PN ur DILECHUH NN) # DILHL BR, EHURUHN URALTEN we A sharlenen N i wre ManıE . N ladet arena am LIU ZT _ 1 ui re Jh Kkıke arts i HN AkoH r ii Na AIRBIEN LH HABA " de HEN s N laandanzth aan rn Ir. MINEN] KUH rt # ah) KIN) za ana RN Rt RE Aa IE yn An \ va N . lan Ran RUN! Din a MOB eur a AAN N N DA KALK f HN un LAN % I Kun I i% in Alm I In Ha ıhlakln 1) A LILHUN) M ö Mash ji ui hi lee MR un Jar hi id Ni N ko N ah [* a _ Ka AN Lten Hr I ae IA Ka An I ai r Ku nr “ ER.) . . in Ah HIKUre (A “ ni An \ Hi a u Bibant AN x N In A A Hi Ral _ ii a IN ARNRaıR u ale N RSbuUn DAIER + nn) EN IUehN ü ul I En ink Kleadn A BEuholEROR) er R ul erbauen Kind) IHN { Saanı N kin IHN, u LET AOH Ar} ii ERTL En h den sat MR A h \ lu Ir Bar N \ Ran FURB WAT NAH HEINE: H N L} Han DIOR EIELLN! akt URERITE RN) A 1) GANRHIN in Tin HILHE HIN Eur) N ja Au CH x ORNEI ENDE RU IINN. N Ni is “ ale Y le) DENEEUEL EUREN RAKHINN in { BRMELIEM er raid 1H NEE e Kl Lin [al 1 Ann Nah ii Hi a 1) ARE Ye I u un ee An) . HrHNBHRERNNG Hin UaEN DH N a IHuım ah ul Ni AN Nun ein HR KODRHM HN In Ai A Yin) ) ü I N I Wall u AM HEN a N JITI Pd Lu u Kai N MN Ki {I ia N \ HIER en _ a ul ER Hl, IM hun LH re Bi I . Ke a Aal _ ii Ho n u ie HN I Hi er 111 Eh RN! nn Mich _ at a Kanal ‘ N HN 1 N en A Id NN an Aut a Ba Nah a In 3 ER Pi De " Y SH we M ni Ye _ I Medal ii! Nu ui Ki Kin “ vun a, Le ih “ ih? . = Kal Bali _ ie Bine AU FTIT ET Rh HH I _ { . ' DEE TAN IH. ig ii Mi nn . nn EN H ji Rt . . a u _ a nn _ an HERUL nn N Ed Ka Hi . ala u a DIN ah re h ERANRT an Ks Ih) URN Hk nn Ai HN 10% BEN Ki u KUN Hi KEREIIURGG a Di ia! nn A MH i IM ı En IN An las a ü f 1 IN ı air il . En _ vi ci ul AN Man ho EBEN ara his . EL REINER I NE EN n N RINUINH in Kerns Kuga {N VL HTEOE AT HELINRENE BR ln — it an) h ah Aalen ih) ı Kin a Ar kr “ au NUM I El . I "0 U a Hin) Ara) Ne FE ir Ui Bin {) TU BLUE ! ONERDUN) Ü) URN AR a Ara Nu! N I hal ii Hi ua (it HIN _ In nn H) KadR Hin, IHN A N H Ki h a vi HN il INTERNEN Tanhahn IHN un HE l An Hl u ji Mn I He a) . a Si le 2 In El . ih ii 1 a . A Ye " Ki ie % An Pin HB A Li a RER {N % Ale dir sa „ Kl Rap Ki u En Bi _ : E Ei PN En IN Ebae: ih En N) Äh Hu a Hin a KEHRHREN LA KA! HHIN An i Ku RR Ar _ _ ni Hi = HN “ N En dk Be Dur ERREICHEN te Ha Ike Eh N In) N KEIM URRISELT HIkON KEN oo rt NEE LRSEUE, ch Er er N Li Se Zu] \ ’ AR 5 Lenz raue 7 BEL ERONN v N SW var ıv_ Sein havuet Iyn RSS Kur *. wood 5 $ a 4 & Br “pr en 2 7 7 ee f ww a TE BAAR x LH runs Ib w' 4 A wur. w aaa ur Wr RUSSSEEE:: NEUN: MUSS EFERZ, Y v DIBBL w’ un BA ENEN kurs 1 By N SE ® om. Idunner- Men u. er zrewallee EI TEE | N, lu s gg I IL Aue; ER. SIT SRH MAN | & Kay NN a | von‘ BEE rl ar rn Dr ng, LLESERRE u Kr eh 1 “ FIT VOunhunye> Eorrsiapırn 2 r a er f x LAN nl Jul te 7 | EEE & a - SCREEN | u \ KiY N ı 6 TS Te Dat IErEueeE ei v iii! \ AAN Au ”_ a ( tadtTTEIBREB US TISTUU RES TELE HU WEHR MEET au A gs SS EgR |, Pac | Mr | een en Er IH | Eyyyy = | wi yy YyV IL 25) Nyanuuy ‚NY Tady: en NUN ER NESSULHHEREG SS Ur Iuuudr” URL, IH RO ! Me Wr 0, AAN Iso EA ERLT PRRERASIHNIEHREST Iuuwsar- PRSHRSSHUUT TR, re | | 5 Term Esue we ERS Te = = KALI wur” wo El wo a > HITS det\er nu . Ä AT EEE RASSE um A \pasaAA ig vw Ä ur. u ke BR. ey en wet" N KUN, \ SPerehe LU EICHE RER Mi MH I Hu jo MR ) 4. adv er uNUnE DU HRENweF! Ellen. SEERERg SBEE Yun“ ur | Su au N AND y Nr 5 Sesam An Me | \ De EEG 'v NE N, a ® ah ENELESN MIELE Ne Deh v\ — Aa dyıv x N A N Y A} SEITE Sn AV sa ua LEIS “rrX « v: MAL a" AAN, Ders _— ara a He NEE ch wo NRINIIN = ur here jaggar wer wos v Fr WORDanNEEn| yes, Ayee ug & se kdılıı ke Av ’ Be \ ARE Da a Ay U TUES x sen U PDA EN DR) I MAR , ENKAKIRAR TEL ) PR 4 1% we HH mil! Al - Mi 2 FEN 1} PibE Deint ® ’ De yr.y E \ a » | | zoo Far , al v Ba NSDE SERIE. N os “udn u) || . N NA AU PNA Pia | DIENT Se, Den. Mares: RUSSEN AU sursent h VI TT II 31 -_ ass! f rd | - Bun EIER wi ynenreNiner. en BERELEIESSRUNER . 3 1 es Ay y vw. - Ir ai 8 he \ | ) E u II IRA une RE ee Er a | W -. A| \ i Hi Im Nr Te te eier Fiputikiln N | ten, KM a“ a [al Fe lrır o» 3 j x _ va “oo ZART, un | ALL ‘SE v) \ | 3 Dar 19 AT N DLLTUR won BAAR RZ or PROOARREe rl NLLTGE rallliin- r I ! ‚ no u weY Amann BUBeYDULT... Ark BSR. NE Taıı a ORT a Bud x Kun ud "ri a.’ "Mann: _ Bis d h un wur IN. wurunr P: Sutegen Prller Be a FL ! : Fly Aal! adden) per u4 KALK IS ILL ug vgl LAN FnguEnMt can RER Ah Add Wenn eu. ul Der TI“ en I) y Ben | Arm 188 IT A ARELLRERGEE Tre 44 Pi vr, er Ui | a TS I il ‚oe i . bi „EORE VSURV Wr. woran t u. er, TTERE " Buhl u Tre, errang... HH Bun teen 5° ben hf N hury- ve Beb:s So f nut, „3 » r Y HR IH III LITTTTTER HH LI dl AR, IT TH I 1) HMETTERRFE SATTE Yon, vR yo SU TEUER EN IR #7 IEEH: AbIyyy® hc ’. AT DPALLL IE: | N uuwu 1“ u. meet yet UV re at 11 Bu Ie IIPUPLLIPHPI vn [TA MB : v VILCH er [% ... ENSOSIERAFT er. A ae ROTOT® L, 'URORE,; Tape vd F SIHBENBÜRGISCHEN VEREINS ‚FÜR NATURWISSENSCHAFTEN. ZU HERMANNSTADT, Ares SS XXVI. JAHRGANG. /= Verhandlungen und Mittheilungen siehenhürgischen Vereins Naturwissenschaften. Hermannstadt. AXVI. JAHRGANG. Hermannstadt. Bucehdruckerei der v. Closius’sehen Erbin. 1876. Kuß> a a tor kererlana r \ ei N ni: u: um? Heuhz Binden a ER Reis ‚senberger Zu Iaeteoryloeiche Bcalbeidin Ban: aus Sieben- “ . o R . 12) alt . DIR ö 2 e I = x $, * ® DATA Kane. 10! SS DKHIRHONEORUN HERR DON K ER en 3 uses) Br 2 Hin ind aka WR weh KOREA Vereinsnachrichten, Im Jahre 1875 musste die Generalversammlung verschiedener Umstände wegen ausfallen, worunter namentlich der verspätete Druck des Jahresberichtes, dann die dauernde dienstliche Abwesenheit und spätere Erkrankung des Herrn Vereins-Vorstehers an einem schweren Augenleiden, welches er sich bei der Grenzbegehung, während der so äusserst ungün- stigen Witterung im Sommer 1875 zugezogen hatte, gehören. Mit Schluss des Jahres 1874 war der Mitgliederstand unsers Vereines: Ehrenmitglieder ; nat 24 Korrespondirende Mitglieder : 43 Ordentliche Mitglieder s : 152 Zusammen ; 219. Im Laufe des Jahres 1875 ergaben sich folgende Verän- derungen : Gestorben sind: a) die Ehrenmitglieder : Abdulah Bei Dr., kais. türk. Oberstabsarzt in Constantinopel; Salmen Franz Freiherr von, pens. k. k. Hofrath und Graf der sächsischen Nation in Hermannstadt. : b) die korrespondirenden Mitglieder : Binder Franz, gewesener Vicekonsul in Chartum in Afrika, zu- letzt Grundbesitzer in Alvinez bei Mühlbach ; Toldy Franz Dr., ordentliches Mitglied und Sekretär der k. ung. Akademie der Wissenschaften in Budapest. €) die ordentlichen Mitglieder : Honamon Otto, pens. k. k. Oberfinanzrath in Hermannstadt; Irt! Friedrich Dr, Primararzt des Franz-Josef-Bürgerspitals in Hermannstadt. Rannicher Jakob, Sektionsrath im k. u. Ministerium für Cultus und Unterricht in Budapest. Ausgetreten sind 18 ordentliche Mitglieder. Beigetreten sind dem Vereine sieben ordentliche Mitglieder, und zwar: Gebbel Karl, pens. k. ung. Sektionsrath und Reichstagsabgeord- neter in Budapest; Thiess Adolf, Lehrer in Heltau; a Thomas Robert, k. ung. Postoffizial in Hermannstadt; Klotz Viktor, Studierender der Medizin in Wien; Jikeli Dr. Friedrich, Primararzt im Franz-Josef-Bürgerspital in Hermannstadt; 2 Süssmann Hermann Dr., Sekundararzt im Franz-Josef-Bürgerspital in Hermannstadt; | Kiltsch Julius, Doktorand der Medizin in Wien. Der Mitgliederstand war 1875 folgender: Ehrenmitglieder . IUE ENSE 203 Korrespondirende Mitglieder ‚ein ı Ad Ordentliche Mitglieder ; J 141 EEE. Zusammen : 204 gegen das Vorjahr zeigt sich daher eine Abnahme von 15 Mit- gliedern. Ä Der Schriftenaustausch hat im Jahre 1875 eine Vermehrung erfahren, indem noch fünf Vereine in denselben eintraten, und es beläuft sich die Zahl der wissenschaftlichen Körperschaften, mit welchen unser Verein im Verkehr steht, demnach mit Ende 1875 auf 110 gegen 105 mit Schluss des Vorjahres. Die neu hinzugekommenen Vereine sind: Societe Botanique du Grande-Duche de Luxembourg in Luxenburg. ; } U Societä Adriatica dı Scienze Naturali in Trieste. Verein für naturwissenschaftliche Unterhaltung in Hamburg. Societe de Geographie Khediviale in Kairo. Societä Toscana dı Scienze Naturali in Pisa. Geschenke erhielt der Verein, ausser den unter den einge- gangenen Büchern aufgeführten, im abgelaufenen Jahre en Von der hiesigen Sparkasse als Beitrag zur Bestreitung der Miethe des Vereinslokales 100 fl. ; Vom Herrn Hofrath Eugen Baron Friedenfels Mine- ralien und Petrefakten aus Aegypten. Vom Lehramtscandidaten, Herrn Adolf Thiess ein Feuersteinbeil aus einer Tertiärschichte im Sande von Öster- husen an der Nordsee, lang 21'/,, breit 6 Öentimeter. u Vom Herrn Michael Herbert, Sparkassadirektor hier, zur ‘Vermehrung der ethnographischen Sammlung einen Schild und eine Armbrust aus dem Mittelalter, welche in einem alten Vertheidigungsthurme der Stadt Hermannstadt aufbewahrt wurden. Herr Gar] Henrich legt als Geschenk ein grösseres Werk unseres Mitgliedes ©. F. Jickeli vor, welches nnter dem Titel „Fauna der Land- und Süsswasser-Mollusken Nordost- Airıka’s“ (330 Seiten mit 11 Tafeln) in den Nov. Act. der k. Leopoldin. Carol. Academie der Naturforscher, Bd. XXXVIL Nr. 1 erschienen. Derselbe übergibt als Geschenk unseres Mitgliedes C. F. un N iR Jickeli ein Werk unter dem Titel „Aegyptische und Abyssi- nische Arachniden“, gesammelt von Ü©. F. Jickeli, bearbeitet und abgebildet von Dr. L. Koch, Nürnberg 1875. E. Küster, welches der Bibliothek des Vereins einverleibt wurde. ; j Br f Br: ® KEN Er See Fe Rue 0 “Es übergab Herr Professor Lutsch ein prächtiges 6' langes Exemplar von Coluber atrovirens, ‘welches bei Dees von einem Schüler des Herrn Professors Lutsch gefangen wurde, . der es für die Spirituosen des Vereines bestimmte. Derselbe legte ein im Formenthal bei Hammersdorf ge- fundenes Exemplar von Fritillaria tenella M. Bib. vor. Der einzige Standort der Pflanze in unserer Umgegend war bisher der Pfarrearten zu Stolzenburg, jedoch soll nach Dr. Schur im Jahre 1780 dieselbe von Lerchenfeld ebenfalls bei Hammersdorf _ gesammelt worden sein, konnte aber seither in diesem vieldurch- forschten Terrain nicht wieder aufgefunden werden. Von Senecio viscosus-L. legt Herr Dr. G. A. Kayser Exemplare vor, die er auf Schotter am Eirlenbache gefunden und bespricht das Vorkommen dieser Pflanze, : welche bis jetzt in der Umgegend Hermannstadt’s nicht beobachtet wurde. in derselben nahestehende Art ist von Dr. Schur in seiner Enu- meratio als Sen. glutinosus Schur, auf Felsgestein im Zoodthale vorkommend, beschrieben worden. Eine bis jetzt nicht beobach- tete Form von Bidens cernua ZL., mit weichen borstenartigen Haaren zeigte ebenfalls H. Dr. Kayser vor und theilt mit, dass die Pflanze am Mühlkanal oberhalb der Heidenmühle beı Hermannstadt wachse. Ein Exemplar von Petromyzon fluviatilis, welches im „Grossenbach“-Canale gefangen und von Herrn National-Cassier Franz Sim onis für die Vereinssammlung geschenkt wurde, ist dadurch interessant, dass es noch den Mund der Larve be- sitzt, und auch die Augen noch nur unter der Haut angedeutet erscheinen, während der Körper bereits die Proportionen des Petromyzon zeigt. | Herr W. v. Vest übergibt als Geschenk den Separat- Abdruck seiner in den Jahrbüchern für Malakozoologie er- schienenen Abhandlung: „Ueber die Genera Adaena, Mono- dacna und Didacna Eichw. und deren Stellung im System“. Der Verfasser bespricht darin vom Standpunkte der Entwickelungs- geschichte die nahe Stellung des Genus Adacna zu Oardium, und gibt eine ihm eigenthümliche, interessante Ansicht über die Entstehung der Syphonen bei den Muscheln. Ausserdem wurde im Laufe dieses Jahres die Vienettirung _ und Oatalogisirung der Vereinssammlung fortgesetzt und durch die Bemühung des Herrn Dr. G. A. Kayser und Julius Bielz die Neuordnung und Completirung der geognostischen und mi- neralogischen Sammlung ermöglicht, sowie durch Herrn Julius Bielz die Lepidopteren-Sammlung neu aufgestellt und vergiftet. 1& Vom Herrn 8. Carl Özekelius, Stadthannenamts-Ad- junkten hier, sind die Pläne und tabellarischen Darstellungen der Ergebnisse einer Untersuchung der Bodenverhältnisse des Sche- wisthales nächst Resinar behufs der Bespeisung der Stadt Her- mannstadt mit reinem Quellwasser dem Vereine übergeben worden. Es wurden dabei Ende 1874 und im Laufe des Jahres 1875 zwei Schachte in der Nähe des Flussbettes abgebaut und gefunden in: Schacht Nro. IL Schacht Nro. IL 1. Schotter IF isch Bode 200-4407 h:..==:,00.54:31 2. Gelber Lehm .. ... . 02.0 6* 2.= 090.94 3. Ochergelber Sand . . 009° 3 = 00 4. Graublauer Tegel. . . 0° 0'6* 4.006 5. = Sand... 400.094 3. = VID TE 6 es enel un. a 6.2 Tiefe des ganzen Schachtes 4° 3' 6* | TI Die Temperatur des Wassers war in den beiden Schachten vom 27. November bis 7. Dezember 1875 constant 8° Reaum., 7 während die en in dieser Zeit von +11° bis —4 schwankte und das Wasser im Wildbache des Schewis zwischen +6 und 3°, im Mühlcanale dagegen zwischen +4'/, und Y/,; R. differirte. Am 8. Dezember fiel das Wasser in beiden Schachten bei einer Lufttemperatur von —3° R. auf —7!/,°, am 9. bei der- selben äussern Temperatur auf —7° und blieb dann in dieser Temperatur bis 23. Dezember, während die Luftwärme in der- selben Zeit zwischen +3° und —14° R. differirte, das Wasser 'ım Wiıldbache aber zwischen 1 und 4° schwankte und im Mühl- canale theils gefroren war, theils nur 1° Wärme zeigte. Am 29. Dezember fiel die Temperatur des Wassers in beiden Schachten auf 6°, am 26. Jänner 1876 im Schacht Nr. I. auf 40, in jenem Nro. II. auf 5° und blieb dann vom 3. bis 19. Februar 1876 in beiden Schachten constant +5° R., während gleichzeitig die Luftwärme zwischen +5° und —8°, die Wärme des Wassers im Wildbache zwischen 2 und 6°, und jenes im Mühlcanale zwischen 0 und 2° schwankte. Die abfliessende Wassermenge wurde durch einen Abflusscanal mit je einer kleinen Schleusse von 1 Fuss Durchmesser beobachtet und zeigte darin von Schacht Nro. I. einen permanenten Abfluss in der Höhe von 1” bis 1° 9% (also 18—21* D), in Schacht Nro. U. im Dezember 1875 und Jänner 1876 von 1“ 5 bis 1” 9" und im Februar 1876 sogar von 2” bis 2° 6" (also 17 bis 307 I). Vom Vereins-Vorstande Herrn E. A. Bielz wurden der Vereins-Sammlung die Gesteinsproben des ganzen südlichen Grenzgebirgszuges zwischen Siebenbürgen und der Walachei, welchen er im Auftrage der h. Regierung mit der Grenzbe- gehungs-Commission im Sommer 1875 bereist hatte, überwiesen. Für die sowohl hier, als auch die später aufgeführten (Geschenke spricht der Vereinsausschuss, Namens des Vereines, ee RL den Herren Geschenkgebern den verbindlichsten Dank auch an dieser Stelle aus. Y An die in Elöpatak vom 27. August bis 5. September 1875 _ tagende Versammlung der ungarischen Naturforscher und Aerzte wird ein Begrüssungsschreiben gesendet und werden um die Vertretung dieses Vereines bei der Versammlung. die Vereins- - Mitglieder Dr. Josef Fabritius, Landesaugen- und Gerichtsarzt ' in Kronstadt und Dr. Geisa Entz, Professor an der Klausen- burger Universität ersucht. Mit der Vertretung dieses Vereines auf der Versammlung deutscher Aerzte und Naturforscher in Gratz im Monate ‚Sep- tember wird Vereinsmitglied J. Ludwig Neugeboren, Pfarrer in Freck betraut. | | - Aus Anlass der am 19. und 20. September stattfindenden Festfeier der Academia Gioenia di Scienze Naturali in Catania zur Erinnerung: an ihren 50-jährigen Bestand wird an die ge- nannte Akademie ein Begrüssungsschreiben abgesendet. Rechnme für das abeelaufene Vereinsjahr 1874/%, ; 2 E 1 nn&a h men. In Benten in Werthpapieren. I h A. Cassarest fl. kr. fl. kr. An Nominalwerth der Staats- und Werthpa- Bıı® (siehe Verhandl. u. Mitth. ete. Jahrg. PIRTE SH us Jahrg. XXI. S.. 1). &.,.0%. 24.2155 50 An baarem Cassarest laut Rechnungsabschluss Pers Monde Aptil-1814.. 0... . ..ı:; 44:82 i B. Laufende Einnahmen. An Aufnahmstaxen von 2 Mitglieden ... 4 — „ Jahresbeiträgen von 130 Mitgliedern . 439 20 '„» Erlös von 14 Stück Coupons des Lötterie- - Anlehns vom Jahre 1860 pro Mai 1874 . 2772 dt. td: ro November 1874. 2772 „ Erlös von 4 Stück ee der siebenb. Grundentlastungsobligationen pr.Jui1874 9 76 dto. dto. proJänner 1875 976 » Erlös von 1 Coupon des’ Silber-Anlehns pro 1874 und 1 Coupon der Obligation der Stadt Triest 1874 . ee mentale. ©. Ausserordentliche Einnahmen. An Subvention vom hiesigen ]l. Sparkassaverein 100 — Be L, von der hiesigen ]. Stadteommu- nität zur Durchforschung der Umgebung von Hermanastadt . ............2 1200— » Geschenken von 2 Vereins-Mitgliedern . 1 90 » Verkauf für 1 Exemplar der Flora excur- soria Transsilvaniae . . . SE 3 — Summe der Einnahmen . 774 60 2155 50 6: 72 EN Ausgaben. A. Laufende Ausgaben. fl. kr. „.: Gassiers‘. . . 0 ae Entlohnung des Vexeinsdieners ir .. 2. B. Ausserordentliche Ausgaben. Als Restbetrag aus der Anschaffung von 4 Stück Kästen Für die Miethe des Vereinslokales vom 1. Mai 1874 bis letzten April 1875 . . ..03...200 — „ . die Assekuranz der Sammlungen” des Vereins . . 1199 „ lithographische Arbeiten . ee » Drucksorten aus dem Vereinsjahr 187%, N — „. Versendung der Vereinsschriten .;. . ..... 2,2475 „ Druckpapier zum Herbarıum normale . . 10. — „ Beheizung und Beleuchtung des Vereinslokales ...20 — ” Regieauslagen des Vereins-Sekretärs . . . . 133 AS N ”» im vorigen Vereinsjahr 187°), mit: el kn ale 122 — Theilzahlung für einen Glaskasten . . ..... 5 — Für eine Exeursion .. 18.917 „ Interessen an den hiesigen Vorschuss- Verein für das Darlehens von 150 Nr. -. . a Mae ‘ Summe der Es, ...694 86 Bi lan z a) der Summe der Einnahmen mit. . . . . 774 60. 2155 50 entgegengehalten die Summe der Ausgaben . 694 86 ar so ergibt sich ein baarer Oassarest mit . 79.74 2155 50 Voranschlag. für das Vereinsjahr 1875/6. Ausgaben: Für die Miethe des Vereinslokales . 200 — » Druckkosten der Verhandlungen und | Mittheilungen des: Vereins pro 1873/4 22%. a. . 180 — ® us 5 % or, “pro 18745 . 164 50 = „ 1875/)6 . 200 — e lithographische Krbeiten } pro 1874/5 ar ROT FR > y „.11875/6 1m. ) Bun ar a Assekuranz der: Sammlungen . 11 99 „» Begleichung der Rechnung in der Buchhandlung SBultsch WR. a 48 —. a Durchforschung der Umgegend von.Hermannstadt. 100 ». Regie- -Auslagen daR Ä 50 — „ Interessen an den Vorschussverein für das Darlehn | per 1201... #u293 16 » Beheizung und Beleuchtung des Vereinslokales ...:20 — » Dienerlohn . . a 5) md den Antsgaben . 11889057 Einnahmen: An Kassarest vom vorigen Jahre . . Re de TA „» Jahresbeiträgen von 130 Vereins- Miteliedern A & 6 0,2040 {iR Interessen der Staats- und Werthpapiere TER 81 68 „ Beitrag der Stadt-Commune zur Durchforschung der Umgegend von Hermamnstadt . . OL . Subvention von dem h. o. Sparkasse- "Verein 7.100. Summe der Einnahmen . 821 02 _ entgegengehalten die Summe der Ausgaben mit. . . 1188 25 ergibt sich noch ein unbedeckter Rest mit . 367 23 Eingegangene Druckschriften. 1. Abhandlungen des zoologisch-mineralogischen Vereines in Regens- "burg, 10. Heft 1875. 2. Anmnales de la Societe Geologique de Belgique. Tome I. 1874. 3. Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte i in Mecklen- burg. 28. Jahr, 1874. 4. Archiv des Vereines für sieb. Landeskunde, N. F. XII. Ba. SIR Heft. 5. Atti della Societd Italiana di Scienze naturali. Vol. XVII. Dre Blase. 1. II III. 6. Atti della Societa Veneto-Trentina di Scienze natural in. Padova. Voil. III. Fasc. I. Anno 1874. Ottobre, 1875. 7. Atti della Societa Toscana di Scienze Naturali residente in Fr erısa. Vol: I Fase. 1. 2: &. Magyar tudomanyos akademia. Mathematikai es termeszettudomanyi kölchneneh VI. es VII. kötet. Mathematikai tudomanyi ertekezesek. II. kötet III—VI se. Ertekezesek a termeszet tudomdnyok köreböl. III. kötet, XV. sz. IV. kötet III—-V1. sz. . A magyar tudomänyos akademia ertesitöje. Hetedik Sen 8—14. sz. Nyolczadik evfolyam. 1—9. 52. . Almanach (m. t. Akademia). 1875-re. - Vierzehnter Bericht des Vorarlberger Museums- Vereines in Bregenz. 1874. . Bollettino della Societa Adriatica di Scienze naturali in Trieste. Nro. 1—5. . Bulletin de la Societe Imperiale des Naturalistes de Moscou. Annee 1874. Nro. 2—4. Annee 1875. Nro. 1. . Bullettino meteorologico dell’ Osservatorio del R. Oollegio Carlo Alberto in Moncalieri. Vol. IX. Nro. 5—9. . Bollettino della Societa Geographica Italiana. Vol. XIL Fasc. 1-9. e ee R» 2 2 . Dr. Bardocz Lajos. A mechanika alapvonalar. Budapest 1874. . Bericht des hydrotechnischen Komite's über die Wasserabnahme in den Quellen, Flüssen und Strömen. (Geschenk des österreich. — Ingenieur- und Architektenvereines.) 21. . Dr. Emil Erlenmeyer. Ueber den Einfluss des Freiherrn Justus . II. Bericht des Vereins für Naturkunde zu Fulda. 1875. . Naturgeschichtliche Beiträge zur Kenntniss der Umgebungen von Chur. 1871. . III. Bericht des Vereins für Naturkunde in Fulda. 1875. . Bullettino Nautico e Geografico in Roma. Appendice alla Romana Corrispondenza Seientifica. Vol. VI. 1874. . Bericht über die Thätigkeit der Gallischen naturwissenschaft- - lichen Gesellschaft während des Vereinsjahres 1873—14. . Correspondenzblatt des_zoologisch-mineralogischen Vereins in Regensburg. 48. Jahrg. 1874. | Correspondenzblatt des Naturforscher- Vereins zu Riga. 21. Jahrg. von Liebig auf die Entwicklung der reinen Chemie. München 1874. (Von der k. b. Akademie der Wissenschaften.) . Anagy-szebeni kir. fögymnazium Ertesitvenye az 187 4/5 tanevben. (Mellekelve: Az 6 remek nyelveszet es tudomanyos birdlat. Irta Balazs Ferencz tr.) (Geschenk der Gymn,-Direktion.) . A magyarhoni földtani tarsulat munkalataı III.-—V. kötet. . Favaro Antonio. Notizie storiche sulle frazioni continue da’l secolo XII. al XVII. (Geschenk des Verfassers.) . Favaro Antonio. Saggio di Cronographia dei Mathematiei dell’ Antichitd. Padova 1875. (Geschenk. des Verfassers). . Favaro Antonio. Sulla Ipoteri Geometrica nel Menone di Platone. Padova 1875. (Geschenk des Verfassers). . Geologie Kurlands. Theil I. Mitau 1873. . Magyarorszag hartyagombainok valogatott kepei. Il. . Sützungsbericht der naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis in Dresden. Jahrg. 1874. Okt.— Dez. . Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde. Jahrg. XXVI. und XXVI. . Jahresbericht der naturforschenden Gesellschaft Graubündens. N. F. XVII. Jahrg. . AXX.—XXAI. Jahresbericht der Pollichia. Dürkheim 1874. . Sechster Jahresbericht des Vereines für Naturkunde in Oesterreich ob der Ens zu Linz, 1875. . Jahrbuch des ung. Karpathenvereines. 1]. Jahrg. 1875. . Jahresbericht des academischen naturwissenschaftlichen Vereines in Graz. I. Jahrg. 1875. . Zweiundfünfzigster Jahresbericht der schlesischen Gesellschaft Für vaterländische Kultur, 1874. . Festgruss der schlesischen. Gesellschaft für vaterländische Kultur an die Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in, Breslau am 18. Sept. 1874. N] 2): Földtani közlöny. IV. evufolyam. 1874 12. szam. V. evfolyam. 1875. 1—9. s2. . Prof. Krönig: Das Dasein Gottes und das Glück der Menschen. Berlin 1874. (Geschenk des Verfassers.) . Moriz Kuhn: Ueber. die Beziehung‘ zwischen Druck, Volumen und Temperatur bei@asen, Wien 1875.(Geschenk des Verfassers.) . Leopoldina, amtliches Organ der Kais. Leop.-Karol. Deutschen Akademie der Naturforscher in Dresden. X. Heft. Nro. 13—- 15. X1I. Heft. Nro. 1—22. „ Lotos. Zeitschrift für Naturwissenschaften. XXV. Jahrg. 1875. Marz — Oktober. . Erdelyi Muzeum. 1. evfolyam. 1875. LO. | . Monatschrift. des, Vereines zur- Beförderung des Goartenbaues in den königl. Preuss. Staaten. 17. Jahrgang 1874. . Monatsbericht der k. preuss. Akademie der Wissenschaften. zu Berlin 1874. Nov. Dez. 1875. Jan.—.Junit. . Mittheilungen der k. k.,. Mährisch-Schlesischen Gesellshaft u. 5. w. in Brünn. 1874.54. Jahrg. . Mittheilungen des naturw. Vereins für Steiermark. Jahr. 1874. Memorie. dell’, Accademia d’ Agricoltura. Arti ‘e Commercio di Verona. Volume 4 della Serie II. Fasc. Le Il. Volume 41. della Serie II. Fase. 1 e Il. . Neues Lausitzisches Magazin. 51. Band. 1874. . Memoires de la Societe royal des Sciences de Liege. Deuzieme serie. Tome V. Bruxelles. 1873. Tome IV. Bruxelles 1874. 9. Memorie ..del, neale Istituto Lombardo di Scienze e Lettere. Vol. XIIL—IV. Dela Serie III. Fase. I. VI. . Memorie del: R. Istituto Veneto. Vol. XVIl. Parte Il. IL. Venezia. . Mittheilungen. der naturforschenden Gesellschaft in Bern aus dem Jahre 1874. . Mittheilungen aus dem Vereine der Naturfreunde in Reichen- berg. 5. und 6. Jahrgang. . Mittheilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. XV. Vereinsjahr 1875. . Entomologische Nachrichten. 1875. 1— 24. . Register für die Monatsberichte der k. preus. 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Verhandlungen des Vereins für Naturwissenschaftliche Umter- haltung zu Hamburg 1871—1874. . Verhandlungen der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft in Chur am 12. und 13. September 1874. . An Essay Concerning Important Physical Features Exhibited By. @. K. Warren, Washington 1874. i Zeitschr ift der Deutschen geologischen Gesellschaft. XXVI Band. 4. Heft. Berlin, 1874. XXVIl. Band 2. Heft. . Zeitschrift für die Gesammten Naturwissenschaften. Von Dr. ©. @. Giebel. N. T. 1874. Bd. X. 1875 Bd. XI. Januar—- Juni. . Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlber Bi Dritte Folge. 19. Heft. Nekrolor auf unsern verewigten frühern Vereins-Vorstand RAHL RUSS. (Zum Theil nach der „Denkrede auf Karl Fuss zur Eröffnung der 28. General- Versammlung des Vereins für siebenbürgische Landeskunde gehalten am 18. August 1875 von dessen Vorstand Dr. G. D. Teutsch‘‘.) Karl Adolf Fuss geboren am 23. October des Jahres 1817 in Hermannstadt, wo sein Vater damals Lector am ev. Gymnasium war, vollendete in seiner Vaterstadt die Gymnasialstudien im Juli 1835 und bezog sodann die Universität in Berlin, wo er sich zwei Jahre lang den Studien der Naturwissenschaften und der Theologie ‚widmete. Die Zeit von 9 Jahren bis zu seiner am 16. December 1846 erfolgten ersten Anstellung als Adjunkt der freiherrlich Bru- kenthal’schen Bibliothek und Professor der Physik am ev. Gymna- sium zu Hermannstadt füllte er durch Privatstudien aus in glük- lich ergänzender Verbindung mit seinem ältern Bruder, Michael Fuss, die nun erst die unerbittliche Hand des Todes gelöst hat. | Während der Ueberlebende es sich zur Aufgabe machte, die schönsten Kinder der Natur in unserem Vaterlande, die Blumen, kennen zu lernen, sie unter ihren Volks- uad wissenschaftlichen ‘Namen zu sammeln und bekannt zu geben, freute sich der Ver- storbene daran, die Bewohner jener kleinen duft- und farben- reichen Palläste zu erforschen und zu beschreiben, um der grossen deutschen Wissenschaft seine Entdeckungen mitzutheilen, die ihn - dafür mit mehreren Diplomen ehrte, welche die Freunde des bescheidenen Mannes uns nicht namentlich auf dem Blatte seiner Todesanzeige alle lesen liessen. In seinem 15-jährigen Professorat, wie in seinem Üonrectorate vom Jahre 1861 bis 1865 wusste er sich trotz seiner gewissenhaften Lehrerstrenge neben der Achtung auch die Liebe seiner Schüler in reichem Masse zu erwerben, welche ihm noch lange bewahrt werden wird. Den bessern unter seinen Collegen war er in herzlicher Liebe zuge- than. Der Pflichtversäumniss und Nachlässigkeit war er eir ‚strenger offener Richter, gegen Dünkel und Erbärmlichkeit, die sich in seiner Nähe aufzublähen wagten, schwang er eine ver- nmichtende Keule. Einem Vorgesetzten, der einst in seiner Ge- Sb senwart den Grundsatz empfahl: bene vixit, qui bene latuit, antwortete er: das ist die Philosophie für einen Schurken, nicht _ für einen Menschen. Vom Jahre 1846 wirkte K. Fuss bis zum Jahre 1861 als Professor und seither zugleich als Conrektor am evangelischn Gymnasium in Hermannstadt, bis ihn am 23. Dezember 1865 die ev. Gemeinde in Holzmengen zu ihrem Seelsorger erwählte. Seiner pfarrämtlichen Wirksamkeit in der Gemeinde Holzmengen machte der Tod des ev. Stadtpfarrers Johann Jos. Roth schon im August des Jahres 1866 eın Ende, indem er an dessen Stelle nach Hermannstadt berufen wurde. Leider hat er nun auch das Amt eines Stadtpfarrers in Hermannstadt nicht volle acht Jahre bekleidet. Unser Verein, der unter seiner thätigen Mitwirkung im Jahre 1849 entstanden war, und. dessen Vorstand er so lange gewesen, indem er nach siebenjähriger ebenso eifriger als erfole- reicher Leitung diese Stelle ın der Greneralversammlung vom Jahre 1874 niederlegte, — sowie der Verein für siebenbürgische Landeskunde verlieren in ihm eines ihrer thätigsten Ausschuss- mitglieder. Mehr noch als diese ehrenvollen Aemter, womit das öffentliche Vertrauen ihn verdientermassen auszeichnete, sprechen aber seine weniger bekannten und genannten Dienstleistungen, die er als Actuar des Hermannstädter Bezirksconsistoriums und Zweigvereins der Gustav-Adolf-Stiftung, wie auch als Prüfungs- Commissär der Candidaten des Lehramtes vom Tage der Einfüh- rung: der neuen evang. Kirchenverfassung und von der Gründung _ des Gustav-Adolf-Vereines in Siebenbürgen bis zu seiner Erwäh- lung in’s Pfarramt zu Holzmengen unverdrossen und anspruchslos zu verrichten nicht müde wurde, blos um einer guten Sache zu dienen. Um so mehr mussten sich aber seine Amtsbrüder und der dankbare Kirchenbezirk verflichtet fühlen, als langjährıge‘ Zeugen seiner opferlligen Thätigkeit es an ihrer verdienten An- erkennung nicht fehlen zu lassen, die sie ihm denn auch später in wiederholter Wahl zum Beisitzer des Bezirksconsistoriums und schliesslich zum Senior des Capitels offen kundgaben. Wo solche thatsächliche Zeugnisse reden, kann tnan man wohl wei- tere Worte sparen. Doch der Werth eines Menschen lässt sich eben nicht blos in seiner öffentlichen Wirksamkeit erkennen, man erkennt ihn oft weit besser aus dem, was er in seinem eigenen Hause war und galt und aus den persönlichen Bezie- hungen zu seimen Freunden. | | 1% Wer auch nur zuweilen Zeuge seines Familienlebens ge- wesen, die Inniskeit der Liebe ‚kannte, womit er an seinen Ge- schwistern, diese an ihm hingen, wie er müde von den anstren- senden Pflichten seines Amtes doch noch Zeit und Lust er- übrigte, mit den Aufgaben und Freuden seiner Kinder sich zu beschäftigen, und ihn dabei sagen hörte: Meine Kinder sollen - darunter nicht leiden, dass ihr, Vater Stadtpfarrer ist; wer den Zartsinn schaute, womit der rechte Mann der geliebten Gattin seine, Aufmerksamkeiten widmete, der wird den unsäglichen Schmerz begreiflich finden, in welchem die Seinen den grossen - Verlust beweinen. Wenn die alten Griechen einen ähnlichen Schmerz in ihrer Brust darstellen wollten, so verhüllten sie ihr Antlitz und schwiegen. Ein solcher Schmerz ist das vollgil- tigste Zeugniss seines Werthes. Was aber seine Freunde von ihm sagen, lautet also: Uns war er theuer, weil er mit offner nn En a Fe re En 2 De N % R FR ’ Kr R Ri. Stimme ein aufrichtiges Herz verband, weil er die Höhe seines Wesens nie durch eine Schmeichelei und Lüge erniedrigte, weil er auf der äusseren Höhe, worauf ihn das öffentliche a gestellt, jeglichem Stolz so ferne blieb, als er es auch vorher gewesen, weil man sich auf sein Manneswort verlassen konnte. Darum haben wir ihn so geliebt, wie er seine Pflicht liebte, die ıhn leider unserm Umgang nur zu oft entzogen. In Fuss reifte schon bald nach seiner Rückkehr von der Universität in Berlin im Jahre 1837 der Entschluss, seine volle wissenschaftliche Thätiskeit der Erforschung der Käferfauna Siebenbürgens zuzuwenden, als deren letztes Ziel ihm die Ver- fassung einer „Fauna coleopterorum Transsilvanıae“* vorschwebte. ' Die Aufgabe ‘war keine geringe! Denn es musste das _ Material zunächst zusammengebracht, dann kritisch gesichtet und bearbeitet werden. Zu diesem Zweck hat Karl Fuss auf häufigen Reisen, in kleinern und en Fahrten ganz Sieben- bürgen nach allen Richtungen durchzogen, auf allen Höhen und in allen Thälern ist er gewesen, mit Ausnahme der innern Theile der Klausenburger Heide (Mezöseg) und der Szilägysäg, und überall, wohin er gekommen, hat er rastlos gesammelt und eforscht, und wohin er nicht reichte, da halfen die Freunde und genossen seiner Wissenschaft — Bielz, Riess, Fabini, Herzog, Hederich, Sil, Herbert, Birthler u. A. —, mit welchen er un- ausgesetzt in lebhafter Verbindung stand, immer in uneigen- nützigster Weise bereit, aus seinen Sammlungen und Kenntnissen mitzutheilen, um dadurch den Mitstrebenden Freude, der Sache Förderung zu schaffen. Wenn ıhn die Herbeischaffung des Materials mit den inländischen Freunden seiner Wissenschaft in vielfache Ver- bindung; brachte, so. führte ihn die Bestimmung und kritische Bearbeitung des Gefundenen zu den Coleopterologen des Aus- landes, namentlich Deutschlands und der Schweiz. Mit den Bedeutendsten derselben (Ü. A. Dohrn, Hampe, v. Heyden, Rosen- hauer, Schaum, Stierlin, Suflrian) stand er im Tausch und regem Briefwechsel. Bald wurde sein Name, wurden seine Leistungen wohl gewürdigt; die zoologisch - botanische Ge- sellsehaft in Wien, der entomologische Verein in Stettin, der Sa zoologische Verein in Regensburg, die naturwissenschaftliche Gesellschaft zu Halle ernannten ihn zu ihrem Mitgliede. 2 Ueber die Naturwissenschaften, denen er mit solcher Liebe zugethan war, dachte er gross und würdig; wie ihnen ın den Schulen die rechte Stelle zu verschaffen und der Gegenstand geistbildend zu treiben, waren Gedanken, denen er oft im Rück- blick auf seine Lehrerthätigkeit und im Hinblick auf das, was Andre thaten, erst nachhing. „Wie würde an ihnen“ war seine Ueberzeugung, wenn die rechte Einrichtung die rechten Männer fände, - "ie Denkkraft geweckt, der Scharfsinn geübt, die Er- kenntniss und Liebe gesetzmässiger und vernunftgeregelter Wirk- samkeit im Weltall vermittelt und das Gemüth mit jener heili- enden Ehrfurcht und Liebe erfüllt gegen den, zu dem unsre Sea sich in anbetender Andacht erhebt, wıe so manchem Aberglauben und Vorurtheil durch die Einsicht in das Wesen der Erscheinungen aller Boden entzogen werden !“ Um so schmerzlicher war es ihm, dass ‚die Fortschritte auf diesem Gebiete mit seinen Wünschen nicht gleichen Schritt hielten, wiewohl sein klarer Geist „die Landesverhältnisse und ihren hemmenden Einfluss“ nicht übersah. Es klingt wie ein Ton wehmüthiger Klage durch, wenn er in seiner Rede, mit welcher er die Generalversammlung unsers Vereines am 14. Juni 1873 eröffnete, darauf hinweist, dass die Vereinsthätigkeit nicht ohne die Opferwilliskeit der einzelnen Glieder möglich sei, wenn er sich schmerzlich berührt findet, dass das Arbeitsfeld sich ein- zuengen, die Zahl der Mitarbeiter abzunehmen beginne, und na- mentlich „die jungen Kräfte“ von jener Theilnahme und jenem Eifer ferne blieben, von dem er wusste, dass er ihn und seine Genossen einst belebt. ER Um so grösser war die Treue, die ihn am Werke hielt, um so weniger gebrochen die eiserne Ausdauer seiner Arbeit. Was er in stillem Ringen ünd Streben Bemerkenswerthes auf seinem Sammler- und Forschergang gefunden, das hatte er von Anfang an in unseren „Verhandlungen und Mittheilungen“ bekannt an und so hielt er es bis zum Ende. Es gibt fast keinen ahrgang derV erhandlungen und Mittheilungen unsersVereins, der nicht von seinem unermüdlichen gewissenhaften Fleiss 'erhebendes Zeugniss ablegt. Grössere Werke besitzen wir zwei von ihm: „Die Käfer Siebenbürgens, geschrieben von Karl Fuss“ im Programm des Hermannstädter evang. Gymnasiums von 1856/7 und 1857/8 (Quart 1-36, und 1—65. S.) und „Verzeichniss der Käfer Siebenbürgens nebst der Angabe ihrer Fundorte“ ver- öffentlicht im dritten Heft des ersten Bandes vom Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde (Kronstadt 1869; 10 Druckbogen in gr. Öctav). Beide Arbeiten, die eine durch die Schärfe und Genauigkeit der Beobachtung, durch die tiefe en Nr Gründlichkeit der Darstellung und wissenschaftliche Beherrschun des Stoffes, die andere durch die Reichhaltigkeit des Materials id die kritische Sicherheit der Bestimmung, lassen eine Vorstellung davon gewinnen, welch’ eine Bereicherung unsre naturwissen- - schaftliche Literatur erhalten haben würde, wenn es ihm vergönnt ewesen wäre, das Ziel seines Strebens zu erreichen und „eine na der Käfer Sıebenbürgens* zu schreiben. Man muss ‚aufrichtig bedauern, dass der gewissenhafte Mann sich nicht dazu entschliessen konnte, eine wenn auch hie und da lückenhafte Arbeit zu veröffentlichen, indem er den drängenden Freunden immer die Hinweisung entgegenhielt, dass ja noch jedes Jahr neues unbekanntes Material zu Tage fördere. Nun aber jäher Tod ihn unerwartet schnell dahingeraft hat, tritt seine Wehmuth üher den Mangel an Kräften erst in das volle Licht; wer wird das Werk schreiben? | Obwohl K. Fuss der Öoleopterologie seine Hauptkraft zu- _ wandte, so blieben doch auch die andern Zweige der Entomologie von ihm nicht, unbeobachtet, und namentlich die Ordnungen der Neuropteren (Netzflügler), el (Gradflügler) und Hemip- teren (Halbflügler) sind es, für deren wissenschaftliche Beobach- tung und Behandlung in unserm Vaterland seine Thätigkeit grade- zu bahnbrechend gewesen und zwar wesentlich dadurch, dass er _ zuerst ein hinreichend reichhaltiges Material zusammenbrachte und dasselbe mit der uneigennützigsten Liberalität andern For- schern zur Benützung zukommen liess. Dabei war sein scharfes Auge auch für die seltenen und merkwürdigen Erscheinungen auf allen andern Gebieten der Naturwissenschaften nicht verschlossen und es beherbergt nicht nur das Herbar seines Bruders manche seltne Pflanze, welche er von seinen Excursionen mitgebracht, sondern auch die Samm- lungen des naturhistorischen Vereins und seiner Freunde ver- danken manchen interessanten Fund seiner nie müden Thätigkeit und umfassenden naturwissenschaftlichen Forschung. Soll seine wissenschaftliche Bedeutung in wenigen Worten _ zusammengefasst werden, so besteht sie darin, dass er einmal - durch Auffinden, Bestimmen und Beschreiben von einer nicht geringen Zahl früher völlig unbekannter Thierarten die Wis- senschaft überhaupt bereichert und seinem Namen eine bleibende Stelle in derselben erworben hat; dann aber nicht weniger darin, dass er durch seine ausgebreitete Correspondenz bis weit über die Gränzen Deutschlands und der Schweiz hinaus, den nach den frühern vereinzelten mangelhaften Daten kaum geahnten Reichthum der siebenbürgischen Fauna der gelehrten Welt zur - überraschenden Kenntniss gebracht und so ein gut Theil sieben- bürgischer Landeskunde verbreitet hat; endlich darin, dass er durch seine schriftlichen Arbeiten der eigentliche Gründer einer ji re siebenbürgischen entomologischen Literatur geworden ist und euch durch sein „Verzeichniss der Käfer Siebenbürgens nebst Angabe ihrer Fundorte“ unser Vaterland ebenbürtig in die Reihe der diessbezüglich bestgekannten Länder Europas eingeführt hat. Es gibt nicht viele, welche so umfassende, und namentlich kritisch so sichere Werke ähnlicher Art aufzuweisen haben. aa US, "aa ldi | Ru Am 1. Juli 1874 verschied er in Neudorf bei Hermannstadt, wohin er sich zur Gustav-Adolf-Zweigversammlung begeben hatte, an einem Schlaganfall; sein Leichnam wurde nach Hermannstadt überführt und dort in der feierlichsten Weise unter allgemeiner Theilnahme der Bevölkerung am 3. Juli beerdigt. | Hermannstadt und mit ihm unser Verein und die evan- gelische Kirche A. B. hat einen ganzen. Mann, einen ihrer flichtgetreuesten Söhne und Mitglieder verloren. Möge sein An- denken noch lange bei uns gesegnet sein! Nekrolos auf | Franz Binder. Noch unter dem Eindruck des herben Verlustes, den der Verein für Naturwissenschaften durch den jähen Tod. seines gewesenen Vorstandes, des Herrn Stadtpfarrers K. Fuss erlitten, traf uns die Kunde, dass der unerbittliche Tod ein neues Opfer unter den Verdientesten um unsern Verein sich erkoren, indem abermals ein ob seines Edelsinnes und seiner Hochherzigkeit, in Bezug auf den Verein von uns Allen so hochgeschätztes Mitglied, in der Fülle der Kraft so unerwartet gleichsam im Fluge dahingerafft. Franz Binder, Gutsbesitzer, gewesener k. k. österrei- chischer Vice-Consul zu Chartum in Egypten, Besitzer des gol- denen Verdienstkreuzes mit der Krone und korrespondirendes _ Mitglied des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt, vollendete am 11. April 1875 sein vielbe- wegtes Leben zu Borberek, in den Armen seiner Familie. -Geboren 1820 zu Mühlbach, wo sein Vater Apotlieker war, besuchte Binder die Lehranstalten seiner Vaterstadt, widmete sich, nach dem Austritt aus denselben, der Pharmacie, die er zu Hermannstadt erlernte und später zu Kronstadt ausübte, die- selbe jedoch bald aufgab und sich zu Plojest in der Walachei als Handelsmann etablirte. Von hier aus begab sich Binder, durch missliche Fa- milienverhältnisse bewogen und fast ohne Mittel, im September 1849 nach Constantinopel, wo er sich bis zum 12. December 1849 aufbielt. Hier an der Schwelle des Orients, wurde der früher ge- hegte Wunsch in ihm wieder rege, seinen älteren Halbbruder Samuel Mauksch, der noch im Jahre 1833 in egyptischen Diensten gestanden und den Feldzug in Syrien mitgemacht, sich aber dann von Bagdad aus nach Ostindien begeben hatte und seither verschollen war, aufzusuchen. Um diesen Wunsch zu erfüllen, entschloss er sich, die ‘ über Palästina führende Caravanne nach Bagdad zu benützen und reiste nach Smyrna, Rhodus und Oypern, besuchte Pala- stina und Jerusalem, meist die Gastfreundschaft der Klöster in Anspruch nehmend. Von Jerusalem aus, begab er sich mit zwei italienischen Gypsfigurenfabrikanten, die ihn als Lackirer ihrer Werke enga- 2 u girten nach Aleppo, sich dabei als ungarischen Flüchtling aus- . gebend, wurde aber von seinen Compagnons, als sie seine wahren Verhältnisse erfuhren, schmählich betrogen und entging mit Noth der Misshandlung durch die über die Oesterreicher erbit- terten Wälschen. Ei: £ Durch eine Sammlung unter den zahlreichen, in Aleppo sich aufhaltenden Flüchtlingen, mit den zur Weiterreise nöthigen Mitteln versehen, trat Binder die Reise nach Bagdad an, und erreichte dasselbe nach mühevoller Reise nur, um sofort eine gefährliche Krankheit durchzumachen, von welcher er jedoch durch die Geschicklichkeit eines Baiern, des med. Dr. Lonz und durch die Barmherzigkeit eines Armeniers, Namens Abril, glücklich gerettet wurde. Da die Erkundigungen nach seinem Bruder erfolglos blieben, trat Binder mit einer Caravanne die Rückreise nach Aleppo an und erhielt durch Vermittlung des amerikanischen Oonsuls in Alexandrette eine Freikarte zur Fahrt nach Alexandrien, wo er mit Hülfe des Leibarztes des Vicekönigs Abbas Pascha, Dr. Brunner, an den Binder von Öonstantinopel aus Empfehlungs- schreiben besass, in Egypten seinen Unterhalt als Apotheker zu finden hoffte. Leider hatte Dr. Brunner inzwischen seinen Abschied ge- nommen. Er empfahl ihn jedoch zur Erreichung seines Zweckes - an den Spitalsarzt Dr. Griesinger. Unter diesem Arzte und dem Apotheker Zucki machte Binder im Beisein anderer Aerzte ein neues Apothekerexamen, erhielt ein schönes französisches Diplom, aber dem ungeachtet keine Anstellung. Nun galt es um die Erwerbung des täglichen Brotes, auch alle andern Kenntnisse und Fähigkeiten zu verwerthen. Hier kam nun Binder seine schon von Jugend an eigen- thümliche Anstelligkeit und praktische Vielseitigkeit sehr zu statten, die er jetzt auf die mannigfaltigste Art bald als Zeichner und Arbeiter mit der Laubsäge, bald als Zuckerbäcker und Metzger oder Dschimber- (Ingwer-) Bierbrauer verwerthete, bis es ihm gelang, sich dem bekannten Dr. Heuglin, der zum Kanzler des k. k. österr. Oonsulates in Chartum ernannt worden, zur Reise dahin anzuschliessen. . Nachdem Binder sich die Alterthümer von Karnak, Be etc. besehen, kehrte er von Assuan aus nach Cairo zurück, wo er durch Vermittelung des k. k. österr. Oonsulates eine An- stellung mit 30 Thr. Monatsgehalt und freier Verpflegung bei einer Handelsunternehmung an den weissen Nil erhielt. Nach einer, gerade einen Monat währenden Reise, langte Binder mit den Waaren und dem zur Ausrüstung der Expe- dition nöthigen Gelde zu Chartum an, musste aber daselbst er- fahren, dass weder die mitgebrachten Waaren, noch der Zeitpunkt zu einer derartigen Expedition günstig gewählt waren. Auf An- Ki al 'rathen des österreichischen Consuls Dr. Reitz verkaufte Binder seine Waaren im Sudan, kaufte für den Erlös und das mit- gebrachte Geld Gummi, Kousso und Elfenbein in der Umgegend Chartums zusammen, und trat den Rückweg nach Kairo an, woselbst er nach mühevoller Reise gerade recht kam, um einer österreichischen Missionsgesellschaft als Dolmetsch und Führer bis Chartum zu dienen. | Noch zwei Missionen geleitete Binder nach. Chartum, ' dabei fortwährend: mit seinen Ersparnissen glücklich spekulirend, so dass er in kurzer Zeit auf seinen Handelsunternehmungen ein ansehnliches Oapital erwarb, und in. Chartum ein eigenes Haus im europäischen Styl zu erbauen vermochte. Nach wiederholten Geschäftsreisen und nachdem er, wäh- rend der Abwesenheit des Oonsuls Dr. Natterer, im Jahre 1857 das Chartumer k. k. Oonsulat geleitet, beschloss Binder sein Vaterland zu besuchen und schon waren die Vorbereitungen zu dieser Reise getroffen, als ein unerwartetes Ereigniss dieselbe auf Jahre hinausschob. Es starb nämlich ein Freund Binder’s, der Franzose Alphons de Malsac, nachdem er auf dem Todtenbette Binder das Versprechen abgenommen, dass dieser sich seiner Besitzung im Gebiet des weissen Nil und seiner Tochter, die Binder aus der Taufe gehoben, annehmen werde. Nachdem Binder diese Besitzung, welche in Dr. Schwein- füurth’s Karte als: „Scheriba Gattas, alte Scheriba Malzac* ver- zeichnet ist und unter dem 7° n. B. am Rhol*, dem bedeu- tendsten Nebenflusse des Bahr el Gebbel (weissen Nil), im Gebiete des gleichnahmigen Negerstammes liegt, für die Summe von 2500 Thlr. erstanden, trat er am 15. November 1860, Abends 5 Uhr die Reise auf dem weissen Nil mit 3 Schiffen an, um EIER ITTBLTETTEESA, a ar Fi = die Besitzung zu übernehmen und mit den daselbst befindlichen 140 Mann Malsac’scher Soldaten sich abzufinden. Leider hat Binder es unterlassen, die vielumfassenden Kenntnisse der Sitten und Zustände jener abgelegenen, damals in Europa fast gänzlich unbekannten Völker, die er dabei be- rührte und an deren Mittheilung im Verkehr mit dem Verstor- benen sich Mancher unter uns erinnert, in einem Werke ge- sammelt zu veröffentlichen und auch der im Jahrgang 1862 der Wochenschrift „Transsylvania* von ihm veröffentlichte, ausführ- liche Reisebericht, hat bei dem engen Kreise der Leser dieses leider bald eingegangenen Journals nicht die Verbreitung ge- funden, die derselbe verdient hätte. Einige in diesem Berichte unterlaufene Irrthümer, lassen sich leicht durch den gänzlichen Mangel wissenschaftlicher *. Nicht am Bahr el Gebbel selbst, wie: Binder glaubte. 