!!':s'!;i(-''" ■ ty ^^^■■'l ^i Ti!;:fc. ; c as^^^^^^E 3^^^E8^^ i I I I I I I I I I I I I I I I I I i Marine Biological Laboratory Library Woods Hole, Mass. ^/'^♦'"^. Presented ty Dr. R. P. Bigelow I I I I I I I I I I I I I I I I I J aea^^^^^^^^^^^^^sE UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE ORGANISATION UND ENTWICKLUNG DER MEDUSEN VON CARL (^LAUS. MIT !t HO LZ STICHEN UNI) 20 TAFELN. I'IiA« LITFZIO F. TEMl'SKY. ■• G. FKKYTAÜ. * K. k. Hofbuchdruckerci A. Haase, Prag. VORWORT. Als ich vor iiiiiimebr sechs Jahren den ersten Theil meiner „Studien über Polypen und Quallen der Adria" veröffentlichte, mit der Absicht, demsell)eu weitere Puldicationen über die Organisation und Ent- wiekeluDg insbesondere der SchiruKiuallen folgen zu lassen, war mir völlig unbekannt, dass derselbe Gegen- stand gleichzeitig von anderer Seite in Angriti' genommen war, und dass schon in kurzer Zeit so werthvolle und umfangreiche Werke hervorragender Fachgenossen üi)er Medusen veröfientlicht werden sollten. Schon im nachfolgenden Jahr (IS7S) erschienen die .\rbeiten der Gebrüder Herltci)/ „Das Nervensystem und die Sinnesorgane der Medusen" und „Ueber den Organismus der Medusen-', durch welche unsere Kemitniss vom feinern Bau des Nervensystems, der Sinnesorgane, sowie der Geschlechtsorgane vornehmlich der Craspedoten oder Hydroidmedusen in ausserordentlichem. Grade gefördert wurde. Im Jahre 1S79 erschien sodann die erste Hälfte der grossen Medusen-Monographie von E. Haeckd „Das System der Medusen", welchem bald (1880) die zweite Hiiltte und im Jahre 1881 der zweite Haupttheil über die Tiefsee-Medusen folgte, ein Werk, welches durch den wahrhaft erstaunhchen Reichthum des benutzten Materiales für die Foi'men-Kenutniss dieser Thier- gruppe den .\nfang einer ganz neuen Periode bezeichnet. Mit vollem Itechte konnte Haeckel in dem Vorwort aussprechen, dass ihm bei der empirischen Untersuchung ungleich reichere Materialien zu (iebote gestanden, als allen seinen Vorgängern zusammen genommen und dass iiim bei der i)hilosophischen, sagen wir besser theoretischen Beurtheilung der phylogenetische Boden der heutigen Kntwicklungsli'lire die Gesichtspunkte gab. Wenn ich mich angesichts dieser umfassenden und bedeutenden Lcistuiigi-n nicht alisclu-ecken liess. das betretene Arbeitsfeld weiter zu verfolgen, so folgte ich nicht nur dem lebhaften Intrresse. weh-hes ich an dem Organismus der Medusen gewonnen liatte. sondern meiner Ueberzeugung von der rnerschöpflichkeit wissenschaftlicher Krkenntuiss auf jedem liitersuchungsgebiete. Stellt sich doch ohne Frage derjenige Natur- forscher ein arges Armuthszeugniss aus. welcher das von ihm zur Bearlieitung gi'wiiidte Tht'ma gewissermassen in Pacht genommen zu haben glaulit. um dasselbe eine Peihe von Jahren hindurch für sich allein in aller Ruhe und nach allen Seiten verfolgen zu können und nachher darüber Khige führt. dassell)e Thema auch von änderet Seite Ijearbeitet zu sehen! (ianz im (iegeutheil wurde ich durch die genannten Pubhcationen. und in gleicher Weise durch //aecÄ;ers Metagenesis und Hypogenesis \on Aurelia aiirila Jena 18S1 freudig überrascht und in so liöherm (irade zur Fortsetzung meiner Studien auf diesem Gebiete angeregt, als es mir klar w.irde, dass mit der Fülle der gewonneneu Erfahrungen eine Menge neuer Gesichtspunkte hervortreten und die Zahl der zu lösenden Probleme eine grössere werden musste. Zudem konnte es l)ei der Fülle des zu bewältigenden Mate- riales nicht ausbleiben, dass irrthümlicbe Beobachtungen und Deutungen Aufnahme fanden und Controversen sich geltend machten, deren Beseitigung und Ausgleichung an sich schmolrti einebnende Aufgil)e schien. \Mes doch auch Haeckel mit vollem lleciite daraufhin, dass alle bisherigen grössern Arlieiten über Medusen reich an Irrthümern und viele voll von starken Fehlern seien und fügte dem in seltener Bescheidenheit und rühmenswerther Sell)sterkenntniss die Worte hei ...Vuch mein System der Medusen wird in dieser Be- ziehung allen seinen \'orgängeru gleichen, denn die Organisation dieser merkwürdigen Thiere selbst, die mannig- fachen Schwierigkeiten ihrer Beobachtung und Conservation, die Unmöglichkeit alle verwandten Formen lebend oder gut conservirt vergleichen zu können, sowie manche andere unvermeidliche lliiiderin'sse l)ilden eine reiche Fehlerquelle, welcher alle Medusologen, ohne Ausnahme, mehr oder weniger zum Ojjfer fallen-'. Bei einer der- artigen Sachlage und Angesichts dieser zahb-eichen vollkommen richtig gewürdigten Schwierigkeiten wäre es 69134 aber für Haeckel wolil angezeigt gewesen, sich überall ;iuf möglichst sorgfältige und treue Beobachtung zu stützen, jede voreilige und unzureichend begründete Schlussfolgerung zu meiden, insbesondere willkürliche und phantasievolle Coiistructiouen auszuschliessen, die Leistungen seiner Vorgänger mit wohlwollender und gerechter Kritik wahrheitsgetreu zu beurtheilen, und den an sich schon so verwickelten Apparat der Nomen- klatur nicht durch unmotivirte neue Complicationen in Verwiri-ung zu bringen. In wie weit wir diesen an jede wissenschaftliche Untersuchung zu stellenden Anforderungen in dem f/aecfce/'schen Werke entsprochen finden und ob nicht gerade in der Yeruachlässigimg derselben zu Gunsten willkürlicher und schablouenmässiger Ge- neralisinmg die Haupt-Fehlerquelle der in der That zahlreichen Fehler und Irrthümer zu suchen ist, darüber werden neue gi-ündliche und umfassende Untersuchungen ülier den Organismus und das System der Medusen Entscheidung bringen. Die in vorliegender Arbeit mitgetheilten Untersuchungen betreffen nur einen Theil meiner seitherigen Studien, die sich im Wesentlichen auf das von Triest gebotene Material beschränken mussten. Von denselben wurden die Beobachtungen über die emljiyonale Entwickelung. Strobilation. über den Bau der Geschlechts- organe und die Herkunft des Keimepitels grossentheils in den drei letzten Jahren gemacht, die Beobachtungen über die Rhizostomeeularven und über Aequorea reichen bis zum Jahre 1877 zurück. Eine zusammenhängende histologische Darstellung der Schii-mquallen insbesondere des Nerven- systems und der Sinnesorgane hoffe ich demnächst als selbständige Arbeit vorlegen zu können. Schliesslich erfülle ich die angenehme Pflicht, den Herreu Dr. C. Giobben, Dr. B. Hatschek und Dr. C. Heider für die mehrtache Hilfeleistung, durch welche mich dieselben theils bei Ausführung einiger Zeichnungen, theils bei Herstellung einzelner Schnittreihen unterstützten, ferner Herrn Dr. Ed. Graeffe für die Sorge um die Beschaffung des Untersuchungs-Materials meinen Dank zu sagen. Wien, Anfang Juli 1883. Der Verfasser. Die embryonale Entwicklung von Aiu'elia und Clirysaora. Die aus dem Ovarium ausgetretenen Eier von Aurelia anrita sind vdu einer zarten liomogenen Hülle, dem erstarrten Aussclieiduugsproduct des hellen Dotters umgeben, welcher aus einer dichten Häufung kleiner blasser Kugeln, wahrscheinlich fettreichen Eiweisskörpern, besteht (Fig. 1). Aus den Ovarien gelangen die Eier in den Gastralraum, von hier durch den Mund zwischen die zusammengelegten Arnitiächen, wo sie von einer schleimigen Absonderungsmasse des Entoderms umhüllt, wie in einem Brutraum die embryonale Entwicklung bis zur schwärmendeu Planula durchlaufen. ^o Bekanntlich war es v. Siehold^^) der die Entwicklinigsvorgäuge des Aurelia-YAQ?, zuerst eingehender verfolgte und in seiner viel])esprochenen Abhandlung „Üeber Medusa aurita"' eingehend darstellte. In der That können die Beobachtungen dieses Forschers über die Furchungsvorgänge des Meduseneies für die damalige Zeit mustergiltig genannt werden, und man darf hinzufügen, dass dieselben noch bis auf den heutigen Tag die zuverlässigsten und vollständigsten Angaben über diesen Gegenstand enthalten, v. Siebold stellte die Furchung vollkommen richtig als eine gleichmässig totale dar und beschrieb den Vorgang, durch welchen nach Auftreten der ersten Furche der Dotter in zwei gleiche Hälften getheilt wird. Unrichtig ist es, wenn neuerdiugs E. Haeckel ^) die beiden ersten Furchungszelleu des Aurelia-Y^K?, als ungleich darstellt und geradezu ein Rückschritt, wenn er der erstereu Angabe die Bemerkung hinzufügt, dass das Protojjlasma der kleineren (animaleu) Segmentzelle ein wenig heller und klarer als dasjenige der grösseren (vegetativen) Zelle sei und auch bei den folgenden Theilungen (in 4, 8, IG u. s. w.) dieser Unterschied erkennbar bleibe. In Wahrheit sind die ])eiden ersten Furchuugskugeln nicht nur gleich gross, sondern auch in gleicher AVeise klar und hell, sie sind auch nicht eine aniniale und vegetative Kugel, da die Furche '^on dem oberen oder animaleu Pole, welcher diu'ch die Lage der zrt-ei oder drei Richtuugskörperchen bezeichnet wird, ausgeht und eine nicridionale (nicht aber eine aequatoriale) ist (Kig- '^ und 3). Oti'eubar hat E. Haeckel die Furchung des Aurelia-Eies über- haupt nicht beobachtet, sondern nach den bereits vorliegenden Angaben ül)er das durch einen trübkörnigen Dotter ausgezeichnete Chrysaora-Ei abgeleitet. Auch die zweite Furche, welche das Stadium der Viertbeilung einleitet, ist eine meridiouale und beginnt, die crstere rechtwinklig kreuzend, ebenfalls am animaleu Pole. Nachdem die Fm-chung vollendet ist (Fig. 4), beginnen die vier Dotterzelleu ihre gegenseitige Lage zu ver- ändern, indem zwei derselben sich um nahezu einen rechten "\Viidress/oH, welche aucli Ehreitherg nicht entgangen und von einer Mundöffnung wohl unterschieden war. Die centrale Entoderm-Sindte tritt meist so vollständig zurück, dass mau dieselbe nur schwierig zu erkennen vermag. Gleichwohl haben einzelne Forscher und neuerdings wiederum E. Haeckel imserer Larve ebenso wie dem (iastrulastadium eine sehr weite Gastralcavität beigelegt (Vergl. die Figin-en 3 und 8 in liaeckels Metageuesis etc. L c). Ein Blick auf die bezüglichen Abbildungen dieses Autors belehrt uns, dass dursdbe die Eiitodurmmasse für den Gastmlraum , die innere feinkörniije Ektodurni schickt für das Entodtrm und die äussere helle Schicht mit den Cnidoblasten für das Ektoderm gehalten hat. Diese an sich schon bei 1) M. Sara. Ucbcr die Eutwicklung der McJusa aurita uud Cyauea capillata. Arcliiv für Xaturg. Tum. VII 1841. Vit, 1* den Hilfsmitteln der gegenwärtigen Untersuchung kaum begreifliche Täuschung muss um so auffallender sein, als schon V. Siehold u. L. Agassiz in demselben Irrthum befangen waren, und ich denselben bereits in meiner früheren Arbeit corrigirt und zurückgewiesen habe. Erhärtet man die Larven durch geeignete Behandlung mit Osmium und färbt sie nachher mit Pikrocarmin, so kann mau sich von der Beschaffenheit beider Zellenlagen theils an Zerzupfuugs- und Isolationspräparaten, theils mittelst feiner Querschnitte ohne Schwierigkeit nähere Kenntniss verschaffen. Am Querschnitt (Fig. 10) üljerzeugt man sich von der engen spaltförmigen Centralhöhle, welche von dem hohen körnchenreichen Entodermbelag umkleidet ist, sowie von der envähnten Beschaffenheit der hohen Ektodermzellen. Letztere lassen sich leichter als die trübkörnigen Entodermzellen isoliren und mit ihren Geisseihaaren, welche in der Mitte des verdickten Terminalsaumes aufsitzen, sowie mit den tief liegenden Kernen, sehr hübsch darstellen. (Fig. 19'c.) Vergleichen wir nun die Embryonalentwicklung von Chrysaorn, mit der beschriebenen von Aurelin, so beobachten wir auch hier im Wesentlichen die nämlichen Furchungsvorgänge, nur dass dieselben an einem viel kleineren Ei imd sodann im Ovarium selbst zum Ablauf kommen. Wie ich bereits in einer früheren Abhandlung') dargestellt habe, bleibt das kleine Chrysaora-Ei membranlos, wird aber von einem zarten Fol- likel umschlossen, welcher von dem Keimepithel aus seinen Ursprung nimmt. Junge Eizellen, deren helles anfangs ganz homogenes Protoplasma dunkle deutoplasmatische Körnchen abzulagern beginnen, sitzen mit kugeliger Wölbung in die Ovarialgallert vorspringend , dem Keimepithel hügelartig mittelst breiten Stiles auf. Dieser Hügel ist aus Zellen des Keimepithels hervorgaugen und setzt sich über die Pei'ipherie der Eizellen als Ueberzug flacher Zellen fort. Es ist im hohem Grade interessant, worauf ich ebenfalls l)ereits früher verwesen habe, dass schon in der Acalepheugruppe bei Chrysaora ein ganz ähnliches Nährverhältniss für das Ei und den aus demselben sich entwickelnden Embiyo zur Erscheinung kommt, wie unter den Insekten bei den viviparen Aplüden und unter den Cladocereii bei den Polyphemiden. Wie in diesen Fällen beginnt die Furchung (Fig. 21) an dem noch sehr kleinen Ei und schreitet unter beträchtlicher Grösseuzuuahme des letzteren zur Anlage der Gastrula vor, mit deren Ausbildung zur Planula ein weiteres bedeutendes Wachsthum verbunden ist. Diese Grössenzunahme ist nur durch Aufnahme von Nährstoffen von den umgebenden Zellen des Nährl)odeus aus erklärhch, da die umgebende Gallert bei dem verschwindend geringen Gehalt an Eiweiss- stoffen und Fetten nur als stützendes Medium betrachtet werden kann. Den Nährboden aber liefert die verdickte, hügelartig am Keimepithel erhobene Basis des Follikels, welche eine Art Placentar-Orgau darstellt und eine reiche Menge von Körnchen und Fettkügelchen in sich enthält. Mit der Ernährung und dem Wachsthum des sich furchenden Eies steht wohl in nothwendigem Zusammenhang, dass der Eidotter eine von dem des Aurelia-FAes so abweichende trül)körnige Beschaffenheit hat. Die Furchung selbst vollzieht sich jedoch als aequale durchaus nach demselben Typus, wenn auch in einzelnen Fällen, die nach zahlreichen wiederholten Beobachtungen als abnorme gelten müssen, die beiden ersten Furchungskugeln an Grösse verschieden sind. Die erste Furche ist auch hier eine meridiouale, ebenso wie die zweite jene rechtwinklig kreuzende, erst die dritte Furche hegt in der P^bene des Aequators und führt zu derselben Lagerung der Furchungskugeln, wie wir sie für das Aurelia-I^i kennen gelernt haben. Dem- entsprechend ist meine frühere Angabe, nach welchen die beiden ersten Furchungszelleu nicht völlig gleich sind, zu berichten und in gleicher Weise die dieser Angabe entlehnte und auch aut das Awelia-Ei über- tragene Darstellung HaeckeVs zurückzuweisen. In dieser wurden die so sehr diflerirenden Eier von Aurelia und Chrysaora ihrer Beschaffenheit nach ül)erhaupt niclit unterschieden und zu meiner auf die Beobachtimg eines abnormen Zustandes gestützten Angabe von der etwas ungleichen Grösse der beiden ersten Furchungskugeln des Chrysnora-FÄes wohl auf die von mir gegebene Abbildung hin der interessante Zusatz gemacht, dass auch das Protoplasma der kleineren (animalen) Segmentzelle ein wenig heller und klarer als dasjenige der grösseren (vegetativen) Zelle, und dass auch bei den folgenden Theilungen (in 4, 8, 16 u. s. w.) dieser geringfügige Unterschied eine Zeit lang erkennbar sei. In Wahi-heit sind jedoch im noi-malen Falle beide Furchungskugeln gleich gross und gleich reich an Körnchen, wie sie am Aurelia-Ei gleich hell und ohne jede Trül)ung erscheinen, imd es kann umsoweniger von einer animalen und vegetativen Zelle die Rede sein, als die erste Furche gar nicht aequatorial verläuft, sondern eine meridionale ist. Die Furchung ist in beiden Fällen und vielleicht bei allen Schinnquallen eine aequale. Als eine nicht unwesentliche schon frühzeitig in die Augen fallende 1) Yergl. C. Claus. Studien über Polypen und Quallen der Adria I. Denkschrift der k. Akademie der Wissensrh. Tom. XXXVIII. Wien 1877. pag. 5. i Eigeuthümlichkeit des sich furchenden Chi-ysaorn-FAefi ist die licdeutende Grösse der Furchungshöhle hervor- zuheben (Fig. 21 g), deren Durchmesser im Blastosphaerastadium die Dicke der Zellenwand wohl um das 2- bis 3fache ühertrltFt. Es beginnt dann wie hei Aurelia die Eiinvuchening eines Zellenzajifcns und zwar an dem verdickten durch höhere Zellen ausgezeichneten Pole der Zcllcnblase (Fig. 21h). Dass der Zellenzapfen bei Betrachtung der Ovarialfiäche fast hei allen Embryonen in die Sehliuie des Beobachters fallt, welcher die Lage der Pole und Hauptachse des sich furchenden Eies entsj)riciit. dürfte die auch durch andere Gründe wahrscheinlich gemachte Ansicht bestärken, nach welcher es der untere Pol ist. von welchem die Ein- wucherung der entodermalen Zellen ihren Ausgang nimmt. Nur ausnahmsweise trifft man im Ovarium Em- bryonen, welche (Fig. 22h) wohl in Folge einer Veränderung ihi'er ursprüngUchen Lage den Entodermzapfen in seiner ganzen Länge zur Ansicht bringen. Die Wimperhekleidung scheint in diesem Alter noch nicht vorhanden zu sein, wenigstens habe ich erst an gi-össeren und etwas vorgeschritteneren Stadien Rotationen der Larve in dem Brutraum des P'ollikels beobachten können. Während sich die enge Gastralspalte der entodermalen Einwuclierung während des Wachsthums der Larve vergrössert, bleibt um jene im Gegensatz zu Aurelia noch lange Zeit ein Holilraum als Theil der ursprünghchen Furchungshöhle erhalten, und selbst wenn sich der inzwisclien oval gestreckte Larvenleib um das mehrfache des Durchmessers vergrössert hat, und die anfangs so enge Gastralspalte zu einer trichterförmigen Oeffnung erweitert ist, liegen Ektoderm und Entoderm nicht unniittell)ar einander an. f ebrigens variirt die Grösse der Gastrulalarven und in gleicher Weise die der jüngeren Entwicklungsstadieu ganz ausserordentlich, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass die umfangreichen Larven s])äter, nachdem sie aus den Bruträumen des Ovariums freigeworden, sich durch einmalige oder mehrmalige Theiluug fortpflanzen. Wenigstens findet mau nicht selten, wie ich bereits in meiner früheren Abhaiulluiig im Anschluss an Bnsch's Mittheilungen über knospende C/jj^saora-Larven bemerkt habe, grosse unregelmässig gestaltete Lai-ven, die dem Anschein nach in Abschnüruug und Theilung begriffen sind. Leider habe ich mich noch immer nicht von der wirklichen Abspaltung eingeschnürter Abschnitte direct überzeugen können und bin daher im Zweifel, in wie weit es sich um abnorme Contractiouszustände des sehr contractilen Larvenleibes gegenüber einer normal auftretenden ungeschlechtlichen Fortpflanzung durch Spaltung handelt. Zwar hat neuerdings E. Haeckel diese Frage mit grosser P^ntschiedeuheit beantwortet und die Fortpflanzung der LaiTcn auf dem Wege von Theilung und Gemmation als normalen Vorgang dargestellt, gleichwohl vermag ich die Frage umso- weniger als abgeschlossen zu betrachten, als mir an den Larven von Aurelia niemals derartige Formzustäiule, wie sie E. Haeckel in seinen Aquarien gezogen und die Figuren 4, ö. (i, 7 als (iastrula mit einer oder zwei Knospen und als Gastrula in Längstheiluug und schwimmende Actinula mit vier Tentakelknospeu ! abgebildet hat, zur Beobachtung kamen. Ich bin demnach ziu- Zeit genöthigt. diesell)eu um so mehr als abnorme Bildungen zu betrachten, als Haeckel das Ei von Aurelia nach dem von Chrysaora beurtheilt und das Ver- liältniss der beiden Zcllenlagen zu einander und zu der Lei])eshö]de au normalen Aurelienlarven so völlig verkannt hat. Die EiitwicLiiing des Scypliostoma. Unter noi-maleu Verhältnissen scheinen die in den Bruträumen des Ovariums lebhaft rotirenden CVoT/saora-Larven erst nach Schluss des Gasthdaniundes. wenn bereits die Differenziruug der beiden Gewebs- lagen ])egonneu hat, auszuschwärmen. Wie bei den Aurelia-lAwyen erscheint auch hier das bei der Bewegung nach vorn gerichtete Körperende frei von Cnidolilasteii und nieiklicli verbreitert, während das hintere verjüngte Ende mit seinem zugespitzten WinipiMschopf eine dichte Bewaliiiung von Nesselkapseln gewinnt. Dort ent- wickelt sich die ektodermale Drüseuschicht zur Festheftung. während liier an Stelle des ursprüngUchen Gastrula- mundes nach den Fixation der bleibende Mund zum Durchliiiuli konmit und im l'mkreis desselben die Ten- takelanlagen hervorwachsen. Feber die Besonderheiten dieser NOrgänge habe ich in meiner früheren Arbeit eingehend berichtet und bin durch die nochmalige Wiedei-holung der einschläglichen Beobachtungen im Stande, dieselben in allen Einzelheiten zu bestätiuen. 6 — Audi die Angaben über das ungleichzeitige Auftreten der vier primären Tentakeln, sowie die auf das- selbe gestützte Scblussfolgerung von der bilateralen erst nacliher sich durch Egalisiruug radiär gestaltenden Grundform halte ich vollkommen aufrecht, zumal ganz ähnliche Erscheinungen in der ^chende Zurückfiihrung, nach welcher „das Scyphostoma unterhalb^) seines Tentakels durch eine einzige Einschnürung nur einen einzigen Lappenkrauz bilde, welchei-, während der erstere abgestossen würde, in eine Ephyrula sich verwandle, ohne dass neue weitei-e Einschnürungen folgten". bedarT keiner weitern Widerlegung. Der zu dem terminalen Teutakelkranz gehörige Abschnitt ist, wie dargethau wurde, stets die Anlage der ersten Ephyra. auf welche im vorliegenden Falle der mit dem Lappenkranz versehene Abschnitt als die Anlage der zweiten Ephyra folgt. lieber die Vorgänge, welche die Veräuderungeu des Gastralraumes und der denselben durch- setzenden Gastralwülste während der Strobilation betreffen, sind wir l)is!ang so gut als gar nicht unter- richtet. E. Haeckel geht über dieselben vollständig hinweg, während er docli seine .Vngaben über die Taeniolen und über das Schicksal ihrer Muskelstränge auf die bei iler Strobilatiildung sich vollziehenden 1) A. Sehneider, Zur Entwiekhingsgeschiohte der Aurelia aurita. Arch. für mikr. .Anat. 1870. 2) Muss nach der oben gegebeueu Dcfiiiitiuii „oberhalb" heisseu, da sieh sonst eiu Widerspruch für die Begi'ifl'e [iroxinial uud distal bcrausti-llt. — 14 — ümgostaltuiigeii hätte stützen müssen. Statt dessen begnügt sich Haeckel mit der Angabe „die Ring-Striktureu zwischen den einzelnen Scheiben gehen ungefähr bis zur Mitte ihres Halbmessers hinein, so dass alle in der Mitte durch einen centralen Hohlraum verbunden bleiben. Da nun die 4 Taeniolen ursprünglich vom Mund- rand des Scj'phostoma bis zu seinem Fusseude reichen, so gehen sie als vier interradiale Leisten auch durch die ganze Länge der Strobila hindurch". Der im Vergleich zu den Scyphostoma-Taeniolen autfalleude Umstand, dass sich im Strobilazustande die vier Taeniolen längs des röhrenförmigen Ceutralraumes erstrecken und nicht in Windungen den Stricturen der Wandung folgen , findet ebenso wenig Berücksichtigung , wie die mit Haeckels früherer Behauptung über die Umwandlung der Taeniolenmuskeln in die Radialmuskeln der Ephyreu im Widerspruch stehende Thatsache, dass die Muskellage der Taeniolen in der Richtung der Achse und nicht rechtwinklig zu derselljeu in der Fläche der Mundscheibe verlaufen. Wäre jene übrigens schon durch die entodennali) Entstehung dieser Muskeln hinreichend loiderlegte Behauptung begründet, so müssten die Faser- züge der den einzelnen Ephyraringen angeliörigeu Taeuiolensegmente auf die Muudscheiben der Ephyraringe rechtwinklig zur Strobilaachse verlaufen. Betrachtet man die Mundscheil)e eines ausgebildeten, beziehungsweise im ersten Anfang der Stro- bilisirung begriÖ'enen Sc3'phostoma. so überzeugt man sich, dass der ventrale subumbrellare Theil der Taeniole nicht bis zum Rand des Mundrohres reicht, sondern sich auf die Basis desselben beschränkt und einen nur kui-zen Wulst iu der Peripherie der Mundscheibe ceutralwärts von jedem der vier radialen Tentakeln zweiter Ordnung bildet. Da jeder Tentakel seineu entodermalen Axenstrang enthält, so kann dieser bei der Continuität der Taeniole nur in der \Veise von der gastralen Entodermbekleiduug aus erzeugt sein, dass der randständige Theil des Gastrahvulstes sanimt ^luskelstrang von der in den Tentakel eintretenden Entoderm- (^ Wucherung/umwachsen und' somit von der umbrellareu Mesodermgallert getrennt wurde, so dass für die vier peripherisch vergrösserten Gastraltaschen ebensoviel peripherische Communicationeu, die Anlagen des periphe- rischen Ringsinus, entstehen mussten. In der That kann man mit Hilfe geeigneter Querschnitte diesen schon a priori als nothwendig ab- leitbaren Sachverhalt constatiren und sich weiterhin überzeugen, dass durch flügeltormige Ausbreitung der Taeniolenhälften die breiten Gastralrinnen nach dem centralen Magenraum hin taschenartig abgeschlossen werden. Somit erscheint der peripherische Theil des Gastralraums nebst Peristomrand vorbereitet, um durch weitere Wachsthumsvorgänge Veränderungen einzugehen', welche zur Bildung der Randlappen und Gefäss- canäle der Epliyra führen. Erst mit der Sonderung des Taeniolenstücks von der Wand und der hierdurch bewirkten Commu- nication der vier radialen 3Iagenfaschen (in den vier Radien zweiter Ordnung) erscheint ein tocsentlicher, das Polypensegment zur Meduse umgestaltender Schritt gethan, mit ivelchem sich zugleich der marginale Abschnitt des Scyphostoma weiter ausz)ibildcn vermag. In diesem Scyphostoma-Stadium ist auch der Ausgangspunkt zu suchen, um die viergliedrigen oder tetrameralen Scgphomediosen (Tessara, Depastrdla, Lucernaria, Chargbdea), deren Verhältniss zu jenem bislang unzureichend beurtheilt worden war, genetisch abzuleiten und ihrer besonderen Organisation nach richtig zu verstehen. Wenn Haeckel seine Tessara ein octonemales, freischwimmendes und geschlechtsreif gewordenes Scyphostoma nennt, so hat er dabei übersehen, dass die Scyphostoniaform den marginalen Glockeutheil der Meduse mit dem weiten gastralen Ringsinus noch gar nicht entwickelt hat und im Vergleich mit Lucernaria vornehmlich den Stil dersel])eu repräseutirt, dessen Becher auf die flache Mundscheibe reducirt erscheint. Bei Sc;/phostoma ist die (lastralcavität noch ganz Stilcanal oder Gruudmagen mit vier Magenriimen. Weder Ceutralmagen noch Radialtaschen heben sich am oralen Theile desselben ab, da sich die Scheibe erst mit der Erhebung und Differenzirung des Randabschnittes zum Becher oder zur Glocke ausbildet. Hiermit im Zusammenhang entbehrt die Mundscheibe des Scyphostoma auch noch des Kranzmuskels und besitzt im Umkreis des nicht scharf abgrenzbareu, sehr erweiterungstVibigen Mundrohi-es lediglich Radialfaseru, welche mau auf ein centrales Rudiment des trichterförmigen Glockenmuskels lieziehen kaim. Um das phylogenetische Verhältniss des Scyphostoma zu den tetrameralen Scyphomeduseu zu wür- digen und aus demselben die Organisation derselben abzuleiten, habeu wir uns den sich fortbildenden Polypen noch iu einfacher Form ohne die queren, auf dem secundäreu Strobilationsprocess beruhenden Ein- schnürungen und ohne die acht Intermediär-Tentakelu vorzustellen. Während sich der Raudabschnitt bei ver- schieden ausgeprägter Reduction des Stils mächtig entwickelt, imd^iu demselben^ der peripherische Gastral- raum unter verschiedener Gestaltung des Becher- oder Glockenrandes zu bedeutender Ausdehnung gelangt, — 15 — hleilit ontwpder der Zusamraenhaiifi dos i'xunil)rak'n und subumbralen Gastralwulstes auf den geringen Umfang des von K. Hueckc.l als Heptalknotcus bezeichneten subuml)raleu Ansatzstelle beschränkt (Tesseriden, Pero- medus-en) oder erstreckt sich über die ganze Liinge des marginalen (Jlückenabsclniittps In'nauf bis in die Xiihe des Randes (Lncernarien, Charybdeeii). Im erstereu Falle erbalten wir einen sehr weiten Hingsinus. in dessen Peripherie bereits secundäre Venvachsuugsstreifeu beider Entodermlamellen zur Sonderung von radialen Getasstaschen mit Gefassen der IJandlajypen, La])iieiitaschen. führen können f Pcrnviedusen). Im anderen Falle entstehen sehr ausgedehnte, nur am äussersten Jiandende communicirende Magentaschen, welche durch lang- gestreckte von den ursprünglichen kurzen Septalknoten (bogenfijrmige Verwachsungsstreifen der Chai-ybdeen) ausgehende Septeu getrennt sind. An diesen erscheint ül)erall in ganzer Länge ein entodermaler Verwacb- sungsstreifen nachweisbar, welcher der rmbiellarseite augehürt. indem das Septum von der sul)umbrellaren Gallert gebihlet ist. Ausserdem können noch in dem peripherischen Theile der Gastr.