78525 5 4 99988 79 1,89762 70913 5 2 17142 83 4.41884 01)078 6 5 99982 83 l 91907 80924 6 2 60569 89 4,48863 63697 7 6 99976 89 1,94939 00066 7 3 03996 97 4,57471 09785 8 7 99968 97 1,98677 17343 8 3 47422 100 4 60517 01860 9 8 99960 100 2,00000 00000 9 3 90848 a Ln 10 n = 6 . a Lg e n ^ 6 1 2,30258 50930 1 0,00000 10000 1 0,43429 44819 1 0.00000 04343 2 460517 01860 2 20000 2 0,86858 896381 2 08686 3 6,90775 52790 3 30000 3 1,30288 34457 3 13029 4 9,21034 03720 4 40000 4 1,73717 79276 4 1 7372 5 11,51292 54650 5 50000 5]2,17147 24095 5 21715 6 13,81551 05580 6 60000 6,2,60576 68914 6 26058 7 16,11809 56510 7 70000 7:3,04006 13733 7 30401 8il8;420G8 07440 8 80000 8 i 3.47435 58552 8 i 34743 9 20,72326 58369 9 90000 9 3,90805 0.3371 9 39086 iVa. Reduktionstafel für Bogen und Zeit. 339 •c Um- ^ . ~ c Um- - d Um- Um- rr> t "irehuugen !s i -9 drehungen li 03 .S drehungen drehungen O oder Tilge N ■* O "^ oder Tage oder Tage oder Tage 1 15» 0,041667 1 15' 0,000694 31 45 0,021528 1. 15" 0.000011c 2 30 083333 2 30 001389 32 80 022222 2 30 23i 8 45 125000 3 45 002083 33 15 022917 3 45 347 4 60 166667 4 1» 002778 34 30 023611 4 60 463 5 75 208333 5 15 003472 35 45 024306 5 75 57» ö 90 250000 6 30 004167 36 90 025000 6 90 694 7 105 291667 7 4ö 004861 37 15 025694 7 105 8I0 8 120 333333 8 2o 005556 3^^ 30 026389 8 120 926 ü 135 375000 9 15 006250 39 45 027083 9 135 104i 10 150 416667 10 30 006944 40 100 027778 10 150 1 15; 11 165 458333 11 45 007639 41 15 028472 1' 4« 0,0000463 12 180 500000 12 30 008333 42 30 029167 2 8 92ß 13 195 541667 13 15 009028 43 45 029861 3 12 1389 14 210 583333 14 30 009722 44 110 030556 4 16 1852 15 225 625000 15 45 010417 45 15 031250 5 20 23 15 l'i 240 666667 16 40 011111 46 30 031944 6 24 2778 17 255 708333 17 15 011806 47 45 032639 7 28 324i 18 270 750000 18 30 012500 48 120 033333 8 9 10 32 36 40 37O4 4I67 0.000463ü 19 285 791667 19 45 013194 49 15 034028 20 300 833333 20 50 013889 50 30 034722 21 315 875000 21 15 014583 51 45 035417 1" 0107 0,000000« 22 330 916667 22 30 015278 52 130 036111 2 13 Ir, 23 345 958333 23 45 015972 53 15 036806 3 20 23 24 360 1,000000 24 60 016667 54 30 037500 4 5 6 27 33 40 3i 38 4.? 54 62 69 77 25 15 017361 55 45 038194 26 30 018056 56 140 038889 7 47 53 60 27 45 018750 57 15 039583 8 28 70 019444 58 30 040278 9 29 15 020139 59 45 040972 10 67 30 30 020833 60 150 041667 Tafel der Bogenlängen (r = 1). ^ a7l:180 aTl:l80.60 a7l : 180 . 602 a. 180. 60: TT a. 180. 002:7t = a Are 1» — a Are 1' = a Are 1" = a : Are 1' = a .• Are 1" 1 0,0174533 0,00029 08882 0,00000 484814 3437,7468 206264,806 2 0349066 58 17764 0 969627 6875,4935 412529,612 ■^ 0523599 87 20646 1 45444i 10313,2403 618794,419 4 0698132 116 35528 1 939255 13750.9871 825059,225 5 0872665 145 44410 2 42406h 17188,7338 1031324,031 f) 1047198 174 53293 2 9O8882 20626,4806 1237588.837 V 1221730 203 62175 3 39369ü 24064,2274 1443853,643 8 1396263 232 71057 3 87850» 27501,9742 1650118,450 9 0,1570790 0,00261 79939 0,00004 363323 30939,7209 1856383,256 71 = 3,14159 26535 89793 23846 26433 83279 50288 41971 69399 37510 Lg7t = 0.49714 98727 Ln U = 1,14472 98858 U- = 9,86960 44011 1,77245 38509 F'^ = 1,46459 18876 J/tT- = 2,14502 93971 V^- l:7i: = 0,31830 98862 Vi -.7^ = 0,56418 95835 1:7^^ = 0,10132 11836 180 : 7C = 57,29577 95131 = 57" 17' 44",800 Lg Si 1" = 4,68557 48608 340 IVb. Sehnentafel. (r = 10000) 175 349 524 698 872 1047 1221 1395 1569 1743 1917 2091 2264 2437 2611 2783 2956 3129 3301 3473 3645 3816 3987 4158 4329 4499 4669 4838 5008 5176 5345 5513 5680 5847 6014 6180 6346 0511 0670 97 110 123 137 152 167 184 201 219 237 256 276 297 319 341 364 387 412 437 463 489 517 545 574 6840 I 603 7004 633 7167 1 664 7330 j 696 7492 ; 728 7054 , 701 47 48 49 50 51 52 53 54 38 55 7815 7975 8135 8294 8452 8610 8767 8924 9080 9235 9389 9543 9696 9848 10000 10151 10301 10450 10598 10746 10893 11039 11184 11328 11472 11614 11756 11896 12036 12175 12313 12450 12586 12722 12856 12989 13121 13252 13383 13512 13640 13767 13893 14018 14142 795 829 865 900 937 974 1012 1051 1090 1130 1171 1212 1254 1296 1340 1384 1428 1474 1520 156Ö 1613 1661 1710 1759 1859 1910 1961 2014 2066 2120 2174 2229 2284 2340 2396 2453 2510 2569 2627 2686 2746 2807 2867 2929 no 1426E 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 14387 14507 14627 14746 14863 14979 15094 15208 15321 15432 15543 15652 15760 15867 15973 16077 16180 16282 16383 16483 16581 16678 16773 16868 16961 17053 17143 17233 17S21 17407 17492 17576 17659 17740 17820 17899 17976 18052 18126 18199 18271 18341 134 I 18410 135 18478 2991 3053 3116 3180 3244 3374 3439 3506 3572 3639 3707 3775 3843 3912 3982 4052 4122 4193 4264 4336 4408 4481 4554 4627 4701 4775 4850 4925 5000 5076 5152 5228 5305 5383 5460 5538 5616 5695 5774 5853 5933 6013 6093 6173 1360 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 105 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 c c 4) Ch 18544 6254 18608 6335 18672 0416 18733 6498 18794 6580 18853 6662 18910 6744 18906 6827 19021 6910 19074 6993 19120 7076 19176 7160 19225 7244 19273 7328 19319 7412 19363 7496 19406 7581 19447 7666 19487 7750 19526 7836 19563 7921 19598 8006 19633 8092 19665 8178 19696 8264^ 19726 8350 19754 8436 19780 8522 19805 8608 19829 8695 19851 8781 19871 8868 19890 8955 19908 9042 19924 9128 19938 9215 19951 9302 19963 9390 19973 9477 19981 9504 19988 19993 19997 19999 20000 9651 9738 9825 9913 10000 IVb. Trigon. Zahlen und hyperb. Funktionen (147). 341 Ans;. si4; Tgc|j Se c{; Sect. Ang. Anj?. Si (\l Tgc}; See]; Seet. All er. trs. iüV- com. trs. i'yp- com. '\> Tga Sihcp CohCp 9 a ^ Tga siii cp Coli cp 9 a 1" 0,0175 0,0175 10002,0,0076 1» 0' 460 0.7193 1.0355 1,4396 0,3936 35044' 2 0349 0349 0006 i 0152 2 0 47 7314 0724 4663 4046 1 36 11 3 0523 0524 0014 0227 3 0 48 7431 1106 4945 4158136 37 4 0698 0699 0024 0303 3 59 49 7547 1504 5243 4273:37 3 5 0872 0875 0038 0379 4 59 50 7660 1918 5557 4389 37 27 V) 0.1045 0.1051 1,0055 0.0456 5 58 51 0.7771 1.2349 1,5890 0,4509 37 51 7 1219 1228 0075! '0532 6 57 52 7880 '2799 6243 4630 38 14 8 1392 1405 0098! 0608 7 55 53 7986 3270 6616 4755 38 37 i) 15C)4 1584 0125 0685 8 53 54 8090 3764 7013 4882 38 58 10 1736 1763 0154 0762 9 51 55 8192 4281 7434 5013 39 19 11 0.1908 0.1944 1,0187 0,0839 10 48 56 0,8290 1,4826 1.7883 0,5147 39 40 li' 20791 2126 0223 0916 11 45 57 8387 5399 8361 5284 39 59 i;) 1 2250 ! 2309 0263 0994 12 41 58 8480 6003 8871 5425 40 18 14 2419 2493 030(5 1072 13 36 59 8572 6643 9416 5570 40 36 If) 2588 2679 0353 1150 14 31 60 8660 7321 2,0000 5719 40 54 iß 0.2756 0,2867 1,0403:0,1229 15 25 61 0,8746 1,8040 2,0627 0,5873 4110 17 2924 3057 0457 1308 16 18 62 8829 8807 1301 6032 4127 18 3090 3249 0515 1387 17 10 63 8910 9626 2027 6296 4142 1!) 3256 3443 0576 1467 18 2 64 8988 2.0503 2812 6366 4157 20 3420 3640 0642 1548 18 53 65 9063 1445 3662 6542 42 11 21 0,3584 0,3839 1,0711 0,1629 19 43 66 0,9135 2,2460 2,4586 0,6725 42 25 22 3746 4040 0785 1710 20 32 67 9205 3558 5593 6915 42 38 23 3907 4245 0864 1792 2121 68 9272 4751 6695 7113 42 50 24 4067 4452 0946 1875 1 22 8 69 9336 6051 7904 7320 43 2 25 4226 4663 1034 1958 22 55 70 9397 7475 9238 7537 43 13 2(5 0,4384 0,4877 1,1126 0 2042 23 40 71 0,9455 2.9042 3.0716 0.7764 43 24 27 4540: 5095 1223 2127 24 25 72 9511 3,0777 2361 8003 43 34 28 4695: 5317 1326 2212 25 9 73 9563 2709 4203 8255 43 43 29 4848: 5543 1434 2299 25 52 74 9613 4874 6280 8522 43 52 30 5000 5774 1547 2386 26 34 75 9659 7321 8637 8806 44 0 31 0.5150 0,6009 1,1666 0,2474 27 15 76 0.9703 4.0108 4,13360.9109 44 8 32 5299: 6249 'l792 2562 27 55 77 9744 3315 4454 9433 44 15 33 54461 6494 1924 2652 28 34 78 9781 7046 8097! 9784 44 22 34 5592 6745 2062 2743 29 13 79 9816 5,1446 5,2408:1.0164 44 28 35 5736 7002 2208 2835 29 50 80 9848 6713 7588 0580 44 34 3(1 0,58780.7265 1.2361 0,2928 30 27 81 0,9877 6,3138 6 3925 1,1040 44 39 37 6018: 7536 2521 3023|31 2 82 9903 7.1154 7.1853 1554 44 43 38 6157! 7813 2690 311813137 83 9925 8,1443 8.2055! 2135 44 47 39 6293 80981 2868] 3215^32 12 84 9945 9,5144 9 5668] 2809 44 51 40 6428 8391 i 3054: 3313,32 44 85 9962 11,4301 114737 3599 44 53 M 0,6561 0.8693:1,3250:0,3413133 16 86 0,9976 14,3007 14,3356 1,4569 44 56 12 6691 '9004j 3456 3514 1 33 47 87 9986 19,0811 19,10731 5819 44 58 ■V.) 6820 9325 3673 3617134 18 88 9994 28,6363 28,6537 7581 44 59 ■11 1 69471 9657 3902 3721; 34 47 89 9998 7,2900 57 2987 2 0591 45 0 7071 1,0000 4142 3828 35 16 JHJ 1,0000 oo oo CO 45 0 54ä IVc. trigonometrische Tafel. Log. Sinus. 1 0' 2' 4' ! 6' 8' 1 10' 1 ^0.1 14' 16' 18' 0^ 0' 20 40 7,7648 8,0658 6,7648 7.8061 8^0870 7,0658 1 7,8439- 8,1072; 7,2419 7,8787t 8,1265- 7.3668|7,4637i7,5429 7,6099 7,9109 7,9408'7,9689 7.9952' 8,1450 8,1627 8,17978,1961; 7,66787,7190 8,0200 18,0435 8,2119,8,2271 1 0 20 40 2419 3668 4637 2561 3775 4723 2699 3880 i 4807! 2832 3982 4890 2962 30881 3210 3329 3445 3558 4082 41791 4275! 4368i 4459 4549 4971 5050 5129: 5200; 5281 | 5355 2 0 20 40 5428 6097 6677 5500 5571 6159 62201 6731 6784; 5640 6279 6837 5708 5776 5842! 63391 6397| 6454 6889 6940 6991 5907 5972 1 6035 6511 6567! 6622 7041 7090 7140 3 0 20 40 7188 7645 8059 7236' 7283 7088; 7731 8098 8137 7330 7773 8175 7377 7423 7468 7815 7857j 78!»8^ .8213! 8251 i 8289 7513 7557 7602 7939i 7979 8019 8326! 8863, 8400 4 0 20 40 8436 8783 9104 8472 8816 9135 8508 8849 9166 8543 8882 9196 85781 8613 ^647 8682 8716 8749 89141 8946! 8978| 9010 9042 9073 9226i 9256! 9286| 9315 9345 9374 5 0 20 40 6 0 20 40 9403 9682 8 9945 9.0192 0420 0648 9432 9709 8,9970 9,0216 0449 0670 9460 9736 8,9996 9,0240 0472 0691 9489 9763 9.0021 9.0264 0494 0712 95171 9545 9573 9601! 9628 9655 9789 9816! 9842! 98681 9894! 9919 9,0046 9,0070 9,0095,9,0120 9,01449.0168 9^0287 9,0311 9,0334 9 0357 0.0380 9,0403 0516| 05:'9i 0561 1 0583! 0Ü05| 0626 0734 0755| 0776! 0797 0818| 0838 7 0 20 40 0859 1060 1252 0879 1080 1271 0900 1099 1289 0920 1118 1308 0940 1138 1326 0961 0981 1001 1157| 1176| 1195 1345! 1363| 1381 10201 1040 12141 1233 1399 1418 8 0 20 40 1436 1612 1781 1453 1629 1797 1471 1646 1814 1489 1663 1830 1507 1680 1847 1525 1542 1560 1697 1714! 1731 1863 1879 1895 1577 1594 17471 1764 l!;il 1927 9 0 20 40 1943 2100 2251 1959 1975 2115! 2131 2266 2280 1991 2146 2295 2007 2161 2310 2022 2176 2324 2038! 2054 2191 2206 2389' 2853 20691 2085 2221 2280 2368; 2382 10 0 1 2397 2411 2425 2439 2454 2468 2482 2496 2510 2524 0' 4 8 100 9,2397 2425 2454 110 j 120 i9,2806|9.3l79 2832: 3202 1 2858 3226 13« 9,3521 3543 3564 140 9,3837 3857 3877 15" 9,4130 4149 4168 160 1 170 9,4403 1 9.4659 4421 4676 4438 4092 180 9.4900 4915 4931 190 9,5126 5:41 5156 12 IG 20 2482 2510 2538 2883 2909 2934 3250 3273 1 3296 3586 3fJ08 3629 3897 3917 8937 4186 4205 4223 44561 4709 4473 4725 4491 4741 4946 4962 4977 5170 5185 5199 24 28 32 2565 2593 262C 2959 2984 ! 