98 oe Hülfsmittel rechtfertigen und benehmen ‘dem Berichte selbst wenig an seinem Werthe. Am 9. Dezember wurde der Ausladeplatz der Schiffe und am 22. zu Lande die Scheriba selbst, bestehend aus etwa 70, ' von einem Palisadenzaun umgebenen Strohhütten erreicht und in Besitz genommen. Von hier aus unternahm Binder Handels- Ausflüge in das Innere, wobei Völker, die vor ihm kein Europäer besucht, erreicht wurden, sowie verschiedene Hin- und Herreisen zwischen der Scheriba und den Schiffen. Auf seinen Ausflügen beschäftigten den rührigen Mann, ausser dem Handel, auch das Sammeln von ethnographischen Gegenständen, wie solche in seinen Sammlungen in so reicher Zahl vorhanden sind | Nachdem die äusserst schwere Abrechnung mit den Mal- sae’schen Soldaten erfolgt, eine zur Unterstützung befreundeter Negerstämme unternommene Kriegsexpedition siegreich beendet und Binder selbst von einer schweren Krankheit, die er sich auf seinen Märschen durch das sumpfige Land zugezogen, glücklich genesen war, konnte er am 2. Juni 1861 die Rück- reise nach Ohartum antreten. Daselbst kaum angelangt, wurde Binder von einer so heftigen Dyssenterie befallen, dass er sein Ende nahe glaubte und, um wenigstens einen Theil seines so mühsam erworbenen Vermögens seinen Verwandten zu sichern, seinen Bruder Eduard Binder, der noch gegenwärtig als Apo- theker in Wien lebt, nach Esypten beschied. Durch die Geschicklichkeit seines Arztes Dr. Ori gerettet, konnte Binder wenn auch noch leidend, mit seinem Bruder in Kairo zusammentreffen. i Was für Empfindungen mögen die Brust der Brüder durchwogt haben bei diesem Wiedersehen nach zwanzigjähriger Trennung !. Beide vereint, schifften sich am 19. Mai 1862 zur Heim- reise in Alexandria ein und betraten schon am 24. Mai in Triest österreichischen Boden. Nach kurzem Aufenthalte in Wien langte Binder, von “ allen Bekannten freudig begrüsst in seiner Vaterstadt Mühlbach an, daselbst, wie in allen andern siebenbürgischen Städten, durch ‚seine fremde (arabische) Tracht und mehr noch durch seinen unzertrennlichen Begleiter und treuen Diener, den Nubier Drüs Abdallah, Aufsehen erregend. Nach kurzer Anwesenheit in Hermannstadt, besuchte Binder im Juli 1862 die in Mediasch tagende Versammlung des Vereines für siebenbürgische Landeskunde, erzählte seine Reiseerlebnisse und stellte eine reiche Sammlung ethnographischer Gegenstände zur Besichtigung aus. ie Das Wiedereinathmen der heimischen Luft machte den . Entschluss in ihm reifen, seine Tage im Vaterlande zu be- ‚schliessen. ah. Binder trat daher, um seine afrikanischen Besitzungen zu verkaufen eine neue Reise, nach Uhartum an, wobei er aber- mals reichhaltige Sammlungen aufzubringen wusste. Nach seiner Rückkehr in die Vaterstadt Mühlbach, mit Henriette, geb. Teutsch aus Schässburg vermählt, kaufte Binder in Borberek und Alvincz von adeligen Grundbesitzern grössere Grundcomplexe, fortan als Landwirth rastlos thätig für Wirth- schaft und Familie. Leider war es Binder nicht vergönnt, seine vier lieb- lichen Kinder zu erziehen, da ihn am 11. April 1875 zu Bor- berek der Tod in den Armen der Seinen ereilte. Schon bei Gelegenheit seiner Anwesenheit in Hermannstadt im Juni 1862, schenkte Binder unserem Verein ein stattliches Paquet getrockneter, am weissen Nil gesammelter Pflanzen, welche von Dr. Kotschy auf Ersuchen des Vereins beschrieben und im Band LI. der Se uechenichte der k. k. Akademie der Wissenschaften in Wien veröffentlicht“ wurden. Diesem Geschenke fügte Binder bald ein bedeutend grösseres, in. der in Mediasch aufgestellt gewesenen ethnogra- phischen Sammlung, bei, damit sie, vereint mit den Sammlungen des Vereines, für Jedermann zugänglich, seinem ganzen Volke zur Belehrung und ehrendem Zeugnisse diene. Diese reiche Sammlung von Waffen, Geräthen, Kleidungs- stücken, Materialien etc. aus Palästina, Egypten und dem tür- kischen Sudan, Abyssinien, dann von den Negerstämmen der Schillukinseln, der Dinka, Niam-Niam, Fagok, Gog, Gjur, Kitsch, Agar, Nuer und. Barri stammend, wurde nach der letzten Reise Binder’s, durch neue, grosse Schenkungen bedeutend vermehrt. Es umfasste die zweite Schenkung ausser ethnographischen Gegenständen, auch eine kleine archäologische Sammlung, dann eine reiche Sammlung von Sämereien, Frucht und Getreide- arten der Nilländer, Naturalien aus dem Thier-, Pflanzen- und Mineralreiche Afrika’s, darunter eine vollständige Suite der geognostischen Vorkommnisse von Kairo bis Chartum und bis an das rothe Meer, eine Collection Hörner und Schädel, dar- unter die Hörner eines riesigen Kaffernbüffels und der Schädel eines Elephanten, endlich eine Sammlung von Nutzholzproben aus dem Sudan. Beide Schenkungen vereint, bilden nun eine Sammlung, * Im Separatabdruck unter dem Titel: „Plantae Binderianae nilotico- aethiopicae, quas determinavit Dr. Th. Kotschy“ mit 5 Tafeln erschienen. Es "sind darin 179 Pflanzen aus 54 Familien erwähnt, darunter 25 zuerst von Binder im Nilgebiet gesammelte und 6 ganz neue Arten. Es sind dieses folgende: 1. Urostigma Binderianum; 2. Coccinia palmatisecta; 3. Combretum Binderianum ; 4. und 5. Indigofera Binderi und capitata; ‘0. Glycine axilliflora; die Tafeln enthalten Abbildungen der neuen Arten. a die, in Siebenbürgen einzig dastehend, in ihrer Art eine der reichsten auf dem Üontinent genannt werden kann*. Erklärte doch der bekannte Afrikareisende Dr. Barth, welcher dieselbe noch vor Einverleibung der zweiten Schenkung im Jahre 1862 hier zu sehen Gelegenheit hatte, dieselbe für eine der reichsten in Europa und für ein Geschenk, würdig eines Fürsten. Mögen seither auch ähnliche Sammlungen, namentlich durch Dr. Schweinfurth häufiger nach Europa gelangt sein; immerhin wird die Unsere, wie der Zeit, so dem Inhalte nach eine der Interessantesten bleiben. KEN Leider war der Verein für Naturwissenschaften, bei seinen unzureichenden Geldmitteln, nicht in der Lage, wie es wohl seine Pflicht gewesen wäre, eine illustrirte Beschreibung der ganzen Sammlung zu veröffentlichen. Ausser den von Dr. Kotschy veröffentlichten Pflanzen, ist blos ein Verzeichniss der geschenkten Gegenstände im X VI. Jahrgang der Vereinsschriften im Drucke erschienen. Möge es daher, wenn die ungünstigen Verhältnisse, unter deren Druck das Leben unseres Vereins gerade jetzt leidet, überwunden sind, wenigstens in späteren Jahren gelingen unsere Schuld durch Veröffentlichung der in Schweinfurth’s Werken etwa nicht abgebildeten Gegenstände, wenigstens theilweise ab- zutragen. Das Beispiel edelster Uneigennützigkeit und Liebe für seine Stammesgenossen, das der nun Verblichene durch die Widmung seiner Sammlung zu Oulturzwecken gegeben, möge . nicht nur in unserem Vereine noch lange fortleben und zur Nachahmung aneifern, sondern auch für die Nachkommen unseres: Sachsenvolkes eine stete Aufmunterung zu ähnlichem Streben und ähnlicher selbstloser Liebe und Opferwilliskeit für seine Mitbrüder, wie dieses bei Binder der Fall gewesen, bleiben. Wir aber wollen dankbaren Herzens dem edeln Todten nachrufen in die kühle Gruft: Sit ipsi terra levis. * Wenigstens vermochte unsere afrikanische Sammlung noch im Jahr 1873 sich den gleichnamigen Abtheilungen in den ethnographischen Sammlungen zu Berlin und München mindestens an die Seite zu stellen. ER Ep: Ein Beitrag Erforschung der Natur der Kometen Moritz Guist, Seit Olbers in seiner classischen Abhandlung über den Schweif des grossen Kometen von 1811 die Bildung der Ko- metenschweife durch die Annahme von abstossenden Kräften zu erklären versucht hat, und Brandes und Bessel auf diese Annahme mathematische Theorien über die Bewegungen der Kometentheilchen gründeten, sind in der Folge die Rechnungs- resultate des Letztern, der sie selbst auf den Halley’schen Kometen bei dessen Sichtbarkeit im Jahre 1835 anwendete, von vielen Astronomen bei spätern Kometen, namentlich bei dem Donati’schen, mit deren Erscheinungen verglichen worden. Wenn die Annahme von. solchen Repulsivkräften, indem man mit Bessel auch noch einen polaren Gegensatz in ihrer - Wirkung zu Hülfe nımmt, eine ziemlich befriedigende Erklärung der‘ wesentlichsten wahrgenommenen Erscheinungen gestattet, so macht doch die Wahl einer solchen Kraft, oder auch mehrerer solcher Kräfte, wenn man sie nicht geradezu für diesen Zweck ‚erfinden will, noch nicht überwundene Schwierigkeiten. Olbers und Bessel deuten zwar auf die Elektrizität hin, ohne jedoch zu behaupten, dass dieselbe mit den ‚angenommenen Kräften identisch. sei. Zöllner aber erklärt die bei den Kometen wahr- genommenen Erscheinungen durch die Annahme, dass von dem Kern auf der der Sonne zugewendeten und somit stärker er- wärmten Seite elektrische Dämpfe aufsteigen, welche von der auf der Sonne angesammelten gleichnamigen freien Elektrizität abgestossen würden und so die Schweife bildeten. Hierdurch wird der Vortheil erreicht, dass man statt der Wirkung völlig unbestimmter Kräfte solche vor sich hat, deren Eigenschaften man aus ihren Aktionen auf der Erde einigermassen kennt. Da es aber immer sehr misslich ist, das Resultat der Thätigkeit von Kräften, deren Wirkungen man nur auf der Erde beob- achtet hat, sich auf andern in dieser Beziehung fast völlig un- bekannten Himmelskörpern richtig vorzustellen, so lässt auch ‚die. Kometentheorie Zöllner's manchen berechtigten Zweifeln Raum. Auch kein anderer der vielen Versuche, die Erscheinungen der Kometen zu erklären, (von welchen mir jedoch die von # — 4 — Zenker und von Miller-Hauenfels nur ganz im Allgemeinen und nach der Beförderung dieser Arbeit zum Druck bekannt ge- worden sind) hat den ungetheilten Beifall der Forscher erhalten, uud so erscheint es vielleicht, besonders mit Rücksicht darauf, dass die Wahrscheilichkeit einer Theorie mit ihrer Einfachheit i in geradem Verhältniss steht, nicht überflüssig, den Versuch zu wagen, diese Erscheinungen nur mit Hülfe einer Kraft zu er- klären, deren Wirkung auf die Himmelskörper man ebensogut kennt, als auf die irdıschen Verhältnisse, nämlich mittelst der Gravitationskraft. Es bedarf hiezu der einzigen Annahme, dass der Komet ein Meteoritenschwarm sei, oder genauer gesagt, aus einer grossen Anzahl kleiner, discreter, der Liehtreflexion fähiger Körperchen von sonst beliebiger Beschaffenheit bestehe. Dieses ist eine Voraussetzung, welche seit den Forschungen ‚Schiaparelli’s der Vorstellung noch näher liegt, als früher, wo namhafte Astronomen, wie Olbers, Bessel und Andere, dadurch auf diese Ansicht geführt wurden, dass die Strahlen der Sterne, wenn sie durch den Kometen gesehen werden, ohne Brechung durchgehen; die Reflexionsfähigkeit ist an sich sehr wahr- scheinlich, da alle bekannten Körper ohne Ausnahme diese Eigenschaft in mehr oder minder hohem Grade besitzen und Arago dieselbe bei dem Kometen von 1819 geradezu erwiesen hat. Gewöhnlich wurde die Substanz des Kometen in Folge ihres Mangels an Brechungsvermögen mit dem Nebel ver- glichen, wodurch dann diese kleinen Körperchen mit Wasser- während der feste Aggregationszustand derselben, wenigstens auf Grund dieser Thatsache und des Aussehens des Kometen, nicht ausgeschlossen werden darf, da eine Staubwolke von einer Nebelmasse bekanntlich aus der Entfernung oft kaum zu unter- scheiden ist und die unbestimmte Begrenzung der Kometen mit dieser Vorstellung ebensogut sich vereinigen lässt, als mit der Annahme, er bestehe aus Dunstmasse. In völliger Ueber- einstimmung mit dieser Ansicht, welche sich mir schon auf- drängte, als ich im Jahre 1867 die erste Kunde von den Resultaten der Forschungen Schiaparelli’s und Leverriers erhielt, meint auch Hermann Klein in seinem vortrefflichen „Astronomischen Handwörterbuch“, die Schweife der Kometen beständen aus staubartigen, in grösseren Zwischenräumen von einander schwebenden heilen (S. 290) und sie selbst seien Ansammlungen von Sternschnuppen und Feuerkugeln (S. 299). Freilich wird man sich deshalb diese Theilchen nicht so klein vorzustellen haben, wie irdische Staubkörnchen; denn wenn sie auf die Entfernung von Millionen Meilen auch dem schärfsten Fernrohre noch als Körperchen von unmessbar kleinen Dimen- sionen erscheinen, können sie in Wirklichkeit doch recht wohl ganz ansehnliche Steinklumpen, oder stattliche Flüssigkeits- a oder Dunstbläschen in eine Kategorie gesetzt würden, N "massen oder auch mächtige Dunstbälle sein. Immer aber werden diese Körperchen nur ganz locker mit einander zusammen- hängen, wie wirkliche Staubmassen, so dass die Anziehung der einzelnen Theilchen gegeneinander keinen Vergleich mit der Summe der Sonnenmasse 1 un Cohäsion der übrigen bekannten Himmelskörper, zum Beispiel der Planeten, zulässt; und dieses lockere Gefüge ist eben die Ursache des seltsamen Aussehens der Kometen. Denkt man sich irgendwo im Weltraum an einem Orte "innerhalb der Anziehungssphäre der Sonne dicht nebeneinander, also in gleicher Entfernung von dieser, zwei Körper von den Massen m und m,, so wird jeder derselben proportional der seiner eigenen Masse, also wenn AFm= «und irm-=a, ist, proportional „ und „, angezogen. Wenn zwischen beiden Körpern gar keine gegenseitige Anziehung besteht, so wird jeder für sich der Anziehungskraft der Sonne folgen und um sie seinen eigenen Kegelschnitt beschreiben, wenn er vorher schon eine _ bestimmte Bewegung besass. Bekanntlich ist nun nach den Gesetzen der Oentralbewegung der halbe Parameter des be- schriebenen Kegelschnittes p, wenn r, die ursprüngliche Ent- ' fernung des Körpers vom Üentralpunkt, », seine ursprüngliche Geschwindigkeit und « der Winkel ist, den die Richtung seiner Bewegung mit r, einschliesst, und wenn „ die Massenanziehung bedeutet, e De ar sin. 2 pa te®, "Geben wir beiden Körperchen zunächst auch gleiche Ge- schwindigkeit und gleiche Richtung der anfänglichen Bewegung, so wird ihre Bahn nur von ihrer Masse abhängen und zwar einen desto kleinern Parameter haben, je grösser dieselbe ist. Die Theilchen werden sich also sofort trennen, sobald die An- ziehungskraft der Sonne zu wirken beginnt; der schwerere wird schneller zur Sonne fallen und das Perihel näher an ihr erreichen, als der leichtere, welcher in grösserer Entfernung an ihr vorbeigeht und auch später in die Sonnennähe gelangt. Der Körper mit geringerer Masse wird also hinter dem massen- reichern etwas zurück bleiben, oder anders ausgedrückt, für denselben Zeitraum seit dem Beginn der Bewegung beider Körper eine etwas grössere wahre Anomalie haben, wenn man - diese vom Perihel aus nach der der Bewegung Be. Richtung zählt. Aber auch wenn die ursprüngliche Entfernung beider Körper nicht, ganz gleich ist, wird sich im Allgemeinen hierin nichts ändern, so lange die Wirkung des Unterschiedes in der Entfernung den Einfluss der Differenz in der Massen- a anziehung nicht übertrifft. Wenn das schwerere Körperchen im Anfang die Entfernung r, und die Massenanziehung *, das leichtere die Entfernung r, und die Massenanziehung «, hat, so RT NT . ii Dr Den bleibt im wesentlichen alles unverändert, wenn nr denn in diesem Falle wird der Parameter der Bahn des massen- reicheren Körpers noch immer kleiner, als bei den andern; ist 2 To aber im Anfang = SI, so bleiben beide Körper unge- trennt, denn dann werden die Parameter der Bahnen, also diese selbst, gleich und die beiden Massen legen gemeinschaftlich { . 2 den gleichen Kegelschnitt zurück; ist aber Anfangs —- 32 vn r dann kehrt sich das Verhältniss geradezu um; die grössere Masse eilt durch die Bahn mit dem.. grösseren Parameter und erreicht die Sonnennähe später und in grösserer Entfernung von ihr, als die kleinere Masse. — Denkt man sich nun an der Stelle dieser beiden Massentheilchen einen Meteoritenschwarm, also statt zwei Körperchen deren viele, und stellt man sich vor, dass der ganze Schwarm in progressiver Bewegung‘ begriffen sei, so dass alle seine einzelnen Theilchen mit gleicher Ge- schwindigkeit parallele Bahnen beschreiben, so passen hierauf so ziemlich die obigen Voraussetzungen. Alle diese Körperchen haben beinahe dieselbe Entfernung von der Sonne und bewegen sich mit derselben Geschwindiskeit unter demselben Winkel gegen den Radiusvektor und wenn man nun noch die Annahme macht, dass sie gegenseitig keine Anziehung auf einander aus- üben, so muss ihre Bewegung ganz den früheren Auseinander- setzungen gemäss erfolgen. Die schwereren Körper werden in Bahnen von kleineren Parametern die Sonne zu erreichen streben, während die leichtern nach Massgabe ihrer geringern Masse in immer weitern und weiteren Bahnen sich um die Sonne schwingen. Aber wenn auch die letzte Annahme, dass die einzelnen Theilchen sich le gar nicht anziehen, nicht zutreffen kann, da die Wirkung der Gravitation bei jeder Masse unbe- dingt vorhanden ist, so muss doch, wenn der Schwarm. einen grösseren Umfang besitzt, und eine bestimmte Grenze der, An- näherung an die Sonne erreicht hat, eine Anzahl seiner Theilchen von der Sonne stärker angezogen werden, als von seinem eigenen Schwerpunkt. ._ Denkt man sich nämlich irgend ein Massen- theilchen in den Entfernungen E und E, von zwei anderen Massen und die Anziehung zwischen diesen und ihm sei für die Entfernung Eins M und m, so sind die Gravitationswir- # 5 8 R M m kungen dieser beiden Massen auf jenes Theilchen | SE Welche Masse dieses Theilchen stärker anzieht, als die andern, ET hängt aber ausser von M und m noch von der Grösse von E - und E, ab; gleich werden sie es anziehen, wenn 2 | M m BE: E,? ist. Um zu bestimmen, welche Werthe von E und E, dieser Bedinsung Genüge leisten, nehmen wir die Verbindungslinie zwischen den Schwerpunkten dieser beiden Massen, welche R heissen möge, zur Abscissenaxe und den Schwerpunkt der kleineren Masse, deren Anziehung zu dem Massentheilchen m ist, zum Ursprung eines rechtwinkligen Coordinatensystems und zahlen die positiven Abscissen auf der Verbindungslinie R gegen die grössere Masse hin. Wenn wir dann der Einfachheit wegen annehmen, das Massentheilchen liege ausserhalb der Verbindungs- linie aber irgendwo zwischen der Ordinatenaxe und der geraden ‚Linie, welche parallel zu dieser durch den Schwerpunkt der "grössern Masse gezogen werden kann, so ist unter der Voraus- setzung, dass x die Abscisse und y die Ordinate des Massen- _ theilchens sei. E?— y?+ (R —a)? E?—=y!+x? also ; ES A EEE 2 ‚M ee De O VRR ya Wenn diese Gleichung etwas umgeformt wird, ergibt sich 2 5: 2mR wenm RB mM nee ohmem: Man sieht sofort, dass dieses die Gleichung eines Kreises ist, dessen Halbmesser durch den Ausdruck R SS AERNE, = —n M @ en dargestellt wird und dessen Mittelpunkt im angenommenen Üoor- dinatensystem in der verlängerten Verbindungslinie R liegt und die Abscisse ; mR aan M-—-m hat. Da diese Wirkung der Anziehung von jedem Schwerpunkt aus nach allen Richtungen gleichmässig ar so gilt diese Gleichung für jede Ebene, welche durch die Schwerpunkte der beiden Massen gelegt werden kann und die Gleichung drückt somit aus, dass die Punkte, wo das Theilchen von beiden Massen gleich angezogen wird, auf der Oberfläche einer Kugel liegt, En Radius gleich dem Halbmesser jenes Kreises ist und deren - Centrum in den Mittelpunkt desselben fällt. Wenn also das ie To Theilchen sich ausserhalb dieser Kugelfläche befindet, so wird h es von der grössern Masse stärker angezogen; liegt es aber innerhalb derselben, so übt die kleinere Masse eine grössere Anziehung auf dasselbe aus, als jene. Nennt man | und |], die Abstände der Punkte, wo diese Kugelfläche die Verbindungs- linie R und deren Verlängerung schneidet, von dem Schwerpunkt der kleinern Masse, so ist — oe ,A=e-—$ oder, wenn man die Werthe von @ und &£ substituirt Wenn somit das Massentheilchen eine kleinere Entfernung vom Schwerpunkt der kleineren Masse hat, als 1, so wird es von dieser unbedingt stärker angezogen, als von der grösseren; ist dagegen seine Entfernung von demselben grösser, als l,, so überwiegt seine Anziehung zur grösseren Masse; liegt dagegen sein Abstand von dem Schwerpunkt der kleinern Masse zwischen l und ],, so kann es je nach seiner Lage von dem einen oder dem andern der beiden Schwerpunkte mehr angezogen werden. Wendet man diese Ausdrücke auf die Sonne und irgend ein Theilchen eines Sternschnuppenschwarmes an, welcher um die Sonne läuft, so wird die grössere Masse durch die Sonne re- präsentirt; an die Stelle der kleinern tritt der Meteoritenhaufen, und man sieht sogleich, dass die Kugelfläche, innerhalb welcher die Wirkung des Schwarmes überwiegt, wegen des stets ab- nehmenden Werthes von R immer kleiner wird, je näher der- selbe seinem Perihel kommt, dass also bei der Annäherung zur Sonne immer mehr von seinen Theilchen vorwiegend deren An- ziehung gehorchen. Darum lösen sich diese Theilchen aber nicht völlig von denen in der Nähe des Schwerpunktes los, nicht ein- mal nach ihrer gegenseitigen Wirkung, geschweige denn für unser Auge. Denn damit, dass das Theilchen aus der Sphäre der überwiegenden Wirkung des Schwerpunktes vom Stern- schnuppenhaufen heraustritt, hört diese nicht völlig auf, ja sie bleibt nur um einen sehr geringen Betrag hinter der der Sonne zurück. Die Bahn, welche ein solches Theilchen um die Soıne beschreibt, wird daher sehr stark von der Gesammtanziehung des Schwarmes beeinflusst werden; die durch dessen Schwerpunkt bewirkte Störung wird fast so gross sein, als die massgebende Wirkung der Sonne. Diese Bewegung aber würde, selbst wenn der Meteoritenhaufen ohne Einfluss bliebe, nur darin von der seines Schwerpunktes abweichen, dass sie in Bahnen von etwas Ei n 2 ' TE RE ENTER N a ERENTO ER er S a a - verschiedenem Parameter erfolgt, da sowohl für ein solches . in Theilchen als auch für den Schwerpunkt die Geschwindigkeit der Bewegung, der Leitstrahl und der Winkel, unter welchem die Bewegung beider gegen den Radiusvektor gerichtet ist, im Augenblick des Uebertrittes eines solchen Theilchens aus der Sphäre des Uebergewichtes der Anziehung des Schwarmes in die vorwiegende Wirkung der Sonne nahezu dieselben sind, in ‚so weit die Meteoriten sıch bis dahin parallel mit ihrem gemein- ' schaftlichen Schwerpunkt fortbewegten. Da nun Himmelskörper, welche ursprünglich dieselbe wahre Anomalie hatten, wenn diese aufhört in gleichem Masse sich zu ändern, um so später durch das Perihel gehen, je grösser der Parameter ihrer Bahn ist, so werden diese Theilchen dem Schwerpunkte des Schwarmes etwas voran eilen oder hinter demselben zurück bleiben, je nachdem sie früher näher an der Sonne oder weiter von derselben entfernt waren, ‚als er. Dieser Unterschied in der Bewegung wird aber an sich sehr gering sein, da die Parameter der einzelnen Bahnen selbst fast gleich sein müssen. Wenn nun noch die Wirkung des Schwer- punktes vom ganzen Schwarm auch auf diese Theilchen beinahe in demselben Grade, als die Sonne, ihren Einfluss übt, die Ge- _ schwindigkeit der Vorauseilenden mässigt und die Zurückblei- _ benden nach sich zieht und in ihrem Laufe beschleunigt, so 7 S; R wird das äussere Aussehn des Sternschnuppenhaufens weni davon verrathen, dass ein Theil desselben in Bahnen läuft, welche nicht vorwiegend von der Bewegung seines Schwerpunktes be- stimmt werden. Dagegen muss diese Theilung des Sternschnuppenschwarmes in solche Meteoriten, welche seinem Schwerpunkt vorzugsweise folgen, und in solche, welche überwiegend der Macht der Sonne unterworfen sind, in andrer Weise auf dıe Gestalt des Haufens bestimmend wirken. Die Himmelskörper mit compakter Masse, Planeten und ihre Trabanten zum Beispiel, können sich nur im Ganzen mit unveränderter Gestalt bewegen; anders ist es aber _ bei dem Sternschnuppenschwarm. Dieser folgt zwar mit allen den Körperchen, welche innerhalb der Kugelschale liegen, in welcher die Kraft seines Schwerpunktes überwiegt, wie eın kom- pakter Körper der grösseren Anziehung der Sonne und beschreibt nach der Anfangs berührten Formel r,-v,- sin ?@ Dr 5 wegen der grösseren Masse eine Bahn mit kleinerem Parameter. Die Theilchen aber, welche ausserhalb dieser Kugelschale sich ‚befinden, werden einzeln, also mit geringerer Massenanziehung, - von der Sonne in grösseren Bahnen in Bewegung gesetzt, während. _ die Anziehung des Schwerpunktes des Schwarmes sie zwar etwas nach sich ziehen, aber, da die Sonnenwirkung das Uebergewicht Bi I hat, nicht ın seiner engen Bahn erhalten‘ kann. Der Schwer- unkt mit den ihn umgebenden Körpern, deren Gesammtmasse na Masse der einzelnen Körperchen ausserhalb der Kugelschale vom Halbmesser g bei weitem übertreffen muss, wird also stets näher an der Sonne liegen, während die ausserhalb der Sphäre der überwiegenden Wirkung desselben befindlichen Theilehen immer weiter von ihr entfernt bleiben, und zwar um so weiter, je geringer ihre Masse ist, weil dann der Parameter ihrer Bahn unter sonst gleichen Verhältnissen um so grösser sein muss. Da nun die grössern Massen, selbst wenn 'sich in denselben schwere Körper von verschiedener Dichte befinden, doch meistens auch ein grösseres Volumen haben werden, dieses aber dann auch die ‚grössere Oberfläche besitzt und in Folge dessen mehr Licht reflektiren kann, so müssen sie, abgesehen von etwaiger grösserer ursprünglicher Reflexionsfähigkeit oder selbständiger Lichtentwickelung, heller erscheinen, als die übrigen weiter von einander entfernten Theilchen, welche, weniger Licht wieder- strahlend, diese helleren Theile umgeben oder sich in einem von 'der Sonne stets abgewendeten Streifen anordnen und im dunkelen Raum verlieren, da im Allgemeinen die von der Sonne am meisten entfernten Theilchen auch die kleinsten und deshalb am wenigsten sichtbar sind. So wird aus dem Meteoriter- schwarm ein Komet mit Kern, Kopf und Schweif. Der helle Kern, der bei weitem dichteste Theil, wird ge- - bildet von den wegen ihrer grösserer Massenanziehung sich nahe aneinaner legenden Theilen, welche dann als ein Ganzes erscheinen und im Fernrohr bald wie Fixsterne glänzen, oder, wenn auch selten, planetenartig als breitere Scheibchen leuchten können, wıe der Kern des grossen Kometen im Jahre 1807 von Herschel scheibenartig scharf begrenzt, wie ein Planet, gesehen wurde. Je nach der Grösse der im Kern zusammengeschlos- senen Stücke und der grösseren Nähe aneinander erscheint nun der Kern schärfer begrenzt und grösser oder kleiner, mit einem Durchmesser von 134 Meilen, wie der des Kometen von 1807 oder von 150000‘, wıe der des hellen Kometen von 1862. Der Umriss des Kometenkernes wird bestimmt von der Form der aneinander haftenden Theile und der Art, wie sie nebeneinander liegen. Da diese sich meistens gleichmässig aneinander lagern werden, hat er am häufigsten eine kugelähnliche Gestalt; doeh können auch ovale und elliptische Formen, wie bei dem Ko- meten von 1744 und dem grossen von 1861, mit beliebiger Richtung des längeren Durchmessers, nicht auffallen, da sich sehr leicht in der einen Richtung: mehr oder grössere Stücke nebeneinander lagern können, als in einer anderen. — Die den 'ım Kern vereinigten Stücken an Masse am nächsten kommenden Körper, welche entweder umfangreicher oder von dichterer Sub- stanz sind, werden wegen ihrer grössern Massenanziehung vom’ Kern, oder richtiger von dem in dessen Nähe befindlichen Schwerpunkt in seiner Nachbarschaft festgehalten, und fallen somit noch innerhalb der Kugelschale, deren Halbmesser in der obigen Formel mit @ bezeichnet wurde. Sie umgeben den Kern als Kopf, aber mit einer von seinem Mittelpunkt nach dem Rande abnehmenden Dichtigkeit, da der Einfluss der Gravitation zur Sonne verhältnissmässig um so grösser ist, je näher der Körper sich an der Grenze befindet. Dieser Kopf wird ver- ‚grössert durch diejenigen Theilchen, welche zwar ausserhalb der Sphäre der überwiegenden Anziehung des Schwerpunktes fallen und von der Sonne stärker angezogen werden, welche aber ihre Bahnen in gleicher oder geringerer Entfernung von ihr zurück- legen, als der Kern selbst, weil der Quotient aus ihrer Masse und dem Quadrat ihrer Entfernung von der Sonne bei deren Uebergang aus der überwiegenden Anziehung des Kometen in die unmittelbare Herrschaft der. Sonne gleich oder kleiner war, _ als der Quotient aus dem Quadrat des gleichzeitigen Leit- strahles und der Masse des Kernes. Diese Theilchen werden den eigentlichen Kopf in einer noch lockereren Schichte umgeben und vergrössern und endlich am äussersten Rande eine so ge- ringe Dichtigkeit besitzen, dass die Begrenzung sich im Him- melsraum verliert. Diese Verschiedenheit der beiden Bestand- theile des Kopfes tritt manchmal so stark hervor, dass sie sogar sichtbar wird. Am Donati’schen Kometen bemerkte Winnecke, dass der Kopf in einer sehr zarten bläulichen „Nebelmasse* eingehüllt war, deren Wahrnehmung ım Vergleich mit der Sicht- barkeit des hellen „Nebelstoffes“, der den Kern umgab, Schwie- rıgkeiten machte. An dem Kometen von 1811 beobachtete Olbers, dass den Kern nebst dessen eigenthümlicher Atmosphäre ein dunkler, also wohl vergleichsweise leerer, Raum umgab, welcher durch einen hellern Reifen nach aussen begrenzt wurde. — Da die Anziehung vom Schwerpunkt des Kometen nach allen ‘Seiten mit gleicher Intensität wirkt und auch auf die Theilchen, welche vorzugsweise der Sonnenanziehung folgen, ihren Einfluss übt, so muss der Kopf im Allgemeinen gewöhnlich als eine Kugel erscheinen m deren Mittelpunkt der Kern liest. Doch kann der letztere oft auch um einen merklichen Betrag ausser- halb des Centrums des Kopfes fallen, da der Schwerpunkt wegen der Masse des Schweifes weiter von der Sonne entfernt sein - muss, als der Kern, und der Mittelpunkt der Kugelsphäre mit dem Halbmesser g nach der obigen Formel noch weiter‘ von ihr absteht, als der Schwerpunkt, der Umfang des Kopfes aber hauptsächlich von der Peripherie dieser Kugelschale bestimmt - wird.‘ So wird es oft sich finden, dass der Kern auf der einen Seite näher am Rande liegt, als auf der andern, obgleich auch » = die Entfernung des Kerns vom Mittelpunkt wieder so gering sein kann, dass man sie nicht bemerkt, wenn die Masse des ne Schweifes und der Werth von & bei geringerer Entfernung des Kometen von der Sonne sehr klein ıst. So gleicht das Aus- sehen des Kopfes im Innern völlig dem des Schweifes, welcher ja auch aus solchen locker aneinander haftenden Theilchen zu- sammen gesetzt ist, die zwar in Bahnen von verschiedenem Pa- rameter, und deshalb zu einem langgezogenen Streifen gereiht, um die Sonne laufen aber doch durch ihre gegenseitige Anzie- hung, wenn auch in geringerem Grade, anemander geknüpft werden. Diejenigen Theilchen, welche weiter von der Sonne entfernt ihren Weg zurücklegen, werden etwas später im das Perihel gelangen, als die in grösserer Nähe sich bewegenden, und somit hinter den letztern in ihrem Lauf zurückbleiben, zwar nicht so weit, als es der Fall sein würde, wenn gar keine An- ziehung zwischen den einzelnen Theilchen vorhanden wäre, aber doch stark genug, dass es in längerer oder kürzerer Zeit merk- lich werden kann, und zwar weniger bei einem Schweif von mässiger Länge, mehr bei einem von grosser Ausdehnung; immer aber müssen die leichtern weniger massenhaften Körper hinter den schwereren weiter zurückbleiben, da sie von der Anziehung der übrigen Theilchen nicht so fest gehalten werden und in den weitesten Bahnen laufen. wre So erklärt sich die oft beobachtete Krümmung des Kometen- schweifes in grösserem oder geringerem Bogen nach rückwärts, z. B. bei den Kometen von 1577, 1680, 1811, so die häufig beobachtete schärfere Begrenzung des vorderen Randes im Ver- gleich mit dem Rückwärtigen, welchen die immer mehr zurück- bleibenden kleinen Theilchen völlig im dunkelua Himmelsraum verschwimmen lassen, so die von Ölbers bei dem Kometen von 1811 und die bei dem Kometen von 1744 erwähnte Einbucht auf der rechten nachfolgenden Seite des Kometen, welche dadurch entstanden sein mag, dass an dieser Stelle schwerere Theilchen, welche nicht so stark als die übrigen, zurückblieben, oder über- haupt weniger Körperchen sich befanden, wodurch dann dort eine Lücke entstehen musste, die von der Seite gesehen als Einbucht erschien. Wenn aber auf diese Weise die Entstehung eines von der Sonne abgewendeten Schweifes begreiflich wird, so. ist die Möglichkeit, dass auch gegen die Sonne gerichtete Schweife sich bilden, ebenfalls nicht minder leicht einzusehen, wenn man sich erinnert, dass, wie oben erwähnt wurde, auch der Kopf von solchen Theilchen umgeben sein kann, welche von der Sonne in selbstständigen Bahnen erhalten werden, die dann, wie bei den Kometen von 1823 und 1851, einen der Sonne zugewendeten Schweif bilden können, der, wenn seine Theilchen in Bahnen mit kleinerem Parameter laufen, dem Kern voranzu- «eilen, also sich nach vorwärts zu krümmen geneigt sein wird, und nur deswegen so selten ist, weil der Unterschied in der Entfernung der einzelnen Theilchen von der Sonne nicht oft so v , Y x 1} EI OR gross sein dürfte, dass ihr Einfluss die Wirkung der Differenz zwischen ihrer Masse und der des Kernes überwiegt, dass also der Parameter der Bahn des Kerns nicht kleiner wird, als der der Bahnen von den übrigen Körperchen. Aber das Zurückbleiben der äussern Schweiftheilchen hinter der übrigen Kometenmasse kann sich nur dann bloss in einer schwachen Krümmung des Schweifes offenbaren, wenn sich der .; 2) "Komet, wıe es allerdings meistens der Fall zu sein scheint, nur ' einmal in der Sonnennähe zeigt, dann aber auf dem Zweig einer Parabel oder Hyperbel in den unendlichen Raum hinausgeht. Kehrt er aber, wie die periodischen Kometen, regelmässig zum Perihel zurück, so’ müsste diese Krümmung von Umlauf zu Umlauf grösser werden, oder es müsste von einem Durchgang durch die Sonnennähe zum andern immer ein Stück des Schweifes sich losreissen und im Weltraum zurückbleiben. Letzteres dürfte _ nun wirklich der Fall sein; aber diese vom Kometen abgelösten . Körperchen können, wegen ihrer Kleinheit und ihrer verhältniss- mässig grossen. Entfernung von einander und von uns, nicht wohl anders sichtbar werden, als dann, wenn ihr Lauf sie in die Nähe der Erde führt, in der Gestalt von periodischen Stern- _ schnuppen, welche auch Weiss und Schiaparelli für Produkte der „Auflösung“ von Kometen halten. Eine Zunahme der Krümmung des Schweifes aber von einem Umlauf zum anderen ‘bei den periodischen Kometen, welche doch der Losreissung solcher Theilchen von demselben vorhergehen müsste, wird von den Beobachtern niemals erwähnt, und: m der That muss die- selbe durch die Gravitation der Sonne innerhalb sehr enger Grenzen erhalten werden, und‘ zwar durch eine Wirkung der - Anziehuneskraft, welche auch eine andere auffallende Erschei- fe>) - nung au den Kometenschweifen zu erklären gestattet., Es lehrt nämlich die‘ Erfahrung, dass diese an Länge zunehmen, je a Erd lc 2: a ei ke) näher sie dem Perihel'kommen, um dann nach dem Durchgang durch die Sonnennähe wieder kürzer zu werden, während man eher das Gegentheil erwarten müsste. Denn wenn r und p der Radiusvektor und der halbe Parameter der Bahn des Kerns und r, und p, dieselben Stücke der Bahn eines Theilchens am Ende des Schweifes sind und mit: w die wahre: Anomalıe bezeichnet wird, so ist unter der Voraussetzung einer 'parabolischen. Bahn li) 1 # cos. w- a p, Tr fe} # 1l’+ cos. wi.n- Die Länge des Schweifes muss nun, abgesehen von seiner Krümmung, den Unterschied zwischen seinem Radiusvektor und dem des Kerns für dieselbe wahre Anomalie darstellen. 3 SEA Dieser Unterschied ist aber } pP —Pp ee U% cos. w und hat somit für w== 0, das heisst für das Perihel, den Werth Pı — pP , r= = $) für w = 90° aber die Erse IT, U. — Dep: Dieser Unterschied oder die Länge des Schweifes wäre also bei einer parabolischen Bahn in der Sonnennähe nur halb so ne als bei der wahren Anomalie von 90°, und würde bei wachsender Entfernung des Kometen von der Sonne immer mehr zunehmen, da dann cos. w negativ und damit der Nenner des Bruches kleiner wird. Da nun die Bahnen der Kometen in der Nähe des Perihels alle sich sehr wenig von Parabeln unter- scheiden, so hätte in der Regel eine Verkürzung des Schweifes in der Sonnennähe sich zeigen müssen, nicht eine Verlängerung, wie sie wirklich beobachtet wurde Länge und Richtung des Sehweifes können also nicht allein von den verschiedenen Massen der einzelnen Körperchen im Meteoritenschwarm abhängig sein. In der That muss sich hier die Wirkung der Gravitationskraft auch in anderer Weise geltend machen. Nach der bekannten Darstellung Newton’s nähert sich bei der Ebbe und Fluth die dem Mond zugekehrte bewegliche Fläche des Meeres demselben, während sie auf der entgegen- gesetzten Seite im Vergleich zum Schwerpunkt der Erde sich von ihm entfernt. Dasselbe findet auch der Sonne gegenüber statt, wenn auch in geringerem Masse, da diese Wirkung von dem Unterschied m den Abständen der einzelnen Theile der Erde von dem anziehenden Körper abhängig, und bei dem Monde wegen dessen grösserer Nähe bedeutender ist, als bei der entferntern Sonne. Diese Wirkung würde weit auflallender sein, wenn der Unterschied in der Entfernung der entgegen- gesetzten Punkte der Erdoberfläche von der Sonne oder dem Monde grösser wäre, als bei dem nur etliche Hundert Meilen betragenden Durchmesser der Erde, oder bei einer geringern Erdmasse, da diese die Theilchen der Meeresfläche gegen den ‚Mittelpunkt der Erde treibt, während Sonne und Mond sie da- von zu entfernen streben. In ähnlicher Weise, nur stärker, muss die Anziehungskraft der Sonne auf die Theilchen der Kometen wirken, deren Zusammenhang fast ebenso locker sein mag, als der der Wassertheilchen; und zwar nicht nur auf die Meteoriten, welche von der Gesammtmasse des Kometen stärker angezogen werden, als von der Sonne, sondern auch auf jene — Br ah rs m Ink Ara 43 ah Körperchen, welche in eigenen Bahnen um die Sonne laufen, ‘da dı er Kopf des Kometen auch diese, und zwar nicht viel we- niger, als die Sonne selbst, anzieht, und es somit auch bei ihnen nicht ohne Wirkung bleiben kann, ob der Schwerpunkt mehr oder weniger gegen die Sonne gravitirt, als sie; der ein- zige Unterschied kann sich nur darin geltend machen, dass diese der Ebbe und Fluth ähnliche Erscheinung bei einer Anzahl ‚der Theilchen grösser ist, als bei den übrigen, was aber bei den ‚folgenden Betrachtungen, wo es sich nicht um nummerische oder vergleichende Bestimmungen handelt, übersehen werden kann. Dagegen muss der Gesammteffekt dieser Wirkung bei der geringen Masse der Kometen und ihren oft Millionen Meilen langen Schweifen unvergleichlich viel grösser sein, als bei der Ebbe und Fluth des Meeres auf der Erde. Denken wir uns nämlich, die Anziehung zwischen der Sonne und dem Schwer- punkt des Kometen seı m, die zwischen der Sonne und zwei andern, in der Verbindungslinie der Sonne und des Kometen liegenden Theilchen des letztern seien m, und m,; das erste dieser beiden letzten Theilchen sei von der Sonne entfernter und habe vom Schwerpunkt des Kometen den Abstand x; dann ist bekanntlich die Kraft k, mit welcher die Sonne dasselbe _ weniger-anzieht, als diesen, für die Entfernung R m m er ’ Ben 5 RFx): R? Das zweite dieser beiden Theilchen sei um den Betrag von x, näher an der Sonne, als der Schwerpunkt des Kometen, so ist ‘ die Kraft k,, um welche dasselbe stärker angezogen wird, als dieser, womit es also gleichsam von demselben entfernt wird, m, Bar m 5 | 4 (R — x,)? R:? der leichtern Uebersicht wegen kann man xz—=gR und x — g,R , setzen, wo & und g,, da x und x, stets kleiner sind als R, irgend welche kleinen Brüche vorstellen. Dann ist k Sn m, „all m R’ilsg R? 3 m, ei m kon en, en om, —m(*rg? _ TE ER m,—m(1— g,)’ ar m: R?(1—g,)? B3 6 00 Wenn man FERRG vr dt9)?—=h Mn 8)? —h, setzt, dann substituirt und in Zähler und Nenner abkürzt, er- hält man. 3 m, h, r Ku nen Da m die Anziehung zwischen der Sonne und dem Schwer- punkt des ganzen Kometen, m, aber nur die Gravitation eines Theilchens zur Sonne bedeutet, so muss m grösser sein als m,, der Zähler von k also um so mehr negativ sein, als auch h . B m . . 3 grösser als 1, somit —— noch kleiner als m, ist; man kann h also auch m a —- k- — F, HFE schreiben, wie es sein muss, wenn die Richtung von k von der Sonne abgewendet sein soll, da im Anfang dieser Ableitung stillschweigend die Richtung gegen die Sonne als positiv ange- nommen wurde. Nach dem früher Gesagten sind die massen- reicheren Stücke des Kometen im Kern und dessen Umgebung zusammengedrängt, während die Theile mit geringerer Masse im Schweife und in der äussern Hülle des Kopfes sich befinden. Der Schwerpunkt des Kometen wird also sehr nahe am Kern oder in diesem selbst liegen. Denkt man sich daher unter m, die Anziehung eines Körperchens vom Ende des Schweifes, wo sich die leichtesten Stücke des ganzen Schwarmes befinden, so ist h bedeutend grösser als 1, da g wegen der Länge des Schweifes ein verhältnissmässig grosser Bruch sein wird; dagegen ist m, im Vergleich zu m sehr klein; der Zähler von k ist also ziemlich gross, die Theilchen am Ende des Schweifes werden sich um so mehr vom Schwerpunkt, also auch vom Kern entfernen, je grösser vom Anfange an ihr Abstand von demselben war. Für die übrigen Schweiftheilchen, welche näher am Kern sich befinden und grössere Masse haben, wird der Zähler von k immer kleiner, so dass sie weniger gegen das Ende hin getrieben werden; wenn also h grösser wird, so verlängert sich der Schweif, und die Körperchen, aus welchen er besteht, vertheilen sich über seine ganze Ausdehnung nach Massgabe ihrer Masse und der ursprünglichen Entfernung vom Kern in der Weise, dass seine nl % Ss a Dichtigkeit in der Nähe des Kopfes stets grösser bleibt und gegen das Ende hin abnimmt, wo er, wie auch die Beobachtung Immer zeigt, so dünn wird, dass er sich im Dunkel des Him- melsraumes verliert. — In dem Zähler von k, ist m, . als die Gravitation nur eines einzelnen Theilchens zur Sonne selbst- verständlich auch kleiner, als m, die Anziehung zwischen der Sonne und dem Schwerpunkt des Kometen. Doch kann der ‚ Unterschied nicht sehr gross sein, weil sich in der Nähe des ' Kerns hauptsächlich die grössern Massen gelagert haben. Da m,, aber zugleich h, kleiner als 1 ist, so kann gleichwohl — grösser als m werden; das heisst, die Theilchen des Kopfes oder des Kernes, werden dann gegen die ' Sonne gezogen. Ist freilich h, so gross und m, verhältnissmässig so Ä m, : 8 2 ; Ä klein, dass —- noch immer hinter m zurückbleibt, so wird r er "— m negativ, oder der Schwerpunkt wird. stärker von der ’ y Sonne angezogen, als das Körperchen mit vergleichsweise &e- ringer Masse und dieses wird gegen den Schwerpunkt oder ‚richtiger der Schwerpunkt wird gegen dasselbe getrieben; es strebt somit nicht gegen die Sonne, sondern sucht sich vielmehr m, x 7 — m wird ‚aber, von derselben zu entfernen. Der Ausdruck _ - wenn man statt h, dessen Werth (1 —9,)* und hier statt g, das x, m, m, ihm eleiche — —- substituirt, ————; — u; wäre — — — —m, en - > (- 0 I (i — R R so würde k, gleich Null sein; so lange aber der Ausdruck links vom Gleichheitszeichen kleiner bleibt, als m, sucht die Sonne das Theilchen vom Schwerpunkt des Kometen nicht zu ent- fernen; sobald aber derselbe m übertrifft, erhält _ — m ‘das a ei r . positive Zeichen, und alle Theile des Kometen, welche weit ‚genug vom Schwerpunkt gegen die Sonne hin abstehen, streben sich dieser zu nähern. Da aber mit der Annäherung zur Sonne R immer kleiner und damit — immer grösser wird, so er his R muss in den meisten Fällen doch endlich ein Zeitpunkt eintreten, wo der Werth dieses Ausdruckes ‚über m hinaufgeht und der Komet sich auch gegen diese hin verlängern muss, und. zwar >. ' am meisten in der Richtung des Radiusvektor, so dass der Kopf _ nicht kugelförmig, sondern in der Richtung des Leitstrahles egen die Sonne verlängert erscheint, und sein Umriss auf dieser Ben wie es häufig geschieht, wohl mit dem: Scheitel einer Parabel verglichen werden kann, während er auf der entgegen- gesetzten in den Schweif übergeht. Wenn sich dann sogar von =. Ra Anfang an ein gegen die Sonne gerichteter Schweif gebildet hat, so wird h, sehr bald so gross sein, dass eine Ausdehnung dieses Schweifes gegen die Sonne stattfindet, und derselbe länger aber weniger dicht wird. Aus dem bisher Gesagten geht her- ” b m 8 { M m, ; vor, dass immer — "= kleiner sein müsse, als ——- m; das heisst, die Kraft k, welche den von der Sonne abgewendeten Schweif verlängert, ist stets grösser, als die Kraft k,, welche den Kometen gegen die Sonne auszudehnen strebt; an dem eigentlichen Schweif wird man also die Veränderungen deut- licher wahrnehmen, als an den Theilen des Kopfes, und zwar nicht nur weil er selbst weit grösser ist, sondern auch weil er von der Gravitationswirkung der Sonne, auch abgesehen von seiner grössern Länge, viel mehr ausgedehnt wird. Aber die Werthe von k und k, werden bei der Abnahme von R nicht allein deswegen grösser, weil dann ihr Zähler wächst, sondern auch nicht minder deshalb, weil dann ihr Nenner sich. verkleinert; diese Kräfte müssen also bei der Annäherung des Kometen zum Perihel sehr rasch wachsen und somit Kopf und Schweif sehr schnell länger werden. Freilich wird man das durch die Beobachtung nicht immer constatiren können, nicht, allein deshalb, weil der Schweif in Wirklichkeit eigentlich kürzer werden sollte, die Wirkung von k also zum Theil paralysirt wird, sondern auch darum, weil Schweif und Kopf im Wachsen auch immer weniger dicht werden und zwar am meisten am Ende, so dass es nicht auffällig sein könnte, wenn es sich em- mal zeigte, dass im Fernrohr eine. Abnahme der Ausdehnung wahrgenommen würde, weil die äussersten Theile so sehr an Dichtigkeit verloren haben, dass sie unsichtbar geworden sind, wie denn auch wirklich der gegen die Sonne gewendete Schweif des Kometen von 1823 einige Zeit, nachdem derselbe sichtbar geworden war, auch durch die lichtstärksten Telescope nicht mehr aufgefunden werden konnte. Wenn aber die Kräfte k und k, bei der Annäherung des Kometen zum Perihel so rasch zu- nehmen, werden sie oft gross genug werden, um ihre Wirkung auch auf den Kern zu erstrecken und diesen aufzulockern. Dann lösen sich von ihm grössere Stücke und entfernen sich mehr oder weniger von demselben, so dass er an Grösse zunimmt und an Dichte verliert, oder dass sogar die losgerissenen Theile von ihm getrennt wahrgenommen werden können. So erklären sich vielleicht auf ungezwungene Weise manche von den auf- fallenden Erscheinungen, welche an den Kernen verschiedener Kometen beobachtet worden sind, z. B. das schichtweise Aus- scheiden von „Nebelhüllen“ bei dem Donati’schen Kometen, welche während der Zeit seiner Sichtbarkeit erschienen und sich stetig vom Kern entfernten, indem sie allmählıg schwächer wurden, bis sie dem Blick entschwanden, so die plötzliche Ver- OO ' ringerung des Durchmessers von dessen Kern, welcher nach Winnecke’s Messungen für die Entfernung 1 von der Erde am 12. September 1858 noch 9.49”, am 13. September nur noch 5.12” betrug. Es liegt sehr nahe, diese Verringerung des Durch- . messers der Loslösung eines bedeutenden Theils von dem Kern zuzuschreiben, welcher dann für sich wahrgenommen wurde, da Winnecke bemerkt, dieses Einschrumpfen des Kerns sei der ‚ Zeit nach zusammen gefallen mit dem Beginn der stärker her- ' vortretenden „Ausströmungen“, welche doch nicht füglich als etwas anderes angesehen werden können, als früher an einem bestimmten Platz nicht wahrgenommene helle Körper, mögen es nun, wie viele Astronomen meinen, Dunstmassen, oder andere Substanzen sein. Auch die Wahrnehmung von mehrfachen Kernen durch Oysatus, Hevel und Andere bei dem Kometen von 1652 dürfte: am natürlichsten auf eine Zerlegung des ur- sprünglichen Kerns in mehrere Stücke durch die Gravitation der Sonne gedeutet werden; ebenso mag auch die von Arago bemerkte plötzliche Veränderung am Kern des Halley’schen Kometen ım Jahr 1835, welcher bis zum 23. Oktober sehr glänzend, deutlich und gut begrenzt war, dann aber breit und verwaschen wurde, darin ihren Grund gehabt haben, dass er sich lockerte und dadurch nicht nur breiter wurde, sondern auch das Licht weniger vollständig reflektirte und somit undeutlich erschien. Kur Da die Ausdehnung des Schweifes durch die Kraft k immer in der Richtung des Radiusvektor am stärksten ist, der ursprünglich gebildete Schweif aber, weil seine Theilchen, wie früher auseinandergesetzt wurde, Bahnen mit grössern Para- metern beschreiben müssen, hinter dem Kern etwas zurückbleibt, so kann es sehr leicht geschehen, dass der Winkel, welchen der Leitstrahl mit:der Axe des Schweifes bildet, so gross wird, dass dann die während der Annäherung an die Sonne ‚stets aufs neue erfolgende Entfernung der Kometentheilchen vom Schwerpunkt in Richtungen vor sich geht, welche sich mehr oder weniger merklich von der Richtung des ursprüng- lichen Schweifes unterscheiden. Es entsteht dann nothwendig ein zweiter Schweif, welcher weniger gekrümmt sein wird, als der frühere, da seine Theilchen bei der Bildung desselben, noch nahezu dieselbe Geschwindigkeit hatten, als der Kern, hinter diesem also nicht zurückbleiben mussten. So wurden von Bessel-u. A. am Kometen von 1807 vom 22. Oktober an zwei . Schweife bemerkt, welche beide in gleicher Richtung vom Kern 'ausgingen, allein sich schon in der Entfernung von einem Grade trennten. Der :eine war der der Sonne entgegengesctzten Richtung, also dem verlängerten Leitstrahl des Kerns, näher und bei einer Länge von etwa 4'/,° beinahe gerade; der andere war stark gekrümmt, in der Breite weit” ausgedehnter als der =. W,2< erste und nur 3° lang. Es kann kaum zweifelhaft sein, dass ‘der letzterwähnte, kürzere Schweif der ursprüngliche war; er ist breiter, weil bei ihm die leichtern Körperchen schon zum Theil merklich hinter den