-ilcavitilt secundäre Ver- wachsungen des Entoderms auftreten. Kehren wir zu den in der Strobilisii'ung befindlichen Scyphostonieii zuiiick. deren so eben be- schrieljeue Veränderungen nur den Anfang der Umgestaltung bezeichnen, durch welche das Scheibenstück des Scyphostoma zur Ephyra wird. An der Wand des Polypeuleibes haben sich bereits die Einschnürungen ent- wickelt, welche die Auflösung desselben in Scheibenstücke mit entsprechenden Taeniolensegnienten vorbereiten. Das terminale Strobilaglied, dessen Tentakeln zu (nmsten des sich entwickelnden Lai)penkranzes in der Rück- bildung begriffen sind, hat in dem peripherischen, durch das Wachsthum des Randabschnittes mächtig ver- grösserten Ringsinus sechszehn nahezu pararadiale Verlöthungsstreifen gebildet, durch welche derselbe in acht radiale und acht intermediäre Taschen zerfällt. Die radialen Taschen wachsen nun aber während der fortschrei- tenden Ausbildung der Randwülste peripherisch über die (irenze der Verwachsungsstreifen bedeutend hinaus und entsenden kurze seitliche Divertikel in jedes am Randwulst hervorwachsendes Lappen))aar. Divertikel, welche die Anlagen von Lapjjentasclien darstellen. Indessen entsenden auch die Intermediärtaschen seitliche Ausläufer in die liasis der Randwülste, so dass auch die zweite Gruppe von Lappentaschen, welche wie jene auf dem Wege der Ausstülpung entstanden sein dürften, vertreten ist. (Fig. 33, 84, 35.) Die Gelasse der Randlappen scheinen demnach auch bei den octomeralen Medusen eine sehr alte Einrichtung zu sein, welche bei vielen Formen wiederum verloren ging. Jedenfalls aber spielt auch während der Ausbreitung der Ringsiuus für die (iestaltung des Gefässapparates neben der entodermaleu Verwachsung die selbständige peripherische Wucherung eine nicht zu unterschätzende Rolle. Was die. Entstehung der grossen j)araradialen') Lappentaschen anbelangt, welche Ausläufer der acht radialen Gefässtaschen sind, so kaim mau mittelst einer Scluiittserie das Verliältniss derselben vollkommen ins Klarestellen. (Vergl. Fig. 3(i a — f) Der Querschnitt durch die Basis eines dem Stammabschnitt zweier zu einem Paare gehörigen Lappen entsprechenden Randwulstes zeigt zu den Seiten der breiten Ra(; b) findet man au f), so wird die ganze Länge des eingerollten Epbyralappens getroffen und man überzeugt sich, dass derselbe als fadenförmige Ausläufer am Innenraud der Lapi)enbasis als Wucherung des Ektoderms entstanden ist. Die .\nlage desselben gleicht in der That einem Randfäden, nur ist an der Rildung desselben das Entoderm nicht betheiligt, da das Gefässdivertikel nicht weit über die Rasis des Lajipens hinausreicht. Inzwischen hat sich in der ganz(>n Ephyrascheibe der umbrale Theil des dem Scheibenstück zu- gehörigen Taenioleuabschnittes sammt Muskelstraug rückgebildet, und ist kaum noch als zartes Fädchen 1) .Vis pararadial bezciclmc ich die durch die Mitte der 10 Ephyralappen gelegten Radien. — ir, — iiacliwcisbar. welches durch die apikale, dem Muudrohr des naehfolgeuden Strobilagliedes angefügte Oeffuuug hinduichtritt uud den Zusamineuhaug mit dem Taeuioleusegmeut des letzteren so lauge erhält bis die Ephyra vollendet und zur Trennung reif ist. Die am oralen Strobilaglied sich vollziehende Umgestaltung wiederholt sich nun — von den be- kannten Vereinfachungen in der Teutakelbildung abgesehen — auch au den niichfolgenden zu Ephyren wer- denden Gliedern, in welche der Scyphostomaleib durch die ringförmigen tiefer und tiefer greifenden Eiu- schuürungen getheilt erscheint. Wohl in Folge des starken, durch diese Waclisthumsvorgäuge in der Richtung der Längsachse ausgeübten Zuges werden die den Segmeuträumen angehörigen Abschnitte der Gastralwülste sammt ihren Muskelsträngen parietalwärts vom Eutoderm umwachsen und von der Wandfläche abgetrennt, so dass die vier Taenioleu ■ anstatt iu wellenförmigen Biegungen in geradem senkrechten Verlaufe den Stro- bilaleil) durchsetzen uud lediglich an den engen aber ansehnlich verlängerten Incisurstückeu, welche die Aulagen der Mundröhren bilden, befestigt bleiben. Au diesen bediugen die Taenioleu die vierseitige Gestaltung des Muudkreuzes, ])leibeu jedoch lediglich an der Grenze von Mundrohr und MuudscheiÄe, schliesslich als selbst- ständige subumljriYe Gallertwülste erhalten, von welchem das Gastralfilament hervorwächst. Eine Verlöthung dieser Stelle mit dem Entoderm der Umbralwand, wie sie im Septalknoten der Ephi/ropsiden (Nausifhoii) auftritt, habe ich an den mittelst Strobila eutwickelten Ephyren nicht nachweisen können; die Muskelstränge erfahren überall eine totale Rückbildung. Bei solchen die Taenioleu betrefteuden Umgestaltungen wird es verständlich, wie in den einzelnen metamerenartig folgenden Gliedern des zur Strobila gewordenen Scyphostoma ausser den vier radialen Gefäss- tascheu 1. Ordnung ebensoviele Gefässtaschen 2. Ordnung iu der Peripherie der ursprünglich der Körperwaud in ganzer Länge angehefteten Gastralwülste auftreten köuneu. Auch in den auf das orale Scheibenstück folgenden Gliedern des Ephyrasatzes entwickeln sich zwischen dieseu Radialtaschen in gleicher Weise wie dort die acht Intermediärtaschen. Indessen ist noch einer anderen wichtigen Differeuziiimg zu gedenken, welche mit der parietalen Trennung der Taenioleusegmence im Zusammeuhaug steht uud eiuen wichtigen morphologischen Anhaltspunkt zum Verständuiss der iu der Strol)ila sich vollziehenden Umgestaltungen abgibt. Es ist ein ringföi'miges festes Mesodermblättchen, welches am Entoderm der ümbrellarseite die Peripherie der Taenioleu umfassend abgesondert wird, ein scharfes Grenzzeichen der primären Mageucavität des Scyphostomasegments uud des secuudär gebildeten peripherischen Gastralraumes, welcher den breiten Riugsinus und die Gefässtaschen hefert. Vielleicht ist die Einbuchtung, welche an der Exumbrella verschiedener Scheibenquallen als Riugfurche beobachtet und von E. Haeckel als Kranzfurche bezeichnet wurde, eine Bildung, welche von dieser festen an der Ga- stralseite der Umbrellargallert erzeugten circulären Mesodermerhebung bedingt wird, ähuhch wie auch radiale Mesodermverdickungen (Gallertspangen der Ephyropsiden) von radialen Furchen der Exumbrella begleitet sind. Wahrscheinlich dürfte eine während der parietalen Trennung des Taeniolensegments durch den in der Richtung der Längsachse wirkenden Zug vorübergehend erzeugte entodermale Riugfalte die Abscheidung dieser festen ringförmigen Erhebung veranlasst haben. Die dargestellten Vorgänge, durch welche das Scyphostoma in die Strobila übergeführt wird, und diese unter mehrfachen Formenwechsel ihre Segmente als Ephyren zur Sonderung bringt, lassen über die Auffassung der Strobilation als einer auf Tlieilung beruhenden Fortpflanzung keinen Zweifel zurück. Da noch immer die gegentheilige Deutung Vertreter findet und jüngst noch von Haeckel in sehr detenninirter Weise die Strobilabilduug auf termimde Gemmation des Scyphostoma zurückgeführt wurde, so erscheint eine noch- malige Klarstellung des Verhältnisses zugleich mit Bezugnahme auf die muthmasslich phylogenetische Eut- wickelung der Strobila erforderlich. Zum richtigen Verständuiss der Strobilationserscheinungen ist vor Allem die Thatsache in Erinnerung zu bringen, dass die Neubildung einer Ephyra an der Mundscheibe des Scyphostoma innerhalb des diesem angehörigen Tentakelkranzes in keinem einzigen Falle nachgewiesen ist. Es gibt keine teiininale Ephyraknosjmng an der Oräl- scheibe des ^cy phostornnpolypen, vielmehr sind die Anlagen der Ephyrascheiben Abchnitte des Scyphostomaleibes selbst, welche sich ausserhalb des Tentakelkranzes durch Einschnürungen der Becherwand absetzen und als Thiil- stücke des Ephyraleibes zur Sonderimg gelangen. Wenn E. Haeckel an den Scyphostomapolypen einen Oral- oder Peristomtheil und ein Aboralstück oder den Bechertheil abgrenzt, von denen jener während der Strobilation die Ephyren bilden, dieser dagegen unverändert bestehen bleiben soll, so ist dies nicht nur eine willkürliche der Theoi'ie zuhebe gemachte, sondern mit Rüchsicht auf die Ephyreubildung eine vollkommen uni-ichtige Unter- — 17 — scheiduug. Will man ein Oralstück von einem Bechertheil sondern, so kann die Grenze beider nur durch den Teiitakelkranz bezeichnet sein, welcher noch dem Oralstück zugehören würde. Die Becherwand aber ist es gerade, welche sich in aufeinanderfolgende Segmente theilt und von der nur ein kleines indifferentes Stück am Fussende des Basalstummels von Einschnürungen frei bleibt. Nur dann würde die Erzeugung der EphjTen auf terminaler Sprossung benihen, wenn jene als Knospen an der Mundscheibe innerhalb des Tentakelki-anzes gebildet wurden, ähnlich wie bei Fungien Tochtersprösslinge als Knospen am Mundrande ihren Ursprung nehmen. Diejenigen Forscher, welche wie Semper diesen Knospungsvorgang auf die Strobilation der Scyphostomen übertrugen, können unmöglich die allmälige Umbildung des Scyphostoma in die Strobila selbst beobachtet haben, da der Process in Wahrheit ein ganz entgegengesetzter ist. Wenn Haeckel behauptet, dass die Ephyra- Larve aus dem freien Pole des angehefteten Scyphostoma hervorknospe und sich in vielen Fällen überzeugt haben will, dass die Terminalkuospung an der Peristomfiäche des Scyphostoma stattfinde, so habe ich dem entgegen zu halten, dass Haeckel uns ebensowenig wie irgend ein anderer Autor diese Ephyraknospung innerhall) des Tentukelkranzes auch nur in einem einzigen Beispiel näher beschriel)en uud abgebildet hat, und dass uns für die Vorstellung, wie eine solche Knospung bei der ]5eschatfenheit der Oralscheibe und des Endstücks der Tueniolen möglich sei, jeghcher Anhalt feldt. Bestände dieselbe aber wirklich') dennoch, so würde eine doppelte Art der Ephyrabildung stattfinden, die durch terminale Sprossung und die von den Autoren beobachtete und von mir näher dargestellte Ephyrabildung durch Tlieilung, bei welcher sich die ringförmigen Einschnürungen ausserhalb des Tentakelkranzes an der Becherwand des Polypen bilden. Nur diese zweite Form ist durch die positiven Ergebnisse der bisherigen Beobachtungen nachgewiesen worden und wird auch durch die Vor- stellung, welche wir uns von dem phylogenetischen Entwicklungsgang der Strobila zu bilden im Stande sind, als die eimi(] existirende wahrsciieinlicii gemacht. .\uch E. Haeckel hat nur diese näher beschrieben, aber mit jener ersteren rein fingirteu Form der Terminalknospung confundirt. Wäre sich dieser Autor des Gegensatzes beider Bildungsweisen klar bewusst gewesen, so wüi'de derselbe auch schwerlich zum Beweise, dass die Strobilation der Discomedusen auf terminaler Gemmation der Scypho- stoma-Amme beruht, „auf die principiellen Unterschiede der Theilung und Knospung und insbesondere auf den wichtigen — Clmis anscheinend unbekannten — Begriff der terminalen Knospenbildung" in seiner gene- rellen Mori)hologie hingewiesen haben, vielmehr nach seiner eigenen Definition nicht im Zweifel haben bleiben können, welchem Vorgange er die zweite, bisher allein beobachtete Wachsthums- und Abspaltungsform der Strobila zu subsummiren habe. Zwar scheint es mir an und für sich ein Streit um des Kaisers Bart zu sein, darüber ein Wortgefecht zu führen, ob die Vorgänge als einfache Quertheilung oder Terminalkuospung. das heisst, Wachsthum in der Längsachse mit nachfolgender Quertheilung, zurückzuführen sind, da beide Begriffe keine scharfe Abgrenzung gestatten. Nimmt man aber die von E. Haeckel gegebene künsthche Begriffsbestimmung zum Ausgangspunct, so kann in unserem Falle darüber kein Zweifel besteben, dass es sich um Theilung handelt. „Bei der Theilung sind beide Spaltungsproducte coordinirt und von gleichem Alter, bei der Knospung ist die jüngere Endknospe dem älteren elterlichen Individuum subordiuirt. Beide Processe, Endknospenbildung und Quertheilung, sind also wesentlich verschieden. Bei dieser, der Articulatio divisa, wird das Individuum als solches vernichtet, indem es durch den Theilungsprocess in zwei neue Indi- viduen zertällt, bei jener, der Articulatio gernmascens bleibt das elterliche Individuum neben der erzeugten Knospe fortbestehen." Nun ist aber thatsächlich das zur Ephyi-a werdende Endstück der Strobila — und wir werden der Klarheit halber von der einfachsten und ursprünglichsten Form, der monodisken Strobila, ausgehen — kein jüngeres Wachsthumsproduct des Scyphostoma, sondern die vordere Körperhälfte desselben, welche sich nach vorausgegangenem gleichmässigen Wachsthum des Scyphostomaleil)es durch Einschnüniug abgesetzt hat und als Theilstück loszulösen anschickt. Mit der Lostrennung desselben ist ferner das elterliche Individuum als solches vernichtet und in zwei neue Individuen zerfallen, indem auch das hintere Individuum nur einem Theilstücke des elterlichen entspricht. Beide Spaltungsproducte sind einander coordinirt, da der Basalstummel mit oder ohne Tentakelkranz doch im Wesentlichen dem einer Qualle gleichwerthigen Organismus eines Polypen entspricht. Beide, Ephyra und Polj-p, sind demnach in ihrer gegenseitigen Beziehung einem in Quer-Theilung 1) Man kimute nämlich hyrliyra näher bestimmte und eine kenntliche Beschreibung seiner Ephyra lobnta gab, ein wsetülich anderer. Die Formen, welche dieser Autor als Ejthyren unterschied uud l)eschrieb, entsprochen tentukellosen, mit engen Radial-Canälen versehenen Discophoren-Larven, auf welche weder HaeckeVs Ejiliyra, noch irgend eine andere Ephyropsiden-GsAtung bezogen werden kann. Haeckel geht ülier diese bemerkenswerthen Unterschiede der Eschscholtz'' sehen Ephyra lohata und seiner geschlechtsreifeu Ephyra promotor überaus flüchtig hinweg und sucht dieselben dadurch zu beseitigen, dass er die rothbrauuen Raudkörper. welclie jener Autor in den intermediären R;ulien abbildet, „unzweifelhaft" als Tentakeln in Anspruch nimmt. Indessen handelt es sich ledighch lun ganz winzige Er- hebungen, welche höchstens als erste Ansätze zu Tentakeln in Anspruch genommen werden könnten, jedoch, wie sich aus der Gesammtform der Ephyra und aus der Gestaltung der Gefässcanäle ergibt, den ersten Anlagen der Velarlappeu entsprechen, welche in den Intermediär-Radieu der Awelia-hM-ve hervorwachsen. In der That dürfte Eschscholtz in seiner Ephyra lohata eine j4«jvi/t«-Larve vor sich gehabt haben, wofiii- ausser der Länge der Stammlappen die engen langgezogenen Gefiisscanäle sprechen. Dass die acht intermediären Raudpapilleu keine Tentakel-Anlagen sind, erhellt auch aus dem von mir übereinstimmend für Pelatjia, Clirysaara und Discomudusa dargestellten Bildungsmodus der Intermediärtentakeln, die niemals gleichzeitig ent- stehen. Vielmeln- wachsen hier stets vier Tentakeln früher hervor als die vier alternirenden, welche erst dann als Ansätze auftreten, wenn jene zu ganz beträchtlicher Länge entwickelt sind. (Fig. ;>8, 40.) Und in gleicher Weise treten auch Ijei Cya.nea nach Fewkes zuerst vier Intermediärteutakeln auf, die eine ausehnhche Länge erreichen, bevor die vier alternirenden Intermediärtentakeln hervorsprosseu. Bei Nausitlioe ist imn auch (fleichzeitif] die Gestaltung der Randlappen und der Gefässtaschen wie bei allen Epliyrnpsiden von der Eschscholtz' sehen Ephyra so wesentlich verschieden, dass bei dem Versuche einer Zurückführuug derselben diese Medusengruppe überhaupt nicht in Frage kommen kann. Zu alledem lässt die Charakterisirung von Eschscholtz hinsichtlich der fehlenden Randfäden keinen Zweifel, da dieser Autor an die Spitze seiner Beschreibung die Diagnose stellt : \,Cirrhi nee in margine nee in infera parte disci" uud die Beschreibung mit den Worten beginnt: „Diese Gattung ist zur Aufnahme derjenigen Quallen aus der Familie der Medusidae bestimmt, bei denen man iceder Arme noch Fangfäden antrifft." Die E^phyra von Eschscholtz bezieht sich daher nicht nur, wie übrigens auch /Yaec/L«/ zugibt, auf eine Larve, sondern was für unsere Frage besonders in die Wag- schale lallt, auf einen der Randiäden noch entliclirenden Formzustand, welcher bislang noch niemals geschlechts- reif angetroften wurde. Haeckel ist daher auch nicht im entferntesten zu der Behauptung berechtigt, dass er gesclileclitsrcife 7i);/(?/)'«-Formen gefunden habe. Die Australische als Ephyra promolor bezeichnete Meduse ist eben keine Ephyra im Sinne von Eschscholtz. Somit erscheint es auch unzulässig, eine mit RaudlUden versehene und in der (iestaltung des Gastrovascularapparates ganz abweichende Discomedusengattung als Ephyra zu bezeichnen und den seither im Sinne der von Eschscholtz beschriebenen Formen als Ephyra bezeichneten Larveuzustand nach dem Muster der Gastrula in Ephyrula umzut!iufen. Sehr nahe steht dagegen die HaeckeVsche Form der Gattung Nausithoe Köll, = Ephyropsis Geg., nach welcher denn auch die gesammte Familie am zweckmässigsten als Ephyropsiden zu benennen sein dürfte. Die äussere Gestalt von Xausithoe wurde von den l)isherigen Beobachtern ausreichend beschrieben (Fig. 42), Wie bei allen bislang bekannt gewordenen Formen dieser Familie erscheint der Schirm flach, jedoch im centralen Theil verdickt, so dass sich dieser als Centralscheibe von dem dünnen peripherischen Theil, welcher in die breiten gestreckt eiförmigen Randlappen ausläuft, scharf abhebt. Die Grenze beider Abschnitte wird durch eine tiefe exumbrale Ringfurche. Haeckel's Kranzfurcbe, bezeichnet, die schon mit unbewaffnetem Auge 1) Fr. Esfhscholti. System der Acalephen. Eine ausfnhrliclie Beschreibung aller Medusenartigen Strahlthiere. Berlin 1829, pag. 83, 84. Taf. S Fig. 1.' 4 - 20 — besonders deutlich während der Schwimmbewegung des Thieres erkannt wird. (Fig. 48 R. F.) Ausser der Kranz- furche treten in der Exumbrella noch IG (pararadiale) Radialfurchen in der Mitte der Randlappen auf, mit denen ebensoviel schwächere und kürzere Furchen in den Radien der Lappenausschnitte alterniren. Von diesen Ausschnitten liegen die acht ocularen, welche den Radien erster und zweiter Ordnung angehören, vom Mittelpunkt der Scheibe nur wenig weiter entfernt als die acht tentakularen der intermediären Radien, ein Charakter (Fig. 42, 48), der für sämmtliche Ephyi-ojjsiden Geltung hat und eine sehr auffallende Abweichung in der Scheibengestalt von der Ephyra bedingt, welche sehr lange erst am Ende sich gabelnde Stammlappen besitzt, so dass die ocularen Einschnitte nahezu doppelt so weit als die tentakularen vom Mittelpunkt der Scheibe abhegen. Ebenso übereinstimmend sind die Tentakeln aller Ephyropsiden durch eine solide Achse von Stützzellen ausgezeichnet, welche zwar vom Entoderm stammen, jedoch eine grosse Selbständigkeit erlangt haben und unterhalb der Teutakelbasis einen kolbenförmig verbreiterten Zapfen bilden. (Fig. 43 St. K.) Dieser springt weit in die mächtige Umbrellar-Gallert vor, und wird durch eine breite und hohe wulstförmige Verdickung der Subumbrellar-Gallert gestützt. (Fig. 45, 54 GW.) Der solide grosszellige Axenstraug dei- Tentakeln schliesst sich dem entodermalen Gewebe der Scyphostoma-Tentakeln an, so dass man glauben könnte, die letzteren seien unmittelbar als Tentakeln der Meduse verwendet. Indessen handelt es sich auch hier um Neubildungen, da die seither unbekannten Ephyralarven von Nausithoe (Fig. 48) der Tentakeln ent- behren, imd diese erst später und zwar gleichzeitig in allen 8 Radien hervorwachsen. Auch Jjesitzen die A'^a?/si!;ücrö!h habe ich mich bei Aurelia von dieser Art der Entstehung eines schmalen eifreien Randstückes in Folge des Austrittes reifer Eier zwischen den Zellen des visceralen Sinusepitels überzeugen können. (Fig. 7!).) Bei der hermaphroditischen Chrysaora treten die Genitalbänder ausserordentlich spät auf. Noch im Pelagiastadium fehlen dieselben und erst an Formen von circa 25 bis 30 Mm. Scheiliendurchmesser. an denen IG Zwischeuteutakclu vorgewachsen sind, bemerkt man in der Peripherie der jüngsten Filameutreihe schmale Gonadenstreifen, die im Zusammenhang mit den bereits durch die grosse Menge von Filamenten veranlassten Faltungen der Gastrogenitalmembran sogleich in zahlreichen Schlingen gewunden erscheinen, au denen sich die drei primären, schon von L. Agassiz für die Pelagiden als charakteristisch hervorgehobeneu Haupt- schleifen nachweisen lassen. (Fig. 82.) In diesem Alter ist aber schon eine reichere Faltung des Bandes wie im ausgebildeten Zustand der Pelagia (Fig. 80) nachweisbar. Auch finden sich l)creits an verschiedenen Stellen des Gastralraumcs Hodensäckchen mit Spermatoblasten. (HS) Während der weiteren Eutwickelung. welche mit einer Vermehrung der Filamente und complicirteren Faltung der Gastrogenitalmembran verbunden ist, bildet die mittlere SchUnge mehrere, meist wohl drei Nebenschlingen, so dass nunmehr die früher von mir beschriebene Form des Geuitalbandes in Erscheinung tritt. Schon vorher aber ist die für Chnjanora eigenthümliche, von Aurdia bedeutend abweichende Form der Schirmhöhle durch das Dickenwachsthum der Gallert vorbereitet. iC. Claus, 1. c. pag. 38, 39). Auffallenderweise zeigt das Genitalband von Chrysaora in seiner feinen Struktur von dem der Pelagia nicht unwesentliche Al)weichungen. Nicht nur dass die Keimzoue keine scharfe Begrenzung hat, insofern auch zwischen den altern Eiern am keimtragendeu Epitel junge Eikeinie hervorwachsen, es durch- laufen die Eier auch im Gallertstroma. von einer zarten Follikelwand umgeben, ihre Embryonalentwicklung, um als Plannla -LavTcn in den Genitalsiuus einzutreten. Das der Gastralseite zugewendete Epitel des Genital- bandes besteht von vereinzelten Cnidoblasten abgesehen aus massig hohen Cj-lindcrzcllen. in deren Inhalt grössere Körner und Concremente abgelagert werden (Fig. 83b). Offenbar findet in der beiderseitigen Be- kleidung der Ovariallamelle ein lebhafter Stoffumsatz statt, der Art, dass das dem Genitalsiuus zugekehrte keimtragende Epitel (Fig. 83a) von Vacuolen erfüllt, vornehmlich die Ntscomerf?tsa-Larven entsprechen, zumal sich diese /Jiscop/iorew-Gattung am meisten unter den Semaeosfomeen der Rlüzostomn annähert. Ich glaubte auf (jrund desselben früher schliessen zu können, dass die intermediären Lappen durch Abspaltung von Seiteustücken der verbreiterten Ephyralappen entstünden, da ich diese bei Chrijsaora genau verfolgte Bilduugsweise nach der Gestaltung der Randlappe.n auch für Disco>iiedusa-ha.r\en ableiten zu können glaubte. Indessen bin ich seitdem durch die Bekanntschaft mit jungen Zwischenstadien dieser Larven überzeugt worden, dM,ss hier die intermediären Lappen und zwar schon in der ersten Anlage als paaricje Fortsätze zwischen den Augenlappen vorwachsen und sich allmählig mit den Seitenrändern der Augenlappen in der Weise verbinden, dass leicht der Anschein einer Abspaltung bei ausschliesshcher Betrachtung einer vorgeschrittenen Larve entstehen kann. Demnach dürfte es sich wohl auch bei der Rhizosloma-hnrYe so verhalten. Schon E. HoecktU) hatte diese Eutstehuugsweise für Rhizostoma und sogar für alle Rkizostomeen als wahrscheinlich hingestellt, freilich ohne genügende Begründung. Denn wenn derselbe hervorhob : „Bei der jugendlichen semostomen Larve von Pi7e;(!rtpM^mo, welche Claus (1877 1. c. Taf. X. Fig. 42) abgebildet hat, sind die IG Ocularlappen noch grösser als die 32 Velarlappen und sowohl dieses Ver- hältniss als auch ihi-e Anordnung spricht für meine Annahme, dass bei allen Rhizostomiden (wie bei den Anreliden) die Velarlappen nicht durch Spaltung der ursprüngUchen 16 Ephyi-alappen entstehen, sondern durch Ein- schaltung von 8 weiteren intermediären velaren Hauptlappen zwischen den letztem", so ist nicht einzusehen, wie das von mir dargestellte Grössenverhältniss der Lappen mid die Anordnung derselben einen derartigen Schluss rechtfertigen kann, um so weniger, als bis dahin die intercalare Einsclialtung der Velarlappen nur für Cyanea capiUata und Aurelia aurita bekannt war, und hier die Anordnung der Randlappeu durch die unpaare Beschaffenheit des vorwachsenden Zwischenlappens ein wesentlich anderes Aussehen gewinnt. In Wahrheit aber verhält es sich so, nur dass von vornherein, was bislang für keinen Fall nachgewiesen war, paarige Interme- diärläppchen vorwachsen. Wir werden später bei Cotyloi-hiza sehen, dass auch hier die Intermediärlappen durch Einschaltung entstehen, aber freilich wie bei Aurdia als unpaare Lappen vorwachsen, ein Verhältniss, welches für die spätere Configuration des Randsaumes nicht ohne Bedeutung ist. Von besonderem Interesse erscheint die Gestaltung der Gefässcanäle (Fig. 86), welche sich noch auf IG sehr weite und durch ein Ringgefäss verbundene Radiarstämme reduciren. Von denselben sind die acht ocularen Radialgefässe beträchtlich länger als die alternirenden Intermediärgelasse, an deren distalem Ende das Ringgefäss mit starker zweiarmiger Wölbung nach dem Scheibenrand hin vorspringt, während die Ana- stomose des Ringgefässes mit den acht Radialgefässen in beträchtlicherer Entfernung vom Scheibenrande und 1) E. Haeckel 1. c. pag. 580. — 45 — und den Randkörpern liegt. Die beiden in die Sinneslappen eintretenden Ausläufer der Radialgefiisse sind bereits mächtig entwickelt, und kurze seitliche Ausbuchtungen der Intermediärgefasse deuten die Stellen an, von welchen Anastomosenbildungen mit entsprechenden Aussackungen dos Riuggeflisses entstehen, und das Netzwerk des Gefässystems seineu Anfang nimmt. Diese Ausbuchtungen erheben sich nicht an der marginalen Seite der primären ringförmigen Gefässverbindung, sondern an der inneren dem Scheibencentrum zugewendeten Seite. Im Wesentlichen wiederholt das vorliegende Stadium des Gefässapparatos die Gestalt des Canalsystems der Flosculiden (Floscula und Floresca), welches diese Eutwicklungsstufe zeitlebens bewahrt und von E. Haeckel mit Recht als einfachster Form-Zustand betrachtet wurde. Der weite flache Magenraum ist in seiner Peripherie noch ganz gleichmässig gestaltet und entbehrt noch der Vorwölbungen in den Radien der Gastralfilamente, so dass auch die Radiärcanäle erster und zweiter Ordnung noch die gleiche Länge besitzen. Die Zahl der Gastraltilamoute reducirt sich in jeder der 4 Filament- Gruppen auf S bis 12 ungleich lange Fäden von unregelmässiger Anordnung. (Fig. 86.) Auch die Mimdai-me verhalten sich höchst einfach, indem ihre distalen Enden noch nicht als Do])i)el- arme auseinander weichen. Dieselben gleichen noch sehr den vier Mundarmen der jungen Aurelimi oder Discomedusen, liegen jedoch bereits