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Pike 1 hinter, Vwc Ri; “ il m ATEM IN plane AL RR W ' r \ ML An = KIM $ Ku PL 24 (y I De SRPZE € >. th) Rute EA re S - a IT, 190 A u. «il WR dk Rn RAR" 2 LULLUL IE \ s u. Be vr dıl Aalan: Nasa BUN ra 5% Le > vr. Er ne 573 % 1 u Kran we IN Yu. van, Fee I | = STE ru. N \ FL %& hr ALLAN u ya a8 ‚| Yu) NLDLLNTME RT NY ILL u 17 vos Inwsn v is ALITr «‘ " i EN u ws NuraNa Eas NT Ri . Fon“ N AR bu Al mut u Emm SS TEN en rle nn. OR else a Ba u. I 7 Ne AA Kenıy ar Riesen NIT AR AM N BER Yu GE | 171 FERN. KH |] IRRE NEE Su5Y Ta) DW in ds n I ISSTEHHIHIN SER. UI" op f vs TG iu - BE la a Yy a FR ET ; Sp RA RL, “ut eu Newuun, ’s | wit”. IT 'WE a 9 us - wVYrygd” III w a Er u. 7 ed VAN Wi ar FRE NEE u Uran ren a UL HT N u re u TE Ta AA N N 4 SUSE Fon, TIL LAN 111) Nat PLOT erthne | Vureunev: ! wur. nen. 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N . . | Fuss Carl: Berichtigungen und Beiträge zur siebenbür- gischen Käferfauna : 33. Zur Gattung Bruchus . ü / i 14 34. Trogophloeus elongatulus Er.; 35. Elater ruficeps Muls.; 56. Anobium nitidum Host.; Anthicus gra- cilis Pz. und Unterscheidung der siebenbürgischen Anthicus-Arten . 49 88. Zur Gattung Phyllobius PRREAEER . - 51 39. Amalus scortillum Host.; 40. Styphlus setiger Germ.; 41. Coptocephala chalybaea Germ. " . 55 Fuss Michael: Zur Ctyptogamenflora ae 23 Gutenbrunner F. X.: Botanische Notiz (über Cardamine pratensis L.) . . ; E : - 17 „a Ueber das Erdöl-Vorkommen am Oiteeı Passe . 214 Hausmann W.: Turdus saxatilis 107, 118 „ Geognostische Hämmer und Werkzeuge . 163 Herbich Franz: Geologische Ausflüge auf den Butschetsch 194, 220 Kenngott Dr. A.: Ueber das Parameter-Verhältniss der Krystalle Kisch G. 0.: Meteorol. Böckeöhtangen in Bistritz 10, 32, 44, 152 „9 Uebersicht der Witterung zu Bistritz im Jahre 1864 (mit Curven-Tafel) - ' 68 71 Neugeboren J. L.: Systematisches Verzeichniss der. bis jetzt in den Tegelstraten von Pank Be, Ga- steropoden . . 118 Porcius Florian: Festuca nutans Wahlbg, eine für Sichan bürgen neue Pflanze . 2 - ; 41 Reissenberger L.: Meteorologische EA rehken zu Her- mannstadt (Dezember 1864 bis November 1865) am Schlusse jeder Nummer. » Mondhof vom 14. Februar 1865 (mit Abbildung) i 62 „ „Uebersicht der Witterung zu Hermannstadt im meteo- logischen Jahre 1365 5 Ä 237 Salzer Mich.: Uebersicht der zu Mediasch im Ihre 1864 gemachten meteorologischen Beobachtungen . ; 89 Sill Victor: Verzeichniss der Arachniden Siebenbürgens 54, 74 Stetter F. W.: Ueber unsere Pelikane i AND: 3 Vereinsnachrichten am Anfange der Nummern A, 2, 4, 6—12 mit folgenden wichtigern Notizen: Mondregenbogen zu Oitoz am 5. November 1364 von Dr. F. X. Gutenbrunner $. 2. — Entscheidung des k. k. Finanzministeriums über den beab- sichtigten Ankauf des Harteneck’schen Hauses S. 21. — Ver- handlungen wegen Sicherstellung eines Vereinslokales durch Unterstützung der Sparkassa und Erbauung eines Lokales im Bielz’schen Hause S. 97—106, 113, 190 und 213.. — Gedie- gener Schwefel vom Berge Petrisel S. 106. — Unterstützung zur Herausgabe der Flora excursoria von M. Fuss durch Se. Excellenz Herrn Erzbischof Haynald S. 113 und 129, durch den Verein für siebenbürgische Landeskunde $. 145. — Ab- schluss des Kaufes der J. M. Ackner’schen Sammlungen S, 415, 130; Beitrag des Landeskunde-Vereins zu diesem Ankaufe S. 129, Darlehen der sächsischen Nation dazu S. 165 und 189; Vertrag darüber S. 146. — C, Gebauer: Ueber das Schleifen des Polyparienkalkes von Zaizon S. 149. — J. L. Neugeboren : Ueber das Molluskenwerk von Dr. M, Hörnes und die tertiären Bivalven Siebenbürgens S. 190. — AIR — Verhandlungen und Mittheilungen ‚des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften. zu HERMANNSTADT. - ZVI Jänner 1865. N: 1. Inhalt : Vereitänachrichten. — F.W.Stetter: Ueber unsere Pelikane, — G. O0. Kisch: Meteorologische Beobachtungen zu Bistritz, — C. Fuss; Berichtigungen und Beiträge zur siebenbürgischen Kä- ferfauna. — Dr. F. X. Gutenbrunner: Botanische Notiz. — L. Reissenberger: Meteorologische Beobachtungen zu Her- mannstadt im Monate December. 1864. Vereinsnachrichten - für den Monat Jänner 1865. Beim Beginne dieses neuen Jahrganges unserer Vereins- schriften können wir kaum mehr fragen: hat unser Verein seine . Aufgabe erfüllt? hat er sich die Pflege der Naturwissenschaften mit besonderer Rücksicht auf Siebenbürgen angelegen sein lassen ? — Die Verwirklichung dieses Zweckes wollte der Verein im Sinne seiner Statuten durch Vorzeigung und Besprechung naturwissenschaftlicher Gegenstände in den Versammlungen, — durch Anlegung einer naturwissenschaftlichen Sammlung in Hermannstadt, welche theils: durch eingelieferte Beiträge der Mitglieder, theils durch Ankauf et os gebildet werden sollte, dann durch Beiträge an andere naturwissenschaftliche Sammlungen, — durch Anschaffung einschlägiger Zeitschriften und Bücher behufs der Begründung einer Vereinsbibliothek, — endlich durch Veröffentlichung seiner Verhandlungen anstreben; und wir können heute mit einigem Selbstvertrauen sagen, dass der Verein nun durch 15 Jahre jene Zwecke nicht nur ange- strebt, — sondern in erfreulicher Weise und in einem kaum ge- hofften Umfange auch schon zum Theil erreicht hat. Wenn uns daher am Beginne dieses neuen Jahres ein Wunsch auszusprechen erlaubt sein darf, so wäre es der, dass dem Vereine. auch die materiellen Mittel zu Gebothe stehen möchten, um seiner Aufgabe vollkommen zu entsprechen, — dass er namentlich bald eine bleibende Stätte, ein gehörig geräumiges Lokale finden möchte, wo er seine Versammlungen abhalten und die schon zu einer bedeutenden Ausdehnung gelang- ten Sammlungen zweckentsprechend und nutzbringend aufstellen 2 könnte, um dadurch auch in weitern Kreisen das Verständniss und den Sinn für seine gemeinützigsen Bestrebungen und Lei- stungen zu erwecken und zu befördern. Von unserm Mitgliede, dem Herrn k. k. Contumazdirektor Dr. F. X. Gutenbrunner in Oitoz ist uns folgende Mit- theilung zugekommen: | u | Am fünften November v. J. Abends’ um 8 Uhr vor die Thüre tretend, gewahrte ich bei heiterem sternenvollem Himmel die Mondessichel in der Hälfte des ersten Viertels in der Mitte des Firmamentes klar leuchtend stehen, und im Abstande meh- rerer Grade von demselben einen hellen weissleuchtenden Bogen um dieselbe, einen vollen. Dreifünftel-Kreis am nächtlichen Himmel darstellend. Die deutlich sichtbare Milchstrasse, zum Theile den Kreis schneidend, leuchtete weniger hell, als der übrigens farblose Bogen. Ich hatte zwar schon Mondregen- bogen gesehen, dieselben waren jedoch stets dem Monde näher, und zeigten, wenn aueh undeutliche, doch entschiedene Farben, was bei dieser Lichterscheinung, die ich auch Regenbogen nennen muss, da ich keinen andern Namen dafür habe, keines- wegs der Fall war. Wie lange das Phänomen nach neun Uhr, wo es noch in voller Schönheit bestand, dauerte, bin ich nicht im Stande zu bestimmen. | Im vorigen Jahre’ wurde noch mit folgenden Vereinen der wissenschäftliche Verkehr und Schriften-Austausch ange- knüpft und zwar mit dem: | Naturhistorischen Vereine in Zweibrücken, Landwirthschaftlichen Vereine in Neutitschein (Mähren), Vereine der Aerzte in Steiermark zu Graz, | Naturforschenden Vereine in Brünn, The ‚Royal Society in London, Academia pontifica de’ Nuovi Lincei in Rom, Societä d’ Incoraggiamento delle Provicincia de Padova in Padüa,,! ;./ Ä J. R. Societä agraria in Gorizia. E. A. Bielz. Ueber unsere Pelikane Han... ;; F. W. STETTER. Eine der merkwürdigsten, wenn auch nicht seltenen Er- scheinungen sowohl in Ungarn, als Siebenbürgen, ist der schon im grauen Alterthume vielfach bekannte, in Mythen und Fabeln verewiste und von den alten Aegyptern geheiliste Pelikan. Dieser grösste Wasservogel besucht nicht nur vorüber- gehend unsere Gegenden, sondern wird an der untern Donau und Theiss sogar brütend angetroffen.’ Seine eigentliche Heimat sind das rothe und kaspische Meer, auch unterscheidet man bei uns zwei Arten desselben, — aber welche Art eigentlich dem einen und dem andern Meere angehört, muss erst ent- schieden werden, indem es noch nicht so gar lange her ist, dass man selbst noch beide Arten mit einander verwechselte, obwohl dieselben doch so wesentliche und leicht erkennbare Uuterschiede darbieten. ns Unter sich selbst aber findet man an verschiedenen Exem- plaren, rücksichtlich der Zeit, in welcher man sie erhält, und ıhres Alters, in Farbe und Grösse bedeutende Abweichungen. Die eine Art P. onocrotalus L. wurde bisher mit Unrecht der grosse Pelikan genannt, denn die andere Art P. crispus Feldegg ist bedeutend grösser. I. Pelecanus onocrotalus L. Es wäre passend, diese Art den zierlichen Pelikan zu nennen, denn seine Gestalt und Färbung sind viel netter, als beim frisirten Pelikan, der bei Weitem ungeschlachter aussieht, obwohl Gestalt und Stimme eines jeden Vogels dieser Gattung durchaus nicht auf Leichtigkeit und Gefälligkeit Anspruch machen kann. Der Pelikan ist und bleibt ein‘ plumper Grast, eines der wenigen noch lebend vorkommenden Ueberbleibsel der Vögel einer längst untergegangenen, aber nicht verschol- lenen, sondern in ihren colossalen Ueberbleibseln noch Staunen erregenden urweltlichen Periode, abweichend nach allen Rich- tungen von den Grebilden der späteren Schöpfungsperioden. ä. Dimensionen. Ein Weibchen dieser Art mass von der Schnabelspitze bis zur Schwanzspitze 4‘ 11“, Schnabellänge für sich.12”, Schna- j * 4 | bellänge mit dem Schädel 15”, Halslänge 18”, Länge des zu- sammengelegten Flügels 23%,”, Länge des Schwanzes 7%", Länge des Vorderarmknochens 14“, Länge des Oberarmkno- ehens 14“, Länge des Ständers von den Zehen bis zum Fer- sengelenk 4”, dıe beiden äusseren Zehen 4%,”. " Dimensionen eines zweiten Weibchens: Ganze Länge von der Schnabelspitze bis zur Schwanzspitze 4’ 8”, Schnabel- länge für sich 11%,“, Schnabellänge sammt Schädel 14Y,, Hals- länge 17Y,, Länge des zusammengelegten Flügels 25°, Länge des Schwanzes 6” und 1—1Y,” über die Flügel hinausragend, Länge des Oberarmknochens 13Y,”, Länge des Vorderarm- knochens 13',“, Länge des Ständers oder Laufes 4”, Länge der äussern Zehen 4. ai u De :Das Männchen ist bedeutend grösser als das Weibchen, sonst aber findet man wenig Unterschiede, nämlich ın der Färbung. fr a a | Färbung. | Diejenigen Exemplare, welche ich im Monate Mai auf dem Theissflusse gesehen habe und erhielt, waren über und über mit einem wunderschönen blassen, etwas in das gelbliche ste- chenden Rosenroth überflogen. — Alle Exemplare, welche ich in Siebenbürgen sah und erhielt, kamen immer erst mit Ende Juni, oder im Laufe des Juli und October vor, und das schöne Roth derselben war verflogen. Ihr Gefieder war aber nicht rein weiss, sondern wenn man die Federn etwas aufhob, so schim- merte aus dem Grunde noch die ‚schöne Rosafarbe blass her- vor, was dem ganzen Gefieder einen schwachen Stich ın das Röthliche gab. E Die Farbe des Schnabels ist am Oberschnabel bei beiden Geschlechtern auf schmutzig gelbem Grunde blau geflammt, und der Rand roth gesäumt, der Hacken roth, die Kinnladen des Unterschnabels aber sind bei dem Männchen roth, bei dem Weibchen blau. Schwungfedern schwarz, die Deckfedern mit schwarzen Schäften, Federbusch weiss oder rosa. Die Füsse sind fleischfarben mit röthlichem Anfluge. Die Kropfhaut ist lichtgelb, die nackte Stelle um die Augen orange- gelb, das Auge karminroth. Diese Art Pelikan kam immer in grossen Schaaren von 20 bis 30 Stück. Auffallend war mir sowohl an den im Früh- jahr, als den im Monat Juni und Juli im Hunyader Comitate am Maroschflusse erhaltenen Exemplaren die wulstförmige Er- höhung der Stirne ober dem Schnabel und zwischen den Augen, welche von einer eigenthümlichen, der Masse der Hahnenkämme ähnlichen Substanz herrührte, die sich in diesen Monaten da- 05] selbst drüsenartig angehäuft hatte, und nicht mit dem Namen Fleisch bezeichnet werden kann, da sie keine Blutgefässe, sondern nur Lymphen sehen liess. Ich fand von dieser An- schwellung in keinem mir bekannten Werke, ausser Wilmsen’s N BEN Erwähnung; auch konnte ich dieselbe an keinem im Herbste erhaltenen oder .in der Gefangenschaft le- benden Exemplare bemerken. Wahrscheinlich erscheint diese Anschwellung nur während der Paarüngszeit, und verschwindet dann wieder. — Was konnte aber diese Vögel veranlassen zu einer Jahreszeit, in welcher die meisten Vögel in voller Brut beschäftigt sind, in grossen Zügen zu reisen ? — Dass ich die- selben im October bei Maros-Väsärhely und in der Nähe der Mezöseg antraf, ist mir begreiflicher. u Die Pelikane werden in der Gefangenschaft ungemein zahm. In den 30ger Jahren hatte der damalige Gouverneur von Siebenbürgen, Graf Kornis, in- Klausenburg ein Exemplar dieser Art, welcher ganz ungenirt vom Palaste auf den grossen Platz und dort unter den Höckerweibern und Fleischbuden herum spazirte, oder in den neben Klausenburg fliessenden Szamosfluss baden ging, und dann zur gewöhnlichen Zeit seinen Pfleger den Koch in der Küche aufsuchte und sein Futter an Fischen mit Schmeicheleien und in seinen rauhen Gurgeltönen verlangte. | II. Pelecanus crispus F'eldegg. Die zweite bei uns vorkommende Art, der frisirte Pe- likan, ist bedeutend grösser und zieht nicht in so grossen Schaaren. Die grösste Truppe, welche mir in Siebenbürgen vorgekommen ist, bestand aus 7 Stücken; auch streicht diese Art nicht im Sommer, wenigstens habe ich nur im Frühling oder Herbste zur Zeit des Zuges Exemplare davon erhalten. In den obern Theisgegenden ist er mir nicht vorgekom- men, in der Gegend von Szegedin und weiter hinab soll er nicht selten sein. Die her ischen Exemplare :sind im Hunyader Comitate am Marosflusse geschossen, der in die Theiss mündet, und am Altflusse und Cibin in der Nähe von Hermannstadt, wohin: sie wahrscheinlich von der Donau aus hinauf gewandert sind. | Die Verschiedenheit der erhaltenen Exemplare ist so be- deutend, dass ich davon wenigstens 5 Exemplare beschreiben muss, um einen richtigen Ueberblick zu ermöglichen. Dimensionen. A. Ein im Frühling. erhaltener Vogel, ein am 24. Mai 1864 bei Szakadat am Altflusse geschossenes Männchen hatte von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze eine Länge von 5‘ 10“ 6 Klaftert 9 8”, Schnabellänge 17”, dieselbe sammt dem Schädel 20”, Halslänge 23%,” bis zum ‚Schulterknochen, die ganze Länge der 14 Halswirbel zusammen misst 26“, Länge des zusam- mengelegten Flügels 27%,“ (die Schulter um 1Y,“ überragend, - um 214" kürzer als die Schwanzspitze), Lange des. Schien- beines 8” und vom Schenkelbuge sammt dem Laufe und den Zehen 18%,“, Lauf 4%,", die beiden äusseren Zehen 5Y,”, die “innere kürzer nur 3%,”, die Daumzehe 2Y,' lang, Vorder- und Oberarmknochen jeder 16%,”. Der nackte Körper ist von der Schulter bis zum Ende des Beckens.16”Y, lang, Flügelbreite bei dem Arm- und Handgelenke 14”, Breite von einer Schulter bis zur andern 10“. Stirne flach. Gewicht 17Y, Wiener Pfund. B. Ein .im Hunyader Comitate bei Deva an der Maros geschossenes Männchen hatte folgende Dimensionen : Schna- bel 15“, derselbe sammt Kopf 18“, Hals 23”, Flügel 26," Schwanz um 1Y,‘ die Flügel überragend;, ganze Länge des Vogels 69 oder 5’ 9",- die übrigen Dimensionen beinahe wie bei dem Vorigen. Fe | Ä | C. Im Herbst erhaltene Vögel und zwar ein am 4. No- . vember 1864.bei Rakovitza am Altfluss geschossenes Männ- chen hatte eine ganze Länge von 5’ 4“ Schnabel 14”, der- selbe sammt Schädel 18“, Halslänge bis zur Schulter 23”,”, dessen ganze Länge 25°, Länge des zusammengelegten Flügels 26”, Breite zwischen den Schultern 10“, Klaftert 9, Flügel- breite bei dem Arm- und Handgelenk 14”, Länge des Laufes 4%,", Schienbein, Lauf und Zehen zusammen wie bei den Vo- rigen 18%,, die Zehen wie bei den Vorigen, Oberarmknochen 16”, Vorderarmknochen 16°; Stirne flach; Schwanzfedern 24 Stück; Gewicht 15 Pfund, wovon die Bauchfette, welche bei diesem ein- zigen Exemplare in dieser Menge gefunden wurde, 28 Loth wog. . Ein am Reussbach bei Hermannstadt im Monat November 1862 geschossenes Männchen hatte folgende Di- mensionen : Ganze Länge 5‘ 2", Schnabel 13Y,“, Schnabel sammt Schädel 17Y,“, Halslänge bis zur Schulter 20Y%,“, Flügel um %," über die Achsel hervorragend und mit der Schwanz- spitze gleich 25, Klaftert 9, Breite bei den Schultern 9%,, Länge der Füsse wie bei den Vorigen. Einzelne Länge der Flügelknochen 15“ Fuss vom Knie bis zum Ende der Zehen 18, Schwere 14 Pfund. | . Ein gleichzeitig daselbst (am Reussbach) geschossenes Weibchen war 63“ oder 4° 5“ lang, Schnabel 10,, dieser sammt dem Kopf 14“, Halslänge bis zur Brust 18“, ganze Länge der 14 Halswirbel zusammen 20%,“, Länge der zusam- mengelegten Flügel bis zum Ende der Schwungfedern gleich mit der Schwanzspitze 23”, Klaftert 8° 6“, Schulterbreite 8%, 7 die Flügelarmknochen 14” lang, der Fuss vom Knie bis zu dem Ende der Zehen 13”, der Lauf 4” mit den Gelenken 5V,“; jede der beiden äussern Zehen 5“ lang. Gewicht 11Y, Pfund. Färbung. \ Bei A: Hals, Rücken, Bauch und Flügeldeckfedern in oberster Lage weiss, so auch der Bauch; die untern Deckfedern an der Wurzel weiss, an der Spitze aschgrau; die kürzern Schwungfedern aschgrau, die langen Schwungfedern dunkelgrau, an der Spitze schwärzlich; alle an der Wurzel weiss. Der Schnabel ıst bleifarben, an der Wurzel des Unterschnabels be- findet sich an jeder Seite ein schwarzer Fleck, der sich an der Kropfhaut 4 ER fortsetzt. Der Hacken des Schnabels ist wie die Kropfhaut orangegelb. Der Ansatz der Kropfhaut zieht sich in der Richtung des Schnabels am. Halse 3° weit hinter dem Gelenke des Kinnbackens fort, dann beginnt erst die Krümmung desselben am Halse hinab. Die Hautflecken an der Wurzel des Oberschnabels und hinter dem Auge sind fleischfarben, der Kreis der nackten Haut um ‘das Auge weiss, die Irıs des Auges hat die violett schwärzliche Farbe einer guten blassen Tinte (Neutraltinte). Die Füsse sind licht aschgrau, etwas in das Röthliche schimmernd. Die 24 Schwanz- federn sind weiss. cha | | Die Färbung eines zweiten im Frühling erhaltenen Exem- plares ist in Allem, wie bei dem oben beschriebenen Stücke, mit dem Unterschiede, dass die Flügeldeckfedern‘ und die Schwanzfedern licht aschgrau sind. | | Die Färbung der unter Ü. beschriebenen Vögel: Hals, Rücken und Bauch schmutzig weiss; Flügeldeckfedern und Schwanzfedern an der Wurzel weissgrau, andere Theile asch- grau, hie und da in das Bräunliche übergehend; die Schwung- federn. grau; der Schnabel hornfarb, die nackte Stelle an der Wurzel und um das Auge bläunlich-grau oder bleifarb; die Kropfhaut rauch-graubraun, gegen den Hals zu gelblich, die Augen dunkelbraun; die Füsse vom dunkel Fleischfarben in das Graubraune übergehend. 10% Beim Vogel D. war die Färbung : Kopf und Hals vorne schmutzig weiss, im Nacken bräunlich ‚angeflogen, Rücken und Bauch schmutzigweiss,Schulter- und Flügeldecktedern licht kaftee- braun mit grauen: Spitzen, Schwungfedern schmutzig aschgrau, ‚ebenso der Schwanz; die langen Schwungfedern dunkler in das Schwärzliche übergehend; die Wurzeln sämmtlieher Federn weiss. Der Schnabel dunkel hornfarb, die nackte Stelle ober dem Sehnabel und um das Auge bläulich grau, Iris lichtbraun, die Kropfhaut bräunlich-grau, und an der ‚Kehle gelblich. Füsse schmutzig bräunlich-grau mit fleischfarb durchschim- mernden Stellen. | 8 Die Färbung des Weibcehens unter‘ E. war : Schnabel dunkelbleifarben, an der Spitze bräunlich und dunkler gefärbt. Die nackten Stellen an der Schnabelwurzel und um die Augen lichter als der Schnabel, aber dunkler bläulich grau, als bei dem vorhergehenden Männchen; der Hals ist dunkel graubraun wie ein mit wenig Milch gemengter Kaffee; dieselbe Farbe _ nur etwas lichter haben Rücken, Flügeldeckfedern und Schwanz; die Brust und der Bauch sind ebenso bräunlich nur bedeutend heller als die vorbeschriebenen Theile; die Kropfhaut ıst dunkel rauchgrau; die Füsse sind dunkelbraun; die Flügeldeckfedern sind gegen die Wurzeln dunkelbraun, die Spitzen wie oben be- schrieben, ihre spitzig schuppenförmige Lage lässt den dunk- leren Grund durchblicken, und gibt dem Flügel ein langge- flecktes Ansehen; die Schwungfedern sind schwarzbraun mit lichteren Fahnenrändern*).. - | I. Anatomische Bemerkungen. Wenn man dem Pelikane die Haut abstreift, so hört man ein eigenthümliches Rauschen, das demjenigen ähnlich ist, welches man bei dem Schneiden einer Wassermelone vernimmt, und welches von dem Zerreissen und Losstrennen eines über den ‘ ganzen Körper vertheilten Zellengewebes herrührt, das oben am Halse anfängt, die Luftröhre umgibt und in der äussern Brusthöhle und der Gegend des Kropfes grosse Blasen bildet. Dieses Zellengewebe, welches bei dem Abstreifen an der Haut sitzen bleibt, und durch welches die Federwurzeln hindurch reichen, dient. dem Vogel dazu, den ganzen Körper mit einer dicken Luftschichte zu umgeben, und so sein Volumen um vieles zu vergrössern, dagegen sein spezifisches Gewicht be- deutend zu vermindern. Während andere Vögel durch die Lungen die Luft in verschiedene Theile ihres Körpers pumpen, tritt bei den Pelikanen die Luft unmittelbar aus der Luftröhre in das Zellengewebe und nur die hohlen, unglaublich leicht | gebauten, obgleich sehr langen und dicken Knochen nebst den . Kielen der Schwungfedern werden durch die Lungen gefüllt oder von Luft entleert. Mit Hülfe dieser Einrichtung wird es möglich, dass dieser grösste Wasservogel verhältnissmässig ein sehr kleines Gre- wicht nämlich 14 bis 17 Pfund hat, während der, ein viel *) Keines von allen beschriebenen Exemplaren von Pelecanus crispus hat einen Federbusch, sondern alle haben kurze krause ‚und flaumige Fe- derchen an Kopf und Nacken. Von den drei letztbeschriebenen Vögeln war der erste wahrscheinlich einjährig, die beiden Letzteren ganz junge Exem- plare. y geringeres Volumen zeigende Aasgeier (Vultur cinereus) 19 bis 20 Pfund und darüber wiegt, und sich doch zu einer so schwin- delnden Höhe erheben kann, dass er ungeachtet seiner Grösse kaum den Körper einer‘ Schwalbe zu haben schemt. Der häutige Schlund scheint in dem fast durch die ganze Länge des Körpers bis zum After reichenden Magen nur seine Fortsetzung zu haben, und es ist schwer anzugeben, wo der Schlund aufhört, der Magen anfängt, und wo derselbe in den Mastdarm übergeht, da alles nur einen einzigen häutigen, einer ungeheuern Ausdehnung fähigen, in der Gegend wo sonst der Magen liegt, erweiterten Schlauch bildet. Ausser in dem Bauche und. in den Gedärmen habe ich noch bei keinem dieser Vögel Fette angetroffen; dieses ist aber so ölig, dass davon, wenn man es auf eine Schüssel legt, eine bedeutende Menge gelblichen, klaren und durchsichtigen Oeles (ohne alle Nachhilfe durch Pressen oder Wärme) abläuft. Alle Knochen weichen durch die ungemeine Zartheit der Substanz, welche die Höhlung der Glieder umgibt und stellen- weise nicht dicker als Kartenpapier ist, von dem Baue anderer Vögel sehr ab. Ganz abweichend aber ist besonders der Bau des Brustknochens, denn, während bei allen andern Vögeln die Schlüsselbeine (der Schlitten) aus zwei. durch Muskeln mit dem Brustbeine fest verbundenen zugleich die Schultergelenke oder das Blatt bildenden Knochen und dem beweglichen gabelför- migen Schlüsselbeine bestehen, ist dieses Letztere bei dem Pe- likane nicht beweglich, sondern an der Vereinigung der Gabel mit dem Grathe des Brustbeines fest zusammengewachsen, und wenn beide auch nicht wirklich aus einem Stücke bestehen, so ist doch nur eine kaum bemerkbare Spur der Zusammensetzung vorhanden. Hiedurch unterscheidet sıch der Pelikan von fast ‘allen übrigen Vögeln. Nur bei dem Kranich sind die Schlüssel- beine mit dem so eigenthümlich gebauten Brustbeine ebenfalls fest verbunden, welches, wie bei dem Schwane, eine abgeson- derte Kammer oder Hülse für die doppelte Krümmung der Luftröhre vor ihrem Eintritte in die Beusthähle und Verzweigung in die Lungenflügel hat. Bat In Menagerien hören wir den Pelikan häufig als einen Vogel ohne Zunge bezeichnen. Dieses ist nun durchaus un- wahr, aber die Zunge ist nichts weiter als ein kleines steifes, kaum einen Viertelzoll langes gekrümmtes und kaum eine Linie dickes mit rundem Kopfe versehenes Zäpfchen, das aber den- noch über 2 Zoll lange Zungenbeine und sehr starke Muskeln hat, welche es mit dem Kehlkopfe in Verbindung bringen. Bei ruhigem, nur kurze Strecken anhaltendem Fluge trägt der Vogel den Hals S-förmig gekrümmt und somit eingezogen, 10. jedoch Sicht so stark, als diess bei den Beh der Fall ist, welche den Kopf auf den Rücken legen. Bei eiligerem und anhaltendem Fluge aber ist der Hals gerade ausgestreckt, was dem Vogel ein sehr eigenthümliches Ansehen gibt. | Meteorologische Beobachtungen 0.00 zu Bistritz ee | G. ©. KISCH. Meteorologische Beobachtungen zu Bistritz im Monat Juni 1864. (fünftägiges Mittel). were erden mn. 6h M. | HN. 40h A. | Mittel 1— 5 11.720 20.100 13.18° 15.000 » BE 11.54 |-= 20.76 13.63 15.308 DLR ERST U RE TDET- 17.31 13.82 44.496 16-20 13.68 | 17.40 13.89 14.988 21—25 12.88 19.98 14:02 15.626 26—30 13.26 | 22.28 14.52 |. 16.688 Mittel 12.573 19.638 13.843) 15.851 Maximum : 24.80° (am 28. um %ıh N.) Minimum : 9.80° (am 1. um 6hM.) _ Loftdenck in ee auf 0% reducirt 6h M. 2uN. | 104. | Mittel: 1— 5 "322.54 1» 322.32 2 322.49°0 7 2 an 6—10 322.20 321.59 321.73 321.840 11—15 320.21 320.27 ° 320.20 320.227 . 16—R%0 322.97. 322.50 322.85 322.640 21—25 322.96 323.00 323.18 323.047 . 26—30 :- | -322.94 322.49. 322.44 "322.623 Mittel 322.233 322.028 322.142 322.141 ' Maximum : 324.85°" (am 1. um 6h M.) Minimum : 318.88 (am 12. um 2h N.) 11 Relative Feuchtigkeit 60 M. | 2» N. |f0n A. | Mittel | on m. | 1— 5] 4.55“| 6.03| 5.19"|5.257°)] 82.3 [58.0 | 84.2 |74.83 ı 6—10| 4.37 | 5.25 | 4.91 [4.843 ||81.1 |48.7 |78.2 69.33 1115) 4.71 | 5.68 | 5.40 15.263 [81.8 |67.3 |83.5 [77.53 16—20| 5.67 | 6.39 |.5.72 [5.927 |88.7 | 76.3 |87.7 184.23 21—25| 5.30 | 6.14 | 5.60 [5.680 188.2 |61.2 [85.3 |78.23 26—30| 4.95 | 5.70 | 5.41 15.353 79.6 | 47.2 | 79.3 |68.50 Nittel | 4.925 | 5.865 | 5.372 |5.387 183.52] 59.78] 83.03175.411/ | ‚Maximum 7.66‘ (am 16. um 2h N.) |Max. 97.2 (a. 21. um 10h A.) | Minimum 3.85 (am 4. um 6h M.) |/Min. 34.6 (a. 26. um ?hN.) Dunstdruck in par; Linien 2h'N, Tage {0h A. Mitte) Nieder- ee Vorherrschende il schla« Ansicht des Himmels Windesrichtung >” Jin par. L. I [pn (Summe))| 6h M. 2 N. I4on A. Mittel 6h M. Ian N. 101.4. | 1— 5] 2.36 || 6.2 |.6.8 | 1.8 | &93|| wo |w:sw| no ‚6—10| 452 || 1.0 |5.0 | 4.8 | 3.60] no.n| w | no 111—15| .6.00 || 2.8 | 9.8 | 3.4 | 5.3311 NO | w |.NO. 16—20| 48.98 || 7.2 110.0 | 8.8 1860| w. I sw | sy 2125| 7.06 15.8 | 6.8 | 5.4.) 6.001 No I no | sw| 20—30| 1.80 || 3.8 | 48 | 3.4 | 4.00|| No | sw | sw Mittel | 72.32 4.47 | 7.20 | 4.60 | 5.42|| NO ya Besondere Anmerkungen. Zahl und Richtung der beobachteten Winde : 3 N. 30NO. 20.18.17SW.8W.2NW. Atmosphärische Niederschläge fanden statt in Form von Regen : am 2;,.4.,:5., 6., 10., I, P.ELS) 16, 1%, -18, 193 20., 21., 22. und 23. Grösste herabgefallene Regenmenge in- nerhalb 24 Stunden 27.06“ am 8. { Wetterleuchten am 3., 4. und 9. in SW. Am 18. um 5 Uhr-Nachmittag Gewitter aus SW., welches - „sich von Dürrbach, über Harina und den Zarat nach Bistritz zog, woselbst der Sturm am sogenannten Schieferberge. vorbeistrei- fend, bedeutenden Schäden, besonders unter den Obstbäumen anrichtete. Jenseits des Zarat zerstörte der Hagel die meisten 12 Kukuruzfelder. Die bedeutenden Niederschläge in diesem Mo- nat trieben auch die Bistritz und den Sajo über ihre Ufer hin- aus, — doch war. die Ueberschwemmung diesseits des Zarat bei weitem nicht so bedeutend, wie drüben — z. B. in Dürr- bach und Teckendorf. Ka Der Wasserstand in der Bistritz bei Szeretfalva betrug 1’ über O am 16., stieg bis zum 21. auf 4 4“ und fiel auf 1‘. 2U am 27: .. Der Wasserstand in der Szamos betrug am 21. Juni bei Bethlen 9° 8“ über 0. BES. Der Wasserstand des-Maros bei S.-Reen beginnt am 17. zu. steigen, und, kommt am 21. auf 6’ 6“, fällt bis zum 27. auf’ IN 11, ML Km | Aus diesen Daten ergibt sich, dass die diesjährige Ueber- schwemmung die grösste ‘war seit der des Jahres 1851; da aber in diesem Jahre die Wasserstände nicht nach genauen Messungen vorliegen, kann auch die Differenz der Wasser- stände nicht genau angegeben werden. | Nach den Wallendorfer Beobachtungen seit dem Jahre 1853 hat es am 30. Juni 1860 : 19.96 p. L. geregnet, an keinem andern Tage überschreitet die gefallene Regenmenge diese Höhe; somit ist die grösste bis nun genau gemessene’ Regen- menge innerhalb 24 Stunden, die des 18. Juni, mit 27.06. Meteorologische Beobachtungen zu Bistritz im Mionat Juli 1864. (fünftägige Mittel.) Luftwärme in Graden n. R. Maximum : 20.1° (am 27. um 2h N.) Minimum : -7,8° (am 15. um 6h M.) | Tage : 71 | um. | am. | dena. | Mittel | 4 511. 10.399 13.48° | 10,66° | 11.5100 | 6—10 10.03 | 15.66 11.09 12.260 Mer 12.00 17.46 13.62 | 14.360 | 16-20 10.84 16.54 12.42 | 13.267 21-25 10.77 15.64 10.89 | 12.433 2631 11.20. 18.18 14.17 14.517 Mittel | 10.881 | 16.226 | 12.528 | 13.212 13 — 00000 — Luftdruck in par. Linien auf 0° Di I Tage EI AleiterAu oonameudllnrohe ee sh M. | Oh N. | {Oh A. . Mittel | 1-5 | 320.88“ | 321.00°-| 321.29 | 391.033 6—10 322.45 322.97 322.57 ‚322.930 11—15 322,12 321.97 322.34 322.210 | 16—20 372.11” 1 921.98 322.03 322.020 21—25 321.95 321.71 321.80 321.820 26— 31 —. — — Be EZ Mittel 322.088 322.014 322.229 322.110 Maximum : 324.72 (am 31. um 10h A.) Minimum : 319.71‘ (am 14. um 6h M. u. 19. 2h N.)| Dunstdrack in par. Linien Feuchtigkeit in Prozenten | Tage | BE TUT Gun SRRTORIOHT en 6h M. | 2h N. [ton a.) Mittel |/6h M .|en N. Iton a. Mittel 1— 5] 4.33”) 4.32”) 4.174.273187.5 |72.0 |82.9 |80.80 6—10) 4.06 | 4.72 | 4.35 14.377 \B5.5 163.4. 183.9 |77.60' 1115| 4.89 | 4.99 | 4.83 -\4.903 186.2 157.6 175.4 173.06, 16—20| 4.51 | 4.79 | 4,71 14.670 86.7. 160.6 181.4 176.23 21—25| 4.51 | 5.23 | 4.99 14.910 187.9 170.3 |82.9 |80.38 26-31) 451 | 5.00 | 5.22 14.90 186.7 165.6 178.5 [73 .60) Mittel | 4.471 | 4.890| 2.728 4.696 186.69 163.00 !80.77 76.82 Maximum 6.20 (am 11. um 2h N.) ||Max. 93.5 (a. 30. um 6h M.) Minimum, 3.324 (am 3. um 2b. N.) - Min. 43,8 (a. 12. um ?h N.)- | Nieder- || - “ { | Vorherrschende ? Sl Ansicht des Himmels Windesrichtung ae in par.L m em mi an | | mm (Summe)I6h M. I2n m. [ton a.|mittei]| 6n u. [25 N. I1on 4. 1— 51 5.55” || 8.4 | 9.2 | 8.2 | 8.60] ww | sw | sw zit 6—10| 2.82. |1 9.6 | 9.0 I 6.0 | 8.201 sw: | sw | No | 115) 7.415 78 | 5.8 | 2.6 | 5.40) sw | sw | sw ll 16—20) 5.98 11 7.6 15.6 | 3.8 | 5.67 || sw | sw | sw 21—25| 12.60 || 6.6 | 7.0 | 4.4 | 6.001 sw | sw | so 26—31| 3.80 113.3 15.8 | 1.8 | 3.63 || NO | swso | SO er 37.90 || 7.0 7.0 | 4.0 | 6.00) sw | sw | sw | Besondere Anmerkungen. Zahl und Richt d s z ı 480,38; 3 sw ZEN = beobachteten Winde: 6 NO,; 14 Athmosphärische Niederschläge fanden statt: am Ir; 5., 9, 10., 13., 14., 16,,19., 20., 21., 22., 24., 25., 28. Grösste Niederschlagsmenge innerhalb 24 Stunden 5.80‘ am 13. . 4 | Greewitter in der Nacht vom 12. auf den 13. mit elek- trischen Entladungen. | I; Berichtigungen und Beiträge zur sieben- bürgischen Käferfauna | le nr Eh: von _ CARL FUSS. (Fortsetzung aus Nr. 10. Jahrg. XV.) 33. Zu der Gattung Bruchus sind noch als einheimische Arten unserm Verzeichniss hinzuzufügen : - | Br. imbricornis Pnz. durch die langen, gelbrothen vom 4. Gliede an stark gesägten Fühler, die gelbröthen Beine mit schwarzer Schenkelbasis, die ungezähnten Hinterschenkel zu erkennen. Der Körper ist klein, schwarz, oben dicht grau be- haart mit undeutlichen bräunlichen Flecken auf den Flügel- decken; das Halsschild ist abgestutzt kegelförmig.- Bei Gross- scheuern und Marpod im Juli gefangen. ." Al Br. rufimanus Schh. mit Küster’s Beschreibung auf Blatt 67, Bändchen XIX. ganz übereinstimmend; von dem nahe- stehenden und. gleich grossen Br. pisi L. durch ein verhält- nissmässig zur Breite etwas längeres und vorne weniger stumpf gerundetes 'Halsschild, durch die hinter den Schultern etwas mehr gerundet erweiterten Flügeldecken, durch die verwach- senen und kleinern, bräunlichen Makeln .der Afterdecke, durch die gelbrothen, und nur bei Einigen an der Schenkelbasis ge- schwärzten Vorderbeine und ganz schwarzen Mittelbeine, und den stumpfern Zahn der Hinterschenkel zu unterscheiden; auch ist seine Behaarung, namentlich auf der Unterseite: dichter und mehr ins Braune ziehend. In der Regel sind die vier, seltener die drei ersten Fühlerglieder gelbroth. — In den mir zugäng- lichen Beschreibungen finde ich ein, gerade diese Art sehr aus- zeichnendes Merkmal nicht 'erwähnt. Es ist diess die Bildung der Mittelbeine in dem einen Geschlecht, und meiner Meinung nach im männlichen. Der Schenkel der mittlern Beine ist nämlich auf der Unterseite bedeutend verbreitert, über die Mitte am breitesten, so dass er- von vorne gesehen ein sehr stumpf- 15 liches Dreieck bildet, dabei ist die von der Mitte gegen das Knie sieh verengende Stelle auf der Unterseite glatt gefurcht, zur theilweisen Aufnahme der Schiene; diese Schiene selbst ist dreikantig, mit der Mitte etwas nach Aussen gebogen und auf der Hinterseite der Länge nach schmal glatt gefurcht. _Die 2 zeigen hingegen an den Mittelbeinen keine aussergewöhnliche Bildung. — Ich sammelte den Käfer bei Grossscheuern, Ham- mersdorf, Girelsau in der zweiten Hälfte des Juni auf Wiesen. Br. affinis Froehl. —= flavimanus Schh. Küst. Ich bin sehr geneigt eine bei Kerzeschoara im Mai gefängene Art, von der ich leider nur noch ein Stück besitze, das aber mit Küster’s Beschreibung auf Blatt 68, Bändchen XIX. bis auf die schwarze Schienenspitze und Tarsen der Vorderbeine genau übereinstimmt, hieher zu stellen. Nach Küster’s Beschreibung sollen die Tarsen des ersten Beinpaares braun sein. Dass Walton’s Br. flavimanus auf Seite 43 des 1846. Jahrganges der Stettiner Entomol. Zei- tung wirklich mit dieser Art identisch sei, bezweifle ich; we- nigstens ist die Grössenangabe von 2V, Linien, welche ihm die : Grösse des Br. pisi ZL. zuerkennt, mit Küster’s und Redten- bacher’s Angabe, die ihm beide nur 1%, L. beimessen (welches auch die Grösse meines Exemplars ist), nicht zu vereinigen; auch die Worte Walton’s „die vordern Beine rothgelb“* lassen, in wieweit unter den vordern Beinen gewöhnlich die zwei ersten Beinpaare und unter Vorderbeinen nur das erste Beinpaar verstanden werden, Zweifel übrig; endlich setzt Walton selbst zu seinem Br. flavimanus Schönh. ein ?, was alles darauf zu deuten scheint, dass hier nicht von einer und derselben Art die Rede ist. Br. tristiculus.Schh. mit Küster’s Beschreibung auf Blatt 73, Bändchen XIX. ganz übereinstimmend. Die ersten fünf Fühlerglieder, die Vorderbeine, dann die Schienenspitzen und die ersten Tarsenglieder der Mittelbeine nebst dem Mund gelbroth; das Halsschild mehr als um die Hälfte breiter als lang, vorne weniger schmäler und stark gerundet, hat an der Mitte der Seiten ein Zähnchen und ist dann gegen die Basis nicht eingeschweift. Das viereckige Schildchen und ein Fleck auf der Mitte der Halsschildbasis sind dicht weiss behaart, ersteres mit einer kahlen Mittellinie. Die Pubescenz der Flü- geldecken dicht, kurz, schwärzlichgrau, mit verwaschenen bräun- lichen und hellern grauen Fleckchen, die Nath bräunlich; die Hinterschenkel mit einem starken Zahn unten vor der Spitze. Bei Grossscheuern gefangen. | BE: ... Br. Loti Payk. Schwarz, ungefleckt; die vier ersten Fühlerglieder nebst dem Mund, und ie Vorderbeine rothgelb; + 16 Halsschild trapezförmig vorne gerundet und an den Hinter- winkeln rechteckig, ohne Zähnchen in der Mitte der Seiten; die Hinterschenkel mit einem starken Zahn unten vor der Spitze; Länge 1 Linie oder etwas darüber. Bei Girelsau im . Mai, bei Marpod im August gefangen. | Br. ater Marsh. Bis auf die Grösse mit Küster’s Be- schreibung auf Blatt 80 Bändchen XX'V. übereinstimmend, auch um vieles kleiner, : als Stücke aus Frankfurt, sonst mit den- selben passend; aber auch Walton bemerkt Seite 46 des 1846. Jahrganges der Stettiner Entomol. Zeitung, dass die Grösse des Thieres sehr veränderlich sei. Die siebenbürgischen Stücke sind etwa %, Linien lang, schwarz, mit schwärzlichgrauer spar- samer Pubescenz; das Halsschild etwas breiter als lang, nach vorne ziemlich verengt und. vorne abgerundet, die Hinterwinkel spitz, etwas gegen die Schultern gezogen, die Mitte der Seiten ohne Zähnchen; die Hinterschenkel unten vor der ‚Spitze un- gezähnt. Die vier ersten Fühlerglieder dunkel rothbraun. Bei Girelsau im Juli und Augüst. Bruchus sericalus Germ. und nigripes Schh. dürften dagegen aus unserer Fauna vorläufig zu. streichen sein. We- . nigstens ist mir von ersterm kein inländisches Stück zu Ge- sichte gekommen und dem zweiten schreibt Redtenbacher Seite 671 der 2. Auflage seinesWerkes über die Fauna Oesterreichs vier rostrothe Fühlerglieder zu. Die Stücke, welche ich bis ak für Br. nigripes ansah, haben aber nur drei rothbraune ’ Wurzelglieder an den Fühlern und ihr Pygidium ist schwärz- lichgrau pubescent mit zwei ziemlich grossen eiförmigen schwar- zen, weniger behaarten Stellen gegen die Spitze, wovon bei Redtenbacher keine Erwähnung geschieht. Diese Art, so wie noch drei andre einheimische, zu bestimmen reichen meine Hülfsmittel zur Zeit nicht aus. | (Fortsetzung folgt.) 17 . Botanische Notiz DR. F. X. GUTENBRUNNER. k. k. Contumaz-Direktor in Qitoz. Im Julihefte Nro. 7 der Vereins-Mittheilungen vom vorigen Jahre Seite 124, lese ich in der dritten Centurie des „Her- barium normale Transylvanicum“ unter der Nummer 284: „Cardamine pratensis L. Die Pflanze ist entschieden die Cardamine pratensis der Siebenbürger Autoren; ob aber auch die Pflanze Deutschlands, muss ich sehr zweifeln, denn Koch sagt: flores lilacini raro albi; und Reichenbach: flores magni persicini, albido expallescentes. Die Farbe unserer: Pflanze ist aber rein weiss, und man kann. 10,000 Exemplare in die . Hand nehmen, bis man eines findet, welches unten einen sehr blass rosenrothen Schimmer hat. Auch die Var.: . Hayneana Welw. bei Reichenbach kann unsere Pflanze nicht. sein, denn diese soll sich von der Stammform durch „floribus minoribus albis“ unterscheiden; unsere Pflanze ist nicht im geringsten klein-, sondern gerade ausgezeichnet grossblüthig. Doceant viris docti.“ Nun habe ich zwar durchaus nicht die Prätension, für einen vir doctus gelten zu wollen, doch möchte ich folgende Notiz der Beachtung: werth halten. _ In Bodzau, hinter dem Contumazamte am linken Ufer der Bodzau, fliesst ein Bach, der Malompatak genannt wird. An dessen Ufern und der angrenzenden Wiese kommt Carda- mine pratensis sehr häufig, und zwar nach Auswahl colore roseo, persieino, lilacino vor, und würde eine, floribus’ albis eine Sel- tenheit sein. Dieselbe ist auch ausgezeichnet grossblüthig. Ich glaube darum nicht zu fehlen, wenn ich hierauf aufmerksam _ mache, weil Se. Excellenz Dr. L. Haynald, der frühere r. k. Nr. 1. 1865. - i8 Bischof von Siebenbürgen und dermalen Erzbischof von Car- thago, welcher bekanntlich ein sehr grosser Freund der Pflanzen- kunde ist, bei seiner Anwesenheit in Bodzau auf einem Spazier- gange gegen mich ausdrüklich seine Verwunderung über den seltenen und auffallenden Farbenreichthum der dortigen Uardamine prätensis aussprach. Möge sich zufällig .der vir doctus finden, der in der Lage wäre, die Bodzauer Uardamine. zu untersuchen, und die etwaige ATerschiblenkei derselben ‘von der Pflanze, welche in den übrigen Theilen Siebenbürgens und in Dentsch- land vorkömmt, zu bestimmen. Zugleich theile ich ei dass in demselben Thale,. am sogenannten obern Wasserfalle, nebenbei gesagt, einer inter- ressanten Kalksinterbildung, ein Standort der Soldanella mon- tana ist, und dass das etwa 2400 Fuss hoch liegende Bodzau überhaupt eine sehr schöne Flora besitzt. 19 Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt in Monat December 1864. (fünftägige Mittel.) Luftwärme in Graden n. R. Gh M. | N | 1 ma | Mittel re 7: 452° | —1.20° | —3.43° | —3.050° 6—10 Es 0.43. |- 3.98: |) 3.350 415 —312 | —0.48 ı —2.89 | —2.163 16—20 0.63. 1.95. F-. .0.12 0.900 2125 ur 924977. gig. 3.550 2631 Aa Isar I 643 |: 0a Mittel —4.258 |: 4.085 11-3500 | —2 Maximum : 3.90° (am 16. um 2h N.) Minimum : --9.60° (am 28. um 6h M,) | Luftdruck in par. Linien auf 0° reducirt Tae Zu i 6hM. | N. | {Oh A. | Mittel i— 5 324.94" | 324.93” | 325.19 | 335.020 6—10 324.52 323.98 | 324.08 | 324.193 11—15 322.32 322.08 321.64 | 322.013 16—20 320.67 321.20 321.56 321.143 21—25 322.68. | 322.79. | 323.24 322.903 26— 31 Ba | 30 323.623 Mittel | 323.200 | 323.144 | 323.180 | 323.165 Maximum : 327.29 (am 5. um 40h A.) Minimum : 318.10 (am 17. um 6h M.) _ Dunstdruck in par. Linien Feuchtigkeit in Prozenten Tage | a ae = 6h m. | 2 m. | ton a.| Mitten |6n m. |on m. |ton a.|mite 1— 5| 1.11%] 1.18“| 1.22]1.170“|0.85 0.65 |0.84 0700| 6—10| 1.02 | 1.54 | 1.32 [1.293 0.94 0.74 |0.96 0.880 141—15| 1.37 | 1.67 | 1.43 11.490 0.91 \0.87- 10.94: |0.907 16—20| 1.93 | 2.05 | 1.89 11.957 li0.91 \0.86 10.94 |0.903 21—25| 1.22 | 1.39 | 1.21 j1.273 10.88 [0.83 |0.86 10.857 26--31| 0.94 I 1.18 | 4.03 1.050 |0.95 0.89 10.94 |0.927 Mittel | 1.265 | 1.5021 1.350 11.372. \10.907 |0:807.!0.913 0.876 20 Nieder- || i Hr | Vorherseeiih | schlag || Ansicht des Himmels ae Tage |;, an le auge Windesrichtung | (Summe)]6h M. le h N {0h a. [mitten] 6h M [oh N. ion a (— 5] 0.08” || 4.0 | 4.0 | 4.0 | 4.00] oso | oso | oso | 6—10| 0.00 11 0.0 | 41.7 | 3.0. | 41.57|| ONO | ONO | ONO || 1—15| 2.44 || 9.9 1 7.6: | 7.0. | 8171 So |. so | SO I 16—20) 6.34 119.5 19.6 | 88 | 9.301 SO | SSO [so-sso 21—25| 0.00 4.0 16.8 | 5.0 | 5.27|| SO j[oso-sso| SSO | 20-31] 1.417 178 | 75 | 83 | 787] So | so | so I Mittel | 10.03 || 5,93 | 6.2 4| 6. aD 6.09 | SO |ono-ssojoxo-sso| ie | Besondere Anmerkun gen. | ea Anzahl und "Richtung ‚der beobachteten Winde: N. 4; 80.050. 3: 50.43; 8: 9 8W.0; W. 2; NW. 0. ’“ Tage mit Niederschlag: 3, 4. 13,; -14., 10.295 darunter fünf (3., 4., 13., 14., 29.) mit Schnee, und einer a mit nicht messbarem "Niederschlag. Grösste - innerhalb 24 Stunden Re Nieder- schlagsmenge: 6.34 (am 17.) Tage mit Nebel (in der Tiefe): 18., 29., 31. "Lichtkranz um den Mond: am 9. ug 12. Abend. | Das Monatsmittel der Temperatur war um 0.868° nie- driger, das Monatsmittel des Luftdruckes dagegen um 1.242 höher als das entsprechende Monatsmittel der vorausgegan- genen 13 Jahre. Bezeichnend ist für die Witterungsverhältnisse dieses Monats das weitaus überwiegende Vorherrschen der östlichen Luftströmungen; die: Folge davon war ein für den December verhältnissmässig hoher Barometerstand und eine geringe Anzahl von a Niederschlägen in diesem Monate. | L. R. Redaktion : Der Vereinsaussehuss. Buchdruckerei der von Closius’schen Erbin. ee ne zen ra een Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu HERMANNSTADT. XVI. Februar 1869. - Neo. 9, Inhalt : Vereinsnachrichten. — M. Fuss: Zur Kryptogamenflora Sieben- bürgens. — G. O. Kisch: Meteorologische Beobachtungen zu Bistritz. — Gabriel Wolff: Botanische Rückerinnerungen. — L. Reissenberger: Meteorologische Beobachtungen zu Her- mannstadt im Monate Jänner 1865. € Vereinsnachrichten “R für den Monat Februar 1865. TR ‚Mittels Zuschrift der hierländigen k. k. Finanz-Landes- Direktion ist dem Vereine vom hohen k. k. Finanz-Ministerium unterm 7. d. M. Z. 62462-2520 folgende abschlägige Entschei- dung bezüglich der laut den Vereinsnachrichten vom Monate Dezember v. J. eingeleiteten Verhandlung wegen Ankauf des ehemals Harteneck’schen Hauses zu Vereinszwecken zugekommen: „Das Finanzministerium, welches das gemeinnützige Be- streben des löblichen Vereins anerkannt, bedauert, dass es mit Rücksicht auf die im öffentlichen Lizitationswege erzielten günstigeren Zahlungsmodalitäten des Kaufschillinss von 15.705 fl. 6. W. für das Aerarial-Gebäude Nro. 409 in Her- mannstadt, und im Hinblicke auf die, bezüglich der Veräus- serung von ärarischen Realitäten bestehenden Directiven nicht in der Lage ist, dem Ansuchen des löblichen Vereins vom 25. October und vom 10. -December 1864 Z. Z. 37 und 58, um Ueberlassung des gedachten Hauses um den erwähnten Kaufspreis gegen Berichtigung desselben in zwölf gleichen Jahresraten, die gewünschte Folge zu geben. Die Beilagen der erwähnten Eingaben folgen im Anschlusse zurück.“ Für die Vereinsbibliothek gingen ein. | Jahresbericht des naturhistorischen Vereins in Zweibrücken 1864. Societa di Acclimazione e di Agricoltura in Sicilia. Parlermo 1864. . Zeitschrift der deutschen geolog. Gesellschaft XVI. Band 3. und 4. Heft. Berlin 1864. | 22 Il Raccoglitore, giornale della Societa d’ Incoraggiamente i in Padova, Serie T. Ne. -1-11, 1852 — “a Serie II. Anno 1863, Anno 1864 Nr. 111. Atti e Memorie dell’ i. r. „Sacioki agraria, in Gorizia Anno IV. Nr. 2—5 1864. Sitzungsberichte der k. Akademie der Wesonschafien in Wien, math. naturw. ne 1864. I. Abth. Heft a fi Abth. 21... Berliner entomol. Zeitschrift 1864, 3. und 4. Quartal Ve lungen der k. k. zool. bot. Gesellschaft in Wien 1864, Wiener entomol. Monatschrift 1864, 7—-12 ete. Österreichisches bot. Wochenblatt 1864, 73-19 .ehel Abhandlungen der - naturfor schenden Gesellschaft in Görlitz XL Band, 1864. h Abhandlungen der k. preuss. Akademie der Wissenchaften i in Berlin 1863. u Monatsberichte der k. preuss. Akademie der Wissenschaften in Berlin Jahrg. 1864. Verhandlungen der kais. Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher XXI. Band 1864. Die fossiien Mollusken des Tertiärbeckens von Wıen von ‚Dr. M.. Hörnes ‚II. Band Nr. 5 und 6. | (Im Tausche : gegen die Vereinsschriften) ‚Mehrere Separatabdrücke aus dem Jahrgange 1854 der Ver- handlungen der k. k. zool. bot. Gesellschaft ın Wien mit Abhandlungen von G. Ritter von Frauenfeld. Sui Serpenti Dane del Genere Tropidonotus Kuhl osser- vationi eritiche di Edoardo de Betta. Venezia 1865. Esame cwitico intorne de tri Molluschi del genere Glandina Ben, per Edoardo de Betta. Venezia 1864. (Geschenke der Herrn Verfasser). Als orden tliche Mitglieder traten dem Vereine bei die Herrn: Adolf Stoffel, Kaufmann in Hermannstadt. Blasius Kleeziak, Vice-Sekretär der k. k. Finanz-Landes-Direk- tion ın Zarra. Spiridion Brusina, Studirender in Zara. E. A. Bielz. 23 Zur Kryptogamenflora Siebenbürgens von > MICHAEL FUSS. Es wurden in der letzten Zeit noch nachstehende Krypto- gamen in Siebenbürgen theils aufgefunden, theils als bei uns vorkommend. nachgewiesen : Uredo utriculosa Corda: Alpe Üsorte bei Freck; Alpe Stiavu mixta Steud. auf Weiden bei Zood. verosz im Valie-Doamnithal bei Kerczesoara auf Polygo- num viviparum. Baricie Pers. Annasee, Öcsem bei Balän, Koron bei Rodna chur. | Segetum Pers. var. Avenae auf Avena sativa bei Giresau am „halben Weg“. destruens Schlecht auf Setaria glauca bei Giresau „vor des Pal Gerg seinem Eck“. en” violacea Pers. auf Saponaria offiecinalis bei Neudorf, Gi- resau auf dem Friedhof (am letztern Ort alle Jahre sehr häufig). : a Wallr. var. Libanotis auf Libanotis montana bei Giresau oberhalb der Weinberge. | Leguninosarum Röhst. var. Fabarum auf Faba vulgaris bei Grossscheuern, Giresau bei den „Hemmereisern“. Vitellinae DO. auf Salix Vitellina ber Tallmesch, Giresau in der „Röjjerkel®. Potentillarum DU. auf Potentilla-Arten bei Rothberg. Rinanthaceorum DC. var. Rhinanthorum auf Atectoro- lophus-Arten bei Giresau im „Apeswinkel*. _ miniala Pers. auf Rosa canına bei Giresau am „hohen Bere. , esse Pers. auf. Rosa centifolia bei Freck, Giresau im Pfarrgarten. | fulva Schum. var. Sonchorum auf Sonchus arvensis bei Grosscheuern in den „Baumgärten“. linearis Pers. auf Triticum vulgare bei Giresau. candida Pers. var. Cruciferarum auf Capsella Bursa pa- storis bei Hermannstadt auf der Allee. Aecidium Convallariae Schum. auf Convallaria majalıs und Polygonatum latifolium bei Hammersdorf, Giresau in den W eingärten. | " „ Compositarum Mart. var. Tussilaginis auf Tussilago Far- fara bei Grossscheuern, Zood, Giresau in der „Hill“. . R Sat. - 24 Aecidium Urticae Schum. auf Urtica dioica bei Hermannstadt auf der Allee. i \ Violae Schum. auf Viola declinata auf der Alpe Butian bei Kerczesoara. | Ranuncalacearum DC. var. Clematidis auf Clematis erecta bei Hermannstadt im „jungen Wald“. elongatum Lk. var. 'Rhamni auf Frangula. vulgaris. be Giresau in den Weingärten. | Puceinia Betonicae DC. auf Betonica hirta bei Giresau im Pfarrgarrten und auf dem „hohen Berg“. Galiorum Lk. auf Galium pusillum auf dem Öcsem bei Balan Apel. gun ah er „ Aethusae Lk. auf Aethusa Uynapium bei Hermannstadt im „Lectorgarten“, bei Grossscheuern, Giresau im Pfarr- garten. ar nah ur „ Prunorum Lk. auf Prunus domestica und insititia bei Giresau im Pfarrgarten. | Phragmidium incrassatum Lk. var. Rosarum auf Rosa centi- | folia bei Giresau im Pfarrgarten. 4 var. Ruborum auf Rubusarten ‘bei Giresau am „hohen Berg“. | oblusum 8. et K. var. Potentillae auf Potentilla argentea bei Salzburg. Tubereularia. vulgaris Tode auf abgestorbenen Aesten von Ribes rubrum bei Giresau im Pfarrgarten (in jedem Jahre sehr häufig). 7 b, k,anosa nivalis Fr. unter schmelzendem Schnee im Frühjahr 1863 bei Giresau sehr häufig. Rhizomorpha subcorticalis Pers. unter der Rinde abgestor- SW Stümme von Fagus silvatica bei Giresau am „hohen SE | Il | Dal an nervale Kunze auf Tilia parvifolia bei Gross- scheuern im „jungen Busch“, Giresau in der „Röjjerkel*. pyrinum Fr. auf Malus domestica bei Holzminden ım Pfarrgarten. Vitis Fr. auf Vitis vinifera bei Giresau in den Wein- bergen (alle Jahre auf jedem Blatt). | Penicillium glaucum Lk. auf faulenden Esswaaren bei Her- mannstadt. Botrytis vulgaris Fr. auf faulenden Esswaaren bei Hermannstadt. Mucor Mucedo L. auf altem Brod bei Hermannstadt, Giresau. Rhytisma Onobrychis DC. auf Lathyrus tuberosus bei Broos Unvericht. acerinum Fr. auf Acer compestre bei Giresau in der „Röjjerkel“. Dothidea Ribesia Fr. auf abgestorbenen Aesten von Ribes ru- brum bei Giresau im Pfarrgarten. ” ” » #19 ” ” 25 Polystigma rubrum DC. auf Prunus domestica und insititia bei Giresau im Pfarrgarten und den Weingärten (jedes Jahr häufig). 2 er DC. auf verschiedenen Gräsern; bei Gross- scheuern auf dem „Wuäsem“, bei Giresau im „Kirpoch“. betulinum Lk. auf Betula alba bei Zood. Sphaeria Coryli Batsch auf Corylus Avellana bei Giresau am „hohen Berg“. | „ myriadea DEU. auf trocknen Blättern von Quercus-Arten bei Giresau am „Kupen“. „ fimbriata Pers. auf Carpinus Betulus bei Giresau am „hohen Berg“. \ „ Ribis Tode auf trocknen Aesten von Ribes aureum bei Hermannstadt auf der Allee. | „ fragiformis Pers. auf dürren Aesten und Rinde von Fagus silvatica auf dem Götzenberg. bei Michelsberg. Poronia punctata Lk. auf trocknem Kuhmist; Schässburg B gt., Hammersdorf. | | Nectria sanguinea Fr. an Buchenrinde,; Poiana Niamtzului bei Freck. | | Ilosporium roseum Fr. auf Parmelia-Arten bei Michelsberg. Erysibe comata Lk. auf Evonymus europaeus; Giresau im Pfarrgarten. OR | s „ holosericea Lk. auf Astragalus glycyphyllus; Giresau im „Arlswald“. | „ lamprocarpa Lk. var. Plantaginis auf Plantago major; Giresau.ım „Olliemoorwald“. „ eommunis Lk. var. Cucurbitacearum auf Cucurbita Pepo; Giresau an der „Grenze“. x a ‚var. Solanacearum auf Verbascum austriacum ; Giresau vor der Schule. % » . var. Umbelliferarum auf Heracleum Sphondy- bium; Neppendorf auf dem Friedhof; auf Chaerophyllum bulbosum, Grossscheuern im „Kirchenwald“. - 5 var. Lesguminosarım auf Melilotus_ petitpier- riana; Salzburg, Giresau Szakadäter Weg. = = var. Polygonearum auf Polygonum aviculare; Giresau in dem „Zerrutschten® bi E var. Cruciferarum auf Sinapis arvensis bei - Giresau an der „Grenze“. -- = var. Ranunculacearum auf Aquilegia vulgaris; Giresau im Pfarrgarten. „ bicornis Lk. auf Acer compestre; Griresau in der „Röjjerkel“. '„ adunca Lk. var. Salicum auf Salıx-Blättern; Giresau in der „Röjjerkel“. | | 26 Spermoedia Clavus Fr; var. Sesleriae auf Sesleria-Arten; ohne Standort Schur. Selerotium durum Pers. an trocknen Kräuterstengeln; Gross- scheuern. tenue Schur (n. sp., solum nomen !) auf, Sesleria-Arten ohne Standort Schur. Tuber Cibarium Sibth. Thordaer Comitat Ba Lycoperdon gemmatum Batsch. Kastenholz in den „Sträuchen“. „ :Bovista. L. Thordaer Comitat Ercsei. Bovista plunbea Pers. Butian bei Kerczesoara. Plecostoma. striatum Dsv. auf 'Tannennadeln im Brukenthal- schen Garten in Freck. Peziza coccinea Jacg. Hammersdorf in den „breiten Hecken“. Telephora querceina Pers. auf. abgestorbenen Zweigen von Quercus-Arten; Holzminden im „Knechtbusch“. Daedalea unicolor Fr. an faulenden Stämmen von Fagus sil- vatıca; Poiana: Niamtzului bei Freck. - 5 quereina Pers. an Quercus-Stämmen; Hermannstadt Kay- ser; Butian bei Kerczesoara. _ Polyporus versieolor Fr. an faulenden Stämmen ; Predjäl bei Kronstadt Özekelius; Picsoru Szurului ; Poıana Niam- czului. bei Freck; Giresau am „Kupen“. ; '„ hirsutus Fr. an faulenden Stämmen; Butian bei Kereze- soara; Giresau im „Arlswald“.. „ sulphureus Fr. an "trocknen. Stämmen; Butian bei Ker- zesoara. » giganteus Fr. an Stämmen von Malus domestica; Giresau | im Pfarrgarten. „ perenmnis Fr. Butian bei Kerczesoara. Ponus stypticus Fr. an Eichenpfählen; Giresau im Pfarrhof. Morasmius epiphyllus Fr. auf faulenden Eichenblättern; Ka- stenholz in den „Sträuchen“; Giresau am „halben Weg“. Cantharellus eibarius Fr. Kastenholz in den „Sträuchen“; Gi- resau am „Kupen“. Coprinus soboliferus Fr. Giresau im. Pfarrgarten. Agaricus campestris-L. Szecsel; Giresau im „Apeswinkel“. „ Jlateritins Balsch. an alten Stämmen;: Butian bei Ker- czesoara. | | „ Procerus Scop. Giresau im Pfarrgarten ; am „hohen Berg“. lıepra viridis Schur an alten Baumstämmen ; Giresau im Pfarr- garten. Variolaria communis Ach. an alten Stämmen von Quercus: Grossscheuern im „jungen Busch“; von Fagus: Poiana a bei Freck; Giresan | im „Arlswald“. 27 Variolaria lactea Ach. an Felsen von Glimmerschiefer : Götzen- berg bei Michelsberg; Alpe Fundu Bulli bei Kerczesoara. Lecidea parasema Ach. an der Rinde alter Stämme; Hermann- stadt im „jungen Wald“; Michelsberg am „Kotzgrood“; Holzminden im „Knechtbusch“; Giresau im „Olliemoor- wald“ (überall sehr häufig). „ geographica Schaer. Alpe Kuhhorn bei Rodna Salzer. & ” var. atrovirens an Grlimmerschieferfelsen : Alpe Fundu Bulli bei Kerczesoara. „ confluens re Alpe Kuhhorn bei Rodna Salzer. Biatora byssoides Ach. var. carnea Giresau in der „Hill“. Cladonia macilenta Hoffm. Annasee Sehur. „ eornuta Fr. Alpe Bulla am See bei Kerczesoara. „ pyxidata Hoffm. Grosspold Neugeboren. „ rangiferina Holm. Hargitta Fronius; Butian bei Ker- czesoara. „ vermieularis Ach. Alpe ER bei Törzburg Andi Salzer. \ Stercocaulon paschale Ach. Ojtozer Pass Bst. Gyrophora vellea Ach. var. hirsuta an Glimmerschiefer; Alpe Fundu Bulli bei Kerczesoara. ‚ Usnea barbata Fr. Borszek Salzer; Bucsecs bei Törzburg Kotschy; Butian bei Kerczesoara. ” var. hirta Hermannstadt Sigerus. „ longissima- Ach. Kerczesoaraer Glashütte Kladni. Bryopogon ochroleucus Lk. Hargitta Bst. Euernia prunastri Ach. an alten Stämmen: Götzenberg bei Michelsberg; Hermannstadt im „jungen Wald“. _ Cetraria jJuniperina Schaer. var. prunasiri Annaasee ; Büdös, ‚Kukujszäsz Schur. | „ nivalis Ach. Alpe Arpäs mare Heufler. „ islandica Ach. Fogarascher Alpen Skerisoara, Valie Zim- beth Kotschy; Thordaer Alpen Ercsei; Vurfu Oancsi bei Ober-Sebes; Bullasee bei Kerczesoara. Solorina erocea Ach. Alpe Vurfu Lutzulu Bet. Peltigera polydactyla Flik. Kerczesoaraer Glashütte. Siiecta amplissima Rbhst. Arpas mare Heufler. Parmelia parietina Duf. Alpe Kuhhorn Salzer. _ „ ceratophylla Wallr. var. physodes an alten Eichenstäm- men; Grossscheuern im „jungen Busch“; Hermannstadt im „jungen Wald“; Holzminden im „Knechtbusch“. „ ‚stellaris Fr. an Baumstämmen: Giötzembrich bei Michels- berg; Hermannstadt im „jungen Wald“; Giresau ; im Pfarr- garten; Kastenholz in den „Sträuchen“. m vitellina Ach. an Kalktelsen: Poiana Niamezului bei Freck;.an alten Schindeln Giresau im Pfarrhof. 28 Durch die zuvorkommende Güte des Herrn J. I uratzka, der eine Sendung siebenbürgischer Moose mir zu bestimmen so freundlich war, bin ich in der Lage, auch diesen so inte- ressanten Theil unsrer Flora theils mit neuen Standorten, theils. mit für unsere Flora neuen Arten (welche mit einem Sternchen bezeichnet sind) zu bereichern. Möchte das nicht geringe Re- sultat jüngere Kräfte zum Studium dieser Pflanzen aneifern. Scoparia nemorosa N, a E. Schässburg im „Fuchsloch“ B;; an feuchten Felsen auf der Kerczesoaraer Glashütte. Radula complauata _Dum. am Grunde von Bäumen und Sträu- chern : Hammersdorf im „Formenthal“. Pellia calycina N. a E.* an nassen Felsen: Ports Ker- czesoaraer Glashütte er Marchantia pelymorpha I. Heltau Sigerus. Fegatella conica Corda Broos Unvericht; Heltau am re bach*-Sıgerus. . Rebonillia hermisphaerica Raddi an nassen Ralkfälsen. bei Porcsesd. Sphagcnum eymbifolium Dill. var. Sahpaltdane Olähfalu B. „ fimbriatum Wils* auf Sumpfboden der Alpen: Zuibins- jäser, Osorte, Avritsel bei Freck. Schistidium apocarpum Br. et Sch. Olähfalu: B. Grimmia pulvinata H. et T. auf Ziegeldächern in Herrianelan „ .Poniana Sm.“ am Felsen der pen Albie bei Kerczesoara. „ ovata W. et M. Hargitta B. Racomitrium sudeticum Garov. Guttin B. Orthotrichum anomalum Hdg. Schässburg B.; in. Ritzen der Glimmerschieferfelsen auf dem Giötzembrich. „ fallax Bruch.“ an Robinienstämmen, Schindeldächern bei Hermannstadt; an Weidenstämmen Be Giresau. „ speciosum N. @ E.* auf einem Schindeldache bei Her- _ mannstadt; an Eichenstämmen bei Giresau. ® stramineum n * ohne Standort B. „ pallens Bruch.?’* an Baumstämmen: Hammersdorf im „Kirchenbusch“ und „Formenthal“. „ Jleiocarpum Br. et Sch. an Sträuchern und Stämmen : Michelsberg am „nussbaumenen Grood“; Griötzembrich ; Giresau am „hohen Berg“. en appendieulatum Schmpr.? auf Schindeldächern Her- mannstadt im „jungen Wald“, Ulota Hutchinsiae Schmpr.* Berg Balos B. „ erispula Brid.* an Sträuchern am „Nussbaumgrood“. Weissia crispula Hdg.* Hargitta B. in Felsenritzen und auf der Erde in den a a Albie; Valie-Doamnithal bei Ker- czesoara; ÜUsorte, Szuru bei Freck; Präsbe. 29 Dieranum flagellare Hdg. Berg Beles B.; Giötzembrich. scoparium Hdg. Wolkendorf B. auf der Erde: Gross- scheuern im „jungen Busch‘; Butian bei Kerczesoara; - Arpäs mare. fuscescens T'urn.* Guttin B. | „ undulatum Ehrh. auf der Erde: Giötzembrich. Dicranella varia Schmpr. Läzarfalva B. . „ heteromalla Schmpr. Leblang ; Cziblesz B. Dicranodontium aristatum Schp. et 'Sp. =? Berg Beles B. Ceratodon purpureus Brid. Berg Beles B. auf der Erde: Neu- dorf in der „Kuhweide“; Rodna bei dem Dombhäter ‘Sauer- brunnen; Hermannstadt im „jungen Wald“; Grossscheuern im „jungen Busch“. Leptotrichum pallidum Hmp. Schässburg im „Siechenwald“ B „ glaucescens Amp. Guttin B. Distichium inelinatum Br. et. „Sch Berg Beles B. Pottia truncata Br. et Sch.“ var. major ohne Standort B. Desmatoden latifolius Brid. auf der Erde: Butian bei Ker- czesoara. Barbula membranifolia Schultz.” ohne Standort B. „ tortuosa W. et M. Berg Beles B. „ muralis Timm. an en Hermannstadt auf der Pro- menade. er ® var. b. incana auf der Erde: Giötzembrich. „ yar..c. aestiva an Mauern: Hermannstadt auf der Promenade. Syntrichia subulata W. et M. Hammersdorf Sig. F.; auf der Erde: Giötzembrich; Michelsberg am „Nussbaumgrood“. „ ruralis W. et M. Schässbure B. Eucalypta vulgaris Hag. Michelsbere an der „Burg“ auf derErde. Webera.elongata Schwgr. auf der Erde: Butıan bei Kerezesoara. „ nutans Hdg. auf, der Erde: Grossscheuern im „jungen Busch“. „ albicans Schmpr.* auf Sum fboden der Alpe Fe Leptobryum pyriforme Schmpr. a Bryum bimum Schreb.* ohne Standort B. „ Pallescens Schwgr. Hargitta B. -„ eaespititium Z. Schässburg B;; Hammersdorf Sigerus; an Mauern und auf der Erde: Hermannstadt auf der Prome- nade; Grossscheuern im „jungen Busch“; Baänyabük ; ‚Strimbe bei Rodna. * „ Argenteum L. Hammersdorf Sigerus; Rodna beim Dombhäter Sauerbrunnen. Mnium punetatum Adg. Valie Dobri Unvericht; auf der Erde: -Talmatsch auf dem „Stein“. „ undulatum Hdg. auf der Erde: Schässburg im „Fuchs- loch“ B.; Hermannstadt jenseits des „Schiewes“. ” ” ” 30 Mnium rostratum Schwgr. auf der Erde; Präsbe; Hammers- dorf im „Hehwes“. nt | „. euspidatum Adg., an Baumstämmen und auf der Erde: Grossscheuern in den „Baumgärten“; Neudorf im „Raupen- busch* und in der „Kuhweide“; Hermannstadt im „jungen Wald“. | | „ stellare Hdg. auf der Erde in den Voralpen: Giötzem- brich; Präsbe. ya ” Bartramia ithyphylla Brid. auf der Erde in den Alpen: ÜUsorte bei- Freck ; Podritsel bei Arpäs; Präsbe bei Zood. „ pomiformis Brid. auf der Erde: Präsbe; Hammersdorf im. „Formenthal“; _Giötzembrich; Bergzug Prehodistie beim - Rothenthurmpass. - HOHER | „ erispa Sw. Schässburg B. auf der Erde: Michelsberg an der „Burg“; Westen am „Berge“. - Funaria hygrometrica Hdg. auf der Erde: Rodna beim Domb- häter Sauerbrunnen; Hermannstadt im „jungen Wald“; Grossscheuern im „jungen Busch“; Giresau am „halben Weg“ und am „Kirtzumer“; Kerczesoaraer Glashütte. » hygrometrica Hdg.- var. patula® auf der Erde; Hermann- stadt im „jungen Wald“. u‘ Atrichum undulatum P. B. auf der Erde: Neudorf im „Rau- penbusch“; Michelsberg am „Nussbaumgrood“; Hammers- dorf im „Formenthal*. _ i „ undulatum P.: B. var. b. abbreviatum®* auf der Erde: Neudorf im „Raupenbusch“. | Oligotrichum hereynicum DC. auf der Erde: Butian bei Ker- czesoara. | Pogonatum atroides Brid. auf der Erde in den Voralpen: - Gurrariului; Präsbe; Giötzembrich. „ urnigerum Brid. auf der Erde: Berg Rozsa B.; Michels- berg im „Rosengarten“. „ alpinum Brid. Berg Rozsa; Bucsecs B.; Hunyader Alpen Unvericht.. Polytrichum sexangulare Floerke Piroska B. „ Piliferum Schreb. Hargitta B. „ Juniperinum Willd. auf der Erde: Giötzembrich. „ strictum Menzics Hargitta; Beles B. | Theecidium delicatulum Br. et Sch. auf der Erde: Hammers- dorf im „Formenthal*; Kastenholz bei den „Hundert Bücheln“, Hylocamium splendens Br. et Sch. auf der Erde: Berg Beles B.; Tomnatik bei Resinar. „ triqueirum Br. et Sch. auf der Erde : Schässburg B.; Präsbe. Hypnum cupressiforme L. auf der Erde am Grunde der Stämme: Michelsberg; Neudorf im „Raupenpusch“. 31 Hypnum nemorosum Koch.* Arpas mare Juratzka. „ uncinatum Hdg. Hargita Be „ Crista castrensis L. Berg Beles B. „ commutatum Hdg. Oitozer Pass B.' „ Schreberi Willd. auf der Erde: Berg Beles B.; Giö- tzembrich. | | „ euspidatum L. Schässburg im „Siechenwald“ B. „ Ppellueidum Wels.“ ohne Standort B. „ Haldonianum Grev.* an morschen Stämmen: Michelsberg am „Kotzgrood“. „ reptile Mich.“ an Stämmen; Giötzembrich. „ Heufleri Juratzka“* Arpäs mare Juratzka. Plagiothecium silesiacum Br. et.Sch.“* an morschen Stämmen: Butian bei Kerczesoara. Eurhynchium strigosum Br. et Sch. auf der Erde: Michels- berg am „Kotzgrood“. Amblystegium serpens Br. et Sch. an alten Stämmen: Har- ' gıtta, Beles B.; Grossscheuern in. den „Baumgärten“; Rothberg in der „Harrekel“. „ Fiparinm Br. et Sch. am Rande der Bäche: Schässburg am „Eichruk* B.; Neudorf im Pfarrgarten am „Bassin*. „ Juratzkanum Schmpr.* an alten Stämmen: Grossscheuern ‘in den „Baumgärten“. Brachytheeium salebrosum Br. et Sch. an alten Stämmen und auf der Erde: Grossscheuern in den „Baumgärten“; Neu- dorf im „Raupenbusch“. .ü MR „ velutinum Br. et Sch. auf der Erde: Schässburg B.; Hammersdorf im „Kirchenwald“; Giötzembrich ; Giresau am „hohen Berg“. - „ glareosum Br. el Sch. auf.der Erde; Giötzembrich. Camptothecium nitens Schmpr. Maros-Väsärhely B. Pyloisaea polyantha Br. et Sch. an Stämmen; Hammersdorf in den Weingärten; Michelsberg am „Nusskaumgrood“. Jieskea polycarpa. Ehrh. auf einem Schindeldach bei Galfalva. Anomodon viticulosus H. et F. Hargitta, Fogarascher Alpen B. Fontinalis antipyretica L. im Zoodflusse bei Zood. 32 Men e\g Kernen SREzR Meteorologische Beobachtungen | zu Bistritz s "von: | G. 0. KISCH. —— Meteorologische Beobachtungen zu Bistritz | im Monat August 1864. (fünftägiges Mittel. Luftwärme in Graden n.R. | Tage Fr | | 6h M. | 2h N. 10h A. | Mittel 1-5 | :10.62° | 18.980 | 13.24° | 14.280° 6-10 41.70 20.08 16.08 16.153 115 I 10 9.607 1620 10.46 | 16.44 11.68 12.860 21-25 14.42 20.54 |: 16.148 17.047 26— 31 er: 8.62 13.15 9.65 10.473 I - Mittel 10.720 | 16.651 | 12.561 | 13.311 Maximum: 22.90 (am 24. um 2n N.) Minimum : 5.0° (am 31. um 6h M.) Luftdruck in Par. Linien auf 0° redueirt Tage, Di | om | m. | ma | mitte 4-5 | 324.43” | 324.18” | 324.35” | 324.320” 6-10 | 323.36 | 322.76: | 322.43 | 322.850 11215 320.45. | 320.86 | 321.08 | 320.797 1620 322.07 | 321.95 | 322.26 | 322.093 ! 41-25 322.84 | 322.74 | 323.16 | 322.913 2631 324.73 | 324.72 | 324.79 | 324.747 Mittel 323.036 | 322.929 | 323.069 | 323.011 Maximum : 326.77'“ (am 31. um 6h M.)- Minimum : 317.91” (am 14. um %h N.) 33 Dunstdruck in par. Linien Relative Feuchtigkeit 6h M. 6h M. {0b A.| Mittel 1— 5| 4.07%| 4.49°| 4.67“}4.410” || 81.1 [46.2 | 74.9 |57.40 6—10| 4.57 | 5.41 | 5.70 15.227 183.2 | 49.4 | 74.0 168.87 | t11—15| 3.76 | 3.89 | 3.53 13.727 ||86.0 | 77.2 | 79.8 [81.60 16—20| 4.40 | 5.21 | 4.41 |4.673 ||87.9 165.2 | 80.4 177.83 21—25| 5.79 | 6.06 | 6.42 16.090 ||85.1 | 56.0 [81.8 174.30 26—31| 3.70 | 4.32 | 3.76. 13.927 ||86.1 | 72.6 |81.1 |79.9 | Mittel | 4.359| 4.878| 4.717 [4.651 ||84.94| 61.49| 78.76175.0 Maximum 7.18“ (am 24. um 10h A.) ||Max. 96.8 (2.15. um 6hM.) - | Minimum 2.67“ (am 31. um 6h M.) |jMin. 41.8 (a. 1. um 2p N.) 2h N. EN I10n a. | mitte an w Nieder- 2 Vorherrschende Tase schlag Ansicht des Himmels Windesrichtung 5° lin par.L. (Summe))| 6h M. |2h N. It0n 1. [Mittel 6h M. 2 N. 110% r I 1— 5| 2.60” || @.8 | 2.2 1.0.0 | 1.0011. No | sw | sw 6—10| 0.06 2.0.26 EN SW SE SW 4115 28.12 119.0. 110.0 | 7.0 | 9.0011 NO -|swno | SW ‚16—20| 5.10. || 88 | 4.8 | 5.4 | 6.33 N SW | SW 21—25| 1.04 2.34| 2.0 | 4.6 | 3.413|| SW 1 sw. | NO 20-31 | 10.00 IL. 7.0:39 I TRaANSSW | SW.-KNO. | Mittel | 46.92 5.4 | 5.0. [41 | 4831| NO | SW | SW Besondere Anmerkungen. Zahl und Richtung der beobachteten Winde: 5 N. 7 NO. 17 SW.5 8.5 NW. Athmosphärische Niederschläge fanden res 2, DD, 18277145102 9902 18,'20,, 21, 225 a, wir Grösste Niederschlagsmenge innerhalb 24 Stunden 11.74 am 12 34 "Meteorologische Beobachtungen zu Bistritz Tage: 6h M M. B 2h N. geh A. | Mitte! | on I 1.79 | 19.100 | 40.610 | 12.5000 | il 10.44 16.02 11:26 I 12a73n 115. | 10.60 19.69.°17..19.04. 17 14.4000 16-20. 178.47 1° 18.45 |; 10.38 , | 12.433 A125 9.79% |... 21.92 12.48 | 14,730 26-30 4.08 10.15 | 528 6.503 Mittel 8548] 17.605 | 10.312 |. 12.155 Kfünftägiee Mittel, A Luftwärme in Ben n. BR. im Monat September 1864. Maximum : 24.200 (am 22. um ?2h N.) Minimum : 0.60° (am 29. um 6h M.) Luftdruck in par. Linien auf 0° reducirt T as \ ; . 1 | 6h M.. | 2% N. | {0h A. | Mittel 15 324.40 | 324.0%“ | 323.85 | 334.090” 6—10 324.00 , | 324.41: | 324.36 1: 324.257 1115 323.99 | 323.45 | 323.60 | 323.680 16—20 | 323.67 | 323.60 | 323.58. | 323.617 2125 324.44 | 324.27. | 324.43 | 324.389 26—30 324.61 .:]. 324,04 4.324.355. | 324.833 Mittel 324.185 | 323.965 | 324.028 | 324.059 * Maximum : 326.95 (am 29. um 6h M.) Minimum : 321. 33 (am 30. um 2h N.) x Dunstdruck i in par. kabe Pu chlickett, in Prozenten are emm wen ge 02 u ur 0 Er 6h M. 2h N. |10» a.| mie | Ar | Mittel |/6h M. ja. [6 N. jen n. Jon a | A Mittel 1-5 | 3 48 a a I Ba aan 37. 37.6. 51:5 186.8 75. 13. 6—10| 457 | 5.09 14.72 14.793 |\92.1 166.8 189.4 182.77 11—15 454 9.78. |'4.838 19.050: 190.4 154.9 186.3 177.27 4620| 3.70 | 5:37 .1-4.29 14.453 83.1 158.2 188.0 176.43 21—25| 4.69 | 5.85 ..| 4.89 5.143 187.6 149.2 184.0 173.60 36-50| 2.69 | 3.78 | 2.62 be 897 [75.4 813 [82.13 Mite 3.945 | 5.167 4.287 [4.466 88.42 |59.30 !85.95 177.89 Max. 98.1 (a. 29, um 6h M.) Maximum 6.91” (am 24. um 2h N.) Min. 33.9 (a. 14. um 2h N.) Minimum 2.07“ (am 29. um 6h M.) Nieder- IN Vorherrschende | schlag Ansicht des Himmels Windesrichtung | 5° | in par. L. ||— — | (Summe)j6h M. on N. Item A.|Mittel 6hM. Bi N. 110% A. 4 5| 0.00” 1 2.2 | 2.4 | 1.4 | 2.00|| No |w.nw! No 6—10| 1.08 194 | 6.4 144 1673| NO | NW | NO 1—15I 0.73 120-140 128 12.931 No |. sw I.No 16—20! 0.00 12.0 12.2 141.8 1 2.00|| NO NO | NO 2{—25| 0.00 108 11.6118 1140| NO | sw | No 25—30| 0.70 1148 | 6.4 | 2.0 | 4.40||sw.NO} Sw | No ! 3.531 3.83| 2.37| 3.24|| NO | sw | NO | ‚Mittel | 2.51“ || 3.53 Besondere Anmerkungen. Zahl und Richtung der beobachteten Winde : N. 1, NO. 39, SW. 16, W. 4, NW.5. : ie Athmosphärische Niederschläge fanden statt am 6., 8., 9., 12., 15. 16. und 30. in Form von Regen; am 30. war der Nie- derschlag nicht messbar. Thau am 8. und 9. Grösste Nieder- schlagsmenge innerhalb 24 Stunden 0.70 am 26. Am 22. Wetter- leuchten in SW. Grösste Barometerschwankung am 29. und 30. Das Barometer stand nämlich am 29. 6h M. auf 326.25 und am 30. 2h N. auf-321.33°°. | Botanische Rückerinnerungen | von b | GABRIEL WOLFF, - Apotheker in Thorda. a Zu Ende Mai 1858 kam mir bei einem Ausfluge in der Thordaer Kluft durch die dortige Müllerfamilie ein noch nicht _ blühendes Allıum zur Hand, welches sie als Knoblauch ver- speisten; auf meine Frage erklärten sie mir, dass solches an der steilsten Wand ober der Mühle wachse. Bei einer spätern dieserwegen unternommenen Excursion, liess ich durch den Müllerburschen von diesem Allium — gegen eine kleine Ver- gütung — holen. Selbst dahin zu steigen durite mir nicht ein- fallen, da mir schon die Passage des Jungen schauderte; er brachte mir einige bewurzelte vergilbte Fruchtexemplare her- a6 unter. Meine geringen botanischen Werke reichten zur Be- stimmung dieses Allıums nicht hin. Ich sandte dieserwegen zwei Exemplare davon an meinen Freund Janka nach Wien, der es sogleich unternahm dieselben zu bestimmen, und mit ‚Exemplaren des Herbariums des Museums vom classischen Standorte zu vergleichen; gar bald erhielt ich die freudige Ant- wort, dass ich in dem Allium obliquum L., wofür er dasselbe bestimmte, einen neuen Fund gemacht habe, als dessen bisheriges Vaterland Sibirien, die altaischen Gebirge, die Songarei und die Kirgisen-Steppen bekannt wären. Im darauf folgenden Jahre ver- schaffte ich mir um Mitte Juni vollkommen blühende Exem- plare, deren Charactere genau der Ledebour’schen Beschreibung entsprachen; Janka hat dieses Allium, nach getrockneten Exem- laren von mir; in der Linnaea 30. Bd. V. Heftes umständlich Be aber den Fundort anzugeben vergessen. Dieses Allium konnte ich für das Herbar nur durch Ein- tauchen der Zwiebel während einiger Sekunden in siedendem Wasser präpariren, wobei der durchdringende Knoblauchgeruch sich reichlich entwickelte und dem Papier dauernd mittheilte. In eben diesem Jahre Ende April hatte ich auf der Platte der Thordaer Kluft zwischen Sträuchen, das Thlaspi cochlea- riforme DO. ın Blüthe ziemlich häufig aufgefunden, welches Hr. Schur auch am Kapellenberg bei Kronstadt beobachtet haben will, und als Thl. longeracemosum benannt hat. | Ein. Ausflug auf den- Szökelykö bei Thoretzko. Den Szekelykö hatte ich noch nie besucht. Diess sollte am 12. Juli 1859 geschehen, indem ich denselben Morgen — welcher für diese Jahreszeit sehr fühlbar kalt war — mich mit meinem Sohne und einem Freunde nach Thorotzko auf- machte, wohin wir nach vierstündiger Fahrt um 9 Uhr an- langten. Von dieser Excursion hatte ich mir viel versprochen, was auch bei einer solchen interessanten Partie vorausgesetzt werden durfte; ich hatte indessen einen falschen Schluss gemacht, wie dies die Folge erwiess, denn unsere Tour war ganz der Weide preisgegeben. | . Zwei Wege führen aus Thorotzkö zur Platte des Sze- kelykö; der eine geht unten um den Felsen allmälıg aber doch steil bergan; der andere führt vis & vis dem Orte durch eine Wasserrinne gerade steil hinaus; wir wählten den letzteren kür- zeren, aber bei weitem ermüdernden, über Felsblöcke und star- kes Gerölle Auf diesem Wege sahen wir ausser einigen ver- stiimmelten Hieracium alpinum L. und Cerastinum eiliatum W.K. 37 gar nichts Blühendes; an den senkrechten — gegen Norden ge- richteten — Wänden, in unerreichbarer Höhe ruhten gesichert viele mitunter grosse verblühte Pölster der Saxifraga Roche- liana Sternb., welche zu Ende April im schönsten -Flore ste- hend gewiss auch der schönste Schmuck dieser sonst kahlen Wände sein mögen. Ad vocem, dieser Saxifraga füge ich hier noch die Bemerkung bei, dass die Blüthen derselben vor der Paa- rung schneeweiss sınd, dann aber allmälig in hellrosa übergehen. Auf die schiefe Platte gelangt — wo übrigens alles kahl gefressen war — genossen wir die herrlichste Aus- und Fern- sicht; besonders heute war die ‚ganze östliche und südliche Karpatenkette im ganzen Umrisse bis auf die Hauptthäler deut- lich sichtbar. Schon dieser Genuss — bei sonst angenehmem Wetter — entschädigt die gehabte Mühe. | An Pflanzen konnte ich aus gefährlich zugängigen Felsen- partien nur Dianthus petraeus W. A., Cyanus_ rupestris. Bgt., Thymus comosus Heuff. und das eben in vollster Entwicke- lung stehende Alyssum argenteum Witm. sammeln. Nachdem wir ausgeruht hatten, nahmen wir den Rückweg, über den Hidasy Geszteg”), welcher zwar ein grosser. Umweg war, den wir aber nicht scheuten, da es bald abwärts gehen sollte. Gleich zu Anfang des Geszteg geriethen wir in einen Waldweg, welchen wir so lange verfolgten, bis uns an einer unvermutheten Einzäunung rechter Hand eine üppige noch un- berührte Flora entgegenlachte. Wir verliessen nun den Weg und stiegen über eine Felsenmauer an der Lehne aufwärts. Kaum hatte ich zwischen gelichteten -Hasel- und Eichensträuchern 100 Schritte gemacht, als ich vor einer 5 Fuss hohen Compo- site stehen blieb, ich traute kaum’ meinen Augen, es war die verblühte Senecilis glauca Gärtn. ganz so wie am Koron bei Rodna, nur üppiger; meine Ueberraschung und Freude kann sich jeder Botaniker denken. Fleissig herumsuchend gerieht ich bald zu jener Stelle, wo sie gesellschaftlich in vielen Pracht- Exemplaren beisammen waren, leider alle verblüht, aber noch nicht saamenreif; ich hatte hiemit einen neuen Standort für diese schöne Pflanze aufgefunden, und. war in einer viel tiefern *) Diese Tour muss ich für zukünftige Besucher etwas umständ- licher bezeichnen: den Szekelykö trennt ein Sattel mit einem Höcker von dem Hidasy-Geszteg. Von ersterem über den Sattel gehend gelangt man zwischen Hasel-, Weissbuchen- und Eichensträuchern nebst Holzäpfeln zu einem Waldwege, welcher in gerader Richtung südlich an der Berglelhne führt. Geht man diesen Weg beiläufig 500 Schritte vorwärts, steigt dann die Lehne rechts hinauf, so wird man zwischen gelichteten Hasel- und Eichensträuchern bald den Standort der Senecilis auffinden. Nr. 2. 1865. e 38 Be: als jener de Koron, aber ebenfalls auf Kalkunterlage. Meine Excursion war reichlich belohnt. | Für diesmal mussten wir uns mit dem Rückzuge"beeilen, welcher auf einer steppenähnlichen Lehne über Gerölle abwärts führte, ‘wo wir um 7 Uhr Abends ‘vom Durste gequält und abgemattet zu unserm Wagen gelangten. | lan | Jene Pflanzen, welche hier am Geszteg eben noch m Masse blühten, konnte ich des vorgerückten Tages wegen nicht verzeichnen, und ist mir auch ausser Delphinium elatum L. nichts Besonderes aufgefallen. Im Anfang Juni dürfte diese Partie als Kalkflora sehr interessant sein. PR Jedem Botaniker — dem es an Pflanzen gelegen ist — würde ich rathen, nicht gerade zur Spitze des Szekelykö zu trachten, welche gewöhnlich der Weide dient, sondern lieber lınks vom Orte unter der steilen Wand herum, am Saume des ‘ Buchenwaldes zu forschen, welches zwar ausserordentlich müh- sam ist, aber jedenfalls lohnender, weil hier kein Vieh weiden darf; auf der Spitze hat man dann Musse auszuruhen, die Fern- sicht zu geniessen, und das Gesammelte theilweise zu ordnen. Im Jahre 1860 hatte ich am 8. Juli abermals einen Aus- flug nach Thorotzko unternommen, wobei ich im Interesse der Senecilis zuerst Vormittags dem Tilalmas — gegenüber dem Szekelykö und Hidasy-Geszteg — unter starkem Wind und Regen in Begleitung mehrerer Naturfreunde bestieg, aber keine Spur von der: Senecilis antraf. — Nachmittag ging ich bei schönstem Wetter mit einem Photographen auf den Sze- kelykö und Geszteg zur Senecilis, welche schon wieder verblüht war, ich nahm einige Nachzügler davon nebst zwei bewurzelten einjährigen Exemplaren mit,. die im folgenden Jahre ım Klau- senburger Museumsgarten geblüht haben soll. Meine heutige Excursion war zu viel für einen Tag! | Diesen zweijährigen Erfahrungen gemäss blüht die Senb- Es ni zu Ende Juni, auf der Rodnaer Hochalpe dagegen nur nde Juli. | B h Bei der jetzigen Forstwirthschaft und wenn solche noch fortdauert, kann ich die wehmüthige Ahnung nicht unterdrücken, dass unsere Pflanze von diesem Standpunkte bald ganz vertilgt sein werde! | 39 Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt in Monat Januar 1865. (fünftägige Mittel.) Luftwärme in Graden-.n.R. lage 6h M. | 2h N. 1Ch A. | Mittel 1— 5 —5.49° 2.86 —4.33° | —4.243° 6—10 —3.68 —0.22 —3.28 —2.393 11—15 — 3.32 1.66 —2.02 —1.221 16—20 1.12 4.52 2.02 2.553 .21—25 —1.06 3.36 41.07 1.123 - 26—31 1.07 4.82 3.22 3.237 Mittel — 1.682 1.974 — 0.440 | —0.049 Maximum : 9,10° (am 28. um %h N.) Minimum : | 1— 5 6—10 11—15 16—20 . 21—25 26—31 Mittel —8.80° (am 1. um 6h M.) Luftdruck in par. Linien auf 0° reducirt 6h M. 319,91% 321.22 320.39 - 316.59 318.69 318.20 ‚319.137 321.02 319.86 317.06 318.34 318.06 319.050 2h N. R 320.15 10h A. 320.62 321.38 319.56 317.20 318.48 317.84 319.137 Mittel 320.227” 321.207 319.937 316.950 318.503 ‚318.033 ‚319.108 Maximum : 323.65% (am 11.'um 10h A.) Mipimum : Dunstdruck in par. Linien Tage ao DE 6h m. | u N. |ton A.| Mittel 1— 5| 1.14] 1.40°| 1.25] 1.263 6-10! 1.28 | 1.62 | 1.37 11.423 I11—15| 1.36 | 1.78 | 1.60 1.580 16—20| 1.72 | 1.80 | 1.74 11.787 21—25| 1.69 | 2.01 | 1.86 11.853 | [26—31| 2.11 | 2.40 | 2.09 12.200 || Mittel | 1.550 | 1.8521 1.652 11.685 314.19 (am 18. um 10h A.) Feuchtigkeit in Prozenten | on m. |2n N. |10% A.|Mittel 0.96 0.90 0.92 R Io.900 |0.775 ! I nr .78 0.862 |0. ‚346| 40 Vorherrschende Windesrichtung schlag 1} Ansicht des ‚Himmels in par. L. | ———— || 02 (Summe))6h m. |2u N. \son a.Imiecel)| en m. [on 0. {0h A. EEE er anne int ARE 2 mn ee Nieder | | | | | 1— 5) 0.00” | 7.4 | 9.0 | 9.0 [8.47] so | so | so | 6—1410| 0.09 6.6 | 4.2 14.0 | 4.93 || ssw-nw |ssw-nw|ssw-nw 11—15| 0.5i | 4.9 | 4.6 | 4.0 | 4.50|| SSO 1.5505 | 16—26) 2.55 1 7.4 I 4.9 | 3.8 | 5.37 || 0so-sso \oso-sso| oso-s | .121—25] 2.67 180 7.2 | 9.4 | 8.20 || ono-oso | oxo-so | ono-so’ 26--31| 0.00 | 74 | 6.9 | ro | 7.10 | ww |wnw|wnw. Mittel] 5.82“ || 6.97 | 6.16 | 6.23 | 6.45 | ONO-SSO | ONO-S ONO-S | - | ‘ Besondere Anmerkungen. Anzahl und Richtung der beobachteten Winde: N. 1; NO. 0; OÖ. 16; SO. 25; S. 26; SW. 0; W.:T2;: NW. 13 “Fage mit Niederschlag: 2.,3., &., 7., 10., 15., 19., 20., 22., 25., 24., 27., 29., 31; darunter 8 mit Schneefall (2., 3., 4., 7., 10., 20., 2#., 29.) und 8 (2.3. 4., 10., 22., 27... 29.31.) mt nicht messbarem Niederschlag. a | Grrösste innerhalb 24 Stunden herabgefallene Niederschlags- menge: 1.89 (vom 23. auf den 24.). Tage mit Nebel (in der: Tiefe): 10., 12. Lichtkränze um den Mond: am 10. und 13. Abends. Das Monatsmittel der Temperatur war um 3.031° höher, das Monatsmittel des Luftdruckes dagegen um 3.100” niedriger als das entsprechende Monatsmittel der vorausgegangenen 14 Jahre. Hiernach weichen also die beiden Monatsmittel des dies- jährigen Januars nicht unbedeutend von den entsprechenden mehrjährigen Mitteln ab; und in der That gehört auch der dies- jährige Januar zu den verhältnissmässig wärmsten Januarmo- naten der letztverflossenen. 15 Jahre, während er hinsichtlich des Luftdruckes sogar die tiefste Stelle unter den gleichna- migen Monaten einnimmt. Die Ursache dieser verhältniss- mässig hohen Temperatur und des ungewöhnlich niedrigen Luftdruckes ist ın dem. Vorherrschen der südlichen Luftströ- mungen zu suchen. | | Redaktion : Der Vereinsausschuss. Buchdruckerei‘ der von Closius’schen Erbin. ” Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften ü HERMANNSTADT. ern März 1869. Nro. 3, Inhalt: Florian Porcius: Festuca nutans Wahlenberg eine für Sie- er, benbürgen neue Pflanze. — G. O0. Kisch: Meteorologische Beob- achtungen zu Bistritz. — C. Fuss: Berichtigungen und Beiträge zur siebenbürgischen Käferfauna. — V ietor Sill: Systematisches Verzeichniss der bisher bekannten Arachniden Siebenbürgens. — L. Reissenberger: Meteorologische Beobachtungen zu Her- mannstadt im Monate Februar 1865. — Festuca nutans Wahlenberg (Syn. Festuca carpatica Dietrich), eine für Siebenbürgen neue Pflanze, mitgetheilt und’ besprochen von _ FLORIAN PORCIUS. Gegen das Ende des eben abgewichenen Jahres trat ich mit Herrn Victor v. Janka in eine Tausch-Verbindung ein. Unter den in der.ersten Sendung enthaltenen Pflanzenspecies der Alpenflora von Rodna entdeckte Herr v. Janka die obige Festuca nutans Wahlenberg —= Festuca carpatica Dietrich. Da dieses neue Vorkommniss in der Flora unsers Landes die einheimischen Botaniker interessiren dürfte, so erlaube ich mir, in Beziehung auf das Vorkommen der fraglichen Species meine eigenen, auf. Erfahrung gegründeten Bemerkungen, in Absicht anderer Daten hingegen die briefliche Mittheilung des Herrn v. Janka auszugsweise anzuführen. Diese Festuca-Art kommt auf der Alpe „Mihajassa* im Anisier Thale bei Rodna auf Urkalk in einer Seehöhe von beı- laufis 5000‘ vor. Der Standort ist sehr beschränkt, und. ich fand im Ganzen bei mehrmaliger Betretung desselben kaum gegen 8 Exemplare. Die Blüthezeit ist Juli. Jedesmal fand ich diese Pflanze nur an einer einzigen gegen Süden liegenden freien Stelle, oberhalb welcher eine ungeheuere, nicht zu er- "steigende, mehrere hundert Klafter in fast horizontaler Richtung sich ausdehnende Felsenwand aus Urkalk. sich befindet, ob- gleich ich die ganze Umgebung ober- und unterhalb dieses Felsens schon mehrmalen begangen habe. 42 Herr v. Janka theilte mir über diese Pflanze Folgendes mıt: „Ihr Fund ist ‚einer der glänzendsten, seit dem Auffinden des Senecilis in Siebenbürgen. Es ıst ein Gras, welches in „Wahlenberg’s Flora carpatica principalium* unter einem ge- wöhnlichen Namen vorkommt, jedoch in wenigen Worten sehr gut skizzirt ward. Der Standort dieser Pflanze war bisher ein einziges Stück Wald im Tatra-Gebirge, und obwohl der Ort eine der von Botanikern besuchtesten- Stellen des Gebirges ist, so war sie doch seit Wahlenberg kaum mehr gefunden worden und daher eine verschollene Pflanze. Nach Wahladheni ward Dietrich durch die Diagnose in der „Flora carpatica“ aufmerk- sam, und da Dietrich Wahlenberg’s Diagnose der Pflanze mit der .Festuca nutans Host., unter welcher Benennung sie in der Flora carpatica angeführt ist, nicht in Einklang zu bringen wusste, so nannte er selbe Festuca ‚carpatica Dietrich, ohne aber Exemplare gesehen zu haben. Dies. geschah ungefähr in den zwanziger Jahren. e Seitdem war wieder bis zum Jahre 1850 nichts von Fe- stuca nutans Wahlb. — Festuca .carpatica Dietrich gehört worden. Im Jahre 1850 ward. Dr. Schlechtendal ebenfalls auf die Diagnose in der Flora carpatica. aufmerksam, und sprach in einer Abhandlung über die verschollene Pflanze die Ansicht aus, dass. selbe blos nach der Diagnose in Wahlenberg’s Werk eine ‚von allen andern Gramineen abweichende Pflanze sein müsse, und forderte in einem Aufsatze die botanische Welt auf, dieses Gras zu enträthseln. BL2z Es war im Frühjahre 1859, als ich während des Herum- stöberns in der Bibliothek des k. k. botanischen Hofcabmetes. den Jahrgang 1850 der „Linnea“, wo Schlechtendal’s Abhand- lung stand, in die Hand bekam, und nun mich ebenfalls für diese Pflanze interessirte. Ich hatte Hoffnung, die Pflanze vom Professor Hasslinsky in Eperies, der, so zu sagen, in den Centralkarpathen zu Hause ist, und wohl alle Pflanzen dieses Gebirges besitzt, zu erhalten. Ich schrieb sogleich an diesen, legte einige seltene Pflanzen bei, und erbat mir die in Wahlen- berg angeführten Festucen, wenigstens in einzelnen Exemplaren. Richtig erhielt ich unter den Pflanzen auch die Festuca nutans Wahl., denn die Pflanze war mit Wahlenberg’s Diag- nose uud Beschreibung ganz übereinstimmend, war auch vom Originalstandort. Professor Hasslinsky.hatte also die Pflanze 'in seinem Herbar liegen, ohne je zu ahnen, was er an ihr für einen Schatz habe. Ich machte mich nun selbst über die Pflanze, und die Folge war, dass ich auf selbige eine neue Gattung Amptigenes gründete, die ich in meinen „Adnotationes ini plantas dacıcas, nonnulasque alias europaeas“ in der „Linnea“ 1860 p. 619 kund gab. P2 43 Als ich dem Redacteur der „Linnea“, Herrn Dr. Schlech- tendal mein Manuscript übersandte, legte ich auch das einzige Exemplar der Festuca nutans Wahlenberg, der nunmehrigen Gattung Amptigenes, mit der Bitte bei, dieses Gras, da Schlechtendal sich selbst dafür ungeheuer interessiren dürfte, auch selbst untersuchen und meine upsbeschreibnug revi- diren und nach Nothwendigkeit verbessern, oder überhaupt seine eigenen Bemerkungen dazu fügen zu wollen. Dies ge- schah auch. , | | -- Nun hörte ich nichts mehr von der Pflanze, sah sie auch nicht mehr, und wusste nur so viel, dass ausser Wahlenberg’s Herbar sich annoch bei Hasslınsky -1 Exemplar und das andere von mir sich bei Schlechtendal befinde, von dem-ich es nicht mehr zurückerhalten konnte. Von allen den vielen Botanikern, die jährlich auch vom Auslande her den Standort dieses Grases im Tatra-Gebirge passiren, hat es keiner gefunden; möglich, dass zur Ferienzeit, wo _man dieses Gebirge besucht, die Pflanze schon längst abgeblüht hat. | | ‘Nun denken Sıe sich meine Ueberraschung, dieses Ne in Ihrer ersten Sendung heute wieder aufzufinden ! — — meiner analytischen Methode der europäischen Festuca-Arten November-Nummer der botanischen Zeitschrift 1864) habe ich die Pflanze der Üentralkarpathen als Festuca carpatica an- Befuhrt. 1 © ee Be kn | Uebrigens lernte ich erst kürzlich eine. neue Verwandte unserer Pflanze in der Festuca dimorpha Gunn. aus den Abruzzen kennen. Ebenso ist auch die neu entdeckte Festuca eyllenea aus dem Pelopones ähnlich, und. vermuthlich passen auch letztere 2, von den übrigen Festucen in gleichem Maasse abweichenden Arten auf meine neue Gattung Amptigenes.* 44 Meteorologische Beobachtungen zu Bistritz von. & 0. KISCH. " Meteorologische Beobachtungen zu Bistritz | im Monat October 1864. | (fünftägiges Mittel). Luftwärmein Graden n.A. Tage tmoa | a 6h M. n 2h N. 10h A. | - Mittel A Asa? »4,050 |, 7090. . 2.090 4.3970 6—10 1.12.29 7.56 .3.34.5] .„Dra6s 411—15 3.82 7341-1. 24.98 5.430 16—20 0.18 DAB 41:5.,,2-05, A er 21.25 4.44 14.84 1.21. ..dnt Sal 26—31 8.09 12.60 8.62 . - 9,770 Mittel 38231 | 9.926 - 5.192. 6.313 Maximum : 16.850 (am 26. um 2h N.) ' Minimum : —2.60° (am 6. um 6h M.) Luftdruck in Par. Linien auf 0% redueirt | nm. “| 06a. | > Me 1— 5 323.64 | 323.97 324.22" | 323.943 6—10 | 324.33 324.08 I. 324.21 324.207 11—15 .| 321.99 321.83 321.91 321.927 16—20 ° | 324.10 324.01 324.24 324.117 21—25 322.34 322.02 ‚322.40 322.253 26—31 320.77 320.87 321.19 320.943 Mittel 322.793 322.741 322.970 |. 322.835 Maximum : 325.71'” (am 7. um 6h M.) Minimum : 318.67 (am 30. um 2h N.) 45 Dunstdruck in par. Linien Relative Feuchtigkeit 2h N [nr [29 |10» a. | micet|| 00 0. |2» ©. [100 a. ante | Mittel 6h M. | 2h N. Ion a. | Mittel || 64 M. 1— 5| 2.35%] 2.55% Aal 67.1 | 86.1 180.07 Tage 6—10| 2.28 | 2.69. | 2.58 12.517 1881 | 70.0 | 89.7 \82.60 11—15| 2.51.| 2.88 | 2.56. [2.650 |189.4 | 75.1 | 82.5 -|82.33 16—20| 1.73 | 2.89 | 2.00 12.207. 179.6 | 60.8 | 76.4 172.27 21—25| 2.57 1 421 | 3.31 13.363. || 85.6: | 59.8 | 87.8 177.73 26—31| 3.59 | 4.18 | 3.68 13.817 187.7 | 71.5 | 83.7 180.97 Mittel | 2.537 | 3.262 | 2.762 [2.354 || 86.30| 67.52| 84.34179.39 Maximum 4, 750 (am 27. um 2n N.) IjMax. 95.8 (a.24. um 10h A.)) Minimum 1.21” (am 17. um 6n M.) ||Min 37.8 (a. 19. um 25 N.) | Nieder-. f U] Vorherrschende R schlag Ansicht des Himmels. Windesrichtung 3 in par, | *% (Summe) 6h M. en N. 110% 1. Mitte) Gh M. an N. |10n A. 1— 5| 1.02” | 0 | 80 | 6.0 | 7.00] SW |sww | sw 6—10| 4.90 || 9.4 | 80 |7.6 | 833) NO |xosw| no 15 ası 84 |8s | ro | 8.07) sw | sw | sw 1620| 0.14 128 | 1.6 | 16 | 2.001 No | sw I no | 2125| 025 120 Iıa [42 | 253) no | sw | no 20-31|17.46. || 5.7 | 6.0 | 80 | 657|| no | sw | No Mittel | 28.58 || 5.87| 5.64] 5.81 5.77| no |sw|no, Besondere Anmerkungen. Zahl und Richtung der beobachteten Winde: N.]1; NO.27: 5W.255,W.35:NW.1; ee ee Niederschläge fanden statt: am 2., 7, 8., 12., 13., 14., 17., 22., 23., 28., 29., 30., 31. Chile Niederschlagemenge innerhalb 24 Stunden 10.68” am 90. BB. Weiterleuchten am 9.; 23., 27% Grösste barom. A — am 30. 6h M. BI das Pntameter auf 318.94”, — am 31. 10h A. auf 324.85. — — ——— — zum: a un — — ———— — pP pr N Ai. . 46 Meteorologische Beobachtungen zu Bistritz im Monat November 1864. ur (fünftägige Mittel.) ' { we "Luftwärme in Graden n. R. 6h M. | 3 N. | 4ch.a % Mittel 1-5 | _04® | 3890| 088° | 4,5170 6-10. 1°.0.90 |. 3.34 I 0.25 1° -1.830 7 14-45. 1176 8.08 ı 401 | 4.617 16—20 7.19: 1:°°.953.0| 002191. 82.920 21—25 4:06 | 5.94. 3.99 | - 4.663 .26—30. 3.50 8.25 370 | 5.150 Mittel... 2.825.) 6.4954 3503-1. 4.204 "Maximum :- 13.550 (am 18. um 2h N.) . Minimum : 2 (am 2. um 6h M.) | Luftdruck in par. Linien auf 0° redueirt “ 6h M. E 2h.N. | 10h A. | Mittel 1-5 | 326.13“ | 325.88“ | 325.87“ | 325.960“ 6 |. 32417:.| 39427: 324.66 | 324.367 1-15 1:32,92. | :321:94 | 322.00 - |: 322,287 "46-20 | 31954. | 319.76 | 320.47 | 319.923 RB) 322.62 | 322.66 | 322.96 | 322.747 26-30... 323:34° | 323.39 | 39401° | 308.580. Mittel 323.120 | 322.983 | 323.329 | 323.144 Maximum : 328.04 (am 2. um 6h M.) Minimum : 317.14‘ (am 16. um 6h M.) Feuchtigkeit in Prozenten 6h M. len N. Iton a. Mittel 91.1 170.2: |88.0 [8% iO . Dunstdruck i in par. Linien 6h M. a N. |10h A. Mittel 4— 5| 1.82%] 1.98] 1.991.907 6—10| 1.86. | 41.99 | 1.93 11.927 Tage 81.9 |72.9 |84.3 | 80.70 1—15| 2.15 | 3.01 | 2.66 |2:607 190.1 173.0 189.9 84.33 16—20| 3.45 | 3.91 | 3.49 13.617 190.5 181.9 192.7 88.37 341-25| 2.56 | 2.80 | 2.45 12.603 Iss.6 [83.0 85.6 | 85.78 2630| 2.45 | 3.00 | 2.44 I2.630 Ies.ı [72.7 85.1 92.07 Mittel | 2.382 | 2.782| 2.482 |2.549 |8s.88 |75.62 !67.65 | 84. 0 Maximum 4.11‘ (am 16. um 2h N.) ||Max. 95.8 (a. 17. um 10hA .)| | Minimum 1.31“ (am 8. um 2h N.) |[Min. 50.9 (a.8. um 2h N.) | 47 Nieder- i aM Vorherrschende schlag Ansicht des Himmels Windesrichtung Tage in par. L. ||— _— 31 7.20|| NO | SW. | NO 1— 5] 5.22” 11 6.6 | 6.6 | 6.0 | 6.40|| NO | SW |! N.O | 6—10| 1.23 80 1 98 188 | 8871| 0 W |NO 141—15 9.34 1144 | 2.6 | 5.0 | 4.001 NO | SW | W-| 16—20| 10.86 119.6 | 9.8 | 82 | 9.20 NO | SW. | NO | 21—25) 0.78 9.4 110.0 1.8.6 | 9.33 1IN0.SW| NW | xo.sw 26—30|. 2.08 6.0 1 6.4 1 3.8 | 5.401 NO | W I NO Mittel | 25.51 || 7.33 | 7.531 6.7 ‚Besondere Anmerkungen. Zahl und Richtung der beobachteten Winde: N. 3; NO. 3050::83:80% 15-84 BE SW.16; -W=/5; NW, 6. ‚Athmosphärische Niederschläge fanden statt: am 3., 4., 9., 13, 15.,'16.,.17,,:19., 20.,'25., 26., .28.. Am 7. nicht mess- ‚barer Niederschlag; an demselben Tage zugleich der erste Schnee, der aber nicht hegen bleibt. Reif am 29. — Grösste Niederschlagsmenge innerhalb 24 Stunden :.5.90“ am 20. — Am 20. dichter Nebel. Ark: Meteorologische Beobachtungen zu Bistritz im Monat December 1864. | * (fünftägige Mittel). Luftwärmein Graden n. R.. 9 Foonm | mm. | sona. | Mer Te 4,960 | 1.360 | 5.040 | 3,7870 6-10 752. 1120.25. | 25.00. 42-4973 113 489 | 050 | 3.38 - | —2.923 16-20 41096 | 22.56 | 20.53 | 41.350 21-5 | 298 | —0.09 | 258 | —1.877 26-31 1.2613. | 3,10: | 5.71 7] 4.980 Mittel 4319 | 0.544 | 3.600 | —2.820 Maximum : 4.350 (am 17. um 2h N.) Minimum : —9.60° (am 6. um 6h M. u. am 28. 6hM.) Tage 1—5 6-10. 11—15 16—20 - 21—25 26—31 Mittel 6hM. 326.30. 326.69 324.59 922.63 324.99: 396.13: 323.363. 48 Luftdruck in par. Linien auf 0° reducirt 2h N | {0b A. | Mittel 397.270 | 327.38” | 327.213 326.26 | 226.38 |: 326.443 324.28 | 323.97 | 324.280. 393.207 | 323.86 | 323.253 324.95. |: 325.44 | 325.197. 325.88 | 325.56 | 325.523 325.336 | 323.435 325.378 Maximum : 329.644 (am 5. um %ı N.) | Minimum : 320.14” (am 17. um 6h M.) Dunstdruck in par. Linien, Feuchtigkeit in Procenten | "Tage „ja S on Mm | 24 m. | 101.4. | mitten | on m.| 20 m. ton a late] 1— 5| 1.11°" 1,34) 1.17°]1.207°)| 87.3 | 75.7 | 90.7 |84.57 6—10| 0.87 | 1.39 | 1.09 [1.117 ||88.8 | 71.4 |87.1 182.43 1115| 1.11- | 1.44 | 1.24. 11.263 ||87.0 | 75.5 | 83.3 [81.93 16—20| 1.88 | 2.03 | 1.83 11.913: ||86.3 | 80.7 \87.5 [84.83 121—25| 1.35 | 1.56 | 1.34: 11.417 ||84.6. | 76.7 | 80.2 [80.501 126—31! 0.97 | 1.19 ) 1.01 11.057 85.4 |80.8 | 86.9 184.37 | | Mittel | 4.209 1.482| 1.273 |1.321. || 86.53] 76.92] 85.97|83.14 | Maximum 2.23 (am 17. um 2h N.) Minimum 0.72” (am 6. um 6h M.) Max. 96.3 (a. 31. um 10h A.) Min. 44.2 (a. 1.um 2hN.) "Nieder- Vorherrschende schlag Ansicht des Himmels Windesrichtung Tage 'in par. L. . (Summe) (6h, l ZN. 1064. [Mittel 6h M [an M. {Oh A. 1— 5| 0.62” || 4.0 | 7.0 | 4.0 | 5.00|| No |No.w| NO 6—10| 0.00 001: 0.41:30 | 143|| NO | SW I NO 14—15| 5.02 6.2 | 6.2 | 6.0 | 6.13||NO.NW| NW | NÖ 16—20| 0.00 10.0 | 80.) 7.2 | 8.40 || S.SO N NO 21—25| 0.00 4.0 | 2.4 | 4.0 | 3.47|| NO |N.SO| NO 26—31| 0.00 701 45:1:50 | 5501 N0.0°| NW INW.N Mittel | 5.64 5.26) 4.74) 4.87| 4.96|| NO IN.NW| NO er | 49 Besondere Anmerkungen. Zahl und Richtung der beobachteten Winde : N. 3; NO. 34; 0.4; SO. 1; S. 1; SW. 75; W. 13.NW. 9. | | Athmosphärische Niederschläge fanden statt: am 3., 13., 14. und 15. in Form von Schnee. - | Grösste Niederschlagsmenge innerhalb 24 Stunden : 2.40” am 14. 2 Nebel am 7., 20., 21., 29. und 31. Berichtigungen und Beiträge zur siebenbürgischen Käferfauna von; : | CARL FUSS. (Fortsetzung aus Nr. 10. Jahrg. XV.) 34. Trogophloeus elongatulus Er. fand ich im April v. J. bei Neppendorf in drei Exemplaren an einem morschen, im rase liegenden Brettstückchen. | | 35. Von Elater ruficeps Muls. fing ich ein Stück in dem Mulm alter Eichen bei Hermannstadt im „jungen Wald“. Die Beschreibung in Redtenbacher’s Fauna .(unter dem Namen E. pallidus), und v. Kiesewetter’s in der Fortsetzung der Erich- son’schen Naturgeschichte Deutschlands passen ganz genau auf den vorliegenden Käfer, der sich durch seine hell röthlich- braune, an den Flügeldecken etwas dunklere Färbung von allen seinen Gattungsgenossen sogleich unterscheidet. Es verdient wohl Erwähnung, dass Professor Gredler den Käfer bei Bozen unter Föhrenrinde antraf. Vergl, dessen „Käfer Tirols“ S. 230. 36. Anobium nitidum Host. habe ich bei der Kercze- schoaraer Glashütte gefunden und das Thier ist ganz übereinstim- mend. mit Exemplaren-aus der Umgegend. von Frankfurt am Main. 37. Anthicus gracilis Pnz. wurde in einem Exemplar von Herrn Bielz am Teich im v. Rosenfeld’schen Garten in Hermannstadt gefangen und mir freundlichst überlassen. Der Käfer ist von einem aus Südfrankreich stammenden Stücke derselben Art in meiner Sammlung weder in Grösse, noch Fär- bung unterschieden. | | | Die mir bekannten siebenbürgischen Anthicusarten lassen sich nun in folgender Weise unterscheiden : 1. m A. unicolor Schmidt. Körper einfarbig, schwarz, etwas . Oberseite kurz behaart oder fast kahl . 50 Körper verschieden gefärbt 2 glänzend, kurz anliegend grau behaart; Halsschild so lang als vorne breit, mit ahkorkuitlen Vorderwinkeln, nach hinten schwach verengt; Flügeldecken viel breiter als. das Hals- schild, mit abgerundeten - Schulterwinkeln, an. den Seiten etwas erweitert, an der Spitze einzeln abgerundet. Puncti- rung des Käfers sehr fein. Länge 1. : A. hispidus Rossi. Oberseite mit langen abstehenden Haaren ziemlich dicht bekleidet. Körperfarbe pechbraun bis schwarz ; die Fühler und Taster, die Schienen und Füsse, die Basis des Halsschildes und eine Querbinde vor dem ersten Drittel der Flügeldecken rostroth, .doch ist die Farbe dieser Quer- binde mehr mit gelb vermischt. Das Halsschild ist kaum länger als breit, mit abgerundeten Vorderwinkeln, nach hin- ten zu mässig verengt; die Flügeldecken sind. breiter als das Halsschild, mit. abgerundeten Schulterwinkeln, an den Seiten ziemlich paralell, an der Spitze zusammen abgerundet. Die Punctirung auf Halsschild und. Flügeldecken ziemlich stark und etwas zerstreut. Länge 1.4“. — Bei einem, wohl unausgefärbten Stücke ist das ganze Halsschild‘ nebst dem Kopfe rostroth gefärbt. W rothgelben Zeichnungen. _ . ia eik;, ta Kopf pechbraun, Halsschild und Flügeldecken rothbraun, letztere mit dunklerer, verwaschener Querbinde . 4 A. axillaris Schmidt. Kopf schwarz; Halsschild rostroth, . Kopf, Halsschild und Flügeldecken ‚schwarz, letztere mi ‘ vorne etwas dunkler; Flügeldecken schwarz mit ziemlich breit rostroth gefärbter Basis und vor der Spitze jeder- seits mit einer etwas verwaschenen rostrothen Makel. Fühler und Beine rostroth. Das Halsschild ist etwas länger als breit, nach hinten verengt. Die Flügeldecken deutlich breiter als das Halsschild, länglich elliptisch. Die Pubescenz mässig dicht und anliegend ; die Punctirung fein und dicht. L. 1. A. humilis Perm. Halsschild länger als breit, gegen die . Basis ‚rasch eingeschnürt, sehr fein punctirt. Kopf eiförmig. ‚Flügeldecken länglich elliptisch, an der Basis abgestutzt mıt abgerundeten Schulterwinkeln, deutlich und dicht punctirt. Die Hauptfarbe des Körpers ist rostroth, der Kopf schwärz- lich und eine verwaschene Querbinde über die Flügeldecken oft dunkler rostroth. L. bis 1.5”. A. floralis F". Halsschild kaum länger als breit, gegen die Basis allmählig ‚verschmälert, sehr fein punctirt. Kopf abge- rundet viereckig. Flügeldecken viel breiter als das Hals- schild, mit kurzgerundeten Schulterwinkeln, an den Seiten 51 hinter der Mitte etwas erweitert, an der Spitze abgerundet, mit feiner dichter Punctirung und beinahe ohne Pubescenz. Käfer pechbraun, die Fühler und Beine, Halsschild und Flügeldeckenbasis rostroth. Manchmal ist die vordere Hälfte des Halsschildes pechbraun. L. bis 1.7“. 5. A bifasciatus Rossi. Flügeldecken hinter der Basis und der Mitte mit an der Nath verwaschenen rothgelben Quer- binde. Die Fühler, die Halsschildbasis und. Flügeldecken- spitze, die Schienen und Füsse rostroth. Kopf abgerundet- viereckig. Punctirung auf Kopf und Halsschild äusserst fein, auf den Flügeldecken etwas gröber. Pubescenz sehr spar- sam und nicht anliegend. L. 1.2”. — A. antherinus L. Flügeldecken an der Schulter mit einer ziemlich grossen eiförmigen Makel, hinter der Mitte mit einer, an den Seiten abgekürzten und sich häufig an der Nath nach vorne und rückwärts als schmaler Saum verlän- gernden Querbinde von rostrother Färbung.. Fühler und Beine rothbraun, die Schenkel häufig dunkler. Kopf abge- rundet viereckig; Pubescenz kurz und anliegend; Punctirung auf dem Halsschild; sehr dicht und fein, auf den Flügel- decken etwas gröber. L. bis 1.5. . Re | — A graecilis Pnz. Flügeldecken gelbbraun mit schwarzem Seitenrande, der in der Mitte eine abgekürzte Querbinde gegen die fein schwarz gesäumte Nath sendet. Kopf eiförmig und: sammt dem schlanken, vorne‘ gerundet verbreiterten Halsschilde sehr dicht und. etwas runzelig punctirt. Flügel- decken lang elliptisch, schlank, fein und dicht punctirt, Fühler und Beine rothgelb. Die Pubescenz fehlt: beinahe ganz! Ti 18% am“ . ernide- Er e - Der. im Verzeichniss der siebenbürgischen Käfer von E. A. Bielz (Jahrg. 2 dieser Vereinsverhandlungen) aufgeführte A. fenestratus Schmidt. ist mir nicht bekannt. | 38. Zur Gattung Phyllobius treten noch in den Arten Ph. pomonae Cl. und incanus Schh., ferner in einer vielleicht zu scutellaris Redtb. gehörigen und in der Vereinssammlung in zwei Exemplaren befindlichen, endlich in einer mit Ph. psittacinus Germ, verwandten, doch durch die Bildung des Halsschildes, welches nicht ‘wie bei den mir vorliegenden Stücken von psittacinus auf dem Rücken kissenartig gewölbt ist, verschie- denen Art in unsre Käferfauna Repräsentanten ein. Ph. incanus ‚fing ich bei Grossscheuern, pomonae bei Rothberg im Streif- sack, von letzterer Art besitze ich auch ein Stück aus der Umgegend von Mediasch. Die zweite der oben genannten, nach. en mir zur Zeit zugänglichen Werken nicht mit Sicherheit zu bestimmenden Arten kommt in den Gebirgswäldern des zur Mühlenbacher” Gebirgskette gehörigen Schurian vor, von 52 wo ich sie leider nur in einem Exemplar mitbrachte. Der Käfer hat die Grösse von Ph. psittacinus, sein Körper ist mit Ausnahme der rothgelben Fühler und Beine schwarz, dicht: mit runden hellgrünen metallischglänzenden Schuppen besetzt; die Ober- seite ist ausserdem mit mässig langen, die Unterseite und zwar auch die aller Schenkel und Schienen mit langen weisslichen Haaren bekleidet und auch die Unterseite des Rüssels trägt egen die Spitze hin ein Büschel solcher Haare. Die Glieder ;* Greissel sind sämmtlich länglich kegelförmig, die Schenkel mit starkem spitzigem Zahne bewehrt. Der Rüssel hat oben keine Furche und ıst sammt dem Kopf dicht und ziemlich grob unctirt. Das Halsschild ist breiter als lang, an der Basis kaum reiter als am: Vorderrand, an den Seiten ın der Mitte in kur- zem Bogen ziemlich stark erweitert, hinter dem Vorderrand und vor der Basis deutlich eingeschnürt, oben auf der Vorder- hälfte mit einem feinen deutlichen Kielchen in der Mitte. Die Flügeldecken sind viel breiter als das Halsschild, mit deut- lichen abgerundeten Schultern, über zweimal so lang als breit, an den Seiten -fast gleichbreit, der Nathwinkel an der Spitze rechtwinkelig; die Längsstreifen sind fein und die Zwischen- raume flach. — Die Deutung des Käfers muss einer späteren Zeit überlassen bleiben. "u9) | | Dagegen kann der in unserm Käferverzeichniss aufge- führte Ph. rufieornis Dej. gestrichen werden. Der eine von den zu diesem Namen in der Vereinssammlung beigesteckten Kä- fern characterisirt sich durch die beinahe auf die Oberseite des Rüssels gerückte Einlenkungsstelle der Fühler und den nur ‚schmalen Zwischenraum zwischen diesen als Ph. argentatus Z.und die beiden andern stimmen wegen ihrer vorragenden Behaarung auf den metallischgrün beschuppten Flügeldecken und den ganz rothgelben Beinen nieht zur Beschreibung von Ph. ruficornis, wie sie z. B. in Redtenbachers Fauna 2. Aufl. S. 711 zu finden ist. Die weisse borstige Behaarung der Flügeldecken stellt sie ganz nahe zu Ph. Betulae, und. dürfte vielleicht Ph. pallipes Schh. darunter zu suchen sein. Zur Benennung der übrigen siebenbürgischen Phyllobius- Arten kann Folgendes dienen: | | 1. Drittes bis siebentes Glied der Fühlergeissel deutlich um- umgekehrt kegelförmig J . € X \ 2 — Diese Glieder fast knopflörmig & ? { 5 2. Schenkel an der Unterseite gegen die Spitze gezähntt 3: — Ph. Mus F. Schenkel nicht gezähnt. Schwarz, auf der Oberseite mit hellbraunen, an den Seiten und unten sowie an den Schenkeln und in den abwechselnden Zwischen- räumen an der Flügeldeckenspitze mit weisslichen, kleinen runden Schuppen sehr dicht bekleidet. Der Rüssel oben 53 breit gefurcht. Halsschild beinahe walzenförmig, so lang als breit. Flügeldecken fein punctirtgestreift, mit flachen Zwischenräumen, hinter der Mitte etwas erweitert und ge- wölbter mit steil abfallender Spitze. Fühler und Beine rost- roth, die Schenkel manchmal schwärzlich. L. bis 2%. 3. Oberseite mit länglichen haarförmigen Schuppen besetzt 4 — Ph. argentatus J. Körper mit Ausnahme des Bauches, sehr dicht mit kleinen runden hellgrün glänzenden Schuppen besetzt. Fühler, Schienen und Füsse rostgelb; Schenkel dunkelbraun, grünbeschuppt. Einlenkungsstelle-der Fühler ziemlich auf die Oberseite des Rüssels gerückt, daher der Zwischenraum zwischen denselben schmal. Halsschild etwas breiter als lang, an den Seiten schwach erweitert, vorne eingeschnürt. Flügeldecken über zweimal länger als breit, ziemlich gleichbreit, an der Spitze mässig steil abfallend. Pubescenz des Käfers ziemlich lang, abstehend; namentlich an der Unterseite und den Beinen, mit Ausnahme der Vor- derbeine. L. 2.5. | | Ph. oblongus L. Körper ohne Schuppen und blos mit greiser, sparsamer Behaarung. Schwarz, die Fühler und Beine, und oft auch die Flügeldecken, braungelb. Rüssel mit kurzer Furche zwischen den Fühlern; Halssehild so lang als breit, seitlich schwach gerundet, deutlich punctirt ; Flügeldecken stark punctirtgestreift mit glatten Zwischen- räumen. EB 224: | 1 4 . Ph. calcaratus L. Fühler und Beine rostroth; Rüssel oben gefurcht. Körper schwarz, mit bräunlichgrauer, grünlichen oder kupferigen Haarschuppen ziemlich . dicht bekleidet. Halsschild breiter als lang, an den Seiten und über die Mitte gerundet und gewölbt. Schildchen hellbeschuppt. Flü- geldecken über zweimal so lang als. breit, an den Seiten ‚nicht erweitert, punctirtgestreift mit flachen Zwischenräumen. Schenkel stark gezähnt. L. 4". Bert Ph. alneti F. Körper schwarz und nur die Fühler rostroth. Die Schuppenhärchen ziemlich dicht, grünlichblau. Schild- chen gleichfarbig. Rüssel ohne Furche zwischen den Fühlern. - Halsschild breiter als-lang, an den Seiten gerundet, in der Mitte des Vorderrandes ein. abgekürztes Längskielchen; Flügeldecken etwa zweimal so lang als breit, punctirtgestreift mit flachen Zwischenräumen. Schenkel stark gezähnt. L. 3.5'”. .. Schenkel gezähnt . \ : i t 6 ‚Schenkel nicht gezähnt ; ROLL 2 7 . Ph. Pyri L. Schwarz, mit länglichen kupfer- gold- oder grünglänzenden Haarschuppen, auf den Flügeldecken in den abwechselnden Zwischenräumen heller, bekleidet. Schildchen weisslich beschuppt. Fühler und Beine rostroth; Rüssel oben mit einer an seiner Spitze vor den Fühlern sich erweiternden 54 Furche. Halsschild, etwas breiter als lang, an den Seiten gerundet. Flügeldecken merklich breiter als das Halsschild, an den Seiten. kaum erweitert, an der Spitze etwas verlän- ‚gert gerundet. Schenkel mit kleinem spitzen Zahne. L. 3". h. Betulae F. Schwarz; die Flügeldecken, die Seiten des Halsschildes und der Brust und die Schenkel mit kleinen ‘runden grünglänzenden Schuppen und die Oberseite ausser- dem mit greisen langen aufstehenden Haarchen bekleidet. Fühler, Schenkelwurzel nebst den Schienen und Füssen gelbroth. Halsschild merklich breiter als lang, an den Seiten - gerundet und. oben ziemlich kissenartig gewölbt, dicht und etwas grob punctirt. Flügeldecken merklich breiter als das Halsschild, anderthalbmal so lang als breit, punctirtgestreift mit schwach gewölbten Zwischenräumen. Schenkel mit ziemlich . starken Zähnchen. L. bis 2.5. | ae ‘Ph. incanus Schh. Schwarz, dicht mit hellbraunen - oder raubraunen Schüppchen bekleidet und ausserdem ohne längere Behaarung. Fühler, mit Ausnahme der dunklern Keule, und Beine gelbroth. Rüssel eben und nur mit einem feinen abgekürzten Strichel an der Stirne. Halsschild' viel breiter als lang, und seitlich schwach gerundet. Schildchen dunkel beschuppt. Flügeldecken fein punctirtgestreift, fast doppelt so lang als breit, hinter der Mitte etwas erweitert mit ebenen Zwischenräumen. Ofter sind die Schenkel nur an der Basis gelbroth, sonst schwärzlich. L. bis 2.3 . Körper des Käfers dicht beschuppt . . e B.. Ph. viridicollis F. Nur die Seiten des Halsschildes und die Brust mit kleinen runden grünglänzenden "Schuppen bekleidet, sonst glatt, schwarz; die Fühler und Beine rost- 'roth. Rüssel oben mit seichter Furche. Halsschild breiter als lang, seitlich gerundet, dicht: punctirt; "Flügeldecken ' länglicheiförmig, mit schwachen Schultern, ziemlich stark u mit etwas gewölbten Zwischenräumen. L. 1.5‘, . Ph. pomonae Ol. Schwarz; die Fühler und Beine rostroth, die. Schenkel ein wenig dunkler und’ grünbeschuppt. Der Bauch ebenso dicht wie der übrige Körper mit runden grünen matten Schüppchen bekleidet. Rüssel oben. nur vor den Fühlern undeutlich gefurcht. Halsschild etwas breiter als lang, an den Seiten &erundet und nach vorne etwas verengt. Flügeldecken anderthalbmal so lang als breit, hinter der Mitte schwach erweitert, fein punctirtgestreift mit ebenen Zwischenräumen. L. 2. ' Ph.-uniformis Marsch. dem vorigen sehr ähnlich, jedoch der Bauch sehr sparsam beschuppt. Fühler nebst den Schienen und Füssen rostroth. Rüssel zwischen den Fühlern etwas schmal und daselbst deutlich gefurcht. Flügeldecken ver- hältnissmässig kürzer, als beim vorigen. L. 1.8. ww 2, 39. Amalus scortillum Hbst. bei Grossscheuern, Nep- endorf und Girelsau gefunden und mit Stücken aus Deutsch- land ganz übereinstimmend. | Ä 40. Styphlus (Orthochaeles) setiger G@erm. habe ich in einem Exemplar im Grossscheuerner Pfarrgarten an einem modernden im Grase liegenden Brettstückchen gefunden. Der seltene Käfer ist von einem aus Oestreich stammenden Thier in unserer Vereinssammlung nicht zu unterscheiden. - 41. Der im Verzeichniss der Käfer Siebenbürgens von E. A. Bielz angeführte Name: l,amprosoma concolor ist, wie von H. Bielz schon Jahrgang 3 dieser Verhandlung. S. 61 u. f. bemerkt, zu streichen, und dafür Coptocephala chalybaea @erm. zu setzen. Dieser Käfer kommt nehmlich an sonnigen Bergen mit Graswuchs z. B. bei Grossscheuern am „Zakelsberg“, bei Rothberg am „Burgreg“, bei Marpod „im Schomert“, bei Mühlbach am „rothen Reg“ vor.. ul“ (Fortsetzung folgt.) Systematisches Verzeichniss der bisher bekannten Arachniden Siebenbürgens von VICTOR SILL. _ Es ist schon eine geraume Zeit verflossen, seit ich meinen letzten Beitrag zur Kenntniss der „Arachniden Siebenbürgens“* veröffentlicht habe und meine bei dem ersten diessfälligen „Beitrage“ ausgesprochene Hoffnung, dass durch meine Arbeit gewiegtere Kräfte veranlasst würden, dieses Gebiet ebenfalls zu betreten und Besseres und Vollkommeneres zu liefern, als ich es bei meinen schwachen Kräften und der mir knapp zuge- messenen Zeit im Stande sei, — diese meine Hoffnung ist noch immer nur eine Hoffnung geblieben, ja selbst die mir freundlich zugesagte Unterstützung und Belehrung von Fachmännern des Auslandes ist eben nur zugesagt worden, so. dass ich nur auf meine geringen Kräfte allein angewiesen bin. f Nichts desto weniger ist mir der Muth nicht gesunken, es hat sich vielmehr meine Liebe und Lust zum Studium der „Arachniden“ gesteigert, und möge als Zeichen meines guten Willens die nachfolgende Arbeit gelten. Sie schliesst sich im ‘56 Prinzipe meinen frühern „Beiträgen zur. Kenntniss der Arach- niden Siebenbürgens“ an, unterscheidet sich aber in der Form dadurch, dass sie blos als ein systematisches Verzeichniss ohne Beschreibung der Arten ‘erscheint. ne Hier so wie bei jeder Fauna die so wenig durchforscht ist, wie unsere „Arachniden-Fauna,“ sind spätere Ergänzungen und: Berichtigungen unvermeidlich, so dass eine jetzt schon "gelieferte Beschreibung der einzelnen. Arten, die vielleicht bald darauf. als: in Siebenbürgen gar nicht vorkommend bezeichnet werden müsste, nur eine unnütze Arbeit und Zeitverschwendung wäre. Aus diesem Grunde halte ich .es daher für zweckmässiger, "künftighin meine Beiträge zur „Arachnidenfauna Siebenbürgens“ in Form von systemätischen Verzeichnissen zu veröffentlichen und erlaube mir hiemit das erste diessfällige Verzeichniss vor- zulegen, vorerst aber Einiges Fr über die Spinnen im Allgemeinen vorauszuschicken. | Wenn schon Rossmaessler in seiner Zeitschrift „Aus der Heimath“ (Nr. 4 und 6 des Jahrganges 1862) über die Weich- thiere sagt, dass sie zu den unbekanntesten Thieren gehören und dass eine ungerechtfertigte Abneigung vor ihnen unsere Bekanntschaft mit denselben erschwert, — wie viel mehr können wir dieses von den Arachnıden — den Spinnen sagen, diesen hässlichen, verachteten Thieren ! — In der That! schon ihr Name hat Krämpfe hervorgerufen, manche Dame ist. bei ihrem Anblick in Ohnmacht gefallen und, Viele von dem sogenannten „starken ‚Geschlechte“ ziehen vor einer Spinne mit ängstiger Miene die Hand zurück. Diess- geschieht aber Alles nur, weil sich selten Jemand die Mühe nimmt, die ihm bereits von Kind- heit. an als eckelhafte Wesen bezeichneten Spinnen genauer anzusehen und zu beobachten. | Ä 4 Bereits der Vater der. Naturgeschichte, der grosse Schwede Linnee sagte: „Es sind diese Thierchen, wie schön und nied- lich sie auch sein mögen, den meisten Menschen. lediglich durch Vorurtheil abscheulich geworden, denn ihre Grestalt hat gewiss Nichts mehr Widriges an sich als ein Krebs.“ Und wirklich wenn sie auch für den ersten Moment durch ıhr oft ee und. &eräuschloses ‚Erscheinen, durch ihren dicken, alten Bauch und ihre langen Füsse keinen für sie günstigen Eindruck hervorrufen, so wird dieser ungünstige Kindeahke bei näherer Betrachtung der Spinnen doch stets einem andern tür dieselben günstigere Urtheil weichen müssen. Wir werden bei den meisten eine Zierlichkeit der Gestalt und Zeichnung, eine Farbenmannigfaltigkeit, eine Entwickelung sonst minder auffäl- liger Organe zu bewundern haben, die wir gar nicht vermuthet 57 hätten und die allein schon hinreichen werden, unser Intresse an diesen Geschöpfen zu steigern — wie viel mehr ihr Kunst- trieb, das Gewebe, ihre Lebensart u. s. w. | Bei der ausserordentlichen Verbreitung der Spinnen über den ganzen Erdkreis’ist es wohl nicht zu wundern, wenn man bei ihnen auch einen grossen Artenreichthum- findet; denn Bo- den und Clima äussern auch bei den Spinnen gleichwie bei andern thierischen Organismen entschiedenen Einfluss. - Werfen wir einen Blick auf eine Conchyliensammlung oder auf eine Käfer- oder Pflanzensammlung, so werden wir bei den Arten, die aus den Tropen _ stammen eine grössere Far- benmanigfaltigkeit, bedeutendere Stärke des Körpers und mehr Eigenthümlichkeit der Formen beobachten. Diese Erfahrung berechtigt uns zu der Annahme, dass das Ulima auch bei den Spinnen die Fülle der Bildung und des Wuchses, sowie grössern Farbenwechsel bedinge und wir täuschen uns nicht. - Betrachten wir beispielsweise die Scorpione der Tropen — die Mygaliden oder Tapezierspinnen, welche vorzugsweise Be- wohner heisser Länder sind und von denen blos eine Art (Atypus Sulzeri) in Deutschland und auch bei uns in Sieben- bürgen vorkömmt, betrachten wir andere den südlichen Ge- pünden eigenthümliche Spinnen und setzen wir diesen die bei uns (in Europa) heimischen Spinnen des kältern Erdstriches also den Scorpionen unsern Scorpion und die Halbscorpione, den Mygaliden unsere Wolfsspinnen entgegen, so finden wir die oben ausgesprochene Annahme genügend gerechtfertiget *); können uns jedoch gewiss schon aus dieser kurzen Vergleichung über- zeugen, dass auch unsere Arten einer Farbenmanigfaltigkeit nicht entbehren. . x | Was nun den Charakter der Spinnen anbelangt, so finden wir unter ihnen muntere und träge, schlaue und dumme Arten — alle aber stimmen darin überein, dass sie gerne auf Kosten anderer Thiere leben, dass sie Räuber sind und Linnee sagt von ihnen: „Ihre Art ist, dass sie rauben; daher sie gleich den Jägern Netze und Garn gebrauchen, um ihr Wild zu fangen. Was sie erhaschen, das saugen sie aus und tödten es und sind desswegen doch nicht grausamer als Menschen.“ | | Ja! — alle’ Spinnen sind Räuber. Die einen sind es am hellen Tage, wo sie Brücken und Strassen sperrend, die arglos umher summende Fliege oder den lustig schwirrenden Käfer in ihrem feinen Netze fangen; die andern, indem sie ihre Beute in düstern Gewölben und Ritzen aufsuchen; noch andere wenn *) Ich habe diese Vergleichung freilich nur nach den Beschreibungen und Abbildungen in Koch’s Werk vornehmen können. Nr, 3. 1865. * 38 sie mit ausgebreiteten Beinen an Mauern. und Bretterwänden sitzen, um erst nach Sonnenuntergang auf Beute auszugehen. Einige breiten ihre Netze zwischen Baumästen aus; andere be- dienen sich zu ihrer Wohnung eines Blattes, ‘welches sie ein- rollen; ‘andere kleben: ihre platten Säckchen an einen Stein; andere graben sich in die Erde eine Höhle oder bilden sich im Wasser eine Glocke oder halten sich parasitisch auf lebendigen Thieren, animalischen wie vegetabilischen Substanzen auf, oder finden endlich unter loser Baumrinde und Moos einen sichern Versteck. ER Horst he 1a E . Die echten Vagabunden unter den Spinnen, wozu nament- lich die Krabbenspinnen, Sprungspinnen und Sackspinnen ge- hören, .bemächtigen sich ihrer Beute, indem sie ihr auf den Rücken springen und sich so lange festklammern bis sich ihr Gefängener ganz .entkräftet auf Gnade und Ungnade ergibt. Aber nicht genug, dass die Spinnen auf die bezeichnete Wein den Insekten nachstellen, auch unter einander sind sie uneins, wie ja schon das Sprüchwort; „er ist ihm. spinnefeind“ ganz deutlich und richtig besagt. Ja, sogar in ihrer-Ehe sind die Spinnen sehr unglücklich, denn Mann und Weib leben abge- sondert von‘einander und kaum auf Augenblicke ist der mäch- tige Naturtrieb der gegenseitigen Annäherung beider Geschlech- ter im Stande die angeborene Furcht zu unterdrücken und mit grosser Vorsicht nahet sich das Männchen der Wohnung des Weibchens, da.es nicht selten eine solche Annäherung: mit dem Tode oder mindestens mit dem Verluste: eines‘ Beines. büsst. So grausam uns aber auch die Spinnen .hiedurch erschei- nen, so dürfen wir ihnen, namentlich den Weibchen — welche nebenbei gesagt gegen den Weltgebrauch das stärkere, grössere Geschlecht bilden -— das Gefühl der .Liebe nicht ganz ab- sprechen; denn wir sehen dieselben, insbesondere die Sack- oder Wolfspinnen, ihre Eiersäckchen mit grossem Muth ver- theidigen und häufig ist eine solche Spinnenmutter das Opfer ihrer Liebe, indem sie, wie diess eben bei vielen Sackspinnen geschieht, die aus dem Ei entschlüpfte Nachkommenschaft so _ lange. auf dem Rücken mit sich herum schleppt, bis sie aus Entkräftung ihr Leben einbüsst. rau Alle Spinnen legen Eier zu ihrer Vermehrung, theils frei in die Erde und andere Schlupfwinkel, theils umziehen sie sie mit Fäden und hängen sie dann in einem Säckchen - in ihrem Netze auf, um sie so zu bewachen, oder tragen das Säckchen am. Hinterleibe seltener zwischen den Kiefern mit sich herum. Die Jungen kriechen dann je nach der verschiedenen Species zu verschiedenen Zeiten aus dem Ei, bleiben aber anfangs meist in einem Knäul zusammen, bis sie sich nach der ersten Häu- . tung zerstreuen. 5% Dasjenige aber, um dessentwillen man die Spinnen bisher am meisten beobachtet hat, und wodurch sie am ehesten auf- fällig werden, ist unstreitig das Gewebe. Es besteht aus’ Fäden, die aus den am Ende des Hinterleibes gelegenen Säcken aus- ‚gespritzt werden, in welchen Letztern sie sich als eine eiweiss- artige Masse befanden. | K, | Man hat diese Fäden auch statt Seide zu verwenden ge- sucht, und soll König.Ludwig XIV. ein Paar aus solchen Fäden gefertigte Strümpfe und Handschuhe erhalten haben; allein es stellten sich solche Versuche nachgerade "als praktisch unaus- führbar heraus, was auch natürlich ist, wenn man die Dicke eines Spinnfadens betrachtet und bedenkt, dass zur Erzeugung eines Pfundes solcher Seide, wie man durch Berechnung ge- funden haben will, 700,000 Spinnen 'nöthig wären. Die Spinnfäden sind im Wasser unäuflöslich, wovon uns Argyroneta aquatica die gemeine Wasserspinne den schlagend- sten Beweis liefert und. der Regen zerreisst diese Fäden nur auf mechanischem Wege. | 982 "Früher sind die Spinnfäden in den astronomischen Fern- röhren gebraucht worden, wo man sie in Gestalt eines Kreuzers übereinander spannte, dessen schneidender Punkt zur Bestim- mung des Durchganges des Sternes diente. Ob sie noch diese Verwendung finden, weiss ich nicht; aber sicher ist, dass ein ' ganzes Gewebe solcher Fäden auf blutende Wunden gelegt auch bei uns als das wirksamste Mittel zum’ Stillen des Blutes Bich bewahrt! ? dsesıl. an ® >3 | Das Spinnengewebe selbst oder das Netz wird von ver- schiedenen Arten verschieden gefertigt, ja einige, die sogenann- ten Jagspinnen, machen sich gar kein Netz, sondern führen lieber ein unstätes Leben. EEE e- SIR | Am regelmässigsten arbeiten die Kreuz- oder Radspinnen, welche gewöhnlich im Mittelpunkte ihres Radgespinstes sitzend ‚ihre Beute erwarten. ar 16 -Sje MOB © Die Eck- oder Hausspinnen verfertigen sich ein horizon- ‚tales zwischen zwei Eckwänden befindliches, oben (nach Um- ständen auch nur' seitlich) offenes Gewebe, welches aus vielen an der Wand befestigten Fäden besteht und stets etwas beutel- förmig hängt. In der innersten Ecke dieses Gewebes sehen wir die Herrin desselben sitzen und hier hat sie ihre eigentliche Wohnung, welche in Form eines etwa einen halben Zoll grossen ceylindrischen Rohres angebracht ist. Aus diesem Rohre stürzt die Eckspinne hervor, wenn sich ein Käfer, sei es aus Neu- gierde oder Unvorsichtigkeit in dieses Territorium wagt und nur in-den seltensten Fällen gelingt es einem solchen Eindring- ling sich von den Fäden, ‘die die Spinne immer fester um ihn . zieht, frei zu machen. — Der‘ Zorn:über ein solch’ freches In- 60 sekt, oder der Durst nach dessen Blut ist aber bei der Spinne nie so gross, dass sie darüber ihre eigene Sicherheit ausser Acht lassen sollte. Denn verwickelt sich eine grosse: Fliege oder Wespe in ein solches Netz, so stürzt zwar die Spinne solito more’ hervor, zieht sich aber augenblicklich wieder zurück, es sei denn, dass sie sich ihrer Gegnerin gewachsen fühlt und dann mit ihr in einen hitzigen Kampf sich einlässt, der dem Beobachter gewiss ein höchst interessantes Schauspiel gewährt. Die Zellenspinnen verfertigen sich bloss Röhren, die We- berspinnen (Theridior) machen sich unregelmässige Netze; die Linyphia weben sich Himmelbetten, d. i. mehrere Netze über- einander; die Sprungspinnen (Salticus) wohnen in einem läng- lichen platten Säckchen; die langfüssige Zitterspinne (Pholtus phalangioides Walck.) macht sich ein‘ unregelmässiges, aus grossen, ungleichen Maschen bestehendes Gewebe und endlich müssen wir noch den glockenförmigen Krystallpalast der Wasser- spinne erwähnen. _ 3rolail ı Ausser diesen Gespinnsten sehen wir, namentlich im Herbste, Spinnfäden in grosser Menge in der Luft schweben und. oft genug fühlen wir sie auch im Gesichte — es ist dieses der „fliegende Sommer“ und wird wie es nunmehr erwiesen: ist, nicht bloss von einer Spinne, sondern von verschiedenen Arten und zwar meistens jungen. und sehr kleinen ‚Spinnen erzeugt, die wahrscheinlich durch warme, sonnige Witterung hervorge- lockt, ihre Eier als zweite Generation des Jahres früher ver- liessen. Welchen Zweck diese Fäden haben? Darüber lässt sich wohl nichts Bestimmtes angeben, sowie denn noch gar Vieles im Leben und Weben- dieser Thierklasse im Dunkeln schwebt, weil eben die Spinnen noch so wenige Beobachter sefunden haben. | | | Die Spinnen vermehren sich zwar ausserordentlich, be- lästigen uns aber trotz dieser Vermehrung beinahe gar nicht, denn auch sie sind vielen Feinden ausgesetzt, - wozu nicht ‚nur die besorgte Hausfrau gehört, welche jedes sichtbare Spinnen- netz sammt dessen Inwohnerin unbarmherzig vertilgt, sondern vorzüglich Vögel, Eidechsen, Frösche, Schlupfwespen, ja unter Umständen die Spinnen selbst. er BR; ‚Sie sind also in einem fortwährenden Kampfe begriffen, der nur unterbrochen wird, wenn sich die Spinne häutet. In diesem Falle hält sie sich 8—10 Tage ohne Bewegung in ihrem Schlupfwinkel, der grössten Diät unterworfen, gleichgiltig gegen Alles und scheinbar bloss damit beschäftigt, sich recht mager zu, machen, um ihre alte Kleidung desto leichter abwerfen zu können, aber dann wehe dem: Insekt, welches nach. beendigter Fastzeit der Spinne zuerst unterkömmt. | (Fortsetzung folgt.) 61 Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monat Fehruar 1865. _ . (fünftägige Mittel.) | Luftwärme in Graden n. R. Ta a e | Bi nm | 2a | dena. |. Mirer AR 0.32 | 2.040 0.52° | 0.9500 6—10 —4.83 —2.68.,| 3,82 | —3.777 1—15 at 3.19, 1 781, 10880 16—20 653 1 AB 1 682. 1 —5,043 21—25 —4.93 | 0.78 | 2.76 | —2.823 26-2381. :28.05 0:20 |. —303 | —1.960 Mittel -4Aa| -105| 3897| 3.170 Al 3 Maximum :4.05° (am f. um 2h N.) Re = | | ‚Minimum : —15.20° (am 15. um 6h M.) "Luftdruck in par. Linien auf 0° redueirt & HM. | N. | ima. | Mitten {— 5 | 314.94 | 315.51“ | 316.19% | 315.547% 6-10 | 319,99 | 319.99 | 319.70 . |. 319.893 11—15 320.92 | 321.29 | 321.58 | 321.263 16—20 319.66 |: 319.43 | 319.53. | 319.540 41-25 1 318.87 | 319.01 | 319.54 | 319.140 26—28 | 321.42 | 321.51 | 321.55. | 321.493 Mittel 319.148 | 319.312 | 319.547 | 319.336 'Maximum : 323.64” (am 14. um 6h M.) Minimum : 313.51” (am 2. um 6h.M.) 1.570 1.307 11.382 10. 928 |0.853 1 1 0.898 —— 62 a | | ._ Vorherrschende Tage schlag || Ansicht des Himmels % Windesrichtung, a5 in par.L. en. 1.199307 DRTDEIEERT EI Mr (Summe)]6h M- |auN. |ton A. |tticer]| 6n m. |on N. |10h A. En 0.84". 90. 34 8.3 8.30 wnw-nw| NW | NW 6-10] 7.45 110.0 | 8.4 19.4 | 9.27) 080 1—15l 8.49 || 7.8 | 80 | 6.4 | 7.40) 080 16201 2.29 10.0 | 5.6 | 4.0 | 6.53 || Nw-N |NW.N| 21-25] 10.20 8.9 | 9.9: 110.0 | 9.60) NW 26—28] 0.00 10.0 | 9.8 | 6.7 | 8.831 NW Mittel.| 29.27“ | 9.23 | 8.37 | 7.5 2| 8.37) ww Besondere Anmerkungen. Anzahl und Richtung der beobachteten Winde: N. 6 1 IND. U, 0.0.90. 15 8,0: SM, WU. 45 W. BL 'Athmosphärischer Niederschlag fiel am : 1., 2., 3., 5., 7., 8., 11312.,:13. 2110) 18; 19, 22.,. 24., .254028.:| (alle- ın- Form ‚von Schnee, mit Ausnahme des Niederschlags am 1.). Nicht messbar waren‘ die Niederschläge am 3., 5., 28. Nebel (in der Tiefe): am 10. und. 20. | Lichtkranz um den Mond am 6, — Hof um den Mond am- 14. 2 Ye z E- Das Monatsmittel der Temperatur war um 1.93°, das Monatsmittel des Luftdruckes um 1.915’ niedriger als das ‚entsprechende vierzehnjährige Mittel desselben Monats. - - Der am. 14. — Abends zwischen 10V, — 11h am südöst- lichen Himmel um'den Mond wahrgenommene Hof gehört zu den interessanteren und prachtvolleren Erscheinungen dieser Art. Nach den Mittheilungen mehrerer! Beobachter — ıch selbst hatte das Phänomen nicht wahrgenommen — war die Beschaf- fenheit der Erscheinung folgende : Um den Mond herum, der in einer ‘Höhe von etwa 35°. über dem. Horizonte stand, und nur so gering verschleiert war, dass man die Flecken derselben mit gut markirten Rändern noch zu unterscheiden vermochte, verbreitete sich zunächst ein Lichtkranz, dessen äussere, von der übrigen Athmosphäre deutlich abgegränzte Peripherie etwa 2—-3 Monddurchmesser von der eigentlichen Mondscheibe ent- 63 fernt war, und. dessen innerer Raum;,von der Mondscheibe nach dem Rande hin an Helligkeit mehr und mehr abnahm. An vier Stellen dieses Lichtkranzes, genau nach den 4 Himmelsge- genden hin ergossen sich helle Lichtbüschel, zwei in vertikaler und zwei in horizontaler Richtung, so dass sie zusammen ein aufrecht stehendes schönes Kreuz bildeten. Ihre Verlängerungen in ‘den Lichtkranz hinein-durchschnitten sich in der Mond- scheibe. Die beiden vertikalen Lichtbüschel waren von 'weiss- lich gelbem Lichte, an der Basis ‚heller, gegen das Ende hin schwächer und verloren, sich allmählig ganz in die schwach erleuchtete Atmosphäre. Die horizontalen Lichtbüschel dagegen waren nicht nur bedeutend blässer, sondern auch um 1Y, — 2 Monddurchmesser kürzer als die vertikalen. Die Breite der Lichtbüschel jedoch war gleich; sie betrug. an der Basis etwas mehr als einen Monddurchmesser. Um diese Lichtbüschel nun zog sich der eigentliche Hof — (wie sich aus den Mittheilungen darüber schliessen liess, mit einem Halbmesser von etwa 22°) — der an seinem äussern Rande in die schwache Beleuchtung der umliegenden Athmosphäre überging. Der südliche Theil lag hinter den Gebirgen und konnte daher nicht gesehen werden; im Osten und im Westen dagegen —.wie es schemt, in der Verlängerung der obenerwähnten horizontalen Lichtbüschel — traten auch hier kleine Lichtbüschel, die jedoch viel kürzer als die früher genannten waren, aber auch wie diese sich allmählıg in die Athmosphäre verloren, aus der Kreislinie des Hofes hervor. Ausser diesem Hofe zeigten sich auch Spuren eines grösseren Hofes: hoch oben am ‘Himmel wurde nämlich .ein Stück eines Bogens wahrgenommen, der einem Kreise von wenigstens dreimaligem (?) Durchmesser des -rstern Hofes angehörte und dessen Mittelpunkt im Zenith zu liegen schien. Innerhalb des kleineren Hofes waren, theils wegen des inten- siven Lichtes des Mondes, theils wegen des feinen Nebels in der Athmosphäre keine Sterne sichtbar, während dieselben ausserhalb desselben bis zu den Sternen dritter Grösse herab allenthalben wahrgenommen werden konnten. Die beigegebene Zeichnung, welche ich der Güte des Herrn Ingenieurs-Assi- stenten, Moritz Hoor, eines der Beobachter der "beschriebenen Erscheinung, verdanke, veranschaulicht den innersten Theil der Erscheinung, deren Entstehung bekanntlich einerseits aus einer Reflexion des Mondlichtes von den Seitenflächen kleiner in der Athmosphäre‘ schwebender Eisprismen — wodurch die verti- kalen und horizontalen Lichtbüschel entstehen — andrerseits aus einer Brechung der Lichtstrahlen in sechs- oder dreiseitigen Eisprismen, deren’ brechender Winkel 60° beträgt — wodurch die eigentlichen Höfe gebildet werden — abgeleitet wird. Be- 64 züglich der vorhergegangenen und die Erscheinung begleitenden Witterungsbeschaffenheit ist zu bemerken; dass m den Tagen vorher, namentlich am 11. und 12. nach einem heftigen Schnee- sturme bedeutende Schneemassen gefallen waren, dass darauf bei steigendem Luftdrucke, der am Morgen des 14.'sein monat- liches Maximum erreichte, an diesem Tage zu Mittag die trübe. Wolkendecke, welche bis dahin sieben Tage hindurch den Himmel verhüllte, zerriss und Nachmittags vollkommene Heiterkeit mit stets zunehmender Kälte (Abends um 10h war die Temperatur — 11.0, und am Morgen des folgenden Ta- ges — 15.2°) eintrat. Während der Erscheinung selbst waren nur hie und da einige feine Federwölkchen sichtbar. TR Redaktion : Der Vereinsaussehuss. Buchdruckerei der von Closius’schen Erbin. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen . Vereins für Naturwissenschaften zu | HERMANNSTADT. XVL ER: April 1863. Kun Nro. 4, Inhalt : Vereinsnachrichten. — A.Kenngott: Ueber das Parameter-Ver- hältniss der Krystalle. — G. O. Kisch: Uebersicht der Witte- rung zu Bistritz im Jahre 1864. — Victor Sill: Systematisches Verzeichniss der bisher bekannten Arachniden Siebenbürgens (Fort- setzung und Schluss). — L. Reissenberger: Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monate März 1865. ‚Vereinsnachrichten für den Monat März und April 1865.. Nachdem die Verhandlungen wegen Ankauf des Harte- neck’schen Hauses gescheitert, bot der Ausschuss unsers Ver- eins Alles auf, um ein entsprechendes Lokale für die Unter- bringung der Vereins-Sammlungen und Abhaltung der Versamm- lungen zu erlangen. Es wurde zwar, weil das bisherige Ver- einslokale gekündigt worden war und unter allen Umständen bis Ende September d. J. geräumt werden musste, vorläufig eine Wohnung gemiethet, welche aber nur nothdürftig zur Un- terbringung der Sammlungen hinreichte, für grössere Versamm- lungen jedoch keinen Raum bot, und deren Miethe demunge- achtet auf 300 fl. (mithin um 100 fl. mehr, als die bisherige) zu stehen kam. — Da ward durch das freundliche Entgegen- kommen der Direktion der hiesigen Sparkasse dem Vereine die Aussicht eröffnet, durch einen Aufbau auf die der Sparkasse gehörige Turnschule eine geräumige Vereinslokalität durch eine lange Reihe von Jahren um einen billigen Miethzins zu erlangen. Dass jedoch auch diese Aussicht leider sich nicht verwirklichte, werden uns die spätern diessfälligen Verhandlungen zeigen. Ein neuer Schriften-Austausch wurde eingeleitet mit dem Vereine für Naturkunde zu Cassel (Hessen). Für dienaturhistorischen und ethnographischen Vereinssammlungen wurden geschenkt : Eine ansehnliche Partie Conchylien des adriati- schen Meeres von Herrn Spiridon Brusina in Zara, von welchem auch eine zweite Partie solcher Conchylien früher durch Kauf um billigen Preis erworben worden war. 65 Eine BE e- ne ‚von Urustaceen, Echı- nodermen, Radiaten und andern Seethieren (meist. aus dem adriatischen Meere) von Herrn Blasius Klecziak in Zara. Eine alte Marmorpfirsich aus Herculanum von > Advokaten Rudolf Marlin in Hermannstadt. Mehrere bronzene Streitäxte und eine römische Lampe vom Herrn k. k. Baubeamten und Custos unsers Vereins, Samuel Jikeli, in Hermannstadt. Für die Vereinsbibliothek gingen. ein : Abhandlungen der e preuss. Akademie der Wis in Berlin 1863: Monatsberichte der k. preuss. &kadentien der Wissenschaften. in Berlin, Jahrgang 1864. _ Verhandlungen der kais. schen deutschen Akademie der Naturforscher XXI. Band 1864. Die fossilen Mollusken des T ertiärbeckens von Wien von Dr. M. Hörnes IH. Band Nr. 5 und 6. Memorie del’ 'i. r. Istituto Veneto di scienze, lettere et arti. Part. III. 1864. (darin eine ln der europ. Sala- mandrinen von E. v. Betta). N Jahrbuch der k. k. geolog. nn in Wien XIV. Band | 4 Heft 1864. Schriften der k. Posi ie nie ‚Gesellschaft zu Königsberg 1863 (I. Abtheilung) und. 1864 (I. Abtheilung). Om Sneebräen Folgefon af S. A. Sexe. Uhristiania 1864. On de zeologiske Torhold paa Kyststräkningen af Nordre Bergenhus Amt af M. Irgens og Th. Hiortdahl. Ohristiania 1864. Meteorologische Beobachtungen aufgezeichnet auf Christiania’s Observatorium III. und W. ung 1848 bis 1855. Chri- stiania 1864. _ Sitzungsberichte ‚der k. baier. Akademie der Wissenschaften zu München 1864, Band. II. Heft 12. Rendiconti dir. Istituto Lombardo di Scienze e Lettere. Classe di lettere e scienze morali et politiche 1864. Vol. I. fasc. 5. 