schwereren zurückgeblieben sind; er ist stärker gekrümmt und kürzer, als der andere, weil er nicht mehr so sehr von der Gravitation der Sonne ausgedehnt wird, da seine Richtung nach Bessel’s Messungen mit dem Leitstrahl des Kerns einen Winkel von 29° einschliesst und weil seine Theilchen von Anfang an ın weitern Bahnen laufen, als der Kopf. Der andere aber ist erst bei der Annäherung zur Sonne entstanden; darum weicht seine Richtung weniger von dem Radiusvektor des Kernes ab, darum erstreckt er sich in Folse der Wirkung von k weiter vom Kopf. Auch -aın Donati’schen . Kometen beobachtete man zwei deutlich getrennte von der Sonne abgewendete Schweife. Ebenso werden von den Konieten der Jahre 1577, 1744 und 1811 Nebenschweife erwähnt; sie waren stärker zurückgebeust, als die Hauptschweife, das heisst also wohl, die neugebildeten Schweife ‘waren ‘auch hier die längeren und geraderen, während die ursprünglichen gekrümmter erschienen und die kürzeren blieben, weil sie in der Nähe des Perihels nicht so sehr in die Länge gezogen wurden. Auch‘der grosse Komet von 1843 hat einen Nebenschweif gezeigt; die Berichte darüber sind aber so unvollständig, ‘dass sich keine weiteren Folgerungen daraus ziehen lassen. Es ist denkbar, dass diese Bildung von Schweifen sich bei einem und’ demselben Kometen noch mehr als einmal wiederholt hat; dann hat man an ihm mehr als zwei Schweife zu beobachten gefunden, wie bei dem Kometen von 1744, welcher sechse besass. Eine solche Neubildung muss jedoch die Schweife natürlich nicht immer vom Kopf aus trennen, da sie schon eintreten kann, wenn die Richtung des früher gebildeten sich nicht sehr bedeutend, wenn auch immerhin merklich, vom Leitstrahl des Kerns entfernt. Dann werden aus dem Schweif nur eine oder mehrere Spitzen hervorragen und seinen Rand unterbrechen, den Störungen ähnlich, welche Pape am 9. Oktober 1858 ın der Regelmässigskeit der vorderen Schweifeurve des Donati’schen Kometen beobachtete, welche also recht wohl auf diese Weise entstanden sein können. — RER Die Kräfte k und k, wirken am stärksten in der Richtung des Leitstrahles, welcher durch den Schwerpunkt des Kometen geht; dieser muss nun aber nicht in den Radiusvektor, ja nicht einmal in die Bahnebene des Kernes fallen, da die Kometen- masse nicht nothwendig symmetrisch zu dieser Ebene ange . > . . . - ordnet ist, und der Leitstrahl seine Richtung stets ändert, ohne dass bei dem lockern Zusammenhang der Kometen- theilchen, welche sich ja in verschiedenen Bahnen bewegen, die Aenderungen der Leitstrahlen jedes einzelnen Theilchens & re während der Bewegung mit dem Richtungswechsel des Radius- vektors für den Kern in genauer Uebereinstimmung . bleiben _ müssten. Es kann daher die grösste Ausdehnung des Schweifes . nicht stets in die Bahnebene des Kernes, noch weniger in den - Leitstrahl desselben selbst fallen; die verlängerte Schweifaxe muss also nicht nothwendig durch die Sonne gehen, sondern _ kann von der aus dem Kern zu derselben gezogenen Linie - mach irgend einer Seite hin abweichen. In der That haben die Messungen Pape’s und Winnecke’s ergeben; dass die Anfangs- richtung des Schweifes bei dem Donati’schen Kometen mit der Richtung des verlängerten Radiusvektor in der Bahnebene emen Winkel von etwa 4°—6° einschloss, je nachdem ‚die Mitte der scheinbaren Figur des Schweifes oder die Axe des dunkeln Canals in demselben der Messung zum Grunde gelegt wurde. Hätte man. derartige Winkelbestimmungen : bei mehreren Ko- meten vorgenommen, so würde man wahrschemlich öfters solche Unterschiede in der Richtung des Schweifes und des Leit- ‚strahles gefunden. haben; denn der Schwerpunkt des Kometen - kann nicht nur ausserhalb des Radiusvektors des Kernes fallen, sondern muss es sogar, wenn der Schweif einigermassen gross _ and stark gekrümmt ist, da dann nothwendig nach der einen Seite mehr Masse angehäuft ist, als nach der andern. Oft muss also die Richtung des Schweifes, ganz abgesehen von seiner - Beugung nach rückwärts, schon vom Kern aus einen grösseren oder kleineren Winkel mit’ dessen Leitstrahl einschliessen, wie - thatsächlich das Ende des geraderen Schweifes bei dem Ko- - meten von 1807 mit dem verlängerten Radiusvektor emen _ Winkel von 8° einschloss, während der gekrümmtere, wie schon erwähnt, sich 29% von ihm entfernte. Bei der stetigen Bewegung in welcher die Theilchen des Kometen sich immer befinden . müssen, da sie in fortwährend wechselnden Richtungen, nämlich in den Richtungen der Leitstrahlen, : sich vom Kopfe entfernen und bei ihrem lockeren Gefüge auch der gegenseitigen An- ziehung folgen müssen, mag auch die Lage des Schwerpunktes in Bezug auf den Kern und dessen Leitstrahl nicht unver- änderlich sein, und ein leises Wanken des Schweifes bezüglich der Richtung des Radiusvektors dürfte gar nicht Wunder nehmen. Doch scheint eine solche Bewegung des Schwerpunktes nur selten oder nur in engen Grenzen vor sich zu gehen, da ein Wechsel in der Richtung des Schweifes mit Bezug auf den Radiusvektor niemals bemerkt wurde, und Pape und Winnecke gerade die Constanz des Winkels, ‘welchen der Schweif mit - dem verlängerten Leitstrahl einschliesst, hervorheben. Indessen ist es begreiflich, dass bei einer nur geringen Schwankung in der Lage des Schwerpunktes eine Aenderung in der Richtung des Schweifes, selbst wenn sie wirklich eintritt, nicht bemerkt - wird, weil dann innerhalb desselben die Linie, in welcher die a Kraft k am stärksten wirkt, einen geringen Richtungswechsel erleidet, der nur etwa durch Unregelmässigkeiten in der Be- grenzung des Schweifes sich bemerkbar machen würde. Dagegen könnte ein solches Schwanken des Schwerpunktes sich eher in der wechselnden Lage der Theile des Kernes und des Kopfes zeigen, welche durch die Kraft k, gegen die Sonne bewegt werden, da diese schmaler sind, als der Schweif, diese Aen- derungen also weniger leicht in ihrem Innern unbemerkt vor sich gehen können, wobei freilich ihre geringe Länge die Wahrnehmung einer solchen Aenderung wieder von einer andern Seite erschwert oder geradezu unmöglich macht. Auf solche Aenderung scheint in der That die Erscheinung zu deuten, dass Winnecke am hellen Kometen von 1862 schichtenartige „Nebelhüllen“, wie bei dem Donati’schen Kometen, beobachtete, welche sich ebenfalls stetig vom Kern entfernten, und zwar vom 20—25. August auf der ın der Bahnbewegung nachfolgenden Seite, seit dem 28. August aber auf der vorangehenden. Der Schwerpunkt mag; Anfangs rückwärts, dann aber später vorwärts vom Leitstrahl des Kerns gelegen sein, und so wechselte natürlich auch die Richtung, in welcher die „Nebelhüllen“ sich entfernten. Von dem Zeitpunkt an, wo die stärkere Anziehung de Sonne auf die grösseren durch die überwiegende Gravitation des Schwerpunktes gewissermassen zu einem Ganzen verbun- denen Massen in einen Sternschnuppenschwarm diesen zum Kometen gemacht, d. h. einen Gegensatz zwischen Kopf und Schweif hervorgerufen hat, entwickelt sich das Gebilde, ledis- lich unter dem Einfluss der Gravitationskraft, ber der wach- senden Annäherung zur Sonne immer mehr zu den Gestalten, welche zwischen den übrigen Sternen des Himmels so seltsam erscheinen. Indem sie aus dem Dunkel des Weltraumes zur Sonne eilen, wächst ihre Ausdehnung von Tag zu Tag immer mehr, wie bei dem Kometen von 1665, dessen Schweif man im Anfang der Sichtbarkeit 2Y/, Millionen, dann später 5 Millionen _ Meilen lang fand, was wohl zum Theil vielleicht, aber nicht ganz daraus erklärt werden kann, dass man in dem hellen Licht bei grösserer Nähe der Sonne die Theilchen des Schweifes in weiterer Entfernung vom Kern noch sehen konnte, als früher. Am meisten wächst der Komet in der Richtung des Leitstrahles seines Schwerpunktes, der immer in der Nähe des Kernes liegen muss, und genau passen hierauf die Worte Bessel’s: „die Theilchen fliehen von dem Mittelpunkte des Kometen nach entgegengesetzten Richtungen mit desto grösserer Geschwin- digkeit, je mehr ihre Richtung sich der Richtung des Radius- vektor nähert.“ Diesen Worten fügt er sofort hinzu: „dieses ist das reine Resultat der Beobachtung, keine willkürliche An- nahme liegt ihm zum Grunde.“ Er hat hierdurch gleichsam x lie a a ae pe un BB ‚schon vor vierzig Jahren die Uebereinstimmung der hier ver- suchten Erklärung dieser Erscheinung bei den Kometen mit den Thatsachen im voraus bekräftigt. Neben dem ursprünglich gebildeten Schweif wachsen, wenn er sich durch seine Krüm- mung zu sehr aus der Richtung des Leitstrahles entfernt hat, ein oder mehrere neue, welche sich von dem ersten entweder völlig trennen und als abgesonderte Schweife erscheinen, oder ‚bis zu einer grössern oder geringern Entfernung von dem Kern vereinigt bleiben und nur als Spitzen hervorragen und die Be- grenzung unregelmässig unterbrechen. Auch kann die Axe der- selben einen mehr oder weniger grossen, möglicherweise auch innerhalb gewisser Grenzen veränderlichen Winkel mit der Bahn- ebene und dem Radiusvektor des Kernes bilden. Wenn während der Annäherung zur Sonne die Wirkung der Kräfte k und k, sehr gross geworden ist, widersteht auch der Kern oft nicht mehr ihrer Gewalt und löst sich, da er selten ein compakter Körper sein dürfte, in einzelne Stücke auf, welche dann als mehrere kleinere Kerne oder als Ausströmungen des grössern Kernes erscheinen können; oder das Licht desselben verliert wegen der grösserın Auflockerung an Glanz und Helligkeit und geht aus fixsternartigen Funkeln in mehr planetarischen Schein über. In der'Sonnennähe endlich, wo die le der Kräfte k und k, am stärksten sich geltend machen, wird Schweif und Kopf am grössten, aber auch am wenigsten dicht sein, so dass beide dennoch kleiner erscheinen können, als früher, da man dann die äussersten lockersten Ränder selbst mit den kräftigsten Telescopen oft nicht wird wahrnehmen können, so dass man manchmal von einer Contraktion, d. h. von einem kleiner werden, der „Dunsthüllen“ der Kometenköpfe im Perihel sprechen kann, wie es auch schon Keppler am Kometen von 1615 bemerkte. Bei der geringen Masse der Kometen muss nothwendig in vielen Fällen während der Annäherung zur Sonne eine grössere oder kleinere Anzahl der Körperchen eines solchen Schwarmes von der Sonne stärker angezogen werden, als von dem Schwerpunkt desselben; diese folgen Tat nicht mehr der Bewegung des Schwerpunktes vom Kometen allein, sondern beschreiben selbst ' ständige von der Kometenmasse noch immer sehr stark oz birte Bahnen um die Sonne. Insofern die Richtung der Be- wegung dieser Körperchen im Moment des Ueberganges aus ' dem überwiegenden Einfluss der Kometenmasse in die vorherr- schende Wirkungssphäre der Sonne in Uebereinstimmung war mit dem Lauf des Schwerpunktes, sind ihre Bahnen ähnlich der des Kometenkernes und haben nur einen etwas verschiedenen Parameter; also werden auch diese Körperchen äusserlich ‚noch im Zusammenhang mit dem Kometen bleiben und nur seinem Kern etwas voran eilen oder mehr hinter ihm zurückbleiben. Die von Aussen wahrnehmbare Wirkung wird somit fast nur a darin bestehen, dass sich der von der Sonne abgewendete Schweif am Ende etwas stärker nach rückwärts, der gegen die Sonne gekehrte aber, wenn ein solcher vorhanden ist, sich mehr nach vorwärts krümmt oder in der Ebene der Bahn breiter wird; doch wird dieses in der kurzen Zeit, während welcher die Kometen meistens beobachtet werden können, bei der unbe- stimmten Begrenzung des Schweifes und der wechselvollen Durch- sichtigkeit unserer Atmosphäre nicht immer durch direkte Mes- sungen zu bestimmen sein. Einzelne. Körperchen freilich, welche vielleicht in ihrer Bewegungsrichtung von der allgemeinen Rich- tung des Kometen abweichen, werden von ihm völlig losgerissen, aber fast nie so gross sein, dass man sie in ihrem. getrennten Laufe direkt wahrnehmen kann. Nur wenn die Anziehung der Sonne besonders in Folge der rascheu Zunahme von k und k, sehr stark die Kraft des Schwerpunktes überwiegt, oder ihre Wirkung durch andere Einflüsse, etwa die übereinstimmende Gravitation von Planeten, oder vielleicht auch durch möglicher- weise im Innern des Kometen entstandene in demselben Sinne thätige Vorgänge begünstigt wird, können auch grössere unmit- telbar sichtbare Massen losgerissen werden. Dann ist es möglıch, dass der ganze Komet in zwei oder mehrere Theile zerreisst, wie sich der vom griechischen Geschichtsschreiber Ephorus erwähnte im Jahre 371 vor Chr. und der von Biela entdeckte im Januar 1846, dieser vor den Augen der Astronomen, in zwei abgesonderte Ko- meten zerlegten und wie vielleicht auch der von Liais aufgefundene Doppelkomet entstanden sein kann. Wenn aber. eine solche Katastrophe nicht eintritt und der Komet passirt das Perihel und entfernt sich immer weiter von der Sonne, so wächst die Sphäre, innerhalb welcher die Anziehung des Schwerpunktes des Kometen überwiegt, immer mehr und die einzelnen Theile des Kometen rücken näher ‚aneinander; selbst die Körperchen, welche in der Sonnennähe sich selbstständig bewegten, werden wenn sie inzwischen nicht zu sehr zurückgeblieben sind, oder gar in anderen Bahnebenen zu weit sich fortbewegt haben, von ıhm wieder stärker angezogen, als von der Sonne, und sich mit ihm vereinigen, während die zu sehr. entfernten auch hinfort ihren Lauf für sich fortsetzen und nach der höchst wahr- scheinlich völlig naturgemässen Ansicht von Weiss und Schia- parelli als Sternschnuppen erscheinen können, ‘wenn sie in die Atmosphäre der Erde gerathen. Doch scheinen sich gegenwärtig bei den periodischen Kometen nur wenige Körperchen auf diese Weise von denselben zu trennen, da bei keinem bis jetzt eine Abnahme der Masse bei den spätern Erschemungen im Vergleich zu den frühern erwähnt wurde, obgleich mehrere derselben, z. B. der Enke’sche, schon bei mehrfachen Durchgängen durch die Sonnennähe sehr sorgfältig beobachtet worden sind. Vielleicht haben sich hier ‚alle trennbaren Körperchen schon. früher los- ET EEE OLE EDER EEE ET DET EERIRT ER Fr il u al ae SS N > habe scene de a ze N De ala ma An ua ae a hi. ben U rn ER gelöst und die Umläufe in der letzten Zeit verursachten keinen Verlust. Dadurch, dass die Theilchen durch das zunehmende Uebergewicht der Anziehung des Kometenschwerpunktes näher aneinander rücken, werden. die wirklichen Dimensionen immer kleiner und der Schweif im Allgemeinen kürzer, wie der des Kometen von 1811, welcher ım der Nähe des Perihels zwölf ' Millionen, später nur fünf Millionen Meilen lang gefunden wurde. Da aber durch die Abnahme der Ausdehnung der Komet ‚dichter, sein äusserer Rand also besser sichtbar wird, so kann an einzelnen Theilen, wie am Kopf, eine scheinbare Vergrösserung eintreten, wie sie auch wirklich bei manchen Kometen, z. B. bei dem Halley’schen, dessen Kopf nach den Messungen von 'Herschel vom 25. Januar bis 11. Februar 1836 stets zunahm, und bei dem Enke’schen, als er in den Jahren 1828 und 1838 erschien, bemerkt worden ist. Bei der Verdichtung des Kopfes schliessen sich die‘ ‘grösseren Massen, welche in der Sonnennähe in dessen Mitte weiter auseinander lagen, näher zusammen und bilden für unsere Wahrnehmung ein Ganzes, so dass der Kern weit grösser erscheint als vorher, welcher wieder bei dem Halley’schen Kometen im Jahre 1835 zur Zeit des Perihels 50—220 Meilen, einige Monate später -im Jahre 1836 von Maclear 21000 Meilen ım Durchmesser gefunden ward. — Je ' weiter der Komet sich von der Sonne entfernt, desto grösser wird die Kugelschale, in welcher .die Anziehung seines Schwer- unktes das Uebergewicht hat, desto kleiner wird die Wirkung An Kräfte k und k,, desto mehr ballt er sich zusammen, bis die parabolischen und hyperbolischen in die Nähe eines andern Centralkörpers oder die periodischen in das Aphel gelangen, von wo sie dann 'auf’s neue ihren Lauf gegen die Sonne be- ginnen und unter der Einwirkung derselben Kräfte wieder mehr oder weniger dieselben Gestalten zeigen, je nachdem die Form des ‚Sternschnuppenschwarmes bei seiner letzten Ankunft ın der Sonnenferne mit'jener grössere oder geringere Aehnlichkeit hat, mit welcher er) von dort bei dem vorhergehenden Umlauf ausging. Wenn also auch im Allgemeinen die periodischen Kometen bei ihrem Wiedererscheinen ähnlich aussehen, wie in ‘den früheren Zeiträumen der Sichtbarkeit, so können doch nach - dieser Vorstellung von der Natur der Kometen auch be- deutende Aenderungen in ihrer Form nicht überraschen, wie sie z. B. vom Halley’schen Kometen bei seinen verschiedenen Durchgsängen durch das Perihel erwähnt werden. Im Jahr 1456 hatte selbe einen 60° langen Schweif, einen Kern, welcher die Venus an Grösse übertraf, und ein intensives fixsternartiges Licht. Dagegen war der Schweif im Jahr 1531 klein und so wie der Kern nur schwach leuchtend ; ähnlich erschien er 1607; der Kopf desselben war damals so gross, wie Jupiter, aber matt erleuchtet und neblicht. Im Jahr 1682 war der Kern sehr BE hell, scharf begrenzt und von ovaler Form; der Schweif hatte 16° Länge. Noch schwächer als bei allen frühern Perioden seiner Sichtbarkeit war das Licht des Kometen im Jahr 1759, obschon der Schweif eine Länge von 47° hatte. Im Jahr 1835 endlich zeigte sein Kern die beweglichen „Ausströmungen“, welche durch die Untersuchungen Bessel’s so berühmt geworden sind. Alle diese Veränderungen werden sehr begreiflieh durch die naheliegende Annahme, dass sich die Körperchen des Ko- meten in Kern, Kopf und Schweif auf‘ dem langen Weg von der Sonnennähe bis zum weit entlegenen Aphel bei jedem Umlauf anders ordneten, als sie bei dem Beginn eines und desselben Laufes in der Sonnenferne geordnet gewesen waren und die Grundlage zur Entwickelung seiner Gestalt bei der Annäherung zum Perihel gaben. Bisher erschien eine bestimmte Voraussetzung über die an- fängliche Gestalt‘ des Sternschnuppenschwarmes, ‘bevor er sich unter dem Einfluss der Sonnenanziehung in einen Kometen ver- wandelte, nicht erforderlich. Die natürlichste Vorstellung, welche man sich jedoch von der Form eines solchen Schwarmes vor einer merklichen Einwirkung der Sonne auf ihn machen kann, ist, wenn man ihn als eine Kugel ansieht; denn diese Anord- nung seiner Theilchen entspricht am besten der gleichmässigen Wirkung der Gravitätion nach allen Seiten hin; darum kommt diese Gestalt auch Flüssigkeiten zu, welche keinen äusseren Kräften ausgesetzt sind und aus ebenso wenig zusammenhän- genden Theilchen bestehen, als ein solcher Meteoritenschwarm. Naturgemäss werden dann die grössern oder dichtern Körper wegen ihrer überwiegenden Masse den Mittelpunkt einnehmen, während die kleinern und leichtern nach dem Verhältniss ihrer geringeren Masse immer weiter vom Centrum gelagert sein werden, wie auch Flüssigkeiten von verschiedener Dichte im Gleichgewichtszustand sich so ordnen, dass die schwereren die innern Räume, die leichteren die äusseren Theile einnehmen. Ist die Masse eines solchen Haufens im Verhältniss zu seinem Umfang so gross, dass sein Halbmesser auch noch ın der Sonnennähe kleiner ist, als 1, dann behält derselbe seine runde Gestalt bei und stellt einen sogenannten kleinen, ‚schweiflosen Kometen vor, bei welchem auch die Kräfte k und k, nicht be- deutende Wirkung hervorbringen können, »weil die Entfernung des Schwerpunktes vom Umfang eine vergleichsweise nicht be- deutende ist. Ueberdies kann auch eine derartige Wirkung nur theilweise beobachtet werden, weil-mit ihr auch eine Vermin- derung der Dichte verknüpft ist, wodurch am Rande die Kör- perchen so weit auseinanderrücken werden, dass sie nicht mehr wahrgenommen werden können. Ein solcher Schwarm muss dann seinen Lauf mit wenig veränderter Gestalt um die Sonne zurücklegen und wegen den in der Mitte um den Schwerpunkt 2 en < oJ a a Sn ea Deal ae nen he ne ni en nn NEE 00 —_ 1 — elagerten grösseren Stücken und der dort herrschenden grösseren Dichtigkeit um das Centrum heller und glänzender erscheinen _ und ‘gegen die Ränder abnehmendes Licht zeigen, gerade so, wie sich solche Kometen in den Beobachtungen wirklich dar-. stellen. Die Ursachen, aus welchen solche Sternschnuppenhaufen stets einen kleinern Durchmesser haben, als 1, können mehrfach _ sein. Entweder sind sie auch im Perihel immer so weit von “ der Sonne entfernt, dass der Leitstrahl immer zu gross bleibt, _ um 1 kleiner werden zu lassen, als den Radius des Meteoriten- _ haufens; oder ist die Dichtigkeit der einzelnen Körperchen im Verhältniss zu der Anzahl der Theilchen so gross, dass diese zu nahe aneinander liegen, um den Halbmesser über das durch die grössere Masse bedingte längere 1 hinauswachsen zu lassen, so dass ein solcher Schwarm auch bei grösserer Annäherung _ zur Sonne immer ohne Schweifentwickelung bleibt. Die Mög- lichkeit aber, dass die einzelnen Körperchen eines und desselben . Kometen, geschweige denn verschiedener, ungleiche Dichte haben, lässt sich gewiss nicht. von vorn herein bestreiten; im Gegentheil muss man dieses vermuthen, da die Meteorsteine, welche höchst _ wahrscheinlich, wenigstens zum Theil, von Kometen herstammen, aus so verschiedenen Stoffen zusammengesetzt sind, dass es sehr wunderbar sein würde, wenn dieselben ursprünglich zu Körpern von gleicher Dichte zusammengeballt gewesen wären, wollte man auch ihre eigene verschiedene Dichtigkeit, welche an ihnen auf der Erde beobachtet wurde, nicht als Beweis dafür gelten lassen, weil sie möglicherweise erst auf ihrem Weg durch ‚unsere Atmosphäre verschiedenes Eigengewicht erlangt haben könnten. Dieser Zustand solcher Meteoritenschwärme, welche ihnen in ihrem Lauf um die Sonne eine unveränderliche Gestalt - sichert, muss nicht von allem Anfang ihnen eigen gewesen sein; _ erkann sıch dadurch erst entwickelt haben, dass sie bei wieder- holten Umläufen um denselben ‘oder verschiedene Centralkörper alle die Theilchen verloren, welche ausserhalb der Sphäre fielen, wo die Anziehung des Kometenschwerpunktes das ee behauptete, indem sie unter der vorherrschenden Wirkung des Centralkörpers sich völlig von ihrem Sternschnuppenhaufen trennten. So können aus geilen Kometen mit nach und nach schweiflose werden, wie auch umgekehrt solche wieder Schweife entwickeln können, wenn sie einem Centralkörper, ‚etwa unserer Sonne, . aus irgend einem Grunde, sei es dass sie - unter solchen Bedingungen sich ihr zuerst nähern, sei es, dass sie als periodische Kometen durch Störungen anderer Himmels- körper, wie z. B. der Planeten, ihr näher getrieben werden, in so geringe Entfernung gelangen, dass ihr Halbmesser die Grösse _ von | und 1, merklich überschreitet. Es ist also kein Grund vorhanden, diese beiden Gattungen für innerlich verschieden zu = > FE Sr 48 art % | ; we ee halten ; jede kann unter günstigen Umständen in beiden Formen erscheinen. | Re ‚Sobald der Fall eintritt, dass der Halbmesser eines solchen Meteoritenschwarmes grösser als l oder I, wird, entsteht m Innern desselben um den Schwerpunkt die Kugelschale, inner- halb welcher die Theile von demselben stärker angezogen werden, als von der Sonne, während bei den übrigen Körperchen die Gravitationswirkung der Sonne überwiegt. Auf den um den Schwerpunkt gelagerten von ihm mit überwiegender Kraft fest- gehaltenen Complex von Körperchen wirkt die Anziehung der Sonne stärker, als auf. jedes einzelne der übrigen in selbststän- digen Bahnen laufenden Theilchen des Kometen, weil der Unter- schied in der Entfernung verhältnissmässig gering, in der Masse aber gross ist: Derselbe wird also aus dem Innern des Schwarmes herausgerissen und. bewegt sich ın einer Bahn mit kleinerem Parameter um die Sonne. : Dem Schwerpunkt mit seiner Um- hüllung folgen die massenreicheren Stücke, welche früher näher an ihm gelagert waren, mehr oder weniger nach, ‘obgleich sie in selbstständigem Lauf zur Sonne streben, theils weil sie eben- falls von dieser stärker angezogen: werden, als die leichteren Theilchen, theils weil der Schwerpunkt noch immer: seine Wir- kung auf sie ausübt: Am wenigsten wirken Sonne,sund Kometen- schwerpunkt auf die an Masse ärmsten Körper, welche ursprüng- lich den kugelförmigen Schwarm als äusserste Schale umgaben und so ziemlich in ihren frühern Bahnen bleiben. So wird der anfänglich in sphärischer Gestalt geballte Meteoritenhaufen m der Richtung des Leitstrahles in die Länge gezogen, während er in den auf dem Radıusvektor senkrecht ‘stehenden Ebenen seine runde Form zunächst nicht ändert, und: es bildet sich auf diese Weise: der kegelförmige Schweif, wie er: so oft vom Kopf aus immer umfangreicher. werdend' sich im »dunkeln Himmels- raum erstreckt. Das: Ende des Schweifes, wo‘sich die auf dem Leitstrahl senkrechte Ebene des grössten Kreises von dem ehe- maligen kugelförmigen Haufen befindet, müsste der Schweif denselben Durchmesser haben, wie dieser, und in sphärischer Rundung schliessen. Da die Körperchen hier aber auch am wenigsten dicht neben einander liegen; so wird man von diesem halbkugelförmigen Abschluss ‘des Schweifes‘ schwerlich jemals etwas beobachten können, da: es kaum anzunehmen ıst, dass das | wirkliche Ende eines Komietenschweifes auch. mit dem kräftissten. Fernrohre je wirklich gesehen wurde. Han Andre Ueberdies wird diese Rundung am Ende des Schweifes durch die Wirksamkeit der Kraft k, "welche auch in der Rich- tung des Leitstrahls am stärksten wirkt, aber die Theilchen von der Sonne entfernt, bald. zerstört werden. Auch der kreisförmige Querschnitt kann nicht lange unverändert bleiben, und: muss mit nach und nach immer mehr platt gedrückt und in der Ebene AS BET, ET REN EEE NE RR D re ag | der Bahn ausgebreitet werden, weil die vom Kopf entfernteren Theilchen in Kegelschnitten mit grösserem Parameter sich be- s a und deshalb theilweise zurückbleiben, also in der zur Bahnebene parallelen Richtung einen grössern Raum einnehmen, als in der darauf senkrechten, und zwar um so mehr, je weiter sie vom Kopf entfernt sind, weil dort der Unterschied gegen- über dem Parameter der Bahn des Kopfes am grössten ist. Wirklich fand Pape den Querschnitt des Schweifes bei dem - Donati’schen Kometen nach einer Reihe von ihm angestellter Messungen in der Nähe des Kopfes kreisförmig, während er aus seinen Beobachtungen weiter folgert, dass für beträchtlich vom Kern entfernt liegende Punkte de Schweif in der Ebene der Bahn eine erheblich grössere Ausdehnung gehabt habe, als senkrecht darauf. Die Entstehung dieser Form des Querschnittes wird noch weiter durch einen andern Umstand befördert. Die nebeneinander befindlichen d. h. nicht in derselben Bahnebene laufenden Theilchen desselben bewegen sich in Ebenen, welche sich fast alle in einer gemeinschaftlichen Hauptaxe ihrer Bahnen unter kleinen Winkeln schneiden; ım Perihel also müssen alle - diese Theilchen beinahe durch einen und denselben Punkt _ gehen. Während der Komet daher sich gegen die Sonnennähe bewegt, werden seine Theilchen auch aus diesem Grunde sich immer mehr nähern und er wird mehr platt gedrückt erscheinen ; bei seiner Entfernung von diesem Punkte freilich könnten die Theilchen wieder weiter auseinander gehen, wenn sie nicht durch ihre gegenseitige Anziehung bei einander gehalten ‚würden. - Indem der Schwerpunkt eines solchen Schwarms mit seiner unmittelbaren Umhüllung aus der Mitte desselben heraus- gerissen wird und die nächstgelagerten schweren Massen ihm nachfolgen, entsteht im Innern des Haufens nothwendig ein leerer Raum; dieser wird sich zwar mit nach und nach aus- füllen, indem die gegenüber liegenden Theilchen sich gegen- seitig anziehen, deshalb näher aneinander rücken und die Höhlung immer enger machen, bis in ihr endlich die Körperchen ebenso dicht nebeneinander liegen, als im übrigen Raum des Schweifes. Wenn dieser Prozess bei dem Beginn der Beob- achtungen des Kometen in diesem Stadium schon angelangt ist, so erscheint der Schweif überall ziemlich gleichmässig dicht. Wenn die Ausfüllung zu dieser Zeit aber noch nicht vollständig erfolgt ist, muss er an den Rändern, wo eine grössere Anzahl seiner Körperchen angehäuft sind, dichter und heller, in der Mittellinie dagegen, welche vergleichsweise arm > an Masse ist, weniger dicht und dunkler erscheinen. Ein aus- gezeichnetes Beispiel hiefür liefert der Schweif des grossen Kometen von 1811 nach der von Olbers gegebenen Be- schreibung. Dieser Astronom schätzte Mitte September fü ; 4 —- 0 — jeden auf der Axe senkrechten Durchschnitt, des Schweifeonoides nach Massgabe von dessen Helligkeitsverhältnissen die Dicke der Wände nicht viel über 1 Zehntel des Halbmessers der innern Höhlung; aber schon gegen Ende des Oktober war die Helligkeit des Randes viel weniger von der des innern Raumes abstechend. Wenn die Ausfüllung weiter fortgeschritten ist, als hier, so erscheint dieser hohle Raum nur wie eine dunkle Linie, welche etwa die Axe des Schweifes einnimmt und auch bei dem Donati’schen Kometen wirklich bemerkt und von Pape zur Bestimmung der Lage des Schweifes gegen den Leitstrahl des Kerns benützt wurde. Wenn die Wände des hohlen Schweif- kegels sehr dünn sind, so können sie zwischen den "hellen Rändern ganz dunkel erscheinen, und diese stellen sich dann als abgesonderte Schweife des Kometen dar. Da’ aber bei der allmähligen Ausfüllung des hohlen’ Raumes, die Theilchen sich‘ in vielen übereinander gelagerten Schichten anordnen müssen, so dass sie mehrfache Wände vorstellen, so werden mehrere solche helle Ränder nebeneinander zu liegen kommen und: als inehrfache Schweife erscheinen können, wie z. B. bei dem‘ Ko- meten von 1744 als sechsfacher. Es wird also auch hiedurch, und nicht nur, wie oben angedeutet, durch den Unterschied in der Richtung der Kraft k und der Axe des ursprünglichen Schweifes, die Entwickelung von mehreren Schweifen begreiflich. Auf die Entstehung solcher Uebereinanderlagerungen von Schweiftheilchen, welche dann als Hüllen von ineinander- steckenden Conoiden erscheinen, deuten auch sonst die Hellig- keitsverhältnisse mancher Kometen hin. So bemerkt Winnecke über den Donati’schen Kometen: „Die Betrachtung der Ver- theilung der Helligkeiten im Schweife und der Veränderungen der dunkelen Zone in seiner Mitte hat zu dem Resultat geführt, dass die Annahme Eines hohlen conoidischen Mantels nicht ım Stande ist, sie darzustellen. Anders wird die Sache, wenn man einen Schritt weiter geht und gestützt auf Beobachtungen bei ältern Kometen, wo mindestens zwei Schweifconoide ineinander gesteckt haben müssen, annimmt, dass der Schweif aus sehr vielen ineinander gesteckten Mänteln bestanden hat, deren Dicke sehr gering war, und die durch verhältnissmässig grosse Räume von einander getrennt wurden“. Wenn diese Ausfüllung sich aber unregelmässig vollzieht, so dass die Theilchen . an manchen Punkten sehr dicht beieinander liegen, während sie an andern Orten sehr weit voneinander entfernt bleiben, dann grenzen helle Stellen an dunkle und der Schweif muss ein sehr buntscheckiges Aussehen gewinnen; auch kann sein Rand dann allerlei Ein- und Ausbuchtungen zeigen, je nachdem sich in seiner Nähe sehr viele Theilchen befinden, oder so wenige, dass sie schwer oder gar nicht wahrgenommen werden können; er kann mehr oder weniger getheilt‘erscheinen und sehr rasch 7 eh — 51 — sein Aussehen ändern, da der Prozess der Ausfüllung, schneller oder langsamer, stets vorwärts schreitet. So findet hierin eine einfache Erklärung die sonderbare Erscheinung, von welcher die Annalen der me bei einem Kometen des Jahres: 837 nach ‚Chr. berichten, und welche dessen Schweif am: 10. April am Ende in zwei Arme getheilt zeigte, während er am darauf folgenden Tage keine Gabelung mehr erkennen liess. 80! gestattet die von vorneherein sehr währscheinliche Annahme, ein solcher Meteoritenhaufen sei ursprünglich kugel- förmig und habe die massenreichern Stücke in seinem Uentrum, eine grosse Anzahl von Erscheinungen, welche an Kometen beobachtet wurden, auf eine einfache und ungezwungene Weise zu erklären. Aber so naturgemäss auch’ diese Voraussetzung. an . sich sein mag, so müssen doch nicht nothwendig alle Stern- 'schnuppenschwärme aus dieser Gestalt in einen Kometen über- sehen, der sich ‘unserer Beobachtung darbietet. Wenn ein solcher Haufen von Meteoriten als Komet schon einen Uentral- körper passirt hat, gleichviel ob die Sonne oder einen anderen, und hat dabei einen vom Anziehungscentrum abgewendeten und einen demselben zugekehrten Schweif entwickelt, so wird. der erstere hinter seiner Hauptmasse, dem Kopfe, immer mehr zurückbleiben, der letztere Serselbet immer mehr vorauseilen, weil jener sich in weitern, dieser in engern Bahnen bewegt, als der Kopf. Eine grosse Anzahl seiner Theilchen kann sich hiebei vom Schwerpunkt soweit entfernen, dass dieser sie auch bei der fortwährend zunehmenden Grösse der Sphäre seiner überwiegenden Anziehung nicht mehr mit der Hauptmasse ver- einigen kann. Diese von dem- Kometen völlig losgelösten Körpexchen ‚des Sternschnuppenschwarmes vertheilen sich dann längst der Bahn in einen länglichen Streifen, in dessen Mitte beiläufig sich die Hauptmasse befindet, indem die Theilchen, welche früher den dem Üentralkörper zugekehrten Schweif bildeten, vorangehen, die dem andern Schweif angehörigen dem frühern Kopfe nachfolgen. Kommt ein Meteoritenhaufen in dieser Gestalt in die Nähe der Sonne, so wird sie auf die einzelnen Theile desselben mit. verschiedener Intensität wirken. Der rückwärts hinter der Hauptmasse folgende Theil wird weniger stark von ihr angezogen werden, weil seine Entfernung grösser ist und seine Masse die der beiden andern Theile oder doch wenigstens die Hauptmasse nicht übertrifft; die vor ihm befindlichen Theile werden in engern Bahnen schneller zur ‚Sonne eilen; der letzte wird in einer weitern Bahn langsamer sich bewegen und hinter demselben immer mehr zurückbleiben, so dass er völlis von ihnen getrennt wird und nun selbst- ständig seinen Lauf fortsetzt, wo er uns noch als Stern- schnuppenfall wahrnehmbar werden kann, wenn er zur Atmo- sphäre unserer Erde gelangt. R 48 “ er Die Wirkung der Sonne auf die beiden anderen Theile kann verschieden sein nach Massgabe ihrer Entfernung . und ihrer Masse. Heisst r und * der ursprüngliche Abstand und die Masse des frühern Kopfes, und r, und „, die Entfernung und die Masse eines Körpers des vordern Theiles, so wird die r,? ist. Dann : i REN 22 Sonne auf beide gleich einwirken, wenn TE 7 legen diese Theile denselben Weg um die Sonne zurück, indem die kleinere Masse der grössern im ehemaligen Kopf ver- einigten voraneilt. Da aber diese Gleichung nur für einzelne Körper des vordern Theiles stattfinden kann, weil die Mehrzahl derselben schwerlich gerade solche Entfernung und solche Masse rn: . .. r? eo . E besitzen dürfte, dass RR, wird, so ist von solchen D r KL} ® . vorauslaufenden Massen, auch wenn sie vorhanden sind, in der Regel wegen ihrer geringen Grösse nichts wahrzunehmen. Für andere Körper des vorauseilenden Schwarmes ist entweder ‘v2 1 Tr? r,? 3 z > oder er „Im erstern Falle laufen diese Massen in Bahnen mit kleinerm Parameter schneller um die Sonne, als die Hauptmasse; diese bleibt immer mehr zurück, und jene trennen sich endlich gänzlich von ihr und gehen als mehr oder weniger langgezogener abgesonderter Meteoriten- schwarm ihre selbstständigen Bahnen, wie die Körperchen des . dem ehemaligen Kopfe folgenden Theiles; nur dass sie ihm nicht nacheilen sondern vorangehen; die Hauptmasse kann dann noch als verkleinerter Komet mit oder ohne Schweif in die Nähe eines Öentralkörpers gelangen. In dem zweiten Falle 5 2 5 r? r 5 > > x L & endlich, wo Be x — ist, wird die grössere Masse in einer R ’ engern Bahn zur Sonne eilen, während die vorangehenden Theile in einer weitern Linie sich bewegen und darum zurück- bleiben. Die Hauptmasse wird dann zwischen der Sonne und der kleinern Masse und zwar sehr nahe an dieser, hindurch- gehen; ihr Zusammenhang muss enger werden und sie können sich wieder aneinander schliessen und abermals zu einem voll- ständigen Kometen vereinigen, indem, der frühere Kopf auf’s neue einen Schweif erhält, welcher sich aus dem vorangehenden Theile bildet und dann dem Kopf zuerst vorangeht, später mit dessen verlängertem Leitstrahl zusammenfällt, endlich auf der von der Sonne abgewendeten Seite hinter ihm zurückbleibt, wie bei den übrigen Kometen. Je nach der Stellung, welche bei diesen Veränderungen zur Zeit dr Beobachtungen Kopf und Schweif zu einander haben, erscheint letzterer entweder gerade von der Sonne weg, oder nach rückwärts, oder nach vorwärts gerichtet. Die beiden ersten Stellungen, welche, wie oben auseinander gesetzt wurde, sich gewöhnlich auf andere nd — "Weise bilden, erscheinen bei den meisten Kometen; die letztere wurde‘ bei dem Kometen von 1618 beobachtet und lässt schliessen, dass derselbe auf die angegebene Art entstanden sei. Unter günstigen Umständen können sich jedoch hiebei die losen Theile des vorangehenden Schwarmes dem frühern Kopfe so sehr nähern, dass sie von seiner Anziehung festgehalten und bei weiterer Entfernung von der Sonne in die immer weiter und weiter sich ausbreitende Sphäre, wo die Kraft seines ' Schwerpunktes überwiegt, aufgenommen werden, so dass dann dieser Schwarm auf solche Weise wieder mehr sich ballt und in weniger langgezogener Gestalt seinen Weg fortsetzt. Die bisherigen Entwickelungen beruhen: zunächst auf der Voraussetzung, dass die Theilchen eines solchen OD schwarmes sich ursprünglich bei nicht zu grossem Unterschied in der Entfernung von der Sonne in nahezu parallelen Ebenen mit gleicher anfänglicher Geschwindigkeit in Richtungen be- wegen, welche denselben Winkel mit dem Leitstrahl ein- schliessen. Wenn diese Annahme nicht zutrifft, erhalten die Bahnen dieser Körperchen soweit sie der gemeinsame Schwer- yes nicht mit überwiegender Kraft festhält, sehr verschiedene arameter, ja vielleicht sogar verschiedene Natur und gehen auseinander; der Haufen zerstreut sich und wird nicht ein Objekt unserer Beobachtung, es sei denn dass diese einzelnen 'Theilchen der Erde zu nahe kämen und dann als sporadische ‚Sternschnuppen oder Feuerkugeln sichtbar würden. Aber ein solcher Schwarm könnte sich nur dann in sehr kurzer Zeit auf diese Weise auflösen, wenn er plötzlich in die Nähe der Sonne versetzt würde, oder dort entstände, z. B. in der Weise, dass sich ein grösserer Weltkörper, etwa durch eine Explosion, in kleine Stücke theilte, ähnlich, wie Olbers sich die Entstehung der Planetoiden vorstellt. Kommt aber der Meteoritenschwarm, wie es in Wirklichkeit der Fall sein wird, aus unermesslichen Fernen in die Nähe der Sonne, so wird er zunächst in seinem ganzen Umfang von der Sphäre der überwiegenden Anziehung ' seines Schwerpunktes umfasst, und nur allmählig wird diese kleiner und kleiner, und nur einzelne Theilchen treten mit nach und nach aus dieser Sphäre heraus, und können sich dann, wenn ihre Bewegung sich erheblich von der des Schwerpunktes unterscheidet, von diesem völlig trennen und in Bahnen von am anderer Beschaffenheit oder sehr verschiedener Grösse um ie Sonne bewegen. Es muss also hauptsächlich die Frage er- ledist werden, “ eine solche Versen da £ in der-Bewegung auch dann möglich ist, wenn die Körperchen eines solchen Haufens im Anfang von ihrem gemeinsamen Schwerpunkt mit überwiegender Kraft festgehalten werden. Eine solche dürfte nun allerdings stattfinden können, da die einzelnen Massen sich - um diesen gemeinschaftlichen Schwerpunkt, als um ihren Be Centralpunkt in irgend einem Kegelschnitt herumzubewegen die Fähigkeit haben müssen. Dann werden solche Körperchen in ganz andern Ebenen laufen, als ihr Schwerpunkt; dann ist ihre Geschwindigkeit grösser oder kleiner, als die der Ge- sammtheit, je nachdem sie in ihrem Umlauf mit ihr in der- selben oder ın entgegengesetzter Richtung sich bewegen; dann - ist der Winkel, den ihre Richtung mit dem Leitstrahl des Schwarmes bildet, an jedem Punkte ihrer Bahn ein anderer, wenn nicht ihre Bahnebenen zufällig auf diesem Radıusvektor senkrecht steht. An Veranlassung zu solchen Oentralbewe- gungen kann es aber nicht fehlen, da die Kräfte k und k,, dann die gegenseitige Anziehung der Gesammtmasse im Schwer- punkt und aller einzelnen Massen stets wirksam sind und zwar auf jedes Körperchen je nach seiner Masse und Entfernung mit verschiedener Intensität; auf diese Weise müssen bei ihrer grossen Menge zahllose Zusammenstösse erfolgen, von’ welchen jeder die Momentankraft liefert, die in Gemeinschaft mit der Gravitation des Schwerpunktes oder einzelner Massen die ge- stossenen Körper in einem Kegelschnitt bewegt. Aber ebenso oft, als eine solche Bewegung entsteht, wird sie durch Zu- sammenstösse der bewegten Körper mit andern wieder ge- hindert, und Wirkung und Gegenwirkung hebt sich nahezu völlig auf, so dass die Mehrzahl der Körperchen des Schwarmes sich mit dem Schwerpunkte desselben in jedem Augenblick in nahezu derselben Bewegung befindet, d. h. dieselbe Geschwin- digkeit und dieselbe Richtung gegen den Radiusvektor des Kopfes hat. Nur einzelne Körper, hauptsächlich die mit grösserer Masse, welche in ihrem Lauf durch die leichtern weniger ge- hindert werden, können eine solche Centralbewegung um den Schwerpunkt des Schwarmes längere Zeit fortsetzen. Wenn sie während derselben aus der in der Annäherung zur Sonne immer - kleiner werdenden Sphäre der überwiegenden Anziehung des Schwerpunktes heraustreten und 'in diesem Moment sich ihre Bewegung in Richtung oder Geschwindigkeit erheblich von der des Schwerpunktes unterscheidet, so trennen sie sich völlig von ihrem Schwarm und legen ihre eigenen Bahnen um die Sonne zurück. So kann ein solcher Körper, welcher einem Schwarm angehört, der in einer Parabel oder Ellipse um die Sonne läuft, von dem Zeitpunkt seiner Trennung an eine Hyperbel um die Sonne beschreiben, oder umgekehrt; er wird uns aber schwerlich anders sichtbar werden können, als indem er in der Gestalt einer Feuerkugel oder sporadischen Stern- schnuppe durch unsere Atmosphäre zieht oder als Meteorstein auf die Erde herabfällt. Wenn man daher aus dem, übrigens noch kaum ausreichend erwiesenen, Umstand, dass fast sämmt- liche Kometen in parabolischen Bahnen um die Sonne laufen, dass aber die Feuerkugeln und Meteoriten sich vor ihrem BR te ' Eintritt in. die Atmosphäre der Erde wahrscheinlich in Hyperbeln bewegt haben, schliessen will, diese Himmelskörper gehörten deshalb mit den Sternschnuppen, mit denen sie sonst ‚so viel Verwandtschaft zeigen, nicht in eine und dieselbe Klasse, . so ist dieser Schluss, wie man aus dem oben Gesagten sieht, unzulässig, da recht wohl von einem parabolisch bewegten Meteoritenschwarm, welcher uns als Komet erscheint, eine in dem Zweig einer Hyperbel laufende Feuerkugel stammen kann. Deshalb wurde hier auch zwischen Sternschnuppen, Feuerkugeln ' und Meteoriten kein anderer Unterschied gemacht, als der ge- wöhnliche, welcher sich auf die grössere oder geringere Leucht- kraft und auf das Herabfallen dieser Substanzen auf die Erde bezieht. | So lange aber solche bewegte Massen innerhalb der Kugel- oberfläche bleiben, in welcher die Anziehung des Schwerpunktes überwiegt, und so lange die Bewegungshindernisse, welche _ hauptsächlich die sich ıbnen in den Weg stellenden Körper = verursachen und wie ein stark widerstehendes Mittel wirken müssen, sie nicht zur Ruhe bringen, beschreiben sie um den Schwerpunkt, freilich durch den Einfluss der Sonne und die Bewegungshindernisse in ihrer Form sehr gestörte, Kegelschnitte. Auf diese Weise bewegte Körper kann man sich dann als ein- zelne Stücke vorstellen, welche ihre Bahn innerhalb des Kopfes durchlaufen und in dem matten Lichte desselben sichtbar werden, wenn sie wegen ihrer Grösse oder aus einem andern Grunde, etwa wegen der. grössern Glätte ihrer Oberfläche, mehr Licht zurückwerfen, als die sie umgebenden Theile, oder wenn sie gar eigenes Licht entwickeln. Dieser Fall aber, dass eine solche Bewegung nur von einzelnen Körpern ausgeführt wird, mag ‚der seltenere sein, weil ihre Anziehungskraft und ihr Stoss auch andere Körper in die Bewegung mitreissen wird. Diese Massen wird man ‚sich also häufiger als Complexe von Körpern vor- zustellen haben, welche entweder als mehr geballte Haufen oder langgezogene linienartige Schwärme ihren Weg zurück- legen. Es wiederholt sich hier im Kleinen, was der Stern- schnuppenschwarm im Grossen ist; wie dieser als mehr oder weniger zusammengeballter Komet oder ‚als langgedehnter ge- schlossener Ring, als Meteoritenstrom, um die Sonne läuft, so bewegen sich hier innerhalb des Kometenkopfes eine Anzahl von Körpern in mehr runden oder in die Länge gezogenen Haufen um dessen Schwerpunkt. Eine Theorie dieser Be- wegung zu entwickeln dürfte aber grosse Schwierigkeiten haben, wenn man auch, da sie von der Gravitationskraft bewirkt wird, im Voraus weiss, dass ihre Grundform ein Kegelschnitt ist. Zunächst kann bei der Unbestimmtheit der sichtbaren Umrisse solcher Erscheinungen und der: dadurch verursachten Unge- ‚nauigkeit, der; Messungen gewiss nur selten festgestellt werden, ER . welcher Kegelschnitt von diesen Körpern beschrieben wird. Dann sind die Störungen sehr mannichfaltig und gross und lassen sich nicht berechnen, weil man weder die Masse des. Kometen noch die seiner im Laufe begriffenen Theilchen kennt; am wenigsten aber wird man den Widerstand bestimmen können, welchen die übrigen Körper des Kometenkopfes der Bewegung entgegensetzen. Unter der Voraussetzung jedoch, dass diese _ Massen sich in Ellipsen bewegen, — eine ee, welche dann wahrscheinlich ist, wenn die Beobachtungen derselben längere Zeit fortgesetzt werden können, weil parabolisch oder hyperbolisch bewegte Körper den Kometen schnell verlassen müssen, — kann man sich von den Störungen, die durch die Sonne verursacht werden, eine ungefähre Vorstellung machen, wenn man bedenkt, dass solche Körper den Kometen gegenüber in einem ähnlichen Verhältniss stehen, wie der Mond zur Erde. ‘Wie hier jener sich um diese und mit ihr um die Sonne dreht, so läuft dort auch ein solcher Körper zunächst um den Schwer- punkt des Kometen und mit diesem um die Sonne und ein Theil der von der Letztern bewirkten Störungen müssen also im Allgemeinen in beiden Fällen auf ähnliche Weise, wenn auch in verschiedenem Betrage, wirksam sein. Wie bei der jährlichen Gleichung unseres Trabanten wird sich die Bahn solcher Körper während der Annäherung des Kometen zur Sonne erweitern; wie bei seiner Variation wird die Geschwin- digkeit der so bewegten Massen von der Sonne in verschiedenen Punkten der Bahn vermehrt oder vermindert- werden; wie bei dessen Evection wird die Excentrizität der Bahnlinie am grössten sein, wenn die Verlängerung ihrer grossen Axe durch die Sonne geht; wie bei dem Monde werden die Knoten eine rück- schreitende und die Absiden eine vorwärts laufende Bewegung zeigen und die Neigungen der Bahnebene schwanken. Da die Masse der Kometen gering ist und die Bahnen solcher Körper, indem sie sich bei der Annäherung zum Perihel immer mehr erweitern, gewiss oft der Grenze, wo die Anziehung der Sonne das Uebergewicht erhält, sehr nahe kommen, wenn sie die- selben auch noch.nicht überschreiten, so ist zu erwarten, dass der Betrag dieser Störungen sehr bedeutend hervortritt und manche Periode, welche bei dem Mond eine Reihe von Jahren umfasst, kann hier in Tagen und Stunden ablaufen. ER Wenn diese bewegten Massen durch ihre grössere Helligkeit hervorstechen, also zwischen den minder lichten Theilen des Kopfes sichtbar werden, so müssen sie das Ansehen desselben in mannichfacher Weise verändern und können für manche dort wahrgenommene auffallende Erscheinung eine einfache Er- klärung liefern. Da der Schwerpunkt in einem Brennpunkt der Bahnlinie liegt, so wird sich dieselbe zu beiden Seiten des meistens in der Nähe des Schwerpunktes befindlichen Kernes RN ‚erstrecken. Steht der Leitstrahl des Kometen auf der Bahnebene dieser Körper nahezu senkrecht, so sind sie auch. während ihres ‚ganzen Umlaufes, im Kopfe sichtbar; ist dieser Winkel aber nicht gross, dann verschwindet der eine von der Sonne abge- kehrte Theil der Bahn in dem Schweif, und wenn solche Massen dieses Stück zurücklegen, werden sie sich dort verlieren und dem Auge des Beobachters entziehen; die Bewegung solcher Körper ist dann nur auf der der Sonne zugewendeten Seite des Kopfes