ie “. ’ rein nnk r vÄ REN D » + « .r NR INNE . u han ri “ ax ur‘ Yes > ” Dre h “us hy ‘ ararirr AUARLET Ü #4 %% ... DEE nah Kuschas Karırı) £ - x urueaa erh x DE Dr a ‚# . > De Laraı VATER LEI D DOC DOOOEOOCH TO INA DOCH IN g x DOCH A; an sernerrnener ss ER DOLIOEN >. Ie 7 » Kurve, | es nr husyys au rue ten ERAN DK ers , \ RREFRANS f “s 2 Yir% OH 2 NAT DRAFH Ir ehr Krkysnas y £ ur. Yıh .. ‚ NET GL EL N sr 2 Kr he N FE EA ENT HT» % DEI TEE HE ER Y { * RN ee DK, RAR a RN ANA (A; N us asıR, X (% Neck vr wraearaetn DOCH, Eye H £} HILL CHT A 2 >> E Vz u 5 / ro ray» CA} IM hab „riss ir + 1 r »% I ER ECK RK "ir v) ET U N „Arrer A vhrhakh DOLUEOEX ran) N \ . % U N Le 4) kanR X “ ne as Anh „raue wa urbeueh r DRS varusr +r ar ie = & % „”. & ’ ACER Sure AA Wr ET werden: REN DECE: en .. ne, * 6 K . } Frust DICK Ä ; r Dr Se beuhnse “is “u ... DODDODE )eiabıh DO CN ah. ar KAAAARE IE ETLEELT vrheruuekt ICON ORIG h * EN, DOOR NOODODODICO ROLLE Ferers Kirerenee un 3 re 7 BI rA» VRHNE er LEE wi ee WR & he ers {2 .. Er Fa ” Anteters ir a! ———— 4 - @ “ 3 Pi Ae 1 ä ii Inc2 He v 4: Yz ' Eu wart u yE 2 x & (ehr © merken UNSERE FREILAND-NADELHÖLZER KULTURHANDBUÜCHER FÜR GARTENFREUNDE HERAUSGEGEBEN VON DER DENDROLOGISCHEN GESELLSCHAFT FÜR ÖSTERREICH-UNGARN Bisher erschienen: BAND I: „UNSERE FREILAND-STAUDEN“ Anzucht, Pflege und Verwendung aller bekannten, in Mitteleuropa im Freien kulturfähigen, ausdauernden krautigen Gewächse. — Unter Mitwirkung von Georg Arends, Goos und Koenemann, Camillo Schneider, James Veitch & Sons und Franz Zeman, herausgegeben von ERNST GRAF SILVA TAROUCA. Zweite, neudurchgesehene und vermehrte Auflage. 418 Abbildungen im Text und 23 Abbildungen auf ı2 farbigen Tafeln. In Leinwandeinband Preis I K= 15.30M. BAND II: „UNSERE FREILAND-LAUBGEHÖLZE“ Anzucht, Pflege und Verwendung aller bekannten, in Mitteleuropa im Freien kulturfähigen Laubgehölze. — Unter Mitwirkung von Istvan Baron Ambrözy, Georg Arends, C. Heicke, Herm. A. Hesse, Wilh. Kesselring, A. Purpus, Alfred Rehder, Camillo Schneider, Prof. Schwappach, Fritz Graf Schwerin, Helmut Späth, H.Veitch, Egbert Wolf und Franz Zeman, herausgegeben von ERNST GRAF SILVA TAROUCA. Mit 495 Abbil- dungen im Text und 24 Abbildungen auf ı6 farbigen Tafeln. In Lein- wandeinband Preis 2o K— 1ı7M. BAND Ill: „UNSERE FREILAND-NADELHÖLZER“ In Leinwandeinband Preis 22 K = 18.70 M. Später wird folgen: BAND IV: „GARTEN UND PARK“ In diesem Bande soll an einer Anzahl guter Beispiele gezeigt werden, wie man heute Gärten und Parke gestaltet und wie man die in Band I—-IIl besprochenen Pflanzen darin verwendet. Vorzugspreise für Mitglieder siehe auf der letzten Seite des Buches. Gartenszenerie aus Rothenhaus (Böhmen). Tafel UNSERE FREILAND- NADELHÖLZER ANZUCHT, PFLEGE UND VERWENDUNG ALLER BEKANNTEN IN MITTELEUROPA IM FREIEN KULTURFÄHIGEN NADEL- HÖLZER MIT EINSCHLUSZ VON GINKGO UND EPHEDRA UNTER MITWIRKUNG VON ADOLF CIESLAR, R. HICKEL, WILHELM KESSEL- RING, ALFRED REHDER, CAMILLO SCHNEIDER, E. H.WILSON, EGBERT WOLF U. FRANZ ZEMAN IM AUFTRAGE DER DENDROLOGISCHEN GESELLSCHAFT ao FÜR ÖSTERREICH-UNGARN HERAUSGEGEBEN VON o ERNST GRAF SILVA TAROUCA MIT 307 ABBILDUNGEN IM TEXT, 6 SCHWARZEN TAFELN UND 14 FARBIGEN ABBILDUNGEN AUF 12 TAFELN WIEN LEIPZIG ESTEMPSKY 1913 G/ FREYTAG G. m.b.H. Alle Rechte, einschließlich des Übersetzungsrechtes, vorbehalten. nn ——g Buchdruckerei G. Freytag, Gesellschaft m. b. H., Wien. Vorwort. Mit diesem dritten Kulturhandbuche hoffen wir eine wichtige Ergänzung zu den beiden ersten Bänden zu bieten, besitzen doch gerade die Nadelhölzer unter den Gartenliebhabern seit alters eine große Anzahl warmer Freunde. Für die Ausgestaltung dieses Bandes waren uns im allgemeinen die gleichen Richtlinien maßgebend wie bei den früheren. Da indes die Artenzahl der Koniferen eine ziemlich begrenzte ist, so haben wir es für das Richtige gehalten, alle Gattungen aufzunehmen, um so mehr als Österreich- Ungarn in seinen süd- lichen Gebieten auch die Anpflanzung der heikleren Formen im Freien gestattet. Vor allem aber erschien es uns notwendig, dies Buch in reichster Weise mit Abbildungen auszustatten, zumal hier die botanische Seite mehr als bei den Stauden oder Laubeehölzen betont werden mußte. Hierüber ist in der Einleitung das Notwendige gesagt! Es war uns wieder möglich, ausgezeichnete Kenner als Mitarbeiter zu gewinnen. Allen diesen unseren, auf dem Titelblatt genannten, verehrten Herren Mitarbeitern fühlen wir uns herzlich zu Danke verpflichtet. Insbesondere gilt unser Dank Herrn Professor R. Hieckel, dem Generalsekretär der französischen Schwestergesellschaft und ausgezeich- neten Nadelholzkenner. Er hatte die große Güte, das gesamte Manuskript der Abschnitte XII und XIII durchzusehen und ebenso den größten Teil der Abbildungen zu prüfen. Außerdem gestattete er uns bereitwilligst die W Viedergabe zahlreicher seiner Zeichnungen. In Herrn Professor Dr. Adolf Cieslar, dem Vorstand der forstlichen Lehrkanzel an der Hochschule für Bodenkultur in Wien, konnten wir diesmal die österreichische Autorität auf dem Gebiete der Forstkultur zu Worte kommen lassen. Den bekannten Herren W. Kesselring und E. Wolf verdanken wir außer dem wertvollen Aufsatz VI auch verschiedene Abbildungen. Ebenso Herrn AlfredRehder vom Arnold Arboretum, der uns gleich den beiden anderen Herren für das Laubholzbuch schon so wesentliche Dienste geleistet hatte. Sehr erfreut uns die Mitarbeit des erfolg- reichsten aller Gehölzsammler in China, des Herrn Ernest H. Wilson, der zurzeit am Arnold Arboretum tätig ist. Dafür, daß wir seine prächtigen Aufnahmen wieder- geben dürfen, schulden wir unserem hochverehrten Ehrenmitgliede, Herrn Professor C. 8. Sargent, dem Direktor des genannten Institutes, tiefen Dank. Besonderer Dank gebührt allen den Herren, welehe unseren Generalsekretär auf seiner eroßen Studienreise im letzten Sommer so freundlich aufnahmen und unterstützten. Er besuchte zunächst bei Angers das Arboretum La Maulevrie von Herrn G. Allard, dem Vizepräsidenten der „‚Soeiete Dendrologique de France‘ und fand hier eine unvergleichlich liebenswürdige Aufnahme. Wie reich die Koniferensammlung dieses enthusiastischen Pflanzenfreundes und ernsten Pflanzenkenners ist, beweist die große Zahl der Photographien aus Angers. Eine wertvolle Ausbeute ergab auch der Besuch des Gartens von Herrn Philippe de Vilmorin in Verrieres bei Paris, wo Herr Direktor Mottet sehr freundlich an die Hand ging. Auch Les Barres bot prächtige Nadelholzmotive, wobei unser hochverehrtes Ehrenmitglied, Herr Maurice L. de Vilmorin. und der Direktor der Forstschule, Herr san Delavaivre, unseren Generalsekretär aufs beste unter- stützten. Auf der an Nadelhölzern so reichen Insel Mainau, wo Herr Hofgärtner N o.h | so bereit- willig seine Schätze zeigte, verhinderte leider regnerisches Wetter die Aufnahme. Auch die vielen Koniferen in den Hofgärten zu Karlsruhe, welche Herr Hofgartendirektor Graebener dem Mitunterzeichneten vorführte, erwiesen sich als ungeeignet für die Photogr aphie. Aus der dendrologischen Schatzkammer im Schloßgarten zu Heidelberg können wir dank der #reundlichkeit des Herrn Garteninspektors E. B. Behn ick einige Aufnahmen zeigen. Ebenso aus dem botanischen Garten in Darmstadt, von wo unser verehrter Freund, Herr Garteninspektor A. Purpus uns einiges sandte. Eine große Anzahl von Aufnahmen unseres Generalsekretärs entstammt den welt- bekannten Baumschulen unserer verehrten Mitglieder, der Herren Kommerzienrat H. A. > Hesse, Weener, und Dr. Helmut Späth, Baumschulenweg-Berlin. In Weener -- fanden wir größtes Entgegenkommen und außerdem wertvolle Hilfe durch Herm P. Kache, 6 Vorwort. während uns in Baumschulenweg Herr J. Jensen zur Seite stand, welcher in freund- lichster Weise auch die Kontrolle einiger Abbildungen von Gartenformen besorgte. Herr Hofgartendirektor Zeininger vermittelte uns gütigst die Erlaubnis, in den schönen Anlagen von Potsdam-Sanssouci zu photographieren, und der liebenswürdigen Genehmigung des Herrn Hofrates Bouch6, Dresden, verdanken wir es, daß wir die Aufnahmen aus der wundervollen Sammlung im Schloßgarten zu Pillnitz bringen dürfen, welche weiland Se. Majestät König Albert von Sachsen anpflanzen ließ. Hier unterstützte uns aufs beste Herr Hofgärtner Herzog. Ferner müssen wir aufs verbindlichste danken Herrn Hofrat Dr. Klein, Karlsruhe, für seine wundervollen Bilder, die er uns zur Verfügung stellte, wie auch dem sehr verehrten Präsidenten der Deutschen D. G., Herrn Fritz Graf Schwerin, für die sehr ent- segenkommende leihweise Überlassung der prächtigen Aufnahmen aus Wörlitz usw., welche der Photographiensammlung der D. D. G. entstammen; und ebenso Herrn Henry John Elwes, Colesborne, England, und Herrn Dr. Enrico Rovelli, Pallanza, Italien, für eine Reihe recht wertvoller Aufnahmen. Wärmsten Dank schulden wir Sr. Exzellenz Herrn Ministerpräsident a. D. Kolo- man von Szell, welcher gestattete, daß wir einige Prachtstücke seiner ausgewählten Koniferensammlung in Rätot wiedergeben. Außerdem vermittelten uns Photographien die Herren Kurator Alwin Berger, La Mortola, Gartendirektor R. Lauche, Muskau, Dr.F. Mader, Nizza, J. Petz, Steyr, Garteninspektor E. Rettig, Jena, Graf Herbert Schaffgotsch, Purgstall, und Professor Dr. Karl Wilhelm, Wien. Nicht vergessen dürfen wir, unserem verehrten Mitglied Herrn Professor Dr. A u- gustine Henry in Dublin herzlich zu danken. Ohne seine in der Einleitung und sonst erwähnten Arbeiten wären wir nicht in der Lage gewesen, all das zu bieten, was unser Buch enthält. In diesem Sinne fühlen wir uns auch Herrn Forstinspektor L. Parde6, Beauvais, aufrichtig verpflichtet, sowie Herrn H. Clinton-Baker in Bayfordbury. Wir hätten diese Arbeit indes schwerlich durchführen können, wenn uns nicht die reichen Sammlungen und die wohlgeordnete Bibliothek der Botanischen Abteilung des k. k. Hofmuseums, Wien, zur Verfügung gestanden hätte. Dafür haben wir ihrem Leiter, Herrn Kustos Dr. A. Zahlbruckner, und seinen Herren Assistenten, Kustos-Adjunkt Dr. K. Ritter von Keißler und Kustos-Adjunkt Dr. Karl Rechinger, aufs aller- beste zu danken. Auch der Direktor des Wiener Botanischen Gartens, Herr Hofrat Professor Dr. R. Ritter von Wettstein, bewies uns das größte Entgegenkommen, und Herrn Privatdozent Dr. Friedrich Vierhapper verdanken wir die freundliche Durchsicht von Abschnitt X1. Die vielen Zeichnungen fertigte nach den angegebenen Vorlagen Herr Adolf Kasper, akademischer Zeichenlehrer, Wien, an und die Wiedergabe aller Bilder erfolgte in bester Weise durch die Firma Angerer& Göschl, Wien. Daß wir das Buch in dieser gewiß einzig reichen Art bildlich ausstatten konnten, ver- danken wir unserem verehrten Verleger, Herrn Georg Freytag, der auch diesmal in jeder Weise unseren gewiß nicht bescheidenen Wünschen entgegenkam. Wir wissen, daß unser Werk in mancher Hinsicht ein Versuch ist, der beim ersten Male nicht völlig gelingen konnte, deshalb bitten wir alle Leser, uns ganz offen auf alles hin- zuweisen, was ihnen unrichtig erscheint. Alle Zuschriften sind zu richten an die Geschäfts- stelle der Dendrologischen Gesellschaft, Wien, VIII., Blindengasse 42. Wien, im Juli 1913. CAMILLO SCHNEIDER, ERNST GRAF SILVA TAROUCA, Generalsekretär Präsident der Dendrologischen Gesellschaft. der Dendrologischen Gesellschaft. INHALT, Seite Verzeichnis der Tarbiven Abbildungen a er er a ee en ee A. ze ueiner Teil. 1. Einleitung ... een N ee N II. Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. ‘Von Ernst Graf Silva Tarouca . 11 III. Die Nadelhölzer in der architektonischen Anlage, im Garten. Von Camillo Schneider... . 4 IV. Die Nadelhölzer Chinas. Von Ernesi H. Wüson. = 2 = = 2222 essen. BB V. Die Nadelhölzer Nordamerikas. Von Alfred Rehder . . . een 0 VI. Die für den Norden tauglichen Nadelhölzer. Von Egbert W olj und W. " Kesselring BE 17 VII. Die zum forstlichen Anbau geeigneten fremdländischen Nadelhölzer. Von Prof. Adolf Cieslar 85 VIII. Anzucht, Vermehrung und Kultur der Nadelhölzer. Von Franz Zeman . . EI IX. Über die tierischen und pflanzlichen Schädlinge der Nadelhölzer. Von Camillo Schneider . . 108 X. Kurze Erläuterung der bei den Beschreibungen angewendeten botanischen Kunstausdrücke, sowie Bemerkungen über die Gliederung und Benennung der Formenkreise. Von Camillo DERTIEMDEN. 32 Kan eg ae ee ne ee ee Re ee ee B. Besonderer Teil. XI. Systematische Übersicht der Hauptgruppen der Conijerae auf Grund der Blüten- und Frucht- merkmale . . . 126 XH. Bestimmungstabelle für alle. Gattungen (einschließlich. Ephedra und Ginkgo) auf Grund der Zweig-, Knospen- und Blattmerkmale . . . . eo He XIII. Alphabetische Aufzählung aller Gattungen nebst Anführung der wichtigsten Arten und Formen mit kurzen Hinweisen auf ihre Kulturbedingungen, ihr Aussehen und ihren Kulturwert . . 143 XIV. Formenzusammenstellungen nach den Bodenbedingungen: a) für normalen Boden und sonnige oder halbschattige, genügend frische Lagen. . . . 2% b) für trockene, sonnige Lagen ..... .. 2... 22mm nennen nn 29 c) für feuchte oder moorige Lagen . .. ER d) Schattengehölze und als Unterholz geeignete armen le ee EN. ag, AV. Formenzusammenstellungen nach der Nadelfärbung: Bshiner Rush ee Re our Dyr-farbıee. Danerläarbung 2.2. 2000 80 Ss I ee NR IE 2Un Gjübesonderssblefes Gran 2 u RE Er EI AR I ee ee ea e) besonders glänzendes Grün. . . > . 296 f) auffallende Gegensätze zwischen den Ober- und Unterseiten der Nadeln (Zw eige) . . 297 XVI. Nadelhölzer mit besonderer Tracht: u); Byramiden-und,Dauleniormen! ur... A ee ME b) Hänge(Trauer)formen . . . Be RE BEE SEI Br Re A. c) niedrige kompakte oder Kugelformen Eee: aa ER d) kriechende oder niederliegende Formen (insbesondere für Felspartien) een RE AT, e) rutig oder monströs verästelte Formen 3: ee ae ee ee XVII. Zusammenstellung der Baumformen nach Wuchs und Höhe: EI a ER rn TE PTR ER b) trägwüchsie . . . ET ae)‘ c) hohe Bäume, die über EN) m , hoch “werden ET RR Le ne eg ner EDS d) mittelhohe Bäume, die über 10m hoch. werden . .. .». 2. 22.2.2 2.222 2.2..02008 e),kleme‘ Bäume; die»5=10,m hoch. werden. %... 2.25... Ara = Lu ae 22 29.0999 XVIII. Zusammenstellung der Strauchformen nach Höhe: a) GroBsttäucher oder. baumarlir, 3b Mm. =... a se ee A: 2 209 DIE Mistelstiänschen. 1 Bm. ae 3 es re en De ae ee I d) Zwergsträucher, 0,10—0.5m ... Ba PA er en Be XIX. Nadelhölzer, die starken Schnitt vertragen (für Hecken usw.) . I EEE N ET XX. Empfehlenswerte Bezugsquellen . N EEE 0 5 RE En ee ee Tafel Tafel Tafel Tafel Tafel Tafel Tafel Tafel Tafel Tafel Tafel Tafel Verzeiehnis der farbigen Abbildungen. . Gartenszenerie aus Rothenhaus (Böhmen) (Titelbild). . Gartenszenerie aus Sanssouci. — Herbstszenerie aus Pruhonitz (Seite 48). . Cedrus allantica var. glauca. —Picea Omorica (Seite 80). (Aufnahmen von A. Purpus, Darmstadt). . Chamaeeyparis pisifera var. plumosa f. glaucescens und Abies concolor, in Pillnitz (Sachsen. (Seite 112.) . Chamaecyparis Lawsoniana var. lutea, in Weener (Hannover) (Seite 128). . Chamaecyparis oblusa var. aurea, in Eisenberg (Böhmen) (Seite 168). . Picea pungens var. argentea, in Eisenberg (Böhmen) (Seite 192). . Picea canadensis und Pseudotsuga glauca, in Pruhonitz (Böhmen) (Seite 208). . Picea Engelmanni und Thuja oceidentalis var. Vervaeneana, in Pillnitz (Sachsen) (Seite 224). . Taxodium distichum, in Charlottenhof bei Sanssouci (Seite 256). . Thuja orientalis var. elegantissima, in La Maulevrie, Angers (Seite 272). . Tsuga Mertensiana var. glauca (Ts. Pattoniana), in Pillnitz (Seite 288). A. Allgemeiner Teil. 1. Einleitung. Wir betonten schon im Vorwort, daß uns bei der Ausarbeitung dieses dritten Kultur- handbuches die gleichen Gesichtspunkte leiteten wie bei den beiden ersten. Allein der minder umfangreiche Stoff, den es diesmal zu bewältigen galt, ließ es uns doch geboten erscheinen, ihn eründlicher durchzuarbeiten, als es bei den Stauden und Laubgehölzen geschehen konnte. Wohl besitzen wir in dem allbekannten „Handbuch der Nadelholz- kunde“ (2. Aufl. 1909) unseres verehrten korrespondierenden Mitgliedes, Herrn Ökonomierat L. Beißner, ein wertvolles Werk über Freilandkoniferen, doch entspricht sowohl dieses, wie auch das kleine Buch von Tubeuf!) und das ganz auf Beißner fußende von E. Schelle?), nicht dem, was wir gern bieten möchten. Und das ist ein Buch für den Liebhaber und Gärtner, wonach er möglichst schnell die Arten und Rormen bestimmen, steh durch Bilder ihre Tracht und sonstigen Merkmale einprägen, sowie sich über ihren wirk li ichen Kulturwert unterrichten kan n. Es liegt uns ganz fern, ein wissenschaftliches Werk, ähnlich dem von Beißner, herauszugeben, wir wollen lediglich uns bei unseren botanischen Ausführungen auf die besten Quellen stützen und alle Dar- legungen, soweit es nur irgend geht, durch Zeichnungen oder Photographien erläutern. wi ir fußen dabei in erster Linie auf den Arbeiten vonElwesandHenr v2), RiHivelee lb); H. Mayr’) und L. Pard£®), welche Autoren wir wohl mit Recht als unsere besten Nadel- holzkenner schätzen dürfen. Haben wir noch andere Kenner, wie etwa Beißner, Britton, Clinton-Baker”), Koehne, Masters, Rehder oder Sargent zu Rate gezogen, so ist die betreffende Arbeit stets genau angegeben. Nicht unerwähnt sei hier, daß auch das schöne Werk von Hempel und Wilhelm, Die Bäume und Sträucher des Waldes, Band I, uns vielerlei bot. Wir hätten sehr gern Herrn L. Beißner, der beim Abschluß seiner zweiten Auflage die meisten Arbeiten von Elwes and Henry, Hickel und Pard& nicht kannte, als Mitarbeiter zu Rate gezogen, doch machte dies leider seine schwere Erkrankung unmöglich. Ganz besonders wichtig erscheint es uns, gleich hier zu betonen, daß wir uns in der Namengebung an die international vereinbarten Regeln der Botanischen Kongresse von Wien (1905) und Br üssel (1910) angeschlossen haben! "Wir befinden uns dabei in Gegensatz zu Beißner, Henry, Hickel und Pard6, sowie den meisten Vertretern der eärtnerischen und forstlichen Praxis, welche diese Regeln wenigstens nicht streng befolgen. Beißner hatte im Jahre 1857 bereits versucht, durch ein Handbuch der Koniferen- Benennung“ eine Grundlage für eine einheitliche Namengebung zu schaffen. Es ist jedoch ohnew eiters !) Carl von Tubeuf, Die Nadelhölzer, mit besonderer Berücksiehtigung der in Mitteleuropa winterharten Arten. Eine Einführung in die Nadelholzkunde für Landschaftsgärtner, Gartenfreunde und Forstleute. Stuttgart 1597. ?) E. Schelle, Die winterharten Nadelhölzer Mitteleuropas. Ein Handbuch für Gärtner und Gartenfreunde. Stuttgart 1909. ®) Henry John Elwes and Augustine Henry, The Trees of Great Britain and Ireland; vols. I-VI. *) R. Hickel, verschiedene Arbeiten in Bulletin de la Soeiete Dendrologique de France. 1906—1912. 5) Heinrich Mayr, vor allem das Werk ‚‚Fremdländische Wald- und Parkbäume‘‘. 1906. 6) L. Parde&, verschiedene Arbeiten in Bulletin de la Societe Dendrologique de France, 1909 bis 1912, und das ausgezeichnete Werk Ieonographie des Coniferes fructifiant en France, von dem bis Ende März 1913 erst Lieferung 1—2, ohne Text erschienen war. °) H. Clinton-Baker, Illustrations of Conifers. Vol. I—-ITI. 1909—1913. 10 Einleitung. klar, daß auch bei den Koniferen nur eine Nomenklatur Geltung haben kann, die auf inter- nationalem Übereinkommen beruht! Sind die in Wien und Brüssel geschaffenen Grund- lagen auch in erster Linie für Botaniker, für die Vertreter der Wissenschaft, bindend, so wird der Gärtner und Forstmann doch nach und nach trachten müssen, seine Namen- sebung dieser internationalen anzupassen. Wir wollen dazu beitragen und stellen immer den Namen voran, den die Wien-Brüsseler Regeln als korrekt gelten lassen, doch folst stets derjenige in Klammer, welcher in der Praxis gang und gäbe ist, wobei oft zwei bis drei genannt werden müssen, da auch bei den Gärtnern und Forstleuten keine rechte Einheit- liehkeit herrscht. Die Autoren fügen wir nur dort bei, wo es dringend nötig ist, und wir erläutern jeden Fall besonders, in dem ein allgemein üblicher Name eingezogen werden muß. Über die noch sehr verworrene Benennung vieler Gartenformen sprechen wir in Abschnitt X. Die vorhandenen deutschen Namen werden ebenfalls nach Gebühr hervor- gehoben. Wenn wir für die Erleichterung der Bestimmung die vegetativen Merkmale, also die Kennzeichen, welche Knospen, Zweige und Blätter (Nadeln) bieten, in den Vordergrund stellen, so sind wir doch mit Henry, Hickel und Pard& darin einig, dab hier sehr viele Angaben noch nicht unbedingt verläßlich sind. Deshalb haben wir auch die wissenschaftlich ent- scheidenden Merkmale der Blüten und namentlich der Früchte und Samen keineswegs vergessen. Wir waren jedoch bemüht, statt vieler Worte Bilder für uns sprechen zu lassen. Wo sie noch fehlen oder nicht genügen, werden wir bestrebt sein, in einer späteren Auf- lage ausreichende Ergänzungen zu bieten. Hier ist uns jeder Hinweis wertvoll, der auf Beobachtungen an wirklich richtig bestimmten lebenden Pflanzen beruht. Das Ideal einer Kennzeichnung sind freilich bei Koniferen farbige Bilder. Solche kann man aber im Rahmen eines so billigen Handbuches nie in größerer Zahl bieten. Da muß der Nadelholzfreund schon zu einem so teueren Werke greifen, wie es das oben genannte von Parde ist, welches dem Ideal so nahe wie nur möglich zu kommen scheint. Leider. konnten wir nur eine kleine Probe davon bisher einsehen. Von der Beigabe einer Tabelle der wichtigsten Arten und Formen nach ihren Zier- eigenschaften und Lebensbedingungen, wie in den anderen Handbüchern, haben wir vorläufig abgesehen. Die große Zahl ähnlicher Gartenformen bedarf noch viel zu sehr vergleichender Untersuchungen, um festzustellen, welcher Form für bestimmte Zwecke ein Vorzug zu geben ist. Es war uns noch nicht möglich, selbst eine solche Prüfung an- zubahnen, und in der Literatur finden wir in dieser Hinsicht nur sehr wenig brauchbare kritische Angaben, wie etwa die von Garteninspektor Hübner, in Gartenflora LX IS (1913). Die vielen Formen von z. B. Ohamaecyparis Lawsoniana, oder auch von Pieea ex a lassen sich gewiß auf nur wenige wirklich für den Gartengestalter verwertbare herab- mindern. Der Sortenliebhaber freilich findet alle abweichend, doch haben solch kleine Unterschiede für die allgemeine Verwendbarkeit gar keine Bedeutung. Wir bitten alle ernsten Beobachter uns zu helfen, dieses Chaos tunlichst zu sichten! II. Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. Von Ernst Graf Silva Tarouca, Pruhonitz. Betreten wir einen architektonisch schönen Saal, dessen Tiefe, Breite und Höhe dem idealen Raumverhältnis entspricht; dessen Fenster, nicht zu groß und nicht zu klein, die richtige Beleuchtung des ganzen Raumes, wie der einzelnen sehenswerten E inrichtungs- stücke gewähren; dessen Wandschmuck — Bilder, Gobelins — mit den Teppichen und den Stoffen zu einer wohlabgestimmten, das Auge erfreuenden Farbenwirkung sich vereinigt; dessen zum Stil der Architektur passende Möbel, nicht zu viel und nicht zu wenig, geschmac k- voll und zweckmäßig gruppiert, mit den ohne Überladung da und dort aufgestellten Abb. 1. Aus dem Arboretum des Herrn G Allard, La Maulevrie, in Angers: links vorn Taxus baccata fastigiata, im Mittelgrund Sequoia giganteu. (Orig.) Kunstgegenständen zu ruhiger, vornehmer, harmonischer Schönheit des ganzen Interieurs zusammenwirken, so genießen wir den unseren Schönheitssinn voll befriedigenden Eindruck eines Kunstwerkes der Raumgestaltung. Betreten wir dagegen einen architektonisch nichtssagenden Raum in der Wohnung eines Antiquitätensammlers, in welchem der ganze Platz an den Wänden und auf dem Boden mit Möbeln, Bildern, Teppichen, W affen und Kunstgegenständen verschiedener Zeiten und verschiedener Stilarten vollgepfropft ist, so beachten wir das Interieur selbst gar nicht, das ja auch hier keine Rolle spielt, wir bewundern die einzelnen Gegenstände, welche den Wert dieser Sammlung bilden! 12 Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. Ich kenne einen Garten, auf dessen Rasenflächen in Zwischenräumen, welche jedem einzelnen Exemplar die freie, vollkommene Entwicklung gestatten, die schönsten und seltensten Koniferen stehen, welche der Besucher, von den überall dazwischen durch- führenden Wegen aus bequem bewundern kann; da gibt es keine Fernsichten, keinen Durch- blick, keine Raumeestaltung: das ist kein Landschaftsgarten, sondern eine K oniferen- sammlung, und zwar die schönste meiner Bekanntschaft! Wer die Sammelpassion hat, besitzt das Recht, sich an seiner Sammlung zu freuen; Unrecht hat er nur dann, wenn er seine Koniferensammlung einen Park nennt, oder wenn er im Landschaftsgarten seine Sammlung unterbringen will, auf Kosten der harmonischen (Grartengestaltung, auf Kosten der Schönheit des ganzen Landschaftsbildes! „Das Studium der Nadelhölzer‘“, sagt Petzold, „ist wichtig für den Landschaftsgärtner Ww eniger deswegen, weil er sie viel, als w eil er sie mit Vorsic h t anwenden soll, um durch sie den Effekt zu erreichen, den hervorzurufen sie fähig sind. Will man den öfter erwähnten ar Abb. 2. Aus dem Arboretum des Herrn G. Allard, La Maulevrie, in Angeıs (Crig.). Vereleich mit der Malerei hier weiter ausführen, so sind die Koniferen gleichsam die Kern- schatten, die charakteristischen Grundstriche des Bildes, während der Grundton des Gemäldes mit seinen unzähligen feinen Nuancierungen und Abstufungen durch die Laub- hölzer gegeben werden mub, selbstverständlich immer im Charakter der Gegend, welchem man unter allen Umständen Rechnung zu tragen hat.‘ Ich habe im zweiten Bande unserer Kulturhandbücher!) über die Verwendung der Laubgehölze im Landschaftsgarten geschrieben und verweise, um Wiederholungen zu ver- meiden, auf die dort erörterten allgemeinen Grundsätze für die Pflanzung und Gruppierung von Bäumen und Sträuchern im Park, je nach den gegebenen örtlichen Verhältnissen (Boden, Klima, Charakter der Gegend) und je nach den künstlerischen Zwecken, denen sie in der Anlage dienen sollen (Gleichgewicht der Lichtflächen und Schattenpartien, Plastik im Landschaftsbilde; Bewegung und Abwechslung im Grundriß und in der Horizontallinie; !), Silva Tarouca, Unsere Freiland-Laubgehölze; Anzucht, Pflege und Verwendung aller bekannten, in Mitteleuropa im Freien kulturfähigen Laubgehölze. Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park, 13 Steigerung der Wirkung von Fernsichten; Kontraste in Form und Farbe; Abwechslung in der Szenerie durch die Pflanzung und Gruppierung verschiedener Arten und durch Schaffung verschiedener charakteristischer Vegetationabilder, unter Ausnützung der ge- gebenen Terrain- und Bodenverhältnisse). Diese Grundsätze gelten im all- semeinen auch für die Verwendung der Koniferen im Land- schaftsgarten; ich werde sie hier nicht neuerdings entwickeln, doch glaube ich der Bequemlichkeit und dem leichteren Verständnis derjenigen zu dienen, welche meine Aus- führungen im Gehölzbuche gelesen haben, wenn ich bei Besprechung der Koniferen und ihrer Verwendung im Park dieselbe Einteilung und den gleichen Gedankengang bei- behalte wie dort. Wir werden uns also auch hier zunächst mit den Eigenschaften vertraut machen, durch welche die Koniferen sich unterschei- den, und welche sie für die verschiedenen Zwecke der Landschaftsgärtnerei ver- wendbar erscheinen lassen. 1. Die Koniferen sind immergrün, mit Ausnahme der Lärchen, Taxodium und der Ginkgo biloba, welch letztere ihr Laub, bzw. ihre Nadeln, im Winter abwerfen und durch diese Eigenschaft unbrauchbar erscheinen für jene Zwecke, welchen die übrigen Koniferen besonders zu dienen berufen sind: die immergrünen Koniferen er- freuen unser Auge durch ihr frisches, saftig dunkles Grün besonders im Winter, wenn die anderen Bäume und Sträucher entblättert, schmucklos wie tot da- stehen; sie allein beleben den winterlichen Park im Verein mit anderen immer- grünen Gehölzen, wenn sonst alles um uns her weiß und grau und traurig aussieht! Die immergrüne dichte, un- durchsichtige Benadlung der = “ Koniferen macht sie aber Abb. 3. Zypressen (Cupressus sempervirens) und Seestrandkiefern (Pinus auch wie im Sommer, so halepensis) am Mittelmeer (Orig., Hort. Hanbury, La Mortola b. Ventimiglia). ganz besonders im Winter geeignet, die Grenzen der Anlagen, unschöne Mauern, Zäune, Gebäude oder andere Dinge, w elche der Gartenkünstler aus ästhetischen Gründen verbergen will, zu verdecken — Land- schaftsbilder abzuschließen — in der landschaftlichen Raumeestaltung bei der Zusammen- fassung größerer Baumgruppen zu einem Landschaftsbilde oder im Vordergrunde von Fern- sichten als undurchsichtige, dunkle Kulissen verwendet zu werden. 2. Jenach Heimat und Klima sprechen wir von einheimischen und fremden (exotischen) Koniferen. Die Verwendung der letzteren im Landschaftsgarten hängt im allgemeinen davon ab, ob sie winterhart sind, d. h. ohne Schutz unsere Winterkälte ertragen. Ausländische Koniferen, welche heiklich und schutzbedürftig sind, sollten Sammler nur 14 Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. in der Nähe des Hauses anbringen oder in besonderen Anlagen vereinigen, wo sie ohne größere Schwierigkeiten und Kosten geschützt und eingedeckt werden können, und wo es mehr darauf ankommt, die Reichhaltigkeit der Koniferensammlung zu zeigen, als land- schaftliche Szenerien zu gestalten. In den Park gehören nur solche Koniferen, welche freudig und üppig gedeihen und in den Anlagen nieht störend wirken, sondern im Charakter der einzelnen Landschaftsbilder in Form und Habitus mit den einheimischen Koniferen und Gehölzen harmonieren oder je nach dem Standort und der Szenerie auch mit anderen Exoten zu natürlich wirkenden Vegetationsbildern sich vereinigen lassen. So kann ich in einer sumpfigen Partie nahe am Wasser Taxodium distichum und Thuja oeeidentalis verwenden, während die Thujen einen störenden Eindruck machen würden, wollte ich sie in einer unserem heimischen Mittelgebirge nachgebilde- ten Waldpartie anpflanzen, deren Charakter naturge- mäß die Verwendung von Tannen und Fichten ent- spricht. Hier aber kommt es gar nicht darauf an, ob ich nur die einheimischen Tannen und Fichten pflanze oder durch Gruppierung von Abies Nordmanniana, eilieica, subalpina, Preea Mariana(P.nigra), Omorica, sitchensis, Pseudotsuga taxı- folia (P. Douglasii) und an- deren ausländischen, aber im Habitus von unseren Tannen und Fichten sich wenig unterscheidenden Ar- ten, die Anlagen reicher und interessanter gestalte! Wo kein besonders charakteri- stisches Landschaftsbild be- absichtigt ist, können aus- ländische Koniferen im Park als Solitärs oder in Gruppen dort verwendet werden, wo sie den künstlerischen In- tentionen des Gärtners dienen und einen ihren Existenzbedürfnissen und ihrem natürlichen Vor- Abb. 4. Koniferen (Thuja) und Stauden im Pruhonitzer Park (Orig). kommen entsprechenden Standort finden. 3. Nach der Art des Wuchses können wir die Koniferen unterscheiden: Je nachdem sie hoch emporwachsen oder niedrig bleiben, n Bäume undSträuc her; je nachdem sie sich rasch und üppig oder langsam und träge entwickeln, inschnellwüchsige und träßöwüchsige Nadelhölzer. Man vergleiche auch die Listen XVII und XVII. : Die Strauchform ist unter den Koniferen nur wenig vertreten. Tazxus baccata kennen wir meistens nur als Strauch, ebenso Juniperus communis; Pinus montana pumiho und Mughus, Juniperus nana, J. prostrata, J. Sabina sind niedrige Sträucher; außerdem kommen am Boden hinkriechende und buschige Zwergformen von Picea excelsa vor. Bezüglich Verwendung dieser letzteren Formen im Landschaftsgarten zitiere ich Willy Langes Ze 11 A ve Va Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Paık. pi ; er: h a Var “0 $ N Sure ar 6002 IR TR R RS er j RUN un ae 7 Abb. 5. Größte und schönste Weidfeldtanne (Abies alba) Deutschlands, etwa 24 m hoch, Stammumfang bei 1m Höhe 6,70 m (beim Wiedener Eck, Oberrollsbacher Weidfeld) (phot. Hofrat Dr. L. Klein, Karlsruhe Vorschlag!), der als Anregung zur Beachtung der Natur im Dienste der Gartengestaltung rewiß interessant ist: „Bei einer Wanderung durch den Thüringer Wald oder durch andere !) Lange und Stahn, Die Garteng« staltung der Neuzeit. 1. Aufl. 16 Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. wildreiche Mittelgebirge, wo Wiesen durch die Waldtäler ziehen, oder auch wo Herden auf Auen der Ebene weiden, kann man das oben Geschilderte beobachten (Kurzhalten des Rasens und Verbeißen durch Wild und Weidevieh). Da findet man auch noch andere Gärtnerkünste des Wildes: Fichten, Buchen usw. werden, soweit sie erreichbar sind, zu Kugeln, Pyramiden geschoren, gleichmäßig wie mit der Heckenschere. Dadurch bildet sich dann dichter Zwerg- wuchs, genau wie ihn gewisse Varietäten der Fichten (Picea excelsa var. pumila, var. echinı- formis, P. canadensis var. compacta gracilis, P. Engelmanni var. microphylia usw.) dauernd Abb. 6. Abies cephalonica, griechische Tanne, 18 m, im Park zu Wörlitz (dureh gütige Vermittlung des Herrn Fritz Graf Schwerin). erworben haben. Solche Abarten und Naturspiele, z. B. auch von anderen Gehölzen, wie Buchen (Fagus silvatica rotundifolia minor), Eichen (Quercus peduneulata compacta), Hain- buchen (Carpinus betulus columnaris, dichte Säulen), Ahorn (Acer campestre compactum), Ulmen (Ulmus campestris umbraculifera und Koopmannı) usw., finden also, einzeln auf Rasen gestellt, vor den Baumgruppen gleicher Gattung und natürlichen Wuchses ihren physiognomisch richtigen Platz. So lassen sich im großen Naturgarten feine Reize aus Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. 17 dieser Naturbeobachtung schaffen; im kleineren Naturgarten verzichtet man aber doch besser darauf. Wenn aber solche Abarten, die wie von Tieren benagt erscheinen, angepfllanzt werden, sollte es in größeren Mengen geschehen, um das „Motiv“ deutlich werden zu lassen; womit natürlich nicht gesagt sein soll, daß wir die Tätigkeit von Wild, Weidetieren ‚‚vor- ER E BERETIN a FRE UN AR N Wen Si = Su BPr Abb. 7. Rechts vorn Abies nobilis (16 m), links daneben A. eilieica (17 m) (Orig.; Hort. Vep, Ungarn). täuschen“ wollen. Wenige einzelne Exemplare wirken aufdringlich, künstlich, als Kuriosität und fallen so aus dem natürlichen Organismus.“ Tazus baccata wird zweckmäßig als Unterwuchs in schattigen Gehölzpartien, Juniperus communis ebenso in lichten Kiefernbeständen oder truppweise an sonnigen, sterilen Lehnen Silva Tarouea, Unsere Freiland-Nadelhölzer. 2 18 Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. anzupfllanzen sein; Pinus montana pumilio und Mughus, sowie die niedrigen, kriechenden Juniperus-Formen finden ihre beste Verwendung in sonnigen Felspartien und zur Bekleidung trockener, steiniger Abhänge. Für die Verwendung der Koniferen im Park ist die Berücksichtigung des schnelleren oder langsameren W achstums, sowie der größeren oder geringeren Höhe, welche die ver- schiedenen Arten erreichen können, von großer W ichtigkeit. Handelt es sich dar um, möglichst rasch einen Effekt zu erzielen, z. B. unschöne Gegenstände i in kurzer Zeit zu verdeeken oder in einer größeren Koniferenpartie die Horizontlinien durch hervorragend hohe Baum- gruppen zu unterbrechen, so wird man schnellwüchsige Arten, wie Pseudotsuga taxi- folia, Pinus strobus u. a., zur Pflanzung verwenden; da- gegen wird man, wo die Rücksichtnahme auf eine Aussicht, welche durch hoch- wachsende Bäume bald ver- deckt würde, oder wenn die Erzielung von Kontrasten zu hohen, üppigen Exemplaren oder Gruppen es erfordert, trägwüchsige und niedrig- bleibende Koniferen wählen, wie z. B. Juniperus, Thuja, Taxus, Ginkgo biloba, Pinus cembra, P. monophylla, Abves numidıca, A. Pinsapo, Picea orientalis, P. polıta, P. Mari- ana u.a. Natürlich darf man nicht rücksichtslos allerlei Arten durcheinanderpflanzen, weil sonst die raschwüchsigen die andern bald unterdrücken würden. Willman einerGruppe dauernd die Eigenschaft der Unregelmäßigkeit in der Massenwirkung wie in der Horizontallinie geben, so pflanzt man am besten die raschwüchsigen Arten horst- weise zwischen die Gruppen von trägwüchsigen Gehölzen, wobei vermieden werden muß, die ersteren nur in der Mitte oder im Hintergrund zu verwenden, wodurch die Br sl Pflanzung ein pyramiden- Abb. 8. Abies Nordmanniana, 14 m (Orig.; Hort. Grafenegg bei Wien). oder dachartiges Aussehen bekäme. 4. Durch Form und Gestalt unterscheiden sich die Koniferen nur wenig. Die meisten: Tannen, Fichten, Lärchen, Tsuga, Pseudotsuga, Thuja, Chamaecyparıs USW., sowie auch die meisten Kiefern haben eine spitzwipflige Krone, einen kerzengerade in die Höhe wachsenden Stamm, .von welchem die quirlförmig gestellten Äste mehr oder w eniger wagrecht ausgehen und nach der Spitze des Baumes zu immer kürzer werden, was den Koniferen mit wenigen Ausnahmen ein gleichförmig regelmäßiges und steifes Aussehen verleiht. Von den Kiefern werden einige Arten i im Alter breitkronig, wie z. B. unsere gemeine Pinus sylvestris, deren leichtgebaute Krone und malerische Umrisse im Alter von großer Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. 19 Wirkung sind, vorausgesetzt, dab sie von Jugend an frei gestellt war; besonders schön sieht eine freistehende Gruppe alter Kiefern aus, wenn die mächtigen roten Stämme vom letzten Sonnenschein beleuchtet werden, während die Umrisse der dunkelschwarz wirkenden Kronen vom glänzenden Hintergrunde des Abendhimmels sich abheben. — Lärchen und Zedern ent- wickeln im Alter bisweilen auch eine breitere Krone, die aber infolge der feinen Nadeln und der dünnen, hängenden Zweige einen leichteren, durchsichtigeren Eindruck macht. Manche Formen von Thuja, Biota, Thujopsis, Chamaeeyparis wachsen mehr rund oder säulenartig oder pyramidal; diese Formen, wie auch die Hängeformen (Trauerbäume) kommen bei vielen Nadelholzarten vor, so namentlich bei Picea excelsa, die überhaupt sehr variabel ist. Die Verwendung solcher Formen im Park ist nur ausnahmsweise zu empfehlen, da sie in ein naturwahres Landschaftsbild nicht recht hineinpassen. Im Rahmen einer intimeren Szenerie, z. B. am Rande eines kleinen Teiches, der von steilen, hohen Ufern eingeschlossen ist, können einige Trauerbäume: Abres, Picea oder Pseudotsuga taxifolia pendula, deren lange, Abb. 9. Heidelandschaft mit Juniperus communis im Ohlsdorfer Zentralfriedhofe bei Hamburg (Orig.). kriechende Zweige über die steil abfallenden Ufer zum Wasser herabhängen, eine aparte und dabei hübsche W rkung hervorbringen. Zur Erzielung von Kontrasten mit anderen, namentlich rundkronigen Bäumen, zur Unterbrechung einer zu gleichförmigen Horizontlinie, oder an Wasserflächen, sind pyramiden- und säulenförmige Koniferen gut zu verwenden, aber auch nur ausnahmsweise und dann in größerer Menge und so weit voneinander gepflanzt, daß jeder Baum sich frei entwickeln kann und vom Boden bis zum W ipfel voll beastet und belaubt bleibt. Sehr nützlich sind säulenartig emporwachsende Thujen und Chamaeeyparis zur Verdeekung unschöner Gegenstände, Mauern u. a., wenn nur ein schmaler Streifen Landes davor zur Bepflanzung verfügbar ist, weil z. B. ein Weg nahe an dem zu verdeckenden Objekt vorbeiführt. Diese Thujen oder Chamaeeyparis brauchen wenig Platz und wachsen zu einer dichten Wand zusammen, vorausgesetzt, daß sie reichlich Licht und Luft haben. Im übrigen sehe ich alle diese Formen lieber im Pleasure ground oder — auf Friedhöfen; für den Landschaftsgarten ziehe ich die freudig emporwachsenden, normal geformten Arten vor, welche der Gartenkünstler nicht entbehren kann, obwohl auch sie mit Vorsicht zu 9%* 20 Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. gebrauchen sind! Denn die Familie der Nadelhölzer ist wohl reich an Arten, aber arm an Formen; fast alle Koniferen zeigen den gleichen Typus, dieselbe konische Gestalt, ernst, steif und regelmäßig, und darum erscheint eine Anlage, in der sie allzu viel angepflanzt wurden, so schön das einzelne Exemplar auch sein mag, im Gesamteindruck zu ernst, düster, monoton und langweilig. 5. Für die Verwendung der Laubhölzer im Park ist die Unterscheidung nach der so verschiedenen Blattform und nach den sich daraus ergebenden Typen, die entweder schwer, massig, dunkel und ernst oder leicht, zierlich und heiter wirken, sehr wichtig. Bei den Nadelhölzern dagegen herrscht in der Blattform große Gleichmäßigkeit; die Blätter oder Nadeln sind alle schmal, mit Ausnahme von Ginkgo biloba, welcher wirklich Blätter hat, und von Thuja, Thujopsis, Chamaecyparis und Biota, deren Nadeln nicht ausgebildet sind, sondern aus schuppenartigen, breitgedrückten Gliedern bestehen. Die Länge der ws 4 EA ee Eee RT TERN er Abb. 10. Juniperus communis und Birken bei Groß-Tychow, Pommern (durch Güte von Graf Fritz v. Schwerin). Nadeln ist verschieden und bei einzelnen Arten sehr auffallend, wie z. B. bei Pinus excelsa, P. ponderosa und einigen neueren asiatischen Kiefern, ferner bei Seiadopitys vertieillata, bei Abies concolor und anderen. Die Länge der Nadeln spielt jedoch keine besondere Rolle, die wichtigere Unterscheidung liest in der Stellung der Nadeln an den Ästen und in der Art und W eise, wie sich der Baum aufbaut. Für den Eindruck, den eine Konifere macht, und für ihre Verw endung im Landschaftsgarten ist also nicht die Belaubung allein, sondern vor allem die Form, w elche der Baum darstellt, maßgebend: Die Kiefern, Tannen, Fichten, Pseudotsuga, Tsuga, Thuja, Biota, Chamaecyparis, Thujopsis, Libocedrus u. a. — also die große Mehrzahl der Koniferen — sind infolge ihres massiven Wuchses, ihrer dichten, un- durchsichtigen Belaubung als Vertreter der "schw eren, dunkel und ernst wirkenden Form anzusehen, während Lärchen, Pseudolarixz, Zedern und allenfalls Juniperus virginiana den leichten, licht und heiter wirkenden Typus darstellen. Dieser letztere hat unter den Laubhölzern viel mehr, vielfach verschiedenere und viel anmutigere Vertreter, während Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. 21 dagegen kein Laubgehölz der schweren Form in der Landschaft so schwer, so dunkel und ernst zu wirken vermag wie etwa Taxus, Schwarzkiefer, Tanne oder Fichte. Das ist es, was die Koniferen so wertvoll, ja unentbehrlich für den Landschaftsgärtner macht, — aber auch gefährlich für jeden, der nicht Maß zu halten versteht: „Die Bäume schwerer Form“, sagt Petzold, ‚sind besonders geeignet, die Schattenpartien der Landschaft zu bilden, wozu sie schon der dunkle Farbenton ihres Laubes geschickt macht. Wollte man sie ausschließlich anwenden, so würde die Gruppierung zu schwerfällig und massig erscheinen; leichtere Formen müssen ihnen das Gleichgewicht halten.“ 6. Unseren einheimi- schen wie auch fast allen ausländischen Nadelhölzern ist, mit Ausnahme einiger bläulich, grau, weiß oder gelb gefärbter Varietäten, ein dunkles, lebloses Grün eigen; grün sind sie im Winter, grün in der guten Jahreszeit, grün im Herbst, während die Laubgehölze im Frühjahr und Sommer in allen Schattierungen von Grün, im Schmucke weißer, gelber, roter und bunter Blätter und in der duften- den Herrlichkeit zahlloser Blüten prangen, welchen im Herbste allerlei zierende Früchte folgen, die mit der gelb und braun, rot, orange und violett sich verfärben- den Belaubung zu den schönsten Farbeneffekten zusammenwirken! Mit sol- cher Farbenpracht können die Koniferen nicht kon- kurrieren, aber gerade ihr dunkles Grün, das bei Schwarzkiefern, Tannen, Fichten und Tazxus im (Gegensatz zu hellgefärbten Gehölzen und hellbeleuchte- ten Lichtflächen (Wiesen, Wasserspiegel) geradezu schwarz erscheint, macht die Koniferen so wertvoll für den Landschaftsgärtner, Abb. 11. Alte verwetterte Lärche (Zarix deeidua) an der Baumgrenze der durch Anpflanzung auf der Muottas da Celerina bei Pontresina, Schweiz (phot. Hofrat Dr.L. Klein, srößerer Nadelholzmassen Krlale). die tiefen Kernschatten im Landschaftsbilde erzielt. ..Die Bezeichnung Schwarzhölzer oder Schwarzwälder ist für die Waldbestände dieser Familie, im Gegensatz zu den Laubwäldern, sehr bezeichnend. Diese tiefe Farbe der Nadelhölzer macht sie zu den Trägern des Schattens in der Landschaft auch an trüben Tagen, verleiht ihnen aber auch bei großer Ver- breitung einen hohen landschaftlichen Wert für Fernsicht. Die Einwirkung der Luft- perspektive tritt nämlich nirgends mit solcher Deutlichkeit auf, als wenn der Blick über meilenweite Nadelholzw aldungen schweift. Herrliche Farbenübergänge, vom Dunkelgrün des Vordergrundes zum Blaugrün und zum lichten Blau des Horizontes, entschädigen in 3 22 Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. den Regionen des Nadelholzes, z. B. in der Lausitz, für den Mangel an landschaftlicher Abwechslung‘ *). Abb. 12. Picea bicolor (>> Aleockiana) (phot. Alfred Rehder, Hort. Hunnewell, Wellesby, Mass.). *, Petzold, Die Landschaftsgärtnerei. Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. 23 Ein interessantes Beispiel solcher Farbenwirkung großer Nadelholzmassen in der Fern- sieht gibt uns auch Fürst Pückler in einem Briefe an Petzold. Er schreibt: „Sie werden sich erinnern, daß von den Fenstern, wo ich wohne, der Horizont in ziemlicher Nähe durch Abb. 13. Alte Picea excelsa, etwa 28 m hoch, im Park zu Grafenegg, Niederösterreich (Orig.). einen Kiefernwald begrenzt war, ein kompletter Vorhang von einer Höhe und von einer Farbe. Diesem habe ich nun durch Aushauen von zirka 500 Klaftern nieht nur eine sehr malerische gezackte Linie gegen den Himmel, sondern auch ganz verschiedene Farben gegeben, indem die vorderen Gruppen schwarzgrün hervortreten, die entfernteren lichtgrün 94 Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. K Ber Br n € : Wh ERRE + x He AR Abb. 14. Picea orientalis (dureh Güte von Graf H. Schaffgotsch, Hort. Purgstall, Nied.-Österr.). Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. 25 Abb. 15. ‚Schönste Arve der Schweiz“ (Pinus Cembra), nahe der Baumgrenze auf der Muottas da Celerina bei Pontresina (phot. Hofrat Dr. L. Klein, Karlsruhe 26 Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. erscheinen, und die ganz weiten, die nun erst sichtbar geworden, in verschiedenen blauen Nuancen sich darstellen. Eine ganz kunstgemäße Nuancierung. Und doch ist es nur ein und derselbe niedrige Kiefernwald, kein Baum darin über 40—50 Fuß Länge und alle von gleicher Farbe.‘ Hier haben die Nadelhölzer einmal etwas vor den Laubgehölzen voraus: ihnen blieb es vorbehalten, blaue Töne in die Landschaft zu bringen, und zwar nicht nur durch die Wirkung der Luftperspektive, sondern unmittelbar durch die blaue Färbung mancher Varietäten (Abies coneolor glauca, Picea pungens glauca, Ohamaecyparis Lawsoniana glauea und manche andere). Es gibt ja überhaupt einige und sehr beachtenswerte Ausnahmen von der grünen Regel bei den Koniferen; bei den meisten Gattungen, Abies, Picea, Tsuga, Chamaecyparıs, Taxus, Juniperus, Cupressus, bei den Lebensbäumen u. a. kommen weiß, blau oder gelb gefärbte Varietäten vor. (Siehe Liste XV.) Was ihre Verwendung im Land- schaftsgarten betrifft, so möchte ich hier ganz besondere Vorsicht empfehlen und namentlich Abb. 16. Große Kiefer (Pinus syWwestris) bei Kreuzwertheim am Main (phot. Hofrat Dr. L. Klein, Karlsruhe). vor jedem Zuviel und vor ziellosem, buntscheckigen und unruhig wirkenden Durcheinander- pflanzen von grünen, blauen, weißen und gelben Koniferen warnen. Die dunkelgrünen Nadelhölzer sollen zur Schattierung der Baumgruppen, die hellgefärbten Formen zur Be- leuchtung der Koniferenpartien dienen; mit ihnen setzt der Künstler Lichter auf in seinem Landschaftsbilde! Ich verweise wiederholt auf meine Ausführungen über die Farbe der (Gehölze und deren Verwertung im Landschaftsgarten in unserem Gehölzbuch*) (Seite 14 und 15), aus welchem ich nur ein Beispiel zitieren will: „Die Erfahrung lehrt, daß Weiß die meisten Lichtstrahlen zurückwirft, daß daher entfernte weiße Gegenstände näher er- scheinen als sie wirklich sind; ein dunkler Gegenstand auf hellem Hintergrund sieht kleiner aus als ein gleichgrober heller Gegenstand auf dunklem Hintergrund. Diese Erfahrung gestattet uns bei Fernsichten, wo das verfügbare Terrain nicht so ausgedehnt ist, um den Vorder-, Mittel- und Hintergrund in ein perspektivisch richtiges Verhältnis zu bringen, *, Silva Tarouca, Unsere Freiland-Laubgehölze. Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. > die Luftperspektive in ihren Wirkungen zu unterstützen und eine scheinbar größere Tiefe der Fernsicht zu erzielen, indem wir im Vordergrund Gruppen dunkelbelaubter. Bäume, im Mittelerund größere Massen weiß- oder gelbblättriger Gehölze pflanzen, während der Hintergrund in grünen Tönen gehalten sein kann. Denken wir uns z. B. einen durch eine Taisperre entstandenen Teich, dessen Zufluß ein durch ein langgestrecktes Wiesental fließen- der Bach bildet; Teich und Wiese sind durch Berglehnen eingeschlossen, deren steile Hänge den Teich im Vordergrunde eng umfassen, während sie im Hintergrunde abflachen und weiter zurücktreten, abgesehen von ein- zelnen in die Wiese vorspringenden Hü- ü geln. Vom Teich- Er damm, auf welchem rg einzelne alte Kiefern stehen, sieht man, eingerahmt von den malerisch herabhän- genden, schweren Kiefernästen, die scheinbar weite Fernsicht: Im Vor- dergrund den von mit dunklen Tannen bewachsenen steilen Hängen eingeschlos- senen Teich, in welchem sich die ihn beschattenden Tannen spiegeln, wodurch er tief- schwarz erscheint; im Mittelgrunde leuchten auf den vorspringenden Hü- geln Gruppen von blauen und weißen Tannen und Fich- ten; im Hinter- grunde ver- schwimmt das matte Grün der mit Douglasfichten und Weymouthskiefern bewachsenen, nach der Ebene zu sich verflachenden Hänge mit dem helleren Grün der Abb. 17. Wüchsige Douglasfichte (Pseudotsuga tazxifolia) Laubholzgruppen, Orig.; Hort. Pruhonitz). zwischen welchen sich die Wiese verliert. — Ich bemerke nur noch, daß zur Erzielung von Kontrasten auch die schwachwüchsigeren Formen Verwendung finden können, wenn sie nur intensiv gefärbt sind, wie etwa Abies nobilis glauca, A. arizonica argentea oder Biota orientalis aurea und Taxus baccata aurea. Die beiden letzteren sind wirklich leuchtend goldgelb, während manche gelbe Formen, z.B. Tsuga canadensis aurea nur einen kränkliehen Eindruck machen. Für große Farbenwirkungen im Park kommen wohl nur die üppiger wachsenden weißen und blauen Tannen und Fichten und die blaugrüne Pseudotsuga taxifolia glauca in Betracht. — Welchen 28 Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. Effekt eine Massenpflanzung, ein blauer oder weißer Wald, im Landschaftsbilde en mag, ist mir noch nicht klar, da meine eigenen Versuche und ein „blauer Wald“ i einem mir bekannten groben Park noch zu jung sind, um ein Urteil zu gestatten. Jeden falls sind solche Versuche nur in einer dafür geeigneten Gegend und in einem sehr großen Park zu wagen. 7. Wie die Laubhölzer müssen wir die Koniferen auch nach ihrem Standorte unterscheiden, und dieses Unterscheidungsmerkmal erscheint mir geradezu als das wich- tigste! Von den hier in Betracht kommenden Momenten: Bodenbeschaffenheit, Feuchtig- keit des Bodens und der Luft, Lage und Klima, hängt nicht nur das Gedeihen, sondern auch die landschaftliche Wirkung und darum die richtige Verwendung der verschiedenen Nadelhölzer im Park ab. Wenn wir unsere Bäume richtig pflanzen und jedes Exemplar zu möglichst hoher Vollkommenheit sich entwickeln sehen wollen, so müssen wir jeder Konifereim Park j jenen Standort anweisen, der möglichst dem ihres natürlichen Vorkommens entspricht. Das setzt voraus, daß der Landschaftseärtner sich über Provenienz und Stand- ortsverhältnisse der Koniferen informiert, welche er kultivieren will. Die wenigsten sind so glücklich, die Felsengebirge Amerikas, den Himalaya, den Balkan, den Kaukasus und Abb. 18. Regelmäßige Gartenanlage mit Koniferen (Gegenstück zu Abb. 19), im Mittelgrund 2 Ilex, dahinter 2 Segquoia gigantea, von denen eine die Spitze eingebüßt hat (Orig.; Schloß Brühl am Rhein). die Gebirge Ostasiens bereisen und die verschiedenen Nadelhölzer in der Heimat studieren zu können, aber die einschlägige Literatur bietet ja genügende Belehrung (ich verweise beispielshalber auf die ausgezeichneten Jahrbücher der” Deutschen dendrologischen Gesell- schaft) und außerdem sind die Erfahrungen, welche man mit der en ausländischer Arten in Mitteleuropa gemacht hat, hinreichend bekannt. Ich muß mich hier auf einige Bemerkungen allecemeiner Natur beschränken: Die meisten Koniferen, unsere he Fichten, Tannen und Lärchen wie ihre ausländischen Verw andten, sind ursprünglich Gebirgs- bew ohner: Fichten und Tannen bilden unermeßliche W aldbestände im Hochgebirge wie im hohen Norden; für beide Gebiete ist der ernste dunkle Schwarzwald charakzerisisch! — Der Nadelwald in den Kulturländern bietet dem Landschaftsgärtner keine Belehrung: reine Fichtenbestände, sorgfältig gesäubert, in gleichen engen Zwischenräumen kahle, ast- lose Stangen, die mit einem grünen Besen an der Spitze "trübselig emporragen, darunter der W aldboden tot und leer wie eine Tenne: das ist kein Waldidyll, kein Vorbild für den Gartenkünstler! Im Urwald der Karpathen habe ich gesehen, wie die Natur es macht: an den nördlichen Hängen Schwarzwald von Fichten ad Tannen, an der Sonnseite gemischte Bestände von Nadelholz mit eingesprengten Buchen, Ahorn, Ulmen, Birken und Eber- Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. 29 eschen. Windbruch, Schneedruck, das Recht des Stärkeren, der die schwächeren Nachbarn unterdrückt, sorgen für Lücken und Blößen, so daß nicht nur viele Bäume, wie Solitäre Abb. 19. Regelmäßige Gartenanlage mit Koniferen (Taxodium distichum), vgl. Abb. 18 Orig.; Schloß Brühl bei Köln a. Rhein). x Re ir Abb. 20. Regelmäßige Anlage mit geschnittenen Nadelhölzern auf dem Ohlsdorfer Friedhofe bei Hamburg (dureh Güte von Direktor W. Cordes). im Genuß von Licht und Freiheit zu kolossalen Prachtexemplaren sich entwickeln, sondern auch neuer Samenanflug auf diesen Lichtstellen sich ansiedelt und heranwächst. Daher sind im Urwalde alle Generationen von Bäumen vertreten, hoch und niedrig, alt und jung; 30 Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. allerlei Sträucher und eine üppige Waldflora bedecken den Boden, und so schafft die Natur selbst die herrlichsten und mannigfaltigsten Szenerien. Was lernen wir daraus? 1. Die meisten Koniferen sind. Kinder der Gebirge und des hohen Nordens, wo häufige Niederschläge und bedeutende Luftfeuchtigkeit an der Tagesordnung sind. wi ir müssen ihnen also einen mäßigfeuchten Standort geben oder sie in der Nähe größerer Wasserflächen pflanzen, deren Ausdünstung der Luft einige Feuchtigkeit verleiht. Es gibt Sumpfbewohner, wie Taxodium distichum und manche Thu ja, welche nasse Lagen lieben. Tsuga canadensis, Picea excelsa, P. pungens, die Sitkafichte, Chamaeeyparis Lawsoniana u.a. (siehe Liste XIV) vertragen viel Feuchtigkeit, nur stagnierende Nässe vertragen sie alle nicht, ein durch- lässiger Untergrund ist für ihr Gedeihen notwendig. Andere Nadelhölzer, wie z. B. die Sitkafichte, Douelasfichte, viele Tannen, die W eymouthskiefer u. a. gedeihen in mäßig feuchten oder trockenen Lagen, vorausgesetzt, daß der Boden nahrhaft und ziemlich tief- sründig ist, gleich gut; sandiger Lehmboden, der nicht so schnell austrocknet wie leichtere Abb. 21. Regelmäßige Anlage mit geschnittenen Koniferen in Sanssouci bei Potsdam (Orig.). Bodenarten, sagt den meisten Koniferen am besten zu. Unsere gemeinen und manche andere Kiefern (P. Banksiana, P. ponderosa, P. montana u. a.) ziehen trockene Lagen und Sandboden vor, während die Nadelhölzer der südeuropäischen ee und des Balkans noch auf heißen, trockenen, steinigen Standorten gut gedeihen, so die Schwarzkiefern, Pinus leucodermis, ‚Juniperus Sabina und andere Wacholderarten; aber auch sie wachsen freudiger, wenn sie einiger Luftfeuchtigkeit sich erfreuen dürfen. — Im trockenen Sommer 1911 zeigte sich unsere gemeine Fichte gegen die Dürre am wenigsten widerstandsfähig, während Picea Engelmanni in heißer, trockener Lage gut aushielt, und auch Abies concolor, Picea pungens, die Sitkafichte, ganz besonders aber die Douelasfichte noch froh gediehen auf Standorten, an welchen die gemeinen Fichten elend zugrunde gingen! Hier sei noch kurz erwähnt, daß manche sonst heikliche Koniferen unseren Winter gut vertragen, wenn sie am richtigen Standorte stehen, so hält Cryptomeria japonica in trockener Lage auf schlechtem armen Boden hier unbedeckt aus, während sie in gutem Boden erfriert; Seiadopytis vertieillata gedeiht freudig in humosem guten Boden im Halb- Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. 31 schatten nahe dem Wasser, während sie in schwerem Boden ohne Luftfeuchtiekeit versagt. In trockenen kontinentalen Lagen gehen manche Koniferen des Nordens oder der hohen Gebirge im Winter ein, nicht weil sie erfrieren, sondern weil ihre Wurzeln vertrocknen: sie sollten nach einem trockenen Herbst vor Eintritt der Fröste tüchtie gerossen werden. RENTEN, N ® Abb. 22. Geschnittene Tazxzus baccata im „nordischen Garten‘ in Sanssouci-Potsdam (Orig.). 2. Die Natur siedelt_ die Nadelhölzer mit Vorliebe an den Nordlehnen. auf der Schatten- seite an, während sie dieselben auf der Sonnenseite mit Laubhölzern gemischt auftreten läßt: lieber Landschaftseärtner, gehe hin und tue des- gleichen! Die meisten Koni- feren meiden solche Lagen, welche den größten Teil des Tages dem Sonnenschein ausgesetzt sind; intensive Insolation trocknet in der warmen Jahreszeit zu sehr aus, im Winter schadet und tötet sie, weil die in der Vegetation ruhenden Bäume ein immer wiederholtes Auf- tauen und Einfrieren nicht vertragen. Deshalb pflanzen WIE unsere Nadelhölzer, so- Abb. 23. Parterre mit geschnittenen Koniferen (Taxus) weit sie nicht ausgesprochen Orig.; Versailles bei Paris). sonnebedürftie sind, auch auf die Schattenseite der Hügel und Höhenzüge im Park oder, wie die Natur im Gebiree es uns lehrt, im Schutze von Laubbäumen, welche sie vor grellem Sonnenschein. aber auch vor der schädlichen Einwirkung trockener bzw. rauher Winde bewahren. Geeen letztere 32 Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. sind viele Koniferen sehr empfindlich. — Etwas Beschattung und Schutz lieben die Koni- feren besonders in der Jugend; später vertragen die meisten nur Seitenschutz, Druck von oben kostet älteren Bäumen nicht nur die Schönheit, sondern bald auch das Leben! Im Halbschatten gedeihen Tannen, manche Fichten u. a. sehr gut, vorausgesetzt, dab sie reichlich freien” Raum, also genügend Luft und Bewegungsfreiheit haben, sonst verlieren sie Äste und Nadeln und sehen schäbig und kümmerlich aus. Die Beschattung von oben, den Druck durch Kronen und Äste höherer Bäume, welche ihnen Licht, Luft und Nieder- schläge entziehen, sowie das beständige Reiben und Fegen der Zweige zu nahe stehender Bäume vertragen die Koniferen alle nicht. Eine Ausnahme bildet Taxus baccata, welche am meisten Schatten verträgt und darum als Unterholz die besten Dienste leistet. Ihre volle Schönheit können die Nadelhölzer nur zespen wenn jedes Exemplar von Jugend auf möglichst freigestellt 5.5 BT SER ee? Abb. 24. Geformte Taxzus und Chamaeeyparis auf einer Grabstätte im Ohlsdorfer Friedhofe bei Hamburg (Orig.). warundvom Boden biszum Wipfelim Schmuck seiner diehten Beastung und Belaubung dasteht. Der Park ist kein Wald; die moderne Forstwirtschaft geht darauf aus, eine möglichst sroße Holzmasse zu erzeugen, ohne Rücksicht auf die Schönheit des Waldes: der Garten- künstler will im Landschaftsgarten Waldszenerien schaffen nach den Vorbildern, wie die Natur sie uns noch in den Urwäldern kulturferner Gegenden, im Hochgebirge der Alpen und allenfalls noch in Bauernwäldern zeigt, wie solche in manchen Gegenden abseits von den großen Verkehrsstraßen sich erhalten haben. Vom Urwald war schon oben die Rede; wir haben dort gesehen, daß in einem und demselben Bestande alle Generationen ver- treten sind: alte "und j junge, große und kleine Bäume; Blößen und Lücken gestatten ein- zelnen Exemplaren, sich frei und voll zu entwickeln. Dieses Vorbild kann im Park dort ‚nachgeahmt werden, wo ältere, ungenügend durchforstete Waldpartien landschaftlich aus- gestaltet werden sollen: dies geschieht zweckmäßig durch Entfernung aller kahlen Stämme; F reistellung etwa vorhandener, noch vollbeasteter Bäume; Vorpflanzung jüngerer Bäume Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. 33 verschiedenen Alters und verschiedener Wüchsigkeit vor noch brauchbare, d. h. nur 2-3 m vom Boden kahlgewordene Exemplare oder Gruppen von solchen, welche dann wieder voll und undurchsichtig aussehen; überhaupt gründliche Lichtung und Zwischen- pflanzung einzelner Koniferen, welche allmählich immer mehr freigestellt werden. Abb. 25. Picea excelsa am Grabmal des Musikdirigenten v. Bülow auf dem Ohlsdorfer Friedhofe bei Hamburg (Orig.). Dort, wo der Bauer sein Holz nur schwer und schlecht verwerten kann, wird er in der Regel zunächst die kahlen, d.h. geradschäftigen, astfreien Bäume, die ihm mehr Nutzen bringen, abhacken, die alten, buschigen, malerischen Exemplare aber, die ihm mehr Arbeit kosten, verschonen; um mehr Grasland zu gewinnen, wird er die Randbäume immer lichter Silva Tarouca, Unsere Freiland-Nadelhölzer. 3 34 Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. stellen, auf gutem ebenen Boden, in Mulden und Tälern den Wald abholzen, wodurch Wald- wiesen in mehr oder w eniger tiefen Einbuchten entstehen, dagegen läßt er auf steinigem Boden, auf Hügeln und Berglehnen die Bäume stehen, was zur Folge hat, daß das ganze Landschaftsbild im Umriß und Aufriß bewegte Linien und eine Ne Ab echslung von Flächen und Höhen, von Licht und Schatten gewinnt. Dieses Beispiel bedarf keiner Er- läuterung oder Nutzanwendung; bemerken möchte ich dazu nur, daß die Bepflanzung von Hügeln und Höhenrücken mit raschwüchsigen Koniferen (Fichten, Douglasfichten, Weymouthskiefern) sich nicht nur empfiehlt, um die Wirkung dieser Terrainerhebungen im Landschaftsbilde zu steigern, sondern besonders in einer Gegend, wo Laubgehölze domi- nieren, um die Wellenlinie der runden Baumkronen wirksam zu unterbrechen. Bei Be- pflanzung eines Bergrückens lasse man Gruppen hoher, raschwüchsiger Bäume mit Pflan- Abb. 26. C'hamaecyparis nootkatensis bei den „römischen Bädern‘ im Charlottenhofer Parke bei Sanssouci (Orig.). zungen niederer, trägwüchsiger Arten abwechseln, damit die Horizontlinie nicht lang- weilig gerade und einförmig gerate. Viele und geradezu musterhafte Vorbilder für die Pflanzung und Gruppierung von Koniferen finden wir in den Alpen. Der schüttere Bergwald nahe der Baumgrenze kann als Schulbeispiel dienen; noch schöner, vielseitiger und nachbildungswürdiger für die Ver- wendung von Koniferen im Landschaftsbilde sind aber die Nadelholzpartien in der Umgebung von Almen und hochgelegenen Bergseen! Aus ähnlichen Gründen, welche im Bauernw alde zur Lichtstellung der Bäume und zur Ausbreitung des Graslandes in das Innere des Waldes führen, wird der ohnehin schüttere Bergwald in der Umgebung der Almwiesen immer lichter; das Weidevieh läßt keinen Nachwuchs aufkommen, höchstens verbeißt es die jungen Fichten zu buschigen Zwergformen; auf dem vom Vieh gedüngten besseren Boden entwickeln sich die Bäume zu üppigen Solitären; da und dort stehen Gruppen hoher, schlanker Fichten, Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. 35 und einzelne mächtige Lärchen oder prachtvolle alte Zirben heben sich majestätisch von dem saftgrünen Samtteppich des Almbodens ab, während im Halbschatten des lichten Nadelwaldes Alpenrosen, Wacholder, Vaceiniengebüsch und Eriken wuchern. Ernster wirken die Tannen und Fichten, die Zirben und Krummholzkiefern in der Umgebung des stillen Bergsees, in dessen klarem, im Schatten tiefschwarz erscheinendem Wasser sie sich spiegeln. Ernst wirken die dunklen Latschen zwischen den schroffen Felsen, ernst die langen Schlagschatten, welche die schlanken, schütterstehenden Fichten am steilen, zum Seeufer abfallenden Berghange werfen, während die saftiggrünen Matten mit ihrem bunten Blumenschmuck, die blühenden Alpenrosen und der flimmernde Sonnenschein auf den nahen Schneefeldern der hohen Berge mit dem dunklen Wasser und dem ernsten Charakter seiner Um- gebung lebhaft kontrastieren. Bergriesen und Schneefelder können wir nun allerdings im Landschaftsgarten nicht nachbilden, aber wir können auf großen Rasen- flächen Koniferen pflanzen, bald einzeln, bald in lichten Gruppen, die bald durch ihre Größe oder die charakteristische Form der Arten (Kiefern, Tannen, Lebensbäume), bald durch die Farbe untereinander kontrastieren. Wir können den hell- erleuchteten Rasen- oder Wasser- flächen die Schattenwirkung großer Baummassen entgegenstellen: je großartiger der Umfang der Anlage, je ausgedehnter die Lichtflächen sind, desto mehr werden geschlos- sene waldartige Baummassen am Platze sein, deren Kernschatten die Koniferen zu bilden haben. Wir können den heiteren Bildern blü- hender Gehölze, dem bunten Ein- drucke herbstlich gefärbter Laub- bäume und mit roten und gelben Früchten geschmückter Gebüsche den ernsten Charakter dunkler Nadelholzgruppen gegenüberstellen. Endlich können wir, wenn sie im (Grelände unseres Parkes sich finden, Felspartien mit dunklen Koniferen bepflanzen, die steilen Ufer eines kleinen Teiches mit einzelstehenden Kiefern, Fichten und Tannen ein- Abb. 27. Juniperus drupacea (Gpe.; Kaiserl. Park Laxenburg rahmen und so charakteristische bei Wien). ernste, ja düstere Bilder schaffen, welche mit der im allgemeinen heiteren Stimmung der Landschaft kontrastieren. Das Thema, wie die Nadelhölzer im Landschaftsearten naturwahr und wirksam verwendet werden können, ließe sich noch unendlich weiterspinnen, aber ich meine, die Phantasie und der Geschmack des Landschaftsgärtners weisen im einzelnen Falle am besten den Weg, mit welchen Mitteln am gegebenen Orte und unter den gegebenen Verhältnissen der Erfolg: schöne, natürlich wirkende Bilder zu schaffen, erreicht werden kann. Zum Schlusse habe ich noch einige wichtige Bemerkungen über die Anlage und weiter Behandlung der Koniferenpflanzungen zu machen: Bei der Anlage erscheint es notw ie ziemlich dicht zu pflanzen; zweckmäßig verfährt man dabei so, daß zwischen die besseren En Vai 36 Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im. Park. Koniferen mindestens ebensoviel gemeine Tannen und Fichten oder auch junge Eichen, Buchen oder Weißbuchen gepflanzt werden. Sobald die jungen Bäumchen soweit zusammen- wachsen, daß.ihre Zweigspitzen sich berühren, wird immer jedes zweite Exemplar entfernt, verpflanzt und anderswo in den Anlagen verwendet. Sind die jungen Bäume dann einmal so groß, daß ein Verpflanzen nicht mehr rätlich erscheint, so werden die störenden über- flüssigen Exemplare herausgehackt; Fichten und Tannen können als Weihnachtsbäume verwertet werden. Diese Durchforstungen sollen min- destens jedes zweite oder dritte Jahr, am besten aber jährlich, sorgfältig ausge- führt werden, von ihnen hängt die Schönheit der sanzen Anlage ab! Hat die Pflanzung ein Alter von 20 bis 30 Jahren erreicht, kann man schon energischer vor- sehen: die Bäume, die von Jugend auf frei gestellt waren, bedürfen keines wei- teren Schutzes mehr, sie vermögen Wind und Wetter besser zu trotzen als die hochaufgeschossenen, nicht im Gleichgewicht stehenden Bäume, die im engen Ver- bande herangewachsen sind. Daher kann man jetzt jedem Exemplar mehr freien Raum lassen, dessen die Koniferen auch jetzt immer mehr be- dürfen, sollen sie sich in voller Schönheit entwickeln! Ich kenne den Schmerz genau, den man empfindet, wenn so viele prächtige, hoffnungsvolle Bäume zum Tode verurteilt werden müs- sen, aber das Opfer mub gebracht werden, denn jedes Versäumnis rächt sich bitter. Wenn die Zweigspitzen sich berühren, und wenn später die untere Partie der Bäume infolge ihrer Höhenentwick- lung kein Licht mehr be- kommt, so verlieren die un- Abb. 28. Abies Delavayi, 15: 0,5 m, inihrer Heimat West-Szetschwan, teren Äste die Nadeln, die Hung-ya Hsien, auf dem Berg Wa-wu (phot. E. H. Wilson; mit gütiger Er- Zweige sterben ab, die laubnis von Professor C. 8. Sargent). Stämme werden von unten nach oben zu immer kahler, die ganze Pflanzung wird immer durchsichtiger, ihr Zweck ist verfehlt, und ihre Schönheit unwiederbringlich verloren! Bei größeren Koniferenpartien mag man immerhin in der Mitte der Pflanzung größere Gruppen in engerem Verbande heranwachsen lassen, gegen die Peri- pherie zu müssen die Bäume aber immer lichter gestellt werden, so daß die äußeren Rand- bäume weit voneinander in unregelmäßigen Zwischenräumen, einzelne weit draußen, wie die Vorposten einer größeren Truppe, in der Wiese stehen. Eine so behandelte Koniferen- Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. os —] Abb. 29. Cephalotaxus Fortunei, 12: 0.75 m, in West-Szetschwan, bei Wa-shan (phot. E. H. Wilson; mit gütiger Erlaubnis von Professor C. S. Sargent). 38 Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. pflanzung bleibt noch im hohen Alter vollkommen undurchsichtig, erreicht die voll- kommenste Schönheit und erfüllt den Zweck, welchem sie dienen soll, in jeder Beziehung, r . u Sei es als Schutzpflanzung, sei es als undurchsichtige Kulisse oder als Deckung zur Verbergung unschöner oder im Landschaftsbilde störender Objekte. Im Anschlusse an diese Ausführungen sei mir noch die Bemerkung gestattet, daß Koniferen, welche nahe bei Wegen stehen bleiben sollen, in einer Entfernung von mindestens 6—8 m vom Wege gepflanzt werden müssen. Sonst kann es ein- mal geschehen, daß gerade, wenn die Bäume am schön- sten sind, entweder der Weg verlegt oder durch Beseiti- gung der unteren Äste die Schönheit des Baumes ge- opfert werden mub,. Zum Schlusse möchte ich der langen Rede kurzen Sinn dahin zusammenfassen, daß im allgemeinen eine Massenpflanzung von Nadel- hölzern im Park zu ver- meiden ist, weil eine solche infolge der steifen Regel- mäßiekeit ihres Baues, der wenig unterbr ochenenLinien und der geringen Farben- unterschiede zu einförmig und monoton wirken muB. Dies gilt besonders für kleinere Parks, weniger für die ganz großenLandschafts- gärten, wo den Nadelholz- massen große Laubholz- pflanzungen und weite Lichtflächen, Wiesen und Teiche das Gleichgewicht halten. Dennoch sind die Koni- feren für den Gartenkünstler unentbehrlich. Ihrer dunklen Farbe wegen eignen sie sich en = un wie kein Laubgehölz zum Abb. 30. Juniperus formosana, 12 m, in der Heimat West-Hupei, Hintergrund für helleMassen Changyang Hsien (phot. E. H- Buluz at gütiger Erlaubnis von Professor und zur Erzielung der tief- ae sten Kernschatten im Land- schaftsbilde; ihrer undurchsichtigen, diehten Belaubung wegen geben sie unübertreffliche Schutz- und Schirmpflanzungen; ihres raschen, hohen W uchses halber sind sie berufen, durch Bepflanzung von Hügeln und sonstigen Terrainerhebungen deren Höhenwirkung im Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. 39 Gegensatz zu den ebenen Flächen des Geländes zu steigern; vermöge ihres hohen Wuchses und ihrer spitzwipfligen Gestalt dienen sie dazu, den Umriß der Horizontlinie in An- pflanzungen rundwiptliger Bäume zu unterbrechen und Kontraste mit den Rundformen der Laubgehölze hervorzurufen; endlich verleiht ihre massenhafte Verwendung einem Land- schaftsbilde einen ernsten, ja düsteren Charakter, namentlich an Wasserflächen, in sehr Abb. 31. Keteleeria Davidiana, 40 m, in der Heimat Ost-Szetschwan, Taning Hsien (phot. E.H. Wilson; mit gütiger Erlaubnis von Professor C. S. Sargent). bewegtem Terrain, in Felspartien und Schluchten, denen ohnehin schon ein gewisser Ernst innewohnt, welcher durch sie noch gesteigert wird. Liegt das Gelände in einer Gegend, deren Charakter von Nadelholzwaldungen bedingt erscheint, so muß man zur Bildung der Hauptgruppen und für den Kern der Anlage Laub- hölzer verwenden und die Nadelhölzer nur so auftreten lassen, daß sie die harmonische 40 ‚Die Nadelhölzer in der landschaftlichen Anlage, im Park. Einheit mit der Umgebung vermitteln. Umgekehrt können Koniferen ausgiebiger verwendet werden, wenn Laubwaldungen in der Umgebung des Parkes vorherrschen. Jedenfalls empfiehlt es sich, nicht überall im ganzen Park Koniferen und Nadelholz- gruppen zwischen den Laubhölzern auftreten zu lassen, vielmehr ihre Verwendung auf ein- zelne Partien zu beschränken, welche durch sie besonders .harakterisiert werden. — x > Abb. 32. Picca asperata, 26 m, in der Heimat West-Szetschwan, Min-Tal, 3100 m, (phot. E. H. Wilson; mit gütiger Erlaubnis von Professor C. S. Sargent). Beobachtet man dann noch die so notwendige Sorgfalt bei der Behandlung der Koniferen- pflanzungen, so daß die einzelnen Bäume und Gruppen zu vollkommener Schönheit sich entwickeln können, dann wird nicht nur der Gartenkünstler, sondern jeder Besucher des Parkes seine Freude haben an der Pracht der Koniferen und ihrer Wirkung im Landschafts- garten! Die Nadelhölzer in der architektonischen Anlage, im Garten. 41 II. Die Nadelhölzer in der architektonischen Anlage, im Garten. Von Camillo Sehneider, Wien. Um die Bedeutung zu erkennen, welche die Nadelhölzer mit ihren strengen Formen für architektonische Gartenanlagen besitzen, brauchen wir nur die Abbildungen 21 oder24 zu betrachten. Sie sind namentlich dort unentbehrlich, wo eine wirksame Gliederung durch Steinarchitek- tur oder durch das Gelände selbst (Ter- rassierung) nicht mög- lieh ist. Freilich be- sitzen wir auch Laub- gehölze, wie etwa den Buchsbaum, mit denen wir in manchen Fällen die gleiche oder eine sehr ähnliche Wirkung erzielen können, doch spielen die Nadelhölzer im Garten oft eine aus- schlaggebende Rolle. Allerdings sind es nur wenige Formen und ihre Manniefaltigkeit in Tracht und Fär- bung ist keine allzu grobe. Immerhin kann man selbst die geringen Unterschiede sonst sehr ähnlicher Arten im Garten meist leichter zur Geltung bringen als im Park. Jedenfalls sind für die Verwen- dung im Garten wesentlich andere Ge- sichtspunkte maßge- bend als in der Land- schaft. Während hier die Nadelhölzer für gewöhnlich nur in Abb. 33. Picea complanata, 22 m, in der Heimat West-Szetschwan, bei Masse von glücklicher Wa-shan (phot. E. H. Wilson; mit gütiger Erlaubnis von Professor C. S. Sargent). Wirkung sind, ist es im Garten zumeist die einzelne Pflanze, deren Rhythmus den rechten Ton angibt. Im Gegensatz zu den meisten Laubgehölzen und Stauden ähneln die Nadelhölzer mehr der sich stets gleichbleibenden Steinarchitektur und verändern auch im Wechsel der Jahres- zeiten ihre W irkung im Verhältnis zu jenen beiden nur w enig. Das Scharfumrissene oder sagen wir Architektonische in der Form und die geringe Veränderlichkeit im Gesamtausdruck sind die für die Verwendung im Garten wohl bedeut- samsten Merkmale der Nadelhölzer. Diese Kennzeichen lassen sich in ihrer Wirkung bei > Die Nadelhölzer in der architektonischen Anlage, im Garten. ud Abb. 34. Pinus Wilsonü, 30 m, in der Heimat West-Szetschwan, bei Mao chou (phot. E. H. Wilson; mit gütiger Erlaubnis von Professor C. S. Sargent). Die Nadelhölzer in der architektonischen Anlage, im Garten. 43 allen Formen, welehe Schnitt vertragen, noch steigern. Und infolge ihrer, wenn ich so sagen darf, Unbeweglichkeit bilden die Nadelhölzer vortreffliche Gegensätze zur heiteren Lebendigkeit der Stauden und Blütensträucher und eeben ausgezeichnete Hintergründe ab, deren ruhiges Dunkel die helle Farbenfreude bunter Blütengew ächse steigert. Abb, 35. Taxus cuspidata, 20 m, in der Heimat West-Szetschwan, bei Omei Hsien (phot. E. H. Wilson; mit gütiger Erlaubnis von Professor C. S. Sargent), Leider ist es heute noch nicht möglich, gerade diese Wirkungen an guten Abbildungen zu zeigen; man stelle sich jedoch beispielsweise eine blühende Staudenrabatte längs einer dunkeln Tazus-Hecke vor. Solche Möglichkeiten werden im Garten noch viel zu wenig ausgenützt. Während man im Park häufig über ein Zuviel an Nadelhölzern — meist infolge 44 Die Nadelhölzer in der architektonischen Anlage, im Garten. falscher Anwendung — klagen kann, finden wir die geeigneten Koniferen im Garten zu selten. Es mag dies freilich für gewöhnlich einen sehr einfachen Grund haben: die Nadel- hölzer sind ein verhältnismäßig teurer Werkstoff. Wenn man aber bedenkt, daß man mit ihnen sehr schnell eine gewünschte Wirkung hervorrufen kann und daß sie auch von großer Dauer sind, so sollte der wahre Gartenfreund und künstlerische Gestalter Abb. 36. Tsuga yunnanensis, 40 m, in der Heimat West-Szetschwan, am Ta-p’ao shan, nordöstlich von Tachien-lu (phot. E.H. Wilson; mit gütiger Erlaubnis von Professor C. S. Sargent). Die Nadelhölzer in der architektonischen Anlage, im Gärten. 45 Abb. 37. Abies concolor var. argentea, Prachtexemplar im Garten Sr. Exzellenz Herrn Koloman v. Szell in Rätot, Ungarn (Orig.). 