6. 8—10 Vol. DH. fasc. 1.2. dtto. Olasse di scienze matematiche e naturali 1864 Vol. I. fasc. 9 et 10; 1865 Vol. I. fasc. 1. et 2. ni 67 Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomol. Ver- eine zu Stettin Jahrgang XXV. 1864. Atti della Societä Italiana di Scienze natural. Volume VI. fasc. 3 et 5, Milano 1864. Fünfter Bericht des Offenbacher Vereins für Narkunde) 1864, XIV. Bericht des Vereins für Naturkunde zu Cassel, 1864. Lotos. X. 1865. 2. 3. 4. e | Jahrbuch der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien 1864. Memorie del reale ıstituto Lombardo di scienze e lettere. Vol. X. fasc. 1. Milano 1865. Il Raccoglitore, giornale della Sheet d’ Incorragiamento in Padova. Serie I. anno LI. Nr. 16—18. Atti e memorie dell i.r. Societä agraria in Gorizia Nr, 10 1865. Corispondenza scientifica in Roma 1865 Nr. 18. Bulletin de la societe imperiale des Naturalistes de Moscou 1865 Nr. I. RE Jahresbericht des physikalischen Vereins im Frankfurt am Main 1863 und 1864. (Im Tausche gegen die Versinenehäifieh): Der Boden der Stadt Wien von Ed. Suess Wien 1862. Katalog der Bibliothek der E: -k. Hofmineralien-Kabinets in Wien von Dr. Albrecht Schrauf. Wien 1864. (Geschenke des k. k. Hofmineralien-Kabinets). Statistica de Sordomuti di Sicilia nel 1863 per Federico Lan- cia di Brolo. Palermo 1864. (Geschenk des Herrn Verfassers). Als ordentliche Mitglieder traten dem N bei, die Herren : Adolf v. Rosenfeld, k. k. rien in der Armee zu Hoinainäidt, Carl it Seidenwaarenfabrikant zu Elisenthal bei Brüsau n Mähren. DAR nn | E. A. Bielz. ‚68 Ueber das | _Parameter-Verhältniss der Krystalle. | ur r von ac n | Ss Professor A. KENNGOTT in Zürich. In dem XV. Bande dieser Verhandlungen und Mitthei- lungen Seite 153 fi. ist-ein Aufsatz. über das Parameter-Ver- hältuiss der Krystalle von Herrn Josef Bernäth enthalten, welcher mich aus verschiedenen Gründen interessirte, und so- wohl als Mitglied des Vereins, als auch zu dem Fachpublikum gehörig, für welches jener Aufsatz bestimmt ist, finde'ich mich veranlasst, einige Bemerkungen darüber. einzusenden. Hierbei kann ich vorerst Herrn Bernäth’s einleitender Bemerkung gegenüber versichern, dass seine „Behauptung durchaus nicht als eine unangenehme Sache betrachtet wurde und dass andere Fachmänner ebenso wenig, wie ich, eine solche Auseinander- setzung durch eine Neigung zum Widersprechen hervorgerufen ansehen werden, sondern dass sie darin, wıe ich, das anerken- nenswerthe. Bestreben erblicken, die Begründung der Natur- gesetze nach Kräften zu fördern. Was nun das Parameter- Verhältniss der Krystalle betrifft, so hat bis jetzt der Verlauf der Forschungen- gezeigt, dass die Krystallgestalten der ein- zelnen Krystall-Species mit möglichster Genauigkeit gemessen wurden und dass aus den Messungen die Axenverhältnisse der Grundgestalten so hervorgingen und angegeben werden, wie die Berechnung der Messungen es erforderte, ohne dass es in der Wissenschaft als Naturgesetz allgemein angenommen wurde, dass das’ Parameter-Verhältniss der Krystalle ırrational sei. Zu einer solchen allgemeinen Annahme lag kein Grund vor und selbst wenn ich mich zu dieser Ansicht geneigt fühlen möchte, so würde ich gegenwärtig keinen Grund dafür angeben können. Da nun die bisherige Ausdrucksweise der Parameter-Verhält- nisse einer Grundgestalt lediglich die einfache Folge der Be- rechnung der gemessenen Winkel ist, so hatte Herr Bernäth nicht die schwierige Aufgabe vor sich, ein allgemein angenom- menes Naturgesetz umzustossen, sondern es reducirt sich seine Behauptung, dass das Parameter-Verhältniss rational sei und die Nachweisung, dieser Behauptung darauf, dass man anstatt der Angabe mit so und so viel Decimalstellen, mit einiger Licenz gegenüber den Messungsresultaten die Axenverhältnisse durch ganze Zahlen oder gemeine Brüche ausdrücken könne, wie er an einer Reihe von Beispielen zeigte. Dasselbe habe 69 ich öft gethan und jeder Krystallograph wird zugeben, dass man dies thun könne, wenn die Berechnung nicht zu stark den Messungsresultaten widerspricht, gerade, weil man es nicht als allgemeines Naturgesetz ansah, dass die Parameter-Verhältnisse irrational wären. enn er z. B. für das Achsenverhältniss des Vesuvian a:b = 0,5351 :1 das Achsenverhältniss a:b = 15:28 setzt, wobei für jenes die Winkel der Grundgestalt nach Mohs 129° 29° und 74° 14‘, für dieses nach Berechnung 129° 27 und 74° 18° sind, so erschemt es allerdings einfacher das Verhältniss 15:28 anstatt 0,5551: 1 zu setzen, weil die Differenz sehr gering ist und innerhalb der Schwankungen liegt, welche die verschiedenen Messungen ergeben haben, indem nach Kupffer und Breithaupt die Schwankungen des Seitenkantenwinkels zwischen 73° 30' und 74° 20' liegen, V. v. Zepharovich sie zwischen 74° 6' und 74° 30° fixirte. In ähnlicher Weise ver- hält es sich mit anderen Species und es werden daher die ein- facher ausgedrückten Verhältnisse nicht als fehlerhaft angesehen werden können. Darin liest aber kein Beweis dafür, dass die Parameter-Verhältnisse rational sein müssen, desgleichen ist es nicht selbstverständlich, dass sie rational sein dürften, weil die Aequivalentzahlen grösstentheils rationale Zahlen sind. Dass es vortheilhaft sei, für die Parameter-Verhältnisse der Grund- gestalten ganze Zahlen zu gebrauchen, kann gleichfalls nichts zum Beweise beitragen. Wir können also nur die Sache so nehmen, wie sie ist, — die Krystalle werden gemessen und er- geben für die Grundgestalt Zahlen, welche. man mit beliebig "vielen Decimalstellen nach- dem Grade der Uebereinstimmung mit der vorliegenden Messung ausdrücken kann, oder es können im Hinblick auf die Schwankungen in den Messungsresultaten die Parameter der Grundgestalten .durch einfachere rationale oder irrationale Zahlen ausgedrückt werden. Ein Beweis, ob sie rational oder irrational sind, kann nicht geliefert werden, weil die Schwankungen in den Messungsresultaten dies von vornherein unmöglich machen und die Winkel auch in der That bei den Krystallen derselben Species etwas variren. Die Versuche einfachere Zahlen für Zahlen mit so und so viel De- cimalstellen zu nehmen, beruhen auf der Annahme mittlerer Werthe, für. welche man auch Zahlen mit weniger Decimal- stellen berechnen könnte. Da es überdiess auch nicht als Naturgesetz allgemein angenommen worden ist, dass die Pa- rameter-Verhältnisse irrationale Zahlen haben, so bedurfte es auch keines Beweises dagegen und Herr Bernäth wird selbst zugeben, dass er einen solchen nicht geliefert hat, zumal er auf Grund der gegenwärtigen Verhältnisse nicht geführt werden konnte. Die helbeutbene Tabelle zur Berechnung der rationalen «ov Parameter-Verhältnisse oder zur Umschreibung von Decimal- brüchen wird bei Berechnungen manchen Nutzen gewähren und ist bei dem grossen Zeitaufwand, den sie erforderte, eine recht dankenswerthe Zugabe. ER y | Da ich schon oben bemerkte, dass ich selbst sehr- oft anstatt der vielstelligen Decimalbrüche für die Rechnung be- quemere ganze Zahlen aus den Messungsresultaten berechnete, so will ich nur noch schliesslich in Kürze eines Umstandes ge- denken, welcher mich bei der. Berechnung der Parameter-Ver- hältnisse 'interessirte, den ich aber vorläufig nur als einen zu- fälligen bezeichne.. Ich fand nämlich bei einer ansehnlichen Reihe quadratischer und hexagonaler Species, dass das Achsen- verhältniss sich durch zweı Zahlen so ausdrücken lässt, dass dieselben als Quadrate summirt, eine rationale Zahl ergeben, natürlich auch. nur immer Zahlen,- welche den Messungresultaten. möglichst nahe stehen. So hat z. B. für den oben angeführten Vesuvian das Achsenverhältniss a:b = V2: V7 oder a?:b?—= 2:7,24+7=9=3?. Die daraus berechneten Winkel für P sind 229° 31°. 16” und 749.10. 24... ' Diesem füge ich beispielsweise noch folgende Mineral- Species bei: Anatas, @2:b®=19:6,19 +6 =25=5?, Kantenwinkel - von .P.29/9 50 15% do. 3320, af Wulfenit; a® : b? = 35 : 14, 35 + 14 = 49 = 7°, Kantenwin- kel von P., 39° 35:39, 1310 48: 37, Scheelit, 2:b®® = 11:5; 1+5=16=4° Kantenwinkel von; », 1009%407419%, ‚129817994: N Kassiterit, a® : b® —= 20 : 44, 20 +44 = 64 —= 8°, Kanten- winkel 121° 35° 17”, 870.16° 14”. . Rutil, a?,:.b? =. 66 ; 159, 66 + 159 — 23: = 713%, 1 Koanten- winkel von P 123° 7' 12°, 849 40' 34". Zirkon, a? : b? = 57 : 139, 57 + 139 = 196 = 14®, Kanten- winkel von P 123° 1% 35, 84° 19' 45". Hamatit, a? :.b?.=-110::59, 110 +59 = 169. — 13°, Endkan, tenwinkel von R 86° 0’ 13". Korund, a? : b® = 65 : 35, 65 +35 = 100 = 10°, Endkanten- winkel von R 86° 4' 21“, | Caleit, a? :,b2.=,27..:.37,.27.+.37- =.64.,=; 8%, Enndkankens winkel von R 105° 5‘ 10, Turmalin, a? : b® = 6:: 30, 6 + 30 = 36 =6?, Enkantenwin- winkel von R 133° 10' 24”. Ä Apatit, a®:b? = 35:65, 35 + 65 = 100 = 10°, Kantenwinkel von P 142° 17°, 80° 32°. Dolomit, a? : b? = 33:48, 3 +48 = 81 = 9°, Endkanten- winkel von R 106? 17' 41". Quarz, a® : b® = 121: 75, 121 +75 = 19. = 14°, Kanten- winkel von P, 133° 44° 7”, 103° 34' 25”, weil nach der 71 von mir in dem Aufsatze über die Gestaltengruppen der Kry- stall-Species (Zeitschr. für die ges. Naturwissenschaften IX., 497) gegebenen Auseinandersetzung bei der Species Quarz die ge- wöhnlich vorkommende Combination des hexagonalen Prisma mit der hexagonalen Pyramide in gleicher Stellung oder mit den beiden daraus hervorgehenden Rhomboedern, das hexago- nale Prisma als solches in diagonaler Stellung aufzufassen ist und die Pyramide als solche in diagonaler Stellung P,. Wenn nämlich bei einer hexagonalen Species der trapezoedrischen Pe- tartoedrie geltend ist, so bleibt das hexagonale Prisma in diago- ‚naler Stellung ©P, holoedrisch, desgleichen die Basisflächen, während die Pyramiden diagonaler Stellung hemiedrisch als Rhomboeder in diagonaler Stellung vorkommen, die Pyramiden in normaler Stellung dagegen hemiedrisch als trigonale Pyra- miden, das hexagonale Prisma in normaler Stellung hemiedrisch, trigonale Prismen bildend, die dodekagonalen Pyramiden tetar- toedrisch als trigonale Trapezoeder und die dodekagonale Pris- men hemiedrisch als ditrigonale Prismen. FE uk -y » % » Uebersicht | ee der | Witterung zu Bistritz im Jahre 1864 G. O. KISCH. Im 8. Hefte des XV. Jahrganges unserer Vereinsschrift begann ich die Herausgabe des fünftägigen Mittels der Beobach- tungen zu Wallendorf vom Monat December 1863, bis Ende Februar 1864, und der zu Bistritz, ‚welche sich ohne Unter- brechung den "Wallendorfer Beobachtungen anschliessen, — mit dem meteorologischen Jahre. Man könnte nunmehr erwarten, dass ich das Jahresmittel des meteorologischen Jahres folgen liesse, wie es auch H, -Reissenberger ın Hermannstadt zu thun pflegt; doch zwei Gründe bewegen mich die bürgerliche Zeit- rechnung zu wählen, und zwar zunächst, weil H. Pf. Klopps das 11-jährige Mittel, welches ich im 8. Hefte veröffentlichte, auch nach der bürgerlichen Zeitrechnung berechnet hat, und ich nun so das Mittel des 12. Jahres leichter in Verbindung‘ mit jenem Mittel bringen konnte, — sodann gibt auch die k. k. Centralanstalt in den jährlich erscheinenden Heften die Witterungsübersicht nach der bürgerlichen Zeitrechnung. 12 Ich vereinige die Beobachtungen zu Wallendorf aus den Monaten Januar und Februar mit meinen -Beobachtungen zu Bistritz, weil, wie ich im 8. Hefte erwähnte, der Höhenunter- schied und, die Differenz der Lage von Wallendorf und Bis- tritz mir zu unbedeutend. scheint, als dass hiedurch erhebliche Differenzen in den Beobachtungen sich ‚bilden sollten; müssen doch jedenfalls die Wallendorfer Beobachtungen bei einer Fest- stellung des Klimas im „Nössner Gau“ zu Grunde gelegt werden. Den Höhenunterschied der. Beobachtungsstationen von “ Wallendorf und Bistritz kann ich nunmehr genau angeben. Nach den Berechnungen von Burkhardt und Reissenberger ist der Fussboden unserer ev. Kirche’ 187.55 W. Kl. über der Meeresfläche; das Stationsbarometer befand sich zu Wallen- dorf in einer. Seehöhe von 196.2 W. Kl].;" nach genauen Mes- sungen ergab sich nun, auf die Daten gestützt, die Seehohe meines Barometers in Bistritz 191.837-W. Kl. Das 12-jährige Mittel des nunmehr combinirten Wallen- u Beobachtungen. d. ı. von Januar 1853 bis Januar 1865 ist: | | Luftdruck 323.031’ par. Lin. Lufttemperatur + 6.634° K. Dunstdruck 3.324 par. Lin. » Feuchtigkeit 79.303 ın Procenten. Niederschlag 0.828“ par. Lin. kr In der Anordnung der Witterungsübersicht folge ich der des H. Professor Reissenberger. | | Mittle Mittler Mittle Monate | Fuft- | Luftdruck | Punst- | Feuch- | Bewöl- | a PR / Br tigkeit kung Januar |-11.593° | 327.005) 0.631” | 77.13 | 5.73 Februar |- 1.274 | .323.400 | 1.783 | 88.80 | 7.15 März 4.462: -\ 321.517 | 2.5%8 | 84.14 | 6.87. April 5.105 321.927 | 2.237 | 71.86 | 5.61 ° Mai 9.402 | 322.613 | 3.262 | 72.75 | 5.88 Juni 45.351 322.141 | 5.387 | 75.44 | 5.42 Juli 13.212 | 322.110 | 4.696 | 76.82 | 6.00 August 13.314 |. 323.011 | 4.651 | 75.06 | 4.83 September | 12.155 324.059 | 4.466 | 72.89 | 3.24 October 6.313 322.835 | 2.854 | 79.39 | 5.77 November | 4.291 323.144 | 2.549 | 84.05 | 7.20 December |- 2.320 | 325.378 | 1.321 | 83.14 | 4.96 || Mittel 5.660 | 323.262 | 3.030 | 78.87 | 5.72 3 Atmosphä- Anzahl der Tage mit | rischr Se - Nieder- are Nebel in schlag rem Nie- Gewitter | Hagel p- L. derschlag der Tiefe 1.180 16.17 23.59 16.44 23.65 72.32 37.90 : 46.92- 251 . 28.58 | November 25.31 December 5.64 Mittel 302.01 BEIEEBII | | TA ouwell Il lalloow ei 17 — 133 4) 51 — | 14 8| 18 Februar 2 rd ten 9 März 1.441 Ho Limit | April 5/31 1 —|.—|— [10 | :1][ 13 | Mai — | 20 A Ahnen Juni 3 .| 30 EA Re at: BIO I u (0 POree 0 RER | Juli — | 411 Kid nee T Air. 2 ER August De ie ar ds ri September | 1139 | — | —|— 116 |.4| 5 October 1127| — | —|—123 | 5 1 Norembe | 3/30 | 3 RR: h) 6. December 3 1.94 A hr A 7 1 Iı Mittel: 24 |339 | 21 | 16 | 19 | 4182| Au |. 75 . Dieser Witterungs-Uebersicht liegt eine Karte bei, in welcher die Curven des fünftägigen Mittels für Lufttemperatur, Luftdruck und. Niederschlag verzeichnet sind. «4 Systematisches Verzeichniss . rÜ der -bisher bekannten IR | Arachniden Siebenbürgens i von VICTOR SILL. (Fortsetzung and. Schluss.) Fragen wir nun schliesslich nach dem Nutzen, den uns die Spinnen gewähren, so ist als solcher ausser dem, den sie im all- gemeinen Haushalte der Natur gewähren, etwa der oben be- rührte Gebrauch ihrer Fäden bei astronomischen Fernröhren, ihr Gewebe in der Wundarznei und ihre Wetterprophezeiung zu nennen, von ihrem Nummernziehen für abergläubische Lotto- spieler sollte man gar nicht sprechen. Nur darf man eben von dieser Wetterprophezeiung nicht zu viel erwarten, denn auch sie sind keine unfehlbaren Meteo- rologen und Quatremere d’ Isjonval geht gewiss zu weit, wenn er die Spinnen, beziehungsweise deren W etterprophezeihung, über das Barometer und Thermometer stellt. Den schlagendsten Be- weis dafür, dass auch die Spinnen nicht immer richtig: anzeigen, liefert eben Quatrem£re. d’ Isjonval, der im Jahre 1794 in hol- ländische Gefangenschaft gerieth und sich in seinem Gefäng- nisse mit der Beobachtung der Spinnen beschäftigte. - Als die französische Revolutions-Armee unter Greneral Pichegrü an der Grenze Holland’s stand, setzten die Holländer ihr ganzes Land unter Wasser und schon wollte der genannte Greeneral mit seiner Armee abziehen, als ihm Quatremere d’ Isjonval aus dem Gefängniss sagen liess, dass ihm die Spinnen für sicher eine binnen 10 Tagen eintretende strenge Kälte pro- hezeit hätten. Der General blieb, die Kälte trat ein und die epublikaner zogen auf dem Eise nach Amsterdam. Quatremere d’ Isjonval feierte natürlich einen grossen Triumpf, der aber bald durch das Misslingen einer ähnlichen Wetterprophezeihung abgeschwächt wurde und. das Ansehen Quatremere d’ Isjonval’s als Wetterprophet sank bedeutend. Die Haupt-Wetter-Prophetinen sind die Kreuz- und Eck- spinnen, und ist das Wesentlichste dieses Theiles der Meteo- rologie in Kürze Nachstehendes : Schönes Wetter ist zu er- warten, wenn die Eckspinne in ihrem Gewebe die Füsse weit 73 vorstreckend den Kopf zeigt, gleichwie die Kreuzspinne schönes Wetter anzeigt, wenn sie in der Nacht ein neues Gewebe ver- fertigt oder die Grundfäden ihres Netzes stärker ausspinnt. Regen soll zu erwarten sein, wenn sich die Eckspinnen in ihrem Gewebe umkehren oder die Kreuzspinnen gar nicht arbeiten. Gewitter zeigen insbesondere die Kreuzspinnen an, wenn sie ihr Gewebe zerreissen. Kälte, wenn die in den Wohnungen überwinternden Eckspinnen hervorkommen und stark hin und her laufen u. s. w. / : | Aus den im Voranstehenden gegebenen kurzen Andeutun- gen sehen wir also, dass uns die Spinnen Stoff genug zu Un- tersuchungen und Beobachtungen der verschiedensten Art und selbst zu angenehmen und belehrenden Unterhaltungen geben, nur wäre auch dem Studium dieser Thierklasse eine regere Aufmerksamkeit zu wünschen, damit wir auch über ihre Lebens- weise, Natur und Geschichte bald. umfassendere und sicherere Nachrichten erhielten. - | Die Literatur der Arachniden ist eben keine grosse, darum auch sehr kostspielig. Ich habe’ aber das Vergnügen die beiden Hauptwerke. darüber zu besitzen und bin, wie ich dieses öfter auszusprechen Gelegenheit hatte, gerne bereit, Denjenigen die sich in der Folge für Spinnen interessiren sollten, mit diesen Werken sowie mit meinen, freilich noch geringen Erfahrungen und nicht sehr umfangreichen Sammlungen zu Diensten stehen. Die Werke, die ich bei: meinem Studium der Arachniden zu Rathe ziehe, sind : | 1. Hahn „Die Arachniden“ fortgesetzt von Koch. 2. Die Krustaceen, Arachniden und Myriapoden Deutsch- lands, von Koch. EP, 3. Dr. Martin Lister’s Naturgeschichte der Spinnen. 4. Naturgeschichte der Spinnen von Quatremere-Disjonval. 5. Ueber den innern Bau der Arachniden von Treviranus und ausserdem noch die grössern naturgeschichtlichen Werke von Voigt, Ouvier etc., sowie hin und wieder erschienene klei- nere Abhandlungen. 6 al Ordnu n Ba, 'Aranina (Spinnen). 1.. Familie Mygalidae (Würgspinnen). Atypus Dair. _ Sulzeri Latr. Hammersdorf. "2 Pamslıei Cellicolae (Zellenspinnen). Dysdera Walck. erythrina Walck. Hermannstadt Clubiona Latir. erratica Walck. Heltau. | Amaurobius Koch. terrestris Koch. Präsbe. ferox Koch. Hermannstadt. claustrarius Kch. mau Drassus Latr. lucifugus Sund. „alter Berg“. murinus Hahn. Llermannstadk, sericeus Koch. Hermannstadt. lapidicola Koch. Am alten | bei Hermannstadt. Melanophora Koch. subterranea Koch. Präsbe. 3 Familie Lycosidae (Wolfsspinnen). Lycosa Latr, vorax Sund. Heltau. nivalis Koch, Heltau, - saccata Walck. Heltau, mannstadt. | fumigata Koch. Michelsberg. pullata Koch. Hermannstadt. umbraticola Koch. (Trochosa umbraticola), Deva. monticola Sund. Michelsberg. ‚Her- Ocyale Koch. mirabilis Koch. _ Heltau. murina Koch. Im jungen Wald - bei Hermannstadt. 4. Familie Saltici (Sprung- oder en | i Spinnen). Calliethera Koch. scenica Koch. Hermannstadt, Heltau, Czoodt. histrionica Kch. Uzoodt, (wahr- scheinlich nur eine Verena von scenica). Attus Walck. formiearius Walck. Wald. ‘truncorum Koch. CUzoodt. aeneus Hahn. Im jungen Wald. falcatus Sund. (var.) Czoodt. pubescens Wick. Hermannstadt quinquepartitus Lair. Her- mannstadt. rupicola Koch. Enge tardigradus Walck. Uzoodt. 5. Familie ‚Laterigradi seu . Thomisides (Krabbenspinnen. I Theme Walck. diadema Koch. Heltau. dorsatus F. Heltau, Hermann- stadt. Schaaser capparinus Kch. Am alten Bere. globosus F. Heltau, Michels- berg. b; var. Heltau. *) Nach Doleschal’s systematischem Verzeichnisse der im Kaiserthum Oesterreich vorkommenden Spinnen. “ viaticus L. Deva. audax Koch. Am alten Berg. horticola Koch. Uzoodt. laevipes L. Hermannstadt. rhombicus Walck. Im jungen Wald bei Hermannstadt. parallelus Koch. (var.) Götzen- berg. Sparassus Walck. smaragdinus Walck. Am alten Berg, Hermannstadt, Gross- scheuern. 6. Familie | Tubicolae (Trichterspinnen). Tegenaria Walck. domestica Wick. Hermannstadt. civilis Walck. Hermannstadt. - Argyroneta Walck. aquatica Walck. Hermannstadt. Pholcus Walck. | phalangioides Walck. Heltau, Hermannstadt. | 7. Familie Epeiridae (Radspinnen). Nephila Leach. | fasciata Koch. Hermannstadt. Epeira Walck. ceropegia Koch. Tieltsn. cucurbitina ZLatr. Heltau, Baas- alter sen, . Berg. analıs Koch. Hermannstadt. bicornis Walck. Deva, Gross- scheuern. | pulchra Koch. Heltau. diadema ZL. Hermannstadt. lutea Koch, Heltau. Hermannstadt, sericata Koch. Heltau. arundınacea /. Hermannstadt. umbratica Sav. Am alten Berg, Heltau. aurantiaca Koch. Alter Berg, Grossscheuern. agelena Walck. Heltau. acalypha Walck. Alter Berg. conica Walck. Alter Berg. tubulosa Walck. Heltau. . nitidula Koch. Heltau. sanguinea Koch. Czoodt. Tetragnatha Latr. . extensa Walck. Hermannstadt. 8 Familie Theridionidae (Webspinnen.) | Linyphia Walck. montana Walck. Michelsberg. resupina Koch. Czoodt, Heltau, Hermannstadt. BPIÖT terricola Koch. Präsbe, Dusch, Michelsberg. Theridion Walck. ‘ varıans Hahn. Heltau.' sisiphum Walck. Alter Berg, Flekam. 7. reticulatum Hahn. Hermann- Sjn2 0 nr ee bicolor Hahn. „alter Berg“. 4-sienatum Hahn. Präsbe, 4-guttatum Walck. Uzoodt. castaneum Sund. Hermann- stadt. saxatile Xoch. Heltau, Präsbe. Pachignatha Koch. Degeerii Koch. Hermannstadt. Micriphantes Koch. - . ısabellinus Koch. Heltau. 78 I. Ordnung. Phalangida (Afterspinnen). # 2. Familie " | ictericus Koch. Heltau, Hor- Phala ng in. | “mannstadt. Trogulus Lair. Opilio N niger Koch. Alter Berg. Rn . parietinus Herbst. (Phalangium carinatus Koch. Michelsberg. opilio L.) Heltau, Hermann- Ischyropsalsis Koch. - stadt, Ozoodt. Helwigii Koch. Präsbe, Heltau. lucorum Koch. Micheläberg. Egaenus Köch. nigricans Koch. Präsbe. convexus Koch. Deva, a IM. elnune Auergibnlde (Scorpione). Scorpio L. | Obisium Illig. europaeus_L. (wird bei uns nur | silvaticum Koch. Präshen: vermuthet, " | fuscimanum Koch. Präsbe Chelifer @eofr. _dumicola Koch. Präsbe. ıxoides Hahn. Hermannstadt. | carcinoides Koch. Dusch. cancroides ZL, Hermannstadt. Panzeri Koch. Präsbe. Acarina ( Milben ?). Hydrachna Müll. | Dermanyssus De ‚Impressa Müll. Hermäunstädt, avıum L. Hermannstadt. Trombidium F. Gamasus Lair. "holosericeum /. Hermannstadt. coleoptratorum ZL. pygiacum Koch. Präsbe. Oribates Latr.. fuliginosum Herm. Eräsbe,Her- fuscipes Koch. Hermannstadt. mannstadt. ee: assimile Herm. en in - ar Bera®. Tetranychus Dufour. he 4 |ArgasL. telarıns Late.‘ Hormenuistadi. reflexus Zatr. In Taubenchlä- Cheyletus Latr. ‚gen. eruditus Schk. Hermannstadt. | *) Nach Kooh’s Uebersicht des Arachniden-Systems. «y Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monat März 1865. (fünftägige Mittel.) lace 6h M. | 9h N {Ch A Mitte! je _ 4.240 1.40° | —2.42° | _1.7530 6-10 | —0.9 3.88 1.14 1.363 115 0.68 7.34 3.36 |...3.793 1620 0.30 2:59 | —_0.40 0.830 2195 Br 213 | —0.38 0.000 ge tr 9 1.68 2.013 mitte |. —0.895 | 3577.|: .0,535 | 1.072 Maximum : 10.700 (am 23. um ?2h N.) .Mivimum : —12.20° (am 1. um 6h M.) Luftdruck in par. Linien auf 0° et Mittel. Tage & '6h M. N. | 10h A. Mittel 5 319.75" | 319.68” | 319.73“ | 319.720” 6—10 318.44 318.10 -| 318.12 | 318.220 11—15 318.14 | 318.27. | . 318.71: }. 318.373 ib— 20 318.91. | 318.83 318.98 | 318.907 21--25 317.84 318.21 318.56 318.203 26—31 318.83 319.24 | 319.42 319.163 318.659 | 318.737 k 318.935 | 318.777 Maximum : 322.72“ (am 31. um 10h A.) Minimum : 314.54‘ (am 23. um 2h N.) = & Dunstdruck in par. Linien Feuchtigkeit in Prozenten on 1. | 2» N. |10n a.| Mitteı |en m. |on N. |10h A.|Mittel 11 5] 1.29] 1.58.| 1.47°|1.447°l0.95 |0.70 |0.92 | 0.857 6—10| 1.46 | 1.97 | 1.68 11.703 |0.79 0.70 |0.76 10.750 11—15| 1.90 | 2.39 | 2.18 12.157 10.89 10.63 10.81 !0.777 16—20| 1.75 | 1.95 | 1.67 11.790 |0.85 [0.77 |0.86 | 0.827 21—25| 1.51 | 1.75 | 1.64 11.633 10.88 |0.72 |0.85 |0.817 u 164 | 1,74 | 185 [1.743 |080 [061 10:9 [0.733 Mittel | 1.592 | 1.897 1.748|1.746 |0.860 [0.688 !0.832 | 0.79 Nieder- | | V om is. “| past de Aiameie. | Zerterachinie Tage | ;n 2 L. noyen m. ba. Kon Den = = 1— 5| 3.80. |78 |56 |22 |eı]| s | s | s 6-19) 2.20. 18.4 -115.0. | 44 1.643 S S Ss 41—15) 7.32 7.9 1:6.7 | 84 | 7.671) SO-S-1 .:S S 16—20| 4.59 ° [110.0 | 8.7 110.0 | 9.57 || O-SO Inw.unw|nw.nnw 2125] 5.12 8.0 | 6.9 | 5.5 1 6.80|| NW | NW | NW 25—31| 12.33 A 87 17.2 1 7.60 || SSO |no-sso | no-sso. 17 | 7.03 1 7.12 7.44 0.8 | sso-s.| sso-s. Mesondere Anmerkungen. kzaht und Richtung der. een Winde: IN. 85 NO. 4; O0. 7; 80.°123:8.'415:8W. 0; W.:8; NW. 16. Sturm aus SSO. am 23. und 28. Athmosphärische Niederschläge: am 3., 4., 5., 9., 10., 12., 13., 14.16... 14.,,20.,.,21:: 28, 24.,253:28%, "30., 31; "darunter 11 mit "Schnee (am ee de 5,, Ye. 20., 21., 23,., 24, 231 29., 31.) und 1. (am 5.) nicht messbar. Nebel in der Tiefe: am 1., Lichtkranz um den Mond; am 7. — - Mondhof am 6. Das Monäatsmittel der aneloich war um 1.5490, das Monatsmittel des Luftdruckes um 1.636“ niedriger, als das ent- sprechende Monatsmittel der vierzehn ne vi -—— _ Ornithologische Sammlung. Das Vereinsmitglied F. W. Stetter, k.k. Ingenieur in Hermann-- stadt (ein Eleve des k. Hof-Naturalienkabinetes in Wien) findet sich ver- anlasst, eine Sammlung von ausgestopften Vögeln, bestehend in 144 Arten und 290 Exemplaren,‘ wovon 210 vollkonnmen aufrestellt sind, die übrigen 80 Exemplare sich als Bälge zur Versendung geeignet vorfinden, zu vel- kanfen. Diese Sammlung, "die zweite, ‚welche Stetter bereits angelegt hat, besteht beinahe durchgehends aus Pracht- Exemplaren und Cabinet- stücken, und wnrde in herabgesetzten Preisen auf 300 fl. ö. W. geschätzt. Sie kann nöthigenfalls in 3 Partien abgegeben werden, wovon ”die eine Partie 180 Stück vollkommen ausgestopfte Exemplare, die zweite 30 Stück desgleiehen in hiesiger Gegend als grössere Seltenheiten vorkommende Arten, die dritte endlich die Bälge enthält. — Um nähere Auskunft wolle man kin gefälligst in frankirten "Briefen an den Eigenthümer wenden. Redaktion : Der Wereinsausschuss. Buchdruckerei der von Closius’schen Erbin. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu - HERMANNSTADT. VL. Mai 1865. Nto. 5, Inhalt : Bericht über die Generalversammlung. — M. Salzer: Uebersicht der zu Mediasch im Jahre. 1864 gemachten meteorologischen und phänologischen Beobachtungen. — L.Reissenberger: Meteoro- logische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monate April 1865. . Bericht über die Generalversammlung vom 6. Mai 1865. Die am 6. Mai 1. J. abgehaltene Generalversammlung wurde vom stellvertretenden Vorstande, dem Herrn k. k., Rathe und Direktor der Rechtsakademie Dr. G. Müller mit folgender Ansprache eröfinet : | Ä Ä „Das Verhängniss, das unserm verehrungswürdigen Herrn Vereinsvorstande nur noch das. innere Licht seines Geistes leuchten lässt, und die dauernde Abwesenheit seines gewählten Stellvertreters wenden, inı Vereine mit dem W unsche des V ereins- Ausschusses, mir dem ältesten Gliede desselben die Ehre zu, die heutige Generalversammung mit der Erstattung des Jahres- berichtes zu eröffnen und bieten mir zunächst die Gelegenheit, Sie geehrte Herren im Namen des Ausschusses höchachtungs- voll zu begrüssen. _ | Dem für die Generalversammlung bezeichneten Tage freuen wir uns immer wie einem wahren Festtage entgegen; eines Theils, weil uns für diesen Tag durch die gehoffte Zusammen- stellung des Vereinskörpers das Gefühl des eigentlichen Selbst- bewusstseins in demselben bevorsteht; andern Theils, weil der Ausschuss der im Laufe des Jahres immer fühlbarer werdenden Last einer Rechenschaftsverbindlichkeit enthoben zu werden die Aussicht hat, um dann mit leichterm Herzen die Wirksamkeit eines neuen Vereinsjahres zu beginnen. Wenn nun auch der. heutige Zusammentritt der sonst Vereinzelten unsers Körpers im Verhältniss zu seiner sonstigen Erscheinung ihn ganz be- sonders schmächtig erscheinen Tasst, so sind wir weit entfernt hierin ein abnehmendes Interesse an den Vereinszwecken zu vermuthen, und erkennen vielmehr darin die Wirkung plötzlich eingetretener störender Zufälligkeiten. 82 D . Das Erste worauf wir im Jahresberichte Ihre Aufmerk- samkeit lenken zu sollen meinen, ist der Vereinskörper und sein Vermögen. | | | Das Verzeichniss unserer Mitglieder wies im vorigen Jahre lage und die Summe der äussern Verhältnisse setzen ihm eine gewisse Gränze, welche es zwar erreichen, aber namhaft nicht überschreiten. So dürfte denn auch dieser unser Verein bei der isolirten Stellung des siebenbürgischen Deutschthums seinen natürlichen körperlichen Umfang mit der Mitte zwischen zwei und drei Hunderten an wirklichen ordentlichen Mitgliedern er- reicht haben und ihm nur ein inneres ferneres Wachsthum an ‚Kräften und Wirksamkeit möglich sein. Unser Vermögen betrefiend, dessen: einzelne Daten in hauptberuflicher Abwesenheit des Herrn Vereins-Uassiers der Herr Sekretär Ihnen später mitzutheilen die Güte haben wird, kann ich mit Befriedigung sagen, dass durch die erfolgreiche Thätigkeit der eben genannten Vereinsbeamten mittelst Postnach- nahme unsere wirklichen Einnahmen auch in diesem Jahre sich gebessert haben; dass mit denselben bedeutende Rückstände berichtigt, in den laufenden Ausgaben vernünftige Sparsamkeit beobachtet worden und ein nicht unbedeutender Üassarest sich ergeben hat, von dem freilich noch einige schwerere Verbind- lichkeiten zu erfüllen sind. Dabei darf nicht unerwähnt bleiben, dass ausser den ordentlichen Jahresbeiträgen der Mitglieder, auch im abgelanfenen Jahre einige besondere Unterstützungen der Vereinscassa zugeflossen sind, namentlich von Sr. Excellenz dem Herrn Erzbischofe von Carthago Dr. Haynald, der durch die Zusendung des Betrages von 100 fl. seine bleibende Mit- ee gegründet, von der löblichen Stadt-Commune als eitrag zur Bestreitung des Miethzinses gleichfalls 100 fl., und vom Herrn Hofrathe Freiherrn v. Salmen ein Geschenk von 10 fl., für welche edelsinnige Gaben wir im Namen des Vereins aueh hier den gebührenden Dank aussprechen. 83 f Auch unsere Naturalien-Sammlungen wurden in ihren Hauptabtheilungen durch gütige Spenden mehr oder weniger vermehrt, und zwar ausser einzelnen Stücken von Seite au Herren: Kasernverwalter Neugeboren, Kaufmann Stoffel, Gerichtssekretär Carl v. Hannenheim, Dr. Gutenbrunner, Ingenieur Stetter und Finanzbezirks-Öommissär Albert Bielz durch namhafte Schenkungen an Oonchylien und Echinodermen von den Herren Spiridion Brusina und Blasius Klecziak aus Dalmatien, so wie von unserm patriotischen Landsmanne Herrn Franz Binder, der den fünf Kisten in welchen er ein höchst werthvolles Geschenk einer reichhaltigen Samm- lung von Natur- und Kunstgegenständen aus den Nilländern schon im vorigen Jahre unserm Vereine zu machen die grosse Güte gehabt, in den letzten Tagen eine sechste Kiste mit Na- turgegenständen, worunter auch eine Sammlung chinesischer . Schmetterlinge, edelsinnig hinzugefügt hat. Für alle diese Spenden sei hier der öffentliche Dank dargebracht. u Die Vereinsbibliothek ist von den 1481 Bänden und Heften, welche sie im vorigen Jahre enthielt, bis heute auf nahezu 1600 Stücke angewachsen. Unter den Druckschriften, welche ihr durch die Güte der Verfasser oder Besitzer zugekommen, sind dankbar zu nennen: 7 Hefte naturwissenschaftlicher Abhandlungen in ungarischer Sprache nebst der bronzenen Denkmünze der ım - Jahr 1864 zu Maros-Väsärhely gehaltenen Versammlung unga- rischer Aerzte und Naturforscher von Hrn. Dr. W. Knöpfler; das Werk „Oesterreich auf der internationalen Industrie-Aus- stellung 1862“, in drei Sprachen von Hrn. Statthalterei-Conci- isten Adolph Stock; eine Karte sammt Beschreibung der heirn Hafenbauten von Malamocco bei Venedig, durch Ver- mittlung unsers correspondirenden Mitgliedes, des Herrn Bau- Direktors Menapace von der k.k. Statthalterei in Venedig. Die grosse Masse aber in der Vergrösserung unserer Bücher- sammlung bilden die vielen von den zahlreichen Vereinen, mit denen unsere Gesellschaft im Tauschverhältnisse steht, gegen unsere Vereinsschriften eingesandten Druckwerke, die sich über alle naturwissenschaftlichen Fächer erstrecken und den neuesten Stand der Wissenschaft darstellen. | | Dass wir ununterbrochen im Stande waren, gegen diese werthvollen Zusendungen auch Etwas, nämlich unsere „Verhand- lungen und Mittheilungen“ nach allen Richtungen an diese vielen Vereine zu senden, verdanken wir vorzugsweise dem unermüd- lichen Fleisse und der Ausdauer unsers Vereinssekretärs, des Herrn Finanzbezirks-Commissärs Albert Bielz. Zugleich haben wir aber auch der fleissigen Mitarbeiter an diesem V ereinsblatte dankbar zu gedenken, der Herren Pfarrer: J.L. Neugeboren, Michael Fuss und Klopps, des Herrn Gymnasial-Üonrectors Carl Fuss, der Herren Gymnasial-Professoren L. Reissen- 84 berger und G.O. Kisch, des Hrn. Ingenieur F. W. Stetter und des Herın J. Bernäth, deren interessante Aufsätze Sie aus dem Blatte selbst kennen dürften, — meistens Namen, die schon in-den früheren Jahrgängen dem Letzteren Achtung ver- schafft haben, — so wie der Herren: Hauptman Clement und Oontumazdirektor Dr. Gutenbrunner, die durch scharf- sinnige Bemerkungen und Anzeigen dem Werthe dieser Schriften zugesetzt haben. SE TER 8 ide Dieser Schriften-Austausch hat unsern Verein im abge- laufenen Jahre noch mit zehn neuen Gesellschaften in Verbin- ‚dung. gebracht, so dass der Ausschuss jetzt schon durch den Verkehr mit bereits 74 in den verschiedensten Ländern beider Hemisphären nach ähnlichen Zielen strebenden Vereinen in der. angenehmen Lage wäre, dem grossen Vereinspublikum mit den neuesten naturwissenschaftlichen Fortschritten und Erweiterungen die mannigfaltigsten wissenschaftlichen Genüsse zu bieten, wenn ihn nicht der Mangel an entsprechender Räumlichkeit hierin noch beschränkte. Da aber der Verein ohngeachtet seines erst sechszehnjährigen Bestehens eben durch diese, den Erdkreis umspannenden Beziehungen sich bereits in seinem Jünglingsalter emporgestiegen sieht und fühlt, und durch diese Erkenntniss und dies Gefühl in dem ihn vorstelienden Ausschusse auch die Jünglingsbegeisterung entflammt ist, so dürfte dem Letzteren - bei seinem unablässigen Ankämpfen, diesem Mangel bleibend abzuhelfen, über nicht gar lange der Sieg und damit die Freude zu Theil werden, unsern sämmtlichen Mitgkedern und besonders unserer wissbegierigen Jugend die Früchte seiner Bemühungen zur besten Verwerthung darbieten zu können. . Das Umständliche dessen, was ich in diesem kurzen Um- risse Ihnen, geehrte Generalversammlung, vorzuzeichnen die Ehre gehabt, werden Ihnen, Ihrem Belieben gemäss, der Herr Sekretär, die Herren Fach-Custoden und der Herr Bibliothekar des Vereins weiter auszuführen nicht ermangeln.* Der Sekretär E. A. Bielz berichtet hierauf über. die während des abgelaufenen Vereinsjahres gepflogene Verhandlung, wegen Sicherstellung eines Vereinslokales, welche zum Theil schon aus den Verhandlungen und Mittheilungen unsers Vereins bekannt sind, und trägt nach dem Ergebnisse dieser Verhandlungen darauf an, dass mit der hiesigen Sparcasse das Einvernehmen wegen Aufbau eines solchen geräumigen Lokales zur Unter- bringung der Sammlungen und Abhaltung der Versammlungen unsers Wr auf dem der Sparcasse gehörigen hiesigen Turn- schulgebäude gepflogen werden möge, wozu sich die Direktion der Sparcasse schon bereit erklärt habe. of Dieser Antrag wird. angenommen und der Aus- schuss ermächtigt, das diesfalls Nöthige vorzukehren, 85 um dem Verein gegen einen Miethzins. im Maximal- betrage von 300 fl. eine auf längere Zeit zureichende Unterkunft zu sichern. Der Vereins-Secretär detaillirte ferner den namhaften Zuwachs unserer afrikanischen Sammlungen durch die letzten Geschenke des Herrn Franz Binder. Es sind diess: 1. Dom St) Neo e) 10. a1. 12. 13. An archäologischen Gegenständen : Mumien-Statuetten, Sca- rabäen, mehrere Amulete und zwei kleinere Steine mit Hieroglyphen-Inschrift aus Luxor, ein granitenes Säulen- capitäl aus Syene, Scherben aus der alten Stadt Soba und ein grosser Stein mit altarabischer Inschrift von den ku- fischen Gräbern bei Assuan. . An irdenen Gefässen aus Ober-Aegypten: Flaschen, Becher, Rauchfass, Schalen, Kaffeschälchen mit Untersatz, Haut- reiber, aus rothem und schwarzem Thon von Assuan und Siut zum Theil mit blauen Verzierungen. | . Fliegenwedel und Windfahnen (Fächer) aus Palmblättern, Mandoline und Tragkörbe von Cairo. . Schild und Pfeife aus Bildstein vom: Negerstamme Hadenda. Tabakmörser vom Negerstamme Barri. \ . Kopfbedeckung der Berri-Neger aus eingeölten Schnüren. . Frauenschürzen aus Leder’mit Eisenverzierungen, Halsband "aus Stückchen Elfenbein, Blasinstrument und grosse Kriegs- trompete aus Elfenbein vom Negerstamme Niam-Niam. . Dolch, Geldbeutel und Armband von Metall aus Darfur. . Sämereien, Früchte und Getreidearten (darunter verschie- dene Arten von Moorhirse (Durrha), mit welchen bei uns auch schon Anbauversuche gemacht wurden), von Chartum. ._ Zibetkatze, Hühner, verschiedene ausgestopfte Vögel, zum Theil mit den Nestern und Eiern, Krokodile und deren Eier, Amphibien, Insekten und getrocknete Pflanzen aus Chartum. RT 7: Reptilien, Insekten, Conchylien (Helix desertorum), Pflanzen und Steine aus der nubischen Wüste, eine vollständige Suite der geognostischen Vorkommnisse von Cairo ange- fangen bis Chartum und an das rothe Meer, darunter be- sonders das versteinerte Holz von Cairo, die Terracotta- Erde von Assuan, Granit von den Nil-Catarrhacten, Eisen- stein meist mit Kugelbildung aus der Wüste, Roheisen aus Kordofan, Salz aus den Natron-Seeen, Sudaner Laugensalz. Köpfe und Schädel eines weiblichen Elephanten, eines Kaf- fernbüffels, des abyssinischen Steinbockes, zahlreicher An- tilopen, eines grossen Krokodil’s vom blauen Nil, das Horn eines Rhinozeros. Sau BT | Tabakpfeife mit Wassersack aus einer Kokosnuss und Brod- backstein der Schiffer vom Nil: | 6 14. Hut und Kappe der Kamaekiigihieh der nubischen Wüste aus Palmblättern. 15. Eine Sammlung von Nutzhölzer aus dem Sndan u. 8.’W. Die Rechnung des Vereins-Cassiers E. Filtsch für das abgelaufene Vereinsjahr 1864 wird nebst dem Voranschlage für das künftige Jahr :vorgelesen, zur Kenntniss genommen und den Vereinsmitgliedern P. “J. Frank und Carl v. Hannehheim zur Prüfung zugewiesen. Die Gebahrung unserer Vereinskassa während des abgelaufenen Jahres und der Stand am Schlusse desselben stellt sich nach dieser ..... in ee Weise une : Einnahmen. » In Baarem. In Wertpapieren. A. Oassgreit; Be > z A Laut Rechnungsabschluss v1. Mai Bu ep. EEE RLN übertragen der baare Rest mit... . 548 19 — — Die Schlauff’schen Werthpapiere i im Nenn- ah | werthe.. ...— .— 17104 50 Eine National- Anlehens - Obligation von 1 Ü. Sigerus ae I — 1.0.92 50 B. Ordentliche Einnahmen. SCHTUht, Von 5 Mitgliedern Aufnahmstaxe . . a Nachträglich eingegangene Jahr esbeiträge 151.39 ,— Von 154 Miteieden Jahresbeitrag Pr; 1864 | | a A 23.60 °— — Von 10 Mitgliedern Jahr esbeitrag. a Vorhinein eingegangene Jahresbeiträge . 2 0 . —. Den Erlös von 14 St. Coupons der 1860-er age Lotterieloose .. 64.78 — Der Erlös von 2 St. Gsdbons der Sigerus- a 5 | schen Obligation. . . 2 69%, —..— Interessen der Triester Öbligation 3 a 1004. I: Gr ©, DIR ER Vom Landeskundeverein Miethzinsersatz an | yom 3: Juli’4864 bis 1. Jul 1865, °.. . 60 °—, —.— C. Ausserordentliche Einnahmen. - Geschenk Sr. Exc. desHrn. Erzbischofs Dr. L. Haynald eine Grundentlastungs-Ob- ligation im Nennwerthe von . —_— — 105 — Von Ebendemselben an Erlös der diesjäh- rigen Üoupons . Io — — VonSr. Hochwohlgeboren, Ei Br Selma. 10... umemtit = Subvention der löbl. Stadt-Commune . . 10.— —. — Ertrag der Eintrittskarten zu Besichtigung der Vereinssammlungen. . . a ee are . 1525 30%, 1862 — 87 Ausgaben. | In Baarem. Im Werthpapieren. Oester. W. Oester. W. fl. . kenn. AuslagenfürVermehrung der Sammlungen 128 32 DE EI N FürPräpariren von Bälgen an Hrn. Stetten 111 70 — Miethe vom 1. Juli 1864 bıs 1. Juli 1865 . 200 — Has Interessen für das.Darlehen in die Spar- Das}... een 91,38 ET Nun Vom Darlehen abgezahlt Hr: 2 2.0 —'— Lohn des Vereinsdieners und. = RE Ä tionen , . 50° — — Regieauslagen, Postporto, Schreibmateria- | lien und Kanzleirequisiten, auf Auslagen des Vorstandes, Sekretärs, Uassiers und Bibliothekars . 107. HE HTF ID Heitzung und Beleuchtungskosten 2 AO a SE nl Assecurirung der Sammlungen i T60 Abschlagszahlung auf die Druckkosten der | Vereinsschriften pro 1862 (140 fl.), RE 1863 (436 fl. 30 kr u. 1864(376l.20kr.*) 10) — —'" — An Einrichtungsgegenständen _. 135,45... An ausserordentlichem Honorar (W. Haus- Ä mann) „ BE a ri art u. HR 20 a Summe . 1077 59 —_— — Diesen Ausgaben engegengehalten di die Ein- ‚nahmen mit . . „x 1925 30%, 1862 — Ergibt sich ein "Cassarest web. 447 Na 1862 en Voranschlag für He Vereinsjahr 1865. Dirsahnan 1. Baarer ee vom Jahre 1864-655 : .. 447 fl: 719%, kr. 2. Rückständige Jahresbeiträge auf deren Ein- gehen noch zu rechnen ist . PEN 1. WE RER 3. Jahresbeiträge für 1865 von 214 Mitgliedern 727, —, 4. Interessen der Staatspapiere . 1 Ba N 5. Subvention aus der löblichen Stadtcassa . 100 „ Me SM, Summe . 1529 fl: 33%, kr. *) Es verbliebe demnach nach eine Restschufdickeit von 762 fl. 50 kr. an die v. Closius’sche Buchdruckerei für den Druck unserer Vereinsschrif- ten bis Ende des Jahrganges 1864 zu berichtigen. 88 Ausgaben. 1. Rückständige Druckkosten .. 22, 102. Bi 2. Hausmiethe . NE : . 300, 5 3. Regiekosten a E » . 140, — ,„ 4. Dienerlohn .. a ga 48, —., 5. Heitzung und Beleuchtung . N Raser 00 SEE 6. Abzahlung des Restes vom Darlehen aus der een Sparcassa A ern 157, — „5 7. Assecuranz der Sammlungen. . en, © a -Summe . 1440 fl. 10 kr. Nach Abzug der Ausgaben von den Einnahmen 1529 „ 33%, „ Sun | ‘, Blieben . ..89 fl. 23%, kr. Der Antrag des Mitgliedes P. J. Frank, es möchte auch die Zusammenstellung ‚technisch-naturhistorischer Sammlungen von Seite des Vereins im Vereinslokale veranlasst werden, wird unterstützt und beschlossen, die diesfällige Aufforderung an die Vereinsmitglieder zu veranlassen, dem Vereine zum Zusammen- bringen solcher Sammlungen behilflich zu sein. | | Bei der vorgenommenen Ergänzungswahl für ein Aus- schussmitglie d und zugleich den Gustos der botani- schen Sammlungen wird Herr Professor Adolf Lutsch nahe- zu einstimmig zu dieser Stelle berufen. er . Bezüglich der Versehung des Präsidiums durch den Herrn Vicepräsidenten wird beschlossen, den durch den Ausschuss _ aus seiner Mitte zum Alterspräsidenten bestimmten Herrn kais. Rath und Director Dr. Gottfried Müller zu ersuchen, auch noch weiter bis zur Neuwahl des. Ausschusses das Präsidium fortzu- führen; welchem Ansuchen Derselbe auch bereitwilligst ent- sprechen zu wollen sich geneigt erklärt. en 89 Uebersicht der zu Mediasch im Jahre 1864. gemachten meteoro-. logischen und phänologishen Beobachtungen von Michael Salzer, Gymnasiallehrer in Mediasch. I. Luftdruck bei O Temperatur in Pariser Linien. —_ Maximum Minimum am31: 35-20|am29: 23:91 „ 1:35°25 „ 14:30:59 „, 23: 29-67 „„ 18: 27-68 „. 1: 27°93 „ 17:27°15 „„31:28°95 „, 29: 29-10 „„ 20: 28-73 „ 2:30-95 6: 32-30 7 16h | 2h | 10h [Mittel Monat | —+-300|—++300|-+300 |-+300 Januar | 30:26] 30.22] 30-54| 30-34 Februar -|1 2719| 26-671 2681| 26-89 ‚ März 2430| 2416| 2421| 24-22 April 24-87| 2482| 25°07| 2492 Mai 2538| 25.36| 25°60| 25-45 Juni 2496| 2484|. 2497| 24-92 Juli 25°07| 25°09| 2520| 25-12 August 2578| 25°70| 25.85] 25.78 September || 26°23| 26-10! 2612| 26.17 October 2586| 2587| 2603| 25°92 November || 2582| 2575| 26-02] 25°86 December || 28:29] 2811| 28-22] 28-21 26-06] 26°22 Jahr‘ | 26°17 2615| „ 4:35:25 91968] „14: 22-34 ‚„ 30:24-24 ‚, 30: 21-51) , 16: 19-88 „ 16:23:42 ! BY s 1786 | 90 1. Wärme nach Reaumur. 3 - Mittel md. Ir, BEI a & = der. Stunden nats- Macrnaie Miaioneı ‚Schwan ung |S 7 6 | ® | iO a | Er; __Iionate = Jän. |+1323].6-801-11.80|.10.01]1.39: 3:313.17:-29-0h.23: 11-7 Iaealaı Feber |-482].2:03|-2:65 .2:-20-8|,. 4:11:9129-3123) ‚21:- 1-5], 16:146117°5| 5 „ %- 3-81, 27:15°4|23-6| 6 6: 0-2], 3:14-0]19-8|— 4: 95, 1:11°8|16°6.— 8: 8:0), 18:12-0115°4— 30: 4-4|, 5:11.2)20.0/— 29: 40), 4:141[22-01— „ 6:- 2.2], 20:15°3120°4 6 „ 2: 28], 14:100|16-4 4 1:-13-3)|, 7: 7-8116-9,26 Jahr 3.0 9. 85) 4:99)| el 261%, 22:9] 29,:15°4149°0 s I. Bewölkung. nach einzelnen Tagen Die muane; in Zahlen a Monate ausgedrückt gar wenig Er nicht ganz ganz a a Te a ee eiter gewölkt rüb trüb ‚6h | 2n |1O8 Fe —o —1-3|=1-6 —7-9)10 Januar 5-2 | 50 | 3-8 4-6 4 4 0 6 Februar : 162 159 1571621 4 a ende 8 März 63 7 |, A612 4.2 6 | 10 la April 65.471 DAR B 4 8 7 Mai 33 1:63: 49,190 2 8 6 3 Juni 63168 I 51 | 6A 0 7 8 4 duli Ta E70 DR. 068 0-6 10 1 August 46.) 60 | 4.0 | SO. 4 11 8 6 September || 49 | 3-2 | 24 | 3°6 RE | = October 17762 157 DR 2 T 9 6 November | 4 | 69 | 65 | 7°3 1 3 6 12 December || 57 | 6.6 | 47 | 60 4 9 3 & 611621 47 | 57 33 81 82 12 y IV. Niederschlag. Höhe des Niederschlags in Pariser Linien Zahl der Tage mit Wetter- |Hagel: H. Schnee leuchten, einen: or E a 15, 1 Gewitter | Reif: R. r im. ganzen | Grösste Menge in 24 Monate St wnden _ Regen 13ll 7°6%lam 30: 4 ‚og 5 = Feber | 1] .2 | —_ 1 — [10] 7°96“jam 19: 3-50” März 11 1 |lam3l.| — 20-45" am 26 :. 3:70 2 50 8 6 Ep Bene: BE Er ds 3) 25°72Jam 5: 3:70 Mai 12 1 art. LR.a. 26. 3 3574" am 17: 7.70% Juni 20} — 10° ne (11-88. am 19 : 24-4 - dub. 4 19 | = 5 2H. [11 59-77“am 14 : 1015“ Aug. | 12 | — — [AR.unbe-|10j| 53-38 lam 12 : 17° 501 i . [deut. a.30 Ma he | Sept. 6I| — — HR. a.29.115 11-25 am 26: 4-40" Oct. || 8 | tens | — | AR. 11 22,85% am 8: 7-00 Sl am 4) , ph i $, 2 Nov. || 11} 2 . AR. |14|| 21-35“ am 4: 7.20% Dee. | 1|° 5 — — [46)| 11:60'/am 17 : 600% Jahr |t12 | 22 | 19 aut 46. [1511889°57 am!%, : 24-40" — m Eu} - V. Wind | Vorherrschende Richtung. und Stärke ir "Mittel der Stunden, BREITE I EG | 2h Miitel pe =) Er oOZnoo, ES SCH SCREIT ICH SONNEICE CE SE 3 OOOoQ9OVWmOom m 9009 oo soo 98H n no no00 | SOFFOSOFFPOOER | DD mm Or m Hd HD I I ID nn SOSOUNANnRnnNnG PRO ALHOncım >, QS2SP22229992 © SSISISOLNRNOnNnOo SSOO9S- 20909090985 | DO wm oO ao I io | .Q DD er Q@ 0%) fan) o oonoonm = = 0) a7 = Ne [a] 92 VI. Beobachtungen: über einige‘ periodische Erscheinungen | . Im Pflanzenreiche. Ä 12 35| Hepatica triloba = Namen Blüthe lau- ERBE ng Hm bung | Hung N & i | Achillea millefolıum 26-VI. h] 2| Aesculus Hippocastanum 25-V. !30-IV.| 5-X 3] Ajuga reptans 5-V. | Anemone nemorosa 3-IV. | Berberis vulgaris 18-V. |24-IV. 6| Betula alba. 28-IV. 7| Carpinus Betulus R 6-V. ' 8 Chelidonium majus 16-V. 9| Convalaria ne 16-V. 10) Cichorium Intybus 15-VI. 11| Cornus mascula 3-IV. "=, sanguinea 13-VI. | 20-IV. 13| Coronilla varia | 22-VI. | 14| Corydalıs digitata Pers. 3-IV. | 15| Corylus Avellana | 2-V. 16| Orataegus Oxyacantha 25-V. | 26-IV. 17| Cynoglossum. officinale : 6-VI. 18] Daphne Mezereum 11-1. '119| Datura stramonium 25-VI. 20| Delphinium consolida 15-VL 21| Dianthus Carthusianorum - 12-VI. 122] Echium »vulgare _ 12-VI. 23| Erythronium dens canis 17-LII. 24| Evonymus euröpaeus 3-V: 31V | 25 N verrucosus 22-V. | 4-IV. 126) Fagus sylvatica 1-V. 27| Fragaria vesca 29-IV. 118-v1.l.- 28| Fraxinus excelsior 30-IV. Be 29| Fumaria officinalis 23-V. 30| Graalanthus nivalis. 5-IIlI. 31! Genista sagittalis 6-VI. 32] Glechoma hederaica 8-V. 33| Gleditschia triacantha 12-VI. 34| Helleborus purpurascens 12-II. 10-II. 39| Lavatera thuringiaca 40| Ligustrum vulgare 41| Linum austriacum 42 Lonicera caprifolium 43 Morus alba 44| Melilothus oflicinalis 45| Narcissus pseudonarcissus ‚46 E 1 94| Primula veris. 99| Prunus armeniaca 96 ya avdum:. 57 » domestica 601 _ ,„ . Malus 61! Quereus pedunculata. 162 Ranunculns Ficarıa - 63 Ribes Grossularıa 64 „ rubrum 65 Robinia Pseudacacıa 66| Rosa canına 67] ,„ centifolia al „ fragilis 72| Salvia pratensis 73| Sambucus nigra ® Entlaubung. Blüthe Belau- |Frucht- bung. | reife. 20-V. 93-IIl. 17-V. "19. 3-V. 13-V1. 8-IX. 26-IV. 29-IV. 29-IV. 93-II. ,\ 20-IV. [27-VI.* 28-V; BIS: 26-IV. 94-IV. 18-IV. |20-VIII ee. Belau- |F ce i Blüthe bung reife: 74| Scabiosa columbaria 75|.Secale cereale hybernum 76| Silene viscosa 77\ Sısymbrium offieinale - 78| Staphylea pinnata 79| Symphytum. officinale ‚80 Syringa vulgaris 81| Tilia parvifolia _ 82 Tritieum sat. hybernum 83 Ulmus tetandra = Verbascum phoeniceum 85| Viburnum lantanum B6 22. 'Opulus 87| Vinca minor Bild dert yo 2 af leere 28-VL |15-V.t) | nie reif 90 Zea Mays E 23-VO| . ..110-%.%) | ") selten belaubt. 2?) entlaubt. °) nie recht reif. s) nie reeht reif. y5 Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monat April 1865. (fünftägige Mittel.) Bufwrrin in Graden n. R. Tage nm. | Sum. | na. | Mitte 15 0.00° | 828° | 276° | 3.6800 610 0.80 8.99 3.82 | 4.537 M-15. | 284 | 13.48 5 680 | 7.807 16—20 4236 | 10.97 5.65 |’ 6.960 2125 1.48 | 10.63 558 | 5.897 36301. ylese.| 13.50 814 | 9.400 Mitte |. 2657.|...11.025 |. 5.08 | 6.380 Maximum : 17.80° (am 15. um 2h N.) Minimum : —1.70° (am 1. um 6h M,) Luftdruck in par. Linien auf 0° redueirt 6h M 2h N. | 10h A. | Mittel 1-5 | 322.65 | 322.46“ | 322.73 | 322.613 6—10- 324.33 324.23: 324.18 |. 324.320 11—15 323.41 322.78: 1°..323:25 : 823.147 16—20 323.37 323.21 323.42 : | 323.339 21—25 823.72: 3283.45 323.68 ‚323.617 26—30 | 319.88 | 319.24 319.45 319.523 Mittel 322.927 322.564 | 322.784 322.758 Maximum : 325.68 (am 22. um 6h M.) Minimum : 318.15‘ (am 27. um 6h M.) 5. Ta 2 |: Dunstdruck in par. Linien |} Feuchtigkeit in Prozenten 6h M. | 2h N. 10h A.| Mittel |/6h_M. las N. I1on A. 4— 5| 1.71] 2.00“| 1.84“|1.850‘]o.85 0.48 0.72 | 0.683 Tage | Mittel 6—10| 1.96 | 2.13 | 2.31 12.133 10.91 0.49. |0.82 141—15| 2.06 | 2.76 | 2.48 |2.433 10.80 }0.43 10.68 16—20| 2.29 | 2.69 | 2.30 12.427 10.78 10.52 10.70 | 0.667 21—25| 1.95 | 2.39 | 2.32 12.220 10.85 10.48 |0.71 | 0.680 26—30| 2.64 1.3.06 | 3.07 12.923 | ‚A 0.48 10.75 |0.657 Mittel | 2.1021 2.505| 2.387 [2.331 [0.822 |0.480 10.730 | 0.677 96 | Nieder- Er De Vorherrschende schlag ||. "Ansicht des Himmels Windesrichtung ‚in par. L. re Tartmsirleer — (Summe)6h M- |2n N. [tom A. |mitren!| en m. |on m ton A 450.00“ | 4 Tage ern. | | 4.0-:172.2-]: 0:7 1-2:301N0-50] 93034] DS0 6—10| 4.28 2.8 | 3.3° 172.3 | 2.80 || w-nnw | NSW |ono-so 11—15| 0.05 || 1.8 | 3.6 | 0.0 | 1.80 | ono-so | W-N| N | 1620| 2.23 | 5.3 135 | 2.0 1 3.60 || w-nww | 080 | oso-so, 241—25| 0.37 112.3 | 3.8 | 0.0 | 2.03 || no-oso | ‘0 INO-O° 25—30|. 4.84 15.8 | 7.9 | 4.0 | 5.90 | W-N Isw.nw| W-N I Mittel 3.67 | 4.06 | 1.50 | 3.07 1.78% | I) ) 0: | Besondere Anmerkungen. Anzahl und Richtung der beobachteten Winde: N. 17; NO.3; 0.29; SO.6; S.4; SW. 1; W. 20; NW. 10. — Sturm am 27. aus WNW.; grösste Heftigkeit desselben zwischen 10 und 11h. Vormittags; Stärke desselben um diese Zeit zwischen 8 u. 9. Athmosphärischer Niederschlag: am 5., 6., 7., 11., 16., 21., 26., 29., 30.; darunter 1 (am 21.) mit Schnee, und 1 (am 5.) nicht messbar. Grösster innerhalb 24 Stunden stattgehabter Nieder- schlag: 4.01” (am 7). i | Gewitter in der Nacht vom 28. auf.den 29. "Wetterleuchten am 13. Abends in SW. | Das Monatsmittel der Temperatur war um 0.099° kleiner, das Monatsmittel des Luftdruckes um 2.438" höher als das ent- sprechende Monatsmittel der vorausgegangenen 14 Jahre. Bezüg- lich der Temperatur gehörte daher der diessjährige April zu den mehr normal, dagegen hinsichtlich des Luftdruckes zu den mehr anormal verlaufenden Aprilmonaten, da das Monatsmittel des- selben nicht nur überhaupt das vierzehnjährige Mittel bedeutend. überragt, sondern auch sogar das höchste in den letztverflossenen 15 Jahren war. War demnach der vorhergehende Monat d. J. durch einen verhältnissmässig niedrigen Luftdruck ausgezeichnet, so finden wir in dem diesjährigen April das gerade Gegentheil; die in dem vorhergehenden Monat noch vorherrschende Aequa- torialströmung erscheint somit in diesem Monat beinahe völlig verdrängt durch den Polarstrom, welcher die obern und untern Luftschichten gleichmässig erfüllte. L. R. Redaktion: Der Vereinsausschuss. ‘‘Buchdruckerei der von Closius’schen Erbin. - Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu HERMANNSTADT. XVI, | Juni 1865. Nro. 6, Inhalt : Vereinsnachrichten. — W.Hausmann: Turdus saxatilis, die Stein- drossel. — L.Reissenberger: Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monate Mai 1865. j Te — Vereinsnachrichten für den Monat Mai und Juni 1865. In Folge des Beschlusses‘ der Generalversammlung vom 6. Mai d. J. wurde von Seite des Vereins auf die ihm unterm 4. Mail. J. vom hiesigen Sparkasse-V ereine -zugekommene Auf- forderung zur Aeusserung über mehrere von der dortigen Ge- neralversammlung aufgestellten Punkte und zur Bekanntgabe eines Programms über den beabsichtigten Aufbau eines Stock- werkes auf die hiesige Turnschule zu einem Vereinslokale nach- stehende Erklärung abzugeben : | 1. Der siebenbürgische Verein für Naturwissenschaften ist gerne bereit, einen Theil des ersten Stockwerkes auf der _Turnschule zur Unterbringung seiner Sammlungen und Abhal- tung seiner Versammlungen gegen Entrichtung eines angemes- senen Miethzinses zu übernehmen. : 2. Es wird beiliegend eine Planskizze übermittelt, welche das Programm dieses Vereins vollständig darstellt, aber wegen Mangel an Zeit nicht ausgeführt werden konnte. Die Hauptsache ist, dass der Verein wenigstens über der Hälfte des Turngebäudes eine Anzahl möglichst geräumiger Lo- kalıtäten erhalte, wie deren der. Plan: 4 Zimmer verschiedener Grösse, einen Saal von 7° Länge und 4%,° Breite, ein kleines Zimmer nebst Küche und Vorzimmer für den Diener enthält. (Es folgen einige Detail-Bemerkungen über den unteren Theil des Turngebäudes). Ueber dem andern Theile des Turnge- bäudes liesse sich noch eine Privatwohnung oder Kanzlei-Loka- lität herstellen, welche später nach Bedarf und bei Erweiterung seiner Sammlungen vom Verein für Naturwissenschaften auch in Anspruch genommen werden könnte. 98 3. Die Herstellung dieses Aufbaues nach Aussen mit 15“ dicken Ziegelmauern und im Innern nach Zulässigkeit der Un- terlage, theils mit 12 dicken Ziegelmauern, theils mit 6—8-zöl- ligen Riegelwänden ist nach der einstimmigen Aussage mehrerer einvernommener Techniker ganz gut und in der Art möglich, dass auf das ganze Gebäude ein. neuer höherer und mit Ziegeln eingedeckter Dachstuhl aufgesetzt werden kann. Dass dabei einige Theile des Fundamentes untersucht und versichert und einige schadhafte Stellen des Mauerwerkes .im unteren Stock- werke ausgebessert und mit Schliessen befestigt werden müssen, ist selbstverständlich. TU na 4. Durch Verhinderung des mit der Entwerfung des Planes betrauten Technikers ist es nicht möglich geworden, bis heute einen vollständig ausgeführten Bauplan nebst detailirten Kosten- überschlägen vorzulegen, und mit dem Bauunternehmer Guth einen festen Uontrakt abzuschliessen. Derselbe hat sich jedoch bereit erklärt, den Bau überhaupt und auf eigene Verantwortung nach dem zu vereinbarenden Plane und. dem ihm vorzulegenden Kostenüberschlage auszuführen. R Da im Bauprogramme wesentliche Vereinfachungen gegen das frühere Projekt vorgenommen wurden, für dessen Ausführung Herr Guth eine Vergütung von 8700 fl. verlangte, so ist anzunehmen, dass der ganze Ueberbau nebst einem neuen Dachstuhl mit Ziegeleindeckung nicht höher als auf höchstens 8500 fl. in der Ausführung zu stehen komme, 6. Der Verein für Naturwissenschaften ist geneigt, durch einige seiner sachkundigen Mitglieder die Ausführung des Baues überwachen zu lassen und findet es in seinem höchsten Interesse, dass nicht nur der Bau in der kürzesten Zeit und vor Ende September, wo der Verein sein gegenwärtiges Lokale verlassen muss, vollendet, sondern auch, dass dieser Bau zu eigenem Frommen des Vereins für Naturwissenschaften dauerhaft, solide und möglichst billig ausgeführt werde. 7. Indem die häufigere Uebersiedlung der Naturalien- sammlungen des Vereins nicht nur mit. vielen Auslagen und Schwierigkeiten, sondern mit grossem Nachtheile für jene Samm- lungen verbunden ist, andrerseits die Erwerbung eines andern entsprechenden Lokales für den Verein für Naturwissenschaften durchaus noch in keiner nahen Aussicht steht, so wünscht der Verein für Naturwissenschaften das in Rede stehende Lokale möglichst lange benützen zu können, und glaubt es daher auf einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren in Anspruch nehmen zu müssen. | 8. Als Miethzins ist der Verein bereit, die 7%, Interessen des auf seinen Antheil des obern Stockwerkes zu verwendenden Baucapitales jährlich zu bezahlen, indem er darauf rechnet, dass 99 ihn der löbliche Sparkasse-Verein billigerweise von der Verzin- sung des auf die Herstellung des neuen Dachstuhles sammt Eindeckung zu verwendenden Baukosten von circa 3500 fl. ent- heben werde, da dieses Dach doch unter allen Umständen neu hergestellt werden muss. | | 9. Wäre es dem Vereim für Naturwissenschaften wün- schenswerth, dass ihm auch die Vermiethung der übrigen Räum- lichkeiten des ersten Stockwerkes über der Turnschule ein- u werde, damit der Verein dieselben jeder Zeit nach Be- ae von der von ihm abhängigen Afterpartei an sich ziehen önne. | | Hierauf hat nun der löbliche Sparkasse-Verein unterm 8. Juni d. J. unserm Vereine Folgendes erwiedert:. „In Erledigung der geschätzten Zuschrift vom 6. Mai d. J. Nr. 105, deren Beilagen sub ‘/. rückfolgen, beehrt man sich, freundlichst mitzutheilen, dass laut Beschluss der General- versammlung des Sparkasse-Vereines vom 14. Mai 1865 in den beabsichtigten Aufbau des Turnschulgebäudes. behufs Unter- bringung der naturwissenschaftlichen Sammlungen nicht einge- gangen werden könne, weil die Grundmauern des Gebäudes nach der Aussage Sachverständiger nicht die gehörige -Stärke haben, um ein Stockwerk tragen zu können; dass aber der Sparkasse-Verein gerne bereit sei, dem löblichen Verein für Naturwissenschaften beim Aufbau oder aber bei der Adaptirung eines zu dem beabsichtig- ten Zwecke geeigneten Gebäudes durch Erfolgung des hiezu erforderlichen Oapitals behülflich zu sein.“ — i | Aus dem Protokolle der unterm 16. Juni l. J. abgehal- tenen verstärkten Ausschusssitzung des Vereins entnehmen wir das Resultat der weıtern diesfällisen Verhandlnng : „Auf Grund der dem Ausschusse von der am 6. Mai 1865 abgehaltenen Generalversammlung ertheilten Ermächtigung und in Folge der von der löblichen Hermannstädter Sparkasse an den Verein unterm 8. Juni d. J. eingelangten Zuschrift, wor- nach sich die genannte Sparkasse bereit erklärte, den Verein zum Zwecke eines Hauskaufes oder Adaptirung eines Lokales durch ein Darlehen zu unterstützen, wurden vom Vereinsaus- schusse mehrfache auf den bezeichneten Zweck abzielende Er- . hebungen gepflogen und schliesslich in der am 9. Juni 1865 abgehaltenen Ausschusssitzung die Herren E. A. Bielz und Carl v. Hannenheim ersucht, wegen Ankaufes des in der“ Wiesengasse gelegenen „Herbert’schen“ Hauses, welches unter allen verkäuflichen Häusern, als das den Vereinszwecken ent- sprechendste befunden worden war, mit dem betreffenden Herrn Bevollmächtigten in Verhandlung zu treten. Er2 100 In Folge dessen berichteten nun heute die Herren E. A. Bielz und Carl vv. Hannenheim, dass sie, um dem an sie gestellten Ansuchen vollkommen zu entsprechen, sich auchnoch anderweitig umgesehen hätten, dass sie eine Annonce in die Zeitung haben einrücken lassen, dass in Folge dieser Annonce mehrere Häuser zum Kaufe angeboten worden seien, dass jedoch auch diesmal das „Herbert’sche“ Haus als das zweckentspre- chendste befunden worden sei, dass sie daher auch nur bezüg- lich dieses Hauses die zum Ankaufe nöthigen Einleitungen — jedoch ohne bindende Kraft — getroffen hätten und es sei Aussicht vorhanden, dass der Verein mit Hilfe der Sparkasse dieses Haus um einen möglichst billigen Preis kaufen könne. Obschon nun dieses Haus, namentlich mit Rücksicht auf den verhältnissmässig billigen Kaufpreis als das zweckentsprechendste sich darstelle, ‘so bedürfe es doch auch nicht unbedeutender Reparaturen und wäre der bequemen Unterbringung der Vereins- sammlungen doch nicht hinreichende Rechnung getragen, ins- besondere da die Zimmer nicht jene Höhe haben, die zur ge- hörigen Aufstellung der Sammlungen beziehungsweise Kästen nothwendig wäre. Zudem stelle sich bei Berechnung der auf- zuwendenden Kosten für Anschaffung und Herstellung des Hauses im Gregenhalte zu dem Erträgnisse desselben mit Rücksicht darauf, dass mit dem Besitze eines Hauses auch gewisse fort- währende Auslagen verbunden sind, diese also mit in Anschlag gebracht. werden müssen, das Resultat heraus, dass der Verein ' selbst bei der ökonomischesten Berechnung einen Miethzins von mindestens 460 fl. zahlen müsste, um nur die für das von der Sparkasse aufzunehmende Oapital entfallenden Zinsen zu decken, wıe solches aus der nachstehenden Berechnung hervorgehe: | Bo Project | | zur Sicherstellung eines Vereinslokales A. Durch Ankauf des Herbert’schen Hauses auf der Wiese. 1. Kaufschilling . { 4 i Mi 9780 fl. — kr. 2. Die.nothwendigsten Adaptirungskosten (Her- | stellung einer neuen Stiege und Hebung der hintern zwei Zimmer), dann kleinere Repa- | raturen . + A REIT k A SF 3. Die 3/97, Kaufsteuer sammt 25%, Zuschlag Nor Ar, L : { ‚97808. .427,88 „ Es benöthigt der Verein daher ein Darlehen von Zusammen . i 3 . . 12400 fl. — kr. 4. Die 5-pCt. Zinsen obigen Oapitales . 620 fl. | 5. Steuern, Erhaltungs- und Reinigungs- kosten und sonstige Lasten . _. 140 „ 101 6. Daher die jährlichen Nutzungskosten des Hauses i ’ . . 760 fl. 7. Hievon ab der Miethzinsfür das untere Quartier'nebst Keller . -. 200 fl. Für die Stallung und Wagen- schopfen bei häufigen Inter- callarien 3 3 . 60. 8. So stellen sich. die Kosten des Vereinslokales im Herbert’schen Hause (für 3 mittlere und 2 kleine Zimmer sämmtlich nur. 8Y/,—9’ hoch) heraus aufjährlich . . FERRET E ; 9. Hiebei sind, da die Sparkasse nur die Hälfte des Darlehenspr. 12,400 fl. auf das Haus sicher- stellen lässt, die Vereinssammlungen zu belasten mit HT: - : . 6200 fl. — kr... für welche kein Amortisationsfond vorhanden ist. 260 „ 500 A. — kr). Hierauf legte Herr E. A. Bielz ein anderes Projekt vor : | | Project de zur Sicherstellung eines Vereinslokales B. Durch Aufbau eines Stockwerkes im Bielz’schen Hause . br ; in der Heltauergasse. k 1: Der Verein entlehnt aus der Sparkasse gegen 5%, Verzinsung und mindestens durch 15 Jahre unaufkündbar, ein Öapital von". ie ' Bi FRI. 3.7909 3008. FE welches er durch Verpfändung seiner Sammlungen sicherstellt. 2. Der Verein leiht dieses Capital an E. A. Bielz zur Adap- tirung des rückwärtigen Theiles seines Hauses Nr. 168 m der Heltauergasse zu einem geräumigen, auf 15 Jahre abzu- lassenden Vereinslokale. Be 3. Es verpflichtet sich E. A. Bielz dagegen die 5-pCt. Zinsen obigen Capitals an die Sparkasse zu zahlen — jährlich den Betrag von mindestens 200 fl. zur Amortisirung des obigen Capitals in der Art zu verwenden, dass dadurch nach Ab- lauf der Üontraktszeit weder er‘dem Vereine, noch der Verein der Sparkasse etwas schuldet, — endlich dem Vereine durch 15 Jahre ein Lokale mit einem Saale von. Klft., dann 3 grossen Zimmern von D . EI Ei ag 7 *) Die Miethe für zwei kleine Zimmerchen im ebenerdigen Gebäude im Hofe, welches als baufällig am Besten ganz abzutragen wäre, können hier nicht in Auschlag gebracht wnrden, da dieselben dem Vereinsdiener (zugleich Hausbesorger) zur Benützung überlassen werden müssten. Sie tragen dermalen nur 50 fl. jährlich. 102 Grösse, sämmtlich 11 bis 12° hoch, gegen einen jährlichen Miethzins von . ee er ; e 300 fl. zu überlassen und diesen Miethvertrag auf jenem Hause grundbücherlich versichern zu lassen. 4. Hievon kann mit Rücksicht auf den grossen Auf- stellungsraum an den Landeskundeverein ein Zim- » mer abgegeben werden gegen den Miethzins von . 60 fl. und bleibt für das Vereinslokale noch zu entrichten 240 Al. 5. Da ausser dem zu erbauenden Lokale im ersten Stocke des Bielz’schen Hauses noch die beiden, damit in unmittelbarem Zusammenhange stehenden Flügel später vom Vereine gegen Entrichtung des üblichen Miethzinses eingenommen werden können, so ist selbst für den Fall, dass die Sammlungen im - Laufe der 15-jährigen Contraktszeit um mehr als das Dop- pelte an Umfang zunehmen sollten, im Hause genügender Raum zur anständigen und bequemen Unterbringung der so erweiterten Sammlungen vorhanden und der Hauseigenthümer erbötig, schon jetzt, eine bindende Erklärung dahin abzu- geben, dass er bereit sei, die weiters benöthigten Loka- litäten im Hause vorzugsweise an den Verein und um den billigsten Miethzins abzulassen. e ‘ Hiernach würde es dem Vereine ermöglicht, wenn auch nicht ein eigenes Haus anzukaufen, so doch ein entsprechendes Lokale auf die Dauer von mindestens 15 Jahren zu aquiriren, so zwar, dass der Verein hiebei keine weitere Last übernehme als eben jene, die er unter allen Umständen, wenigstens nach den gegenwärtigen Verhältnissen, auf sich nehmen müsste, näm- lich die Zahlung eines Miethzinses, denn die Beischaffung des uach dem Offerte erforderlichen ‚Baucapitales per 5000 fl. kann nicht als Last angesehen werden, da Herr Bielz die Verzin- sung und Amortisirung dieses Capitals auf sich nimmt; ebenso wenig kann die Verpfändung der Vereinssammlungen als eine Last angesehen werden, da der Verein beim: Ankaufe eines Hauses seine Sammlungen ohnehin verpfänden müsste, was wohl beim Abgange eines Na anedenne offenbar weniger räth- lich ist, als in einem Falle wo das Capital, wie beim gegenwär- tigen Antrage, auch durch Intabulation auf das dem Hrn. Offe- renten E. A. Bielz gehörige Haus gesichert werden kann und somit der Verein dafür, dass er seine Sammlungen ver- pfändet, andrerseits durch die Intabulation gedeckt erscheint. Nachdem Herr E..A. Bielz dieses Projekt dem Aus- schusse zur Beschlussfassung empfohlen, entfernte er sich aus der Versammlung, da er sich als Partei an der diesfälligen Be- rathung nicht betheiligen könne, und wurde sonach von den anwesenden Ausschussmitgliedern und den übrigen anwesenden, 103 zur diesfälligen Berathung zugezogenen Vereinsmitgliedern be- schlossen, wie folgt: Ä In Erwägung, dass der Verein weder zum Ankaufe eines Hauses noch zur Adaptirung eines Lokales die nöthigen Geld- kräfte besitzt, daher das diesfällige Capital jedenfalls aufnehmen, verzinsen und amortisiren müsste — in Erwägung, dass dem Verein hiedurch eine die Kräfte-desselben vielleicht übersteigende, min- destens die Erreichung seiner Hauptzwecke für eine lange Zeit in Frage stellende Last erwachsen würde — in Erwägung, dass dem Vereine durch das Offert- des Herrn E. A. Bielz die Ge- legenheit geboten wird, gegen einen billigen Miethzins ein den Zwecken des Vereins vollkommen entsprechendes Lokale auf eine längere Reihe von Jähren zu acquiriren, während in dem anzukaufenden Herbert’schen Hause das Locale trotz den nicht unerheblichen Adaptirungskosten kein so zweckentsprechendes wäre und der vom Verein auch hier zu zahlende Miethzins ein viel höherer wäre — in Erwägung, dass der Verein bei An- nahme des Bielz’schen Antrages ein Capital weder zu verzinsen, noch zu amortisiren hat, dass die ‚15-jährige Miethdauer durch Intabulation des Miethvertrages gesichert werden kann, dass dadurch, dass der Verein das zum Aufbaue des Stockwerkes erforderliche Capital von der Sparkasse aufnimmt und hiefür seine Sammlungen verpfändet, für den Verein dennoch keinerlei Gefahr erwächst, indem das aufzunehmende Capital durch In- tabulation auf dem Hause des Herrn E. A. Bielz gesichert werden kann und in Erwägung, dass der Verein bei den vor- aussichtlich steigenden Miethzinsen ein den Zwecken des Vereins auch nur halbwegs entsprechendes Lokale für den Preis von 300 fl. ö. W. nicht bekommen wird, während er sich jetzt für diesen Preis auf die Dauer von 15 Jahren ein vollkommen ent- sprechendea Lokale sichern kann — in Erwägung dieser Um- stände wurde das ÖOflert des Herrn E. A. Bielz einstimmig als das zur Sicherstellung eines Vereinslokales günstigste an- genommen. as 2 | Dieses Resultat wurde nach erfolgter Abstimmung dem zur weitern Berathung zugezogenen Herrn E. A. Bielz sofort durch den kais. Rath und Vorstandsstellvertreter Herrn Dr. Gottfried Müller mitgetheilt und gleichzeitig Herrn E. A. Bielz im Namen des Vereins der verbindlichste Dank ausge- sprochen, für seine auch bei dieser Gelegenheit an den Tag gelegte Bereitwilligkeit, die Zwecke des Vereins zu fördern. Gleichzeitig wurde der Beschluss’ gefasst, es solle für den Fall als die Sparkasse von der statutenmässigen 5-pÜtigen Ver- zinsung abgehen und vom Vereine blos eine 4-pÜtige Verinte- ressirung verlangen sollte, dieser Percentnachlass Herrn E. A. Bielz unbeschadet seines Anspruches auf den Miethzins jähr- 104 . licher 300 fl. ö. W. zu Gute kommen, d. h. bei dem Umstande, wo das Darlehen von der Sparkasse dem Vereine gegeben wer- den wird, die betreffenden Zinsenzahlungen somit von‘ Herrn E. A. Bielz an den Verein und von diesem an die Sparkasse abzuführen sein werden, sei Herr E. A. Bielz für den vor- hergesehenen Fall eines Zinsennachlasses nicht verpflichtet, das von der Sparkasse dem Verein nachgesehene fünfte Percent an den Verein zu zahlen, sondern es habe Herr E. A. Bielz das ihm vom Vereine verschaffte Darlehenscapital‘ für diesen Fall blos mit 4 Percent zu verzinsen. ara A Nachdem hierauf noch einige Details besprochen wurden, wurde der Herr Vorstandsstellvertreter gebeten, wegen Bei- schaffung des zur Realisirung des Bielz’schen Offertes nöthigen Capitales mit der Sparkasse auf Grund der von ihr erhaltenen Zuschrift und des heutigen Beschlusses die weiters nöthigen Unterhandlungen mit thunlichster Beschleunigung gefälligst ein- zuleiten.* vi Sr 5 | | Dr. Gottfried Müller m: p. Vorstandsstellvertreter. Vietor Sill m. p R% als Schriftführer. In Folge dieses Beschlusses der Ausschusssitzuug vom 16. Juni 1. J. schrieb der Verein an die Sparkasse: | -„Der siebenbürgische Verein ‚für Naturwissenschaften nımmt das ihm- mit der geschätzten Zuschrift vom 8. d. M.. Z. 1. gestellte freundliche Anerbieten, diesen Verein in. seinem , Bestreben zur Erwerbung eines geeigneten Vereinslokales durch Erfolgung des "hiezu nöthigen Capitals unterstützen zu wollen, mit dem Ausdruck seines wärmsten Dankes entgegen. Nachdem nun der siebenb. Verein für Naturwissenschaften beschlossen hat,. sich durch den Aufbau eines Stockwerkes auf den rückwärtigen ebenerdigen Theil des Bielz’schen Hauses Nr. 163 in .der Heltauergasse, ein geräumiges und für viele Jahre genügendes Lokale zu erbauen, und in diesem Beschlusse durch das bereitwillise Entgesgenkommen des Hauseigenthümers unterstützt. wird, wodurch sich für diesen Verein laut der bei- liegenden Darstellung”) die hilligste und bequemste Unterbrin- gung seiner Sammlungen erzielen lässt, so erlaubt er sich einen löblichen Sparkasse-Verein zu ersuchen, das ihm zu dieser Adap- tirung eines. Vereinslokales erforderliche, durch mindestens 15 Jahre unanfkündbare und während. dieser Zeit ın Jahresraten ‚ zu amortisirende Capital von 5000 fl. d. i. fünftausend Gulden ö. W. gegen Verpfändung seiner laut des beiliegenden Aus- *) Die oben gegebenen „wei Pıojecte A. und B. 105 weises“) mit 14.075 Gulden bewertheten Sammlungen und nicht mehr als 5 pÜt. Verzinsung in der Art zu erfolgen, dass die erste Rate per 1000 fl. im Laufe des Monats Juni, die zweite Rate am 1. Juli, die dritte am 1. August, die vierte am 1. Sep- tember und die fünfte am 1. October 1. J. behoben werden könne. Da der Verein für Naturwissenschaften durch Kündigung des gegenwärtig gemietheten Lokales genöthigt ist, noch im Laufe des Monats September l. J. das neue Lokale zu beziehen, so erlaubt er sich um die gefälligste baldigste Erledigung dieses Ansuchens dringend zu ersuchen.“ H Zugleich wurde vom Vereinssekretär, E. A. Bielz, als Eigenthümer des fraglichen Hauses nachstehende Erklärung an den Herrn Vorstand des Sparkasse-Vereins abgegeben : „Auf die an mich gestellte Anfrage erkläre ich mich gerne bereit, für den Fall als der löbliche Sparkasse-Verein in der Solidarhaftung und Verpfändung der Sammlungen des siebenb. Vereins für Naturwissenschaften die genügende Sicherstellung für das angesprochene Darlehen von 5000 fl. nicht finden sollte, der löblichen Sparkasse dafür auch noch das dingliche Pfand- recht auf die neu zu erbauende Lokalität und den übrigen noch ‚unbelasteten Theil meines. Hauses einzuräumen. ‚ Ich erlaube mir jedoch zu bemerken, dass bei den da- durch auflaufenden In- und Extabulationskosten für jenes Dar- lehen und die vielen Amortisationsraten, welche den Preis des Darlehens (seine Zinsen) auf mehr als 7 pCt. erhöhen, der na- turhistorische Verein schwerlich in die Lage kommen werde, in der Erfolgung jenes gewiss mit einem Minimalbetrage ange- sprochenen Darlehens, unter diesen Bedingungen,- eine Ausfüh- rung des hochherzigen Beschlusses der Generalversammlung des löblichen Sparkasse-Vereines vom 14. Mai 1. J. zu .erblicken, vermöge welchem in Anerkennung der gemeinnützigen Bestre- bungen des naturhistorischen Vereins demselben durch Erfolgung billigen Capitals, die möglichste Erleichterung und hilfreiche *). Ausweis über den Stand und Werth der Sammlungen -des sie- benb. Vereins für Naturwissenschaften am Schlusse des Vereinsjahres 1864: 1. Säugethiere . EIMNIR ee : 5 : 100 fl. 2. Vögel (ausgestopft und in Bälgen) . i LIIESIEE : . 1400 fl. 3. Amphibien und Fische . t 209 fl. 4. Insekten und zwar Coleopteren (6000 Arten in 36,000 Ex.) 1200 fi. De Schmetterlinge und andere Insekten . 200 fl. 6. Conchylien und Crustaceen etc. a re ee = 2 EAN Pe ee io 8. Die Mineralien-, Gebirgsarten und Petrefakten-Sammlungen . 1500 fl. 9. Die afrikanischen Sammlungen von Fr. Binder mindestens . 5000 fl. 10. Die Bibliothek (1590 Bände und Broschuren) : „800 fi. 11. Die eigenen Drucksachen von 16 Jahren, in mehr als 80 Exempl. der Jahreshefte I—XV im Ladenpreise v. 1 fl. 50kr. (nettoal fl.) =00 fl. 42. Einrichtungsstücke, als 21 Kästen, 2 Tische, 14 Stühle etc... 675 fl. Zusammen . 14,017 fl- 106 Unterstützung zür Erlangung einer billigen und geräumigen Unterkunft zu Theil werden sollte.* ar .. Hierauf erhielt der Verein folgenden Bescheid von der ‚Sparkasse: „an | a O - „In Erwiederung der geschätzten Zuschrift vom 16. Juni 1865, Z. 109, beehrt man sich dem löblichen Verein für Natur- wissenschaften freundlichst mitzutheilen, dass der Hermannstädter Sparkasse-Verein bereit ist, dem gestellten Ansuchen um Er- folgung eines durch mindestens fünfzehn Jahre unaufkündbaren. und während dieser Zeit in Jahresraten zu amortisirenden Ca- pitals von 5000 fl., sage fünftausend Gulden ö. W. zum Aufbau eines Stockwerkes auf den rückwärtigen ebenerdigen Theil des Bielz’schen Hauses Nr. 168 in der Heltauergasse. zu: entspre- chen, jedoch unter folgenden Bedingungen: Mr - 1. Wäre obiges Capital vom Tage der Zuzählung an ge- rechnet mit 5 pÜt. zu verzinsen; Her Yigel 2. Hätte. sich der Ausschuss des löblichen Vereines für Naturwissenschaften in dem auszustellenden Schuldscheine für die Rückzahlung des Capitals und die Berichtigung der ent- fallenden Zinsen durch Verpfändung der naturwissenschaftlichen und auf 14075 fl. geschätzten Sammlungen solidarisch zu ver- . pflichten; und wäre sad | ER 3. dem gefertigten Sparkasse-Verein zur Sicherstellung des mehrgedachten Capıtals sammt Zinsen auch noch das dingliche Pfandrecht auf die neu zu erbauende Lokalität und den übrigen noch unbelasteten Theil des Bielz’schen Hauses Nr. 168 in der Heltauergasse einzuräumen. us A ah Dagegen verpflichtet sich der Hermannstädter Sparkasse- Verein die entfallenden In- und Extabulationsgebühren aus Eigenem zu berichtigen.“ Der Präsident der heurigen Versammlung der ungarischen _ Aerzte und Naturforscher in Pressburg, Hı. Graf Carl Zichy, verständigt unsern Verein, dass die Sitzungen vom 28. August bis 2. September 1. J. daselbst stattfinden werden und ladet zum Besuche derselben mit dem Bemerken ein, dass das Pro- gramm der Versammlung nachträglich durch die Zeitungen werde bekannt gegeben werden. N . | Für die Vereinssammlung schenkte Hr. Oberstlieute- nant v. Semetkovski ein Stück des sehr interessanten neu ent- deckten Vorkommens von gediegenem Schwefel, welcher auf der Spitze des Berges Petrisel (nördlich von Gyergyo-Toplitza und westlich vom Gebirge Kelemen-Havas), mit Trachytbrocken zu einem massigen Gesteine zusammengebacken, vorkommt, und dort häufig von den Hirten zur Belustigung angezündet, der Ge- birgsspitze den Namen des „brennenden Berges“ verliehen hat. 107 Turdus saxatilis. Die Steindrtanäl; Naturgeschichte derselben nach Beobachtungen aus der ‚Umgebung Kronstadt’s von - WILHELM HAUSMANN. Das Streben, genauere Kenntniss der Eigenthümlichkeiten des Landes, welches wir bewohnen zu erlangen, ist ein gerecht- fertigtes, ja höchst nothwendiges.. Wir werden auch unser Va- terland um so mehr lieben, je mehr wir mit der Greeschichte desselben, mit den wechselvollen Schicksalen, im politischen und sozialen Leben seiner Völker bekannt, und. vertraut sind. Die Naturverhältnisse nehmen ebenfalls in dringendster Weise unsere Aufmerksamkeit im Anspruch. Hängt doch von diesen oft allein — oder doch höchst wesentlich Wohl oder Uebelbe- finden der Bevölkerung auf mannigfache Weise ab. Ja, wir müssen den Boden kennen, den wir betreten; den geognostischen Bau unserer erhabenen Gebirgsketten, den Mineralreichthum ihrer dunklen Tiefen, müssen wir erschlössen vor unsern Augen sehen. — Die zahllosen Pflanzengeschlechter, von der mächtigen Eiche bis zur unscheinbaren Flechte, die den grauen Felsen über- zieht, gehören in den Kreis unserer Betrachtung. Die zahl- reichen Thiergeschlechter, von denen wir uns umgeben sehen, ziehen durch den Nutzen, den sie uns gewähren, oder den Schaden, den sie uns zufügen, durch ihre oft wunderbaren In- stinkte und Eisenthümlichkeiten ganz besonders die Aufmerk- samkeit auf sich. Ihre Beobachtung ist wohl am schwierigsten, die Zahl der Geschlechter und Arten ausserordentlich gross. — Kein Menschengeist ist im Stande alle diese berührten Gebiete zugleich zu durchforschen und zu umfassen. Nur durch: das vereinte Arbeiten und Wirken vieler Forscher und Kenner kön- nen wir wahrhaft Grosses erreichen. Möge darum das edle Be- mühen aufrichtiger Vaterlands- und Naturfreunde immer allge- meinere Anerkennung, immer vielseitigere Unterstützung finden, damit in allen Zweigen der Landeskunde immer mehr, immer Besseres geleistet werde. FR _ Für jetzt erlauben wir uns, die Aufmerksamkeit der ge- ehrten Leser unseres Blattes für die Naturgeschichte einer Thierart in Anspruch zu nehmen, die wegen der sehr spe- ziellen Wahl ihres Aufenthaltsgebietes, nur an wenigen Orten Gelegenheit zur nähern Beobachtung gibt. Zugleich müssen wir den Naturcharakter des Beobachtungsterrains etwas eingehender 108 besprechen; da diess nun die nächste Umgebung Kronstadts ist, so dürften kurze Mittheilungen darüber, für Viele nicht ohne mehrseitiges Interesse sen. - % ER: - Es ist die Steindrossel (Turdus saxatilis) über die wir in. möglichster Kürze sprechen wollen. Da sie ein lieblicher Sänger ist, so. bedauerten wir manchmal, dass ihr herrlicher Gesang oft von keinem Menschenohre vernommen, in den öden Steinwild- nissen verhallt. An Grösse gleicht sie der Singdrossel (Turdus müsicus) sehr, nur ist ste bei weitem ‘schöner. Das Männchen ist an Kopf und Hals schön schieferblau, Brust und Bauch lebhaft rostroth, . der Schwanz eben so gefärbt, nur die zwei Mittelfedern dunkler. Die Flügel braungrau gelblichweiss ein- gefasst, Unterdeckfedern rostgelb, der Rücken schieferblau mit einem — namentlich im Fluge sich zeigenden schön weissen Fleck, der Augenstern nussbraun, die Füsse gestiefelt ebenfalls braun. Der Schnabel pfriemen-messerförmig. — Die Weibchen unter- scheiden sich in Farbe und Zeichnung sehr von dem Männchen. Sie sind über den ganzen Körper rostbraungrau, alle Federn mit schwärzlich und gelblichweisser Einfassung, so dass sie wie mit Schuppen bedeckt aussehen. Im Uebergangskleide sehen auch die Männchen geschuppt und fleckig aus, die reine Zeichnung bekommen ' sie erst im zweiten oder dritten Jahre. Sie sind wahre Zugvögel, (die mit pünktlicher Regelmässigkeit kommen und gehen. a | Ah ira Wenn der Kukuk schon lange seinen muntern Ruf ertönen lässt, - und andere kleine niedliche Sänger mit lustigem -Früh- lingslockton Hecken und Büsche durchschlüpfen, weilt die vor- sichtige SteindrosseE noch immer in -den düstern Felsrevieren Kleinasiens oder Griechenlands, und erst wenn die Herrschaft unsres rauhen nordischen Winters völlig ‚gebrochen ist, setzen sich auch diese geflügelten Wanderer in Bewegung. — In kleinen Gesellschaften von vier bis sieben, Männchen und Weibchen vermischt, eilen sie-in schnellem, nächtlichem Fluge mehr und mehr dem Norden zu. Ueberall vermeiden sıe kahle, steinlose Ebenen, und machen lieber einen Umweg, um ein für sie ge- eignetes Terrain zu erreichen. Bei Kronstadt sahen wir sie meist am Morgen nach einer lauen Mainacht — wo.wir Tags zuvor noch alles öde und leer gefunden — plötzlich, mit angenehmer Ueberraschung auf den bekannten Felsgipfeln und Baumspitzen sich munter umhertreiben. Im Jahre 1861 sogar schon am 24. April, sonst meist nur den 1., 3. oder 5. Mai. Sobald nach der langen, ermüdenden Reise das dringendste Nahrungsbedürfniss befriedigt ist, orientiren sie sich wieder im liebgewordenen Heimatrevier. Auch bei den Steindrosseln scheint es immer mehr Männchen als Weibchen zu geben; bei der nun bald nöthigen Paarung setzt es darum oft eifersüchtige Kämpfe; 109 zwitschernd und beissend jagen sich die Männchen von Stein zu Stein, in sausendem Fluge über Büsche und Bäume hinwe bis der Schwächere endlich weicht, wonach der Sieger in stol zem Kraftgefühl, mit nachlässig herabhängenden Flügeln, auf einem Rosenbusche sich muthwillig schaukelnd, ein Triumphlied anstimmt. Manchmal erheben sie sich ähnlich den Waldlerchen, während dem Gesange in die Luft und kehren nach beendigter Strophe auf ihren frühern Sitz wieder zurück. Oft haschen sie dabei auch im Fluge ein im Sonnenschein träge dahinsegelndes Insekt. Ihre Beute würgen sie in der Regel ganz hinunter; kleine Käferchen, Puppen und Würmchen lieben sie besonders. Sie sind vortreffliche Fussgänger und laufen auf den schmalen Viehpfaden und Steinhalden mit emsiger Geschäftigkeit umher. Mit umsichtiger Besonnenheit suchen die klugen Weibchen indessen eine passende Neststelle, wozu sie gern eine Höhlung im Kalkfels wählen, die schon früh vom Strahl der Morgensonne erwärmt wird. Dorthinein tragen sie dürre Grashälmchen, Fe- dern, Moos, oder hie und da an den Sträuchern hängende Schaf- wolle, woraus sie ein ziemlich kunstloses Nest verfertigen, in welches sie bald die vier bis sechs niedlichen, grünblauen Eier- chen legen. Ihr Nest wissen sie aber so geschickt zu verbergen, dass es nur in besonders günstigem Falle gelinst, es zu ent- decken. — In einigen Wochen fliegen die etwas plump und breit- köpfig aussehenden Jungen aus; sitzen oft lange auf einem dürren Ast, und. schnippen wie die Röthschwänzchen mit dem noch kurzen Schwanze. Die Alten bewachen sie auch jetzt noch mit äusserster Sorgfalt, und lassen bei gefahrdrohender Annäherung einen schnarrenden Warnungsruf ertönen, wonach sich die Jungen plötzlich zerstreuen, dass sie in dem Steingeklipp mit dürrem Gras und Moos gar nicht aufzufinden. sind und so der Verfolgung entgehen. ra, SM. | Um die Steindrossel in ihrem eigensten Lieblingsreviere beobachten zu können, gehen wir durch das alterthümlich ge- baute und noch gut erhaltene Schwarzthor hinaus, und steigen ziemlich steil einen steinigen Fahrweg hinauf, bis wir den so- genannten Burghals erreichen. Diess ist eine Bergscheide, wo. ‚man nördlich einen grossen Theil der Stadt, südlich die soge- nannten Siebendörfer und einige höhere Gränzgebirge erblickt. Hier sind wir ungefähr 400 Fuss über der Thalsohle. Nun schwenken wir uns rechts herum nach Westen zu, um auf die Südseite des Kapellenberges zu gelangen; er erhebt sich 1200’ in kühnem Schwunge mit seinen steilen felsigen Gehängen, und zieht sich ungefähr 4000° lang von Ost nach West; seine öst- lichen Ausläufer und Vorhügel verlieren sich schnell und plötz- lich in der grossen Burzenländer Ebene. — Beinahe könnte man den Kapellenber& als Culturscheide, in kleinem Massstabe be- ) 110 trachten. Während an seinem nördlichen Fusse eine volkreiche, belebte Stadt sich ausbreitet, herrliche Spaziergänge zahlreich besucht, sich kreuzen; durch den schönen Buchenhochwald, der in majestätischem Rauschen seine stolzen Kronen im Winde wiegt, ein mühsam zu steigender, aber schöner Fussweg bis zum Gipfel führt; unten Glockentöne, Wagengerassel, und die mun- tern Gespräche der fröhlichen Spaziergänger vernommen werden, ist auf der Südseite desselben Berges ein sehr verändertes Bild. Hier breitet sich .ein einsames stıilles Thal aus, welches sich immer mehr nach den- westlichen höhern ‚Bergen hinaufzieht und verengt, bis: wo die finstern Tannen schon die Buchen in der Bergwacht ablösen. Ein kleiner Bach rieselt still melan- cholisch in einem künstlich gegrabenen Bette die ganze stelle Berglehne entlang. Bei. der ringsum herrschenden Stille weckt jeder Laut im gegenüber liegenden Walde ein lautes Echo. — Auf der Südseite schmückt kein stattlicher Hochwald den mäch- tigen Bergrücken; der Jurakalk aus dem er besteht, zeigt hier nicht von Lauberde bedeckt, seine weissgrauen rippigen Felsen. Nur aus grössern. Gesteinspalten wächst der trotzige Kreuzdorn (Rhamnus cathartica) keck hervor. In einer - mehr westlichen Einsenkung des Berges ist das rauhe Kalkgerölle, welches im Laufe der Jahrhunderte Frost und Blitze oben absprengten und den steilen Abhang hinunterrollen liessen, mit einer'tiefen Lage stark eisenoxydischen Thones bedeckt; und hier haben den magern überhitzigen Boden zahlreiche Sträucher der Rosa canina. in Besitz genommen. Acht bis zehn zerstreut herumstehende Steinbuchen können als vorausgesendete Plänkler des westlichen dichten Waldes angesehen werden, um auch die Südseite des Berges für den Wald. zu erobern, was ihnen aber schwerlich gelingen wird, denn fort und fort, bei der geringsten Veran- lassung herabstürzende eckige Steintrümmer zerknicken manch zartes Reis, und nur so derbe Gesellen wie Hundsrose und Kreuzdorn können solchen Unfällen Trotz bieten. Ueberall wo zwischen dem Steingeklipp der Rasen sich zeigen kann, bemerkt man schmale, sich alle in einer gwissen Regelmässigkeit hin- ziehende Pfade; diese rühren von: den Viehheerden her die oft hier weiden.. "Tide Ä (Schluss folgt). u 111 Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monat Wai 1865. (fünftägige Mittel.) Luftwärme in Graden n. R. Tage | nm. | mn. | 1a. | Mike 1-6 2,520 9.920 4.740 | 5.7270 610° 9,18 18.90. | - 12.90 | 183.660 14-15 10.38 18.64 12.48 | 13.833 16—20 9.46 16-16 10.43 | 12.017 - 21-25 10.50 20.39 12.52 |. 14.470 26-31 | - 10.83 19.83 12.54 | 14.400 Mittel 8877 | . 17.387 10.987 | 12.417 Maximum : 22.200 (am 11. um 2h'N.) . Minimum : 1.60% (am 1., 2, 3. um 6h M.) Luftdruck in par. Linien auf 0% redueirt | Mm. | 2m. | 10h. 1— 5 322.92 | ‚322.80 | 323.46 -) 323.060 6—10 321.71: |. 321.13 321.03 321.290 . 11—15 321.83 321.45 321.73 | 321.670 16— 20 322.39 322.49 322.88 322.987 211—25 324.02 323.37 |: 323.26 323.990 321.90 ‚321.52 321.80 .| 321.740 322.442 | 322.105 322.343 322.297 Maximum : 325.57“ (am 21. um 6h M.) Mipimum : 319.01 (am 1. um 6h M.) Mittel Mittel Dunstdruck in par. Linien 6h M. | 2h N. 10h A. Mittel 6h M. Bi N. ton Aä. 11—15| 3.86 | 4.03 | 3.90 13.930 [0.79 10.43 10.67 | 0.630 16—20| 3.92 | 4.09 | 3.86 13.957 [0.86 10.33 |0.78 | 0.723 21—25| 4.16 | 4.48 | 4.48 [4.373 |0.84 10.42 |0.77 |0.677 26—31| 4.35 | 4.97 | 4.73 14.683 10.85 10.48 0.81 |0.713 Mittel | 3.648 | 4.015| 3.820 |3.818 [10.825 |0.467 10.732 | 0.675 Mittel ’ 112 Nieder- bias schlag, || Ansicht des Himmels | | Tage | jnpar.L. || — (Summey[öh M. |2» N. |1on A.[srice|| 6h m. |2u © |t0nA. || Vorherrschende - Windesrichtung 1— 5| 0.84“ | 2.3 | 42 | 3.0. | 3.17.|o-oso| Moso |noso| 6-10) 0.37 || 42 | 3.8 | 5.2 | 4.40080 8| SO |so-8| 41—15| 0.08: 142 |6.2 | 1.4..).3,83-|.:80 1: $W | wow 16—20| 7.11 5.8 | 6.4 | 5.2 | 5.80) so | 0.5 | oo, 21—25| 9.54 2.5 | 46 | 1.6 | 2.90 lono-oso |sw.nnw| No-0s0 26—31| 0.34 105 |42 | 2.3 | 239] moso | N | N-O| 3.19 | 4.89 | 3.05 | Mittel | 14.28 3.71 || nno-so | I; N-SO | no-sso | Besondere Anmerkungen. Anzahl und Richtung der beobachteten Winde: N. 19; NO. 3; 0. 23; SO, 1838.85 SW: 3, °W.125 NW. 7. — Ge- wittersturm aus W. am 26. po er un Athmosphärische Niederschläge: am 1., 10.,. 14., 16., 17., 18., 215 22.523, 24., 26,27.5-28; darunter 5 (2212222 24., 27., 28.) nicht messbar. Grösster Niederschlag innerhalb 24 Stunden: 5.54“ (am 23.). Gewitter: am 10., 11. (blos bei Hliermannstadt vorbei- ziehend,) 14. (anstreifend,) 23., 26. (vorbeiziehend). Das Ge- witter vom 10. kam aus W.; das vom 23. aus N.. I23, ‘ Wetterleuchten:: am 10. in W. und N.; 21. in ONO.; 24. ın NW.; 26. in SW. 17 mi Das Monatsmittel der Temperatur war um 1.034°%, das Monatsmittel des Luftdruckes um 1.794 höher als das ent- sprechende Mittel der vorausgegangenen 14 Jahre. Der ver- hältnıssmässig hohe Barometerstand des vorausgegangenen Mo- . nats erhielt sich auch in diesem Monate, und sowie der April d. J. unter allen Aprilmonaten der letzten 15 Jahre den höchsten Barometerstand zeigte, so ragte auch der Mai dieses Jahres hinsichtlich des Luftdruckes weit über seine Vorgänger in der verflossenen fünfzehnjährigen Periode hervor. Die vorherrschen- den östlichen Luftströmungen waren die Ursache davon, deren Uebergewicht über die westlichen zugleich die. verhältniss- mässig geringe Anzahl und Ergiebigkeit der athmosphärischen Niederschläge in diesem Monate bewirkte. . Te. Redaktion : Der Vereinsaussehuss. Buchdruckerei der von Closius’schen Erbin. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu HERMANNSTADT. VI Juli 1865. N: 7. Inhalt : Vereinsnachrichten. — W.Hausmann: Turdus saxatilis, die Stein- - drossel. (Schluss). — J. L. Neugeboren: Systematisches Ver- zeichniss der bis jetzt in den Tegelstraten von Pank aufgefun- denen Gasteropoden. — L. Reissenberger: Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monate Juni 1865. Vereinsnachrichten für den Monat Juli 1865. Es wurde im Verfolge der im vorigen Monate bekannt gegebenen Verhandlung mit der hiesigen Sparkasse, wegen Er- theilung eines Darlehens von 5000 fl. 6. W. zur Erbauung eines Vereinslokales auf dem rückwärtigen Theile des Bielz’schen Hauses in Hermannstadt, derselben der diesfällige Schuldschein vom Vereinsausschusse, unter der Haftungserklärung des Haus- eigenthümers E. A. Bielz, ausgefertigt, die Intabulation beim hiesigen Magistratsgerichte auf das genannte Haus veranlasst, und nach Behebung des Baukapitals- der Bau unter der per- sönlichen Leitung des Hauseigenthümers, nach dem festgesetzten Plane, bereits am 12. d. M. begonnen .und unter den günstig- sten Witterungsverhältnissen. mit raschem Erfolge fortgesetzt. Unterm 10. Mail. J. hatte der Verein sein hochgeschätztes Ehrenmitglied, Se. Excellenz den hochw. Herrn Erzbischof von Carthago, Dr. L. Haynald ın Kenntniss gesetzt,. dass dem Drucke der von Sr. Hochwürden angeregten Flora. excursoria Transsilvaniae nichts mehr im Wege stehe, nachdem Hr. Pfarrer M. Fuss den ersten Theil des Mauuscriptes bereits an den Verein abgeliefert habe, dieses von einer Fachcommission geprüft und vollkommen entsprechend. befunden worden wäre; daher der Verein auch die ersten Druckbogen des Werkes zur Probe beischliesse. Hierauf hat nun Se. Excellenz unterm 26. d. M. Folgendes an den Verein geschrieben: | „Das schätzbarste Schreiben vom 10. Mai]. J. erhielt ich in Wien den Tag vor meiner Abreise nach Rom. Die nöthigen Reisevorbereitungen verhinderten mich, eine genaue Einsicht in 114 demselben beigelegten ersten vier Bogen der „Flora Transsil- vanica®* zu nehmen, umsomehr aber es zu beantworten. Die Zeit meines diesmaligen Aufenthaltes in Rom war durch ver- schiedenartige, auf meine Einbürgerung in der ewigen Stadt be- zügliche Verhandlungen und Beschäftigungen viel zu sehr in Anspruch genommen, als dass ich Musse gefunden. hätte, über den Inhalt des werthen Briefes ruhig nachzudenken und zu einem Entschlusse zu kommen. Und erst jetzt, nachdem ich ‘eine lange, auch durch mehrere botanische Excursionen in die Schweizer Alpen unterbrochene Reise vor Kurzem been- diget habe, bin: ich in der Lage, Einem löblichen Vereine — nach reiflicher Erwägung meiner, durch die letzten allbe- kannten Ereignisse bedeutend veränderten finanziellen Verhält- nisse — zu eröffnen : | u _ dass ich — treu meinem, vor Jahren ausgesprochenen Vorhaben : die Herausgabe einer „Flora Transsilvanıca excur- ‘soria®* in pecuniärer Hinsicht zu unterstützen — zu den Kosten der von einem löblichen Vereine bereits begonnenen Publicatiou hiemit 300 fl., das ist: drei Hundert Gulden ö. W. beitrage, ohne irgend welche Lasten hinsichtlich‘ einer Gratisvertheilung von Exemplaren, sei es an Private, sei es an Anstalten auszu- bedingen; den einzigen Fall ausgenommen, dass eine solche Vertheilung vom löblichen Vereine selbst beschlossen würde, wo ich dann bitten würde, auch die katholischen und die unga- rischen Bibliotheken und Schulanstalten Siebenbürgens entspre- chend bedenken zu wollen. | Unterm Heutigen ersuche ich Herrn Domherrn Dr. Franz Barts in Karlsburg, erwähnte Summe Einem löblichen Vereine unverzüglich zukommen zu lassen. | he Das Exemplar, dessen erste Bögen mir gefälligst zuge- schickt wurden, so wie‘auch andere, die ich benöthigen werde, will ich zu dem festzusetzenden Preise baar bezahlen. Mit Rück- sicht hierauf bitte ich mir sowohl das begonnene, als auch noch ein zweites Exemplar, so wie die einzelnen Bögen erscheinen, unter Kreuzband stets nach :Szecseny schicken zu wollen. Was das Werk selbst betrifft: so kann ich mich nur freuen, dass es.ın den Händen eines so ausgezeichneten Botanikers und Kenners der heimatlichen Flora ist, als ich in Hrn. Pfarrer Michael Fuss verehre, ‘an: dessen freundliche Persönlichkeit sich auch ausserdem für mich angenehme Erinnerungen knüpfen. So, wie ich die Flora gewünscht hatte, finde ich das mir gü- tigst Uebersandte ausgearbeitet. Keine erheblichen Bemerkungen habe ich dieshinsichtlich zu machen. Und wenn ich bei den anz gewöhnlichen Pflanzen, wie z. B. Chelidonium majus L., Balkan acris L., Caltha palustris L., Delphinium consolida L., Sinapis arvensis L., etc. die Angabe der miunter zahlreichen, 115 viel Platz einnehmenden, und doch keine wissenschaftliche oder praktische Bedeutung habenden speciellen Standorte ausgelassen wünschen würde: so geschähe dieses einzig und allein im In- teresse der je ökonomischeren Herstellung des Werkes; um nicht zu erwähnen, dass dadurch für etwaige pflanzen-geographische Daten und geologische Bezeichnungen der Unterlagen, für die Anführung Linne’scher Namen und der wichtigsten Synonymen, wenigstens der heimatlichen Botaniker, Platz gewonnen würde. Erschien es zweckmässig, die Standortsangaben nicht in latei- nischer Sprache zu machen ; so hätte ich gewünscht, dass immer die an Ort und Stelle geläufigeren Benennungen gewählt worden wären, z. B. anstatt: Thordaer Kluft — Torda hassadek, etc. etc. dem — einen Abglanz der heimischen Verhältnisse bietenden — Polyglottismus kann hierin so und so nicht aus dem Wege ge- gangen werden. rs Als ich über den Plan einer solchen Flora mit den ver- ehrten Herren Pfarrer Fuss und Albert Bielz zu reden das Glück hatte: da erwähnte ich auch, wie wünschenswerth es wäre, besonders rücksichtlich auf Anfänger im Studium der Bo- tanik, dass dem Werke eine Ulavis generum Linndana und bei schwierigeren Partien, namentlich bei den Umbelliferen nach Kittel’s Vorgange eine doppelte vorausgeschickt, und ein, alle Species und Synonymen umfassender Index angehängt würde. Um die gefällige Berücksichtigung dieses Wunsches bitte ich recht sehr. | In der freudigen Hoffnung, dass die Publication des Werkes rasch von Statten gehen, und dieses je eher vollständig in unsren Händen sein wird, habe ich die Ehre Einem löblichen Vereine die Versicherung jener vorzüglichsten Hochachtung zu geben.“ Zu Ende dieses Monates wurden auch die wegen der Un- erschwinglichkeit des früher verlangten Kaufpreises von 10.000 fl., abgebrochenen Verhandlungen über den Ankauf derM.J. Ackner- schen Sammlungen wieder aufgenommen. Es hatte nämlich unterm 12. September v. J. der gerichtlich aufgestellte Bevoll- mächtigte der Familie, Hermann Ackner, den Verein aufge- fordert, nachdem seine Bemühungen wegen anderweitigen sr kaufes dieser Sammlungen gescheitert seien, im Interesse der Landeskunde Siıebenbürgens, den Ankauf dieser einzig daste- henden Sammlungen nicht zu- unterlassen; wobei .er für den Fall, als der Verein auf den Kauf eingehen wolle, bereit sei, in seinen Forderungen bis zur äussersten Grenze der Möglich- keit herabzugehen. — Damals konnte der Vereinsausschuss auch selbst unter der Voraussetzung der günstigsten Bedingungen auf den Kauf sich nicht einlassen, weil ihm selbst bei wieder- holten Berathungen keine Aussichten ‚sich zeigten, auch eine unter dem angeführten Betrag bedeutend ermässigte Kaufsumme 116 aufzubringen, und insbesondere Bedenken sich geltend machten, dass bei den beschränkten Räumlichkeiten des dermaligen Ver- einslokales eine entsprechende Aufstellung jener Sammlungen unzulässig sei und der Verein zu Gunsten der Erwerbung und zur Unterbringung jener, seiner nächsten Aufgabe zum Theil fremden (archäologischen und numismatischen) Sammlungen, selbst wenn er wollte, keine materiellen Opfer. bringen könne. Die öffentliche Einladung zu der am 3. und 4. August 1. J. in Kronstadt stattfindenden Grenerälversammlung des Vereins für siebenb. Landeskunde regte den schon früher gehegten und auch in der diesseitigen Zuschrift an den Verein vom 10. October vor. J. verfolgten Gedanken wieder an, dass der Verein für siebenb. Landeskunde in Gremässheit eines ‚Beschlusses seiner Generalversammlung in Kronstadt vom Jahre 1843 sich durch einen Beitrag aus seinem Reservefonde beim Ankaufe der Ack- ner’schen Sammlungen betheiligen möge und dadurch zur Er- haltung dieser werthvollen vaterländischen Sammlungen für unser Land und unser Volk beitragen wolle. Es wurde daher zu- nächst ein Schreiben an den Bevollmächtigten der Ackner’schen Familie mit der Aufforderung gerichtet, dem Vereine bekannt zu geben, bis zu welchem Betrage derselbe den Kaufschilling herabzusetzen, und ob er die Zahlung des Kaufpreises auch in mehreren.Jahresraten anzunehmen geneigt sei. — Als dieser hier- auf dem Vereine erwiederte, dass er den Kaufschilling dermalen nicht über 5000 fl. ö. W. setze und die Zahlung desselben in mehreren Jahren stattfinden könne, so wurde. sofort eine Zu- schrift an die Generalversammlung des Vereins für siebenbürg. Landeskunde zu Kronstadt des nachstehenden Inhalts erlassen : „Mit Bezug auf_ sein Schreiben vom 10. October v. J., Z. 35, dessen gefällige Erledigung noch gewärtigt wird, beehrt sich der siebenbürgische Verein für Naturwissenschaften, in der Anlage ein Schreiben des Vertreters der J. M. Ackner’schen Erben zu übermitteln, woraus geneigtest entnommen werden wolle, dass nunmehr die sämmtlichen Sammlungen des so ver- dienstvollen vaterländischen Forschers um den sehr ermässigten Preiss von 5000 fl. ö. W. erworben, und dem Vaterlande und unserem Volke erhalten werden können. | Da der grössere Theil.dieser Sammlungen naturhistorische Gegenstände umfasst, der siebenb. Verein für Naturwissenschaf- ten durch Schenkungen bedeutender ethnographisch-antiquari- scher Sammlungen nunmehr auch für diese Abtheilung der Ackner’schen Sammlungen ein Interesse und eine Grundlage gewonnen hat, da derselbe ferner so glücklich war, nun für eine lange Reihe von Jahren ein sehr geräumiges und bedeutender Erweiterung fähiges Lokale zu erlangen, da endlich der löbliche Verein für Tniklerkude statutenmässig zwar keine Sammlungen 117 anlegt, aber die Natur- und Alterthumskunde auch in dieser Richtung zu fördern, es zu seiner erhabenen Aufgabe machte, so glaubt der siebenb. Verein für Naturwissenschaften auch in seinem Streben die Ackner’schen Sammlungen zu erwerben, auf die kräftigste Unterstützung des löblichen Vereins mit Zuver- sicht rechnen zu können. Wenn der löbliche Verein, getreu seinem im Jahre 1843 von der Generalversammnlung zu Kron- stadt gefassten Beschlusse, nur 2000 fl. von seinem bereits auf nahezu 9000 fl. angewachsenen Reservefonde zu besagtem Zwecke widmen wollte, so wäre der Ankauf der Ackner’schen Sammlungen mit Hilfe der eigenen Mittel des Vereins für Na- turwissenschaften und der anzuhoffenden Unterstützung hoch- herziger Gönner der wissenschaftlichen Bestrebungen unserer Nation, sowie patriotischer Männer. unseres Volks als gesichert anzusehen, und ausserdem Grelegenheit geboten, aus den zahl- reichen Dubletten jener Sammlungen, die sämmtlichen höhern Lehranstalten unserer Nation mit systematisch geordneten und von Fachmännern kritisch revidirten geognotischen, paläontolo- gischen und numismatischen Handsammlungen, sowie mit Theilen der Ackner’schen Büchersammlung zu versehen.“- Für die Vereinsbibliothek gingen ein: Sitzungsberichte der k. baier. Akademie. der Wissenschaften in München. 1864, II. Band, 3..u. 4. Heft; 1865, I. 3. 4. Sitzungsberichte der naturwissenschaftlichen Gesellschaft „Isis“ zu Dresden. Jahg. 1864. m Has Verhandlungen des naturhistorischen Vereins der preussischen Rheinlande und Westphalens zu Bonn. XXI. Jahrg., 1864.. Correspondenzblatt des zool.-mineral. Vereins in Regensburg. XVII. Jahrgang, 1864. XVI. Jahresbericht der naturhistorischen Gesellschaft zu Han- nover, 1863—64. | | Jahrbuch des naturhistor. Landesmuseums von Kärnten. 1863. Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft. XVII. Band, 1. und 2. Heft 1865. | \ Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften. Halle, 1864. - XXIV. Band. ' XX.u. XXI. Jahresbericht der „Pollichia“. Neustadt a. d. H. 1863. Mittheilungen aus dem Osterlande. XVII. Bd. 1. u. 2. Heft. 1865. Zweiundvierzigster Jahresbericht der schlesischen Gesellschaft für ' vaterländische Cultur. 1865. Als ordentliches Mitglied trat dem: Vereine bei Herr: Franz Herbich, Bergwerksverwalter, in Kronstadt. E. A. Bielz. 118 Turdus saxatilis. Die Steindrossel. Naturgeschichte derselben nach Beobachtungen aus der 2... Umgebung Kronstadt’s | ' en R KR WILHELM HAUSMANN. - (Schluss). Es gewährt hier so nahe an Kronstadt einen recht idyl- lischen Anblick, einige walachische Hirten auf der zottigen Bunda ausgestreckt liegen zu sehen, auch im Hochsommer die tüchtigen Pelzmützen auf dem Kopfe; neben ihnen der treue Hund, der mit einem Eifer alles städtisch Gekleidete anbellt, als hätte er nie Dergleichen gesehen. Friedlich und ungestört, beim eintönigen Läuten ıhrer Halsglöckchen, weiden die Schafe, ohne wählerisch zu suchen, die Grashalme ab. Sehr selten wird man hier Jemand andern begegnen, als armen Holzsamnlern, die oft Stunden weit mit einem mächtigen Bündel Dürrholz auf dem Rücken, die steilen Bergpfade herunterklimmen. Jäger vermeiden in der Regel dies Terrain, wegen. der Schwierigkeit mit der Hund und Mensch sich hier bewegen. Indess so wenig einladend nach dieser Beschreibung Manchem dieses Revier auch scheinen mag, ‚so müssen wir uns doch bequemen, hier herumzusteigen. Mit spähendem Blicke beobachten wir alle die kleinern und, grössern Felsspitzen und Vorsprünge, bis es end- lich gelingt, einige der scheuen Vögel zu stellen. Kommt man so nahe, dass man die Steindrosseln, welche stets sehr aufmerk- sam sind, stört; so sieht man plötzlich vier, fünf Drosseln sich auf die Steinkanten setzen, und mit hochaufgerichtetem Schnabel und misstrauischen Blicken den Fremdling- betrachten. Bei noch grösserer Annäherung fliegen sie einzeln niedrig über die Fels- steine weg, und wenn man sie hinter einer Ecke verschwinden sieht, so glaubt man sie gleich wieder einholen zu können; findet aber die Stelle meist leer, und sieht sie hoch über dem Kopfe als schwarze Punkte höhnisch auf den Getäuschten her- absehen. Handelt es sich nun darum, einige dieser Prachtvögel für die Sammlung zu schiessen, um sie auch denen zeigen zu können, die von Natur nicht mit so flinken Beinen und kräf- tigen Lungen begabt sind, um auf der Südseite des Kapellen- berges herumspazieren zu können, so heisst es nun: dahinauf! Hat man endlich die steile. Höhe erklommen — nicht ohne Ge- fahr für Knöchel und Schienbeine — die frischen Kalkfelsbrüche 119 schneiden wie. Messer selbst Stiefelleder durch — so fliegen die Drosseln in kräftigem Schwunge den Berg wieder hinunter, und. sind in dem Augenblicke da, von wo wir so mühsam heraufge- klommen. gi - Sehliesslich sind die armen Vögel der List des Jägers und seinem fernetreffenden Rohre doch nicht gewachsen. Müde des vergeblichen Nachlaufens, kauert er sich katzenartig hinter einen tüchtigen Felsblock, die gespannte Flinte über den Knieen. Nicht allzulange, so kommt ein keckes Steindrosselmännchen näher, um den verdächtigen Fremdling zu recognoseiren; der aber erhebt langsam sein dunkles Rohr, ein Fingerdruck — und der Vogel liegt regungslos auf dem Stein. Auf den Schuss er-. hebt sich in der ganzen Umgegend alles was Vogel heisst, da sie diesen Donner sehr gut zu deuten wissen. Klüglich wartet der Schütze mit dem Aufheben seiner Beute. Ein anderer Vogel kommt, sieht den eben gefallenen Kameraden, den er einige Augenblicke zu betrachten denkt, und fällt vom zweiten Schuss etroffen neben ihn. Jetzt sind sie aber durch den doppelten. Unfall so gewitzigt, dass selten noch ein dritter Schuss gelingt. | Sehen sich die Steindrosseln mehrmals verfolgt, zo ziehen sie sich bald in die Felsen der oberen Vorstadt zurück, wo ihre Beobachtung nun mit noch grössern Schwierigkeiten und Gefahren verbunden ist. Wir erlauben uns eine nähere Beschrei- bung auch dieses Terrains zu geben, welches obgleich so nahe an der Stadt von so Vielen nie besucht wurde. Für den Spa- ziergänger im engsten Sinne des Wortes hat es auch gar nichts Anziehendes, indess dem, mit ächtem Forschereifer erfüllten Naturfreunde ist kein Berg zu hoch, kein Fels zu steil. Die flüchtigen Vögel. setzen nun freilich mit kühnem Schwunge, über den mehr als 800’ tiefen Thaleinschnitt hinweg, welcher den Kapellenberg von den nördlichen Vorbergen der Pojana trennt. Ehe wir uns anschicken dahinüber zu steigen, bleiben wir einige Augenblicke staunend stehen, und: versenken uns, von den steilsten Abstürzen der westlichsten Felsparthieen des Kapellenberges hinabsehend, in Betrachtungen über das Jetzt und Einst... Von Ost nach West zieht sich ein schmales aber tiefes Thal hin, auf dessen Sohle sich die Stadt, hier sehr aus der Vogelperspektive gesehen, ausbreitet; fast von allen Seiten. von mächtigen Kalkbergen umrahmt. Einst brandeten hier die schäumenden Wogen eines mächtigen Urmeeres an diesen Felsen, wovon uns noch unzweifelhafte Spuren in dem Neocomien-Mergel zurückgeblieben sind, welcher sich nicht nur unten am sogenannten Rittersteige findet, sondern auch nördlich in 800° Höhe über der Stadt, zwischen .dem Jurakalk und Con- glomeraten der Obervorstadt eingelagert ist. Auch, welchen bedeutenden Einfluss meteorische Kräfte anf die Zersetzung und 120 Umwandlung der Gesteine ausüben, kann man hier recht in die Augen fallend beobachten. Die von Tschudi so schön und richtig beschriebenen Karren- und Schrattenfelder, sınd im diesem Terrain ziemlich entwickelt zu finden. An vielen Stellen ist der sonst so dichte harte Kalkfels von senkrecht niedergehenden Löchern von oft nur 2—3 Zoll Durchmesser, aber mehrere Fuss tief durchbohrt. Der in den zahllosen Spalten, Ritzen und Lö- chern angesammelte Schnee schmilzt sich tief in die Gestein- masse einsenkend; eine Frostnacht treibt wie mit tausend Keilen das Gestein auseinander. Heftige Regengüsse schwemmen die kleinern Partikel den steilen Abhang hinunter, und berauben das Zurückbleibende immer mehr der Stützen. Grosse Trümmer rollen herunter, und zermalmen in wuchtigem Schlage auf ihrem Wege hundert kleinere, bis sie selbst an einer noch kräftigeren Felsspitze zerschellen, und weit umher Alles mit Splittern be- decken. — Hier ist eine völlig kantenartige Einsenkung, wo man sich wirklich von allen Seiten von Felsen und Klippen eingeschlossen sieht. Unheimlich aussehende dunkle Klüfte und Höhlen, welche Uhu’s und Füchsen als willkommne Schlupf- winkel dienen, erblickt man an vielen Stellen. Senkrechte ja überhängende Felswände von bedeutender Höhe begesnen dem Blicke, : und zahllose scharfeckige Steinmassen vom frıschesten Bruche-flössen dem an diesen Orten umherirrenden Wanderer kein Gefühl der Sicherheit und Behaglichkeit ein. Es ist wohl begreiflich warum der nur nach dem Gefühl und Gemüth ur- theilende Naturmensch solche Orte gern als Valie ‚Drakului (Teufelsthal) oder ähnlich bezeichnet. Bar gone ER Der Südabhanz emer steilen Felswand ist mit uraltem Epheur überzogen, der seine armdicken knorrigen Stämme zu bedeutender Höhe am klüftigen Gestein empor treibt; die Blätter entwickeln sich zu abnormer Grösse, und. die zahllosen Beeren- büschel hängen an schwankenden Stielen herab. In. den hier befindlichen kleinen Grotten findet. man schöne nadelförmige Kalkspatlıkrystalle, oft in eigenthümlicher Art wie zwei im ein- ander geschlagene Bürsten sich durchkreuzend. Etwas tiefer in dem grossen Felsenthale sind bogengangartige Höklungen mit weissem mehlartigem Kalksinter überzogen. Vor diesen standen wir einst im Anschauen der grossartigen Natur in tiefes Sinnen verloren, als plötzlich ober uns am hohen"Berghang sich ein lautes dem Wagenrollen ähnliches Geräusch hören liess. In- stinktmässig traten wir einen Schritt rückwärts unter die schü- tzende Steinwölbung, als im selben Augenblick ein Hagel von Steintrümmerh vor unsern Füssen niederschmetterte. Als die Ur- sache dieses gefährlichen Steinregens erblickten wir hoch oben am Berge eine zahlreiche Ziegenheerde, die in schnellem Lauf von der jenseitigen Halde herübergeeilt waren, und nun neu- gierig und verdutzt auf den Fremdling herabsahen. 121 In diesen steilen Felsen und Klüften, an diesen thurm- tiefen Abstürzen ist die Verfolgung der flüchtigen Steindrosseln eine missliche Sache, und meist gehen sie — wenn auch tödt- lich angeschossen — doch für den Sammler verloren, da sie sich lieber vom steilsten Felsen hinabstürzen oder sich in unzu- gängliches Steingeklüft verkriechen, ehe sie sich erhaschen las- sen. Hier finden sie nun auch namentlich Nestplätze, wo selbst der gewandteste Bergsteiger ihnen nimmermehr beikommen kann. In den Schluchten des gegenüber sich aufthürmenden Sa- lomonsfelsen bemerkten wir einst auch ein Exemplar der so seltenen Blaudrossel (Turdus cyanus), konnten aber später keine Spur mehr derselben auffinden, obgleich auch für sie hier ein sehr geeignetes Terrain wäre, TE Wenn die kühleren Augusttage kommen,. die Goldamsel, der Mauersegler und andere echte Sommeryögel uns verlassen, bereitet sich auch die Steindrossel zum Abzuge vor. Noch ein- mal sieht man sie an einem sonnigen Nachmittage eifrig Nah- rung suchend unruhig umherhüpfen. Noch vor dem Morgen- grauen mahnt ein zischender Lockton zum Aufbruche, ‘und in -> kleinen Gesellschaften fliegen sie in raschem scharfem Fluge von Berg zu Berg, von Fels zu Fels, wobei die Alten natürlich den Jungen als Führer dienen, und ohne Compass und Karte leitet sie der innere Führer, Instinkt genannt, nach einem süd- lichen Berg- und Felslande, wo kein Schnee und Frost sie er- eilt, und ihre Nahrung verkümmert. Während Störche, Reiher und Strandläufer dem sandigen, wasserreichen, flachen Egypten zueilen; die pfeilschnell dahinsausenden Schwalbenschwärme bis zum fernen heissen Senegal streifen, vertheilen sich andere Vogelarten mehr südöstlich, nach den unermesslichen Hoch- ebenen und Grebirgen Kleinasiens und Arabiens. Ueber den Wendekreis des Krebses gehen wohl nur wenige europäische Vögel hinaus. In zwei bis drei Tagen haben wohl meıst auch unsre Steindrosseln die Südspitze der griechischen Halbinsel erreicht; beim ersten günstigen Winde brechen sie auch hier auf, und bald haben sie wieder ihre südlichen Winterquartire bezogen, wo sie aber nicht brüten oder singen. Still und ruhig, in diesen ohnehin so menschenarmen Gegenden, gehen sie von Niemandem gestört oder verfolgt ihrer Nahrung nach, und warten bis der eingeborene Trieb in ihrem kleinen Herzen er- ‚wacht, der ihnen sagt: Jetzt ist es Zeit! jetzt eilet wieder nach eurer eigentlichen nordischen Heimat zurück, und freut euch wiederum des neuen Frühlings und der neuen Liebe. on " ne ' Systematisches Verzeichniss _ der bis jetzt in den Tegelstraten von Pank aufgefundenen Gasteropoden Ä 2 von .. J. L. NEUGEBOREN. Als Herr Dionys Stur im Sommer 1860 bei Gelegenheit der geologischen Uebersichts-Aufnahme des südwestlichen Sie- benbürgen Hermannstadt besuchte, wurde mir Gelegenheit, diesen sowohl im paläontologischen, als auch im. botanischen “ Fache sehr bewanderten Gelehrten persönlich kennen zu lernen. Wiewol unser Gespräch wiederholt auf die paläontologischen Vorkommnisse in dem siebenbürgischen Landestheile kam, wel- chen Herr Stur geologisch durchforscht hatte, so äusserte Derselbe doch nie Etwas von einer Absicht, Verzeichnisse der Petrefacten der einzelnen Lokalitäten seinem der k. k. geolog. Reichsanstalt zu erstattenden Berichte beizugeben. Dieser Um- stand musste bezüglich der von ihm besuchten Lokalität Pank die Folge haben, dass sich das Verzeichniss der dortigen Pe- trefacten lediglich auf die Arten beschränkte, welche ich nach meinem ersten Besuche der Lokalität im 5. Jahrgange dieser Verhandlungen und Mittheilungen bekannt gemacht und Herr Stur etwa selber noch zu sammeln Gelegenheit gehabt hatte. ‘ Denn die Lokalität war seit meinem veröffentlichten Berichte bis zu seinem Besuche von keinem andern Forscher aufgesucht worden, als von mir allein. Im Zusaminenhange hiemit erscheint das Verzeichniss der Panker Petrefacten sowohl in dem von Herrn Stur der k. k. geolog. Reichsanstalt unterlegten Berichte über die geolog. Uebersichts-Aufnahme des südwestlichen Sie- benbürgen im Sommer 1860 (Jahrbuch der k. k. Reichsanstalt XIII. Band, 1863. Seite 33 und folg.), als auch in der seither von den Herren Franz Ritter von Hauer und Dr. Guido Stache verfassten und in Wien bei Braumüller erschienenen Geologie Siehenbürgens (Seite "606 und folgende) von sehr be- schränktem Umfange, wiewohl die Tegelschichten von Pank dort, wie hier, als eine Fortsetzung der bei Lapugy anstehen- den bezeichnet worden sind. Nahe liegt die Frage: ist der Tegel von Pank wirklich so arm an Arten, als man nach die- sen Verzeichnissen anzunehmen sich versucht fühlt? Jch kann diese Frage entschieden verneinend beantworten. Denn der Stand meiner jetzigen Panker Sammlung weiset einen bedeu- tenden Artenreichthum aus, da ich bei meinem zweiten Besuche der Lokalität im Jahre 1859 dieselbe in grossem Maasse zu vervollständigen Gelegenheit hatte. Leider war ich verhindert, 123 in der nächsten Zeit‘ darauf das gesammelte Material zu bestim- men und meinem frühern. einzureihen. Dieser Umstand trug dazu bei, dass ich über mein noch nicht geordnetes Material ein gewisses Stillschweigen beobachtete. Die erwähnten veröffent- lichten Verzeichnisse legen mir die: Pflicht auf, mit meinem Schatze nicht länger zurück zu halten; und somit übergebe ich den Freunden der siebenbürgischen Paläontologie nicht etwa eine Ergänzung meiner frühern sehr mangelhaften Mittheilung über die Findlinge bei Pank, sondern ein zweites vervoll- ständigtes Verzeichniss freilich zunächst nur der Gasteropoden von Pank und zwar hauptsächlich aus dem Grunde, weil einige Unrichtigkeiten in meinem ersten Verzeichnisse Veranlassung zu Irrungen werden würden, wenn ich dieselben bei dieser Gelegenheit zu berichtigen unterliesse. Ich beschränke mich diessmal auf die Gasteropoden, weil die schöne Arbeit von Dr. Moritz Hörnes über die fossillen Mollusken des Wiener Tertiär-Beckens, wornach meine Samm- lung bestimmt und geordnet ist, in ihrer zweiten Abtheilung noch nicht so weit vorgeschritten ist, dass ich auch die Be- stimmung der Bivalven durchführen kann. | Zur Erläuterung einiger in diesem Verzeichnisse vorkom- menden Zeichen füge ich bei: ein j vor dem Arten-Namen zeist an, dass die Art in meinem Verzeichniss im 5. Jahrg. der V. und..M. vorkommt; ein * zeigt an, dass sie in den . Verzeichnissen von Herrn Stur und von Herrn v. Hauer auf- geführt ist; ein F und ein * deutet an, dass sie sowohl in mei- nem Verzeichnisse, als auch in denen von Herrn Stur und von Herrn v. Hauer eingetragen sich befindet. 194 -.Conus. ° ——_. Ancillaria. 4 Berehausi Michti. | + a subcanalifera d’ Orbigny. a _ fusco-cingulatus Bronn. ’ obsoleta Brocchi. +® Mercati Brocchi. + * glandiformis Lam. + * ponderosus Brocchi. ) Cypraea. No&-Brocchi. | globosa Dujard. + ” raristriatus Bell. et Mich. : fabagina (?) Lam. pelagicus (?) Brocchi. - !7” pyrum Gmel. +* ventricosus Bronn. _ - nr log Gmel. Puschi Michti. uclosiana Bast. + ” Dujardini Desh. Ir” rugosa Gratel. europaea Montag. Oliva. Erato. t * flammulata Lamarck. laevis Donovan. Y+ Y) €. ponderosus fehlt bei Hauer. *) In’meinem Verzeichniss noch als A. canalifera Lam. aufgeführt. Marginella. miliacea Lam. Ringicula. + * bucceinea Desh. | Voluta. + ” taurinıa Benellı. Mitra. aperta Bellardı. + * fusıformis Brocchıi. cupressina Brocchi. t “ pyramidella Brocchıi. 7 ” ebenus Lam. + * Partschı Hörn. Collumbella. scripta. Bell. _ corrugata Bon. + ” subulata Bell. +” nassoides Bell Dujardini Hörn. Terebra. acuminata Borson. Buccinum. ee Badense Partsch. semistriatum Brocchı. + * costulatum Brocchi. T ” prismaticum Brocchiı. + ” coloratum Eichw. °?) polygonum Brocchi. * Dujardini Desh. Purpura. exilıs Partsch. ‚Cassis. + * saburon Lam. crumena Lam. Strombus. + ” coronatus Defr. 124 | Rostellaria. + ° dentata Grat. ee | Chenopus. + ” pes pelicani Phil. | Triton. - Tarbellianum Gratel. 7 * heptagonum Brocchi. parvulum Micht. Ranella. + * marginata Brong. Murex. porulosus Micht. brandaris Linne. ‘+ * Partschı Hörnes. 1 " spinicosta Bronn. . Pyrula. ‘| +” cingulata Bronn. *) 1.” condita Brong.. | Fusus. +” Puschi Andırz. * Bredai Micht. "Valenciennesi Gratel. 7.” lamellosus Borson. f ” crispus Borson. semirugosus Bell. et. Mich. + * bilineatus Partsch. Fasciolaria. + *Tarbelliana Gratel. | + * fimbriata Brocchi. Turbinella. +*% suberatieulata d’ Orbigny. Cancellaria. Iyrata Brocchi. +” Bellardi Michti. ) B. reticulatum Linne meines Verzeichnisses ist B. coloratum Eichw. i) P. cingulata ist in meinem Verzeichniss als P. reticulata Lam. auf- geführt. Pleurotoma. + ” cataphracta Brocchi. ramosa Baster. f ” asperulata Lam. +* Jouanetti Des Moul. + * semimarginata Lam. + * turricula -Brocchi. + rotata Brocchıi. u coronata Münster. + ” intermedia Bronn. * dimidıata Brocchi. +" Lamarcki Bellardi. trochlearis (?) Hörnes. * rotulata Bon. + ® obtusangula Brocchi. 7 * spinescens Partsch. 7 * pustulata Broechi. + obeliscus Des Moul. Vauquelini Payraud. subtilis Partsch. Cerithium. + * Zeuschneri Pusch. +” minutum Serres. (Sow.) Michelottu Hörnes. 7 * rubiginosum Eichw. lignitarum Eichw. + * Bronni Partsch. crenatum Brocchi. spina Partsch. scabrum Olivi. margaritaceum Brocchi. °) perversum Linnee. pygmaeum Phl. bılineatum Hörnes. | Turritella. + * Riepeli Partsch. +* vermicularis Brocchi. * turris Basterot ®) Hörnesi Neugeboren. 125 -* Archimedis Brong. * bicarinata Eichw. * subangulata Brocchi ?) Phasianella. Eichwaldi Hörn. Monodonta. Araonis Bast. Mamilla Andrz. angulata (?) Eichw. Trochus. anceps Eichw. Solarium. carocollatum Lam. simplex Bronn. millesranum Lam. Fossarus. costatus Brocchi. Trichotropis. modulus Linne. Vermetus. i * arenarius Linn. ®) 'Siliquaria. angvina Linne. Caecum. + © trachea Mont. Pyramidella. ‚plicosa Bronn. Odontostoma. plicatum Montag. Turbonilla. costellata Gratel. gracilis Brocchi. Acteon. tornatılıs Linne. 5) Cerith. margaritaceum als Panker Findling kommt nur in v. Hauer’s Verzeichniss vor, aber in Gesellschaft von solchen Orts-Namen, die - bei mir Bedenken gegen die Zuverlässigkeit dieser Angabe erregen. 6) T. turris in meinem Verzeichniss als T. vindobonensis. ‘) T. subangulata in meinem Verzeichniss als T. acutangula. °) Verm. arenarius in m@inem Verzeichniss V. gigas Bivona. 126 scalarıs Dubois. Moulinsi d’ Orbiguy. curta Dujard. Lachesis Bast. Partschi Hörn. costellata Gratel. Bulla. Natica. & millepunctata Lam. °®) (bei, - 'Stur nicht). + * redempta Micht. 10) » Josefinia Risse. helicina Brocchi '’) ‚protracta Eichw. Neritopsis. olıta Linne. aetea d’ Orbigny. subulata Donovan. utrieula Brocchi. 2 Linnd 8 miliarıs Brocchi. t "real m ) convoluta Brocchi. Nerita. _ Laijonkaireana Bast. asperata Dujard. ge ee Fer. J | Crepidula. expansa Reuss. unguiformis Lam. Chemnitzia. Calyptraea. perpusilla Gratel. * chinensis Linne. Eulima. Capulus. Hungaricus Linne. Barandei Hörn. '— . Fissurella. | Rissoina. Graeca Linne. decussata Mont. clypeata Gratel. Loueli Desh. | pusilla Brocchi. Dentalium. Rissoa + Badense Partsch.'°) t tetragonum Broecchi. '*) » Incurvum Renier. t * Bouei Desh. ei — >) N. millepunctata scheint duvoh, eine Verwechselung mit N. redempta in Hauers Verzeichniss hineingekommen zu sein. Ich kenne sie von Pank nicht. 10%) N. redempta ist in meinem Verzeichniss als N. compressa aufge- führt. Bei Hauer erscheint sie nicht. I) N. helicina ist in meinem Verzeichniss unter dem Namen N. glau- einoides aufgeführt. | 12) Neritopsis radula erscheint in meinem Verzeichniss als Neritina Scharbergana Ackner. 13) D. Badense in meinem Verzeichnisse D. elefantinum. '#).D. tetragonum "in. meinem Verzeichnisse D. hexagonum. ° Mariae d’ Orbigny. Venus d’ RO: 16—20| 3.33 | 3.60 | 3.47 13.467 |0.82 10.55 10.75 |0.707 127 Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt im MWonat Juni 1865. (fünftägige Mittel.) Luftwärme in. Graden n.R. Tage 6h M. | 2h N. 1Ch A. | Mittel 1— 5 12.95° 19.64 ° 13.82 15.470° Ä 6—10 9.98 13.62 9.54 .|> 11.047 Be, Ute 12.38, 1x.: . 2:96 9.353 16—20 8.15 13:92 9.72 19.597 | 21—25 8.95 14.76 9.86. 11.190 26— 30 8.96 16.52 11.58 12.353 Mittel . 9.452 15.140 10.413 11.668 - Maximum : 23.0° (am 1. um 2h N.) - Minimum : 5.3° (am 10. um 6h M.) Luftdruck in par. Linien auf 0° redueirt am | an | 1m A. - 1— 5 Baba) B2L.A 1 BEBIRF! 32.020 6—10 322.18 321.96- | "322.01 322.050 11—15 321.09 321.02. 321.23: 1..321.120 16—20 824.28 321.18 1. 321.23 321.230 21—25 321.78 ‚321.66 321.91 321.783 26— 30 321.31 320.80 -| 320.99 321.033 Mittel 321.533 | 321.348 | 321.536 | 321.472 Maximum : 323.25“ (am 9. um 10h A.) - Mipimum : 318.98° (am 11. um 10h A.) Mittel Dunstdruck in par. Linien Feuchtigkeit in Prozenten on M.| 2» m. |10n a.| Mieter |en m. |2n m. |ton a. 4— 5| 5.31 6.48 5.745.843°0.88 10.64 10.89 | 0.803: 6—10| 3.99 | 4.37 | 3.80 14.053 10.84 10.69 10.83 | 0.787 11—15| 3.14 | 3.13 | 3.26 [3.177 10.80 10.54 10.81 | 0.717 Tage Mittel 21—25| 3.58 | 3.55 | 3.84 13.657 10.82 |0.51 10.82 |0.717 26—30| 3.51 | 3.41 | 3.42 13.447 [0.80 [0.43 10.63 | 0.620 Mittel | 3.810| 4.090| 3.922 3.941 |I0.827 |0.560 [0.788 | 0.725 10h A. 128 Nieder- || eis, gi EN | an | schlag |; Ansicht des Himmels. ||. Windesrichtune Tage in par. L.||— — ' 2 2 | | | (Summe))|6h M. 2h N. |10n A. iitte! | 6h =. Bi N. 1— 5] 10.14 || 4. 4.5.:102.32] 4.2 | 5.33] 0-50 | 19-808 6—10| 10.02 || 7.4 | 74 -| 6.3 | 7.20 || w-mnw- NNO-SO | WNW- | 11—15| 6.59 55 | 60 | 38 | 5.10 || sw-nnw | w-NNW | sw-nw| 1620| 0.13 || 4.8 | 6.4 |°6.4 | 5.87|| N |0s0.sl0so.S 41-2| 0.26 54 | 72 | 42 1560| W- Iswaw| wl 2530| 6.52: | 2.2 | 48 | 3.6 |-3.53 || saw [WW wow Mittel | 33.66! 4.97 | 6.52] 4.83 | 5.44 ||SW-N burg ra | PN i - Besondere Anmerkungen: Anzahl und Richtung der beobachteten Winde: N. 22; NO. 0; 0.6; SO. 13; S.5;.8W. 9; W. 25; NW. 10. | .. Athmosphärischer Niederschlag: am .1., 2., 3., 4, 9, 7., 8., 9... 10.,11.,13., 14., 15, 183.20.,21.,22.,:24., 26.,.27; daruntes 5 (am 15., 14, 15., 18., 22.) nicht messbar. . . Grösster Niederschlag innerhalb 24 Stunden 7.07” (am 8.) . Jaewitter: am 1. aus SO., 2, aus SW. 3. und 4. aus W., 11. und 26. aus WNW. ® “ — Wetterleuchten: am 3. Abends in ©. und NO. | - Das Monatsmittel der Temperatur war um 2.436® niedriger, das Monatsmittel des Luftdruckes um 0.667“ höher als das entsprechende Monatsmittel: der vorausgegangenen- 14 Jahre. -Auffallend ıst die verhältnissmässig niedrige Temperatur dieses Monats: sie ist so gering, dass der diessjährige Ta der käl- teste unter allen Junimonaten der letzten 15 Jahre ist; auch blieb derselbe mit seinem Temperaturmittel unter dem Mittel des vorausgegangenen Monats, so dass demnach hiedurch die Jahreskurve der Temperatur in dem Monate eine nicht unbe- deutende Senkung erhält, in welchem sonst gerade ein sehr beträchtliches Aufsteigen derselben stattfindet. Die Ursache dieses ungewöhnlichen Rückfalles der Temperatur dürfte wohl mit dem Vorherrschen der westlichen und nördlichen Winde, deren nie- drige Temperatur diessmal vielleicht in dem Vorrücken des Kältepoles ın südlichere Breiten ihren Grund hat, im Zusam- menhange stehen. Redaktion : Der Vereinsnusschuss. Buchdruckerei der von Closius’schen Erbin. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu HERMANNSTADT. 2 August 1865. N: 8, Inhalt : Vereinsnachrichten. — E. A. Bielz: Systematisches Verzeichniss der Land- und Süsswasser-Mollusken des österreichischen Kaiser- staates. — L. Reissenberger: Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monate Juli 1865. Vereinsnachrichten für den Monat August 1865. Von Sr. Excellenz dem Herrn Erzbischofe von Carthago, Dr. L. Haynald, ist der schon im vorigen Monate angezeigte Beitrag von 300 fl, ö. W. zur Herausgabe der Flora Transsil- vaniae excursoria der Vereinkassa zugekommen und wird dafür Sr. Excellenz der verbindlichste Dank des Vereins im Namen der vaterländischen Wissenschaft ausgesprochen. Ueber das Ansuchen unsers Vereins, wegen Unterstützung des beabsichtigten Ankaufes der M. J. Ackner’schen Samm- lungen durch einen Beitrag aus seinem Reservefonde, hat der Verein für siebenbürgische Landeskunde folgende hochherzige und dankenswerthe Entscheidung uns zukommen lassen : „Der gefertigte Ausschuss des Vereins für siebenb. Landes- kunde gibt sich die Ehre, Einem löbl. Vereine auf die schätz- bare Note vom 28. Juli 1. J., Zahl 120, in Angelegenheit des Ankaufs der M. Ackner’schen Sammlungen den dahın gehenden Beschluss der Generalversammlung dieses Vereins vom 3. August l. J. mitzutheilen, dass dieselbe den gestellten Antrag gegen dem angenommen habe, dass die angesprochene „Unterstützungs- summe von 2000 fl., sage: Zweitausend Gulden ö. W., insoweit dies ohne Gefährdung 2 Kaufvertrages möglich, in zwei, falls thunlich, in vier Jahresraten gezahlt werde“, ferner „dass der löbliche Verein für Naturwissenschaften der in seiner Zuschrift vom 28. Juli 1856, Z. 120, gegebenen Zusicherung gemäss, aus den zahlreichen Dubletten jener Sammlungen die sämmtlichen höhern Lehranstalten der evangl. Landeskirche im Sachsenlande mit systematisch geordneten und von Fachmännern kritisch re- vidirten geognostischen, paläontologischen und numismatischen 130 !"andsammlungen, so wie mit Theilen der Ackner’schen Bü- -iersammlung betheile“, und diesem Vereine sowohl über die »»n Einem löblichen Verein für Naturwissenschaften erworbenen Sammlungen, als auch die mit denselben getroffenen Verfügungen Mittheilunp machen Penn vn m Hiefür wolle der löbliche Landeskunde-Verein vorläufig unsern wärmsten Dank mit der Versicherung hinnehmen, dass _ wir uns bestreben werden, seinen Erwartungen wegen Bethei- lung der 6 sächsischen Mittelschulen. Siebenbürgens mit instruk- tiven Handsammlungen in der würdigsten Weise zu: entsprechen, und dabei nicht nur die Dupletten der Ackner’schen Sammlung, sondern auch die zahlreichen Vorräthe der übrigen V ereinssamm- lungen zu verwenden. Nur wird die Vollziehung seines W unsches wohl eine längere Zeit ın Anspruch nehmen, ‚weil in der nächsten Zeit zuerst das ganze Museum unsers Vereins in das neue Vereinslokale übertragen und dort frisch aufgestellt und geordnet werden muss, was, da dieses Lokale eben gebaut wird, erst diesen Winter oder das nächste Frühjahre geschehen kann; dann sollen die Ackner’schen Sammlungen, nach Ablauf der Ankaufsverhandlungen, erst übernommen, catalogisirt, auf- gestellt und geordnet, die Dupletten ausgeschieden, benannt, etiquettirt und neu verzeichnet werden; was selbst dann, wenn der Verein eigene Beamte nur für diesen Zweck angestellt hätte, mehrere Monate, ja Jahre in Anspruch nehmen würde — ge- schweige denn in unsern Verhältnissen, wo Männer, welche öffentliche Dienste bekleiden oder ihrem eigentlichen Berufe nachgehen müssen, nur aus Liebe zur Wissenschaft und im Eifer für die gute Sache, in ihren freien Stunden, unentgeltlich sich dieser Mühe und Arbeit unterziehen sollen! HOLFT. Von Herrn D. Czekelius wurde eine ganze Wagen- ladung voll von Säulen-Capitälen und Schäften, Ziegeln, Mosaik- Bestandtheilen, Lampen und andern Gegenständen aus der alten römischen Stadt Apulum bei Karlsburg, die er bei seinem Auf- enthalte in jener Gegend im Laufe dieses Sommers erworben hatte, dem Vereine für seine ethnographisch - archäologische Sammlung ‚zum Geschenke gemacht, und es hat Herr Üzeke- lius dadurch seinen vielen Verdiensten um unsern Verein wieder neue hinzugefügt. f Für die Vereinsbibliothek gingen ein: Abhandlungen der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur. Abtheilungfür Naturwissenschaften und Medicin. 1864. Philosophisch-historische Abtheilung. 2. Heft. 1864. Mittheilungen der naturforschenden Gesellschaft in Bern aus dem Jahre 1864. | Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mek- lenburg. 18. Jahrg. 1864. a En nee ns nun —e 131 Boston Journal of Natural History. Vol. VL, Nro. 1——4. 1850—57. Procedings of the Natural History Society of Dublin for the Ses- sion 1863—64. Vol. IV., Part. I. — Vol. IX., Bogen 21 bis Schluss. 1869. | Verhandlungen der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft zu Zürich. 1864. | | Smithsonian Report. 