3009 1 3319 3342 3365 3650 3671 [ 3692 3957 1 '3976 3996 4242 4260 4278 4508 4757 45251 4773 45421 4789 4992 5007 5022 5213 5228 5242 30 40 44 2647 2674 2701 3034 3058 8083 3387 3410 3432 3713 3734 3755 4015 4035 4054 4296 4814 4332 4559 4576 4593 4805 4821 4837 5037 5052 5067 5256 5270 5285 48 52 50 272' 275^ 278( 3107 3131 3155 3455 3477 3499 3775 3796 3816 4073 4092 4111 4350 4368 4386 4609 4626 4643 4858 4869 4884 5082 5097 5112 5299 5313 5327 CO 280( 3179 3521 3837 4130 4403 4659 4900 5120 5841 IV c. Trigonometrische Tafel. Log. Sinus. 343 20" 21" 22" 23" 24" 25" 26" 27" 28" 29" 0' 9,5341 9.5543 9,57.36!9,5919 9,6093 9.6259 9.6418 9,6570 9,67169,6850 10 5375 5576, 5767! 5948 6121 '6286 6444 6595 6740! 6878 20 5409 5609| 5798; 5978 6149 6313 0470 6620 6763 1 6901 30 5443 5641 5828J 6007 6177 6340 6495 6644 6787 6923 40 5477 5673 5859t 6036 6205 6366 6521 6668 6810 6946 50 5510 5704 5889! 6065 6232 6392 6546 6692 6833 6968 300 31" ! 32" 1 33" 34" 35" 36" 37" 38" 39" 0' 9,6990 9,7118 9J242'9,7361 9.7476 9.7586 9,7692 9,7795 9,7893 9.7989 10 7012 7139, 7262! 7380 7494 76'J4i 77101 7811 7910 8004 20 7033 7160 72821 7400 7513 7622 7727 7828 7926 8020 30 7055 7181 7302 7419 7531 7640 7744 1 7844 7941 8035 40 7076 7201 7322 7438 7550 7657 776 1! 7861 7957 8050 50 7097 7222 7342] 7457 7568 7675 7778! 7877 7973 8066 40" 41" 1 42" 43" 44" 450 46" 1 47" 48-' 49" 0' 9 8081 9.8169 9,8255 9.8:^38 9,8418!9,8495^9.8569'9,8641 9,8711 9,8778 10 8096 8184 82691 8351 8431 8507| 8582| 8653 8722 8789 20 8111 8198 8283! 8365 8444! 8520| 85941 8665 8733! 8800 30 8125 8213| 82971 8378 8457 8532 86061 8676 87451 8810 40 81401 82271 831l| 8391 8469 8545 8618| 8688 8756 8821 50 8155 50" 8241 1 8324! 8405 8482 8557 8629 j 8699! 8767! 8832 51" 1 52" 1 53" 1 54" 1 55" 56" 1 573 1 58" 1 59" 0' 10 9,8843:9,8905;9.8965'9.9023!9,9080|9,9134 8853| 's915j 8975 9033] 9089 9142 0,9186:9,9236 9.9284 9.9331 9194! 9244| 9292 9338 20 8864 89251 8985 9042 90981 9151 9203 9252 9300 9346 30 8874 8935 8995 9052 9l07i 9160 9211 0260 930^ 9353 40 8884 8945 9004 9061i 911t;| 91il9 92191 9268! 9315 9301 50 88951 8955 90141 9070| 91251 9177 92281 92761 9323 9368 60" 1 61" 1 62" ! 63" 64" 65" 66" 1 67" 1 68" 69"" 0' 9.9375^9,9418, 9.9459^9,9499 9 9537 9,9573 9.960719,964019,9672 9,9702 10 9383 9425 9466 9505 9543 9579 9613| 9646 9677 97O1; 20 9390 9-132 9473 9512 9549 9584 9618! 9651 9682 9711 30 9397 9439 V479 9518 9555 9590 9624 9656 9687 9716 40 9404 944f) 948'i 9524 9561 9596 9629 9661 969^ 9721 50 9411 9453 9492 9530 9567 9602 _9&Sb^ 96r.7 9697 9725 70" 71" 1 72" 73" 74" I 75" 76" 770 1 7go j 790 0' 9,9730 9,0757,9.9782 9,9806 9,9828! 9,9849 1 9.9869 9.9S87|9,9904:9.9991 10 97341 '9701 9786 9810 98.32i 9853! 9872 9890 9907! 9922 '20 97391 9705 9790 9814 9836 98-.6i 9875 9893 9909 r 9924 30 97431 9770 9794 9817 9839 98i9 9^78 9896 9912! 9927 40 9748 9774| 9798 982 L '.}^4S 9868 9881 9899 9914! 9929 50 9752 97781 9802 9825 9846! 9866! 9884 9901 9917! 9931 80" 81" 82" 83" 84" 1 85" 1 86" 1 87'' 88"! 89" 0' 9,99.34 9,9946i9,9958!9,9968 9,9976 9.9983,'9,9989i9,9994 9,999719,9999 10 9936 9948! 99591 9969 99771 9985 9990i 9995 9998;0,0000 20 9938 9950 1 996 l! 9971 9979! 9986 9991 i 9995 9998 0000 30 9940 99521 99631 9972 9980 9987 1 9992 9996 9999 0000 40 99421 9954 i 9964 | 9973 9981 i 99881 9993! 9996 9999! 0000 50 9944 9956 9966 9975 9982 1 9989 9993 9997 9999 0000 344 IVd. Trigonometrische Tafel. Log. Tangens. 0' 2' ' 4' 6' 8' 10' 12' 14' 16' 18' 0» 0' 20 40 „ 6.7648i7,0658i7,2419 7.3668 7,4637 7.5429i7,6099 7,66787,7190 7,764817,8062 7,8439'7.8787i7,9109i7.9409i7.9689:7,9952l8,0200i8,0435 8 065818.0870 8,1072 8,1265 8,1450 8.1627;8.1798'8,1962;8,2120;8 2272 1 0 1 2419 20 1 3669 40 j 4638 2562i 2700 2833i 2963i 3089 3211 37761 3881 1 39831 4083! 4181 1 4276 4725 4809J 4892 4973 5053! 5131 3330 1 3446 4370! 4461 5208! 5283 3559 4551 5358 2 0 20 40 5431 6101 6682 5503 5573: 5643 5711 5779 5845 6163' 6223| 6283 6343 6401 6459 6736j 67891 08421 6894| 0945! 6996 5911 5975 1 6038 6515 657l! 6627 7046! 7096^ 7145 3 0 20 40 7194 7652 8067 7242 7290 7337 76961 7739! 7781 8107 8146 8185 73831 74291 7475 78231 7865! 7906 82231 8261 8299 7520| 7565 7609 7947! 7988 8028 8336 8373 8410 4 0 20 40 8446 8795 9118 8483 8518! 8554 8829! 88621 8895 9150| 9180! 9211 85891 8624 86591 8694 89271 89601 8992; 9024 92411 9272 9302! 9331 8728 9056 9361 8762 9087 9390 5 0 20 40 6 0 20 40 9420* 9449, 9477' 9506 9534! 9563] 9591 } 9019 9646| 9674 970r 97291 9756i 9782 9809' 9836' 9862! 9888! 9915! 9940 8,9966^8,9992 9,0017 9,0043 9 0068;9,0093i9,0118 9,0143|9,0167 9.0192 9.0216 19,0240|9.0265'9,0289 9.0312'9,0336J9 036o|9.0383 9,0407|9,0430 0453j 04761 0499| 0521 0.M4! 0567 05891 0611 0633 0656 06781 06991 0721 | 0743 0764! 07861 0807! 0828| 08491 0870 50 ! 6' 1 7'^ j 8'' 1 90 1 10« 1 11" 120 1 130 1 140 0' 8,9420!9,0216l9,0891'9,1478!9.1997l9.2463 9 2887 9,3275:9.3634'9,39G8 10 95631 03361 09951 1569| 2078! 2530) 2953 3336, 3691! 4021 20 9701! 0453 1096 1658, 2158: 2609 .3020 3397; 3748! 4074 30 9836! 0567 11941 17451 22361 26801 3085 3458! 38041 4127 40 9966 0678 1291! 18311 2313! 2750 3149 35171 3859 4178 50 9,0093! 0786! 1385! 19151 2389! 2819; 3212 3576! 3914! 4230 150 1 16« 170 I 18« i 19« i 20« I 21« j 22« I 23« 1 24« 9,428119,4575 9.4853 9.5118 9,5370:9,5611 !9.5842,9,6064'9,6279l9.6486 43311 4622: 4898i 51611 5411 5ö50| 5879J 6100| 63141 6520 4943, 5203 5451 56891 5917 6i; 6348 6553 4381' 44301 47161 4987; 5245' 5491 57271 5954] 6172! 63831 6587 4479! 47621 5031! 52871 5531 5766 5991 6208' 641 7 j 6620 4527 48081 5075! 5329! 5571 5804i 60281 6243! 6452! 6654 o- )'■ , 26« 27« I 28« 1 29« 30« 31« 32« | 0' ,9.6687 pez. Wärme; 1 Längenausdehnung der Einheit für 1 Mill. Cent.gradc; s' Schmelzpunkt ; s" Siedepunkt bei 760m Druck. Cu ; a 63,2 ; d' 8,92 ; e 0,095 ; 1 17,0 ; »' llOO- CuS04+5H20;d' 2,27; wird d.elektr. Str.reduz. (Galvanopl.). 21 O + 79 N (vol.) ; b 1 ,000294 ; d' 0,00129 ; e 0,24- Mg; a24,3; d'1,74; s'SOO; Bittersalz MgSO^. Mn; a54,8; d' 7,39; s' 1900. CaO + COg; d'2,84; e 0,208; 1 8,5- Leg, v. 71,5 Cu + 28,5 Zn (Gew.); d' 8,4; 1 18,7; s' 900. Na; a23,0; d'0,97; e 0,293; b' 90. Ni; a 58,6; d' 8,3; e 0,109; «' 1500. roh d'0,71; 8" 60; raff, d'0,85; s" 150. P; a30,9; b 2,224; d'1,83; 8'44; s" 287. Pt; a 194,3; d' 21,5; e 0,032; 1 8,84; *' 1800. KoCOg; d'2,29; e 0,216; in Holzaschenlauge. Hg; a 199,8; d' 13,55; 1 181,0; *' —39; s" .350. NUg + H2O ; d' 0,85 ; s' —49. KNO3; d'2,09. HNO3; b 1,41; d' 1,54; s' —45; »" 86. HCl; bl38; d' 1,22; Nebenprodukt von Soda. d' 2,2 — 2 5; durch Thon und dgl. gebundene Quarzkörner. KO. 2 CgOg + H2O ; oxalsaures Kali. O; a 16,0; b 1,000272; d" 1,106; e 0,218; s" —182". 1 Salpeter + 1 Schwefel + 3 Kohle (Gew.). S ; a 32,0; b 2,11 ; d' 2,07 ; 1 61,0 ; s' 115 ; s" 450. C4H10O; b 1,36; d' 0,72; e 0,521; s' — 9C ; s" 35- H2SO4; b 1,44; d' 1,84; s'— 25; s" 288. Ag; a 107,7; d' 10.5; e 0,057; 1 19,1 ; s' 1000. Si; a28,3; d'2.39; Kieselsäure (Quarz) SiO«. NaoCO, -f 10 n^O ; meist aus Kochsalz gewonnen. Eisen mit 1—2% Kohle; d' 7,8; e 0,116; 1 11,0; s' d' 1,27; e0 20l; fossil. -pflan/.l. Ursprunges. X; a 14,0; b 1 000300; d" 0,971; o 0,24; s" —194. 1400. Cio"ig; b 1,47; d'0,87; «0,41; -10; s"293. bl668; d' 3,1 ; Hauptbest. : Kieselsäure und Thonerde. d'0 97; s'62; Verdauungsprodukt der Bienen. HoO; b 1,34; d" 775: e 1; s' 0 ; s" 100. H; a 1; b 1 000138; d" 0.069; e 3,405- Bi; a 208,4; d'9,8; ©0,031; 113,6; «'264. Zn; a65,l; d' 7,15; e 0,096 ; 129,1; s'412. ZnS04+ 7 HoO; d' 2,02. Sn; a 118,8; d'7,3; e 0,056; 1 22,5; s' 230, 348 Vb. Tafel für Wasserdampf (305). s d 3 d s d 3 d 3 d d CS "S u "3 "S tH 'S h M h u o B o c 0 a Cm a A c p. s 0. s 0, E cj s g ,65 149 3486,09 17 14,42 57 129,25 97.0 681,93 110 1075,37 150 3581.23 18 15,36 58 135,50 1 684,42 111 1112,09 155 4088.56 19 16.35 59 142,01 2 686,92 112 1149,83 160 4651 :62 20 17,39 60 148,79 3 689,43 113 1188,61 165 5274,54 21 18,50 61 155,83 4 691,94 114 1228,47 170 5961,66 22 19,66 62 163,16 97,5 694,46 115 1269,41 175 6717.43 23 20,89 63 170,78 6 696;98 116 1311,47 180 7540,39 24 22,18 64 178,71 7 699,51 117 1354,66 185 8453.23 25 23,55 65 186,94 8 702.05 118 1399,02 190 9442.70 26 24,99 66 195,49 9 704,60 119 1444,55 200 11689,0 Vc. Hypsometrische Tafel (273, 75). 349 b ß H' T+t A Engl. Mass. mm Fahrenh. Gels. mm mm m m 760 0,12 0 0° 18393 21" 533,4 0" —17.77'» 55 'l2 56 1 430 22 558,8 10 — 12 22 50 12 112 2 467 23 584,2 20 — 6^66 45 12 168 3 503 24 609,6 30 — ^M 40 12 225 4 540 25 635,0 32 0.00 735 12 284 5 18577 26 660.4 34 1,11 30 12 340 6 614 27 685,8 36 2.22 28 12 363 7 651 28 711,2 38 3,33 26 12 387 8 687 29 736,6 40 4,44 24 12 410 9 724 30 762,0 42 5,55 722 12 433 10 18761 Par. 44 6,66 20 12 457 11 798 Mass. 46 7.77 18 11 480 12 835 18" 487,3 48 8,88 16 11 504 13 871 19 514.3 50 10.00 14 11 527 14 908 20 541,4 52 11,11 712 11 551 15 18945 21 568.5 54 12,22 10 11 575 16 982 22 595,5 56 13.33 08 11 599 17 19019 23 622,6 58 14,44 06 11 623 18 055 24 649,7 60 15,55 04 11 647 19 092 25 676,7 62 16.66 702 11 671 20 19129 26 703,8 64 17,77 00 11 694 21 166 27 730,9 66 18.88 695 11 755 22 203 28 758.0 68 20,00 90 11 816 23 239 1"' 2,3 70 21,11 85 11 878 24 276 2 4:5 72 22,22 680 11 939 25 19313 3 6.8 74 23,33 75 11 1002 26 350 4 9.0 76 24,44 70 11 1064 27 387 5 11,3 78 25,55 65 11 1128 28 423 6 13.5 80 26.66 60 11 1191 29 460 7 15,8. 82 27,77 655 10 1206 30 19497 8 18.0 84 28,88 50 10 1320 31 534 9 20.3 86 30,00 45 10 1386 32 571 10 22,6 88 31,11 40 10 1451 33 '607 11 24.8 90 32.22 35 10 1518 34 644 Reaum. Gels. 92 33,33 630 10 1584 35 19681 94 34.44 25 10 1652 36 718 1" 1.25*^ 96 35.55 20 10 1719 37 755 2 2,50 98 36.66 15 10 1788 38 791 3 3i75 100 37,77 10 10 1857 39 828 4 5.00 120 48,88 605 10 1926 40 19865 5 6,25 140 60,00 600 10 1996 41 902 6 7.50 160 7i;ii 550 09 2731 42 939 7 8,75 180 82 22 500 08 3536 43 975 8 10.00 200 93.33 400 06 5420 44 20012 9 11,25 212 100.00 Für die Bedeutung von R ist 273, für H' und A aber 275 zu vergleichen. 350 VI. Bessel'sche Refraktionstafel (287, 332). r = a (1 - ß - Y). N s N -• N S =■ 5 a a c 2 c i o S a i: i 2 N « 8 2 NJ ^ «• 2 '^ ^ « ß g ü T a _: '3 ,— • 'S So S s :S (O C •" N Sl s tsi ;- " -s d S •^ J= « 00 0.0" 570 . 