wahrzunehmen. Sind die bewegten Stücke einzelne ' grössere Körper oder geschlossene Haufen, so erscheinen sie, wenn sie sich nicht weit genug vom Kern entfernen, um von diesem unterschieden zu werden , als Theile. desselben und ändern dessen Ansehn sowie dessen Helligkeit, indem sie ihn umkreisen. Wenn sie aber weit genug von demselben gelangen, so erscheinen sie als vom Kern getrennte lichte Punkte im Kopfe, welche bei aufmerksamer Beobachtung selbstständige Bewegung zeigen. Solche Lichtpunkte könnten die von Uysatus und Hevel erwähnten mehrfachen Kerne gewesen sein. Auch der von Winnecke im Kopf des hellen Kometen von 1862 be- merkte vom Kern getrennte helle Fleck darf wohl auf einen solchen bewegten Haufen gedeutet werden. Eine Ortsveränderung freilich hat man hier, wie es scheint, nicht wahrgenommen. Doch gedenkt Winnecke eines Wechsels in der Leuchtkraft an - verschiedenen Tagen, welcher sich durch solche Bewegung wohl ' erklären liesse. — Wenn diese bewegten Massen jedoch aus langgestreckten Schwärmen von kleinen Körperchen bestehen, ‘welche ihre Bahn als geschlossene Ringe oder Stücke von solchen durchlaufen, so werden sie je nach ihrer Lage ver- schiedenes Aussehn zeigen. Immer müssen sie als leuchtende Streifen erscheinen, welche, wenn die verlängerte Bahnebene ‚die Erde trifft, aus dem Kern ihren Ursprung zu nehmen scheinen, da er mit einem ihrer Theile für uns in eine Ge- sichtslinie fallen muss. Dann stellen sie die sogenannten Aus- strömungen des Kernes dar, welche die Aufmerksamkeit der Astronomen seit Bessel mit Recht so sehr beschäftigt haben. Bessel nennt diese Erscheinung bei dem Halley’schen Kometen eine „Ausströmung von Lichtmaterie aus dem Kern“; und dieser Ausdrucksweise bedienen sich seither. die Astronomen ‘ stets, wenn sie diese Erscheinung bezeichnen wollen. Offenbar . will. Bessel mit dem Wort: „Ausströmung“ nichts anderes 'sagen, als dass eine Substanz sich aus dem Kern hervorbewegt zu haben und sich nun von ihr aus bis zu einer gewissen Ent- fernung zu erstrecken schien, wie wenn eine Flüssigkeit aus einem Gefässe sich .ergiesst und bis zu einem Punkte sichtbar fortströmt. Dasselbe Bild passt nicht minder auf eine solche Masse, welche in einem mehr linienförmigen Haufen um den Centralpunkt läuft und im Kopf des Kometen einen grössern aan oder geringern Raum ausfüllt. Ferner nennt Bessel die Substanz dieser Ausströmung „Lichtmaterie“. Hiemit kann er nicht wohl meinen, dass diese Materie aus Licht bestehe, denn dieses ist keine Materie, und ‘wenn man ja dieser Ausdrucksweise die Vorstellungen der Emmanationshypothese von der materiellen Beschaffenheit des Lichtes zum Grunde legen wollte, so wäre zu erinnern, dass die dort vorausgesetzte Lichtmaterie der Wirkung der Schwere nicht unterliegen: soll, die „Ausströmung* aber offenbar als ein Theil der Substanz von dem Kern des Kometen angesehen und dieser von der Anziehung der Sonne in seiner Bahn gehalten wird. Bessel versteht vielmehr sicherlich unter „Lichtmaterie“* blos „Lichte Materie“, welche durch ihre grössere Helliskeit von den übrigen Theilen des Kopfes sich unterscheidet. Eine grössere. Leuchtkraft muss nun allerdings auch eine solche bewegte Masse haben, wenn sie im Kopfe sichtbar sein soll. Endlich sagt Bessel, dass die Materie aus dem „Kern ausströme“. Das heisst, es macht den Eindruck, als ob sie aus diesem, wie das Wasser aus einer Quelle, her- 'vorbreche, weil er mit ihrem Ursprung scheinbar zusammenfällt und sie sich bewegt, gleichsam als wäre sie im Flusse be- griffen. Denselben Eindruck muss aber auch der Theil eines solchen Ringes machen, welcher sich um den. Schwerpunkt ‘dreht, wenn dieser für uns mit dessen Anfang in eine Gesichts- linie fällt. Es kann also von vornherein gewiss nichts dagegen eingewendet werden, wenn man sich unter diesen sogenannten Ausströmungen solche Streifen von um den Schwerpunkt. des Kometen laufenden Körperchen vorstellt, welche durch den Zusammenstoss mit andern Körpern ihre Gestalt mannichfach ändern und die Bewegung auch auf andere Theile des Kopfes fortpflanzen können, wenn sie sichtbar werden und sich die besondern Erscheinungen, welche diese „Ausströmungen“ zeigen, dadurch ungezwungen erklären lassen. Fällt die Erde in die Bahnebene dieser Körperchen, so erscheint dieser Ring als ein schmaler Streifen, welcher sich in: der Richtung seines auf die Gesichtslinie senkrechten Durchmessers am weitesten ‚erstreckt ‚und mit dem Radiusvektor des Kerns irgend einen Winkel bildet. Tritt die Erde aus der erweiterten Bahnebene heraus, so wird, wenn der Winkel, welchen die Ebene der Bahn dieses Ringes mit der durch den Kern und die Erde gelegten Ebene bildet, nicht gross ist, der Streifen blos breiter werden; zugleich ändert sich auch, wenn die Erdbahn micht gerade senkrecht auf der Bahnebene des Ringes steht, der Winkel, welchen dieser breite Streifen mit dem Leitstrahl des Kerns zu ‚bilden scheint, da nun ein anderer Durchmesser auf der Gesichtslinie senkrecht steht. Ist der Winkel jedoch, welchen die Ebene des Ringes mit der Sehlinie einschliesst, gross, so werden zwei ge- krümmte Streifen siehtbar, entsprechend den beiden Zweigen BED des Kegelschnittes; von diesen wird der eine dem Kern nahe zu liegen und deshalb von ihm auszugehen scheinen, während (der andere merklich von ihm getrennt ist; denn nicht immer wird die Gestalt dieses Ringes so regelmässig sein, dass der Kern mitten zwischen beide Streifen- fällt. In diesem Falle scheint dann ein solcher Streifen sich mehr oder weniger gegen die Sonne zu erstrecken, dann, im Scheitel des Kegelschnittes, - sich umzubiegen und gegen den Schweif zu kehren, in welchem ‚er verschwindet. Noch auflallender muss sich diese Erscheinung zeigen, wenn die Bahnebene dieser bewegten Körper auf der Gesichtslinie fast senkrecht steht. Dann umsibt deck Ring von welchem jedoch nur die der Sonne zugekehrte Seite sichtbar _ ist, während die andere im Schweife sich verliert, den Kern mehr oder weniger vollständig; ist er von demselben durch einen dunklern Zwischenraum völlig getrennt, so schlingt er sich auf der Sonnenseite um ihn, wıe die Hälfte eines hellen Lichtkranzes, dessen anderer Theil in dem Schweife verborgen ist. Von solchen Erscheinungen, die übrigens auch sonst öfter erwähnt werden, schreibt Bessel mit Bezug auf den Halley’schen Kometen: „Eine Erscheinung, über deren Vorhandensein meine Beobachtung vom 22. Oktober keinen Zweifel lässt, welche sich aber noch vollständiger aus den’ Beobachtungen von Heinsius im Jahre 1744 erkennen lässt, ıst, dass Theilchen, welche in spitzen Winkeln mit dem Radiusvektor ausgehen, im Verfol& ihrer Bewegung aufhören, sich der Sonne zu nähern, und dann anfangen, sich von ihr zu entfernen, so dass sie sich in dem von der Sonne abgewandten Schweif fortbewegen“. In Uebereinstimmung hiemit sagt Pape vom Donati’schen Kometen: „Zur Zeit der ersten Entwicklung der Ausströmung war dieselbe in der Richtung gegen den Scheitel der Coma verwaschen, der ‚Anblick war der einer unmittelbaren Ausströmung vom Kern aus in die Coma und dann mit veränderter Richtung in den Schweif“. Wenn aber dieser umlaufende Ring dem Kern sehr nahe ist, so dass er nicht durch einen weniger hellen Raum von ihm getrennt wird, so umgibt er denselben mehr oder weniger vollständig als eine Lichtmasse, welche von einem grossen Theil seiner Oberfläche auszugehen scheint. Ein solches Ansehn bot nach Pape ın den Nächten vom 28. September bis - 12. Oktober der Donati’sche Komet, welcher auf der Sonnen- seite des Kerns eine helle halbkreisförmige Ausstrahlung zeigte, “ die sich über einen Bogen von mehr als 180° erstreckte. Diese Erscheinungen jedoch müssen in fortwährenden Aenderungen begriffen sein; zunächst dadurch, dass die Stellung der Bahn- ebene dieser „Ausströmungen“ zu der durch die Erde und den Kometenkern gelegten Ebene wegen der Bewegung der Erde und des Kometen stets eine andere wird, den gewiss höchst seltenen Fall ausgenommen, wo die Ebenen der Bahnen des Kometen und dieser Körper in die Ekliptik fallen. Durch diese Stellungsänderungen der Ebenen können die „Axen der Aus- strömungen“ veränderliche Winkel mit dem Leitstrahl bilden; - aus der Form der einfachen Streifen ‘können doppelte werden, aus diesen ein völliger. Ring um den Kern, wie er in Wirk- lichkeit mehr oder weniger vollständig stets vorhanden ist, wie er aber nur in dieser Stellung gesehen wird. So -beobachtete Heinsius am Kometen von 1744 die Ausströmungen am 25. Januar in der Richtung der Sonne, erblickte aber am 31. die oben erwähnte Umbiegung derselben gegen den Schweif. Dieser Wechsel im Aussehn wird noch sehr durch die von der Sonne bewirkten Störungen in der Bewegung gesteigert. Die Aenderungen in der Excentrizität der Bahn und der Umlauf der Absidenlinie sowie der Wechsel in den Bewegungsge- schwindigkeiten zwar werden wenig auffallen. Aber schon die Erweiterung der Bahn durch die Anziehung der Sonne bei der Annäherung des Kometen zum Perihel wırd sichtbar werden können, und zwar durch eine Verlängerung der Streifen oder eine Entfernung des Umfanges des Ringes vom Kern, wenn die Gesichtslinie mehr senkrecht auf der Bahnebene steht. Aus diesem Grunde erfuhr wahrscheinlich nach den Messungen Pape’s der helle Sektor bei dem Donati’schen Kometen vom 1. bis 10. Oktober eine beständige Zunahme, so dass der Halb- messer am 9. oder 10. Oktober etwa doppelt so gross war, als am 1. Oktober. Noch merklicher würden die Veränderungen hervortreten können, welche durch die Schwankung der Bahn- ebene und durch das Rückwärtsschreiten ihrer Knoten bewirkt werden, wenn die Bewegung durch mehrere Umläufe fortdauerte, weil dadurch der Durchmesser des Ringes, in welchem die grösste Ausdehnung zu liegen scheint, stets andere Winkel mit dem Radiusvektor des Kerns bildet und die Breite des Streifens sich ändert, Wenn die Gesichtslinie in die Knotenlinie fällt, so erscheint er schmal und mehr oder weniger gegen die Richtung zur Sonne geneigt; hat diese sich aber um 90° gedreht, so steht die Knotenlinie insoferne sich die Stellung der Erde zum Kometen inzwischen nicht merklich verändert hat, senkrecht auf der Gesichtslinie; diese erscheint nun als die Axe der „Ausströmung“ und fällt mit dem Leitstrahl des Kometen zu- sammen; der Streifen ist nun breit geworden oder gar in einen runden Ring oder Fleck übergegangen. So würden nicht nur durch die Aenderung der gegenseitigen Stellung der Erde zur‘ Ebene des Ringes, sondern auch durch die Störungen, welche die Sonne auf die Bewegung dieser Massen ausübt, das Aussehn des Kopfes sich in mannichfaltiger Weise während der Sicht- barkeit des Kometen anders gestalten, wenn der Umlauf dieser Massen um den Schwerpunkt des Kometen sich mehrmals nach- einander vollendete. Indessen mag dieses selten genug der Fall RR; sein. Diese Körperchen müssen während ihrer Bewegung so oft mit andern zusammenstossen, dass ihre Tangentialkraft sehr rasch abnimmt und sie sich zerstreuen, indem der Ring: sich auflöst; es wird also selten auch nur ein Umlauf völlig abge- schlossen werden. Dagegen kann sich die Bildung solcher Ringe oft an mehreren Orten und in sehr verschieden geneigten Ebenen ereignen oder mehrmals rasch nacheinander wiederholen, da zu derselben nur ein Zusammenstoss zweier solcher Körper erforderlich ist. Namentlich kann dieses leicht geschehen und wahrgenommen werden, wenn sich durch die Wirkungen der Kräfte k und k, einzelne Stücke vom Kerne loslösen, weil diese massenhafter und darum auch eher sichtbar sind und durch ihren Stoss eine grössere Menge von andern Körpern in Be- wegung setzen. Durch diese heftigen Zusammenstösse kann aber so viel Wärme und Elektrizität entstehen, dass eine selbst- ständige Lichtentwicklung die Folge ist, welche dann die be- wegten Massen sowie den Kometenkern und dessen Umgebung als selbstleuchtende Körper erscheinen lässt, wie es bei ver- schiedenen Kometen vermuthet, bei einigen, wie z. B. bei dem von 1866 (I) dann bei dem von 1868 (II), durch Spectral- analytische Untersuchungen ausser Zweifel gesetzt er Da die Kraft k auch im Schweife wirksam ist, und ungleichen . Einfluss auf die Körper mit verschiedener Masse und in ver- schiedener Entfernung übt, so können auch hier solche heftige Zusammenstösse und damit selbstständige Lichtentwickelungen erfolgen, und es ist strenggenommen vielleicht überflüssig, den Körperchen, welche die Kometen zusammensetzen, die Fähigkeit der Lichtreflexion als eine ihnen nothwendig zukommende Eigenschaft beizulegen, da es möglich ist, dass sie auch durch Selbstleuchten sichtbar werden und alle die Lichterscheinungen zeigen, welche bis jetzt aus den Beobachtungen bekannt ge- worden sind. Indessen ist die Reflexion des Sonnenlichtes bei einzelnen Kometen, wie z. B. bei dem von 1819, bei dem Donati’schen und bei dem grossen von 1861 durch Polarisations- beobachtungen constatirt worden; auch dürften die einzelnen Körperchen im Schweife zu geringe Masse haben und zu weit auseinander liegen, als dass solche Zusammenstösse häufig und heftig genug sein könnten, um eine merkliche Lichtentwicklung zu veranlassen. Es wird also der thatsächlichen Sachlage nicht widersprechen, wenn man diesen Körperchen Reflexionsfähigkeit zuschreibt, die freilich je nach der Beschaffenheit der einzelnen in Bezug auf die Intensität, ja sogar möglicherweise hinsichtlich der Farbe sehr verschieden sein kann. Eine eigene deutlich wahrnehmbare Lichtentwicklung kann also wahrscheinlich nur in der Nähe des Kernes stattfinden, wo die Theilchen massen- hafter sind und näher bei einander liegen. Tritt sie aber hier wirklich auf, was um so leichter geschehen kann, je näher der en ıst. 1 Komet seinem: Perihel ist, da dann die Kräfte k und k, am stärksten wirken, so muss sieim Aussehn des Kopfes auffallende Veränderungen verursachen. An Stellen, welche früher dunkler waren, werden: plötzlich helle Räume entstehen; die Massen, welche sich um den Schwerpunkt des Kometen bewegen, werden während sie. im Zusammenstoss mit den 'entgegenstehenden Theilchen selbst leuchtend‘ werden und diese zur Lichtent- wicklung anregen, wie feurige Ströme erscheinen, welche: ihre Richtung mehr oder weniger ändern, und ‘nach längerer oder kürzerer Zeit erlöschen,; um vielleicht an’ einer andern Stelle wieder aufzuleuehten : und mit neuen an: andern Orten ent- standenen Strömen sich zu sonderbaren Figuren zu vereinigen. Solche Veränderungen und Bewegungen sind in der That wiederholt beobachtet worden. Pape hält es für unzweifelhaft, dass der „Ausströmungssektor“ des Donati’schen Kometen seine Richtung verändert ‘habe; das Resultat seiner: Beobachtungen machte auf ihn den Eindruck, „als ob etwa Anfang Oktober eine plötzliche Störung die. bisherige Richtung ganz geändert habe“. Er’ erinnert „an die dunkeln veränderlichen Spalten, die von allen mit starken Fernröhren ausgerüsteten Beobachtern ©. ım Sektor in den Tagen vom 3. bis 8. Oktober wahrgenommen. sind“. Ebenso bemerkt er von demselben Kometen: „Zur Zeit der. ersten Entwicklung der Ausströmung war dieselbe: in’der Richtung gegen den Scheitel der Coma verwaschen, der Anblick war der einer unmittelbaren Ausströmung vom Kern aus in die Coma und dann mit veränderter Richtung in den Schweif. Sa sah ich die Ausströmung noch September 22.: Am 28. September hatte sich dagegen der scharf begrenzte Sektor gebildet, den andere Astronomen schon einige Tage früher gesehen haben, und den ich, jedoch nicht mit gleicher Schärfe der Begrenzung, bis zum 12. Oktober mit Sicherheit wahrgenommen . habe“. Auch in der „Nebelhülle* des grossen Kometen von 1861 zeigten sich auflallende Veränderungen. Vom 3. Juli an wurden die bis dahin sichtbaren wohlbegrenzten parabolischen Bogen nach: und nach undeutlich und verwandelten sich m kegel- förmige gegen die Sonne gerichtete Strahlenbüschel, innerhalb welcher: sich ganz ungewöhnliche Gestalten, unter andern die soldfarbige lichtstrahlende Figur eines fünfarmigen Seesternes bemerklich machten. Am Ende dieses Lichtkegels zeigten sich vier dunkle Ellipsen, die mit den Endpunkten ihrer grossen Axen an emer Stelle ‘nahe zusammentretend, ein verschobenes Kreuz bildeten. Auch bei dem Kometen (II) des Jahres 1862 beobachtete Schmidt in Athen eine „Drehung des Strömungs- fächers“,. bei welcher er nicht entscheiden will, ob ein und derselbe „Strömungsfächer“ eine scheinbare Schwingung gegen die Projektion des Radiusvektor gemacht ‘habe, oder ob in dieser Zeit Neubildungen des „Fächers“ entstanden, die ebenso ANSa ca ihre Bewegung fortsetzten, wie ihre Vorgänger. Er weist aber nach, dass scheinbare Neisungswinkel des „Strömungsfächers“ - gegen die Axe des Schweifes nicht nur sich zeigten und ver- änderten, sondern auch in zwei bis drei Tagen ihr Maximum und Minimum erreichten und im Ganzen 180° umfassten. Am berühmtesten sind die Richtungsänderungen der „Aus- strömungen“ geworden, welche Bessel am Halley’schen Kometen ‚bei dessen Durchgang durch das Perihel im Jahre 1835 beob- achtet hat. Der Königsberger Astronom mass sorgfältig die veränderlichen Richtungen derselben zu verschiedenen Zeit- unkten und stellte dann die Beobachtungsresultate unter den eiden Voraussetzungen zusammen, dass die „Ausströmung“ in der Ebene der Bahn des Kometen Schwingungen um eine Axe emacht habe, welche senkrecht auf dieser Ebene stand, oder dis die Axe der „Ausströmung“ den Radıusvektor in. einem - beständigen Winkel durchschnitten und sich gleichförmig um denselben gedreht habe. Er entscheidet sich für die erstere Annahme, da diese den Ergebnissen der auf seine Messungen gegründeten Rechnungen weit besser entspricht, als die zweite. Aber auch nach ersterer Annahme ist die Uebereinstimmung der Beobachtungen mit diesen: Rechnungsresultaten höchst un- vollkommen, wie die folgende Tafel zeigt, welche in ihrer ersten und zweiten Vertikalspalte Tag und Stunde der Beobachtung, in der dritten und vierten die berechneten und beobachteten Winkel, welche die Richtung der „Ausströmungen“ mit dem in Leitstrahl des Kometen einschloss oder nach der echnung einschliessen sollte, in der fünften endlich die Ver- gleichung dieser Winkelwerthe enthält. , Datum Mittlere Zeit | Rechnung | Beobachtung | Unterschied 2 October | 12% 42° | 170 31‘ re solsk 19 6 10 12 14 7 7 6 6 6 Wenn nun auch ein Theil dieser Unterschiede aus der Schwierigkeit sich erklären lässt, welche die Messung so un- bestimmt begrenzter Objekte, wie diese Erscheinungen in den. Kometenköpfen sind, dem Beobachter entgegensetzt, so sind dieselben doch so gross und so unregelmässig bezeichnet, dass ein Zweifel an der Richtigkeit der Annahme, ‘auf welcher diese Rechnung beruht, gewiss gestattet ist; Bessel sagt selbst mehrmals, die Unsicherheit der Messung betrage nur etwa 5°, und er würde die Beobachtung vom 8. Oktober für einen Beweis der Unrichtigkeit seiner Rechnungsformel ansehen, wenn er sich für en hielte, die völlige Beständigkeit der Periode und der Ausdehnung dieser Schwingungen zu fordern. Auch die Beobachtungen der spätern Kometen haben Ergebnisse geliefert, welche diesen Annahmen nicht günstig sind. Der grosse Komet von 1861 zeigte am 30. Juni, wo die Erde durch seine Bahnebene ging, nach den Beobachtungen Schweizer’s in Moskau fünf unter sehr verschiedenen Richtungen vom Kern ausgehende „Strahlen“, von denen einer fast senkrecht auf der Bahnebene stand. Ebenso beobachtete man am hellen Kometen von 1862 in Rom an dem Tage, wo die Erde in der Bahnebene des Ko- meten sich befand, also die Richtung der „Ausströmung“ sich, wenn sie in Uebereinstimmung mit der ersten Annahme Bessel’s in der Kometenbahn gelesen wäre, nicht merklich von dem die Sonne und den Kometen verbindenden grössten Kreise hätte entfernen können, einen Unterschied beider Richtungen von 49°; auch am 11. und 12. August betrugen diese Unterschiede nach Winnecke’s Messungen 11° und 42%. Ebenso wenig passt die zweite Voraussetzung Bessel’s für diesen Kometen, da die Ent- fernung der „Ausströmungen“ von dem durch Sonne und Komet gelegten grössten Kreise dann, wenn ihre Richtung mit dem - Radiusvektor. einen constanten Winkel bildete, um die Zeit des Durchganges der Erde durch die Bahnebene des Kometen nach rechts und links nahezu gleich sein musste, während in Wirk- lichkeit nach den Beobachtungen Winnecke’s in Pulkowa jene . Abweichungen während dieser Zeit alle auf derselben Seite der Bahnebene lagen. Alle diese Erscheinungen welche so wenig nn sind, eine oder die andere von Bessel’s Annahmen zu estättigen, haben nichts auffallendes, wenn man sie bewegten Massen zuschreibt, welche durch die Wirkung der Kräfte k und k, oder durch die gegenseitige Anziehung der einzelnen Theilchen des Kometen in Bewegung gesetzt sich um den Schwer- punkt zu drehen suchen. Solche Körper können sich in allen möglichen Ebenen bewegen; sie können zugleich oder nach- einander Bahnen von sehr verschiedener Grösse und Neigung durchlaufen; sie können nach längerer oder kürzerer Zeit zur Ruhe kommen, während mehr oder weniger bald nachher neue Bewegungen andrer Massen in andern Richtungen entstehen. Warum hätte man also bei dem grossen Kometen von 1861 nicht fünf unter verschiedenen Winkeln gegen die Bahnebene TEST CR geneigte „Strahlen“ beobachten und bei dem hellen Kometen von 1862 die Richtungen der „Ausströmungen“ vor und nach dem Durchgang der Erde durch seine Bahnebene von dieser nach einer und derselben Seite sich entfernen sehen sollen? — Insbesondere dürften sich die von Bessel am Halley’schen Ko- meten im Jahre 1835 beobachteten Veränderungen in den Rich- tungen der „Ausströmungen“ auf diesem Wege ungezwungen erklären lassen. Am 2. Oktober sah der Königsberger Astronom zum erstenmal eine „Auströmung“, welche mit der rückwärtigen Seite des Leitstrahles des Kometenkernes einen Winkel von etwa 7° einschloss; am 3. Oktober war es trübe; am 4. und 5. Oktober aber war der Himmel nur dunstig; dennoch bemerkte er keine „Ausströmung“; erst am 8. Oktober, wo die Wolken, welche am 6. und 7. jede astronomische Beachtung unmöglich gemacht hatten, verschwunden waren, erblickte Bessel abermals eine solche „Auströmung“, welche aber nun auf der andern Seite des Radiusvektor lag und mit diesen einen weit grössern Winkel bildete, als am 2. Oktober. Es macht nun gar keine Schwierigkeit anzunehmen, dass am 2. Oktober im Kopf des Ko- meten eine vom Kerne losgelöste oder sonst wie aus ihrer Ruhe ge- brachte Masse eine Bewegung erzeugte, welche als „Ausströmung“ erschien, aber dann bis zum 4. Oktober, bis zu welchem Tag der Komet den Augen verborgen war, wieder zur Ruhe kam; darum konnte am 4. und 5. Oktober auch bei nur dunstigem ‚Himmel keine „Ausströmung* wahrgenommen werden; bis zum 8. Oktober war aber wieder, jedoch nun auf der vordern Seite des Kernes, eine solche Bewegung entstanden, welche an diesem Tage als „Ausströmung“ sichtbar wurde. — Die nächste heitere Nacht war am 12. Oktober; Bessel benützte dieselbe dazu um eine wieder sichtbare „Ausströmung“ durch neun Stunden zu verfolgen; es ergab sich, dass dieselbe ihre Richtung stets änderte, so dass der Winkel, welchen sie mit dem vordern Theile des Leitstrahles bildete, von etwa 6 Uhr Abends bis kurz vor 3 Uhr Morgens von 18° auf 54° anwuchs. Am 13. Ok- tober war eine auf beiden Seiten begrenzte „Ausströmung* nicht mehr vorhanden; statt ihrer lag eine unbegrenzte Masse von „Lichtmaterie“ links vom Mittelpunkt des Kopfes. Man kann also mit viel Wahrscheinlichkeit. annehmen, dass sich bis zum 12. Oktober wieder eine solche Masse in Bewegung gesetzt hatte, welche die Nacht über ihre Bahn um den Seien verfolgte und dadurch natürlich ihre Richtung gegen den Leit- strahl änderte, bis sie durch den Widerstand der übrigen Körper im Kopfe im Laufe des folgenden Tages zerstreut wurde, und nun am Abend desselben blos noch als schlecht begrenzter heller Fleck sichtbar war. — Am 14. Oktober hatte sich die „Ausströmung“* wieder hergestellt und fiel fast mit dem Radius- vektor zusammen. Am folgenden Tage jedoch schloss sie mit Ze { der rückwärtigen Seite des Leitstrahls einen Winkel von etwa 25° ein, war aber schlecht begrenzt. Am ersten dieser Tage mögen sich somit wieder einige Körper im Kopfe in Bewegung gesetzt haben, waren aber ım Laufe des folgenden Tages in ihrer dem Lauf des Kometen entgegengesetzt gerichteten Be- wegung mehr zerstreut worden, und bildeten nun einen Licht- schein mit unbestimmten Umrissen. — Am 20. Oktober war von einer „Ausströmung“ nur eine schwache Spur zu sehen; die „Lichtmaterie* schien ausgedehnter und gleichförmiger vertheilt zu sein, als. früher. Es fiel also hier die Beobachtung | wohl in eine Zeit, wo eine in dem Zwischenraum vom 15. bis 20. Oktober in Bewegung gebrachte. Masse schon wieder in der Zerstreuung begriffen war. — Am :22.. Oktober war die ° „Ausströmung*“ sehr lebhaft und hatte eine beträchtliche Krümmung nach beiden Seiten angenommen ;. ihre äussere Be- grenzung mochte etwa parabolisch gekrümmt sein. In diesem Falle bot sich vielleicht die bewegte. Masse in dem Zeitraum der Beobachtung dar, in welchem sie als Stück eines Ringes, als Meteoritenstrom, durch den Scheitel: ihrer Bahnlinie ging und so ein parabelähnliches Aussehen gewährte. — Am 25. Ok- tober jedoch ‘war diese schöne Figur der „Ausströmüng“ ver- schwunden und man sah statt derselben nur schwächere Licht- anhäufungen auf beiden Seiten des Mittelpunktes; es erschien also wieder die schon am 22. Oktober, oder vielleicht eine erst später in Bewegung gerathene Masse in dem Zustande, wo sie sich zerstreute und zur Ruhe gelangte. — Am 28. Oktober sah Bessel den Kometen nur in den Dünsten des Horizontes, durch welche hindurch er nichts Eigenthümliches bemerken konnte; am 29. war sein Aussehen beinahe wie am 25., nur noch weniger bestimmt. Später sah Bessel ihn nur noch am 8. November, wo er aber nichts Merkwürdiges mehr an ihm wahrzunehmen vermochte. Es scheint also nach dem 25. Ok- 'tober mehr Ruhe im Kometenkopf geherrscht zu haben, vielleicht weil die leichter beweglichen Massen schon alle eine neue Ruhelage erhalten hatten und im Kopf durch die Thätigkeit der dort gegeneinander wirkenden Kräfte ein gewisser Gleich- gewichtszustand hergestellt worden war. So, glaube ich, lassen sich alle wesentlichen Erscheinungen, welche bis jetzt an Kometen beobachtet worden sind, manche sogar, wie z. B. die Entstehung von mehrfachen Schweifen, "auf zweierlei Weise, ohne grossen Schwierigkeiten und ohne die Annahme von besondern Repulsiv- oder. Polarkräften lediglich durch die Wirkungen der Gravitation erklären und die Worte von ‚Olbers; „Immer mag diese Abstossung, die die Sonne und auch oft der Komet auf die Schweifmaterie äussert, im Grunde durch anziehende Kräfte bewirkt werden,“ finden bierin ihre Bestättigung. Eine der Grundlagen für diese Er- — 61 — h klärung ist die Annahme, dass die einzelnen Körperchen, aus welcher ein solcher Meteoritenschwarm besteht, an einzelnen Punkten des Haufens zu grössern Massen zusammengeballt sind, als an den übrigen, da sich nur dann ein Gegensatz zwischen Kopf und Schweif bilden kann.. In der That ist.es sehr unwahrscheinlich, dass die Gesammtmasse eines solchen Schwarmes überall völlig gleichmässig vertheilt sei; denn dieses würde zur Voraussetzung haben, dass so unermesslich viele - verschiedene Körper, wie sie in einem derartigen Sternschnuppen- haufen vereinigt gedacht werden, alle vollkommen gleich massen- reich seien; dann müssten aber entweder alle diese Körperchen gleiche Grösse und gleiche Dichte haben, oder ihre Volumina müssten sich genau umgekehrt wie ihre Dichtigkeiten ver- halten: das sind aber Bedingungen, welche unter diesen Ver- hältnissen schwerlich wirklich eintreten können. Wollte man aber dennoch auch diesen Fall als möglich ansehen und glauben, es könnten auch solche Meteoritenschwärme in die Nähe unserer Sonne gelangen, so müssten dieselben nothwendig entweder kuselförmig oder anders gestaltet sein. Bleibt ein kugelförmiger Haufen bei seinem Umlauf immer in so grosser Entfernung von der Sonne, dass sein Halbmesser stets klemer ist, als 1 oder l,, dann behält er im Ganzen seine Kugelform bei und erscheint als schweifloser Komet, dessen mittlerer Theil jedoch keine Verdichtung zeigen wird. Werden aber während der Annäherung zur Sonne | und |], kleiner als sein Radius, so löst _ er sich in dem Augenblick, wo dieses geschieht, sogleich voll- ständig auf, weil seine Gesammtanziehung auf die äussersten Schichten bei gleicher Vertheilung der Masse, durch sein ganzes Volumen stärker wirkt, als auf die innern Theile; sobald also sein Umfang der überwiegenden Gravitation der Sonne anheim fällt, erleiden gleichzeitig dasselbe Schicksal auch die näher am Mittelpunkt liegenden Körperchen ; von diesem Zeitpunkte an, dessen Eintritt durch die Wirkung der Kräfte k und k, noch beschleunigt wird, laufen alle seine Theilchen ohne Aus- nahme in selbstständigen Bahnen um die Sonne; diejenigen, welche bei der Auflösung der Sonne zugekehrt, ihr also näher waren, bewegen sich in engern, die andern in immer weitern Bahnen, je mehr sie in dem Moment des Ueberganges in die vorwiegende Gravitationswirkung der Sonne von dieser entfernt waren. Die Letztern bleiben hinter den Erstern immer mehr zurück und der ganze Schwarm wird dadurch in einen linien- förmigen Streifen auseinander gezogen. Es entsteht ein Schweif ohne Kopf. Dieser Schweif wird aber ebenfalls alle Eigen- schaften zeigen können, welche an andern Kometenschweifen beobachtet wurden und von dem Gegensatz zwischen Kopf und Schweif nicht abhängig sind; denn auch ‚seine: Theilchen werden sich gegenseitig noch immer anziehen, also einen ge- 9° =. meinschaftlichen Schwerpunkt haben und damit den Wirkungen der Kräfte k und k, unterworfen sein. Doch muss der Schwer- punkt hier mehr in der Mitte des Streifens liegen und die Kräfte k und k, suchen denselben in der Richtung des Leit- strahles seines Schwerpunktes auszudehnen, während die in Kegelschnitten mit grösserm Parameter laufenden Theilchen ın der Bahnlinie selbst zurückbleiben; die Kräfte k und k, tragen also das Ihrige dazu bei, dass sich der Haufen um so schneller auflockert und zerstreut. Wenn nun aber ein überall gleich dichter Meteoritenschwarm nicht zu einem runden Haufen geballt, sondern schon in Streifenform ausgedehnt in die An- ziehungssphäre der Sonne eintritt, so verhält er sich ganz so wie die kopflosen Schweife, von welchen vorhin die Reise Immer wäre also die Folge der gleichmässigen Dichte eines Sternschnuppenschwarmes ın allen seinen Theilen eine rasche Auflösung, die seine Erscheinung als wirklicher Komet meistens verhindern dürfte, wie denn auch in der That kleine Kometen ohne Verdichtung des Centrums oder kopflose Kometenschweife nie beobachtet worden sind. Kometen also von der Beschaffenheit, wie sie die Erfahrung kennen gelehrt hat, scheinen sich immer nur aus Meteoritenhaufen zu entwickeln, deren Masse, haupt- sachlich wohl in Folge des ungleichen Gewichtes seiner Theilchen, innerhalb seines Umfanges ungleichmässig vertheilt ist; deshalb habe ich oben die an wirklichen Kometen beobachteten Er- scheinungen unter der Voraussetzung einer ungleichmässigen Vertheilung der Masse innerhalb eines Meteoritenschwarmes zu erklären versucht. Freilich habe ich zur Prüfung der Richtigkeit meiner Ansichten nur die Thatsachen vergleichen können, welche in Marbach’s „Physikalisches Lexikon“, 1. und 2. Auflage, dann. in J. J. Littrow’s „Ueber Kometen“ und in Hermann Klein’s: „Astronomisches Handwörterbuch“, besonders aber in Zöllner’s: „Ueber die Natur der Kometen“, wo auch Olbers Schrift: „Ueber den Schweif des grossen Kometen von 1811“ und der Aufsatz von Bessel: „Beobachtungen über die -physische Be- schaffenheit des Halley’schen Kometen und dadurch veranlasste Bemerkungen“ abgedruckt sind, sich erwähnt finden. Dennoch hoffe ich, dass nichts Wichtiges unberücksichtigt geblieben ist, da Zöllner in dem angeführten Buch sorgfältig Alles gesammelt zu haben scheint, was in dieser Beziehung von Bedeutung ist. Wenn aber Zöllner dort im Anschluss an seine Vorgänger, namentlich an Olbers und Bessel, den Schweif als Produkt des Kernes ansieht, so tritt dieses Gebilde hier mehr selbstständig neben den Kern und den Kopf. Wie bis auf Kopernikus der Augenschein die Menschen über die wirkliche Bewegung der Himmelskörper täuschte, so hat auch hier das dunstähnliche Aussehen des Schweifes und die an eine Parabel erinnernde Krümmung des Kopfes auf die, wie ich meine, irrige Erklärung RN TE t. ‚tritt, nen in langem Streifen Nach der oben vorgetragenen Erklärung aber ist der Komet SANT SER eführt, der Schweif sei eine Ausströmung des Kernes gegen ie Sonne, welche durch Repulsion von dieser zurückgestossen in den Weltraum sich entferne, und nun einen unvergleichlich grössern Raum einnehme, als der Kern, aus welchem er sich entwickelte. Der Schweif ıst also nach dieser Ansicht gewisser- massen dem Rauche einer Bombe ähnlich, welcher ım Fluge dem Zündloch entströmt, und durch den Widerstand der Luft, der hier an die Stelle der vermutheten Repulsivkraft_der Sonne im Geschosse folgt. eher dem Bild des Sonnenstrahles zu vergleichen, welcher. in einen sonst finstern Raum fällt und die in der Luft schwebenden Staubtheilchen in lichtem Schein erglänzen lässt. Nur fluthet dort das Sonnenlicht nach allen Seiten und trifft nur an dem Ort des Kometen eine Staubwolke, während hier der Staub den ganzen Raum erfüllt und nur das Licht in einer schmalen Linie begrenzt ist. Wie die glänzenden Staubkörnchen aber sich zum langen Streifen reihen, so wird auch der Meteoriten- "haufen durch die Anziehung der Sonne in die Länge gedehnt, und wie dort einzelne Körnchen heller glänzen und durch den Luftzug in Bewegung gesetzt werden, so leuchtet hier der Kern heller als der übrige Theil des Kometen, so wirbeln hier die Körperchen in Folge der Gravitationskraft stellenweise durcheinander und erzeugen oft durch ihre heftigen und viel- fachen Zusammenstösse selbstleuchtende Punkte. — Vielleicht hätte diese Erklärung noch mehr im das Einzelne ausgeführt werden können. Aber die mathematische Analysis hat die Schwierigkeiten des Problems der drei Körper nicht über- wunden; die Bewegungen der einzelnen Körperchen in einem solehen Sternschnuppenschwarm bietet jedoch dasselbe in un- endlich vervielfachter Gestalt und somit in unendlich vermehrter Schwierigkeit der Rechnung dar. Auch reichen zur Prüfung einer sehr in das Einzelne gehenden Erklärung die vorliegenden Beobachtungsresultate nicht hin. Detailausführungen einer Theorie ‚ aber, welche nicht auf mathematischen Entwicklungen beruhen oder nicht an den Ergebnissen von zuverlässigen Beobachtungen geprüft werden können, sind von geringem Werth. Auch der Kritik andrer Theorien über die Natur der Kometen habe ich mich enthalten zu sollen geglaubt. Denn durch die Widerlegung fremder Meinungen, selbst wenn sie vollständig gelingt, ist die Wahrheit der eigenen noch lange nicht bewiesen, während eine richtige Ansicht sich auch neben den übrigen minder richtigen Bahn brechen muss, wenn sie vorurtheilslos geprüft wird; dem Vorurtheil gegenüber würde die Widerlegsung ohnehin schwer zur Geltung gelangen. So mag denn diese Erklärung in ihrer jetzigen Gestalt die Beachtung de Kometenfreunde zu erringen ” — 0% — N versuchen, damit sie entweder, wenn sie in ihrer Grundlage verfehlt sein sollte, widerlegt, oder von Irrthümern gereinigt und zu grösserer Vollkommenheit ausgebildet werde, wozu die Beobachtungen der Kometen, welche die Zukunft in unsere Nähe bringen wird, das erwünschte Material liefern können. Mir aber bleibt für jetzt nur noch die angenehme Pflicht zu erfüllen, meinen verehrten Freunden, den Herrn Schulinspektor E. A. Bielz, Professor Ludwig Reissenberger und Apotheker Dr. Gustav Kayser meinen aufrichtigen Dank für die Zuvor- kommenheit, mit welcher sie mir Material für diese Arbeit zur Verfügung zu stellen die Güte "hatten, auch bei dieser Ge- legenheit auszusprechen. ? 3 R aan: A Kan 1, Trigonometrische Höhenmessunoei südlichen Theile Siebenbürgens mitgetheilt von .E. A. BIELZ. Als Fortsetzung der im XXV. Jahrgange der „Verhand- lungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften“* mitgetheilten trigonometrischen Höhen- messungen aus dem Osten Siebenbürgens, gebe ich in Nach- stehendem die aus derselben Quelle stammenden Messungen aus dem südlichen Theile unsers Landes. Höhe in’ Metern Kirälyhesy am Ursprung des Foren südlich von - x3#Pojana chiarata . . . 1309 Kis-Bota, Gebirge westsüdwestlich von "Nagy-Bota 2.:.4.:1268 Zimbriu (General- Karte: ne san ae von Kraszna-Bodza . . 1175 - Kraszna-Bodza, Glashütte . . ukodend 068 Bodzafluss bei dem Einfall des Zabratopatak. een E ee „ der Osemernekpatak ... . 684 N F en, (nördlich von Szita-Bodza) ” ER ö leiosiosod „Ah 09 Szita-Bodza, Ansiedlung (Kirche). : 688 Nagy-Korongoshegy (Nagy-Koronka in der Generalkar ie), Berggipfel östlich von Szita-Bodza . . . 1184 - Kis-Korongoshegy (Kis-Koronka), nordöstlich davon 2 561124 Ingovänyos-havas (Ingovanyosheg Y en östlich von Si ge Glashütte Bärkäany . . € Be ezhegy, Berggipfel shdwesthich von Ingovänyos.... L Bärkäny, ee IT - Y 726 Ruszkapatak (Barkapatak in "der Generalkarte), Flussthal beim Einfalle des Ladoczpatak . . 10 „, beim Einfalle des Hamaspatak (Kis-Borosnyöpatak in der Generalkärte) . 700 Talpatak, Flussthal bei der ’ Vereinigung mit dem Bretet- patake ">, N ey! TOR Bodza-Fordulö, zwischen der Wegkreuzung des aus der Häromszek und von Zajzon kommenden Weges mit ‘der von Bodza-Vama nach Kraszna-Bodza führenden Strasse . Egrest (Egrestö) Ansiedlung, beim Einfälle des ; Eoröst- | patak ın den Bodzafluss . Bodzavam, Zollamt . Contumazstation . . Kis-Bodza*), Flussthal bei der Einmündung ; in das Thal des Nagy-Bodzapatak N Kis-Bodzapatak, Thal bei der Vereinigun der vom Dealu Bik kommender Valea Kremeni mit dem Hauptthale . Csemernekhavas, Berg nordöstlich von der Vereinigung der beiden Thäler Nagy- und on mit alten Schanzen . Gura Strimbului, Thal bei der Vereinieung des von der Piatra Laptelun kommenden Strimba (in der General- karte: Valea-Drakului), mit dem an Tataru mare ent- springenden Nagy-Bodza-Flusse . Doblönpatak (Delgiu) bei der Vereinigung m mit dem Bodza- Flusse nächst der Contumaz Cheia Strimbului, Klause am östlichen Fusse der Piatra Laptelui, von wo an der Strimba den Namen Valea Drakului erhält . Tabla-Buzeu, Strassenübergang des Bodzaer Passes west- lich vom Gebirge des Tataru mare . . Tiefste Einsattelung weiter westlich davon bei Cordonu la Bonkota . . Nasy-Tatar (Tataru mare), Gebirgsgipfel . . Tatarutz oder Tatarı miku (Kis-Tatär), Gebirge sipfel nord- _ nordöstlich von Nagy-Tatar**) . Dealu Bik, Berggipfel nördlich davon . Koltzu, Felsen an 1: Grenze südlich von der V ereinigung des Nagy-Bodzapatak mit der Strimba Kuru Pamentului, Verbindungsräcken zwischen Koltzu und Sugitza Ä Sugitza, Berggipfel an der Grenze südlich von Piatra Laptelui : ah Piatra Laptelui, Felsengrat südlich von der Strimba . Piroska, er, an der Grenze zwischen a nn sukäs . . Höhe in Metern 704 724 775 803 746 802 907 876 818 876 1345 1082 1471 ee 1260 1250 1463 1747 1386 1633 *) Incrustirender Wasıaall in dem östlichen Seitenthale südlich von der Contumaz Urlatoria. **) Szireu, Gebirge in der Walachei östlich vom Tatarutz 1664 Meter. ENTER Wise, Bergspitze südöstlich vom Usukäs . Usukäs, höchste Spitze . Dobramira, höchster Gipfel im Felsenkamme des nördlichen Ausläufers des. Usukäs ; Ä Bratocsa, Gipfel südwestlich von Csukäs ... Teszla, westlich vom Usukäs, Gipfel südlich der Felsenpartie Dongokö (Donghavas), Gipfel nördlich von Teszla u Strassenübergang aus dem Bodsau- in das Nyener- a Tiefster Sattel südlich vom Szäszberez nördlich dem Wege von Bodzaväm nach Zajzon - Szäszbercz, höchster “in Nyen, Dorf . Markos, Dorf . Doballö, Dorf . Tatrangfluss, oberhalb des Einfalls des Nyenpatak bei der Vereinigung mit dem Doftana-Bache südlich vom Zollamte Altschanz . . „ bei dem Einfalle des Kisagpatak (in der "General- Karte: Balan) . Muntele Vajda, Gebirgrücken zwischen dem Tatrang und Doftana-Bache südlich von Altschanz . Zenoga Bratos (Bratocsia), Grenzgebirge am Ursprung des Kisägpatak . . Rosika (Generalk.: Raska), Bergeipfel südwestlish davon Munte Bratosa, Berggipfel an der Grenze in der Ein- sattelung südlich von der Zenoga Bratos . ; Bobu, Berggipfel an der Grenze südlich. davon . ; Picsoru Kapri, Berggipfel (nördlich vom Grohotisu der Generalkarte mit 1966 m.) . . Verfu Orlatu, Berggipfel nordwestlich von Grohotisu der Generalkarte . . Muntele Sloier, (Radu-Sloier, aber nicht Radu-Szlovej), Gebirge nordwestlich davon) Maritza, ersipel an der Grenze an den Quellen des Doftanabaches ie Berggipfel a an der Grenze nordnordöstl. davon 6)) - Anderbereztetö .Tomösfo Malnas alja, ah ganz nahe südlich am Piatra mare. Piatra mika, nördlicher Berggipfel am Piatra mare Garcsinbach bei der Vereinigung mit dem Kisägpatak am südöstlichen Ende des Dorfes Hosszufalu Tatrang, südliches Ende des Dorfes . U A Bajzen, Dorf'i...... k - Pürkerecz Höhe in Metern 1958 1683 1769 1430 1508 ‚839 993 1215 554 946 936 526 741 916 1524 1768 1418 1635 1762 1468 1616 1489 1718 1464 1433 1840 1570. 843 631 653 631 604 m TR Tartlau, Marktflecken, westliches Ende Honigberg, Dorf ee KR ES ENANINEE Petersberg, Dorf. . RER Lindenbusch, Berg bei Petersberg. Kronstadt, Bartolomänskirche . Bahnhof. . . Ar ” 5 Kapellenberg . Br). Kata 7 hangender Stein‘ 11.2.8 warn din Bes Dirszte bei Kronstadt . ee Unter-Tömös . . DESASTER Ober-Tömös, Contumaz unterer Theil . Predial, Strassenübergang i neh ee Szuszai, altes Gordonshaus *.. 2% „in ne 2 Schuler-Gebirge . Krukur mare, Bergsipfel nördlich vom Schulergebir ge Oeder Weg bei Rosenau am südwestlichen Fusse des nn bei der Abzweigung des ee gegen Fetifoi Weidenbach, bei der Vereinisung: des grossen "mit dem kleinen Weidenbach südlich von Rosenau . . - Rosenatier: Burg u u 8 wiss. Neustadt, Dorf , Weidenbach, Dbnfac.ag Wolkendorf, Brücke über den Burzenbach östl. vom Orte Zeiden, Marktflecken : ZeiineraBersib ni so) ob an eigen A Alt-Tohän,: Dorf... am, wem8 er Ber Neu-Tohän, Dorkosv: yo or OR Törzburg, Zollamt und. Goralsahkenn . RR ei Stina Vleduski (Sattel an der ee Königsstein (Spitze Verfu Bäcsului) . Krepatura, Schlucht, oberes Ende 5; unteres: Ende ; Verfu Tamasului, Gebirgsspitze östlich vom Königsstein Verfu Csokanu, Gebirgsspitze westlich davon . . . Verfu Ileresku, . Verfu Vakerea, Gebirgspitze nördlich davon... Burza Grosetului, Thal bei der Vereinigung. mit der Valea lui Bukur „ mit der Buza Hierakeı: oberhälb, Zee u Verfu Komiszu, Berggipfel au der Grenze nahe am Ur- $prunge der Valea Sebesinlui . . . Aal Berivoiesku miku, Berggipfel südlich on Beeivai Ri mare “ Str rel des razacı Passes beim onen Grehk- hause: Eudisiora :: 2.2 a en Höhe in Metern en Höhe in Metern Tiefster Sattel der Kurmetura Dorni westlich davon . 1921 Verfu Ourla, Gipfel westlich vom Brazaer Passe . 2479 Verfu Bindea (Bundi), Gipfel westlich davon 2401 Vistea mare, 3 5 x 2520 Ucsa mare, 2431 Podragu,. Gipfel südlich von Arpäs } 2455 Vertopu “ 5 Ri Pr (mehr westlich) 2472 Vertopel „ A 2459 Gebirgssee Podrigel, nördlich vom Vertopu 1957 _Vunetare a lui Butiana . . 2510 Verfu Laiti, Gipfel zwischen dem Valea Balia und Valea Doamni-Thale südlich von Kerezesoara an der Grenze 2398 Bulia-See . . 2050 Negoi 8031 W. Fuss oder 2536 Kleiner Negoi, westlich davon . 2326 Skaannulsinhnaiie 2307 Budislav . 2426 Frecker See 2004 Rakovitzän ; 2345 Bl na he ne Yale 2288 Vurfu Tataru . 1893 - Stiau . » : 1823 Verfu Strimbanu 1503 Klaiu Bultzului ; 1389 - Atfloss bei Riu-Vadului . 352 Verfu mare (Girku) 2072 4 RNarkas. .... - 1960 „ Sterpu (Schwarze Kuppe) 2150 Voinagu Kataniest . . 3 1853 Verfu Präsbe . Ä 1749 m Munia 0.2. 1630 Duduruku S 1552 Verfu Tomnatiku feier 3 m 1585 Se Nraalke Be .., 29908: Fra Zsidului 2... 22.2000. 202 0 5:2. 00E » Dobrunu BR Re NS ee a indes a ER Br Rlobweset.. ne Yard änfge 2063 ws Sztrikatu;... . 1840 Negovan mare (dessen südlicher Abhang heisst Otiagu) 2145 Negsovan miku . Ah Dealu Kaprı (F alkenstein) bei Riu-Szadumi .. . - ..... 121 Lotru- Fluss beim romänischen Grenzposten Dobrun . 747 £ „ Einfalle des Iszvoru Fornika südlich vom Balindru mare ER EBENSO = beim Einfalle des Iszvoru Be Ne Aula 1205) „ ” M > Kodimanului 1140 NY) 5 f) N) y Balului 1273 Balindru mare Dealu Hanes Kontzu mare . Kontzu miku . Balindru miıku Verfu Steflesti Kurmetura Steflesti . Verfu Krisztisd Usindrel Munte Kenaja Fromoasze (Teufelsplatte) westlich von dem Geindrel‘ Dealu Serbotile mare (westlich von der Fromoasze) . Ovasa, » » N) » Piatra’ alba, Finanzposten Ä ; Timpa, romänischer Grenzposten . Riu Frumoszu (Mühlbach) beim Uebergange des Duscher Gebirgsweges A ® beim Einfalle des Pereu Prezsi . „ Riu Szolanu*) Piatra alba (Gebirgsspitze V. Tarnı oder ne Tura, südwestlich vom V. Tarni Verfu Prazsa . „ Balului . Szlimoi, Ber gspitze,. wo , der Cordonsposten stand . Smida mike Ä en Se ELLE? Kurmetura, Smida mike . Smida mare . Verfu lui Petri Surian . Verfu Ausohely (Ausel) . Purva, westlich vom Varfu Ausohely- Komarnitzel, westlich vom Verfu Purva Dealu Negru, nördlich vom Komarnitzel Runku Szolanilor 5 \ Szolanie (höchste Spitze) Pojana Mueri . . Kotu Urszului (Pravetz) . Dealu Bulia h Verfu Kapri Dealu Fometesku Groapa Szaka . Petrilla, östliches Ende beim Einfalle der Valea a Ösimpi in den ungrischen Schielfluss . *) Worauf er dann ‘den Namen Riu Sebes erhält. Höhe in Metern 1962 22189; .. 2089 1998 2251 1766 2207 2248 2079 2156 2018 1736 1547 1825 1493 1337 1203 2185 2039 1913 2034 1527 1532 1508 1776 2133. 2061 2011 1912 1896 1869 1555 1734 1756 1892 1905 1929 1871 1606 700 E Nm Petrilla, Colonie Lon an Taia, Thal oberhalb Ans Kirche Zsietz, beim Steinkohlenbergwerk ar teihge -Csobän, Gebirgsspitze an der Grenze östlich von Zsietz ‘Kosta lui Russ, Sahmessplize an der Grenze südlich vom Osobän . ; Piatra taiata, südlich von Koasta lui Russ ‚ Priszlop (Vurfu ie ee — 7954' oder Kürsia . h Szlevei (Szklevoi) N. Paringul (Barangu, Parengu)- Szlıma, Grebirgsspitze am nordwestlichen Abhange des Paringul nein, Bergrücken an der Grenze westl. vom \ Priszlop Czäpa, Grenzgebirge westlich vom Szurapata (in der Ge- neralkarte und in der Walachei V. Retzi) Dealu Ogrina, westlich vom Usäpa nahe am Szurdukpass Verfu Priporului, nördlich davon . De - Szurdukpass an der Grenze . . Gura Szurdukului, nördliches Ende des Szurdukpasses bei der Vereinigung der beiden Schielflüsse | Petroseny, südlicher Theil des Ortes . : Also-Barbateny (Iszkroni, Dorf) im walach. Schielthale : Sil-Korojesd, Dorf im walachischen Schielthale . : Lupeni, = 5 5 Felsö-Barbateny, 5 Hobicseni, Dorf ım walach. Schielthale, ? ssckiches. Ende beim Einfalle der Valea Tulisaı . . 5 westliches Ende beim Einfalle der Valea Bielugu Kimpu lui Neagu, Dorf in der Mitte bei der Kirche Piatra Zenoga, ohne nördl. von der Vulkaner Contumaz Obroka, Gebirge nordwestlich „ , S 5 Kindetul, Gebirge südöstlich „ , es 5 Vulkan, Passübergang . Szträzsa, Geebirgsgipfel westlich vom Vulkaner Passübergang Mutul, Gebirgsspitze westlich davon Dealu "Priszlopu, südwestlich davon . : Szigleu primo, Gebirgsspitze an der Grenze . secundo (Petricsel) . Walachisches Schielthal beim Commando Resztovänul Dan Sirului Plesa, ”Kalkgebirge nordwestlich davon . 2 ven Retjezat, nördlicher Gipfel, trigonom. Punkt Bukura, Gebirgsgipfel südöstlich vom Retjezat . Grosser Gebirgsee südöstlich vom Bukura Verfu > Gipfel östlich vom Bukura . Höhe in Metern 741 674 735 1981 2247 2292 2572 2409 2334 2075 1578? 