1863. Results of meteorological observations made under the direction united states patent office and the Smithsonian institution -from?the year 1854 to 1859. (Im Tausche gegen die Vereinsschriften). Les Ajuga pyramidalis et genevensis par M. Armand Thiclens Bruxelles, 1864. Observations sur quelques plantes rares ou nouvelles de la flore de belgique; par M. Armand Thielens Bruxelles 1865. Flora agrı belgradensis methodo analytica .digesta auctore Dr. Josepho Pancic, Belgrad 1865. i db, Arena mobilis in serbia ejusque flora auctore Dre. Jos. Pancie, Belgrad 1863. - De: | Pisces Serbiae auctore Dre. Jos. Pancic Belgrad 1860. Die constitutionelle Unabhängigkeit Siebenbürgens von A. Papiu Florianu frei nach dem rumanischen mit Beziehung auf die dort lebenden Deutschen von Neigebauer, Breslau 1862. Der italienische Bund und der deutsche Fürstentag von Nei- gebaur. Leipzig 1869. | Russland nach Demidow in Vergleichung mit andern Monarchien Europa’s von Neigebaur. Leipzig; 1852. Die Bibliothek der Stadt Alessanarıa, die Bibliothek der unga- rischen Akademie zu Pest und die Amtsbibliothek des k. k. Polizei-Ministeriums zu Wien von Neugebauer. Die Schlupfwespen und das Leben der Insekten in Beziehung ‘zum Gartenbau von. Dr. F. Kriechbausner, Adjunkt am zoolog. Uonservatorium in München. Verzeichniss der lebenden - Land- und Süsswasser-Conchylien des Grossherzogthums Baden von Karl Kreglinger. | (Geschenke der Herren Verfasser.) “ E. A. Bielz. ERSTER 132 Systematisches Verzeichniss „de: ne Land- und Süsswasser-Mollusken | des. | PR österreichischen Kaiserstaates. E. A. BIELZ . Noch vor zwei Jahren wurde ich vom Herrn Custos des k.k. Hofnaturalien-Cabinets und Sekretär der zoologisch-bota- nischen Gesellschaft in Wien, Georg Ritter v. Frauenfeld, aufgefordert, ein kritisches Verzeichniss der Land- und: Süss- wasser-Mollusken des österreichischen Kaiserstaates zusammen- zustellen. | | | Meine reichhaltige Sammlung, welche seit dem Jahre 1852 gerade mit Rücksicht auf das Studium der geographischen Ver- breitung dieser Thierklasse (insbesondere mit den Vorkomm- nissen der österreichischen Monarchie) derart vervollständigt wurde, dass jede Art von allen Fundorten, woher ich sie über- haupt erhalten konnte, darin vertreten ist; — die Verbindung mit allen Männern der Wissenschaft im österr. Kaiserstaate und den angrenzenden Ländern, welche sich mit diesem Zweige der Thierkunde beschäftigen, mir fast von allen ihren Originalen Repräsentanten zugeführt und mit ihren Schriften meine Biblio- thek vervollständigt hatten; — endlich ein mehr als 12-jähriges spezielles Studium der Literatur über die Land- und Süsswasser- Mollusken dürften mir wohl einen ziemlich genauen Ueberblick über das vorhandene diesfällige Material verschafft und mich zu der angeregten Arbeit einigermassen befähigt haben. Ich hatte mich auch schon damals an die Zusammenstel- lung eines systematischen Verzeichnisses der Land- und Süss- wasser-Mollusken des österreichischen Kaiserstaats gemacht, — aber verschiedene andere literarische und ökonomische Arbeiten, welche die von meinen Berufsgeschäften freien Stunden voll- ständig ausfüllten, liessen mich nicht an die Fortsetzung und Beendigung der kritischen Revision des Materials gehen, und so unterblieb auch die Veröffentlichung jener Zusammenstellung bis jetzt ganz. Mittlerweile erschien in den Schriften der k. k. zoologisch- botanischen Gesellschaft in Wien (XV. Jahrg. 1865, S. 303—324) von Herrn Julius Ritter v. Schrökinger-Neudenberg eine 133 systematische Aufzählung der Gehäuse tragenden Bauchfüssler und Muschelthiere Oesterreichs (Catalogus molluscorum imperii austriaci, complectens Gasteropoda testacea nec non Gonchifera) nach der Anordnung von H. und A. Adams in ihrem Werke: The Genera of recent mollusca (London 1858) und bezüglich nach der zweiten vom E. von Martens besorgten Ausgabe von Albers Heliceen (Leipzig 1860). Diese Aufzählung umfasst wohl auch die Meerthiere (mit Ausnahme der nackten Gaste- ropoden, Gephalopoden, Pteropoden und Brachiopoden), schliesst aber die nackten Heliceen aus, und hat überhaupt eine Anein- anderreihung der dem Verfasser in Oesterreich vorkommend be- kannten Schnecken und Muscheln als Leitfaden zur Ordnung von Sammlungen für Private und Mittelschulen, — und nicht eine kritische Prüfung der verzeichneten Arten sich zur Aufgabe gestellt. Ebenso wenig hat der Verfasser das Vor- kommen und die geographische Verbreitung der österreichischen Schnecken und Muscheln ausführlicher behandelt, nur die Be- wohner des adriatischen Meeres und die blos in einzelnen Län- dern vorkommenden Arten wurden, als solche, näher bezeichnet. Die hie und da mangelnde Vollständigkeit in der Aufzäh- zählung der von Schröckinger aufgeführten Arten, deren kritische Sichtung nach den verschiedenen (oft widersprechenden) Angaben der einzelnen: Autoren (Faunen der Kronländer) und die möglichst genaue Angabe des Vorkommens und der Ver- breitung unserer Mollusken innerhalb der österreichischen Mo- narchie lassen daher eine neuerliche Aufzählung derselben mit Rücksicht auf diese Gesichtspunkte nicht als eine überflüssige Arbeit erscheinen, der ich mich vorläufig bezüglich der Land- und Süsswasser-Mollusken unterziehen werde. Dieser Aufzählung will ich aber vorerst eine Uebersicht der diesfälligen Literatur und meiner Gewährsmänner bezüglich der einzelnen Kronländer vorausschicken : 1. Böhmen. | Lehmann: Zur Molluskenfauna von Karlsbad, und Franzens- bad in Böhmen (Malazool. Blätter XII. Band, S. 91—100). Mittheilungen von Herrn Franz Grohmann zu Hasel bei Böhm.-Kamnitz, — Dr. Jos. Pancic in Belgrad u. a. 2. Mähren und Schlesien. Dr. H. Scholz: Schlesiens Land- und Wasser-Molilusken. Breslau 1843 und (Nachtrag) 1853. Korzistka: Die Kronländer der österreichischen Monarchie. .2.: 8.. 208. Mittheilungen von Scholz, Parreys u. A. 3. Galizien und Bukovina. i Mittheilungen von Professor Dr. H. M. Schmidt-Göbel in Lemberg, Parreys, Egger u. A. (Ein von Professor Dr. 1934 A. Zavadzki ım Jahre 1852 zusammengestelltes Verzeich- -niss der Land- und Süsswasser-Mollusken, von Galizien und der Bukovina ist mir leider nicht zugänglich gewesen). 4. Siebenbürgen. vr E. A. Bielz: Fauna der. Land- und Süsswasser-Mollusken Sie- benbürgens, Hermannstadt 1863. (Eine Zusammenstellung und . kritische Revision aller frühern vom Verfasser und seinem Vater, M. Bielz, in den Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften und andern siebenb. Tagesblättern erschienenen diesfälligen Ar- beiten und der übrigen einschlägigen Literatur *) auf Grund mehr: als 20-jähriger eigener Beobachtungen und des in seiner Sammlung vollständig zusammengestellten diesfälligen Ma- terials). w LE. a. in Revision der Nacktschnecken Siebenbürgens und über das Vorkommen der Pupa truncatella und einiger anderer seltener Mollusken. (Verhandlungen und Mittheilungen des siebenb. Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. XIV. Jahrg. 1863. S. 147, 207. und 228). 3. Ungarn und Banat. E. A. Rossmässler: Iconographie der europäischen Land- und Süsswasser-Mollusken. Leipzig 1835 —1859. bu P. Strobel: Studi su la Malacologia Ungherese. Pavia 1850. Friwaldszky Imre: Magyarorszäg &s Erdely edesvizi es földı puhänyai (Uj-Magyar-Muzeum 1856, VI. Heft, 2. Abth.). Mittheilungen von Dr.. E. v. Friwaldszkı in Pest, Anton Stenz ın‘ Neusiedl, Graf Carl Kornis in Mezö-Telegd, Sn Riess und Dr. A. Mayer in Grosswardein, Victor Sırlru | | 6. Oesterreich und Salzburg. we L. J. Fitzinger: Systematisches Verzeichniss‘ der im Erzher- zogthume Oesterreich vorkommenden Weichthiere (in den Bei- trägen zur Landeskunde Oesterreichs unter der Ens. III. Bd. Wien 1833, S. 88—122). | L. Parreys: 'Systematisches Verzeichniss der im Erzherzog- thume Oesterreich bis im Jahre 1849 aufgefundenen Land- und Fluss-Conchylien. (Berichte über die Mittheilungen von Freunden der Näturwissenschaften in Wien, gesammelt und herausgegeben von Wilh, Haidinger, VI. Band. October 1849, 8. 97). j *) Die verschiedenen Artikel und Werke, welche Beiträge zur Fauna Siebenbürgens enthalten, sind in diesem Werke vollständig aufgezählt, daher deren Wiederholung hier wohl überflüssig ist. 135. J. Zelebor: Systematisches Verzeichniss der im Erzherzog- thume Oesterreich bisher entdeckten Land- und Süsswasser- Mollusken (Ebendaselbst, Band VII., S. 210) und Nachtrag dazu (Verh. des zool.-bot. Vereins in Wien, III. Band, 1853. S. 197 der Sitzungsberichte). ° P. Strobel: Anhang zu den im Erzherzosthume Oesterreich bisher entdeckten Land- und Flussschnecken. (Verhandl. des zool.-bot. Vereins in Wien. III. Band, 1853. S. 106112 der Sitzungsberichte). 1 Mittheilungen der Herren Parreys, Zelebor, Senoner, Sartorıus und Frauenfeld in Wien, P. J. N. Hinter- öcker in Linz, Fräulein Anna M. Wankmüller m Salz- burg und eigenes Sammeln in den Jahren 1851 und 1855. 7. Steiermark. | P. V. M. Gredler: Notiz zur Conchylienfauna Steiermarks (in den Verhandlungen der zool.-bot. Gesellschaft in Wien. VL Band, S. 73 der Sitzungsberichte). Zerstreute Angaben in den Werkenvon Rossmässler, Küster, A. Schmidt, L. Pfeiffer u. A. Mittheilungen von Herrn. J. Ullepitsch ın Klagenfurt, 8. Kärnthen. | M. v. Gallenstein: Kärnthens Land- und Süsswasser-Con- ‚ chylien, Klagenfurt 1852. P Mittheilungen von Herrn F. J. Schmidt in Schischka, J. Ullepitsch in Klagenfurt u. A. ae 9. Krain und Küsteniand. 2% F. J. Schmidt: Ueber die Land- und Süsswasser-Conchylien Krains (im amtl. Berichte über die 21. Versammlung der Na- - turforscher und Aerzte in Graz im J. 1843, Graz 1844. S. 180). F.J. Schmidt: Systematisches Verzeichniss der in der Provinz Krain vorkommenden Land- u. Wassermollusken, Laibach 1847. H. Hauffen: Systematisches Verzeichniss der Land- und Süss- wasser-Conchylien Krains, Laibach 1858. (Separat-Abdruck aus den Jahresheften des Vereins des krain. Landesmuseums). F. J. Schmidt: Helix Hauffeni (Verh. des zool.-bot. Vereins in Wien. V. Band, 1855. S. 1 der Abhandlungen). H. Hauffen: Zwei neue Höhlenschnecken, Valvata erythro- pomatia und Paludina pellucıda Hauf. (Ebenda, VI. Band, S. 465 der Abhandlungen). Ueber die Höhlen-Carychien (Zospeum) insbesondere: G. Frauenfeld: Ueber einige von Schmidt in Schischka neu entdeckten Höhlenthiere. (Verh. des zool.-bot. Vereins in Wien. IV. Band, 1854, S. 31—34 der Abhandlungen. Ebenda S. 64 und 83 der Sitzungsberichte). 2 136 A. Freyer: Neu entdeckte Conchylien aus den Geschlechtern Carychium u. s. w. (Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaften in Wien, math,-nat. Olasse, XV. Band, 1855. 3.18) G. Frauenfeld: Die Gattung Carychium, (Ebendaselbst, | XIX. Band, 1856, 8. 70-93.) H. Hauffen "(in dem oben angeführten Verzeichnisse). H. Hauffen (Verh. des zool.-bot. Vereins in Wien. VI. Band, S. 623 der Abhandlungen). G. v. Frauenfeld abe XII. Band. 8. 969 der Abhandl.) L. Pfeiffer: Ueber die bisher zur Gattung Carychium ge- zählten Mollusken-Arten. (Malacol. Blätter, VI. Band, 1862. Ss. 1—10). Zahlreiche Mittheilungen von Hrn. F. J. Schmidt in Schischka, dann von J. Ullepitschi in Klagenfurt u. A. 10. Tirol. P. de Strobel: Delle Conchiglie terrestri dei dintorni d’ Inns- | bruck, Milano 1844 (Giornale dell i. r. Istituto Lombardo . scienze, lettere ed artiı, Tom. IX.). P. de Strobel: Malacologia Trentina, dildehs E W Pavia 1851—52. - | Ed. de Betta: Malacologia tertestre .e fluviatile della Valle de Non nel Tirolo italiano. Verona 1852. V. M. Gredler: Bemerkungen über einige "Conchylien der Gattungen Pupa und Pomatias. (II. Kiozeisit des Gymna- sıums in Botzen. 1855, S. 45. u. f.). Ps Strobel: Beitrag zur Molluskenfauna von Tirol. (Verh. des zool.-bot. Vereins in Wien. V. Band, S. 153—176 der Abh.) V. M. Gredler: Tirol’s Land- und Süsswasser-Conchylien. (Verh. des zool.-bot. Vereins in Wien. V. Band, S. 25—162 und IX. Band, S. 213—-308 der Abhandlungen). Mittheilungen von A. Stenz, V. M. Gredler, Ed. de Betta, P. de Strobel; dann eigenes Sammeln im J. 1851 und 1855. 11. Lombardo-Venetien. A. Villa: Sulla distributione oro- -geografica de molluschi ter- restri nella Lombardia, Milano 1859. d. de Betta: Descrizione di due nuove conchiglie terrestri del Veneto, Verona 1852. 2. Menegazzi: Malacologia Veronese, Verona 1855. G. B. Spinelli: Catalogo dei molluschi terrestri e fluviatili della provincia Bresciana, Verona 1856. Ed. de Betta: Catalogo dei molluschi viventi sul Monte-Baldo nella provincia di Verona, Pavia. (Estratto dal II. anno del emak di Malacologia). 137 Ed. de Betta: Esame critico intorno a tre molluschi del genere Glandina Schum., Venezia 1864. Mittheilungen von A. Senoner in Wien, P. de Strobel in Pavia, Ed. v. Betta in Verona, R. Graf Walderdorff u. A.; dann eigenes Sammeln im Jahre 1851 und 1855. 12. Dalmatien. Dr. H. ©. Küster: Naturhistorische Reiseberichte aus Dal- matien. (Oken’s „Isis“ 1842, 5. 283—301, 609—616, 743—752, 847— 850, dann 1842, S. 654—665). P. de Strobel: Molluschi terrestri racolti da Cristofo Belloti nel 1853 in Dalmatia con note ed aggiunte. G. v. Frauenfeld: Beiträge zur Fauna Dalmatiens. (Verh. des zool.-bot. Vereins in Wien. VI. Band, S. 431 der Abh.) und Reise an den Küsten Dalmatiens (Ebendaselbst, IV. Bd. S. 445 der Abh.). | R. Graf Walderdorff: Systematisches Verzeichniss der im Kreise Cattaro (Süd-Dalmatien) u. s. w. vorkommenden Land- und Süsswasser-Mollusken. (Verh. der k. k. zool.-bot. Gesell- schaft in Wien. XIV. Band, 1864, S. 503—514 der Abh.). Rossmässler’s Iconographie, Küster’s neue Ausgabe des - Conchylien-Cabinets von Martini-Öhemnitz u. s. w. Mittheilungen von F. J. Schmidt, L. Parreyss, A. Stenz, A. Senoner, J. Ullepitsch, R. Graf Walderdorff, K. Kutschig, Bl. Kleciak, Sp. Brusina. 13. Kroatien. 3 Rossmässler’s Iconographie und Mittheilungeu von L. Par- reyss, A. Stentz, Professor Dr. H.M. Schmidt-Göbel in Lemberg u. A. | . 14. Slavonien. | Mittheilungen von A. Senoner, J. Zelebor u. A. 15. Im Allgemeinen. C©. Pfeiffer: Naturgeschichte deutscher Land- und Süsswasser- Mollusken. Cassel, Berlin und Weimar 1821—1828. | E. A. Rossmässler: Iconographie der Land- und -Süsswasser- Mollusken, I—III. Band. Dresden und Leipzig 1835—1859. Dr. L. Pfeiffer: Monographia Helieeorum viventium, Tom. I—IV. Leipzig 1848—1859. Dr. L. Pfeiffer: Monographia Pneumonopomorum viventium. Sistens descriptiones systematicas et criticas omnium hujus ‚ordinis generum et specierum hodie cognitarum, accedente fossilium enumeratione. Cassel 1852. Dr. L. Pfeiffer: Monographia Pneumonopomorum etc. Sup- plementum I. Cassel 1858. 138 Dr. L. Pfeiffer: Monographia . Auriculaceorum viventium. Sistens descriptiones systematicas et criticas omnium hujus familiae generum et specierum hodie cognitarum, nec non fossilium enumeratione. Accedente Proserpinaceorum nee non generis Truncatellae historia. Cassel 1856. i Dr. H. ©. Küster: Neue Ausgabe des Conchylien-Oabinetes von Martini-Uhemnitz. Nürnberg, Bauer und. Raspe.- A. Schmidt: Die kritischen Gruppen der europäischen Olau- silien. Leipzig 1857. en | | Le Dr. J. Chr. Albers: Die Heliceen nach natürlicher Verwandt- . schaft geordnet; 2. nach dem hinterlassenen Manuseripte von E. v. Martens besorgte Ausgabe. Leipzig 1860. I 2 Sy J. de Charpentier: Essai d’un classification naturelle des Clausilies (M. Petit de la Sausaye Journal de Conchyliologie. ill. Band, 1852, 5. 357—408). a 090 4 Ä | Verhandlungen des zool.-botanischen Vereins (k.k. zool.-bot. Ge-. sellschaft) in Wien. I—XV. Band, 1851—1865. | Zeitschrift für Malakozoologie und: Malakozoologische Blätter. Cassel 1844—1865. ° an] | A. Schmidt: Der Geschlechts-Apparat der Stylommatophören. Berlin 1855. rl Dr. E. v. Martens: Ueber die Verbreitung der europäischen Land- und Süsswasser-Gasteropoden.. (Würtembergische na- turwissenschaftliche Jahreshefte. XI. Jahrg. Suttgart 1855, S. 129— 272). Ä ar. ; Wir gehen nun nach diesen einleitenden Worten zu der systematischen Aufzählung der Land- und Süsswasser-Mollusken unsers Kaiserstaates selbst über. Zuvor aber erlauben wir uns noch, den verbindlichsten Dank auszusprechen allen jenen Fach- genossen auf dem gemeinschaftlichen Felde dieses Studiums, welche uns durch ihre gefällige Mitwirkung und ihre Mitthei- lungen fördersamst unterstützt haben und daran die Bitte zu knüpfen, dass sie auch ferner die Gewogenheit haben mögen,, durch Einsendung- der Vorkommnisse ihrer Umgebung (sei es auch nur zur kritischen Untersuchung und Bestimmung) dem Verfasser in seinem Bestreben zur weitern- Aufhellung dieses Gebietes unserer österreichischen Vaterlandskunde hilfreich an die Hand zu gehen und namentlich in der Bekanntmachung der noch weniger erforschten Theile der Monarchie freundlichst beizustehen. | 139 CATALOGUS molluscorum terrestrium et fluviatilium Imperii Austriaci. on i. Gasteropoda. A. Pulmonata. a) Helicea. aa. Limacea. l. Arion Fer. 1. A. empiricorum Fer.*”) Syn. Arion ater et rufus Aut. In Gärten und Wäldern : Böhmen. Mähren und Schlesien. . Oesterreich (am Schneeberg) und en Ungarn N Grenze ?) Seermark? | Kärnthen ? | Krain und Küstenland ? Tirol (Vorarlberg nach v. Martens). Lombardo-Venetien (Gorgo bei Padua). 2. A. brunneus Lehm”) Auf Waldwiesen: Böhmen (bei Karlsbad). 3. A. subfusceus Dr.””) In Vorgebirgswäldern : Böhmen (Karlsbad und Franzensbad). Oesterreich (Kahlenberg nach Parreys, Helfenberg in Oberöster- reich nach Strobel). Tirol (Sarntheim, Meran, Laas im Vintschgau, B Insbruck, Wolderthal, Aachenthal). EZ *) Die geographische Verbreitung besonders nach Osten zu ist noch genauer zu constatiren; in Siebenbürgen kommt diese Art sicher nieht mehr vor. **) Malakozoologische Blätter, XI. Jahrg. S. 93. N “Wahrscheinlich, wie die folgende Art in den Alpenuländern noch | weiter verbreitet. 140 4. A. fuscus Müll. | In feuchten Waldungen : Oesterreich ? *) Tirol (Vorarlberg bei Bregenz). 5. A. olivaceus A. Schmidt **) In Gebirgswäldern unter Baumrinden und Steinen: Siebenbürgen (im südlichen und östlichen Greuzgebirge). 6. A. hortensis Fer. In Gärten und Wäldern bis ins Hochgebirge, hier meist ' nur auf freien Plätzen, während die drei ven Arten mehr in Wäldern vorkommen : Böhmen. — Mähren und Schlesien. Galizien und Bukowina. Siebenbürgen. | Ungarn und Banat. Sn | Oesterreich und Salzburg. Ä e Steiermark. — Kärnthen. — Krain und Küstenlaud. Tirol und Vorarlberg. 'Loombardo-Venetien (?) — Dalmatien @) Kroatien und Slavonıen. | 1. Limax Müll. 1. L. unicolor Heynem. In Waldungen : "Ungarn (Bad Füred am Pine 2. L. cinereo-niger Wolf. In Waldungen (besonders im Vorgebirge) unter Baum- stämmen, in alten Stöcken und unter der Rinde abgestorbener Bäume; dann“; in altem Gemäuer unter Ziegeln und Steinen; in Kellern und in den Stollen der Bergwerke: Böhmen. — Mähren und Schlesien. | Galizien und Bukovina. Ä Siebenbürgen. Ungarn und Banat. Oesterreich und Salzburg. - Steiermark. — Kärnthen. — Krain und Küstenland. Lombardo-Venetien (Caprino am Monte-Baldo, Verona). Dalmatien (bei Spalato). var. Da-Campi Meneg. Lombardo-Venetien (bei Verona). *) Was A. fuscatus Fer. sein soll, der nach Parreys im Prater bei Wien vorkömmt, ist mir nicht bekannt. **) Die verwandtschaftlichen Beziehungen dieser Art zu den. beiden Vorhergehenden sind noch näher zu er örtern. 141 3. L. transsilvanieus Heyn. In Vorgebirgswaldungen an gleichen Orten wie die vo- rige Art: | Ungarn (nordöstliches Grenzgebirge). Siebenbürgen. Galizien (südliche Grenze) und Bukovina. var. coerulans- M. Biel”) (Schwabi ». Frid.*”). Siebenbürgen. Ungarn (Marmaros). Mähren.”**) 4. 1. variegatus Dr. In bergigen Gegenden der südwestlichen Kronländer: Tirol (bei Botzen). Lombardo-Venetien (bei Verona, an den Euganeeischen Hügeln bei Padua). 3. L. marginatus Müll. Syn. L. arborum Bouch. In Wäldern und Gärten unter Laub, Baumrinden und Steinen; steigt im Gebirge bis über 7000’ empor: - Böhmen. — Mähren und Schlesien. . Galizien und Bukovina. ‚Siebenbürgen. Ungarn und Banat. Oesterreich und Salzburg. Steiermark. — Kärnthen. — Krain. Tirol und Vorarlberg. var. Heynemanni E. A. Bielz. Siebenbürgen (in einem Fichtenwalde bei Balanbänya und in ' alten Eichenstöcken im Kastenholzer Walde nächst Her- manstadt). | | | 6. L. einetus Müll. In Vorgebirgsgegenden (unter Laub und Moos): Böhmen (Karlsbad die var. L. flavus Müll.). | Tirol: (Wolderthal, Innsbruck, Rabland, erste Partscheiser Alpe, Meran, Sarnthal, Ultnerthal von St.-Gertraud abwärts 7). *) Verhandlungen und Mittheilungen des siebenb. Vereins für Natur- wissenschaften, I. Jahrg. 1851. S. 14; XI. Jahrg. S. 63; XIV. Jahrg. S. 151. **) Verh. der k. k. zool.-bot. Gesellschaft, XI: Band. 1854, S. 681. ***) Siehe auch Korzitska: Kronländer der österr. Monarchie, 1. 2. 8. 208 als neue blaue Arion-Art.. : - +) Nach Gredler; mir aus eigner Ansicht nicht bekannt, und ich kann daher auch nicht entscheiden, ob und in wie ferne nicht auch eine Verwechselung mit der vorigen oder mit Varietäten der folgenden Art diesen Angaben zu Grunde liegt. 142 %. L. agrestis L. In Gärten, Wäldern und im Gebirge bis zur Grenze Her Vegetation: Böhmen. Mähren und Schlesien. Galizien und Bukovina. Siebenbürgen. Ungarn und Banat. Oesterreich und Salzburg. Steiermark. Kärnthen. Krain und Küstenland. Tirol. Lombardo-Venetien (Verona, EN Hügel bei Pad) Dalmatien (Cascata di Scardona). | Kroatien .und Slavonien. I. Amalia Mog. Tand. 1. A. marginata Dr. Im Vorgebirge unter Steinen und abgefallenem Laube: Siebenbürgen (am a Detunata bei > Banat ? Tirol. EN . Lombardo-Venetien (Verona). Dalmatien (Spalato ?) 2. A. gagates Dr.) In Gärten und an Hecken: Lombardo-Venetien (Verona). nn Testacellea IV. Testacella Ow. 1. T, haliotidea F. B. | Unter Steinen und. in der Erde: Küstenland (bei Triest nach Cantraine **”). Dalmatien (nach Schröckinger). . (Fortsetzung folgt) *) Mir aus eigener Anschauung nicht bekannt. Auch die nicht-sie- benbürgischen Fundorte der selteuen A. marginata wären noch zu sichten und zu "untersuchen, ob darunter nicht vielleicht auch Limax marginatus Müll. oder junge Exemplare des L. variegatus begriffen waren, **) Albers: Die Heliceen, 2. Auflage, von E. v. Martens. Derselbe: Die geographische Verbreitung der europäischen Land- und Süsswasser- Gasteropoden, $S. 245. Mir aus Oesterreich noch nicht zugekommen. 143 ’ Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monat Juli 1865. (fünftägige Mittel.) Luftwärme in Graden n. R. | Tage THIS CH LTıDEN OH 200,0 cm | m | dena. | Mitten Er 13.14° | 17.860 | 13.440 | 14.8130 610 1232 | 2.12 15.56 | 16.833 115 1344 | 1872 | 1484 | 15.667 16—20 1282 | 21.04 15.36 | 16.407 | 2125 | 4302 | 2168 | 1426 | 16.487 3631 1382 | 22.13 15.48 | 17.143 Mittel 13.197 |: 20.642 14.924 | 16.254 Maximum : 26.30° (am 10. um 2h N.) ‘Minimum : 9.709 (am 6. um 6h M,) Luftdruck in par. Linien auf 0° redueirt Mm. | zn. | 4A 4-9 321.09=217320.994 | 321.10 77.327.033 6—10 321.88 321.59 321.60 | 321.690 320.98 21.1337 3arfs 321.087 16—20 3221 772207 322,09 | . 322.090 211—253 | 321.74 321.39 321.64 321.590 26— 31 321.64 321.13 321.11 321.293 Mittel: 321.571 | 321.365 | 321:438 | 321.458 - Maximum : 323.11‘ (am 1%. um 6h M.). Minimum : 319.46‘ (am 14. um 10h A.) Tage Mittel je in jean (rt h ‘Dunstdruck in par. Linien Feuchtigkeit in Prozenten | age WERE] IR 6h M. | 2h N. | oh A. | Mittel |/6h M. [en m. | 20.5. [10% A. Mitet Jon m. |2n m. [10% a.[irel N. ton a. Mittel 1— 5| 4.48”) 4.32 6—10| 4.44 | 4.06. | 4.85 [4.450 10.74 10.33 |[0.65. | 0.573. 11—15| 5.19 | 5.52 | 5.56 15.423. 0.83 10.58 10.79 | 0.733 16—20| 5.32 | 3.47 | 5.54 15.443 10.89 [0.49 10.76 |0.713 0.84 10.49 [0.78 [9.703 0.83 [0.48 |0.78 |9.697 0.810 [0.477 0.745 | 0.677 21—25] 5.10 |’9:81 | 5.46 15.457 26—31| 5.40 | 5.90 | 5.76 [5.687 41— 5] 4.48°) 4,32“) 4.45”)4.417°0.73 (0.49 0.71 | 0.643 Mittel | 4.988 | 5.180| 5.270 [5.146 BE: 144 ‚Nieder- || ft +19 1: 0 schlag || Ansicht des Himmels in par. L.||—- (Summe)||6h M. 1— 5| 10.39 || 4. Vorher, Tage Windesrichtung | 2h N. 1 |Mitten 6h M. lan n. {0h A. Oh A. 4.8 | 5.8 | 5.8 | 5.47 || www a NNW 6—10| 0.00 || 2.0 | 3.0 | 2.4 | 2.47] NNW | NNW/ NNW 11—15| 14.96 4.38 | T.2 [ 44 | 5.47 || w-waw | WNW.w-wnw 16—20| 11.33 | 44 | 4.2 | 48 | 5.47 ||ono-oso|ono-so| RO 21—25| 4.37 12.2 | 5.0. | 0.8 | 2.67 || 0-SO |.oxo-so \oso.sso 2631| 0.19 07 152 |14 |243| so |so.s| so | Mittel | 44.17 || 3.05 | 4.9 0 | 3.16 | 3.70) ono-so | ono-so | ONo.sso ) Besondere Anmerkungen: Anzahl und Richtung der beobachteten Winde: N. 22; NO. 0; O0. 19; SO. 24; S.5; SW.0;.W. 18; NW.5. Sturm am 30. Nachm. zuerst aus SW., darauf allmählig in W., NW. und N. übergehend, in welch’ letzterer Richtung . er längere Zeit bis zum Ausbruche eines Gewitters, das-aber bei Hermannstadt nur vorüberzieht, verbleibt; Stärke des Sturmes: 7. Athmosphärischer Niederschlag: am 2., 4., 13., 14., 16., 20., 23., 29.,-26., 29.. 30.,. 31; darunter 3 Niederschläge (am 20., 25., 26.) nicht messbar. Grösster innerhalb 24 Stunden ‚stattgehabter Niederschlag : 11.33” am 16. Gewitter: am 2. aus W., 16. aus NO. (zweimal an dem- selben Tage); 23. aus O.; 29. aus NW.; 30. aus SW. (vorbei- ziehend, ohne sich über Hermannstadt zu entladen). Wetterleuchten: am 12. in W.; 14.,.22., 25. in SW.; 27. in NO.; 28. in S. (sehr schwach). Nebel: am 17. Morgens (in Folge des starken Nieder- schlages am Abend vorher). . | Lichtkranz um den Mond: am 31. PR | Das Monatsmittel der Temperatur war um 1.154% grösser, das Monatsmittel des Luftdruckes um 0.523‘ höher als das entsprechende Monatsmittel der vorausgegangenen 14 Jahre. Oestliche und westliche Luftströmungen hielten sich in diesem Monate nahezu das Gleichgewicht, doch überwogen etwas die östlichen, wesshalb auch der Barometerstand im Durchschnitt ein wenig über dem mehrjährigen Mittel stand. Redaktion : Der Vereinsaussehuss. Buchdruckerei der von Closius’schen Erbin. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen | Vereins für Naturwissenschaften zu HERMANNSTADT. a ; , Du xVviI September 18869. Nro. 9, Inhalt : Vereinsnachrichten. — E. A. Bielz: Neues Lager tertiärer Schal- thier-Petrefacten. — G. O. Kisch: Meteorologische Beobach- tungen zu Bistritz. — E. A. Bielz: Systematisches Verzeichniss der Land- und Süsswasser-Mollusken des österreichischen Kaiser- staates. — L. Reissenberger: Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monate August 1865. Vereinsnachrichten für den Monat September 1865. Der ım August 1. J. zu Kronstadt abgehaltenen General- versammlung des Vereins für siebenb. Landeskunde, welche noch im Jahre 1843 einen Preis auf eine Flora excursoria Sie- benbürgens ausgeschrieben hatte, war von unserm Mitgliede M. Fuss das Manuscript seiner „Flora excursoria Transsilva- niae“ zur Einsicht vorgelegt worden und es hatte jene General- versammlung beschlossen, die Herausgabe dieser „Flora“ in derselben Weise zu unterstützen, wie in den letzten Jahren das Erscheinen mehrerer selbstständiger vaterländischer Werke ge- fördert worden war. Es hatte nämlich der Verein den be- treffenden Verleger entweder durch einen Beitrag zu den Druck- kosten subventionirt, oder ihm auch gleichzeitig eine grössere Partie von Exemplaren der fertigen Druckarbait abgenommen. Da nun unser Verein schon die Herausgabe der von Herrn M. Fuss verfassten „Flora excursoria“ beschlossen hatte, so schrieb man unterm 4. September d. J. an den Landeskunde- Verein : | „Der siebenbürgische Verein für Naturwissenschaften, wel- cher sich für das Erscheinen der dem löblichen Vereine in seiner Generalversammlung zu Kronstadt vom 2. v. M. überreichten „Flora Transsilvania excursoria“ von M. Fuss auf das Wärmste interessirt, ist bereit, deren Herausgabe: (Druck und Verlag) gegen eine Subvention von 8 (acht) Gulden ö. W. pr. Druck- bogen zu übernehmen, zumal ihm hiefür auch von anderer Seite die fördersamste Unterstützung zugesagt. wurde. 146 Hiebei beabsichtigt der siebenbürgische Verein für Natur- wissenschaften zugleich das Werkchen, um dessen schleunigste und weiteste Verbreitung zu sichern, um die Hälfte des üblichen Ladenpreises in Verschleiss zu setzen, und würde gerne bereit sein, dem löblichen Landeskunde-Verein für den Fall, als wohl- derselbe eine grössere Anzahl von Exemplaren abnehmen wollte, noch günstigere Verkaufsbedingungen zu stellen. Be Schlüsslich setzt man voraus, dass selbstverständlich dem Herrn Verfasser, wie bei ähnlichen Werken das allenfalls angesprochene Honorar von Seite des löblichen Tandeskunde- ‘Vereins gezahlt und dem Vereine für. Naturwissenschaften in dieser Beziehung keine Verpflichtung auferlegt werde.“ # Hierauf antwortete nun jener Verein unter dem 26. Sep- tember 1. J.: | Falle oa ö | „Die Generalversammlung dieses Vereins hat in Kronstadt am 4. August 1. J. über Antrag der naturwissenschaftlichen Section beschlossen, den Druck und die Herausgabe der „Flora excursoria Transsilvaniae* von M. Fuss durch eine materielle Unterstützung zu befördern, und dem gefertigten Ausschuss den Auftrag ertheilt, das hierin Nöthige zu veranlassen. In der Sitzung vom 5. d. M. nahm daher der gefertigte Ausschuss den ım schätzbaren Schreiben vom 4. d. M u. gestellten diesfälligen Antrag um so freudiger entgegen und beschloss denselben in folgender Form anzunehmen, falls Ein löblicher Verein für Naturwissenschaften geneigt sein sollte, darein zu compromittiren. | u Dieser Verein überlässt dem löblichen Verein für Natur- wissenschaften den Druck und Verlag der „Flora excursoria Transsilvaniae* von M. Fuss mit einer Subvention von Acht Gulden ö. W. pr. Druckbogen und übernimmt die Honorirung des Herrn Verfassers nach den diesbezüglichen h. o. bestehenden Bestimmungen. Dagegen hätte der löbliche Verein für Natur- wissenschaften den Druck besagten Werkes mit thunlichster Beschleunigung zu besorgen, dürfte den Preis für 1 Exemplar nicht höher als 1 fl. 50 kr. bis 2 fl. 6. W. stellen und hätte diesem Verein gleich nach Erscheinen des Buches vierzig Exem- plare gratis zu überlassen.* — Mit den Erben des sel. M. J. Ackner war im Laufe dieses Monates über den Ankauf seiner hinterlassenen Samm- lungen folgender Vertrags-Entwurf zu Stande gekommen: | Vertrag, welcher zwischen dem siebenbürgischen Verein für Naturwissenschaften in Hermannstadt als Käufer einerseits und den M. J. Ackner’schen Erben als Verkäufer anderseits über den Ankauf beziehungsweise Verkauf der von weiland dem Herrm kaiserlichen Rathe und Pfarrer in Hammersdorf Michael „ 147 J. Ackner hinterlassenen naturhistorischen, archäologischen, numismatischen und sonstigen Sammlungen abgeschlossen wurde wie folgt: 1. Der siebenbürgische Verein für Naturwissenschaften übernimmt die genannten Sammlungen bestehend aus: a) einer mineralogischen Sammlung von 1100 Sorten in 3165 Exemplaren, b) einer geognostischen Sammlung siebenbürgischer Gesteins- arten ın circa 1120 Stücken, | c)einer paläontologischen Sammlung von 1315 Arten. in circa 10000 Exemplaren, | d) einer Antiquitäten Sammlung ‚von 64 Sorten in 200 Exem- plaren und mehr als 100 Bruchstücken, | e) einer Münzsammlung von 1160 Sorten in 1550 Stücken, f) mehreren kleinern Sammlungen ven Öonchylien, Insekten, . . Raritäten u. s. w., | he g) einer Bibliothek von 1100 Bänden verschiedener Fächer und 700 Brochüren seit 1750 herwärts käuflich um die ver- einbarte Kaufsumme von 4500 fl. d. ı. vier Tausend fünf Hundert Gulden österr. Währung B. V. mit der Ver- flichtung, die. Kosten der Ueberführung dieser Samm- ungen aus dem Liocale wo dieselben bisher aufbewahrt wurden in das Locale des Vereins aus Eignem zu bestreiten und den Verkäufern keine diesfällige Last aufzuerlegen. - Hiebei wird bemerkt dass die Kästen, Lädchen Stellagen, Pappkästchen u. s. w., worin die Sammlungsgegenstände sich befinden, so wie alle vorhandenen Manuscripte, Uatalose, "Vormerkungen und Zeichnungen, (mit Ausnahme der etwa sich noch vorfindenden vom seligen M.J. Ackner selbst verfassten und noch nicht gedruckten fertigen Manuscripte ‘ and der blos an denselben gerichteten una ihm von Ge- lehrten, Behörden und Vereinen zugekommenen Zuschriften, Dekrete, Gedenkblätter, Diplome, Albums u. s. w.) als mit zu den obbezeichneten Sammlungen gehörig angesehen werden. _ [9 | Inpj 2. Den vorbedachten Kaufpreis von 4500 fl..d. ı. vier Tausend fünf Hundert Gulden österr. Währung B. V. verpflichtet sich der siebenbürgische Verein für Naturwissenschaften in sieben Jahren, bezüglich neun Raten zu 500 fl. 6. W..derart zu entrichten, dass bei der Uebergabe der Sammlungen die erste Rate und sofort im Jänner jeden Jahres die folgenden Raten bis zur gänzlich erfolgten Tilgung des Kaufschillings an die Verkäufer resp. an Herrn Hermann Ackner, der von den Verkäufern hiemit ausdrücklich zum Empfange der ‚einzelnen Raten ermächtigt wird, baar ausgezahlt werden. _ Ex d. 148 Sollte sich bei den im Punkte Eins dieses Vertrages bezeich- neten Sammlungen eine höhere Arten resp.:Stückzahl heraus- stellen als die im Punkte 1 bezifferte, so hat dieses Plus dem - siebenb. Verein für Naturwissenschaften ohne eine Aufzahlung 4. zu Gute zu kommen. h Rn ee Zur Sicherstellung des Kaufschillings beziehungsweise der einzelnen Raten verpflichtet :sich der siebenbürgische Verein ‚für Naturwissenschaften sogleich nach erfolgter Uebergabe der Sammlungen eine Caution bestehend in Staatspapieren im Nominalwerthe von 2000 fl. d..ı. zwei Tausend Gulden - bei dem Löblichen Hermannstädter Magistrat als Gericht zu deponiren so zwar, dass diese Caution selbstverständlich nur ‘vom siebenb. Verem für Naturwissenschaften jedoch erst nach erfolgter Berichtigung des Gesammtkaufschillings behoben werden darf, wobei es dem Verein unbenommen bleibt, die inzwischen fällig werdenden Coupons jedesmal zu übernehmen und nach Belieben zu verwenden. Gleichzeitig wird es dem ' siebenb. Verein für Naturwissenschaften freigestellt eines’ 5 oder das andere dieser Staatspapiere gegen ‘ein anderes einen gleichen Nominalwerth repräsentirendes Staatspapier wann immer einzutausehen. 4 ARE ‘Ausser dieser Caution räumt der siebenb. Verein für Na- turwissenschaften den Verkäufern, in so lange als der jeweilige emporbleibende Kaufschillingsrest durch die ‘obbezeichnete Caution allem nicht gedeckt erscheint, das Pfandrecht nicht nur auf die verkauften Ackner’schen Sammlungen selbst, sondern auch auf seine übrigen mit mehr als 14000 fl. bewer- theten Naturalien- und ethmographischen Sammlungen ein. .Da zu den Verkäufern resp. den M. J. Ackner’schen Erben auch unter dem besondern Schutze des Gesetzes stehende Personen gehören, so hat dieser Vertrag erst vom Tage der erfolgten obervormundschaftlichen auf Bes Vertrag beizu- setzenden Grenehmigung derselben in volle Wirksamkeit zu treten und hat auch die Uebergabe der verkauften Samm- lungen ert nach diesem Tage an den siebenbürgischen Verein für Naturwissenschaften durch Herrn Hermann A ckner als dem hiezu Bevollmächtigten oder auch durch einen andern Vertreter der M. J. Ackner’schen Erben an einem hiezu besonders zu bestimmenden Zeitpunkte mit der vom sieben- bürgischen Verein für Naturwissenschaften zu Hermannstadt zu verlangenden Genauigkeit, nöthigenfalls inventarisch, zu erfolgen, von welchem Tage an dem Verein das volle und unbeschränkte Eigenthum auf die bezeichneten Kaufobjekte ae erzichten beide vertragschliessendsn Theile auf das Rechts- mittel der Verkürzung über die Hälfte hiemit ausdrücklich. i49 7. Die mit der am Punkt 5 erwähnten Ratifieirang des Ver- trages verbundenen Kosten so wie die Stempelgebühren über- haupt haben die Verkäufer allein zu bestreiten so, wie es ihnen Em überlassen bleibt, die bezüglichen Genehmigungen einzu- olen. Ba 8. Die Verkäufer, bezüglich M. J. Ackner’schen Erben, erklären sich mit dem gegenwärtigen Vertrage und den in Demselben enthaltenen Bedingungen vollkommen einverstanden. Dieser Vertrag wurde nun vom Vertreter der Ackner’- schen Erben der Vormundschaftsbehörde zur Genehmigung vorgelegt. — ; | Von Herrn National-Forstinspektor Carl Gebauer ist im Wege unsers Uustos der mineralogisshen Sammlungen fol- gendes Schreiben an den Verein eingelangt: „Ich benütze eine gute Gelegenheit, und schicke aus meiner Mineraliensammlung sieben Stück üngeschliffene Polyparien, aus der Umgebung von Zaizon mit her Bitte, diese dem natur- historischen Vereine zu übergeben. Einige darunter dürften sehr selten und schön sein. | | Ich bedauere ‚sehr lebhaft, dass die Gründung dieses Vereins, dessen Mitglied ich die Ehre habe zu sein mit der Entstehung nicht in jene Zeit gefallen ist, in welcher ich noch in Kronstadt lebte, har gewiss hätte-ich die Sammlungen des belobten Vereines sehr bereichert mit den herrlichen Polyparien, die ich im Interesse der Wissenschaft, als fleissiger Sammler, an Ackner’s Sammlung, das Wiener Mineralien-Cabinet, Pester Museum etc. geschickt habe. Die übersendeten Polyparien, deren verschiedene Formen in dem groben Zustande, wie ich dieselben überschicke, nicht sichtbar sind, können folglich auch nicht determinirt werden, es ist daher, wenn man denselben in der Mineraliensammlung des Vereines einen Platz amweisen sollte, durchaus nöthig, dieselben zu schleifen. | Uebrigens ist das Schleifen an und für sich keine schwere "Sache, jedoch darf man dasselbe keineswegs rohen Händen an- vertrauen; denn, während dem Schleifen hätte ich manches Stück weiter zu schleifen beabsichtigt, hielt jedoch inne, weil sonst das Charakteristische von manchem Exemplare geschwächt oder verloren gegangen wäre, besonders aber im Längendurch- schnitte der Polyparien, wo man, wenn man den Kern der In- dividualität erreicht, stehen bleiben muss, .um den organischen Bau derselben vollkommen kennen zu lernen. Zuerst habe ich gesucht, den Stücken eine solche Fläche zu geben, welche so weit als möglich, senkrecht die Längen- Achse traf. Die Fläche wurde hergestellt durch einen guten 150 'stählernen Hammer, der an einer Seite im Quadrat sehr scharf- kantig, am andern Ende aber in eine feine Spitze oder Schneide auslief. Nachdem diese Ebene hergestellt, schliff ich das Stück auf einem horizontal vor mir liegenden Tömöser Sandsteine, feuchtete diesen an, und, streute kleine Stücke von Stein aus dem Quarzgeschlechte als Schmirgel darauf, und rieb den Stein so lange als mir nothwendig dünkte. Hierauf wurde Bimsstein genommen und die Risse vom Schmirgel abgeschliffen, dann nahm ich den eigentlichen Schmirgel, womit ich mit einem mit Baumöl eingeschmierten Stab die abgeschliffene Fläche. solang rieb bis dieselbe zum Poliren geeignet schien. Zum nähern Verständnisse noch soviel, dass ich die Durchschnittsfläche eines Zoll dicken Stabes (ein Haselstock ist am geeignetsten) mit Oel bestrich, in Schmirgel tauchte und. solange rieb bis alle Risse und sonstigen Kratzer verschwanden, hierauf rieb ich mit Putzpulver an einem Flanell die Fächke. In Verbindung mit diesen Zeilen habe ich die Ehre noch. mitzutheilen, dassich bereit bin, dem löblichen Vereine ein Stück in Chalcedon verwandelte Astraea, dessen Herr Pfarrer Ackner, als eines Schaustückes in seiner Mineralogie Siebenbürgens er- wähnt, welches ich nicht schleifen konnte, unter der Bedingung zu überschicken, dass _Wohlderselbe dasselbe kunstgerecht der Länge nach in zwei gleiche Theile theilen und, schleifen lasse, und mir die Hälfte zurücksende. | 2 ‘ Die Vereinssammlung wurde beschenkt von Herrn Oarl Gebauer in Fogaras mit einem Kistchen mit Hand- stücken von Polyparien im Jurakalke aus der Nähe von Zaizon bei. Kronstadt. | in; E. A. Bielz. 151 Neues Lager tertiärer SCHALTHIER-PETREFACTEN angezeigt von E. A. BIELZ. Der gütigen Mittheilung meines Freundes Peter J. Frank, der sich längere Zeit in der Gegend von Üsucsa im nordwest- lichen Theile Siebenbürgens aufhielt, verdanke ich eine Partie tertiärer Meer-Conchylien, welche er. in der Nähe der ehemaligen Glashütte (Hutta) bei Jegeristie sammelte, Wenn man.nämlich aus dem Thale des reissenden Körös bei Csucsa den Fusssteig am linken Ufer der Valie Boiäsza, am nördlichen Fusse des Berges Plescha gegen die seit vielen Jahren eingegangene Glashütte zu ‚verfolgt, so liegen, bevor man den letzten eh Seitenbach überschreitet, diese Conchylien unmittelbar im Wege und es wurde von dort durch Herrn Frank eine kleine Partie = nachstehenden Arten mitgebracht, welche er in der Geschwindigkeit und ohne an ein eigenthümliches Sammeln zu denken, aufgelesen hatte: Conus ventricosus Bronn. | » Dujardini Desk. (Eine Form mit weniger stark abge- ‚setztem Gewinde), | . Ancıllaria glandiformis Lam. Ä Columbella nassoides Bell. gr Terebra Basteroti Nyst. (Die tiefe Furche unter der Nath und die gestrecktere Gestalt scheinen mehr für die Art, als T. pertusa Bast. zu sprechen). Buccinum polygonum Brocchi. Pleurotoma asperulata Lam. = monilis Broccht. 5 turricula Brocchi. " pustulata . Brocchi. Oerithium crenatum Brocchi. Turritella Archimedis Broug. | R marginalis Brocchi ? | Turbo ? blos ein Deckel, der an der Aussenseite sehr abge- flacht ist. | Lucina columbella Zam. (am zahlreichsten). Arca Diluvu Lam. 25 In unserer neuesten geognostischen Karte Siebenbürgens ist in der Gegend dieses Petrefactenlagers zusammenhängendes Urgebirge in nicht sehr grosser Breitenausdehnung angegeben, 152 was uns schliessen lässt, dass unser Petrefactenlager nur eine kleine Buchtausfüllung bilden müsse. In dieser Annahme werden wir auch noch durch den Umstand .bestärkt, dass das Lager, in welchem die Petrefacten vorkommen nicht aus feinem Meer- sand oder Tegel (wie bei Bujtur und Lapugy), sondern aus grobkörnigem Gries von Glimmerschieferstückchen und Quarz- körnern, besteht, dessen einzelne Theile (wie wir sie als: Aus- füllung der-Hohlräume dieser Schnecken und Muscheln finden) mitunter bis über zwei Linien Durchmesser haben. | Was nun den Charakter des Lagers anbelangt, so scheinen die zahlreichern Pleurotomen mehr auf eine Aehnlichkeit mit Lapugy hinzudeuten, als mit den Vorkommnissen ven Bujtur, und mehrere seltene und eigenthümliche Formen, ihm einen von beiden bekannten Lagern ziemlich abweichenden Oharakter zu verleihen. Jedenfalls sind schon diese wenigen Proben der dort vorkommenden-Schalthier-Reste geeignet unser höchstes Interesse für dieses neuentdeckte Lager des Siebenbürger mio- cenen Meerbeckens in Anspruch zu nehmen. | eb a ; Meteorologische Beobachtungen | | zu Bistwätz Bann . von | 0 0 RISCH- | Meteorologische Beobachtungen zu Bistritz im Monat Januar 1865. | (fünftägige Mittel). Luftwärme in Graden n. R. Tage IRTEBU N | Re 6h M. Oh N. | {0h A. | Mittel | 5 384° | 2.298 a 6—10 4.01 —0,91 490. ar 1—45 = 344. 1 - 2058 —3,97 1 —1.840 16-20 0.08 -+3.34 | —056 | +0.953 21—25 —0.07 1.69 +0.38 | +0.667 26—31 —0.28 +2.33 +0.13 : 1 +0.727 ‚Mittel. | *-1.824 | -+0.869 | —1.818 | 0.923 Maximum : am 15. um ?h N. = —+ 5.850 ; Minimum : am 9. um {0h A. = —10.,30° “rs Tr in par. Linien auf 00 redneirt 153 Tage hm. «| DEN | 1ona. | Mitten. 1—5 7322.08 0322,21" 322.63 322.307 6—10 223.33 323.18 223.84 323.450 41—15 322.73 322.22 321.77 322.240 16—20 318.62 319.26 319.43 319.103 .21—25 320.69 320.40 320.42 320.503 26—31 320.28 320.24 320.18 320.233 Mittel 321.255 321.219 321.286 321.253 Maximum : am 12. um 6h M. = 326.49 Minimum : am 19. um Kb: 316.58 n Dunstdruck in par. Linien Feuchiickeit in Procenten age ——, ET Ta a 3 I 6hM | 2hN. | 10h A. Mittel 6h M. | 2h N. oma. | Mittel | 1 5] 1.27°! 1.36) 1.21°]1.280°] 89.6 181.8 183.2 |84.87 -6—10| 1.27 | 1.54 | 1.20 11.333 ||88.7:182.6 | 90.2 187.17 11—15} 1.37 | 1.63 | 1.53 11.510 .|| 90.4 |-76.6 | 94.3 187.27 16—20| 1.70 ! 1.96 | 1.59 11.750 |/82.1 | 72.9 | 83.3 179.43 421—25| 1.83 | 1.94 | 1.96 11.910 | 91.5 181.9 | 94.6 189.33 26—31} 1.87 | 2.16.) 1.76 11.930 93.3 86.6 | 85.8 188.63 Mittel | 1.564! 1.797 | 1.551 [1.631 || 89.43] 80.581 88.54186.18 | Maximum am 15. um f0h A. = 2.61‘“ || Max. a. 29. um 6hM. — 99.2 Minimum am 8. um 6h M. —= 0.79 Min.a. 14. um 2hN. = 57.1 Nieder- B4 | Vorherrsehende Mas schlag Ansicht des Himmels Windesrichtung “3°. [in par. Sp re ya Fu (Summe) |6h M. | 2nN. |10n a. mitte || 6n m | an. |10nA. 1— 5| 7.10 140.0 110.0 10.0 10.00 NO | sw-nw | SwW-Nw 6—10| 0.09 10.0 | 9.4 | 7.6 | 9.60|| NO. |sw-no | NW 11—15| 0.00 8.1 3. 2A u Bi SW | no-sw 16—20| 2.00 9:8 1. 6.6.1332 Hl SW NO 121—25| 12.55 10.0 | 10.0 | 10.0 |10.00 e NW | 80 26—31| 3.80 110.0 | 410.0 | 6.0 | 8.67 1ISW.NO| sw NO 25.45 9.1 [£ 93! 6.321 7.791] NO SW NO Mittel 154 Besondere Anmerkungen: Athmosphärische Niederschläge fanden statt: am 4., 5., 19., 20., 21., 23., 24., 25., 27.,28. und zwar am 23., 24. , 27, 28. in Form. von Regen, an den andern Tagen in Form von a N Niederschlagsmenge Aeierkalh 24 Stunden am Zahl der beobachteten Winde: NO. 25; 0.1.80. SW.21; W.1; NW. 8. — Nebel am 2, 5., 6., 9, 12. 6 Am 25. in Folge der grösseren Niederschläge” grosser Eis- stoss in dem Bistritzfluss, so dass er austritt und fast so hoch steigt, wie im Juni des vorigen Jahres. Ebenso steht das Wasser im Szamos sehr hoch, und einige Brücken sind demolirt, so dass einige Tage hindurch die Poststrasse gegen Klausenburg gesperrt war. Meteorologische Beobachtungen zu. Bistritz im Monat Fehruar 1865. (fünftägiges Mittel). Luftwärme in Es den no. R. Minimum: Tage 6h M & 2h N. | 10h A. | Mittel Be +0.14° | +1.33° | —0.64° +0.2779 6—10 — 4.537 —1.09 —3.28 —2.980 415 1, Er — 3,483 | 1620. | 8. 1120.48, | 82, 21—25 —2.46 | —+1.80 —0.94 —0.333 26— 28 —1.05 —+1.63 —0.70 —0.040 Mittel — 2,855 —+0.561 —2.453 — 1.382 Maximum: am 23. um 2h N. = —+ 2.700 Minimum : am 15. un 6h M. = — 10.05° Luftdruck in Par. Linien auf 0° redueirt Garuck u Par, Linien zu 0° ve _| Tage TEE u) Be M. LET em 2h N ei 10h A. Mittel u 1— 5 317.04” | 317.56 318.26 | 317.620 6—10 322.31 22,97. 322.07 322.216 11—15 323.02 323.44 323.88 323.446 16—20 321.89 321.70 321.61 321.733 21—25 320.98 321.05 321.74 321.256 26— 23 323.93 323.47 322.94 323.313. Mittel ‘321.314 321.446 321.666 321.475 Maximum : am 14. um 6h M. — 325.73" am 2. um 6h M. = 315.81 Relative Feuchtigkeit Dunstdruck in par. Linien Tage — 61 m. | 2». [ton a. | Mittel || 6b au.|on n. {0b A.| Mittel 1— 5| 1.81] 1.99] 1.781.860 90.3 | 87.0 | 92.2 189.83 6—10| 1.20 | 1.45 | 1.24 11.296 \91.2 | 79.4 | 83.4 |84.67 1.01 11.167 |\80.6 | 69.3 | 82.2 177.37 ; 1.35 11.367 184.2 | 77.1 | 87.2 182.83 21—25| 1.35 | 1.74 | 1.62 |1.560 [82.9 | 71.9 | 87.8 [80.87 126—28| 1.55 | 1.72 | 1.54 [1.603 |185.3 | 74.4 | 83.9 |81.20 Mittel | 1.3621 1.621] 1.417 11.467 || 85.78] 76.67] 86.26182.90 - Maximum am 1. um 2h N. —= 2.23‘ |iMax. a. 9. um 6hM.—= 97.1 Minimum am 15. um 6h M. — 0.63“ ||Min. a. 21. um 2b N.—=60.6 Nieder- | Vorherrschende _ schlag Ansicht des Himmels Windesrichtung > in par.L. |Summe))| 6% M. |2n N. |t0n a.|Mmittei]| 6 m. Ion m. |t06 A. 1— 5| 5.00” || 9.8 10.0 | 8.2 | 9.33]| NO Ixw-sw| No 6—10| 2.11. .110.0 | 6.4 | 6.2 | 7.53|| NO |-w | NO 1115| 0.00 15.8 |6.8 | 44 | 5.67|| NO |xonw| NO {6—-20| 4.00 10.0 | 8.0 | 5.8 | 7.93 NO | sw | NO 21—25| 0.00 || 7.0 [10.0 110.0 | 9.00||NW.NO! xosw | NO 20—28| 0.00 |10.0 | 8.3 110.0 | 9.43|sw.No| NO |'NO Mittel | 11.11 || 8.67 | 8.25 | 7.235 8.05|| NO I nosw | NO Besondere Anmerkungen: Alımosnbirllöne Niederschläge fanden statt: am 1., 4., 5., 7., 8., 16., 19.; am 1. in Form von Regen, sonst immer Schnee, Nicht messbarer Schnee am: 2.,.22., 27. — Grösste Nele schlagsmenge innerhalb 24 Stunden — 2.04 am 1. Zahl der beobachteten Winde: N. 1; NNO. 5; NÖ 3% SSW.1; SW. 12; W.4; NW.9; NNW. 2. Ir der Nacht des 12. auf den 13. Sturm aus NO. Ebenso am 23. Dichter Nebel am 27. 156 Meteorologische Beobachtungen zu Bistritz - "im Monat März 1865. ‚ünftägige Me) a a rg ee in Ben n. R {Ch A. |: 021° 6hM. & %h N. . 4—:5 6—10 11—15 - 16—20 2125 26—31 - —_ 1,370 —0.25 41.8) . -—+0.06 —2.44 — 0.49 —+3.68° +5.85 -+3.36 +2. -+2.66 —+5.683 —+1.35 —-3.39 —.40 „= 0.52. 1.86 04405 0.877 are 28. um 2h N. = 10.90 9,09 Mittel _ Maximum : Minimum : am 22. um 6h M, +1.716 —— —— —— Luftdruck in par. Linien auf 0° redueirt Mittel Maximum am 14. um ?h N. = 3.04‘ | Minimum am 22. um 6h M. — 0,64 6h M. 2h N. | 10h A. 1— 5 | 321.89@ | 321.82 | 321.80” | 321.837« Vet 320.73. 1 320.48 320.34 320.516 11—15 ‘320.16 320.44 320.82 ° | 320.473 16—20 321.13 321.08 321.65 |. 321.284 21— 2) 320.19 319.70 320.77 320.25%: 26—31 320.87 321.30 - 321.48 321.218 Mittel 320.829 320.834 324.154 320.939 Maximum : am: 22. um 6h M. = 324.73 Minimum : am 22. um: Ah, Ne 816; 33 R AIR in par. Linien I Pen N EEE 21 So ea N TEE ART NE on a. | 2u m. | ton A.) Mittei |on m. |on m. Iton a.[mittei ae a ee I 6—10| 1.66 | 2.19 | 2.05 11.967 |84.4 |64.8 89.6 | 79.60 11—15| 2.16 | 2.70 | 2.31 12.390 191.5: 165.0 186.1 | 80.88 16—201 1.71 | 1.95 | 1.63 11.763 183.6 |73.6 [83.2 | 80.14 24—25| 1.39 | 1.74. | 1.77. 11.633:.7180.5: 68.27 187.24 78.63. 126-341. 1.71. | 2:06 | 1.85 12875 181.3. 170.0: 182,2. 17283 Mittel | 1.705 | 2.061 | 1.894 11.887 1185.07 167.51 186.05 | 79.54 Max. a. 19. um 6h M. = 98.1 Min. a. 27. um ?2h N, = 39.5 | DR „Hr baN 2 Nieder- ‚schlag Ansicht des Himmels in par. L. | (Summe) 6n 1. |2n . |10n a.|tiei]| 6n m. on m. Jsona. | Vorherrschende Windesrichtung m 0) 7.413|| No |Sw-ıw| NO 6.87 || uno-no | SW-S0 ;NO-O 6.871] NO -|sw-wwi NO 9.20|| NO | no-nw ! no-nw -7.07 NO-NW | NO-NW 6.00 - SW-NW | no-sw SW-NW | NO-NwW 8.2 8.0 8.4 8.0 li 6.4 6.3 % 1 m A10OoR& (de) ppm | Besondere Anmerkungen: Athmosphärische Niederschläge fanden statt am: 4., 10., e12.216,,17.,. 18. 19., 20,222 24, .25:,29..80..91. Schnee fiel am: Er 18; 19., 20., 24., 25., 30, 31. Regen an den andern Tagen. Gr össte Niederschlagsmenge innerhalb 24 Stunden 8.10“ am 29. ‚ . Zahl der henkachisten Winde: NO, a NNO.1; O. 4: SO. 1; SSW. 1; SW. 15; W.1; NW.10; NNW.2. Schwankung des Luftdruckes: am 22. 6h M. stand das Barometer auf 324.73", am 23. 2h N. nur auf” 316.38, welche beide Zahlen auch das Maximum und Minimum des Monates angeben. Ebenso fallen das Maximum und Minimum der Luft- wärme fast auf denselben kleinen Zwischenraum und Zeit, denn am ‘22. 6h M. war die Luftwärme = — 9.00° (Minimum) am 23. 2h N. = 9.0°, während das Maximum am 28. mit + 10.9°R. nur mit 1. = abweicht. ZEIT Ä | 158 Systematisches 'Verzeichniss der- Land und Süsswass er- -Mollusken des österreichischen PETE DES EA. BIELZ. | (Fortsetzung) V. Daudebardia Hartm. 1. D. Langi Pfr. Im Vorgebirge der Karpathen: Ungarn (und besonders im Banate). 2.D. transsilvanica E. A. Bielz. Im Vorgebirge und Gebirge unter ubgeflle Laube und Steinen: Siebenbürgen (in den sämmtlichen Randgebirgen, mit Aus- nahme der nordöstlichen, De noch keine Fundorte be- kannt sind). | 3. D. brevipes Dr.*) A In Wäldern und im Gesträuche der - Vorgebirge unter Steinen und abgefallenem Laub: Böhmen. Mähren und Schlesien. . Oesterreich und. Salzburg. ‘Steiermark. — Kärnthen. — Krain und Küstenland. Tirol (Vorarlberg). | Dalmatien (bei Uattaro). 4. D. rufa Dr. Wie die vorige Art: Böhmen. Mähren und Schlesien. Oesterreich und Salzburg. Steiermark ? — Kärnthen? — Kraın. *) Was Herr Parreyss unter D. (Helicophanta) longipes Zgl. und Herr Zelebor unter D. longipes Mühlf. verstehen, ist mir nicht bekannt und ich kenne auch keine Besehreibung dieser Art. 159 ce. OQleacinina VI Glandina Schum. 1. G. algira Brug. In Gärten und Gebirgswaldungen unter Steinen, abge- fallenem Laub und Moos: Krain (Wippacher Thal, Luegg, Storje) und Küstenland. Lombardo-Venetien (Euganeeische Hügel bei Padua). Dalmatien (Zara, Insel Melada, Sebenico, Makarska,- Spalato, Cattaro, Ragusa). dd. Suceineacea VI. Succinea Drap. i. S. putris L. | An Ufern der Flüsse und Teiche der Ebene auf Rohr: Böhmen. — Mähren und Schlesien. Galizien und Bukovina. Siebenbürgen. Ungarn und Banat. Oesterreich und Salzburg. u Steiermark. — Kärnthen. — Krain und Küstenland. Tirol. | Lombardo-V enetien. Dalmatien (selten), Kroatien und Slavonien. var. bullina Fer. Kärnthen. — Krain. Dalmatien. 2. S. Pfeiferi Rossm.”) An ‚gleichen Orten, wie die Vorige, aber nicht leicht in ihrer Gesellschaft, und häufiger in Berggegenden ; Böhmen. — Mähren und Schlesien, Galizien und Bukovina. Siebenbürgen. Ungarn und Banat. Oesterreich und Salzburg. - Steiermark. — Kärnthen. — Krain und Küstenland, Tirol. Lombardo-Venetien. Dalmatien (häufig). Kroatien und Slavonien. *) S. longiscata Mor. (aus !talien und Dalmatien) sowie 8. levantina Desh. (aus Dalmatien) gehören dieser Art an. 160 var. ochracea Betta. Siebenbürgen. Ws‘ La Tirol. be E Lombardo- Venetien. 3. S. ablonga Dr.*) ‚. „In Gärten und Wäldern unter Laub und Seen Ge in der Erde) bis ins Parasbiree, Eu Böhmen. | Mähren und. Schlesien. af Galizien und Bukovina. & Siebenbürgen. - 4 ö Ungarn und Banat. K Oesterreich und Salzburg. | iv Yar Steiermark. -— Kärnthen. — - Krain und Küstenland. Tirol. Lombardo-Venctien. . Dalmatien ? Kroatien und. Slanpiie ee, Vitrinea. VIE »Vitrina na 1. V. pellacida Müll.'*) ‚Syn. V. beryllina Pfr. In Gärten -und Wäldern unter abgefilenem. Laub, ir sonders im Spätherbste. / Böhmen. | Mähren und Schlesien. Galizien und Bukovina. Siebenbürgen. Ungarn und Banat. Oesterreich und Salzburg. Se = — Kärnthen. — Krain und Küstenland. iro | Lombardo-V enetien. E Kroatien und Slavonien. var. annularis Stud. Syn. V. alpina Stenz. Tirol und Vorarlberg. *) Die Varietät $. sudetica (aut. 2), welche nach Korzitska „Kron- ‚länder der österr. Monarchie‘ S. 208 an Jen Urspruugsganiod der Oppa in en vorkommen soll, ist mir unbekannt. **) Vitrina Draparnaldi Jeffr.,, weiche reden in Tirol beobachtet zu ‘haben glaubt, dürfte der Fauna des Kaiserstaates kaum fehlen; — doch haben wir noch keine nähern Anhaltspunkte für ihr Vorkommen. % 161 2. V. diaphana Dr. Im Vorgebirge und Bergwäldern unter Moos und Steinen: Böhmen. 6° Mähren und Schlesien. Galizien und Bukovina ? Siebenbürgen. Ungarn und Banat. 3 Oesterreich und Salzburg. Steiermark. — Kärnthen. — Krain und Küstenland. Tirol. Lombardo-V enetien. Kroatien und Slavonien. var. glacialis Ford. Tirol. : 3. V. elongata Dr. - | ab Im Gebirge unter Steinen und Holzwerk, besonders im Herbste, steigt bis über die Baumregion hinauf: Böhmen (Karlsbad). Mähren und Schlesien. Galizien und .Bukovina. "Siebenbürgen. Ungarn und Banat. Oesterreich und Salzburg. Steiermark. — Kärnthen. — Krain. Fral; . -_ Lombardo-V enetien. Kroatien. | ET ET 4. V. brevis Fer. - Unter Steinen und abgefallenem Laub: Kärnthen (Ad. Schmidt). Tirol und Vorarlberg. Lombardie (nach Schröckinger). 9. V. nivalis Charp. | Auf Hochgebirgen unter Steinen : Tirol und Vorarlberg. Lombardo-V enetien. 6. V. plicosa E. A. Bielz. Auf Kalkgebirgen unter Steinen und in Felsritzen von 5000 bis 7000‘ Höhe. Ä Siebenbürgen (auf dem Fogarascher Gebirge oberhalb Fon- tinele piatra, dann auf dem Königsstein, Bucsees und Piatra mare des Burzenländer Gebirges). x Nr. 9. 1865. 162 vl. Hyalina Gray. ner a) Den Alb. 1. H. hiulea Jan. Unter abgefallenem Laub im Gesträuche: Lombardo-Venetien (Euganeeische nen bei es Ungarn (Sirmien) und Banat. 2. H. nitens Mich. In Gärten und Wäldern unter abgefallenem Laube an den Wurzeln der Gesträuche; mehr nur an einzelnen Fundarten.; Siebenbürgen. Ungarn und Banat. Oesterreich und Salzburg. Steiermark. Kärnthen: - Krain und Küstenland. Tirol. | Lombardo-V enetien. Dalmatien. Kroatien und Slavonien. - var. nitidula Dr. Vorkommen wie bei .der Hauptform, nur ist diese Varietät weiter verbreitet und auch auf trocknen Bergen zu ana In allen Kronländern, var. margaritacea A. Schmidt. ‘Kommt nur auf Kalk vor: Siebenbürgen (Thordaer Felsenschlucht an Grosspolder Kalk- steinbruch). - (Fortsetzung folgt.) 163 Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monet August 1865. (fünftägige Mittel.) Mittel 6h M. | 2h N. 14.98 22.709 8.96 17.92 13.18 21.69 10.85 16.24 11.38 18.50. 8.08 17.37 11:137, 19.106 {ch A. | Mittel 15.94° | 17.873 | 11.28 | 12.720 15.82 | 16.883 12.22 |. 13.103 13.20 | 14.360 11.23 | 12.393 13.216 | 14.486 Maximum : 26.2° (am 3. um ?2h N.) Minimum : 6.1° (am 27: um 6h M.) 7": 6h M. N. i 10h A. Mittel m — 320.70” 320.68 321.036. Maximum : 325.06‘ (am 27. um 2h N.) 318.28 (am 15. um 2h N.) Minimum : Dunstdruck in par. Linien 320.99 320.90 320.93 319.74 320.31 322.44 320.807 Tage 6h m. | 2 N. 10h A. Mittel 4 5| 5.51%) 5.89°) 5.515.633 6—10| 3.43 | 3.81 | 4.38 [3.873 4115| 5.06 | 5.26 | 5.43 15.250 16—20| 4.58 | 5.02 | 4.72 [4.773 4—25| 4.75 | 5.54 | 5.33 [5.207 26—31| 3.58 | 4.40 | 4.39: [4.123 Mittel | 4.485 | 4.985 | 4.960 |4.810 320.45 320.75 320.93 320.03 320.50 322.79 320.971 ni ' ‚-Luftwärmein Grsden w: R. Eufldrnek in par. Linien auf (0° reducirt Mittel .- 319.843 320.353 322.697 320.938 Feuchtigkeit in Prozenten 6h M. Ion. ton A. 0.78 |0.46 |0.72 | 0.653 0.79 0.382 10.45 0.88 10.50 0.43 |0.83 0.72 0.843 |0.513 |0.798 | 0.718 164 Vorherrschende | Windesrichtung | Nieder- | | | schlag ||: Ansicht des Himmels 5° Hin par. L. ||— |Summe)j6h m. [zn n. |tona. Mittel|| 6h m. Bi N. |tona. 1— 5) 3.14“ || 1.0 134 | 0.0 | 1.47\| SW Issw-ww| S-W | 1 6—10| 0.00 || 22 ! 42 | 30 | 2.80 |:nw Iı NW! NWwıI 1—15| 6.27 | 3.4 | 3.2 | 3.6 | 3.40 || so-s |so-8; 80-8 16—20| 15.66 || 5.8 | 6.0 ! 5.0 | 5.60 || swaw | W.N | W-N 21—25| 0.46 | 5.6 | 6.6 | 4.2 | 5.47 || ono-so | no-ono| NO-OJ- 25—31| 6.24 | 23.123 | 18 | 213 nnw |NNW|NNWI 3.19| 4.23| 2.9 Mittel 31.67 0} 3.44 || sw-nnw | ssw-x | W-N Besondere Anmerkungen: Anzahl und Richtung der beobachteten Winde: N. 19; NO, 4; 0.1; 50.6; 8.13, 8W.5; W. 18; NW.21. 222 Athmosphärischer Niederschlag: am 5., 15., 16., 18., 19., 23., 24., 25., 26. darunter 1 (am 24.) nicht messbar. — Grösste innerhalb 24 Stunden herabgefallene Regenmenge 9.82” (am 19.). Gewitter: am 5. aus W. (anstreifend), am 15. aus SW. (schwach electrisch); am 26. us WNW. ve ! Wetterleuchten: am 1. ın SW. (bei heiterem Himmel) ; am. 14. in | | | N Das Monatsmittel der Temperatur war um 0.480°, das Monatsmittel des Luftdruckes um 0.380“ niedriger als das entsprechende Mittel der vorausgegangenen 14 Jahre. Zwei bedeutende Depressionen in der Vechpkrahle der Luft zeichnen diesen Monat aus: die eme fand am 6. statt, wo die Luftwärme, die am 3. zu Mittag die Höhe von 26.2° erreicht hatte, Morgens nur noch 8° betrug; die zweite fiel am 27. ebenfalls in der sechsten Morgenstunde vor, wo das. Thermometer sogar auf 6.1° sank. Beide Depressionen erfolgten durch dass plötzliche und ziemlich heftige Einfallen nördlicher Luftströmungen und jedesmal durch kurze aber heftige Grewitterregen eingeleitet. L. R. Redaktion : Der Vereinsauskchuss. Buchdruckerei der von Closius’schen Erbin. Verhandlungen und Mittheilungen ‚des siebenbürgischen . Vereins für Naturwissenschaften ? zu j HERMANNSTADT. | ] XVI. | October 1865. N’. 10, Inhalt : Vereinsnachrichten. — W. Hausmann: Geognostische Hämmer und Werkzeuge. — E. A. Bielz: Systematisches Verzeichniss der Land- und Süsswasser-Mollusken des österreichischen Kaiser- staates. (Fortsetzung). — L. Reissenberger: Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monate September 1865. Vereinsnachrichten für den Monat October 1865. Die im. Laufe dieses Monates in Hermannstadt zusam- mengetretene sächsische Nations-Universität*) bot unserm Ver- eine. wieder eine günstige Grelegenheit, einen weitern entschei- densen Schritt in Angelegenheiten des Ankaufes der Ackner’-- schen Sammlungen zu thun. a | | Man. hatte nämlich (von Seite unsers Vereins) in Folge des Beschlusses der damaligen Generalversammlung noch unterm 8. Mai 1863 sich mit folgendem Schreiben an die auch zu jener Zeit versammelten Vertreter der sächsischen Nation gewendet und ihr Interesse für diese Sache anzuregen gesucht: „Es dürfte Einer wohllöblichen Nations-Universität nicht unbekannt sein, mit welcher Mühe, welchem Zeit- und Kosten- Aufwand der würdige Nestor wissenschaftlicher Forschungen in unserm Lande J. M. Ackner durch angestrengten Fleiss von mehr als einem halben Jahrhunderte jene reichen vaterlän- dischen Sammlungen zusammengebracht, welche nicht nur die Anerkennung und Bewunderung des Auslandes erweckten, son- dern auch unserm Lande zur Zierde, dem wissenschaftlichen Streben der Nation zur Ehre gereichten. Nach dem von uns Allen tief betrauerten Tode des Samm- lers soll diese Sammlung nun verkauft, vielleicht gar zersplittert und ins Ausland geschafft werden, wenn es den vereinten Be- *) Die Vertretung der sächsischen Nation durch je zwei Abgeord- nete ausjedem Kreise, welche unter dem Vorsitze des Nationsgrafen (Comes) über alle ‘öffentlichen die Gesammtheit des Nationalkörpers ketreffende Fragen zu entscheiden hat. ; 166 strebungen der Freunde der Wissenschaft in nnserm Volke nicht gelingt, diese werthvollen, nur so schwer, vielleicht gar nicht mehr zusammenzubringenden Schätze dem Lande, unserer Nation ‘und der deutschen Wissenschaft in Siebenbürgen zu erhalten. Von Einzelnen durch opferwillige Beiträge das erforder- liche Capital zum Ankaufe dieser Sammlungen aufzubringen, wäre in diesem schweren, die beschränkten Greldmittel jedes unserer Nations-Genossen so vielfach in Anspruch nehmenden Zeiten gar nicht möglich; wohl aber gäbe es ein Mittel, diese Sammlurgen uns zu erhalten, wenn nämlich die wohllöbliche Nations-Universität sich bewogen finden könnte, die Sache als National- Angelegenheit betrachtend, diesem Verein ein unver- zinsliches Darlehen von 4 bis 5000 Gulden ö. W. aus der National- Cassa (wenn auch nur in mehreren Jahresraten) zum Ankaufe dieser Sammlungen auf längere Zeit zu bewilligen und als Sicherstellung das einzuräumende Pfandrecht nicht nur auf die Ackner’schen Sammlungen selbst, sondern auch auf die übri- gen naturhistorischen und ethnographischen auf mindestens 10,000 fl. geschätzten”) und gegen Elementarschäden asseku- rirten Sammlungen dieses Vereins anzunehmen. Ki Hiedurch könnte nicht nur. jene werthvolle Sammlung unserm Lande und unserer Nation erhalten, sondern es könnte auch aus den zahlreichen Duppleten dieser Sammlung selbst ‘und der übrigen Vereinssammlungen noch die sämmtlichen Mittelschulen des ‚Sachsenlandes -mit reichhaltigen. instruktiven Sammlungen versehen und dadurch mit jenem Darlehen gewiss nur ein weiterer Schritt zur Vollziehung des hochherzigen Be- schlusses Einer wohllöblichen Nations-Universität vom 22. Au- gust 1850 (U. Z. 1280 1850) gethan werden **). A (Hier. werden nun die Bestandtheile der Sammlung näher bezeichnet) etc. etc.“ ER | ° Wichtige politische ‘Verhandlungen, der Zusammentritt des siebenbürgischen Landtages u. a. Verhältnisse liessen aber damals die Nations-Universität zu keinem für uns günstigen Be- schlusse kommen. ii N *) Seit der Zeit sind unsere Sammlungen bekanntlich durch weitere sehr namhafte Beiträge bedeutend bereichert worden. **)-Nach jenem. unterm 16. August 851 a. h. bestättigten Beschlusse erhalten die fünf Ober-Gymnasien des Sachsenlandes aus der National-Casse jährlich. je 5000 fl, zusammen 25,000 fl.; die sechs Haupt-Volksschulen zusammen 8009 fl.; die fünf Schullehrer- Seminarien jährlich 7000 fl.; — auf Stipendien sollen jährlich 6950 fl., und zur Unterstützung. armer Volks- schulen jährlich 3050 fl. C.M, verwendet werden; — so dass aus Anlass der Uebernahme der Kosten’ der Verwaltung und der Rechtspflege im Sach- senlande von Seite des Staates der grösste Theil des Nationalvermögens auf diese Weise zu Schulzwecken gewidmet wurde. 167 Da nun bei der gegenwärtigen Versammlung der säch- sischen Nations-Universität auf ein günstigeres Resultat in dieser Beziehung zu rechnen war, so wurde das Einschreiten von unserm Vereine unterm 6. October 1. J. in nachstehender Weise erneuert. | we „Mit Bezug auf seine Eingabe vom 8. Mai 1863 deren geneigter Erledigung ‘der siebenbürgische Verein. für Natur- wissenschaften noch -immer entgegensieht, erlaubt sich dieser Verein bei der Gelegenheit, wo die wohllöbliche Nations-Uni- versität sich nun wieder versammelt, seine Bitte um die gewo- gene Unterstützung bei dem Ankaufe der werthvollen vater- ländischen Sammlungen des seeligen Pfarrers und k. Rathes J. M. Ackner von Hammersdorf durch Anweisung eines unverzinslichen Darlehens zu erneuern. Durch die dankenswerthe Mithilfe des Vereines für sieben- bürgische‘ Landeskunde und .die anerkennenswerthe Bereitwil- liskeit der Ackner’schen Familie, zu Gunsten dieses vater- ländischen Institutes die Kaufsumme bis auf mehr als die Hälfte des ursprünglichen Verkaufspreises d. i. bis auf 4500 fl. 6. W. zu ermässigen, ist es dem Vereine für Naturwissenschaften gelungen eine Vereinbarung zu treffen, wornach die Erhaltung dieser Sammlungen unserm Vaterlande und unserer Nation gesi- chert sein dürfte und zugleich aus dem reichen Schatze dieser- Sammlungen die sechs. höhern . Lehranstaiten unserer Nation a instruktiven Handsammlungen und Büchern betheilt werden sollen. | kit Noch ist aber ein Betrag von 2500 fl. ö. W. unbedeckt, der sich durch die nothwendigen Aufstellungskosten. und die Kosten der Herrichtung jener Schulsammlungen um ein Beträcht- liches erhöhen wird. Die Art und Weise, auf welche, — dann die Mittel und Wege, durch welche der siebenb. Verein für Natur- wissenschaft jene Kaufsumme aufzubringen gedachte sind durch die neuesten Zeitereignisse gänzlich alterirt worden. Um nun den halb schen zu Stande gekommenen Ankauf dieser schwerlich je wieder zusammenzubringenden Sammlung nicht aufgeben oder auf eine zu lange Reihe von Jahren hinaus- schieben zu müssen, sieht sich der Verein genöthigt, die wohl- löbliche sächs. Nations-Universität hiemit wiederholt zu ersuchen, ihn statt der in der Eingangs bezogenen, und die Bitte dieses Vereins. eidringlicher begründenden Eingabe angesprochenen Summe von 4—5000 fl. wenigstens mit einem unverzins- lichen erst nach einer längern Reihe von Jahren zurückzu- zahlenden Darlehn von 2500 fl. ö. W. unter den in der mehr- erwähnten Eingabe angebothenen Sicherstellungs-Modalitäten, in seinem patriotischen Streben unterstützen zu wollen. In der Hoffnung dass der dermalige Stand der National-Cassa zu einem 168 solchen Darlehen genügende Kapitalien darbiethen werde, sielit der siebenb. Verein für Naturwissenschaften einer baldigen günstigen Entscheidung vertrauensvoll entgegen und erlaubt die ewogenste ee ‘seiner Bitte. der wohllöblichen Nations-Universität auf das Wärmste anzuempfehlen.* ° ' Dieses Schreiben hatte auch den günstigen Erfolg, wie uns die Vereinsnachrichten des nächsten- Monates zeigen werden. E. A. Bielz. a De | Geognostische -HÄMMER UND WERKZEUGE. Ansichten über Form und Gebrauch derselben - von | | WILHELM HAUSMANN. Es ist eine bekannte Sache, dass jeder technische Arbeiter die zu seinen Zwecken tauglichen und passenden Werkzeuge haben muss; da, sind sie nach unrichtigen Prinzipien konstruirt, nicht nur die Arbeit schlechter ausfallen muss, als mit guten und vollkommenen, sondern auch nach der Art der Beschäf- tigung, Gefahr für den Arbeiter daraus erwächst. ge Im ganz ähnlichem Falle ist nun auch der Geologe, der auf seinen Excursionen und Forschungsreisen, oft in den wil- desten einsamsten Weltgegenden meist allein auf die eigene Kraft und Hülfe angewiesen, oft auch keine leichte Arbeit hat, auch schon durch herumfliegende Steinsplitter, Erdfälle u. s. w. nicht wenig gefährdet ist. FRE, Gute und vielseitig verwendbare Werkzeuge vermindern nun begreiflicherweise Mühe und Gefahr, und manches schöne Handstück, manches seltene Fossil gelangt unbeschädigt in die Sammlung, wogegen mit ungeeigneten Werkzeugen vielerlei Unfälle nicht zu vermeiden sind. Es sind nun freilich namentlich allerlei sogenannte geognostische Hämmer im Grebrauche, die übrigens so passend sie auch zu manchen andern Zwecken sein möchten, auf geognostischen Forschungsreisen sehr wenig leisten. Machen wir uns nun klar, welche Zwecke der Mineraloge oder Geognost verfolgt, so ergibt sich schon daraus, wie ungefähr die Werkzeuge beschaffen sein müssen, die ‘er mit Nutzen verwenden kann. Sein Hauptzweck wird wohl immer der sein, in der zu durchforschenden Gegend Handstücke zu sammeln, hie und da anstehende Gresteine am frischen Bruche zu untersuchen. In der Regel wird er nun bald weiche bröckelige Schiefer oder 169 leicht spaltbare Sandsteine, bald glasharten Granit udgl. zu bearbeiten haben. Jetzt gilt es einen Ammoniten aus. zähem Thon, wo er eingeklemmt liegt, ohne ihn zu beschädigen, heraus- zuheben, dort wieder eine am glatten harten Kalkfels sitzende Auster abzusprengen. Wer nun stets ein Packpferd bei sich hätte, dem man Werkzeuge verschiedener Art aufladen könnte, der dürfte es nur halten lassen, um die grade für den speziellen Zweck tauglichen Hämmer u. S. w. auszusuchen. Wer aber weiss, dass der sammelnde Geognost oft grade an solchen Orten sich bewegt, wo kaum für einen Menschen noch Raum ist, der muss auf diese Bequemlichkeit wohl schon von vorneherein verzichten. Er muss gefasst sein, ausser der schon mit Steinen beschwerten Tasche auch seine Werkzeuge selbst zu tragen. Möglichste Einfachheit und vielseitige Verwendbarkeit der Werkzeuge, welche der Sammler nothwendigerweise haben muss, ist also dringend. nöthig. Grosse Leichtigkeit und Stärke, sind . ebenfalls wichtige Erfordernisse. Nur darf die Leichtigkeit nicht zu sehr berücksichtiget werden, da wohl schon mancher Geognost die verdriessliche Erfahrung gemacht haben dürfte dass er, nach langem vergeblichem Hämmern bei: sprödem Gestein den gewünschten Gegenstand doch stecken lassen musste; oder, wenn er ihn endlich herausgehauen, ihn doch wegwerfen musste, weil er voller Schlagflecken oder Risse war. Auch jene Situation ist wahrlich ärgerlich, wenn man nach langem Steigen im einsamen Hochgebirge, beim ersten Hammerschlage auf eine Granitkante mit zerbrochenem Stiele in der Hand steht, und seinen allzu- zierlichen Hammer in den Fluthen des Bergstromes verschwin- “den sieht. - i ee ‚Als für die meisten Zwecke tauglich, erweist sich nun nach meinen Erfahrungen, ein Hammer nach folgender Uon- struction: Länge des Eisens 5 Zoll Wiener Mass, Durchmesser 16 Linien, Gewicht 42—44 Loth; nach beiden Enden hin keil- förmig, zugeschärft, so dass die Schneide in der Längenachse des Stieles und nicht (wie bei gewöhnlichen Hämmern) quer zu: stehen kommt; dabei sollen die Kanten sämmtlich abgerundet sein”). Der Stiel ist am besten rund, in dem parallelepipedi- *) Wir können uns nach der von uns gemachten Erfahrung nur für die Form der Hämmer aussprechen, wie sie bei der k. k. geolog. Reichs- austalt in Wien nach englischen Mustern im Gebrauche sind. Bei diesen fällt auch allerdings die grösste Schwere und Dicke in die Mitte; aber sie sind nach der einen Seite in eine stumpfe vierseitige Pyramide, nach der andern Seite in einen auf dem Stiele querstehenden Keil ausgezogen, der an der Schneide nur halb so breit, als an der Basis ist. Die ganze Länge des Hammers ist nur etwa doppelt. so gross, als dessen grösste Breite und das Loch ist im Durchschnitte oval und vorne breiter als hinten, so dass der 12—14” lange und plattgedrückte Stiel durchgeschoben werden - und der Hammer dann, selbst wenn er fast gar nicht verkeilt ist, nie her- ausfliegen kann. Anm. d. R. 4170 schen Loche des Eisens fest verkeilt, 12—14 Zoll lang. Am Stiele eiserne Zargen, wie man bei manchen Hämmern sieht, anbringen zu lassen, ist nicht rathsam, weil diese sich bald ver- beulen, splitterig werden, und fasst man dann den Hammer kurz, wie es beim Zuhauen der Handstücke so oft nöthig ist, so ist eine Verletzung der, Hand sehr leicht möglich. Besser ist es einen zu stark abgenutzten Stiel durch einen neuen zu ersetzen, wozu sich doch leicht Gelegenheit findet. ah Ä Den Stiel durchbohren und ein Riemchen zum Anhängen durchzuziehen ist nicht praktisch, denn dieses reisst ‘oft sehr zur Unzeit, und’ das Tragen des Hammers ist wegen dem un- aufhörlichen Schlenkern sehr unangenehm. Gussstahl ist bei Hämmern die zum Steinspalten verwendet werden sollen, wegen allzugrosser Sprödigkeit desselben nicht rathsam*). Guter ge- wöhnliches Stahl ist wegen grösserer Zähigkeit weit besser. Mit quadratischer Fläche versehene Hämmer - zerstreuen die Schlagkraft zu sehr. Auch kann der Geognost wohl nie die Absicht haben, das Gestein wie Zucker formlos zu zerbröckeln. Beilartig geformte Hämmer schlagen leicht um, ‘und erfordern grosse Geschicklichkeit der Führung. Spitzige Hämmer sind nun gar schlecht, und machen stets Schlagflecken, zum schönen. Formen der Handstücke sind sie gar nicht zu gebrauchen. Man rühmt wohl manchmal ihre Verwendbarkeit zum Heraus- graben von‘ Geschieben, aber dazu dürften wohl wenige einen eignen Hammer mitnehmen wollen. wi; er Ein starker gut geformter Meissel ist gleichfalls ein wich- tiges und nützliches Requisit für den Geognosten. Die Klinge ist 6%, Zoll lang, der Angel 3%," lang aber rund: und zur Schraube gefeilt, wegen der nöthigen festeren Haltung im Hefte; die Schnittfläche 11 Linien breit; Durchmesser oder Dicke oben am Angel 4 sich bis vorn auf 2 verjüngend. Auch am Meissel sollen die Kanten abgerundet sein, nur nicht am vordern Theile, weil zu feinerem Behauen die scharfen Ecken oft'sehr dienlich sind. Das Heft ist 4” lang völlig rund abgedreht, unten und ‘oben mit einem starken Messing- oder Eisenband gefasst um das Zerspringen zu verhüten. Der Durch- messer des Heftes 1Y,; Nussbaum- oder Weissbuchenholz eignen sich sehr gut zu solchen Heften. Es ist besser noch ein, oder einige Hefte vorräthig zu halten, als den Meissel: ganz von Eisen zu machen, wodurch derselbe nicht allein zu schwer würde, sondern die Vibration der Hand manchmal unerträglich werden möchte. Hat nun der Hammerstiel 11 Zoll Länge, so passt der ai, Die Wiener Hämmer sind aus Gussstahl und sehr gut. Es sind davon gewöhnlich drei Grössen in Gebrauch und können die kleinern auch als Meissel und Keil beim Steinspalten benützt werden. Anm. d.R_ 171 Meissel genau unter den Hammer, und beide Geräthe lassen sich so leicht tragen. Eine lederne Wehrgehäng ähnliche Tasche wohinein erst der Meissel kommt, dicht neben ihn wird der Hammer hineingeschoben und hindert so den Meissel am heraus- fallen. Am Gürtel kann man ein cartouchähnliches Lederfutteral anbringen lassen, ‘in welchem ein Fläschchen mit Säure, eine kleine dreikantige englische Feile zur Prüfung der Härtegrade, der Compass, und eine starke Loupe aufbewahrt werden können. — So ausgerüstet ist man versichert nichts zn vergessen, alles ist stets beisammen. Beim Ausruhen auf Exkursionen kann man den Gürtel abschnallen, ohne sich der Gefahr auszusetzen, bei oft eiligem Aufbruche etwas im Grase zu verlieren, was beim Hinlegen eines blossen Hämmers, beim Tragen des Uompasses udgl. an einem Gumischnürchen so leicht geschieht. Schliesslich erlaube ich mir noch einige Andeutungen über Gebrauch und Verwendbarkeit der beschriebenen Geräthe zu eeben. Es ist vortheilhaft den Hammer stets mit der vollen Schneide auftreffen- zu lassen”), und nicht nur mit einer Ecke zu hauen. Bei sehr harten Gesteinen führe man erst einige leichtere Schläge auf dieselbe Stelle, um. den äussern .oft so glatten Ueberzug mancher Gesteine zu beseitigen, dann führt man einen kurzen scharfen Hieb, wonach bei richtiger Lenkung des Hammers immer ein reiner grossflächiser Bruch entstehen Bei schieferigen namentlich grössern Pflanzen oder Thier- reste einschliessenden Gesteinen hüte man sich, zu gewaltsam zu hauen, - weil manche Fossilien nicht grade der Schieferung parallel liegen und dann oft selbst gespalten werden. Langsame tremulirende Schläge legen dagegen oft. auch die zartesten Ein- schlüsse ganz rein blos. A yaasıla z Beim Brechen von Schiefergesteinen leistet uns der Meissel oft treffliche Dienste, da er den vom Hammer erhaltenen Schlag sehr richtig und sanft leitet. an Aus Höhlungen, Drusenräumen, und wo man: sonst mit dem Hammer nicht hin kann, eignet sich der Meissel sehr gut, z. B. um mit Sicherheit einzelne Kristalle abzusprengen u. s. w. - Um grössere Bruchflächen bei Schiefern zu gewinnen, in welchen man nach Pflanzen-;, Fischabdrücken u. s. w. sucht, nimmt man einige nicht zu dicke und glatte Holzkeile mit, die man an geeigneten Kluftflächen langsam eintreibt. Dann kann man den Meissel als Heben gebrauchen, und hat dann oft die *) Bei den Wiener Hämmern wird der Stein immer zuerst mit der stampfen Seite und bei einiger Uebung mit grosser Leichtigkeit bearbeitet, wobei der lange Stiel trotz der Leichtigkeit des Hammers dem Schlage eine grosse Gewalt verleiht. Die Schneide dient nur beim feinern Forma- tisiren. h Pie Anm. der Red. 172 Freude, Platten von bedeutender Grösse abheben zu können, wonach man dann die tauglichen Stücke mit Leichtigkeit einzeln heraus hauen kann. Will man die verwendeten Holzkeile nicht wieder mitnehmen, so kann man sie liegen lassen, da man‘ sie hier leicht ‘wieder durch neue ersetzen kann. .-- sat Beim Herausgraben von in zäbem Thon steckenden Knochen bediene man sich nur des Meissels, weil man damit leicht hinter - und ‘unter den Gegenstand kommen kann, um ihn so unbe- schädigt herauszuheben. Mit dem Hammer allein müsste man vielleicht eine Menge Erde heraushauen, wohei man stets Gefahr läuft, noch darunter liegende Knochen, Zähne oder ähnl. zu zertrümmern, welche vielleicht zur‘ Bestimmung der Spezies gerade am geeignetsten gewesen wären. Wie manches wichtige und intressante Thierskelett ist durch die rohe und ungeschickte Art der Gewinnung zerstört worden, was einem gewöhnlichen Arbeiter noch zu verzeihen ist; der Geognost aber, als Kenner, soll auch hierbei ‚sich als Künstler bewähren. Wer diese Geräthe gar zu stark. braucht, muss. sich ein öfteres Verstählen derselben schon gefällen lassen. Zu stumpfe Werkzeuge, namentlich bei sehr hartem Gestein, können durch seitwärts und aufwärtsfliegende Stahlsplitter sehr gefährlich werden. — Beim Hammer schone man immer eine Seite, und benutze die schärfere zum spätern zurichten der Handstücke. — Hiebei kann ich die Bemerkung nicht unterdrücken, dass man die für die Sammlung bestimmten Stücke möglichst eben, und. gross genug zuhaue. Zur ehemischen Untersuchung, sind freilich auch unförmliche wallnussgrosse Brocken gut genug.‘ Aber über. die Texturverhältnisse mancher Gesteine die man nach solchen Stücken beurtheilen soll, bekommt man oft ganz irrige Ansichten. An dem Meissel einen Blechschirm machen zu lassen, ist unnöthig, und erschwert nur das bequeme Tragen desselben, und man sieht bei der Arbeit nicht so gut. Ist er nicht so gross, dass er die Hand völlig deckt, so kann man sich von der Seite auf die Finger treffen. Vorsicht und Uebung sind auch hierbei der beste Schirm, indess an der. linken Hand manchmal ein starker Wildlederhandschuh recht nützlich sein kann. — 173 Systematisches- Verzeichniss der _Land- und Süsswasser-Mollusken des... | österreichischen Kaiserstaates E. A. BIELZ. (Fortsetzung). - 83. H. nitidosa Fer. Syn. H. pura Ald. | 2 „Im Vorgebirge bis ins Hochgebirge unter Steinen und Holzwerk: | | R.2 2 Böhmen). =:2.,. Mähren. und Sehlesien. Galizien und Bukowina. Siebenbürgen. Ungarn und Banat. Oesterreich und Salzburg. Steiermark. Kärnthen.. Tirol. var. viridula Mke. ‚Im Hochgebirge unter Steinen : Böhmen (Spitze des Riesengebirges). Tirol und Vorarlberg. 4. H. Draparnaldi Beck. Am Boden unter abgefallenem Laube: Lombarda-Venetien (Euganerische Hügel bei Padua und wohl auch an mehreren andern Orten). | | Dalmatien. *) Lehmann führt (Malakozool. Blätter XI. Bd. S. 93 und 94) nach ° HA. (Zonites) pura Ald. eine H. (Zonites) striatula Gray. an; so gut aber die erstere Art unsere H. nitidosa Pfr. ist, so gut dürfte H. striatula Gray. . deren Varietät H. viridula Menke vorstellen, zumal auch Jay (Catalogue of'the shells, fourth edition, New-York 1852) die H. striatula Gray. für synonym mit H.'pura Ald. erklärt und damit auch unsere H. nitidosa und viridula als Synonyme verbindet. 174 5. H. cellaria Müll. Unter Steinen und abgefallenem Laube auf der ‚Erde Eier in Kellern und unter den Zuegeln: alten Asnaners: Böhmen. Mähren und Schlesien. ee Galizien und Bukovina. | >} Siebenbürgen. Ungarn und Banat. Rh | | ar Oesterreich und ze: RTYLEEM 7 | Steiermark. Ds 0 Kärnthen. . Krain. - | ER: Tirol. | Lombardo-Venetien? (noch Bepanäkler- der vorigen Artı Re | stellen). : Kroatien und Slavonien. 6. H. glabra Stud) res .* Unter Steinen und abgefallenem Laub an der: Erde im Vorgebirge (besonders auf Kalk). | Böhmen. Mähren und. Schlesien. Galizien und Bukovina. Siebenbürgen. Ungarn und Banat. Oesterreich und ee Steiermark. _ Kärnthen. | Krain und Küstenland. | 7 Tirol (sehr gross von Roveredo). Eathale Yoseken? a . {@ Dalmatien? (nach Strobel). | | Kroatien und Slavonien. 7. H. hydatina Rossm. ug Unter Steinen: (Fi Ungarn (bei Eperies). | | Dalmatien (Zara, Spalato, RER Osttaro). ns *) Hierher Echt nach Exemplaren aus Oesterreich unzweifelhaft als Synonym H. nitidissima Parr. und die H. fulgida Parr, dürfte wohl nur ‚eine Varietät der vorhergehenden Art sein, wofür sie re Strobel in seinem Verzeichnisse der Dalmatiner Conchylien erklärt. H. platyomphala und traoslacida Parr. müssen dagegen als fossile (dem Lös angehörige) Schnecken aus der lebenden, Fauna unsers Kaiserstaates ansgeaehianlen werden. 175 8. H. natoliea Alb. Unter Steingerölle des Kalkgebirges: Siebenbürgen (in der Bogater Schlucht). 9. H. eircumlineata Küst. Unter Steinen, wird meist nur im Meeres-Auswurfe se sammelt: Dalmatien (Budua, Lacroma). 10. H. Kutschigi Parr. Unter Steinen: Dalmatien (bei Dobrota). 11. H. erystallina Müll. Unter abgefallenem Laub und Steinen, dann in faulen Stöcken im Vor; gebirge: Böhmen. Mähren und. Schlesien. Galizien und Bukovina. Siebenbürgen. Ungarn und Banat. Oesterreich und. Salzburg, Steiermark. Kärnthen. Krain und Küstenland. Tirol. Lombardo- Venetien. Dalmatien (Sign und Yelchit). Kroatien und Slavonien. . 12. HA. vitrea FR. A. Bielz. Syn. Helix hyalina Fer. Vorkommen, wie bei der vorigen Art, Iisap auch schon in der Ber gregion : Böhmen. Mähren und Schlesien. Galizien und Bukovina. Siebenbürgen. Ungarn, ind Banat. ‚Oesterreich und Salzburg. Steiermark. Kärnthen. Krain und Küstenland. Tirol. Lombardo-Venetien ? Dalmatien ? (Lesina nach Strobel). Kroatien und lu | 176 b) Conulus Mog. Tand., 13. H. fulva Drap. .In Wäldern unter Laub und Holewerk; beiönders: an sum- pfigen Stellen : ' öhmen. Mähren und Schlesien. - Galizien und Bukovina.. Siebenbürgen. | Ungarn und Banat. _ Oesterreich und Salzburg. Steiermark. Kärnthen. Krain und Küstenland. Tirol. Lombardo-Venetien. c) Zonitoides Lehm, DE 14. H. lucida Drap. Syn. H. nitida Müll. In Sümpfen und Gräben, auf der feuchten Erde unter abgefallenem Laub, Holzwerk und Rohr: i ohmen. Mähren und Schlesien. . Galizien und Bukovina. Siebenbürgen. Ungarn und Banat. Oesterreich und Salzburg. Steiermark. Kärnthen.. - Krain und Be Tirol und. Vorarlberg. Lombardo-Venetien. Dalmatien (Kerkathal). Kroatien und Slavonien. d) Menke za 15. H. Olivetorum Herm. (nec Charp. 5) Syn. Helix Leopoldiana Charp. Unter Holzwerk und Steinen der Hügelregion : Lombardo-Venetien (bei Verona, an den Euganeeischen Hügeln beı Padua). # Dr. L. Pfeiffers’s, Malakozoolog. Blätter, IX. Bd. (1862), S. I11. **) H. olivetorum Charp. — incerta Dr. ist die im südlichen Frank- reich vorkommende, von unserer verschiedene Art. 177 IX. Zonites Monff. 1. Z. verticillus Fer. Unter abgefallenem Laub und Steinen im Vorgebirge bis ins Gebirge: eng und Salzburg. Steiermark. Kärnthen. diem Krain.* Lombardo-Venetien (Udine we, Gremona in Friaul). 2. Z. albanicus Zgl. Unter Steinen im Kalkgebirg e: Dalmatien (Narentathal, Cattaro, Budua, Ragusa, Fort Diaesily 3. Z. croaticus Partsch. Unter Steinen im Kalkgebirge : Krain (kleinere F or, 2. carniolicus F. Schmidt). Kroatien. Dalmatien (Velebit). 4. Z. gemonensis Fer. Unter Steinen, auf alten en Tirol (bei Borgo in Südtirol). Lombardo-Venetien (in Friaul: Gemona, Recoaro; bei Verona) A compressus Zgl. _ In Gebirgswaldungen unter faulem HolzWeik und Steinen: Krain (Tschernembel) und Küstenland ( (Fiume, nn. ‚Dalmatien (Velebit-Gebirge, Slivnizza). 6. Z. acies Partsch. Unter Steinen und in Felsritzen : Dalmatien (Ragusa, Lesina, Brazza, Macarsca, Spalato, Sebe- nico, Verlica). Anmerkung. leueochr oa candidissima Dr., welche nach Schröckinger in Dalmatien leben soll, wurde dort in neuester Zeit von Nie- mandem gesammelt und ssheint, wie auf der italienischen, so auch auf der türkischen Halbinsel entweder ganz zu en oder doch nur höchst pe vorzukommen. *) Die Angabe, dass Z. verticillis bei Spalato in Dalmatien vorkomme (Verh. des zool.-bot. Vereins in Wien, Vi. Bd. (1856), S: 446 Abh ), be- ruht wohl auf einem Versehen. Auch ich ‘erhielt die Art von Professor Lanza in Spalato, aber mit der Fundortsbezeichnung ‚‚Carniolia“. 178 dd. Helicacea. X. Helix L. a) Patula Beck. 1. H. Hauffeni F. Schmidt) In den Höhlen des Kalkgebirges unter Steinen‘: Krain (in den Höhlen von Duplice in Unterkrain, Höhle Je- lince bei St.-Katharina, Mal-Bukuje bei Dobova, Höhlen von Obergurk, Podpak' und am BR f 2. H. rupestris Dr. An den Felsenwänden der Kalk hi Mähren und Schlesien? DR Siebenbürgen (an. vielen Orten). Ungarn und Banat. Oesterreich und Salzburg. s Steiermark. — Kärnthen. — Krain und. Küstenland. Tirol. Lombardo-V enetien (Monte-Baldo, Velo). Dalmatien. | Kroatien. 3. H. pygmaea. Dr. Unter abgefallenem Laub in Bergwäldern: Böhmen. — Mähren und Schlesien. _ Galizien und Bukovina. Siebenbürgen. Ungarn und Banat. Oesterreich und Salzburg. Steiermark. — Kärnthen. — Krain und Knstenland: Tirol. Lombardo-V enetien. Kroatien und. Slavonien. 4. H. ruderata Stud. Unter Baumrinde und in alten Stöcken (des Taebiind Nadelholzes) vom Vorgebirge bis ins Hochgebirge : Böhmen. — Mähren und Schlesien. Galizien und Bukovina. | Siebenbürgen. ‚ Ungarn und Banat. Oesterreich und Salzburg alten Steiermark. — Kärnthen (sehr selten). Tirol (häufi fs und. weit verbreitet). Lombardo-Venetien (Oadorino und Monte spina bei pellus nach Betta). E Verhandlungen des zoolog.-bot. Vereins in Wien, V. Band, 1855. Abhandl. S. 1. Die Ayaloinatzsalıe Stellung ist noch nicht genau bekannt. 179 5. H. rotundata Mill. ; Unter Steinen und zwischen altem Gemäuer in der Ebene : Böhmen. r: Mähren nnd Schlesien. Galizien und Bukovina. Siebenbürgen (sehr selten, einziger Fundort in Hermannstadt an einer alten Mauer). Ungarn. ‘ Oesterreich und Salzburg (häufig). Steiermark. _ Kärnthen (nicht häufig). Tirol. Lombardo-Venetien (an einigen Orten häüfig). Kroatien und Slavonien ? e 6. H. solaria Menke. Unter abgefallenem Laube in Wäldern, unter loser Rinde alter Bäume, in alten Stöcken von der Hügelregion bis ins Vorgebirge : %ı Mähren und Schlesien. Galizien und Bukovina ? Siebenbürgen. Ä Ungarn. Oesterreich und Salzburg (selten). Steiermark. % Kärnthen (ziemlich häufig). Krain und Küstenland*). | 5 Dalmatien (Zara nach Frauenfeld). b) Gonost oma Held. 7. H. lenticula Fer. Unter Steinen: Dalmatien (Insel Lesina). ir 8. H. corcyrensis Partsch. Unter abgefallenem Laub und Steinen im Vorgebirge : Dalmatien (Cattaro, Narenta, Ragusa, Insel Incoronata und Lesina (hier von ansehnlicher Grösse); auch häufig ange- ‚schwemmt **). a *) Scheint hier die beiden vorigen Arten zu vertreten und ist ziem- lich verbreitet, während sie schon in Tirol ganz fehlt, 19d **) Im Banat und südwestlichen Theile Siebenbürgens dürfte diese Art auch noch aufgefunden werden können, da sie in den benachbarten Grenzdistrikten der Walachei nicht selten ist. 180 9. H. angigyra I Unter abgefällenem Laub und Steinen im Vorgebirge: Tirol (im südlichen Theile). Kö Lombardo-V enetien. Dalmatien (Oattaro). 10. H. obvoluta Müll. Unter abgefallenem Laube und Steinen in Wäldern des Vorgebirges: | Böhmen. Mähren und Schlesien. Ungarn. Oesterreich. Steiermark. Kärnthen. Krain und Küstenland. Tirol. Hi Lombardo- Venetien. Dalmatien (selten). c) Yes dopnie Ep 11. H. holoserica Stud. Unter abgefallenem Laub. und Steinen, dann ın. BR NG. Holze in Bergwäldern bis ins Gebirge : | Böhmen. Mähren und Schlesien (im Gesenke und im südlichen Mähren). Galizien? (höchstens im westlichen Theile)... Ungarn. Oesterreich und Salzburg. Steiermark. Kärnthen (selten). Kraın (selten). Tirol (häufig). 12. H. diodonta Milf. - Unter Laub und Steinen im Kalkgebir; e; Banat (bei den Herculesbädern nächst Mehadia* in: 13. H. triaria Frw. Unter abgefallenem Laub m Steinen im Vor gebirge, besonders auf Kalkbergen : Siebenbürgen (im südwestlichen Theile weit verbreitet). Banat (bei den Herculesbädern). %) Könnte auch noch im südwestlichen Theile von Siebenbürgen auf« gefunden werden. 181 14. H. personatz Lam. In Gebirgswäldern unter abgefallenem Laub, Holzwerk und Steinen, besonders gern in ganz morschen Stöcken; steigt im Gebirge bis an die Grenze des hochstämmigen Nadelholzes : Böhmen. — Mähren und Schlesien. Galizien und Bukovina. Siebenbürgen. Ungarn und Banat. . Oesterreich und Salzburg. Steiermark. — Kärnthen. — Krain und Küstenland. Tirol. Lombardo-Venetien. — Dalmatien (Velebit-Gebirge). Kroatien und Slavonien. d) Acanthinula Beck, 15. H. aculeata Müll. Unter abgefallenem Laube und Holzwerk in Bergwäldern auf- der Erde, meist ganz mit Schmutz bedeckt: | Siebenbürgen. — und Banat. Oesterreich (sehr selten). | Steiermark. — Kärnthen. — Krain. Tirol. : Lombardo-Venetien. — Dalmatien. Kroatien und Slavonien. 16. H. ciliata Venetz. Auf Felsen und Mauern, unter Moos und abgefallenem Laub, ‚dann unter morschen Baumrinden und Steinen im Vorgebirge:: Tirol (im südlichen Theile). Lombardo-V enetien. (Vielleicht auch im westlichen Theile Kärnthens). | e) Vallonia Risso. | ua 17. H. pulcheila Müll. ) Unter abgefallenem Laub, Moos und Steinen, dann unter Erdschollen und in faulen Wurzeln bis 1 Fuss tief unter der Erde: “Böhmen. — Mähren. und Schlesien. ‘ Galizien und Bukovina. Siebenbürgen. — Ungarn und Banat. Oesterreich und Salzburg. Kärnthen. — Krain und Küstenland. Tirol. Lombardo-Venetien. — Dalmatien. Kroatien und Slavonien. var. costata Müll. Wie die Stammform und meist mit ihr in Gesellschaft. Nr. 10. 1863. ” BET. “ 182 f) Petasıa En Tand. 18. H. bidens Chemn. Schlesien ? Galizien und a Siebenbürgen. Ungarn. Oesterreich (sehr selten). Krain (bei Laibach selten). ” var. major (H. Aula Friv.)} Bukovina. Siebenbürgen. Ungarn. g) Fruticola .—z 19. H. fruticum Müll. Auf Pflanzen im Gebüsche bis ins Vorgebirge; besonders häufig auf einigen Auen an Flussufern mit Weidengebüsch- Böhmen. — Mähren und Schlesien. Galizien und, Bukovina. Siebenbürgen. Ungarn und Banat (sehr gross). Oesterreich und Salzburg. Steiermark. — Kärnthen. — Krain und Küstenland. Tirol. Lombardo-Venetien. Kroatien und Slavonien. 20. HR. strigella Dr. Unter abgefallenem Laub. und Gesträuch von der Ebene bis ins Vorgebirge *): Böhmen. Mähren und Schlesien. Galizien und Bukovina. Siebenbürgen. Ungarn und Banat. Oesterreich und Salzburg. Steiermark. — Kärnthen. — Krain und Küstenland. Tirol. Lombardo- Venetien. Kroatien und Slavonien. *) In Siebenbürgen in einigen Theilen des Landes, besonders im Südosten, sehr gross; beim Bodzauer Passe auch im ausgewachsenen Zu- stande mit abstehenden Borsten bekleidet. 183 21. H. villosa Dr. Auf Pflanzen, an Zäunen und Gesträuch im Vorgebirge bis zu 5000° Höhe”): Tirol (im nördlichen Theile nicht sehr verbreitet). 22. H. umbrosa Parisch. In Gärten, Auen und Gebüschen auf und unter Pflanzen, Moos und Holzwerk:: Siebenbürgen (an einer einzigen Stelle). Ungarn. Oesterreich und Salzburg. Steiermark. — Kärnthen. — Krain (selten). Tirol. Kroatien ? 23. H. rufescens Peun. Syn. H. cireinata Stud. In Auen und Vorgebirgsthälern unter abgefallenem Laub und Holzwerk: Oesterreich. — Salzburg ? Krain. _ Tirol? (Das Vorkommen dieser Art im Salzburgischen und im nördlichen Tirol ist mehr als wahrscheinlich, da sie auch in Baiern sich findet). 24. H. depilata Pfr.“*) Unter Steinen : Oesterreich (auf dem Schneeberge nach Parreyss und Zelebor) 25. H. hispida L. Im Grase, unter Moos und abgefallenem Laub, an Gräben der Ebene, Berg- und Hügelregion : Böhmen. — Mähren und Schlesien. Galizien und Bukovina. Siebenbürgen (sehr selten). Ungam. e Oesterreich und Salzburg. Steiermark. — Kärnthen. — Krain und Küstenland ? Tirol. — Lombardo-Venetien (Verona). Kroatien und Slavonien ? *) Die H. villosula Kok., welche von einigen als eine kleinere Va- rietät dieser Art erklärt wird (Gredler), dürfte eher auf H. hispida L. zu beziehen sein, zumal die H. hispida der Kärnthner (siehe v. Gallenstein’s Verzeichniss) naeh Exemplaren von Original-Fundorten in meiner Samm- lung offenbar zu H. rubiginosa Zgl. gehört. ; **) Die H. glabella Dr., zu welcher Parreyss unsere Art als Va- rietät stellt, hat mit dieser nichts gemein. 184 26. H. sericea Dr. Unter Gebüsch und Hecken, am Fusse eo Mauern : Böhmen ? — Mähren und Schlesien Oesterreich und u Steiermark. — Kärnthen. — Krain. Tirol. Lombardo-Venetien 2 Kroatien ? 27. H. filicina F. Schmidt. Unter Farnkräutern : Krain (im Schischkaer Walde bei a 28. H. plebeja Dr. ‘. Syn. H. lurida Pfr. (Zgl.) ‘Im Gebüsche unter . Laube in der Berg- und Voralpenregion : Kärnthen (selten). Krain (Kastellberg bei Laibach)) Lombardo-Venetien (am Monte Baldo und Monte Pastello bei Verona, Primolano und Recoaro bei Vicenza, Treviso und "Bosco-Montello bei Treviso). var. separanda gl. Auf Voralpen : Kärnthen (sehr selten). — Korain. 29, H. Bielzi A. Schmidt. Unter abgefallenem Laub und Holzwerk im Gesträuche der Berg- und Vorgebirgsregion : Galizien (bei Lemberg): Siebenbürgen (im nördlichen und mittlern Theile des Landes). 30. H. Cobresiana Alten. Syn. H. unidentata Dr., monodon Fer. Unter abgefallenem en und, ige der Hügel- und Vor- gebirgsregion : Mähren und Schlesien (im Gesenke). Ungarn (in den Karpathen, bei Schemnitz). Oesterreich und Salzburg. Steiermark..— Kärnthen. — Krain. Tirol. Kroatien ? var. edentula Dr. Oesterreich. Kärnthen. — Krain. Tirol. 185 31. H. leucozona Zgl. Unter Steinen auf Vorgebirgen der Kalkalpen bis ins Hochgebirge; aber auch auf grasigen Abhängen und in Gebüschen: Ungarn (bei Uarlovitz in Sirmien). Kärnthen. — Krain. Tirol. Lombardo- Venetien (bei Verona, bei Rocca d’ Anfo und Ba- golnio, am Monte-Baldo, Bassano und Recoaro in der Pro- vinz Vicenza, Venzone in Friaul). var. minor (ovirensis Rossm.) Kärnthen (auf der Spitze des on Krain (Mokritz-Alpe und in den Wocheiner-Alpen). Lombardo-Venetien (am Monte-Baldo, Recoaro). var. rutilans Zgl. Krain (in der Krumholzregion auf der Velka planina, auch auf dem Krimbers). var. perforata baelbpia Jans) Kärnthen. — Krain. Lombardo-Venetien. 32. H. rubiginosa Zgl. ‚Syn. H. badiella Zgl. (olim). An Gräben und Sümpfen auf dem feuchten. Boden und “unter abgefallenem Laube: | Böhmen (Karlsbad). — Mähren und Schlesien ? -Gralizien. Siebenbürgen (sehr er Ungarn. Oesterreich. Steiermark (bei Gratz). Kärnthen (bei Klagenfurt). Krain. { Tirol (Meran). Lombardo-V enetien. 383. H. lanuginosa Boissy ?*) Unter Steinen: Dalmatien (Oattaro, Sabioncello, Castel- Thstih) var. capocestiana Vid. (ne Zgl. var.). Dalmatien (Gravosa, Copocesto). *) Die Identität unserer dalmatinischen Schnecke mit der afrika- nischen H. lanuginosa Boissy und der sicilianischen H. consona Zgl. wird noch genauer zu untersuchen sein. 186 34. H. fusea Montag. Im Gesträuche des Vorgebirges bis ins Höchgebiret unter abgefallenem Laub und Steinen : Siebenbürgen (vorzüglich im Srlichen und östlichen Theile des Landes). 35. H. cinctella Dr. Am Boden und an feuchten Mauern unter len Laube; .. Krain (im Wippacher Thale). Tirol (im südlichen Theile). Lombardo-Venetien (Bassano, Euganeeische Hügel hei Este). Dalmatien (Kreis Zara). var rufofasciata Dalmatien (Nona). 36. H. vicina Rossm. : Syn. H. tecta Rossm., carpathica Friv. - Unter abgefallenem Laube, im Gresträuche und. in ı Wal- dungen der Vorgebirge bis ins Gebirge: Mähren und Schlesien. Galizien und Bukovina. Siebenbürgen (weit verbreitet und in der Grösse varirend). Ungarn. 37. H. incarnata Müll. Unter abgefallenem Laub und Holzwerk auf Bergen und im Gesträuche des Vorgebirges : Böhmen. Mähren und Schlesien. Galizien (und Bukovina ?) Siebenbürgen. Ungarn und Banat. Oesterreich und. Salzburg. Steiermark. Kärnthen. Krain und Küstenland. Tirol. Lombardo- Yan Dalmatien (Velebit-Gebirge). Kroatien und Slavonien. (Fortsetzung folgt.) BR" 3, FTOROUEN BE 7 187 Meteorologische Beobachtungen zu Hermannsladt im Monat September 1865. (fünftägige Mittel.) 15 9,640 13.229 9.76° | 10.8730 | 6—10 6.46 18.26 10.04 11.587 | 11—15 - 7.12 13.66 8.90 9.893 16—20 9.28 9.43 6.64 7.117 21—25 3.00 9.84 6.10 6.980 26—30 2.48 13.34 6.68 . 7.900 Mittel 404 12.958 8.020 8.992 Maximum : 19.90° (am 11. um 2h N.) Minimum : 1.200 (am 2T. um 6h M.) Luftdruck in par. Linien auf 0° redueirt Tage 19lr 6h m. Oh N. | (0h A, Mittel 1-5 | 392Al“ | 399.07 | 393.19 | 329,739% 610 | ass | 32131 | 3231 | 324.433 1-15 | 322.79 | 322.63 | 322.81. | 322.743 1620 | 2251 | 3927 | 32275 | 322.667 4135 | 32373 | 3239 | 32243 | 324.037 96-30 |. 32549 | 325.61 | 324.99 | 325.163 Mittel 323.602 323.994 | ‚323.737 ı 323.631 Maximum : 327.85 (am 27. um 6h M.) Minimum : 319.97“ (am 2. um 6h’M.) Feuchtigkeit in Prozenten 6h m. |2b N. |t0h.A. 0.82 |0.68. |0.80 | 0.767 0.90 |0.45 10.84 0.730 0.83 Dunstdruck in par. Linien | 6h M. 051 9.8 ee 3,0013. 10 6—10) 3.18 | 4.08 | 4.00 .13.753 2h N. | 10h A. Mittel Mittel 15! 3.10 | 2.87 | 3.03 13.000 0.45 10.70. |0.660 1620| 2.77 | 274 | 3.12 12.877 |o.87 lo.so \0.87 |0.xs0 21—25| 2.81 | 2.99 | 2.92 [2.907 |0.90 |0.64 |0.85 |0.797 26-301 2.38 | 3.61 | 3.11 13.033 - 0.58 0.86 [0.797 0.877 \0.567 |o.820 | 0.755 ı Mittel | 3.008 3.410 | 3.322 13.247 188 Nieder- | Vorherrschende schlag Ansicht des Himmels Windesrichtue® Tage in par. L.||— — Ba (Summe)|6h M. |2h N. [ton a.|mictei]| 6h m. |on m. |t0n. 1— 5| 10.46“ || 4.8 | 6.6 30 | 5.47 || SW-N | W-N | waw-n 6—10| 0.00 0.0 | 0.5 | 0.0 | 0.17|| 0SO | 0S0- | 0SO 11—15| 1.92 || 2.2 | 42 | 5.4 | 3.93 || wawn | WSW- I wsw-n 16—20| 6.04 | 7.2 | 84 | 94 | 833| uw | NW! NW 21—25 2.97 1.4 83 5.0 6.90 NNO-0SO | N-NNO | N-NNO 25—30| 0.00 30 11.4 | 0.4 | 1.60 || N-SO |N-SO |N-SO Mittel | 21.39’ || 4.10 | 4.90 | 4.20. 4.40 || N-SO |N-SO a Besondere Anmerkungen: Anzahl und Richtung der beobachteten Winde: N. 21; NO. 4; 0.25; SO.6; S.2; SW. 1; W.13; NW. 18. . | Athmosphärischer Niederschlag: am :1., 2., 4., 12., 14., 16., 17., 18., 20., 22., 23., 24., 25.; darunter 4 (am 4.,22., 23., 24.) nicht messbar. — Grösste innerhalb 24 Stunden herabge- fallene Niederschlagsmenge : 7.05“ (am 2.). Gewitter: am 2. aus W & Nebel (in der Tiefe): am 26., 30. Reif: am 14. | Am 16. auf den nahen Gebirgen Schneefall, welcher die- selben bis auf 4000’ herab mit dichtem Schnee bedeckte. Das Monatsmittel der Temperatur war um 2.567°, nie- driger, das Monatsmittel des Luftdruckes um 1.575“ höher als das entsprechende Mittel der vorausgegangenen 14 Jahre. In Hinsicht der Temperatur gab esin den letztverflossenen 15 Jahren keinen September, der eine kleinere Mittelwärme, in Hinsicht des Luftdruckes keinen, der einen höhern mittleren Luftdruck brachte, als der diessjährige September. Auch kamen in dem- selben schnelle Temperaturübergänge von bedeutender Amplitüde nicht selten vor, indem an zehn Magen (am 6... 7,;.8, 95 05 11., 27., 28., 29., 30.) die Differenz zwischen der Morgen- und Mittagstemperatur über 10°, an zweien (nämlich am 8. und 9.) sogar über 13° betrug. ve Redaktion : Der Vereinsausschuss. Buchdruckerei der von Closius’schen Erbin. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu bauurhreül HERMANNSTADT. | XVi November 1865. N. 11, Inhalt : Vereinsnachrichten. — Fr. Herbich: Geologische Ausflüge auf den Butschetsch — E. A. Bielz: Systematisches Verzeichniss der Land- und Süsswasser-Mollusken des österreichischen Kaiser- staates. (Fortsetzung). — L. Reissenberger: Meteorologische _ Beobachtungen zu Hermannstadt im Monate October 1865. Vereinsnachrichten ‘für den Monat November 1865. ‘Von unserm Ehrenmitgliede, dem Herrn Superintendenten der ev. Landeskirche A. B., Dr. G. P. Binder, wurde dem Vereine ein Geschenk von 20 fl. zu den Vereinszwecken gewidmet, wo- für der verbindlichste Dank abgestattet wird *). Ueber das Ansuchen um Bewilligung eines unverzinslichen Darlehens von 2500 fl. aus der sächsischen Nationalkassa hat die wohllöbliche sächsische Nations-Universität dem Vereine unterm 14. d.M., U. Z. 639, folgenden höchst erfreulichen Be- scheid zukommen lassen : | | „Die sächsische Nations-Universität hat über die Gesuche des löblichen Vereins vom 8. Mai 1863, Nr. 2 und vom 6. Oc- tober 1865, Nr. 128, um Bewilligung eines zum Ankauf der vaterländischen Sammlungen des seligen Pfarrers von Hammers- dorf und k. Rathes, J.M. Ackner, benöthigten unverzinslichen Darlehens von 2500 fl. 6. W. aus der sächsischen Nationalkassa ‚auf längere Zeit, in der heutigen Sitzung das unverzinsliche Darlehens-Capital mit Zweitausendfünfhundert Gulden in ö. W. auf zwanzig Jahre, vom Jahre 1866 angefangen, zu dem Ankauf der obbezeichneten Sammlungen gegen Verpfändung dieser und aller übrigen dem löblichen Vereine eigenthümlich gehörigen und gegen Elementarschaden versi- cherten Sammlungen einhellig bewilligt. Man beehrt sich, den löblichen Verein hievon mit der Auf- forderung in Kenntniss zu setzen, sich wegen Ausstellung der Schuldverschreibungs-Urkunde und Intabulirung der angebo- tenen Eiypothek mit der h. o. Kanzlei-Direktion in das erfor- ” *) Aus Versehen der Redaction in der August-Nummer ausgeblieben. 190 derliche Einvernehmen zu setzen; wonach auf Grund der be- zeichneten Urkunden die Anweisung zur Erfolglassung des ob- bezifferten unverzinslichen Darlehens-Oapitals an das sächsische Nationalkassenamt ausgefertigt werden wird.“ > Aral a . © »Es wurde hiefür auch bereits. der Dank des Vereins der löblichen Nations-Universität schriftlich abgestattet und das diesfällige Danksagungsschreiben dem Hrn. Nationsgrafen durch eine Deputation aus dem Ausschuss& überreicht, zugleich auch angezeigt, dass die Veremsmitglieder E. A. Bielz, V. Sill und ©. v. Hannenheim mit der Anfertigung und Verein- barung der Schuld- und Scheranlidee ehe ‚beauftragt worden seien. | | ” ß in Der gefertigte Vereinssekretär erstattete die Anzeige, dass das neue Vereinslokale bereits vollständig hergestellt sei und ersuchte den Ausschuss aus seiner Mitte eine Commission zu bestimmen, welche die Besichtigung vornehmen und über die Zulässigkeit der Uebersiedelung ‚ihr Gutachten abgeben möge. Die geologische Gesellschaft für Ungarn zu Pest ersucht um den Tauschverkehr mit den beiderseitigen Vereinsschriften und schickt. die beiden ersten Jahrgänge der dortigen Publikationen. | ' Das Ausschussmitglied, Herr J. L. Neugeboren erstat- tete folgenden Bericht über die Fortsetzung des Hörnes’schen Werkes von den Tertiär-Versteinerungen des Wiener-Beckens; ‚Ich hatte seiner Zeit und zuletzt im Monat October 1856 über die Lieferungen zum ersten Bande der „fossillen Mollusken “des Tertiär-Beckens von Wien“ bearbeitet von Dr. Moritz. Hörnes in den Wochenversammlungen dieses Vereines Er- wähnung gethan ‚und dabei stets hervorgehoben, in welchem Masse bei den einzelnen Lieferungen Siebenbürgen als Fund- stätte von beschriebenen Wiener-Arten vertreten erscheine. Nach Beendigung des ersten Bandes des erwähnten Werkes trat eine längere Pause ein, bis endlich als Fortsetzung, ein Doppelheft erschien, welches die Reihe der Bivalven eröffnete. Da nur für sehr wenige Arten dieses Doppelheftes siebenbür- gische Fundorte namhaft gemacht erscheinen, glaubte ich eine Besprechung desselben bis zum Erscheinen der dritten Lieferung verschieben zu können, ip welchem voraussichtlich siebenbür- gische Fundorte häufiger vorkommen dürften. Als mir das im . 1861 erschienene zweite Doppelheft mit Bivalven zukam, war ich anderweitig zu sehr in Anspruch genommen, als dass ich sogleich an eine Besprechung dieser höchst interessanten und mit grossem Aufwande von Fleiss und Gelehrsammkeit ausge- führten Arbeit gehen konnte; meine bald darauf erfolgte Ent- 191 fernung von Hermannstadt trieb mich noch dazu in andre Bahnen und so unterblieb, was ich nur ungerne unterliess. Das vor Kurzem erschienene dritte Doppelheft zum zweiten Bande des ganzen Werkes ermahnt mich jedoch nun vernehmlich und ernstlich die Fortsetzung einer Arbeit zu besprechen, die abge- sehen von ihrer hohen klassischen Bedeutung für das Gebiet der Paläontologie überhaupt, für uns insbesondere das grösste In- ‚tresse gewinnt durch die. grosse Aehnlichkeit einiger unserer Ablagerungen mit Tertiärschichten im Wiener-Becken und durch die Namhaftmachung vieler von den aufgeführten Arten zugleich als Vorkommnisse in den Tertiär-Straten unsers Landes. Mit derselben tiefeingehenden Umsicht, mit denselben erschöpfenden Litteratur-Angaben, die uns auf jeder Seite des ersten Bandes jener höchst verdienstlichen Arbeit begesnen, hat Herr Dr. M.-Hörnes in den vorliegenden drei Doppel- heften bereits einen grossen Theil der Vorkommnisse des Wiener Tertiär-Beckens aus der Abtheilung der Bivalven bearbeitet und seiner Arbeit bis jetzt bereits nicht weniger als 44 Folio- Blätter mit Abbildungen beigegeben. Die in diesen drei Doppel- heften bearbeiteten Genera sind folgende: Im ersten Doppelhefte Clavagella mit einer Art, Gastro- chaena mit zwei Arten, Teredo mit einer Art, Xylophaga mit einer Art, Solen mit zwei Arten, Ensis mit einer Art, Polia mit einer Art, Psammosolen mit zwei Arten, Saxicava mit drei Arten, Panopaea mit einer Art, Tugonia mit einer Art, Corbula mit vier Arten, Basterotia mit einer Art, Neaera mit einer Art, Pleurodesma mit einer Art, Pandora ‚mit einer Art, Thraeia mit zwei Arten, Pholadomya mit zwei Arten, l,utraria mit vier Arten, Macira mit fünf Arten, Cardilia mit einer Art, Mesodesma mit einer Art, Brvilia mit zwei Arten, Syndosmya mit einer Art, Fragilia mit einer Art, Tellina mit zehn Arten, Psammobia mit zwei Arten, Donax mit zwei Arten, Peiricola mit einer Art, Venerupis mit drei Arten, Tapes mit drei Arten; in dem zweiten Doppelheft Venus mit siebenzehn Arten, Dosinia mit vier Arten, Grateloupia mit einer Art, Cytherea mit vier Arten, Circe mit zwei Arten, Pisidium mit einer Art, Isocardia mit zwei Arten, Pecchiolia mit einer Aıt, Cypricardia mit einer Art, Cardium mit dreissig Arten, Chama mit drei Arten; in dem dritten Doppelhefte Diplodonta mit zwei Arten, Lucina mit neunzehn Arten, Lepton mit zwei Arten, -Erycina mit fünf Arten, Solenomya mit einer Art, Crassatella mit drei Arten, Cardita mit vierzehn Arten, Astarte mit einer Art, Unio mit neun Arten, Nucula mit zwei Arten, Nucinella mit einer Art, Leda mit sieben Arten, Limopsis mit einer Art, Pectunculus mit drei Arten, Arca mit fünfzehn Arten. 192 Wie es schon in dem ersten Bande der Fall war, ist unsers Kronlandes und namentlich der Oertlichkeit Lapugy bei Angabe der Fundorte ausserhalb des Tertiär-Beckens von Wien von dem gelehrten Herrn Verfasser auch in diesen drei Doppelheften in der erfreulichsten, anerkennenswürdigsten und dankenswer- thesten Weise Erwähnung geschehen. Dabei stützen sich die Erwähnungen ‘der Oertlichkeiten Lapugy, Bujtur, Korod und Szakadat nicht auf Literatur-Angaben, sondern, was ungleich wichtiger ist, auf im k. k. Hof-Mineralien-Cabinete vorliegende Stücke von den genannten Orten. | Als zugleich bei Lapugy vorkommend, werden angeführt: Gastrochaena intermedia Hörnes; Saxicava arctica Linne; Oor- bula'gibba Olivi, ©. carınata Dujardin; Venus Dujardıni Hörnes, V. Aglaurae Brongn., V. clathrata Duj., V. praecursor Mayer, V. cincta Eichw., V. fasciculata Reuss, V. multilamella Lam., V. plicata. Gmel., V. Basteroti Desh., V. marginata Hörnes, V. ovata Pennant; Dosinia orbicularis Agassiz; Uytherea Pedemon- tana Agass.; Circe eximia Hörnes, C. minima Montagu; Oypri- cardıa Transsilvanica Hörnes; Cardıum multicostatum Broccht, C. Turonicum Mayer, CO. hirsutum Bronn, ÜÖ. papillosum Poli; Chama gryphoides Linne, Ch: gryphina Lam., Ch. austriaca Hörn.; Lucina leonina Bast., L. globulosa Desh., L. Sismondae Desh., L. incrassata Dubois, L. columbella Lam., L. ornata Agassiz, L. spirifera Montag., L. dentata Bast., L. Agassızi Micht., L. re- tıculata Poli, L. exigua Eichw., L. sinuosa Donovan,; Urassatella Moravica Hörnes; Uardita crassicosta Lam., ©. rudista Lam., C. Partschi @oldf., C. trapezia Brug., C. Transsilvanica Hörnes, Ü. calyculata Linne, C. elongata Bronn, : C. hippopea Basterot, Ö. scalaris Sowerby; Nucula Mayeri Hörnes, N. nucleus Linne; Nucinella ovalis Wood; Leda fragilis Chemnitz, L. nitida Broccht; Limopsis anomala Eichw.; Pectunculus pilosus ZLinne, P. obtu- satus Partsch; Arca umbonata Lam., A. Noae Linne, A. bar- bata Linne, A. Turonica Duüj., A. diluviı Lam., A. lactea Linne, A. papillifera Hörnes, A. clathrata Defr., A. pısum Partsch. _ Die Oertlichkeit Bujtur finden wir erwähnt bei Venus Dujardini Hörnes, V. plicata G@mel., V. Basteroti Desh. V. mar- ginata Hörnes, V. ovata Pennant; Circe minima Montag.; Cardium discrepans Bast., ©. multicostatum Broechi, C. hians Brocchi, C. papillosum Pol; Diplodonta trigona Bronn.; Lucina colum- bella Lam., L. ornata Agass. L. spinifera Montag., L: dentata Bast. L. exigua Eichw.; Cardita Jouanetti Bast., ©. Partschi @old/., Ü. trapezia Brug.; Astarte triangularis Montag.; Nucula nu- cleus ZLinne; Leda fragilis Chemnitz; Limopsis anomala Pichw.; Pectunculus pilosus Zin., P. obtusatus Partsch; Arca barbata Lin., A. Turonica Dujardin, A. diluvu Dam., A. lactea Linne, A. ela- thrata Defr. 193 Die Oertlichkeit Korod wird genannt bei Corbula carı- nata Duj.; Tellina strigosa G@mel.; Tapes vetula Bast.; Venus umbonaria Lam., V.Haidingeri Hörnes; Uytherea erycina Linne; Cardium Kübecki Hauer; Lucina ornata Agass.; Leda pella Linne; Pectunculus Fichteli Desh. Die Angabe der Oertlichkeit Szakadat begegnet uns bei Tapes gregaria Partsch. on den bis jetzt beschriebenen 215 fossilen Bivalven- Arten des Tertiär-Beckens von Wien kennt Herr Dr. Hörnes 82 Arten aus Siebenbürgen und dieselben kommen zum grössten Theile bei Lapugy vor. Dieser Ort hat nämlich nicht weniger als 66 derselben bis jetzt zu Tage treten lassen. Die von Herrn Hörnes erwähnten Arten aus Bujtur fallen zum grössten Theile mit Lapugyer Arten zusammen; Korod bietet nur einige Ana- logien mit Lapugy urd Bujtur, was uns übrigens nicht auffallen darf, da es ganz der Gegend. von Horn im Wiener-Becken ent- spricht und dieselbe bekanntlich ihren eigenen paläontologischen haracter hat; Szakadat steht mit seiner Tapes gregaria, als characteristisch für die Cerithien-Schichten vereinzelt da. Dass bei den Arten von Ulavagella, Gastrochaena, Teredo, Xylophaga, Solen, Ensis, Polia, Psammosolen, Saxicava, Pano- paea und Tugonia als auswärtiger Fundort, Lapugy gar so selten erwähnt wird, hat seinen Grund darin, dass diese Genera im Neogen überhaupt nicht artenreich sind und die aufgeführten Arten derselben im Wiener-Becken selbst theils zu den Selten- heiten gehören, theils zumeist in den zum Laithakalk gehö- rigen Schichten vorkommen, der wohl bei Pank ansteht aber bei Lapugy noch nicht aufgefunden worden ist. Die k. ungarische Akademie der Wissenschaf- ten in Pest ladet zu der am 11. December 1. J. stattfindenden feierlichen Eröffnung des neuen Akademie-Palastes ein, und es beschliesst der Verein sich bei dieser Gelegenheit durch das ordentliche Mitglied,. den Herrn Professor Dr. J. Bernäth in Ofen vertreten zu lassen. | Durch die gefällige Vermittelung des Herrn A. Sennoner in Wien wurde der Schriftentausch mit der Redaction der bo- tanischen Zeitung „Flora“ mn Regensburg und dem Verein für Landeskunde in Wien eingeleitet. E. A. Bielz. ae 194 Geologische Ausflüge auf den Butschetsch N ‚von Y Br FRANZ HERBICH, Bergverwalter. . Zu Anfange des Monates August d. J. unternahm ich in Gesellschaft der Herrn M. & C.- Fuss, L. Reissenberger und J. Meschendörfer. meine erste Exkursion auf den Brıtschetsch. | el:a Rn | Am frühen Morgen des 5. August brachen wir von Törz- burg auf und schlugen unseren Weg nach dem. Thale ‚Valie Simon ein, drohende Wolken, welche von Südwest mit beschleu- nigter Bewegung heranzogen, boten , unserm Vorhaben keines- wegs die erfreulichste Aussicht, und kaum hatten wir das Thal Valie Simon erreicht, so sahen wir uns veranlasst die nöthigen Vorkehrungen. gegen den beginnenden Regen zu treffen, und war dieses Uebel, in Erwartung etwas Besseren noch hinzu- nehmen, so mussten wir nun die Wahrheit des Sprichwortes „ein Uebel kommt nicht alleine* empfinden, denn plötzlich wıe von der. Tarantel gestochen, jagte eines unserer Packpferde im sausenden Galopp dahin (eine an den hiesigen Pferden gewiss seltene Erscheinung) "und. entledigte sich seiner Bürde auf eine so unzarte Art, dass die Behältnisse unsers W einproviants dadurch in Trümmer gingen. Die unfreiwillige Entsagung dieses Bele- bungsmittels verursachte um so unangenehmere Eindrücke als die bevorstehende Partie, so manche Herzensstärkung zu erfor- dern schien. | hi | | 'Im Valie Simon beobachtete ich an beiden Thalgehängen srobkörnige Gonglomerate, zu welchen grösstentheils der Glimmer- schiefer das Materiale geliefert hat, Kalksteingerölle und Brocken sind in demselben in geringerer Häufigkeit zu beobachten als an anderen Orten der Umgebung des Butschetsch, am rechten Thalgehänge fand ich oberhalb: der ersten Kirche anstehenden dunkelschwarzgrauen Schiefer, vielleicht Alaunschiefer, das dem- selben entquellende Wasser, besitzt einen süsslich zusammen- ziehenden Geschmack und setzt allenthalben Eisenguhren ab. Dem .Thale nach aufwärts werden die Glimmerschieferbrocken in den Uonglomeraten immer häufiger und grösser, wogegen die Kalksteinfragmente abnehmen und endlich verschwinden. An den letzten Häusern verliessen wir Valie Sımon, um an dem linken Thalgehänge über Glimmerschiefer Conglomerate jenen Bergrücken zu ersteigen, auf welchen ein guter Saumpfad zum (+ 195 Zollposten Gutzan führet. Nun verschwanden Wolken und Regen und unser Ausflug war bis an sein Ende von gutem Wetter begünstiget. era In dem Gerölle des wasserreichen Baches welcher Valie Simon durchströmt und der seinen Hauptursprung in dem Kesselthale la Gauri hat, bemerkte ich in vorwiegender Menge Conglomerat Geschiebe verschiedener Grösse, ferner Glimmer- schiefer, rothen dichten Kalkstein, minder häufig Geschiebe eines lichtgelben feinkörnigen theils reinen theils sandigen dichten festen im 'Bruche splittrigen Kalksteines mit Lagen und Streifen von braunen Hornstein, seltener auch dunkel gelbbraunen oder röthlich braunen Kalkstein mit Concretionen, Schnüren und Adern von Brauneisenstein. | iz Auf dem Bergrücken, ohngefähr mit Beginn der Nadel- holzregion, betritt man das Grebiet des Glimmerschiefers, welcher von da bis an die Einsattelung des. walachischen Gränzpostens la Strunga anhält, er ist’ an den Abhängen von Gutzan und des Grohotisch durch tiefe Wasserröschen entblösst und spendet aus zahlreichen Quellen erquickendes Wasser. Der Glimmer- schiefer besitzt eine blaugraue Farbe, auf den Schichtungs- flächen einen starken Glanz, sehr wenig Quarz und. ist in Folge dessen dünnblättrig. Ich fand das Streichen desselben, welches ich an vielen Punkten abnahm, in der Hauptrichtung nach h. 21, das. Verflächen 15—20 Grad nach NO. Ir Von dem Bergrücken auf welchem der Weg zum Gränz- posten Gutzan führet, sieht man in das rechts tief liegende Thal von Mojescht hinab, an der eigenthümlichen Färbung sowohl der Wasserröschen als auch der Gerölle im Flussbette selbst erkennet man denselben Glimmerschiefer, welchen man oben überschreitet. ” RR Auf dem Wege vom. Gränzposten. Gutzan bis an die walachische Gränze, längs der „Grohotisch“ genannten Felsen- partie, sind einzelne Findlinge zu beobachten, welche theils aus Sandstein oder quarzigen Conglomeraten, theils aus san- digem petrefaktenführendem Kalkstein von gelblich grauer, auch rothbrauner Farbe bestehen. _ Eine Begehung längs der senkrechten Felsenwände des Grohotisch, welche aus ungeschichtetem massigem Kalkstein der weissen Juraformation gebildet sind, verschaffte die Ueberzeugung, dass die Basis desselben aus Gebilden bestehet, welche jene Findlinge lieferten. | Obwohl es mir an einem Punkte gelang, in einem anste- henden mergelartigen schieferigen Gesteine einen Aptychus (A.lamellosus Münst.) zu finden, so konnte ich doch an diesem Punkte keine weitere Ausbeute an Petrefakten machen. Esist gewiss eine für den Forscher sehr missliebige 4196 Erscheinung, dass die den weissen Jura unterteufenden Gebilde grösstentheils von den Trümmern und Schutthalden verdeckt sind. Diese Erscheinung beobachtete ich auch an den Kalk- wänden des Nagyhagymaser Gebirgszuges bei Osik-Szt.-Do- mokos, sie ist in so ferne eine natürliche, als die an der Basis jener mächtigen Kalkwände auftretenden Gebilde eine verhält- nissmässig geringe Mächtigkeit und grössere Neigung zur Verwitterung, als die sie überlagernden Massen des festen Kalk- steines haben; durch die Verwitterung derselben werden die ihrer ‚Basis 'beraubten vorerst überhängenden Felsen endlich herabbrechen, und so jene mächtigen Halden-und Schuttmassen bilden, deren neidische Trümmer dem forschenden Auge jene Gebilde entziehen, welche umsomehr Interesse erregen, als sie, das Fundament jener richtigen Bauwerke bildend, eine grosse Geschichte in sich bergen. | 3 ln An dem walachischen Gränzposten la Strunga angelangt, verliess ich durch einige tief ausgewaschene W asserröschen aufmerksam gemacht, den gewöhnlichen Weg, welcher die Butschetsch-Reisenden zu dem bekannten walachischen Kloster Skit la Jalomnitza führet, und schlug ‘die Richtung links am Abhange über einen hier zu Tage anstehenden Sandstein ein, welcher eine graue zernagte rauhe Oberfläche besitzt, in dicken Schichten gelagert ist und dort, wo er von Dammerde und Vegetation entblösst wurde, treppenartige Vorsprünge bildet. Im frischen Bruche zeigt dieser Sandstein eine licht gelb- braune oft ins Graue verlaufende Farbe, ist dicht und fest, die Quarzkörnchen sind durch ein kalkiges Cement verbunden; es gelang mir nicht, in denselben Versteinerungen zu entdecken, obwohl hie und da Muschelfragmente nicht selten erscheinen. Die erwähnten Wasserröschen, haben zwar die Dammerde nicht bis auf das anstehende Gestein ausgewaschen, doch führen sie Blöcke eines dunkel schwarzgrauen etwas sandigen festen Kalk- steines mit häufigen Fragmenten von Pecten und Myopsis. Von hier ging es rasch in das Jalomnitza-Thal hinab über mächtige Conglomerate, welche aus ziemlich gleichmässigen Kalkbrocken, eingebettet in eine schmutzig grüne glimmerreiche Sandstein-Bindemasse, bestehen. | a Nach einem kurzen Wege dem Thale nach aufwärts, gelangt man wieder in eine Felsenparthie von weissem Jurakalk und zu dem bekannten walachischen Caluger-Kloster Skit la Jalomnitza. | Mit vieler Mühe gelang es mir aus dem Kalksteine, welcher die Felsen am Kloster bildet, ein einziges Exemplar von Terebratula lacunosa Schloth.? zu erbeuten. | Im Kloster, welches durch die zahlreichen Besucher bereits hinlänglich bekannt ist, hielten wir Nachtquartier, doch war die 197 Ruhe keine sehr erquickende, denn sie wurde durch die klöster- lichen Funktionen der Caluger zu öfteren Malen unterbrochen, noch mehr aber durch gewisse Hautaffektionen, welche trotz des besten persischen Insektenpulvers mit unerschöpflich erneu- erter Kraft des müden -Wanderers nächtliche Ruhe zur wahren Qual machten ; erst der anbrechende Tag beendigt diese „ento- zuen Studien,“ wesshalb er auch mit Freuden begrüsst wurde. Der Morgen des 6. August war eisigkalt, es fiel nicht nur ein starker Reif, sondern auch das Wasser war mit einer Eis- kruste überzogen ‘und die Oberfläche der sumpfigen Stellen, welche wir passirten, war fest gefroren; diess war ein schneller Temperaturwechsel, denn noch an den vorhergehenden Tagen war ın Kronstadt die Hitze auf 28 Grad R. gestiegen. Wir schlugen unsern Weg vom Kloster in gerader Rich- tung auf jenes Hochplateau ein, dessen abenteuerlich gestaltete Felsengruppen unter dem Namen Babele bekannt sind, um von hier. auf den Kereiman, welcher nach neueren Ansichten die höchste Spitze der gewaltigen Bergmasse des Butschetsch sein soll, und welchen Herr Professor Reissenberger barometrisch . zu messen beabsichtigte, zu gelangen. | Auch auf diesem Wege begegneten wir immer wieder dem Conglomerate, doch ist am Abhange der Babele eine el Einlagerung wohlgeschichteten Sandsteines zu beob- achten. Dieser Sandstein gleicht ganz dem Bindemittel der Con- glomerate, das Hangende sowohl als auch das Liegende des- selben besteht aus Uonglomerat. Diese Sandstein-Einlagerung dürfte als ein solches Sediment zu betrachten sein, in welches die Gonglomerat-Fragmente desshalb temporär nicht geführt wurden, weil sie sich in höher gelegenen Becken und Mulden bereits abgelagert hatten. ale Der Sandstein ist mürbe und in dünnen Schichten abge- lagert, Versteinerungen konnte ich darin keine bemerken, ja nicht einmahl Fragmente. Er erlangt an diesem Punkte eine Mächtigkeit- von gewiss über hundert Fuss. In den Kalksteinfragmenten des Conglomerates fand ich an den Abhängen der Babele häufige Diceras, wovon einer die Länge von beinahe einem Fuss hatte; auch sind an der verwit- ‘ terten Oberfläche der Kalksteinbrocken zahlreiche Gasteropoden- Durchschnitte zu bemerken. An dem Abhange und dem langgedehnten Rücken der Babele erscheinen häufige Gmneissblöcke von verschiedenen Dimensionen, doch glückte es mir nicht, diese Felsart anste- hend zu finden, . es ist aber mit Gewissheit anzunehmen, dass dieselbe in der Nähe anzutreffen sein wird. 198 Der Gneiss bestehet aus röthlichem Feldspath dunkel schmutziggrünen Glimmer und sehr wenig grauen Quarz, Feld- spath ist vorherschender Bestandtheil, und bildet durch linsen- formige Einlagerungen schönen Augengneiss. a Bat} In den Ds der Babele ist derselbe sehr häufig, und scheinen die umherliegenden Blöcke aus diesen Conglo- meraten zu stammen. karl Hs aa Die sogenannten Babele bestehen aus einer Gruppe seltsam gestalteter Uonglomerat-Felsen, welche etwas unterhalb des Bergrückens auf der Südseite desselben frei umherstehen; sie besıtzen dıe Form von runden Tischen mit einem Mittelfusse, und dürften mit: den sogenannten ‚Eistischen, einer häufigen. Erscheinung auf den Gletschern, die meiste Aehnlichkeit besitzen. Auf ‚einer 10—12: Fuss hohen rund oder elliptisch ge- formten Säule ruhet nämlich in einer etwas geneigten Stellung eine runde oder elliptische Platte, deren Neigung von dem Fallen der Conglomeratschichten herrühret und 18—20 Grad beträgt. Diese Felsenspitzen dürften wahrscheinlich als ‚ein Pro- dukt der zerstörenden Wirkung des schmelzenden Schnees anzusehen sein. — Es ist anzunehmen, dass der Schnee an diesem Punkte, welcher unterhalb ‚der Linie des höchsten Rückens auf. der Südseite liegt, durch den Nordwind gepeitscht, sich vom Rücken geschützt in hohen Schneeverwehungen ablagert, welche normal die Höhe der Säulen erreichen, die Platten aber frei darüber liegen bleiben, weil sie schon in die Ebene des Rückens fallen, der schmelzende Schnee dieser Verwehungen wird somit seine Zerstörung an den Säulen ausüben, während die Platten davon mehr verschont bleiben. — Diese Bildungen lassen sich. als Zerstörungsprodukt anderer Athmosphärilien wohl schwie- riger erklären, weil sowohl Säulen, als Platten, aus ganz gleichem Materiale bestehen, mithin auch eine gleiche Zerstörung erleiden müssten, auch sollten die Säulen, welche sich unter dem Schutze der Platten befinden, den zerstörenden Einflüssen länger, als diese, widerstehen. | ? Ich habe diesen sonderbar gestalteten Felsenbildungen desshalb eine ausführlichere Betrachtung gewidmet, um die Wahrscheinlichkeit zu zeigen, dass der Schnee nicht nur als unwiderstehliche Lawine, oder als Firn zu Gletschereis werdend, oder als schnell schmelzend in reissenden Fluthen die härtesten und grössten Felsen ‚vernichtet, sondern auch beim ruhigen Schmelzen im Verlaufe der Zeit ein felsenzerstörendes Agens werden kann. sb | | Von den Babele schlugen wir unseren Weg; in nördlicher Richtung gegen den Omu ein. Dunkle Nebelmassen wälzten sich über die hohen Bergspitzen, daher unser Führer der sich übrigens in dieser Gegend nicht ganz ‚gut auszukennen- schien, von der Besteigung des Kereiman abrieth. ; ; 199 In einer Felsenwand, an welcher wir uns nur mıt Mühe gegen die Einsattelung des Omu dahinzogen, und die aus Con- glomerat bestehet, fand ich viele Brocken von Chloritschiefer. Ein genaues Studium der eben so mächtigen als ausge- dehnten Bildungen, wie die Conglomerate des Butschetsch wäre trotz der scheinbaren Einförmigkeit gewiss sehr interessant. Die Fragmente gewisser Felsarten scheinen sich über einen bestimmten Raum vorherrschend auszubreiten, denn, während sie im Valie Simon vorherschend aus Glimmerschiefer bestehen, werden sie im Jalomnitza Thale wahre Kalk,- auf den Babele Gneis-Conglomerate; an den Abhängen. des. But- schetsch gegen den Tömöser Pass fand ich auf einem verhält- nissmässig kleinem Raume, in dem Conglomerate häufige 5—6 Zoll grosse Stücke, verschiedener mandelsteinartiser Diabase, wie sie ım Altdurchbruche zwischen Felsö- und Also-Rakos, dann am Naskulat und Tarkö bei Us.-Szt:-Domokos in anstehenden Felsen vorkommen. . Dürfte man aus diesen lokalen Anhäufungen gewisser Gesteinsfragmente, welche vermöge ihrer wenig abgerundeten ja häufig scharfkantigen Beschaffenheit, aus keiner grossen Ferne abstammen können, nicht auf ein insulares Vorkommen Felsarten schliessen, welche den Ausgangspunkt derjenigen ragmente bildeten, die sich in der Nähe derselben in grösserer Häufigkeit ausbreiteten? — Ebenso dürfte auch die psammi- tische Bindemasse für das Studium der Butschetsch-Conglo- merate von grossem Interesse sein. " | | Unser Weg führte an der höchsten Spitze des Butschetsch, . Omu, vorüber. Professor Reissenberger, welcher barome- trische Beobachtungen auf der Spitze machte, fand den Ther- mometerstand um 12 Uhr Mittags auf + 3° R. Wir gelangten nun an dem grossen westlich gelegenen Kesselthale la Gauri vorüber, aus dessen schauerlichen Schlunde graue Nebelmassen mit ausserordentlicher Schnelligkeit auf- stiegen, welche Erscheinung mich unwillkührlich an den Kra- terrand eines jener grossartigen javanischen Vulkane versetzte, welche Junghuhn so trefllich geschildert hat. Wir verfolgten nun unsern Weg längs der Landesgränze fort und erreichten die sogenannte Pojana Zapi. Dieser gegen 6000‘ hoch gelegene Alpenrücken verflächt gegen Osten ın einer nicht zu starken Neigung in die Walachei, gegen Westen aber in senkrechten Felswänden gegen das österreichische Zollamt Gutzan, welches am Fusse dieses Abfalles liegt. | _ Es lag in unserer Absicht von hier über la Strunga den Rückweg einzuschlagen, allein eine Finanzwach-Patrouille, welche wir auf Pojana Zapi antrafen, sagte uns, dass ein kürzerer Weg an der Felsenwand hinabführe ; wir schlugen nun den bezeich- 200 neten Weg, welcher gewöhnlich nur von Ziegen und verwegenen Schwärzern betreten wird, aus schwindelnder Höhe hinab ein und langten wohlbehalten am Fusse der Felsenwand von Gutzan, oder Pojana Zapi an. Diese Felsenwand besteht in ihrer grössten Masse aus Kalkstein des : weissen. Jura, an ihrer Basis aber aus wohlgeschichtetem, gräulich weissem, diehtem Kalkstein, in welchem ıch einen Belemniten und zwei kleine flache Ammoniten auffand, welche aber leider nicht bestimmbar sind. - Unterhalb dieses geschichteten Kalksteines und in der Krummholzregion, bildet der Gebirgsabfall einen bedeutenden Vorsprung, an welchem Gebilde in deutlich streichenden Schich- tenköpfen zu Tage treten, welche von den ..sie überlagernden ganz verschieden sind. In.den umherliegenden Blöcken erkannte ich einen braungelben dichten Kalkstein mit Brauneisenstein- Concretionen und von Schnüren, sowie Adern desselben Mi-. nerals durchzogen, welcher demjenigen ganz gleich war, der im Valie Simon als Bachgeschiebe vorkam. An der verwitterten Oberfläche dieser Gesteine liessen sich deutliche Durchschnitte von Petrefakten wahrnehmen, von welchen ich auch folgende deutliche und, wohlerhaltene Exem- plare erhielt:: Terebratula bullata Sow.,, globata Sow. und varians Schloth; Belemnites giganteus Schloth., ca- naliculatus Schloth. und semihastatus Blainv. nebst meh- reren andern undeutlichen Fragmenten. RS 9r 1 Die paläontologischen, sowie petrographischen Merkmale waren genügend um darzuthun, dass diese Gebilde dem braunen Jura entsprechen. | | | - „Hat schon Herr Stur in den Gebilden unterhalb Polizie *), Rhynchonellaplicatella Sow. und Terebratula sphae- roidalis Sow., somit Petrefakten aufgefunden, welche den brau- nen Jura charakterisiren, so wurde derselbe nun auch am Gutzan und Grohotisch konstatirt. Die Sonne neigte sich bereits zum Untergange und mahnt zur Heimkehr, nur ungerne verliess ich den interessanten Ort, doch mit dem Vorsatze ihn recht bald wieder und dann auf längere Zeit zu besuchen, um 9 Uhr Abends erreichten‘ wır unseren Ausgangspunkt Törzburg in allgemein heiterer Stimmung. Am 7. August unternahm ich in Gesellschaft des Herrn Professor Meschendörfer von Törzburg aus durch das Porta-Thal einen Ausflug-auf die Polizie. | | Den Rücken des linken Thalgehänges unmittelbar bei Törzburg bildet ein schmaler Kalksteinzug, während am rechten Sandstein zu beobachten ist, welcher stellenweisse in losen Sand übergehet. | *) Hauer und Stache: Geologie Siebenbürgens, pag. 276. 201 Diese Bildungen erstrecken sich ziemlich weit an den Thalgehängen aufwärts, bis endlich die massenhaften Conglo- merate ihre vorherrschende Stellung’ wieder einnehmen. Die im Porta-Thale umherliegenden Conglomerat-Blöcke sind wahrhafte Riesen, ich mass einen mit dem Öubik-Inhalte von 320 Fuss. Welch’ gewaltige Fluthen mussten stattgefunden haben, um derartige Blöcke, welche in ziemlicher Häufigkeit die Thalsohle bedecken, in Bewegung zu setzen! Die Conglo- merate führen vorherrschend Kalksteinfragmente und zeigen an ihrer Oberfläche viele rostbraune Flecke; diese entstehen durch Verwitterung von Eisenkies, welcher in den häufigen Schieferfragmenten, ‘oft in derben Partien wahrzunehmen ist. Geschiebe von weissem und rothem Kalkstein sind ziemlich . häufig; auch fand ich im Bache, nahe am Törzburger Wirths- hause einen Block des braunen Jurakalkes mit Terebratula bullata Sow., T. spinosa Schloth., emem Mytilus, nebst einem grossen Nautilus und Belemniten-Fragmenten, wel- che Versteinerungen in Brauneisenstein umgewandelt waren. - Oberhalb der letzten Sägemühle verliessen wir das Thal, um an dem linken Gehänge jenen Gebirgsrücken zu erreichen, welcher zwischen den Hauptthälern la Gauri und la Porta vom Hauptstocke des Butschetsch an den sogenannten Polizie abzweigt und von da in nordwestlicher Richtung gegen Törzburg ab- dacht. Der Weg führt an dem steilen Gehänge fortwährend - durch Wald; von der Sennhütte (Stina), welche schon dem Berg- rücken nahe liegt, wendet man sich dann in östlicher Richtung über Ehimöhsalaiifih. welcher auch hier ein Hauptstreichen nach h. 21 zeigt; bald darauf gelangten wir auf den: höchsten Punkt des Rückens ünd an den Fuss der Polızie. In einer kleinen Wasserrösche unterhalb der Ruinen der hier bestandenen Gränz-Usardaque am Abhange gegen das Porta-Thal bemerkt man: unregelmässig gelagerte Blöcke und Platten eines schmutzigbraunen kalkigen Sandsteines, dessen Kern eine dunkel schwarzgraue Farbe besitzt. und mit Kalk- spathadern durchzogen ist, ferner einen lichtaschgrauen Mergel; weiter aufwärts treten Schichtenköpfe eines dunkelschwarzgrauen Kalksteines zu Tage, welcher an der verwitterten Oberfläche eine braune Farbe annimmt, eben daselbst sind Felsenblöcke eines grünlichen schieferigen,. sowie rothen Kalksteines mit Hornstein-Partien zu bemerken. ! . In den braunen kalkigen Sandsteinen fand ich Steinkerne von Terebratula bullata Sow, Mytilus Sowerbi- anus d’Orb. und M. cuneätus d’Orb. nebst einem Ammo- niten; in demselben sind kleine Schnürchen und Lagen einer schwarzen Glanzkohle ziemlich häufig zu bemerken. In dem dun- kelschwarzgrauen Kalksteine fanden sich in grosser Menge Tere- 202 bratula globata Sow. und T. bullata Sow., dann eine Melania; in dem lichtaschgrauen Mergel Ostrea calceo- lata Ziet., sämmlich Versteinerungen des braunen Jura. Das Neocom-Vorkommen *) ın der Nähe des Wachthauses Polizie konnte ich nicht auffinden, es ist möglich, dass die oben erwähnten grünlichen schiefrigen, horusteinführenden Kalksteine zu einer irrigen Bestimmung Veranlassung gaben. An Am 21. August unternahm ich abermals einen Ausflug auf den Butschetsch, in der Absicht die bathrologische oder strati- graphische Stellung des braunen Jura möglichst zu ermitteln, und weil diese Aufgabe voraussichtlich mehrere Tage in An- spruch nehmen konnte, so schlug ich ‘mein Standquartier . bei dem Gränzzollposten Gutzan auf, um von hieraus mit zwei Ar- beitern und. den nöthigen Werkzeugen versehen, meine Strei- fungen in verschiedenen Richtungen vornehmen zu können. Das bis nun am deutlichsten entwickelte und den Beob- achtungen zugängliche bekannte Vorkommen des braunen Jura ist das vom Gutzan, unterhalb der, Felsenwände von Pojana Zapi; es liegt vom Zollgebäude in der Gompassrichtung nach h. 5. 