1' 28.7" 820 30' 6' 53,3" 095 0.075 -150 —0.094 5 5,1 58 32,1 40 7 1,7 96 ' 74 —14 ' 89 10 10.2 59 35.8 50 10,5 97 73 —13 85 15 15,5 60 39,7, 83 0 19,7 98 71 —12 81 16 16.6 61 43,8 10 29.2 99 70 -11 77 17 17.7 62 1 48,2 20 7 39.2 700 0,069 —10 —0,073 18 18.8 63 52.8 30 49,5 Ol 67 — 9 69 19 19.9 64 57,8 40 8 0,3 02 66 — 8 65 20 21.0 65 2 3,2 50 11.6 03 65 — 7 61 21 22.2 66 8,9 84 0 23,3 04 63 — 6 57 22 23.3 67 2 15.2 10 8 35,6 705 0,062 — 5 —0,053 23 24.5 68 21,9 20 48.4 06 61 — 4 49 24 25,7 69 29,3 30 9 1^9 07 59 — 3 45 25 26.9 70 37.3 40 16.0 08 58 — 2 42 2C 28,2 71 46.1 50 30.9 09 57 — 1 38 27 29.4 72 0 55.8 85 0 9 46,5 710 0.055 0 —0,034 28 30.7 73 3 6,6 10 10 3,3 11 54 1 30 29 32.0 74 18.6 20 21,2 12 53 2 26 30 33.3 75 32.1 30 39,6 13 51 3 23 31 34,7 76 47,4 40 58,6 14 50 4 19 32 36.1 " n 4 4,9 50 11 18.3 715 0.049 5 -0,015 33 87.5 '^o^ 25 0 86 0 38.9 16 ■ 47 6 12 34 38.9 20 32.4 10 12 0,7 17 46 08 35 40.4 40 40.2 20 23.7 18 45 8 05 36 41.9 79 0 48.5 30 48,3 19 43 9 —0,001 37 43.5 10 4 52.8 40 13 15.0 720 0.042 10 0,002 38 45.1 20 57.2 50 43.7 21 41 11 06 39 46,7 30 5 1.7 87 0 14 14.6 22 39 12 09 40 48.4 40 6,4 10 47,8 23 38 13 13 41 50,2 50 11.2 20 15 23 4 24 37 14 16 42 51.9 80 0 5 16.2 30 16 0.9 725 0.035 15 0,020 43 53 8 10 21,3 40 40.7 26 34 16 23 44 55,7 20 26,5 50 17 23.0 27 33 17 26 45 57.7 30 32.0 88 0 18 8.6 28 31 18 30 46 59.7 40 37.6 10 58,0 29 30 19 33 47 61,8 50 5 43^3 20 19 51.9 730 0.029 20 0,036 48 64,0 81 0 49.3 30 20 50.9 31 27 21 ' 40 49 66.3 10 55.4 40 21 55,6 32 26 22 43 50 68.7 20 6 1,8 50 23 6.7 33 25 23 46 51 71,2 30 8,4 89 0 24 24.6 34 23 24 49 52 73 8 40 6 15,2 10 25 49,8 735 0,022 25 0,052 53 76 5 50 22.3 20 27 22.7 36 21 26 ' 56 54 79.3 82 0 29,6 30 29 3.5 37 19 27 59 55 82.3 10 37.2 40 30 52,3 38 18 28 62 56 85.4 20 45,1 50 32 49 2 39 17 20 65 57 88,7 30 6 53,3 90 0. 34 54,1 740 0,015 30 0,068 VII a. Tafel für die Gestalt der Erde (377) und Bodes Tafel. 351 logp logN Grad Grad Bodes Tafel 9 9 — u de« des für 9,999 0,000 Meridians ParalleU. Auf- und Untergang. . u ni m D P 0 1 h ö h e 40" 0 11 19,8 4027 5997 111 023 85384 30 21,8 3902 6122 032 84757 + — 0 46 0 47 0 48 41 0 23;6 25,2 3777 3651 6247 6373 042 051 84125 83486 30 42 0 26,6 3525 64',)9 061 82841 0 m m m 30 27.8 3399 6625 071 82189 1 1 1 1 43 0 11 28,8 3273 6752 111 081 81531 2 2 2 2 30 29,6 3146 6878 090 80867 3 3 3 2 44 0 30,1 3019 7005 100 80197 4 4 3 3 30 3Ö.5 2892 7132 110 79520 5 5 4 4 45 0 30,7 2766 7259 119 78837 (5 5 5 6 4 30 30,6 2639 7386 129 78149 7 7 5 46 0 11 30,3 2512 7512 111 139 77454 8 9 8 6 10 30,2 2470 7555 142 77221 9 10 9 7 20 30,0 2427 7597 145 76987 10 11 10 8 30 29,8 2385 7639 149 76753 11 12 10 9 9 10 40 29,6 2343 7682 152 76518 12 13 13 15 11 12 50 29,4 2300 7724 155 76283 47 0 11 29,1 2258 7766 111 158 76047 14 16 13 11 10 28,8 2216 7808 162 75810 15 17 15 13 20 ■ 28,5 2174 7850 165 75573 16 18 16 13 30 28,2 2132 7893 168 75335 17 18 20 18 14 40 27,9 2089 7935 171 75096 21 19 15 16 50 27!5 2047 7977 175 74856 19 23 20 48 0 11 27,1 2005 8019 111 178 74616 20 24 21 17 10 26,7 1963 8061 181 74376 21 26 23 19 20 26,2 1921 8103 184 74134 22 23 24 25 28 30 32 34 25 20 30 25,8 1879 8145 187 73892 26 28 21 40 25,3 1837 8187 191 73650 23 50 24,8 1795 8229 194 73407 30 25 49 0 11 24.2 1753 8271 111 197 73163 26 27 28 29 30 37 39 42 45 48 32 27 10 23',7 1711 8313 200 72918 34 37 39 42 29 31 20 23,1 1669 8355 204 72673 30 22,5 1627 8396 207 72427 33 40 21,9 1586 8438 210 72181 35 50 21,2 11 20,5 1544 1502 8480 8522 213 111 216 71935 71687 50 0 Diese Tafel gibt an, 30 18;4 1377 8647 226 70941 um wie viel ein nörd- 51 0 15.0 1252 8771 236 70189 licher Stern später 30 13:4 1128 8895 245 69432 auf- und früher unter-, 52 0 10,7 1005 9018 255 68670 — ein südlicher 30 7,7 0881 9141 264 67902 früher auf- und später 53 0 11 4,5 0759 9264 111 273 67129 untergehe als in Berlin; 30 1.1 0637 9386 . 283 66351 so K. B. sagt sie, dnss 54 0 10 57!5 0515 9507 292 65568 die Sonne am längsten 30 53,7 0395 9627 301 64780 Tage unter 47 '* um 55 0 49,7 0275 9747 311 63986 27in später aufgehe als 30 45,5 0155 9866 320 63188 in B erlin. 352 Vllb. Ortstafel. Länge oder Mittags- Breite oder Höhe Temp. in c. Observatorium. Unterschied Polhöhe über „ V. Greenwich 9 Meer. Jan. Juli Jahr. h m s 0 ' " m 0 0 0 Algifir 0 12 17 36 44 0 12,1 25,0 18.1 Athen 1 34 56 37 58 20 120 8,1 26.9 i8;5 licascl 0 30 19 47 33 36 278 0,0 19.3 9,5 Berlin 0 53 35 52 30 17 40 — 0.8 18.8 90 Bern 0 29 46 46 57 8 573 - IJ 18,0 8,0 Ronn 0 28 24 50 43 45 50 iJs 18,5 9,7 Bordeaux —0 2 5 44 50 17 5;6 2o;o 12.8 Brüssel (Ucole) 0 17 26 50 47 53 2,0 18.0 9,9 Cambridge, E. 0 0 23 52 12 52 — 3.7 17.6 10,2 U. S. —4 44 31 42 22 48 04 — 3.9 22,5 9,2 Cap i 13 55 —33 56 4 20,6 12,6 16;5 Christiania 0 42 54 59 54 44 24 — 5,1 16,5 5,2 Cordoba, Arg. —4 16 48 —31 25 16 22,8 9,1 166 Porpat 1 46 54 58 22 47 73 — 8,0 17,4 4,3 Edinburg-h —0 12 44 55 57 23 71 3,0 14,6 82 Genf 0 24 37 46 11 59 408 0,3 19;i 9,5 Göttingen 0 39 47 51 31 48 132 - 0-4 17,7 8.5 Greenvvich 0 0 0 51 28 38 47 3,5 17,9 10,3 Hongkong 7 36 42 22 18 12 — 15,3 29,2 23,1 Kiel 0 40 36 54 20 29 0,4 17,0 8,3 Königsberg 1 21 59 54 42 51 22 - 3,9 17,3 6,6 Kopenhagen 0 50 19 55 41 14 27 — 0,4 16,6 7,4 Leiden 0 17 56 52 9 20 — — — Leipzig 0 49 34 51 20 6 100 - 1,2 18,0 8,5 Lissabon —0 36 45 38 42 31 103 2i;7 15,6 Lyon 0 19 8 45 41 40 155 2,4 21,2 115 Madrid —0 14 45 40 24 30 663 49 24.5 1.35 Mailand (Brera) 0 36 46 45 28 1 130 0,5 24,7 128 Melbourne 9 39 54 —37 49 53 _ 183 9,0 13.9 Moskau 2 30 17 55 45 20 14C -11.1 18,9 3,9 Mt. Hamilton (Lick) —8 6 34 37 20 24 — _i München (Bogenh.) 0 46 27 48 8 45 526 — 3.0 17.3 7,5 Neapel (Capo di M.) 0 56 59 40 51 45 55 8,2 24,3 15,9 Neuenburg 0 27 50 46 59 51 488 — 0,8 18,8 8,8 Nizza (Mt. gros) 0 29 12 43 43 17 — 8.4 23,9 15,7 Oxford (Radcl. obs.) —0 5 3 51 45 36 — 3,9 16,9 98 Paris 0 9 21 48 50 U 60 2,0 18,3 10,3 Pulko-wa 2 1 19 59 46 19 — — — — Potsdam 0 52 16 52 22 56 98 - 1,2 17,5 8.1 Princeton 4 58 39 40 20 56 — 1 _ — — Rio de Janeiro —2 52 41 —22 54 24 — 26,6 20,6 23,6 Rom (Coli, rom.) 0 49 55 41 53 54 29 6,7 24,8 15,3 Stockholm 1 12 14 59 20 34 20 - 8,7 16,4 52 Strassburg 0 31 2 48 35 0 150 - 0 3 19,2 10,2 Upsala 1 10 30 59 51 29 — - 3.9 16,4 4,6 Washington -5 8 12 38 53 39 35 0,2 24,4 12,0 Wien (Währing) 1 5 22 48 13 55 ~ — Ziiiicli 0 34 12 47 22 40 470 - 1,2 18,0 8,6 Vllb. Ortstafel. 353 Länge Höhe Ort. von Breite über Bemerkungen. Greenw. Meer. h m 0 , m Andermatt 0 34 " 46 38 1448 Gotthardllosp. 2100, Furka 2436- Appenzell 38 47 20 781 Weissbad 820, Ebenalp 1600- BriPg' 32 46 18 684 Simplon 2010, St. Bernhard 2472. (hur 38 46 51 599 Calanda 2589. Davos-Plntz 39 46 48 1560 Flüelapass 2405. Dissentis 35 46 43 1159 Oberalp 2052, Lukmanier 1917- Engelberg 34 46 49 1021 Titlis 3239. Frauenfeld 36 47 34 427 Bodensee 398. Glarus 36 47 3 471 Glärniseh 2913, Tödi 3623- Grinisel (Hospiz) 33 46 34 1874 Passhöhe 2183. Interlaken 32 46 41 571 Jungfrau 4167, Thunersee 500- Lausanne 26 46 31 507 Genfersee 375- Lugano 36 46 0 275 Seehöhe 271, Salvatore 908. Luzern 33 47 3 454 Seehöhe 4.38, Pilatus 2123. Meiringen 33 46 44 606 Brünig 1024, Faulhorn 2683- Neuenburg (Sech.) 28 47 0 435 Chaumont 1128, Chassoral 1609. Säntis 37 47 15 2500 Schweiz. Höhen^tntion. St. Gallen 37 47 26 648 Freudenberg 885, Gäbris 1252- St. Moritz 39 46 31 1856 Julier 2287, Albula 2313. Schaffhausen 34 47 42 4C4 Ilohentwiel 691- Schwyz 35 47 1 547 Mythen 1903. Splügen (Dorf) 37 46 38 1471 Passhöhe 2117- Zermatt 31 46 1 1648 Matterhorn 4515, Monte Rosa 4038. Zürich 34 47 22 409 Uto 87.S. Züri.'hberg 679, Hörnll 1135. Zug 34 47 10 417 Rigi 1800. Batavia 7 8 — 6 9 Magn.-met. Observatorium. Bombay 4 51 18 54 _ . Caleutta 5 53 22 33 25 Dhawalftgiri 8176, Gaurisankar 8840. Chamounix 0 27 45 55 1052 Montblanc 4810. Chicago -5 50 41 50 — Pikespeak 4310. Ferro (Westspitze) —1 U 27 45 — Pic V. Teneriffa 3710. Jakutzk 8 37 62 2 93 Nahe beim sibir. Kältepol. Jerusalem 2 20 31 48 805 Bethlehem 790, Sinai 2244. Innsbruck 0 46 47 18 570 Brenner 1336. Mexiko —6 37 19 26 2277 Popoeatepetl 5410. Palermo 0 53 38 7 72 Etna 3214, Vesuv 1198. Peissenberg 0 44 47 48 979 Bayer. Höhenstation. Peking 7 46 39 54 37 Quito —5 15 - 0 14 2914 Chimborazo6253, Cotopaxi 5943. San Fran/isco —8 10 37 49 — Mt. Whitney 4541. Sonnblick 0 52 47 3 3100 Öster. Höhenstation. Tiflis 2 59 41 41 487 Ararat 5263. Tokio 9 19 35 37 Fusijama 3770. Toulouse 0 6 43 37 — Pic du Midi, Observ. 2870. Turin 0 31 45 4 250 Montcenispuss 2067. Wolf, Taschenbuch 23 354 Villa. Deklination und Radius der Sonne. Datum. 1893 Corr. für i Datum. 1893 Corr. für 94 95 96 A 94 95 96 0 ' . < . „ 0 ' Jan. 0 -23 3 —2 — 2 — 4 976 Juli 0 23 10 + 1 + 1 —1 5 —22 34 —2 — 3 — 5 976 5 22 46 + 1 + 2 —2 10 -21 53 —3 — 5 — 7 976 10 ' 22 12 + 2 + 3 —2 15 —21 2 —3 — 6 — 8 976 15 21 28 + 3 + 5 —2 20 -20 1 —3 - 6 — 9 975 20 20 36 +2 + 5 —3 25 —18 50 —4 — 8 —11 975 25 19 35 +3 + 6 —4 Febr. 0 —17 14 —5 — 9 —13 974 Aug. 0 18 10 + 4 + 7 —4 5 —15 46 —5 — 9 —13 973 5 16 52 + 4 + 8 —4 10 -14 11 —5 —10 —14 972 10 15 27 + 4 + 8 —5 15 —12 30 -5 —10 —15 971 U 13 56 + 4 + 9 —6 20 —10 44 -5 —11 —16 970 20 12 19 +4 + 9 —6 25 — 8 54 —6 -11 —16 969 25 10 37 + 5 + 10 -6 Mära 0 - 7 46 -6 —11 —17 968 Sept. 0 8 30 +5 +10 —7 5 - 5 52 -5 —11 + 7 967 5 6 39 + 6 +11 —6 10 — 3 55 —5 -11 + 7 966 10 4 47 +5 + 10 —7 15 — 1 57 —5 —11 + 7 964 15 2 52 +5 + 11 —7 20 + 02 —6 —11 + 7 963 20 0 55 +6 + 11 —6 25 + 20 —6 —11 + 7 962 25 — 1 2 +6 + 11 — 0 April 0 + 4 21 —6 -12 + 6 960 Okt. 0 - 2 58 + 5 + 11 —7 5 6 15 —5 —11 + 7 959 5 - 4 55 + 6 +11 —6 10 8 7 -5 —10 + 7 957 10 — 6 49 +5 + 11 —7 15 9 56 —5 —10 + 6 956 15 — 8 42 + 6 + 11 —6 20 11 41 —5 —10 + 6 955 20 -10 31 +5 + 11 —6 25 13 21 —5 —10 + 5 953 25 —12 16 +5 + 10 —6 Mai 0 14 55 —4 — 9 + 5 952 Nov. 0 —14 16 + 4 + 9 —6 5 16 23 —4 — 8 + 5 951 5 —15 50 +4 + 9 —5 10 17 45 —4 — 8 + 4 950 10 —17 17 +4 + 8 —5 15 18 59 —4 — 7 + 4 949 15 —18 37 + 3 + 7 —4 20 20 5 -3 — 6 + 3 948 20 —19 49 +3 + 7 —4 25 21 2 —2 — 5 + 3 947 25 —20 51 +2 + 5 —4 Juni 0 21 59 —2 — 4 + 3 946 Dez. 0 —21 44 +2 + 4 —3 5 22 36 — 1 — 3 + 2 946 5 -22 27 +2 + 4 -2 10 23 3 — 1 - 2 + 2 945 10 —22 58 +1 + 2 -2 15 23 20 0 — 1 + 1 945 15 —23 18 0 + 1 -1 20 23 27 0 0 0 944 20 —23 27 0 0 0 25 23 24 0 0 - 1 944 25 -23 24 0 — 1 + 1 Je nach 4 Jahren wiederholen sich nahe dieselben Deklinationen. Distanz 149481000km = 11720 Erdd. Parallaxe 8",80. Scheinbarer Halbmesser 959", 6. Durohmosser 1390900 km = 109,0 Erdd. Masse 324000 Erde. Dichte iVa = 0,254 Erde. Siderischer Umlauf 865'',2503. Tropischer „ ,3652422. Neigung des Equators 7"- Länge des aufsteigenden Knotens 74". Rotationszeit 25d,234. Mond. Distanz 384390 km = 30,134 Erdd. Equat. Parallaxe 57' 2",7. Scheinbarer Halbmesser 933", 0. Durchmesser 3477 km = 0,2726 Erdd. Masse = 0,0123 Erde. Dichte = 3,37 = 0,604 Erde. Siderischer Umlauf 27'',321601. Tropischer „ 27,321582. Synodischer „ 29,530589. Anomali-t. „ 27,55460. Draconit. „ 27,21222. Villa. Wahre Länge der Sonne, Kulminationsdauer 355 ihres Radius und Länge des Mondknotens. 