centralwärts weit dichter aneinander geschlossen, so dass die Mundöff'nung verhältnissmässig eng erscheint. Auch tragen dieselben längs ihres Randsaumes eine gedrängte Reihe ziemlich lauger Mundteutakelchen, welche an den Armen entsprechend junger Semaeostouieeularven durch eine geringe Zahl kurzer Yorsprünge und warzenförmiger Erhebungen des Armrandes vertreten werden. Eine besondere Auszeichnung der noch einfachen Armlappen ist ihre bedeutende Flaclienentwicklung und mit dieser im Zusammenhang die unverhältnissmässig grosse Ausdehnung des distalen Randes, welcher bereits die seitlichen Armräiuler an Länge übertritt und nahezu rechtwinkhg in dieselljen einbiegt. Demnach verjüngen sich die Ai'me nicht nach dem Ende zu. wie bei den Larven der Semaeostomeen, sondern gewinnen gerade am terminalen Rande die grösste Breite. Mit dieser Flächenentwickelung steht das frühzeitige Auftreten einer Längsfalte im Zusammenhang, welche an der äussern oder abaxialen Seite des distalen Armabschnittes eine tiefe Einbuchtung, an der Innenseite eine entsprechend longitudinale Vorwölbung erzeugt. Nach dieser hin schlagen sich die beiden Armbälften in der Weise zusammen, dass sie zwei an der untern oder ventralen Seite geöffnete tiefe Rinnen bilden, welche an der Basis der Mundarme, wo die Ariurippe entspringt, in eine gemeinsame zum Munde führende Rinne zusammenlaufen, am distalen Armende dagegen in zwei divergirenden Falten als langgestreckte Spalten ausmünden. Der basale Theil jedes Armes entspricht der Anlage des von dem Haupt- oder Stammcanal durchsetzten Armstammes, der nachfolgende zwei Rinnen entiialtende Theil der Anlage des auf dem einfachen Armstamme sich erhebenden Armpaares. I^s sind mit andern Worten die gnbelig aus- einander toeichenden Falten der distalen ArmHäche die Anlagen der acht spätem liliizostomeenarme, welche sich bald in Folge stärkern Wachsthums wie scheinbar durch Spaltung entstandene Endäste der vier Haupt- arme ausnehmen. Dieselben gewinnen mit der fortschreitenden (Trössenzuuahme einen verhältnissmässig so bedeutenden L'mfang, dass sie schliesshch den Eindruck selbständiger Mundarme machen. Die Zurücktührung der acht Arme der Rbizostomeen auf die vier einfachen Arme der Semaeostomeen ergibt sich demnach recht einfach aus dem besondern ^'erhältniss des Wachsthums der vier ursprünglich einfachen Fortsätze des Mund- rohrs, und es ist keineswegs, wie man im Hinblick auf die vier, in zwei Schenkel gespaltenen (wahrscheinlich auch durch Faltung entstandenen) Mundarme von Au7-osa geschlossen hat, ein einfacher Spaltungsvorgang, durch welchen die Zahl der Mundarme verdoppelt wird. Vielmehr verhalten sich die Armpaare ihrer Entstehung nach zu den einfachen Armen wie diese zu dem ursprünghch glattrandigen vierseitigen Mundrohr der Ephyra, welches sich auch nicht spaltet, sondern in den vier Winkeln mächtiger wächst und gefaltete Lappen erzeugt. Die Faltung der mächtig wachsenden Arnispreiten und Armränder ist also die Ursache der scheinbaren Spaltung, wie später auch der Trichterbildung. Mit der fortschi-eitenden Grössenzunahme wiederholt sich nun der beschriebene Vorgang, welcher aus dem Endabschnitt der vier einfachen Mundarme durch scheinbare Spaltung Doppelarme hervorgelien liess. an dem distalen Ende der letztern von Neuem. An Larven von 5 bis 7 Mm. Scheibendurchmesser besitzt jeder der acht zu den spätem Hauptarmen werdenden Annlappen (Fig. 3A') nahezu die Form der ursprünglichen vier Mund- arme und erscheint in Folge der bedeutenden Länge des distalen Kandes an diesem gefaltet, so dass zwei Seitenläppchen (Fig. 88a") entstehen, deren Flächen sich wiederum zusammenschlagen und zwei divergirende Aeste am Ende der acht Mundarme bilden. Diese Terminalfalten werden die Anlagen der „Dorsalßügd'' des Rhizostomeen-knaes, welche somit ebensowenig durch Spaltung, sondern unter dem Einflüsse der Faltung — 46 — entstanden sind. Immerhin ist der unpaare einfache Hauptstamm eines jeden zweitheiligen Armpaares relativ noch so ansehnlich, dass die Larve den Eindruck einer Semaeostomeen-Meduse macht, deren Arme bei um- geschlagenen Seitenflächen am Ende eine wiederholt dichotomische Gabelung erfahren hatten. Noch bevor die beschriebene Gabelung am Ende der acht Anne bemerkbar wird, treten an der abaxialen Fläche des Mundstiels, an der Basis des spätem Scheibenstammes, die Anlagen zu den 16 kaniin- fönnigen Fähnchen auf, welche E. Haeckel als ScapuleUen oder Schulterkrausen bezeichnet hat. P]s sind eben- soviel papillenförmige Erhebungen, welche rasch zu cylindrischen, am freien Ende gerundeten Gallertröhren auswachsen, deren Centralcanal mit seiner Entodermbekleidung an der Basis der Armrinnen entspringt. (Fig. 88a, ß.) Die Cylinder erheben sich paarweise in den acht Kadien, und zwar erscheinen die vier Paare (Fig. 89, 90, 91/?), welche in den Ebenen der primären Mundarme (Radien erster Ordnung) liegen, im Vergleich zu den alternirenden Paaren (a), welche den Radien der (ienitalorgane angehören, an Grösse merklich zurück- geblieben. Mit dem foi-tschreitenden Wachsthum gleicht sich jedoch dieser Unterschied in spätem Stadien wieder aus. Schon frühzeitig erfahrt nun der cylindrische Anhang eine seitliche Compression und bildet an dem fi-eien gewölbten Ende vier bis sechs warzenförmige Erhebungen oder Tentakelpapillen, ztvischen xoelchen der centrale Canal nach aussen durchbricht. Während nun diese Papillen zu kleinen Tentakeln auswachsen, erscheint die zwischen denselben befindliche Spaltöffnung nach der innern oder axialen Seite des massig com- primirten Anhangs herabgerückt und zu einer länglichen, von den Tentakeln umstellten Trichterspalte aus- gezogen. (Fig. 93.) Da die Tentakelanlagen bereits als kleine Warzen vorhanden sind, bevor der centrale Canal zwischen denselben zum Durchbruch gelangt, so ist die ektodermale Natur ihrer Bekleidung unzioeifelhaft, und ergibt sich demnach a priori auch für das Epitel der übrigen Mundtentakel der gleiche ektodermale Ursprung als sehr wahrscheinlich. Untersucht man die Tentakelchen am Rande der Mundarme näher (Fig. 104), so findet man an denselben nicht nur die gleiche Gestalt, sondern auch die gleiche histologische Be- schaflenheit. Das Ende ist schwach knopfförmig angeschwollen und durch eine dichte Häufung von Cnido- blasten zu einer Nesselbatterie geworden. Der Stil enthält im Ektodermbelag hier und da dieselben Nessel- kapseln, zeichnet sich aber durch eine tiefe Schicht von Muskelfibrillen aus, welche die Gallertachse be- kleiden. Diese Längsmuskelfasern erstrecken sich bis in die Gewebe des Randsaumes, wie ja die ektodermale Armseite überhaupt dieselben Muskelfibrillen besonders in Querzügen angeordnet, aufzuweisen hat. Aber auch in den ventralen Theil des Randsaumes setzen sich die Muskeln von den Mundtentakeln eine kurze Strecke fort bis zu einer oft scharf markirten Linie, welche die Grenze der dunkleren, nach der Tiefe der Rinne hin zahlreiche Drüsenzellen enthaltende Entodermbekleidung und des hellem Ektoderms mit seinen zahlreichen Muskelelementen bezeichnet. So lässt sich die Entstehung der oi'alen Randtentakelchen auf der Ektodermal- seite auch direct histologisch ableiten, nicht aber schlechthin aus dem Vergleich mit den über die Ektoderm- fläche der Esumbrella zerstreuten Nesselwarzen und Nesselpapillen, welche der Muskelfibrillen entbehren. Die für das Entoderni charakteristischen hohen Drüsenzellen sind dieselben Gebilde, welche so zahlreich an den Gastralfilamenten auftreten und die verdauende Wirkung derselben zu bewirken scheinen. (Fig. 69. Dz.) Die Verbreitung dieser Drüsenzellen besonders in den tiefern Partien der Armriune, welche später zu den Arm- gefässen werden, steht mit der Thatsache im Einklang, dass schon in diesen peripherischen Zuleitungsröhi'en die Verdauung kleiner Seethiere stattfindet. Das Wachsthum der allmählig zu dreiseitigen Blättchen werdenden Schulteranhänge erfolgt nun unter ganz ähnlichen Vorgängen, wie sie für das Endstück der acht Mundarme beschrieben wurden. In Folge bedeutender Ausdehnung des Raudfeldes. welches die Trichterspalte umsäumt, bildet sich auch hier am freien Ende eine mediane Falte aus, welche unter den Anschein einer terminalen Spaltung zur Anlage zweier diver- girender Seitenflügel führt. Man unterscheidet nunmehr an jedem in der Flächenlage dreiseitigem Blatte eine kurze axiale Kaute, eine viel längere am distalen Ende zweitheilige (in den Kauten der Seiteuflügel gespaltene Aussenkante) und eine obere der Subumbrella zugewendete Kante, welche den von Tentakelchen umsäumten Spaltrand darstellt und an dem nach aussen abstehenden abaxialen Ende oberhallj der getheilten Aussenkante zweitheilig wird. (Fig. 96ab.) Schon an Exemplaren von 7 bis 8 Mm. Scheibendurchmesser mit gabhg ge- theilten Armenden sind die Fähnchen dreiflügelig geworden und haben in einzelnen Exemplaren — das Wachsthum erfolgt bei den Individuen äusserst ungleich — einen LTmfang erreicht, welcher dem der Armenden mit den spätem Dorsalkrausen kaum nachsteht. Eine weitere bemerkenswerthe Eigenthümlichkeit der Armgestaltung liegt in dem Vorhandensein von acht langgestreckten canalähnlichen Rinnen, welche paarweise den distalen Abschnitt der Primärarme — 47 - durchsetzen, von hier aus divergirend in die paarigen Arme eintreten und sich in die Rinnen des neuen Faltenpaares, der späteren Dorsalkrispen, theilen. Paarweise durch den mittlem Längswulst eines Primär- arms getrennt, münden sie erst an der Basis (Fig. 90 1!A') desselben, nachdem sie die Canäle der Fähnchen- anhänge aufgenommen haben, in die vier breiten und kurzen Hauptcauäle ein, welche in der Peripherie des Centralcanals ebensoviele den Anuhasen zugehörige Ausbuchtungen bilden und sich in die vier radiären Magencanäle fortsetzen. Von grossem Interesse ist mm die Lageiiverschiebung, welche sich allmählig an den Scapulett- anlagen wählend ihrer Ausbildung zu Anhängen noch in jugendhchen Stadien vollzieht. I'rsprünglich in den acht Radien paarweise nebeneinander hervorgewachsen, rücken sie wohl in Folge migleichmässigen Wachs- thums der Gallert des Muudstils mehr auseinander, so dass bald die zu einem Paare gehörigen Fähnchen mit den benachbarten Anhängen in gleichem Abstand hegen, und nunmehr die paarweise Zusammengehörigkeit der 16 gleich weit von einander eutfei-nten und gleich grossen Blättchen nicht sofort in die Augen fällt. Später nähern sie sich paarweise mehr und mehr den acht intermediären Radien und den diesen zuge- hörigen acht Armrinuen, in welche ihre Central-Gelasse einmünden. Die. urspiünglich radiale Lage erscheint demnach mit einer intermediären vertauscht, wie sie dem Gefässursprung der einander zugekehrten Anhänge benachbarter Paare entspricht. Selbstverständlich handelt es sich bei diesem Vorgange nur um eine passive, in Folge ungleichmässiger, wohl mit dem eigenthümlichen Wachsthum der Arme zusammenhängender Massen- zunahme der Gallertsubstanz des zur Armscheibe werdenden Armstils. Unter solchen Umständen müssen in älteren Stadien wie auch au der geschlechtsreifen Rhizostoma die verticalen Radialebenen, welche durch den Hauptflügel oder Stamm der Scapuletten gelegt werden, mit denen der Armäste und ihrer Dorsalkrispen correspondireu, ein der Entwicklung nach durchaus secundäres Yerhältniss, welches E. Hueckel zu einer merkwürdigen Missdeutung verleiten konnte. Dieser Forscher ') betrachtete nämlich die übereinstimmende Lage der Scapuletten und Dorsalkrispen in gleichen Radialebenen, sowie den Umstand, dass die concave Curve des Fissionsraudes jener Anhänge der convexen Curve des abaxialen Ober- armrandes entsprechen soll, „als eine äusserst wichtige Thatsache," weil sie den Beweis liefere, „dass die eigenthilmUchen Scapuletten iirsjjrünglich nichts weiter sind als die obersten Lappen der Dorsalkrausen, welche durch einen tiefen Einschnitt von den unteren Havptstiicken der letzlern getrennt und abgelöst sind-'. Man Überzeugt sich an diesem eclatanten Fall, zu welchen Verirrungen den Naturforcher die umgebundene Herr- schaft der Phantasie bei Ausschluss thatsächlicher Anhaltspunkte und ohne Controle grundlegender Beobach- tungen führt! Noch interessanter aber ist der Umstand, dass HaeckeFs durch die l)eschriebene Entstehungs- weise ausreichend widerlegte und als verfehlt erwiesene Scapuletten-Theorie selbst wieder nur die Consequenz einer andern eben so irrigen -) Vorstellung dieses Autors war. nach welcher die Mundtentakeln als „entodermale ßuccal- oder Brachialfilamente hervorgegangen sein sollten aus den vier ursprünglichen Taeniolen (Magen- wülsten) des Scyphostoma, die sich in zwei orale Sckenkel spalteten". Auch diese durch nichts enviesene Ansicht 1) JB. Haeckel 1. c. pag. 582. 2) Vergl. E. H. 1. c. pag. 4G3, ferner pag. 560. Ich wios IlaeckeU Scapuletten- uuil Dinilellen-Theorie bereits in einer kleinen Selirift über die Khizostonien zurück. Zoologischer Anzeiger 21. Februar 1881 Nr. 7«. Etwa 6 Monate später erschien in der Jenenser Naturw. Zcitschr. Tom VIII 2 Heft, ausgegeben am 31. Juli, das Klaburat eines //aecie/'sclien Schülers (0. Jlamanv. Die Muudarme der Ithizostomen), welches seinem wesentlichen Inhalt nach ein Kxcerpt aus dem grossen Medusenwerk ist und einige Angaben über die Entstehung der Mundarme und deren Anhänge bringt, die auch im 2teu Bande jenes Werkes aufgenommen worden sind. Dasselbe pra- tendirt die Frage über den Ursprung der als kolbenförmige Blasen, Sauguäpfe, peitschcnfdrmige Filamente unterschiedenen Anhangs- gebilde durch „Untersuchungen" beantworten zu wollen, täuscht jedoch unsere hierdurch angeregten Erwartungen so vollständig, dass wir nicht zu begi-eifen vermögen, wie der Lehrer einem so schülerhaften Anfänger die Publication dieser „Untersuchung" gestatten konnte. Rücksichtlicli dir Dif/ilellen-VTage ist die Haeckel'schc Zurückführuug der Mundtentakelchen auf entodermale Buccalfilamente vollkommeu aufgegeben, ja es wird derselben mit keinem Worte mehr Erwähnung getlian, dagegen die ektodcrmale Natur derselben auf ürund ihrer Achnlichkeit mit den an der Exumbrella zerstreuten Nesselpapillen behauptet. Haeckel heisst es, habe wiederholt ausgesprochen, dass diese Bildungen einer genaueren Untersuchung bedürfen, indem er die Frage für eine offene gehalten ! Nun enthält die letztere Behauptung eine Unwahrheit, denn wenn jeuer Autor auch an einer Stelle seines Werkes (Tom I. pag. 40.')) von den mannigfaltigen Muudanliäugen, welche in Form von sitzenden oder gestilten Saugnäpfen, tentakelähnlichen Filamenten, keulen- förmigen Blasen, gestilten Knöpfen, einreihigen oder mehrreihigen Krausen auftreten, aussagte, „dass sie noch einer genauem Unter- suchung bedürfen", so ist Ilaerkel doch darüljcr im Reinen, dass dieselben ,.modificirtc Gastralfilamente des ursprünglichen Mundrohrs sind, Brachialfilamente, die aus dem entoJermalen Filameiit-Besiitze des ursprünglichen Mundrohres sich entwickelt haben". Daher trete hier „der merkwürdige und sehr seltene Fall ein, da.i.i ältere frei vortretende Ovjane det Thierkörpera an ihrer Auasenßäche vom Entoderm überzogen sind". Nicht eine Erledigung dieser für ihn abgeschlossenen Frage, sondern systematisch verwerthbare — 48 — ■war nicht etwa nur nebenbei als eine der Prüfung werthe Möglichkeit, als eine offene Frage, sondern als eine entschiedene Behauptung hingestellt, auf die Haeckel au mehreren Stellen seines Werkes wiederholt hinweist.' „In der That, heisst es zur Begründung jenes Satzes, haben alle jene Mundtentakeln auch dieselbe Struktur wie die übrigen Gastralfilamente und bestehen aus einem soliden Gallertfaden, dessen entodermaler Epitel-Ueberzug aus Nesselzellen, Drüsenzellen, Epitel-Muskelzellen und Geisselzellen sich zusammensetzt." Ferner bei Be- sprechung der Toreumiden „Zwischen den Saugmündchen entwickeln sich eigenthümliche Mimdtentakeln oder Arm-Tentakeln" aus entodermalen Brachial-Filamenten der Mundränder entstanden, während die exodermalen ursprünglich am Schir.nrande stehenden echten Tentakeln stets fehlen." Diese unrichtig erdachte Behauptung aber gab den mittelbaren Anlass zu der -völlig verfehlten Ableitung der Scapuletten, deren Tentakelchen natürlich als den Buccal-Filameuten gleicliwerthig, mit diesen gleichen Ursprungs, folglich Derivate der Gastral- wülste sein mussten, demnach nicht anders als in Continuität mit den entodermalen Wucherungen des Mund- randes entstanden sein durften ! Von besonderem Interesse ist die weitere Ausbildung des Gefdssnetzes, welche in ganz anderer und wesentlich abweichender Weise als z. B. bei den Aweliden erfolgt. Zunächst werden, wie bereits beschrieben, die radialen und intermediären Gefässe durch ein Ringgefass verbunden, so dass ein dem Canalsystem der Floresca ähnlicher Formzustand zur Erscheinung tritt. Der zuerst gebildete Gefässring bildet in den Inter- mediärfeldei-n stark vorspringende Bögen, welche etwas über den peripherischen Grenzsaum des Kranz- muskels hinausreichen. In etwas älteren Larven (Fig. 88), verbindet sich jede Bogenhälfte mit einem Ausläufer des Intermediärcanals, so dass an jeder Seite desselben eine anfangs gerundete, später gezackte Masche der Entodermlamelle bleibt (Fig. 92), welche wieder durch Anastomosen getheilt, in mehrere Maschen zerfällt (Fig. 94). Nun wird auch der nach der Peripherie offene Ausschnitt, rechts und hnks vom distalen Ende des Radialgefässes durch eine Anastomose des letztern dem Gefässbogen angeschlossen, und es ist somit in der Zone des Kranzmuskels ein Anastomosennetz gebildet, dessen distaler wie proximaler P»and durch eine Art Ringcanal bezeichnet wird. (Fig. 95). Noch bevor das Maschenuetz complicirter wird, treten vom proximalen Ringcanal zwischen den radiären und intermediären Hauptgefässen blind geschlossene Fortsätze aus, welche sich über den innern Saum des lü-anzmuskels ausdehnen und später ■ centripetal vorspringende Gefäss-Netze {HaeckeVs, Canal-Netz-Arkaden) erzeugen. Die Anlagen derselben sind bereits an Larven von 8—10 Mm. Durchmesser mit zwei getheilten Intermediärlappen vorhanden. Die acht radialen Gefässe entsenden je 2 Gefässtaschen in die Ocularlappen. Die Form der Gallertscheibe hat sich insoweit verändert, als dieselbe durch Zunahme der Gallert stärker und gewölbter geworden ist. Die Randlappen sind noch nicht vermehrt, doch haben die beiden Velar- lappen in jedem Intermediärfeld an Breite zugenommen, so dass sie die Sinneslappen an Ausdehnung bedeutend übertreffen. Ventralwärts nach der Subumbrellarseite umgeschlagen, bilden sie an den grössern Formen von Anhaltspunkte, glaubte E. Haeckel von der genauem Untersuchung der Mund-Anhänge erwarten zu können (Tom I pag 562). „Wahrscheinlich \vird der feinere Bau und die vielgestaltige Differenzirung dieser Arm-Orgaue, die gegenwärtig nur sehr unvoll- kommen bekannt sind, später gute Hilfsmittel für die Systematik der Rhizostomen liefern". Die ektodermale Natur der Digitellen ist wie schon früher Gi-enacher und ich selbst ausgesprochen, allerdings vollkommen richtig, die übrigen Angaben des Herrn Hamann aber über die Entwickelung der Wurzclarme, ihrer Canäle und Anhangsgebilde beruhen auf höchst oberflächlichen Beobachtungen, und sind so ziemlich sämmtlich irrthümlich. Man sieht auch den beigegebenen skizzenhaften Abbildungen die Hast und Eile an, mit welcher die Publication des Elaborats betrieben wurde. Uebrigens stimmt zu dem Werthe desselben durchaus der anmassende Ton, mit welcher der Autor meine Angaben abfertigen zu können für möglich hält. Besonders ergötzlich aber nimmt sich der superiore Standpunkt aus, von dem Herr Hamann die von ihm natürlich für richtig erkannte Sca/)«/c«en-Theorie seines Lehrers vertheidigt. „Die Forscher auf diesem Gebiete," meint er, „werden es für selbstverständlich erachten, wenn die Beobach- tungen des Herrn Claus so lange für noch nicht genügend beglaubigt gehalten werden, als bis von anderer unparteiischer Seite her dieselben bestätigt sind!" Nun Herr Hamann hatte die betreffenden Larvenstadien vor sich (Formen mit noi'h nicht gespaltenen 8 Armen), an denen er die Richtigkeit meiner Beobachtungen hätte leicht constatiren können. Indessen anstatt zu beobachten urtheilte er wie sein Meister vom hohen Throne herab. Uebrigens hat nun auch E. Haeckel in der Digitellen-Frage den Rückzug angetreten, indem er im zweiten Bande seiner Monographie (pag. 182) natürlich unvermittelt und ohne den Widerspruch zu der im ersten Bande vorgetrageneu Lelire auch nur zu berühren, folgende Sätze aufnimmt : „Diese Mundtentakeln oder „Mund- finger" (Digitellen) gleichen in ihrem Bau vollständig den innern „Magententakeln" oder Gastralfilamenteu und wurden früher damit verwechselt („Mundfilamente"). Allein das Epitel, welches die solide Gallert-Axe der beiden analogen Gebilde überzieht, gehört bei den gastralen Filamenten dem Entoderm an, bei den oralen Digitellen hingegen dem Ektoderm'. Auch in der Scaim- lelten-Frage wird Haeckel seine verfehlte Deutung aufgeben müssen, dann aber uns wahrscheinlich durch die höchst merkwürdige Entdeckung überraschen, dass diese Gebilde als selbständige Erhebungen ihren Ursprung nehmen. — 4U — 10 bis IJ .Mm. Durclimessei' l)ercits eine mittlere Einbuchtung, welche später zu eiuer tieferu den \'elarlapi)eii iu zwei Lappen thcilenden Falte wird. Die Stadien mit vier V'elarlappeu in jedem Intermediärfeld beginnen etwa bei einer Grösse von 12 bis 15 Mm. Scbeibendurcbmesser und zeigen weiter vorgeschrittene Couipli- cationeu der .\nntalten und Gefässramificationeu. Auch die Form der centralen Mageniiöhle ertiihrt im Zusanuneiiliang mit der fortschreitenden Anastomoseubilduug des peripherischen Canalsystems einige Yeräuderimgen. Im jüngsten Larveualter ist die Peiipherie der centralin Magencavität genau kreisförmig (Fig. 88). und Radiär- wie Intermediärcanäle entspringen in gleichem .Vbstande. Allmählig aber gewinnt die peripherische Begrenzung die Form eines Achrecks, von dessen Ecken die Interniediär-Canäle entspringen, während die zu den liandkörpern verlaufenden lladiärcanäle von der Mitte der acht Seiten austreten. Indessen liegen die letzteren in nicht genau gleichem Abstand vom Mittel- puidvte der Scheibe eutfei'ut. indem alternirend vier Seiten weiter nach der Peripherie vorsi>riiigen und vier, wenn auch schwach, ceutralwiirls wie eingezogen erscheinen. Die erstem entsprechen den liadialfeldern erster Ordnung, ihre Mitte wird durch die Radien des Mundki-euzes bezeichnet, die schwach einwärts gezogenen Seiten jjehören den Radien zweiter Ordnung an und entsprechen den Radien dei' Genital-Felder, wie üheihaupt ihre Einkrümmung mit der schon im friihei'u Alter bemerklraren Anlage der Schirmhöhleu im Zusammenhange steht. Schon an Larven von 7 bis 8 Mm. Scheibenbreite mit beginnender Auastoniosenbildung der (iefäss- canäle (Fig. 94) und verkürzten Armstänimen entwickelt sich an der subumbrellareu Magenfläche und zwar centralwärts von jeder der vier Bogenreihen der Gastralfilamente eine auswärts gebogene, halbmondförmige Gallertfalte, deren Schenkel perijihei'ii-ch über die Seiten der Filamentreihe hinausreichen und au der Grenze der Magenperipherie einander näher treten. Diese überaus zartwandige Falte begrenzt einen anfangs flachen Taschenrauni, welcher nichts anderes als die Anlage der Subgenitalhöhle oder Schirmhöhle der Geschlechts- organe ist und somit auch in der Entwicklung von Rhizustoma früher als die sehr sj)ät auftretende Anlage des Geuitalbandes zum Vorschein kommt. Das Auftreten der Falte (Fig. IIT Fl. an welcher sich auch die Ektoderudjc^klciduiig betheiligt, hat nicht nur die Anuäherung der vier entsprechenden subumbrellaren Felder (späteru Gastrogeuitalmembrau) an die dorsale Magenwand, sondern die, wenn auch schwach coucave Eiukrüm- niung der Mageuperipherie zur Folge. Dagegen erscheint in den Radien der Mundarme die centrale Magen- wand von der Magendecke weit abgehoben, so dass in der Yerläugerung der vier .