7. Gr. ungefähr 600 Klafter entfernt und. bereits in der Krummholzregion. and | u | Unmittelbar auf dem Glimmerschiefer ruht ein Conglo- merat, welches aus vollständig abgerundeten Geröllen eines reinen weissen durchscheinenden Quarzes ohne andere Beimen- gungen besteht; die Quarzkörner variren von Erbsen- bis zur Taubenei-Grösse, sie sind durch eine braune Eisenoxyd-Binde- masse nicht gar zu fest verbunden und zerfallen, wie es scheint, an der Luft; höher hinauf werden die Quarzkörzer kleiner und die Uonglomerate fester, sie liegen am Abhange in grossen Platten und Blöcken umher, ich konnte in: denselben keine Versteinerungen auffinden. N ie Ueber den Conglomeraten lagern licht schmutzigbraune Sandsteine in dicken Schichten zwischen. deren Schichtungs- flächen dünnere mergelartige Lagen vorkommen, das Bindemittel ist Kalk, welcher allmählig derart überhand nimmt, dass endlich ein sandiger Kalkstein wird. In diesen Sandsteinen treten häufigere Petrefakten als Steinkerne auf, er besitzt: mitunter bedeutend grosse Kalkspathdrusen, welche eine Ausrüllung grosser Fossilien zu sein scheinen; auch treten darin grosse Korallen von 2%W,' Durchmesser vielleicht Eunomia ra- diata Lamour auf, am häufigsten Mytilus und Pecten. Ueber diesem Sandstein. lagern nun licht-gelbe und gelb- braune dichte Kalksteine in 2—3‘ dicken Schichten, denn solche abgebrochene Blöcke liegen am Abhange umher. Dieser Kalk- stein ist oft mit Versteinerungen dicht angefüllt, häufige ‘Con- *) Hauer und Stache: Geologie Siebenbürgens, pag. 176 u. 276. 203 eretionen, Lagen und Schnüre von Brauneisenstein durchziehen denselben, Solahiundı: Structur habe ich nicht wahrgenommen, doch häufige Brauneisensteinknollen von Haselnussgrösse und darüber, auch sind die Versteinerungen häufig in Brauneisenstein verwandelt; hin und wieder sind auch im dichtesten Kälksteine grössere und kleinere Quarzgeschiebe zu bemerken. An diesem Punkte konnte ich die höheren Horizonte gegen den weissen Jura der Gutzaner Felsenwand, wegen der grossen Schuttmassen nicht weiter ermitteln. Oberhalb dieser Schuttmassen lagert aber und zwar an der Basis des weissen massigen Jurakälkes, wie ich bereits oben erwähnt habe, ein wohlgeschichteter grauer dichter Kalkstein mit Belemniten und Ammoniten, welcher hier wohl die unterste Etage des weissen oder die oberste des braunen Jura bildet. Ich verfolgte die oben skizzirten Gebilde von Gutzan längs dem Abhange bis zu dem Kesselthale la Gauri und von da bis Polizie; obwohl nun die Schutthalden dieselben oft ganz ‚verdecken, so beweisen dennoch grosse Trümmer und Blöcke sowohl in den tief eingeschnittenen Röschen, als auch in den Bächen, dass der braune Jura auf dieser ganzen Strecke einen zusammenhängenden Saum am Fusse. des weissen Jura bildet, in dem Thale la Gauri gegen Gutzan fand ich in einer ziem- lich langen Erstreckung anstehenden Chloritschiefer mit mohn- grossen Feldspathkrystallen ganz übersäet und imprägnirt, wo- durch das Gestein ein porphyrartiges Aussehen hat. An dem Austritte des Baches aus dem Kesselthale ‚la Gauri, fand ich in den Blöcken des blassröthlichen Kalksteines ziemlich häufig eine Terebratula (ähnlich der T. nucleata Schloth.), in dem rothen Kalksteine einen Ammoniten aus der Familie der Fimbriaten. N | Die paläontologische Ausbeute aus dem braunen Jura am Gutzan war eine bedeutende, denn sowohl Korallen und Echi- nodermen, als auch Brachiöpoden in grosser Zahl, viele Con- chiferen, Gasteropoden und ÜCephalopoden fanden ihre Reprä- .sentanten. Die eingetretene anhaltend ungünstige Witterung setzten meinen geologischen Streifungen diesmal ein Ziel. (Schluss folgt). 204 Systematisches Verzeichniss | “. der Land- und Süsswass er- -Mollusken des österreichischen HKaiserstaates E. A. BIELZ. (Fortsetzung). h) Monacha Hartm. 38. H. Cantiana Montg. Syn. H. carthusiana Dr. An Gräsern unter Gebüsch: _ Kärnthen ? (an einem Abhange der Loiblerstrasse BL in den Auen bei Sagor nach v. Gallenstein). Krain (Wippacher Thal und auf dem Karst). Tirol. Lombardo-Venetien (Isola della Scala bei Verona, Udine,, in gruaro, Porto dı Levante). ’ Dalmatien Budua, Ragusa, Curzola). var. Da Campo Villa. Lombardo-Venetien (Bassano). 39. H. Olivieri Fer. Auf Pflanzen, im Grase der ee Dalmatien (Gravosa, ‚Lesina, Insel Melada), var. parumeincta Parr. Dalmatien (Lesina, Zara, Insel Melada). 40. H. carthusiana Müll. Syn. H. carthusianella Dr. Auf grasreichen Bergabhängen und im Gesträuche: . ‚Schlesien. Siebenbürgen (an einzelnen Orten). Ungarn und Banat (am Plattensce, ne Arad, Te- mesvär, Pancsova). (Bereich Steiermark. — Kärnthen. — Krain (sehr häufig). Tirol (im südlichen Theile). - Lombardo-V enetien. Dalmatien. — Kroatien und Slavonien. 205 var. major (elaustralis Zgl.) Lombardo-Venetien (Venedig auf der Insel Lido). var. minor crassa, depressa (gregaria #gl.,onychina Ross. ) Küstenland (Tersat Ye Fiume). Lombardo-Venetien (am Monte-Pastello nordwestlich v. Verona). var. minor globosa, lutescens (incolata Zgl.). Kärnthen. Krain. Lombardo-V enetien. Dalmatien (Cattaro, Kerkathal). i) Xerophila Held. 41. H. variabilis Dr. Auf Gräsern in Gärten und am Meeresstrande | in verschie- denen Varietäten: an (bei Triest und auf dem Hundsberg, Hari, isino ker (Val-Sanzibio an den Euganeeischen Hü- 'geln, Porto Levanto bei Rovigo, Bassano, Umgebung von Udine in Friaul nach. Betta). Dalmatien „(Insel Oazza und Lesina, Nona, Zara, Spalato, Ragusa, Canali, Lissa, Tschais, Spizza, Insel Uslian, Insel Pago). var. minor, depressa (H. neglecta Dr.?) Dalmatien (Üattaro, Zara, Sign, Sebenico, Pago, a: 42. H. maritima Dr. Dalmatien (Slano, Zara, Spalato). var. submaritima Dr. Dalmatien (Meleda). _ 43. H. cespitum Dr.? Dalmatien (Promina). 44. H. Ammonis A. Schmidt. An sonnigen Berglehnen und am Meeresstrande au Pflanzen: Küstenland (Pisino, Görz). O1 Lombardo-V enetien (Euganeeische Hügel, Mantua, Verona, Bassano). Dalmatien (Bilisane, Bukovizza). var. Babindubii Parr. Dalmatien (Verlika, Dernis, Siverich). Nr. 11, 1865. 206 45. H. obvia Hartm. Syn. H. ericetorum Aut. (nec Müll et urn | Auf hochstengeligen Pflanzen an sonnigen Berglehnen : Böhmen. — Mähren. Galizien (Lemberg). Siebenbürgen (an-einigen Orten). a) astl9ad TR Ungarn und Banat (Keeskemet, Grosswardein, ‚Tihäany am . Plattensee). Bary) Oesterreich (Oetscher bei Wien). Steiermark (Schlossberg bei Graz. — Kärnthen Klagenfurt), Krain und Küstenland. | Tirol (Brixen, Trient, Nonsthal). Lombardo-V enetien (Verona, Rivoli). Dalmatien (Dernis, Spalato ?) Kroatien (bei Agram) und Slavonien. var. alba (candida Zgl. et Porro.) Ungarn (Grosswardein). Krain. Lombardo-V enetien (Verona). Dalmatien (Bukovizza). Kroatien (Agram). 46. H. ericetorum Dr. ‘Syn. H. sespitum Müll. An en Berglehnen mit niederm Grase : Salzburg (Rainberg). var. albida, non fasciata. Salzburg (in der Aue). 4%. H. instabilis Zgl. An onen Berglehnen auf niedern Pflanzen : Galizien (bei Lemberg). Siebenbürgen (an mehreren u und etwas veranderlich]: var. rugata. | Siebenbürgen (bei Talmesch.) | de 48. H. striata Müll. (nee Dr.) Syn. costulata Zgl. IR Auf Bere nn kalkigen Berglehnen : esterreic ürkenschanze, Kahlenberg, Baden, E und Pulkau). N. Ungarn (am Plattensee, bei Kepekemet; in Sirmien, im Banat). Siebenbürgen (bei Kronstadt, Mediasch, "Schässburg und einigen andern Orten). 207 49.-H. profuga A. Schmidt. Auf niedern Pflanzen, meist am Meeresstrande : Küstenland (Triest, Pisino). Lombardo- Venetien & enedig auf der Insel Lido, Euganeeische Hügel, Abano, Gorgo, Padua, Montebello, Verona) Dalmatien (Lesina, Obrovazzo, Salona, Narentathal, Mel bei Cattaro). 50. H. caperata Montg.”) An sonnigen Hügeln der Küstengebiete : Küstenland. Lombardo-Venetien (Malamocco). Dalmatien (Kerkafall). 51. H. candidula Stud. An sandigen und sonnigen Plätzen auf Felsen und Mauern, unter Steinen am Fusse der Bäume und auf Pflanzen :. Ungarn (am Neusiedler See). Krain (Kaltenbrunn bei Laibach). Tirol (in Nord- und Südtirol weit erhikeh, im Gebirge bis zu 9700‘ Höhe). Lombardo-Venetien (Verona). Dalmatien (Ragusa). 32. H. rugosiuscula Mich. An sonnigen EU Kroatien. 33. H. dollk petit Dr. Unter Steinen auf Kalkgebirgen : Krain (auf dem Karst, bei Präwald auf dem ne Dalmatien (Ragusa, Curzola, Lesina). k) Turricula Beck. - 54. H. pyramidata Dr.**) Dalmatien (Ragusa, Insel Cazza, RR var. maxima (cattaroensis et agreabilis Stenz.). Dalmatien (Bugliarizza, Budua, Eiävosay. var, minor, fasciis integris (H. sabulosa Mke.) et inter- ruptis (H. Requieni Jen.). Dalmatien (Lesina, Gravosa, Ragusa, Spalato, Insel Meleda). ; Bezüglich der Fundorte sowohl, als des Artenrechtes gegenüber der vorigen Art noch genauer zu untersuchen. Helix apicina Lam., Pro- teus Zgl. und nivea Zgl. gehören, soweit sie in Dalmatien vorkommen sollen, "wohl ‚auch zu dieser und der vorhergehenden Art, woferne sie nicht etwa von Corfu etc. angeschwemmt wurden. *#) H. elegans Gm,, welche Schröckinger als in Dalmatien lebend anführt, konımt dort sicher nicht vor. 208 55. H. trochoides Poir. Syn. H, conica Dr. _ i In der Nähe des Meeres. a Ba ! Lombardo-Venetien (an den Meeresküsten: bei Venedig). Dalmatien (Insel Melada, Spalato, Cattaro, Lesina, a Solona. Mt. Marian). Kroatien. ‚var. major. . Dalmatien (Spalato). 56. H. suleulata Jan. Dalmatien (Lesina). D Cochlicella Risso. 37..H. acula Müll.”) Syn. Bulimus acutus Dr. Am Boden an trocknen Stellen : Küstenland. Lombardo-Venetien (an den Küsten Bei Venedig). Dalmatien (Uattaro, Macarsca, Almissa, Scardona, Nona, Comisa, Lesina, Kerka, Traü, Spalato). | _ m) Euparypha Hera 58, H. pisana Müll. Lombardo- Venetien (Insel Lido bei Venedig‘ in isseen ‚Varie- täten, Chioggia). Dean (Zara, Scoglie dell’ Agosta, Comisa dı Lissa, Insel Spalmadore, Budua). n) Arionta Deich; 59. H. arbustorum L. Böhmen. — Mähren und Schlesien. - Galizien und Bukovina. - Siebenbürgen (nur im Gebirge von 5000—7800° Höhe). Ungarn und Banater Gebirge. Oesterreich und Salzburg a sehr häufig). - Steiermark. — Kärnthen (raitunter sehr gross). — Krain. Tirol. Lombardo-Venetien (Pol di Laeis. und Fontana-Fredda bei Verona, Pieve di Cadore).. Kroatien. *) Eine etwas bauchigere Form dieser Art und nicht die echte H. ventricosa Dr. (Bulimus ventrosus Fer.) findet sich in Dalmatien bei Gravosa, Nona, Scardona (von Strobel angeführt). So kommt auch Bu- limus solitarius Poir. (H. conoidea Dr.) eine sicilianische Schnecke, wel- che Strobel nach Villa im Verzeichnisse _ der Dalmatiner Conchylien auf- führt, sicher nicht in Dalmatien vor. 209 var. alpestris Zgl. Ueberall im Hochgebirge. var. picea Zgl. Kärnthen, Bukovina. var. Xatartii Farin. Lombardo-Venetien (Lamon beı Belluno). 60. H. rudis MAlf.*) Auf Alpen unter Kräutern und Steinen. (S. die genaue Beschreibung in V.M. Gredler, Tirols Land- und Süsswasser- Conchylien S. 53): | Tirol (Seisser Alpe und Schleern, Grödener Joch und.bei Christina in: Gröden, Monte-Perdoi in Fassa, Predazzo, M. Broccon und auf der Vette di Feitre in Valsugana). Ich habe sie selbst in Mehrzahl auf der Seisser Alpe mit H. arbustorum var. alpestris gesammelt, aber keine Weber gänge zwischen ihnen gefunden. 37 61. H. aethiops M. Bielz. | | Auf den höchsten- Gebirgen, auf niedern Alpenkräutern und unter Steinen: Ä Siebenbürgen (besonders auf dem Fogarascher Gebirge an den dortigen Alpenseen von 6400 bis 7900’ über dem Meere, meist in Gesellschaft von H.. arbustorum var. alpestris, ohne irgendwelche Uebergänge in die Letztere zu bilden). 0) Campylaea Beck. 62. H. Schmidti Zgl. | Auf Alpenkräutern und zwischen Steingeröll: r% Krain (auf den Steiner Alpen, Velka planava). 63. H. glacialis T’homas. Unter’ Steinen : Tirol (Ortles-Spitze). 64. H. phalerata Zgl. gi | Auf Alpenkräutern,. zwischen Steingeröll und an Kalk- felsen : i Kärnthen (auf dem Obir, der Vertatscha und Villacher Alpe). Krain (auf allen Alpen, namentlich den Karavanken und Wo- cheiner Gebirgen). | *) Nach dem Grundsatze, dass, wo an einem Fundorte zwei ver- wandte Formen zusammen vorkommen, ohne Uebergänge zu bilden, diese zwei verschiedene Arten sein müssen, — kann diese und die folgende Art, welche in der Regel in Gesellschaft der Helix arbustorum var, alpestris vorkommen, mit dieser nicht vereinigt werden. 210 65. H. frigida Jan. Zwischen Steingeröll und an Kalkfelsen Lombardo-V enetien. var. insubrica Jan. Lombardo-Venetien (auf dem Monte Balder, 66. H. Presslii Schmidt. An Kalkfelsen : Kärnthen (in den Schluchten der Herlouz und des Secköpfen am Reibler See). ’ Krain (am Ursprung des Save in ad Wochein und bei Len- zenfeld). Tirol (im Nord- und Südtirol ziemlich verbreitet). Lombardo-Venetien (Longarone bei Belluno, Ponteba). 67. H. cingulata Stud. ed | An Steinmauern, zwischen ‚Steinger älle und auf den Pikkızen der Kalkgebirge : Tirol (im südlichen Theile in mehreren Varietäten sehr ver- breitet). a Lombardo-Venetien (auf allen Kalkgebirgen und an den Mauren | der Ortschaften nördlich .von Verona). var. baldensis Villa. Tirol und Lombardo-Venetien (am Monte-Baldo). _ var. albina Villa. Tirol und ombardo- Vrneiih ae Monte-Baldo). var. colubrina Jan. Lombardo-Venetien (Monte-Baldo und Malasina bei Verona, Bassano bei Vicenza). 68. A. cingulella Zgl. Auf Kalkgebirgen ? Galizien und Bukovina *) ?, sonst in Volhynien. 69. H. Ziegleri F. Schmidt. Auf Kalkgebirgen unter Alpenkräutern : Kärnthen (auf-den südwestl. Abhängen des Obir, besonders in einer Felsenschlucht des Harlouz, im Bärenthal, dann auf der Schmitza und Vertatscha in den Kein Krain (Wocheiner und Steiner Alpen, im N a eine kleinere Varietät). (Fortsetzung folgt). *) Durchaus nicht in Kiöhsahlingien, wie Albers in der zweiten Aus- gabe der Heliceen $. 124 angibt. 211 Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Nionat October 1865. (fünftägige Mittel.) 0 0000000010____(UIIIIIILLILL LE nn — a —_—— 6.04° | 7.6430 | 6.02 7.120 1—15 8.08 14.40 | 10.44 | 10.973 16—20 7.53 14.78 9.98 | . 10.780 41—25 6.88 12.96 7.45 8.997 26—31 4.33 11.00 7.25 7.527 Mittel 5.782 | 12.816 1.295 | 8.798. Maximum : 17.0° (am 10. und 20 um 2h N.) Minimum : 0.83% (am 26. um 6h M,) Luftdruck in par. Linien auf (0% redueirt m | N. | 1a. | Mike 1-5 | 393.000 | 393.55 | 323.86 | 323.727 6-10 | 321.26 | 320.68 | 320.61 |: 320.850 1415 | 319.70 | 319.64 | 320.20 |. 319.847 16-20 | 319.73 | 319.25 | 319.54. | 319.705 24-25 | 320.34 | 320.35 | 320.28 |. 320.223 26—31 319.84 | 319.93 | 320.34 | 320.037 Mittel 320.741 | 320.544 | 320.790 | 320.692 R - Maximum : 325.92 (am A. um 10h A.) Minimum : 317.05“ (am 18. um 2h N.) Mi Dunstdruck in par. Linien | Feuchtigkeit in Prozenten are on m. | 26 m. | 0b A.| Mittet |6n a. |on m. [ton a. mine) 1— 5] 2.46“) 2.90) 2.58“2.647°0.79 [0.52 |0.76 | 0.690 6—10| 2.33 | 2.69 | 2.89 |2.637 10.88 10.47 10.85 | 0.733 111—15| 3.38 | 4.16 | 3.97 13.837 [0.383 10.61 10.80 10.747 16—20] 3.44 | 3.88 | 4.10 13.807 [0.88 [0.55 10,87 | 0.767 21—25| 3.31 | 3.48 | 3.22. 13.337: 10.90 10.58 |0.86 | 0.780 26—31| 2.67 | 3.33 | 3.13 13:043 10.91 |0.64 10.83 | 0.793, Mittel | 2.932 | 3.407| 3.315 13.218 | ‚865 |0.562 |0.828 | 0.752 Nieder- || _ N schlag || Ansicht des Himmels - in par. L. | — ——— (Summe)|6h M. lan N. ton A. Mittel _Vorherrschende | i Windesrichtung | I m nn on m. [on N. Iron a 1— 51 2.65“ 117.0 148 | 7.4 | 6.40|| oso | 080 | 0oso 6-10] 0.00 || 48 14.2:| 2.0 | 3.67|| so | so |! so. 4—15| 2.57. || 5.8] 5.6 | 9.0 | 6.80) swaw |S.NW!S.NW 16—20| 1.28 178 | 44 | 7.2 | 6.471] sw sw-nw | nno-s0 2125| 1.55 || 5.8 | 3.5°| 3.0 | 4.10) w-n |wnw|w-N| 26--311 4.43 5.3 15.0155 | 5.27 || S-.NW |ssw-nw|ssw-nw 6.0 P- 12.48“ || 6.06.| 4.60| 5.68 | 5.45 so-W ae Besondere Anmerkungen: Anzahl und Richtung der beobachteten Winde: N. 2; "NO! 04.0: 17; 80..22%° 8. 195 DW; MW. 18, N az Sturm am 28. aus WSW., doch nur kurze Zeit — von Mitter- nacht bis zum Morgen — andauernd. Athmosphärischer Niederschlag: am 3., 5., 11., 15., 16., 17., 48,9. 21, 24.,185,,! 26.4 29.;. darunter 1 (am 17) meelu aan — Grösster Niederschlag innerhalb 24 Stunden 3.35“ (am 29.). T a en - | Gewitter: am 18. aus SW. $ Kr Wetterleuchten: am 12. und 13. in S.; am 14. in SW.; am 15. in OÖ. und SW. | ee Dr Nebel: ’am 8,19. 7 Reif: am 26. Das Monatsmittel der Temperatur war um 0.435°, grösser, _ das Monatsmittel des Luftdruckes um 1.610“ niedriger als das entsprechende Mittel der vorausgegangenen 14 Jahre. War der Septembermonat dieses Jahres durch den höchsten Barometer- stand in den letztverflossenen 15 Jahren ausgezeichnet, so war im Gegentheile in dem October .d. J. der Barometerstand der niedrigste, den ich in demselben Zeitraume in diesem Monate beobachtet habe. Dieses schnelle bedeutende Fallen des Baro- meterstandes, sowie das ihm vorausgegangene beträchtliche Ansteigen des Barometers, weiset auf grosse Störungen im Gleichgewichte der Athmosphäre hin. | L. R. Redaktion : Der Vereinshusächuss. “ Buchdruckerei der von Closius’schen Erbin. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu HERMANNSTADT. xVvi December 18653. Nto. 12, Inhalt : Vereinsnachrichten. — E. A. Bielz: Warum im innern Becken Siebenbürgens keine Erdöl-Quellen vorkommen € — Fr. Herbich: Geologische Ausflüge auf den Butschetsch (Schluss). — E. A. Bielz: Systematisches Verzeichniss der Land- und Süsswasser-Mollusken des österreichischen Kaiserstaates. (Fortsetzung). — L. Reissen- berger: Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Mo- nate November 1865. — Uebersicht der Witterung in Hermannstadt im meteorologischen Jahre 1865. Vereinsnachrichten für den Monat December 1865. Die Commission, welche zur Besichtigung und Ueber- nahme des neuen Vereinslokales entsendet worden war, berichtet, dass dasselbe zwar ganz gut und sehr zweckmässig hergestellt, zur Uebernahme geeignet und auch schon ziemlich trocken sei, jedoch zu befürchten stehe, dass wenn man bei ge- schlossenen Fenstern einheitze, noch eine bedeutende Feuchtig- keit aus den neuen Wänden sich entwickeln werde und die Sammlungen darunter leiden könnten. Es wurde daher beschlossen, vorläufig, ohne sich der ver- einbarten Verzinsung des Bau-Capitals zu entziehen; die Samm- lungen um so mehr noch in dem alten Lokale zu belassen, als der Vermiether desselben bereitwilligst die Verlängerung der Miethe auf 1—2 Quartale zugestanden und der Miethzins von 100 fl. für diese beiden Quartale kein zu grosses Opfer für die Beseitigung der Gefahr einer Beschädigung der Sammlungen durch Feuchtigkeit sei. Zugleich wurde aber dem Eigenthümer des neuen Lokales aufgetragen, durch fleissiges Einheitzen und Auslüften Alles aufzubieten, dass im Laufe des Winters jede Feuchtigkeit aus den Wänden verschwinde und das Lokale im Laufe des Monates März nächsten Jahres anstandslos bezogen werden könne. | 214 | Ueber eine Anfrage wegen des Vorkommens der Erdöl- Quellen am Oitozer Passe hat unser Mitglied Dr. F. X. Gu- tenbrunner in Oitoz uns folgende Mittheilungen zukommen lassen : 2 | „Als ich erfuhr, dass bei Soosmezö Steinöl vorkommen ‚solle, glaubte ich Anfangs, es liege vielleicht eine Verwechslung . mit einem andern Soosmezö vor”). | Mehrfache Erkundigungen bei den ältesten Leuten in $. hatten den Erfolg, dass ıch den Punkt auffand, auf welchem vor langer Zeit die Grabungen vorgenommen worden waren, und wo den gewesenen verschütteten Schacht eine noch vorhan- dene trichterförmige Vertiefung anzeigt. Von diesem Punkte eine Viertelstunde am Oitoz-Ufer weiter aufwärts zeigte mir ein anderer Alter eine Stelle, an welcher man aus einer zufäl- ligen Vertiefung. „einige Oka“. Theer herausgenommen habe; da sich jedoch weiter nichts mehr vorfand, bedekte man das Loch mit einem grossen Steine. Jetzt ist derselbe von Wasser umgeben. Mein Nachforschen blieb nicht unbemerkt, und ohne sich mit mir ins Einvernehmen zu setzen, fingen ein gewisser Zacharias Christofy aus K.-Väsärhely und der Bereczker Oberrichter ‚Johann Fejer, nachdem sie sich eine Schurfbewilligung für das ._ : ganze oben bezeichnete Terain erwirkt hatten, an, bei der erstern- Stelle einen Schacht abzuteufen. Sie bedienten sich dazu Leute aus dem moldauischen Grenzdorfe Herscha, in dessen Nähe schon seit 30 Jahren eine Theerquelle ausgebeutet wird, die jedoch dermalen nur sehr wenig Produkt liefert. or | Die Umgebung der mehrbesagten beiden Punkte besteht aus mergelartig aussehendem Thonschiefer, mit Straten von Rotheisenstein, auch Schwefelkiese kommen vor. Höher im Ge- birge gibt es Steinsalz. Eine halbe Stunde am Oitoz abwärts erhebt sich ein mächtiger Gypsstock mit sowohl spathigem als körnigem Gyps. Bituminöse Gesteine habe ich auf dieser Seite des Flusses nicht gefunden, ohne jedoch behaupten zu wollen, dass derlei höher oben oder weiter in den Schluchten sich nicht finden sollten; an der linken Seite jedoch im Osernika-Thale steht bituminoser Sandstein zu Tage. Bisher haben die Genannten an dem von ihnen in Angriff genommenen Pünkte keinen Erfolg gehabt, und es steht dahin, ob es an dem zweiten gelingen werde. Es geht hier die Sage, man habe bei dem Baue des hie- sigen Wirthshauses, als man den Keller ausgrub, Bergtheer *) Von welchem in „Schütz“ allgemeiner Erdkunde 12. Band (Wien 1808 bei Anton Doll) als in der Szolnoker Gespanschaft liegend Seite 270, die u -rkommen: ‚„Soosmezö ein Dorf mit Bergöl- und Theer- quellen“. 215 ‘ gefunden. Hiemit im Zusammienhange steht die Mittheilung, dass man in der neben dem Wirthshause gelegenen Wiese, als man in derselben behufs des Strassenbaues einen Graben zog abermals Theer entdekt habe. Wenn ich nun hiezu bemerke, dass nur tausend Schritte weiter oberhalb (des Wirthshauses) und wenige Klafter höher in einer Schlucht ein reich bituminöses Gestein zwischen gewal- tigen wagerecht liegenden Sandsteinen in einer Dicke von einem Schuh, und einer Länge von vier Klaftern zu Tage steht; ein . Gestein, welches in zwei Theilen Sand: vielleicht einen Theil Bitumen enthält, abgesehen von den bituminösen Schiefern, die. - an sonstigen Punkten sehr schön vorkommen, glaube ich keinen so ganz unwahrscheinlichen Schluss zu machen, wenn ich glaube, dass die Wiese ober dem Wirthshause der Punkt wäre, an welchem eine versuchsweise Grabung vorzunehmen sein dürfte.“ Im Laufe des letzten Quartals 1865 hat die Vereins- bibliothek folgenden Zuwachs erhalten: | | Eilfter Bericht der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- und. Heilkunde. 1865. / | . “ Jahresbericht der naturforschenden Gesellschaft Graubündens.. > Neue Folge, X. Jahrgang. 1865. - = Publications d’ la Societ6 des Sciences Naturelles du Grand- Duche de Luxembourg. 1865. | Bulletin de la Societe imperiale des naturalistes de Moscou. 1869. No. DH. et UI | Rendiconti di reale Istituto Lombardo, classe di science matema- tiche e naturali. Vol. H., Fase. 6—8. Milano 1865. — Ulasse di lettere e scienze morali e politiche. Vol. IL, Fasc. 7. Mi- lano 1869. -Memorie del reale istituto Lombardo di scienze e lettere. Ulasse di scienze matematiche e naturali. Vol. X—I. della serie III. Fasciculo H. Milano 1865. a | | Memorie dell’ i. r. istituto Veneto de scienze lettere ed arti. Vol. XL., Par. 2. Venezia 1865. Smithsonian contributions to knowletge Vol. XIV. 1865. Sitzungsberichte der k. bayerischen Akademie der Wissen- schaften 1865 I. 3.4 | A Magyarhoni földtani tärsulat munkälatai I. es II. füzet. Pest 1856 es 1869. | | E. A, Bielz. XI 216 Warum im innern Becken Siebenbürgens Bi, keine | | Erdöl-Quellen vorkommen ? Versuch der Beantwortung dieser geologischen Frage Lt, E. A. BIELZ. Das innere Becken Siebenbürgens ist im Süden durchaus, — im Westen, Norden und Osten zum Theil durch Urgebirge abgeschlossen, zwischen welchen theils jurassische Kalke mit ‘ ihren Augitporphyren, theils Trachyte, theils endlich eocene Conglomerate und Sandsteine die Kette der das Land umge- benden Höhenzüge derart schliessen, dass nur drei natürliche Ausgänge an den Ausmündungen der Hauptilüsse (Szamos, Maros und Alt) offenbleiben; dagegen wurde im Osten noch ein mäch- tiger Trachytstock von mehr als 20 Meilen Länge und (mit seinen Conglomeraten) von 6 Meilen Breite als doppelter Grenz- wall jenem äussersten Gebirgszuge vorgelagert. Innerhalb dieses Rahmens erhebt sich nun das wellig-hügelige Terrain des innern Beckens Siebenbürgens, grösstentheils aus miocenen Lehm-, Sand- und Schotterlagern bestehend, noch 550 bis 2400 Fuss über das Meer. - .. Während in allen Siebenbürgen umgebenden Ländern (in Ungarn, in Galizien und der Bukovina, in der Moldau und Walachei) Erdöl-Quellen oft in bedeutender Menge und von besonderer Ergiebigkeit vorkommen oder an einigen Orten wenigstens Lager von Ozokerit, Asphalt und bituminösen Schie- ‘fern sich finden, wurde im innern Becken Siebenbürgens noch. . keine Quelle flüssigen Erdöls, kein Lager von Ozokerit, Asphalt, oder asphaltreichen bituminösen Schiefern”) aufgefunden und doch ist die Salzformation in Siebenbürgen in einer Ausdeh- nung, wie in keinem zweiten Lande Europas entwickelt, — und doch haben auch wir in mehreren Gegenden des Landes Stein- kohlenlager von verschiedener Ausdehnung. Aus den Salzge- *) Einzelne kleine Nieren und Nester im Salzstocke von Salzburg und Thorda; Spuren davon bei Osdola und am Oitozer Passe können nicht als Beweise vom Gegentheile gelten, zumal die letztere Gegend, die wir später noch näher besprechen werden, zunächst auch ausserhalb des Kreises unserer Betrachtung fällt. Ir 217 bilden und Steinkohlenflötzen sollen ja aber hauptsächlich die Erdöl-Quellen ihren Ursprung ableiten und, wo jene sich finden, auch diese selten fehlen. | Als Beweise des Nichtvorhandenseins solcher Quellen müssen wir nun zunächst anführen, dass der bei uns so über- aus mächtige Salzstock, der nicht, wie anderwärts ein Üonglo- merat einzelner Salzbrocken mit Thonschichten, sondern zusam- menhängende Salzmassen von 50—100 Klaftern Dicke und darüber bildet, die nur hin und wieder Nester von Thon, Gyps, Stücke Lignit u. s. w. einschliessen, — dass dieser Salzstock an vielen Punkten des Landes (Deesakna, Szek, Kolos, Thorda, Salzburg oder Vizakna, Parajd, Zsabenitza) bis zu einer Tiefe von 50 bis über 100 Klaftern durchfahren wurde und an andern Orten (Szovata, Sajo-Udvarhely, Sös-Szt.-Märton) sogar zu Tage ansteht, ohne dass irgendwo Erdöl-Quellen zum Vorschein gekommen wären. Noch wichtiger aber erscheint uns der Umstand, dass von den mehr als 800 bekannten Salzquellen Siebenbürgens, unter welchen fast der vierte Theil auch den Gemeinden zur Benützung freigegeben wurde, keine einzige Erdöl”) zu Tage förderte, wie dies in den angrenzendeu Län- dern sehr oft geschieht. Endlich dürfen wir auch nicht über- gehen, dass in unsern so vielfältig und an so verschiedenen Orten bergmännisch durchschürften Gebirgen nirgends eine solche Erdöl-Quelle oder ein Asphaltlager aufgefunden wurde”*”). Suchen wir nun die Ursachen dieser Erscheinung zu ermit- teln, so können wir hauptsächlich zwei Gründe dafür anführen, und zwar fürs erste die relative Erhebung des Bodens des Landes im Allgemeinen und dann die geologi- schen Verhältnisse, welche diese Erhebung her- vorbrachten. Dass die relative Erhebung des Bodens Siebenbürgens über jenen der benachbarten Länder eine Ursache gewesen sein *) Einzelne Fettäugelchen auf einer Salzquelle im Meszpatak bei Koväszna und vielleicht auch der in Ackner’s Mineralogie S. 354 ange- führten Mineral-Quelle Bugyogo bei Mälnäs sind nicht geeignet diese Be- hauptung zu erschüttern. — Die Erscheinungen bei Baassen und Kis-Säros, wo brennbares Sumpfgas neben oder durch poröse Sinter-Felsen entströmt, — dann bei den Reussener und Scholtener Schlammvulkanen, wo trübes blau- graues Wasser von kohlensauern und schwefelsauern Gasen durch 1—5 Klafter hohe Sandkegel emporgetrieben wird, weisen eben nur das Vor- kommen jener Gase, keineswegs aber auch das Vorhandensein von Erdäl- quellen nach, wenn auch die erstern Gasauströmmungen oder die von ihnen durchdrungenen Erdschichten mitunter einen bituminösen Geruch haben. **) Die in Ackner’s Mineralogie Siebenbürgens 8. 353—358 ange- führten siebenbürgischen Fundorte hierher gehöriger Mineralien beziehen sich eben nur auf einzelne Spuren, Stückchen und Tropfen, oder fallen grösstentheils ausserhalb des Landes (Felsö-Bänya in Ungarn, Slanik, in der Moldau). 218 könne davon, dass gewisse flüssige Stoffe gewisser Erdschichten unsers Landes die tieferen Mulden und Becken derselben oder. zunächst liegender Schichten unserer Nachbarländer aufgesucht haben (gewissermassen dahin abgeflossen seien), ist wohl leicht denkbar, zumal wenn in Betracht gezogen wird, dass der Boden des innern Beckens unsers Landes wohl nur in spätern geolo- gischen Zeitepochen (zur Zeit der Trachyt- und Basalt-Erup- tionen) sich zu jener bedeutenden Höhe über die benachbarten Tiefländer (800 bis 1500 Wr. Fuss) erhoben haben kann. Diese Trachyt- und Basalt-Eruptionen bilden aber auch den zweiten und, wie ich glaube, weit wich- tigeren Grund für das Nichtvorhandensein des Erdöls, Asphalts und Ozokerits im innern Theile Siebenbürgens . | | . Die Bildung der mächtigen Steinsalz-Lager unsers Landes muss nämlich nach unsern bisherigen geologischen Erfahrungen“) in eine Zeitepoche fallen, welche zwischen: den ältern und jüngern Tertiärschichten (Eocen- und Miocen-Bildungen) ziem- ke die Mitte hält. | | In dieselbe geologische Zeitepoche dürften nach”den sie begleitenden Thier- und Pflanzenresten auch unsere grösseren Steinkohlenflötze (Schielthal, Limba bei: Karlsburg, Magyar- Nagy-Zsombor bis Olah-Köblös) fallen”). “Die Trachyt-Eruptionen gehören aber nach den gemachten Beobachtungen”**) durchwegs der jüngeren Tertiärperiode, und die Basalt-Ausbrüche gewiss den jüngsten Bildungen dieser geologischen Zeitepoche an. | Wenn nun die Salz- und Steinkohlenlager, welche, wie bereits erwähnt, als die vorzüglichsten Erzeugungsstätten des Erdöls u. s. w. angesehen werden, in Siebenbürgen theils schon gebildet, theils eben in der Bildung begriffen waren, als jene mächtigen Eruptivmassen, deren Basis heute noch einen aum von etwa 62 Geviertmeilenf) einnimmt, sich über die Oberfläche des Neogenmeeres erhob, so mussten wohl dessen nächste Berührungspunkte?f) in einen Zustand von so hoher Temperatur versetzt werden, dass alle jene brennbaren und *) Hauer et Stache, Geologie Siebenbürgens, S. 109. .. **) Einige kleinere Steinkohlen-Vorkommnisse unsers Landes (bei Michelsberg, Holbak, Neustadt) könnten wohl auch älter sein, liegen aber nur an dem Rande unsers Beckens. *#%) Hauer et Stache S. 44-89. 7) Ohne die geschichteten Conglomerate und Tuffe dieser Eruptiv- gesteine, welche fast die doppelte Ausdehnung haben. +r) Und diese waren eben das, von jenen Eruptivgesteinen fast ganz umgebene innere Becken Siebenbürgens. 219 leicht entzündlichen Stoffe theils gänzlich verbrannt, theils in Gasform verwandelt und verflüchtigt wurden *). Dass aber namentlich die letztere Ursache der Abwesen- heit von Erdölquellen nicht nur möglich und wahrscheinlich, sondern auch in der Wirklichkeit begründet sei, weisen zahl- reiche Untersuchungen in andern Ländern nach **),. wo durch Eruptivgesteine die von ihnen durchdrungenen Lager von Stein- kohlen und bituminösen Schiefern theils ganz ausgebrannt, theils ihres Bitumengehaltes mehr oder minder beraubt worden waren. Somit hätten wir die uns vorgelegte Frage nach Möglich- _ keit beantwortet, und es wird uns sehr freuen, wenn wir auf Grund neuentdeckter Thatsachen vom Gegentheile überzeugt, und reichhaltige Erdölquellen, die in der heutigen Industrie eine so wichtige Rolle zu spielen begonnen haben, auch in Sieben- bürgen nachgewiesen werden. "Wenn hier bisher immer nur vom innern Becken = “ £ *) Siehe was über die Bildung des Steinsalzes und des Erdöls in Glocker’s mineral. Jahresheften I. Band S. 390; Burmeister’s Ge- schichte der Schöpfung 1. Aufl. S. 207 und 232; dann in Bronn’s Ge- schichte der Natur, Stuttgart 1843, I. Band S. i95 und II. Band S. 573—578 gesagt wird. **) Bronn: Geschiehte der Natur, 11. Band, S. 578—586 ***) Der Kreide- und Eocen-Formation (älterer und jüngerer Kar- _ pathen-Sandstein). +) Welch? geringe Aussicht auf Ergiebigkeit auch die beim Oitozer Passe befindlichen Erdöl-Quellen bieten, hat uns der jüngste Bericht des Herrn Dr. F. X. Gutenbrunner in den Verhandlungen des siebenbür- gischen Vereins für Naturwissenschaften Nr. 12, v. J. 1865 (Vereinsnach- richten für den Monat Dezember 1865) belehrt. 220 Geologische Ausflüge auf den Butschetsch i | u FRANZ HERBICH, Bergverwalter. (Schluss). Am 26. September unternahm ich abermals einen Ausflug auf den Butschetsch ın der Absicht, das Vorkommen des braunen Jura am Grohotisch möglichst zu untersuchen und die reiche Fundstätte der sowohl prachtvoll erhaltenen, als auch arten- reichen Petrefakten am Gutzan möglichst auszubeuten. Abermals nahm ich mein Standquartier am Zollposten; tiefer Schnee hatte indess alle Berge bereits bedeckt, und die Schlucht des Kesselthales la Gauri war ganz unzugänglich. Am Grohotisch fand ich das mergelartige Gestein, welches über den braunen Kalkstein gelagert ist, von einem weissen Quarz-Öonglomerate mit kalkigem Bindemittel überlagert, auf diesem geschichteten und endlich den massigen Kalkstein des weissen Jura gelagert. - | Am Gutzan gelang es mir wieder eine ergiebige Ausbeute an Petrefakten zu machen. 2 | | Durch diese mehrfachen Ausflüge, sammelte sich ein ziem- lich reiches Materiale an für Siebenbürgen neuen Versteine- rungen aus dem braunen Jura, und dürfte das Gesammelte die rosse Lücke der fossilen Fauna der Juraformation .dieses andes um ein Bedeutendes ausfüllen. Bei den nur unzugänglichen Hilfsmitteln, welche mir zur genauen Bestimmung eines so reichhaltigen Materiales zu Gebote stehen, war es mir nicht gegönnt, dieselbe selbst vorzunehmen, weshalb die ganze Ausbeute auf Anregung des Herrn Bergrathes Franz v. Hauer der k. k. geologischen Reichsanstalt über- mittelt wurde. | Ein Theil derselben wurde bereits bestimmt, und ich ent- nehme diesbezüglich aus dem Vortrage des Herrn Fr. v. Hauer in der Sitzung der k. k. geologischen Reichsanstalt vom 5. De- cember 1865 Nachfolgendes : | „In der Sammlung Herbich’s liegen uns (aus der For- mation des braunen Jura vom Butschetsch) mindestens 50 Arten, die meisten in zahlreichen, vortrefflich erhaltenen Exemplaren vor, aus einem braungefärbten Kalksteine, die schowm bei der flüchtigsten Durchsicht eine grosse Analogie mit den Fossilien von Balın im Krakauer Gebiete erkennen lassen. “ 221 Herr Dionys Stur bestimmte unter denselben vorläufig die in der folgenden von ihm *zusammengestellten Liste enthal- tenen Arten; diejenigen Bivalven, denen der Name des Herrn Dr. Laube beigesetzt ist, wurden durch Vergleichung mit solchen von Balin in unserer Sammlung, mit deren Bearbeitung der Genannte so eben beschäftigt ist, festgestellt“ : Belemnites sp.? Ammonites subradiatus Sow. (— aspidioides Opp., discus Sow.) Bath, Balin, Unterer Oolith von Frankreich. ar an Kudernatschi Hauer (heterophylloides Opp. 2) Unt. olith. en Deslongchampsi Defr. (rectelobatus Hauer). . Unt. olith. Ammonites triplieatus Quenst. (funatus Opp.). Callovien, Balin. E Hommaieri d’Orb. ? Er > Zignodianus d’Orb.? Pholadomya concatenata Ag. Balin (Laube). Murchisonii @oldf. Callovien. Goniomya trapezicosta Pusch. sp. Üallovien, Balin. Anatina undulata Sow. sp. Unt. Oolith, Balın. Astarte modiolaris Lam. (Laube). Trigonia cosiata Park. Unt. Oolith, Balin. | „ . elavatella Park. Oxfordien. | Unicardium cognatum d’Orb.. Unt. Oolith, Balın (Laube). Cypricardia bathonica Desh. Cuculaea clathracta Lam. Balin (Laube). Ceromya plicata Ag. Unt. Oolith. | Mytilus Sowerbianus d’Ord. (Modiola plicata Sow.). Unt. Oolith. „ eCuneatus d’Orb. Unt. Oolith. Lima pectiniformis Schloth. sp. Unt. Oolith, Balin. Gervillia aviculoides Goldf. Brauner Jura (Quenst). Pecten disciformis Schübl. Unt. Oolith. Myacites Agassizii Chap. Balın (Laube). Terebratula globata Sow. Unt. Oolith. Balın. > bullata Sow. Unt. Oolith. Balin. = Philipsi Dav. Khynchonella spinosa Schloth. sp. Unt. Oolith. Balin. % plicatella d’Orb. ii „Von den bisher bestimmen 27 Arten kömmt eine zu Bath vor, 14 im untern Oolith, und. 3, im Oallovien nach Appel, 15 Arten sind identisch mit solchen von Balin* "Wir finden somit an den Gestaden der Weichsel kaum 500’ über den Spiegel der Ostsee in einer Entfernung von 90 Meilen (in der Luftlinie) Bildungen des Jurameeres, welche jenen des Butschetsch nicht gar ferne vom schwarzen Meere in einer Höhe von 5000’ petrografisch und paläontologisch analog sind. 2322 Die stratigraphischen Verhältnisse des braunen Jura am Grutzan mit Berücksichtigung des Grohotisch sind folgende. Auf der ganzen Erstreckung von la Strunga bis Polizie in einer Länge von circa 4000 Klaftern, bildet Glimmer- und Chloritschiefer die unmittelbare Unterlage des braunen Jura, darauf lagen: ni | F 1) Grobe Quarz-Conglomerate mit Eisenoxyd-Bindemittel. Gutzan; 2) feinere Conglomerate. Gutzan; 3) Sandstein, schmutzig lichtbraun, in dieken Schichten mit Kalkspathdrusen. Gutzan; 1E | 4) sandiger Kalkstein schmutzig lichtbraun mit grossen Ko rallen und Hornsteinlagen. Gutzan; - | 5) Kalkstein dunkel- und lichtbraungelb in dicken Schichten reich an Versteinerungen. Gutzan; A 6) schieferiger Kalkstein von lichtschmutziggrünlicher Farbe mit Ammoniten. Gutzan;_ | . 7) mergelartiger Schiefer grünlichgrau, mit röthlicher Streifung mit Aptychus lamellosus Münst. Grohotisch; 8) weisse Quarz-Oonglomerate mit Kalkbindemittel. Grohotisch; 9) Wohlgeschichteter Kalkstein lichtgrau, dicht, mit Belem- niten und planulaten Ammoniten. Grutzan; Fe 10) Kalkstein weiss und grau massig, dem. weissen Jura ange- hörend. Gutzan und Grohotisch. --: Be. Eine Parallelisirung der Juragebilde des Butschetsch, dürfte derzeit nur noch schwieriger sein, zumahl bei den ausser dem braunen Jura noch sehr geringen paläontologischen An- haltspunkten und der noch ungenügenden Durchforschung. Aus- dem gegebenen Materiale dürfte sich aber dennoch ein Versuch wagen lassen. | : Die wohlgeschichteten Kalksteine an der Basis der Fels- wand von Pojana Zapi, sowie die grünlichen schieferigen und rothen hornsteinführenden Kalksteine an der Polizie, ferner die rothen Kalksteine im Kesselthale la Gauri nehmen wahrscheinlich die bathrologische Stellung des Klippenkalkes der Alpen und Karpathen, oder diese als Aequivalent des Oxfordthones die Stellung dessen, oder nach Alcıde d’ Orbigny die Etage Oal- lovien ein. | | Obwohl nun die paläontologischen Merkmahle so dürftig sind, dass man sich auf ee nicht basiren kann, so gewähren dennoch die analogen Lagerungs- und petrographischen Verhält- nisse des nicht zu weit entfernten Nagy-Hagymaser Gebirgs- zuges ziemlich sichere Anhaltspunkte. In dem Nagy-Hagymaser Gebirgszuge treten die dem weissen Jura angehörigen Gebilde, wie am Butschetsch massig auf; dort, wo an der Basis derselben geschichtete Kalksteine 223 von grünlicher, rother oder grauer Färbung, mit Hornsteinen dieselben unterteufen, gehören sie dem Klıppenkalke an, sie treten an den westlichen und nördlichen Abhängen dieses Ge- birgszuges insbesondere deutlich und entschieden auf, so an der steilen Felsenwand von Vereskö, und in der tiefsten Einsat- telung von Fejermezö und Osofronka, wo sie als wohlgeschich- tete rothe, graue und grünliche schieferige Kalksteine mit: Ammonites athleta Sow. (Callovien), A. annularis Rein. (Cal- lovien), A. plicatilis Sow. (Oxfordien) und A. Erato d’ Orb. (Oxfordien) als Klippenkalk charakterisirt sind. Ich werde Aaer nicht irre gehen, wenn ich die oben genannten Gebilde des Butschetsch wegen ihrer analogen La- gerungen und petrographischen Facies gleich diesen zum Klip- penkalk stelle. Diesem zu Folge würden die Gebilde des braunen Jura am Butschetsch der .mittlern und untern Etage desselben ange- hören. | NER N AT Nachdem aber für ‘die untere Etage des braunen Jura, sowie der obersten des Lias der gänzliche Mangel an Tere- brateln charakteristisch sein soll, unsere Grebilde aber, gerade durch eine aussergewöhnliche Menge von Terebrateln gekenn- zeichnet sind, so wäre denselben, inbesondere den braungelben . Kalksteinen, die Stellung des mittleren braunen Jura (Etage Bathonien)“ zuzuweisen. — Die Stellung der Sandsteine und Conglomerate bleibt jedoch zweifelhaft. Systematisches Verzeichniss‘ der | Ä Land- und Süsswasser-Mollusken . des %3 österreichischen Kaiserstaates E. A. BIELZ. (Fortsetzung). ‘0. H. caerulaus MAlf. Syn. H. lactiecima Zgl. Dalmatien (Velebit-Gebirge, Mali-Halam, Obrovazzo, Lesina). Kroatien (südwestliche Gebirge). | var. rugata. Dalmatien (Velebit-Gibirge). 224 71. H. intermedia Fer. | Auf Kalkfelsen und an Pflanzen der Kalkgebirge : Kärnthen (Loibl und andere Gebirge). Krain (auf allen Kalkgebirgen). | Lombardo-Venetien (Lamon und Lagarone bei Belluno, Arsegna, Venzone und Dignano in Friaul). 72. H. aemula Rossm.“). Syn. H. Ambrosii Strobel, Martinatiana Betta. Auf Kalkfelsen: | Tirol (blos im südlichen Theile: Nonsberg bei S. Felice im Niederstthale und an der Treffer Brücke, an der Nordseite des M. Frasson bei Tezze in Valsugana). Lombardo-Venetien (Bassano bei Vicenza, Lamon und Quero bei Belluno). | 73. H. trizona #gl.**?) Unter Steingerölle und an Felsen der Kalkgebirge: Siebenbürgen (in der Nähe des Triplex confinium an der Ba- nater Grenze). Banat (bei den Herculesbädern und am Berge Damoclet). var. albida (H. Frauenfeldi Z6l.) et unifasciata. Mit der Stammform selten. var. faseiis confluentibus (CH. rumelica Zgl.). Banat (bei den Herculesbädern selten). var. inflata (H. sienomphala Mke.). - Kroatien (nach Rossmässler Iconogr. VII. VIIL S. 14 Nr. 458) ıch. erhielt sie aus Serbien. ° 74. H. umbilicaris Brun. Syn. H. hispana L., planospira Aut. nec. Lam. In Wäldern unter abgefallenem Laub und Steinen, beson- ders in der Nähe des Wassers, sowohl im Kalk- als Urgebirge und auf jüngern Gesteinsarten : | Kärnthen (in verschiedenen Gebirgswaldungen). Krain und Küstenland (in gebirgigen Gegenden). Tirol (im südlichen Theile weit verbreitet). : Lombardo-Venetien (Bassano und in Friaul, bei Treviso, Vi- cenza, Verona, .häufig an den Euganeeischen Hügeln bei Este und Padua). Kroatien (Agram). *) Die serbische H. Zelebori Pfr. wurde noch von Niemanden in Ungarn gesammelt. **) H. tetrazona Jan. aus Mittel-Italien und H. Kollari Zd. aus Serbien kommen in Oesterreich nicht vor. 225 75. H. zonata Stud. In Bergwäldern, an Holzwerk und unter Steinen: Kärnthen (am südlichen - Drauufer). Krain (im Birnbaumer Walde auf dem Krimberg, bei Gernue). Tirol (im Öbereinthale und in den Thälern der Ortlerkette) dann in Vorarlberg. | 76. H. Pouzolzi Desh. Unter Steinhaufen, in Felsritzen : Dalmatien (südlich vom Flusse Cettina im Kreise von Spalato, Ragusa und Cattaro). var. unifasciata. Dalmatien (Cattaro, Ragusa). var. trifasciata. Dalmatien (ÜOattaro, Ragusa). var. obscura. Dalmatien (Uattaro, Ragusa). var. viridis unicolor. Dalmatien (Gravosa). var. minor (Montenegrina Zgl.) Dalmatien (Oattaro, Verlika). 77. H. nisolida Zgl. Unter Steinen der Kalkgebirge : Dalmatien (Slano, Narenta, Metkovich, Lesina, Topolo, Sa- bioncello). ; ” | var. denudata Rossm. | Dalmatien (Narenta, Lesina, Makarska, Stolivo, Mt. Falcone, Combur, Lustizza). Kroatien (Zermagna). 78. H. Sadleriana Zgl. Am Fusse von Kalkfelsen unter Steinen und Moos: Krain (bei Podkrai im Birnbaumer Walde und bei dem Berg- schlosse Luegg). 79. H. Hoffmanni Partsch. ‚In Felsenspalten der Kalkgebirge : Dalmatien (Cattaro, Präsieka, Morigno, Ft. Dragal, Orachovac, Dobrota, Mula, Ft. Copac). 226 80. H. setosa Zgl. Unter Steinen im Kalkgebirge : Dalmatien (Gebirg Velebit, im gebirgigen Theile des Kreises von Zara und Spalato, Sebenico, Slap, Malı-Halam, Ragusa hier auch eine bänderlose Varietät). Kroatien. | var. seligera Zgl. Dalmatien (Meleda, Ossoinik, Gravosa). 81. H. Liefeburiana Fer. Unter Steinen an Gartenmauern: Krain (im Wippacher Thale). 82. H. hirta Menke. Auf Kalkgebirgen unter Steinen: Krain und Küstenland (auf dem Friedrichstein bei Gotschee). Kroatien (bei Fiume). | 83. H. faustina Zgl. Im Vorgebirge bis ins Hochgebirge, .in den Budoten und Karpathen, auf Gras unter Steinen ünd an De Mähren (Aloisthal) und Schlesien. . Galizien und Bukovına. Siebenbürgen (in mehreren Varietäten in allen Theilen des Landes besonders häufig in Kalkgebirgsgegenden, auf Urgebirgsge- steinen sehr dünnschalig). Ungarn (in den Oentral-Karpathen und auf dem Grenzgebirge gegen Siebenbürgen). | var. citrinula Zgl. Siebenbürgen (besonders bei Baanladı äuch mit feinem rothen Bande). Ungarn. var. associata Zzgl. . Bukovina. var. fortunata Parr. ‚Siebenbürgen (auf dem Gebirge Königstein). _ var. advena Rossm. (Rossmaessleri Pfr. =: Ungarn (auf den Karpathen). *%) Wohl nur die kleine Form kalkarmer ROR TAI. wie sie auch im südwestlichen Siebenbürgen vorkömmt. 227 | 84. H. foetens Stud. In Gebirgsgegenden unter Steinen und an alten Mauern: Oesterreich (am Kamp und auf dem Schneeberg) und Salzburg (Golling in den Oefen der Salza). Steiermark (Gösting bei Graz). Kärnthen (Burgruine Friesach (sehr gross), beim Schlonse Wolfs- berg und Bei Wiesenau im Lavantthale). Tirol-(an verschiedenen Stellen in Nord- und Südtirol). ‚85. H. banatica Partsch. Im Gesträuche der Vorgebirge unter abgefallenem Laub und Holzwerk, bis in.den gemischten Bestand : Siebenbürgen (in allen Vorhölzern der Randgebirge mit Aus- nahme der östlichen Gebirge). Ungarn (Grenzgebirge gegen Siebenbürgen) und Banat. 86. H. lapicida L. An Mauern, Felsen und Baumstämmen im „Vorgebirge: Böhmen (Carlsbad, Franzensbad, Marienbad). Mähren und Schlesien (im Gesenke). ‘Ungarn (in .den Karpathen .nach Stentz).. Oesierreich (Karipihal, Hellentbal,;Scheibwald;'anf dem Schnee- ah berg) und Salzburg (Untersberg, Golling). Steiermark ? Tirol (mehr im nördlichen Theile). p) Macularia Albers. 87. H. vermiculata Müll. In Gärten der Küstenstriche des adriatischen Meeres : Küstenland (Triest und an den Küsten des Meeres bis Mon- falcone).- . Dalmatien (gemein an den Küsten des ganzen Landes von Zara angefangen südlich). q) Iberus Montf. 88. H. muralis Müll.*) Syn. H. Polana F. J. Schmidt. An Kalkfelsen : Küstenland bei Pola (von Herrn Strobel IRB *) Aus Dalmatien, wo sie nebst H. strigata Müll. nach 8chröckinger vorkommen soll, habe ich sie noch nicht gesehen; auch Strobel kennt beide Arten von dort” nicht. 228 r) Tachea Leach. 89. H. austriaca Mühlf. Syn. H. vindobonensis C. Pfr. Auf Gebüschen und sparrigen Kräutern, aber auch im niedern Grase sonniger Hügel: | Böhmen ? Mähren und Schlesien ? Galizien (bei Krakau). Siebenbürgen (sehr weit verbreitet). ‘ Ungarn (Füred am Plattensee, Topa, Grosswardein und an andern Orten), dann im Banat. | Oesterreich und Salzburg. | Steiermark. ? Kärnthen (Klagenfurt, am Loib]). Krain (weit verbreitet). jr Lombardo-Venetien (bei Udine). | Dalmatien (Zara, Narenta, Metkovich, Sign, Verlica, Vido, häufig mit zusammenfliessenden Bändern). Kroatien und Slavonien (bei Esseg). var. expallescens Fer. Im Grase in Gärten und an Feldrainen: Siebenbürgen (bei Hermannstadt die vorherrschende Form, aber auch an einigen andern (kalkarmen ?) Orten). Ungarn. Kärnthen. 90. H. nemoralis 1. Im Gesträuche, in Gärten, auf üppigen Wiesen: Böhmen. | Mähren und Schlesien. Galizien? Ungarn (im westlichen Theile: Keszthely, Mohäcs). Oesterreich *) und Salzburg (in der Au). Steiermark. Kärnthen. Krain. Tirol. | Lombardo-Venetien (Rivoli, Verona, Venedig,‘ Chioggia, Mon- techio, Bassano, Padua, Este). | Dalmatien (Zerava, Bukovizza, Boxava). *) Parreyss und Zelebor führen nur die H. hortensis als in Oester- reich vorkommend an, ich erhielt jedoch auch die H. nemoralis als aus Oesterreich stammend. 229 91. H. hortensis Müll. In Gärten und auf Wiesen: Böhmen. Mähren und Schlesien. Oesterreich (Silzenberg) und Salzburg. Ungarn (Margarethen-Insel bei Ofen, bei Kremnitz und in den - „Karpathen nach Stentz). Steiermark. Tirol (in Nordtiro]). s) Pomatia Beck. 92. H. adspersa Müll. | Auf grössern Pflanzen und im Gebüsch meist an der Meeresküste : ° Krain und Küstenland (In den Den von Triest, Duino, Monfalcone). Tirol (Iselthal nach Gredler *), Lombardo-Venetien (Bassano, Udine, Padua, Euganeeische Hügel, Venedig, Küste von Palestrina). Dalmatien (Zara). Kroatien. 93. H. secefnenda Rossm. Syn. H. ligata Aut. nec. Müll.**). Auf Bergen zwischen Gebüsch und grossen Pflanzen : Dalmatien (Velebit-Gebirge, Insel Brazza, Dugopolje, Obro- vazza, Spalato, Uattaro, Nona etc. 94. H. pomatia L. In Gärten und Wäldern bis in die Fichtenregion : Böhmen. Mähren und Schlesien. Galizien. Siebenbürgen. Ungarn und Banat. Oesterreich und, Salzburg. Steiermark. Kärnthen. Krain und Küstenland. Tirol. Lombardo-V enetien. Kroatien und Slavonien. *) "Wohl nur dahin verschleppt. **) Die eigentliche H. ligata Müll. kommt nur in Mittel-Italien, auf den Abruzzen u. s. w. vor. Nr. 12. 1865. " 230 95. H. lucorum Müll. In Gärten und Gebüschen: Lombardo-Venetien (bei Verona, Punta S. Vigilio, Pesina, Co- stermano, am Grardasee). | Dalmatien (Insel Lissa von Stenz erhalten). 96. H. eineta Müll. In Gärten und Gebüschen : Krain und Küstenland (Görz). Tirol (im untern Lagerthale, Riva, Avio, am Monte-Baldo). a (Verona, Rivoli, Euganeeische Hügel bei Padua). Dalmatien ' (Zara, Bilizane, Sebenico, Cattaro, Ragusa). Kroatien (Fiume). P var. albina (H. Pollinii Da Campo). Lombardo-Venetien (Verona). Dalmatien (Zara). 97. H. figulina Parr. In Gebüschen : Dalmatien (nach Rossmässler*) und bei Castel nuova nach i, Frauenfeld **). 98. H. lutescens Zgl. In Gärten, Weingärten, und an Feldrainen : Galizien. Siebenbürgen (besonders im südlichen Theile weit verbreitet ‚und mitunter in der nächsten Nachbarschaft der H. pomatia). Ungarn (bei Grosswardein). 99. H. aperta Born. In Gärten und Weingärten der Küstengebiete: Dalmatien (Uanalı, Castellı di Trau, Trani, Dobrota und Theodo bei Cattaro). *) Es dürfte wohl Montenegro zu verstehen sein, wenn nicht eine Verwechselung des Fundortes bei Herrn Rollet in Triest stattfand. **) Beiträge zur Fauna Dalmatiens. 231 ee. Pupacea. IX. Buliminus Beck*). a) Napaeus Alb. 1. B. montanus Dr. In bergigen Gegenden an Pflanzen und unter abgefallenem Laube, ar faulem Holz und Steinen, am Boden u. s. w.; steigt im Gebirge bis über 7000‘ Höhe hinauf: Böhmen. — Mähren und Schlesien. Galizien und Bukovina. Siebenbürgen. Ungarn. Oesterreich und Salzburg. Steiermark. Kärnthen. Krain und Küstenland. Tirol””), Lombardo-V enetien. Dalmatien (Ragusa **”), Kroatien und Slavonien. 2. B. subtilis Rossm. Syn. B. noctivagus Parr. In alten Gemäuer, unter feuchte Laube und Steinen: Dalmatien (Cattaro, Gliuta, Dobrota). 3. B. obseurus Dr. In Berggegenden unter Hecken und Gesträuchen, im Moose und unter abgefallenem Laube auf der feuchten Erde: Böhmen. — Mähren und Schlesien. Galizien und Bukovina, Siebenbürgen. Ungarn. Oesterreich und Salzburg. Steiermark. — Kärnthen. — Krain und Küstenland. Tirol. Lombardo-V enetien. Kroatien und Slavonien. *) Der Name Bulimus Scopoli ist in der neuesten Zeit auf die grossen exotischen Arten beschränkt worden. **) Die Varietät B. alpinus Zgl. (Rossm. Iconogr. I. S. 86) hat in der letzten Zeit Niemand mehr erkannt und unterschieden. ***) Die in der letzten Zeit nicht mehr vorgekommene Varietät B. consentanens Zgl. (Rossm. Icon. I. $. 86). x ze ‚282 b) Zebrina Head. 4. B. detritus Müll. Syn. B. sepium -Gm., — B. radiatus Brug. Auf Kalkbergen unter Pflanzen und Steinen: Siebenbürgen (bei Kronstadt auf dem Kapellenberg, Marien- burg und Rosenau). | Ungarn. | Oesterreich. | Steiermark? — Kärnthen? — Krain und Küstenland. Tirol. Lombardo-V enetien. Dalmatien. — Kroatien und Slavonıen, c) Cylindrus Fik. 4. B. obirsus Dr. Anf Kalkgebirgen bei 6000‘ Höhe unter Steinen an Felsen : Oesterreich (Schneeberg, Oetscher und Breiner Alpe). Steiermark (mitgetheilt von H. Dohrn). d) Chondrula Beck. 6. B. pupa L.®) Unter Steinen der Kalkgebirge : Dalmatien (Budua, Ragusa), wohl nur angeschwemmt. %. B. reversalis E. A. Bielz. Unter abgefallenem Laub und Steinen, hauptsächlich der Kalkgebirge von ihren: Ausläufern bis über 7000° Höhe: Siebenbürgen, sporadisch im Nordosten und Süden in un- unterbrochenem Vorkommen im Persänyer, Burzenländer und Bodsauer Gebirge. ® Linksgewundene Formen “*): var. major (B. venerabilis Parr.) Siebenbürgen (Kronstadt, Schulergebirg, Tömösch). var. minor (B. conjunctus Parr.”**) Siebenbürgen (Fogarascher Gebirge, Bucsecs, Königstein, Bod- sauer Greebirge, Szt.-Domokoser Kalkgebirge). *) Der von Herrn v. Schröckinger angeführte B. orientalis Friv. kömmt nur auf der Insel Prinkipos bei Constantinopel vor und ist unserer Fauna ganz fremd. **) Siehe über die Varietäten dieser Art, welche sich durch das Höckerchen auf der Mündungswand offenbar sehr nahe an B. pupa an- schliesst, E. A. Bielz: Fauna der Land- und Süsswasser-Mollusken Sie- benbürgens, S. 78—80 und E. A. Rossmässler : Iconogr. Ill. Band, S. 103. #**) Es ist auffallend, wie Herr Dr. E. von Martens in der zweiten Ausgabe von Albers Heliceen (1860) den Bulimus conjunctus Parr. und 2393 var. elongatus, Siebenbürgen (Königstein und Bodsauer Gebirg). var. brevis. Siebenbürgen (Bucsecs, Südabhang des Königsteins und Teszla). var. alpestris. Siebenbürgen (Fontinelle Piatra im ı Fogirascher Gebirge und Spitze des Königstein). ”* Rechtsgewundene Formen: var. grandis (B. assimilis M. Bielz, Ygl. 2*), Sichenbürgen (Görgeny-Szt.-Imre, Apa-Nagyfalu, Dees, Nagy- Enyed, Romosz). var. relictus. Siebenbürgen (Persänyer, Törzburger u. Szt. -Domokoser Gebirge), var. tenuis. Siebenbürgen (zerstreut im Burzenländer Gebirge). var. eurlus. Siebenbürgen (Törzburger Gebirge und Südabhang Ei ne var. parvus. Siebenbürgen (in der Umgebung von Kronstadt, : ziemlich mit derselben Verbreitung wie die var. major). 8. B. quinquedentatus Mihf. Unter Steinen der. südlichen Kalkgebirge». Küstenland (auf den Abhängen des Karstes gegen Triest). Dalmatien (Zara, Spalato auf den Mt. Marian, Insel Meleda, Lissa und Lesina, Zegar, Cattaro, Draste, Uastel- Lastua, Budua, Metkovich, Macarska, Racusa, Narenta, Slano, Ca- poceste, Vodizze etc.) Kroatien. assimilis Zgl., noch zu der Untergattung Napaeus ziehen konnte, nachdem Rossmässler a. a. ©. (1859) sich über das Verhältniss dieser beiden Formen des B. reversalis so ausführlich ausgesprochen hatte. Hiedurch wurde auch H. v. Schröckinger verleitet, diesen beiden Formen ihre unnatürliche Stel- lung in seiner Aufzählung anzuweisen. *) Ich schrieb schon in meiner Fauna B. assimilis M. Bielz (nec. Zgl.), weil es mir noch zweifelhaft ist, ob Ziegler die siebenbürgische Form benannt hat, die zuerst mein Vater unter diesem Namen verbr, eitete, weil ich von Herrn Direktor Jan in Mailand einen mit unserer Art verwandten, aber kaum mit derselben identischen 'Bulimus als seinen B. apennimus und aus Italien stammend erhielt. Leider sind meine Jan’schen Exemplare nicht vollständig ausgewachsen, so dass ich keine unterscheidende Diagnose davon entwerfen kann, 234 9. B. iridens Müll.”). Unter Steinen und Grasbüscheln an sonnigen Bergen: Böhmen. — Mähren und Schlesien. Gralizien (bei Lemberg). Siebenbürgen (im Mittellande weit verbreitet). Ungarn und Banat. - Oesterreich. Steiermark. — Kärnthen. — Krain und Küstenland. Tirol. Lombardo-Venetien. — Dalmatien ? — Kroatien. var. grandis E. A. Bielz. Siebenbürgen (Mühlbach und Talmesch). var. eximia Rossm. Krain. — Küstenland (Triest bei Passajio St. Andrea). var. elongata. Krain. 10. B. quadridens Müll. Unter Steinen der südlichen Kalkgebirge: Tirol (Pfunds in Nordtirol, Brixen, Bozen und viele andere " Orte in Südtirol). | i Lombardo-Venetien (Rivoli, Verona, Vicenza, Udine). Dalmatien (Ragusa, Canalı, Sabioncello). 11. B. niso Risso. Syn. B. seductilis Zgl. Unter Steinen: Dalmatien (Zegar, Fort Dragal, Insel Lesina, Ledenizza, Oerk- vizze, Braic, Ragusa, Stagno, Macarsca, Almissa, Capo- cesto, Nona, Spalato). var. Junaticus Jan. Dalmatien (Kistanje, M. Velebit, Insel Lesina). 12. B. Botterianus Phil. Aufenthalt wahrscheinlich wie bei den Gattungsverwandten: Dalmatien (Insel Lesina**). (Fortsetzung folgt). *) Zwei linksgewundene_ Stücke dieser Art zwischen mehreren Exem- plaren des stets linksgewundenen B. quadridens erhielt ich von Bozen _in ‚Tirol. *#) In neuerer Zeit nicht mehr vorgekommen. 235 Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monet November 1865. (fünftägige Mittel.) 1— 5 3.63° 6—10 4.78 11—15 —2.35 16—20 —5.16 21—25 —1.35 26—30 0.16 Mittel —0.048 Maximum : Minimum : 12.56° 7.63 1.50 2.49 6.45 8.99 6.397 3.62 ° 3.39 —1.93 —3.06 —0.14 2.35 1.372 14,8% (am 3. um 2h_N,) -5.2° (am 18. um 6h M.) 2.640 v uftdruck in par. Linien auf 0° redueirt ; RW Tage 6h M. Oh N. | {Oh A. 1—5 320.96 6—10 320.73 11—15 324.47 16—20 325.18 21—-23 322.60 26—30 322.3) Mittel 322.716 Maximum : 328.07 (am 15. um 10h A.) a0. 320.58 325.06 324.78 322.27 321.92 322.922 320.73 320.45 326.04 324.64 322.47 322.43 322.792 Mittel 320. ve 320.587 | 325.190 | 324.967 | 322.447 322.233 392,677 Minimum : 317. 32” (am 10. um 10h A.) N Dunstdruck in par. Linien ‚Feuchtigkeit in Prozenten BEI Eng. cn 7 arsch mai on m. 2n m. | 10m a.| Mittel |6n m (04 a. mist |on u. [2° 0. J10na.Jucr N. |10h 4.1 Mittel) 1 5| 2.56”| 3.43“) 2.87°12.953”J0.92 0.59 |0.87 rennen 6—10| 2.73 | 3.14 | 2.92 12.930 10.89 |0.80 10.90 | 0.863 14—15| 1.38 | 1.56. | 1.39 |1.443 10.386 10.68 10.83 0.790 16—20| 1.17 | 1.62 | 1.41 11.400 10.95 10.55 10.93 0.843, 21i—25| 1.59 | 2.19 | 1.80 [1.860 10.90 10.62 10.91 0.810 26—30| 1.89 | 3.04 | 2.23 12.387 10.94 10.69 10.90 Ba; Mittel | 1.887 | 2.497 | 2.103 12.162 [0.910 |0.672 [0.899 | 0.824 236 Nieder- a schlag Ansicht des Himmels in par. Jun a a a aa TRERRREREN IN —___ (Summe)]6h M. |2h N. |t0n A. IMitrei|| 6n m. on m. |ton a. 1—5| 2.26 || 1.8 2,53|| oso | so | so 6—10| 2.69 8.10 | 080 | 080 | 080 | 4—15| 0.09 3.07\| N 1:N0.! No 16—20| 0.00 1.27 no | no | no 21—25| 0.00 2.93|| so | SO | so 25—30| 0.00 3650| so | So | 80 Mittel | 5.04% NO-SO| no-so NO-SO | Vorherzschris | Windesrichtung | Tage ONE 2 SU CH CH CHIC IC & oegren Besondere Anmerkungen: Anzahl und Richtung der beobachteten Winde: N. 7 NO. %4; O. 19; SO. 36; 8. 0; SW. 0; W. 0; NW.A. . Athmosphärischer Niederschlag: am 5., 6., 7., 8., 10., 13.; darunter 1 (am 8.) nicht messbar. — Grösster Niederschlag inner- halb 24 Stunden 2.44“ (am 10.). Am 13. erster Schneefall. Lichtkranz um den Mond: am 28. und 29. Das Monatsmittel der Temperatur war um 0.245° kleiner, das Monatsmittel des Luftdruckes um 1.091 höher als das ent- sprechende Monatsmittel der vorausgegangenen 14 Jahre. Die grosse Auflockerung der Athmosphäre, welche im vorherge- gangenen Monate durch das entschiedene Vorherrschen der süd- lichen und westlichen Luftströmungen bewirkt wurde, hatte wie vorauszusehen war, ein so mächtiges Einfallen ‚der östlichen Luftströmungen zur Folge, dass die südlichen und westlichen gänzlich verdrängt wurden. Mit diesem entschiedenen Vorherr- schen der’ östlichen Winde war aber zugleich eine ungewöhnlich lang anhaltende Trockenheit der Witterung verbunden, indem vom 10. an bis zu Ende des Monats — mit Ausnahme eines höchst unbedeutenden Niederschlags am 13. — kein athmos- phärischer Niederschlag stattfand und somit völlige Regenlo- sigkeit herrschte. iS h | 237 Uebersicht der Witterung in Hermannstadt im meteorologischen Jahre 1865. Inf Mittler ir ittler | Mittle | Mittle Monate BE Luftdruck unst- | Feuch- | Bewöl- BT tigkeit | kung BE ou ee or = & December |- 2.9340 323.165) 1.372 | 0.876 6.09 Januar - 0.049. | 319.108 1.685 | 0.846 6.45 Februar ° |- 3.170 319.336 1.382 | 0.898 8.37 März 1.072 318.777 1.746 0.793 7.44 April 6.380 322.758 | 2.331 0.677 3.08 Mai 12.417 822.297 | 3.818 0.675 3.71 Juni - | 11.668 321.472 | 3.941 0.725 5.44 Juli 16.254 | 321.458 | 5.146 | 0.677 3.70 August 14.486 320.938 | 4.810 0.718 3.44 September | 8.992 323.631 | 3.247 0.759 4.40 October 8.798 320.692 | 3.218 0.752 9.45 November | 2.640 322.677 | 2.162 | 0.824 3.39 Mittel 6.379 321.359 2.905 0.768 9.09 |Atmosphä- Anzahl der Tage mit rischer Monate. | Nieder- | messba- schlag | rem Nie- ee Gewitter Maar Hagell - album ng grins nn nennen ne er m me p. L. derschlag | December 10.03 5 3 — — 7 Januar - 5.82 6 2 — — So: Februar 29.27 13 2 — — _ März 35.66 17 4 — — — ı April 11.78 8 — 1 BE Bin Mai 14.28 8 — noHd 4 — Juni 33.66 15 _ 6 1 _ Juli 41.17 9 1 6 6 — August 31.77 8 — 3 2:1 — September | 21.39 9 2 1 — October 12.48 11 2 1 4 —_ November 5.04 Dh — m ee = Summe 3235| a | al 31 sa | - | 238 ‚I Richtung und Anzahl der beobachteten Winde Monate December A 0 35 | 43 910 2 0| — Januar 1 0 16 | 251 26|0|12 ı 3I| — Februar a 1 0| 1 4| 37| — März 5 4 7.1 12 1 410 8 | 16 |2a23.18 April 0) F0E29 I are | 94020-) ONSr. Mai 19 3 23 | 18 8 |: 321012 7 11a 26. Juni 22 0 6| 13 5 951 231101 — | Juli ER 0 19 | 24 5 11.061048 5 |1a. 30. August 19 | 4 7 6,1048 | S04EA18 I 21 In September | 21 A 25 6 2 1113| 15| — October 2 0 t7 ı 2211145 7118| 12 |2a3.28. November 7124 19 | 36 0|I 0 0 N Summe I445 | 42 |238 |212 |128 | 27|150 |153 7 Zusammenfassende Bemerkungen: Suchen wir nach dieser Uebersicht den Witterungscharakter des verflossenen Jahres in einigen allgemeinen Zügen zu be- stimmen, so finden wır zunächst hinsichtlich der Temperatur, dass das verflossene Jahr zwar bezüglich des Jahresmittels nicht erade zu den abnormen Jahren gezählt werden darf — das Jahresmittel der Temperatur weicht blos um —0.389° von dem Mittel der'vorausgegangenen 14 Jahre ab, — dass aber dessen- ungeachtet im Laufe des Jahres selbst nicht wenige und nicht geringe Unregelmässigkeiten vorkamen. So waren der Januar und Juli verhältnissmässig sehr warm, der Juni und September dagegen ungewöhnlich kalt. Ueberhaupt wechselten die Tem- peraturverhältnisse mitunter ungewöhnlich schnell und häufig: vom April bis zum September finden wir die Abweichung der Temperatur vom betreffenden mehrjährigen Monatsmittel in jedem folgenden Monate entgegengesetzt der des vorhergegan- genen, so dass demnach die Jahreskurve dieser Abweichungen in dem erwähnten Zeitraume eine wellenförmige Beschaffenheit hat. Verbinden wir die Monate zu Jahreszeiten, so ergiebt sich, dass der Winter des verflossenen Jahres um 0.031° wärmer, der Frühling um 0.205°, der Sommer um 0.587° und der Herbst um 0.793° kälter waren, als sie nach dem entsprechenden mehrjäh- rigen Mittel sein sollten; es war somit der Herbst verhältniss- mässig am kältesten, zu welcher Kälte der so ungewöhnlich 239 kalte September des verflossenen Jahres am meisten beitrug. Diesen so auffallend niedrigen Temperaturverhältnissen des Septembers, in Verbindung mit den ebenfalls niedrigen Tempe- raturen der zweiten Hälfte des August’s, ist es auch vorzüglich zuzuschreiben, dass die nicht geringen Hoffnungen, zu welchen die grosse Wärme des Juli und die erste Hälfte des August’s bezüglich der Qualität der Weinfechsung berechtigt hatte, sich nicht erfüllten, vielmehr das Erzeugniss stark unter der Mittel- mässigkeit blieb. Die übrigen Erzeugnisse des Bodens. ent- sprachen mittelmässigen Anforderungen. Mit diesen Temperaturverhältnissen standen die Schwan- kungen des Luftdruckes — wenn wir auf die einzelnen Monate sehen — nur theilweise in dem sonst beobachteten Zusammenhange. Den verhältnissmässig niedrigen Temperatur- graden des Decembers stand auch ein hoher, den verhältniss- mässig hohen Temperaturen des Januars ein für diesen Monat ungewöhnlich tiefer Barometerstand zur Seite; ebenso entsprach dem zu warmen Juli ein hoher Luftdruck. In andern Monaten- jedoch finden wir nicht den entsprechenden Zusammenhang zwischen der Temperatur und dem Luftdruck: so namentlich in den Monaten April, Mai, Juni und Juli, in welchen der Luftdruck ununterbrochen das mehrjährige Mittel überragte, während die Temperaturverhältnisse dieser Monate nicht den- selben gleichförmigen Uharakter zeigten, sondern, wie oben bemerkt wurde, die auffallendsten Schwankungen offenbarten. Einen grösseren Parallelismus zwischen den beiderlei Erschei- nungen finden wir dagegen, wenn wir die Monate zu Jahreszeiten zusammenfassen: es stellt sich nämlich dann heraus, dass dem zu warmen Winter des verflossenen Jahres ein niedriger, dem zu kalten Frühling, Sommer und Herbst ein hoher Luftdruck entsprach; das Mittel des Winters war nämlich um 1.288 niedriger, das des Frühlings um 0.865“, das des Sommers um 0.270‘, und das des Herbstes um 0.352“ höher als das entspre- chende mehrjährige Mittel. Das Jahresmittel überragte das mehrjährige Mittel um 0.050‘. Bezüglich der Luftströmungen finden wir im Winter, wie gewöhnlich, die östlichen weitaus überwiegend, indem das Verhältniss dieser zu den westlichen sich wie 155 : 69 heraus- stellte; dieses Vorherrschen der östlichen Winde dauerte im verflossenen Jahre auch noch im Frühling fort, wenn auch in geringerem Masse, als im Winter (Verhältniss der östlichen zu den westlichen 105 : 77); dagegen behaupteten im Sommer, sowie auch sonst in anderen Jahren, die westlichen ihr Ueber- gewicht über die östlichen (111 : 79), während im Herbste aber- mals die östlichen zum entschiedenen Vorherrschen gelangten \ 240 (153 : 73). ‚Fürs ganze. Jahr stellte sich das Verhältniss der östlichen Winde zu den westlichen wie 492 : 330 heraus. Die atmosphärischen Niederschläge des verflos- senen Jahres boten nichts besonders Auffallendes dar: die Jahressumme fällt nahezu mit dem vierzehnjährigen: Mittel zu- sammen, bleibt jedoch noch etwas unter demselben. Einige Be- achtung und Erwähnung verdienen blos die verhältnissmässig häufigen und ziemlich ergiebigen Niderschläge in den Monaten Februar und März und im Gegensatze hierzu die geringen Niederschläge in den beiden darauffolgenden Monaten, sowie die lang anhaltende Regenlosigkeit im November. 5 Redaktion : Der Vereinsaussehuss: Buchdruckerei der von Closius’schen Erbin: re B- BuREN RN UL. Nr j VERHANDLUNGEN und | MATTHRILUNGRU des siebenbürgischen Vereins für . Naturwissenschaften zu BERMANTZTADT, a J j ie , \ 5 F} ae ne 4 29, Kae a ERNEST} u R Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften Hermannstadt. —_DS> XVIl. Jahrgang. GHD HERMANNSTADT, gedruckt in der Buchdruckerei der v. Closius’schen Erbin 1.3.66: 19V anoal Ei ANA \ f ER irtnaulaol r Ol; 100 koasılor ıbedäntl. 10h el hk ANIYLR! 2, Inhalts-Vebersicht. Seite. Arz Gustav: Geographische und naturhistorische Verhält- nisse Mühlbachs und seiner Umgebung 31, 114, 144, 184, 201 Barth Josef: Systematische Aufzählung der im grossen Kockelthale zwischen Mediasch und Blasendorf wild- wachsenden Pflanzen (Monocotyledoneae) 8 43 Bielz E. A.: Systematisches Verzeichniss der Land- un Süsswasser-Mollusken des österreichisch. Kaiserstaates (Fortsetzung) F . : 14, 37, 55, 77 Bielz Michael’s Nekralor i 209 Czekelius D.: Notizen über die Re von Oläh- oe 107 Generalversammlung vom - 10. November 1866, Bericht | über dieselbe ! 233 Herbich Franz: Geologische Se funnen im Aldurelenche | zwischen Felsö- und Also-Rakos . 5 72 „ Geologische Excursion von Balän an dem Vöröste, nach Bekäs, Zsedänpatak u. s. w. 217 Kisch G. O.: Meteorologische Be ohaohlinzen zu Bistritz, April bis Juli 1865 3 i - : 70 August bis October 1865 . ey. November, Dezember und Jahres- Uebersicht 1865 ..159 | Kremnitzki Ph. J.: Beitrag zur Kenntniss der Mineralien Siebenbürgens : 1. Der gediegene Schwefel vom Berge Petrisel £ 67 2. Das gediegene Gold im Urgebirge bei Gyalu 68 3. Das derbe Antimon aus dem warmen Szamosthle 69 » Das Schwefelvorkommen am Kelemengebirge . .. 263 Reissenberger. L.: Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt vom Dezember 1865 bis Ende Novem- ber 1866 am Schlusse jeder Nummer. Jahres-Uebersicht des meteorologischen Jahres 1866 9) Riess C.: Ueber Nymphaea thermalis DeCand. und ihr Vor- kommen im Bischofsbade bei Grosswardein ‚„, Nachtrag zu den Skizzen über en thermalis Det. Roth Johann Josef, } Salzer M.: Uebersicht der zu Mediasch im Be 1863 gemachten TEOERTERESN und phänologischen Be- obachtungen . Vest W. v.: Ueber den Werth der Molluskengehiees für die Wissenschaft im Allgemeinen und Wahrnehmungen über die Schale von Tellina L. insbesondere „ Ueber Margaritana Bonelli Fer. (Alasmodonta PO Menke) Vereinsnachrichten am Walde a RAN 1, 3, 4, 6, 8 und 12; darunter besonders: J. M. Ackner’sche Sammlungen, definitiver Abschluss des Kaufvertrages darüber und Uebernahme derselben Das neue Vereinslokale Dr. Ferd. Schur’s, Enumeratio plante Traneorlrännee : F. Schuler- Den Notiz über die Eintagsfliegen im Salzbade von Salzburg bei Hermannstadt . d. Graf Schweinitz über Fucoiden- Schiefer und Pocket | | fakten von Korniczel Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu HERMANNSTADT. xXVIl. Januar 1866. Neo. 1, Inhalt : Vereinsnachrichten. — C. Riess: Ueber Nymphaea thermalis DC. — E. A. Bielz: Systematisches Verzeichniss der Land- und Süss- wasser-Mollusken des österreichischen Kaiserstaates. (Fortsetzung). L. Reissenberger: Meteorologische Beobachtungen zu Her- mannstadt im Monate December 1865. — nn nn Vereinsnachrichten für den Monat Januar 1866. Wieder am Anfange eines neuen Jahres angelangt, können wir diesmal, wenn wir die Mittheilungen über unsere Vereins- thätigkeit in dem vorigen Jahrgange unserer Vereinsschriften überblicken, mit einigem Stolze sagen, dass uns in dem voraus- gegangenen Jahre Velen gelungen, was wir in Anbetracht unserer bescheidenen Kräfte kaum für möglich gehalten hätten. Wir haben uns ein neues und geräumiges Vereinslokale auf die Dauer von 15 Jahren sichergestellt, — wir haben die Herausgabe der längst ersehnten „Flora excursoria Transsil- vaniae* möglich gemacht, deren Druck allein mehr als 800 fl. kostet, — wir haben endlich auch den Ankauf der so werthvollen J. M. Ackner’schen Sammlungen, ohne unsere bescheidene Vereinskasse zu belasten und die Bestreitung der laufenden Ausgaben zu vereiteln, um einen so billigen Preis und unter so günstigen Bedingungen erzielt, dass wir dabei auch zugleich für deren zweckentsprechende Aufbewahrung und eine bessere Anordnung und Aufstellung unserer übrigen lungen sorgen konnten. Mit dieser so namhaften Vermehrung unserer Sammlungen hat aber auch das Feld unserer Vereinsthätigkeit bedeutend an Umfang zugenommen. Namentlich hat der ethnographische Theil dieser Sammlung eine umfangreiche und werthvolle Be- reicherung erhalten. enn schon die grossartigen Geschenke unsers Mitgliedes Franz Binder zu dieser Abtheilung einen breiten Grund legten und durch die ägyptischen Alterthümer auch zur Eröffnung der archäologischen Abtheilung den ersten Anstoss gaben, so ist diese Abtheilung durch die Geschenke 2 unserer Vereinsmitglieder S. Jikeli und D. Özekelius an römischen Alterthümern (besonders die reiche und so instruk- tive Sendung des letztern Herrn von der alten Stadt Apulum), dann durch die Erwerbung der Antiken und Münzen der Ackner’schen Sammlung zu einer wahrhaft sehenswerthen Zierde unsers kleinen Museums geworden, welches bald auch in den neuen erweiterten Lokalıtäten keinen Raum mehr findet. Doch wollen wir hoffen, dass ebendadurch auch das In- teresse an unserm immer mehr zur Geltung gelangenden er- 'spriesslichen Streben täglich zunehmen und dadurch uns auch die materiellen Mittel immer reichlicher zufliessen werden, um unseren Sammlungen künftig. auch weitere Räumlichkeiten schaffen und dieselben auch für weitere Kreise immer mehr nutzbringend machen zu können. ‚ei 08 Von dem Vertreter der J. M. Ackner’schen Erben, Hermann Ackner wurde dem Vereine der Antrag gestellt, dass diese Erben geneigt wären, wenn der Verein die Kauf- summe von 4500 fl. für die Ackner’schen Sammlungen, welche nach Pnnkt 2 des in Nr. 9 dieser Vereinsschriften vom v. J. S. 146—149 mitgetheilten Vertrages in 7 Jahren bezüglich 9 Raten abzuzahlen war, auf einmal erlegen wolle, — von jener Kaufsumme noch weiters die 5%, Interessen für 7 Jahre nachzulassen oder mit 3800 fl. ö6. W. in Baarem sich zufrieden- zustellen. — Durch die auf Grund jenes Antrages zu Stande gekommene Vereinbarung ist es dem Vereine nun gelungen, auch die Kosten für eine entsprechende Aufstellung der Ackner’- schen sowohl, als seiner übrigen Sammlungen zu erübrigen. Nach diesem Uebereinkommen, welches auch bereits die Geneh- migung der Vormundschaftsbehörde erhalten hat, entfällt nämlich der Erlag der im 4. Vertragspunkte festgesetzten Caution, — auf diese Staatspapiere erhält der Verein gegen 5—6Y,%, Verzinsung ‘ein Darlehen, das mit den zwei ersten Raten des Beitrages des Landeskundevereines zu der Kaufsumme und dem Darlehen aus (der sächsischen Nationalkasse den Verein in die Lage setzt, den 'ermässigten Kaufpreis von 3800 fl. auf einmal zu erlegen, und. dann (nach Abschlag der für das neue Darlehen auf die Staatspapiere zu zahlenden Interessen) wenigstens den Betrag von 500 fl. auf die Einrichtung und Aufstellung der sämmtlichen -Vereinssammlungen im neuen Lokale zu gewinnen. Als neue ordentliche Mitglieder sind dem Vereine bei- getreten die Herren : Samuel Theil und | _..: APR | Be N Bir LumLRölön Josef Markus: Candidaten der Theologie in Mediasch. E, A. Bielz. \ Ueber Nymphaea thermalis DC. (N. Lotos W. Kit.*). von CARL RIESS. Unter den in der Umgebung der Stadt Grosswardein vor- kommenden Naturseltenheiten nimmt jedenfalls die Lotosblume der ersten Rang ein, und ich habe, wenngleich minder berufen, für eine gediegene wissenschaftliche Arbeit auf dem Grebiete der Naturwissenschaften, es mir zur Aufgabe gestellt, über das hierortige Vorkommen dieser Pflanze, zum Anhaltspunkte für Fachmänner, das Resultat meiner diessbezüglichen Beobach- tungen in vorliegenden Zeilen niederzulegen. Ein grosser Mangel dieser Skizzen dürfte darin zu finden sein, dass es mir in Grosswardein an allen wissenschaftlichen Hilfs- mitteln gebricht, dass ich daher gezwungen war, mich auf meine einseitige Anschauung zu verlassen, und als Neuling auf dem Gebiete der Naturwissenschaften nur an mein bereits ver- schwitztes Schulwissen allegiren konnte. | Grosswardein, im Comitate Bihar in Ungarn, liegt zwi- schen dem 47. und 48. Grade nördlicher Breite und zwar nahe dem 47. und zwischen dem 39. und 40. Grade östlicher Länge ziemlich in der Mitte; das sogenannte Bischofsbad, in dessen warmen Quellen die (ungarische) Lotosblume vorkommt, ist von Grosswardein ostwärts eine starke Meile 4200—4400 Klaftern entfernt. Das in der Luftlinie etwa 600 Klaftern vom Bischofsbade in westlicher Richtung entfernte, und blos mit einer nicht sehr reichen warmen Quelle versehene Felixbad fällt ausser das Bereich dieser Abhandlung, indem daselbst keine Lotosblumen vorkommen. Auf dem zum Besitze des Grosswardeiner römisch- katholischen Bischofs gehörigen Gebiete des Bischofsbades kommen mehr als 20. warme Quellen vor. Ihre Zahl ist jedoch nicht genau zu bestimmen, weil in ein und demselben Bassin mehrere Quellen zusammenwirkend,. warme Wässer lie- *) Nicht zu verwechseln mit Nymphaea Lotos L. aus Aegypten, welche nach neuern Untersuchungen eine ganz andere Pflanze ist; noch weniger aber mit der heiligen Lotosblume der Indier, worunter diese das Nelumbium speciosum W. verstanden. * 33 + fern; und solcher Bassins, die untereinander wieder im Zu- sammenhange stehen, gibt es auch etwa 10, welche jedoch in ihrer Grösse sehr verschieden sind, und zwar von 4 bis 200 Quadrat-Klaftern Oberfläcke. | In einem der grösseren Bassins oder Teiche hat der nun- mehr bereits verstorbene Badepächter, Josef Käpolnay, einen Fischteich angelegt, in welchem mit gutem Erfolge grössere Teichfische und zwar Welse und Karpfen gezüchtet werden. Die Tiefe der einzelnen Bassins varlirt zwischen 1—6 Fuss. Aus dem Zusammenflusse dieser sämmtliehen Quellen bildet sich schon im Bischofsbade selbst, und zwar oberhalb des von Romänen bewohnten Dorfes Röntö der Peczebach, ein Wasser, welches nach etwa 600 Klaftern seines Laufes schon eine recht ergiebige oberschlächtige Mahlmühle, die Häjoer und gleich darauf nach 300—400 Schritten die Rontoer Mühle treibt. In seinem Laufe bis zur Stadt Grosswardein setzt der Pecze- bach zusammen 12 Mühlen in Bewegung, darunter die Pecze- Szent-Märtoner Kunstmühle, ein von einem Schweizer Müller auf Kosten der Debrecziner Familie Dragota erbautes sehr in- teressantes Kunstwerk. 1 Die Wassermenge der Thermalquelle des Bischofsbades wird auf 218,880 Cubikfuss in 24 Stunden angegeben und es kömmt äusserst selten vor, dass selbst in strengen Wintern der Peczebach, welcher nach einem Laufe von 2”V, Meilen bei O-Palota in die schnelle Körös sich ergiesst, zugefriert. Seit meiner eilfjährigen Anwesenheit in Grosswardein habe ich selbst nur ein einziges Mal nächst Grosswardein die Peeze zugefroren gesehen; im hohen Winter pflegt dieselbe in Folge der Verdunstung mit dichtem Dampfe bedeckt zu sein. Pecze heisst ungarisch „Gränzzeichen“ und slavisch „Ofen“ und es mag diese Benennung auf den Peczebach deshalb über- gegangen sein, weil einerseits das Bischofsbad an der Gränze ‘des Grosswardeiner Stuhlbezirks gelegen ist, andrerseits aber der Bach seinen Ursprung aus einem vermeintlichen Ofen nimmt, indem die Quellen in einer Wärme von 27—32° Reaumur hervorsprudeln. Die Nymphaea thermalis DC., ungarisch „Hevvizi tök“ (Wasserkürbis) kömmt schon oberhalb des Bischofsbades selbst in der obersten kleinsten Quelle, sowie in allen andern Quellen- bassins oder Teichen, und in deren Zusammenfluss, dem Pecze- bache, bei dem Bischofsbade, und unterhalb desselben bis zur Röntöer Mühle, etwa 700 Klftın. unterhalb des Bischofsbades vor. Meiner Ueberzeugung nach hindert blos der Bau der Mühlen, und die Einengung des Wassers bei denselben, so wie der Schlag des Wassers auf den Mühlrädern, oder dessen Lauf- unterbrechung durch die Mühlen das weitere Vorkommen der - > Lotosblume, denn die klimatischen und Thermal- Verhältnisse würden jedenfalls das Vorkommen derselben auf eine noch be- deutendere Strecke begünstigen. Das gesammte Terrain sonach, auf dem hier die Lotos- pflanze nn, beträgt in die Länge bei 1000 und in die Breite bei 80 Klaftern; durch einen Gewerbszweig wird jedoch das üppige Vorkommen dieser Pflanze namentlich im Peczebach am Bischofsbade und unterhalb desselben bis zur Häjöer Mühlen- schleusse im hohen Sommer sehr beeinträchtigt, indem vom Monate Juli angefangen bis in den Spätherbst der Peczebach als Hanfröste benützt wird. Tausende von Dorfsbewohnern der Umgebung legen in den Schlamm der Pecze ihren Hanf ein, welcher in 24 längstens 48 Stunden hier die Röstung erhält, was in gewöhnlichen andern Wässern hierlands nur in 14—2 Tagen ermöglicht ist. | Trotz dieses, der Lotospflanze entgegentretenden, dem Badepächter jedoch eine namhafte Zehentrevenue abwerfenden landwirthschaftlichen Gewerbsbetriebes erscheint alljährlich schon ım Mai, ja sogar schon zu Ende April auf dieser Stelle eine recht üppige Nymphacen-Flora, welche durch die Hanfröstung unterbrochen, im October, wenn auch spärlicher und verküm- mert, aber denn doch wieder zum Vorschein kommt. Ueberhaupt scheint mir, dass die faulenden Abfälle des Hanfes, welche von der Röstung im Schlamme zurückbleiben, die Vegetation der Nymphaea begünstigen, indem in diesem Theile des Wassers die ganze Pflanze bei ihrem Vorkommen sehr kräftig und üppig ist. | ' i Der ganze Boden dieser Thermalwässer wird durch einen zähen schwarzen Schlamm gebildet, so dass nur in einer Tiefe von 2 bis selbst 3 Fuss unter dem Schlamme fester Boden, bestehend aus Thonerde und Sand und in grösserer Tiefe Kalk- stein gefunden wird. RR Ich finde es natürlich, dass hier eine fortwährende Torf- bildung stattfindet, indem die Millionen verwesender Nymphaea- Stengel und Wurzeln alljährlich nebst den Resten der Hanfröste den Schlamm vermehren. Es gibt in der Nähe des Bischofsbades an dem nahe ge- legenen Walde Stellen, wo in nicht sehr bedeutender Tiefe Torf, wenn auch noch nicht vollständig ausgebildet, gefunden wird. Das Wasser selbst kömmt nach der am Schlusse folgenden, durch Carl v. Hauer im Jahre 1860 bewerkstelligten Analyse, dem gewöhnlichen als Trinkwasser brauchbaren Quellenwasser am nächsten, und in der That wird das Wasser der 33° warmen Trinkquelle im Bischofsbade in steinernen Krügen im Keller abgekühlt und den Gästen als ein vorzüglich gutes Trink- wasser servirt, 6 Das Wasser der übrigen Quellen wird seines Schlamm- geschmackes wegen als Trinkwasser nicht benützt. Die Wärmegrade dieser Gewässer sind in der ebenfalls am Schlusse mitgetheilten Tabelle enthalten; ich konnte zwar, durch meine bisherigen Berufspflichten verhindert, kein syste- matisches Tableau zusammenstellen, hoffe aber insoferne ich an diesen Boden gefesselt bleibe, das Fehlende nachzutragen. Die Nymphaea thermalis ist der Nymphaea alba ähnlich, hat einen dicken knollenartigen Wurzelstock mit vielen faden- förmigen Ausläufern, welche sich in die Tiefe und hauptsächlich in die Breite vertheilen, so dass ich Pflanzen beobachtete, deren Wurzeln das Terrain einer Quadrat-Klafter einnahmen. — Nach oben treiben die Blätter und Blüthen in dichter Gruppi- rung buschenförmig empor, so dass 40—50 Stengel auf einem Wurzelstocke sitzen. | | Meine Beschreibung dieser Pflanze in allen Entwickelungs- stadıien wird allen Jenen die nicht Gelegenheit haben, dieselbe an Ort und Stelle zu beobachten, das Gesagte verdeutlichen können. | Die Blatt- und Blüthenstengel sind, in ihrer Dicke ver- schieden, und zwar von der Dicke eines Zwirnfadens bis zu jener eines Mannsdaumens. Ä | Am Aufsitzpunkte sind sämmtliche Stengel zwiebelartig (scheidenförmig) eingefügt und violett weiss, diese Färbung geht sodann vom Milchweissen ins Grelbliche, weiter ins Hell- grüne und endlich ins tiefe Dunkelgrüne über. ‘ Auf den Stengeln, deren einige ihrer Länge nach eine rinnenähnliche Furche haben, sitzen unter dem Wasser die Blätter und die Blüthenknospen; die Blätter sind in sich zu- sammengerollt, runzelig und lichtgrün; die Knospen ganz geschlossen und violett gefärbt. Sobald das Blatt aus dem Wasser hervortritt erschliesst sich dasselbe und präsentirt sich in seiner höchst verschie- denen Gestalt. Die jüngsten Blätter sind pfeilförmig, dann andere eirund, noch andere länglich geflügelt; alle diese kleinen, der eigent- lichen Form des ausgewachsenen Blattes nicht entsprechenden jungen glattgeränderten Blätter, ändern diese ihre Gestalt nicht mehr, sie vegetiren an der Pflanze eine geraume Zeit, endlich welken sie ab, fallen zu Boden und verfaulen, während die eigentlichen grossen Nymphaeablätter schon unter Wasser in ihrem zusammengerollten Entwickelungszustande die der Pflanze eigenthümliche Form haben. Das an die Oberfläche des Wassers sich hebende lebens- fähige Blatt ist länglich kreisrund, hat vom Stengelhaltpunkte nach abwärts einen zwei Lappen bildenden Spalt, dessen Ende 7 nicht bis an den Stengelknoten reicht, und ist ebenfalls glat- gerändert, ohne Zacken, indem diese nur bei ihrer Reife ent- gegengehenden grossen Blättern sich entwickeln *), obschon auch besonders üppige und grosse Unterwasserblätter deutliche Zacken (Zähne) haben. Diese Zackenränder der Blätter von Nymphaea thermalıs sind das charakteristische Merkmal unserer Pflanze. Dr. A. B. Reichenbach sagt in seiner „Naturgeschichte des Pflanzenreichs“ (Leipzig bei B. G. Teubner 1858) bei Nym- haea Lotos L.: „Die langgestielten unten rothen, etwas filzigen lätter sind ausgeschweift und spitzig gezähnt.“ Die Blätter der Grosswardeiner Pflanze sind auch lang- gestielt, und zwar gibt es Stiele bis 9 Fuss Länge, aber die Blätter sind nicht filzig sondern lederartig, — unten nicht roth, sondern tief dunkelgrün”) mit scharfen derben Rippen, oben blass grasgrün bis ins erbsengrüne übergehend, dabei ausge- schweift und spitzig gezähnt; ich fand und präparirte Blätter bis zur Grösse von 22 Zoll im Durchmesser, welche im frischen Zustande 24 Zoll im Durchmesser hatten. Die Blumenknospe sieht einer unerschlossenen Tulpe ganz ähnlich, ist unter Wasser mehr, oberhalb desselben weniger violett ins Lederbraune gefärbt; in ihrer weiteren Entwickelung gehen ihre äussern 4 Deckblätter ins Dunkelgrüne über, und es erschliesst sich aus ihr die vollkommen weisse Blüthe, deren nächste 4 bisweilen 5 gleich nach den Deckblättern (Kelch- blättern) gelegenen Blätter am Rücken einen streifenartigen, violetten Anflug haben. Blumen und Blätter. schwimmen nach ihrer vollendeten Ausbildung auf dem Wasser und überdecken die Bassins der Thermalquellen des Bischofsbades in einer solchen Menge, dass mit dem, den Badegästen zum Vergnügen bereit stehenden Kahne nur mühsam, und stellenweise gar nicht durchzukommen ist. | Der einzige Fischteich wird durch Ausrodung der Pflanze freigehalten, kann aber seiner etwas höhern Lage und engen Ausmündung wegen nicht befahren werden, obschon auch in demselben vereinzelte Nymphaea-Pflanzen vorkommen. Auf den Blättern ist ein reiches Thierleben, es wimmelt auf denselben von Rana thermalis und unter denselben von Neritina serratilinea Mhlf. var. thermalis***), von Limnaea auri- *) Das wäre eine merkwürdige Erscheinung! Wir ersuchen den Herrn Verfasser diese: Punkt einer nochmaligen genauen Untersuchung zu unterziehen. Anm. d. Red. **) Hiedurch unterscheidet sich daher unsere Pflanze schon ge- nügend von Nymphaea Lotos L. . .***) Dagegen keineswegs N. fluviatilis L., wie Dr. Anton Mayer in seiner ungarischen Beschreibung des Bischofsbades (A Nagy-Väradi her- vizek) Grosswardein 1861 anführt. | | 8 cularia, fusca und peregra, von Melanopsis costata var. Muraldi Zel’); so wie in dem an einzelnen Stellen vorkommenden Schilf und Binsen von Succinea Pfeifferi und oblonga. | Auch an Fischen, jedoch blos kleineren Gattungen, sind diese Wässer nicht arm, namentlich an jenen Stellen, wo sich kalte Quellen mit den Thermalwässern mischen. Der Blumenkelch der Nymphaea thermalis ist wie oben bezeichnet 4-blätterig, innen weiss, die Blätter faltig, auf dem Fruchtknoten seitlich stehend, am Kelche etwas länger, und nach Aussen blass violett angelaufen. _ Blüthen fand ich schon am 20. April, und im Jahre 1865 bei besonders günstiger Witterung noch am 8. Dezember — sonst gewöhnlich bis Schluss des Monats October vor. Die Blume gehört nach Linne zur Pflanzenfamilie Poly- andria Monogynia, hat 20 bis 24 schneeweise Kronenblätter, blattartige Staubfäden und eine kreisrunde orangefarbige 20 bis 32 strahlige Narbe, einen. süsslichen angenehmen jedoch schwachen Liliengeruch, und ist: mir im vollaufgeblühten Zu- stande in einem Durchmesser ihrer Scheibe von 7Y, Wiener- Zollen vorgekommen**). Das an der Lotosblume beobachtete Oeffnen und Schliessen der Blüthen zu bestimmten Tageszeiten konnte von mir bisher nicht genau konstatirt werden, indem ich zu verschiedenen Ta- geszeiten, und zwar Morgens sehr früh und Abends sehr spät die Blumen geöffnet fand, nur im hohen Sommer Juli und Au- gust war der grösste Theil der Blumen in der Mittagszeit von 10 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags geschlossen, obschon auch in dieser Zeit einzelne Exemplare offen waren. - Gewöhnlich fand ich einige Blüthen auch zu sonstigen Ta- gesstunden geschlossen, es waren diess aber meist im Ueber- gange zum Versaamen begriffene Blüthen, deren Blätter bereits im Absterben und in der Umbildung zur Saamenhülle sich befanden. KrTer | Der im Bischofsbade als Bader angestellte Barbier Carl Bisztricsanyi behauptete zwar, dass die Blüthen durch die Mond- Bingen beeinflusst seien, und namentlich zur Zeit des eintretenden eumondes sämmtlich 24 Stunden hindurch bei Tag und Nacht eschlossen sind; mir war es jedoch bisher nicht vergönnt, diese eobachtung durch meine eigene Anschauung zur Gewissheit zu bringen, und ich muss mir die Erhärtung dieser Angabe auf spätere Tage vorbehalten. *) Sehr häufig kommt diese Art mit einer merkwürdigen Form der Melanopsis acicularis Fer. und Neritina thermalis todt im Sande bei dem Bade vor, und wird von den walachischen Mädchen, an Schnüre gereiht, den Badegästen verkauft. *#) Ich besitze auch gegenwärtig ein getrocknetes Exemplar in dieser Grösse. 9 Sobald die Blumen ihre vollständige Ausbildung erreicht haben, werden ihre äussern Deck- und Kronenblätter welk, ihre Spitzen sterben ab und werden schwarz, am Fruchtknoten welcher aufschwillt und allmählig die Form eines von Oben gegen den Stengel zu flachgedrückten Apfels annimmt, werden diese absterbenden Blätter dick und saftig fleischig, die inneren Kronenblätter ziehen sich nach eiuwärts zusammen und bilden mit den sich ebenfalls nach einwärts neigenden blattartigen mehr vogelzungenförmigen Staubfäden das Herz (den Mittel- einer das Centrum) der immer mehr aufschwellenden Saamen- apsel; je reifer und vollendeter nun diese letztere wird, um so tiefer senkt sie sich vermöge ihrer Schweere in die Tiefe des Wassers hinab, bis sie nach vollendeter Reife in dem Schlamme sich einbettet. Die Saamenkörner sind im unreifen Zustande weiss, werden dann gelblich violett und bei voller Reife grau, gerade so wie der Mohnsaame, dem sie auch in ihrer nierenförmigen Gestalt leichen; sie liegen in 32 Fächern ebenso angeheftet wie die estich in der Mohnkapsel, und haben einen schlammartigen süsslichen herben Geschmack. Die Saamenkapsel selbst ist im Beginne ihrer Bildung fleischig und lichtgrün, nach vollendeter Reife dunkelgrün ins Braune übergehend, und holzig. | Bezüglich. der Art ihrer Versaamung und weiteren Ent- wicklung habe ich die Ueberzeugung, dass die Natur in eigen- thümlicher Weise für die Vermehrung dieser Pflanze gesorgt hat, denn von den bei 36,000 in einer Kapsel enthaltenen Saa- menkörnern gehen die meisten ganz verloren, indem sie in der Kapsel eingehüllt und in Masse beisammen im Schlamme noth- wendiger Weise verfaulen und zu Grunde gehen müssen, nun bilden aber diese saftigen Körner für die in den Thermen und im Peczebach in Unzahl lebenden Mollusken, Wasserschlangen, Frösche und andere Wasserthiere eine willkommene Nahrung, und ich habe Saamenkapseln aus dem Schlamme ausgehoben, an welchen ganz deutlich die Anbisse dieser Thiere zu er- kennen sind. -Folgerichtig fallen bei diesem Prozesse einige Körner in den Schlamm und werden für die künftige Procreation der Nymphaea vorbereitet, während der grössere Theil der dem Verfaulen entrissenen Saamenkörner der Gefrässigkeit der Was- serthierwelt verfällt. So ein einzelnes, in dem Schlamme zur Lebensfähigkeit erwachendes Saamenkorn genügt, einen in 5 bis 6 Jahren derart ergiebigen Wurzelstock zu liefern, dass derselbe in 50 bis 100 Blüthen unser Auge entzückt. | Die aus dem Saamen entstehenden Wurzelfäden sind dünn 10 und zart und verbreiten sich in dem Schlammboden nach oben ihre Blattausläufer treibend;; ein- und zweijährige Wurzeln liefern noch keine Blüthen, erst im 3. Sommer kommen Blüthen bis zum Durchmesser von 2, — 3 Zoll zum Vorschein, welche dann. ihrer weiteren Vermehrung fähig sind. | Die Wurzeln baben, ebenso wie die Blatt- und Blüthen- stiele, ihre Uapillarien, welche die Fähigkeit der Pflanze, ihre Blätter und: Blumen über der Oberfläche des Wassers zu er- halten, bedingen. .. BELA! Soc Die Blatt- und Blüthenstengel haben in ihrem Innern 6, grössere gegen die Mitte gelegene hohle Röhren und ebenso an dieselben anliegend noch eine Unzahl kleinerer, gegen die Epı- dermis oder äussere Umhüllung zu immer kleiner werdenden Haarröhrchen, welche durch zellige Scheidewände von einander getrennt, folglich einzeln selbstständig sind. Die in diesen gleichzeitig der Pflanze als Athmungswerk- zeuge dienenden Röhren enthaltene Luft bedingt ihre Erhebung über das Wasser, während die Wurzeln (Rhizomen) obschon ebenfalls mit diesen Röhren versehen, im Schlamme festgehalten werden, und an jenen Stellen, wo sie vom Schlamme weniger niedergedrückt sind, Knoten bilden und sich als neue selbst- ständige Pflanzen in neuen Ausläufern emporheben. | | Während die Blätter alljährlich abwelken, bleiben die Rliizomen im Grunde des Wassers im Schlamme lebendig, und . machen so die Pflanze zur perennirenden oder langlebigen. Die Nymphaea thermalis wächst von freien Stücken hier bei Grosswardein, am Fusse der letzten Ausläufer der Sieben- 'bürger Gebirge, wohl nicht nur wegen des gegen Stürme und besondere klimatische Veränderungen geschützten Terrains, bei einer durchschnittlichen Sommerwärme von 18 bis 20° Reaumur, während sie in den viel wärmern Niederungen des südlichen Ungarn mit seinen zahlreichen Teichen nirgends sich findet, es scheint daher ihr hiesiges Vorkommen mehr durch die Wärme der Thermalwässer *) des Bischofsbades (mit durch- schnittlich 22° Reaumur), als durch die klimatischen und andere Bodenverhältnisse dieser Gegend begünstigt zu sein. Die Nymphaea-Pflanze ist im rohen Zustande von herbem Geschmack und hat schr erweichende fast blasenziehende Schärfe, wesshalb auch das hiesige Landvolk die Blätter als Geschwulst zertheilend, und bei Sehnenleiden zur Erweichung derselben, so wie bei alten Geschwüren verwendet. Die getrocknete Wurzel wird von unsern walachischen (romänischen) Bauern als harntreibendes Mittel gerühmt und *) Aus diesem Grunde kommt sie auch in dem warmen Teiche im Kaiserbade von Ofen, wohin sie von Kitaibel verflanzt wurde, recht gut fort. 11 im Decoct benützt; ja selbst unsere Aerzte ordiniren den Bade- gästen gegen Gliederlähmungen Schlammbäder und das Auf- legen frischer Nymphaeablätter. Wurzel und Blätter enthalten Gerbestoffl, muthmasslich auch Jod, worauf die violette Färbung der Verbindungsstellen der Stengel mit dem Wurzelstocke, die Farbe der Knospen, und der Umstand zu deuten scheint, dass nicht nur die Schneide- werkzeuge, sondern auch Stärke haltende Gegenstände und Papier von dem Safte der Pflanze sich erst violett und dann blauschwarz färben. Der in Milch zerriebene Wurzelstock tödtet Schaben und Grillen. Bei dem wirklich nicht einladenden herben Geschmack der Nymphaea-Bestandtheile können wir daher auch die histo- rische Angabe über die Liotospflanze, dass nämlich die alten Aegypter die Frucht in Haufen legten, die Hülse verwesen liessen, sodann die Saamen absonderten, sie auswuschen und nach dem Trocknen Brod daraus bereiteten, nicht auf unsere Pflanze beziehen. | Die wissenschaftliche Erörterung des Bildungsganges der Pflanze selbst, sowie die Darstellung ihres. Unterschiedes von andern nahe verwandten Pflanzenarten dieser Gattung, waren nicht Gegenstand vorliegender Arbeit, indem ich mich nur darauf beschränken konnte, die Art und die Hauptmomente des Vorkommens der Nymphaea thermalis DC. bei dem Bi- schofsbade nächst Grosswardein im Zusammenhange mit den klimatischen und Thermal-Verhältnissen zu skizziren, um den Männern der Wissenschaft bei grösseren und tiefergehenden wissenschaftlichen Arbeiten in dieser Richtung einige Anhalts- punkte zu gewähren. 12 Temperatur der Thermen des Grosswardeiner Bischofsbades 1865 nach Reaumur. (Sämmtliche Wärmegrade +) und Stunde E28 He) rl eo) 1 yo} San .|S | . r. KSene IE R= L - kegearsessestsaes2esesele Beobachtet wurde: |-227[-r7 22 Ps” | „21,7 2277 2152 ER man ae nm == u SE au ze | 8 =|z2 27 < nel 2 22 v2 e= - «522 751>5]55 EB <5 25 25 2555 #5 : ERS. a re : - TE or) Se Terre | | ie eu,loy,| 17 |1s | 16 18 | 2| % Mühle... .... Bei H3jo-bis zum Wehr oberhalb der Mühle . Tr Ladislaus Quelle Deszkäs. ..... Weidenbad, Füzfäs St. Stefans-Quelle . Die äussere Temperatur . Elisabeth-Quelle . ir Quelle am Ge- Bei der Rhedai- Garten er RR a TE Mühle zuGr.Wardein 22 1... 23 1.24: 22:1] .5 | 20 no EHER N Peczebach Anfang d. Vorkom- mens der Nyuıphaea [e%} (e=) D {0%} 1) Du ren 38 |32|-. |. | 32192) 31| .. | 3 so 92.132. |-.;].. 132.39], |. | go iegelbäder ne BeiRonto6 bis zum Wehr ober der sa 92| 1, s11g01,. | Sa Trink-Quelle ..... 3383|. 33.1 33 | 33 | 33 |. 32) 32] 33 732 Familienbäder (2 Spie- Nymphaea-Flora 8 Be ie u are Ie eine; se des grossen Sprudels... 7.2... Teiche neben dem Sprudel mit spärlicher Nymphaea Kleine Quelle auf der Sze- |. chenyi - Insel (L.ottich)) ohne Nymphaea. .... Ausfluss der Tuchwalke und des Fischteiches mit Nymphaea ........ Obere grosse Teiche mit reicher Nymphaea-Flora Oberste kleine Quelle mit Nymphaea ..... .... Kalte Quelle neben dem Sprudel (Illona) ohne Nymphaea........ Rohrtümpel- Quelle mit Schilf bewachsen ..... 26128... ar 27 | 27 20 ar are EN 3 251:26°1 86°].27-| 27 127 Vena 30 \.:30:| 30 132.1:32 | 32.| 32 | 32 La2 | az 23). 10... 92.194. |segol Sl) E00 06 15 ME I 1 | Re | RS. i : 14 | 4 !) mit Blättern und Blumen. ?) abgelassen. ?) noch immer Blumen und Blätter. #) nur Blätter. 8 13 Analyse der Grosswardeiner Thermen nach Ritter Carl v. Hauer 1860 *). In k 2. 3, 4. 5. 6. I» 8. 100 Theilen Trink- St. Elisa- Wei- Neue Fami- St.La- Felix- Wasser enthal- Quelle Stefans beth- den- Quelle lien- dislaus bad tene Atome: Quelle Quelle bad bad Quelle _ Kieselerde. . . 0,051 0,060 0,042 0,046 0,058 0,042 0,060 0,057 1, OR 0,009 0,010 0,007 0,008 0,009 0,007 0,009 0,008 Schwefelsaure Kalkerde ..... 0,380 0,400 0,370 0,71 0,381 0,375 .0,378 0,376 Schwefelsaure Bittererde (Magnesia). . 0,135 0,160 0,120 0,126 0,131 0,127 0,132 0,134 Schwefelsaures Natron .. . . 0,100 ‚0,120 0,099 0,090 0,110 0,102 0,120 0,106 Chlornatrium . 0,066 0,026. 0,029 0,025 0,034 0,038 0,040 0,036 Kohlensaure Kalkerde . .. 0,129 0,136 0,10 0,117 0,127 0,119 0,126 0,124 Kohlensaure i Bittererde . . 0,036 0,0840 0,027 0,026 0,030 0,028 0,029 0,030 Summe d.festen Bestandtheile 0,906 0,952 _ 0,804 0,809 0,880 0,838 0,894 0,871 In unmessbarer Menge fanden sich: Kali, Eisenoxydul, zeitweilig Hydrothion-Gas; Nitrogen in wechselnder Menge. Im Ganzen fand sich: Kohlensäure . . 1,506 1,600 1,408 1,419 1,417 1,399 1,398 1,412 Doppelt Kohlen-) saure Kalkerde C.a.0.10,186 0,200 0,159 0,169 0,183 0,172 0182 0,179 Doppeltkohlen- saure Biiter- ’ erde M.g. oJ 0,055 0,061 0,041 0,039 -0,046 0,042 0,044 0,046 somit bleibt freie | 3 Kohlensäure . 1,320 1,392: 1,256 1,263: :1,345.- 1,237 1,228. 1,242 Summe sämmitl. Bestandtheile. 2,412 2,552 2,212 2,228 2,297 2,237 2,292. 2,283 Proportional- Gewicht des Thermalwassers 1,00209 1,00253 1,00196 1,00204 1,00217 1,00205 1,00207 1,00218 - *) Siehe „Die Grosswardeiner Thermen“ von Dr. Anton Mayer 1861, Seite 62 nnd 63: i Die Wässer sind ähnlich denen in Gastein, Tüffer ete. und enthalten hauptsächlich Gyps, Glauber- und Bittersalze, während Salz (Natron) und die kohlensauren Salze untergeordnet sind. 14 en id Verzeichniss | ‘der LI Land- und Süsswasser-Mollusken alas \ des | ad österreichischen Kaisersiaates E. A. BIELZ. (Fortsetzung aus dem vorigen Jahrgange Nr. 12). 13. Buliminus Kutschigi Pfr. Aufenthalt wie bei den Gattungsverwandten : Dalmatien (Narenta, Ragusa, Laeroma*). 14. B. microtragus Parr. Aufenthalt wie bei den vorstehenden Arten: Dalmatien (Lacroma, Budua, Castel-Lastua*). X. Cionella Jefr. a) Zua Leach. 1. €. lubrica Müll. | Syn. Bulimus lubricus Aut. Am feuchten Boden unter Moos, abgefällenem Laub or Steinen: Böhmen. Mähren und Ehlasen Galizien und Bukovina. Siebenbürgen. Ungarn. Bee und Salzburg. elek — Kärnthen. — Krain und Küstenland. ırol Lombardo-V enetien. Dalmatien. Kroatien und Slavonien. var. nitens Kok. Oesterreich. Kärnthen. — Krain. var. Jubricella Zgl. Fast in allen Kronländern an trocknen, sonnigen Bergen. *) Wohl meist vom Meere angeschwemmt. 15 b) Azeca Leach. 2. C. pupaeformis Cantr.*) Syn. dentiens Rossm. Unter feuchtem Laub am Boden : Dalmatien (Castel-Lastua, Cattaro, Ragusa, Spalato, Zara, Insel Melada und Lesina). XI. Acicula Risso. 1. A. Hohenwarthi Rossm. Unter Steinen tief in der Erde: Krain (Laibach). Een. Küstenland (beı Triest). Lombardo-V enetien ? | Dalmatien (Dobrota, Dubovica, Insel Lesina). 2, A. veneta Charp.**) Syn. A. Jani Betta***), Wie die Vorige: Tirol. Lombardo- Venetien. 3. A. vitrea Risso (E. A. Bielz). Syn. ee acicula Müll. — Caecilianella eburnea Bourg. (Risso olim). Unter der Erde an faulen Wurzeln; häufig auch im An- geschwemmten der Flüsse: Böhmen. Mähren und Schlesien. Galizien. Siebenbürgen. Ungarn. Kärnthen. Krain und Küstenland. Tirol. Lombardo-Venetien. Dalmatien. Kroatien und Slavonien. *) Die C. Menkeana C. Pfr., welche an verschiedenen Orten Deutsch- lands vorkommt, dürfte auch noch in den nordwestlichen Kronländern (Böh- men, Mähren und Schlesien) aufgefunden werden können. **) Was ich aus Tirol und Ober-Italien gesehen habe, kann ich nur für diese Art und nicht die echte A. Hohenwarthi halten. ***) E, de Betta: Esame critico intorno e tre molluschi del genere Glandina, 16 XIV. le ‚Shuttl. 1. St. decollata L. Syn. Bulimus decollatus Aut. Unter abgefallenem Laub und Steinen: Lombardo-Venetien (Euganeeische Hügel bei en Dalmatien (Zara, Spalato, Insel on XV. Balea Prid. a) Balea s. str. 1. B. fragilis Dr. | An Felsen, Mauern und bemoosten haupt- sachlich auf Urgebirgen : Böhmen ? Mähren und Schlesien. Ungarn (beim Schlosse Gyimes nächst Neutra). Oesterreich (am Schneeberg) und Salzburg. | Steiermark. Kärnthen. Kraın. Tirol (in Nord- und Südtirol ziemlich weit verbreitet). Tk,ombardo-Venetien (Belluno). b) Baleo-Ulausilia A. Schmidt. 2. B. Haueri E. A. Bielz. - An Conglomeratfelsen mit Jurakalk-Geröllen : Siebenbürgen (Dongokö im Bodsauer Gebirge). .3. B. cyclostoma E. A. Bielz. - An Bohelaniöratkelsen: Siebenbürgen (Felsenwand des Vurfu Oberschii am Südabhang des Bucsecs im Burzenländer Gebirge bei 7000‘ Höhe). 4. B. glauca E. A. Bielz. An Üonglomeratfelsen und Kalkwänden derJuraformation : Siebenbürgen (Bodsauer Gebirge Teszla und Szt.-Domokoser Gebirge Tarkö, Egyeskö, Öcsem, Nagy-Hagymäs). var. striolata (Cl. latens Friv.) Siebenbürgen (Szt.-Domokoser Gebirge Öcsem, 12T var. coslala. Siebenbürgen (Bodsauer Gebirge an Conglomeratfelsen ım alde zwischen dem Teszla und. Csukäs). | var. minor. Siebenbürgen (an den Felsenspitzen des Csukäs im Bodsauer Gebirge bei 6200’ Höhe). 17 5. B. lactea E. A. Bielz. An Conglomeratfelsen : Siebenbürgen (am Südabhange des Bucsecs). var. glorifica Parr. Siebenbürgen (mit der Stammform jedoch an andern Felsen- partien). 6. B. livida Mke. An ÜÖonglomerat- und Kalktelsen der Juraformation : Siebenbürgen (am Nordabhange des Bucsecs im Burzenländer Gebirge und an der Piatra arsze im Bihar-Gebirge). XVI. Clausilia Dr. a) AlopiaH.et A. Adams. 1. Cl. eanescens Parr. Auf Kalkfelsen der Juraformation:: Siebenbürgen (auf dem Piatra mare im Burzenländer Gebirge). var. glabrata. Siebenbürgen (auf dem Piatra mare”). 2. Cl. elegans E. A. Bielz. An Conglomeratfelsen mit Kalkgeröllen der Juraformation: Siebenbürgen (am Südabhange des Königsteins bis in die Wa- lachei, wo sie in der Gebirgsschlucht Dumbrovicsora ihren Hauptfundort hat). | var. cerasina A. Schmidt. Wie die Stammform. var. intercedens A. Schmidt. Wie die Stammform, wahrscheinlich an einer andern Lokalität. Bf 3. Cl. bogatensis E. A. Bielz. An Öonglomeratfelsen mit Kalkgeröllen der Juraformation: Siebenbürgen (im Perschaner Gebirge auf dem Felsen der Krizbaer Heldenburg, in der Bogater Schlucht, Piatra Cser- bului und Dabis bei Ober-Komona, Koltzu Pestere bei Ober-Venetzie). ht Fe var. laevigata. | Siebenbürgen (an den Felsen bei der Homorod-Almascher Höhle). *) Kommt auch noch in der Walachei westlich vom Altdurchbruche auf den Kalkfelsen Repetele, südöstlich vom Duscher Passe vor, Nr. 1, 1866. 4 18 4. Cl. angustata E. A. Bielz. An Conglomeratfelsen mit Kalkgerölle der Juraformation: Siebenbürgen (Perschaner Höhenzug : Piatra neagra und Piatra Girbova bei Ober-Venetzie und Kucsulata; ; Piatra Dabis, Usetatea und Callecata bei Ober-Komona). 5. Cl. Meschendorferi E. A. Bielz. An Kalkfelsen der Juraformation: - | Siebenbürgen (Perschaner HöheRzUgh an der Ostseite des Zeide- ner Berges). | 6. Cl. regalis M. Bielz. An Kalkfelsen der Juraformation : Siebenbürgen (Burzenländer Gebirge bei Unter- Tonae und Bacsfalu). var. minor. Wie die Stammform : bei Ober- Tömösch. 7. Cl. plumbea Rossm. An Kalkfelsen der Juraformation : Siebenbürgen in der nächsten Umgebung von Kronstadt über Rosenau und Törzburg hinaus bis an den Fuss des Bucsecs. var. cornea A. Schmidt. Wie die Stammform : stellenweise bei Kronstadt und Törzburg. 8. Cl. straminicollis Parr. An Kalkfelsen der Juraformation: - Siebenbürgen (am Südabhange des Bucsecs beim Kloster Skit la Jalomitza). var. controversa (rechts- und linksgewunden). ‚Siebenbürgen am nördlichen Fusse des Königsteins in der Zer-. neschser Felsenschlucht). (Fortsetzung folgt-) oe 19 Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monat December 1865. (fünftägige Mittel.) | 6h M un. | 10a. | Mittel Te aa 1— 5 _0.64°.| 7.460 —5 | _060.| 7400| 0540| 2,4580 | 6—10 —5.54 —0.70 —5.28 — 3.840 11—15 —6.62 —3.26 5.54 — 5.140 a. 16200 A108. aaa 5 21—25 Zu —1.835. —4.00 —3.023 26—31 —8.30 —4,18 —7.68 —5.720 Mittel —4.,852 —0.602 4.237 | —. 247 Maximum : 10.0° (am 2. um ?h N.) Minimum : -11.8°0 (am 14, um 6h M,) 5 322.16 | 321.69 | 321.88. 6—10 326.35 326.67 326.98 11—15 323.76 323.47 323.76 16—20 324.36 324.58 324.99 | 21—25 325.95 325.95 326.22 26—31 323:98 325.62 325.65 Mittel 324.787 | 324.696 | 324.938 Maximum : 329.25’ (am 8. um 6h M.) Mivrimum : 320.24” (am 5. um 2h N.) Dunstdruck in par. Linien | Tage een ar Tele" | on m. | 21 m. | ton A.) Mitte Ion m. Jon m. |ton a. 1— 5[|.1.77\ 2.55| 1.952.090 0.94 | 0.66 6—10) 1.01 | 1.30 | 1.06 11.123 0.85 | 0.69 11—15| 1.01 | 1.29 | 1.13 11.143 0.94 | 0.87 16—20| 1.26 |.1.60 | 1.38 |1.413 ||0.92 | 0.83 21—25| 1.43 | 1.49 | 1.32 |1.413 |)0.96 | 0.88 26—31| 0.88 | 1.18 | 0.93 10.997 10.97 | 0.87 Mittel | 1.227 | 1.568| 1.295 11.363 men in Graden no. RR. Feuchtigkeit in Prozenten 321.910” 322,807 0.93. 0.88 0.95 0.92 0.96 0.97 0.930] 0.800] 0.935) 0.888 Mittel 326.667 323.663 324.643 326.040 325.733 Mittel 0.843 20. Ansicht des Himmels Vorherrschende Windesrichtung — >) — _ .— = Mittel Besondere Anmerkungen. Richtung und Zahl der beobachteten Winde: N. 30; NO. 30; O. 25; SO. 18; 8.-0; SW.0; W.0; NW. 20. Athmosphärischer Niederschlag: am 5., 7., 11.; 12., 15., 18., 21., 22., 23., 29.; alle, mit Ausnahme des Niederschlages am 5., in Schneeform; fünf davon (am 5., 7., 11., 21., 29.) nicht messbar. — Grösster Niederschlag innerhalb 24 Stunden: 0.77” (am 12.). Nebel: am 14., 28., 29., 30. — Glatteis: am 21. Lichtkranz um den Mond: am 24.. | | Das Monatsmittel der Temperatur war um 1.255° kleiner, das Monatsmittel des Luftdruckes um 2.797‘ grösser als das entsprechende Monatsmittel der vorausgegangenen 15 Jahre. Das Zuströmen der kälteren und dichteren Polarluft, welches schon im vorhergegangenen Monate begonnen hatte, dauerte in diesem Monate in so hohem Maasse fort, dass der Luftdruck eine nicht nur für diesen Monat, sondern überhaupt für den Beobachtungsort ungewöhnliche Höhe (nur im De- cember 1857 war. während, der letztverflossenen 15 Jahre der Baro- meterstand noch um Etwas höher) erreichte. Doch fand dieses Zu- strömen in der ersten Hälfte des Monats mehr aus O., in der zweiten Hälfte mehr aus N. statt. Die Folgen dieser überwiegend vorherr- schenden Luftströmungen aus O. und N. waren einerseits eine ver- hältnissmässig niedrige Mitteltemperatur des Monats, andrerseits nur wenige und durchgängig unbedeutende Niederschläge. Die beinahe vollständige Regenlosigkeit, welche am 11. des vorigen Monates ihren Anfang genommen hatte, dauerte in diesem Monate bis zum 12. in der Weise fort, dass bis zu diesem Tage kein messbarer Niederschlag stattfand und es trat somit die von mir für Hermannstadt bis jetzt noch nicht beobachtete Erscheinung ein, dass während eines ganzen Monats nicht mehr als 0.09 Regen fiel. L. R. Redaction : Der Vereinsausschuss. Buchdruckerei der v. Closius’schen Erbin. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu HERMANNSTADT. VII Februar 1866. N:o. 2, Inhalt: W. v. Vest: Ueber den Werth der Molluskengehäuse für die Wissenschaft im Allgemeinen und Wahrnehmungen über die Schale von Tellina L. insbesondere. — E. A. Bielz: Systema- tisches Verzeichniss der Land- und Süsswasser-Mollusken des österreichischen Kaisersiaates. — L. Reissenberger: Meteo- rologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monate Januar 1866. Ueber den Werth der Molluskengehäuse für die Wissenschaft im Allgemeinen, und Wahrneh- “ mungen über die Schale von TellinaL. insbesondere, | von W. von VEST. Während die Schalen der Mollusken lange Zeit bei so vielen Sammlern, besonders der älteren Zeit, in hohem Werthe standen, so dass sie einzig und allein nur auf diese ihre Systeme grün- deten, verfielen wieder andere Forscher in das entgegengesetzte Extrem: sie sprachen der Schale ganz und gar jeden Werth für die Wissenschaft ab, blickten mit Verachtung auf die Con- chyliensammler herab, da sie die Conchyliologie nicht als eine der Malakozoologie ebenbürtige Wissenschaft betrachteten. In der That gibt es eine Conchyliologie als solche, welche nur das leere Gehäuse zum Gegenstande des Studiums macht, nicht, sondern ein Studium der Weichthierkunde, wobei Thier und Schale ihre Berücksichtigung finden müssen. Wollte man aber nur nach den Grundsätzen jener Malakologen vorgehen, denen - die Schale als etwas nicht zur Sache Gehörendes, rein Ueber- flüssiges erscheint, so wäre es. wohl das Geeignetste, im Falle man eines Molluskes habhaft wird, sich von der Schönheit der Schale, dem Glanz der Farben und der Zierlichkeit der Form nicht blenden zu lassen, sondern die leere Form von dem Thiere, die den Augenschein störende und das Urtheil nur befangende Schale von ihrem Kerne eiligst loszulösen, erstere auf beliebige 22 Weise zu entfernen, sodann das nackte, des Hauses beraubte Thier nach allen Regeln der Kunst zu anatomiren, zu ver- gleichen, zu beschreiben u. s. w. oder, wenn man eine Mol- luskensammlung um jeden Preis anlegen wollte, das nackte Thier in einem Spiritusfläschchen als unförmlichen Klumpen traurigen Andenkens aufzubewahren. Ob bei solchem Beginnen diesem schönen Zweige der Naturwissenschaft viele Freunde und Anhänger verschafft werden, ob die Wissenschaft selbst dadurch gefördert wird? — Ich wage Beides zu bezweifeln. — Bevor ich von der Wichtigkeit auch der Schale für die Wissenschaft spreche, will ich nur anführen, dass eben die Schalen es gewesen sind und auch noch fernerhin sein werden, welche zuerst”) die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich zogen und ziehen. . | A Würde dieses Studium sonst diesen Höhepunkt, auf dem es sich gegenwärtig befindet erreicht haben! Man mag vorbringen, was man will, und dagegen streiten, ich aber sage, Schönheit und Ebenmass sind wohl der Achtung und Bewunderung würdig, und es dürfte sich Niemand dadurch herabwürdigen, Gegen- ständen, welche obige Eigenschaften so herrlich, und mannig- faltig in sich vereinigen, einige Beachtung zu zollen. Würde man das garstige Thier fleissiger aufsuchen, wenn es als nackter schleimiger Fleischklumpen mit mehr oder we- niger verschiedenartigen Extremitäten in Erdlöchern, Höhlen oder andern Orten, statt in prächtigen Gehäusen, mit prangenden Farben, mit zierlichem Bau und künstlicher Sceulptur wohnen möchte, wo zwar bei unserm Herannahen ungastlich das Haus mit einer beweglichen Thüre schliesst, oder auch die 2 grossen Thüren, woraus das ganze Haus besteht, ins Schloss fallen lässt, und so uns den Eintritt verwehrt, aber auch zugleich unsere Wissbegierde nach der Erforschung des Innern dieser schönen Hülle reizt. So ist die prächtige zu einer Wendeltreppe führende auch zuweilen mit Gold oder Silber geschmückte Thüre der Schnecke gleichsam die Pforte zur eigentlichen Wissenschaft, und man muss somit auch den Schalen mit vollem Rechte einen (wenn auch nur mittelbaren) Werth für die Wissenschaft zuschreiben **). *) Gewiss weniger das meist unansehnliche oft Eckel und Abscheu erregende Thier. | \ **) Der berühmte Naturforscher Adanson war anderer Ansicht: „Diese wirkliche Schönheit, ruft er aus, welche in Verbindung mit ihrer Mannigfaltigkeit die Blicke des Menschen auf ihre Schalen gelenkt, ist ein Hinderniss ihrer Kenntniss geworden.‘ Adanson vergleicht seine Zeitgenossen in der Weichtierkunde mit dem Scipio und Laelius, die nur aus Mangel anderwärtiger Unterhaltung 23 Die Schale hat aber auch einen wirklichen Werth für die Wissenschaft. An und für sich betrachtet entspricht die Schale so ziem- lich der Form des Thieres, sie vertritt gleichsam das Skelet der Wirbelthiere, und die Epidermis bei mehreren, könnte man als Haut ansehen. Wenn auch nicht in dem Grade, wie bei den Wirbelthieren, so ist doch das Thier vermöge mehrerer Mus- keln an verschiedenen Stellen an die Schale dauernd befestigt, und kann vermöge einiger dieser Muskeln die Schale mehr oder minder bewegen, und selbe dient oft als Stütze bei Ausführung der Bewegungen des Thieres. Doch ist der Hauptzweck der Schale der, dem weichen Körper Schutz und Schirm zu ver- leihen. Einige Forscher stellten sogar die Behauptung auf, dass die Schale eine organische Bildung besitze, und nach Art der Knochen durch Absetzung der Masse in Zwischenräumen wachse und auch Adanson scheint diese Meinung festgehalten zu haben*). Doch schrieb man im Allgemeinen der Schale eine unorga- nische Structur zu, bis seit mehrern Jahren ihre organische Beschaffenheit durch die anziehenden Untersuchungen von Bo- werbank und Carpenter nun gänzlich nachgewiesen worden ist. Also ist ein Grund mehr vorhanden die Schale als etwas zum. Thier gehöriges, sonach keineswegs fremdartiges aufzu- fassen. | Weit wichtiger sind aber die innern Theile, und namentlich bei den Bivalven lassen sich viele sehr brauchbare Merkmale erkennen, welche zur organischen Beschaffenheit des Thieres im innigsten Zusammenhange stehen. An die Schale sind die Muskeln befestigt, welche Bindrücke in derselben zurücklassen, so dass man ihre Lage, Form und Grösse, dann deren Anzahl Kindern gleich die köstlichen Schalen aufzulesen pflegten, wenn sie an den sicilianischen Küsten herumschwärmten. Hist. des Coq. Pref. V1. Ich kann diese harte Meinung unmöglich theilen; wenn auch blosse Liebhaberei die Triebfeder war, so hat das Sammeln doch später zum Vergleichen und hernach zum ernstlichen Studium geführt, oder wrenigstens den Männern der Wissenschaft das Material zu ihren gründlichen Studien geliefert. a *) Er sagt: Wenn wir die Schalen als die Knochen der Weichthiere betrachten, so müssen wir die Haut, welche die meisten derselben bedeckt, als ihr Periosteum ansehen und in Wahrheit hat diese Haut dieselben Ver- richtungen, indem sie sowohl zur Erhaltung als zum Wachsthum der Schale beiträgt. Hist. nat. Seneg. XLIV. Bradley sagt, die Schnecken hätten eine Art vegetativen Wachs- thums und besässen auch Gefässe zur Verbindung mit dem Thiere, dass sie enthalten, so dass es scheine als ob die Säfte des einen für den Unterhalt des andern nöthig wären. Philos. Account 5l. Aber auch der berühmte Poli war gleicher Ansicht, indem er behaup- tete, dass Blutgefässe durch den Ziehmuskel der Zweischaler in das Innere der Schale dringen, + 24 genau erkennen kann; ferner ist der Rand des Mantels ange- heftet, welcher bei mehrerern Bivalven eine mehr oder minder grosse Einbiegung gegen den vorderen Schliessmuskel zu macht, (Mantelbucht), was auf das sichere Vorhandensein von Mantel- röhren (Siphonen) schliessen lässt, ja sogar deren Länge kann man aus der Grösse der Mantelbucht bestimmen. Bei den Uni- valven erkennt man das Vorhandensein von Siphonen an einem längeren oder kürzeren Kanal, oder Ausschnitt am ‚vorderen Theil der Schale. Wenn ferner der Mantelrand mit Fortsätzen - oder Bärten versehen ist, geben diese Eigenschaft entsprechende Fortsätze der Schale kund, und selbst manche Verzierungen der Oberfläche stehen mit. wesentlichen Bildungen des Mantels in Beziehung. Fadenförmige Verlängerungen des Mantels bei den Schnecken sind durch eine kanalartige Rinne am hinteren Theile der Mündung angedeutet. Ausbuchtungen des Lippen- randes in der Nähe des Kanals zeigen wieder an, dass der Hals des Thieres darin liegt. Ferner ist auch die Beschaffenheit der Spindel dem Syste- matiker vom Werthe, weil sie Formen zeigt, welche dem Baue des Thieres entsprechen, denn bald ist sie glatt, bald gezähnt, oder mit Falten besetzt, welche wieder länger oder kürzer sind, schräge oder quer laufen. Die Spindelfalten finden sich namentlich bei den See- weniger bei den Süsswasser- und Landschnecken, und öfterer bei den langgestreckteren als bei den kurzen und kugligen Grehäusen. Dieser Spindel-Beschaffenheit muss auch der Mantel des Thieres ähnlich gestaltet sein, und. ähnliche Falten zeigen, deren Zweck wahrscheinlich ist, durch ihr Ein- reifen zwischen den Spindelfalten die ganze oft sehr schwere chale zu drehen und zu lenken. Beim Genus Ulausilia scheint diesen Zweck die sogenannte Spirallamelle zu erfüllen, welche übrigens auf der Mündungswand liegt, da ja an der Spindel selbst ein weit merkwürdigeres Organ mittelst eines elastischen Stiel- chens befestigt ist, das Clausilium nämlich, welches sammt den ver- schiedenen Falten und Leisten zur Schliessung des Gehäuses dient. Ueberhaupt liefert die Mündung, und deren Theile sehr brauchbare Unterscheidungsmerkmale und ist selbe zur Cha- rakteristik der Arten und Gattungen ja selbst der Familien für den Systematiker von Bedeutung. ch zweifle nicht, dass bei aufmerksamem Studium der Schale sich noch. viele Beziehungen zur Beschaffenheit des Thieres werden nachweisen lassen, und dass somit die Schale mehr und mehr an Werth für diese Wissenschaft gewinnen wird. Schon die bis jetzt bekannten Merkmale der Schale, ge- währen eine grosse Erleichterung in der Olassification der Mol- er zumal bei der Aufstellung der Familien, Gattungen und ten, | 25 Die Schale ist also dem Vorangeführten zufolge um so wichtiger bei der Ölassification, und gewinnt umsomehr an Bedeutung, je tiefer man im Systeme herabsteigt. Freilich ist die Schale allein nicht immer ein richtiger Führer, und man würde auf sie allein gestützt, in einigen Fällen sehr leicht in Trugschlüsse verfallen, ich halte aber dafür, dass bei der Olassification und Beschreibung der Mollusken, schon der Vollständigkeit wegen auch die Beschreibung der Schale nicht ausser Acht gelassen werden soll. Ä Die Schale ist zwar allerdings kein wesentliches Merkmal für den ganzen Kreis der Weichtiehre, da sie einigen mangelt; doch kommt sie bei den meisten, wenn auch bei einigen nur 'rudimentär vor, und mit Recht kann man deren Vorhandensein als Regel, deren Mangel als Ausnahme gelten lassen. Für die betref- Be Art, bleibt sie aber doch immer ein wesentliches, ja unent- behrliches Merkmal, welches bei der Definition füglıch nicht mit Stillschweigen übergangen werden darf. Auf dieselbe dürfte allerdings dann nur ein geringer Werth gelegt werden, wenn das Thier nur lose darin liegen würde, oder sonst eine beliebige Höhlung zum Aufenthalte wählen konnte, was ja bekanntlich nicht der Fall ist, da es durch ver- schiedene Muskeln daran befestigt ist, somit Thier und Schale ein Ganzes ausmacht. Nur einige wenige Üephalopoden, sitzen locker darin, so dass man bei Argonauta sogar Zweifel hegte, ob er sein Gehäuse selbst baue, und nicht vielmehr das Gehäuse eines andern Thieres zur Wohnung auserlese. Dies ist wohl allerdings nicht wahr, und über den eigentlichen Eigenthümer des Gehäuses kein Zweifel mehr zulässig. So kann man aus der Beschaffenheit des Werkes so ziemlich auf deren Erbauer schliessen, man kann aus den verschiedenen Merkmalen, wie Abdrücken u. s. w. die Beschaffenheit der weichen Theile errathen, und umgekehrt erkennt man, welchen Zweck letztere haben, welche Schönheiten und Verzierungen sie hervorzubringen fähig sind. BaTR Aus diesem Allen erhellt nun, dass die Schale des Studiums werth, und die Erforschung ihrer Theile keineswegs eine so verächtliche Sache ist, als man sie erklären will. Wie würde es insbesondere um das Studium der Geologie aussehen, wenn man dieser Geringschätzung folgend, die fossilen Schalen, als zu wissen- schaftlichen Aufschlüssen ungeeignete und unnütze Dinge bei Seite schieben wollte; und dennoch sind in den meisten Fällen sie es allein, durch deren Befragung man auf die richtige Spur des relativen Alters der Gebirgsgesteine geleitet wird. Aber auch selbst von vielen noch lebenden Mollusken ist das Thier unbekannt, und wir können nur deren Schale erlangen. In einem gleichen Falle befinden sich die entfernt von Meeren wohnenden 26 Forscher, welchen ein grosser Theil dieses schönen Studiums verschlossen bliebe, wenn sie eben nicht die Schale noch hatten, um aus deren Merkmalen in Verbindung mit guten Abbil- dungen und Beschreibungen des Thieres sich eine richtige Vor- stellung machen zu können, bis sie vielleicht einmal in die glückliche Lage kommen, das noch Mangelnde durch den Au- genschein zu ergänzen. Zwar geben uns die Thiere unserer emeinen Landmollusken, und der Süsswasser-Schnecken und uscheln hinlänglich Gelegenheit uns eine Vorstellung den Organismus dieser Thierklasse zu bilden; doch kommen bei den Seemollusken bedeutend mehr Modifikationen und Eigen- thümlichkeiten vor, zu deren Erkennen. das Studium unserer Binnenmollusken nicht zureicht. i vo le - Da namentlich die Schalen der Bivalven viele und brauch- bare. Merkmale darbieten, welche in inniger Beziehung zur Beschaffenheit des Thieres stehen, und dessen Kaupteigen- schaften darstellen, indem jede Linie und Falte des Mantels, und ebenso auch des Fussmuskels an der innern Schalenfläche äusserst genau abgedrückt wird, so ist man bei denselben in der Lage, aus. der Untersuchung der Schale oft eine sehr genaue Belehrung über die Organisation ihres Bewohners und einige der sichersten Merkmale zur Unterscheidung der Grenera zu erlangen. »» Zum -oberwähnten Zwecke kommen aber hauptsächlich in Betracht: die allgemeine Gestalt der Muschel, ihre beiden Klappen, deren Verhältniss zu einander, der Umstand, ob die Schale frei oder an andere Körper befestigt ist, die Art und Weise dieser Befestigung, ob nämlich dieselbe durch Anwachsen der Schale an fremde Körper stattfindet, (was sich auch an der Schale deutlich entnehmen lässt) oder dieselbe mittelst eines Byssus befestigt ist. . | | | Eine aufmerksamere Würdigung muss den einzelnen Theilen zugewendet werden und sind als besonders wichtig. hervorzu- heben: die Wirbel, das Band (Oberhaut und Knorpel), das Schloss, die Schliessmuskeleindrücke, die Eindrücke des Fuss- muskels, der Manteleindruck, das Vorhandensein oder die Ab- wesenheit einer Mantelbucht, der Schalenrand, ob derselbe ganz, oder mit Einkerbungen oder Zähnen versehen ist, die Sculptur der Schale, deren Zuwachsstreifen, endlich die Epidermis. Es dürfte genügen, auf diese Momente blos hinzuweisen. Eine ausführliche Erläuterung derselben finden wir in Di. R. Phi- lippis Handbuch der Öonchyliologie und Malakozoologie 8. 