1893 C orr. für .2 Datum. 1893 Corr. für Diituin. TT 95 96 1 94 95 J^ 0 ' , , , r 0 ' , . Jan. 0 280 in —16 —30 —45 11 Juli 0 98 49 -14 -27 -44 5 285 25 —15 —30 —45 171 5 103 .35 -14 -28 -44 10 290 SO —14 -29 —44 |70 10 108 21 —13 —28 —44 If) 295 36 —15 —30 —44 70 15 113 7 -13 —27 —44 20 ;300 42 —15 —30 —45 70 20 117 54 —14 —28 —45 25 305 47 —15 —30 —45 69 25 122 40 -14 —28 —44 Febr. 0 811 52 —15 -29 —44 68 Aug. 0 128 24 —13 —27 —44 5 316 5G —15 —29 —44 68 5 133 111—13 —27 —44 10 322 0 -15 —30 —44 67 10 137 59 —13 -28 —44 15 327 3 -15 —30 —44 67 15 142 47 —13 —27 —44 20 332 5 —14 -29 —44 66 20 147 36 —14 —28 —44 25 337 7 —15 -29 —44 66 25 152 25 — 13 —27 —44 März 0 340 8 —15 -30 -44 65 Sept. 0 158 13 —13 —27 —44 5 345 8 —14 -29 -43 |65 5 163 4 — 13 —28 —44 10 350 8 —15 —29 —44 65 10 167 56 — 14 —28 —44 15 355 T —14 -29 —43 ■65 15 172 48 — 14 -28 —44 20 0 5 —14 —29 —43 64 20 177 41 —14 -28 —44 25 5 3 -15 —30 —44 64 25 182 35 —14 —28 —44 April 0 10 58 —15 -29 —44 64 Okt. 0 187 30 -14 -28 _44 5 15 53 —14 —28 —43 65 5 192 25 — 14 -28 —43 10 20 48i— 14 -29 —44 65 10 197 22 — 14 -29 —44 15 25 421-15 -29 —44 65 15 202 19 —14 —28 —43 20 30 35 -]5 —29 —44 65 ■ 20 207 17 —14 —28 —43 25 35 27|— 15 —29 —44 66 25 212 16 —14 —28 —43 Mai 0 40 18—14—28 —44 66 Nov. 0 218 16 ]4 —29 —43 5 45 9 1—14 —28 —44 66 5 223 17 — 14 —29 —44 10 49 59 —14 —28 —44 67 10 228 18 —14 —29 —43 15 54 48 1 —14 —28 —44 67 15 233 21 —15 —30 -44 20 59 37 ! -14 —28 —44 68 20 238 23 —14 -29 —43 25 64 25-14 -28 —44 68 25 243 27 —15 -29 —44 Juni 0 70 10—14 -28 —44 68 Dez. 0 248 31 —15 —30 —44 5 74 571-14 -27 —44 69 5 253 35 —14 —29 —43 10 79 44—14 —28 —44 69 10 258 40 —15 -30 —43 15 84 31—14 —28 —45 69 15 263 45 -15 1—29 —43 20 89 171—14 —28 —44 69 20 268 51 -151—30 —44 25 94 3 -14 —28 —44 69 25 273 56 -14 -29 -43 Je nach 4 Jahren wiederholen sich nahe dieselben Längen. Die mittlere I^änge des aufste igcnden Mondknotens an I 0 beträfet 1884 2080 38' g 1891 730 14',5 1898 297" 50',3 1885 180 15,9 1892 53 54 8 1899 278 30,6 1886 169 56.2 1893 34 32,0 1900 259 10,9 1887 150 36,5 1894 15 12.3 1901 239 51,2 1888 131 16.8 1895 355 52.6 1902 220 31,5 1889 111 53,9 1896 336 32,9 1903 201 11,8 1890 92 34.2 1897 317 10,0 1904 181 52.1 Die Abnnlinic der Li dit'j(ni!ge in einem j^emein in einem Tage 3' 1773. nge in eineHi .julianischeu Jahre betgägt 19'',34150, ;n Jahre 19^ 19',71, in einem Schaltjahre 19» 22',89, 356 Viilb. Zeittafel. Tage seit 1750 I 0. Mittlere Zeit im wahren 10 d 10 d 10 d Mittage (Zeitgleichung). 1750 0 1795 16436 1840 32871 Jan. 0 0 h „> 0 3 Juli 0 181 h m 0 3 1 365 6 16801 1 33237 5 5 6 5 186 4 2 730 7 17167 2 33602 10 10 8 10 191 5 3 1096 8 17532 3 33967 15 15 10 15 196 6 4 1461 9 17897 4 34332 20 20 11 20 201 6 25 25 13 25 206 6 1755 6 7 8 9 1820 2191 2557 2922 3287 1800 1 2 3 4 18262 18627 18992 19357 19722 1845 6 7 8 9 34698 35063 35428 35793 36159 Febr. 0 5 10 15 20 31 36 41 46 51 14 14 15 14 14 Aug. 0 5 10 15 20 212 217 222 227 232 6 6 5 4 3 1760 3652 1805 20088 1850 36524 25 56 13 25 237 2 1 4018 6 20453 1 36889 März 0 59 13 Sept. 0 243 0 2 4383 7 20818 2 37254 5 64 12 5 248 23 59 3 4748 8 21183 3 37620 10 69 11 10 253 57 4 5113 9 21549 4 37985 15 74 9 15 258 55 20 79 8 20 263 53 17ß5 5479 1810 21914 1855 38350 25 84 6 25 268 52 6 7 5844 6209 6574 6940 1 2 3 4 22279 22644 23010 23375 6 7 8 9 38715 39081 39446 39811 April 0 5 10 15 90 95 100 105 4 3 1 0 Okt. 0 5 10 15 273 278 283 288 50 49 47 46 1770 1 7305 7670 1815 6 23740 24105 1860 1 40176 40542 20 25 110 115 23 59 58 20 25 293 298 45 44 2 8035 7 24471 2 40907 Mai 0 120 57 Nov. 0 304 44 3 8401 8 24836 3 41272 5 125 57 5 309 44 4 8766 9 25201 4 41637 10 130 56 10 314 44 15 135 56 15 319 45 1775 9131 1820 25566 1865 42003 20 140 56 20 324 46 6 0496 1 25932 6 42368 25 145 57 25 329 47 7 9862 10227 10592 2 3 4 26297 26662 27027 7 8 9 42733 43098 43464 Juui 0 5 10 151 156 161 57 58 59 Duz. 0 5 10 334 339 344 49 51 53 1780 10957 1825 27393 1870 43829 15 20 166 171 0 0 1 15 20 349 354 55 58 1 2 3 11323 11688 12053 6 7 8 27758 28123 28488 1 2 3 44194 44559 44925 25 176 2 25 359 0 0 In der d ie Tage des Jahres cnthal- 4 12418 9 28854 4 45290 tendeii Colun Oten März an ne ist für Schaltjahre vom jede Zahl um eine Einheit 1785 12784 1830 29219 1875 45655 zu vermehren ; so z. li. entspricht nach 6 18149 1 29584 6 46020 ihr der 109te Tag des Jahres in geniei- 7 13514 2 29949 7 46386 ncn Jahren d( m 10., in Schaltjahren dem 8 13879 3 30315 8 46751 18. April. 9 14245 14610 4 1835 30680 31045 9 47116 1790 1880 47481 1885 49308 1890 51134 l 895 52960 1 14975 6 31410 1 47847 6 49673 1 51499 6 53325 2 15340 7 31776 2 48212 7 50038 2 51864 7 53691 3 15706 8 32141 3 48577 8 50403 3 52230 8 54056 4 16071 9 32506 4 48942 9 50 769 4 52595 9 54421 VIII b. Zeittafel (416). 357 Sternzeit im mittlem Mittag von Greenwich. jR der Ni Äi der Ni Nj + No 1 Abzug zur Verwandl. mittl. Sonne. mittl. Sonne. 1 in m. Zeit. li ni 8 li m 8 1» m 8 Jan. 0 18 40 25,8 0 Juli 0 6 34 2.3 27 0 -fOO 1 0 9,830 5 19 0 8.6 1 5 6 53 45,1 27 20 + 0,1 2 0 19.659 10 19 19 51,3 1 10 7 13 27,9 28 40 -10,3 3 0 29,489 15 19 39 341 2 15 7 33 10.7 29 60 +0,4 4 0 39,318 20 19 59 16,9 3 20 7 52 53.4 30 80 + 0,6 5 0 49,148 25 20 18 59.7 4 25 8 12 36,2 30 100 + 0.7 6 0 58,977 Febr. 0 20 42 39,0 5 Aug. 0 8 36 15.5 31 120 +0,8 7 1 8,807 5 21 2 21,8 5 5 8 55 58,3 32 140 + 0,9 8 1 18,637 10 21 22 4,6 6 10 9 15 41,1 33 160 + 1-0 9 1 28,466 15 21 41 47,3 7 15 9 35 23,9 33 180 + 1,0 10 1 38,296 20 22 1 ."0.1 7 20 9 55 6,6 34 200 +1,1 11 1 48,125 25 22 21 12,9 8 25 10 14 49,4 35 220 +1,1 12 1 57,955 März 0 22 33 2.6 9 Sept. 0 10 38 28,8 36 240 + 1,1 13 2 7.784 5 22 52 45,3 10 5 10 58 11,5 36 260 +1,1 14 2 17.614 10 23 12 28,1 u 10 11 17 54,3 37 280 +1,1 15 2 27,443 15 23 .32 10,9 11 15 11 37 37.1 38 300 + 1,1 16 2 37,273 20 23 51 53,7 12 20 11 57 19.9 39 320 + 1,0 17 2 47,103 25 0 11 36 4 |13 25 12 17 2.6 40 .340 + 1,0 18 2 56,932 April 0 0 35 15,8 13 Okt. 0 12 36 45,4 40 360 + 0,9 19 3 6,762 5 0 54 58-6 14 5 12 56 28.2 41 380 + 0.8 20 3 lO.fiOl 10 1 14 41,3 15 10 13 16 11.0 42 400 + 0,7 21 3 26,421 15 1 34 24,1 15 15 13 .35 53,8 42 420 + 0,6 22 3 36,250 20 1 54 6.9 10 20 13 55 36.5 43 440 + 0.4 23 3 46,080 25 2 13 49;7 17 25 14 15 19,3 44 460 + 0,3 24 3 55 909 Mai 0 2 33 32,4 18 Nov. 0 14 38 58:6 45 480 + 0,1 m j. 5 2 53 15,2 18 5 14 58 41,4 45 500 0,0 1 0.164 10 3 12 58,0 19 10 15 18 24,2 46 520 —0,1 2 0,328 15 3 32 40,8 20 15 15 38 7.0 47 540 -0,3 3 o|491 20 3 52 23,6 21 20 15 57 49,7 48 560 -0,4 4 0.655 25 4 12 6,3 21 25 16 17 32,5 48 580 —0,6 5 0819 Juni 0 4 35 45,7 22 Dfü. 0 16 37 15,3 49 600 — 0,7 6 0,983 1,147 5 4 55 28,4 23 5 16 56 58,1 50 620 -0,8 7 10 5 15 11,2 24 10 17 16 40,9 51 640 —0,9 8 1,311 15 5 .34 54,0 24 15 17 36 23,6 51 660 —1,0 9 l!474 20 5 54 36,8 ! 25 20 1 17 56 6,4 52 680 -1,0 25 6 14 19,5 126 25 1 18 15 492 53 700 720 740 760 780 800 820 —1,1 -1,1 -1,1 —1,1 =1:1 — 1,0 8 10 20 30 s 0,027 0,055 0,082 d ni B 1 3 56,6 d 4 m 8 15 46,2 2 3 7 53,1 11 49,7 5 6 19 42.8 23 39,3 40 50 0,109 0,137 n> B Na m 8 N, 1891 -0 57,3 797 1901 -2 .36 9 334 840 — LO Die Sternzeit 92 +2 2.0 850 2 —3 34,2 388 860 —0.9 im m. Mittag 93 + 1 4,7 904 3 -4 31,5 441 880 — 0,8 ist um n. 94 + 0 7.5 958 4 — 1 32,2 495 900 — 0,7 Os, 002738 zu 95 -0 49,8 11 5 —2 29.5 549 920 -0,6 —0,4 vermindern, 96 + 2 9,5 65 ß —3 26,7 602 940 wenn ein Ort 97 4-1 12;2 119 7 -4 24,0 656 960 -0,3 -0,1 0,0 118 östlich von 98 -fO 14,9 173 1 8 — 1 24,7 710 980 Greenwich 90 -0 42.4 226 1 9 —2 22,0 763 1000 liegt/ürZürioh 1900 -1 39.6 2 80 1 1910 —3 19,3 8 17 um 58,6:^. In Schaltjahren hat man im Jan. und Febr. vom Datum 1 Tag abzuziehen. 358 VIII c. Tafel der Sonnenflecken und magnet. Deklinationsvariationen. A. Epochen (422). 1610,8 i6i;t,o 1634,0 1645 0 1655,0 1666,0 1679,5 1689,5 1698 0 1712,0 1723 5 1734,0 1745,0 8,2 15.0 11.0 10,0 11,0 13,5 10,0 8,5 14,0 11,5 10.5 11,0 1615,5 1626,0 1639,5 1649.0 1660.0 1675,0 1685,0 1693,0 17055 1718,2 1727,5 1738,7 1750 3 10.5 13,5 9,5 110 15,0 10,0 8,0 12,5 12,7 9;3 11,2 11,6 1755,2 1766,5 1775.5 1784,7 1798.3 1810,6 1823,3 1833 9 1843.5 1856,0 1867,2 1878,9 1889,6 10,2 11,3 9.0 92 13.6 12,3 12,7 10,6 9,6 12,5 11,2 11-7 10,7 1761,5 1769,7 1778,4 1788.1 1804,2 1816,4 1829.9 183712 1848,1 1860,1 1870.6 1883 9 1894,1 11,2 8.2 8,7 9,7 16.1 12,2 13,5 7,3 10,9 12,0 10.5 13.3 10,2 B. Beobachtete Relativzahlen. Jahresmittel. 0 1 2 3 4 5 6 "i' 8 9 1740 80,0 50 83,4 47,7 47,8 30,7 12.2 y,« 10,2 32,4 47,6 54;o 60 62,9 85,S 61,1 45,1 86,3 20,9 114 37,8 69,8 106,1 70 100.8 81,6 66.5 34,8 30.6 7,0 19.8 92,5 154,4 125.9 80 84,8 68,1 38,5 22,8 10,2 24,1 82,9 ll{2,0 130,9 118.1 90 89,9 66.6 60.0 46.9 41,0 21,3 16,0 6,4 4!i 6;8 1800 15,3 34,0 55.0 71.2 73,1 47,6 28 9 9,4 7,7 2,5 10 0,0 1.4 5,5 12,8 14 4 35 4 46,4 41.5 30,0 24,2 20 15,0 6.1 4.0 1.S 8,6 15,6 36,0 49,4 62.5 67,3 30 70,7 47,8 27,^1 8,5 13,2 56,9 121,S 138,2 103,1 85.8 40 63.2 36.8 24,2 10,7 15,0 40,1 61,5 98,4 124,3 95,9 50 66,5 64,5 54.2 39,0 20.6 6,7 4,a 22 8 54,8 93,8 60 957 77,2 50,1 44,0 46.9 30,5 16,3 7,3 37,3 73 9 70 IHl),! 111,2 101,7 66.3 44,6 17,1 11,3 12.3 3,4 6,0 80 32,3 54,2 1 59,6 6:^,7 63,4 52,2 25,4 13,1 6,7 6,3 90 7.1 85,6 73,0 84.9 78,0 C. Deklinations-Variationen (423). 1 1840 1850 1860 1870 1880 Grccn- Mai- Green- Mai- Green-1 Mai- Grcen- Mai- Green- Mai- 1 wich. land. wich. land. wich. 1 land. wich. land. wich. land. 0 1 9,48 10.77 8,91 11.16 8,04 12.52 11,52 7,98 6,87 1 1 9,67 8,32 9,16 7,17 -10.55 7,51 12,53 i 11,00 9,15 7.68 2 1 9,04 7.50 9,24 7.58 8,47 7,61 11,91 10.32 8,80 7.66 3 1 9.01 7.35 8,06 7,59 9,53 7,26 10,31 8,64 9,22 8,17 4 i 8.G8 6,98 8,50 5,76 9,34 7,19 9,07 7,77 9,72 8,54 5 9,32 7,61 7.79 5,60 9.15 5,84 7..58 5.78 8,82 7,39 6 9,62 7.93 6,85 5,12 8,49 4.21 7,45 6,31 8,44 6,24 7 11,01 9,72 6.62 5,41 7,95 4.94 6,85 5,60 7,84 6.20 8 12.22 11.37 9.37 7,71 8.93 6.81 6,79 5.27 7,23 5,83 9 11,38 9,92 11.22 10,01 10,11 8,42 6,84 6,16 6,67 5,67 VIII d. Spektraltafel (294, 440, 448, 469). 359 Wellenlängen der wichtigsten Fraunliofer'schen Linien des Sonnenspektruins iiiieh den Potsdamer Bestinmiuiigen ; die Einheit der Wellenlünge ist das Milliontelmillimeter (}XfX). 5,F>'-" bedeutet .lie Fraunhofer'wohe Bezciehuung, ,,Atm.", dasg die betr. Linie oder Linicngruppo telliwisch -atmosphärischen Ursprunges ist. (Vgl. Scheiner, Spektralanalyse). lill Fr. Element. Bemerkungen. 