\rmcanäle ebensoviel breite gefässartige Erweiterungen (MC) der Magenhöhle entstehen, aus deuen die in gleicher Richtung nach der Schciben-I'eriidierie verlaufenden Radialgefässe erster Ordnung entspringen. Mit der fortschreitenden Grössenzunabme der Rhisostonui-ljarxe gewinnt der Scheibenrand und das perii)herische Gefässnetz, insbesonders aber der nunmehr in Form von vier .Vrmpaaren entwickelte Apparat von Mundanhängen eine complicirtere Gestaltung. An Larveu von 12 ])is lö Mm. Durchmesser haben sich die Zwischenlappen in dem Maasse verbreitert, dass sie die Sinneslappen um das doppelte an Breite über- treffen. Jeder Zwischenlappeu erscheint in seiner Mitte iu Folge der hier merklich verdünnten Gallert schwach eingefaltet und im umgeschlagenen Zustand am Rande eingebuchtet, so dass in jedem Intei-mediärfeld schon vier Zwisclicidäj)pcheu unterschieden werden können. Eine solche R/iizostoina-har\e wurde von mir bereits früher') beschrieben und abgebildet. Genitalstreifen sind in derselben noch nicht vorhanden; doch ist die Gastrogenitalmembran bereits sackförmig vorgewölbt und bildet in der Zone der (iastraltilaniente eine Quer- falte, die bei der ersten Betrachtung leicht den Schein eines vorhandenen Genitalbandes veranlassen kann und mich selbst früher täuschte. Besonders verändert erweisen sich die Mundarme, nicht nur durch die zahli'eichen an dem mit Tentakelchen besetzten Randsaume entstandenen Faltungen, sondern auch dui'ch das Verhalten ihres basalen Abschnitts, des Armstammes. Während iu den Jüngern Larvenstadien von 4— s Mm. Durchmesser die vier den primären Hauptarmen entsprechenden Armstämme als getrennte Mundanhänge vertical abstehen, sind dieselben inzwischen durch die emporwachsende Zwischengallert in einen engern Verband gebracht. Diese Verschmelzung der Armstämme zu dem als Armscheibe unterschiedenen Mundaufsatz geschieht also keineswegs durch einfache Concrescenz der Arme, sondern durch intercalares Vordrängen der Zwischeugallert. ähnlich wie auch am Scheibenrand der Ephyra die Basalstämme der acht Lappenpaare durch Eiuschiebung der inter- mediären Lappen als selbständige Fortsätze zum Schwinden gebracht werden. So kommt es. dass die Inci- suren der vier benachbarten Armpaare mit den lucisuren der zu einem Paare gehörigen Arme allmählig in 1) C. Claus. Studien über Polypen etc. 1. c. Fig. 48, Fig. 42. — 50 — dieselbe Ebene rücken, und dass sich am Mundaiifsatze acht Arme scheinbar ohne Vermittlung der vier radialen Armstämme erheben. Inzwischen ist in Folge des centralwärts vorschreitenden Wachsthums der Zwischengallert, welche mächtige, in das orale Atrium (Fig. 98 KS) keilförmig vortretende Säulen bildet, auch der mit oralen Wärzchen und Tentakeln besetzte Randsaum der Armstämme in eine schräg horizontale Lage gebracht worden. Derselbe (Fig. 99) erfährt nunmehr überhaupt nur noch eine verhältnissmässig be- schränkte Fortentwicklung, da die zwischen den vier Gallertkeilen (Kreuzsäulen, Mundsäulen HaeckeFs) des Muudaufsatzes beginnende Verlöthung die Wirksamkeit der au der Ai-mscheibe vorhandenen Trichterspalten mehr und mehr unnöthig macht. Dagegen erfahren die Randsäume und Seitenflächen der frei vorstehenden Arme mit ihren terminalen Gabelästen eine um so reichere Entwicklung, indem zahlreiche Querfalten rechts und links am Randsaume der Armspreiten auftreten und sich wiederum krausenförmig falten. Diese Faltungen mit ihren Nebenfalten sind die Anlagen der Trichter, deren Spalten die Nahrungsstoffe in die tiefere Rinne des Armes führen. In diesem Sinne kann man jeden der vier Mundarme des jüngsten Larvenstadiums als Primär- trichter betrachten, zu welchen die beiden Terminalfalten, die Anhigen der paai'igen Arme, als terminale Trichter hinzukommen. Diese werden dann in einem spätem Larvenstadium in gleicher Weise durch je zwei Terminal- falten ergänzt, welche die Anlagen der sog. Dorsalkrispen liefern und ursprünglich auch in ähnlicher Weise wie die Terminalflügel der Scapuletten als einfache Trichter fuugiren. Nun treten ganz wie bei den Scapuletten und deren EndÜügeln an den Primärtrichtern seitliche Nebentrichter auf, welche später durch seitliche Neben- falten wiederum durch Nebentrichter zweiter und dritter Ordnung verstäi'kt werden. An Larven von 12 bis 15 Mm. Durchmesser beschränkt sich die Faltung noch auf die Nebentrichter erster Ordnung, die freilich schon kleinere und grössere Nebenfalten bilden. Auch ist das gesammte System der Zuleitungsbahnen, wenn wir von den Scapulettgefässen absehen, noch in ganzer Ausdehnung in den Trichterspalten nach aussen geöffnet, demnach ein System von canalartigen Rinnen und nicht von auch nur theilweise geschlossenen Gefässen. Der orale Canal der Armscheibe erscheint zwar schon durch die vorspringenden Gallertkeile in den Radien zweiter Ordnung stark verengt, so dass die vier Armcanäle zu tiefen ki-euzförmig gestellten Ausbuchtungen geworden sind, aber an keiner Stelle ist eine Verlöthung nachweisbar. Auch die Verlängerungen der acht Armi'innen, welche in der Tiefe des Mundstils paarweise in die vier Armcanäle einmünden, sind nirgends gefässartig geschlossen. Die erste Verlöthung betrifft die einander zugewendeten Seitenflächen der vier Keihoülste und bewirkt, dass die vier Ki-euzcanäle des Mundrohres bis auf die peripherischen die acht Armcanäle in seitlichen Ausbuchtungen aufneh- menden Kreuzgefässe obliteriren, und dass im Centrum ein anfangs noch weiter, später allmählig enger werdender- Canal zurückbleibt. Indessen bleiben unterhalb des von den zusammengewachsenen Keilwülsten (KS) erzeugten Gallertstiles, welcher nur die mittlere Region der Armscheibe einnimmt, zwischen der Mundöffnung und den in die vier Kreuzgefässe paarweise einmündenden Armrinuen (Fig. 98) vier ziemlich breite Rinnen frei, deren Rand von dem Digitellen tragenden Saume der ursprünglichen Armstämme begrenzt ist. Demnach ist an der ventralen Seite der Armscheibe ein flacher (früher von mir als Mimdtrichter bezeichneter) Vorraum entstan- den, dessen vier Schenkel sich noch lange als Rinnen erhalten, indem eine Verlöthung des Randsaumes nicht eintritt. (Fig. 99. KR.) Da die KeilwiOste, durch deren Verlöthung die Kreuzcanäle bis auf die vier engen Kreuzgefässe ver- drängt werden und der orale Vorraum der Armscheibe gebildet wird, nicht ganz gleiche Dimensionen haben, vielmehr zwei gegenüberstehende Keile gewöhnlich breiter sind als die alteruirenden, und hiermit im Zusammen- hang die einen sich dem Centrum früher nähern, so erhält die verengerte Mundöffuung keine absolut kreisrunde,, sondern eine mehr elliptische Form. In diesem Umstand liegt auch die Ursache, wesshalb im spätem Alter die oralen Verwachsungsnähte der Armscheibe nicht die Form eines regulären Kreuzes darbieten, da die vier Schenkel nicht unter rechten Winkel i in einem Punkte zusammentreffen können, sondern paarweise au den Endpunkten einer hnearen Zwischennaht sich vereinigen müssen. Es ist dies eine wohl bei den meisten Bhizostomeen sich wiederholende Störung der regulär radiären Architektonik, die somit ihre einfache Be- gi'ündung findet. In die Anlage der Armscheibe gehen nun aber ausser den vier primären Armstämmen, auch die Basalstücke der acht Armpaare ein. Schon an Larven von 12 Mm. Dm-chmesser findet man den. Querschnitt durch den zur Scheibe sich umgestaltenden Mundstil 8seitig, mit acht schwach convexen Vorwöl- buugen, welche paarweise zusammengehörig die Basen der acht Armi'ippen repräseutiren. (Fig. 98.) Mit der- weitern Entwicklung gewinnt dieser peripherische Theil der Armscheibe im Vergleich zum ceutralen, den Saum, der Armstämme tragenden Abschnitt dadurch einen immer grossem Umfang, dass der untere Thed der Arm-- paare nebst dem zugehörigen Randsaum in fortschreitender Ausdehnung in die Armscheibe gewissermassen ein-. — 51 — sclunilzt. Im Zusammenhang mit diesen Waclisthumsvorgängen gewinnt die in die Scheibe aufgenommene Rinne und der dieselbe umsäumende Krausenrand der Armpaare eine fast horizontale Lage. Auch in diesem peripherischen Theil der Armscheibe finden VerlÖthuugen zwischen den keilförmig vortretenden sich berührenden Gallertwülsten statt und zwar innerhalb der vier vom engen Centralcaual (Fig. 100 b Cg) geschiedenen Ki-euzgefasse, in deren distaler Erweiterung paarweise die schräg absteigenden Armcanäle einmünden. Das Lumen dieser Gefässe wird durch die von drei Seiten vorspringende Gallert in seinem mittlem Theile verengt und dreispaltig mit drei Ausbuchtungen, zwei umfangreichem peripherischen, welche den Armcauälen eutsprecbeu und einer engem, dem Ceutrum zugewendeten. Indem sich nun die drei Spalten gänzlich schliessen, wird jede Bucht zum Lumen eines Gelasses, die zwei jieripherischen sind die Armgefässe, welche schräg nach der Basis im Grunde der Armscheibe in den radiären Stanimcanal einmünden, während das enge zui-ückbleibende secundäre Kreuzgetäss(Fig IdUa Kg') schräg nach der Oralseite der Anuscheibe verläuft und zwischen zwei zu einem Paai'e gehörigen Armen endet. Im Umkreis des flachen kreuzförmigen Atriums haben sich mit der Entwicklung der Gallertkeile vier in dieselben eingesenkte Vertiefungen oder Trichterhöhlen (Tr) gebildet, zwischen denen noch in den Radien des Muudkreuzes zwischen den zu einem Paare gehörigen Annen vier kleinere Vertiefungen, die äusseren Trichterhöhlen, hinzugekommen sind. (Fig. 100 und lOleTr, Tr'). Centralwärts von letztern liegen die Mündungen der beiden schi-äg in die Armscheibe herab- steigenden Armgefässe und der von denselben nunmehr getrennten secundären Kreuzgefässe (Kg'), welche letztern mit der fortschreitenden Grössenzunahme immer enger werden und deren orales Ende schon an Rhizöstomen von 60—80 Mm. Scheibendurchmesser blind geschlossen ist. An Exemplaren solcher Grösse vermag man leicht mittelst einer Serie aufeinander folgender (Querschnitte der Armscheibe das au jüngeren Exemplaren beschi-iebene Verhalten der Gefässe, wie es besonders schön in situ nachzuweisen ist (Fig. 100a,b.), zu controliren und die Richtigkeit desselben zu constatiren. (Fig. 101. a — c.) Von den bisherigen Beobachtern wurde dasselbe am vollständigsten von AI. Brandt. ') verfolgt, freilich in mehrfacher Hinsicht unzureichend beurtheilt. lusbesondere wurden die secundäre Kreuzgetasse, (Nebeugefässe Brandt'^) verkannt und als blosse locale Erweiterungen der Gefässspalten angesehen, welche sich in zwei, die Armgefässe begleitende Aeste spalten und zahlreiche Zweige an die Innern Armkrausen abgeben sollten. {Ä. Brandt 1. c. pag. 21) Schon vorher ist aber am distalen Ende der acht Arme da, wo der krausenförmig gefaltete Rand- saum in den Band säum der beiden terminalen Lappen übergeht, eine Neubildung aufgetreten, die Anlage des bekannten dreikantigen Annkolbens. Die Larven besitzen nunmehr eine Grösse von 15 bis 18 Mm. Scheiben- durcbmesser. Der achtseitige Mundstil erscheint noch relativ hoch, da die Wand des trichterfönnigen Atriums ziemlich schräg zur Basis der acht Mundarme absteigt. Die Spaltsäume der beiden Ternünalfalten hegen nicht mehr in der Verlängening der ventralen Armkrause, sondern stehen von dieser schon nahezu rechtwinkhg ab, während ihre verdickten Gallertrippen wie dreiseitige Kanten an der Aussenseite der Ai-mrippe flügelartig vorspringen. Die erste Anlage des Armkolbens habe ich früher als einen zwischen den Doi salcrispen selb- ständig vorwachsenden Zapfen dargestellt, ähnlich wie die Anlagen der Schulterkrausen als frei vorspringende Zapfen auftreten. Es waren mir aber die jüngsten Stadien dieser Neubildurg unbekannt geblieben, durch deren Auffindung erst die richtige Deutung möglich wurde. Man bemerkt nämlich zuerst genau an der Uebergangs- stelle der Armkrause in die beiden Flügelkrausen dicht unterhalb des Kaudsaumes drei in der Spaltrinne vor- gewölbte GaUertwülste, einen äussern zwischen den beiden Termiualflügeln und zwei demselben seitlich gegen- überstehende innere Wülste zwischen der medianen Armkrause und den Krausen beider Teiminalflügel. Die einander zugewendeten Flächen der Wülste treten mit einander zuerst in Berührung, daim paarweise in feste Verbindung und bilden die Anlagen eines Gallertknopfes, welcher allmähhg als dreikantiger hohler Kolben in der Verlängerung der Armachse und des Armcanales hervorwächst. (Fig. 102.) An den drei Kanten des prismatischen Armkolbens verlaufen schmale seichte Rinnen, welche die Richtung der drei Spaltkrausen fort- setzen. (Fig. 103a.) An der Spitze desselben mündet der Centralcaual in einer von kleinen Tentakelchen um- stellten Oeff'nungiFig 108 b), während im Umkreis der Kolbenbasis die drei Krausenspalten mit ihrem Tentakel- besatz von einander abgetrennt und die zugehörigen Rinnen abgeschlossen sind, so dass nur die tiefeu Canäle in directer Verbindung bleiben. Während sich nun der frei vorgewachsene Knopf zu einem dreikantigen Rohr 1) Alexander Brandt. Ueber Rhizoatoma Cuvieri Lmk. Ein Beitrag zur Morphologie der viclmündigen Medusen. St. Petersbourg 1870. pag. 20. 7* — 5-2 — (Fig. 102 Tk.) verlängert, wird der Winkel, nuter welchem am Ende des Armes die drei nunmehr von einander getrennten Krausen zusammentreten, immer spitzer, mit andern Worten die Krausen der Terminaltlügel rücken unter Verkürzung ihrer Gallertrippen mehr und mehr auf die Aussenseite der Armrijjpe und werden zu Dor- salcrispen, der mit denselben besetzte Armabschnitt gewinnt eine dreiseitig prismatische mehr und mehr ge- streckte Form und wird zu dem schon an .Tugendformen von 20 Mm. wohl ausgeprägten sog. Unterarm. Uebrigeus schreitet die Entwicklung selten au allen acht Armen gleichmassig vor, vielmeiir eilt der eine oder andere Arm den übrigen voraus, oder es bleiben umgekehrt ein oder mehrere Arme verhältnissmässig zurück. (Fig. lOOa.) Zuweilen finden sich schon an einigen Armen zieniKch lange Armkolben und ausgeprägte Dorsal- crispen, während an den übrigen Armen die drei Spaltrinnen noch continuirlich in einander übergehen. Mit dem fortschreitenden Wachsthum vollziehen sich aber an dem distalen Endstück des Ai-mkolbeus einige Veränderungen, welche zu der irrthümlichen Ansicht Vei-anlassung gegeben haben, dass an den Rändern des Kolbens mehrere oder gar Reihen von Oeffuungen vorhanden seien. Schon fi'ühzeitig erweitert sich der Centralraum in dem dreikantigen Endstück und erscheint hier als kolbige Anschwellung (Fig. 105), deren drei Flügel unter Zuriicklassung eines Axencanals und peripherischer Bogengänge Verlöthungst'elder bilden, deren Zahl mit dem Alter eine grössere wird. So scbeint es, als ob der Ceutralcanal am Ende des Kolbens nach den drei Kanten hin Gefässfortsätze entsende, welche an den Kanten in entsprechenden Oeffiiungen ausmündeten. In Wahrheit aber reichen die Getassausiäufer nicht bis zur Aussenfläche, an welcher sich eine grosse Menge unregelmässig gestalteter Nesselwarzen erheben. Auch die enge Termiualspalte kann schon an Rhizostomen von etwa 80 Mm. Scheibendurchmesser obliterirt und auch das Centralfeld des terminalen Armkolbens von Nessel- warzen bekleidet sein. Es stellt sich somit für das Endstück des Armkolbens von Rhizostoma ein ganz ähuliclies Verhältniss heraus, wie wir es später für die ganz ähnlich entstehenden primären Nesselkolben der Cotylorhiia kennen lernen werden; nur dass sich in diesem Falle keine verästelten Gefässausläufer entwickeln. Die Wirkung beider morphologisch gleichwerthigen Anliänge scheint mir in beiden Fällen dieselbe zu sein: eine Anheftung, vermittelt durch die zahlreichen Nesselwarzen, nach vorausgegangener, durch die terminale Gefässe begünstigter Anschwellung des Endstücks. Demnach ist denn auch die Auö'assiing HaackeVs^) eine verfehlte, nach welcher die pyi'araidalen Terminalknöpfe von Rhizostoma den unteren Abschnitt des verlängerten Abschnittes repräsentiren, dessen drei Flügel die Endausläufer der drei Crispen mit verloren gegangener Krausenbildung seien; ebenso ist die "weitere Angabe desselben Autors irrthümlich, dass sich die Gefässäste des Endcanals auf der freien Flügel- kaute durch wenige einlache Mündchen öffneten. Nach der gegebenen Darstelhing beruht die Entwickelung der Rhizostoma-Arme von den vier ein- fachen Kreuzarmen aus im Wesentlichen auf einer fortgesetzten Entfaltung der Arm-Fläche und ihres von Ten- takelchen besetzten Randsaumes. Der primäre Vortjang ist die Faltung laid Loppenbiliinnq; durch dieselhe bedingt sind die Rinnen, und von diesen aus entstehen secundär in Folge der Verlöthung aneinander liegender Flächen der Arnispreiten die tiefen Armgefässe und deren Nebengefässe. ") Auch sind es nicht, wie Haeckel angibt, die von den Mundtentakelchen besetzten Ränder der Armkrausen, welche mit einander verwachsen, sondern die Flächen der Armspreiten unterhalb des tiefen an die Armrippen angrenzenden Canales. der zum Armgefäss wird. Die mit Ten- takelchen besetzten Ränder bleiben vielmehr von der Verwachsung unberührt und bilden insbesondere schön an der Armscheibe und zwar an der Mundnaht und deren Fortsätzen an der Armbasis die Seitenwände oberflächlicher Rinnen. Diese oberflächlichen Rinnen an der Armscheibe sind an jugendlichen Rhizostomen insofern nicht ganz bedeutungslos,' als durch dieselben Nahrungsstoffe zu den kleinen Oeft'nungen des Centralgefässes und zu den ') E. iZ'. Monographie I.e., Tom. I., pag. 582 und .583. Und dementsprechend auch der genetische Erklärungsversuch des HeiTn Hamann : „Bei Pilema 2'iitmo gingen jedenfalls die Triehterki'ausen ursprünglich bis zum Distalende des Annes hinab. Dass sich jetzt das letzte Drittel des Unterarmes ohne Krausenbildung findet, ist vielleicht auf einen üeberfluss an Trichter- krausen zurückzuführen, so dass die unteren verkümmerten. Eine Thatsache , die für die ursprüngliche Krausenbildung spricht, ist die Theilung des Hauptcanals unterhalb der Krausen in 3 Nebencanäle." (In Wahrheit spaltet sich derselbe nur in 2 Neben- canäle, da er selbst der Canal der Ventralcrispe ist. Verf.) ,,Der Hauptcaual selbst setzt sich in der Axe des Unterarmes fort." „Weiter können wir das Vorkommen der Digitellen au den Oeffuungen des Termiaalknopfes bei jungen Thieren als Beweis an- führen." (Thatsächlich ist jedoch nur eine kleine Terminalöffnung vorhanden. Verf.) 2) Gerade umgekehrt leitet Herr Hamann auf völlig ungenügende Beobachtungen hin den Vorgang ab: „Es wäre demnach die Bildung des Canalea (durch Verwachsung der mit Digitellen besetzten Armränder) primär, die der Lappen secundär, durch ersleren bedingt. Indem die Entodermzellen beider Cauäle nach verschiedenen Seiten Gallerte ausscheiden, entsteht die Lappenbildung. Diese Anschauung \A-ird unterstützt durch die Beobachtung, dass an jungen Crambessen zum Beispiel die Theilung des Canales an seinem Distalende eingetreten ist, aber noch keine Lappenbildung. Diese tritt erst secundär auf." — 53 — Mündungen der vier peripherischen secundären Kreuzgefässe hingeleitet werden können. (Fig. 99 0' ()'. ) V.vat au grösseren Formen von etwa 50 Mm. Durcliniesser scheinen auch die vier Mün(hingen der Kreuzgct'asse gänzlidi zu obliteriren. Auch im \'erlau('e der acht Arme und ihrer Terminaltlügcl (I)()rsaU'rispen) l)h'iheu, eheiiso wie an den Schulterlcauseu au den \'eHöthungsstellen (Fig 100 b Vf), obei-flächliche Hinnen zurück, welclic die Trichterspalten mit einander verbinden. Der Weg, welchen die von diesen höclist erweiterungstahigen Oeffnungen aiirgciKimniciifii Xahrungs- stotl'e bis zum Ceutralmageu nehmen, ist nach näherer Bekanntschaft mit dem Verlaute der Arnigetasse genau zu bestimmen. Durch die Nebengetässe erster, zweiter etc. Ordnung wei'den die zur Nahrung dienenden kleinereu Seethiere, wie Fischchen. Copepoden und Lai^veu aller .\rt in den Hauptcanal der .Vrnicrispen und von liier, soweit sie nicht schon von dem üelass-Kutodenu verdaut und resorbirt worden sind, in die am Itande der Armscheibe schräg zu den vier Stammcanälen( Fig. 100a Stg.) und Magen absteigenden Armgefässe (Ag) geleitet. Seitdem Form und Beschaffenheit dieser Trichteröffnungen zuerst durch Huxley bei Cnfosti/Iitf, später durch Grenadier') und Nnll bei der mit jener Gattung identischen Crunibcssn näher bekannt und Contractionen sowie Formveränderungen au frisch abgeschnittenen Stücken nachgewiesen wurden, konnte über die Art der Fi-nährung der wurzelmäuligen Schirmquallen kein Zweifel mehr zurückbleiben. Zudem war durch den Fund kleiner zolllanger Fischchen in den Armcauälen der Beweis geführt, dass es sich keineswegs lediglich um Saugöftuungen handle, vielmehr auch Thiere vou relativ ansehnlicher Grösse mit Hilfe der zahlreicher Tentakelchen des gefalteten Trichterrandes erfasst und durch die Trichteröffnungen in das Canalsystem geführt werden können. lu diesem Sinne hatte sich schon Huxhy,") der die von Teiitakelchen umstellten Triihter-Krauseu für die an deu Kanten eines medusenförmigen freischwim- menden Tliierstocks aufsitzenden Einzelpolypeii ausgegelien hatte, die IS'ahningsaufiialiuie vorgestellt, physio- logisch vollkommen richtig, wenn auch morphologisch in der Erklärungsweise der l'olystomie gänzlich verfehlt. Dass freilich nach diesem Befunde die Bezeichnung Saugmündchen jeden .\nhaltspuidimiden, Pile- viidcn, Versuriden^ Cramhessiden) zerrissen worden waren. Die höchst abfällige und geringschätzige Kritik, welche dieser Autor über L. Agassiz's, freilich immerhin mangelhaftes, weil auf ein unzureichendes Beobach- tungsmaterial und zum Theil auf fehlerhafte Darstellung gestütztes Rhizostomeensystem fällt, indem er dasselbe „völlig verunglückt und unnatürlich" nennt, fällt somit im vollsten Maasse auf seine eigene unhaltbare Classification zurück, welche trotz seiner weit umfassenderen Formen-Kenntniss mit Rücksicht auf die ein- seitige Verwerthung subordinirter oder unpräciser Distinctionen dem Systeme vom L. Agassiz gegenüber einen Rückschritt von der natürlichen zur künstlich dichotomen, beziehungsweise trichotomen Classification bezeichnet. Jedenfalls wird jeder neue Versuch, die so zahlreichen freilich zum guten Theil noch unvollständig bekannten Ehizostomeengattungen in natürliche Familien zu bringen, auf L. Agassiz^s Medusen-System zurückgreifen und wenn nicht alle, so doch die meisten Familien desselben, wenn auch in etwas veränderter Form und Fassung aufnehmen müssen. Aber freihch gehört zur glücklichen und erschöi^fenden Lösung desselben mehr als die wenn auch noch so umsichtige und vollständige Berücksichtigung der Literatur und der in derselben gege- benen Darstellungen, vielmehr vor allem die erneute eingehende Untersuchung einer grossen Zahl ungenügend bekannter _R/ii20.stoniee«-Gattungen. Daher sollen die nachfolgenden Bemerkungen nur eine vorläufige Orien- tii'ung bezwecken, welche gegenüber den künstlichen Categorien des Haekel'scheu BhisostomeenSjstems geradezu als Bedürfniss erscheint. In die erste Familie der Rhizostomeen dürften die Formen mit ungetheilten Armen und einfach gestal- tetem Gefässystem aufzunehmen sein, gleichviel ob die Subgenitalhöhlen völlig getrennt oder in eine mehr oder minder vollständige Porticusbilduug eingegangen sind. Es gehören in diese nach der einfachsten Gattung Archirhiza E.H. bezeichneten Familie der Archirhizideii ausser jener Gattung die von Haeckel zu den Versuriden gestellten Gattungen Hfcplorhiza E. H. und CannorJiiza. E. H. 1. Fam. Airhirlilzidue. Rhizostomeen von geringer Körpergrösse mit acht unverzweigten Mundarmen ohne Terminaläste, mit einfachem Canalsystem, dessen mittelst Ringcanals verbundene Radiärgefässe nur spär-- liche Verzw igimgen bilden. Archirhiza E. H. Haplorhiza E. H. Cannorhiza E. H. 2. Fam. Cassiopeidae. Rhizostomeen mit breiter, flacher Armscheibe, deren acht lange mit kolben- förmigen Blasen besetzten Mundarme in der Weise verästelt sind, dass jeder Oberarm sich in den Hauptast des Unterarms fortsetzt. Gefässnetze sehr eng und dicht, meist mit zahlreichen Radiärcanälen. Toreuma E. H. Polyclonia L. Ag. Cassiopeia Per. Les. Versura E. H. Crossoatoma L. Ag. 3. Fam. Cepheidae. Rhizostomeen mit breiter flacher Armscheibe, deren acht mit langen Nesselkolben oder Nesselpeitschen besetzten Mundarme mittelst Gabeltheilung zwei abaxialwärts gekrümmte Terminalflügel bilden. Gefässnetze sehr eng und dicht, meist mit zahlreichen Radiärcanälen. Cephea Per Les. Polyrhiza L. Ag. Phyllorhiza L. Ag. Cotylorhiza L. Ag. Stylorhiza E. H. 4. Fam. Lychnorhizidae. Rhizostomeen mit stilförmig verlängei'ter Armscheibe, deren Mundarme in je einen dreiflügeligen Unterarm mit ausgeprägten Dorsalkrausen auslaufen. Gefässnetze relativ einfach mit 16 durch einen Piingcanal verbundenen Radiärcanälen und blinden Centripetalcanälen zwischen zwei Radiärcanälen^ Toxoclytvs L. Ag. Lychnorhiza E. H. 5. Fam. Stomolophidae, Rhizostomeen mit stilförmig verlängerter Armscheibe, welche 8 Paare von, Scapuletten trägt. Die Mundarme verzweigt, zu einem Rohre verwachsen, die Unterarme massig abaxialwärts. gebogen. Canalsystem mit sehr breiter Zone, engem Gefässnetze, mit 16 Radialcanälen und centripetalen Netz- arcaden zwischen zwei Radiärcanälen. Bruchiolophus E. H. (Ob nicht Jugendform?) Stomolophus L. Ag. 6. Fam. Rhiznstomidae. Rhizostomeen mit stilförmig verlängerter Ai-mscheibe, welche S Paare von Scapuletten tragen, und deren Mundarme häufig mit terminalen Armkolben je in einen dreiflügeligen Unterarm mit ausgeprägten Dorsalkrausen auslaufen. Canalsystem mit engem Gefässnetze in der Region des Ki'anzmuskels^ mit 16 Radialcanälen und centripetalen Netzarcaden zwischen zwei Radialcanälen. Enpileiiia E. H. Rhizostomn Cuv. Rhopilemn E. H. — Gl — 7. Fam. Catostylidae. Rhi/50stomeen mit sehr breiter, stilförmiger, verlängerter Annsclieibe, deren Mundarme je in einem langen dreiflügeligen Unterarm mit ausgeprägten breiten Dorsalcrispen auslaufen; häufig mit kolheutormigen Gallertknöpfen. C'aualsystem ähnlich wie bei den Rhizostomiden. jedoch ohne intracirculare Netzarcadeu. Subgenitalhöhleu zu vollkommener Porticusbildung vereinigt. Catoxfylns L. Ag. (Ciambessn E. H.) Mastigias L. Ag. Eucrambessa E. H. 8. Fam. Leptobrachiidae. Rhizostomeeu mit sehr breiter Armscbeibe, in welche die Oberarme mehr oder minder vollständig eingezogen sind. Die dünnen Unterarme bandförmig verlängert und mit drei Crispen besetzt, welche auf den distalen Abschnitt beschränkt sein können. Das Caualsystem mit engem fast über die ganze Scheibe ausgedehnten Gefässnetz und zahlreichen Radialcanälen, von denen die acht radiären an Stärke und Umfang bedeutend überwiegen. Subgenitalhöhlen zu vollkommener Porticusbildung vereinigt. lliysiniostoma L. Ag. Himantostoma L. Ag. Leptobruchia Brandt. Leounni E. H. Während bei Thysanostoma und Himantostoma schmale Crispen in ganzer Länge des Armes bleiben, sind bei den Gattungen Lepfobrachia und Leoimra Saugkrausen nur an dem distalen Armende erhalten, auch die Oberarme vollständig in die Armscheibe aufgenommen. Ich glaube jedoch auf diesen Unterschied nicht den Werth legen zu düi'fen, um die beiden Gruppen von Gattungen als Familien zu trennen. Auch in andern Fällen werden die Saugkrausen vornehmlich an der Armscheibe im Alter rückgebildet, da die Trichter dieses Abschnittes zu fungiren aufhören. Indessen gibt es Ausnahmsfälle, in welchen auch über der Kreuznaht der Armscheibe Trichterkrausen und Anhänge wie gestilte Nesselkolben erhalten bleiben, oder wie bei Leoiuim und Crosso^toma eine achtstrahlige Zotten-Rosette die Kreuznaht bedeckt. In solchen Fällen werden derartige Rand- anhänge bei der Zufuhr von Nahrung nicht unbetheiligt bleiben, und eutsprecheude oberflächliche Kinnen oder Canäle persistiren, welche mit den acht tiefen Arnigefässen am Rande der Armscheibe zusammentrefi'en. Auch bei Cotylorhiza, deren Armscheibe gestilte Nesselkolben trägt, habe ich in der Armscheibe Reste solcher Canäle nachweisen können. Gerade der Umstand, dass bei Leonuva an der Kreuznaht der Armscheibe eine centrale Zotten-Rosette entwickelt ist, während sie bei der nächstverwandten Leptobruchia und auch bei Thysanostoma und Hiinanostoma fehlt, dürfte die Auffassung unterstützen, dass der Rückbildung der Krausen in der Länge der Arme nicht der Werth eines Familien-Merkmales beizulegen sei. lieber Aequorea Forskalea und deren EntAAlckeluiig. Die schöne in der Adria einheimische Aequoride ist mit der mediterranen Aequorm Forskalea Esch, der Medusa aequorea ForskaPs identisch. Zu dieser Ueberzeugimg bin ich durch die Untersuchung einer grossen Zahl von Formen gelangt, welche sich theils auf jüngere und ältere Entwicklungs-Stadien bezogen, theils Variationen geschlechtsreifer Thiere nach Grösse, Form und Färbung, nach Beschaffenheit des Mund- imd Scheibeiirandes, Gefäss- und Tentakelzahl repräsentirten. Zu meiner grossen Ueberraschung fand ich aber iu HaerkeVs Medusenmonographie diese und den- selben sehr ähnliche individuelle Variationen als eine Reihe verschiedener xVrten beschrieben und sogar mehreren Gattungen und Arten subsummirt. Es lag mir somit die Aufgabe vor, den Beweis für die Richtigkeit meiner schon vor Publication jenes Werkes erkannten Zurückführung zu geben und darzuthun, dass sich Ilneckel bei Auf- stellung seines Aequoridensystems theils von Entwicklungsstadien, theils von individuellen Verschiedenheiten täuschen Hess und völlig unhaltbare Gesichtspunkte zur Unterscheidung von (Gattungen. Untergattungen und Arten verwerthet hat. Der Grund dieser theilweise erstaunlichen und kaum glaubhchpn Irrthümer lag wohl mit in dem Umstände begründet, dass Haeckel vornehmhch Weingeist-Exemplare untersucht zu haben scheint, dagegen die Beobachtung der lebenden Formen zu sehr vernachlässigte, so dass ihm alle die zahh-eicheu Ver- schiedenheiten, welche ein und dasselbe Individuum nach dem Entvvickelungs- und Contractionszustand der Subumbrella darbieten kann, vöUig entgehen konnten. Im anderen Falle würde derselbe sicher auch in der Ver- werthung unvollständiger und wenig zuverlässiger Abbildungen und Darstellungen älterer Autoren vorsichtiger ') Vergl C. Claus, lieber Aequorea Forskalea Esch. etc. Arbeiten aus dem Zool. lustitute etc. Tom. III. Wien 1881. — 62 — gewesen und vielleicht auch vor der gekünstelten schablouenmässigen Schematisirung bewahrt worden sein, nach welcher gewisse mehr erschlossene als wirklich beobachtete