1970 1592 1135 964 503 555 591 990 602 652 675 695 rl 792 1450 1560 1552 1624 1870 1754 1538 1685 1573 856 1012 1838 2477 2427 2031 2506 Be Verf mare, Gipfel nordöstlich von Belkse Verfu Gruni, Gipfel östlich vom Verfu mare Verfu Kusztura (Kusztura Nuksori) Dealu Bilugu mare, Gipfel nordöstlich von , der Kusztura | Tulisai, Gipfel am Ostabhange des Retjezatgebirges . Paltina, Gebirgsspitze westlich vom Kimpu Sırulu . . Szturul, Gebirgsgipfel westlich davon. Galbina, Rn 4 5 Mikusa, - Piatra Szkerisora, Gipfel nächst der dreifachen Grenze, ai Cordonsposten Szkerisoara .. . : Muntje Gugu, Gipfel im Banate . —— — Ueber die Eiszeit, Vortrag gehalten am 9. Januar 1876 von MARTIN SCHUSTER. Im stillen Gemach entwirft bedeutende Zirkel Sinnend der Weise, beschleicht forschend den schaffenden Geist, Prüft der Stoffe Gewalt, der Magnete Hassen und Lieben, Folgt durch die Lüfte dem Klang, folgt durch den Aether dem Strahl, Sucht den ruhenden Pol in der Erscheinungen Flucht. (Schiller). Hochgeehrte Anwesende! Wohl nicht leicht hat eine na- turwissenschaftliche Frage so sehr das allgemeine Interesse er- rest, als die, welche ich heute besprechen will. Berührt sie doch nicht nur die Vergangenheit der Erde, sondern vielleicht auch die Zukunft derselben. Weiset sie uns doch auf Zustände hin, deren wahrscheinliche Wiederkehr zu erwarten steht. Die Annahme einer Eiszeit wurde vor kaum mehr als einem Menschenalter von den hervorragendsten Vertretern der "Wissenschaft für eine unhaltbare Hypothese angesehen. Seither wurde deren Existenz vornehmlich durch das Studium der Gletschererscheinung unzweifelhaft sicher gestellt. Gleichwohl sind die Ursachen derselben noch nieht genügend erkannt und steht die Lösung dieser Frage von der Zukunft zu erwarten. Dennoch ist, meiner Ansicht nach, keine Frage der Geologie. dieser jungen, aber durch einige bedeutende Forscher in der Spanne Zeit von kaum fünf Jahrzehnten zur Selbständigkeit _ emporgewachsenen Wissenschaft, — von so hohem Interesse für jeden Gebildeten, als die Eiszeit. Die Ursache, warum dem se sei, liegst in Folgendem. Zunächst hat die Erscheinung für jedermann etwas Befremdendes, ja ich möchte sagen Räthsel- haftes. Dieses Räthselhafte beruht namentlich auf dem Umstande, dass man eine höhere Temperatur‘ unserer Erde in ihren Ur- zeiten und einen allmählichen Verlust dieser Wärme annimmt. Die Annahme der Eiszeit scheint nun in geradem Gegensatze hiermit zu stehen. Wenn die Erde in den Urzeiten einmal so: stark abgekühlt war, dass bis zum 40° N. B. hin sich eine Eis- decke bilden konnte, wodurch wurde die neuerliche Temperatur- erhöhung, die heute in diesen Gegenden herrscht, herbeigeführt ? Ferner dürfte das Interesse an dieser Frage auch dadurch bedinst sein, dass unzweideutigen Spuren vor und während SU aM dieser Periode darauf hinweisen, dass in Europa schon Vertreter unseres Geschlechtes lebten. Wie ich oben andeutete, wurde die Existenz einer Eis- periode zunächst durch das Studium der Gletscher, dann aber auch durch die über den ganzen Norden hin zerstreut vorkom- menden sogenannten erratischen Blöcke oder Findlingse, das sind Steine, die einen von dem Orte, an dem sie liegen, ganz verschiedenen Charakter haben, ausser Frage gestellt. I Die Gipfel aller derjenigen Berge, welche über die soge- nannte Schneegrenze hinausragen sind mit ewigem Schnee be- deckt. Von diesen Schneemassen ziehen sich thalwärts lang- gestreckte Eisfelder, welche oft mehre 100 Meter unter die Schneegrenze herabreichen. Diese Eisfelder snd unter dem Namen Gletscher allbekannt. Die mir zugemessene Zeit ver- bietet mir mich tiefer auf die Gletschererscheinung einzulassen; es ist daher das Folgende mehr abgerissen gegeben. Wie, fragen wir, entstehen die ungeheueren Eisfelder, welche die höchsten Bodenstellen aller Welttheile bedecken? Je höher wir in Gebirgen hinaufsteigen, desto mehr nimmt bekanntlich die Temperatur ab und immer kühler und kühler weht die Luft. Durch diese Wärmeabnahme nach oben ist auch die Abnahme der durchschnittlichen Jahrestemperatur bedingt. Die Höhe, in welcher sich das Jahresmittel nicht über den Gefrierpunkt des Wassers erhebt, ist die Grenze des ewigen Schnee’s. Dass diese Grenze nicht über allen Punkten der Erdoberfläche die- selbe sein kann, ist wohl selbstverständlich. Sie wird höher hinaufrücken, je näher der betreffende Ort dem Gleicher liegt und wird sich immer mehr herabsenken, je mehr wir uns den Polen nähern. RE NUR Senkt sich auch im allgemeinen die Schneelinie vom Gleicher gegen die Pole hin immer mehr, so ist doch ihre Höhe nicht . von der geographischen Breite des betreffenden Ortes allein ab- hängig, sondern aueh von dem Gange der Temperatur, von den Feuchtigkeitsverhältnissen der Luft, endlich von der Menge des Niederschlages und dessen Vertheilung auf die einzelnen Jahres- zeiten. Diese Verhältnisse sind wohl zu beachten. 5 ae Befindet sich ein Ort in einer solchen Höhe, dass die Niederschläge aus der Luft den grössten Theil des Jahres hin- durch in fester Form als Schnee herabfallen, so wird durch Aufthauen und Wiedergefrieren derselbe zu einer ziemlich festen, körnigen Masse, die unter dem Namen Firn bekannt ist, ver- wandelt. Da nun die vorhandene Wärme nicht in. der Lage ist, die während eines Jahres gefallene Schneemasse wieder ab- zuschmelzen, so sammelt sich der Firn immermehr an und presst die untern Schichten in ungeheuerm Maasse zusammen. Nach unten können dieselben nicht ausweichen, sie müssen also immer breiter und höher aufthürmen. Gelangt die Firnmasse an eine EN ‚abschüssige Stelle, so beginnt sie ‚sich nach abwärts zu. bewegen. Sie quillt, als feste Masse weiter und weiter. Doch ist die ‚wegung so, langsam, dass man sie unmittelbar nicht EN, Rn In ı immer tiefere Regionen gelangt der Eisstrom und ‚je mehr er in Gegenden kommt, Soraın ‚mittlere Jahrestemperatur ‚über ‚dem Gefrierpunkt ist, desto mehr schmilzt er ab. Je mehr ‚aber das Ende abschmilzt, desto. mehr rücken. ‚neue Massen nach. Dieses ‚Fliessen spröder Massen. ist gewiss eine merk- würdige Naturerscheinung und will ich hier einiges über die- ‚selbe, sagen. , Das Fliessen des Eisstromes verhält sich ganz ‚80, wie. das, Fliessen eines Wasserstromes. In der Mitte ‚Ist dasselbe am stärksten und nimmt gegen die beiden Seiten immer ‘mehr ab; ander Oberfläche ist dasselbe. rascher, als am Boden, auf geneigter Fläche ‚schneller, als ‚auf. wenig, geneigter Bahn. Die ‚Bewegung der Gletschermassen ist im Sommer rascher, im Winter dagegen langsamer. Je grösser die Sommerwärme: ist, ‚desto, mehr, nimmt die: Gletschermasse, an Ausdehnung ab. ‚Während. in nasskalten Jahren ihre Ausdehnung oft in für manche. Gegenden, gefährlicher Weise wächst. So dämmte 1818 ‚der Risstrom des. Getrozgletschers im Bagnethale dasselbe quer ab, und. veranlasste, die Bildung eines tiefen, ausgedehnten See’s. Je mehr der See wuchs, desto weniger war der stauende Eis- wall im Stande (wiewohl ‚derselbe ‚mehre 100 Meter mächtig war), dem ungeheuern Wasserdruck zu widerstehen und wurde plötzlich ‚ges prengt und :rissen die mit, fürchterlicher Gewalt 'niederstürzenden Fluten des. Dammes Trümmer mit fort., An ‚500 Häuser wurden zertrümmert, Wälder fortgerissen, Aeccker ‚weit, und breit der fruchtbaren Dammerde beraubt. m allgemeinen sind die Bewegungen der Gletscher ausserst a und, erreichen. dieselben während eines ‚Jahres etwa 100. Meter. Das Vordringen des Eisstromes zeigt sich an. den Gesteinsmassen , welche, ‚er trägt. Diese Steinmassen lagern ‚sich theils-am Rande, theils . in ‚der Mitte ‚des Gletschers ab und bleiben an der Stelle, ‘wo sie der abschmelzende Eisstrom liegen liess, Sie bilden weithin sich erstreckende Schutthalden nn sind, unter dem Namen Moränen bekannt. Wie gelangen ‚diese Felsmassen auf den Gletscher ? Hierüber nur soviel. Durch die Einflüsse der Luft werden die Gebirge immer mehr . zer- ‚stört. Stück um Stück. bröckelt sich ab, rollt auf die Gletscher- "masse und wird von derselben weiter getragen. Es ist. leicht einzusehen, dass ein Gletscher im Stande ist selbst die grössten Selsen auf Kilometer weite Entfernungen fortzuschaffen. Die [oränen , sind. ein sicheres, Zeichen dafür, dass "an dehi, Orte, “wo. sıe sich ‚finden, . einst ;ein, Gletscher war. Aber nicht die .Moränen. allein: sind. Zeichen einstiger ‚Gletscher, sondern es liefern auch. die Spuren, welche der. Gletscher im Gestein, über N A mei ine uued i g .\ Isi7 { ri iti 6 BE N Te das er sich bewegte, zurücklässt, noch nach Jahrhunderten die unzweideutigsten Zeichen über seine Grösse und Richtung. Hatte man die Bewegung der Gletscher erkannt, so war man auch im Stande, sich über die in den Alpen zerstreut vor- handenen erratischen Blöcke genaue Rechenschaft geben zu können. Indem man einsah, dass sie durch Gletscher an die betreffende Stelle, wo sie heute stehen, geschafft wurden, dass somit die noch vorhandenen Gletscher nur die Ueberreste ‚der ehemaligen gewaltigen Gletscher der Vorzeit seien. ° Hierdurch war auch ein Mittel gefunden die über das feste Land der ganzen Nordhemisphäre zerstreut vorfindigen erra- tischen Blöcke, als durch Eisströme oder Eisberge hingetragen, zu erkennen. Die tiefer liegenden Theile des nördlichen und mittlern Europa’s waren ehemals Meeresboden. Die in diesen Gegenden heute vorhandenen Wandersteine tragen deutliche Spuren, dass sie der Gewalt der Meereswogen ausgesetzt waren. Nur Wasser kann sie fortgeschafft haben, aber wie? An ein Fortspülen solcher Steinriesen ist nicht zu denken. Es bleibt nur die Möglichkeit, dass sie von Eismassen hingetragen worden. Aber wie en sich die Annahme eines Eismeeres mit den geographischen Breiten, deren Temperatur heute eine derartige ist, dass sie wohl ein Zufrieren der Flüsse und Seen und sr lenfalls auch kleiner Strecken des Meeres an den Küsten ge- stattet, ohne jedoch auch nur im entferntesten dem Gedanken Raum zu geben, dass Eisberge, wie sie der hohe Norden kennt, bis hierher gelangen könnten ? Zu dem kommt : Wer hat, wenn wir auch Eisberge als Transportmittel annehmen wollen, die Unmassen von Steinen, die wır überall hin zerstreut finden, m ihrer Heimat gebrochen und verladen ? Zur Erklärung dieser Erscheinungen sah man sich ge- nöthigt, anzunehmen, dass am Ende der Diluvial- oder Ueber- fluthungsperiode die Erde auf der nördlichen Hälfte vergletschert war, soweit es sich um gleiche Breiten handelte. Mit der An- näherung an den Gleicher nehmen die Spuren der Vergletscherung ab und verschwinden endlich ganz. Dieser allgemeinen Verglet- scherung legte man nach Agassiz’s Vorgang, nachdem er seine Studien über die Gletscher der Alpen veröffentlicht und darin nachgewiesen hatte, dass sich dieselben einmal viel weiter er- streckten, als in der Gegenwart, somit eine allgemeine Ver- BE ETUNE der Alpen stattgefunden habe, den Namen Eis- zeit bei. ei In Europa ist ausser in den Alpen, auch eine allgemeine Vergletscherung der skandinavischen Halbinsel (Schweden und Norwegen) nachgewiesen. Das Vorhandensein von Gletschern ist auch an solchen Orten unzweideutig dargethan worden, die heute völlig eisfrei sind, so in den Vogesen, den Karpathen, dem Schwarzwalde, in Grossbritanien und Island, dann auf Island. In Asien wurden die Spuren der Vergletscherung am Altai, am Himalaya, dem Kaukasus, am Libanon erkannt. Nordamerika hat ebenfalls seine Eiszeit gehabt, wie die ‘vielen über dasselbe zerstreuten erratischen Steine nachweisen ‚und erstreckte sich dieselbe tiefer gegen den Gleicher hin, als in Europa. . as die Südhalbkugel anlangt, so lassen sich daselbst die Spuren früherer Vergletscherung schwerer erkennen, weil fast alles zusammenhängende Land, mit Ausschluss eines kleinen Theils von Südamerika und Neuseeland nordwärts vom 40. Breite- u. sich befindet. Für Südamerika wies schon Darwin das orhandensein von Wandersteinen nach. In der neuesten Zeit hat Agassız diese Gegenden untersucht und will unzweideutige Spuren einstiger Vergletscherung erkannt haben. Ebenso wurde für Neuseeland, das einstige Vorhandensein von Gletschern nach- gewiesen. Es hat somit auch die Südhemisphäre ihre Eiszeit gehabt. Ob dieselbe gleichzeitig mit der der Nordhalbkugel stattfand? Ist schwer zu entscheiden. An die Tertiärzeit, die vielleicht manches Jahrtausend ge- ‚dauert haben mag, reihte sich in allmähligem Uebergan n -Diluvial- oder Ueberflutungsperiode. In ihr erfolgte die Schei- dung der Klimate. Wenn auch nicht gesagt werden kann, dass . die Klimate sich so festsetzten, wie es heute der Fall ist. Lebten doch während dieser Periode ganze Heerden von riesigen Ele- phanten (Mamuth) in Gegenden Sibiriens, die heute bis auf viele Meter Tiefe gefroren sind und kaum eine kümmerliche ‚Pflanzendecke tragen, die nicht einmal dem sehr genügsamen Rennthiere armselige Nahrung gewährt. Eingeleitet wurde diese Periode durch ein langsames Aus- ‚breiten des Meeres. Die ganze nördliche, ungeheuere Tiefebene ‚Asiens bis: dicht an die zentrale Hochebene versank im Meere. Im Osten Asiens war der grösste Theil China’s überflutet. Die Inseln waren theils verschwunden, theils ragten nur die höchsten Stellen derselben aus dem Meere empor. Von Europa war nur mehr ein Gerippe vorhanden. Alle dasselbe umgebenden Meere hatten sich erweitert. Schwarzes, Kaspisches Meer und Ostsee hatten sich mit einander vereinigt. ‘Die Skandinavische Halbinsel, vom übrigen Festlande losge- ‚rissen ragte als Insel aus der allgemeinen Flut empor. In Afrika wurde die Sahara von Westen her unter Wasser ‚gesetzt. Der Nordsaum dieses Erdtheiles wurde bis zum Atlas- on von den Fluten des Mittelmeeres bedeckt. Bis zu den yramiden und über dieselben noch hinaus fluteten die Wogen -über Aegypten. ® Aber nicht auf die östliche Halbkugel allein beschränkt sich diese allgemeine Ueberflutung der Nordhalbkugel. Auch 6* —_. 184 — ganz Nördanier ika war untergetaucht und nur die Gebirge ragten aus der Flut hervor.‘ Dieses’das Bild der Diluvialperiode, N Hierdurch büsste‘ die‘ en beinahe die. ak: des heutigen Festlandes ein. schen “Ob: vielleicht damals auf der Sidhensispliäne: neh eine Abnahme der Wassermenge hervorgerufen wurde und ob die- selbe‘ nicht ebenfalls "ihre Ueberflutungsperiode: ‘durchgemacht habe ? Wer wollte dieses entscheiden ? Im F . werde ich noch ‘Gelegenheit haben, hierauf zurückzukommen.' Diese totale Umänderung des Festen zum ‚Plüssigen- ‚dar \ der Nordhalbkugel erscheint‘ uns auf den ersten Anblick ‘kaum glaublich. Was fragen wir "bedingte dieselbe‘ Pk „Die: ‚ealogde antwortet die Senkung des Bodens. “ Durch: das Ueberwiegen des @Wiassers Er ıdien Ai tischen Verhältnisse bedeutend geändert. Im Gefolge der grössern "Wassermenge stand auch grössere Feuchtigkeit: Hierdurch war bedingt die Zunahme’der Regenmenge für den’ gemässigten: des Schnee’s für den kalten Erdeürtel, Die häufigere Bewölkung während des Sommers 'hinderte die Einwirkung der’ Sonne, wo- durch das Wärmequantum bedeutend vermindert:wurde. Dieses hatte wiederum einen grossen Einfluss auf die Durchsehnittstem- 'peratur des Jahres a musste das’ Klima ‘ähnlich gestalten, wie. wir es heute auf der Südhemisphäre finden. Es- waren kühle, regenreiche Sommer und mässig kalte, schneereiche) Winter. .' "Was aber folgt hieraus, fragen wir unwillkührlich, für: die behauptete Eiszeit? Um diese Frage zu’ beantworten, ‚brauchen 'wir nur einen Vergleich der heute überschwemmten Südhalb- kugel mit der Nordhemisphäre anzustellen. Die::Grenze, bis zu welcher das südpolare Treibeis gelangt, liegtdem Gleicher viel ‘näher als auf der Nordhalbkugel. Gegenden; 'die'gleiche' Breite mit Europa in seinen mittlern Theilen haben, ‘welche’ also in den südlich gemässigten ’Erdgürtel fallen, zeigen eine miedrigere mittlere Jalwestemperatuis: als die europäischen. : Es‘ herrscht h eine so niedrige Durchschnittstemperatur, ein! so geringen! Ge ae der: Wärme, dass Pflanzen, Landthiere;ı ja selbst Menschen dauernd : daselbst‘ sich‘ nicht aufhalten können. Die Inseln, ‘welche zwischen ‘dem 50. und 62.: Grad: 8..B.,-Iiegen, eleichen in ihrem: Aussehen ne Island oder Grönland‘ unter dem 65. bezüglich '60. Grad N. B.; Cook nennt: die Kerguelen- ‘Inseln (40°: 50": s. B.) den vielleicht ödesten Fleck ! in gleicher Breite. Spitzbergen’ unter: dem 77 — 80% n. B./und [Nordgrön- land, ebenso hoch, ‚haben dreimal soviel: Phanerogamen;, als'Ker- guelen. > ‚Die meisten Inseln !in südlichen Breiten ‚smd> fast ohne alle Pflanzendecke und dienen nur Wasservögeln’zum: Aufent- “haltsorte. Hier ey wir " ‚also die ‚Folgen der Me “vor: Augen." Durch diese grössere Warermenke beine dürfte rl m RR ARE S re” er < . ah . . ah . ‘ EEE EEE END RENNER EIERN DEE ERNEUTE ET ee Da rat Ze in au DE an ba nd 3 a Na ro 2 an De auch. die. niedrigere Durehschnittstemperatur, des, Januars des heissesten Monates der Südhalbkugel ‚erklären. Sie beträgt nach, Dove’s Berechnung 4Y/,°.C. ‚weniger, als; die ‚des August, des . heissesten: Monates der Nordhemisphäre.; Nun: soll nach Martin’s; Behauptung. die Erniederigung ‚der. mittlern. Jahrestemperatur von etwa.4° Ö.:genügen den, Gletschern der Schweiz wieder “ die Ausdehnung zu geben, welche sie; in der, Eiszeit ‚hatten. Zu dem ‚haben die Forschungen schweizerischer Gelehrten nach- gewiesen, dass nicht strenge. Winter, sondern feuchte und kühle ommer, die Gletscherbildung. ‚befördern. _ Dieselbe Erfahrung macht man auch auf der Südhalbkugel. TARBEN tea, .. Mässig; strenge Winter, nasse und. feuchte Sommer haben auf derselben eine: ungeheuere Ausdehnung der Eismassen des Südpoles bewirkt. Es werden also dieselben Erscheinungen auf der Nordhalbkugel damals’ eingetreten: sein, als dieselbe, wie wir zeigten zum. bedeutend grössten Theil überflutet war. Ich kann hier wohl nicht den Verlauf der ganzen Ueber- flutungszeit eingehender. schildern. Nur in einigen: Zügen: will ich es versuchen ihnen,, hochgeehrte Anwesende, sein Bild. der Nordhemisphäre während der letzten Ueberflutung vorzuführen. =. Traurig und öde starren die kahlen, beinahe ganz ver- sachen Alpen empor.. Alles Leben ist in ihnen erstorben. Kein Wald,. keine Matte, keim Fleck irgend. welchen höhern Pflanzenlebens ist zu. sehen.. Mächtige Gletscher erfüllen allent- halben Thäler und Schluchten. Nur in den tiefern und .ge- sehützten :Vorlanden entwickelt sich ein kümmerliches Pflanzen- leben. Pyrenäen, Karpathen und all:die andern Gebirge Europa’s sind bis. tief hinab vergletschert. Im Norden ragt Skandinavien als eisbedeckte Insel. aus. dem rings flutenden Meere ‚empor. Mächtige Gletscher, erfüllen es ganz und senden von ihren im Meere endigenden ‘Ausläufern kolossale Eisberge ganz bedeckt - mit, zertrümmerten, Felsmassen ‚weithin nach Ir überfluteten Süden. Schwimmend tragen dieselben diese Trümmer bis zu den mittlern Bergen Deutschlands, Russlands und Frankreichs und lassen: sie’schmelzend dort liegen, damit sie noch nach Jahrtausenden von der allgemeinen Flut zeigen möchten. € Ein,ähnliches Bild bietet der Norden Asıen’s und Amerika’s. Dort, wie, hier. ist in Breiten, wo wir heute die üppigste Pflan- zendecke finden,’ die: traurigste Oede und Abgestorbenheit. Es ıst obige Schilderung nur ein Gebilde der Phantasie. Denn keine Ueberlieferung berichtet uns davon. Doch entspricht es. dem damaligen. Zustande. ganz gewiss. ‚Ist durch ‚Alles bisher Angeführte das Vorhandensein der Eiszeit für die: Nordhalbkugel unzweifelhaft und unbestreitbar nachgewiesen, so stehen wir doch mit der Erklärung derselben, das ist, mit der Angabe der Ursachen nach wie vor auf dem atısserst schwankenden Gebiete der Hypothesen oder Annahmen, SE Bevor ich zur Besprechung und Darstellung der aufge- stellten Hypothesen mich wende, wird es nothwendig sein eine” Schilderung der Erdbahn und deren Verhältnisse vorangehen zu lassen, weil einige Hypothesen auf diese Verhältnisse sich stützen. Die Bahn der Erde um die Sonne ist bekanntlich eine ne Die Sonne steht nicht in der Mitte der Ellipse, ‚sondern in einem der Brennpunkte derselben, also näher an einer der steilern Krümmung der Bahn. Man nennt eine durch beide Brennpunkte gehende gerade Linie die grosse Axe. Die in der Mitte derselben senkrechte Gerade heisst die kleine’ Axe. Wenn die Erde in ihrer Bewegung in dem Endpunkte der grossen Axe steht, welcher der Sonne zunächst ist, so sagen wir die Erde befindet sich in der Sonnennähe (dem a befindet sich die Sonne nach Verlauf eines Halbjahres gerade am andern Endpunkte der grossen Axe, so ist die Erde in der Sonnenferne (dem Aphel). Sonnennähe und Sonnenferne führen den Namen Absiden und heisst dann die grosse Axe die Ab- sidenlinie. Man nennt den Unterschied zwischen dem Abstande _ der Sonnennähe vom Mittelpunkt und der Länge der halben grossen Axe die Excentrizität der Erdbahn. Die Excentrizität ist eine sehr geringe, sie beträgt etwa '/,, der Länge der halben grossen Axe. Trotz dieser geringen Grösse hat dieselbe doch einen Einfluss auf die Geschwindigkeit der Erde in verschie- denen Punkten ıhrer Bahn, auf das Wärmeguantum, welches die Sonne der Erde zusendet, dann auf die Länge der Jahreszeiten. Dadurch, dass, wie gesagt, die Sonne nicht im Mittelpunkt der Erdbahn steht, sondern in einem der Brennpunkte, wird die Erdbahn in zwei ungleiche Hälften zerlegt. Der Unterschied in der Wanderzeit durch diese beiden ungleichen Theile wird dadurch noch vergrössert, dass die Erde ın dem das Perihel einschliessenden Bahnstücke, wegen der stärkern Anziehung, sich rascher bewegen muss, als in dem das Aphel enthaltenden Stücke. Da nun gegenwärtig das Perihel in den Winter der Nordhemisphäre fällt, so ist das Sommerhalbjahr (Frühling und Winter) der Nordhalbkugel grösser, als das Winterhalbjahr (Herbst und Winter) und zwar beträgt heute dieser Unterschied etwas mehr als sieben Tage. Um das Jahr 1250 n. Chr. war derselbe mehr als acht Tage, nahm seit der Zeit immer mehr ab, und wird um das Jahr 6500 unserer Zeitrechnung ganz ver- schwinden. Von da an wird für die Nordhalbkugel das Winter- halbjahr, vorausgesetzt, dass die Exzentricität und die Absiden bis dahın ‚keine Aenderung erfahren, bis zum Jahre 11750 unserer Zeitrechnung wachsen und das Maximum erreichen. Diese ungleich lange Dauer des Winterhalbjahres gegen das Sommerhalbjahr hat auf unserer Halbkugel vor etwa 11000 Jahren schon geherrscht. Fragen wir nun nach der Ursache dieser Erscheinung, so antwortet die Astronomie. Die Erdbahn liegt in Bezug auf den Weltenraum nicht fest, sondern dreht sich in einem Zeitraume von beinahe 21000 Jahren in ihrer Ebene derart herum, dass die grosse Axe aus einer südlich-nördlichen Richtung allmählig in eine südöstlich-nordwestliche und so fort übergeht und nach Verlauf der ganzen Periode wieder in die . ursprüngliche Lage zurückkehrt. Diese Verhältnisse, deren etwas ausführliche Besprechung mir geboten erschien, wurden, wie gesagt, zur Erklärung des in Rede stehenden Thema’s benützt. Es würde zu weit führen, wollte ich, hochgeehrte Anwe- sende, auch nur einige der zur Erklärung der Eiszeit aufge- stellten Hypothesen eingehender betrachten. Von allen will ich nur die folgenden einer etwas ausgebreitetern Besprechung un- terziehen. Ich nenne zunächst die Hypothese, welche sich auf das Fehlen des gegenwärtig auf Europa gerichteten so genannten Golfstromes 3 atlantischen Ozeans während der Eiszeit gründet. . Der Golfstrom kann als eine Fortsetzung der ost-westlichen Strömung des indischen Ozeans angesehen werden. Dieselbe gelangt um das Vorgebirge der guten Hoffnung herum in den atlantischen Ozean, trıfft im Meerbusen von Mexiko auf Mexiko’s Küsten, wird in diesem Busen stark zusammengedrängt und durch das Vorhandensein des Isthmus von Darien in ihrem Vor- dringen in das stille Weltmeer gehindert. Die an den mexika- . nischen Küsten gebrochene Strömung wendet sich nun nordwärts, doch ein neues Hinderniss zwingt sie in nordwestlicher Richtung - quer durch den atlantischen Ozean zu gehen. Dieses Hinderniss bildet die Halbinsel Florida. Die von ihrer Richtung abgedrängte Strömung führt nun den Namen Golfstrom. Dieser gelangt an die Küsten Europa’s und hält den aus dem nördlichen Eismeere kommenden kalten Polarstrom von den Küsten unseres Erd- theiles fern. Diese von unserm Erdtheil abgedrängte kalte Polarströmung geht heute an der Küste von Grönland und Nordamerika gegen den Aequator hin und bewirkt in diesen - Ländern ein ihrer Breite nicht ganz entsprechendes Klima. Die Ursache warum also heute der Golfstrom seine Richtung auf Europa nimmt, liegt, wie gesagt, in zwei Bedingungen. Einmal in der Halbinsel von Florida, dann in der Landenge von Pa- nama. Wäre Florida nıcht vorhanden, so würde der aus dem mexikanischen Busen austretende Golfstrom, nicht nach Europa hin abgelenkt, sondern ginge an der nordamerikanischen Küste hinauf gegen Grönland und würde dieses Land aus seiner Oede und Abgestorbenheit befreien und wenn auch zu keinem Para- diese, so doch zu einem bewohnbaren Lande umschaffen. Die Bedeutung des Fehlens der Landenge von Panama für den Golfstrom haben wir bereits berührt. Was für Folgen die Rich- tungsänderung des Golfstromes für Europa haben würde ? 8 — fragen wir uns unwillkührlich. Viele Gelehrten sind‘ der An- sicht, dieses würde eine abermalige Eiszeit für Europa herbei- führen. Wie es sie schon damals bedingt habe, als derselbe thatsächlich nicht auf Europa gerichtet gewesen wäre. Dass die Strömung noch in der historischen Zeit eine andere Richtung‘ gehabt habe, ist nachgewiesen und bewahrt Grönland in seinem Namen noch den Beweis, dass es einst ein bewohntes Grünland war.“ Doch dürfte kaum das Fehlen des Golfstromes allein eine‘ völlige Vergletscherung .Europa’s, wie wir sie für die Eiszeit annehmen müssen, herbeizuführen in der Lage sein. Wie ja auch Nordamerika keineswegs vergletschert ist, ‘wie wohl der Golfstrom seine Küsten nicht berührt. Zugegeben, es ‘habe das’ Fehlen des Golfstromes für Europa die Eiszeit Bedingt so sind wir doch durch diese Annahme nicht im Stande die, wie wir wissen, gleichzeitige Eiszeit für die Nordhalbkugel genügend zu erklären. Von einer Erklärung der Eiszeit auf der 'Südhemis- phäre muss diese Hypothese ganz absehen. Eine andere Hypothese meint, dass damals als die Sahara ein Binnenmeer gewesen, der warme Stdwind (der Föhn der Schweiz), welcher der Gluthitze der Sahara seine Entstehung verdanke, nicht vorhanden gewesen sei, und hierdurch die all- mählige Vereletscher ung Europa’s bedingt worden wäre. Zuge- geben, dass der Föhn einst für Europa fehlte, so kann das ’ nicht durch die Ueberflutung der Sahara erfolgt sein und zwar deshalb nicht, weil, wie Dove, aus den Drehungsgesetzen ‚dert Erde nachgewiesen, "der Föhn nicht mit dem heissen Wüstenwind, i dem Samum, identisch ist, sondern seine Entstehung dem heissen’ Indien verdankt. Auch diese Hypothese leidet an dem Mangel, dass sie. vielleicht die Eiszeit der Alpen oder auch ganz Europa’ s. beweisen kann, keineswegs aber im Stande ist auch nur die Eiszeit der Nordhalbkusel zu erklären, von der Erklärung der Eiszeit. der Südhemisphäre ganz zu schweigen. | Irdische Verhältnisse genügen, wie’ wir sehen, wohl zur, Erklärung lokaler Eiszeiten, "aber keineswegs dazu, um für eine ganze Hemisphäre die Eiszeit hinreichend zu begründen. Man sah sich deshalb senöthigt, anderwärts Mittel und Wege auf- zusuchen, “die eine. Lösung dieser Frage versprachen. Solche‘ Mittel und Wege gibt uns die Astronomie an’ die Hand. ' Die. Sonne bewegt sich bekänntlich "sammt, der sie umge- benden Planetenwelt im Weltenraume. "Und'es fragt sich nun, welche Temperatur dieser Weltenraum habe? Ist dieselbe überall die gleiche ? Ist dieselbe in sternenreichen Gegenden eme andere, als in sternenarmen ? Auf die unbewiesene Verschiedenheit der Temperatur des W eltenraumes haben Poisson und Oswald Heer eine Hypothese zum Beweise der Eiszeit gestützt. In ihrer Be- wegung selange, sagten sie, die Sonne allmählich‘ in "andere" Weltenräume, die 'eine‘ verschiedene Temperatur hätten. Es’ AT tn a 1 lasse sich nun denken, dass dieselbe einmal in Regionen ge- kommen sei, deren Temperatur so niedrig gewesen wäre, dass’ sie eine Vergletscherung des Erdkörpers habe herbeiführen können. ' Fraglich ist nur die‘ Temperatur ‘des Weltenraums überhaupt? Es ist nicht‘ zu leugnen, dass säunmtliche Fixsterne Wärme ausstrahlen, folglich ist’ es möglich, dass in 'sternen- reichern Regionen eine "etwas andere Temperatur 'herrsche, als’ in Sternenarmen. Doch dürfte dieses schwer zu beweisen sein.’ ‚Zu dem kommt, dass unser Sonnensystem gegenwärtig in einer nichts weniger als sternenreichen Gegend sich bewegt. Warum herrscht heute keine Eiszeit auf der ganzen Erde? Wie sie nach dieser Hypothese herrschen könnte. is Auf vielleicht festerer Grundlage ruht die von Adhemar aufgestellte und von andern erweiterte Theorie zur Erklärun der Eiszeit, die sich auf den‘ oben angegebenen Unterschied zwischen der’ Dauer des Winter- und Sommerhalbjahres der beiden Erdhälften stützt und annimmt, dass durch den: längern Winter der im Nachtheil befindlichen Erdhalbkugel um den Pol derselben die Eisbildung befördert ‘werde, was‘ dann eme Ver- schiebung des Erdschwerpunktes bedinge und dieses habe eine allmählige Umsetzung der Meere von der einen Halbkugel zur' andern zur Folge. Da, wie gesagt, dieser Unterschied in der Dauer der Jahreszeiten ein’ periodischer ist, so nimmt diese Hypothese eine periodische Wiederkehr der Eiszeiten an, welche abwechselnd die beiden Erdhalbkugeln "betreffen. a "Gegenwärtig macht die Südhemisphäre ihre Eiszeit durch. Wenn auch zugestanden werden muss, dank das längere Winter- _ halbjahr die Eisbildung befördere, so ist doch nicht recht ein- zusehen, wie die im Verhältniss zum Erdkörper geringe Eis- masse, deren Gewicht auch kein so ungeheueres sein kann, eine Verschiebung des Erdschwerpunktes herbeiführen könnte. In- dessen verdient diese Hypothese unsere volle Beachtung ‘und Wärdigung. "Wenden wir uns nun zur Darstellung der im Jahre 1869: von Dr. J. H. Schmick zuerst ausgesprochenen 'und von ihm dann durch eine Reihe von Schriften tiefer begründeten Hypothese’ zur Erklärung der Eiszeit. Diese Hypothese wurde heftig an- gegriffen, aber auch ebensowarm: von hervorragenden Vertretern’ der Wissenschaft in Schutz genommen. Sie ist meiner‘ Ansicht’ nach wohl in der Lage das vorliegende Problem zu lösen. Doch zur Sache.‘ Die ‘von Schmick entwickelte Theorie stützt ‚sich‘ ebenfalls auf den Unterschied ’in der Dauer des Winter- und Sommerhalbjahres‘ bedingt ' divrch die Bahnexzentrizität, nimmt eine periodische Umsetzung der Meere von Halbkugel zu Halb-- kugel an, . begründet: aber diese Umsetzung nicht wie Adhemar . durch die um den betreffenden ‘Pol wachsende Eishülle und die "dadureh'' "bedingte ' Verschiebung ' des ' Erdschwerpunktes, Bee sondern durch den durch Jahrtausende sich aan Rück- stand einer durch die Sonne hervorgerufenen Flutwelle, welche die mehre Monate dauernde starke Annäherung der Erde an die Sonne während des Sommerhalbjahres der betreffenden m herbeiführt. _ Seit den ältesten Zeiten wissen wir, dass die Oberfläckee des Meeres eine tägliche regelmässige Störung erleidet. Eine doppelte Flutwelle umkreist d Die Beobachtung lehrte, dass diese Erhebung und Senkung der Wassermasse des Meeres mit der Bewegung des Mondes in Zusammenhang zu bringen sei. Es ergaben sich aber auch Ab- weichungen, die man durch die Wirkung des Mondes allein nicht zu erklären vermochte und die auf einen andern Grund hinwiesen. Dieser konnte nur in der Sonne gesucht werden. Die oben gegebene Auseinandersetzung über die Erdbahn, sagt uns, dass nicht immer dieselbe Stelle der Erdoberfläche ale chatork von der anziehenden Kraft der Sonne getroffen werde. ir wissen ferner, dass die Anziehung in der Sonnennähe grösser als in der Sonnenferne : ist. Diese Verhältnisse werden sich auch auf das bewegliche Meer äussern müssen. Gregenwärtig und, wie wir sahen, auf eine lange Reihe von Jahren wirkt. die Sonne stärker auf die südliche Halkkusel während deren Sommer- > halbjahr als auf die nördliche. Es wird also hierdurch der erstern während etwa fünf Monaten ein grösseres Wasserquantum zu- geführt, als der letztern. Zwar gleicht sich dieses Wasser wäh- rend des Sommerhalbjahres der Nordhemisphäre theilweise aus. -Theilweise sagen wir. Denn dadurch, dass der südlichen Halb- kugel eine grössere Wassermenge zugeführt wurde, ist die Erde in ihrer Gleichgewichtslage gestört. Da ferner das Sommer- halbjahr der Nordhemisphäre auf das Aphel fallt, in welchem die Anziehungskraft der Sonne im quadratischen Verhältnisse der Entfernung geringer geworden ist, so kann eine völlige Aus- gleichung nicht stattfinden. Es bleibt somit. jahraus jahrein gegenwärtig der südlichen Halbkugel ein ze N) und bedingt ein Steigen der Südmeere. Wenn nach etwa. 5000 Jahren nach der Gegenwart, das Sommerhalbjahr der Nordhalb- kugel in das. Perihel fallen wird, werden sich diese Verhältnisse umkehren. Sollte sich diese Theorie bewahrheiten so steht der Nord- halbkugel nach etwa 6500 Jahren eine abermalige Eiszeit bevor. ersuchen wir es, uns im Geiste diese Periode zu verge- enwärtigen. Mit ausserordentlicher: Langsamkeit, den grossen eiträumen des Verlaufes entsprechend, wird nach etwa 2000 Jahren in den Aequatorialgegenden ein Steigen der Seeflut sich. ie Erde von Ost nach West und veranlasst ein abwechselndes Steigen und Fallen des Meeres. asserquantum 2 bemerkbar machen. Ein Jahrtausend wird verstreichen bis all die zahlreichen Eilande um den’ Aequator herum, entweder ganz ER geschichtliche — 1° — im Meere versinken oder viel von ihrer heutigen Oberfläche an das steigende Meer eingebüsst haben. Afrika und Südamerika werden in ihren tiefern Stellen in seichte Meere verwandelt. ‚Das Steigen des Meeres wird sich in den Aequatorialgegenden nicht so stark bemerkbar machen, als jetzt bei den Südmeeren. Indem die Wassermenge auf einen grössern Umfang sich aus- breiten kann. Es wird daher auch die Bedeckung in den Aequatorialregionen nicht so lange andauern, als in den Süd- meeren. Nach Verlauf von abermals drei Jahrtausenden wird die grösste Anziehung der Sonne nordwärts vom Aequator fallen, die grosse Sandwüste Sahara wird überflutet wide und Eu- ropa dasselbe Bild darbieten, wie in der letzten Ueberflutungspe- riode. Das Wasser wird freilich nicht mit unwiderstehlicher Gewalt daherstürmen, sonden dem lang andauernden Verlaufe entsprechend allmählich steigen. Hierbei ist keineswegs ausge- schlossen, dass sich nicht hier und da dasselbe, die sich ihm. entgegenstellenden Hindernisse gewaltsam durchbrechend, mit Ungestüm ausbreite. Vielleicht ein Jahrtausend ‚nach dem Steigen des Meeres wird sich auch die Eiszeit einstellen und _ die Reste der gesitteten Menschheit auch aus dem letzten: Schlupfwinkel austreiben. Doch die Menschheit wird nicht "untergehen, denn nicht stehen heute die Menschen der Natur so rathlos gegenüber wie die Urmenschen, damals als die letzte Aequatorialflut eintrat, wie uns die Ueberlieferung berichtet. Die kommenden Geschlechter werden sich Jahrtausende vor den eintretenden Ereignissen, deren Eintreffen sie voraus gewusst, Gegenden der Südhemisphäre zu wenden, auf welcher sich für ‚etwa 10000 Jahre das Bild der Menschengeschichte entrollen soll. Denn auf derselben wird der früher untergetauchte Boden hervortreten. Australien nunmehr eine Hochebene, wird sich zu einem ungeheuern Kontinente erweitert haben, in dem sich die frühern zahllosen Inseln nur mühsam in den Hochebenen der vorliegenden Tiefländer erkennen lassen. Südafrika und der Süden Südamerika’s werden ihre Gestalt ganz verändern. Gleichzeitig mit der Umsetzung der Meere von Halbkugel zu Halbkugel nimmt Schmick auch eine Verschiebung der Wär- megürtel auf der Erde an. In der gemässigten Zone der Nordhemisphäre zeigen: Deboiisferungsi für eine stetige einem höhung in den zwei letzten Jahrtausenden. Nach Tacitus hatte Germanien ein sehr winterliches Klima; Obst und Getreide wollten gar nicht gedeihen. Dieses sind Verhältnisse, wie wir sie heute im Norden Schwedens und Russlands finden. Die- ‚klimatische Veränderung in Deutschland lässt sich unmöglich durch das Aushauen ‘der Wälder und das Austrocknen der’ Sümpfe erklären. Heute ist es möglich im südlichen England Myrten und Lorber im Freien zu überwintern. Was früher on | nicht 'der Fall war. Als vor 300 Jahren die Spanier Canada entdeckten, war daselbst beinahe kein Pflanzenwuchs vorhanden. ‚Hiervon soll auch‘. der Name stammen. Aca nada bedeutet, hier ist nichts. Heute bedecken mächtige Wälder das band. Die:Römer wissen uns:nichts von Frankreichs feurigen Weinen. zw. berichten. In römischen : Schilderungen : wird nichts. von! Spaniens dürren Strecken, wie wir. sie heute finden, . erzählt. Noch vor etwa: 3000 Jahren waren Palästina, Kleinasien und Aegypten fruchtbare, mit üppiger Pflanzdecke erfüllte.Gegenden. Die Umgebung. Rom’s war im Altertkume gartenartig sangebaut., Und heute — welch’ traurigen Gegensatz" bietet. sie. "Unmöglich. können und dürfen wir alle ‚diese ‚Erscheinungen 'der 'Lethargie. und Trägheit der heutigen Bewohner ’zuschreiben. Für. die. gesteigerte mittlere Jahrestemperatur Aegyptens ın den letzten: ‚ahrtausenden sprechen auf das schlagendste die Untersuchungen. Bauer’s über die im Berliner Museum befindlichen Früchte und. Samen aus den ägyptischen Katakomben.: Ein grosser Theil der, zugehörigen Pflanzen ist. heute nur in Abessinien, dem südlich! von Aegypten liegenden‘ Hochlande zu . Hause.” Es konnten: somit dieselben in Aegypten nur! dann fortkommen, als die. ‚Jahrestemperatur niedriger war als ‘heute. Für- eine Temperatur- - Erhöhung der nördlich gemässigten Zone können. noch; folgende. Thatsachen 'angeführt werden.. Der: Storch. war ‚vor .etwa 20. Jahren nur. bis Kurland und Südlifland bekannt, "brütet aber heute in:der Nähe von Dorpat ; derselbe zeigt sich jeden Sommer‘ in Est- und Finnland, wo sein Brüten in nächster Zeit: ebenfalls. zu erwarten‘ steht. Die, Waehtel,. das Rebhuln, ‚der Karmin-' a die «-Rohrdommel, ‘der Pirol: und’ die Knäckente, ‚die‘ wohl, mit 'etwaiger Ausnahme der beiden ersten, ‘in: keiner Be- ziehung zur. menschlichen Kultur: stehen ‚dürften, ‚breiten ihr‘ Gebiet immer mehr polwärts ‚aus. I äisselsent ee Auch für die:nördlich kalte:Zone lässt ‚sich eine Zunahme. der Durchschnittstemperatur nachweisen. ‘Was ebenfalls für eine. Verschiebung der Wärmegürtel gegen den Nordpol. hin spricht« »:,Schmick hat durch Zusammenstellung von 'Thatsachen und Beobachtungen 'geographischer Verliältnisse ‚auf. der. Südhemi-. sphäre ein noch heute stattfindendes Steigen der Südmeere:nach-, zuweisen versucht.‘ Aus’diesen Thatsachen geht: hervor, dass die - Inseln und Kontinente der Süädhalbkugel nur ‚die ’aus: der. allge- meinen Flut hervorragenden : Gebirgsrücken und Hochebenen der überschwemmten Tiefländer sind. 3 rare x Er hat durch das Studium: ‘der Kohlenlager,., deren Ent stehen. durch darüber 'tretendes Meerwasser, zu erweisen, ger trachtet. :Er-'hat seine Theorie durch. das Flutphänomen tiefer: begründet, so 'dass dieselben allen Anspruch auf Beachtung. und Berücksichtigung 'erheben kann. Es kann hier nieht'weiter, wie % X RE 1 SE ‚wohl es sehr verlockend ist, auf‘ Darstellung aller‘ dieser Ver- ‚hältnisse eingegangen werden. I | 1104 Noch erübrigt uns eine kurze Besprechung der eingangs angedeuteten Spuren, welche die Existenz des Menschen in Europa vor und während der in Rede stehenden Periode un- ‘zweifelhaft ‘nachweisen. Im Zusammenhang hiermit steht die Betrachtung des gesammten organischen Lebens dieser Periode. hi Die in Europa aus der Mertiärzeit vorhandenen Pflanzen und Thiere mussten ‘mit Beginn 'der Eiszeit eine gewaltige Um- ‚änderung‘ erfahren. Wir können’ ıdoch nicht annehmen, dass Affen, Elephanten, Nashorn, Tapire und alle andern Thiergat- tungen, die heute nur ın der heissen Zone anzutreffen sind, die aber damals, wie die Knochenüberreste auf das Unzweideutigste beweisen, über Europa hin anzutreffen waren, während der Eiszeit existirten. Doch ging die Umbildung der Pflanzen und Thierformen nicht so rasch vor sich, als man vielleicht anzu- nehmen geneigt ist. Vergegenwärtigen wir uns die Sachlage etwas näher. Dr Meere fingen -almählig an zu steigen, die Eisbildung nahm zu. Hierdurch bedingt konnten Pflanzen an Örten, wo sie früher gediehen, nicht mehr fortkommen. Die 'Thiere, denen sie zur Nahrung dienten, wurden dadurch ge- zwungen, andere Gegenden aufzusuchen, und die steigende Flut drängte sie in immer höher gelegene Gegenden zurück. Hierdurch wird es erklärlich, wenn wir an derselben Lager- stelle die fossilen Knochen der verschiedensten Thiergattungen vorfinden. Durch die Funde in den Knochenhöhlen, dann auch ın andern Lagerungen ist (nachdem rastlose Forscher wie Lyell, Walker, on Schmerling u. a. die Steine zum Reden ge- bracht) daran nicht zu zweifeln, dass während der letzten Eis- zeit durch ganz Europa hin Menschen lebten, die noch keine Metallbearbeitung kannten, jedoch schon primitive Kunstbestre- bungen zeigten; dass sie lebten, während der Seespiegel durch- wegs höher, als heute stand; dass sie Rennthiere schlachteten, die also gegen heute um 20—25 Breitengrade weiter nach Süden hin versetzt waren; dass sie Muscheln assen, die einem nörd- lichen Meere angehören; dass sie eine Körperbeschaffenheit hatten, welche dem Menschenaffen am nächsten steht. Nicht nur die Existenz der Menschen während der letzten Eiszeit ist für Europa unzweifelhaft nachgewiesen, sondern es ' deuten auch die one in der Höhle von Pondres, wo Menschen- "knochen mit Topfscherben unterhalb der Hyänen- nnd Rhino- zerossreste aufgefunden wurden auf die Existenz desselben noch _ vor der Eiszeit hin, also mit Schmick zu reden, auf die vor- letzte Trockenperiode unserer Hemisphäre, somit auf mindestens 19000 Jahre vor der Jetztzeit. Aus allen vorhandenen Spuren lauben einige Forscher mit Recht darauf schliessen zu dürfen, ee: auf beiden Halbkugeln Menschen schon vor mehr als 30000 Jahren existirten. Welche Spanne Zeit umfasst somit unser gesammtes, historisches Wissen. Je mehr sich die For- schungen vertiefen, desto mehr wird man über die annäherungs- weise Dauer der Zeit, seit welcher dıe Menschen schon auf Erden vorhanden sind, ın’s Reine kommen. So habe ich denn, hochgeehrte Anwesende, Ihnen ein Bild längst vergangener Zeiten, deren mögliche und 'wahr- scheinliche Wiederkehr zu erwarten steht, vorzuführen versucht. BE Meteorologische Beobachtungen aus Siebenbürgen vom Jahre 1874. Mitgetheilt von LUDWIG REISSENBERGER. Verschiedene Ursachen, deren nähere Angabe hier nicht am Platze ist, haben meinem Unternehmen, wo möglich sammt- liehe in Siebenbürgen gemachten Witterungsbeobachtungen in einer allgemeinen, jedesmal ein Jahr umfassenden, Zusammen- stellung und die daran sich anknüpfenden wichtigsten Schluss- folgerungen über den Character der Wilterhue bekannt zu geben, ein unübersteigliches Hinderniss entgegengestellt. Nur wenige Beobachter — nämlich Herr Gustav Fr. Kinn, früher Prediger in Sächsisch- Regen, jetzt Pfarrer in Weilau, an dessen Stelle nunmehr Herr Professor J. Georg Hochmeister in S. Regen die Beobachtungen fortsetzt, ferner Herr Johann Orendi, Professor - ın Schässburg und Herr Gustav Arz, früher Gymnasialdirector in Mühlbach, jetzt Pfarrer in Urwegen, dessen Beobachtungen wegen seiner Veretahn nach Urwegen nur bis in den Mai des ‘Jahres 1874 reichen — haben mir ihre Beobachtungen über das Jahr 1874 eingesandt, wofür ich ihnen den wärmsten Dank aus- spreche. Ich bin daher auch nur in der Lage, diese wenigen Beobachtungen über das Jahr 1874 in Nerbindatie mit den meinigen zu bringen. | 2 : A. Temperatur (in C°) a) Monatsmittel und Extreme. 1. Sächsisch-Regen (Geogr. Breite ; 46° ,47'; Länge: 42° 19°; Seehöhe 372.0 Meter). Mittlere Temperatur* Abweichung Temperatur vom/-jahr")= seen N An | 2 - Dez. 1873| 5-27) 1.86] - 4.663.931 4-09 | 236| s1l 21-174] 10 Jan. 1874 -10:64| 5-63 8-96|-28-41.28:60 —4-89| 5-6|21 22.8] 3 Februar |—7:33|—1'61|— 6:22 — 505 —-9°26.|—, 2:65 | 79] 20 |—18°8 März 3:95 2-85|21-621 0971. 719/430 12-0 11 1416 April | 7361 1467| 8-82 1028| 10:00, 098222 14 | 0 Mai 8-62) 13-52) 8:86 10:33! 995-419 2411| 1 Fs 18:21| 24-99) 16:97 20.06 1929| 1941302 18| 8 3 9 h 5 corrigiries R Nu SR L- N) „ | Mittel -Miutel' +] : Minel, _ Max. Tag | Minim. | I Juli. 1:20:12 27-75! 19-98! 22-62] 21-88 |; 2:40133:91 311 13: Aucust. | 17-40) 24-87) 17-65) 19-97) 1953| 094 33-1] 3 |. 7 September | 12-44| 23:11) 14-82] 16:79| 16:09| 1:90. 285) 4 9 October | 670 15-54 8-99) 10-41) , 9:93 0.181242] 3 1. November | 0'41|. 3:53) 1:01]. 1:65] ‚1:50 |—1°56 1105| 14 — 3° Dezember | 0:73) :3°95| 1:60) 2:09) 1-95) 3-68]. 8:0 5 | 37124 Meteor.Jahr, 5.34.1179) 6:30) 7.811] 742 | 0:97 33:91 37,| 22-81 37, Sonnenjahr| 5:84 1228| 6:82] 831 Kt a, a Da pas buUre a u fGeogr. Breite: 46°13°; Länge: 42032’; Seehöhe: 341’1 Meter). Wilan gi f Mittlere Temperatur . Abweichung]| “ Temperatur | s; EIS Po a Ten SET ana DEE Mo tT 9 FAIRE UFTTOÄRSEROEN TR ETE ET en VESSESTERSEET TEE VIONENEN ET I Yen u : 4 orte: 19h- | 2h ’ | ga | Mittel ee \ Mittel; | Max. |Tag| Minim. Tag : Pe ee na ww ge? more 20 2 2. 2.0220 nn Don SS nn Dez. 1878| — 6:27) — 2:45) —4:99| —4:60|—4:75 —1'81 |: 69] 12.234 Jan... 1874.\-12:98|—- 7:63|-10:52|-10:381-10:57 |—-6:87. 45) 241) Februar, . |- 7:98 —1:88|—5°64|—5:17\—5:37. 14:07. | 7:51 20.1—1 —18:5 März, 4:27]: :2:30|—1:10|+-1:02)—1:21 4:51. /11:9| 30. \—15rl Apel “718| 1556| 9-45| 1073| 10:40]... 1:30.122:7) 14 I.08 Mai 863! 13:38! 9-86) 10:62) 10:29 —4-51 217 11) 11 Juni 1781| 23°40| 1749| 19-57) 18-96 | 0-86 127-6 16 9-6 Juli 1874| 2621| 19:78) 2158| 20:92] 1:52 131°9|)25| 12-6 August 1644| 2455| 1766 1955| 19:09] 0:09 31:1) 3 6:6 September! 1107| 22:07| 14-70) 1595| 15:28, 0:88 27-61 4 72 October 9:66) 1482) 8:68) 9-72) 9-24 1—0:66 |23°5)| 3 |— 2’5lez28 November |—0:25| 361] 1:13} 1-49) 1:34 —2-26 |13:0) 14 Dezember | 0:23) 3-46) 1-62) 1-77) 1:65| 435 | 9:6 15 Meteor.Jahr 4-48 11-16 638 734 697 —1-73 31-9], 295), 1 Sonnenjahr, 5-04, 11:65] 693) 7.87) 7-50 |—1:20 u * Nach einer Mittheilung des Herrn Kinn zeigte sich bei einer Prüfung der vo ihm bisher zu den Beobachtungen benützten Thermometer im thauenden Eise ein Fehle von 0.4°, um welchen Betrag dieselben zu hoch standen. Es ergiebt -sich hieraus ein Correctur von —o. 4° für sämmtliche, bisher mitgetheilten Beobachtungsdaten über Sächsisch Regen; an die obigen Daten wurde diese Correction schon angebracht. — 1917 — 3. Mühlbach. (Geogr. Breite: 45° 47‘ 30“; Länge: 41° 17°; Seehöhe: 263-1 Meter). Mittlere Temperatur Alyfgiehung Temperatur 18: | 2h | 10h | Mittel aa be Max. Tag |Minim. | Tag | Monat | Der. 1873 —4-68| 0:13) — 3-26 —2:69|—2:76 |—1:60 110-1| 3 |-20:0| 10 1 Jan. 1874-10 94 —5-58—9-39|— 8:64 —8-71 |—6°81 | 6:9] 20:—30:0| 3 | Februar |—469| 2:32 —2.83|—1:73| -1-79|—1:55 1126 18 164 8] IMiz 1-253| 5-42) 0:35) 1:08 1-23 13-31 116-430 191] 6 April 7-68] 17-82] 10-70) 12:07! 12-44| 1:38 125-1124. 0:6 4 Mai 9-23| 16-71| 10-50) 12-15) 12-44 8-46 125-0110 |. 20118 4.Hermannstadt. | (Geogr. Breite: 45° 47°; Länge: 41° 53°; Seehöhe: 411-0 Meter). I er i A Mittlere Temperatur Abweichung | __ Temperatur ‚ monat vomNormal- | —— 7 — RE 18h | . 2h | 10% | Mittel ee Mittel |Max. | Tag | Minim. |Tag | Dez. 1873| 6-99) -2-21\ -633| 5181525 | 2-46 | 7-6) 3 |-23-4] 10 Jan. 1874 \-13-01|--6-89|-11:55|-10-481-10:58|—6-88 | 4-4\21.|-31'3| 2 Februar |—6°94|-- 0.54—5°66|—438|—4°44 |—3°14 | 9:6) 18 |—17°4| 15 I März I—419) 3:40—178|—0°86|—0°70 |—4°00 |13°1130 | - 14:3] 3 April .. |. 644) 1575| 8-87| 1035| 1070|: 1:90 123°2|25.| ° 02129 Mai ‚1. 785] 1379) 8-80| 10:15) 10:39 )—451 [22:0 11 0.817 [Juni . 15:13] 2420| 1651| 18:62 1901| 1:11 1286/16 | ‚ 86125 Juli, 1676| 26°93| 18°88| 20°86| 21:17) 1:97 132725 | 116 3 I August 1503| 24-341 1765| 19-01] 1925| 045 [3241 3 8:4 26 ‚September| 10:72) 23:34 14-61) 1622| 1648| 1:98 1276| 4 | 7030 1 October 6:59| 15:63] 9-43] 10:55] 1039| 0:39 |24°6| 1 |— 2:0 28 1 November —0°43| 4341| 075) 1:55] 1:50|—2-10 1158114 13-425. 