73 bis 86, und Dr. H. Bronn, Klassen und Ordnungen des Thier- reichs III. Band Seite 330—340. Auch verdient noch für unseren Zweck besonders hervor- ' gehoben zu werden, das vollkommene Schliessen der Schalen- ränder, und das Klaffen der Schale, welche an der Vorderseite 27 durch das Austreten und Zurückziehen des Fusses oder Aus- tritt des Byssus und auf der Hinterseite durch den Austritt der Siphonen bedingt ist. Es dürfte am Platze sein, Einiges über diesen Gegenstand zu erwähnen. Wie bekannt, deutet die Mantelbucht mit Sicherheit auf das Vorhandensein von Siphonen. | Ferner kann man aus der Richtung der Mäntelbucht auch auf jene der Siphonen schliessen. In den meisten Fällen ist die Mantelbucht wagerecht gelegen, und es fällt zuweilen die untere Linie derselben mit der Mantellinie zusammen. In diesem Falle sind auch die Siphonen in wagerechter Richtung, (Psammobia Lk.), während bei Gattungen, wo die Mantelbucht aufsteigend ist, die Siphonen schräg nach abwärts laufen (Artemis Poli). Es ist ferner bekannt, dass man aus der Grösse der Man- telbucht auch jene der Siphonen annähernd bestimmen kann, doch dürfte diess nur für jene Fälle Geltung haben, wo die Siphonen schlankerer Art sind und gänzlich in die Schale zurück- ezogen werden können. Ist diess der Fall, so ist auch die "Schale gänzlich geschlossen oder doch nur sehr wenig klaffend, (wie bei den Veneraceen und Tellinaceen). Nicht selten sind aber die Siphonen von einer Länge und Entwicklung, dass sie nur theilweise in die Schale zurückge- zogen werden können, oder sie sind zu einer dicken, oft mit Epidermis bedeckten Masse zusammengewachsen, dass sie gar nicht zurückziehbar sind und’in der Schale nicht Platz haben - oder sie sind zwar zurückziehbar aber kurz und sehr ick. | | Diese Eigenschaften lassen sich an der Schale nicht so sehr aus der Grösse der Mantelbucht, als vielmehr aus dem Klaffen des hinteren Schalenrandes entnehmen. In Folge ihrer enormen Entwicklung, oder ihres sehr grossen Umfanges, oder weil sie nicht contractil sind, würden sie nämlich der vollständigen Schliessung der Schale hinderlich sein. In diesem Falle müssen die Hinterränder beider Klaffen abgestutzt, und so ausgehöhit sein, dass die Siphonen auch bei übrigens geschlossener Schale hinausragen, oder bei ihrer Dicke (ohne dass eine Oeffnung der Schale nothwendig ist) leicht ein- und austreten können. Somit setzt eine Mantelbucht im Zusammenhange mit einer geschlossenen oder doch nur wenig klaftenden Schale das Vorhandensein zurückziehbarer oder doch schlanker und nicht übermässig dicker Siphonen voraus, während ein klaffender Hin- terrand der Schale auf nicht einziehbare, oder doch wenigstens sehr dicke Siphonen schliessen lässt. In diesem Falle pflegt die Schale auch noch am vorderen oder vorder-untern Rande zu klaffen, um bei übrigens geschlos- 38 senen Rändern den Austritt des Fusses zu ermöglichen, (SolenL., Pholas L., Lutraria- Lam., Gastrochaena Sp.). ch ‚ Nicht selten sind bei einigen Gattungen (wie bei LutrariaL., Psammosolen Risso., Sıliquarıa Sch., Pharella Gray) die Dor- salränder ihrer ganzen Länge nach von einander getrennt, deren Ursache der aussergewöhnlichen Ausdehnung des Thieres zuzu- schreiben ist, welches bei seinem Umfange in die Schale nicht Raum genug findet, demzufolge die Schale auf diese Weise erweitert wird. Dieser Umstand hat auch auf die Beschaffenheit der: Schlosszähne einigen Einfluss, dieselben müssen nämlich in Folge .der getrennten Ränder, damit ein Ineinandergreifen der- selben zustande kommt, eine ungewöhnliche Länge erreichen. Zum Beweise führe ich das Genus Lutrarıa Lam. und Psammosolen Risso an. Er | h Bei Ersterem sind, wie oben erwähnt, .die Dorsalränder der ganzen Länge nach getrennt, so dass auch die Wirbel von einander entfernt stehen. In Folge dieses Umstandes ist der prismatische Schlosszahn sehr lang, derselbe senkt sich wegen seiner Länge nicht bis zum Grunde in die zu seiner Aufnahme bestimmte Gi sondern etwas bis zur Hälfte in dieselbe, so dass sein oberer Theil zwischen den Dorsalrändern sichtbar ist. Ebenso haben die Gattungen, Psammosolen Risso, Sili- quarıia Sch., Pharella Gray in Folge dieses Umstandes sehr lange sichelförmige Schlosszähne, welche nach einwärts ver- _ längert sind, und sich gegenseitig kreuzen. fs - Auch der Austritt eines Byssus verursacht zuweilen ein Klaften der Schalenränder, welches aber keineswegs so gross ist, wie sie beim Austritt ‘des ganzen Fusses des Thieres erfor- derlich ist. Denn die durch den Austritt des Byssus bedingte Oeffnung ist eigentlich nur ein Ausschnitt in der Schale, welcher bei den Einmuskeligen, wie Pecten, Malleus, Pedum an der Vorderseite unter dem Wirbel der rechten Klappe sich befindet, bei den übrigen: wie Mytilus, Tichogonia, Arca, mehr dem 'Bauchrande genähert, ein in beiden Klappen gleichmässig und symmetrisch einschneidender Spalt ist. Der Byssus-Ausschnitt unterscheidet sich demnach so ziemlich vom Klaffen der Vor- derseite der Schale. wer Da ich in dieser Hinsicht nun dem Studium mit grossem Eifer obgelegen bin, und häufig Schlussfolgerungen aus den verschiedenen Schalenmerkmalen auf deren Bedeutung, deren wechselseitige Beziehung zu einander und zu der Lebensweise des Thieres u. s. w. zu ziehen, in der Lage war, was mir eine besondere Befriedigung gewährte, so möge es mir gestattet werden, meine über die Schale der Gattung Tellies L. gemachten Forschungen und Wahrnehmungen darzustellen, welche zugleich auch den Beweis liefern werden, dass die Schale der Mollusken ° 29 denn doch auch einigen Werth für die Wissenschaft besitze, und deren Studium nicht unnütz und undankbar sei. Die Schale des Genus Tellina L. zeigt einige Eigen- thümlichkeiten, deren Erklärung ich nach genauer Betrachtung und nach sorgfältiger Gombination, hier zu geben versuche. Was nämlich an der Schale dieser Muscheln besonders auffällt, und auch mit zur Oharacteristik dieses Genus dient, ist die vom .. in schiefer Richtung nach dem Hinterrande hinziehende, alte. Dieselbe befindet sich eigentlich nur auf der rechten Klappe, in Form einer vom Wirbel beginnenden, allmälig breiter wer- denden wulstartigen Erhöhung, die sich bis zum Ende des wirkligen Hinterrandes erstreckt und (daselbst am breitesten) ein wenig ausgebuchtet ist. (Ich werde auf diese Ausbuchtung der Falte später zurückkommen). Dieser wulstartigen Erhöhung auf der rechten Klappe entspricht dagegen auf der linken Klappe eine vom Wirbel ebenfalls nach der Spitze des Hinterrandes laufende, sich verbreiternde rinnenartige Vertiefung, deren Ende am Wirbel des Hinterrandes jedoch nicht ausgebuchtet, sondern vielmehr spitz gegen die rechte Klappe aufwärts gebogen ist. Durch diese Eigenthümlichkeit erleidet zugleich die ganze "Schale eine besondere Gestaltung und zwar ist, wenn die Mu-= schel auf der linken Klappe ruht, die Spitze des Hinterrandes nach aufwärts gekrümmt. Nun treten bekanntlich die Siphonen daselbst zwischen Falte und. Rinne, (welche Stelle auch durch ein-grösseres Klaften des Hinterrandes bezeichnet ist) heraus. Durch die obberührte Krümmung des winkligen Hinterrandes dürften meiner Ansicht nach, die Siphonen- sich nicht in der Richtung der Schale, somit nicht im grader Richtung erstrecken, sondern sie werden vielmehr in Folge der Biegung des Hinter- randes von ihrer Richtung abgelenkt werden und zwar dürften sie, (bei obangegebener Lage der Schale mit deren Krümmung nach aufwärts) sich ebenfalls nach aufwärts biegen. Die Ursache dieser Gestaltung dürfte in einer besonderen Ruhelage dieser Muschel zu suchen sein, welche von der der andern im Sande bohrenden Muscheln, wie Solen, abweichen müsste; das weiter Folgende möge diese Ursache näher aufklären. Die Art und Weise der Eingrabung im Sande wird hier entscheidend sein. | Vergegenwärtigen wir uns zuerst die Art und Weise, wie ‘die Gattung Solen L. sich im Sande eingräbt; — Solen besitzt eine eylindrische Schale und einem dicken cylinderförmigen Fuss. Solen bohrt sich vertical im Sande ein, und die Schale erhält hiebei eine kreisförmige Bewegung, welche durch ihre cylindrische Gestalt sehr erleichtert- wird. ; Durch die vollkommen verticale Lage der Schale im Sande, 30 | | setzen sich auch die Siphonen in derselben Richtung fort, und ragen aus dem Sandehervor. Durch ihre gerade Richtung äusseren sie auch keine Abänderung auf die beiden Klappen. Bei Tellina L. waltet aber sicherlich ein anderes Ver- hältniss ob. Hier ist Schale sowohl wie der Fuss zusammen- gedrückt. Die Eingrabung kann daher mit Rücksicht auf diese Forniverhältnisse beider Körpertheile nicht auf gleiche Weise wie bei Solen stattfinden, nämlich nicht durch kreisförmige Drehung. Tellina wird vielmehr vermöge ihres zusammen- gedrückten Fusses und ihrer platten Schale (welche eine kreis- förmige Umdrehung gewiss nicht zulässt) sich nur rückweise allmälig einsenken, und dabei nicht vertical, sondern, in etwas schiefer Richtung, so zwar dass die rechte Klappe auf die linke, und diese nach unten zu liegen kommt. Dadurch nun, dass bei dieser geneigten Lage der Muschel im Sande die Siphonen vertical nach aufwärts streben, bilden sie mit derselben einen stumpfen Winkel, sie schmiegen sich an den Hinterrand der rechten Klappe an und verursachen dort eine Aufwerfung des Randes, und diese Stelle ist auch immer durch einen glatten Ausguss bezeichnet. Dieser Ausguss kann, da die Schale daselbst klafft, sowie nach der Lage und. Beschaffenheit nur von den Siphonen herrühren. Indem durch diese, wie eben bemerkt der Hinterrand der rechten Klappe ein wenig aufgeworfen wird, bildet diese Aufwerfung bei fortschreitendem Wachsthum obige. Falte, wie man diess sehr deutlich an den Zuwachsstreifen erkennen kann. Durch das Anschmiegen der Siphonen an die rechte Klappe, entsteht dafür an diese Stelle an der linken Klappe eine Einsenkung, welche die der Falte entsprechende Rinne zur Folge hat. Falte sowohl wie Rinne werden also, nur durch die Siphonen hervorgebracht. | Ich erlaube mir noch hinzuzufügen, dass die sogenannte Falte bei einigen Lucinaceen, wie bei L. pensilvanica, jamaicensis u. S. w., im uneigentlichen Sinne eine 'Falte genannt wird, wie man sich leicht durch Vergleichung mit Tellina überzeugen kann, da sie nicht die oben beschriebenen Merkmale an sich trägt, auch auf eine andere Weise hervorgebracht werden muss. Es zeigt sich nämlich bei Lucina blos eine vom Wirbel nach dem Bauchrande laufende plötzliche Einsenkung der Schale auf beiden Klappen, so zwar, dass nach dieser Einsenkung die Schale zusammengedrückter ist als vor derselben. Auch ist die Schale am Ende dieser uneigentlichen Falte nicht klaftend (wie bei Tellina) sondern, wie überhaupt, geschlossen. Da ja be- ‘ kauntlich Lucina keine Siphonen besitzt, so kann nur der Beschaf- fenheit des Mantels diese Eigenthümlichkeit zugeschrieben werden. Dagegen findet man eine eigentliche wenn auch schwache Falte noch beim Genus Semele Sch. (Amphidesma Lam.), ebenso 31 bei Scrobicularia (#.) Sch. oder Uapsa Bosc. (nämlich bei Scro- bicularia angulata) und andern, welche übrigens im weitern Sinne auch zu den Tellinaceen gehören. Als weiteren Beleg für meine oben ausgesprochene Ansicht, erlaube ich mir eine weitere Eigenthümlichkeit von Tellina anzuführen. Ich meine nämlich die ungleiche Grösse der Man- telbucht der beiden Klappen“): Ich habe mehrere Arten von Tellina betrachtet und fast immer gefunden, dass die Man- telbucht in der linken Klappe mehr oder weniger grösser ist, als in der rechten Klappe, und sich daher dem vorderen Schliess- muskel mehr nähert. Und zwar ist dieser Unterschied bedeu- tender bei den mit -deutlicheren Falten versehenen Arten wie Tellina virgata Lam., T. lata Gm. weniger auffallend bei den Arten, wo .die Falte minder entwickelt ist, wie T. radiata L., T. nitida Poli. Bei den meisten wird auch der vordere Schliess- ınuskel mit der Mantelbucht durch einen mehr oder minder deutlich ausgeprägten Strich verbunden. Diese Ungleichheit der Mantelbucht glaube ich ebenfalls aus der geneigten Lage der Muschel im Sande erklären zu sollen. N Tr Stellt man: sich nämlich die Muschel in der geneigten lage vor, so erleiden die Siphonen bei ihrem Hervorstrecken aus der Schale eine ungleiche Biegung und zwar auf der Seite, welche sich an die rechte (obere) Klappe anschmiegt, und daselbst . die Falte verursacht, weniger, während auf der andern Seite die Biegung derselben grösser ist. Gegen die rechte Klappe sind die Siphonen in Folge der Anschmiegung zusammengedrückter, und auf der andern Seite (gegen die linke Klappe zu) ausge- dehnter. Werden nun die Siphonen in die Schale zurückgezogen, so geht diese Zurückziehung nicht gleichmässig vor, sondern dieselbe geht zuerst von den Rückziehmuskeln der linken Klappe aus, welche die (in Folge der grössern Biegung) längere Seite . der Siphonen zuerst zurückziehen, während das Zurückziehen der zusammengedrückten und daher kürzeren Seite (welche sich nämlich an die rechte Klappe anschmiegt) später Platz greift. Daraus folgt, dass die Rückziehmuskeln der Mantelbucht der linken Klappe einen grösseren Umfang haben- müssen, als in der rechten Klappe. Auch ist bei Tellina fast immer die linke Klappe gewölbter als die rechte Klappe. | Bei Muscheln, welche sich vertical im Sande einbohren, wie Solen L. u. s. w., ist die Mantelbucht gleich gross, weil die Siphonen in der Richtung der Schale sich erstrecken, und dem- nach die Rückziehmuskeln gleichmässig angreifen. | Auch über dass Schloss, namentlich über den verschiedenen ns *) Laut Philippi Handbuch der Conch. und Mal. 853. S. 87. Anmer- kung, soll Herr Anton diese Eigenschaft bei Tellina zuerst bemerkt haben: 32 Zweck der Schloss- und Seitenzähne wäre Einiges zu bemerken. Tellina hat an jeder Klappe zwei ungleiche Zähne, von denen der vordere der rechten und der hintere der linken Klappe einfach, dagegen der andere der rechten Klappe und der vordere der linken anı Grunde dünn, gegen die Spitze breiter werden, schliesslich sich gabelförmig theilen; hiezu kommen meistens noch zwei entfernte blattartige Seitenzähne, von denen jene der rechten Klappe grösser und entwickelter sind. Den Schlosszähnen wird im Allgemeinen der Zweck zuge- schrieben, durch ihr gegenseitiges Ineinandergreifen die Ver- schiebung der Schale bei geschlossenem Zustande zu ver- hindern. Aus der Gestaltung ‘der Schlosszähne bei Tellina nehme ich jedoch Anlass, die Behauptung aufzustellen, dass in den meisten Fällen sie auch zur Verhüthung der Verschiebung im halbgeöffneten Zustande der Muschel eingerichtet sind. Dieses scheint mir bei Tellina ganz besonders der Fall zu sein. Bevor ich jedoch in meiner Bemerkung über das Schloss des Genus Tellina fortfahre, möge es mir erlaubt sein, hier Einiges über den Zweck des. Schlosses im Allgemeinen ein- zuschalten. J : - Schon Band und Knorpel für sich allein, sind geeignet die Angelränder beider Klappen beim Oeffnen und Schliessen zusammenzuhalten, wie wir diess besonders bei dünnschaligen Gattungen (Anodonta) wahrnehmen. - ‚Diese einfache Vorrichtung genügt jedoch bei den meisten Gattungen keineswegs. Das Ligament, wäre für sich allein namentlich bei der Schwere der Klappen, oder bei heftiger Gewalt von Aussen, (durch Wellenschlag, Strömungen, Hin- und Herrollen u. s. w.) nicht im Stande die Schale fest zusam- menzuhalten, ohne dass eine Verschiebung Platz griefe. Auch würde hier, bei fortgesetzter Verschiebung der Schale das Li- sament mit der Zeit beschädigt werden, und noch weniger dürfte das beständige Drehen der Klappen den Schliessmuskeln gut bekommen. | Diesen Uebelständen wird nun hauptsächlich durch das feste Ineinandergreifen der Schlosszähne vorgebeugt, welches durch feine Einkerbungen oder feine Leisten (Lyriodon Sow.) sowie durch das Hinzutreten von Seitenzähnen bedeutend ver- stärkt wird. Uebrigens wird beim Genus Anodonta dem erwähnten Uebelstande, durch das Zusammenwachsen der hintern Dorsal- ränder vorgebeugt (Symphonota Lea.). Zur Vermehrung der Festigkeit des Zusammenhaltens, tragen übrigens auch noch andere Umstände bei. | Bei einigen sind die Klappen selbst auf vorschiedene Weise hin- und hergebogen, dass sie nicht leicht verschoben werden können, (Malleus Lam.), Besonders wesentlichen Vor- 33 schub leisten die Rippen, wenn sie am Bauchrande verlängert in Gestallt von Krallen in einander greifen (Tridaena, Cardium), oder die Einkerbungen an der Innenseite der Ränder (Pectun- culus Lam., Donax L., Venus L.) oder es sind die Nymphen mit einer breiten Fläche versehen und wellenförmig gerunzelt, und es greifen die Runzeln beider Klappen fest in einander. Diese Eigenschaft erfordert Venus Mercenaria L. welche verhältniss- mässig schwerere und dickere Schalen als die übrigen Venus- Arten besitzt. Hiezu kommt aber noch eine Vorrichtung, welcher nirgends Erwähnung geschieht, weil sie leicht übersehen werden kann, oder Manchen zu geringfügig erscheinen mag, aber nach meiner Anschauung ebenfalls Beachtung verdient. Es zeigt sich nämlich bei Tapes sowohl, wie auch bei den übrigen Veneraceen längs des Dorsalrandes der rechten Klappe eine feine, vom Ligamente an entspringende und oft erst am Hinterrande endigende schmale Rinne, in: welche der zugeschärfte Dorsalrand der linken Klappe eingreift, zuweilen kommt diese Rinne an der Vorderseite vor Donax scortum). Diese Vorrichtung, welche besonders bei den ickschaligern Venusarten, auffällt, scheint ebenfalls den Zweck zu haben, zur Verhinderung der Verschiebung der Dorsalränder mitzuwirken. Uebrigens habe ich diese Vorrichtung auch bei einigen anderen Gattungen, wie Crassatella Lam. u. s. w. bemerkt. Beim Genus Oytherea Uk., welches bedeutend dickschaliger ist, und oft eine bedeutende Grösse und Schwere erreicht, kommt zur vollkommenen Erfüllung des obangedeuteten Zweckes (nämlich ‚Verhinderung der Verschiebung der geschlossenen Schalen) noch ein starker querstehender Seitenzahn an der vorderen Schloss- fläche. Bei de eigentlichen Venus L. fehlt zwar dieser vordere Seitenzahn, dafür ist aber noch durch viele kleine Einkerbungen am ganzen Schalenrande gesorgt, welche durch ihr festes Inein- andergreifen der Verschiebung Widerstand. leisten, und somit zu diesem Zweck auch wesentlich beitragen. Ueberhaupt scheint mir die Ausbildung des Schlosses und des übrigen Apparates gegen die Verschiebung, mit der Grösse und Schwere der Muschel, der Wölbung der Klappen, aber auch mit dem Aufenthaltsorte der Muschel im Einklange zu sein. Unter allen diesen Schliessvorrichtungen sind aber die eigent- liehen Cardinal- oder Schlosszähne doch die wichtigsten, sie setzen nämlich selbst dann, wenn die Schale sich öffnet, durch ihr festes Anschliessen an einander, der Verschiebung “ einen Widerstand entgegen. Und ich bin der Ansicht, dass dieser Widerstand bei Oeffnung der Schale ebenfalls nothwendig ist, und derselbe ausser durch das Ligament auch durch die Ver- mittlung der Schlosszähne geschieht, 34 | Wenn die Schale sich öffnet, ist dieselbe durch Gewalt von Aussen, wie Strömungen, Wellenschlag u. s. w. in weit höherem Masse dem Verschieben der Klappen ausgesetzt, da der Gewalt eine grössere Fläche zum Angriffe geboten wird, was besonders bei lang gestreckten Schalen der Fall ist. Hier leisten nun die Cardinalzähne vortreffliche Dienste. Damit ferner die Bewegung der Schliessmuskeln mit der erforderlichen Sicherheit vor sich gehe, ist es nothwendig, dass dieselben einen festen Halt an der Schale haben, was nicht Statt finden würde, wenn die Klappen hin- und hergleiten würden. Diese Stetigkeit der Klappen wird auch erfordert bei ‘den verschiedenartigen Bewegungen des Fusses, dessen Mus- keln ebenfalls an die Schale befestigt sind, und einen guten Stützpunkt bei Ausführung der Bewegungen, wie Springen (Tellina, Donax, Trigonia) Bohren (Solen, Mya, Lutraria) u. s. w. in der Schale haben müssen, was wieder nıcht der Fall wäre, wenn die Klappen sich verschieben liessen. | | Das Ligament wäre für sich allein, nicht fähig, diesen Anforderungen vollkommen zu entsprechen, es hält zwar die Schale fest zusammen, würde aber bei seiner Elastizität dann eben dem Drucke nachgeben, wenn besondere Festigkeit der Schale und Sicherheit ın der Ausführung der verschiedenen _ Muskelbewegungen erfordert wird, auch würde dasselbe durch die beständigen Bewegungen gelockert werden, wenn es nicht eben in den Schlosszähnen eine Unterstützung finden würde. In allen diesen Fällen wird nun eine Hauptbedingung sein, dass die Schlosszähne selbst beim Oeffnen der Schale, noch, theilweise fest aneinander anschliessen, und man wird wenn man die Schale (soweit als es das Thier thut) öffnet, auch finden, dass sie nicht gänzlich von einander entfernt, sondern an irgend einem Punkte noch in Berührung mit einander sein. ‚Bei Spondylus sind zwei einwärts vorstehende Zähne des Schlossrandes der einen Klappe, zwischen zweien der anderen so eingeklemmt, dass weder eine Verschiebung im geöft- neten Zustande, noch eine Trennung beider Klappen möglich ist, ohne einen dieser Angelkloben abzusprengen. Diese Schloss- beschaffenheit erinnert an jene der Terebrateln. Die folgenden Schlosseinrichtungen leisten nicht der Tren- nung sondern nur der Verschiebung (im geschlossenen oder halbgeöffneten Zustande) Wiederstand. Für die oben bespro- chenen Fälle genügt es nämlich, wenn die Klappen sich nicht verschieben lassen. Das Schloss besteht gewöhnlich aus 2 bis 4 Schlosszähnen, " welche von den Wirbeln nach innen verlängert sind, und dann radıal divergirend gerade innerhalb des Wirbels jeder Klappe dicht beisammen stehen, durch Zahngrübchen getrennt sind, und 35 gegenseitig einander eingreifen. Wenn sich nun die Schale bis zu einem gewissen Grade öffnet, so entfernen sich in Folge der angelförmigen Bewegung die nach innen gerichteten Enden der Schlosszähne allmählıg von einander, während sie an den Wirbeln noch dicht an einander liegen. Diess ıst besonders ersichtlich bei den Gattungen mit breiter Schlossfläche deren Schlosszähne sonach weit nach innen verlängert sind, und selbst beim Oeffnen noch eine bedeutende Strecke an den Wirbeln vereinigt sind, wie bei Venus, Artemis. Nicht selten sind dieselben an ihrer Spitze breiter und gabelförmig gespalten, wie bei Cyrena, Tellina u. s. w. und leisten dadurch selbst einer Trennung einigen Widerstand, welche nur mit deren Beschädigung verknüpft ist. Die meisten Schlossapparate lassen sich auf dieses zurückführen. Bei einigen Gattungen, mit schmaler Schlossfläche wäre das Zusammenhalten der Schlosszähne an ihren Angelpunkten wegen deren Kürze, von geringer - Erheblichkeit, wenn diess nicht durch ihre grosse Anzahl aufgewogen wird, wie bei ArcaL. u. s. w. | Bei einigen Gattungen, welche wegen Dünne der Schale keine breite Schlossfläche haben, — auf welcher die Zähne beim Oeffnen, an ihrem von den Wirbeln entspringenden Theile noch zusammenhalten könnten, — ist in einer andern Weise gesorgt. Die Einrichtung des Schlosses ist eine wesentlich verschiedene. Die Schlosszähne sind in diesem Falle an ihrem Ursprunge nicht mit denen der Gregenklappe vereinigt (wie im obigen Falle) sondern frei, und stehen nıcht senkrecht auf dem Scha- lenrande, wie bei den übrigen Gattungen, sondern erstrecken sich sichelförmig nach innen zu. Bei geschlossener Schale kreuzen sich die gegenüberstehenden Zähne ungefähr in der Mitte, und schliessen sich beim allmähligen Oeffnen solange, bis sie sich noch mit den Spitzen berühren festaneinanderan; wie bei Solen, Psammosolen, Siliquaria, Pharella u. s. w. Die Entfernung von einander ist also hier eine entgegengesetzte, , Während im ersterwähnten Falle die Schlosszähne beim Oeffnen der Schale zuerst an ihrem Ende frei werden und nah an den Wirbeln an einander dicht anschliessen, sind sie im letzten Falle schon bei geschlossener Schale an ihrem Grunde nicht gegenseitig im Zusammmenhange, sondern sind daselbst getrennt und nur ungefähr in der Mitte gegenseitig vereinigt, sie schliessen sich hier beim allmähligen Oeffnen bis gegen die Spitze zu noch immer fest an einander, und geben ihren Zusammenhang erst an der Spitze auf. | | . „Bei Cardium L. sind in jeder Klappe zwei lange kegel- förmige ‚spitze Schlosszähne, welche kreuzweise in einander. eingreifen und so gestellt sind, dass sie nur eine angelförmige. Drehung zwischen einander, aber keine seitliche Bewegung gestatten, 36 Dasselbe ist auch der Fall bei Isocardia, mit seinen längs dem Schlossrande laufenden lamellenartigen Schlosszähnen, welche in entsprechende sehr schmale und, tiefe Gruben eingreifen. Schliesslich führe ich für meine obige Behauptung noch das Schloss von Lyriodon Sow. (Trigonia Brug.) an, deren grosse, divergirende Schlosszähne auf Leisten gestützt sind, und einen erheblichen Theil über den Schalenrand hervorragen, so zwar dass sie beim Oeffnen der Schale, noch lange mit einander in Verbindung sind. Zur Vermehrung ihres festen Eingreifens sind sie vom Grunde bis zur Spitze noch mit feinen- gekrümmten Längs-Leisten versehen, welche gegenseitig zwischen die ent- sprechenden Furchen eingreifen. Es verbleibt hier selbst beim Ö effnen der Schale, während der angelförmigen Bewegung die betreffende Längsleiste des Schlosszahnes in ihrer entspre- chenden Längsfurche, und gleitet in ihr auf und ab. Durch diese Einrichtung wird daher auch wenn die Schale offen ist, einer Verschiebung der Klappen vollkommen vorgebeugt. Diese kräftige Schlossbildung der Lebensweise der dick- schaligen und nur ein kurzes, nicht sehr starkes Ligament versehenen Trigonia vollkommen angemessen, und scheint ein festes, gegen jede Verschiebung gesichertes Zusammenhalten der geöffneten Klappen als: Stütze bei Ausführung ihrer so beträchtlichen Sprungbewegungen, *) ein wesentliches Erfor- derniss zu sein. Mn | | . Ich könnte wohl noch mehr Beispiele für meine Behauptun anführen, es dürften aber die oben angeführten genügen, und wir kehren nun nach dieser Ablenkung wieder zu Tellina zurück, welche Gattung in ihrer Schlossbildung solche Eigen- thümlichkeiten besitzt, dass wir sie nicht mit Stillschweigen übergehen können. E | Bei aufmerksamer Betrachtung der Schlosszähne bei T el- lina L. wird es dem Blicke nicht entgehen, dass, indem die- . selben nach oben breiter werden und sich gabelförmig theilen, bei halber Oeffnung der Schale nun erst recht an einander passen und anschliessen, während sie beim vollkommenen Geschlossensein . der Schale etwas lose in den sie umfassenden Zahngruben liegen, so zwar, dass, wenn dagegen keine Vorrichtung wäre, die Zähne in den Gruben, somit die Schale hin und her geschoben werden könnte. Diess wird nun eben verhindert durch die starken Seitenzähne, welche hier die Verschiebung bei geschlos- sener Schale nicht gestatten, während derselben bei halb ge- öffneter Schale durch die gabelförmige Beschaffenheit der Schlosszähne vorgebeugt wird, welche letztere sogar der *) Stutchburg hat erzählt, dass Neuholländische Trigonien vier Zollhoch über den Rand eines Bootes gesprungen sind (Bridgewatter Treatise I, 264). 37 Trennung einigen Widerstand entgegensetzen, und selbe ohne Beschädigung derselben nicht bewirkt werden kann. Besonders tritt dieser Umstand hervor bei den grösseren dickschaligen und gewölbten, minder bei den dünnschaligen, sehr zusammengedrückten Arten, da bei den letzteren eine Ver- schiebung nicht so leicht Platz greift. Das Schloss des Genus Tapes Meg. besitzt ähnliche gespal- tene Cardinalzähne, namentlich der mittlere, welcher oben sehr breit und tief gabelförmig gespalten ist; die gabelförmige Thei- lung hat ebenfalls denselben Zweck wie bei Tellina, nämlich. die Verhinderung der Verschiebung bei halbgeöffneter Schale, und es sind, statt der Seitenzähne zur Verhinderung der Verschiebung der geschlossenen Schale an jeder Seite des gegabelten Zahnes einfache das heisst nicht oder nur wenig gespaltene Cardinalzähne vorhanden. | Ich wüsste über diesen Gegenstand noch Manches zu berichten, es dürfte aber vorläufig das Vorausgelassene genügen und daraus hervorgehen, dass Be Erforschung, der Theile der - Schale denn doch kein so geringfügiges und. zu verachtendes Studium sei, und dass wohl auch die Schale allein in einigen Fällen Aufschluss über die Beschaffenheit und Lebensweise des Thieres zu geben vermag. | Systematisches Verzeichniss - der Land- und Süsswasser-Mollusken des | österreichischen Kaiserstaates E. A. BIELZ. (Fortsetzung). 9. Cı. Lischkeana Parr. An Kalkfelsen und Conglomeraten der Juraformation: Siebenbürgen (bei der Kirche der Ansiedelung Pestere von Törzburg und am Südabhange des Königsteins, bezüglich den Felsenpartien Grind und Petricsika). var. livens E. A. Bielz. Wie die Stammform, aber nur an den letztgenannten Fundorten. * Ar. 2, 1866. EEE EEE EEE EEE TE TEE ET ET Te TE TE TE ET TEE TEE TE TE ET LE en Da Mn 10. ©. Fussiana #4. Bielz. An Kalkfelsen und Conglomeraten der Furarofunhkine: Siebenbürgen (auf der Gebirgsgruppe des Königssteins i im ı Bur- zenländer Gebirge). var. pruinosa Parr. Wie die Stammform (auf der sr des Knie ‚var. grandis m. - Wie ‚die Stammform (an. der Felsenspitze Turnu auf dem Done: ostabhange des Königsteins). var. insignis m. Wie die Stammform (in der free lAifncht Krepatura, an re Nordseite des Königsteins). | ‚11. Cl. madensis C. Fuss. An Kalkfelsen der Juraformation: Siebenbürgen (an den Felsen nördlich vom Dorfe Mäda im südwestlichen Theile des Landes). 12. Cl. Bielzi Pfr. | An Kalkfelsen der Urgebirge, der J ik und der ältern Tertiärformation : - Siebenbürgen (im südwestlichen Theile des Landes bei Vajda- Hunyad und am Berge Kaczanyas). var. glabriuscula. Wie die Stammform (auf Jurakalk: bei Boitza, Bälsa, Csib, Krakko, Felsö-Gäld, Intra-Gald, auf dem Piatra ‚Csaki, Torotzko und auf Eocenkalk bei "Ampolitza). var. fenuis. Wie die Stammform (bei Mäda auf J ae a var. clathrata Friv. Wie die Stammform (in der Thordaer Felsenspalte auf Jurakalk). (Fortsetzung folgt.) DO Dave 39 Meteorologische Beobachtungen zu Hermannsta Tüa) im Rionat- Januar 1866. Ii2-B (fünftägige Mittel.) -Taftwärme in sraden D. KR (0b 4. | Mittel nm. | 2um. 1— 5.1 —10.310°] —3.06° |’ 8.460 || —7.177° 6—10 —6.122| 2:85 42) 25291] |°2.4.750 11—15 — 2.88 —0.06 — 3.16 | —1.99 16—20 —4.68 4 —0.43 —8.98 1] 2.897 21—23 | —4.21 —2.02 | —3.20 | —3.143 26—31 —1.56 0.75 —1.37 —0.727 Mittel 4,850 1 1.193 | —4.035 | —3.359 ” Maximum : 4.05% (am 410. um 2h N.) lo1 Minimum : -13.20°:Cam 9.. um 6h M.). Luftdruck in. par. Linien auf 0°. redueirt u rn ar nm | Mittel 6—10 320.76, 319.88: | 319. Dry 319.953. | 11—15 320.49 321.51 ‚922.34 321.447 16—20 "323.98 323.83 323.79 'ı 323.883 21—25 323.94, 323.97 „1, 324.91.;..|,,1324.140 26—31 |. 32450 ; | 324.31. ‚324, 28 | : 324, ‚363 I. Mittel 323:109:1::823.041:0 323. 156. 3231102: Maximum : 326.87 (am 25. um 10h kr Minimum : 312.46“ (am 10. um 2h N.) r Dunstdruck in par. Linien || Feuchtigkeit in Prozenten 6h a. | 2m N. | ton a.| Mitcen |6h m. |2n m. |ton 4. 1— 5| 0.71%] 1.34“| 0.88“|0.977°“|| 0.96 | 0.89 | 0.96 |0.937| 6—10| 0.90 | 1.24 | 1.09 |1.077 10.80 |0.80 | 0.90 | 0.833 14—15| 1.38 | 1.55 | 1.34 1.423 \!0.90 | 0.77 | 0.90 | 0.857 16—20) 1.23 | 1.66 | 1.36 |1.417 10.95 | 0.86 | 0.95 | 0.920 121—25| 1.31 | 1.58 | 1.44 11.443 0.97 | 0.95 | 0.97 | 0.963) 26—31| 1.63. | 1.79. | 1.61 11.677 |0.94-10.84-1-0.90 | 0.893 Mittel | 1.193] 1.527 | 1.28711.336 110.920] 0.852] 0.930| 0.901 Tage —_ Mittel, | 40 | Ansicht des Himmels _ Vorherrschende Windesrichtung 2.40 N N N 3.212.0 12.0 9.619.8 16.8 8. 73 0-8 0) 0-8 7.6|6.6 16.0 | 6.731 WSW- NW WSW-NW NW. 8.016.0 |4.0 | 6.00 so so so 10.018.0 19.8 | 9.27 so So 80 9,716.2 18.2 | 8.03 NW - NW NW Mittel | 3.80 18.0616.42 6.2 1| 6.90| N-8S0 | N.80 | N-s0 Besondere Anmerkungen. - Richtung und Zahl der beobachteten Winde: N. 19; NO. 0; 0.7; SO. 29; 8.45 8W.2; W.7; NW. 25. ; Sturm am 10. aus Süden von der Stärke 8 (nur kurze Zeit, von 10—11 Uhr Vormittags andauernd). Athmosphärischer Niederschlag: am 5., 7., 8., 10., 11, 13., 18,, 20., 21., 24., 25.; worunter 7 (am 5., :; 8, 163 18., 24. 25.) mit Schnee und 3 "(am 2, 20., 21.) nicht messbar. — Grösster Nieder- schlag innerhalb 24 Stunden: 1.67% (am 24.). Nebel in der Tiefe: am 6., 15., 21., 22., 23, 26:4. 2963 30. Das Monatsmittel der Temperatur war um 0.481° niedriger, das Mönatsmittel des Luftdruckes um 1.100" höher als das entspre- chende Monatsmittel der vorausgegangenen 15 Jahre. Redaction : Der Vereinsaussehuss. Buchdruckerei der v. Closius’schen Erbin. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu HERMANNSTADT. XVilE. März 1869. N:0. 8, Inhalt : Vereinsnachrichten. — J. Barth: Systematische Aufzählung der im grossen Kokelthale zwischen Mediasch und Blasendorf wild- wachsenden Pflanzen. — E. A. Bielz: Systematisches Verzeichniss der Land- und Süsswasser-Mollusken des österreichischen Kaiser- staates. (Fortsetzung). — L. Reissenberger: Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monate Februar 1865. Vereinsnachrichten für den Monat Februar und März 1866. Gegen Ende des letzten Monates wurde die Uebersiede- lung in das neue Vereinslokale begonnen und daher die litera- rische Thätigkeit der hiesigen Vereinsmitglieder, welche sich an dem Ein- und Auspacken der Sammlungsgegenstände und ihrer Wiederaufstellung im neuen Lokale mehr oder weniger thätig betheiligten, auf einige Zeit unterbrochen. Für die Bibliothek des Vereins gingen ein: Ä Mittheilungen der k. k. geographischen Gesellschaft. VIII. Jahr- gang, 1. und 2. Heft. .- | Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, Jahrg. 1866, XVI. Band, Nr. 1 und 2. Aemtlicher Bericht über. die 39. Versammlung deutscher Natur- forscher und Aerzte in Giessen im September 1864. Der zoologische Garten. Frankfurt a. M. V. Jahrg. Nr. 7—12. VI. Jahrgang, Nr. 1—12, 1869. Monatsbericht der k. preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Januar, Februar und März 1866. Zeitschrift der. deutschen geologischen Gesellschaft. X VI. Band, 4. Heft und XV. Band, 1. Heft. Memoria sobre el maguy mexicano (Agave Maximilianea) escrita por los hacendados Pedro Blasquez € Ignacio Blasquez. Puebla 1864. Erster Jahresbericht des naturwissenschaftlichen. Vereines zu Bremen, 1865. 4% Sulla mortalitä dei gamberi (Astacus fluviatilis L.) nel Veneto e piu particolarmente nella Provincia Trevigliana nota di A. P. Ninni. e | | Az Erdelyi muzeum-egylet Evkönyvei, 3 kötet 1866. Verhandlungen des naturhistorischen Vereines der preussischen Rheinlande und Westphalens, 22. Jahrg. 1. und 2. Hälfte. Jahrbuch des naturhistorischen Landesmuseums von Kärnthen. Siebentes Heft 1864 und 1865. | Sechster Bericht des Offenbacher Vereins für Naturkunde. Offenbach 1865. Sitzungsberichte der k. baier. Akademie der Wissenschaften zu München, 11. Band, 3. und 4. Heft 1865. Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften, 'herausge- geben vom Vereine für- Sachsen und Thüringen in Halle, 25. und 26. Band. Berlin 1865. | Entomologische Zeitung, herausgegeben vom entomologischen Verein zu Stettin, 26. Jahrg. 1869. Flora oder allgemeine botanische Zeitung herausgegeben von der köngl. bayr. botanischen Gesellschaft zu Regensburg. Jahr. 1864 (complett), und 1865 Nr. 1-23. _ Mittheilungen des Neutischeiner landwirthschaftlichen Vereines. III. Jahrg. 1865, Nr. 11—12. und IV. Jahrg. Nr. 1—3. Lotos. Zeitschrift für Naturwissenschaften XV. Jahrg. Mai bis November 1865. und XVI. Jahrg. 1866, 1—3. Raccoglitore, Giornale della societa d’ incoraggiamento in Padova. Anno 3. Nr. 1-—24. a Atti e memorie dell’ J. R. Societa agraria in Gorizia. Anno IV. Nr. 12—17 + 19—24 1865. Anno V. Nr. 1—6. Oesterreichische botanische Zeitschrift von Dr. Alex. Skofitz. XV. Jahrg. 1865, Nr. 1—11. Correspondenzblatt des Vereins für Naturkunde zu Pressburg. II. Jahrg. Nr. 1—11 1863. | ‘Synopsis plantarum acotyledonearum vascularum sponte prove- nientium in Sicilia insulisque adjacentibus. Panormi 1866. Archivo per la Zoologia, I’ anatomia e la Fisiologia. Mo- dena 1865. | Erster und zweiter Jahresbericht des Vereins für’ Erdkunde zu Dresden 1869. | | Als ordentliche Mitglieder traten dem Vereine bei die Herren: Josef Barth, evangel. Pfarrer in Langenthal. Otto Müss, Professor an der Realschule in Hermannstadt. E. A. Bielz. 43 Systematische Aufzählung der im grossen Kokelthale zwischen Mediasch und Blasendorf | wildwachsenden Pflanzen von JOSEF BARTH, ev. Pfarrer A. B. in Langenthal. In dieser systematischen Aufzählung sind diejenigen wild- wachsenden Pflanzen aufgeführt, welche im Weissbach- und grossen Kokelthale, -— dann in den angrenzenden Nebenthälern, — auf den Gemeindegebieten von Mediasch, Eibesdorf, Klein- Kopisch (Kis-Kapus), Wurmloch, Frauendorf, Arbegen, Markt- schelken, Kleinschelken, Abtsdorf (Usicsö-Holdviläg), Scholten, Donnersmarkt (Monora), Tür, Blasendorf (Baläsfalva), Langen- thal, Feigendorf (Mikeszäsz), Klein- und Gross-Probstdorf von mir beobachtet und gesammelt wurden. : Wenn auch dieses Verzeichniss hie und da noch Manches auszubessern und nachzutragen, mithin zu wünschen übrig lässt und vielleicht manches Kind der Flora, das ich bei meinen Ex- cursionen entweder übersah oder verkannte, ausschliesst, — daher auf etwas abgeschlossen Vollständiges durchaus keine Ansprüche geltend machen will, so habe ich doch -— vom Gedanken aus- gehend : „Jeder gibt was ihm möglich ist und was er hat“ — Alles was mir bei einem zehnjährigen Forschen und Sammeln auf den Weichbildern der oben genannten Gemeinden zu Gesichte kam und was ich mit meinen geringen botanisch-literarischen Hilfsmitteln bestimmen konnte, in dieses Verzeichniss aufge- nommen. | Wie das Verzeichniss zeigt, sind in demselben nur die Monocotyledonen enthalten; die Dicotyledonen und Acotyle- donen wıll ich im Laufe der Zeit auch nachliefern. Noch bemerke ich endlich, dass alle Daten und Angaben über das Vorkommen der aufgezählten Pflanzenarten auf eigene Erfahrung und Anschauung gegründet sind; keine Species und kein Standort ist nach Anderer Bericht daselbst aufgenommen. Es dürfte sonach dieses Verzeichniss der wildwachsenden Flora einiger Gegenden des grossen Kokelthales — wenn auch ein scheinbar geringes, aber doch in ‚seiner Bedeutung vielleicht nicht unwillkommenes Scherflein zu einer — wenn auch nur annäherungweisen, genauern Kenntniss der geogra- phischen Verbreitung der in diesem Thale wildwachsenden Pflanzen bieten. * 44 Monocotyledoneae. | - L ALISMACEAR JUSS. Alisma Plantago L. — In Teichen und Sümpfen bei Rn Klein-Kopisch, Marktschelken, Langenthal, Klein- und Gross- Probstdorf. IE. BUTAMEAE RICH. Butomus umbellatus L.:— In Teichen und mai bei Me- diasch, Kleinkopisch, Frauendorf und Blasendorf; nicht zu häufig. DI J UNCAGINEAR RICH. Teiglochin palustre L. — In Sümpfen und auf Sumpfwiesen bei Mediasch im „Blosengrund“; bei Klein-Probstdorf und Blasendorf; nicht selten. | IV. POTAMEAE JUSS. ‚Potamogeton crispus L. — In stagnirenden Gewässern bei Me- diasch in der „todten Kokel“; bei ERROR im „Weiher“; häufig. P. natans L. — Ebendaselbst. Zannichellia major Boennig (Z. palustris Bat ae stehenden Gewässern. Bei Frauendorf in einem Tümpel am Weissiluss; häufig. V. LEMNACEAE LINK. Jıemna minor L. — In stehenden Gewässern bei Kleinprobst- dorf und Langenthal im „Weiher“ ; häufig. L. trisulca L. — Im „Weiher“ bei Langenthal, sehr häufig. L. gibba L. — In Pfützen bei Abtsdorf, häufig. l.. polyrrhiza L. — Im Bergteiche Kerektö bei Blasendorf; häufig. Bei Langenthal im „Weiher“ ebenfalls sehr Haie, VI AROIDEAE JUSS. Arum maculatum Z. (A. intermedium Schur sert. n. 2672). — —, In schattigen Wäldern, Gebüschen und in Hecken bei Klein- Probstdorf ım - „Hehves“ i „Freiwald®, 'in den „Schräven“; bei Donnersmarkt auf dem „Flecken“; häufig, VE. THYPHAUEAE JUSS. Thypha latifolia Z. — In Teichen und an sumpfigen Orten bei Mediasch, Frauendorf und Langenthal im „Weiher“, Sparganiun ramosum Huds.— An Teichen, Bächen und F lüssen bei Mediasch, Frauendorf und Langenthal. VIII ORCHIDEAE JUSS. Orchis militaris Z. — Auf Wald- und Bergwiesen bei Mediasch, Wurmloch, Gross- und Klein- Probstdorf. O. variegala All. — Auf trocknen Bergwiesen bei Mediasch, Klein-Probstdorf im „Hehves“, Wur mloch im „Wiesengrund*. 45 ®. coriophora I. — Auf feuchten Wiesen bei Mediasch. ®. latifolia L. — Ebendaselbst. 0. elegans Heuff. (O. palustris Bgt. n. 109). -— Auf sumpfigen Wiesen bei Mediasch im „Meschner Grund“, „Rohrau* und „ Weingartengrund“, häufig; bei Klein-Probstdorfim „Hehves“; bei Marktschelken. ®. Morio L. — Auf feuchten Wiesen und Triften bei Mediasch, Se Wurmloch, Klein- und Gross-Probstdorf und sonst äufig. ©. maculata L. — Auf feuchten, schattigen Bergwiesen und in Gebüschen bei Klein-Probstdorf; bei Wurmloch im „Wiesen- grund“; häufig. 0. fusca Jacg. — In Bergwäldern bei Klein-Probstdorf. ®. ustulata Z. — Auf Wiesen im „Hehves“ bei Klein-Probst- dorf; bei Wurmloch im „Wiesengrund“; bei Donnersmarkt auf dem „Flecken“; häufig. ®. globosa L. — Auf Wiesen im „Hehves“ bei Klein- und Gross- Probstdorf. ni Anacamptis pyramidalis Rich. — Auf Waldwiesen, buschigen Hügeln bei Mediasch, Wurmloch. Gymnadenia odoratissima Rich. — Auf Bergwiesen bei Me- diasch, Klein- und Gross-Probstdorf und Wurmloch. G. conopsea R. Br. — Auf Waldwiesen und in Feldbaumgärten “bei Mediasch und Klein-Probstdorf. Plathantera bifolia Rich. — In schattigen Wäldern bei Mediasch, Klein-Probstdorf; häufig. Herminium Monorchis R. Br. — Auf nassen, berasten Berg- wiesen und Gebüschen; bei Mediasch im „Bussderthal“. Cephalanthera pallens Rich. — In Bergwäldern bei Mediasch im „Legrisch und Weberln“; bei Klein-Probstdorf; häufig. Epipactis palustris Urtz. — Auf nassen, sumpfigen Wiesen; bei Mediasch im „Meschner Grund“; bei Klein-Probstdorf - Im „Hehrves“. | BR. latifolia All. — In schattigen Wäldern und auf Bergwiesen bei Mediasch und Klein-Probstdorf. Listera ovata R. Br. — In Gebüschen, Feldbaumgärten und an Waldrändern bei Mediasch, Wurmloch, Marktschelken, Gross- und Klein-Probstdorf. Neottia Nidus avis Rich. — In schattigen Wäldern bei Me- diasch, Gross- und Klein-Probstdorf und Wurmloch. Cypripedium Calecelus L. — In schattigen Wäldern bei Me- diasch, Arbegen und Klein-Probstdorf. IX. IRIDEAE JUSS. Gladiolas imbricatus Z. (G. communis Bgt. n. 118). — Auf Berg- und Waldwiesen; bei Mediasch; bei Klein-Probstdorf im „Hehves“; bei Donnersmarkt auf dem Tlecken“: bänfie, 46 iris hungarica W. K. (I. germaniea Bgt. n. 125). — Auf stei- nigen, sonnigen, trocknen Bergen bei Mediasch, Klein- und Gross-Probstdorf. | | j. gsraminca L. — Auf grasigen, trocknen Hügeln und Bergen bei Mediasch, Klein-Probstdorf und Donnersmarkt. I. caespitosa Pall. — Auf grasigen, trocknen Bergen im Ge- -sträuch bei Medirasch; bei Langenthal im „Nässenthalf; häufig. 1. Pseudo-Acorus L. — An Gräben, Teichen, in Sümpfen und auf nassen Wiesen bei Mediasch, Kleinkopisch, Donnersmarkt und Langenthal. I. squalens L. — Auf Bergwiesen bei Langenthal; bei Don- nersmarkt auf dem „Flecken“; häufig. I. transsilvanica Schur (I. pumila Dgt..n. 119). — An trocknen, sonnigen, kalkhaltigen Bergen bei Klein-Probstdorf und Lan- genthal; "häufig. > AMARYLLIDEAE R. BR. Galanthus nivalis Z. — In Gebüschen, Feldbaumgärten und Hecken; bei Mediasch im „Grevlen, hinter der Burg und im Weinsbuchen‘; häufig. - XI. ASPARAGEAE JUSS,. Paris quadrifolia L. — In schattigen Wäldern bei Mediasch, - Eibesdorf, Wurmloch, Arbegen und Klein-Probstdorf. n Convallaria latifolia Jacq. — In schattigen Laubwäldern bei Mediasch. C. multiflora L. — In bergigen, schattigen Wäldern bei Mediasch, Wurmloch und Langenthal. ©. polygonatum Z. — In schatti tigen Laubwäldern bei Mediasch, Wurmloch, Scholten etc. C. majalis L.— In Laubwäldern und Ar Waldwiesen bei Me- diasch, Wurmloch, Frauendorf, Arbesen, Marktschelken, Scholten, Donnersmarkt, Gross- und Klein-Probstdorf: häufig. Majanthemum bifolium DeC. — In schattigen Berowäldern bei Mediasch, Wurmloch, Marktschelken, Gross- und Klein- Probstdorf. XI. LILIACEAE Dt. ritillaria monlana Hpp. — Im „Blasengrund* auf einem west- lich gelegenen Berge bei Mediasch. Lilium Martagon L. — In Gebüschen und Feldbaumgärten bei Mediasch und Donnersmarkt. Erythronium Dens canis Z. — In Wäldern und Feldbaum- gärten; bei Mediasch im „Weinsbuchen, Eckersberg, Gräul, Bussderthal, Stämpenwald, kalten Gruben, Ungerln; S bei Wurmloch, Gross- und Klein-Probstdorf; häufig. Anthericum ramosum L. — Auf sonnigen Hügeln und Bergen bei Klein und Gross-Probstdorf; bei Mediasch auf der „Pfar- 47 rerswiese, am Gralgenberg, Vogelstange, Brückenburg, Schnei- derspitze, Hirseberg, Ober- und Unter-Ungerberg“; häufig. "Ornithogalum silvaticum Pers. (O. luteum Bgt. n. 615). — In Gebüschen, Hecken und Feldbaumgärten bei Medinsek: Gross- und Klein-Probstdorf, Blasendorf, Marktschelken, Wurmloch und Donnersmarkt; häufig. 0. arvense Pers. (O. villosum Bgt. n. 517). — Auf Aeckern bei Mediasch, Klein-Probstdorf, Kleinkopisch und Blasendorf. O0. umbellatum Z. — Auf sandigen Aeckern und Wiesen bei Mediasch, Klein-Probstdorf und Langenthal. ©. narbonense L. — Auf Bergwiesen und in Feldbaumgärten bei Mediasch; Klein-Probstdorf im „Hehves“. OÖ. pusillum Schm. (Gagea pusilla Rchb.). —- Auf grasigen ‘Plätzen in Gebüschen; bei Blasendorf im „Bischofswäldchen“. Scilla bifolia L. — In Gebüschen, Feldbaumgärten und in Hecken; bei Mediasch im „Weberln, Weinsbuchen, Legrisch, Stämpenwald, Bussderthal, Grevlen, Brückenburg, Blasen- grund und Keppenberg“, häufig; bei Marktschelken und Donnersmarkt. Allium ursinum Z. — In schattigfeuchten Bergwäldern ; bei Mediasch im „Legrisch und Weinsbuchen“; bei Gross- und Klein-Probstdorf. RT A. oleraceum L.— Auf Aeckern und in Weingärten bei Me- diasch, Klein-Probstdorf und Marktschelken. A. flavum 1. — Auf trocknen, sonnigen, sandigen Bergen bei Mediasch, Klein- und Gross-Probstdorf; bei Langenthal. A. ammophyllum Meuf. (A. senescens Dgt. n. 605). — Auf sandigen Bergwiesen; bei Mediasch am „Ober- und Unter- Ungersberg“; bei Klein-Probstdorf und Langenthal. A. Scorodoprasum ZL. — In Weinbergen, Hecken und auf Wiesen bei Mediasch und Klein-Probstdorf. | A. sphaerocephalum L. — Auf Bergwiesen; bei Mediasch am „Hirseberg und am Ungerberg“; bei Marktschelken. | Muscari comosum Mill. — Auf Aeckern, Bergwiesen und in Weinbergen bei Mediasch, Gross- und Klein-Probstdorf und Langenthal. XIII. COLCHICACEAE DC. “ Colehieum autumnale L. (Ü. pannonicum @r. et Sch.). — Auf Wiesen bei Mediasch, Kleinkopisch und Frauendorf. XIV. JUNCACEAE BARTL. Juncus bufonius L. — Auf feuchten Wiesen bei Mediasch, Eibesdorf, Kleinkopisch, Wurmloch, Frauendorf, Arbegen, Marktschelken, Kleinschelken, Abtsdorf, Scholten, Donners- markt, Tür, Blasendorf, Langenthal, Feigendorf, Gross- und Klein-Probstdorf; häufig. 48 J. compressus Jacg. a; bulbosus Bot. n. 2234). — Ebendaselbst. J. articulatus L. (J. lamprocarpus Zhrh.). — Auf Wiesen, an Gräben und Teichrändern bei Mediasch, Klein- Probstdorf i _ und Langenthal. J. effusus L.— In Sümpfen und auf feuchten Marken) ee diasch, Klein- und Gross-Probstdorf, W urmloch, Langendge und Blasendorf. Luzula campestris DeC. — Wiesen, Triften, Gebnechea Mediasch, Eibesdorf, Kleinkopisch, Wurmloch, Frauendorf, Arbegen, "Marktschelken, Kleinschelken, Abtsdorf, Scholten, Donnersmarkt, Tür, Blasendorf, Langenthal, Feigendorf, w ‚Klein- und Gross-Probstdorf; sehr häufig. - l.. albida Desv. — In schattigen Wäldern und Gebüschen bei Mediasch, Frauendorf, Wurmloch, Gross- und Klein-Probst- dorf und "Langenthal; häufig. L. pilosa Willd. — In ah maken und Wäldern bei en. Kopisch und Marktschelken: XV. CYPERACEAE JUSS. | Cyperus flavescens L. — Auf feuchten Wiesen und Sümpfen . bei Mediasch; Marktschelken, Blasendorf, Langenthal und Klein-Probstdorf; häufig. €. fuscus L. — Ebendaselbst. Scirpus palustris 1. — Sümpfe, Gräben, luraad und Teichufer bei Mediasch, Eibesdorf, Kleinkopisch, Wurmloch, Frauendorf, - - Arbegen, Marktschelken, Kleinschelken, Abtsdorf, Seholten, Donnersmarkt, Tür, Blasendorf, Langenthal, Feigendorf, Klein- und Gross-Probstdorf; sehr häufig. Sc. lacustris 2. — Sümpfe, Teich- und Flussufer bei Mediasch, en Marktschelken, Blasendorf und Langenthal; au Sc. triqueter L>— -Ebendaselbst. Sc. silvaticus L. — Ebendaselbst. Briophorum latifolium Hppe. — ‚Sümpfe, Feuchte Wie bei Mediasch im „Meschner Grund“; bei Langenthal und Klein- Probstdorf im „Hehves“; häufig. Carex leporina 4. — Auf feuchten Wiesen, in Grebüschen bei Mediasch, Wurmloch, Marktschelken, Gross- und Klein- Probstdorf. C. pallescens Ehrh. — Auf feuchten Wiesen, in Gebüschen bei Wurmloch, Mediasch, Marktscheiken, Langenthal, Gross- und Klein-Probstdorf. €. secalina WAlög. (CO. hordeistichos Schur Sert. n. 3003). — Auf feuchtem "Sandboden bei Donnersmarkt und Klein- Probstdorf. ©. muricata L. — Auf feuchten Wiesen, in Gebüschen bei Klein-Probstdorf im „Schneiderwinkel“, "häufig. 49 C. tomentosa L. — Auf feuchten Wiesen, in Gebüschen bei Mediasch, Wurmloch, Marktschelken, Scholten, Donnersmarkt, Langenthal, Feigendorf, Gross- und Klein-Probstdorf; sehr häufig. | C. digitata L. — In schattigen Wäldern und Gebüschen bei Mediasch, Eibesdorf, Kleinkopisch, Wurmloch, Kleinschelken, Abtsdorf, Scholten, Donnersmarkt, Langenthal, Feigendorf, Gross- und Klein-Probstdorf; sehr häufig. C. remota L. — Auf feuchten Wiesen, in Gebüschen bei Me- diasch,- Kleinkopisch, Blasendorf, Gross- und Klein-Probst- dorf; häufig. | ' C. hirta L. — Auf feuchten Wiesen, in Sümpfen bei Mediasch, Eibesdorf, Kleinkopisch, Wurmloch, Frauendorf, Arbegen, Marktschelken, Kleinschelken, Abtsdorf, Scholten, Donners- markt, Tür, Blasendorf, Langenthal, Feigendorf, Klein- und Gross-Probstdorf; sehr häufig. C. Michelii Host. — Auf grasigen Bergen und in Gebüschen ebendaselbst, häufig. C. brizoides L. — In Wäldern und auf Bergwiesen bei Me- diach, Gross- und. Klein-Probstdorf, Blasendorfund Langenthal. Ü. Schreberi Schrank. — Auf sonnigen, sandigen, trocknen Hügeln und Bergen bei- Mediasch, Eibesdorf, Kleinkopisch, Wurmloch, Frauendorf, Arbegen, Marktschelken, Klein- schelken, Abtsdorf, Scholten, Donnersmarkt, Tür, Blasendorf, se alel Feigendorf, Klein- und Gross-Probstdorf; sehr aufig. Ä e% caespitosa Good. — Auf feuchten Wiesen ebendaselbst; aufig. €. montana 1. (C. collina Bgt. n. 2157). — Auf waldigen Hügeln . „ und in Gebüschen ebendaselbst, häufig. €. praecox Jacg. — Auf trocknen Hügeln, Rainen, Gebüschen und Wäldern ebendaselbst, sehr häufig. C. paludosa Good. — An Flussufern, in Gräben und Sümpfen bei Mediasch, Klemkopisch, Wurmloch, Marktschelken, Abts- dorf, Frauendorf, Langenthal, Donnersmarkt, Blasendorf, Klein- und Gross-Probstdorf; häufig. | C. riparia Curt. — An Gräben, Ufern, in Teichen und Sümpfen bei Mediasch, Kleinkopisch, Frauendorf, Donnersmarkt und Langenthal. | C. humilis Leys. (CO. clandestina Bgt. n. 2161).— Auf sonnigen, buschisen Hügeln, in Wäldern und Gebüschen bei Klein- Probstdorf und Langenthal; häufig. C. strieta Good. — Auf feuchten Wiesen, in Sümpfen und Gräben bei Mediasch, Kleinkopisch, Wurmloch, Frauendorf, Marktschelken, Abtsdorf, Scholten, Donnersmarkt, Langen- thal, Klein- und Gross-Probstdorf; häufig. | w. C. flava L. — Auf feuchten Wiesen bei Wurmloch im „Wiesen- grund“; sehr häufig. | C. vesicaria L. — In Wassergräben und an Teichen bei Frauen- dorf im „Hom“, häufig. | XVI. GRAMINEAE JUSS. Andropogonum Ischaemum L. — An Wegen, Feldern und Triften bei Mediasch, Eibesdorf, Kleinkopisch, Wurmloch, Frauendorf, Arbegen, Marktschelken, Scholten, Langenthal, Gross- und Klein-Probstdorf; häufig. IP A. Grylius L. (Pollinia Gryllus Bgt. n. 2106). — Auf sandigen Hügeln und Bergen; bei Klein-Probstdorf im „Hehves* und bei Wurmloch im „Wiesengrund“, äusserst häufig; bei Scholten, Langenthal und Gross-Probstdorf, nicht häufig. Panicum miliaceum L.— In Gärten bei Langenthal, verwildert. Digilaria sanguinalis Scop. (Syntherisma vulgare Dgt. n. 1968). In Gärten, in Weinbergen und an Wegen bei Mediasch, Eibes- dorf, Kleinkopisch, Wurmloch, Frauendorf, Arbegen, Markt- schelken, Kleinschelken, Abtsdorf, Scholten, Donnersmarkt, Blasendorf, Langenthal, Feigendorf, Gross- und Kleinprobst- dorf; sehr häufig, 17 x. D. ciliaris Koel. (Synth. ciliare Schrad.). — Auf Sandfeldern bei Kleinkopisch, Frauendorf und Langenthal. ur D. humifusum Scop. (Synth. glabrum Bge. n. 1969). — Auf Sandboden bei Kleinkopisch, Frauendorf und Langenthal. Setaria virides P. B. (Pennisetum viride Bgt. n. 2109). — Aecker, Wege, sandige Plätze bei Mediasch, Eibesdorf, Kleinkopisch, Wurmloch, Frauendorf, Arbegen, Marktschelken, Kleinschelken, Abtsdorf, Scholten, Donnersmarkt, Tür, Bla- sendorf, Feigendorf, Langenthal, Gross- und Klein-Probst- dorf; häufig. | | S. glauca P. B. (Pennisetum glaucum Bgt. n. 2110). — Eben- daselbst; häufig. | ‚8. verticillata P. B. (Pennisetum verticillatum Bgt. n. 2108). — Aecker, Gärten, Weinberge ebendaselbst. Echinochloa Crus-Galli P. B. (Pennisetum Crus-Galli Bot. n. 2112). — Aecker, Gärten, Gräben, Schutt bei Kleinprobst- - dorf und Langenthal. : Phalaris arundinacea L. (Baldingera arundinacea Schur Sert. n. 8045). — In Sümpfen bei Langenthal. Hierochloa odorata Whld. (Holcus australis Bgt. n. 2117). — Auf sonnigen Hügeln und Bergen bei Mediasch, Kleinkopisch, Wurmloch, Frauendorf, Marktschelken, Scholten, Langenthal, Gross- und Klein-Probstdorf; häufig. Anthoxantum odoratum L. — Wiesen, Grasplätze, Grebüsche bei Mediasch, Eibesdorf, Kleinkopisch, Wurmloch, Frauen- dorf, Arbegen, Marktschelken, Kleinschelken, Abtsdorf, 51 Scholten, Donnersmarkt, Tür, Blasendorf, Langenthal, Feigen- dorf, Klein- und Gross-Probstdorf; sehr häufig. Alopecurus pratensis L. — Wiesen und Wege; bei Mediasch, Wurmloch, Frauendorf, Marktschelken, Scholten, Donners- markt, Langenthal, Gross- und Klein-Probstdorf; häufig. A. geniculatus L. — Auf nassen Wiesen, Sümpfen und an Teichen bei Mediasch, Frauendorf, Marktschelken, Klein- Kopisch und Langenthal; häufig. Phleum prafense L. — Wiesen, Grasplätze; bei Mediasch, Wurmloch, Frauendorf, Marktschelken, Scholten, Donners- . markt, Langenthal und Klein-Probstdorf; nicht selten. Ü. Dactylon Pers. — Sandfelder, Hügel, Wege; bei Mediasch, Marktschelken, Klein-Probstdorf und Langenthal. Urypsis aculeata Alt. — Feuchte Wiesen, Sümpfe“) bei Abts- dorf an der Kokel, selten. €. alopeeuroides Schrad. — Feuchte Wiesen, Flussufer bei Klein-Probstdorf im todten Kokelbette; bei Abtsdorf an der Kokel; selten. lheersia oryzoides Sw. — An Teich- und Flussufern bei Me- . diasch, Klein-Probstdorf und Langenthal; häufig. Agrostis vulgaris Wih. — Triften, Wälder, Wege: bei Me- diasch, Kleinkopisch, Frauendorf, Wurmloch, Marktschelken, Donnersmarkt und Langenthal; häufig. | A. Spiea Venti L.— Auffeuchten Wiesen, Weiden u. s. w. bei Mediasch, Kleinkopisch, Frauendorf, Klein-Probstdorf und Langenthal; häufig. Calamagrostis lanceolata Rot. — Feuchte Wiesen, Fluss- und Teichufer bei Mediasch, Frauendorf, Donnersmarkt, Langen- thal und Kleinprobstdorf; häufie. €. Epigeios Roth. — Auf sandisen Hügeln und am Kokel- ufer bei Mediasch, Frauendorf, Kleinschelken, Langenthal und Klein-Probstdorf; häufig. | C. silvatica DeC. — In feuchten Gebüschen im „Nässenthal* bei Langenthal, häufig. Milium effusum Z. — In schattigen Wäldern und Gebüschen bei Mediasch, Donnersmarkt, Feigendorf und Klein-Probst- dorf; häufig. Stipa pennata L. — Auf steinigen, sonnigen Hügeln und Ber- gen bei Mediasch, Frauendorf, Marktschelken, Scholten, Bla- sendorf, Langenthal, Gross- und Klein-Probstdorf; häufig. St. capillata L. (St. juncea Bgt. n. 1993). — Auf trocknen Kalkhügeln und Bergen bei Frauendorf, Marktschelken, Langenthal, Gross- und Klein-Probstdorf; häufig. *) Diese Pflanze scheint vorzüglich salzsumpfige Wiesen zu lieben, denn dieselbe kommt bei Baassen in der Nähe der Badeanstalt eben an solehen Localitäten sehr häufig vor. 32 Phragmites communis Trin. (Arundo Phragmites Bgt. n. 2091). An Teichen und Flussufern bei Mediasch, Kleinkopisch, Frauendorf, Marktschelken, Donnersmarkt, Blasendorf, Lan- genthal, Klein- und Gross-Probstdorf; häufig. | Sesleria coerulea Ard. — In Gebüschen im „Nässenthal* bei Langenthal, häufig. ee 3 Koeleria. cristata Pers. — Auf grasigen Hügeln und in Ge- büschen bei Wurmloch, Marktschelken, Langenthal, Gross- und Klein-Probstdorf. | bi Aira caespitosa L. — Auf feuchten Wiesen, in Gebüschen bei Mediasch, Wurmloch, Langenthal u. Gross-Probstdorf; häufig. Arrhenatherum avenaceum P. B. (Holcus avenaceus Bgt.n. 2114). Auf Wiesen bei Mediasch. | Avena pubescens L. — Auf Bergwiesen, Weiden und an Ge- büschen bei Donnersmarkt und Langenthal; häufig. A. flavescens L. (Trisetaria flavescens Bgt. n. 2086). — In Gebüschen bei Abtsdorf. , A. pratensis /. (Trisetaria pratensis Bgt. n. 2089). — Auf dem „Flecken“ bei Donnersmarkt, sehr häufig. _ Melica nutans L. — In Wäldern und Gebüschen bei Mediasch, Eibesdorf, Wurmloch, Frauendorf, Arbegen, Marktschelken, Kleinschelken, Abtsdorf, Scholten, Donnersmarkt, Langen- thal, Feigendorf, Klein- und Gross-Probstdorf; häufig. M. ciliata.L. — Auf sonnigen Hügeln und Bergen bei Me- diasch, Wurmloch, Marktschelken, Langenthal und Klein- Probstdorf; häufig. Ä M. uniflora L. — In Wäldern und Gebüschen bei Kleinprobst- dorf und Langenthal; nicht selten. | Briza media /,. — Wiesen, Wege, Triften bei Mediasch, Eibes- dorf, Kleinkopisch, Wurmloch, Frauendorf, Arbegen, Markt- schelken, Kleinschelken, Abtsdorf, Scholten, Donnersmarkt, Tür, Blasendorf, Langenthal, Feigendorf, Gross- und Klein- Probstdorf; sehr häufig. ! | | Eragrostis poaeformis Lk. (Poa Eragrostis Bgt.n. 2033). — Auf bebautem Boden bei Mediasch, Kleinkopisch, Wurmloch, Frauendorf, Arbegen, Marktschelken, Langenthal, Gross- und Klein-Probstdorf; häufig. E. pilosa P. B. (Poa pilosa Bgt. n. 2032). — Auf sandigen . Aeckern und auf Sandboden bei Kleinkopisch, Frauendorf und Langenthal; häufig. Poa dura Scop. (Cynosurus durus L.). — An unfruchtbaren, "sandigen Orten, an Wegen und an der Kokel bei Klein- Probstdorf und Langenthal; häufig. P. airoides Koel. (Aira aquatica Dgt. n. 1995). — An stehen- den Gewässern und an Ufern bei Mediasch, Kleinkopisch, Wurmloch, Frauendorf, Marktschelken, Abtsdorf, Donners- 53 markt, Blasendorf, Langenthal, Gross- und Klein-Probstdorf; häufie. P. trivialis L. — Wiesen, Weiden, sumpfige Orte bei Me- diasch, Kleinkopisch, Scholten, Donnersmarkt, Blasendorf, Langenthal und Kleinprobstdorf; häufig. P. pratensis L. — Wiesen, Wege, Grasplätze, Triften bei Me- diasch, Eibesdorf, Kleinkopisch, Wurmloch, Frauendorf, Ar- begen, Marktschelken, Kleinschelken, Abtsdorf, Scholten, Donnersmarkt, Tür, Blasendorf, Langenthal, Feigendorf, Klein- ‚und Gross-Probstdorf; sehr häufig. 3 P. annua L.— An Wegen, Wiesen, Rainen bei Mediasch, Don- nersmarkt, Langenthal, Gross- und Klein-Probstdorf. P. aquatica L. — (Glyceria spectabilis M. et K.). — An Fluss-, Teich- und Bachufern bei Mediasch, Kleinkopischh, Wurm- loch, Frauendorf, Marktschelken, Kleinschelken, Abtsdorf, Scholten, Donnersmarkt, Blasendorf, Langenthal, Gross- und Klein-Probstdorf; häufig. | P. distans L. — Auf sumpfigen Wiesen und in salzigen Lacken bei Marktschelken und Tür in der Nähe des Bitterwasser- brunnens; häufig. Gera P. fertilis Host. — Auf feuchten Wiesen, in Wäldern und an Teichrändern bei Mediasch, Wurmloch, Marktschelken, Don- nersmarkt und Klein-Probstdorf. I P. nemoralis L. — In schattigen Wäldern und Gebüschen bei Mediasch, Eibesdorf, Kleinkopisch, Wurmloch, Frauendorf, Arbegen, Marktschelken, Abtsdorf, Scholten, Donnersmarkt, Blasendorf, Langenthal, Feigendorf, Klein- und Grossprobst- dorf; sehr häufig. P. bulbosa L. — Auf sandigfeuchten Wiesen und Weiden bei Mediasch, Klemkopisch, Frauendorf, Marktschelken, Klein- schelken, Abtsdorf, Donnersmarkt, Blasendorf, Langenthal, Klein- und Gross-Probstdorf; häufig. Glyceria fluitans R. Br. (Festuca fluıtans Z.). — An Bächen, Wassergräben und Sümpfen bei Mediasch, Kleinkopisch, Frauendorf, Marktschelken und Kleimprobstdorf; häufig. Molinia serotina M. et K. (Festuca serotina Bgt. n. 2058). — Auf trocknen, steinigen Hügeln und Bergen bei Langenthal und Kleinprobstdorf; sehr häufig. Dactylis glomerata L. — Auf Wiesen, Weiden, an Wegen und in Gebüschen bei Mediasch, Eibesdorf, Kleinkopisch, Wurm- loch, Frauendorf, Arbegen, Marktschelken, Abtsdorf, Scholten, Donnersmarkt, Tür, Blasendorf, Langenthal, Feigendorf, Gross- und. Klein-Probstdorf; sehr häufig. Cynosurus eristatus L.— Auf Wiesen, Weiden, in Gebüschen bei Mediasch, Kleinkopisch, Wurmloch, Frauendorf, Markt- schelken, Scholten, Donnersmarkt, Langenthal und Gross- Probstdorf; häufig. 54 Festuca ovina L.— Auf trocknen can) Hügeln und Bergen bei Mediasch, Kleinkopisch, Wurmloch, Frauendorf, Markt- schelken, Abtsdorf, ‚Scholten, Donnersmarkt, Langenthal, Gross- und Klein Prahstdorf: "häufig, | | F. duriuscula I. — Ebendaselbst. - F. gigantea Vill. (Bromus giganteus Bgt. n. 2071), — In Wäl- dern in Gebüschen bei Mediasch, Scholten, Donnersmarkt, Scholten und Klein-Probstdorf; häufig. F, heterophylla L. (F. nemorum Bot. n. 2052).— In Gebüschen bei Donnersmarkt auf dem „Flecken“. | F. elatior L. (F. arundinacea Schreb.). — Andder Kokel bei Langenthal. F. pratensis Huds. (Bromus elatior Ken — Auf Wiesen ei Grasplätzen bei Mediasch, Kleinkopisch, Wurmloch, Frauen- dorf, Marktschelken, Donnersmarkt, Hrarsenthal und Klein- Probstdorf; häufig. Brachy podium Pinnatum P. B. (Festuca Bgt. n. 2060). — Auf Wiesen und in Feldbaumgärten bei Langenthal und Don- nersmarkt auf dem „Flecken“; häufig. B. silvaticum R. et Sch. (Festuca gracıilis Bgt. n. 2061). — In | Wäldern und Gebüschen bei Wurmloch,. Marktschelken, Scholten, Langenthal, Klein und Gross-Probstdorf: häufig. Bromus squarrosus EL. nf sandıgen unfruchtbaren Orten bei Langenthal und Klein-Probstdorf. B. arvensis L.— Auf Aeckern, an Wegen und Zäunen ke Mediasch, Kleirkopisch, Wurmloch, Langenthal und Klein- Probstdorf; häufig. B. sterilis L. — An bebauten Orten, Wegen, Mauern und auf Schuttplätzen bei Mediasch, F rauendorf,. Langenthal und Kleinprobstdorf. B. tectorum L. — Auf Dächern, Mauern, sandigen Wiesen, an Wegen bei Mediasch, Frauendorf, Marktschelken, Langen- thal und. Klein-Probstdorf; häufig. B. inermis L. (Festuca inermis Del): — Auf sonnigen Wiesen und Berglehnen bei Langenthal und Klein-Pr obstdorf: häufig. B. asper Murr. (Festuca aspera M. et K.). — In schattigen Gebüschen bei Mediasch, Scholten, Donnersmarkt, Langen- thal und Klein-Probstdorf: häufig. B. secalinus L. — Auf Saat- und "Haferfeldern bei Ble B. mollis L. — Auf Wiesen und in Baumgärten bei Mediasch, TRUTH Langenthal, Klein- und Gross-Probstdorf: Au Mritieum cristatum Schreb. (Agropyrum cristatum P. B., Schur Sert. n. 3233). — An Weinber gwegen und am Berg über.den | Mieingärten jenseits der „Burg“ "Bei Marktschelken, sehr häufig. 55 Agropyrum repens P. B. — Aecker, Gärten, Hecken bei Me- diasch, Kleinkopisch, Wurmloch, Frauendorf, Scholten, Don- nersmarkt, Langenthal und Klein-Probstdorf; häufig. A. intermedium P. B. — An Wegen, Zäunen, auf Wiesen bei Donnersmarkt und Langenthal; häufig. A. caninum P. B. — In Gebüschen beı Donnersmarkt auf dem „Flecken“; häufig. | Hordeum murinum L. — An Wegen, auf Mauern und Gras- plätzen bei Mediasch, Scholten, Langenthal und Grossprobst- dorf; häufig. | Lolium perenne L. — Wiesen, Weiden, Wegen u. s. w. bei Mediasch, Eibesdorf, Kleinkopisch, Wurmloch, Frauendorf, Arbegen, Marktschelken, Kleinschelken, Abtsdorf, Scholten, Donnersmarkt, Tür, Blasendorf, Langenthal, Feigendorf, Klein- und Gross-Prodstdorf; sehr häufig. Systematisches Verzeichniss der Land- und Süsswasser-Mollusken des österreichischen Kaiserstaates E. A. BIELZ. (Fortsetzung). Gattung Clausilia Drap. b) Marpessa Mogq. Tand. 13. Cl. Sandrii Küst. | Auf Kalkgebirgen : Dalmatien (wohl richtiger Montenegro), kommt angeschwemmt und meist ausgebleicht bei Budua und Lacroma vor. 14. Cl. marginata Zgl. Auf Kalk- und Urgebirgen, sowohl unter Steinen, als an Baumstämmen; in der Grösse ziemlich varirend : Siebenbürgen (im südlichen Theile des Landes an vielen Orten). | Ungarn und insbesondere im Banate. So 15. Cl. fimbriata MA. In Laubwäldern im morschen Holze ind unter Steinen ; in der Farbe etwas abändernd*): Steiermark. Kärnthen. | Krain. # 16. Cl. laminata Montg. Unter abgefallenem Laub und TR am Boden, dann unter der Rinde alter fauler Baumstämme; von der Hügelregion an bis ins Hochgebirge und nach der Lokalität in Grösse und Farbe vielfach abändernd ** »i Böhmen. Mähren und Schlesien. Galizien. | Siebenbürgen (hier schr verbreitet, aber, ausser den im Hoch- gebirge häufiger vorkommenden grünlichen Blendlingen, wenig abändernd). Ungarn und Banat. Nieder- und Ober-Oesterreich, dann Salzburg. Steiermark: - Kärnthen. Krain (hier sehr veränderlich und Hd mehrere Varietäten von den Autoren mit Namen belegt). | Küstenland (Görz). Fırel.. 4 Lombardo-Venetien. Dalmatien. Kroatien und Slavonien. 17. Cl. fusca Betta._ Unter abgefallenem Laub und Steinen: Lombardo-Venetien (Hügel von Angarano bei Basen und - Moggia in Friaul). Krain nad Küstenland (Idria). 18. Cl. ungulata Zgl.***) Unter abgefallenem Laub und an Felsen (wohl meist im Kalkgebirge) : Kärnthen. — Kraın. *) Blosse Farbenabänderungen sind nämlich : Cl saturata Zgl., pha- lerata Zgl., cerata Zgl. und sejuncta F. Schmidt. 2) Als Varietäten gehören hierher: Cl. inaequalis Zgl., grossa Zgl., melanostoma F. Schmidt, fusca Zgl. nec Betta, lucida Zg]. ***) Die Cl. granatina Zg). "gehört als blosse Farbenabänderung und die sehr grosse, bis 10‘ lange” und 21%,‘ dicke Cl. cingulata F. Schmidt wohl auch nur als eine ausgezeichnete Varietät zu dieser Art. 57 19. Cl. Parreyssi Zgl. Unter Steinen im Kalkgebirge : Böhmen (an der Schneekoppe im Riesengebirge). Mähren und Schlesien. | Bukovina. | Ungarn (Szadellö im Tornaer Comitate). 20. Cl. transsilvanica Zgl. Unter Steinen, altem Mauerwerk und an Felsen der Kalk- gebirge - | Siebenbürgen (nur im südwestlichen Theile des Landes von Al-Gyogy angefangen bis an die Grenze Ungarns und des Banates ın westlicher und südlicher Richtunug). 21. Cl. comulata Rossm.*) Unter Steinen in Bergwäldern, dann an Kalkfelsen und 1 Mauern: Banat. | Oesterreich (Schneeberg). Steiermark ? Kärnthen. Krain. Küstenland. | | Lombardo-Venetien (Udine und Gremona in Friaul). Dalmatien. Kroatien (Plesivica). . var. annexa Zgl Krain. 22. Cl. orthostoma Mke. In Waldungen, besonders der Vorgebirge, an Felsen, alten Baumstöcken und unter Baumrinden : Bon i Böhmen ? Mähren und Schlesien. Galizien und Bukovina. _ Siebenbürgen (im Vorgebirge sehr verbreitet). Ungarn. Oesterreich (nach Zelebor). var. Moussoni Charp.: Vorarlberg (nach Gredler). *) Was aus Oesterreich (von Parreyss) und Krain (von F. Schmidt) als Cl. diodon Stud. et var. angeführt wird, gehört wohl nach Rossmässler Icon. 111. 20 Alles zu dieser Art. Nr. 3, 1866. R' 38 23. Cl. comensis Shutll. Auf Felsen und a unter. Steinen und an den. Wurzeln von Gesträuchen : Tirol (an verschiedenen Stellen). Lombardo-Venetien (Verona, Monte-Baldo, sn | Padua, Euganeische Hügel). ; Dalmatien. 24. Cl. curta Rossm. An den Wurzeln der Gesträuche am Bet - Krain und Küstenland inpesbste bei Triest, Cormons). var. Duinensis Stossich. Küstenland (Duino). 25. Cl. stigmatica Zgl. Unter Steinen am Boden: Dalmatien (Praesieka, Scoglio-ÖOadic, Uanali, Castel-Lastua, Cattaro, Ragusa, Metkovich, Narenta). | 26. Cl. suceineata Zgl. In den Kalkalpen unter Steinen und Holzwerk am Boden: Kärnthen. e Kran. Kroatien. var. compacta Zeleb. Kroatien (St. Berdo in der. Karlsstädter Militängeenze). | var. croatica Zeleb. (nymphea Parr.) Kroatien (Visoreiea in der Karlsstädter Mıltärgrenz) var. striatocollis Parr. Kroatien (Plesivica in der Karlsstädter Militärgrenze). 27. Cl. pulchella Pfr. Syn. Cl. Dazurii Zel. Unter Steinen am Boden: Kroatien (auf dem Gebirge Velebit, nach Pfeiffer ; in der malak. Zeitung V. Bd. 1848 8. 9; dann: von Trovera in der Karls- städter Militärgrenze von Herrn Zelebor unter nebigen Namen gefälligst mitgetheilt). (Fortsetzung folgt:) 59 Meteorologische Beobachtungen zu ‚Hermannstadt | im Monat Fehruar 1866. 13. g (fünftägige Mittel.) BE Luftwärme in Graden n. m | Tage Ser nee.. Tora llo sen siaı W- nach Va 6h M. | 2h N. | 10h’ A, | Mittel - 1—5 —0.10° 2.87 0.870 I 6—10 0.99 5.60 1.78 11—15 0.54 5.84 A 16—20 — 2.56 1.46 1.40 21—25 —1.82 0.88 —1.14 26—28 —1.60 | 5.47 1.27 Mittel —0.698 | 3559| -0. 559 Maximum : 9.40° (am 13. um ?2h’ N.) '' Minimum : -6.20° (am 17. u. 18 um on M.) ‘Luftdruck in par. Linien auf 00 redueirt.. ar 10h. A. ce Mittel, 1-5 | 321.20 | 321.10% | :321.44@ | 321.160” 6-10 | 320.81 | 321.04 | 321.09. |. 320.980 1-15 | 319.64 | 319.14 | 319.40 | 319.393 16-20 | 321.48 © 321.67. |” 321.89: 1.321.680 24-25. | 321.51 | 321.22, | 321.33 | 321.353 26-28 | 319.68 | 319.64 | 319.50 |: 319.607 Mittel | 320.301 | 320.707 |. 320.811 |. 320.773 Maximum): 324. 09 (am 17. um 10h A.) |. Minimum : 317.06“ (am 13. um 2h.N.)., Dunstdruck in par: Linien: Pduchtigkeil in.Brdzentent 0. on M.| 2» m. | 10h a.| Mieter |6n m. Ip» m. |ton a.|Mitten 1— 5| 1.81%] 1.97%] 1.921.900] 0.91 | 0.76 |0.89 | 0.853 I 6—10| 1.82 | 1.98 | 1.82 11.873 10.83 | 0.60 | 0.77 [0.733 4115| 1.86 | 2.17 | 2.00 12.010 ||0.89 |0.65 | 0.82 16—20| 1.42 | 1.80 | 1.51 11.577 0.90 |0.79 | 0.86 | 0.850 21—25| 1.51 | 1.63 | 4.60 11.580 0.89 | 0.75 | 0.88 | 26—28| 1.50 | 4.77 | 1.61. 11.627.,10.87 10.54.]0.72 10.7100 Mittel | 1.653] 1.887.) 1.74311.761 |.0.882].0.682] 0.823 0.796 Tage Tansicha es Himmels | Vorherrschende Windesrichtung slslöls. 2h N. | 10h A. 1 510.17] 6.0/7.2 |7.0 | 6.73] __S0 NW so 6--10| 0.00 | 4.65.0 15.8 | 5.13|.. WNW.. |, wnw | wNw 1115| 3.42 | 5.7/6.4 16.0 | 6.03| SW.nnw | sw-Nw | SW-NW 1626| 4.38 | 6.815.3 |4.6 |.5.57] 080. | 080 080 21-25) 1.77 | 8.617.8 |7.8 | 8.07] SO NE 2628| 0.00 | 3.3[3.7 |4.7 | 3.90| 0so. | 80 ‚so Mittel 116.74. |6.02/6.0516.07| 6.05] SO-0S0 ©: Q = dan Besondere Anmerkungen. | | | Richtung und, Zahl der beobachteten Winde: N. 1; NO. 0; O.14; SO. 27; 8. 2; SW. 3; W.28;:NW. 9. “Athmosphärischer Niederschlag: “am 2.,°3.,4., 5., 11., 12., 18., 14., 16., 20:, 22., 23.; darunter 5 (am 4., 16., 20., 22., 23.) mit Schnee und 2 (am 12., 20.) nicht messbar. — Grösster Niederschlag: innerhalb 24 Stunden: 5.07” (am 4). N Wa | Nebel in der: Tiefe: am 17. ‚ Mondhof: am 24, B: ' Lichtkranz um den Mond‘. am 25. eb. Das. Monatsmittel: der Temperatur war; um 2.508° höher, das Monatsmittel des Luftdruckes um 0.350” niedriger. als das entspre- chende Monatsmittel der vorausgegangenen 15 Jahre. Bezüglich der Temperatur gab es 'in den letztverflossenen 16 Jahren bloss zwei Fe- bruarmonate, welche eine noch höhere mittlere Temperatur hatten, als der heurige, nämlich der Februar 1853 mit einer Mitteltemperatur 2.662°, und der Februar 1861 mit einer Mitteltemperatur von 2.033°. d L. R. Redaction : Der Vereinsausschuss. Buchdrückerei der v. Ölosius’schen Erbin. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu ir HERMANNSTADT. XVII. April 1866. Nro. 4, Inhalt : Vereinsnachrichten. — P. J. Kremnitzki: Beitrag zur Kenntniss der Mineralien Siebenbürgens. — G. O. Kisch: Meteorologische Beobachtungen zu Bistritz. — E. A. Bielz: Systematisches Ver- zeichuniss der Land- und Süsswasser-Mollusken des österreichischen Kaiserstaates. — L. Reisseuberger: Meteorologische Beob- achtungen zu Hermannstadt im Monate März 1866. Vereinsnachrichten für den Monat April 1866. Im Laufe dieses Monates wurde nicht nur die Aufstellung und Anordnung der in das neue Vereinslokale übertragenen Sammlungen unsers Vereins fortgesetzt, sondern auch die Ueber- nahme und Ordnung der J. M. Ackner’schen Sammlungen begonnen. Diese Uebernahme geschah, da specielle Öataloge bekanntlich grösstentheils fehlen, unter Intervenirung des Ver- treters der J. M. Ackner’schen Erben auf Grund des Kauf- vertrages mittels summarischer Uebernahms-Inventarien, welche die in den einzelnen Abtheilungen der Sammlung enthaltenen Gegenstände nach Gruppen und Stückzahl verzeichnen, wobei "wohl die numerische Zahl der im Kaufvertrage ‘enthaltenen Sammlungsgegenstände durchaus übertroffen wurde, aber auch die bedauerliche Thatsache constatirt worden ist, dass in der letzten Zeit und namentlich bei der Ueberführung der Samm- lung von Hammersdorf nach Hermannstadt, dieselbe dadurch an wissenschaftlichem Werthe sehr verloren hat, dass nur in wenigen Fällen durch aufgeklebte Nummern oder Zettel der Name und besonders der Fundort sichergestellt werden konnte, meistens aber Naturalien, Etiquetten und Behältnisse ein trau- riges Gremenge bildeten, dessen Entwirrung setbst unsern sach- kundigsten Mitgliedern eine mehrwöchentliche Mühe und Arbeit machen wird und wo selbst dann Vieles heimatsloses Gerölle ausgeschieden werden muss, was bei der Kenntniss seines Fundorts und seiner Bezeichnung in seinen Beziehungen zu 62 den wissenschaftlichen Arbeiten des seligen J. M. Ackner und den in so vielen Punkten noch unaufgehellten Natur- verhältnissen unsers Landes von unschätzbarem Werthe ge- wesen ware. A ORP ni Tr 85 Da die Sammlungen J.M. Ackner’s nicht nur auf seinen Excursionen im Lande und durch Mittheilungen befreundeter Personen in Siebenbürgen zusammengebracht, sondern auch zum grossen Theile durch Kauf und Tausch im Lande und auswärts erworben worden waren, so dass einerseits ganze Suiten ähnlicher Vorkommnisse bereits in der. ältern Vereins- sammlung vertreten waren, andererseits die Ackner’sche Samm- lung in keiner Abtheilung einen rein siebenbürgischen Charakter repräsentirte, so wurde gleich Anfangs die Eintheilung derselben in die entsprechende Abtheilung der Vereinssammlung in der Art beschlossen, dass die Pietät gegen den Verewigten dadurch gewahrt werden solle, dass jedes einzelne aus der Ackner’- schen Sammlung stammende Objekt mit einem kleinen ge- druckten Zettel versehen werde, welches die Nummer und den Beisatz „J. M. Ackner’s Sammlung“ enthalte. Dieser Grund- satz ist auch bei der Aufstellung und Einordnung durchaus festgehalten worden. Hiebei muss aber auch erwähnt werden, dass eine sehr ansehnliche Suite von Petrefakten aller Formationen, die für unser Studium besondern Werth hat, von unserm hochge- ehrten Mitgliede, D. Üzekelius, welcher sie noch vor vielen Jahren zu Freiberg in Sachsen erworben und an Hrn. Ackner zur Benützung: überlassen hatte, dem Vereine dadurch erhalten wurde, dass Herr Özekelius im Interesse unsers Vereins und weil sie hier eine würdige Bestimmung erhielt, dieselbe als sein Eigenthum zu reklamiren unterliess und uns daher damit ein sehr werthvolles Geschenk machte, wofür wir ihm zu beson- derem Danke verpflichtet sind. | Nach dem nebenstehenden Plane stellt das neue Vereins- lokale uns einen Flächenraum von etwa 58 [_]Rlaftern in vier grössern und zwei kleinern Lokalitäten zur Verfügung, deren Wände theils durch die Aufstellung der frühern Schränke des Vereins, theils durch neuangeschaffte Schränke und Stellagen auf das gewissenhafteste benützt und einen ganz entsprechenden Aufstellungsraum, sowohl für die alten Vereinssammlungen, als auch für die. eben in unsern Besitz übergegangene J. M. Ackner’sche Sammlung und die seitherigen ansehnlichen Er- werbungen an archäologischen und naturhistorischen Gegen- ständen boten. 33 i Das neue ze Vereins-Lokal ): Nr. I. Sitzungszimmer und Archäo- logische Sammlung. i PER: Nr; Il. Afrikanisches Museum. Nr. III. Zoologische Sammlung. "|" Nr. IV. Geognostische, paläontolo- | gische u. oryctognostische Samm- Bi lung. Nr. V. Herbarium und Vorrath:der ® Druckschriften des Vereins. [2 Ne. VL Bibliothek. g 4 uioyjeiy ] J9uaı 64 Das Zimmer Nr. IL, worin sich der Haupteingang von der Stiege befindet, worauf einige grössere Antiken aus der Ackner’schen Sammlung die entsprechende Aufstellung fanden, ist zur Abhaltung der Wochenversammlungen bestimmt und zum Heitzen im Winter eingerichtet, daher hier zunächst der Tisch und die Stühle für die Sitzungen stehen. Dann ent- ‚hält dieses Zimmer aber auch die archäologische Samm- lung in Schränken oder Kästen, welche vorne und an den Seiten ganz mit.Glas versehen sind. Hier haben wir im Kasten 1 die Stein- und Bronce-Alterthiimer, dann unten die Münzen; im Kasten 2 einen Opferaltar, Steine, Röhren, Ziegeln und Mosaike aus der römischen Stadt Apulum bei Karlsburg, grösstentheils Geschenke des Herrn D. Uzekelius, ergänzt durch einige Stücke der Ackner’schen Sammlung, daneben einige Säulen- Oapitäler aus Apulum, von welchen noch mehrere (um die zu grosse Belastung des Gebäudes zu vermeiden) im Hausgärtchen hinter dem Vereinslokale aufgestellt wurden. Auf diesem Kasten stehen auch drei kunstvoll gearbeitete Statuetten aus Alabaster, _ eine sächsische Familie in der Tracht des 16. oder 17. Jahr- hunderts darsteillend. Im Kasten Nr. 3 haben die Thongefässe ihre Aufstellung gefunden, darunter sehr. schön gearbeitete Formen aus dem Formenthale bei Hammersdorf und eine werth- volle Suite von Graburnen und andern Gefässen aus den hundert Gräbern des Heidenkirchhofes im Kastenholzer Walde. Der Kasten 4 enthält Ziegeln, Mosaik und Steinarbeiten von Ulpia-Trajana und andern römischen Govlonien Siebenbürgens. Im Kasten 6 sind endlich noch (meist mittelalterliche) Eisen-, Metall-, Glas- und Thongegenstände aufbewahrt, während an leeren Stellen an den Wänden, auf den Kästen u. s. w. noch zwei Opferaltäre aus Stein, grössere Ziegeln, Gefässfragmente u. s. w. ihre Plätze fanden und ober den Thüren die Bildnisse der Mecänaten unsers Vereins und anderer angesehener Natur- forscher angebracht wurden. Im Zimmer Nr. Il. ist an den Wänden ringsum und in den Pulten der Kästen 6—9, sowie in dem Schubladen des letztern Kastens selbst Fr. Binder’s afrikanische Sammlung untergebracht. Der Kasten 10 enthält die Sammlung recenter Conchylien im Pulte und in den 20 Schubladen, während in den 60 Schubladen der Kästen 6, 7 und 8 die fossilen Con- chylien, die Pflanzen-, Insekten- und Fischabdrücke, Fisch- und Säugethierzähne aus der ältern Vereinssammlung sowohl, als der Ackner’schen Sammlung und der miterworbenen D. Üzekelius’schen Sammlung eingetheilt wurden. Das Zimmer Nr. III., welches zugleich als Sitzungssaal, für die Generaiversammlung bestimmt ist, enthält in den Kästen 11 bis 16, welche eine zusammenhängende Glaswand von 4%, 65 Klaftern Länge und’ 9 Fuss Höhe bilden, dann in den weitern . Glasschränken 17 bis 21 die omithologische Sammlung, der Schrank 22 die kleinern Säugethiere und unten in den 20 Schub- laden Urustaceen, Radiaten, Echinodermen, ausgestopfte Fische u. s. w., während in den 20 Schubladen des Kastens 19 zum Theil die Vögeleier und in den 12 einzelnen tiefern Laden im Sockel der Glaswand (11—16) die nicht aufgestellten Vögel- bälge sich befinden. Die kleineren Kästen 23 und 24 enthalten in 80 mit Glasdeckel versehenen Schubladen die Käfersamm- lung, und auf denselben stehen auf stufenförmigen Aufsätzen die Spirituosen (kleine Säugethiere, Reptilien und Amphibien, Fische, Urustaceen, Monstrositäten, anatomische Präparate und andere Gegenstände); während zwischen diesen Kästen in einem Kistchen mit 10 Schubladen mit Glasdeckel die Schmetterlings- Sammlung ihr Plätzchen fand. Auf den Kästen zieren oben ringsherum grosse Vögel und einige Säugethiere, dann zwischen den Fenstern die Bildnisse von Alexander v. Humboldt un Samuel Freihern v. Brukenthal die Wände. | Im Zimmer Nr. IV. sind in sieben doppelten (25 bis 30 und 34) dann drei einfachen (31—33) Kästen, welche unten 20 und bezüglich 10 Schubladen, dann oben Glasaufsätze haben, die geognostische und oryktognostische Sammlung, dann. die. grossen paläoutologischen Schaustücke aufgestellt. Es enthalten nämlich die Kästen 25 bis 29 in den Glasaufsätzen die Knochen der Laandsäugethiere und der fossilen Meer-Conchylien und Korallen der verschiedenen Formationen, und auch ober den- selben sind noch grössere Schaustücke, so wie über der Thüre zum Zimmer Nr. v. mehrere riesige Knochen vom Mamouth aufgestellt; während die 140 Schubladen dieser Kästen die Ge- birgssteine Siebenbürgens in geographischer Reihenfolge beher- bergen. In den Kästen 30 bis 34 ıst unten in 70 Schubladen die systematische oryktognostische Sammlung enthalten, welche sowie die paläontologische Abtheilung durch die Ackner’sche Sammlung einen bedeutenden Zuwachs erhielt; während in den Glasaufsätzen von 31 bis 33 eine instruktive oryktognostische Sammlung in grösserm Formate und in den Aufsätzen von 30 und 34, sowie oberhalb dieser sämmtlichen Kästen grosse oryktognostische Schaustücke ihre Stelle fanden. Im Lokale V. ıst in der offenen Stellage 35 das Herba- rium und in den Stellagen 36 und 37 der Vorrath von Druck- schriften des Vereins aufgestellt. Das gewölbte Zimmer Nr. VI. enthält endlich in den offenen Stellagen 38 bis 40 die Bibliothek des Vereins, welche durch die Ackner’sche Büchersammlung ebenfalls eine sehr namhafte Bereicherung besonders an ältern naturwissenschaft- lichen und archäologischen, dann auf die Landeskunde Sieben- bürgens im Allgemeinen bezügliche Werke erhielt. 66 Wenn wir zum Schlusse noch bemerken, dass die Schränke 1, 3, 4, 5, 11.bis.18, 21, 31 bis 33, dann die Stellagen .36 und 37, sowie zum Theil auch 38 und 40 ganz neu hergestellt wurden, so ergibt sich hieraus zugleich die ansehnliche Erwei- terung unserer Sammlung seit ihrer letzten Uebersiedelung in . das vorige Vereinslokale. Für die mineralogische Sammlung schenkte Herr Bergverwalter P. J. Kremnitzki in Gyalu mehrere Stufen des dichten Antimons vom Meleg-Szamos; für die archäolo- logische Sammlung Herr D. Ozekelius eine seltene dreidochtige römische Thonlampe und ein kleines Thongefäss von Apulum. ” | Für die Bibliothek des Vereins gingen ein: ze, Archivo per la Zoologia, I’ Anatomia e la Fisiologia. Vol. IV. Fasc. 1. Aprile 1866. Ma Ä | Thielens M. Armand Quatrieme Herborisation. Bruxelles 1866. Herder Ferdinand v., Mittheilungen über die periodische Ent- wickelung der Pflanzen im freien Lande .des k. botanischen Gartens zu St.-Petersburg. 2. Heft. ER Zweiter Jahresbericht des Vereines der Aerzte in Steiermark 1864—1865. Graz 1866. | s Bulletin de la Societe imperiale des Naturalistes de Moscou. Nr.-1V. 71865. Ss le Blätter für Landeskunde von Niederösterreich. I. Jahrgang. Wien 1865. r Physikalische Abhandlungen der k. Akademie der Wissen- schaften zu Berlin. Aus dem Jahre 1864. Lotos. XVI. Jahrgang 1866, 4 und 5. Corrispondenza Scıentifica in Roma 27—31. Il Raccoglitore. Anno III. 15, 14, 16. Mittheilungen des Neutitscheiner landwirthschaftlichen Vereins. IV. Jahrgang, Nr. 4. Ba | . Verhandlungen des botanischen Vereins für die Provinz Bran- denburg und die angrenzenden Länder von Dr. P. Ascherson 1859 — 1864. ; Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien. 1865, Jahrgang XV. Nr. 3. | Als ordentliches‘ Mitglied trat dem Vereine bei Herr Phil. Jacob Kremnitzki, Bergwerksverwalter in Gyalu. E. A. Bielz. 67 Beitrag zur Kenntniss der Mineralien Siebenbürgens von P. J. KREMNITZKI, Bergwerks-Director. 1. Der gediegene Schwefel vom Berge Petrisel. In der Mittheilung des siebenbürgischen Vereines für Na- turwissenschaften, Monat Juni 1865, Seite 106 lesen wir: „Für die Vereinssammlung schenkte Herr Oberstlieutenannt v. Sze- metkowski ein Stück des sehr interessanten neu entdeckten Vorkommens von gediegenem Schwefel, welcher auf der Spitze des Berges Petrisel nördlich von Gyergyö-Toplicza und westlich vom Gebirge Kelemen-Havas mit Trachytbrocken zu einem massigen Gestein zusammengebacken vorkommt, und dort von den Hirten zur Belustigung angezündet, der Gebirgsspitze den Namen des brennenden Berges verliehen hat.“ Dieses gewiss sehr interessante Vorkommen von derbem Schwefel kann durchaus nicht als eine neue Entdeckung be- zeichnet werden, indem ich schon im Jahre 1854 über dieses . Schwefelvorkommen in der österreichischen Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen eine kurze Mittheilung veröffentlicht habe, wie man dies auch aus der Geologie Siebenbürgens von Hauer & Stache ersehen kann*). | In der jüngsten Zeit und besonders durch. die Opferwil- liskeit des Freiherrn Alexander Huszär, Vice-Präsident des siebenbürgischen Landwirthschaftsvereins in Klausenburg, wurde auf mein Anrathen dieses wichtige Vorkommen von derbem Schwefel einer weitern Ausrichtung unterzogen. *) Hier heisst es Seite 325: Nach einer Nachricht des Herrn Krem- nitzki (Hingenau, Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen I. 1854, 8. 95), die wir freilich auch nicht genau geographisch zu orientiren wissen, die sich aber wohl auf eine nicht weit östlich vom Berge Pietrosza (richtiger Pietroszul) gelegene Gegend beziehen dürfte, möge hier eingeschlossen werden: ‚Am Ursprunge des Baches Nyagra, beiläufig 5500 Klafter von der Moldauischen Grenze Gura Haiti. und ebensoweit von dem Ursprung (?) des Maroscher Flusses, am nordöstlichen Abhang des Gebirges Negoi‘ fanıl derselbe „grosse Knanern von gediegenem Schwefe! als Geröli zwi- schen Trümmern von Lava, Trachyt und Feldspath. Das Gebirgsgestein ist ein grauröthlicher stark eisenhältiger fester Trachyt, in welchem Feld- spath in Gängen von 20—50 Klafter {?) Mächtigkeit durchstreicht.““ A.d.R. 68 Die hiedurch bisher erlangten Aufschlüsse sind so günstig, dass man mit Bestimmtheit sagen kann, dass die Industriellen Siebenbürgens (besonders die Zündhölzchen-Fabrikanten und die Spreng-Pulvermühlen) den nöthigen Schwefel in der kür- zesten Zeit nicht mehr aus Sicilien mit so grossen Schwierig- keiten zu beziehen genöthigt sein werden. Der derbe Schwefel kommt in einem quarzigen Trachyt- tuff vor, und erscheint ın den Blasenräumen dieses Gesteines - zum Theil kristallinisch, zum Theil derb. Er wird von einem breccienartigen Perlith begleitet. Durch die bisherige Schurfarbeit stellte sich die Ausdeh- nung dieses Schwefelvorkommens in der Länge von 150—180°, _ in der Breite von 1—2° dar. Indem das Terrain mit mächtiger Dammerde und mit sehr dichtem Krummbholzgestrüpp bedeckt ist, kann man gegenwärtig die wahre Ausdehnung dieses Vorkommens nicht genau anführen, nach den umherliegenden 10—20C' grossen Geröllstücken zu urtheilen, scheint der derbe Schwefel in den hier mächtig anstehenden quarzreichen Tra- chyttuff als ein mächtiger Stock anzustehen. | Die Spitze des Berges Pietrise*”) zwischen dem Kelemen- Havas- und Pietrosz-Gebirge besteht aus einem dichten, grauen Trachyt (des Hargitta-Gebirgszuges). Der Schwefel kommt am nordwestlichen Abhange dieses Gebirges vor, gerade am Ursprung des Grenzbaches Nyagra”*). y5 2. Das gediegene Gold im Urgebirge bei Gyalu. | Es wurde über den Ursprung des sogenannten Virginischen Goldes in den Flüssen Siebenbürgens, vielfache Ansichten auf- gestellt. Eine sehr richtige diesbezügliche Angabe findet man in en Siebenbürgens von Hauer und Stache Seite 35 und 36. Der in der jüngeren Zeit aufgeschlossene Jakobi-Gold- bergbau im krystallinischen Schiefergebirge bei Hideg-Szamos bekräftiget die Ansicht vollkommen, dass die ursprüngliche Lagerstätte dieses Goldes sicherlich nicht in den goldführenden Grünstein-Trachyt des siebenbürgischen Erzgebirges, sondern in den im Lande so vielfach verbreiteten Schiefergebirgen_ ist. Die hier (bei Hideg-Szamos nächst Gyalu) aufgeschlos- senen, goldführenden, weissen, im Bruch mehr muscheligen als *) Sonst Petrisel oder nach Lenk Pietriselye genannt, die Spitze eines nordöstlichen Ausläufers des Pietroszul A.d. RR. **) Es wurden in Begleitung dieses Artikels von dem Herrn Ver- fasser zugleich einige Stücke des derben Schwefels und der ihn beglei- tenden Gebirgsgesteine des Berges Petrisel für die Vereinssammlung ge- fälligst eingesendet. 69 splittrigen, kalkhältigen Quarzitlager werden von einem lichtbläu- lichen, chloritischen und theilweise von einem dunkel schwarzen graphitischen Thonschiefer eingeschlossen, streichen mit den Schichten des Gebirgsgesteines parallel und werden durch Klüfte oft verworfen. Die Mächtigkeit beträgt 1” bis 1°. Das Gold kommt unregelmässig in grösseren, länglichen Körnern und Blättchen vor, dessen Feingehalt variirt zwischen 22 und 23 Karat. Ausser Freigold führen diese Quarzitlager Gold und Silber hältige Eisen, Schwefel und Kupferkiese, auch kommen einzelne Bleiglanz-Krystalle vor. Die aus diesem Material genommenen Schliche haben einen Metallgehalt per Ötr. in Silber 2—3 Loth, in Gold 180—230 Denar. Bemerkenswerth ist die Erscheinung, dass an jenen Stellen, wo der Thonschiefer in der Nähe der Erzlager mehr chloritisch wird, der Goldgehalt bedeutend zunimmt, hingegen an Stellen, wo der graphitische Schiefer vorwaltet, diese Erzlager besonders an Goldgehalt arm werden. ' ” ‘Indem diese wichtigen, Freigold führenden Quarzitlager im krystallinischen Schiefergebirge an der Grenze des hier in grosser Ausdehnung anstehenden Amphibolschiefers erst in der Jüngeren Zeit eine weitere Ausrichtung erlangt haben, konnten dieselben in der Geologie Siebenbürgens von Hauer und Stache, Seite 219 noch nicht angeführt werden. Auch in rein bergmännischer Beziehung ist dieser Auf- schluss von Belang, indem gegenwärtig die Jakobi-Gewerkschaft hier monatlich 1 bis 2 Münz-Pfund Gold gewinnt. 3. Das derbe Antimon aus dem warmen Szamosthale. Im Monate Mai v. J. wurde eine 6“—3° mächtige, bis ‚zu Tag anstehende Antimonium-Erzlagerstätte, an den nörd- lichen Abhang des Berges Üsetatje bei Meleg-Szamos durch mich aufgeschlossen. Diese Erzlagerstätte wird von einem stark graphitischen. Thonschiefer begrenzt und streicht mit dem hier östlich an- stehenden dichten, dunkelblauen Amphibolschiefer. Das Anti- monium-Erz kömmt in Gesellschaft von Quarz, Kalkspath, Eisen und Schwefelkies vor. — Durch die bisherigen Schurf- arbeiten wurde so viel Material gewonnen, dass man 240 Utr. Antimonium crudum seigern konnte. Die Seigerung erfolgt auf die primitivste Art, mittelst übereinander gestellter ganz gewöhnlicher Thontöpfe. Das Ausbringen varıırt nach den bisherigen Beobachtuugen von 40--65 Percent. Fi t ) Es folgte hierbei ein Stück derben Antimonium-Erzes und ein Stück Antimonium erudum für die Vereinssammlung mit. 21° * «0 Meteorologische Beobachtungen zu Baisteitz G. ©. KISCH. von Meleorologische Beobachtungen zu Bistritz im Wonat April IS6S. (fünftägige Mittel). ‚3.210 ih M. | ON. 10h A. | 3.46° 3.04 11.917 Maximum : 17.36° am 15. um %h N. een in Graden n.R. | 7.08 6.67 6.19 7.06 9.917 Minimum : 0.10°- am 41. um 6h M. 324.697%° Mittel 4.956 9.833 7.940 7.910 7.670 8.177 7.015 Mittel 326.383 329.007 329.460 323.657 321.357 324.753 Luftdruck in par. Linien auf 0° reducirt Tage | nm. | 2m | doma. 153 324.34 | , 324.624)? 324.81” 6-10 326.61 326.28 226.26 11718 329.39 324.76 324.91 16—20 323.66 325.29 325.43 21—23 325.86 323.43 323.68 26— 30 322.60 321.18 321.29 Mittel 324.936 | 324.594 | 324.728 Maximum : 327.32” am 9. um 6h M. Minimum : 319.23 am 27. um 6h MN. ne 71 Dunstdruck in par. Linien Feuchtigkeit in Procenten 6n Mm | 2h m. | oma. 6» 2. 2b N. |ton a.|micteif 4 5| 1.82! 2,33) 2.25°12.133°| 83.6 151.8 |82.2 |72.53 '6-10| 1.94 | 2.28 | 2.34 12.187 |\83.8 [45.4 | 75.3 68.17 11-15) 2.10 | 2.89 | 2.61 12.533 ||79.9: | 43.3 | 68.7 \63.97 16—20| 2.15 | 2.36- | 2.26 12.257 ||68.8 | 41.0 |62.0 [57.27 21—25) 2.10 | 2.56 | 2.42 |2.360 || 76.9 | 40.4 | 70.2 162.50 26-30! 2.76 | 3.34 | 2.91 13.003 ||81.7 | 60.3 | 76.1 |72.70 Mittel | 2.1451 2.627 | 2.465 [2.412 || 79.121 47.031 72.42|66.19 Maximum 4.25‘ am 29. um 2hN. Max. 89.6 am 25. um 6hM. Minimum 1.43am 19. um 6h M. Min. 27.1 am 14. um 2hN. Tage Mittel | a ; Vorherrschende \ 372|| Ansicht des Himmels Wirdestichtung ı Tage SS: | Fr: x > 138 @]onm. | nm. |tonA.\mieten|| on m | nun. | sona. 1- 5| 1.80” 4.4 | 1.8 | 0.0 | 1.07]| NO | NO | NO 6-10) 0.00 || 3.3 | 4.4 | 0.0 | 2.73|| NO |Sw.W| NO 11-15| 0.00 || 0.4 | 32 | 0.0 | 1.201 NO.N |W.NW| NO 16-20; 0.00 || 1.6 | 4.4 | 3.0 | 3.001 NO |NO.NW| "NO 21-25| 0.00 || 1.6 | 3.0 | 0.0 | 1531| NO |NO.NW| NO 26- -30| 4.88 I 4.0 | 7.4 | 42 | 5201| NO .|NO.NW[ W.NO Mittel |1.336 || 2.13] 4.03] 1.20) 2.4511 NO |NW.NO| NO | für 5 a ‚Monats-Summe 6.68°’’ ee nlea Anmerkungen. Athmosphärische Niederschläge fanden statt am: 4., 5., 26., 28. und 29. in Form von Regen; am 11. und 16. nicht messbarer Regen. Grösste Niederschlagsmenge innerhalb 24 Stunden = 2.58" am 26. 3 Gewiher und zwar am 4., 5. und 26. Anzahl und N = ee Winde: N. 2; BA: SW. 6; W..3; Nebel am 6. und 7. Graupelfall am 4. Schwankung der Temperatur am 10 = 12.24. 72 _ Meteorologische Beobachtungen zu Bistritz im Monat Mai 1865. . (fünftägiges Mittel). Luftwärme in Graden n. RR. Tage nm | un. | 1A. | Mitten | 145 2.840 | 11.230 5.110 6—10 ’ 938° |1017.75 11.08 11-15 10.58 19.13 12.06 16—20 10.68 a Be 11.61.) 22.28 13.64 2631 11.89 21.16 187 Mittel 9,568 18.272 11.336 Maximum : 23.80 am 31. um 2hN. Minimum : 1.1° am 3. um 6h M. Luftdruck in Par. Linien auf 0° redueirt | m | om | 10a. | Mitten 325.150 | 324.86” | 325.52 | 325.177” 32381 | 323.38 | 323.03 | 323.400 324.17 |: 323.24 | 323.48 . |. 323.6380° 324.37 | 324.52 | 324.92 | 324.033 326.038 | 325.40 | 325.26 | 325.563 324.03 | 323.45 | 323.55 | 323.677 Mittel 324.582 }. 324.111 324.270 | 324.321 Maximum : 327.64'" am 21. um 6h M. - Minimum : 321.25 am 17. um 2hN. mm —n 0 u m Dunstdruck in par. Linien Relative Feuchtigkeit one 2 Baal main. SE A Er 6h M | {Oh A. | Mittel || 6h m. 1— 5| 1.82) 2,202] 2.0712.030” 70:2 | 40.7 164.8 18807 | 6—10| 3.37 | 4.84 | 4.19 14.133 173.8. 55.3: 80.9 77.00) 11—15| 4.47 | 6.13 | 5.01 15.203. || 89.3 | 62.5 | 88.9 [80.40 1620): 4.23. 1.6.40 | 4.717 18113 87.179 1 84 03 2729| 4.41. 1 461‘:| 486 14.627 181.6 197.4 .|.76.1: [65.087 26314) 4.99. |. 9.991. 209 710.210: 181.9.) 02:5 | 78.5 170.08 Mittel | 3.833 | 5.061 | 4.347 [4.414 || 80.23| 53.36| 79.06 70.88. Maximum 6.85 am 30. um 2h N. Mix. 97.6 am 10. um 6hM. | Minimum 1.49“ am 3. um 6hM. |[Min. 33.4 am 21. um 2bN. Oh N. Oh. 10h A. Mittel Er EN EI 73 . Monatssumme 15.76‘ [e1 0) | N Se i Vorberrschende | ara 928 Ansicht des Himmels Windesrichtung | 2=& on m.|2n m. |tona.|miteer)| on m. | 21 ©. |iona. 1 5| 0.00”) 2.6 | 5.0 | 2.0 | 3.20] no Ino.sw| no | ı 6-10) 4.03 | 4.2 | 6.8 | 4.4 | 5.13|| No.0 | w.sw| No 11-15] 3.58 | 5.4 | 7.0 15.6 |-6.00|| NO |NO.SsW| NO | 16-20) 3.45 | 6.0 | 6.4 | 5.0 | 5.8011 00.80! W SW !NO.SW 21-25) 0.00 || 2.8 | 5.2 | 2.0 | 3.23) no. sw | 000 20-31| 4.70 || 1.0 1 27 1 2.7.1 2.13 || No.N |w.swW| NO | Mittel 2.251) 3.58 | 5.42 | 3.58 HR NO Ze. No | (für 7 Regentage) | Besondere Anmerkungen. Athmosphärische Niederschläge fanden statt am 10., 11., 12., 15., 16., 17. und 26. in Form von Regen. Grösste innerhalb 24 Stunden gefallene Regenmenge — 4.70“ am 26. | Gewitter fanden statt am 10., 11., 12., 15. und 26. Am 16. Wetterleuchten. Zahl und Richtung der beobachteten Winde: N. 1; NO. 443. 0.' 35 SQ.'1;'SW. 15; W. 7. NW. 2. Schwankung der Temperatur am 21. — 12.15° R. Meteorologische Beobachtungen zu Bistritz im Monat Juni iSG65. (fünftägiges Mittel). Luftwärme in Graden n. R. | Tage T se, | | nm. | on. 1084. | Mittel | 2 11.290 | 21.690 | 1467 | 16.8830 10 10.14 13.95 | 10.36 11.483 65 6.97 10.37 8.10 8.480 16—20 8.30 14.41 9.67 10.793 | 21—25 9.25 16.60 | 11.05 12.300 | 2630 9.33 15.23 10.86 | 11.807 Mittel 913 | 15.375 | 10.785 | 11.958] Maximum : 26.700 am 1. 2h N. Minimum : 4.85° am 15. 6hM. #4 Luftdruck in Par. Linien auf 09 redueirt 6hM. | MN. | {Oh A. | Mittel je 393.62" | 323.490 | 393.67 1 323.560 6—10 324.11 | - 323.85 323.94 323.967 Ai-—-19 |) 822286 322.92 322.94 322.907 16—20 323.32 | 9323.10 823.25, 7325257 21— 25 323.76 - | 323.61 323.74 323.703 26— 30 323.039 322.84 322.84 322.910 || Mittel 323.483 | : 323.302 |: 323.397 323.384 Maximum : 325.07” am 9. 10h A. Minimum : 321.31” am- 12. 6h M. Dunstdruck in Par. Linien Relative Feuchtigkeit 10n A. | Mittel 6hM. Tage 6h M. _ [nm | 20.8. [100 a. | meet |enm |2uN. |ionA Sh N. |t0n A. [Miete Max. 95.4 am 29. um 6h M. Min. 28.2 am 1. u 1— 5] 5.48“) 6.90° 41 5] 5.48 6.90] 6.286.220” 81.9 | 61.7 | 91.2 6.286.220 81.9 | 61.7 | 91.2 | 78.27 | 6—10| 4.19 | 4.87 | 4.30 [4.553 [185.2 | 74.3 | 86.4 | 81.97 11—15| 3.22 | 3.49 | 3.46 13.390 186.5 | 70.8 | 84.9 80.73 16—20| 3.36 | 4.09 | 4.06 -13.837. |\81.0 | 62.1: | 87.3 |:76.80 21—25| 3.61 | 4.49 | 4.34 [4.147 ||80.5 |55.3 | 83.8 | 73.20 26—30, 3.79 | 4.79 |.4.41 14.330 ||83.9 | 66.1 | 85.3 | 78.43 Mittel | 3.942.| 4.772 |. 4.475 4.396 || 83.17] 65.05] 86.48] 78.2 Maximum 8.57 am 3. um 2h N. Minimum 2.43 am 45. um 2h N. 2.2] N Vorherrschende n See Ansicht des Himmels Winden | Tace ESS DR RE wre 382 ]||onn. |ann. [10h a.|mitei!| on m. | 21 N. |10n a. le 5|12.03 6.2, 1 7.4.48.2.|°727 |: 0 |No:SOI 8 6-10114.28 || 5.6 | 9.2 | 5.2 | 6.67|sw.no| w NO | 11-15/15.50 || 7.6 110.0 | 6.4 | 8.00 |no.swıno.sw| sw - 16-20113.80 || 4.6 | 5.8 | 2.6 | 4.33 || w.No | w.no| sw | 21-251 0.10 | 3.6 | 6.6 | 4.0 | 4.73! No W INO.SW 26-30! 9.59 || 8.4 | 8.0 | 6.6 | 7.67 || w.No |Isw.No| No Mittel] 2.839 6.00 | 7.83 | 5.50 | 6.441 W.NO | W.SW INO.SW ür egenlage Monatssumme 65.30’ 75 Besondere Anmerkungen. Athmosphärische Niederschläge fanden statt am 1., 2., 3., Bi 7, BT 1a 13..104 16.414, 18, 19. 20., 22. 26, 27., '28., 29, in in von Regen ai Hagel. 2 "Hagel fiel an 13. "and: 19. — Gewitter Anden am 8., 5. 0, 29., 49 22: und 28. statt. — Grösste innerhalb 24 Stnaden gemessene N derschlagsmenge 10.00“ am 19. — Am 2. Morgenregenbogen. Am 15. soll Reif in der Umgegend beobachtet worden sein; ich hatte nicht das Vergnügen “diesen späten Nachzügler zu ertappen. Zahl und Richtung der beobachteten Winde: N. 2; NO. 2070.2:. 80-1; 9.1; "SW. 14; W.9; NW. 3. Nebel am 21. — Schwankung der Temperatur am 30. = OR 19 Ti - Meteorologische Beobachtungen zu Bistritz irn Monmnt Juli A865. (fünftägige Mittel.) Beine in Graden n. R. Tage r om. | zum. | dena. | Mike 1— 5 10.32° | 18.85 13.00° | 14.057 6—10 13.18 23.24 16.03 17.483 4—15 15.02 22.59 15.44 17.683 | 16—20 15.48 24.00 16.94 18.817 | 21-95 14.82 23.19 16.59 18.207 26—31 14.58 24.77 17.11 18.827 - Mittel 14.245 | 22.837 15.892 | 17.658 Maximum : 27.2° (am 10. um 2b N.) Minimum : 10.50 (am 6. um 65h M.) Minimum : Maximum : 325.23 (am 17. um 6h M.) 321.94” (am 1. um 6h M.) Luftdruck in par. Linien auf 0° redueirt T a = RER a, 6h M. | 2h N. | {Oh A. Mittel | 5 322.94“ | 322,81“ | 322.95“ | 322.900” 6—10 323.88 323.55 323.46 323.630 I 393,94 323,05 323,29 323.093 16—20 324.17 324.10 324.23 324.167 21.195 323.97 323.48 323.98 323.810 26—31 323.79 323.17 323.37 | 323.443 Mittel 323.618 | 323.351 | 323.539 | 323.503 | R | Dunstdruck in par. Linien |) Feuchtigkeit in Prozenten „Tage (en ln oh m. | 26 N. n m. |2n N. |0n A.[Mitteı (0b &.| Mittel 1— 5| 4.74") 6.35“) 5.195.427) 82.6 | 67.0 [84.9 | 78.17 610) 4.97 | 6.82 | 6.33 |6.040 ||80.3 | 50.7 |82.2 | 71.07 1153| 5.48 | 7.14 | 6.21 |6.270 ||76.3 | 56.4 |83.8 | 72.17 1620| 5.27 | 6.39 | 5.81 [5.830 | 71.6 | 46.0 | 71.2 [62.93 2125| 5.61 | 7.19 | 6.43 16.410 | 802 |55.1 | 80.0 | 71.77 2631| 5.63 | 7.34 | 6.72 [6.563 |81.8 |49 1.77 Mittel | 5.295 | 6.386 | 6.132 6.104 || 73.90| 54.05) 80.46! 71.14 Maximum 9.49 am 12. um 2ıh N. Max. 96.4 om 12. un 10h A. Minimum 4.27 am 5. um Z&hN. - Min. 37.7 am 20..um:2h'N. RBECKEEEB | | h E iS Maar Vorherrschende | N See Ansicht des Himmels || _ Windesrichtung | Tage see in un | | Sn h | 2hNN. 10 A.|Mittel 6h M. | 2h N. | 10n A. 1- 5] 7.247 46 | 6.4 | 40 |5.00] no | w_].no 6-10 0.00: 174:38%7 2.2. | 0.01%] 1.33.17 NO: I NWEWTENDE 11-15. 3:49 || 40 43:8 1°1.6°-| 3,13) - NO NO NO | 16-20, 0.00: 1110.21 4.0 1.281 2.533. 4NO NO.W-PINGE | 21-25) 1.11 11 5.42.6.8 1 18 | 4671:.N00 N0.0 !NO0.SW 26=31) .4.52.100.8 7] 4.7: 93.2 Ei NV.S9 NO NO Miutel 1.363 2.74| 4.74| 2.26 | 3.25|| No |No.W| NO | | (für 12 Regentage | ıMonatssumme 16.36’ i Besondere Anmerkungen. Athmosphärische Niederschläge fanden statt am 2., 3., 5., 12.,.13., 21., 28., 24.,.,25., 26., 28., 31. Groösste innerhalb, 94 Stunden gefallene Kegenmenge 6.40" am 2. Gewitter fanden am 2., 12., 13., 23:, 25., 28., 31. statt, darunter das am 2. mit Hagel. Am 23., 26., 27. Wetterleuchten. Zahl und Richtung der beobachteten Winde: NO. 45; ©. 8.:2.580..15.5.. 12:8 W 2: W..6: NAN..8, | Grösste Schwankung der Temperatur am 22. = 12.4° R. Schliesslich habe ich hier etwas für den Juli 1864 nach- zuholen. Auf eine mir unerklärliche Art ist im Januarheft des Jahres 1865 unter den 5tägigen Mitteln des Juli beim Luft- druck das Mittel der Tage 26—31 nicht angeführt. Ich lasse daher das fehlende hier folgen: 1 für 6h M ist das Mittel A eh N vn ». 9322.10“ 1 Mittel = 322.893@ 10h Ach ru Ti me oO» 7 Systematisches Verzeichniss der Bi Land- und Süsswasser-Mollusken Ä des österreichischen Kaiserstaates von E. A. BIELZ. (Fortsetzung). 28. Cl. capillacea Rossm. Syn. Cl. Spiesi Zel. Unter Steinen der Kalkgebirge: Dalmatien (Macarsca nach Rossm.). Kroatien (Kirc‘mar in der Karlsstädter Militärgrenze). var. Kirc‘mari Zel.*) Kroatien (Bilai in der Karlsstädter Militärgrenze, mit; der Stammform unter obigem Namen ‘von Herrn Zelebor |er- halten). 29. Cl. costata Zgl. In Waldungen: Ungarn (Sirmien). Küstenland. | 30. Cl. intermedia F. Schmidt. In Waldungen: | | Krain (im Birnbaumer Walde). Tirol ? 31. Cl. umbrosa Küst.**) Dalmatien. 32. Cl. translucida Zgl. Dalmatien (Ragusa). ‚33. Cl. Neumeyeri Küst. _ Dalmatien (im: südlichen Theile). ) Etwas grösser als die Stammform; stärker und mit etwas flachern Windungen. | | | : **) Die vier letzten, wahrscheinlich zu dieser Gruppe gehörigen Arten konnte ich trotz ‘allem Nachforschungen nicht einmal zur Ansicht erhalten und sind dieselben auch keinem der neuern Sanımler mehr vorge- kommen. * Nr. 4, 1866. 78 34. Cl. Sturmü Küst. Dalmatien (Budua nach Küst., Ragusa nach Charp) o) Fusulus Fitz e 35. Cl. varians Zgl. Unter Steinen und Holzwerk am Boden Su in ‚alten Baumstöcken der Alpenländer: Oesterreich. Steiermark. — Kärnthen. — Krain. Venetien ? var. diaphana Zgl.- An den meisten Orten mit der Stammform. 36. Cl. interrupta Zgl. In Waldungen der Vorgebirge unter Moos, , ‚Steinen. und - faulem Holz: Kärnthen. — Krain. d) PhaedusaA.& A. Adans.**). | | 37. Cl. elata Zgl. Im Vorgebirge unter abgefallenem Badb und Holzwerk am Boden: Galizien (besonders i in der Bukowina). Siebenbürgen (in den Randgebirgen weit verbeie) Ungarn (im Banat). 38. Cl. turgida Zgl. In Vorgebirgen unter Steinen und Holzwerk am Han: Bukowina. Siebenbürgen (nur in den an ı Grebirgen). var. gulo Rossm. Siebenbürgen (St. Domokos in der ganzen "Gebirgskette des Nagy-Hagymas, im Bade Keroly bei Görgeny-Szt.-Imre und Kraszna-Bodza, dann bei Schässburg und Hideg-Szamos). var. procera E. A. Bielz. Siebenbürgen (am Gebirge Czibles). (Fortsetzung folgt.) *) Es ist sehr auffällig, wie Herr von Martens in der zweiten Aus- gabe von Albers Heliceen die Cl. inserta Porro (unsere Cl. concilians A, Schmidt) in die Gruppe Marpesa; dann die Cl. viridana Stentz in die Gruppe Fusulus eintheilen konnte, **) Die nahe Verwandtschaft unserer Cl. elata und turgida> mit der asiatischen Gruppe, der Cl. pluvialis Bens. und ‚shangaiensis ‚Pfr. bedarf bei: näherer Betrachtung der Mundpartie beider; Formenreihen keiner wei- teren Begründung. 9 Meteorologische Beobachtungen zu. Hermannstadt im Monat März 1866. (fünftägige Mittel.) ER rg NE Luftwärme in Graden n. R. Tage | ———— 6h M. | %h N. | 10h a. | Mittel 1-15.- 3,220 12.280 5.76° | 7.0870 6—10 3.72 10.00 5.77 6.497 1—15 2.30 7.92 3.42 4.547 16—20 4.06 8.88 4.64 5.860 21—25 5.08 11.88 6.80 7.920 26—31 2.92 6.62 3.71 4.417 od : Mittel 3.529 9.500 | 4.974 | 6.001 Maximum : 19.50° (am 2f. um 2h N.) Minimum : 0.40° (am 6. um 10h A. und 30. um 6h M.) Luftdruck in par. Linien auf 0% redueirt a: 10h A. Mittel 4:5 318.35“ | 318.19@ | 318.69 | 318.410” 6240 317.59 | 312.41 | 317.83 | 317.627 1115 317.355 | 317.20 |. 317.22 | 317.423 16-20 317.57 | 317.70 | 3ı2'sa ! 317.703 21-3 318.31 | 31830 | 318.94 | 318.543 26-31 320.44 | 320.65 | 320.88 | 320.657 Mittel 318.418 | 318.334 | 318.650 | 318.467 Maximum : 322.54“ (am 23. um 6h M.) Minimum : 314.33” (am 13. um 10h A.) | - Dunstdruck in par. Linien Feuchtigkeit in Procenten 6hM | 2h N. | 10h A. 1— 5| 2.28%! 2.49”) 2.62°]2.463°| 0.85 | 0.40 | 0.79 |0.690 6-10| 2.29 |: 2.76. | 2.80 12.617 ||0.82 | 0.58 |.0.84 10.747 Mittel || 6h M. 2hN, 10% A. Mittel 14—15| 1.89 | 2.08 | 2.11 [2.027 || 0.77. |.0.52:| 0.78 |0.690 16—20| 2.17 2.22 | 2.47 12.287 ||0.76 |0.51 | 0.82 |0.697 | 21—25 2.31 | 1.97. | 2.48 12.253 10.74. 10.36 |.0.68 |0.593 26-30:.2.16 .| 3.52. |. 2:43: 12.370 | 0.83 0.70 [0.37 |0.800 | Mittel | 2.183 | 2.340 2.485 12.336 || 0.7951 0.517| 1.797|0.703 5 = ;5] Ansicht des Himmel Vorherrschende Windesrichtung S.5 „ueeh Su F Sram ss:ls zZ = | 25% | & 10h A. z rt 2 4.73l oso-so | wnw WNW. 1— 5) 1.60” 4.615.0 4.6 6--10110.42 | 7.416.5. |7.6 | 7.171 NNO-SO_| WNW-NW | SW-NW 11-15 1.74 | 6.8[5.6 |8.3 | 6.701 WNW-NW | W-Nw | W.NW - 1620| 2.94 | 7.47.0 13.4 | 7.601 080-580 NW | ‚NW 21--25| 1.42 | 3.5/3:4 |6.4 | 4.531 NO-SO | SW-Nw. | SW-NW 26—31|13.53 | 8.8[7.8 [9.2 | 8.60| NW-N. | NW-N | NW-N "Mittel 131.65 |6.5515.85|7.46| 6.62] N-SO0 W-N 1 SW-N Besondere Anmerkungen. | Richtung und Anzahl der beobachteten Winde: N. 9; NO. 2; 0.5; S0. 22, S. 2, SW.5; W. 23, NW. 25. — Sturm am 22. aus W. von der Stärke 6, und am 25. aus SSO. von der Stärke 8. — Athmosphärischer Nie- :dersphblag an 1, 4.,7:, 8. °40., 41.75. 10., 18 ZU 200 a 28., 29., darunter 1 (am 29.) mit Schnee, und 1 (am 26.) nicht messbar, — Grösste Niederschlagmenge innerhalb 24 Stunden: 8.30 (am 8.). — Ge- witter: am 20. Abends aus NW.; am .22. (schwach) aus SW. — Wetter- leuchten : am 21. in... — Lichtkranz um den Mond am 22, Das Monatsmittel der Temperatur war um 3.483 höher, das Monats- mittel des Luftdruckes um 1.837 niedriger als das entspreehende Monats- mittel aus den letztverflossenen 16 Jahren. War schon der Februar durch eine verhältnissmässig hohe Temperatur und einen niedrigen Barometerständ bemerkenswerth, so finden wir den März in beiden Beziehungen noch mehr hervorragen, denn die Mitteltemperatur des heurigen Märzmonates war die grösste, der Luftdruck der kleinste unter den entsprechenden Märzmitteln der verflossenen 16 Jahre. Die Aequatorialströmung, welche schon in der zweiten Hälfte des diessjährigen Januars mit grosser Gewalt gegen die Polar- strömung ankämpfte, und im Februar beinahe durchdrang, hat im März das entschiedene Uebergewicht erlangt: — Dass die so frühzeitig eintretende ungewöhnlich hohe Temperatur auch in den Vegetationsverhältnissen auffal- lende Erscheinungen zur Folge haben musste, ist von selbst klar. Schon am 28. Februar stäubt Corylus avellana und blüht Galanthus nivalis; am 1. März öffnen Heleborus purpurascens, am 3. Erythronium Dens Canis, am 5. Daphne Mezereum ihre Blüthen,; und nun schreitet die Vegetation so rasch vorwärts, dass am 8. Viola odorata; am 9. Pulmonaria officinalis, Potentilla verna; am 44. Secilla bifolia, Primula veris; am 17. Salix capraea; am 18. Adonis ver- nalis, Caltha palustris; am 20. Anemone nemorosa; am 21. Populus pyrami- dalis; am.23. Fritillaria Meleagris; am 25. Carpinus Betulus; am 27. Acer pseudoplatanus;; am 30. Salix fragilis und die Aprikosen zur Blüthe gelangen, und demnach die meisten der angeführten Pflanzen um 2—3 Wochen früher : blühten, als es nach dem Mittel früherer Jahre sein sollte. L.R: Redaction : Der Vereinsausschuss. Buchdruckerei der v. Ulosius’schen Erbin. { historischen Fund, den ich selbst auf meimen hau Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu HERMANN STAD in; XVIr. Mai 1866. N:o. 5, Inhalt: G. Arz: Geographische und naturhistorische Verhältnisse Mühl- bachs und seiner Umgebung. — L. Reissenberger: Meteoro- logische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monate April 1866. Geographische und naturhistorische Verhältnisse Mühlbach’s und seiner Umgebung von GUSTAV ARZ, Gymaasiallehrer in Mühlbach. Durch den Grundsatz der deutschen Humboldt-Vereine: dass jeder Naturfreund dazu berufen sei, an dem grossen Werke der gesammten Naturwissenschaft nach Kräften mitzuarbeiten und dass nur durch allseitig angestellte genaue Beobachtungen mit der Zeit aus den Detailschilderungen ein klares und rich- tiges Bild der naturhistorischen Zustände unsrer gemeinschaft- lichen Heimat zusammengesetzt werden könne — ermuthigt und in meinem schon früher gefassten Entschlusse bestärkt, habe ich mir, während meines 3-jährigen Aufenthaltes in Mühlbach zur ernsten Aufgabe gemacht, jede auffallende Naturerscheinung in .der Stadt selbst und in ihrer nähern und fernern Umgebung in eigens dazu bestimmten Heften aufzuzeichnen, a natur- gen Excur- sionen machte, oder der mir durch den erfreulichen Sammel- eifer meiner Schüler zugeführt wurde, sogleich einer genauen Untersuchung zu unterziehen und dann zu einer später wieder- holten Prüfung sorgfältig aufzubewahren. Dazu bestimmte mich: 1. Das Bestreben, meine bis dahin fast nur theoretischen Kennt- nisse auf dem Gebiete der Naturwissenschaft, nunmehr auch praktisch zu befestigen und zu erweitern und 2. die ‚Absicht, 2 die Sammlungen unsers Gymnasiums durch Hinzufügung feh- lender Arten zu vervollständigen, oder durch Austausch veral- teter Exemplare zu verschönern und dadurch mittelbar auch die Liebe zum Sammeln in dem nachwachsenden Geschlechte Mühlbachs zu wecken. R .. Mit wievielen und oft fast unüberwindlichen Hindernissen ich hiebei und besonders bei der Namenbestimmung der ein- zelnen Funde kämpfen musste, das kann nur der beurtheilen, der es schon versucht hat, für ihn ganz neue Erscheinungen selbst aus den besten Handbüchern und im Besitze der genauesten optischen Instrumente (die mir übrigens fehlten) richtig zu be- nennen und der, wie ich, in solcher Lage den Rath des erfahr- neren Freundes entbehren musste, der ihn noch bei Zeiten über seinen Irrthum belehrte und auf den rechten Weg zurückwies; der wird aber auch gewiss — und das ist mein Trost — bei etwaigen Unrichtigkeiten, die trotz meiner Sorgfalt in den Aufsatz mit eingelaufen sein könnten, selbst bei mangelhafter Ausführung, die gute Absicht nicht verkennen und da nicht lieblos , wo er durch belehrende Zurechtweisung mich zum aufrichtigsten Danke verpflichten würde. Dass ich es nun wage, mit diesen, zunächst nnr zum eignen Gebrauche gemachten Aufzeichnungen vor die Oeffent- lichkeit zu treten, das findet seinen Gınnd einerseits in dem Wunsche, die Bewohner unsers Städtchens aufmerksam zu machen auf die Naturverhältnisse ihrer Heimat und zugleich wenigstens für die Zukunft den Nachtheilen und Verlusten vor- zubeugen, die “den Schulsammlungen aus der irrigen Ansicht erwachsen, als könnten in Mühlbach aussergewöhnliche Funde nicht auch ihre volle Würdigung finden; anderseits hege ich die Hoffnung, dass unter meinen mit Fleiss gesammelten Be- obachtungen sich vielleicht auch ein Sandkörnchen finden werde, welches Bei dem grossen Baue der siebenbürgischen Landes- kunde in seiner Art nützlich werden kann. | ee Was schliesslich die Anordnung des Stoffes in dem vor- liegenden Aufsatze betrifft, so war ursprünglich meine Absicht, nach Vorausschickung kurzer Andeutungen über die geogra- hischen und geologischen Verhältnisse Mühlhachs und seiner mgebung, als Ergebniss aus diesen Verhältnissen alle bisher von mir gesammelten und richtig erkannten Produkte des Mi- neral-, Pflanzen- und Thierreichs aufzuzählen, zu beschreiben und je nach ihrer Aehnlichkeit mit dem Vorkommen in andern Gegenden zu parallelisiren, oder nach ihren eigenthümlichen Verschiedenheiten zu unterscheiden. Letzterer Theil meiner Aufgabe musste für diesmal, aus Mangel an dem hiezu erfor- derliıchen Raume, vom Drucke zurückbehalten werden und es folgt somit hier nur eine Uebersicht der (im weitesten Sinne 83 des Wortes gefassten) geographischen Verhältnisse meines For- schungsgebietes, d. h. zunächst des Mühlbachthales, dann, in sofern- sie durch gleiche Bildungsformen, oder durch die, ihre Produkte herbeifübrenden Bäche mit diesem Hauptthale in Verbindung stehen, auch des Zekasch- und Pianer Thales. — Sollte jedoch dieser erste Theil meiner Arbeit auch im Ge- ringsten den oben angedeuteten Zwecken förderlich erscheinen und in irgend einer Beziehung Intresse erregen, so werde ich mit der Veröffentlichung der übrigen bis jetzt vor mir auf dem Gebiete der Naturwissenschaft erzielten Resultate nicht lange saumen. A. Topographische Verhältnisse. Den Ausgangspunkt meiner wissenschaftlichen Excur- sionen und somit auch den Mittelpunkt, nach welchem. die geographische Lage, Erhebung und Entfernung der einzelnen Untersuchungsorte bestimmt wurde, bildet Mühlbach, der Vor- ort des Mühlbächer Stuhles, eine Stadt mit 5083 Einwohnern *) auf einem Flächenraum von 216 Joch 796 [_JKlaftern (inclusive die Vorstädte und Gärten **). Das Städtchen liegt, nach der Angabe des H. Professor Reissenberger, unter 45° 47’ 30” nördlicher Breite und 41° 17° östlicher Länge von Ferro und seine Erhebung über die Meeresfläche beträgt, nach den vom Herrn Professor M. Guist und von mir angestellten Barometer- beobachtungen und nach den, mit Hilfe der Klopps’schen Tafeln zu Wege gebrachten Berechnungen, annähernd 790‘. Die fruchtbare Ebene, in welcher Mühlbach zum grössten Theile an dem rechten Ufer des gleichbenannten Flusses von Deutschen erbaut wurde, lehnt sich im Süden an die Ausläufer des süd- lichen Hochgebirges und erweitert sich erst unterhalb Sebesely, etwa eine Meile von der Stadt ***), aus einem, bis dahin engen Gebirgsthal zu der freien Fläche, die in ihrer grössten Breite von Öst nach West etwa ', österr. Meile misst, von da an wieder an Ausdehnung etwas abnimmt, bis sie im Norden mit *) Laut Volkszählung vom Jahre 1857 beirug die Gesammtzahl der Bevölkerung Mühlbachs 5852, darunter waren 769 Fremde. so blieben nach Abzug der Letztern noch 5083: stabile. Einwohner, vwrovon 1887 für die. deutsche, 3181 für die romänische und 15 für die ungarische Nation ent- fallen. Seither dürfte die Bevölkerung der Stadt, wie eine Vergleichung der Tauf- mit den Sterbmatrikeln ergibt, eher zu, als abgenommen haben. **) Die in Mühlbach früher, oft gehörte Ansicht, dass die Grenzen der Stadt ehemals bis an den Zekasch, ja noch weiter, bis an den ‚‚rothen Berg“ gereicht haben, hat sich durch genauere Untersuchung der aufge- fundenen Mauertrümmer als irrig erwiesen, indem diese vielmehr durch ihr Baumaterial sich deutlich als Reste einer römischen Colonie kenn- zeichnen. *#*) Unter der Stadt, ‚städtisch u. s. w. ohne genanere Namenangabe ist in diesem Aufsatze immer Mühlbach gemeint, i 84 dem breiten Maroschthale, 1Y, österr. Meile unterhalb der Stadt, fast rechtwinklig zusammentrifft. Die natürlichen Grenzen dieser Ebene bilden demnach: im Süden die bewaldeten Höhen der Mühlbächer Vorgebirge, im Ost und West die sanft nach Norden fallenden Hügelreihen, welche grösstentheils mit Wald, Wein- reben, oder Uerealien bepflanzt sind, und im Norden die Maros- Ebene, bezüglich die nördliche Begrenzung derselben, die Süd- abhänge des siebenbürgischen Erzgebirges. . Ausser dem genannten Mühlbachthale haben sich mir noch zwei benachbarte Thäler einer genauen Durchforschung würdig gezeigt: das Zekaschthal und das Pianer Thal. Ersteres nimmt seinen Anfang am Fusse der Diluvial-Berge bei Hamlesch, welche die Wasserscheide bilden zwischen den Stromgebieten des Mühlbaches und des Zibin, beziehungsweise des Marosch- und des Altflusses, und erstreckt sich von Ost nach West ın einer Länge von etwa 3%, Meilen, wobei seine Breite schwer- lich an einem Orte mehr, als Y, Meile beträgt. Seiner ganzen Länge nach von dem kleinen Zekaschbach durchzogen, welcher seine Quellen in den Waldgräben bei Tetscheln und Hamlesch hat, und in den Mühlbach beiläufig %, Meilen unterhalb der Stadt einmündet, gewinnt es für den Mineralogen Bedeutung, hauptsächlich durch seine, von Süden kommenden Nebenthäler, die in ihren oft wasserreichen Gebirgsbächen *) die. mannigfal- tigen Produkte unsrer südlichen Grenzgebirge diesem Thale zuschicken. Für den Zoologen und Botaniker aber sind von Interesse die oft sumpfigen, mit Rohr bewachsenen, oder von blühenden Wiesen begleiteten und zum Theil salzhaltigen Ufer des kleinen Zekasch selbst. Die nordöstliche Grenze dieses Thales bildet jene Hügelreihe, welche das Gebiet dieses kleinen, von dem des grossen Zekasch scheidet, in ihren höchsten Kuppen sich bis zu 600 Fuss über die Ebene erhebt und an ihren südlichen Sandabhängen die rühmlichst bekannten Trauben von Hamlesch, Kleinpold, Reussmarkt, Kut und Mühlbach reift. Gegen Süden wırd es von den letzten Ausläufern des südlichen Vorgebirges begrenzt. | Das Pianer Thal läuft mit dem Mühlbachthale parallel .und liegt zum grössten Theile auf dem linken Ufer des klaren, ee Gebirgsbaches, welcher über der städtischen‘ Waldung „Manuile“ entsprungen, durch schiefriges Urgestein sich mühsam die Bahn bricht, bis er unterhalb Ober-Pian in die offene Ebene hinaustritt und endlich bei dem Markte Alvincz, 1Y, Meile nordwestlich von Mühlbach, in den Marosfluss sich ergiesst. Die Länge des Thales von dem Punkte an gerechnet, *) Grosspolder, - Dobringer, Urweger mit dem Kerpenischer und Rätscher, Kellinger und Rehoer Bach. 85 wo es sich zu einer Ebene erweitert, bis zu seiner Einmündung in das Marosthal, beträgt, etwa 1V, Meilen; seine grösste Breite dürfte kaum mehr als '/, Meile messen. Der diluviale Boden an der südlichen Grenze dieses Thales bei den Dörfern Strugar, Ober-Pian und Unter-Pian hat von jeher durch seine reichen nr nn ae Funde die Aufinerksamkeit der Naturforscher unsers Vaterlandes auf sich gezogen und verdient auch jetzt noch ihre volle Beachtung. Die höchsten Spitzen des südlichen Gebirgszuges, welche trotz ihrer oft grossen Entfernung, doch die Gipfel der nahe vorgeschobenen Vorgebirge noch überragen und auf die Ge- staltung der Witterungsverhältnisse, somit auch mittelbar auf: die Bodenerzeugnisse dieser Thäler jedenfalls bedeutenden Ein- fluss nehmen, erheben sich über die Meeresfläche, nach den Angaben in Bielz’s „Handbuch der Landeskunde für Sieben- bürgen“ und der „Geologischen Karte Siebenbürgens“ von Fr. Ritter v. Hauer”) bis zu folgenden Höhen: Südlich von Mühl- bach etwa 1Y, Meile**) der Tonje über 2000‘, der Dialu Vä- ralui 2 Meilen weit 2964’, der Ivanıs 4 Meilen weit 4392, der Surian 6 Meilen weit 6480, der Vurfu lui Petri 6, Meilen weit 6895' und die Frumoasza, in deren Nähe der Mühlbach seine Quelle hat, etwa 7 Meilen weit 7065. Im Nord und Nordwest treten die bedeutendern Kuppen des Erzgebirges von 4000-5000’ Seehöhe bis zu 5 Meilen Eitfennutie an die Stadt heran. Die Höhen des östlich und westlich sich ausbreitenden Hügellandes überragen zwar die Ebene selten um mehr, als 400, lassen jedoch den schützenden Einfluss auf die klimati- schen Verhältnisse des Mühlbachthales, wie auch seiner Seiten- thäler, der auch ihnen durch die geringe Entfernung ermöglicht wird, nicht verkennen. | B. Meteorologische Verhältnisse. Durch die genannten, nähern oder fernern Erhebungen, wird mein Beobachtungsterrain derart eingeschlossen und ge- deckt gegen jede plötzliche Aenderung, denen offene Flächen durch die so häufig wechselnden Luftströmungen unterworfen sind, dass das Klima Mühlbachs und seiner Umgebung mit ‚ Recht ein mildes genannt werden kann (in sofern damit ein nicht zu rascher Wechsel der Temperatursverhältnisse bezeichnet werden will) und hieraus erklärt sich auch das Vorkommen ‚mancher naturhistorischer Funde in dieser Gegend, deren eigent- liche Heimat wir, ihrer Natur nach, unter andern Breitegraden - -#) Mit Rücksicht auf die Berichtigungen von G. Binder in der Nachricht über einige in Siebenbürgen gemachte Höhenbestimmungen (Verh. und Mitth. Nr. 5 vom Jahre 1856). **) Die Entfernungen sind in gerader Richtung zu verstehen. 86 suchen müssen. — Nachstehende, blos summarisch gehaltene - ‘Angaben mögen den beiläufigen Gang der meteorologischen Verhältnisse darstellen; sie sind das Ergebniss meiner dreijäh- rigen*) mit möglicher Genauigkeit fortgeführten Beobachtungen, so wie der, von meinem Amtsvorgänger Professor Moritz Guist in den beiden Jahren 185%, und 18°%,, zusammengestellten und ım Schulprogramm des Mühlbächer Untergymnasiums für das Schuljahr 186%, veröffentlichten Berechnungen. Die beige- setzten Zahlen geben das Mittel an, welche aus allen zu ein- andergehörigen Monatsmitteln — die dann ihrerseits wieder aus den einzelnen stündlichen und täglichen Beobachtungen resul- tirten -—— nach der, im Kämtz „Lehrbuch der Meteörelagn an- empholenen Methode berechnet wurden. Hiernach beträgt die mittlere Temperatur in Mühlbach: | 1. Für das Frühjahr (v. 1. März bis 31. Mai) + 7.05 Grade n. R. 2. Für den Sommer (v. 1. Junibis 31. August) +15.86 ; „,» 3. Für den Herbst (v.1: Sept. bis 30. Nov.) + 8.02 „ „ , 4. Für den Winter (v..1. Dec. bis 28. Febr.) — 0.34 „ 5, 5. Für das ganze Jahr . i Eitt FE MU ET Die Richtung der die Sohle des Thales berührenden Luft- strömungen wurde zum Theil an einer, auf dem. städtischen Rathhausdache angebrachten Wetterfahne, welche alle umlie- genden Dächer (ausser dem der Kirche) um einige Fuss über- ragt, zum Theil aber auch aus Beobachtungen auf den freien Plätzen vor der Stadt ersehen und, wie sich schon aus der ge- schilderten geographischen Lage des Thales vermuthen lässt, waren die bei weitem häufigsten und in ihren Wirkungen kräf- tigsten Winde diejenigen, welche von Südwest kommend das Marosthal entlang ihren Weg nahmen, oder aus Nordost über das niedere Mittelland hieher gelangten. Die Summe der von Südwest und Nordost kommenden Strömungen standen zu den aus den übrigen Richtungen eintretenden Winden im Ver- hältniss wie 8:3. Nicht dieselbe Regelmässigkeit konnte in der Bewegung der Wolken beobachtet werden, weil diese meist in schon höhern Schichten schwebend, auch von den, die Ge- birgsrücken überschreitenden Luftströmungen berührt und ge- führt werden. Demungeachtet muss auch hiebei bemerkt werden, dass Gewitter, welche nicht aus Südwest und Nordost herbei- kommen, meist ihre Hauptkraft auf den umliegenden Höhen ablagern, ohne bis zur Stadt zu gelangen. Die Menge der auf einen []‘ entfallenden Niederschläge ' wurde mittels eines metallnen Regenmesser bestimmt und betrug *) Die Beobachtungen über den Luftdruck und den Dunstgehalt. der Athmosphäre mittels Psychrometer wurden nur im Jahr 1862 regel- mässig angestellt, mussten dann wegen der hiezu sehr ungünstigen Lage meiner Wohnuug aufgegeben werden, 87 im Durchschnitt aus den fünf Beobachtungsjahren. für ein Jahr. 22.36 p. M., wobei die Menge von gefallenem Thau und Reif wegen Unzulänglichkeit des Beobachtungs-Instrumentes, unbe- rücksichtigt blieb. Wenn nun allerdings diese gemessene W asser-. menge, welche alljährlich in der Form des ee Schnee’s, Hagels oder der Graupeln den Boden tränken, und die im Schoosse der Erde ruhenden mineralischen und vegetabilischen Nahrungsstofte für die üppige Pflanzendecke brauchbar und Bemachar machen soll — im Vergleiche mit der, an andern ° eobachtungsorten unsers Vaterlandes*) fallenden Regenmenge nur gering erscheint; so kann doch die Umgebung ühlbache im Allgemeinen. nicht als wasserarn bezeichnet werden, indem bei regelmässigem Gange der Witterung, die Wellen der raschen Gebirgsbäche, so wie die häufig am Fusse der Berge hervor- brechenden Quellen den etwaigen Abgang an athmosphärische Feuchtigkeit vollkommen zu ersetzen im Stande a Neben der geographischen Lage und den meteorologischen Verhältnissen sind auch von der grössten Bedeutung Für die Gestaltung des naturhistorischen Charakters einer Gegend C. die geognostischen Verhältnisse derselben, weil gerade diese die gewöhnliche, die vorzüg- lichste Ursache sind ‚von lokalen Abweichungen und -eigen- thümlichen Formen der Mineralien, so wie der Pflanzen- und Thierwelt. Deshalb habe ich seit dem Beginn meiner sam- melnden Thätigkeit mich bemüht, eine möglichst genaue Ein- sicht in die Bodenbeschaffenheit meines Forschungsgebietes zu erlangen.. Als Führer dienten mir bei diesem Geschäfte die Angaben, welche sich über das Mühlbächer Gebirge in der „Geologie Siebenbürgens“ von Fr. Ritter v. Hauer und Dr. Guido Stache vorfinden und die geognostischen Andeutungen in der „Mineralogie Siebenbürgens“ von M. J. Ackner. In gleicher Weise leisteten mir gute Dienste die von unsern ersten vaterländischen Geologen zusammengestellte und der Minera- logie von M. J. Ackner beigeschlossene „Karte der geognosti- schen Verhältnisse des Grossfürstenthums Siebenbürgen“, so wie die in grösserem Massstabe von Fr. Ritter v. Hauer ver- fertigte „Geologische Uebersichts-Karte Siebenbürgens“. Die deutlichsten Anzeigen aber von dem Vorkommen irgend einer Felsart gaben mir wohl die bei Hochwasser vom Mutter- gestein losgetrennten und von den Bächen als Geschiebe fort- ‚geführten Blöcke. — Dass diejenigen geognostischen Gebilde, eren Abstammung und Alter aus ihren Leitmuscheln, oder - *) Z. B.-in Hermannstadt 24. 33”, in Bistritz 26. 72, in Mediasch 23. 71, und in Kronstadt 29. 78° p. M. ‚88 sonstigen Merkmalen wegen Abgang eines genügenden Mikros- kopes nicht mit Sicherheit konstatirt werden konnte, in diesem Aufsatze keine Aufnahme fanden, und dass aus diesem Grunde auch nur ein allgemeines, die in grösserer Ausdehnung 'auftre- tenden Schichten hervorhebendes geologisches Bild erwartet werden darf, muss vorausgeschickt werden. Weil ferner bei den einzelnen Gebilden in Betreff ihrer Altersfolge,. ihrer Zusam- mengehörigkeit und Schichtung keine bestimmte Regelmässigkeit beobachtet werden konnte, so soll hier jede, für die Gestaltung der naturhistorischen Verhältnisse der Gegend einflussreiche Formation für sich zusammengestellt und abgehandelt werden. Einzelne Einschlüsse, oder in kleinern Partien auftretendes Ge- stein findet unter den oryktognostischen Funden eingehende . Erwähnung. | REN ' Was nun zunächst die Grundmasse des sogenannten Mühlbachgebirges als der äussersten südlichen Grenze meines - Untersuchungsgebietes betrifit, so besteht diese in ihrer ganzen Ausdehnung in gerader Linie von Nord nach Süd auf etwa 6 Meilen von Mühlbach, soweit meine Untersuchungen reichen, _ aus krystallinischem Schiefergestein. Grneis, Thonglimmerschiefer und Glimmerschiefer sind die regellos streichenden Schichten, welche die höchsten Kuppen "dieses Gebirges noch überlagern und nur an sehr wenigen und unbedeutenden Strecken von anderm, krystallinischen Gestein durchsetzt werden. So fand ich ober- halb Schugag in einem westlichen Seitenthale des Mühlbach- thales eine Felspartie mit weissem, ins fleischfarbe spielendem, feinkörnigem Granit, verbunden mit feinkörnigem Syenit; eben so am linken Ufer des Csiban, eines rechten Nebenflusses des Mühlbachs, Granit mit grossen Glimmerblättchen. Auffallend ist dıe Grösse der Grlimmerblätter besonders in der Nähe des Surian, wo der Gneis auch nicht selten durch die Beimischung von gelben, goldglänzenden Blättchen eine röthlich braune Fär- bung erhält. Der Glimmerschiefer führt häufig Granat, be- sonders Eisengranat in Krystallen von beträchtlicher Grösse. Eine ziemlich ausgedehnte, etwa eine Fläche von !, Meile einnehmende Urkalkschichte mit Dolomit ist schon in der der Mimeralogie von M. Ackner beigefügten Karte oberhalb Sugag angedeutet. Sie bestelıt aus feinkörnigem, weissem, oft grünen Glimmer einschliessendem Kalk und erreicht an mehreren Stellen eine Mächtigkeit von 2—3 Klaftern. Derselben Bildungs- periode glaube ich auch jene weissen, oft in’s milchblaue über- gehenden Kalkschichten zuzählen zu müssen, welche wahrschein- lich ein zusammenhängendes Lager bilden zwischen Grosspold und dem Dialu Värului. Sie treten zu Tage südlich von Gross- pold bei den „Kalköfen* als feinkörniger, weisser Kalkfels, der zuweilen in schiefrigen Massen bricht und gebrannt ein gutes Baumaterial liefert. Auf dem westlichen Abhang des nächsten 89 'Thales bei Dobring nimmt dieser Kalk eine marmorartige Fär- bung an (weiss mit blauen Bändern durchzogen) und ist in dieser Eigenschaft mit Vortheil verwendet worden an der Kanzel in der Dobringer Kirche. Südwestlich von diesem Marmor- lager, an dem Pojaner Wege streicht wieder in. beträchilicher Ausdehnung der reine, weisse, hier zuweilen auch graue oder durch Eisen rothgefärbte, häufig schieferige und mit Glimmer- blättchen durchsetzte Kalkstein aus und wird in dem Dobringer Kalkofen in ansehnlichen Quantitäten gebrannt. Bei Urwegen wird das Lager am rechten Ufer des Gebirgsbaches sichtbar und veranlasst, indem. es den tiefen Bachgraben quer durch- schneidet, den unter dem Namen „Herrenbad“ bekannten 2%, Klafter hohen Bachsturz. Noch weiter westlich zeigen die Trümmer eines Kalkofens links vom Fahrweg nach Kerpenisch die ehemalige Ausbeutung des Kalklagers an, dessen westliche Steigung von hier an immer bemerkbarer wird, bis es auf dem Kalkberg Dialu Vaärului, südlich von Kapolna, seine grösste Er- hebung erreicht; von diesem Berge an lässt sich sein Zusam- menhang mit den weiter westlich auftretenden Kalklagern nicht mit Sicherheit verfolgen. — Andere zerstreut liegende Kalk- gruppen aus feinkörnigem, aber dunkelgrauem Kalkstein finden sich oberhalb Kapolna am linken Mühlbachufer häufig den krystallinischen Schfähten regelmässig eingelagert vor. Interessant ist auch das Auftreten des Serpentin, welcher am Paltinig (Paltiney) auf dem linken Mühlbachufer, etwa eine Meile südlich vom Fusse des Ivanis, den Rücken des Urschiefers überlagert. Auf ähnliche Weise tritt auch ein ausgedehntes Brauneisensteinlager in diesem Urgebirge auf. Dasselbe erstreckt sich, nach den gütigen Angaben des Herrn Forstpraktikanten Fr. Bömches von den Sägemühlen an der Bisztra, anf dem Runku Kailor bald zu Tage streichend, bald vom Alluvium überdeckt über den Dialu Cheri (oder Feri) — bis in die Nähe des Usi- banthales, also in einer Ausdehnung von Nord nach Süd von etwa 1%, Meile. BACH Nur von untergeordneter Bedeutung sind dagegen die wenigen Funde von Hornblendeschiefer im Dobrathale, einem Seitenthale des Mühlbachs, ferner westlich von Lasz und auf dem Bergkegel, der die Ruine der Szäszcsorer Burg trägt. Schon in bedeutenderer Ausdehnung treten diese Schichten auf im Thale des Reichmannsbaches bei Grosspold, an der „alten Burg“ bei Urwegen — hier mit vielen aufgewachsenen Schwefel- kieskrystallen, auf welche im Jahre 1860 eın Bau eröffnet wurde. der sich aber bald als nicht hinreichend ergiebig erwies — und südlich von Strugar. — Häufig nimmt der Gneis in der Nähe dieser Schichten ein porphyrartiges Aussehen an. Die auf das Urgebirge dem geologischen Alter nach fol- genden Gebilde der Grauwacken-, Steinkohlen-, Zechstein-, 90 Trias-, Lias- und Juragruppen fand ich in der Umgebung Mühl- bachs niemals selbstständige Lager bildend und nur einige erratische Kalkblöcke, die in den marinen Schichten des soge- nannten „rothen Berges“ zerstreut auftreten, verrathen vielleicht. in ihren, zuweilen zahlreichen organischen Einschlüssen, ihre Zugehörigkeit zur Juraformation. | rk # Dagegen treten hier die Glieder der Kreideformation mit Bestimmtheit und in nicht unbedeutender Ausdehnung auf, wenn gleich ein unmittelbarer Zusammenhang der zerstreuten Vorkommen nicht nachgewiesen werden kann. In einzelnen, zum Theil ganz von einander getrennten, zum Theil nur von jüngern Gebilden überlagerten Strecken lässt sich die Kreide- formation verfolgen in der Richtung von West nach Ost auf etwa 4 Meilen. Dell, hat als Liegendes, da die Uebergangs- gruppen fehlen, immer krystallinischen Schiefer und erreichte an einzelnen Orten eine Mächtigkeit von 3—6 Klafter. Was die petrographische Ausbildung und Gliederung dieser Sedi- mente ‚betrifft, so scheint blos die obere Kreide hier zur voll- kommenen Entwickelung gelangt zu sein, da der ältere Kar- athensandstein und die Necomie nirgends mit Sicherheit er- annt wurde; dafür lässt aber diese obere Kreide die Unter- scheidung zweier Bildungsformen zu, der Gosaugruppe und der eigentlichen Kreide oder Kalksteingruppe, welche meist an ver- schiedenen Orten einzeln, zuweilen auch mit einander abwech- selnd, oder sich gegenseitig durchbrechend auftreten. Der west- lichste Punkt dieser Schichten*), welche ich noch. beobachtete, ist auf dem Bergrücken zwischen Ober- und -Deutsch-Pian, eine Meile von Mühlbach, wo auf einem blaugrau gefärbten Sandstein die weisse, erdige Kreide mit vielen Feuersteinknollen oder Splittern sichtbar wird, woher wohl auch die romänische Benennung dieses Ortes „Poteku ku Kremine“ stammen mag. Hier bald durch die Humusdecke unkenntltch gemacht, erscheint dieselbe Schichte gegen Osten in grösserer Mächtigkeit bei Sebesely, Rekitte, Loman, Szäszesor, Kakova, Kelling, Urwegen und Dobring. Jeder dieser Fundorte verdient wegen der eigen- thümlichen Verschiedenheit in dem äussern Erscheinen. der Schichten eine besondere Erwähnung: In der Nähe von Rekitte, etwa 1'/, Meile südlich von Mühlbach, bildet ein, in der Regel kleines Wasser einen 3-4 Klafter tiefen Einschnitt in die Gebirgsmasse, woran die Auf- einanderfolge der einzelnen Sedimente genau ersehen werden *) Das geologische Alter des dünnschiefrieen, grauen, mit rothen Adern durchzogenen Kalksteines aus dem Valea Värului bei Strugar konnte zwar noch nicht mit Sicherheit ermittelt werden, jedoch erscheint es mir passender, ihn, schon seiner Textur und seines losern Gefüges wegen, lieber zu der Kreideformation als zum Urkalk zu zählen. 9 kann. Hienach lässt sich im Allgemeinen folgende Anordnung erkennen: 1. Dammerde, 2. loser Sand mit Letten, 3. bläulicher, oder gelblicher Mergel, 4. Sandstein, bläulich, oder an der äussern Fläche braun gefärbt mit eingeschlossnen Tornatellen, 5. Quarz- Conglomerat mit gelblichem oder röthlichem Kalkcement ver- bunden, auf welches dann krystallinisches Gestein folgt, das in der Regel den Grund des Grabens bildet. In den Sand- und Mergelschichten, die oft beträchtliche Höhen einnehmen, finden sich ziemlich ausgedehnt, wenn auch wahrscheinlich nicht bau- würdige Kohlenflötze mit vereinzelten Bernsteineinschlüssen. üdwestlich von Sebesely, einem Dorfe am linken Mühl- bachufer, sind dieselben Schichten bemerkbar, nur nimmt hier der bläulich graue Mergel einen grössern Raum. für sich in Anspruch und erlangt an einzelnen Fundorten solche Festigkeit, dass er von den Bewohnern des Dorfes zu Steinmetzarbeiten und zu Bauten verwendet wird. Tornatellen und. grosswarzige Cerithien sind auch hier dem untern Sandstein beigeschlossen. Ueber den zum Mühlbächer Dominium gehörenden Weingärten "nimmt der Mergel eine hellblaue bis weisse Farbe an und ent- hält auch einzelne Knollen von weisser Kreide, in welchem Zu- sammenhang er oft mit Sand oder Sandstein alternirend, bis nach Loman sich erstreckt. Hinter diesem Dorfe, auf dem so- enannten Lomaner Plai führt der Saumweg häufig über ein, darch sein Bindemittel roth gefärbtes Quarzconglomerat, welches allmälig wieder in den krystallinischen Schiefer, auf dem es ruht, ausläuft. | Am deutlichsten ‘aber und durch ihre Leitmuscheln am besten gekennzeichnet treten die Groosauschichten -in Szäszesor, und hier wieder in dem am Ende des Dorfes gegen Süden ‘sich öffnenden Graben „Valea Kakovi* auf. Dieser Graben, welcher durch seinen Reichthum an Versteinerungen schon von jeher die Aufmerksamkeit ‘unsrer Naturforscher auf sich zog, zeigt an seinen steilen Uferwänden hauptsächlich 3 Schichten, die unter einander wechsellagern: 1. loser Sand mit zuweilen _ grossen Quarzgeschieben, 2. fester, mittelfeiner Sandstein, und 3. bläulich bis brauner Mergel*). In drei, durch Mergel von einander getrennten Sandlagen befinden sich zahlreiche Actäo- nellen und Nerineen, sowie Omphalien eingeschlossen, und an die obere Lage schliesst sich ein dunkler Sand, weicher einige Kohlenschichten führt. In den Seitenschluchten desselben Berges bietet der plastische Thon und Mergel den Einwohnern von Szäszcsor ein erwünschtes Material für ihre Töpferarbeiten. — Gegen Norden findet sich die Kreideformation fortgesetzt in *) Dieser Mergel führt den schönen, aus vollkommen auskrystalli- sirten einzelnen Individuen bestehenden Gypsspath. 92 dem bläulichen, an der Oberfläche oft gelblich grauen Sand- stein, welcher als rechtes Ufer den Mühlbach bis an den Berg Netot in die Nähe von Petersdorf begleitet und wegen seiner Festigkeit und Dauerhaftigkeit als Baumaterial stark abgebaut wird. Der feinkörnige Sandstein wechsellagert hier häufig ‚mit weissem, oder röthlichem Thone von verschiedener Mächtigkeit. An einer nordwestlichen, von der Dammerde durch den Regen entblössten Lehne des Netot fand ich eine Kalkschichte dem Sandsteine eingelagert, welche von Südost gegen Nordwest streicht, 1Y, Fuss Mächtigkeit besitzt und bei. vollkommener ebener Bruchfläche rein weiss, oder milchblau gefärbt ist. — Auf dem Fusswege fortgehend, welcher am linken Rande des Valea Kakovi den ziemlich steilen, mit Weinreben bepflanzten Berg ansteigt, gelangte ich in die Nähe von Kakova, wo die Kreideschichten in soweit ein anders Ansehen erlangen, als die bisher vorwaltenden Sandlager zurücktreten und der, den Sand überlagernde Mergel von vielem Kalk durchsetzt wird, daher auch festere Massen bildet, die zuweilen an der Oberfläche eine leicht zerreibliche, erdige Struktur annehmen und bezeichnend „Bergmehl oder Bergmilch“ genannt werden. An dem nördlich von Kakova liegenden Hügel „Dialu Landrului“ ist diese Bil- dung gut zu beobachten. Von hier aus lässt sich die Neigung der Schichten zu etwa 15° gegen Osten bemerken, ‘welches fort- dauert, bis zum Graben über den Weinbergen bei Kelling, wo Sandstein und Mergel in’ähnlicher Weise, wie bei Szäszesor alterniren. Versteinerungen, welche die Kreideformation charac- terisiren konnten von mir hier noch nicht aufgefunden werden*). Bei Urwegen in dem sogenannten Zigeunergraben und bei Do- bring in der Bergschlucht gegen Pojana zu beschränkt sich die Kreidegruppe auf wenig mächtige Lagen von bläulichem, fast sandlosem Mergel und einigen Quarzconglomeraten, welche, so wie auch bei Kelling Spuren von Glanzkohle schwerlich aber thierische Ueberreste bergen. Ä R Indem ich nun die ältere Tertiärformation übergehe, weil die zu ihr gehörenden Schichten in der Umgebung Mühlbachs ‚höchstens vereinzelt und unvollständig aufgeschlossen erschei- nen**) und als solche auf die naturhistorischen Verhältnisse -*) Jedoch sollen auch hier an einer Berglehne zwischen Kelling und Kakova, verbürgten Nachrichten zufolge, Versteinerungen dieser Formation . vorkommen. | **) Nach den Angaben in. der Geologie Siebenbürgens von Fr. Ritter v. Hauer und Di. Hugo Stache soll südwestlich von Grosspold und Dobring unter den „Schielthaler Schichten‘“ Sandstein und Conglomerat sich vor- finden, das dort wegen des Vorkommens von Nummulites variolaria den Kocenschichten zugeschrieben wird: Mir ist es bis noch nicht gelungen, irgend eine Leitmuschel aufzufinden, die mich zu dieser Annahme herechtigt. 93 dieser Gegend ohnehin keinen bemerkbaren Einfluss ausüben, halte ich dagegen einer etwas ausführlichen Erwähnung würdig die normalen Schichten der jüngern Tertiärformatiou. . Diese lassen sich hier in alle drei, nach Alter und Entstehungs- weise (aus tiefem Meer, oder aus Binnenseen, oder aus Süss- wasserseen) verschiedene Bildungsformen unterscheiden. Die älteste derselben, die Marineschichte hat ihren Hauptvertreter in den eigenthümlichen Lagern von Thon und verschiedenen Geschieben am „rothen Berge“, Y, Meile nördlich von Mühl- bach. Seine grellroth gefärbten, stalagmitenartig von der Sohle des Thales bis zu einer Höhe von 720 Fuss sich erhebenden Säulen locken schon von Weitem den Blick des Naturfreundes auf sich und rechtfertigen, auch von Nahem betrachtet, den Ruf einer ungewöhnlichen Schönheit, den der Berg in der Um- gebung Mühlbachs erlangt hat. In petrographischer Beziehung wurden die hier erscheinenden Schichten von Herrn Dr. Stur mit den marinen Schichten des Schielthales parallelisirt, denen er, wegen ihrer abweichenden Marin-Petrefakten von den Ver- steinerungen des Wiener Beckens und wegen der auffallenden hellrothen Färbung den specifischen Namen „Schielthaler Schich- ten“ zutheilt. Die Hauptmasse, aus welcher der „rothe Berg“ zusammengesetzt erscheint, bilden Geschiebe von verschiedenem Gestein*), welche durch losen Thon bald fester, bald loser ver- bunden sind; ferner selbstständig auftretende, bläuliche, graue, rothe, grüne, dunkelblaue fast schwarze Mergellagen, zuletzt ın eringerer Menge grobkörniges Quarzconglomerat mit Kalk- ent Die Aneinanderreihung der einzelnen Schichten, so wie ihre beiläufige Mächtigkeit konnte ich nach einem heftigen Regen an der frischen, Bruchfläche einer- senkrecht abfallenden Wand deutlich ersehen und es ergibt sich nach den damals ge- machten Aufzeichnungen folgende Lagerung von Oben nach Unten: £ Mächtigkeit 1. Ackererde . 