Merkmale zur Aufstellung der innerhalb ver- schiedener Gattungen sich wiederholenden Untergattungen verwendet wurden. Wenn die Triester Aequorea die lange Bahnfahrt nach Wien bestanden hat, so befindet sich dieselbe in der Regel in einem erschlafften Zustand gewisser subumbrellarer MuskelgrujDpen und erscheint fast bewegungslos, bald ausgebreitet, bald mit umgebogenem Randsaum im Wasser suspendirt. Der Mundrand ist nicht nur- geschlossen, sondern an das Ende eines stark prominirenden Schluudrohres vorgeschoben imd fransenartig mit langen fadeutbr- migen Mundlippen besetzt. (Fig. 14(3, 147.) Unsere Meduse repräsentirt jetzt oifenbar eine Po/.ycarma HaeckeVs und ist je nach der Grösse der Umbrella und dem Entwicklungszustand der Gonaden, sowie dem Verhältniss der Eandtentakeln zu den Radiär-Canäleu den als Arten beschriebenen Formen der drei Untergattungen Rluwostoma, Cremiitostoma und Zi/godactyla mehr oder minder ähnlich. Indessen genügt ein massiger auf den Subum- brellarrand ausgeübter Reiz, etwa die Berühiaing mit einer Nadelspitze, um die Aequorea aus dem Polycanna- traum ') aufzuschrecken. AllmähHg verkürzt sich das Schlundrohr bis zum völligen Schwund, der geschlossene Mund öflaet sich, ward grösser und weiter, die Radialmuskeln der Subumbrellarwand contrahiren sich immer stärkei', während die Mimdlippen sich krausenfurmig falten und verküi'zen. Die Aequorea ist nunmehr eine j/lieso?ie7nrt (Fig. 156, 157) geworden, sckreitet aber auch noch über diesen Formzustand des Mundrandes hinaus, wenn man das Thier mittelst stärkeren Reizes beunruhigt und in die subumbrellare Magenhaut die Nadelspitze einsticht oder auf dieselbe einen elektrischen Strom einwirken lässt. Nunmehr dehnt sich der Mundrand unter stärkster Contraction der unteren Magenhaut aus imd schlägt sich selbst über die Grenze der Magenperi- pherie um, während seine Anhänge kurze krausenartig gefaltete Läijpchen werden. Der Mund klafft weit, ist zwar nicht glatt, aber geki-äuselt, so dass er mehr oder minder den Charakteren der Gattung Aequorea Per. Las. im Sinne Haeckels entsijricht. (Siehe E. Haeckel 1. c, pag. 218, 5. Zeile von unten.) Unter solchen Verhältnissen, die an einer grossen Zahl lebender Thiere mit demselben Erfolge constatirt werden konnten und mii- schon vor PubHcation der Haeckel^schen Monographie bekannt waren, unterlag es für mich keinem Zweifel, dass die von Haeckel zui' Aufstellung der Gattungen Pohjcnnna und Mesonema verwertheten Merkmale lediglich auf verschiedenen Contraktionszuständen der subnmbrellaren Magen- wand und ihrer oralen Anhänge beruhen. Es ist aber auch, wie ich zeigen werde, nahezu sicher, dass die Gattung Aequorea, welche Formen mit gekräuseltem. Mundrand enthält, mit jenen Gattungen zusammenfällt. Die mikroskopische Untersuchung der Subumbrella zeigt uns Verhältnisse, welche das ausserordenthche Contractionsvermögen der unteren oder subumbrellaren Magenwand ausreichend erklären. Auffallenderweise konnten dieselben bislang der Beobachtung entgehen und fanden auch in den Arbeiten der Gebrüder Hertwig, welche insbesondere den Randsaum der Scheibe und Radiäi'-Canäle. sowie die Genitalorgane so genau beschi'ieben haben, eben weil ihre Aufmerksamkeit auf diese Verhältnisse concentrirt war, keine Berücksichtigung. Zwischen der mächtig entwickelten Ringmuskulatur und dem subumbrellaren Epitel verlaufen in der Verlängenmg der bereits bekannten radialen Gefässmuskeln breite radiale Muskelzüge, welche auf je ein Mundläppchen übertreten. In den Radien der zuletzt entstandenen Gefässcanäle, deren zugehörige Mund- läppchen noch nicht gebildet sind, werden auch diese Muskelstreifen noch vermisst oder zeigen sich doch erst in der Entstehung begi-iffen (Tig. 149 R M). An der oralen Hälfte der subumln'ellareu Magenwand kommen zu den Muskelzügen noch breitere und stärker vortretende Streifen hinzu, welche in gleicher Weise je in ein Mimdläppchen übertreten. Diese als Längs'n'ülste vortretende Streifen sind entodermaleu Ursprungs und bestehen aus einem grossblasigen an Pflanzenparenchym erinnernden Stützgewebe (Fig. 154, 155 St). Wie dasEntoderm in den Tentakeln vieler Medusen und Polypen einen soliden axialen Skeletstrang erzeugt, so vermag dasselbe auch an der Innenseite der Muudanhänge durch ähnliche Zellenmodificationen einen Stützapparat herzu- stellen, welcher physiologisch der sog. Armrippe des Acalephenarmes um so zutrefiender verghchen werden kann, als sich die dui-ch denselben verbundenen Seitenhälften des Mundläppchens mit ihren gekräuselten Seitenrändern oralwärts zur Bildung einer .ii-t Armrinne zusammenlegen. Zudem entsprechen die vier primären Mundläppchen der Aequoridenlarve auch morphologisch sehr- wohl den vier Mundarmen der Ephyramedusen. 1) Der PoZycoBBozustand unserer Form ist mit A. EUsoana Per. identisch, welche E. Haeckel in Polijcanna italica umgetauft hat. — 63 — Wir finden demnach in den zahlreichen, so überaus metabolischen Mundanhängen, welche sich zu Fäden verlängern und zu kaum vorspringenden krausenartig gefalteten Läppchen verkürzen können, sowohl einen Skeletstrang als einen mächtigen Muskel, welcher sich über die aborale Hälfte der subumbrellaren Magenhaut hin bis in das entsprechende Radialgefäss fortsetzt und je nach dem Contractionszustand der ersteren als Radialstreifen melir oder minder scharf hervortritt (Fig. 149 RM, ST). Das Contractionsverniijgen der durch radiale und circulare Muskelschichteu l)ewegbaren Magenwand ist nun in der That ein so erstaunliches, dass nicht nur jene bereits beschriebenen Modificationen in der Mundgestaltung möglich werden, sondern auch noch andere nicht minder überraschende Erscheinungen zu Tage treten. Die sich schliessende Muiulötl'iumg, mag sie nun ein Schluudrohr bilden oder nicht, vermag von Stelle zu Stelle zu wandern, aus der Mitte der Subumbrella nach dem Rand der Mageuhaut zu rücken, sich in eine Läugspalte nach Art des Actinienmuudes auszuziehen und als solche wieder in allen Richtungen unter lebhaften Bewegungen der Mundarme zu wechseln. In gleicher Weise verändert sich auch die peripherische Grenze der Magenwand an den trichterförmig beginnenden Radial-Canälen. welche sich mit der zugehörigen Sul)umbiel]arzone beträchtlich verkürzen und die anhängenden Doppelbänder der Genitalorgane zu Spiral- windungen oder minder regelmässigen Auftreibungeii zu krümmen vermögen. Demnach zeigt auch der Durch- messer des Magenraumes, sowie die Gestalt und das Aussehen der Gonaden einen bemerkenswerthen sehr beträchthchen Wechsel. Im Allgemeinen ist der il/«so)ien)rt-Zustand unserer Aequoride der häufigere, uniron aufgestellten Gattung Aequorea betrachtet. Später beschränkte Eschscholtz in seiner bekannten Monograjjhie (1S29) auf diese Gattung diejenigen Aequoriden, welche der Fangfäden am Muudrande entbehren und stellte derselben die Gattung Meson fiTut gegenüber. Auch der jüngste Medusen-Monograph hält an diesem Charakter aufrecht und definirt das (ienus — von dem weiten nicht trichterförmigen Magen abgesehen — in erster Linie ..durch den gänzliclien Maugel von Lappen und Fransen an dem einfachen Rande der weit IdaÖenden Mundöflnung". Freihch modificirt er sogleich in der nachfolgenden klein gedruckten Erörterung (pag. 218) diese Gattungsdiagnose sehr wesentlich mit den Worten; „Wenn wir mit Recht die genau bekannte il«. Forskalea als massgebenden Typus des Genus beibehalten, so ergibt sich als charakteristisches Merkmal und als Unterschied von den anderen Polycanniden der gänzhche Maugel der Muudlappen und die einlache Beschatfeuheit des glatten oder gekräuselten Mundrauds." Haeckel nimmt also die Kräuselung des Mundrandes als eine Modification auf, ohne freihch zu erörtern, worauf dieselbe beruht und ohne sich bevvusst zu werden, dass mit diesem Begriff der Gegensatz zu Mesonema hinwegfällt. In der That zeigt nun die von Forskal gegebene Abbildung, auf die sich neben der von jenem Autor entworfenen Beschreibung im Wesentlichen uusci'e Kenntniss der Aequorea-\rt stützt, sehr ausgci)rägte Krausen am Mundrand, welche von Haeckel um so weniger unerwähnt bleiben konnten, als jene Art ja als Typus der Gattung Aequorea gilt und die Forskahche Abbildung derselben von Haeckel als „eine vortreffliche anscheinend sehr genaue" gerühmt wird. Nehmen wir von dieser Abbildung nebst zugehöriger Beschreibung aber genauere Einsicht imd ver- gleichen wir mit derselben die ihr entlehnte Art-Diagnose in dem Medusen-Werke HaeckePs, so überrascht zunächst das der Abbildung gespendete Lob, welches allerdings nach dem Massstab des vorigen Jahrhunderts vollkommen berechtigt erscheint. Objectiv und mit Rücksicht auf eine genaue, aus derselben abzuleitende - 64 — Art-Diagnose erscheint jedoch die Qualität der Abbildung in einem andern Licht, und nur einer vorsichtigen Kritik dürfte es möglich sein, aus derselben einige sichere zur Bestimmung erforderhche Anhaltspunkte abzu- leiten. Abgesehen Ton dem Mangel der kleinern Randgebilde wie Tuberkeln (Tentakehvülste) und Gehörbläschen wird das Velum völlig vermisst, und man vermag dem Bilde nicht sicher abzunehmen, ob die Scheibe, wie es nach der Insertion der Tentakeln den Anschein bat. in flacher Ausbreitung oder mit gekrümmtem Marginaltheil dargestellt ist. Wenn ich nun auch die erstere Auflassung als die wahrscheinlichere annehme, so erscheint in viel höherm Masse die Unvollständigkeit in der Darstellung der Radial-Canäle als eine wesentliche Lücke. Nur der mit den Gonaden behaftete Abschnitt der Radial-Canäle ist in der Abbildung ersichtlich, sowohl das in der Magenperiphei'ie entspringende Anfangstück, als der zum Scheibenrand tretende, in den Eingcanal ein- mündende distale Abschnitt findet sich in der Aljbilduug überhaupt nicht vor. Es ist daher eine keineswegs aus dem Befunde der Abbildung hervorgehende Charakterisirung, sondern ein willkürlicher Zusatz HaeckeVs, wenn derselbe in der Art Diagnose von Aeqitorea Forskalea als Merkmal aufnimmt „Tentakeln am Ende der Radial-Canäle und zwar als direkte Fortsetzungen derselben". An einigen Stellen der ForskaV sehen Figur würde die Verlängerung des Gonadenradius zwischen zwei benachbarte Tentakeln, an anderen neben dieselben fallen. Indessen ist bei der Unbestimmtheit der Figur und dem Mangel ergänzender Erklärungen im Text für das Lagenverhältniss von Raudtentakeln zu den Mündungsstellen der Radial-Canäle gar nichts sicheres abzuleiten. Selbst die Zahl der Eandtentakeln entspricht nicht einmal genau der Gefässzahl, und Forskai bemerkt dies im Text ausdrücklich (Tentacula filiform.ia, ad quemcunque /e?'e canalem radiorum siugula). Auf einer völligen Missdeutung des Bildes aber beruhen die Angaben über das Grössenverhältniss von Magen zur Scheibe, sowie hiermit im Zusammenhang über die Länge der Radialcanäle und Lagenbeziehung der Gonaden, Missdeutungen, die schlechterdings unmöghch gewesen wären, wenn unser Autor die Contractionserscheinungen und Ver- änderungen der subumbrellaren Magenwand an einem einzigen lebenden Exemplare genauer beobachtet, oder wenn er nur ForskaVs erläuternden Text vollständig berücksichtigt hätte. Die Stelle in HaeckePs Diagnose „Magen von Y3 des Scheibendurchmessers, kaum Yj so hoch als breit" zeigt, dass unter Magen nur die orale Hälfte des Magens mit der herabbäugenden Subumbrellarwaud verstanden, die aborale Hälfte desselben mit ihren Muskelstreifen aber zu dem Canalsystem bezogen wurde. Der Umfang dieses Abschnitts ergibt fi'cilich, bei genauerem Ausmessen nur etwas mehr als 74 ^^^ Scheibendurchmessers, und würde einem noch kleinern Tbeile entsprechen, wenn wir uns in jenem Bilde den Scheibenrand umgekrümmt vorstellen. In Wahrheit aber nimmt der Durchmesser des gesammteu Magens die Hälfte der Scheibe in Anspruch, würde jedoch bei der unterstellten Voraussetzung beträchtlich kleiner sein. Indessen erscheint, wie bereits geseigt wurde, das Bild im Detail so wenig verlässlich, dass wir auf diese Verhältnisse keinen Werth legen dürfen. Die radiären Streifen, welche den peripherischen Theil der Magenwand durchsetzen, von den Gonadenanfängen aber durch •einen schmalen (die nicht dargestellten Gelassursprünge enthaltenden) Saum getrennt bleiben, sind nicht etwa die proximalen Half teil der Radialcanäle, wie Haeckel glaubt, sondern die distalen Ausläufer der Armspangen nebst den zugehörigen radialen Muskelstreifen, welche nach den Ursprungsstellen der Radial-Canäle hinziehen. Auch unter den grössern Triester Aequoriden habe ich mehrmals Exemplare in einem Contractionszustande beob- achtet, welcher dem der Forskarschen Form durchaus entspricht und über die Richtigkeit meiner Deutung keinen Zweifel ziirücklässt. Dazu kommt noch, dass Forskai diese Streifen im Text in einer Weise erklärt, welche die Zurückführung derselben auf die proximalen Hälften der Radial-Canäle ausschliesst, indem er sagt, „a centro ad jnedium prorsum hyalinum sine radiis, vel si qui sint, ex plicis perae ortis et varie mutabilibus". In dem Bilde aber sind wiederum diese Streifen nicht in gleicher, sondern in viel grösserer Zahl als die Gonaden (125 : 104) dargestellt, welches bei ihrer Deutung als Gefässhälften einen Widerspmch zu dem der Abbildung gespendeten Lobe grosser Genauigkeit involvirt. Somit ergibt sich auch das weitere Merkmal in HaeckeVs Diagnose von Ae. Forskalea „Gonaden in der Distalhälfte der Radiär- Canäle" als vöUig verfehlt, thatsächlich nehmen dieselben einen grossen Theil der Gefässlänge ein, und lassen nur die beiden Endabschnitte frei, verhalten sich hierin also wie bei HaeckeVs Ae. disciis, welche von den Gebrüdern Hertwig als Ae. Forak-xlea betrachtet wurde, mit derselben jedoch wahr- scheinlich nicht zusammenfällt. Nun aber ist auch der weite Mundrand der herabhängenden Magenwand keineswegs so einfach und ohne Anhänge, sondern krausenförmig gefaltet und von dem der Mesonema nicht wesentlich verschieden. Die auch in der Darstellung des Mundrandes mangelhafte Abbildung, an der man gleichwohl an mehreren Stellen — 65 - contrahirte Mundfdden zu erkeunen vermag, wird durch ForskaVs Beschreibung iu einer Weise ergänzt, welche die Richtigkeit dieses Verhältnisses ausser Zweifel stellt. Es heisst im Text: „ore medio patulo, ctispo, fim- briato, varic versatili et laxaudo". Also nicht nur krausenförmig gefaltet, sondern mit Fäden besetzt! Wie aber stimmt dieses Merkmal, welches sich auch an der ungenügenden, den Anforderungen einer genauen Dar- stellung gegenüber höchst mangelhaften Abbildung immerhin erkennen lässt, mit Haeckel's .Ae^itorea-Diagnose : „Muudraud einfach, ohne Lappen und Fransen". Bezüglich der (iefässzahl. welche Forskai für mittelgrosse Exemplare angibt, so stimmt dieselbe sehr wohl zu der adi-iatischou Aequoride. „Radii erant 129." „Horum radiorum biui semper propiores, linea hyalina distincti, canalem formant') communicantem cum pera magna." Man sieht, der ausgezeichnete Beobachter unterschied bereits die beiden Geuitalblätter an den Seiten der Üadial-Cauäle von dem Lumen der letzteren als Radii. Demnach enthielten mittelgrosse Exemplare etwa 05 Radial-Canäle (einen noch ohne Gonaden), wie auch ich unter den Triester Aequoriden gelegenthch mittelgrosse P^xemplare mit dieser Gefäss- zahl beobachtet habe. 4 Radial-Canäle (1. Ordug.), +4(2. Ordng.), + 8 (.3. Ordng.), + 16 (4. Ordng.), + 82 (5. Ordng.), nebst einer oder auch mehreren sehr zarten Getlissanlagen 6. Ordng. In der Forskai' sehen Abbildung, welche einem weit grösseren Exemplare (von KiÜ— 180 Mm. Schirmdurchmesser) entlehnt zu sein scheint, finden sich 104 Gelasse und 105 Tentakeln. Es sind hier also noch zahlreiche, weitere Radial-Canäle 0. Ordnung zur Entwicklung gelangt. E. Uaeckel bestimmt die Zahl der Radiär-Canäle imd ebenso die der Tentakeln für Ae. Forskalea auf 100 bis 200, eine ebenso unbestimmte als unrichtige Annahme, deren Quelle ich ledighch auf das Iniaginationstalent des Autors zurückzufühi-en vermag, da derselbe ausdrückhch hervorhebt, dass sich unsere Kenutniss dieser meditei'ranen Aequorea-Art auf die Abbildung und specielle Beschreibung Forsknl's beschränkt und dass die neueren Beobachter keine genaueren rntersuchungen über dieselbe ange- stellt hätten. Ob die Zahl der Radiär-Canäle eine grössere als die in der Forskai' sehen Abbildung angegebene wird, bleibt festzustellen; voiläutig aber halte ich es für höchst zweifelhaft, dass wenn solches der Fall sein sollte, noch Gefässe 7. Ordnung (über 128 hinaus) entstehen. Vielleicht sind selbst in Forskars Abbildung die Radiär-Canäle nach einer approximativen Schätzung (nicht Abzahlung) zu zahlreich dargestellt. Bezüglich der Tentakelzahl, welche bei grösseren Formen niemals genau mit der der Radiär-Canäle übereinstimmt, sondern innerhalb bedeutender (irenzen nach aufwärts und abwärts variirt, wird die Unrichtigkeit des supponirten Charakters durch die nachfolgenden Erörterungen sehr wahi'scheinlich gemacht. Nachdem ich gezeigt habe, dass die als typisch geltende .Vrt der Gattung Aequorea nicht nur einen gekräuselten Mundrand, sondern auch Fäden an demselben besessen hat, so erscheint der Grund für die Aufrecht- erhaltung der Gattung llfsoneDin hintlillig geworden, welche ebenso wie Pojycanna Aequorea-Y ormew in verschie- denem Conti'actionszustande der Magen- und Mundhaut repräsentiren. Es scheint mir aber überhaupt fraglich, ob Ae(|Uoriden mit glattem Mundrand existireu, für welche Haeckels Diagnose von Ai-quorca Geltung haben könnte. Nicht selten fand ich grosse Aequoriden mit wenigen Mundlippen und an grossen Strecken des Mund- raiides ohne Mundlippen (Fig. 157). t)tt'enl)ar waren au solchen scheinbar glatten Partien des Mundrandes die Fäden abgerissen, an anderen wieder als ganz kurze Krausen, sei es nun regenerirt oder auf einer frühen Ent- wicklungsstufe zurückgeblieben. Derartige verletzte Exemplare erinnerten mich in gewissen Contractioiiszuständen an die Forskaüsehe Abbildung. Freilich sind mehrere Aequoriden wie die Ae. violacea von M. Kihranls und Ae. ciliata von JSsc/jseÄoZmd beweg- lichen Zoospermien. 15 Männchen von 75 mm.Durchmesser, mit schwachen, bläulich tingirten Gonaden und rei- fen Zoospermien. 60 Radial-Canäle. 64 Eadial-Canäle, von denen 18 noch sehr zarte Streifen sind und der Go- naden entbehren. 70 Radial-Canäle, von denen nur 6 sehi- schmal und Gonaden-los sind. An mehreren Stel- leu nähern sich je 2 Gefässe an der Einmündung in das Ringgeföss einem Tentakel- Ursprung. 65 Eadial-Canäle, unter denselben etwa die Hälfte mit stärker ange- schwolleneu Go- naden. 65 Gefässe , die Hälfte etwa mit angeschwollenen Gonaden. Gonaden nur an den Radial-Canäleu der 4 älteren Ord- nungen vorhanden. Gonaden ziemlich regelmässig, an ein- zelnen Gefässen breiter, doch noch nicht vollkommen entwickelt. Gonaden an 32 Gefässen ziemlich breit, an den übri- gen kaum ange- legt. Gonaden nur an 32 Gefässen mäch- tig entwickelt. 32 Mundlippen. 32 Mundlippen. 53 Mundlippen, unter denselben zahlreiche kür- zere, welche Ge- fässen fünfter Ord- nung angehören , ausserdem 5 noch armlose Stütz- spangen. 42 Mundliiipen, unter denselben acht bis zehn kür- zere, welche Ge- fässen fünfter Ord- nung angehören, ausserdem etwa 6 bis 8 armlose Stütz- spangen. 42 Mundarme, dar- unter 10 kürzere. Mehr als 60 Tentakeln, die einen mehr percanal die anderen intercanal. Tentakeln wenig zahl- reicher als die Ge- fäss-Canäle, oft inter- canal. 72 Randtentakeln, unter denselben einige kür- zere. Die Tentakeln stehen meist am Ende oder neben je einem Radialcaual, nur wenige in der Mitte zwischen je 2 Gefässmiinduugeu. Am Ende einzelner Ge- fässe sind die Tentakeln noch durch Tuberkeln vertreten, meist je ein intermediärer Wulst zwischen 2 Tentakeln, nur hier und da treten Anlagen von Neben- wülsten auf, doch ohne gegenüberliegende Ex- cretionsöffnung. 74 Randtentakeln, unter denselben einige kür- zere. Die Tentakeln ent- springen gTÖsstentheils am Ende der zugehö- rigen Gefässe , viele jedoch auch neben und zwischen den Gefäss- enden. Die Isebenwülste fehlen fast überall und selbst die lutermediär- Wülste, an manchen Stellen durch kürzere Tentakeln vertreten, sind meist noch auf die erste Anlage beschränkt. 76 Tentakeln, da wo die kleinen intermedi- ären Tentakeln fehlen, sind deren Anlagen als Tuberkel vorhanden. 3 bis 4 Eand- bläschen zwischen Tentakel uud Tu- berkel, wo 4 Bläs- chen auftreten, ist in der Regel die Anlage eines Ne- benwulstes vor- handen. Zwei bis vier Ge- hörblSschen liegen zwischen Tentakel und Randwulst, beziehungsweise intermediären und Neben-Wulst. Die meisten Bläschen enthalteu nur zwei oder drei Otolithen. Zwei oder drei hier und da vier Gehörbl ä sehen lie - gen zwischen Ten- takel und Rand- wulste, bezie- hungsweise dessen Anlage. Zwischen je zwei Tentakeln meist 4 bis 7 Gehörbläschen. Diese mit 2 bis 5, selten (i Otolithen. 2 bis 4 Gehörbläs- chen zur Seite be- nachbarter Tuberkel oder Tentakel, 2 bis 6 Otolithen in jedemBläschen. 73 — Nr. Grösse des ' Schirmes, | Geschlecht. Färbung. Zahl der Radial-Canäle. Reifezustand der Geschlechtsorgane. Zahl der Mundlippen. Zahl der Tentakeln. Verhältniss der Randbläschen. 16 MätinchenvonSOmra. 45 Radial-Canäle, Durchmesser, mit ' darunter zwei un- reifen Zoosper- ; vollständig. 1 Gefiiss mien. mitgabel.Theiluug. 17 18 19 20 WeibcJien von 85 mm. Durcbm., sehr | blass rosa schim- mernd, mit schwach entwickelten schma- len Gonaden. Männchen von 95 mm. Durchmesser. Männchen von 100 mm. Durch- messer, bläulich tingirt, mit reifen Zoospermien. Weibchen von 100 mm. Schirm- durchmesser mit schwachem Rosa- Schein und schma- len wenig ent- wickelten Gona- den, jedoch anschei- nend reifen Eiern. 5fl Radial-Canäle, unter diesen sind 12 noch schmale blasse Gefassstrei- feu ohne Gona- den. 69 Gefässe, die grössere Hälfte in verschiedenem Maasse sclimächtig. 59 Gefässe. Gonaden nur an 38 Gefässen ent- wickelt. Gonaden schwach entwickelt an den meisten Gefässen vorhanden, gelblich tingirt, im Allgemei- nen alterniren stär- kere mit schwäche- reu, doch finden sich an mehi-eren Stel- len zwei stärkere neben einander. 70 Radial-Canäle, von denselbeu sind au zwei Stellen 2 benachbarte Canäle nach dem Rande zu gabelig gespalten, und an drei Stellen münden je zwei be- nachbarte Gefässe mittelst kurzen ge- meinsamen End- stückes indenRing- canal. 3-1 Mundlippen, von denen 2 sehr klein sind, dazwischen 3 Spangen noch ohne Lippenanlagen. 45 Mundlippen, die sämmtlich gona- denhaltigen Ge- fässen entsprechen. Gonaden an 80 Ge- lassen mächtig ent- wickelt. Gonaden nicht sehr mächtig, ziemlich gleichmässig. Die- selben fehlen nur an 4 Gefässen. Gonaden schmal und blass, ziemlich gleichmässig au allen Gefässen ent- wickelt. 52 Mundlippen, unter denselben einige kleine. Mundlippen zum Theil kurz und rudimentär, über zwei Stellen hin fehlen sie ganz, und erscheint hier der Rand glatt. CircaTO theils percanale, theils iutercanale Ten- takeln, unter denselben eine beträchtliclie Zahl kürzerer Tentakeln 72 Tentakeln, unterden- selbeu einige wenige kürzere. An manchen Abschnitten der Scheibe stimmt die Zahl der Tentakeln mit den Ge- fässen, zu denen sie per- canal oder au iuterca- nal angeordnet sind, an vielen Stellen aber ist die Zahl die doppelte, indem zwischen benach- barten mehr oder min- der percanalen Tenta- keln ein (ausnahms- weise 2) intcrcanaler Tentakel eingeschoben ist. Da wo solche fehlen, erreichen meist aber die intermediären Tu- berkeln eine bedeutende Grösse ; Kebentuber- keln fast überall vor- handen. 80 Tentakeln, darunter einige kleine. Zwischen den grösseren Tenta- keln 1 Haupt- und Nebeutuberkeln 101 Tentakeln, hier uud da 3 Tentakel zwischen benachbarten Gefässen. 97 Tentakeln, darunter einige kurze, ausserdem circaSgTosselntcrmedi- ärtuberkel, beziehungs- weise Tentakelstummel. Tentakeln zwischen den höchst ungleichen in- tercaualen Spatieu sehr verschieden vertlicilt; nur sehr wenige sind percanal; an vielen Stel- len finden sich 2 oder 3 intercanale Tentakeln. Fast überall noch kleine Zwei und drei, hier und da auch vier Gehörbläschen zwischen Tentakel und beuachbartem j Tuberkel, bezie- ihungsweise zwischen Intermediärt uberkel u. Nebentuberkel. Meist zwei aber auch drei u. vier Otolithen in jedem Bläschen. 2 bis 4 Gehör- bläsclieu zwischen Tentakel und be- nachbartem Tuber- kel, beziehungs- weise zwischen In- termediärtuberkel uud Kebeutuberkel 10 74 Nr. Grösse des Schirmes, Geschlecht. Färbung. Zahl der Radial-Canäle. I Reifezustand der Geschlechtsorgane. Zahl der Mundlippen. Zahl der Tentakeln. Verhältniss der Randbläschen. 21 22 23 24 Weibchen von 105 mm. Schirm- durchmesser mit nahezu reifen Eiern, schwach tingirt. Männchen von 110 mm. Schirm- diirchmesser. Blau, mit reifen Zoo- spermien. Weihchen von 110 mm. Schirm- durchmesser, mit röthlichen Gonaden und reifen Eiern, Soheibendicke 22 mm. Männchen von 110 mm. Schirm-Durch- messer, mit bläu- lichen Gonaden n. reifen Zoosper- 60 Radialcanäle, 26 breite alter- niren mit schma- len, an vielen Stel- len finden sich 3 schmale zwischen 2 breiten Canälen. An 26 Gefässen sehr breite Gonaden, die übrigen viel schmäler und noch in der Entwicklung begriffen. 62 Radialgefässe, Gonaden an 58 Ge- von denselben laufen fassen mächtig ent- an zwei Stellen 3 wickelt und schein- benachbai-te in eiui- bar spiral gedreht, ger Entfernung vom Rand zusammen. 51 Radial-Canäle, von denen nur 47 den Scheibenrand erreichen, während vier kurze mit ein- ander vereinigte Aussackungen der Magenwand blei- ben. Die gonaden- ft-eieu Gefässan- fänge zwischen 3 u. 6 mm. laug, die freien distalen En- den 12 bis 13 mm. lansr. Gonaden mäclitig entwickelt und krausenförmig ge- faltet, fast an allen Gefässen, von denen nur 3 sehr enge Röhrchen bleiben und an ihren Wandungen An- lagen des Keim- epitels enthalten. Länge der Gona- den cii'ca 25 mm. 66 Radial-Canäle. Am Ringgefässe finden sich zwei Gefässmündungen mehr, indem sich Gonaden sehr un- gleich, circa 30 besonders mächtig und krausenförmig gefaltet, die übri- 58 Mundlippen. 45 ziemlich gleich lange Mundlippen. 56 Mundlippen, imter denselben einige kleinere. iutennediäreTuberkeln; da wo grosse Interme- diärtuberkeln vorhan- den sind, finden sich meist zu deren Seiten noch Nebentuberkel- anlagen. 91 Tentakeln, darunter zahlreiche kiu'ze, noch in der Entwicklung be- griffen, an vielen Stellen sind dieselben dojipelt so zahlreich als die Gefässe, an anderen Stellen sind sie wieder durch grosse interme- diäre Tuberkel ver- treten. Nebentuberkel minder zahlreich. 73 Tentakel. Zwischen je zwei Tentakeln meist ein intermediärer und ein Xebenwulst, von die- sen meist nur der erstere mit Excretionsporus. 92 Tentakeln , unter denselben einige kür- zere, viele ijercanal. Fast überall sitzen am Rande der intercanalen Scheibeufelder 1 oft auch 2, selten 3 Ten- takeln, an anderen Stel- leu kommen auf 4 Canäle 3 Tentakeln, ausnalnnsweise münden 2 Canäle am Rande ge- nähert an einem Ten- takel. Meist sind nur intermediäre Tentakel- wülste vorhanden, noch ohne Excretionsporus. Wo dieselben mächti- ger geworden, finden sich zu ihren Seiten auch Kebenwülste. 