760,4 A Atm. Sehr dunkel. 720,6 — — „ Breite Liniengruppe. 718,4 a — ,, 687,1 B — „ Breites dunkles Liniensystem. 656,31 C H 6—650 _ „ Gruppe von Streifen. 627,9 — — „ Breiter Streifen (% Angstr.). 7-588 — — Gruppe dunkler Streifen und Linien. 589,63 Dl Na 589,02 D, 587,62 Helium ? Helle Linie D3 der Sonncnohromosphäre. 0-567 Atm. Breites Linienband. 531,70 — _ 1474 Kirchh. Coronalinie. 527.02 E Fe. Ca. 518,39 bl Mg. 517,28 b2 Mg. 516,93 b3 Fe. Ni. Br. 516.77 b4 Mg. 486,16 434,07 F H, H. (hT.) 430,83 G Ca. Fe. 422,71 . Ca. Sr. 410,20 b H. 396,88 Hj Fe. Ca. 393,42 Hs Fe. Ca. 563,0 — - 1 Grenzkanten der drei Hauptbänder im i Kometenspektruni. 516,6 471,9 _ 500,6 495,7 — ~ [ Die 4 hellsten Linien Im Spektrum der 486.1 F H. ( Nebelflecke. 434,1 — H. J 557.1 — — Hellste Nordlichtliuie. 360 IX a. Planeten- Name und Zeichen. Mittl. Länpre 1850 11.0. Länge des Perihols. Länge des aufst. Knotens. Neigung. Mittl. tägl. Bewegung. Merkur $ 327015' 20" 750 7' 14" 46^33' 9" 70 0' 8" 14732",42 Venus 9 245 33 15 129 27 15 75 19 52 3 23 35 5707,67 Erde 5 100 40 44 100 21 22 0 0 0 0 0 0 3548,19 Mars cf 83 40 31 "333 17 54 48 23 53 1 51 2 1886,52 Asteroiden - 0-300 0-360 004i'_34043' 448-1139 Jupiter 2|. 160 1 10 11 54 58 98 56 17 1 18 41 299,13 Saturn t> 14 52 28 90 6 38 112 20 53 2 29 40 120,45 Uranus (?) 29 17 51 170 50 7 73 13 54 0 46 20 42,23 Neptun /^' 334 33 29 45 59 43 130 0 25 1 47 2 21,54 IXb. Kometen- Perihel- Länge Länge 1 1 des des aufst. Neigung. Bewegung. 1 Durehgang. Perihels. Knotens. i 1780 I 31 156"38' 3340 8' 130 30' ) Encke i 1835 VIII 26 157 23 334 35 13 21 Dir. 1802 11 6 158 0 334 31 13 5 l 1888 VI 28 158 36 334 39 12 53 j Tempclg 1889 II 2 300 8 121 9 12 45 Tenipola-Swift 1886 V 9 43 10 297 1 5 24 , Rrorsen 1890 II 24 116 23 101 28 29 24 , Winneoke 1880 IX 4 276 10 104 8 14 32 , Tenipelj 1885 IX 26 241 22 72 24 10 50 , Biela Kern^ 1852 IX 24 109 5 245 50 12 33 , >) 11 2 1852 IX 23 108 58 245 58 12 34 , D'Arrest 1884 I 14 319 11 140 7 15 42 , Faye 1881 I 23 50 49 209 35 11 20 , Tuttle 1885 IX 11 116 29 269 42 55 14 Pons-Brooks 1884 I 26 93 21 254 6 74 3 , Olber^ 1887 X 8 149 46 84 30 44 34 ) 1682 IX 15 301 56 51 11 17 45 ] Ilalley } 1759 III 13 303 10 53 50 17 37 \ Retr. 1835 XI 16 304 32 55 10 17 45 1 1861 n Tebutt 1801 VI 11 249 5 278 59 85 20 Dir. 1801 I 1861 VI 3 243 22 29 50 79 40 ,, 1858 VI Donati 1858 IX 30 36 13 105 19 03 2 Retr. 1881 III Tebutt 1881 VI 16 265 13 270 58 63 26 Dir. 1811 I Flaugerg. 1811 IX 12 75 1 140 25 73 2 Rftr. 1874 III Coggia 1874 VII 9 271 0 118 44 66 21 Dir. 1882 II „ 1882 IX 17 270 25 340 1 38 0 Re tr. .1 Tafel. 361 Sidor. Unilaufsznit Synod. Halbe Ex- Durch- Masse. Dichte Umlauf. grosso i CPiitricität. messer. Sonne Erde inni.Tngon 87.97 in Jaliron Axo. km = 1. 1,17 0,2408 115'\9 0,38710 0,20500 4800 1 5310000 224,70 0,0152 583,7 0,72333 0,00084 12700 1 0,81 412150 305,26 1,0000 - 1,00000 0,01677 12750 1 1,00 324439 G87,C8 1,8808 779.0 1,52309 0,09320 0700 1 0,71 30i»3500 1138-2887 3,12-7,90 - 2,1.3-3,97 0,012-0,380 0-400 - - 4432 59 11,8020 398,0 r^ onoQn ' n n/(QOK 141100 1 0,24 ! 1050 10759,24 29,4572 377,8 9,53886 ! 0,05607 1 118000 1 0,13 ;i.-)00 30088,39 00181.11 84,0202 104,7009 309,3 367,2 19,18329 j 0,04034 30,05508 0,00896 54000 48400 1 0,20 0.30 24000 1 19700 Tafel. Halbe Ex- Perihel- Aphol- • Umlaufs- grosse oenlri- P.erechner. Axe. citiit. Distanz. Distanz. zeit. i 2.2080 0,8484 0,3348 4,0812 3",281 Eiicke ' 2.2228 0,8450 0.3444 4.1012 3,314 „ 2.2174 0,8407 0,3399 4,0949 3,302 „ 2.2202 0,8455 0,3431 4,0973 3,308 Bapkhiml 3^0059 0,5521 1,3403 4,0054 5,211 Schulbof 3,1177 0,0500 1.0720 5,1627 5,505 liossort i 3.0991 0,8103 0,5878 5.0104 5,450 K. Lanip 1 3.2338 0.7262 0.8855 5,5822 5 815 Ilaerdtl 1 3,4853 0,4051 2 0783 4,8973 6,507 Gautior i 3,5137 0,7552 0,8602 6,1673 0,587 1 ü'Arrcst i 3,5287 0.7551 0,8006 0,1969 6;629 35492 0,6203 1,3264 5,7720 6,680 Villar.'oau u. L<-VPau 3-8541 0-5490 1,7381 5 9701 7,506 Müller : 5,7422 0.8215 1,0247 10,4596 13,760 Rahts j ' 17,2232 0,9550 0.7751 33,0713 71,48 Schulhof u. Hosscrt j ' 17,4078 0,9311 1,1996 33,0159 72-63 Oinzel 1 18,1099 0,9079 0,5829 35'7509 775 Rosenberger 18.0854 0,9077 0,5845 35-5F03 76,9 „ : 17,9887 0.9674 0,5866 35,3908 76.4 1 " 0.9851 0,8224 i 409 Kreutz 0,9835 0,9207 i 415 Oppolzer 0,9963 0,5785 ea. 1900 Hill 0,9904 • 0,7345 2954 RoBsert 0,9955 1,0354 ca. 3000 Argelander 1 0.9988 0,6758 — Heppergcr ( 0,9999 0,0078 — Kreutz ; 23* 362 Xa. Sternbilder und Sternnamen. Nr. Sternbild. Nr. Sternbild. "7 ürsa minor 43 Corvus Acharnar = = a Eridani 2 ürsa major 44 Centaurus Aldebaran a Tauri 3 Draco 45 LupuB Alderamin a Cephei 4 Cepheus 46 Ära Algenib a Persei 5 Bootes 47 Corona austr. Algol ß Persei 6 Corona bor. 48 Piseis austr. Alphard a Hydrie 7 Herkules 49 Coma BerenJces Altair a Aquil» 8 Lyra 50 Columba Antares a Scorpii 9 Cygnus 51 MonoceroB Arcturus OC Bootis 10 Cassiopeia 52 Camelopardalus Arneb a Leporis 11 Perseus 53 Hydrus CanopuB a Argus 12 Auriga 54 Phönix Capella a Aurigte 13 Ophiuchus 55 Dorado Castor Ot Geminorum 14 Serpens 56 Chamaeleon Deneb a Cygni 15 Sagitta 57 Piseis volans Denebola ß Leonis 16 Aquila 58 Crux Dubhe OC Urs» major 17 Delphinus 59 MuBca Gemma Ot Coron» 18 EquuIeuB 60 ApuB Hamal a ArietiB 19 Pegasus 61 Triangulum austr. Markab a Pegnsi 20 Andromeda 62 Pavo Menkar a Ceti 21 Triangulum 63 Indus Pollux ß Geminorum 22 Aries 64 Grus Procyon a Canis. min. 23 TauruB 65 Tucana Regulus OL Leonis 24 Gemini 66 Lynx Rigel ß OrionJs 25 Cancer 67 Leo minor Sadalmclck Ot Aquarii 2G Leo 68 Sextans Schedir a Casfiiope» 27 Virgo 69 Canes venatici Sirius a Canis. major 28 Libra 70 Scutum Sobiesii Sirrah Ot AndromedsB 29 ScorpiuB 71 Vulpecula Spiea a Virginis 30 Sagittarius 72 Lacerta Thuban a Draconis 31 CapricornuR 73 ApparatUB sculpt. Wega a Lyraj 32 Aquarius Pisccs Cetus Orion Eridanus LepuB Canis major 76 77 78 79 80 Fornax Horologium Reticulum Caelum sculptor. Mons mensre Equus pictoris Antlia pneumntiea Yildun § Urste minor 33 34 35 36 37 38 Nr. 1 — 48 finden sich schon im Almagest des Ptolemiius auf- geführt, Nr. 49-65 wurden im 16. und 17. Jahrh. namentlich durch Bartsch und Bayer ein- geführt, Nr. 60-72 von Hevel, 39 Canis minor 81 Norma Nr. 73-84 von Lacaille. 40 Argo navis 82 TeleBOOpium 41 Hydra 83 Octans 42 Crater 84 MicroBcopium Xa. Sterntafel. 363 Stern. Gr. Keet. 1900,0 Var. Deel. 1900,0 Var. T z h ni 8 s 0 / . , h m 0 ' (X, Andromed«! 2,0 0 3 13 3,1 28 32,2 0,33 0 3 18 50 t Ceti 3,3 14 20 3,1 — 9 22,7 0 33 14 56 44 12 Ceti 6,0 24 57 3,1 - 4 30,6 0,33 24 51 52 8 Androniedaj 3,3 33 59 3,2 30 19,9 0,33 33 17 3 r Aiidronicdac 4,1 42 2 3.2 23 43,5 0,33 41 23 39 43 Cophei 4,3 55 2 7',3 85 43,2 0,32 - —38 20 ß Andromcdi« 2,3 1 4 7 3,3 35 5,4 0,32 l 3 12 17 a Urs. min. 2,0 22 31 24,2 88 46,5 0,31 — —41 23 0 Persei 3,6 31 51 3,7 48 7,4 0.31 32 - 0 45 X Ceti 3,3 39 25 2,8 -16 27,9 0,31 36 63 49 g I'iscium 4,0 48 23 3,1 2 41,6 0,30 46 44 40 Y Andromedaj 2,4 57 46 3,7 41 51,0 0,29 57 5 31 ß Triaiigulum 3,0 2 3 36 3,6 34 30,9 0,29 2 2 12 52 g2 Ceti 4,0 22 50 3,2 8 0,8 0,27 20 39 21 § Ceti 4,0 34 22 3,1 — 0 6,2 026 31 47 28 41 Arietis 3,8 44 5 35 26 51,0 0,25 42 20 31 YJ Eridani 3,0 51 33 2,9 9 17,8 0,24 47 56 39 a Ceti 2,3 57 3 3,1 3 41^9 0,24 53 43 40 8 Arietis 4,1 3 5 54 3,4 19 21,0 0,23 3 3 28 1 et Persei 2,0 17 12 4,3 49 30,3 0,22 17 - 2 8 £ Eridani 3,0 28 13 2,8 — 9 47,8 0,21 23 57 9 YJ Tauri 3,0 41 32 3,6 23 47,8 0,19 39 23 34 S Persei 3.3 51 8 4,0 89 43,3 0,18 50 7 39 V Tauri 4.0 57 50 3,2 5 42,8 0,17 53 41 39 0 ^ Eridani 4,4 4 6 59 2,9 -7 5,9 0,16 4 1 54 27 5 Tauri 4^0 17 10 3,5 17 18,5 0,14 13 30 3 OC Tauri 1 30 11 3,4 16 18,5 0,12 26 31 3 X Tauri 4,3 36 14 3,6 22 45,9 0,12 33 24 36 (. Aurigw 3,0 50 29 3,9 33 0,5 0,10 48 14 22 £ Urs. min. U. 4,3 56 12 97 47,9 — — —50 24 CL Aurigee 1 5 9 18 4,4 45 53,9 0,07 5 9 1 29 ß Orionis 1 9 44 2,9 — 8 19,0 0,07 3 55 41 Y Oriouis 2,0 19 46 3,2 6 15,6 0,06 15 41 7 OC Leporis 3.0 28 19 2,6 —17 53,6 0,05 21 6t 14 X Orionis 2,6 43 0 2,8 — 9 42,2 0,03 36 57 4 OC Orionis 1 49 45 3,2 i 7 23.3 0,02 45 39 59 ß Aurigu; 2,0 1 52 12 4,4 : 44 56,3 0,01 51 2 26 § Urs. min. U. 4,3 j 6 4 32 93 23,1 — — -46 0 ß Can. maj. 2,6 1 18 17 2,6 —17 54,4 -0,03 6 11 65 15 Y Gemiuoruni 2,3 1 31 57 3,5 16 29,0 -0,05 28 30 5:^ 364 Xa. Sterntafel. Stern. Gr. Rcct. 1900,0 Var. Decl. 1900,0 Var. T Z h m B 0 ' , h m 0 ' a Can. niaj. 1 6 40 44 2,6 —16 34,6 —0,08 6 34 63 55 51 Ccphei 5,1 53 45 29.8 87 12,3 -0,07 — —39 49 ^ Geminorum 4,0 58 11 3,6 20 43,2 —0,08 54 26 39 63 Aurigaj 5,0 7 4 47 4,1 39 29,0 -0,09 7 4 7 53 5 Geminorum 3,3 14 9 3;6 22 9,9 -0,11 11 25 12 ß Can. min. 3,0 21 44 3,3 8 29,5 —0,12 17 38 52 a Geminorum 2 28 13 3,8 32 6,4 —0,13 26 15 15 a Can. min. 1 34 4 3,1 5 28,8 -0,15 29 41 53 ß Geminorum 1,8 39 12 3,7 28 16,1 —0,14 36 19 7 y Geminorum 5,0 57 23 3,7 28 4^5 —0,16 55 19 18 t, Navis 3,0 8 3 17 2,6 —24 1,0 —0,17 56 71 21 ß Cancri 3,6 11 7 3,3 9 29,6 —0,18 8 7 37 52 Br. 1197 3,6 20 40 3,0 — 3 34.8 —0,19 16 50 56 S Cancri 4,0 39 0 3;4 18 31,3 —0,22 36 28 51 ^ llydrte 3,3 50 7 3,2 6 19,5 —0,23 46 41 2 X Urs. moj. 3.3 56 48 4,1 47 33,1 —0,23 56 — 0 10 %• Hydra; 4,0 9 9 10 31 2 44,1 —0,25 9 5 44 37 1 II. Dracon. 4,3 22 50 8.9 81 46,1 —0,26 — -34 23 10 Leon. min. 4,8 28 6 3,7 36 50,5 —0,26 27 10 32 £ Leonis 3,0 40 10 3.4 24 14,2 -0,27 38 23 8 U Leonis 5,0 54 56 3^2 8 31,4 —0,29 52 38 50 a Leonis 1,3 10 3 3 3.2 12 27,3 —0,29 10 1 34 54 r Leonis 3,0 11 8 3,3 23 54,9 —0 30 9 23 47 (1 Hydra 4.0 21 16 2.9 -16 19,5 —0,30 18 63 40 X Leonis 5,1 44 0 •3,2 11 4,4 —0,32 42 36 18 a Urs. maj. 2,0 57 34 3,7 62 17,5 —0,82 58 - 14 54 C}> Urs. maj. S.l 11 4 3 3,4 45 2,5 -0,32 11 4 2 20 § Leonis 2,3 8 47 8.2 21 4,4 —0,33 8 26 18 a Leonis 4,1 15 51) 3,1 6 34,7 —0,33 15 40 47 g Hydra' 4,0 28 5 2,9 -31 18,2 -0^33 27 78 36 3 Dracon. 5,3 36 54 3,4 67 18,0 —0,33 — —19 55 ß Leonis 2,0 43 58 3.1 15 7,8 —0,34 43 32 15 e Corvi 3,0 12 4 59 3,1 -22 3,8 —0,33 12 5 69 24 TT) Virgin. 3,3 14 48 3,1 — 0 6,7 —0 33 15 47 28 0 Corvi 2,3 24 42 3,1 —15 57,6 -0,33 25 63 18 24- rom.x 5,2 30 7 3,0 18 55,6 —0,33 39 28 27 £ Urs. maj. 2,0 49 39 2,7 56 30,1 -0,33 50 — 8 8 43 Cepli. U. 4,3 55 2 — 94 16,8 — - --46 53 %• Virgin. 4,3 13 4 47 3,1 — 4 59,7 -0,32 13 e 52 21 Y Hydra; 3,2 13 29 3,2 -22 38,0 -0,32 15 ''.;) 5S Xa. Sterntafel. 365 Stern. Gr. Kekt. 1900,0 Var. Dekl. 1900,0 Var. T z 1) ni s s 0 ' , h m 0 ' a Virgin. 1 13 19 56 3,2 —10 38,4 -0,31 18 22 58 0 a Urs. min. U. 2,0 22 31 91 13,5 — —43 50 ^ Virgin. ß^n 29 36 3,1 — 0 5,1 —0,32 32 47 27 7J Urs. niaj. 2 0 43 36 2,4 49 48,7 —0,80 44 — 2 26 yj liootis 3,0 49 56 2,9 18 54,0 —0,80 51 28 28 X Virgin. 