3 ? . x \ u 2. Gelber Diluvialthon . 12’ 3. Bläulich und gelblicher Mergel, in welchem die von Herrn C. Fuss entdeckten Foraminiferen in-grosser Anzahl wieder gefunden wurden*””). 40’ 4. hellblauer, loser Sand . | 2 15° 5. grellrother Sand 5 ni her = £ 60’ 6. ae Sand’; R r : 30’ 7. rothbrauner Mergel . f N : z 18 8. dungelgrüner Mergel . £ ARTE 16‘ .. *) Von allerlei Arten Quarz, Glimmer, m@hreren Kalkgattungen, zum Theil mit Versteinerungen, Gyps, Braunkohlenfragmenten u. s. w. **) Verh. und Mittheilungen des siebenb, Vereins für Naturwissen- schaften, Jahrg. 11. S, 109. 94 9. dunkelblauer Mergel . SERBTA, BSURE F 10: weisser Sand mit schwarzem Kiesel, darin häufig Gypsblättchen oder Knollen eingeschlossen . 15 2 11. rother Sand, wie Nr. 4 3 £ 3 Ä 80’ ° . 12. grösseres Quarzgeschiebe mit dunkelrothem Thon / verbunden / 3 ? } ; lie ıe, 13.-Quarzconglomerat mit grauem Kalk „as >]gE 14. Quarzsand mit Glimmerblättchen . . SIEH 15. rother, harter Thon . , PRBEL EU: 2 189 16. weisser Sand mit Sandsteineinschlüssen unbestimmt. _ Alle diese Schichten sind so ziemlich parallel unter ein- ander und horizontal zu dem am Fusse des Berges sich aus-. breitenden Zekaschthale gelagert. Die übrigen mineralogischen Vorkommen in diesem Berge, wie Kalkspath, Marmor, Gyps, Milchquarz, Rosenquarz, Jaspis, Chalcedon, Carniol, Opal u. s. w. können hier nur genannt, aber erst unter den oryktogno- stischen Funden genauer beschrieben werden. | Von organischen Resten finden sich ausser den Forami- ferenarten noch in den Mergelschichten Nr. 6, 7 und 8 an mehreren Stellen Nester von Braunkohle mit deutlicher Holz- struktur, aber stets von unbedeutender Ausdehnung. Selbst die, an einem südlichen Vorsprung gelegene „Steinkohlenhöhle*, welche schon bei Manchem Hoffnung auf reiche Kohlenflötze erregte, hat sich bei der, vom Herrn Adv. Rudolf Marlin im vorigen Jahre veranlassten Grabung, als ein vereinzelter: Stock von geringer Höhe erwiesen. Thierische Ueberreste habe ich in den tiefer liegenden Schichten niemals gefunden, jedoch sind in frühern Jahren auch fossile Knochen (von Säugethieren) in dem Wassergraben vorgekommen, welche dann jedenfalls nur aus den obern Lehm- und Mergellagen stammen und vom Wasser in die Tiefe herabgeschwemmt sein: könnten. : Auf dem bewaldeten Rücken dieses Berges gegen Nord- west fortschreitend, gelangt man in den, etwa 200’ tiefer lie- senden Belimannsgraben, der seiner petrographischen Be- schaffenheit nach sich dadurch von den Rothberggebilden unter- scheidet, dass der grellrothe Thon nur in sehr wenigen Andeu- tungen noch bemerkbar ist, während hier ein gelblich, oder lichtbrauner Mergel das Bindemittel der Sandschichten bildet. In einer Tiefe von etwa 3° unter der Oberfläche lässt sich eine dünne Kohlenlage, wieder zwischen rothem und blaulichem Thon eingeschlossen, fast der ganzen Länge des Grabens nach verfolgen, jedoch zeigt diese im Allgemeinen weniger Holz- ‚struktur, als die des rothen Berges. An der nördlichen Spitze des Grabens sind auch die Foramiferen führenden Mergel wieder bemerkbar und in den, auf diesen abgelagerten Diluvial- massen fand ich mehrere fossile Knochen, die Teider schon so 95 verwittert waren, dass alle, ausser einem Zahn von Elephas rimigenius schon während des Herausgrabens aus dem festen hone zu Mehl zerfielen. — Noch weiter gegen Nordwest, an derselben Berglehne zeigen sich die „Schielthaler Schichten“ über den Langendorfer Weingärten ganz in ihrem eigenthüm- lichen Colorit und in derselben Weise von den Regenfluthen ausgewaschen, wie an dem rothen Berge; sogar im Wesentlichen dieselbe Lagerungsfolge kann hier, wie dort bemerkt werden. Von diesem Punkte an nimmt nun der Bergzug eine nördliche Richtung und begleitet unterhalb des Einflusses des Zekasch in den Mühlbach diesen Fluss bis vor Väradja, indem zugleich seine Erhebung über das Thal immer unbedeutender wird. Rothe und weisse Sandschichten, zuweilen von bläulichem Mergel durchsetzt, wechseln fortwährend mit einander und schliessen zahllose kuglige, elliptische, oder eiförmige Thon- massen ein, die sich sowohl durch ihre mannigfaltigen Farben, als auch durch den chemischen Gehalt wesentlich von einander unterscheiden. Unter den oryktognostischen Funden folgen einige Proben hievon. — Ob die, östlich an den rothen Berg sich schliessenden, aus weissen Sandlagen mit festem Sandstein (der ein vortreffliches Baumaterial liefert) und mit zerstreut liegenden Gypskrystallen oder dünnen Gypsadern bestehenden Sandberge, — an deren Südabhang die Mühlbächer Weinberge stehen, — auch noch den marinen oder besser noch jüngern Schichten zuzuschreiben seien — will ich bei dem gänzlichen Mangel an charakterisirenden Leitmuscheln nicht entscheiden. Jedenfalls gehören aber noch derselben Bildungsperiode mit den „Schielthaler Schichten“, schon dem äussern Habitus nach, folgende Sandlager an: Die in dem Durchstich, welchen die Landstrasse an dem Pianer Berge bildet, in einer Tiefe von etwa 2 Klafter unter dem Diluvium liegenden Schichten; 2. eine auf den, zur Kreideformation gezählten Sandsteinen gegenüber der Buhaer Mühle abgesetzte,. rothe Sandschichte, links von dem nach Szäszesor führenden Fusswege; und wahrscheinlich 3. auch der, mit tiefen Gräben durchzogene rothe Sandberg im Urweger Wald, gegenüber den „Bädern“ und ähnliche roth ge- färbte Schichten südwestlich von Grosspold und Dobring mit Cerithium margaritaceum. | Für die eigentlichen Marinenschichten des Wiener Beckens, bestehend aus Leithakalk und Tegelablagerungen, habe ich nur ' im Südosten meines Beobachtungsgebietes vollkommen ausge- sprochene Vertreter gefunden und zwar bei Urwegen, Dobring und Grosspold. Das erstgenannte Dorf reicht mit seinen letzten ‚Häusern bis an den äussersten nördlichen Vorsprung des süd- lichen Grenzgebirges, auf dessen krystallinischem Schiefer ein 2—12 Schuh mächtiger grau gefärbter Tegel lagert, in welchem 96 mit der Luppe eine Menge von Foramiferenarten sichtbar sind. Ausserdem fand ich in besonders vielen sandhaltigen Schichten mehrere Austernschalen (Ostrea cochlear Poli und Ostrea di- gitalina Eichw.) und 3 Haifischzähne. Die Richtung dieser Schichten lässt sich besonders gut beobachten an der westlichen Berglehne zwischen den beiden kleinen Mühlen oberhalb des Dorfes; dann östlich von diesem Orte ın dem Graben, welcher den Knechtwald von den angrenzenden Wiesen und Feldern trennt. Bei Dobring und bei Grosspold*) zähle ich hiezu die Gypsmergel und Krystalle führenden Gypslager, welche ihrer- seits wieder von blauem Tegel umgeben ’die Grenze bilden zwischen den eigentlichen marinen und den jüngern Öerithien- "Schichten, und welche an den hohen Ufern der von Westen kommenden, den genannten Dörfern zufliessenden Bäche sicht- bar werden. a | Weniger deutlich charakterisirt, aber der petrographischen Zusammensetzung nach doch vielleicht noch den untern Schich- ten der jüngern Tertiärformation zugehörig, ist das Vorkommen des Gypses auf einer Bergkuppe südöstlich von Petersdorf. Dieser erscheint hier in einzelnen, meist abgerundeten Blöcken von zuweilen beträchtlichem Durchmesser, welche unter ein- ander durch graue oder braune Letten verbunden, auf eine Strecke von beiläufig 3000_]° den Rücken des Berges bilden. Das Gefüge dieses Alabasters ist sehr feinkörnig, die Farbe rein weiss und seine Härte gering. Bis noch wird dieses ziem- lich reiche Gypslager nur von der Petersdorfer Papierfabrik in eringem Masse abgebaut, jedoch dürfte es in der Zukunft als Tittel zur Verbesserung des Mühlbächer Wiesengrundes, der ohnehin arm ist an schwefelsaurem Kalke, noch eine grosse Bedeutung erlangen. | | | So wie die Marinenschichten grösstentheils im Osten meines Beobachtungsgebietes sich abgelagert haben, so habe ich auch von den, dem Alter nach nun folgenden Cerithien- und Gongerienschichten nur bei Rätsch, Urwegen, Do- bring, Reussmarkt, Gross- und Kleinpold. Spuren auffinden können. Bei Rätsch tritt ein kalkiger Mergel ın der Nähe der walachischen Kirche zu Tage, in welchem Oerithbien und ein Cardium bemerkt wurden. ‚Bei Urwegen besteht die östliche Berglehne, an welcher die Häuser und Gärten in der obern und untern Gasse gebaut sind, aus losen Sandschichten, in denen häufig auch feste Sandsteine auftreten mit vielen Ueri- thieneinschlüssen, worunter. besonders Cerithium pictum Bast. *) Hier kommen auch am linken Ufer des Baches am Wege nach Pojana, Schichten mit vielen Trümmern von Pecten und Cardium in einem grünlich grauen mit zahlreichen kleinen Glimmerschiefergeröllen gemengten Thone vor. Dieses könnten vielleicht die Nummulitenschichten Hauer’s sein ? 97 schön erhalten ist. Nördlich von diesem Fundorte, an dem so- Banien Schneeberg sind dieselben Sandlagen sichtbar. Bei obring und Grosspold lagern die Cerithiensandsteine und kal- kige Mergelmassen unmittelbar auf den oben erwähnten Gyps- schichten an dem Bachufer. Congerienschichten beobachtete ich zuerst am Fusse der Reussmärkter Weingärten mit Congeria triangularıs, welche im thonigen Sande eingeschlossen lagen. Später fand ich auch in den Ufern des Dobringer und Grosspolder Baches, nahe an ihrem nördlichsten Ende, bald vor der Mündung in den Zekasch einzelne Lagen von Mergel oder Sandstein, ın denen Conge- rien und Üerithien eingeschlossen waren. Erruptivgesteine aus der jüngern Tertiärformation treten "in dem Mühlbachgebiete nirgends selbstständig auf: die hie und da vorkommenden trachyt- oder porphyrartigen Geschiebe er- weisen sich bei genauerer Betrachtung als blosse Abänderungen der Urgebirgsmasse. | Das Steinsalz tritt auch hier nirgends in fester Form an die Oberfläche, verräth aber sein Vorhandensein in der Tiefe durch häufiges Ausblühen und durch die salzhaltigen Quellen, die aus den darüber gelagerten Schichten, besonders in dem von Mühlbach nordöstlich liegenden Salzbachthale und in dem schon erwähnten Belimannsgraben hervorbrechen. Einen um so beträchtlichern Raum des Mühlbachgebietes nimmt aber die Diluvialformation für sich in Anspruch, indem die zu ihr gehörenden Glieder nicht blos selbstständige ganze Hügelreihen bilden, sondern auch die vorher erwähnten Tertiär- und Urgebirge oft in bedeutender Mächtigkeit noch überlagern. Zu dieser Formation gehören alle Sand-, Mergel- und Lehmgebilde, welche die östliche und westliche Begrenzung des Mühlbach- und Pianerthales, dann die südlichen und nörd- lichen Grenzen des Zekaschthales und auch fast alle hügel- artigen Erhebungen in der Ebene selbst zusammensetzen. Der gewerbliche Nutzen, den diese Schichten bieten, ist der allge- mein bekannte. Aus den Lehm- und Mergelmassen des „Lehm- berges“, welche sich auch bis in die Ebene auf den „Giesshübel“ erstrecken, werden Ziegeln gebrannt; die Lehmgruben im Pianer Felde liefern ein billiges Ersatzbindemittel für den Kalk bei Bauten. Als Gassenpflaster sind die grossen Geschiebe, für Strassen der kleinere Schotter, und als Bestandtheil des Mörtels der feinkörnige Sand ein gesuchtes Material. Der Werth der im Belimannsgraben und am nördlichen Abhang des rothen Berges gegen Limba zu vorkommenden Walkererde als fett- saugendes Mittel, ist hier noch wenig bekannt, weshalb sie auch Nr. 5, 1866. 98 noch keine Anwendung im Gewerbe findet.— Das Geologisch- Bedeutungsvollste aber unter allen Gliedern dieser Formation ist wohl das südlich von Mühlbach sich ausbreitende Gold- seifengebirge, dessen hier in Kürze noch Erwähnung ge- schehen soll — in Kürze, weil gerade dieses Glied der Diluvial- formation wegen seiner technischen Wichtigkeit von den her- vorragendsten einheimischen und vielen auswärtigen Geologen der eingehendsten Untersuchung unterzogen, in.„vielen ihrer Schriften ausführlich behandelt worden, und deshalb voraus- setzlich auch im Wesentlichen am meisten bekannt sein dürfte. Die geographische Ausdehnung der Goldseifen von West nach Ost beträgt nach den, alle bisherigen Messungen zusam- menfassenden Angaben in der Geognosie Siebenbürgens von Franz Ritter v. Hauer und Dr. Guido Stache ungefähr 2%, österr. Meilen; die Ausdehnung von Nord nach Süd ', bis 11% Meile und berührt, nach denselben Angaben, die Gebiete von Sibot, Osora, Ober-Pian, Sächsisch-Pian, Sztrugar, Mühlbach, Petersdorf, Rekitte, Sebesely, Szäszcsor, Reichau und Kelling. Ausser den beiden erstgenannten Orten ist es mir gelungen, alle jene Stellen, wo die Goldseifen in Wassergräben oder Erd- rutschungen zu Tage treten, aufzusuchen und zu prüfen, “und obgleich dem äussern Habitus nach alle ım Wesentlichsten über- einstimmen, ist doch ein Unterschied der einzelnen Lager an den verschiedenen Fundorten, bald in Betreff der Schichtung, bald in Betreff des Goldgehaltes, oder ihrer Mächtigkeit nicht zu verkennen. Ueberall liegt dieses Diluvium unmittelbar unter der Al- luvialdecke und ist in seinen Hauptmassen aus Quarz-, Glim- merschiefer-, Granit-, Gneis- und Tertiärsandsteingeschieben, von der Grösse des Sandkorns bis zu Kugeln von 1—2 Fuss Durchmesser zusammengesetzt, welche bald durch einen weissen, rothen, gelblichen oder bläulichen Thon zu einer kompakten Masse verbunden sind, bald lose neben einander liegen und bei heftigen Regen jene Rutschungen veranlassen, welche für das Goldwaschen sehr förderlich sind. Ausser den genannten, durch das Fortwälzen im Wasser zu stumpfeckigen, elyptischen oder kugeligen Blöcken umgebildeten Felsstücken finden sich in diesen Goldseifen noch zahlreiche andere Gesteinarten, welche der betreffenden Schichte, in der sie sich zu grösserer Menge angesammelt haben, ihre eigenthümliche Färbung geben, die aber selbst erst bei sorgfältiger Schlämmung sichtbar werden, oder durch chemische Reaktion ihr Vorhandensein offenbaren. Unter meinen oryktognostischen Funden sollen auch sie ein- gehender beschrieben werden; hier nur soviel: Das Gold tritt auf in Körnern von verschwindender Grösse bis zu Y, Loth 99 Gewicht; als höchste Seltenheit sogar 44%, Dukaten schwer; nach der Farbe lassen sich zwei Sorten Gold unterscheiden, eine rothgelbe und eine blassgelbe Art; letztere ist häufiger und zu- weilen an Quarz angewachsen. Bei meiner Prüfung der einzelnen Schichten fand ich diejenigen im „Pereu Oaszilor“ bei-Reichau am goldreichsten. Ferner findet sich in ıhnen Blei in hasen- schrottgrossen Kugeln, Kupfer in stumpfeckigen Körnern, Platina in verschwindenden Blättchen im Sande, Nigrin und Titaneisen als Ansatz auf Quarz, Granat im Rhombendode- kaeder krystallisirt, Partschin in dünnen Blättchen und Mag- neteisensand von den Romänen „Rom“ genannt, dient den Goldwäschern als sicheres Zeichen für das Vorhandensein der Goldkörner; endlich erscheint als Bestandtheil noch Bergkrystall, Jaspis, Hornstein, Karniol u. s. w. Die goldführenden Schichten sind oft unterbrochen durch mächtige gehaltlose Lagen von röthlichem, gelblichem, grünlichem bis grauem Thone, worin einzelne Kohleneinschlüsse als Letten- oder Schieferkohle keine Seltenheit sind. — Als Liegendes hat das Goldseifengebirge in der Regel krystallinischen Schiefer, zuweilen auch zur Kreide- oder Tertiärformation gehörenden Sandstein; dabei hat es sich ganz nach der Form und Lage seiner Grundmasse gerichtet, so dass es Berg und Thal gleich- förmig überlagert, zuweilen mit dieser bis zur Höhe von 400‘ über das Niveau des Mühlbachthales steigt, ohne dabei an Mächtigkeit zu verlieren. — Die von einigen Geologen aufge- stellte Ansicht, dass die Schichten immer dort am soldhaltig- sten seien, wo die Goldflötze mit ihrem Liegenden in Berührung kommen, ist nicht überall stichhaltig, da sowohl meine eigenen hierüber angestellten Untersuchungen, als auch die Erfahrung der beim Goldwaschen Betheilisten, mir bewiesen, dass z. B. im „Pereu Oaszilor“ bei Reichau eine etwa 6° unter der Acker- erde liegende, aus losem Kiesgeröll: gebildete und durch die Beimischung von Magneteisensand und Titaneisen dunkelbraun bis schwarz gefärbte Schichte die meisten Goldkörner führt, während die zu unterst liegenden hellern Thon- und Sandschichten für Schürfer und Mineralogen von weit geringerem Werthe sind. Die Mächtigkeit der einzelnen Schichten, welche das Gold- seifengebirge im Süden des Mühlbächer Gebietes bilden, habe ich, zur bequemeren Vergleichung in folgender Tabelle zusam- mengestellt und muss nur dazu bemerkt werden, dass die an- . geführten Zahlen das Mittel darstellen von wenigstens vier an verschiedenen Punkten des in der ersten Rubrik benannten Fundortes angestellten Messungen: =* Mittlere Mächtigkeit der | ndortes oldfüh- oldarmen Gold- Se ie eu He ı ar goldlosen "seifen im erde |Schichten | Sehichen | Ganzen . Goldgraben bei Kelling . . f 11‘ 1.25’ 15‘ 16.25° . Pereu Caszilor 2... ,..1.'8 2 19.9: , | 215; SMREDUS 5 er. Bee na zn, Re 197 21‘ ickenel 17. UM Na nn 22 3.15° 14.6’ 19.09: . Oestliche Lehne des Sermäg | 3.75’ 2.12' 15° - AT . Westliche ,, R m 4° 1.5‘ 2.86° | 123.362 . Rabengraben bei Petersdorf | 2.1‘ 0.5° g' 3.5‘ „ Bei Sztrusar ı.- =. % r..0.8 0: 2.8 AR 14.16’ . Obursche Kepuschi . . .] 08 2.86‘ 16‘ 18.86’ . Bei ‘Unter-Pian .*. .,..771.74' 1.47 Ro 977 | fast jedem der genannten Fundorte herausgegraben, worunter aber die meisten durch den zerstörenden Einfluss des Wassers nnd. der Luft verwittert, schon bei dem Herausheben aus dem festen Thonlager zerfielen. Blos einige Zähne haben sich ver- möge der Festigkeit ihres Schmelzes schadlos erhalten und sind jetzt aufbewahrt unter den Naturaliensammlungen des hiesigen Untergymnasiums. Darunter verdienen besondere Erwähnung: 1. Ein unterer Mahlzahn von Elephas primigenius, von der Krone bis zur Wurzelspitze 5” lang; die Fläche der Krone selbst ist 6“ lang und 3V,“ breit und mit 24 parallelseitigen Schmelzfiguren gezeichnet, deren Ränder regelmässig abgerundet sind. Derselbe wurde aus dem stark saadigen und glimmer- haltigen Thone des Kellinger Waldgrabens 2° unter der Ober- fläche herausgezogen, ohne dass übrigens noch andere Reste eines Elephantenskeletts in seiner Nähe zu finden waren. 2. Ein oberer Backenzahn, wahrscheinlich von Gervus me- gaceras, der Länge nach etwas gebogen, 4“ lang, 1,5“ breit und 1” dick. Die Krone ist von 3 scharfkantigen Querfurchen durchzogen, welche einzeln, so wie die ganze Zahnkrone von einem festen Schmelzsaume eingefasst sind. Gefunden habe ich denselben an der schroffen Wand des linken Bachufers bei Öber-Pian 1', Klafter unter der Oberfläche, wenige Schritte von dem Orte entfernt, an welchem vor 4 Jahren, nach der Aussage mehrerer Einwohner des genannten Dorfes, ein grosses schaufelartiges Hirschgeweih herausgegraben und an einen „Herrn nach Ungarn“ verkauft wurde. 3. Ein unterer Backenzahn eines Wiederkäuers ebenfalls ebogen, 4° lang, 1'/,“ breit und 1“ dick, aber mit flacher Kos und weniger scharfen Querfurchen, als bei dem vorigen. Fundort ist der, in den Rekitter Graben gegen Osten einmün- dende Waldgraben des Sermäg 8’ unter der Oberfläche, und 101 4. Endlich ein Backenzahn, den ich einem präadmitischen Rhinozeros zuschreibe. Seine Länge beträgt 4Y,”, die Breite 1Y,”, die Dicke 0.8”. Die Zahnkrone ist tiefer eingefurcht, als die der Wiederkäuerzähne und besteht aus 3 scharfkantigen Querhöckern. In dem sogenannten Rabengraben bei Petersdorf, war derselbe im Löss, welcher dort mit den Goldseifen auftritt, 5‘ unter der Oberfläche eingeschlossen, ohne sonstige Petrefak- tenspuren. Zu dem grössten und interessantesten paläontologischen Funde, welcher in den letztverflossenen Jahren in dieser Gegend emacht wurde, bin ich leider zu spät gekommen, um ihn vor Zerstückelung und Missbrauch zu bewahren. Ein beim Gold- waschen in dem „Pereu Caszılor“ beschäftigter Inwohner von Reichau entdeckte nämlich, nach einem heftigen Regen an einer nördlichen Wand des genannten Grabens einen Complex von vielen, durch ihre Grösse auffallenden Knochen. Nach und nach wurden diese nun alle herausgehoben und nach allen Richtungen zerstreut. Einen Theil davon erhielt Herr Stadtpfarrer Carl Mauksch, welcher sie den Herren Pfarrer Ackner und Di- rektor Müller überliess; ein anderer Theil wurde an das Baron Bruckenthal’sche Museum nach Hermannstadt verkauft, der rösste Theil aber als Wunder wirkendes Mittel gegen unschöne Ko nlheitän unter den Einwohnern von Reichau vertheilt. Aus der Aussage des Finders selbst über die Form der einzelnen Knochen, ihre Lage und über die Grösse des Raumes, welchen sie ausfüllten und endlich aus einem leider nur unvollständig mir zugekommenen Zahne muthmasse ich, dass dieser Fund als ein voliständiges, oder doch in seinen grössten Theilen erhal- tenes Mamuthskelett anzusehen sei. Gegenwärtig ist an dem Orte selbst nichts mehr zu finden, als höchstens einige Abdrücke in dem graubraunen, sandigen Thon, welcher die einzelnen Kno- chen umlagert hat. Noch erübrigt es endlich der jüngsten, obersten, m fortwäh- render Neu- und Umgestaltung begriffenen Gebilde des Allu- viums zu gedenken. Seiner Zusammensetzung nach ist das Al- luvium ein Produkt aus fast allen ältern Formationen, die durch die Berührung mit der Athmosphäre an der Oberfläche verwittern, von den Wasserfluthen abgeschwemmt werden und in Verbindung mit vermoderten Thier- und Pflanzenresten ‘den Humusboden oder die Dammerde bilden, die dann durch ihr lockeres Gefüge zur geheimnissvollen Werkstätte für Entwickelung und Ernährung der so mannigfaltig gestalteten Pflanzenwelt und somit mittelbar auch der gesammten Thierwelt wird. — Mit wenigen Ausnahmen sind diese Schichten über das ganze Beobachtungsgebiet ausge- breitet und im Allgemeinen konnte bemerkt werden, dass die Mächtigkeit der Dammerde in geradem Verhältnisse mit der re- latıv tiefern Lage des Untersuchungsortes wächst, so dass sie in 102 der ‚Sohle des Thales bis 3 Klafter, auf der Spitze grösserer Er- hebungen aber oft nur wenige Zoll Tiefe erlangt. Die Anzahl der- jenigen Orte, an denen heftige Regengüsse den Humusboden weg- schwemmen und welche dadurch für ewige Zeiten unfruchtbar werden, nimmt leider auch in dieser Gegend. durch die irrationelle Abnützung der Wälder alljährlich zu. Ueber die Eintheilung des zur Stadt Mühlbach gehörenden Culturbodens je nach der Art’ seiner Verwendung, so wie über das Flächenmass desselben habe ich durch die Güte des Herrn Obernotär Albert Leonhardt geuaue Angaben erhalten, deren Veröffentlichung mir hier nicht unpassend erscheint. Nach diesen Mittheilungen beträgt das Mühlbächer Gebiet im engern ‚Sinne 13,193 Joch 744 []Klafter. Hievon entfallen : 1. Auf den Ackergrund i .. 5563 Joch 915 [_]Klafter 2.» die Wiesen und Gärten .. .' 1807 „ . 384 ai 3. „ die Weingärten 2 in 200 000228 e 4. „ die Hutweiden i e 992; m „1069 » d. „die Waldungen . 4484 „ 981 2 Es stellt sich demnach heraus, dass von den 13239 Joch 744 [_]Klafter, 12578 Joch 373 []Klafter nutzbringend und blos 661 Joch 371 [JKlafter ganz unproduktiv sind, welches Ver- hältniss immer noch erfreulich ist, wenn berücksichtigt wird, dass der grösste Theil des Waldbodens schon in das Hochge- birg fällt. Dagegen halte ich das jährliche Reinerträgniss, welches im Durchschnitt auf 33,659 fl. ö. W. berechnet ist, in Anbetracht des grossen Grundcomplexes für unverhältnissmässig gering und eine zeitgemässere Bewirthschaftung des an sich oft sehr ertrags- fähigen Grundes für dringende Naturnothwendigkeit. Schliesslich theile ich noch einige Beobachtungen mit, welche ich über die Beschaffenheit des Grundes, auf welchem die Stadt selbst erbaut ist, gemacht habe, wobei mir, in Ermangelung der zu diesem Zwecke dienlichen Bohrinstrumente, mehrere Baugrund- oder Brunnengrabungen zu Untersuchungen und Messungen will- kommene Gelegenheit boten. Das Ergebniss dieser Beobachtungen war im Allgemeinen, in Bezug auf die Aneinanderreihung der ein- zelnen Erdarten von der Oberfläche bis zu 22' 9“ Tiefe folgendes: vonnnnmw mh . Schwarze, humusreiche Erde : . — Schuh 9 Zoll . Aufgeschüttete Erde, grösstentheils aus / Bauschutt und Bachschotter bestehend ae a . Braune Letten . ; 8 : 0 y 4 „ Feiner, weissr Sand . 5 : 1,2 Bu Grobes Geschiebe mit wenig Sand DH nm 4". Schwarze alaunhaltige Erde ; EA . Gröberes Geschiebe in bläulichem Lehm 4 „ 2a . Feiner Sand, mit gelben Letten — , ae . Graublauer Mergel mit Glimmer . SR 103 Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monat April 1866. (fünftägige Mittel.) Luftwärme in Graden n. R. Tage = | um | 2m. | scna. | Mitte! 1— 5 4.04° | 14.76° 9.20° | 9.3330 | 6—10 7.32 16.70 10.46 11.493 | 1—15 5.64 11.42 7.54 2.200 | | 16-20 5.17 13.42 7.41 8.667 | 21-25 3.36 8.28 4.39 5.343 | 26—30 4.10 13.79 8.15 8.680 | Mittel | 4.938 | . 13.062 1858 | 8.619 | Maximum : 19.9° (am 30. um 2h N.) Minimum : 0.20 (am 24. um 10h A.) Luftdruck in par. Linien auf 0% redueirt 6h M. Oh N. | {Oh A. Mittel 1-5 | 321.01° | 320.68 | 321.07 | 320.920” 6-10 | 323.20 | 322.69 | 322.90 | 322.930 | 4-15 1.321.653. | 32156 | 324.75 | 321.647 16-20 | 321.75 | 321.60 | 321.48 | 321.610 45 | 322.08 | 321.85 | 322.00 | 321.977 26-30 | 321.04 | 320.66 | 320.65 | 320.783 Mittel 321,785 | 321.508 | 321.641 | 321.645 Maximum : 324.03“ (am 9. um 6h M.) Minimum : 319.40 (am 30. um 10h A,) zn Dunstdruck in par. Linien Feuchtizkeit in Procenten |! are Fer | 6m | onn. 1104. Mitte) 6h M.| 2b N. ton a. Mittel 4 5| 2.12! 2,74) 2,45%l2.437°1 0.74 |0.39 ! 0.55 0.560. 6-10] 1.82 | 3.22 | 1.69 12.243 |\0.48 | 0.40 | 0.34 |0.407, 1—15! 2.64 | 2.86 | 2.89 12.797 ||0.80 |0.54 | 0.74 |0.697 16—20| 2.40 | 2.88 |. 2.70 12.660 ||0.76 | 0.46 | 0.71 |0.640 21—25| 2.25 | 2.42 | 2.40 12.357 |0.83 |0.59 | 0.81 0.743 2630| 2.45 | 3.16 1.2.84 12.817 ||0.85 | 0.49 | 0.70 |0.680 Mittel | 2.280| 2,880 | 2.495 12,552 ||0.743] 0.478] 0.642|0.621 104 ‚Ansicht des Himmels Vorhöfrsähende Windesrichtung =lz|<|5 | | ee Gh M. 2h N. i0h A. 8 | alzı= Me, | 3.030010 losalu.se.,ı m. so 3.413.4 12.0 1 2.93 Ss0 S0 80 71.2|5.0 15.8 | 6.000 W-NW W-N NO.0SO 4.84.0 |0.4 | 3.07| SW-NNW | W.N W.N 9.48.4 |3.4 | 8.73| N-O N0-08S0 | NO-0 3.0.0 0.6 2.87] so | so so Mittel 113.42 5.1314.803.18 4357| SO | so | 8 \ Zahl und Richtung der beobachteten Winde:.N 8; NO. 8; O. 13; SO. 32; S 6; SW. 3; W. 16; NW. 4. — Athmosphärischer Niederschlag: am 11, 12, 13, 14., 16., 19., 22, 23., 24. (mit Schnee vermischt), 26.; darunter 2 (am I2 u. 16.) nicht messbar. — Grösster Niederschlag innerhalb 24 Stundtn: 451’ (am 14). — Gewitter:: am 14. aus NNO. mit kleinen Hagelkörnern.. Am 13. Hagelschauer in dem eine gute halbe Stunde von Hermannstadt entfernten Grossscheuern. — Reif am 27. und 28. (beidemal schwach). — Trockener Nebel (Höhenrauch) am 6,., 7., 8. —. Am 28. sind die südlich von Hermannstadt gelegenen Gebirge bis auf 5000° hinauf frei.von Schee. r Das Monatsmittel der Temperatur war um’ 2.174 , das Monatsmittel des Luftdruckes um 1.163’ höher als das entsprechende .Monatsmittel aus den letzt- verllossenen 15 Jahren. Die verhältnissmässig hohe Wärme der beiden vorausge- gangenen Monate dauerte sonach auch im April noch fort, wenn auch in einem geringeren Grade als im März, da schon, wie aus dem verhältnissmässig hohen Luftdrucke hervorgeht, der Polarstıom. dem Aequatorialstrom das im Märzmonat unbestritten behauptete Uebergewicht mit ziemlichem Erfolge streitig machte, ‘ohne jedoch den wärmenden Einfluss seines Gegners überwältigen zu können. In Folge dieser anhaltenden Wärme schritt die Vegetation, begünstigt durch entsprechende athmosphärische Niederschläge, auch in diesem Monate mit grosser Raschheit vor- wärts. Am 1. blühte Amygdalus nana; am 2. Ribes Grossularia, Pıunus spinosa, Orobus vernus; am 3. die Pfirsich-, Aepfel- und Birubäume; am 4. der Jokannis- beerstrauch und die Kirschenbäume; am 6. die Pflaumenbäume und Erdbeeren; am 7. Evnoymus verrucosus, Rannnenlus auricomus; am 8. Ribes aurea, Ranunculus binatus; Il. der Flieder; 12. Astragalus praecox; 14. Ajuga reptaus, der Wallnuss- baum; 15. Caragana arborescens, die Rosskastanie; 18. Cydonia vulgaris; 19. Ly- cinm barbarum, Polygala vulgaris; 20. Orchis morio, Evonymus europaeus, Iychnis dioica, Barbarea vulgaris; 21. Verbascum phoeniceum; Lonicera tatarica; 23. Ber- beris vulgaris; 24. Morus alba; 26. Orchis ustulata, Cynoglossum- oflieinale; 27. Crataegus oxyacantha, Polygonatum latifolium; 30. Lychnis flos cuculi; Myosotis palustris. Nicht minder rasch als das Blühen gieng auch die Belaubung der Bäume und Sträucher vor sich: am 2. belaubte sich die Rosskastanie;-3. die Eiche; 4. der Wallnussbaum; 5. die Linde; 6. die Weinrebe; 9. der Maulbeerbaum; IO. die Erle; Il. die Akazie; 13. die Zitterpappel; 15. die Esche; 21 die Ulme, mit welchen die Belaubung durchgängig vollendet war. L!.R. : Redaction : Der Vereinsausschuss. Buchdruckerei der v. Closius’schen Erbin. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu HERMANNSTADT. XVII. | Juni 1866. N! 6, Inhalt : Vereinszachrichten. — D. Czekelius: Notizen über die Thermen von Oläh-Toplieza.— G. Arz: Geographische und naturhistorische Verhältnisse Mühlbachs und seiner Umgebung. (Fortsetzung). — G. O. Kisch: Meteorologische Beobachtungen zu Bistritz. — L. Reissenberger: Meteorologische Beobachtungen zu Her- mannstadt im Monate Mai 1866. Vereinsnachrichten für den Monat Maı und Juni 1866. Im Laufe dieser beiden Monate waren wir fort mit der Anordnung der in das neue Lokale“übertragenen Vereinssamm- lungen sowohl, als der übernommenen Ackner’schen Sammlung nach dem in der vorigen Nummer dieses Blattes angegebenen Plane beschäftigt. Da- hiebei der grösste Theil der Lokalitäten so verstellt war, dass man sich nur mit Mühe darin bewegen konnte und überdiess auch keine rechte Uebersicht der Sammlungen möglich war, endlich auch. ein Theil der Kästen erst im Laufe des letzten Monates fertig wurde, so konnte die Generalversamm- lung zu der gewöhnlichen Zeit nicht abgehalten werden. Es beschloss daher der Ausschuss, um den Uustoden und den we- nigen Mitgliedern, welchen ihre Neigung und Musse gestattete, bei der neuen Ordnung der Vereinssammlungen behilflich zu sein, hiezu die nöthige Zeit zu gönnen: die Generalversammlung auf einige Monate zu vertagen und nach den gegebenen Um- ständen entweder Ende October oder Anfangs November abzu- halten, wozu dann die besondere Einladung erfolgen wird. Von unserm Mitgliede, Herrn Professor Dr. Ferdinand Schur in Wien, ist folgendes dankenswerthe Schreiben an den Verein eingelangt: „Da ich auch*) dem Vereine für Naturwissenschaften zu „Hermannstadt mein siebenbürgisches Werk Ennumeratio plan- *) Dasselbe ist auch dem Verein für siebenbürgische Landeskunde und dem siebenbürgischen Museum-Verein in Klausenburg gewidmet, 106 „tarum Transsilvaniae gewidmet habe, so ereicht es mir zum „besondern Vergnügen, diesem achtungswerthen Vereine, an dem „ich mit besonderer Inebe hänge; ein Exemplar freundlichst zu „überweisen mit der Bitte, selbiges als einen schwachen Beweis „meiner Verehrung gütigst aufzunehmen und versichert zu „bleiben, dass ich mit der innigsten Theilnahme dessen Fort- „schritten folge und der höchst interessanten Stunden, welche „ich dort mit den Männern der Wissenschaft verlebte, mich er- „innere und zurückwünsche. Ich bedauere herzlich, dass der Abend meines bewegten Lebens und manche damit verbundenen - „Uebelstände mich verhindern, an den Bestrebungen des Vereins „Theil zu nehmen und belebend und fördernd, wie in den ersten „Jahren seines Bestehens einzugreifen; allein ich sehe mit Freude „und Beruhigung, dass ein neues und kräftigeres Geschlecht „meine Stelle hundertfach ersetzt und der Jugend gehört die „Gegenwart. -— Ich grüsse den ganzen Verein und alle meine „wissenschaftlichen Freunde herzlich und nie werde ieh auf- „hören im Geiste bei ihnen zu sein und zu bleiben“. Der Vereins-Ausschuss beschloss Herrn Dr. F. Schur für diese freundliche Zuschrift und das überschickte Exemplar des ebenso interessanten als prachtvoll ausgestatteten Werkes seinen verbindlichsten Dank unter Uebersendung eines Exem- plares der vom Vereine. herausgegebenen „Flora excursoria“ von M. Fuss, von der noch. nur zwei Bogen des Index und die Vorrede zu drucken sind, auszudrücken und das für die Flora Siebenbürgens sehr wichtige Werk, wodurch uns nun viele ver- kannte und nicht gehörig gewürdigte Schur’sche Pflanzen- Species klar werden, allen Botanikern des Vereins aufs Wärmste zu empfehlen. | Für die Vereinssammlung wurde geschenkt von Herrn Carl F. Jikeli jun. ein Oolibri (Ramphodon Anais Less.); — von Herrn P. J. Kremnitzki ein grosses (37-pfündiges) und mehrere kleinere Stücke des Schwefelvorkommens vom Berge Petricsel im Kelemen-Gebirge, dann mehrere Handstücke der es begleitenden, meist durch den Schwefel sehr veränderten Trachytgesteine,; — von Herrn D. Czekelius mehrere Kistchen mit geognostischen Handstücken aus der Umgebung von EP Toplizs dann ein Stamm von Roth -Eibenholz (Taxus bacata) und verschiedene Schnitzwaaren aus diesem Holze; — von Herrn Carl Fink, Stuhlsrichter in Deda, ein monströses Hühnchen mit 4 Füssen in Spiritus. Für alle diese Gaben wird der wärmste Dank des Vereins dargebracht. “ E. A. Bielz. 107 Notizen über die Thermen von Oläh-Toplicza, Lunka Peszkär und Csik-Taplocza mitgetheilt von D. CZEKELIUS. An dem rechten Ufer des obern Marosflusses, da, wo sich von der breiten Lehne des Kelemen-, oder wie die Romanen sagen: Keliman- und Kaliman-Gebirges herab, der aus dem Lomas, Hordugäs nnd Szekpatak gebildete Valeabach in den Marosfluss ergiesst, und zwar ebenfalls auf der rechten Seite dieses hier schon flossbaren Gebirgsbaches, sprudeln auf einer vom Marosflusse und der Valea gebildeten Sandbank, in einer Ausdehnung von nahe 200 Klaftern Länge und 30 Klaftern Breite eine grosse Zahl Sauerwasserquellen von der Temperatur von 14—21 Grad Reaumur hervor. Das Niveau der Öuellen steht auf der Sandbank, bei niederem Wasserstande des Maros- flusses um 36—40 Zoll höher, als der Spiegel des Marosflusses und um 28 Zoll höher als der Wasserspiegel der Valea*). Diese Quellen werden von den Inwohnern grösstentheils zum Hanfrösten verwendet, der Hanf wird in dem klaren reinen Mineralwasser von höherer Temperatur sehr bald und sehr schön seröstet. Während der Röstung des Hanfes wird das Mineral- wasser durch die Fermentation zersetzt, wodurch sich an allen Steinen die aus dem Wasser hervorragen, ein braunweisslicher Niederschlag bildet, welcher dem Karlsbader Steine im äussern Ansehen nicht unähnlich ist. Ausser dieser Benützung sind auch noch zweı Bäder, das eine im Situationsplane mit A bezeichnete von der Topliezaer Gemeinde in der Mitte der Sandbank, das andere B. am Rande der Sandbank von dem Grafen Läzär angelegt worden. Beide Bäder sind blos einfache, aus der Sandbank ausgehobene, mit Fichtenholz ausgefütterte Vertiefungen, welche von drei Seiten Umplankungen, von einer Seite Auskleide-Cabinen umgeben. Das Gemeindebad A. umfasst blos einen Flächenraum von 40%, Quadratschuh**), hat jedoch, obgleich von allen Seiten mit fliessendem Wasser umgeben, constant, bei allen Tageszeiten, bei jeder Jahreszeit und jedem Witterungswechsel eine Tempe- ratur von + 21 Grad Reaumur. *) Sonst auch Valea Topliezi (Toplicza-Patak) genannt. **) Dasselbe ist nämlich 5’ 8” breit und 7’2” laug; dabei 3° 7° tief. 108 Das angeblich in den Besitz des Toplicezaer Insassen Johann Walter übergegangene Graf Lazäar-Bad B. ist etwas comfortabler hergestellt, umfasst 5Y, Quadratklaftern Flächen- raum”) und zeigt die constante Temperatur von + 19 bis 19.5 Grad Reaumur. | ? 2. Die auf der Sandbank befindlichen Quellen sickern am Rande derselben, mit Zurücklassung eines rostfarbigen Nieder- schlages an den Steinen in den Fluss, dagegen fliessen die ein- sefangenen Bäder durch eigene Ausflussöffnungen in ansehn- licher Quantität ab. Die Unvollkommenheit der roh gezimmerten Badekästen lässt zwar eine genaue Messung des Abilusses nicht zu, eine möglichst genaue Schätzung ergibt aber bei dem Bade A. eine Ausflussmenge von mindestens 120 Maass und beı- B. von mindestens 240 Maass in der Minute, welcher bei voll- kommen wasserdichten Badekästen mindestens noch um die Hälfte, wenn nicht doppelt grösser angenommen werden kann. Das Graf Läzär’sche Bad B.. konnte durch Schliessung der Ausflussöffnung bei fortwährendem Abfluss durch die Ka- stenritzen und die unvollkommen verschlossene Ausflussöffnung, wodurch noch gut der vierte Theil des ausströmenden Wassers. verloren ging, in 15 Minuten auf 2” 4“ gestaut werden; so dass sich im Wasserkasten in dieser Zeit 35 Kubikfuss Wasser an- sammelten — eine Quantität, die kaum annähernd die Zufluss- menge bestimmt, wenn man erwägt, dass die Ausflussöffnung 5 Zoll 9 Linien weit und der ausfliessende Wasserstrahl an der untern Kante der 2 Zoll dicken Wandöffnung 11 Linien, an der obern Kante 1 Zoll 6 Linien hoch ist; En 4 Maass per Sekunde ganz gewiss zufliessen. Auf dem gegenwärtig sichtbaren Quellenraume von dem Gemeindebade bis an das untere Ende der Insel, welcher in den Marosfluss hineinreicht, und durchnittlich mindestens 2500 Qua- dratklaftern beträgt, dürfte man somit _auf einen Zufluss bis 60 Maass per Quadratklafter, daher im Ganzen auf 7142 Kubikfuss oder 3750 deutsche Eimer per Minute sicher rechnen können **“). Das obere Ende der Sandbank oder Insel ist mehr mit beraster Dammerde bedeckt und beträgt etwa 2000 Quadrat- Klaftern freien Raum; es treten jedoch auch hier zwei stark eisen- haltige Quellen, darunter eine knapp am Marosflusse oder a bei T von + 14 Grad Temperatur und eine bei U ervor. *) Dasselbe ist 2° 2° Jang, 2° 2° breit und 4 tief. *#) Diese Wassermenge dürfte jedoch nicht aus den Quellen allein, sondern auch aus dem nahen höher gelegenen Mühlcanale und dem eben- falls höher gelegenen Valeabache zuströmen. Bei Absperrung dieser Zu- flüsse wird sich zwar die Wassermenge vermindern, aber wahrscheinlich die Qualität und Temperatur des Mineralwassers sich erhöhen. 109 Eine dritte Quelle — oder besser, abermals ein Quellen- raum ©. — befindet sich in einer Bodensenkung der linksufe- rigen Anhöhe des Marosflusses, etwa 60 Fuss über der Thal- ebene desselben, wo dadurch in einer kesselartigen, jedech von zwei Seiten offenen Vertiefung ein Sumpf gebildet wird. In diesem Sumpfe hat der Insasse von Toplicza, Herr Kolbasz, ein ähnliches Bad, wie die beiden vorerwähnten herstellen lassen. Dasselbe hat constant nach vielen Messungen 21 bis 21.4 Grad Reaumur Wärme und fliesst mit etwa 5 Kubikschuh per Mi- nute aus. Aus dem Sumpfe selbst ergiesst sich ein schon so ansehnliches Bächlein, dass Herr Kolbasz die namhafte Fallhöhe desselben bis an den Maros zum Betriebe eines Mühlsteines mit oberschlächtigem Wasserrade E benützen konnte. Der Quel- lensumpf selbst ist etwa 20 Klaftern lang und 12 Klaftern breit. hat somit einen Flächenraum von 240—250 Quadratklaftern. Die Quellen auf der Maros-Sandbank bilden keinen blei- benien Niederschlag; ausser der bei Mineralquellen gewöhnlich sichtbaren bräunlichen Färbung des Bodens und an Steinen ist Nichts zu sehen; die älteren Niederschläge dieser Quellen sind wahrscheinlich vom Schotter der beiden Flüsse bedeckt. Dagegen überzieht die Quelle Ü das Mühlrad bei E selbst heute noch mit einem tuffartigen Niederschlage. In früheren Zeiten aber hat sie ein mächtiges Lager von Tuffstein gebildet. der sich über der Kolbäsz-Mühle als malerische Felsenwand aufthürmt, selbst Blätter, Gräser und Moose unserer jetzigen Flora überzogen hat und noch überzieht. Die Proben dieser Tuffes habe ich dem Vereinsmuseum bereits überschickt. Die kesselartige Vertiefung, in welcher die Kolbäsz-Quelle liegt, ist jedoch nicht unmittelbar um die Quelle herum ge- schlossen, sondern sie setzt sich weiter, ein halbe Stunde weit, in das Gebirge fort, wodurch bei nasser Witterung oft eine sehr bedeutende. Menge süssen Wassers von den Abdachungen zu- sammenströmt und sich in den sonst scheinbar von süssem Wasser abgeschlossenen Sauerwasser - Quellensumpf u Dieses athmosphärische Wasser könnte aber erforderlichen Falles von der warmen Sauerwasserquelle ganz abgeleitet werden. In einem etwas erhöhten Niveau über der Sauerwasser- quelle befindet sich bei D eine gute nichtgesäuerte Trinkquelle von 7.75°R. Wärme, welche in den Quellenraum des Säuerlings abfliesst. Den chemischen Gehalt der Quelle konnte ich nicht be- stimmen, lege aber dem Vereine von beiden Quellen Proben vor. Kohlensäure enthalten diese Quellen im Verhältnisse zu den anderen in der Nähe bei Borszek und Belbor befindlichen kalten Säuerlingen wenig, was wohl der erhöhten Temperatur derselben zuzuschreiben sein dürfte, da sich in der That sehr 110 viel Gas in grösseren Blasen, oft stossweise aus dem Boden der Quellen entwickelt. Das aufgefangene und mehrere Tage in einer nur leicht zugestopften Flasche aufbewahrte Wasser, bildete keinen Niederschlag und zeigte noch Gehalt an Kohlen- säure. Der Geschmack ist dem anderer Säuerlinge ähnlich, nur schwächer, ohne besonderen Beigeschmack. Unterhalb der Kolbasz-Quelle, an der Stelle, wo man zwischen den Garten- zäunen im jetzigen Wege bei F zum Bächlein der Quelle ge- langt, habe ich bei Witterungswechsel, wenn die Dünste vom Luftdruck herabgedrückt werden, den Geruch von Schwefel- wasserstoffgas empfunden; in der Athmosphäre der übrigen Quellen konnte ich diesen Geruch nicht wahrnehmen. Die Be- hauptung der Topliczaer: Es seien diese Quellen jodhältig wurde durch die Stärkeprobe widerlegt. Die genannten Quellen schliessen jedoch das Quellengebiet‘ um Toplieza noch nicht ab. Geht man nämlich im linksuferigen Thale re hinauf, so findet man bei G, unweit der ersten Mühle, abermals einen Säuerling, welcher unter der Aufdäm- mung des Mühlgerinnes mit Zurücklassung eines rothen Nieder- schlages an den Bachsteinen herausfliesst, mit ebenfalls etwas schwefeligem Greruche. | Die geologischen Verhältnisse, in welchen sich diese Quellen befinden, erscheinen mir äusserst interessant. Bei H am rechten Ufer des Marosflusses und des Valeabaches, erhebt sich, die beiden Diluvialterassen bildend, mächtiges Trachytconglomerat unter einer hohen Auflagerung von rothem Lehm. Ebenfalls noch am rechten Ufer des Maroschflusses, aber am linken Ufer des. Valeabaches, tritt dasselbe Trachytconglomerat auf, welches dann im Boiki-Patak bei J, in einen von Bonliche sanft anstei- geuden schmalen Höhenzug übergehend, die Terassenform ver- liert. Steigt man in diesem Boiki-Patak nordöstlich die Höhe hinauf gegen Valea-Doamni, so sieht ınan sich unvermuthet bei K, von Kieselgeschieben und gelbem Tiehm umgeben, welche einem mit Qnarz und Feldspath reich gemengtem Glimmer- schiefergebilde aufliegen. Man hat somit den Contact der plu- tonischen Formation mit der Vulkanischen überschritten. In. dem Boiki-Patak, der einst — als diese Höhen noch mit Wald bedeckt waren — ein munterer Gebirgsbach gewesen zu sein scheint, jetzt aber nach Entwaldung der Höhen trocken daliegt, finden sich grosse Blöcke von verwittertem Quarze, deren Masse theilweise in Opal übergegangen ist — opalisirter Quarz? — wie die vorgelegten Proben zeigen. Bei L auf einer sanften Ansteigung des Marosthalgehänges wurde einst Eisenstein gewonnen und zur Bisenerzeugung benützt. Ich fand wohl den vorliegenden Thoneisenstein dem Sphärosiderith sehr ähnlich, aber nirgends Schlacken. 111 Auf dem linken Marosufer entspringt die Kolbasz-Quelle aus dem vorliegenden braunen, scheinbar verwitterten und um- gewandelten trachytischen Gesteine, welches bei € in gelben Lehm sich auflöst und von der anwohnenden Bevölkerung als solcher benützt wird. Unmittelbar auf diesem braunen Trachytgesteine liegt die weisse Tuffablagerung bei dem Aufgange auf die An- höhe f über aufgelöstem aschgrauem Trachyt mit festeren Tra- chytgeschieben (gleichsam Resten eines einst hier aufgelegenen Trachytconglomerates). In weiterer Entfernung von der Onelle besteht die kesselförmige Anhöhe aus grauem Trachyt, rechts- uferig bis zum Sepodia-Thale und linksuferig bis zum Magyaro- Thale. Es befindet sich aber am Abhange gegen das Magyaro- Thal auch ein schöner röthlicher Trachyt anstehend vor. Die linke Thalseite des Magyarö-Baches bildet das Trachytconglo- merat mit der bekannten Terassenbildung. Die rechte Thalseite des Sepodia-Baches gegen Ploptisch besteht aus dunkelgrauem Trachyt mit häufig eingesprengten Quarzkörnern, den Osdolaer Krystallen nicht unähnlich, jedoch so fest im Trachyte liegend, dass sie eher beim Zerschlagen der Steine brechen, als sich ablösen. Beide Thäler, sowohl das Sepodia-Thal als auch das Magyarö-Thal, gehen selbstständig gegen das Gebirge Botrina, letzteres sehr weit hinauf, ohne sich mit der zwischen ihnen. liegenden Thalsenkung, in welcher die Kolbasz-Quelle liegt, zu vereinigen, so dass dieser graue, die Quelle enthaltende Trachyt, als ein zwischen beiden Thälern liegendes für sich Beschnden Gebilde erscheint, welches sich am Ende der Thalsenkung in sanftem Ansteigen ziemlich hoch erhebt, und dann gegen das Sepodia- und Magyarö-Thal in scharfer Abdachung von nahezu 45 Graden abfällt. ; ; Mitten zwischen diesen trachytischen Bildungen erhebt sich bei M in mässiger Ansteigung ein mit Wohngehöften be- deckter Hügel, welcher aus grauem krystallinischein Kalke be- steht. Derselbe ist, wie die vorliegende Probe zeigt, stark zer- klüftet; die Spalten sind jedoch mit einer lichtbraunen Masse angefüllt, welche, wie bei der versuchten Grabung eines Brun- nens bei M beobachtet wurde, ım Innern des Gesteines noch nicht verhärtet und im weichen, fast flüssigen Zustande dunkel- braun ist. Die vorliegenden Muster mögen entscheiden, wohin dieser Kalk einzureihen ist. Er ist sehr ähnlich dem auf dem Ko- marnik, Csachleou*) und an der nordöstlichen Abdachung des Hegyes vorkommenden Kalke; nur dass bei der Akromorphe in Toplieza noch keine Molluskentypen, und bei jenem die braune Ausfüllung der Spalten bisher nicht gefunden wurden. *) Nicht Csalhö, wie bei uns gewöhnlich geschrieben wird. 11% Nach dem Vorausgelassenen liegen somit die Topliczaer Thermen im Oontacte der Trachyt, der Glimmerschiefer und einer Kalksteinformation, derenRangordnung noch zu bestimmen ist. Von den bisherigen Greologen Siebenbürgens hat dies Kalkvorkommen, inmitten des Marosthales, nicht halb so hoch ansteigend als die nebenliegende tiefste Diluvialterrasse, darum Keiner bemerkt, weil die jetzige Ansiedelung*) erst aus den letzten Jahren dieses Jahrhunderts datirt, und das Kalkvorkommen am rechten Marosufer nur in einer kleinen Partie von Kalkfelsen sichtbar war. Jetzt wird das Gestein als Baustein und als ein vortreff- licher Mauerkalk benützt, wozu nicht wenig die im Jahre 1864 von Herrn Ignatz Boros versuchte Grabung des Brunnens M. beigetragen hat. ' Die Topliczaer Thermen sind geeignet, diesem neu auf- lebenden Orte eine schöne Zukunft zu bereiten, welche sie nicht nur sich selbst, sondern hauptsächlich auch der herrlichen Ge- birgslage des Ortes an der eben im Ausbaue begriffenen Ring- strasse Siebenbürgens zu verdanken haben werden. Gegenwärtig benützt diese Mineralquellen zwar blos die anwohnende Bevöl- kerung- in den genannten dürftigen Badeanstalten. Dieselben sind jedoch einer one Heflenierideh Vervollkommnung. fähig; sowohl der Maroschfluss, als auch die Valea können davon ab- Er werden. Dass nicht schon heute mehr geschehen ist, aran tragen die leidigen Verhältnisse des hiesigen Possessorates mit der von dem Possessorate im Laufe der Zeiten hier ange- siedelten Bevölkerung die Schuld. Werden sich diese Verhält- nisse geklärt haben, dann wird auch Toplicza bald zu einem _ besuchten Badeorte erblühen. Toplieza und Borszek, Sabenicza und Taplocza dürften unzweifelhaft als Vor- und Nachkurorte in Wechselwirkung treten. " | Als Heilanstalt betrachtet, befördert das Topliczaer Bad die Heilung von Wunden ungemein. Ein in Maros-Väsärhely aufgegebener Fusskranker, dann eine durch Quetschung ent- standene Fusswunde wurden durch den einfachen Gebrauch des Bades vollkommen geheilt. Ebenso behaupten Homorhoidalisten hier Heilung oder bedeutende Erleichterung gefunden zu haben. Flechten sollen davon ebenfalls geheilt werden. Ein Syphilis- Kranker reiste nach vierwöchentlichem Gebrauch des Bades ge- nesen in die Heimat. Ob hiebei die Reinheit des von jedem mechanischen Gemengtheile freien Wassers, ob dessen Kohlen- säure oder‘ sonstige Mineralgehalte das heilende Agens sind, kann ich mir nicht erlauben zu bestimmen. Die Analyse des *) Die ältere Ansiedelung wurde einmal gesetzlich wegen Aufenthalt räuberischer Einwohner zerstört. 113 Wassers, sobald es ungemischt mit süssem Wasser aufgefangen werden kann, und die fortgesetzte Beobachtung intelligenter Aerzte werden dies zum Wohle der kranken Menschheit haupt- sächlich der Verwundeten oder mit Hautkrank- heiten und krankhafter Schleimabsonderung Be- hafteien, bald ergründen, sobald sich nur die öffentliche Auf- merksamkeit diesen Heilquellen zuwendet. Ausser den warmen Quellen in Toplicza ist noch eine warme Quelle auf dem Wege von Sz.-Regen bis Toplieza vor- handen. Sie befindet sich an der Finstermünz des Marosthales, gleich unterhalb des engen Durchbruches des Szerecsengebirges, einem vom Kelemen herabkommenden mächtigen Gebirgsaste, an dem linken Marosufer, anscheinend ganz dem Trachytge- birge entquellend, auf einer Alluvialbank des Marosflusses bei den sogenannten Peszkärbächen oder der Lunka Peszkär. Die- selbe hat den reinen Geschmack der Säuerlinge, eine Temperatur von 18 Grad Reaumur, und wird von armen Leuten, die in Folge von Krankheiten und nach langwierigen Fiebern, an all- gemeiner Schwäche leiden, zur Heilung benützt. Dieselben ver- tiefen und reinigen den Quellenraum zu einem erweiterten Tümpel, bauen sich eine Bretter- oder Laubhütte daneben, und verlassen nach zwei bis drei Wochen, in denen sie von der mit- Eee ien einfachen Kost leben, angeblich gesund den Badeort. in gesunder Mann von 48 Jahren, der mich hier längere Zeit begleitete, behauptete: daselbst seine Gesundheit, die er in Folge von Fieber und Kummer eingebüsst hatte, wieder erlangt zu haben. Im Altflussthale oberhalb Csik-Szereda gibt es noch ein Toplicza oder Csik-Toplocza, welches seinen Namen ebenfalls den daselbst vorkommenden im Winter nicht gefrierenden Quellen verdankt. Diese Quellen, in der Nähe der bei Usik-Szereda vorkommenden Säuerlinge, lassen ein ähnliches Verhalten der- selben wie diese in Olaäh-Toplieza vermuthen. Ich möchte daher hiemit die Aufmerksamkeit des wissenschaftlichen und reisenden Publikums auch hierauf geleitet haben. 2 114 Geographische und naturhistorische Verhältnisse Mühlbach’s | und seiner Umgebung von GUSTAV ARZ, Gymonasiallehrer in Mühlbach. (Fortsetzung). ( D. Oryktognostische Verhältnisse. Am passendsten und natürlichsten schliesst sich wohl an die geographische Schilderung einer Gegend, in Sonderheit an den geognostischen Theil derselben, eine eingehendere Beschrei- bung derjenigen Naturkörper, welche mit den petrographischen Verhältnissen im unmittelbarsten Zusammenhange stehen — der Mineralien. Ich gehe deshalb von dem allgemeinen natur- historischen Bilde, das ich in dem Aufsatze unserer vorigen Nummer zu geben versuchte, nunmehr über zur Detailzeichnung der einzelnen Funde innerhalb meines Forschungsgebietes, in- dem ich zuerst die Ergebnisse meiner bisherigen Forschungen über die oryktognostischen Verhältnisse Mühlbach’s folgen lasse. Wenn ich nun schon bei der Ergründung des Alters und der Zugehörigkeit einzelner Felsarten oder ganzer weitausge- dehnter Schichten den Abgang genügender Hilfsmittel und be- sonders des auf diesem Felde bewanderten und rechtzeitig be- lehrenden Freundes beklagen musste; so wurde mir dieser Mangel doppelt fühlbar' bei der Bestimmung .des Namens und der systematischen Emreihung der aufgefundenen Mineralien. Es musste deshalb mancher für die Wissenschaft vielleicht wich- tiger Fund vor der Hand als noch. nicht genügend bestimmt, von der Veröftentlichung zurückgehalten werden, bis ausreichen- dere Apparate, vermehrte Erfahrung, oder fremde, gütige Unter- stützung es später ermöglichen werden, auch diesen Rückstand nachzuholen; da ich es für nutzbringender erachte, lieber ein etwas weniger vollständiges, aber richtiges Bild zu entwerfen, als durch emzelne, möglicherweise irrige Angaben das Gemälde zu trüben und den Totaleindruck desselben zu stören. Bei der Anordnung der oryktognostischen Funde wurde aus dem Grunde das von Mohs aufgestellte physiographische Mineralsystem gewählt, weil die mineralogischen Sammlungen unsers Gymnasiums, denen ich meine schöneren Funde zum 115 Theile schon einverleibt habe, oder später einzuverleiben ge- denke, nach diesem Systeme geordnet sind. Dabei habe ich die drei ersten Ordnungen (der Gase, des Wassers und der Säuren) als allenthalben in derselben Weise vorkommend, über- gangen, dafür aber einige erdige Mineralkörper, die von Mohs als „Todte und Krüppel* aus dem Systeme ausgestossen wurden, hier wieder einbezogen, insofern sie entweder durch ihre che- mische Zusammensetzung die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, oder wegen ihres gewerblichen Nutzens Beachtung verdienen. Die kurze Beschreibung, welche den erwähnten Mineral- körpern beigefügt ist, übergeht alle übrigen in mineralogischen Handbüchern aufgezählten Kennzeichen und hebt nur diejenigen Merkmale hervor, welche an dem Vorkommen aus der Umge- bung Mühlbachs beobachtet wurden, für diese also auch be- sonders charakterisirend sind. Die mitunter beigesetzten chemi- schen Analysen sind das Ergebniss meiner bei jedem Mineral — so weit meine Apparate ausreichten — zwei- oder dreimal wiederholten Prüfung. Bei sich ergebenden Differenzen wurde der mittlere Befund als der richtige angenommen. Von den vielfächen, oft sehr verschiedenen Benennungen eines Minerals wurde immer der von Mohs festgestellte Grat- tungsnamen — mit Ausnahme der Thonarten und des gemeinen Bleies — in die erste Zeile, darunter dann die in der Chemie und im gewöhnlichen Leben am häufigsten gebrauchten Be- zeichnungen gesetzt. l. Klasse. salze. 1. Hemiprismalisches Natronsalz M. Kohlensaures Natron v. Leonhard; Natron, Soda. Gestalt: Niemals krystallisirt gefunden. Derb, körnig, meistens aber mehlartig, verwittert und mit Sand oder Lehm- theilchen, aus denen es efilorescirt, gemischt. — Wenig Glas- glanz. Farbe blendend weiss, oder gelblich. Strich weiss. Durch- scheinend oder, wenn es durch Beimengungen verunreinigt ist, undurchsichtig. — Milde, zerreiblich. Dichte 1.39 bis 1.45. Geschmack laugenartig scharf. — Chemisches Verhalten: Verwittert in der freien Luft schnell, indem es das Wasser frei- gibt. Im Wasser vollständig löslich. Vor dem Löthrohre leicht schmelzbar, mit Kieselerde Glas bildend. Besteht aus Natron, Kohlensäure und Wasser, welchen immer etwas Kochsalz und Glaubersalz beigemischt ist. Fundort: In dem von Nordost kommenden und in das Zekaschthal mündenden Salzbachthal fand ich das Natron bald an den Ufern der durch Stauen des Salzbaches gebildeten Lachen angesetzt, bald aus dem Lehm der Bachufer oder der 116 Thalsohle in kleinen Flocken ausblühend, jedesmal nach kürzer Zeit zu feinem Mehl zerfallen. I aaa BR Benützt wurde dieses Salz wegen seines geringen Vor- kommens im Gewerbe noch nicht. 4E- 2. Prismatisches Glaubersalz M. Schwefelsaures Natron, v. L.;. Glaubersal». Wurde bis noch blos aufgelöst in einigen Salzquellen des Salzbach- und Zekaschthales gefunden und aus dieser Soole auf chemischem Wege dargestellt.. Die quantitative Analyse er- wies unter 100 Thale des aus der Soole abgedampften festen Rückstandes 4.92 Theile Glaubersalz. (Siehe Analyse unter Nr. 4). 3. Prismatisches Nitrumsalz M. Salpetersaures Kali; Salpeter (Saleter). - Gestalt: Die Grundform der Krystalle ist das Orthotyp, welches aber durch Abstumpfung der Ecken und Kanten die mannigfachsten Veränderungen erleidet. Häufiger nadelförmig, mehlig oder von derber, krustiger Beschaffenheit, einen Ueber- zug bildend. — Der Bruch ist muschelig. Es hat einen hellen Glasglanz, weisse oder gelbliche Farbe; einen weissen Strich; Härte des Gypses, oder etwas weicher. . Dichte 1.84 bis 2. — Geschmack: salzig-kühlend. — Chemisches Verhalten: Im Wasser vollständig lösbar. Auf Kohlen unter Knistern ver- brennend oder verpuffend mit bläulicher Flamme: Zusammen- gesetzt aus Salpetersäure und Kalı. Fundort: Salpeter bildet sich überall, wo vegetabilische . Stoffe unter Einfiuss der athmosphärischen Luft mit der Erde in Berührung verwesen; deshalb findet er sich allenthalben an’ den Wänden alter Stallungen, in der Nähe der Mistgruben, auf Aborten u. s. w. als sogenannter Mauersalpeter. Ausserdem sammelte ich dieses Salz an einer der Sonne stark ausgesetzten Wand des rothen Berges, wo es als dünne Rinde einige aus den Schottermassen hervorragende Steine überzieht. Wollte man dieses Salz zur Schiesspulverbereitung, oder - zu andern medizinischen oder technischen Zwecken verwenden, so müsste es erst von den vielen erdigen Beimischungen künst- lich gereinigt werden. 4. Hexaedrisches Steinsalz M. Chlornatrium; Kochsalz. “ Gestalt: Selten fand ich dieses Salz in kleinen würfel- förmigen Krystallen an der Oberfläche der Erde, oder von dünnen Sandlagen bedeckt, aus denen Salz führende Quellen her- vordringen. Häufig mehlig, staubartig oder krustenförmig aus- blühend und die in der Nähe befindlichen Erdschollen oder Steine überziehend. Meistens aber tritt es hier auf in Wasser 117 gelöst als Soole, woraus es bei dem Verdampfen des Wassers oft an den Rinnsalen der Quellen sich ansetzt. — Es besitzt einen lebhaften Glasglanz bis Fettglanz, besonders wenn es kry- stallisirt auftritt; einen muscheligen Bruch; weisse oder durch Verunreinigung gelbliche oder grauliche Farbe; Härte .des Gyp- ses; einen angenehm salzigen Geschmack. Dichte 2.18 bis 2.26. Chemisches Verhalten: In Wasser vollständig löslich. In der Flamme unter Knistern das Krystallwasser frei gebend, dann schmelzend, indem es die Flamme gelb gefärbt. Haupt- bestandtheile sind Chlor und Natrium, denen jedoch immer einige erdige Bestandtheile beigemengt sind. Fundorte: So wie ganz Siebenbürgen, besonders aber der nordwestliche Theil desselben reich ist an Steinsalz, so treten auch in der Umgebung Mühlbachs an vielen Orten Spuren von diesem unterirdischen Schatze an die Oberfläche; so namentlich an den Berglehnen und den Wiesengründen des rechten Zekasch- ufers und in dem Salzbachthale. In dem rothen Berge und nord- westlichlich davon im Belimann’sgraben fand ich mehrere Plätze von grösserer oder geringerer Ausdehnung, an denen die rothen Sandmassen von weissem Salz bedeckt waren; wahrscheinlich arme Quellen, die schon während des Durchsickerns verdunsten und ıhre festen Bestandtheile absetzen. Im Zekaschthale ist zwischen dem Dorfe Koncza und Reussmarkt, besonders nach lange anhaltendem trockenem Wetter eine ziemlich grosse, von Kochsalz weiss glänzende Fläche schon von der Landstrasse sichtbar und das Salzbachthal, nordöstlich von Mühlbach, hat offenbar seinen Namen von den zahlreichen Soolen, die entweder zu Brunnen umgestaltet und abgesperrt sind, oder auf den Wiesen zu Lachen sich sammeln und ihren gemeinschaftlichen Abfluss im Salzbach finden. Beide Bäche, Salzbach und Zekasch, verrathen ihren Salzgehalt schon im Geschmack und werden aus diesem Grunde auch vom Herdenvieh sehr gerne getrunken. Die chemische Analyse dieser Soolen zeigte mir folgende Resultate : | a) 100 Theile Soole hinterliessen beim Verdampfen feste Be- standtheile: «) aus dem Kuter Brunnen 6.765 Theile; 7) aus - dem Salzbach 3.194 Theile und ,) aus dem Zekasch 1.956 Th. eb) Unter 100 Theilen des festen Rückstandes zeigte sich : «) für den Kuter Brunnen: Schwefelsäure . 3.714 Theile Chlor x 2 57.049 Jod er x £ 0.090, z Kalkerde . } 1.602. ..ius Natron . 34.183, .; Kali n . Uar+ 1% Talkerde . 2.758 „ 99,998 Theile, 118 #) für den Salzbach: Schwefelsäure . 5 3.486 Theile - > Ohlem 5 N DA.B28 17, Jod ae OD a .Kalkerde . u AR. Natron °. „ ....:30.484° „ Kalı'...n.. Ä RAR Talkerde . { ee she ra IE 99.830 Theile. ‘7) für den-Zekasch oberhalb der Einmündung des Salz- baches : Schwefelsäure . . L 3.853 Theile Chlor . : #5.2..B3.008 165 Jod i Ä Ä OS un Kalkerde . Ä 132122. 063 Natron . i i2 2002 ne Ralı ; . Ä 0.664 „ Talkerde .: .<.. NE BB or A | N 99.682 Theile. Ausserdem fand ich in dieser Soole immer auch Spuren von Eisen, Thonerde, vielleicht auch Brom. Jedoch muss hiezu bemerkt werden, dass die Quantität des Greehaltes an festen Be- standtheilen nicht blos ın den offenen Rinnsalen, sondern selbst in den Quellen, je nach der Witterung vielen Schwankungen unterworfen ist, und dass sie durch den Zufluss von reinem Wasser bei anhaltendem Regen bedeutend herabgesetzt wird. Die Dichte der Soole fand ich: für die Quellen 1.046, für den Salzbach' 1.026 und für den Zekasch 1.012 bei der Tempe- ratur von 15° R. gemessen. Der Geschmack ist deutlich salzig, etwas bitter. Der Geruch merklich nach bituminösem Thon. Der Gebrauch, welcher von diesem Salzvorrathe gemacht wird, ist bis noch ein sehr beschränkter, und. obwohl die vom hohen Aerar abgesperrten stärkern Quellen an bestimmten Tagen für die Besitzer des betreffenden Grundes geöffnet werden, so ıst doch die Zahl der Benützer derselben noch gering. In den letzten Jahren ist das Wasser des Salzbaches zuweilen als Bad benützt worden und hat seine Heilkraft bewährt, wesshalb es zum Wohle der leidenden Menschheit zu wünschen wäre, dass der Gebrauch dieser Bäder an Ort und Stelle durch entsprechende Vorrichtungen ermöglicht würde. | 3. Hemiprismatisches Vitrielsalz M. Schwefelsaures Eisenoxydul; Eisenvitriol. Gestalt: Niemals krystallisirt gefunden; meist nieren- förmig, traubig oder staubartig an andern Mineralien angesetzt.— Glasglanz. Farbe lauchgrün, durch längere Einwirkung der 119 feuchten Luft gelblichweiss sich bleichend. Strich weiss. Durch- scheinend. — Härte des Steinsalzes, oder wenig härter. Dichte 1.8 bis 1.9. Geschmack metallisch und unangenehm zusammen- ziehend (adstringirend). — Chemisches Verhalten: In Wasser leicht löslich; beim Erhitzen Wasser freigebend und schmelzend. Zusammengesetzt aus Eisenoxydul, Schwefelsäure und Wasser. | Fundorte: Als ein Produkt der Verwitterung findet es sich überall da vor, wo der Eisenkies längere Zeit hindurch der Einwirkung von Luft und Feuchtigkeit blosgestellt ist; des- halb bei Urwegen unter der alten Burg in einigen künstlich angelegten oder natürlich gebildeten Gruben am rechten Bach- ufer; dann bei Kelling in einem Graben hinter dem Klapper- ställchen; bei Szäszcsor im Valea Kakovi und bei Rekitte im Pereu Girtschin auf Kohle. Zum gewerblichen Gebrauche noch in zu geringer Menge vorfindig. | 6. Hemiprismatisches Botryogensalz M. Botryogen (Haidinger); rother Vitriol. Gestalt: Nierenförmig oder traubig, an der Oberfläche drusig. — Wenig glänzend. Farbe hellroth oder gelblich. Strich gelb. Durchscheinend. Etwas härter als Steinsalz. Dichte 2.04. Geschmack zusammenziehend. — Uhemisches Verhalten: In Wasser unvollkommen löslich, einen gelben Satz hinterlassend. In der Hitze Wasser gebend und Schwefelgeruch entwickelnd. — Bestandtheile: Eisenoxydul, Eisenoxyd, Schwefelsäure und Wasser. Fundort: Von Kelling erhielt ich ein Stück, stark mit Schwefelkies durchsetzter Kohle, welches in einer muschel- förmigen Vertiefung dieses Salz barg. Ebenso fand ich im Pereu Girtschin bei Rekitte kleine Partien Kiese und Kohlen mit einem dünnen Ueberzug. von Botryogen. 7. Prismatisches Bittersalz M. | Schwefelsaure Bittererde; Bittersalz (Haarsalz). . . Gestalt: Es findet sich zuweilen in feinen nadel- oder haarförmigen Krystallen, deren Grundform das Orthotyp ist; meistens aber nieren- oder krustenförmig, oder mehlartig andere Mineralien überziehend. Die Zusammensetzungsstücke sind stäng- lich, gleichlaufend, oder plattförmig. — Glas- zuweilen Perl- mutterglanz. Farbe weiss. Strich weiss. Durchsichtig. Härte des Steinsalzes. Dichte 1.72.»Geschmack unangenehm bitter. — Che- misches Verhalten: Im Wasser vollständig löslich. In der Hitze zuerst schmelzend, darauf nach Abgabe der Säure, leuch- tend. Zusammengesetzt aus Bittererde, Schwefelsäure und Wasser, wozu Im ungereinigten Zustande in der Regel etwas Eisenoxyd tritt, 120 Fundorte: An dem obern Ende des sogenannten Beli- mannsgrabens als mehlartiger Ansatz auf braunem Mergel. In einer Waldschlucht gegen Rekitte als Haarsalz in feinen seidenartig glänzenden Krystallen. Ebenso westlich von Kakoya und bei Urwegen am Eingange eines aufgelassenen Kiesstollen ; auch am rothen Berge bei Mühlbach. x Verwendung hat dieses hier selten sich zeigende Salz noch nicht gefunden. | 8. Oktaedrisches Alaunsalz M. Schwefelsaure Kali-Thonerde; Alaun. Gestalt: Nierenförmig, tropfsteinartig oder staubartig ausblühend. Zusammensetzungsstücke knollig, körnig, plattför- mig bis verschwindend. Krystalle wurden trotz des häufigen Vorkommens von natürlichem Alaun hier noch nicht gefunden. — Etwas Glasglanz. Farbe weiss bis gelblichgrau. Strich weiss. Durchscheinend, nur in dünnen Blättchen durchsichtig. Wenig spröde. Etwas härter als Steinsalz. Dichte 1.72. Geschmack süsslich, stark zusammenzrehend. — Ohemisches Verhalten: Im Wasser löslich. Im Kolben schmelzend und Wasser frei gebend. Während des Glühens Schwefelgeruch entwickelnd. Zusammensetzung aus Kalı, Thonerde, Schwefelsäure und Wasser; daher Kali-Alaun. | | Fundorte: Im Belimannsgraben findet man den Alaun auf einem graubraunen Alaunmergel in dünnen Lagen angesetzt. In der Valea Kakovi bei Szäszcsor mit Braunkohle und Alaun- erde in Verbindung, theils in geringen Adern, theils als Efilo- rescenz. In der Valea Kaszilor bei Rehö ın einer etwa 2 Klafter unter der Ackererde streichenden, graubraunen Sandschichte efflorescirend. und im Pereu Villor bei Sebesely an dem linken Ufer des kleinen Gebirgswassers aus grauem Mergel und weissem Kiessand ausblühend. Alaunschiefer bricht am Fusse des Dialu Landrului bei Kakova und am Berge Dumbrevitza östlich von Szäszcsor. | Verwendung findet dieses Salz hier noch nicht, weil die nöthige Reinigung desselben durch Auslaugen im Kleinen zu theuer sein würde. en il Klasse A. Haloide. 9. Prismatoidisches Euklashaloid M. Schwefelsaurer Kalk; Gyps. Gestalt: Die Gypskrystalle haben als Grundgestalt das Hemiorthotyp, welches durch mannigfache Gombinationen oft fast unkenntlich gemacht ist. Häufig kommen Zwillingsbildungen 121 vor, in denen zwei klinorhombische Säulchen zu einem Krystalle verwachsen sind. Ausser krystallisirt tritt der Gyps derb auf oder körnig, blätterig, faserıg, asbestartig, haarförmig in dünn- stänglichen Zusammensetzungsstücken ; zuweilen auch in ein- zelnen losen Körnchen dem Quarzsande beigemischt, und auch in Wasser aufgelöst. Die Theilbarkeit ist nach der Richtung der Hauptaxe vollkommen, nach andern Richtungen schwerer. Bruch eben, blätterig.— Der Glanz ist bei den Krystallen glas- artig oder bei schief auffallenden Lichtstrahlen zuweilen schön . perlmutterartig, in Regenbogenfarben spielend; am faserigen Gyps seidenartig. Farbe weıss, fleischroth, gelblich oder grau. Strich weiss. Krystalle und in dünnen Blättchen vollkommen durchsichtig, sonst durchscheinend. In dünnen Blättchen biegsam. So hart wie Steinsalz oder etwas weicher. Dichte 2.03—2.72. — Chemisches Verhalten: In Wasser, so wie in Säuren schwer und nur in geringer Quantität löslich. Erhitzt Wasser freige- bend. Vor dem Löthrohre schwer, mit Flussspath leichter schmel- zend. Zusammengesetzt aus Kalkerde, Schwefelsäure und Wasser. Fundorte:a) BlätterigerGyps (Gypsspath, Frauen- eis, Selenit) kommt vor in den Mühlbächer (sächsischen) Wein- gärten in losen, einfachen oder Zwillingskrystallen, dem weissen Sande beigemischt; ebenso in den (walachischen) Weingärten, wo eine in den mächtigen Sandschichten ausgewaschene ‚Höhle an ihren Innenwänden mit hell glänzenden Gypskrystallen aus- geschmückt ist. Bei Szäszcsor die ganze Länge hei alea Kakovi bis nach Kakova hinauf in einzelnen Krystallen der Braunkohle oder dem dunkelbraunen Mergel beigeschlossen. Bei Rekitte eben so mit Kohle. Bei Sebesely fand ich kleine Gypskrystalle unter der Rinde einer in den Goldseifensand eingedrungenen und vermoderten Wurzel. Bei Dobring ist ein ziemlich ausge- breitetes Gypslager, welches grösstentheils aus sehr vollkommen blätterigen, zuweilen auch krystallisirten Zusammensetzungs- stücken besteht. Die Färbung des Gypses ist an den letztge- nannten Fundorten meist gelblich, selten rein weiss. b) Faseriger Gyps (Federgyps, Atlasstein). Bei Pe- tersdorf in den Gypsgruben tritt auch die faserige Form, ge- wöhnlich in Y,“ bıs 2° dicken Adern vom Lehm eingeschlossen, auf. Etwas weiter südlich von diesem Fundort, in einem Graben gegenüber der Buhaer Mühle, fand ich im Sandsteine fort- streichend eine Gypsader von ausserordentlicher feinfaseriger, haarförmiger Textur mit Seidenglanz und röthlicher Farbe. Auch in den Sandsteinen der walachischen Weingärten bei Mühlbach vorfindig. _ ©) Körniger Gyps, Alabaster. Bei Petersdorf, etwa Y, Stunde südöstlich vom Dorfe, liegt der Gypsberg, an dessen Nr. 6, 1866. 122 Rücken der:Alabaster zu Tage streicht, welcher in der letztera Zeit von den Besitzern der Be Papierfabrik stark ab- ebaut wird. Von gelblichem und grauem Be umschlossen, je en die einzelnen oft über zentnerschweren Gypsblöcke, die sich durch ihre äusserst feinkörnige Textur IR rein weisse Farbe auszeichnen. a | d) Thongyps, dicht, mit unebnem Bruch, grauer Farbe, oft mit Thon vermischt, — e) Stinkgyps, schwarz und beim Anhauchen riechend und f) Gypserde (Mehlsyps), erdig,- zerreiblich, pulverförmig, kommt vor bei Petersdorf, bei Szasz- esor und Dobring. - | e | | g) Aufgelöst in Wasser findet sich Gyps in geringer Quan- tität vor in den unter Nr. 4 angeführten Salzsoolen. | Verwendung findet dieser reiche Gypsvorrath verhältniss- _ mässig noch wenig; am meisten benützt ihn die. Petersdorfer Papierfabrik. Ausserdem gebrauchen den Alabaster auch die Weissgerber zur Beitze der Schaffelle, die Ziegelfabrik zur Dar- stellung der Ziegelmodelle und selbst bei Bauten und als Wiesen- düngmittel ist er in der letzten Zeit mit Erfolg verwendet worden. 10. Dichromatisches Euklashaloid M. Phosphorsaures Eisen v. L.; Vivianit.' FR Gestalt: In dem einzigen Falle, wo ich in der Umge- bung Mühlbachs festes Vivianit antraf, bildete es einen Überzug über Quarzkrystalle, hatte also keine selbstständige Form, son- dern schloss sich ganz genau an die Form seiner Unterlage an. Die Agregate desselben waren körnig oder mehlig. — Glas- glanz. Farbe indigoblau, nach dem Anfeuchten etwas dunkler. Strich hellblau. Härte des Gypses, oder weicher. Dichte über 2.05. Nimmt Wasser auf und Kane deshalb an der Zunge. — Chemisches Verhalten: Im Wasser unveränderlich, in Sal- petersäure aber leicht löslich. Vor dem Löthrohre sich auf- blähend und die Farbe verändernd. Bestandtheile: Eisenoxydul, Salpetersäure und Wasser. 1. Fundort: Bei Kelling fand ich eine Achatkugel, welche nach dem Zerschlagen in den inwendig befindlichen Drusen- räumen Vivianit enthielt. 11. Rhomboedrisches Kalkhaloid M. Kohlensaurer Kalk; Kalkspath. Gestalt: Kleine Krystallchen, deren Grundform immer in das rhomboedrische System fallen, fand ich in einigen Dru- senräumen des körnigen oder dichten Kalkspathes, sowie als Ausfüllung der Zwischenräume bei Versteinerungen; die Flächen des Rhomboeder und Scalenoeder wechseln bei den einzelnen Krystallen .oft so rasch mit einander ab, dass dadurch eine 123 grosse Anzahl von Oombinationen erkennbar wird. Ausser kry- stallisirt kommt der Kalkspath in grossen Massen, als Geschiebe, aufgewachsen, nierenförmig, büschelig oder erdig vor, mit kör- nigem, schiefrigem oder derbem Gefüge. — Glasglanz, zuweilen anf der frischen Bruchfläche Perlmutterglanz. Farbe weiss, dann gelblich bis weingelb, röthlich, grau oder weiss mit rothen, gelben oder blauen Adern durchzogen; gefleckt u. s. w. Strich weiss. Durchscheinend, die dunklen Varietäten undurchsichtig.— Härte zwischen Steinsalz- und Flussspathhärte, also Nr. 3. Dichte verschieden 2.05 bis 2.08.— Chemisches Verhalten: In reinem Wasser gar nicht, in Säuren leicht und mit starkem Brausen löslich. Vor dem Löthrohr gibt er Kohlensäure ab und brennt sich zu Aetzkalk, während des Glühens leuchtet er stark. Bestandtheile: Kalkerde und Kohlensäure. In der Umgebung Mühlbachs lassen sich nach der Ver- ‚schiedenheit in Struktur und Färbung folgende Kalkspatharten unterscheiden: | a) Krystallisirter Kalkspath findet sich, wie schon oben gesagt wurde, in den mannigfachsten Combinationen des Rhomboeders in Drusenräumen des krystallinischen Kalkes, so bei Dobring; in einigen Marmorblöcken des rothen Berges bei Mühlbach und unter den Schalen der Actaeonellen und Omphalien von Szaszcsor. ‚ b) Körniger Kalkstein, Marmor, mit deutlich kör- nigem Gefüge, weisser bis weingelblicher Farbe, von vielen, mehr oder weniger breiten, blauen Adern durchsetzt, steht an in einem ziemlich ausgedehnten Lager am rechten Ufer des Do- bringer Baches, eine halbe Stunde südlich vom Dorfe. Einzelne Blöcke bis zur Grösse von 4 Kubikfuss, ebenfalls weiss und blau oder roth gebändert, liegen in dem Hauptgraben des rothen Berges und in dem Belimannsgraben. An denselben Fundorten, namentlich oberhalb des rothen Berges, treten nicht selten auch bedeutende Blöcke von Muschelmarmo:r auf, dessen organische Einflüsse ich bis noch nicht mit Sicherheit bestimmen. konnte. c) Kalksinter, eine schwammartig durchlöcherte, blasig oder röhrenförmige, weisse bis gelbliche Kalkmasse findet, sich als Geschiebe im rothen Berg, und bildet sich nach jedem hef- tigen Regen an demselben Or neu, indem er während des Festwerdens kleine Quarzgeschiebe in sich einschliesst und da- durch .ein grobkaikartiges Aussehen erhält. Auch in dem Dilu- vialsand von Pian, Rehö u. m. a. Orten kommt eine stark po- röse tuffartige Kalkmasse vor, welche auf andere Mineralien einen Ueberzug mit nierenförmiger, unebener Oberfläche bildet. A) Gemeiner, dichter Kalkstein ist in den Vorge- birgen des eigentlichen Mühlbächer Gebirgszuges keine Selten- heit. In seiner Zusammensetzung sehr kleinkörnig oder blätterig, 124 meistens mit ganz unkenntlicher Struktur, bildet dieser Kalk wahrscheinlich ein zusammenhängendes Lager von Grosspold angefangen, bis in die Valea Varului oberhalb Sztrugar. (viel- leicht auch weiter östlich bis Orlat und westlich bis Tartaria, Usora u. s. w.). An die Oberfläche tritt er aber durch die ihn fast überdeckenden Diluvial- und Alluvialgruppen nur an fol- genden Orten: Bei Grosspold am Kalkofen und ım Reichmanns- eb ist er ziemlich deutlich körnig, von reiner weisser Farbe. ei Dobring am Pojaner Weg, weiss und grau. Bei Urwegen am Herrenbad weiss und schiefrig gelagert mit starker Nei- gung gegen Nordost. Ebenso bei Kerpenisch, bei Kakova und auf dem hohen Bergrücken Dialu Värulul. An dem linken Mühlbachufer südlich vom Dorf Kapolna ist bläulichweisser und grauer Kalkstein dem Gmneis eingelagert. Bei Petersdorf ın den Streinbrüchen ist rein weisser, vollkommen schieferig bre- chender Kalk blosgelegt; eben so an dem südlichen Abhang des steilen Bergkegels, unter welchem Ober-Pian gebaut ist. Im Valea Varului endlich, oberhalb Sztrugar, tritt er in mäch- tigen weiss oder milchblau gefärbten, deutlich schieferig bre- chenden Massen auf und wird in einzelnen Blöcken von dem an seinen Wänden fortwährend waschenden Gebirgsbache oft weit in die Ebene hinunter getragen. | | e) Mondmilch ei Bergmehl). Diese aus sehr locker aneinander hängenden rein weissen Agregaten zusammen- gesetzte Kalkart findet sich auf einem östlich von Szäszcsor gelegenen Berge Dialu Landrului ın einigen Partien dem gelben Sande beigeschlossen. . PD) Kreide: bald in grösseren Platten, bald in einzelnen Kugeln von Tertiärsand oder Kreidemergel eingeschlossen, zeich- net sie sich durch ihre erdige Struktur, durch das Einsaugen des Wassers, durch das Abfärben und ıhr geringes Eigenge- wicht aus, und wurde gefunden in den obern Schichten des rothen Berges und des Belimannsgrabens bei Szäszesor; bei Ur- wegen im Zigeuner- und Knechtgraben, bei Sebesely u. a. Orten. g) Kalkmergel, aus Kalk und Thon bestehend, kenn- zeichnet sich durch seine horizontale Ablagerung, durch das schnelle Einsaugen von Wasser, wodurch er seinen Zusammen- hang verliert, ohne übrigens — wie der Thon — damit einen Teig zu bilden. Häufig enthält er auch Einschlüsse von festem Kalk, die durch Aufmischen mit Wasser herausgeschlämmt werden. Er kommt an den meisten vorhin genannten Fundorten auch vor. | Die Benützung des Kalksteines zu Mauer-, Pflaster- und Strassensteinen — gebrannt als Bestandtheil des Mörtels — des Marmors zu Bildhauerarbeiten (aus Dobringer Marmor wurden (lie Kanzel jenes Dorfes, mehrere Tabakstöpfe und Thürstöcke 125 verfertigt), der Kreide zumi Schreiben, als. Putzpulver. u. s. w. sind bekannt. 12. Makrotypes Kalkhaloid M. ' Bitterspath; Dolomit. Gestalt: Dieim Mühlbächer Gebirge vorkommende Va- rietät ist derb mit kleinkörniger Struktur und imuscheligem Bruch. — Es besitzt Glasglanz, weisse oder gelbliche Farbe und einen grünlichweissen Strich; ist durcheinend und übertrifft an Härte wenig den Kalkspath. Seine Dichte beträgt 2.88. — Die chemischen Eigenschaften des Dolomites weichen nur darin von denen des Kalkspathes ab, dass jener schwerer in Säuren sich löst und dabei weniger aufbraust als dieser. Seine Bestand- theile sind: kohlensaure Kalkerde, kohlensaure Talkerde und sehr wenig Eisenoxydul. Fundort: Er bildet mit Urkalk zusammen ein etwa !,, Quadratmeile ausgedehntes Lager im Gneis- und Glimmer- schiefergebirge, südlich vom Dorfe Sugag wird aber wegen seiner schwer zugänglichen Lage bis noch nicht benützt, ob- wohl er, bei seiner bekannten Eigenschaft, gebrannt und mit Thon geischt einen vorzüglichen hydraulischen Mörtel zu liefern, dem hiesigen k. k. Forstamte bei seinen Wasserbauten eine will- kommene Fundgrube sein dürfte. In Geschieben von Faustgrösse und kleiner fand ich den Dolomit auch in dem sogenaanten Goldseifengebirge, namentlich bei Ober-Pian und Rekitte; eben- so im Mühlbache. B. .Baryte 13. Prismatoidischer Halbaryt M. Schwefelsaurer Strontian; Coelestin. Gestalt: Deutliche Krystalle wurden hier bis jetzt nicht gefunden; die krystallinischen Formen sind vorherrschend, daher meist kugelig, stänglich oder körnig, selten derb. An der Ober- fläche gewöhnlich rauh. Bruch En he — Sein Glasglanz ‚geht an einigen Individuen in Fettglanz über. Die Farbe ist hie oder bläulichgrau. Durchscheinend, oder an den Kanten durchsichtig. Härte des Kalkspathes, oder wenig härter. Dichte 3.86. — Chemisches Verhalten: In Wasser und Säuren fast gar nicht löslich. Mit Salzsäure befeuchtet die offene Flamme lebhaft roth färbend. Bestandtheile: Strontianerde und Schwefelsäure. | Fundorte: Der Coelestin, besonders die faserige Va- rietät, kommt in dem unter Nr. 9 erwähnten Gypslager bei Dobring nicht selten vor und bildet dort entweder selbststän- dige Gruppen, oder er schliesst sich in einzelnen Splittern dem Gypse an. Bei Petersdorf finden sich blos kleine und unreine, graublaue Stückchen dieses Minerals, 126 Seine Eigenschaft, die Flamme bei Feuerwerken roth zu färben, wurde hier noch nicht benützt. a5 C Graphite. 14. Schaumartiger Wadgraphit M. Manganschaum; Wad. AN; Gestalt: Niemals krystallisirt. In derben Massen mit körniger Zusammensetzung; in dünnen Blättchen oder Schuppen, schaumartig als Ueberzug. Bruch schuppig, uneben oder erdig. . Etwas Stahlglanz. Farbe bräunlichschwarz oder graulichbraun. Strich braun. Undurchsichtig. Die Oberfläche ist immer zer- reiblich und deshalb stark abfärbend. So weich, dass er sich mit dem Fingernagel ritzen lässt. Dichte 3.64. — UOhemisches Verhalten: D Migenen gar nicht, und in Salzsäure schwer löslich. An der Zunge hängt er. Die Bestaudtheile des Wad sind bei dem verschiedenartigen Auftreten desselben auch sehr verschieden und konnten nur schwer unterschieden werden. Hauptbestandtheile sind: Manganoxydul, Thonerde, Wasser und _Sauerstofl. Ä - Fundort: Auf Brauneisenstein, wahrscheinlich als Ver- ‚witterungsprodukt desselben auf dem Dialu Cheri (Feri), be- sonders am Fusse desselben, wo der Brauneisenstein oft zu Tage tritt und durch Klüfte und Spalten zerrissen ist. Meistens fand ich nur Blättchen von geringer Grösse, selten zusammen- hängende, derbe Stückchen. — Bis noch nicht verwendet. D. Steatite. 15. Prismatischer Serpentinsteatit M. Kieselsaure Kalkerde; Serpentin. Gestalt: Der im Mühlbächer Gebirge vorkommende ge- meine Serpentin bildet niemals Krystalle, sondern tritt immer derb auf mit körniger, bis undeutlicher Zusammensetzung, flach- muscheligem oder unebenem Bruch und bildet ganze Felsen. — Auf der frischen Bruchfläche zeigt er undeutlichen Fettglanz, schmutziggrüne oder grünlich braune Farbe; er ıst häufig in. verschiedenen Farben gefleckt und meistens von hellen grünen Adern durchzogen. Der Strich ist weiss. Undurchsichtig, blos an dünnen Kanten durchscheinend. Etwas fettig anzufühlen. So hart wie Kalkspath. Dichte 2.56. — Chemisches Ver- halten: Durch Säuren nicht veränderlich. Vor dem Löthrohre weiss werdend und sehr wenig und schwer schmelzend. Haupt- bestandtheile sind: Kieselsäure, Talkerde und Wasser mit Spuren von Eisenoxydul. Fundort: In dem Mühlbächer Hochgebirge, in Lagern oder Stücken, findet sich der gemeine -Serpentin in Glimmer- 127 schiefer nesterweise eingeschlossen, oder wie auf dem Berge Paltiney, als Felsspitze dem Urgestein aufgewachsen, meistens mit Bronzit untermischt und zuweilen mit kleinen braunen oder weissen Glimmerblättchen durchsetzt, nicht sehr.häufig und ohne bedeutende Ausdehnung vor. Die Masse ist, frisch von dem Fels gebrochen, ziemlich milde und liesse sich mit Leichtigkeit zu mannigfaltigen Ge- räthschaften verarbeiten, hat aber, soviel mir bekannt ist, bis noch keine Verwendung gefunden, wenn nicht einige alte Stein- hämmer, welche in der Nähe Mühlbachs zuweilen ausgegraben werden, und mit der hier beschriebenen Varietät des Serpentins sehr viele Aehnlichkeit in Farbe und Zusammensetzung zeigen, von dieser Masse genommen sind, was mir auch dadurch noch an Wahrscheinlichkeit gewinnt, dass der in frühern Zeiten, nach- gewiesener Massen, häufig betretene Communikationsweg zwi- schen Mühlbach und der Walachei nicht weit an dem a lager des Serpentin vorbeiführte. E 6limmer. 16. Axotomer Talkglimmer M. Chlorit. Gestalt: Nie regulär geformt gefunden. In schuppiger Zusammenhäufung oder mit Glimmer verbunden, in schieferigen Massen als Ühloritschiefer; als solcher*ist er nach der breiten Fläche in dünne, biegsame, aber nicht elastische Blättchen spaltbar; hat einen ebenen Bruch; Fett- oder Perlmutterglanz ; dunkelgrüne Farbe und etwas helleres Strichpulver. Seine Härte kommt gleich der des Gypses, oder ist sie etwas geringer: die Dichte 2.72. — Chemisches Verhalten: Von Schwefel- und Salpetersäure wird der Ühlorit fast gar nicht, von der Salzsäure aber nach vorhergegangenem Glühen stark angegriffen. Vor dem Löthrohre schmilzt:er schwer zu einer unklaren Kugel. Seine Hauptbestandtheile sind: Kieselerde, Talkerde, Thonerde und Eisenoxydul. Beim Glühen entweichen einige Bestandtheile. worunter ich Kohlenstoff und Chlor erkannt zu haben glaube. | Fundort: Chloritschiefer als selbstständiger Fels, we ich im Mühlbächer Gebirge noch nicht auffinden, jedoch tritt er häufig als schieferiger Ansatz auf Quarz und Granit oder in ziemlich ausgedehnten Gängen auf. So südöstlich von Läz auf jenem Bergkegel, welcher an seiner Spitze noch die Spuren einer frühern Befestigung trägt”), angesetzt an einen milchweissen Quarzfels; in dem Thale des Sugagbaches in einem 2.5“ breiten Gange des Glimmerschiefers wieder mit Quarz gemischt, und am Vurfu lui Petri etwa 400 Fuss unter dem Gipfel auf dem *) Caetatje Lazarilor. 128 nördlichen Abhang, in kleinen Ab) LEEREN Blättehen auf Granit mit rothem Feldspath aufgewachsen. | 17. Prismatischer Talkglimmer M. -. Talk. | Blos als Talkschiefer habe ich dieses Mineral gefunden, 'in einzelnen Geschieben des Mühlbachs, ohne dass ıch ‚den Ort antreffen konnte, wo dieser bricht. — Die breiten, biegsamen, aber nicht elastischen Blättchen, die ich auf diese Weise sam- melte, besitzen einen deutlichen Fettglanz, apfelgrüne bis gelb- ‚liehgrüne Farbe, einen grünlichweissen Strich, Durchsichtigkeit, sehr geringe Härte (weicher als Gyps) und die Dichte 2.75, — Chemisches Verhalten: In Säuren nicht löslich; vor dem - Löthrohre weiss glühend und in dünne Blättchen sich theilend, dabei stark leuchtend, aber unschmelzbar. Hauptbestandtheile wie bei Chlorit. | | Der Gebrauch vom Talk, und vom vorgenannten, ihm gattungsverwandten Chlorit, ist hier noch nicht bekannt; bis noch wurden sie auch in zu geringer Quantität aufgefunden. (Fortsetzung folgt.) DT ex mm Meteorologische Beobachtungen zu Bistritz von G. 0. KISCH. "Meteorologische Beobachtungen zu Bistritz "im VWonat August 1865. (fünftägige Mittel). Luftwärme in Gradenn.R. | zen, Tage | em. | UN. | 40na. | Mine ao an bare 23.620 16.61° | 18.5630 hu 6510 9.48 15.50 11.50 | 12.193 kai ld 13.46 24.10 15.86 | 17.807 N) 10,26 041,.:.,46.75 31,7. 1974,.,1.. 19.200 21-25 12.22 17.88 13.34 | 14.147 26-31 9.10 18.51 11.21: | 10 Mittel 11.903 | 19.364 | _ 13.184. | 14.917 | Maximum : 26.850 am 3. um %h N. Minimum : 6.38% am 28. um 6h M. | Luftdruck in par. Linien auf 0° redueirt 129 Tag Mm | Zn | dona. | Mitten 41—5 5 77.25 Uli 322.21” | 322.61 | 322,440“ 6—-10 322.35 322.51 222.75 322.537 | 11—15 323.33 323.19 322.93 23.2280 16— 20 321.61 321.61 321.81 321,677 | 21—25 322.20 322 322.49 322.313 | 26—31 324.75 324.44 324.63 324.607 Mittel 322.889 322.756 322.927 322.854 | Maximum : 326.86 am 27. um 6hM. Minimum : 320.45 am 15. um 2hN. a Dunstdruck in Ban Linien | Relative Feuchtigkeit | age —— nl rg 6n u. | 20 N. | 10% a.| mittes |Ion m. [on m. |ton a.IMintel 1— 5| 5.99") 6.98“| 6.6316.533° 81.3 | 76.4 | 80.1 | 79.27 6-40) 3.727 411-]-4:35--14.060- 1181:8:-1.57.0 -1:80.1..1-72.97| 14-—-15| 5.28 +-6:66.-1 6.21: |6.050 83.7. | 53.7 | 81.5: | 72.97 16—20| 4.94 | 5.31 | 5.15 15.133 [87.6 |65.7 | 86.2 | 79.83 21—25| 5.19 |-6.06 | 5.68 15.643 || 90.2. | 67.7 | 90.6 | 83.00 26-31! 3:91:1:5.49 | 4.47.:|4.623 |,87:4°) 57.6 1:84.35} 76.43' Mittel | 4.810 | 5.759 | 5.382 15.317 | 85.47| 62.84] 83.81| 77.37 Maximum 9.05“ am 3. um 10h A. Minimum 3.13 am 28. um 6h M © a Vorherrschende S72 Ansicht des Himmels Wondssrichiiine Tage RE: En 5 sc: 3% |onm. | ann. [10h A.IMitel)| 6n m. | 2». | 105 A. 1- 5110.55“ 4.0 | 3.8 | 2.2 | 3.33] no | sw. | no 56-107 1.70: 1:6.0°1 8.4 11.24 15.601 NO w.sw|i NO 1+15111.01 173:8° 1 2.0 9-30. 1.2.9312 ND.0 W NO 16-20! 9.01 || 9.2 1 82 | 3.3 | 7.07|| NO ISW.NO |NO.SW 4-25| 6.61 | 92 | 94 | ro | 8.33 No | sw.w|No.Ww 26-31] 0412 VA. E0K08 we NO ISW.NO| NO Mittel | 2.786 || 5.61 | 5.64 | 3.03 Es NO SW.W INO.SW (für 14 Regentage), Monatssumme 39.00°° Max. 92.8 am 21. um 6h M. | Min. 36.2 am 3. um 2h-N, 130 Besondere Anmerkungen. D 6,:d15..15,, Tore 10.81’ am 15: Zahl und Richtung‘ der beobachteten Winde: OÖ. 3; SW. 16; W. er NW. 2 Athmosphärische Niederschläge fanden statt am 2., 3,, 4., 16.,,18., 19. 20.,.22., 23..,26; am 2., 3., 4, 5., 6., 15., 20., 22., 28. Grösste innerhalb 24 Stunden gemessene "Regenmenge: NO. a; >, Am 28. soll.es in St. Georgen gereift haben. Grösste eunmenkbngı der Temperatur am 14. — 12. 050 R. Meteorologische Bechhäilääken zu Bistritz im Monat September 1S65. (fünftägiges Mittel). - Luftwärme in Graden n. R. Tage : HM. | 2. | ha. | Mittel 1.5 10.14° | 14.33° | 10.46° 11.6430 6—10 71.18 19.10 11.44 12.773 11—15 71.92 13.44 8.82 10.060 16—20 3.86 9,68 6.24 6.593 21—25 4.78 12.12 7.38 8.093 26—30 5.16 ra 14.94 8.34 9.480 Mittel 6.607 13.935 8.780 9.774 Maximum : 20.80 am 9. um 2h N. Minimum : 1.20 am 20. um 6h M. Luftdruck io er Linien auf 0% redueirt Tage =” 6b M. 2h N. t0h A. Mittel) 1-15 324.36” | 324.40" | 324.60” | 324.453 6—10 326.66 320.31 326.31 326.427 11—15 324.57 324.38 324.51 324.487 | 16-—20 324.59 324.46 324.57 324.540 21—25 325.63 325.91 326.32 323.953 | 26—30 327.52 327.11 327.66 327.430 | Mittel 325.555 325.428 325.062 325.548 Maximum : 329.57 am 27. um 6h M. Minimum : 321.84 am 2. um &hN. 131 Dunstdruck in par. Linien || Relative Feuchtigkeit ‚[6bM 2h N. [er . | zu.n. [ton a. | mierei] on m.jon n. |1ona.| mitte A. | Mittel Gh M. 10h A. | 6% m.[o» x. |tona.| mitte 1— 5] 3.90] 4.32”) 4.21” JA. en 80.6 | 64.7 | 84.5 |76.60 2h N. 6—10| 3.36 | 5.19 | 4.61. |4.387- [84.7 | 61.5 | 86.1 177.43 11—15| 3.56 |] 3.45 | 3.60 13.537. 186.8 | 53.5 | 81.6 |73.97 1620| 2.50 1.2.92 | 2.85 12.757 1183.1 | 63.7. | 81.6 |77.80 21—25| 2.74 | 3.41 | 3.07 13.073 189.2 | 60.3 | 80.3 176.60 26—30| 2.71 1 3.99 | 3.42 |3.373 185.6 | 56.4 | 82.5 |74.83 Mittel | 3.123| 3.880 | 3.627 |3.545 || 85.83] 60.02] 82.77[76.21 Maximum 6.35 am 7. um 2hN. Max. 93.0 am 7. um 10hA, Minimum 2.03 am 2C. um 6h M. ||Min. 46.6 am iD. um ?hN. Vorherrschende Ansicht des Himmels Windesriehtung in Par. L (Summe) u 6h M. an N. |t0n a. Mittel 6n M. | 29H N. | 10h A. (für 7 Regentage) Monatssumme 7.28’ t{- 5| 2.56°|| 8.0 | 6.2 | 46 | 6.27 | no.w | uw INw.No 6-10! 0.00 || 0.0 ! 0.0 I 0.2 | 0.07 || n.mo Inw.Nno| Ss 11-15] 3.60 | 6.0 18.0 15.0 | 6.33] SW |nw.w| N 16-20] 1.12 | 6.2 | 9.4 | 4.0 | 6.53) w.o Inw.w| sw 21-25! 0.00 || 5.0 | 6.8 | 1.2 | 4.33)} No | w.no |sw.N.| 20-30| 0.00 | 0.0 | 1.2 10.2 | 0.47|| No | w NO | Mittel | 1.04 || 4.20.| 5.27 | 2.53 | 4.00 no.w |nw.w and Besondere Anmerkungen. ee Niederschläge fanden statt: am 1., 2., ‚12., 14, 15., 17., | Reise innerhalb 24 Stunden gefallene Regenmenge — 2.30” am | Zahl ur Ribhdurt der beobachteten Winde: N.3; NO. 20; O.1; 8.1; SW. 3; W. 10; NW. 7. _ Hof nm den Mond am 6. Reif am 17. Nebel am 10. u. 21. Grösste Schwankung der Temperatur am 8. = 12.6° R. 132 Meteorologische Beobachtungen zu Bistritz im Monat October 1865. | (fünftägiges ajeb" Luftwärme in ne n. R. Tag SET IRRE Ä | om. | N. | oma. ;| Mittel | I areas 13.520,] 1. "7.82 9,067 ° 6-10 4.12 11.86 6.76 7.580 41—15 8.96 13.08 9,82 10.620 | 16— 20. 8.24 13.54 9.90 10.560 | 2A1—25 8.30 12.30 3.60 |... 9.733 26-31 6.23 11.07 1.48 |. 8.260 Mittel 6.926 12.517 8.368 9.270 Maximum : 16.8° am 20. 2h N. Minimum : 2.60% ’am 8. .GheM 42% 1 Luftdruck in! Par. Linien auf 0° adachrt AAN TERN eenae ec ogerere van ram waren ser en | Gh M. | OhN. | {0 a. | Mittel {5 | 396.01” | 325.88” | 326.12 | 326.009 6-10 323.47 | 322.30 | 322.71 | 322,993 —15 Br 3241.75 322.08. | 321.940 | 16—20 321.90 321.63 322.09 321.873 21—25 323.66 322.15 3 322.313. 26—31 323.79 T 321.66 322.63 322.027 Mittel. 322.932 :| ° 322.613... 322.910 Pre Maximum : 328.52 am 4. 10h A. | Minimum : 318.14 am 28. 2h N. | Dunstdruck in Par. Toren Sr Relative Feuchtigkeit | mer ve Re me [en m. | mn. |10n a.| mier ||onm. | nn. |tonA.|miuei 1— 5] 2.75 "| 3.80%] 2,76°13.103“] 81.6 | 59.4 | 69.7 | 70.23 6—10| 2.41 | 3.29 Ben 2.917 183.1 | 60.5 | 83.2 | 75.60) 11—15| 3.96 | 4.89 | 4.08 14.310 99.6 |80.1 | 86.7 | 85.80) 16—20 3.64 | 4.88 | 4.27 14.263 ||88.4 | 77.6 | 90.3 | 85.43: 231—25) 3.76 | 4.66 | 3.53 13.983 || 90.5 | 79.6 \ 83.1 | 84.40 26—31| 3.09 | 4.39 | 3.48 13.053 [188.7 | 84.9 | 9u.1 87.90] Mittel | 3.262 4.321 | 3.527 13.703 |) 87.19] 74.04| 84.08 81.77 Maximum 5.44" am 14. um ?2h N. IM:x. 97.2 am 26. um 2h N. Minimum 1.76 am f. um 10h A. |/Min. 39.9 am f. um 10h A. 133 OR Vorberrschende S.E Ansicht des Himmels Windesriehtung a Ehe 6hM. EN hora ancaı 6h M. [2b N. [ton 8. {- 5) 0.561 4.6 | 3.6 | 2.8 | 3.67] no.w |No.sw| No 6-10, 1.04 |! 6.0 | 5.6 | 6.0 | 5.37|| 0.00 | w NO 11-15117.77 || 9.8 | 9.4 | 6.0 | 8.40|| N0.0 | w.o | No.W| 16-20) 2.51 19.8. ! 82 | 80 | 8.67||No.W | w.o | NO 21-25! 6.34 || 9.8 | 8.4 | 3.0 | 7.07| No |w:sw| W.N | 26-31| 4.94 1 6.8 | 6.5 | 6.7 | 6.671 wo | W I NO.W Mittell 2.37 || %.77| 6.93 | 5.45 | 6.72 | wo.w |wo-sw| no.w. (für 14 Regeniage) Monatssumme 33.16‘ Besondere Anmerkungen. Athmosphärische Niederschläge fanden statt: am 3., 10., El. A 1. 185,020,4- 21, 28.,,24,026, 28,29. Grösste innerhalb 24 er gefallene Regenmenge — 6.75” am 14. ‘ Zahl und Richtung der beobachteten Winde: N. 4; NO. 21: 0/10; SW. 2; W. 20;.NW. 1. Nebel am 14., 21. u. 25. Grösste Schwankung der Temperatur am 20 = 10.20 R. = 134 Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt im NVlonat Mai 5S66. (fünftägige Mittel.) Mittel Mittel Tage 6h M Minimum : Luftdruck in par. Linien auf 0° redueirt 6h M. 320.15 322.25 319.70 320.08 - 320.97 321.29 320.737 Dunstdruck in par. Linien 10h A. 2h N. Oh N. | 320.05 321.79 319.49 | 320.29 (| 320.86 | 2 9 320.64 |. Mittel 10h A. 320.210 320.43” 321.92 319.49 320.77 321.02 321.35 320.845 Maximum :. 323.04‘ (am 7. um bh M.) 317.05“ (am 2. um ZN) Luftwärme = Be n. R. Feuchiirkeit in Procenten ! 6n M.| 25 N. 10h A. oum. | zum. | cha. | Mittel 9.88° | 417.00° | 41.140 | 12.6730 | 5.21 15.36 9.08 9,883 | 8.83 13.84 10.02 10.897 | 4.30 8.27 rw 5.660 372 7.10 3.46 4.427 8.22 16.66 11.53. | 12.137 I 6.581 13.155 | 8.379 | 9.372 Maximum : 21.6° (am 1. um 2h N.) Minimum : 0.6° (am 24. um 6h N.) | Mittel — 321.937 319.560 320.330 320.950 321.297. 320.748 Mittel: 1— 5| 3.69! 3.26”) 3.47)3.473°40.79 | 0.40 ! 0.68 0872 | 6—10| 2.75 | 3.02 | 3.28 j3.017 10.87 |0.41 | 0.75 |0.677| 141—15| 3.75 | 4.06 | 3.92 [3.910 0.87 |0.66 | 0.83 10.787; 16—20| 2.68 | 2.87 | 2.63 12.727 10.89 | 0.70 | 0.88 10.823: 21—25| 2.33 | 2.69 | 2.49 12.503 |10.91 |0.72 | 0.91 |0.847: 26— 311 3.69 | 4.46 | 4.01 14.053 ber 0.36 | 0.76 10.737 Mittel | 3.1671 3.427 | 3.324 3.306 || 0.872] 0.5751 0.800;0.749 135 | E Sg Ansicht des Himmels Vorherrschende Windesrichtung | Tage | 55:l=jz | < 3 | | ss2l= 2 lJ2al2I Mm |. AN (Oh A. | zU 12 |8% | = = 1— 5| 3.18J5.3 3.5 24 | 3.80) so | NW.NNW| NW-NNW 6—10| 0.00 14.3 14.8 13.9 | 4.509 NO-SO NO-SO s0 11—15113.42 B5.4 72 7.4 | 6.674 SW.NW | SW-NNW | SW-NNW 16—20| 6.64 [7.4 18.4 18.0 | 7.951 N-NNO N-NNO N-NNO 21—25| 8.15 17.7 18.5 |6.0 | 7.40 W-N WSW-N NW 26—31| 2.49 B.1 14.4 14.2 | 4.97 SO So Ss0 Mittel 33.88 15.95/6.085.27| 5.77| SO-Nw | SO.NW SO-NW Besondere Anmerkungen. Zahl der beobachteten Windesrichtungen: N. 19; NO. 2; 0.4, SO. 23;_S. 9; SW. 5; W. 11, NW. 20. Athmosphärischer Niederschlag: am 2., 3., 6., f1., 14., 15., 16., 17., 19., 20., 21., 22., 23., 25., 26., 27; darunter 2 (am .19. und 23.) mit untermischtem Schuee, und 1 (am 6.) nicht messbar. Grösster Niederschlag innerhalb 24 Stunden : 662 (am 15). Starker Schneefall auf dem nahen Gebirge bis 2009’ herab am 15. Gewitter: am 2. (um 11h Nachts), und am 27. (schwach). Wetterleuchten : am 2. in W. und N. -Reif: am 19. und 2%; an letzterem Tage kleine stehende Ge- wässer mit einer dünnen Eisschichte bedeckt. Das Monatsmittel der Temperatur_ war um 2.079° niedriger, das Monatsmittel des Luftdruckes um 0.126 höher als das ent- sprechende Monatsmittel aus den letztverflossenen 15 Jahren. Die ungewöhnlich hohe Temperatur der vorausgegangenen-Monate musste nothwendig einen Rückschlag nach entgegengesetzter Seite herbei- führen, der nun in diesem Monate auch wirklich eintrat; besonders stark war dieser Rückschlag in der zweiten Hälfte des Monats, wo am 24. sogar Eis fror. Doch war die Mitteltemperatur des heurigen Maimonats nicht die niedrigste unter den Maitemperaturen der letzten 16 Jahre, da die Maimonate von 1861 und 186% noch niedrigere Temperaturen hatten als der heurige Mai. Dass diese bedeutende Ernie- drigung der Temperatur auf die Vegetation einen retardirenden, zum Theil zerstörenden Einfluss üben musste, ist natürlich. Am meisten litt durch den in der zweiten Hälfte des Monats eingetretenen Frost der Mais, der eben damals hervorgesprosst war, dann die Kartoffeln, 136. die Nussbäume und: andere zarte Gewächse. Uebrigens war der Verlauf der Vegetationsentwickelung folgender: am 1. gelangte zur Blüthe Vicia sepium, Plantago major; am 2. Majanthemum bifolium, Sanicula europaea; am 3. Veronica Jaquinii, Stachys recta, Litho- spermum purp. coeruleum; am 4. Rhamnus Frangula, Polyg gala major, Thalyetrum aquilegiaefolium, Silene nutans, Salvia pratensis, Tur- ritis glabra, Trifolium mantanum, Rumex acetosa, Potentilla argentea, Orchis variegata; am 5. Thymus Serpillum, Vicia cracca, Onobry- chis sativa, Symphytum officinale, (renista sagittalis, Sisymbrium Löseli, Geum urbanum ; am 7. Adonis aestivalis, Scrophularia glan- dulosa, Thlaspi arvense, Lithospermum. arvense; am 8. Tragopogon orientale, Bromus fruticosus, Sinapis arvensis, Alectorolophus major, Chrysanthemum leucanthemum ; am 9. Viburnum Opulus, Iris pseu- dacorus, Cerinthe minor; am- 10. Robinia pseudacacia, Rubus Idaeus, | Sisymbrium Sophia, Ranuneulus Steveni; am 41. Hypochaeris ma- culata, Laelia orientalis, Veronica latifolia, Asperula ‘galioides, Hie- racium praealtum, bifurcum; am 12, Anchusa offieinalis, Vinceto- xicum officinale, Roripa austriaca, Gornus sanguinea, Clematis recta, Anthyllis vulneraria; am 18. Melampyrum arvense, nemorosum; am 16. Scirpus radicana, Erigeron acre; am 17. Dianthus Carthu- sianorum, Campanula patula, "Lychnis en Euphorbia virgata, Valeriana offieinalis; 20. Silene chlorantha, Rosa canına, Tri- folium alpestre, kanns perennis; am 21. Salvia austriaca, Sca- biosa arvensis, Lotus eorniceulatus; am 22. Euphorbia esula, ‚Crepis biennis, Spiraea filipendula, Orchis latifolia, Stellaria graminea; am 23. Galium rubioides; am 24. Helianthemum vulgare, Centaurea eyanus; am 27. Malachium aquaticum; am 28. Hyoscyamus niger, Sedum murale; am 29. Aquilegia vulgaris, Anthemis arvensis; am 30. Secale cereale (Roggen); Melittis grandiflora, Stachys germanica; am 31, Achillea millefolinm. k In: De Redaction : Der Vereinsausschuss. Buchdruckerei der v. Ölosius’schen Erbin. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu HERMANNSTADT. XVII. Juli 1866. Nr. 7 Inhalt : 7 Johann Joseph Roth.— @. Arz: Geographische und naturhistorische Verhältnisse Mühlbachs und seiner Umgebung. (Fortsetzung). — G. O0. Kisch: Meteorologische Beobachtungen zu Bistritz, — L. Reissenberger: Meteorologische Beobachtungen zu Her- mannstadt im Monate Juni 1866. r | Johann Joseph Roth. Die öffentlichen Blätter haben zwar ihrer Zeit die Trauer- nachricht gebracht von dem Dahinscheiden Johann Joseph Roth’s, wailand ‚Stadpfarrers A. ©. zu Hermannstadt, und da- mit viele Herzen in Nah und Ferne mit schmerzlicher Wehmuth erfüllt; aber der alte Herr hat es vor manchem Andern verdient, dass seinen vielen und grossen Vorzügen des Geistes und Her- zens und seinen mannigfaltigen Verdiensten um Kirche und Wissenschaft auch bei uns ein bescheidenes Ehrendenkmal ge- setzt werde für Mit- und Nachwelt. Johann Joseph Roth wurde geboren am 13. März 1786 zu Michelsdorf, wo sein Vater Johann Roth, evangelischer Pfarrer war. Seine wissenschaftliche Ausbildung begann der- selbe am Gymnasium zu Mediasch, und beendigte den Kurs mit der höchsten Gymnasialklasse zu Hermannstadt; durch Fleiss und Thätigkeit, Gründlichkeit und Genauigkeit, Ord- nungsliebe und Nettigkeit, Freundlichkeit und Herzensgüte — Vorzüge, welche auch später zu den hervorragenden Eigen- schaften in Roth’s Charakter gehörten — so Lehrern, als Mit- schülern lieb und werth. Zu seiner weitern Ausbildung besuchte Roth die deutschen Universitäten, wo er, und zwar namentlich in Heidelberg, durch 4 Jahre in gewissenhafter Benützung der sich ihm darbietenden Gelegenheit den Grund legte zu dem ausgebreiteten Schatze vielfältiger und gründlicher Kenntnisse in den meisten Sphären menschlichen Wissens, welche in seinem. spatern Leben Jeden mit Liebe und Hochachtung zu ihm er- füllten, dem Gelegenheit geboten wurde, Einsicht zu gewinnen 138 in das Innere dieses bescheidenen, nie und nirgends mit seinem Wissen prunkenden oder sich vordrängenden Mannes. Nachdem er in das Vaterland zurückgekehrt war, fand der Arbeitsdrang des jungen Mannes ein reichliches Feld der Be- friedigung in seiner ersten Anstellung als Bibliothekar an dem Baron v. Bruckenthal’schen wissenschaftlichen Institute. Da diese Bedienstung einer Anstellung an dem Hermannstädter Gymnasinm gleichkam und mit dem Eintritt in dieses Amt zugleich der Eintritt in die Zahl der Hermannstädter Profes- soren und in den Hermannstädter Promotionskreis verbunden war, so wird man — wenn man die damalige hermetische Ab- geschlossenheit der einzelnen Promotionskreise bedenkt — schon hieraus zum Schlusse berechtigt, dass die Meinung von Roth’s wissenschaftlicher Tüchtigkeit, welche ihn diese Schranke über- springen liess, eine grosse und die Erwartungen, welche man an seine Wirksamkeit knüpfte, keine geringen waren. Was Roth als Bibliothekar für das Bruckenthal’sche Institut ge- leistet hat, das weiss Jeder, der in diesen heiligen, der Huma- nıtät und Wissenschaft von dem grössten Manne, den wir Sachsen haben, geöffneten Hallen kein Fremdling ist, und die vielen dickleibigen von Roth’s Hand geschriebenen Katalog- folianten werden seinem Fleisse und seiner regen Thätigkeit ein ehrendes Zeugniss ablegen bei Kindern und Kindeskindern. Ein Mann der Wissenschaft, der viele Jahre hindurch die Schätze des Institutes eifrig-benützt hat, äusserte sich über Roth als Bibliothekar: „Er allein hat mehr gearbeitet, als alle andern Bibliothekare zusammengenommen“; und allerdings muss man eingestehen, dass — die neuere Zeit ausgenommen, welche wieder einige Männer gesehen hat, welche wirklich Bibliothekare waren, — die meisten anderen mehr nur den Namen geführt haben, aber in sehr geringem Grade es gewesen sind. . Nachdem Roth eine Reihe von Jahren diesem Institute seine Thätigkeit gewidmet, wurde derselbe etwa im J. 1819 (genau können wir es nicht angeben) als Lehrer an das Gym- nasium berufen, blieb jedoch in dieser Stellung so kurze Zeit, dass seine Thätigkeit von keinem nachhaltigem Erfolge begleitet sein konnte. Nur in einem Unterrichtszweige hat selbst die kurze Lehrerlaufbahn Roth’s wesentliches Besserwerden erzielt, näm- lich im Zeichnenunterricht. Er war der erste, der es anerkannte, dass es unmöglich Aufgabe dieses Unterrichts am Gymnasium sein könne, die Schüler Bilderchen malen zu lehren; sondern dass vielmehr auch dieser Unterrichtszweig nur im Zusammen- hang mit dem Gesammtzweck als Gymnasialunterricht aufzu- fassen sei, und kein anderer sein könne, als in den Schülern das ästhetische Gefühl zu beleben, den Kunstsinn zu wecken, und das Auge an die schönen Formen des Ebenmasses zu ge- 139 wöhnen. Und wie Roth in Allem, im Grossen und im Kleinen, ein Mann der Gründlichkeit und Klarheit war, so suchte er auch hierin vor Allem zuerst mit sich selbst über Mittel und Ziel ins Reine zu kommen, und verfasste ein Schriftchen „über Me- thode und Ziel des Zeichnenunterrichts am Gymnasium“, wel- ches nach dem Urtheil eines competenten Kenners heute noch mit Nutzen für diesen Unterricht zu brauchen wäre. Schon zur Hälfte des Jahres 1820 verliess Roth den Schuldienst und trat in die Reihe der Prediger an der Her- mannstädter Kirche, in welcher Stellung er jedoch nur bis zum Jahre 1823 blieb, wo er von der‘ Gemeinde Talmesch zum Pfarrer berufen wurde. Was Roth dieser Gemeinde als ihr „Herr Vater“, wie man bei uns zu sagen pflegt, gewesen, davon zeugte die Besfürzung und Trauer, als sich die Nachricht im Dorfe verbreitete, dass ihr Herr Vater zum Stadtpfarrer ge- wählt worden sei; davon zeugt heute noch die Liebe und das ehrende Andenken an seinen Namen in dieser Gemeinde. So wahr ist das Wort des alten Dichters, dass probi viri semper honos, nomen, laudesque manebunt. In die Zeit des Talmescher Pfarramtes fällt eine neue Richtung der wissenschaftlichen Thätigkeit Roth’s. Hier war es, wo der an ernste Beschäftigung gewöhnte Mann die viele Mussezeit naturhistorischen Studien zuwandte und zwar einem Zweige, welcher bis dahin in unserem Vaterlande gänzlich brach gelegen, der Goleoptorologie. Wer seine Sammlung, die jetzt Eigenthum des naturhistorischen Vereines ist, gesehen, der hat Roth darin augenblicklich erkennen können; den regen Fleiss und die unermüdete Thätigkeit, die in verhältnissmässig kurzer Zeit für den ersten Versuch und die vereinzelte Kraft sehr Er- hebliches zusammenbrachte; die tiefe Gründlichkeit und ernste Gewissenhaftigkeit des Studiums, die trotz unzureichender Hilfs- mittel und ohne alle belehrende Ansprache, für die damalige Zeit grösstentheils richtige Bestimmui:gen des Gesammelten er- zielte; die Ordnungsliebe und den Kunstsinn, welche dem Ge- sammelten auch äusserlich eine ansprechende Form zu geben verstanden. -- Doch es genüge hier, auf diese sehr bedeutende — weil bahnbrechende — Thätigkeit Roth’s hingewiesen zu haben; er war der erste, der bei uns dieses neue Gebiet der Wissenschaft betrat. Angeregt durch den nachmalıgen Direktor des k. k. Hofmineralienkabinets in Wien, Vinzenz Kollar, welcher im Jahre 1824 Siebenbürgen besuchte und hier viele neue Käferarten entdeckte, von denen der ansehnliche und durch seinen Reichthum an prächtigen Varietäten ausgezeichnete Ca- rabus Rothi unserm Dahingeschiedenen zu Ehren benannt wurde, brachte Roth später in regem Verkehre mit Kollar, Dahl und A. Stentz, jene ansehnliche Käfersammlung zu Stande, welche 1 140 lange Jahre hindurch das Muster und die Grundlage der wis- senschaftlichen Bestimmungen für unsere jüngern Entomologen wurde. Jene in doppelten Folianten mit Harzböden auf zierlich- geschwungenen Linien mit runden farbigen Papierblättchen für Nummern und Namen geschmackvoll geordnete Käfersammlung, welche in einem tabellarischen Verzeichnisse mit Fundorts- und andern Notizen beschrieben war, fand zahlreiche Bewunderer und Nachahmer. Zuerst den spätern Major Herzberg, dann Georg Krauss aus Kleinschenk und, als die Sammlung an Roth’s Schwiegersohn, Adolf Bergleiter, übergegangen war, vorzüglich E. A. Bielz und Carl Fuss, denen nach sich die. kleinern Sammlungen von Josef Benkner, Adolf Krauss, Friedrich Salzer, Ernst {Sill, Hemrich Herberth u. s. w. bildeten. | \ War nun gleich Roth durch seine Wahl zum Talmescher Pfarramte den Hermannstädtern aus den Augen gekommen, so war er es doch nicht aus dem Sinn und. Gedächtniss. Als da- her der greise Stadtpfarrer von Hermannstadt, Johann Filtsch, sein lange und segensvoll verwaltetes Amt niederlegte, da ge- dachten die Hermannstädter Wahlbürger des bescheidenen Mannes, hinter dessen anspruchslosem Aeusseren sie das Walten eines nicht gewöhnlichen Geistes erkannt hatten und wählten am Johannistage 1835 mit bedeutender Stimmenmehrheit Johann Joseph Roth zu ihrem Stadtpfarrer; — und wir gestehen es, hätten wir zur Beurtheilung Roth’s auch keine andern Daten, diese Wahl allein ‚würde uns Beweis genug sein, dass wir es nicht mit einem gewöhnlichen Menschen zu thun haben. Denn — so meinen wir — das Hermannstädter Stadtpfarramt steht an der damit verbundenen Ehre in der ganzen Landeskirche nur der Superintendentur; an Wichtigkeit und Bedeutung, an Umfang und Schwierigkeit der Amtsführung aber nicht einmal dieser nach: und die Berufung zu dieser Stelle ist ein ebenso ehrendes als unzweideutiges Zeugniss für die nicht gewöhnliche Tüchtigkeit des Mannes.. Sie war es in diesem Falle um so mehr, als sie ganz ohne alle Betheiligung Roth’s, ohne sein Wissen, ja — wir können es sagen — gegen seinen Willen geschah. IHRER Auf dem stillen Pfarrhof zu Talmesch im gemüthlichen Kreise seiner Familie feierte Roth froh und heiter sein Namens- fest. So trafen ihn die Gesandten der Hermannstädter Wahl- bürgerschaft, die ihm den Wahlbrief überbrachten. In seinem ‚tiefsten Innern erschrack der stille, bescheidene Mann über diese Wendung seines Lebensweges, und lange Zeit konnte er sich nicht entschliessen, das wohl ehrende und glänzende, aber auch schwerer ernster Verantwortlichkeit volle Amt zu über- nehmen; nur die allgemeine Liebe, mit der man ihm entgegen- 141 kam, die Vorstellungen und Ermahnungen aller derer, deren Rath er hochzuachten gewohnt war, und die entschiedensten Zusicherungen für seine und der Seinigen zu sichernde Lebens- stellung, wenn seine Kraft dem schweren Amte erliegen sollte, vermochten ihn endlich, die ruhmvolle Berufung anzunehmen. Nachdem er es aber gethan, schwanden auch sofort alle Be- denken aus seiner Seele. Mit frischem und frohem Lebens- muthe, mit der Nachhaltigkeit seines ernsten Willens, mit voller Kraft seines reichen Geistes trat er in die neue schwierige Bahn. Wie Roth das. Stadtpfarramt nach allen seinen vielen Bezie- hungen — im eigentlichen Pfarramt, als Schulinspektor, als Domestical- und Oberconsistorialrath u. s. w. — verwaltet hat, auch nur annähernd zu zeichnen, müssen wir uns hier versagen, wir müssten die uns in diesen Blättern gesteckten Grenzen weit überschreiten. Auch ist es nicht nöthig; es ist darüber bei allen Verständigen nur eine Stimme. Nur das Eine wollen wir her- vorheben: wie sehr es Roth verstanden hat, bei den vielfältig sich kreuzenden Interessen der verschiedenen christlichen Kirchen Hermannstadts einerseits durch Festigkeit und Ernst dem Rechte und Wohle seiner Kirche nicht das Geringste zu ver- geben, andererseits dennoch durch Humanität und Besonnenheit den Frieden unter den CUhristenbrüdern der verschiedenen Con- fessionen ungestört aufrecht zu erhalten, dafür zeugt auf das Ehrenvollste der Umstand, dass die hochwürdigen Pfarrämter der katholischen und reformirten Kirche Hermannstad’s, so lange Roth auf der Bahre lag und während er zu Grabe ge- tragen wurde, durch freiwilliges Ehrengeläute mit allen Glocken das letzte Andenken des Dahingeschiedenen ehren zu sollen geglaubt haben. RER | Und dennoch hat es auch auf Roth’s Lebenswege- nicht an jenen kleinlichen Menschen gefehlt, die es lieben „das Strah- lende zu schwärzen und das Erhabene in den Staub zu ziehn“. Sie haben dem strenggewissenhaften, menschenfreundlichen und - herzensmilden Manne manche trübe und bittere Stunde verur- sacht. Aber wir müssen davon schweigen; war er es doch, wenn der Zorn aller derer, die ihn liebten, ob solchen niedrigen Treibens in harten Worten auszubrechen drohte, war er es doch, der stets zur Versöhnlichkeit und zum Frieden mahnte mit den Worten des Herrn: „vergebt ihnen, sie wissen nicht, was sie thun“. So wollen wir denn schweigen; denn sie sind verschollen und ihr trauriges Treiben ist verdienter Vergessenheit anheim- gefallen. Aber wenn einer derselben am 26. Juli bei dem Leiehenbegängniss zugegen war, er hat es gegenüber dieses Todten und der allgemeinen Theilnahme fühlen müssen an der Unruhe seines Gewissens, an der Niedergeschlagenheit seiner Seele, an der Zerrissenheit seines Herzens fühlen müssen, dass 142 des Allmächtigen ewiges Gericht in seinem Innern sich voll- ziehe. — TR. | Wenn wir nun auch über die ganze übrige Wirksamkeit Roth’s im Pfarramte schweigen müssen, so können wir dies doch unmöglich über seine Bedentung und Wirksamkeit als Kanzelredner, denn inwiefeine die Predigt der bei weitem her- vorragendste und wichtigste Haupttheil des protestantischen Gottesdienstes ist, insoferne wird auch immer der Werth eines protestantischen Pfarrers, wenn auch nicht ausschliesslich, so doch hauptsächlich darnach zu messen sein, wie es ihm gegeben war, das Wort Gottes von heiliger Stätte zu verkündigeu. Wir haben in Hermannstadt viele gute — ja bedeutende — Redner zu hören Gelegenheit gehabt; aber, wir nehmen keinen Anstand es frei und offen zu bekennen, keiner hat Roth übertroffen, Wenige sind ihm nahe gekommen. Und dabei können wir nicht unterlassen, auch darauf hinzuweisen, dass es, wenn man ein bis zwei Mal im Jahre auftritt, auch uns mittelmässigen Geistern wohl gelingen mag, durch Aufraffung- aller Geisteskräfte etwas Uebergewöhnliches zu leisten; aber durch volle 31 Jahre alle Sonntage — und Roth hat es selten nicht gethan, denn die Predigt war ihm nicht eine Last, sondern eine Lust, — Gleich- gediegenes leisten, die nicht geringen Anforderungen der Her- mannstädter Gemeinde befriedigen, den Hoch- und. Minderge- bildeten gleichmässig gehoben und gestärkt aus dem. Gottes- hause entlassen; — das erfordert eine Tiefe des Wissens, eine Regsamkeit und Vielseitigkeit des Geistes, eine Fülle des Her- zens, wie sie nur Wenigen, Begabten zu Theil wurden. Roth war Einer dieser Wenigen. Man mag welche Predigt ımmer nehmen, — sei es eine aus den erstern kräftigen Mannesjahren, seien es die letzten für den Palmsonntag und das Pfingstfest des vorigen Jahres — jede ist ausgezeichnet durch die gleiche Gewissenhaftigkeit und Gründlichkeit der Ausarbeitung, die gleiche Klarheit und Durchsichtigkeit des Gedankenganges, die gleiche ächt evangelische Freiheit und wohlthuende Gefühls- wärme des Inhaltes, die gleiche Abrundung und Vollendung der äussern Form. Rechnet man noch dazu den zwar einfachen und ungekünstelten, aber gefühlswahren und lebensfrischen, alle Zuhörer unwiderstehlich ergreifenden Vortrag, so wird man be- greifen, dass der Eindruck von Roth’s Predigten ein ganz ungewöhnlicher sein musste. Und es war auch etwas Wunder- bares um die Gewalt dieses hinreissenden Vortrages. Der Ver- fasser dieser Zeilen, — nicht gewohnt seine subjective Ueber- zeugung irgend welcher Autorität zu Liebe zu beugen — be- fand sich bei seiner extremen theologischen und philosophischen Weltanschauung häufig genug im Widerspruch mit Roth’s dogmatischer Ueberzeugung; aber nie, nicht ein einziges Mal 143 hat es der kalte Verstand und der klügelnde Kopf vermocht, diesem Redner gegenüber die Vergewaltigung des Herzens von sich abzuwehren. Mit Recht fragt man nach den Mitteln, die so gewaltige Erfolge erzielten. Da war keine imposante per- sönliche Erscheinung, die das Auge bestechen konnte; da war keine besonders klangvolle und metallreiche Stimme, vor welcher die weiten Räume des grossen Tempels erzitterten; da war kein im vorhinein einstudirter Prunk theatralischer Declamation. Aber was da war, das war die Flamme des heiligen Geistes, die auf seinen Lippen brannte, das war die Fülle eines gottergebenen Herzens, das seinen heiligen Inhalt ausschüttete über die tief- ergriffene Menge, das war die heilige Glut glaubenstreuer Ueber- zeugung, die Alles mit sich riss, was ihr gewaltiger Strom: zu erreichen vermochte. Ja gewiss: Vix ulli bono facilis erit favor apud Cibinienses, succedenti tantae virtuti viri excellentissimi ! Den Familienverhältnissen Roth’s nur einige Worte. Am 12. Februar 1815 schloss er den Bund der Liebe mit Susanna, Tochter des damaligen Hermannstädter Apothekers Petrus Si- gerus. Ueber 50 Jahre hat diese Ehe gedauert, sie gehörte zu den glücklichsten, was das gegenseitige Verbältniss der Gatten zu einander, was die Liebe und Anhänglichkeit der Kinder zu solchen Eltern betrifft. Aber schwere Schläge mussten sie tragen und bittere Thränen mussten sie weinen, diese liebreichen Eltern- herzen bis in das späte Greisenalter, als der Tod so oft mit unerbittlicher Hand hineingriff in diesen schönen Familienverein und hinwegriss Kinder und Eidame und Enkel in nicht geringer Zahl. Sie haben sich gegenseitig gestützt und getragen, und geduldet mit Gott ergebenem Sinn, was ihnen Herbes und Schmerzliches des Lebens Schicksal gebracht; aber dennoch lagerte sich von da an die Wolke stiller Trauer auf die son- nigen Kuppen ihres sonst so heiteren Lebenshorizontes. In seinem kräftigen Mannesalter hat Roth manche schwere Krankheit zu bestehen gehabt; je mehr sich seine Zeit dem Greisenalter näherte, desto fester wurde seine Gesundheit, und Gott hat ihn vor Vielen begnadigt, dass er ihn ein seltenes Lebensalter erreichen liess bei ungeschwächter Körper- und Geisteskraft bis in seine letzten Lebenstage; so dass er allen Obliegenheiten seines schweren Amtes genügen konnte bis we- nige Monate vor seinem Tode, und also an ihm in Erfüllun ging die Verheissung des Herrn, der da spricht: „Ich will dich tragen in dein Alter.“ Ä Vor wenigen Wochen erkrankte Roth an einem an sich unbedeutenden Leberleiden, aber sein Lebensengel hatte die Fackel gesenkt, die Kräfte schwanden, am 23. Juli 8Y, Uhr Abends entschlief er zum bessern Leben. „Ach, sie haben einen guten Mann begraben, und uns war er mehr“. Am 26. Juli 144 trugen wir seine sterblichen Reste zu Grabe, unter allgemeiner Theilnahme der ganzen Bevölkerung Hermannstadts, jedes Alters,- Standes und Glaubens. Nun ruhet er von seiner Arbeit, aber seine Werke folgen ihm nach, und sein Name wird leben in dern dankbaren Andenken bei Kind und Kindeskind. ‘ Dignum laude virum Musa vetat mori! TI TI—m Geographische und naturhistorische Verhältnisse | Mühlbach’s und seiner Umgebung :von ' GUSTAV ARZ, Gymnasiallehrer in Mühlbach. (Fortsetzung). 18. Hemiprismatischer Talkglimmer M. Kaliglimmer ; Glimmer. Gestalt: Dieses allenthalben vorkommende Mineral ist auch-in der Umgebung Mühlbachs keine Seltenheit, scheint jedoch hier niemals krystallisirt aufzutreten. Grewöhnlich in kugel- oder eiförmigen Gestalten, welche dann wieder aus zahl- losen feinen Blättchen zusammengesetzt sind, findet er sich bald ein- bald aufgewachsen mit andern Steinarten vor, oder bildet er selbstständig jene Gebirgskolosse, welche im Süden unser Vaterland gegen die Walachei begrenzen, als sogenannter Glim- merschiefer. Seine Aggregate sind körnig oder stänglich bis von verschwindender Kleinheit, seine Theilbarkeit vollkommen zu dünnen elastischen Blättchen, sein Bruch eben oder flach- muschelig. — Der Glanz ist bei den weissen Varietäten ge- wöhnlich Glasglanz oder Perlmutterglanz, bei den übrigen oft Metallglanz. Die Farbe weiss vorherrschend, dann röthlich, grün, tombakbraun oder gelb. Der Strich weiss bis graulich. In dünnen Blättchen vollkommen durchsichtig. Seine Härte übertrifft die des Gypses um Weniges. Die Dichte ist 2.31—3.00. Chemisches Verhalten: Der Kaliglimmer wird von der Schwefelsäure nicht zersetzt und ist auch vor dem Löthrohre äusserst schwer an den Rändern zum Schmelzen zu bringen. Seine Hauptbestandtheile sind: Kieselerde, Thonerde, Kali und 145 etwas Wasser; als Nebenbestandtheile wechseln dann, je nach der verschiedenen Färbung, Eisenoxydul und Manganoxyd. Von den vielen Fundorten dieses Minerals will ich nur die hervorragendsten nennen: 1. Breitblätteriger, weisser Glimmer (Katzensilber, Marien- glas) bildet eines der Hauptzusammensetzungsmittel unserer hohen südlichen Grenzgebirge, indem er mit Quarz und Feld- spath die Granit- und Gneis-, mit Quarz allein die mächtigen Glimmerschieferberge aufthürmen hilft. Besonders schöne reine und grosse Blättchen fand ich am Suriängebirge unweit des Jäser, dann in einer Gebirgschlucht südwestlich von Sztrugar und in dem Pereu Kaszilor bei Reho. 2. Schuppiger goldgelber Gliımmer in dem’ Diluvialsand bei Ober-Pian, Rehö, Kelling u. s. w., wo er oft durch seinen lebhaften Goldglanz wie eine Fata Morgana die Augen der nach dem Mammon der Welt schürfenden Arbeiter blendet. 3. Kleinschuppiger smaragdgrüner Glimmer ist in dem Urkalkfelsen von Urwegen, Kerpenisch und Kapolna eingestreut; eben so in einigen Quarzgeschieben des Mühlbaches. Ausserdem finden sich alle diese Varietäten auch in dem Sande des Mühlbaches und der übrigen Gebirgsbäche vor. Der Nutzen des Glimmers beschränkt sich hier auf seine natürliche Eigenschaft, an der Luft leicht zu verwittern und mit verwittertem Feldspath, Kiesel und organischen Resten den Humusboden, die ernährende Mutter der ganzen Vegetation zu bilden. | F, Spathe. | 19. Diatomer Schillerspath M. - Schilierstein. Gestalt: Derb, mit sehr kleinkörniger Struktur dem Serpentin in feinen Adern eingewachsen, oder eine dünne Haut über demselben bildend; mit unebnem Bruch. — Glanz perl- mutterartig. Farbe unbeständig, schillernd ins Grüne und Blaue. Strich unrein weiss. An den Kanten durchscheinend. Etwas ‚härter als Kalkspath. Dichte 2.69. --— Chemisches Verhal- ten: In Schwefelsäure lösen sich die übrigen Bestandtheile auf und ein festes Geripp von Kieselerde bleibt zurück. Vor dem Löthrohre sehr wenig schmelzend, jedoch durch das Glühen magnetische Erscheinungen zeigend. Hauptbestandtheile sind: Kieselsäure, Talkerde, Eisenoxydul, Thonerde und Wasser. Fundorte sind dieselben, wie die unter Nr. 15 genannten, indem der Schillerstein nur mit Serpentin innig verwachsen auf- tritt, diesen aber auch fast immer begleitet. 146 20. Hemiprismatischer Schillerspath M. Bronzit. Dieses Mineral hat mit dem vorhin Genannten sehr viele Aehnlichkeit, so dass die bei Nr. 19 gegebene Beschreibung auch auf dieses grösstentheils passt. Sie unterscheiden sich blos dadurch von einander, dass I-tens der Bronzit eine dunkler grüne bis grünlich braune, bei dem verschiedenen Einfallen der Lichtstrahlen beständigere Färbung hat, als der Schillerstein, und dass 2-tens Bronzit meist in kugeligen, oder ovalen Kör- perchen dem Serpentin beigeschlossen ist, während der Schiller- stein diesen in dünnen Gängen durchzieht. Den Fundort haben sie gemeinschaftlich in den Serpentinfelsen der südlichen Ge- birgkette. | Be 21. Prismatischer Disthenspath M. | Cyanit und Rhaetizit. Gestalt: Die säulenförmigen Krystalle haben ein Anor- thotyp als Grundgestalt, welches in Betreff der Breite und der Neigung der Flächen gegen einander vielfachen Abänderungen unterworfen ist. Ausserdem kommt er auch derb vor, jedoch wieder mit vorherrschend säulenförmiger Ausbildung. Der Bruch ist uneben, die Theilbarkeit nach der Richtung der breiten Krystallfläche vollkommen, sonst unvollkommen. — Glasglanz. Farbe hellblau, grau oder gelblichweiss. Der Strich ist weiss. Durchsichtig, die dunklern Varietäten blos: durchscheinend. Spröde, besonders als Krystall. So hart, wie Feldspath. Dichte 3.68. — Chemisches Verhalten: ‚Dürch Säuren wird er bei gewöhnlicher Temperatur nicht zersetzt. Vor dem Löthror ohne Zusatz nicht schmelzbar; in grosser Hitze die Farbe ver- ändernd. Er besteht aus Kieselsäure und Thonerde. Fundorte: Rhaetizit (die gelbliche und graue Varietät) ist dem. Glimmerschiefer des Gebirges Usäcsa eingewachsen und bildet mitunter ziemlich breite tafelartige Krystalle. Blauen Uyanit führt der Glimmerschiefer an dem nördlichen Abhang des Surian und in kleineren Partien auch das Urgebirge bei Sebesely. Kleine und durch das Fortschieben abgeschliffene Oyanitkrystalle fand ich auch in dem Goldseifengebirge bei Ober-Pian und bei Rehö, | Benützung fand derselbe in Mühlbach bis noch blos als Unterlegplatte bei meinen Versuchen vor dem Löthrohre, wozu er sich wegen seiner Unschmelzbarkeit vorzüglich eignet. 22. Orthotomer Feldspath M. Feldspath mit Adular. Gestalt: Die aufgefundenen, selten deutlichen Krystalle haben als Grundform ein Hemiorthotyp mit säulenartiger, selten 147 tafelformiger Ausbildung; die vier rhomboidischen Seitenflächen sind in der Regel von oben und unten durch fünfseitige oder durch irreguläre vierseitige Flächen begrenzt. Oft sind 2, auch 3 Krystalle mit einer schmalen Seitenfläche aneinander gewachsen und bilden so Zwillingskrystalle von auffallender Form. Ausser krystallisirt tritt er sehr häufig derb, körnig oder blätterig auf. Die zwei senkrecht aufeinander stehenden, mit der Hauptaxe parallel gehenden Theilungsflächen sind vollkommen, die .dritte weniger deutlich. Der Bruch ist eben oder flachmuschelig. — Glasglanz, bei einigen Varietäten in Perlmutterglanz übergehend. Farbe gewöhnlich weiss, wasserhell oder milchweiss, fleischroth, weingelb, berggrün und graulich weiss. Strich schmutzig weiss. Wenig durchsichtig, meist durchscheinend. Keine Farbenwand- lung beobachtet. Etwas spröde; wenig weicher als Glas. Dichte 2.48 bis 2.64. — Uhemisches Verhalten: Durch Säuren nicht zersetzbar. In grosser Hitze zu einer unklaren Perle schmelzend. Hauptbestandtheile desselben sind: Kieselsäure, Thonerde und Kali, wozu bei den rothen und gelben Varietäten auch etwas Eisenoxyd tritt. Fundort: Als eines der häufigsten Mineralien ist der Feldspath auch in der Umgebung Mühlbachs allenthalben zu finden, und zwar lassen sich hier besonders 3 Varietäten genau von einander unterscheiden: 1. Dichter Feldspath, Feldstein, immer unkrystallinisch, derb kleinkörnig, wenıg glänzend, weiss, grau oder röthlich, nur wenig durcheinend oder undurchsichtig. Er bildet mit Quarz den Granulit und kommt unter dem Geschiebe des Mühlbaches häufig vor. Anstehend fand ich ihn an einem steilen felsigen Saumwege am Üsibän, einem Nebenfluss des Mühlbaches. 2.. Gemeiner Feldspath, krystallinisch mit vollkommen ebenen Blätterdurchgängen, zuweilen in beträchtlich grossen Platten mit Quarz und Glimmer den Granit und Gmneis des Urgebirges zusammensetzend, oder auch in selbstständigen Gängen dieses durchziehend. Seine Farbe ist weiss, weingelb oder vorzüglich schön fleischroth, der Glanz klar glasartig; meist gut durchscheinend. In der gneissartigen, etwas Horn- blende führenden Schiefermasse des rechten Mühlbachufers streicht ein etwa 1’ breiter Gang dieses Feldspathes von weisser und gelblicher Färbung von Südost nach Nordwest in einer Ausdehnung von 6—8 Klaftern, sichtbar an dem Saumwege, welcher die beiden Dörfer Läz und Käpolna mit einander ver- bindet. Ebenso südlich von Käpolna, in noch breiteren Gängen auf dem rechten Ufer des Mühlbaches und der Martinie u. a. Orten. Sehr schöne fleischrothe Krystalle fand ich an der Bisztra, einem Nebenflusse des Mühlbachs, in der Nähe der vom hohen Aerar im vorigen Jahre gebauten Klause, Ausser- 148 dem ist gemeiner Feldspath auch als Geschiebe in den Gebirgs- bächen nicht selten. | 3. Adular, edlen Feldspath in weissen, wasserhellen oder gelblichweissen Krystallchen glaube ich beobachtet zu haben in den Drusenräumen der, bei der vorigen Art genannten Gänge hinter Käpolna. | Feldspath gibt bei seiner leichten Verwitterung mit Sand gemischt die fruchtbare Ackererde. Zur Verfertigung von Kunst- gegenständen fand er hier noch keine Verwendung. . 23. Hemiprismatischer Augitspath M. - Hornblende. ea x ‚Gestalt: Die selten in dieser Gegend aufgefundenen Krystalle haben die Grundform des Hemiorthotyp mit vor- wiegend langprismatischer, säulenförmiger Ausbildung; Uombi- nationen entstehen meist durch Abstutzung der gegenüberste- henden Seitenkanten. Häufiger derb oder körnig und in schie- ferigen Massen auftretend als Hornblendeschiefer. — Glasglanz, besonders auf der frischen Bruchfläche lebhaft. Farbe immer dunkel, schwärzlichgrün, grau oder braun. Durchscheinend; etwas weicher als Feldspath. Dichte 3.2 bis 3.4. Strich braun bis grünlich.— Uhemisches Verhalten: Von der Schwefel- säure wird die gemeine Hornblende sehr wenig oder gar nicht angegriffen; vor dem Löthrohre schmilzt sie nicht schwer zu einem dunklen Glase. Angehaucht gibt sie einen bitterlichen Geruch von sich. Hauptbestandtheile: Kieselsäure, Talkerde, Kalkerde und gewöhnlich auch etwas Eisen. | Fundorte: Einzelne, theils in den Urschiefer einge- sprengte, theils dem Hornblendeschiefer eingewachsene Krystalle fand ich südlich von Szäszesor unweit des Kegels, auf welchem die Burgruine steht. Hornblendeschiefer steht an, ausser dem genannten Orte bei Szäszesor, auch bei Dobring gegen Pojana zu, bei Grosspold im Reichmannsgraben, bei Urwegen in der Nähe des Herrenbades und bei Gura Dobri südlich von Sugag. Hornblendeschiefer kommt auch als Geschiebe in den Ge- birgsbächen vor und liefert ein gutes Pflaster- und Baumaterial; bei der Verwitterung bildet er ebenfalls eine dem Pflanzen- wachsthume sehr. günstige Erde. G Thone. 24. Gemeiner Thon. Die unter diesem Collektivnamen zusammengefassten Mi- neralien oder Erden zeigen im Allgemeinen dieselben Eigen- schaften und Kennzeichen, die auch an andern Fundorten an ihnen beobachtet wurden, und ich beschränke mich deshalb 149 hier auf die Angabe blos einiger Vorkommen in der Umgebung Mühlbachs, sowie ihrer chemischen Eigenthümlichkeiten und ihrer, Verwendung: a) Thonmergel, eine weissliche, schieferig abgelagerte, leicht zerreibliche, an der Zunge haftende und mit ziemlich viel kohlensaurer Kalkerde durchsetzte Masse, welche beim Brennen röthlich wird, dabei aber sehr wenig schmilzt. Seine Oberfläche ist wenig fettig anzufühlen, der Strich nicht glänzend und mit Wasser aufgemischt gibt er eine graue, feste plastische Masse. Mit Säuren -befeuchtet braust er stark auf. Die chemische Ana- lyse zeigt folgende Bestandtheile für denselben nach Prozenten berechnet: Kieselerde . 5 j f | 45.32 Thonerde . ! $ : 25.16 Kohlensaurer Kalk , x 16.64 Wasser 3 . h 12.48 99.60 Kommt vor am Lehmberg bei Mühlbach, am rothen Berg eben da; bei Sebesely oberhalb der Weingärten, bei Urwegen im Zigeunergraben und andern Orten und muss bevor er zum Ziegelbrennen verwendet wird, geschlemmt werden, um dabei seine, oft in compacten Massen eingeschlossenen Kalkaggregate abzugeben, die in den Ziegeln mitgeglüht ihre Kohlensäure ver- lieren und dann in der feuchten Luft oder im Regen eine Zer- blätterung der Ziegeln veranlassen. b) Lehm, gelb, wenig fettig anzufühlen, an der Zunge haftend, mit Säuren wenig aufbrausend. Seine Bestandtheile sind: | Kieselerde . ; 5 . 69.32 Thonerde . ; 17.85 Kohlensaurer Kalk } ir 195: Eisenoxyd . } "R : 1.15 Wasser ; t H : 10.27 | 99.94 Diese geeigneteste Masse zur Bereitung der Mauerziegeln tritt auf, unter vielen andern Orten, am Liehmberg, an den Zekaschufern, im Winzerfeld und am hohen Rain bei Mühlbach; südöstlich und westlich von Petersdorf; in den Tertiärgebilden . bei Urwegen; in dem Diluvium bei Pian und Kelling, und wird. ausser zum Ziegelschlagen auch in Ermangelung des Kalkes als Bindemittel bei Bauten und als Lehmbatzen zum Verschmieren von Mauerspalten und Oefen benützt. i ‚, e) Töpferthon. Von dieser Thongattung lassen sich hier zwei Varietäten unterscheiden, von denen die eine braun, und beim Glühen eine ziegelrothe, die andere hellgrau ist und eine graulich weisse Färbung annimmt. Beide saugen viel 150 Wasser ein und lassen sich zu einem feinen Teig verarbeiten, der gebrannt sehr feuerfest ist. Ihre Bestandtheile sind: Vom braunen Thon: Vom grauen Thon: Kieselerde . 46.52 51.84 Thonerde . 34.9 21:08 Eisenoxyd . 3.24 1.95 Wasser! v0. 241526 | 20.26 99T. 100.00 2 Beide Abänderungen bilden mächtige Lager an dem süd- lichen Abhange des Bergzuges, welcher von Szäszesor ange- fangen als rechtes Ufer den Mühlbach begleitet von la Piatra bis Dumbrevitza; die Braune tritt namentlich auf einem Hügel oberhalb der Szäszesorer Weingärten, und die Graue in dem Sebeselyer Weinberggraben zu Tage, und beide werden in den genannten Orten zu grobem Kochgeschirre verarbeitet. Vom Dialu-Landrului tragen die Bewohner von Szäszcesor den Töpfer- thon in Körben und Säcken auf Pferden bis ins Dorf herab. Kieselerde . ig 50.80 Thonerde . - a AR Eisenoxyd . \ ne 4.06 Wasser . SE 10.42 100.03 Derselbe bildet in dem rothen Berge zum Theile selbst- ständig mächtige, fast horizontal abgesetzte Lager (wie es er- sichtlich ist in der sogenannten Steinkohlenhöhle an jenem Berge), zum Theile ist er auch die Hauptursache jener wunderbaren Färbung und Zerklüftung des Berges, an denen das Auge staunend sich ergötzt, indem er — als Hauptbindemittel des bald grössern, bald kleinern Kieselgerölles — an den Orten, wo ibn am meisten der Regen bestreicht oder die von oben herabströmenden Wasser berühren, gelockert wird und mit seinem gesammten Einschluss ın die Tiefe herabstürzt, während die vom Wasser weniger getroffenen Partien bei dem ersten Sonnen- schein wieder zum festen Fels zusammentrocknen und dann viele Klaftern hoch aus den jähen Abgründen hervorragen. — Ausser diesem Fundorte — mit welchem natürlich alle an dem- selben Bergzuge sichtbaren Tertiärbildungen in Verbindung stehen — bemerkte ich diesen eisenschüssigen Thon noch am linken Zekaschufer, beim Weingartensteg, wo er das Liegende des Diluvialsandes bildet und weiter unten; ferner unterhalb des Kupferhammers in der Holbure als Grund und linkes Ufer des Mühlbachs. 