76 Tentakeln, unter den- selben eine Anzahl klei- ner, welche meist inter- canal stehen und mit grossen alterniren : Zwischen benach- barten Tuberkeln liegen meist 2 bis 3, selten 1 oder 4 Bläschen, diesel- ben mit 2 bis 6 Concrementen. 5 bis 8 Gehör- bläschen zwischen je 2 Tentakeln, nur da wo die in- tennediären Tu- berkeln mächtiger entwickelt und zu deren Seiten acces- sorische Tuberkeln angelegt sind, ist die Zahl um 3 bis 5 grösser. Meist finden sich 2 bis 3, seltener 4 Ge- hörbläschen zwi- schen Tuberkel u. Tentakel, bezie- hungsweise zwi- schenbenachbarten Tuberkeln. Die Ge- hürbläschen ent- halten fast sämmt- lich 2 oder 3, sel- tener 4 grosse Oto- lithen. 2 bis 3 Gehör- bläschen zwi- schen Tentakel u. Tuberkel , bezie- hungsweise benach- 75 Nr. Grösse des Schirmes, Geschlecht. Färbung. Zahl der Radlal-Canäle. Reifezustand der Geschlechtsorgane Zahl der Mundlippen. Zahl der Tentakeln. Verhältniss der Randbläschen. mien , Scheiben- dicke 22 mm. 25 Männchen von 125 mm. Scheibeudurch- messer, mit blau tingirten Gonaden und reifen Zoo- spermien. Scheiben- dicke 30 mm. 26 Männehen von 125 mm. S.-Durch- messer mit inten- siv blau tingirten Gonaden u. reifen Zoospermien, Schei- bendicke 36 mm. an zwei Stellen Ge- föss-Cauide gabiig theilen. .\nsserdem kommen an drei Stelleu Anastomo- sen benachbarter Gefassoanale vor, Gonadenfreie Ge- fässanfänge 3 — t mm., (iefasseudeu 10 — il mm. laug. 74 Radial-Cauäle, von denselben anastomosireu drei benachbarte, zu- gleich mit ihren Gonaden. Nur 8 Gelasse sind schmal geblieben, indem sich in den- selben die Gonaden- anlagenerstzu ent- wickeln beginnen. Gonadenfreier Ge- fässtrichter 3 bis 5 mm. lang, das in den Ringcanal mündende End- stück circa 18—14 mm. lang. DieGe- fässe sind wie in HaecheVs Abbil- dung der l'otijcanna Junjjina in einer horizontalen Ebene winklig geknickt. gen in verschiede- nen Entwicklungs- zuständen begrif- fen. An mehreren Stellen sind be- nachbarte Gonaden in Folge der Ge- fässanastomosen verbunden. Länge der entwickelten Gonaden 20—23 mm. Gonaden mächtig ausgebildet, krau- senförmig gefaltet, drei benachbarte verbunden (Fig. 1 53). Die meisten sind circa 28 mm. lang. 74 Kadial-Canäle, von denen 72 in das Ringgefäss eiumün- 1 den. An eine Stelle treten vier benaoh- ; harte Gefässe samm't ♦ihren Gonaden in Vei'bindung und entsenden nur 3 peripherische Ge- fass-Fortsätze zum Rande, daneben Gonaden fast an allen Canälen mäch- tig entwickelt, niu- lO Canäle sind schmal und go- nadenfrei , theil- weiae mit begin- nender Verdickung des Keiniepitels. In den Verlänge- rungen der letzte- ren fehlen noch die 66 MuuJlippen, mächtig entwickelt. Subumbrellare Ma- genhaut stark rosa tingirt, in einem Contractionszu- stand, in welchem die distale Hälfte wie in der For- skaVschea Abbil- dung der dorsalen Slagenwand an- liegt, die orale herabhängt. 63 Mimdlippen, unter denselben einige kürzere. Tentakeln meist pcr- canal. An einigen Stel- len convergiren die Endstücke benachbar- ter Gefässcanäle nach dem Ursprung des Rand- tentakels. Die inter- mediären AVülste meist entwickelt, eiuige zu Tentakelstummcln aus- gezogen, Nebemvülste grösstenthcils ange- legt. 110 Tcntakolii, unter denselben zahlreiche kürzere, dazu kommen eiuige gi'osse Intemie- diärtuberkeln. welche aucli als Teutakelstum- mel bezeichnet werden könnten. Die Tentakeln sind zum grossen Theil percanal gestellt, mit eingeschobenem kleine- ren Zwischententakel oder Intermediärt uber- kel, viele jedoch auch intercanal. Nebeutuber- keln fast überall ent- wickelt. Hier und da finden sich auch zwei selten drei Tentakeln am Rande eines inter- canalen Feldes, an an- deren Stellen conver- giren benachbarte Ca- nalenden nach dem Ur- sprung eines Tentakels, oder es liegen benach- barte Tentakeln im wei- tereu Abstand als die Mündungen der ent- sprechenden Gefäss- Cauäle. 1 OSTentakeln vertheilen sich unregelmässig, ei- nige percanal, häufig ein seltener zwei Zwischeutentakeln am Rand des intercanalen Scheibenfeldes. An ein- zelnen Stelleu des Schei- benrandes entspricht wieder die Zahl der Tentakeln den Canälen, dann sind die iuter- barten Tuberkeln. Gehörbläschen grossentheils mit 5 und 6 Otolithen. 2 bis 3 auch 4 Ge- hörbläschen liegen zwischen Tentakel, und benachbartem Tuberkel, bezie- hungsweise zwi- schen Intermediär- tuberkel und Ne- beiituberkel oder dessen Anlage. Die Bläschen meist mit 2 oder 3 Otolithen. Zwischen 2 benach- barten Tentakeln finden sich 4 bis 8 Gehörbläschen, von denen 2 bis 4 zwischen Ten- takel und inter- mediärem Tuberkel liegen. Gehörbläs- chen mit 2 bis 5 Otolithen. 10* — 76 Nr. Grösse des Schirmes, Geschlecht. Färbung Zahl der Radlal-Cainäle. Reifezustand der Geschlechtsorgane. Zahl der Mundlippen. Zahl der Tentakeln. Verhältniss der Randbläschen. 27 28 Mäjmchen von 140 mm. Schirm- breite, mit reifen Zoospermien, bläu- lich pigmentirt. Männchen von 150 mm. Schirm- breite, mit mächtig entwickelten, reife Zoospermien ent- haltenden Go- naden , bläulich pigmentirt. tritt ein ähnliches Verhältniss für 3 Gefässe ein,welche 2 Ausläufer nach dem Rand senden. (Fig. 1.52.) 61 Radial-Canäle, von denen sich 2 centripetal, das eine einmal, das andere zweimal gabiig spalten (Fig. 151). 67 Radial-Canäle, von denen 2 schon im Verlaufe der Gonaden zusam- mentreffen und 3 andere benachbarte mit gemeins. End- stück in das Ring- gefäss münden. Go- nadenfreies Ende 14 — 15 mm. lang. Anfangsstück ver- schieden gross, 2 kurze centripetale Gefässschläuche am Ringgefässe. Anlagen der Mund- mediären Wülste an- lippen. sehnlich entwickelt. Nebenwülste fehlen fast ganz. 2 bis 4 Bläschen (meist mit 3 bis 5 Otolithen) zvsd- schen Tuberkel u. Tentakel. Gonaden stark con- 66 Mundlippen. 111 Tentakeln, von trahirt. denen einige noch sehr kurz sind, an vielen Stellen der Scheibe dop- pelt so zahlreich als die Gefässcanäle. Zahl- reiche Tuberkeln und Tuberkelanlagen. Gonaden sehr hoch, 65 Mundlippen, 108 Tentakeln, fast über zu breiten krausen- mächtig entwickelt, den grössten Theil der förmig gefalteten Peripherie doppelt so Blättern umgelegt, zahlreich als die entsprc- nur in einem Ge- chenden Gefässe. Viele fäss nicht ausge- percanal, mit intercana- bildet und zwar len kleineren wechselnd, in dem mittleren an manchen Stellen lie- der di-ei zusam- gen 2 ja 3 Tentakeln am menlaufenden Ca- Rande eines Gefäss- näle. felds, an anderen Stellen kommen 4Tentakelu auf 3 Gefässe, an wieder an- deren ist die Tentakel- zahl jener der Gefässe gleich. Mehrmals con- vergiren je 2 Gefässe nach einem Tentakelur- Sprung hin. Viele Inter- mediärwülste. Neben- tuberkeln wenig ent- wickelt. Natürlich kann die Aufgabe, aus dem mitgetheilteu tabellarisch geordneten Material die Charaktere unserer Aequorea-Art abzuleiten, nur höchst unvollkommen gelöst werdeu, weil Beobachtungen über andere in ähnlicher Weise nach Variationen und Altersstufen verfolgte .tb'ten zum Vergleiche fehlen, und die bislang beschriebeneu Aequorideu Species sich nur- auf spärUche Merkmale vereinzelt beobachteter Formen gründen, zum Theil sogar w'ie in dem Hanckerschen Werk lediglich das Signalement von Individuen enthalten. Ich selbst konnte seither nur einige wenige und zwar jüngere Exemplare der in Neapel und wohl auch Messina verbreiteten Atquoreu tliiicn.f vergleichen und habe allerdings aus den hier obwaltenden Verhältnissen zwischen Radial-Canälen, liandtentakehi und Mundlippeu die Ueberzeuguug gewonnen, dass diese Form eine besondere von Aequo rea Forkalea verschiedene Art ist. Betrachten wir luiter den als Artmerkmalen verwendeten Eigenschaften zunächst die Schirmgestalt und das Verhältniss von Breite zur Höhe der Schu'mgallert. so passt im allgemeinen für die Exemplare mittlerer Grösse der von E. Haeckel so oft gebrauchte Charakter: „Schirm Hach, scheibenförmig". Das Ver- hältniss von Breite zur Höhe der Gallert schwankt etwa in den Grenzen vonö\i„:l, bis 4:1. Indessen kann der Schirm in gewissen Contractionszuständen der Subumbrellarmuskulatur auch Formen annehmen, wie sie Haeckel für Ae. (Polycanna) fniigiiia und ^f'/vna»ica abbildet. Der Randsaum ist in grösserer oder geringerer Ausdehnung *. -^ _ 77 — eingekrümmt und die Oeffuuug des bedeutend vertieften subumbrellaren Raumes stark verengt. Vergleicht man nun die Breite des Schiraies mit der Hübe desselben, so erscheint natürlich das Verhilltniss wesentlich geändert, weil vom Scheibeudurchmesser der breite Raudtheil in Abzug kömmt und zur Höhe der Gallert die Tiefe der Subumbrellarböhle hinzugemesseu wird. AVenn daher Haeckel für die erstere Form als Charakter hervorhebt : „Schirm mützenförmig, am Rande stark eingezogen, etwa ouial so laug als hoch," und für die zweite: „Schirm abgeplattet, mützenförmig. doppelt so Ijreit als hoch', so entsprechen die Zahlenangaben gar nicht dem wahren (irössenverhältniss, während die Bezeichnungen der Scliirmform nur auf den Ix'sonderen Coutractionszustand der Subumbrellarmuskulatur Bezug nehmen und als Artmerkmale gar nichts besagen. Dieselben haben auch für unsere Aequorea-Ai't im Folycannazustand den gleichen Werth. In jüngeren Stadien von 10 bis 40 Mm. Scheibenbreite ') ist die relative Höhe bedeutender und niuiHit mit der Verminderung des Durchmessers ungleich zu. Somit stimmt die von Gossn und Hinrks ge- gebene Abbildung der Ae. citriiia der britischen Küsten sehr wohl mit ensprecheuden Grössenstadien unserer Ae(piorea-Art. mit der sie ebenso wie Polycanna germanica und italira (im Gegensatz zu P. fmuiina) wahr- scheinlich ebenfalls zusammentallt. Noch jüngere Formen mit 8 Gelassen und von 4 l)is li Mm. Schirm- durchmesser zeigön das Verhilltniss noch mehr zu Gunsten der Schii-mhöhe verändert, indem diese der Breite beinahe gleichkommen kann. Die Scheibe hat daher im Octoc«M««-Zustand eine hohe, stark gewölbte Form, ist aber in dem vorausgehenden tetracaaalen Zustand, in welchem sich dieselbe vom Ammenstock trennt, noch merklich höher gewesen. Auch das grössere von Haeckel im rothen Meere aufgefundene Oc und es sind keineswegs die umfangreichsten Exemplare, welche die zahlreichsten Gefässe besitzen. Au Formen von 55 Mm. Scheibeubreito zählte ich schon (io. selbst 74 Radial-Canäle, während Scheiben von 110 Mm. Durch- messer nur 62, in einem Falle sogar nur 51 Canäle zeigten und das gi'össte beobachtete 150 Mm. breite Exemplar nur 07 Radiärgefässe besass. In den meisten dieser Fälle und insbesondere bei allen giilssern Fdi-men konnte von einer mit dem weitem Wachsthum etwa noch stattfindenden Neubildung von Radial-Canäien nicht mehr die Rede sein, da in der Mageuperiplierie intercanale Gefässknospen durchaus fehlten. Die Neubildung der Canäle 5. und der wenigen 0. Ordnung, fällt durcbschuittlich in die Grössenstadien von 30 bis etwa UO höchstens 70 Mm. Durchmesser, während dem wt'item Wachsthum nicht nur die Entwicklung und Reife der Gonaden, sondern auch die fortschreitende Vermehrung der Randgeljilde. der Tentakeln nebst Excretionshöcker und der Randbläschen parallel geht. Nun gestehe ich gern die Möglichkeit zu. dass unter günstigen Bedin- gungen der Oertlichkeit die (ietVtsse 0. Oi-dnung noch fn grösserer Zahl" zur Entwicklung gelangen und somit zu ^'ariationen oder vielleicht loealeu \'arietäten unserer Art Aulass geben, welche lOO und mehr Radial- Canäle enthalten. Hiermit würde noch nicht nothwendig die bedeutendere Scheibengrösse verbunden sein, wenngleich es wabischeinlich ist, dass solche Foiskaleaformeu auch einen entsprechend bedeutenderen Dureh- messer vielleicht bis zu 250 Mm. und darüber erreichen. Aus der Thatsache, dass auch in Triest tcllergrosse Aequoreen gesehen (leider bislang nicht näher untersucht) wurden, ergibt sich, dass das höchste Grössenmaass der von mir beobachteten Formen noch keineswegs das Maximum der Triester Aequorea bezeichnet. Dagegen schwebt die Angabe Hueckcl'n. nach welcher die Forskarsche Art 200 Getlisse besitzen könne, rein in der Luft und auch für die von derselben verschiedene Af. disms ist die Zahl der Geflisse zwischen loO und IGO gewiss zu hoch angegeben. Die Gebrüder Jlerttciij, welche bei ihren auf das Nervensystem und die Histologie der Medusen gerichteten Studien der Gefässzahl dieser .Vequorea begreiflicher Weise keine eingebende Aufmerksamkeit — so schenkteu, bestimmten dieselbe nach ungefährer Schätzung etwa auf 100. üebrigens treten ungemein häufig in einem oder andern Radiär-Caual besonders älterer Individuen Unregelmässigkeiten auf; einmalige oder wiederholte dichotomische Theiluug, Anastomosenbildung im Verlauf benachbarter Gefässe, Convergeuz und Verschmelzung zu einem gemeinsamen distalen Endstück, Abnormitäten, deren seitherige Nichtbeachtung einen wei- teren Beweis liefert, wie wenig man die einzelnen Cauäle genauer verfolgt hat. Schon der Versuch einer sichern Zählung wird an jedem zweiten oder dritten Exemplare — die kleinern Scheiben ausgeschlossen — zur Ent- deckung einer oder mehrerer dieser Unregelmässigkeiten führen müssen. Nun scheint in der That nach Beobachtungen, die ich an fünf noch jugendlichen Exemplaren der mediterranen Aequorea discua von Neapel gemacht habe, die Zahl der Radial-Canäle bei dieser Aequoride eine gi-össere als bei Ae. Forskalea und wie die beistehende Tabelle ergibt, in gleicher Weise das Verhältniss der erstem zur Zahl der Tentakeln und Mundlipi^en vornehmlich in den jugendlichen Zuständen ein abweichendes zu sein. Nr. Scheiben-Umfang. Zahl der Radial-Canäle. Zahl der Mundlippen. Zahl der Tentakel. Scheibeudurehinesser 7 bis 8 mm. Scheibendurclimesser 12 mm. Scliirmdm-cbmesser von 15 mm. Scbirmdurchmesser von 20 mm. Schirmdurcbmesser von 30 mm. 59 Radial-Canäle, von denen die erster Ordnung sehr stark sind und die Canille fünfter Ordnung grosseutheils noeh kurzeSchläuclie darstellen. 95 Eadial-Canäle, von denen die meisten und insbesondere sämmt- liche Canäle (!. Ordnung noch sehr kurze Schläuche sind. 112 Eadial-Canäle, von denen die C. Ordnung wohl sämmtlich noch kurze Schläuche sind. 94 Eadial-Canäle, von denen die meisten bis zuniEinggefäss reichen. 93 Radial Oanäle, die fast sämmt- lich in das Ringgefäss einmünden. Es finden sich keine weiteren Anlagen zu neuen Zwischen- Canälen. 4 Mundlii^pen erster Ord- nung und ebenso viel kurze Lippen zweiter Ordnung. 32 Mundlippen. 32 Mundlippen. 32 Mundlippen. 64 Mundlippen, von denen 33 noch sehr kurz sind. 4 Tentakeln erster Ordnung und 4 mit kleinen Tentakelfäden ver- sehene Eandwülste, sowie viele kleine Nebeuwülste, deren Zahl hinter der der Gefässanlagen zurücksteht. 4 Tentakeln erster und ebenso- viel kleinere 2. Ordnung. Die Zahl der Nebenwülste beträchtlich geringer als die der Gefäss-An- lagen. 4 Tentakeln 1. und ebensoviel kleinere 2. Ordnung. Zahlreiche Tuberkeln doch nur an den in den Eingcanal einmünden- den Gefässen. 8 grössere und ebensoviel klei- nere Tentakeln, Tuberkeln fas überall am Ende der Gefässe percanal oder intercanal. 16 längere Tentakeln und einige kürzere an grössere Tuberkeln. Tentakel- plus Tuberkelzahl ziem- lich gleich der Zahl der Eadial- Canäle. Bei dieser wohl als Art zu trennenden Aequoride erscheint im Vergleich zu der adria tischen Form die Entwicklung der Eadialgefässe unverbältnissmässig begünstigt und schreitet den Anlagen der Kandtentakeln und Mundlippen bedeutend voraus. Schon bei einem Scheibendm'chmesser von 8 Mm. sind die Eadial-Canäle vierter Ordnung als schmale Gefässe vorhanden und die fünfter Ordnung fast sämmthch als kurze Schläuche angelegt, während wir bei gleich grossen Jugeudformen der adriatischen Art erst Ki liadial-Canäle und höchstens einzelne Gefässe vierter Ordnung als kurze Schläuche angelegt finden. Dagegen bleiben die Mundlippen zurück, erscheinen überhaupt kürzer rmd minder reich gefaltet, indessen im Wesentlichen gleich gebildet und durch dasselbe blasige Gewebe gestützt. Noch mehr bleibt die Entwicklung der Tentakeln zurück, da Formen von 12 bis 15 Mm. Durchmesser erst 8 Tentakeln tragen, freilich eine schon sehr beträchtliche Zahl von Kand- tuberkehi besitzen. Indessen gleicht sich später das Verhältniss der Tentakeln und Radial-Canäle mehr und mehr aus, da die Zahl der letztern bei einem Scheibendurchmesser von 30 Mm. abgeschlossen scheint und kaum mehr Gefässe 7. Ordnung gebildet werden dürften, während die zahlreichen vorhandenen Tuberkeln mit dem weitem Wachsthum der Scheibe sich wenigstens zum guten Theile noch zu Tentakeln entwickeln, deren Zahl m geschlechtsreifeu Zustand hinter der Gelasszahl merklich zurückbleibt und vielleicht häufig auf nahezu die — 81 — Zahl der Gefäss-Canäle beschränkt bleiben mag. Auch bei Aequorea discus liegen Tentakeln und Tuberkeln mit Rücksicht auf die Eiumündungsstellen der Radial-Canäle in das Ringgefäss sehr unregelmässig, bald per- caual, bald zur Seite der Eiumündungsstelle. Der Werth der auf die Randfäden oder Tentakeln bezügliche Merkmale der adriatischen Aequorea ergibt sich unmittelbar aus den früheren Erörterungen. Die Zahl derselben schwankt im Allgemeinen zwischen der halben (Ai'qnnranna) und doppelten (Aequorissa) Zahl der Radial Canäle, so dass die beiderseitigen Grenzen nur ausnahmsweise eiTeicht werden. Wohl niemals stehen sämmtliche Tentakel ausschliesshch percanal oder genau intercanal; stets sind sie im Verhältuiss zur Lage- der zugehörigen Radiär-Cauäle (gleicher Ordnung) unregelmässig vertheilt, wenn sich auch eine mehr oder minder grosse Zahl genau percanal oder intercanal inseriren kann ; häufig sitzen bei vermehrter Tentakelzahl auch zwei selbst drei Tentakel am Rande eines von zwei benachbarten Gefässen begrenzten Scheibenfeldes. Fast ausnahmslos finden sich dann unregel- mässig alternirend grosse und kleine Tentakeln, hie und da wohl auch Tentakelstummel. Die erstem übertreffen im ausgestreckten Zustand den Durchmesser der Scheibe wohl um das drei- bis vierfache. Sind beträchtlich weniger Tentakel als Gefässe vorhanden, und dies trifft selbst für sehr grosse Scheiben, wenn auch nicht häufig zu. so sind die für gewisse Canäle fehlenden Tentakeln dui'ch intermediäre Tuberkeln, die genau percanal liegen können, hier und da durch Teutakelstummel vertreten, wähi-end die theilweise zu Intermediärtuberkehi ausgewachsenen Nebentuberkel den überzähligen Tentakeln des erstem Falles entsprechen, welcher in der Regel für grosse, nahezu ausgewachsene (im Sinne der grössteu beobachteten Scheiben von 150 Mm.) Exem- plare giltig ist. Freilich erscheinen alsdann die Intermediärtuberkeln mehr reducirt, während die Nebentuberkeln an vielen Stellen nicht einmal durch Aulagen bezeichnet sind, so dass im Vergleich zu dem anderen Extrem die dort ül)erhaupt fehlenden Tentakelsysteme höherer Ordnungen, wenn auch unvollzählig angelegt sind. Eine besondere Betrachtung verdienen die zu den Tentakeln gehörigen Porenhöcker oder Excretiowi- papiUeii, welche zuerst von M. Edwards als perforirte Papillen am Ende der Radial-Canäle in der Mitte zwischen je zwei Tentakeln beschrieben worden sind. Auch E. Haec/cel, sowie die Gebrüder Ihrtiruj brachten diese an der Velarseite des Schinnrandes den Tentakeln gegenüberstehenden „Subumbrellarpapilleu" mit den lladiär-Canälen in Verbindung. Nach 0. und R. Hertwig liegen sie bei Ae. discus „innerhalb des muskelfreien Saumes jedesmal unter den Einmündungen der Radial-Canäle, mit denen sie in gleicher Zahl vorhanden sind. In ihr Inneres dringt eine Ausstülpung des Ringcanals ein." Aehnlich spricht sich Haeckel über ihre Lage aus. Bei Ae. disnis imdAe. Forskalen^) sitzt ebenfalls eine Papille am Distalende jedes Kadial-Canals an der inneren subumbrellaren Wand, da wo er in den Ringcanal mündet. In Wahi-heit aber haben dieselben zum Radial-Caual keine nothwendige, sondern um- zufällige Lagenbeziehung, während sie ihrer Entstehung nach stets zu einem Tentakel, beziehungsweise dessen Anlage, dem Tuberkel, gehören (Fig. 150). Nur da ico diese iiercanal liegen, fallen auch die Porenhöcker mit der Einmündung des Gefässes zusammen. Trifft dies Verhältuiss nicht zu, so liegen sie an gleicher Stelle mit dem Tentakel am Gefässriug. Dazu kommt, dass sie nicht in gleich«-, sondern in viel grösserer Zalil als Tentakeln vor- handen sind, indem sie auch an den lutermediärtuberkeln. und grösseren Nebentuberkeln angetroffen werden. Wenn die letzteren über das Stadium der ersten Anlage hinaus als kleine Wülste heiTortreten, kommt ihnen gegenüber, lange bevor die Knospe des Radialcanals entsprechender Ordnung aus dem Magen hervorwächst, auf einer schwachen Erhebung der Porus zum Durchbruch. Dass die Porenhöcker bei den als riolncea, discus und eu)-ystoma unterschiedenen Foiiuen von der adriatischen Ae. Forskalea in dem Maasse jener Angaben ab- weichen sollte, halte ich füi- selu- unwahrscheinlich, bin vielmehr- geneigt anzunehmen, dass AI. Edwards die Porenhöcker an den Tentakeln und den intermediären Tuberkeln ■übersehen hat. während die anderen Autoren die Porenhöcker der intermediären Tuberkeln, sowie deren Entstehuugsweise nicht beachteten. Zudem sehe ich, dass an der bezüglichen Abbildung des Hertwig'schen Werkes in der That auch an dem percanalen Tuberkel eine im Texte nicht erwähnte Subumbrellarpapille dargestellt worden ist, zum Beweise, dass dem Verhältnisse der Randgebilde von jenen ausgezeichneten Forschern nicht die eingehendere Aufmerk- samkeit geschenkt wurde. Die Angaben der Autoren über die Randbläschen der Aequoriden und insbesondere über die Variationen derselben nach Lage und Zahl sind viel zu unbestimmt, um als Artmerkmale benutzt werden zu 1) Soll nklit heisseu Mi-sonema eurysloma, ila iui- diese bei der spccicUen Beschreibung die gleiche Lage der Excre- tionspapillen hervorgehoben wird, Ae. Forhalea aber gar uicht untersucht wurde. 11 — 82 — können. Weder die sehr grosse für den ganzen Schirmrand giltige Zahl, welche doch nur ganz approximativ an- gegeben werden kann und innerhalb sehr bedeutender Grenzen variirt, noch die Zahl der Bläschen, welche zwischen je 2 Radial-Canälen oder zwischen je 2 Tentakeln stehen, erscheint als Charakter verwerthbar, sondern auf die Zahl der Randbläschen zwisclien Tentakel und nächststehender Tentakelanlage, beziehungsweise zwischen benachbarten Tuberkeln (Intermediärtuberkel und Nebentuberkel) ist in erster Linie Werth zu legen. An den mittelgrossen und grösseren Individuen schwankt dieselbe zwischen zwei und vier; im letzteren Falle bereitet sich an einer Stelle zwischen diesen die Anlage eines neuen Tuberkels vor, die mau jetzt schon sicher aber wenn noch ein 5. kleines Bläschen gebildet ist, in dem Zwischenraum von je 2 und 3 Bläschen nachweisen wird. So kann es also wohl zutreffen, dass (wie in der yon Hartwig dargestellten Variation) zwischen je 2 Tentakeln 10 bis 15, zwischen benachbarten Radial-Canälen aber nur 5 bis 7 oder 8 Bläschen liegen, während sich in Fällen einer bedeutend vermehrten Tentakelzahl an Stellen, wo 2 oder 3 Tentakel am Rande eines intercanalen Feldes stehen, die zwischenstehenden Tuberkeln aber sehr reducirt sind, vielleicht 15 bis 20 und mehr Bläschen zwischen benachbarten Radial-Canälen, dagegen nur 2 oder 3 Bläschen zwischen be- nachbarten Tentakeln finden. Aus diesem Grunde besagen die der Randbläschenzahl entlehnten Merkmale in Haeckel's Aequoriden-Diagnosen äusserst wenig. Im OctocannaSta,d'mm und in den auf dieses folgenden Entwicklungsformen liegen zwischen be- nachbarten Tentakelanlagen, beziehungsweise Tuberkel und Tentakel nur 1 selten 2 Bläschen, und erst an Scheiben von 35 bis 40 Mm. Breite an, wii'd die Zahl eine grössere. Auch bei Octocainia octonema sollen nach E. Haeckd zwischen je 2 Tentakeln 2 Bläschen, jedes mit einem Otolithen liegen, was mit obigen Beobachtungen sehr wohl übereinstimmt und wohl den Schluss gestattet, (Jass auch hier schon intermediäre Tuberkelanlagen vor- handen sind. Ebenso birgt auch im Octocannastadium der Triester Aequorea jedes Bläschen nur einen ein- zigen Otohthen, deren Zahl jedoch in den nächstfolgenden Stadien auf 2 steigt (vergl. auch Octocanna polynema E. H.), an den grössere Scheiben jedoch überaus variable Verhältnisse zeigt. Häufig sitzen 1 oder 2 Paar Otolithen an beiden Seiten des querbreiten Bläschens gegenüber, wie E. Haeckel für Polycanna fungina abbildet, ebenso häufig sind nur 3, oder auch 5 und 6 OtoUthen vorhanden, so dass die Zahl, wenn sie nicht bedeutende und mehr constante Modificationen (wie dem Anscheine nach bei Halopsis ocellata) bietet, keinen Anhaltspunkt zur Artimterscheidung liefert. Bezüglich der feinern Stmktur der Hörbläschen genügt es, auf die Untersuchungen von 0. und R. Hertwig zu verweisen. Die Gonaden, über deren feineren Bau ebenfalls die Gebrüder Hertwig näheren Aufschluss ge- geben haben, wurden von Haeckel zur Unterscheidung von Aequoridenarten keineswegs glücklich verwerthet, indem dieser Autor ganz zufälligen, theils von Contractionszuständen der Subumbrellarmuskulatur, theils von der Entwicklungsstufe abhängigen Momenten den Werth von specifischen Merkmalen beilegte. Ob die büa- mellaren Gonaden, welche sich an den gabiig getheilten Gefässen ganz wie die der Zygocanniden ver- balten, cylindrisch oder nach aussen keulenförmig verdickt, ob sie gekräuselt gefaltet, oder selbst" in schein- bar sackförmigen ') Abtheilungen abgeschnürt sind, hängt in erster Linie von dem Contractionszustande ihrer Radialmuskeln, sowie vom Entwicklungsgrade ab, und man kann diese Formen an lebenden Exemplaren nebeneinander beobachten und durch directe Reizung der Muskeln in einander überführen. Da wo die Gonaden einfach als linear bezeichnet werden, handelt es sich gewiss um nur wenig ent- wickelte Anlagen derselben, die dann auch die ganze Länge des Radiär-Canals einzunehmen scheinen {Polycanna alhida Ag., germanica E. H., Ae. albida Ag., Octocanna octonema E. H. u. a.). Bei unserer Form lassen die nach Umfang und Fonn überaus wechselnden Gonaden das proximale (C), sowie das viel längere distale Endstück (T) der Radial-Canäle frei (Fig. 149 G), und ich habe Grund anzunehmen, dass dies Ver- halten das normale, vielleicht für alle Aequorea-Arten giltige ist. Das distale Stück gehört eben dem breiten stark verdünnten Schirmsaume der GaUertscheibe an, welcher nach der Subumbrella umgeschlagen und fast eingerollt werden kann, bei derartigen Bewegungen aber der Wandverdickung und Entwicklung von Keim- producten hinderlich sein mag. Anderseits erscheint das trichterförmig beginnende Anfangsstück der Gefässe welches bei den Contractionen der subumbrellaren, über die Gefässanfänge sich umschlagenden Magenwand in 1) Für die in jeder Hinsicht ungenügend beschriebenen Gestaltungsverhältnisse, welche die Gonaden bei Ae. (Zygc- cannota.) purpurea Per. und Ae. [Polycanna) craasa Ag. zeigen, einen besondern Bau der Gefässwaud vorauszusetzen, scheint mir ohne eingehende Untersuchung derselben ebensowenig zulässig, als für die bandförmigen scheinbar ungetheilten Gonaden der Poly- canna ftingina u. a. die Rückbildung der Radial-Muskelu anzunehmen. — S3 — weiter Oeffnung freigelegt wird, sich aus diesem Grund für die Ausbildung von Zeugungsstoffen ungünstig zu verhalten. Auch der alternireude Wechsel von sterilen und fertilen Radial-Canäleu, welchen Hueckel für Poly- canua funginu als Charakter hervorhebt, kann in diesem Sinne um so weniger (icltung haben, als er auf einer Missdeutung beruht. Die vermeintlich sterilen Gefässe sind eben die Canäle späterer Ordnung, welche in der (jonadenbildung hinter den frühern zurückgebheben sind, mit dem weitern Wachsthum jedoch ihre Gonadenaulagen in gleicher Weise ausbilden. Ich habe ähnliche Formzustände mit mehr regelmässig alter- nirenden, häufiger fi-eihch mit unregelmässig wechselnden stärkeren und schwächeren Gonaden, beziehungsweise noch gonadeulosen Radialcanälen an jungem Exemplaren recht oft beobachten können. Dass die Gonaden der i^o?