1 Dezember | 1:01| 484) 2:07) 2:64) 2:58| :5°08 1107) 5 ]— 54124 1 Meteor.Jahr| 3-91) 1184| 585) 7:20) 7:33 |—1'27 1827| 2°/,—31'3| ° N Sonnenjahr 4-58) 1243| 6.551 7:85) 7981-062 | „ I „1. BEE ; i 5 BETT, ee Rn b) Tagesmittel (aus 3 Tagesstunden) im Sonnenjahr 1874. ap | Sächs. | Schäss- | Mähı- | Her- Sächs. | Schäss- | Mühl-- Ba n 5 | Regen burg bach stadt Kai Zaun burg bact stadt I Januar Februar ee, j 1116171234 |—23-25) 2480| 11 920) 75 | 475) 8031 2—17:301— 244 |—24°59| —26°90 3—18°40|—24 1 |—25°00|— 26°53 4—15-13]—18°4 |—21°00)—20°47 9)— 8:60 —15°2 |—15°63|—16°43 6—10:531;—14°0 |—13°21| —15°47 “—11'27|)—15°2 |—13°42j--14°37 8[—13°47/—18:1 |—-16°46|—17°70 2—1270)—106 — 917/—11° 20 3)—14°50 —14:3 |—1134— 1357 ° 4213-30 —11-9 | 879 11-631 5I—15°80 —12°5 |— 8255 —12531 ° 6|— 9-40I—112 |— 4:09) — 620° 7—11:67)— 84 | 3:21 er 8— 407)— 31 184 — 2:83 “a 9—16-97|—19-8 |—17-00—18:43]| 9— 5:00 — 2:5 |— 0341— 2431 101—16-13|— 20:0 |—-15-63| 19-30] 10— 693] — 8:4 — 4.84 — 75 111—16:601-19-6 |14-17\—-1913[11—12-8011-5 |— 688] 11071 [121—18-47)—20:5 |—16:881—21-23| 12)—11-47\—10:3 \— 5381-8671 13|—18-37)—20-9 17-00 —21-53[13]= 8:90 75 |— 3:25) 657 14— 9531-105 |-10-42]— 9-70 14— 9-80|—11-5 |— 500-1083] 15 257— 41 | 1-09 1:10115|— 833 —114 |— 4:00) 10.871 16) 4:301— 60 |— 5.091 — 4:03| 16|— 5:17— 93 |— 2:13) 84 17] — 880111 | 7°67)— 740117 — 083— 29 | 079) 0401 18|— 2:10 — 56 | 5041 410118] 3:20 19| 546 5.601 19 210 11) 27 rosa 310 19] 450 294 20 207 16| 42) 230120 457 29| 438 3:60 211: 2:20 20 | :134 1.5321 227 281300 Am 22) 08] 10] 217 06322) 1:70— 03 | 254— 0:80 23| 037 00| 109— os7j23| 060) 13) 238 063 24— 123|— 1:1 | 054— 2.0024 123 09| 267 0601 25 1.10— 10 | 113l- 107125) 097) 10| 313 087 26|— 433|— 21 | 0461 25026 1:80) 09) 267 1:60 27)— 3:53— 1-7 |— 092)— 1-43[27]) 183) 09) 135 170. 28 3:97)— 20 | 0461 2:33|28)— 2:93 — 40 |— 150-217 29 8171 67 |- 5.09) 9-13 Ba, 830—11:33;—10°5 |— 9-34|—13°27 311—10:03/— 114 |— 4:84|— 9:20 burg 11— 4:07|— 5.6 1 2 517— 68: 4 3— 857 — 94 Al 7-93) 8-8 3 877 78 DONMNOHOSHSDDHWVANDHHNM TO Schäss- - März ee PAANVDSSOOHSOHHESNENNDODPOHMHNOEWREODU SRPRÜIOHHRDÜDPEDORDDÄARAÄHSHHHN soxaAun ADOSNAONDIAIODOSOSDI ID AD OS OS SI 0: HOOODD-AtyDyDODIDSOLSEDOH HAAS IS DI SI CO \ 131201 Jun EEE SEE I TEE EEE DO NE EI SE EL DOM IDIAIDI IIND HH OS OD 11-43 1053 745 GI 6-47 9-70 14-45 1420 | 14-67 ‚15-47 14-37 8-27 3-50 2:67 3:50 / n ER — 10 — | Sächs.' | Schäss- | Mühl- | Schäss- | Hermann- | Regen burg | bach burg | sh "Mai 4 ® Br 11.630 | 70 |: 984 4 21 497 | 60 | 7.34 a 3 #17 | 52 | 65 4 4 833 | 89 | 842 \ 3] 10:57 |. 112 | 1096 Bi 6| 11:80 | 12-5 | 13-71 i 7| 11-67 | 11-6 | 13-92 i 8212.93 1413:2 1219-67 I [| 9} 930 | 110 | 13:88. I 101 11-27 | 13-5 | 16-25 IE 11} 16:67 | 166 | 1667 | [12 12:53 | 12-3 | 13-79 E 13] 12:30 | 12:1 | 13-96 114 7927 78 | 1113 | 15] 810 A a) I. 16. 11-87% 1.109 12-29 I 17) 607 |. 60 3:96 “ 18| 400 | 57 | 504 i 9 620 | 63 | 721 i 20.730 | 76 | 10:75 21| 950 | 99 | 1063. | 22| 10.63 | 114 | 12-88 i 123| 12-93 | 121 | 12-17 24| 14-37 | 142 | 16:09 ; 25| 13:53 | 13-4 |- 16:63 3 REDE ae ra Bf nd Ms I RR Ba y — 11 — So ui |Sächsisch- | Schäss- | Hermann- | „, | Sächsisch- | Schäss- Hermann-f IE \ Regen burg stadt SS Regen burg | stadt B. Juli August ' ıl 1653 185 16°53 1] 2490 24-9 2523 2] 1580 15°2 1447 2. 2978 248 24:57 E31 1927 184 | 1633 31 2673 257 25-60 | 4| 22-30 210 20-40 4| 26:23 24-6 22-77 5) 2440 226 21:57 51 24:13 23:3 2173 1 6) 24:80 22-1 2247 6| 21:30 23°6 19:00 ' 7) 2040 20:5 | 20:80 7 1943 20:3 19:60 ' 8) 22-43 210 2829-27 8 1975 185 19:60 9 22-80 223 21:57 9| 2370 218 22-70 10) 22-53 217 | 2057 1110| 1880 18°9 16:07 ‚111 20-97 20:3 1983 111] 1470 15.2 14-60 12) 22-87 | 209 20:03 5112| 17:57 167 16-40 1131 22-57 | 224 31:30 J13| 1987 | 185 19:27 .14| 22:70 | 204 1993 114 2233 | 207 22:87 ‚151 23-53 210 21-00 115| 23:10 214 23:40 16) 23-73 | 22-2 93:10: 116: 2310 7220 24-57 ‚17| 24-43 | 230 21.87 117) 22:73 219 2183 18] 22-10 219 1953 J18] 22:30 312 18:40 4119| 2037 | 183 1683 119) 23:77 322 19:60 20) 20:33 19-6 18-83 120) 2530 23°6 21:03 21) 21-00 202 | 20.37 |21] 2497 32:9 20:60 122) 24-23 234 22-20 122] 1687 198 17:73 23) 24:93 22°7 22-87 1233| :18°23 182 1617 I: 24 2567 | 248. 23-87 1124| 1527 16°0 15:20 25! 25-07 253 35-37 125] 1070 123.018 26) 26:07 26 5 3373 126] 1120 115 12:83 127) 20-37 20:6 18-80 527) 15:00 149 15:03 281 22-20 213 21:07 128] 1400 141 14:13 29032355 | 219 22-00 129] 15:90 15°3 16:00 30) 26:00 24:0 23:33 130) 1520 143 1510 27-18 249 2576 1311 1643 16°3 15:77 oo ES Kork SS nn ie | rn Regen ‚Hermann- ‚stadt 16:17 17:07 18-47 19:87 18:97 1977 17:97 16-17 16-60 19-40 16-33 14-73 15:70 13:23 14:93 15-70 — en a Sp OD ii \ SS] PO DA DNEWWNRORAOSOWDPRAOO _SIW„JIPHFHMIDyIDHR DOM IINCH Sächsisch- | Schäss- | Hermann- Regen | burg u ee Sächsisch- Ken |Sächsisch- | Schäss- | Hermann- | Schäss- Hermann- & | Regen burg | stadt & | Regen burg | stadt November, Dezember 1 647 47 | 5.93: 7:1| 7477 20 2.73 2] 587 4-5 437 | 3] 5°37 21 5:20 3| 6:27 4'6 533 | 3| 630 47 5-80 4 607 | 20 37014 520 | #7 453 51. 300 | 43 323315 803 | 61 | 1060 Bean... 31 2316 390:| 61 467 2 :.71'08 2'2 147 1 7| 2:93 3°8 300 8 183 25 273 | 8} 1:20 14 —010. 95-0187 25 233 1 9| —127 | —15 — 1:20 101 0:13 15 140 |10| 1:43 0:1 2:43 111] —0'90 -07 023 111} 377 1:7 6:30 123: ,3:87 13 320 112]: 2:53 25 2:13 113] - 6:23 34 5:60 |13| 2:87 1:6 2:63 f14| 1050 | 84 | 1380 fıal 397 | 24 1-43 115l 585 7.9 640 #15| - 6:27 5:3 5-80 116) 3:00 36 3:67 16] 700 | 74: 773. 1 17|.2.01°87 24 1:60: #17] —0'13 14 2:00 118] —0'40 07 0:30 [18] —2:47 | —15 033° 119) 070 0:8 0:87 |19| 2:40 10 4:03 | 2 007 | 08 | 160120 373 | 36 7-53 121) —030 | -08 | 067 Jaıl 327 | 29 5:60 122) 057 1 04 —1:03 [22] 2:93 3.0 2:87 23, = 1.90: |: —1:7 — 2:67 |23) —170 | —11 —147 - 124] —3:00 | —8°3 —4:87 |24| —373 | —27 — 330 125) —3'90 | —6:0 —8:50 125) —2:30 | —2-4 — 2:63 26! —215 | —16 | 330 |26| ‚033 | —04 | —0417 20 081.| 01 — 0:63 127) 033 0:0 — 043 123] —3:00.| —3°8 — 3:63 128] —313 | —16 | —1:83 129) —0:27 | —3°0 —050 129) —0'23 ‚| —0'4 1:63 1300 180 |—10 | 183 [301 233 | 31 493 be 2.131] —090 .| —0°2 — 0:93 -B. Luftdruck (in Millimetern). — 104 ed a) Monatsmittel und Extreme. 1. ‘Mittler Luftdruck Sächsisch-Regen. Abwei- Luftdruck Monat 700 -F Euer v. 190, an Bi. 19h | 9b Ta Mittel Los Max.|Tag Minim. I Dez. 1873| 32:59 | 32:33 | 33:04 | 32:65 2417 413) 9 1149 17 | Jan. 1874 |32-89 | 32:15 | 32:69 | 3258 | 2:48 140.6) 21152 128 | Februar |29-37 | 28:97 | 29-62 | 29-32 —0°73 142-013 1172 | 9 | März 2943 | 28:82 12912 12912 | 1:81 1434 31170 12 | April 2521 | 24-42 | 2496 | 24-86 | 0:45 132-8123 |15°6 14 1 Mai 2179 | 218712231 | 21-99 | - 2:12 29:2]22 | 93 | 9 I Juni 28:72 21:66 |28-35 2824| 249 1351 2/2035 231 1 Juli 2T- 85 | 26°90 | 2725 12733 | 0:64 32:9) 9 | 190 126° 1 August 27-19 | 26-41 | 26-94 | 26 85 | 0:70 132-3131 | 21-1 24 | September| 31:67 | 30:68 | 31-07 | 31-14 | 2-26 \36°6128 | 22:2 113 1 October |31'76 | 30-97 | 31:48 | 31-40 | 1-52 141-8126 | 196 122. 1 November |'24°79 | 24-58 | 2504 | 24-80 |—1'98 |39:6| 7 1101 117 1 Dezember |22 31 | 21-92 | 22-30 | 22:19 |—8°29 |32-6128 | 10:4 |22 1 Meteor. Jahr| 28:61 | 27:98 | 28-49 | 28:36 | 0:69 1473). 93 1Sonnenjahr| 27-75 | 27-11 | 2759 | 27-48 |—0:19 434, | „ |» 2. Schässburg. j am Mittler Luftdruck Luftdruck 700. + - 700. + Monat Fi 19h | 2h | | Mittel | Max. | Tag| Minim.\ Tag f I Dez. 1873 | 36°39 | 36:10 | 36:71 | 36:40 |49:23| 9 120.11 117: 1 Jan, 1874 | 3682 | 36:05 | 36:60 | 36:49 143-86| 2 | 20-06 1 Februar 3321 | 32:89 | 33:57 | 33:22 [44:31| 13 |22:46 | 1 März 1.33°60 | 32:87 | 3337 | 33:28 |46°05| 2122-27 | April ‚1.2970 | 28:70 | 29-47 | 29:29 |36°55| 23 1 19:98 1 Mai 26:38 | 2626 | 2683 | 26°49 |33:08| 22 | 1474 Juni 32:80 | 32:04 | 32:65 | 32-50 138:49| 2 12496 I Juli 3233 | 31:31 | 31-68 | 31:77 |36-73| 9 |23-53 ] August 5120 | 30:62 | 31-22 | 31:01 |36°50| 31 | 25-52 September 3581 | 34:86 | 35:26 | 35-31 140-14| 28 | 27-21 October 3577 | 35:00 | 35:51 | 35°43 14515] 26 | 24-91 1 November | 30:58 | 30:10 | 30:53 | 30-40 43-32] 7 \14-92| : 1 Dezember | 26:43 | 2631 | 2671 | 26:48 |35°94| 28 |11-82 | | Meteor.Jahr | 32:88 | 32:23 | 32:78 | 32:63 |49:23| 9,2 1474 ISonnenjahr | 32:05 | 31:42 | 31:95 3181 46:05, */, | 1182 " Th B aa 2 ) ke ® ; 3 Bi BL a 3 u Tas N Zap k Re ER RER ee De mn Brest B= vane ar Ge Fe N Zn se, 18h Dez. 1873| 41:38 Jan. 1874 | 45°96 Februar -- 1-März April Mai 42:28 42:89 38'42 38:06 4. 105 3. Mühlbach ittler Luftdruck 700 + 2 | 10% 41:09 45'595 42:03 42°17 ST Tl 38:02 Abwei- 8-jähr. Mittel Mittel chung v. Luftdruck 700 + Max. Tag Minim. 41:49 4587 42:53 42:53 38:04 38:29 2:34 3:66 41'32 4579 4228| 045 4253| 4:17 38:06] —0°30 38:13) —0°59 5147,30 5350| 2 53°69113 55'66| 3 4470123 43:07131 Hermannstadt. Tag 3188| 4 2978128 3220 9 8113 11 28'18114 30:37/24 Monat 700 ehung v 15 | 9 | 104° (Miele Max. Mag|Minim. Tag Mittel ‚lag . lag I Dez. 1873| 30-63 30°50 | 31:30) 30:81] 3:69 145°46| 9 | 13:81117 I Jan. 1874 | 30:62 |30'24 | 3073| 30°53) 3:59 138°50| 2 | 1357/28 I Februar 26°84 | 2674 2746| 2702| 1:07 3919113 | 16°04| 9 1 März 2748 12714 | 2751| 2738| 441 4139) 2 |16°58|12 April 2347 |\22:70 | 2331| 23°:16/--0'71 |30°66|23 | 12°56| 14 Mai 1997 | 20:08 | 20 66| 20°24|—4 11 |28°33|31 | 823] 9 4 Junı 236°85 | 26°24 | 26.87! 26°651 2:08 133°64| 2 | 1760123 IJulı 26:02 | 2542 | 25°88| 25°77| 1:04 3122| 8 | 16°96| 26 August 2521 12470 | 25°28| 25°06/—0°30 131°52|31 | 20'00| 24 September 29:70 | 28:91 | 29:39 2933| 196 [3438/28 | 2048| 13 October 29:61 | 29-11 | 2970| 2947| 2:01 140°12|26 | 18°41|22 November | 24:09 | 23-76 | 24:18 24:01|— 2:08 |38°05| 6 | 766117 Dezember | 19:99 | 19°65 | 2010| 19:9 1|— 7:21 |31°44|28 | 4°57|17 Meteor.Jahr! 26:71 |26:30 | 2685 2662| 1:05 45469.) 766, Sonnenjahr| 25°82 no 2592) 25°71| 0:14 41:39 s | #570), b) Dagesmir (aus 3 Tagesbeobachtungen) Im Sonnen- Sachs. 80 S = Regen 1|738-77 2| 40:23 3| 37:63 4 33-97 5| 30:10 6| 34-43 7| 38-40 8 37-20 g| 37-73 10| 38:27 11| 35-47 12| 31:80 13| 31:30 14| 30-63 |15! 30:87 16| 33-70 17| 29:87 18| 27-20 19 29-27 20] 32:20° 2R| 239.07 22| 38-37 23 39:00 24| 34:87 251 31-10 26| 34-63 27. 20-53 28 19-77 29) 27-83 30) 28-53 all 24-47 N Scehäss- burg _ Mühl- bach a 74192 43°46 4141 31.66 34-57 3825 4172 40:79 41:09 41:65 39:03 35-85 35-31 34-86 34-95 37-29 34-05 31-66 34-70 35-92 37-14 41-29 49-17 38-67 35:00 39-08 25.67 22.63 31:66 32:69 28:88 751'42 9329 50:58 47-31 44:02 4710 50:67 50:02 90:38 51:11 48:53 45:75 44-96 44:25 43:97 46°45 43:50 4101 4255 4474 46°47 50:22 51°06 47:54 44-40 4778 36:26 3294 4115 42:22 38:27 — 106 — jahr 1874. Her- mann- stadt 73647 35-35 35°60 3183 28°40 32-46 36:01 35:12 35-39 36:07 | 3316 29-61 29-21 2852 28:88 3136 2772 25°01 21.22: 3012 3166 36-01 36-56 32:68 29-25 3298 19-83 16-60 25:67 26:36 2227 m") = Regen 72390 28-50 30:87 32.63 28:57 3377 23:50 9, 20:17 10) 23:90 11) 34-60 12| 38:23 1 2 3 4| 29-47 5) 6 7 8 13] 41-47 14! 37:33 15) 34-83 16) 32-70 17! 28-93 18| 24:33 19 23-80 20| 26-07 21] 23-10 22| 21-17 23| 23-20 24| 29-17 25| 29-87 26 29-63 27, 31'27 28| 35:13 Sächs. | Schäss- | burg Mühl | bach Februar 72825 3256 3492 3362 3609 3289 3720 27:96 24.94 28:38 37.88 41'27 44:06 40:77 3849 3658 33-21 28:72 27:96 30:01 2690 25:96 27:99 3914 3374 3459 38:93 3504: TIT77 41:69: 44:06 43:25 45:53 42-41 4645 36-41 34:59 "38:29 | 46-75 50:62 | 93:02 49:48 47-27 45-51 41:58 3716 3682 38:35 36-13 39-15 3716 42-22 42-57 43-46 43:39 | 46:75 mann- stadt I 2615| x Sa En a re I 7 naeh? _ Ah ra NE 4 kn HER 28:09: Kr ; 27-50 | 29-85 | 2676 31:24 I 2162 18-81 "22:60 32:10 36:08 | 38:85 35-14 32-68 30:49 25-87 21:88 I 21:55 23:12 Era 19:02 21-48 27-05 2761. ‚28-41 2846 3194| Ei DI 80 S da) eosanPovm. Sächs. Regen 739.53 | 42:37 41:70 39:97 26:10 3923 32:87 30:93 29:80 .26°77 20:60 21:17 28:50 21:87 _ 2310 30:73. 39837. 29:03 22:33 20:30 22:07 3067. 32:03 29:33 2770 2607 | 26°93 24-07 . 26:30 26:47 2570 241 Schass- burg Mühl- bach März. 45 07 4453 42:98 3969 3908 36:93 34-97 34:02 31:39 2530: 26:20 3190 26°67 27:52 35.09 3650 33:14 26:88 25:20 27:01 39°17 36:32 3393 32:07. 29:87 3157 28:50 31:13 30:75 30:08 751°35 53:83 53:85 5187 48:66 48:44 46°11 43:93 42:82 39:62 33.44 36:01 40-88 37-29 31786 | 44-49 45°55 41:99 36:17 34:59 3669 44-15 4549 43°37 4129 39:83 41'22 38:06 39:98 40-07 39-89 — 10 |736:76 40:07 39-49 37-34 34-06 33-58 31-01 28-90 27-74 24-40 18:77 20:19 25-30 21-11 21-63 29-29 30:69 26-80 20-55 18:77 20:85 29-52 30-42 27-81 25:80 24-47 25-66 22-75 25-38 25:08 24-42 72497 26:67 2797 2843 27:80 2407 2423 24-27 20:13 17-27 20:63 2193 22:00 16-50 20:40 21:87 2127 25°77 2627 31:43 30:57 32:33 30:87 29-33 26°97 2413 2447 24:87 25:03 23:27 Schäss- Mühl- April 72943 31'34 3244 3254 32:04 ı 28-48 28:77 28:86 2451 22-05 2513 26:39 26.29 21°37 25.00 25.93 2622 3046 30:75 35-40 34:79 35.94 34.90 3348 3188 28:55 29-06 29-17 29-33 28-10 73912 | 40.66 40.61 40:92 40:19 3660 313l 36:95 32:89 31'31 33:60 34:68 34:86 29-49 33:32 34.90 soll 40:11 40:68 44-36 43:94 44-31 43:27 Al TA 4077 3775 38:04 38-51 38:63 37.34 123:86 I 25.62 I 2577 I 2649 25:61 21:99 | 2248 2240 | 17:89 1594 1870 J 19-90 h . 19:56 1450 f 18:59 I 19-81 20-12 24:79 25:55 29-91 2921 30:26 28-91 27:28 25-81 22:68 23:25 23:37 22-96 21°63 71843 19:70 22-50 1947 20:37 21:93 24-40 16-30 1157 20-70 24-93 16:73 17-53 "2193 26-77 20-57 17-63 20-50 21-90 24-90 27-30 27:80 25-13 17-83 21-50 | 24-03 2187 24-27 27-20 27-53 1 2 3 4 5 6 7 ) e) 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31) 28-53 80 | Sachs. | Schäss- & | Regen | burg | bach | Mai 728:10 |732°18 22:93 24:06 26-71 2457 26°47 28:81 2071 16-73 2500 29:22 2128 22-27 26-78 31:29 25.18 22:23 25.20 26-26 29:26 31:62 31:97 28:16 22:29 29.81 28:32 26-07 28-45 31:48 31:86 32-31 33-32 35-42 32.89 33-78 38-44 49-73 41-36 40.30 41:69 41-99 40-16 40.25 40-38 42.08 42-01 37-75 34-79 35-85 38-18 40:59 40-86 37-14 31-41 34-25 36-60 34-79 37-43 40:61 40-70 41-96 17-92 19-99 17:64 18-45 20:37 22-66 13:62 10:70 19:06 22:38 14:57 16:23 20:02 25-47 | 18:50 16:01 19:21 20:59 23-44 26-06 26-11 21-65 16:29 19:50 21-49 19:11 22-96 25-95 26:16 27-42 stadt 71687 I 7132-20 34-20 32:83 32-43 30:30 28-47 28-63 29-77 32-97 30-63 DO 2580 25°67 27:00 2947 29:53 30:07 30-07 26'23 23:87 2673 25:93 2173 28:83 29:23 27:23 26:07 2673 23:30 24:37 burg Juni 136:05 37.90 36:89 36-10 34-25 32-58 32-54 33-80 36:58 34-55 31-34 30:35 30-30 31-31 33-32 33:60 34-07 34-25 30-82 28:79 31:20 30-49 26-47 33:01 33-48 31:54 30:53 31-27 28-48 29-13 ae RR, Schäss- | Hermann- I { stadt Bun 8 a0 | Sächsisch- 5 Regen | Schäss- burg Juli 732'56 33:67 34:95 3596 3445 32:94 34:43 3977 3609 3427 33:55 32:16 32:49 3297 3395 32°97 3181 31'66 3177 30:08 29:56 3162 3188 30:10 2750 24-30 2572 29:33 30:17 27:89 28:74 — 109 — Hermann- stadt 72691 28:17 29:68 30:10 28:86 2744 28:29 30:33 30:49 28:39 27:28 26°07 2654 27.30 27.89 2686 25.84 2583 2560 24:26 23:60 25:63 2587 2370 20-97 17:79 19:66 23-40 2374 2134 2113 Sächsisch-. 'Schass- Hermann- | stadt 72187 22:94 23:62 23°17 22:64 2112 26:60 2741 21-65 21-81 24-56 26-48 32795 27.79 2711 2648 2507 24:11 25.30 26:93 2399 2485 24-05 21-20 24:79 2572 2526 28-04 27:50 2737 Regen burg August 72400 | 72832 24-10 28-01 2563 30:06 24.40 2886 24:23 28:72 22:50 | 27:37 27-13 3148 29:27 | 33:28 2337 27.98 22-87 27.80 2600 30'335 28-10 | . 32:42 29-80 | 33:98 29-93 34:00 29-33 33:39 29-10 3285 27:27 31'36 2593 30:06 27.20 30:62 29-13 3310 2640 30.41 27:03 3086 2583 30:53 22:63 27.21 2663 30:32 28:33 31:97 2690 29-72 29-53 33:98 29-53 34:05 28-97 3393 3157 35:02 29-90 Sächsisch- | ‘Schäss- | H Schäss- | Hermann- | Regen burg st: =. bu | stadt September | October a 87 | 73816 | 73217 73103 | 73533 I 33°20 3718 | .31:64 1m28:78 .:.588:19 5 3360 | 3784 | 3194 23:60 | 28:70 sl 9 31:33 35.63 2360 22:43 2723 R 28:87 33:37 | 2689 25'335 29712 2 28:30 32-89 2671 4 6| 32:37 36°26 4 28:87 3942 2710 ; 33°13.:| 37:00 2 29:13 1 83-71 2718 31:13 35:09 28° Ka i 217.971 192:52 2619 | 29-87 83:87 E 2783 3242 25.94 30 50 34-77 - | 2637 | 31-18 | 2491 3123 | 3511 \ 2753 32-22 | 2564 32:00 35 90 4 23:33 | 28-97 | 21:93: |13| 32-70 | 36-58 29:73 | 34-27 2834 114| 3327 | 3716 | 31: (a 34713 | 38:38 3270 | ‚83:00 3705 | ; { 61 33°53 | ©3734 3147 53°97 37:34 73 ws AERILTIHISISTILNDTIT | 33:30 | 3705 ; Ä 28:47 | 32:78: | :26°97 32a 3581 4 28:60 32:99 2721| 35-67 39:29 54 4 32:53 | 36:32 | 30,33 | 26.07 | 39-62 09 34:17 1 3780 32:03. 121] 3143 | 35:65 | OS] 28 34:20 | 38:04 | 3224 |22) 21,87 | 2634 | 2000921 35-03°:1 88-47 | 3278 1283| 20:37 | 2513 | 83 | 33-50 | 37-52: | 31771 |24| 26-40 ) 31:00 "32:20 | 36-01 | 3042 36-50 | ‚40:23 :32:23 | 3624 | 30:74 |26| 41-63 | Auss | 8 7| 3473 | 38:49 | 32:89 |27) 39:30 | 42:69 | 87-14. | 35:30 | 39:03 | 33:38 |28|- 3517 | 89:08 | 8319 | 33:00 | 86:89 | 3109 |29| 33-17 :) 37-97 | 317121 ‚32:80 | 3673 | 3071 31:90 ©| 85:87 ° 6 | 34:07 I| 187-48 ai dl u 2 DE 3 Hermann-| |Sächsisch- stadt s| Regen DE | Sächsisch- E& | Regen November Dezember 735.77 | 739-46 | 733-75 | 1| 72513 | 729-63 | 72327 34-97 | 38:98 | 33-19 | 2] 24-37 | 2908 | 22.57 36-37 | 3974 | 3381 | 31 25:30 | 2992 | 23-14 36-57 | 4021 | 3447 | 4| 29:50 | 33:96 | 27-34 37-83 | 41:29 | 35:68 j 5I 2457 |. 28:74 | 21-50 39-40 | 42:37 | 37:06 | 6| 25:53 | 30:10 | 23:63 | 39-60 | 42:67 | 3748 | 7| 2750 | 32-63 | 25.36 38-40 | 41:86 | 36-26. | 8| 25-83: | 30-60 | 2420 39:10: | 42:48 | -36:79 | 9) 24:30 | 2897 | 21-89 ‚36:43 | 37:16 | 30:95 [101 16:87 |: 21-55 | 14-97 2296 | 2755 | 21-15 |11l 15%3 |: 2008 | 13:32 | 21:63 | 2617 | 1903 J12| 1413 | 1791 | 11-79 31 1983 | 2491 | 1781 [13| 13:60 | 18-40 | 11:33 1823 | 2282 | 1551 [14] 18:50 | 23-46 | 1608 2060 | 2558 | 18.88 |15| 21:13 |: 2581 | 1812 1787 | 23:15 | 15-96 [16| 13:50 | 19-43 | 10:39 10:13 | 1569 | 889 [17| 1357 | 19-40 | 1281 1290 | 19:61 | 12-90 [18] 2823 | 31-90 | 25-77 12:55 | 1831 | 11-72 |19| 2630 | 30-91 | 24-00 12:27 | 1713.|. 1024 |20) 1650.°| 21-41 | 14:06 1487 | 19:58 | 13-05 [21] 12-50 | 17.06. | 10:19 17-80 | 23:22 | 16-63 |22) 10:40 | 12:98 | 817 2167 12676 | 20-44 [23] 1640 | "20-38 | 14:89. 2717 | 3222 | 25-97 [24 28:37 |, 3231 | 26-26 30:03 | 3427 | 2780 |25| 26-50 | 30-71 | 2437 27.20 | 31:07 | 2452 1261| 2280 | 2745 | 20.62 2725 | 29:68 | 22.87 |27| 24.30 | 97-37 | 22-56 26:83 | 31:34 | 24-69 |281 32-63 | 35-17 | 3014 23:00 | 2773 | 20-60 129] 30:80 | 34-19 | 27:94 24-13 | 29:08 | 22-27 130) 2657 | 28-97 | 23:30 31) 26:87 | 30-53 | 24,03 Soonsurwur — 12 — C. Dunstdruck (in Millimetern) und relative Feuchtigkeit i (in Perzenten). 1. Sächsisch-Regen. ; Mittle F Mittler Dunstdruck Dunstdruck Feuchtigkeit | tig Menke | SF, ze 19% | 26 | 9% |Mittell Max. | =|Min.| ‚© |196| 2n | 9b |, | Min Dez. 1873| 3:10) 3:62] 326) 3:33) 6°3| 2| 12 |9,10/92°2)85°1192:3|89°9| 7 Jan. 1874 | 2:36| 2:96 2:58) 2:63) 6°1121| 0:7 | 3 /97°1/88°6/96°5 194-1] * Februar 2:76 343) 2°85| 301] 5820| 10 | 5 192:6179°7)89:7187°3 März 3'25| 3:89) 3°65| 3°60| 6°6 130] 1°4 16,7 186:9168°5185°3/80°2 April 614) 633) 642) 6°30, 92 16] 3°4 | 27 |77°2152°7.729|67°6) Maı 6°92| 743) 735] 7:23) 112131] #1 | 1 |804163°4'83°2|75°7 Juni 112410 61/11°14111°00| 15°1 116) 6°1 | 21 69°8147°5175°1/63°0 Juli 11°61/10'3411°67111 21| 14°7 116) 6.5 | 26 |64°5137°3,65°955°9 August 10'42| 9:77|10:70110°30|15°5 | 6] 5°6 | 27 |69°1/42°8/69°4|60°4| 2: September| 9:07| 9:78) 9:78] 9:54|123| 3] 7°2 | 8 |82°445°9176°1,68°2 October . | 6°68| 7:91] 7°46| 7'35| 11'410) 4:1 | 27 |86'8/60'3/84°6|77°2 November| 429) 481) 4:50) 440] 7214| 3:1 | 25 |86°2)75°9186°1/82'7 Dezember | 4:56] 533) 4:85 491] 7°6| 5] 3°3 | 24 |90°4/84-5189°3/88°1 Meteor,Jahr| 6°49| 6:74) 6:78 6 66| 15°5 |®/,| 07 | ?/, 182:162°3181°4|75°2 Sonnenjahr | 661 6'88| 6°91| 679) „ „|, |» 75:0 81'9/62:3181°2 2. Schässburg. le Feuch- Feuchtigkeit tigkeit Mittler Dunstdruck Dunstdruck Monat ET RZ >13 19h 2h | 9h | MittellMax.| Tag |:3 [Tag | 19h | 2h | gh Ei = | j E Dez. 1873| 2:94| 345] 3°10| 3°16| 6 N) 2 05 10l91-484-3 89-6/88°4165 Jan. 1874 | 1'99| 2°57| 2:24| 2°27| 5°7| 28 0:2} 3/86°2]83-0/89:1186:1]41| ( Februar 2'47| 3'33) 2:85) 2:88] 5°9| 8 ,0°9| 15/88°3/80-2)86°4184°9165| 8,27 März 3:16! 415) 3°70| 3°67| 6'8| 30 |1'1|3,6,7)85°3]74°8185°0/81°7[52| 3 April 6:42| 748] 682] 6'91110°0) 13 3:3) 27182°8/57°9|72:2172-3139) 24 Mai 715, 747) 727. 7301119] 31 #1] 1/84°6166°1179°7\768l41| 16 Jun .: 11'83/10°95111'40/11°39]15°7| 18 |6°7| 21/77°251°0/76°2/68°1/40 21,27 Juli 12-40 111'29|12'36/12°02]16°0| 31 75] 26!77°0/45°6/72°6165°1123) 26 | August 11'2210°02|10°83/10°:69116°0) 1 |6°4| 26179°845°5[72°9)66°1126 17° September, 8:8410'94|10'2410°01115°31 24 |7'0| 28/89-8|56°5/82°4176°2)35| & October 6°42| 841) 739] 7411115] 9 |3°6j27,88/91’2)67°7187°1182:0139| 37 November | 434| 5:38] 4°69| 4:80) 91) 14 |1'9| 25/93°8/879192°4191°4175 20 Dezember | 4:44 521] 4:73) 4:79| 7’6| 5 |2-6| 28193-4/87-2/89-9/90-2)59) 10° Meteor. Jahr, 6:60) 7:12] 6:91| 6881160 °,/,,y,10:2| */,|85°6\66°7)82-5178:3)23| ?% Sommenjahr, 6774| 7:27 704 701 „| „ |„, „ Böslezoßnälzea|,| „. 18h 2h 10h 3:90 3:04 375 415 : 1 6°37 8:53 347 246 332 372 6°27 153 Mittler Dunstdr 18% | 22 | 10n Jez. 1873 n. 1874 2.82 2:07 | 273 T3°05) 574| 5°47| 6:09 6:87| 6:88| 7-14 10-45[10:51|11°34 11231107712 11 977| 9-8210-05| 8-49| 918) 9-62 6°77| 7-42) 715 4.25| 4:87| 4:48 4233| 482] 445 6:19| 6:49] 662 6°30| 661] 674 343 2:74 330 351 301 2:25 2:85 leteor.Jahır jonnenjahr nu 2 Bra Re ae TER =; Mittler Dunstdruck 340) 115 3. Mühlbach. je] (e] Mittel] Max. e Minim. Ei 350 2 2:60 336 371 625 771 5-92 6:16 573 6:34 9-07 13-28 20 20 19 10] 3° 8 uck Dunstdruck i &0 &0 Mittel|Max. & = = = {er} br N SHHVoSUNSHWHM-o©© [duo Li Eon ol Sieb BES 0 HUN UL! N} Dunstdruck Mittle Feuchtigkeit 18h | 2h 88-8 883 82703 771 81-0 4. Hermannstadt. ittle Mit- 10% tel 21876 .8188°8 819 "81751 . 61° 733 Feuchtigkeit euch- . tigkeit Tag Minim. 58°5 71:0 435 31:0 : 23:0 30°4 Feuch- tigkeit 18h 2h 955/845 96:3188°4 9211741 78°642°3 85°4158°5 81'6.46°9 79°4/42°1 77'6,46°4 8841440 90:7157°5 92:91768 851/740 | 872601 8631593 87°6160°1| 105 178:2/70°21: 81°5176°6| Tag 90:7|86°8152% 82°680°6 82°6,76°6.23 81°6175°7 2 d D. Windesrichtung und mittle Stärke der Winde. 1. Sächsisch-Regen. a [> ne Windvertheilung nach Perzenten : Mens n|xo|o|so | s | sw | w | wie Dez. 1873) 23 |3 | s | = Vie las | 3 Far) aaa Jan. 1874 | 29 26 5 — 18 14 1 8 12 & Februar 29 | 1 19° 1. — 1712 71:7. Saar a März 20 | 30 4 27110 g 21.22. 19 75 April 12 | 26 3 2092 8 9 115 | 2039 Mai 12. 27 6 22.411.140 2., 24 | 181 5 Juni 18 | 37 4 2 3-| 10’) 310° | Do 1 Juli 14 | 51 5 5 1 4 91 Al. BA August 2.55 6 5 10 2 5 1101 178 12 September] 22 | 48 4) — 7, 4 8 7 1.1203 October | 26 | 41 1I — 8 | 13 B) as re November| 16 | 39 Hier 8 7 3 18°. 12 193 Dezember | 23 | 17 | 14 1 5 5 4 30 | 177° Meteor.Jahr| 20 | 36 5 2 1 10 9 5 13 1:9 i Sonnenjahrı 20 | 36 | 6 2 | 9 8 | 52.1142 | 151 2. Schässburg. “= Windvertheilung nach Perzenten „| Mittel & N |no|o|so|s |\sw| w | NW ee Bea. | — | — a1 Lara - Jan. 1874 | 24 31-1 - | —-:1,—:] 34 01397108 1% Februar |: 20:|7./13: | 226: —-| 8, So (Lem März 10°:| 1 |10-.1:5 1 — + — 1 8.) WERE April 3.1.81. 3| 12 47 5:2 5:1 5 ver Sa Mai 16.5 .|°2..3.|2.2:| 2.) 500 0 om Juni 6 321,712 8 7 2. 38:.| 290) ko m Juli 2 3121|10| — 2.2:|..55 6 1:19 3 August Vena 8) 6 3A 7: 12 4 September 0 | — | — 2 B) 1 | 82: | 30: 7 12 8 October 20 307 ,02027715 2.1. 642. 2001208 3 November | 3 | — 7, — — 1 |7 12 10 Dezember | 23 6 6I|— |— | — | 39 | 26) 2274 Meteor.Jahr| 82 | 27 | 68 | 59 | 32 | 2:6 |528 1178 | 13 ’ Sonnenjahr| 10:2 32, 73 | 99 | 32 | 14 1522 |166 | 12 [5 — 15 — 3. Mühlbaeh. Windvertheilung nach Perzenten | nel Monat. Wind: aona nInwo|o » s |sw| w Ei on Dez. 1873| ı8 | 14 | ıs ’ 4 — 3 36 7 20 I Jan. 1874 8 5 42 10 1 — 29 5 16 I Februar 19 7 19 | 10 2 1 28 14 22 März 17 10 -| 13 3 \ 6 40 10 2:8 1 Aprıl 9 1 23 5 4 3 49 6 22 al 116 3 5 = — 5 52 19 30 4. Hermannstadt. Windvertheilung nach Perzenten ® Monat [@) le) e) j > > == 7 #zlelalolalalalelalalaelesla- 1 Dez. 1873 ji 416! 1|1|336| 2 2 14| 6| 2| 110112 20-6 Jan. 1874 | 21— | 8115 25 | 6 — |— |— 114 110 — |— | 5 110 | 5 0:6 Februar 10|11| 6|- | 2|5.14| 2| 4|— 114 | 1| 412 13 | 2 171 März _ 11| 7/ 4| 2| 7114 10 | 3|1— |— |- |—| 5115 18| 4113 April or 3) 17) 3] 7) 3235| 33} 61:28 [15 113 | 6 17 1 Mai |—[3| 1|1|3|415|1|3|2]2|4|812125| 713 ‘Juni 7|3|6|) 3/10) 3/20) 3] 6|— | 2 — | 2| 9116 ]10 1-1 Juli 1115| 7 4110| 3115! 5| 1| 2| 11— | 3| 8/15 10 11 August 6| 11— | 2) 4113 25/6) 4| 1|4|1| 2| 9119| 3114 September 115 | 8 | 9 | 3/12 1815| 1 | 21— — | 1/—| 4111| 10: October ar 115.-1%4| 7148| 2|1— | 11—|— 1:7 117.5 .0:9 November | 6 — |— |— I—| 1/40 | 3 J— I—- 116 | 3| 3| 7120| 111-1 Dezember | 2|- | 1| 1| 2| 2132| 6| 2! 7/4| 1|— 11 29 |— |16 Meteor.Jahr | 6) 4| 4 | 3| 6| 7 22| 3| 2/ 3/5!11/3[/10116| 5/11 73|4|13 Eee 2 5111| 3110 17) 412 -1Sonnenjahr 9* —.16 — E,. Niederschlag (in Millimetern). und er audero | game: Erscheinungen. --- sn 9 : 1. Sächsisch-Regen he A i _ Niederschlag Zahl: der Tage mit un Monat Max. messb. Sem Summe : ns Tag ns witter | Hagel Nebel |\ 7. 1017 2) Dez. 1873 | 30:60 | 8:30 | 17 | 3a | — 2 | NE Jan. 1874 | 12:60 | 555 | 27 81 — — 9 — 571 Februar 10°60 | 4°90 | 23 8 | — lm. 57. März 1725 | 5°00| 12 8I|— I—- | — 57; Apıl |\ssasaz0 7 ı | | I Mai 118.65 11775| 91 242 1 | |.) Juni 59:00 [2445 | 14 12 6 1 = = 40 Juli 855 1425| 8). 4 1 a | ee — 34 August 43:50 |22:50 | 22 gel 1 |— I a September! 11-15 10:00 | 11 3 Ir em ‚October 48-50 11570 | 23 | 12 | — — 1 — 40 I 'November| 36:55 [1435 17 | 2 ı — | — 4|—- I78f 4 Dezember | 38:65 [1135| 17 | 16 | — | — 1 2 | 74 Meteor.Jahr|435°40 2470 |'7/, | 124 | 10 2,17 ı— | 51% Sonnenjahr|443:45 „| ae le 10 2 | 16 |: ©2 | 53 2. Sehässburge. Niederschlag Zahl der Tage mit Mittle Monat Max. ; messb. Ge- Sturm [St i En Summe gs Tag a itken Hagel | Nebel N. 7-10 0-10) | Dez. 1873 | 3020 10:40 | 30 8 1 | = 13,1: .1701,9> T Jan. 1874 | 12:15 | 710 | 28 Bu — 22,1, 57, Februar . | 28°40 16'90 | 23 21 — | — 6.) 27) OL März 4770 1270| 14 11| — — 5.1 71 0 April 69:95 120°90 | 17 16 4 | — _ 1 DO Mai 93°05 |11°50 | 2,9 23 5 — 4 Lo. 0 Juni 9265 115°60| 6 10 | 11 1 6 31491 Juli 3385 | 8:80 | 31 ) 7 == 21,2 40 August 41:60 11360 | 11 Sr A 4| 2 41 September| 40:70 11930 | 11 5 2 = 17 1 30 October 5280 118°60 | 24 8 | — — 22 | — 40 November| 3780 11000 17 | 7 | — | — 21) u 67 Dezember | 28:10 1120| 7 | 21 — | — Ton 1:3 Meteor.jahı |540°85 |20°90 | 17/, | 134 | 34 1 122 | 13 54 Sonnenjahr53875 | „ | „ | 138 | 33 ns 120 | „ 56 — 17 —- 3. Mühlbach Niederschlag Zahl der Tage mit |ppiktle | at Max. messb. : öl- mat Summe g in Tag nr witter | Hagel Nebel Sr, ae Dez. 1873 | 24:09 |13°00 | 29 j 9 N 6 | 1 63 Jan. 1874 | 641| 146| 26 & = — 11 1 6°7 Februar 1076 | 519| 9 | 10 = — 1 — [59 März 3733| 724| 11 | 13 — — — 7? | April 35.82 11114 | 16 | 13 1lı- | — 11009 1 Mai 70°36 |10°60 | 25 | 20 | 20 — | — 1 | 8 4. Hermannstadt. AN Niederschlag - Zahl der Tage mit an Monat ee Sl | Summe . A Tag NER are] lu | vet SL er oı Nebel N.7-10 010) Dez. 1873 | 32:40 11405 30 | 9| — — 6 Des. ısrls2aoheun m| o|- |- | 5 |= | — 5°6 Jan. 1874 | 555 | 2:10 | 29 |, Sl —— 42 Februar 24:25 |13°40 | 22 9I| — | — 2 11|1|47 März 6175 |1710| 14 13 | — — 2 — 50 Ap ril 43°65 121°30. 26 12 1 L = 2 4:9 Mai 116°65 2315 | 25 24 | — — — = 71 Juni 32:35 24:80... 14 | 12 | .5 1,— 1 4:0 Juli 45°95 11980 | 17 9) 4 | — 1 — 30 1 August 62°00 115°301 6 10 5 — 1 = 33 September| 16°30 | 970 | 11 41 — — I— I— 121 October 6795 12530 | 24 41, | — —— 3 == 40 November | 21:05 | 745 | 22 8I|— | — 8.1 — 70 Dezember | 33:25 11375| 17 | 101 — | — I. ch 72 Meteor.Jahr|579'85 |25°30 |?%/,0 | 126 | 15 284.35 4 |4#6 Ppzsaphı 58070 | „ ll, 30 ten; Bere Aus den eben mitgetheilten Daten ergiebt sich, wenn wir die Witterungsverhältnisse des Jahres 1874 zunächst im Ganzen ins Auge fassen, dass das berührte Jahr durch eine mindere Wärme, aber ebenso wie das vorhergegangene Jahr 1873 durch eine grössere Trockenheit sich auszeichnete. Das Jahres-- mittel der Temperatur bleibt in allen 3 Stationen nicht unbe- trächtlich unter dem normalen Mittel; ebenso aber steht die Jahressumme des athmosphärischen Niederschlags, wie im Jahre 1873, tief unter dem mehrjährigen Mittel. Wie aber überhaupt das aus einem längern Zeitraum von verschiedener metereologischer Beschaffenheit gewonnene Mittel nur selten auch als der wahre Ausdruck der in den einzelnen Zeiteitabschnitten dieses Zeitraumes stattgehabten Erscheinungen gelten kann, indem in der Regel Erscheinungen ganz entgegen- Art wegen ihrer fast gleichen Stärke und Dauer bei er Berechnung des Jahresmittels sich gegenseitig paralysiren oder doch bedeutend schwächen und das so gewonnene Mittel die eigenthümliche Beschaffenheit der einzelnen Zeitabschnitte jenes Zeitraumes oft gänzlich verwischt: so gilt diess in nicht - geringem Grade auch vom Jahre 1874. Denn wenden wır uns zuerst zur näheren Betrachtung der Temperaturver- hältnisse des Jahres 1874, so finden wir in dem Jahresmittel der Temperatur, wie es sich im Obigen für 1874 ergeben hat, den eigenthümlichen Witterungscharacter der einzelnen? Jahreszeiten durch die Einwirkung entgegengesetzter Verhältnisse nicht wenig verwischt und es darf uns daher dasselbe nicht. etwa zu dem Schlusse verleiten, als ob die Temperaturverhältnisse des ganzen Jahres vorherrschend ungünstige gewesen seien. Der Ausfall der Tempe- ratur, wie er sich als Ergebniss des ganzen Jahres darstellt, ist nämlich hauptsächlich das Ergebniss der Winter- und Frühlings- temperaturen, die diessmal tief unter dem normalen Mittel standen, während der Sommer nicht unbeträchtlich wärmer als gewöhnlich war und der Herbst dem normalen Mittel nahekam, wie sich ‚aus nachstehender Zusammenstellung ergiebt: Abweichungen der Temperaturmittel der einzelnen Jahres- zeiten vom normalen Mittel: Winter Frühling Sommer Herbst in Sächs.-Regen: —3:29 Dal 176 017 „ Schässburg —433 —2:58 083 —0.68 „ Hermannstadt —-426 — 2:20 118. —0:09 Verfolgen wir die Temperaturverhältnisse des Jahres 1874 noch mehr im Einzelnen, nämlich durch die einzelnen Pentaden des Jahres, so finden sich darin noch mehr Anlässe den oben erwähnten Schluss von dem Ergebniss des ganzen Jahres auf die Erscheinungen der einzelnen obschitte zu vermeiden, indem gerade im Jahre 1874 nicht nur der Wechsel der Temperatur — 119 — _ häufig so rasch und bedeutend war, sondern auch so beträchtliche Abweichungen vom normalen Gange vorkamen, dass wir das Jahr 1874 zu den excessiven zählen müssen. Es war nämlich derVerlauf der Temperaturverhältnisse nachfolgender: Wie schon _ am Schlusse des Berichtes über das Jahr 1873 erwähnt wurde, war schon im Anfange des Decembers dieses Jahres mit dem hef- - tigen Einfallen des Polarwindes ein strenger Winter eingetreten, dessen Kälte gegen Ende des Jahres sich noch steigerte. Diese Steigerung erreichte darauf in der ersten Pentade des neuen _ Jahres einen so hohen Grad, dass die Temperatur dieser Pentade beinahe 18° unter der normalen blieb, eine Erniedrigung, wie sie unr höchst selten vorkömmt. Das absolute Minimum, welches in allen Stationen am 3. eintrat; erreichte in Hermann- stadt den daselbst nur selten beobachteten Betrag von —33°.2 *), - in Mühlbach —30°.0, in Schässburg —29°.0, in S.-Regen — 220.8. Wie schon aus diesen Daten ersichtlich ist, nahm die Kälte diesmal nach Norden ab, denn das nördliche und östliche Deutschland hatte, wie aus den von Dove über Deutschland veröffentlichten Beobachtungen hervorgeht,*") nieht nur keine Ernidriesung unter die normale Temperatur, sondern sogar eine nicht unbedeutende Erhöhung über dieselbe. Siebenbürgen und namentlich der südliche Theil desselben lag demnach, wie nicht selten, dem Gentrum der grössten Kälte, welche diessmal, wie schon im Jahresberieht von 1873 bemerkt wurde, von Osten herkam, ziemlich nahe. Noch zwei Pentaden hindurch blieb die Temperatur 11° unter der normalen und erst in der vierten erhob sich dieselbe bis zum Schmelzpunkte des Eises, ja _ überschritt denselben. Doch nur auf kurze Zeit. Denn noch in der letzten Pentade des Januars erniedrigte sich die Tem- peratur abermals unter die mittlere und es trat eine neue Kälte- epoche ein, welche fast den ee Februar hindurch andauerte und zweimal, in der Pentade von 31. Januar bis 4. Februar und vom 10 — 14. Februar ein Minus der Temperatur unter . dem Mittel von mehr als 8° mit sich brachte. Solche Wiederholungen der Winterskälte oder wie man sie im gewöhnlichen Leben nennt, solche Nachwinter treten allemal ein, wenn durch eine so ungewöhnlich tiefe und andau- ernde Erniedrigung der Temperatur in der winterlichen Jahreszeit, wie sie im Dezember und Januar vorgekommen war, eine bedeutende Störung im Gleichgewichte der Athmosphäre her- beigeführt worden ist, welches dann erst nach einigen weitern Ausschreitungen oder Oscillationen in der Richtung der störenden *) Das oben S. für Hermannstadt angegebene Minimum bezieht sich blos auf die Beobachtungsstunde : 18h; das eigentliche Minimum tritt aber im Januar meist etwas später ein, so auch diessmal am 3. um 19%,h. *) S. Preussische Statistik. Heft XXXIV. Se Ursache, jedoch meist mit immer abnehmender Intensität, sich wieder einstellt. So kommt es, dass dem strengen Hauptwinter immer ein oder selbst einige Nachwinter oder sich en Kälte- epochen nachfolgen, die dann jedesmal durch kurz andauernde eumzepeihen sowohl von dem Hauptwinter, als auch von einander getrennt sind. Der Winter 187°/, brachte nicht nur 1 einen solchen Nachwinter, sondern zwei, den zweiten im Monat \ März, der den ersten sowohl hinsichtlich der Dauer, als uch der Intensität um Etwas. übertraf. Nachdem nämlich auf den R ersten Nachwinter wieder eine jedoch nur ganz kurze — ene Pentade hindurch andauernde — Wärmeperiode gefolgt war,brach mit: dem abermaligen heftigen Einsetzen des Polarstromes am Ende Februars und im Anfange des Märzmonates eine neue _ Kälteepoche ein, welche fast den ganzen Märzmonat hindurch dauerte und in der Pentade vom 2—6. März eine Depression der Temperatur unter. das normale Mittel von mehr als 10° herbeiführte. Erst mit Ende des Märzmonates und im April, in welcher Zeit der Aequatorialstrom wieder mit grösserer Macht und nicht ganz ohne Erfolg gegen den ‚Polarstrom ankämpfte, besserten sich einigermassen die Temperaturverhältnisse; fast der ganze April hat Wärmeüberschüsse. Mit Ende. April. hört die langanhaltende, fast unbestrittene Herrschaft des Polarstromes auf; an seine Stelle tritt der Aequatorialstrom; doch nunmehr in einer Jahreszeit, in welcher seine Einwirkung. auf die Tempe- raturverhältnisse wegen der durch ihn häufiger herbeigeführten Bedeckung des Himmels und der dadurch verhinderten Insolation, sowie durch häufigere Niederschläge eine meist ungünstige ist. Daher ist denn auch der Mai des Jahres 1874 a reich an athmosphärischen Niederschlägen und seine Temperatur sinkt tief unter die normale. Jede Pentade dieses Monats bleibt unter dem normalen Mittel und die ‚Pentade vom 10—20. Mai bringt eine negative Abweichung von beinahe 8°. Diese Temperatur- erniedrigung tritt fast in derselben Zeit ‘in ganz Mitteleuropa ein, woraus sich ergiebt, dass der Aequatorialstrom damals ın einem sehr breiten Bette seine wolken- und regenreichen. Luft- massen ausgebreitet hatte. Im Juni gestalteten sich die Tempe- raturverhältnisse wieder etwas günstiger; der im vorigen Monat ganz verdrängte Polarstrom macht neue Anstrengungen, das verlorene Terrain wieder zu gewinnen, was ihm auch ım Juni so ziemlich gelingt. Mit ıhm tritt denn wiederum häufigere Reinheit des Himmels und eine kräftigere Insolation ein und die Temperatur erhebt sich meist über die normale. Auch der Juli bringt aus demselben Grunde noch meist Wärmeüberschüsse. Im August, wo der Kampf zwischen den beiden Hauptluft- ströomungen wieder mit grösserer Heftigkeit begann, der sich dann bis in den November hinein erstreckte, sind in Folge dieses, Kampfes die Temperaturverhältnisse meist schwankend ; bald — 121 — steigt die Temperatur. über die normale; wenn der Polarstrom auf kurze Zeit das Uebergewicht erlangt, bald sinkt sie unter dieselbe, wenn sein Gegner auf einige Zeit das Feld behauptet. Im August, wo dieser Kampf meist unentschieden bleibt, nähert sich desshalb das Temperaturmittel den normalen Mittel; im September gewinnt der Polarstrom meist das Uebergewicht, wesshalb denn auch seine Pentaden durehgängig Wärmeüber- schüsse zeigen ; im October, wo der Aequatorialstrom dem Po- larstrom mit mehr Erfolg doch ohne vollständig durchzudringen das Feld streitig macht, schwanken die Temperaturmittel wieder zwischen Wärmeüberschuss und Wärmeerniedrigung. Am hef- tigsten entbrannte jedoch der Kampf im November, wobei endlich nach einem gleichsam verzweifelten Versuch des Polar- stroms die alleinige Herrschaft zu gewinnen, dessen Kraft völlig erschöpft ist und der Aequatorialstrom seinen Gegner vollständig und auf längere Zeit aus dem Felde schlägt. Dieser überfluthet nun das bisher ‘vom Polarstrom. beherrschte Terrain so sehr, dass die Erniedrigung des Luftdruckes unter den normalen Stand über 14 Linien beträgt. Mit dieser Ueberfluthung: verbreiten sich‘ nun aber auch höhere Temperaturen, da der Aequatorial- strom, während er im Sommer durch häufige Herheiführung von Wolkenmassen und häufigere Bedeekung des Himmels die Wärme vermindert, im Winter durch. dieselben Factoren die Kälte mildert; und so ist in Folge dessen die Temperatur des Dezembers 1874 durchgängig grösser, im Ganzen um 4—5°, in einzelnen Pentaden um 7°, als die normale. Bemerkenswerth ist, dass während Siebenbürgen im Dezember unter dem Ein- flusse des Aequatorialstroms höhere Wärmegrade besass, Deutsch- land im Gegentheil bedeutende Erniedrigungen der Temperatur unter die normale sich gefallen lassen musste;*) es stand eben Deutschland damals noch unter dem alleinigen Einflusse des - Polarstroms. Die Gränze zwischen beiden Luftströmen scheint ‘ das westliche Ungarn gebildet zu haben. Das Jahresmittel des Luftdruckes weicht wie ge- wöhnlich, nicht beträchtlich ab von dem normalen Mittel; das Mittel des meteorologischen Jahres steht sowohl in S.Regen, wie in Hermannstadt etwas über demselben, das Mittel des Sonnenjahres in S.-Regen etwas unter, in Hermannstadt auch noch über dem Mittel. In den Schwankungen des Luftdrukes im Laufe des Jahres sind nachstehende, länger andauernde und beträchtlichere Abweichungen vom normalen Gange besonders hervorzuheben. Positive Abweichungen, also Erhöhungen über das normale Mittel fanden drei statt. Die erste zeichnet sich nicht nur durch ihren hohen Betrag, sondern auch durch ihre ungewöhnlich lange Dauer aus. Sie dauerte nämlich vom Januar bis zum * 'S. Preussische Statistik, Heft XXXIV. — 12 — Mai hin mit nur kurzen Unterbrechungen, welche in denselben Zeiten eintraten, in welchen auch die oben erwähnten drei Käl- teperioden des Winters 187°, durch die kurz andauernde erwärmende Einwirkung des Aequatorialstromes unterbrochen wurden. Die grösste Höhe des Betrages, um welchen während dieses Zeitraumes der Luftdruck über den normalen stand, stieg in der ersten und zweiten Kälteperiode (d. i. im Hauptwinter und im ersten Nachwinter) über 8 Millimeter, in der dritten Kälteperiode (im März) sogar über 13 Millimeter. Eine zweite, länger andauernde Erhebung des Luftdruckes über den nor- malen, jedoch mit geringerem Betrage als die erste, trat im Juni ein und behauptete sich bis gegen Ende Juli’s, wo dann die Schwankungen desselben bald negativ, bald positiv wurden. Die grösste Abweichung während dieser Periode betrug 7 Mili- meter und fand in der Pentade vom 31. Juni bis 4. Juli statt. Eine dritte Periode der Erhöhung, die jedoch weit kürzere Zeit - als die beiden vorhergegangenen anhielt, fieng in der Mitte Octobers an, und steigerte sich, nachdem sie bis zu Ende dieses Monates angedauert hatte, im Anfange Novembers bis nahe zu 9 Millimeter ; sie wurde herbeigeführt durch jene oben erwähnte letzte Anstrengung des Polarwindes, seinen Gegner aus dem Felde zu schlagen ; sein Bemühen hatte nur kurze Zeit Erfolg, da der Aequatorialstrom immer neue Luftmassen vorschob, durch £ welche jener vollständig zurückgedrängt wurde. Unter den nega- tiven Abweichungen sınd zwei hervorzuheben, von denen die E erste im Mai eintrat, die: eine Erniedrigung des Luftdruckes unter den normalen von mehr als 6 Millimeter brachte, die zweite, viel bedeutendere im November und Dezember stattfand. Diese letztere muss als eine ganz aussergewöhnliche bezeichnet werden, da sie im November (in der Pentade vom 17—21) mehr als 14, ım Dezember (in der Pentade vom 12—16) mehr als 12 Milli- meter betrug. Sie lässt die ungewöhnliche Störung, welche damals im Gleichgewichte der Athmosphäre stattfand, um so grösser erscheinen, als ihr jene oben erwähnte dritte bedeutendere Erhöhung des Luftdruckes unmittelbar vorausgieng. Während namlich ın der Pentade vom 2—6. November ın Hermannstadt die Erhöhung über den normalen Luftdruck 86 und in der | darauf folgenden Pentade noch 6°6 Millimeter betrug, sank der Luftdruck in der nächsten Pentade vom 12—16. November schon auf 8:5 Millimeter und in der Pentade vom 17—21. November sogar auf 14:5 Millimeter unter den normalen. Es spricht sich hierin ebenfalls der excessive Character der Witterungsverhältnisse im Jahre 1874 ganz besonders aus. Die grössten monatlichen Schwankungen kamen im mete- orologischen Jahr im Dezember 1873, im Sonnenjahr im No- vember 1874 vor; sie erreichten in jenem 29—32, in diesem 28—30 Millimeter. Die. jährliche Schwankung betrug 34—-38 — 13 — Millimeter, 34 in Schässburg, 38 in S.-Reen. Das Maximum _ des Luftdruckes während des ganzen Jahres kam im meteoro- logischen Jahr in allen Stationen am 9. Dezember, im Sonnen- jahr in Schässburg und Hermannstadt am 2., in Mühlbach und S.-Regen am 3. März vor; das Minimum des Luftdruckes fiel im meteorologischen Jahr in S.-Regen, Schässburg und Mühl- bach auf den 9., in Hermannstadt auf den 17. Mai (doch war auch hier der Luftdruck am 9. Mai fast ebenso niedrig), im 'Sonnenjahr in Schässburg und Hermannstadt auf den 17. De- zember, in S.-Regen auf den 9. Mai. Bezüglich der Windverhältnisse ergeben die im Jahre 1874 gemachten Beobachtungen nachstehende Verhältnisse. einerseits zwischen den nördlichen und südlichen, andrerseits zwischen den östlichen und westlichen Winden für das ganze Jahr: Verhältniss der nördl. zu den südl. östl. zu den westl. Winden Enescheren . . . 23: 07 EIHITT „ Schassburg . . 287 : 11:7 77 : 36°6 „ Hermannstadt . 48: 43 49745 Es überwogen somit in S.-Regen wie in den 3 vorher- gegangenen Jahren, die nördlichen und östlichen, in Schässburg ebenfalls wie in den 3 vorhergegangenen Jahren, die nördlichen und westlichen, in Hermannstadt die nördlichen und östlichen. Im Ganzen war es in S.-Regen der NO, in Schässburg der W., in Hermannstadt SO, der unter allen 8 Hauptwinden während des ganzen Jahres am häufigsten vorkam. Eine noch mehr ins - Einzelne eingehende Untersuchung ergiebt, dass in S.-Regen in allen Jahreszeiten die nördlichen und östlichen, in Schässburg in allen Jahreszeiten die nördlichen und westlichen, in Hermann- stadt im Winter und Sommer die nördlichen und östlichen, im Frühling die nördlichen und westlichen, im Herbst die südlichen und östlichen das Uebergewicht hatten. Wie schon oben berührt worden ist, gehörte auch das Jahr 1874, wie das ihm unmittelbar vorhergegangene, zu den vorwiegend trockenen; in allen 3 Stationen blieb die Jahres- summe des athmosphärischen Niederschlags ziemlich _ tief unter dem mehrjährigen Mittel; am meisten in S.-Regen, wo das Minus 22010 Millimeter, am wenigsten in Hermannstadt, wo es 102-30 Millimeter betrug; in Schässburg blieb die Jahres- summe mit 14448 Millimeter unter dem Mittel. Dieser Character ‚der vorwiegenden Trockenheit erstreckte sich in S.-Regen auf alle 4 Jahreszeiten, in Hermannstadt auf Winter, Sommer und Herbst, in Schässburg nur auf Winter und Sommer. In allen Stationen war es der Sommer, der auch diessmal, wie im Jahre 1873, mit seinem Regenquantum am meisten unter dem mehr- jahrigen Mittel blieb. Eine genauere Uebersicht dieser Ver- haltnisse und Unterschiede giebt die nachfolgende Zusammen- stellung, in welcher das Zeichen + den Betrag, um welchen — 124 — die Regenmenge grönseh und das Zeichen — den Betrag be zeichnet, um welchen dieselbe geringer war als die mehrjährige Durchschnittsmenge : ‘ Winter : . Frühling Sommer . Herbst‘ ı in Sächs.-Regen —5548 _ —10'47 —159-37 —3149 „ Schässburg —1871 . —+12:70 13:25 , 14785 „ Hermannstadt —11’34 —+56-11 —132-11 —14.96 Den grössten: monatlichen Niederschlag lieferte in allen 3 Stationen der Mai, der allein in S.-Regen mehr als den vierten Theil, in Hermannstadt den fünften, in Schässburg den sechsten Theil der gesammten Jahressumme brachte. Auch die Zahl der Niedersehlagstage war, wie gewöhnlich, im Mai die grösste, sie betrug in Schässburg. 