46 Die Nadelhölzer in der architektonischen Anlage, im Garten. ihnen mehr Teilnahme schenken. Einige gut gewählte Nadelhölzer tragen außerordent- lich zur Hervorrufung der rechten Raumw irkune bei und geben dem Garten schnell jenes Moment des W ohnlichen, zum Hause Gehörigen, das ihm doch innewohnen soll. Treten mit den Nadelhölzern immergrüne Laubgehölze, zumal auch blühende, wie Rhododendren, in glückliche Verbindung und wird ihr strenger Rhythmus durch die Munterkeit von Blütengesträuch und Stauden er- höht, so umfängt uns das tiefste (rartenleben, das uns schon aus dem buxumrahmten Blumenbeet des Bauerngartens entgegenatmet. Man kann vielleicht im Garten die Nadelhölzer nach den Möglich- keiten ihrer Verwertung in zwei Hauptgruppen teilen, in solche, wel- che als Einfassungen, als Rahmen- werk dienen, und in solche, welche tonangebende Hauptpunkte bilden oder überhaupt für sich als Einzel- pflanzen wirken. Für den ersten Zweck, als Hintergrund, Einfassung, Rahmen usw., sind nur bestimmte Formen brauchbar, während die zweite Gruppe fast alle Formen umfassen kann, die bei uns willig gedeihen und nicht durch zu starke Ent- wicklung oder ungeeignete Tracht für Gartenzwecke "untauglich sind. Diesehür Einfassungen, Um- rahmung und im allgemeinen auch als Hintergründe verwertbaren Formen sind in der Liste XIX ver- eint. Müssen doch diese Formen meist einen entsprechenden Schnitt vertragen. Den besten Werkstoff hierfür geben unzweifelhaft die Gattungen Taxus, Thuja, Chamae- cyparis und Picea, und zwar in den Hauptarten: Taxus baccata, Thuja oceidentalis, Th. (Biota) orien- talıs, Chamaecyparis Lawsoniana und Picea excelsa. Doch sei gleich hier auf Tsuga canadensis hinge- wiesen, die namentlich für hohe Hecken ganz ausgezeichnet ist, aber bei uns dafür noch sehr selten erprobt worden zu sein scheint. RER EURER. =>. N; Handelt es sich um Erzielung waerechter Flächen, so kämen Juni- Abb. 38. Abies grandis, 23—30 m, vorn kleine Picea pungens, perus Sabina und var. nana sehr in im Arboretum der Forstschule Les Barres, Frankreich (Orig). Betracht, doch ist J. Sabina in der Nähe von Obstgärten aus- geschlossen, da er den Birnenrost überträgt (siehe S. 117). Prächtige wagrechte Flächen- wirkungen erzeugt man mit gut geschnittenen und gepflegten Picea excelsa, 3 Diese Haupttypen für Rahmenw erk in der Anlage sind in ihrer individuellen Wirkung recht verschieden. Um diese gut zu veranschaulichen, müßte man Hecken von Tazus, Thuja, Biota und Pieea in Farben abbilden. Aber auch die Struktur weicht unter sich Die Nadelhölzer in der architektonischen Anlage, im Garten. 47 nicht unwesentlich ab. Die Taxus und Picea sind viel steifer, rauher, trotziger als die zarteren, schmiegsamen Cupresseen. Vor allem Hecken von Biota haben etwas auber- ordentlich Weiches, Hegsames, so daß es nur zu bedauern ist, daß ihre geringere Winter- härte der Verwertbarkeit der Art zu enge Grenzen zieht. Die Farbentöne variieren be- trächtlich, und bei der Chamaeeyparis wie Thuja können w ir sehr wechselnde grüne Töne sowie verschiedene Abstufungen in Gelb und auch Weiß oder Weißgrün wählen. Etwas über die Unterschiede mögen die Farbenbilder auf Tafel IV, V und VI aussagen. Gelb oder weiß sind allerdings nicht konstant, sondern im Wechsel der Jahreszeiten ver- änderlich und auch vom Standort abhängig. Die Liste XV möge nähere Auskunft geben. Als verschiedenartig gelbe Töne nennen wir von Thuja oceidentalis die Formen Ellwangeriana aurea, lutea und Ware- ana lutescens, sowie Chamaecyparıs Law- soniana lutea. Als gute blaugrüne Formen der letzten gelten var. glauca und ihre Form „Iriumph von Bos- koop“; sehr frisch grün ist Ch. Lawsoni- ana strieta virıdıs. Da wir jetzt von einer Verwendungsart der Nadelhölzer in Menge sprechen, so können wir gleich der niedrigen Formen ge- denken, die zur Ver- kleidung felsiger Hänge, im Alpinum und an ähnlichen Orten in Betracht kommen. Hierüber gibt die Liste XVIII c—d Bescheid. Wir heben besonders her- vor: Chamaecyparis obtusa var. pygmaea, Juniperus communis var. depressa und var. nana, J. procumbens, J.squamata, J. Sabina var. horizontalis, var. prostrata und var. ta- Abb. 39. Cupressus arizonica am Oak Creek, 1300 m, Arizona; Benadelung mariscifolia, J. virgi- silberweiß (phot. C. A. Purpus, 1902). niana var. tripartita, Picea excelsß var. echiniformis, var.‘ pumila, var. repens, Pinus montana var. pumilio, Tazxus baccata var. erieoides und Thuja oceidentalis var. nana in diversen Formen, besonders f. umbraeulifera. Für Felspartien unübertroffen sind wohl die genannten Juniperus. Gehen wir nun zu den als Einzelpflanzen brauchbaren Formen über, so finden wir eine bedeutend reichere Auswahl. Hier kommt es in erster Linie darauf an, ob es sich um sehr scharf ausgeprägte Formen handeln soll, die vielleicht noch durch besonderen Schnitt in bestimmten Umrißlinien (Pyı ramide, Kugel, Halbkugel oder dergleichen) erhalten werden sollen, oder ob wir die Pflanze in ihrer natürlichen, etwas ungezwungeneren Tracht belassen können. Meist ist ja auch diese sehr architektonisch, wie bei fast allen Abies, Picea und Pseudotsuga, während viele Pinus, wie auch Cedrus und Tsuga im Alter ihre strengen Formen verlieren. re 48 Die Nadelhölzer in der architektonischen Anlage, im Garten. Welche Formen Schnitt vertragen, erläuterten wir oben. Hierher gehören in erster Linie die Cupresseen. In Liste XVI sind bestimmte Formen der Tracht in ihren Haupt- vertretern gekennzeichnet. Die eigenartige Form kann sich dann noch mit besonderer Färbung verbinden (siehe Liste XV), somit ergeben sich sehr wechselnde Möglichkeiten für den Gartengestalter, der seine Koniferen kennt. Das ist eben die Voraussetzung, und da hapert es heutzutage bei unseren besten Künstlern bedenklich. Sie glauben, mit der geo- metrischen Einteilung oder der architektonischen Gliederung des Geländes ist die Sache erledigt, und die Pflanze spielt dann eine nebensächliche Rolle, ausgenommen dort, wo sie als Farbe zu wirken hat. Welche Abwechslung aber in die kleinsten Anlagen gebracht werden kann, wenn der Gestalter die Pflanzen nach ihren Sondereigen- schaften auszuwählen ver- steht, dafür zeigen die meisten Künstler kein rech- tes Verständnis. Man be- achte aber, wie bedachtsam in der Inneneinrichtung der Wohnung jedes Stück — sei es Möbel, Bild oder was sonst — gewählt, wie jeder Raum in seiner Weise ab- gestimmt und jede Eigenart der verwendeten Werkstoffe gewertet wird, und ver- gleiche dann das im Garten beliebte Verfahren. Es ist doch nicht einerlei, ob ich eine Chamaecyparıs Lawso- niana (Abb. 52) oder Oh. nootkatensis (Abb. 26), ob ich eine Thuja orientalıs (Abb. 67) oder T’huja plicata (Abb. 42) oder etwa ob ich eine Picea pungens (Abb. 55) oder Picea sitchensis (Abb. 56), eine Abies N ordmanni- ana (Abb. 5) oder coneolor (Abb. 57) verwende. Ganz abgesehen davon, daß eine Abies concolor an Orten ge- deiht, wo eine Nordmanns- tanne versagt. Auch die Wirkung der niedrigen oder Abb. 40. Picea canadensis (P. alba) (Orig.; im Park zu Eisenberg, Böhmen). Zwereformen ist eine recht ungleiche; man vergleiche nur etwa Abb. 129 von Ohamaecyparis Lawsoniana nana f. Forstekiana mit var. minima (Abb. 135). Gerade durch unsere zahlreichen, freilich noch immer an Zahl unzureichenden Trachtenbilder möchten wir dazu beitragen, die Aufmerksamkeit der Gartengestalter auf die bezeichnenden Unterschiede der Nadelholzformen zu lenken und sie dazu anregen, zu bedenken, wie diese Formen im einzelnen sich ihren künstlerischen Zwecken dienstbar machen lassen. Aber auch der Laie, der Gartenfreund, soll zur Einsicht kommen, daß das, was ihm heute im Garten an Koniferen vorgeführt wird, nur ein kümmerliches Zeichen des wirklichen Reichtums ist. Ich denke dabei keineswegs an Koniferensammlungen! Ganz und gar nicht. Die haben mit Gartenkunst nichts zu tun. Aber jede gesunde, lebensfähige, Tafel II. Gartenszenerie aus Sanssouci. Herbstszenerie aus Pruhonitz. Die Nadelhölzer in der architektonischen Anlage, im Garten. 49 nicht offensichtlich mißgestaltete und monströse Form kann am richtigen Orte zu be- stimmter Geltung gebracht werden. Gerade weil die immergrünen Nadelhölzer durch alle Jahreszeiten ihre Wirkung be- halten und nicht zuletzt im Winter den sonst toten Garten beleben, müßten sie überall dort mehr verwendet werden, wo nicht eine besondere Abneigung des Besitzers vorherrscht oder die örtlichen Verhältnisse es verbieten. In Großstädten im allgemeinen und nahe von Fabriksbetrieben, welche die Atmosphäre durch Rauchgase vergiften, pflegen Abietaceen (Picea, Abies, Tsuga usw.) gewöhnlich ganz zu versagen. An solchen Orten ist mithin Vorsicht geboten und die Anwendung von Koniferen ganz zu vermeiden oder auf die widerstands- fähigsten Formen zu beschränken. E Daß eine Überfülle an Nadelhölzern, selbst bei guter Auswahl, im Garten von Übel ist, leuchtet gewiß ein. Deswegen muß eben jedes Schema vermieden und jede Auswahl auf Grund der künstlerischen Erfordernisse der einzelnen. Anlage getroffen werden. Die Masse macht es im Garten nie, so wenig wie etwa in der Wohnung. Im Gegenteil; es gilt jedes Stück zur vollen Aus- nützung seiner Werte zu bringen im rechten Zu- sammenklang mit den ande- ren Werkstoffen, aus denen wir aufbauen. Auch absonderliche Er- scheinungen, wie verschie- dene Hängeformen (siehe Abies Pinsapo pendula, Abb. 146, Sequoia gigantea pen- dula, Abies alba (pectinata) pendula, Abb.68 u.a.), oder Schlangenfichten, Pice« ex- celsa virgata-Formen und die eigenartigen Araukarien (Abb. 155) können in die regelmäßige Anlage erfolg- reich eingegliedert werden. Selbstverständlich wähle man für die verschiedenen klimatischen und Boden- lagen stets die rechte Form. In frischen, luftfeuchten Gebieten, wo unsere Rot- j fiehte ( Abb 13) einzie schön Abb. 41. Picea sitchensis (Orig.; Arboretum G. Allard, La Maulevrie, Angers). ist und die Nordmannstanne (Abb. 51) ihre volle Wirkung erreicht, wird eine spanische (Abb. 61) oder eine griechische Tanne (Abb. 83), versagen, oder umgekehrt. Feuchte Lagen, welche eine T huja oceiden- talis oder C ee: thyoides mit Behagen erträgt, sind nichts für eine Trockenheit liebende Abies coneolor oder Juniperus arizonica. Andere Arten wieder, wie Picea pungens, sind anpassungsfähiger und gedeihen in frischen Nordlagen wie an Südhängen. Auch die Schnelligkeit der Entwicklung spielt eine große Rolle im Garten. Die üppige Pseudotsuga tazifolia (Abb. 17) oder Thuja plieata (Th. gigantea) ist für kleine Verhältnisse unbrauchbar, wofür langsam wüchsige Pseudotsuga glaueca, Taxus oder Thujopsis sich sehr wohl eignen. Man bedenke, daß sich im Garten, namentlich im Schutz des Hauses oder von sonstigem Mauerwerk, sehr oft prächtige Plätze finden, an denen auch. heiklere Arten in rauheren Silva Tarouca, Unsere Freiland-Nadelhölzer. 4 50 Die Nadelhölzer in der architektonischen Anlage, im Garten. Gebieten gut gedeihen. Es ist daher kein Grund, gewisse sehr hübsche Formen, wie etwa die auf Tafel XII dargestellte Tsuga Mertensiana (T. Pattoniana), von vornherein abzulehnen. Das Bestreben, nur immer ganz harte, robuste Formen zu verwenden, verleitet die Gestalter zur Eintönigkeit. Freilich ist die spätere Pflege der Anlagen oft Gärtnern überlassen, die Abb. 42. Thuja plicata (= Th. gigantea) in einem englischen Park (durch Güte des Herrn Henry John Elwes). Die Nadelhölzer in der architektonischen Anlage, im Garten. 51 keine Ahnung davon haben, auf was es dabei ankommt, in dieser Hinsicht sollten die Besitzer einsichtsvoller werden. Eine große Gefahr für alle Nadelhölzer im Garten bilden nur zu vielfach die Hunde. Wenn den verwöhnten Hauslieblingen gestattet wird, überall im Garten sich unheilvoll Abb. 43. Tsuga eanadensis var. pendula f. Sargentii (Fairmount Park, Philadelphia, phot. Alfred Rehder). 7 r ( F | Abb. 44. Picea excelsa var. pumila, 1,3 m hoch (Orig.; Hort. Späth, Baumschulenweg-Berlin). zu betätigen, dann allerdings ist der Gärtner machtlos. Die Hunde müssen für den Garten so gut wie für das Zimmer erzogen werden! Fassen wir zum Schluß unserer kurzen Andeutungen nochmals die Hauptgesichtspunkte zusammen, nach denen die Auswahl der Nadelhölzer für den Garten getroffen werden kann, so 52 Die Nadelhölzer in der architektonischen Anlage, im Garten. ergibt sich: 1. V erwendung als Masse (Hecke, wagrechte Fläche, Einfassung), 2. als Einzel- pflanzen. Im ersten Falle spielen Wüchsigkeit, Dichte und Farbe eine Rolle. Im zweiten Falle sind zunächst entscheidend die Tracht und Masse (Größe, Stärke), dann die Wüchsiekeit, die Färbung und die jeweilig durch all diese Momente bedingte Eignung für den Einzelfall. Unsere Listen und Bilder mögen alles das deutlicher sagen, was hier nur kurz betont werden konnte, sie mögen auch noch vieles verraten, was wir aus Mangel an verfügbarem Raume noch Abb. 45. Picea pungens var. argentea Kosteri, 15 m, 39 Jahre alt, auf dem Gute Sr. Exzellenz Herrn S. D. Rschewsky, bei Petersburg (dureh Güte des Herrn Wilh. Kesselring, Petersburg). nicht sagen konnten, wie z. B. die Bilder 24 und 25 über Koniferen auf dem Friedhofe, die Abb. 19,21 und 23 über Gliederung von Parterreanlagen und Pleasure grounds durch Nadel- holzhauptpunkte usw. Es wird unser Bestreben sein, später dies und "anderes an der Hand reicherer Bilder zu behandeln und wir bitten um Mitarbeit aller Leserkreise. Nur so kann unser Buch zu einem erschöpfenden Ratgeber für die Verwertung der Koniferen werden. Die Nadelhölzer Chinas. 53 EV. Die Nadelhölzer Chinas. Von Ernest H. Wilson, Arnold Arboretum. Vertreter der Nadelholzfamilie finden sich in ganz China vom Meeresniveau bis zu den höchsten Höhen der Gehölzvegetation und von den tropischen Gebieten des Südens bis zum Norden, wo schon fast ein arktisches Klima herrscht. Alle auf der nördlichen Halbkugel vor- kommenden Gattungen sind ver- =] treten mit Ausnahme von Cedrus, £ Chamaecyparis, Sciadopitys, Se- quoia und Taxodıum (wenn man Glyptostrobus als eigene Gattung auffaßt), und fast immer sind die Arten endemisch. Gewisse Gat- tungen, wie z. B. Cunninghamia, Fokienia, Pseudolari:x und Ketele- eria sind diesem Lande eigen- tümlich. In Mittel- und Südchina ist das Land bis zu einer Höhe von ungefähr 1600 m vom Ackerbau in Besitz genommen und die Wal- dungen sind seit langem zerstört, ausgenommen in steilen Gebieten, die für die Kultur nicht geeignet sind. Über dieser Höhe und spe- ziell in den wilden Bergregionen des Westens ist das Land weniger bebaut und sehr dünn bevölkert. Und doch selbst hier ist das Land schon so lange bevölkert und war der Begehr nach Nutz- und Feuer- holz und Holzasche so stark, dab einzig in den unzugänglicheren Teilen ausgedehntere Waldungen übrig blieben. Das Bestehen dieser Waldungen, die zumeist aus Nadel- holz sich zusammensetzen, ist erst in letzter Zeit uns bekannt geworden. Ich hatte das Glück, dabei mitzuwirken, und mir wurde das Vorrecht zuteil, eine große Anzahl Nadelhölzer in Kultur einzuführen. Beim Beginn des gegenwärti- gen Jahrhunderts waren in Wirk- lichkeit die einzigen chinesischen Koniferen, welche in Europa und Nordamerika kultiviert wurden, Abb. 46. Abies sibirica im Garten des Forst-Corps folgende: Thuja orientalis, Junipe- zu St. Petersburg FUus ehinensis. Pseudolari.x Kaemj 3 durch Güte der Herren E. Wolf und Wilhelm Kesselring). feri,@inkgo biloba, Pinus Bungean«, Uryptomeria japonica, Juniperus formosana, Cupressus funebris, Cunninghamia lanceolata, Cephalotazus Fortunei, CO. drupacea, Keteleeria Fortunei und Pinus Massoniana. Davon haben 54 Die Nadelhölzer Chinas. sich nur die ersten sechs bei uns als hart und kulturfähig in den kälteren Gebieten bewiesen. Heute sind ganze 30 andere Formen von chinesischen Koniferen in Kultur, aber der srößere Teil von ihnen ist spezifisch unbekannt und von keiner kann man sagen, daß die Härte genügend bewiesen ist, um endgültig ihren gärtnerischen oder forstlichen Wert zu bestimmen. Einige davon, wie Pinus Armandi, P.tabuliformis, Lariz Potanini, Picea asperata, P. Wilsonii und Tsuga yunnanensis sind vielversprechend. Andere, wie Libocedrus macro- lepis, Fokienia Hodgsinii und Keteleeria Davidiana sind zart und werden wahrscheinlich nur in solchen Ge- bieten Erfolg verspre- chen, wo chilenische und mexikanische Koniferen gedeihen. Die Zahl der neu auf- gefundenen Koni- feren, speziell der Fichten und Edel- tannen, ist jedoch so groß, daß eine ge- wisse Anzahl sicher- lich sich als hart und wertvoll erweisen wird. Die Mehrzahl sind in den Hoch- gebirgen von Mittel- und Westchina hei- misch, wo reichlicher Schneefall und ein kontinentales Klima herrschen. Diese Bäume werden wahr- scheinlich in den zen- tralen Teilen von Europa und den Ver- einigten Staaten besser als in Groß- britannien treiben. Das englische Klima, welches gewöhnlich im März mild ist mit Frösten im Spätfrüh- ling, dürfte der Mehr- zahl der westchinesi- schen Koniferen feind- lich sein. ai Die gemeinste und Abb. 47. Larix sibiriea im kaiserl. Forstinstitut zu St. Petersburg am weitesten verbrei- (dureh Güte des Herrn Egb. Wolf). tetste Konifere ist Pinus Massoniana (Abb. 96). Diese Kiefer findet sich in allen wärmeren Teilen bis zu ungefähr 1600 m Höhe und ist die einzige Konifere, welche von den Chinesen für Nutzzwecke angebaut wird. Sie bildet das Hauptfeuerholz dieser Gegenden und wird oft für diesen Zweck angepflanzt. Sie ist gewöhnlich ein kleiner Baum von geringem Zierwert, wo sie sich aber auswachsen kann, ist sie so schön wie nur irgend eine ihrer Familie und wird 25>—36 m hoch, mit einem schönen Stamm, welcher in den oberen Teilen mit lockerer rötlicher Borke bekleidet ist. Im unteren Teile ist die Borke fest, dunkelgrau und tief gefurcht. In Niederungen ist das Holz weich und von geringem Wert, ausgenommen zum Heizen, aber an den Höhengrenzen des Baumes ist das Holz dichtkörnig, harzig und als Werkholz geschätzt. Die Nadelhölzer Chinas. 55 Die nützlichste Konifere in China ist Cunninghamia lanceolata. (Abb. 173.) Der Baum ist weit verbreitet und bildet in den Regionen des roten Sandsteins reine Wälder. Er wird be- trächtlich hoch, hat aber meist einen mastähnlichen Stamm mit kurzen spreizenden, dünnen Zweigen und macht aus einiger Entfernung etwas den Eindruck einer Araukarie. Er vermehrt sich selbst leicht durch Adventivschosse, welche von den alten Stümpfen entspringen, nachdem die Bäume gefällt wurden. Das Holz ist leicht, wohlriechend und leicht zu be- arbeiten, es wird von den chinesischen Nutzhölzern am meisten für Bauzwecke und Tischlerei geschätzt. Es ist auch das Hauptsargholz in Mittel- und Westchina. In den Kalkstein- und Konglomeratgebieten von Mittel- und Westchina ist Cupressus funebris bis zu 1400 m sehr verbreitet und bildet oft reine Wälder an steilen, steinigen Hängen. Dieser auffallende Baum wird bis 40 m hoch bei 8 m Umfang und ist mit seinen mehr oder weniger hängen- den Zweigen sehr schön. Er wird häufig um die Tempelhäuser und Grab- stätten gepflanzt. Das Holz ist weiß, schwer, sehr zäh und wird stark gebraucht für Bootbau und im all- gemeinen als Gerüstholz. In London haben Samen, welche von Bäumen an den Höhengrenzen der Art ge- sammelt wurden, junge Pflanzen ergeben, welche sich dort als hart erwiesen. Keteleeria Davidiana (Abb. 31) und die andere Art, welche verschiedene Areale bewohnen, treten in den wärmeren Teilen von China auf. Alle sind schöne Bäume, aber keine ist schöner als Davidiana. Diese Art erwächst zu beträcht- licher Stärke, 3—60 m, bei 5—S m Umfang, mitstarken, weit ausgebreiteten Ästen. In Gebieten, wo Tonschiefer auftritt, bildet sie oft reine Wälder mit Unterwuchs Ze von Straucheichen und Abb. 48. Picea excelsa var. Barry Hort. Späth fühlt sich in einem ziemlich (Orig.; Baumschulenweg-Berlin). trockenen Klima wohl. Verstreut durch die gleiche Region treten verschiedene Glieder der Taxaceen auf. Einige von ihnen sind lediglich Sträucher, andere, wie Cephalotazus Fortunei (Abb. 29), Torreya nueifera und Podocarpus macrophylla bilden mittelgroße, sehr schmuckvolle Bäume. Libocedrus maerolepis erstreckt sich von West-Yunnan ostwärts bis zur Seeküste in der Provinz Fokien und wird auch für Formosa angegeben. Sie ist nirgends gemein und ist viel schmucker als junge Pflanze denn als alte. Die größten Bäume habe ich bei Szemao, einer Stadt im Südwest-Yunnan, gesehen, woher ich die Samen erlangte, welche zu ihrer Einführung in England führten. Die Bäume waren 14—25 m hoch, mit kurzen, dicht- stehenden Zweigen und nicht sonderlich schön in ihrer Erscheinung. Das Holz ist dicht- körnig, dauerhaft, für Sargbau und im hohen Grade für Zimmerei geschätzt. “ya er 56 Die Nadelhölzer Chinas. Fokienia Hodgsinii ist bis jetzt nur von ein oder zwei Orten an der Küste der Provinz bekannt, nach der sie benannt ist. Im Laub und in der Tracht ähnelt sie sehr der oben erwähnten Libocedrus und ist wahrscheinlich gleich schmuckvoll und empfindlich. Keine der oben erwähnten Koniferen ist in den kalten Teilen von Europa und den Vereinigten Staaten hart. Von den Niederungskoniferen von Ostchina ist der einzige wirklich harte Baum Pseudolarix Kaempferi, die Goldlärche. Dieser schöne Baum findet sich von der Nachbarschaft von Ningpo westwärts bis Kiukiang, wo er im Lushan-Bezirk auftritt. Diese Konifere ist recht gut bekannt, sollte aber viel häufiger angepflanzt werden. In Nordchina sind P in den Niederungs- gebieten Juniperus chinensis und Thuja orventalis, der chinesi- sche Lebensbaum, ge- mein und ihr Wert ist bekannt und ge- schätzt. In den Parken und Tempelgärten um Peking finden sich viele außerordentlich schöne Stücke — Bäume von nicht großer Höhe infolge der heftigen Stürme, welche zu gewissen Zeiten vorherrschen, aber mit weitausge- breiteten Kronen aus starken und dicken Ästen. Die gemeine Kiefer von Nordchina, Pinus tabuliformis, von wel- cher Pinus funebris Komarow eine Form ist, wird ebenfalls ein Baum von mäßiger Höhe und besitzt ge- wöhnlich eine flache Krone mit weitaus- gebreiteten Ästen, welche Tracht eine Folee der starken Stürme ist. In den Abb.49. Pinus Cembra var. sibirica im pomologischen Garten von Grebirgen yon Schansi Regel und Kesselring, St. Petersburg (dureh Güte des Herrn W. Kesselring). und Schensi ist dieser : 5 ; Baum schön gewach- sen und entschieden hübsch. Die Borke ist dunkel, die Blätter sind steif und dick. Er ist völlige hart in Massachusetts, und im Arnold Arboretum gedeiht eine Anzahl von Jungen Bäumen recht gut, welche aus Samen gezogen wurden, die "Professor C. 8 Sargent 1903 in Peking sammelte. In den Tempelgärten in Peking und Umgebung wird die weißrindige Kiefer Pinus Bungeana gelegentlich kultiviert und in West-Hup6i findet sich dieser Baum wild, doch ist er keineswegs häufig. Mit dem Alter wird die Borke der Stämme, diekeren Zweige und oberirdischen Wurzeln reinweiß und blättert in unregelmäßigen Platten ab. Diese auffallend schöne Kiefer ist vollständig hart in England, in Massachusetts und anderswo und sie sollte in viel ausgiebiserem Maße für Zierzwecke angepflanzt werden. Das Holz ist spröde und ohne Wert. Li Die Nadelhölzer Chinas. 57 © Verstreut durch Mittel- und Westchina zwischen 800 und 1400 m und mehr tritt besonders in den Gebieten, wo harter Kalkstein vorherrscht, aber nirgends wirklich häufig, eine schöne Eibenart auf. Dieser Baum erwächst zu beträchtlicher Höhe und man trifft gelegentlich Stücke von 20—28 m Höhe und 4-8 m Umfang. Diese Art ist vielleicht identisch mit der japanischen Tazxus cuspidata, aber es ist wahrscheinlicher, daß sie eine besondere endemische Art darstellt (Abb. 35). Der Mädchenhaarbaum, Ginkgo biloba(Abb. 73), findet sich in allen temperierten Teilen Chinas bis zu 18500 m, aber immer handelt es sich um kultivierte Bäume. Ich bin der Ansicht, daß sich dieser edle Überlebende einer vergangenen Flora heute nirgends mehr wild findet. Bei meinen Reisen habe ich keinen Ginkgo gesehen, der nicht augenscheinlich angepflanzt war. Abb. 50. Pinus pumila, kompakte Form, im Hort. Regel und Kesselring, Petersburg (dureh Güte von Herrn Wilh. Kesselring). Im allgemeinen sind die Niederungskoniferen von China in unseren Gärten mehr oder weniger bekannt, obgleich nur wenige von ihnen wirklich hart sind. Aber die Koniferen der höheren, kalten, gemäßigten Regionen dieses Landes sind heute eigentlich unbekannt, daher müssen wir unter ihnen Nachschau halten nach wertvollen Bereicherungen für Garten- bau und Forstwirtschaft. Wir wissen jetzt, daß Westchina das Hauptquartier der Abietineen ist, denn hier drängen sich mehr Arten, als sonst in allen Weltteilen gefunden werden. Diese Tatsache ist eine der interessantesten, welche durch die neuere botanische Forschung ans Licht gebracht wurde. Dank der Unternehmung von Professor C. S. Sargent, dem Direktor des Arnold Arboretums, 58 Die Nadelhölzer Chinas, ist eine Anzahl dieser neuen Fichten, Silbertannen und Kiefern jetzt in Kultur. Auf meiner vierten Reise, deren spezielles Ziel es war, erlangte ich eine reiche Menge Samen. Infolge der freigebigen und gemeinnützigen Politik Professor Sargents wurden diese Samen weit verbreitet und so finden sich daraus erzogene junge Pflanzen jetzt in vielen Gärten Europas, der Vereinigten Staaten und auch in Neuseeland. Abb. 51. Im Mittelgrund Abies Nordmanniana (davor die Herren Maurice L. de Vilmorin, links, und Pro- fessor Delavaivre); rechts Juniperus virginiana var. pendula, im Arboretum der Forstschule Les Barres, Frankreich (Orig.). Die Nadelhölzer Chinas. 59 Ganz genau kann gegenwärtig nicht berechnet werden, wie viele Arten von Fichten in Westchina vorkommen, da das Herbarmaterial noch nicht vollständig bearbeitet ist. Eine ungefähre Schätzung auf 25 ist zulässig, obwohl diese wahrscheinlich die wirkliche Anzahl nicht erreicht. Diese neuen Fichten schließen verschiedene flachblättrige Formen ein, während viele zu den viereckig-blättrigen gehören. In Westchina erstreckt sich die Fichte von 1500—4200 m Höhe, von wo an sie von der Tanne verdrängt wird, welche ihrer- seits dann wieder der Lärche Platz macht. Zwischen 3000 und 3500 m bildet die Fichte oft reine Wälder, obwohl sie gewöhnlich mit der Tanne, Hemlock, Lärche, Pappel und Birke vergesellschaftet ist. Im Gegensatz zur allge- meinen Regel sind die Arten verhältnismäßig lokal. Alle liefern wertvolles Nutzholz, welches wohl in der Masse geringer als das der Silber- tanne, aber viel dauerhafter und wertvoller ist. Eine der beschriebenen flachblättrigen Arten ist Picea complanata (Abb. 33). welche sich in Szetschwan bei 18003000 m findet. Sie wird 20—32 m hoch bei einem Stammumfang von 254 m und hat ausge- breitete, ziemlich dünne, mehr minder hängende Zweige, mit unterseits blau- grauen Blättern. Das Holz wird hochgeschätzt, da es dichtkörnig, fest und dauer- haft ist. Eine andere, noch schönere flachblättrige Fichte ist Picea purpurea, sie wird 23—38 m hoch bei 3—6 m Umfang und hat ausgebreitete Zweige und kleine, purpurne Zapfen. Sie ist im äußersten Nord- westen von Szetschwan (Ssytsch'uan) gemein, wo ihr Holz für allgemeine Konstruktionszwecke ge- braucht wird. Von den Arten mit vier- kantigen Blättern ist eine der besten der beschriebenen Abb.52. Links Chamaeeyparis Lawsoniana, etwa 18 m, rechts vorn Arten Picea aurantiaca, Pinus Cembra var. sibirica, 6 m (Orig.; im Kgl. Hofgarten zu Pillnitz, Sachsen). welche in der Nachbarschaft von Tachienlu zwischen 4000 und 4800 m auftritt. Sie wird 20—2S m hoch, bei einem Umfang von 2,5—t m, die Triebe sind orangefarben und die Zapfen sehr lang. Eine andere, ihr etwas ähnliche und im gleichen Gebiet gefundene Art ist Picea montigena. Im nordwestlichen Szetschwan findet sich noch eine verwandte Art, Picea asperata (Abb. 32), die behaarte Triebe hat. Ihre Tracht ist pyramidal mit ziemlich dünnen, ausgebreiteten Zweigen, die Zapfen sind 12,5 cm lang. Noch eine andere Art vom eleichen Ort ist Picea Watsoniana. In den höheren Gebirgen von West-Hupei ist Picea Wilsonii sehr gemein. Diese Art ähnelt in der Tracht unserer Picea excelsa, aber die Zapfen sind klein und dicht gedrängt. 60 Die Nadelhölzer Chinas. Von den Silbertannen treten ein halb Dutzend oder mehr Arten in Westchina auf, die alle große und außerordentlich schöne Bäume sind. Die Tanne beginnt bei 2500 m, ist aber nicht häufig unter 3200 m. Über dieser Höhe wächst ihre Zahl beträchtlich an und mancher- Abb. 53. Lariz Kaempferi (L. leptolepis), etwa 12 m; links vorn Pinus Cembra var. sibirica, 6 m (Orig.; Kgl. Schloßgarten zu Pillnitz bei Dresden). orts bildet sie reine Wälder mit breitblättrigen Rhododendren als Unterwuchs. Die Bäume erwachsen zu großer Stärke, und Stücke von 40—45 m Höhe und 4-6 m Umfang sind häufig, gelegentlich trifft man auch Riesen von fast SO m Höhe. Eine der häufigsten Arten Die Nadelhölzer Chinas. 61 auf dem Berg Omei und in dessen nächster Umgebung ist Abies Delavayı (Abb. 28). Dieser edle Baum zeigt in der Jugend eine symmetrische Tracht mit breiter Verästelung, während Abb. 54. Rechts Libocedrus decurrens, links Abies concolor var. glauca, 12 m (Orig.; Kgl. Schloßgarten zu Pillnitz bei Dresden). er im Alter flachkronig und zedernartig wird. Die zylindrischen Zapfen sind dick und violett- purpurn gefärbt, die Blätter oberseits glänzendgrün und unterseits blaugrau. 62 Die Nadelhölzer Chinas. Eine andere erwähnenswerte Art ist Abies recurvata, welche in Nordwest-Szetschwan häufig ist, wo sie reine Wälder bildet; sie wird 30—50 m hoch bei einem Stammumfang von 3—4m. Die Borke ist rötlichbraun und die Tracht sehr symmetrisch. Eine außer- Abb. 55. Picea pungens, etwa 10 m; einige der ersten auf dem Kontinent eingeführten Pflanzen (Orig.; Hort. Eisgrub, Mähren). ordentliche Art ist Abies sqguamata mit zimtroter Borke, welche wie bei der Schwarzbirke (Betula nigra) abblättert. Dies ist eine alpine Art und zwischen 4400 und 5000 m häufig, wo sie zu ebensolcher Stärke wie ihre Verwandten erwächst. In den Hochgebirgen von Die Nadelhölzer Chinas. 63 Nordwest-Hupei ist Abies Fargesii gemein und waldbildend. Diese Silbertanne erwächst bis zu 40—48 m Höhe, bei einem Stammumfang von 4—7,5 m. An alten Bäumen sind die Zweige breit und die Tracht ist flachkronig, sie ähnelt in den Nadeln der Abies Delavayi, aber die Zapfen sind klein und grau gefärbt. Abb. 56. Picea sitchensis im Schloßpark zu Wörlitz (durch gütige Vermittlung von Graf Fritz von Schwerin). Die oben genannten sind in Kultur und außerdem gibt es noch einige unbestimmte Arten. Das Holz aller dieser Silbertannen ist weich und nur in Anbetracht der beträchtlichen Größe der sich ergebenden Klötze wertvoll. 64 Die Nadelhölzer Chinas. Die häufigere von den zwei in Westchina auftretenden Lärchen ist Larix Potanini, welche zwischen 3300 und 4400 m an feuchten Plätzen in Fichten- und Tannenwaldungen verstreut sich findet. Mit wachsender Höhe wird die Lärche zahlreicher und schließlich übertrifft,sie die Tanne an Menge und bildet in den alpinen Regionen reine Waldungen. Gewöhnlich ist der Baum 20—30 m hoch, aber gelegentlich erreicht er 40 m. Der Stamm ist ziemlich schlank und mastartig und die Zweige sind mehr oder minder hängend. Im Die Nadelhölzer Chinas. 65 Volksmund ist sie bekannt als „Hungsha“ (Rotfichte) in Anbetracht der Farbe ihres Holzes, welches dichtkörnig und zäh ist und höher geschätzt wird als das irgend einer Konifere im Westen. An den Nordhängen des W utaishan ist Larix Prineipis Ruprechtii häufig. Verstreut durch die W aldungen von Mittel- und Westehina und besonders in felsizen Lagen treten verschiedene Arten. der Hemlocktanne zwischen 2000 und 4400 m auf, An den Felshängen sind es meist mittelgroße wohlgeformte Bäume, an günstigeren Orten aber erreichen sie einen größeren Umfang als irgend. ein anderer Nadelholzbaum dieser Gebiete, so daß man eelegentlich Riesen von 48m Höhe und 8— 9,5 m Stammumfang sieht. Eine der größten hier wachsenden Arten ist T' suga yunnanensis (Abb. 36), und dieser Baum verspricht im Arnold Arbo- retum gut zu gedeihen. Das Holz aller chinesischen Arten ist ziemlich weich und von geringerem Wert als das der Fichte und Lärche. Die einzige aus China bekannte Weißkiefer ist Pr- nus Armandiı (Abb. 74), welche, über ganz Mittel- und Westchina verstreut, zwischen 1600 und 2000 m auftritt und in bestimmten Distrikten reine Wälder bil- det. Es ist ein ziemlich kleiner Baum, im Mittel 16—20 m hoch, aber ge- legentlich bis 25m, mit einem Umfang von 1% — 2:8Sm. Man erkennt sie leicht an ihren kahlen Trieben und den ziemlich großen, dieken Zapfen an den Zweigenden. Die Borke ist hellerau, glatt und blei- bend, die unteren Äste sind gewöhnlich weit spreizend, aber nicht sehr dick. Das Holz ist fest, harzig und für Bauzwecke geschätzt. Die edelste Kiefer von Westchina ist Pinus densata, welche in Borke und Tracht auffallend der P. silvestris S ähnelt. Die Zapfen stehen Abb. 58. Pinus excelsa, Tränenkiefer, im Vordergrund Buchsbaum dicht gedrängt, bleiben viele (Orig.; Hort. Schaffgotsch, Purgstall). Jahre und haben einen sehr verdickten, vorspringenden Nabel an jeder Schuppe. Diese Kiefer kommt in höheren Lagen vor als irgend eine andere Art in Westchina; man findet sie waldbildend zwischen 3200 und 4200 m. Sie wird 27—40 m hoch, bei einem Umfang von 3,2—4,8 m. Das Holz ist feinkörnig, harzig und dauerhaft. ; In den warmen, trockenen Tälern des weiten Westens ist Pinus yunnanensis sehr häufig, die Art der Niederungen, P. Massoniana, ersetzend. Sie ist ein mittelhoher Baum mit lockerer, rötlicher Borke in den oberen Teilen, mit langen, etwas hängenden Blättern und ziemlich dieken Zapfen, die viele Jahre bleiben. In Nordwest-Szetschwan ist Pinus Wilsonii (Abb. 34) die gemeine Artzwischen 2200 und 3500 m, wo sie reine Wälder bildet. Dies ist eine auffallende Art mit dieken Blättern und dunkler Borke; sie wird 20—32 m hoch bei 2,4—5 m Umfang und liefert wertvolles Nutz- Silva Tarouca, Unsere Freiland-Nadelhölzer. [9] 66 Die Nadelhölzer Chinas. holz. Die Zapfen sind aus ziemlich wenigen und breiten Schuppen zusammengesetzt und bleiben eine Reihe von Jahren am Baum. Vielleicht ist diese Art mit der im nördlichen Kansu verbreiteten P. leucosperma identisch. In West-Hupei ist Pinus Henryi verbreitet, und sie tritt auch im Lushan-Gebiet in Kiangsi auf. Sie wird 20—28 m hoch mit mäßig diekem Stamm mit dunkler, gefurchter, bleibender Borke. Die Zweige sind ziemlich kurz, spreizend und nicht sehr diek. Die Triebe kahl und orangegelb gefärbt. Die Zapfen ähneln sehr denen von P. densiflora, und die beiden Arten sind sehr nahe verwandt. Die Hartholzkiefern von China sind ausnehmend schwierig zu bewerten, und es ist möglich, daß mehr oder weniger Arten, als oben angegeben, anzu- nehmen sind. Im nordwestlichen Sze- tschwan treten jenseits Sungpan Wälder von einem Wacholder auf, dessen Holz sehr wertvoll ist. Dieser Baum wird 20—28 m hoch mit einem geraden Schaft von 2,5—3,2 m im Umfang und schlanken, ausgebreite- ten Zweigen, eine pyrami- dale Krone bildend. Ich bin nicht ganz sicher, aber ich denke, daß diese Art von Juniperus chinensis ver- schieden ist. Die gleiche tritt in der Nähe von Tachienlu auf, wo sie sehr selten ist. In Hupei findet sich verstreut durch lichte Wäl- der zwischen 1200 und 2400 m Juniperus formosana als ein kleiner, schlanker Baum von etwa 10,2 m Höhe (Abb. 30). Die Zweige sind schlank, aufrecht aus- gebreitet, nahe den Enden hängend; die Nadeln haben stachelige Spitzen und sind 2 unterseits blaugrau. Die Abb. 59. Pinus halepensis vehote erhalten durch Kurator Alwin Berger, Frucht ist orange, etwa An von der Größe einer ge- wöhnlichen Erbse. In der alpinen Zone ist ein niedrig wachsender Wacholder sehr gemein und erstreckt sich bis an die Grenzen des Baumwuchses. Er wächst dicht zusammen, oft bis zum Ausschluß jeder anderen Holzpflanze und bildet das „‚elfin-wood‘“ der alpinen Moore. Die Stämme sind knorrig und gewunden und die Zweige werden als Weihrauch in den tibe- tischen Lamaklöstern verbrannt. Diese Art ist vielleicht J. squamata und dürfte eine will- kommene Bereicherung der niedrigwachsenden Koniferen darstellen. In den trockenen, heißen Tälern von Westchina tritt eine Zypresse auf, die vielleicht zu Cupressus torulosa zu zählen ist. Dieser schöne Baum wird 32—48 m hoch und erreicht einen Umfang von 2,4—4,3 m. Die Borke ist rostbraun, die Zweige sind kurz, schlank und spreizend, die Zapfen ziemlich groß für die Gattung. Das Holz ist duftend, dichtkörnig, leicht zu bearbeiten und für Bauzwecke sehr wertvoll. Die Nadelhölzer Chinas. 67 (>) Um Kanton und andere Orte im Südosten von China tritt die eigenartige Glyptostrobus heterophyllus auf. Diese Konifere ist Taxodium sehr nahe verwandt, wenn nicht dazu gehörig. ar 2 un Abb. 60. Oryptomeria japonica, links, und Cedrus atlantica, rechts, im Hort. Ambrözy, Malonya, Ungarn (Orig.). Die Nadelhölzer Chinas. [op) [0 0) Die schöne Oryplomeria japonica ist sehr wahrscheinlich in China heimisch, vielleicht in den östlichen Teilen, südlich vom Yangtsze-Fluß. Sie wird in Westszetschwan, besonders um Kuan Hsien, spärlich kultiviert, aber ich traf nie ein spontanes Stück in China. Indes ist es unwahrscheinlich, daß dieser Baum von Japan nach Westchina eingeführt worden sein sollte. Üine-Art von Pseudotsuga wurde kürzlich aus China beschrieben, ich habe aber keine Kenntnis von diesem Baume. Abb. 61. Links Abies Pinsapo var. glauen, rechts A. Nordmanniana, im Arboretum der F orstschule Les Barres, Frankreich (Orig.). Das hier Dargeleste betrifft ganz allgemein die Koniferen von China im engeren Sinne. Eine Anzahl neuer Arten und eine neue Gattung wurden kürzlich von Formosa beschrieben und weitere Auskünfte darüber sind wünschenswert. Jedenfalls ist China an Koniferen so reich wie an anderen Zierbäumen und -sträuchern, und man kann wohl annehmen, dab einige dieser vielen neuen Arten von Pinus, Abies und Picea sich hart und brauchbar für die Kultur in den kälteren Teilen von Europa und der Vereinigten Staaten erweisen. Die Nadelhölzer Nordamerikas. 69 N: Die Nadelhölzer Nordamerikas Von Alfred Rehder, Armold Arboretum. Nordamerika ist reich an Nadelhölzern und hat den Hauptanteil an der exotischen Koniferenflora der Gärten und Parke Europas geliefert. Ungefähr 90 Arten sind aus dem Gebiete bekannt, die fast alle in der Kultur eingeführt wurden, manche freilich, um bald wieder zu verschwinden, viele aber gedeihen vorzüg- lieh und sind in älteren Anlagen oft in Exemplaren zu finden, die denen der Heimat an Größe und Schönheit,wenignachgeben; verschiedene wie Pseudo- tsuga taxıfolia, Pinus Stro- bus, Picea sitehensis sind auch hin und wieder in erößerem Maßstabe forst- lich mit Erfolg angebaut worden. Als die älteste Ein- führung ist Thuja oceiden- talis zu nennen, die bereits um das Jahr 1545 nach Europa gelangte und wahr- scheinlich war auch um dieselbe Zeit Pinus Strobus vorübergehend in Kultur; etwa 100 Jahre später wur- den Taxodium distichum und ‚Juniperus virginiana eingeführt, denen dann Pr- nus rigida, Tsuga canaden- sis, Picea canadensis, P. Mariana und andere folgten. Alle diese Arten kamen aus dem Osten. Der Westen wurde erst in der ersten Hälfte des vorigen Jahr- hunderts durchforscht und seine Gehölzschätze in un- sere Kulturen eingeführt; er ist bei weitem reicher an Nadelhölzern als der Osten. Die Wälder des östlichen Nordamerikas bestehen vor- wiegend aus Laubholzarten und nur in den nördlichsten Teilen bilden die Nadel- hölzer einen größeren Teil der Waldflora, während im Westen die Nadelhölzer Abb.62. Tsuga heterophylla (die T. Mertensiana der Gärten), 18 m (Orig.; Hort. Pillnitz a. Elbe). vorherrschen und von der Küste des Stillen Ozeans bis zur Meereshöhe von 2500 m bestand- bildend auftreten. Nicht nur die Zahl der Individuen ist im Westen größer, sondern auch die Zahl der une und Arten, darunter die mächtigsten Nadelbäume der Erde, wie Sequoia gigantea, S. sempervirens, Abies grandis und Pinus Lambertiana. Der Osten besitzt nur 70 Die Nadelhölzer Nordamerikas. eine einzige Gattung, die im Westen nicht vertreten ist, nämlich Taxodium, während dem Westen Libocedrus, Cupressus, Sequoia und Pseudotsuga eigentümlich sind; die übrigen Gattungen sind beiden Gebieten gemeinsam, aber bei Gattungen mit mehreren Arten immer im Westen reicher entwickelt. Beide Gebiete sind durch die Prärie und das Mississippibecken getrennt und haben keine Arten gemeinsam, mit Ausnahme von Picea canadensis, die im Norden bis zum 69. Breitegrad vorkommt und in dem die Baumgrenze bildenden Wald- gürtel von Ozean zu Ozean geht. Abb. 63. Chamaeeyparis pisifera var. filifera, 30 Jahre alt, in Villa Loose, Lesum-Bremen (durch gütige Vermittlung von Graf Fritz von Schwerin). Im folgenden gebe ich eine kurze Übersicht der Nadelhölzer Nordamerikas, die alle mit wenigen Ausnahmen, wie Taxus canadensis und einige Juniperus-Arten, baumartig sind. Abies concolor (Abb. 37) aus dem Felsengebirge ist als die Tanne zu nennen, die von allen amerikanischen Arten in der Regel am besten gedeiht; Abies balsamea, A. Fraseri, A. subalpina sind auch völlig winterhart, aber verlangen erößere Luftfeuchtiekeit und heiße trockene Sommer sind ihnen nicht zuträglich; A. nobihis, A. magnifica, A. amabils, Die Nadelhölzer Nordamerikas. 71 A. grandis (Abb. 38), A. venusta (A. bracteata) sind prächtige Arten, von denen die ersten vier ziemlich hart sind, während die letzte für Mitteleuropa kaum in Betracht kommt. Chamaecyparis Lawsontana ist in zahlreichen Formen in unseren Gärten vertreten, die zum Teil allerdings kaum erraten lassen, daß der Baum in der Heimat eine Höhe von über 60 m erreichen kann; härter und ebenfalls sehr schön ist ©. nootkatensis und noch härter, aber nicht von hervorragendem Zierwert ist ©. thujoides aus den Oststaaten. ‚Cupressus arızonica (Abb. 39) ist wohl die härteste Art dieser auf den Westen beschränkten Gattung, ist aber auch nur für günstige Lagen zu empfehlen; sie ist besonders durch ihre Abb. 64. Vorn Juniperus virginiana var. globosa, 1,5 m hoch; hinten J. virgintana var, plumosa f. argentea (Orig.; Arboretum G. Allard, La Maulevrie, Angers). helle blaugrüne Belaubung auffallend. Von den übrigen Arten dürfte ©. Maenabiana noch die am wenigsten empfindlichste sein. Juniperus virginiana ist die bekannteste amerikanische Art dieser Gattung und völlig winterhart; sie ist auffallend durch ihren meist schmal pyramidalen Wuchs. .J. scopulorum ist sehr ähnlich und ebenfalls hart; die übrigen baumartigen Arten sind alle nicht winter- hart und auch kaum von besonderem Zierwert. Die europäische J. communis kommt ebenfalls in Nordamerika vor, ebenso wie J. nana, von der besonders die Varietät cana- densis mit aufstrebenden Zweigen zu erwähnen ist. Juniperus prostrata ist eine der 72 Die Nadelhölzer Nordamerikas. J. Sabina ähnliche Art mit niederliegenden Ästen und meist auffallend stahlblaugefärbter Belaubung; sie ist völlig winterhart. Lariz americana ist die bekannteste amerikanische Art, aber der europäischen Art sehr ähnlich, und ebensowenig wie die beiden anderen Arten (L. oceidentalis und L. Lyallı) als Zierbaum von besonderer Bedeutung; letztere sind überdies selten in Kultur und Z. Lyallv (Abb. 201) als Hochgebirgsbaum schwieriger in Kultur, doch sind sie alle völlig winterhart. RR RE % % ak 69 u RK KEN Abb. 65. Picea sitchensis f. speciosa, 5 m (Orig.; Park Charlottenhof bei Sanssouei-Potsdam). Libocedrus decurrens (Abb. 54) ist eine schöne eigenartige lebensbaumähnliche Art mit schmaler pyramidaler Krone und dunkelgrüner Belaubung; sie ist in nicht zu un- günstigen Lagen hart und wächst rasch. In der Heimat erreicht sie eine Höhe von 50 m. Picea canadensis (P. alba) ist die verbreitetste der amerikanischen Fichten und geht im Norden von der Ostküste bis zur Westküste; sie ist auffallend durch ihre hellblaugrüne Die Nadelhölzer Nordamerikas. 13 Färbung und bildet meist einen breit pyramidalen, dichten, nicht hohen Baum (Abb. 40, S. 48), doch ist die in der Kultur noch seltene westliche Form Albertiana schmal pyra- midal und erreicht in der Heimat bis 50 m Höhe. Picea Mariana ist ähnlich, aber mit dunklerer und feinerer Be- nadlung, während P. rubra der gemeinen Fichte sehr ähnlich, aber schwachwüch- siger ist. Durch hell blau- grüne Färbung zeichnen sich aus. P. Engelmann und P. pungens (Abb. 45), die letztere außerdem durch ihre starren, ziemlich großen Nadeln, und ist besonders in der blauweißen Form ein beliebter Zierbaum. Picea Breweriana mit lang herabhängenden Zwei- gen ist noch sehr selten in Kultur und wohl auch in rau- heren Gegenden nicht völlig hart. Ebenfalls nicht ganz hart ist die schöne P. sitchen- sis (Abb. 41 und 65), die in günstigen Lagen von sehr raschem Wuchsist und in der Heimat bis 60 m Höhe er- reicht. Pinus Strobus, die Wey- mouthskiefer, ist wohl die be- kannteste dieser großen, in Nordamerika durch über 30 Arten vertretenen Gattung; ähnlich, aber von schmäle- rem, schlankerem Wuchs ist die westliche P. monticola. In diese Verwandtschaft gehört auch P. Lambertiana (Abb. 245) mit sehr großen Zapfen, die in der Heimat bis 70 m Höhe erreicht, in Kultur je- doch meist kein sehr freu- diges Wachstum zeigt und nicht völlig winterhart ist. Die gleichfalls fünfnadlige P. aristata ist oft strauchig und mit ihrer dichten dunkelgrünen Benadlung eine sehr hübsche Kiefer. Pinus albicaulis und P. fle- zilis sind ebenfalls hart, aber selten in Kultur. Pinus edu- lıs und. P. monophylla mit großen eßbaren Samen sind Abb. 66. Pinus montana var. mughus, Legtöhre, auf dem Schneeberg bei Wien (Orig.). Abb. 67. In der Mitte Picea pungens var. glauca, rechts davon Thuja ortentalis; links hinten Libocedrus decurrens,; ganz vorn links Ephedra spec. und rechts Juniperus Sabina var. tamariscifolia (Arboretum der Hochschule für Bodenkultur, Wien, Prof. Dr. Karl Wilhelm). nicht ganz hart, außerdem von langsamem Wuchs und ziemlich spärlich benadelt. Die zweite Gruppe mit verdickten Zapfenschuppen und mit meist zwei bis drei Nadeln in einer Scheide ist die artenreichste; die bekannteste ist ?. rigida, der gemeinen Kiefer sehr 14 Die Nadelhölzer Nordamerikas. ähnlich, aber dreinadlig. Eine schöne, aber empfindliche dreinadlige Kiefer ist P. ponderosa mit langer dunkelgrüner Benadlung, die var. scopulorum ist härter, hat aber kürzere und öfter zu zwei stehende Nadeln; die nahe verwandte P. Jeffreyi mit blaugrüner Benadlung und großen Zapfen ist etwas härter; ebenfalls blaugrüne, bis 30 em Länge erreichende Nadeln besitzt P. Sabineana, sie zeichnet sich auch durch sehr große, bis 25 cm lange Zapfen aus, die bei P. Coulteri noch etwas länger und bis ein Kilogramm schwer werden; die südliche P. palustris mit bis 40 em langen Na- deln hält nur in sehr mil- den Gegenden aus. Von den zweinadligen Kiefern ist P. Banksiana eine der bekanntesten; sie ist voll- kommen hart und sehr ge- nügsam und ist mit Erfolg in größerem Maßstabe auf armem Boden und am Strande angebaut worden; auch P. Murrayana, der ge- meinen Kiefer sehr ähnlich, wird zum Anbau auf schlechtem Boden emp- fohlen, ebenso P. virginı- ana, die aber niedrig bleibt und mehr buschig wächst. Eine schöne, der Schwarz- kiefer ähnliche Art ist P. resinosa mit langen dunkel- erünen Nadeln; sie ist voll- kommen hart, aber nur selten in Kultur anzutreffen. Pseudotsuga tazifolia (P. Douglasii) ist eine bekannte schöne Konifere von ra- schem Wuchs und bereits in Europa vielfach forstlich angebaut; in der Heimat (Abb. 69) erreicht sie unter günstigen Verhältnissen bis 100 m Höhe; sie ist jedoch nicht immer winterhart. Härter ist die blaugrüne bis bläulichweiße var. glauca (P.glauca), sie wächst aber bedeutend langsamer, und ist daher zu forstlichem An- bau nicht zu empfehlen, ist Abb. 68. Abies alba var. pendula, 8 m (Orig.; Hort. Hesse, Weener). aber ein schöner Zierbaum von gedrungenem Wuchs mit bei den schönsten Formen auffallend weißblauer Färbung. Die südlichere P. maero- carpa ist empfindlich und selten in Kultur. Sequoia gigantea, der vielgenannte Mammutbaum Kaliforniens, erreicht in der Heimat eine Höhe von 120m und einen Stammdurchmesser von etwa 15m. In Kultur zeigt er in milden, etwas feuchten Lagen ein freudiges Wachstum und bildet schöne gedrungene Die Nadelhölzer Nordamerikas. vb) schmale Pyramiden mit blaugrüner schuppenförmiger Benadlung. Viel empfindlicher ist S. sempervirens (Abb. 70) mit eibenähnlicher Benadlung; in der Heimat erreicht sie nicht ganz die Größe der erstgenannten Art, kommt aber in größeren Beständen vor. Taxodium distichum, die Sumpfzypresse, ist eine der wenigen nicht immergrünen Nadelhölzer; sie bildet in den südlichen Staaten in sumpfigen Gegenden ausgedehnte Be- stände. Die Wurzeln bilden eigentümliche kegelförmige Auswüchse (Abb. 114) ” die bis über 1m Höhe erreichen können; auch in Kultur zeigen sich diese Auswüchse, wenn die Bäume in sehr feuchten oder sumpfigen Boden "stehen. Die Sumpfzypresse verdient hauptsächlich ihrer feinen lichtgrünen Belaubung (Tafel X) halber Anpflanzung und ist höchstens in der Jugend gegen Frost empfindlich; sie gedeiht nur gut in feuchtem Boden. Taxus eamadensis ist eine niedrig bleibende strauchige Art, die auf ihrem natürlichen Standorte, im Schatten der Wälder meist fast dem Boden aufliegende lange Äste besitzt; in Kultur jedoch bei freiem Stande wächst sie mehr aufrecht und dichter, wird aber kaum Abb. 69. Wald von Abies nobilis, A. Lowiana und Pseudotsuga in den Siskyou Mts., Oregon phot. Alfred Rehder). über 1 m hoch. Der baumartige Tazus brevifolia ist sehr selten und T. floridana wohl über- haupt nicht in Kultur. Torreya californica ist ein schöner Baum von regelmäßigem Wuchs mit langen dunkel- grünen, zweizeilig stehenden Nadeln; leider ist er nur für wärmere Gegenden und geschützte Lagen geeignet. Noch empfindlicher ist 7. taxıfolia aus Florida. Thuja oceidentalis, der bekannte Lebensbaum, eröffnete, wie schon erwähnt, den Reigen der Konifereneinführungen aus Nordamerika. Sie hat in Kultur eine große Zahl der "Verschiedenartigsten Wuchsformen erzeugt, die sich ihrer Winterhärte wegen einer großen Beliebtheit erfreuen, besonders da, wo die Formen der Chamaecyparis Lawsoniana nicht mehr gedeihen. Während T. ocerdentalıs auch in der Heimat nicht über 20 m Höhe erreicht, wird die westliche Art, T. plicata (T. gigantea) bis 60 m hoch; in Kultur ist sie fast so hart wie die vorhergehende Art, wächst rasch und bildet schöne schlanke Pyramiden (Abb.42) mit elänzend grüner Benadlung, die sich auch durch den Winter hält, während T. oceidentalis sich braunerün färbt. Tsuga canadensis (Abb. 159) ist sicher eine der schönsten nordamerikanischen Koniferen, Wegen.des leichten Kronenbaues und der zierlichen Benadlung ist die Wirkung dieses Baumes 16 Die Nadelhölzer Nordamerikas. in der Landschaft eine von den meisten Koniferen ganz verschiedene. Die Schönheit des Baumes kommt am besten zur Geltung bei freiem Stande. Er ist völlig winterhart und man findet in älteren Parkanlagen oft prächtige Exemplare. Eine auffallende Form var. pendula zeigt Abb. 43. Tsuga caroliniana ist nur wenig davon verschieden. Die westliche T. heterophylla (T. Mertensiana) ist gleichfalls sehr ähnlich (Abb. 62), wächst aber rascher Abb. 70. Sequoia sempervirens, Eibenzypresse, 17 m (Orig.; Arboretum der Forstschule Les Barres, Frankreich). und wird in der Heimat über 60 m hoch; sie ist jedoch empfindlicher und verlangt größere Boden- wie auch Luftfeuchtigkeit als T. canadensis. Ganz verschieden von diesen Arten ist T. Mertensiana (T. Pattoniana), die einen schmal pyramidalen Baum mit hellbläulich- grüner Benadlung darstellt; die Nadeln sind vierkantig, nicht flach und stehen rings um den Zweig. Sie ist besonders ihrer hellen Benadlung wegen auffallend, die bei der var. argentea silbergrau und bei var. glauca blauweiß (Tafel X) ist. —] -] Die für den Norden tauglichen Nadelhölzer. v1. Die für den Norden tauglichen Nadelhölzer. Von E. Wolf und W. Kesselringin St. Petersburg.) Trotz des günstigen Seeklimas ist die Zahl der in St. Petersburg kulturwerten Koniferen gering im Verhältnis zur Menge der im hiesigen Forstinstitut und Pomologischen Garten geprüften Arten. Nicht ausgeschlossen wäre es jedoch vielleicht, daß manche der aufgeführten, hier empfindlichen Arten besser gedeihen würden, wenn große Koniferen-Sortimente anbietende Samenhandlungen die Provenienz des Saatgutes mehr berücksichtigen wollten und es nicht nur im Süden oder Entwicklungsoptimum, sondern auch an der polaren (horizontalen und vertikalen) Grenze des Verbreitungsgebietes einer gegebenen Art sammeln lassen würden. Abb. 71. Cedrus atlantica var. glauca, etwa 7 m breit und 9-10 m hoch (Orig.; Arboretum Allard, La Maulevrie, Angers). Für viele Nadelhölzer ist der hiesige Sommer zu kurz; ihre ungenügend ausgereiften Triebe leiden im Winter, nicht selten sogar schon im Herbst, und solche einmal vom Froste stärker beschädigte Pflanzen wachsen sich schwer oder überhaupt nicht wieder aus, sind also unbrauchbar. Es können daher für unseren Norden nur diejenigen Arten in Betracht kommen, welche sich mit einer kurzen Vegetationsperiode begnügen, also außer ein- heimischen nordische Arten und von südlicheren die Bewohner hoher und höchster Gebirge. Nicht wenige der sonst winterharten Arten werden im Frühjahr braun und verlieren mithin an Kulturwert, wenn sie nicht gegen starke Besonnung geschützt stehen. Frisch gepflanzte, bis zum Winter nicht angewurzelte Koniferen werden hier fast immer im zeitigen Frühjahr braun, und ist es daher ratsam, nicht später als Ende August mit dem Verpflanzen der empfindlicheren und Mitte September (nach neuem Stile) mit dem der harten Arten aufzuhören. ‘) Eine ausführliche Darstellung ist in Mitteil. d. Dendrol. Ges. f. Österr.-Ung., Bd. II, S. 46 ff. gegeben. 18 Die für den Norden tauglichen Nadelhölzer. Über die klimatischen Verhältnisse der Umgebung von St. Petersburg berichteten wir ausführlich in den Mitteilungen der Gesellschaft, I. Jahrgang, Heft 1. Für den Norden taugliche Arten finden sich nur in den Gattungen: Abies, Chamaecyparıs, Juniperus, Larix, Picea, Pinus, Pseudotsuga, Taxus, Thuja und Thujopis. ri He EN EN ER ER Abb. 72. Juniperus excelsa in der Heimat (Cilieien) (phot. W. Siehe, Mersina). Abies. Große, wirklich schöne Exemplare besitzen wir nur von A. balsamea, sibiriea (Abb. 46), sibirica alba und var. pyramidalis; alle bringen keimfähige Samen, doch wird aber die Balsamtanne häufiger als die sibirische im Winter braun und leidet auch bedeutender von Läusen (Chermes). Der ärgste Feind der A. balsamea und sibirica ist das Räuplein von Tortrix Die für den Norden tauglichen Nadelhölzer. 79 murinana, das die jungen Triebe samt Nadeln und neuen Knospen befrißt. (Siehe darüber in Abschnitt IX, S. 109.) Interessant ist eine im Arboretum des Forstinstituts gefallene Hänge- form der A. sibiriea. Von den Zwergformen der A. balsamea erwies sich globosa weniger Abb, 73. Ginkgo biloba, 21 m, im Garten des Geh. Kommerzienrates von Boch-Galhau, Mettlach, Rheinland (durch gütige Vermittlung von Graf Fritz von Schwerin). S0 Die für den Norden tauglichen Nadelhölzer. hart als hudsonica; eine aus hier geerntetem Samen erzogene buntnadlige Form ist sehr empfindlich gegen Wintersonne. Alle anderen Arten verlangen unbedingt einen geschützten Standort. Viel versprechend ist ein schönes, zwar erst 1,5 m hohes Exemplar von A. holo- phylla, das, im Arboretum des F orstinstituts gegen Süden geschützt stehend, sogar im schlechten Winter 1911/12 unversehrt blieb, während eleicheroße und höhere Pflanzen von A. concolor, subalpina, Veitchi, sachalinensis, Picea Engelmanni, nigra und, horribile dietu, 6 m hohe Picea excelsa (wahrscheinlich südlicherer Herkunft) stark die Nadeln fallen ließen. Empfindlicher erwies sich A. holophylla im Pomologischen Garten. Abies subalpina, concolor mit var. lasiocarpa und var. violacea, sowie A. Veitchi und var. sachalinensis, von Abb. 74. Pinus Armandii, 3 m (Orig.; Hort. Vilmorin, Verrieres bei Paris). denen wir höhere Exemplare besitzen, sind nicht auf die Dauer schön zu erhalten, da sie in ungünstigen Wintern leiden. Die Provenienz spielt auch hier eine nicht zu unterschätzende Rolle, denn zwischen den in Länge, Form, Farbe und Anordnung der Nadeln variierenden, in Masse vorhandenen A. concolor unserer Baumschulen finden sich härtere und empfind- liche, die Schneedecke nieht überwachsende Pflanzen. Biota orientalis und Cephalotaxus-Arten erfroren meist schon im ersten Winter. Von Chamaeecyparis erwiesen sich als kulturwert obtusa und pisifera mit der Form plumosa, die auf geschützten und scharfer Sonne nicht zugänglichen Standorten sich gut entwickeln und wenig oder gar nicht im Winter leiden. ("pegsuneg ‘sndang "y UoA ustugeumy) "DALOUN DIT "DonDb "WA DOUDD sn.ıpa/) "III IPJ/D»L 14 \ er Die für den Norden tauglichen Nadelhölzer. s1 Cupressus arizonica, Junge, vom Chiricahua-Gebirge stammende Pflanzen, die sich p 5 ge, verhältnismäßig schnell entwickelten, überwinterten bis jetzt unter Schneedecke gut. Zwei im Frühjahr 1911 auf einer sonnigen Steinpartie ausgepflanzte Ephedra, und zwar: helvetica und eine noch unbestimmte turkestanische, überwinterten unter Decke aus- gezeichnet. Ginkgo biloba, vor zehn Jahren ausgepflanzte Exemplare, frieren alljährlich selbst unter Schnee und Decke ab und werden nicht höher als 0,33 m. Juniperus communis mit suecica sind wohl hart und Früchte bringend, aber selten schön in der Kultur. In großen und schönen, fruktifizierenden Exemplaren sind vorhanden: J.nana mit canadensis und J. Sabina. Empfehlenswert sind auch die Formen der .J. Sabina: glauca, prostrata und tamariscifolia, empfindlicher ist die bunte varıegata. Bis jetzt hart erwiesen sich auch die erst in jüngeren Pflanzen vorhandenen .J. oceidentalıs (1 m hoch; Synon. J. Pseudocupressus Dieck), rigida, utahensis und virginiana. Empfindlich sind die die Wintersonne fürch- tende J. pseudosabina und scopulorum, welche gut wach- send eine Höhe von 1,1m erreichte, dann aber im Winter 1911/12 fast bis auf den Grund abfror. Kleine turkestanische (aus Werny) J. ezcelsa überwintern eut unter der Schneedecke, die sie aber, wie man wohl an- nehmen muß, kaum jemals werden überwachsen können. Lari.x. Keimfähigen Samen bringende, schöne und große Bäume sind vorhanden von L. dahurica, decidua (euro- paea) und ihren Formen pen- dula, pendulina und rossiea, L. larieina (L. americana) und von der durch regel- mäßigen Wuchs und relativ frühestes Austreiben und Ab- werfen der Nadeln ausgezeich- neten L. sibiriea (Abb. 47). L. Kaempferi (L. leptolepis). Sue a vAWaE HE 3 Hi welche auch durch schon 4 Bee" er a Ze ansehnliche zapfentragende Exemplare in unseren (är- Abb. 75. Abies sibirica-Bestand im Kaiserl. Forstinstitut zu ten vertreten ist, schließt St. Petersburg (dureh Güte von Herrn E. Wolf). ihren Trieb spät ab und leidet daher nicht selten durch Frühfrost. Hart ist auch die noch neuere L. kurilensis hort. Hesse, die schon als schwaches Bäumchen Zapfen bringt. Die erst in den letzten Jahren bei uns eingeführte L. oceidentalis erwies sich als schnellwüchsig und gut widerstandsfähig. Picea. Vollständig hart sind natürlich die nordrussische P. obovata und excelsa und die Übergangsformen zwischen beiden; Rotfichten südlicher Provenienzen sind empfindlich. Von Formen der P. excelsa kultivieren wir mit Erfolg: argenteo-spiea, Barry (Abb. 48), Olan- brassiliana, columnaris, compacta, compaceta pyramidalis, eonica, Cranstoni, erassifolia, Ell- wangeriana, eremita, Finedonensis, Gregoryana, Mazxwelli, Merki, monstrosa, mueronata, nana, nidiformis, parv iformis, procumbens, pumila (Abb. 44), pygmaea, viminalis; etwas weniger hart sind: aurea, inversa, Remonti, große Exemplare von elegans Beißn. wurden Silva Tarouca, Unsere Freiland-Nadelhölzer. 6 52 Die für den Norden tauglichen Nadelhölzer. im Frühjahr 1912 vollständig braun. Von Exoten schmücken unsere Gärten prächtige mannbare Bäume der P.omorica, pungens (Abb. 45) mit ihren Farbenvarietäten und P. canadensis (P. alba) verschiedener Wachstumsformen. In schönen, ziemlich großen Exemplaren besitzen wir: P. nigra Mariana Hort. (wenigstens in geschützter Lage), Glehni, jezoensis Carr. und die zwergige P. Maximowiezii (obovata japonica Maxim.). Den früheren Liebling der hiesigen Gartenbesitzer, die in zapfentragenden Exemplaren vorhandene I Engelmanni müssen wir in der Baumschule fallen lassen, da sie zu häufig von Spätfrösten und Schütte leidet. Prcea ajanensis, P. bicolor (Aleockiana Carr.) und nigra, die häufig im Frühjahr einen großen Teil ihrer Nadeln verlieren, sind für uns wertlos; die erst in kleineren Exemplaren vorhandene P. rubra dürfte sich vielleicht härter erweisen. Pinus. Außer der gewöhnlichen Kiefer — Pinus silvestris (in zwei Formen: mit gelben und roten männlichen Blüten), die hier ausgedehnte Wälder erster Bonität bildet, und einer gelbnadligen, auf den hiesigen Meeresdünen vorkommenden Form von ihr, wachsen nur wenige Arten zu schönen zapfen- tragenden Bäumen heran. Es sind dies: Pinus Peuce, Cembra und ihre weniger zierende und feuchteren Boden verlangende sibirische Form, P. sibirica Mayr (Abb. 49); die An- zucht der nicht weniger harten P. Strobus ist nicht lohnend, da nicht selten ganze Kulturen dieser Art dem Roste zum Opfer fallen, der, wie hier beobachtet wurde, auch auf andere Kiefern der Gruppen Cembra und Strobus übergehen kann. P. pumila (Abb. 50) ist vollständig hart, aber nur in wenigen Exem- plaren vorhanden, von denen das älteste und schönste sich im Po- mologischen Garten befindet. Das Saatgut, aus welcher diese kom- pakte Zwergarve stammt, ergab auch ein höheres, locker sebautes Exemplar. Von Krummholzkiefern — P. montana mit ihren Unterarten — besitzen wir starke, alte zapfen- tragende Exemplare, die jedoch auf trockenen Sandböden nicht selten s@ im Frühjahr durch Sonnenbrand 0 RE Jeden. Die unschöne P. Banksiana Abb. 76. Abies amabilis, A m (Orig.; Hort. Hesse, Weener). (P. divaricata) ist die einzige Koni- fere, welche hier im Laufe des Sommers zwei Triebe zur Reife bringt; sie wird früh mannbar. Von P. contorta, contorta Murrayana und resinosa besitzen wir 2—3 m hohe, gesunde, schöne Exemplare. Die erst in kleinen Exemplaren vorhandene P. leucodermis überwintert gut. Von P. koraiensis wachsen junge, noch kleine, aus mandschurischem Saatgut erzogene Pflanzen unfreudig; seiner- zeit von Peter Smith unter diesem Namen erhaltene Exemplare gehören den Zapfen nach zu P. Cembra. Die Zwergformen der gewöhnlichen Kiefer: P. s ylvestris globosa nana und bewvronnensis sind empfindlich und leiden oft. Pseudolarix Kaempferi-Sämlinge erfroren im ersten Winter. Pseudotsuga tazijolia (P. Douglası), die hier ungefähr seit 25 Jahren in Kultur ist, erwies sich je nach Herkunft mehr oder weniger hart; der Typ und die grünblättrige Küsten- form frieren alljährlich über der Schneedecke ab. Unter den Bergformen dieser Konifere, Die für den Norden tauglichen Nadelhölzer. 83 die wir in schönen, zapfentragenden, wenn auch nicht besonders großen Exemplaren be- sitzen, befinden sich gleich harte grünnadlige, graue und weißliche Formen. Die seinerzeit von P. Smith in Bergedorf erhaltenen pendula und Stairi gingen nach einigen Jahren ein. Sciadopitys_verticil- lata erwies sich als un- tauglich. Sämlinge des Taxo- dium distichum erfrieren im ersten Winter. FT FE > Taxus baccata (weni- ger hart als die folgenden), cusptdata, brevifolia und ca- nadensis sind in schönen, breiten, aber nicht hohen Büschen vorhanden. Die gelbblättrigen Formen von T. baccata und canadensis sind empfindlich. Alle Taxus verlangen einen geschützten Standort. Thuja oceidentalıs und var. plicata Mast. (Th. pli- cata Parl.) (mit der Mehr- zahl ihrer Formen) gehören zu den schönsten und här- testen Nadelhölzern unserer Gärten. Im Arboretum des Forstinstituts steht ein kern- gesunder, prächtiger Baum des abendländischen Lebensbaumes, der bei einer Höhe von 10 m und Kronenbreite von 6m, 1m vom Boden gemessen, einen Stammdurchmesser von 0,262 m hat. Harte Formen der T. occidentalis sind: albo-spiea, Boothi, Buchononi, caucasica, Columbia, columnaris, compacta, eristata, Douglası pyramidalis, erecta, fastigi- ata, filiformis, Froebeli, glo- bosa, globosa viridıs, Hoveyi, „Little gem“, pumila, re- curva nana, recurvata, River - stana, Rosenthali, tatarica, umbraculifera, Vervaeneana. Wareana, Wareana globosa. Empfindlicher sind alle fixierten Jugendformen,wie: Ellwangeriana, ericoides, Späthi; dann aureospicata, lutea, pendula, Wareana lu- tescens, Wagneri, „Waxem‘‘, und besonders zart Bodmeri Abb. 78. Jungpflanze von Cephalotaxus Oliveri (Veitch, Ausstellung sowie Ellwangeriana aurea London 1912; phot. F. Zeman), und „Rheingold‘‘, Hart ist var. plicata nana. T. Stan- dishi hält nicht lange aus. Bei scharfer Besonnung im Frühjahr werden nicht selten die Zweigspitzen der Thuja gelb. | Abb. 77. Picea excelsa var. Clanbrassiliana, 6 m (Orig.; im Park von Charlottenhof bei Sanssouci, Potsdam), 84 Die für den Norden tauglichen Nadelhölzer. Thujopsis dolabrata mit der var. nana überwintert gut auf geschützten trockeneren Standorten unter Schneedecke; wächst äußerst langsam und bildet hübsche, breite, bis 0,5 m hohe Büsche; auf nassem Boden leidet sie im Winter. Tsuga: alle hier geprüften Arten dieser Gattung sind für unseren Norden wertlos. Bi, I N. Die zum forstlichen Anbau geeigneten fremdländischen Nadelhölzer. a m) [rt vı. Die zum forstlichen Anbau geeigneten fremdländischen Nadelhölzer. Von Prof. Dr. A. Cieslar, Wien. Als zu Anfang der Achtzigerjahre des verflossenen Jahrhunderts im Deutschen Reiche und bald darauf auch in Österreich die Anbauversuche mit fremdländischen Holzarten in den heimischen Forsten in größerem Umfange und systematisch eingeleitet wurden, da war die Zahl der Koniferen, die hierzu ausersehen waren, eine ziemlich stattliche. Daß dies so war, darf nicht wundernehmen; einerseits waren es die oft nur gerin- gen Kenntnisse über die Standortsansprüche der Fremdländer, anderseits wieder die Absicht, mög- lichst vielen der Exoten im europäischen Walde das Bürgerrecht zu sichern, was die forstlichen Versuchs- anstalten bewogen hatte, eine längere Reihe von Holz- arten dem Experiment zu unterwerfen. Die Erfahrun- gen der letzten 30 Jahre, aus den umfangreichen Anbauversuchen in Öster- reich und Deutschland ge- schöpft, nicht zuletzt auch die Ergebnisse älterer Kul- turen haben die unbrauch- baren Holzarten ausgeschie- den, die anbauwürdigen in ihrem forstlichen Werte näher beleuchtet und über- dies einer kleinen Zahl von fremden Koniferen den Platz im Rahmen weiterer Versuche angewiesen, sofern die bisherigen Ergebnisse ein klares Bild zu liefern nicht vermochten. Im nachfolgenden seien alle jene fremdländischen Nadelhölzer aufgezählt und ganz kurz besprochen, denen nach den gegenwärtigen Erfahrungen ein Wert zum forst- mäßigen Anbau in unseren mitteleuropäischen Waldungen zugesprochen werden darf. Abies. Das Holz der fremdländischen Tannen ist in seinem Typus und in der Qualität von jenem unserer heimischen Tanne in keiner Weise unterschieden; wenn also exotische Tannen bei uns angebaut werden, so ist nicht das Holz derselben der Anlaß hierzu, vielmehr 36 Die zum forstlichen Anbau geeigneten fremdländischen Nadelhölzer. gewisse waldbauliche Eigenschaften. Die fremden Tannen nehmen im Rahmen des forst- lichen Anbaues nur einen bescheidenen Platz ein. Abies coneolor, die amerikanische Silber- tanne(Abb. 54), steht eigentlich erst am Anfange des Anbaues. Ihre Raschwüchsigkeit, in der sie unsere Weißtanne übertrifft, und ihre Schönheit sind die vornehmsten emp- fehlenden Eigenschaften, die sie als einen Gewinn für unseren Wirtschaftswald erscheinen lassen. Der Silbertanne müssen gute, frische, humose Lehmböden zugewiesen werden, auf strengen Böden zeigt sie kein eutes Gedeihen. Gegen Beschattung ist sie empfindlicher als die übrigen Tannen. Abies Nordmanniana, Nordmannstanne(Abb. 51), im Kaukasus zu Hause, besitzt gegenüber der W eißtanne den V orzug einer größeren Schönheit und Üppigkeit der Benadelung; infolge des späteren Austreibens ist sie von Frühjahrsfrösten » weniger heimgesucht als die Weißtanne; immerhin ein kleiner Vorteil. Die Nordmannstanne wird in unseren Wäldern wohl meist aus ästhetischen Rücksich- ten angebaut. Cham .aecypanris. Die Scheinzypressen führen ein Holz, dessen Typus im mitteleuropäischen Walde nicht vertreten ist; in der hohen Qualität des Holzes ist in erster Linie der Grund für den Anbau der Chamae- cyparis-Arten in Europa zu suchen. Chamaecyparis Lawsoniana, Lawson- zypresse (Abb. 52), eienet sich für frischen, tiefgründigen, milden, san- digen Lehmboden und leh- migen Sand. Sie ist in’ be- zug auf den Boden übrigens wenig wählerisch und in dieser Richtung nicht sehr anspruchsvell. In Österreich beinahe von der meeres- eleichen Höhe bis 1500 m ü. d. M. (Südtirol) gedei- hend; lichtliebend, in der Jugend jedoch des Seiten- RE schutzes bedürftig; für Abb. 81. Abies homolepis, 9 m (Orig.; Hort. Späth, Baumschulenweg bei Berlin). große Kahlflachen somit nicht geeignet. Von Spät- frösten und Insekten nicht bedroht, von Wild nur in geringem Maße. Diese raschwüchsige Holzart ist wegen ihres vorzüglichen Holzes, sowie auch w egen ihrer Anspruchslosigkeit zum Anbau in erößerem Maßstabe — zumal als Mischholz — "empfehlensw ert. Chamaecyparıs obtusa, Sonnenzypresse, erzeugt ein vortreffliches Holz, das in seiner Qualität entschieden höher steht als jenes der Lawsonzypresse. Eine Holzart, die in frischem, sandigem Lehm- boden und in mildem Lehm gut fortkommt. Ziemlich raschwüchsig, gutes Mischholz für Buche und Tanne, sowie für "Lärche: besonders geeignet zur Ausfüllung von Lücken in Verjüngungen. Die Sonnenzypresse hat vom Wild nur w enig zu leiden, ist "aber dem Mäuse- fraß in hohem Grade unterworfen. Sie kann zum Anbau in größerem Stile, jedoch mit Ausschluß der höheren Gebirgslagen, empfohlen werden. [® 0) Die zum forstlichen Anbau geeigneten fremdländischen Nadelhölzer. 87 Cryptomeria japonica, de Kryptom erie, eignet sich zum forstlichen Anbau nur in ausgesprochen milden Lagen des Küstenlandes, von Südtirol, Südsteiermark, im südwestlichen Deutschland, im Rheingau und am Niederrhein. Dieses schöne Nadelholz ist unter günstigen Bodenverhältnissen sehr raschwüchsig, erzeugt aber ein schwammiges, minderwertiges Holz, dessen geringe Qualität durch die Größe des Massenzuwachses auf- gewogen werden mub. Juniperus virginiana, virginischer Wacholder, eignet sich für kühle Standorte als Waldbaum keineswegs und käme beim Anbau im großen Maßstabe nur in den milderen Strichen Österreichs und hier immer nur auf besseren, frischeren Standorten Abb. 82. Tazus baccata var. fastigiata, irländische Eibe. 5-6 m (Or:g.; Arboretum G. Allard, La Maulevrie, Angers). in Betracht. In Dalmatien wurden mit dem virginischen Wacholder befriedigende Resultate erzielt. Diese Holzart. die bekanntlich das wohlriechende Bleistiftholz liefert, ist frosthart, leidet sehr durch Wildverbiß, wie auch durch Fegen. Larix Kaempferi (L.leptolepis), japanische Lärche (Abb. 53). Der außerordentlich üppige Jugendwuchs, die leichte Anzucht und Kultur haben die schöne japanische Lärche in neuester Zeit zu einem Liebling unter den Exoten gemacht; überall in den mitteleuropäl- 88 Die zum forstlichen Anbau geeigneten fremdländischen Nadelhölzer. schen Forsten kann man ihr begegnen. Ob sie die vortreffliche Eigenschaft ihres überaus raschen Wuchses auch im späteren Alter beibehalten wird, ist heute eine offene Frage. In der Jugend übertrifft L. Kasmpferi unsere heimische Lärche im Höhenwuchse wesentlich; sie wird mit 25 Jahren bis 20 m hoch! FEignet sich für frische, milde bis schwerere, tief- gründige, humose und sandige Lehmböden; in trockenen Örtlichkeiten sollte sie nicht an- gebaut werden. In rauheren Gebirgslagen zeigt sie geringes Gedeihen, wenn sie unter gün- stigen klimatischen Verhältnissen auch in Meereshöhen bis 1200 m noch mit Erfolg angebaut werden kann. Durch Wildverbiß, Fegen, Schlagen und Schälen leidet sie ernstlich, des- gleichen durch Hallimasch, Schneedruck und Schneebruch, sowie endlich durch die Dürre des Sommers. Gegen Winterfröste ist sie unempfindlich. Die japanische Lärche wird in Europa ein Baum des Flach-, Hügel- und des niederen Gebirgslandes bleiben. In Anbetracht der oben an- i ; gedeuteten guten Eigen- a schaften und wegen ihres hochwertigen Holzes ver- dient die japanische Lärche einen breiteren forstlichen Anbau, der übrigens vielen- orts praktiziert wird. Picea Engelmanni, Engelmanns Fichte (Tafel IX), hat für tiefere, mildere Lagen Europas keine forstliche Bedeutung, es sei denn, daß ihre graue und blaue Varietät ihrer Schön- heit wegen da und dort auch in den Waldungen mil- derer Striche eingesprengt würden. Hingegen verdient diese nordamerikanische Fichte vollste Beachtung bei Aufforstungen im hoch- gelegenen Gelände, an der oberen Waldgrenze, wo Fichte in Mischung mit Lärche, Zirbe und Bergkiefer die höchstgelegenen Vor- posten alpinen Waldes bil- den. Nach dem Vorkommen in ihrer Heimat ist Engel- manns Fichte ein ausge- Abb. 83. Abies cephalonica, 13 m (Orig.; Hort, Pillnitz, Sachsen). sprochener Hochgebirgs- baum. Picea pungens, Stechfichte oder Blaufichte (Abb. 55). Vom forstlichen Gesichtspunkte bildet die beste Empfehlung dieser Fichte ihre stachelspitzige Benadelung, die sie vor Wild- verbiß mit Sicherheit sehützt. Ausgedehnte Pflanzkulturen dieser Holzart in wildreichen tevieren blieben vollends verschont. Diese Eigenschaft stempelt die Stechfichte unter gegebenen Verhältnissen zu einer anbauwürdigen; auch für feuchtere Örtlichkeiten ist sie geeignet, wie sie anderseits auch in trockenem Boden nicht versagt. Ihr außerordentlich robuster Bau macht sie gegen Schneedruck ziemlich unempfindlich. Die blaubereifte Varietät (glauea) bedeutet einen hohen Gewinn für die Schönheit. unseres europäischen Nadelholz- waldes. Der verhältnismäßig langsame Jugendwuchs, die außerordentlich starke Beastung und die dadurch verringerte Holzqualität sind Nachteile, die man beim Anbau der Stech- fichte in Jagdrevieren in den Kauf nehmen muß. Picea sitchensis, Sitkafichte (Abb. 56), Die zum forstlichen Anbau geeigneten fremdländischen Nadelhölzer. 89 ist für den umfassenden forstlichen Anbau von allen fremdländischen Fichten am meisten zu empfehlen, wenn sie auch nicht alle jene Erwartungen erfüllt hat, die man zu Beginn der Anbauversuche von ihr erhofft hat. Sie ist, zumal unter günstigen Standortsverhältnissen — in luftfeuchten Lagen — in der Jugend wesentlich rascher wachsend als die heimische Fichte. In Preußen hat man pro Hektar Jahresleistungen von 26,5 fm Derbholz beobachtet! Infolge der großen Anforderungen an die Feuchtigkeit der Luft eignet sich die Sitka- fichte für den Anbau in Lagen mit kontinentalem Klima nicht. Während sie in tieferen, wärmeren Standorten auch eine größere Bodenfeuchtig- keit verträgt, verlangt sie in höheren, kühleren Ge- birgslagen einen trockenen Boden, auf dem sie im mil- den Klima kaum zu pro- sperieren vermag. Von der stachelspitzigen Benadelung der Sitkafichte haben sich die Forstwirte einen vollen Schutz gegen Wildverbiß erhofft; dies hat sich nur in sehr beschränktem Maße erfüllt. Ein breiterer forst- licher Anbau der Sitkafichte unter zusaeenden Stand- ortsverhältnissen ist durch die großen Wuchsleistungen und durch die hohe Holz- qualität gerechtfertigt. Die verhältnismäßig hohe Emp- findlichkeit dieser Holzart gegen Spätfröste läßt ihren Anbau auf eroßen Kahl- flächen nicht rätlich er- scheinen. Pinus Banksiana, Banks-Kiefer, ist wohl eine der anspruchslosesten Holzarten, die der Forst- mann kennt. Erst seit Be- ginn der Neunzigerjahre des letzten Jahrhunderts zum Anbau empfohlen, wurde diese nordamerikanische Kiefer in der jüngsten Zeit zur ea von Lagen mit schlechtestem Boden vielleicht unsebührlich viel Abb. S4. Abies cilieica, etwa 14 m (Orig.; Hort. Grafenegg, Niederösterreich). verwendet; sie ist heute seradezu ein Modebaum auf armem und ärmstem Sande. Banks’ Kiefer wird in ihrer Heimat unter eünstiesten Verhältnissen 25 m hoch: weder ihr Holz noch ihre Schaft- oder Kronenausformung, noch auch ihre Wüchsigkeit weisen empfehlende Eigenschaften auf. Sie eignet sich nur zur vorbereitenden Aufforstung sehr armen, sterilen Sandes: unter gegebenen klimatischen Voraussetzungen leistet übrigens hier die Schwarzföhre Besseres mit ihrer breiten stämmigen Kronenform, dem robusten Schafte und dem reichen Nadelfall. In der Jugend sehr rasch wachsend, wird die Bankskiefer von der Schwarzföhre meist schon im zweiten Lebensjahrzehnt überholt. Die schmale pyramidale Krone der P. Banksiar vermag den Boden nur spärlich zu decken, vom Schnee wird sie oft gebogen. Für trockene 90 Die zum forstlichen Anbau geeigneten fremdländischen Nadelhölzer. Kalkböden eignet sie sich nur wenig, so daß sie am Karste vollends versagt hat. Bei Auf- forstungen von armen und trockenen Lagen sollte man sich stets die Frage stellen, ob mit der Schw arzföhre nicht ein Erfolg zu erzielen wäre; erst in zweiter Linie greife man zur Banksiana, die im kalten Klima die Konkurrenz der Schwarzföhre nicht zu fürchten hat. Besseren (Lehm-)Böden bleibe man mit Bankskiefern fern. Die Bedenken, die neuestens gegen die zu weitgehenden Anpreisungen dieser Kiefer vielfach laut w erden, scheinen be- rechtigt zu sein. Als Helfer in der Not sei jedoch Pinus Banksiana nicht ganz vergessen. Pinus rigida, Pechkiefer (Abb. 57), ist eine sehr anspruchslose Konifere aus "Nord- amerika, die sich als Misch- holz zur Anzucht von Weiß- föhrenbeständen auf sehr mageren Sandböden eignet. In reinen Beständen sollte die Pechkiefer, die keine nutzbaren Bäume erzeugt, nicht kultiviert werden. Pinus rigida wird heute nur noch sehr selten angebaut. Pinus Strobus, die Wey- mouthskiefer, steht im europäischen Walde heute und seit etwa einem Jahr- hundert bereits so alleemein und mit so durchschlagen- dem Erfolge im forstlichen Anbau, daß es wohl kaum nötig erscheint, über diese Holzart an dieser Stelle noch des breiteren zu sprechen. Pinus excelsa, die Hima- laya-Tränenkiefer (Abb. 58), wäre für die mil- deren Lagen der südlichen Striche Österreichs, für Dal- matien, das Küstenland und Südtirol zum forstlichen An- bau immerhin empfehlens- wert. Das Holz ist jenes von der Type der Strobe, der Baum selbst ist eine der schönsten Kiefern. Pseudotsuga tazıfolia (Ps. Douglasii), Douglas- Abb. 85. Urwald von Abies Nordmanniana mit eingesprengten Picea fichte (Abb. 17). Neben orientalis, bei Urschewi im Tale des Rion, südwestlicher Kaukasus, der amerikanischen W ey- bei etwa 1800 m (Orie). mouthskiefer ist im mittel- europäischen Walde keine [remdländische Konifere in so großem Umfang und mit so günstigen Ergebnissen angebaut worden wie die Douglasia. Diese aus dem pacifischen Nordamerika stammende schöne Nadel- holzart ist in ihrer grünen, mit mehr abstehenden Ästen ausgestatteten Form von Jugend an sehr raschwüchsig; unter günstigen Verhältnissen wurden. pro Hektar laufend Jährliche Massenleistungen von über 25 fm beobachtet! In England und Deutschland maß man im 45. Lebensjahre Baumhöhen bis 30 m, in Österreich erwuchsen 30jährige Douglasien zu 20 m Höhe. (Siehe auch Abb. 17.) Solches leistet sie freilich nur auf guten, frischen, milden Lehm- böden; auf trockenen Böden ist diese Holzart schlechtwüchsig, dasselbe gilt für nasse Standorte. Hier ist sie auch vom Froste gefährdet. In den österreichischen Alpen wurden gute Anbauerfolge bis 1400 m, ja in Südtirol bis 1500 m Seehöhe beobachtet; anderseits Die zum forstlichen Anbau geeigneten fremdländischen Nadelhölzer. 