4.0 56 33 3,0 2 1,7 -0^29 14 0 45 20 a Driicon. 3,3 14 1 41 1,6 64 51,2 —0 29 — —17 29 (1 IJootis 5,0 5 51 2,7 25 83,8 -0,29 7 21 48 a .liootis 1 • 11 6 2,7 19 42,2 —0,31 13 27 39 ^ IJüotis 3,8 21 47 2,0 52 18,8 —0^28 21 — 4 56 Y Bootis 29 28 3 2,4 38 44,8 —0,26 29 8 37 U' üootis 4,3 86 1 2,8 16 50,8 —0,26 38 30 31 a liibrm 2,3 45 21 3,3 —15 87,6 —0,25 50 62 58 ß Urs. min. 2,0 51 0 —0,2 74 33,8 -0,25 — -27 11 Cj> ßootib 4^3 15 0 10 2,6 27 20,2 —0,24 15 1 20 2 ß Li.,r. 2,0 11 37 3,2 - 9 0,8 —0,22 17 56 22 {1 liootis 3^8 20 43 2.3' 37 43,6 —0,21 22 9 89 Y Libriv 4.3 .29 55 3,3 -14 27,4 —0,20 35 61 48 a Corona; 2,0 30 26 2,5 27 3,1 —0,20 32 20 19 a Serpcnt. 2,3 39 21 3,0 6 44,4 —0,19 43 40 37 S Scrpent. 3,3 45 50 8,0 4 46,7 —0,18 50 42 35 £ Coronie 4,0 53 26 2,5 27 lojo —0,18 56 20 12 ß Scorpii 2,0 59 88 3.5 —19 32,0 —0,17 10 6 66 53 S Opiiiuelii 3,0 16 0 7 3,1 — 3 26,2 -0,16 14 50 48 X Hor.-iilis 3.3 16 44 1,8 46 33,0 —0,15 17 0 50 a Soorjiii 1.3 23 1.7 3.7 —26 12,6 -0,14 29 73 32 ^ Oi.liitiehi 2.6 81 40 8,8 —10 22,0 —0,18 38 57 43 Tj llcrc'ulis 3,1 39 29 2,1 39 6,7 —0,12 41 8 16 IC Ophiuchi 3,3 52 56 2,8 9 31,8 —0,10 57 37 51 £ l'rs. min. 4,3 56 12 —6,3 82 12,1 —0,09 — -34 49 7) Ophiuchi 2,3 17 4 38 3,4 —15 36,1 -0,08 17 12 62 57 § Horculis 3 0 10 55 2,5 24 57,4 -0,07 14 22 25 0" Ophiuchi ■14 15 53 3,7 -24 54,1 —0,07 23 72 13 a Oi.liiuclii 2,0 30 18 2,8 12 38,0 — 0,05 34 34 44 0 Horculis 3,3 36 89 1.7 46 3,5 -0,03 37 1 19 }1 Iler.ulis 3,3 42 33 2 3 27 46,7 —0,04 46 19 35 ^ Horeulis 4,0 52 50 , 2,1 37 15,8 —0,01 54 10 7 T «"'^"'- 3 3 59 23 8,9 —30 25,5 0,00 18 7 77 44 8 Urs. min. 4 3 18 4 32 -19,5 86 36,9 0,01 — —39 13 7] Serpent. •3,0 16 9 3.1 — 2 55,5 0,01 22 50 17 366 Xa. Sterntafel. Rekt. 1900,0 Dekl. 1000,0 Y Dracon. a Lyrue 110 Ilerculis 51 Cephci U. ^ Aquilsc (1) Aquil«; 5 Aquilaä h Sagitt. Y AquilsE a Aquila; Y Sagitta; ■u" Aquila; Ot^ Capiic. Y Cygni £ Delpbiiii a Cygni £ Aquiirii Y Cygni 61' Cygni C Cygni OC Cci)liei 1 Dracon. U. ß Cephei £ Pegasi 16 Pegasi Ot Aqiiarii L, Cephci Y Aiiuarii 7 Laecrta; t, Pegasi X Aquarii OC Pisc. austr. a Pegasi C Aijuarii Z Pegasi y, Pisciuni (, Andromeilie 0)2 Aquarii ^> Pegasi (0 Pisciuui 38 1 4,0 5,1 3 0 5,6 3,; 4^6 3,0 1,3 3,6 3,0 3,3 2,4 4,0 1,6 3,6 4.0 5;? 3,0 2,6 4,3 3,0 2,3 53 3,0 3,4 3,4 4,0 3.3 4,0 1,3 2,0 4,0 4,6 5,3 40 4,6 5,6 4,0 21 b m 8 18 22 51 33 33 '41 21 53 45 19 0 49 13 7 20 27 30 38 41 31 45 54 54 19 20 6 9 12 31 18 39 28 27 38 1 42 15 53 27 2 25 8 41 16 11 22 50 27 22 39 17 48 31 0 39 7 24 16 30 27 11 36 28 47 24 52 8 59 47 4 7 15 41 21 50 33 14 37 33 47 24 54 11 22 23 +2,0 3.0 3,7 2,9 2,9 2,7 3,1 2,9 i 2,0 { 3,2 I 2:2! 2,7 I 2,6 I 1,4 \ 0,8 I 2;9| 2,7 3,1 2,1 3,1 2,5 3,0 3,1 3,3 3,0 3,2 3,0 3,1 2,9 3,1 3,0 34 0 ' 72 41,2 38 41,4 20 27,1 92 47,7 13 42,9 11 24,9 2 54,9 -25 6,2 10 22,2 8 36,3 19 13,2 -1 7,1 -12 51,3 89 56,3 10 57,8 44 55,4 - 9 51,7 40 47,0 38 15,5 29 49,0 62 9,7 98 13,9 70 7,3 9 25,0 25 27,3 - 0 48,3 57 42,5 ■ 1 53,5 49 46,2 10 18^6 - 8 6,7 -30 9,1 14 40,0 -21 42^9 23 11,6 0 42,5 42 42,9 -15 5,9 18 33,9 6 18,6 0,00 0^05 0 05 0,09 0,10 0,12 0,13 0,14 0,16 0,16 0,17 0.18 0,19 0,20 0,21 0,22 0, 0, 0,24 0^25 0,26 0,27 0,' 0,: 0,29 0,30 0,31 0,31 0,32 0,32 0,32 0,33 0,33 0,33 0,33 0,33 0,33 0,33 18 36 45 19 5 17 25 37 45 50 57 20 11 18 20 32 38 47 54 21 3 10 42 50 22 3 5 19 27 38 . 49 54 23 1 6 16 22 33 38 47 54 Xa. Hilfstafel für die Mayer'sche Formel 3G7 (cp = 470 22' 40'0. D si (cp-D) coD CO (cp-D) coD se D D Si (cp-D) CO (cp-D) sec D coD coD 0 —30 1,127 0,252 1,155 0 10 0,010 0,807 1,015 -29 1,111 0,209 1,143 11 0,004 0,820 1,019 —28 1,090 0,280 1,133 12 0,592 0,833 1,022 -27 1,081 0,302 1,122 13 0,580 0,847 1,020 -2G 1,000 0,318 1,113 14 0,507 0,801 1,031 -25 1,052 0,334 1,103 15 0,554 0,874 1,035 -24 1,037 0,349 1,095 10 0,512 0,888 1,040 —23 1,023 0,305 1,080 17 0,529 0,902 1,040 -22 1,009 0,380 1,078 18 0,510 0,910 1,051 —21 0,990 0,395 1,071 19 0,503 0,930 1,058 -20 0,982 0,409 1,004 20 0,489 0,945 1,004 —19 0,909 0,424 1,058 21 0,470 0.900 1,071 —18 0.950 0,438 1,051 22 0,402 0,974 1,078 -17 0,943 0,452 1,040 23 0,448 0,988 1,080 —10 0,930 0,400 1,040 24 0,434 1.005 1,095 —15 0,917 0^480 1,035 25 0,420 1,020 1,103 —14 0,905 0,494 1,031 20 0,400 1,030 1,113 —18 0,892 0,507 1,020 27 0,391 1,052 1,122 —12 0,880 0,521 1,022 28 0,370 1,008 1,133 —11 0,807 0,534 1,019 29 0,301 1,085 1,143 —10 0,855 0^547 1015 30 0,345 1,102 1^155 — 9 0,843 0,500 1,012 31 0,329 1,119 1,107 — 8 0,831 0,574 1,010 32 0,313 1,137 1,179 -7 0,819 0,587 1,007 33 0,290 1,155 1,192 — C 0,807 0,000 1,005 34 0,279 1,173 1,200 — 5 0,795 0,013 1,004 35 0,202 1,192 1,221 — 4 0,783 0,020 1,002 30 0 244 1,212 1,230 — 3 0,771 0,038 1,001 37 0,220 1,232 1,252 — 2 0,759 0,051 1,001 38 0,207 1,252 1,209 — 1 0,748 0,004 1,000 39 0,188 1,273 1,287 0 0,730 0^077 1,000 40 0,108 1,295 1305 1 0,724 0,090 1,000 41 0,147 1,317 1,325 2 0,712 0,703 1,001 42 0,120 1,340 1,340 3 0,700 0,710 1,001 43 0,1,04 1,303 1,307 4 0,089 0,728 1,002 44 0,082 1,388 1,390 5 0,077 0,741 1,004 45 0,059 1,413 1,414 6 0,005 0,754 1,005 40 0,035 1,439 1,440 7 0,053 0,707 1,007 47 0,010 1,400 1,400 8 0,041 0,780 1,010 48 —0,010 1,494 1,494 9 0,029 0,794 1,012 49 —0,043 1,524 1,524 368 Xa. Hilfstafel für die Mayer'sche Formel (cp = 470 22' AO"), D si (cp-D) CO (cp-D) sec T) I) Si (9-D) CO (cp-D) sec D coD coD ^' coD coD 50 —0,071 1,554 1,556 0 ' 70 0 —1,125 2,699 2,924 51 —0,100 1,586 1.589 30 —1,170 2,755 2,990 52 —0,131 1,619 1,624 71 0 —1,231 2,814 3,072 53 —0,163 1,654 1,662 30 —1,288 2,876 3,152 54 —0,196 1,690 1,701 72 0 —1,348 2,942 3.236 55 —0,231 1,728 1,743 30 —1,412 3.011 3,326 56 —0,268 1,768 1,788 73 0 —1,479 3,084 3,420 57 —0,307 1,810 1,836 30 —1,550 3,161 3,521 58 —0,348 1,855 1,887 74 0 —1,026 3,243 3,628 59 -0,391 1,902 1,942 30 —1,700 3,331 3,742 CO -0,437 1,952 2,000 75 0 —1,791 3,423 3,864 61 —0,486 2,005 2,063 30 —1,883 3,522 3,994 02 -0,538 2,061 2,130 70 0 —1,980 3,628 4,134 63 -0,593 2,121 2,203 30 —2,085 3,742 4,284 64 —0,653 2,180 2,281 77 0 —2,197 3,864 4,445 05 - 0,710 2,255 2,366 30 —2,319 3,996 4,620 60 -0,785 2,330 2,459 78 0 —2,450 4,139 4,810 67 -0,860 2,411 2,559 30 —2,593 4,294 S,016 68 -0,940 2,498 2,669 79 0 —2,748 4,403 5,241 69 —1,028 2,594 2,790 30 —2,918 4,047 5,488 Pol- D Si (cp-B) co(cp-D) coD sec D si (9+D) CO((p+D) Sterne. coD coD coD 1 Drnoon, | 0 ' 8149 — 3,973 5,794 7,025 &,445 — 4,440 50 - 3,983 5,805 7,040 5,454 — 4,450 S Urs. min. | 82 13 — 4,218 0,061 7,384 5,690 — 4,706 14 — 4,229 0,072 7,400 5,701 — 4,718 43 Cophci 1 85 38 — 8,132 10,314 13,134 9,004 — 8,959 39 — 8,100 10,351 13,184 9,038 — 8,996 40 — 8,201 10,388 13,235 9,672 — 9,034 Sl>..min.{ 86 36 —10,062 13,003 10,862 12,134 —11,708 37 —10,718 13,124 16,945 12,190 —11,770 51 C-phoi { 87 13 —13,193 15,813 20,593 14,664 —14,458 14 —13,277 15,904 20,717 14,749 —14,550 a L'r.. min..j 88 41 —28,720 32,692 43,520 30,198 —31,338 42 —29,104 33,103 44,077 30,576 -31,748 l. 43 -29,4 92 3 3,524 44,650 30,903 — 32,169 Xb. Veränderliche und neue Sterne (A = Alg-oltypus). 369 1 Stern. Rekt. Dekl. Grösse Far- j Speetr. Periode 1900.0 1900.0 Max. Min. be. 1 typ- etc. T Cassiop. h ni 0 18 ü . 55 14 7—11 j. Illa 445^* B Cassiop. 19 63 36 >1-? — — Nova 1572 S Andromedee 37 40 43 7— 0? S- — Nova 1885 U Cephei 53 81 20 7- 9 w. I 2*^493 (A) S Cassiop. 1 12 72 5 7-<13 rch. III 611'^ 0 Ceti 2 14 — 3 26 2- 9 roh. Illa 331^^ ß Persei 3 2 40 34 2— 4 w. I 2'^,867 (A) X Tauri 55 12 13 3- 4 w. I 3,953 (A) R Aliriga; 5 9 53 28 6—13 r. III 461'^' T Auriga) 26 30 22 5-14 S- — Nova 1892 Z, Getninorum 6 58 20 43 4— 5 s- II? 10<*,]5 R Geminorum 7 1 22 52 7— <13 T. IIb 371^ R Can. maj. 15 -16 12 6— 7 W. II 1*^,136 (A) U Geminorum 49 22 16 9—13 W. — 86^ R Caneri 8 11 12 2 6-l-7 S- Irregulär R Virginis 12 33 7 32 7—11 geh. Illa 146* U Virginis 46 6 6 8—13 8- Illa 207*^ R HydrsB 13 24 —22 46 4—10 rch. Illa 425*^ S Libr» 14 56 - 8 7 5— 6 w. I 2*^,327 (A) U Coronw 15 14 32 1 8— 9 w. I 3,452 (A) R Coronw 44 28 28 6—13 w. III Irregulär T Corona 55 26 12 2—10 S- IIb Nova 1866 T Scorpii 16 11 -22 44 7— <12 — — Nova 1860 S Herkulis 47 15 7 6—13 g- Illa 308*^ Opliiuehi 54 -12 44 6—13 S- — Nova 1848 a Herkulis 17 10 14 30 3— 4 r. Illa Irregulär Ophiuchi 25 —21 24 >1- ? — — Nova 1604 R Scuti 18 42 — 5 49 5- 9 S- II? n^ ß Lyr« 46 33 15 3— 5 \v. Ic 12<^,91 11 Vulpec. 19 43 27 4 3-? — — Nova 1670 X Cygni 47 32 40 4-14 rch. Illa 406^ 7] Aquilw 47 0 45 4— 5 Vf. IIa 7*^,18 P Cygni 20 14 37 43 3— <6 geh. — Nova 1600 T Aquarii 45' - 5 31 7—13 g- Illa 203'^ Y Cygni 48 34 17 7- 8 w. — l'*,498 (A) Q Cygni 21 38 42 23 3—14 geh. — Nova 1876 e Cephei 22 25 57 54 1 4— 5 g- II 5*^,366 R Cassiop. 23 53 50 50 ! 5-12 r. Illa 429** Wolf, Tas clienbu< ih 2^ t 370 Xc. Verzeichnis von Doppeisternen. Stern. Rekt. 1900.0 Dekl. 1900,0 Di- stanz. Grös- sen. Farben. Periode. h m 0 ' " rj Cassiop. 0 43 57 17 5,0 4 8 ?• r. ca. 200* a Urs. min. 1 22 88 46 18,6 2 9 &• blch. Y AriPt. 48 18 48 8,5 4 4 w. w. Y Andromedaj 58 41 51 10,3 3 5 S- bl. L Cassiop. 2 21 66 57 2,2 4 7 S- bl. S2 Eridani 3 49 -3 15 6,8 4 0 s- bl. ß Orionis 5 10 — 8 19 9,7 1 8 w. — X Orionis 29 9 52 4,4 4 6 «■ r. ^ Orionis 36 -20 2,7 2 6 g- rch. a Can. maj. 6 41 —16 35 5,8 1 10 w. — 49'' a Geminorum 7 28 32 7 58 2 3 grch. grch. ^ Cancri 8 6 17 57 1,0 6 7 S- g- 60'' ',"2 Cancri 38 Lync. Y Leonis 48 9 13 10 14 30 58 37 14 20 21 1,4 3.0 3,5 6 6 . "7 crrnh g- bl. grch. 3 4 grcD. >400'' ^ Urs. maj. 11 13 32 5 1,6 4 5 s- aschf. 60'' Y Virginis 12 37 — 0 54 5,6 3 3 s- g- 180^ t, Urs. maj. 13 20 55 27 14.5 3 4 w. w. 7J Corona' 15 19 30 39 0-6 5 6 g- g- 40* ^ Corona 36 36 58 6,3 4 5 grch. grch. ß Scorpii 16 0 -19 32 13,6 2 4 w. rch. OC Scorpii 23 _26 13 2,9 1 8 r. gr. X Ophiuchi 26 2 12 1,4 4 6 g- blch. 230^^ a Herkulis 17 10 14 30 4.7 3 6 g- r. T Ophiuchi 58 _ 8 11 1,7 5 6 geh. geh. ca. 220 70p Ophiuchi 18 0 2 32 22 5 6 g- r. 95 , S' Lyra; 41 39 34 3,1 5 6 grch. blch. S^ Lyrte 41 39 30 2.3 5 6 w. w. ß Cygni 19 27 27 45 34.6 3 6 g- bL Y nelph. 20 42 15 46 11.2 4 6 g. bl. X Cyerni 44 36 7 0,7 5 7 w. — Öl Cygni 21 2 38 15 21,2 6 6 g- g- X Cygrni 11 37 37 0,5 5 8 g. bl. ß Cephei 27 70 7 13.4 3 8 grch. bl. 1 Cephei 22 1 64 8 6,7 5 7 geh. bl. 7t Cephei 23 5 74 51 1.2 5 10 g- r. 0 Cassiop. 54 55 12 3,0 5 7 gf- bl. Farbenbezeichnungen: w. = •weiss, g. = gelb, geh. = gelblich, gr. = grün, grch. = grünlich, bl. = blau, blch. = bläulich, r. = rot, rch. = rötlich. Xd. Verzeichnis von Nebelflecken und Sternhaufen. 