23, in den beiden andern Stationen 24. ‚Zum Schlusse folge auch in diesem Jahresberichte eine Zusammenstellung der phytophänologischen Beobaech- tungen aus Hermannstadt, um daraus zu erkennen, in welcher Weise die Witterungsverhältnisse des Jahres 1874 anf die Ent- wickelung der Vegetation in Hermannstadt und seiner Umgebun eingewirkt haben. — In Folge des strengen, wiederholt sich erneu- ernden Winters kamen im Jahre 1874 die Erstlinge der Vege- tation, im Gegensatz gegen das Jahr 1873, sehr spät zum Vorschein”). Während im Jahre 1873 die beiden muthigsten Kinder des neuerwachenden Frühlings, Galanthus nivalis und Tussilago Farfara, schon am 9. Februar ihre Blüthenkelche entfalteten, geschah dieses im Jahre 1874 erst am 29. März. Doch schritt von dieser Zeit an die Vegetation, gefördert durch sün- stige Witterungsverhältnisse, welche der April brachte, ununter- brochen vorwärts, so dass sie am Ende dieses Monats, wenn auch noch immer hinter der normalen zurückbleibend,: nur um Weniges dieser zurückstand. Noch am 31. März**) stäubte Corylus Avellana und blühte Lamium purpureum. Am 1. April blühte: Helleborus purpurascens, am 3. Daphne Mezereum, Erythronium Dens Canis, am 4. Pulsatilla vulgaris, Alnus glu- tinosa, Hepatica nobilis, am 6. Populus tremula und belaubte sich Sambucus nigra; am 7. blühte Asarum europaeum, Salıx urpurea, am 8. Pulmonaria officinalis, Stellaria media; am 9. Imus campestris, Salix Caprea, cinerea, Viola odorata, Gagea lutea und belaubt sich Evonymus europaeus, verrucosus, Salıx fragilis; am 10. blühte Veronica agrestis, am 11. Anemone ne- morosa, Adonis vernalis, Populus nigra und belaubt sich Rhamnus tinctoria, cathartica, Ribes aureum, Lonicera tatarıca; am 12. blühte: Orobus vernus, Isopyrum thalietroides, Potentilla verna, Primula veris, Euphorbia cyparissias und belaubte sich : Syringa ...0,..) Dieser strenge Winter hatte auch zur Folge, dass manche Bäume, welche die überaus grossen Kältegrade desselben nicht vertragen konnten und meist erfrören, keine Blüthe entwickelten; so Persica vulgaris und Juglans regia. . **) Die angegebenen Zeitpunkte beziehen sich immer auf den Anfang der: betreffenden Entwiekelungsphase. i TE % — 15 — vulgaris, Corylus Avellana, Viburnum Opulus; am 13. blühte: Fritillaria Meleagris, Populus pyramidalıs, Taraxacum officinale, Caltha palustris, Anemone’ranunculoides und belaubte sich: Ribes rubrum, Amygdalus nana; am 14. blühte: Corydalis cava, Fi- earia ranunculoides, Muscari botryoides und belaubte sich: Salıx Caprea, cinerea, Pyrus communis, Malus; am 15. blühte: Salıx frasilis, Ranunculus auricomus, Euphorbia amygdaloides und belaubte sich: Cornus sanguinea, Rosa canina, Urataegus oxya- eantha, Cerasus Avium, acida; am 16. blühte: Capsella Bursa pastoris und belaubte sich: Quercus pedunculata; am 17. blühte: Blechoma hederacea, Cardamine pratensis und belaubte sich: Carpinus Betulus, Cydonia vulgaris, Ligustrum vulgare, Populus nigra, Acer campestre; am 18. blühte: Chrysosplenium alterni- folium und belaubt sich: Alnus glutinosa, Aesculus Hippoca- stanum; am 19. belaubte sich: Tilia grandifolia, Acer Pseudo- latanus, Populus pyramidalis; am 20. blühte: Iris transsilvanica, etulus alba, Fraxinus excelsior, Carpinus Betulus, Acer Pseudo- platanus; am 21. Euphorbia epithymoides; am 22.Vinca herbacea, Carex praecox, Prunus spinosa, Pyrus communis, und 'belaubte sich: Prunus spinosa, Berberis vulgaris; am 23. blühte: Amyg- ‚dalus nana, Erodium cicutarıum, ÜCerasus Avium, acida, Ribes rubrum und belaubte sich Prunus domestica; am 24. blühte Acer campestre, Prunus domestica, Rhamnus tinctoria, Cerasus pumila und belaubte sich Rubus Idaeus; am 25. blühte: Oytisus irsutus, Verbascum phoeniceum, Viola trıcolor, Fragarıa vesca, Evonymus verrucosus, Crambe tatarica und belaubte sich Vitis vinifera; am 26. blühte: Barbarea vulgarıs, Nonnea pulla, Ber- teroa incana, GaliumVaillantia, Veronica chamaedrys und belaubte sich: Populus tremula, Robinia Pseudacacia; am 27. blühte Pyrus Malus, Ranunculus binatus und belaubte sich Ulmus campestris, Rhamnus Frangula; am 28. belaubte sich Fraxinus excelsior; am 30. blühte: Alliaria officinalis, Carex strieta. Der bedeutende Rückfall der Temperaturverhältnisse, der in den letzten Tagen des Aprils begann und während des ganzen Maimonates andauerte, hemmte wiederum die rasche Fortent- wickelung der Vegetation in nicht geringem Masse, so dass - dieselbe am Ende Mai’s wieder beträchtlicher hinter der normalen zurückblieb. Es blühte am 1. Quercus pedunculata, Equisetum arvente; am 3. blühte Ribes aureum, Valerianella olitoria, Galium Bauhini, Glechoma hirsuta und belaubte sich Juglans regia; am 4. blühte: Cardamine impatiens, Ajuga Genevensis, reptans, Lamium album, Chelidonium majus, Euphorbia angulata und belaubte sich Morus alba; am 5. blühte: Astragalus praecox, Trifolium pratense; am 6. Orchis morio; am 7. Syringa vulgaris, Caragana arborescens, Camelina sativa, Melandrium pratense, Lepidium Draba, Veronica prostrata; am 8. Euphorbia salicifolia; am 9. Ormithogalum umbellatum, Polygala vulgaris; am 10. Galeobdolon luteum, Vicia sepium, Rhamnus cathartica, Fuma- ao ria Vaillantii; am 13. Chaerophyllum sylvestre, Lithospermum arvense, Iris hungarica; am 14. Evonymus europaeus, Orataegus oxyacantha, Sisymbrium a am 15. Alopecurus pratensis, Salvia pratensis, Rhamnus Frangula, Cydonia vulgaris; am 16. Berberis vulgaris, Ranunculus sceleratus, repens; am 17. Lychnis floscuculi, Thymus Serpillum, Symphytum tuberosum, Myosotis polisins; am 18. Roripa pyrenaica, Stellaria holostea, Aesculus’ ippocastanum; am 19. Onobrychis sativa; am 20. Papaver dubium, Potentilla anserina, Scorzonera austriaca, Ranunculus Steveni, acer, Euphorbia procera, helioscopea; am 21. Lithos- ermum purpurea-coeruleum, Salvia austriaca, Ceranium pusillum, ni arvensis, Euphorbia virgata; am 22. Geranium Robert- sianum, Lepidium campestre, Rumex acetosa, Ranunculus poly - anthemos, darin Draba, Szorzonera purpurea, Lithospermum officinale, Plantago lanceolata, Symphytum officinale; am 23. Spiraea ulmifolia, Laelia orientalis, Dietamnus Fraxinella, Morus alba, Cynoglossum officinale, Trifollum wmontanum, Aly-sum calicinum, Dianthus Carthusianorum, Aposeris foetida, Hieracium Auricula; am 24. Veronica Jaquinu, Lonicera tatarıca, Anchusa offiemalis; am 28. Plantago media; am 28. Genista sagittalis, Scleranthus annuus, Adonis aestivaliıs, Salvia nutans; am 29. Aristolochia clematitis, Polygonatum latifolium, multiflorum, Tragopogon orientalis, Vicia cracca, tenuifolia, Dentaria bulbifer, Lathyrus Hallersteinü, Anthemis arvensis; am 30. Vincetoxicum officinale, Turritis glabra, Crepis mes Geum urbanum, Papaver Rhoeas, Pi zala major, Silene nutans; am 31.Rorpa austriaca, Helianthemum vulgare, Lotus corniculatus, Orchis _ 4 ustulata, Lychnis viscaria, Companula patula, Iris pseudacorus, Iris sibirica. u Die günstigeren Witterungsverhältnisse, welche die nächst- folgenden Monate bis in die Mitte des Octobers meist brachten, ersetzten nicht blos den bisherigen Ausfall, sondern förderten - auch die weitere Entwickelung der Vegetation so sehr, dass sie E in den meisten Beziehungen zu einem befriedigenden, in einer 5 d Beziehung, nämlich bezüglich der Weinfechsung, zu einem vorzüglichen Abschluss gelangte. Es blühte am 1. Juni: Galium Apparine; am 2. Asperula galioides, Alectorolophus major, Scrophularia glandulosa, Scirpus radicans, Rubus Idaeus; am 3. Geranium sanguineum, Melittis grandiflora, Veronica latifolia, Trifolium hybridum; am 4. Linaria vulgaris, Viburnum Opulus, Thalictrum aquilegiaefolium, Muscari comosum; am 5. Robinia Pseudacacıia, Silene chlorantha; am 6. Roripa syl- vestris, Echium vulgare, Stachys recta, ÜUlematis recta, Ver- bascum austriacum; am 7. Öhaerophyllum aromaticum, Aspa- ragus collinus, Orobanche rubra, Cornus sanguinea, Erysimum odoratum, Orobus niger, Spiraea filipendula, COhrysanthemum leucanthemum; am 38. Cytisus banaticus, Hypochaeris ma- culata; Medicago lupulina; am 9. Secale cereale, Crepis Lo- a a Een Ze Fer Verbaseum blattarıa, Erysimum canescens; am 20. DT. domeriensis, Valeriana officinalis, Rosa canina, Centaurea atro- purpurea; am 10. Galium palustre, Öerastium triviale, Potentilla argentea, Lathyrus pratensis, Delphinium consolida, Biforis ra- dians; am 11. Gralium boreale, Vicia pannonica, Potentilla pilosa, Solanum dulcamara, Medicago satıva, Melampyrum arvense, Geranium divarıcatum,. Salvia sylvestris, Galium rubioides, Sca- ‚biosa arvensis, Sambucus nigra; am 12. Sedum acre, Örchis elegans, Erigeron acre, Pyrethrum corymbosum, Prunella vul- 'garis, Achillea Millefolium, Centaurea mus Convolvulus ar- ' vensis, Scutellaria galericulata, Malva sylvestris, Medicago fal- cata, Oenanthe silaifolia, Oxytropis pilosa, Larbrea graminea; am 13. Cichorium Intybus, Thalictrum peucedanifolium, Senecio vulgaris, Sisymbrium Löseli, Stachys germanica, Linum flavum, Solanum tuberosum, Ervum hirsutum — die Heumahde beginnt; am 14. blüht: Lathyrus tuberosus, Salvia verticillata, Stachys sylvatica, Matricaria inodora; reif: Cerasus Avium; am 15. blüht: Potentilla repens, Phleum Böhmeri, Ranunculus Flammula, Phy- teuma tetramerum; reif: Fragarıa vesca; am 16. blüht: Melam- rum nemorosum, Physaliıs Alkekengi, Ononis hircina; am 17. Tritieum hibernum, Hyoscyamus niger, Silene inflata, Lysi- - machia numularia, punctata, Silene otites; am 18. Sisymbrıum offieinale, Ligustrum vulgare, Rubus fruticosus, Digitalis ochro- leuca, Geranium pratense, Coronilla varia, Githago segetum, Vitis vinifera, Galium verum, Cytisus nigricans; am 21. Betonica officinalis ; am 22. Oenothera biennis; am 23. Genista tinctoria, Hypericum perforatum, Lilium Martagon, Linum hirsutum, Anagallıs coe- rulea; am 24. Dorycnium pentaphyllum, Myricaria germanica, Trifolium pannonicum, Silene Armeria, Anthemis tinctoria, Bryonia dioica, Anthericum ramosum, reif: Ribes rubrum; am am 25. blüht: Teucrıum chamaedrys, Nepeta nuda, Veronica _ Anagallis, Phalaris arundinacea, Cathartalinum pratense; am 26. Tilia grandifolia, Linaria genistaefolia, Campanula sibirica, Lampsana communis, Ornithogalum stachyoides, Lavatera thu- ringiaca, Thesium intermedium, Oenanthe phaelandrium; am 27. Veronica orchidea, Scabiosa flavescens, Leonurus cardıaca, Hy- pericum elegans, Platanthera bifolia, Festuca arundinacea, Cala- magrostis Epigejos, Holcus lanatus; am 28. Spiraea Ulmaria, Dauens Uarota, Melilotus officinalis, Galium Mollugo, Astragalus lyeyphyllus, Carduus acanthoides, Sonchus oleraceus; am 29. Campanula persicifolia; am 30. Heracleum sphondylium. i Am 1. Juli blühte Centaurea Jacea, cirhata, Lythram salicarıa, Datura Stramonium, Stachys palustris, Inula squarrosa, hirta, Nigella arvensis, Trifolium procumbens, Campanula ra- punculoides, trachelium, reif: Cerasus pumila; am 2. blühte: Asperula cynanchica, Agrimonia Eupatorium, Astrantia major, reif: Rubus Idaeus; am 3. blühte: Melilotus alba, Lysimachia vulgaris; am 4. Inula brittanica, Campanula glomerata, Ono- pordon acanthium: am 6. Balota nigra; am 10. Trifohum agra- Saponaria officinalis, Thalictrum medium; am 13. Centaurea scabiosa, spinulosa, Ranunculus Lingua, Bupleurum falcatum, Erythraea 6 arvense, Inula ensifolia, Falcarıa Rivini, Campanula bononiensis, Eryngium planum, Clinopodium vulgare, Vieia duinetorum, Sesseli varıum, Hieracıum praealtum, Porrum sphaerocephalum; am 15. reif: Pyrus communis; am 16. blühte: p Oryganum vulgare, Prunella grandiflora, Alısma Plantage, Ga- leobsis Ladanum, Oreoselinum lesitimum, Torrilis Anthriseus; am 17. Euphrasia officinalis, Gentiana cruciata, Dianthus Ar- meria; am 18. Lycopus europaeus, Zea Mays, Mentha sılvestris, Cannabis sativa, Solanum migrum; am 19. Verbascum flomoides, Mentha aquatica, Tanacetum vulgare; am 23. reif: Pyrus Malus; am 24. blühte: Humulus Lupulus, Clematis vitalba; am 25. Aster Amellus; der Kornschnitt beginnt; am 26. blüht: Dipsaeus- lacinıatas, Verbena officinalis; am 23. Artemisia vulgaris; am 31. Allıum flavum, Galeopsis versicolor, Polygonum persicaria; reif: Rhamnus cathärtica. (R CHR Am 1. August blüht: Althaes cannabina, am 2. Erigeron ‚canadense; am 7. Senecio transsilvanica; am 13. Echinops commutatus, Solidago virgaurea; am 14. reif: Rhamnus Frangula;' am 15. blüht: Carlina vulgaris, am 16. Salvia glutinosa, Sedum Telephium ; am 20. Bidens cernua, tripartita; am 24. Odontites“ Inteas; reif: Datura Stramonium; am 25. blüht: Aconitum camarum; am 26. reif: Sambueus nigra; am’ 30. reif: Berberis vulgaris, Cornus sanguinea, ‘die Waldbirnen und einzelne Wemn- beeren; am 31. blüht: Linosyris: vulgaris. ist Am 3. September blüht: Gentiana Pneumonanthez reif Prunus domestica; am 6. reif Öorylus Avellana; am: 7. Sambucus Ebulus, Evonymus verrucosus und blüht: Colchicum antamnale; am 8..reif: Zea Mays (einzelne Kolben), Viburnum Opulus; am 11. reif: Crataegus oxyacantha und ganze Weintrauben; am 28. Quercus pedunculata; am 2% Ligustrumvulgare ; am 30. Maisernte. 2 Am 4. October reif: Aeseulus: Hippocastanum, Humulus Lupulus; am 8 Evonymus europaeus; am 17. Weinlese. * Die Entlaubung beginnt auch ın diesem Jahre wie im Jahre 1873 erst im November und smd ın der Mitte des Monates die Obstbäume, der Ahorn, die Hainbuche, Weide und, Linde vollständig entlaubt. Durch die bedeutende Temperatur-- erniedrigung, welche im letzten Drittel des Novembers eintrat, wird die Entlaubung stark gefördert und im Anfang Dezembers sind alle Bäume entlaubt. oe “ — ee — entaurium, Acinos thymoides; am 14. Cirsium canum, rium, Epilobium hirsutum; am 11. Epilobium parvifolium, reif: Morus alba; am 12. blühte: Nepeta catarıa, Sambueus Ebulus, Rn, Pastinaca opaey HERMANNSTADT, 1870. er Buchdruckerei der v. Olosius’schei Verhandlungen und Mittheilungen des siehenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften Hermannstadt. ZXVII. JAHRGANG. ZZ — HERMANNSTADT. Buchdruckerei der v. Closius’schen Erbin. 1877. Inhalt. Verzeichniss der Vereins-Mitglieder Vereinsnachrichten Carl Henrich: Ueber Spongien oder NR . J. Ludwig Neugeboren: Systematisches Verzeichniss der in den Miocän- schiehten bei Ober- u in Siebenbürgen vorkommenden fossilen Korallen Ludwig Reissenberger : 5 Niet srelbeicche Beöbschtungen aus he bürgen vom Jahre 1875 . Notizen: 1. Der Syenit von Ditro, — das Trachytgebirge Hargita, — die Eruptiv- gesteine von Alsö-Räkos und Heviz 2. Trachyt-Tuffe i 3. Beitrag zur Käferfauna Sehenbulsens. 4. Zur Cryptogamenflora Siebenbürgens . Anhang: Vertrag über den Verkauf der archäologisch-numismatischen Sammlung Summarisches Verzeichniss dieser Sammlung 5 - Entlastung derselben vom Pfandrechte der sächs. Nations-Universität 41 52 84 91 92 9% 100 101 104 Verzeichniss der Vereinsmitglieder. A. Vereins-Ausschuss. Vorstand: E. Albert Bielz, k. Schulinspector in Hermannstadt. Vorstands-Stellvertreter: Moritz Guist. Secretär : Bibliothekar: Cassier: Martin W. Schuster. Rudolf Severinus. Wilhelm Platz. Custoden : a) der zoologischen Vereins-Sammlungen { b) der botanischen n c) der mineralogischen > J. G. Göbbel; d) der geognostischen ” Julius Conrad; e) der ethnographischen 5 Ludwig Reissenberger Ausschussmitglieder: | Karl Albrich Adolf Lutsch Michael Fuss Ludwig Neugeboren Eugen Baron Friedenfels Michael Salzer Dr. Friedrich Jickeli Carl Schochterus Samuel Jickeli Josef Schuster Dr. G. A. Kayser Dr. G. D. Teutsch. B. Vereins-Mitglieder. ie I. Ehren-Mitglieder. Beldi Georg Graf v. Uzon, k. k. wirkl. geheimer Rath und Kämmerer in Darvin Charles, in Down. Beckenham, Kent Dohrn Dr. August Oarl, Präsident des entomo- logischen Vereins in Dowe Dr. Heinrich, Professor an der Universität in Fischer Alexander v. Waldheim, k. russischer Staats- rath, Vice-Präsident der k. Gesellschaft der Natur- forscher und Director des botanischen Gartens in Carl Riess ; Carl Henrich; Adolf Thiess ; Gryeres. (England). Stettin. Berlin. Moskau Gehringer Carl Freiherr v. Oedenberg, k. k. wirkl. geheimer Rath und Staatsrath in Glanz Florian Ritter v. Aicha, Ministerialrath im k. k. Ministerium des Innern in Halidai Alexander H., Präsident der irländischen naturwissenschaftlichen Gesellschaft in Hayden N. J. van der, sSecretär der belgischen Akademie für Archäologie in Haynald Dr. Ludwig, k. k. geh. Rath und röm. kath. Erzbischof in Lattermann Freiherr v., k. k. wirklicher geh. Rath und Präsident des k. k. Landesgerichtes in, Lacordaire Th., Präsident der königl. Gesellschaft der Wissenschaften in Lancia Frederiko Marchese, Duca dı Castel-Brolo, Secretäar der Akademie der Wissenschaften in Liechtenstein Friedrich Fürst v., k. k. Feldmarsch.- Lieutenant in Lichtenfels Rudolf Peitner v., k. k. Ministerialrath und Vorstand der Salinen-Direetion in Lönyai Melchior Graf, Präsident der k. ungarisch. Akademie der Wissenschaften in Montenuovo Wilhelm Fürst v., %k. k. General der Cavallerie und wirklicher geheimer Rath in ‚Schmerling Anton Ritter v., k. k. geheimer Rath und Präsident des obersten Gerichtshofes in Shumard Benjamin F., Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hl. Correspondirende Mitglieder. Andrae Dr. Carl Justus, Professor an der Universität Beirich E., Professor an der Universität in 'Boeck Dr. Christian, Professor in Breckner Dr. Andreas, prakt. Arzt Caspary Dr. Robert, Professor und Director des botanischen Gartens in Ootta Bernh. v., Professor an der Bergakademie in Drechsler Dr. Adolf, Direktor des k. math. phys. Salons in Favaro Antonio, Professor a. d. k. Universität in Giebel Dr. ©. F., Professor an der Universität in Göppert Dr. J., Professor an der Universität in Gredler P. Vincenz, Gymnasial-Director in Hauer Franz Ritter v., Hofrath und Director der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien. Wien. Dublin. Antwerpen. Kalocsa. Gratz. Lüttich. Palermo. Wien. Gmunden. Buda-Pest. Wien. Wien. St. Louis in Nord-Amerika. Bonn. Berlin. Christiania. Agnethlen. Königsberg, Freiberg. Dresden. Padua. Halle. Breslau. Botzen. Wien. a ar a Fe ee ne ee EN EN " TR, rt, Ale + 5 j { \ RT, Kawall J. H., Pfarrer zu Ri Pussen in Kurland. Jolis Dr. August le, Secretär der naturforschenden Gesellschaft in Cherbourg. Karapancsa Demeter, k. k. Major in Weisskirchen. Kenngott Dr. Adolf, Professor an der Universität in Zürich. Koch Dr. Carl, Professor an der Universität in Berlin. Kraatz Dr. Gustav, Privatdocent in Berlin. Kratzmann Dr. Emil, Badearzt in Marienbad. Melion Josef, Dr. der Mediein in Brünn. Menapace Florian, k. k. Landesbau-Director in Wien. Renard Dr. Carl, Secretär der k. Gesellschaft der ' Naturforscher in Moskau. Richthofen Ferdinand Freiherr v., Präsident der Gesellschaft für Erdkunde in Berlin. Rosenhauer Dr. W., Professor an der Universität in Erlangen. Scherzer Dr. Carl, in Wien. Schmidt Adolf, Archidiaconus in Aschersleben. Schmidt Ferdinand Joset, Kaufmann in Schiska bei Laibach. 'Schübler F. Christian, Director des bot. Gartens in Uhristiania. Schur Dr. Ferdinand, in Bielitz. Schwarz v. Mohrenstern Gustav, in Wien. Seidlitz Dr. Georg, Privatgelehrter in Dorpat. Sennoner Adolf, Bibliothekar an der k. k. geol. Reichs- Anstalt in Wien. Staes Ooelestin, Präsident der malacolog. Gesellsch. in Brüssel. Szabo Dr. Josef, Professor an der Unwersität und Vicepräses der k. ungar. geolog. Gesellschaft in Buda-Pest. Thieiens Armand, Professor in Tirlemont ın Belgien. Xanthus John, Custos am Nationalmuseum in Buda-Pest. Ill. Ordentliche Mitglieder. Albrich Carl, Director der Realschule und der Ge- werbeschule ( Ausschussmitglied) in Hermannstadt. Andrae Johann, k. Rechnungsrath und Professor der Staatsrechnungs- Wissenschaft a. d. k. Rechtsak. in Hermannstadt. Arenstein Ignatz, Spiritusfabriks- Besitzer in Porumbach. Barth Josef, evangel. Pfarrer in Langenthal. Baussnern Guido v., Privatier in Buda-Pest. Bayer Josef, Gemeinderath und Presbyter in Hermannstadt. Bedeus Josef Freiherr v., Curator der ev. Landes- . kirche in Hermannstadt. Bertlef Friedrich, Dr. der Medicin in Schässburg. Berwerth Dr. Friedrich, Custos am k. k. Hof- Mineralienkabinet in Wien. 17 NA N Bielz E. Albert, k. Schulinspeetor (V. Vorstand) in Hermannstadt. Billes Johann, Kaufmann in Hermannstadt. Binder August, M. d. Ph. und bürgl. Apotheker n Wien. Binder Carl, Dr. der Medicin in Hermannstadt. Binder Friedrich, k. k. Hussaren-Obrist in Ozegled. Binder Friedrich, Privatier in Mühlbach. Binder Gustav, M. d. Ph., Apotheker in Heltau. Binder Heinrich, M. d. Ph., Apotheker in Klausenburg. Binder Michael, Spiritus-Fabriksbesitzer in Hermannstadt. Birthler Friedrich, k. Bezirksrichter in Grossschenk. Bock Valentin, Landesadvokat in Hermannstadt. Böck Johann, k. ungar. Geologe in Buda-Pest. Brassaı Dr. Samuel, Universitäts-Professor in Klausenburg. Brantsch Gottlieb, ev. Pfarrer in Grossschenk. Brunner Rudolf, Mechaniker in Hermannstadt. Brusina Spiridon, Universitäts-Professor in i Agram. Budacker Gottlieb, evang. Stadtpfarrer in Bistritz. Burghardt Franz, k. Ingenieur in (Közep-Szolnok) Tasnad. Capesius Gottfried, pens. Gymnasial-Director in Hermannstadt. 'Capesius Gustav, Professor an der Oberrealschule in Hermannstadt. Uonnerth Oarl, Dr. der Mediein in .. Bistritz. Connerth Josef, Tischler und Gemeinderath in Hermannstadt. Connerth Josef, Professor an der Oberrealschule in Hermannstadt. Conrad Julius, Professor an der Oberrealschule (Vereins-Custos) in . Hermannstadt. Conradsheim Wilhelm Freiherr v., k. ungar. | en Ministerial-Rath in Hermannstadt. Conradsheim Wilhelm Freiherr v., k. k. Hofrath in Wien. Csato Johann v., Gwutsbesitzer in Nagy-Engyed. Ozekelius Friedrich, Zlementarlehrer in Hermannstadt. Ozekelius Daniel, Studirender in Hermannstadt. Dietrich Gustav v. Hermannsthal, k. Landwehr- Obrist in Hermannstadt. Dörschlag Carl, Professor an der Oberrealschule in Hermannstadt. Drotlef Josef, Comitats- Beamter in Hermannstadt. Dück Josef, evang. Pfarrer in Zeiden. Emich von Emöke Gustav, k. und k. Truchsess in Bnda-Pest. ' Entz Geysa Dr., Professor an der k. Universität in Klausenburg. Eszterhäzi Ladislaus Graf v., A. k. Hofrath in Wien. Fabritzius Michael, Kupferschmied, Kirchenmeister und Gemeinderath in Hermannstadt. Ferenczi Stefan, Professor am k. Staatsgymnasium in Hermannstadt. KERN RAY IN Fischer Eduard, M. d. Ph., Apotheker in Dicsö St.-Märton. Foith Carl, k. Salinenverwalter in Thorda. Folberth Dr. Friedrich, Apotheker in Mediasch. Frank Peter J., Ingenieur in Hermannstadt. Friedenfels Eugen Freiherr v., k. Hofrath (Ausschuss- vr ien. Mitglied) in Fronius Friedrich, ev. Pfarrer in Agnetheln. Fuss Michael, Swperintendential- Vicar und Pfarrer (Ausschuss-Mitglied) in i Girelsau. Gaertner Carl, k. Oberingenieur in Kronstadt. Gebbel Carl, pens. k. Sectionsrath in Hermannstadt. Gibel Adolf, Comitats- Vicegespan in Hermannstadt. Gibel Moritz, Comitats- Beamter in Hermannstadt. Göbbel Johann, Director der Stearinkerzenfabrik (Vereins-Custos) in Hermannstadt. Gött Johann, Bürgermeister und Präses der Handels- und Gewerbe-Kammer in Kronstadt. Graffius Carl, Bürgermeister in Mediasch. Graeser Johann, Lehrer in Reps. Grohmann H. Wilhelm, Kirchenmeister der ev. Kirchengemeinde und Gemeinderath in Hermannstadt. Guist Moritz, Director des ev. Gymnasiums (Vor- stands-Stellvertreter) in Hermannstadt. Gutt Michael, Baumeister in Hermannstadt. Habermann Johann, Bräuhausbesitzer und Gemein- .derath in Hermannstadt. Haupt Friedrich Ritter v. Scheurenheim, pens. k. Sectionsrath in Hermannstadt. Haupt Gottfried, Dr., Distrikts-Physikus in Bistritz. Halmagyi Alexander v., k. Gerichtspräses in Nagy-Engyed. Hannenheim Carl v., k Gerichtsrath in Thorda. Hanneia Johann, Erzpriester der gr. or. Kirche in Hermannstadt. Hantken Maximilian v., Director des geol. Institutesin Buda-Pest. Harth J. C©., Bezirksdechant und ev. Pfarrer in Neppendorf. Hausmann Wilhelm, Privatlehrer in Kronstadt. Hellwig Dr. Eduard, prakt. Arzt in Sächsisch-Regen. Henrich Carl, M. d. Ph. (Vereins-Custos) in Hermannstadt. Herberth Heinrich, Professor am ev. Gymnasium in Hermannstadt. Herberth Josef, ev. Pfarrer in Stolzenburg. Herzog Michael, ev. Pfarrer in Tekendorf. ' Hienz Adolf, M. d. Ph., Apotheker in Mediasch. Hoch Josef, ev. Pfarrer in Wurmloch. Hoffmann Arnold v., k. Oberbergrath in Hermannstadt. Hoffmann Carl, k. ungar. Sections-Geologe in Buda-Pest. Hornung J. P., k. schwedischer Consul in Middelsbrö on Tees | (England) —-— 6 — Huber Carl, Kunstgärtner in Nizza. Hufnagel Wilhelm, Stadt-Chirurg und Gemeinde- rath in Hermannstadt. Huszär Alexander Baron v., Gutsbesitzer in Klausenburg. Jahn Franz, Kaufmann und Gemeinderath in Hermannstadt. Jeckelius Ferdinand, M. d. Ph., Apotheker in Kronstadt. Jeckelius Gustav jun., M. d. Ph., Apotheker in Kronstadt. Jickeli Carl, M. d. Ph., Apotheker in Hermannstadt. Jickeli Oarl Friedrich, Kaufmann und Gemeinde- | rath ın Hermannstadt. Jickeli Carl F. jun., in Hermannstadt. Jickeli Friedrich Dr., Primararzt im Franz-Josef- Bürgerspitale in Hermannstadt. Jickeli Samuel, k. Ingenieur( Ausschussmitglied) in Marmaros-Sziget. Kästner Victor, Lehramtscandidat in Hermannstadt. Kaiser Johann, Dr. der Rechte, Bürgermeister in Sächsisch-Regen. Kanitz Dr. August, Professor an der k. Universität in Klausenburg. Kast Stefan, Professor an der Oberrealschule in Hermannstadt. Kayser Dr. Gustav A., Apotheker ( Aussch.-Mitgl.) in Hermannstadt. Khevenhüller-Metsch Richard Fürst v., in Wien.. Kiltsch Julius, Doctorant der Mediein in Wien. Klotz Victor, Doctorant der Medicin in Wien. Klösz Victor, Professor an der Realschule in Hermannstadt. Knöpfler Dr. Wilhelm, k. Rath in M.-Väsärhely. Kornis Emil Graf v., k. Ministerial-Secretär in Buda-Pest. Krabbs Robert, Lithograph in Hermannstadt. Krafft Wilhelm, Buchdrucker und Gemeinderath in Hermannstadt. Krauss Dr. Heinrich, Miklosvarer Stuhlsarzt in Bäroth. Kun Gotthard Graf v., Gutsbesitzer in ’ Deva. y Kurovsky Adolf, Professor am k. Gymnasium in Leutschau. Lassel August, Hofrath beim obersten Gerichtshof in Buda-Pest. Laszlö Anna v., Gutsbesitzerin in Scholten Le Comte Teofil, in Lessines (Belgien). Leonhardt Uarl, Forstmann in Mühlbach. Leonhard M. Friedrich, Lehramtscandidat in Hermannstadt. Lewitzki Carl, Lehrer in Broos, Lutsch Adolf, Professor am evang. G'ymnasium (Ausschuss- Mitglied) in Hermannstadt. Majer Manritzius, Professor in (Com. Veszprim) Väroslöd. Mathias Josef, pens. k. k. Oberlandesger.-Rath in Hermannstadt. Melas Eduard J., M. d. Ph., Apotheker in Reps. Metz Ferdinand, Bezirks-Dechant und ev. Pfarrer in Kelling. Michaelis Franz, Buchhändler in Hermannstadt. = >: Ne N Michaelis Johann, Bezirks-Dechant und ev. Pfarrer in Alzen. Michaelis Julius, ev. Pfarrer in Holzmengen. Moeferdt Johann, k. Ministerial-Secretär in Buda-Pest. Moeferdt Josef, Rothgärber in Hermannstadt. Moeferdt Samuel Dr., k. @erichtsarzt und Docent _ für populäre Anatomie und gerichtliche Mediein in Hermannstadt. Moldovan Demeter, k. Hofrath in (Zarander-Com.) Boitza. Müller Carl, M. d. Ph., Apotheker in Hermannstadt. Müller Dr. Carl jun., Apotheker in Hermannstadt. Müller Edgar v., Privatier in Hermannstadt. Müller Friedrich, ev. Stadtpfarrer ın Hermannstadt. Müller Friedrich, M. d. Ph., Apotheker in Birthälm. Mysz Dr. Edward, Regimentsarzt und Brigadearzt der II. Honved-Brigade in Hermannstadt. Nahlik Johann, k. k. Oberlandesgerichtsrath in Wien. Nendwich Wilhelm, Kaufmann in Hermannstadt. Neugeboren J. Ludwig, ev. Pfarrer (Ausschuss- Mitglied) in Freck. Neumann Samuel, k. Ministerial-Secretär in Buda-Pest. Obergymnasium A. O., in Hermannstadt. Oelberg Friedrich, k. Hüttenamts- Verwalter in Zalathna. Orendt Michael, Riemer und Gemeinderath in Hermannstadt. Orendi Friedrich, ev. Pfarrer in Bootsch. Ormay Sändor, Professor amk. u. Staatsyymnasium in Hermannstadt. Paget John, @utsbesitzer in Klausenburg. Pfaff Josef, Director der Pommerenzdörfer Chemikalien- Fabrik bei Stettin. Philp Samuel, ev. Pfarrer in Schellenberg. Piringer Johann, Rector der ev. Hauptschule in Broos. Platz Wilhelm, M.d. P., Apotheker (Vereinscassier.) in Hermannstadt. Popea Nicolaus, gr. or. Metropolitan-Vicar in _Hermannstadt. Poreius Florian Ritter v., gew. Vicecapitän in Nassod. Reckert Daniel, M. d. Ph., Apotheker ın Oedenburg. Reichenstein Franz Freih. v., pens. k. siebenbürgischer - Vice-Hofkanzler in Wien. Reinhardt Oarl, M. d. Ph., Apotheker in Mühlbach. Reissenberger Ludwig, Professor am ev. Gymnasium (Vereins-Custos) in Hermannstadt. Reschner Friedrich, k. Forstmeister in Mühlbach. Riefler Franz, k. Zollbeamter in Rothenthurm. Riess Carl, pens. k. k. Polizeicommissär (VWereins- | Qustos) n Hermannstadt. Rochus Friedrich, Fleischhauer und Gemeinderath in Hermannstadt. Rohm Dr. Josef, k. k. Stabsarzt in RN Roman Visarion, Director der Spar- und Oreditanstalt Albina in Hermannstadt. Römer Julius, Lehrer für Naturwissenschaft in Kronstadt. Salmen Eugen Freiherr v., Sectionsrath im k. u. Ei Finanzministerium in Buda-Pest. Salzer Friedrich, Dr. Med. & Chir., k. k. Professor in Wien. Salzer Michael, ev. Pfarrer (Ausschuss- Mitglied) in Birthälm. Schäferlein Josef, Oberkellner in Hermannstadt. Scheint Friedrich, M. d. Ph., Apotheker in Lechnitz. Schiemert Chr. Friedrich, M. d. Ph., Apotheker in Beussmarkt. Schmidt Albert, Bankier in Kronstadt. Schmidt Conrad, Präsident des ev. Oberkirchenrathes und k. k. Sectionschef in Ä Wien. Schobesberger Carl, städt. Oekonomieverwalter in Hermannstadt. Schochterus Carl, Magistratsrath in Hermannstadt. Scholtes Arnold, M. d. Ph., Apotheker in Bistritz. Schuler v. Libloy Dr. Friedrich, Professor an der k. k. Unwersität in Üzernowitz. Schuller Dr. Carl, praktischer Arzt in Mediasch. Schuller Daniel Josef, Oekonom in Sächsisch-Regen. Schuster Josef, pens. k. Finanzrath (Ausschuss- Mitglied) in Hermannstadt. Schuster Martin, Professor am ev. Gymnasium _ (Vereins-Secretär) in Hermannstadt. Schuster Wilhelm, ev. Stadtpfarrer in Broos. Seitz Josef, Professor in Buda-Pest. Seitz Franz Josef, Droguist in Buda-Pest. Seibert Hermann, Privatmann in Eberbach a. Neckar. Setz Friedrich, Oberingenieur der k. k. Eisenbahn- Inspection in Wien. Severinus Rudolf, Professor an der Oberrealschule (Vereins-Bibliothekar) in Hermannstadt. Sill Michael, Fabriksbesitzer in Hermannstadt. Sıll Victor, Landes- Advocat in Hermannstadt. Simonis Dr. Ludwig, Stadt- und Stuhlsphysikus in Mühlbach. Smolay Dr. Wilhelm, Comitats-Oberphysikus in Temesvar. Steinacker Edmund, sSecretär der Handels- und Gewerbe-Kammer in Buda-Pest. Steindachner Dr. Friedrich, Director des k. k. zoolo- gischen Hof-Cabinets in Wien. Stock Adolf, pens. Statthalterei- Beamter in Hermannstadt. Stühler Benjamin, Privatier und Gemeinderath in Hermannstadt. Salzburg. | A EN TE 2 i Se BEER ER SE a a ee Ze SüssmannJohann, pens.k.k. Polizei-Obercommissärin Hermannstadt. “ Süssmann Dr. Hermann, Secundar- Arzt im Franz- Josef-Bürgerspital in Hermannstad. BR NM Tangel Josef, Buchhalter in Hermannstadt. Tauscher Dr. Julius, praktischer Arzt in Erzsi bei Buda-Pest. Tefter Wenzl Dr., k. k. Öberstabsarzt u. Sanitätschefin Hermannstadt. Teleki Stefan Graf v., in Wien. Teutsch Dr. G. D., Superintendent der ev. Landes-- kirche A. B.u. Oberpfarrer ( Ausschuss- Mitglied) in Hermannstadt. Tellmann Dr. Gottfried, k. Rath, Stadiphysikus in Hermannstadt. Thallmayer Friedrich, Kaufmann, R. Lieutenant in Hermannstadt. Thiess Adolf, Lehrer an der Hauptschule (Vereins- _ Gustos) in Heltau. Thomas Robert, k. Post-Official in Hermannstadt. Torma Oarl v., Gutsbesitzer in Csieso-Keresztur. Trausch Josef, Grundbesitzer in Kronstadt. Trauschenfels Emil v., k. Rath in Buda-Pest. Trauschenfels Eugen v., Dr. der Rechte und Referent des k. k. ev. Oberkirchenrathes in Wien. Tschudi-Schmidhofen V. Ritter v., Villa Tännenhof bei Hallein. Urban Andreas, Director der Glasfabrik in Krazna-Bodza. Vest Wilhelm v., k. Finanzconcipist in Hermannstadt. Viotte Carl, Oberlandes-Commissariats-Beamter in Hermannstadt. Wächter Josef, Dr. der Medicin in Hermannstadt. Weber Johann, M. d. Ph., Apotheker in Schässburg. Wensky Andreas, Schneider und Gemeinderath in Hermannstadt. Werin Rudolf, Panoramabesitzer in Buda-Pest. Werner Dr. Johann, praktischer Arzt in Hermannstadt. Winkler Moritz, Botaniker in Giessmannsdorf bei Neisse. Wittstock Heinrich, ev. Pfarrer in Heltau. Wolff Friedrich, Verwalter der v. Ülosius’schen Buchdruckerei und Gemeinderath in Hermannstadt. Zieglauer v. Blumenthal Ferdinand, Professor an der k. k. Universität in Csernowitz. Zikes Stefan, M. d. Ph., Apotheker in Wien. a Academien, Anstalten, Gesellschaften und Vereine, mit welchen der Verkehr und Schriften- Austausch eingeleitet ist, in: Antwerpen, Academie d’ Archeologie de Belgique. Augsburg, Naturhistorischer Verein. Bamberg, Naturwissenschaftlicher Verein. Berlin, Königliche Academie der Wissenschaften. —- Deutsche geologische Gesellschaft. — Gartenbaugesellschaft. — Botanischer Verein für Brandenburg und die angren zenden Länder. — Verein zur Beförderung des Gartenbaues. — Entomologischer Verein. Bern, Naturforschende Gesellschaft. Bologna, Academia delle Scienze. Bonn, Naturwissenschaftlicher Verein der preussischen Rhein- lande und Westphalens. Boston, Society of Natural History. Bregenz, Vorarlbergischer Museums-Verein. Breslau, Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur. — Entomologischer Verein. Brünn, Gesellschaft zur Brförderung des Ackerbaues der Natur- und Landeskunde. — Naturforschender Verein. Buda-Pest, k. ungar Academie der Wissenschaften. — Geologische Anstalt für Ungarn (M. k. földtani ıintezet). — Geologische Gesellschaft (Földtani tärsulat). — Ungarische Gesellschaft für Naturkunde (M. termeszet tudomänyi tärsulat). — K. ungar. National Museum. Oairo, Societe khediviale de Geographie. Chemnitz, Naturwissenschaftliche Gesellschaft. Uherbourg, Societe des sciences naturelles. Christianıa, k. norwegische Universität. Chur, Naturforschende Gesellschaft Graubündens. Donaueschingen, Verein für Naturgeschichte und Ge- schichte. Dresden, kais. Leopoldinisch-Carolinische Academie der Naturforscher. — Naturforscher-Gesellschaft „Isis.“ Dublin, The Natural-History. ‘Dürkheim, „Pollichia® naturhistor. Verein für die baierische Rheinpfalz. Florenz, Societä geographica italiana. Frankfurt a. M., Deutsche malakozoologische Gesellschaft. — Zoologische Gesellschaft. -—— Physikalischer Verein, EI RDELGE er ee a re A aa > EN. = Cm 20 u Aue Hz) 46 nee gen RT U ee Be ent EEE Tonhalle a za aa Sr 3 Sen As a Sn ET ee en Ye bene ET TEE LESE tg ED 5 Freiburg i. B., Gesellschaft zur Förderung aan DNAMKImIESEH- schaften. Fulda, Verein für Naturkunde. Giessen, Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Görlitz, Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften. Görtz, Societä agraria. Gratz, Naturhistorischer Verein für Steiermark. — Verein der Aerzte Steiermarks. Halle, Naturwissenschaftlicher Verein für Sachsen und Thü- ringen. ER burg, Verein für naturwissenschaftliche Unterhaltung. Hanau, Wetterauer Gesellschaft für die gesammten Natur- wissenschaften. Hannover, Naturhistorische Gesellschaft. Hermannstadt, Associatiunea Transilvana pentru literatura romana si cultura poporului romanu. — Verein für siebenbürgische Landeskunde. Innsbruck, Ferdinandeum. Kassel, Verein für Naturkunde. Klausenbu rg, Museum-Verein (Erdelyi Muzeum). Königsberg, königl. ökonomische Gesellschatt, Kreuz, Direction der k. kroat. land- und forstwirthschaftlichen Lehranstalt. Laibach, Verein des krainischen Landes-Museums. Landshut, Botanischer Verein. Linz, Museum Franeisco-Oarolinum. — Verein für Naturkunde in Oestreich ob der Enns. London, The Royal Society. Lüttich, Societe royale de Sciences. Luxenbnr g, Societe botanique du Grand-Duche babe — Societe de sciences naturelles du Grand-Duche Luxemburg. Mailand, Reale Instituto Lombardo di scienze, lettere ed artı. _ Soeieta italiana di scienze naturalı. Manchester, Literary et Philosophical Society. M.-Schwerin, Gesellschaft der Freunde der Naturgeschichte. M odena, Archivo zoologico. Moskau, Societe imperiale des Naturalistes. Mün chen, königliche Academie der Wissenschaften. Neisse, Naturwissenschaftliche Gesellschaft. Neutitschei n, Landwirthschaftlicher Verein. New-Haven, Connecticut Academy of Arts and Sciences, Nürnberg, Naturhistorische Gesellschaft. Offenbach, Verein für Naturkunde. Padua, Societä d’ Incorragiamento. Palermo, Academia de scienze et lettere. Passau, Naturhistorischer Verein. Petersburg, kaiserlicher botanischer Garten. or Philadelphia, Wagner Institut. Pisa, Societä toscana di scienze naturalı. Prag, Naturwissenschaftlicher Verein „Lotos.* Pressburg, Verein für Naturkunde. Regensburg, Redaction der botanischen Zeitschrift „Flora.“ — Zoologisch-mineralogischer Verein. Reichenberg, Verein für Naturkunde, Riga, Naturforschender Verein. Roma, Academia pontefica di nuove Lyncei. — Redaction der Uorrispondenza scientifica. Salzburg, Gesellschaft für Landeskunde. Stettin, Entomologischer Verein. Schafhausen, Schweizerische Gesellschaft für die gesammte Naturkunde. St. Gallen, Naturwissenschaftliche Gesellschaft. St. Louis, Academia des Sciences. Triest, Societä Adriatica de Scienze Naturale. Venedig, Istituto Veneto di Scienze, Lettere ed Arti. Verona, Academia d’ agricultura, comercio ed arti. Washington, Smithsonian Institution. Wien, Kaiserliche Academie der Wissenschaften. — K.k. Oentral-Anstalt für Meteorologie. — K.k. geographische Gesellschaft. — K.k. geologische Reichsanstalt. — K.k. Hof-Mineralien-Cabinet. — Oesterreichische Gesellschaft für Meteorologie. — Redaction des österr.-botanischen Wochenblattes. — Verein für Landeskunde von Niederösterreich. — Verein zur Verbreitung naturw. Kenntnisse. — K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft. Wiesbaden, Verein für Naturkunde im Herzogtbum Nassau. ‚Zweibrücken, Naturhistorischer Verein. | a ee Yet EN Vereinsnachrichten. Die am 23. September 1876 abgehaltene Generalversammlung unsers Vereins wurde vom Vereinsvorstande Herrn E. Albert Bielz mit nachstehender Ansprache eröffnet: Geehrte Generalversammlung. Nach mehr als zweijähriger Unterbrechung habe ich die Ehre, Sie wieder in einer Generalversammlung unsers Vereins begrüssen zu können und willkommen zu heissen. Wenn wir auch in der früher üblichen Zeit, im Mai des vergangenen und des laufenden Jahres zu dieser General- versammlung zusammenzutreten durch verschiedene Umstände verhindert waren, so ist der Vereinsausschuss wie Sie zum Theil aus dem nur vor einigen Monaten ausgegebenen XXVI. Hefte oder Jahrgange unserer Verhandlungen und Mittheilungen er- sehen haben, durchaus nicht unthätig gewesen, — ja es haben gerade in dem letzten Vereinsjahre sehr wichtige, auf den Bestand und die materielle Lage unsers Vereins tief eingreifende Ver- handlungen sich ergeben, die, wie es so häufig im Leben zu geschehen pflegt, von anscheinend minder wichtigen Veran- lassungen ihren Ausgang nahmen. ’ Die erste dieser Fragen, die uns so eindringlich und ernstlich beschäftigte, war die Angelegenheit unsers V ereins- lokales. Sie werden sich erinnern, geehrte Anwesende, mit welcher Genugthuung mein theuerer Freund und verewigter Vorgänger Carl Fuss Ihnen in der Generalversammlung vom 6. Juni 1874 an dieser Stelle die Mittheilung machen konnte, dass es unserm Vereine nun gelungen sei, in diesen Räumen, „welche durch das Wehen und Weben des edelsten hochsinnigsten Geistes, des Gouverneurs Samuel Freiherrn von Bruckentbal zu einer Stätte der Bildung gewidmet und geweiht worden sei,‘ — Dank der mit der Verwaltung der Bruckenthal’schen Stiftungen betrauten ev. Kirchengemeinde von Hermannstadt um den sehr mässigen jährlichen Miethzins von 200 fl. eine bleibende und sehr anständige Stätte zu finden. Leider hat aber dieser Zustand der Sicherheit bezüglich der dauernden Unterbringung unsers Vereins in diesen imposanten Räumlich- keiten nicht lange gedauert. Der im Prozesswege angefochtne Besitz des Bruckenthal’schen Vermächtnisses und die damit er- folgte Bestellung eines Sequesters für die Verwaltung des BE N strittigen Fideicomiss-Vermögens hat auch die Kündigung der Miethe unsers Lokales zur Folge gehabt und nur dem schwanken- den Gange des Prozesses ist es zu danken, wenn wir uns heute noch in diesem Lokale befinden. Es ist jedoch der Ausschuss mit dem Verwalter des Sequesters in Verhandlung getreten und hat die Zusicherung erhalten, dass unserm Verein wenn auch nicht das gegenwärtige, so doch in dem anstossenden Flügel dieses Hauses ein etwas beschränkteres Lokale um einen nicht viel höheren Miethzins überlassen werde, wo wir unsere Samm- lungen in gedrängter Aufstellung unterbringen können. Damit ist wenigstens der Vortheil verbunden, dass wir nicht um.einen weit höhern Miethzins in einen entlegenen Stadttheil unser Vereinslokale verlegen müssen. Eine zweite wichtige Verhandlung trat noch im Laufe des letzten Vereinsjahres an uns heran, als im vorigen Herbste der Ausschuss des Vereins für siebenbürgische Landeskunde unserm Verein den Antrag machte, es solle derselbe das in seiner Reichhaltigkeit und Vollständigkeit, sowohl bezüglich der Belege zur Flora transsilvanica, als zahlreicher typischer Exemplare der allgemeinen europäischen Flora in Siebenbürgen einzig da- stehende Herbar unsers verdienstvollen Mitgliedes Michael Fuss, welches um den billigen, in 3—4 Jahresraten zahlbaren Betrag von 1200 fl. zu haben sei, um so mehr für unsere Sammlungen erwerben, als die nöthigen Geldmittel durch Ueber- lassung der archäologisch-numismatischen Sammlung wunsers Vereins an das Baron Bruckenthal’sche Museum erlangt werden könnten und der Verein für Landeskunde selbst geneigt sei, die allenfalls benöthigte erste Zahlungsrathe gegen Rückersatz vorschussweise zu bestreiten. Bei den hierüber gepflogenen wiederholten eindringlichen Berathungen des Ausschusses wurde zwar einhellig anerkannt, dass es nicht nur wünschenswerth, sondern unsere Pflicht sei, mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln dafür zu sorgen, dass dieses werthvolle Herbar unserm Vereine und unserm engern wissenschaftlichen Kreise erhalten bleibe, dagegen aber auch geltend gemacht: 1. Dass es unpassend erscheine, durch Verkauf eines, wenn auch dem eigentlichen Vereinszwecke ferne liegenden Theiles der vorhandenen Vereinssammlungen eine andere Samm- lung zu erwerben, zumal der Verein ein ziemlich ansehnliches Herbar schon besitze; — 2. Dass nachdem die sämmtlichen Vereinssammlungen für das Dahrlehen zum Ankaufe der Ackner’schen Sammlung pr. 2500 fl. an die sächsische Nationalkasse verpfändet seien, erst die Genehmigung der sächsischen Nations-Universität zu ‚einem solchen Verkaufe, bezüglich zur Vertauschung eines Theiles des Pfandobjektes eingeholt werden müsse. Eu’ 2 x RN ae 3. Dass es für unsern Verein am angemessensten wäre, ‚dem in der letzten Generalversammlung eingebrachten und dem "Ausschusse zur Begutachtung zugewiesnen Antrage gemäss, die sämmtlichen Vereinssammlungen an das Baron Bruckenthal’sche Institut gegen Uebernahme der Passiven des Vereins zu über- geben, und die Institutsverwaltung dann weniger geneigt sein könnte, die von uns geforderten Gegenleistungen zu übernehmen, wenn sie schon den für sie wünschenswerthesten Theil unserer Sammlungen käuflich erworben habe ; 4. Dass andrerseits der von einer Seite gestellte Antrag, durch eine Sammlung von Geldbeiträgen die Kaufsumme zu- sammenzubringen, unter den gegenwärtigen Zeitverhältnissen gar keine Aussicht auf Erfolg habe und es schliesslich 5. Die Pflicht des Ausschusses sei, vor dem Eingehen auf ein solches, die Kräfte unsers Vereines weit übersteigendes Kaufgeschäft Mittel und Wege ausfindig zu machen, wie das schon wieder bis zur Höhe von mehr als 1500 fl. angewachsene Defizit des Vereins gedeckt werden könne, damit der Verein die dafür jährlich zu zahlenden Zinsen von fast 94 fl. erspare und diesen Betrag den eigentlichen Vereinszwecken nutzbringend machen könne. Die diesfälligen Berathungen des Ausschusses führten endlich zu dem Beschlusse, sich zunächst an die Verwaltung des Baron Bruckenthal’schen Museums mit dem Antrage zu wenden, es wolle dieselbe unsere sämmtlichen Vereinssammlungen mit dem darauf lastenden Pfandrechte, dann mit der Verpflichtung übernehmen, dieselben in zweckmässiger Aufstellung der öf- fentlichen Benützung und insbesondere den Mitgliedern unsers Vereins zugänglich zu machen, einen eignen Custos und Diener für dieselben anzustellen und zu besolden, dem Verein ein Ver- sammlungslokale einzuräumen und schliesslich das Dahrlehen unsers Vereins pr. 1250 fl. an den hiesiegen Vorschussverein zu berichtigen, a die Zinsen der dort versetzten Staatspapiere wieder für unsere Vereinszwecke flüssig werden mögen. Dieser. in genauer umschriebener und begründeter Form bei der Bruckenthal’schen Instituts- Verwaltung eingebrachte Antrag wurde von letzterer mit Rücksicht auf die mittlerweile eingetretene Sequestration des Baron Bruckenthal’schen Fidei- Commisvermögens, wozu auch das Haus gehört, in dem das Museum sich befindet, abgelehnt, dagegen aber von derselben die Geneigtheit an den Tag gelegt, die archäologisch-numis- matische Sammlung. unsers Vereins anzukaufen. So wenig dieser Verkauf ursprünglich in unserer Absicht lag, — so wenig wir uns damit dem Abschlusse der ursprünglich angeregten Verhandlung wegen bleibender Unterbringung unserer sammtlichen Sammlungen unter Befreiung von den dafür jährlich erforderlichen bedeutenden Auslagen, — sowie bezüglich des ge Ankaufes des Fuss’schen Herbars näherten, — so überwog doch | die während dieser Verhandlung in uns Allen zur Geltung ge- langte Ueberzeugung von der mislichen finanziellen Lage unsers Vereins bei der von Jahr zu Jahr abnehmenden Zahl seiner Mitglieder, zumal die Schwierigkeit nach der Kündigung unsers gegenwärtigen Vereinslokales eine genügend grosse Lokalität zur Unterbringung unserer sämmtlichen Sammlungen aufzubringen, auch diesfalls eine Einschränkung gebieterisch erheischte. Der Ausschuss sah sich daher veranlasst, mit dem Üura- torıum des Baron Bruckenthal’schen Museums in die Verhandlung wegen des Verkaufes unserer archäologisch - numismatischen Sammlungen vorbehaltlich der Genehmigung der löbl. General- versammlung einzutreten, und wird diese Angelegenheit, wie Ihnen bereits in der Einladung bekannt gegeben wurde, den zweiten Programmspunkt unserenheni en Tagesordnung bilden. Diese nämliche Verhandlung und die dabei zu Tage ge- tretene Ueberzeugung von der täglich mislicher werdenden finanziellen Lage unsers Vereins führte aber den Ausschuss über Antrag unsers geehrten Mitgliedes Dr. G. A. Kayser zu dem Beschlusse, durch eine an alle Freunde unserer Wissen- schaft und der gemeinnützigen Bestrebungen unsers Vereins erichtete Zuschrift dieselben zur Unterstützung dieses Vereines urch ihren Beitritt aufzufordern. Dieses Schreiben”), welches * Dasselbe lautet: Der siebenbürgische Verein für Naturwissenschaften zu Hermannstadt beehrt sich hiermit, Ihnen nachstehende Zeilen mit dem höflichen Ersuchen zu übermitteln, Sie wollten dieselben gefälligst einer geneigten Berücksichtigung würdigen. „Im Zeitalter der Eisenbahnen und Telegraphen dürfte es wohl kaum erforderlich sein, auf die hohe Bedeutung der Naturwissenschaften für Entwicklung menschlicher Cultur und des materiellen Wohles der Völker insbesonders hin- zuweisen. Zu den Instituten, welche für Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse thätig sind, gehören die naturwissenschaftlichen Vereine. Es ist nun gewiss eine erfreuliche Thatsache, dass auch in unserer Mitte seit 28 Jahren schon ein derartiger Verein besteht, der in dieser Zeit trotz der Ungunst der Verhältnisse und der Unzulänglichkeit der Mittel, doch eine der Anerkennung werthe Thätigkeit entwickelt hat, welche grossentheils durch die von hoher Begeisterung für die Wissenschaft getragene, eifrige Theilnahme mehrerer ihrer hervorragenden Mitglieder an der Förderung der naturwissen- schaftlichen Erkenntniss unseres Vaterlandes, so wie an der Verbeitung natur- wissenschaftlicher Kenntnisse unter ihren Mitbürgern, bewirkt wurde. Dieser erfreuliche Umstand kann am besten gewürdigt werden, wenn man einen Blick auf die Thätigkeit des Vereines in diesen 28 Jahren wirft. In seiner jährlich im Drucke herausgegebenen Zeitschrift, finden wir, abgesehn von den kleineren Mittheilungen, die unter den Vereinsnachrichten enthalten sind, 317 wis- senschaftliche Arbeiten, von 74 Verfassern, veröffentlicht, worunter eine grosse Anzahl, welche die naturwissenschaftliche Kenntniss Siebenbürgens in mass- gebender Weise förderten. Durch eignes Sammeln, durch Schenkung, Kauf und Tausch wurden ausgezeichnete, auf 14000 Gulden geschätzte Sammlungen er- OR 2 4 RN in vn Be ‚ich Ihnen hier vorzulegen die Ehre habe, enthielt am Schlusse die Aufforderung durch Fertigung einer mitfolgenden, gehörig ‚vorgedruckten Post-Correspondenzkarte den Beitritt als ordent- liches zahlendes Mitglied unsers Vereins und eventuell auch den Wunsch bezüglich der Ausfertigung eines Vereinsdiploms dem Ausschusse bekannt zu geben. _ Diese in mehr als 200 Exemplaren versendeten Auffor- derungsschreiben hatten das überraschend erfreuliche Ergebniss, dass über 70 neue Mitglieder mit einem Jahresbeitrage von mehr als 200 Gulden beitraten und ausserdem 18 Derselben sich zur Entrichtung der Diplomtaxe zusammen mit 36 Gulden verpflichteten, so dass uns hierdurch wenigstens für das nächste. Jahr eine Mehreinnahme von 250 fl. gesichert ist. Die Namen dieser neueingetretenen Mitglieder wurden bereits in das Mit- glieder-Verzeichniss unsers Vereins aufgenommen, welches diesem Jahrgange unserer Verhandlungen und Mittheilungen beige- geben ist. Dem Vereine für siebenbürgische Landeskunde musste aber mit Bedauern und unter Hinweisung auf unsere mislichen finanziellen Verhältnisse und die Nothwendigkeit, bei einer Veräusserung unserer archäologisch-numismatischen Sammlung den Erlös dafür zur Tilgung der uns drückenden Schulden zu verwenden, die Mittheilung gemacht werden, dass sich unser worben, die eine wahre Zierde unseres Vaterlandes genannt werden können. Einige selbständige Werke, wie z. B. die vom ausgezeichneten Vereinsmitgliede Herrn Michael Fuss verfasste Flora Siebenbürgens, wurden herausgegeben und an der Herausgabe anderer Werke mitgewirkt. Die Benützung der Sammlungen durch die eigenen Mitglieder und die Schüler der hiesigen Lehranstalten; dann die Besichtigung derselben durch das Publicum wurde durch zweckmässige Aufstellung derselben ermöglicht. Die wissenschaftliche Förderung und Anregung mit steter Berücksichtigung der ökonomischtechnischen Beziehungen in den bei den Vereins- versammlungen gehaltenen theils fachwissenschaftlichen, theils allgemein verständ- lichen Vorträgen wurde angestrebt. Zur Vervollständigung des Bildes dieser Thätigkeit dürfte wohl noch die nachstehende Uebersicht über den Stand der Vereinssammlungen vorzugsweise geeignet erscheinen. Diese Sammlungen bestehn aus folgenden Abtheilungen, als: a) einer zoologischen Sammlung, ausser mehrern Säugethieren, etwa 700 Vögel, fast alle in Siebenbürgen vorkommenden Arten und viele Eier derselben, die meisten in unserm Lande lebenden Reptilien, Amphibien und Fische; dann 6000 Käfer, 200 Schmetterlinge, 900 Conchylien, und . viele Thiere anderer Ordnungen enthaltend. b) einer mineralogischen Sammlung, welche 300 grössere Schaustücke, dann die systematisch geordnete Sammlung von etwa 2600 Nummern enthält. c) der geognostischen Sammlung, welche die verschiedenen Localitäten in geographischer Reihenfolge geordnet darstellt, in technischer Beziehung als fast vollständiges Repertorium der daselbst vorkommenden Stein- und Erdarten besonders wichtig ist und aus 5000 Stücken besteht. d) der palaeontologischen Sammlung, mit I5o grössern Schaustücken, 143 Resten vorweltlicher Säugethiere, dann 1337 ausländischen und 1400 siebenbürgischen Petrefacten. 