9] ist das Gedeihen der grünen Douglasia auch in der geringen Erhebung von 120 m im öster- reichischen Küstenlande ein sehr zufriedenstellendes. Neben der sehr beträchtlichen Massen- leistung der Douglasfichte, neben ihren vortrefflichen waldbaulichen Eigenschaften ist auch die hervorragende Qualität ihres Holzes ein Moment, das den Anbau dieser Holzart in hohem Maße serechtfertiet erscheinen läßt. Die graue Form, die Gebires- Douglasia (Pseudotsuga glauca), ist langsamwüchsig, daher für die tieferen, milderen Lagen unseres mitteleuropäischen Waldes nicht brauchbar; im höheren Gebirge wären Anbauversuche gewiß empfehlenswert. Die Douglasfichte ist durch Wild sehr gefährdet, sie wird verbissen, geschlagen und geschält; Insekten schädigen sie kaum, auch gegen Fröste ist sie nur wenig empfindlich. Thuja plicata (Th. gigantea), Riesenlebensbaum (Abb. 60), verlangt besseren, milden, genügend frischen, sandigen Lehm- oder lehmigen Sandboden, meidet t strenge, nasse Örtlichkeiten. In der Jugend ist sie für Seitenschutz dankbar, eienet sich daher nur w enig Abb. S6. Abies subalpina und Picea Engelmanni am Louise-See, Alberta, Britisch-Columbien phot. Alfred Rehder). für den Anbau auf ausgedehnten Kahlflächen. In der ersten Jugend empfindlich gegen Fröste, nicht selten von dem Pilze Pestalozzia funerea ernstlich leidend, desgleichen auch vom Schneedruck. Vom Wild w ird der Riesenlebensbaum wohl nicht verbissen, doch gefegt und geschält. Diese nordamerikanische Holzart zeichnet sich durch raschen Wuchs und durch eine hohe Qualität ihres Holzes aus. Sie eignet sich zum Anbau in milderen, tieferen Lagen; hier verdient sie forstlichen Anbau in größerem Umfange; im Gebirge hat sie sich nicht bewährt. Tsuga canadensis, Hemlock, findet sich bisher im Walde nur äußerst selten an- gebaut, würde aber seitens der Forstwirte eine größere Beachtung verdienen in Anbetracht ihrer Fähigkeit, selbst starke Beschattung ohne Nachteil zu ertragen; es ist dies eine sehr wertvolle waldbauliche Eigenschaft. Tsuga heterophylla (T. Mertensiana Carr.) (Abb. 62), westliche Sehierlingstanne, würde es ebenfalls verdienen, im europäischen Walde eingeführt zu werden, denn ihr Holz ist von vorzüglicher Eigenschaft. 92 Anzucht, Vermehrung und Kultur der Nadelhölzer. VII. Anzucht, Vermehrung und Kultur der Nadelhölzer. Von Franz Zeman, Pruhonitz, Wenn wir auch im Hauptteil XI ziemlich genaue Hinweise über die Vermehrung und Kultur bei den einzelnen Gattungen geben, so erscheint es doch geboten, das allgemein Wichtige hier zusammenzufassen, wobei wir in ähnlicher Weise vorgehen, wie in den ent- sprechenden Abschnitten in den beiden ersten Kulturhandbüchern. Wir beginnen wieder mit der sexuellen Vermehrung oder der Abb. 87. Keimpflanzen verschiedener Gattungen: a—i Pinus: a Pinea, b Jeffreyi, e Cembra, d excelsa, e Strobus, [—g syWestris: f nur mit den Keimblättern, g einjährig, h Banksiana, i contorta — k—m Picea: k excelsa, einjährig, 1 sitchensis, m canadensis (alba) — n—o Tsuga canadensis: ganz jung und einjährig — p—t Abies: p—g alba (pectinata): q Schema einer 3jährigen Pflanze, r firma, s balsamea, t sibirica (nach Hickel, Graines et Plantules des Coniferes). Anzucht aus Samen. Diese ist überall da am Platze, wo es sich nicht um Vermehrung von Kulturformen handelt, welche aus Samen nicht echt zu fallen pflegen. In allen anderen Fällen ist sie nicht nur die naturgemäßeste, sondern die allein ratsame, wenn es darauf ankommt, wirklich Anzucht, Vermehrung und Kultur der Nadelhölzer. 093 schöne Pflanzen zu erzielen. Bei Massenanzucht für Forstzwecke kann allein die Aussaat in Betracht kommen. Aber die Saat wird nur dann erfolgreich sein, wenn das Saatgut frisch und zuverlässig ist. Kann man dies nicht an eigenen Mutterpflanzen sammeln, so beziehe man es nur aus den besten Quellen (siehe Bezugsquellenliste XXI) und scheue nie davor zurück, etwas mehr zu zahlen. Billiges, unzuverläßliches Saatgut ist wertlos! Sammelt man selbst, so nur von gesunden, in jeder Hinsicht richtig entwickelten Mutterpflanzen. Man nehme dann auch nur gesunde, in keiner Weise verkrüppelte oder sonst erkrankte oder beschädigte Zapfen, möglichst von der Sonnenseite der Pflanzen. Setzen doch sehr oft unzureichend ernährte oder kränkliche Pflanzen sehr viel reicher Samen an als gesunde, z. B. bei Thuja, Chamaeeyparis, Oryptomeria, Picea u. a. Ferner ist es wichtig, die Reife- Abb. 88. Keimpflanzen verschiedener Gattungen: a—b Uryptomeria japonica: jung und älter. — e Arau- carıa araucana (A. imbricata): der Grund der Keimblätter ist aus der Samenbasis (oben) ausgetreten und zwischen ihnen ist das Knöspehen. — d Cunninghamia lanceolata (Ü. sinensis). — e—qg Seiadopitys vertieillata: e—[ einjährige, g 2jähriges Pilänzchen. — h Pseudolarix Kaempferi. — i Cedrus atlantiea. — k—l Larizx decidua: jung und älter. — m-—n Keteleeria Davidiana: ganz jung und fast l1jährig. — 0 Pseudotsuga (nach Hickel, Graines et Plantules des Coniferes). zeiten der Zapfen genau zu kennen oder zu beobachten, damit man nicht zu früh erntet und noch nicht keimfähige Samen erhält. Oft müssen wir sehr gut achtgeben, daß beim Sammeln nicht Vögel oder andere Tiere (siehe Abschnitt IX) uns zuvorkommen. Es ist auch vielfach schwierig, die Zapfen zu erlangen, wenn sie nur an der Spitze hoher Pflanzen auftreten; auch das Aushülsen oder Klengen der Samen ist nicht immer ganz einfach. Die Hauptzeiten für das Einsammeln sind der Herbst und das erste Frühjahr. Alle Beerenzapfen oder Samen mit fleischiger Hülle müssen sofort eingeheimst werden, wenn 94 Anzucht, Vermehrung und Kultur der Nadelhölzer. sie ihre richtige Farbe zu erhalten und sich leicht abzulösen beginnen, denn dann sind die Vögel gewöhnlich sehr dahinter her, also: Daerydium, Oephalotaxus, Ginkgo, Juniperus, Podocarpus, Taxus, Torreya. Schnell geht das Öffnen im Herbst bei Ohamaeeyparis, Orypto- meria, Libocedrus, Sequoia, Taxodium, Thuja, Thujopsis, wobei der beste (schwerste) Same zuerst ausfällt. Im September bis Oktober reifen die meisten Abies, deren Zapfen zerfallen, ähnliches gilt von Pseudolarix, ferner empfiehlt sich um diese Zeit oder im Spätherbst abzunehmen: Larix, Picea, Pseudotsuga und Tsuga. Sehr wechselnd ist das Verhalten — GT, Zr EACH fi 9 TE FE De _ Abb. 89. Keimpflanzen verschiedener Gattungen: a Taxus baccata. — b Cephalotaxus: a® Same. — e Torreya nucifera. — d Ginkgo, gegen Ende des ersten Jahıes. — e Juniperus communis. — ] Cupressus sempervirens. — 9-1 Chamaeeyparis Lawsoniana: g ganz junge Keimpflanze, h diese von oben gesehen, i ältere Keim- pflanze. — km Thuja plicata (Th. gigantea): wie gi. — n Thuja. — 0 Libocedrus decurrens. — p—q Sequoia gigantea; r S. sempervirens. — s—t Taxodium distichum (nach Hiekel, Graines et Plantules des Coniferes). der Pinus-Arten, man vergleiche darüber den Hauptteil. Die Cedrus behalten ihre Zapfen lange fest geschlossen und müssen meist künstlich geöffnet werden, wozu vorsichtiges Aus- bohren der Zapfenspindel empfohlen wird. Sonst öffnen sich schwer aufspringende Zapfen oft beim Lagern in der Sonne oder in warmer Luft (nicht über 30° C). Anzucht, Vermehrung und Kultur der Nadelhölzer. 95 Solche Samen, die längere Zeit aufbewahrt werden müssen, lasse man in den Zapfen, da sie sonst zu schnell ihre Keimkraft verlieren. Es empfiehlt sich auch ein Stratifizieren in sandiger Erde oder Holzkohlenstaub. Wenn man Saat- gut aus der Heimat bezieht, so strebe man immer danach, solches aus Lagen zu erlangen, die klimatisch ungün- stiger sind als die unsrigen. Pflanzen aus Samen von südlichen warmen Lagen wollen in rauheren Gegenden nicht gut gedeihen und leiden durch die Kälte. Umgekehrt sind die Erfolge meist gut, wenn auch viele nördliche Arten in heißen südlichen Gebieten naturgemäß versagen. ö Abb. 90. Vermehrung durch Stecklinge, siehe Text S. 100 Der Zeitpunkt (Orig.; phot. F. Zeman). der Aussaat richtet sich im wesentlichen nach der Dauer der Keimfähigkeit. Solche Samen, die bald ihre Keimfähigkeit verlieren, wie von Araucarie, den Cupressaceen und vor allem von den heiklen Gattungen, wie Actinostrobus, Agathis, Cal- litris, Fitzroya, Frenela, so- wie die Samen der Beeren- zapfen und solche mit flei- schiger Hülle (siehe oben), säe man gleich nach der Reife aus. Tut man dies bei Cephalotaxzus, Daery- dium, Ginkgo, Juniperus, Podocarpus, Tazus, Torreya u.a. nicht, so liegen die Samen 1—2 Jahre, ehe sie keimen. Es empfiehlt sich daher auch, solche Samen zu stratifizieren und sie dann in einem kühlen Raum (einem kalten Mistbeete) der Einwirkung des Frostes auszusetzen oder sie2—D cm hoch beschneien zu lassen, wobei natürlich die Gefäße bis an den Rand in Erde eingesenkt werden müssen, Abb. 91. Veredlung I, siehe Text S. 102 (Orig.; phot. F. Zeman). da sie sonst durch den Frost zersprengt würden. Ebenso empfiehlt sich sofortige Saat oder Stratifizieren bei Samen, die aus fremden Gegenden zu ungünstiger Jahreszeit eintreffen. Frühjahrssaat ergibt im allgemeinen befriedigende Erfolge bei: Abies, Athrotaxis, Chamaeeyparis, Oryptomeria, Picea, Pinus, Sequoia, Taxodium, Thuja, Thujopsis und T'suga. 96 Anzucht, Vermehrung und Kultur der Nadelhölzer. Bei allen diesen Gattungen nehme man nur Samen, die im letzten Herbst gesammelt wurden. Zweijähriges Saatgut liefert w enig und noch dazu meist schw ache, empfindlichere Ptlänzchen. Die Aussaat erfolgt entweder in (Grefäbe (Töpfe, Schalen, Kistehen) bzw. in ein Mistbeet, oder ins freie Land. In Ge- fäße oder ins Mistbeet sät man alle im Freien nicht ausdauernden Arten, sowie neuere oder seltenere und solche, von denen nur wenig Saatgut zur Verfü- gung steht, also alle Samen, denen man eine besondere Sorgfalt zuwenden muß. Die flachen Gefäße belegt man auf dem Boden finger- diek mit Scherben und füllt sie dann mit Erde so weit, daß diese nach Glättung bis 11, cm unter dem Rande reicht. Als Erde wird meist folgende Mischung gewon- nen: 1 Teil gute Rasenerde und 1 Teil gut abgelagerte Nadellauberde, zur Hälfte mit Heide- oder Moorerde - vermengt, dazu reichlicher Abb. 92. Veredlung II, siehe Text S. 103 (Orig.; phot. F. Zeman). Sandzusatz. Manche Züchter empfehlen auch nur mit scharfem Sand gemischte Laub- und Heide-(oder Moor-)Erde, doch pflegen hierin die Pflänzchen zu geil zu wachsen und erkranken bei zu viel Moorerde (oder Torfmull)-Zusatz leicht. Bei der Aussaat werden die Samen stets dünn über die Fläche verteilt, damit jedes künftige Pflänzchen Platz zur Entwicklung hat. Man bedeckt die Samen mit etwas sandigerer Erde, aber (vor allem die feineren!) nie höher als sie dick sind. Ganz feine drückt man am 7 besten nur leicht mit einem Brettchen an und überdeckt sie dann mit einer dünnen Schicht von fein zerriebenem Torfmoos (Sphagenum). Die Aussaaten werden stets mäbig feucht gehalten, damit die Keimung mög- lichst gleichmäßig erfolgt. Für die Saat ins freie Land bereitet man entspre- = chende Beete vor. Man wählt hierzu eine geschützte, na- mentlich gegen Nordwinde eesicherte, aber helle und sonnige Lage mit einem gut durchlässigen, weder zu schweren noch zu leichten Boden, der unter Umständen besonders vorbereitet werden mub. Er soll nicht zu nahrhaft sein, damit die Sämlinge nicht zu geil wachsen, darf aber auch nicht Abb. 9. Veredlung III, siehe S. 103 (Orig.; phot. F. Zeman). Anzucht, Vermehrung-und Kultur der Nadelhölzer. 97 zu arm sein. Solche Beete lassen sich jahrelang benützen, wenn man immer durch Humus-, Knochenmehl- und Holzaschezufuhr die durch die Sämlinge dem Boden reichlich entzogenen Nährstoffe ergänzt und die Kulturen wechselt. Bei der Beetanlage beachte man in erster Linie, daß fast alle jungen Nadelhölzer gegen Spätfröste empfindlich sind, zumal wenn die Pflanzen direkt von der Morgensonne getroffen werden. Man gebe daher gegen Nordost, Ost und Südosten seitlichen Schutz durch immer- grüne Hecken, wozu sich vor allem die Thuja eignen. Es empfiehlt sich auch noch, Quartiere von 4-6 Beeten allseits so einzusäumen durch Hecken, daß nur der Eingang offen bleibt. Solche Beete können natürlich auch für Laubholz- und Staudenaussaaten oder Stecklinge usw. benützt werden. Ebenso zum Einsenken der Töpfe mit jungen Pflanzen heiklerer Arten. Bei feinen Sämereien wendet man am besten Breitsaat an, wobei die Samen gleich- mäßig über die ganze geglättete Fläche verteilt werden, während bei größeren Samen Reihen- saat vorzuziehen ist. Große Samen, wie von Ginkgo, manchen Pinus usw., steckt man mit der Spitze nach unten einzeln in entsprechender Entfernung bei einem Reihenabstand von 15 em. Abb. 94. Veredlung IV, siehe S. 103; fertige angewachsene Edelreiser mit ganz zurückgeschnittener Unterlage (Orig.; phot. F. Zeman). Nach der Aussaat bedeckt man die Beete mit Fichtennadeln oder mit einer dünnen Moosschicht und beschattet sie mit Nadelholzreisig, welches auch als Schutz junger Saaten gegen Frost dient. Die Hauptpflege der Saatbeete, besteht in einer gleichmäßigen Feuchthaltung, sowie im Entfernen von Unkraut und Lockerhalten von zu hartem Boden. Ferner muß man Sehutz geben gegen Vögel, Mäuse, Maulwürfe, Kaninchen, Schnecken und sonstige Feinde, die den Samen oder jungen Pflanzen nachstellen. Dieser Schutz darf vor allem im Winter nicht versäumt werden, wo auch das oft plötzliche Auftauen und Einfrieren zu beachten ist, da vom Frost ausgehobene Pflanzen eingedrückt werden müssen usw. Bei zu trockenem Wetter ist ein gutes Eingießen erforderlich; auch im Winter dürfen die Beete nie trocken sein. Besonders im ersten Jahre leiden die Pflänzchen durch wechselndes Winterwetter leicht, weshalb man den Boden zwischen ihnen mit Nadelstreu überziehen und die ganzen Beete mit Reisigbelag decken muß. Zur Unterscheidung der Sämlinge der verschiedenen Gattungen sind die Abb. 87—89 beigegeben. s Silva Tärouca, Unsere Freiland-Nadelhölzer. [ 98 Anzucht, Vermehrung und Kultur der Nadelhölzer. Ein baldiges Vereinzeln (Pikieren) ist meist nieht erforderlich. Man soll Koniferen- Sämlinge im allgemeinen die ersten 5—6 Monate ungestört lassen. Ein Vereinzeln vor dieser Zeit wird nur nötig, wenn die Pflänzchen zu dicht stehen und vom Pilz (siehe Abschnitt IX) befallen werden oder an Wurzelhalsfäule erkranken. Meist ist falsche Erdauswahl oder zu reichliche Feuchtigkeit am Erkranken schuld. Bei zu diehtem Stande kann man die Saaten auch nur ausdünnen und die entfernten Sämlinge für sich pikieren. Beim Pikieren beachte man, daß die Sämlinge nie tiefer zu stehen kommen, als sie vorher standen. Man pikiert in eine Erdmischung wie für die Saaten und gießt dann gut an, worauf die Pikierschalen ins Kalthaus oder Mistbeet kommen und etwa eine Woche ge- schlossen gehalten werden; man schütze sie dabei gegen Tropfenfall und jede über- flüssige Feuchtigkeit. Nach 9—6 Tagen beginnt man allmählich zu lüften, bis bei regem Wachsen die Pflanzen der Luft ganz ausgesetzt werden. Beim Vereinzeln gibt man den Pflänzchen um so mehr Raum, je kräftiger sie sind und je länger sie auf dem DBeete bleiben sollen. Alljährliches Ver- pflanzen empfiehlt sich nicht, höchstens bei man- chen schnellwachsenden Cupressaceen. Man lasse die jungen Koniferen 2(—3) Jahre stehen. Das gleiche gilt für Topfaufzucht heiklerer Ar- ten. Solche soll man stets 3-9 Jahre im Topf pfle- een, ehe man sie im Freien versucht, z. B. Abies reli- giosa, Cupressus, (edrus, Or yptomeria, Juniperus dru- pacea, J. thurifera, Pinus radiata (P. insignis), P. halepensis, Sciadopitys, Sequota, Tsuga Mertensiana (T. Pattoniana) und natür- Abb. 95. Tsuga Mertensiana (Ts. Pattoniana), die Stämme im Vorder- lich alle als besonders emp- grund mit der tief gefurchten Rinde; dahinter zumeist Ts. heterophylla, findlich bezeichneten Gat- in Glacier, Alberta, Brit.-Columbien (phot. Alfred Rehder). tungen, wie Actinostrobus, Agathis usw. A| N Wir kommen nun zur ungeschlechtlichen oder vegetativen Vermehrung. Sie ist wichtig für alle die Sorten, die aus Samen nicht echt fallen, ferner für seltene, neue Sachen und dann, wenn Saatgut aus irgend einem Grunde nicht oder noch nicht zu beschaffen ist. Zuweilen gilt es auch, bestimmte Formen sehr rasch zu vermehren. Die wichtigste Form dieser Vermehrung ist die Vermehrung durch Stecklinge. Für Freilandkoniferen ist die beste Zeit dafür unbedingt vom August bis Mitte Sep- tember, sobald die Triebe gut ausgereift sind. Ist dies früher der Fall, kann man unter Anzucht, Vermehrung und Kultur der Nadelhölzer. 99 Umständen auch schon im Juli schneiden. Bei Vermehrung von Topfpflanzen im Glashause, wie etwa von Araucaria, Actinostrobus, Athrotaxis, Callitris, Oryptomeria, Cunninghamıa, Cupressus, Dammara, Frenela, Libocedrus u. dgl. kann man die Vermehrung auch den Winter durch fortsetzen. j Abb. 96. Cunninghamia lanceolata im Hort. Ambrözy, Malonya, Ungarn (Orig.). 100 Anzucht, Vermehrung und Kultur der Nadelhölzer. Beim Schneiden der Stecklinge ist je nach der Gattung manches zu beachten. Im allgemeinen gilt, daß man immer Stecklinge von Kopf(Lang trieben nehmen soll, sei es nun von Gipfeltr ieben oder seitlichen Langtrieben. Gipfeltriebe nehme man bei Araucaria, Cephalotazxus, Oryptomeria, Oumninghania, Dammara, Podocarpus, Sequoia, Torreya u. a., auch bei niedrigen Abietineen, wie Zwergformen von Abies, Picea und Pinus, doch w ird diese letzte Gattung selten durch Stecklinge vermehrt. Man kann bei den erstgenannten Gattungen auch Triebe aus Adventivknospen (Wasserreiser) oder solche, die am "Fuße der betreffenden Stämme entstehen, verwenden. Nach dem Abschneiden der Gipfeltriebe bilden die Mutterpflanzen meist eine Anzahl neuer Kopf- (Lang)triebe, die sich dann a sehr gut für Steck- linge eignen. Im übrigen vergleiche man für die "Brauchbarkeit dieser Vermehrungsart die Hinweise bei den Gattungen. Durch kräftige Seiten- triebe werden vorteilhaft vermehrt vor allem die Cupresseen, wie Chamae- cyparis, Thuja, Thujopsıs, Libocedrus, Callitris, Fitz- roya (Frenela, Widdring- tonra), sowie die Junipereen. Beim Schneiden ver- fährt man so, daß man die Stecklinge dicht unter einem (relenkknoten eines stär- keren Zweiges abschneidet und mit einem Ansatz von älterem Holze abreißt, so daß die Schnittfläche halb abeeschnitten und halb ab- gerissen ist, die die ein- zelnen Stecklinge auf Abb.90 zeigen. So geschnittene Stecklinge bilden bald Kal- lus und bewurzeln sich rasch. Von manchen Cu- presseen (wie z. B. Thuja oceid. ericordes) und Juni- e= a. E :- perus (z. B. Sabina) kann Abb. 97. Abies amabilis (die breitere rechts vorn ist A. Lowiana) mn Man auch die Zweigspitzen Washington, Mt. Rainier (phot. Alfred Rehder). als Stecklinge verwenden, die man dann glatt (ohne Holzansatz) abschneidet. Wie lang man die Stecklinge schneidet, das richtet sich ganz nach dem Charakter und Wuchs der Mutterpflanze. Sie können nur 5—10 cm, aber auch 10—20 em lang sein (siehe Abb. 90), oder noch länger, wie z. B. bei Chamaeeyparis Lawsoniana pendula, intertexta oder fıliformis; von Juniperus Sabina kann man 3—4jährige Triebe, die meist über 30 cm lang sind, in einem tiefen, kalten Mistbeet mit Vorteil als Stecklinge verwenden; ähnliches "gilt von Retinosporen und Formen von Cham. pisıfera. Auch Oryptomeria wächst aus altem Holz gut. Möglichst sofort nach dem Schneiden stecke man die Stecklinge in den vorbereiteten Sand oder in Erde, damit die Schnittfläche nicht austrocknet, weil sie dann nur schwer Kallus bilden. Als Erde verwendet man eine Mischung von Heideerde und rein gewaschenem Sand oder auch rein gewaschenem, nur nicht zu grobem Flußsand. Anzucht, Vermehrung und Kultur der Nadelhölzer. 101 Je nach Menge kommen die Stecklinge in Schalen (Abb. 99), Töpfe, Kästen oder in ein entsprechend vorgerichtetes Beet im Vermehrungshause. Man kann auch für ganz harte Sorten ein freies Saatbeet verwenden und dort unter Glasglocken stecken. Im allgemeinen dürfen die Stecklinge nicht zu dicht und nicht zu tief gesteckt werden. Die Erdmischung oder der Sand soll gut wasserdurchlässig, aber nicht zu locker, sondern gut angedrückt sein. Man sorge daher in erster Linie für genügenden Wasserabzug durch eine Unterlage von Scherben. Zierelbrocken, gerobem Sand, Torfstreuabfall o. del., die 3—6 em hoch ist. Darauf kommt Scm hoch die oben angegebene Erde (oder Sand), die dann 1—2 cm dick mit rein gewaschenem, nicht zu grobem Sande bedeckt wird. Man glättet dann das Ganze, drückt es fest und braust es. wenn nötige, mit reinem Wasser ab. Die Gefäße sollen stets rein oder ganz neu sein, da sonst durch das Auftreten von Pilzen oder Fäulnis alles leidet. Abb. 98. Pinus flexilis in den San Franeisco Mts., Arizona, 2500 m (phot. C. A. Purpus, Februar 1902 Man steckt stets nur eine Art für sich oder nur solche Formen zusammen, die gleich- zeitig sich bewurzeln. Heiklere Arten kommen zu wenigen in kleine Töpfe oder für sich allein (wie Araucaria, Dammara, große Podocarpus u. del.). Die Schalen oder Töpfe stellt man unter eine Glasglocke oder unter das Fenster im Vermehrungsbeete, wo sie bei ent- sprechender Wärme geschlossen gehalten werden und bei gleichmäßiger Feuchtigkeit in kürzerer oder längerer Zeit Wurzeln machen. Auch bei Freilandkoniferen, deren Stecklinge auf Beete oder in Schalen unter Glas- glocken kommen, hält man sie geschlossen und feucht. An sonnigen Tagen muß man Schatten geben. 102 Anzucht, Vermehrung und Kultur der Nadelhölzer. Werden die Stecklinge im August oder September gesteckt, so pflegen sie gewöhnlich im Frühjahre sämtlich bewurzelt zu sein. Über Winter umgibt man die Mistbeete oder Glasglocken natürlich mit einem guten Laub- oder Pferdedungumschlag und deckt die Fenster mit Strohdecken und Brettern. Bei Tauwetter wird gelüftet und ordentlich aus- geputzt, wobei man beim Auftreten von Pilzen Holzkohlenpulver streut, um ein Umsich- greifen von Fäulnis und Schimmelbildung zu verhindern. Im Vermehrungshause hält man die Temperatur zuerst auf 9—10° C und steigert sie nach und nach auf 15—20° C. Hier wurzeln die Stecklinge meist in 6—12 Wochen, worauf man sie sofort in kleine Töpfe bringt und wie die Sämlinge behandelt. Auch die im Freien unter Glas erzogenen topft man am besten zunächst ein, um eine reichere Bewurzelung zu erzielen, und pflanzt sie dann erst auf entsprechend hergerichtete Beete aus, wie dies für Sämlinge angegeben wurde. Die zweite Hauptvervielfältigungsart der ungeschlechtlichen Vermehrung ist die Vermehrung durch Veredlung. Diese spielt eine große Rolle in all den Fällen, wo eine Ver- mehrung durch Stecklinge aussichts- los und auch die Anzucht aus Samen unmöglich ist. Man erzieht auf diese Weise meist schnell und kräftig gedeihende Pflanzen, die oft schon nach 4—5 Jahren im (Garten oder Park Verwendung finden können. Der Erfolg einer Veredlung hängt im wesentlichen davon !ab, daß die Arten, welche Unterlage und Kdelreis liefern, miteinander möglichst nahe verwandt sind. Ferner müssen die Unterlagen schon ein Jahr zuvor in Töpfe gepflanzt oder sonst wie eingesetzt werden, damit sie zur Zeit der Ver- edlung gut durchwurzelt sind. Ist dies nicht der Fall, so wird der ganze Erfolg in Frage gestellt. Die besten Unterlagen bilden gesunde, gut bewurzelte Samenpflanzen. Die geeignetste Zeit zur Aus- führung der Veredlungen sind die Monate August bis Mitte September, sowie fürs Vermehrungshaus Februar und März, wobei die Unterlagen Abb. 99. Abies Veitchü, im Botanischen mindestens im Frühjahr zuvor ein- Garten zu Darmstadt (phot. A. Purpus). gepflanzt werden mußten. Als Edelreiser benutzt man kräftige und gut ausgereifte Jahrestriebe; bei schwachwüchsigen Formen empfiehlt es sich jedoch, auch zweijährige Zweige als Reiser zu verwenden. Die Art und Weise der Veredlung richtet sich nach der Geschicklichkeit und Erfahrung des Züchters, doch ist im großen ganzen das Verfahren recht einfach. Bei immergrünen Formen, z. B. Abies, Picea, Taxus, Cupressus usw. wendet man ein seitliches Veredeln (Anplatten oder Spaltpfropfen) an, wobei die Unterlage nicht bis zur Veredlungsstelle, sondern nur wenig zurückgeschnitten wird oder ganz bleibt. Man setzt das Edelreis auf einer geglätteten (ausgeputzten) Stelle des Stammes, etwa 4-6 cm vom Wurzelhals entfernt an oder ein (siehe Abb. 91). Laubabwerfende Formen, wie Ginkgo, Lariz und Tazodium kann man fast durch alle Methoden wie Laubgehölze veredeln. - Auch Anzucht, Vermehrung und Kultur der Nadelhölzer. 103 in diesem Falle sollen die Veredlungen möglichst nahe dem Wurzelhalse ausgeführt werden, da hier in den meisten Fällen die Verw achsung am sichersten erfolgt. Das Verbinden der Edelreiser geschieht gewöhnlich mit diekerer Wolle, entsprechendem Bleidraht oder gutem Raffiabast (Abb. 92). Ein Verstreichen mit Baumwachs ist in den meisten Fällen nicht nötig, zumal bei harzausscheidenden Koniferen; in anderen Fällen wieder empfiehlt sich ein solches Verstreichen, vor allem wenn der Veredler noch nicht geschickt genug ist, und dann kann zum Verband Raffiabast verwendet werden, da dieser bei Bestreichung mit Baumwachs sich gut hält und nicht in die Rinde einschneidet. Nach der Veredlung werden die Pflanzen tüchtig eingegossen und dann in ein gut schließendes Mistbeet oder in das Vermehrungshaus gebracht, wo man sie in trockene Torferde oder in Torfmull bis an die Ver- edlungsstelle einfüttert und 4—6 Wochen geschlossen hält. Während dieser Zeit muß man zur rechten Zeit spritzen und bei Sonne schattieren, man vermeide aber jede überflüssige Feuchtigkeit, besonders den Tropfenfall vom Glas. Beginnen dann die Edel- reiser gut zu verwachsen, so kann man nach und nach allmählich lüften, bis man die veredelten Pflanzen an die Luft gewöhnt. Wenn die Verwachsung eine voll- ständige ist, schneidet man die Unterlage auf zwei Drittel oder noch mehr zurück (siehe Abb. 95) und im folgenden Jahre wird der stehengebliebene Zapfen glatt über der Veredlungs- stelle halbschräg abge- schnitten (siehe Abb. 94), sobald die Edelreiser aus- treiben. Man pflanzt dann die Veredlungen auf entspre- chend hergerichtete Beete, und zwar vorsichtig so tief, zu bis die Veredlunesstelle auch Abb. 100. Cedrus Deodara im Hort. Ambrözy, Malonya, | Ing: Orig.). etwas unter die Erde kommt. Ungarn (0m Dies ist nötig, nicht nur damit die veredelte Pflanze nicht so leicht abbricht, sondern auch damit das Edelreis an der Veredlungsstelle selbst Wurzeln schlägt, falls die Unterlage nicht genug Nahrung liefert. Bis zum dritten Jahre werden die Veredlungen an entsprechende Stäbe ‚gebunden, damit sie nicht abbrechen können. Ihre weitere Behandlung ist dieselbe wie die der Sämlingspflanzen. Welche Formen man bei den entsprechenden Gattungen am besten als Unterlagen wählt, ist bei deren Beschreibung im Abschnitt XIII angegeben. 104 Anzucht, Vermehrung und Kultur der Nadelhölzer. Wir haben nun noch zu besprechen die Vermehrung durch Ableger oder Absenker. Obwohl diese Methode bei Koniferen nur selten zur Anwendung kommt, tut sie doch bei manchen Arten gute Dienste. Es eignen sich hierzu vor allem alle breit- und sparrig-wüchsigen Formen, namentlich Zwergformen der Cupresseen, Taxaceen, von Abb. 101. Juniperus virginiana var. pyramidalis, 5,5 m (Orig.; Hort. Späth, Berlin,. Baumsehulenweg). Juniperus, Abies, Picea u. a. Auch heiklere Koniferen, die man in Töpfen hat, können auf diese Weise vermehrt werden, indem mansieimMistbeetkasten einsenkt. Will man diese Vermehrungs- art im großen betreiben, so legt man, wie bei Laubgehölzen, be- sondere Beete an, auf die man kräftige Mutterpflanzen setzt. Die geeigneten jungen Zweige werden dann nach allen Richtungen strahlenförmig herabgebogen und mit sandiger lockerer Erde bedeckt. Dies Verfahren wendet man nur bei leicht wurzelbildenden For- men, z. B. zwergförmigen oder niederliegenden Juniperus und manchen Cupresseen, an. Bei anderen Arten benützt man Absenker, wobei man den einzulegenden Zweig an der Biegungsstelle halb durchschneidet und dann mit dem Messer nach oben auf 2—3 cm Länge auf- spaltet. Dann legt man diese Stelle vorsichtig zum Boden nieder und bringt sie noch vorsichtiger mit der halboffenen Wunde in die Erde, wo man sie fast senk- recht mit einem langen Holz- haken befestigt und mit sandiger, nahrhafter Erde bedeckt. Dies Verfahren empfiehlt sich bei den meisten Arten, vor allem bei zwergförmigen Abves, Athrotazis, Cephalotazus, Cedrus, Ginkgo, La- riz, Picea, Podocarpus, Pseudo- larız, Seiadopitys u. a. Die beste Zeit für Ableger oder Absenker scheint das Früh- jahr zu sein, man kann das Ver- fahren jedoch mit gutem Erfolg bis zum Ende des Sommers fort- setzen. Sollen sich die Ableger gut entwickeln, so müssen sie stets gleichmäßig feucht und un- krautfrei gehalten werden. Ist ihre Bewurzelung eingetreten, so schneide man oberhalb des Endes die Triebe zunächst zur Hälfte und nach vollständiger Be- wurzelung ganz durch. Hierauf trennt man am besten im Frühjahr mit größter Schonung der Wurzeln die Ableger von den Mutterpflanzen und behandelt sie als selbständige Pflanzen. Anzucht, Vermehrung und Kultur der Nadelhölzer. 105 Einige Formen, wie vor allem die Jugendformen von ‚Juniperus Sabina und die soge- nannten Retinosporen, lassen sich auch durch Anhäufeln oder durch tiefes Einpflanzen in der Jugend gut vermehren. Man nimmt dazu junge, beim Wurzelhals reich verzweigte Pflanzen und setzt sie in sandige nahrhafte Erde oder häufelt sie entsprechend hoch an. Dann behandelt man sie wie Ableger. Zum Schluß wollen wir noch einiges über die Pflanzung und Pflege der Koniferen im allge- meinen sagen. Wie wir schon oben bei den Sämlingen be- merkten, ist es wichtig, die jungen Pflanzen alle drei Jahre zu versetzen, bis sie an den endgültigen Platz kommen. Beim Verpflanzen hat man vor allem darauf zu sehen, daß die Wurzeln in keiner Weise beschädigt werden, da ja gerade durch das Verpflanzen eine reiche und dichte Bewurzelung er- zielt werden soll. Man ver- fahre daher mit der größten Vorsicht, denn Koniferen, die älter als vier oder fünf Jahre sind, sollten nie ohne festen Wurzelballen umge- pflanzt werden. Die beste Pflanzzeit ist im Frühjahr von Anfang April bis Mitte Mai, doch kann man mit Vorteil auch Ende August bis Mitte Sep- tember verpflanzen, wenn das Holz schon genügend ausgereift ist. Die Spät- sommerpflanzung empfiehlt sich für mildere Lagen, wo die verpflanzten Koniferen sich bis zum Eintritt der Fröste noch gehörig einwur- zeln können. In rauheren und kälteren Gegenden ist jedenfalls die Frühjahrs- pflanzung vorzuziehen, ” welche auch bei allen heik- Abb. 102. Abies Lowianı (A. concolor var. lasiocarpa), 16 m leren Arten als ratsam emp- Orig.; Hort. Vilmorin, Verrieres bei Paris). fohlen sei. In der Praxis wird man meist beide Jahreszeiten ausnützen müssen. Fürs Einpflanzen von Koniferen ist es immer ratsam, den Boden gut herzurichten, falls er nicht gut genug ist. Man rigole das Erdreich 50—60 em tief oder mache bei größeren Pflanzen ein entsprechendes Pflanz- loch, welches reichlich größer als der Ballen sein muß. Man setze der Erde etwas Torfmull und verrotteten Dung oder Kompost zu und magerem Boden gebe man besonders reichlich nahrhaften Kompost bei. Zu schwerer, bindiger Boden sagt den Nadelhölzern nicht zu, sie lieben vielmehr im Durchschnitt einen sandig-lehmigen, etwas humosen Boden, der gut durchlässig ist, denn nur sehr wenige Arten vertragen stagnierende Feuchtigkeit. Nähe Angaben hierüber finden sich bei den betreffenden Gattungen und Formen. 106 Anzucht, Vermehrung und Kultur der Nadelhölzer, Nach der Pflanzung, bei welcher, wie wir schon sagten, der Ballen sehr geschont und mit nahrhafter, leichter Erde umgeben wird, versäume man nie gut einzugießen. Besonders im Herbst verpflanzte Nadelhölzer müssen eine Bodendecke aus Nadelholzstreu oder der- gleichen erhalten, damit sie durch den Frost nicht leiden. Es empfiehlt sich überhaupt allen Koniferen eine solche Nadel- oder humose Kompostschicht auf den Ballen zu geben, da eine solche Bodendecke das Erdreich immer frisch hält und wesentlich zum guten Gedeihen der Pflanzen beiträgt. Wie weit die einzelnen Pflanzen voneinander kommen sollen, hängt ganz von ihrem Alter und von dem Zweck der Pflanzung ab. Junge Pflanzen, die später nochmals verschult werden, oder erst bei einem weiteren Verpflanzen an Ort und Stelle kommen, brauchen verhältnismäßig wenig Abstand, nur eben, daß sie für die nächsten 2—3 Jahre genug haben. Pflanzt man an den end- gültigen Platz, so ist es wichtig, ob man für später schöne Einzelstücke haben will. In diesem Falle muß man genau wissen, welche durchschnittliche Stärke die betreffende Art bei normaler Entwicklung im Alter er- reicht. Man beachte in dieser Hinsicht vor allem die hier im Buche gegebenen Habi- tusbilder. Meist pflegt man die Nadelhölzer viel zu eng zu setzen und versäumt dann, rechtzeitig die zu dicht stehenden zu entfernen Wenn man daher anfangs dichter pflanzt, so muß man schon, ehe die Pflanzen sich gegenseitig berühren und beeinträchtigen, so viele ent- fernen, daß die stehenblei- benden auf Jahre hinaus ge- nug Spielraum haben. Hat eine Konifere einmal durch seitlichen Druck gelitten, so Be ea Se ist der Schaden nie wieder N er TR x Fa. Vorl ; gut zumachen. Man beachte EEE ECHETZEZESE aber, daß man gut erzogene aan 1, er ie a LE Bernie, Sund, ehr — Koniteron meist später auch rem = noch dann verpflanzen kann, Hintergrunde hohe Abies Lowiana, im Vordergrund Juntperus Sabina : (Orig.; Schloßpark zu Vep bei Szombathely, Ungarn). wenn sie schon recht groß geworden sind. Beim Verpflanzen größerer oder sehr starker Koniferen ist es notwendig, bereits min- destens ein Jahr vorher einen Graben von 40-50 em Tiefe und etwa 30 em Breite in solcher Entfernung vom Stamme um diesen zu ziehen, wie später der Ballen groß werden soll. Man sei hierbei sehr vorsichtig, damit so wenig als möglich Wurzeln beim Freilegen verletzt werden, und schneide jede verletzte glatt ab. Darauf füllt man den Graben mit leichter, nahrhafter Erde, damit sich junge Wurzeln bilden können. Verpflanzt man dann nach einem Jahre oder besser zwei Jahren, so wird die Erde vorher gut angegossen und der Ballen so Anzucht, Vermehrung und Kultur der Nadelhölzer. 107 frei gelegt, daß die jungen Wurzeln ganz geschont werden. Ist der Ballen nicht zu groß, so kann man ihn vorsichtig heben und setzt ihn am besten in einen Weidengeflechtkorb, mit dem dann die Pflanze neu gesetzt wird. Ist diese sehr groß und der Ballen also sehr umfangreich und schwer, so muß er sorgfältig in Bretter gefaßt und mit Brettern unterlegt werden. Größere Pflanzen müssen natürlich nach dem Einsetzen durch Stricke oder Drähte festgehalten werden, damit sie durch den Wind sich nicht lockern. Ist es zur Zeit der Pflanzung recht trocken, so müssen die Pflanzen regelmäßig bespritzt und eventuell ganz in erobe Leinwand gehüllt werden, welche ständig naß gehalten wird. Sehr wichtig ist immer, daß die Pflanzen nie tiefer zu stehen kommen, als sie früher standen, da nur wenige Nadelhölzer dies vertragen. Es ist im Gegenteil meist besser, die Nadelhölzer auf einen ganz schwachen Hügel zu setzen. Abb. 104. Tsuga Sieboldii, 5 m hoch (dahinter rechts die bekannte große Camellia japonica) im Schloß- garten zu Pillnitz a. Elbe (Orig.). Sonst wäre noch über die Pflege zu sagen, daß man nie vergessen soll, bei einem trockenen Herbste die Pflanzen vor Eintritt des Frostes reichlich zu gießen. Auch flüssige Düngung ist sehr ratsam, doch wende man frischen Stalldünger (Jauche) oder künstlichen Dünger nur in reichlicher Verdünnung an. Man beachte auch die Darlegungen in Artikel II. Einem Schnitt unterliegen die Koniferen im allgemeinen nicht, sie dürfen in den meisten Fällen sogar nur im Notfall irgendwie beschnitten werden. Manche jedoch, wie z. B. Taxus, Thuja und die übrigen in der Liste der Heckengehölze genannten Formen, vertragen den Schnitt sehr gut. 108 Über die tierischen und pflanzlichen Schädlinge der Nadelhölzer. IX. Über die tierischen und pflanzlichen Schädlinge der Nadelhölzer.! Zusammengestellt von €. Schneider. Besprechen wir zuerst die tierischen Schädlinge. Hier sind es in erster Linie Insekten, welche häufig durch massenhaftes Auftreten beträchtlichen Schaden verursachen können. Als wichtigste heben wir folgende hervor: w Eos Kit, TIER er ee Abb. 105. Podocarpus andına (Prumnopitys elegans), 6 m (Orig.; Arboretum G. Allard, La Maul6vrie, Angers). li puy g @) Kleinschmetterlinge, Microlepidopteren: Hier sind die Fichtenrinden- wickler, Grapholitha duplicana und pactolana, deren Raupen vom Juni an unregel- mäßige, mit Gespinst ausgekleidete Gänge in die Zweigrinde nahe den Astquirlen an jungen Fichten fressen. Meist folgen andere tierische Feinde. Die befallenen Stellen, an denen *) In der Hauptsache nach: Sorauer, Handbuch der Pflanzenkrankheiten. 3. Aufl. Bd. II und III. 1908—1913, und, soweit dies Werk unvollendet ist, nach G. A. OÖ. Henschel, Die schädlichen Forst- und Obstbauminsekten, 3. Aufl. 189. Über die tierischen und pflanzlichen Schädlinge der Nadelhölzer. 109 die Raupen überwintern, sind auszuschneiden und mit Teer zu überstreichen. Im August bis September frißt G. (Epiblema) tedella. — Bei G. strobilella, dm Fichtenzapfen- wickler, sammle man die befallenen Zapfen rechtzeitig ein, klengele sie aus und ver- brenne sie. Auch der Lärchengallenwickler(G. zebeana), dessen Raupe in Rinde und Splint 4—10jähriger Lärchen frißt, worauf oberhalb der Trieb gallenartig an- schwillt, kann schädlich werden. Man schneide die Zw eisgallen bis spätestens April des dritten Jahres ab; die Stammgallen sind mit Teer zu bestreichen. — Die im Mai oft massen- haft auftretenden und dann ganze Kulturen gefährden- den Raupen des Tannen- triebwicklers, Cacoecia (Tortrix) murinana, tötet man durch wiederholtes Be- spritzen der jungen Triebe mit Schweinfurtergrün- Emulsion. Um die sich nach dem Abweiden der Tannen in der Erde (nahe der Ober- fläche) verpuppenden Rau- pen zu vernichten, nimmt man vorläufig keine Boden- bearbeitung vor und läbt das Unkraut unter den be- fallenen Bäumen stehen, bis die jungen Tannentriebe vollständig ausgereift und hart geworden sind, dann wird es mit den Wurzeln ausgerissen und verbrannt und der Boden umgegraben. Die im Sommer zwecks Eier- ablegung schwärmenden Schmetterlinge lassen sich durch Bespritzung der Tannen mit Tabaksbrühe verscheuchen und auf großen, mit Klebstoff be- strichenen Schildern fangen. — Periodisch mit einer ge- wöhnlich 3jährigen Frab- dauer tritt der Lärchen- wickler, Steganoptycha pinicolana, auf, dessen Raupe im Mai-Juni die Nadelbüschel innen ausfrißt. Auch an Fichte und Arve. ar SE ai SE Ss Ge gen alle diese Abb. 106. Alte malerische Kiefer (Pinus sylvestris) bei Berdsal an der Wieklerr au pe hen Simplonstraße, Schweiz (phot. Hofrat Dr. L. Klein, Karlsruhe). sind die nützlichen Vögelunsere besten Helfer. Man halte undhegesieim Garten und Park. b) Großschmetterlinge, Macrolepidopteren: Der Kiefernspanner, Bupalus (Fidonia, Geometra) piniarius, frißt zuweilen ganze Bestände kahl, wobei der Hauptnerv der Nadel wenig verletzt wird, ihre Reste also lange grün bleiben und den Fraß gewöhnlich erst spät merken lassen. Bekämpfung durch Eintrieb von Hühnern und Zusammenrechen der Bodenstreu auf Haufen, wobei die Raupen und Puppen durch die entstehende feuchte Wärme getötet werden. — Auch die im Mai auftretende Kieferneule, Panolis (Trachea) 110 Über die tierischen und pflanzlichen Schädlinge der Nadelhölzer. grieseovariegata oder piniperda, kann schädlich werden. Es wird Bekämpfung durch Ab- prellen, Abfangen mit Leimringen und Eintrieb von Hühnern und Schweinen empfohlen. Viel schädlicher ist der Kiefernspinner, Dendrolimus (Gastropacha, Bombyx) pini: „Die im Juli fliegenden Falter legen bis 200 Eier in Häufchen von etwa 50 an Kiefernstämme. Herbst- fraß bis Ende Oktober, Anfang November an den Nadeln. Dann Überwinterung in der Nähe des Stammes unter Bodenstreu. Im Frühling bäumen sich die Raupen wieder auf, und es be- einnt der viel wichtigere Frühjahrstraß, 4 = bei dem die ganzen Nadeln samt Basis und Scheidenknospe abgefressen, selbst der weiche Trieb befressen wird. Nach Ratzeburg verzehrt eine Raupe nahezu 900 Nadeln. Im Juni häufig ein auf ver- schiedenen Ursachen beruhendes Wandern. Ende Juni, Anfang Juli Verpuppung in spindelförmigem Kokon, am Stamm, in der Krone oder im Unterholz. Der Schaden ist sehr bedeutend; bevorzugt werden ältere Bestände, in denen die Kiefern nicht besonders gut gedeihen. Jeder Fraß wiederholt sich in kürzeren Zwischen- räumen und dauert mehrere Jahre, wenn auch bereits im zweiten eine Degeneration und Abnahme der Raupen eintritt. Feinde sind sehr zahlreich, be- sonders wichtig sind Pilze, die oft 50—75 °/, der Raupen zerstören. — (Gegenmittel: In erster Linie Leim- ringe, verbunden mit Abprellen der Raupen.“ Ein sehr bekannter, unheim- licher Feind ist die Nonne, Ly- mantria (Psilura) monacha: „Die Nonne fliegt Ende Juli, An- fang August, manchmal auch am Tage, vorwiegend aber in hellen Nächten zwischen 10 und 1 Uhr, gern auch um starke künstliche Lichtquellen (fast aus- schließlich Männchen). Das Weibchen legt etwa 250 Eier in Häufchen von 20—100 mit seiner langen Legeröhre unter Rinden- schuppen, Flechten usw. Von Mitte April an kriechen die jungen Räupchen aus den kurz vorher perlweiß gewordenen Eiern, halten sich zuerst in ‚‚Spiegeln‘ zusammen und klettern dann in die Krone, Hinder- nisse mit „‚Schleiern‘“ überspinnend. An- fangs ist die junge Raupe sehr beweglich und spinnt sich namentlich gern herab, um dann wieder aufzubäumen. Nach der im „Häutungsspiegel“ stattgefundenen zweiten Häutung tut sie das nicht mehr. Aber die erwachsene Raupe wandert mor- gens den Stamm herab, um an seinem unteren Teile oder im Boden den Tag über versteckt zu bleiben, abends bäumt sie wieder auf. Ende Juli, anfangs August Abb. 107. Abies magnifica var. glauca, 5,5 m (Orig.; Hort. Vil- verpuppt sie sich am Stamme; Puppe morin, Verrieres bei Paris). metallglänzend, in lockerem Gespinst, mit Büscheln gelblicher und rötlicher Haare.‘ Besonders gefährlich wird die Nonne der Fichte, die ihrem Kahlfraß unrettbar erliest. Auch die Kiefer leidet sehr, wenn sie auch selten eingeht. Bei Lärche und Laubholz besteht der Schaden vorwiegend im Zuwachsverlust. Die Bekämpfungsmaßregeln der Forstwirte sind zahlreich. Am wichtigsten ist das Umlegen von Leimgürteln um die Stämme in Brusthöhe; da die Raupe nie über die Ringe Über die tierischen und pflanzlichen Schädlinge der Nadelhölzer. 111 wegzuklettern sucht, brauchen diese nur 2—3 em breit zu sein; die Raupen sammeln sich über und unter ihnen in Mengen an und können hier leicht vertilgt werden. Sammeln aller Stadien empfiehlt sich, nicht dagegen das Aufstellen von Fanglampen. c) Käfer, Coleopteren: Von Rüsselkäfern sind zu nennen: ‘Hylobius abietis, einer der schlimmsten Nadelholzschädiger und H. pinastri. Die Larven leben unter der Rinde. Ferner verschiedene Pissodes-Arten an Kiefer, . Fichte und Tanne, wie P. no- tatus, P. pini, P. scabricollis, P.validirostris, P. piceae u.a. Bestes Gegenmittel: Aus- hauen und Verbrennen der befallenen Pflanzen. Außerordentlich ver- derblich sind die Bast-, Splint- und Borken- käfer, unter dem letzten Namen am bekanntesten. Sie erzeugen eigentümliche Gänge. Eine genügend klare Schilderung ihrer Lebens- weise usw. würde uns hier zu weit führen. Wir weisen auf die S. 105 genannten Werke hin und betonen, dab es nur ein wirklich durch- greifendes Gegenmittel gibt: die gänzliche Vernichtung der befallenen Bäume, so- bald sich die Käfer bemerk- bar machen. Wer dies Mittel scheut, wird meist später zu viel empfindlicheren Opfern sich genötigt sehen! In Forstschulen schaden leicht Engerlinge (Lar- ven von Maikäfern) und Drahtwürmer(Larven der sogenannten Schnell- käfer). Daß man sie nach besten Kräften durch Aus- lesen vertilgt, ist selbstver- ständlich. Das gleiche gilt von Maulwurfsgrillen und Schnecken. d) Pflanzenläuse, Aphi- dinen: Hier ist es besonders die Gattung Chermes, Rin- denlaus, deren sehr inter- wi” Abb. 108. Cupressus lusitanica, Sm; davor stehen: rechts Herr a } . G. Allard, Besitzer des Arboretum La Maulevrie, Angers, links essante Biologie hier nur sein Bruder (Orig.). flüchtig gestreift sei. Sie treten in drei Formen auf: 1. als geflügelte, parthenogenetische (jungfräuliche) Weibchen, 2. als ungeflügelte parthenogenetische Mütter und 3. als ungeflügelte Geschlechtstiere (Männchen und Weibchen) der eigentlichen Geschlechtsgeneration. Die ungeflügelten parthenogenetischen Weibchen überwintern am Knospenhalse oder auf der Knospe selbst. Sie saugen im April-Mai die treibenden Knospen an und legen Eier in großer Zahl ab. Durch das Saugen dieser Mütter und ihrer Nachkommen entstehen die „‚Chermesgallen‘“, welche etwas an eine Ananas oder an Zapfen erinnern. Aus diesen Gallen treten die sogenannten Nymphen hervor, die sich zu geflügelten Läusen verwandeln. Von diesen verbleibt ein Teil auf der Nährpflanze (Picea 112 Über die tierischen und pflanzlichen Schädlinge der Nadelhölzer. ud excelsa oder Abies alba), legt Eier, aus denen wieder überwinternde Stammütter hervorgehen. Ein anderer Teil wandert auf andere Nadelhölzer (Zwischenpflanzen), z. B. Larix, Pinus, von wo die dort entstandenen geflügelten Tiere auf die Fichte zurückgehen. Chermes abietis ist die gefährlichste Art. Bestes Gegenmittel: Vorsichtiges Ausschneiden der „‚Gallen‘‘, sowie sie sich im Frühjahr zeigen. Es wer den auch verschiedene Bespritzungen empfohlen. Empfindlichen Schaden richten Kaninchen, Hasen und Rehwild an. Hochwild ist vom Park stets ganz und gar ausgeschlossen. Auch Kaninchen und Hasen sollte man nie dulden. Gegen beide wie gegen Rehe empfiehlt sich als Abwehrmittel gegen Rindenfrabß das Einr eiben der Stämme und erreichbaren Äste mit Schießpulver. Außerdem wird dünner Aufstrich von Gleitsmanns säurefreiem Baumteer empfohlen (München, Ichstattstr. 19). Man berichte uns über Versuche. Im allgemeinen sollen Rehe nur im Sommer geduldet 27 Ben ki Fon 2 LEBER: 1 WR Abb. 109. Pinus Coulteri, 6,5 m (Orig.; Arboretum G. Allard, La Maulevrie, Angers). werden. Im Winter ist jede Nadelholzpflanzung durch Drahtumzäunung zu schützen, falls das Rehwild nicht entfernt werden kann. Nicht verbissen werden nur sehr stechend benadelte Arten, wie Picea pungens, oder sehr unangenehm riechende, wie z. B. Thuja Standishu. Unter den pflanzlichen Schädlingen spielen die durch Pilze hervorgerufenen Krankheiten die Hauptrolle. Wir heben nur die wichtigsten hervor. Keimlingspflanzen werden nicht selten befallen von Fusarium blasticola (Fusoma parasiticum): Tafel IV. Chamaecyparis pisifera var. plumosa f. glaucescens, rechts, und Abies coneolor, in Pillnitz (Sachsen). Über die tierischen und pflanzlichen Schädlinge der Nadelhölzer. 113 „Die jungen Pflanzen bekommen dunkle Flecken, werden welk und fallen schließlich um. Während bei trockenem Wetter äußerlich nichts weiter zu sehen ist, wächst bei feuchtem ein grauweißes Mycel hervor, das an den reichlich verästelten Enden zahlreiche, etwas sichelförmig gekrümmte, beidendig zugespitzte, mehrfach querseptierte, hyaline Konidien bildet. Der Pilz ist in den Saatkämpen ein gefährlicher Eindringling und läßt sich leicht auf gesunde Pflanzen übertragen.‘ Als Bekämpfungs- und Vorbeugungsmittel empfiehlt Rostrup das Vernichten der befallenen Pflanzen und die Verlegung der Saatkämpe nach Orten, wo die Krankheit noch nicht aufgetreten ist, ferner das Vermeiden von zu großer Feuchtigkeit und von zu vielem Deckmaterial. Junge Pflanzen leiden auch zuweilen an der soge- nannten Ringfäule. Als Erzeuger gilt Rhizina inflata. Die Stämmchen und Wurzeln der erkrankten Pflanzen werden von dem Mycel durchwuchert. Die Krank- heit ist noch nicht ganz geklärt. Als Wundparasit tritt besonders an Fichten, seltener an Tannen und Kie- fern auf Nectria cucurbi- tula; wir finden den Pilz namentlich an Fraßstellen der oben behandelten Gra- pholitha pactolana. Mit dem Verschwinden des Wicklers nach Frostjahren nimmt die Verbreitung der Krank- heit wesentlich ab. ,‚Fichten, die nur von der Motte, nicht aber vom Pilz befallen wer- den, gehen fast nie zugrunde, sondern erholen sich nach einigen Jahren. Bei freiem Stande und einseitigem Be- fallen der Stämme durch den Pilz erholt sich die Fichte ebenfalls. Es findet ein Weiterschreiten des Parasiten nicht statt. Als Gegenmittel wird der Aus- hieb der getöteten Fichten- gipfel und das Verbrennen des Materials empfohlen.“ Unter den Krankheiten Abb. 110. Cedrus Deodara, 12 m, im Schloßgarten zu Heidelberg, der Nadeln ist die wichtigste Baden (Orig.). die Schütte. „Die bekannteste und unter dem Namen Schüttepilz gefürchtetste Art ist Lophodermium pinastri. Am meisten wirkt die Krankheit verderblich in Saatkämpen, wo häufig in einer Nacht die Nadeln sich bräunen und abfallen. Trotz der großen Zahl von Arbeiten, die seit einem Jahrhundert sowohl von praktischen Forstleuten wie von Botanikern unternommen sind, bleibt es auch heute noch nicht ganz geklärt, ob der Pilz allein den Nadelfall verursacht oder ob nicht vielmehr besondere Umstände vorhergehen müssen, die die plötzliche Ausbreitung der Erkrankung begünstigen. Manche Untersucher haben den Pilz überhaupt ausgeschaltet und nehmen an, daß Frost oder Trockenheit die Schütte allein verursachen können, andere wieder wollen ein kombiniertes Vorgehen dieser Ursachen mit dem Pilze annehmen. Wahrscheinlich ist es, daß bestimmte prädisponierende Einflüsse vorhergehen müssen, welche die plötzliche Ausbreitung des Pilzes vorbereiten; welches aber diese Einflüsse sind und wie wir uns ihre Einwirkung auf die jungen Pflanzen vorzu- Silva Tarouca, Unsere Freiland-Nadelhölzer, I) 114 Über die tierischen und pflanzlichen Schädlinge der Nadelhölzer. stellen haben, darüber wissen wir bisher nur wenig. Die Nadeln der jungen Pflänzchen werden im Sommer und Herbst, etwa vom Juni ab, infiziert. Die ersten Infektionen zeigen sich durch gelbliche und bräunliche Verfärbung der Nadel, die dann nach dem Absterben des Gewebes in Braun übergeht. Die Pflanze kann sich der erkrankten Nadeln leicht dadurch entledigen, daß sie an der Basis die Trennungsschicht, welche zur Abgliederung der Nadel dient, ausbildet. Dadurch erklärt es sich auch, daß die Nadeln plötzlich auf einmal abgeworfen werden können. Wenn ein junges Kiefernpflänzchen alle oder einen Teil seiner Nadeln abgeworfen hat, so braucht es noch nicht abzusterben, sondern vermag abermals Nadeln zu bilden; indessen überstehen nur besonders kräftige und gut entwickelte In- dividuen den Krankheitsprozeß; kommen noch schwächende äußere Faktoren hinzu, so geht das Pflänzchen zugrunde.‘ Als Mittel gegen die Schüttekrankheit kommen in erster Linie Vorbeugungs- maßregeln in Betracht, die sich darauf beziehen, die Kulturen vor Infektion zu schützen. Im übrigen ist man zur direkten Bekämp- fung mittels Spritzmitteln übergegangen. Die ange- stellten Versuche von Tu- beufs, die mit verschiedenen Fungieiden, wie Kupfer- zuckerkalk, Kupfersoda, Kupferkalk usw., vor- genommen wurden, hatten zum Resultat, daß die Spritzungen im August den meisten Erfolge haben, daß dagegen Bespritzen im Juni oder September nicht das gewünschte Resultat ergibt. Von einer ähnlichen Krankheit wird die Fichte heimgesucht, nämlich von Lophodermium macrospo- rum. Die befallenen ein- jährigen Nadeln werden ent- weder im Herbst abgeworfen oder sie bleiben bis zur Rei- fung der Apothecien im näch- sten Jahre am Zweig sitzen. Der Weißtannen- ritzenschorf, Lopho- dermium nervisequum, be- fällt die Nadeln der Abves alba, indem er sie unter Abb. 111. COhamaecyparis oblusa var. lycopodioides f. aurea Bräunung abtötet. Die Na- (Orig.; kgl. Schloßgarten Pillnitz, Sachsen). deln bleiben noch lange an den Zweigen sitzen. Auf anderen Koniferen sind ebenfalls Lophodermium-Arten gefunden worden, die aber weniger schädlich zu sein scheinen. So findet sich L. juniperinum häufig auf Nadeln von ‚Juniperus communis, L. gilvum auf Pinus austriaca, L. larieinum auf der Lärche. Endlich kommt auf der Fichte noch eine zweite Art vor, die E. Rostrup als L. abietis bezeichnet; sie unterscheidet sich von L. macrosporum dadurch, daß die Nadeln zuerst gelbe Flecken und dann große schwarze Punkte bekommen. Über die tierischen und pflanzlichen Schädlinge der Nadelhölzer. 115 Als Ursache der Nadelschütte von Pinus Strobus gilt Hypoderma brachysporum und bei Lärchen Mycosphaerella (Sphaerella) laricina. Bei Lärchen beobachten wir nicht selten den Lärchenkrebs, dessen Erzeuger Dasyscypha calycina Ist. ‚Die Krankheit ist dem bloßen Auge dadurch kenntlich, daß die älteren Holzteile mehr oder w ae die Achse umfassende, eingesunkene abgestorbene Bindenstellen zeisen, unter denen die Tätirkeit des Cam- biums erloschen, dafür aber in der Umgebung gesteigert ist, so daß die Achse dadurch eine band- artige Verbreiterung erfährt. In der Mehrzahl der Fälle befinden sich in der Mittelrerion der toten Stelle abgestorbene Zweig- stümpfe, durch die es wahr- scheinlich wird, daß an ihrer Basis die Erkrankung ihren Aus- gangspunkt genommen hat. Die Rinde bleibt auf dem Holzkörper aufgetrocknet, an der Peripherie der erkrankten Stelle finden sich meist auch die winzigen, mit roter Fruchtscheibe und weißem Gehäuse versehenen Becherchen des Pilzes. Das Mycel des Pilzes wuchert im Bast in jedem Jahre zentrifugal weiter, wodurch Krebsstellen entstehen, die An- sätze zu NE n zeigen, welche aber nicht zustande- sekommen sind. Diese Form des Krebses ist für den Pilz beson- ders charakteristisch. Das erste Symptom, das bald im Frühling, bald erst im Sommer auftritt, ist das Gelbwerden und Welken der Nadeln von einzelnen Ästen oder wohl auch vom ganzen Wipfel. Gewöhnlich findet man unterhalb der Stelle, wo die gelben Nadelbüschel beginnen, am Stamme einen Harzausfluß aus einer aufgeborstenen, abnorm verdickten Rindenstelle. Die be- fallenen Zweige sterben alsbald von der Spitze aus ab. In manchen Fällen sieht man der- artiges nicht, sondern der Sitz der Krankheit ist dann an der Ursprungsstelle der Zweige zu suchen, wo die Rinde abnorm verdickt oder schon der ganzen Länge nach aufgelockert und welk erscheint. In dem Maße, als die Äste abzusterben fort- fahren, bilden sich am Stamme mehr und mehr Nadelbüschel mit oft sehr langen Nadeln aus. Im letzten Stadium pflegt der Baum etwa im Juni noch einzelne faden- förmige, dünn benadelte, schlaffe Stammsprossen zu treiben, die noch vor Ende der Vegetations- periode welken, worauf alsbald das Absterben des ganzen Stammes folgt. Dies sind die Erscheinungen bei einem langsamen (chronischen) Verlaufe der Krankheit, der bis sieben Jahre dauern kann; es gibt aber auch eine akute Krankheitsform. Es welken dann alle Nadelbüschel gleich nach oder noch während der Entw icklung im Frühjahre, und der Baum geht noch in demselben Jahre zugru ınde, Die Bäume sind in keinem Alter immun gegen den Pilz: doch scheinen jüngere Stämme bevorz Z werden. Nach allen Beobachtungen in der Natur und nach den Impfversuchen Hartigs ist der Pilz_aus- Abb. 112. Chamaecyparis pisifera var. plumosa, 13 m Orig.; kgl. Hofgarten zu Pillnitz, Sachsen). 2x fe 116 Über die tierischen und pflanzlichen Schädlinge der Nadelhölzer. schließlich ein Wundparasit. Die Verletzungen entstehen durch Frost, durch Wind- oder Schneebruch, Hagel- schlag, Insektenfraß, namentlich durch Coleophora laricella und Chermes larieis, sowie durch Verletzungen beim Verpflanzen. Besonders häufig mag Frost und die Chermes verantwortlich für die Infektion sein.“ Für die Bekämpfung des Lärchenkrebses ist vor allen Dingen die Beobachtung mab- gebend, daß an Standorten mit stagnierender Luft (also Mulden, Täler usw.) oder mit nassen Boden die Krankheit mehr wütet als an freien, luftigen Standorten. Im Gebirge, wo die Lärche ihre wahre Heimat hat, und wo sie viel mehr frosthart ist alsin der Ebene, stiftet der Krebs nur wenig Schaden, falls nicht die Übelstände eines dumpfigen, feuchten Standortes dazu- kommen. Daraus geht also hervor, daß man Lärchen nur an den ihnen zusagenden Standorten anpflanzen soll; vor allen Dingen müssen in der Ebene luftige Orte aus- sewählt werden, wo ein völliges Ausreifen des Holzes und damit eine gewisse Frosthärte erzielt wird. Einige andere Arten der Gattung erzeugen analoge Krankheiten auf anderen Koniferen. Dahin gehört D. resinaria bei der Fichte. Auch diese Art ist ein Wundparasit und dringt durch Verletzungen ein, die von Chermes abietis oder von den Keimschläuchen eines parasitischen Pilzes aus der Gattung Exosporium in der Rinde verursacht werden. Nach den Beobach- tungen von G. Wagner be- fällt D. calyciformis unter Umständen jüngere Weiß- tannen, Fichten und Kiefern, namentlich bei dumpfem Standort; nach seinen Ver- suchen ist die Art aus- schließlich Wundparasit. Wichtig sind die durch Rostpilze (Uredineen) er- zeugten Krankheiten, weil Abb. 113. Chamaeeyparis Lawsoniana var. conica, 3,5 m (Orig.; Hort. Hesse, hier die Parasiten ihre die Ban Verbreitung bewirkenden Sporenformen auf verschie- denen Pflanzen erzeugen, wobei die sogenannten Aecidien (und Pykniden) sich auf der einen, die sogenannten Uredo (Sommer-) und Teleuto- (Herbst- oder Winter-)Sporen sich auf der anderen Wirtspflanze bilden. „Eine sehr bemerkenswerte Form stellt das Cronartium asclepiadeum dar, dessen Aecidienform auf der Kiefer nicht unbeträchtlichen Schaden anrichten kann. Die Äste sterben dadurch allmählich ab und jüngere Individuen gehen davon meistens ein. Durch Kultur wurde festgestellt, daß die Uredo- und Teleuto- sporen sich auf Oynanchum Vincetoxicum, Paeonia-Arten (hier früher als C. Haceidum bezeichnet), Nemesia Über die tierischen und pflanzlichen Schädlinge der Nadelhölzer. IE7 versicolor und Verbena teucrioides zu entwickeln vermögen. Von besonderer Wichtigkeit ist endlich noch C.ribicola, dessen Aecidiengeneration auf der Weymouthskiefer auftritt und als Peridermium Strobi bezeichnet wird. Hier ergab sich der Zusammenhang mit dem auf Ribes-Arten längst bekannten Cronartium. Auf den Weymouthskiefern stiftet der Pilz beträchtlichen Schaden an.“ Auch der Erreger des Hexenbesens und Krebses der Weißtanne, Aecidium elatium, ist ein Rostpilz, Melampsora Caryophyllacearum, dessen Uredo- und Teleutosporen sich auf Stellaria und Cerastium finden. „Das Aecidium elatium tritt außer an Abies pectinata auch an A. Nordmanniana, cephalonıca, Pinsapo auf und wurde in Nord- amerika auch an A. balsamea, in Sibirien an A. Pichta festgestellt. Auffällig tritt die Infektion durch Bildung von Hexenbesen in die Erscheinung, an deren Nadeln die Aecidienbecher zur Ausbil- dung gelangen. Sie werden meist aus reich verzweigten Büscheln von Ästen zusammengesetzt, welche sich vom Zweige aus senkrecht erheben, also negativ geotropisch sind. Die Größe der Hexenbesen schwankt außer- ordentlich; ihre Verbreitung auf die verschiedenen Altersstadien der Bäume ist unbegrenzt. Es finden sich sowohl die Äste der jungen Bäumchen infiziert wie auch die dieken Zweige und Kronen uralter Bäume. In den Zweigen der Hexenbesen befindet sich das perennierende Mycel des Aecidiums, das von einem bestimmten Punkte des Haupt- astes ausgeht. Diese Stelle, welche vielleicht, aber wohl nicht immer dem Infektionspunkt entspricht, charakterisiert sich äußerlich durch eine mehr oder weniger ausgedehnte Anschwellung des Astes. Diese Anschwellungen wachsen mit dem Aste in der Größe fort, und ihre Rinde platzt später in unregelmäßigen, tiefen Spalten und Rissen auf, welche sich in der Folge zu Krebsstellen entwickeln; hier finden dann andere holzzerstörende Pilze ihren Angriffspunkt und machen die Stelle so brüchig, daß der Ast durch Wind oder Schnee- druck herunterbricht. Dadurch kann unter Umständen bedeuten- der Schaden angerichtet werden.“ ] o IIn- 2. i - f % In Beziehung u Birn Abb. 114. Chamaeceyparıs Lawsontana var. argenteo-variegata f. nova, bäumen steht Gy mnospo- 3,75 m (Orig.; Hort. Hesse, Weener, Hannover). rangium sabinae. „Es bringt an den Zweigen des häufig angepflanzten Sadebaumes (Juniperus Sabina), ebenso aber auch bei J. Oxycedrus, tripartita, phoenicea und excelsa, Verdickungen an den Zweigen hervor, aus denen im Frühjahr die zuerst braunen, später hellbräunlichen, gallertigen Teleutosporenlager in Form von mehr oder weniger großen Zäpfchen hervorbrechen, Die Aeeidien finden sich an den Blättern, Blattstielen und sogar jungen Trieben von Pirus communis und verwandten Arten. Wenn auch der Schaden, den die Teleutosporen- generation anrichtet, nur gering ist, so kann dagegen der Ertrag der Birnbäume bei starkem Befall ganz empfindlich herabgesetzt werden. Als Vorbeugungsmittel kommt nur die räumliche Trennung der beiden Wirtspflanzen in Betracht. Während man früher in Gärten sehr häufig Sadebäume anpflanzte und damit die Wechselwirkung beider Generationen unterstützte, hat man jetzt durch möglichste Entfernung des Juniperus aus der Nähe der Obstgärten bereits entschieden ein Nachlassen der Schädigungen bewirkt. 118 Über die tierischen und pflanzlichen Schädlinge der Nadelhölzer. Durch Kulturversuche wurde bewiesen, daß auf dem Sadebaum noch eine zweite Art sich findet, G. con- fusum, deren Aecidien Oydonia vulgaris, Crataegus Oxyacantha und Mespilus germanica, seltener auch Pirus communis bewohnen (Aeeidium Mespili). Schaden wird durch diese Art nicht angerichtet. Eine weitere schädliche Art ist G. tremelloides mit den Teleutosporen auf Juniperus communis und den Aecidien auf Pirus Malus, Sorbus Aria und vielleicht noch anderen Sorbus-Arten. Da der Wacholder in vielen Gegenden mit Apfelkultur wild vorkommt, so wird sich nur schwer gegen den Schädling einschreiten lassen. Auf ‚Juniperus communis kommen noch zwei andere Arten vor, von denen G. juniperinum die Aecidien auf Sorbus aueuparia (Roestelia cornuta), G. clavariiforme auf Crataegus-Arten, Birne und Amelanchier vulgaris (R. lacerata) ausbildet. Die drei Wacholdergymnosporangien wurden früher vielfach miteinander verwechselt, bis erst Kulturversuche ihre Unter- scheidung begründeten.“ Von den Schwammpilzen ist besonders gefürchtet der Kiefern- wurzelschwamm Fomes annosus (Trametes radiciperda). „Die dünnen Fruchtkörper haben verschiedenartige (Gestalt, je nachdem sie oberirdisch an den Stämmen oder fast unterirdisch an den Wurzeln sitzen. Meist zeigen sie halbkreisförmige Ge- stalt; die Oberfläche ist kastanien- braun, runzlig und gezont, die sehr feine Poren tragende Unterseite weiß bis hell- gelblich. Das Innengewebe ist ziemlich holzig und weiß. Der Pilz findet sich an allen Nadelhölzern, besonders Kiefern und Fichten, aber auch an Laubhölzern. Fomes Hartigii erzeugt die Weißfäule bei Tannen und Fichten. Auf Juniperus virginiana ruft sie Fomes juniperinus hervor und die hier gefährliche Rotfäule F. carneus. Beide Pilze werden erst gefährlich, wenn sie durch Käfergänge bis ans Kernholz ge- langen. Man bekämpfe also in erster Linie die Käfer. Der Ki.efernbaum. schwamm (Trametes Pini) fügt den Kiefern einen un- geheuren Schaden alljährlich zu und gehört deshalb zu den sefürchtetsten Feinden unserer Forstkultur. Die von ihm erzeugte Holzzer- setzung wird als Ring-, Kern- oder Rotfäule bezeichnet. Die Hüte sind meist konsolenförmig, besitzen ein festes, holzig-korkiges, gelbbraunes Innere. Die konzentrisch gezonte Ober- fläche ist dunkelbraun, rauh-zottig und wird später fast schwarz und rissig; die Mündungen der Poren sind gelb, später ockerbraun. Meistens kommen die Fruchtkörper an der Ansatzstelle von abgebrochenen Asten zum Vorschein und können viele Jahre perennieren, indem sie ständig ihren Durchmesser vergrößern.“ Zur Bekämpfung erscheint es notwendig, die Fruchtkörper abzuschlagen und zu ver- nichten. Die entstandenen Wunden sind mit Raupenleim zu bestreichen, damit keine neuen Hüte hervorwachsen. Ältere Bäume, die natürlich dem Absterben infolge des Angriffes des Pilzes am leichtesten anheimfallen, sind zu fällen. Außer an der Kiefer ist der Schädling auch an anderen Koniferen beobachtet worden, doch scheint er an ihnen weniger Schaden zu stiften. Ein bekannter, gefürchteter Waldverwüster ist der Hallimasch (Armillaria mellea) Abb. 115. Cupressus macrocarpa var. lutea (Orig.; Arboretum G. Allard, La Maulevrie, Angers). Über die tierischen und pflanzlichen Schädlinge der Nadelhölzer. 119 „Er besitzt honiggelbe, später gelbbraune Hüte, die anfangs gewölbt, später ausgebreitet sind und auf der Oberfläche haarig-zottige, zuerst gelbbraune, dann fast schwärzliche Schuppen tragen. Das Fleisch wird zuletzt ziemlich zähe und ist weiß. Der Stiel ist voll, blaßrötlich, später olivenbraun, über der Mitte mit einem weißlichen, flockig-häutigen Ring. Die weißen Lamellen stehen w eitläufig, laufen etwas herab und werden zuletzt rötlich oder bräunlich flockig. Die Hüte wachsen meist in dicehtem Rasen in größerer Zahl zusammen, oft so, daß die unteren von den herabstäubenden Sporen der oberen dicht w eißbestäubt erscheinen. Bei der außerordentlichen Häufigkeit des Hallimasch ist es nicht verwunderlich, wenn er alljährlich ungeheueren Schaden anrichtet, ohne daß es bisher möglich gewesen wäre, ein Bekämpfungsmittel zu finden. Bei der Eigenschaft des Pilzes, die Rhizomorphen in der Erde ohne Wurzeln lange lebend zu erhalten, ist die Gefahr, daß jung gepflanzte Bäume befallen werden, nicht zu vermeiden. Besonders heftig tritt die a junger Kiefern ein, die auf Waldboden gepflanzt werden, der früher mit Laubholz bestanden war. Hier geht fast jedes Exemplar zugrunde und zeigt am Wurzelhals die eigentümlichen, wie Ver- drehungen und Verbildungen aussehenden Dsformationen. Abb. 116. Wurzelkniee der auf Tafel X abgebildeten Taxodium distichum Orig.; Charlottenhof bei Sanssouei-Potsdam). Ferner ist zu nennen die durch Fusicoceum (Foma) abietinum erzeugte sogenannte Einschnürungskrankheit der Tannen. An den Infektionsstellen an den Zweigen wird das Cambium und die Rinde getötet. Während nun die untere und auch noch eine Zeitlang die oben darüber liegende Partie des Astes in die Dicke wächst, bleibt natürlich die infizierte Partie im Diekenwachstum zurück und zuletzt sieht der Zw eig wie breit geringelt aus. Nach vollständiger Zerstörung der Rinde an der Ringelstelle vertrocknet die ganze "nach oben hin liegende Partie des Zweiges, indem die Nadeln daran hängen bleiben. Diese braunen, abgestorbenen Zw eigenden sind für die Krankheit besonders auffällig. Zur Bekämpfung der oft sehr schädlich auftretenden Krankheit müssen die erkrankten Zweige, die sich bei einiger Übung an der eigentümlichen grüngelben Nadelfärbung schon in den frühesten Stadien erkennen lassen, sorgfältig abgeschnitten und vernichtet werden.“ Auch Pestalozzia funerea kann an Juniperus, Chamaecyparis und anderen Koniferen eine zuweilen schädliche Einschnürungskrankheit erzeugen. Zum Schluß sei kurz darauf hingewiesen, daß auch ein phanerogamer Parasit bei Nadelholz auftritt, und zwar die Mistel (Viscum.) Sie findet sich als besondere Rasse Föhrenmistelauf Pinussylvestris und nigra, selten auf Picea excelsa,undals Tannen- mistel auf Abies alba und A. cephalonica. 120 Kurze Erläuterung der bei den Beschreibungen angewendeten botanischen Kunstausdrücke. x Kurze Erläuterung der bei den Beschreibungen angewendeten botanischen Kunstausdrücke, sowie Bemerkungen über die Gliederung und Benennung der Formenkreise. Von Camillo Schneider. Da wir in den Abschnitten XI—XIII, zumal in XI, eine Anzahl beschreibende Aus- drücke verwenden müssen, die dem botanisch nicht besonders vorgebildeten Nadelholz- freund nicht immer ohneweiters verständlich sein werden, so möchten wir eine kurze Liste mit Erläuterungen vorausschicken. Wir fügen hier auch diejenigen Ausdrücke ein, welche in anderen Koniferenbüchern oder in Lehrbüchern verwendet werden, indem wir anzeigen, welchem Ausdruck bei uns sie entsprechen. Adventivknospen, -Sprosse: aus altem Holze hervortre- tende Knospen oder Triebe (als Stockausschläge, Was- serreiser bekannt), wie wir sie besonders bei einigen Pinus (z. B. echinata, siehe Abb. 238 d, S. 227) finden, Altersform siehe Jugendform. — Anthere — Pollensack. Apophyse: das an dem im ge- schlossenen Zapfen allein sichtbaren, verdickten Ende der Fruchtschuppen von Pinus meist deutlich ausgeprägte, gewöhnlich rhombische Feld (Abb. 1261, welches eine erhöhte, oft zapfenartige Hervorra- gung,denNabel(Umbo), trägt. Arillus siehe Epimatium. Ast: hierunter verstehen wir durchwegs die direkt vom Hauptstamm (Schaft) ab- gehenden Verzweigungen ersten Grades, die nächst- jüngeren nennen wir Zweig, und die jüng- sten „diesjährigen“ stets Abb. 117. Cupressus funebris, 3,5 m Trieb. (Orig.; Arboretum G. Allard, La Maulevrie, Angers). Beerenzapfen siehe Zapfen. Blatt: bei den meisten Nadel- hölzern ist das Blatt ein- nervig, nadelförmig und wird von uns als Nadel bezeichnet. Breitflächige mehrnervige Blätter haben nur Ginkgo (Abb. 182), Agathis (unsere Art, Abb. 138a), Araucaria araucana (Abb. 135m) und Podocarpus Nagi (Abb. 272b, S. 260), während es sich bei Phyllocladus (Abb. 127) um Blattzweige, sogenannte Phyllocladien, und nicht um echte Blätter handelt. Blattansatzstelle: diese ist bei den Gattungen mit deutlich vom Zweig abgesetzten Nadeln recht verschieden. Bei den meisten Abies (Abb.145t) z. B. sind die Zweige glatt und rund und nach dem Nadelabfall bleibt an der Ansatzstelle eine runde Narbe (Blattnarbe). Bei anderen Gattungen ist diese Ansatz- stelle erhaben und bei Tsuga noch besonders gefärbt (Abb. 300 h, S. 287), man spricht dann von einem Blattkissen, dieses ist oft am Zweig herablaufend (siehe Picea, Abb. 218a, h, S. 209), wodurch die Zweige gefurcht erscheinen. Blattkissen, Blattnarbe siehe Blattansatzstelle. Blattoberseite: wir verstehen hierunter stets die nach oben, dem Himmel zugewendete Blattseite, sie kann morphologisch infolge einer Blattdrehung eigentlich die Blattunterseite sein, z. B. bei Picea-Arten. Zuweilen sind die Blätter auch vierflächig (Abb. 208g, S. 201) oder rundlich (Abb. 2201, S. 211), bei vielen Pinus dreikantig (Abb. 257e, e, S. 246). Blattscheide: bei Pinus (Abb. 257t) die Nadeln oder Nadelquirle am Grunde nur in der Jugend oder dauernd umgebend, aus Niederblättern bestehend, von uns meist N’adelscheide genannt. Kurze Erläuterung der bei den Beschreibungen angewendeten botanischen Kunstausdrücke. 12] Blattstiel: bei Koniferenblättern selten ausgeprägt, bezeichnend z. B. für Tsuga-Nadeln (Abb. 300 b, k, 3.287). Blattunterseite siehe Blattöberseite. — Blattzweig siehe Blatt. Blüte: bei den Koniferen und Ginkgo nicht deutlich ausgeprägt, da ihnen hier jede Art Blütenhülle (Kelch, Krone) mangelt. Die männlichen Blüten bestehen aus einer gestreckten, mit Staubblättern besetzten Achse (Abb.123 5), sie ähneln einer kleinen Ähre. Die Staubblätter sind mehr minder schild- förmig und tragen seitlich oder unterseits zwei oder mehr Pollensäcke, diese enthalten die Pollenkörner, welche oft mit Flugblasen ausgestattet sind. Die weiblichen Blüten stehen — wir folgen hier Wettstein — immer in den Achseln vonDeckblättern(Deckschuppen, Brakteen) und bestehen aus einem bis zahlreichen Fruchtblättern. Diese sind ganz oder nahezu ganz zur Bildung je einer Samenanlage (Ovulum, Samenknospe) verbraucht, so daß sterile Teile der Fruchtblätter ganz fehlen oder als kleine wulst- oder schuppenförmige Bildungen an der Basis der Samen- anlagen zu konstatieren sind. In den weiblichen Blüten entstehen bei den Abietaceen und bei vielen Cupressaceen aus der Ach- sel der Blüten schuppen- förmige oder wulstförmige, mit dem Blattkissen der Deckblätter zum Teil ver- bundene Gebilde, an deren Basis die Samenanlagen entstehen, und die als Ovularschuppen oder Ovularwülste bezeichnet werden. Eine ähnliche Bildung ist das Epimatium mancher Taxaceen, von dem es noch nicht sichergestellt ist, ob es ein Frucht- blattrest oder auch eine Achsenbildung ist. Mit vereinzelten scheinbaren Ausnahmen (z. B. Tazxus) stehen die weiblichen Blü- ten in Infloreszenzen. Die Samen bzw. Früchte sind bei einigen Taxaceen in- folge eigentümlicher Aus- bildung des Integumentes steinfruchtartig, sonst be- sitzen sieeineharte Testa (Samenschale). Bei einigen Gattungen erhalten sie durch Veränderungen benachbarter Teile (Ku- pula-Bildung, Fleischig- werden benachbarterBlatt- oder Achsenteile) fleischige Hüllen oder Anhangsbil- dungen {als Kupula oder auch Arillus be- zeichnet). Bei den meisten Abietaceen werden die Deckblätter der Frucht- schuppen oder beide holzig und vergrößert, die ganzen Infloreszenzen werden zu Frucht(H olz)zapien. Abb. 118. Bei den Cupressoideen werden die aus Deck- blättern und Frucht- schuppen bestehenden Teile entweder holzig und es entstehen denen der Abietaceen ähnliche Zapfen, oder diese Bildungen werden fleischig, sie verwachsen zuBeerenzapfen (Juniperus). Man ver- gleiche hierzu Abschnitt XI und die dort bezeichneten Abbildungen. Brachyblast = Kurztrieb. — Braktee — Deckschuppe. ? Cotyledon — Keimblatt. — Cupula — Kupula. Deckblatt (Deckschuppe) siehe Blüte. — dioeeisch — zweihäusig. Dolichoblast — Langtrieb. 5 Juniperus drupacea, rechts Tsuga canadensis Orig.; Sehloßgarten Heidelberg). 122 _ Kurze Erläuterung der bei den Beschreibungen angewendeten botanischen Kunstausdrücke. Doppelnadel: die Nadeln von Seiadopitys, welche eigentlich Kurztriebe darstellen, deren zwei Nadeln miteinander verwachsen sind. 7 Eichen — Samenanlage. einhäusig (mon@eisch) nennt man solchePflanzen, bei denen die männlichen und weiblichen Blüten auf der- selben Pflanze stehen; befinden sich die beiden Geschlechter auf verschiedenen Pflanzen, so sind diese Gattungen oder Arten zweihäusig (dioeeisch). epigaeisch siehe Keimblatt. — Epimatium siehe Blüte. Fiedern nennen wir hier kurz die Zweigsysteme letzter Ordnung bei Cupresseen. Flächenblätter: die oben und unten am Zweig liegenden Schuppenblätter bei flachzweigigen Cupresseen, im Gegensatz zu den Kanten- blättern. Flügel: die Flugvorrichtungen der Samen. — Flugblasen siehe Blüte. Fruehtblatt, Fruehtschuppe siehe Blüte. Gymnospermen, d. h.nacktsamige Pflanzen nennt man die Koni- feren, weil die Samenanlagen nackt auf dem Fruchtblatt stehen. Harzgänge, Harzkanäle: ätherische Öle oder Harze führende Leitungen, die vor allem im Blatt vieler Gat- tungen durch ihre Lage im (uer- schnitt auffällig sind. Wir be- zeichnen sieals randständig, wenn sie in oder dieht unter der Oberhaut (Epidermis) liegen, und als mittelständig, wenn sie im inneren Blattgewebe (Mesophyll) eingebettet sind. Siehe Abb. 243, S. 232 und 257, 8. 246. Hypoeotyl, hypoeotyles Glied: der Teil der Sämlingspflanze zwischen denKeim- blättern und dem Würzelchen. hypogaeisch siehe Keimblatt. Integument: die ein- oder zweischichtige Hülle des Knospenkernes der Samenanlage. Jugendform nennen wir bei Cupresseen die durch künstliche (vegetative) Vermehrung festgehaltenen Formen der jugendlichen (Sämlings-)Pflan- zen, im Gegensatz zur normalen Altersform; es gibt nun fixierte Stadien, welche beide Formen vereinen und als Über- gangsfiormen angesprochen werden. Kantenblätter siehe Flächenblätter. Keimblatt (Cotyledon): die ersten sich am Sämling ausbildenden Blattorgane; sie sind meist epi- gaeisch, d. h. entfalten sich über der Erde, selten hypoga- eisch, unter der Erde bleibend. Ihre Zahl variiert, siehe die Abb. 87—89. Knospe: wir verstehen hierunter immer die Winterknospe eines Laubtriebes. Blütenknospen usw. sind stets be- Abb. 119. Juniperus communis var. hibernica, 9,5 m sonders als solche bezeichnet. (Orig.; Arboretum der Forstschule Les Barres, Frankreich). Kurztriebe: Triebe mit begrenztem Wachstume (Brachyblasten), wie z. B. bei Larix oder Pinus, im Gegensatz zu den das Längenwachstum fortsetzenden Langtrieben(Dolichoblasten), wie sie bei den meisten Koniferen allein auftreten. Langtrieb siehe Kurztrieb. : Macrosporangien — Samenanlagen. — Mierosporangien — Pollensäcke. — Mierosporen — Pollenkörner. — monoeeisch siehe einhäusig. Nabel siehe Apophyse. — nacktsamig siehe Gymnospermen. — Nadel, Nadelkissen siehe Blatt. — Nadelscheide — Blattscheide. Kurze Erläuterung der bei den Beschreibungen angewendeten botanischen Kunstausdrücke. 