151 e) Grüner Thon, mit meergrüner Färbung, Fettglanz, weisslichem Strich und schieferigem Gefüge. Er gibt ebenfalls starken Thongeruch von sich, hängt an der Zunge, saugt Fett ein und brennt sich graulich weiss. Seine Bestandtheile sind: Kieselerde . - 4 ö 54.16 Thonerde . : s ; 32:25 Taikerde . { i | 1.05 Wasser ä r . : 12.28 e 99.74 Diese Thonart bildet häufig den Begleiter der vorhin Ge- nannten in den Schielthaler Schichten, und ist meistens über jener abgelagert, gibt übrigens auch ein freilich weniger zähes Bindemittel für oft viele Klafter hohe Sandstraten ab. Beide Thonarten müssten sich, wegen ihrer Unschmelz- barkeit, mit Vortheil zu Schmelztiegeln verwenden lassen. f) Steinkohlenthon. Ein grauer oder graubrauner, schieferiger, sehr feuerfester, im Brennen grau werdender Thon, in dessen Verbindung die hier vorkommenden Braun- und Glanz- kohlen auftreten. Seine Bestandtheile sind: } Kieselerde . : : a 56.25 Thonerde . 2 : N 21.» - Eisenoxyd . i $ & 3.45 Wasser N 2 : 2 1750 99.12 Derselbe ist besonders häufig zu finden bei Rekitte im Pereu. Girtschin; bei Sebesely im Pereu Viilor; bei Szäszcsor ; im Valea Kaszilor und Valea Hotarelor bei Reh6ö; und bei Unter- Pian, und eignet sich ebenfalls zur Verfertigung von Schmelz- tiegeln und feuerfesten Gussformen. ee 25. Walkerde. Gestalt: Derb, zuweilen mit schieferiger Struktur, und ebnem oder flachmuscheligem Bruch. — An der Oberfläche wenig, im Strichpulver deutlicher fettglänzend. Farbe grünlichgrau. Sehr wenig an den Kanten durchscheinend, oder ganz undurch- sichtig. Härte des Talkes; Dichte 2.20. — Sie fühlt sich stark fettig an, hängt wenig an der Zunge, gibt einen schwachen Thongeruch und zerfällt in dem Wasser zu einem feinen Brei, der sich jedoch nicht formen lässt. Die Hauptbestandtheile sind folgende: Kieselerde . FRECHE 2 53.18 Thonerde . 5 A UER 9.35 Eisenoxyd . ; ib 9.16 Kalkerde . : : N 0.75 Bittererde . 4 2 0.95 Wasser h i . £ 25.34 98.73 152 . Blos Nesterweis, wie ich glaube, kommt diese für das Gewerbe so nützliche Thonart vor in einem Graben beı Felsö- Maros-Väradja und bei Limba, und ebenso in einem Wald- graben westlich von Petersdorf. Ein Stück Walkerde vom Vä- radja that mir beim Ausputzen von Fettflecken aus wollenen Kleidungsstücken sehr gute Dienste. 26. Gelberde (Melinit v. Glocker). Gestalt: Derb und feinerdig, nicht schieferig. Bruch erdig. Matt- oder wenig fettglänzend, ockergelb, undurchsichtig, weich und zerreiblich; Dichte 2.22; an der Oberfläche mager sich anfühlend. Sie färbt stark ab, hängt wenig an der Zunge, zerfällt im Wasser unter Zischen zu einem gelben, nicht pla- stischen Pulver und wird gebrannt roth. Ihre Bestandtheile sind: Kieselerde . } I "39.03 Thonerde 1 an Ne Eisenoxyd . : A ; 37.54 Talkerde . 3 ! \ 0.86 Wasser EIER ! : 13.24. 99.50 Ihr Vorkommen beobachtete ich an den Diluvialhügeln, welche bei Orda (Alsö-Maros-Väradja) das rechte Ufer des Mühl- baches bilden, wo die weissen Sandschichten diese Gelberde als nierenförmige Einschlüsse mit sich führen. Auch tritt sie auf in dem Groldseifengebirge dem grauen Mergel in horizontalen La- gen beigeschlossen. In ausgebreiteten Lagern in einem Graben des kleinen Rehbusch. — Sie wird hie und da von den Dorf- bewohnern gesammelt und zum Häuseranstrich benützt. 2%. Schwarzerde. Gestalt: Derb, erdig, zerreiblich; zuweilen von Pflanzen- theilen durchsetzte, lockere Schichten bildend. — Matt; eisen- schwarz; undurchsichtig; weich; Dichte 2.45; im Wasser zu Pulver zerfallend und umgerührt dasselbe schwarz färbend; in der Hitze sich rothbraun brennend. Ihre Bestandtheile sind: Kieselerde . ve :Ehonerde, . Si 16.15 Eisenoxyd . in j 40.54 Wasser . ; \ { 7.18 99.43 In den alten Geographien unseres Vaterlandes von Leb- recht und Marienburg geschieht dieser Mühlbächer „eisen- haltigen schwarzen Erde“ Erwähnung, als eines wichtigen Ar- tikels, „womit die walachischen Weiber ihre Röcke und Tücher färben.“ Es wollte mir lange Zeit nicht gelingen diese Erde aufzufinden, bis ich zufällig durch eine Grabung in einem süd- 153 östlich von der Stadt und dicht an der Stadtmauer gelegenen Garten sie etwa einen Fuss unter der jetzigen Oberfläche be- merkte, Sie erstreckt sich. — wie mich spätere genauere Unter- suchungen belehrten — in einer Länge von etwa 30 Klaftern von Osten nach Westen und ist jetzt, durch die fortwährenden Auffüllungen der früher viel tiefer gelegenen Stadt und ihrer Umschanzungen in diesem Jahrhundert überdeckt worden und dadurch auch ausser Gebrauch gekommen. Ausser den hier genannten Thongattungen führen die Al- luvial-, Diluvial-, Tertiär- und selbst die Urgebirge dieser Ge- gend noch eine grosse Anzahl, bald durch ıhre Bildung, bald wieder durch ihren Gehalt sehr verschiedene Thone, die zwar für das Gewerbe einen sehr untergeordneten Werth haben, dem Forscher aber ein treffliches Material bieten, worin er die stau- nenswerthe Mannigfaltigkeit in der Bildung dieses Mineralge- schlechtes zu erkennen vermag. Ein weiteres Eingehen in die Detailbeschreibung der ein- zelnen Species, würde jedoch hier zu weit führen und muss deshalb unterbleiben. H. Gemmen. 28. Dodekaedrischer Korund M. ‚Spinell uud Pleonast. Die Krystallform desselben ist selten deutlich zu erkennen; in wenigen Fällen zeigen sich die wohlerhaltenen Oktaeder- Flächen, die zuweilen auch mit Dodekaeder-Flächen abwechseln; in abgeschliffenen ‚Splittern oder Körnern nicht selten. Thei- lungsflächen unvollkommen; Bruch muschelig; Glanz glasartig; Farbe karmoisinroth, ins Braune, Blaue, Grüne und Schwarze verlaufend; Strich weiss; durchsichtig, bei den dunklen Abän- _ derungen blos durchscheinend. Spröde. Härter als Quarz. Dichte 3.26 bis 3.58. — Chemisches Verhalten: Von der Schwe- felsäure wird er wenig angegriffen; in der Hitze verändert er die Farben, ohne aber zu schmelzen. Hauptbestandtheile sind: Thonerde und Talkerde, denen Eisenoxyd und Kieselerde in schwankenden Quantitäten beigemischt sınd. Er findet sich als kleines Geschiebe in dem Goldseifen- gebirge, vorzüglich schön bei Ober-Pian, bei Sebesely und in dem Sande des Mühlbachs und Pianer Baches. Wegen seines lebhaften Glanzes ist er ein geschätzter Edelstein. 29. Rhomboedrischer Korund M. Korund und Saphyr. Die Krystalle haben als Grundgestalt ein Rhomboeder, wobei die Säulenform vorherrscht. Häufiger ist er unkrystalli- “Nr. 7, 1866. = 154 sirt, in Körnern und derb. Die Theilbarkeit ist unvollkommen, der Bruch muschelig oder splitterig, der Glanz lebhaft glas- artıg; die Farbe vorherrschend.roth, grünlich, blau und grau; durchsichtig bis durchscheinend ; bei vollkommen durchsichtigen Exemplaren auch Farbenzerstreuung bemerkbar. Er lässt sich nur vom Diamant ritzen, ist etwa viermal so dicht als Wasser und besteht aus Thonerde, die nur mit wenig Eisenoxyd und noch weniger Kieselsäure gemischt ist. | j Kleine Körnchen und undeutliche Krystalle, dieses als Edelstein so hoch geschätzten Minerals, kommen vor in dem goldführenden Sande bei Sebesely, Ober-Pian und Rehö, wahr- scheinlich auch überall, wohin sich dieses Diluvium erstreckt, und es lassen sich darunter besonders die zwei Varietäten des Saphyr (Salamstein, Rubin) und des Korund unterscheiden. Erstern fand ich blau und röthlich, letztern berggrün und grün- lichgrau gefärbt. Ä -30. Rhomboedrischer Quarz. Quarz, Kiesel. Dieses auch in der Umgebung Mühlbachs, wie an andern Orten, so häufig und in so mannigfaltigen Formen auftretende Mineral erscheint entweder in Krystallen — die alle zum rhom- boedrischen Systeme gehören, unter einander aber die verschie- denartigsten Uombinationen bilden — oder in krystallinischen, oder endlich in derben Massen und lässt sich darnach, so wie nach der Verschiedenheit seiner Färbung, in mehrere Abarten unterscheiden. Alle Quarzarten aber besitzen Glasglanz, mehr oder weniger Durchsichtigkeit, eine bedeutende Härte, so dass sie an dem Stahle unter Entwickelung eines brenzlichen Ge- ruches Funken geben, und eine Dichte von 2.05 bis 2.07. Sie bestehen alle aus Kieselerde, die in oft kaum merkbaren Quan- titäten mit Metalloxyden verunreinigt ist, von keiner andern als der Flusssäure angegriffen wird, und in grosser Hitze mit Soda zu klarem Glase schmilzt. | Von den zahlreichen Abarten der Quarzgattung habe ich in der Umgebung Mühlbachs folgende gefunden : | a) Bergkrystall, theils in gruppenweise verwachsenen, theils m losen, zerstreut liegenden Krystallen, von wasserheller, weisser, röthlicher, oder gelblich-grauer Farbe; kommt vor ın Drusenräumen des Urgebirges (in Granit, Gneis und Glimmer- schiefer), so bei Käpolna, oberhalb Sugag, bei Sztrugär und andern Orten, dann als Geschiebe in den: Bächen und in dem Diluvial- und Tertiärsand. Krystalle von aussergewöhnlicher Reinheit, (sogenannter Marmaroscher Diamant) findet sich im Tertiärsand des Kellinger Kirchberges, woher dieser Hügel auch . je) .r. . dien Namen „Diamantenberg“ erhalten hat. Sehr schön auch in- 155 den Goldseifen und am rothen Berge in Kreidekugeln ein- geschlossen. b) Citrin von weingelber Farbe fand ich südlich von Dobring auf gemeinem Quarz aufgewachsen. | c) Rauchtopas mit nelkenbrauner Farbe im goldhal- tigen Sande bei Rekitte und Reho. d) Gemeiner Quarz oder Felsquarz, krystallısirt, krystallinisch oder derb mit körnigen oder faserigen Zusammen- setzungsstücken, ganze Felsen und Blöcke bildend, besitzt in der Regel eine weisse, ins Röthliche oder Graue übergehende Farbe, geringe Durchsichtigkeit, Glas- oder Fettglanz und einen unebenen bis flachmuscheligen Bruch. Er hilft, als wesentlicher Gemengtheil, die südlichen Grenzgebirge zusammensetzen und findet sich deshalb überall, wo Granit, Grneis, Glimmerschiefer und Hornblendeschiefer auftritt; ausserdem bildet er auch selbst- ständige Felsen auf einem Berge östlich von Szäszcsor, ferner in dem Thale der Martinie und südlich von Sina; endlich ist er als kleineres und grösseres Geschiebe in allen Gebirgsbächen und in den viele Klafter hohen Sandschichten des Goldseifen- gebirges, des rothen Berges, aller Diluvial- und Alluvialgebilde vorhanden. — Er liefert ein. festes Strassen- und Baumaterial und gibt als Sand mit Kalk gemischt den Mörtel. e) Rosenquarz und Milchquarz, (letzterer mit eigen- thümlicher, mir bis noch an keinem andern Orte vorgekom- mener strahlenförmiger Bildung), kommen vor als Geschiebe im rothen Berg. | f) Prasem, mit Hornblende innig durchdrungen und deshalb auch grün in verschiedenen Abstufungen gefärbt — ım rothen Berg und in. der Valea Kaszilor. g) Eısenkiesel, nur derb, von der Beimengung des Eisenoxydes gelb oder rothbraun gefärbt, undurchsichtig, mit unebenem Bruch; findet sich vor als Geschiebe im rothen Berg und Belimannsgraben. h) Chaleedon, meistens zu bluthrothem, gelblichem oder bläulichkem Garneol umgewandelt, durchzieht einzelne Ge- schiebe von derbem Quarz in dünnen Adern oder Gängen mit unebener Oberfläche, oder findet er sich auch ın Körnern dem Sande beigemischt — im rothen Berg und im Rabengraben bei Petersdorf. | i) Feuerstein, in Kugeln oder nierenförmigen Knollen, die meist mit einem weissen Kieselguhr von Aussen bedeckt sind. Er zeichnet sich aus durch seinen vollkommenen musche- ligen Bruch, eine braune oder gelblich-graue Farbe und nur geringe Durchsichtiskeit. In ei Schichten, die noch zur Kreideformation gehören, ist er nicht selten; so kommt er vor auf einem Hügel im Mühlbächer Wald, an dem Fussweg nach 156 Pian, der den Namen Poteku ku Kremine führt; ferner bei Sebesely, bei Szäszcsor, bei Kelling, und Urwegen im Kreide- mergel eingeschlossen. Ausserdem haben auch die in grosser Anzahl in der Nähe von Mühlbach aufgsefundenen Heidengräber uns einige Stücke von verarbeitetem Feuerstein geliefert, welcher übrigens nicht von der hier vorfindigen Varietät, vielleicht gar ‚nicht aus Siebenbürgen genommen zu sein scheint. — Seiner auszeichnenden Eigenschaft wegen, bei dem Zerschlagen immer scharfe Kanten zu bilden, wird er als Feuerzeug häufig gebraucht. k) Hornstein, mit horngrauer, brauner und gelblicher Farbe durchscheinenden Kanten und splitterigem Bruch findet sich als Greschiebe in den Goldseifen und liefert das Haupt- material zur Petrefizirung des Holzes (Holzstein, siehe Gattung Holzopal). Aw ; R: l) Jaspis, eine dichte Quarzart in kugeligen und knolligen Geschieben mit muscheligem und glänzendem Bruche, mannig- fachen, oft bunten Farben, die zuweilen an demselben Indivi- duum mit einander abwechseln; gewöhnlich roth, braun, grün- lich oder gelb; undurchsichtig oder nur an den Kanten durch- scheinend. Nach der Verschiedenheit in ihrer Färbung, lassen sich unter meinen Funden unterscheiden: 1. Gremeiner Jaspis, in rothen, grünlichen und gelben Farben — und 2. Band-Jaspis, wobei verschiedene Farben bandförmig eine rothbraune Masse durchziehen. Beide Arten kommen vor ın dem Diluvialsand bei Ober-Pian, Petersdorf (Rabengraben, ein besonders schöner und grosser Block), Rehö und Kellins; dann im rothen Berg und Belimannsgraben bei Mühlbach. | m) .Blitzsinter oder Fulgurit. Von diesen durch einen elektrischen Schlag -glasartig zusammengeschmolzenen Quarzkonglomeraten fand ich in dem rothen Berge Spuren, ohne dass es mir bis noah gelungen wäre, den wirklichen Schlagort woher die gefundenen Bruchstücke stammen mögen, zu entdecken. n) Achat. Dieses aus mehreren Quarzarten zusammen- gesetzte Mineral kommt als Band- und Trümmerachat in ein- ‘zelnen Geschieben vor; und wird gebildet aus bläulichem Chal- ‚cedon, rothem Jaspis und grauem Hornstein. 31. Untheilbarer Quarz M. Opal. Niemals krystallisirt, immer in derben glasartigen Massen, die als Geschiebe eine kugelige oder nierenförmige Gestalt an- nehmen; immer spröde, beim Zerschlagen einen muscheligen Bruch und scharfe Kanten bildend. Glasglanz, zuweilen in.den Wachsglanz übergehend. Helle Farben in Weiss, Grau, Roth, ° Grün und Gelb. Wenig durchsichtig bis undurchsichtig. Härte des Feldspathes. Dichte 2 bis 3, 4& — Chemisches Ver- 157 halten: In Schwefelsäure nicht, wohl aber in Kalilauge voll- kommen lösbar; im Kolben wenig Wasser gebend und vor dem Löthrohre erst nach Zuschlag von Borax zu Glas schmelzend. Seine Bestandtheile sind Kieselerde mit wenig Wasser; bei einigen Varietäten auch Eisenoxyd beigemischt. Der Opal tritt in der Umgebung Mühlbachs in folgenden drei Abarten auf: a) Gemeiner Opal in weisser (Milchopal), grauer oder gelber Farbe (Wachsopal) mit Glas- oder Wachsglanz und geringer Durchsichtigkeit — im rothen Berg, bei Rekitte und Reho. b) Halbopal, mit wenig Glasglanz oder matt, dunkel- gelb mit leberbraunen Flecken (Melinit, Leberopal), oder röth- lich, gelblich, weiss, undurchsichtig oder nur an den Kanten durchscheinend, in ganzen Stämmen oder nur einzelnen Aesten und Splittern mit deutlicher Holztextur und noch kenntlichen Jahresringen (Holzopal, versteinertes Holz). Von beiden Unter- arten finden sich sehr schöne und miunter ziemlich grosse ' Exemplare in dem Geschiebe des Mühlbaches, bei Ober-Pian, in der Valea Kaszilor bei Rehö, bei Kelling in dem Graben hinter dem Klapperställchen; im Urweger Bach und ım Zekasch bei Reussmarkt und Mühlbach. Die petrificirten Holzstämme scheinen grösstentheils — soviel sich erkennen lässt — von Eichen und Buchen herzustammen, nur in einem Funde von Rehö glaube ich weiches Holz zu erkennen. c) Jaspopal (Opaljaspis), in plattförmigen oder knol- ligen Massen mit flachmuscheligem Bruch. Fettglänzend; braun oder ockergelb gefärbt; undurchsichtig; wegen der Bemengung von Eisenoxyd die schwerste Opalart. Er findet sich als Ge- schiebe im rothen Berg, in den Bächen und im Goldseifenge- birge, namentlich im Rabengraben bei Petersdorf und im Se- remag. — Verwendung findet der Opal hier wegen der Schwie- rigkeit des Schleifens noch keine. 32. Rhomboedrischer Turmalin M. Turmalin, Schoerl. Die Krystallform ist ein Rhomboeder mit säulenförmiger Ausbildung, wobei die eine Grundfläche gewöhnlich unausge- bildet bleibt; übrigens in oft schwer kenntlichen Gombinationen des rhomboedrischen Systems. Ausser krysiallisirt auch derb, mit körniger oder stängeliger Zusammensetzung. Theilbarkeit bei den Krystallen vollkommen; an der Oberfläche gestreift. — Er besitzt einen starken Glasglanz, dunkle Farben, in der Regel schwarz, seltener dunkelgrün; ist durchscheinend oder undurch- 158 'sichtig; spröde, so hart wie Quarz oder etwas härter und über dreimal so dicht, als Wasser. — Chemisches Verhalten: In kleinen Theilchen wird er von der Schwefelsäure angegriffen. Vor dem Löthrohre bei der Erwärmung bekommt er elektrische Kraft, nachher schmilzt er verschieden leicht. Seine Hauptbe- standtheile sind: Kieselerde, Thonerde und Eisen, wozu noch andere, schwer zu bestimmende Stoffe treten. ; | Den braunen oder schwarzen Turmalın (Schörl) beobach- tete ich an mehreren Orten in sehr kleinen Partien dem Glim- merschiefer eingewachsen; so bei Rekitte im Graben Pereu Girtschin an seımem östlichen Abhang, bei Ober-Pian und zwi- schen diesem Dorfe und Sztrugär an den westlichen Abhängen und auch auf dem Gebirge Usäcsa oberhalb Sugäg. Ausser- dem auch als Geschiebe der Bäche. — Bis noch nicht gebraucht. - 33. Dodekaedrischer Granat M. - Granat. Fast immer krystallisirt im tessularen System. und zwar am häufigsten im Rhombendodekaeder (Granatoeder) oder im Ikositetraeder und in Gombinationen dieser beiden Grundformen. Die Kanten und Ecken sind oft abgestumpft. Ausserdem auch derb und in Körnern. ‘Der Bruch ist muschelig oder splitterig. Glasglanz bis Fettglanz. Farbe meistens dunkelroth, gelb, braun oder auch schwarz. Strich weiss. Durchscheinend oder undurch- sichtig. So hart, oder etwas härter .als Quarz. Dichte 3.52 bis 4.00.— ChemischesVerhalten:Von Säuren wird der Granat nicht angegriffen. Vor dem Löthrohre schmilzt er zu einem dunkel gefärbten Glas. Er ist zusammengesetzt aus Kieselsäure, Eilane Au Thonerde und Talkerde, wozu in den verschie- denen Varietäten auch noch andere Nebenbestandtheile treten. Drei Arten von Granat habe ich im: Mühlbächer Gebiete unterscheiden können, nämlıch:: ' | a) Edler Granat, krystallisirt oder in Körnern von rother, lichtbrauner oder grünlicher Farbe — aus den Goldseifen bei Ober-Pian, Sebesely und Rehö; dann in grosser Anzahl über dem Zollgebäude auf Dusch und noch weiter auf dem Wege gegen Piatra alba bei den Ruinen des früheren Grenz- wachhauses la Komanda; ferner auf dem Surian am Anusfluss des See’s — überall im Glimmerschiefer eingewachsen. b) Gemeiner Eisengranat, krystallisirt im Grana- toeder mit breiten’ Grenzflächen oder derb, eingesprengt und körnig, mit dunkelbrauner bis eisenschwarzer Farbe, undurch- sichtie; viel Eisen enthaltend und deshalb auch dichter, als der edle Granat. Er kommt häufig und zuweilen in Stücken von bedeutender Grösse an ‘den genannten Fundorten vor. 159 c) Partschin, in abgeschliffenen Krystallchen von gelber, röthlicher oder brauner Farbe; nur an den Kanten durchschei- nend; enthält etwas Manganoxydul. In dem Gold führenden Sande bei Ober-Pian und Rehg selten. Granate von reinen Farben und hellem Glanz werden als Edelsteine verkauft. Meteorologische Beobachtungen zu Bistrilz von G. ©. KISCH. Meteorologische Beobachtungen zu Bistritz im Monat November 1865. (fünftägige Mittel). Luftwärme in Graden n. RR. Minimum : Maximum : 13.300 am 2. 2h N. -3.2° am 14. 6h M. Luftdruck in Par. Linien auf 0° reducirt | T 5 ge Ir sa | om. | Du. | 10m a. ei. Mittel ne Er | mer; 60° | MA] 7. 8,6330 ln 6.04 8.24 6.48 6.920 11-45 0,46 2.20 0.06 0.600 ı log 9,40 212 | 0.9 | 20.393 >YBED}; 0.90 | 3:50 2.00 2.800 26—30 2.86 9.18 4.39. 10} 5453 Mittel 2,160 6.617 2230| 4 002 6h M | 2h N. 10h A. | Mittel 15. | ar | 322.69" | 322.96" | 322.973". 6—10 322.63 | 322.54 | 322.24 | 322.470 4215,28, 328.59 :1.|7 326.94 215°326.29,)°1 836.753 16-20 | 326.94 | 326.88 | 326.82 | 326.880 1-2 | 324.63 | 324.70 | 32451 | 324.613 2630... 324.26 | 323.94 | 324.33 103244148 | Mittel | 324.720 | 324.598 | 324.598:| 324.639 | Maximum : 330.68“ am 15. 10h A. | Minimum : 319.16“ am 19. 2h N. [ 160 Dunstdruck in Par. Linien Relative Feuchtigkeit Tare | 6h M. | 6m. | zum. |10n a. | met |önm. |2un. |tona. N. 10h A. | Mittel '6nM. | 2 N. 10h A. |itel 76.501 .6—10| 2.98 | 3.17 | 3.07 13.073 1187.2 | 77.2 .| 86.4 | 83.60 1115| 1.66 |. 1.33:.| 1:68. 11.557: || 86.0 .| 55.5. | 83.3 1:74,93 16—20| 1.38 | 1.43 | 1.63 11.480 21 251.4.92°.) 2.3331:2.19 12.4147 Dal) 92.33 .19.29, 2029273 Mittel | 2.485 2,527| 2.393 |2.368 Maximum 4.08 am 1. um 2h N. Minimum 1.06 am 11. um 2%h N 35.8 159.2 |88.4 | 77.80 34.9 | 76.2 | 88.3 |83.131 90.0 170.5 | 87.7 | 82. 3 86.25! 67.00| 86.10) 79.78 Max. 96.7 am 14. um 6h m. Min. 38.9 am AI. um 2h N. 41-5] 2,84°| 3.68%] 3,17°13.230°J] 83.6 |63.4 182.5 P2 | | EL | | ERERTEITTETT 2 ee) Vorherrsehende. ern Arstekt des Himmels Windesrichtung Tage | 255 rn 3.2 |onm. | 2nn. |10n A. Imitel on m | zn. |tonA. 1- 5| 0.004 2.0 | 1-6 | 2.0.| 1.87|| N0.0 | w.o | n0.0 6-10) 7.76 8.4.) 7.2.1,10:0 18.931 NO W W 11-15 0.00 4.0 1 32 | 40 | 3.731 NO.W | W.NW N 16-20) 0.00 1.6, | -4.4.1..2.0 1.2.07 ||: NO W. | N.NO 21-251 0.88 || 6.35 | 4.2 | 5.0 | 5.30) NO W NO 26-30: 1.46 2.8.1: 9.8.1240] 4.20), NO:-1:NO.WI. SW | Mittel | 2.05 ||: 4.27| 4.40 | 4.50| 4.39)| NO WW NO.W für 5 Regentage | !Monats-Summe 10.10’; I j | Besondere Anmerkungen. -— Athmosphärische Niederschläge fanden statt: am 6., 7., 10., 23., 30. — Grösste innerhalb 24 Stunden gefallene Regen- menge: 5.48 am 10. Zahl und Richtung der beobachteten Winde: N. 6; NO.7 ®©.3;: SW.1; NW.2; W.18. Am 11. Schnee auf dem Henyul. Am 17., 18. und 19. bringt man noch Erdbeeren zum Verkaufe auf dem Markt. | Am 28. Hof um den Mond. — Grösste Schwankung der Temperatur am 2. = 7. 90° R. 161 Meteorologische Beobachtungen zu Bistritz im Monat Derember 1865. EHRT Mittel). I — mm m nn mg Luftwärme in Graden n. R. | | Maximum : 8,8% am 2. um 2h N. Minimum :-13.0° am 30. um 7h M. Tage nm. | mm: | 10a. | Mirter | 1-5 2,500 6.340 2,940 4.0930 | BF ER Re 0,88. Fe Diesgo) 115 248017 3.40 [age Iadaer 2125 2483-88 | 26-31 EB oh a len Mittel 3.009 ,|. | 1674.) —.3:578 | 3.084 | 16-20 — 3,02 —0.98 976 112.958 Maximum 3.34 am i. um 2hN. Minimum 0.54“ am 30. um 6h M. Luftdruck in par. Livien auf 0° reducirt Tage HEHE bishlärdnd 45H Bahr Ida: no. nm | zn | 1ona. | Mitten 1.5 .41-824.29° | 324.14 | .323.99% |. 325140” 6-10 | 328.84 | 328.93 | 229.46 | 329.077 | -4141—15- 323.89 325.43 323.97 323.130 | 16—20 326.25 326.06 327.02 326.643 | ._21—25 25.072 328.21 328.37 328.217 | 26— 31 328.28 321.99 328.02 328.083 | Mittel 326.974 326.922 | 327.165 327.020 Maximum : 332.03 am 8. um 6h M. | Minimum : 322.61‘ am 5. um 10h A. | Dunstdruck in par. Linien Relative Feuchtigkeit | aTe Te ons: rwronn ie | 6h M. | 2h N, ton A. | Mittel |[6h M. |2h N. |10h A. [br ar [pr [10% 3. [mieen 1— 5| 2.04%) 2,72] 2. 72| 2.2812.330”| 79.0 |73.8 | 330“179.0 | 73.8 |85.4 | 79. 40 6—10| 1.23 | 1:28 | 1.27 11.260 |182.8 162.1 | 73.8 | 72. 90. 11—15| 1.08 | 1.09. | 1.12 }1.097 |83.6 | 74.3 | 88.4 | 82.10 16—20| 1.31 | 1.34 | 1.38 11.343 ||86.0 | 73.2 | 87.6 | 82. 37 21—25| 1.17 | 1.30 | 1.33 [1.267 186.3 189.2 | 89.1 | 88. 20 26—31| 0.71 | 0.86 | 0.79 10.737 ||87.4 | 86.4 | 90.7 ad Mittel | 1.240 | 1.413 | 1.336 11.329 || 84.28] 76.84] 85.99) 82.37 Max. 96.1 am 28. un ann. Min, 33.9 am 19. um 2hN, E ll UND: Era | Sm Ansicht des Himmels |} Windesrichtung | Tage SE = a any ai Ronts un), a | 12:20: 6hM. IN. \. |10% a. |Mite) nm. | 2h N. S. [104 A. 41-5] 0.10" 2.8.| 1.6 | a8 | 3.07 |no.w| w |now| 6-10; 0.00: || 4.0 | 6.0 |:3 4,33|. NO. | NO.W | .NO | 11-15! 2.27 | 80 | 80 1.6.0 | 7.33 || NO.W | NW.W |INO.NW 16-20 0.00 110.0 | 84 [10.0 | 9.47 || W.NO |INW.NOINW.NO| 21-25| 0.00 || 6.6 | 8.2 | 8.09 | 7.60) NO WrrL.00.7 26-314.0.00| || 6:7. | 3.3.8.3.) 4.43 | NO.W | NW NO Mittel ! 0.79 || 6.35 | 5.34 | 5.77 | 5.99 | NO.W | NW.WINO.NW, für 3 Regentage | Monatssumme 2.37’ Besondere Anmerkungen. Athmosphärische Niederschläge fanden statt am 1,1122 152 am 1. in Form von Regen, am 11. Find 15. in Form er. Sch Grösste innerhalb 24 Stunden gefallene Regenmenge: 1.42” am 15. Zahl und Pe der beobachteten Winde: N.2;.NO.19; SW.’2:'"NW. 6; W: 11 "Nebel am L., ya = AD 28., 29. 317% | Grösste Schwankung ddr Temperatur : 5, 6°R. am 2. Uebersicht der Witterung zu. Bistritz im Jahre 21S65. — mie |, Mittler | Nitter | Mittle - |, Mittle Monate = Luftdruck unst- | Feuch- | Bewöl- ; wärme Ru tigkeit. kung p. L. | Februar |--1.582 321.475 1.467 82.90 di. 18.05: März 1.716 320 939 1.85% 79.54 1-43 April 7.015: - 1.7.324.753 2.412 66.19 2.45 Mai 13.059 324.321 4,414 70.88 4.19 | Juni 1 1.958 323.384 || 4.396 78.23 6.44 Juli 1638 1:0823.503 8). 6.104 DET 1.4 9.29 August 14.917 322.894 | 15.317 77.37 4.76 ' September | 9.774 325.948 | 3.545 76.217. 4.00 | October 9.270 322,321 3.703 81.77 G | Nove:nber 4.002. 324.639 2.368 79.78 4.39 ı December | --3.08 1 327.020 1.229 82.37 Sb Mittel 6.981 323.942 3.214 77.70 9.43 Januar /—0.933° 321.233 T.nst ou, 1 7.79 | | | 163 Atmosphä- Anzahl der Tage mit | | | | rischer | Monate Nieder- messba- Nekickias | schlag rem Nie- der Tief Gewitter Hagel | | ge Fi derschlag er | | Januar 2,454 |: ‚10 5 = Zul Februar {1.11 7 } 5S7 31 | ‚. März 32.29: 1% 1 — er | April 6.68 5 gi 3 17 ' Mai 15.76 7 = 5 —.. Toni 65.30 23 = T 2 | Juli 16.36 12 — 7) 4 August 39.00 14 _— 8 — September 7.28 7 2 — = October 33.16 14 3 _- — ' November 10.10 5 u — =. | December 2.37 3 8 In on Summe 264.86 112 22 30 A | Richtung und Anzahl der beobachteten Winde Ken | Monte, STame ı, Se nee. | | Stür-. N NO (0) S10) sw| W NW | me | | | Januar — 25 f 1 — | 21 1 Se | Februar 6 311-1 — | 13 4 11 1 März _ 1 1. 44 4 RUE, 1a 12 | — | ' April 2 471 —-| —-!—-|16 8 7ı-— | Mai 1 44 3 Te. 7 en Juni 2 16 4 1 t | 14 g 3.1 | Juli — 45 3 1 gta 3 6 u August — 13| 81 — I. I 16 8 A September | 3 |, 20 | — 1 Se Lk | | October A 21!10| — 1.— | 2 | 0 1.47 1 | November 6 7 3 — |I.— { 13 2 |. — | December 2 1981| — | |. — a bI— | | Summe Pa ee 5 SE h) 4 110 | 8] 641,2 Das Jahresmittel der Luftwärme von 1865 steht somit nm 0.547° R. höher als das zwölfjährige Mittel. Ebenso ist das Jahresmittel des Luftdruckes um 0.511“ höher als das zwölf- jährige Mittel. Dagegen ist das Mittel des Dunstdruckes um 0.110”, und das Mittel der Feuchtigkeit um 2.103 niedriger als das der 12 frühern Jahre. Auch das Mittel der Niederschläge war um 0.102“ kleiner als das der 12 frühern Jahre. Indem ich nunmehr die Beobachtungen des Jahres 1865 dem zwölfjährigen Mittel anschliesse stellt sich als dreizehn- jähriges Mittel der Luftwärme 6.66° R. heraus. Ich habe nun auch das dreizehnjährige Mittel der einzelnen Monate berechnet und habe folgendes Resultat gefunden. Das Mittel ist für: Januar =, 15% Juli ev. 99 Februar — —2.11° August — „15.160 März — —+2.05° September = 11.33 April == Ge October — 80 Mai =098 November =. 2.200 Juni —ı 14,650 December = —2.780 Winter — 12.880 Frühling = —+ 6.97° Sommer — 415.170 ' Herbst e = 1239 Das dreizehnjährige Mittel des Luftdruckes ist = 323.07“ und vertheilt sich auf die einzelnen Monate folgendermassen : Januar —u2905 Juli — 022.09. Kebruar-- - —=-322.95“ August — 322.940 März == 322.00“ September — 323.86 April DM October = 324.05” Mai . == 1903) Ya November =:323.69" - Juni 4922 16% December: := 323.884 Winter — 323494 Frühling = pl“ Sommer ED ‚Herbst DOT Das dreizehnjährige Mittel des Dunstdruckes ist = 3.23 auf die einzelnen Monate also: und vertheilt sich Januar == Ag Februar — HA März ==.,]j,96.4 April ==) Hy Mai — 4.060 Juni — 9.14 Winter Frühling Sommer Herbst Juli ==5.56% August en September = 4.10 October : Eisen November 12.16 December == L29W Zr Man == 2.80% — Dar 165 Das dr eizehnjährige Mittel der Luftfeuchtigkeit —= 97.64 und vertheilt sich auf die einzelnen Monate folgendermassen : Januar 90.06 Juli ee N Februar — 88.89 August TE März 19.91 September — 76.68 April — 70.06 October = IR Mai 120) November — 84.46 Juni — 74.69 December — 90.20 Winter . ; 1 _ ei? Frühling j . s — 74:08 Sommer k i ==: 44.56 Herbst . 5 i £ =8030 Die Durchschnittssumme des Niederschlages beträgt im Jahre nach dem dreizehnjährigen ne 299.99 und vertheilt sich auf die Monate also: Januar = 10.104 :| Juli 92.66“ ’Februar en ET | August 190.96 März —, 24.19" September. . — 19.75 April —: 22.86" October =—..19.18.' Mai-- =, 200" November == 21.68 Juni ==, 90.97. December. . — 18.35" Winter ; : ; — 2 Frühling ! 4 5 15 hol Sommer { ß S zeit N Herbst x == 20,20% Wenn ich schliesslich die Durchschnittszahl der Regentage ım Jahre als 155 annehme, so entfällt auf jeden Regentag 1.93“'. G. ©. Kisch. 166 h Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt | - im Monat Juni 5866. ” (fünftägige Mittel.) Luftwärme in Gradeu n. R. Ta ge , ARE TR 7, 10 ee Tr 7 R 6h M. | %h N. | ICh A. | Mitte! we | 10.809 17.68 13.00° | 13.8270 De tTaber 20.30 1 15.027 ee 21.04 14.22 15.753 ne 12.16 16.66 12.48 1. 13.767: 24-95 »5.111140.96 2150 1. 43.90 15.453 - 26-30, tr. 22.S? 20.95 14.60 16.123 Mittel . ı 144688 19.692 13.600 | 14.992 Maximum : 24.50° (am 29. um 2h N.) Minimum : 8.00° (am 2. um 6h M.) RENT FE ET Luftdruck in par. Linien auf 0° recucirt 6h M. en Una nn ae ee ET na mn ner me u ne Br in En nn 2h N. | 1m a. -. Mittel 321.86 | 322.110 321.397 | 321.405 Maximum : 323.25 (am 30. um 2h N.) Minimum : 317.44" (am 17. um 10h A.) ee, 321.65" | 321.48” |. 321.53 | 321.553 6-10 321.86 321.55 321.93 321.7-0 11-15 321.68 321.29. | 82128 321.397 {6 20 319.97 319.91 390.79 320.033 2,295 321.73 331.32 le 321.62 321.557 | | 25—30 | 322.24 322.23 Miele "7).*821.5241- | 321.297 er = j#* Feuchtig re Maximum —_ı 1 Dunstdruck in par. Linien 6hM | Ohm. | {0b A. Tage Mittel el 15h A. Mitt 6h M. 2h N, 1— 5| 4.17“) 4.31“) 4.434.303 0.82. | 0.51 ) 0.73 0.687 | 6—10| 4.45 | 4.88. | 4.94 14.757 ||0.83 | 0.37 | 0.79 |0.697 11—15) 4.48 | 4,53 | 4,73 14.580 ||0.30 | 0.41 | 0.71 0.640) 0.89 | 0.55 | 0.84 |0.760, 0.81 |0.32 | 0.65 |0.593 0.77 10.47 | 0.67 10.637 4.190| 4.430| 4.647 4.522 10.821| 0.453| 0.733|0.669 16—20| 5.06 | 4.42 | 4.89 14.790 21—25| 4.17 | 3.689 | 4.24. 14.033 26—30, 4.61 | 4.76 | 4.64 14.670 | Mittel | % 167 or oO 35 Ansicht des Himmels Vorherrschende Windesrichtung er Be | = 6h M. Oh N {Oh A ee Mont | 4— 5] 1.717B8.3 15.0 15.4 | 4.73] 0-S0 0-50 080-50 6—10) 8.23 12.4 15.0 [4.4 | 3.93 0-S0 0-80 0S0-SO 11—15| 0.00 Jt.0 14.0 [1.2 | 2.075 ONO-SO ONO SO ONO-.S0 16—26| 4.29 17.9 5.4 16.0 | 6.43 NW NW NW 21--25| 0.00 13.4 14.6 14.4 | 4.13] NN-W NNW NNW 26--30| 3.83 12.4 15.4 13.3: | 3.700 0S0-S0 0SO OS0O-SO Mittel 118.06 13.4814.9014.12) 4.17% ONV.SO ONO-SO ONO-SO Besondere Anmerkungen. Richtung und Anzahl der beobachteten Winde: N. 13; NO. 3; 0.31: SO..16;, 8.0; SW.3; W.6; NW. 18. Athmosphärische Niederschläge: am 2., 3., 8., 9., 14., 15., 176. 19708 -24,.; 30; darunter 4 (am $., 14., 15., 24.) nicht es Grösster Niederschlag innerhalb 24 Stunden! Po Se (am 9.). Gewitter: am 8. (in W. vorbeiziehend); am 9. aus N.; am 14.,.15. und 16. (alle 3 mn SW., W. und NW. blos vor- beiziehend) ; am 30. aus W. (zweimal an diesem Tage, zu Mittag und Abends). Wetterleuchten : am 10. in SO.; am 14. in W.; am 15.ınW. | Das Monatsmittel der Temperatur war um 1.050°, das Monatsmittel des Luftdruckes um 0.555 höher als. Es ent- sprechende Monatsmittel der 15 vorausgegangenen Jahre. Be- sonders bemerkenswerth ist bezüglich dieses Monates seine ge- ringe Niederschlagsmenge; unter den Junimonaten der letzt- verflossenen 16 Jahre ist der heurige Juni der trockenste ge- wesen, eine Folge der ın diesem Monate vorherrschenden öst- lichen Luftströmungen. Was die Vegetation anbetrifit, so holte der heurige Juni durch seine verhältnissmässie Wärme dasjenige "nach, was sein Vorgänger durch seine Kälte zurück- gehalten hatte, so dass in Folge dessen die Vegetation am Ende des Menais so weit fortgeschritten war, als sie es sonst in derselben Jahreszeit nur in en günstiosten Jahren war. Am 1. gelangte -zur Blüthe: Ligustrum Tulgare, Medicago lupulina, Lysimachia numularia, Galiukh palustre, Vaucalis " daucoides, v 168 Biforis radians; am 2. Linaria vulgaris, Lathyrus Hallersteini, Galium borealis, Linum hirsutum, Cytisus banaticus, Ervum hirsutum, Pyrethrum corymbosum, Asparagus collinus; am. 3. Salvia sylvestris, Malva sylvestris, Medicago falcata; am 5. So- lanum dulcamara (hatte durch den Frost im Mai stark gelitten); am 6. Echium vulgare; am 7. Senecio Jacobaea, Delphinium consolida; am 9. Thalyctrum peucedanifolium, Vitis vinifera, Hypericum perforatum, Lavatera thuringiaca, Phleum Böhmeri; am 10. Solanum tuberosum, Muscari comosa, Salvia verticillata, Vieia pannonica, Butomus umbellatus, Inula squarrosa, Leonurus cardiaca; am 11. Betonica officinalis; am 13. Spiraea Ulmaria, Coronilla varia; am 14. Tilia vulgaris, Cytisus nigricans, Cam- panula persicifolia; am 15. Scabiosa- flavescens, Uonvolvulus arvensis, Lathyrus tuberosus, Papaver Rhoeas, Medicago sativa, Linum flavum, Galium verum, Potentilla pilosa, Astragalus slycyphyllos, Verbascum Blattaria, Datura Stramonium; am 16. Silene otites, Anthemis tinctoria, Sambucus Ebulus, Melilotus Petitpierriana, Uentaurea scabiosa; am 18. Oenothera biennis; am 19. Geranium pratense; am 21. Veronica orchidea, Silene Armeria, Teucrium Chamaedrys, Uychorium Intybus; am 22. Greenista tinctoria, Dorycnium pentaphyllum, Lysimachia punctata, Nigella arvensis, ÜOentaurea cirrhata; am 25. Bupleurum fal- catum; am 24. Lythrum salicaria, Verbascum flomoides; am 25. Galium Mollugo; am 27. Saponaria officinalis; am -28. Agrimonia Eupatorium, Lysimachia vulgaris, Ononis hireina; am 29. CGanabis sativa; am 30. Ranunculus Lingua. Zur Reife gelangten: am 3. Fragaria vesca; am 10. Ribes rubrum; am 21. Pynus communis; am 29. Ribes Grossularia; am 30. Rubus Idaeus. — Redaction : Der Vereinsausschuss. Buchdruckerei der v. Glosius’schen Erbin. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen | Vereins für Naturwissenschaften zu HERMANNSTADT. XVII August 1866. N:o. 8, Inhalt : Vereinsnachrichten.— Franz Herbich: Geologische Streifungen im Altdurchbruche zwischen Felsö- und Als6-Räkos. — G. Arz: Geographische und naturhistorische Verhältnisse Mühlbachs und seiner Umgebung. (Fortsetzung). — L. Reissenberger: Meteo- rologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monate Juli 1866. Vereinsnachrichten für den Monat Juliund August 1866. Der Ausschuss des löblichen Vereins für siebenbürgische Landeskunde gibt über hierseitiges Einschreiten bekannt, dass er zwei Raten des Beitrages jenes Vereins zum Ankaufe der J. M. Ackner’schen Sammlungen mit je 500 fl. daher zu- sammen 1000 fl. flüssig gemacht habe; bezüglich der Anweisung des Restes aber die Entscheidung seiner diesjährigen General- versammlung einholen müsse. "Welche Mittheilung mit Dank in der Hoffnung entgegengenommen wird, es werde der geehrte ‘ Landeskunde-Verein getreu seiner hochherzigen Zusicherung uns in die Lage setzen, den Bestimmungen des neuen Kauf- vertrages nachzukommen. _ | Von unserm Vereinsmitgliede, dem Herrn Professor an der k.k. Rechtsakademie in Hermannstadt, Friedrich v. Schuler- Libloy, ist uns folgende interessante Notiz zugekommen : Als ich am 19. August d. J. Sonntags früh die Salzburger Badeteiche besuchte, fand ich dieselben blühweiss überdeckt von dem Falle zahlreicher Eintagsfliegen. An und für sich ist zwar das Erscheinen derselben keines- wegs eine besondere naturwissenschaftliche Merkwürdigkeit ; wenige Meilen nordwärts von Salzburg kommen dieselben jähr- lich zum Vorschein, namentlich in den die Maros angrenzenden Bächen und Teichen, aber zwei Umstände lassen es erwähnens- werth erscheinen, um den obbezeichneten Fall vorzumerken. Einmal die ungewöhnliche Erscheinung an Orten, wo dieselben 170 höchst selten vorkommen, so wird dies vom Neckar in Wür- temberg berichtet, so hier in Salzburg (Vizakna), dann der Aberglaube, als wenn sie Vorboten der Cholera seien. Da nun die CGholeraseuche in einem gewissen Zusammenhange mit dem Stande des Grundwassers stehen mag, so wäre allerdings ein geringer Anhaltspunkt zur Nachforschung gegeben, wenn das ungewöhnliche Erscheinen der Eintagsfliege auch von Verände- rungen im Grundwasser bedingt sein sollte. | Seit vielen, ja dem Leutesagen nach, seit undenklichen Zeiten ist das Insekt nicht in Salzburg gesehen worden und erregte in der Bevölkerung Neugier und Erschrecken. Nirgends bemerkte ich den Haft, die abgehäutete Hülle des Insekts und der Versuch Exemplare im Salzwasser mitzu- bringen ist mir misslungen, da ich heute (26. August) die auf- gefangenen Thierchen zerfallen vorfinde. | N, Die Fliege (Tagthierchen, Laurentiusfliege, Ephemere, Aust, Haft) hatte den bekannten runden Kopf mit vier kurzen fadenförmigen Fühlern, grossen schwarzen netzförmigen -Augen und häutigen Kinnladen in der Mundöffnung. Der Leib war rund, 6° lang, dünn, weich und endigte sich kegelförmig, hinten mit gewöhnlich drei langen dünnen, Begliedenten und gerade gestreckten Borsten, weiche etwa einen Zoll überschreitend an Länge den Körper um mehr als sein doppeltes Mass über- treffen. Die Flügel, silberweiss erglänzend, lagen auf der Wasser- fläche so ausgebreitet, dass man nur je zwei wahrzunehmen meinte; die Oberflügel sind länglichrund von der Grösse eines Daumennagels, die unteren Flügel sind klein. Die Fussblätter haben vier Gelenke, das erste Paar Füsse ist grösser als die zwei Uebrigen ”). Die Entstehung des Insekts aus Larven, welche zwei bis drei Jahre im Wasser leben, seine Verpuppung, Häutnng und seine ungeheuer grosse Anzahl an gewissen Orten, wo sie nicht nur den Fischen eine beliebte Nahrung bieten, sondern sogar als Dungmittel fuderweis gesammelt und ‘auf die Aecker ver- theilt werden, dies Alles sind genugsam erörterte Gegenstände, welche weiter mit unserer einfachen Mittheilung ie Falles nichts mehr gemein haben. | ‚Für die Vereinssammlung wurden vom gefertigten Vereinssekretär Erdöl und bituminöser Schiefer aus dem Ojtoz- Thale, Sandsteine vom Sändor-Tetej und Nemere, Trachyte von Usik-Tusnäd und Olähfalu, Opale mit Pflanzenabdrücken *) Es dürfte diess Ephemera horaria F. oder eine verwandte Art sein. A.d. R. 171 und Sphärosiderite aus dem Keroly, Trachyttuffe von Jänos- falva, Varosfalva und Draas und andere geognostische Hand- stücke, dann Petrefakten aus dem neuentdeckten Lager von Uerithienschichten bei Schweischer überwiesen. Vom Herrn Hüttenverwalter Hrobonyi in Ujbänya (Olahfalu) wurden zwei ausgezeichnete Stücke blauen Sodalites von einem neuen Fundorte (Lokpatak) bei Ditrö geschenkt. Für die Vereinsbibliothek gingen ein: Mittheilungen der naturforschenden Gesellschaft. in Bern 1865. Actes de la Societe Helvetique de Sciences naturelles 1865. Sitzungsberichte der k. baier. Akademie der Wissenschaften zu München 1866, I. 1—2. | Memorie dell’ I. R. Istit. Veneto di Szienze Lettere ed Artı. Vol. XU. Par. 3. 1866. Der zoologische Garten zu Frankfurt a. M. VII. Jahrg. 1—6. Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt. X'VI. Band, 2. 1866. Monatsbericht der k. preuss. Akademie der Wissenschaften zu Berlin aus dem Jahre 1865 und April und Mai 1866. Correspondenzblatt des zoologisch-mineralogischen Vereins in Regensburg. Jahrg. IX. 1865. | Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften. Mathe- matisch-naturw. UOlasse. LI. Band, I. Abth. 4-8. II. Abthei- lung 4—8. | Bulletin de la Societe imperiale des naturalistes. Moscou Annee 1866. Nro. 1. A kirälyi magyar termeszettudomänyi tärsulat közlenye Pesten 1863— 1864. | A kiralyi magyar termeszettudomänyi tärsulat Evi jelentese Pesten 1862. Atti e memorie dell’ I. R. Societä agrarıa in Gorizia. Anno V. Nro. 11—14. Bulletino nautico e geographico. Vol. III. Nro. 11—12. Mittheilungen des Neutitscheiner landwirthschaftlichen Vereins. Weisskirchen. IV. Jahrg. Nro. 5, 7, 9. 1866. Il Raccoglitore Serie I. Anno 3. Nro. 18 et 19. Als ordentliche Mitglieder traten dem Vereine bei die Herren: | Gustav Arz, Gymnasiallehrer in Mühlbach. Gustav Wagner, Förster des Thordaer Comitats in S.-Regen. Josef Hoch, Realschullehrer in Schässburg. E. A. Bielz. * 172 Geologische Streifungen im Altdurchbruche zwischen Felsö- und Alsö-Räkos | von ; | FRANZ HERBICH. Als ich in den Jahren 1858—1859 mit der Leitung des Alsö-Räkoser Rotheisenstein-Bergbaues betraut war, hatte ich Grelegenheit. die geologischen Verhältnisse der unmittelbaren Umgebung desselben zu beobachten, und skizzirte diese in einem Aufsatze der österreichischen Zeitschrift für Berg- und Hütten- wessen, Nro. 49 im Jahre 1859, unter dem Titel: „Ueber die Rotheisensteine zu Alsö-Rakos und Vargyas in Siebenbürgen“. Meine damaligen Dienstverhältnisse liessen eingreifendere Stu- dien dieses geologisch höchst interessanten Terrains nicht zu, weil die Bergbaubesitzer von der Ansicht befangen, dass sich Wissenschaft mit dem materiellen Zwecke des Bergbaues nicht vereinigen lasse, jedes wissenschaftliche Bestreben, als keinen Gewinn bringende Aktie missliebig betrachteten. Im Jahre 1859 wurde ich zur Leitung des Stz.-Domokoser Kupferwerkes berufen, und aus dieser weiten Entfernung war es mir noch weniger gegönnt, die wenigstens theilweise begon- nenen Untersuchungen fortzusetzen. NE; Erst im Sommer des Jahres 1865 konnte ich diese Ge- gend wieder besuchen, und erlaube mir in Nachfolgendem die Ergebnisse meiner Untersuchungen mitzutheilen, und wenn die- selben auch keinen Anspruch auf Vollkommenheit machen können, so wird es mir doch zur grossen Befriedigung dienen, hiedurch die Anregung zu &gründlicherm Studium einer der geologisch interessantesten Gegenden Siebenbürgens gegeben zu haben. a: Der Altfluss von Süden kommend, ändert zwischen Agoston- falva und Felsö-Räkos diese Richtung in eine westliche, durch- bricht an diesem Punkte den sogenannten Persänyer Gebirgszug beinahe rechtwinkelig, und bildet in einem 2 Meilen langen Verlaufe bis Alsö-Räkos ein Querthal, in welchem derselbe sämmtliche von Süd nach Nord streichenden Gesteinsschichten dieses Gebirgszuges verqueret, und dieses Querthal wird der Altdurchbruch von Also-Räkos genannt; in diesem Querthale befindet sich am rechten Ufer des Altflusses der oben erwähnte Rotheisensteinbergbau. Von Felsö-Räkos oder Baroth führt am rechten Altufer eine schlecht erhaltene Strasse fortwährend am Flusse nach 173 Also-Räkos, die Gebirgsabhänge zu beiden Seiten des Flusses sind zwar steil und zeigen entblösste Felsen, doch sind sie grösstentheils mit einer üppigen Waldvegetation bedeckt, und bis auf den Urmösi-Tepei-Patak von kurzen wasserarmeu Bächen durchfurcht. Von Agostonfalva am linken Ufer führt weder eine Strasse, noch auch ein Weg den Fluss entlang, nur beschwerlich und mit Mühe ist es möglich dasselbe zu begehen. Im Sommer des Jahres 1865 unternahm ich, wie oben bemerkt, mehrfache geologische Streifungen in dieser: Gegend. Am rechten Altufer durchstreifte ich die Berggehänge von Felsö-Rakos, geognosirte in den kleinen Thälern des Gyilkoskö, Szermay und Tepei-Patak, bestieg hier die 3000 Fuss hoch aufragende pyramidal gestaltete Jurakuppe des Tepei, durch- wanderte die waldigen Gebirge gegen die Rika und zurück bis Alsö-Rakos, von hier setzte ıch über den Altfluss und geogno- sirte an den Abhängen ober Mathefalva und Datk am linken. Altufer, zurückgekehrt auf das rechte Ufer wurden jene anste- henden Felsgebilde untersucht, welche unmittelbar von den Wellen des Flusses bespült werden. Bei Agostonfalva über- setzte ich an das linke Altufer und beging dasselbe thalabwärts bis an die Mündung des Urmösi-Tepei-Patak in den Altfluss. Die hier gesammelten Erfahrungen machten eine aber- malige Begehung des rechten Ufers nothwendig, auf welchem Wege ich abermals bis Also-Räakos gelangte, um von hier an das linke Altufer zu übersetzen und dasselbe thalaufwärts wieder bis zur Mündung des Urmösi-Tepei-Patak und diesen Bach eine bedeutende Strecke nach aufwärts zu begehen. Diese Streifungen ergaben -eine ziemliche Einsicht in die Gebirgsgesteine, welche hier vom Altflusse durchbrochen wurden, bei dem Umstande jedoch, dass ein grosser Theil dieses Ter- ' rains mit einer üppigen Waldvegetation bedeckt ist, werden noch so manche Forschungen erforderlich sein, um die gesam- melten zerstreuten Daten in einen Zusammenhang zu bringen, Verfolgt man den Altfluss am rechten Ufer von Felsö- gegen Alsö-Räkos, so trifft man vorerst ziemlich feinkörnige gelbliche Sandsteine, welche in dicken Schichten mit einem Verflächen von 20--25 Grad nach Osten lagern und. einem all- gemeinen Streichen von Süd nach Nord, unter dissen folgen immer grobkörnigere Sandsteine, welche endlich in Conglome- rate übergehen. Diese Sandsteine und Conglomerate gehören der Eocenformation an. | ' Auf denselben lagern die miocenen Süsswasser-Bildungen des Erdövideker Beckens, welche durch zahllose Neritinen, Planorben, Paludinen und Dreyssenen, wie bei Vargyas, Szäldobos, Baroth und Bibarczfalva, sowie die an diesen Fund- 174 Stellen aufgesammelten und seiner Zeit von mir der k. k. geo- logischen Reichsanstalt eingesendeten und durch Herrn Professor Dr. F. Unger bestimmten miocenen Pflanzenreste als: Gar- pinus grandis Ung,, Fagus Feroniae Ung,, Planera Ungeri #i., Ficus Dombeyopsis Ung, Acersaxonum Ung. n. sp, Liquidambar europaeum Al. Br. charakte- risirt sind. Ä | Während die vorerwähnten feinkörnigeren Conglomerate aus erbsen- bis. haselnussgrossen Quarzgeschieben bestehen, welche durch eine gelbliche sandigthonige glimmerreiche ziem- lich lockere Bindemasse verbunden sind, zeigen die groben Conglomerate ein buntes Gemenge verschiedener Felsarten als: Quarz, Gmneis, Glimmerschiefer, weissen und rothen Kalk mit Korallen und Nerineen dem weissen Jura angehörig,: dunkel- grauen Kalk mit Belemniten wahrscheinlich aus dem Lias, die Bindemasse derselben besteht aus einem graugrünen kalkig san- digen festen Materiale. Diese groben Conglomerate repräsentiren wohl die ältesten Gebilde der Eocenformation im Altdurchbruche. ... Ganz gleiche Verhältnisse beobachtete ich auch am linken Altufer bei Agostonfalva. Am rechten Ufer konnte ich trotz fleissiger Durchfor- schung keine Gebilde auffinden, welche der Kreideformation angehören könnten, an allen von mir begangenen Punkten fand ich in unmittelbarer Nähe der eocenen Conglomerate massige Kalksteine, welche gewiss dem weissen Jura angehören, der am Tepei und gegen Alsö-Räkos entschieden entwickelt ist. Am linken Ufer hingegen folgt unter den Uonglomeraten -geschichteter sandiger Kalkstein von gelblicher Färbung, mit einem bläulich grauen Kerne; es gelang mir nicht, auch nur eine Spur organischer Reste darin aufzufinden. Auch konnte ich in dieser Gegend jenen Kreidekalk mit Hippuriten und Ne- rineen, welchen Herr Professor Meschendörfer am Köves- hegy und südwestlich vom Urmösi-Feketehegy entdeckte*) — Punkte, welche von den hier in Rede stehenden südlich gelegen sind, — nicht auffinden; es ist wohl möglich, dass der erwähnte geschichtete sandige Kalkstein, welcher unter den Gonglome- raten lagert, der Kreideformation angehört, vorläufig aber lässt sich dieses nicht mit Bestimmtheit nachweisen. Weiterhin im LDiegenden dieses geschichteten sandigen Kalksteines, tritt am linken Altufer ein glimmerreicher Sand- stein von gelbbrauner Farbe auf, der sich wohlgeschichtet in Platten absondert, auf den Schichtungsflächen besitzt derselbe häufige wurmartige Erhabenheiten und Wülste, auch in diesem *) Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt, Sitzung am 9. December !}565. Pag. 258. 175 Sandsteine fand ich keine Versteinerungen, dagegen ist er von einem schwärzlich-grünen Mandelstein a; durchsetzt, zeigt aber an dem Contacte mit diesem weder eine Veränderung noch auch wahrnehmbare Dislokationen. Es gelang mir nicht die Stellung dieses Sandsteines zu ermitteln, dem Anscheine nach dürfte derselbe den weissen Jura unterteufen. Von hier bis zur Mündung des Urmösi-Tepei-Patak ist die Thalsohle mit Wiesen, die Berggehänge mit Wald bedeckt, welche die Gesteinsarten der Beobachtung entziehen, bloss auf den Höhen und Bergspitzen ragen pittoreske Felsenmassen des weissen Jura empor. ü An der Mündung des Urmösi-Tepei-Patak, hat sich ein Delta aus den Trümmern und Geschieben der verschieden- artigsten Gesteine gebildet, unter welchen Porphyr, Mandelstein, Serpentin am häufigsten zu bemerken sind. | Unter diesem Gerölle erregt ein rother, thoniger, ammoniten- führender Kalkstein insbesondere die Aufmerksamkeit des For- schers. Im Verfolge des benannten Baches nach aufwärts erschien derselbe als Bachgeschiebe immer häufiger, bis es mir endlich gelang an einer Abrutschung des rechten Ufers, auf einem grünlichgrauen lettenartig zersetztem Gesteine lagernd, eine 1—2 Fuss mächtige Schichte jenes rothen thonigen ammoniten- führenden Kalksteines zu entdecken. | Ebenso gelang es mir eine ziemliche Ausbeute von Am- moniten zu machen, nnd obwohl die kleineren Arten wohler- halten sind, so haben die grösseren meist nur Bruchstücke geliefert. Die grösste Anzahl derselben gehört der Familie der Arieten an, ich bestimmte darunter: Ammonites Buck- ‘landi Sow., und A. Conybeari Sow. Sind nun Arieten bezeichnend für den Lias, so gehören die obigen Arten insbesondere der untersten Etage desselben, nach Alcide d’Orbigny der Etage sinemurien an. Waren die bisher bekannten Punkte der Liasformation in Siebenbürgen, bloss auf die Gegend von Kronstadt, nämlich Zaizon, Rosenau, Holbach und Wolkendorf beschränkt, so er- weitert sich das Vorkommen derselben nicht nur durch das Vorhandensein im Persänyer Gebirgszuge, sondern es ist durch das Auftreten von Ammonitesradians Rein., Belemnites paxillosus Schl., Plicatula spinosa Sow. an den ersteren, dann Ammonites Bucklandi Sow. und Conybeari Sow. an letzterem Orte erwiesen, dass sowohl der mittlere (etage liasien), als auch untere (etage sinemurien), Lias (oder wahr- scheinlich. die Adnether Schichten der Alpen) in Siebenbürgen seine Repräsentanten besitzt. Ausser den erwähnten Ammoniten von welchen A. Buck- 176 landı Sow. einen Durchmesser von 22 Zoll erreichen," fanden sich noch mehrere andere Arten, welche ihrer Bestimmung ent- gegengesehen, ebenso eine Bivalve vielleicht Monbotis. Eine wiederholt genaue Untersuchung dürfte noch so manches interessante zu Tage fördern, es scheint dass auch die zahlreichen Findlinge im Bache eines dunkelgrauen schweren Thoneisensteines (Sphärosiderit) dem Lias angehören. Die Höhen der beiden Thalgehänge im Urmösi-Tepei- Patak werden von massigen Kalksteinen des weissen Jura be- herrscht, welcher zu imposanten Felsengruppen aufragend, sich. dennoch bis in das Altthal herabsenkt, und unweit Alsö-Rakos brauset der Fluss über die aus dem Wasser ragenden Klippen desselben dahin. ' | | er Am linken Ufer des Altflusses sah ich über dem Urmösi- Tepei-Patak wieder Conglomerate, welche den oben Erwähnten gleichen, doch besitzen selbe ein entgegengesetztes Verflächen nämlich nach Westen, welches mit den Beobachtungen des Herrn Meschendörfer*), welche sich wieder auf südlicher gelesene Punkte beziehen, ganz übereinstimmt. Auf die Conglomerate erscheinen im weiteren Verfolge des linken Altufers grüne Trachyttufte (Palla) und an diese selehnt bei Alsö-Räkos selbst Basalttuff in beinahe horizontalen Schichten. ‘. | | - - Am rechten Altufer treten unterhalb der Rotheisenstein- grube, und durch die Bäche Gyilkoskö-, Szermay- und Tepei- Patak entblösst, graue, glimmerreiche, kalkige Schiefer auf, welche ich schon ım Jahre 1859 ın dem oben erwähnten Auf- satze als zur Trias gehörig andeutete, seit jener Zeit sandte ich Handstücke dieser Schiefer mit Petrefakten an die k. k. geolo- gische Reichsanstalt, woselbst sie petrographisch als vollkommen übereinstimmend. mit den Werfener Schiefern der Alpen be- zeichnet wurden. | | Herr Bergrath Franz v. Hauer hat darüber in der Sitzung vom 5. December 1865 folgenden Vortrag gehalten : „Ist auch der: Erhaltungszustand der Fossilien einer ge- naueren Bestimmung nicht günstig, so machen sie doch die gedachte Annahme (Trias nämlich) so gut wie zweifellos, ab- gesehen von zahlreichen zweifelhaften Bivalven sind als wahr- scheinlich richtig bestimmbar hervorzuheben: Turbo recte- costatus Hauer, Naticella costata Münst., Myophoria. Di übereinstimmend mit einer noch unbenannten Art der erfener Schichten.“ *) Verhandlungen der k. k geologischen Reichsanstalt, Sitzung am 5. December 1865. Pag. 258. 177 „Die östlichsten bisher bekannten Punkte des Vorkom- inens sicherer Werfener Schiefer sind die von Stur aufgefun- denen in der hohen Tätra und die des Bakonyer Waldes.“ „Die weit verbreiteten rothen Sandsteine der östlichen und südlichen Karpathen lieferten noch nirgends bestimmbare organische Reste. War im Bihargebirge fand Peters im Fe- nesthale bei Belenyes Spuren organischer Reste“. „Die Entdeckung Herbich’s schiebt demnach die Grenze, bis zu welcher wir die Werfener Schiefer kennen, um ein ge- waltiges Stück weiter gegen Osten vor.“ | In den genannten Bächen sind diese Schiefer überall ent- blösst, und scheinen eine Mächtigkeit von 100 Fuss zu er- reichen, sie scheinen ferner auch den hier vorkommenden Er- ruptivgesteinen aufzuliegen. obwohl ich eine wirkliche Berührung dieser Gesteine nirgends beobachten konnte, ebenso konnte ich nicht deutlich wahrnehmen, welche Gesteine unmittelbar dar- über lagern. Es ist nicht zu zweifeln, dass es weiteren sorgfältigen Nachforschungen gelingen werde, diese Verhältnisse zu ermitteln. Die meiste Wahrscheinlichkeit einer Ueberlagerung bietet der rothe thonige geschichtete bisweilen öölitische Eisenstein auf der Dionysgrube vielleicht dem Lias angehörend. An der Strasse selbst lassen sich nur an jenem Punkte Fragmente dieser Schiefer auffinden, an welchem der Szermay- Patak in den Altfluss einmündet, desshalb muss der Forscher will er dieselben kennen lernen, mühselig alle Bäche bis in den- tiefen Wald in den schwer zugänglichen Thalrissen verfolgen. Die Schiefer besitzen eine grünlich graue Farbe und ein- zelne dünne glimmerreiche, sandıg thonige Lagen; sie sind von röthlichen auch weissen Kalkspathadern durchzogen und auf den Schichtungsflächen oft mit Versteinerungen meist Myopho- rien und anderen Bivalven angefüllt. Ich habe oben erwähnt, dass der wahrscheinlich zur Lias- formation gehörige Rotheisenstein der Dionysgrube über den Schiefern lagert, doch dürften andere quarzreiche Rotheisen- steine, welche in der unmittelbaren Nähe des Serpentins vor- kommen nicht zur Liasformation gehören, sondern mit jenen rothen und braunen Hornsteinen in Beziehung stehen, welche häufig an der Basis des weissen Jura auftreten. | Ueber allen diesen Gebilden nehmen die massigen Gre- steine des weissen Jura auch am rechten Altufer die höchsten Höhen ein. EV. . In der Achsenlinie des Persänyer Gebirgszuges und so ziemlich den Kern der im Altdurchbruche entblössten und von diesem nach Ost und West abfallenden Sedimentärgesteine bil- dend, treten verschiedene Erruptivgesteine auf. 178 Vorerst erscheint in der Richtung von Felsö- nach Also- Räkos an beiden Altufern Serpentin. | . Der Serpentin ragt insbesondere am linken Ufer in mäch- tigen Felsen auf, während er am rechten Ufer nur in den kleinen Thälern Szermay-, Tepei- und Gyilkoskö-Patak und auch in der Nähe des Rotheisensteinbergbaues zu bemerken ist, an diesen Punkten ist derselbe entschieden mit Gabbro vergesellschaftet, während ich den Letztern am linken Ufer nicht wahrnehmen konnte. Der Serpentin des Altdurchbruches tritt nur in grünen Varietäten auf, und zwar vom lichten bis in das dunkelste. Er ist von zahllosen Asbestschnürchen durchzogen. Von accessorischen Bestandtheilen enthält er: Diallag, Eisenkies, Chromeisenstein, Asbest. | ‚Im Ganzen genommen kommt der Serpentin hier als mas- siges Gestein vor, welches jedoch an manchen Orten zur Sphä- ‚roidalstruktur neigt. | Die Mächtigkeit desselben beträgt gewiss 5—600 Fuss. Im weiteren Verlaufe des Persänyer Gebirgszuges gegen Norden bildet der Serpertin noch mehrere isolirte Bergkuppen, von welchen die bei ae im Szarmany-Patak wieder eine bedeutende Ausdehnung erlangt; es ist mir nicht bekannt, ob Serpentin auch im südlichen Theile des Persänyer Gebirgszuges auftritt. Auen Nachdem aber aus diesem Theile rothe und braune Horn- steine, unzertrennliche Gesellschafter des Serpentins in dem nörd- lichen Theile, bekannt sind, so ist auch das Vorkommen des- selben kaum zu bezweifeln, auch wenn er nicht wirklich zu Tage tritt. Charakteristisch sind die rothen und braunen Hornsteine in der Nähe des Serpentins, besonders wo der weisse Jura als Nachbar erscheint. Die am linken Altufer mit Serpentin im Oontact stehenden Sandsteine zeigen keine Veränderung. | Im unmittelbaren Zusammenhange mit dem Serpentin steht in den benannten Thälern der Gabbro. Der Gabbro tritt hier in zwei Varietäten auf. Erstens als grobkörniges festes Gestein mit einem grün- lich weissen, auch bläulichen Feldspath (Saussurit) mit Diallag und Pyroxen. ; Die zweite Varietät besteht aus kleinkörnigen ins Graue spielenden Feldspath (Labrador) mit Diallag ; diese letztere arietät ist oft von Adern und Schnüren des weissen Feld- spathes durchzogen. Der Gabbro würde sich somit auch hier in einen Saussurit- und Labrador-Gabbro unterscheiden lassen. Der Gabbro tritt durchaus als massiges Gestein auf, welches ebenso wie der Serpentin oftmals eine Seile an- nimmt. Im Sükö-Patak sah ich einen Serpentinblock von nahe an 80 Kubikfuss, welcher sich beim Anschlagen in concentrische Schalen ablöste, und gegen die Mitte aus einer förmlichen Gabbro-Kugel bestand; diese Gabbro-Kugel war ausserordent- lich fest and zaähe; nur nach langer Anstrengung gelang es Handstücke von demselben zu erhalten. Wo Gabbro im Altdurchbruche auftritt, ist er wie ich schon bemerkt habe, überall innig mit Serpentin vergesellschaftet, doch lassen sich Durchbrüche oder Gänge in einander nicht beobachten. Die gesellschaftliche Art des Auftretens dieser Gesteine berechtigt auch hier zu dem Schlusse, dass eine Reciprocität zwischen denselben besteht. Im genannten Bache steht massiger Kalk des weissen Jura im unmittelbaren Uontacte mit Serpentin und dem mit denselben in Verbindung stehenden Gabbro. Dort ist eine riesige Felsmasse des weissen Jura ganz isolirt, anscheinend auf Serpentin liegend zu beobachten. Die über dem Serpentin und Gabbro lagernden Werfener Schiefer scheinen im Gegensatze- zu den übrigen Sedimentär- gesteinen, welche nach Ost und West verflächen, eine Neigung gegen Norden zu besitzen, ich beobachtete diess im Szermay- Patak, eine genanere Untersuchung wird constatiren, ob dieses beobachtete Verflächen ein allgemeines oder bloss lokales ist. In der Nähe des Serpentins beobachtet man an der Strasse gegen Also-Räkos auf dem rechten Ufer des Altflusses ver- schieden gefärbte Mandelsteine und Porphyr. Der Mandelstein besitzt eine Grundmasse von grau- schwarzer, grünlichschwarzer, auch rothbrauner Farbe, in welcher mohn- bis erbsengrosse Kugeln von krystallinischem Kalkspath und Chalcedon liegen. Die Kalkspathkugeln werden mitunter so häufig, dass die Grundmasse verschwindet und das Gestein als ein roggenstein- artiges Aggregat von Kalkspathkugeln erscheint. | Es scheint als würden sich Chalcedon und Kalkspath gegenseitig ausschliessen, ob diess wirklich eine allgemeine Regel ist, kann ich zwar nicht behaupten, doch ist es an jenen Stücken, die ich sah, entschieden der Fall. Der braunrothe Mandelstein ist in Salzsäure grösstentheils löslich, die braunrothe Grundmasse schmilzt vor dem Löthrohre leicht zu einer gelblich grünen Glasperle, das specifische Ge- wicht beträgt 4.810. | ‚Dieses hohe specifische Gewicht hat seinen Grund wahr- scheinlich im Eisenglanz, welcher das Gestein erfüllt und dem- selben auch die rothe Färbung ertheilt. Die Grundmasse der grünen Mandelsteine ist verschieden von der vorigen, sie ist vor dem Löthrohre nur an den dünnsten 180 Kanten und schwer zu einem schwarzen Glase schmelzbar, ihr specifisches Gewicht beträgt 2.275 und ist in concentrirter Salz- saure sehr wenig löslich. im hr ® Die mit Chalcedon ausgefüllten Blasenräume haben mehr die Gestalt von Mandeln oder ellyptisch gezogenen Formen, als die mit Kalkspath ausgefüllten; sowohl Kalk- als Chalcedon- "Mandeln sind meistentheils an ihrer Peripherie mit lauchgrüner mit dem Nagel zerreibbaren chloritartigen Schüppchen überzogen. Am linken Altufer bemerkte ich diese Mandelsteine unter und zwischen dem oben beschriebenen Sandsteine, doch sitzen in diesem Mandelsteine ausser Kalkspath in der dichten schwärz- lich grünen Grundmasse kleine fleischrothe säulenförmige perl- - mutterglänzende Feldspathkrystalle (Orthoklas). Sehr häufig jedoch nur als Bachgeschiebe fand ich diese Mandelsteine im Urmösi-Tepei-Patak. | EN. Es ist schwer zu entscheiden, zu welcher von den beiden Gesteinsfamilien Diabas oder Melaphyr, diese Mandelsteine- zu stellen sind. Ey Kr | Die krypto-krystallinische Grundmassa lässt eine Erken- nung der Individuen nicht zu. Mit der Loupe lassen sich im Greemenge der Grundmassa wohl zwei Bestandtheile, nämlich ein graues feldspathartiges und ein dunkelgrünes Mineral er- kennen, das Gemenge erinnert an Gabbro. | Der Feldspathbestandtheil dürfte sich dem Labrador nä- - hern, dieses und die Entwickelung von amygdaloidischen Bla- senräumen, welche mit Chalcedon und Karneol ausgefüllt sind, ferner die chloritartigen Schüppchen an der Peripherie der ‘° Mandeln sprechen für Melaphyr oder Melaphyrmandelstein. Ich gehe nun zum Porphyr des Altdurchbruches über. Die Grundmasse besteht aus einem dichten, körnig kry- stallinischen Gemenge von .blassrothem Orthoklas mit einem grünlich gefärbten Minerale, welches Chlorit zu sein scheint; die Farbe der Grundmasse varirt je nach dem mehr oder we- niger des grünen Minerales vorhanden ist, vom Dunkellauch- grünen ins Röthliche, im Bruche übergeht sie vom Matten bei- nahe ins Glänzende. | | In dieser Grundmasse liegen zahlreiche fleischrothe, säulen- förmige und tafelartige Krystalle, und auch Zwillingskrystalle eines Feldspathes, welche bis 7 Millimeter lang werden, nach den Säulen und Täfelchen vollkommen spaltbar sind und auf den Spaltungsflächen Perlmutterglanz besitzen. # Jieser Feldspath schmilzt nur schwer vor dem Löthrohre, das specifische Gewicht fand ich 2.550, daher wohl Orthoklas. | Die Untersuchung dieses Porphyrs ergab bei einem dem äusseren Ansehen nach unverwitterten Stücke folgende Resultate: Die lauchgrüne, körnig krystallinische Grundmasse war vor dem Löthrohre nur schwer, an den feinsten Kanten zu einem 181 orösen schwarzen Glase schmelzbar, in concentrirter Salzsäure lösten sich unter Brausen nur 9.2 Prozent auf, das specifische Gewicht betrug 2.712. \ Die ganze Porphyrmasse mit kohlensaurem Natron und Kalı im Platintiegel aufgeschlossen ergab 50.10 Kieselsäure. In der salzsauern Auflösung erfolgte nach dem Zusatze von Ammoniak nur ein geringer Niederschlag, der sich nach einem Zusatze von Aetzkali nicht wieder löste (Eisenoxyd), dagegen bewirkte Oxalsäure in der abfiltrirten Flüssigkeit einen bedeutenden Niederschlag (Kalkerde), aber auch Magnesia liess sich nachweisen, welche wohl von dem chloritartigen Minerale herrühren dürfte. Eine zweite Porphyrart: die schmutzig röthlichbraune Grundmasse besteht aus röthlichem Feldspath, in welchem grös- sere Feldspathkrystalle eingebettet sind; sie braust mit Säure, das specifische Gewicht fand ich 2.616, das Löthrorverhalten war gleich dem früheren. Ä = Der Unterschied dieser beiden Arten besteht darin, dass die erstere in der Grundmasse eine grössere Menge jenes grünen chloritartigen Minerales enthält, wodurch diese Porphyrart dem äusseren Ansehen nach einem Hornblendegesteine ähnlich ist, während die letztere Art dem Felsitporphyr nahe kommt. Vergleicht man die Ergebnisse der Untersuchungen mit jenen des wahren Felsitporphyrs: die Grundmasse des Felsit- porphyrs ist schmelzbar, — der Kieselsäuregehalt desselben ist nach den Bestimmungen von Delesse 64—75 Procent. Das specifische Gewicht liegt nach Naumann zwischen den Gränzen : von 2.59—2.68. | | Bei dem grünen Porphyr: derselbe ist nur an den feinsten Kanten schwer schmelzbar, der Kieselsäuregehalt beträgt 50.10 Procent, das specifische Gewicht 2.616—2.712. Die grüne Färbung, die schwere Schmelzbarkeit, das höhere specifische Gewicht mag wohl von der bedeutenden Beimengung des grünen chloritartigen Minerales herrühren. Der Porphyr des Altdurchbruches dürfte nach diesem dem Felsitporphyre am nächsten stehen und kann mit dem Augit- Porphyr nicht verwechselt werden, obwohl derselbe in der Geo- logie Siebeubippene von Hauer & Stache, pag. 162—169 unter der Benennung Augitporphyr und Mandelstein aufgeführt er- scheint, so wird dennoch daselbst schon angedeutet, dass diese Porphyre nicht dahin gehören dürften, ja es wird dort sogar vermuthet, dass dieselben in der Folge nach genaueren Unter- suchungen einen neuen Namen erhalten werden. Die Struktur der Grundmasse ist im Allgemeinen eine echte körnig krystallinische, das Gestein erscheint massig und vielfach zerklüftet, welches an der Luft in polyedrische Stücke 182 zerfällt, die sich mit einer rostbraunen Rinde überziehen, durch die Aufnahme von Kalk übergeht derselbe in Mandelstein. Der Porphyr tritt im Altdurchbruche an beiden Ufern auf, indem er durch den Fluss setzt, am rechten Ufer ist er in nächster Nähe des Serpentins und Gabbro entwickelt; ich be- obachtete denselben hier im Gebiete der massigen Kalksteine des weissen Jura, welcher auf dem Porphyr lagert, durch- setzende Gänge oder Ueberlagerungen sah L nirgends. - Am linken Ufer durchbricht er den. oben beschriebenen Sandstein gangförmig, jedoch ohne irgend welche Einwirkung an dem Gontacte oder eine auffallende Dislokation wahrnehmen zu lassen, am mächtigsten und als ein wahrhaft schönes Gestein, welches zu Ornamentalgegenständen zu verwenden wäre, ist er im Urmösi-Tepei-Patak entwickelt, welcher auch häufige Blöcke desselben führt, doch auch hier scheint Serpentin sein nächster Nachbar zu sein. ) Am rechten Altufer treten westlich von Tepei auf der Höhe von Tepei-Völgy, unweit Also-Rakos, unter den Kalk- massen des weissen Jura noch einmal rothe und rothbraune Hornsteine auf, welche hier Manganerzkugeln (grauen Braun- stein) führen, um gleich unter den grünen Trachyttuffen (Palla) zu verschwinden, die mit jenen Tußlen des linken Ufers corre-- spondiren; jenseits dieser Tuffe und unmittelbar vor Alsö-Räkos tritt säulenförmiger Basalt mit häufigem Olivin auf. _ Betrachtet man.die geologischen Verhältnisse dieses kurzen Querthales und dessen allernächste Umgebung, so; ist vor allem Anderen ersichtlich, dass die Formationsglieder daselbst durch mehrere. Erruptionsepochen so mancherlei Störungen erlitten haben. Die älteste derselben dürfte dem Serpentin und Gabbro zufallen und könnte die Trias betroffen haben. Die zweite umfasste die Erruptionen des Porphyrs und dürfte die Jura, ja vielleicht Kreideperiode betroffen haben. Die kaum anderthalb Meilen entfernten kollosalen Trachyt- Ausbrüche des Hargittazuges dürften auch hier nicht ohne Ein- fluss geblieben sein. | Endlich viertens haben die noch jüngeren Basalt-Ausbrüche in der nächsten Nähe gewiss die grössten Störungen in den Formationsgliedern herbeigeführt, ja sie sind als Ursache des Aufbruches der Gebirgsformationen, und der entgegengesetzten antiklinen Fallsrichtung der jüngsten Sedimentärgebirgsschichten anzusehen. | | | Zu den Sedimentärformationen übergehend, sehen wir die- selben im Altdurchbruche, obwohl theilweise nur in fragmen- tären Ueberresten, so dennoch derart vertreten, wie sie bis nun noch in keinem Theile Siebenbürgens bekannt sind. Die An- ordnung derselben wäre im Allgemeinen folgende: | 183 a) Trias. Untere Trias. 1. Werfener Schiefer. b) Lias. Unterer Lias. 2. Wahrscheinlich ein Analogon der Adnether Schichten der Alpen. c) Jura. 3. Mittlerer brauner Jura; — zu diesem stelle ich vor- läufig jene Sandsteine, welche den weissen Jura unter- teufen, die ich oben als gelbbraune wohlgeschichtete Plattensandsteine beschrieben habe und die von Mandel- stein und Porphyr durchbrochen werden. | 4. Oberer brauner J ura, rother hornsteinführender Kalk (Klippenkalk). 5. Weisser Jura. d) Kreide. 6. Geschichteter sandiger Kalkstein von gelblicher Färbung mit bläulichgrauem Kerne, unweit davon am Köveshegy Kreidekalk mit Hippuriten und Nerineen. e) Tertiärformation. 7. Eocene Conglomerate und Sandsteine. 8. Miocene sandigthonige Trachyttuffe mit Sphärosideriten und Braunkohlenflötzen (grüne Palla). 9. Basalttuffe jünger als die vorige, Fragmente der grünen Palla führend. Für spätere Forschungen dürfte die Untersuchung eines grünlichgrauen Mergels mit Anhydritadern durchzogen, welcher ım Altdurchbruche vorkommen soll und vielleicht der Trias an- gehört, nicht uninteressant sein; ich selbst sah dieses Gestein nur in Handstücken beim Hofrichter des Grafen Bethlen in Alsö-Räkos, und konnte die Fundstätte leider nicht mehr besuchen. - Schliesslich erwähne ich noch, obwohl nicht unmittelbar im Altdurchbruche, das Auftreten von Gneis und Glimmerschiefer unterhalb Datkfalva. Wie ich im Eingange erwähnt habe, werden wiederholte enaue Detailforschungen nicht verfehlen, die hier angeführten Daten zu berichtigen, zu ergänzen und in einen übersichtlichen Zusammenhang zu bringen, was um so wünschenswerther wäre, als man es auf einem ‚so kleinen Raume mit so verschiedenen Gebirgsformationen zu thun hat, wie sie wohl schwerlich an anderen Orten Siebenbürgens wieder zu finden sind. m 184 Geographische und naturhistorische Verhältnisse - Mühlbach’s und seiner Umgebung. - von GUSTAYV ARZ, Gymnasiallehrer in Mühlbach. (Fortsetzung). 34. Hexaedrischer Granat M. Pyrop (Karsten). Bis noch nur in Körnern aufgefunden, mit muscheligem Bruch, lebhaftem Glasglanz, blutrother Farbe und mehr oder weniger Durchsichtigkeit. Seine Härte übersteigt die des Quarzes; die Dichte ist 3.69 bis 3.74. — Chemisches Verhalten: In der Salzsäure wird der Pyrop erst, nachdem er geglüht worden, unbedeutend zersetzt; schmilzt vor dem Löthrohre sehr schwer zu schwarzem Glase. -Seine Hauptbestandtheile sind: Kieselsäure, Thonerde, Eisenoxyd, Talkerde und CUhromsäure. 0 Er findet sich nur selten im Goldseifengebirge bei Ober- Pıan und Sebesely und ist ein schöner Edelstein. 35. Pyramidaler Zirkon M. | Zirkon und Hyazinth. | } In Körnern, an denen die pyramidale Krystallbildung nur schwer noch zu erkennen ist; mit hellrother, brauner, gelblicher oder weisser Farbe; Glasglanz; weissem Strich; vollkommener oder bei den unreinen Individuen nur geringer Durchsichtigkeit; Härte ‚höher, als bei Quarz: Dichte 4.42 bis 4.56. — Uhemi- sches Verhalten: Nur von sehr starker Schwefelsäure zer- setzbar; vor dem Löthrohre die Farbe bleichend, ohne aber zu schmelzen. Seine Bestandtheile sind : Kieselsäure und Zirkon- erde in verschiedenen Mischungsverhältnissen, je nach dem Grade seiner Reinheit. Zirkon fand ich zwar in meistens kleinen, aber nicht sel- tenen Körnchen im Diluvialsand bei Ober-Pian, bei Kelling, bei Rehö, ‚besonders häufig bei Sebesely in dem Hohlwege, welcher aus dem Dorfe hinaus gegen Rekitte zu führt. Ausser- dem auch im Sande des Mühlbaches. Grössere Stücke werden als Edelsteine verkauft. 185 I Erze 36. Peritomes Titanerz M. Rutil und Nigrin. Das gewöhnliche Vorkommen dieses Minerals ist in abge- rundeten Körnern dem Bachsande beigemischt; jedoch fand ich auch in Quarz eingewachsene Krystalle, die eine gleichkantige, vierseitige Pyramide mit mannigfachen Abänderungen darstellten, eine meist vertikal gestreifte Oberfläche, unvollkommene Thei- lungsflächen und einen muscheligen Bruch zeigten. a) Rutil besitzt Metallspiegelglanz, rothe, gelbe oder gelblichbraune Farbe, gelblichgrauen Strich, wenig Durchsich- tigkeit; Härte des Feldspathes bis Quarzes; Dichte 4.25. b) Nigrin ist halbmetallisch glänzend, pechschwarz oder dunkel rothbraun gefärbt; hat einen röthlichschwarzen Strich; ist undurchsichtig; magnetisch ; etwas weicher, aber etwas dichter als Rutil. Beide Arten bestehen zum grössten Theile aus Titanoxyd, welchem bei dem Nigrin viel Eisen und Manganoxyd beige- mischt ist. Von Säuren werden sie nicht angegriffen und vor dem Löthrohre mit Soda schwer zu einer Glasperle geschmolzen. Fundorte sind: Das Glimmerschiefergestein auf den westlichen Abhängen des Pianer Thales, dann die Diluvial- schichten desselben Thales und der Valea Kaszilor und auch der Sand des Mühlbaches. 37. Axotomes Eisenerz M. Titaneisen und Ilmenit (romänisch Room). In losen Sandkörnchen, an denen zwar einzelne Krystall- flächen, niemals aber deutliche Krystalle gefunden wurden. Ihre Oberfläche ist meist uneben, deshalb auch der Metallglanz un- vollkommen. Farbe: schwarz bis schwärzlichgrau. Strich schwarz. Undurchsichtig. Härte geringer als bei Feldspath. Dichte schwankend zwischen 4.66 und 4.79. — Chemisches Ver- halten: Nur von Salzsäure und Königswasser auflöslich. Vor dem Löthrohre unschmelzbar. Zusammengesetzt aus Titanoxyd und Eisenoxyd. Als besondere Eigenthümlichkeit ist hervorzu- heben seine Einwirkung auf den Magnet. Titaneisen mit Ilmenit und Magneteisensand untermischt bildet in dem Goldseifengebirge einen schwarzen Ueberzug über das Quarzgeschiebe und ist ein steter Begleiter des Goldes und der früher genannten Edelsteine, weshalb die Goldwäscher in seinem zahlreichen Auftreten auch den deutlichen Fingerzeig sehen, welche Sandschichten sie mit einiger Wahrscheinlichkeit auf Erfolg angraben sollen. Vom Regen herabgeschwemmt finden sich diese Metalle auch in den Rinnsalen der diese Schichten Nr. 8, 1866. 186 durchschneidenden Wassergräben, und nicht selten trifft man in Wasserlachen, deren Grund von Titaneisen schwarz bedeckt ist, kleine Goldblättchen an. 38. Prismatisches Habronemerz M. Eisenoxyd-Hydrat; Brauneisenstein. | Dicht mit unebenem oder flachmuscheligem Bruch in ganzen Lagern oder nur als Anflug. An der frischen Bruchfläche Glas- bis Metallglanz. Farbe braun in’s Gelbliche, oder ockergelb. Strich gelbbraun. Undurchsichtig. Härte des Kalkspathes oder etwas weicher. Dichte 3.26 bis 3.94. — Chemisches Ver- halten: In der Salzsäure löslich mit Hinterlassung von Kiesel- erde. Vor dem Löthrohre blos an den Kanten schmelzbar; im Kolben sich roth färbend und dabei Wasser freigebend. Seine Hauptbestandtheile sind Eisenoxyd und Wasser, wozu bei der innigen Mengung mit eingewachsenen Quarzsplittern immer auch etwas Kieselsäure tritt. Bis noch habe ich zwei Arten von Brauneisenstein im Mühlbächer Gebirge aufgefunden : a) Dichten Brauneisenstein, derb, braungelb oder schwarz, mit schwarzem Strich und flachmuscheligem Bruch ; häufig von röthlichem Feldspath und auch von einigen Asbest- Adern durchsötzt, und b) Ockerigen Brauneisenstein; Brauneisenocker; ockergelb, erdig, zerreiblich, abfärbend und etwas an der feuchten Zunge hängend; als Verwitterungsprodukt in grösseren Partien auf dichtem Brauneisenstein. T. Beide Arten kommen vor auf dem Mühlbächer Hochge- birge, dem Glimmerschiefer.theils ein-, theils aufgelagert und zwar in einer Ausdehnung — vom Runku Kailor über den Dialu Cheri bis in die Nähe des Czibanthales — von etwa 1V, Meile in die Länge. Der reine Eisengehalt bildet etwa 64%, der Masse und könnte vielleicht einst bei geeigneteren Communi- kationswegen ein gesuchtes Material zur Eisenerzeugung liefern. c) Zu diesem Geschlechte des Brauneisensteins zähle ich noch den schaligen Thoneisenstein (Eisenniere, Adler- oder Klapperstein), welcher’ in der Form von Kugeln, Nieren oder Knollen von sehr verschiedener Grösse, und mit conzentrisch- schaliger Bildung den Sand- und Lehmmassen der Tertiärfor- mation und des Diluviums beigeschlossen ist. Das Eisen-Hydrat ist bei ihm durch die Beimischung von vielen Sandkörnern ge- lockert und er zeigt im Ganzen einen sehr niedern Perzentge- halt an verwerthbarem Metall. — In den walachischen Wein- gärten und in dem Goldseifengebirge ist er keine seltene Er- scheinung. 187 39. Hexaedrisches Gold M. Gediegenes Gold. Derb; in Blättchen und Körnchen an Quarz angewachsen, oder als Geschiebe in stumpfeckigen, flachen oder abgerundeten Splittern. Die Oberfläche ıst glatt, stark metallisch glänzend; die Farbe rothgelb oder blassgelb, je nach der Quantität des beigemischten Silbers; der Strich goldgelb und stark glänzend. Es ist sehr geschmeidig, besitzt die Härte des Kalkspathes, und eine sehr varıirende Dichte, zwischen 15 und 18. — Öhe- misches Verhalten: Nur in Königswasser zu einer gelben Flüssigkeit löslich. Vor dem Löthrohre schwer schmelzend. Das Gold ist niemals rein vorhanden, sondern immer mit Silber, selten mit wenig Kupfer gemischt. Je nach dem Grade der Mischung lassen sich unter dem hiesigen Waschgold besonders zwei Varietäten unterscheiden : Die eine ist dunkel goldgelb und enthält etwa 22 Karat ın einer Mark; die zweite Art ist blos gold- oder speisgelb und hat blos 19 Karat Feingehalt. Fundorte dieses kostbaren Metalles sind bei der weiten Erstreckung des Goldseifengebirges von Pian bis Kelling viele bekannt. So viel ich erfahren konnte, waren früher an folgenden Orten geregelte Goldwäschereien im Betrieb : Bei Sztrugar, bei Ober-Pian (in dem Graben Tiszkur, Kepus, Tekenel, unter den Weingärten und an vielen andern Orten); bei Unter-Pian in dem Bachufer und Bachsand selbst; bei Petersdorf im Raben- graben; im Mühlbächer Wald Sermäg und zwar auf seiner westlichen und östlichen Lehne; bei Rekitte im Pereu Otsin- kului und Pereu Girtschin; bei Sebesely im Pereu Gutzu und im Mühlbachsand; bei Rehö in der Valea Kaszilor und bei Kelling im Graben hinter dem Klapperställchen. Das Ergebniss des Waschens hat sich aber an allen diesen Orten so ungünstig herausgestellt, das gegenwärtig blos bei Ober-Pian und bei Reho noch gearbeitet wird, ohne dass übrigens auch hier der Betrieb im Grossen einen Gewinn verheissen könnte. Nach den Unter- suchungen, welche ich gelegentlich angestellt habe und nach den Angaben der beim Schürfen Betheilisten, scheint der Sand der Valea Kaszilor das meiste Gold mit sich zu führen, indem hier im Durchschnitt 400—500 Uentner Schotter 1 Loth sehr reines Gold liefern, während bei Ober-Pian an den günstigsten Orten oft 600—1000 Centner Schotter müssen verwaschen werden, um 1 Loth Gold zu erhalten. Uebrigens ist das Ergebniss hier wie bei allen übrigen Goldseifen ein äusserst schwankendes. Bei Rehö erscheint das Goldwaschen aus dem Grunde lohnender, weil bei heftigem Regen aus einem Seitengraben des Valea Kaszılor nicht selten goldene Geräthschaften (Ringe, Ohrringe, Ketten u. s. w.), oder silberne und goldene Münzen herabge- 188 schwemmt werden, die wohl von einer römischen Colonie her- stamınen mögen, deren einstiges Vorhandensein auf dem angren- zenden Bergrücken auch viele Urnen-, Ziegel- und Mauerreste bezeugen. Ein energisches Betreiben des Waschens wird an diesem Orte jedoch gehindert durch den Wassermangel, welcher die Arbeit blos auf wenige Stunden nach einem heftigen Regen beschränkt. | a Das grösste Goldstück, welches während meines Aufent- haltes in Mühlbach in der Valea Kaszilor gefunden wurde, wog über Y, Loth; die grösste Münze 7 Dukaten. Sämmtliche Funde werden, seit der Aufhebung des Goldeinlösungsamtes in Pian, an das Münzamt in Karlsburg verkauft. ! 40. Hexaedrisches Platin M. Gediegenes Platin. - In dünnen Blättchen, ohne Andeutungen einer bestimmten Krystallgestalt, mit glatter Oberfläche, starkem Metallglanz, graulichweisser, ins Gelblich- und Silberweisse übergehender Farbe, unverändertem Strich; Härte des Flussspathes, oder etwas härter, und der Dichte 18—19. | Platina wird vom Magnet angezogen, löst sich nur in ko- chendem Königswasser, und schmilzt erst bei sehr grosser Hitze. Meine Funde aus dem hiesigen Goldseifengebirge enthalten ausser reinem Platina auch noch Eisen-Rhodium und Palladium in unbedeutenden Quantitäten. | Mit Gold und mehreren andern schon genannten Mineralien fand ich auch 2 Blättchen von Platina im Gresammtgewicht von. 0.08 Loth in der Valea Kaszilor bei Reho. : Gewiss kommt es auch an andern Orten des Seifengebirges vor, jedoch jedenfalls nur selten. 41. Oktaedrisches Eisen M. Gediegenes Eisen. Mehrere sorgfältige Prüfungen des goldführenden Sandes haben mich von dem Vorhandensein des Fer in diesem über- zeugt, und da ich absichtlich oft den Sand an solchen Orten- sammelte, wo das Diluvium zufällig durch einen grossen Regen blosgelegt, wo also noch nie geschürft worden war, so glaube ich, dass die von Partsch zuerst ausgesprochene, und von vielen Naiurforschern nach ihm gebilligte Vermuthung, als rühre der Eisengehalt der Pianer Goldseifen von den ran der Schürfer her, nicht haltbar sei. Das Eisen tritt hier auf entweder in dünnen Blättchen, im Sande frei liegend oder in Schuppen dem Quarzgeschiebe aufgewachsen ; es besitzt schwarze oder stahlgraue Farbe, Me- tallglanz, unveränderten Strich, Härte des Flussspathes und die 189 Dichte 7.15. Es enthält fast ganz reines Eisen und ist in Salz- säure lösbar, vor dem Löthrohre aber fast unschmelzbar. Vorkommen am häufigsten in dem Diluvialsand zwischen Pian und Rekitte. | 42. Oktaedrisches Kupfer M. Gediegenes Kupfer. Auf ähnliche Weise, wie das Eisen, soll auch Kupfer in dem Goldsande vorkommen, nur noch seltener als Jenes. Ich fand blos einen kleinen Splitter von diesem Metalle bei Ober- Pian im Obursche Kepuschi. | ‚43. Gediegenes Blei. Kommt vor in Kugelform mit schuppigen Zusammen- setzungsstücken; ist sehr geschmeidig und mit dem Messer leicht schneidbar; auf der frischen Schnittfläche zeigt es: leb- haften Bleiglanz, bleigraue Farbe, einen unveränderten Strich und färbt ab. Seine Härte ist geringer als die des Steinsalzes; Dichte 10.50.— Uhemisches Verhalten: In Salpetersäure löslich und vor dem Löthrore leicht schmelzbar, indem es die untergelegte Kohle mit einem gelben Oxyd bedeckt. Besteht fast aus reinem Blei. Es findet sich mit den übrigen genannten Metallen als Körner von der Grösse eines Hasenschrotes (deshalb von den Romänen geradezu Schorodu genannt) in den Goldseifen, am häufigsten ın der Valea Kaszilor bei Rehö und wird von den Arbeitern als todtes Gestein nicht beachtet; daher mag es wohl kommen, dass sein Vorkommen nicht mehr bekannt ist. (Schluss | folgt). 190 Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt iım Nonzt Juli 1866. (fünftägige Mittel.) Luftwärme'in ee n. R. Tage | BE om. | 2m. | dena. | Mitter er 14.11° | 22.260 | 145.940 | 17.4370 | 6-10 | 12.42 | 20.96 15.14 | 16.173 | 11-15 | - 12a on 2ged 15.10 | 16.987 een 13.72 24.88 718 | 18.593 41-25 | 10.36 1745 | 11.58 | 13.030 26-31 |. 10.28 15.73 1229 | 12.767. Mittel 12.108 | 20.284 | 14.466 | 15.619 | Maximum : 26.4° (am 20. um ?h N.) Minimum : 7.6° (am 10. um 6h M.) Luftdruck in par. Linien auf 0° redueirt pe © ER D Tag | ‚6h M. 2h N. | 10h A. Mittel (5 319.64 | 319.23 | 319.39 | 319,420 6-10 321.53 | 321.45 |. 321.84 | 321.607 1—15 322.65 | 322.13 | 322.47 | 322.417 16—20 32037 9 319.90 319.993 21—25 320.03 319.78 320.01 | 319.940 26—31 318.58 318.73 318.91 318.740 Mittel 320.406 320.127 320.370 320.301 Maximum : 323.21‘ (am 10. um 6h M.) Minimum : 317.23‘ (am 30. um 6h M.) 1 Dunstdruck in par. Linien : uch it age eng 6h M | 2h N. | 10h AA. | Mittel || 6h M. ER 2h N. |10h A. [Mitte 1— 5| 5.27”! 5.35“) 5.415.343] 0.80 | 0.44 10,72 |0 6—10| 4.74 | 4.40 | 4.56 14.567 |I0.80 ]0.39 | 0.62 |0 1—15| 4.26 | 3.97 | 4.51 14.247 |\0.75 | 0.34 | 0.63 |0. 16—20) 5.03 | 4.55 | 5.03 [4.870 0.78 |0.31 [0.60 |0.563' mr 3.33 | 3.68 | 4.24 13.917 ||0.73 | 0.46 | 0.79 \0.677 26— 31; 4.26 | 4.08 | 4.24 14.193 |10.37 | 0.57 | 0.74 10.727 Mittel | 4.553| 4.330 | 4.652 14.512 || 0.800] 0.422] 0.685|0.636 (Summe) W-NW SwW-NW 6—10) 4.31 WNW WNW 11—15| 0.12 NW WNW-N 15—20| 1.23 SW-NW W-N 241—25| 6.03 W W-NW 26—30| 5.88 7 r WNW NW Mittel 132.66 J4. | x SW.NW W-N Besondere Anmerkungen. Anzahl und Richtung der beobachteten Winde: N. 6; NO: 35.0. 37°80.133-8.1;-.5W. 45 "W.’35; NW. 28. Athmosphärischer Niederschlag : am 1., 6., 8., 12., 13., 17., 18., 20., 24., 25., 26., 27., 29., 30., darunter 3 (am 6., 13., 17.) nicht messbar. — Grösste Niederschlagsmenge innerhalb 24 Stunden : 15.09 (am 1.). Gewitter am 1. (doppelt, Nachmittag und Abends, zugleich mit Hagel, aus NW.); am 8. (aus W. gleich nach Mitternacht); am 18. (aus NNW. Abends); am 20. aus NW. mit vorherge- hendem Grewittersturm); am, 24. (aus W. ebenfalls mit Ge- wittersturm vorher). | Wetterleuchten: am 18. in S. und W. Das Monatsmittel der Temperatur war um 0.442° höher, das Monatsmittel des Luftdruckes um 0.669 niedriger als das entsprechende Monatsmittel der vorausgegangenen 15 Jahre. Zwei Erscheinungen verdienen in diesem, auch noch durch eine verhältrissmässig hohe Mitteltemperatur ausgezeichneten Monate besonders hervorgehoben zu werden: der Niederschlag vom 1. und die hohe Temperatur am 20. Der Niederschlag vom. 1. war ein schönes Beispiel eines tropischen Regens, wie solche mitunter auch bei uns im Sommer GER den heftig auf- steigenden Luftstrom (courant ascendent) erzeugt werden: inner- halb eines Zeitraumes von kaum einer halben Stunde fiel die enorme Regenmenge von 14.05‘ Höhe herab und es reiht sich hiedurch dieser Regenguss jenem noch stärkern Niederschlag vom ‚29. Juli 1859, welcher 20.03“ betrug, nicht unwürdig an 9» die Seite. Die Ueberschwemmung der niedern und die Ver- heerung der abschüssigen Theile der Stadt war diesmal beinahe ebenso gross, wie im Jahre 1859. Der hohe Temperaturgrad, den das Thermometer am 20. erreichte, ist desshalb bemerkens- werth, weil er der höchste ist, den ich bis noch in Hermann- stadt beobachtet habe. Das Thermometer zeigte nämlich an diesem Tage kurz vor 2h Nachmittags 27.3° R. im Schatten, und es ergiebt sich hieraus in Verbindung mit der grössten Kälte, die ich beobachtet habe (—26.4° am 23. Januar 1850) eine absolute Temperaturschwankung von 53.7° für Hermann- stadt. — Auf dem Gebiete der Vegetation vollendete die bis zum 20. ununterbrochene fortdauernde hohe Temperatur des Julimonates die noch übrige Blüthenentwickelung beinahe ganz, so dass seinem Nachfolger dem August in dieser Hinsicht nur wenig zu thun übrig blieb. Am 1. kam zur Blüthe: Cirsium arvense, Ualamintha acinos; am 2. Trifolium pannonicum, Tha- lyctrum medium, Gentiana amarella; am 6. Epilobium hirsutum ; am 10. Mentha silvestris (an welchem Tage hie und da um Hermannstadt auch der Roggen- und. Weıizenschnitt begann); am 12. Tanacetum vulgare, Asperula. eynanchicum; am 13. Cam- panula glomerata; am 14. Inula brittanica, Melilotus alba, Ole- matis vıtalba, Zea Mays, Oryganum vulgare; am 15. Xanthium spinosum, Eryngium planum, Linaria genistaefolia; am 27. Ar- temisia vulgaris; am 28. Dipsacus laciniatus, silvestris; am 29. Humulus Lupulus; am 31. Solidago virgaurea, Aster Amellus (auf dem Rücken des Hammersdorfer Berges). Zur Reife ge- langten: am 28. Evonymus verrucosus; am 30. Rubus fruti- cosus; am 31. Prunus insititia. . | E L. R. . SUN, > », Redaction : Der Vereinsausschuss. Buckdruckerei der v. Closius’schen Erbin. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu .- HERMANNSTADT. XVII September 1866. Nvo. 9, Inhalt: W. v. Vest: Ueber Margaritana Bonellii Fer. — Gustav Arz: Geographische und naturhistorische Verhältnisse Mühlbachs und seiner Umgebung. (Fortsetzung). — L. Reissenberger: Meteo- rologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monate August 1866. —— Ueber Margaritana Bonellii Fer. (Alasmodonta compressa Mke.) von - WILHELM v. VEST. Die dieser Art vorgesetzten Gattungsbenennungen konnten für sich allein mich nie so recht von der Zusammengehörigkeit derselben mit M. margaritifera _L. überzeugen. Die Einbe- ziehung von M. Bonellii in das Genus Margarıtana Sch. scheint einzig und allein auf die Aehnlichkeit des Schlosses basirt worden zu sein. Es ist jedoch auch diese Aehnlichkeit nur eine entfernte, wovon man sich durch eine aufmerksame Ver- gleichung des Schlosses beider Arten sehr bald überzeugen wird. Bei M. margaritifera hat nämlich das Schloss der rechten Klappe vorne einen dicken, gekerbten Zahn, welcher zwischen zwei dergleichen Zähne der linken Klappe eingreift; zwar wird dieser Art das Vorhandensein von Seitenzähnen ab- gesprochen, doch sind dieselben, insbesondere bei alten Exem- plaren, nur obliterirt und man kann bei jungen Stücken von M. margaritifera, wie bei Unio, auf der rechten Klappe einen und auf der linken Klappe zwei, lamellenartige, etwas schwielige Seitenzähne wahrnehmen, welche aber nicht so lang und bei weitem nicht so entschieden ausgeprägt sind, als bei Unio.— Bei M. Bonellii hingegen ist keine Spur von Seiten- zähnen bemerkbar und es besitzt selbe nur latte Cerdinalplatten, wie Anodonta. Das Schloss besteht auf jeder Klappe nur 194 aus einem kleinen, zusammengedrückten, glatten und stumpfen Höcker, welcher nicht in eine entgegen- - stehende Grube eindringt, sondern sich nur an den Höcker der anderen Klappe anschmiegt. Dieser Höcker ist manchmal etwas obliterirt. (Siehe Fig. 4). | "RE Während nun die Beschaffenheit des Schlosses von M. margaritifera (zumal im Jugendzustande) dieselbe in die Nähe von Unio stellt, lässt sich eine Aehnlichkeit des Schlosses von M. Bonellii mit jenem von Monocondylaea d’Orb.: nicht verkennen. Da nun auch Philippi in seinem Handbuche der Öonchyliologie und Malacologie, S. 359, darauf aufmerksam ' macht, dass nordamerikanische Arten von Margaritana bis- weilen auch nur einen Schlosszahn in jeder Schale haben, und ich wirklich bei einer brenner Art Margaritana lata Raf. (dehiscens Lea) eine überraschende Aehnlichkeit des Schlosses mit M. Bonelliı fand, so dürfte meine Hin- weisung denn doch einige Gründe für sich haben und aller Wahrscheinlichkeit nach M. lata mit M. Bonellii der Gattung Monocondylaea sich nähern. - Doch .bin ich weit entfernt, aus der Aehnlichkeit des Schlosses allein ein Recht zur Vereinigung letzbenannter Arten init dem Genus Monocondylaea d’Orb. abzuleiten, da hier- über nur: das Thier genügende Aufklärung zu geben vermag. Obgleich das oben Bemerkte schon an sich mir hinrei- chenden Grund zur Ausscheidung von M. Bonellii aus dem Genus Margaritana zu bieten schien, so wagte ich dennoch nicht eher mit meiner Ansicht hervorzutreten, bis dieselbe durch Kenntniss des Thieres die erforderliche Sicherheit erhalten würde, und war schon nahe daran die Sache auf sich beruhen zu lassen, als meinWunsch, das Thier der mehrerwähnten Art unter- suchen zu können, eines Tages aufs Angenehmste erfüllt wurde, indem der hochgeehrte Vereinssekretär Herr E. A. Bielz mır, durch seine gütige Vermittelung eine Auswahl dieser Muscheln aus dem Brentaflusse bei Padua verschaffte, wofür, sowie über- haupt für dessen jederzeit freundliche Unterstützung ich mich zum aufrichtigsten Danke angenehm veranlasst fühle. | Ein Thier von M. margaritifera zu erhalten, war mir jedoch leider nicht gegönnt. Da ich aber in letzterer Zeit in den Besitz des Werkes „Synopsis of the Family of Najades“ von Isaak Lea gelangte, welcher über die Najadeen die Systeme mehrerer Autoren anführt, worin unter anderen die Merkmale des Thieres vom Genus Meleagrina Sch. (und zwar der ty- ischen Art M. margaritifera L. = arcuata Stimpson) lar und deutlich hervorgehoben werden, bin ich in die ge- wünschte Lage versetzt worden, eine aufmerksame Vergleichung dieser zwei Margaritana-Arten, sowie schliesslich deren grund- hältige Auseinanderhaltung vornehmen zu können. 195 Hier dürfte es auch am Platze sein zu bemerken, dass von mehreren Autoren Alasmodonta Say irriger Weise als Synonym mit Margaritana Sch. angeführt wird, daher es auch unrichtig ist, unserer mehr besprochenen Art M. Bonelli ver- schiedentlich, bald den einen, bald den andern dieser zwei Gattungsnamen vorzusetzen, da doch Alasmodonta Say dem Thiere nach sowohl von M. margaritifera als auch von M: B onellii wesentlich verschieden ist. Um jene Unrichtigkeit an den Tag zu legen, sowie im weitern Verlaufe den Beweis her- zustellen, dass besprochene Art auch zu Alosmodonta nicht gehörig ıst, will ich nach dem obbenannten Werke von Lea, a Alasmodonta in den Kreis dieser Abhandlung hinein- ziehen. Die Charakteristik des Thieres von Margaritana Schuhm: bei W. Stimpson (Lea Synopsis, Seite XVL*) ist folgende: | „Die Kiemenblätter sind vom Bauchsacke getrennt, ihr hinteres Ende ist mit dem Mantel nicht verbunden; Anal- öffnung oder Gegend des Mantels nicht &efränzt; Athemöffnung gefranzt. ” Das Thier von Alasmodontä Say charakterisirt Stimpson (bei Lea a. a. O.**): | Die Kiemenblätter sind am Abdominalsacke angeheftet; ebenso an dem Mantel bis zu ihrem Ende; Athem-Siphon ge- franzt; Anal-Siphon gross, nicht gefranzt. _ Die Untersuchung des Thieres von M. Bonellii lieferte mir folgendes Ergebniss: DE I Lippententakeln höher als lang““*), längs %, des Hinter: randes verbunden. Der Mantel ist gänzlich offen, (nur bilden die Kiemenblätter im Zusammenhange mit dem Mantel hinten eine geschlossene Röhre: die Analöffnung). Kiemenblätter hinten am Rücken mit einander verwächsen; die äussere Kieme ist ihrer ganzen Länge nach an den Mantel befestigt, (unter- scheidet sich also dadurch wesentlich von M. margaritifera); das innere Kiemenblatt hingegen ist nicht am Bauchsacke be- festigt, (wodurch sie sich wieder wesentlich von Alasmo- donta Say unterscheidet). / *) Margaritana Sch. Gills free from abdominalsac, their posterior extremity not united to the mantle; anal opening or region of mantle not fringed; branchial fringed. **) Alasmodonta Say emend. Gills attached to abdominalsac, at- tached also to the mantle to their extremity; branchial siphon fringed; anal large, not fringed; eggs — (?). \ ***) Da unter der Länge der Muschel immer die Entfernung von der vorderen bis zur hinteren Extremität (Vorderrand bis zum Hinterrand) und unter Höhe die Entfernung vom Rücken bis zum Bauchrande verstanden wird, so gebrauche ich diese Bezeichnungen auch von den Theilen des Thieres. x 196 Die Beschaffenheit der Kiemenblätter ist jener von Unio ähnlich, sie sind ziemlich fest, und die von einander etwas ent- fernt stehenden Kiemenfäden (nämlich die senkrecht zum Bauch- rande und paralell zu einander herablaufenden Fäden) sind ziemlich dick, während die sie kreuzenden Querfäden (in der Richtung der Länge der Muschel) nicht deutlich wahrnehmbar sind. (Bei Anodonta bilden ‘die viel deutlicheren Querfäden mit den feinen Kiemenfäden ein zierlich- gitterartiges Netzwerk). Eine besondere Eigenthümlichkeit bietet der Fuss, welcher höher als lang ist, (indem derselbe sich,mehr vom Rücken zum Unter- rande, als nach vorne erstreckt); der Vorderrand ist in einem stumpfen abgerundeten Hacken vorgezogen; der sehr kurze Unterrand geht allmälig, ohne einen Winkel zu bilden, in den schief aufwärts steigenden Hinterrand über. (S. Fig. 1 und 2). Bei Untersuchung der Thiere von zwei Unio-Arten (Unio batavus Lam. und U. elongatulus Mhlf.) fand ich fol- gende Merkmale seiner einzelnen Körpertheile: Form der Tentakeln und Anheftungsweise der Kiemen- blätter. wie bei M. Bonellii. Dagegen ist Unio von dieser Art deutlich durch den Fuss unterschieden. Bei Unio ist der Fuss viel länger als hoch, vorne ziemlich stark in eine Spitze vorgezogen, Unterrand sehr lang, paralell zum Dorsalrand ver- laufend, und sich hinten in eine Art Ferse endigend (d. h. n eine Ecke, vor und über welcher eine mehr oder minder deutliche Einbiegung bemerkbar ist); Hinterrand: verschiedent- lich geformt (Fig. 6, 7 und 8, dann 7* und 8”). ' Ueber das Thier von Anodonta (cygnea L.) habe ich Folgendes zu bemerken: ey Tentakeln blattartig, bis zur Hälfte des Hinterrandes ver- wachsen. Anheftungsweise der Kiemenblätter wie bei den Vo- rigen, dagegen sind die Kiemenblätter bei weitem dünner und zarter, als bei den vorherbeschriebenen Arten. Die sehr zarten, dünnen und feineren Kiemenfäden bilden mit den sehr deutlich ausgeprägten Querfäden ein überaus zierliches gitterartiges Ge- flecht. Fuss ungefähr so lang als hoch, vorne etwas in eine zungenförmige Spitze vorgezogen, Unterrand lang, in eine stumpfe Ecke endigend, Hinterrand. ziemlich gerade und etwas schief nach oben steigend. (Fig. 9 und 10). d | Fassen wir nun das Vorhergesagte in Kürze zusammen, so unterscheidet sich unsere M. Bonellii, von der ächten Same Sch, Alasmodonta Say, Unio Retz., und Anodonta Drug. durch das Schlos; von Margaritana und Alasmodonta (und diese beiden wieder unter sich) durch die verschiedene Anheftungsweise der Kiemenblätter; von den beiden Gattungen Unio und Anodonta durch die Beschaffen- heit des Fusses; und von Anodonta noch insbesondere durch die Tentakeln und Textur der Kiemenblätter. 197 Unsere Art dürfte, in Hinblick auf das Schloss (nämlich Vorhandensein eines einzelnen höckerartigen Zahnes und gänz- licher Mangel an Seitenzähnen) mit dem Genus Monocon- dylaea d’Ord., wenngleich nur entfernte Aehnlichkeit besitzen. Da jedoch das Thier von Monocondylaea d’Orbd. unbekannt ist, übrigens selbe eine verhältnissmässig dickere und rundliche Schale mit einem dicken starken Schlosshöcker besitzt; während die von uns besprochene Art eine dünne, gestreckte Schale mit sehr zusammengedrückten, oft obliterirten Höckerchen hat, auch nach dem sehr entfernten Orte des Vorkommens nicht viel Wahrscheinlichkeit für die Uebereinstimmung der Thiere mir vorliegt, so erachte ich es durchaus nicht für rathsam, unsere Art mit einem, ungeachtet einiger Aehnlichkeiten, vielleicht wild- fremden Genus zusammenzuwerfen. Ich halte es daher für gerechtfertigt für Unio Bonelli Fer. ein neues Genus aufzustellen und für dasselbe den Namen Microcondylaea*) vorzuschlagen. | - — Bevor ich zur ausführlichen Definition der neuen Gattung und Art übergehe, will ich zur übersichtlichern Hervorhebung der Charaktere der verwandten Gattungen einen analytischen Schlüssel bringen. Najadea. Das Thier hat den Mantel ganz gespalten, bisweilen hinten mit einer oder zwei Siphonalöffnungen. Kıemenblätter verlängert, fast gleich, hinten mit einander verwachsen. Schale regelmässig, gleichschalig, frei, mit perlmutterartiger Struktur und dicker Epidermis. Zwei Schliessmuskel- und drei Fussmuskeleindrücke, wovon zwei hinter dem vorderen, und einer vor dem hinteren Schliessmuskel. Schloss mit Zähnen oder zahnlos. A. Mantel hinten zwei kurze Siphonalröhren bildend, Fuss zungenförmig, dick, Schale geschlossen Spathidae. B. Mantel mit einer abgesonderten Kloakenöffnung ; Fuss sehr lang, hutschwammförmig; Schale an beiden Enden offen . EEE : E Mycetopoda. C©. Mantelrand ringsum gespalten (nur durch das Zu- sammenwachsen der Kiemenblätter mit dem Mantel wird hinten eine falsche Röhre, die Analöffnung, ge- bildet); Fuss dick, Schale geschlossen . Unionidae. a) Die inneren Kiemenblätter am Bauchsacke ange- - heftet. Aeussere Kiemenblätter der ganzen Länge nach an den Mantel angeheftet. %, Schlosszähne, Seitenzähne 0 . : ; k Alasmodonta Say. *) wıxgos klein, zovdvios Gelenkknopf. 198 b) Die inneren Kiemenblätter nicht am Bauchsacke an- - geheftet, sondern frei. aa. Kiemenblätter hinten nicht mit dem Mantel vereinigt. Schlosszähne Y%,; Seitenzähne obliterirt. Schale dick _ und schwer . .. 0... Margaritana Sch, bb. Kiemenblätter ihrer ganzen Länge nach mit dem Mantel vereinigt; ; *) Fuss höher als lang, Unterrand desselben sehr kurz; - Tentakeln bis %, des Hinterrandes verwachsen; Kie- men fest und dick. Schale ın jeder Klappe mit einem kleinen Höckerchen;; 0 Seitenzähne Microcondylaea m. .*®) Fuss so lang als hoch, Tentakeln bis zur Hälfte des Hlinterrandes verwachsen ; Kiemen zart, gitterartig. - Schloss- und Seitenzähne 0 . ° .. . Anodonta Cuv. ==) Fuss länger als hoch; Tentakeln bis %, des Hinter- randes verwachsen; Kiemen fest. Schlosszähne Y%, oder %,, Seitenzähne %, . 4 Unio Retz. Microcondylaea m. (z:#00s klein; »ovdvAos Gelenkknopf.) h Das Thier ist länglich-eiförmig; Mantel gänzlich ge- öffnet, Analöffnung durch Verbindung des Mantels mit den Kie- menblättern gebildet, ohne Uirren; Athemöffnung mit ÜUirren, Lippententakeln höher als lang, bis zu ”/, des Hinterrandes ver- wachsen. Kiemenblätter hinten am Rücken mit einander ver- bunden. - Die innern Kiemenblätter sind frei vom Bauchsacke, die äussern Kiemen sind ihrer ganzen Länge nach an den Mantel - angewachsen. Die Kiemenblätter sind von ziemlich fester Be- schaffenheit”) und. lassen die etwas entfernt stehenden dicken Kiemenfäden deutlich erkennen, während die sie quer durch- kreuzenden Fäden schwerer zu unterscheiden sind. Der Fuss ist dick, von bedeutend. festerer Beschaffenheit als bei den Gattungen Unio und Anodonta; dessen Oberfläche ist etwas gekörnelt. Auch die Form desselben ist von jener der eben genannten Gattungen sehr verschieden, da derselbe höher als lang ist, dessen Vorderrand ist in einen stumpfen abgerundeten Hacken vorgezogen, welcher in den überaus kurzen Unterrand, und dieser wieder unmerklich in den sehr schiefen Hinterrand übergeht, der sich sodann gabelförmig in zweisehnige Aeste theilt, welche an der Schale durch die entsprechenden Fuss- muskeleindrücke vor dem hintern Schliessmuskel angedeutet *) Da bei dem die fliessenden Wässer bewohnenden Geschlechte Unio sich ebenfalls feste Kiemen vorfinden, während die in stehendem Wasser vorkommende Anodonta sehr zarte Kiemen besitzt, so scheint mir die Beweglichkeit des Wassers nicht ganz ohne Einfluss auf die Fe- atigkeit der Kiemen zu sein und entgegen diese dem Anfenthaltsorte des Thieres entsprechend zu sein. | | > 199 sınd. An dem Unterrande besonders nach rückwärts ist der Fuss stumpf gekielt. Schale etwas dünn, perlmutterartig, mit dunkler Epider- mis, eiförmig verlängert, ungleichseitig, indem die Wirbel dem Vorderrande sehr genähert sind, dieselben sind sehr klein und so wenig gewölbt, dass sie innen gar keine Wirbelhöhlung bilden, Das Schloss besteht auf jeder Klappe nur aus einem kleinen, zusammengedrückten glatten und stumpfen Höcker, welcher nicht in eine entgegenstehende Grube eindringt, sondern beim Schliessen sich nur neben den Höcker der anderen Klappe an- legt. Dieses Höckerchen ist manchmal etwas obliterirt; Seiten- zähne sind keine vorhanden; es lässt sich zuweilen wie bei Anodonta eine glatte Uardinalplatte bemerken, welche vor der Ligamentalbucht endigt, übrigens nicht auffällt (auch bei Anodonta ist die Cardinallamelle oft sehr undeutlich). Mantel- eindruck ganz; zwei Muskeleindrücke, der vordere etwas tiefer, der hintere oberflächlich und oval; hinter dem vorderen Schliess- muskeleindruck befinden sich zwei Fussmukeleindrücke, von denen der untere mehr oder weniger vom Schliessmuskel getrennt ist, während der vor dem-hinteren Schliessmuskel gelegene hin- tere Fussmuskeleindruck mit jenem zusammenfliesst. | Dieses Verhältniss-der Fussmuskel- zu den Schliessmuskel- eindrücken hat dieses Genus auch mit Unio und Anodonta gemein und es unterscheiden sich diese drei Gattungen hierin vom Genus Margaritana, bei welchen der vordere runde Schliess- muskel durch den unteren Fussmuskeleindruck modificirt wird, indem derselbe in jenen einschneidet, während dagegen umge- kehrt der hintere Fussmuskel- vom hinteren Schliessmuskel- eindruck getrennt ist. Uebrigens ist dieses Verhältniss der Muskeln bei den verschiedenen Arten der Unioniden nicht so constant, dass man es bei der Olassificirung zweckentsprechend. verwerthen könnte, und es wird auch von wenigen Autoren ein Gewicht darauf gelegt. ' Ich kenne nur eine Art, welche mit Sicherheit hieher gehört: M. Bonellii Ker. Syn. Alasmodonta compressa Mke., Unie depressus MAifld. (Fig. 1-4). | Thier: Fuss isabellgelb, Kiemen dunkelgelb, gegen die Spitze zu bräunlich violett. Schale gestreckt-eiförmig, (wobei die Hinterseite breiter als die Vorderseite) sehr ungleichseitig (indem die Hinterseite länger ist); Vorderrand kurz und abge- rundet; Oberrand gekrümmt aufsteigend, und sodann unmerk- lich in den abgerundeten Hinterrand übergehend, Unterrand fast gerade, in der Mitte etwas eingedrückt, wodurch das Ge- häuse ein nierenförmiges Aussehen erhält. 200 Die Schale ist etwas zusammengedrückt, besonders gegen die Mitte des Bauchrandes hin, und es ist eine vom Wirbel bis zur Eindrückung des Bauchrandes sich erstreckende seichte Einbiegung bemerkbar. Wirbel klein, spitzig, etwas abgeplattet, einander sehr genähert, wellig runzelig, mehrentheils abgeschürft. und dem Vorderrande sehr nahe gerückt. Epidermis grünlich- braun, mit noch dunkleren, braunen in ungleicher Entfernung _ von einander stehenden concentrischen Streifen, und drei vom Wirbel nach dem Hinterrande laufenden dunklen Strahlen. Die Zuwachsstreifen werden durch sehr feine strahlenförmige Furchen gekreuzt. Schloss, wie es in der Gattungsdiagnose angegeben. Ligamentalbucht klein, eilanzettförmig; das Innere matt perl- mutterartig, bläulich, oft mit Oelflecken, bei den Wirbeln fleisch- farbig. — Länge 75 Millim., Höhe vom Wirbel bis zum Bauch- rande 28 Mill. Grösste Höhe der Hinterseite 35 Mill. Grösste Dicke 18 Mill, auf der Hinterseite 10 Mill. Es kommt diese Art ın vielen Flüssen Oberitaliens vor. Ich erhielt sie lebend aus dem Brentafluss bei Padua und konnte noch Schalen in mehr als 100 Exemplaren vergleichen, aus dem Flusse Lemene bei Portogruaro, aus dem Flusse Fiume bei Por- denone, aus dem Canal bei Este, aus dem Garda-See, aus dem Cagnola- und Piovego-Oanal bei Padua, aus dem Lambroflusse bei Monza, von Mailand, Pavia, und aus der Romagna. Der Aehnlichkeit des Schlosses nach, dürfte auch Mar- garıtana lata Raf. (dehiscens Lea, Uniöo dehiscens Say) in das Genns Microcondylaea einzubeziehen sein, doch kann iiber dessen richtige Stellung nur die Kenntniss des Thieres endgiltig entscheiden. Ru Ich bin in der Lage, nach einem Exemplar, welches: der Herr Vereinssekretäar E. A. Bielz aus seiner reichhaltigen Sammlung mir gütigst für die vorliegende Abhandlung zur Be- nützung überlassen hatte, über diese Art die nachstehende Be- schreibung zu liefern : M. lata Raf.”) Anodonta lata (Lastena lata) Raf. Annales des. sciences physiques Journ- Brux. V.; Poulson transaction 1332, pag. 6l; Margaritana dehiscens Lea Synopsis of the Najades 1832, p. 43; Unio dehiscens Say, Desh. (Fig. 5). Thier mir unbekannt. Schale sehr dünn, zerbrechlich, durchscheinend, noch stärker zusammengedrückt als bei M. Bonellüi länglich elliptisch, ungleichseitig; Hinterseite schmäler als die .. *) Schell very thin, fragile, translucent, convex oblong-elliptical; apices docorticated, almost invisible; epidermis brown, blackish anteriorly; ee rag violet under the apices. Length /,, diam. %,, axis U, of the breadth. Found in the Kentucky, etc, rare; breadth from two to three inches; lamellar wrinkles at the anterior edge, scarcely apparent ? 201 Vorderseite. Vorderrand abgerundet, Oberrand nicht aufstei- gend, sondern vielmehr niedersteigend und mit einem stum- pfen Winkel in den abgestutzten Hinterrand übergehend. Unter- rand gerade, kaum eingedrückt. Wirbel ganz flach gedrückt und erodirt. Epidermis gelblichbraun, hinten schwärzlich mit mehreren dunkelgrünen unterbrochenen Strahlen. Auch diese Art besitzt strahlenförmige Furchen, jedoch sind dieselben äusserst fein, und nur bei günstigem Lichtreflex zu bemerken. Schloss, das der Gattung. Ligamentalbucht klein, lanzettförmig, Perlmutter bläulich, unter dem Wirbel violett. Diese Art ist viel schlanker und zarter als die vorige, und unterscheidet sich von jener auffallend durch die schmälere Hinterseite. — Länge 60 Mill. Höhe bei den Wirbeln 24 Mill., an der Hinterseite 20 Mill. Dicke 10 Mill. Sie kommt in Kentucki und andern Gegenden Nordame- rıka’s vor und ist seiten. — Geographische und naturhistorische Verhältnisse Mühlbach’s und seiner Umgebung von GUSTAV ARZ, Gymnasiallehrer in Mühlbach. | (Schluss). K.'.Kiiesee. 44. Hexaedrischer Eisenkies M. Schwefelkies (Pyrit). Krystallisirt in mannigfaltigen Combinationen des tessıu- laren Systemes, am häufigsten im Pentagonaldodekaeder (Py- ritoeder) und im Hexaeder mit abgestutzten Ecken; kommt aber schr oft auch derb, körnigy blätterig, schuppig,. kugelig, eingesprengt und angeflogen vor. Die Oberfläche ıst gewöhnlich glatt, zuweilen auch drusig und uneben; Theilungsflächen nicht immer deutlich; Bruch muschelig oder uneben. Er hat leb- haften Metallglanz, messinggelbe oder täuschend goldgelbe Farbe, ist nicht selten auch bunt angelaufen; hat einen schwarzen Strich; ist undurchsichtig, wenig weicher als Quarz, weshalb | er an dem Stahle lebhaft Funken gibt. Seine Dichte beträgt 5.00.— Chemisches Verhalten: Beim Reiben entwickelt er einen Schwefelgeruch, welcher noch deutlicher wird durch 202 Erwärmen des Kieses, wobei er schwefelige Säure frei gibt. In der Salpetersäure löslich. Seine Bestandtheile sind: Eisen und Schwefel. Er findet sich sowohl dem Urgestein, als auch der Stein- kohle und den Tertiärschichten beigemischt, in der Umgebung Mühlbachs häufig vor. So z. B. bei Urwegen und Kerpenisch in Krystallen und als Anflug auf Hornblende- und Alaunschiefer; bei Rekitte (Pereu Girtschin, Pereu Viilor und Pereu Gutzu), Szäszcsor in der Valea Kakovi, bei Kelling hinter dem Klapper- ställchen und -bei Kerpenisch in dünnen Blättchen, oder in dichten Gängen der Kohle eingelagert, oder auf ihr in Krystall- gruppen aufgewachsen; bei Petersdorf unter dem Netot in einen grauen Thon eingesprengt, und endlich auch in dem Sande der Goldseifen als Geschiebe. | | Wlan Verwendung findet dieser Kies hier bis noch nicht, ob- wohl er an einigen Orten in ziemlich beträchtlicher Menge vor- handen. ist. Bei Urwegen wurde im Jahre 1860 ein Stollen auf dieses Mineral angelegt, wegen der geringen Ergiebigkeit aber bald wieder aufgegeben. IM. Klasse | A. Harze 45. Gelbes Erdharz M. Bernstein, Succinit Breith. Unregelmässig gestaltete, stumpfeckige Stücke oder runde Körner mit rauher Oberfläche, flachmuscheligem Bruch; deut- lichem Glas- zuweilen etwas Fettglanz; röthlichbrauner, wein- gelber oder wachsgelber Farbe; schmutziggelbem Strich; grös- serer, oder geringerer Durchsichtigkeit. Seine Härte ist die des Steinsalzes und seine Dichte wenig über 1. Durch Reiben erhält er elektrische Kraft. — Uhemisches Verhalten: In starkem Weingeist ist er löslich. In der Flamme zündet er sich leicht an und verbrennt, indem ef schmilzt, mit gelblicher Flamme und mit wohlriechenden Dämpfen. Seine Hauptbe- standtheile sind: Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff, und sein geringer Aschenrückstang zeigt auch wenig Kalkerde, Thonerde und Kieselerde. | Im Pereu Girtschin, nordöstlich von Rekitte, fand ich dieses Erdharz in einem graubraunen, von gelbem Lehm durch- zogenen Mergel mit Kohle untermischt in Körnern von der Grösse einer Nuss bis zu der eines Sandkörnchens auch in Sandstein und dem losen Sande beigemischt; im Pereu Viilor “ bei Sebesely tritt er ebenfalls in Mergel mit Schieferkohle auf. In der Valea Kakovi entdeckte zuerst einer von meinen Schülern 203 bei einer Exkursion, die zum Zwecke hatte, ihnen die Gosau- Gebilde mit den dort zahlreichen charakteristischen Versteine- rungen zu erklären — ein haselnussgrosses Stück Bernstein “ als Geschiebe des kleinen Wassers, welches im Graben fliesst. Nach mehrmaligem Suchen gelang es mir erst später die Stamm- schichten des Bernsteins als rothe und bläuliche Letten aufzu- finden, wo sich dann auch noch einige kleine Tropfen dieses Harzes zeigten, 46. Retinit, Retinasphalt M. Rothes Erdharz. Dieses höchst selten und immer nur in kleinen rundlichen Stückchen aufgefundene Harz hat sowohl in Gestalt und Farbe als auch in seiner Härte, Dichte und chemischen Zusammen- setzung sehr viele Aehnlichkeit mit dem Bernstein, und unter- scheidet sich von diesem blos dadurch: dass Retinit vorherr- schend rothe oder grünliche Farbe zeigt, bei dem Ausgraben aus seiner Lagerstätte noch weich, biegsam, selbst elastisch ist, und erst an der Luft sich erhärtet, und -dass unter seinen Be- standtheilen auch etwas Eisenoxyd sich findet. Als Fundort kenne ich bis noch blos den Pereu Villor bei Sebesely, wo er in graubraunem Mergel, welcher von gelben Letten durchzogen ist, in Begleitung der Glanzkohle und des aserigen Gypses selten sich zeigt. 47. Schwarzes Erdharz M. Erdpech; Asphalt. Derb, in nierenförmigen oder kugeligen Massen einge- sprengt, oder als Ueberzug mit muscheligem und blasigem Bruch, matter, wenig fettig glänzender Oberfläche, schwärzlicher, 'gelblichbrauner oder graubrauner Farbe, und einem wenig hel- leren Strich. Er ist undurchsichtig, gibt beim Erwärmen einen erdharzigen Geruch und wird durch Reiben elektrisch. Härte des Talkes; Dichte 1.54. — Chemisches Verhalten: Er löst sich in Alkohol unvollkommen auf und brennt leicht mit starker Flamme, indem er dabei schmilzt. Seine Hauptbestand- theile sind Kohlenstoff und Wasserstoff, wozu in der Asche sich noch Thonerde und Kieselerde nachweisen lassen. Bei Petersdorf in dem Rabengraben und bei Ober-Pian, ebenfalls in einem Waldgraben, konnte der schlackige Asphalt bis noch nur in unbedeutenden Partien aufgefunden werden. B Kohlen 48, Härzige Steinkohle M. Steinkohle; Schwarzkohle. Ohne regelmässige Form, derb in ausgedehnten Lagern oder in einzelnen Stücken und Nestern; Zusammensetzung 204 schieferig oder körnig; Holzgestalt oft sehr deutlich; Bruch muschelig bis uneben. Spiegelglanz oder wenig Fettglanz; Farbe vorherrschend pechschwarz, dann schwarzbraun und graubraun, oft mit einem holzbraunen Ueberzug. Strich unverändert. Spröde und leicht zersprengbar. Härte des Steinsalzes; Dichte 1.5. — Chemisches Verhalten: Mit Schwefelsäure übergossen ent- wickelt sie schwefelige Dämpfe. Beim Verbrennen gibt sie eine bläuliche Flamme und brenzlichen Geruch, ohne dabei zu schmelzen. Ihr Perzentgehalt an Kohlenstoff schwankt zwischen 72 und 94%; in der Asche zeigt sich etwas Thonerde und ‚Eisenoxyd. | Folgende Abarten der Schwarzkohle konnteich unter meinen Funden unterscheiden : | | a) Pechkohle mit pechschwarzer Farbe, glänzendem Strich, muscheligem Bruch und 86%, Kohlenstoffgehalt; — bei Rekitte (Pereu Girtschin und Pereu Otsinkului), bei Kerpenisch und bei Kelling hinter dem Klapperställchen stark mit Schwe- felkies durchzogen. er ee b) Blätterkohle, mit dünnschieferigem, blätterigem Gefüge, schwachmuscheligem Bruch, glatter und etwas glän- ‚zender Oberfläche, graulicher oder eisenschwarzer Farbe und 94%, Kohlenstofigehalt. Bei Rehö und Pian im Liegenden des goldführenden Sandes. I R c) Schieferkohle, mit ziemlich dickschieferigem Gefüge, schimmernder oder matter Oberflähhe, ebenem Bruch und stahl- grauer oder eisenschwarzer Farbe, häufig mit holzbraunem Ueber- zuge; Kohlengehalt 90%. Im Pereu Girtschin und Pereu Otsin- kului; bei Rehö; bei Kelling und Kerpeniseh. . d) Grobkohle, mit grobkörniger Struktur, unebenem Bruch, geringem Fettglanz, schwarzer Farbe und wegen der innigen Verwachsung mit Schwefelkies von ziemlich hohem Eigengewicht. Prozentgehalt an Kohlenstoff etwa 80%,. Bei - Ober-Pian, Rekitte, Kelling und Sebesely. e) Russkohle, mit erdigem, staubartigem Gefüge, daher leicht zerreiblich und schmutzend. Schimmernd oder: matt, graulichshwarz. Prozentgehalt 72—75%, Kohlenstoff. In den Goldseifen bei Pian, Rehö, Petersdorf und Sebeseiy. Bis noch wird diese Kohle aus Mangel an hiezu erforder- lichen Oefen nicht gebrannt. Mächtige Lager scheinen an keinem der genannten Fundorte zu bestehen, jedoch brechen in den Gräben von Rekitte, Kerpenisch und Pian nicht selten Stämme von 20—30 Pfund und Schichten von Y,‘ bis 2V,‘ Mächtigkeit, lassen sich auch zuweilen auf eine Strecke von 4—5 Quadrat- klafter verfolgen. Für die Petersdorfer Papierfabrik wird seit einiger Zeit die Rekitter Schwarzkohle gesammelt und ist in den Magazinen der Fabrik schon ein bedeutender Vorrath für künftige Benütznng aufgespeichert. . 205 49. Harzige Steinkohle M. Braunkohle. Dicht oder erdig, deutliche Holztextur, oft auch noch die einzelnen Jahresringe zeigend. Flachmuscheliger Bruch; wenig Fettglanz; schwarze oder gelbliehbraune Farbe, oft mit einem schwefelgelben Ueberzug; schwärzlichbrauner Strich; Härte des Gypses, (auch zerreiblich); Dichte 1.27. — Chemisches Ver- halten: In Schwefelsäure entwickelt sie schwefelige Säure; in der Hitze verbrennt sie ohne zu schmelzen unter Entwickelung eines brenzlichen Geruches. Ihre Hauptbestandtheile sind wie bei der Schwarzkohle : Kohlenstoff und Sauerstoff, wozu in der beim Verbrennen rückständigen Asche noch Kalkerde und Thon- erde als Beimischung sich zeigen. Folgende Braunkohlenarten treten hier auf‘: a) Gemeine Braunkohle (muschelige Braunkohle). Holzgestalt nicht ganz deutlich; Bruch flachmuschelig; bräun- lich bis schwarz; die härteste und sprödeste Art. Sıe kommt vor bei Pian im gelben Sand und Thonschichten; am rothen Berg bei Mühlbach in der sogenannten Steinkohlenhöhle von rothen und grünen Thonschichten eingeschlossen; im Belimanns- graben mit gelben Lehmschichten verbunden. b) Holzige Braunkohle (bituminöses Holz). Deut- liche Holztextur; schwachmuscheliger Bruch; matt oder schim- mernd; braum oder schwärzlich gefärbt; weniger hart und leichter, als die vorige Art. Sie kommt auch an den vorhin genannten Orten und ausserdem auch bei Szäszcsor (Valea Kakovi) mit Gyps und Kies verbunden und bei Rekitte (Pereu Otsinkuluıi) vor. ec) Papierkohle (Blattkohle).. Aus dünnschieferigen Platten gebildet und deshalb auch leicht in feine, biegsame Blättchen spaltbar; schwarzbraun. und gelblichbraun gefärbt; — kommt vor im Belimannsgraben in rothem fettigem Thon; in der Valea Kaszilor auf grauem Sandstein aufgesetzt und bei Petersdorf im Netot in hellgrauem, festem Sandstein in ein- zelnen Blättchen eingewachsen. | d) Erdige Braunkohle (Erdkohle). Derb, erdig, staub- artig; schimmernd oder matt; gelblichbraun und schwarz ; wenig abfärbend; milde und sehr leicht. Sie bildet dünne Schichten in den röthlichgelben Sandlagen des rothen Berges und des Belimannsgrabens und findet sich mitunter auch im Goldseifen- gebirge. | her den Gebrauch dieser Braunkohle gilt dasselbe, was bei der Schwarzkohle gesagt wurde. Die im rothen Berg und an andern Orten hierauf unternommenen Schürfungen Farben gezeigt, dass diese Kohle nur in einzelnen Stämmen und Ne- stern zu finden, somit auch kein ergiebiges Abbauen derselben zu hoffen ist. 206 50. Harzlose Steinkohle M. Anthrazit, Kohlenblende, Glanzkohle. Derb, in einzelnen Körnern oder Stangen eingesprenst, mit blasigem, schlackenartigem Gefüge. Die Oberfläche ist ge- wöhnlich glatt; metall- oder wenig fettglänzend; dunkelschwarz efärbt mit etwas hellerem Strichpulver; undurchsichtig. Ihre Härte übertrifft die der Schwarzkohle. Dichte 1.38. Sie wird . durch Reiben elektrisch. — Ohemisches Verhalten: Von den Säuren nicht angreifbar. Nur bei grosser Hitze sich an- zündend und dann bei fortgesetztem Anhauchen unter Ent= wickelung von wenig brenzlichen Dämpfen, ohne zu schmelzen weiter brennend. Kohlenstoff mit sehr wenig Wasserstoff und erdigen Aggregaten bilden ihre Bestandtheile. | Die schlackige Kohlenblende kommt vor bei Ober-Pian und bei Kelling, gewöhnlich in grauem Thon eingeschlossen und der Schwarzkohle untergelagert. Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadi im Monat August 1866. (fünftägige Mittel.) Luftwärme in Gradenn.R. | 6h.M. | 2h N. | {Ch A. | Mitte! 1-5 10.12° | 19.070 | 13.23° | 14.140° 610 11.86 | 20.99 14.26 | 15.703 1—15 11.29 16.14 12.18 | 13.203 16—20 9.56 17.52 12.04 | 13.040 26—31 10.32 19.31 13.29 | 14.307 Mittel ı 10.808 | 18.637 | 13.010 | 14.152 ‚Maximum : 26.00 (am 11. um 2b N.) 21—25 11.30 | 18.66 13.00 14.487 Minimum : 7.8° (am 25. um 6h M.) 207 L Tage R 6h Mm. 2hN. | 10h A. Mittel 1— 5 Ba KR IL 319.68 320.01 319.880 6—10 320.61 320.42 320.73 320.587 11—15 319.02 318.85 318.73 318.867 16—20 .. 320.94 320.75 321.09 320.927 21—25 320.31 320.32 320.79 320.473 26—31 322.77 322.49 322.74 322.667 Mittel 320.671 320.487 320.746 320.635 Maximum : 323.92“ (am 27. um 6h M.) Minimum : 31°.07“ (am 11. um 10h A.) i Dunstdruck in.par. Linien Mi ee age nn Ale 6hM | 2h.N. | 10h A. | Mittel ||6h n. 2h N. |10h A Mittel 1— 5| 3,5%" 3.64”) 4.033.730“ 0.74 |0.37 !0.65 |0.587| 6—-10| 4.02 | 4.14 | 4.20 !a.150 \0.73 10.38 | 0.66 |0.590. 1415| 4.05 | 41 | 4.31 14.157 [0.77 0.58 | 0.77 [0.707 | 46—20) 4.10 | 419 | 4.53 14.273 [0.89 [0.52 0.81 |0.740| 4-—25| 434 | 5.45 | 5.13 |5.146 ||0.87 \0.59 | 0.84 |0.767 | 36-31! 3.92 | 4.32 | 4.24 14.160 |0.80 | 0.44 | 0.69 |0.643 | Mittel 4.071! 4.308| 4.418 14.266 |10.801| 0.4781 0.73510.671 Vorherrschende Windesrichtung | 2h N. | 10h A. © Bi}: 6h M. = „1 la.6 1.6 | 3.10] w-wnw | sw-nnw | w-wnw 1.2 13.8 2.2 | 3.401 0-s0o | w.nw | wNW-NWw 6.6 |6.2 [5.9 | 6.23] sw-nw | sw.nw | sw-NW 1.76 1.0 13.8 \4.8. | 3.87|wnw-nw| NW NW 21—25| 8.37 15.6 16.0 12.6 | 4.73| NW NO-0 | 0No-80 26—31| 0.26 11.8 [3.8 12.0 | 2.55] 0-80 0-80 0-50 Mittel 134.47 |3.9814.6813.1 .14| 3.93] SW-NW SW-NW } SW-NW 208 Besondere Anmerkungen. - Anzahl und Richtung der beobachteten Winde: N. 3; NO. 1;:0. 18; SO. 13; 8. 6; SW. 9; W. 19; NW. 24. . ' Sturm am 1. aus SW. mit dem Grade 7 (Vormittags zwischen 10 und 11 Uhr). | | . -Athmosphärischer Niederschlag: am 6., 7., 12., 14., 15., 16, 18.,122,023,,' 23,304: 31.5 ‚darunter. 3 (am 7. 18.25) Richt messbar. — Grösste Niederschlagsmenge innerhalb 24 Stunden : 8.62” (am 15.). | Gewitter am 6. aus WNW. (Abends); am 12. aus SSW. (Vormittags); am 22. aus W. (Nachmittags). Wetterleuchten: am 9. in W., am 21. in ©. ‘Das Monatsmittel der Temperatur war um 0.782°, das Monatsmittel des Luftdruckes um 0.656“ niedriger als das ent- sprechende Monatsmittel der vorausgegangenen 15 Jahre. Der diessjährige August bot nichts besonders Auffallendes dar; im Allgemeinen gehörte er zu denjenigen Monaten, welche sich durch häufigen Wechsel der Witterungsverhältnisse auszeichnen und welche desshalb gewöhnlich den Uebergang der einen Hauptluftströmung in die andere angeben. In der Vegetation vollendet dieser Monat die regelmässig fortlaufende Blüthenentwickelung; die letzten Kinder Florens “entfalten in demselben ihre freundlichen Blüthenköpfe. Am 12. gelangte zur Blüthe: Salvia glutinosa; am 17. Senecio trans- sılvanicus; am 25. Sedum Telephium; Aster Amellus in den Ham- mersdorfer Weingärten; am 17. Colchicum autumnale; am 28. - Linosyris vulgaris. Zur Reife kamen: am 10. Rhamnus Fran- gula (Rhamnus tinctoria und cathartica entwickelten keine Früchte, wahrscheinlich in Folge des im letzten Drittel des diessjährigen Maimonates eingetretenen Frostes); am 12. Orataegus Oxyacantha, Prunus spinosa; am 13. Prunus domestica; am 15. Sambucus nigra; am 19. fand man schon einzelne süsse Weinbeeren; am 26. Viburnum:Opulus; am 30. gab es schon einzelne ganz süsse Weintrauben; am 31. Sambucus Ebulus. BR, —UER — Redaction : Der Vereinsausschuss. Buchdruckerei der v. Closius’schen Erbin. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften HERMANNSTADT. AUT. 5,0, 060er AR6e Nro. 10. ns Inhalt : Necrolog: M. Bielz. — Fr. Herbich: Geologische Excursion von Balän an den Vöröstö, nach Bekas, Zsedänpatak etc. — L. Reis- senberger: Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monate September 1866. ; Necroloeg. Reichael Bielz, Lithograph in Hermannstadt, Mitglied mehrerer in- und ausländischer, wissenschaftlicher und gemeinnütziger Gesellschaften und Anstalten und lebenslänglicher Präsident des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften . zu Hermannstadt, starb am 27. October 1866 in einem Alter von nahezu 80 Jahren. Unser Verein hat in ihm einen Mann, einen Patrioten zu Grabe geleitet, dessen Fussstapfen im Felde siebenbürgischer Culturgeschichte dauernde Spuren zurückgelassen haben, dessen Wege die nachfolgenden Geschlechter in dem von Ihm geseg- neten Wirken fortwandeln werden; denn sie sind geweiht seine Wege für alle Zukunft durch die Denkmale seiner Thätigkeit, und immergrün wird die Erinnerung fortblühen an sein die Be- dürfnisse der Zeit erfassendes Streben. Michael Bielz, ward geboren den 10. Mai 1787 im Marktflecken Birthelm in Siebenbürgen, genoss den ersten Un- terricht in seinem Heimatsorte, dann an den Gymnasien zu Mediasch und Hermannstadt und bezog, in der Absicht dem protestantischen geistlichen Stande sich zu widmen, das refor- mirte Collegium zu Klausenburg, weil seine unbemittelten Eltern Ihn zum Behuf des Besuches einer Universität Deutschlands nicht unterstützen konnten, wohin Er von heissem Wissens- drange beseelt, trauernd seine geliebten Mitschüler und Freunde J. Jos. Roth, Martin Wendel, Christian Fuss, Jos. Ettinger, Fronius, Jacob Müller u. a. ziehen sah. | Doch trachtete Er in regem schriftlichen Verkehre mit seinen ehemaligen Mitschülern und durch eifriges Studium der deutschen Literatur, sich von deren Schätzen, das anzueignen, 210 was Ibm aus unmittelbarem Vortrage der grossen deutschen Lehrer zu empfangen verwehrt war. Nach mehrjährigem Unterrichtgeben. in herrschaftlichen Häusern zu Klausenburg und Hermannstadt kehrte Michael ‚Bielz in seinen Heimatsort, den bisherigen Sitz des evange- lischen Superintendenten, zurück, wo Er die Stelle eines Schul- lehrers und bald darauf im Jahre 1811 die Stelle eines Predigers und Superintendential-Secretärs erhielt. | | Hier war es nun der ununterbrochene rege Verkehr mit seinem Gönner und Lehrer, dem hochgelehrten Superintendenten D. G. Neugeboren, welcher zu seiner gründlichen Fachbil- dung sehr viel beitrug; aber auch seinen Sınn für das Zeichnen, za dem Er schon in der ersten Jugend viel Neigung und Talent entwickelt hatte und zu der Beobachtung der Natur, wusste sein väterlicher Freund, dessen Liebling Er war, durch viel- fältige Anregung und Mittheilung seiner reichen literarischen Hilfsmittel zu fördern und zu heben. | | ' In demselben Jahre noch gründete sich Michael Bielz auch sein Familienleben, indem Er die Tochter Elisabeth des k. k. pens. Husaren-Rittmeisters, Gabriel Ungard, Schloss- Commandanten zu Fogaras heiratete. Sie ist nur wenige Jahre vor Ihm in die Ewigkeit vorangegangen und hat seine Bestre- bungen, während eines langen bewegten Lebens voll sorglicher Mühe und Arbeit treu und theilnehmend unterstützt und Ihm 8 Kinder geboren, von welchen jedoch nur zwei Söhne und eine Tochter nebst 10 Enkeln das greise Elternpaar überlebten. Die vielfältige Gelegenheit, welche M. Bielz in der ge- wonnenen geistlichen Stellung als Superintendential-Secretär und erster Pediger in Birthelm gegeben war, sich seinen Mitbürgern in Nah und Fern’ beliebt zu machen, verschaffte Ihm am 2. October 1814 den Ruf als Pfarrer der kleinen evangelischen Gemeinde zu Neudorf ım Oberalbenser Comitate. ! Wir wissen nun aber, wie schwach damals eine kleine unterthänige Gemeinde dotirt war und können leicht begreifen, dass, als die Familie unsers Verewigten immer zahlreicher wurde, dazu die traurigen Missjahre von 1816 und 1817 kamen, Er gesichertere Subsistenzmittel anzustreben genöthigt war und sein reger Geist sich nach einem grösseren Wirkungskreise sehnte, wobei er auch seinen heranwachsenden Kindern eine entsprechendere Erziehung bieten konnte, welcher Er sich stets mit besonderer Sorgfalt widmete. Als daher im Jahre 1819 Senefelder den Steindruck erfand und der Ruf dieser wichtigen neuen Erfindung durch die Zeitungen schnell, selbst bis in die entfernten Grauen unsers Vaterlandes sich verbreitete, sah unser verklärter Freund hierin bald das Mittel sich durch sein Talent im Zeichnen, bei An- wendurg dieser Kunst eine bessere Existenz zu verschaffen. 21 Michael Bielz sagte daher seiner lieben Kirchenge- meinde, wo Er in den Jahren des Kummers und Elends (1816 — 1817) wie ein Vater gewirkt, seinen Kirchenkindern nicht nur geistlicher Hirte, sondern auch in Krankheiten ein Tröster und Helfer, in landwirthschaftlichen Dingen durch seine wissen- schaftlichen Kenntnisse ein williger und wirksamer Berather gewesen war — im Herbste des Jahres 1821 Lebewohl und übersiedelte zuerst nach Zood, wo Ihm sein Freund, der da- malige Besitzer der Zooder Spinnfabrik, Landes-Advokat und Lehrer der Rechte am ev. Gymnasium zu Hermannstadt, Carl Albrich, ein Lokal zur Ausübung der neuen Kunst verschaftt hatte, — dann im Jahre 1822 nach Hermannstadt, wo Er im Vereine mit Carl Albrich und dem damaligen Zeichenlehrer an der röm.-kath. Normalschule in Hermannstadt, Franz Neu- hauser, die erste lithographische Anstalt gründete. Die be- hördliche Bewilligung hiezu wurde den genannten Unternehmern im Wege des Hermannstädter Magistrate mittelst Gubernial- Decretes unter Z. 7784 vom Jahre 1822 (M. Z. 2395 ex 1822) verliehen. Nunmehr trat die Thätigkeit des Verewigten in vollem Lichte hervor. Ein lang gefühltes Bedürfniss waren in den siebenbürgischen Volksschulen die damals in Gebrauch gekom- menen grossen beweglichen Buchstaben zum ersten Lese-Unter- richte, dann linirte Schreibhefte und Vorschriften zum Schön- schreiben, brauchbare Zeichenvorlagen und Landkarten gewesen. Der Beistellung dieser Lehrmittel widmete die lithographische Gesellschaft, in welcher M. Bielz das werkthätigste Mitglied, der Leiter, Förderer und Erfinder aller Hilfsmittel und Geräthe war, vor allem Andern ihre Kräfte und zwar in solchem Maasse und mit solchem Erfolge, dass das k. siebenbürgische Landes- Gubernium schon mit Erlass vom 26. October 1822, Z. 10400, sich sehr anerkennend über die demselben zur Vertheilung an die Schulanstalten der verschiedenen Confessionen des Landes überschickten lithographischen Kunsterzeugnisse aussprach. Aber fast unüberwindliche Schwierigkeiten stellten sich dem neuen Unternehmen in einem Lande entgegen, welches damals noch sehr weit abseits von allen grössern Verkehrswegen gelegen, wo erst im Jahre 1817 die erste Kunststrasse ange- lest worden war.— Die nothwendigen Steinplatten, welche da- mals, wie noch heutzutage die Brüche von Sohlenhofen in Baiern in unübertrefflicher Weise lieferten, konnten daher nicht so- gleich von weither bezogen werden, sondern mussten erst durch mühsame Reisen im Lande selbst so gut oder schlecht, wie man sie eben fand, aufgesucht und hergerichtet werden. Auch der Bezug aller übrigen Materialien, des Papiers, der Farb- stoffe war sehr schwierig und kostspielig. M. Bielz aber war ; %* 12 nicht der Mann, den alle diese und andere Schwierigkeiten von dem mit aller Vorliebe begonnenen Unternehmen. zurück- schrecken konnten, — Er überwand sie alle glücklich und selbst die Auflösung der Gesellschaft, wornach die lithographische Anstalt an Ihn allein überging. Er behauptete sich und führte das Unternehmen noch durch dreissig Jahre fort, bis dasselbe, nachdem M. Bielz sein Augenlicht (leider allzufrüäh) schon im Jahre 1849 verloren, aber mittlerweile seine erwachsenen Kinder bereits zur eigenen Selbstständigkeit gebracht hatte, im Jahre 1854 an R. Krabs in Hermannstadt überging. Wenn man die damaligen Verhältnisse Siebenbürgens und seine Entfernung von dem übrigen mit Riesenschritten voran- schreitenden Europa in billige Rechnung bringt, so kann man den lithographischen Leistungen Gnsoek Veretizkln die vollste Anerkennung nicht versagen. Die Zeichen- und Schreibvor- lagen für Schulen, die Illustrationen für siebenbürgische Zeit- schriften leisteten das Möslichste für unsere Verhältnisse. Die erste brauchbare Landkarte Siebenbürgens für Schulen in klei- nerem Massstabe, so wie die erste Wardkori: dieses Landes, dann die Karte des Bergwerks-Distriktes mit der Angabe der wichtigsten Fundstätten edler Metalle und die erste geognostische Karte des Landes, sowie die Karte der Umgebung Hermann- stadts nach der Aufnahme des General-Quartiermeisterstabes, dann noch viele andere Landkarten, Abbildungen von Natur- “und Kunstgegenständen gingen aus dieser Anstalt hervor, welche seiner Zeit auch den sämmtlichen Bedarf an Drucksorten für die meisten Aemter und Behörden nicht nur in Hermannstadt, sondern weit aus im grössten Theile des Landes beistellte.e Das Bestreben sich die Materialien zur Ausübung seiner Kunst im Lande selbst möglichst billig zu verschaffen und ın Anwendung zu bringen, führte M. Bielz, der ohnediess soviel Neigung dazu besass, zum eindringlichsten Studium der Natur- wissenschaften, namentlich der Geognosie, welche später immer mehr seine Vorliebe gewann, wie sie Ihm auch nicht nur einen praktischen Erfolg und Hilfsmittel für sein Geschäft (in den Fucoiden-Schiefern von Szakadat und Korneczel eimen Ersatz für die lithographischen Platten und in dem feinen weissen Trachyttuffe von Girelsau ein Surrogat für den im Lande feh- lenden Bimstein) geliefert, sondern auch durch sein ganzes Leben eine reiche Quelle der Belehrung und Erheiterung geboten hatte. So sehen wir Ihn durch mehr als zwanzig Jahre nicht nur seiner Kunst, durch vielfältige Versuche neue Erfindungen anstrebend und durch den übernommenen Zeichenunterricht am evangelischen Gymnasium zu Hermannstadt auch in weiteren Kreisen Sinn und Liebe dafür verbreitend, thätig sich widmen, sondern zugleich auch die Naturwissenschaften mit warmer Vor- liebe pflegen und für sie neue Jünger anwerben. 