-.s-Ä;arschen Form nicht wie Haeckel irrthümlich ableitet, auf die distale Hälfte der Gefäss-Canäle beschi-änkt sind, glaube ich oben bereits erwiesen zu haben, und ebensowenig hat die Angabe dieses Autors eine sichere Stütze, dass bei der indischen Mesouema abhvavlatnm Esch. die Gonaden bloss der proximalen Basis der Canäle angehören. Sieht man sich die Beschreibung und Abbildung dieser kleinen, nur acht Linien breiten Aequoride im Eschscholtz' sehen Werke (Taf. XI, Fig. o) näher an, so staunt man, wie nach den völlig ungenügenden Anhaltspunkten, welche Text und Abbildung für diese wahrscheinlich noch jugendhche Aequoride bieten, die Haeckel'sche Art-Diagnose fertig wurde. Nicht einmal die Zugehörigkeit zu den Aequoriden ist hier sicher erkennbar, noch weniger aber eine Spur von Gonaden, vielmehr würden die Aussackungen, welche Eschscholtz lür kurze Gefässe zu halten schien, den auswärts umgeschlagenen Mundlappen einer jungen Aequoi'ea, die für kurze Fäden der ring- förmigen Magenhaut ausgegebenen Striche den Conturen den intercanalen, durch die umgeschlagenen Mund- haut freigelegten Vorspränge der Gefässlamelle zu vergleichen sein, wenn man übei'haupt das Wagstück unter- nehmen darf, eine so völlig imgenügend beschriebene Form als gute Species aufnehmen zu wollen. Von Bedeutung würde es sein, über den Entwicklungszustand der Gonaden und über die Reife der Keimproducte im Vergleich zur Grösse und zur morphologischen Ausbildung der ümbrella und Randanhänge nähere Daten zu besitzen. A priori ist man geneigt, nur in den mächtigen und umfangreichen Geschlechtsorganen grosser Exemplare reife Eiei-, beziehungsweise beweghche Zoospermien zu vermuthen. Dem ist jedoch nicht so. Auch schwach entwickelte Gonaden kleiner, morphologisch bei weitem nicht fertig ausgebildeter Scheiben können wenn auch relativ wenig reife Eier imd noch häufiger Zoospermien enthalten und daher schon foi"t- pflanzungsfähig sein. Scheiben von 50 bis (JO Mm. Breite mit kaum 32 Mundarmen bergen schon (im Februar, März) in ihren starken, mit den zarten Gefässen späterer Ordnung unregelmässig alternirenden Gonaden, reife Geschlechtsprodukte. Indessen habe ich auch Weibchen von circa 35 Mm. Scheibendurchmesser mit circa IG Mundarmen angetroflen, in denen schon Ki schmale Ovarien mit einzelnen grössern Eiern erkennbar waren, wähi'cnd die alternirenden Canäle 4. Ordnung und Gefässansätze 5. Ordnung noch sehr- zarte Streifen darsteDten. Würden wir noch 2 Stufen zuiücksteigen, so gelangten wir zum Octocannastadium, welches ja auch E. Haeckcl in 2 verschieden grossen, ungleich entwickelten Formen mit Gonaden (ob aber mit reifen Eiern und Zoospeimien?) behaftet taud und deshalb auch als Gattung unterschieden hat. Mit gleichem Rechte würden wir auch aus den späteren, 10 und ."5 2 Canäle enthaltenden Stadien, besonders wenn sie schon Gonaden und zwar mit reifen Geschlechtsproducten besitzen, separate Genera machen, was in dem Falle allerdings gerecht- fertigt wäre, dass diese Formzustände für bestimmte Arten die Grenze der morphologischen Entwickeluug bezeichneten. Wir sehen auch bei den Aequoriden und zunächst bei der adriatischen Aequorea Forskalea wieder- holt sich wenn auch in besclu'äukterem Masse die Erscheinung, welche "ich zuerst an der Helgolander Eucope (Phialidium) variahilis ') nachgewiesen zu haben glau])e. E. Haeckel hat diese Erscheinung für die sehi- ver- breitete Phiahdium-Art bestätigt und „TransfoiTuismus" genannt. Ohne auf das Wesen und die Bedeutung dieses Transformismus näher einzugehen, will ich nur hervorheben, dass das Vorkommen desselben bei den Medusen eine grössere Verbreitung zu haben scheint, dass insbesondere gi-össere Hydroidmedusen mit zahh'eichen Mar- ginal-Anhängen und Sinnesorganen des Scheibeurandes (wie Tima und Octorchis etc.) ähnliche Erscheinungen wenn auch in beschi-änkterem Grade wiederholen und mehr oder minder transfoimistische Genera repräsentiren. 1) Vergl. C. Claiia, Bemerkungen über Ctenoiihorcn und Medusen. Zeitschr. für wissensch. Zoologie Tom XIV pag. 391 Taf. 38 Fig 12 und 13. Ich fand diese Eucopiden als OeachlechMhiere in höchst verschiedener Grösse, dem entsprechend Tentakeln (von 8 bis 28) uud Kandbläschcnzahl. Vergl. ferner C. Claus, 1. c. Arbeiten aus dem zool. Institute etc. Wien. Tom IV. 11* Die Färbung variirt vornehmlich nach Alter und Geschlecht. Im jugendlichen Zustand ohne oder mit nuch wenig entwickelten Gonaden sind die Scheiben vollkommen wasserhell und farblos, so dass die Speciesbezeichnung vitrina, welche von Gosse den Aequorideu der britischen Küsten beigelegt wurde, zutreffen würde. Auch ist diese Form als relativ hoch und nur von 40— 60 Mm. Schirmbreite beschrieben, so dass ich sie zumal bei der Schaffenheit der Gonaden für noch nicht vollkommen ausgebildet halte und als Species von Ae. Forskalea nicht zu sondern vermag. Beginnen die Gonaden in den Radial-Canälen iilterer Ordnung umfangreicher zu werden, so veranlassen sie das Auftreten matter Streifen, welche zugleich mit der minder diu'chsichtigen subumbrellaren Magenhaut die glashelle Beschaffenheit der Scheibe trüben und Bezeichnungen rechtfertigen wilrden, wie sie einzelnen ebenfalls noch nicht ausgewachsenen Aequoridenarten z. B. als albida beigelegt wurden. Indessen beginnen jetzt schon blaue Pigmentkörnchen im Ektoderm, besonders in dem der Go- naden, sowie am Scheibensaum und an den Tentakeln abgeschieden zu werden. Diese häufen sich mit dem weitern Wachsthum besonders im männlichen Geschlecht in dem Grade, dass die Scheibe und wiederum vornehmlich Gonaden und Tentakeln eine blaue bis violette Farbe, die ganze Scheibe aber ein mehr oder minder aus- geprägt bläuliches Aussehen gewinnt. Das gleiche gilt, wenn auch in weit geringerem Grade für die Weibchen, deren Gonaden sogar in Folge der Dotterfärbung der unzähhgen dichtgedrängten Eier eine entschieden aus- gesprochene rosa, beziehungSAveise gelblich-rüthHche Färbung gewinnen, wie auch die subumbrellare Magenhaut mit den Mundlippen häufig blass rosenroth erscheint. So würde also die Bezeichnung violacea, welche M. Edwards seiner Aequoride gab, ebenso wie rosea auch für die adriatische Form zutreffend sein. Für die an den ver- schiedenen Individuen auftretenden Nuancen eines hellen und reinen oder dunkeln und getrübten Blaues ist die von dunkeln Körnchen erfüllte mehr oder minder braune liis gi-aue Färbung des Ektoderms, in Verbindung mit der Entodermauskleidung der Gefässcanäle imd Tentakeln entscheidend. Aus der vorausgehenden Ei'örterung, welche uns ein Bild von der allmähligen Entwicklung und von dem ausserordentlichen Polymorphismus der geschlechtsreifen adriatischen Aequoride gibt, düi'fte wenig- stens mit grosser Wahrscheinhchkeit, soweit ein solcher Nachweis ohne eingehendes Studium der bisher beschriebenen mediterranen und atlantischen Formen überhaupt möglich ist, abzuleiten sein, dass alle oder wenigstens die Mehrzahl der an den europäischen Küsten beobachteten Aequoriden der gleichen Art angehören und mit der von Forskai beschriebenen mediterranen Art der Aequorea Forskalea Esch. zusammenfallen- Insbesondere würden Aequorea violacea M. Edw., Mesoaema euiystoma E. H., Polycaiina germanica E. H., P. Rissoana Dell Gh., italica E. H., Ae. vitrina Gosse der Art nach identisch und höchstens als locale, bestimmte Grössen- und Contractionszustände repräsentirende Variationen aufzufassen sein. Aehnliche und vielleicht noch auffallendere Variationen kommen auch bei anderen Quallen vor und sind insbesondere unter den Acraspeden für die weit verbreitete Anrelia aurita Lam. bekannt geworden, für welche nach E. Haeckel nicht weniger als vierzig verschiedene Namen zur Verwendung kamen, obwohl sie nur als eine Species betrachtet werden kann. Die adriatische Aequorea laicht im Monat März ') und April und wirft ihi-e glashellen membran- losen Eier in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden aus, so dass man am Morgen bereits die Aus- stossung der meist in doppelter Zahl austretenden Richtungsköi'percheu beobachtet (Fig. 112). Da dem Eie eine Hüllmembran fehlt, so geht das ßichtungskörperchen in der Regel frühzeitig, zuweilen schon vor der ersten Furchung verloren, aber man trifft noch unterhalb der AustrittssteUe, welche den animalen Pol bezeichnet, ein helles Bläschen, den Eikern, im Dotter an. Mischt man jetzt dem Wasser Sperma aus den männlichen Gonaden bei, so gelingt in der Regel die Befruchtung ohne Schwierigkeit, indessen lässt sich dieselbe mit gleichem Erfolge erzielen, wenn man schon am Tage vor dem Auswerfen der Eier fein vertheiltes Spei'ma dem Wasser zusetzt. Kurze Zeit nach der Befruchtung, dessen Vorgänge ich nicht zum Gegenstand eingehender Ver'folgmig gemacht habe, entsteht vom obern Pole aus eine nach dem untern Pole vorschreitende Furche, durch welche unter mehi-fachen, den zähen Dotter einschnürenden Faltungen, dieser in die beiden ersten Furchungskugeln zerfällt (Fig. 113, 114). RechtwinkeUg zuj.- ersten Furche tritt alsbald ebenfalls vom animalen Pole aus eine zweite Meridional-Furche auf, die unter ähnhchen Faltungserscheinungen die Viertheilung des Dotters ver- anlasst (Fig. 115, 116). Die nächste Furche verlauft rechtwinklig zu den beiden erstem und ist eine aequa- 1) Vergl. C. Claus. Die Eutwickelung des Aeqiioriden-Eies Zool. Anzeiger ISSä- Nr. 13 pag. 284. — 85 — toriale ; duicli dieselbe werden die vier frühern gleich grossen Dotterkugeln in vier obere etwas kleinere, und vier unti're um ein wenig grössere Kugelhät'ten getheilt (Fig. 117), welche sich bald vollständig trennen. Zwischen den Dotterkugeln bleibt eine schon im Stadium der Viei-theilung bemerkbare kleine an beiden Pulen geöffnete Furchungshöhle. Zwei ziemlich gleichzeitig auftretende Meridionalfurchen führen zum nächsten durch lli Dotterkugeln bezeichneten Stadium (Fig. HS), in welchem die obere animale Hiilfte hinter der untern vegetativen au Umfang, wenn auch niciit in bedeutendem Masse zurücksteht. Durch acnjuatoriale Theilung der beiden ringförmig geordneten Gruppen von je acht Furchungskugeln, werden dann vier Kreise von je acht Blastomeren gesondei't, von denen die beiden obern, ähnlich wie in dem eutsprcclienden Stadium des sich merk- würdig übereinstimmend furchenden Amphioxus-Eies, etwas schmäler sind (Fig. 119, ab). Von nun an schreitet die Theilung minder regelmässig fort (Fig. 120), auch legen sich die Theilproducte enger aneinander und dir (Jbertläche des Ganzen wird mehr kugelig gerundet, während die schon im frühem Stadium an Ijciden Polen gesclilossene Furchungshöhle an Umfang bedeutend zunimmt (Fig. 121, 122, 123). Die Orientiruug nach beiden Polen wird in diesen, wie in allen nachfolgenden Entwickelungsphasen dadurch wesentlich erleichtert, dass bei Einstellung der weiten Furchungshöhle (Fig. 121 b, 122b, 123b) der obere Theil der Blaseuwaud aus niedrigeren Zellen als der untere besteht und daher dünner erscheint. Nachdem sich die Zellen der Keimblase, wie wir schon die beschriebenen Stadien bezeichnen können, durch fortgesetzte Tiieilung merklich verkleinert haben, gewinnen sie an der Oberfläche feine tieisselhaare, durch deren Schwin- gungen die im Wasser flottirende Blase zu rotiren beginnt (Fig. 124 a, b). Nunmehr streckt sich dieselbe auch in der Richtung der beide Pole verbindenden Längsachse, und die Bewegung beginnt eine bestimmtere lüchtung nach dem vordem Pole hin einzuhalten, während sich das hintere Körpereude in Form -eines kegel- förmigen aus etwas höbern Zellen bestehenden Zapfens vorwölbt (Fig. 125). Die Zellen der einschichtigen Keiml)lase weichen übrigens an den Berührungsstellen in feinern, hie und da stärkeren Porencanälchen aus- einander, die auch noch in den si)ätem Stadien theilweise nachweisbar sind (^Fig. 124 c). Bis zum Auftreten des besprochenen Larvenstadiums (^Fig. 125) sind vom Beginn der Furchung an etwa 24 Stunden verflossen. Mit der weitem Entwicklung verdickt sich die Wand des hintern kegelfönnig vorspringenden Blasen- abschnitts immer stärker, indem die denselben bildenden Zellen an Höhe bedeutend zunehmen (Fig. 126 — 127). Man überzeugt sich, dass diese Zellen unter Theilung in die innere Höhle der Keimblase vorzuspringen beginnen, und dass dieselben einen föi-mlichen Pfropf bilden, der in der Wandung eingekeilt, seine Elemente allmählig in das Innere des Blasenraumes vorschiebt. (Fig. 128.) Nicht selten lösen sich auch einzelne Zellen von der Vorderseite des Zelleupropfes los und treten als isolirte Elemente in den Innenraum des Larvenleibes ein (Fig. 129). Ueberaus rasch schreitet nun diese Einwanderung unter fortgesetzter ZeUenvermehrung vor (Fig. 130 — 131) und schon nach Verlauf von 10 bis 12 Stunden (also im Ganzen etwa 36 Stunden) ist fast der ganze Hohlraum mit Zellenmaterial erfüllt, welches das Entoderm liefert, und dessen Elemente nur noch in der vordem Hälfte etwas locker zusammen liegen (Fig. 132.) Es unterliegt nach den dargestellten Vorgängen wohl keinem Zweifel, und wird mau diesen Schluss auch durch die Formvei'äuderung und Grössenreduction des Larveuleibcs bekräftigen können, dass das gesanuute Entoderm lediglich von dem verdickten hintern Abschnitt der Keimblase geliefert wird, welcher unter lebhafter Zellenwucheruug ohne eine Einstülpung zu veranlassen, seine Elemente vorschiebt und so gewissermassen selbst in die Furchungshöhle eindringt. Man kann sich wohl auch in der Weise den Vorgang vorstellen, dass die Zellen des vegetativen hintern Endstücks durch Umwachsung seitens der anstossendeu contiuuirlich nachrückenden Zellen der Keimblase immer weiter nach vorn in den Inneuraum derselben vorgedrängt werden. Anfangs besteht auch noch für den schon ganz mit Entodermzellen erfüllten Larvenleib eine Coutinuität der entodermalen Füllung mit der hintern Itegion (Fig. 132) der äussern Wandung. Bald aber wird der Zusammenhang aufgehoben, und nur ein schmaler .\usläuler der innern Zelleu- masse in das nunmehr zugespitzte Hintereude des ovalen Leibes bleibt noch einige Zeit erhalten (Fig. 133, 134). Am dritten Tage erscheint die aufgehellte Planulalarve merklich verlängert (Fig, 135), doch ver- kürzt sich dieselbe später wiederum, wohl im Zusammenhang mit der energischer gewordenen Contractilität des Ektoderms. so dass die Larve am vierten Tage eine birnlurmige Gestalt mit stark verjüngtem Hinterende zeigt (Fig. 136). Die Bewegungen sind inzwischen weit lebhafter geworden zumeist in Folge der rascher schwingenden Wimperbekleidung. Nunmehr treten auch Nesselkapseln zuerst am liintcrn, später auch am vordem Ende im Ektodci in auf, während ein etwas uuregelraässiger Längscontour im Ceutrum der Entoderm- masse als Ausdruck der sich bildenden centralen Spalte bemerkbar wird. Am fünften und sechsten Tage ist — 80 — die Zahl der Nesselkapseln bedeutend vermehrt (Fig. 137), so dass nicht nur die beiden Körperenden, sondern auch die Seitenwand des Ektoderms von denselben erfüllt sind. Auch wird die entodermale Längsspalte breiter und erscheint hier und da mit dunkeln, wohl aus den angrenzenden Zellen stammenden Körnchen erfüllt. In diesem Formzustand verharren die sehr beweglichen Larven längere Zeit, vielleicht wochenlang, um sich unter entsprechenden Bedingungen wohl mit dem inzwischen verdickten Vorderende festzusetzen und die LTmwand- lung in den PrimärpolyiJen des Ammenstöckchens vorzubereiten. Leider ist es mir bislaug nicht geglückt, die Fixirung direct zu beobachten, da die Larven in diesem Stadium stets von kleinen parasitischen Kügelchen, wohl Saprolegnien, zerstört wurden; ich glaube jedoch nach dem Verhalten des sehr übereinstimmend ge- bauten Acalepheu-Planulae, welche sich an dem beim Schwimmen nach vorn gerichteten Pole festsetzen, auf die Fixirungsstelle unserer Larven zurückschliessen zu können. Wenn wir die beschriebene Entwickelung und insbesondere die Art der Entodermbildung mit den bisher beschriebenen Entwickelungsvorgängen anderer Hydroid-Medusen vergleichen, so fällt der bedeutende Gegensatz zu der embryonalen Ektwicklung der Gei-yoniden auf, bei denen nach den ziemlich übereinstim- menden Beobachtungen von Fol'^) und EL Metschnikoff'') das Entoderm (durch Delamination) in ganzer Aus- dehnung der Centralhöhle vom Entoderm sich absj^altet. Am meisten stimmt zu den beschriebenen Vor- gängen die Darstellung, welche Koioalevski^) von der Entwicklung der Eucope pohjslyla gegeben hat. Nach dem deutschen Peferate Hoyer's „bildet sich hier das Entoderm aus einem nicht deutlichen Zellenmaterial, welches von der Innenfläche der Blase ausgeschieden wird und allmälig die ganze Furchungshöhle ausfüllt. Dabei verlängert sich die Larve, wird oval, bedeckt sich mit Cilien ; am vordem und hintern Ende verdickt sich das Ektoderm und bildet Kapseln mit Nesselfäden ; in der Mitte der stark Uchtbrechenden Entodermaulagen entsteht eine Längsspalte als Anlage der künftigen Verdauungshöhle des Hydroids; diese Spalte vergrössert sich weiterhin und erscheint von den deutlichen Zellschichten umgeben, während gleichzeitig auch am Ektoderm die Scheidung in zwei Schichten sich manifestirt. " Die Angabe, nach welcher das Ektoderm in zwei Schichten zerfallen soll, dürfte doch wohl lediglich auf ein ungleiches Verbalten der obei-flächlichen und der tiefern Schicht des hohen, aber nach wie vor gewiss nur eine einzige Zellenlage darstellenden Ektoderms bezogen werden. Dieselbe Schichtung haben wir früher bereits an den Planulalarven der Schirmquallen kennen gelernt, wo sie von älteren Autoreu und noch neuerdings von Haeckel mit zwei Zellenlagen verwechselt werden konnte. Was aber die Entstehung des Entoderms anbelangt, so handelt es sich gewiss auch bei Eucope nicht um eine gleichmässig an der Innenfläche des Ektoderms sich vollziehende Abspaltung (Delamination), sondern wie bei Aequorea um eine vom hintern Pole aus eifolgte polare Einumcherung, welche von einer Einstülpung oder Invagination im Gruude nui- darin verschieden ist, dass die hinteren Zellen nicht in Form einer continuirlichen Lamelle in die Furchungshöhle eintreten, sondern sich mit ihrer Brut als Zellen- ballen vorschieben, und dass hiermit im Zusammenbang die centrale zur Gastralhöhle werdende Aushöhlung erst secundär durch Spaltung innerhalb der Zellenmasse entsteht. Mit einer Delamination, wie sie Balfour auf Grund der .4/^»)«)i'schen Darstellung auch für Laomedea flexuosa mit Unrecht annimmt, hat dieser Process nichts zu thun, steht dagegen als polare Einwucherung mit nachfolgender centraler Spaltung zu den Formen der Invagination, wie wir sie bei Aurelia und Chrysaora kennen gelernt haben, in näherer und keineswegs unvermittelter Beziehung. Das weitere Schicksal der Aequorea-Vlamila, gelang mir selbst leider bislang nicht zu ermitteln, da sich stets kleine parasitische Kügelchen (Saprolegnien) auf dem Ektoderm der Larven ansiedelten und die- selben vor der Festsetzung zerstörten. Nun hat freilich schon früher Str. Wrighf^) aus den Eiern der als Zygodacti/la vitriiia L. Ag. beschriebenen Aequoride den jungen Ammenpolypen gezüchtet, und auch E. Met- schnikoff glückte es neuerdings aus den Larven einer mediterranen wohl auf Aequorea dhcus E. H. zu beziehenden Foi-m den Primärpolypen aufzuziehen. Wie die von dem letztern Autor mir gütigst mitgetheilten und zur Pubhkation überlassenen Abbildungen ergeben (Fig 138, 139), ist die Amme von Aequorea unzweifelhaft eine 1) H. Fol. Die erste Entwicklung des Geryonideneies Jenaische naturw. Zeitschr. Tom. VII 1873. 2) E. Metschnikoß] Studien über Entwicklungsgeschichte der Medusen und Siphonophoren. Zeitschrift für wissensch. Zoologie. Tom XXIV 1874. 3) A. Kowalevski, Untersuchungen über die Entwicklung der Coelenterateu. Nachrichten der kais. Gesellschaft der Freunde der Naturerkenntniss etc. etc. Moskau 1873 (Russisch). Auszug von Hoyer im Leipziger Jahresberichte 1873. 4) T. S. Wright, Journ. Microsc. Sc. (NS) EI. PI. IV. — 87 — Qnnpanopsis ^), steht also dem Polypen, von welchem Octorchis und Timri, üherhaupt die Geryonopsiden ab- stammen, in naher Verwandschaft. Wie bei der von mir näher beschriebenen, die Oc/orcAts-gemmen erzeu- genden CrtvnTpanopsis erhebt sich auf der Mundscheibe eine kurze sehr breite Proboscis und die Basis der Fangarme ist von einem zarten Hautsaum umwoben. Der Stamm ist jetzt noch einfach ohne Knospen und Ausläufer, aber bereits von einem cuticularen Periderm bekleidet, welches sich besonders unterhalb des Po- lypenköpfchens weit abhebt, aber hier ohne eine Hydrothek zu bilden, authört. Leider gelang es AJelschnikoff nicht, das Stöckchen über das Stadium der Primärpolypen hinaus bis zur Anlage der Medusengemmen lebend zu erhalten, und wir sind daher über die Lage und Beschaffenheit derselben nicht näher unterrichtet. Indessen dürfte es sehr wahrscheinlich sein, dass auch bei unserer Campanopside die Aequoreasprösslinge nicht an besonders gestalteten Individuen, sondern wie bei Octorchis am Leibe der Polypen von einer geschlossenen Cu- ticularkapsel umhüllt proliferiren. Möglicherweise freilich verhält sich die Medusensprossung ähnlich wie bei Campamdina acuminata'^), welche ich in gleicher Weise als Campanopside in Anspruch nehme, obwohl hier die Erzeugung der Medusen am Leibe eines Polypen erfolgt, welcher mitsammt seiner Knospe, in eine zarte Cuticularkapsel gehüllt, am Stamme des Stöckchens entspringt. Auch in Triest findet sich diese Campamdina, die Haeckel mit Van Benedens Campamdina tenuis identisch und für die Amme von Plnalidium variabile erklärt, und ich konnte an den lebenden Stöckchen die interessanten Angaben Wriglifs über den Modus der Medusensprossung durchaus bestätigen. Dagegen bin ich zweifelhaft geworden, ob der hohe nur 2 Tentakeln ti'agende Saphenellasprössling dieser Campamdina wirklich zu Phialidium führt und nicht vielmehr die jüngste Larve von Irene (Tima) repräsentirt. Seitdem ich in Triest die Cli/thia Johnsloni mit ihren Eucopiumsprösslingen kennen gelei'nt habe, ist es mir überaus wahi-scheinlich geworden, dass Phialidium von dieser echten Campanulide stammt und dass auch Encopium primordiale ein schon im tetranemalen Stadium geschlechtsreif gewordener Formzustand dieser so überaus polymorphen Eucopide ist. Nach den Ergebnissen dieser freilich noch nicht vöUig abgeschlossenen Beobachtungen bin ich vorläufig der Ansicht geneigt, dass Aeqnoriden und Ge>-yonopsiden in engerer Venvaudschaft zu einander als zu den Eucopiden stehen, welche jedenfalls als Famihe von den Geryonopsiden zu trennen sind. Die Eu- copiden mit Eucopium, Eucope, Obelia, Phialium, Mitrocoma, Epenthesis, Phialidium etc. werden von echten Campanulariden aufgeammt. Die Aeqnoriden und Geryonopsiden, für welche die Porenhöcker an Tentakeln und Tuberkeln des Scheibenrandes überaus bezeichnend sind, haben ihre Ammengenerationen in Campano- psiden, welche zu den Tubulariden hinführen. 1) C. Claus, Beiträge zur Kenntniss der Geryonopsiden- und Eucopiden-Entwickelung. Arbeiten aus dem zool. In- stitute der Universität Wien und der Zool. Station in Triest. Tom IV. Heft 1 1881. 2) Vergl. Alder, North Durh. Cat. in Trans. Tynes. F. C. IH. 124. pl. Fig. 5—8; T.StrethiU TFWjA« Edinb. New. PhiL Journ. Tom VH. 1858 Taf. I und II.; Th. Eincks. A History of the Brit. Hydroid Zoophytes. London 1868. pag. 187. Taf. 37. 88 NACHTEAG. Während der Correctur der vorliegenden Arbeit erschien eine Schrift von R. v. Lendenfeld „Ueber Coelenteraten der Südsee. 1. Cyanea Annaskala nov. sp." Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie Tom. XXXVII. 1883, welche Beobachtungen über die Anlage und Entwickelung der Genitalorgane enthält und daher eine nachträgliche Besprechung wünschenswerth macht. Auch hei Cyanfa tritt die erste Anlage des Genital- organes, ähnlich wie sie in meiner älteren Arbeit für Aiirelia beschrieben wurde, als bandförmige Ver- dickung des Entoderms auf, dessen Zellen in centripetaler lüchtung in die Gallerte einwuchern. Der von Lc-ndenfeld betonte Unterschied im feinern Bau der Genitalanlage, nach welchem bei Awelia der ganze Streifen aus wuchernden Entodermzellen besteht, während bei Cyanea nur sein centrifugaler Rand von solchen einge- nommen wird, ist thatsächüch nicht vorhanden, da auch im erstem Ealle die Einwucherung centripetal und nicht wie man aus meiner altern Darstellung ableiten musste. in der ganzen Fläche des Streifens erfolgt. Vollkommen richtig und mit meinen oben eingetheilten Beobachtungen übereinstimmend, wird die Bildung des Genitalsinus auf eine Spaltung der Genitalanlage in ein viscerales und ein parietales, tmit der Subumbrella verbundenes Blatt zurückgeführt, bei Cyawa mit der interessanten Moditication der .