123 _ Niederblatt: trockenhäutige, nicht assimilierende Blätter, wie sie z. B. die äußeren Knospenschuppen dar- stellen oder die Blätter an den Langtrieben bei Pinus. Ovulum — Samenanlage. — Ovularschuppe, Ovularwulst siehe Blüte. Pollensack, Pollenkörner siehe Blüte. — Phylloeladien siehe Blatt. Samenanlage, Samenknospe siehe Blüte. Samenmantel, Samentesta: die äußere Hüllschieht des Samens. Schild, Schuppenschild — Apophyse. — Sehuppe: gewöhnlich für Zapfenschuppe gebraucht. Spaltöffnung (Stoma, Mehrzahl St o- mata): als kleine helle Punkte auf der oder den Blattflächen sichtbare Atmungslücken. Sie bilden in der Masse die hellen weißen oder blauweißen Streifen, Bänder oder Flecke, die so be- zeichnend sind. Staubblatt siehe Blüte. — Staubbeutel, Staubsack — Pollensack. Trieb siehe Ast. — Übergangsform siehe Jugendform. — Umbo — Nabel. Zapfen nennt man die Frucht (oder den Fruchtstand), wenn die Fruchtschuppen verholzen. Diese heißen dann Zapfenschuppen. Zweig siehe Ast. — Zweihäusig siehe einhäusig. Über die Gliederung und Benennung der Formen- kreise seien einige Worte gesagt, da heute beides sehr zu wünschen übrig läßt. Es genügt nicht, jede Form, wie es Beißner tut, zu be- schreiben und als Varietät zu be- nennen. Man muß vor allem sich klar werden, ob und nach welchen Gesichtspunkten die Formenkreise sich gliedern lassen. Da liegt nun eine sehr interessante Arbeit vor, die Beißner 1909 noch nicht gekannt zu haben scheint: Va- riationsrichtungen der Nadel- hölzer, vonE.Zederbauer!). Dieser zeigt hier, daß bei allen Arten gewisse Variationen der vegetativen Organe?), das heibt von Hauptstamm, Ästen und Blättern, sich wiederholen. Er sagt in der Zusammen- fassung: „Hauptstamm und Äste der Koniferen variieren in ihrem Wuchse auf verschiedene Weise, die in der Pyramiden-, Hänge-, Zwerg-, Kriech-, Schlangen- und Abb. 120. Juniperus chinensis var. aurea, 4 m astlosen Form zum Ausdrucke (Orig.; Hort. Späth, Baumschulenweg-Berlin). kommt. Pyramidenform (v. pyramidalis) ist gekennzeichnet durch aufrechten Stamm mit steil aufstrebenden Ästen, so daß das Individuum die Gestalt einer Säule (z. B. Abb. 119) !) In Sitzungsberichte kais. Akad. Wissenschaften Wien. Math.-naturw. Klasse, Bd. CXVJ, Abt. I. Dezember 1907. — ?) Analoges gibt er auch an für die reproduktiven Organe, die Zapfen und Samen, doch berührt uns das heute nicht. 124 Über die Gliederung und Benennung der Formenkreise. oder Pyramide (z. B. Abb. 114) annimmt. Die gebräuchlichen Bezeichnungen sind „Pyra- miden“ oder „Säulenform“, f. fastigiata, pyramidalis, pyramidata, columnaris, erecta, seltener robusta. Der Einfachheit halber wird sie hier nur pyramidalis oder Pyramidenform genannt, welche zugleich die verbreitetste Bezeichnung ist. Hängeform (v. pendula). Stamm aufrecht, manchmal überhängend, Äste hängend. Hänge- oder Trauerform, f. pendula, ee: (z. B. Abb. 68). Krieehform (v. prostrata). Stamm niederliegend oder auf dem Boden kriechend, (z. B. Abb. 189) f. prostrata, pro- cumbens, repens. Zwergform (v. nana). Stamm niedrig, meist vom Grunde verzweigt, aufrecht, hie und da Kugelform bildend, Zwerg-, Kugel- S oder Buschform, (z. B. Abb. 137) f. nana, compacta, pygmaea, pu- mila, globosa, humilıs. Schlangenform (v. vir- gata). Stamm aufr echt, Äste zweiter Ordnung meist unterdr ückt, Äste erster Ordnung meist nur wenige. Schlangenform, f. virgata. AstloseForm (v. nudi- caulis). Stamm aufrecht, Äste fehlen oder nur in ganz geringer Zahl vorhanden; f. monocaulıs, monstrosa, denudata, nudicaulis. Form mit weitgestellten Zweigen (v. üntertexta). Die Zweige sind sehr weit voneinander gestellt. Vielleicht mit der Varia- tion „‚sparriger Wuchs‘ identisch. Zweige fadenförmig (v. filiformis). Zweige lang, faden- förmig und überhängend (z. B. Abb. 63). Nur in der Familie der Cupressaceen vorkommend; f. flx- formis, felifera. Zweige gekräuselt (v. ur Zweigenden sind ge- kräuselt. Nur in der Familie der Cupressaceen vorkommend. Die Blätter variieren haupt- sächlich in der Farbe. Bläulich -bereifte, silberfarbene, goldgelbe und bunte Blätter resp. Nadeln sind von Gärtnern und Liebhabern besonders gesucht und bei den Abb. 121. Picea orientalis var. aurea meisten Koniferen keine Selten- (Hort. Hesse, Weener, Hannover). heit. Vereinzelt findet man auch Abänderungen in der Gestalt, zurückgekrümmte, schmale und gesichelte Blätter. Bläulich (v. glauca). Die Nadeln sind bläulich bereift. Silberfarben (v..argentea). Die Nadeln sind silberfarben. Goldgelb(v. aurea). Die Nadeln sind goldgelb, und zwar entweder nur im Frühjahr und Sommer oder während ihrer ganzen Lebensdauer; f. aurea, semperaurea. Bunt (v. variegata). Das Grün der Blätter ist durch goldgelbe, weiße, silberfarbene Stellen unterbrochen, manchmal ist nur die Spitze anders gefärbt. Eine Trennung in mehrere Über die Gliederung und Benennung der Formenkreise. 125 Varietäten wäre vielleicht berechtigter als die Zusammenziehung in eine Varietät; f. aureo- variegata, argenteo-variegata, albo- -variegata, aureo-spica. Jugendform (v. versicolor, squarrosa). Obgleich diese Variation mit den vorher- gehenden nichts zu tun hat und eine eigene Stellung einnimmt, so möchte ich sie doch im Anschluß daran erwähnen. Früher wurden die Jugendformen zu einer eigenen Gattung, Retinospora, gezählt. Be- zeichnend ist das Vor- kommen in der einzigen Familie der Cupressaceen; f. plumosa, (z. B. Abb. 112) squarrosa, ericoides, junipe- roides, decussata, leptoclada. Es ist selbstverständ- lich, daß Kombinationen zwischen einzelnen Varia- tionen auftreten können, so v. pyramidalis mit gold- eelben Blättern (pyramida- lis aurea) oder Zwergform mit bläulichen Blättern, Zwergform mit Pyramiden- gestalt usw. Ob diese Varia- tionstypen genügend scharf umgrenzt sind oder sichnoch klarer umschreiben, viel- leicht vermehren oder auf weniger zurückführen lassen können, sei hier nicht weiter i besprochen. Dies wäre Sache u eines ernsten Monographen, 4 der die Formen lebend = studiert hat. Wünschens- 4 77 « v wert erscheint es jedoch, bei der Benennung diese Typen zu kennzeichnen, in- dem man alle die Formen, welche einem Typ an- gehören, als Unterformen der Hauptbezeichnung des Types unterordnet. Dann weiß man sofort, wohin eine bestimmte Form gehört. Allerdines stößt die Be- nennung insofern oft auf Schwierigkeiten, als Varia- tionen des Stammes oder der Äste(der Tracht) mit solchen der Blätter verbunden sein können. Hier gilt es wohl, die Tracht voranzustellen Abb. 122. Picea excelsa var. columnaris, etwa 16 m und die Blattfärbung oder (Orig.; im Charlottenhofer Parke bei Sanssouei-Potsdam). Form unterzuordnen. Die Jugend- und Übergangsformen wären wohl besonders für sich herauszuheben. Wir haben im Hauptteil einiges versucht, wollen jedoch die genaue Durchführung Berufeneren überlassen. Indem wir Zederbauers Vorschlag km, lenken wir die Aufmerksamkeit weitester Kreise darauf. Die Formen von Arten, wie Picea excelsa, Chamaee yparis Lawsoniana, Thuja oceıi- dentalis und anderen bedürfen dringend besserer Klarstellung, Einordnung und Benennung! B. Besonderer Teil. XI. Systematische Übersicht der Hauptgruppen der Coniferae') auf Grund der Blüten- und Fruchtmerkmale. Familie I: Taxocupressaceae: weibliche Blüten in wenigblütigen Infloreszenzen oder einzeln, Ovularschuppe vorhanden, abortiert oder durch Ovularwulst ersetzt; Samen- anlagen einzeln bis zahlreich, aufrecht, schief, wagrecht oder umgewendet, Integument meist ein-, selten zweischich- tig. Frucht Holzzapfen oder Beerenzapfen, oder Inflores- zenzen bei der Samenreife keine Zapfen bildend, dann Samen steinfruchtartig oder trocken mit fleischiger, aus der Ovularschuppe hervor- gegangener Hülle (Epima- tium, Cupula, Arillus). — Diese Familie zerfällt nach Vierhapper in drei Unter- familien: 1. Unterifam ie Taxoideae (alte Familie Taxaceae im engeren Sinne): weibliche Infloreszenzen ein- bis wenigblütig, Ovular- schuppe frei oder mit Deck- schuppe mehr minder ver- wachsen, zu einer schuppen- oder becherförmigen, fleischi- gen oder häutigen Hülle (Epimatium) werdend, nur bei Cephalotaxus zwei freie Ovularschuppen. Inflores- zenzen bei der Reife keine Zapfen bildend; männliche Blüten achselständig, meist Abb. 123. Abies alba (A. pectinata): a Zweig mit männlichen Blüten- einzeln oder zu Infloreszenzen ständen, b ein Blütenstand, ce Staubbeutel, d weiblicher Blütenstand, 5 - EE e Ovular- und Deekschuppen, bei f vergrößert mit den Samenanlagen, vereint, seltener endständig, g Deckschuppe von hinten, 3 Fruchtschuppe mit Samen, i—k Samen jedes Staubblatt mit 2 bis (a, b, d, h nach Wettstein; ec, e—g nach Hempel und Wilhelm; «—k nach Hickel). Ss Pollensäcken; Pflanze meist zweihäusig (dioecisch); Blätter bzw. Nadeln meist wechselständig (schraubig); Keimblätter meist 2. — Diese Unterfamilie gliedert sich in drei Gruppen: Gruppe a: Cephalotaxeae: weibliche Blüten mit 2 Fruchtblättern, also in der Achsel jeder Deckschuppe 2 freie, aufrechte Samenanlagen, Samen steinfruchtartig, äußere Schichten ı) In der Hauptsache nach Vierhapper, Entwurf eines neuen Systems der Koniferen, in Ab- handlungen Zool.-Botan. Ges. Wien, V. Heft 4 (1910) und Wettstein, Handbuch der Systemat. Botanik, 2. Aufl. Wien (1911). Systematische Übersicht der Hauptgruppen der Coniferae. 127 des Integumentes fleischig, innere hart; männliche Blüten in Infloreszenzen, Pollensäcke meist 3, ohne Luftblasen, vergleiche Abb. 160, 8.161, hierher nur Gattung Cephalotaxus. Gruppe b) Tazxeae: weibliche Blüten mit 1 Ovularschuppe, also in der Achsel einer Deekschuppe nur 1 aufrechte Samenanlage, Samen mit fleischigem, becherförmigem Epimatium (Cupula, Arillus), trocken; Pollensäcke 8—4, ohne Luftblasen; hierher Gattung Torreya: weibliche Infloreszenz mit 2 Blüten, Samen mit oben geschlossenem Epimatium, männliche Blüten einzeln in den Laubblattachseln, Pollensäcke 4; siehe Abb. 296, S. 283. Gattung Taxus: weibliche Intloreszenzen mit 1 Blüte, Samen mit oben offenem Epimatium, männliche Blüten einzeln, Pollensäcke 5—8, schildförmig angeordnet; siehe Abb. 286, 8. 274. Gruppe e: Podocarpeae: weibliche Blüten mit 1 Ovularschuppe, also in der Achsel einer Deckschuppe nur 1 Samenanlage, diese aufrecht, schief, wagrecht oder umgewendet, bei der Samenreife entsteht infolge Fleischigwerdens des den trockenen Samen umgebenden Epimatiums ein steinfruchtartiges Gebilde und meist werden zugleich benachbarte Achsen- oder Blatteile fleischig; Pollensäcke 2, meist mit Luftblasen. — Diese Gruppe gliedert sich in vier Untergruppen: FEUnTergrıppe> Rodo- carpinae: weibliche Infloreszenzen wenig- oder einblütig, Ovular- schuppe frei oder mit Deckschuppe verwachsen, Stellung der Samen- anlagen und ihr Verhältnis zur Fruchtschuppe wechselnd. Hierher Gattung Podocarpus: (nebst Acmopyle, von der die jungen weiblichen Blüten noch unbekannt sind): Epimatium mit Integument der Samenanlage ver- wachsen, mit der Samentesta abfallend, Ovularschuppen meist sehr reduziert, von der Samenanlage lang überragt (Abb. 272). Gattung Daerydium: Epimatium vom Integument frei, sonstige Ausbildung sehr wechselnd, siehe füruns Abb. 128 a—e. 2. Untergruppe Phyllo- cladinae: weibliche Infloreszenzen wenigblütig, Ovularschuppe frei, die aufrechte Samenanlage als ring- oder becherförmiger Wulst umhül- lend, Samen mit cupulaartigem Epimatium, Pollensäcke 2, Blätter sehrreduziert, dafür,,Phyllocladien‘ entwickelt, siehe Abb. 128 a—e. — Hierher nur Gattung Phyllo- Abb. 124. Picea: a männliche Blütenstände, bei b einer ver- eladus. größert, c—d Staubblatt von vorn und seitlich, e weiblicher 3. Untereru ppe Phero- Blütenstand, / Ovular- und Deckschuppe, g Ovularschuppe - i oO ] ne ohlicheinklores mit Samenanlagen, h diese Schuppe seitlich, k—l Same Sphaerinae: weibliche Inlloreszenzen (a, b, c,e nach Wettstein; d, f, 9, A,i nach Hempel und Wilhelm; k—l wenigblütig, zapfenartig, kein Epi- nach Hickel). matium vorhanden, Samenanlagen an der Basis der Ovularschuppen angeheftet, aufrecht, siehe Abb. 127 h—l. — Hierher nur Pherosphaera. 4. Untergruppe sSazxegothaeinae: weibliche Infloreszenzen zapfenartig, wenig- blütig, Epimatium vorhanden, aber häutig. — Hierher Gattung Microcachrys: Deckschuppen quirlig, dick, stumpf, im Reifestadium frei, Blätter schuppen- förmig (Abb. 128 /—r). Gattung Saxegothaea: Samenanlagen sehr klein, in Grube nahe dem Grunde der Deckschuppe sitzend, Deckschuppen spiralig, dachziegelig, spitz, im Reifestadium zu einem weichstacheligen, beerenartigen Gebilde vereinigt, dann aufspringend, Blätter nadelförmig (Abb. 127 m—o). 2. Unterfamilie: Taxodioideae: vegetative Blätter und Infloreszenzdeckschuppen schraubig; Infloreszenzen stets mehrblütig; statt der Ovularschuppen nur Ovularwülste vorhanden; Samenanlagen 2—9; es werden stets holzige Fruchtzapfen gebildet, wobei der Ovularwulst zur Fruchtschuppe wird, Samen trocken; männliche Blüten einzeln, in Inflo- 128 Systematische Übersicht der Hauptgruppen der Coniferae. reszenzen oder infloreszenzartig gehäuft, Pollensäcke 2—8; Pollenkörner ohne Luftblasen; Pflanzen meist monoeeisch; Keimblätter 2—6. — Diese Unterfamilie gliedert sich in vier Gruppen: Gruppe a: Athrotaxene: Samenanlagen in jeder Blüte 3—6, umgewendet; Pollen- säcke 2, Zapfenschuppen flach (siehe Abb. 128s—x). Hierher Gattung Athrotaxis. Gruppe b: Sequoieae: Samenanlagen in jeder Blüte 5, aufrecht, dann umgewendet, Pollensäcke (2)—3—5, Zapfenschuppen schildförmig, siehe Abb. 284, S. 272: Hierher Gattung Sequoia (Wellingtonia). Gruppe e: Cryptomerieae: Samenanlagen in jeder Blüte 3—6, aufrecht, Pollensäcke 3-5, Zapfenschuppen flach, freie Spitze der Fruchtschuppe 3—5spaltig, siehe Abb. 169. c—1, S. 170. — Hierher Gattung Cryptomeria. Gruppe d: Taxodieae: Samenanlagen in jeder Blüte 2, aufrecht, Pollensäcke 5—8, Zapfenschuppen flach, freie Spitze der Fruchtschuppe wellig gekerbt, siehe Abb. 285, S. 273. — Hierher Gattung Taxodium (mit Glyptostrobus). 3. Unterfamilie Cupressoideae: vegetative Blätter und Infloreszenzdeckschuppen gegenständig oder quirlig, weibliche Infloreszenzen stets mehrblütig, statt der Ovular- schuppe ein mit der Deck- schuppe völlig verbundener Ovularwulst vorhanden, Samenanlagen 1—30; es werden holzige oder zum Teil oder gänzlich fleischige Fruchtzapfen gebildet, Samen trocken; männliche Blüten einzeln oder in In- floreszenzen, Pollensäcke 3-5, Pollenkörner ohne Luftblasen; Pflanzen meist monoecisch, Keimblätter meist 2 (3—5). — Diese Unterfamilie gliedert sich in vier Gruppen: Gruppe a: Qupresseae: Samenanlagen in jeder Blüte 2—30, Holzzapfen, Zapfen- schuppen schildförmig, klappig, siehe Abb. 129/ A, S. 131. — Hierher Gattung Cupressus: Zapfen im zweiten Jahre reifend, Fruchtschuppen mit4—30 Samen, Samenflügel gleichartig. Abb. 125. a—k Larix deeidua (L. europaea): a Zweig mit Kurztrieben, links einem männlichen und einem weiblichen Blütenstande, b männlicher Blütenstand, c—e Staubblatt von verschiedenen Seiten, / Ovular- und Deckschuppe von innen mit Samenanlagen, g die Deckschuppe von außen, h—i Fruchtschuppe von außen und innen, k Same. — I—0 BEE Cedrus atlantiea: 1 Zweigstück mit Kurztrieben und männlichen Blüten- _ GattungF okienia: Zapfen ständen, m—n Staubblatt, o Fruchtschuppe von innen mit Samen im zweiten Jahre reifend, Frucht- (a, b, ho aus Engler-Prantl, Pflanzenfamilien, c—e, f—g nach Hempel und Wilhelm). schuppen nur zweisamig, Samen- ilügel ungleich. Gattung Chamaecyparis: Zapfen im ersten Jahre reifend, Fruchtschuppen 2—5 samig, Samen- flügel gleichartig. Gruppe b: Thujopseae: Samenanlagen in jeder Blüte 1—5, Holzzapfen, Zapfenschuppen flach, dachig. — Hierher Gattung Thujopsis: Fruchtschuppen 4 siehe Abb. 132 a—ı. Gattung Libocedrus: Fruchtschuppen 2(1—3)samig, in 3 Paaren, Samen mit 2 seitlichen, zuweilen ungleichen Flügeln, Abb. 132 k—n. Gattung Thuja mit (Biota): Fruchtschuppen 2(1—3)samig, in 3—5 Paaren, Samen ohne oder mit 2 schmalen seitlichen Flügeln (und Harzbläschen), siehe Abb. 129 a—e. Gruppe e: Actinostrobeae: Samenanlagen in jeder Blüte 1 bis mehrere, Holzzapfen, Zapfenschuppen flach, klappig. — Hierher Dsamig, in 3—5 Paaren, Samen mit 2 seitlichen Flügeln, Tafel V. Chamaecyparis Lawsoniana var. lutea, in Weener (Hannover). Systematische Übersicht der Hauptgruppen der Coniferae. 129 Gattung Fitzroya: schließt sich in manchem an die Thujopseae an, Fruchtblattquirle 2—3 zählig, Fruchtschuppen etwas dachig mit drei 2 flügeligen Samen, Blätter nadelförmig, siehe Abb. 136 i—o. Gattung Diselma: wie vorige, aber Fruchtschuppen mit 2—3flügeligen Samen, Blätter schuppen- förmig, siehe Abb. 136 a—h. Gattung Actinostrobus: Zapfen mit zahlreichen Quirlen von Hochblättern behüllt. Fruchtblattquirle 3zählig, Samen 2, 2—3 flüge- lig, siehe Abb. 134 a—. Gattung Callitris: (mit Frenela und Widdringtonta), Zapfen unbehüllt, Quirle aller Blüten 2—3- und 4zählig, siehe Abb.134 d—:. — Hierher nach Eichler vier Sektionen (oder Untergattungen): 1. Octoelinis: Blattquirle 4 zählig, Zapfen S klappig; 2. Hexaclinis (Fre- nela): Blattquirle 3zählig, Zapfen 6 klappig, Reife 2 jährig; 3. Pachylepis (Widdringtonta): Zapfen 4 klappig, mit dicken, kantigen, höcke- rigen Schuppen, Blätter an sterilen Trieben zerstreut, Blüten 2 häusig, Zapfenreife 2 jährig; 4. Eucallitris: Blätter alle in 2zähligen, paar- weise zusammengeschobenen (uirlen, Zapfen daher 4 klappig. Gruppe d: Junipereae: Samen- anlagen in jeder Blüte 1—2, Beeren- zapfen siehe Abb. 134 k—p. — Hierher Abb.126. Pinus: a—q uneinata: amännlicher Blütenstand, Gattung Juniperus, die nach Vier- b—c Staubblatt von vorn und seitlich, d weiblicher Blüten- happer besser in drei Gattungen: stand, e Ovular- und Deckschuppe mit Samenanlagen von ee ame wer 5 innen, / Deckschuppe und Övularschuppe von außen, rceutnos, Juntperus UNd »aDınd ZU „diese seitlich, % Fruchtschuppe mit Samen von innen, gliedern wäre; siehe das bei der Art- ; Fruchtschuppe mit der Apophyse von außen, k Samen beschreibung Gesagte, mit und ohne Flügel («—g nach Hempel und Wilhelm, R—k aus = = Engler-Prantl, Pflanzenfamilien). IITN D S Abb. 127. a—g Phyllocladus alpinus: a—b Trieb mit Phyllokladien und männlichen Blüten, e Staubgefäß, d—e Trieb mit weiblichen Blüten, / Samen mit Arillus, bei g im Längsschnitt. — h—1 Phaerosphaera Hooke- riana: h Triebenden mit weiblichen Blüten, i—! Ovularschuppe mit Samenanlage, bei % im Längsschnitt. — m—0 Sazxegothaea conspicua: m benadelter Zweig mit Frucht, n—o Ovularschuppe mit Samenanlage, bei o im Längsschnitt (a—g nach Hooker; h—o nach Pilger). Silva Tarouca, Unsere Freiland-Nadelhölzer. 9 130 Systematische Übersicht der Hauptgruppen der Coniferae. Familie II: Abietaceae: weibliche Blüten in den Achseln von Deekschuppen in vielblütigen Infloreszenzen,Samenanlageni—9, umgewendet, Integument einschichtig, Frucht Holzzapfen, indem die Deek- oder Ovularschuppen oder beide zu holzigen Fruchtschuppen werden, Samen trocken. — Die Familie zerfällt nach Vierhapper in drei Unterfamilien: 1. Unterfamilie Araucarioideae: weibliche Blüten mit je einer Ovularschuppe, also je eine Samenanlage in der Achsel einer Deckschuppe, Fruchtschuppe mit Deckschuppe nur im unteren Teile verbunden, mit kurzem Endteile; Pollensäcke der Staubblätter 15—5, Pollenkörner ohne Luftblasen; Keimblätter 2—4; Pflanzen ein-, seltener zweihäusig. — Diese Unterfamilie gliedert sich in zwei Gruppen: ST RU III Ro / 2 N 4 RK \ RR 7 VD 1Y (A f Abb. 128. a—e Daerydium Fonki: @ Trieb mit männlicher Blüte am Ende, b ein solcher mit weiblicher Blüte, ce Ovularschuppe mit Samenanlage, d Samenanlage, e Trieb mit Frucht am Ende. — f—r Mierocachrys tetra- gona: j Fiederstück, g Triebstück vergrößert, h Blatt, i Triebende mit männlicher Blüte, k—l Staubgefäße, m Triebende mit weiblichem Blütenstand, n Ovularschuppe mit Samenanlage, o—p Samenanlage mit Epi- matium, bei o im Längsschnitt, 9—r Samen ganz undim Schnitt. — s—x Athrotaxis: s—v laxifolia:s Fiederstück mit Früchten, i Triebstück, u Zapfen im Längsschnitt, v Same; w—x cupressoides: w männliche Blüten, An Staubgefäß (a—e nach Pilger; /—r nach Hooker; s, u, v aus Gardeners’ Chroniele; ? nach Natur; w—v aus Engler-Prantl, Pflanzenfamilien). Gruppe a: Agatheae: Ovularschuppe nur mit ihrer nach oben gewendeten Basis mit der Deckschuppe vereinigt, Samen sich von der Deckschuppe ablösend, einseitig geflügelt, männliche Blüten achselständig, siehe Abb. 138 «—'. — Hierher Gattung Agathis (Dammara). Systematische Übersicht der Hauptgruppen der Coniferae. 131 Gruppe b: Araucarieae: Ovularschuppe mit der unteren Hälfte ihrer Außenfläche der Deckschuppe angewachsen, Samen mit der holzigen Deckschuppe verbunden; männliche Blüten endständig, siehe Abb. 135 k—n. — Hierher Gattung Araucaria. 2. Unterfamilie: Cunninghamioideae: weibliche Blüten mit 9—2 Ovularschuppen, also je 9—2 Samenanlagen in der Achsel einer Deckschuppe, Zapfenschuppen aus dem verholzenden Verwachsungsprodukt von Deck- und Fruchtschuppen entstehend; Pollen- säcke der Staubblätter 4-2, Pollenkörner ohne Luftblasen, Keimblätter 3—9, Pflanzen wohl stets einhäusig. — Diese Unterfamilie gliedert sich in zwei Gruppen: Gruppe a: Cunninghamieae: weibliche Blüten mit 3—6 Samenanlagen, Pollensäcke 43, siehe Abb. 171, S. 172. — Hierher Gattung Cunninghamia. Gruppe b: Sciadopityeae: weibliche Blüten mit 7—9 Samenanlagen, Pollensäcke 2, siehe Abb. 280, S. 268. — Hierher Gattung Sceiadopitys. 3. Unterfamilie Abietoideae: weibliche Blüten mit 2 Ovularschuppen, also 2 (voll- kommen freie) Samenanlagen in der Achsel jeder Deckschuppe, die Zapfenschuppen sind die verholzenden Fruchtschuppen, welche die Deekschuppen meist bald bedeutend an Größe übertreffen, Samen frei, geflügelt oder nicht, Pollensäcke 2, Pollenkörner meist mit Luftblasen, Keimblätter 3—15, Pflanzen meist einhäusig. — Diese Unterfamilie gliedert sich in zwei Gruppen: Abb.129. a—e Thuja (Biota) orientalis: a Triebende mit weiblichen Blüten, b diese von oben, c Triebende mit männlichen Blüten, d Staubgefäße, e—e! aufgesprungene Zapfen, seitlich und von oben. — f—ıı Cupressus sempervirens: f Trieb mit weiblichen, q mit männlichen Blüten, h aufgesprungener Zapfen (nach Wettstein, Lehrbuch, 2. Aufl.). Gruppe a: Sapineae: Fruchtschuppen stets ungenabelt'), nur Langtriebe vorhanden, oder solche und gleich beblätterte, vielblättrige (über 5 Blätter) Kurztriebe, die zu Lang- trieben auswachsen können. — Die Gruppe zerfällt in zwei Untergruppen. Untergruppe a) Abietinae: männliche Blüten in endständigen, durchwachsenen Inflo- reszenzen oder einzeln in den Achseln von Laubblättern, zuweilen infloreszenzartig gehäuft; nur Langtriebe vorhanden. — Hierher Gattung Keteleeria: männliche Blüten zu endständigen durchwachsenen Infloreszenzen vereinigt Zapfen aufrecht, Schuppen bleibend, sonst wie Abies, siehe Abb. 123. Gattung Abies: Fruchtzapfen aufrecht, bei der Reife zerfallend, Deckschuppe oft länger als Frucht- schuppe, Samen ohne Harzbläschen, Pollenkörner mit Luitblasen, siehe Abb. 123. Gattung Tsuga: Fruchtzapfen hängend, nicht zerfallend, Deckschuppe kürzer als Fruchtschuppe; Samen mit Harzbläschen, Pollenkörner mit oder ohne Luftblasen, siehe Abb. 300, S. 287. Gattung Pseudotsuga: Fruchtzapfen hängend, nicht zerfallend, Deckschuppe länger als Frucht- schuppe, Samen ohne Harzbläschen, Pollenkörner ohne Luftblasen, siehe Abb. 276, S. 264. !) Hierher wohl auch Gattung Taitwania, die noch ungenügend bekannt ist. 132 Systematische Übersicht der Hauptgruppen der Coniferae. Gattung Picea: Fruchtzapfen hängend, nicht zertallend, Deckschuppe kürzer als Fruchtschuppe, Samen ohne Harzbläschen, Pollenkörner mit Luftblasen, siehe Abb. 124. Untergruppe b) Larieinae: männliche Blüten entweder in Infloreszenzen oder einzeln an Kurztrieben, Lang- und Kurztriebe vorhanden. — Hierher Gattung Pseudolarix: männliche Blüten in Infloreszenzen, Zapfenschuppen abfallend, Fruchtreife einjährig, Nadeln sommergrün, siehe Abb. 273, S. 261. Gattung Larixc: männliche Blüten einzeln am Ende von Kurztrieben, Zapfenschuppen bleibend, Fruchtreife einjährig, Nadeln sommergrün, siehe Abb. 125 a—k. Abb. 130. Torreya nucifera, 5 m, mit Früchten (Orig.; Arboretum G. Allard, La Maulevrie, Angers). Gattung Cedrus: männliche Blüten einzeln am Ende von Kurztrieben, Zapfenschuppen bleibend, Fruchtreife 2—3 jährig, Nadeln immergrün, siehe Abb. 125 l—). Gruppe b: Pineae: Fruchtschuppen oft an der Außenseite gegen die Spitze zu genabelt, Langtriebe mit dünnschuppigen Blättern und abfallende, nie zu Langtrieben auswachsende Kurztriebe mit basaler Schuppenhülle und 1—5 Nadelblättern vorhanden. — Hierher nur Gattung Pinus: männliche Blüten einzeln in den Achseln der Schuppenblätter der Langtriebe, oft infloreszenzartig gehäuft, Pollenkörner mit Luftblasen, Zapfen nicht zerfallend, Deekschuppen bald ver- kümmernd, Samen ohne Harzbläschen, siehe Abb. 126. Bestimmungstabelle für alle Gattungen, einschließlich Ephedra und Ginkgo. 13: XII Bestimmungstabelle für alle Gattungen, einschließlich Ephedra und Ginkgo, auf Grund von Zweig-, Knospen- und Blattmerkmalen. 1 a) Triebe schachtelhalm- oder binsenartig, dünn, rund, feinrillig gestreift, Blätter zu Schuppen ver kümmert, die gegenständig oder quir lie stehen und die Knospen Ver- decken (Abb.178,8.179): Klasse@netinae: Familie Ephedraceae:Gattung Ephedra. 1 5) Triebe und Blätter nicht so . 10) Abb. 131. Chamaecyparis Lawsontana var. nana f. forsteckiana, (Orig.; Hort. Späth, Baumschulenweg-Berlin). 1,2 m breit, 0,3 m hoch an 2 a) Blätter sommergrün, mit fächerförmiger Spreite und langem Stiele nach Abfall der Knospen eine zweispurige Blattnarbe hinterlassend, Triebe rund, glatt (Abb. 182, 8.183): Klasse Ginkgoinae: Familie Ginkgoaceae: Gattung Ginkgo. 2 b) Blätter sommer- oder immergrün, nie langgestielt, meist nadel- oder schuppen- förmig; wenn abfällig, eine einspurige Blattnarbe hinterlassend, Triebe dann nicht glatt und rund: Klasse Coniferae . . . . 3 3 4) Blätter sommergrün, weich, nadelartig (oder pfriemlich), an n Langtrieben verstreut W echselständig, nur sie allein oder begrenzte Kurztriebe im Winter als Ganzes abfallnd ... . . DE A 3 b) Blätter immergrün, derblederig, meist nadelartie oder schuppenförmig, selten breitflächig ... EU: 6 4 a) Deutliche "bleibende Kurztriebe vorhanden, an deren Spitze die Nadeln ge- büschelt stehen, Langtriebe mehr minder gefurcht (Abb. 202, S. 197) wi Abb. 132. a—i Thujopsis dolabrata: a Fiederstück mit männlichen Blüten, a! Triebstück, vergrößert, von unten, b—c Deckschuppe von außen und innen mit Pollensäcken, d—/ weibliche Blüte, mit Samenanlagen, g Zweig mit Früchten, h Fruchtschuppe im Längsschnitt, «€ Same. — k—n Libocedrus decurrens: k Fieder mit Frucht, k! Fiederstück, vergrößert, 2 männliche Blüte, m Deckschuppe mit Pollensäcken, n Same (@, bi nach Shirasawa, a!, k! nach Mayr; k, I—n nach Beißner). mr BR. Abb. 133. Oryptomeria japonica, 6 m (Orig.; Zentralfriedhof Ohlsdorf bei Hamburg). Bestimmungstabelle für alle Gattungen, einschließlich Ephedra und Ginkgo. 135 4 b) Kurztriebe fein, dünn, als Ganzes abfallend mit den mehr minder gegenständigen oder abwechselnd gestellten oder gekämmten Nadeln (Abb. 285, 8.275): Gattung Taxodium (und Glyptostrobus) 5a) Knospenschuppen fein zugespitzt: Gattung Pseudolarikx. 5 b) Knospenschuppen stumpf (Abb. 2027, 5. 197): Gattung Larix. 6 a) (35) Zweige in Lang- und Kurztriebe geschieden!), von denen die letzten (1)—2—5 oder viele "gebüschelte Nadelblätter tragen . . 6 5b) Nur einerlei Triebe vorhanden, Blätter nie gebüschelt (nur b bei. Seiadopitys arg gestellt) . I: 7a) Nadelbüschel der Kurztriebe vielzählig (1540), Nadeln am Grunde nicht von einer gemeinsamen Scheide umschlossen (Abb. 125 I): Gattung Cedrus. 7b) Nadelbüschel (1)—2—5 zählig, alle Nadeln am Grunde von einer gemeinsamen Scheide umschlossen (Abb. 257 t, 246): Gattung Pinus. 8 a) Blätter deutlich ausgebildet, durchweg breitflächig, nadelförmig oder pfriemlich, wechselständig, zweizeilig oder quirlig, vom Trieb abstehend 0 6) Me) Abb. 134. a—c Actinostrobus pyramidalis: a Fiederstück mit Zapfen, b Fiederstück mit männlichen Blüten- ständen, ce Staubgefäß. — d—i Callitris quadrivalvıs: d Triebe mit männlichen Blütenständen und Frucht, e männliche Blüte, f Staubgefäße, g—h Frucht, i Same. — k—p Juniperus communis: k männlicher Blüten- stand, / Staubgefäß, m weiblicher Blütenstand, n Samenanlagen, o Same, bei p im Längsschnitt (a—e nach Hooker; d—f, i, k—p aus Engler-Prantl, Pflanzenfamilien; g—h nach Wettstein). 8 b) Blätter unansehnlich, durchweg schuppenförmig, dem Triebe angeprebt, kreuz- gegenständig oder in dreizähligen Quirlen (nur Sämlinge [Jugendformen] haben pfriemliche oder nadelige, abstehende Blätter), die Verzw eigung ist fast immer feinfiederig.. . . 30 9 a) Blätter deutlich breitflächie, mehrere oder zahlreiche parallel laufende "Längs- nerven vorhanden .. ee il 9 b) Blätter schmallineal, nadelförmig oder piriemlich, nur ein Mittelnerv (Rippe) deutlich . . .:. 13 10 a) Blätter spitz- -eilanzettlich, starr, stechend, "mit breitem Grunde sitzend, dicht schraubig um Trieb gestellt (Abb. 135 m): Araucaria araucana. 10 5b) Blätter anders geformt, stielartig verschmälert, locker wechselständig oder gegenständig ... . 5 | 11 a) Blätter ganzrandig, rhombisch- eiförmie oder spitz- -eiförmig FR 12 11 b) Blätter eigenartig eingeschnitten gezähnelt (Abb. 127 d): GattungPha yllocladus. 1) Es sei bemerkt, daß im folgenden die blattartigen Kurztriebe von Phyllocladus und die „Doppel- nadeln“ von Sciadopitys einfach als Blätter betrachtet sind. 136 Bestimmungstabelle für alle Gattungen, einschließlich Ephedra und Ginkgo. 12 a) Endknospen rundlich, Schuppen stumpf (Abb. 138): GattungAgathis (unsereArt). 12 b) Endknospen mit lang feinzugespitzten Knospenschuppen (Abb. 2725, 8. 260): Podocarpus Nagi. 13 a) (9b) Nadeln groß und lang, zu vielen (16—40) quirlständig (Abb. 280, S. 268): Gattung Sciadopitys. 13 5b) Nadeln "kleiner, nie zu vielen quirlständig . . . 14 14 a) Nadeln kurz und fein, in 3 zähligen Blattquirlen, kreuzgegenständig oder in 3—5 reihigen Spiralen angeordnet, wenn flach gekämmt, so mit der Basis am dünnen Trieb herablaufend, nach Fall keine deutlich abgesetzte Narbe oder ein Blattkissenshinterlassengt 20.2... 2.2 2. DER Re le Abb. 135. Ephedra nebrodensis, 1,75 m hoch (Orig.; Hort. Späth, Baumschulenweg-Berlin). 14 b) Nadeln meist größer oder jedenfalls nicht in 3 zähligen Quirlen oder kreuz- gegenständig, meist spiralig oder (an Seitentrieben) scheinbar zw eizeilig (infolge Krümmung "des Grundes sekämmt), nach Fall am Zweig eine deutliche Narbe und meist ein Blattkissen hinterlassend. . . . 19 15 a) Nadeln in 5 reihigen Spiralen, mit dem deutlich. gekielten Rücken am , Zweig herablaufend!), auch oberseits stumpf gekielt (siehe. Abb. 169, 8. 170): Gattung Cryptomeria; siehe auch Cunninghamia Konishii und Taiwania. 15 5b) Nadeln nicht so angeordnet, Rücken nicht gekielt und herablaufend am Zweig 16 16 a) Nadeln nur era mit hellen Spaltöffnungslinien, in dreizähligen Quirlen sckr kreuzgegenständig, meist steif und spitz (zuweilen Nadel- und Schuppenblätter bei derselben Pflanze gleichzeitig auftretend) siehe Abb. 184 und 194: Gattung Juniperus. 1) Vergleiche eventuell Sequoia gigantea, wo aber die länger mit dem Trieb verwachsenen Blätter in dreireihigen Spiralen stehen; außerdem siehe Taxodium (Gl yptostrobus) heterophyllum. Bestimmungstabelle für alle Gattungen, einschließlich Ephedra und Ginkgo. 137 16 5) Nadeln unterseits mit hellen Spaltöffnungslinien, quirlig, kreuzgegenständig oder spiralig, meist weich, biegsam . Waren re TEE. 17 a) Nadeln an kurzen Trieben zweizeilig (gekämmt), nach dem Grunde der Triebe zu kleiner werdend, so daß sie in die ganz unten bleibenden Knospenschuppen fast übergehen, siehe Abb. 284 m, S. 272: Sequoia sempervirens. 17 b) Nadeln nie gekämmt, sondern quirlig oder kreuzgegenständig ....... 18 15 a) Nadeln sehr kurz, mehr schuppenförmig, meist zu 3 quirlig, beiderseits mit hellen, vertieften, nicht durchlaufenden Streifen, siehe Abb. 134 i—k Gattung Fitz- roya. 15 d) Nadeln deutlich schmallineal, meist kreuzgegenständig, nur unterseits mit mehr minder durchlaufenden hellen Streifen, siehe Abb. 163g, m, t: Jugendformen von Chamaecyparis, Cupressus und Thuja (gehen als sog. Retinospora). 19 a) (14 b) Nadeln mit scharf abgesetzten Stielchen!) beim Trocknen abfallend, auf einem vom Trieb sich scharf abhebenden, an der Ansatzstelle der Nadel deut- lieh abweichend gefärbten Kissen sitzend, Knospen klein, stumpf, wenig- schuppig (Abb. 300, 5. 287): Gattung Tsuga. — Abb. 136. a—h Diselma Archeri: a Fiederstück, b Blatt, ce männlicher Blütenstand, d Staubgefäß, e weib- licher Blütenstand, / Ovularschuppe mit Samenanlagen, q Fruchtstand, A Frucht. — i—o Fitzroya pata- gonica: i Fiederstück, k einige Blätter vergrößert, ! Trieb mit Fruchtstand, m dieser vergrößert, n Schuppe mit Samen, o Samen (a—h nach Hooker; i—o aus Botanical Magazine). 19 5) Nadelstielchen nicht so scharf abgesetzt, meist undeutlich, jedenfalls Nadelkissen IuchB-so: abweichend eefarue Kr, EAN HT one Eee 20 a) Nadeln weidenblattartig, 3—10 em: 7—11 mm, Ende stumpf (Abb. 272 g, Ss. 260): Podocarpus macrophyllus. 20 5b) Nadeln viel kleiner oder sonst lang zugespitzt.. -. ...-. 2.2... ... 21 21 a) Nadeln auffallend sichelig gebogen, ziemlich groß und breit, etwa 3—5: 0,4—0,5 cm, dicht gekämmt, wie Abb. 170, S. 172, von der Mitte an oder schon tiefer sich allmählich sehr scharf zuspitzend, Triebe mit herablaufenden Nadelkissen und Furchen: Cunninghamia lanceolata. !) Solch Stielchen erscheint besonders bei Keteleeria oft ausgeprägt, hier fehlen aber den Trieben die Nadelkissen. 138 21 b) 22.0) 23 a) Bestimmungstabelle für alle Gattungen, einschließlich Ephedra und Ginkgo. Nadeln kleiner, oder sonst mehr minder gerade und fast bis Spitze parallelrandig, plötzlich kurz zugespitzt Se a. Winterknospen auffällig lang zugespitzt, vielschuppig £, braunrot, Nadeln fein, gerieben Thuja-artig riechend, ziemlich weich und stumpf, 7 Nadelkissen nur leicht vorspringend, mehr minder abweichend gefärbt (Abb. 276, S. 264): Gattung Pseudotsuga. Winterknospen nicht so langspitzig (außer bei Abies venusta) und ae Merk- male mehr minder abweichend . Nadeln an wagrechten Trieben flach zw eizeilig, derart, daß sie im Zw eizquer- schnitt immer ein schichtig (nur zwei mehr minder segenständige Nadeln in einer Ebene) stehen (Abb. 286, S. 274), junge Teiche meist so . daß bei allseitieer Nadelstellung an aufrechten Trieben die Nadeln mehr locker ab- wechselnd als ausgesprochen schraubig (wie bei Picea und Abies) gestellt sind (siehe eventuell auch Keteleeria) Abb. 23 b) 24 a) 24 b) Nadeln infolge der diehten schraubigen Stellung an aufrechten Trieben auch an den wagrechten, wenn gekämmt gestellt, im Triebquerschnitt mindestens zweise hichtie, in zwei E benen (z.B. Abb. 144, 145, 208) Nadeln unterseits mehr minder grünlich!) (jedenfalls keine deutlichen hellen Bänder vorhanden, welche rechts und links de Rippe liegen), im Querschnitt ohne Harzeang (Abb. 286, S. 274), Triebe unregelmäßig abwechselnd an den Zweigen: Gattung Taxus. Nadeln unterseits rechts und links der Rippe mit deutlichen hellen (oft blau- weißen) Bändern, die sich aus feinen Spaltöffnungslinien zusammensetzen, Harz- gang im Querschnitt vorhanden, Triebstellung verschieden !) Siehe eventuell Keteleeria, die aber im Querschnitt zwei randständige Harzgänge hat. COhamaecyparis Lawsoniana var. minima f. glauca, 1 m (Orig.,; Hort. Hesse, Weener, Hannover). 28 Bestimmungstabelle für alle Gattungen, einschließlich Ephedra und Ginkgo. 139 25 a) Nadeln nicht ausgesprochen steiflederig und kaum deutlich zweizeilig parallel- laufend, Knospen klein, wenigschuppig, Triebe unregelmäßig abwechselnd oder RER este a I A426 25 b) Nadeln ausgesprochen steif lederig, meist deutlich zweizeilig parallellaufend, Knospen mehr- bis vielschuppig, Triebe mehr minder gegenständig . . ... 27 26 a) Nadelenden mit plötzlich aufgesetzten Grannenspitzchen, am Grunde am Trieb herablaufend, breite blauweiße Bänder unterseits sehr deutlich (Abb. 127 m). Triebe in Quirlen, in Winkeln aufsteigend: Saxogothaea conspicua. 26 b) Nadelenden mehr allmählich kurz gespitzelt, Grund ziemlich deutlich stielartig verschmälert, Streifung unterseits oft nicht so ausgesprochen, Triebe unregel- mäßig abwechselnd (Abb. 272a, 8.260): Podocarpus andina (Prumnopitys), am ehesten mit Taxus zu verwechseln, diese aber hat dachziegelige Knospen- schuppen und Podocarpus andina klappige. ( N w_ ud N v Pr \ Kt [, N h & ) KAZAV) NY, NR: > I UN YA Sa | N — NN = Abb. 138. a—i Agathis Dammara: a Blatt, b männlicher Blütenstand, c—d, f Staubgefäße, e Zweig mit Blättern, Endknospen und Zapfen, g Schuppe mit Samen, h Same im Längsschnitt, © Deckschuppe mit Samenanlage im Längsschnitt. — k—n Araucaria araucana: k männlicher Blütenstand, ! Staubgefäße, m weib- licher Blütenstand, n Same (Zapfen siehe Tafel VI, Fig. a) (a—h aus Engler-Prantl, Pflanzenfamilien; i, %, Z aus Beißner; m nach Hickel). 27 a) Weiße Streifen der Nadelunterseiten breiter als die grüne Rippe oder die grünen Randstreifen (Abb. 160, S. 161), Blattspitzen kurzdornig: Gattung Cephalo- taxcus!); siehe eventuell auch Keteleeria. !) Henry gibt noch als Unterschied an, daß bei Cephalotaxus die Knospenschuppen zahlreicher als bei Torreya seien und in größerer Zahl am Grunde der Jahrestriebe persistieren, wogegen sie bei Torreya meist abfallen. Dies scheint nicht immer zuzutreffen. 140 Bestimmungstabelle für alle Gattungen, einschließlich Ephedra und Ginkgo. 27 b) Weiße (oder später oft beinnliehe) Streifen der Nadelunterseiten deutlich schmäler als die grünen (Abb. 296, S. 288), Blattspitzen meist ziemlich langdornig: Gattung "Torreya (7. grandis ähnelt am meisten Cephalotaxus). 28 a) (23 b) Nadeln vierkantig, im Querschnitt ein ziemlich gleichmäßiges Viereck darstellend (Abb. 208 g), Zweige mit durch Furchen getrennten Nadelkissen (Abb. 208a) Gattung Picea (ausgenommen Sekt. Omorika). 28 b) Nadeln flach, deutlich zweiseitig (nur bei Abies magnifica viereckig [aber dann Zweige glatt] und bei Picea Breweriana rundlich) . 29 29 a) Zweige mit durch Furchen getrennten Nadelkissen: siehe Picea, Sekt. Omorika (Knospen nicht verharzt) und Abies Sect. Pseudopicea (Knospen meist reich verharzt), siehe Abb. 145 a. 29 b) Zweigeim Querschnitt (in frischem Zustand!)rund(Abb. 145 r, t), Nadeln eine ring- förmige Narbe lassend: Gattung Abies (ohne Sect. Pseudopicea) und Gattung Keteleeria'), Abb. 196, 8. 192. Abb. 139. Cupressus Goveniana var. compacta f. glauca, 6 m (Orig.; Arboretum G. Allard, La Maulevrie, Angers). 30 a) (8 b) Blätter kreuzgegenständig (in dekussierten Paaren). ......... 3 30 b) Blätter spiralig oder in dreizähligen Quinlen 2.2.2: 8 31 a) Triebe auffällig breit und flach, oberseits tiefgrün, elänzend, unterseits deutlich weißblau, Blattstruktur wie in Abb. 132 a—al), Leittrieb aufrecht: Gattung Thujopsis. 31 b) Triebe nicht so breit und unterseits nicht so deutlich weißlich, oder Fiedern über- haupt nicht flach. . . . 32 32 a) Spitzen der kreuzgegenständigen Blattpaare i in ‚ gleicher Höhe liegend, "alle Blätter lang am Trieb herablaufend, so daß nur eine ziemlich kurze dreieckige Spitze Baablablı u mo et een 23) !) Bei Keteleeria stehen die Nadeln meist so locker, daß sie an Seitentrieben, wenn gekämmt, nur in einer Ebene (zu je zwei) liegen. Bestimmungstabelle für alle Gattungen, einschließlich Ephedra und Ginkgo. 141 32 b) Spitzen der kreuzgegenständigen Blattpaare nicht in gleicher Höhe (wenn dies fast der Fall ist, so “doch freier Teil des Blattes länglich) . x 35 33 a) Triebe im Querschnitt deutlich abgeflacht, verbreitert (siehe Abb. 132 k—k), Leittrieb aufrecht: Gattung Libocedrus (außer L. tetragona) und ne Fokienia. 33 b) Triebe dünn, rundlich vierkantig (Abb. 134 d), Leittrieb aufrecht: Gattung Cal- litris (0. quadrivalv iS). 34 a) Triebe im Querschnitt deutlich abgeflacht, die Blätter in Kanten- und Flächen- blätter gegliedert (Abb. 294, S. 282), Blattrand nie gezähnelt . .... . 39 34 b) Triebe im Querschnitt rundlich oder viereckig, Blätter eleichartig (Abb. 128 g), Rand (bei starker Vergrößerung) gezähnelt, außer bei Diselma . ... 36 35 a) Leittrieb steif aufrecht), siehe z. B. Abb. 103, die (an größeren Pflanzen meist vorhandenen) Zapfen eiförmig oder länglich mit dachig übereinander greifenden, flachen Schuppen (Abb. 129 ee): Gattung Thuja. 35 b) Leittrieb zart, überhängend (siehe z. B. Abb. 26), die (auch meist vorhandenen) Zapfen mit sich nicht deckenden schildförmigen Schuppen (Abb. 163, S. 164): Gattung Chamaecypanris. ur - * © ER, 2 “ ” Bü 37 + Ai. RE ED Abb. 140. Tsuga canadensis var. pendula f. Sargentii (Hort. Sargent, Brookline, Mass.; phot. Alfred Rehder). 36 a) Blätter ungezähnelt (Abb. 136 5): Gattung Diselma und Athrotaxis (Abb. 128 s, t) (vergleiche eventuell auch ‚Juniperus). 36 b) Blätter cezähnelt, wie Abb. 128h ... 37 37 a) Blätter nur oberseits mit Spaltöffnungen (hellen Punkten oder Linien), Früchte beerenartig (Abb. 184 und 194): Gattung Juniperus. 37 b) Blätter (freie Enden) beiderseits mit Spaltöffnungen, Früchte Holzzapfen: Gattung Cupressus; auch die sehr seltene Gattung Microcachrys (Abb. 128 /—9) hat kreuzgegenständige gezähnelte Blätter. 35 a) (30 b) Blätter in dreizähligen One Re a ee ee 38 b) Blätter spiralig gestellt ... ... . 41 39 a) Blätter in deutlich entfernten Quirlen, wie kurze feine Dorne 'abstehend, Zwe eige wie Abb. 134 b: Gattung Actinostrobus. 39 b) Blätter gedrängt, Quirle meist nicht deutlich ausgeprägt. . . 40 40 a) Blätter nur oberseits mit Spaltöffnungen, Früchte beerenartig (Abb. 184 und 194): Gattung Juniperus. 2) Abgeschnittene Zweige von Thuja und Chamaeeyparis sind ohne Zapfen schwer zu unterscheiden; wir verzichten vorläufig auf eine umständliche Darstellung der oft unsicheren Merkmale. Das gleiche gilt für Cupressus und manche Juniperus. Bestimmungstabelle für alle Gattungen, einschließlich Ephedra und Ginkgo. 142 40 b) Blätter beiderseits mit Spaltöffnungspunkten, Früchte Holzzapfen (Abb. 2841, S. 272): Sequoia gigantea. 41 a) (38 b) Blätter gezähnelt (wie bei Abb. 128 h): siehe Gattung Daerydium und Pherosphaera. b) Blätter ungezähnelt: siehe Gattung Athrotaxis (Abb. 128 s) und vergleiche auch 41 Seguoia gigantes (Abb. 284). Abb. 141. Tsuga canadensis, Hemlocktanne, 13 m (Orig.; Hort. Pillnitz b. Dresden). Abies. 143 XI Alphabetische Aufzählung aller Gattungen nebst Anführung der wichtigsten Arten und Formen mit kurzen Hinweisen auf ihre Kulturbedingungen, ihr Aussehen und ihren Kulturwert. Abies, Tanne: Man vergleiche das im Abschnitt XII, S. 140, Gesagte; meist hohe Bäume, V erästelung regelmäßig quirlig, Tracht aus Abb. 140 bis 152 ersichtlich, Stamm- rinde meist lange glatt blei- bend, oder bei der Gruppe Pseudopicea fichtenähnlich, Zweige rundlich, glatt oder bei genannter Gr uppe (siehe Abb. 145 a) mit durch Furchen getrennten Nadel- kissen, Knospen in Form wechselnd (siehe z. B. Abb. 149, /!, o), an Seiten- trieben meist zu 3—4, von zahlreichen dachziegeligen Schuppen bedeckt, verharzt oder nicht, ein Teil der Schuppen am Grunde des Jahrestriebes bleibend (nur bei A. venusta fallen alle Schuppen ab), Nadeln in Größe, Form und Stellung oft bei denselben Arten sehr wechselnd, an jungen Pflanzen meist schärfer und spitzer, Stellung und Form aus Abb. 144, 145 und 149 ersichtlich, Blattgrund rund, so daß beim Fall eine ring- förmige Narbe am Zweig zurückbleibt (siehe z. B. Abb. 145?) Harzgänge stets 2, siehe die Querschnitte auf Abb. 144 und 145, Blüten- und Fruchtcharaktere wie in Hauptübersicht XI, S. 131, Zapfen aufrecht, im ersten Jahre reifend, Samen Abb. 142. Abies Nordmanniana, etwa 18m, mit Ableger, welcher Zapfen geflügelt (Abb. 1237, S. 126), trägt, im Mittelgrund; vorn eine kleine Podocarpus andina Keimpflanzen mit (3—) He (Orig.; Hort. Vilmorin, Verrieres vei Paris). Keimblättern, siehe Abb. 87 p—t, S.92, Wuchs bis zum vierten oder fünften Jahre sehr langsam: Kultur: imallgemeinen sind die Tannen anspruchsvoller als Fichten oder Kiefern, sie gedeihen am besten in tief- gründigem, nahrhaftem sandigen Lehmboden, doch passen sich die Wurzeln der Tiefe des Untergrundes an, der Boden soll genügend frisch, weder naß noch.trocken sein, auch gegen zu große Lufttrockenheit sind sie meist empfindlich, doch etwas weniger als die meisten Fichten, Schatten vertragen die Tannen im Durchschnitt ziemlich viel, namentlich an sonst geeigneten Standorten; sie lieben, wenn im Text nichts anderes gesagt, Nordlagen; Ver- mehrung durch Samen (Saat bald nach Reife im Herbst oder im Frühjahr) und Veredlung (nur von Gipfeltrieben) auf alba (pectinata) und Nordmanniana, Stecklings- anzucht schwierig und nur für Zwergformen zu empfehlen, welche durch Veredlung sich Abies. 144 verändern, doch auch hier werden Ableger vorgezogen; Verwendung als zum Teil ganz hervorragende Zierbäume. Am schönsten bei genügend freiem Stande, damit voller Behang Rn, Abb. 143. Abves ande im Schlaßpark zu Wörlitz (durch gütige Vermittlung von Graf Fritz von Seliwerin) erhalten bleibt: man vergleiche im übrigen das bei den Arten Gesagte. A. alba forstlich sehr über die anderen wichtigsten Arten vergleiche den Abschnitt VII, 3. 85. bedeutsam, Abies: 145 Über die wissenschaftliche Gliederung sei gesagt, daß [die |Einteilungen der Gattung von Mayr, auf Grund der Zapfenfarbe, von Sar- gent, auf Grund der Nadelmerkmale und von Hickel, welcher übrigens nur eine praktische Anordnung für schnelle Bestimmung geben wollte, auf Grund der Knospen-, Zweig- und Nadelkennzeichen sich als zukünstlich erweisen. Auch Bertrands und Koehnes Einteilung auf Grund der Harzgänge in den Blättern dürfte noch nicht das letzte Wort sein. Zum Vergleich unserer künstlichen Übersicht geben wir folgende Aneinanderreihung der behandelten Arten nach Beißner, um deren wirkliche Verwandt- schaft ungefähr anzudeuten: A. alba, A. Nordmanniana, A. cephalonica, A.numidica, A.eilieica, A. Pinsapo, A. holophylla, A. umbellata, A. homolepis, A. brachyphylla, A. amabilis, A. Webbiana, A. Pindrow, A. concolor, A. Lowiana, A. grandis, A. magnifica, A. nobilis, A. venusta, A. religiosa, A. Fraseri, A. balsamea, A. subalpina, A. arizonica, A. sibirica, A. sachalinensis, A. Veitchi, A. Mariesii, A. Delavayıi, A. Fargesii, A. squamata, A. recurvata, Lh —Z go Ge IT ——E GL ZT Abb. 144. Abies: a—c magnifica: a benadeltes Zweigstück, b Nadelquerschnitt, ce Nadelende und -grund, — d—y concolor: d Knospe, e benadeltes Zweigstück, f Nadelende und -grund, g Nadelquerschnitt. — h—k balsamea: h benadeltes Zweigstück, ? Nadelenden und -grund, % Nadelquersehnitt. — I—m subalpina: 1 Nadel- grund, -ende und -querschnitt, m Nadelende. — n arizonica: benadeltes Zweigstück (a, e nach Mayr; h, i, l, m nach Masters; c, f nach Natur; b, d, g, k nach Hickel). Über die richtige Benennung muß folgendes gesagt werden: Für A. pectinata De Candolle (1805) muß als ältester Name A. alba Miller (1768) gesetzt werden. Die Benennung A. Picea Lindley (1833) ist zu verwerfen, da schon früher Miller A. Picea für die Fichte gebrauchte. In der Anwendung der Namen A. homolepis Siebold et Zuccarini (1844) und A. brachyphylla Maximowiez (1866) schließen wir uns an A. Henry an. A. umbellata Mayr (1890) muß für A. umbilicata Beißner ex Mayr (1906) beibehalten werden. Für A. bracteata Nuttall (1849) ist A. venusta Koch (1873) der ältere Name, weil sie zu allererst als Pinus venusta Douglas (1836) beschrieben wurde. Strittig ist die Bezeichnung A. lasiocarpa. Der Name wurde zuerst als Pinus lasiocarpa von Hooker 1839 gebraucht, worauf nach Sargent und Henry A. lasiocarpa von Nuttall 1849 sich gründet. Beide Autoren halten den Hooker-Nuttallschen Namen für identisch mit subalpina Engelmann (1876), wogegen Hickel das für echte lasiocarpa hält, was wir mit den beiden anderen Autoren als A. Lowiana A. Murray (1863) führen. Da die Bezeichnung A. lasiocarpa sehr strittig ist, lassen wir sie ganz fallen und behalten auch A. subalpina bei. Jedenfalls ist A. Lowiana, also die concolor var. lasiocarpa Beißner (1887) und vieler Autoren, nach Henry, wie nach Hickel, gut von concolor geschieden! Silva Tarouca, Unsere Freiland-Nadelhölzer. 10 146 Abies. Alphabetische Übersicht der im folgenden erwähnten lateinischen Namen. (Die Ziffern bedeuten die Seitenzahlen.) AD RE > eo ed TOEEITmae: cr en, 153 pectinata columnaris. . . . 151 — branfolia. =... 02 « 152 radio 2 er 1A 8 Mendulawen- 2 ne 151 —CHLUMNATIS Ne 2.2 a ee TOD raserta 3 2.22 0 [52° 7 pyramldalis ... 2»... 151 I DERAUR, = 2. el ordomiana””... 2 nn ® LIYEOTWMOSUN = voenn me 151 — pyramidalis. -. . . - - Ol TaRdiss. 2 ee ce I Urgalae nee 151 — WEUOSO. - 2... 1931722 Dowiana 2.28 a a RE 150 INNE == ee II oholomkulla case TOASA RUHE Pe Suıca a Aase 153. ° BIMAbUESSER- Sn ae reg TOIEAAROMDlEpISK © ne el. 1A7 Rindrowansr ae . 154 APolS. Pens nme MI SSE ER SUSE el na ee 1547 "Pınsapor. Ir. 222 sn 154 UNEEMICH: ee i56 lasiocarpa. +. = 5. 154,156: = pendule ma. > ua 154 haborensis; 2. u. Nor. 149 e—amzoniea 2. - nn. 156 "recunvata 22 2 oe 148 Dalsameaa 2... 2 = A en 196, KEINE ee anne 154 Reginae Amahae - . „.. 148 Bonds ern ehe ae 153 Smagnifuen sn nen 5b weliglosa. 2. 2 2 150 brachyphylia.. 2... - 2; 47, 32 Sglauenei 2.2. 2. 155” sachalinensis 2 2 153 Drackenta. u ne ABS 9 shastensisz - .,. % ar: 15527 Semenowis 2. = ee 153 Genhnlanuca, I. We... TISCH /Maniesina ae HI Zshastensisı 2. Sonn re 155 1 Ayollmis. .. 8 2. . - Ele EN 153.2 2Sibiriea. we. see ee 153 CU E ee 2 ehngfe AI nobilis2 > I san HD 7 2speetabiis 2 2 Se 147 EONCOLDTN 3 > ne a a8 oa argenleam. 2 159° 1squamalas non 2 2 re 151 ArgeNIen 2 2 re 15507 glauen 2 Wen. los: Ssubalpına 2 30.2 156 DZ a 155. :Nordmanniana . . - . .. 1497 Sumbellatae. 22 2 147 ZEJASTOCATDa. u IST ependülar Ss 2. 149 umbilicatar. 272,2 2 0 DAS Sumdicase ee ee, 149, EVeitchti 220. 2 152 INDOOR ee ee 155° panachaican 2.2 Senn. 1487 Syenusian m: een. re 148 Delavaıı We. nen Dam mechinatgeen 2 Er ar: 150 Vılmorini 2. 22 2 154 Bichlenisane u. 8 een TH WE ARTE OL er u 151, Webbriana” .n 2 2er 147 u Nadeln (a—e, n, p nach Shirasawa; / nach Hieckel; g, m, o nach Mayr; qg—u aus Gardener’s Chroniele; k—l nach Natur). Abies. 147 Übersieht der Arten. Anordnung auf Grund der Zweig-, Knospen- und Nadelmerkmale!). I. (OH. siehe S..148) Zweige im Querschnitt nicht rund, zwischen den dieken herablaufenden Blattkissen gefurcht. A) (B siehe unten). Zweige ganz kahl, Nadeln höchstens bis 3cm lang: 1. A. brachy- phylla (4A. homölepis der meisten Autoren, siehe aber ‘unten), Schraubentanne (wegen des schraubigen Verlaufes der quirlständigen Verästelung - siehe Abb. 80 und 81), Japan, hier bis 42 m, Triebe glänzend hell ockerfarben, Knospen harzig, konisch, Nadeln gescheitelt, die obe- ren, kürzeren aufwärts und auswärts gerichtet, steif, verbogen, oben glänzend dunkelgrün, unten zwei breite weiße Streifen, Spitze meist rundlich, seicht zwei- spitzig (Abb. 145 a—e), Zap- fen etwa 10: 3,5cm (Tafel I, Fig. g), jung purpurviolett, Schuppe leicht nieren- förmig, sehr dünn, Deck- schuppen kurz, winzig ge- zähnelt; hart und üppig, meidet Kalk, geht zuweilen als A. firma tardiva. Nach Henry und Masters ist die echte A. homölepis (siehe S. 145), deren Zapfen man noch nicht kennt, abwei- chend durch minder deutlich geriefte?) zweijährige Zweige und mehr firma-artige Be- nadelung, siehe Abb. 80, die gleich SL von Henry be- stimmt wurde. — Sehr selten ist dieunsichere A. umbel- lata (A. umbilicdata), welche nach Henry viel- leicht als Hybride A. braehyy- phylla mit A. firma an- zusehen wäre. B) Zweige in den Furchen mit rotbraunen Schuppenhaaren, Nadeln Abb. 146. Junge Abies firma, 7 m (Orig.; Hort. Hesse, Weener), 4cm oder mehr lang: 2. A. Webbiana (A. spectäbilis), Hochgebirge des Himalaya von Afghanistan bis Bhutan, hier bis über 60 m, Triebe dick, rotbraun, Knospen sehr dick. kugelig, sehr verharzt, rotbraun, Nadeln flach gescheitelt, mehrreihig, 30—50 : 3,5 mm, oben tieferün, unten silber- weiß, Spitze deutlicher 2spaltig (Abb. 149 a—b), Zapfen etwa 15:6 cm, violettblau. siehe Tafel II, Fig. e; gilt als schönste Silbertanne, aber gegen Spätfrost des frühen Austriebs *) In der Hauptsache nach R. Hickel, in Bulletin Societ& Dendrol. France 1907 p- 82 ff., welcher jedoch die neuen chinesischen Arten nicht berücksichtigt hat. — ?) Hickel betont (brieflich), daß in Flora japonica II. Tab. 108 (1870) doch eigentlich die deutlich gefurchtzweigige Form, also das, was Henry für brachyphylla hält, von den Autoren als homolepis abgebildet wird. Mithin ist die Namengebung wohl noch strittig. 10* 148 Abies. halber empfindlich, für milde Gegenden, man gebe geschützte Nordlage und tiefgründigen sandigen, gut durchlässigen Lehmboden. IL Zweige im Querschnitt rundlich, glatt. A) Knospen lang spindelförmig (Abb. 149 7), bleichgelb, nicht harzig: 3. A. venüsta (A. bracteäta, siehe S. 145), Südkalifornien, dort bis 60 m, Tracht wie Abb. 79, Nadeln gescheitelt, flach, 30 —55: 2,5—3 mm, steif, dünn, zugespitzt (Abb. 149 k), unterseits blau- weiß, Zapfen siehe Taf. II, Fig. ec, Deckschuppen lang steifspitzig, durch Knospen und Brakteen gut gekenn- zeichnet; schön, aber sehr selten und nur im Süden des (Gebietes kulturfähig, Schutz gegen Spätfrost. B) Knospen niemals lang zugespitzt und bleichgelb: 1. (2. siehe S. 154) Nadel- oberseiten glänzend grün, ohne weißliche Spaltöffnungen. a) (b siehe S. 155) Nadeln 2farbig, unterseits längs des Nerven mit zwei weißen oder blauweißen Streifen: I. Nadel- spitzen scharf stechend, Na- deln an Seitentrieben ziem- lich allseits abstehend (Abb. 149g), Knospen ganzharzig: 4. A. cephalönica, griechi- sche Tanne, Griechenland, dort bis 33 m, Tracht wie Abb. 6 und 83, Triebe glän- zend hellbraun, Knospen stumpfeiförmig, Nadeln etwa 25:2 mm, etwas sichelig, Zapfen etwa15:4cm (Tafell, Fig. e), rötlichbraun, Deck- schuppen hervorragend, zurückgeschlagen, als Form hierher var. Apollinis (4A. Apollinis), Blätter mehr 2zei- lie, gedrängter, dagegen sind A. Reginae Amdliae und pa- nachaica kaum vom Typ ver- schieden; recht gute Art, An- . u sprüche wie alba (pectinata), Abb. 147. Abies Lowiana, etwa 18 m, links vorn A. Pinsapo, im Schutz gegen scharfe Winde. kgl. Schloßpark zu Pillnitz a. Elbe, Sachsen (Orig.). IT: Nadelspitzen nicht scharf stechend (vergleiche aber eventuell jungenumidiea): A) (B siehe S. 150) Triebe kahl, glänzend olivbraun: 1) (2 siehe S. 149) Nadeln nicht flach gekämmt!): a) Nadeln kurz, breit (15—25: 2,5 mm), dick, mit rundlicher Spitze, etwas an Nordmanniana erinnernd, gedrängt, aufwärts (und mittlere 1) Hier sei hingewiesen auf die neue A. reeurväta aus Westchina, vergleiche auch S. 62, Zweige hell braunrot, ebenso die fast kugeligen, verharzten Knospen, Nadeln spiralig gestellt, herabgekrümmt, aber aufsteigend, 10—12: 2—3 mm, Spitze rundlich und gespitzelt, Oberseite bläulich oder tiefgrün, Unterseite mit 2 bläulichen Streifen, Harzgänge randständig, Zapfen etwa 7—8 cm lang, Schuppen etwa 2 cm breit, 1.em lang, querelliptisch, Deckschuppen fast so lang. Abies. 149 rückwärts) gerichtet, Zweigoberseite bedeckend, Knospen nicht oder wenig harzig: 5. A.numidica (A. baborensis): Algier, dort bis 25 m, Tracht wie Abb. 211, Nadeln oben gegen Spitze mit weißen Spaltöffnungslinien (Abb. 149 n), Zapfen etwa 15—20:3,5 cm (Tafel I, Fig. b); so hart wie Nordmanniana, jedenfalls härter als die verwandte Pinsaro. — b) Nadeln lang, ziemlich schmal, schief zum Zweig gestellt und nach ı 7 vorn gerichtet (wie Abb. 149 e), locker, Knospen nicht harzig: a) Knospen zugespitzt mit ab- stehenden Schuppenspitzen (Abb 1491), Nadeln schmal, 23>—33: 1,5—2 mm, Spitze rundlich-spitz oder leicht 2spitzig, Grund bleich- grün: 6. A. eilicica, eilieische Tanne: Südkleinasien, Nordsyrien, dort bis 40 m, Tracht wie Abb. 7 und 84, Nadeln stark gedreht am Grunde (Abb. 149 m), Zapfen bis über 20: 5—6 cm (Tafel II, Fig. d), nach Hickel durch die Knospen gut gekennzeichnet; sehr gute Art, Schutz gegen Spätfrost, sonst wie folgende — f) Knospen stumpf, Schuppenspitzen angepreßt (wie in Abb. 1490), Nadeln 20—30 : 2,5 mm. Spitze abgestutzt, ausgerandet. Grund gelbgrün: 7. A.Nordman- niana, Nordmannstanne: Nörd- liches Kleinasien, Westkaukasus, dort bis über SO m (Abb. 85), Tracht in Kultur 4 51 und 140, junge Triebe Zuweilen verstreut be- haart, Nadeln unregelmäßig zwei- zeilig, obere vorwärts gerichtet, den Zweig bedecken di&hter als bei voriger, Zapfen etwa15:5cm, braun (Tafell, Fig. a), Deckschuppen vor- ragend und umgebogen ; altbekannte prächtige und sehr wertvolle Kultur- art mit verschiedenen Kulturformen, von denen wir nur var. pendula mit hängenden Zweigen hervor- heben, die gelb- und weißbunten Formen scheinen kaum von Belang zu sein; Kultur wie alba (pectinata), treibt später aus, liebt luftfeuchte Nordlagen, in Jugend langsam wachsend. — 2) Nadeln sehr deut- lich flach gekämmt (Abb. 145 9): 8. A.grandis (A.Gordoniana): Nord- westliches Nordamerika (Brit.-Ko- lumbien bis Kalifornien, östlich bis Idaho. Montana), Tracht wie Abb. 148. Abies Pinsapo var. pendula, 6,5 m, im Arboretum Abb. 35 und 141; Triebe dünn, des Herrn Allard, La Maulevrie, Angers (Orig.). biegsam, Knospen klein, länglich- eiförmig, harzig, blaugrau, Nadeln 20—30(—55): 2,25 mm, obere viel kürzer als untere, Zapfen etwa 10—12 : 4cm (Tafel III, Fig. b), Deckschuppen verborgen; es gibt eine goldbunte, 150 Abies. eine zwergige und eine hängende Form; in Seeklima gedeiht grandis sehr gut, aber auch im Inland bei genügender Bodenfrische und Schutz gegen austrocknende Winde. . — B) Triebe mehr oder weniger behaart: 1) (2 siehe S. 151) Nadeln mehr oder weniger deutlich flach gekämmt. a) Knospen verharzt, weißgrau, Schuppen etwas vortretend (wenn Knospen karminviolett und wie lackiert verharzt, siehe A. balsamea unten): 9. A.religiösa, Mexiko- Nordguatemala, dort bis 60 m, Triebe olivbraun, Blattkissen zuweilen leicht vorspringend, Knospen stumpf (Abb. 145 k), 12—14 mm, Nadeln 15—30 : 1,5—1,75 mm, allmählich zugespitzt (Abb. 145 1), Zapfen etwa 10—12: 5cm (Tafel VI, Fig. /), Braktee vorragend, zurückgeschlagen; kaum in Kultur, aber im Süden gewiß kulturwert. — b) Knospen nicht, harzig, braunrot, Abb. 149. Abies: a—b Webbiana: a benadeltes Triebende mit Knospen, b Nadeln. — c—d Nordmanniana: c benadeltes Triebende mit Knospen, d Nadel. — e—/ Pinsapo: e benadeltes Triebende mit Knospen, / Nadel. — g—h cephalonica: g benadeltes Triebende mit Knospen, h Nadel. — i—k venusta (bracteata): i Knospen, k: Nadelspitze. — I—m eilieica: 1 Knospen, m Nadel und deren Enden. — n numidiea: Nadel und deren Enden. — 0—t alba (pectinata): o Knospen, p Langtriebende, q Seitentriebstück. r Nadel, s deren Ende, ? Triebstück mit Nadelbasen (a—h nach Parde; i—I nach Hickel; m, r—s nach Natur; n nach Trabut; o—p, g, { nach Hempel u. Wilhelm). Schuppen angedrückt (Abb. 149 0): 10. A. alba (A. pectinata, A. Picea, siehe S. 145), heimische Weißtanne, Edeltanne, Gebirge von Mittel-und Südeuropa (fehlt im Südosten und Kleinasien), bis über 60 m; siehe Abb. 5, Triebe hellgraubraun, Knospe leicht zugespitzt- eiförmig, Nadeln 18—30:2 mm, Spitze rundlich, ausgerandet (Abb. 149 o—t), Zapfen etwa 12—15:3—5cm (Tafel I, Fig. c), stumpfbraun, Deckschuppen vorragend, etwas zurückgeschlagen, mit langer Spitze; nach Hickel von den europäisch-westasiatischen Arten und grandis durch die behaarten Zweige und von der in Tracht ähnlichen bal- Abies. 151 samea durch nicht verharzte Knospen und breitere Nadeln verschieden; allbekannte, wertvolle Art, von welcher in Kultur verschiedene Formen auftreten, wie var. pendula, Zweige hängend ( Abb. 68), var. virgata, Schlangentanne, auch hängend, var. pyramidalıs, soll schöne schmale Pyramiden bilden, var. eolumnäris, schmal säulenförmig, und Zwerg- ame wie var. tortuösa und var. brevifölia. 2) Nadeln nicht gekämmt!), Knospen stets ganz verharzt: a) (b siehe S.153) Nadeln min- Dem breit:a)(3siehe S.152) Nadeln nach vorn gerichtet wiein Abb.151:aa)Nadeln lang, 25 mm oder mehr: 11. A. amabilis (geht auch als grandis), Purpurtanne: Nord- westamerika, dort bis gegen 100 m, Tracht wie Abb. 76 bis 97, Triebe graubraun, Knospen klein, kugelig, grünlichweiß, Nadeln 25—35 : 2,15 mm, gedrängt, stark gedreht, wie bei Nord- manniana gestellt, Spitze abgestutzt, ausgerandet (Abb. 151 a—e), an jungen Pflanzen auch wie d, Zapfen etwa 10—14:6— 7 cm, tief- purpurn vor Reife (Tafel II, Fig. f). Brakteen nicht vor- tretend, von Nordmanniana durch die harzigen kugeligen Knospen und die stark aro- matischen Nadeln abwei- chend, während magnifica und nobilis, mit denen sie oft verwechselt wird, durch die (unten) angegebenen Knospenmerkmale gut ab- weichen; in Kultur noch recht selten, wächst lang- sam, gilt aber als sehr schön. — bb) Nadeln kurz, höchstens 22 mm lang: 12. A. Mariesiü: Japan (Hondo), Formosa, dort bis 32 m, junge Triebe kurz und dicht behaart, Knospen klein, kugelig, Nadeln 12—22: 2 mm, Spitze rund- lich, ausgerandet (Abb. 145 m—n), Stellung wie bei Nordmanniana, gedrängt, alle zusammen flach, Zapfen Abb. 150, Abies nobilis var. glauca (Orie.; Hort, Hesse, Weener). 8—10:4-5 cm (Tafel III, Fig. d), Deckschuppen eingeschlossen; selten echt, oft mit Veitchii verwechselt, sicherlich ganz hart, aber kaum von besonderem Zierwert. Im Anschluß sei hier erwähnt: A. Far- gesii, Mittel- und Westchina, siehe auch S. 63, Triebe kahl, Knospen anscheinend klein, kugelig, Nadeln bis 20:2 mm, siehe Abb. 145 r—s, unterseits sehr weiß, Harzgänge rand- !) Hier sei vorläufig erwähnt die neue A. sguamata aus Westchina, siehe auch S. 62, Borke oran gelb, platanenartig abblätternd, Triebe schwärzlich behaart, Nadeln spiralig gestellt, 16—20:2 mm, sieh« Abb. 145 tu, Harzgänge mittelständig, Zapfen wie Tafel VI, Fig. e, 5—6 em lang, violett, Zapfen schuppen fächerförmig, etwa 1,6cm breit und 1,5cm hoch, Deckschuppen wenig vorragend. 152 Abies. ständig, Zapfen wie Tafel VI, Fig. d, purpurn, bis 8:4 cm, Schuppen am Grunde’geöhrt, Deckschuppen nicht vorragend. — Ferner sei hier eingefügt die der folgenden wohl noch näher verwandte A. Delavayi aus Westchina, siehe auch S. 63, ausgezeichnet durch stark eingerollte Nadelränder, Abb. 145 q, Nadeln 15—25: 1,5 mm, unterseits nicht so weiß wie bei Fargesüi, Harzgänge mittelständig, Zapfen wie Tafel VI, Fig. b, 6—7 cm lang, Schuppen breit keilförmig, Deckschuppen mit feiner Spitze kurz vorragend. — ) Nadeln mehr bürsten- artig gestellt (wie Abb. 145 0): aa) Nadeln 22—25 mm lang: 13. A. Ve&itchü (A. Eichlerüi): Mitteljapan (Nordehina nach Henry unsicher), dort bis über 25 m, Tracht wie Abb. 99, Triebe hellrotbraun, Knospen klein, stumpfkonisch, purpurlich, Nadeln der oberen Lagen I Abb. 151. Abies: ad amabilis: a Zweigstück mit Nadeln, b Nadel, e deren Querschnitt, d Nadelspitze. — e sibiriea: Zweigstück mit Nadeln. — f—g sachalinensis: f Zweigstück mit Nadeln, g Nadeln. — i—k firma: i benadeltes Zweigstück, % Nadel, Ende und Grund vergrößert, k! Nadelquersehnitt, — 1 Pindrow: wie k. — m—p- nobilis: m Zweigstück mit Nadeln, n Knospen, a Nadelquerschnitt, p Nadel (a, e, i, m nach Mayr; bd, nach Masters; %k, I, nach Natur; /—g nach Shirasawa; %k!, n—p nach Hickel). kürzer, etwas aufgestellt, so daß von vorn betrachtet die weißen Unterseiten zu sehen, Spitze abgestutzt ausgerandet (Abb. 145 p), Zapfen 5—7,5: 2,5—3 cm (Tafel III, Fig. :), bis zur Reife bläulich, Deekschuppen eingeschlossen oder mit Spitzchen vorragend; gute, harte Art, meidet Kalk, wächst sonst üppig und wirkt durch die mehr als sonst auffallende Weiße der Nadelunterseiten zierend. — bb) Nadeln meist 12—20: 1,15 mm: 14. A. Fraseri, Ost-Nord- amerika (Südwest-Virginien, Nord-Carolina, Ost-Tennessee), dort bis 25 m, im großen ganzen der vorigen ähnlich, auch oft mit balsamea verwechselt, aber von letzterer außer in Abies. 153 den größeren, mehr hervortretenden Deckschuppen durch die breiteren, unterseits weißeren Nadeln und die nicht so „lackierten‘“ Knospen mit etwas vortretenden Schuppen gut abweichend; kurzlebig und wenig kulturwert. — 5b) Nadeln schmal, weniger als 2 mm breit, nach vorn gerichtet: «) Triebe graugelb, glatt, verstreut fein behaart: 15. A. sibirica A. Pichta, A. Semenöwii): Nordost-Rußland, Sibirien, bis Dahurien, dort bis 40 m, Wuchs schlank kegelförmig (siehe Abb. 46 und 75), Knospen klein kugelig, Nadeln weich, (Abb. 151e), Spitzerundlich, leicht ausgerandet oder nicht, oben ziemlich hell- grün, unterseits grauweib, Zapfen etwa 5—8:3—4t cm (Tafel III, Fig. e), Deck- schuppen eingeschlossen; von zierlicher Tracht, sehr hart, namentlich für nor- dische Lagen sehr gut, siehe S. 78, gegen Trockenheit und Hitze empfindlich. — ß) Triebe schiefergrau, nach Henry durch die etwas vor- tretenden Blattkissen leicht gerieft, in den Riefen kurz und dicht behaart: 16. A.sachalinensis: Nord- japan. Kurilen, Sachalin, dort bis 40 m, Tracht ähn- lich sibirica, Knospen blau- erün, Nadeln 30 bis 40 mm, dünn, unterseits mattweiß (Abb. 151 /—g). Zapfen etwa S:2,5 cm (Tafel III, Fig. gq), Deckschuppen vorragend; gilt als raschwüchsig, hart wie vorige, für den Norden mit schneereichen Wintern geeignet. b) Nadeln oben glän- zend grün, unten aber bei- derseits des Nerven bleicher, matter, die Spaltöffnungen als einzelne feine weiße Punkte zeigend: I. Nadeln mehr oder minder deutlich flach gekämmt, derblederig, (15—) 20—30 —40) : 2,5—3 oder fast so, ihre Schuppen angepreßt: 17. A. firma (A. bifida, A. Momi), Momi- tanne: Süd- und Mittel- japan, dort bis 60 »n, Tracht ı TEE 2 ar an Abb. 152. Abies eoncolor, etwa 19m, im Arboretum der Forstschule Les Barres, Frankreich (Orig.). in Jugend wie Abb. 146, Triebe etwas glänzend, hellgrün, braun, bald kahlend, Knospen stumpfeiförmig, Nadeln gegen Spitze schmäler, am Ende kurz, scharf 2spitzig, untere hellgrün (Abb. 151 «—k!), Zapfen 8S—15:3,5—5 cm (Tafel I, Fig. f), Deekschuppen vor- ragend, nicht zurückgeschlagen; sehr schöne Art, jedoch nur für günstigste Lagen mit Schutz, vor allem gegen Spätfrost. — Im Anschluß hieran sei die verwandte, in Kultur 154 Abies, noch recht seltene A. holophylla aus der Mandschurei und Nordkorea erwähnt; sie hat scharf einspitzige, 35 —42:1.5 mm messende Nadeln, reicher verharzte Knospen und eingeschlossene Deckschuppen. — II. Nadeln nach vorn gerichtet, schmal, dick, aber weich, 30—60(—9%0) :2 mm, Knospen sehr dick, sehr harzig, Schuppen etwas vorspringend: 18. A.Pindrow: Himalaya (Kaschmir bis Nepal), dort = über SO m, Tracht schmal pyra- midal, Nadeln an Spitze ausgerandet oder 2spitzig (Abb. 151), unten hellgrün, Zapfen etwa 15:7,dcm (Tafel VI, Fig. e), Deckschuppen eingeschlossen; wohl sehr schöne Art, aber noch empfindlicher als W ebbvana. 2. Nadeloberseiten matt, beiderseits Spaltöffinungen vor- handen (also weißlich oder weiß gestrichelt). a) Nadeln quirlig um den Zweig gestellt (allseitswendig), kurz, dick, Oberseite rundlich: 19. A. Pinsapo, spanische Tanne: Spanien, bis 40 m, Tracht wie Abb. 61, 5. 68, Triebe bräunlich, kahl, Knospen konisch-eiförmig, stumpf, sehr verharzt, Nadeln 10 bis 15(—18):2,3 mm, starr, Spitze stechend (Abb. 149 0 —f), Zapfen 10—15 :4cm (Tafell, Fig. d), Deckschuppen sehr klein, eingeschlossen; sehr schöne Art für warme, son- nige, aber frische Lagen, auch Kalk, man lasse die Pflanzen sich frei ent- wickeln, was eigentlich für alle Abies gilt, damit der Behang bis unten bleibt, sehr gut gekennzeichnete Art; eine sehr auffällige Form ist var. pendula, Abb. 148, die übrigen kaum von Belang; dagegen Ba- starde interessant, z. B. A.Vilmorini (Pinsapo x x .cephalonica),aufAbb.301, S.287 ist dieMutterpflanzein Verrieres zu erkennen, ferner 4. insignis (Pinsapo X < Nordmanniana); bei Aus- saaten hier gereifter Pin- sapo-Samen treten solche Mischlingesformen mit diesen Arten nicht allzu selten auf. b) Nadeln gekämmt oder bürstenförmie gestellt: I. Nadeln flach gekämmt, 2zeilig, 1- oder 2reihig, Zweige kahl oder fast so: 20. A. Löwiana (geht auch als grandis var. Lowiana, concolor var. Lowiana und concolor var. lasio- Abb. 153. Junge Abies subalpina, 3 m (Orig.; Hort. Hesse, Weener). carpa, vergleiche das auf S. 145 über die Benennung Gesagte): Kalifornien (Sierra Nevada), Tracht ziemlich schmal mit deutlichen flachen Astquirlen, wie in Abb. 86, 102 und 147, dadurch mehr an grandis als concolor gemahnend, Abies. 155 Triebe dünn, N, Knospenklein, leicht harzig, Nadeln lang, (35—)45—60(—75) :2—2,5 mn Spitze rundlich, 2spaltig, oben gefurcht im unteren Teil, unten zwei weiße Streifen, Zapfen nicht wesentlich von concolor verschieden; außer mit dieser Art wird Lowiana oft noch mit der im Gesamteindruck ähnlichen grandis verwechselt, die aber durch Nadeloberseiten ohne Spaltöffnungen und durch die um die Hälfte kürzeren Nadeln der oberen Schicht ab- weicht (siehe oben S. 149), nach Hickel gibt es keine Mittelformen zwischen Lowiana (= lasio- carpa Hort.) und coneolor, nur konvergierende Jugendformen; Kultur und se endung wie concolor, die aber in rauheren Lagen vorzuziehen ist. j II. Nadeln mehr bürstenförmig aufgerichtet: 4) (B siehe unten) Knospen wenig harzig, am Grunde von einem Kranz freier, lang zugespitzter Schuppen umgeben ( Abb. 151 n), die mehr oder minder von den Nadeln verdeckt werden, Zweige dicht feinfilzig: 1) Nadeln oberseits deutlich zefurcht. Quer- schnitt wie Abb. 151 0: 21. A. nö- bilis, Adeltanne: Nordwest- amerika (Washington, Oregon, Nordkalifornien), dort bis 100 m, siehe Abb. 86, in Kultur wie Abb. 7, Triebe dick, Knospen rundlich, Nadeln oben tiefgrün, ausgenommen die Spitze, Stellung wie Abb. 151 m bis p, unten weiß gestreift, Zapfen sehr dick, etwa 15—25:7—8 cm, Deckschuppen groß, zurückgeschla- gen, siehe Tafel II, Fig. a; die Nadel- färbung wechselt und man unter- scheidet var. alauca, blaugraugrün (Abb. 150), gilt als beste Form und var. argentea, silberweiß; hart, in günstigen Lagen sehr schön, liebt nach Elwes tiefen sandigen Grund auf Fels- oder Hügellehnen, wo guter Wasserabzug und viel Humus vorhanden. — 2) Nadeln im Schnitt 4eckig (Abb. 1445): 22. A.magni- fica,. Prachttanne: Kalifornien, Süd-Oregon, dort bis SO m, siehe Abb. 107, Zweige und Knospen wie nobilis, von dieser außer in der Tracht noch abweichend durch län- gere Nadeln, 25—40:1.5 mm, 1 mm dick, gegen Grund verschmälert. Spitze rund (Abb. 1444 -c), Zapfen 15—22 :5—9 em, Deckschuppen ein- geschlossen, siehe Tafel II, Fig. b; die var. shastensis (A. shastensis) weicht durch die vorragenden, gelben Deckschuppen ab, die var. glauca hat etwas mehr blaugefärbte Nadeln; gleich nobilis in günstigen Lagen sehr schön, will freistehen, jung langsam wachsend, treibt spät aus. B) Knospen reich verharzt: 1) Nadeln sehr lang und breit, 45—65: 2,25 mm, Fuß verdickt, Triebe so gut wie kahl: 23. A. cöncolor, Grautanne: westliches Nordamerika (Colorado, Utah, Südkalifornien), dort bis 50 m, Tracht wie Abb. 37 und 152, Triebe dick, olivgrau bis weißlich, Knospen eikugelig, Nadeln beiderseits fast gleichfarben, blaugrau, steif, im Querschnitt wie Abb. 144g, Spitze rundlich oder spitzlich (d—f). Zapfen klein, 8—10:4 mm, Deckschuppen verborgen, Tafel III, Fig. c, vor Reife grün oder blauviolett: Grartenformen ziemlich zahlreich, da die Färbung bald tiefer bläulich (var. violacea oder glauca, Abb. 54), bald mehrsilberweiß (var. argentea), auch in Jugend goldgelb (var. area) ist, ferner Hänge-, Säulen- und gedrungene Formen u.a.: besonders in Jugend schöne, wertvolle Tanne, Abb. 154. Abies arizonica, 4 m (Orig.; Hort. Hesse, Weener). 156 Abies—Acmopyle. raschwüchsig, verträgt trockenere, sonnige Lagen auf felsigem Untergrund bei genügender Humusschicht, jetzt neben der Blaufichte in Kultur sehr verbreitet, siehe auch Seite 86. — 2) Nadeln meist unter 4) mm lang, kaum 1,5 mm breit, Triebe mehr minder behaart: a) Knospen violett-karmin, wie lackiert, Nadeln oberseits dunkelgrün: 24. A. balsamea, Balsam- tanne: Kanada, nördliche Vereinigte Staaten, dort bis25 m, Triebe hellgrau oder gelblich, Nadeln 15—25(—30) : 1,25—1,5 mm, Spitze leicht ausgerandet oder spitzlich, unten zwei weibliche Streifen, gerieben sehr balsamisch riechend, Stellung wechselnd, seicht bürsten- förmig oder mehr flach gekämmt (Abb. 144 h—k), Zapfen klein, 7—10:2,5 cm (Tafel III, Fig. h), Deckschuppen leicht vorragend oder ein- geschlossen; in Wuchs und Färbung recht variabel, im allgemeinen nur für frische, luftfeuchte Gebirgslagen zu empfehlen, sonst kümmernd und struppig. —b) Knospen grau, ziemlich matt, Nadeln oberseits mit hellen Spalt- öffnungsreihen:25.A.sub- alpina (A. lasiocarpa nach Henry und Sargent, siehe S. 145), Felsentanne: (Gebirge des westlichen Nordamerika, besonders Rocky Mts., dort bis 70 m, Tracht siehe Abb. 86 u. 153, Triebe aschgrau, Knospen stumpf, Nadeln 15—35 zu 15 mm, Spitze ganzrandig (Abb. 144 I—m), Stellung unregelmäßig, bald mehr gekämmt, bald (meist) mehr bürstenförmig, Zapfen wie balsamea; Kultur usw. wie 26.A.arizönica(lasiocarpa var. arızonica), Korktanne: westliches Nordamerika (Arizona), bis 15 m, siehe Abb. 154, welche wohl das erößte in Deutschland vor- handene Stück zeigt, Stamm sehr bald korkige, weiße Rinde entwickelnd, wird von Henry u. a. als Varie- - tät zu voriger gezogen, Abb. 155. Araucaria araucana (A. imbricata), nach Hickel und Beißner (Hort. Rovelli, Pallanza; durch Güte von Dr. E. Rovelli). aber von dieser sut ab- weichend, Nadeln mehr flach liegend (Abb. 144 n), oberseits später glänzend grün, mehr an amabilis gemahnend, 12—30: 1—1,5 mm, Spitze ausgerandet, unterseits stärker weiß, silbrig, Zapfen wie Tafel III, Fig. a, gleich subalpina harte Gebirgsform, beide wohl widerstandsfähiger als concolor, aber langsamer wachsend, für frische Lagen. o ae \ 7 are ri Abies Griffithiana siehe Larix Griffithiana. — Abies leptolepis siehe Larix leptolepis. — Abies Smithiana siehe Picea spinulösa. Acmopyle Päncheri (Dacrjdium Pancheri, Podocärpus pectindta): bis 20 m hoher Baum aus Neukaledonien, Blätter immergrün, teils schuppenförmig (Langtriebe), teils nadelförmig (Kurztriebe); für uns wohl ohne Belang; Angaben über Versuche im Freiland im Gebiet sehr erwünscht. Sa Aectinostrobus — Araucaria. 157 Actinoströbus pyramidalis, Schuppenzypresse: dichtästiger, breitverzweigter Strauch aus Süd- westaustralien, Blätter durchaus schuppenförmig oder an sterilen Trieben nadelig, abstehend, steif, sattgrün, Blüten- und Fruchtmerkmale siehe S. 129, und Abb. 134 a—c, S.135, Frucht Holzzapfen, im 1. Jahre reifend; für uns wohl nur Kalthauspflanze, ob im mediterranen Teile des Gebietes im Freiland versucht?; Ver- mehrung durch Samen (nach Reife), durch Stecklinge im Hause oder auch durch Veredlung auf Cupressus oder Thuja orientalis, Adeltanne siehe Abies nobilis, Agathis (Dammära), Dammaratanne: hohe immergrüne Bäume, Blätter derb, laubartig, siehe Abb.138 a, S.139, Blüten- und Fruchtmerkmale siehe S. 130 und Abb. 138 b—i, Reife im 2. Jahre; bei uns, außer etwa ganz im Süden, nur Kalthauspflanzen; Ver- mehrung wie bei Araucaria, Veredlung am besten auf junge Pflanzen von Araucaria arau- cana. — Wir nennen nur kurz die gelegentlich im Kalthaus zu findenden: A. Dammara (Dammara orientälis), Malayischer Archipel, Phi- lippinen (siehe Abb. 138 a—:) und A. australis (D. australis), Kaurifichte, Neuseeland. Ajanfichte siehe Picea ajanensis. — Aleppo- kiefer = Pinus halepensis. — Alerce siehe Fitz- roya. — Altaifiehte = Picea obovata. — Ameri- kanische Rotfichte siehe Picea rubra. Araucaria araucana!) (A. im- bricata, A. chilensis), ehilenische Arau- karie, Schmucktanne: Süd-Chile, Baum bis 40:1 m, Tracht in Kultur wie Abb. 155, Verästelung quirlig, Borke rauhschuppig, Nadeln gleichartig, spiralig dicht um die Triebe gestellt, sitzend, lederig, steif, stechend, glänzend grün, 3—5:0,8—2 cm, beiderseits mit Spalt- öffnungen, 10—15 Jahre bleibend, dann eintrocknend, vergleiche auch S. 135; Blüten- und Fruchtmerkmale siehe S.131 (Abb. 138 k—n, S. 139), Zapfen groß, kugelig, bis 15 cm dick, braun (Tafel VI, Fig. a), im zweiten Jahre im Spätsommer reifend, nach Reife zerfallend, Samen wie Abb. 158 n, Keimling mit unterirdischen Keimblättern (Abb. 88c, 5.95); Kultur in gutem, frischem, aber durchlässigem Boden in genügend luftfeuchter, gegen kalte Winde geschützter Lage; in Eng- land wie auch in Frankreich und Belgien in Seeklima schön, bei uns nur dort ohne Decke versuchswert, wo die Winterkälte — 15° Ö nieht übersteigt, sonst durch Um- bau schützen; Vermehrung durch Aus- saat gleich nach Erhalt der Samen, diese werden mit der Spitze nach unten halb- schief in kleine Töpfe zu etwa ?/, dr M Länge in die Erde gesteckt; ferner durch Abb. 156. Callitris quadrivalvis (phot. Alwin Berger, Stecklinge ım lauwarmen Vermehrungs- Hort. Hanbury, La Mortola, italienische Riviera). hause, doch wachsen sie schwierig; Verwendung als ganz eigenartigen Gartenschmuck für Liebhaber; in Gegenden, wo sie gut gedeihen, sind die Araukarien prächtige Bäume, daher Versuche immer ratsam! 