213 Er schrieb zu diesem Behufe einen methodischen Unter- richt in der Anschauungslehre, und zählte zu den Begründern der im Jahre 1833 erschienenen wissenschaftlichen Zeitschrift „Transsilvania* und des im Jahre 1842 entstandenen Vereins für siebenbürgische Landeskunde. Ein Brief gegen Boue’s „Gemälde von Deutschland und den angränzenden Ländern mit Einschluss 'Siebenbürgens“, worin die in diesem Werke vorkommenden Siebenbürgen be- treffenden Irrthümer berichtigt werden, erschien in Leonhard’s Jahrbuch für Mineralogie u. s. w. noch unterm 13. Januar 1832; ein zweiter Brief an Leonhard, den Herausgeber des Jahr- buchs, „über das Vorkommen des Karpatensandsteins in Sieben- bürgen“ in dem Jahrg. 1834 jenes Jahrbuches. Ueber geogno- stische Verhältnisse Siebenbürgens führte er auch eine ausge- breitete Correspondenz mit P. Partsch vom Jahr 1832 bis 1834 und mit J. Grimm von 1831 bis 1840. Ferner schrieb Er „den Versuch einer Naturbeschreibung von Siebenbürgen“ nnd meh- rere Aufsätze in siebenbürgischen Zeitschriften, meist geognosti- schen Inhaltes. Später stand er mit Petenyi, Rossmässler, F. Schmidt und andern Naturforschern in wissenschaftlicher Correspondenz und begründete in Siebenbürgen die von seinem Sohne Albert Bielz mit Erfolg fortgesetzten Studien und Samm- lungen: der Land- und Süsswassermollusken. Mit Pfarrer Michael Ackner lebte Er in intimem Freundschaftsverhältnisse und in eifrigem Austausche der gegenseitigen Ideen, Anschauungen und Erfahrungen in der Erforschung der reichen Naturschätze unsers Landes. Dem Drange, seine naturwissenschaftlichen Kenntnisse zu erweitern und zu verbreiten, genügten die in Siebenbürgen vor- findigen Hilfsmittel nicht. Zur Herbeischaffung derselben, regte Er daher in Gemeinschaft mit seinem ehemaligen Schüler J. L. Neugeboren im Jahre 1847 einen naturwissenschaftlichen Leseverein in Hermannstadt an, dem Pfarrer Ackner, Michael und Oarl Fuss, Professor Reissenberger, Dr. Kayser, Dr. Schur und andere Freunde der Naturwissenschaften bei- traten. — Diese Lesegesellschaft gewann aber. bald auch ausser Hermannstadt mehrere Freunde, so dass schon im Jahre 1848 an die Bildung eines naturhistorischen Vereins gedacht werden konnte, weil durch den Verein für siebenbürgische Landeskunde bei seiner umfassenden Aufgabe die Naturwissenschaften nicht in erster Linie gepflegt werden konnten und namentlich die Be- stimmungen dieses Wandervereins, keine Sammlungen anzu- legen, der gründlichen Erforschung der Naturschätze Sieben- bürgens nicht förderlich war. Es wurde, nachdem das Bedürfniss zur Gründung des 214 neuen Vereins erst klar erkannt worden war, auch rasch zur That geschritten und bereits im nächsten Jahre (1849) erfolgte von Insbruck aus die Allerhöchste Genehmigung der Statuten unserer Gesellschaft. So konnten, während die Kriegsfurie die pannonischen Ebenen und auch die Gebirge Siebenbürgens bis in die äussersten Gränzwinkel,— Wohlstand, Gesittung und häus- lichen Frieden erbarmungslos niedertretend,— durchtobte und der Feind selbst in Hermannstadt festen Fuss gefasst hatte, die Freunde der Naturwissenschaft in dieser Stadt sich versam- meln und die düstern Bilder der damaligen Zeit in dem erhe- benden und tröstenden Genusse wissenschaftlicher Beschäftigung aus ihrem Gemüthe verscheuchen. Der in Hermannstadt damals herrschende Feind wurde ein schützender Freund dieser wöchent- | lichen Versammlungen, dieses einzigen friedlichen öffentlichen Lebens im weiten Kreise von der Aluta bis zum Bodensee. An diesem erhebenden Erfolge seiner Bestrebungen konnte sich .M. Bielz noch im Genusse seines vollen Augenlichtes er- freuen, aber die anstrengenden Studien, die mühevollen Arbeiten zur Emporhaltung seiner lithographischen Anstalt und seine viel- fältige Theilnahme am öffentlichen Leben als erfahrner Rath- neben in technischen, gewerblichen und landwirthschaftlichen ingen, von denen wir hier nur die wichtigen, mit einer ausser- ordentlichen Ausdauer vollführten Bohrversuche zur Erzielung artesischer Brunnen in Hermannstadt, dann seine Mitwirkung bei der Gründung von Runkelrüben-Zuckerfabriken in Usäki- Gorbo und Hermannstadt, einer Badeanstalt in Baassen u. s. w. rühmend. erwähnen, hatten sein Sehvermögen geschwächt, wel- ches zum Leidwesen seiner Familie und Freunde, zu grossem ‘ Verluste für den :naturhistorischen Verein noch im Jahre 1849 leider ganz erlosch. | Wohl konnten wir von dem vielerfahrenen Manne noch viele belehrende Mittheilungen entgegennehmen, wohl fühlten -wir uns aufgefordert die Schöpfung, deren hauptsächlichster Mitbegründer Er war, mit desto grösserem Eifer einem ge- deihlichem Erfolge zuzuführen und dıe Vereinssammlungen, deren erste Anfänge hauptsächlich aus seinen Sammlungen hervorge- gangen, immerfort zu vergrössern; aber seine eigne Thatkraft, seine eigne erspriessliche Mitwirkung bei der unmittelbaren Er- forschung der reichen Naturschätze unsers Landes fehlten uns nur zu sehr. Der Verein suchte aber dem Bewustsein, wie Vieles er den Verdiensten: dieses Mannes verdanke, dadurch einen Ausdruck zu geben, dass die Generalversammlung vom 8. Mai 1858 ihren periodisch wiedergewählten Vorstand, Michael Bielz zum lebenslänglichen Präsidenten ernannte, Dem man zur Leitung der Geschäfte schon früher einen Vorstandsstell- vertreter zur Seite gegeben hatte. 215 Aber nicht nur in der Heimat wurde das. verdienstliche Wirken unsers M. Bielz erkannt, auch ausserhalb der Gränzen unsers Landes wurde dasselbe entsprechend gewürdigt. So wurde Er noch im Jahre 1836 Mitglied der Gesellchaft der Aerzte und Naturforscher in der Moldau, 1845 Mitglied der Gresellschaft ungarischer Aerzte .und Naturforscher, 1852 Mit- glied der Frauendorfer Grartenbaugesellschaft, 1859 Correspon- ent der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien und 1861 Mitglied der Gesellschaft Isis für Naturgeschichte in Dresden. Nach achtzehnjährigem Wirken des Vereins, dessen wür- diger Vorstand der Dahneschtedene war, hatte der Verewigte die Freude, den Verein und die Vereinssammlungen an einem solchen Ziele zu sehen, an welchem der dauernde Bestand der- selben erhofft werden darf. Der siebenbürgische Verein für Na- turwissenschaften, dessen Anregung vor 18 Jahren aus seinem Hause ausgegangen, kehrte dahin kurz vor Seinem Tode mit den nun so ansehnlichen Sammlungen als ein vollendetes In- stitut zurück. Der erstarkte Verein baute, wie bekannt, in dem- selben Hause zur Unterbringung seiner Sammlungen und zur Abhaltung seiner Versammlungen ein hiezu passendes Lokale. Indem Ihn der Verein am 29. October d. J. aus diesem Lokale zur ewigen Ruhe geleitete, liess Er uns als Erbschaft nicht nur ‘den Verein und das Vereinsmuseum, sondern vielmehr noch die Verpflichtung zurück, in seinem Geiste fortzuwirken, das Be- gonnene fortznbilden und zu erhalten. Die nachstehenden Worte aber werden uns stets erin- nerlich bleiben, welche der gegenwärtige Vorstands-Stellvertreter und kaiserliche Rath, Dr. Gottfried Müller, am Grabe des Dahingeschiedenen sprach : „Do eben hat die Kirche ihre Segnungen über den irdischen „Resten des nunmehr Verewigten ausgesprochen und der ernste „Augenblick, sie in den Schoss der Mutter-Erde zu versenken, „ist da. Nun drängt tiefe Wehmuth sein geistiges Kind, den „naturwissenschaftlichen Verein Siebenbürgens, an des entschlum- „merten Vaters Sarg, um: an demselben der Anerkennung der „hohen Verdienste des Dahingeschiedenen, dem dieser entspre- „chenden Dankgefühle und der Trauer um ihn öffentlich Aus- „druck zu geben.* Ä „Nichts kann diesen Verein abhalten, zu bekennen, dass „er vorzugsweise vom Verewigten ins Leben gerufen, nachdem „er der ersten Pflege entwachsen war, das väterliche Haus ver- „lassen und, ausser demselben heranwachsend bis zum acht- „zehnjährigen Jünglinge, zwar kostbare Erfahrungen gewonnen, „aber in das erweiterte Vaterhaus mit der Ueberzeugung vor „Kurzem zurückgekehrt sei, dass unter diesem Obdache für „sein ferneres Gedeihen am Besten gesorgt sei; aber zugleich ; 216 „— so wollte es der oberste Lenker der Schicksale — um nach „kurzer Freude des Wiedersehens mit dem des Augenlichts „entbehrenden Greise, die Todtenfeier für den Unvergesslichen „schmerzvoll zu begehen.“ „Nichts kann diesen Verein abhalten zu bekennen, dass, „wenn er dahin gediehen und erkräftigt ist, in seinen alle Zweige „umfassenden naturwissenschaftlichen Sammlungen unserer wiss- „und lernbegierigen Jugend die Wunder der Natur zur An- „schauung zu bringen, der Verewigte hiezu Richtung und An-. „lage gegeben, indem dieser selbst von der Bibel der Offen- „barung zur Bibel der Natur sich einst gewandt, um in dieser „ihre Uebereinstimmung mit jener nachzuweisen, und mit den „eignen auf diesem Felde zu Stande gebrachten Sammlungen „den Grundstein zum Gebäude des gegenwärtigen nicht unbe- „trächtlichen Vereinsmuseums zu legen.“ | „Nichts kann endlich diesen Verein abhalten zu bekennen, „dass wenn er bis heute seine Wirksamkeit so weit gesteigert „hat, dass er im Austausche seiner auf dem Gebiete der Na- „turwissenschaften gemachten wenn auch nur bescheidenen Er- „fahrungen mit den meisten ähnlichen Vereinen der alten und „neuen Welt in Verbindung steht, die Richtung hiezu gleich- '„falls ein Verdienst seines dahin geschiedenen Gründers ist, „der frühe schon begonnen hat seine eigenen Erfahrungen in „ahnlicher Weise zum gemeinschaftlichen Vortheile Vieler zu „verwerthen.*“ _ MR „Indem nun dieser Verein, durchdrungen von der Ueber- „zeugung des Werthes solcher Verdienste dem verklärten Geiste . „öffentlich seinen Dank ausspricht, einen Dank dessen Nach- „gefühl selbst im Letzten der Vereinsglieder nie schwinden „wird, —.und, ergriffen von dem Verluste seines ersten und ein- „zigen bisherigen Vorstandes seine wohlbegründete Trauer auch „ausserlich kund gibt, fasst er erleichternden Trost ın dem zum „V orsatze nen Gedanken : sich unausgesetzt zu bemühen, „der schönen vom Verklärten ererbten Aufgabe nach bessten „Kräften zu entsprechen ; ein Vorsatz, dessen Verwirklichung „um so weniger dem Zweifel unterworfen sein kann, als der „Dahingeschiedene in seinem leiblichen Sohne Albert Bielz „einen unmittelbaren und begeisterten Träger seiner Ideen und „seiner Bestrebungen dem Vereine an die Hand gegeben hat. „So wird dann der Name Michael Bielz in vollen Ehren „uns unvergesslich bleiben, und sein Andenken nicht aufhören „der strahlende Leitstern unsern, des naturwissenschaftlichen „Vereins Bestrebungen zu sein! —“ D. Oz. Try Im 217 Eine geologische Excursion ‚von Balan an den Vörösto, nach Bekas, Zsedanpaitak etc. von FRANZ HERBICH. Wenn ich mir erlaube, im Nachstehenden die Ergebnisse der Beobachtungen auf einem nur kurzen Ausfluge mitzutheilen, so wird es das hohe geologische Interesse entschuldigen, welches die begangene Gegend darbietet. Zu dieser vorläufigen Mitthei- lung fühle ich mich umsomehr gedrängt, als insbesondere jene Gegend an dem Vörösto, bis nun geologisch gänzlich unbekannt, gerade durch den geologischen Aufschluss, durch eine reich- haltige Fauna für das Studium der Jura- und Kreideformation Siebenbürgens derart klassische Anhaltspunkte gewähret, wie solche an keiner anderen Lokalität dieses Landes bekannt sind. Im Munde der Bevölkerung des Szeklerlandes, der Usik und Gyergyö, lebt die Sage von einem gewaltigen Bergsturze, welcher an den Abhängen des Fekete-Hagymäs, jenseits der Wasserscheide zwischen dem Alt- und Bekäsflusse stattgefunden hat, wodurch das Thal des Vöröstöpatak abgesperrt und die Wässer zu einem See aufgestauet wurden, welcher den Namen Vörös- auch Gyilkös-Toö erhielt. Als ich im Jahre 1859 den Herrn Bergrath, Franz Ritter v. Hauer, während seinen geologischen Uebersichtsaufnahmen in dem Nagy-Hagymäser Gebirgszuge begleitete, war es uns wegen unzureichenden Vorbereitungen nicht gegönnt, diese Ge- gend zu besuchen, ich musste daher umsomehr auf den Besuch derselben einen Werth legen. Diesem frommen Wunsche setzten sich wie gewöhnlich Dienstesverhältnisse entgegen, bis es mir denn endlich gelang, im heurigen Jahre in dienstlichem Berufe jene Gegend zu besuchen.. | Von Balän aus führt der gangbarste Weg dahin im Thale des Altflusses bis zu seinem Ursprunge, ‚das ist bis zum Zu- sammenflusse des Szandui- und Usofronka-Baches, von wo aus der Bergrücken des sogenannten Koväcs Peter erstiegen und im Verfolge desselben jener Gebirgsknotenpunkt am Löhavas erreicht wird, von welchem die Wässer in drei Richtungen, Bi östlich, und südlich dem Maros-, Bekas- und Altflusse zueilen. ‚Auf diesem Wege bildet das Hauptthal des Altflusses, in- dem es den Gebirgsschichten des Grlimmerschiefers conform Nr. 10,.1866. ; 218 | , ‘verläuft, ein Längenthal dessen Gehänge am rechten Ufer ziemlich sänft und abgerundet erscheinen, während dieselben am linken Ufer steile und schroffe Abhänge bilden, welche sich wie am Nagy-Hagymas zu einer Meereshöhe von 5688 Fuss erheben, und unmittelbar von der Thalsohle zu einer Höhe von 3036 Fuss ansteigen. | Diese entgegengesetzten Erscheinungen der beiden Thal- Ban e lassen sich daraus erklären, dass dieselben am rechten Jfer den Neigungsebenen des Glimmerschiefers, welcher mit 90—55 Grad nach Osten verflächt, eonform liegen, während am . linken Thalgehänge die Schichtenköpfe desselben zu Tage treten. Die in den Altfluss mündenden Thäler am rechten Ufer haben einen längeren ziemlich gewundenen Verlauf, die linken Thalgehänge indessen sind von kurzen, steilen aber oft heftigen Wasserrissen durchfurcht. EN | - An den Abhängen des Nagy-Hagymäser Gebirgszuges zeigt der lei lnensehielbr durch Aufnahme von Feldspath Uebergänge in Gneis, welcher wieder durch Aufnahme von Hornblende in Hornblendegneis übergeht. | | Es ist merkwürdig, dass der Glimmerschiefer gerade in seinem Hangendsten in diese Gesteine übergeht. Der hiesige Glimmerschiefer zeichnet sich durch grossen Reichthum an Quarz aus. BT An der Mündung des Jahorospatak in den Altfluss ist Kieselschiefer zu beobachten. | | Unmittelbar auf dem Gneis lagern die mächtigen Kalk- massen des Terkö, Ocsem-Teteje, Nagy-Hagymäs, Vörös und Csofronkakö. | | : Die Schichten des Glimmerschiefers sind oft steil aufge- richtet und zeigen Dislokationen, ein in neuester Zeit entdeckter Grünsteintrachytgang durchsetzt denselben unmittelbar bei Balan am Abhange des Oltreze, und gibt den Beweis, dass der Trachyt des Hargittagebirges seine Ausläufer bis hieher gesendet, und an der Äufrichtung- sowohl des Glimmerschiefers, als auch der darüber lagernder Sidimentärgesteine Theil genommen hat. Von dem oben erwähnten Gebirgsknotenpunkt am Löhavas führt der Weg fortwährend auf dem Rücken der Wasserscheide zwischen der Maros und dem Bekas in nördlicher Richtung bis zur tiefsten Einsattlung dieses Bergrückens, Nyerges, welche den Uebergangspass von Gyergyö-Szt.-Miklos nach Bekas bildet. Dieser Pass hat auf der südlichen Seite den Magyaros, auf der nördlichen den Kishavas zu seinen höchsten Punkten. Auf der westlichen Seite dieses Passes entspringt der Bekeny, welcher seinen Lauf in westlicher Richtung gegen .Gyergyö-Szt.-Miklos nimmt, um in die Maros zu fallen, während am östlichen Abhange der Vörösköpatak entspringt, um in öst- 219 licher Richtung gegen den Bekas seinen Verlauf zu nehmen, in welchen derselbe nach dem Austritte aus dem See Vöröstö und nachdem er die kolossalen Felsmassen Entrekje*) durchbrochen hat, fallt. "Beide benannten Bäche entspringen im Gebiete des Glim- merschiefers und bilden Querthäler. Um zu dem See Vörösto zu gelangen, verlässt man am tiefsten Punkte des Passes angelangt, denselben und steigt am östlichen Abhange in das Thal des Vörösköpatak herab. Der Weg, welcher der ganzen Bevölkerung jenseits der Wasserscheide zwischen Bekas, Domuk, Ivanos, Almäsmezö, Zsedänpatak und Gyergyö-Szt.-Miklos, wohin dieselbe zu jedem Marktag in grossen Zügen auf Saumpferden wandert zur Hs? Communikatıon dient, Besteht aus einem schlechten Saumpfade, der meist im Flussbette über Gerölle und Windbrüche durch Sümpfe und Moräste führt. Nach Zurücklegung einer Strecke von ungefähr 3000 Klaftern erreicht man den See. Der erste Anblik des See’s ist überraschend, aus den schönen dunkelgrünen Fluthen desselben ragen die gebleichten Skelette zahlloser aufrecht stehender Bäume, und liefern den Beweis, dass die Wässer des Sees jenen Boden einnahmen, in welchem diese Bäume einstens feste Wurzeln gefasst, welcher sie noch jetzt in ihrer aufrechten Stellung erhält. Doch verloren so manche das Gleichgewicht und sanken an der Seite ihrer todten Brüder in die Fluthen des See’s, um ein buntes Gewirre von natürlichen Flössen, Triftholz und Brücken zu bilden, am Aus- flusse des See’s steigert sich dieses Gewirre am höchsten. Wenn bei nächtlicher Stille der Uhu seinen eintönigen Ruf erschallen lässt und der Mond sein blasses Licht über den Spiegel des See’s ausbreitet, aus welchen die bleichen Bäume mit ihren nackten gebrochenen Aesten gespensterhaft auftauchen, da bemächtigt sich des einsamen Wanderers ein unheimliches Gefühl. Die Richtung der grössten Länge des See’s liegt zwischen h. 1—2, also von SSW. nach NNO. Vier wasserreiche Bäche münden in denselben und zwar von Westen am oberen Ende der Vörösköpatak, von Nord- westen nahe an diesem der Likas, von Süden der Pereu Oilor, von Westen nache am Ausflusse des Pereu Suchard. Nachdem ich mit markscheiderischen Messinstrumenten versehen war, unternahm ich die Vermessung des See’s, was .mir aber nicht ganz gelang, weil die Ufer desselben theilweise völlig unzugänglich sind. Als ungetähres Resultat ergab sich eine Länge von 750 und eine durchschnittliche Breite von 120 Klaftern; der See *) Entre Kei (spr, Tjei), d. h. zwischen den Schlüsseln oder Klausen. 220 nimmt somit ein Areal von 90,000 Quadratklaftern ein, ohne jene ziemlich tief liegenden Buchten, welche in die einmün- denden Bäche greifen. N Re: Die grösste Tiefe des See’s mag nach der Neigung der beiden Thalgehänge und dem Stande der Bäume zu urtheilen, 25—830 Klaftern betragen. } Dass der Spiegel des See’s früher um 6—8 Fuss höher gestanden ist, kann man an den Uferlinien, welche die Felsen und Bäume zeigen, entnehmen. Im Verlaufe der Zeit hat sich der Damm ausgewaschen, was ein Sinken des Seespiegels zur Folge hatte. | Das NNÖO-Ende des See’s wird von mächtigen gegen 3000 Fuss hohen beinahe senkrechten Felswänden amphithea- tralisch umkränzt, welche am rechten Ufer den Gyilkoskö, am linken den Suchard zu ihren höchsten Gipfeln haben. Von der am rechten Ufer gelegenen Felsenwand, erfolgte jene grossartige Abrutschung, welche das Thal absperrte und die Wässer zum See aufstaute. ie Nach eingezogenen Nachrichten erfolgte die Abrutschung im Jahre 1838 nach lange anhaltenden und heftigen Regen- güssen, welche diese Gemeinde in dem Jahre heimsuchten. | Die Breite des Trümmermeeres der Gesteine, „welches nach dem Hauptthale des Vöröspatak seine Richtung nahm be- trägt gewiss über 500 Schritte. . _ | Re Es ist nicht leicht über die kolossalen Blöcke, Trümmer und Spalten, welche diesen Raum einnehmen, hinüberzukommen. Dem Blicke zeigt sich hier das Bild einer Verwüstung, wie sie nur ein so gewaltiger Bergsturz gewähren kann, der keinen Vergleich zulässt. Noch derzeit, also nach 29 Jahren finden an gewissen Punkten fortwährende Abrutschungen statt, welche nicht ohne Gefahr untersucht werden können. An den Ufern des See’s haben sich bereits Schilf und andere Sumpfgewächse angesiedelt, in dem grünlich grauen Schlamme Süsswasserschnecken*) eingebürgert neben zahllosen Blättern von Birken, Pappeln und Erlen, die in demselben ihr Grab fanden, während sich in den klaren Wässern des: See’s . riesige Forellen herumtummeln. Wer wird daran zweifeln, dass dieser Gebirgssee von ko- lossalen sterilen Bergwänden umgeben, von wasserreichen Ge- birgsbächen gespeiset, von den Produkten derselben einstens ausgefüllt sein wird? und dass sich der Vöröspatak einstens, in den Sedimenten des ausgefüllten Seebecken eine Furche graben wird, um/sein altes Bett in einer Tiefe von 25-—-30- Klaftern wieder zu finden ? | *) Eine, grosse Form der Limnaea peregra Dr. 2321 Der forschende Geologe jener Zeit aber, wird hier eine zwar auf einen kleinen Raum beschränkte, aber mächtige Ablagerung finden, welche aus Gerölle und Schlamm bestehend, ibm die Ueberreste von Schilf und Sumpfgewächsen, nebst Süsswasser- schnecken, Blätterabdrücken und Fischresten, zwischen kolos- salen aufrecht stehenden und liegenden Baumresten zeigen wird, ein geologisches Bild, gleich jenen aus der frübern Geschichte unserer Erdrinde. | Ich gehe nun zum geologischen Charakter über, der vom Nyerges-Pass bis zum Vörösto durchwanderten Gegend. es Zusammenhanges wegen ist es jedoch nothwendig, einen Rückblick auf die südlich gelegenen Verhältnisse zu machen. Die östlich von Balan gelegenen Juragebilde beginnen zuerst am Naskolat, Szakadat und Terkö in einer nur sehr geringen Breite, welche aber schon am Öcsem-Teteje zunimmt, um endlich die grösste Breite von Usofronkakö in östlicher Richtung über dem Fekete-Hagymäs und Gyilkoskö zu erreichen. Von Naskolat bis zum Usofronkakö bildet der Gebirgs- rücken, welchen die Kalke der Juraformation konstituiren, die Wasserscheide zwischen jenen Flüssen, welche ihre Wässer östlich in die Moldau, westlich nach Siebenbürgen führen. Vom ÜOsofronkakö, welcher auf dieser Wasserscheide die nördlichste höchst gelegene Veste der Juraformation bildet, über- nimmt der Glimmerschiefer ganz allein den Wassertheiler, — während sich die jurassischen (rebilde nach Osten hin ausbreiten, und obwohl zu hohen Bergkolossen aufragend, gelingt es ihnen nicht wieder die Wasserscheide zu gewinnen, sıe verlieren sich offenbar unter den jüngern Sedimentärgebilden, um hie und da durch erruptive Gesteine zu Tage gebracht ihre Continuirlich- keit zu beurkunden. . Nachdem nun die Gebilde der Juraformation, sowie jene der sie überlagernden jüngern Sedimentärgesteine, gleich der unterlagernden Urschieferfornation ein östliches Verflächen be- sitzen und nur die höchsten Gebilde der Juraformation an den westlichen Abfällen des Nagy-Hagymäser Gebirgszuges ihr Ausgehendes haben, so ist es ganz natürlich, dass die Ausbil- dung der Juraformation am östlichen Gebirgsabfalle zu suchen sei; ein in dieselben eingeschnittenes Qnerthal wird über die Verhältnisse derselben den richtigsten Aufschluss geben können. In der That entspricht das Quertlial des Vöröspatak diesen Anforderungen. Hat man jenen Gebirgspass Nyerges erreicht, welcher den tiefsten Uebergang von Gyergyö Szt.-Miklos nach Bekas bildet, so betritt man, wie ich schon bemerkt habe, am östlichen Abhange das Querthal des Vörösköpatak, welches anfangs in Glimmerschiefer eingeschnitten ist, bald darauf folgt im Han- genden eine nur schmale Gneiszone. 222 Auf diesem lagert Dolomit in einzelnen zerrissenen schroffen Felspartien, welche beide Thalgehänge beherrschen. Der Dolomit besteht aus einem blassröthlichen cavernösen Kalk, dessen Höhlungen mit blassgelblichen oder lichtbraunen Bitterspathrhomboedern überzogen oder mit Drusen dieses Mi- nerals ausgefüllt sind. N Das Auftreten eines gleichen Dolomites am Ocsem-Teteje, Nagy-Hagymäs, Vöröskö und Gyilkoskö, auf welchen ich später zurückkommen werde und welcher entschieden auf dem Klippen- kalk lagert, berechtigen zu der Annahme, dass auch der im Vöröspatak ausgebreitet auftretende Dolomit dieselbe Stellung inne hat und dem weissen Jura angehört. | Jedenfalls nehmen die Dolomite des Vöröspatak ein hö- heres Niveau ein, als die folgenden Gebilde. Weiterhin und zwar in östlicher Richtung beobachtete ich grünlich-graue glimmerreiche Sandsteine mit Kalkspathadern, über welche ich im Unklaren blieb. Nahe am See treten regelmässig: geschichtete dunkelbraune bituminöse Schiefer auf, welche petrographisch viel Aehnlichkeit ınit Liasschichten besitzen, nachdem ıch aber in denselben keine Fossilien auffand und auch sonst keine Anhaltspunkte für die stratigraphische Stellung dieser Schiefer gewinnen konnte, so bleiben dieselben bis zur genaueren Untersuchung einstweilen problematisch. ; | Ueber diesen Schiefern lagern an beiden Ufern des See’s in einer geordneten Folge feine Kalkconglomerate, Sandsteine, Kalksteine und Mergel; dieser gesammte Schichtencomplex be- darf auch einer genauern Prüfung. Am tiefsten Punkte der Felsenwand des Gyilkoskö, und schon am Ausflusse des See’s treten dunkelbraun gefärbte Kalk- steine auf; am Damme des See’s selbst liegen Blöcke und Trümmer dieses Kalksteines auf sekundärer Lagerstätte. Sie zeigen hier eine knollige Struktur und zwar so, dass man sie aus der Ferne für Uonglomerate ansehen kann. | Dieser Kalkstein gehört entschieden dem braunen Jura an, bezeichnende Fossilien trifft man hier in grosser Häufigkeit. Es gelang mir eine reichhaltige Ausbeute an Versteine- rungen zu machen. Zu den häufigsten gehören : Rhynchonella spinosa Schloth., Rh. plicatella d’Orb., Terebratula glo- bata Sw., T.bullata Sw, Ammonites Deslongchampsi Defr., Pholadomya Murchisoni @oldf. nebst Gonyomyen, Belemniten, Pleurotomarien, Ammoniten, Echiniden und einer grossen Anzahl von Bivalven, welche noch zu bestimmen sind. ‚Die Versteinerungen sind grösstentheils mit mohn- bis hirsegrossen Eisenoolith ausgefüllt, wie solche dem braunen Jura Englands, Frankreichs und Würtembergs eigen sind. 223 Ueberhaupt scheint dieser Gegend ein nicht unbedeutender Reichthum an gutartigen und ergiebigen Eisenerzen eigen zu sein. Ueber den erwähnten dunkelgefärbten Kalksteinen, folgen mattgefärbte, grünlichgraue, sandig-thonige wollgeschichtete Mergel in grosser Mächtigkeit, deren untere Schichten schwer zugänglich sind, auch verdecken die Trümmer der abgerutschten Felsen an vielen Stellen dieselben. Die höheren Schichten dieser Mergel lieferten eine grosse Anzahl ebenso interessanter, als bezeichnender Versteinerungen. Ich sammelte hier die so merkwürdige und an Form aus- gezeichnete Terebratula diphya Colonna in grosser Menge zugleich mit Ammonites tatricus Pusch., welche Fossilien die südalpinische und karpathische Formation des braunen Jura charakterisiren. | In grosser Menge sind Cephalopoden repräsentirt, ins- besondere Ammoniten und N. erstere bilden oft ganze Lagen, überwiegend sind die Familien der Hetero- phyllen und Planulaten vertreten. Ich sammelte hier: Ammonites tatricus Pusch., A. Zignodianus d’Orb., A. HommaieridOrb., A.triplicatusSw., A.annularis Rein., A. athleta Phil., A. ornatus Schlth.,, A. Henrici d’Orb. nebst anderen noch unbestimmten Formen. Es ist nicht zu zweifeln, dass diese Schichten mit jenen an der tiefsten Einsattelung des Usofronka in der nördlichen Ver- längerung des Nagy-Hagymäser Zuges correspondiren, an dieser Lokalität fanden sich in grosser Häufigkeit und wohlerhaltenem Zustande: Ammonitestatricus, A. Zignodianus, A. tri- plicatus, A. annularis, A. athleta etc. in einem rothen Kalke. Doch konnte es mir nicht gelingen dort die Terebra- tula diphya aufzufinden, dafür aber T.nucleata Schith. in einer Varietät, welche sehr an die Entstehungsart der Diphya- form erinnert. In den Mergelschichten der unzugänglichen Felsenwand des Gyilkoskö kann man Ammoniten von mitunter riesenhaften Formen sehen. Fischzähne aus dem Geschlechte Sphaerodus, Belemniten und insbesondere Echiniten sind zahlreich vertreten. Auch Pflanzenreste, vorzüglich Fucus-Arten, finden sich ziemlich häufig in den Mergeln. | Unter den Gesteinsblöcken der Abrutschung fanden sich auch solche eines augitartigen krystallinischen Erruptivgesteines, welches an Serpentin und an Varietäten dieses Gesteines im Altdurchbruche zwischen Felsö- und Alsö-Räkos erinnert. Es ist möglich, dass die grüne Färbung des Mergels in den Zerstörungsprodukten dieses Gesteines ihren Grund hat. 224 In den Mergeln treten einzelne ziemlich mächtige Lagen eines knolligen Kalkes auf, dessen Knollen wieder durch einen äusserst feinen schlammartigen Mergel von blauer ‚Färbung verbunden sind. Die Knollen erweisen sich grossentheils als Ver- steinerungen, deren Erhaltungszustand aber selten ein sicheres Erkennen zulässt, häufige Eisenkiese sind Begleiter dieses. Mer- gels; es gibt Punkte an welchen man diese in Zersetzung be- griffen sieht und’ deutlich erkennen kann, dass dem Gesteine dadurch eine rothe Färbung ertheilt wird. Die gesammelten Daten dürften über die Stellung der eben beschriebenen Grebilde an der Felsenwand des Gyilkoskö keinen Zweifel zulassen. | Nach denselben würden die an dem tiefsten Punkte der Felsenwand des Gyilkoskö auftretenden dunklen Kalksteine mit den oben erwähnten Versteinerungen und Eisenoolithen der mitt- leren Abtheilung des braunen Jura angehören, während dem die Mergelgebilde mit Terebratula diphya und der erwähnten Cephalopodenfauna ein Aequivalent des untern Oxfordthones sind. Weka in den Alpen und Karpathen die Unterscheidung des Oxford vom Lias und Neocomien oft schwierig und keines- wegs überall mit Sicherheit begründet ist, so kann diess bei der wohl charakterisirten Ausbildung am Gyilkoskö nicht der Fall sein. i | | Ob die unter dem dunkelgefärbten Kalksteine am tiefsten Punkte des Gyilkoskö auftretenden Mergel, Sandsteine und feinen Kalkconglomerate, den tiefsten Schichten des braunen Jura, die braunen bituminösen Schiefer am Vörösto dem Lias und die grünlich grauen glimmerreichen Sandsteine mit Kalk- spathadern im Thale Vörösköpatak einer noch älteren Formation angehören, darüber werden wohl weitere Untersuchungen Auf- schluss geben. | Unmittelbar auf dem beschriebenen Mergel des Gyilkoskö lagern ziemlich dick geschichtete blassroth gefärbte dichte Kalk- steine ebenfalls in bedeutender Mächtigkeit, welche auf lange Strecken wohl markirt sind und sich an der Felsenwand des Gyilkoskö durch Farbe und Schichtung schon aus der Ferne auffallend von den Vorigen unterscheiden. Die aus diesem Kalke eingesammelten Petrefakten gehören meist Echiniten und Brachiopoden an, welche aber noch nicht - bestimmt wurden. Der Lagerung sowohl als auch petrografischen Aehnlichkeit nach zeigt dieser Kalk viel Analogie mit jenen an der tiefsten Einsatteluug von Fejermezö am nördlichen Abhange des Nagy- Hagymas vorkommenden rothen Kalkgebilden, in welchen ich zıemlich häufig eine schöne grosse Rlıynchonella, ähnlich der R. aptycha Fisch. aus den Kolausschichten der Alpen auffand, ausser dieser fand sich auf diesem Punkte Ammonites Erato 225 d’Orb. nebst mehreren kleinen Terebratula-Arten und ein inte- ressanter Ammonit aus der Familie der Heterophyllien, an welchem die radialen Wülste und haarfeine büschelförmige Streifung, wie beim -Ammonites tatricus, aber merkwürdiger- weıse nach rückwärts gebogen erscheinen. Die eben beschriebenen Kalke dürften der oberen Abthei- lung des Klippenkalkes angehören. | Die Bestimmung der aufgesammelten Versteinerungen wird wohl über die wahre Stellung derselben Aufschluss geben. Die gegenüberstehende Felsenwand des Suchard zeigt dieselben Kalke, während die darunter liegenden Mergelgebilde vom Schutte und der Vegetation gänzlich verdeckt sınd. Ueber den soeben geschilderten, geschichteten Kalken des Gyilkoskö folgen massige plumpe Kalksteine, welche an diesem Punkte gänzlich unzugänglich sind. In den herabgerollten Stücken fand ich schöne Korallen und wieder Dolomit gleich jenen, aus dem Vörösköpatak. Diese Gebilde werden wahrscheinlich den weissen Jura repräsentiren. Die nur in einer sehr kurzen Zeit in der unmittelbaren Umgebung des Vöröstö ausgeführten Untersuchungen und ge- machten Erfahrungen sind gewiss geeignet, diese Gegend als eine für das Studium der Juraformation Siebenbürgens klassische zu bezeichnen, indem hier beinahe jede Schichte petrografisch und paläontologisch wohl charakterisirt ist. | Der anregenden Aufmunterung meines hochgeehrten Freun- des Dr. Franz Ritter v. Hauer verdanke ich, dass es mir ver- gönnt war, das aufgesammelte Materiale von Petrefakten der k. k. geologischen Reichsanstalt zur Bestimmung einsenden zu dürfen, deren Ergebniss bald möglichst in Aussicht gestellt wurde. Sicher ist, dass die. von mir an den verschiedenen Punkten aufgefundenen Petrefakten der Juraformation Siebenbürgens zum mindesten aus 150 Arten bestehen, während das Petre- faktenverzeichniss vom Jahre 1863 der Geologie Siebenbürgens von Hauer & Stache Pag. 620—621 nur 11 und mit Hinzu- rechnung der Liaspetrefakten 24 Species aufweist. Es ist leider zu beklagen, dass Siebenbürgen von litera- rischen Hilfsmitteln so sehr entblösst ist, dass den Forschern im Lande hiedurch eine selbstständige Leistung beinahe zur Unmöglichkeit wird. Wenden wir uns nun vom Vöröst6 auf dem bestehenden Saumpfade gegen Bekas. | | Nach der Aufstauung der Gewässer im See bis zu einer Höhe von 25—30 Klafter wird die Einbildungskraft am Ausflusse Katarakten und Kaskaden suchen, mittels welchen sich dieselben in eine Tiefe von wieder mindestens 25—30 Klafter stürzen werden. 226 Von diesem aber ist hier nichts zu bemerken, die Aus- füllung des Thales musste somit eine weite Strecke dem Thale nach abwärts stattgefunden haben, oder die aus dem See ab- fliessenden Wässer führten einen grossen Theil des Schuüttes fort um denselben im Verlaufe des Thales wieder abzusetzen. Vom Ausflusse des See’s führt der Saumpfad am linken Ufer desselben und am Fusse des schönen Kalkgebirges Su- chard bis zu jener Stelle, wo sich der Bach sein Bett zwischen 2000 Fuss hohetı senkrechten Felsen ausgewaschen hat, welche Felsenspalte Entrekje benannt wird. Te | | Der Weg verlässt an diesem Punkte das Thal, welches in seinem Verlaufe zwischen den Felsen ungangbar sein soll, um über einen Bergrücken in das Thal des ersten Bekasbaches zu gelangen, der seine Ursprünge an den östlichen Ab- hängen des Nagy-Hagymäser Bergzuges hat und von Häromküt herabkommt. L Gerade an dem Punkte, wo der Saumpfad in das Bekas- thal gelangt und Faschezell benannt wird, tritt auch dieser Bach in eine so enge Felsenspalte, in welcher sich derselbe kaum dahinwindet. Die Felsenwände der Bergspalte werden unmittelbar von den Wässern des Baches bespült, jede weitere Passage ist hier unmöglich, daher ein Bergrücken überschritten ‚werden muss, um auf Umwegen wieder ın das Bekasthal und in den lang- ausgedehnten Ört gleichen Namens zu gelangen. x Auf dem Wege vom See bis Entrekje und von hier bis. Faschezell begegnet man dichtem festem Kalkstein; es war mir daran gelegen sowohl die Felsenwände bei Entrekje, als auch die Felsenspalte bei Faschezell zu untersuchen, doch ist diess bei der senkrechten Steilheit der Felsen nicht möglich, dieses sehnsuchtsvolle Streben muss aufgegeben werden, es bleibt dem Blicke des Forschers bloss der Anblick der gross- artigen Felsennatur übrig, welche eben wegen ihrer Gross- artigkeit unzugänglich ist. EN - Auf der westlichen Seite des Bergabhanges, welchen man von Faschezell ansteigt, fand ich einen schmutzig gelblichgrauen Kalk, welcher an den äusseren Flächen ziemlich grosse Durch- schnitte von Versteinerungen zeigte, es gelang mır einige Hyp- puriten-Bruchstücke nebst anderen Rudisten zu erhalten. Ich befand mich somit im Gebiete der Kreideformation. Diese Lokalität liegt entschieden im Hangenden der Ge- bilde des Gyilkoskö. | Es wäre höchst interessant einen höher gelegenen Querzug, aus den Juragebilden des Nagy-Hagymäser Bergzuges in den Bekas und von hier auf jenen Bergrücken zu unternehmen, welcher die zwei paralell laufenden Längenthäler der Bekas- Bäche trennt. 227 Im Verlaufe des weiteren Weges gelangte ich noch öfters an Kalkgebilden vorüber, deren Stellung mir unklar blieb. Bei der ersten Sägemühle im Bekasthale und schon im Orte selbst stösst man wieder auf Glimmerschiefer, dessen Mäch- tigkeit nicht bedeutend ist. Kupferhältige Eisenkiese, welche in dieser Glimmerschiefer- zone lagerartig auftreten, gaben in früherer Zeit Veranlassung zu einem Bergbaue. | Obwohl diese Kiese ziemlich arm an Kupfer sind, indem sie höchstens 2 Procent davon enthalten, so dürfte sich bei der Mächtigkeit der Erze und bei der Möglichkeit dieselben durch Extraction auf nassem Wege zu Gute bringen zu können, durch welche Methode kostspielige Hüttenanlagen und Schmelzmani- pulationen vermieden werden, ein erneuerter Bergbauversuch angezeigt sein. Nachdem dieses Bekasthal ebenfalls ein Querthal ist, so lässt sich die Reihenfolge der Gesteine in derselbelben recht gut beobachten; leider bietet dieselbe keine Abwechslung und sehr wenig Interesse dar, indem auf die schmale Glimmer- schieferzone einförmige Sandsteine folgen, welche der Eocen- formation angehören, die bis an die Landesgränze anhalten und auch über dieselbe hinaus in das Gebiet der Moldau treten. Im folgenden Profile habe ich versucht die geologischen Verhältnisse des Vöröspataker und Bekaser Querthales vom Nyerges-Passe bis Zsedanpatak von südwestlicher nach nord- östlicher Richtung darzustellen. a ® oe is Profil & 2% 5 5 S vom Nyerges-Pass ' 9 | = = h h © I - © 2 & bis nac En 25 9 - S Zsedänpatak. = . = S x ® 1.Glimmerschiefer; = = N 2.Gneis; 3. Sandstein; nn nn nn nn nn nn 4 — Mergel; ı N LT ZZ ll 2.2 CH) . 7. Diphyen-Mergel; : Kalksteine; : 9.Rudisten-Kalk; 4. bituminöse Schiefer; 5 feine Kalkconglome- rate, Sandsteine und 6.brauner JuramitTere- bratula spinosa, Phola- domya Murchisoni etc. 8.. blassrothe geschich- tete und weisse massige 10. unbekannter Kalk; 11. Eocen-Sandstein. 228 Für die Dimension des Profiles lag mir die Generalkarte des Grossfürstenthums Siebenbürgen, herausgegeben durch das k. k. militärisch-geografische Institut im Jahr 1863, vor. An der Mündnng des Zsedänpatak in den Bekas ange- langt, verliess ich letzteren, um das ziemlich lange Zsedänpatak- Thal nach aufwärts zu verfolgen. Auch dieses Thal, welches anfangs als Längsthal in den einförmigen Eocengebilden seinen Verlauf nımmt, bietet in dieser Strecke wenig Interesse dar. | ra Erst von jenem Punkte, wo es gegen den Balas-Havas (Baltinisch), welcher die Wasserscheide zwischen dem Puttna- Bache und Zsedänpatak bildet, aus der nördlichen Richtung in eine westliche übergeht und ein Querthal bildet, wird die geo- logische Abwechslung: interessant. | | Ueber den letzten Häusern von Zsedänpatak an jenem | Punkte, wo die Fahrstrasse auf den Fuss des Balas-Havas führt, münden zwei Bäche zusammen, wovon der westliche die Fort- setzung des Zsedänpatak am. Balashavas, der nördliche Valie Sadowa in der Richtung des Hegyes entspringt. 1 - Am Zusammenflusse dieser Bäche liegen zahlreiche Blöcke, im Valie Sadowa bisweilen von grossartigen Dimensionen, eines grauen auch schmutzig röthlich gefärbten dichten Kalksteines umher, welcher mit Caprotinen, Hippuriten und Nerineen dicht angefüllt ist. MT | Man findet diesen Kalkstein im Thale Valie Sadowa an den östlichen Gehängen, wo er auf quarzreichen Uonglomeraten mit kalkiger Bindemasse ruht, welche ebenfalls Caprotinen und Nerineen wiewohl seltener enthalten; beide gehören daher der Kreideformation an. | Am linken Ufer von Valie Sadowa fand ich wieder braunen Jura, welcher hier mit Diabasmandelstein im Contacte steht. Die beschränkte Zeit liess eine weitere Untersuchung dieses Thales nicht zu, doch kann ich jeden künftigen Besucher dieser Gegend nur aufmuntern, diesem Thale die möglichste Aufmerk- samkeit zu schenken; es kann in Verbindung mit der Unter- suchung des Berges Usachleu lehrreiche und interessante geo- logische Aufschlüsse gewähren. .... Im Zsedänpatak selbst und in seinen Nebenbächen finden sich bis zu seinem Ursprunge fortwährend Blöcke desselben Rudistenkalkes, welcher endlich auf der: Wasserscheide nördlich von den Ruinen des Blockhauses in mächtigen Felsen ansteht. ‚In nördlicher Richtung kann man denselben bis Tölgyes verfolgen, wo er an dem linken Thalgehänge des Bistricsora- Flusses, dem Gebirge Sindscheroasa schöne Felsen bildet; auch an diesem Orte und zwar an der Brücke Sindscheroasa auf der Strasse von Tölgyes nach Borszek kann man wieder jene quar- zigen Conglomerate mit Rudisten unter dem Kalke beobachten. 229 Aber auch in südlicher Richtung vom Balashavas sind einzelne hervorragende Felsen zu bemerken, welche gewiss dem- selben Rudistenkalke angehören, welcher sich in seinen äusseren Formen von den Jurakalken unterscheidet. Ich zweifle an der Continuirlichkeit dieses Kalkzuges bis zu jenem von Faschezell im Bekas nicht. Waren die Kreidegebilde d. i. der Rudistenkalk und die Conglomerate in nördlicher Richtung constatirt, so musste na- türlich die Aufmerksamkeit nach Süden gewendet werden. Die hier vorgenommene Untersuchung ergab, dass am Terkö, Szakadat, Naskolat bis gegen Gyimes Gebilde auftreten, welche mit jenen von Faschezell, Zsedänpatak, Valie Sadowa, Baläshavas und Sindscheroasa ganz identisch sind. Obwohl dieselben auch an den benannten Punkten Ca- protinen und Hippuriten enthalten, so sind dieselben doch nicht so häufig, wie an den anderen Orten. / Es erwies sich aber auch, dass die Conglomerate-am öst- lichen Abhange des Terkö und Ocsem-Teteje gegen das Thal des ersten Bekas ebenfalls der Kreide angehören, indem sie auch hier Nerineen führen, und in einer concordanten Lagerung unter dem Kalke vorkommen. | Auf den mir bekannten geognostischen Karten Sieben- bürgens sind die so eben beschriebenen geologischen Verhält- nisse des begangenen Terrains nicht diesen entsprechend ver- zeichnet. ei Wenn die älteren oder ein Theil der auf den Karten ver- zeichneten Karpathensandsteine als der Kreide angehörig ange- nommen wurden, so kann ich Nichts dagegen einwenden, vıel- leicht gehören die von mir als Eocen bezeichneten Gebilde von Domuk bis Zsedanpatak ebenfalls schon dem Karpatensandsteine an, welcher zur Kreide einzubeziehen wäre, an den von mir begangenen Punkten fand ich keinen positiven Anhalt weder für die Kreide-, noch Eocenformation. Diese Sandsteine liegen bei Domuk entschieden in einer concordanten Lagerung auf Glimmerschiefer; trotz der fleissig- sten Untersuchung konnte ich darin, nicht eine Spur von Ver- steinerungen auffinden. Ich bin der Ansicht, dass der mitten aus diesen Gebilden hoch aufragende Bergkoloss des Usachleu, an welchem man schon aus der Ferne eine regelmässige Schichtung beobachten kann, über diese problematischen Sandsteingebilde einen Auf- schluss geben Er | Der Rudistenkalk, welcher keine unbedeutende Ausdeh- nung erlangt, und der auch möglicher Weise noch südlicher fortzieht, ist auf keiner Karte verzeichnet. Dagegen wird derselbe in der Geologie Siebenbürgens 230 von Hauer & Stache Pag. 312 mit Bezug auf Lill’s Beobach- tung nördlich von Tölgyes erwähnt, was ich vollständig be- stättigen Kann. | | Ich hatte zwar den Kalkstein auf dem Gebirge Sindsche- roasa bei Tölgyes, worauf sich Lill’s Angabe höchst wahr- scheinlich bezieht, als zum Jura angehörend betrachtet und zwar weil ich in dem den Jurakalken sehr ähnlichen Kalksteinen Bruchstücke von Oaprotinen fand, welche Diceras glichen; das Auffinden vollständiger Exemplare aber berichtigte diese An- nahme. . ar - In demselben Werke, Pag. 307, wird aber auch erwähnt, dass Lill auf seinem Wege über den Berg Naskolat nach Szt.- Domokos vorerst Karpatensandstein, dann petrefaktenführenden Kalkssein traf; — ich werde mich nicht irren, wenn ich in dem- selben den von mir am Naskelat aufgefundenen Rudistenkalk erkenne, — doch ohne auch andere petrefaktenführenden Ge- bilde negiren zu wollen, denn ich fand am westlichen Grehänge des Naskolat gegen Szakadat dunkle glimmerreiche Sandsteine, welche Belemniten führen, können diese daher der Eocenfor- mation nicht angehören, so ist es möglich, dass die daselbst in mächtigen Gängen auftretenden Diabasmandelsteine ältere Ge- bilde zu Tage gebracht haben. | Aber auch der so mächtig auftretende braune Jura wäre künftig auf den Karten zu verzeichnen, zumal da seine Ver- breitung im östlichen Siebenbürgen nicht unbedeutend ist. Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monat September 1S66. | (fünftägige Mittel.) Luftwärme = SER n. R. Bu M. | %h N. | Ach. | Mittel 5 10.450 18.20 42.36° | 13.6700 6—10 11.26 20.32 13.70 15.093 11—15 11.24 17.94 13.46 | 14.213 16—20 9,95 20.53 | 13.58 | 14.687 244—25 8.56 19.52 |. 12.84 _| 13.640 26—30 7.16 19.50 12 26 12.973 Mittel 9.770 | 19.335 13.033 | 14.046 Maximum : 22.5° (am 9. um 2h N.) Minimum : 3.79 (am 5. um 6h M.) 1— 5 6—10 11—15 16—20 21—25: 26—30 Mittel uftdruck in par. Linien auf 09 redueirt L Tage | 6h M. 2h N. 10h A. —— I 21.09 321.56 320.55 321.38 322.79 323.87 321.959 231 321.63” 321.24 320.58 320.88 322.69 323.35 - ‚321.722 321.53. 321.40 320.89 321.08 323.16 323.67 321.955 Mittel 321.583 321.400 320.673 321.113 : 322.867 323.630 321.879 Maximum : 324.45’ (am 25. um 6h. M.) 319.29 (am 10. um 2h N.) Mipimum : Feuchtigkeit Dunstdruck in par. Linien re Tage Et 6hM | ah N. | 10h 4. Mittel ||6h m.|2h N. 10h A.| Mittel 1— 5| 3.20°" 3.96) 4.25°14.003°41 0.77 | 0.43 | 0.73 0.643) 6-10) 3.93 | 4.46 | 4.70 !4.363 ||0.76 |0.42 | 0.75 10.643 11-15] 465 | 5.42 | 5.21 [5.093 |/0.88 |0.62 | 0.33 |0.777 16—20| 3.67 | 3.96 | 3.92 13.850 |0.78 |0.37 |0.62 |0.590 21—25| 3.33 | 4.00 | 3.97 13.767 0.79 | 0.40 | 0.66 ,0.617 1126-30! 3.07 | 3.51 | 3.55 13.377 [0.81 |0.35 | 0.63 er | Mitte | 3.743| 4.218| 4.265 |4.075 0.644, 0.799] 0.429] 0.705 Vorherrschende Windesrichtung = Ansicht des Himmels 2 =|z S ='. = 7) | a | 1— 5| 1.05°B.8 \a.6 2.8 | 3.73] NW NW NW 6—10| 2.69 15.4 13.2 |2.4 | 3.67 so so so 1—15| 1.33 4.5 |5.6 |4.2 | 4.77] 0S0-S0O | W-WNW | W-WNW 15—20| 0.00 Iv.0 10.6 1.8 | 0.80] 0S0O-SO Ss0 so 241—25| 0.00 P.4 11.7 |1.4 | 1.831 NO-SO 0SO 0SO 26—30| 0.60 11.0 10.2 0.6 | 0.60 0SO 0SO 0SO Mittel | 5.07 12.8512.65|2.20| 2.57] 0S0-SO 0S0-SO 0S0-SO 232 Besondere Anmerkungen. Anzahl und Richtung der beobachteten Winde: N. 2; NO. 2; O. 26; SO. 28; S. 4; SW. 0; W. 14; NW. 14. Athmosphärischer Niederschlag: am 3., 10., 13. (alle mess- bar). — Grösste Niederschlagsmenge: 2.69 (am 10.). | “Nebel (in der Tiefe) am 11. | | Gewitter am 3. Abends aus W.; am 10. Abends aus WSW.; am 13. Abends Abends aus SW. | | | Wetterleuchten: am 12. in SW.; am 13. in NW. Das Monatsmittel der Temperatur war um 2.658° höher, das Monatsmittel des Luftdruckes um 0.282 tiefer als das ent- sprechende Monatsmittel der vorausgegangenen 15 Jahre. Wie schon aus dem angeführten Mehrbetrage des Temperaturmittels sich ergiebt, zeichnete sich der diessjährige September durch eine verhältnissmässig sehr hohe Temperatur aus und zwar in der Art, dass er unter den Septembermonaten der letztver- flossenen 16 Jahre in dieser Hinsicht obenan steht und somit als Antipode des vorjährigen Septembers, der mit seinem Tem- peraturmittel von 8.992° in demselben Zeitraume der kälteste war, erscheint. Diese ungewöhnlich hohe Temperatur steigerte denn auch die Hoffnungen, auf eine vorzügliche W einfechsung dermassen, dass man hinsichtlich der Qualität eine Wiederho- lung ‘des Jahres 1862 erwartete. Mit der hohen Temperatur stand auch eine ungewöhnliche Trockenheit (beides wohl durch das Vorherrschen der östlichen, insbesondere der südöstlichen Luftströmungen bewirkt) in Verbindung: während des ganzen Monates kamen nur 3 athmosphärische, wenig ergiebige Nieder- schläge vor und vom 14. angefangen bis zu Ende des Monates fand völlige Regenlosigkeit statt: — In der Vegetation wurde das Reifwerden durch die hohe Temperatur nicht wenig be- schleunigt: am 1: gelangte zur Reife Juglans regia, Datura Stramonium; am 9. waren schon ganze Maiskolben reif, ebenso Berberis vulgarıs; am 16. gelangte zur Reife: Ligustrum vul- gare; am 20. Evonymus europaeus; am 22. Aesculus Hippo- ‘ castanum; am 28. Uydonia vulgaris. Auch hatte die hohe Wärme zur Folge, dass manche Bäume zum zweitenmale blüh- ten. So standen am 15. auf: der Burg von Michelsberg zwei Aepfelbäume in voller Blüthe und entfaltete hier und da in Hermannstadt der Flieder von Neuem seine Blüthenkelche. ih) Redaction : Der Vereinsausschuss. Buchdruckerei der v. Closius’schen Erbin. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu HERMANNSTADT. XVII. November 1866. Neo. 11, Inhalt : Bericht über die Generalversammlung. — C. Riess: Nachtrag zu den Skizzen über Nymphaea thermalis DeC. — M. Salzer: Uebersicht der zu Mediach im Jahre 1865 gemachten meteorolo- gischen und phänologischen Beobachtungen. — L.Reissenberger: Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monate October 1866. Bericht über die Generalversammlung vom 10. November 1866. Die am 10. November I. J. abgehaltene Generalver- sammlung wurde vom stellvertretenden Vorstande, dem Herrn k. k. Rathe und Direktor der Rechtsakademie Dr. G. Müller mit folgender Ansprache eröffnet: „Indem ich als Aeltester des Ausschusses und Vorstands- Stellvertreter im Namen des Ersteren Sie hochachtungsvoll begrüsse, fordert sogleich eine Beantwortung die Frage: Warum wir heuer von der seit Entstehung dieser Gesellschaft unaus- gesetzt befolgten Regel: in den ersten Tagen des schönen, blumigen Maimonats die allgemeine Versammlung unserer Mit- glieder zu veranlassen, abgehend, dieselbe in geradem halb- jahrigem Gegensatze in die düstere Zeit des Novembers versetzt haben? Die Antwort auf diese Frage muss Ihnen gleich bei Ihrem heutigen Eintritte in diese Räume thatsächlich entgegen gekommen sein und immer verständlicher werden, je länger und aufmerksamer Sie um sich blicken. Sie sehen sich in mehreren, weiteren, neuen, unsern Vereinszwecken gemäss ge- stalteten und in der Stadt günstig gelegenen Räumen; diese Räume sehen Sie besetzt mit einer Fülle von Naturgegenständen- aller Reiche, Ordnungen und Klassen, ja selbst von Gegen- ständen der Kulturgeschichte, wie wir sie noch vor kurzer Zeit nur als Sachen frommer Wünsche behandelten. Um zu all diesem erst die Mittel herbeizuschaffen, die Gegenstände selbst für den Verein zu erwerben, herzustellen, und wenn auch nur bis zu dem Grade zu ordnen, in dem Sie 234 sie gexenwärtig vor sich sehen, war die Zeit bis zum Mai, bei allem Eifer, der die handanlegenden thätigen Ausschussmitglieder beseelte, aber zugleich bei der geringen Anzahl derselben, viel zu kurz. Demnach hielt es. der Ausschuss für zweckentsprechend, statt Sie im Mai in kaum bezogene Räume zum unbefriedigenden Anblick aufgehäufter, ihrer Behälter und Hüllen grossentheils noch unentkleideter Massen von Natur- und Kunstgegenständen zu laden, ein halbes Jahr später, nach wenigstens in den Hauptsachen durchgeführter Ordnung ihre Mitfreunde über den sichtbaren, thatsächlichen Aufschwung unsers schönen Institutes zu ermöglichen. Eine kurze Darstellung dessen, wie diess durch- geführt worden, soll mit Ihrer Erlaubniss, geehrte Generalver- sammlung, den bedeutenderen Theil des Ihnen über den Stand unsers Vereins im jüngst abgelaufenen Zeitraume vorzutragenden Berichtes ausmachen. | au Schon in der letztgehaltenen Generalversammlung von 6. Mai 1865 war die Nothwendigkeit, für neue, wo möglich weitere Räume für die Vereinssammlungen zu sorgen anerkannt und der Ausschuss von Ihnen ermächtigt worden, unter Leitung des damals vorherschenden Gedankens des Aufbaues eines Stock- werkes auf das Turnschulgebäude, mit der Sparkassa in Ver- handlung zu treten. Dies geschah. Die Generalversammlung der Sparkassa vom 14. Mai 1865 erklärte zwar das Turnschulge- bäude für zu wenig fest, um ein Stockwerk dauernd zu tragen, sprach aber die Bereitwilligkeit aus, diesen Verein bei Aufbau oder Adaptirung eines andern geeignetern Gebäudes unter- stützen zu wollen. Ermuthigt durch diese freundliche Erklärung liess der Ausschuss mehrere im Bereiche der Erwerbungsmög- lichkeit stehende Häuser in Beziehung auf die Vereinszwecke untersuchen und bei der Zusammenstellung der Ergebnisse der Untersuchung schien sich das ehemalige Herbert’sche Haus auf der Wiese dem Vereine am meisten zu empfehlen. Nachdem aber ein zur genauen Prüfung der Sache am 16. Juni jenes Jahres durch Kunstverständige verstärkter Ausschuss den Erwerb selbst dieses Hauses für unausreichend und als für den Verein unvortheilhaft erklärt hatte, trat unser so sehr verdiente Secretär, Herr Finanz-Commissär Albert Bielz mit der Erklärung auf: er sei geneigt auf den hintern Theil des von seinem Vater nun ibm übergebenen Hauses ein Stockwerk ganz für die Zwecke des Vereines erbauen zu lassen und es dem Letzteren auf we- nigstens 15 Jahre zuzusichern, wenn ihm der Verein die dazu nöthige Summe Geldes als ein von ihm, dem Antragsteller, zu verzinsendes Darlehen. verschaffen wolle und formulirte Si une als derselbe Aufmerksamkeit erregte, in folgenden unkten: i Der naturwissenschaftliche Verein entlehne aus der Spar- kassa, die ihm ihre Unterstützung bereits zugesagt hat, unter 235 Verpfändung seiner Sammlungen ein mit 5%, zu verzinsendes und durch mindestens 15 Jahre unaufkündbares Kapital von 5000 fl., und leihe dasselbe ihm als Eigenthümer des bezeich- neten Hauses zum beabsichtigten Baue gegen Sicherstellung dieser Summe auf den noch unbelasteten Theil des genannten Grundstücks; dagegen wolle er, Eigenthümer, sich verpflichten: nicht nur die 5%, Zinsen regelmässig an die Sparkassa zu zahlen, sondern auch das Kapital durch jährliche Abzahlung von mindestens 200 fl. allmählich abzutragen; das Stockwerk ganz nach den Bedürfnissen und Wünschen des Vereins aufbauen, und bis Ende September desselben Jahres ganz beziehbar herstellen zu lassen, ‘ die neuen Localitäten durch 15 Jahre gegen den mässigen Zins von jährlichen 300 fl., von denen noch 60 fl. durch Aftervermiethung eines Zimmers an den Landeskundeverein gedeckt werden können, unserm Vereine durch Intabulation zuzusichern, und im Falle des Bedarfs bei fortschreitender Vermehrung der Sammlungen auch die beiden anstossenden Flügel des Hauses vorzugsweise dem Vereine gegen den üblichen Miethzins abzutreten. Nachdem hierauf der Antragsteller der freieren Berathung des Ausschusses wegen abgetreten war, fand man den Antrag so wohldurchdacht und für beide Theile so befriedigend gestellt, dass er nach kurzer Besprechung vom Ausschusse einstimmig angenommen und dem in den Kreis desselben wieder einge- führten Sekretär der ungetheilte Dank für die so befriedigende Vermittlung in dieser Sache ausgesprochen wurde. Der Vertrag wurde rechtskräftig geschlossen, zur Durchführung seines In- haltes geschritten und Ende September der Bau als beendet erklärt. Wenn dessen ohngeachtet seine Räume erst im heu- rigen Frühjahre bezogen wurden, so geschah dies nur aus dem Grunde, weil der Ausschuss fürchtete, es würden durch das sofortige Beziehen des Neubaues gegen den nahen Winter die Sammlungen einigen Schaden leiden und diese Gefahr um so mehr vermeiden zu sollen meinte, als unterdessen die Nothwen- digkeit, die alte Localität damals schon zu räumen weggefallen war. z So kamen wir denn mit unsern materiellen Schätzen im Frühlinge dieses Jahres zwar noch nicht unter ein eignes Dach, sind aber doch auf wenigstens 15 ‚Jahre gesichert, binnen wel- cher Zeit unsere Kräfte wohl zu Mehren sich steigern dürften. Die Uebertragung der Sammlungen in diesen Neubau war nun der erste Gegenstand dieses Jahres, der die Thätigkeit der Fachmänner unsers Ausschusses stark in Anspruch nahm. Der Zweite war die Erwerbung, Uebernahme und Aufstellung der M. Ackner’schen Natur- und Kunstsammlungen. £ 236 Die Erwerbung dieser weit über Siebenbürgens Gränzen in Ruf gekommenen Schätze war schon während dem Leben des gelehrten Sammlers und noch mehr nach seinem Tode Ge- genstand heisser Wünsche des Vereinsausschusses; aber sowohl die Höhe der von den Erben emporgehaltenen Verkaufssumme von 10.000 fl., wie der Mangel an Raum für ihre Aufstellung liessen ihn längere Zeit hindurch sogar an der Möglichkeit dieser Erwerbung zweifeln. Indessen wirkte der Verlauf einiger Jahre mässigend auf die Einen, ermuthisend auf den Andern, und eine neue Frage an den. Bevollmächtigten der Erben hatte die Antwort zur Folge,dass nun als Kaufschilling nicht über 5000 fl. selbst bei ratenweiser Zahlung verlangt wurden. Der Schleier der die Möglichkeit dieser Erwerbung für den Verein bisher verhüllt hatte, war mit dieser Antwort: gelüftet; aber woher selbst zu diesen so sehr geminderten Bedingungen die Mittel nehmen? Der Gedanke fiel auf den mittelmächtigeren Landes- kundeverein., | / | Schon in der im Jahre 1843 zu Kronstadt gehaltenen Generalversammlung desselben war die Mitwirkung: zu dem Zwecke beschlossen worden, die erwähnte werthvolle Sammlung im Lande zu behalten. Hieran erinnernd wandte sich der Aus- schuss an die im Jahre 1865 gerade wieder in Kronstadt tagende Generalversammlung des genannten Vereins und bat um eine Unterstützung von 2000 fl. aus seinem Reservefonde mit dem freiwillig gestellten Versprechen: mit den in der zu erwerbenden Sammlung vorfindigen Doubletten die sächsischen Mittelschulen des Landes betheiligen zu wollen. Es erfolgte die Zusage des Erbetenen in vier oder wenigstens zwei Jahresraten zahlbar unter der ausdrücklichen Bedingung, die sämmtlichen .höhern Lehranstalten im Umkreise der evangelischen Landeskirche mit systematisch geordneten, von Fachmännern kritisch zu revidi- renden geognostischen, paläontologischen, numismatischen Hand- sammlungen und mit Schriften aus der Ackner’schen Bücher- sammlung zu bedenken. Die Bedingung wurde angenommen und somit war etwa die Hälfte der Ankaufsmittel sichergestellt. Wegen dem Uebrigen setzte der Ausschuss seine Hoffnung auf die sächsische Nations-Universität. Auf Beschluss unserer Generalversammlung hatte der _ Ausschuss schon unter dem 8. Mai 1863 an die löbliche Nations-. Universität die Bitte um ein unverzinsliches Darlehen von vier bis fünf Tausend Gulden, wenn auch in mehren Jahresraten zahlbar, gestellt; doch war die Sache wegen dem inzwischen in Hermannstadt tagenden Landtages und andern wichtigeren Geschäften jener Behörde unerledigt geblieben. Da nun diese Hindernisse nicht mehr bestanden, erneuerte der Ausschuss das Ansuchen um ein auf längere Zeit dem Vereine zu bewilligendes 237 unverzinsliches Darlehen von 2500 fl. ö. W. und wirklich war die löbliche Nations-Universität unter Berücksichtigung des Eee) Zweckes und erspriesslichen Wirkens unsers ereins so hochherzig, unter dem 14. November 1865 U.Z. 839 die ganze genannte Summe als unverzinsliches Darlelien auf 20 Jahre vom Jahr 1866 angefangen gegen Verpfändung der eben anzukaufenden und aller übrigen dem Vereine eigen- thümlich gehörigen und gegen Elementarschäden zu versichernden Sammlungen zu bewilligen. So ward denn nun das Uebereinkommen mit dem Bevoll- mächtigten der Ackner’schen Erben auf die Ankaufssumme von 4500 fl. innerhalb 7 Jahren in 9 gleichen Raten zahlbar, und unter der Bedingung der 5%, Verzinsung des noch nicht Ge- zahlten abgeschlossen. Bald aber kürzte ein neuer Antrag der Verkäufer die Sache in der Höhe der Verkaufssumme und in der Zahlungszeit dahin ab, dass sie sich bei sogleicher Aus- zahlung mit 3800 fl. im Ganzen begnügen wollten. Der Antrag ward angenommen, sein Gegenstand durchgeführt und unser Verein sah und sieht sich ım eigenthümlichen Besitze von Sammlungen, die das Feld seiner Wirksamkeit zu einem gewiss nicht Unbedeutenden gesteigert haben. Die Uebernahme und Ordnung dieser reichen aber zum grossen Theile nicht etiquettirten Sammlungen hat denn vom April dieses Jahres bis gegenwärtig die durch die Pflichten des öffentlichen Amtes auf einen kurzen Tagesrest beschränkte Thätigkeit mehrer Ausschuss- und einiger anderer Vereins- mitglieder in solchem Grade in Anspruch genommen, dass dadurch nicht nur die Vertagung dieser Generalversammlung zur Genüge gerechtfertigt sein, sondern dass sich jene Opfer- willigen auch die volle Anerkennung des gesammten Vereins verdient haben dürften. Hier darf nicht unerwähnt bleiben, dass sich in den Ack- ner’schen Sammlungen eine Suite von Petrefacten. aller For- mationen befand, welche Herr Oberingenieur Daniel Uzekelius in Freiberg in Sachsen einst erworben und dem seligen Pfarrer Ackner geliehen hatte. Weit entfernt sein Eigenthumsrecht in dieser Sache bei Uebernahme der Sammlungen von unserer Seite geltend zu machen, hat dieselbe der Herr Oberingenieur edelmüthig dem Verein verehrt und — ohnehin eins der kennt- nissreichsten und thätigstenMitglieder desselben — seine Ver- dienste um ihn damit um ein Bedeutendes gesteigert. Ausserdem hat der Herr Öberingenieur im Laufe des Jahres die Vereinssamlungen noch vermehrt mit einigen Kisten voll geognostischer Handstücke aus der Umgebung von Gyergyo- Toplieza, mit einem Stamm von rothem Eibenholz und verschie- denen Schnitzwaaren aus demselben Holze; dann für unsere 238 ethnographisch-archäologische Abtheilung ausser einer seltenen dreidochtigen römischen Thonlampe und einem andern kleinen Thongefäss, eine volle Wagenladung von Säulenstücken, Kapi- tälen und Schäften, Ziegeln, Mosaikbestandtheilen, Lampen und andern Gegenständen aus den Ruinen von Apulum. | Sonst erhielten unsere Sammlungen im abgelaufenen Jahre und den letzten Monaten noch Beiträge — wie dies theilweise in den Mittheilungen bekannt gegeben worden — vom Herrn Oberst- lieutenant von Semetkovsky ein Stück gediegenen Schwefels mit Trachytbrocken zusammengebacken von dem Gipfel des Berges Petrisel; vom Forstmeister der sächsischen Nation Herrn Carl Gebauer in Fogaras ein Kistchen mit Handstücken von Polyparien aus dem Jurakalke in der Nähe von Zaizon; von Herrn Revisions-Assistenten Sam. Jikeli, römische Alterthümer; von Herrn Carl Friedrich Jikeli einen Kolibri; von Herrn Bergverwalter Kremnitzki in Gyalu mehre Stufen des dichten Antimons vom warmen Szamosch, ein 37-pfündiges und mehre kleine Stücke Schwefel vom Berge Petrisel im Kelemengebirge und mehre Handstücke der ihn begleitenden und durch ihn meist sehr veränderten Trachytgesteine; von Herrn Carl Fink Stuhlsrichter in Deda ein monströses Hühnchen mit vier Füssen in Spiritus; endlich brachte unser für die Vereinszwecke uner- müdliche Secretär, Herr Finanz - Commissär Albert E. Bielz von seinen Reisen an den Oitozpass, sowie aus der Hatzeger Gegend und dem Schielthale mehrere ganz interessante geog- nostische Stücke mit. u | Auf dem Felde fachwissenschaftlicher literärischer Thä- tigkeit unseres Vereins sind im abgelaufenen Jahre bis Ende Juni l. J. an schriftlichen Abhandlungen und Aufsätzen für die Verhandlungen und Mittheilungen Folgende eingeliefert worden; ‚von den Herrn Professoren Ludwig Reissenberger in Her- mannstadt, Michael Salzer in Mediasch und G. O. Kisch in Bistritz die Ergebnisse meteorologischer Beobachtungen ; von Herrn Bergverwalter P. J. Kremnitzki in Gyalu über den ge- diegenen Schwefel vom Berge Petrisel, das gediegene Gold ım Urgebirge bei Gyalu und das derbe Antimon aus dem warmen Szamosthale; vom Herrn Gymnasiallehrer Gustav Arz in Mühl- bach geographische und naturhistorische Verhältnisse Mühl- bachs und seiner Umgebung; vom Herrn Oberingenieur Daniel Uzekelius Notizen über die Thermen von Oläh-Toplieza, Lunka ' Peskar und Osik-Toplicza; von Herrn Wilhelm Hausmann über _ die Steindrossel, dann geognostische Hämmer und Werkzeuge nebst Ansichten über Form und Gebrauch derselben ; von Herrn Pfarrer J. L. Neugeboren in Freck ein systematisches Verzeichniss der bis jetzt in den Tegelstraten von Pank aufgefundenen Ga- stehopbdeh. Weiterhin wurden durch dieselbe Vereinsschrift veröf- 239 - fentlicht: ein Verzeichniss der Land- und Süsswasser-Mollusken des österreichischen Kaiserstaates, eine Anzeige eines neuen Lagers tertiärer Schalthier-Petrefacten und ein Versuch der Beantwortung der Frage: Warum im innern Becken Sieben- bürgens keine Steinölquellen vorkommen von Herrn Finanz- Uommissär E. A. Bielz ; (reologische Ausflüge auf den Butschetsch von Herrn Bergverwalter Franz Herbich; Mittheilungen über Steinöl von Herrn Dr. F. X. Gutenbrunner in Ojtoz; über Nymphaea thermalis DC. und das Grosswardeiner Bischofsbad von Herrn Carl Riess; über den Werth der Molluskengehäuse für die Wissenschaft im Allgemeinen und Wahrnehmungen über die Schale von Tellina L. insbesondere von W.v. Vest; endlich eine systematische Aufzählung der im grossen Kokelthale zwi- schen Mediasch und Blasendorf wild wachsenden Pflanzen von Herrn Pfarrer Joseph Barth in Langenthal. Ausser diesen Abhandlungen hat der Vereinsausschuss im abgelaufenen Jahre noch die Herausgabe der Flora Transilvaniae excursoria vom Herrn Pfarrer Michael Fuss in Girelsau unter namhafter Unterstützung von Seiten des Vereins für sieben- bürgische Landeskunde und von Sr. Excellenz dem Herrn Erz- bischof Haynald, der eigens zu diesem Zwecke 300 fl. hoch- herzig gespendet, besorgt. Auf dem Wege schriftlichen Austausches sind von andern Vereinen der alten und neuen Welt, mit denen der unsere in Verbindung steht unserer Vereinsbibliothek bis Ende Juni d. J. zugegangen 59 Schriftstücke, als Geschenke von den Herren Verfassern 12, zusammen 67 Druckschriften.. Unter den Letz- teren ist besonders zu erwähnen das werthvolle Geschenk eines unserer thätigsten Mitglieder aus früheren Jahren, des nunmehr in Wien lebenden Herrn Ferdinand Schur, in einem Exemplare seiner umfangreichen „Enumeratio plantarum Transilvaniae.* Ausser den regelmässigen Jahresbeiträgen unserer ordent- lichen Vereinsmitglieder sind unserer hülfebedürftigen Kasse ' von zwei hochverehrten Ehrenmitgliedern des Vereins abermals — wie oft schon ist es geschehen! — höchst schätzenswerthe Spenden zugeflossen, die uns zum hochachtungsvollen Danke verpflichten, namentlich von Sr. Excellenz dem Herrn Staats- rahte Freiherrn Gehringer 210 fl. und von Sr. Hochwürden dem Superintendenten der evangelischen Landeskirche A. B. in Sie- benbürgen Herrn Georg Paul Binder 20 fl. ö. W. | Ueber den Stand der Vereinskasse und des Vereinsver- mögens überhaupt wird die Ihnen später vorzutragende Rech- nung unsers Herrn Kassıers unterrichten. Neu beigetreten sind dem Vereine im abgelaufenen Jahre sechs ordentliche Mitglieder. Unter den Abgegangenen aber hat ein Fall zur innigsten Wehmuth unsere Herzen geüleh denn gerade in diesem durch den Aufschwung unseres Vereins * 240 so wichtigen Jahre hat uns der Tod unsern vielverdienten, ersten und bisher einzigen Vorstand, Herrn Michael Bielz entrissen, . ihn, in dessen Hause unser Verein zum Dasein gekommen und unter dessen väterlicher Pflege er seine zarte Kindheit verlebt; ihn, der als hochbetagter Greis, des Augenlichtes verlustig, kurze Zeit vor seinem Hinscheiden noch die Freude erlebte, diese seine Schöpfung, welche nun zu Kraft und Selbstständigkeit gediehen, wie einen nach vieljähriger Trennung schnsuchtsvoll der theuern Heimath zueilenden Sohn, wieder in seinem Hause auf- - nehmen zu können. Vor wenigen Tagen haben wir ihn, den Edeln, unter feierlicher, ausdruckvoller Begleitung des Aus- schusses zu Grabe getragen und damit die traurige Begränzung des abgelaufenen Vereinsjahres tief ins Herz eingezeichnet. Alle die von der Entstehung und Entwicklung dieses schön erblü- henden Vereins auch nur einige Kenntniss haben, wissen, dass wir den besten Theil davon ıhm dem Verewigten verdanken, dass daher sein Andenken und die Vorstellung seines Daseins dem Vereine stets theuer bleiben wird. Weil aber doch auch das treuest in die Vorstellung aufgenommene Bild mit der Zeit verdämmert, und theure, verehrte Züge im Laufe der Jahre bis zur Unkenntlichkeit darin verbleichen, wenn sie nicht durch sinnliche Anschauung unterstützt wird, so — denke ich — wird mir die geehrte Generalversammlung es nicht übel deuten, wenn ich diesen langen Jahresbericht mit dem Antrage schliesse, es wolle ihr gefallen, den Beschluss zu veranlassen, dass das Abbild des verdienstvollen Verewigten zum Beweise unserer Erkennt- lichkeit, als Ausdruck unseres Dankgefühls und zur Zierde für diese Räume auf Vereinskosten durch Künstlerhand zu Stande gebracht werde.* Hierauf berichtete der Vereinssekretär E. A. Bielz über den erfolgten Ankauf der J. M. Ackner’schen Sammlungen und die Aufstellung derselben im Vereinslokale. In .letzterer Be- ziehung wies er darauf hin, der Umstand, dass mehrere Abthei- lungen dieser Sammlungen in unsererer Vereinssammlung schon in beträchtlicher Ausdehnung vertreten waren, zu dem Beschlusse geführt hatten, diese Abtheilungen mit der betreffenden Partie der Vereinssammlung zu vereinigen, und der Pietät gegen den Verewigten dadurch Rechnung zu tragen, dass jedes der Ver- einssammlung einverleibte Stück der Ackners’chen Sammlungen durch eine kleine aufgeklebte Etiquette mit der Nummer und und Bezeichnung „J. M. Ackner’sche Sammlung“ kenntlich ge- macht werde. Uebrigens ist die Anordnung der Sammlungen haupt- sächlich durch die Bemühung unsers Vereins-Oustos J. Jikeli so weit gediehen, dass ein Ueberblick derselben möglich ist, wenn wir auch nicht in der Lage waren unserer Verpflichtung gegen den Landeskunde-Verein nachzukommen, und aus den Dup- pleten die Handsammlungen für die Mittelschulen des Sachsen- 241 landes zusammenzustellen. — Was nun den Fond zur Erwer- bung der J. M. Ackner’schen Sammlungen anbelangt, so ist dessen Bestand folgender : Einnahmen: Das auf 20 Jahre alkrrimäkteilid Darlehen der sächsischen Nation . . 2500 fi. — kr. Von der Subvention des Handeskunde- Vereins der bisher flüssig gemachte Theilbetrag von . 1000 „ — „ Zusammen . 3500 fl. — kr. Aus sga ben: Kosten der Ueberf arups der }. Sammluneen . . . 75 fl.08 x. Versen an die J. M. 275 f. 05 kr. Ackner’schen Erben . . . 20. —x. . Ueberschuss . 3224 fl. 95 kr. welcher Ueberschuss bis zu der von der Verlassenschaft-Behörde zu bewilligenden Auszahlung an die Ackner’schen Erben zu ihren Gunsten in der Sparkassa hinterlegt wurde. Die Gebahrung unserer Vereins-Cassa während des abgelaufenen Jahres d. i. vom 6. Mai 1865 bis Ende April 1866 und der Stand derselben stellt sich nach den vorgelegten Rechnungs-Abschlüssen unsers Vereins-Cassiers E. Filtsch in nachfolgender Weise heraus : Einnahmen. | In Baarem. In Werthpapieren. Oester. W. Oester. W. A. Cassarest. #2» ke ft ik. En Rechnungsabschluss vom 6. Mai 1864 wurde übertragen der baare Restvon . 47 71% — — Die Schlauff’schen Werthpapiere im Nenn- werthe von . . — 1704 50 Eine Grundentlastungs- -Öbligation x von Sr. Excellenz dem Herrn Erzbischof Dr. L. Haynald . . —_— — 105 — Eine National - Anlcheus® "Obligation von Herrn Carl Sigerus . . . N ee 52 50 B. Ordentliche Einnahmen. Aufnahmstaxen von 3 Mitgliedern . . 6 — em.® Nachträglich eingegangene in ahresbeiträge 37 10 —_— — Von 152 Mitgliedern Jahresbeiträge pr 1865 | zu13 11,.40- -.8. 516 80 _— —_ Von 7 Mitgliedern J ahresbeiträge zu ZA. 14 — —_— — Den Erlös von 14 St. Coupons der 1860-er | Staatsloose . . . 63 94 _— —_ Für die Coupons der drei Grundentlastungs- Obligationen &100f. . . . I 76 a: Hürtrae . 1095 31%, 1862 — 212 Uebertrag Für 2 Coupon on Sigerus’ schen National- Anlehens-Obligation 3 50 fl. Interessen der Triester Obligation & 100 h. Vom Landeskunde-Verein Miethzinsersatz vom 1. Juli 1865 bis 1. October desselb. J. An Miethzinsersatz für das er im Conrad’schen Hause . Ä C. Ausserordentliche Einnahmen. Subvention Sr. Exe. des Herrn Erzbischofs Dr. Ludw. Haynald zur Herausgabe der Flora excursoria . Geschenk Sr. Exc. des Eis Basen Geh- ringer in 2 Grundentl.-Oblig. a 100 fl. Geschenk Sr. Hochwürden des Herrn Su: ee Dr. Georg Binder Summe . Ausgaben. Auslagen f en: der Sammlungen Miethe für die Vereinslokale vom 1. Juli 1865 bis 30. Juli 1866 . . . Das Darlehen ın der Sparkassa. abge- zahlt mit : Lohn des Vereinsdieners . . Regieauslagen, Postporto, Schreibmate- rialien und Kanzleirequisiten u. s. w. (Auslagen des Vorstandes, PEN, Cassiers und Bibliothekars) . A-Conto- -Zahlung für die Flora excurs. an die Ulosius’sche Buchdruckerei . Heitzung und Beleuchtung Assecuranz der Sammlungen . Abschlagzahlüng auf die Druckkosten der Vereinsschriften pro 1863 (386 11. 30 kr.), pro 1864 (376 fl. 20 kr.) und 1865 (293 fl. 25 kr.) mit . An ausserordentlichem Honorar W. Haus- mann) si SSR TOER STORE Summe \ Dagegen die Einnahmen . Verbleibt als Kassarest mit Ende April 18087 1095 31%, 2 DOM 4 50 ie A, 300 — - 20. 1662 31%, 1862 210 2072 4 In Baarem. In Werthpapieren. Oester. W. fl. kr. Oester. W. kr. 25 — 600 — 187 58 43 — » SE 300. — 16 80 7 60 186 — 3 40 1436 03, 1662 31%, 226 28%, 113 — — 2072 2072 243 Die Gebahrung der Vereins-Cassa während der Zeit vom 1. Mai bis Ende Öctober 1866 stellt sich in nachfolgender Weise heraus: Einnahmen. A. Cassarest. Laut Rechnungsabschluss mit Ende April 1866 wird übertragen der baare Rest von Die Schlauff’schen Werthpapierei im Nenn-: werthe von . . Drei Grundentlastunes- ‚Obligationen ' von je 100 fl. CM. (1 Stück von Sr. Excellenz Dr. Haynald, und 2 Stück von Sr. Ex- cellenz Baron Gehringer Eine National - Anlehens - Herrn Carl Sigerus zu 50 fl. CM. B. Ordentliche Einnahmen. Aufnahmtaxe von 3. Mitgliedern . . Nachträglich eingegangene J ahresbeiträge Von 33 Mitgliedern BENDER für 1865 zu 3 fl. 4O kr... Von 1 Mitglied Jahresbeitrag . Der Erlös der Coupons von 3 Grundent- lastungs-Obligationen a 100 fl. . : Interessen der Triester Obligation ä 1004. Für einen Coupon der National-Anlehens- Obligation von Herrn Carl Sigerus ä 50 fl. (Juli 1866) . Durch Versetzung der Schlauf’schen Werthpapiere in diek.k. Bankfilialcassa C. Ausserordentliche Einnahmen. Ein Geschenk von Herrn nn kassadirektor Herbert Samme \ Ausgaben. Kosten der Uebersiedlung in das neue Lokale Für Einrichtungsgegenstände Auslagen f ür Vermehrung der Sammlungen und Präpariren von Bälgen- . Für Miethe vom 1. Juli bis Ende De- cember 1866 h i Ki Fürtraß bligation v von _ In Baarem. In Werthpapieren Oester. W. kr. 226 28%, 112 20 1 22 700 — 3 60 1090 9277, 26 66 425 49 - 218 35 225*). 895 50 Oester. W. fl. 315 2072 kr. 1704 50 _—- *) Hievon sind 75 fl. für das Aushilfslokake im Conrad’schen Hause durch den dermaligen Miethnehmer an die Vereins-Cassa zu ersetzen. 244 Uebertrag Lohn und Remuneration an den Vereins- Diener ON Für bean Arbeiten Ä Re ieauslagen, Postporto, Schreibmateri- alien und Kanzleirequisiten (Auslagen des Vorstandes, Sekretärs, Oassiers und Bibliothekars vom 1. Mai bis Ende October 1866) . : \ | Auf Assecuranz der Sammlungen \ Zur Bestreitung der Kosten zur Aufstel-- ne der Akner’schen Sammlung sowie auch der ältern Vereinssammlungen werden von den Werthpapieren an die k. k. Bankfilialcassa versetzt . IR Interessen für dieses Darlehen an die k.k. Bankfilialcassa vom 19. Juni 1866 Big: | 10. December 1866 . at; s Tascben die Dircchmer ; | Verbleibt mit Ende October 18667 ein Kassarest per . ; Ä ne 895 50 ‚24 — 27 — 2 6 1023 09 1090 92%/, 67 83%, I 1767 50 — 1767 50 2072 — 304 50 für die Gebahrung der Vereins-Cassa auf die Zeit vom 1. Er vember 1866 bis 6. Mai 1867. Einnahmen. . Baarer Cassarest mit Ende October 1866 X 67fJl. . Rückständige Jahresbeiträge . Interessen der Werthpapiere . Jahresbeiträge für 1866 . Ha 9 WD mi . Rückständige Druckkosten . Hausmiethe . . Regiekosten . Dienerlohn . . . Heitzung und Beleuchtung . IE II Dagegen die Einnahmen . 4 Hiernach würde sich ein Khsang von . herausstellen. TXITI— Summe . 743 fl. eh Summe . 1145 fl. 83%, kr. 2. 19 Or » 63%, kr. 245 Nachtrag zu den Skizzen über Nymphaea thermalis DeC.*) von CARL RIESS. Bezüglich der Entwickelung der Zackenränder der Nym- phaeablätter muss der in obenerwähnten Skizzen vorkommende auf zu oberflächlicher Beobachtung beruhende Irrthum berich- tiget werden. Genauere Forschung im Laufe des Sommers 1866 ergab, dass jene Blätter welche ober Wasser gezahnt erscheinen schon in ihrer ersten Bildung unter Wasser mit Zacken ver- sehen sind. Es tritt somit bei dieser Pflanze die merkwürdige Erscheinung auf, dass in ihrer Entwickelung äusserst verschie- dene Blattformen vorkommen. Ganz junge ein- und zweijährige Pflanzen — welche noch keine Blüthen tragen — namentlich Ableger der aus den Wurzelknollen hervortretenden Ausläufer biethen dreizackige Hühnerfussähnliche und eiförmige ganz glattgerändete dünne Blätter, während die pfeilförmigen erst Ende August und im September an zweijährigen Pflanzen ge- mischt mit eiförmigen kleinen glattgeränderten und mit 4—5 Zoll grossen zackigen oder gezahnten Blättern vorkommen. Vier bis fünf Zoll im Durchmesser habende glatte ungezahnte kommen an blüthentragenden Pflanzen, wenn auch in geringer Zahl, gemischt mit gezahnten Blättern vor. Ein am Wurzel- stocke ungezahnt erscheinendes Blatt tritt immer ungezahnt an die Oberfläche und stirbt auch in dieser Gestalt ab, während ein gezahntes Blatt schon unter Wasser in seinem Enstehen als solches aufkeimt. Die Blume hat vier auch fünf ins Dunkelgrüne fallende längsgefaltete äussere Deckblätter (Dolchblätter), auf welche in der Regel fünf den violetten Ausflug habende weisse Blätter, und dann die ganz glatteri weissen Kronenblätter folgen. Die Staubfäden sind orangefärbig und vogelzungenförmig; die Narbe 30 bis 32 strahlig. | | Möglichst genaue und zwar von früher Morgenstunde bis in die späte Nacht gepflogene Beobachtung der Pflanze, und der Besitz recht gut gelungener getrockneter Präparate derselben *) Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt XVII. Jahrg. Nr. 1. Seite 3—13. „Lotos“ Zeitschrift für Naturwissenschaften XVI. Jahrg. Prag 1866. Juni und August Seite 89—06 und 113—118. 216 in allen ihren Entwickelungsstadien lassen den Beweis des Obenstehenden führen. | Das Oeffnen und Schliessen der Blüthen tritt mit astro- nomischer Genauigkeit ein; Punkt 10 Uhr Vormittags am 14. und 17. Juli und 9. August 1866 begann das Schliessen sämmt- licher Blüthen, so dass auch die letzte derselben um 11 Uhr eschlossen.war; um acht Uhr Abends begann das Oeffnen El und es waren um 9 Uhr Abends alle offen, mit Ausnahme derjenigen, welche die bereits begonnene Samen- bildung geschlossen hielt. Am 19. September trat das Schliessen der Blüthe erst um 11 Uhr Mittags ein. | Bezüglich des Samens ist der Umstand beachtenswerth, dass sich in einem Samenkopfe an 38,880 Stück Samenkörner ‚berechneten. Ein am 9. August ausgehobener bereits gereifter Samenkopf wog, nachdem dass Wasser durch 6 Stunden abge- tropft war, in feuchtem Zustande 14 Loth, die getrocknet herausgenommenen und von der Samenkapsel rein abgelösten Samenkörner wogen am 13.. September genau 3 Loth. Drei abgesondert abgewogene Grane der Samenkörner ergaben 54, 53 und 55 Stücke auf einen Gran, somit im Mittel 54 auf den Gran, was für das Ganze die hübsche Summe von 38,880 Samenkörner auf einen Samenkopf ausmacht. Der Königsberger Professor und Director des königl. preussischen botanischen Gartens Herr Doctor Robert Caspary, welcher sich vorzugs- weise mit dem Studium der Nymphaeaceen beschäftiget, fand bei einer Zählung, indem er den Körnerinhalt eines der 32 Fächer der Samenkapsel abzählte, 36,000 Samenkörner in einem Samenkopfe, was genau 50 Samenkörner auf den Gran . ergibt, insoferne 3 Loth als das Gesammtgewicht des Samen- inhaltes einer Kapsel angenommen wird. Als Anhang lasse ich hier eine weitere Uebersicht meiner Beobachtungen über die Temperatur der Thermen des Gross- wardeiner Bischofsbades und über die Entwickelung der dort vorkommenden Nymphaea thermalis im Jahre 1866 folgen. 247 Temperatur der Grosswardeiner Bischofsbad-Thermen*) i. J. 1866. Beobachtet wurde: Die äussere Temperatur: In Gresswardein Im Bischofbade . . . . Bei der Rhedai-Garten = Mühle zu Gr.Wardein ®| ..fBei Ronto bis zum ==] Wehr oberhalb der s =] Mühle . Fan S121Bei Hdjo bis zum & 135] Wehr oberhalb der Mühle . u St. Ladislaus-Quelle Deszkäs . . . . IWeidenbad, Füzfäs "4St. Stefans-Quelle . Elisabeth-Quelle Neue Quelle am Ge- bäude . a ey Familienbäder zwei Spiegel:.. ... Trink-Quelle . .”.. Schlammbad i Bassin des grossen Sprudels EU Kalter Brunnen neben dem Sprudel Illona Teiche neben dem Sprudel mit spärlich. Lotos Pflanz. Kleine Quelle auf der Sze- chenyi-Insel ohne Lotos Spiegelbäder Ohne Lotos-Flora Ohne Lotos-Flora mit Oscillaria thermalis| . Ausfluss der Tuchwalke und des Fischteiches mit Lotos-Flora . 1 ME Obere grosse Teiche mit Rohr und reicher L.-Flora Oberste kleine Quelle mit Schilf und Lotos-Pflanzen Rohrtümpel-Quelle mit Schilf bewachsen . Felixbad al" 2 .\21|15| 16 21\16| 16 171191 22 211, 2| 21 32| 32 30| 31 32 1321, 32| 33° | 30 |29', ‚IesI29|. "|33 33 ‚133 30| 30 |. 27 27% 16 | 18 27| 27 32| 31 26| 21 22| 21 . 282] 263 19| 19 . | 32 (Sämmtliche Wärmeangaben +° Reaum.) Tag und Stun de se18T | Sr |l37 |85|38 Do .:-]| 20 a a Bu I er m = PR — 2. O „r|l=2}8> [> |28 [58 Eu ANE DD“ SD m Pu © salms s= = z3= zE >) . » <> >» © “iur 2a ha nz als IS 4” Ecke) 221.22:126:|23 1.23 7.23 161 24 1 24 | 22 1:20: |. 22 19 \211,1211,121Y,] 22 23| 22 | 22.| 24 | 21 22 |23',|-23 |.22 1 22 32 | 32 |311,| 31 . 1.30 | 30 | 31 | 30 . 1321,,132'/,| 32 |31', . 1321,,1321/,132'/2| 31 29| 31 | 31 |29',,| 29 29 4:20 7-29-82 33| 33 | 33 | 33 |32:% .129 | 28 | 28 | 28 28 | 28 [271,127 23 122 22,1 21 27.127127 | 27 32 | 33 | 33 321), 22 | 22 | 21 | 20 . [a2ıa1221,| 23 |21'% . 126'/%| 26 | 26 | 26 BEIBECHEOBE: 9. October 1866 f11 Uhr VM. (12) 8. November 1866 11 Uhr VM. (13) 211,18'4| 17 23 119,17, 25 21 30 | 30 30 | 28 | 31.| 32 31 | 32 26 | 23 29 | 29 32 | 31 23 | 21 271,| 27 18 | 14 27 26°, 32.| 32 14 | 12 17 | 16 23 | 22 *%) Wärmster Tag in Grosswardein am 18. Juli 1866, 1 Uhr NM.-- 39 Grad an der Mittagsseite im Schalten, und -- 41 Grad in der Sonne. (1) Nymphaeenflora todt. — (2) Mit zahlreichen Nymphaea-Blättern, noch keine Blummen. — (3) Blumen und viele Blätter. — (4) Reiche Flora. — (5) Magere Flora. — (6) Sprudel klar und ruhig, reiche Flora. — (7) Reiche Flora, — (8) Sprudel klar und ruhig, reiche Flora. — (9) Hanfröste unterhalb des Bades, Störung der Flora. — (10) Hanfröste unterhalb des Bades, Störung der Flora. — (11) Hanfröste am Sprudel oberhalb des Bades, ruhig. — (12) Hanfröste am Sprudel oberhalb des Bades, ruhig. — (13) Sprudel klar und ruhig, Flora nur in den obersten Teichen. 248 Uebersicht der zu Mediasch im Jahre 1865 gemachten meteoro- logischen und phänologischen Beobachtungen | | von i :. Michael Salzer, Gymnasiallehrer in Mediasch. I. Luftdruck bei O0 Temperatur in Pariser Linien. 6h | 2h | 10% |Mittel Monat Maximum | Minimum —+300|+300|-+300 |-+300 Tanner 24-03lam11: 29-11jam18: 19-58] Februar 2443| „, 14: 28.005972: 18-66 März 23-39] „ 21: 27-32] ,, 23: 18-98 April 27-00| „, 22: 29-89) „, 27: 22-71 Mai 26°52|| ‚, 20: 29°47| ‚, 17:23:79 Juni 2565| ,„, 9: 2716|, 11: 23°62| Juli 2579 ,, 8:26°95] ‚, 12: 23°86 August 25.43|| ,, 28: 29°70] ,„, 15: 23:09. September 28.32] ,, 27:31°69| ‚, 2: 24-67 October 2553| ,, 4: 3045| „28: 2171 November 27-61|| „ 15: 3334| , 10:22-21 December 2975) ,, 8:33,91] ‚„»ı 3:23.36 Rn: 18-66 Jahr 26-10) „Y,.:33-91 249 ll. Wärme nach Reaumur. E "Mittel Mo- | Grösste © = der Stunden nats- |Maximum| Minimum Selwankung s = | 8 | D) | 10 Mittel an es] | Jänn. ||-213] 1°511-0°97|1-0°531a.28: 7-8)a. 1:-11°8a.15: 74] 19-6123 Feber ||-2°95| 0:54|-2:361-1°59|, 1: 491, 15:-11°0/|, 15: 8:8|15°9 241 März ||-0°50| 5°07| 0:99) 1-85], 23: 11° al „ 41:- 82, 7:10°6]19°6 14 April-|| 3811266] 6°74|| 771 15: 20-0), .1:= 0°9||, 14:14-8]20°9 31 Mai 9.501 18-90) 11°89|13-43 11: 241l,od:, 12°21|,- 6:19°42 1.911 Juni - |110-12]17°32)11:46/112-97|,,: 1:24°8|, 10: . 48], 30:15°2]20°0/— Juli |113-24|22-61 1152717 -05|,, 11:28°51],,19: 11°2]|, 9:16°1117.3— Aug. |/11°25]20°64|13°41||15* 10| % 44: 27-1 5283: :8°5!, 30:44-5]21°6-7 ‚Sept. || 6601502] 8-44] 9-91|,141:22-2|,23: 1-9], 8:15°6]20.31— Oct. || 572)14°36| 8.0411 9-37, 1:18°1|, 8:- 1°2), 2:141116°9) Nov. |! 0:08] 8°09| 2.281 3 49], 2:15°9| , 18:- 5° g „ 1:12-8]21°7]15 Dec. ||-4°30|-0°11/-3°52||-2- 65|- v2: 361, 10:730°7/,_ 2: 9r2]20°3 29 Jahr || 4-20|11° 38| 5-97|| 7-18 117,285) 9-18 %,:161|40°3 = IL. Bewölkung. Die Mittel in Zahlen nach einzelnen Tagen’ o d ü anz weni a anz anz 6h | 2b 106 | m | —=0 |—1-3—4-6 —7-9 —10 Januar 23.53.38 | 68 4 6 6 6 11 7 | Februar 95188 1731| 85 1 1 0 | 11 | 18 März Hs zreolTsal|l 0|l 5I 6,711 | April 335-9 9 10 6 4a| 11 Mai 11333-| 3:0, | 13°2,.1,38. |. 1 15 10 3 2 Juni 148 169|49|56| 0 6:8, | 40 Fe Juli 3A 124,120, 3 17 8 2 1 August 4-6. | 5°0 .| 2.6 | 41 Say. 9 a bpie! September || 7°2 | 48 | 65 | 54 2 8 10 8 2 October 4051201 18:3721,9:8 1 A 14 9 3 November || 65 | 43 | 39 | 43 7 7 8 5 S December || 67 168156165 || 4 5 6 5 1 Jahr I 59 | 57] 47154 32 96 96 81 | 60 Nr, 11, 1866. 250 IV. "Niederschlag. | Zahl der Tage mit Höhe des Niederschlags | © | = | = Set Ho Hagel Mn Fe in Kaniser Linien S an |Schnee | leuchte raupen: G| Flle 1 | Gewütef | Reit: BIN ur ET N | Y N Jänner | 5 A _ — 12] 15°20Ja. 190.23: 4.004 Feber “1/72 12 —_.) — | 6] 17:20” am 22°: 4.40 März 7 6 — wo 4| 3635” Jam 29 : 6-00’ April | 10 | — |1W.a.28.| TR. || 2] 648“ lam 29: 2:50%f | 12.29 Gr. N 12121021005 1 Mai 40 | — Tsca1a2ı26) AR 1 Bst 17 : 14-00" ' 3W. a:10.11.21. list CEBCCH la Juni 14 | — 1|2G.a.3.5.!1H. am 3.| d]| 24-25” Jam 4°: 11-50“ 1R. 2.10: > [Gr 1. SGSa Juli 8 | 146. am 21H. 2.23.) 4] 70-750 am 23°: 23-390 N 6 a N bez | 1% | ul von Aug. 8 — 16.15.) — 17 33-31"lam 16 : 10-00 Sept. 9 | — . |1.6. ur 2.R. ., 142]: 21°00lam 4.: 14-20 Det. 1| — _ 2R. 113] 14-00” jam 24 : 2-60 Noy. 1 4 | — AR. 2ER. 10m B 0 Par v3; Dep. Ale ram 7, — 2R. 1151| 0:60” am 12: 0.60" wenig Jahr || 88 265 1126: AW.|2 H.19R. 851127565 \am?%/, : 23:32, V. Wind. N OrHEIREEh, Richtung u. Stärke Verteilung der :r Richtungen|j = in den Sümden G u MG f: | 8 Mittel der Stunden Monats-/ T-1 || 21 je = Fa [a0] weils @lelälztels el? inner |0 0-40 07jo o-lo oxlia] 4ldo| 6122| 6 Al Feber ||Sw 0:2|sw 0:3|sW 00,81 0:2] 5! 6121] 9,11/30] 0) 2] | März 8 0.415 0-9|0 0-40 0.6] 9] 5]22) 7)25119| 6| 01 | April 0 058W 2:00 04/0 4-0) 7) 4la0| 6l1ali8ı 2) 0) 1] Mi 0 02|sw0o7lo 0.20 04) 5 3151 6) 4117! 7| 0) — Juni |sw 0r2|sw 1-3|sw 0-4sw.0-610| 2/24 7! 5/29) 8) 51— ui Ww otlw o2jw olw. oral gliejtajta] 5/41120 61 | August|0 02\sW 0-90 0-10 0-4] 2114126 6) 512410] 61 — Sept, |ISW 01 |SW 0:5 |SW O.118W 0-2] 2] 7113) 7) 8126118] 91— Oct. 0 01/0 02]0 0-2lo oral Alıılasıio] 2| 9] 9] 0) — Nov. |0 0.010 0-10 0:00 oolıt] 2j61] 4 4 8 0) 01— |Dec. 0 o1lo 02/0 0110 0-1 7| 7154] 2113| 2jta) 0) — Jahr |0 02/sw 0-70 0-2lo-- oralsalsıı »/84l 2113/93 . 1. > N de) 251 VI. Beobachtungen über einige periodische Erscheinungen im Pflanzenreiche. | Blüthe Belt. Frucht Ent- ung | reife = Namen N Archillea millefolium Aesculus Hippocastanum Ajuga reptans Anemone nemorosa « ranunculoides Berberis vulgaris Betula alba Caltha palustris Carpinus Betulus Chelidonium majus Convallaria majalis Cornus mascula „ _sangüinea Coriandrum testiculatum Coronilla varia Corydalis digitata Corylus Avellana | Chrysanth. leucanthemum Crataegus Oxyacantha Cynoglossum. oflicinale Cichorium Intybus Datura Stramonium Delphinium Consolida Dianthus Carthusianorum Echium vulgare Erodium cicutarıum Evonymus europaeus e verrucosus Fagus sylvatica Fragaria vesca Fraxinus excelsior Fumaria oflicinalis Galanthus nivalis Galium verum Genista sagittalis 12-X. 15-X. . 5-X. . 1 80-V. | Bitte Belan- | Frucht Ent- bung | reife Se | Glechoma hederacea | hirsuta Gleditschia triacantha Helleborus purpurascens Hemerocallıs fulva Hepatica triloba Hyosciamus niger Hypericum pertoratum Juglans regia Lamium album Lavathera thuringiaca Ligustrum vulgare Linum austriacum Lonicera caprifolium Morus alba Melilotus officinalis Nareissus Pseudonareissus I Onobrychis sativa Orehis morio Papaver Khoeas - Persica vulgaris Philadelphus coronarius Populus pyramidalis Potentilla verna Primula veris Prunus armeniaca » aylum ». domestica „.: "Palus » spinosa Pyrus communis „ . Malus Paeonia officinalis Quercus pedunculata Ranunculus Ficarıa 10-V. | 9-X. Ribes Grossularia 9-IV. „ rubrum 16-IV.|23-V1.| 1-X. Robinia Pseudoacacia 8-V. 15-X. Rosa canına Rosa centifolia Rubus caesius „ Idaeus Salıx alba „ babylonica „ capraea Salvıa pratensis Sambucus nigra Scabiosa columbaria Secale cereale hybernum Symphytum officinale Syringa vulgaris Staphylea pinnata Tilıa parvitolia Trifolıum pratense Triticum sat. hybernum Ulmus tetandra Verbascum phoeniceum thapsus Viburnum Lantana 5 Opulus Vinca minor Viola odorata Vitis vinifera Zea Mays 2334 eg Beobachtungen zu TTOFUTeIT TEE Ama Na October 1866. | (fünftägige Mittel.) EEE EDER I in Graden n.R. ==] MN. | dena. | Mitter 4 5.760 16.280 8.70° | 10.247° | 610 41.86: | 11.81 3.70 | 5.790 445531, 12,90 8.78 .| 9.007. 16—20 2 ste. 1 3.130. | 424-425 Sa 0.86 17 20.393. Br 275 3147 Mittet/ 2.548 | 8.663 4.058 5.090 Maximum : 17.700 (am 2. um: 2h.N.) Minimum: —5.40° (am 22, um 6h M.) Tpiftahlch in par. Linien auf 0% redueirt — {Oh A. | Mittel "993,940 1—5 323.55 393.47 | 323,420 610 325.31. 1324.90 | 325.08 | 325.097 ° 11-15 321.24 : | 320.91 | 321.08 +1 321.067 16—20 324.13: | 324.46 | 323.10 | 324.563 1 241—25 324.00- 1823.49 | 323.170=ih: 3235298 26-31 | 321.93: | 321.96 | 322.39) 322.093 Mittel: 323.314 | 323.106 | 323.346 | ‚323.255 || Maximum : 327.03 (am 20. um 10h A.) Minimum : 319.47 (am 15. um 6h M.) Feuchtigkeit Maximum — 1 Dunstdruck in par. Linien 6hM | an N. | 10h A. | Mittel ||6h M.| 2 N. 1on a ati! 1— 5| 2.65. 3.27%) 3,07°.2,997°10.79 | 0.42 !0.72 |0.643 | 6-10! 1.53 | 2.19 | 1.81 11.360 |o.68 |0.40 | 0.66 [0.580 1115| 2.81 | 3.20 | 3.39 13.130 |lo.83 |0.53 [0.79 10.717 16—20| 2.29 | 2.14 | 1.96 |2.130 |Io.86 0.65 | 0.83 |0.780 2425| 1.46 | 1.38 | 1.40 1.413 0.90 |0.55 | 0.76 |0.737 2631| 2.10 | 2.35 | 2.33 |2.260 0.86 |0.77 | 0.91 |0.847 Mittel | 2.1431 2.420| 2.326 12.298 110.823] 0.560] 0.783[0.722 Ansicht des Himmels in Par. L. (Summe) > [Niederschlag 5 1.4) 1.4) 0.0 0.93] 0so 080 080 6—10| 0.00 | 2.2) 1.01 1.6! 1.60] 080 080 0SO 1415| 2.79 | 5.6] 7.0| 6.81 6.47] 'NO-8 'NO:8 NO S 16—20| 3.73 | 9.2) 5.81 5.71 6.90] ww |Inw-NNwW | w.NNW 2123|. 0.76 | 6.6| 6.9) 7.61 7.03F 0 N) rg 26—31| 3.16 [10.01 9.51 9.7| 9.73] 080.80 | 080-830 |080:80 Mittel:110.44 15.97[5.40/5.37| 5.58 N0-8S0:: | .NO-SSO | .N0-S0 | Besondere Anmerkungen. Richtung und Anzahl’ der "beobachteten. Winde: N. '7; NO. 8: 0.50; SO. 7; S: 7,:8W.0; 'W. 55NW. 9, | Athmosphärischer Niederschlag am: 11., 14., 15., 16., 17., 19., 20... 22, 23.,.24, 26.,.27..:28., 29.; darunter 5 (am 19, .20., 22., 23., 24.) in Form von Schnee, und 4 (am 19., 20., 22., 29.) nicht messbar. Grösste Niederschlagsmenge innerhalb 24 Stunden: 2.45‘ (am 16.). Reif am :.9., 10,11. 48718. Lichtkranz um den Mond am: 23., 25. Der erste Schneefall auf dem Gebirge fand am 17. statt und erstreckte sich bis auf 2000‘ herab; in Hermannstadt selbst fiel der erste Schnee am 19. Abends. Das Monatsmittel der Temperatur war um 3.303° nie- driger, das Monatsmittel des Luftdruckes um 1.060“ höher als das entsprechende Mittel der vorausgegangenen 15. Jahre. Der heurige October war somit zu kalt und zwar war er der kälteste October in den letztverflossenen 16 Jahren. Hiemit im Zusam- menhange war auch das oben angeführte Minimum der Tem- peratur, welches an demselben Tag um 7h Morgens sich sogar auf —6.20° erhob, das bedeutendste in den Octobermonaten desselben Zeitraumes. Eine Folge hiervon war, dass das Pro- duct der heurigen Weinfechsung nicht so ganz der Erwartung entsprach, die man nach den hohen Temperaturen des voraus- gegangenen Septembermonates gehegt hatte; es erreichte das- selbe in Hinsicht’ der“@ualität nicht,: wie »man!gehofft hatte, das Ergebniss des Jahres:1862, ohne jedoch tief, unter demselben 256 zubleiben. Die in diesem Monat-in jedem Jahre häufiger vor- kommenden: grössern täglichen Temperaturschwankungen fanden natürlich auch in diesem Jahre statt, und zwar waren es 6 Tage (den 2., 5., 9., 10., 11. und 13.), an welchen diese Schwan kungen zwischen der Morgen- und Mittagstemperatur über 10° betrugen; am.bedeutendsten war. sie am 9., an welchem Tage sie.die ungewöhnliche Höhe von: 13.8° erreichte. . Eine weitere Folge der verhältnissmässig niedrigen Temperaturen des heurigen Octobers, besonders des, am 9. schon eintretenden stärkern Reifes und des vom 20. an sich immer steigenden Frostes war die.nunmehr rascher vor sich gehende Entlaubung der Bäume und Sträucher. Am 3. begann die Maisernte, am 10. die Weinlese bei Hermannstadt; am 18. waren stark entlaubt: Populus nigra, Fraxinus excelsior, Prunus spinosa, die Nuss-, Pflaumen-, Kirschen- und Weichselbäume;'am 21. vollendete sich die Ent- laubung bei : Fraxinus excelsior, Juglans regia, Lonicera tatarica, Uaragana arborescens; am 23. bei Populus nigra; am 25. bei Prunus: spinosa,,. den Kirschen-'und Weichselbäumen;..am 26. bei Tilia vulgaris,; Ribes‘‚aurea; am 28. war auch Rhamnus cathartica. beinahe ganz entblättert. we er > Redaction : Der Vereinsausschuss. Buchdruckerei der v. Glosius’schen Erbin. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu HERMANNSTADT. XVIl. December 1868. N:o. 12, inhalt : Vereinsnachrichten. — P. J. Kremnitzki: Ueber das Schwefel- Vorkommen im Kelemengebirge. — L. Reissenberger: Meteo- rologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monate November 1866 und Uebersicht der Beobachtungen im Jahre 1866. — — Vereinsnachrichten für den Monat October, November und December 1866. Unser Vereinsmitglied, Herr Graf Julius v. Schweinitz in Korniczel, erfreute uns mit folgender Zuschrift und zugleich interessanten Mittheilungen für unsere Vereinssammlungen : „Schon längst aufmerksam gemacht durch die Angaben in dem Handbuche der Landeskunde Siebenbürgens von E. A. Bielz und in der Geologie Siebenbürgens von Franz von Hauer und Dr. G. Stache, war ich um so begieriger den sogenannten „Ihalheimer“ Graben kennen zu lernen, als derselbe weder mir, noch den Leuten auf meinem Gute Korniczel bekannt war, ob- wohl wir unmittelbar an einen Theil des Thalheimer Gemeinde- gebietes angrenzen. Als mir dieser Graben nun in diesem Herbste durch Herrn E. A. Bielz selbst bei einem Besuche in Korniczel ge- zeigt wurde, fand ich, dass dieser Graben eigentlich die Grenze bildet zwischen Thalheim und Korniczel, jedoch nur in seinem Anfange d. i. bei seiner Ausmündung ın das Harbachthal. Weiter oben verzweigt sich derselbe in zwei Theile, deren einer (der östliche) auf Korniczeler, der andere (westliche) auf Thalheimer Hattert sich verläuft. Diesseits (Korniczel zu) heisst er Valea Scobinosz und findet seinen Ausgangspunkt dicht bei meinem Walde in einer Schlucht, die von Wasserrissen zerrissen auch das Vorkommen des Sandsteines mit den Pflanzen- und Fischabdrücken zeigt, während tiefer unten im gemeinschaft- lichen Graben die Walkererde vorkommt. Jenen schieferigen Sandstein (Fucoidenschiefer) findet man aber nicht nur in der erwähnten V. Scobinosz, sondern 258 auch in den nach Szakadat zu abfallenden Gräben. Jenes Flüss- chen sowohl, als auch diese mehr oder weniger Wasser führenden Gräben entspringen an den Korniczeller Bergen, deren höchster Punkt 1926 Fuss hoch ist, während die Thalsohle bei Szakadat (Altthal) mit 1188‘, bei Girelsau (ebenfalls Altebene) mit 1194’, das Harbachthal bei Holzmengen mit 1266’ und die Zibinbrücke an der Leschkircher Strasse mit 1260° gemessen wurde. Diese Berggruppe fällt also ziemlich gleichmässig nach allen Seiten zu ab, nur liegen das Harbach und Zibinsthal selbstverständlich etwas höher als das Altthal, in welches sie mittelbar und un- mittelbar einmünden. \ 5 Dies vorausgeschickt theile ich noch ergebenst mit, dass oben auf der Höhe ein bereits eingesendetes Stück mit einer Muschel, ferner das mir werthvoll scheinende Stück Sandstein mit Knochen und Wirbeln eines vorweltlichen Wirbelthieres“*) gefunden wurde. | | I Die ebenfalls mitfolgenden Handstücke von Sandstein und Üonglomeraten, Süsswasserkalk (wahrscheinlich ein Qnellen- absatz), Trippel, weissem Trachyttuff (Palla) und verschiedene Thonarten stammen von meinem Gute in Nucset.“ Wir sind dem Herrn Grafen für diese Beiträge höchst verbunden und sehen mit Vergnügen den Mittheilungen über seine weiteren Forschungen auf seinem Gute und dessen Um- gebung entgegen. | Für die Vereinssammlung gingen ein: von Herrn Alexius v. Buda, in Russ bei Hatszeg: Eocen-Petrefakten von Szt. György-Valea, Jo-Valtsel und Felsö?-Nadasd ; — von Herrn Johann v. Osato in Koncza: Petrefakten und geognostische Handstücke von Urwegen (Östrea cochlear), Magura bei Szatsal und Szt. György-Valea (Murex subclavatus, Buccinum mioceni- cum, Pleurotoma asperulata?, Cerithium pictum,Leithakalk und ein Muschelconglomerat, welch’ Letzteres zu Mühlsteinen verwendet wird), dann von Petrilla im Schielthale, namentlich aus dem Pereu lun Dumitru Heles (Cerithium margarittaceum, Ostrea *) Diess ist ein allerdings sehr schönes, I’ langes und 9 breites Stück Sandstein mit Bruchstücken von Knochen eines sehr ansehnlichen Thieres, wahrscheinlich Sauriers, von welchem die Gelenkköpfe bis 10 Durchmesser haben, und dürfte zu demselben Thiere gehören, von welchem ein Unterkiefer vor mehreren Jahren von Herrn J. L. Neugeboren nahe an dieser Stelle gefunden wurde, der gegenwärtig im Baron Bruckenthal’schen Museum sich befindet, von dem aber das Thier, welchem er angehörte, noch nicht bestimmt worden ist. Ob die Wirbel, welche von Herrn J. M. Ackner bei Thalheim gefunden und dem Saurier Macrospondylus Bollensis v.Meyer zugeschrieben wurden (Verh. u. Mitth. I. Jahrg. 1850, S. 174) und auch hierher zu zählen seien, lässt sich nicht bestimmen, A.d.R. 259 digitalina Pauopaea Mesnardi und ein bituminöser Schiefer mit zerdrückten Schalen .von Mytilis Haidingeri ?); — vom Herrn . Rechnungsoftizial J. Hammer: Pflanzen- und Muschelabdrücke im Kreidesandstein von Deva; von der Frau Contumazdirektors- gattin Gutenbrunner in Oitoz: ein altes Guldenstück von Kaiser Leopold I. aus dem Jahre 1695: — von Herrn Karl F. Jikeli jun., ein Flussfischadler (Pandion Haliaetos L.), «welcher Ende October 1. J. bei Freck erlegt wurde, eine celtische Streitaxt aus Stein, antike Gewichte und 1 Löffel aus Metall. Für diese Geschenke wird hiemit der wärmste Dank des Vereines den edlen Gebern dargebracht. | Von dem Gefertigten wurden als Ergebniss seiner letzten, im October d. J. in das Hatszeger- und Schielthal gemachten Reise geognostische Handstücke von der Burgruine Orlya bei Hätszeg und Kolczvär bei Malomviz; von Ponor-Ohaba (von hier auch viele Gosau -Versteinerungen), Bär, Petrosz und Merisor im Strellthal, von der Höhle Usetate Boli; dann von Petroseny, Also-Borbateny, Berg Zenoga und Vajdei bei Vulkan (von letzterem Orte besonders Steinkohlen und bituminöse Schiefer zum Theil mit Petrefakten aus dem Pereu Kosti und eine Menge Pflanzenabdrücke in Sphäresiderit von der gegen- überliegenden aufgelassenen Bruszt’schen Grube im Krivadia- thal), dann von Urikäny und aus dem am rechten Ufer des walachischen Schiel liegenden Thale Valea Miri (besonders bituminöse Schiefer und schöne Kohle), von Kimpu-lui-Neag, dem Berg Plescha und seinen Ausläufern Dilma mare und nach dem Kimpu Mielului zu, aus dem grossen Skok und vom Kimpu-Sirului*) im Schielthale, endlich aus dem Bergwerks- revier von Vajda-Hunyad. i Auch gelang es dem Unterzeichneten auf den Ruinen von Ulpia Trajana bei Gredistie eine reiche Suite von sehr verschie- denen Mosaikziegeln, Wasserleitungsröhren u. s. w. für unsere archäologische Sammlung zu acquiriren;darunter auch eine, un- sern Archäologen bisher noch nicht vorgekommene Form kleiner Mosaikzigeln, deren einzelne Stücke diese Grestalt {7 haben. *) Von diesen Orten wurden von mir und meinem jungen Freunde Carl Jikeli, der mich auf jener Reise begleitete, auch zahlreiche Land- und Süsswasser-Conchylien mitgebracht; darunter am interessantesten Helix triaria von vielen Orten und mit besonders kräftig entwickelter Mundpartie; die grosse Form der Clausilia rugicollis von Ponor-Ohaba, Claus. pagana und concilians var. undulata von Bär u. a. O.; als Felsen- clausilie wurde bei Petrosz am Piatra-Sipotului, am Kimpn-Mielului, im Skok und Kimpu-Sirului eine Varietät der Cl. straminicollis aufgfunden; zahlreiche Exemplare der grossen Form von Acme- fusca wurden bei Bär und Govasdia, und Pupa truncatella am Piatra Sipolulni bei Petrosz und bei Govasdia gesammelt u. s. w. 260 Für die Vereinsbibliothek gingen ein: Die Witterungserscheinungen des nördlichen Deutschlands im Zeitraume von 1858—1863 dargestellt von H. W. Dove. Ueber die Witterung des Jahres '1864 und des Winters von 186°, von H. W. Dove. | | Die Witterungserscheinungen des Jahres 1865 von H. W. Dove. Congres archeologique international Anvers: 1866. | Verhandlungen des botanischen "Vereines für die Provinz Bran- denburg und die angrenzenden Länder von Dr. P. Acherson, 1859 — 64, | Jahrbuch derk: k.geologischen Reichsanstalt, 1866, X VL 1.2.3. Mittheilnngen des. naturwissenschaftlichen Vereins für Steier- mark, 3. Heft, 1865. | Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft, XVII Band, 3. u. 4. Heft, XVII. Band I. u. 2. Heft, Berlin 1865 u. 1866. Memoires de la societe imperial des sciences naturelles de Oherbourg, Tome X., Paris 1865. | Berichte über die Verhandlungen der naturforschenden Gesell- schaft zu Freiburg, unter Mitwirkung von Professor Ecker IH. Band, Heft 3 und 4, Freiburg, 1865. Achtzehnter Bericht des naturhistorischen Vereins in Augsburg, 1865. url, Verhandlungen des naturforschenden Vereins in Brünn, III. Bd., 424868.) | | | Induction und Deduction von Justus v. Liebig, München, 1865. Entstehung und Begriff der naturhistorischen Art von Dr. Karl Nägeli. Zweite Auflage. München, 1865. | Bericht über die Thätigkeit der St. Gallischen naturwissen- schaftlichen Gesellschaft während des Vereinsjahres 1863—64. Sitzungsberichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften mathematisch naturwissenschaftliche Olasse, L. Band, II. bis V. Heft, 1864, LI. Band L—UI. Heft, 1865. Register zu den Bänden 41—50 der Sitzungsberichte der mathe- matisch naturwissenschaftlichen Klasse der k. Akademie der Wissenschaften. | e Sitzungsberichte der königl. bayer. Akademie der Wissenschaften zu München, 1865, 2., Heft I—UI. | Schriften der königl. physikalisch-ökonomischen Gesellschaft zu Königsberg, V. Jahrgang, 1864, 2. Abtheilung; VI. Jhre. 1865, 1. Abthlg. Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde. Neue Folge VI. Band 1—3., VII. 1—2. Jahresbericht des Vereines für siebenbürgische Landeskuude für das Vereinsjahr 1864—66. 261 Plan zu Vorarbeiten für ein Idiotikon der siebenb. sächsischen Volkssprache von Josef Haltrich 1865. Siebenb. sächs. Volkslieder, Sprichwörter, Räthsel, Zauberformeln und Kinderdichtungen von F. Wilhelm Schuster 1865. Deutsche Sprachdenkmäler aus Siebenbürgen von Friedrich Müller, Hermannstadt 1864. Die römischen Inschriften in Dacien von Michael J. Ackner und Friedrich Müller. Wien 1865. Programm des evangel. Obersymnasiums und der damit ver- bundenen Lehranstalten in Bistritz für das Schuljahr 1863 bis 1866. | Programm des Gymnasiums A. B. zu Hermannstadt für das Schuljahr 1863/,. Lotos Zeitschrift für Naturwissenschaft. XVI. Jahrgang, Juni bis December. Prag 1866. Sitzungsberichte der naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis zu Dresden von Dr. A. Drechsler, Jahrgang 1865, Nr. 7—12, 1866 1—#. Statuten der Gesellschaft Isis, Dresden 1866. Verzeichniss der Mitglieder der Gesellschaft Isis, Dresden 1866. 7. Bericht des Offenbacher Vereins 1866. Die Unendlichkeit des animalischen Lebens und dessen Ueber- siedlung auf unsern Erdball von Edsar Oesele, Würzburg 1866. Jahresbericht der naturforschenden Gesellschaft Graubündens. Neue Folge, Jahrgang 1864—65, Chur 1866. Rapport sur I’ Exposition internationale d’horticulture et le con- gres de botanique. Londres, Mai 1866. Mittheilungen der k. k. geografischen Gesellschaft IX. Jahr- gang, Wien 1869. | Bulletin de la societe ımperiale des naturalistes de Moscou. Annde 1866, Nr. 2, Moscau 1866. Abhandlungen der schlesischen Gesellschaft für vaterl. Kultur- (1. philosophisch-historische Abtheilung, 2. Abtheilung für Na- turwissenschaft und Medicin) Breslau 1866. 43. Jahresbericht der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur, Breslau 1866. Memorie dell. J. R. Istit. Veneto di scienze, lettere ed arte Vol. XIll: "Part. 1866. -Gliederthiere aus der Braunkohle des Niederreihn’s, der Wet- terau und der Röhn von Karl v. Heyden. Mittheilungen des Musealvereins für Krain von Karl Deschmann I. Jahrgang, Leibach 1866. 7. Bericht der naturforschenden Gesellschaft zu Bamberg, für 186%,, Bamberg 1864. Monatsbericht der k. preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Juni—Oktober. Berlin 1866. 262 Zeitschrift der österr. Gesellschaft für Meteorologie, I. Band, 1—24. Heft. Jahrbücher der k. k. Central-Anstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus von K. Jelinek und Karl Fritsch. Neue Folge. I. Band, Jahrg. 1862. Wien 1866. Bulletino nautico e ceographico i in Roma, Vol. IV. Nr. 1—4, 1866. Mittheilungen des Neutitschener landwirthschaftlichen Vereines IV. Jahrgang Nr. 9—12, Weisskirchen 1866. Atti e memorie dell. i. r. Societa agraria in Gorizia, Anno V, Nr. 2, 18—23. 1866. Oesterreichische botanisehe Zeitschrift, XVL. Jahrgang, Nr. 1—6. Wien 1866. Ösrriähendenze” scientifica in Roma, Volume VII, Nr. 16, 34, 35. Il Raccoglitore giornale della societä d’ incoraggiamento in Padova Serie IL, Anno 3, Nr. 15, Anno IV. 1—7. Zum correspondirenden Mitgliede wurde erwählt: Herr Demeter Karapanesa, Majorimk.k.serb. banater Grenz- infanterie-Regimente zu Weisskirchen. | Als ordentliche Mitglieder traten dem Verein bei, die Herren: Julius Graf Schweinitz, Gutsbesitzer in Korniczel. Johann Rohm v. Reichsheim, Obrist des k. k. Artillerie- Stabes in Hermannstadt. Franz Riefler, k. F inanz- Assistent in Hermannstadt. Dr. Heinrich Siegmund, Apotheker in Mediasch. Ä Josef Pfaff, Direktor der Stearinkerzenfabrik in Hermannst. Josef Drottleff, Magistratsbeamter in Hermannstadt. Martin Schuster, Gymnasiallehrer in Hermannstadt. Adolf Gottschling, Gymnasiallehrer in Hermannstadt. Achatius v. Baresay, Gutsbesitzer in Alvintz. Dionys v. Palfli, Gutsbesitzer in Tarcsafalva bei Udvarhely. Gotthard Graf Kun, Gutsbesitzer in Algyogy. Alexander Baron Huszar, Grutsbesitzer in Klausenburg.. Coloman Graf Eszterhazi, Gutsbesitzer in Klausenburg. Gustav Wagner, Förster des Thordaer Comitates in Säch- sisch-Regen. Friedrich Wolff, Verwalter der v. Closius’schen Buchdruckerei in Hermannstadt. E. A. Bielz. 263 Ueber das Schwefelvorkommen im Kelemen- ‚ Gebirge | von P. J. KREMNITZKI. Eine interessante und hochwichtige Erscheinung in unserem Vaterlande bildet gewiss in jeder Beziehung das bisher wenig bekannte Vorkommen des krystallinischen und derben Schwefels im rhyolitischen Trachyttuff und in dem dichten Andesit oder Hargittatrachyt an dem, 1073 Klafter hohen Gebirge Kelemen- Izvor, im nordöstlichen Siebenbürgen. Wie schon in der Geologie Siebenbürgens von Hauer und Stache durch Richthofen und durch Herrn v. Pavay im Kolozs- vari-Közlöny Nr. 74 vom Jahre 1866 geschildert wurde, bildet der Kelemener Gebirgstock den nördlichsten Theil des Hargitta- ebirgszuges, und wird durch den Marosfluss bei De N Palota, Ratosnya und Deda auf eine Strecke von 6 bis 7 Meilen durchgebrochen. Die Trachyttuffe und Conglomerate bilden einen grossen Theil des Kelemen-, eben so wie des Hargitta-Gebirges und können besonders am Marosdurchbruch genau beobachtet werden. Jene Erruptivtuffe und Conglomerate begleiten dieses Gebirge von drei Seiten; und zwar: nördlich bei Tihutza und Borgo- Bistritza, südlich bei Olah-Toplicza und Mesterhaza, östlich bei Deda und Magyar-Kövesd; nordwestlich wird das Gebirge von krystallinischem Schiefergesteine begrenzt bei Gura-Haiti an der Moldau’schen Grenze und bei Belbor. Diese Gesteine greifen tief in das Innere desselben ein, wo sie in den Thälern besonders im Ilva- und Ratosnyathal bis hoch hinauf entblösst sind, und selbst über einige Pässe hinwegsetzen, wie bei Tehu, am Ursprung des Ilvabaches und bei Tihutza ober dem Posthaus. Diese Conglomerate bestehen aus ungeheuren Trachyt- und Basaltblöcken, letztere sind an vielen Orten durch Olıvin hell- grün gefärbt, auch feinere Sedimente nehmen grössere Strecken ın dieser Zone ein. An mehreren Orten werden diese Trachyt-Conglomerate von Basalt durchbrochen, so bei Oläh-Toplicza, Mesterhäza, Laurda u. s. w. Das Gestein hat eine lichtgraue, hellere Farbe als die Basalte der Detunata. Am Bergrücken der Drigla findet man einen grösseren Kegel von einer dichten, im Bruche splite- rigen, mandelsteinartigen, schwarzgrauen Basalt-V arietät. Die Spitze des Be Kelemen-Izvor bildet ein dunkel- 264 grauer, dichter Andesit-(Hargitta-)Trachyt; das Gestein hat oft ein ganz schlackiges Aussehen. Gegen die Gebirgsspitze Negoi, ‚wird dieser Trachyt grob krystallinisch und hat ganz das Aus- sehen des Grünstein-Trachytes (Porphyr). Die verschiedenen Mineralien, aus denen dieses Gestein zusammengesetzt ist, er- scheinen in grossen, ausgeschiedenen, vollflächigen Krystallen, auch findet man frei ausgeschiedene Kiesel in grösseren Partien, dann Halbopale in schmalen Klüften und breccienartig. Von hier weiter nordöstlich am südlichen Abhang des Berges Pie- troszu, am Ursprung des Baches Ilva, fand ich in diesem Gestein auch grössere Fragmente von Amphybolschiefer. Beachtenswerth ist hier auch eine kalte Quelle, die eine weisse und röthliche Masse in bedeutender Menge herausfördert und am Rand der Quelle als Sinter absetzt. Dieser Sinter wird von den Gebirgsbewohnern, besonders bei Schafen und. Hornvieh als Heilmittel gegen Diarrhoe mit glänzendem Erfolge benützt. Nach dem Geschmacke zu urtheilen, enthält derselbe Magnesia und hat mit den in der Heilkunde bekannten Lac Lunae Aechnlıichkeit. | Pal, - Als ich den südlichen Theil des Gebirges Kelemen-Izvor bis hinab gegen den Ort Gyersyö- oder Oläh-Toplicza beging, entlang dem Seitenthale des Baches Puturosz (stinkender Bach) beobachtete ich an den entblössten Felspartien den andesitischen -Trachyt bis gegen Dealu csont, wo dann wieder vorkerrschend der Rhyolit-Trachyt ansteht. Etwa 6 bis 700 Klafter unter dem, in der Krummholzregion befindlichen 200 [_]Klafter grossen Teiche, ist auf eine Strecke von 40 bis 50 Schritten ein leb- hafter Geruch nach Schwefelwasserstoff zu bemerken, woher auch der Bach unzweifelhaft seinen Namen hat. Hier zeigen sich mehrere starke Säuerlinge. Die Gas Exhalation erinnerte mich ganz an jene in der bekannten Höhle am Büdös bei Bück- szäd, doch waren Schwefelabsätze hier nicht zu finden. Nach ‘den grossen Bänken von reinem Eisenoxyd am Rande dieser Säuerlingquellen zu urtheilen, sind dieselben stark eisenhältig. Wie schon gesagt wurde, besteht die Spitze des Berges Kelemen-Izvor aus eimem schwarzgrauen Andesit-(Hargitt-) Trachyt der bis gegen die Mitte seiner nördlichen Abdachung, gegen das Quellgebiet des Neägrabaches anhält. Das Gestein ist an vielen Stellen in den zu Tag stehenden, steilen Felsen- wänden leicht zu beobachten. Von hier 4 bis 500 Klafter weiter abwärts (dieses Terrain ist stark mit Krummholzgestrüppe und mächtiger Dammerde bedeckt) findet man wieder in steilen zu Tag stehenden Felspartien den zum Theile fast nur aus Kiesel bestehenden porcellanartigen Rhyolyt-Trachyt mit Sanidinkry- stallchen der nördlich den ganzen Berg Pietrisel bildet und südlich bis zum Dealu csont in grosser Ausdehnung ansteht. 265 An mehreren Orten haben sich in diesem Gesteine grössere Höhlen gebildet, besonders an Stellen, wo derselbe mehr eisen- schüssig auftritt, und es hat hierdurch das Ansehen von alten Ruinen, wie auf dem Bergrücken Beszerika, erhalten. Herr Franz Posepni war bei seinem Besuche jener Gegend geneigt, dieses fast aus reinem Kiesel bestehende: Gestein mit einem eigenen Namen, als Pietrisel-Gestein, zu bezeichnen; ich konnte jedoch diese Ansicht nicht theilen, indem durch Richthofen die Trachyte in kieselsäurearme und kieselsäure- reichere eingetheilt wurden und bei diesem Gestein der Kiesel- säuregehalt gewiss 65—66°9, bedeutend übersteist. Schlimm ist es jedenfalls mit den kieselsäurereichen Trachyten, für welche man bis jetzt allerdings zwei Namen besitzt, Rhyoliıt und Liparit, die aber ganz analoge Gesteine bezeichnen. Allein, wenn man in den geognostischen Nomenklatur Namen, wie ÜUsetatye-, Pietrisel- etc. Gestein, so häufig anzuwenden sich entschliesst, so wird man sich endlich, besonders bei den trachyttischen Gesteinen gar nicht mehr verständigen können, da nicht jeder Mensch die Gelegenheit hat, solche mit Pietrisel, Üsetatye und andern Localnamen bezeichnete Gesteine unmittel- bar vor Gesicht zu bekommen. Zwischen diesen zwei Gebirgs- gesteinen, nämlich dem andesitischen und rhyolitischen Trachyt, findet man den Schwefel derb in 50 bis 60 Kubikfuss grossen Knauern und mild in einen gelblich weissen Letten (Kaolın ?) in grosser .Menge begleitet von einen konglomeratartigen aus Trümmern von Trachyt innig verbundenen Massen. Dieses Ge- stein ist violet gefärbt, hat einen hellrothen Strich und wird durch Herrn v. Pavay als Perlitbreccie bezeichnet. Das Muttergestein, in dem der Schwefel in einer Menge von 40 bis 60%, zum Theil krystallinisch, zum Theil derb vorkommt, ist ein weisser, stark quarziger Trachyttuff', dessen grosse Drüsenräume mit gelbem Schwefel ausgefüllt erscheinen. Von ganz besonderem Interesse dürfte aber noch ein zweites Schwefelvorkommen in dieser Gegend sein. Unter dem oben erwähnten Hargitta- oder Andesit-Trachyt fand ich nämlich eine mächtige Partie eines schwarzgrauen, mit krystallinischem Schwefel imprägnirten Trachytes. Das Gestein ist etwas porös, und in der dunkelgrauen Grundmasse sind ‚glänzende Feldspathkryställchen mit deutlicher Oligoklas- streifung ausgeschieden; zahlreicher sind andere Feldspath- Kryställchen, die mit einer matten Verwitterungsrinde überzogen sind, das Gestein ist oft auch ganz lavaartig und man findet darin Eisenkies eingesprengt. Was dem Gestein aber ein ganz besonderes Interesse ver- leiht, das ist, wie dies auch der Herr k.k. Bergrath und Uhef- geolog Dr. Franz Ritter von Hauer in einer Sitzung der k. k. 266 geologischen Reichsanstalt ausspricht, der bedeutende Gehalt an gelbem krystallinischem Schwefel, der in kleineren und grösseren Partien das ganze Gestein durchzieht, so dass er ge- wissermassen mit zu den integrirenden Bestandtheilen desselben zu gehören scheint. Dem ganzen Ansehen nach gehört dieses Gestein wohl zu den jüngeren andesitischen Trachyten und nach dem durch mich ausgeführten docimatischen Proben varirt der Schwefel- gehalt in demselben zwischen 5 bis 18 Pfund im Zentner. Die Analyse dieses Gesteins, die Ervin Freiherr :von Sommaruga von einem der k. k. geologischen Reichsanstalt durch mich eingesendeten Musterstück ausführte, ergab in 100 Theilen : Kieselsäure ! 2 s ARE. s .. 98.98 Thönerde: ;. .; «u... | : 3, li Eisenoxydul)ı\) uw Veilasne) n: a Pr Kalkerde . } i h Rn Ä . 431 Magnesia . Br HET ER ae ee He Kal Kia Sylt „NOT IWF va AAN aa Natron . L ; i x SLarE Re): Wasser . N male EIN A SchwetehariiLue ut br LM ARD. ee Summe . 98.45. Alle hier angeführten Gesteine sind in dem Klausenburger Museum in einer besonderen Abtheilung durch Herrn v. Pävay ausgestellt worden, und verdienen wegen ihrer Seltenheit die vollste Aufmerksamkeit, — sowohl in wissenschaftlicher als auch in volkswirthschaftlicher — Beziehung *). Als Erläuterung der vorstehend besprochenen Lagerungs- verhältnisse gebe ich in der Beilage einen geognostischen Durchschnitt des Kelemengebirges von Oläh-Toplicza bis Schara in der Moldau und den Umrissen des dahinter lagernden Pre- trosz-Gebirges. ® — US — *) Auch unser Vereinsmuseum verdankt der Güte des Herrn Ver- fassers eine sehr reichhaltige Suite der sämmtlichen Gesteine dieser Gegend. 267 Meteorologische Beobachtungen zu Hermannstadt im Monat November 1866. (fünftägige Mittel.) — m I Luftwärme in Graden n. R. Tage 5 6h M. | 2h N. 1Ch A. | Mittel 1— 5 1.64 6.62 2.29% 3.317° 6—10 1.42 8.52 3.60 4.613 | 11—15 0.24 4.06 1.47 1.923 16—20 —3.18 0.19 — 2.56 — 1.850 21—25 —3.84 —0.91 —4.16 —2.970 Maximum : 10.7° (am 7. üm 2h N.) Mittel | —0.868 3.200 0.073 | 0.802 | Minimum : —9.6° (am 23. um 10h A.) | Luftdruck in par. Linien auf 0° redueirt | . 26—31 4.79 0:2. 1.020 | —0.483 Tage nd 6hM. | 2hN. | 10h A. Mittel 1— 5 | 322.59“ | 322.63 | 322.98” | 322.733 6—10 322.79 322.36 322.87 322.673 11—15 321.26 31.17 321.95 321.227 16—20 319.84 319.59 319.19 319.540 21—25 319.69 319.48 320.21 319.793 26—31 320.14 320.33 320.51 320.327 Mittel 321.052 | 320.925 | 321.169 | 321.049 ' Maximum : 324.52 (am 7. um 10h A.) Minimum : 316.45 (am 26. um 10h A.) = Dunstdruck in par. Linien H an ch FRE hut age —— [| 6hM | 2AhN. | 10h A. | Mittel || 6h M. | 2h N. 10h A. [Mitte 1— 5| 2.00° 2.45] 2.192.213] 0.85 | 0. 68 | 0.88 |0.803 42 12.79.1235 12 0.90 26-31! 1.53 | 1.67 | 1.54 [1.580 110.89 10.79 | 0.80 [0.827 Mittel | 1.673| 2.0351 1.801 11.836 10.878 0.7491 0.86410.830 o O8 Rerry Ansicht des Himmels | _Vorherrschende Windesrichtung ©... SU Te Tee Tage] ZsEl = N ee 1 = | hm. 2h.N. | 10h A. ze ee | | 1— 5| 1.17°°] 4.8| 5.0) 4.0] 4.605 NNN.SO | WNW-NW BERSeaR 6—10| 4.59 | 5.6| 3.4) 5.8] 4.931 NW NW NW 11—15| 3.95 | 3.4| 7.4| 6.2] 9.67 Ss0 W-WNW SO 16—20| 4.07 1 5.2] 6.1) 5.8] 9.70] NO-0SO OSO 080 21--25| 0.96 | 7.6) 5.01 3.2] 5.271 WNW-NW | W-NW W-NW 26—31!.0.00 | 6.4| 8.4] 8.0] 7.60] 0S0-S0 0S0O-SO 0S0O Mittel [14.74 15.50|5.88|5.50| 5.63] 080 u..NW|) NW _|080u. NW Besondere Anmerkungen. Richtung und Zahl der beobachteten Winde: N. 3; NO. 1; O. 19; SO. 19; S. 1; SW. 3; W. 22; NW. 22. Tage mit athmosphärischem Niederschlag: 1, 5., 10., 14., 17., 18., 20., 24., 27., 30.; darunter 5 (183., 20, 24., 27., 30.) mit Schnee und 3 (5., 27., 30.) nicht messbar. Grösste Niederschlagsmenge innerhalb 24 Stunden 4.59 (am 10.). Nebel: am 7. Lichtkranz um den Mond: am 18 Das Monatsmittel der Temperatur war 2.067’, das Monatsmittel des Luft- druckes um 0.610‘ tiefer, als das entsprechende Monatsmittel der vorausgegangenen 15 Jahre. Der heurige November gehörte somit zu den verhältnissmässig kältern Novembermonaten; mit Ausnahme des Novembers 1856, dessen Mitteltemperatur —1.419° betrug, war er der kälteste in den letztverflossenen 16 Jahren. Der häu- fige Wechsel zwischen den östlichen und westlichen Luftströmungen — kaum 3 Tage hindurch wehte der Wind aus einer der beiden Hauptrichtungen ununter- brochen fort — mag wohl die Ursache der so bedeutenden Erniedrigung der Mittel- temperatur in diesem Monat gewesen sein. Die Entlaubung fand ihren Abschluss in diesem Monate. Am 1. war entlaubt ; Corylus avellana, Morus alba, Salix fragilis, Rubus Idaeus, Sambucus nigra; am 2. Viburnum Opulus, Crataegus oxyacantha; am 4. Ulmus campestris (diessmal unge- wöhnlich früh), Amygdalus persica, Ribes rubrum; am 5. Ribes Grossnlaria, Acer campestre (hat ganz vertrocknete Blätter), Acer pseudoplatanus (vertrocknete Blätter); am 10. Pyrus communis, Malus; am 11. Berberis vulgaris, Lycium bar- batum; am 12. Rhamnus Frangula, cathartica; am 13. Alnus glutinosa; am 14. Syringa vulgaris, Evonymus europaeus (die ältern mehr hochstämmigen), Evonymus verrucosus; am 22. Populus pyramidalis, Cornus sanguinea; am 23. Carpinus Betula, Robinia pseudacacia, Betula alba; am 24. Quercus pedunculata (vertrocknete Blätter), Aesculas Hippocastanum, Rhamnus tinctoria, Rosa canina, Pupulus tre- mula; am 30. Cydonia vulgaris, Ligustrum vulgare. Der schöne Sternschnuppenfall vom 13. auf den 14. wurde in Hermannstadt gleichfalls beobachtet, jedoch da vor Mitternacht und auch noch einige Zeit nachher der Himmel bewölkt war, erst zwischen 3 und 4 Uhr Morgens, wo der Himmel sich theilweise aufheiterte. L. R. 269 Uebersicht der Witterung in Hermannstadt im meteorologischen Jahre 1866. Mittler Mittler Mittle Mittle Dunst- | Feuch- E na Such tigkeit Peman Des p- L: Max. —1 z 322.807” 1.363” | 0.888 — 3.399 323.101 1.336 0.901 1.140 320.773 1.761 0.882 6.001 318.467 | 2.336 0.703 Februar März VERMERTRI sort nDnDcoco SU TO OL N SEN rt No Kamiide) April 8.619 321.643 | 52.552 | 0621 Mai 9.372 320.748 | 3.306 0.749 Juni 14.992 321.405. |. 4.522 | 0.669 Juli 15.619 320.301 | 4.512 0.636 August | 14.152 320.635 | 4.266 0.671 September | 14.046 321.379 | 4.075 0.644 2.37 October 5.090 323.299 |. 2.299. | 0.022 3.39 November | 0.302 321.049 | 1.836 0.830 5.63 Mittel 6.936 321.339 | 2,847 0.743 5.14 Atmo- Anzahl der Tage mit ‚sphär. » p Regen Schnee | ,. | Gewitter = Monate Nieder- Br ern Lilien samen, Nee 4 5 & >} u schlag nicht nicht jun den * ** n| > p >. messbar iesäbär messbar essbarl, Tiefe a ) b ) = 8 *) Ueber Hermannstadt sich entladend. **) bei Hermannstadt vorheiziebend oder anstreifend. December 2.07 — T ar Pan en FA Januar 3.80 a A 1 81 — | — I—|—. Februar 16.74 6 1 4 1 11\— | — |— = März 31.65 | 13 1 ı a a a a Zu Da jez 1| April ; 8 a a er A a Pa a Mai 33.88 | 13 ı1| 21 —|—-| 2|I —-|-—-[|4) Tin: 18.06 | 7) 4I-/-|—-| 2| 4|-|3) Juli 32.66 | 11 | 31 — 1 — I. 311411 8 August 3447 ı 97 al — aan el September | 5.07 3I—- | —-|— 1 31 — |-| 2 October _ | 10.44 md 31 3I1—- | — | - || — November | 14.74 4 1 El a a a a Summe zoo 82 20ol2s[ıılıslısı A| 2]10) | nn a en Richtung und Anzahl der beobachteten Winde Ra 1 der Monate 0 ‘December | 30 Ra. 18 1.01.08 0| 20] — | Januar 19 0 ai 2A... 2 7 1.23 112.10: Februar 1 RR 02H AR = ont 91 — | März 9 2 91 22 2| 3 1231| 25 Ra22.5. April 8 8.1 413 |.32 6|: 93.1746 ee Mai 19 2 4| 23 9.7 541111 20 Juni 13 3 | 31 | 16 0\ 3 6| 181 — Juli 6 3 >, 13 14 41 35 | 280 287 August 3 11.48 | 131. .6.|..9°] 149 | Ar September | 2 2126-1.28| -4 10.1 44) a5 October 5 8 | 50 7 71,0 5 ga November 3 1| 1419| 19 1 17.3.1022. Dog | Summe 1120 30 1215 1247 | 42 | 37 |186 1218| 4 | Zusammenfassende Bemerkungen. Suchen wir nach dieser Uebersicht den Witterungscharakter des verflossenen Jahres in einigen allgemeinen Zügen zu be- stimmen, so zeigt sich zunächst bezüglich der Temperatur ‚das oben angeführte Jahresmittel (6.936°) als etwas über der Mittel der 15 vorausgegangenen Jahren stehend, welches 6.742 ist. Doch würde es ein falscher Schluss sein, wenn man nach’ der kleinen Differenz der beiden Mittel annehmen wollte, dass dıe Temperaturverhältnisse des verflossenen Jahres auch im Einzelnen einen mehr normalen Charakter‘ gehabt hätten. Denn es gab mehrere Monate, welche in ihren Temperaturverhältnissen ‘ sehr beträchtlich von den entsprechenden fünfzehnjährigen Mitteln abwichen: so waren der Februar, März, April und September nicht nur um Weniges, sondern um ein Bedeutendes (nämlich um mehr als 2°) wärmer, die Monate Mai, Oktober und November um mehr als 2° kälter als sie nach dem fünfzehnjährigen Mittel sein sollten. Aus diesem Grunde müssen wir dann auch das ver- flossene Jahr hinsichtlich der Temperatursverhältnisse mehr zu den excessiv als normal verlaufenden Jahren zählen. Die beige- gebene Tafel, in welcher die ausgezogene Linie die Grösse der Abweichungen der Monatstemperatur von dem fünfzehnjährigen Mittel bezeichnet gibt uns ein anschauliches Bild von dem exces- siven Charakter dar Temperaturverhältnisse im verflossenen Jahr. Die hohe Wärme in den Monaten Februar, März und April hatte 271 eine verhältnissmässig sehr frühe Entwicklung der Vegetation, die Wärme des Septembers ein rascheres Reifen des Maises und der Weinrebe zur Folge, während auf der andern Seite wieder die be- deutende Erniedrigung der Temperatur im Mai die Vernichtung einiger zarterer Grewächse oder eine nicht unbeträchtliche Retar- dation der Vegetation ; die Erniedrigung im Oktober eine Herab- stimmung der durch den September wachgerufenen Erwartungen bezüglich der Weinfechsung herbeiführte. Die Ernte der Halm- früchte ergab ein mittelmässiges Resultat. — Fassen wir die Monate noch zu Jahreszeiten zusammen, so ergibt sich für den Winter eine mittle Temperatur von —1.822°, für das Frühjahr von 7.997°, für den Sommer von 14.921° und für den Herbst von 6.646° und es stellt sich nach Vergleichung dieser Temperatur- mittel mit den entsprechenden fünfzehnjährigen Mitteln (— 2.079, 6.814, 14.684, 7.550) heraus, dass der Winter des verflossenen Jahres um 0.257°, der Frühling um 1.183°, der Sommer um 0.237° zu warm, der Herbst dagegen um 0.904° zu kalt war. Sowie das Jahresmittel der Temperatur, so weicht auch das Jahresmittel des Luftdruckes (321.339) nur um Weniges von dem fünfzehnjährigen Mittel (321.306) ab, nämlich um 0.033‘. Im Einzelnen finden wir jedoch auch hier den excessiven Charakter nicht wenig ausgesprochen. Wie aus der beigegebenen und schon vorher erwähnten Tafel, in welcher auch noch die monatlichen Abweichungen des Luftdruckes von den entsprechen- den fünfzehnjährigen Mitteln (durch die punctirte Linie) graphisch dargestellt sind, hervorgeht, begann das Jahr mit einer ungewöhn- lichen Erhebung des Luftdruckes über das mehrjährige Mittel, um sofort in eine sehr beträchtliche Depression, welche ihr Maxi- mum im März, ganz entsprechend.der hohen Temperatur dieses Monats, überzugehen. Es war natürlich, dass bei dieser ungewöhn- lichen Auflockerung der Athmosphäre nur ein heftiges Einfallen der Polarluft eintreten musste und so sehen wir denn auch in der That schon im folgenden Monat April den Luftdruck wieder be- deutend in die Höhe gehen, womit zugleich eine beträchtliche Erniedrigung der Temperatur schon in diesem Monate, noch mehr aber im folgenden, in Verbindung stand. Der darauf folgende Kampf der beiden Hauptströme, der in den Monaten Mai, Juni, Juli, August und September im Allgemeinen unentschieden blieb, wenn auch gleich in den beiden erstgenannten Monaten noch der Polarstrom, in den drei letztgenannten der Aequatorialstrom etwas überwog, bewirkte, dass in den erwähnten Monaten der Luftdruck nur wenig von dem Mittel abwich. Mit dem October fällt aber- mals in die im September ungewöhnlich stark erwärmte Luft der Polarstrom mit grösserer Heftigkeit ein und vermehrt den Luft- druck, drückt aber die Temperatur wieder tief herab ; doch dauert seine Herrschaft nurkurze Zeit, da schon im November durch das 272 Einfallen des Südstromes eine Tendenz zur Ausgleichung sich bemerkbar macht. — Bei der Zusammenfassung der Monate in Jahreszeiten (Winter 322.227; Frühling 320.287; Sommer 320.780‘ ; Herbst 322.061”) ergibt sich gegenüber den fünfzehn- jährigen Mitteln (321.711, 320.469, 321.037, 322.005), dass der Luftdruk im Winter um 0.516‘ und ım Herbst um 0.056“ zu hoch ; dagegen im Frühling um 0.182 und im Sommer um 0.257“ zu niedrig war. Den über den Luftdruck in den einzelnen Jahreszeiten eben angeführten Erscheinungen entsprachen die Beobachtungen über die Winde so ziemlich: denn wir finden im Winter, dem höhern Barometerstande gemäss, die östlichen Winde vorherrschend ; das Verhältniss derselben zu den westlichen ist 120:94, somit also beinahe wie 4:3. Im Frühjahr hielten sich östliche und west- liche Winde das Gleichgewicht, denn das Verhältniss ist 111: 112; die geringe Abweichung des Luftdruckes in dieser Jahreszeit weiset zum Theil auch darauf hin. Im Sommer behaupteten, wie auch sonst in anderen Jahren, die westlichen Winde das Ueber- gewicht über die östlichen im Verhältnisse von 146:101, während ım Herbste abermals die östlichen Winde zum entschiedenen Vor- herrschen gelangten (160:89); beides ist auch einigermassen in der obenangeführten Höhe des Luftdruckes ausgeprägt. Für’s ganze Jahr stellte sich das Verhältniss der östlichen zu den west- lichen Winden wie 492 :441 heraus; das Uebergewicht der öst- lichen Winde war demnach im verflossenen Jahre um Vieles ge- ringer als in dem vorausgegangenen Jahr 1865, wo nur 330 west- liche, 492 östlichen gegenüberstanden. Im Zusammenhange hiemit sehen wir dann auch die Mitteltemperatur des Jahres 1866 über, die des Jahres 1865 unter dem mehrjährigen Mittel stehen. ‘ Hinsichtlich der athmosphärischen Niederschläge gehört das verflossene Jahr zu den verhältnissmässig trocknen, da die Jahressumme (217.00 ziemlich unter dem fünfzehn- jährigen Mittel (298.58) blieb. Besonders auffallend war die ge- ringe Regenmenge im Monat Juni, der sonst der regenreichste Monat des ganzen Jahres ist und im September. Im erstgenannten Monate fiel diessmal nur ein Drittel, im September fast nur ein Fünftel von der Regenmenge, die sonst durchschnittlich in diesen Monaten im fünfzehnjährigen Zeitraume von 1850—1865 gefallen ist. Dagegen war der März ergiebiger an Niederschlägen als sonst, sein Regenquantum war diessmal doppelt so gross als im Durchschnitt der fünfzehn vorausgegangenen Jahre. Die übrigen Monate wichen nicht bedeutend von den entsprechen- den mehrjährigen Mitteln ab. L Redaction : Der Vereinsausschuss. Buchdruckerei der v. Glosıus’schen Erbin. a ne x ö % 2 ! = + £ — - Pr” W.y. Vest. Alasmodenta Bonellii.' EP RENETTn 3 @ ’ - | ' U nd ” Fig 4 Hivroeondizlaea bonellit, ker. aus dem Brenta Fursse bei Padua.kig. 4, Rechte Klappe mit dem Thiere (linke Klappe,linker Mantel ı. linkes Kiemenpaar weggenammen) Fig. ?.Euss von emem andern Exemplare besonders dargestellt. Pry.3. iinke Klappe von Aussen Lig. 4. Schale halbgeöffnet um das Schloss zu zergen Fig.3 Dierocondylaea lata Rafaııs dem Kentnk, n lei (Nordamerika) u EEE r . ie - r 3 Wr. Vest. Mlasmodonta Bonellii. Taf. 11.1866. | ER RSIEN, SEE EN Fig. 6. Die rechte Schale sammt dem Thier von Unio batavırs Lam:aus Girelsarz ( Imfee Klapne,linker Mantel w.linkes Kiemenpaar entfernt.) Fig.1. Dieselbe: Fuss von einem andern Exemnlarevon a 0 Fig.8.Füss von U elmgatulus Mühlf.aus d.Brenta bei Padua. Fig. 9. Rechte Klapyie samımt Thier von Anodonta eygnea L.(nach Entfernung der linken Klanne, des Iinken Mantellaynens und des linken Kiemernaars: Fig. I0. Fass von einem aitdern Exemplare (Beide.von Girelsouz) -i P3 L bar ui o --- --_- _Pielrosz JM. ----Butka-Haita p=------ -Pretrisel Körniger Kalkstein. 10 Mandelsteinartiges Glimmerschiefer. dichtes dunkelbrauz, Tees basaltısches. Gestein. -Marosfluss _ gyan -Tonlicza A m ’ 28 6% 8 2 8 2 = INN] Trachyt- Basalt. Cnglomerat. emener Geh E Pr --------Pietrosz Al? =-.-----Pietrisel ELITE DC) BERBARBEE Mandelsteinartiges Kalkstein. dichtes dunkelbrau, j & nes basaltisches. Gestein. 900000990000 9299606900800 090009920000 oosssspoesso Grünstein- _ Schmefelhaltiger Trachyt. Trachyt. _ Andesit-Trachyt. | | } u u ne a a nn nn nenn ng una 'sıuanl uogpy pun urzunb un spnapy fur up m)" y uopo4y aagpıy pun usxunb TTV gi “ DR HL Warn N naar lıa ‚urn An mann, Be “ nl YYr x An TI Dana ER; I Rz lsiliil Basa RR ART WERRORRRRE Ra ur ET 7) — ce ws ar Imanpar” BEE f EEE ET TE} wir ü WW Rz 8 DH ANNE Da er tevyr” Li I ES IIPIFETT af — - N id vyıiıI af - r. \ er N Nr} r} nme are R up, »>e RTL MAR, Fr AY AN ap gi errfit wa NEN em wi ve mi rn arrec ce Nett ur BTL 5 . KARA AM Nr [ B.an, ar FL: Ans ß aPREH Koicba |? a % Tard , Ba a DT 7 PERLE ye- r Azur Bons 00 AARRLARUNRGERnI01 0. APEHNANDALLTIN DR Set a na | - S a_ Fan s Y a öi [LK @ DMazayı. 200... AR na a Nathan ann... IT} Im am ur fr. un MYLLZ = uan0#? mu. | vr DEI ad UL ink h N, et LEE arHn Ahiiggiioutannn ‚Lur . u nn“ m PL - SEEN ao Ne IRRE n ARBEEEE Fall ltd auuur . 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