371 Hekt. 1900,0 Dekl. 1900.0 B e m e r k u 11 fr e 11 . h m 0 37 0 40 43 neb., (.\nclromPilH), sehr frross und hell. 43 -25 50 neb.. ziemlich gros« und hell. 1 28 30 9 neb. gross, massig hell. 52 37 11 cum. , gross, reich, Sterne hell. 2 15 56 40 cum. , (Perseus), sehr gross und reich, Sterne 7 — 14ni. IG 41 54 neb. gross, ziemlich hell. 3 41 23 47 cum. , Plejadengruppe. 4 10 —13 0 neb. planetarisoh, ziemlich hell, klein. 24 37 cum. 21 57 neb., 5 27 neb.. 32 31 cum. 20 38 cum. 29 41 neb., 14 35 cum. 20 20 cum. 69 32 neb., 18 8 neb., 55 84 neb., 14 59 neb.. 5 2 neb., 47 43 neb., 28 53 cum. 2 27 cum. -22 44 cum. 36 39 cum. 43 15 cum. - 3 11 cum. -23 2 neb., -24 23 neb., -18 27 cum. -16 13 neb., 23 59 cum. - 6 23 cum. 32 54 neb.. 22 27 neb., -11 46 neb., 11 44 cum - 1 16 cum 41 59 neb. kugelförmig, reich, auflösbar. gros« und hell, (Crab-Nebel). Grosser Orionnebel. ., reich, Mitte vertember. Oktober. November. Dezember. e 8 g g s g s g s g s 1 S 25 a c 23 id f 22 g a 21 b d 20 e f 19 g 2 a 24 b d 22 le g 21 a b 20 c e 19 f g 18 a 3 b 23 c e 2llf a 20 b c 19 d f 18 g a 17 b 4 c 22 d f 201 ff b 19 c d 18 e g 17 a b 16 c 5 d 21 e S 19 a 0 18 d e 17 f a 16 b c 15 d f) e 20 f n 18;b d 17 f 16 g b 15 c d 14 e 7 f 19 g b 17 0 e 16 f g 15 a c 14 d e 13 f 8 S 18 a c 16 d f 15 g a 14 b d 13 e f 12 S 9 a 17 b d 15 e g 14 a b 13 e e 12 f g 11 a 10 b 16 c e 14 If a 13 b c 12 d f 11 g a 10 b 11 c 15 d { \d\i; b 12 c d 11 e g 10 a b 9 c 12 d 14 e g I2|a c 11 d e 10 f a 9 b c 8 d 13 e 13 f a 11 b d 10 e f 9 g b 8 c d 7 e 14 f 12 g b 10 0 e 9 f g 8 a c 7 d e 6 f 15 g 11 a c 9 a.d.XIXCal. (Febr.) — XVIII — — XVII — — XV — — XIV — — XIII — — XU — — XI — — IX — — VIII — — VII — — VI — — IV — — III — Pridie — Cal. IV in Prid. Non. VIII VII VI V IV III Prid. Idus XVI XV XIV XIII XII XI X IX VIII VII VI V IV III Prid. Januar geht nach I Februar März April Mai Juni Juli Augrust Septembe Oktober Xoveniber — IV Dezember — I II od. V IV V IV V I IV V Cal. IV III Prid. Non. VIII VII VI V IV III Prid. Idus XVII XVI XV XIV XIII XII XI X IX VIII VII VI V IV III Prid. Cal. IV III Prid. Non. VIII VII VI V IV III Prid. Idus XVIII XVII XVI XV XIV XIII XII XI X IX VIII VII VI V IV III Prid. Cal. VI V IV III Prid. Non. VIII VII VI V IV III Prid. Idus XVII XVI XV XIV XIII XII XI X IX VIII VII VI V IV III Prid. Die Tage II bis XVI, XVII oder XVIII vor den Calen- den eines Monats werden bereits nach diesem Monat benannt. So z.B. bedeutet: „Scripsi ante diem decinium sextum Calendas Februa- rias," dass ich am 17. Januar geschrieben habe. — Für den Römischen Kalender wurde Idelers Chronologie zu Grunde gelegt. 1792 Sept. 1793 — 1794 — 1795 — 1796 — 1797 — 1798 — 1799 — 1800 — 1801 — 1802 — 1803 — 1804 — 14 1805 — 21 (265) 21 (264) 21 (264) 22 (265) 21 (265) 21 (264) 21 (264) 22 (265) 22 (266) 22 (265) 22 (265) 23 (266) 22 (266) 22 (265) 0 Vendemiaire 0 Brumaire 0 Frimaire . 0 Nivose 0 Pluviose . 0 Ventose . 0 Germin al 0 Floreal . 0 Prairial 0 Messidor . 0 Thermidor 0 Fructidor 120 150 180 210 240 270 300 330 Diesen 12 Monaten ä 30 Tagen folgten 5 bis 6 jours complementaires. Die 30 Tage waren in drei Decaden geteilt, deren Tage : Primidi, Duodi, Tridi, Quartidi, Quintidi, Sextidi, Sep- tidi , Oetidi , Nonidi, Decadi hiessen. Mit Hülfe von Tafel VIII b hat man z. B. 17 Messidor de l'an 7 = 270+17 + 264 = 551 = 0 Jan. 1798 + 551 = {) Jan. 1799 + 186 = 5 Juli 1799. XII a. Statistische Tafel. 375 Fläche Bevölkerung Ein- Land. per Hauptort. in km-' absolut km2 wohner. Europa 9,892045 358.803000 36 _ Belgien 29457 6,136444 209 Brüs»el 180147 Dänemark 38279 2,172380 57 Kopenhagen 312859 Deutsches Reich 540419 49.428470 91 Berlin 1,579244 Frankreich 528876 38,343192 71 Paris 2.447957 Griechenland 65119 2,187208 34 Athen 107846 Grossbritanien 314628 37,879285 120 London 4,211056 Italien 286589 30.347291 106 Rom 436000 Niederlande 33000 4.511415 140 Amsterdam 426914 Öster.-Ungarn 625557 41,384638 66 Wien 1,364548 Portugal 89372 4,306554 48 Lissabon 242297 Russlnnd (Eur.) 4,889062 85,395209 20 St. Petersburg 954000 Schweden 450574 4,784981 11 Stockholm 250528 Schweiz 41419 2,917754 70 Bern 46009 Zürich 1723 337183 196 Zürich 136000 Bern 68«4 536679 78 Bern 46009 Luzern 1501 135360 90 Luzern 20314 Uri 1076 17249 16 Altorf 2542 Schwyz 908 50.307 55 Schwyz 6616 Kidwaiden 290 12538 43 Stans 2458 Obwalden 475 15043 32 Samen 3906 Glaru» 691 33825 49 Glarus 5357 Zug 239 23029 96 Zug 5120 Freiburg 1669 119155 71 Fribourtr 12195 Solothurn 792 85621 108 Solothurn 8317 Baselstadt 86 73749 2060 Basel 69809 Baselland 425 61941 146 Liegtal 4850 Schaffhausen 294 37783 128 Schaffhausen 12315 Ausserrhoden 261 54109 208 Herisau 12937 Innerrhoden 159 12888 81 Appenzell 4472 St. Gallen 2019 228174 113 St. Gallen 27390 Graubüuden 7185 94810 13 Chur 9259 Aargau 1404 193580 99 Aarau 6699 Thurgau 1005 104678 104 Frauenfeld 5996 Tessin 2818 126751 45 Bellinzona 3290 Waadt 3232 247655 77 Lausanne 33340 Wallis 5247 101985 19 Sion 5424 Neuenburg 808 108153 134 Neuohatel 16261 Genf 277 105509 381 Geneve 52043 Spanien 504552 17.565632 35 Madrid 470283 Türkei (Eur.) 226993 7,088625 31 Konstantinopel 873565 Aeien 44,142658 825,954000 19 — — China 4.004050 350.000000 90 Peking 1,600000 Afrika 29,207100 103.953000 5 — — Amerika 38,334100 121,713000 3 — — Brasilien 8,361350 14.600000 2 Rio Janeiro 800000 Mexiko 1,946523 11.395712 6 Mexiko 330000 V^erein. Staaten 9,212300 62.981000 7 Washington 230000 Australien 7.695726 3,230000 0,4 — — 376 XII b. Historisch-litterarische Tafel. — 4713! Anfang der Julianischen Periode Scaligers. — 4179! Schöpfung nach alter Jüdischer Zeitrechnung. — 2697|Älteste erhaltene chines. Beobachtung einer [Finsternis. — 1100 Tschu-Kong bestimmt die Schiefe der Ekliptik. — 776lBeginn der Griech. Zeitrechnung nach Olym- Ipiaden (4»). — 753|Jahr der Erbauung Roms (Beg. röm. Zeitrechn,). — 585| Sonnenfinsternis nach Thaies Voraussage. — 540!Pythagoras lehrt die Kugelgestalt der Erde. — 433| Meton'scher Cyclus von 19 Jahren und 235 Monden. — 400|Plato lehrt (mindestens) die (tägl.) Bewegung ider Erde. — 360iEudoxas und Aristoteles führen die Induktion ein. — 300!Euklid, der Geometer (Elemente; s. 1533, 1814). — SOOjTimocharis und Aristill, Sternkatalog {JR, D). — 270!Aristarch versucht die Parallaxen-Bestimmung. — 250!Archimedes (tc, Quadratur, Hebel, Dichte; s. 1807). — 240|Apollonius von Perga, der Geometer (s. 1861). — 220:Eratosthenes niisst die Erde (Sieb, Hungertod). — löOJHipparch: Präcession, Theorie der Sonne. — 46|Jul. Cäsars Kalenderreform (Jahr derVerwirrung). — 7jKonjunktionen von Jupiter und Saturn (Geb. i Christi?). + 150 Ptolemäus schreibt den Almagest (s. 1538, 1813). 350,Diophantos Alexandr., der Arithmetiker (s. 1575). 380 Pappos Alexandr., der Sammler (s. 1660). 525 Dionysias führt Jahr 754 von Rom als Jahr 1 ein. 622 Flucht Mohammeds (Aera für die moh. Zeitrechn.), 820jMohammed ben Musa führt den Sinus ein. 827|A1 Mamouns Gradmessung bei Bagdad. llSllDer Kompass wird in Europa bekannt. 1206 Universität Paris, 1221 Padua, 1249 Oxford, 1343 IKrakau, 1365 Wien, 1409 Leipzig, 1460 Basel, etc. 1202 Fibonacci, Liber Abaci et Practica geometrise. 1300 Salvino degli Armati fabriziert Brillen. 1364 Heinrich von Wick konstruiert eine Gewichtuhr. 1438 Guttenberg (1 397-1468) erfindet die Buchdr uckerk. 1460|Peurbachii (1423—1461) theoricse planetarum. 147l'Dante (1265—1321), Divina Comedia (erste Ausg.). 1474 Regiomontan (1436—1476), Ephemerides. 1484 Walther (1430—1504) beob. an einer Räderuhr. 1492|Chr. Columbus (1435—1506) entdeckt Amerika. Xllb. Historisch-litterarische Tafel. 377 1498 Vasco de Gama (14..— 1524) schifft nach Indien. 1519 bis 1522 Magelhaens Reise um die Welt. 1524 Christoph Rudolf, die Coss (n eingeführt). 1528 Joh. Fernelii Cosmotheoria. (Gradmessung). 1533Eu"/,X£i§ou ozoi^^io)'^ ßißX. te. (1. Ausgabe durch IGrynseus). 1538'nxoX£}iaiou auvxd^sü)^ ßißX. ly. (1. Ausgabe durch iGrynseus). 1542 Nonius (1497—1577), De crepusculis (kürz. Dämm.). 1543 Nie. Copernicus (1473—1543), De revolutionibus. 1544 Mich. Stifel (1487—1567), Arithmetica integra. 1544i Georg Hartmann entdeckt die Inklination. 1545 C. Gessner (1516—1565), Bibliotheca universalis. 1545 Cardano (1501—1576), De regulis Algebrse über. 1546 Tartaglia (1506—1559), Invenzioni diverse. 1550 Gerb. Mercator (1512—1594), Kartenprojektion. 1557 Recorde führt das Gleichheitszeichen ein. 1561 Wilhelm IV. Sternw. Kassel, 1576 Tycho auf Hwen. 1572 Tycho Brahe (1546— 1601) neuer Stern in Cassiopeia. 1575 Diophant, Rerum arithmeth. libri VI. 1576 Rob. Normann konstruiert ein Inklinatorium. 1582 Gregor XIII. (1512-1585), Kalenderreform. 1585 Stevin (1548—1620), Decimalbruchrechnung, Statik. 1590 Zach. Jansen erfindet das zusammenges. Mikroskop. 1591|Vieta (1540—1603), Algebra nova. (Ars magna). 1596iLudolph van Colen (1539 - 1610), Van den Circkel. 1596 Dav. Fabricius entdeckt die Mira im Walfisch. 1597! Galilei konstruiert ein Luftthermometer. 1598 Tycho Brahe, Astronomipe instauratse mechanica. 1600 Giordano Bruno wird in Rom verbrannt. 1602 Galilei (1564—1642) entdeckt das Fallgesetz. 1603 Joh. Bayer (1572-1625), Uranometria. 1603 Scheiner (1575 — 1650) erfindet den Pantographen. 1604 Jo. Kepler (1571—1630), neuer Stern im Serpent. 1608 Hans Lippershey erfindet das Fernrohr. 1609 Kepler, De motibus stellse Martis. (Gesetz 1 u. 2). 1610 Galilei, Sidereus Nuucius (Phasen, Trabanten). 1611 iJo. Fabricius, De maculis in sole observatis. 1611|Prätorius (1537—1616) erfindet den Messtisch. 1611 Kepler, Dioptrica (Astron. Fernrohr). 1612 Marius entdeckt den Nebel in der Andromeda. 1614 Neper (1550—1617), Logarithm. canon. descriptio. 1615, Sal. de Caus, Les raisons des forces mouvantes. 378 XII b. Historisch-litterarische Tafel. 1616 Zucchius (1586—1670) empfiehlt ein Spiegelteleskop. 1617Snellius (1591—1626), Eratosthenes batavus. 1619 Kepler, Harmonices mundi libri V. (Gesetz 3). 1619 J. B. Cysat (1586-1657), Mathemata astronomica !de Cometa 1618. [Nebel im Orion]. 1620 Baco von Verulam stellt in seinem Organon die I Erfahrung als Grundlage des Wissens auf. 1620Snellius entdeckt das Brechungsgesetz. 1620 Jost Bürgi (1552—1632), Arithm. und geom. Pro- |gress-Tabul. (Keduktionscirkel, Pendeluhr). 1624 Gunter erfindet den logarithmischen Rechenstab. 1624 Briggs (1556—1630), Arithmetica logarithmica. 1629 A. Girard (15..— 1633) führt die Klammer ein. 1630 Scheiner, Rosa ursina, sive Sol. 1631 Vernier (1580— 1637), Construct. du quadrant nouv. 1631 Th. Harriot (1560—1621), Artis analyticse praxis. 1632 Galilei, Dialogo sopra i due sistemi del mondo. 