1) Der älteste Name ist Pinus araucana Molina (1782), so daß die Art A, araucana C. Koch (1873) heißen muß. 158 Arceuthos—Üedrus. Arceüthos drupdäcea siehe Juniperus drupacea. — Arizonatanne =: Abies arizonica. — Arve siehe Pinus Cembra. Athrotaxis!) laxifolia (A. Doniana): Tasmanien, dort Baum bis 15 m, bei uns nur Strauch, Borke rötlich, zuletzt abfasernd, Triebe schlank, Knospen nicht ausgebildet, Blätter mehrjährig, spiralig-dach- ziegelig, leicht spreizend, etwa 6 mm lang (Abb. 1281), Spitze eingebogen, Rückseite gekielt, mit 2 seitlichen Spaltötfnungsflecken, Bauchseite konkav, mit 2 Spaltöffnungsstreifen, Rand ganzrandig, dünn, gegen Spitze’ durchscheinend, siehe auch S. 141; Blüten- und Fruchtmerkmale siehe S. 1285 und Abb. 128 s—x, Zapfen fast kugelig, 16 mm dick, 15—20 holzige Schuppen, wie Abb. 141 u; Kulturansprüche etwa wie Uryptomeria; Vermehrung wie (ryptomeria, besonders durch Veredlung auf Uryptomeria japonica var. elegans; Verwendung nur in den südlichsten Teilen des Gebietes in genügend luftfeuchten, warmen Lagen; ob erprobt? - Atlaszeder siehe Cedrus atlantica. Balsamtanne siehe Abies balsamea. — Bankskiefer siehe Pinus Banksiana. — Bergkiefer siehe Pinus montana. — Bergspirke siehe Pinus uncinata. — Belis siehe Cunninghamia. — Biöta und ins- besondere B. orientalis und Formen siehe Thuja orientalis. — Bischoffskiefer siehe Pinus muricata. — Blatteibe siehe Phyllocladus. — Blaufichte siehe Picea pungens. — Bleistiftwacholder siehe Juniperus virginiana. — Buschföhre siehe Pinus montana. Abb. 157. Cedrus Libani im Hochgebirge des ceilieischen Taurus (phot. Walter Siehe, Mersina). Callitrisquadrivalvis (Thuja articulata), Schmuckzypresse: bis 6m hoher Strauch oder Baum aus dem nordwestlichen Afrika, Tracht wie Abb. 156, Triebe usw. sowie Blüten- und Fruchtmerkmale siehe S. 129 und Abb. 134 d—i, Zapfenreife 1jährig; Vermehrung durch Saat (nach Reife), Stecklinge von kräftigen Seitentrieben unter Glas halbwarm oder Veredlung auf Thuja orientalis oder Cupressus sempervirens unter Luftabschluß im Vermehrungshause; ob im Süden des Gebietes bei uns im Freien versucht?; an der italienischen Riviera hart, wie Abb. 156 zeigt. Caryotadxus siehe Torreya. Cedrus?), Zeder: siehe auch S. 135; große immergrüne Bäume, Tracht wie Abb. 157—158, Verästelung unregelmäßig, malerisch, Borke alter Stämme dick, rauh, kleinschuppig; Zweige 1) Oft Arthrotaxis nach Endlicher (1841) geschrieben, doch Don gab 1839 den Namen Athrotaxis, vom griechischen ddo00g gedrängt, und ra&rs Anordnung (nach Henry). Der sogenannte deutsche Name ‚‚Glieder- fichte‘“ ist daher unrichtig! — ?) Im wesentlichen nachHenryandElwes, Trees of Great Britain III p. 451 HH. (1908). Cedrus. 159 in Lang- und Kurztriebe gegliedert, Knospen klein, eiförmig, wenigschuppig, die Schuppen am Grunde der Langtriebe oder um die Jahresringe der Kurztriebe bleibend, Nadeln 3—6- jährig, am Grund gegliedert, steif, stumpf, 4- oder 3kantig, auf allen Seiten mit Spaltöff- Abb.158. Cedrus Libani, etwa 22 m (Orig.; Hort. Vilmorin, Verrieres bei Paris). nungen, an Langtrieben spiralig, an Kurztrieben gebüschelt, Gefäßbündel einfach, Harzeänge 2, randständig, Blüten- und Fruchtmerkmale siehe S.132, und Abb. 125 1-0, S. 128, Zapfen einzeln, aufrecht, gestielt, stumpfbraun, im Oktober-November des dritten Jahres reifend, Deckschuppen klein, Samen in jeder Zapfenschuppe 2, weichschalig, mit Harzblasen, die 160 Cedrus. aromatisch nach Terpentin duften, Keimling mit 9—10 Keimblättern (Abb. 88:, S. 9); Kultur in gut durchlässigem, lehmig-sandigem Boden in recht warmer Lage; Ver mehrung durch Samen (nach Reife oder bis März stratifizieren), Sämlinge erst in Gefäßen halten; Formen durch Veredlung auf ©. Libani oder atlantica; Stecklinge aus Kurztrieben aus altem Holze mit etwas davon daran, doch Erfolg nicht besonders; Verwendung als prächtige Einzelbäume für genügend warme Lagen, siche bei den Arten. Diese stehen sich so nahe, daß man sie oft als Varietäten einer Art ansieht. I. Leittrieb junger Bäume aufrecht (Tafel III) oder nur leicht übergebogen, nicht hängend, auch Zweige nicht hängend, Zapfen abgestutzt, eher leicht hohl, nicht gerundet an Spitze: A) Triebe kahl oder nur leicht kurz behaart, Nadeln breiter als dick: 1. Nadeln meist über 15-30) mm lang: 1. C. Libani, Libanonzeder: Gebirge des Libanon, Taurus und Antitaurus, zwischen 1000 und 2800 m, Tracht wie Abb. 157 und 158, Zapfen groß und breit, 7,5—12,5:4,3—6,5 cm, Tafel VI. Fig. m, Schuppen 5 cm oder mehr breit, Nagel meist rechtwinklig eingebogen, außen behaart; sehr schöne Art, welche Siehe (in Mitt. Pr Abb. 159. Cephalotaxus Harringtonia (C. pedunculata) (Orig.; Hort. Vep, Ungarn). Dendrol. Ges. Öst.-Ung., I. S. 68, 1912) für den Süden Österreichs als Forstbaum empfiehlt; variiert in der Blattfärbung von Hellgrün bis Silberblau (var. argentea), ebenso in der Tracht, var. nana, Zwereform, var. strieta, Dann Form und var. pendula, Hängeform. — 2. Nadeln sehr kurz, nicht über 12 mm lang: 2. ©. brevifölia (C. Libani var. brevifolia): Cypern, noch durch N Zapfen abweichend, empfindlicher als vorige. — B. Triebe reich kurz behaart, Nadeln meist eher dicker als breit: 3. C. atlantica, Atlas- zeder: Algier, Marokko, zwischen 1600 und 2700 m, auf Sand wie Kalk, bis 50 m, "Tracht steifer als bei Libani ‚Verästelung regelmäßiger, Leittrieb ganz aufrecht, wie Abb.60, 8. 67. Zapfen kürzer und mehr zylindrisch (Tafel VI, Fig. I); von Gartenformen die blaugrün benadelte var. glauca, siehe das farbige Bild auf Tafel III, die Abb. 71 zeigt eine etwas abweichend gewachsene Form; auch pyramidale Formen var. pyramidalis, var. columndris und var. fastic giata treten auf; diese Art ist die härteste, liebt Kalkboden, gedeiht aber auch auf Sand, nach Elwes wächst sie in der Jugend bedeutend schneller als Libani, ist jedenfalls in erster Linie zu empfehlen. Cedrus—Cephalotaxus. 161 II. Leittriebe junger Bäume deutlich überhängend (Abb. 100), auch Triebe stets hängend, grau, dicht behaart, Zapfen an Spitze gerundet: 4. C. Deodara (C. Libani var. Deodara), Himalayazeder: West-Himalaya (Kumaon bis Afghanistan), meist bei 2400—3200 m, erreicht riesige Größe, bis 100 m Höhe bei 16 m Umfang; Tracht siehe Abb. 100 und 110, Nadeln bis 5 cm und so dick wie breit, Zapfen groß und breit, 10—12,5:7,5—10 cm (Tafel VI, Fig. n), Schuppennagel nicht eingebogen, Schuppen meist weniger behaart als bei den anderen Arten; die Hauptformen sind die grüne var. viridis und die silbrige var. argentea; diese Art ist für wärmere und feuchtere Lagen geeignet, soll kalkarmen Boden vorziehen und mit 40—50 Jahren oft plötzlich absterben; jedenfalls dürfte die Himalayazeder für uns die am wenigsten wertvolle sein, sie gedeiht jedoch im Hort. Malonya bei Baron Ambrözy sehr gut, wie Abb. 100 zeigt. EX IZ) nn NEE RN REN aM RD) De) Zune Sr Kr) Me, N, > N: N ARTE DNS 8 ; RSSR Abb. 160. Cephalotaxus: a—e drupacea: a Zweigstück mit männlichen Blüten, b männliche Blüte, e Zweigstück mit weiblichen Blüten, / weiblicher Blütenstand (von Fortunei), d Frucht, beieim Querschnitt. — q Harringtonia (pedunculata) var. fastigiata: Triebstück. — h—i Fortunei: Nadeln und ihre Enden von unten. — k—1Oliverü: k Triebende mit Nadeln, Z Nadelgrund und -spitze von unten (a—e nach Shirasawa; / nach Wettstein; g, k nach Gardener’s Chroniele; sonst nach der Natur). Cephalotaxus, Kopfeibe: meist Sträucher, seltener kleine Bäume, Tracht siehe Abb. 29 und 159, Knospen grün, mit zahlreichen dachziegeligen Schuppen, die als deutliche Scheide an der Spitze der zweijährigen Triebe persistieren, Triebe grün, weißpunktig, mit linearen Nadelbasen, Nadeln spiralig gestellt, an senkrechten Trieben ringsum abstehend (Abb. 160 g), an seitlichen infolge Krümmung des Grundes gekämmt (Abb. 160 a, k), 3—4jährig, sehr kurz gestielt, spitz, oberseits grün, Rippe in Vertiefung vorspringend, unterseits zwei weibliche Spaltöffnungsstreifen mit sehr schmalen, grünen Randstreifen, Gefäßbündel einfach, darunter ein Harzgang (Abb. 160 h,i, 1), siehe auch S. 139; Blüten- und Fruchtmerkmale siehe S. 126/7 und Abb. 160; Frucht ein steinfruchtartiger Same, Außen- schicht fleischig, Samen siehe Abb. 160 d—e, Keimpflanze mit 2 Keimblättern, siehe Abb. 895, S. 9; Kultur in frischem, gut durchlässigem, sandig-lehmigem Boden in Silva Tarouca, Unsere Freiland-Nadelhölzer. 11 162 Cephalotaxus. leicht beschatteter, warmer, geschützter Lage (außerhalb des Weingebietes kaum hart); Vermehrung durch Samen, aber gleich nach Reife, sonst liegen die Samen 1—2 Jahre und müssen stratifiziert werden, Sämlinge erste Jahre in Töpfen halten; auch Sommerstecklinge unter Glas wachsen meist gut, doch nur von Kopftrieben wertvoll; dies gilt auch für Veredlung, wobei Stecklinge von ©. Harringtonia (C. pedunculata) als Unter- lagen dienen; auf Taxus baccata Erfolg sehr unsicher; Verwendung in geeigneten Lagen für Liebhaber; C. Fortunei schönste Art. I. Nadeln 5—8,5 cm lang, beidendig allmählich zugespitzt, oberseits tiefgrün, unter- seits deutlich weißlich (jedes Band 18—22 Linien umfassend), siehe Abb. 160 h—: 1. C. Fortünei: Ost- und Mittel- .. SGEEEEE ' ehina, großer Strauch oder UN kleiner Baum, bis 15 m, Tracht wie Abb. 29, S. 37, Nadeln unterseits mit nur sehr schmalen grünen Rän- dern, Frucht olivgrün, läng- lich-eiförmig. — II. Nadeln kaum über 4(—5) cm lang, ziemlich plötzlich kurz zu- gespitzt oder sonst Grund abgerundet oder abgestutzt, oberseits mehr gelbgrün: A) Grund der Nadeln ver- schmälert, wiein Abb. 160 h: 2. C. drupacea: Mittel- und Ostchina, Japan, Strauch oder Baum, ge- legentlich bis 20 m, Wuchs mehr aufrecht ausgebreitet, nicht überhängend, Nadeln 1,5—4 cm, wie Abb. 160 a, Spaltöffnungsstreifen aus 13—15 Linien, Frucht braun, birnförmig, wie Abb. 160 d, diese Art scheint selten echt in Kultur, hier findet man fast stets 3. C. Harring- tönia!) (C. peduncu- lata,) die nach Henry höchstwahrscheinlich ein in der Heimat (Ostchina) ent- Aa ER TR standener Bastard von €. Bee Fortune; X O. drupacea ist, a a Nie * EEEN pr y Py . 2 . . . ERBEN EEHT U i EN sie ähnelt meist in den im Abb. 161. Cephalotaxus Harringtonia (pedunculata) var. fastigrata, 3,9 m Durchschnitt 3—t em langen (Orig.; Arboretum G. Allard, La Maul6vrie, Angers). Nadeln mehr Fortune, in den Früchten drupacea, hält auch im Wuchs ziemlich die Mitte zwischen beiden (Abb. 159), hierher außer var. sphae- ralis, einer Form mit kleineren kugeligen Früchten, noch var. fastigiata (C. Buergert, Podocarpus koraidna, ©. koraiana), die in der Tracht zuweilen an Taxus baccata hibernica er- innert, siehe Abb. 161, Nadeln radial um Triebe gestellt (Abb. 160g), doch treten nahe dem Grunde der Pflanzen auch normale Seitentriebe auf, Blüten und Früchte unbekannt; ©. Harringtonia ist die härteste und verbreitetste Art, sichere Unterschiede zu den mut- 1) Der älteste Name ist Taxus Harringtonia Knight, ex Forbes, Pinet. Woburn. 217, tab. 66. (1839); ©. peduneulata Siebold et Zuecarini wurde erst 1846 publiziert, mithin ist ©. Harringtönia K. Koch (1873) voranzustellen. Die Abbildung der pedunculata von Siebold et Zuecarini erschien erst 1870 in dem von Miquel herausgegebenen 2. Teile der Flora japonica auf Tafel 132. Cephalotaxus— Chamaecyparis. 163 maßlichen Eltern sind schwer festzustellen. — B) Grund der Nadeln abgerundet oder abgestutzt (Abb. 160 I): 4. C. Oliverii, Zentral- und Westchina, Strauch oder kleiner Baum, Nadeln steif, sehr dicht, wie Abb. 160 k— Il, 2—3 cm: 3,5—4,5 mm, Frucht eiförmig, etwa 2,5 cm lang; soll bei Veitch in Kultur sein, doch hält Henry (1912) diese Pflanzen (Abb. 78) für drupacea; O©. Olwerii wurde erst mit ©. Gr ifjüthii aus Assam vereint, doch hat dieser dünnere, mehr an Fortunei in Größe (bis 6cm) und Form (Zuspitzung) erinnernde, am Grunde mehr abgerundete, dem Trieb nicht dieht aufsitzende Nadeln; kaum in Kultur. Chamaecyparis, Scheinzypresse: man ver- gleiche dasim Abschnitt X 11, S. 141, Gesagte; immergrüne Bäume oder Sträucher, Tracht meist pyramidal (Abb. 162 bis 168), Stamm mit Schuppenborke, Ver- zweigung reich, zuletzt 2_3fach "Hiederig, Triebe grün, meist im dritten oder vierten Jahre abfallend, Blätter schuppenförmig, kreuzgegenständig, an Säm- lingen und Schossen lineal, nadelartig, abstehend, sonst kurz, anliegend, zweigestal- tig, ganzrandig (12 B. wie in Abb. 163 a—c); Blüten- und Fruchtcharaktere siehe S. 128 und vergleiche Fig. 129/—h, 8.131; Zapfen kugelig, im ersten oder bei nootkatensis im zweiten Jahre reifend, Schuppen 4—12, holzig, Samen fein geflügelt (Abb. 163 e, k, 0, r, vo) und Keimlinge wie Abb. 89 g-i, S. 94; Kultur in etwas feuch- tem, sandigem Lehmboden, leicht beschattet, man ver- gleiche jedoch die Arten; Vermehrung der Arten durch Samen (Frühjahr) : Abb. 162. Chamaecyparis pisifera var. squarrosa etwas im Schnitt und der Formen durch reife gehalten, 5 m hoch (Orig.; Hort. Hesse, Weener, Hannover). te vergleiche auch 2.100, Be Veredlung ist Ch. Lawsoniana die beste Unterlage; Verwendung als a Zierpflanzen, auch als Nutzhölzer brauchbar, siehe die Arten. Über die richtige Benennung sei gesagt, daß bei den zahlreichen Formen eine genaue Sichtung und Richtigstellung der Namengebung wohl noch zu erfolgen hat, aber auch sehr schwierig ist. Man vergleiche Abschnitt RS: 123/5 5. Die Zahl der Synonyme ist erheblich, schon bei den Arten und Hauptformen, da ja viele Autoren die Gattung unter Cupressus einreihen und viele Formen unter Retinospora gehen. Die Retinosporen umfassen die Jugend- und Übergangsformen, ebenso viele Monstrositäten. Von Hauptnamen ist Ch. thyoides Britt., Steens and Poggb. (1888) auf Grund von Cupressus thyoides L. (1753) voranzustellen gegen Thuja sphaeroidea Sprengel (1826), bzw. Ch. sphaeroidea Spach (1842). Verschieden ist die Rechtschreibung bei Nr. 3. Der älteste Name ist Cupressus nootkatensis Don (1824), Hookers Cupr. nutkaensis datiert von 1839. 112 164 Chamaeeyparis. Abb. 163. Chamaceyparis: ae oblusa: a—b Triebe, e Trieb von Jugendiorm, d Fiederstück mit Früchten, e Samen, einer davon vergrößert. [-k pisijera: | Triebstück, q Trieb von Jugend-, h von Übergangstorm, ı Fiederstück mit Früchten, k Same (wie bei e). — 1-0 noolkatensis (nutkaensis): I Triebstück, m von Jugend- lorm, nr Wiederstück mit Früchten, o Same (wie bei e). — p—r Lawsoniana: p Triebstück, q aufgesprungener Zaplen, x Same (wie bei e). sv Ihyoides (sphaeroidea): s Vriebstück, ? von Jugendform, u Trieb mit rüchten, ® Same (a,b, /, 1, p, s nach Mayr; e, 9, A, m, n nach Beißner; d, ü nach Shirasawa; e, k, 0, r, v nach lHickel). Alphabetische Übersicht der im folgenden erwähnten lateinischen Namen. (Siehe auch unter Cupressus, Retinospora und Thuja.) (Die Zillern bedeuten die Seitenzahlen.) breuiramea » 2 2. 2 00.» 166 Lawsoniana Fraseri . . . . 168 Lawsoniana pyram. Fraseri 168 TORTOSUNSCSUE OT lee DLdUCOn 2 lo Lawsomiana. « » 2 ....167 Deissneriana © 2. . 168 Rosenthalü. . . . . 168 albomaculata 2... 168 GRAD en re 8 Wisseliv.. . 2.7 00.108 albopieta 2... . . 168 interiexia x» » 2 2. 0. 168 - Rosenthalüü . . . » » . 168 alBOSMER. «x = 2% 5. 168 TC VE a BR RR): SQUATTOSA. ur cee a0 ra albospieata =..." . .. 168 IUEBSCRENE Sn 2 ne 108 varvegaia - =» 2. ae albovariegata . . . . . 168 MANUMa ne Nr. ae 168 albomaculata . . . . 168 Alumin 33. m ver l0R DIaUOR we. a. ea 108 albopteia x » >. ,.108 DITONIA Sun al monumentalis nova . . 168 albospicala. . » . . 168 A N otz) N N Ne) albovariegala . . . . 168 argenleovartegala. . . . 168 Zorsiekensis, . » . . 168 argenleovariegata . . 168 UNE Ren yore 108 forstehtana . . . . 168 VErSÜCOT . » » « . . 168 IUiea en rn l68 minima glauca . 168 verstcolof =. » » s . „108 lulescons : » » . . x 168 Dygmaeta =... . 168 Westermanni . . . . . 168 Westermanni . . . . 168 DERÄWR- ec. 0 108 2 32— WRSSal a, lm Beissneriana . x... 168 alas en 268 mootkatensis, Se ale Le Me 9}: ÜNBRS En ar CONNaCaE lo BRROB 8 nn a Mr Ne ee er li) COMDrESSa ss. nt. a DRTRRRS nr 08 ITOSITALDEE 6 U ericotdes . . lot pygmaca . . . nl alla LO 108 pyramidalis . . . or ONERAS" © 2, Suun,.cn m ar Mirformis - » » . 2 ....168 Aluma 2.2 0.0 .,r...168 N A N! compacla .» . . . . 168 CONUU me als COMDaCIa. lat forstekensis - - . . . . 168 ErERIG nn nn 08 compressa . . . . . 167 forstektana .°. . ... . 168 vurläls » » 2.2» 108 Orachlis’ » 2 107 Chamaecyparis. 165 nootkatensis nana nidiformis 167 obfusa nana pygmaea . . . 165 pisifera pyramidalis . . . 167 — nidiformis. - - - - -. - 162. — pendla -......:.165 — — eolumnaris. ... . 167 ZZ ERIE = = = 2.2... 168 — Dumm. - ........ 165. — —aea. 2. 2.,,.167 nutkaensis — nootkatensis . 167 — squarrosa.. -......165 — sqwarrsa.......166 Be ne. 2 2.2 100 9 ORT en 16 es et — albospiea .-..-....16 — — albospea .....166 — — sulphurea.. . ... ..166 re ne. 5. 2: os) Dede 2 ren 165 sirielas lea nr — — graellis ......166 pisifera -........166 sphaeroidea = thyoides . . 168 — — Kelteleeri...:.-166 —aue - -.......167 smarsa ........166 — brevamen -.....166 — eolumnaris - -... .167 dihyoids.-. 2 ..... 18 — eompada -..:.-...:15 —fıihjera.-......... 167 — andeyensis .-... ... . 169 ERRFOBERS.. >. 2 nu are aa ED 7 — FERNFORTRER ee ein IBR. -ierlendes 2... Sera — spBemdes > = = 5.5 2, 166: | Sm nn rn. IGR dla . ro: are — Se (ee ey, — kewensis : - - - -.. . 169 — graeilis aurea .... .166 — plumosa -.......166 — leptodada. ..... .169 —rReleleern =" 2.22 552166, aan >... 167 — nina: 22.22 2 202 02016 — Iycopodioides .. -. . 16 — — albospwa .....167 — — pygmaea .... .169 BEER. n etaeren 2, 2:04 104 0 Dimden 2 22 2 2 169 a ER nn a ee OR 7 Besen ee TI N ee — — eompada .....169 — — glaucescens. ... .. . 167 Übersieht der Arten'). (Anordnung auf Grund der Zweig- und Blattmerkmale.) T. (IT. siehe S. 166) Blätter stumpf oder kaum gespitzelt, engan die Zweige angepreßt, be- blätterte Zweige auf den Flächen mehr minder gefurcht, ihre Unterseiten deutlich weißlich (Abb. 163): 1.Ch.obtüsa (Cupressus oder Retinospora obtusa), Hinoki-Schein- zypresse, Feuerbaum: Mittel- und Südjapan, bis über 50 m, Tracht breit kegelförmig, Äste wagrecht, Zweigspitzen überhängend, Borke in langen Streifen abreißend, beblätterte Triebe flach zu- sammengedrückt, oberseits tiefgrün, unterseits weiß gezeichnet, Blattpaare un- gleich, die seitlichen- viel größer als die Flächen- blätter, nicht drüsig (Abb. 163 a—c), Zapfen s—10(—12) schuppig, 10—12 mm (Abb. 163 d), Samen mit Harzbläschen (e); infolge der langen Kultur in Japan sehr viele Kultur- formen bekannt, wir heben hervor: var. ericoides (var. squarrösa, Retinospora Sanderii), Jugendform, nach Beißner prächtige blau- 2 E Abb. 164. Chamaeeyparisnootkatensis var.nana f.compacta, Form graue Kugeln bildend; var. durch Schnitt beeinträchtigt, da eigentlich pyramidal, 1,5 m erecta, etwas säulenförmig, Orig.; Hort. Hesse, Weener, Hannover). Äste aufstrebend, lebhaft grün, gilt alszart; var.nana, Zwergformen, hierherf. compdeta und die sehr niedrige f. pygmaßa, für Gesteinsanlagen empfohlen; var. pendula (Ch. pendula Maxim., Cupressus obtusa var. pendula Mast.,Ch.obtusa var. filiföormis), einemonströse japanische Formmit langen, hängenden Zweigen und 4kantigen Trieben; was Beißner unter dem Namen pendula führt, ist eine ‘) Im wesentlichen nach Pard&, in Bullet. Soc. Dendrol. France (1912) Nr. 23. S. 6, und Henry, in Elwes a. H., Trees of Great Britain V. p. 1149 ff. (1910). 166 Chamaecyparis. wohl ziemlich identische, in Europa entstandene monströse Form; in diese Gruppe gehört auch var. Iycopodioides (Retin. Iycopodioides, Cupr. obt. v. Iycopodioides), eine pyramidale Form mit steifen Zweigen, äußerste Triebe verbändert, tiefgrün, hiervon eine gelbtriebige f. aurea (Abb. 111); ebenso ist eine monströse Form var. brevirdmea (Ch. breviramea Max., Ch. oder Cupr. obt. var. filicoides, Retin. filicoides und Nobleana), dichter und kleiner als Typ, |Verzweigung farnwedelartig, Wuchs langsam; var. aürea, hier besitzt die typische Form goldgelbe Triebe = (siehe Tafel VI), ferner ge- hören hierher f. graevlis aurea mit zierlicher hän- sender Verzweigung, f. Ke- teleeri (oft fälschlich als Übergangsform bezeichnet), mit gelben Triebspitzen u.a. ; var. variegata, bunte Formen, hierher f. albospica, Triebspitzen weiß u. a.; Ch. obtusa ist in guten, frischen Böden und nicht zu luft- trockenen Lagen wüchsig und ganz hart, daher wohl zu empfehlen, s. auch S. 86. II. Blätter deutlich zu- gespitzt, beblätterte Zweige auf den Flächen nicht ge- furcht: A. (B siehe S. 168) Beblätterte Triebe weder sehr kurz noch sehr dünn, regelmäßig 2zeilig, flache, regelmäßig gestellte Fiedern bildend, Zapfen über 6 mm dick: 1. Blätter der Triebe lang zugespitzt, die Spitzen mehr minder vom Trieb ab- stehend, mithin Triebe beim Hinaufstreichen rauh an- zufühlen, seitliche und Flächenblätter ziemlich gleichlang (Abb. 163 f, D): a) Beblätterte Triebe deutlich weißlich gefleckt unterseits, Zapfen 8—12- schuppig, 6—8 mm, Samen mit Harzbläschen: 2. Ch. pisifera (Cupr. oder Retin. 4 pisifera), Sawara-Schein- Abb. 165. Chamaeceyparis nootkatensis var. pendula zypresse: Mittel- und Süd- (Orig.; Arboretum G. Allard, La Maulövrie, Angers). japan, bis über 40 m, Tracht ähnlich obtusa, etwas zier- licher, Belaubung oberseits glänzendgrün, Zapfen siehe Abb. 1637; der Typ ist ziemlich selten, häufig sind daeegen die Formen, von denen wir folgende nennen: var. squarrösa (Retin. oder Ch. squarrosa, Cupr. pisif. var. squarrosa), die Jugendform, niedriger Baum oder dichter Strauch (Abb. 162), Blatttriebe wie Abb. 163g, Belaubung silbrigblau, sehr hübsch, viel angepflanzt; eine zwergige Form davon ist f. dumösa und eine gelblich belaubte f. sulphürea;, var. plumösa (Retin. plumosa, Cupr. pisif. var. plumosa) ist die Übergangsform, sie ist in Tracht voriger ähnlich (Abb. 112), zeigt aber neben den Jugendtrieben solche des Types oder beide Merkmale vereint (Abb. 163%); sie ist recht schmuck- Chamaecyparis. 167 voll und hart, häufig angepflanzt, von ihr gibt es gelbe (f. adrea, auch f. flavescens), weiße (f. albospica), silbrige (f. argentea), bläuliche e. glaucescens, Tafel IV) u. a. Unterformen; var. filifera (Retin. filifera, Cupr. pisij. var. filifera, var. filiförmis) ist eine monströse Form mit langen, hängenden Trieben, wie Abb. 63, wenn gut entwickelt, recht schmuckvoll; ferner sei noch genannt var. aurea (Cupr. pisif. var. aurea), selbbunte, sonst typische Formen, var. nana, Zwergform mit f. aurea, und var. pyramidalis, Säulenformen, mit f. strieta und £. columnäris: die Formen sind sehr beliebte Kulturpflanzen, sie sind ganz hart, wachsen üppiger als obtusa und vertragen mehr Feuchtiskeit. b) Beblätterte Triebe unterseits nicht weißlich, sondern grünlicht) oder blau- grün (Abb. 1637) Zapfen 4—6schuppig, 10 mm, Samen ohne Harzbläschen: 3. Ch. (Cupressus) noot- katensis (auch nut- kaensis geschrieben) (Thujöpsis borealıs), Sitka- oder Nutka-Scheinzypresse: nordwestliches Nordamerika (Alaska und Britisch-Ko- lumbien bis Washington und Oregon), bis 36: 1,8 m, Tracht wie Abb. 26, Borke dünnschuppig, Zweige fast rund, gelb- oder rötlich, später braungrau, Blätter siehe Abb. 163 /, n, Zapfen wie Abb. 163 n, variiert ziemlich wenig, vor allem var. pendula, Zweige und Triebe stark hängend, Abb. 165, recht auffällig, ferner var. nana, Zwerg- formen, wie f. compdeta (Abb. 162), f. compressa, f. graeilis, f. nidiformis, und var. glauca, bläuliche Be- laubung mit f. glauca vera; Ch. nootkatensis ist wüchsig, hart und schmuckvoll. 2. Blätter der Triebe kurz zugespitzt, der Achse anliegend (außer an jungen Pflanzen), Zweige also nic ht Abb. 166. Chamaecyparis Lawsoniana var. pyramidalis f. erecta viridis rauh beim Hinaufstreichen, (Orig.; Hort. Grafenegg, Niederösterreich). seitliche und Flächenblätter ungleichlang (Abb. 163 p), Zapfen 8—10(—12)schuppig, 10 mm, Samen mit Harz- bläschen: 4. Ch. (Cupressus) Lawwsoniana, Lawson’s Scheinzypresse: westliches Nord- amerika (Südwest-Oregon, Nordkalifornien), bis 60: 3,6 m, prächtige Art, Tracht siehe Abb. 52 und 166, Stammgrund plötzlich verbreitert, Blätter oberseits hellgrün, mit Drüse, unterseits mit verschwommenen weißen Streifen, Zapfen siehe Abb. 165 g; außerordentlich formenreich; wir heben hervor: var. squarrösa, Jugendform; var. ericoides, Über- gangsform, beide wohl ziemlich bedeutungslos; var. pyramidalis, aufstrebende, !) Dies gilt auch von der neuen Ch. (Cupressus) jormosensis aus Formosa, die sonst in den Blattmerkmalen der Ch. pisijera sehr gleicht, aber stumpf grün ist und elliptische Zapfen besitzt. 168 Chamaecyparis. pyramidale oder Säulenformen, hierher: f. erecta mit der grünen Form viridis (Cupr. erecta viridis) (wie Abb. 116, eine prächtige Form) und der bläulichen glauca (var. monumentalis nova), f. Rosenthalit, gute Säulenform, f. Altmii (f. Fraserı) u. a.; f. cönica (f. Wisseli), monströs, hahnenkammartige, kurze Verzweigung (Abb. 1135); var. pendula (auch als var. graeilis), mit f. alba, weißtriebspitzig, f. aurea, goldtriebig, f. vera, niederliegend, wenn nicht aufgebunden; var. nana, Zwergformen, hierher f. minima (Abb. 167) und minima glauca (Abb. 137), f. forstekiana (t. forstekensis) (Abb. 131), diese letzte monströs, geknäuelt zweigig, f. pygmaea u. a.; var. prostrata, Kriechform, nach Beißner nur für warme Lagen, Felshänge; var. filijöormis (var. filifera), Zweige fädie, überhängend, nach Beißner nur für warme Gebiete, = die niedrige f. compacta - (Abb. 167) gilt als härter; var. intertexta, schöne Form mit weitgestellten Zweigen und in Bogen über- hängenden Trieben, gilt auch als nicht recht hart; var. glaüca, bläuliche Belaubung, Typ stahlblau, wertvoll, hart, hierher f. Beißneriana, lebhaft grau, widerstandsfähig, ebenso f. „Triomf van Boskoop“; var. argentea, silbrig- blauweiß, mit f. nivea, noch weißer; var. aürea, gelbe Formen, hierher f. Iitea (f. lutescens), schlank kurz- zweigig, erst hell-, (später dunkler gelb (siehe Tafel V), Le: estermänni, pyramidal, goldgelb; var. variegata, bunte Formen, hierher f. albospica (f. albosprcdta), weiße Triebspitzen, ähnlich sind nach Henry f. albo- maculata, f. albo-pieta, ferner f. argenteovarvegata (Abb. 114), hart und hübsch auch f. versicolor (Abb. 168); f. albovariegata, niedrige, kompakte, weiß gefleckte Form, u. a. m.; Ch. Lawso- niana liebt frischen, sandig- lehmigen Boden, leidet selten Abb. 167. Links Chamaecyparıs Lawsoniana var. minima, in der n : Mitte Juniperus drupacea, rechts Cham. Lawsoniana var. filiformis vom Frost und gedeiht 1 compacta (Orig.; Hort. Vilmorin, Verrieres bei Paris). namentlich ın wärmeren Teilen des Gebietes gut, schnellwüchsig, über forstlichen Wert vergleiche man Abschnitt VII, S. 86; die Formen zum Teil sehr wertvoll im Garten, aber auch der Typ, zumal in alten schönen Exemplaren. B) Beblätterte Triebe kurz und dünn, nicht regelmäßig 2zeilig, wenig ausgebreitete Fiedern bildend, die mehr minder unregelmäßig gestellt sind gegen "das Ende der Zweige, Zapfen 6 Sschuppig, höchstens 6 mm, dick, Samen ohne Harzbläschen: 5. Ch. (Cupressus) thyoides (Ch. sphaeroidea), Kugel-Scheinzypresse, weiße%Zeder: östliches Nord- amerika (von Süd-Maine südlich bis Golfstaaten, westlich bis West-Mississippi), bis 24:1,2 m, Tracht schmalkonisch, Äste wagrecht; Zweige flach, hellgrün, später rund, rotbraun, Blätter blau- oder hellgrün, angepreßt, außer an jungen Zweigen, mit Drüse (Abb. 163 s), Zapfen Tafel VI. Chamaecyparis obtusa var. aurea, in Eisenberg (Böhmen). Chamaecyparis—Cryptomeria. 169 wie Abb. 163 u; Formen nicht so reich, z. B. var. ericoides (var. squarrösa, Ret. pseudo- squarrosa), Jugendform (f), etwas unsicher, kleiner, dichter, pyramidaler Busch; var. andelyensis (Ret. andelyensis und leptoclada, Ch. und Cupr. thyoid. oder sphaeroidea var. leptoelada), eineÜbergangsform, bei guter Entwicklung pyramidal, zypressen- artig; var. glaüca (var. kewensis), gedrungen kegelförmig, silbrigblau; var. nana, blau- grüne, kugelige Zwergform, hierher f. pygma£a, kissenförmig über Erde ausgebreitet, u.a. m.; diese Art bewohnt Sümpfe und sehr feuchte Wälder, nach Mayr sind ihr aber solche Orte im Norden zu kalt, was schon Loudon angibt, in rauheren Gegenden pflanze man sie in tiefen, feuchten Sand. Chilenische Araukarie siehe Araucaria. — Cilieische Tanne siehe Abies eilieica. — Colum- bea ist Araucaria araucana. Cryptomeria japö- nica, Kryptomerie: Ost- china (Fokien, Tschekiang), Nordjapan, Baum, gelegent- lich bis über 60:2 m, Tracht breit pyramidal (siehe Abb. 60 und 133), Veräste- lung spiralig, Borke rot- braun, abblätternd, Kno- spen klein, aus 3 Blättchen, Nadeln 4—5 jährig, in 5 Reihen spiralig um Trieb gestellt, pfriemlich, spitz, leicht gekrümmt, Grund am Trieb bis zurnächsten Nadel herablaufend, beiderseits gekielt und Spaltöffnungen tragend (Abb. 169), siehe auch S. 136; Blüten- und Fruchtmerkmale siehe S. 128 und Abb. 169; Zapfen kuge- lig, braun, im ersten Jahre reifend, aber erst im näch- sten Jahre oder noch später abfallend (Abb. 169 g), 1,5—2,5 cm dick, Samen schmal geflügelt (Abb. 169) und Keimling wie Abb. 88a bis db, S. 93; von wilden Formen kann man nach Henry (in Elwes a. H., Trees of Great Britain 1. Abb. 168. Chamaeeyparis Lawsoniana var, versicolor, 4,5 m 129 [1906]) festhalten: den (Orig.; Hort. Hesse, Weener, Hannover). Japanischen Typ mit gestreckter, ausgebreiteter Verästelung, kurzen, steifen, dunkelgrünen Nadeln, Zapfen mit zahlreichen Schuppen mit lang zugespitzten Fortsätzen und Deckenschuppenspitzen; var. Löbbii, jedenfalls japanisch, Tracht schmäler pyramidal, gedrungener, Nadeln länger, hellgrün, Zapfen ähnlich, doch Schuppenfortsätze und Deckschuppenspitzen eher noch länger, wohl härteste Form; var. sinensis (C. Fortunei, ©. sinensis): China, locker, mehr übergebogen verzweigt, Triebe schlank, Nadeln lang, schlank, Zapfen mit nur etwa 20 Schup- pen, deren Fortsätze und Deckschuppenspitzen kurz sind, nicht so hart; ferner Kultur- 170 Cryptomeria—-Cunninghamia. formen: var. araucarioides: Verzweigung entfernt, Zweige lang, hängend, Nadeln steif, kurz, tiefgrün; var. pungens, Nadeln steif, gerade, spreizend, stechend, gilt als hart (Abb. 172); var. nana, dichte, niederliegend-kugelige Zwergform mit kleinen Nadeln; var. com- pacta (Abb. 70), gedrungen wachsende Form des Types, die hübsch und recht hartist; außer- dem verschiedene monströse (var. spiralis, var. spvraliter-faleata; var. dacrydioides) und weiß- oder gelbbunte Formen; schließlich sehr eigenartig var. elegans (C. elegans), eine fixierte Jugendform, Triebe wie Abb. 169%, baumartiger, dicht verzweigter Strauch, Nadeln im Winter rotbronze-braun, sehr effektvoll, hiervon f. nana, eine Zwereform; Kultur in den wärmeren, besonders genügend luftfeuchten Gegenden des Gebietes in frischem, gutem, etwas lehmigem Boden, in rauheren Gegenden gut geschützten Standort; Ver- mehrung durch Samen gleich nach Reife, da nicht lange keimfähig, die Sämlinge werden \ In \ı l l h \ Vai IANage N H Yan ı) N W ü) 27 Abb. 169. Cryptomeria japoniea: a Triebstück mit Blättern, b Blattquerschnitt, c—d männliche Blüte, ce! Deckschuppe mit Pollensäcken, e—e! Deckschuppe mit Samenanlage, / weiblicher Blütenstand, g Zapfen, h Zapfenschuppe, i Same, k Trieb der Jugendform (a—e, d—i nach Parde; c!, k nach Beißner). bis zum dritten Jahre in Töpfen gezogen; Formen durch Stecklinge unter Glas oder Ver- edlung auf Hauptart (nur Gipfeltriebe verwenden); Verwendung als sehr hübsche Zierpflanze, wo sie gut gedeiht und sich frei entwickeln kann, besonders var. elegans eigen- artig, über Forstwert siehe S. 87. Cunninghamia lanceoläta!) (C. sinensis), Spießtanne: vergleiche das im Ab- schnitt XII, S. 137, Gesagte; Mittel-, West- und Südchina, gelegentlich bis 60 m, meist viel niedriger, Verästelung meist unregelmäßig quirlig, Tracht siehe Abb. 96 und 173, gelegentlich Wurzelschosse, Stammborke abblätternd, Rinde rötlich, Triebe fast gegen- !) Der älteste Name ist Pinus lanceoläta Lambert (1803), daher ist €. sinensis R. Brown (1826) durch C. lanceolata W. J. Hooker (1827) zu ersetzen. Cunninghamia—Cupressus 171 ständig, grün, später braun mit grünen Nadelbasen, Nadeln 5—7jährig, auch trocken noch bleibend, dicht spiralig um Zweige gestellt, aber fast 2zeilig abstehend, steif, schmal lanzettlich, sehr spitz, 3—7 em:5—7 mm, oberseits sattgrün, unterseits leicht konvex, mit 2 hellen Spaltöffnungsstreifen, Rand fein gesägt, ein Harzkanal und ein Gefäßbündel vorhanden (Abb. 171): Blüten- und Fruchtmerkmale siehe S. 131; Zapfen eikugelig, bräunlich (Abb. 171 h),3—5: 3—t cm, nach Reife noch ein Jahr oder länger am Zweig bleibend, Schuppen dünn-holzig, Samen klein, schmal geflügelt (Abb. 171 k), Keim- ling wie Abb. 88d, S.93; Kultur in recht warmen Lagen bei genügender Frische, daher nur in südlicheren Teilen des Gebietes ganz hart, man gebe gut durchlässigen Grund und vor allem in Jugend Schutz gegen kalte Winde und Spätfröste; Vermeh- rung durch Samen (nach Erhalt) und halbreife Steck- linge im Sommer, doch diese ergeben nur von Endtrieben gute Pflanzen; Verwen- du ng nur in genügend warmen Lagen zu empfeh- len. — Es gibt noch eine Art, C. Konishi, aus nun die, durch ihre nur 15:2,5 mm messenden, beiderseits blaugrünen Na- deln und nur 20:15 mm großen, rundlichen Zapfen gut abweicht, aber noch nicht eingeführt und ver- sucht wurde. Sie steht auch Taiwania sehr nahe. Cupressus ,Zypresse: man vergleiche das im Ab- schnitt XII, S. 141, Ge- sagte; ebenso bei Chamae- cyparis,S.163, dieoftmitun- serer Gattung vereinigt wird; Bäume, bei uns oft strau- chig, Tracht siehe Abb. 175 bis 177, feine Verzweigung flach in einer Ebene oder in verschiedenen Winkeln entspringend, so daß die „„Fiedern‘ in verschiedenen Ebenen liesen, Blätter er ne (unter starker Lupe!) fein g st, gl :hfö = Abb. 170. Cryptomeria japonica var. compae ta. 1.S m: dahinter gesä eic 1 örmig in Chamaeeyparis pisife ra var. plumosa ; Tlavescens, 6—7 m Orig.; ; 4 Reihen oder 2gestaltig Hort. Pillnitz, Sachsen). (Flächen- und Kanten- blätter), Jugendformen wie Chamaeeyparis, Blüten- und Fruchtmerkmale siehe 5. 125 und Abb. 129 f—h, Zapfen meist ziemlich groß (Abb. 174), im zweiten Jahre reifend, Schuppen 6—14, holzig, Samen feingeflügelt, wie bei Chamaeeyparis, Keimlinge mit 2—4 Keimblättern (Abb. 89 f); Kultur vor allem in warmen, eher heißen Lagen in tiefem, sandig-lehmigem Boden, doch vergleiche die Arten; Vermehrung durch Samen (gleich nach Erhalt oder zeitig im Frühjahr), vegetativ dureh Stecklinze im Glashause oder besser durch Ver- edlung auf C. sempervirens (im Notfalle auf Juniperus virginiana, Thuja orientalis oder Chamaeeyparis Lawsoniana, doch Erfolg zweifelhaft); Verwen dune im allgemeinen nur im Süden des Gebietes, jedenfalls in den wärmsten Gegenden, sonst nur an besonders 172 geschützten Orten aushaltend, ohne ihre wahre Schönheit zu erreichen, siehe Arten; wir geben eine weit reichere Übersicht als Beißner, da Südtirol, Mittel- und Südungarn und Cupressus. das adriatische Küstengebiet sich zur Kultur eignen. Über die richtige Benennung ist nichts besonderes zu sagen; die angegebenen Hauptnamen sind allgemein anerkannt. Alphabetische Übersicht der im folgenden erwähnten lateinischen Namen. (Man vergleiche auch unter Chamaecyparis.) (Die Ziffern bedeuten die Seitenzahlen.) UNZORIER ET ae 17a Mlartwegü 2 25 2 200. 175°. Dendulası. 2... 173 —HORWDACHN: nn. ee IA SRonizonlalisı 2 = see: 114 "Dyramudalıs' 2. 222.28 174 MENU See 175 Kuonghianaor 22.2... i73: Sargentin 2 22.2 Se 175 WBEnBaNDe nn 173. Teumnberting =... 2... 175 , sempervirens.. 2 an 174 COTOINICE ee ee Ina Blusttanten 2 20.2 ce. 175... — jastiguatan.: 2 A erra 174 COSUMEMEND © u 2 173 —.Benthami. .. ....... » 173 — horizontalis ....... 174 Comeyands ..-. 2 Sn. 173.2 Macnabana =... ne: 174 — pyramidalis. ..... 174 Tasarat. a ee INA maerocarpann 2 na: 179.5 = siniklar 2 22 ee 174 TUnebIs=n 2 a 73 jastmalaer en: 1752. “torulosa. .... . 7.02 oe 173 IGIAUCO. de 173 — Lambertiana . -... W5., —- Comeyana’:. . 2m. 173 Goveniana-. 2. a» 2.2 14197 9 Uluten a a 175 — kashmirina ..... 173 — compacla glauea.... . . 115 majesmen. na. ne: 173 Übersicht der Arten!). (Anordnung auf Grund der Zweig- und Blattmerkmale.) I. (II. siehe S. 173.) Alle ‚Fiedern‘‘ der Zweige in einer Ebene. A. Blätter angepreßt, höchstens Spitzen kurz abstehend, siehe Abb. 174 a—b: 1. Triebe gleichseitig, Blätter stumpf, gleichartig, in 4 Reihen (Abb. 174 a—b), männliche Blüten tief 200 N > NY, ö a3 Sa Abb. 171. Cunninghamia lanceolata (C. sinensis): a Zweig mit männlichen Blüten, b—c Deckschuppe mit Pollensäcken, d weiblicher Blütenstand, e—g Deckschuppe mit Samenanlagen, h Zweig mit Nadeln und Zapfen, i Zapfenschuppe, k Same, I Zweigstück entnadelt, m—o Nadel von beiden Seiten und im Querschnitt (% nach Hieckel, sonst nach Shirasawa). 1) Zumeist nach Henry, in Elwes a. H., Trees of Great Britain V. p. 1147 ff. (1910) und auch nach Parde, in Bulletin Soc. Dendrol. France (1912) Nr. 23. Gupressus. 173 violett!, Zapfen höchstens 25 mm lang: 1. C. torulösa (©. majestica), Himalaya-Zypresse: westlicher Himalaya, gelegentlich bis 60 m, Verästelung wagrecht oder aufstrebend, aber Zweigspitzen überhängend, Krone breit pyramidal, siehe Abb. 175, ältere Zweige rötlich- braun, nicht bereift, Zapfen tiefrötlichbraun, elliptisch, wenn reif, an kurzen, zurück- eekrümmten Stielen, dann oft noch 1—2 Jahre bleibend (Abb. 174 ed); eine Form mit hängenden Zweigen und Trieben ist var. Corneyana (©. Corneyana), hier die ‚‚Fiedern‘‘ der Zweige nicht alle in einer Ebene; liebt Kalk, sonnige Hänge, Kulturbedingungen usw. also wohl wie bei Ü. sempervirens. 2. Triebe zusammen- gedrückt, Blätter spitz, ver- schiedenartig(Abb. 174e, q): a) Tracht deutlich über- hängend (Abb. 117), Blätter nicht drüsig, Spitze kaum etwasabstehend(Abb.175e), Zapfen höchstens 10—12 mm dick, Schuppen kaum ge- hörnelt: 2. C. funebris (©. pendula Staunt., nicht anderer Autoren), Tränen- zypresse: Zentralchina, bis fast 30 m, Tracht siehe Abb. 117, Blätter hell- oder graugrün, Zapfen pflaumen- artie bereift, an langen, dünnen, oft gebogenen Stielen (Abb. 174 /), Schup- pen 8; diese Art liebt heißes Kontinentalklima, obwohl sie geleeentliche Schneefälle und einige Kältegrade ver- trägt, Kultur usw. wie C. sempervirens, das Holz soll hochwertig sein. —b) Tracht nicht ausgesprochen über- hänsend, Blätter meist drüsig, Spitzen deutlicher abstehend (Abb. 174g), Zapfen 15—20 mm, Schup- pen deutlich gehörnt: 3. C. Benthami (0. lusita- nica var. Benthami, ©. Knightiana), Bentham’s Zypresse: Mexiko, bis fast 40 m, Tracht schmal pyra- oz ” midal, regelmäßig verästelt, Abb. 172. Cryptomeria japonica var. pungens, im Hort. Rovelli, Blätter elänzenderün, Pallanza (durch Güte von Dr. E. Rovelli). Zapfen wie Abb. 174 h, be- reift (in heißen Laren!); bei uns wohl nur für mediterranes Klima geeignet, im Vereins- garten in Pruhonitz werden Sämlinge von in hohen Lagen in Mexiko durch Purpus gesammelten Samen erprobt. B) Blätter deutlich abstehend, pfriemlich, Zweige zusammengedrückt, Tracht deutlich überhängend: 4. C. cashmeriana (C. torulosa var. kashmiriana, C. funebris var. glauca). Kaschmirzypresse: Heimat unsicher, überhaupt ist die Art noch wenig bekannt und unsicher; was in Kultur ist, gehört zu torulosa und funebris. II. „Fiedern‘“ in verschiedenen Winkeln zum Zweig entspringend, nicht alle in der- selben Ebene. 174 Cupressus. A) (B siehe unten) Blätter mit deutlichen weißen Harzausscheidungen: 7. Triebe kurz und dünn, Blätter tiefblaugrün, 2gestaltig, meist stumpf, dick (Abb. 174 i): 5. ©. Macna- biana, Macnab’s Zypresse: Nordkalifornien, bis 9: 0,4 m, meist strauchig, siehe Abb. 176, Verästelung unregelmäßig, Triebe angenehm aromatisch, Blätter junger Pflanzen spitz, Zapfen fas 25) mm (Abb. 174 k), untere Schuppen dünn gehörnt: wächst an trockenen Hängen, in rauheren Gegenden nur in geschütztesten Lagen mit Winterschutz versucheweri‘ gilt sonst als eine der härtesten, im Pen des Gebietes brauchbar; durch den tiefgrünblauen Farbenton ausgezeichnet. — 2. Triebe weder kurz noch dick, Blätter auffällig bleich oder blauweißgrün, gleichartig, spitz (Abb. 1741, m): 6. C. arizönica, Arizona- zypresse: Arizona und an- grenzendes Mexiko, bis 21:1,2m, Tracht wie Abb. 39, 5. 47, Zweige rot- braun, Zapfen dick gestielt, 20—25 mm, dicht bereift (Abb. 174 n), Schuppen ge- hörnt; eine niedrige Form ist var. compacta (Abb. 177) wohl die härteste Zypresse, sehr schnellwüchsig, schwer zu verpflanzen, für recht sonnige, warme Hänge mit nicht zu trockenem Boden, jedenfalls eine sehr auf- fallende, schmuckvolle Zier- pllanze für die südlicheren Teile des Gebietes. B) Blätter ohne weiße Harzausscheidungen: 1. (2. siehe 8. 175), Triebe gleich- seitig, Blätter gleichartig in 4 Reihen, meist fest an- liegend: a) Blätter stumpflich, Zweige beimHinaufstreichen nicht rauhlich, Zapfen meist länger als breit: /. Triebe sehr fein und kurz (Abb. 1740), Zapfen graubraun: 7. C.sempervirens, Mittel- meerzypresse: Nordpersien, Syrien, Cilieien, Griechen- Abb. 173. Cunninghamia lanceolata, 10 m; links hinten eine sehr land, Rhodos, Kreta, Cy- starke Sequoia sempervirens (Orig.; Arboretum der Forstschule Les Barres, pern, seit ale im Mittel- Frankreich). meergebiet eingebürgert, ge- legentlich bis 50 m hoch, Zweige rötlich, Blätter wie Abb. 174», Zapfen im ersten Winter oder folgenden Frühling reifend, im foleenden Herbst sich öffnend, kurz gebogen gestielt, eiförmig (Abb. 174 0); ch dem Kronenbau werden 2 Varietäten geschieden: var. horizontälis (C. horizontalıs), Krone breit kegelförmig, Äste wagrecht, zedernartig, häufigere wilde Form, und var. strieta (©. pyramı- dalis, C. fastigiäta oder C. semp. var. pyramidalis, var. fastigiata), Krone schmal pyramidal, wie etwa Abb. 3, S. 13, Äste angedrückt aufrecht, überall im Süden angepflanzt; sonstige Kulturformen für uns belanglos; diese Art ist im Süden sehr w ertvoll, weiter im Norden aber nur in sehr günstigen Lagen für Liebhaber versuchswert, Wuchs langsam, liebt Kalk, heiße Lage, bzw. mildes Seeklima. — II. Triebe weder sehr fein noch sehr kurz, dicklich, Cupressus. 175 fädig, überhängend, Zapfen glänzend rotbraun: 8. CE. macrocäarpa (C. Hartwegii), Monterey-Zypresse: Kalifornien, bis 21:2 m, Tracht siehe Varietäten, Zweige dick, Blätter wie Abb. 174 r, an jungen Trieben nadelartig, Zapfen 2,5—3,5 cm lang, hellbraun, 8—12schuppig (Abb. 174s); man unterscheidet zwei Trachtiormen: var. fastigiata, schmal pyramidal (Abb. 115), und var. Lambertiana (©. Lambertiana), breit, zedernartig verästelt, außerdem verschiedene Kulturformen, wie z. B. var. litea, junge Triebe gelb (Abb. 115) u. a.; bildet im günstigen Seeklima mächtige Bäume, verträgt einige Grade Frost, liebt gut durch- lässigen, kalkigen oder sandigen Boden; nicht so hart wie arizonica oder Macnabiana. b) Blätter zugespitzt, Triebe beim Hinaufstreichen rauhlich, kurz, nicht hängend, Zapfen kugelig, 15—20 mm dick: 9. ©. Goveniana (C. attenudta, ©. californica, ©. Sargentii): Kalifornien, bis 15: 0,6 m, Tracht ziemlich steif oder mehr breit, offenkronig, vgl. Abb. 177; Abb. 174. Cupressus: a—d torulosa: a—b Triebstücke, c—d Zapfen, bei d aufgesprungen. — e— funebris: e Triebstück, f Zapfen. — g—h Benthami: q Triebstück, h Zapfen. — i—%k Maenabiana: i Triebstücke, k Zapfen. — In arigonica: Im Triebstücke, n Zapfen. — 0—q sempervirens: o Fieder und Zapfen, p Triebstück, q dessen Querschnitt. — r—s macrocarpa: r Triebstück, s Zapfen. — t—v lusitaniea: t—u! Triebstücke, v Zapfen (a—e, g—i, I-m, r—v nach Naturl); f nach Masters; k, n nach Sargent; o—p nach Hempel und Wilhelm). Zapfen kugelig, 125—18 mm dick, glänzend purpurbraun, an langen dieken Stielen, mehrere Jahre bleibend, variable Art, deren verschiedene Formen selten in Kultur, vergleiche z. B. var. compacta f. glauca (Abb. 139); nur für den Süden bei uns brauchbar. 2. Triebe zusammengedrückt, Blätter fast gleichartig, Spitzen abstehend (Abb. 174 t— u), gleich den Zapfen auffällig blaugrau, diese 15—20 mm: 10. C. lusitanica, portugiesische Zypresse: wahrscheinlich aus Mexiko nach Südwesteuropa eingeführt, bis etwa 20 m, Verästelung ausgebreitet, Zweige überhängend, siehe Abb. 108, Zapfen im zweiten Jahre 1) Diese Einzelheiten konnten leider nicht nach frischem Material gezeichnet werden, sondern nur nach echten getrockneten Stücken aus der Heimat, deshalb kommen die Unterschiede nicht oder nur un- genügend zum Ausdruck. Wir hoffen, in späterer Auflage hier bezeichnendere Abbildungen geben zu können. 176 Cupressus—Ephedra. reifend (Abb. 174 v), im dritten fallend, Schuppen 8, im Zentrum gehörnelt; in Westeuropa verbreitete Art, für die das gleiche wie für die sehr nahe verwandte Benthami gilt. Cupressus siehe auch O'hamaeeyparis. — Cypresse siehe Cupressus. Dacrydium (Lepidothämnus) Fonkii, ehilenisehe Harzeibe: Südchile, Westpatagonien, reich ver- zweigter Strauch, Zweige aufrecht, Blätter schuppig, angepreßt, dicht dachziegelig, gekielt, stumpf (Abb. 128 a, S.130); Blüten- und Fruchtmerkmale siehe S. 27 und Abb. 128 a—e: von den zahlreichen, zumeist tasmanisch- neuseeländischen Arten dieser Gattung scheint die genannte aus Südamerika am ehesten zu Versuchen für Freiland- kultur geeignet. Als sonst härteste gilt D. Franklini aus Tasmanien, pyra- midaler Baum, bis 30 m, junge Triebe hängend, Blätter sehr klein, schuppen- förmig, angepreßt, 5reihig; soll bis 15° C Kälte in England aushalten; bei uns wohl nur in den wärmsten, geschütztesten Lagen versuchswert für Liebhaber: Ver- mehrung durch Samen oder Steck- linge im Hause, aber nicht zu warm halten. Mitteilungen über Freilandver- suche erwünscht. Dacrydium Paäncheri siehe Acmopyle. Dahurische Lärche siehe Larix dahurica. — Dammara und Dam- maratanne siehe Agathis. — Diek- zapfenkiefer siehe Pinus Coulteri. — Dombeya chilensis ist Araucaria araucana. —- Douglasfichte. Douglas- tanne siehe Pseudotsuga. r K} ” Diselma (Fitzroya) Archeri ist eine tasmanische, meist mit Fitzroya vereinte Art; sicherlich nur fürs Kalt- haus und kaum in Kultur; man ver- gleiche das S. 129 Gesagte und Abb. 136 a—h, 8. 137. Drehkiefer — Pinus contorta. Edeltanne siehe Abies alba. — Eibe siehe Taxus. — Eibenzypresse siehe Sequota sempervirens. — Einnadelige Kiefer siehe Pinus monophylla. Ephedra!'), Meerträubel: — Familie Gnetaceae — Man vergleiche das im Abschnitt XII, S. 133, Gesagte; meist niedrige oder höhere Sträucher, selten baumartig, Verzweigung wirtelig gegenständig, Triebe gerillt, schachtelhalmartig oder an ge- wisse Ginster erinnernd, Blätter winzig, krautig, lineal oder auf die Scheiden beschränkt, die bei den Blättern eines Quirls zu Abb. 175. Cupressus torulosa, 6 m (Orig.; Arboretum G. Allard, einer stengelumfassenden Scheide UnZMaufevzie, Zugerz): verwachsen (Abb. 1785—e); Blüten zumeist 2häusig, unscheinbar, männliche in kurzen Ähren mit einfacher Hülle und 2—8 Staubblättern (Abb. 178e-9), weib- liche zu 1—3 in Deekblattachseln mit schlauchartiger Blütenhülle und einer Samenanlage (Abb. 178 h—i), Früchte (Fruchtzäpfchen) beerenartig, oft ansehnlich und schön gefärbt \) Die Arten sind formenreich und schwer zu bestimmen. Die beste Arbeit über Ephedra ist auch heute noch die von Otto Stapf, Die Arten der Gattung Ephedra (1889), auf die wir uns ganz stützen. Ephedra. 47 (Abb. 178%); Kultur meist in trockenen, sandigen oder steinigen Lagen, siehe die’Arten; Vermehrung durch Samen, wie auch Ableger "und Ausläufer; Verwendung im allge- meinen nur für besondere Liebhaber im Alpinum undan entsprechenden Plätzen; siehe unten. I. Deckschuppen der Fruchtzäpfchen trocken bleibend. A) Deckschuppen der Fruchtzäpfchen frei und häutig geflügelt (Gruppe Alatae): 1.Deckschuppen der Fruchtzäpfchen auf dem Rücken dicklich verhärtet: 1. E.Przewalskii (Gebirge Zentralasiens, Tracht niedrig, reich aufstrebend verästelt, wenig sparrig, bis 1,5 m, Zweige und Triebe hellgelbgrün, steif, Fruchtzäpfchen 5—6 mm dick, Deckschuppen einwärts gebogen, nicht zurückgekrümmt, Samen 3—4 mm, für sonnige, trockene, sandig-steinige Lagen, wohl noch sehr selten. — 2. Deckschuppen der Fruchtzäpfchen fast durchwegs dünnhäutig: 2. E. trifürca: Wüsten und Steppen von Colorado, Arizona und Neumexiko, aufrecht, 0,5—2 m, Zweige steif, gelblich- oder hellgrün, Endknospen bis 1 cm lang, zuletzt stechend!, Frucht- zäpfchen kreiselförmig, bis 1,2 cm lang, Deckschuppen breit und dünn geflügelt, Flügel ganzrandig; für Fels- anlagen; ähnlich ist E.Torreyana aus Neu- mexiko und Utah, aber Endknospen spitzkonisch- eiförmig, nicht stechend, Flügel der Fruchtschuppen ausgefressen gerandet. B) Deckschuppen der Fruchtzäpfchen dem Samen eng anliegend, am Grunde verwachsen, kaum geflügelt: 3. E. aspera: Steppen- gebiet von Nordmexiko bis Nordkalifornien und Ne- vada, dicht aufrecht ver- zweigter Strauch bis 1m, Triebe gestreckt, gelbgrün, Endknospen kurz, 1-2 mm, Fruchtzäpfchen _eiförmig, 7—S mm lang, Samen zwi- schen Deckschuppen vor- raeend; wohl sehr selten in Kultur. II. Deckschuppen der Fruchtzäpfchen _fleischig, ’ rot, Früchte beerenartig Abb. 176. Cupressus Macnabiana, 5,5 m (Orig.; Arboretum G.Allard, (nur bei nevadensis fast La Maulevrie, Angers). ganz trocken!). A) Tracht kletternd oder niedergestreckt, eine mehr minder deutliche Gliederung in Stamm und Krone zeigend, diese ein lockeres Gewirr bildend (Abb. 179) oder mähnen- artig überhängend, Triebe zartkrautig: 1. Triebe lebhaft oder bläulichgrün, Antheren 3—4, Fruchtzapfen bis 6 mm lang: 4. E. jolidta (E. kokanica): Turkestan, Persien, Afgha- m bis Südarabien, bis über 5m hoch kletternd, siehe Abb. 179, hat sich als hart erwiesen. — 2. Triebe stumpfgrün, ziemlich brüchig, Antheren 6—5, Fruchtzapfen bis 9 mm lang: 5. B. frägilis: sehr variabel, für uns besonders var. campylopöda von Dalmatien durch Mazedonien und Griechenland bis Kleinasien, Syrien, mehr baumartig, wohl selten in Kultur und nur für den Süden des Gebietes brauchbar. B) Tracht aufrecht, Sträucher hoch (siehe auch Nr. 5), mittelhoch oder zwergig, rasig, Triebe derb: 7. Sträucher 0,5—2 m hoch (nicht ausgesprochen zwergig, rasig): a) junge Silva Tarouca, Unsere Freilaud-Nadelhölzer. 12 178 Ephedra. Zweige und Triebe sehr steif und dick (2—3 mm): ]. Fruchtschuppen nur am Grund oder höchstens zu !/,; verwachsen, Samen diese lang überragend, beiderseits konvex: 6. E. pachyclada: Südpersien, Beludschistan, 0,5—1 m, meist lebhaft blaugrün; in Kultur, aber sehr selten, ob hart ? — II. Fruchtschuppen bis über Mitte oder ?/, verwachsen, Samen nur sehr kurz vorragend, im Querschnitt plankonvex: 7. E. intermedia: Steppen und Wüsten Zentralasiens, “sehr variabel, gelb- bis blaugraugrün; soll sich in Kultur hart gezeigt haben. — b) Junge Zweige und Triebe ziemlich dünn > mm): 1. Fleischige Fruchtschuppen ohne schmalen Hautrand: 7. E. nebrodensis (E. pröcera): von Istrien, Dalmatien, Herzegowina durchs Mittelmeergebiet bis Himalaya und Kanaren, bis 2 m, sehr variabel, tieferün, siehe Abb. 135, männliche Blütenstände meist einzeln, weibliche einblütig, Fruchtzapfen 5—7 mm lang, rot (oder gelb), Samen 4—7 mm, kurz vorragend; harter Strauch. — II. Fleischige Fruchtschuppen mit schmalem Hautrand: Abb. 177. Cupressus arizonica var. compacta, 3 m; hinten rechts ©. Goveniana (Orig.; Arboretum G. Allard, La Maulevrie, Angers). a) Fruchtzäpfchen locker, kaum fleischig (Fruchtschuppen eher trocken): 8. E.nevadensis: Utah, Nevada, Arizona, Kalifornien, in Wüsten und Steppen, 0,5—1 m, blau- oder bleich- sraugrün ;soll ziemlich gut gehen. — b) Fruchtzäpfehen deutlich fleischig: 9. E. americäna: Bolivia bis Argentinien, Ecuador, sehr variabel, siehe Abb. 180, am einführenswertesten dürfte die rasige var. rwpestris aus den Hochanden sein, zu erproben. 2. Rasire Zwergsträucher (zum Teil auch höhere Formen, aber diese für uns kaum von Belang): a) Hals der Samenanlage gedreht: 10. E. helwetica: Rhonetal im Wallis, Pie- mont; sonst ganz wie distachya! — b) Hals der Samenanlage gerade: hierher die sehr variable Ir E. distachya (E. vulgaris) von Frankreich bis Sibirien, mit Einschluß von E. mono- stächya, sehr zwergig, und E. tristächya, 0,5—1 m, während der Typ (var. Linnaei) bis 30 em hoch wird; ferner die zwergigen, 3—D cm hohen, für Felsanlagen zu empfehlenden: Ephedra—Fokienia. 179 12. E. monosperma, Turkestan, Tibet, Mongolei, Nordchina, mit zylindrischen End- knospen, und 13. E. Gerardiana vom Himalaya, mit kurzeiförmigen, stumpfen, am Grunde etwas eingeschnürten Knospen. Die Arten 10—12 sind für Gesteinsanlagen die besten. Europäische Lärche siehe Larix decidua. Felsenkiefer siehe Pinus scopulorum. — Felsentanne siehe Abies subalpina. — Feuerbaum siehe Cha- maecyparis obtusa. — Fiehte siehe Picea. — Filzige Lärche siehe Larix Lyalli. — Fitzroöya Archeri siehe Diselma. Fitzröya patagoönica, Aleree‘): Chile, Nordpatagonien, Baum bis über 60 m oder Strauch, Borke rötlich, in schmalen Streifen abblätternd, Triebe grün, kahl, dünn, biegsam, von den herablaufenden Blatt- basen bedeckt, diese zwischen den Quirlen durch 3 Furchen getrennt, ältere Zweige rötlich, Knospen eiförmig oder kugelig, grünschuppig, Blätter nadelartig, mehrjährig, zu 3 in abwechselnden Quirlen, etwa 3 mm lang, Abb. 178. Ephedra: a—d distachya: e—ce Triebstücke, bei 5—c vergrößert mit den Blattscheiden: d Trieb mit weiblichen Blütenständen. — e—k altissima: e männliche Blüte, / männlicher Blütenstand, g ein Astehen aus 7 vergrößert (1 Blütenhülle, 2 Deckblatt), A weiblicher einblütiger Blütenstand (1 Integument, 2 Fruchtblatt, 3 Hochblätter), © Längsschnitt durch obersten Teil von A (1 Hoch- blätter, 2 Integument, 3 Pollenkammer, 4 Fruchtblatt, 5 Nucellus), # Fruchtstände. — 1 campylopoda ; Fruchtstände (a— nach Koehne; sonst aus Wettstein, Lehrb. 2. Aufl.). wie Abb. 136 i—o, S. 137: oberseits konkav, unterseits konvex, beiderseits mit 2 schmalen, weißen Spalt- öffnungslinien längs der erhabenen grünen Rippe; Blüten- und Fruchtmerkmale siehe S. 129, Zapfen wie Abb. 136 !, etwa 8 mm dick, in einem Jahre reifend, Samen mit 2—3 Flügeln; bewohnt in der Heimat zum Teil sumpfigen, moorigen Grund, ist in England hart: bei uns nur in den wärmsten Teilen des Gebietes mit Erfolg versuchswert; ob im Freiland schon erprobt?; Vermehrung durch Saat (nach Erhalt) oder Stecklinge im Vermehrungsbeet: Veredlung auf Cupressus oder Thuja orientalis zu versuchen. Flußzeder siehe Libocedrus. — Föhre (auch Fohre, Forche) siehe Pinus. Fokienia Hodginsii): China (Fokien), Baum bis 16: 0,75 m, Tracht und Verzweigung der Triebe wie bei Libocedrus, alle ‚„‚Fiedern“ in einer Ebene stehend, Blätter schuppenförmig in 4 Reihen, in Flächen- und Kantenblätter geschieden, im allgemeinen sehr an Libocedrus macrolepis erinnernd, an jungen Pflanzen im Mittel 8 mm lang, in dornartige Enden ausgehend, seitliche 3eckig, länger als die unterseits weiß gezeichneten Flächenblätter, an älteren Bäumen Blätter zu 4 quirlig, fast gleichlang, spitz oder eher 2) Spanischer Name für Lärche, doch gibt es in Spanien keine Lärche. — ?) Nach Henry et Thomas, in Gard. Chronicle (1911) I, p. 66. 12* 180 Fokienia— Juniperus. stumpflich, vgl. auch S. 141 und über die Blüten- und Fruchtmerkmale S. 128; Zapfen ähnlich Chamaeeyparis Lawsoniana, im 2.J ahre reifend, Samen mit sehr ungleichen Flügeln; Kultur usw. vielleicht wie Libocedrus; Verwendun g für Gebiete wie Cunninghamia sinensis oder Keteleeria Fortunei, in Kultur noch äußerst selten. Frenela ist eine für uns wohl belanglose Untergattung von Callitris. — Frenela ericoides ist Chamaecyparis thyoides ericordes. — Fuchssehwanzkiefer siehe Pinus Balfouriana. Gelbkiefer siehe Pinus ponderosa. — Gemeine Fichte siehe Picea excelsa. — Gemeine Kiefer siehe Pinus sylvesiris. — Gemeine Lärche siehe Larix decidua. Ginkgo biloba (Salisbüria adiantifölia), Mädchenhaarbaum — Ginkgoaceae — Heimat wohl China, doch nur noch in Kultur bekannt, Baum, bis über 40: 1,3 m, Tracht anfangs pyramidal, später Krone breit ausgebreitet!), siehe Abb. 13,38: 195 Borke grau, Blätter sommergrün, an den Langtrieben verstreut, an der Spitze der Kurztriebe gedrängt, sestielt, breit- rhombisch-fächerförmig , meist eelappt (an Fiedern von Adiantum erinnernd), variabel, 10—12:6—8 cm, siehe Abb. 182 d,e, im Herbst vor Abfall schön hellgelb; Blüten klein und 2häusig, an Spitze von Kurztrieben stehend (Abb. 182), männliche in hängenden Kätzchen (f), weibliche zu 1—3, bestehend aus einem Stiel, der unter der Spitze beiderseits eine Samenlage trägt (h—k); Früchte zur Reifezeit wie gelbe Pflaumen, steinfrucht- artig, hängend, ranzig rie- chend, die Samen werden geröstet gegessen (Abb. 182 I—n); Kultur am besten in tiefgründigem, gut durchlässigem, nahrhaftem Boden, bei uns ganz hart; Vermehrung durch Samen gleich nach Reife (oder stratifizieren), liegt 1—2 Jahre; auch kraut- artige wie reife Stecklinge unter Glas wachsen, ebenso Winterveredlung angewen- det, doch Samenpflanzen, außer bei Formen, stets vor- zuziehen; Verwendung Abb. 179. Ephedra joliata, 1,5 m (phot. A. Purpus, Darmstadt). als interessante, prächtige Parkbäume, frei stellen!, auch gelegentlich als Straßenbaum; es gibt Formen mit überhängenden Ästen (var. pöndula), nit aufstrebender, pyramidaler Verzweigung (var. jastigidta) und mit gold- gelber Belaubung (var. aurea). Gliederfichte siehe Athrotaxis. — Glyptoströbus siehe Taxodium. — Goldlärche siehe Pseudolarix. — Grannenkiefer siehe Pinus aristata. — Grautanne siehe Abies concolor. — Griechische Tanne siehe Abres cephalonica. — Großfrüchtiger Wacholder siehe Juniperus macrocarpa. Hakenkiefer siehe Pinus uncinata. — Harzeibe siehe Dacrydium. — Hemlocktanne siehe T’'suga. — Heyderia siehe Libocedrus. — Hiba siehe Thujopsis. — Himalayazeder siehe Cedrus Deodara. — Hinoki- Scheinzypresse siehe Chamaecyparis obtusa. — Hondofichte siehe Picea hondoensis. — Isländische Eibe siehe Taxus baccata var. fastigiata. — Italienische Kiefer siehe Pinus Brutia. — Japanische Lärche siehe Lariz Kaempferi. — Japanische Rotkiefer siehe Pinus densiflora. — Japanische Schwarzkiefer siehe Pinus Thunbergii. — Jerseykiefer siehe Pinus virginiana. Juniperus, Wacholder: man vergleiche das im Abschnitt XII, S.136 und 141, Gesagte; meist Sträucher, seltener Bäume, Holz angenehm duftend, Tracht siehe Abb. 185—19, Blätter 1) Die oft angegebenen, auch von mir in meinen DendrologischenWinterstudien, S. 127 (1903) erwähnten Unterschiede in der Tracht männlicher und weiblicher Bäume entsprechen nicht den Tatsachen; schon Sargent (1890) betont, daß man vor dem Auftreten von Blüten das Geschlecht der Bäume nicht bestimmen kann. C. Sehneider. Juniperus. 181 gegenständig oder quirlig, an jungen Pflanzen immer nadelförmig, spreizend, an älteren ent- weder so oder schuppig, angepreßt, zypressenartig, weiße Spaltöffnungsstreifen nur oben vor- handen; Blüten- und Fruchtcharaktere siche S. 129 und Abb. 134 k—p; Zapfen, wenn reif, fleischig, beerenartig, aus 3—8 verwachsenen fleischigen Schuppen, im 1., 2. oder 3. Jahre reifend, Samen mit holziger Schale (z. B. Abb. 181 m, u), Keimlinge wie Abb. 89e, S. 94; Kul- tur im allgemeinen in sandig-lehmigen, nieht zu feuchten Boden, doch manche Arten auch ziemlich trocken, siehe diese; Ve rmeh- rung meist durch Samen, diese liegen 1—2 3) ) Jahre, daher gleich nach Reife säen oder stratifizieren; empfindlichere Arten, wie .J. drupacea, macrocarpa,thurifera u. a., sind erst im Topfe heranzuziehen, bis sie genügend erstarkt sind; fast alle Formen wachsen gut aus fast ausgereiften Steck- lingen (besonders die nadelblättrigen Arten) oder auch Ablegern; Veredlung besonders bei den schuppenblättrigen Arten je nach Verwandtschaft auf com- munis oder virginiana; Verwendung siehe bei den Arten. m en nn a Über die richtige Benennung sei nachstehendes gesagt: Zu Juniperus nana Willdenow (1796) wird meist als Synonym J.sibirica Burgsdorf, Anleit. zur sich. Erzieh. Holzarten 11. S. 124 (1787), genannt. Dieser Name ist, wie uns eine Einsicht in Burgsdorfs Werk belehrt, ganz unsicher und zumindest ein Nomen seminudum, also unverwendbar. Nach den Wiener Regeln wäre der korrekte Varietätsname nicht J. communis var. nana, sondern J. communis var. alpestris Pallas, Flora Rossica II. tab. 54, p- 12 (1788), doch scheint auch dieser Name Abb. 180. Ephedra americana, 1 m (phot. A. Purpus, unsicher zu sein. Darmstadt). Alphabetische Übersicht der im folgenden erwähnten lateinischen Namen. (Die Ziffern bedeuten die Seitenzahlen.) GRNUE. =... 2 280. 202 communis hibernica .. . - '.. 186. - graeilis: = . 2.2.2.2 .....204 I ae le — compressa . ... . 186 haemisphaerica . . ... . . 18 anborescens . - - .. .. x... 202 — miermedia . - 2... 186 Bkispanen » 2. -0.2..19 barbadensis ....2.:..2 —nma... 2.0.0... 186 horwontalis -. 2... ..206 Bedjorhiana® . 2... : .204 —.oblonga.: - ==... . 186 Aybernwa .-. 2. .... 186 Breyu jan... 2... 190, —mendulan .. .. 2... .. 1864. üntermelin.. — een. 186 Burkel, =. +. 0 2.000 2 199° — Mmosigala;‘. =... ru. 1861, Asophullos-: . Ar 2.5002 caljomiear. 2 x 2.4198 Dyramidalis .... . = - . 185 Japomien. -.. . 22.2. 202 ZAUMDENSIST "ON anlis 2 2.00. 186 Kante... ls CRrolmIana 30. 2.2 2 SÜD SDR. nee nn 0186 oben... 22.002 4409 GEIIIE 2 Ss 2 nee BEIN ——suerien 2 rn a TEHN lust ei ERINENSIS! 2... 2 2 20... 19 Wulgarisı 2. 3512: -. 188, maeroearpe, = are Ag — aut -....:0...202 — Weckü oblonga “0,0186 7 ellimsaiden 2. er —IRBMICHN N are = 202 FÄENBEN : rm, 190. MONOSRETMA: >. ee EAN 3 2 3 202 damorpRu = 2 22. 199: morrispracdla 2 DE _ Pfitzeriana Ma a ADEM, Arparen ©, 2.2 02 2 el, Majasuros 2 SE HRNEINNDENSS N. 21. 196: ereelsa 2. erer em ol ran 2 — Bm en. =. 2.202 — Perkins - - + 7... 202 — alpına 2. 2.203020... 186 BOERRISE n nn ABr 0 SEE. en 0 A eanadensise 2.2 22 186 I BIBESITIE EN Sean. 80 e ISL. ee wenustnen Zr en er Verse ee 186 ELONEISEANE Dr 202,0. 1806 7 NA ee ne LIE OD ne ee Vet nm HNBTESSA. N sure 186 o Magellsformisi.. »- 2,» us 20, mpendula = 7,201 GER SSN 2180 Toelidassima ..2.. 22 2 202, Waccdendaliss = 1.27.02..,2199 — echiniformis ..- - - . - 186 . formosana - -. ... ...19%2 — momosperma .....199 — jaslugiala 3 2 ....185° “Fortmmei 2 3. 2% ..2027 — uiahensis z 2 2 .,.19 —benmsphderich. -*: -. 2 .. 186. fragtansı..!... 22"... )2r21994 Olmierü ee... 2... 208 182 - Juniperus. I On ed Here 206° durbinata IE. 22 197 Osxucedrus + =. ara: VW Fr Elescens.- 1.2... er re 1% umbilieata . . . m 190 — brevifolia ..- 2 - 10 — breifolia. ..-.... 1907 utahensas. =, 8... 0 en 199 — echiniformis. !. . - ". lEBU ESaUNG.. 2 2.2.20 2 2 een A ee re 202 - — ellipsoidea . :.... 191 — cwpressifolia: ....: 206 — albwariegata . .... 204 — Macrocarpa » » » - -. 191 — —.horizontalis . . -.. 206 -—- argenia »...... 204 — A MÄCHOCATDEN, = er agree IE Bere Seren 206 — aureovariegata . . . . . 204 — STOHRESCENS: u. nee ID —Tfastigiatar. our. 206 — Bedfordiana ..... 204 — — brevifolia. .... - 1907. —horizonltalis - . . .—. . 206 — Chamberlamü..... 204 pachyphlaea .--...... 90 —humlis: » 2.2.2 0% 206 -— cemerascens -....-. 204 DROENIEeRE II hisitanien 2 2. 222: 206 — compada » .»...... 204 — Mlenulis 22... 2: a re 206. = duUmosa» u... Sie 204 —MYOSUTOS Eee ee 197° — procumbens .... . - 206 — elegantıssima ...... 204 — turbinata .......- 1970 2 2proswatar a 3.222.022: 206 *—glauca "2.0 ee 204 plochyderma» 2.2... : 197 ° = pyramidalis. - : - - 206 —- globosa. . . zer 204 molsjearmos”. =» 2 - =: “202 7 —tamariseijolia. 2. - 205) ı —. graeilisı...... Eee 204 DIOCUMDENS: ne di. 89 Selle 6 Soon o0 5 204 — mterrupla »..»..... 204 Prostata va Dior SSUDETIEHy ern = ee. 186 .— nana. »:.u... Sr 204 pseudosabina . ». .»... - 1967 Fisphaerkea ne ee, 202 2— — compada ..... 204 DUTNaUE nee 186, 2 syamata ee. 16 — — dumosa ...... 204 BECUNV ee el Vehsr atzene Ve MODS ISIN Ct ee er ee 16 — — globosa ...... 204 REN ie Wire 196, Etnulacea = ee - 201 — — tabulaeformis. . . . 204 — squamala - -. -.....- 190, S SSUBCICa En Era wenns 185... ,— mulans.. “2, 2 204 MREEVeSUIManS an ae Al ohne aa ae 192° — mendulanı 2.22. 2 see 204 1 0 SE N 1 Pe NER: 199 — — Chamberlainü . . . 204 | j : No | | Abb. 181. Juniperus: a—e communis: a Trieb mit Knospen, b Trieb mit Früchten, e—d Frucht, e Same. — var. nana: Triebstück. — g rigida: Triebe und Früchte. — h—m O:xycedrus: h Triebstück, v Blatt von oben, k—l Frucht, m Same. — n—o brevifolia: n Triebstück, o Blatt. — p—r macrocarpa: p Blattspitze und Oberseite, die weißen Spaltöffnungsbänder zeigend, g—r Frucht. — s—u drupacea: s Zweig mit Frucht, £ Fruchtquerschnitt, u Same (a, b,f, R-m, q9—r, tu nach Hempel und Wilhelm; c—e nach Kirchner, Loew, Schroeter; g nach Shirasawa; s nach Gardener’s Chroniele; sonst nach der Natur). Juniperus. 183 “ virginiana pendula nutans . 204 virginiana Smithü . . . . 204 virginiana wariegala. . . . 204 I ESMURN rn 204 °— — vendla...... 204 — — albovariegata . . . . 204 — pyramidalis. .... - 204 » — iripartüa . - ....-.- 204 -—- — aureovariegata . .... 204 ei Zi 1 1 re 204 2 — — mterrupla .... .- 204 — Wallichana. ..... 196 Se 204 —tripartita plumosa. . . . 204 Übersieht der Arten!): vor allem auf Grund der Zweig- und Blattmerkmale. I. (II siehe S. 195.) Deut- liche kleine Achselknospen aus Schuppenblättern vorhanden (Abb. 181 a), Blätter alle schmal lanzettlich (nadelförmig), in 3zähligen Quirlen, am Grunde abgegliedert, Blüten achselstän- dig, 2häusig. A.(B. siehe S. 192.) Blätter immer spreizend, niemals an- gepreßt, linear, 1—2(2,5) mm breit, steif, meist scharfspitzig, unterseits konvex und grün, oberseits mit 1—2 weißen Spalt- öffnungsstreifen, ganzrandig, drüsenlos, nicht am Zweige herablaufend (Abb. 181 a, f, n), Triebe kahl, im Schnitt 3eckig; Blüten einzeln achselständig, Frucht aus 3(—6) Schuppen zusammengesetzt, 4—16 mm dick, Samen meist 3: Unter- gattung Oxycedrus. 1.(2 siehe S.190.) Blattober- seiten mit nur 1 weiben Spalt- öffnungsstreifen: a) (b siehe S. 186) Blätter oberseits ziem- lich flach, der weiße Mittel- streifen breiter als die grünen Ränder, Unterseite nur stumpf gekielt: 1. J. commünis, ge- meiner Wacholder: eine sehr variable, weit verbreitete Art, von der wir drei Formengruppen festhalten, deren erste den Typ !) In der Hauptsache nach Henry, in Elwes a. H., Trees of Great Britain, Vl. p. 1395 ff. (1912); einiges auch nach Koehne, Deutsche Dendrologie (1893) p. 51 ff., Ascher- son und Graebner, Synopsis d. mitteleurop. Flora I. p. 241 ff. (1897) und Brittona. Shafer, North- american Trees, p. 107 ff. (1908). — Es sei hier ausdrücklich betont, dab es sehr schwierig ist, viele Juniperus nach vegetativen Merk- malen zu bestimmen. Der hier ge- machte Versuch bedarf sehr der Über- Abb. 182. Ginkgo biloba: a Winterzweig, b—c Knospe, d Kurztrieb mit Blättern und Früchten, e tief gelapptes Blatt, / Kurztrieb mit männlichem Blütenstand, g Staubgefäß, h weibliche Blüten, bei i vergrößert, bei k im Längsschnitt, ! Früchte, m—n Same im Schnitt und ganz (a—e nach C. Schneider; e nach Mayr; sonst nach Shirasawa). prüfung. Auch die: Zeichnungen auf Abb. 181, 184 und 194 sind noch äußerst verbesserungsbedürftig und müssen nach echten lebenden Vorlagen ergänzt werden!! 184 Juniperus. im engeren Sinne darstellt, während die dritte sehr oft als besondere Art (J. nana) geführt wird und die zweite einigen Autoren als Hybride (.J. intermedia) gilt; wir halten vorläufig die von Henry und auch Ascherson und Graebner vertretene Auffassung fest, da sich eine Fr EeE il Me N Abb. 183. Juniperus communis an der Neiße bei Skerbersdorf, Lausitz (phot. Parkdirektor R. Lauche, Muskau). WE A Abb. 184, Juniperus: a—c phoenicea: a Triebstück, b Frucht, e Same. — d—frecurva: d—e ''riebstück, / Frucht. — 9—g* squamata: g Triebstück, gt Frucht. —h—k formosana: h Triebstück, ? Blatt, k Frucht. — I—m tazifolia: l Triebstück mit Frucht, m Blatt. n procumbens: Triebstück. — o—p pachyphlaea: o Trieb mit Früchten, p Triebstück. — g—r thurifera: q Triebstück, r Frucht. — s—t californica: s Triebstück, ? Trieb mit Frucht. — u—v oceidentalis: w Triebstück, v Trieb mit Frucht (a—c nach Hempel und Wilhelm; d, f nach Gardener’s Chroniele; A—m nach Hayata; n nach Siebold und Zuecarini; s, f, v nach Sargent; sonst nach der Natur). Juniperus. 185 sichere Trennung schwer durchführen läßt, können aber der Formengliederung der beiden letzten Autoren nicht folgen, sondern enthalten uns lieber so bestimmter Werturteile, indem wir die für uns wich- tigsten Formen wie folgt anordnen: Gruppe a) typische Formen: Blattquirle meist 5—10(—20) mm unter sich entfernt, Blätter meist über 10(—22) mm lang, weit abstehend, eher abwärts geneigt (Abb. 181 a—b), meist aufrechter Strauch oder Baum, Heimat ganz Europa bis Per- sien (ob auch Hima- laya?) und Sibirien, in Nordamerika in Neuschottland bis Britisch - Kolumbien, südlich bis Penn- sylyanien, Michigan und Rocky-Mts. bis Neumexiko, hierher: var. vulgaris: als Baum bis 15 m. meist vom Grund aus verästelt, siehe Abb. 10 und 183, Borke zuletzt faserig abschälend, rötlich- braun. Triebe slänzend gelb bis rötlichbraun. durch Längsleisten unter den Blättern 3käntie. diese meist schmallineal und erau- grün, selten über 1mm breit. Frucht meist (3—) 6-9 mm dick, schwarz, blau bereift, im 2. oder 3. Jahre reifend (Abb. 151 b—d), tritt bei uns beson- ders als Unterwuchs in Kiefernwäldern (Pinus syl- vestris, P. nigra und P. Peuke) auf, baumartig vor allem in Norwegen, für den Garten auch als Hecken- pflanze geschätzt, da sie stärksten Schnitt verträgt; diesem Typ stehen sehr nahe: var. suecica (J. sue- eica, J. ec, var. fastigiata und var. pyramidalis), bis 10 m, Abb. 185. Juniperus eommunis var. nana auf der Mus Allah, Rila planina, Bulgarien (Orig.). zypressenartig (Abb. 9, ES Er a re En . 19 ). Zw elge dicht. aul Abb. 186. Jun ıpe rus ch ınensıs Var. Pfitze rin I, 3. Ik steigend, Blätter stechend; (Orig.; Hort. Späth, Baumse hulenweg bei Berlin). 186 Juniperus. var. hibernica (J. hybernica, J. strieta), schmal säulenförmig, wie Abb. 119, Blätter wenig stechend, beide Formen wertvoll für den Garten; var. pendula, Strauch oder kleiner Baum, Verästelung locker, Zweige überhängend, var. prostrata, Wuchs niederliegend, Blattquirle sehr genähert, an var. nana gemahnend, ferner zu nennen var. oblönga (J. oblonga, J. ec. var. caucasica, J. ce. var. Weckii f. oblonga), schlank aufrecht verzweigt, Blätter 15—22 mm lang, Zapfen nur 4—5 mm dick, gilt als hübsche Form; Gruppe b) Mittel- formen: Blattquirle 3—6 mm unter sich entfernt, Blätter 7—10 mm lang, selten über 1 mm breit, meist gerade abstehend, Zapfen bis 9 mm dick, Pflanzen aufrecht oder kurz- buschig bis niederliegend, meist über 40 em (bis 1m) hoch; hierher seien gestellt unter Anlehnung an Ascher- son und Graebner: var. compr6ssa (J. com. hiber- nica compressa), dichte, kurze Pyramiden bildend, bis 1 m, hübsche Zierform, gilt in rauhen Lagen als heikel, var. depressa (J. nana var. canadensis), dies dürfte wohl nur die nord- amerikanische Form der nana sein, soll bis 60 cm hoch werden; var. hemi- sphaerica (.J. hemisphae- rica), rasige bis kugelige Form aus Süditalien, Grie- chenland, Algier, bei uns wohl nur im Süden brauch- bar, weiter im Norden in Kultur durch die var. echi- niformis (J. Oxycedrus var. echiniformis) ersetzbar, kugelige Büsche, bis 50 em; var. intermedia (J.inter- media), angebliche Hybride J. communis var. vulgaris X nana, schlanktriebig, bis 1m, besonders in den Berg- regionen (nicht alpin) der Alpen und Karpathen. — Gruppe e) ganz nieder- liegende Formen: bis 30 cm, Zweige kurz und dick, häufig verbogen, Blattquirle nur 1(—3) mm entfernt, Abb. 187. Juniperus procumbens (aufgebunden!) (Orig.; Hort. Späth, Blätter 4-8: 1—2 mm, auf- Baumschulenweg bei Berlin). wärts vebogen- anliegend, mehr kahnförmig, derber, stechender (Abb. 181 f), arktische und Hochgebirgsform, Verbreitung in den alpinen und arktischen Regionen des Types: var. nana (J. sibiriea, J. com, var. saxdtılis, J. nana, J. alpina, J. nana var. alpina, J, pygmaea, J. nana var. sibirica), Zwergwacholder, vergleiche über Benennung das S. 181 Gesaste, wertvolle Art für Gesteinsanlagen, Böschungen, siehe Abb. 155, bildet oft viele qm große Flächen; als ein Bastard von J. communis X J. Sabina gilt J. Kanitzii. b) Blätter oberseits ziemlich rinnig, mit eingebogenen Rändern, der weiße Mittelstreif schmäler als die grünen Ränder: 2. J. rigida: Mittel- und Südjapan, Korea, Südost- Juniperus. 187 Mandschurei, kleiner Baum, bis 12 m, meist niedriger, ausgebreiteter Strauch, Blätter13— 25 1 mm, scharfspitzig, unterseits deutlich gekielt, Frucht im 2. Jahre reifend, dunkelviolett (Abb. 181 9); erinnert in Tracht nach Rehder an .J. communis var. oblonga, aber Blatt- Abb. 188. Vorn Juniperus virginiana (?) var. tabulaeformis; hinten links Pieea Morinda, rechts Abies concolor (Orig.; Arboretum G. Allard, La Mauleyrie, Angers), 188 Juniperus. quirle gedrängter, Blätter steifer, selten in Kultur, aber hart und hübsch, wenn freistehend; wächst in der Heimat vielfach auf trockenem, sterilem Boden. : 8, hi up * e u, x: Abb. 189. Juniperus Sabina var. prostrata (Orig.; Hort. Grafenegg, Niederösterreich). w *% Abb. 190. Juniperus virginiana var. glauca, 9 m (Orig.; Arboretum G. Allard, La Maulevrie, Angers), Juniperus. Br} z / NIE Abb. 192. Juniperus oxycedrus in der Macchie bei Ragusa, Dalmatien, 1 m (Orig. 190 Juniperus. . Blattoberseiten mit 2 weißen Spaltöffnungsstreifen: a) Blätter sehr kurz, 6—9 mm, eildemie lineal, Mitte etwa 2 mm breit, Ende stumpf oder nur kurz gespitzt (Abb. 181 n—0), blaugrau, Samen oberseits mit 2—3 Längsfurchen, ohne scharfe Seitenkanten: 3. J. brevifölia (J. Oxycedrus var. brevifolia, J. rufescens var. brevifolia, J. Oxycedrus subsp. rufescens var. brevi- folva): Azoren, Strauch oder kleiner Baum, Blätter ober- seits mit schmaler, grüner i Mittelrippe, die nicht ganz bis zur Spitze geht, weiße Streifen breiter als die grünen Randstreifen, ganz- randig, Frucht fast kugelig, S mm dick, dunkelrotbraun, wenn reif; nach Henry eut gekennzeichnete schöne Art; ob im Süden in Kultur? — b) Blätter über 10(—25) mm lang, lineal, mehr minder lang zugespitzt, Samen mit 2 scharfen Seitenkanten: 1. (11. siehe 5.191) Sträucher, Zweige nicht ausgesprochen hängend, Blätter mehr min- der senkr echt vom Zweig ab- stehend: A) Blätter starr, 12—18mm lang, erst von Mitte ab gegen Spitze ver- schmälert (Abb. 181 2), Zapfen glänzend, höchstens stellenweise etwas bereift, nur 6—9 mm dick: 4.J. Oxyceedrus (J. Oxy- cedrus var. microcarpa; J. rufescens, J. Oxye. sub- spec. rufescens), spitzblätt- riger Wacholder; Mediter- rangebiet (Madeira bis Nord- persien), Strauch oder kleiner Baum, gelegentlich bis 12 m, aufsteigend oder ausgebreitet, sparrig ver- zweigt, kompakt (Abb. 192), Blätter 1-2 mm breit, ober- seitsmit schmaler, erhabener Mittelrippe, weiße Streifen kaum so breit wie grüne Randstreifen, Unterseite scharf gekielt, ganzrandig, Zapfen rotbraun, im Abb. 193. Juniperus oceidentalis, 5 m (Orig.; G. Allard, La Maul6vrie, 2. Jahre reifend, See use)» Abb. 181 k—1; wächst auf Kalk, Sand und anderen Böden, liebt trockene, warme Lagen; in nördlicheren Teilen nur in recht milden, geschützten, sonnigen Lagen brauchbar; auf die Formen braucht hier nicht eingegangen zu werden; eine Hybride mit folgender Art ist vielleicht J. umbiliedta. — B) Blätter biegsam, meist 15—25 mm, von Grund an sich allmählich gleichmäßig verschmälernd (Abb. 181 p), Frucht Juniperus. 191 bereift, glanzlos, 12—15 mm dick: 5. J. macrocarpa (J. Oxye. subspec. macrocarpa), groB- früchtiger Wacholder: im wesentlichen alles wie vorige Art, Blätter mit eher breiteren ober- Abb, 19. Juniperus: a—c chinensis: a Triebstück mit Nadel- und Schuppenblättern, b mit Schuppenblättern, ce Fiederstück mit Früchten. — d—e foetida: d Triebstück, e Frucht. — j—q excelsa: f Triebstück, g Frucht. — h—k virginiana: h—i Triebstücke, k Fiederstück mit Früchten. — I—p Sabina: I—m Triebstücke, o Frucht, p Same (a, b, d—qg nach Natur; ce nach Shirasawa; A—i nach Mayr; % nach Sargent; I-o nach Kirchner, Loew, Schroeter; p nach Hempel und Wilhelm). Abb. 195. Juniperus squamata (Orig.; Hort. Hesse, Weener, Hannover). seitigen weißen Streifen, mehr aufrecht abstehend, eine Varietät mit birnförmigen Früchten ist var. ellipsoidea (.J. Lobelii); ist eher empfindlicher als Oxycedrus. — 11. Bäume, Zweige 192 Juniperus. m AL EERTZ. NIITIISS>N — d--g Evelyniana: d benadeltes, e entnadeltes Triebstück, / Nadelquerschnitt, g Same. — 4 Fortunei: Nadel (nach Masters, h nach Natur), ausgesprochen überhängend, Blätter mehr vorwärts gegen die Zweigspitzen gerichtet!), linealpfriemlich (Abb. 184): 6. J. formosana (J. ob- löonga pendula, J. tazxıfolia Mast. u. a. Autoren zum Teil, nicht Hook. et Amt): China (von Schensi bis Hupei), Formosa, bis 16 m, Tracht wie Abb. 30, S. 38, Triebe 3kantig, gelbgrün, Blätter scharispitzig, ober- seits konkav, Mittelrippe erün oder blaugrün, sehr schmal, weiße Streifen breiter als grüne Ränder, Frucht kugelig, 8—9 mm dick, im 2. Jahre reifend, glänzend dunkelrotbraun (Abb. 184 k); in Kultur sel- ten, meist mit rigida ver- wechselt, soll als alte Pflanze in hängender Tracht hübsch sein, dürfte auch, wenn aus dem nördlichen Teile der Heimat stammend, ziemlich hart sein. B) Blätter wie unter A,S. 185, aber 3—4 mm breit (Abb. 181 s), männ- BRITEN ya = EN liche Blüten zu 3—6, Frucht TR Gr SAN A ROINEN aus 6-9 Schuppen zu- sammengesetzt, 15—23 mm Abb. 197. Keteleeria Davidiana, 1 m (Orig.; Hort. Vilmorin, Verrieres bei 2 ? 