\bspaltung einer sich erhebenden zum Genitalträger werdenden Faltenplatte. Die übrigen Ergebnisse der sorgfältigen Arbeit tangiren weniger den Inhalt der vorliegenden Schrift, wohl aber enthalten dieselben werthvolle Bestätigungen und Ergänzungen meiner frühern Abhandlung. Besonders erwünscht war mir die Bestätigung einer tiefen Ganglienzellenschicht, deren Vorhandensein ich 0. und R. Hertioig gegenüber au den Eandkörperu der Acalephen behauptet hatte. Somit dürfte denn wohl auch die auf den Mangel subepitelialer Ganglienzellen gestützte Auffassung jener Autoren, dass das Nervensystem der Acalephen primitiveren Verhältnissen als das der Craspedoten entspreche und eine viel niedere Entwick- lungsstufe einnehme, unhaltbar erscheinen. In gleicher Weise bedeutungsvoll war mir der durch Lendenfeld gegebene Nachweis von dem Vorhandensein paariger als „Sinnespolster" bezeichneten Ektodermverdickungen an der Basis der Randkörper, welche der von mir bei Aurelin beschriebenen paarigen in Form zweier Zapfen angeschwollenen Ektodermverdickung mit Recht gleichgestellt wird Wenn ich diese zapfenförmigen Anschwel- lungen, welche sich an der Basis des Randkörpers von Aiu-elia finden, als Ganglien bezeichnete, so geschah dies wegen der mit dem Randkörperepitel übereinstimmenden Struktur mit demselben Recht, wie ja auch die Nervencentren der Randkörper als Randganglieu (Haeckel) bezeichnet werden konnten. Wenn von anderer Seite diese schon von Ehrenherg abgebildeten Ganglien von Aurelia nicht wieder gefunden werden konnten, so ist damit natürlich nicht etwa ihre Nichtexisteuz dargethan, noch weniger aber das naive Auskunftsmittel gerecht- fertigt, ich habe eine Einbuchtung mit einem Zapfen verwechselt. Uebrigens wurden die paarigen Ektoderm- verdickungen, welche bei Anrelia die Vertiefungen zur Seite des Randkörpers ausfüllen, inzwischen auch von Schaefer beschrieben und auf Sinnesepitel zurückgeführt. Auch die Riechgruben oder Trichterplatten wurden von Lem/enfehl für Cyanea Annaskala aufge- funden und ihrem feinem Baue nach beschrieben. Wenn ich diese Organe der Schirmquallen auch als Riech- organe bezeichnet hatte, so war von mir doch ausdrücklich hervorgehoben, dass dieselben geringe Verände- rungen in der Beschaffenheit des Seewassers (z. B. bei beginnendem Regen) percipiren dürften, somit also die Beziehimg zur Geschmacksempfindung betont, wie ich mich auch bei anderen Gelegenheiten wiederholt geäussert habe, dass die sog. Geruchsorgane der Medusen und der niederen wasserbewohnenden Thiere die Qualität des umgebenden flüssigen Mediums zu prüfen haben und nicht scharf von den Geschmacksorganen abzugrenzen seien (Lehrbuch der Zool. 4 Aufl, 1. Hett 1879 pag. 41). Lendenfeld gibt desshalb thatsächlich keine Berich- tigimg, wenn er die Riechorgane der Medusen lieber für Geschmacksorgane erklären möchte, ebensowenig wie E. Haeckel, der ganz die nämliche Ausstellung macht ("System der Medusen Tom I pag. 45il.). Endlich darf ich mit Bezug auf die Gefässlamelle, derer Zweischichtigkeit Lendenfeld durch den Befund bei Cyanea Annaskala zuerst zur sichern Thatsache erhoben zu haben glaubt, doch darauf hinweisen, dass die Zweischichtigkeit derselben von mir längst für die Siphonophoren Hydroidquallen und Acalephen sowohl durch die Untersuchung der Entwicklung als durch den direkten Befund sichergestellt wurde, wovon si(;h der Verfasser auch aus meiner von ihm mehrfach citirten-.CÄar^öc/ea-Schrift hätte überzeugen können. / LITERATUR- VERZEICHNISS. A!. Agasslz. Illuslratcd Cat.ilogue of thc Museum ot" Coiiiparatlve Zoology. X. II. North American Acalephae. Cambridge, 1866. L. Agaasii, Contributions to tho Nat. llistory of tlie United States of America Vol III. Boston. 1860. Fi: M. Balj'oiir, Handljuch der vergleirliendeu Embryologie, übersetzt von li. Vetter. Tom I. Jena. 1880. P. J. Van Beneden, Recherclies siir la Faune littorale belgique. Bruxelles. 1860. AI. Brandt, Ueber Rhizostoma Cuvieri. 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Derselbe, Ueber Aequorea Forskalea. Esch. als Aequoride des adriatischen Meeres etc. etc. Arbeiten aus dem Zool. Inst. etc. Tom III 1881. Derselbe, beitrage znr Kenntniss der Geryonopsideu- und Eucopiden-Entwickelung. Ebendas. Toni IV Heft 1. 1881. Derselbe, Zur Wahrung der Ergebnisse meiner Untersuchungen über Charybdea, als Abwehr gegen den Haeckelismus. Ebend. Tom IV. Hefr 2. 1882 Derselbe, Die Entwicklung des Aequoriden-Eies. Zoologischer Anzeiger. 1882. Nr. \2. J. G. Dalt/etl, Rare and remarkable animals of Scotland. vol. I und vol. 11. 1847. Sl. Della Cliiaje, Mcmorie suUa .Storia degli animali senza vertebre del regno di Napoli. Napoli. 1823. Milne Eduards, Observatiops sur les structure et les fonctions de quelques Zouphytes, etc. Aunales des Sciences Natur. II Serie Tom. XVI. 11S41. Oeza Entz, Ueber die Natur der „Chlnrophyllkörperchen" niederer Thiere. Biolog. Centralblatt. 1882. Nr. 21. Fr. Eschacholtz, System der Acalephen. 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Strethill Wright, Observations on British Zoophytes in Edinb. new. Phil. Journ. vol. 7. 1858. Corrigenda. Pag. 20. Die als Möglichkeit herangezogene Verwechselung mit Larven von Pelagia dürfte in Wegfall kommen, da die Bezugsquelle das Vorhandensein von Pelagia ausschliesst. Pag. 34 Zeile 3 von oben, soll heissen: nach dar Gisbrechtschen Klebmethode, anstatt der Griesbachschen Methode. ERKLÄRUNG DER ABBILDUNGEN. Taf. I. Sämmtliche Figuren sind mit Hilfe der Camera unter gleicher Ver- grösserung (Reich. Syst. IV.) abgebildet. Fig. 1. Das Ei von ÄureliaVurze Zeit nach der Befruchtung vor dem Austritt des zweiten Eichtungskiirperchens. H. Die zarte Eihülle. D. der granulirte helle Dufter. Kb, Rest des Keimbläschens. Ek. Richtungskörpercheu. Fig. 2. Beginn der ersten meridionalen Furche vom aninialen Pole aus, au welchem die Riehtungskörperehen liegen. Die hellen Kügelchen des Dotters sind nicht zur Darstellung gebracht. Fig. 3. Der Dotter ist durch die erste Meridionalfurche in zwei Furchungskugeln gelheilt. Fig. 4. Stadium der Viertlieilung. Die beiden Furchungs- ebenen liegen meridional und kreuzen sich rechtwinkelig. Fig. 5. Dasselbe Stadium nach der Verschiebung zweier Blastomeren und des einen Richtungskörperchens. Fig. 6. Dasselbe in uieridionaler und äquatorialer Stellung der beiden Trennungsebenen. Fig. 7 und 8. Das Stadium der Acht-Theilung. Die Eihülle ist noch nachweisbar. Fig. 9 und 10. Nachfolgendes Stadium der 12 bis 16 Tliei- luug in verschiedener Lage. Fig. 11. Optischer Querschnitt durch dasselbe, um die Fur- chungshöhle zu sehen. Fig. 12. Stadium der 24 bis 32 Thcilung. Fig. 13. Stadium der Maulbeerform. Fig. 14. Stadium der Blastosphära mit sehr hohen Säulen- zellen und eugor Centralhöhle. Fig. 15. Entstehung des in die enge Höhle einwncherudeii " Entoderms. Fig. 16. Etwas weiter vorgeschrittenes Stadium nach Aus- füllung der Furchungshöhle mit den Zellen des tingewuchcrten Entodermzapfens. Fig. 17. Gastrulalarve nach Abschluss der Eutoderracinwu- cherang, mit enger, die Längsachse bezeichnender Gastralspalte. b. Hinterer Pol. Fig. 1 7'. Isolirte Ektoderm- und Entodermzellen dieses Stadiums. Fig. 18. Jüngere Planula (Clistngastrula) nach Verschluss des Gastrulamundes mit beginnender Ditiorenzirung des Ektoderms und polarer Fortbewegung, a. vorderer, b. hinterer Pol. Fig. 19. Querschnitt durch dasselbe mit der engen Gastral- spalte, der feinkörnigen Inuenschiclit und hellen Nessclkapseln ent- haltenden Aussenschicht des Ektoderms. Fig. 19'. Zellen desselben: a. Entodermzellen, b. Ektoderm mit anliegendem Ektoderm. c. Isolirte Ektodermzelh' mit dem Kern in der Tiefe und der Terminalscheibe nebst Geissei am Distalcnde, d. Cnidoblasteu. Fig 20. Ausgebildete zur Befestigung reife Planula (Clisto- gastrula), a. Vorderer Pol mit den hellen Drüsouzellen zum An- heften, b. Hinterer Pol mit Cnidoblasteu-Batterie. Fig. 21. Embryonale Entwickelung des Chryaaora-Jüea in dem entsprechenden Grössenverhältniss zu den Stadien des Aurelia-Eies dargestellt, a. Reifes Ei mit trübem feinkörnigen Dotter, b. Stadium der Zweitheilung, c. Viertheilung, d. Achttheilung, e. Nachfolgendes Stadium, f. Dasselbe im optischen Durchschnitt mit der Furchungs- höhle, g. Aelteres Stadium mit grösserer Furchungshöhle, h. Be- ginnende Gastrulabildung mit zapfenförmiger Einwucherung. Taf. II. Fig. 22. Querschnitt durch den Fussabschnitt des Scyphostoma. Fig. 23. Querschnitt durch die mittlere Region des Scypho- » einige mit einem Köruchenballen gefüllt, andere nach .\usstussung desselben mit hellem Inhalt, Becherzellen ähnlich. Fig. 70. Querschnitt durch ein sehr junges Exemplar von Craterolophus Thelys. IT. Ende der Intergenitaliasche. M. Ende des axialen Taschenmuskels. MG. Mesodermgallert. Fig. 71. Querschnitt eines Septums nebst Gallcrtwulst stärker vergrössert. Ent. Entodermbeklcidung. MT. Mügentasehen nach dem Centralmagen weit geöffnet. GP. Einfaltungeu der Gallert))latte. M. Fasern des axialen Taschen-Muskels. EkW. Ektodeimale mit Stäbehen erfüllte Eiuwuclieruug, von der Tiefe der lutergenital- tasche aus entstanden. Fig. 72. Querschnitt durch den uniern (proximalen) Abschnitt der Mageutaschen nebst Septen, Interradial und Gastrogenital- taschen. MT. Mageutaschen. IT. Inter^enitaltasche. GT. Gastroge- nitaltasche. GA. Genitalanlage. SM. Septalmuskel. M. Tasclienmuskel. Fig. 73. Schnitt durch ein Septum nebst angrenzenden Theil, stärker vergrössert. EF. Entoderm falte. GA. Genitalanlage vom Winkel der Gastrogenitaltasche aus eingewuchert. EkW. Ektoderm- wülste mit stäbchenförmigen Neniatocvsten gefüllt. SM. Septal- muskel. Fig. 74. Querschnitt durch den bandförmigen Genitalstreifen einer jun{;en Disrnmedusa lobata von 18 Mm. Durchm. Ek. Ekto- dermalc Bekleidung der Subumbrella. GP. Gallertplatte E. Einbuch- tung, au welcher die Einwucherung der Gonadenanlage erfolgt. GA. Gonadenanlage. KE. Keimepitel. SE. Epitel an der subumbrel- larenSeite des s])ätern (ienitalsinus. G. Gallertstroma. Ent. Ento- dermbekleidung der Gonadenanlage. 94 — Fig. 75. Stück vom Geiiitalbande einer jungen ujäunlichen Discomedusa von 25 Mm. Scheibendurchmesser von der gastralen Seite aus unter schwacher Vergrösserung dargestellt. Das Band zeigt die Anfänge von Faltungen, sä'-kchenförmige Vorsprünge (V) nach der Gastralcavität, welche mit entsprechenden, subumbrellare Vorsprünge erzeugenden Vertiefungen (A) alterniren. Ent. Ento- dermbekleidung des Bandes, welches bereits mittelst flachen Geni- talsiuus von der Subumbrella abgehoben ist und von dessen Keim- epitel eine Menge Hodenfollikel in das Gallertstroma vorspringen. Fig. 76. Längsschnitt dnrcb die Mitte desselben Ausbuchtungen A) und Vorsprünge (Vj wechseln. KE. Keimepitel. HF. Anlagen der Hodenfollikel. GS. Genitalsinus. SG. Subumbrellare Lamelle. Ek. Ektodermbekleidung derselben. Fig. 77. Querschnitt durch dasselbe etwas stärker vergrössert. S. Suspensorium des Geuitalbandes. Iin Genitalsiiius finden sich Verbindungen (Tr) zwischen Keimepitel (KE) und subumbrellart-r Epitelbekleidung (SB). HF. HodenfolliK-el. Taf. XI. Fig. 78. Erste Einwucherung der GenitaUmlage von Disco- niedusa, welche die Entstehung des Genitalstreifens im Umkreis der Gastralfilamente veranlasst, von der Fläche dargestellt. Fig. 79. Querschnitt durch ein Ovarium von Aurelia aurita von circa 40 Mm. Sclieibendurchmesser. SH. Schirmhöhle. GF. Gastralfilamente. Ov. Ei. KE. Keimepitel. Ent. Entodermale Beklei- dung der Genilallamelle. GS. Genitalsinus. Tr. Zellentrabekel in der- selben. SH. Schirmhnhle der Genitalorgane. M. Subumbrellare Muskeln. SG. Subumbrellargallert SEk. Subumbrellares Ektoderm. Fig. 80. Geschlechtsorgane von Pelagia nocdluea. AP. Arm- pfeiler. GW. Gallertwülste der Schirmliölile, >lie Seltensclilingen (SS, SS') des Genitalbandes bedeckend. MS. Mittclschliuge desselben. SH. Schinnhöhle Fig. 81. Querschnitt durch das Genitalband einer weiblichen Pelagia noctilur.a. KZ. Keimzone. DM. Dottermembran. Die übrigen Buchstaben wie in Fig. 79, Fig. 82. GeschUchtsorgan einer jungen C'lirysaora von 40 Mm. Durchmesser. HS. Hodensäckchen. Ov. B. Ovarialband. Die in der Schirmhiihle sackförmig vorgewölbte Gastrogenitalmembran mit der Mittelschlinge ist nach vorn gezogen. F. Falte derselben. F'. F". Seitliche Fallen. Die Buchstabenbezeichnung wie in Fig. 80. Fig. H3. Epitelbekleidung des Ovarialbandes derselben. Hartnack Syst. IX. Frisch untersucht, in der Siehtfläche. a) Das Keimepitel mit den aus demselben sich hervorhebenden Eiern, b) Entodermbekleidung der Gastralseite des Bandes mit den Cry- stallen und Concrementen. Fig. 84. Larve von Discomedusa lohala von 8 Mm. Seiben- duvchmesser, um das Vorwachsen der intermediären Lappenpaarc zu zeigen. Fig. 85. Dieselbe von 12 Mm. Scheibeiidurchmesser. Taf. XII. Fig. 86. Kkizostoma-'ha.rve von .3 bis 4 Mm. Scheibendurch- messer, von der Oralseite dargestellt. Die vier breiten Mundarme sind noch einfach, jedoch die seitlichen Randflächen ventralwärts umgeschlagen. Acht bis zehn Gastralfilamente in jeder Gruppe. Radiäre und intermediäre Gefässcanäle sind durch das primäre Ringgefäss verbimden. Mit den oculUiren Randlappen alterniren etwas schmälere Intermediärlappen. KM. Kranzmuskel. Fig. 87. Ein Stück des Scheibenrandes mit ausgebreiteten Ocullaren und Intermediärlappen stärker vergrössert. SK Sinnes- kolben. Fig. 88. Larve von 6 bis 7 Mm. Scheibendurchmesser mit umgeschlagenen Randlappen, von der Oralseite gesehen. Der Mund ist noch weit offen, die Seiteulappen der bereits zweiästigen Arme in ganzer Ausdehnung mit Mundtcntakelclieu besetzt. Jeder Gabelast bildet wieder zwei terminale als Trichlerkrausen fungirende Falten. A". Die Anlagen der Dorsalflügel. A. Stamm des Armes. A'. Gabelast desselben, a Die paarigen Scapulett-Anlagen, welche den Genital- radien angehören, ß Die paarigen Scapulettanlagen in den Radien des Mundkreuzes. Dieselben sind kleiner und von den Armstammen bedeckt (nur an einem Arme eingezeichnet). Fig. 89. Die cylindrischen Anlagen der Scapuleiten von einer Jüngern etwa von 5 Mm. grossen Larve. RA'. Die Enden di.'r beiden seitlichen Armrinnen, welche Gefässausläufer (GC) in die fiugerför- migenScapulett- Anlagen entsenden. Fig. 90. Die Scapulettaulagen einer 7 Mm, grossen Larve (Fig. 88). Der Unterschied im Entwicklungsgrade beider Paare ist bedeutender geworden. Papillen sind im Umkreis des noch ge- schlossenen Gefässendes vorgewachsen. RA. Die Armrinnen oder Cauäle in den Radien des Mundkreuzes. Die übrigen Buchstaben wie in Fig. 88 und 89. Tat. XIII. Fig. 91. Scapuletten-Krone einer 6 — 7 Mm. grossen Bhizo- sloma- L,a.rre. Fläclienbild. Buchstabenbezeichnuug wie in Fig. 88 und 90. Fig. 92. Gefässanastomosen in der Zone des Kranzmuskels einer 7 Mm. grossen Larve. KM. Kranzuiuskel. Fig. 91 Sca]nilett derselben. Fig. 94. Gestaltung der Gefässverzweigungen bei einer 8'„ Mm. grossen Larve. Fig. 95. Centraluiagen und Gefässverzweigungen einer lü Mm. grossen Larve. Mc. Magencanäle, aus den Kreuzcanälen der Arm- scheibe entspringend. SG. Gallert der Schirmhöhle. F. Filamente. RM. Ringmuskel. GN. Gefässnetze. Fig. 96. Scapuletten einer Larve von 10 Mm. Durchmesser ,1) von der Seite, b) von der Spaltfläche dargestellt. Fig. 97. Dieselbe von einer 15 Mm. grossen Jugendform. Taf. XIY. Fig. 98. Querschnitt durch den zur achtseitigen Armscheibe werdenden Mundstil einer 10 Mm. breiten Ehizostomalarve. Man sieht das kreuzförmige in vier Paare von Aussackungen, den Arm- canälen, ausgezogene Lumen der Armscheibe. KS. Die vier keilförmig vorspringenden Gallertsäulen. Sc. Scapuletten mit ihren Gefässen, welche paarweise in die acht Armcanäle einmünden. Fig. 99. Horizontalschnitt durch die Armseheibe einer etwa' 18 Mm. grossen Rhizostomalarve. Nur der peripherische Scheiben- theil ist da wo die .irmcanäle einmünden getroflFen, dagegen der etwas eingesenkte centrale Scheibentheil unversehrt geblieben. KR. Die vier über der Kreuznaht verlaufenden, zur eeutr;ilen Mund- öffnung (O) führenden Armrinnen mit ihrem seitlich abstehenden Saume von Mundtentakeln (MT.) O'. O'. Die peripherischen Oeffnungen der vier secundären Kreuzgefässe an der Basis der vier Armpaare. Ag. Die vier Paare von Armgefässen. Scg. Scapulett-Gefässe. I'ig. lOo. Die Armscheibe dieser Larve mit acht ungleich gros.sen Armen in der Länge dargestellt, a) Die Armscheibe so gelegt, dass zwei gegenüberstehenden Radien des Mundkreuzes erster Ordnung in die Mittelebeue fallen, b) Dieselbe um einen halben Rechten verschoben, so dass zwei Radien der Genitalanlagen (zweiter Ordnung) in die Mittel- ebene fallen. Cg. Centralgefäss. Kg'. Secundäre Knuzgefässe in den Radien des Mundkreuzes. Oe. Mündung derselben an der Basis 95 eines Armpaares. Slg. Stammgefässe ~ Getasse der vier Ärmstänime. Ag. Armgefässe. Scg. Scapulett- Getasse. VF. Verwachsungsfelder der Arnispreite. G. Gallert. Sc. Sapnletten. A. Arme eines Paares. A'. Grössere Arme mit Terminalkolben. (Tk.) Tr. Nebenmund- Tricliter zwischen den vier Arnistämnien. Tr' Trichterhöhlen zwischen den zu einem Paare gehörigen Armen. Fig. 101 Fünf Horizontalscliuitte durch die Armseheibe einer ühhosloma von 80 Mm. Scheibendurchmesser. Natürl. Grösse. o) Die weit nnterhalb der Scapuletten abgeschnittene Ann- scheibe von der Sclinittfläche aus betrachtet. Sc. Scapuletten. Scg. Deren Gefässe. G. Gallert mit dem Kreuzspalt der Centralhöhle. 6) Schnitt etwas oberhalb von a) geführt Die abgeschnittene Lamelle von der Distalseite ans dargestellt. Die vier Gallertsäulen der Arnistämme erscheinen bereits eingebuchtet. Die Wände der Cen- tralhöhle in den Radien des Mundkranzes bis auf das Central- gefäss. vorlöthet Kg'. Ursprung der secundären Kreuzgefässe mit je einem Paare von Armgefässeu verbunden, c) Höherer Schnitt. Die Gabel-Einschnitte am Scheibeurand bezeichnen die Zwischenräume der acht Armsäulen, an deren Kanten paarweise die ScapuUeten entsi)rinp;en. Kreuzgefässe und Armgefässe getrennt, d) Höherer Schnitt dicht unter der oralen Kreuznaht, c) Schnitt durch das distale Endstück der Scheibe. Nur der durch die acht Arme gebildete Scheibenrand ist getroti'en. Die orale Kreuznaht mit ihren an die Basis der 8 Armpaare zugehörigen Gabelästen sowie die trichter- förmigen Vertiefungen sind fi-ei geblieben. Buchstabenbezeichnung wie in Fig. 100. Fig. 102. Die dreitheilige kunpfförmige Anlage des Terminal- kolbens zwischen der ventralen und den beiden noch rechtwinkelig zur Armachse stehenden dorsalen Crispen. Man sieht wie die drei Crispenrinnen durch den Knopf gegenseitig abgeschlossen werden. Fig 103. Querschnitt durch den Terminalkniben des Armes einer Bhizoatoma-'L&r\e von 18 bis 20 Mm. Breite, a) durch die Mitte b) durch das mit einer Oeffnung versehene von Kandten- takelchen umstellte Ende. Fig. 104. Mundtentakeln derselben Larve etwa •280facli ver- grössert. Man sieht den terminalen Xesselknopf und die eongitudinalen Muskelfibrillen, welche sich in die vom Entoderm scharf geschiedene Kandzone fortsetzen. Taf. XA'. Fig. 105. Dreiblättriges Endstück eines Armkolbens mit Verästelungen des Centralgefasses. a. und b. noch ohne ausgeprägte Nesselwülste an der Ektodermseite. Bei b. sind die Blätter ungleich und in einem Blatte erst ein einziges Verlöthungsfeld gebildet. c. EndOäche eines mit Nessehvülsten (NW.) versehenen älteren Armkolbens mit der dreispaltigen Oetfnung (O.) schwach vergrössert. Fig. 106. Cotylorhiza-harve von 3 Mm. Scheibendurchmesser. Centrale Muudöffnung noch vollkommen offen, in den vier inter- radialen Winkeln stehen die Filamentgruppen vor. Die Armpaare mit weitgeöffneter Rinne, bereits mit den Anlagen der Terminalflügel. Lg. Lappengefässe der Radialstämme. Sk. Sinneskolben. Fig. 107. Von derselben Larve ein Abschnitt des Canal- systems von der Subumbralseite dargestellt. Man sieht die zahl- reichen Verwachsungsfelder im Ringsinus und durch dieselben die Radialgefässe der Sinneskolben, das Intermediargefäss unddieNeben- gefässe in der Peripherie des Centralmagens abgegrenzt. CM. Grenze des Centralmagens. Ig. Ursprung des Intermediärgefässes. Kg'. Rg". Radialgefässe erster und zweiter Ordnung. Lg. Lappen- gefässe. Fig. 108. a Junge Cotylorliiza-harva von 14 Mm. Scheiben- messer mit bereits völlig obliterirtem Centraimund und verwachsener Ereuznaht, mit einem Nesselkolben an jedem Arm. Randlappen nach aussen zurückgelegt. Ag. Oeffuungen der Armgefässe in die Arm- rinnen. NK. Nesselkolben. OL. Ocular-Lappen. Sk. Sinneskolben. Fig. 108 b. Gliederung des intermediären Velarlappen im nmgeschlagenen Zustand. Fig. 109. Die Entstehung des Nesselkolbens atis drei an der Aussenseite der Armgabelung vorwachsenden Wülsten (a, ß, y,) welche den Rand überwuchern und sich zur Bildung eines drei- seitigen Knopfes schliessen. ArR. Armrinne. TrR. Rinne der Ter- minalflügel. Fig. HO. Nesselknopf einer 15 Mm. breiten Larve, vom freien Ende aus dargestellt. Oe. Rest der Oeffnung, die sie bald vollständig schlie.«st. Nw. Nessehvülste. Cc. Centralcanal mit dem entodermalen Belag. Fig. 111. Schnitt durch die Armscheibe einer circa 130 Mm. grossen Cotylorhiza in natürlicher Grösse. Der orale Schcibentheil mit den acht Mundarnien ist entfernt, so dass man auf die Decke des Porticus und der vier Schirnihöhlen (Sh.) sowie in die geöö'neten Kreuzcanäle (Kg.) sieht. Kg. Kreuzcanal, der durch den Schnitt nicht geöö'net ist. GM. Gastrogenitalmembran der centralen Decke mit vier Kreuzleisten. Oe. Oeflfnung der Schirmhöhle. GK. Genital- krausen. Ag. Armgefässe. Taf. XVI. Embryonale Entwickelung von Aequurea. Sämmtliche Zeichnungen sind mit Hilfe der Camera Reichert Obj. 4 ausgeführt. Fig. 112. Das Ei nach dem Austritt der Richtungskörperchen. Flg. 113. Beginnende Furchuug. Fig. 114. Stadium der Zweitheilung. Fig. 115. Ansicht auf den animaleu Pol. Beginn der zweiten Meridionalfurche. Fig. 116. Stadium der Viertheilung. Ansicht auf den ani- malen Pol. Fig. 117. Stadium der Achttheilung. Man sieht auch die Aeqnatorialfurche. Fig. 118. Stadium der Sechszehntheilung. Fig. 119. Stadiiuu mit zweiunddreissig Blastomeren. a. von der Aussenfläche, b. im optischen Durchschnitt. Fig. 120. Nachfolgendes Stadium. Fig. 121. Späteres Stadium a. von der Aussenfläche. h. im optischen Durchschnitt. Fig. 122. Blastosphaera a. von der Aussenfläche b. in op- tischen Durchschnitt. Fig' 123. Dasselbe mit eingezeichneten Kernen. Fig. 124. Blastosphaera mit Geisselbckleidung, a. von der Aussenfläche, man sieht die Poren zwischen den Zellen, b. im op- tischen Durchschnitt, c. ein Stück der Aussenansicht mit den Poren und Lücken zwischen den Zellen. Fig. 125. Larve mit zapfenfdrmigem Hinterende, etwa 24 Stunden alt, im optischen Durchschnitt. Fig. 126. Die Larve wird gestreckt oval, a. von der Aussen- fläche, b. Im optischen Durchschnitt. Fig. 127. Etwas ältere Larve mit stark verdickten Hinter- ende, im optischen Durchschnitt. Fig. 128. Stadium mit beglinionder polarer Eiuwucherung. Fig. 129. Etwas älteres Stadium mit Zellenpfropf. Fig. 130. Die Einwucheruiig schreitot weiter vor. Fig. 131. Die Zellcuwulst ist bis über die Mitte der Fur- chungshöhle vorgerückt. Einzelne Zellen isolirt. Fig. 132. Die Zellenmasse erfüllt fast die ganze Centralhöhle des merklich kleiner gewordenen Larvcnleibes. 96 — Taf. XVII. Fig. 133 — 137. Larven vom dritten bis sechsten Tage. An den älteren ist die centrale Längsspalte im Entoderm sichtbar, und Nesselkapselu treten im Ektoderm auf. Fig. 138. Primärpolyp der mediterranen Aequorea (als t-osea bezeichnet) 17 Tage nach dem Festsetzen. P. Abgehobenes Periderm der Stanimesanlage. Zeichnung von E. Metschnikoff. a. Hartnack Oc. 2. Objectv. 4. b. Das Vorderende stäi-ker vergrössert. Hartnack Oc. -2. Objectv. 7. Fig. 139. Dasselbe 24 Tage nach dem Festsetzen der Larve. Fig. 140. Junge l'/j Mm. grosse ..4e7«oceo Larve mit 4 Ten- takeln und ebensoviel Intermediärwülsten, 4 Radiarcanälen, 8 Rand- bläschen und vier Mundlippen. Fig. 141. Dieselbe von der Subiimbrella dargestellt. Fig. 142. Aeqiiorea-'La.we von 2% Mm. Durchmesser des Schirmrandes mit den Anlagen vier neuer Radial-Canäle und 12 — 14 Randbläschen, von der Subumbrella aus dargestellt. Fig. 143. Aeltere Larve von 6 Mm. Durchmesser des Schirm- randes mit acht Tentakeln. Die vier Radial-Canäle zweiter Ordnung haben das Ringgefäss erreicht. Fig. 144. Dieselbe von der Suburabrellarseite aus betrachtet. Fig. 145. Quadrant derselben stärker vergrössert, zugleich mit Bezugnahme auf die Lage und Zahl der Randbläschen und Eandwülste. EP. Excrefionsporus Vel. Velum. ML, Mumllippe. Taf. XVIII. Fig. 146. Junge Aequorea von 30 Mm. Scheibendurchmesser im Po?2/can«n-Zustand von der Subumbrella aus dargestellt. 62 Ra- dial-Canäle vorhanden, die der 1., 2. und 3. auch einige der 4. Ord- nung bereits mit aufgetriebener Wand. 32 Mundlippeu. Die Zalil der Tentakeln ist grösser als die der Gefässcanäle. Fig. 147. Durchschnitt einer jungen Aequoreavon circa 50 Mm. Durchmesser im Po/^caHjm-Stadium. Umbrellarhöhe circa 14 Mm. Fi". 148. Ein Stück des Mundrandes und der suburabrellaren Gastralhaut einer circa 60 Mm. grossen Form. ML. Mundlippen. St. Entodermales Stützgewebe derselben. 0. Centrales Anfangsstück der Radial-Canäle. Fig. 149. Ein Stück Magenhaut mit Mundlippen nebst zu- gehörigen Radial-Canälen einer circa 120 Mm. breiten Aequorea. ML. Mundlippe. St. Stützgewebe derselben. RM. Radialmuskel- Streifen des Ektoderms über den Radial-Canal sich fortsetzend. C. Centrales Anfangsstück des Radial-Canales. T. Endstück des- selben. G. Gonade. Fig. 150. Stück einer ausgewachsenen geschlechtsreifen Aequorea, von der Suburabrellarseite dargestellt, um das Verhältniss der Radial-Canäle und ihrer Mündungstellen zu den Randtentakeln zu zeigen. C. Centrales Anfangsstück der Radial-Canäle. T. Ter- minales Einmündungsstück derselben in das Ringgefäss (Rg.) Gr. Mittelstück mit den beiden Gonadenblättern. Vel. Velura. Fig. 151- Zwei mit Gonaden versehene Radial-Canäle einer 140 Mm. breiten geschlechtsreifen Aequorea (Nr. 27), mit einfacher oder doppelter Gabeltheilung. Fig. 152. Aljnorme Verbindung und Trennung von gonaden- haltigen Radial-Canälen einer männlichen Aequorea von 1^0 Mm. Durchmesser. (Nr. 26.) Fig. 153. Abnorme Verbindung und Trennung dreier Radial- Canäle mit geschlechtsreifen Gonaden einer 125 Mm. breiten männlichen Aequorea. (Nr. 25.). Fig. 154. Endstück einer Mundlippe von der inncrn Fläche aus dargestellt, stark vergrössert. RM. Radialmuskel. Fig. 155. Querschnitt durch die Basis der Jlundlippe. St. Stützgewebe. Gl. Gallert. N. Seitenrand mit Nesselkapseln im Ek- toderm. Ent. Entoderm. Ekt. Ektoderm. Taf. XIX. Fig. 156. Aequorea von 110 Mm. Scheibendurohmesser mit weit geöffnetem Munde. Mundanhänge nur theilweise erhalten, daher erscheint der Mundrand über grosse Strecken hin glatt. Männliches Thier. Gonaden an allen Radial-Canälen völlig entwickelt. Magen an einer Seite wie bei Malopsls in einem Fortsatz ausgezogen, von dem die Radialcanäle entspringen. Die marginalen Enden derselben verhalten sich sehr verschieden, häufig treffen sie mit den Ursprung der Tentakeln zusammen. An einer Stelle laufen 2, an einer anderen 3 Radiär-Canäle eonvevgirend zusammen. Ein Radialcanal entsendet einen Zweig zu einem Intermediärtuberkel. Auf die Randbläschen wurde keine Rücksicht genommen. Taf. XX. Fig. 157. Aequorea von 130 Mm. Schirmdurchmesser im Me- sonema-Zwstuni. Männliches Thier mit geschlechtsreifen Gonaden. Die Radialcanäle treffen nur hier und da mit dem Ursprung der Tentakeln oder Tentakelhöcker (Tuberkeln) zusammen. Vel. Velum. ( laus Mcdtiscii 1*'^ ^'J^ Kl. T^r. l''i(j.b. I-icj.». Fi.j.!». Fi.) 10 Kid. II Ki.r.i:?. Fi.j. |/| ( X<-.-\ VI M / / / > i ■^ iM.j.i:.. -?^ Fi(j.l(). Fi f Fic,.'i(). r\ '•'mi-H'. ^. l''i.I.'2l, ^ ■ >s & SV ^ I Claus, Medusen Ihfll ^.V^ -'-■-^.J^.^ tr % \ Gh N.^^ M!«l \ Mif / Claus. McmIiiscu. T.ir.in. \ht Claus, Medusen. T.if.R". PrM Kl TS Rl .IT Mr l'i.M Pr.M l'U|. .'{.■.. £?^ .VJ L(> SL Fig.S'J. !;i 1 i; Claus, Mcduson. T.ir \ ViifJK). • 'hillH , .Mciliiscii .Sl,K. T.if.VI Kit|.4(il) %.. V t^ lur SOw. Kill l''»|.'l(> a. V\ .IK. V,^«. . M VSl \^' Fig.4ät. J.Rir Fi.) .42. '^R L.T 4? h V.Sl. Fiy. '!•")«. Ent KM. -gSW»-- ">^. ^-J I..T. / \ ^\ ^^ Fi!|.4;j. ..-1 9 KV-^' Claus, iioiluseii. TafATJ. J^IIS Fi.|.'i;t. Claus , Medusen. ClcUiK, Medusen Kiit, ''■''.I •'■' ,-f*«?«^*^ EkAV Xy. EU '^. -.^^ ri!|.l>0. :b Tai: IX. N/ KKW .'» Fi.( «B. 'tÄ 1j /VW: 0 Fig.61. --«,•) *; i Eilt W Ki.i.(V.>. ii r KUW Kii). (■)."). 1>/, Gl'" EUAV ^^i .voS^Uas^asiSÄt jj^ "'•■■.'■'■iti^y nv. S Kltl KK-W-. KntW M 11 Ki.(. c.i: Kli \V \ v;c^- 1m.|.0'i •',■%! M N/. V.I.w (Jaus, .Medusen. TafX. s M ^ Ar l«i.j.70. SU, Bz Hz OP J'l K l< w HA M t EK MC. .IT riV Claus, .Medusen. T;.r.\I ...^«»»^' ,i^r*-^^Oa^Bäkx Claus, .Medusen. 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