1633 Juni 22, Galilei muss in Rom abschwören. 1635 Guldin (1577—1643), De centro gravitat. libri IV. 1637 Rene Descartes (1596—1650), Geometrie. 1640 Bl. Pascal (1623—1662), Essai pour les coniques. 1644 Toricelli (1618-1647) erfindet den Barometer. 1647 Pascal lässt auf Puy de Dome den Barometer beob. 1647 Joh. Hevelius (1611—1687), Selenographia. 1650 Grimaldi (1618-1663) entdeckt die Beugung. 165l!Riccioli (1598—1671), Almagestum novum. 2. Vol. 1652: Gründung der Academia naturse curiosorum, 1662 iRoy. Society, 1666 Academie des Sciences. 1654 Otto von Guerike experimentiert in Regensburg. 1655Huygens (1629-1695) erfindet die Pendeluhr. 1655 John Wallis (1616-1703), Arithmetica infinitorum. 1657 Huygens, De ratiociniis in ludo alese. 1658 Brouncker (1620-1684), erfindet die Kettenbrüche. 1659 Huygens, Systema Saturnium. Hagee. (Ring u. Mond). 1660Pappi Alexandrini, Collectiones. Bonon. fol. 1661 The venot erfindet die Röhrenlibelle. 1662Boyle (1627 -1691), Spring andWeight of the Air. 1665 Borelli (1608-1679), Cometa di 1664. (Ellipt. Bahn). 1665 Journal des Savants, 1666 Philos. Transactions, 1682 iActa Eruditorum. 1666 Ls. Newton (1642-1727) entdeckt die Farbenzer- j Streuung und die allgemeine Gravitation. 1666 Leibnitz (1646—1716), De arte combinatoria. Xllb. Historisch-litterarische Tafel. 379 1666JD. Cassini (1625—1712), De maculis Jovis et Martis. 1667j Sternwarte in Paris, 1675 in Greenwich. 1668iNic. Mercator (16..— 1687), Logarithmotechnia. 16691 Is. Barrow (1630-1677), Lectiones opticse. 1669|E. Bartliolinus entdeckt die doppelte Brechung. 1669iBecher, Physica subterranea (Phlogist. Theor). 1671iMorIand (1625—1695) erfindet das Sprachrohr. 1671 1 Jean Picard (1620—1682), Mesure de la terre. .1 672 Guerike, Experimenta Magdeb. de vacuo spatio. 1672|Eicher reist nach Cayenne (Pendel, Marsparallaxe). ]673|Leibnitz erfindet die Differentialrechnung. 1673jHuygens, Horologium oscillatorium. 1675 Ol. Römer (1644-1716), Geschwindigkeit d. Lichtes. 1679|Conn, des temps, 1767 Naut. Alman., 1776 Berl. 'Jahrbuch. 1679 Fermat (1595—1665), Varia opera mathematica. 1(^81 iPapin erfindet den nach ihm benannten Topf. 1681 Dörffel (1643-1688), Astron. Betracht, d. gr. Kometen. 1683 Cassini und Fatio beobachten das Zodiakallicht. 1683 Erstes öffentl, chemisches Laboratorium (Altorf). 1686:Fontenelle (1657—1757), Sur la plural. d, mondes. 1687;P. Varignon (1654—1722), Nouvelle mecanique. 1687 Newton, Philos. natural, principia mathematica. 1689|Römer konstruiert das Passageninstrument. 1696|L'Hopital (1661— 1704), Analyse des infinim. petits. "" Einführung des Eeichskalenders. Newton, Treatise of light and colours. London. Edm. Halley (1656-1742), Astronomy of Comets. Derselbe zeigt, dass die Höhendifferenz der Differenz der Logarithm. der Barometerstände proportional. Chr. Wolf (1679-1754), Anfangsgr. der Mathematik. J. J. Scheuchzer (1672-1733\ Schweizerkarte. Jac. Bernoulli (1654—1705), Ars conjectandi. Taylor (1685—1731) entdeckt seinen Lehrsatz. Halley, Sonnenparallaxe durch Venusdurchgänge. 1717 Job. Bernoulli (1667 - 1748) teilt Varignon das Princip der virtuellen Geschwindigkeiten mit. 1718 Abr. de Moivre (1667—1754), Doctrine of Chances. 1721 Graham: Quecksilberkompens.; Variation in Dekl. 1726jHarrisons Eostpendel. (Zink-Eisen-Kompensation). 1727!Grey unterscheidet Konduktoren und Isolatoren. 1728;Bradley (1692-1762), Aberration; 1748 Nutation. 17291 Bouguer (1698-1758), Essai d'optique (Photometr.). 1700 1704 1705 1710 1712 1713 1715 1716 380 XII b. Historisch-Jitteparische Tafel. 1729 John Flamsteed (1646—1720), Atlas coelestis. 1730jThermometer von Reaumur (1683—1757). 173l|Clairault (1713—1765), Courbes ä double courbure. 1731:Hadley konstruiert Newtons Spiegelsextant. 1733 Mairan (1678-1771), Traite de l'aurore boreale. 1735 bis 1745 Gradmessungen in Peru und Lappland. 1736:Leonli. Euler (1707—1783), Mechanica. 1738 Dan. Bernoulli (1700—1782), Hydrodynamica. 1739;Boscovicli empfiehlt den leeren Kreis als Mikrometer. 1740|Celsius,Einfluss des Nordlichts auf die Magnetnadel. 1741|Bose erfindet den Konduktor d. Elektrisiermaschine. 1741|Weidler (1692-1755), Historia Astronomise. 1742 Joh. Bernoulli, Opera omn^ia. Lausannse. 4 vol. 1742;Thermometer von Celsius (1701—1744). 1743 Jean-le-Rond d'Alembert (1717-1783), Dynamique. 1744 Jac. Bernoulli, Opera. Genevae. 2 vol. 1744 Newtoni Opuscula, Ed. Castill. Laus. 3 vol. 1744 Euler, Solutio problem. isoperimetrici. Laus. 1745 Entdeckung der Leydner Flasche (Kunaeus, Kleist). 1745iLeibnitii et Bernoullii Commercium epist. 2 vol. 1745iTob. Mayer (1723 - 1762), Mathematischer Atlas. 1747 La Condamine (1701—1774), Proj. d'une mes. invar. 1748Euler, Introductio in Analysin infinitorum. 1749 Staudacher beginnt seine Sonnenfleckenbeobachtg. 1750 Cramer (1704—1752), Analyse des lignes courbes. 1750;Eob. Simson (1687—1768), Sectionum conicarum llibri V. 1750ibis 1754 Capexpedition von Lacaille (1713—1762). 1752 B. Franklin (1706-1790) erfindet den Blitzableiter. 1753Euler, Institutiones Calculi differentiaiis. 1753 Bichmann, Versuche über atmosph. Elektricität. 1753 Short und Dollond, Heliometer durch Bisektion. 1755 Kant (1724-1804), Naturgeschichte des Himmels. 1758 Montucla (1725— 1799), Histoire desmathematiques, !2 Vol. [2. Ausg. in 4 Vol. 1799-1802.] 1758;Kästner (1719-1800), Mathemat. Anfangsgründe. 1758 J. Dollond (1706—1761) verfertigt, durch Euler Iveranlasst, sein erstes achromatisches Fernrohr. 1758 Palitzsch findet den Halley 'sehen Kometen, 1760 J. H. Lambert (1728—1777), Photometria, 1761 jCosmologische Briefe und: Orbitse comet. propriet. 1761 und 1769 beobachtet man Venusdurchgänge. 1762 Harrison erhält für seinen Chronometer 200Ö0 Pfund. XII b. Historisch-litterarische Tafel. 381 17()3 Berthoud (1727—1807), Essai sur l'liorlog-erie. 2 vol. 1764: Black entdeckt die latente Wärme d. Wassers u. I Dampfes. 1764 Lalande (1732—1807), Astronomie (3. ed. 1792). 17G4iDampfmascliinen von James Watt (173G — 1819). 1768 Euler, Instit. Calculi integr. Petrop. 4V. (3. ed 1824). 1768 Bode (1747—1826), Kenntnis d. gestirnten Himmels. 1768 bis 1779 Cooks drei Eeisen um die Welt. 1770Euler, Algebra und Dioptrica. 1772 Deluc (1726— 1817), Sur les modif. de Fatmosphere. 1772;Rhuterford(1749-l819) entdeckt den Stickstoff. 1773 Laplace, Sur l'invariabilite des grands axes. 1774Priestley (1733—1804) entdeckt den Sauerstoff. 1774^ Wilson, Observ. on the solar spots. (Schulen.) 1775!Electroplior von Alex. Volta (1745—1827). 1775 Lavoisier findet die Zusammensetzung der Luft. 1775 Bailly (1736 — 1793), Histoire de l'astronomie. 1775 Feiice Fontana empfiehlt die Spinnefaden. 1777 Lichtenberg entdeckt die elektrischen Figuren. 1778 Christian Maj-er, Fixsterntrabanten. Mannheim. 1779 Lambert, Pyrometrie oder vom Masse der Wärme. 1781iW. Herschel (1738-1822) entdeckt Uranus; 1782 iCatal. of double stars, 1786 of nehulse and Clusters. 1782 Lhuilier, De relatione mutua capacit. et termin. 1782 Wedgewood (1730—1795) erfindet sein Pyrometer. 1783:Yega (1754—1802), Logarithmen (Bremiker 1856). 1783!Aerostaten von Montgolfier und Charles. 1783! Watt erkennt die Zusammensetzung des Wassers. 1783 Pingre (1711—1796), Cometographie. 2 Vol. 1783 Volta erfindet den Condensator, 1799 seine Säule. 1783 Saussure (1740— 1799) konstruiert Haarhygrometer. 1783 Herschel, Proper motion of the Sun, 1784 Polar jEegionsofMars, 1789 Riesenteleskop (40' auf 49^2")- 1784, Coulomb (1736—1806) erfindet die Torsions wage. 1784;Atwood (1745—1807) erfindet die Fallmaschine. 1787 Chladni (1756—1827) entdeckt die Klangfiguren. 1788 Lagrange (1736-1813), Mecan. analyt. (3. ed. 1853). 1789:Lavoisier (1743—1794), Traite de Chimie. 1789 Sim. Lhuilier (1750—1840), Polygonometrie. 1790 Annalen der Physik (Gren, Gilbert, Poggendorff). 179l|Galvani (1737)— 1798) entdeckt den Galvanismus. 1791jSchröter, Selenotopographische Fragmente. 1792 Guglielmiui (17..— 1817), De diurno terrae motu. 382 XII b. Historisch-litterarische Tafel. 1792 Einführung' des republ. Kalenders in Frankreicli. 1793 Chappe erfindet den optischen Telegraphen. 1794 Chladni, Ursprung- der von Pallas gef. Eisenmassen. 1794 Vega, Thesaurus Logarithmorum. fol. (lOstellig). 1795 Bohnenberger(1765 -1831), Geogr.Ortsbestimmung. 1795Journ. de l'ecole polytechn. (1874, cah. 44). 1795 Callet (1744 -1798), Logarithmes (Ed. ster.). 1795 Monge (1746-1818), Geometrie descriptive. 1796Laplace, Expos, du syst, du monde (6. ed. 1835). 179(5 Polytechn. Schule Paris, 1815 Wien, 1855 Zürich, etc. 1797 Cavendish bestimmt die Dichte der Erde. 1797 Olbers, Methode einen Kometen zu berechnen. 1798Legendre (1752—1833), Theorie des nombres. 1798 Benzenberg und Brandes beoh. Sternschnuppen. 1799 Laplace (1749— 1S27), Mecanique Celeste. 5 vol. 1800 Zach (1754-1832), MonatL Korrespondenz (28 vol.). 1800 Nicholson zerlegt Wasser durch Galvanismus. 1800 J. T. Bürg (1766-1834) löst die Mond-Preisaufgabe. 1801 Gauss (1777—1855), Disquisitiones arithmeticne. 1801 Gius. Piazzi (1746-1826) entdeckt die Ceres. 1802 Young (1773-1829), Theory of Light and Colours. 1802 Wollaston (1766-1828), Befract. and dispers, powers. 1802 Berthoud, Histoire de la mesure du temps. 1803 Carnot (1753— 1823\ Geometrie de position. 1803 Klügel, Mathematisches Wörterbuch. 5 vol. 1803 Lalande, Bibliographie astronomique. 1803 Erstes Dampfschiff" von Fulton (1765—1815). 1803 Piazzi, Prsecipuarum stellarum positiones mediae. 1804Poinsot (1777-1859), Statiqne (9 ed. 1848). 1804 Reichenbach (1772 1826), mech.-opt. Institut 1 München. 1804 Leslie erfindet den Differentialthermometer. 1804jLuftreisen von Biot (1774—1862) u. Gay-Lussac '(1778-1850). 1804 Benzenberg (1777—1846), Umdrehung der Erde. 1805 Puissant, Traite de Geodesie (3. ed. 1842). 1805 Monge, Application de Fanalyse ä la geometrie. 1806 Erster Versuch mit Lokomotiven auf Eisenbahnen. 1806 Mechain et Delambre, Base du Systeme metrique. 1807Peyrard (1760-1822), Oeuvres d'Archimede. 1808 Fr. Baily (1774—1844), Doctr. of Interest and Annuities. 1808 Malus entdeckt die Polarisation des Lichtes. Xllb. Historisch-litterarische Tafel. 383 1808Dalton, Chemical Philosophy (Atonig-eAvicht). 1809 Berzelius, Lärbok i Kemien (Wölilers Übers.). 1809 Gauss, Theoria motus corporuin coelestium. 1809 Wollaston, Camera lucida und Goniometer. 1810 Meier-Hirsch (1769-18.51), Integraltafeln. 1810 Gergonne, Annales des Mathematiques (1831 Vol. 21). 1811 Poisson (1781—1840), Mecanique (2 ed. 1833). 1811 Gottl. Fr. Bohnenberger, Astronomie. 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