2 Paris). dick, Samen zu einem 1) Die echte J. taxifolia ist nach Henry ein Strauch, der formosana nahe steht, aber stumpfe, dickere Blätter besitzt (Abb. 184 I—m); kaum in Kultur, bisher nur von der Bonin-Insel (östlich von Japan) bekannt. Tafel VIT. Picea pungens var. argentea, in Eisenberg (Böhmen). ER 9! re „ ni 87% a ii m I B ee 2 Juniperus. 193 3zelligen Steinkern verwachsen: Untergattung Caryocödrus. Hierher nur eine Art: 7. J. drupäcea (Arceüthos drupacea), Pflaumen-Wacholder: Kleinasien, Syrien, Griechenland, bis 25m, in Heimat breit pyramidal, in Kultur säulenförmig, wie Abb. 118 und 211, Blätter Abb. 198. Keteleeria Fortunei (Hort. Rovelli.-Pallanza, Italien; durch Güte von Dr. E. Rovelli), Silva Taroueca, Unsere Freiland-Nadelhölzer. 13 194 Juniperus. 12-22 mm lang, am Zweige bis zum nächsten Quirl herablaufend, scharfspitzig, mit 9 weißen Streifen oberseits, ganzrandig, Frucht im 2. Jahre reifend, 18—25 : 15—23 mm (Abb. 181s—u); prächtige Art, Härte und Ansprüche etwa wie die Libanonzeder; im mittleren Teile des Gebietes nur in recht geschützten, warmen Lagen ohne Decke sich haltend. Abb. 199. Larix Potanini in der Heimat (phot. E. H. Wilson, mit Erlaubnis von Professor C. 8. Sargent, Arnold Arboretum). Juniperus. 195 II. Keine deutlichen Laubknospen vorhanden, Blätter alle schuppenartig und an- gepreßt, oder alle nadelförmig oder beide Formen vertreten, nie am Grunde abgegliedert, immer am Zweig herablaufend, gegenständig oder zu 3 quirlig (Abb. 184 und 194), Blüten 1- oder 2häusig, Frucht aus 4—9 Schuppen, Samen 1—12, nicht verwachsen. (Untergattung Sabina [Gattung Sabina].) A) (B siehe S. 19.) Blätter an alten Pflanzen durchweg nadelförmig (vergleiche auch die Formen von chinensis, communis und virginiana): 1. Baum, Zweige gekrümmt und hängend, Blätter zu 3, schmal, locker angepreßt, freier Teil 4—8 mm lang und 0,5—1 mm Abb. 200. Larix: a Cajanderi: Zapfen. — b—h Potanini: b Endknospe von Langtrieb, e Kurztriebe mit Nadeln, d Nadel, e deren (Querschnitt, f Zapfen, g Deck- und Fruchtschuppe, h Same. — i—m Kaempferi (leptolepis): i Langtriebe, k Kurztriebe und Zapfen, ! Zapfenschuppe, m Samen. — n—t kurilensis: n Kurztriebe und Zapfen, o Nadel, p deren Querschnitt, q Deck- und Fruchtschuppe, r letztere von innen, £ Samen (a nach Mayr; b—h nach Gardener’s Chroniele; i—t nach Shirasawa). breit (Abb. 184d—e): 8. J. recürva: Ost-Himalaya (Sikkim-Bhutan), bis über 15 m, Blätter scharfspitzig, Rückseite vom Ansatz bis zur Mitte gefurcht, graugrün, Innenseite konkav, weißlich, im 3.—4. Jahre bräunen die Blätter, Frucht im 2. Jahre reifend, eiförmig, purpur- braun, etwa 9 mm lang (Abb. 1847), aus 3—6 Schuppen gebildet, Samen einzeln; nach Henry als Art zu behandeln, die in feuchtem Gebirgsklima wächst, bei uns kaum vorhanden und viel empfindlicher als folgende!, Kultur nur dort, wo der Sommer feucht genug ist (z. B. Schottland). — 2. Strauch, meist niederliegend, Blätter zu 3, ziemlich dicht angeprebt, im freien Teil 4: 1 mm messend (Abb. 184 9): 9. J. squamata (.J. recurva var. squamdta; 13° 196 Juniperus. J. morrisonicola): von Afghanistan bis Mittelchina, Formosa, Tracht wie Abb. 195, von den niederliegenden Ästen erheben sich kurze aufrechte Zweige, Triebe gekrümmt, grün, Blattfarbe wechselnd, Rückseite meist grün, hier die Furche fast bis Spitze gehend, Frucht zuletzt schwarz im 2.Jahre, Form abweichend von recurva, 6—8 mm dick (Abb. 184g), Samen einzeln (dadurch und die breiteren kürzeren Blätter von J. communis nana gut zu unterscheiden), die J. densa (J. recurva var. densa) ist wohl nurtypische squamata, dagegen weicht J.procumbens Sieb., nicht anderer Autoren! (.J. chinensis var. procumbens Endl.) von den Hochgebirgen Mitteljapans nach Henry ab durch an den Kanten der Höcker blauweiße Triebe, längere (freier Teil Smm), lang und fein zugespitzte Blätter (Abb. 184 n) ab, deren hohle Oberseite eine erhabene, meist grüne Rippe und da- neben 2 weiße Streifen mit schmalen grünen Randlinien zeigt, während die Unter- seite blaugrün mit weißen Flecken ist, Frucht noch unbekannt, Henry nennt J. procumbens den schmuck- vollsten der kriechenden Arten! Sie hat nichts zu tun mit .J. japonica oder J. chinensis var. japonica vieler Autoren und Gärten, siehe S. 202! Die Abb. 187 zeigt ein wohl echtes Stück, das aber leider durch Auf- binden seine eigentliche Tracht eingebüßt hat. B) Blätter an alten Pflanzen in der Hauptsache schuppenförmig (an ein- zelnen Zweigen oft auch Nadelblätter, nur Formen von communis U. a. ganz mit solchen). 1.(2 siehe S. 199.) Blatt- rand ganz fein gezähnelt (nur unter scharfer Lupe deut- lich!): a) (b siehe S. 199.) Die vorhandenen Nadel- blätter in Quirlen zu 3 ge- stellt): I. Schuppenblätter in gegenständigen Paaren (Abb. 184 a): A) Triebe rund, Blätter ziemlich hellgrün, Frucht glänzend rotbraun, wenig bereift: 10. J. phoenicea: meist niedriger, aber aufrechter, reich verzweigter Strauch, selten bis 2,5 m oder Baum bis Sm, Blätter vor allem an jungen Pflanzen nadelförmig, bis 6 mm, beiderseits mit 2 hellen Streifen, Schuppenblätter 1—2 mm, dreieckig-eiförmig, auf rundlicher Rückseite Abb. 201. Larix Lyalli am Agnes-See, Alberta, Britisch-Kolumbien (phot. Alfred Rehder). !) Hier reihen sich nach Henry ein zwei meist vermengte Arten: .J. Wallichiana Hook., eine Baumart aus dem Ost-Himalaya, und J. pseudosabina Fisch. et Mey., von den Gebirgen des Altai und Turkestans, ein niedriger Strauch von .J. Sabina-Tracht. Die letzte scheint bei uns schon in Kultur, ganz hart und wie Sabina verwertbar zu sein. Wir erbitten Material und Mitteilungen. Ferner J. fläceida aus Südwest- Texas und Ostmexiko, Baum oder Strauch, ausgezeichnet durch schlanke hängende Zweige, nur fürs Mediterrangebiet geeignet, Schuppenblätter scharf zugespitzt, drüsig, Frucht 4—12samig. Juniperus,. 197 oft gefurcht oder grubig, Frucht im 2. Jahre reifend, auch gelb, 6—12 mm dick (Abb. 1845), Fleisch trocken, faserig, Samen 3—9; bei var. turbindata (J. turbinata, J. oöphora) ist die Frucht eiförmig oder kurzkonisch, auffallend die Form var. filicadlis (J. myosüros, J. phoe- nicea var. myosuros), mit dünnen, fädigen, hängenden Zweigen; mediterrane Art, die warme, sonnige Lagen und Kalk liebt, nur im Süden des Gebietes mit Erfolg verwendbar, sonst höchstens hie und da in sehr günstigen, geschützten Lagen sich haltend. — B) Triebe Akantig, Blätter auffallend weiß- oder blaugraugrün, oft mit Harzausscheidung, Frucht stets deutlich bereift: 11. J. pachyphlaea (J. plochyderma): Vereinigte Staaten (Texas, Neumexiko, Arizona, Mexiko), meist Baum, bis 18: 1,5 m, alte Pflanzen breit verzweigt Fig. a), b Deck- und Fruchtschuppe, bei e mit Samen. — d—n decidua (europaea): d Langtriebspitze, e Kurz- triebe, / Winterknospe g Kurztrieb-, h Langtriebnadel, © Nadelquerschnitt, % Zapfen, ! Deck- und Frucht- schuppe, m Fruchtschuppe mit Samen, diese bei n besonders. — 0 larieina (americana): Zweigstück mit Kurz- trieben und Zapfen. — p dahurica: Zapfen. — q—r oceidentalis: q Deck- und Fruchtschuppe (Zapfen siehe Tafel V, Fig. b), r Nadelquerschnitt. — s—t Lyalli: s Deck- und Fruchtschuppe (Zapfen siehe Tafel V, Fig. €), t Nadelquerschnitt (a—e nach Botanieal Magazine; d—f nach C. Schneider; 9—n nach Hempel und Wilhelm; o—p nach Clinton-Baker; g—i nach Gardener’s Chronicle). oder dieht rundkronig, Borke auffällig, eichenartig, Blätter an jungen Trieben verlängert, langgespitzt, an älteren wie Abb. 184», alle Teile stark bläulichweiß bereift, Frucht im Herbst des 2. Jahres reifend, wie Abb.1840, meist 4samig, Fleisch trocken, faserig-mehlig; prächtige Art, die sich ziemlich hart gezeigt hat, jedenfalls sonnige, trockene Lagen liebend, Juniperus. 195 wo das Holz gut ausreift, sonst sehr geschützt. — II. Schuppenblätter (meist) in Quirlen zu 3 (Abb. 184): A) Fruchtfleisch trocken, faserig, süß: 12. J. californica: Kalifornien, Abb. 203. Große Lärche (Larix decidua) von Blitzingen (durch gütige Vermittlung von Graf Fritz von Schwerin). Baum bis 12:0.6m oder meist Strauch, Trachtikonisch, Verästelung unregelmäßig, ns ? ‚ine . 2 N J . U . (=) . . ie) ie) Blätter gelbgrün, eiförmig, etwa 2 mm lang, außen konvex, drüsig, Spitze ziemlich stumpf (Abb. 184), an üppigen Trieben scharfspitzig, länger, außen weißlich Frucht im 2. Jahre \ 7 o 0) o b} ’ T Juniperus. 199 reifend, kugelig oder länglich, 12—20 mm lang (Abb. 184), rotbraun, blau bereift, Samen 1—2; liebt trockene Küstenhänge, kaum echt in Kultur, dort mit oceidentalis ver- wechselt; nahe steht J. utahensis (J. californica oder oceidentalis var. utahensis), aus Südost-Kalifornien, Ost-Utah, Nord-Arizona, West-Colorado, buschiger Baum oder Strauch der Wüste, der durch dünnere Triebe, spitzere, drüsenlose, zum Teil gegen- ständige Blätter, meist kugelige und einsamige Früchte abweichen soll; wohl noch nicht in Kultur versucht. — B) Fruchtfleisch harzig: 13. J. occidentalis (J. frägrans, weib- liche Pflanze, .J. Bürkei, männliche Pflanze): Kalifornien, im Gebirge höher gehend als californica, Baum bis 15:0,9 m oder meist Strauch, selbst nieder- liegend, breit ver- | zweigt, rund-flach- IN kronig, Blätter hell- grün, spitzeiförmig, 2—3 mm lang, deut- lich drüsig (Abb. 184 u), Blüten ein- häusig, Frucht mehr minder kugelig, 6—8 mm dick, blau- schwarz und bereift (Abb. 184»), Samen 2—3; liebt trockene, steinige Hänge, bei uns selten in Kultur, siehe Abb. 193, wächst langsam, in rauheren Lagen nicht hart, nur in milderen Gegenden brauchbar, nahe steht J. monosperma (J. oce. var. monosper- ma), von den Ostab- hängen der Rocky- Mts., welcher durch dünnere Triebe, meist drüsenlose Blätter und 1(—2)samige Früchte abweichen soll. b) Nadel- und Schuppenblätter zu 2 gegenständig, lang zugespitzt(Abb.184g): Früchte dunkelblau, Fleisch süß, körnig: 14. J. thurifera (J. hispanica): Abb. 204. Die Kugellärche (Larix decidua) auf dem Sturzberge bei Steyr, Südost-Frankreich. Oberösterreich (dureh Güte des Herrn Josef Petz, Steyr). iberische Halbinsel, Sardinien, Marokko, Algier, Baum, bis über 15 m, Triebe 4kantig, Blätter rückwärts drüsig, oberseits weißlich, Frucht 8-9 mm dick (Abb. 184 r), mit 2—4 Samen; liebt sonnige Kalk- hänge, nur fürs mediterrane Gebiet brauchbar. 2. Blätter ganzrandig: a) Nadelblätter gewöhnlich in Quirlen zu 3, Schuppenblätter stumpf (Abb. 194 a—b): 15. J. chinensis (J. cernua, J. dimörpha), Mittel- und Nordchina, Mongolei, Japan; Baum bis fast 25 m oder Strauch, Triebe dünn, kaum 1 mm dick, Schuppen- blätter schmal-rhombisch, etwa 2 mm, außen grün mit bleichen Rändern, drüsig, innen 200 Juniperus. in ee Abb. 205. Links Larix deeidua, Mitte Pinus nigra var. austriaca, 14 m, rechts hinten Picea pungens (Orig.; Schloßpark zu Pillnitz a. Elbe). Abb. 206. Links Picea Mariana, rechts Picea excelsa var. Kemontii (phot. Graf Herbert Schafigotsch, Purgstall, Niederösterreich). Juniperus. 201 mit schmaler Rippe, blaugrau; Nadelblätter (an jungen Pflanzen und gelegentlich an alten) sehr schmal, 8 mm, spreizend, auch oft zu 2 gegenständig, spitz, Frucht im 2. Jahre reifend, an schuppigen Kurztrieben, braun mit weißem, mehligem Reif, niedergedrückt kugelig, 5—7(—11) mm breit (Abb. 194 c), Samen 2—3, selten 4-5; ziemlich variable Art, hierher gehören J.fstruthiacea, J. flagelliformis, J. Reevesidna, ferner Kulturformen: var. Pfitze- Abb. 207. Libocedrus: a—d chilensis: a Fiederstück, b Trieb, e Frucht, d Same. — e—f Doniana: e Fiederstück, f Trieb mit Frucht, g Same. — h—1i tetragona: h Fiederstück, i Trieb mit Frucht (nach Hooker). GO: eG —I zB U IRQ “N u / Y ? A UA N ] \ N {l LG Abb. 208. Picea: a canadensis (alba): Triebende mit Knospe. — b—e orientalis: b Triebende mit Knospen, ce Nadel. — d—g Glehnü: d—e ent- und benadeltes Triebstück, / Nadel, g Nadelquerschnitt, — h Mariana (nigra) Triebende mit Knospen. — i—k Morinda: i Triebende mit Knospen, k benadeltes Triebstück. — I—o polita: 1 benadeltes Triebende mit Knospe, m Nadel, n Nadelquerschnitt, o Triebende mit Knospen. — p—q pungens: p benadeltes Triebstück, g Knospen. — r—s Schrenkiana: r benadeltes Triebstück, s Triebende mit Knospen (a—c, h—i, 0, s nach Nätur; d—g, In näch Shiräsawa; k,r näch Clinton-Baker; p—q Aus Gärdener’s Chroniele). 202 Juniperus. riana, Tracht wie Abb. 186 breitpyramidal, Zweige überhängend, var. japönica (J.japö- nica), breitbuschige Pflanze, meist nur Jugend(Nadel)blätter vorhanden; wie oben S. 196 ge- sagt; fälschlich mit J. proeumbens Sieb. verwechselt; var. area, aufrechte, schuppenblättrige goldgelbspitzige Form (Abb. 120), eine niederliegende gelbtriebige Form geht als var. japönica aurea u. a., deren Benennung zum Teil sehr verworren ist; recht hübsche harte Art, die für den Garten wertvoll ist, Holz wohlriechend, wie bei virginiana; hierher wohl als Form J. sphae6rica (J. dumensis var. Smithit, J. Fortüner) aus China (um Shanghai, auch in Hupei), soll größere, kaum bereifte Früchte haben, noch näher zu beobachten. — b) Nadelblätter in gegenständigen Paaren wie die Schuppenblätter, diese meist spitz: I. junge Triebe ziemlich kurz und dicklich, über 1 mm dick, Blätter drüsenlos, Beeren ziemlich groß, bis über 12mm dick, Samen 1—2: 16. J. foetidissi- ma: Mazedonien, Griechen- land, Kleinasien, Syrien, Armenien, Transkaukasien, Baum bis 17:1m oder Strauch, von zypressen- artiger Tracht, sonst folgender Art recht ähn- lich, aber sehr unangenehm riechend beim Reiben; liebt Kalk und trockene felsige Lagen, dürfte aber sehr selten echt in Kultur sein. — II. Junge Triebe schlank, dünn, kaum 1 mm dick, Früchte höchstens 12 mm dick: A) (B siehe S. 204) Triebe beim Reiben ange- nehm aromatisch riechend, Früchte aufrecht oder nickend, Hauptstamm auf- recht: 1) Schuppenblätter rhombisch-eiförmig (Abb. 194 f), Frucht 8 bis 12 mm dick, Samen etwa 6: 17. J. excelsa (J. aegaea, J. Olivieriv): Mazedonien durch Kleinasien bis Syrien, Kaukasus, Krim, Baum, bis N 40 m, siehe Abb. 72, Schup- Abb. 209. Libocedrus decurrens in den Siskiyou Mts., Oregon penblätter etwa 1 mm lang, mE zedstiekügr): mäßig spitz, außen drüsig, Nadelblätter 4 bis 6 mm, oberseits konkav, mit2 weißen Streifen, unterseits am Grunde drüsig, Fruchtim 2. Jahrereifend, an kurzen beschuppten Stielen, tiefpurpurn, etwas bereift (Abb 194 9); eine auffallende Form ist var. stricta (var. Perkinsii, var. vendsta), schmalpyramidal, Blätter meist nadelförmig, blau- grau; nur für nicht zu rauhe Gegenden, dann aber recht schmuckvoll; in den Formenkreis gehören die transkaukasischen J. isophllos und J. polycarpos. — 2) Schuppenblätter spitzeiförmig (Abb. 194 i),. Frucht nur 5—8 mm dick, meist 1—2samig: 18. J. virgini- ana (J. arborescens, J. carolinidna), Bleistift-Wacholder: Neu-Schottland und Neu-Braun- schweig bis West-Ontario, Süd-Dakota, südlich bis Nord-Florida, Alabama und Ost-Texas, meist Baum, bis 30 :1,5 m, Tracht anfangs dicht konisch, später mehr breit gewölbt, Borke grau- oder rotbraun, Triebe 4kantig, Blätter dunkelblaugrün, Schuppenblätter 1,5—2 mm, Juniperus. 203 Abb. 210. Naturableger von Picea canadensis, von der rechts stehenden (im Stamme nicht sichtbaren) Mutter- pflanze schon abgelöst (Orig.; Hort. Bogäath, Ungarn). Abb. 211. Links: Cupressus torulosa; in der Mitte: Picea Mariana var. Doumelti, 8 m breit; rechts Juni- perus drupacea; hinten links Abies numidica (Orig.; Arboretum G. Allard, La Maulevrie, Angers). 204 Juniperus. rückwärts meist gerundet und an jungen Pflanzen drüsenlos, Nadelblätter lineal-lanzettlich, bis über 10 mm; "Frucht im ersten Herbst reifend, kugelig, süßlich, bereift (Abb. 194 k); vom Typ eine ganze Reihe Kulturformen bekannt; wir nennen: var. tripartita, niedrige, zierlich verzweigte Form mit blaugrüner Belaubung, nur Nadelblätter, dies letzte gilt auch für f. interrüpta, gedrungen pyramidal, f. plumösa (Abb. 64) u. a.; var. p yramidalis, Tracht säulenförmig (Abb. 101), Belaubung blau- oder frischgrün, eine zw ergige frischgrüne Pyramide bildet f. Schöttü (virg. Schottir); var.pendula, hierher verschiedene Hänge- formen, f. Chamberlaini, 1. Smithi (virg. Smithii pen- dula), f. nutans u. a.; var. nana, Zwergformen, hierher f. globösa (virg. globosa), frisch- grüne Kugelform (Abb. 64), nur Schuppenblätter, f. du- mösa (virg. dumosa), rundlich- pyramidal, bläulich belaubt, mehr Nadelblätter, f. com- pdeta u. a.; unsicher ist die eigentümliche f. tabulaeformis (Abb. 188); var. glauca, üppig, schön blaugrün (Abb. 190); var. einera- scens (var. argentea), asch- erau-silbrige Triebspitzen, üppig; var, elegantissima pyramidal, goldgelbtriebig, sehr empfehlenswert nach Beißner; var. variegäta, bunte Formen, hierher f. albo- variegata, f. aureovariegata u. a., als schön silberbunt eilt die Sorte „Triomphe d’Anvers“; diese Art kommt häufig auf ziemlich armem, felsigem Boden vor, sie ist ein sehr geschätztes Nutzholz in der Heimat, für den Garten sind viele Formen wertvoll, Wuchs aber langsam, Ver- setzung alter Pflanzen schwie- rig, sonst ist die Art hart und liebt frischen, nicht trockenen, sandigen Boden; nahe- stehende Arten sind J. sco- 1 pulörum, westliches Nord- Abb. 212. Picea Albertiana, bei Banff, Albeıta, Brit.-Kolumbien amerika, Früchte erst im EU rIE 2. Jahre reifend, gewiß hart, und J. barbadensis, süd- östliche Vereinigte Staaten, Westindien, Früchte nur 3—4 mm dick, für uns ohne Belang; unklar ist eine „„Jugendform“ J. Bedfordiana (J. gracilis, J. virg. var. Bedfordiana oder var. gracilis), empfindlich. B) Triebe beim Reiben sehr unangenehm riechend, Früchte hängend, auf meist kurzen, übergebogenen Stielen, Hauptstamm niederliegend oder aufsteigend: 19..J. Sabina (Sabına officimahs), echter Sadebaum: Mittel- und Südeuropa, Kaukasus, Nordpersien (Nordasien fraglich), siehe auch unten var. prostrata, meist niederliegend, wie Abb. 191, Juniperus. 205 seltener aufrecht bis1,5(—4) m, Triebe 4kantig, Schuppenblätter eiförmig, 1—2 mm, rückwärts gerundet, Nadelblätter bis 9 mm, schmallanzettlich (Abb. 194 I, m), Früchte bräunlich- schwarzblau, bereift, bis 9 mm dick (Abb. 194 0o—p); von Formen zu nennen: var. tama- Abb. 213. Picea orientalis, 40 Jahre, im Park der Villa Loose, Lesum bei Bremen (dureh gütige Ver: von Graf Fritz von Schwerin), 206 Juniperus. riscifölia, fast nur Nadelblätter, auffällig; var. eupressifölia, alle Blätter schuppen- förmig, häufigste Form, hierher f. horizontalis (J. horizontalis, J. Sab. var. humilis und var. nana) niedrig, flach ausgebreitet; var. Tusitänica (J. lusitanica), aufrecht, Äste wagrecht abstehend, Schuppenblätter sehr spitz, verbreitete Form in Südeuropa; var. pyramidalis Abb. 214. Picea morinda im Schloßpark zu Friedrichshafen (dureh gütige Vermittlung von Graf Fritz von Schwerin), (var. fastigiata, var. erccta), Säulenformen, Äste aufstrebend, sehr schmuckvoll; schließlich die amerikanische var. prostrata (J. prostrata, J. Sab. var. procumbens, J. repens), nieder- liegend, rasig, weithin kriechend (Abb. 189), bläulichgrün, nördliche Vereinigte Staaten, wo er vor allem auf Sand wächst, während unsere Formen kalkliebend sind, diese Form JH 2( Zn Abb. Prachtexemplar von Picea excel var. LCeLSsa £ Picea 208 Juniperus — Keteleeria. ist sehr hart und recht wertvoli für Felshänge; der Sadebaum ist bei uns in Gärten sehr ver- breitet und wird leicht durch Wuchern lästig, in Parkanlagen, wo er oft weite Strecken über- schulen, Böhmen), zieht, bildet er gute Schlupf- winkel für Kaninchen; diese Art enthält giftige Stoffe, die medizinisch wertvoll sind, in manchen Gegenden ist jedoch das Anpflanzen verboten, weil das Volk die Pflanzen mißbräuchlich ver- wendet. Kaukasusfichte siehe Picea orientalis. — Kaurifichte siehe Agathis australis. Keteleeria, Ketele- erie, Stechtanne: man ver- gleiche das im Abschn. XII, 5.140, Gesagte; hoheBäume, Verästelung unregelmäßig, siehe Abb. 31 und 198, Stammrinde zuletzt korkig, hell, Triebe rundlich, mit kreisförmigen Blattnarben (Abb. 196 e), Knospen mit dachziegeligen Schuppen, die später am Grunde der Jahrestriebe als Scheide bleiben, Nadeln tannenartig, an Seiten- trieben gekämmt, oberseits gefurcht, unterseits Rippe erhaben, daneben weiße Spaltöffnungslinien, Harz- sänge 2, randständig; Blüten- und Fruchtmerk- male siehe S. 31; Zapfen tannenartig, Samen geflü- selt (Abb. 196 c), Keimling wie Abb. 88 m—n, 8. 93; Kultur: bei uns dürfte K. Fortinei nur dort ge- deihen, wo sich auch Quer- cus lex hält, also in den wärmsten Gebieten, vor allem im Seeklima der süd- lichen Teile; in England und im Norden an der See nicht hart, da die Triebe augenscheinlich nicht genug ausreifen; Ansprüche viel- leicht ähnlich wie Abies Pinsapo, nach Mayr ver- tragen sie Halbschatten, angeblich schwer zu ver- pflanzen; Vermehrung am besten durch Samen, da dieser schwer zu beschaffen, Tafel VIII. ERE a FTIET WERCFSFETNTRETDTT i\ m 0 [%% F F f " en > se, Picea canadensis, links, und Pseudotsuga glauca, in Pruhonitz (Böhmen). >, Er IP Keteleeria. _ 209 meist durch Veredlung, hierbei käme als Unterlage vielleicht Pseudotsuga in Betracht; Verwendung in den oben angedeuteten Teilen des Gebietes, vorläufig weiter im Norden nur als kleine Pflanzen versucht. A) Nadeln stumpf (Abb. 196 a—b, S.192), Zapfen 12—20 cm, Schuppen gegen Spitze ver- schmälert: K. Davidiana: China (Schensi bis Jünnan), dort bis 40 m, siehe Abb. 31, S. 39, und Abb. 197, S. 192, Triebe dicht kurz behaart, Knospen rundlich-eiförmig, Nadeln ver- schieden an jungen und alten Pflanzen, an ersteren 30 mm oder länger, bis 3 mm breit, fein scharf zugespitzt, unterseits Mittelrippe stark hervortretend, beiderseits mit 9 hellen Spaltöffnungslinien, außen grün gerandet, an älteren Pflanzen Nadeln kürzer, Spitze stumpf oder rundlich, Oberseite sattgrün, Rippe beiderseits vortretend, siehe Abb. 196 a—b, Zapfen 15—20 cm lang, siehe Tafel VI, Fig. g, Schuppen am Rande etwas aufgebogen, so Abb. 218. Picea: a—d hondoensis: a Triebende mit Knospen, b benadeltes Triebstück, ce Nadel, d deren Quer- schnitt. — e—g ajanensis: e benadeltes Triebstück, / Nadel, g Nadelquerschnitt. — hk— Wilsonii: h Trieb- ‚ende mit Knospen, ? Nadel, * Ende und Grund vergrößert. — k—m N eoveitchüi: k—l benadeltes und entnadeltes Zweigstück mit Knospe, m Nadelquerschnitt. — n—p montigena: n Zweigstück, o Nadel, p deren Querschnitt. — g-5.complanata: q Zweigstück, r Nadel, s deren Querschnitt (a. A—i! nach Natur; D—q nach Shirasawa; k—t nach Masters), daß der ;Samenflügel hervortritt; diese neue Art ist in jungen Pflanzen in England und Frankreich in Kultur und dürfte härter als folgende sein! — Hier schließt sich nach Masters, dem wir hier folgen, die noch nicht eingeführte K. Fabri. aus Szetschwan an, Nadeln kürzer, oberseits gefurcht, Zapfen nur etwa 5cm lang, Schuppen rundlich. B)) Nadeln stets scharf gespitzt (Abb. 196 h, S. 192), Zapfen meist nur S—12 cm lang, Schuppen rundlich: K. Fortünei: Ostchina, nicht ganz so hoch wie vorige, Tracht. wie Abb. 198, Triebe etwas kahler, rotbraun, Zapfen kleiner, S—-12 em lang, ähnlich folgender, aber Schuppen rundlicher, Samen ganz verdeckend; bisher nur im Mediterrangebiet mit Erfolg versucht. — Hieran schließt sich K. Evelyniana aus Jünnan, wie Abb. 196 d—q, Zapfen wie Tafel VI, Fig, A, Fruchtschuppen gegen Spitze verschmälert. Silva Tarouea, Unsere Freiland-Nadelhölzer. 14 210 Kiefer—Larix. ud Kiefer (auch Kiene, Kienbaum) siehe Pinus. — Kleinzapfige Lärche siehe Larix laricina. — Knie- holz siehe Pinus montana. — Kopfeibe siehe Cephalotaxus. — Korktanne siehe Abies arizonica. — Kor- sische Schwarzkiefer siehe Pınus nigra var. Poiretiana. — Kranawitt = Juniperus communis. — Kremsen, Krummholz siehe Pinus montana. — Kryptomerie siehe Cryplomeria. — Küstenkiefer siehe Pinus contorta. — Kugel-Scheinzypresse siehe Chamaecyparis tihyoides. Lari.x, Lärche: man vergleiche das im Abschnitt XII, S. 135, Gesagte; Bäume, nur als Formen strauchig, Tracht nd Verästelung siehe Abb. 199, 201, 203, Zweige in Kurz- und Langtriebe gegliedert, die letzten tragen einzelne, spiralig angeor dnete Blätter, wogegen bei den Kurztrieben zahlr eiche Blätter am Ende eebüschelt "stehen, die ungleich lang sind und von denen jedes in der Achsel einer Knospenschuppe entspringt (Abb. 200 "und 202), Blätter sommergrün, nadelartig, oberseits flach oder gekielt, unterseits stets stark gekielt, 1 Gefäßbündel, 2 Harzgänge unter der Epidermis (Abb. ' 202i,r,1); Blüten- und Fruchtmerkmale siehe 5.132; Zapfen aufrecht, kurz gestielt, im 1. Jahre reifend, aber mehrere Jahre bleibend, dann als Ganzes abfallend, Schuppen holzig, Samen wie Abb. 125%, S. 129, siehe auch Abb. 200 und 202; Kultur im allgemeinen in etwas feuchtem, tiefgründigem Boden in freier Lage, indes sind die Lärchen meist wenig heikel, doch soll nach Mayr der Boden um so tiefgrün- diger und besser sein, je wärmer die Lage ist; sie sind ganz hart, lichtbedürf- tig und im allgemeinen gegen Wärme und Trocken- heit, vor allem trockene Wärme, empfindlich; V er- mehrung durch Samen (Anfang April ins Freie säen, außer bei seltenen, heiklicheren Arten), sonst nur bei Neuheiten oder Seltenheiten durch Vered- lung (Frühjahr) auf ZL. de- a : # A #7 cidua, möglichst tief auf Abb. 219. Picea Engelmanni am Louisa-See, Alberta, Britisch- Wurzelhals; durch Steck- Kolumbien (phot. Alfred Rehder). linge (aus fast reifem Holze) vermehrt man selten, besser sind dann noch Ableger, namentlich von jungen, kräftigen Pflanzen; Verwendung als wertvolle Park- und Nutzbäume, die fast alle ganz hart sind, siehe die Arten. ihr We Fark eheia (ibuhr Kain Ki Über die richtige Benennung ist manches zu sagen. Der älteste Name für L. leptolepis Endlicher ist Pinus Kaempjeri Lambert (1824), so daß diese Art L. Kaempferi Sargent (1898) heißen muß. Abies leptolepis Sieb. et Zuce. ist erst 1842 veröffentlicht. Wegen Pseudolarix Kaempferi kann L. Kaempferi sehr wohl bleiben, da jene erst später so benannt wurde und für sie heute der letzte Name gar nicht angewendet wird. L. Griffith J. D. Hooker (1855) ist zuerst als Abies Griffithiana Lindley et Gordon (1850) beschrieben worden, so daß L. Griffithiana Carriere (1855) vorangestellt werden muß. Für L. sibiriea Ledebour (1833) wäre vielleicht der älteste Name Pinus intermedia “Fischer (1831), doch ist der gleiche Name schon früher gebraucht worden von Wangenheim (1787) für L. larieina, wobei die Deutungen augen- scheinlich noch strittig sind. Daß für Z. europaea De Candolle (1805) der ältere Name L. decidua Miller (1768) zu setzen ist, “wird bereits in den meisten Büchern durchgeführt. Zu L. decidua var. pendula Larix. 211 Regel. (1871) = L. europaea var. pendula Lawson‘(1836) wird oft als Synonym Pinus pendula Aiton oder Solander in Ait. (1789) = L. pendula Salisbury (1807) = L. americana var. pendula Loudon (1838) zitiert. Nach Rehder und Britton würde die Pinus pendula Ait. zu L. larieina gehören, während Henry sie zu L. dahuriea stellt. Aus Henrys Angaben geht hervor, daß Solander laricina und dahurica vermengt und in erster Linie dahurica vor sich gehabt hat. Mithin hat sein Name nichts mit decidua zu tun. Für L. ameri- cana Michaux (1803) ist der älteste Name Pinus laricina Du Roi (1771), weshalb die Art also L. larieina Koch (1873) zu heißen hat. 1 N | ) SI IA, N Zi u ET f ya = —- 4 . 2 ee N N N 7 /M N T \ N Sn = Abb. 220. Picear a—b Engelmanni: a benadeltes Triebstück. b Knospen. — c—f excelsa: e Langtriebspitze, d Seitentriebspitze aus dem Wipfel, e ebenso tiefer am Stamme, f ganz unten am Stamme. — g—i spinulosa (morindordes): k benadeltes Triebstück, ? Nadel. — k—l Breweriana: k Knospe, l Nadelquerschnitt. — m bicolor: Knospe. — n—pOmorica: n Knospe, o Zweigstück mit den Nadelbasen, p benadeltes Zweigstück. — gq— sitchensis: q Knospen, r benadeltes Triebstück (a nach Beißner; 5, g—i, g—r nach Sargent; c—f, o—p nach Hempel und Wilhelm; «—n nach Natur). . Alphabetische Übersicht der im folgenden erwähnten lateinischen Namen. (Die Ziffern bedeuten die Seitenzahlen.) wlacbens8. 2 2 ..: 218 europaea pendula. ..... Fa a Pe 217 nu a AR RE 217 — pendulna -..... 217... Tepiolepis! =. 2a 2 — 1. 1 N 1 1 RE Se 217. — (dumasa sn 213 UmWERdeRE 2 u.45060 12 8 218, „= SM. a ee 21, > = miloR; BE 214 ERRERSIEN 2,20. una. la, =—mirgalar.. 20 - 217 _— Murrayana ...... 214 er 218 . Grffählana . :.... =. 214 — vendula -». -..... 213 — GEDORE 2: 2IE. 1 GRTTER e:0 214 Dylan ne ra, 212 TR en DEIN Cmlrmelia.:: = 5. 2% 24- 216. -MiCTDGarp = 22.008,05: 217 — vendula - --.... ER 214 .oeadenlalis-- -- .. ... 214 — pendulna . ..... Se 0 312% ‚Dermialen. 1. 20m. 211,218 — MENTOR > 0: 20 > Ay... 2147 Plans, Baar en. 212 — TEENS Er ln, 2 77, 202 ee 214 Prineipis Ruprechti ... 217 — Ahnen. ma... 216 — vendula ....... AS MER 112, > 2 ee 216 —F ONE RE Mine went: 1 N N 1 De RE a 2 ee Kern 216 BIRODGBR "2.2. 22 8: Ey male 7171751077 20 Ser u A DZ RIBKDERIERB EHRE En pie 212 212 Larix. Übersicht der Arten.!) (Anordnung auf Grund der Zweig- und Blattmerkmale.) T. (IT siehe unten.) Nadeln beiderseits gekielt, im Querschnitt 4kantig (Abb. 202t, S. 197): A) Triebe im 1. und 2. Jahre dicht braunfilzig, Nadeln 25—40 mm lang: 1. L. Lyalli, filzige Lärche: nordwestliches Nordamerika (Montana, Oregon, Washington, Süd-Britisch-Kolum- bien), bis 25:1,2 m, Tracht in Heimat siehe Abb. 201, Krone breit, unregelmäßig, Kurz- triebe 1,5—2 em, Knospenschuppen reich verworren weiß gewimpert, Nadeln hell- oder bläulichgrün, ziemlich spitz, Zapfen 35—4,5: 2 em, siehe Tafel V, Fig. e, im 1. Winter fallend, vor Reife schön rosa mit gefransten Schuppen, Deck- schuppen herausragend (Abb. 202 s); Gebirgsbaum, der als schön gilt, aber kaum in Kultur zu sein scheint. — B) Triebe glän- zend gelb, verstreut (am Grunde der Jahrestriebe dichter) behaart, Nadeln nur 20—25 mm lang: 2. L. Potanini (L. thibe- tica, L. chinensis): China (Szetschwan, Jünnan, Tibet), bis über 25 m, Tracht wie Abb. 199, S. 194, Na- deln scharfspitzig, ihre Seiten weiß gestreift, Zapfen zylindrisch, 4,5. cm lang, siehe Tafel V, Fig. e; in der Hei- mat sehr wertvolles Holz, jetzt erstin Kulturgebracht, als Zierbaum gewiß recht brauchbar. II. Nadeln nur unter- seits gekielt, Oberseite flach oder rundlich (Abb. 202, r): A) (B siehe S. 217.) Triebe behaart (außer zuweilen bei sibirica und occidentalis): 1. (2 siehe S. 214.) Nadeln blaugraugrün, unterseits mit 2 deutlichen Spaltöffnungs- streifen, deren jeder aus fünf Linien besteht: a) Triebe ne A ee de ; FE 09 hell bis dunkelrot, zuweilen Abb. 221. Picea excelsa, Übergangstorm zu var. virgata, 6 m, junge Schwach bereift, Behaarung Schlangenfichte (Orig.; Hort. Späth, Baumschulenweg bei Berlin). oft schwach, Knospen rot, Nadeln zahlreich, wenigstens zu 40 gebüschelt, dünn, (15—)20—35:0,5—1 mm, pinselartig aufrecht gestellt:3.L. Kaempferi (L.leptölepis), japanische Lärche: Mitteljapan, bis 40 m, Tracht wie Abb. 53, S. 60, Kurztriebe dieker als bei L. decidua, rötlich, kahl, Nadeln mit runder Spitze, ober- seits flach, mit 2 (2—4 Linien breiten) Spaltöffnungsstreifen, Zapfen 2,5—3,0 cm (Abb. 200 k—m), Zapfenschuppen am Rand umgeschlagen, Deckschuppen nicht vorragend; 1) Wir schließen uns hier ganz an A. Henry, in Henry a. Elwes, Trees of Great Britain, II. p. 347 ff. (1907), unter Berücksichtigung von H.M a yrs Angaben, in Fremdl. Wald- und Parkbäume (1906) p. 293 ff. an. Die Bestimmung der Lärchen auf Grund vegetativer Kennzeichen ist durchaus nicht leicht und viele Angaben bedürfen noch @iner viel genaueren vergleichenden Untersuchung. Larix. 213 von Kulturformen: var. pendula, hängend, var. dumösa, rundlich buschig, u. a., bei uns schon viel angepflanzte, in der Jugend raschwüchsige Art, siehe das im Abschnitt VII, S. 87, Abb. 222. Große Kandelaber-Weidfichte (Picea excelsa), auf dem Brandenburger Weidfeld (Schwarzwald) (phot. Hofrat Dr. L. Klein, Karlsruhe). 214 Larix. Gesagte; als Parkbaum besonders wegen der lebhaft gelben Nadelfärbung im Herbst wert- voll. Es scheinen Bastarde mit decidua (europaea) aufzutreten. Eine Gebirgsform ist var. minor (L. japoniea Murr., L. leptolepis var. minor, L. leptolepis var. Murrayana), niedriger Baum mit kleinen Zapfen. — b) Triebe glänzend dunkelviolett bis fast schwarz- braun, selten etwas bereift, deutlich behaart, Knospen braunrot, Nadeln meist nur zu 20—30, ziemlich kurz und breit, 15—25(30) : 1—2 mm, auseinanderspreizend: 4. L. kurilensis (L. dahürica var. japonica): Kurilen- Insen, bis gegen 30 m, Merkmale wie oben, Nadel- oberseiten grün, ohne helle Streifen, Zapfen klein, 1,5—2,5 cm (Abb. 200 n, 5.195); gilt als sehr wüchsig, frühtreibend und härt, noch selten in Kultur. 2. Nadeln grünlich, unterseits mit zwei undeut- lichen Spaltöffnungsstreifen aus je2—3Linien: a) Triebe im 2. Jahre sehr dick, stumpf, rötlichbraun, Kurztriebe breit, oberwärts befranst durch sehr große, locker zurückgeschlagene, behaarte häutige Knospenschuppen, Zapfen zylindrisch, ”—10 em lang (Abb. 202 a und TafelV, Fig. a): 5. L.Griffithiana (L. Griffith), Sikkim- Lärehe: Ost-Nepal bis Bhutan, bis über 20 m, Tracht weit ausgebreitet überhängend, Triebe rötlich- braun, angepreßt wollig be- haart, Endknospen konisch, behaart, Nadeln hellgrün, 20—35 mm, stumpf, ober- seits flach oder rundlich, mit 1—2 gebrochenen hellen Linien nahe der Spitze, an kultivierten Pflanzen nach Henry etwas durchschei- nend gerandet, Zapfen wie Tafel V, Fig. a, Deckschup- pen vorragend; scheint nicht echt in Kultur zu sein, wohl — - auch nur in den wärmeren Abb. 223. Große Trauerfichte (Picea excelsa, Form der var. pendula), Gebieten hart. — b) Triebe 30 m, oberhalb Melchtal, Schwarzwald (phot. Hofrat Dr. L. Klein, Karlsruhe). im 2. Jahre dünn, glänzend, behaart oder kahl, Kurz- triebe ebenfalls dünner, Schuppen klein, wenig auffällig, Zapfen viel kleiner: I. Triebe im 9, Jahre hell- oder orangebraun, weich behaart, Nadeln 30—40 : 0,5 mm, Deckschuppen- spitzen vorragend (Abb. 2029): 6. L. oceidentalis: nordwestliches Nordamerika (Britisch-Kolumbien, Nord-Montana, Washington, Oregon, Idaho), größte Art, bis 79:2 m, Larix. 215 breit offenkronig, Triebe nach Henry und Hickel bei einer in England und der Normandie kultivierten Form kahl, Kurztriebe kastanienbraun. Knospen kugelig, oben gerundet, bleichgrün, Zapfen 3—4:2 cm, Tafel VI, Fig. b, in Kultur sehr selten, soll schön sein. — ). 224. Picea exeelsa var. pumila {. glauca, 1 m hoch, 3 m breit (Orig.s Hort. Hesse, Weener). Abt Abb. 225. Picex Maximowiezü (phot. Alfred Rehder; Hort. Hunnewell, Wellesby, Mass.). 216 ‚Larix. II. Triebe im 2. Jahre gelbgrau, kahl, sehr jung in den Furchen behaart, Nadeln meist 40—50 mmlang, Deckschuppen eingeschlossen: 7. L. sibtrica (L. intermedia, L. europaca var. Abb. 226, Pinus: Samen von: a Strobus, b Banksiana, e excelsa, d Peuce, e rigida, f pungens, g radiata (insignis), h mitis, * Taeda, k palustris, 1 Coulteri, m Pinaster, n ponderosa, o nigra (Laricio), p sylvestris, q montana var. mughus (nach Hickel, Graines et Plantules des Coniferes). sıbiriea, L. rössica, L. decidua var. sibirica), russisehe Lärche: Nordostrußland, Sibirien (bis Baikalsee), bis über 40 m, Stamm sehr schlank, gerade, siehe Abb. 47, 5. 54, Knospen breit. Larix. 217 konisch, Nadeln weich, spitz, sonst wie deeidua, Zapfen in Größe variabel, bis 3,7 cm lang, Schuppen in geringerer Zahl als beidecidua und auch der Länge nach gewölbt; gilt als ganz aus- gezeichnete, schöne, aber jung langsam wachsende Art, die besonders im Norden prachtvolle Bäume bildet, treibt früher aus als deeidua, in Kultur noch nicht häufig, Holz sehr geschätzt. B;) Triebe stets kahl (vergleiche auch Nr. 6 und 7): 1. Triebe gelbgrau oder hellgrünlich- gelb (wenn Nadeln 30—50 em lang, siehe Nr. 7): 8. L. decidua (L. europaea, L. Larix), gemeine oder europäische Lärche: wild in den Alpen, Schlesien, Mähren, Russisch-Polen, Tatra-Karpathen, bis 52: 1,6 m, Tracht siehe Abb. 203 und 204, Kurztriebe dunkelbraun, Knospen klein, kugelig, harzig, kahl(Abb. 202 d—f), Nadeln hellgrün, gleichfarbig, 10—30 mm, stumpf, oberseits flach oder gerundet (Abb. 202 g—h), Zapfen 1,5—4: 2 cm, hellbraun (Abb. 202%—1), Deckschuppen vorragend, eine Anzahl Formen bekannt: var. pendula (var. penddülina, L. europ. var. pendula), hängezweigige, hübsche Form; var. vergata (L. europ. var. virgata), Sehlangenlärche; var. repens (var. prosträta, L. eur. var. repens), kriechende Abb. 228. Picea Omorica in der Nähe des Dorfes Zaovina, Serbien (nur die Gruppe im Mittelgrund ist diese Art) (Orig,). Zwergform u. a., eine eigenartige „„Kugellärche‘‘ zeigt Abb. 204; allbekannte Art, die aber als Parkbaum durch Kaempferi (leptolepis), sibirica u. a. übertroffen wird. Ihr steht nahe L. Prineipis Rupr6chtii aus Nordchina, deren Zapfen mit den nur bei den unteren Schuppen etwas vorragenden Deckschuppen mehr an intermedia (sibirica) gemahnen (Tafel V, Fig. d). 2. Triebe gebräunt: a) Triebe oft bereift, Knospenschuppen einfarbig, Nadeln 11 —25 mm lang, bleichgrün, fädig (Abb. 202 0), oberseits gerundet: 9. L. larteina (L. americana, L. microcarpa), kleinzapfige Lärehe: östliches Nordamerika (Ostkanada bis Nord-Pennsyl- vanien), bis 35: 1 m, Tracht zuletzt breit rundlich-kronig, Triebe hie und da mit verstreuten Haaren in.den Furchen, später tiefbraun, Knospen kugelig, dunkelrot glänzend, Kurztriebe schwärzlich, Zapfen ‚sehr klein, 12—20 mm (Abb. 202 0), Deckschuppen verborgen; liebt feuchte, sumpfige Stellen, ist nicht zu häufig echt, üppig wachsend; ihr steht sehr 218 Larix—Libocedrus. nahe L. alaskeEnsis aus Alaska. — b) Triebe nie bereift!), Knospenschuppen mit dunklerem Grundfleck, Nadeln 28—35 mm, ähnlich decidua: 10. L. dahurica (L. pendula, L. americana var. pendula), dahurisehe Lärche: Ostsibirien, Mandschurei, Korea, Sachalin, bis 55 m, Tracht zuletzt sparrig, etwas überhängend, Triebe nach Henry lang, gestreckter, üppig, bei larieina kurz und mehr verbogen, Zapfen eher größer, 20—25 mm (Abb. 202 p), mehrschuppig; selten echt, meist mit sibirica verwechselt, die größere Zapfen und graugelbe Zweige hat; der dahurica steht sehr nahe L. Cajanderi, Ostsibirien, abweichend durch hellgelbbraune, leicht behaarte Triebe, 40)—50 mm lange Nadeln, Zapfen wie Abb. 200 a, S. 19. Latsche siehe Pinus montana var. pumilio. — Lawson’s Scheinzypresse siehe Chamaecyparis Law- soniana. — \Lebensbaum siehe Thuja. — Legföhre siehe Pinus montana. — Lepidothamnus siehe Daerydium. — Libanonzeder siehe Cedrus Libani. Abb. 229. Pinus parviflora, 7 m (Orig.; Charlottenhof bei Sanssouei-Potsdam). Libocedrus decürrens (Heyderia decurrens), Weyrauchzeder, Flußzeder: siehe auch Abschnitt XII, S. 141; westliches Nordamerika (Oregon bis Kalifornien und Nevada), bis 45 m, Tracht wie Abb. 209 und 54, S. 61); Stamm am Grunde breit, Borke hellzimtrot, stark abblätternd, junge Triebe abgeflacht, bei Kulturpflanzen oberseits glänzendgrün, unterseits kaum heller und ohne weiße Spaltöffnungslinien, Zweige später rundlich, braun oder pur- purlich, mit kreisrunden Blattnarben; Blätter schuppenförmig; zu 4 quirlig, verschieden geformt, die der Triebflächen flach, die der Triebkanten gefaltet und gekielt, alle mehr minder dem Trieb angepreßt (mit Ausnahme der verdickten scharfen Spitze), weit am Trieb herablaufend, je nach Triebstärke 3—10 mm lang (siehe Abb. 132 k—k!, S. 134); Blüten- und Fruchtcharaktere siehe S. 128; Zapfen hängend, 18—25 mm lang, hellrötlichbraun, aus 6 Schuppen zusammengesetzt (Abb. 132k), im ersten Herbst reifend und bis Frühling bleibend, 1) Nach Mayr wären die Triebe dieser Art auffallend rosa bereift, also stärker als bei laricina. Die vegeta- tiven Merkmale der Lärchen scheinen vielfach zu variieren und sind wohl noch sehr ungenügend vergleichend untersucht, worauf wir schon oben hinwiesen. Libocedrus—Pherosphaera. 219 Samen 4, Sn lanzettlich, S—12 mm lang, geflügelt (Abb. 132 n), Keimling siehe Abb. 89 0, S. 94; Vermehr ung durch Samen, erst nach E rstarkung auspflanzen, auch durch Stecklinge, re sich erst nach längerer Zeit bewurzeln, oder Veredlung im Hause auf Chamae- cyparis Lawsoniana oder Thuja orientalis oder eine andere Thuja; geht sehr oft als T’huja giganteain den Gärten, geschätzter, raschwüchsiger Zierbaum, der noch in mittelguten, auch etwas sandigen Böden gedeiht, in Mitteleuropa hart ist und im Süden luftfeuchte Standorte liebt, Holz für Tischler geschätzt, Blätter beim Reiben im Geruch etwas an Juniperus Sabina erinnernd; die Gartenformen kaum von Belang, zu nennen var. glauca (Thuja Oraigiana glauca), Belaubung blaugrün und var. compacta, Wuchs dicht, kurz, gedrungen, für orna- mentale Gärten gut verwendbar. — Noch ganz selten in Kultur ist L. macrolepis aus Zentralchina und Formosa, die Art gehört ebenfalls zur Heyderia-Gruppe und weicht durch oberseits stumpfgrüne beblätterte Triebe, die auf der Unter- seite weiße Spaltöffnungs- linien zeigen, ab; Härte zu erproben. Die echten Zibocedrus stam- men aus Australien, Neuseeland und Chile. Die härteste Art dürfte die bis Patagonien gehende L. tetragöna (L. cupressoides)sein, welche durch fast 4kantige Blatt- triebe und fast gleichartige Blätter, die vom Zw eig abstehen, ausgezeichnet ist (Abb. 207 A—1), Zapten 4schuppig; im Süden des Gebietes gewiß hart. Auch L. chilensis, Chile, und L. Do- niana, Neuseeland, erwiesen sich als ziemlich hart in Frank- reich, beide haben flache End- triebe, doch sind hier die Kanten- blätter viellänger als die Flächen- blätter. Diese sind bei chilensis klein, an Spitze gerundet und drüsig, bei Doniana dagegen spitzeiförmig und kaum drüsig; vgl. Abb. 207 a—f. Machandel — Juniperus Ir communis. — Mädehenhaarbaum siehe Ginkgo. — Mahin = Saxe- gothaea. — Mammutbaum siehe Sequova. — Meerstrandskiefer siehe Pinus halepensis. Microeächrys tetragö- na: kleiner, dem Boden autflie- N BE 5 gender Strauch der Gebirge Tas- R IR LOL. PER BEER RRENRELER ESEERENER APER HL maniens, Zweige dick, kriechend, Triebe aufstrebend, 4kantig, Blätter schuppig, 4reihig, ange- preßt, sieheAbb. 128 /—h, Blüten- und Fruchtmerkmale siehe S. 127, Frucht fleischig, wie Abb. 128 i—r, wächst in nassem, moorigem Boden; ob bei uns irgendwo im Alpinum versucht? Vermehrung und Kultur wie Athrotaxis. Momitanne siehe Abies] firma. — Montereykiefer siehe Pinus radiata. — Morindafichte siehe Picea Morinda. — Moorspirke siehe Pinus uneinata. — Nageia japonica siehe Podocarpus Nagı. — Nord- manns-Tanne siehe Abies Nordmanniana. — Nußeibe siehe Torreya. — Nußkiefer siehe Pinus edulis. — Nutka-Scheinzypresse siehe Chamaecyparis nootkatensis. Österreichische Scehwarzkiefer siehe Pinus nigra var. austriaca. — Omorikafichte siehe Picea Ba Pherosphaera: eine nur zwei Arten umfassende Gattung aus Australien und Tasmanien, Sträucher, Blätter schuppenförmig, Merkmale siehe $. 142; über Blüte und Frucht vergleiche S. 127 und Fig. 127 h—1; für uns wohl ohne Belang, jedenfalls wären uns Angaben über Kulturv ersuche im Freiland innerhalb des Gebietes angenehm. Abb. 230. Junge Triebe von Picea excelsa var. albospica (vergleiche Abb. 231). 220 Panzerföhre—Picea. Panzerföhre siehe Pinus leucodermis. — Patagonische Eibe siehe Sazxegothaea. — Pechkiefer siehe Pinus palustris und P. rigida. — Pflaumenwacholder siehe Juniperus drupacea. Phyllocladus alpinus, Blatteibe, Sellerie-Kiefer: Gebirge von Neuseeland, Strauch oder kleiner Baum, 1,5—8 m, echte Blätter schuppenförmig, in ihren Achseln Blattzweige (Phyllokladien), wie Abb. 127 a—c, diese lederig, steif, 13—20 mm lang, zuweilen aber bis 6:2 cm werdend; Blüten- und Fruchtmerkmale siehe S. 127 und Abb. 127 a—g; Frucht rot; ob in Freilandkultur in den günstigsten Gegenden des Gebietes versucht? Nähere Mitteilungen erwünscht. Ob andere Arten härter sein könnten? Picea, Fiehte: man vergleiche das im Abschnitt XII, S. 140, Gesagte; meist hohe Bäume, Verästelung regelmäßig quirlig, Tracht aus Abb. 205 usw. ersichtlich, Stammrinde meist bald in Schuppenborke umgebildet, Zweige mit durch Furchen getrennten Nadel- kissen (Abb. 208, 218, 220), Knospen zu 3—5, wechselnd geformt, vielschuppig, meist nicht verharzt, Nadeln an aufrechten (oder hängenden) Langtrieben immer radial um den Zweig gestellt, siehe Abb. 220 c—d, an wagrechten Seitentrieben meist mehr minder unvollkommen ge- scheitelt, Form und Quer- schnitt siehe Abb. 208, 218, 220, Harzgänge 2 oder fehlend;; Blüten-und Frucht- charaktere siehe S. 132 und Abb. 124, Zapfen meist hän- gend, im 1. Jahre reifend, Samen geflügelt (Abb. 1241), Keimlinge wie Abb. 87 k—m, 5: 92;. Kult ur 2 mel gemeinen sind die Fichten anspruchsloser als die Tannen, aber anspruchs- voller als die Kiefern, sie lieben mittelschwere, nicht zu arme, vor allem nicht zu trockene Böden; da die Be- wurzelung flach verläuft, braucht der gute Boden nicht so tiefgründig zu sein; Luftfeuchtigkeit meist er- wünscht, doch wechseln alle Ansprüche je nach Art, oft 2 S vr er u we, 2 Ye? s IM - e Ir DB’. , we A S a: GERT i = v > By > = , ri Er \ UN i = © A ER . ur - in nt ie er brain an ie Riin are & Ei m; , 5 bedeutend, wie das folgende Abb. 231. Picea excelsa var. albospica, vergleiche hierzu Abb. 230 zeigt; Vermehrung (Hort. Hesse, Weener). durch Samen oder Veredlung (Langtriebe) auf P. excelsa, orientalis oder auch eanadensis;. Zwergformen vor allem durch Stecklinge von Langtrieben; Verwendung als vielfach höchst schmuckhafte und wertvolle Zierbäume, namentlich bei freiem Stande; viele Formen auch zur Heckenbildung geeignet, da sie Schnitt vertragen; die. forstliche Bedeutung von excelsa ist allbekannt; über die nicht heimischen Arten siehe den Abschnitt VII, S. 88. Über die wissenschaftliche Gliederung sei gesagt, daß man nach Willkomms Vorgange zumeist 2 Sektionen unterscheidet: 1. Eupicea: Nadeln 4seitig und Akantig, alle Flächen mit Spaltöffnungen, reife Zapfen stets hängend; und 2. Omorica: Nadeln flach, 2seitig, Spaltöffnungen nur auf einer Seite, reife Zapfen hängend, wagrecht oder aufrecht. |Hierbei gehören in die letzte Gruppe die gleichen Arten, wie unten in der Hauptübersicht nach Parde. In dessen neuer Einteilung, in Bullet. Soc. Dendrol. France (1911) p. 7—10, der wir folgen, wird nun von Eupicea die Gruppe Alcockiana ausgeschieden, welcher Name insofern unglücklich gewählt wurde, da diese Picea. 221 Art jetzt bieolor heißen muß. Diese Gruppe ist auch nicht als natürliche anzusehen, da nach Hickel (briefl.) spinulosa zur Omorica-Gruppe, bicolor zu Eupicea gehört und die Zugehörigkeit von Glehnii und Breweriana noch unsicher ist. — Eine andere Einteilung hat Mayr, Monogr. Abietin. jap. Reiches (1890) p. 44, gegeben, wobei er unterscheidet: 1. Seet. Morinda: Nadeln 4kantig, allseits mit Spaltöffnungen, Zapien- schuppen bis zur Reife fest zusammenschließend, gewölbt, hartholzig: hierher die bei 2 und 3 nicht genannten 2 > 2 he > Abb. 232. Picea hondoensis (als P. ajanensis im Hort. Hesse, Weener) (Orig.). Arten: 2. Seet. Casicta: Nadeln flach oder 4kantig, nur eine Seite oder alle Seiten mit Spaltöffnungen, Zapfenschuppen von Jugend an locker, dünn, etwas längsfaltig, ausgefressen gezähnelt; hierher: ajanensıs, Engelmanni, hondoensis, pungens, sitchensis; 3. Seet. Omörica: Nadeln nur (oder fast nur) auf einer Seite mit Spaltöffnungen, Zapfenschuppen wie bei 1; hierher bicolor (Alcockiana), Glehmüi, Omorica. Über die richtige Benennung wäre folgendes hervorzuheben. Für P. alba Link (1831) ist P. canadensis Britton, Sterns and Poggenburg (1888) zu setzen, da der älteste Name Abies canadensis Miller (1768) ist. Für P. nigra Link (1831) ist der 222 Picea. älteste Name Abies Mariana Miller (1768), so daß die Art jetzt P. Mariana Britt., Sterns a. Poggbg. (1888) heißen muß. P. Alcockiana Carriere (1867) hat P. bicolor Mayr (1890) zu heißen, da der Name Abies Alco- Se > quvana Veitch et Lindley (1861) unhaltbar ist. Der Name Picea Abies Karst. (1880), wegen des ältesten Namens Pinus Abies Linne (1753), für Picea excelsa wurde von uns nicht aufgenommen. Alphabetische Übersicht der im folgenden erwähnten lateinischen Namen. (Die Ziffern bedeuten die Seitenzahlen.) INES EB ee ie. 228 AIANENSIS "7. 2.8 2. 2 230 alba. . B BCICUIOTDS ER 2 ur — microsperma.‘. -.. .. . 284 — Albertiana . 224 . 224 Picea. 223 alba argentea. -....-.»- - 22A excelsa glauca .....-. 2317 Mengiese 2 202.2... 234 171 2 224 —-Gregoryana . » -.‘:.- - 230. —:Parryana- - 2... 227 — MOSHOlG.. 2 =... BA SI ÜMIERTE A en = 230 monlgennre en ne 225 SIIDERIIRER > © - 2 2.2: 204: 7 — WEHR ne. 230 Mormdaa en ee 227 Alcoekumä. 2... 2322 2 — manifia. -....-.. 230: morindoides Mn... 232 ERROE 3. Se = 22335 — medioasima . :.... 229.: _Neoveiiehne. 2200 u 224 ER 2 RR 224 — monocalis -...... ZB. NEUE. AR er 226 Fre a ee a 232: .— MONSITOSE. =... 230: — Dowmelis 7 20. 242 227 Drachytgla. 2.22.02 23 — mulabllis -...... 230 + —= Marianen: a2 22 28 227 BIEWERIANE a en 2330 — UN A, 202, ee 5 230.2 = Tlrar u 2 ee 225 EINGEMSIS- 2. 2a tieoa 2DA. — NWlicauls.. . 2.2.0... - ZU), ODOWBE: nr ua ee al 229 — Albertiana - - - -...- DA, —OBOVaı: Werra. anne 2a) -——alpesitis 2. 2,22 0..228 — overulea --......224 — — japmica...... ee 229 MANS. u 224 — Ohlendorffü. -.-.- - DM, 2— ION» Eee 227 — menlüla 2 -- >= „u. :-284. —- pendule . - - -.. -- 230 — Schrenkina ..... 228 eblumbiana: . -. - '-. - 28 — — mersa ....-. ZUR 2 :OmOsuEn) cr ee eomplanala -- - ......=. 232 — — reflaa -...... za sorsentalis.. 2% ai en 225 Engelmannü . -...... 28 — — vimmalis -..... 2 a a 1) 1077 Se a 225 BIENEN, 2 ASS 0 2 Rad, —3PIOSIraEN 2a BA RM: een 225 — Hlauen ... 5-22. 2.229 — Moeumbens -..... . - 29%», Parryanaı- 2.8 ae 227 IE TOHNOINR 2.2, 58. 2294 —emimmlarn 2 20 Done 2 ern 228 GERCENE En 2 are 2 2 u 209° (BUgmaea Ser, Ball“ Dumgens 2..,2r2 Ar: 227 — albospica ....... 230 — pyramidalis...... 230: — IGeNlen . 2... .-0-2 228 —almestris „2 .2:2..229 — — oolummaris - :...: 230. -— voerulea ...:.... 228 — argenteospica . .. . - 230: — — rupresna. = 2... 830 —.glauca. 21. oc. wu. 228 ET 2 EN 230 2 — — pyramidaia - -.-.230 — — pendula ......28 — — finedonensis . .. . 30 — pyramidata ...... 230 —- Kosterima - - ...- . - 228 — — mamilica »-:-..:.230 —relema »-....»2... a0 pendule . -,. >... 208 — aureospicata ....- 2301. u —rRemontis. 2 2.2.20. 2300 Ss murpurene 2 2 4 0 ee BE €. 1 rs. 1 2302 "er genens ee DA SIRHErES a. En ne ee 225 — Clanbrassiliana ....30 —strida 2.2 .2.... DEN AITTE n anaahe 225 — cverülea 2 2... . 231. —tabulaeformıs - - - - - ZN N Dial Senn = 225 — columnaris ...... 230 — mminalis 2. - -..- 22830. Schrenkiana -..:...=. 228 — compacta pyramidalis . 30 —würgata..»....... ZA Stiehensts Fa... 2 0 234 u 11.1122 a 2230 GlehaiE 5 Sn se Ba N ESDPEWSUSS. 2 ne... 234 — Oranstoni = ..2 2%. 230 = Bondbensseu: 8: IE NEBEN 2. Ann 234 A DREeSSINn © 2 2.2.80 eomsis2 2... ... =. 225. Smiliana --.: >... 232 —dumasa:. Zr Bet 19273, 17,7 ee 2a ıspınulosa 12 2.2.0202. 232 — echiniformis. .. - - . 223, Von 171227 ee ZONE OTaNORN 2,2 ee nn ae AO u ER ee 230 Hiktangensis . - . -:- -- 233 0 ZTSCHENOBEU ar an et 227 Pr a 0 Munana‘ 2.1... 020020. 226, Walsoniani: 2...‘ 0.0.29... 224 ey a 2 229 Marian: Doumelii >. » 1.224. - Wilson... 12.0 2, 2 224 — finedonensis. -. - - . - 231 Maximowieü - .... . 227 Abb. 234. Pinus: Samen von: a monophylla, unten (uerschnitt, b edulis, e Gerardiana, unten Basis im Profil, d Cembra, e koraiensis, f Armandi, q Sabineana, h Pinea, i Bungeana, k Lambertiana, | canariensis (nach Hickel, Graines et Plantules des Coniferes), Übersicht der Arten!). (Anordnung auf Grund der Zweig-, Knospen- und Nadelmerkmale.) I. (II siehe S. 233.) Nadeln 4kantig, im Querschnitt ein ziemlich gleichseitiges Viereck?) darstellend (Abb. 208 g, r, S. 201): !) Nach Parde&, siehe die oben S. 221 zitierte Arbeit, worin aber die neuesten chinesischen Arten nicht behandelt werden. — °) Bei Breweriana ziemlich rundlich und bei complanata fast flach. 224 Picea. A) (B siehe S. 231.) Nadeln ziemlich. gleichfarben auf allen Seiten, oben wie unten!) (siehe aber Nr. 4) (Gruppe Eupicea im Sinne von Parde): 1. (2. siehe 5. 227) Nadeln kurz, höchstens 15 mm lang (ausgenommen bei Nr. 1), Zapfen klein, bis 6: 2 cm (bei orientalis und den neuen P. asperata, aurantiaca, montigena und Neoveitchii größer): a) Triebe kahl?): 1. P. canadensis (geht meist als P. alba, siehe S. 221, P. laxa), Schimmelfichte, Weißfichte: Ostkanada und nordöstliche Vereinigte Staaten, dort bis 40 m, meist aber etwa20 m, Tracht wie Abb. 40, S. 48, Triebe hellrötlichbraun oder leicht bereift, Knos- pen eiförmig, harzlos, Nadeln 10—15(—20) mm, gerieben unangenehm nach schwarzen Johannis- beeren riechend, blaßgrün, Spitze rundlich oder spitzlich, Stellung wie bei exeelsa, Zapfen 3—6:1,5 bis 2 cm (Tafel IV, Fig. e), Schuppen herz- förmig, an Spitze leicht ab- gestutzt; von Formen her- vorzuheben: var. nana (P. alba prostrata), breite, rund- liche Büsche bildend, var. coerulea(P. alba var. argentea und var. glauca), auffallend silbergrau benadelt, sehr hübsch, dicht pyramidal, var. pendula, Trauerform, ferner gelb und weib aus- treibende u. a. Formen, ähn- lich wie sie bei excelsa auf- treten; wird für geringe Sandböden empfohlen, liebt Küstengebiete, feuchte Dü- nen, auch als Hecke dort brauchbar, für schwere feuchte Böden ungeeignet; ihr steht sehr nahe: 2. P. Albertiana (P. alba var. Albertiana, P.canadensis var. Albertiana), aus dem nord- westlichen Nordamerika, siehe Abb. 212, S. 204, viel leicht nur geographische Form, aber nach Henry ab- weichend durch: Zweige oft fein behaart (am Nadel- wulst), Knospen leicht har- zig, ihre Schuppen ganzran- dig (nicht gelappt), Nadeln an Zweigoberseite gedräng- ter, Zapfen nicht so rötlich- braun, Schuppen geschmei- Abb. 235. Picea Breweriana in den Siskiyou Mts., Oregon (phot. Alfred Rehder). diger (nicht so zerbrechlich); 1) Als Oberseite gilt hier immer die gegen den Himmel gewendete Seite, die morphologisch infolge einer Blattdrehung in Wirklichkeit die echte Unterseite sein kann. — ?) Hier sei vorläufig noch auf folgende vier kahlzweigige, kurznadelige Arten aus Westchina hingewiesen, die noch weiterer Beobachtung bedürfen: P. aurantiaca: 6—16 m, Triebe?, Zweige tief orangefarben, Nadelkissen kahl, glänzend, lineallänglich, abstehend, Nadeln bis 15 mm, spitz, Zapfen nach Wilson recht lang (unreif nach Masters 5—6 cm), siehe auch $.59. — P. Neoweitchii: bis 12m, Krone sehr symmetrisch, Zweige hellbraunrot, glänzend, Knospen eiförmig, Nadeln 15 mm, lineal, spitz, gekrümmt, Zapfen 12—14 cm, siehe Tafel VI, Fig. k. — P. Watsoniäna, bis 16 m, Triebe durch in einen kurzen Stiel verschmälerte Nadelkissen auffällig, Nadeln 10—12 mm, gekrümmt, spitz, Zapfen 5-6 cm lang, länglich, herabgebogen, Schuppen spatelförmig, 13—14 mm lang, Rand abgerundet. — P. Wilsonii: 16—36 m, Tracht wie excelsa, Zweige hellgrau, Knospen kugelig- eiförmig, Nadeln 1 cm, gekrümmt, spitz, Zapfen nur 4—5cm, wie Tafel IV, Fig. u, siehe auch S. 59. Tafel IX. Picea Engelmanni und Thuja oceidentalis var. Vervaeneana, ganz rechts, in Pillnitz (Sachsen). 2} Bu . di N [iv Picea. 225 im Wuchs üppiger und höher, dürfte für Kultur wertvoller sein und ist nach Henry neben sitchensis die beste nordamerikanische Fichte, in Kultur bei uns noch recht selten. b) Triebe behaart!) (vergleiche eventuell Nr.2): I. (II. siehe unten) Nadeln höchstens 10 mm lang, äußere Knospenschuppen gezähnelt, Zapfen meist über 4cm lang: A) Nadeln tiefgrün, auf Zweigoberseite nach vorn gerichtet, Triebe durchaus behaart; 3. P. orien- talis, Kaukasusfichte, Sapindusfichte: Kleinasien, Westkaukasus, gelegentlich bis 70m, Tracht ziemlich pyramidal, Abb. 14, S.24und 213, Triebe hellbraun, Knospen konisch-eiförmig, Nadeln sehr kurz, stumpf, wie bei ezxcelsa gestellt, Zapfen 5—8(—10) :2—2,5 em (Tafel IV, Fig. e), von Formen zunennenvar.nana, niedrig, breit kegelförmig (Abb. 300, S. 287) und var. aurea, Abb. 121, S. 124; Zweigspitzen ziemlich lange goldig; prächtige harte Art für kontinentales Klima, liebt lehmigen Sandboden, wächst langsam, hält sich auch unter Druck von oben. — DB) Nadeln graugrün, unterseits etwas bläulich, Zweige rotbraun, nur in den Furchen behaart: 4. P. Glehnii: Sachalin, Nord- japan, bis über 40 ın, auch Borke rötlich, Knospen eiför- mig, Nadeln 6—7:1,5—2 mm, gespitzelt, Stellung wie Abb.208 4, S.201, Zapfen 4-6:2—2,5 em, geschlossen (Tafel IV, Fig. d), vor Reife violett mit roten Schuppen- rändern; Wert usw. wie orientalıs, aber in Kultur noch sehr selten. II. Nadeln oft über 10 mm lang, äußere Knospen- schuppen nicht gezähnelt, Zapfen höchstens 4 em lang: A) Benadelung glänzend hellgrün, etwas gelblich, 10—15 mm, Zapfen sehr FRE ER kurzgestielt,baldabfällig:5. Fre . P. rubra CR; nigra var. Abb. 236. Picea hondoensis (phot. Alfred Rehder: Hort. Hunnewell, rubra, P. rubens), ameri- Wellesby, Mass.) kanische Rotfichte: östliche Vereinigte Staaten von Carolina bis Neuschottland, bis 35 m, sonst im wesentlichen wie folgende Art, doch Zapfen größer (Tafel IV, Fig. 5); eine Schlangenform (f. virgata) bekannt; selten echt in Kultur, wie folgende brauchbar, aber wohl wertvoller. — B) Benadelung *) Hier sei vorläufig erwähnt die neue P. asperdta aus Westchina; siehe 5.59, Traeht wie Abb. 32, Wilson nennt die Zweige behaart, Masters aber beschreibt eigenartige, borstig verlängerte Nadelkissen, Knospen konisch, harzig, Nadeln 12-15 mm, gekrümmt, Zapfen 8-9: 1,2-1,4cm, länglich-zylindrisch, Schuppen am Grunde verschmälert, Spitze abgerundet. — Ferner P. „montigena: Westchina, S—25 m, Triebe bleich orangefarben, Zweige kahlend, Knospen länglich-eiförmig, Nadeln 10—12: 1,5—2 mm, gebogen, kurz gespitzt, Zapfen wie Tafel IV, Fig. q, 11—12:4-5 cm, jung purpurn und zurückgebogen, zuletzt aufsteigend. Silva Tarouea, Unsere Freiland-Nadelhölzer. 15 226 Picea, sehr tief oder meist blaugraugrün, Zapfen etwas deutlicher gestielt, mehrere Jahre am Baum haftend: 6. P. Mariana (P. nigra, siehe S. 222), Sehwarzfiehte: Kanada und nördliche Vereinigte Staaten, bis 30 m, meist viel kleiner, Tracht gewöhnlich viel schmäler pyramidal als auf Abb. 206, Triebe bräunlich, dicht kurz drüsig behaart, im 2. Jahre dunkler, Knospen klein, spitzeiförmig, Nadeln$7”—12 mm, gespitzelt, Stellung wie bei excelsa, Zapfen klein, 2—3:1,55—1,8em (Tafel IV, Fig. a), vor Reife dunkelpurpurn, Picea. 227 Schuppen steif, holzig, behaart; die dem Boden aufliegenden Zweige dieser Art schlagen oft Wurzeln und erzeugen Kolonien neuer Pflanzen, wie Abb. 210 erkennen läßt, von Formen vor allem var. Doumeti (nigra var. Doumetir), Tracht typisch dicht schmal pyramidal, wogegen besonders breit kegelfürmige dichte Formen als P. nigra var. Mariana gehen (Abb. 211), welch letzter Name aber der älteste Hauptname der Art ist, die abgebildete Form aus Angers war prächtig blaugrau und als Dowmetii bezeichnet, welche also wohl in ihrer Tracht nicht konstant ist; brauchbare harte Kulturart, besonders die Formen; für Sumpflagen empfohlen, aber durch die Sitkafichte weit übertroffen, bewohnt in Heimat sehr verschiedene Lagen. 2. Nadeln meist über 15 mm lang, Zapfen oft über 6:2 cm: a) Nadeln oft über 40 mm lang, allseits um die Zweige gestellt (Abb. 208, S. 201 k), diese hängend, hellgrau, Zapfenschuppen ganz- randig; 7.P. Morinda (P. Khuütroww), Morinda- fiehte: westlicher Hima- laya, Afghanistan, hier bis über S0 m, Tracht wie Abb. 188 und 214, Knospen spitzeiförmig, harzig, vielschuppig (Abb. 208 v), Nadeln 30—40(—50) : 1,5 mm, spitz, Zapfen 12—15: 3,5—5 em (Tafel IV, Fig. n), reif glänzend braun; sehr schön in freier Stellung, liebt aber warme, luftfeuchte Lagen, geschützt gegen Nord- und Ostwinde; gut gekennzeichnet durch Tracht und lange Nadeln. — b) Nadeln stets unter 40 mm lang: I. (II. siehe S.228.) Na- deln deutlich, wenn auch oft unvollständig, Ze on die Jungen, Abb. 238. Pinus: a Banksiana: mehrknotiger Trieb, b Bungeana: ein- uppıigen Zweige gestellt knotiger Trieb mit ..Sommertrieb‘‘, e halepensis: mehrknotiger Trieb, (wie Abb. 208 1, p), d echinata (mitis ); Adventivtrieb («—5 nach Shaw, e nach Hempel und Wilhelm, Triebe kahl: A) Knos- d nach Parde). pen blauweiß. harzig, Nadeln kurz, 9—20 mm, gerade, spitz, fast rechtwinklig zum Zweig gestellt: 8. P. Ma- zimowiczü (P. obovata var. japönica, P. Tschonöskii, P. exeelsa var. obovata f. jape- niea): Japan (Hondo), kleiner Baum, Triebe rötlichbraun, Knospen spitzeiförmig, Nadel- spitzen etwas nach vorn gerichtet, Zapfen 3—5:2,5 cm, reif glänzend braun; in Kultur hier und da, gedrungen, aufrechttriebig wie Abb. 225, wohl hart, aber nur für Liebhaber von Bedeutung. — B) Knospen nicht weißharzig: 1) (2 siehe S. 228.) Nadeln höchstens 25 mm lang, fast rechtwinklig zum Zweige gestellt: a) Nadeln mehr minder blaugrün, gerieben unangenehm riechend, Spitzen der oberen Knospenschuppen locker und zurück- gebogen, Zapfenschuppen gezähnelt: 9. P. püngens (P. Menziesii var. Parryana, P. Par- rydna), Blaufiehte: westliches Nordamerika (Kolorado, Utah, Wyoming), dort bis 45 m, Tracht wie Abb. 45 oder Abb. 55, Triebe erst etwas bläulich, dann orangebraun, Knospen 15* 228 Picea. stumpf eiförmig (Abb. 208g), Nadeln an Zweigoberseite mehr gedrängt, 18—27: 1,5 mm, ziemlich steif, stechend (p), Färbung sehr wechselnd, bald mehr grünlich, bläulich oder silbrig, daher die yien Gartenformen, Zapfen 5—10: ) S cm, zuletzt rotbraun, etwas elänzend, bis zum 2. Winter bleibend (Tafel IV, Fig. t); jetzt sehr verbreitete schöne Kulturart, im Alter weniger schön, auch die feine F ärbung der Formen, wie var. glauca (Abb. 67), var. coerülea, var. argentea (Farbentafel VII), verlierend, eine Hängeform des Typs (var. pendula) zeigt Abb, 217, die var. Kosteriana (var. glauca pendula) nach Henry auch hängend, siehe aber Abb. 45, veredelt nurschön im Wuchs, wenn von Gipfeltrieben stammend; sehr hart, auch gegen Spätfröste, verträgt sonnige, trockene und auch ziemlich feuchte Lagen, wird vom Wild nicht verbissen, siehe auch S. 88. — 5) Nadeln glänzend frischgrün, sehr steif, starr, dornig stechend (Abb. 208 I—m), Knospen- schuppen anliegend, Zapfen- schuppen canzrandie: 10. P. polita (P. Törano), Tigerschwanzfichte, Stachel- fichte: Mitteljapan, dort ge- legentlich bis 40 m, meist viel kleiner, Triebe bhleichgelb, Knospen groß, glänzend rötlichbraun (Abb. 208 o), Nadeln 15-23: 2 mm, Zapfen 7,5:9—3,9:45 cm (Tafel IV, Fig. p); auffällige, steife Art, die hart ist und spät treibt, die großen Knospen werden nach Mayr gern von Eichhörnchen ge- fressen; für Liebhaber wert- voll, verliert aber leicht den Haupttrieb und wächst un- schön. 2) Nadeln mehr minder nach vorn gerichtet, nicht senkrecht vom Zweig ab- stehend, dünn, bis 35 mm lang, scharf fein spitzig (Abb. 208 r), Triebe sehr hell und glänzend, etwas hängend, Zapfenschuppen canzrandig: 11.P.Schren- Abb. 239. Strobe (Pinus Strobus) bei Saas-Fee im Wallis, Schweiz kiana ( P. obovata var. (phot. Hofrat Dr. L. Klein, Karlsruhe). Schrenkiana): Turkestan (Thianshan, Alatau) bis Westmongolei, dort so hoch wie excelsa, Knospen stumpf oder rundlich-eiförmig, hellbraun, Nadeln mattgrün (Abb. 208 r—s), Zapfen zylindrisch, bis 10: 2,8 cm (Tafel IV, Fig. m); ganz hart, erinnert in Tracht etwas an Morinda, als Zierart wertvoll, aber noch selten, Kulturansprüche wie excelsa. II. Nadeln nicht strahlig allseits rings um den Seitenzweig gestellt (siehe Abb. 220 a, f): A) Zweige ganz feindrüsig behaart, eelberau, Nadeln bläulich grün, gerieben unangenehm riechend, Zapfen höchstens 7 cm lang, Schuppen dünn, gezähnelt: 12. P. Enngel- mannü (P. columbiana): westliches Nordamerika (Britisch- -Kolumbien bis Mexiko), bis 45 m, Tracht wie Abb. 219, siehe auch Tafel IX, Knospen wie Abb. 220 b, Nadeln Picea. 229 weicher und biegsamer als bei pungens, 11— 23:1, ‚»—2 mm, spitz, stechend (Abb. 220 a), Zapfen 47:2,5—3 em (Tafel IV, Fig. v), je nach der mehr bläulichen oder silbrigen Nadel- färbung gibt es var. glauca und var. argentea, davon wieder Hängeformen, eine kleinblättrige Zwergform ist var. mierophijlla; gleich pungens viel in Kultur, doch nicht ganz so brauchbar, da gegen Spätfrost empfindlich und langsamer wachsend, siehe auch S. 88. — B) Zweige kahl oder nicht drüsig behaart, rötlichbraun, Nadeln glänzend tiefgrün, nicht unangenehm riechend: 1) Triebe dicht fein behaart, Zapfen kaum bis 10 cm lang, Schuppen dünn, biegsam, länger als breit, oberer Rand abgerundet oder ab- gestutzt (Tafel IV, Fig. s): 13. P. obo- väta (P. exeelsa var. obovdta): von Nord - Skandinavien durch Finnland, Nord- und Östrußland, Sibirien bis Kamtschatka, Mandschurei, steht excelsa in allem sehr nahe und ist in den Grenz- gebieten mit ihr durch (vielleicht hy- bride) Zwischenformen verbunden, zu obovata gehört nach Henry auch var. alpestris (P. exeelsa var. alpestris), ne in den Alpen, Blätter kürzer, ‚ steifer, blaugrau, die Zapfen sind ae nach Hickel (briefl.) viel größer; ferner hierher nach Henry var. fennica (P. excölsa var. fennica, P. ex- celsa var. mediozima |Nylander, nicht Heer] Willkomm), obere Ränder der Zapfenschuppen fein gezähnelt, Nadeln tiefgrün, hie und da im Verbreitungs- gebiet des Typs, dieser selten echt in Kultur, langsamer wüchsig als excelsa und nur für Liebhaber wertvoll. 2) Triebe kahl oder verstreut fein behaart, oft nur in den Furchen zwischen den Nadelkissen, Zapfen meist über 10 em lang, Schuppen härter, mehr lederie, oberer Rand wechselnd (meist wie Tafel IV, Fig. 1): 14.P. exeelsa, ge- meine Fichte, Rottanne: Europa, bis über 45 m, Tracht siehe Abb. 13, S.23 u. Abb. 222, Triebe rötlich oder gelblichbraun, Knospen harzlos, spitzkonisch, rötlich- braun, Schuppen häutig, abgerundet, Nadeln 15—25:1 mm, steif, stechend, Stellung wie Abb. 220 c—f, Zapfen im Oktober reifend, hängend, bis 16 cm lang; die Fichte nimmt mit geringeren ix S Ro AT, 2 R . ; = DO = er RR, IT SE raus Böden vorlieb als die Tanne, ist da- - iEEMEEMMEEEsEEEEEEEE gegen etwas anspruchsvoller als die Abb. 240. Pinus Cembra, Zirbel-Kiefer, im Park zu en: ER verlangt, wie fast alle Muskau (phot. Parkdirektor R. Lauche). Fichten, stetige mäßige Bodenfeuchtig- keit, meidet aber nassen Boden, liebt nahrhaften Verwitterungsboden, der nicht unbedingt tiefgründig zu sein braucht; kühleres Klima und größere Luftfeuchtig- keit zieht sie trockeneren, wärmeren Lagen vor, wo man sie besser durch andere Arten ersetzt, wie etwa die Douglastanne. Außerordentlich groß ist der Formen- kreis der P. excelsa; wir geben folgende Übersicht der hauptsächlichsten Formen ohne Beachtung solcher, die sich auf Form und Farbe der Zapfenschuppen oder Zapfen gründen. 230 Picea. Wuchsformen: Var. pyramidalis, Wuchs pyramidal oder säulenförmig: hierher vor allem subvar. columnaris, ähnlich wie Abb. 122, S. 125, Hauptäste wagrecht oder leicht geneigt, subvar. pyramiddta (excelsa strieta, excelsa erecta) Hauptzweige spitzwinklig aufsteigend, Tracht kegel- förmig; mehr schmal säulenförmig ist die noch seltene subvar. ewpressina, zu dieser Gruppe auch die var. eremita und cönica. — var. pendula, Hänge- oder Trauerformen (Abb. 223), wie z.B. subvar. viminalis, Verästelung normal, aber Äste 2. Ordnung dünn und lang peitschen- förmig herabhängend, subvar. pendula, schon Hauptäste am Stamm direkt herabhängend, wenn nur ein Hauptstamm, so Tracht ähnlich wie Abies alba pendula, Abb. 68, sehr malerisch aber wenn reich gegliedert wie Abb. 215 und 216, hierher die inversa- (inverta) und reflexa-Formen der Gärten; es kommen gewissermaßen Übergänge vor zur var. virgata, der Sehlangenfichte, siehe Abb. 221, die indes kein typisches Stück zeigt, nur Äste 1. Ord- nung (nicht hängend) ent- wickelt, die2. Ordnung meist unterdrückt, hierher die var. Oranstöni.— var. nudicau- lis, astlose oder kaum ver- ästelte Formen, hierher var. monocaulis und monströsa. — var. nana,Zwergiormen, Stamm niedrig, Verzweigung kurz und dicht, Tracht oft kugelig, Nadeln meist kür- zer als beim Typ, hierher var. Olanbrassiliana, Tracht wie Abb. 77, S. 83, solche Formen gehen auch als var. compäcta pyramndalis ; regel- mäßige Eiformen oder spitze Kegel bildet var. Remöntiv (Abb. 206),. ferner hierher var. pimila (Abb. 224), var. pygmaea (Abb. 44, S. 51), var. Ohlendorffii (Abb. 227), var. Gregoryana, var. echint- formis u. a. — Sie leiten gewissermaßen über zu var. R prostrata, den Kriech- Abb. 241. Dreiteilige Riesenarve (Pinus Cembra), 5,15 m Stammumfang; formen, wohin die var. Riffelalp, am Fondebenweg, Schweiz (phot. Hofrat Dr. L. Klein, Karlsruhe). procumbens, var. tabulaeför- mis, var. dumösa oder var. repens gehören, hier Hauptstamm niederliegend oder auf dem Boden kriechend. Auber- dem noch mancherlei monströse Formen auftretend, deren Finreihung schwierig ist, z. B. var. Bärry, siehe Abb. 48, S. 55. u. a. Färbungsformen: Hier die besten wohl var. argenteospiea oder albospica, wie Abb. 230 und 231, Triebspitzen beim Austrieb schön weiß; var. mutabilis (var. aureo-spiedta), Triebspitzen goldgelb aus- treibend; var. aisrea, Benadelung gelb, beste Form hier subvar. magnifica; bei subvar. Picea. 231 finedonensis sind nach Hübner die jungen Triebe oberseits hellgelb, dann bronzeartig gefärbt; var. glauca oder var. coerulea, junge Triebe stahlblau. phot. E. H. Wilson; Abb. 242. Pinus Massniana (P. sinensis), etwa 35 m, in der Heimat West-Hupei, bei Ichang (r Saroent mit gütiger Erlaubnis von Prof. C. S. Sargen B) Nadeln nicht einfarbig, oberseits grün und unterseits weißlich (siehe aber oben P. Glehmii): 232 Picea. 1. (2 siehe S. 233.) Triebe kahl!), Nadeln deutlich 4kantig: @) Triebe hängend, Nadeln fast ausgesprochen radial um die Zweige gestellt, etwas abgeflacht, 25—35 mm lang: 15. P. spinulösa (P. morindoides, Abies Smithiana), Sikkim-Fichte: Ost-Himalaya (Sikkim, Bhutan), hier bis über SO m, Tracht wie Abb. 233, Triebe gelblichgrau, Knospen stumpf eiförmig, braun, kaum harzig, Nadeln scharf spitzig, im Querschnitt rhombisch-ellip- tisch, siehe Abb. 220 g—t, Zapfen wie Tafel IV, Fig. o, 5—7,5(—10):2,5—8,5 em, Schuppen dünn, biegsam, oberer Rand ganzrandig oder leicht gezähnelt; ganz selten in Kultur und vermutlich nur für die wärmeren Teile des Gebietes geeignet. — b) Triebe nicht hängend, Nadeln wie bei excelsa gestellt, kaum 20 mm lang: 16. P. bicolor (P. Alcockiana, siehe S. 222, P. aciculäris): Mitteljapan, hier bis gut 30 m, Tracht siehe efıu Abb. 243. Pinus: a palustris: Knospe. — b—e canariensis: b Zweig mit Knospen und jungen Zapfen, e blei- bende Knospenschuppenscheide am 2jährigen Trieb. — d—d! halepensis: d Knospe, d! entnadeltes Trieb- stück. — e leueodermis: Knospe. — nigra: Knospe. — g sylvestris: Knospe. — h Pinaster: Knospe. — i resinosa: Knospe. — k muricata: Triebstück mit Nadelbüscheln und Knospen. — I—m edulis: 1 Knospe, m Nadelscheide. — n—p monophylla: n Nadel, o deren Spitze, p deren Querschnitt — g—s Parryana (quadrijolia): q Trieb mit Nadelbüscheln, r Nadelspitze, s Nadelquerschnitt (a, , k—s nach Sargent; bc aus Gardener’s Chroniele; sonst nach Natur). Abb. 12, 8.22, Triebe gelblich (üppige Seitentriebe zwischen Nadelkissen in Furchen behaart), Knospen konisch, rundlich, harzlos (Abb. 220 m), Nadeln steif, stechend, 12—18: 1—1,5 mm, Zapfen bis 12:5cm wenn offen, siehe Tafel IV, Fig. /, Schuppen am gerundeten u 1) Dies gilt auch von der nach Masters nahestehenden P. complandta aus Westchina, siehe S. 59, Tracht wie Abb. 33, Triebe orangerot, kahl, Knospen wie Abb. 218 g, kastanienbraun, Nadeln radial am Zweig gestellt, etwas abgeflacht, 20—22:1 mm, unterseits blaugrau, oben grün, Abb. 218r, Zapfen 13—14 cm, braunrot, wie Tafel VI, Fig. ö; wohl schon in Kultur. Picea. 233 oberen Rande fein gezähnelt; sehr hübsche harte, spät treibende Art, nicht allzu häufig echt, da die meisten Pflanzen dieses Namens zu hondoensis oder auch ajanensis ge- hören, welche aber flache Nadeln haben, siehe unten. — An bicolor schließt sich an die west- chinesische neue P. brachytyla : hoher Baum, Triebe fast kahl, Nadeln 12—15: 1,2 mm, Zapfen 7—9:4,5 em, noch zu beobachten. — 2. Triebe grau behaart!), Nadeln rundlich (kaum kantig) siehe Abb. 220 I, zumeist regelmäßig rings um die hängenden Triebe gestellt: 17.P.Breweriäna: Nordkalifornien, Südoregon, dort bis 36 m, Tracht siehe Abb. 235, recht ähnlich P. excelsa, Triebe rötlichbraun, Knospen Ko- nisch, hellbraun, etwas ver- harzt (Abb. 220 k), äußere Schuppen lang gespitzt, Nadeln 20—30:1,5 mm, ziemlich stumpf, Zapfen 6-12 :2--3 em, siehe Taf. IV, Fig. r, Schuppen im 2. Winter zurückgeschlagen, oberer Rand abgerundet, ganz- randig; in Kultur noch sehr selten, dürfte vor allem für Gebirgsklima zu emp- fehlen sein, da sie nach Mayr nur in solchen Lagen ihre bezeichnende Tracht behalten würde. II. Nadeln flach (wie bei Abves), vergleiche Abb. 213, Fig. q, zweifarbig, oberseits?) erün, unterseits weißlich (Gruppe Omörica im Sinne von Parde): A) Triebe braun be- haart?), Zapfenschuppen fest, streng dachziegelig (siehe auch P. Breweriana oben): 18. P. Omörica, Omorika-Fiehte: Siüdwest- serbien, Ostbosnien, Monte- negro, Abb. 228 zeigt den Standort bei Zaovina in Serbien, wo Pande die Art entdeckte, bis 35 m, Tracht schmal pyramidal, siehe auch Tafel III, Knospen breit kegelförmig, äußere Schuppen fädig zugespitzt, Nadeln dieklich. ziemlich Abb. 244. Pinus Lambertiana in Oregon (phot. Alfred Rehder). stumpf, 10—16:2—3 mm (Abb. 220 n—p), an jungen Pflanzen spitzer und schmäler, Zapfen 4,5—6:2,5 em, siehe Tafel IV, Fig. g; sehr hübsche, auffällige Art, die infolge des schmalen Wuchses für kleinere Anlagen sich eignet, ganz hart, Ansprüche etwa wie exeelsa. 1) Behaarte Triebe hat die P. likiangensis aus Jünnan, die flach 4kantige Nadeln besitzen soll, diese messen 10—12:1 mm, Zapfen 8—9: 4,5 cm, Schuppen länger als breit, nach Franchet an ajanensis, also hondoensis erinnernd. — ?) In Wirklichkeit ist hier morphologisch betrachtet die nach oben gewendete Seite die Unterseite. — ?) Behaarte Triebe hat auch die neue P.purpürea, Westchina, siehe S. 59, Triebe orangegelb, borstlich behaart, Knospen breit eiförmig, Nadeln 10—12 mm, spitz, gekrümmt, unterseits gefurcht, blaugrau, unreife purpurn, spitz länglich-zylindrisch, 5—6 em lang; ob in Kultur? 234 Picea. B) Triebe kahl, Zapfenschuppen dünn, locker dachziegelig: 1. Nadeln gerade, scharf stechend, Knospen eiförmig, glänzend hellgelbbraun, Zapfenschuppen länglich, Deckschuppen, am Grund zwischen ihnen sichtbar: 19. P. sitchensis (P. sitkaensis, P. Menziesii), Sitkafiehte: westliches Nordamerika, von Alaska bis Kalifornien, hier bis 90 m, Tracht wie Abb. 56, $. 63, und Abb. 237, jüngerer Pflanzen wie Abb. 41, 5.49. Triebe glänzend gelb, Nadeln 15—20:: 1—1,5 mm, oberseits glänzend grün, nur an unteren Seitentrieben mehr 2zeilig, sonst rings um den Zweig gestellt (Abb. 220 q—1r, 8.211), Zapfen 5,510: 2,5—4 cm, Tafel IV, Fig. k, im 1. Winter fallend, Schuppen gezähnelt; diese Art liebt feuchten, sumpfigen Boden, außerdem Luftfeuchtigkeit, sie wächst rascher als excelsa, leidet aber leicht durch Spätfröste und dürfte im allgemei- nen für wärmere geschützte Lagen zu empfehlen sein, siehe auch 8. 88/89; eine langsamwüch- sigere, viel niedri- sere Form, mit kür- zeren, stärker blau- weißen Blättern ist var. speciösa, Abb. 65, 8. 25 1e dürfte fürZierzwecke vorzuziehen sein. 2. Nadeln oft gebogen, weniger steif, nicht so scharf stechend, Knospen breit konisch, Zapfenschuppen oval, die kleinen Deckschuppen ganz verbergend: a) ein- jährige Triebe glän- Abb. 245. Pinus Limbertiana, im Hort. Rovelli, Pallanza (dureh Güte von zend rötlichbraun, Dr. E. Rovelli), im 2. Jahre Zweige schon deutlich dunkler braun, Knospen violett, leicht harzig, Nadelaustrieb grün, Nadelkissen mit seitlichen Wülsten (Abb. 218a. S. 209): 20. P. hondoensis (P. ajanensis vieler Autoren, Gärten, P. ajanensis var. mierosperma Beißner, nicht Masters), Hondofichte: Japan (Hondo), bis gegen 30 m, Tracht wie Abb. 232 und 236, steht folgender Art nahe, aber nach Henry, Mayr und Pard& gute Art, Nadeln etwas kürzer, stumpfer, Zapfen wie Tafel IV, Fig. :, Austrieb später, daher für Kultur wertvoller, Tracht sehr schmuckvoll durch die oberseits matt tieferüne, unten 'silbrige Benadelung. — b) Einjährige und ältere Triebe gelbgrün oder gelb, Knospen gelbbraun, harzlos, Nadelaustrieb rot, Nadelkissen ohne Wülste: Picea—Pinus. 235 21. P. ajanensis (P. jezoensis), Ajanfichte: Amurgebiet, Mandschurei, Nordjapan (Eso), Sachalin, bis 60 m, Tracht etwa wie Abb. 233, Nadeln dünn, stumpf oder kurz gespitzelt, 10—20::1,5—2 mm, oberseits glänzendgrün, Zapfen wie Tafel IV, Fig. h, 5 bis 75:1,5—2 cm; ebenfalls schöner Zierbaum, aber öfter durch Spätfröste leidend, wohl noch selten echt in Kultur, da meist hondoensis dafür geht; die Ajanfichte liebt guten, genügend feuchten Boden. Pinie siehe Pinus Pinea. Pinus, Kiefer, Föhre: man ve rgleiche das im Ab- schnitt XII, S 3.135 Gesagte; Bäume verschiedener Gr öße, seltener Sträucher, Veräste- lung nur anfangs regel- mäßig, wie bei Abies oder Picea, später mehr laub- holzartig, oft sehr malerisch, siehe Abb. 239 und folgende, Stammrinde meist dick, rauh, tief gefurcht, bei einigen Arten dünn oder auch platanenartig ab- schülfernd (Abb. 250), Zweige in Lang- und Kurz- triebe eegliedert, die Lang- triebe tragen (außer an ganz jungen Pflanzen) nur trockenhäutige Schuppen- blätter, in deren Achseln die Kurztriebe stehen; bei den meisten Arten besteht der Jahreslangtrieb aus einem einzigen Internodium, das aus einer blattlosen Basis (welche die männ- lichen Blüten, wenn ent- wickelt, trägt) und einem längeren oberen Teil, welcher Kurztriebe mit Blättern trägt, besteht und in eine Endknospe endet, unter welcher ein Quirl kleinerer Knospen sitzt, von denen eine oder mehrere durch weibliche Blüten (junge Zapfen, die dann subtermi- nal stehen) ersetzt sein LAPERT TEE ET 3 können (Abb. 2435, S. 232); Abb. 246. Pinus monticola im Schloßpark zu Wörlitz (durch gütige diesen Kiefern steht nach Vermittlung von Graf Fritz v. Schwerin). Shaw!) eine andere Gruppe gegenüber, deren Jahreslangtriebe sich aus 2 (selten 3 oder mehr) Internodien zusammen- !) In Botanical Gazette XLIII. p. 205 (1907); Mayr, siehe $S. 239, hat schon 1906 dies Merkmal ver- wendet, aber Shaw berichtigt einiges. 236 Pinus. setzen, von denen jedes aus einer blattlosen Basis), einem Nadeln tragenden Teil und einem Knospenquirl (mit oder nn dann „lateral‘‘ stehende junge Zapfen) besteht (Abb. 238 a, e); bei einigen Arten (z. B. ziemlich regelmäßig bei P. Bungeana, Abb. 238 b, und Gerardiana) treten an einknotigen Trieben noch Sommertriebe auf, die sich durch grüne Deckschuppen und kürzere Nadeln von den normalen unterscheiden, der Trieb wird dadurch scheinbar 2 knotig und die Zapfen stehen ‚‚pseudolateral‘; bei wirklich mehrknotigen Trieben können die jungen Zapfen sowohl „lateral“ als auch subterminal stehen; a Ite Zapfen stehen stets lateral: Knospen in Form und Ausbildung der dachziegeligen Beschuppung wechselnd (siehe z. B. Abb. 243), harzlos oder verharzt: Nadeln zu 1—5 zusammen an Kurztrieben, die am Grunde scheidige Schuppenblätter (Nadelscheiden) tragen, 3kantig oder halbstielrund, an den Kanten meist fein rauh gesägt (siehe Abb. 257 r, u), Länge, Farbe USW. Abb. 247. Grannenkiefern, Pinus aristata, in den San Francisco Mts., Arizona, 2740 m (phot, C. A. Purpus, 1902). sehr wechselnd, Gefäßbündel einfach oder verzweigt, Harzkanäle 2—12, rand- oder mittelständig (siehe Querschnitte auf Abb. 243,257 usw.); Blüten und Fruchtmerkmale siehein Hauptübe rsicht, S.132 und Abb. 126, S.129 ; Zapfen holzig, aufrecht abstehend oder meist hän- send, fast stetsam Ende des2. Jahres ı eifend, oft aber geschlossen und lange am Baum bleibend. Samen variabel, mit oder ohne Flügel, siehe Abb. 226, S. 216, und 234, 5.223; Keimlinge wie Abb. 87 a—i, 5.92. Kultur: die Kiefern gehören im allgemeinen zu den anspruchslosesten Nadelhölzern, insbesondere was den Boden anbetrifft; sie wurzeln zumeist tief, passen sich 1) Diese sich wiederholende blattlose Basis ist das oft einzige Erkennungszeichen, da ja Knospen und junge Zapfen an solchen mehrknotigen Jahrestrieben fehlen oder nur am Ende entwickelt sein können wie bei einknotigen. Pinus. 237 aber in hohem Grade dem Untergrund an; nur gegen Beschattung sind sie empfindlich und ausgesprochene Lichtholzarten; die Ansprüche der verschiedenen Arten sind allerdings sehr wechselnd, man vergleiche das bei den Einzelnen Gesagte, sie vertragen nur jung x “ Pallanza (durch Güte von Dr. E. Rovelli). Abb. 248. Pinus Montezumae (P. Russeliana), im Hort. Rovelli, durch Samen im Frühjahr, oder die hartschaligen, erbst. da sie oft 2—10 Monate liegen, man kann Veredlung, hierbei dient für ird P. nigra austriaca das Verpflanzen gut; Vermehrung wie P. Cembra, Coulteri, Sabineana im H sie auch stratifizieren; in einigen Fällen Vermehrung durch 3 nadelige Arten meist P. sylvestris als Unterlage, für üppige Formen w 238 Pinus. empfohlen, für fünfnadelige P. Cembra oder P. Strobus; Verwendung als in vielen Fällen sehr wertvolle Zierbäume: auch hier Freistellung notwendig, um die malerische Alterstracht gut zur Geltung zu bringen; viele Arten forstlich infolge ihrer Holzgüte oder sonstiger Verw ertungsmöglichkeiten sehr geschätzt, mancher Samen beliebte Handelsartikel (Piniolen, Zirbelnüsse usw.); man ve ergleiche auch den Abschnitt VII, S. 89, und die Angaben bei den Arten. Über die wissenschaftliche Gliederung sei gesagt, daß die Einteilung der Gattung auf verschiedene Schwierigkeiten stößt. Um die Haupt- einteilung haben sich namentlich Mayr, W Valdungen von Nordamerika (1890) und Koehne, Deutsche Dendrologie (1893) Verdienste erworben. Die U mgrenzung und Benennung der Gruppen und Untergruppen ist noch recht schwankend. Wir geben im folgenden eine kurze Übersicht, um anzudeuten, wie die von Abb. 249. Pinus Torreyana, 5 m (Orig.; Hort, Vilmorin, Verrieres bei Paris). uns besprochenen Arten sich wissenschaftlich auf Grund ihrer wirklichen Verwandtschaft gliedern. Es liegt uns jedoch fern, über die Umgrenzung oder Benennung der einzelnen Untergruppen etwas Endgültiges sagen zu wollen. Wir legen außer Ma yr, Koehne und Beißner, auch Henrys Angaben (siehe Anmerkung S. 242) zugrunde. A) Hauptgruppe an, Weichholzkiefern: Nadeln nur mit einem einzigen Gefäßbündel, Nadelscheiden auf vorspringenden, auf den Zweigen nicht herab- laufenden Kissen sitzend, Samenflügel, wenn vorhanden, nicht leicht abtrennbar vom Samen; Holz meist weich, hellfarben. I. Gruppe Strobus, Weißkiefern: Nadeln zu 5, Scheiden ganz abfällig, Zapfen langgestreckt (fichtenähnlich), hängend, dünnschuppig, Samen langgeflügelt. Hierher (Stellung von parvıflora zwischen Gruppe I und I]): excelsa, Lambertiana, monticola, parvi- flora, Peuce, Strobus. Pinus, 239 II. Gruppe Cembra, Kernkiefern: Nadeln zu 5, Scheiden ganz abfällig, Zapfen meist kurz und dick, diekschuppig, Samen so gut wie flügellos, groß, eßbar.— Hierher: albicaulis, Armandii, Cembra, flexilis, koraiensis, pumila, III. Gruppe. Balfourianae (Balfouria), Fuchsschwanzkiefern: Nadeln zu 5, Scheiden bis auf Rosette abfällig, Zapfen zylindrisch, Samen mit langen Flügeln. — Hierher: aristata, Balfouriana. IV. Gruppe Gerardianae, Schlangenhautkiefern: Nadeln zu 3, Scheiden ganz abfallend, Zapfenschuppen sehr verdickt, Samen flügellos, groß, eßbar. — Hierher: Bungeana, Gerardiana. V. Gruppe Cembroides (mit IV auch als Parrya vereint, Nußkiefern: Nadeln zu 1-4, Scheiden bis auf Rosette abfällig, Zapfen kugelig, wenig- und dickschuppig, Samen wie bei IV. — Hierher: cembroi- des, edulis, monophylla, Par- ryana. B) Hauptgruppe Diplo- zylon, Hartholzkiefern: Nadeln mit doppeltem Gefäb- bündel, Nadelscheidenkissen am Zweige herablaufend, Samenflügel, wenn vorhan- den, leicht von Samen ab- trennbar, Holz meist schwer, dunkelfarben. VI. Gruppe Pseudostro- bus: Nadeln zu 5, Scheiden bleibend, Jahreslangtriebe stets einfach. — Hierher: Montezumae, Torreyana. VII. Gruppe Taedat): Nadeln zu 3, Scheiden blei- bend, Harzgänge (nach Henry) mittelständig, Jahreslang- triebe einfach oder mit 2 (oder mehr) Internodien. — Hierher: canariensis, Coulteri, Jeffreyi, palustris, patula, ponderosa, radiata, rigida, Sa- bineana, scopulorum, serotina, Abb. 250. Stamm von Pinus Bungeana, der Schlangenhaut-Kiefer Taeda, Teocote, tuberculata. (Orig.; Hort. Vilmorin, Verrieres bei Paris). !) Die Benennung und Umgrenzung von Gruppe VII und VIII sind sehr strittig. Wenn man, wie Mayr, Fremdl. Wald- und Parkbäume (1906) es tut, diejenigen Arten zusammenbringt, deren üppige Jahrestriebe aus 2 oder mehr Internodien bestehen und bei denen mithin die jungen Zapfen meist aus Knospen am Trieb zwischen 2 Quirlen mit Endknospen hervorgehen, also „lateral“, nicht „subterminal“ gestellt sind (ver- gleiche das oben S. 236 Gesagte), so erhält man Mayrs neue Sektionen Murraya (mit Banksiana, contorta, echinata, muricata, patula, pungens, radiata, rigida, serotina, Taeda, Teoeote, tuberculata, virginiana) und Jeffreya (mit canariensis, Coulteri, Jeffreyi, palustris, ponderosa, Sabineana, scopulorum), wobei diese letztere die Arten mit stets einknotigen Jahreslangtrieben umfaßt. Da nun P. Murrayana kaum als Art zu halten ist, bleibt die Wahl des Namens Murraya sehr unglücklich, was auch für Jeffreya gilt, da P. Jefjreyi vielfach auch nur als Varietät von ponderosa geführt wird. 240 Pinus. VIII. Gruppe Banksia: Nadeln zu 2 (bei echinata 2—3), Scheiden bleibend, Harz- gänge rand- oder mittelständig, Jahreslangtriebe 2- bis mehrknotig, junge Zapfen lateral. — Hierher: Banksiana, contorta, echinata, halepensis, muricata, pungens, virginiana. IX. Gruppe Pinaster: Nadeln zu 2, Scheiden blei- bend, Harzgänge rand- oder mittelständig, Jahreslang- triebe einknotig, junge Zapfen subterminal. — Hier- her: densiflora, leucodermis, Massontana, montana, nigra, Pinaster, Pinea, resinosa, syl- vestris, Thunbergür. Über die richtige Benennung ist folgendes zu sagen: für P. insig- nis Douglas (1838) ist P. radiata Don (1836) zu setzen, da dies nach Henry der unzweifelhaft älteste, in Amerika allgemein gebräuch- liche Name ist. An Stelle von P. mitis Michaux (1803) hat P. echinata Miller (1768) zu treten. Ebenso hat Millers (1768) P. virginiana den Vorrang vor P. inops Solander (1789). P. Mas- soniana Lambert (1803) (nicht Sieb. et Zuce. (1842) = P. Thunbergü!) ist für P. sinensis Lambert (1828) aufrecht zu halten. Für die P. halepensıs nahestehende P. Brutia Tenore (1811) ist dies wohl der einzig richtige Haupt- name, denn nach Henry ist P. py- renaica Lapeyrouse (1818) nicht nur jünger, sondern auch unsicher. LTTEHTERN 5 ee N nn = Für P. Laricio Poiret (1804) ist EEE — — ut 2 P.nigra Arnold (1785) als Haupt- Abb. 251. , Junge Pinus ponderosa (Orig.; Hort. Graienegg bei Wien). name voranzustellen. Alphabetische Übersicht der im folgenden erwähnten lateinischen Namen. (Die Ziffern bedeuten die Seitenzahlen.) aleppensis ... . ...... .. 252: cembroides monophylla. : . 265 humilis .. ! ... . „0.257 albieaulis 2... .......242 — Parmyana.». =. ..265 -mops u. Mer aristatena. 2.0.0... 2.0245: cöntorla 2.2.22: 0 2 254 Ainsigmis. 22 2) 2 Armandü 2. 2... 245. — Murrayana . . ..» ....254 deffregi.. >: 2). (er allenuala, = =. = wer... 2522 Coultenen 22 Su. un 2 DAY Toranensis: = 2° er USING SE 248° densate: . » =... 0:2 ..259 - "Damberhana”: 2,2 SS AUSITIAEa. 2... 2.2: 261. densüflora == +... .. 258. lapponica‘". nr Balfouriana . . . AR.. deigemeaiinn 2 2.022.257 Tamieros ve — NIS. 2.0... 202,246: ‚dwarienta 2... 2. ..088. auusirinch.. Banksiana . °.. .- : 2. -.. 253. . eehmala. » 2 2... 0952 —enlabruca 2 Boursteri_. 20.03 2 = 254. edulis . = 202.200. 0.264. Ztehenmensis = ra Brutia: , 2222.02... 22% 258: 7 eldariea.. 2). 2.2.21.) mr 953 ır = Teorsuemig 2 Se Bungeana '. 2 2... 247 exeelsa.. E20. ie . 2A. = leueodermis‘ 2 ae EANariensis 2104... 248: -flemilis. ı. 2. 2... „24a mignienns 2 2 ee Gelakowskiorum ° ... =. ...256 —-.albicaulis :....7. .... 242: = Pallasiana. : 2) Brsrsaet Cembra.... 2 2, ws... 7244. Erieseana =... Zt... 958.(.2=-HPoireliana, so. Ra — pumila "2... 0202820. 242. Gerardiana u. 2.0.2.2 2. 247- — Dyrennsch..: 2 —/Pygmaea: 0 2). 2. 01242 u chalepensis: I. 2 2. „252 IE — Salzmann. 5 Sasse —SWNUA. 2.20 2.0.0.0... — Brulia . 2 2022. 0.02953 57 —Heninfolia) „2. Sehr cembrotdes,. - . .. .».......247 Harlwegi 2. ...2...21246° leucodermis |. 2 Eimer 2hs —eduNs . . - 02 ..0...264. Home n men 0 128259 maslmasın 2 a Massoniana . -»......2%39 Pimasier.. = 2 ....2.259 sylvesiris Beissneriana . . 258 MIaSE er un a2b2 Eimer 2.299, —: BEUTONenSIEN SE: 20...1208 MONOPRUlIR- us 3 2. 2.000 Pühyusa! m. 72 ee 20 253..° — .olummatisl an 2...: . . 208 ERS an sn 0A EDDNAETOSE Lunar ne ran 2248. — COMDACHE 2 2 en aran en 208 MORSDEIENSIS 8 2. .:.262, — deifrege rer 249 - — Compressuan... >. 22.7.2258 MONLANO: 2 22 8.2 .. 208+ .— SC0DUlorum!.-...........249. — engadmensis . ... .....258 DEN = nn, 2 SDIOMIMENSE. = 0 ur 209 | — Jasliiaian. nz, 122208 —- rulescensrexecia: .-..: . 255 " pumilar: zu... 202 2 242 2 — ÜaPPONIca. = 00. 23-207 — mughüs- - . 2 2». 285. DUMM: = 12-47. 0 .0..200 _ — monophylia.... ... .... 208 I DIBSITRuR >: 2% 2 200 EL DUNGENSm I. Re 2. Na == Nana Mat era RS2DE — Umiio" 2... 2. 02 285 Dyrmaica. 2-0. 2. 262 2 — — beuronensis ...,. .. 208 — Mmemaia .» >: ..2..257 quadrifha..:.. -. -» =..265 — — compaeid » . . . . 258 — — gostrala..... ..202..287 AHallalaı. 2 20 ma DA — ma a. 208 — — rolundala - . ...2387 resmosa . - 2.2.2... 0.261 — — Pygmaca ...... 208 Montezumae . . .': 2% 246 rhadica »....:....257 — — umbraeulilera - ... 258 — YHarlvegü.. = + Sun nr 2 10460 Tigensise in 2 een 20, — Dendular et = 2.2208 KrorticB lage rn a re DA das ee ee edle puma, Sr ee er LAI8 IRUGNOSS IS Se Sean. —=seroima. 2 2,00, , —IDYTMmaeR.. 22222521208 NUN 2 2 zen en een AD 3 TÜTE er ee ‚= Dyramidalhs: ie...) 208 Murrayana . ......254 Sabineana - -.......249 — — columnaris compaeta 258 NIGTa ee ee en Ol Salamanmı 0% 2 204 — — COMDIESSA .-.... .. 2208 — austriaca - » .» 2... 261 scipioniforms ......242 — — fastigiata -.... . 258 SCHADE La. N enen d. 20 SCopulorum =... 228 BI. —rigensis’ 2. 0 20-1200 —-Pallasiana =... - ....261 seroiman. = = 2 2.2.20... 28. — tabuliformis . ... . . 2009 = Fromelina - +. 2. 261. bean 202000 dA —umbraculifera. +. -....2.288 SITINENGICN > 2; 2 0 2 2b. "SINansisi en. nn 5 MD UN HaE ES IRRE. 4:02 SETODUSE.n nn ar Bere 2US N ae 2 Se 2 BUITTTCHNISH as ars nero = Sgigenten u. een SDIEDEBIB 40.8 1, 2 BORgUNe.. = 204.0 0200 DD, DER an ee da iunbergiv) ® 08, emo Pallasiunan. .: =.2 ... 20 2, = Sfasäigiataen. Se 2.5.1248 Dorreyanal. m nnd Dalusimis. 2... 22 21200248 7 —monophylian., . 3. 245. "iubereulata.- 2... = Jeadd Burblimana a... 2 2223 > NANE e e MAae be LIIROSON N 2, BAartyanae ‘nr. 2OD NM, Sr. a ce DA mem 2 es 2a PImAlora . =. = 0... 249 -Svnyramidalis. » . 0. 5.243. 0 rostgla.st... . #2... 201 — ventaphylla . . .. .. . 255 — umbraculifera . . . . .243 — rolundata. .... . . 257 RE ee er a 0 ASylmestmishe ne LOHR ANTTUNANG 2 a ee nentaphylla :... - -...-25 — aura... ne 2n8t Wilson. . ZB TAGUCew Fey le lan Pan ZAHN N — - Beißneriana . 1 DD SYUNNAMENSIS ..... 2) 2% 0 248 , N. Fat Mt... er PERL Abb. 252. Pinus TREE (Mitte und rechts) und P. ponderosa (ganz links) in den San Francisco Mts., 2440 m (phot. €. A. Purpus, 1912), Silva Tarouca, Unsere Freiland-Nadelhölzer. | 16 249 ‚Pinus. Übersicht der Arten!). (Anordnung auf Grund der Zweig-, Knospen- und Nadelmerkmale.) I. (II siehe S. 247) Nadeln vorwiegend zu fünf. A) (B siehe S. 245.) Nadelscheiden zeitig (im 1. Jahre) ganz abfallend (vgl. Abb. 257 d—g, 8. 246). 3 1. Nadelränder ganzrandig (sich glatt anfühlend beim Überstreichen), Harzgänge randständig (Abb. 243 0, p, s): a) Triebe kahl (oder nur ganz jung sehr fein behaart): 1. P. flexilis: West-Nordamerika (Rocky Mountains von Alberta südwärts bis Texas und Südostkalifornien), bis 15(—25) m, rundkronig, Abb. 98, 8. 101, Triebe zäh, bieg- sam, hellorangefarben, Knos- pen eiförmig, kurz zugespitzt, harzig, Nadeln steif, spitz, 5—6(— 7,5) em: 1 mm, siehe Abb. 257 a—c, reifer Zapfen ziemlich wagrecht, 7,5—14 (—25) em (Tafel'V, Big), September, bald abfallend; bei uns noch selten in Kultur, gilt aber als hart und an- spruchslos; sehr nahe steht P. albicaulis (P. flexilis var. albicaulis), Britisch- Kolumbien bis Südkalifor- nien, Zapfen meist bis zum Abfallen geschlossen, Schup- pen purpurn, nicht braun, ihre Spitzen mehr 3eckig, junge Triebe mit verstreuter feiner, steiferer Behaarung, die bei flexilis fehlt oder durchaus fein weich ist, kaum in Kultur. — b) Triebe dicht fein, etwas zottig bräunlich behaart: 2. P. pimila (P. Cembra var. pumila, oder var. pygma£a): Sibirien (von Ja- kutsk an östlich) bis Man- dschurei, Mitteljapan, Kam- tschatka, Gebirgsstrauch, bis höchstens 4 m (Abb. 50, 5.57), oft niederliegend, Knospen wie bei (embra, Nadeln ähn- Abb. 253. Pinus canariensis (phot. Alwin Berger, Hort. Hanbury, lich, aber kürzer, 3,5—5 La Mortola, italienische Riviera), (— 7,5) em, zuweilen Rand leicht gezähnelt, siehe Abb. 257 d—e, Zapfen wie Tafel III, Fig. z, stets geschlossen, 3,5—4,5: 2,5 em; sehr selten echt, ganz hart, Samen eßbar. — 2. Nadelränder mehr minder, besonders gegen Spitze zu, gezähnelt (sich also rauh anfühlend), Harzgänge rand- oder mittelständig (Abb. 257 h, 2, u). a) (b siehe 5.245.) Triebe behaart: I. Freie Spitzen der Knospenschuppen abstehend?) (Abb. 257 /, S. 246): 3. P. koraiensis: Ostasien: Amurgebiet, Mandschurei, Korea, !) Vorwiegend unter Benutzung der Übersichten von A. Henry, in Elwes and Henry, The Trees of Great Britain and Ireland V. S. 1004—1010 (1910), und L. Pard 6, in Bullet. Soc. Dendrol. France*(1912) p. 47—56. — ?) Dies dürfte wohl auch von der noch kaum eingeführten P. seipioniformis aus Hupei gelten, Nadeln 3kantig, bis 12cm, Harzgänge randständig, Zapfen stumpf länglich, 3—5 cm lang. Pinus, 243 Japan (in China durch P. Armandi vertreten), 30—60 m, Tracht wie Cembra, der sie sonst sehr ähnelt, aber Nadeln reicher und schärfer gesägt, stumpfer, an den Seiten weib- licher, Harzgänge mittelständig, siehe Abb. 257 j—t, Zapfen aber viel größer, 12,5—15: 5—8 cm, siehe Tafel II, Fig. !; eine der schönsten Kiefern, hart und wüchsig. II. Spitzen der Knospenschuppen angepreßt (Abb. 257 k, S. 246): A) (B siehe S. 245 oben) Nadeln 5,5—10 cm lang, mehr minder vorherrschend grün: 1) junge Triebe erünlich, nur unter den Ansatzstellen der Nadelbündel behaart, Nadeln fein und weich: 4. P. Ströbus, Strobe, Weymouthskiefer: östliches Nordame- rika (Kanada bis Georgia,Ost-Tennes- see, Illinois, Iowa), bis SO m, Tracht siehe Abb. 239, 5.228, Triebe später violettbraun, dann braungrau, Knospen spitzeiförmig, Nadeln 2—3jährig, —12 em: 0,5 mm, gespitzt, Seiten- flächen etwas bläu- lichweiß gestreift, Harzeänge rand- ständig, siehe Abb. 257 k—m, Zapfen 10-16:3cm(Tafell, Fig. q), September reifend, sich bald öffnend, im Jahr nach Reife oder später abfallend, Samen wie Abb. 266 a, S. 216; von Formen seien erwähnt: var. pyra- midalıs (var. fastigr- ata), Wuchs spitz- kegel- oder säulen- förmig, var. nana, hübsche rundliche Zwergform, hierher subvar. wumbraculi- fera, ferner verschie- dene Nadelfärbun- gen: var. argentea, silbrigweiß, hierher Abb. 254. Pinus palustris (P. australis), im Hort. Rovelli, besonders subvar. Pallanza (durch Güte von Dr. E. Rovelli), nivea, doch Wuchs unschön; var. aurea, Nadeln jung goldgelb; monströs ist var. monophyjlla, Nadeln mehr oder weniger zu einer verwachsen; die Weymouthskiefer liebt tiefgründige, fruchtbare, ziemlich feuchte Böden (lehmhaltigen Sandboden), ohne allzu anspruchsvoll zu sein, meidet aber heiße, zu trockene Kalkböden, wie auch zu trockene Luft, sie ist ganz hart und rasch wüchsige, jedenfalls ein ausgezeichneter Parkbaum, auch forstlich von Wert, siehe dazu Artikel VII, S. 90. . Zenea F/ a Dr 2.3 a 2er 16* 244 Pinus. 2) Junge Triebe durchaus bräunlich oder orangebraun behaart, Nadeln steifer, dicker: a) Triebe etwas kurz zottig orangebraun behaart, Nadeln 5—9 cm lang , Harzgänge mittelständig: 5. P. C&mbra, Arve, Zirbe, Zürbelkiefer: Alpen und Karpathen, außerdem Nordostrußland, Sibirien (var. sibiriea), heimische Form bis 22, sibirische bis über 50 m hoch, Tracht siehe Abb. 15, S.25 und Abb. 223, Zweige später grau, Knospen eiförmig ‚langspitzig, harzig, Nadeln 3—5jährig, etwa 1,5 mm breit, 3kantig, Zähnelung entfernt, gegen Spitze zuweilen fehlend, Seitenflächen weißlich gestreift, spitz, siehe Abb. 257 n—o, Zapfen aufrecht abstehend, stets geschlossen, 5—10:4—6 em (Tafel VI, Fig. p), Oktober- November reifend, im näch- sten Frühjahr abfallend, Sa- men wie Abb. 234d,S.223 die var. sibirica (P. sibirica) istfastnur durch schnelleren, höheren Wuchs, schmalpyra- midale Tracht (Abb. 49, S.56 und Abb. 52, S. 59), ähnlich P. Strobus, und reichere Zweigzahl in jedem Quirl ausgezeichnet, für Zierzwecke wird diese Varie- tät oft vorgezogen, sie Ver- langt etwas feuchtere Lage; das Holz der Zirbe ist für Tischlerei, Schnitzerei usw. geschätzt und diese Art forstlich als Hochgebirgs- baum sehr wertvoll, sie liebt frische bis feuchte Standorte, vor allem kühle Nordlagen. — 5) Triebe fein, zum Teil etwas drüsig, bräunlich behaart, Nadeln mit randständigen Harz- eängen: a) Nadeln steif, scharf gespitzt und gedreht, Zapfen 30—45 : 8-10 em: 6. P.Lambertiana, Zucker- kiefer: westliches Nordame- rika (Oregon, Kalifornien), höchste Kiefer, bis fast 90 m, Tracht siehe Abb. 244 und 245, Triebe ziemlich dick, Knospen zylindrisch, abgerundet oder kurz ge- spitzt, harzig, Nadeln we 3jährig, 9—12 em, tiefgrün, 3kantie, Zapfen hängend, ZUSEEN BENEE aufspringend, siehe Tafel II, Abb. 255. Pinus ponderosa, Gelbkiefer, in Oregon (phot. Alfred Rehder). Fig. i, im 3. Jahre abfallend, Samen wie Abb. 234 k; aus Oregon stammende Pflanzen sind hart, doch empfiehlt sich Veredlung, jedenfalls ist der Wuchs langsam und die Art nur für Liebhaber wertvoll, ihre wirkliche Schönheit kommt nur in alten, gut gewachsenen Exemplaren zum Ausdruck, Ansprüche wie die Wey- mouthskiefer. — ß) Nadeln weniger steif, ziemlich stumpf gespitzt, kaum gedreht, Zapfen 12—20 :3—5 em: 7. P.monticola, nordwestliches Nordamerika (Süd- -Britisch- Kolumbien, Nord-Montana bis Mittelkalifornien), bis 50 m, Tracht ähnlich P. Strobus, siehe aber Abb. 246, S. 235, auch Knospen ähnlich, Triebe ziemlich schlank, Nadeln 5,5—10 em lang, grau- Pinus. 245 grüner als bei Lambertiana, Zapfen hängend, wie Tafel I, Fig. p, viel größer als bei Strobus; sonst ähnlich dieser verwendbar für feuchte, frische Lagen, leidet aber noch leichter an Pilzkrankheiten. B) Nadeln nur bis 5 cm lang, an Seitenflächen ziemlich stark weißblau: 8. P. parvi- flöra, Japan, Kurilen, bis 40 m, meist viel kleiner, siehe Abb. 229, S. 218, Triebe grau, Behaarung fein, verstreut, Knospen kurz, eiförmig, leicht harzig, Nadeln 3jährieg, gedreht, ziemlich stumpf, Harzkanäle randständig, Zapfen 45 7,5:3,4 cm, siehe Tafel III, Fig. x Samen ähnlich Abb. 234; hübsche, meist ziemlich buschig bleibende, harte, für kleine Gärten geeignete Art. Nach Henry gehört als var. pentaph Yylla hierher die P. pentaphylla, welche in Nordjapan zu Hause ist, sie weicht im wesentlichen durch etwas größere, stärker hängende Zapfen und breiter geflügelte Samen ab, Nadeln etwas dunkler. In Kultur wohl sehr selten bei uns. b) Triebe kahl (oder bei P. Armandir unter Lupe ganz fein behaart): I. Na- deln der Büschel spreizend oder scharf herabgebogen, schlaff, meist über 10 em lang: A) Triebe olivgrün oder mehr grau, zuweilen ganz fein behaart, Harz- kanäle der Nadeln mittel- ständig: 9. P. Armandü: Westchina (Schensibis Jün- nan), bis25 m, Tracht excelsa ähnlich, siehe Abb. 74, S. 80, Knospen stumpf zylindrisch, Schuppen mit freien Spitzen oder verharzt, Nadeln 10 bis 15 em, Zapfen hängend oder abstehend, 4-17,5::5—7,dem, siehe Tafel II, Fig.o; hübsche neue Art, die härter als folgende sein dürfte und für Liebhaber wertvoll ist, siehe auch S. 69. — DB) Triebe jung blau- graugrün, Harzkanäle der Nadeln randständig: 10. P.excelsa, Tränenkiefer: Himalaya (Afghanistan bis ze u er Nepal, Bhutan), bis 60 m, Abb 256. Pinus Jejfreyi (phot. A. Purpus, Hort. Bot., Darmstadt), Tracht siehe Abb. 58, S. 65, Knospen spitzlänglich-konisch, Zweige im 1. Winter olivgrün, dann dunkelgrau, Nadeln 3jährig, hängend, 12—18 cm, weich, frisch grün, Seiten blauweiß, Zapfen hängend, lang gestielt, 15—27:5—7 cm, Tafel Il, Fie. p, Samen wie Abb. 226 e; bekannte und fast ganz harte Art, außer in sehr kalten, rauhen Lagen, schnellwüchsig, liebt guten Boden, muß zur Entfaltung der vollen Schönheit ganz frei stehen und gut beastet sein. IT. Nadeln mehr minder den Zweigen angepreßt, 8-10 cm lang: 11. P. Peüce: Bulgarien, Mazedonien, Montenegro, bis 40 m, Tracht zwischen Strobus und Cembra, Triebe glänzendgrün, im 2. Jahre braungrau, Knospen stumpfeiförmig, gespitzelt, Nadeln 2—3jährig, ziemlich steif, spitz, ziemlich gleichmäßig grün bis graugrün, allseits hell gestreift, Zapfen kurz gestielt, abstehend oder hängend, E33 cm, Tafel V, Fig. g; sehr hübsche, harte, wüchsige Art, deren Holz recht seschätzt wird, jedenfalls noch wertvoller als Strobus. B) Nadelscheiden bleibend (oder bei P. aristata bis auf 5 am Nadelbündelgrunde blei- bende Lappen abfallend, siehe Abb. 257 p, S.246): 7. Nadelscheiden bis auf Lappen abfällig, Nadeln ganzrandig, Harzeänge randständig, Triebe fein weich behaart: 12. P. aristäta hr gem een ne DZ . \ 246 Pinus. (P. Balfouriana var. aristdta), Grannenkiefer: westliches Nordamerika (Kolorado, Nevada, Arizona, Südostkalifornien), bis 15 m, Tracht wie Abb. 247, Triebe gelbbraun, Knospen spitz- eiförmig, Nadeln 10—12jährig, dieht gedrängt an den Trieben (diese fuchsschwanzartig), angepreßt, 2,5—4 em, glänzend grün, spitz, steif, mit weißen Harzausscheidungen *) siehe Abb. 257 p—g, Zapfen abstehend, 6—10: 4 cm, Tafel V, Fig. g, Schuppen grannig bedornt; recht harte, langsam wüchsige, meist buschige Art, selten, für Liebhaber. — 2. Nadelscheiden bleibend, Nadeln gezähnelt, Harzgänge mittelständig, Triebe kahl: @) Triebe nicht bereift, rötlichbraun, die lineal-lanzettlichen, weißgewimperten Schuppenblätter im 1. Jahr bleibend: 13. P. Montezüumae: Mexiko, bis25 m, Abb. 248, Knospen spitzeiförmig, harzfrei, Schuppen lang gespitzt, Nadeln 3jährig, (10—)22(—45) em, am Trieb gedrängt, spreizend, Abb. 257. Pinus: a—c flexilis: a Knospen, b Nadel und die Enden, c Nadelquerschnitt. — d—e pumila : d Nadelbüschel, e Nadelquerschnitt. — f—i koraiensis: f Knospe, 9 Nadelbüschel, } Nadelende, v Nadelquer- schnitt. — km Strobus: k Knospen, I Nadelenden, m Nadelquerschnitt. — n—o Cembra: n Zweigende mit jungen Blütenständen (1) und Knospe (2), o Nadelquerschnitt. — pP 4 aristata: p Nadelbüschel und Nadel- ende, g Nadelquerschnitt. — r Bungeana: Nadelenden. — s—v Coulteri: s Knospe, t Nadelbüschelgrund mit Scheide, u Nadelende, » Nadelquerschnitt. — ıw Sabineana: Knospen. — = rigida: Knospen. — y tuberculata: Knospe. — z— 2! densiflora: z Knospen, 2! Nadelscheide und Nadelende (links). — 2°—2? Thunbergi: 2? Knospen, z3 Nadelscheide (a. r. s, w, x nach Sargent; b, f, h, k, 1, y, z?, z® nach Natur; d—e, g—i nach Shirasawa; n nach Hempel und = Wilhelm; sonst nach Masters). gespitzelt, allseitig mit hellen Linien, Scheide 25 em im 1. Jahre, Zapfen abstehend oder herabgebogen, sich öffnend und dann bald abfallend, 6—10 cm, Tafel V, Fig. r; variable Art, besonders auffallend die var. Hartwegiti (P. Hartwegi), abweichend durch kleinere, etwas verharzte Knospen, kaum über 15 em lange, steifere Nadeln, kürzere Scheiden; diese Form ist härter als der Typ und eher versuchswert, beide nur für wärmere Teile im Gebiete *) Diese Harzausscheidungen fehlen der kalifornischen P. Balfouriana, Fuchsschwanzkiefer, welche kaum echt in Kultur ist. Pinus. 247 brauchbar, für Liebhaber, in Kultur noch ganz selten. — b) Triebe bereift, Schuppenblätter abfällig: 14. P. Torreyana: Kalifornien, bis 18 m, Tracht siehe Abb. 249, 2jährige Zweige stumpf grau, Knospen zylindrisch-konisch, Nadeln 2jährig, 15—30 em, steif, stechend, tiefgrün, Scheide 2—4 cm, Zapfen im 3. Jahre reifend, dann lang gestielt, abstehend, 10—15 em lang, Tafel II, Fig. k, ein Jahr nach Reife fallend; nur für warme, geschützte Lagen Liebhabern zu empfehlen, kurzlebig. II. Nadeln zu 3, 2 oder einzeln (bei P. Parryana meist zu 4, siehe bei P. mono- phylla, S. 265). A) (B siehe S. 252) Nadeln zu 3 (wenigstens vorwiegend!). 1. Nadelscheide völlig abfällig im 1. oder 2. Jahre‘), Harzgänge der Nadeln rand- ständig, Stammborke platanenartig abblätternd (Abb. 250): a) Triebe olivgrün, glatt, schlank, Nadelscheiden im 1. Jahre abfallend: 15. P.Bungeana, Schlangen- hautkiefer: Nordchina (bis Hupei), bis 40 m, bei uns meist mehrstämmig, Krone breit, rundlich, siehe Abb. 302, Knospen spindel- förmig, Schuppenspitzen frei, Nadeln 3—tjährig, ent- fernt am Zweig, 6—-1,9 (—9) em, steif, gekrümmt, spitz, gezähnelt, hellgrün, allseits bläulich gestreift, siehe Abb. 257 r, Zapfen 5—6:3—t cm, Tafel III, Fig.g, Samensiehe Abb.234 7, S. 223; sehr eigenartige, harte Art, für Liebhaber zu empfehlen, erst alte Bäume zeigen die weiße Farbe der Berindung. — 5b) Triebe hellbraun leicht rauh von den Nadelkissen, ziemlich dick, Nadelscheiden erst im 2. Jahre abfallend: 16. P. Gerardiana: \\Vesthima- laya (Afghanistan bis Garh- wal), bis 35 m, Krone pyra- midal, Knospen spitz- konisch, Schuppen ange- preßt, etwas verharzt, Na- deln stumpfer, grün und Wä weniger steif als bei voriger, S—10 cm lang, Zapfen we te Tafel I, Fig. :, 10—20:7— ei 11 em; noch ganz selten, Abb. 258. Pinus Sabineana, 17 m (Orig.; Arboretum G. Allard, La Maulevrie, aber gewiß hart und in nicht Angers). zu rauhen Lagen anpflanzenswert für Liebhaber. 2. Nadelscheiden bleibend, Harzgänge mittelständig: a) (b siehe S. 250.) Jahreslangtriebe einknotig, junge Zapfen also niemals lateral stehend?): 1) Bei der für uns wohl belanglosen P. cembroides aus Südwest-Nordamerika bleiben Reste der Scheide erhalten. —?) Indem wir dies auf S. 239erwähnte und auf S. 235 besprochene Kennzeichen voranstellen, folgen wir einer besonderen Anregung von Herrn Dr. E.Zederbauer, Wien, welcher sich seit Jahren mit den vegetativen Merkmalen der Nadelhölzer beschäftigt. Jedenfalls wäre nachzuprüfen, ob das Merkmal immer gut nachweisbar ist. An älteren Pflanzen von Arten mit sonst mehrknotigen Trieben werden diese meist einknotig. 248 -Pinus. 1. (II siehe unten.) Knospen nicht (oder kaum) harzig, Schuppenspitzen freit), zurück- gekrümmt (Abb. 243), an der Spitze der2jährigen Zweige eine aus den bleibenden Knospen- schuppen gebildete Scheide vorhanden: A) Nadeln fein (1 mm dick), häufig kleine beblätterte Zweiglein "auf dem Stamm und den Ästen vorhanden, Triebe gelb, Knospen rotbraun, Nadeln im Mittel 22 em lang: 17. P. canariensis: Kanarische Inseln, bis über 30 m, Tracht schmal pyramidal (Abb. 253), Nadeln 2jährig, grasgrün, weich, bieosam, gezähnelt, fein gespitzelt, Zapfen mehr minder hängend, 15—22 em lang, Tafel I, Fig. n; hübsche, aber nur für mediterrane Gegenden geeignete Art, liebt trockene, sonnige Hänge. — B) Nadeln stark, 1,5—2 mm dick, "keine solchen kleinen Zweiglein vorhanden. Triebe dick, rotbraun, Knospenschuppen silbrigweiß (oder hellgelblich), Nadeln an jungen Pflanzen 30 bis 40 em (an älteren etwa 20 em): 18. P. paluüstris (P. australis), echte Pechkiefer (Pitch pine): südöstliche Vereinigte Staaten, bis 40 m, Krone wenig verzweigt, breit offen (Abb. 254), Nadeln 2jährig, hellgrün, gezähnelt, spitz, Zapfen wagrecht oder hängend, 15—25 cm lang (Tafel II, Fig. n), in Heimat sehr wertvolle, leider fast ausgerottete Art, bei uns nur im Süden für Liebhaber von Bedeutung. Abb. 259. Pinus muricata, Bischoffskiefer, 7 m hoch und breit (Orig.; Arboretum G. Allard, La Maulevrie, Angers). II. Knospe etwas harzig, Spitzen der Schuppen angepreßt (ausgenommen P. Jeffreyi, die durch bereifte Zweige von Gruppe labweicht): A) (B siehe S. 249) Nadeln im Mittel über 15(—40) em lang: 1) Triebe rötlich oder orangegelb (nicht bereift!), im 2. bis 3. Jahr fast schwarz, olänzend: 19. P. ponderösa, Gelbkiefer; Nordwest-Nordamerika (Montana, Britisch-Kolumbien bis Kalifornien), bis 70 m, Tracht siehe Abb. 251 und 252, Zweige geschnitten nach Terpentin riechend, dick, Knospen zylindrisch-konisch, 12—18 mm, lang, Nadeln 3jährig, spreizend, dicht gedrängt am Zw eige, 15—25 em lang ‚ dunkel gelblichgrün, un er spitz, Scheiden kaum bis 15 mm, Zapfen meist sitzend. wagrecht oder +) Hier Br man vielleicht einreihen P. yunnanensis, Jünnan, Szetschwan, Osttibet, 12—40 m, Triebe glänzend orangebraun, Knospen konisch-eiförmig, Nadeln zu 3-2), 16—23 cm, dünn, halb- rund, feingesägt, junge Scheiden 22 mm lang, Harzgänge meist randständig, Zapfen wie Tafel V, Fig. p, spreizend oder herabgebogen, 10—13 cm lang. Siehe auch 8. 65. Pinus. 249 leicht geneigt (Tafel I, Fig. o), 7,5—15 em lang, bald nach Reife im 2. Herbste bis auf unterste Schuppen (also meist nicht ganz) abfallend, Samen siehe Abb. 226; variable, aber recht hübsche, gut wüchsige, bei uns ganz harte Art, liebt nicht feuchten, aber tiefgründigen Boden. Siehe auch die folgende. 2) Triebe bereift, im 2. Jahre grün oder graubraun: a) Knospen nicht verharzt, Triebe im 2. Jahre glänzend, eraubraun, geschnitten nach Orangen duftend, Nadelbüschel am Zweige gedrängt: 20. P. Jejjreyi ( (P. ponderosa var. Jeffreyi): Süd-Oregon bis Kalifornien (Abb. 256), von voriger noch abweichend durch: Nadeln etwassteifer, elastischer, stechender, weißlichgrün, 6--9jährig, Zapfen 12,5—30 cm, kurzgestielt (Tafel II, Fig. h); diese Art ist empfehlenswerter als vorige, sie liebt ziemlich trockenen, aber guten Boden, man stelle sie genügend frei, damit sie von unten auf die Beastung behält. b) Knospen verharzt, Triebe im 2. Jahre grün, kaum glänzend, Nadeln in entfernten Schöpfen: a) Triebe dick, Knos- pen dick eifürmig, lang ED. bis 4 cmlang, Nadeln steif abstehend, Rand sehr rauh: 21. P. Coül- teri, Diekzapfen- kiefer: Kalifornien, bis 21 m, Tracht pyra- midal, wie Abb. 109, S. 112, Triebe mit sehr vortretenden Nadel- kissen, Knospen hell- braun, Nadeln3—tjäh- rig, 15—35 em: 3 mm, steif, lang scharf ge- spitzt, tiefblaugrün, siehe Abb. 257 s—v, Zapfen hängend, lange bleibend, 25—35: 10 bis 12,5 cm, Tafel II, Fig. m, Samen siehe Abb. 2261; der Zapfen halber interessante Art, die in nicht zu rauhen Gegenden in geschützten Lagen hart ist undtrockenere Abb. 260. Pinus patula, im Hort. Rovelli, Pallanza (dureh Güte von Lagen in gutem Boden Dr. E. Rovelli). liebt. — /) Triebe mäßig dick, Knospen mehr schmallänglich, bis 2 cm (Abb. 257 w), Nadeln mehr minder hängend: 22. P. Sabineana: Westkalifornien, bis 24 m, nach Britton meist von Grund aus mehrstämmig, Krone breit rundlich, siehe auch Abb. 258, von voriger vor allem noch durch die blaugraugrüne, nicht so steife Benadelung abweichend, Zapfen 15—25: 10 bis 15 cm (Tafel II, Fig. g), gestielt, Samen siehe Abb. 234 g; nicht so hart wie Coulteri, nur in milderen Gegenden für Liebhaber wertvoll. B) Nadeln kaum über 13—15) em lang, Triebe dunkelbraungrün, zuweilen leicht Be 3. P. scopulörum (P. ponderosa var. scopulorum), Felsenkiefer: Nordwestamerika (Rocky Mts.), bis 37 m, Wuchs gedrun- gener als bei P. ponderosa, siehe Abb. 252, Nadeln zu 2 (oder 3), steif, hellgrün, 7—15 em lang, Zapfen kleiner, bis 11 cm lang, gilt als widerstandsfähiger, wächst langsam, auch für felsige Hänge geeignet. 250 Pinus. b) Jahreslangtriebe an gesunden, üppigen Pflanzen 2- bis mehrknotig, junge Zapfen also vielfach lateral stehend: I. Triebe cewöhnlich deutlich bereift (siehe eventuell P. a dünn, Nadeln sehr fein (höchstens 1 mm dick), hängend: 24. P. patula: Mexiko, bis 28 Abb. 261. Pinus radiata (P, insignis), 10 m; davor Herr Abbe Hy, im Arboretum des Herrn G. Allard, La Maulevrie, Angers (Orig.). Pinus. 251 Tracht wie Abb. 260, Borke im oberen Teil der Stämme wie beisylvestris abblätternd, 2jährige Zweige rötlichbraun, Knospen sehr spitz, Schuppenspitzen frei, Nadeln 15—22 cm, biegsam, Zapfen wie Tafel III, Fig. s; wird in jungen Pflanzen im Vereinsgarten versucht, wohl nur für mediterranes Klima. II. Triebe nicht (oder nur selten und schwach) bereift, Nadeln derber oder nicht so hängend: A) Knospenschuppen mit (meist) freien ‚Spitzen, 1) Nadeln nur6—12 cm, Adventiv- Bee an Stamm und Ästen häufig(Abb. 2384):25.P.rigida, nördliche Pechkiefer: östliches Nordamerika, bis25 m, breit- kronig (Abb. 57, 5.64), Knos- pen selten harzig, glänzend tiefbraun, siehe Abb. 257 x, Triebe erst hellgrün, dann gelblich, Nadeln 2jährig, steif, tiefgrün, gezähnelt, Zapfen 4—7 cm (Tafel III, Fig. y), sehr lange am Zweig bleibend Samen siehe Abb. 226 e; diese Art ist auf- fällig durch das Erscheinen von Adventivknospen aus altem Holze (wie bei echr- nata, siehe Abb. 238d) und Stockausschlag an abge- schnittenen Stämmen; sie tritt teilweise in schlech- testem Boden auf, doch ist bei Anbau auf Ödländereien ihr Holzwert gering, sonst für Liebhaber als anspruchs- lose Art für schlechte, ma- gere Böden brauchbar, hat mit der echten „‚Pitch-pine“, siehe oben, nichts zu tun, vergleiche auch S. 9%. Ihr steht nahe 26. P. se- rötina aus Südost-Nord- amerika, Nadeln meist bis -20 em lang, Zapfenschuppen ohne feste Spitzchen, kaum in Kultur, nicht so hart, vielleicht nur südliche Varie- tät (P. rigida var. serotina). — 2) Nadeln 10—20 em, Adventivtriebe fehlend: 27 P.Teocöte: Mexiko, bis 60 m, Triebe hellbraun, oft bereift, Knospen harzig, stumpfzylindrisch, Nadeln spreizend, steif, stechend, ge- Abb. 262. Pinus Banksiana, S m (Orig.; Charlottenhof bei Sanssouei-Potsdam), sägt, Zapfen wie Tafel V, Fig. 0; im Vereinsgarten zu Pruhonitz in jungen Pflanzen in Kultur, wohl wie patula. B ) Knospenschuppen mit mehr angepreßten Spitzen, Knospen harzig: 1) Nadelscheiden lang (20 mm im 1., 10 mm im 2. Jahre), Nadeln ziemlich dick (2 mm), 15—25 em lang, Zapfen symmetrisch: 28 P. Taeda, Loblolly- Kiefer, östliches Nordamerika (von New-Jersey südlich), bis 50 m, rundkronig, Triebe gelbbraun, etwas bereift und rauh von den Nadelkissen, Knospen konisch, spitz, Schuppenspitzen frei, Nadel 3jährig, bleichgrün, gezähnelt, spitz, ziemlich steif, in Büscheln am Zweigende, Zapfen seitenständig, 10—13 em 252 Pinus. lang, Tafel I, Fig. !; kaum echt in Kultur nur für südlichere Teile des Gebietes, liebt feuchte Lagen, Holz sehr harzreich, vielfach als ‚Pitch-pine‘“ im Handel. — 2) Nadel- scheiden kurz (10 mm im 1., 5 mm im 2. Jahre), Nadeln dünn (1—1,5 mm), Zapfen unsymmetrisch: a) Knospen 12—16 mm lang, spindelförmig (Abb. 257 y), Nadeln locker über Zweig verstreut, spreizend, gelblich- oder bläulichgrün, ziemlich steif, spitz: 29. P.tuberculata (P.attenuata), Warzenkiefer: Oregon bis Südkalifornien, selten bis 30 m, meist nicht über 6m, oder buschig, Nadeln 3—4jährig, 7,5—13 cm: 1,5 mm, entfernt gezähnelt, Zapfen zurückgebogen, 7,5—13 cm (Tafel V, Fig. s), viele Jahre geschlossen und bleibend; diese Art ist noch ziemlich ganz hart, wächst in trockenen, armen Böden an Lehnen u. del., insofern für Liebhaber brauchbar, selten echt. — 5b) Knospen kaum 12 mm lang, mehr spitzeiförmig, Nadeln dicht am Zweig, ziemlich weich, glänzend grasgrün: 30. P. radiata (P. in- signis), Monterey-Kiefer: Südkalifornien, bis 30 m, Tracht siehe Abb. 261, Na- deln 3jährig, 10—15 em: imm, Zapfen zurückge- bogen, 7,5—12,5 em (Tafel I, Fig. h), meist lange ge- schlossen und bleibend, sehr hübsche, durch das lebhafte Grün der Nadeln auffallende Art, die aber nur im Süden des Gebietes im Seeklima recht gedeihen dürfte. B) Nadeln fast stets zu 2 (siehe auch unter A, S. 247) oder einzeln. 1. (2 siehe 525) Nadeln zu 2 (bei echindta zu 2): a). (b siehe 52255) Jahreslangtriebe mehrkno- tig, lateral, Nadelscheiden stets ganz bleibend an Stamm und Ästen oft Adven- tivtriebe (siehe Abb. 238 d): I. Nadeln zu 2—3 am selben Zweig: 31. P. echindata (P. mitis): östliche Ver- einigte Staaten, bis 40 m, Zweigrinde schon im 3. Jahre abblätternd, Knospen Abb. 263. Pinus uneinata, Plaun dell’ Ana am Ofenpaß, etwa 2150 m spitzeiförmig, glänzend- ü. M., Schweiz (phot. Ernst Meyer; dureh gütige Vermittlung von Professor braun, verharzt, Schuppen Paeolrbien ZIEH). angepreßt, Nadeln 2—-3jäh- rig, spreizend, fein gezähnt, spitz, weich, biegsam, dunkelblaugrün, 7—13 em:1,5 mm, Triebe blauweiß bereift, spröde, Zapfen 5—6,5 cm (Tafel III, Fig. w), kurz gestielt, hängend, Gebrauchswert etwa wie bei rigida, wenn aus dem Norden der Heimat eingeführt. II. Nadeln fast stets nur2, Adventivtriebe nicht auftretend: A)(Bsiehe S. 253): Knospen- schuppen frei, zurückgeschlagen, Knospen harzfrei (Abb. 243d): 1) Nadeln 5—7—10 mm lang, Zapfen kurz gestielt, abstehend oder hängend: 32. P. halepensis (P. aleppensis), See-, Meerstrandskiefer: Mediterrangebiet, bis reichlich 15 (in Algier bis 29 m), Tracht pyramidal, siehe Abb. 3, S.13 und 59, S.66, Triebe anfangs grün, dann rötlich, leicht bereift, Pinus. 253 Nadeln 2jährig, dünn, hellgrün, 1 mm dick, Zapfen im 3. Jahre reifend, 7—10:5 em (Tafel V, Fig. n), lange bleibend, Samen ähnlich => 226d; ziemlich raschwüchsige Art, jedoch nur für warme, südliche Gegenden geeignet. ) Nadeln 10—12(—16) em lang, Zapfen so gut wie sitzend, etwas aufrecht oder ae m hängend: 33. P. Brütia, siehe S. 240 (P. halepensis var. Brutia, P. Paroliniana), italienische Kiefer: Süditalien, Kleinasien, Syrien (in Transkaukasien durch die nahe verwandten P. Pith yüsa und P. eldäarica vertreten), Tracht ähnlich halepensis, aber breiter, Nadeln (10—)12—16(—23) mm lang, Zapfen siehe Tafel V, Fig. h, zu 3—4(—6); man ver- gleiche das bei hale- pensis Gesagte, doch ist BDrutia forstlich wertvoller. B) Knospen- schuppen angeprebt, Knospen meist ver- harzt, zylindrisch 1) Triebe ziemlich dünn, deutlich blauviolett bereift, Nadeln lebhaft grün: 34. P. virgi- niana (P. inops), Jersey-Kiefer: öst- liches Nordamerika, meist nicht über 12, selten bis 36 m, Tracht fichtenartig, Nadeln 3—4jährig, sehr aromatisch, wenig abstehend, ziemlich dicht über Zweig ver- streut, 4-7 em: 1 mm, tiefgrün, gezähnelt, steif, aber weich, spitz, Zapfen abstehend, 4—7 cmlang (Tafel Ill, Fig. t), oft 3—t Jahre bleibend; harte, für arme trockene Böden brauchbare Art, für Zierzwecke kaum von Belang; was im Nor- den zur Dünenfesti- gung benutzt wird und alsınops geht, istnach SIT Mayr P. uncinata. — 9 Esel: 2) Triebe nicht be- Abb. 264. Malerische mehrstämmige Kiefer (Pinus sylvestris) im Park zu reift: ad) (b siehe Muskau, N.-Lausitz (phot. Parkdirektor R. Lauche), S. 254.) Nadeln kurz, selten bis 10 em lang: a) Nadeln sehr divergierend, Büschel an den oft gewundenen Zweigen verstreut, Zapfen meist aufwärts gebogen: 35. P. Banksiana (P. divariedta), Bankskiefer: Nordostamerika, bis 30 (meist 10—20) m, siehe Abb. 262, Knospen harzig, ockerfarben, Nadeln 2—3jährig, sehr spreizend, an älteren Pflanzen 3 cm:1, 9 mm, an Jungen bis 5(—6) em, grün, steif, kurzspitzig, Zapfen 3—5 cm lang (Tafel III, Fig. «), Samen siehe Abb. 926 b: ganz harte Art, die für ganz geringwertige Sand- und Kiesböden zur Aufforstung sich empfiehlt, wo sylvestris nicht mehr gedeiht, 254 Pinus. ist gegen Trocknis, Frost und Schüttekrankheit unempfindlich, wächst ziemlich rasch und wirkt als Zierbaum durch zierliche Benadelung, siehe auch S. 89. — ß) Nadeln nicht sehr divergierend, Zapfen abstehend oder zurückgebogen: aa) Triebe glänzend braunrot, Nadeln sehr dick, steif und stechend, nicht sehr gedreht: 36. P. pungens, Stechkiefer: Ostnordamerika (New-Jersey, Pennsylvanien bis Nord-Carolina und Nord-Georgia), trockene steinige Berghänge, meist niedrig, selten bis 18 m, breitkronig, Knospen schmal- elliptisch, bis 12 mm, Nadeln tiefgrün, 4-10 em:2 mm, an den Zweigen gedrängt, spreizend, gezähnelt, Zapfen seitenständig, zu 3—5 zusammen, 8—12 cm lang, bis über 15 Jahre oft am Baum (Tafel VI, Fig. q); selten in Kultur und kaum von besonderem Werte. — bb) Triebe gelb- oder röt- lichbraun, nicht glänzend, Nadeln nicht ausgesprochen stechend, sehr gedreht: hier- her 2, oft nur als Varietäten einer Art betrachtete Arten: 37. P. contörta, Küsten- kiefer: westliches Nordame- rika (Alaska bis Kalifornien), meist kleiner Baum (bis 7,5 m) oder Strauch, selten bis 24 m, Tracht dicht, rundkronig (hierher viel- leicht die P. Boursieri der Gärten), Nadeln ziemlich locker am Triebe, so dab dieser sichtbar, sattgrün, 25-5 em: 1 mm, 6jährig, kaum gespitzt, Zapfen wie Tafel IIL Eis. m, oft lange geschlossen am Baum bleibend; — die andere Art ist: 38. P. Mur- rayana (P. contorta var. Murrayana): im Gegensatz zur vorigen Gebirgsbaum in Nordwest-Nordamerika, meist niedrig, gelegentlich bis 50 m, Tracht in Heimat lärchenartig, Nadeln am Zweig dicht gedrängt, steifer, schärfer, dicker, mehr gelb- srün, 5—7,3 cm:1,9—2 mm, Zapfen 4—5 cm, die Samen nach Reife entlassend; ganz harter, nach Mayr selbst auf Sandboden raschwüch- Abb. 265. Pinus sylvestris var. compacta f. glauca, 1,5 m siger Baum, empfehlens- (Orig.; Hort. Hesse, Weener), werter als die typische con- torta, welche indes in Küsten- gebieten als kleiner Baum Anpflanzung verdient. Beide sind variabel und vielleicht durch nicht hybride Formen verbunden. Von der ähnlichen P. uneinata durch die kürzeren Nadelscheiden und mittelständigen Harzgänge der Nadeln leicht zu scheiden. b) Nadeln 10-15 cm lang, Knospen etwa Smm lang, stark weiß überzogen: 39, P.muricdta, Bischoffs-Kiefer: Kalifornien, Küstengebiete, gelegentlich bis 27 m, Tracht wie Abb. 259, Triebe gelbgrün, dann gelbbraun, Nadeln 3—4jährig, am Zweige sedrängt, spreizend, 10—15 em: fast 2 mm, Zapfen seitenständig, zu3—5, hängend, 5—8,5 em (Tafel V, Fig. i), sich meist erst nach Jahren öffnend und sehr lange am Zweig bleibend; Pinus. 255 eine Art der Küste, bei uns wohl nur in geschütztesten Lagen (außer im Süden) hart, selten und nur für Liebhaber von Bedeutung. b) Jahreslangtriebe ee Echt siehe 8. 264.) Nadelscheiden bleibend, Nadelränder gesägt: A) (B siehe S.258.) Nadeln ei unter S cm lang, Harzgänge randständig (vergleiche eventuell auch P. a "und Henryi): 1) (2 siehe S. 257.) Knosp yen harzig, Schuppen an- gepreßt, Nadeln tiefgrün, Zapfen glänzend, Schuppenschilder mit konkaven Flächen a) (b siehe S, 257) Tracht niederlierend-aufstrebend, Hauptstamm mehrteilig (nie ein aufrechter un- geteilter Schaft entwickelt), Zapfen symmetrisch oder nicht, eiförmig oder kugelig, bis zur Reife aufrecht oder abstehend, in der Achse gestielt, Schuppenschilder wie auf Tafel III, Fig. k oder !: 40. P. montäna, Bergkiefer, Krummholz, Knieholz, Legföhre: Heimat siehe unten, Tracht strauchig, 0,5—3(—4) m, asien eiförmig, rötlich- braun, Nadeln 5—10jährig, ziemlich derb, stumpf, meist gekrümmt, 2—5 em, Scheiden zuletzt grau, 12—15 mm lang; hierher zwei Haupt- formen: var. pumilio (P. pumilioo, P. montana var. prostrata Tubeuf): Tracht ausgesprochen niederliegend, echte Latschenform, Abb. 66, S. 73, Zapfen bis zur Reife deutlich bereift, Oberfeld der Schuppenschilder gewölbt (kapuzenförmig), Unterfeld vertieft, Nabel eingedrückt, an den unteren Schuppen- schildern unter deren Mitte (Tafel III, Fig. I); diese Form tritt auf in der Schweiz, im Schwarzwald, Fichtel- gebirge, in Bayern, Böhmen, Sehlaien, Bosnien, Herzego- wina, Montenegro; auf die Formen brauchen wir hier nicht einzugehen; ihr ähnelt sonst sehr var. müghus (P. mughus, P. montana var. frutescens ereeta Tubeuf), auf- rechte Buschföhre, Zapfen nie bereift, Felder der Schuppen- schilder gleichartig, Nabel in der Mitte, meist stechend (Tafel III, Fig. k). tritt vor Abb. 266. Pinus Pinaster (phot. Alwin Berger, Hort. Hanbury, allem in den Ostalpen bis La Mortola, italienische Riviera), zum Balkan (Bulgarien, Ru- melien) auf, im allgemeinen üppiger, höher, kaum so ausgesprochen niederliegend wie var. pumilio, diese letzte ist für uns die wertvollste für Felsen, Abhänge usw.; gewöhnlich zieht man zu montana auch die folgende Art, doch dürfte es in Übereins timmung mit Mayr und Hickel richtiger sein, diese als besondere Art zu nehmen; die Bergkieferformen wurzeln im Gegensatz zu P sylvestris flach, sie sind sehr bedürfnislos, gedeihen noch auf nacktem Geröll, armem Sand-, Moor- und Torfboden, lieben aber Luftfeuchtigkeit. — Zwischen den *) Hier.wäre wohl die P. erg aus Zentralchina einzureihen, deren Beschreibung. uns. unbekannt blieb, man sehe die Abb. 34, S. 42, und das S. 65 Gesagte. 256 Pinus. Formen der sylvestris und montana treten Bastarde auf, z. B. P. Oelakowskiörum. Die sogenannten Mittelformen zwischen dem Kreis der montana und uneinata sind wohl auch hybrider Natur. N. Abb. 267. Hinten Pinus nigra var. austriaca, 11 m, vorn Jumiperus Sabina var. lamariscifolia (Orig.; Sehloßgarten zu Pillnitz bei Dresden), -Tonossung T9q JOoquoyyopwyp ur wnapmsıp wnıpoxnL, N 29RDT Pinus. DO 257 b) Tracht baumartig, stets ein aufrechter, ungeteilter Schaft entwickelt (Abb. 263), Zapfen unsymmetrisch mit schiefem, verschmälertem Grunde, abwärts gerichtet oder hängend, 2,7—5.cm lang, Schuppen auf der äußeren (Licht-)Seite stärker entwickelt, ihre Schilder (Apophysen) mit Haken oder Schnäbeln versehen: 4. P. uncindta (P. montana var. uncinata, P. mont. var. arbörea Tubeuf), Hakenkiefer, Bergspirke, Moorspirke, Pyrenäen, Alpen, Vogesen, Jura, Böhmen, Niederösterreich, gelegentlich bis 30 m, diese Formgruppe wird nach der Ausbildung der Apophysen, Zaptenfarbe und -größe in viele Formen gegliedert; für die Gartenkultur dürfte sie ohne besonderen Wert sein; hierher die Abarten rosträta, rotunddta, ferner P. humilıs Lk., obliqua Saut., uliginösa Neum. Als ‚Bastarde von uneinata mit sylvest ris gelten P. rhaetica (sehr fraglich) und P. digenea. 2) Knospen selten harzig, ihre Schuppenränder frei, Nadeln blau- oder graugrün, Zapfen nicht glänzend, Schuppenschilder mit konvexen Flächen: 42. P. syleestri is, Abb. 268. Alte Pinie, Pinus Pinea, Stammumfang 5,20 m, Bertand bei St. Tropez, französische Riviera (phot. Dr. Fritz Mader), gemeine Kiefer oder Föhre: Verbreitung siehe bei den Abarten, bis 40. m, Tracht siehe Abb. 16, S. 26, Abb. 106, 5.109, und Abb. 264, oft recht malerisch, Borke der oberen Stammteile auf- fallend rötlich Me: as nach Shaw nur noch bei P. densiflora und P. patula der Fall ist), Zweige später gelblichgrau, Knospen eiförmig ( Abb.243g9).1—2 cm, rötlichbraun, Nadeln 3jährig, ziem- lich blau- oder graugrün, meist 56 em: 1.5—2 mm, derb, etwas stechend, fein gezähnelt, Zapfen zu 1— 2, gestielt, hängend, 3—6 :3 cm, matt, sich im Frühjahr öffnend, bald abfallend, Samen wie Abb. 226 p; ziemlich formenreiche Art, der Typ zeichnet sich im wesentlichen aus durch kaum harzige Knospen, mehr graugrüne, 5—6 mm lange, wenig stechende Nadeln, Schuppenschilder des Zapfens gewöhnlich nicht hakig vorgezogen (Tafel III, Fig. p), durch Deutschland, Südskandinavien, Polen, Nordwestrußland verbreitet, auch in Österreich und der Schweiz, sowie Ostfrankreich, bewohnt meist sandige Böden, eine forstlich hervorragende Form ist var. rigensis (P. rigensis), sehr geradschaftig (was auch bei südfranzösischen Bergformen nach Hickel der Fall ist); als andere Hauptform ist anzusehen var. lappönica 17 Silva Tarouca, Unsere Freiland-Nadelhölzer. 258 Pinus. (P.Frieseana, P.lapponica), Nordschweden, Finnland, Knospen kaum harzig, Nadeln kürzer, steifer, gerader, im Winter gelbgrün, Schuppenschilder hakig; dieser letzten kommt sehr nahe die var. engadinensis, Schweiz (Engadin), Knospen sehr harzig, Nadeln sehr starr, 5jährig, kaum über 4 cm lang, Schuppenschilder erhaben (wird auch als Hybride mit P. uncinata angesehen); von sonstigen Formen seien als für die Kultur von Belang genannt: var. pyramidalis, Säulenkiefer, hierher f. fastigidta, f. columnaris compacta und f. com- pressa, var. pendula, Trauerkiefer; var. virgata, Schlangenkiefer; var. nana, Zwerg- kiefer, hierher f. compacta (Abb. 265), f. pümila, f. pygma£a, f. bevronensis, f. umbraculifera; von Nadelfärbungen dürfte am ehesten var. aurea f. Beissneriana zu nennen sein, welche die goldige Färbung im Sommer erhält und bis Winter behält, ferner auffällig var. mono- phylla, die von P. monophylla durch die mehr blaugrünen, weniger robusten Nadeln gut ab- weicht; im allgemeinen spielt unsere Kiefer nur in größeren Anlagen eine Rolle, wo sie durch die rote Fär- bung der oberen Teile der Stämme sehr wirksam sein kann; ihre Kulturansprüche sind in jeder Hinsicht gering, siehe das im Be- ginn bei der Gattung Ge- sagte. B) Nadeln gewöhnlich über Scm lang (siehe aber P. leucodermis): 1) Nadel- scheiden in 2 lange fädige Zipfel endigend (siehe Abb. 257 21, 2%): a) Knospen- schuppen angepreßt (Abb. 257 z?), stahlgrau bis blen- dend weiß, Triebe hellbraun, glänzend, Nadeln starr, stechend: 43.P. Thunber- gi, japanische Schwarz- kiefer: Süd-undMitteljapan, Tracht unserer Schwarz- kiefer ähnlich, bis 43m, am Grund 1jähriger Zweige die Knospenschuppen noch vor- handen, nach Abfallen Quer- furchen hinterlassend, Na- deln 3jährig, am Zweig ge- drängt, (7,5) —10—14 cm, RE = spreizend, etwas gedreht, Abb. 269. Pinus edulis, 2,5 m (Orig.; Arboretum G. Allard, La Maulövrie, Angers). lebhaft grün, gezähnelt, Harzgänge mittelständig, Zapfen 5 bis 6:3—4 cm (TafelV, Fig. k), abstehend; in Heimat viele Formen, für uns diese wohl belanglos; für Liebhaber brauchbar, da hart, ganz malerisch und noch in armen Böden, aber schwach, gedeihend, Wuchs langsam. — 5b) Knospenschuppen locker oder zurückgerollt (Abb. 257 z), braunrot, Triebe bereift, grün, Nadeln weich: 44. P.densijlöra, japanische Rotkiefer: Japan, vornehmlich Nord-Hondo (Korea zweifel- haft, soll aber in China vorkommen), bis 36 m, Tracht, wie auch in Borke und Knospen der sylvestris ähnlich, aber Nadeln 6—11 em:1,5 mm, mehr graugrün, zarter, Harzgänge meist randständig, Zipfel der Scheiden zuweilen fehlend, Zapfen abstehend, 5—5,5:3 cm (Tafel III, Fig. r); in Japan sehr viele Kulturformen, die bei uns noch kaum eingeführt, auch Bastarde mit voriger Art vorhanden; im großen ganzen bei uns hart und als Zier- baum brauchbar, Ansprüche wie sylvestris. Pinus, 259 2) Nadelscheiden ohne solche Zipfel!) höchstens ausgefranst: a) Knospen harzlos?), Schuppenspitzen frei und Harzgänge der Nadeln randständig: a) Triebe dick, Knospen spindelförmig, 3—5 cm lang (Abb. 243 h): 45. P. Pinäster (P. maritima Lam., ob auch Miller?), Sternkiefer: Mediterrangebiet (von Griechenland bis Portugal), bis 42 m, Tracht wie Abb. 266, Triebe rotbraun, Nadeln 3jährig, freudiggrün, scharfrandig, derb, stechend, 12—20 cem:2—3 mm, Scheiden lang (2—2,5 cm), Zapfen zu 2—8, abwärts geneigt, 10—18:3—5 cm (Tafel I, Fig. m), Samen wie Abb. 226 m, S. 216; hübsche, raschwüchsige, tiefwurzelnde Art, die aber nur im Süden des Gebietes für uns Bedeutung hat, sie ist ziemlich variabel, doch brauchen wir hier auf die Formen nicht einzugehen. — ) Triebe schlanker, Knospen viel kleiner, spitzeiförmig: aa) Nadeln hellgrün, kaum stechend, Triebe nicht bereift:46.P.Pinea ‚Pinie: Mediterrangebiet (von den Kanaren bis Kleinasien und bis zum Schwarzen Meer), bis 40 m hoch, dichte, breit- rundliche (schirmförmige) Kronen bildend (Abb. 268), Triebe gelbgrün, Nadeln 2jährig, 10-15 em:1,9—2 mm dick, Scheiden 10—12 mm, Zapfen erst im 3. Jahre rei- fend zu 1—(2—3), gestielt, aufrecht abstehend,. S—15: 7—10 cm (Tafel I, Fig. k) Sa- men (Piniolen) mandelähn- lich, eßbar(Abb.234h); recht hübsche, durch ihre Tracht auffallende, aber nur im Süden des Gebietes wirklich brauchbare Art, sehr tief- wurzelnd. b) Knospen verharzt, Schuppenspitzen angepreßbt, Harzgänge der Nadeln rand- oder mittelständig: a) Na- deln ziemlich weich, bieg- sam 9,5—15 cm, Scheiden lang (etwa 2,2 cm im 7 ES ET 1. Jahre), aber in der Mitte se FA ce 3 9; ee ER se nee et > BEE: gegliedert, die obere Hälfte - Eu oft früh abfallend, Harz- Abb. 270. Pinus monophylla, Einblattkieter, 3 m (Orig.; Hort. Vilmorin, Verrieres bei Paris). 7 cänge randständig: 1) Hier seien vorläufig erwähnt die folgenden, unter sich wohl verwandten und densiflora nahestehenden 3 Arten: P. densäta, Westchina, Triebe kahl, orangerotbraun, Knospenschuppen anscheinend frei, Nadel- scheiden 10—15 mm, Nadeln zu 2-3, gesägt, spitz, 6—12cm, Harzgänge meist randständig, Zapfen ab- stehend oder zurückgebogen, 5:4 cm, Schuppen mit dicker, polsterartiger Apophyse, siehe S. 65. — P.Henriji, Hupei, 6—12 m, Zweige kahl, Knospen eikonisch, Schuppen zurückgerollt an Spitze, Nadeln 7,5 cm, lineal, spitz, gesägt, Harzgänge randständig, Zapfen densijlora sehr ähnlich, 3—3,5: 2—2,5 cm, eiförmig, Schuppen durch den tief niedergedrückten Nabel abweichend, siehe S. 66. — P.prominens, Westchina, 10 m, Triebe kahl, orangebraun, Knospen eiförmig, mit langer Spitze, Nadelscheiden bis 2 cm, Nadeln zu 2, kaum gesägt, 10—14cm, Harzgänge randständig, Zapfen 4—5:3 cm, beidendig verschmälert, Nabel vor- tretend, zurückgebogen-aufstrebend, rhombisch mit pfriemlicher Spitze. — P. tabuliformis und P. füne- bris, die Wilson S. 56 erwähnt, sind uns nicht näher bekannt. Masters zählte die erste als Synonym zu densijlora. Es dürfte sich erst in allerletzter Zeit herausgestellt haben, daß fabuliformıs als Art zu halten ist. P. funebris tritt nach Clinton-Baker, Illustr. of Conifers vol. III. p. 35 (1913), in Korea und der Mandschurei auf, wo sie die ähnliche Thunbergii vertritt; sie hat randständige Harzgänge. 2) Dies dürfte auch für P. Massonidna Lamb., nicht sonstiger Autoren (P. sinensis) aus China gelten, die dort noch im Norden aushält, sie besitzt 12—14 cm lange, dünne, weiche feingesägte Nadeln und dürfte kaum echt in Kultur sein; was unter diesen Namen geht, ist meist Thunbergii oder densiflora. Siehe Abb. 96, S. 99 und S. 65. r77 260 Pinus. (ar 2 Abb. 271. Podocarpus macrophyllus, 2,20 m (Orig.; Arboretum G. Allard, La Maulövrie, Angers). Abb. 272. Podocarpus: a andinus (Prummopitys elegans): Blattzweigstück mit weiblichen Blüten. — b—f Nagi: b Blattzweigstück mit männlichen Blüten, b! Blattquerschnitt, ce Staubblätter, d weibliche Blüte, bei d! im Längsschnitt, e Fruchtzweigstück, f Frucht im Längsschnitt. — g—i macrophyllus: g Blätter, } Früchte, V Fruchtlängsschnitt (a aus Engler, Pilanzenreich; b—i nach Shirasawa). Pinus, 261 47. P. resinösa (P. rubra), Rotkiefer: Nordostamerika, dort bis 45 m, Krone breit, unregel- mäßig, Triebe derb, orange- oder purpurlichbraun, Knospen spitzeiförmig, etwa 18 mm, nur teil- weise harzig(Abb. 2342), Nadeln 4jährig, glänzend grün, spitz, an Zweigspitzen gedrängt, dünn (1 mm dick), Zapfen zu 1—2, wagrecht, 5—7 cm lang (Tafel III, Fig. v), im Jahr nach Reife fallend, oft dabei Basis stehen bleibend; vertritt in der Heimat sylvestris, wie diese ver- wendbar und kaum von höherem Zierwert, in Zweigen und Nadeltracht mehr an nigra ge- mahnend. — P) Nadeln ziemlich steif, stechend, meist kürzer, Scheiden 10—12 mm, un- gegliedert, Harzgänge mittelständig: aa) (bb siehe S. 263) Triebe niemals deutlich bereift, Nadeln im Mittelüber 10cm, Knospen hellbraun: 48. P.nigra (P.Laricio ), Schwarzkiefer: Verbreitung siehe unten, Tracht variabel, Typ bis 30 m, Triebe gelbgrün bis gelbbraun, glänzend, nach Nadelfalletwas | gefeldert, Knospen spitz, an Spitze durch Harz weißlich, Nadeln 4—5jährig, aufwärts gerichtet oder abstehend, s—11—(15) em lang, dunkel- grün, nur Spitze gelblich, Zapfen zu 1(—3), meist wag- recht, 4-9:3 cm (Tafel VI, Fig. 0), im 3. Jahre sich öff- nend, bald abfallend, Samen wie Abb. 2260; man kann 5 geographische Varietäten fest- halten, die sich in 2 Gruppen gliedern; die erste hat steife, 1,5 bis 2 mm dicke Nadeln; hierher gehört var. austriaca (P. austriaca, P.nigricans, P. Laricio var. nigricans), die österreichische Schwarzkiefer, bis 30 m, Krone breiteiförmig (Abb. 267, S. 256), auf Fels- boden schirmförmig, ähnlich Abb. 268, Nadeln tiefgrün, Schuppenschilder der Zapfen scharf gekielt (Tafel Vlo), in Niederösterreich, Kärnten, Krain bis Kroatien-Bosnien, Banat, Galizien, auf Kalk, überhaupt Felsgestein; recht wertvoll, infolge der An- spruchslosigkeit in bezug auf Bodengüte und Boden- und Luftfeuchtigkeit noch auf allertrockensten Felsen ge- Abb. 273. Pseudolarix Kaempferi: A Zweig mit Kurztrieben und = . Sr T männlichen Blütenständen, diese bei a vergrößert, b Staubbeutel, pn er en a nn c—d Frucht- und Deckschuppe, B Zapfen (aus Engler-Prantl, Pflanzenfamilien). anpaßt, doch ist sie wärme- bedürftiger als sylvestris; ferner var. Poiretiana (Laricio var. corsicdna), Korsische Schwarz- kiefer, und die sehr ähnliche var. calabrica, Südostspanien, Korsika, Süditalien, Griechen- land, Kreta, etwas höher (bis 50 m) und schmalkroniger als vorige, Nadeln heller grün, lockerer gestellt, Knospen sehr wenig verharzt, Schuppenschilder der Zapfen stumpf, gilt ebenfalls als gut, wächst schneller und Schaftbildung besser, für Zierzwecke wohl nicht besser; ob die meist als var. Pallasiana (Laricio var. Pallasiana, P. Pallasiana) bezeichnete Schwarzkiefer aus Kleinasien, der Krim und dem Kaukasus zur letzten Unterart oder zu var. austriaca gehört, scheint noch strittig, Henry nimmt das letzte an; die fünfte Unterart besitzt weniger steife, nur 1 mm breite Nadeln, orangefarbene Triebe und nur 6— 1: 3—3,9 cm 262 Pinus. messende Zapfen; ihre Benennung ist sehr wechselnd, der korrekte Varietätsname dürfte var. tenuifölia sein (Synonyme: P. monspeliensis Salzmann, 1851, nomen ineditum: P. Salzmanni Dunal, 1851; P. Larieio var. tenwifolia Parlatore, 1868; P. Larvcio Abb. 274. Pseudolarix Kaempferi, Goldlärche, 8,5 m (Orig.; Hort. Vilmorin, Verrieres bei Paris). var. Salzmanni Calas, 1900; P. pyrendica und P. cebennensis, sowie P. Laricio var. pyrenaica und var. cebennensis verschiedener Autoren in unsicherer Umgrenzung), sie tritt ın Südwestfrankreich (Pyrenäen, Cevennen) auf, für uns sonst ohne Bedeutung. Pinus. 263 bb) Triebe meist deutlich bereift, Nadeln im Mittel nur 6-9 em, Knospen tiefbraun: 49. P. leucodermis (P. Larieio var. leucodermis), Panzerföhre, weißrindige Kiefer: 4 Abb. 275. Pseudotsuga tazxifolia (P. Douglasii), Douglasie, 13 m (Orig.; Hort. Hesse, Weener). Gebirge von Bosnien, Herzegowina, Montenegro, Albanien, dort gelegentlich bis 35 m, Tracht ziemlich pyramidal, von der nahestehenden P. nigra noch abweichend durch: Knospen etwas kleiner, Spitze weißlich, Nadeln kürzer (4 6—9 cm, Zapfen bis 3:2,9 em 264 Pinus. (Tafel III, Fig. 0), gleichmäßig trübbraun; noch seltene Art, welche unsere Schwarzkiefer an Härte übertrifft, sonst wie diese. IT. Nadelscheiden bis auf einen Lappenkranz am Grunde abfällig (Abb. 243 m), Nadeln nur 1,8-—4cm lang, steif, ganzrandig, Harzgänge randständig: 50. P. edulis (P. mono- phylla var. edulis, P. cembroides var. edulis), Nußkiefer: Nordamerika, Ostseite der Rocky Mts., 1800-2400 m (Wyoming bis Mexiko), kleiner Baum, kaum bis 12 m, junge Pflanze siehe Abb. 269, Triebe ziemlich derb, hellgrau oder rötlichbraun, Knospen klein, spitz- y 90 h V Abb. 276. Pseudotsuga: a—1 taxifolia (Douglasüi): a benadeltes Triebstück, a‘ Nadelende, b Triebstück von var. glauca, c Knospen, d entnadeltes Zweigstück, e männlicher Blütenstand, 7--9 Staubbeutel, h weiblicher Blütenstand, i Same, k Same ohne Flügel im Längsschnitt, 1 Embyro. — m—w japonica: m benadeltes Trieb- stück mit Knospe, n Nadeln, o Nadelende, p Nadelgrund, q Nadelquerschnitt, r Ovular- und Deckschuppe, s Deekschuppe von außen, ? Fruchtschuppe von außen mit zurückgebogener Deckschuppe, % Fruchtschuppe von innen mit Samen, » Deckschuppe, w Same. — x maerocarpa: Knospen (a—b nach Mayr; al, c—1, znach"Sargent; d nach Hickel; m—w nach Shirasawa). eiförmig (Abb. 2431), Nadeln 5—9jährig, selten zu 3, tiefgrün, fast rund, stechend, Zapfen etwa 4 cm (Tafel II, Fig. n), Samen wie Abb. 2345, eßbar; der folgenden sehr verwandt, aber viel seltener, in trockenen, warmen Lagen für Liebhaber versuchswert, Samen eßbar. — Die $. 247 erwähnte P. cembroides hat dünnere, weichere Nadeln. Pinus—Podocarpus. 265 2. Nadeln einzeln oder meist zu 4: @) Nadeln (meist) einzeln (siehe auch P. sylvestris var. monophylla, S. 258): 51. P. monophyjlla (P. cembroides var. monophylla), einnadelige Kiefer: Gebirge von Utah, Nevada, Arizona, Süd- und Mittelkalifornien, meist nicht über 7, selten bis 15 m, junge Pflanzen wie Abb. 270, Triebe hellorangegrau, verstreut fein behaart, Knospen stumpf eiförmig, etwa 6 mm, Nadeln 4—5jährig, graugrün, entfernt gestellt, 4 cm, rundlich-3eckig, spitz, Harzkanäle randständig, Scheiden bis auf Grundrosette abfällig, Zapfen 46,5 em (Tafel V, Fig. m); interessante, bei uns noch seltene, kleine Art, liebt trockene sonnige Lagen, etwas sandig-kalkigen Boden, in geschützter Lage auch in rauheren Teilen des Gebietes ziemlich hart. — b) Nadeln meist zu 4 (3—5): 52. P. Parryana (P. quadri- jölia, P. cembroides var. Parryana), Viernadelkiefer: Südkalifornien, im wesent- lichen alles wie bei mono- phylla, Nadeln 35—4,5 em, auch Zapfen sehr gleich- artig; die Art liebt feuch- teres Klima und kommt für uns kaum in Betracht. Pinus araucana siehe Araucaria. — P. intermedia siehe Larix. — P. Kaempferi siehe Larixz Kaempferi.— P.lan- ceoläata siehe Cunninghamia lanceolata. — P. larieina siehe Lariz larieina. — P. pendula siehe Larir. — P.venüsta siehe Abies venusta. — Piteh Pine siehe Pinus palustris. Podocärpus, Stein- eibe: siehe auch Abschnitt XII, unsere Arten in der Heimat Bäume, bei uns meist Sträucher, Blätter immergrün, nadelförmig oder laubblattartig (siehe Abb. 272), meist wechsel- ständig, oft 2zeilig, oder mehr minder gegenständig, Blüten- und Fruchtmerk- male siehe S. 127 und Abb. 272; Kultur und Vermehrung etwa wie Cephalotaxzus; Verwen- dung von andinus in ge- u schützten warmen Lagen — ng een = = im mittleren Teile des Ge- Abb. 277. Pseudotsuga tazıfolia var. glauca (P. glauca) im Schloßpark bietes. sonst nur im Medi- zu Wörlitz, Deutschland (dureh gütige Vermittlung von Graf Fritz v. Schwerin), terrangebiet fürs Freiland brauchbar. Vielleicht noch weitere Arten versuchswert. Berichte erwünscht. I. Blätter breit eilanzettlich, mehr minder gegenständig (Abb. 272 B):1. P. Nagi') (P. nageia, Nageia japonica): Südjapan, Baum bis 25: 0,6 m, breit verästelt, Borke zuletzt platanenartig ablösend, Zweige überneigend, Triebe grün, Blätter 2zeilig, lederig, oberseits etwas glänzend grün, unterseits bleicher, 5, 5-9:1-2,3 cm, Samen wie Abb. en se schwarzrot, bis 15 mm dick. — II. Blätter breit nadelförmig, abwechselnd (Abb. 272 a, g): A) Blätter 8-10 cm: 9-10 mm (Abb. 272 9): 2. P. macrophjjllus: Südjapan, Baum DE Ale Name ist nach Pilger, in Engler, Pflanzenreich, Tazxaceae (1903) p. 60, Myrica Nagi Thun- berg (1784). 266 Podocarpus—Pseudolarix. bis20:0,8m, Borkedünn, kleinschuppig, junge Pflanze wie Abb. 271, Samen wie Abb. 272 h. — B) Blätter15—22: 2 mm (Abb. 272 a): 3. P.andinus (Prumnopitys elegans): chile- nische Anden, kleiner Baum, 4-7 m, reich verästelt, siehe Abb. 105, S. 108, Blätter oberseits tiefgrün, unterseits etwas bläulichgrün, stumpflich, unvollkommen 2zeilig; wie oben ge- sagt, härteste der für uns in Betracht zu ziehenden Arten. Podocarpus koraiana siehe Cephalotaxus Harringtonia var. jastigiata. — P.pectinata siehe Acmopyle. — Prachttanne siehe Abies magnifica. — Prumnopitys elegans siehe Podocarpus andina. Pseudolarixc Kaempferi (P. Fortünei), Goldlärehe: Ostchina (Tschekiang, Kiangsu), Baum, bis 50m, Tracht siehe Abb. 274, Borke rötlichbraun, kleinschuppig, Langtriebe kahl. bereift, mit linearen Nadelbasen, im 2. Jahre rötlichbraun, mit breiten weißen korkigen Rissen zwischen den Nadelbasen, Kurztriebe wie Abb. 273 A, Endknospen konisch, mit Abb. 278. Von ganz links nach rechts: Saxegothaea conspieua (mit weißem Pfahl); Tsuga Mertensiana (T. Pattoniana); Athrotaxis selaginoides, hinten zwischen der Tsuga und dem folgenden Libocedrus tetragona; Sciadopitys vertieillata (die große Pflanze vorn); Podocarpus macrophylla (kleine Pflanze rechts mit Stab) (Orig.; Arboretum G. Allard, La Maulevrie, Angers). ‚pfriemlich zugespitzten Schuppen, Nadeln sommergrün, im Herbst sich gelb färbend, an Kurztrieben zul5—30, weich, 3—7,5. cm : 1—2 mm, spitz, oberseits grün, erhaben, unterseits mit etwas erhabener grüner Rippe, und längs dieser zwei leicht vertiefte Spaltöffnungsstreifen, Gefäßbündel einfach, 3 Harzkanäle unter der Epidermis; Blüten- und Fruchtmerkmale siehe S. 132 und Abb. 273, Zapfen aufrecht (nicht hängend!), im ersten Herbst reifend, nach Reife zerfallend, so daß nur die Spindel wie bei Abies stehen bleibt, eiförmig, bis5cmlang (Abb. 273B); Kultur in offener, sonniger, geschützter Lage in out dureh- lässigem, kalkfreiem Boden bei freiem Stande; Vermehrung am besten durch ein- geführten Samen; Stecklinge, Ableger und Veredlung sind nur unbefriedigende Notbehelfe, als Unterlage kann Larie Kaempferi (L. leptolepis) dienen: Verwendung als interessante Art,-die aber nur in solchen Teilen des Gebietes ein brauchbarer Zierbaum wird, wo die Edelkastanie noch gut ausreift; Wuchs in günstigen Lagen rasch. Pseudotsuga. 267 Pseudotsüga, Douglastanne, Douglasfichte: man vergleiche das in Abschnitt XII, S.138,Gesagte; hohe Bäume, Verästelung unregelmäßig, quirlig, Tracht siehe Abb. 17, 8.27, Abb. 279, Sciadopitys vertieillata, Schirmtanne, 8 m (Orig.; Schloßgarten zu Pillnitz bei Dresden), Abb. 69, S.75 und 275, Stammrinde anfangs glatt, hell, im Alter diekborkig, dunkel, korkig; - Triebe mit nur leicht herablaufenden Nadelkissen (Abb. 276 d), Knospen spitz spindel- 268 Pseudotsuga. förmig, vielschuppig (Abb. 276 c, x), Benadelung tannenartig, Nadeln meist allseits abstehend, am Grund verschmälert, oben grün, unten mit 2 hellen Spaltöffnungsreihen, Gefäßbündel einfach, Harzkanäle 2, randständig, siehe Abb. 276; Blüten- und Fruchtcharaktere siehe S.131 und Abb. 276, Zapfen hängend, holzig, im 1. Jahre reifend, bald danach abfallend, Samen geflügelt, Keimlinge wie Abb. 880, 8.93; Kultur: die Douglastanne gedeiht in fast jedem Boden mit Ausnahme ganz mageren Sandes und schwerer Tonböden, liebt aber vor allem humusreichen, lockeren, tiefgründigen, frischen Lehmboden; sie ist in jeder Weise sehr anpassungsfähig, wurzelt aber im gutem Boden tief; hinsichtlich des Licht- bedürfnisses gleicht sie fast der Tanne, verträgt leichte oder seitliche Beschattung; V er- mehrung durch Samen (nach Reife oder Frühjahr), die meisten Formen durch Veredlung auf die Stammart, für Zwergformen werden Stecklinge empfohlen; Verwendung: für uns kommen fast nur P.taxifolia und ihre Formen in Betracht, siehe diese Art. Über die richtige Be- nennung ist zu sagen, daß nach den Wiener Regeln der Name P. Douglas Caır. (1867), welcher sich auf Pinus Douglasii Don, in Lambert (1837) gründet, durch den Namen P. taxi- folia Britten (1889) zu ersetzen ist, da der älteste Name Pinus taxifolia Lambert (1803) ist. I. Nadeln an der Spitze ungeteilt, nicht 2spaltig, Triebe fast stets behaart!): A) Nadeln fast stets sanz gerade, Triebe fein weich behaart oder kahlend, Zapfen 5—10 em lang, Deck- schuppen 2,5—3,9. em: 5—7 mm: 1.P.taxi- jolia(P.Douglasii, P. mueronata): nord- westliches Nordame- rika (Britisch-Kolum- bien bis Neu-Mexiko), in Oregon und Wa- shington bis 90 m, in ' | großen Höhen viel £ X kleiner, Tracht wie Abb. 275 oder Abb. 280. Sciadopit fieillala: a } b blichem Blütenstand und Abb. 175 Ja .280. Seiadopitys vertieillala: a Kurztrieb mit weiblichem Blütenstand un 3 Nadeln, ne nn en age männliche Blüten, glänzend OBER {—-g Pollensack, h Zapfen, i—k Zapienschuppe mit Samen, bei I diese für sich, später r otbraun oder m Nadelquerschnitt («—% nach Shirasawa; Z nach Hickel; m aus Engler-Prantl, dunkelgrau, Knospen Pilanzenfamilien). etwa 10 em lang (Abb. 276 ce), Nadeln im Mittel 2-3cm:2 mm, stumpf, Färbung siehe unten, Zapfen wie Tafel VI, Fig. r, Deck- schuppen oft zurückgebogen; vom Typ, der sich durch üppigen Wuchs und schlanke, fast 1) Behaarte Triebe hat auch P. sinensis: China (Yünnan), großer Baum, Nadeln ähnlich japonica mit ausgerandeter Spitze, an Fruchttrieben 15—20 : 1,5—2 mm, Zapfen bis 6 cm lang, Schuppen zahlreicher als bei japonica, Seitenlappen der Brakteen spitzer und Samen mit Flügel bis 25 mm lang; ganz neu für Kultur. Pseudotsuga— Purpurtanne. 269 wagrecht abstehende Zweige (Abb. 275) auszeichnet, hat man hauptsächlich 2 wilde Varie- täten zu unterscheiden: var. viridis, die verbreitete grünnadelige Form und var. caesia mit bläulich bereiften Nadeln, hierzu treten noch verschiedene Kulturformen, wie var. pen- dula, Hängeform, var. pyramiddlis, Säulenform mit f. strieta und Jastigiata und var. nana, Zwergform, mit f. brevifölia, compäcta und Fretsii; die var. caesia ist forstlich wie für den Park für kältere Gegenden vorzuziehen, sonst sind beide Formen des Types gleich wertvoll, siehe auch Artikel VII, S. 90; über die Ansprüche vergleiche man das oben Gesagte, dietypische Douglastanne ist für Mittel- europa eines der allerwert- vollsten Nadelhölzer; ab- weichend ist var. glaüca (P. glauca, P. Douglasiv var. glauca) durch meist kürzere, steifere, dickere, am Trieb mehr nach vorn ge- richtete Nadeln (Abb. 276 b), schmäleren Wuchs und mehr kegelförmige Krone (Abb. 277 und TafelVII), die Farbe der Nadeln wechselt von dunkelbläulichgrün bis hell- weißgrün (f. glaueescens, f. argenten), auch eine f. pen- dula vorhanden; im Gegen- satz zur ty pischen Form, die mehr ein Baum des feuchten Küsten- oder Ge- birgsklimas ist, bewohnt die glauca von Kolorado bis Mexiko trockenere, konti- nentale Lagen, sie ist ganz hart, nur gegen Spätfrost empfindlich, für Zierzwecke ebenfalls recht brauchbar, zumal in kleineren An- lagen, da sie nicht so groß wird und langsam w ächst. B) Nadeln leicht gekrümmt, Behaarung der Triebe fein, aber steif, "Zapfen 10—17 em lang, Deckschuppen kürzer (Tafel VI, Fig. t):2.P. ma- cerocarpa(P.Douglasii var. maerocarpa): Südkalifornien, kaum über 30 m hoch, durch das angegebene gut unter- schieden, für uns nur im Süden brauchbar, gegen Frost empfindlich. IT. Nadeln an Spitze Abb. 281. Sequora gigantea, 30 m, im Schloßpark zu Bogäth, Ungarn (Orig.). 2spaltig (Abb. 276 m—0), Triebe kahl: 3. P. japönica: Mitteljapan, bis 20 m, Krone breitkegelförmig,- Nadeln gekämmt, 20—25:2 mm, gerade oder gebogen, gelbgrün, unterseits weiß, Zapfen klein, 4—5:2,5cm (Tafel VI, Fig. s), Deckschuppen über die 'Sehuppen zurückgeschlagen: in Kultur noch ganz selten, liebt feuchte Luft. 4 Purpurtanne siehe Abies amabılıs. 270 Retinospora— Sciadopitys. Retinöspora andelyensis siehe Chamaecyparis thyoides andelyensis. — R. dübia siehe unter Thuja oceidentalis. — R. Ellwangeriana siehe unter Thuja oceidentalis. — R. filicoides siehe Chamaecyparis obtusa breviramea. — R. filifera siehe Chamaecyparis pisifera filifera. — R. leptocläada siehe Chamaecyparis thyordes leptoclada. — R. Iycopodiotdes siehe Ohamaecyparis obtusa lycopodioides. 16—17 m (Orig; Arboretum G. Allard, La Mau- levrie, Angers). R. meldensis siehe unter Thuja orientalis. — R. Nobleana siehe Chamaecyparis obtusa breviramea. — R. obtüsa siehe Chamaecyparıs obtusa. — R. pistfera siehe Chamaecyparis pisıifera. — R. plumosa siehe Chamaecyparis pisifera plumosa. — R. pseudosquarrosa siehe Chamaecyparis thyoides erico- ides. — R. Sanderi siehe Chamaecyparis obtusa ericoides. — R.squarroösa siehe unter Thuja orientalis und auch Chamae- cyparis pisifera squarrosa. Rotholz siehe Sequoia. — Rotkiefer siehe Pinus resinosa. — Rottanne siehe Picea excelsa. — Russische Lärche siehe Larix sibirica. — Sabina offieinalis siehe unter Juniperus Sa- bina. — Sadebaum siehe Juniperus Sabina. — Salisburia adiantifolia siehe Ginkgo biloba. — Sapindusfichte siehe Picea orientalis. — Sawara-Scheinzypresse siehe Chamaecyparis pisifera. Saxegöthaea conspicua (Taxus patagonica), pata- gonische Eibe: reichverzweigter Baum aus Chile und Patagonien, Verästelung quirlig, ausgebreitet-aufrecht (Abb. 278), Blätter nadelförmig, lederig, oberseits etwas glänzend, unterseits mit 2 weißen Streifen, Grund am Trieb herablaufend, Spitze leicht stechend, (10—)15—20(—24) :2— 2,5 mm (Abb. 127), siehe auch S. 139; Blüten- und Fruchtmerkmale siehe S. 127 und Abb. 127, S. 129; Frucht fleischig, unregelmäßig kugelig (Abb. 127), etwa lcm lang, Samen eiförmig, mit 2 scharfen Kanten, glatt, glänzend braun; Kultur etwa wie Taxus; Vermehrung durch Saat (gleich nach Erhalt oder Reife der Samen); oder durch Stecklinge im nicht zu warmen Vermehrungshause; V er- wendung wohl nur im Süden des Gebietes in den geschütz- testen Lagen; ob bei uns schon im Freiland versucht? Scheinzypresse siehe Chamaecyparıs. — Sehimmelfichte siehe Picea canadensis. — Schirlingstanne siehe Tsuga. — Sehirmtanne siehe Sciadopilys. — Sehlangenfichte siehe Picea excelsa virgata. — Sehlangenhautkiefer siehe Pıinus Bungeana. — Schmuckzypresse siehe Callitris. — Sehmucktanne siehe Arau- caria. — Schraubentanne siehe Abies brachyphylla. — Sehwarz- fichte siehe Picea Mariana. — Sehwarzkiefer siehe Pinus nigra. — Schubertia ist Taxodium. Sciadopitys verticillata, Sehirmtanne: ver- gleiche das im Abschnitt XII, S. 136, Gesagte; Japan (Hondo), dort bis über 40 m, Tracht wie Abb. 279, S. 267, in erster Jugend noch regelmäßiger quirlig verästelt, Borke der Stämme in langen Streifen sich ablösend, rotbraun, Triebe braun, kahl, Knospen kugelig, echte Blätter zu kleinen Schuppen verkümmert, „Nadeln“ in Wirklichkeit Kladodien (blattartige Triebe, die einen Achseltrieb mit 2 zusammenhängenden Blättern oder „Doppelnadeln‘“ darstellen), zu 10—30 quirlig am Triebende gestellt, vieljährig, 8—15 em: 4—7 mm, starr, gespitzelt, oberseits glänzendgrün mit Mittelfurche, unterseits mit tiefer weißer Mittelfurche (Abb. 280); Blüten- und Fruchtcharaktere siehe S. 131 und Abb. 280; Zapfen kurz gestielt, im 2. Jahre reifend, dann noch einige Monate bleibend, 7—10:4—5,5 cm (Abb. 280 h), Schuppen holzig, Samen klein, schmal geflügelt (Abb. 280 2), Keimling wie Abb. 88e—4, S. 95; Kultur: die Schirmtanne verlangt etwa das gleiche wie unsere Weißtanne und erträgt auch so gut Schatten, sie wächst langsam, und ist ganz hart bei etwas windgeschützter Lage; Vermehrung vor allem durch Samen (gleich nach Erhalt, Sämlinge erst in Töpfen halten) gelegentlich Seiadopitys— Sequoia. aut durch Ableger oder auch halbreife Sommerstecklinge von kurzen Nebenzweigen; auch durch Veredlung auf eigene Wurzeln; Verwendung als prächtiger Zierbaum im Garten und Park. — Nur diese eine Art bekannt. Seekiefer siehe Pinus halepensis. — Sellerie-Kiefer: siehe Phyllocladus alpinus. Sequoia, Mammutbaum, Rotholz: vergleiche das im Abschnitt XII, S.137 und 142, Ge- sagte; sehrhohe Bäume, Stammborke dick, Ästekurzundsteif, Triebeschlank, rundlich, abfällig, Knospen und Nadeln siehe bei den S Arten, Blüten- und Fruchtcharak- tere siehe S. 128 und Abb. 284, Zapfen hängend, im 1. oder 2. Jahre reifend, ziemlich lange bleibend, Schuppen holzig, Samen schmal geflügelt (Abb. 284 I), Keimling wie Abb. 89r—g, S. 9; Kultur in gutem, tiefgründigem, durch- lässigem Boden, in warmer Lage, siehe aber die Arten; Vermeh- rung durch Samen, die Formen durch Langtriebstecklinge oder Ver- edlung auf Stammart; Verwen- dung siehe Arten. Nur 2 bekannt. S. gigantea (Wellingtönia gi- gantea; S. Wellingtonta, S. Washing- tonıana), Mammutbaum, Welling- tonie: Kalifornien (Westabhänge der Sierra Nevada), bis fast 100 m hoch bei einem Stammdurchmesser bis über 10 m, als sehr alte große Bäume bekannt, Tracht wie Abb.2S1, Stamm am Grunde geschwollen, Triebe erst dunkelblaugrün, dann braunrot, Knospen ohne Schuppen, Nadeln pfriemlich oder eiförmig, radial gestellt, mehr minder an- gepreßt (Abb. 284 a—c), an üppigen Trieben bis 12 mm; Zapfen 5—8: 3.56 cm, rotbraun, im 2. Jahre reifend,Schuppen holzig(Abb. 2847); bekannte, schöne Art, die selbst in wärmeren Lagen gelegentlich zu- rückfriert, meist aber sich wieder erholt; besonders schön in warmen Gebieten, wo das Holz gut ausreift, liebt freie Gebirgslagen; sehr auf- fällig ist var. pendula (Abb. 282), ferner zu nennen var. glauca, Be- laubung mehr blaugrün und die gelbe var. aurea, für Gärten auch die sehr schmalsäulenförmige var. pyramidalıs f. Holmesii zu emp- Abb. 283. Sequoia sempervirens var. pendula fehlen. — S. semperv irens, (Hort. Rovelli, Pallanza; durch .Güte von Dr. E, Rovelli). Rotholz, Eibenzypresse: Küsten- gebiet von Südwest-Oregon und Kalifornien, bis 105 m, Tracht wie Abb. 70, S. 76, von gigantea abweichend durch: Knospen beschuppt; Nadeln lineal, 6—20 mm, flach, 2zeilig, steif lederig, oberseits glänzend tiefgrün, unterseits bläulich (Abb. 284 m—n), Zapfen klein, 2,54 em, im 1. Jahre reifend (Abb. 284 p); prächtige Art, aber nur für genügend warme 972 Sequoia—Taxodium. Lagen, besonders an den Südküsten des Gebietes; wenigstens jung genügend Schutz in rauheren Gegenden, Holz in Heimat sehr wertvoll, Stockausschläge werden reichlich gebildet; interessant ist var. pendula (Abb. 283). Sevenbaum — Juniperus Sabina. — Sikkimfichte siehe Picea spinulosa. — Sikkimlärche siehe Larix Griffithiana. — Silberfiehte siehe Picea pungens argenlea. — Silbertanne siehe Abies concolor- Formen. — Sitkafichte siehe Picea sitchensis. — Sitka-Scheinzypresse siehe Chamaecyparis nootkatensis. — Sonnenzypresse — C'hamaecyparis oblusa. — Spanische Tanne siehe Abies Pinsapo. — Spießtanne siehe Cunninghamia. — Spirke siehe Pinus uncinata. — Spitzblättriger Wacholder siehe Juniperus Oxycedrus. — Sumpizypresse siehe Taxodium. — Stachelfichte siehe Picea polita. — Stechfichte = Picea pungens. — Stechkiefer siehe Pinus pungens. — Stechtanne siehe Keieleeria. — Steineibe siehe Podocarpus. — Sternkiefer siehe Pinus Pinasier. — Stinkeibe siehe Torreya. — Strobe siehe Pinus Strobus. — Tanne siehe Abies. Abb. 284. Sequoia: a—e gigantea: a Triebstück, b—c Blatt, dim (Querschnitt, e Zweig mit männlichen Blüten, / männliche Blüte, g Zweig mit weiblichen Blütenständen, A weiblicher Blütenstand, i Zapfen, k Zapfen- schuppe, 1 Same. — m—q sempervirens: m Zweigstück mit Blättern, n Zweig mit männlichen Blüten, o Pollen- säcke mit Deckblatt, p Zapfen, q Zapfenschuppe mit Samen (a—%, k—1 nach Parde; inach Hiekel; m—q nach Beißner). Taxödium, Sumpfzypresse: siehe auch S. 135, Bäume, Tracht wie Abb. 19, S. 29 und Tafel X, an den Wurzeln entstehen bei alten Bäumen eigenartige knieförmige Bildungen (Wurzelknie), siehe Abb. 116, S.119, Triebe von zweierlei Art, die an der Triebspitze bleibend, Achselknospen tragend, die darunter am Trieb abfallend, ohne Knospen, Knospen an der Spitze der bleibenden Triebe gepaart, wie Abb. 285 ce, die darunter, aus denen die abfallenden Triebe entspringen, wie Abb. 285 a—b; Blätter nadelförmig, spiralig, an den bleibenden Trieben ringsum abstehend, an den abfallenden Zweiglein gekämmt, wie Abb. 285 o, d, oder angepreßt, wie Abb.285r; Blüten- und Fruchtmerkmale siehe 5.128 und Tafel X1. UF TTIEIEEOT TR TR in 3 We a | n lee x ; 3 = i N | | \ | Thuja orientalis var. elegantissima, in La Maulevrie, Angers. Taxodium. 273 Abb. 285, Frucht Holzzapfen, im 1. Jahre reifend, Schuppen dick lederig, Samen wie Abb. 285%k—I, Sämlinge wie Abb. 89s—t, S. 94; Kultur in feuchtem, etwas sandigem, in wärmeren Gebieten auch sumpfigem Boden, doch gedeihen sie auch (namentlich in rauheren Lagen) auf trockenerem Stande noch, wachsen aber dann anscheinend mehr schmal pyramidal; Vermehrung durch Saat, gleich nach Reife oder Ankunft, in feuchtem Boden, junge Pflanzen schnellwüchsig, aber schutzbedürftig; auch durch Stecklinge im Glashaus oder die Arten oder Formen durch Veredlung auf Stammart; Verwendung als sehr hübsche Zierbäume, siehe Formen. R I. Blätter der abfallen- den Triebe gekämmt (Abb. 285 d—e), Zweige wagrecht abstehend, Borke ziemlich dünn und glatt: 1. T. di- stichum: südöstliche Ver- einigte Staaten, gern auf Kalk, Knie schlank und spitz, in Heimat gelegent- lich bis 1 m, Stammgrund scharf abgesetzt, Tracht siehe Abb. 19, S.29 und far- bige Tafel X, bis 50:4 m, Triebe hellgrün, später glän- zend rötlichbraun, Nadeln 1-2 cm lang, gelblichgrün, unterseits oft etwas weiß- lieh, vor dem Abfall bräu- nend, Zapfen kugelig, 2,5 cm dick, wie Abb. 285 2; be- kannte, durch das lichte Grün der feinen Belaubung auffällige Art, prächtiger Zierbaum, der viel mehr an- gepflanzt zu werden ver- dient; sehr nahe steht das für uns zu empfindliche T. mueronatum (T. mu- cronulatum, T. mexicanum, T. distichum var. muerona- tum oder var. mexicanum) aus Nordostmexiko. II. Blätter der ab- fallenden Triebe ziemlich an- gepreßt (Abb. 2850), Zweige aufrecht, Borke dick, tief iR u e. Bi gefurcht: 2. T. adseen- Abb. 285.T. azodium: a—n (distichum: a—bW interzweigstücke,e Endknospen, ee d beblätterter Kurztrieb, e Stück davon vergrößert, f—q weibliche Blüte, dens )( .ımoricarıum, 7 Deckschuppe mit Samenanlagen, i Zapfen, k—] Same in Längs- und T. distichum var. imbrica- Querschnitt, m männliche Blüten, n Deckschuppe mit Pollensäcken. — rium, T.distichum var. erechi- 0—Pp adscendens (mierophyllum): o Triebstück mit Blättern, p Blatt- frons) südöstliche Ver- querschnitt. — g—s heterophyllum (Glyptostrobus!): g—r Triebstücke mit a8 Be Staat Vısmiabis abstehenden und anliegenden Blättern, s Blattquerschnitt von q, ? Zapfen einig e staaten ( ırzınıa IS \(d, /, m, p, s, t nach Koelme; g—, n nach Engler-Prantl; sonst nach der Natur). Florida, Alabama), meidet Kalk, Knie niedrig, rundlich, Stammgrund allmählich sich konisch verbreiternd, bis 25:1 m, die feinen abfallenden Triebe meist länger, Blätter pfriemlich, 5—10 mm (Abb. 285 0), sonst £ Egger 5 p nn Früchte sehr ähnlich der ersten Art; T. adscendens geht meist als Form von distichum und !) Der älteste Name ist Taxodium adscendens Brongniart, in Ann. Sei. nat. XXX. 128 (1833) (oder das gleichzeitig publizierte T. mierophyllum Brongniart), er hat nichts mit T. distichum var. fastıgratum zu tun. nn Silva Taroucea, Unsere Freiland-Nadelhölzer. 1 274 Taxodium— Taxus. ist in den Gärten besonders in der Kulturvarietät mit hängenden Zweigen, var. pen- dulum (Taxod. distichum var. pendulum, Glyptostrobus pendulus) vertreten, sehr eigen- artig; bei T. adscendens treten gelegentlich Triebe wie bei distiehum auf und Henry ist geneigt, in der Art nur eine Jugendform davon (entsprechend Oryptomeria japonica var. elegans) zu sehen, doch scheint es besser nach Harper T. adscendens als eigene Art an- zusehen. Außer var. pendulum noch mannigfache Formen in Kultur, die durch Veredlung erhalten werden und sehr verschieden aussehen. Man verwechselt die Art oft mit T. (Glyptoströbus) heterophyllum aus Südostehina, welches sicher- lich nicht hart und nur in Kalt- hauskultur vorhanden ist, es hat kürzere Kurztriebe als 7. adscen- dens und die Blattstellung und -form ist ganz abweichend, die Nadeln sind 3kantig (siehe Quer- schnitt Abb. 285 s im Vergleich zu p), der gekielte Rücken läuft am Zweig hinab (Abb. 285 q), Zapfen wie t. Taxus, Eibe: siehe auch Abschnitt XII, S. 138; Bäume oder Sträucher, Tracht siehe Abb. 287 bis 290, Verästelung meist aus- gebreitet, Stammborke rötlich, dünn, schuppig, Knospen mit dachziegeligen Schuppen, Blätter nadelförmig, an aufrechtenSchoßen spiralig, an wagrechten kamm- förmig-2zeilig gestellt (Abb. 286), flach, Rand umgebogen, Oberseite tieferün, Unterseite heller, nicht weißstreifig, Grund kurzgestielt, Harzgang fehlend; Blüten- und Fruchtmerkmale siehe 8. 127; Frucht beerenartig, aus einem Samen mit fleischiger Hülle be- stehend (Abb. 286 d—/), meist rot, im ersten Herbst reifend und ab- fallend, Sämling wie Abb. 89a, S. 9; Kultur meist ohne be- sondere Mühe, die Eiben lieben sandiglehmigen, genügend frischen Boden und meiden trockene heiße Standorte, reichliche Luftfeuchtig- keit tut ihnen gut, sie vertragen Abb. 286. Taxzus: a—g baccata: a Zweig mit Früchten, b weibliche, sehr viel Schatten; Vermehrung cmännliche Blüte, d Früchte, e Frucht im Längsschnitt, / Same durch Samen, im Herbst, die im Längsschnitt; q Triebstück von var. adpressa. — h—k cuspidata: jedoch 1-2 Jahre liegen; Steck- h Zweig mit Frucht, i Blätter, k entnadeltes Zweigstück. — I flori- 1; -eiten Trieben sm et dana: Triebstück. — m—o brevifolia: m Triebstück, o Frucht. Inge aus reifen Irieben Im Lierbs — p baccata var. Wallichiana: Blatt: (af nach Engler, Pflanzen- unter Glas wachsen gut, doch nur reich; A—%k nach Shirasawa; m—o nach Sargent; sonst nach der Natur. solche aus Kopftrieben zu emp- fehlen (Stecklingspflanzen aus Seitentrieben sind aber z. B. für Bekleidungen von Böschungen brauchbar); ferner Ver- edlung der zahllosen Formen auf den baccata-Typ; Verwendung des Typs als Schatten- pflanze, Wuchs langsam; viele Formen für den Garten sehr geschätzt, vor allem auch für Hecken, da sie Schnitt sehr gut vertragen, so daß oft die absonderlichsten Figuren daraus gezogen werden; wertvolle Zierpflanzen! Taxus, DD —] Ju Über die richtige Benennung ist Besonderes nicht zusagen. Die Namengebung der baccata-Formen wäre allerdings noch in mancher Hinsicht zu berichtigen. Man vergleiche das im Abschnitt X, S. 123 ff. allgemein Gesagte. Alphabetische Übersicht der im folgenden erwähnten lateinischen Namen. (Die Ziffern bedeuten die Seitenzahlen.) adpressa.-. - - - --- » ... 207 baccata ericoides - - .. . ..277 baccala Washingloni . . . 277 DRERRDRN > nur, > 2. 2,286 — fast. > are. Alb: bdreinfolia:: .: “rec. —WMÄDTESSE. . 2 "no 0 anal: 0 UTEREN ee All». camadensis)1..7. . ua A — — Aurel .» 22.2... 277 — — aureo-variegaia . . . 277 cuspidata .» 2.2... 276 — — strida. -. -.-.- ..277 — — chesthuntensis. . . . 277 — chimensis ..... . . 276 — AUTEl- 2» 2 2.2.20. . 2077 0 — — columnaris. ... . 277 — latıfolia ke — aureo-variegata DU. NE ee 3 A NN 2 are res AN — brevifolia 276 — hibernica . . ... . . 277 Dovastomi. er BAT — canadensis 216 "7 — horzonlalis - .. : 2 "311. 'empelnjola: ’..2- 7.2.22 aM — chesthuntensts DE EN NOT ee Aloe OYLCDVÄESEE = en Ve AT — columnaris DUE © MUNE Ener ae 2 ll. KO ME Va — cuspidata . 206) => = Dendule 2. : 12.2020. = Alle, -Aibermien- .". 22 8820. ‚pa —ANavsE 2 0 re AL 0, — AWOCUMBENSR. 2.22 33-0 OHNE en ee a = IWMAaGONı.. >. rer 2ll — TED ir ne are Bl Tardwan. 0 Er an — elwasimensis auren. ... 217 — strieau 2... -.'. 24. Wallichiana ..- -.. ---. 276 BEI ee et 3 Wallichvand 2 22826 Abb. 287. Taxus baccata var. Dovastoni, 10 m breit (Orig.; Arboretum Allard, La Maul6vrie, Angers). Übersicht der Arten!). (Anordnung auf Grund der Zweig-, Knospen- und Nadelmerkmale.) I. Nadeln oberseits im Sommer gelblichgrün, ziemlich kurz, 12—16(—20) mm lang: A) Knospenschuppen spitz lanzettlich, Nadeln wie Abb. 286 m—n, meist Baum: t) Die Bewertung der Arten ist sehr wechselnd. Henry in Elwes and Henry, Trees of Great Britain I. p.99(1906), und Pilger, in Engler, Pflanzenreich IV. 5. Taxaceae p. 110 (1903) unterscheiden nur Varie- täten oder Subspecies einer Art. Wir halten die Hauptformen als Arten aufrecht, weil das für unsere Zwecke praktischer ist. 18* 276 Taxus. 1. T. brevifölia (T, baccata var. brevifolia): Nordwestamerika (Britisch-Kolumbien bis Mittelkalifornien, Montana, Idaho), im Gebirge bis 2400 m, Höhe bis 24: 1,2 m, breit ver- zweigt, Triebe grün, später glänzend rotbräunlich, Knospen gelbgrün, Schuppen gekielt, Nadeln 4-5jährig, lineal, flach, dick, spitz, Stielchen gelb; Frucht wie Abb. 286 0, 8-12 mm lang, braunrot; anscheinend selten echt in Kultur, nicht ganz so hart wie baccata. — B) Knospenschuppen stumpfeiförmig, Nadeln wie Abb. 286 I, niederliegender Strauch: 2. T. canadensis (T. baccata var. minor oder var. canadensıs, T. minor): östliches Nordamerika (Neufundland bis Virginia, Mani- toba, Jowa), soll in Kultur mehr aufrecht werden, Knospen grün- lich, Schuppen gekielt, Nadeln dicht, 11—20: 0,5—2 mm, siche- lig, Ende plötzlich kurz zugespitzt, im Winter sich rötend, Frucht kleiner als bei baccata, 2 Monate früher reifend; scheint sehr selten echt in Kultur zu sein, sollte als Unterholz in feuchten Gehölz- gruppen mehr versucht werden. II. Nadeln oberseits sattgrün (außer bei gewissen baccata-Garten- formen), 15—32 mm lang: A) Knos- penschuppen sehr spitz und ge- kielt, Nadeln wie Abb. 286 h, ?, ihr Stiel hellgelb bis bräunlich: 3. T. cuspidata (T. baccata var. cuspidata): Japan (Hondo), Baum, bis 22 m, oder Strauch, Nadeln 18—26 mm, steif, gerade, scharf- spitzig, dick, unterseits bei Kultur- pflanzen nach Henry meist gelb- lich, Frucht wie Abb. 286 h; ge- drungen aufstrebend verästelte hübsche Art, hierher var. nana (geht in den Gärten fälschlich als T. brevifolia), kompakte Zwerg- form, Blätter kürzer, für Kultur recht brauchbar und ganz hart!, nahe stehen Formen aus der Man- dschurei mit sehr breiten Blättern (var. latifölia) und ferner die zentralchinesische var. chinen- sis, siehe Abb. 35, S. 43, die nach Wilson (S. 57) vielleicht eine gute Art darstellt und nach Pilger nur 15—20 : 2,5—3 mm messende Na- deln hat. Abb, 288. Tazxus baccata var. Davısi, 4 m (Orig.; Hort. Hesse, Weener). B) Knospenschuppen abge- rundet, kaum gekielt, Nadeln wie Abb. 286 a; ihr Stiel grün: 4. T.bacedata: heimisch (doch nur stellenweise), sonst ganz Europa, Algier bis Nordpersien und. Kaukasus, Baum, bis über 20: 1,5 m, mit rundlicher, dichter Krone oder Strauch (Abb. 290), Nadeln 15—30 :2—2,5 mm, sich allmählich zuspitzend, Frucht wie Abb. 286 d—f, 8-12 mm, süß, Saft klebrig; von wilden Formen zu nennen var. Walli- chiana (T. Wallichiana), Ostindien bis Philippinen, Nadeln sehr lang zugespitzt (Abb. 286 pP), sonst sehr viele Kulturformen, als deren wichtigste wir nennen: var. fastigiata (T. hiber- 3 * Taxus. 277 nica, bacc. var. hibernica), die mn irländische Eibe, prächtige schwarzblaugrüne Säulen, wie Zypressen, siehe Abb. 82, S. 87, alle Blätter radial spreizend, leider nur für geschützte, warme Lagen hart, sehr w en für Gärten, hierher gelbe (f. aurea), gelbbunte (. aureo- variegata) und weißbunte Formen, ganz hart soll sein f. nova, mit etwas reiner grüner, feinerer Benadelung; ähnliche Säulenformen sind f. columnaris (ob damit identisch die in Abb. 288 dargestellte var. Davisii Hort. Hesse?), f. chesthuntensis; ferner var. erecta (var. stricta), breit, dicht, pyramidal, Nadeln kurz, spitz, schmal, glänzendgrün, recht brauchbar und hart, auch hiervon bunte Formen; var. pendula, Hängeform, von dieser Gruppe ist wichtig var. Dovastöni (T. Dovastoni), überhängend, wie Abb. 287, noch malerischer, wenn Haupttrieb entwickelt, sehr dunkelgrün, Tracht Abb. 289. Tazus baccata var. adpressa, 4,5 m; rechts dahinter die Palme Trachycarpus excelsa (Orig.; Arboretum G. Allard, La Maulevrie, Angers). breit, var. horizontalis, ausgebreitet verästelt, aber Spitzen aufrecht; ferner interessant var. recurvata mit zurückgekrümmten Blättern und die niederliegende var. procumbens; zu den Zwergformen var. nana (T. Föxii) gehört auch var. ericoides (T. ericoides, T. empetri- fölia), feinzweigig, schmal- und spitznadelig, var. aürea (var. elvastonensis aurea), Nadeln goldgelb, hart, gilt als sehr hübsch im Winter, dagegen treibt var. Washingtöni goldgelb aus; schließlich noch zu nennen die ganz abweichende var. adpressa (T. er T. tar- diva), siehe Abb. 289, dichtzweigig, dichtbenadelt, Nadeln stumpfgrün, nur 6—10:2—3,5 mm, stumpf, nur gespitzelt (Abb. 286 g), nicht aus Japan, wie meist angegeben, sondern in England in Kultur entstanden, eine kleine Säulenform davon ist f. strieta, auch eine gelb- bunte Form, f. aurea; die Eibe ist eine sehr geschätzte Kulturpflanze, welche infolge ihrer feinen Bewurzelung gute Ballen hält und sich somit auch in größeren Stücken noch 278 Taxus— Thuja. verpflanzen läßt; verträgt stärksten Schnitt, liebt schattige oder, wenn sonnig, genügend luftfeuchte Lagen. Taxus Harringtönia siehe Cephalotaxus. — Taxus patagönica siehe Sazxegolhaea. — Tränenkiefer siehe Pinus excelsa. Thüja (Thüya, Thya), einschließlich Biöta, Lebensbaum: man vergleiche das S. 141 Gesagte; immergrüne, meist unangenehm und nur bei plicata (gigantea) aromatisch duftende Bäume (oder Formen strauchig), Tracht meist pyramidal, Zweige flach, meist in einer Ebene fiedrig oder fächerförmig fein verzweigt, Blätter klein, schuppenförmig (selten etwas nadelartig, die sogenannten Retinospora, Jugendformen), zu 4 in kreuzgegen- ständigen Paaren, auf den Zweigflächen flach, an den Kanten gefaltet, Zweiglein als Ganzes abfällig; Blüten- und Fruchtcharaktere siehe S.12Sund Abb. 129a—e und 294; Zapfen einzeln, umge- bogen, oder bei Biota auf- recht, die 3—6 Paar kreuz- gegenständigen Schuppen schwächer oder stärker ver- dickt, Samen länglich, schwach- odernicht geflügelt (Abb. 2949); Kultur am besten in frischem, eher feuchtem, lehmig-sandigem Boden; Vermehrung durch Saat (gleich nach Reife oder Frühjahr), die Formen durch Spätsommer- stecklinge oder Veredlung auf ocerdentalis; V er- wendung als höchst brauchbare Gartenpflanzen, ausgezeichnet für Hecken, Deckpflanzungen, ferner als Grabschmuck und im Gar- ten; im Park nur mit Vor- sicht zu verwenden, da sie hier nur am richtigen Ort (z. B. feuchte Niederung, Flußufer) und in Masse wirken, gewöhnlich emp- finden wir sie in unseren Landschaftsbildern als stö- rend; vergleiche im übrigen Abb. 290. Junge wilde Eibe (Taxus baccata) im Höllental, Schwarz- die Arten. wald (phot. Hofrat Dr. L. Klein, Karlsruhe). Über die richtige Benennung wäre zu sagen, daß der Name Th. gigantea Nuttall (1834) durch den älteren, Th. plicata D. Don (1824) ersetzt werden muß, wie dies auch Henry auseinandersetzt. In der Literatur herrscht vielfach eine Verwirrung zwischen dem gut begründeten Namen Th. plicata D. Don, in Lambert, Pinus II. 19 (1824), und dem obskuren Garten- namen Th. plicata J. Donn, Hort. Cantabrigiensis ed. 6. p. 249 (1811). Wir konnten nur die 8. und 9. Auflage von 1815 und 1819 einsehen, die F. Pursh herausgegeben hat; dort steht p. 307 unter Thuja nur „3 plicata, plaited‘ ohne Angabe einer Heimat usw. Da nun die 6. Auflage sicherlich nicht mehr besagen wird, ist dieser Name ein nomen nudum und ganz und gar belanglos für uns. : Die beiden Autoren D. Don und J. Donn werden vielfach verwechselt! Die als Thuja japonica Maximowiez (1866) gehende Art wurde zuerst als Thujopsis Standishiw Gordon (1862!) beschrieben, mithin hat der Name Th. Standishii Carriere (1867) den Vorrang. Thuja. Abb. 291. Alte Thuja oceidentalis im gräflich Schaffgotsch’schen Park zu Purgstall, Nied.-Österreich (phot. Gra* Herbert Schaffgotsch). Alphabetische Übersicht der im folgenden erwähnten lateinischen Namen. Die zuanderen Gattungen gehörenden Synonyme siehe am Schlusse dieser Gattung. elegantissima . fıliformis gigantea — atrovirens . — pendula . — pyramidalis . japonien . Lobbi — atrovirens . meldensis Menziesti ocerdentalis — alba — albospica — albovariegata — argentea — asplenifolia — aurea — — aurescens — — lutea — — Vervaeneana — amrescens . . — Bodmeri — (Columbia . — Columna . . — columnaris — compacta . . — crispa — — cristata (Die Ziffern bedeuten die Seitenzahlen.) occidentalis eristata . Douglasii . Ellwangeriana . — aurea — „Rheingold“ . ericoides jastigiata filicoides fıliformis - — asplenifolia. — Bodmeri . — filicoides — Ohlendorjfii — recurvala — Spaethü . Froebelii . globosa globularis . hoersholmensis . Hoveyi . intertexta — thujopsordes lutea . nana . : malonyana . — compacta — Froebelii . — globosa . — globularis 282 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 282 283 281 281 281 281 281 281 occidentalis nana hoershol- mensis — — Hoveyi — — Spihlmanni — — umbraeulifera -— Ohlendorffiüi . — pendula . — — reflexa — plicata — — dumosa — — Llaveana. — pyramidalis . — — (olumna — — eolumnaris . -— — jastigiata — — malonyana. — — Rosenthalii — _—_ strielin - — — taltarica - — recurvata — reflexa — Rosenthalii — Spaethiü — Spihlmanni . — squarrosa . — — ericordes . — strieta — ftatarica — thujopsioides 281 281 2s1 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 281 ID) -— u 280 Thuja. oceidentalis umbraculifera . 2831 orientalis decussata . -. . . 285 orientalis tatarica. - » -» . 285 — variegata » » 22 ...283 — elegantissima .....286 — telragona ---.-..285 — lb: 2. ea. a8 eijormis.. 5.2289 V—- Wamegaia.. nr ea — — albospca .....24 — — strida. ......2385 — — Verschaffelli ... .. . 286 — — albovariegata . . . -: 234 — — tetragona .....%285 — Verschaffelti...... . . 286 — —:argenlea”. : 2...» 284 — WMiermedia . -:.2..7. AB8D DENdUaN Eee ee — — Columbia ......284 — laxenburgensis. . . .. 285 plieata -..»...... 281, 284 — Vervaeneana. - »- :.283 — meldensis.. - - -»..2%85 — alrwirens. . 2... ..285 — Warteana: 22.2... nn 28h = Mana. 22 2 en 2 N uoSar ee — — aureovariegata . . . 81 — — compada .» ....26 — fastigiala - - -. .... 285 — — globosa . .....281 — pendla ..:......2855 — Llaveana . ..... . 28 — —lultescens . .."..:- „281, = pyramidalis . . . »: 2.885. „— mendulas .. 2 2 vermdan orvenlalis. - » -» =. 2...285 — — laxenburgensis . . . 285 — pyramidalis. . ... . . 285 — AU... nn. 286 2 — semperaurescens . . . . 836 — — fastigiata. - . . . . 288 — — elegamtıssima . . . - 286 — smlarrosa - » =... .:.2886 Standishü ... ..2.. . „uer28n — —usemperautescens” . 2286 —istnietn 2 0 ..2.2.2.2.286 talarıca 2.2. 2 22 — compacta » » - 2... 286 Übersicht der Arten!). (Anordnung auf Grund der Zweig- und Blattmerkmale.) I. (II siehe 5.285) Zweige in wagrechter (oder etwas schiefer) Ebene verzweigt, Ober- und Unterseite deutlich ausgeprägt, Zapfenschuppen wenig verdickt, unter Spitze nur schwach gehörnt (Abb. 294 d), Samen geflügelt (Abb. 294 g), Gruppe Euthüja (Gattung Thuja im engeren Sinne). Abb. 292. Thuja oceidentalis var. umbraculifera, 1m hoch, 2 m breit (Orig.; Hort. Späth, Baumschulenweg bei Berlin). 1) Im wesentlichen nach Pard6, in Bullet. Soc. Dendrol. France (1912) Nr. 23, p. 24 und Henry, in Elwes a. H., Trees of Great Britain I. p. 183 (1906). Thuja. 281 davon 2(—4) Schuppen fertil: 1. Th. occidentalis, abendländischer Lebensbaum: öst- liche Vereinigte Staaten (von Neu-Braunschweig bis Ostnord-Karolina und Tennessee), bis 22 m, oft nur Strauch, Tracht siehe Abb. 291, oft mehrstämmig, Borke abrollend, aber nicht so sehr und so dünn wie bei Standishii, Blattoberseiten sattgrün, Triebe gerieben unangenehm riechend, Zapfen wie Abb. 294 d; sehr formenreich, w obei zwischen Jugend-, Alters- und Übergangsformen zu unter- scheiden ist: die Jugendformen gehen oft fälschlich als Retinospora (siehe unter Ohamaeeyparis), sie seien geführt als var. squarrösa: hierher gehören f. ericoides (Ret. dubia), durch vegetative Vermehrung (Stecklinge) festgehaltene Sämlingsformen, Blätter lineal, spreizend, weich (Abb. 29% e), oberseits matt-, unter- seits graugrün, im Winter schmutzig- grün, bildet dichte rundliche oder pyra- midale Büsche, besonders für niedrige Hecken, die stets im Schnitt eehalten werden, brauchbar; eine Übergangsform ist var. Ellwangeriana (R. Ellwan- geriana), Zweige der Jugend- und Alters- form auf derselben Pflanze (Abb. 294 b), aber unregelmäßig verteilt, bildet hübsche Pyramiden, als Grabschmuck viel ver- wendet, hiervon auch eine goldgelbe Form, f. aurea (f. „‚Rheingold‘) vorhan- den; die Zahl der Altersformen ist Legion, wir gruppieren sie, indem wir nur die wichtigsten nennen, wieder nach den S.123 besprochenen Variationstypen: var. Pyramidalis, Tracht schmal säulen- förmig, hierher f. fastigiata (f. strieta, 1. columnaris), f. colümna, f. malonyana (Abb. 293), f. Rosenthal, glänzend grün, f. tatarıca gelblichgrün u. a.; var. pen- dula, Trauerform, hierher f. reflexa; var. plicata (Th. pliedta Parlatore, nicht Don), Wuchs dichter, gedrungener pyra- midal, Zweigenden mehr senkrecht ge- stellt, seitliche Blätter flacher, unterseits mehr blaugrün, zuweilen als „Art“ an- gesprochen, aber nur Variation des Typ, ähnlich ist var. Wareana, rein grün, robust, für Hecken sehr geschätzt, von var. plicata kommt eine Zw ergform f. du- mösa (f. Llaveana) vor, wie auch von var. Wareana eine f. globösa, letztere hat auch gelbbunte Formen (f. lutescens, f. aureo- variegata);, var. nana, Zwergformen des Typs, Bau meist kugelig, hierher f. com- paeta (f. Froebelüi, f. q globularis, f. Spihl- Abb. 293. Thuja occidentalis var. malonyana, Mutter- mannti, f. hoersholmiensis), f. globösa, f. pflanze im Hort. Ambrözy, Malonya Ungarn (Orig.). Hovejji, alle 3kugelig, und f. umbraeulifera, wie Abb. 292, schließlich f. „Little gem“, ganz gedrungen, schwach und breitwüchsig; var. filiförmis, Formen mit langfadenförmigen, überhängenden Trieben, wie z. B. f. Ohlendörffii (f. Spaethüi), f. Douglasii (f. filiformis), oder mit mehr monströsen, dicklichen Zweigen, wie f. Bödmeri, f. recurvata, f. asplenifölia, f. filicoides; var. intertexta, Zweige sehr weit 282 Thuja. voneinander gestellt, auch monströs, hierher f. thujopsoides; var. erispa, Zweigenden gekräuselt, hierher f. eristata, Hahnenkammform, alle diese monströsen Sachen fast nur II ) [24 Abb. 294. Thuja: a—d oceidentalis: a Triebstück, b Triebstück der Übergangs-, e der Jugendform, d Frucht. — e—g plicata (gigantea): e—e: Triebstück, f Frucht, g Same. — h—i Standishi: h Triebstück, i Fiederstück mit Frucht. — k—m orientalis (Biota): k Triebstück, ! von der Jugendform, m Frucht (a, e, e', h, k nach Mayr; b—c, I—m nach Beißner; d nach Sargent; —g nach Hempel u. Wilhelm; i nach Shirasawa). Abb. 29. Thuja orientalis var. fürformis (Orig.; Arboretum G. Allard, La Maulevrie, Angers). Thuja. für Liebhaber; nun folgen noch die bunten Formen: var. alrea, gelbe oder goldige Belaubung, so bei f. Vervaeneana (f. aurescens) goldbronze, f. lütea u. a., dann var.variegata, 9.296. Riesen-Lebensbaum, Thuja plicata (Th. gigantea) im Schloßpark zu Wörlitz (durch gütige Vermittlung des Herrn Fritz Graf Schwerin). 284 Thuja. weißbunt, z. B. f. alba (f. albospica), junge Triebspitzen weiß, f. argentea (f. albo-variegata), Triebe weißbunt, f. Colümbia, Zweigspitzen besonders im Winter weiß u.a.; die Stammart und var. plicata sind verbreitete Garten- und Friedhofspflanzen, manche Formen werden in architektonischen Gärten mit Vorteil verwendet (siehe S. 41), manche sind wertvolle Heckenpflanzen (siehe Liste XIX), aber sehr oft wirkt gerade diese Thuja sehr tot und schwer und erreicht nicht den Wert der echten plicata oder gar der orientalis; in der Heimat bewohnt die oceidentalis Sümpfe, feuchte Waldungen der Ebene, felsige Flußufer, sie ist nicht sehr raschwüchsig, besitzt aber ein hartes, wertvolles Holz. Abb. 297. Torreya: a—k nucifera: a benadeltes Triebstück, b—e Pollensäcke aus männlicher Blüte, d 2 weibliche Blüten, e weibliche Blüte mit Deckschuppe 1 und Fruchtschuppe 2, / Samenanlage mit junger Cupula, q Zweigstück mit Frucht, h Same, i Nadel, % deren Enden vergrößert von unten gesehen. — l—0 cali- fornica: I Nadel, m deren Enden von unten gesehen vergrößert, n Winterknospen, o Zweigstück mit Frucht. — p—q lazifolia: p Nadel, q deren Enden vergrößert von unten gesehen — r—s grandis: wie p—q (a—i aus „‚Pfilanzenreich‘‘; —h nach Shirasawa; n—o nach Sargent, sonst nach der Natur). B) 'Hauptzweige rundlich, beblätterte Triebe unterseits etwas weißlich, Blätter der Hauptachsen ohne (oder mit nur undeutlicher) Drüse, Zapfen 8—-10(—12)schuppig, davon 4-6(—8) Schuppen fruchtbar: 1. Triebe gerieben eigenartig aromatisch (nach Mayr nach Bergamottbirnen) riechend, Blätter entfernt gestellt, Spitzen lang, nicht abstehend (Abb. 294 e und el): 2. Th. plicdta (Th. gigantea, Th. Lobbi, Th. Menziesii), Riesen- Thuja. 285 Lebensbaum: nordwestliche Vereinigte Staaten (Alaska bis Kalifornien, Idaho, Montana), bis 75 m, Stammbasis verbreitert, Borke dickschuppig, Tracht siehe Abb. 103, S. 106 und Abb. 296, Blattdrüsen undeutlich, nicht alle Blatttriebe unterseits weißlich, meist im Älter von 2—3 Jahren abfallend, Zapfen wie Abb. 294 /; wenig formenreich, hervorzuheben var. atrovirens (Th. Lobbi atrovirens), besonders schön tiefgrüne Form, ferner eine Säulenform, var. pyramidalis f. fastigiata, und eine Hängeform, var. pendula; diese Art ist rasch- wüchsig und erinnert vielfach an Chamaecyparis Lawsoniana, ist aber wohl noch schmuck- voller; sie ist gegen Lufttrockenheit empfindlich und verträgt als ältere Pflanze das Ver- pflanzen nicht sehr gut, sonst aber für große Anlagen sehr zu empfehlen, gilt als ziemlich anspruchslos, siehe auch S. 91. — 2. Triebe gerieben ziemlich unangenehm (nach Fichtenharz) riechend, Blätter genähert, Spitzen kurz abstehend (Abb. 294 h): 3. Th. Stan- dishü (Th. japönica), japanischer Lebensbaum: Mitteljapan, Nordkorea, bis gegen 35 m, meist viel kleiner, Borke hell rötlich, Wuchs nicht so dicht, Be- laubung oberseits hellgrün, Zapfen wie Abb. 2947; sel- tener bei uns als vorige, wächst weniger schnell, aber hart und kulturwert. II. Zweige in senk- rechter Ebene verzweigt, beide Flächen ziemlich gleich, Zapfenschuppen deutlich verdickt, unter Spitze deutlich gehörnt (Abb. 294 m), Samen unge- flügelt: Gruppe (oder Gat- tung) Biöta: 4. Th.( Biöta) orientalis, chinesischer Lebensbaum: Nordchina; meist Strauch, selten kleiner Baum, Tracht wie Abb. 67, 8.73, bis 25m, Borke dünn, fein abrollend. Triebver- zweigungsehr fein und dicht, frisch oder gelbgrün, Mittel- blätter mit drüsigen Ver- tiefungen (Abb. 194 k); Zapfen aufrecht (Abb. 129 e—e!,S.131 und Abb. 294 m), ATER meist 6schuppig, Sämlinge Abb. 298. Torreya californica, 6 m wie Abb. 89 n, S, 94; recht (Orig.; Arboretum G. Allard, La Maulevrie, Angers). formenreich, als eine der härtesten und üppigsten gilt var. pyramidalis (var. tatarica), nach Beißner für die rauheren Gegenden vorzuziehen, hierher die schmalpyramidale f. laxenburgensis ; sonst gliedern sich die Formen wie bei oceidentalis; ;‚ var. decussata (var. squarrösa, Retinospora juntperoides), fixierte Jugendform (Abb. 294 l), rundliche, dichtzweigige Büsche bildend; var. meldensis (Biota, Retinospora oder Thuja meldensis), Übergangsform, Tracht aufrecht, ähnlich var. intermedia, aber Tracht hängend, diese geht auch als var. pendula, während nach Henry die richtige var. pendula (Thuja oder Biota pendula) die var. fili- förmis (Thuja filiformis, Biota orientalis var. filiformis) ist, Zweige fädig herabhängend, vergleiche Abb. 295, während bei f. strieta und tetragona die fädigen Triebe aufrecht 286 Thuja—Thujopsis. stehen; var. nana, niedrige, zwergige oder kompakte Formen, hierher f. compäeta u. a.; var. aürea, goldgelb gefärbt, hierher auch f. elegantissima (Thuja oder Biota elegantissima), im Frühjahr goldig, dann hellgrüngelb (Tafel XI), kleiner ist die dauernd gelbe f. semper- aurescens, zu var. variegata, den bunten Formen, gehören verschiedene weiß- oder gelbbunte, z. B. 1. Verschaffeltiv (Biota: oder Thuja Verschaffelti), Zweige goldspitzig u. a.; der eigentlichen Heimat nach müßte Th. orientalis ganz hart sein, sie wird jedoch seit langem im Orient und Südeuropa als Zierbaum gepflegt und scheint von dort sich ver- breitet zu haben, nach Mayr dort als Nutzbaum anzusehen, wo die Fdelkastanie noch fruchtet, sonst für geschützte, milde Lagen; sehr wertvolle und schöne Zierart, welche nicht den düsteren Eindruck der echten Thujen macht, auch prächtig für Hecken, man sollte wieder Samen aus den rauhen Gebieten der Heimat einführen. Abb. 299. Tsuga: a—ec Sieboldii: a benadeltes Zweigstück mit Zapfen, b—c Nadeln. — d—yg caroliniana: benadeltes Zweigstück mit Zapfen, e—f Nadeln, g Same. — h—k dumosa: h benadeltes Zweigstück mit Zapfen, i—k Nadel. — I—p heterophylla (Mertensiana der Gärten!): I benadeltes Zweigstück mit offenem und geschlossenem Zapfen, m Triebende mit Knospen, n—o benadeltes Triebstück und Nadel etwas vergrößert, p—s Mertensvana (Pattoniana): p Nadelquerschnitt, g benadeltes Zweigstück mit Zapfen, r—t Nadeln. (a nach Clinton-Baker; b, c, e, f, i—k, n, 0, r—t nach Mayr; d, h aus Gardener’s Chroniele; Z, m, p, g nach Sargent). Thuja artieulata siehe Callitris quadrivalvis. — Th. Craigiana glauca siehe Libocedrus. — Th. excelsa ist Ohamaecyparis nootkatensis. — Th. gigantea siehe auch Libocedrus deeurrens. — Th. ob- tusa ist Chamaeeyparis obtusa. — Th. pisifera ist Chamaecyparis pisifera. — Th. sphaeroidalis ist Chamaecyparis ihyoides. — Thujopsis borealis siehe Chamaecyparis nootkatensis. Thujöpsis dolabrata, Hiba: Japan, dort Baum bis 30: 0,7 m, Tracht zuckerhut- förmig, bei uns meist Strauch, wie Abb. 300, Triebe ziemlich breit und flach, Zweiganordnung ähnlich Oupressus und T'huja, vergleiche auch über die Blätter S.140, Abb. 132.a, al, Blüten- Thujopsis—Torreya. 28 und Fruchtmerkmale siehe S. 123: Zapfen kugelig, meist aufrecht (Abb. 132g, S. 154), Henry unterscheidet 2 geographische Hauptformen, zunächst var. australis, die in Kultur befind- liche Form, kleiner Baum bis 20 m oder Strauch als Unterholz im Waldschatten, als Baum von schmalpyramidaler Tracht mit nickenden Zweigen, Triebe sehr flach, sich nur leicht über- deckend, seitliche Blätter mit spitzen, einwärts gebogenen Enden, Zapfen breiteiförmig, Schuppen an Spitze verdickt, außen in stumpfe 3eckige Fortsätze verlängert; ferner var. Hondadi, höherer Baum, dichter verzweigt, Zweige sich mehr überdeckend, Blätter kleiner, unterseits weißer, dichter gedrängt, seitliche stumpfendig, Zapfen kugelig, Sen nieht verdickt. ohne oder mit winzigen Fortsätzen, soll noch nicht eingeführt, aber ziemlich abweichend sein (vielleicht als Th. Hondai zu führen); außerdem von Kulturformen der ersten Varietät zu nennen: var. nana (T. laetevirens, T. dolabrata var. laetevirens), eine diehtverzweigte Zwergform mit sehr kleinen, hellgrünen Blättern, die oft nadelartig und rines um die Zweige gestellt sind (Jugendform). nach Hickel (briefl.) vielleicht gute Art: Abb. 300. Rechts Picea orientalis var. nana, Dsis dolabrata. 33 2,5 m (dahinter Chamaecyparis Lawsontana): links Thujo- ) 5 m (Orig.: Hort. Pillnitz a. Elbe ferner eine weißbunte var. variegata, soll üppig wachsen; Kultur in tiefgründigem, genügend frischem bis feuchtem Boden bei entsprechender Luftfeuchtigkeit, ist hart, aber gegen trockene, heiße Sommer empfindlich, liebt Halbschatten, doch freien Stand; V er- mehrung durch Stecklinge sowie durch Veredlung auf die Form altissima, die als sehr wüchsig gilt, auf Thuja oceidentalis sind Veredlungen kurzlebig, besser auf Th. orientalis; Samen keimen fast niemals; Verwendung als hübsche Gartenpflanzen, im Park auch als Unterholz versuchswert. Tigersehwanzfichte siehe Picea polita. Torreya (Caryotazus, Timion), Stinkeibe, Nußeibe: Bäume, bei uns meist strauchartig, Tracht wie Abb. 130, S.132, und 298, Verzweigung gegenständig oder quirlig, Triebe grün, mit schmalen, durch feine Furcheit getrennten Nadelkissen, Knospen mit wenigen, kreuz- gegenständigen Schuppen (Abb. 297 n); Nadeln spiralig, aber an Seitentrieben durch 288 Torreya. Abb. 301. Tsuga.: a—d diversifolia: a Zweigstück mit Zapfen, b Nadeln, e Zapfenschuppen, d Same. — e—g yunannensis: e Zweigstück mit Zapfen, f Nadel, g Same. — h—w canadensis: h Zweigstück mit Nadel, % Winter- knospen, k Nadeln, ! Nadelquerschnitt, m Zweig mit männlichen Blütenständen, ein solcher bei n vergrößert, o Staubbeutel, p weiblicher Blütenstand, g—r Deckschuppe und Samenanlagen, s Zweigstück mit Zapfen, ? Schuppe von innen und Samen (u), v Samenlängsschnitt, w Embryo (a, c—d nach Shirasawa; b, k nach Mayr; e, g aus Gardener’s Chroniele; f nach Natur, h nach Hickel, i, —w nach Sargent). Abb. 302. Tsuga Sieboldii, 7,5 m; rechts im Hintergrund Pinus Bungeana, von welcher der Stamm auf Abb. 250 dargestellt ist; links auf dem Bilde sieht man einen Teil von Abies Vilmorinv (Orig.; Hort. Vilmorin, Verrieres bei Paris). Tafel XII. nn - me a a a 1 er. - - - - - u — en Torreya. 289 Krümmung der Basis gekämmt wie bei Taxus, 3—4jährig, gestielt, lang fein zugespitzt, oberseits grün, gewölbt, unterseits neben der erhabenen grünen Rippe 2 helle Spalt- öffnungsfurchen, Gefäßbündel ungeteilt, darunter ein einzelner Harzgang (Abb. 297), Blüten- und Fruchtmerkmale siehe S. 127, Samen steinfruchtartig (Abb. 297 h), im 2. Jahre reifend, Sämlinge wie Abb. 98c, S.9; Kultur in genügend frischem, lehmig-sandigem Boden in geschützter Lage: siehe Arten; Vermehru ng durch Samen (gleich nach Erhalt säen oder stratifizieren, wird leicht ranzig!), junge Pflanzen erst in Töpfen halten; Stecklinge nur aus Langtrieben brauchbar, wachsen langsam; Veredlung auf Tazxus baccata möglich, doch besser auf Torreya nueifera, wozu man aus Seitentrieben gezogene Stecklinge verwenden kann; Verwendung nur für Liebhaber, außer in genügend geschützten Lagen, wo Pflanzen aus Samen sich heranziehen lassen! I. Nadeln und Zweige stinkend: 1. T. taxifölia: Südost-Nordamerika (Fle- rida), Baum, gelegentlich bis 15:0,9 m, Krone offen, breit konisch, Zweige etwas über- neigend, Borke dünnschup- pig, Triebe rund, hellgrün, leicht behaart, später rot- gelb, Knospen spitzeiförmig, Nadeln 1,5 bis4,5 em : 3mm, oberseits glänzend, unter- seits bleichgrün, Stielchen l mm, siehe Abb. 297 94, Frucht im Sommer reifend, bis Herbst bleibend, pur- purn, 3—4 cm lang, Samen hell rötlichbraun; nur für wärmste Lagen, wächst auf Kalk und in feuchten Böden. IT. Nadeln und Zweige scharf, aber aromatisch rie- chend, oder geruch- und geschmacklos: A) Geruch scharf aromatisch: 7. Nadeln schmallineal, 3—7 em : 3mm, Spaltöffnungsstreifen unter- seits schmal, nur leicht ein- gedrückt: 2. T. califör- nica (T. Myristica): mitt- ' —— leres Nordkalifornien, Baum Abb. 303. Tsuga diversifolia (Hort. Hesse, Weener, Hannover). bis 30:1,2 m, Tracht aus- gebreitet rundkonisch (Abb. 298), Triebe kahl, Nadeln oberseits glänzend, unterseits bleichgrün, Stielchen 2 mm (Abb. 297 Im), Frucht grünlich mit Purpurn, 2,5 em lang (Abb. 297 0); ein wenig härter als tazxifolia; größtblättrige Art. — 2. Nadeln lineal- lan- zettlich, 1,53 em: 3—t mm (an jungen Pflanzen länger), Spaltöffnungsstreifen unterseits breiter, deutlich eingedrückt: 3. T. nucifera: Süd- und Mitteljapan, Baum bis 30 m, Borke rötlich, Tracht siehe Abb. 130, Triebe kahl. grün, dann rötlich, Knospen länglich, Nadeln oberseits glänzend dunkel- oder gelblichgrün, Stielchen 1.3 mm (Abb. 297 a, i—k), Frucht bis 2,5 cm, wie Abb. 297 g; grün mit Purpurn, Samen hellbraun; härteste Art, aber auch nicht häufig in Kultur; in der Heimat als Unterholz auftretend. — B) Nadeln und Zweige geruchlos, Nadeln lineal-lanzettlich, 1.3—2,5 em: 3 mm, dünner als bei nucifera, aber unterseits ganz ähnlich gestreift (Abb. 297 r—):4. T.grandis (T. nucifera var. grandis): Ost-, Mittel- und Westchina, sonst ähnlich voriger Art, Frucht breit elliptisch, 18—25 mm lang, rötlichbraun; in Kultur sehr selten; die als T. Fargesii von Franchet besonders beschriebene westchinesische Form vielleicht so hart wie nucifera. Silva Tarouca, Unsere Freiland-Nadelhölzer. 19 290 Tsuga. Tsuga, Hemlocktanne, Schierlingstanne: man vergleiche das im Abschnitt XII, S. 137, Gesagte; meist hohe Bäume, Verästelung unregelmäßig, Haupttrieb übergebogen, Tracht wie Abb. 302—307; Stammrinde im Alter ziemlich dünnborkig, Triebe mit nur leicht herablaufenden Nadelkissen (Abb. 301 h), diese mit glänzendem Endteil; Knospen wie Abb. 301; Benadelung tannenartig, meist gekämmt, Nadeln mehrjährig, meist flach und unterseits hell, selten rundlich-vierkantig, gestielt, nur 1 Harzkanal vorhanden; Blüten- und Fruchtcharaktere siehe S. 131; Zapfen klein, einzeln, im 1. Jahr reifend, aber nach Samenfall noch bis zum 2. Jahre bleibend, Samen klein, geflügelt (Abb. 301 9, w), Sämling wie Abb. 87 n—o, 8. 92; Kultur: Ansprüche etwa wie die Tannen, aber gegen Beschattung empfindlicher, sie lieben guten, tiefgründigen und genügend frischen Boden und Luft- feuchtigkeit, siehe auch die Arten; Vermehrung zumeist durch Samen (Frühjahr), die Gartenformen und Hl japanischen Arten auch 2 durch Stecklinge (Lang- triebe im Spätsommer), zuweilen auch Veredlung auf canadensis angewendet; Verwendung als zu- meist hervorragende Zier- bäume, Tracht sehr male- risch, siehe die Arten. Über die richtige Benennung ist bei dieser Gattung mancherlei zu sagen und es ist hier von ganz besonderer Wichtigkeit, die Wien- Brüsseler Regeln zu befolgen, will man eine internationale Einheitlichkeit erzielen. Der Name T. Araragv Koehne (1893) für T. Stieboldiv Carriere (1855) ist nicht anzu- nehmen, da Pinus Araragi Sieb. (1830) kein korrekt veröffent- lichter Name ist. T. Brunoniana Carriere (1885) ist durch T. du- mosa Sargent (1898) zu ersetzen, da der älteste Name Pinus du- mosa Don (1825) ist. Sehr um- stritten ist die Benennung von Nr. 5. Als ältester Name käme nach Sargent, Henry, Mayr, Rehder und Britton Abies hetero- phylla Rafinesque (1832) in Be- tracht. Es bleibt also nichts übrig nach den Wiener Regeln, als diesen Speziesnamen zu verwen- den und die Mertensiana (oder Albertiana Seneclause 1867) der Abb. 304. Tsuga heterophylla in Vancouver (phot. Alfred Rehder). meisten Autoren und der Gärten Europas durch T. heterophylla Sargent (1898) zu ersetzen. Der Beiname Mertensiana wurde zum ersten Male für Pinus Mertensiana Bongard (1832) aufgestellt. Darunterist nach Sargent, Henry und Rehder das zu verstehen, was heuteimmerals T. Pat- toniana Sen&clause (1867) oder Hookeriana Carriere (1867) geht. Es ist natürlich nieht angenehm, daß man nun gezwungen ist, den Namen T. Mertensiana, unter dem Carriere (1867) zwei Arten vermengt hat, auf eine andere Art zu übertragen, aber solange eine internationale Vereinbarung über die Nichtanwendung solcher Artnamen nicht getroffen wurde, ist es für die Zukunft richtiger, genau nach den Regeln vorzugehen. Wenn jeder Autor seine eigenen Bedenken geltend macht, kommt nur eine noch größere Verwirrung heraus! Alphabetisches Verzeichnis der im folgenden erwähnten lateinischen Namen. (Die Ziffern bedeuten die Seitenzahlen.) Albertina... .....293 canadensis columnaris. . . 294 canadensis mierophylla . . 294 Arm"... 2 2.20. 2.2291 — compadla . 8... aM, nano 22 2 ee Brunoniana .....:.293° — fasligiata „2 2. 2... 294 — pendula.. . ..... . . 204 canadensis . » .....2.223%4 — globosa.. . u... 294. — parusfolian... .. . w2ddn — albospieca >». ..:.2394 —graelis. .- -::.....294 : — pendula » - . -...-. 204 Tsuga. 2uf canadensis puma . . . . 294 heterophylla -.-..... . 293 Mertensiana Jeffreyi . . . 294 — pyramidalis - -. - - » . 294 — argenieo-variegata . . . 294 Pattoniana =... .... 294 — Sargeniß . . . . . - . 294 Hookeriama. .......294 — argenlen . ....... 294 — — pendula ..... . 294 Meriensiama . . ...293,294 — Jeflrywi -......294 BORGRIE > 0% = 2.» 2IR. 00 GTGenlen Er ne a. 204 Meboldue 2.2.2 2.0.00 dwersifolia. -. . - » . . - 291 —- argenieo-varieguta . . . 294 yumnanensis - » 2». 2... 292 LE A 3 Übersieht der Arten!). I. (IT siehe S. 294) Nadeln flach, oben gefurcht, nur unten mit Spaltöffnungen (weiß- lichen Streifen), gekämmt, Zapfen höchstens 35 mm lang (Sekt. Micropeuce oder Euisuga). A) Nadeln meist an Spitze ausgerandet oder gekerbt (Abb. 301 b, f), jedenfalls ganz- randig, unterseits 2 schmale, aber deutliche weiße Linien zeigend: 7. Nadelenden immer ausgerandet: a) Triebe kahl, hell gelbbraun mit roten Nadelkissen, Nadeln ober- seits glänzendgrün, bis 25:3 mm lang, Zapfen 20 bis 25 mm lang: 1. T.Sie- böldiü(T. Araragi): Japan, (Nordchina’?), bis 40 m, breit schlank verästelt (Abb. 104, 5.107 u. Abb. 302), Knospen rötlich, eiförmig, leicht zu- gespitzt, Nadeln unterseits mäßig heller, Zapfen wie Abb. 299a, S. 286, Deck- schuppen eingeschlossen, dürfte härter sein als meist angegeben, nur aus Samen gezogene Pflanzen werden schön und üppig; für nicht zu rauhe geschützteLagen. — b) Triebe behaart, rot- braun, Nadelkissen von fast gleicher Farbe; Nadeln ober- seits dunkler grün, nur bis 15 mm (Abb. 301 a, b), Zapfen höchstens 20 mm lang: 2. T. diversifölia: Japan, nur bis 25 m, Knos- pen rot, birnförmig, ober- seits abgeflacht, Tracht wie Abb. 303; Nadeln sehr un- gleich lang, unterseits kreideweiß, Zapfen wie Abb. 301 a, Deckschuppen eingeschlossen ;sehr hübsche Abb. 305. Tsuga heterophylla var. argenteo-variegata Art, härter als vorige, ver- (Orig.; Hort. Hesse, Weener). trägt etwas Beschattung. — 2. Nadelenden zuweilen gekerbt, meist nur stumpf (Abb. 299 /), Nadeln oberseits dunkel- grün, bis 25 mm, Triebe in Furchen zwischen den kahlen Nadelkissen behaart, zuerst hellgelb- braun, dann dunkelbraun, Zapfen 20—35 mm, Schuppen länger als breit: 3. T. caro- liniana: Ost-Nordamerika (Virginia, Karolina, Nordost-Georgia), bis 15—25 m, Knospen stumpf, dunkelrotbraun, behaart, Nadeln 15—20: 1 mm, Zapfen wie Abb. 299, S. 286, !) Folgende Übersicht im wesentlichen nach Henry and Elwes, Trees of Great Britain II. $. 228 (1907) und Parde&, in Bull. Soc. Dendrol. France (1911), S. 10. 19* 292 Tsuga. Deckschuppen verborgen; harte schöne Art, auffallend durch tiefgrüne Benadelung und gedrungene pyramidale Tracht. — An diese Art scheint sich in den vegetativen Merk- malen anzuschließen die neue, jetzt in Kultur gekommene T. yunnanensis aus Szetschwan ER 2 £ si . RER 4 EEE RER Be : a ÜBERS: 2 ar en ee BERN Abb. 306. Tsuga heterophylla \(T. Mertensiana der Gärten) im Schloßpark zu Wörlitz (dureh gütige Vermittlung des Herrn Fritz Graf Schwerin). und Yunnan, siehe Abb. 36 und S. 65, Nadeln bis 25 mm lang, Zapfen fast kugelig, bis 25 mm lang, Schuppen eher breiter als lang. B) Nadelenden weder ausgerandet noch gekerbt (vergleiche eventuell auch die vorher- sehende Art), Nadelränder (unter Lupe) mehr oder weniger fein gezähnelt (Abb. 299 7,K, 0), Triebe behaart: 1. Nadeln weniestens 25 mm lang, sich vom Grund zur Spitze allmählich ID Tsuga. 293 verschmälernd, spitzlich, unterseits deutlich weißstreifig, Zapfen sitzend, 20—25 mm lang: 4. T. dumösa (T. Brunonidna): Himalaya, bis 5m, bei uns meist buschig, Ver- ästelung breit, überneigend, Triebe kurz, nicht sehr dicht behaart, Knospen kugelig, an Spitze abgeflacht, Zapfen siehe Abb. 299 h; selten in Kultur, Härte noch zu erproben. Abb. 307. Tsuga Mertensiana var. argentea (T. Pattoniana var. argentea) Orig.; im Garten Sr. Exzellenz Herrn Koloman von Szell, Rätot, Ungarn). . Nadeln höchstens 20 mm lang: a) Nadeln 6—20 mm, fast durchweg gleichbreit, a (Abb. 2990), oberseits hellgrün, unterseits weißlich, ohne deutliche grüne Randlinien, Zapfen sitzend, Schuppen länger als breit, oft in der Mitte verschmälert: 5. T. heterophjlla (T. Albertiana, T. Mertensiana vieler Autoren, siehe oben S. 2901): Nordwest-Nordamerika (von Süd-Alaska bis Montana, Idaho und Kalifornien), größte Art, 294 Tsuga — Zwergkiefer. bis 60 m, Tracht wie Abb. 62, S.69 oder Abb. 304, Triebe schlank, ziemlich langhaarig, matt- braun, später dunkelrotbraun, Knospen eiförmig, graubraun, Nadeln etwa 1 mm breit, Zapfen 25—30 mm (Abb. 2399 In S. 286), Schuppen filzig behaart; vielleicht noch wertvoller als canadensis, doch jung gegen Früh- und Spätfröste empfindlich, liebt guten Boden, frische Lage, siehe 8.91; von Formen sei var. argenteo- variegata(T. Mertensiana arg.-varg. ) mit weißen Triebspitzen erwähnt (Abb. 305). — b) Nadeln 8-15 mm, meist sich allmählich zuspitzend (Abb. 301 h, k), oberseits tiefer, glänzender grün, unterseits längs der weißen Streifen außen noch deutlich grünrandig, Zapfen gestielt, Schuppen fast kreisrund: 6. T. canadensis: Ost-Nordamerika (Kanada bis Nordwest-Alabama), bis 31 m, Tracht wie Abb.141, 8.142, Triebe grau oder rötlichpurpurn, ziemlich steif behaart, Knospen spitzeiförmig, hellbraun, Zapfen wie Abb. 3015, Schuppen fast kahl; bekannteste und verbreitetste Art, ganz hart, bei freiem Stande sehr malerisch, meist mehrstämmig, siehe auch S. 91; von Formen zu nennen: var. pyramidalis mit f. jastigiata und f. columnaris, Tracht schlank aufstrebend, säulenartig; var. pendula, hierher f. Sargentir (T. canadensis Sargentii pendula), sehr eigenartig, wie Abb. 43, S. 51 und Abb. 140, S. 141, eigentlich wohl eine nana pen- dula-Form; var. nana, hierher die Zwergformen compacta, globösa, pümila; dann die Nadelfärbung- und farbigen Austriebsformen var. albospica u. a., schließlich kurzblättrige Formen, wie var. gracilis, microphjlla, parvrfölia. II. Nadeln oberseits abgerundet oder gekielt, beiderseits Spaltöffnungen tragend, allseits um die Zweige gestellt, Zapfen 5—8 cm lang (Gruppe (Hesperopeüce): 7. T. Mer- tensiana (T. Hoökeriana, T. Pattoniana, siehe oben S. 290): nordwestliches Nordamerika (etwa wie heterophylla), bis 40m, Tracht wie Abb. 95, S.98 oder Abb. 307, Triebe hellrot oder sraubraun, dicht behaart, Knospen unter 5 mm lang , Spitz, braun, Nadeln 12—20:1 mm, sanzrandig (Abb. 2994), hellblaugraugrün (siehe F 'arbentafel x, Zapfen wie Abb. 2994, Schuppen "länger als breit; von Formen zu nennen eine mit grünlicher Benadelung: var. Jefjreyi (T. "Pattoniana var. Jeffreyi) und eine silberweiße var. argentea (T. Pattoniana var. argentea, auch als T. Hookeriana gehend), siehe Abb. 307; der blaugraugrüne Typ und die mehr weiße var. argentea sind hervorragende Zierpflanzen, langsam wachsend und für kleinere Anlagen geeignet. Tuümion siehe Torreya. Viernadelkiefer siehe Pinus Parryana. Wacholder siehe Juniperus. — Warzenkiefer siehe Pinus tuberculata. — Weiße Zeder siehe Cha- maecyparis thyoides. — Weißfiehte siehe Picea canadensis. — Weißrindige Kiefer siehe Pinus leucodermis. — Weißtanne siehe Abies alba. — Wellingtönia, Wellingtonie siehe Sequoia. — Weymouthskiefer siehe Pinus Strobus. — Weyrauchzeder siehe Libocedrus. — Widdringtonia ericoides ist Chamaecyparıs Ihyoides ericoides; sonst siehe Widdringtonia auch unter Callitris, S. 158. Zeder siehe Cedrus. — Zirbe (auch Zirme) siehe Pinus Cembra. — Zuckerkiefer siehe Pinus Lambertiana. — TZürbel siehe Pinus Cembra. — Zwergföhre, Zwergkiefer — Pinus monlana. Formenzusammenstellungen nach den Bodenbedingungen. 295 XN. Formenzusammenstellungen nach den Bodenbedingungen. a) für normalen Boden!) und sonnige oder halbschattige, genügend frische Lagen. Abies, meiste Ärten, siehe S. 143 Araucaria araucana Cedrus-Arten, sonnig Cephalotaxus, halbschattig Chamaeeyparis, meiste Arten Cryptomeria, luftfeuchte Lage Cunninghamia, wärmere Lagen Ginkgo Juniperus, meiste Ärten, sonnig, siehe aber auch unter 5 und e Keteleeria, warm, leicht halbschattig Larix, vor allem für frische Lagen, nicht in heißer Ebene Libocedrus decurrens Picea, meiste Arten, siehe S. 220 Pinus, meiste Arten, dabei sonnig, siehe S. 235 Podocarpus, warme Lagen Pseudolarix Pseudotsuga Seiadopitys, halbschattig Sequoia Tazus, Schatten vertragend Thuja, meiste Arten, sonnig Thujopsis, eher feucht als trocken Torreya Tsuga b) für sonnige, trockene Lagen. Abies concolor Cupressus arizonica, Ü. sempervirens und meiste Arten, lieben Kalk, warme geschützte Lagen, sonst nur für den Süden Ephedra, meiste Arten Juniperus communis und Formen, namentlich in sandigen Böden, doch dann nicht allzu trocken J. macrocarpa, nur für wärmste Gegenden, ebenso J. thurifera J. oceidentalis J. oxycedrus, nur für südliche Gebiete J. pachyphlaea, wärmste Lagen Picea pungens, sehr anpassungsfähig Pinus Banksiana, arme Böden, in ähnlicher Weise auch P. echinata, P.rigida, P. sylvestris, P. vir- giniana (inops) P. canariensis, nur im Süden P. montana-Formen P. nigra austriaca, P. pungens, P. tuberculata Pseudotsuga tazıfolia (Douglasii), im Notfalle sehr anpassungsfähig c) für feuchte, Tsumpfige oder *moorige Lagen. Chamaecyparis thyoides, in rauhen Gegenden aber in durchlässigen Böden Juniperus communis *nana J. virginiana, aber nur in südlichen Gebieten, sonst trockener Larixz +larieina (americana), in warmen Gebieten Picea 7 canadensis (alba) P. 7 Mariana, wenigstens in wärmeren Lagen P. 7 sitchensis Pinus * montana-Formen P. Strobus, feucht, besser aber nur frisch. P. Taeda, nur im Süden des Gebietes P. * uneinata Tazxodium, in rauhen Lagen auch trockener Tazus eanadensis Thuja 7 occidentalis Torreya tazijolia, liebt Kalk d) Schattengehölze und als Unterholz geeignete Formen. Abies alba, jung Schatten vertragend Juniperus communis, für lichte Kiefernwälder Podocarpus andina, warme Lagen Tazxus, insbesondere baccata-Formen Thuja occidentalis, aber im Schatten wenig schön Torreya nueifera Tsuga canadensis, sollte viel mehr beachtet werden XV. Formenzusammenstellungen nach der Nadelfärbung. a) farbiger Austrieb. Abies concolor aurea, gelb Chamaeeyparis obtusa Keteleeri, gelb, und albospica, weiß Ch. pisifera plumosa argentea, weiß Ch. Lawsoniana variegata albospica u. a., S. 168, weißlich Cupressus macrocarpa lutea, gelb Juniperus chinensis aurea, goldgelb J. virginiana elegantissima, goldgelb, und „Triomf d’Anvers“, silberbunt Picea excelsa argenteospica, weiß, mutabilis, goldgelb und glauca, stahlblau t!) Darunter ist im allgemeinen tiefgründiger, nahrhafter, sandiger Lehmboden von genügender Frische mit etwas Humusgehalt zu verstehen. 296 P. orientalis aurea, goldgelb Pinus Strobus argentea, silbrig, aurea, goldgelb Taxus baccata Washingtoni, gelb Formenzusammenstellungen nach der Nadelfärbung. Thuja occidentalis Ellwangeriana aurea, hellgoldgelb und var. Wareana lutescens, gelb Th. orventalis aurea-Formen, S. 285, goldig b) farbige Dauerfärbung. Abies arizonica, bläulich-weißgrün . concolor, grauweißgrün, und var. argentea, silber- weiß, var. violacea, blaugrau . magnifica, blaugrün, und var. glauca, blaugrau . nobilis, Typ und var. glauca, blaugrün, var. argentea, silberweiß . Pinsapo glauca, blaugraugrün . subalpina, etwas bläulich . Veitchii, silbergraugrün durch die sichtbaren Nadelunterseiten Cedrus atlantica glauca, blaugrau (Tafel III) C. Deodara, graugrün, ©. Libamv argenlea, silber- graublau Chamaecyparis Lawsoniana argentea, silbergrau, bei f. nivea. weißlich BER Bub Ch. Laws. aurea, gelb, hierher f. lutea, f. Westermanni. Ch. Laws. glauca, stahlblau, hierher f. Beißneriana, graublau, f. „Triomf van Boskoop“, blaugrau Ch. Laws. pyramidalis f. Alumit, stahlblau, f. glauca, blaugrün Ch. nootkatensis glauca, blaugrün Ch. obtusa aurea, goldgelb, var. ericoides, blaugrau Ch. prsifera plumosa f. aurea, goldgelb, f. albopieta, weiß gespitzelt Ch. pisifera squarrosa, silbrigblau, Sonne hellgelblich Ch. thyoides glauca, silbrigblau, var. nana, blaugrün Oryptomeria japonica elegans, rotbronzebraun im Winter f. sulphurea in Cupressus arizonica, blauweißgrün Ephedra nevadensis, bleich graugrün Juniperus pachyphlaea, weißgrau, J. thurifera J. virginiana glauca, blaugrau Libocedrus decurrens glauca, blaugrün Picea canadensis, graugrün, var. coerulea, silbriggrau P. Engelmann, bläulichgrün, var. coerulea, blaugrau, var. argentea, silbrig . excelsa aurea, hellgoldgelb . Mariana, blaugraugrün . pungens, graugrün, var. coerulea, blaugrau, var. argentea, silbrig . sitchensis, blauweißgrün Pinus Cembra, freudig grün mit blauweißem Schimmer P. excelsa, mit bläulich- silbrigem Schimmer P: Jeffreyi, leicht blauweißgrün P.koraiensis, blaugraugrün, P. parviflora, blau- weißgrün P. monoph ylla, graugrün P. Sabineana, etwas blaugraugrün Pseudotsuga taxifolia var. caesia, bläulichgrün, ebenso P. taxifolia var. glauca oder heller weißblau Sequoia gigantea glauca, bläulichgrün Taxus baccata aurea, goldgelb Thuja a aurea, goldgelb, var. variegata- Formen, S. 283 Th. orienlalis aurea, hellgelbgrün Thujopis dolobrata variegata, weißbunt Sack nehnehäs c) besonders tiefes* oder frisches Grün!). Abies * alba A. Nordmanniana A. * numidica A. * Webbiana * Jephalotaxus, meiste Formen etwas glänzend Chamaecyparıs Lawsoniana und besonders var. erecta viridis, sehr frisch grün Ch. nootkatensis, etwas blaugrün Ch. obtusa * Iycopodioides Ch. pisifera * plumosa Cupressus Macnabiana, tiefblaugrün C. * sempervirens, * macrocarpa, *Goveniana * Juniperus, meiste benadelte Arten tiefgrün mit blauweißem Schimmer der Blattoberseiten, J. virginiana, ziemlich blaugrün Libocedrus decurrens, sattgrün Picea hondoensis, matt tiefgrün Pinus aristata, Nadeln mit weißen Harzpunkten . canariensis, graugrün . * Coulleri, blaugrün * echinata (mitis), blaugrün . radiata, lebhaft reingrün . nigra, P. * leucodermis . Pinaster * pirginiana (inops) Taxus * cuspidata und * baccata, Thuja plicata (Th. gigantea) Tsuga * caroliniana sa Sa va SER SE Sn meiste Formen d) besonders helles Grün. Abves concolor, graugrün Ephedra Przewalskiv Juniperus occidentalis, gelblich Larix, meiste Arten, besonders beim Austrieb Pinus Bungeana P. halepensis Tazxodium distichum Thuja orientalis Thujopis dolabrata nana e) besonders glänzendes Grün. Abves brachyphylla (A. homolepis), dunkelgrün A. cephaloneia, infolge der ziemlich allseits ab- stehenden: Nadeln ganze Pflanze etwas silbrig schimmernd A. eilveica, dunkelgrün A. grandis, dunkelgrün Araucaria araucana Picea polita, frischgrün Seiadopitys vertieillata, mit bläulichw eißem Schimmer Sequora sempervirens Thuja oceidentalis Rosenthali Torreya-Arten, S. 286 Tsuga Sieboldi 1) Der meisten Nadelhölzer haben ein schweres, dunkles Grün. ‘:Nadelhölzer mit besonderer Tracht. 297 j) auffallende Gegensätze zwischen den Ober- und Unterseiten der Nadeln (Zweige). Abies arizonica A. Veitchiü A. Webbiana Picea omorica, P. hondoensis Thujopsis dolabrata Tsuga diversifolia xVL Nadelhölzer mit besonderer Tracht. a) Pyramiden- und *Säulenform. Abies alba pyramidalis A. grandis (Abb. 143) A. sibirica (Abb. 46) Cedrus atlantica columnaris, fastigiala und pyra- midalis Cephalotaxus Harringtonia fastigiata Chamaecyparis Lawsoniana pyramidalis-Formen, S. 167 Ch. pisifera pyramidalis-Formen Ch. thyoides andelyensis Cupressus macrocarpa fastigrata C. sempervirens strieta (Abb. 3) Ginkgo biloba fastigiata Juniperus * drupacea (Abb. 27) J. communis sueeica und * hibernica (Abb. 119) J. virginiana pyramidalıs (Abb. 101) Libocedrus * decurrens (Abb. 54) Picea excelsa pyramidalis-Formen, Abb. 122 siehe auch P. Mariana (nigra) Doumetü, aber sehr breit (Abb. 211) P. omorica (Tafel III) P. orientalis, breit pyramidal (Abb. 213) Pinus Cembra sibirica, wenigstensin Jugend (Abb.53) P. Strobus pyramidalıs P. uncinata (Abb. 263) Pseudotsuga tazxifolia (Douglasii) pyramidalis-Formen Seiadopitys (Abb. 279) Sequova gigantea (Abb. 281) Taxus baccata jastigiata- (Abb. 82) und erecta- Formen T. baccata adpressa strieta Thuja occidentalis Ellwangeriana und die vielen pyramidalis-Formen, wie f. * malonyana (Abb. 293) u. a. Th. orientalis pyramidalis und * laxenburgensis Th. plicata (gigantea) pyramidalis und * f. fastigiata b) Hänge- (Trauer-) Formen. Abies alba (pectinata) pendula (Abb. 68). A. Nordmanniana pendula A. Pinsapo pendula (Abb. 148) Cedrus Deodara,überhängende Zweigenden (Abb. 100), auch Formen von atlantica und Libani Chamaecyparis Lawsoniana pendula-Formen Ch. nootkatensis, besonders var. pendula (Abb. 165) Ch. obtusa pendula Cryptomeria japonica araucarioides Cupressus torulosa Corneyana (Ginkgo biloba pendula Juniperus communis pendula J. virginiana pendula Larix dahurica, etwas überhängend c) niedrige, kompakte Chamaecyparis Lawsoniana nana-Formen, z. B. Abb. 131, 137 u. a. Ch. nootkatensis nana-Formen, z. B. Abb. 164 Ch. obtusa * ericoides und var. nana-Formen Ch. pisifera nana Ch. thyoides * nana Uryptomeria japonica nana, compacta (Abb. 170) und elegans nana Cupressus arizonica compacta (Abb. 177 Juniperus communis compacta und hemisphaerica J. virginiana nana-Formen, z. B. Abb. 64 Libocedrus decurrens compacta Picea canadensis nana L. decidua pendula L. Kaempferi ee) pendula L. Potanini (Abb. 199) Picea canadensis pendula P. excelsa pendula-Formen, z. B.f. inversa (Abb. 216) P. pungens pendula (Abb. 217) Pseudotsuga taxıfolia (Douglasii) pendula Sequoia gigantea pendula (Abb. 282) S. sempervirens pendula (Abb. 283) Taxodıum adscendens pendulum Taxus baccata pendula, z. B. f. Dovastoni (Abb. 287) Thuja oceidentalis pendula-Formen Th. plicata (gigantea) pendula Tsuga canadensis pendula (Abb. 43 und 140) oder *Kugel-Formen. P. Engelmanni mierophylla P. excelsa nana-Formen, z. B. Pinus Strobus nana P. sylvestris nana-Formen Pseudotsuga tazxifolia (Douglasii) nana-Formen Tazxus baccata nana-Formen T. cuspidata nana-Formen Thuja oceidentalis nana-Formen, z. B. Abb. 292 Th. oceid. plicata dumosa Th. oceid. squarrosa ericordes Th. oceid. Wareana globosa Thujopsis dolabrata nana Abb. 44 d) kriechende oder *niederliegende Formen (besonders für Felspartien). Chamaecyparis Lawsoniana pendula * vera Ch. Laws. prostrata Ch. thyoides pygmaea, kissenförmig Ephedra distachya, E. helvetica, E. mn Juniperus chinensis aurea J. communis * nana (Abb. 185) und prostrata J. procumbens J. Sabina und Formen (Abb. 189) J. * squamata (Abb. 195) Larix decidua repens Picea excelsa: * prostrata-Formen Pinus montana-Formen (Abb. 66) 298 Zusammenstellung der Baumformen nach Wuchs und Höhe. e) rutig oder *monströs verästelte Formen. Chamaecyparis Lawsoniana fıliformis Larix decidua virgata Ch. Laws. nana * forstekensis Picea excelsa nudicaulis und virgata-Formen Ch. Laws. pyramidalıs * conica Thuja oceidentalıs * filiformis- und vntertexta-Formen Ch. obtusa breviramea und lycopodioides Th. oceidentalis * erispa-Formen Ch. pisifera filifera x VIE Zusammenstellung der Baumformen nach Wuchs und Höhe‘). a) schnellwüchsig (ausgenommen meist in den ersten Jugendjahren). Abies concolor, A. Nordmanniana Pinus excelsa Cedrus atlantica P. halepensis, im Süden Chamaecyparis Lawsoniana, auch Ch. pisifera, P. koraiensis, P. Murrayana weniger Ch. obtusa P. nigra austriaca, P. ponderosa Cryptomeria japonica, in günstigen Lagen P. Strobus Cupressus arizonica Pseudotsuga tazxifolia (Douglasır), Typ Larix Kaempferi (leptolepis), auch L. kurilensis Seguoia gigantea, in guten Lagen Libocedrus decurrens, in guten Lagen Thuja plicata (Th. gigantea) Picea sitchensis, in luftfeuchten Lagen Tsuga heterophylla b) trägwüchsig?). Abies amabilis, meist auch A. numidica, A. Pinsapo Pinus aristata, P. scopulorum, P. Thunbergiv Cephalotaxus Podocarpus andina Ginkgo, ob immer’? .. Setadopitys Juniperus Taxus Picea Engelmanni, ziemlich langsam Thuja oceidentalis P. Mariana Thujopsis P. orienlalis, auch P. polıta Tsuga Mertensiana ( Pattoniana), Ts. Sveboldii P. pungens, bis zum 10. Jahre c) hohe Bäume, die über 20 m hoch werden. Abies, meiste Arten Pinus, meiste Arten, vergleiche die Höhen bei den Araucaria araucana (in Heimat) Arten Cedrus-Arten Podocarpus Nagi, in Heimat Ohamaecyparis-AÄrten, ausgenommen thyoides Pseudolarix, in Heimat, bei uns meist kleiner Cryptomeria japonica, bei uns aber wohl meist Pseudotsuga taxifolia (Douglasit), ohne var. glauca, niedriger und P. maerocarpa Cupressus Benthami, C. sempervirens, ©. torulosa Sciadopitys, in Heimat Ginkgo biloba Sequoia gigantea, $. sempervirens Juniperus excelsa, J. virginiana Taxodium distichum, T. mueronatum Keteleeria, die Arten in der Heimat Thuja plicata (gigantea), Th. Standishi Larix, meiste Arten Thujopsis dolabrata, in Heimat Libocedrus decurrens Torreya ealifornia, T. grandis, T. nueifera, in Heimat Picea, meiste Arten Tsuga canadensis, Ts. Sieboldi, Ts. heterophylla d) mittelhohe Bäume, die über 10 m hoch werden. Abies arizonica, bis 15 m C. drupacea Agathis (in Heimat) ©. funebris Araucaria araucana (bei uns) 0. Govenvana Athrotaxis laxijolia (in Heimat) C. macrocarpa Cephalotazus drupacea und Fortunei (in Heimat) ©. lusitanica Cham. thyoides (Ch. sphaerordea) Juniperus chinensis Cunninghamia lanceolata, in Heimat viel höher J. foetidissima Cupressus arizonica J. monosperma 1) Die Höhenangaben können nur sehr ungefähre sein. Es liegen viel zu wenig genaue Messungen vor, namentlich für die Gartenformen. Wir erbitten daher aus unserem Leserkreise Mitteilungen darüber. — 2) Die Wüchsigkeit hängt sehr von Standort und Klima ab. Es fehlen auch hier wirklich gute Be- obachtungen noch recht sehr. Zusammenstellung der Strauchformen nach Höhe. J. occidentalis J. pachyphlaea J. recurva J. thurifera Keteleeria, die Arten bei uns in günstigen Lagen Lariz Griffithrana Pinus albicaulis P. aristata P. Banksiana P. Coulteri 299 P. flexilis P. Torreyana Podocarpus macerophylla, in Heimat Pseudotsuga tazıfolia var. glauca, P. japonica Taxodium adscendens Tazus baccata, meist kleiner T. brevifolia, in Heimat Thuja oceidentalis, Typ Torreya tazxifolia, in Heimat Tsuga e) kleine Bäume, die 5—10 m hoch werden. (Vergleiche auch Liste XVIII a.) Chamaecyparis Lawsoniana pyramıdalis-Formen, wie überhaupt die meisten aufrecht wachsenden Formen dieser Art Ch. nootkatensis pendula Ch. pisifera plumosa Ch. thyoides andelyensis Juniperus californica, J. formosana, J. rigida Lariz Kaempferi (leptolepis) minor Picea Mariana-Formen P. Mazxzimowiezii Pinus Murrayana, in der Heimat gelegentlich viel höher P. pungens, P. tuberculata P. uncinata, selten viel höher P. virginiana (inops), meist nicht höher Sciadopitys, bei uns Thuja orientalıs, meist kleiner XVIll. Zusammenstellung der Strauchformen nach Höhe). a) Großsträucher oder baumartig, 3—5 m. Athrotazis lazifolia Cephalotaxus (bei uns), meist eher kleiner Chamaecyparis obtusa aurea-, variegata-Formen und pendula Ch. pisifera squarrosa und var. pyramidalis-Formen Uryptomeria japonica elegans Cupressus Macnabiana, bei uns Juniperus communis, typische Formen, S. 185 . brevifolia . chinensis japonica . macrocarpa, meist kleiner . oxycedrus, meist kleiner . utahensis uuuuu Libocedrus decurrens compacta, meist wohl kleiner Pinus contorta, selten höher P. edulis, bei uns P. monophylla, bei uns P. Parryana, bei uns P. parviflora, bei uns Podocarpus andina Tazus cuspidata T. baccata Dovastoni Thuja occidentalis, viele Formen, außer von var. nana Thujopsis dolabrata, bei uns oft kleiner Torreya, meiste Arten bei uns b) Mittelsträucher, 1—3 m. Actinostrobus Chamaecyparıs Lawsoniana variegata f. albovariegata Ch. nootkatensis nana-Formen Ch. obtusa ericoides und lycopodioides Ch. pisifera filifera, bis über 3m und nana Ch. pis. squarrosa dumosa Uryptomeria japonica compacta Ephedra intermedia, E. nebrodensis, E. pachyclada, E. Przewalskü, E. trifurca Juniperus Sabina, siehe aber ec) J. virginiana nana-Formen und var. fripartita Lariz Kaempferi (leptolepis) dumosa Picea ezcelsa nana-Formen, wie Barry, brassiliana, Ohlendorffii, Remonti u. a. Clan- P. eanadensis nana P. orientalis nana Pinus montana mughus P. pumila P. Strobus nana Taxus baccata nana, auch var. adpressa T. canadensis T. euspidata nana Thuja oceidentalis Hoveyi u. a. Th. orientalis nana-Formen Thujopsis dolabrata nana Tsuga nana-Formen, wie compacta, ce) Kleinsträucher, 0,5—1 m. Chamaecyparis Lawsoniana nana-Formen Ch. Laws. filiformis compacta Ch. nootkatensis nana graeilis Ch. thyoides nana !) Siehe Anmerkung 1, Seite 298. Cryptomeria japonica elegans nana Ephedra americana E. aspera E. nevadensis 300 Juniperus communis compressa J. phoenicea, auch höher J. Sabina, meiste Formen Picea Engelmanni microphylla P. excesa nana-Formen, wie pumila, pygmaea u. a. Nadelhölzer, die starken Schnitt vertragen. Empfehlenswerte Bezugsquellen. Pinus montana pumilio P. sylwestris nana-Formen Thuja oceidentalis nana-Formen, wie umbraculifera, „Little Gem“ u. a. Taxus baccata ericoides d) Zwergsträucher, 0,10—0,50 m. (Die mit * bezeichneten sind rasige Formen.) Chamaceyparıs Lawsoniana prostrata Ch. thyoides nana pygmaea Uryptomeria japonica nana Ephedra distachya, Gerardiana*, helvetica*, mono- sperma, auch die kriechend-rankenden foliata und fragilıs Juniperus communis var. prostrata und var. nana*, auch var. depressa J. * squamata, J. * procumbens J. chinensis japonica aurea J. Sabina cupressifolva horizontalis J. Sab. prostrata Larix decidua (europaea) repens Picea excelsa prostrata-Formen XIX. Nadelhölzer, die starken Schnitt vertragen (für Hecken usw.). Chamaecyparis Lawsoniana, meiste Formen, auch Ch. pisijera plumosa u. a. Öryptomeria Oupressus sempervirens u. a., nur im Süden des Gebietes Juniperus communis, J. Sabina, J. virginiana Picea canadensis Picea excelsa, besonders die nana-Formen P. orientalis, braucht wenig Schnitt Taxus baccata-Formen Thuja, fast alle Arten, besonders oceidentalis- und orientalis-Formen Tsuga canadensis XX. Empfehlenswerte Bezugsquellen. Wir geben im folgenden nur solche Bezugsquellen an, die über reichere Nadelholzsortimente verfügen und uns als durchaus zuverlässig bekannt sind. Wir stellen dabei diejenigen Firmen voran, die besonders reiche Sammlungen führen oder durch Neueinführungen und Züchtungen sich hervortun: Leon Chenault et Fils, Orldans, 79, Route d’Olivet, Frankreich. Herm. A. Hesse, Weener a. d. Ems, Provinz Hannover. E. Regel & J. Kesselring, St. Petersburg, Wyborger Seite, Laboratorium-Chaussee 1, Rußland. W. Klenert. Graz, Steiermark. Fratelli Rovelli, Pallanza, Oberitalien. L. Späth, Baumschulenweg b. Berlin. James Veiteh & Sons, Chelsea, London WC., England. Ferner sind als gute Bezugsquellen für den normalen Bedarf an Nadelhölzern oder für besondere Sorten zu nennen: In Österreich-Ungarn: Eisenberger Baumschulen, Eisenberg bei Brüx, Böhmen. V, MaSek, Turnau, Böhmen. J. Mazänek, Soudnd, Post Jicin, Böhmen. Arpäd Mühle, Temesvar, Ungarn. W. F. Niemetz, Temesväar, Ungarn. Freih. v. Pirquetsche Baumschule, Wien, XX]/,, Hirschstetten. G. Rütgers, Ybbs a. d. Donau. Stephaneum-Baumschule, Oroszväar bei Preßburg. Karl Ritterv. Wesselysche Baumschule, Tulln, Niederösterreich. Empfehlenswerte Bezugsquellen. 301 In Deutschland: . Berndt, Zirlau bei Freiburg in Schlesien. . D. Böhlje, Westerstede, Oldenburg. . Boehm, Oberkassel bei Bonn a. Rhein. ötteher & Völker, Großtabarz, Thüringen (Sämereien). ohs. v. Ehren, Nienstedten, Holstein. G. Frahm, Elmshorn, Holstein. Goos & Koenemann, Nieder-Walluf, Rheingau. J. Heins Söhne, Halstenbek, Holstein (Sämereien, junge Pflanzen). 0. Poscharsky, Laubegast bei Dresden. Simon-Louis Freres, Plantieres-Metz, Lothringen. mie! = Im Auslande: Barbier & Co., Orleans, 16, Route d’Olivet, Frankreich. L. Boehmer & Co., Yokohama, Japan (Sämereien). Groenewegen & Zoon, de Bilt bei Utrecht, Holland. Jacgqg’s Jurrissen & Zoon, Naarden, Holland. In unserem Vereinsgarten in Pruhonitz haben wir von Nadelhölzern nur eine kleine Auswahl, da ihre Anzucht meist zu lange Zeit erfordert und mehr Raum beansprucht, als uns dafür zur Verfügung steht. Man beachte die letzte Seite. Was will unsere Gesellschaft und was bietet sie ihren Mitgliedern ? Wir wollen die Gartengestaltung, die Freude an der Gartenpflege, an der Erziehung schöner Gehölze und Stauden in den weitesten Kreisen beleben und fördern. Wir wollen keine Vereinsmeierei betreiben, sondern allen Gartenfreunden, Gartenpflegern und Garten- gestaltern mit Rat und Tat zur Seite stehen. Unsere Bestrebungen sind durchaus gemeinnützige und. zielen daraus hin Tur einen verhältnismäßig sehr geringen Beitrag unseren Mitgliedern recht viel zu bieten. Der Mindestbeitrag für ein Jahr beträgt nur X 20.—. Was wir hierfür und für entsprechend höhere Jahresspenden bieten, ergibt sich aus Nachstehendem: 1. Gute und seltene Pflanzen in jedem Frühjahr. Es werden dabei die Pflanzen- gaben wie folgt bemessen: Die zur Verteilung gelangenden Pflanzen werden nach dem vorhandenen Vorrat in zwei Gruppen gesondert. Von den Formen der ersten Gruppe können alle Mitglieder beziehen, während die Pflanzen der zweiten Gruppe denjenigen Mitgliedern vorbehalten sind, welche einen Jahres- beitrag von 50 oder mehr Kronen zahlen oder beim Eintritt eine einmalige Spende von mindestens 200 K, sowie einen laufenden Jahresbeitrag von mindestens 30 K entrichten. Wieviel Pflanzen jedes Mitglied beziehen kann, ergibt sich aus fol gender Übersicht: Mitglieder mit nur 20 K Beitrag haben Anspruch auf insgesamt 50 Pflanzen der Arten der Gruppe 1. Bei einem Beitrag von 30 K erhöht sich das Bezugsrecht auf 80 Stück und bei 40 K auf 120 Stück. Bei Beiträgen von 50 bis 80 K jährlich stehen 120 Stück von Gruppe I und außerdem je 3 Stück jeder Form von Gruppe II zur Verfügung. Das gleiche gilt für die Mitglieder, welche 200 bis 400 K beim Eintritt und dann laufend mindestens 30 K zahlen. Diejenigen Mitglieder, welche 100 K .oder mehr jährlich spenden, oder eine einmalige Gabe von 500 K und dann laufend 50 K jährlich zur Verfügung stellen, erhalten 150 Stück von Gruppe I und je 5 Stück von Gruppe II; sie haben außerdem das Recht, sich im Vereinsgarten von den noch nicht zur Ausgabe gelangenden Vorräten insgesamt 20 Stück von solchen Nummern nach eigener Wahl aus- zusuchen, die in über 20 Exemplaren vorhanden sind. 2. Ein prächtig ausgestattetes Jahresheft, worin die „Gartenanlagen Österreich- Ungarns“ in Wort und Bild geschildert werden. Bisher erschienen fünf Hefte, von denen Nr. 1—4 den ersten Band bilden. Neu eintretende Mitglieder können diese zu bestimmten Preisen nachbeziehen. 3. Vorzugspreise auf unsere Kulturhandbücher. Außer dem vorliegenden, welches bei Bezug durch die Geschäftsstelle gebunden und postirei X 15.85 kostet, erschienen noch Band I ‚Unsere Freiland-Stauden“, zweite Auflage, 382 Seiten, 417 Text- abbildungen und 12 farbige Tafeln. Preis gebunden und postirei K 12.85; sowie Band II ‚Unsere Freiland-Laubgehölze“, 420 Seiten, 495 Textabbildungen und 16 farbige Tafeln. Preis gebunden und postfrei A 14.85. Man beachte Seite 2! 4. Teilnahme an den Jahresausflügen, auf denen stets interessante Parke, Schlösser und Kulturstätten besichtigt werden. 5. Teilnahme an den Vortragsabenden, welche im Verein mit der k. k. Gartenbau- gesellschaft und dem Österreichischen Ingenieur- und Architekten -Verein in Wien während der Wintermonate veranstaltet ‚werden. 6. Kostenfreie Ratschläge in allen Fragen über Gartengestaltung und Pflanzenlieb- haberei (Nachweis von Bezugsquellen und tüchtigen Fachleuten und Gärtnern, Ver- an von Einkäufen usw.). . Die „Mitteilungen“. Sechs Hefte in zwangloser Folge im Jahre. Jedes ist etwa 32 Seiten stark und enthält wertvolle Aufsätze über Freilandpflanzenpflege, Gartengestaltung und alle Gebiete, welche diese berühren, Bekanntmachungen an Mitglieder, Berichte über Fachbücher, Ausstellungen, verwandte Bestrebungen u. dgl. m. Für diese „Mitteilungen“ ist ein Sonderbeitrag von K 4.— für den Band (6 Hefte) zu entrichten. Band I kann zum Preise von K 4.85 postfrei nachbezogen werden. In Heft 4 (Band I) der „Mitteilungen“ finden die Leser einen genauen Bericht über unsere bisherige Tätigkeit. Es steht zum Preise von 1 K auf Wunsch zur Verfügung. Wien, Ende Juli 1913. Die Geschäftsstelle VII, Blindengasse 42, der Dendrologischen Gesellschaft. QL 21.A1 Ö -] o © © 4 © r- {77} [DR ? En a Y/ \. .:../ wi; Tafel T. 1a, b numidica, c alba (pectinata), d Pinsapo, e cephalonica, f firma, 9 brachyphylla. — h—-ıq Pinus: h radiata (insignis), i Gerardiana, k Pinea, 1 Taeda, m Pinaster, n canariensis, o ponderosa, p mamlicola, q Strobus nach 1 Maga: Gardener's ole; e asawa; 1, ö .. zine; b, d, e, A nach ( Chroniel q nach Hempel und Wilhelm; /, g nach Shir p nach Clinton-Baker; %, m, n, o nach der Natur; I nach Sargent) (alles in 2/, natürlicher Größe) Tafel II. amabilis. — g—p Pinus: q Sabineana, h Jejfreyi, © Lamberliana, k ton-Baker; d nach Flore des Serres; g, kynn Tafel III. a—i Abies: a arizmica, b grandis, c concolor, d Mariesi e sibirica, / subalpina, q sachalinensis, h balsamea, i Veitchü, - u Banksiana, v resinosa, w echinata (mitis), z parvijlora, y rigida, z pumila (a,b, m, n nach Gardener's Chronicle; c, / nach = Pinus: k, I monlana, m conlorla, n edulis, o leucodermis, p sylvestris, q Bungeana, r densiflora, s palula, L virginiana (inops), h Shirasawa; e, A, —u, y nach Clinton-Baker; g nach Beißner; %, I, o nach Hompel und Wilhelm; 7, q, = nach der Natur; v, w nach Sargent) Tafel IV. Tafel VI. allantica, m Libani In Cedrus: | Ketelceria: q Davidia lia (Douglasit), g-h e Pindrow rt Pseudotsuga ik Pi h Evelyniana Tre nach der Natur ind Wilhelm ch Hempel s japonica, tn b—f Abies: b Delava ı % Es > a Araucaria arauc n De ara bi natürlicher Größe ch Shirasa ‘ ernch er, ‘ LE Au 4 ar h ’ re) y 4 ‘ * ehren N N h) 0) IKHNEN) h . KERRERFMEN * N 1% art KETEIKENEESN Eh) 4% » N ’ ARE IRYELAILENT Hy% 07 KErN ) DEREN En LICH N ehe ih Ah MEER PREHEN NN. ‘, t 1) HERAN, ‘ ANTTK KAT 2 A FR eh 2 rr hai ; te DELHI ch . A rt % EEE N 4 4 N. gt Yaer tree 4 j At} N r eh HERE N . ’ rn 0 A ENABANN: A NAH ,r r are) A ee 4 . IHIRHRRNN * t IKK IR “ z % ‘ TERREKHFREN TG A Nentient RK 4 EIN HHERT LEN KENKELKACH ISKAKEN KENN ietr 4 K a % X BAR AN r RE . RR) ee k ve; HR! hd H DE RENNEN { NEW IERHIRAN I Rey REN A 0 we. ’ it ‘ De 3 ur Ä EREN, 4% h Han RAP aa NE 4 u DERIHRD > nr Be ae DARK aa FORUM . 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