2 IR N Ol Verein nicht in der Lage befinde, das Fuss’sche Herbar anzu- kaufen. In Folge dieser Erklärung wurde nun dort der Beschluss efasst, nachdem man durch Auszahlung der ersten Raten des chiline an M. Fuss diese Ankaufsverhandlung bereits in die Hand genommen habe, die deutschen Gymnasien Sieben- bürgens aufzufordern, sich bei dem Ankaufe je eines Theils des mit Rücksicht auf die zahlreichen Dupletten nach der Erklärung des Verkäufers leicht in 5 bis 7 Sammlungen zu zerlegenden Herbars zu betheiligen, wobei der Verein für siebenbürgische Landeskunde den einzelnen Abnehmern diesen Ankauf selbst durch Bewilligung einer längern Zahlungsfrist erleichtern werde. Als mit Bezug auf diesen Beschluss des Landeskunde- vereins in unserm Ausschusse der Antrag gestellt wurde, es solle unser Verein bei jenen so überaus günstigen Zahlungsbedingungen und der Möglichkeit, bei Abnahme eines Theiles des Fus s’schen Herbars um 200 fl. unser Vereinsherbar wesentlich zu ergänzen, sich zu dem Ankaufe eines solchen Siebentheiles jenes Hank gegen Abzahlung des Kaufschillings in 10 Jahresraten bereit erklären, fand dieser Vorschlag mit Rücksicht auf unsere be- schränkte pekuniäre Lage zwar nicht allgemeine Billigung rief jedoch den hochherzigen Antrag eines anwesenden Gönners unsers Vereins hervor, dass er durch 10 Jahre hindurch dem Vereine zum Ankaufe eines Theiles des Fus s’schen Herbars den jährlichen e) der ausgezeichneten ethnographischen Sammlung, wozu nicht nur die Binder’sche Sammlung, von Gegenständen aus. Afrika, welche eine der bedeutendsten derartigen Sammlungen des europäischen Continentes bildet und 1803 von dem berühmten Afrikareisenden Heinrich Barth auf 10000 Gulden geschätzt wurde, sondern auch die Breckner’sche Sammlung von ostasiatischen Gegenständen gehört. f) einer Sammlung von Alterthümern und Münzen, meist römischen Ursprungs. g) einer Pflanzensammlung von 8000 Arten in 9000 Exemplaren, h) der werthvollen Bibliothek, beiläufig 3500 Bände und Hefte enthaltend, Die Beschaffung dieser Sammlungen kann wohl auch als ein anerkennungs- werthes Zeichen der erspriesslichen Thätigkeit des Vereins angesehen werden. Es wird derselbe aber in dankbarster Weise stets eingedenk bleiben müssen’ der Hauptförderer seiner Bestrebungen, jener edelsinnigen Männer und Frauen die durch ihre werthvollen Schenkungen diese Sammlungen in so grossartigem Masse vermehrten; dann der sächs. Nationsuniversität und des Vereins für Landes- kunde, die den Ankauf der ausgezeichneten Ackner’schen Sammlung für den Verein ermöglichten; ferner der hohen Regierung, des Sparcassayereins, der Stadtcommunität, die durch Geldunterstützung, und der vielen hochherzigen Männer, die durch höhere Geldbeträge und Vermächtnisse oder durch Schenkungen zur Förderung der Vereinszwecke in so namhafter Weise beigetragen haben. Diese erhebende Thatsache spricht aber auch für die würdigende Aner- kennung, deren die Thätigkeit des Vereins mit der Zeit immer mehr theilhaftig wurde und die sich vorzüglich auch darin ausspricht, dass 110. wissenschaftliche Anstalten und Vereine mit demselben in Verkehr getreten sind. Darunter so bedeutende, wie die Academien der Wissenschaften in London, Wien, Berlin, München, Mailand, dann die Academie zu Boston und das Smithsonicon Institut in Amerika, wodurch der Bibliothek jährlich etwa 200 Bände und Hefte im Tausche zufliessen. Auch muss noch bemerkt werden, dass auf der Wiener Ta Beitrag von 20 fl. widmen wolle, welcher Antrag selbstver- ständlich von dem Ausschusse mit dem Ausdruck des verbind- lichsten Dankes entgegen genommen wurde und hiemit auch der hochgeehrten Generalversammlung mit dem DBeifügen zur Kenntniss gebracht wird, dass der Ausschuss sich mit dem löblichen Verein für siebenbürgische Landeskunde wegen Ueberlassung eines solchen Theiles des Fuss’schen Herbars ‚ins Einvernehmen gesetzt habe. Zum Schlusse muss ich noch erwähnen, dass unser Verein im Anfange des vorigen Jahres das Anerkennuugs- Diplom der Wiener Weltausstellung vom Jahre 1873 für seine wissenschaftlichen Leistungen zugestellt erhielt, — dass er sich bei dem 50-jährigen Doktorjubiläum des verdienstvollen Professors an der Berliner Universität H. W. Dowe am 4. März ]. J. und beim Feste des 25-jährigen Bestandes der k. k. zoologisch- botanischen Gesellschaft in Wien am 8. April l. J. durch ent- sprechende Zuschriften betheiligt, dann dass in Folge einer Einladung des Vorbereitungs-Oomitees des IX. internationalen statistischen Congresses, der diesmals vom 1. bis 7. September 1. J. in unserer Hauptstadt Budapest tagte, da der gleichfalls als Vertreter unsers Vereins angemeldete Vereinsvorstand dienstlich verhindert wurde, unser Herr Sekretär es bereitwilligst unternahm, auf seine Kosten die Reise dahin zu unternehmen und uns bei jenem Üongresse würdig zu vertreten. Weltausstellung der Thätigkeit des Vereines eine lobenswerthe Erwähnung zu- erkannt wurde. Mit Recht kann der Verein als ein Institut zur Förderung der Cultur des Landes angesehn werden und es sollte jedenfalls ein pflichtgemässes eifriges Bestreben unserer Mitbürger sein, eine solche Anstalt nicht sinken zu lassen, sondern durch Beschaffung der Mittel zum Bestande und zur erspriesslichen Thätigkeit derselben auf die wirksamste Weise beizutragen. Der Bestand des Vereines hängt aber vorzugsweise von dem Beitritte einer entsprechenden Anzahl von Mitgliedern ab, welche wissenschaftlich oder durch Geldmittel die Interessen des Vereines fördern helfen. Auf eine Hilfe des Staates ist unter den jetzigen Verhältnissen wohl auf lange Zeit nicht zu rechnen, auf die hochherzige Unterstützung einiger Vereine und der Stadt hofft der Verein zwar noch zählen zu können, doch diese genügt nicht, und es wird in Zukunft die Erhaltung der Sammlungen und der weitere Bestand des Vereines, wie die Förderung einer erspriesslichen Thätigkeit des- selben nur dann ermöglicht werden können, wenn eine entsprechendere Anzahl von Mitgliedern ihm beitritt.‘“ Es ist nun die Ueberzeugung der Vereinsleitung, dass die Erkenntniss - der eulturellen Bedeutung der Sammlungen und der Gemeinnützigkeit des Strebens dieses Vereines, dann der Nothwendigkeit und Pflicht ein solches dem Lande und der Stadt zur Ehre und Zierde gereichende Institut aufrecht zu erhalten, wohl alle Mitbürger und Freunde wissenschaftlichen Strebens, die an der Hebung der Volksbildung und des daraus hervorgehenden Volkswohles einen warmen Antheil nehmen, veranlassen werde, es gleichsam als einen Ehrenpunkt und eine patriotische Pflicht anzusehn, den wegen Unzulänglichkeit der Mitgliederzahl möglichen Verfall dieses öffentlichen gemeinnützigen Institutes durch ihren Beitritt DE no Nachdem ich Ihnen sonach eine allgemeine Uebersicht des Standes unserer Vereins-Angelegenheiten gegeben, erkläre ich hiemit die diesjährige Generalversammlung unsers Vereins für eröffnet und ersuche, den Herrn Vereinssekretär sowohl, als die Herrn Custoden unserer Sammlungen ihre besondern Berichte zu erstatten und schliesslich auch den Herrn Vereinskassier die Jahresrechnung über das abgelaufene Vereinsjahr sowohl, als den Voranschlag über die Einnahmen und Ausgaben des laufenden Vereinsjahres der hochgeehrten Generalversammlung vorzulegen. Der Vereinssekretäar M. Schuster berichtete Löbliche Generalversammlung! Der Mitgliederstand war mit 1875, wie Sie aus dem ge- druckten 26. Jahrgang unserer Verhandlungen und Mittheilungen entnehmen können, folgender: | Ehrenmitglieder . N - 22 Korrespondirende Mitglieder . 41 Ordentliche Mitglieder . 3 141 zusammen : 204. Seit der Zeit haben sich folgende Veränderungen ergeben: Gestorben ist das Ehrenmitglied Emerich Graf von Mikoö, k. k. geheimer Rath in Klausenburg, der um die vaterländische Wissenschaft hochverdiente Mann, der auch unserm Vereine seine Unterstützung wiederholt in liberalster Weise angedeihen liess. Gesegnet wird in unserm Vereine sein Andenken für zu demselben zu verhindern und so durch ihre Geld- oder wissenschaftliche Unterstützung zur Erhaltung und kräftigen Fortentwicklung desselben beizutragen. In Folge dieser Ueberzeugung beehrt sich die gefertigte Vereinsleitung‘ von Ihrem Gemeinsinn überzeugt, Sie höflichst einzuladen, mit dem Beitrage von jährlich 3 fl. 40 kr., dem Vereine beizutreten. Durch dieses kleine Opfer können Sie ein gemeinnütziges Institut, welches zur Erhöhung der Werthschätzung der Culturstufe des Landes und der Stadt beiträgt, diesen zur Ehre gereicht und eine Zierde derselben ist, erhalten helfen, wie auch an der Ermöglichung der Erfüllung seiner schönen und wichtigen Aufgabe, der culturellen Hebung des Volkes Antheil haben. Der Verein wird es sich zur Ehre schätzen und zur angenehmen Pflicht machen Ihnen jährlich seine Druckschriften zu übermitteln und auch Ihren werthen Namen, in das dem Jahresbericht beigefügte Mitgliederverzeichniss aufzunehmen. Um Letzteres ehestens genau feststellen zu können werden Sie hiemit freundlichst ersucht, auf der beiliegenden Postkarte, um deren gefällige Rück- sendung wir in jedem Falle bitten, Ihre geehrte Willensmeinung gütigst mittheilen und im Falle des Beitrittes mit Rücksicht auf das zur Veröffentlichung bestimmte Mitgliederverzeichniss den genauen Namen, Titel und Charakter angeben zu wollen. (Sollte die Ausfertigung eines Diploms nicht gewünscht werden, so wäre blos der letzte Absatz, — im Falle aber der Beitritt zum Vereine überhaupt nicht genehm wäre, die ganze Rückseite der Correspondenzkarte einfach zu durchstreichen). Hermannstadt, 19. Juni 1876. en E: BERN LRREN | ‘immer bleiben. Ehren ‘wir sein Andenken durch Erheben von unsern Sitzen. Beigetreten sind dem Vereine in dieser Zeit, wie bereits vom Herrn Vorstand erwähnt wurde, 70 ordentliche Mitglieder; so dass wir u folgenden Mitgliederstand haben: hrenmitglieder . Ä : 21 Korrespondirende Mitglieder . 41 Ordentliche Mitglieder . I 211 zusammen 5 273. Wir haben somit gegen den Schluss des Vorjahres eine Zunahme von 69 Mitgliedern. Diese Zahl wird jedenfalls noch wachsen. Im Schriftenaustausch standen wir mit Ende 1875 mit 110 wissenschaftlichen Körperschaften des In- und Auslandes. Seither wurde der Schriftenaustausch noch mit folgenden 2 Ver- einen angebahnt : 1. mit der Afrikanischen Gesellschaft in Baden bei Wien; 2. mitdem akademisch-naturwissenschaftlichen Vereine in Gratz, so dass wir gegenwärtig mit 112 wissenschaftlichen Körper- schaften des In- und Auslandes in Verkehr stehen. Von diesen wissenschaftlichen Körperschaften und Vereinen sind im Laufe des Jahres 1876 folgende Bücher und Druck- schriften an unsern Verein eingelangt: Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde N. F. 12. Bd. III. Heft. 13. Ba. IL Mathemathische Abhandlungen der köngl. Akademie der Wissen- ‚schaften zu Berlin. Aus dem Jahre 1874. Atti della Societä toscana di Scienze naturali in Pisa. Vol. I. Fasec. 3°. Vol. II. Fasc. 1. Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Meck- lenburg. 29. Jahr, 1875. Attı della Societä Veneto-Trentina di Scienze Naturali residente ın Padova. Volume III. Fascicolo II. Atti dell’ Accademia Gioenia di Scienze Naturali di Catania. Serie terza.. Tomo VI. e IX. Atti della Societs Italiana di Scienze Naturali di Milano. Volume XVII. Fasc. IV. Vol. XVIII. Fasc. I. II. IIL IV. Archivos do Museu National da Rio de Janeiro. Vol. I. 1° Trimestre 1876. Amusat Fils, A Dr. Memoires sur la Gralvanocaustique Ther- _ . mique. Paris 1876 (Geschenk des Verfassers). Bollettino della Societä Adriatica dı Scienze naturali in Trieste. Trieste 1875, Nr. 6—7. 1876, Nr. 2. ° Bullettino meteorologico dell’ Össervatorio del R. Collegio Carlo Alberto in Moncalieri Vol. VII. Nr. 7. 8. 10. 11. 12. Vol. IX. Nr. 10.11. 12. Vol. X. Nr. 1. 3. 5.6. 7. Dreiundzwanzigster Bericht des naturhistorischen Vereins in Augsburg. Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich. E . VII. Jahrg. Nr. 1—12. IX. Jahrg. Nr. 1—12. Bollettino della Societä Geografica. Anno X. Serie II. Vol. XII. Fase. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Vol. XH. Fase. 10—12. Bulletin de la Sosiete imperiale des Naturalistes de Moscou. Annee 1875, Nr. 3. 4. Annee 1876, Nr. 1. 2. Zehnter Bericht des naturhistorischen Vereins in Passau für die Jahre 1871—1874. | 'Fünfzehnter Rechenschaftsbericht des Vorarlberger Museums- vereins in Bregenz für 1874. Berichte über die Verhandlungen der naturforschenden Gesell- schaft zu Freiburg ı. B. Bd. VI. Heft IV. Bullettino nautico e geographico di Roma. Volume sesto. Vierter Bericht des Vereins für Naturkunde in Fulda. Blytt A. Bidrag til Kundskaben om Vegetationen paa Nowaja Semlja, Maigatschöen og ved Jugorstraedet. (Von der k. norw. Universität in Christiania). Fünfter Bericht des botanischen Vereines in Landshut. Bericht über die Thätigkeit der St. Gallischen naturwissenschaft- lichen Gesellschaft für 1874/5. Neunter und Zehnter Bericht der naturforschenden Gesellschaft zu Bamberg. Fünfzehnter Bericht der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Giessen. Dreiunddreissigster und vierunddreissigster Bericht über das Museum Franeisco-Carolinum. Linz, 1875 und 1876. Corrispondenza scientifica in Roma. Volume ottavo. Nr. 27. 28. Correspondenzblatt des zoologisch-mineralogischen Vereines in Regensburg. 29. Jahrgang. we Collett Robert. Remarks on the Ornithology of Northern Norway. (Von der k. norw. Universität in Christiane N y Catalog der Ausstellungs-Gegenstände bei der Wiener Welt- ausstellung 1873 der k. k. geolog. Reichsanstalt in Wien, 2 Exemplare. (Geschenk der genannten Anstalt). A magyar kir. földtani intezet evkönyve. IV. kötet. II. II. es u AIMStzet;: ‘A magyar földtani intezet könyvtäränak czimjegyzeke. Die arsenhaltigen Eisensäuerlinge von Val Sinestra bei Sins (Unter-Engadin) analysirt von Dr. August Husemann, Prof. in Ohur, nebst einigen begleitenden Bemerkungen von Dr. E. Killias, Badearzt von Tarasp. Veröffentlicht im Auftrage der Gemeinde Sins. Chur 1876. en Favaro Antonio. Intorno ad alcumi studi del Dr. Schmidt sui terremoti. Firenze 1876. (Geschenk des Verfassers). Favaro Antonio. Di alcumi fenomeni che accompagnano i tere- moti. Firenze 1876. (Geschenk des Verfassers). Favaro Antonio. Nuovi studi ai mezzi usati dagliantichi per attenuare le dissastrose conseguenze dei terremoti. Firenze 1875. (Geschenk des Verfassers). Favaro Antonio. Intorno ad un recente lavore del Dr. Uantor sugli agrimensori romani. (Geschenk des Verfassers). Derselbe. Intorno al probabile autore di una predizione di teremoto riferita da Petrarca. (Geschenk des Veran. Derselbe. Intorno ad uno scrito su andalö di Negro publicato da D. B. Boncompagni. (Geschenk des Verfassers). Derselbe. Sopra due nuovi sismometri. (Geschenk des Verfassers). Friele Herman. Oversigt over de i Bergens Omegn fore- kommende skaldaekte Mollusker. (Von der k. norw. Uni- versität in Uhristiania). Dreiundzwanzigster und vierundzwanzigster Jahresbericht der naturhistorischen Gesellschaft zu Hannover. Fünfter Jahresbericht der naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Ohemnitz. Phanerogamen Flora von Chemnitz und Umgegend. Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft Graubündens. Neue Folge. XIX. Jahrgang. | Siebenter Jahresbericht des Vereines für Naturkunde in Oester- reich ob der Ens in Linz. Jahresbericht des physikalischen Vereins zu Frankfurt a. M. für 1874—1875. Trece izviesce o kr. Gospodarskom i sumarskom uälistu i Ratarnici. u Krizevcih za skolske godine 1869/70 do 1875/76. Földtani Közlöny. V. evfolyam (1875). 10. 12. szam. VI. ev- . folyam (1876) 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8 9. 10. Katalog der Bibliothek des Vereins zur Beförderung des Garten- baues in den köngl. preussischen Staaten. Kjerulf Prof. Theodor. Om skuringsmauker glacialformationen oy terrasser samt om grundfjeldets og sparagmitfjeldets maegtighed i Norge. I. Grundtjeldet. II. Sparagmitfjeldet. (Von der k. norw. Universität in Christiana). Leopoldina, amtliches Organ der kais. leop.-carol. deutschen Akademie der Naturforscher. Jahrg. 1875. Heft XI. Nr. 23. 24. Jahrg. 1876. Heft XIL Nr. 1. 2. 3. 4 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 15. 14. 15. 16. 17. 18. 21. 22. Lotos, Zeitschrift für Naturwissenschaften. XXV. Jahrgang 1875 November, Dezember. Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark. Jahrg. 1875. Monatsbericht der k. preus. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 1875. September, Oktober, November, Dezember. 1876. Januar, Februar, März, April, Mai, Juni, Juli, August. Erdelyi Muzeum. III. evfolyam. 1876, 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Mittheilungen des Vereines der Aerzte in Steiermark. XII. Jahrg. a Monatscchrifi des Vereines zur. Beförderung des Gartenbaues in.den königl. preuss. Staaten. 18. Jahre. Mittheilungen der k. k. mährisch-schlesischen Gesellschaft zu Brünn. 25. Jahre. Note sur les Mollusques de la Formation a de l’ Academie, Par G. F. Matthew, traduction du manuserit anglais par ’Armand Thielens. Bruxelles. Erdelyı Muzeum egylet evkönyvei. Uj-folyam. Sz. 3. 4. 5. 6. Memorie. dell’ Accademia d’ Agricoltura Arti e Commercio di Verona. Volume LXII. della Serie II. Fasc. I. e I. Malle LXIIl. della Serie II. Fasec. 1. Neues Lausitzisches Magazin. 52. Bd. 1. Heft. u Mittheilungen der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien .. 1875. XVII. Bd. Mittheilungen der uaturforschenden Gesellschaft in Bern. Memorie del reale Istituto Lombardo di Seienze e Lettere Vol. XIII. IV. della serie III. Fasc. I. Mittheilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. ‚ XV1. Vereinsjahr I. Heft. Memoires de la Societe National des Sciences Naturelles de Cherbourg. Tome XIX. Memorie del reg. Istituto Ven. di Szienze, Lettere ed Arti. Vol. XIX. Parte I. ID. e II. Proceedings of the Royal Society of Londen. Vol. XXU. Nr. 151-155. Vol. XXIH. Nr. 156— 163. Zweites Programm der Gewerbeschule zu Bistritz in Sieben- bürgen. 1875/76. (Geschenk der Direktion). Proces-verbaus des seances de la Societe Malacologique de Belgique. Tome V. Rendiconti. Reale Istituto Lombardo di Scienze e Lettere. Serie II. Vol. VII. Fasc. XVII—XX. Vol. VIIL Fase. I-XX. Sitzungsberichte der naturwissenschaftlichen Gesellschaft ‚Isis in Dresden. 1875, Januar—Dezember. 1876, Januar— Juni. Schriften der physkalisch-ökonomischen Gesellschaft zu Königs- berg. Vierzehnter Jahrg. 1. und 2. Abth. und 15. Jahrg. 1. und 2. Abth. | Sitzungsberichte der kurländischen Gesellschaft für Literatur und Kunst aus dem Jahre 1874, 1875. Sitzungsberichte der kais. Akademie ‘der Wissenschaften in Wien. 1874. I. Abth. Nr. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10; 1875. I. Abth. 1-5 ul 1924458678910 „LI. „ 1. 6/7. 8. 9. 10; IN... 2 The Royal Society. 30 th. November 1874. (London). Schriften des Vereines zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien. 16. Bd. Sitzungsberichte der math.-physikalischen Klasse der k. bair. Akademie der Wissenschaften zu München 1876, Heft L ER Sars G. ©. Bidrag til Kundskaben om Dyrelivet paa vore Havbanker. (Von der k. norw. Universität in Christiania). Siebke H. Enumeratio insectorum Norvegicorum Fasciculus I. (Von der k. norw. Universität in Christiania). Sexe 5. A. Jaettegryder og gamle strandlinier i fast Klippe. (Von der k. norw Universität in Christiania). Schriften der nn sikalisch-ökonomischen Gesellschaft zu Königs- berg. 16. fr: II. Abth. 17. Jahrg. 1. Abth. Topographie von Niederösterreich. (Geschenk vom Vereine für Landeskunde für Niederösterreich) VIII. IX, Heft. 3 ulicnl Transactions of the royal Society of London. For the Year MDCCCLXXIV. Vol. 164. Part I. and 11. For the Year 1875. Vol. 165. Part I. ' Thielens Armand. Voyage en Italie et en France. Mai—Juni 1874. (Geschenk des Verfassers). Verhandlungen der k. k. geol. Reichsanstalt. 1875. Nr. 16. 17. 2181876. Nr. 1. 2. 3.4.5: 6. 7. 8. 9. 10. 11.12.13. 14. Vest Wilhelm von, Ueber die Genera Adacna, Monadacna und Didacna Eichwald und deren Stellung im System. (Geschenk des Verfassers). Verhandlungen des naturhistorischen Vereines der preuss. Rhein- lande und Westphalens. 3. F. 10. Jahrg. 4. y 1. 2. Jahrg. Verhandlungen des botanischen Vereins der Provinz Brandenburg. 17. Jahrg. Berlin 1875. Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. XXV. Band. Verhandlungen des Vereins für Naturwissenschaftliche Unter- - haltung zu Hamburg. II. Band. Verhandlungen des naturforschenden Vereines in Brünn. XIII. Bd. Verhandlungen der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft in Andermatt. 53. Jahresversammlung. Fest-VersammInng am 3. April 1876 zur Feier des 25-jährigen Bestandes der k. k. zealogisch-botanischen Gesellschaft. Wien, 1876. Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft. XX VII. Bd. 3. und 4. Heft. XXVII. Bd. 1. und 2. Heft. Ehtomologische Zeitung. Herausgegeben vom entomologischen - Vereine zu Stettin. 35. und 36 Jahrg. h Zeitschrift für die Gesammten Naturwissenschaften. Dr. ©. G. Giebel. N. F. Band XII. Juli—Dezember. ‚Zeitschrift für Entomologie. Herausgegeben vom Verein für schlesische Insectenkunde zu Breslau. N. F. 5. Heft. Zusammen 100 Bücher und Druckschriften. Die Berichte der Kustoden über den Stand der Vereins- _ sammlungen werden mit dem Ausdrucke des verbindlichsten Dankes zur Kenntniss genommen. — 216 — “a Dem Kassier wird für die, von den rannte Friedrich Wolff und Josef Möferdt geprüften und richtig ‚ befundenen Rechnungen über die Vereinsjahre 1874/5 und 1875/6, nachdem der Sekretär im Namen des erkrankten Kassiers einige erläuternde Aufklärungen betreffend einiger Bemängelungen über fehlende Ausgabsbelege gegeben hatte, das Absolutorium er- theilt. Im Auszuge theilen wir sie hier mit: Rechnung für das abgelaufene Vereinsjahr 1875/6. Einnahmen. In Baarem. In Werthpapieren. A. Cassares fl. kr. 1er Die Staats- und Werthpapiere Verhandl und Mittheil. ae XXI. Seite 11 und Jahrg. XXII S. 1) ım Nominalwerthe vn . . — — 2155 50 Baarer Cassarest laut vorjähriger Rechnung 79 7A_L|— — B. Laufende Einnahmen. Aufnahmstaxen von 5 neuen Mitgliedern . 10 — _ Jahresbeiträge von 124 Vereinsmitgliedern . 418 80 "Interessen der Staats- und Werthpapiere . 81 68 €. Ausserordentliche Einnahmen. Subvention der hiesigen Sparkasse. . . .10 — — Geschenke von Vereinsmitglieden .. .. 160 — — Summe der Einnahmen . 691 82 2155 50 Ausgaben. ei A. Laufende Ausgaben. fl. kr. Miethe für das Vereinslokal- vom 1. Mai 1875 bis 30. April 1816 2... 200 — Assekuranz der Sammlungen bis 11 99 Druckkosten der Vereinsschriften (Abschlagszahlung) 150 — Lithographische Arbeiten . . 3l — Beheitzung und Beleuchtung des Vereinslokales .. 20 — Interessen für das Darlehen pr. 1250 fl. an Ga hie- . sigen Vorschuss-Verein . e : s 93 76 Regie-Auslagen des Vereins-Sekretärs . . . . . . 785 Kassiers . . .....V/eonlazs | Entlohnung des Vereinsdieners . . . ll) — B. Ausserordentliche hen) Abschlagszahlung (2. Rate) für den im Vorjahre mit 39 fl. erkauften Glaskasten (1. Rate5 fl.) . . . 10 — ‘Summe der Ausgaben 599 iı : In Baarem. In Werthpapieren® Bilanz fl. kr. fd. kr . Tr der Summe der Einnahmen mit . . . . 691 82 2155 50 ac halten die Summe der En, mat.) ae _ —_ ergibt sich ein ren von. 2... RTLTEASETR oT - Der nachstehende vom Vereinssekretär im Namen des erkrankten Vereinskassiers vorgetragene Voranschlag für 1876/7 ‚wird mit dem Beschlusse genehmigt, dass künftig eine Hono- rirung der Arbeiten in den Verhandlungen und Mittheilungen 'stattzufinden habe und für je einen Druckbogen 16 fl. Honorar zu zahlen sei, — dass ferner ein etwa sich ergebender Kassarest zur Schuldentilgung verwendet werden solle. | Voranschlag für das Vereinsjahr 1876/7. Ausgaben. Für Miethe vom 1. Mai 1876 bis letzten April 1877 » 33 $ An N. E,) 343333 SS E43, Druckkosten der Vereinsschriften und zwar: aus dem Vereinsjahr 1873/4 . 30fl.— kr. I 2 1874/55 . 164 „50 „ x EL 5 | Zusammen also im Betrage von 382 fl. 50 kr. an einjähriger Abschlagszahlung BoNBLo NETT ie sonstige Drucksorten ' lithographische Arbeiten . ei Honorar für in die Vereinsschriften gelieferte EEE LET N a ae men in ke Re Auslagen zu der Forschung des Gebietes von Hermannstadt SUR BR SLR Interessen an den Vorschuss-Verein . Assekuranz der Sammlungen Regie-Auslagen . . . Lohn dem Vin diene RTL RR STRAND = Beleuchtung und Beheitzung des Vereinslokales . Begleichung der Rechnung Samuel Filtsch BeRersiedlune un... en u nella we die 3. Rate für den im Vereinsjahr 1874/5 ange- kauften Glaskasten . RS ANR NG RANPAR ERORDAE Summe der Ausgaben Einnahmen. Kassarest aus dem vorigen Jahre 1875/6 Jahresbeiträgen von 124 Vereinsmitgliedern rückständigen Jahresbeiträgen von 10 Vereins- mitgliedern (wovon 5 Mitglieder zweifelhaft) . Diplomtaxen von 22 Mitgliedern SINE ER Jahresbeiträgen von 73 neu eingetretenen Mitglied. Interessen von den Staats- und Werthpapieren Subvention aus der hiesigen Sparkassa . n RS A Stadtkassa . Summe der Einnahmen 1119 39 OR NE Bılanz | ee der Summe der Ausgaben mit . . » 2 ..2.2.2....952 06 entgegengehalten die Summe der Einnahmen mit . . 119 39 bleibt ein baarer Rest . 167 33 Ueber Vorschlag des Vereinssekretärs beschliesst die Ge- neralversammlung einstimmig den berühmten Naturforscher Charles Darwin aus Anlass seines am 12. Februar 1877 er- folgenden 69. Geburtstages zum Ehrenmitgliede dieses Vereines zu wählen. Der vom Ausschuss gestellte Antrag auf Verkauf der archäologisch-numismatischen Sammlung an das Baron Samuel Brukenthal’sche Museum um den Betrag von 1300 fl. wird nach längerer Verhandlung mit Stimmenmehrheit angenommen und der Ausschuss mit der Durchführung dieses Beschlusses betraut. Aus der hierauf vorgenommenen Neuwahl des Ausschusses gehen als gewählt hervor, als: te : E. A. Bielz, k. Schulinspektor; Vorstands-Stellvertreter: Moritz Guist, Gymnasialdirektor ; Sekretär: Martin Schuster, Professor ; Bibliothekar: Rudolf Severinus, Professor ; Kassier: Wilhelm Platz, Apotheker; Kustoden :: Julius Conrad, Professor; Karl Henrich, Apotheker; Karl Riess, pens. k. Polizeikommissär ; Ludwig Reissenberger, Professor; Johann Georg Göbbel, Fabriksdirektor; Johann Thiess, Lehrer ; Ausschuss-Mitglieder: Dr. Georg Dan. Teutsch, Superintendent; Dr. Gust. Adolf Kayser, Apotheker; Michael Fuss, ev. Pfarrer A. B. in Gierlsau; Ludwig Neugeboren, ev. Pfarrer A. B. in Freck; Michael Salzer, ev. Pfarrer A. B. in Birthälm; Samuel Jickeli, k. Ingenieur in Marmaros-Sziget; Josef Schuster, pens. k. Finanzrath; Carl Albrich, Leiter der Real- schule und Direktor der Gewerbeschule; Carl Schochterus, Senator; Eugen Baron Friedenfels, Hofrath in Wien; Dr. Friedrich Jickeli, Primararzt des Franz-Josef-Bürgerspitals; Adolf Lutsch, Professor. Zum Schlusse der Versammlung hielt Herr Karl Henri ch einen Vortrag über Spongien, der mit grossem Interesse ange- hört wurde und in diesem Jahresberichte zum Abdrucke gelangt. Ueber | Sponzien oder Meerschwänme von CARL HENRICH. Wenn ich mir heute die Erlaubniss erbitte Ihre Aufmerk- samkeit auf kurze Zeit in Anspruch nehmen zu dürfen, so ge- schieht diess, um Sie, gestützt auf die Resultate der neueren Forscher, mit der Organisation einer den Meisten wenig be- kannten aber interessanten Thierklasse vertraut zu machen. Es ist diess die Klasse der Spongien oder Meerschwämme, von der ein Vertreter unser Badeschwamm, so zu sagen von Geburt an bis zum Tode unser Begleiter ist und ein anderer, das prächtige Venus-Blumenkörbchen die Euplectella Aspar- gillum Oven, deren von unserm Mitgliede Herrn Dr. Breckner freundlichst geschenktes Kieselskelett, eine Zierde unserer Samm- lungen, hier vorliegt, wohl verdienten, sich einigermassen mit ihrem Baue vertraut zu machen, was auch vorzugsweise den Gegenstand meines Vortrages bilden wird. In Voraussicht der kurzen Zeit, welche die Erledigung der umfangreichen Tagesordnung für diesen Vortrag übrig lassen wird, habe ich mich auf das Nothwendigste beschränkt, hoffe jedoch, das dadurch hie und da etwa schwierige Verständniss an den vorliegenden Abbildungen und Objekten klar machen zu können. Wenn wir die organischen Körper des Thier- und Pflanzen- reiches bis an ihre niedersten Grenzen verfolgen, treffen wir auf Gebilde, bei denen uns die gewöhnliche Definition der Begriffe Thier und Pflanze vollständig im Stiche lässt. Denn alle Unter- schiede, bei den niedersten Wesen sind so verwischt, dass ver- hältnissmässig noch hochstehende Geschöpfe, wie das Kugelthier Volvox, von Botanikern und Fl®ologen gleichmässig beansprucht und von den einen den Algen, von den andern den Infusorien zugezählt werden. Man hat daher in neuester Zeit diese Wesen gänzlich von den Thieren und Pflanzen getrennt und zu einem eigenen Reiche, dem der Protisten vereinigt. Diese Wesen spielen trotz ihrer mikroskopischen Kleinheit durch ihre ungeheuere Menge im Haushalte der Natur eine wich- 2, tige Rolle, da aus den Schaalen einiger Formen derselben ganze Gebirge bestehen, ja von denen sogar einige, wie die Bacterien und Vibrionen als Ursache einer Anzahl von Seuchen in neuster Zeit angesehen werden. Ihr ganzer Körper besteht aus noch nicht geformtem, freiem Protoplasma, jener eiweisartigen Substanz, welche in unendlich vielen Modificationen der wesentliche und nie fehlende Träger alles Lebens ist und welche in nicht abgestorbenem Zustande in fortwährender Bewegung begriffen, bald feine Schleimfäden, die sogenannten Scheinfüsschen Pseudopodien ausstreckt, bald sie wieder einzieht, bald sich in fliessende Bewegung setzt, bald sich zu Kugeln ballt und mit Schleimhäuten umgibt oder feste Gerüste von Kalk oder Kiesel ausscheidet. Diese Organismen, sie haben keine Muskeln und bewegen sich, sie haben keinen Magen und Darm, ja nicht einmal einen Mund und fressen doch, sie haben keine Nerven und empfinden, keine Geschlechts- drüsen und pflanzen sich dennoch fort. Aber eben in der Art ihrer Fortpflanzung liegt der we- sentliche Unterschied zwischen ihnen und den höhern Reichen, die sich einerseits mit den Schleimpilzen, andererseits mit den nn deren interessante Organisation ich in meinem heu- ortrag Ihnen klar zu machen mich bemühen werde, jenen tigen niedersten Organismen anschliessen. Die Spongien, die tiefste noch unter den eigentlichen In- fusorien stehende Thierklasse sind Ihnen der Form nach gewiss allen durch das Skelett unseres Badeschwammes einerseits, an- dererseits durch das prächtige von Dr. Breckner unserer Sammlung geschenkte Kieselskelett vom Venus-Blumenkörbchen der Euplectella Aspargillum, welches hier vorliegt, bekannt. Schon von Ouvier, Lamark, Dujardain und Bowerbank zu den eigentlichen Thieren gerechnet, sind sie von Grant, Lüber- kühn, Haekel und O. Schmidt, der die im Mittelmeer lebenden Spongien in eigenen Plantagen zog, um sie lebend beobachten zu können, näher erforscht und ausführlich beschrieben worden. Die Spongien finden sich schon in den ältesten geologischen Schichten, erreichen aber im weissen Jura und der Kreide eine solche Verbreitung, dass sie mächtige Lager, die Spongitenkalke in Würtemberg und Polen bilden. Ihre heutige Verbreitung erstreckt sich über die ganze heisse und gemässigte Zone, er- reicht jedoch unter und nahe an den Tropen ihre grösste Mäch- tigkeit, von da aus nach den Polen hin abnehmend. Alle Spongien mit Ausnahme einer einzigen Gattung, sind Meeresbewohner, nur Spongilla bewohnt unsere Teiche und Flüsse. In ihrem Baue schliessen diese Thiere sich enge an die . Protisten an. Der ganze Körper besteht noch aus dem, auch das Skelett ausscheidenden freien, d. h. nicht zu Geweben, den Muskeln, Nerven etc. der höhern Thiere verbundenen und um- a rewandelten Protoplasma, in welchem einzelne vollständigere mit Kan versehene Zellen eingestreut sind. Aber die Hauptmasse der Zellen ist noch so unvollkommen begrenzt, dass sich die contraktilen Zellen kaum von einander unterscheiden lassen. Diese Körpersubstanz von verschiedenster Form, die in den meisten Fällen ein Gerüst von Kalk- oder Kieselnadeln, oder ein elastisches Fadengeflecht zu ihrer Stütze ausscheidet, ist von zahllosen engen Kanälen durchzogen, welche in weit . grössere, verzweigte Höhlen münden. Diese grösseren Höhlen gehen durch weite, von denen der engeren verschiedene Oeff- ' nungen ins Freie. Alle diese Kanalsysteme sind auf ihrer in den Raum frei- liegenden Fläche mit äusserst kleinen, contractilen Zellen, die auf der Oberfläche bewegliche Wimpern tragen, überzogen; d.h, mit Flimmerepithel bekleidet, durch eine im gleichen lan: er- folgende Bewegung dieser Wimpern entstehen Strömungen, die das Wasser durch die engen Kanäle in die weitern Höhlungen, die zugleich als Magen fungiren, und aus diesen, nach- dem es seiner nährenden Substanzen beraubt, wieder hinaus- treiben. Bei manchen Schwämmen, wie beim Badschwamm, ist diese Strömung; so stark, dass das Wasser aus jeder Mündung eines Hohlraumes, oder wie der wissenschaftliche Ausdruck dafür lautet, jedem Osculum, in Gestalt einer kleinen Fontaine heraus- getrieben wird. Die Nahrung selbst besteht aus den kleinsten im Meere gelösten Substanzen, zum grössten Theile aber wohl aus Protisten des organischen Schlammes, welcher an manchen Stellen in ungeheuren Massen den Meeresgrund überzieht und in dem die Spongien häufig bis zur Mündung vergraben sind. Nachdem wir so den allgemeinen Bau derselben kennen gelernt, kommen wir nun an den Punkt, wo sich diese Wesen entschieden - von den Protisten, mit denen ihr Bau übereinstimmt, trennen. - Nämlich an die Fortpflanzung. Während nämlich alle Protisten sich nur durch unmittel- bare Theilung ihres Körperinhaltes selbst vermehren, tritt bei den Spongien schon ein Gegensatz der zur Fortpflanzung be- stimmten Parthien auf, d.h. es findet hier zuerst ein Austausch verschiedenartiger Gebilde, eine geschlechtliche Zeugung statt. Der Vorgang selbst ist folgender: Innerhalb der grössern Hohl-: räume bilden sich eine Anzahl gewöhnlicher Schwammzellen zu Blasen um, in denen dann die zahlreichen stecknadelförmigen Saamenkörperchen entstehen. Dieselben haben an einem rund- lichen Köptchen einen feinen, beweglichen Faden, durch dessen Schwingungen sie sich, nachdem sie durch Platzen der Blasen frei ins Wasser gelangt, solange fortbewegen, bis sie auf eine Eizelle treffen. Nun dringen sie, den Kopf voran, in das Ei ein, der Faden löst sich auf, und das Ei ıst befruchtet. N SR Die weiblichen Geschlechtsproducte, die sehr kleinen Eier, welche mit Keimbläschen und Keimfleck versehene Zellen sind, entstehen innerhalb des Körpergewebes, wo sie auch nach der Befruchtung noch als Embryonen eine Zeit lang verbleiben, bis sie sich loslösend durch den Wasserstrom herausgeführt werden und nun mit Hülfe einiger Wimpern an einem Ende den Schwamm wie Schwarmsporen umschwimmen. Endlich setzen sie sich an verschiedene Gegenstände oder auf den Grund fest und bilden sich zu neuen Thieren um. Die Entwicklung selbst werde ich später bei den Kalk- schwämmen, wo sie besonders gut studirt ist, zu beschreiben Gelegenheit haben. | Neben dieser geschlechtlichen, findet aber bei vielen Schwämmen auch eine ungeschlechtliche Neubildung durch soge- nannte Knospung statt.— Ein Theil der gewöhnlichen Schwamm- zellen nämlich, ballt sich zu einem kugelisen Körper zusammen, umgibt sich mit einer hornigen Haut und entlässt endlich durch eine sich darin bildende Oeffinung die Knospe, welche sich fest setzt und zum neuen Thiere wird. ‚Nachdem ich Bau- und Fortpflanzung Ihnen klar zu machen versucht, sei es mir erlaubt, auch die Systematik dieser Thier- klasse zu berühren und hierbei mich den Ansichten Troschels anzuschliessen. Alle Spongien theilen sich in zwei natürliche Gruppen, in Einzelnlebende und Colonien. Die Colonien entstehen bei allmählichem Wachsthum durch beständige Theilung, wobei nach Oscar Schmidt, einem der besten Kenner dieser Thiere, jede grössere Höhle mit ihrer Mündung, dem Osculum, und den in sie führenden engen Inhalationscanälen als Thier für sich betrachtet wird. Zu erwähnen ist jedoch hierbei eine merkwürdige Thatsache. Es wurde nämlich beobachtet, dass wenn man zwei Stücke des bereits erwähnten Flussschwammes, Spongilla, einer polizoischen Spongie, jedes mit einem Osculum versehen, ausschneidet und mit den Schnittflächen zusammenlegt, die Stücke nicht nur verwachsen, sondern auch das eine Osculum eingeht und so aus den zwei Thieren ein Einziges wird. Dass bei Thieren, die ihrer Hauptmasse nach aus freiem, beweglichem Protoplasma bestehen, die Gestalt viel zu variabel, die Organisation aber zu einfach ist, um daran eine Systemisirung, knüpfen zu können, leuchtet ein und es dient daher mit, Recht das Vorhandensein oder Fehlen eines aus unorganischer Substanz bestehenden Gerüstes, sowie dessen Construction und chemische Beschaffenheit, der Systematik zum Anhaltspunkte. Man unter- scheidet gegenwärtig von diesen Gesichtspunkten aus 6 Familien: 1. Die Halisarcinen oder Fleischschwämme. Der sanze Körper dieser Thiere besteht nur. aus der lebenden Substanz ohne ein chemisch oder physikalisch davon verschiedenes Gerüst, DE 11 Val ist daher ganz weich . und structurlos.. Unmittelbar daran schliessen sich die: 2. Gummineae oder Gummischwämme. Wie schon der Name sagt, ist die Masse ihres Körpers von dichter, kautschuk- artig zäher Beschaffenheit, indem das Protoplasma ein äusserst feines Fadengeflecht von zäher Beschaffenheit bildet. Durch bei einigen vorkommende, wenn auch vereinzelte Kieselnadeln, scheint sich diese Familie einigen andern, später zu be- - sprechenden, zu nähern. Die nun folgende 3. Familie, die Ceraospongien oder Hornschwämme, ist für uns interessant, weil zu ihr unser guter Bekannte, der Badeschwamm gehört. Auch diese Familie hat noch kein unorganisches Skelett. Aber mangelt ihr auch jede Art von Kiesel- oder Kalknadeln, wie wir sie später kennen lernen werden, so besitzen diese Schwämme doch eine genügende Stütze, welche aus einem äusserst feinfadigen Geflecht, einer der Seide nahe verwandten, ziemlich harten elastischen Substanz, dem Spongin, besteht. Sie erlauben hier wohl, dass ich auf den Badeschwamm etwas näher eingehe, da er ja unser ältester Bekannter aus dieser Thierklasse ist. Kaum würden Sie ihn in seinem Urzustande wieder er- kennen. Ein schwarzer, schlammiger Körper ist er gänzlich ‚erfüllt mit einer eckelhaften, in halbflüssig eiweisartigem Zustande befindlichen Substanz von milchig weisser Farbe, die beim Aufheben in schweren zähen Tropfen daraus hervorquillt. Alle diese Substanz, der eigentliche Körper des Thieres, muss erst durch Kneten und Auswaschen entfernt und das zurückbleibende Skelett gebleicht werden, ehe es würdig befunden wird, als Reinigungsinstrument zu dienen. Das eigentliche Revier für die Schwammfischer ist das Mittelmeer, wo diese Schwämme häufig vorkommen und wo die Fischerei derselben schon seit den ältesten Zeiten betrieben wird, doch liefert auch der Atlantische Ocean einen Theil der jährlich zu Markt kommenden Schwämme. Die jetzt bestehenden bedeutendsten Schwammfischereien befinden sich bei Naxos und den umliegenden Inseln und sind Regalien des türkischen Staates. Das Geschäft eines Schwamnfischers ist weder sehr ein- träglich, noch mit besondern Annehmlichkeiten verbunden. Mit einem Messer bewaffnet taucht der Fischer unter und löst mit raschem Schnitte so viel Schwämme ab, als er gerade erreicht und so lange er den Athem anhalten kann; um endlich völlig erschöpft, mit seiner eckelhaften Beute belastet, wieder ins Boot zu gelangen. Je nach ihrer Feinheit, kommen dann die wie oben angegeben behandelten Skelette, als Bade- oder Pferdeschwämme, ın den Handel. 3 Sr Im Mittelmeer ist es Spongia communis und lacinulosa ; auf den Antillen, Spongia usitatissima, welche mit ihrem Skelett beträchtliche Handelsartikel bilden, was die Veranlassung gab, in neuerer Zeit auch Kulturversuche mit diesen Schwänmen anzustellen, die theilweise auch geglückt sind, wie z. B. in Frankreich. i Ich wende mich nun wieder zur allgemeinen Uebersicht der Schwämme. Auf die Oeraospongien folgen als 4. Familie, die Oorticatae oder Rindenschwämme. Ihr Name gibt zugleich ihre Haupt- eigenschaft an. Das weiche, halbflüssige Mittelfleisch ist von einer harten Kruste umgeben, welche einzelne Kieselnadeln enthält. Die Thiere bilden knollige kugliche Massen, wie sie eine hier zu sehen Gelegenheit haben. Die beiden nun folgenden Familien, die am höchsten stehenden, zeichnen sich durch ein wirkliches, aus unorganischer Substanz gebildetes Skelett aus. Die erste derselben, die der Oaleispongien oder Kalk-. schwämme ist, obgleich dieselben meist klein sind, doch von grosser Wichtigkeit für die Erkenntniss der Entwicklungs- geschichte dieser Klasse geworden, da sich Haekels epoche- machende Studien gerade auf diese Familie erstrecken. Die aus Kalk bestehenden Nadeln bilden ein festes Skelett, dessen Gestalt die Form des Thieres bedingt und welches von dem weichen Protoplasma umflossen, demselben zum Anhalt dient. Erlauben Sie mir nun hier, die Entwickelungsgeschichte, wie sie durch Haekels Arbeiten sich herausgestellt hat, einzu- fügen, da dieselbe ja gerade an diesen Schwämmen zuerst. studirt wurde. Wie wir gesehen, war das Spongienei eine an ihrem Scheitel mit Wimpern besetzte membranlose, jedoch mit Kern und Kernkörperchen versehene Zelle, welche nach ihrem Aus- tritte aus der Auswurfshöhle das Mutterthier umschwamm. Nun beginnt der Zellkern mit seinem Kernkörper sich zu theilen, wobei jeder der dadurch neugebildeten Kerne von einer Portion Protoplasma umgeben bleibt; diese Theilung schreitet fort, bis N Ganze ein kugliger Haufe zusammen- hängender hautloser Zellen geworden. Es folgt hierauf ein eigenthümlicher Vorgang. Die Zellen der Oberfläche nehmen eine etwas gestreckte ( sstalt an und strecken an ihrer freien Oberfläche Wimpern aus, mit deren Hilfe die ganze Oolonie lustig umherschwimmt. Gleichzeitig tritt auf einer Stelle der Oberfläche eine Einstülpung auf. Immer tiefer und tiefer senkt sie sich in die Masse ein, der ganze Haufe nimmt eine gestreckte Gestalt an und gleicht endlich einem kleinen ovalen Kruge. Nun setzt sich dieser kleine Krug fest, die Wimpern werden resorbirt und im Protoplasma beginnt die Skelettbildung. Die BE NSS einzelnen Zellen der Oberfläche scheiden Kalk in Form von strahligen Nadeln aus, welche durch Bänder und Stränge zähen Protoplasmas verbunden werden. Zwischen den Nadeln ent- stehen Löcher, welche in das Innere führen und sich mit Flimmer- epithel bekleiden, sie bilden die Einströmungskanäle ; während die durch die Einstülpung entstandene Höhlung, die Körper- höhle, ihre Mündung, das Osculum wird, und so ist aus dem Eie ein neues Thier geworden. Ich wende mich nun zu der letzten Familie, den Halichon- driaden oder Glasschwämmen. Das weicher als bei den Kautschukschwämmen beschaffene Protoplasma umfliesst ein aus Kıeselnadeln gebildetes, mehr oder weniger fest verbundenes Gerüst und sondert keine Rinde ab. Hieher gehört der einzige ' Süsswasserschwamm, die schon öfter erwähnte Spongilla. Grüne oder farblose Massen bildend flottirt sie in unsern Flüssen und Teichen. Dann gehört dazu, ausser vielen andern, eine Gattung Holtenia, welche durch ein weniger regelmässiges Skelett und den Mangel der Siebplatte, von Euplectella verschieden, sonst aber damit verwandt, für die Kenntniss des Skelettaufbaues und die Lebensweise dieser Schwämme durch Thomsons Untersuchungen wichtig geworden, vor allem. aber unsere rächtige Euplectella, welche diesen, ihr von Owen beigelegten Ken (er bedeutet „die schön Geflochtene)“ vollständig verdient. Denn nicht leicht lässt sich ein feineres, eleganteres und doch so festes Geflecht, welches den Vergleich mit den feinsten Filigranarbeiten aus Silber und Gold aushält, denken, als dieses von Mutter Natur aus mehrstrahligen Kieselnadeln und Sternen aufgebaute Stützgerüst eines aus Schleim bestehenden "Thieres.* en ioscln zn stehen und südöstliehen ohmesischal Meere, den Philippinen und Molukken, sowie den Sechelle _ im indischen Meere stammend, bildeten die Skelette dieses Tbieres bis zum Jahre 1867 die kostbarsten Schätze grosser Museen, da im Jahre 1864 erst 12—14 derselben überhaupt nach Europa, und zwar leider meistentheils nach Spanien ge- kommen waren, wo dieselben zwar schöne Zierstücke für Prunk- zimmer abgaben, jedoch leider für die Wissenschaft so gut wie ganz verloren blieben. Erst seit 1865 mehrten sich die Exemplare, da die malayischen Fischer den eigentlichen Fundort entdeckt hatten. Da leste im Jahr 1867 ein furchtbarer Sturm die sonst mit mehreren Klafter Wasser bedeckte Rhede der Insel Uebu blos und offenbarte diesen ausgiebigsten Fundort, den die Fischer ' aus leichtbegreiflichen pecuniären Gründen bis dahin sorgfältig * Dasselbe ähnelt wohl am meisten gewissen aus gesponnenem Glase verfertigten Arbeiten. gr geheim gehalten hatten. Immerhin aber sind die Thiere selten genug, so dass nur wenige kleinere Museen sich ihres Besitzes rühmen können, und wie ich mich erinnere, selbst die reichhaltige Sammlung des Grazer Johaneums, grossen Werth auf ein unter Spiegelglas verwahrtes Exemplar legt. Um somehr müssen wir die Grossmuth unsers geehrten Landsmannes Dr. Breekner anerkennen, welcher nebst zahlreichen andern, auf seiner Reise um die Erde gesammelten Gegenständen, auch eines dieser prächtigen, seltenen Skelette unserer Sammlung schenkte. Die ersten Nachrichten über diese Thiere verdankt die Wissenschaft den Forschern Quoy und Gaimard, welche ein von dem Gouverneur der Philippinen ibnen geschenktes, noch dazu unvollständiges Exemplar, als Alcyonellum speciosum in allgemeinen Umrissen beschrieben und abbildeten; obgleich dasselbe von der Blainvillschen Gattung Alcionellum sofort verschieden erschien. Später beschrieb Owen wiederholt ebenfalls von den Philippinen stammende Exemplare, legte ihnen den Namen Euplectella Aspergillum bei und ging auch auf die allgemeine Ar- chitectonik der Kieselgebilde ein, ohne jedoch über die Struktur und Verbindungsweise der dieselben bildenden Nadeln etwas zu sagen. Zu bemerken ist, dass Owen das Thier in umge- ' kehrter Weise auflasste, indem er das mit einem Haarschopf versehene engere Ende, als das nach oben gerichtete bezeichnet. Weit eingehender behandelt Bowerbank die Form und Struktur der Nadelgebilde und bewies in seiner 2. Arbeit die richtige Auffassung der Verhältnisse des lebenden Thieres zum Skelett, indem er ganz richtig alle Oeffuungen der Seitenwand als die Einströmungs- und das mit einer Siebplatte geschlossene weitere Ennde als die einzige Ausströmungsöffnung, das Osculum, auffasste. Auch Max Schulze und namentlich Claus, haben sich mit diesen Skeletten eingehend beschäftigt, so dass deren Anatomie genau erforscht erscheint, während wir ihre Ent- stehungs- und Verbindungsweise aus den über die bereits erwähnte Holtenia durch Thomson gepflogenen Untersuchungen und den mikroskopischen Untersuchungen über Euplectella selbst mit Sicherheit zu erschliessen im Stande sind. Ehe ich auf die Gestalt und Verbindungsweise der Nadeln, aus denen das ganze Skelett zusammengesetzt ist, eingehe, er- lauben Sie mir erst das Skelett selbst im Ganzen etwas näher zu beschreiben. DS Dasselbe represäntirt immer einen mehr oder weniger gekrümmten, auf der Oberfläche mit kammartigem Spiral- und maeandrinenförmig verlaufenden Erhöhungen versehenen, nach einem Ende hin verjüngten Cylinder, dessen weiteres Ende NET NOV ET EN lag DIN er BIN UN BORN N ax ? » “ ra % RUN WERT RL durch eine siebartig durchbrochene Platte geschlossen ist, während das engere Ende einen Schopf langer, haarförmiger in Längsbündel geordneter Kieselnadeln trägt. Dieser Haarschopf, von dem Owen dachte, dass er den Mund umgebe, dient dazu, dem Thiere einen festern Stand zu sichern, indem derselbe fremde, schwere Gegenstände, wie Sand, Steinchen etc. um- schliesst und dadurch dem auf dem Grunde aufrecht stehenden Cylinder gleichsam als Anker dient; eine Eigenschaft, die - Euplectella mit der mehrerwähnten Holtenia theilt, während andere Kieselschwämme eine grosse Menge feiner Protoplasma- fäden ausstrecken und dadurch dem Gleichgewicht mit einer recht breiten Basis unter die Arme zu greifen suchen. Die Wand dieses Oylinders besteht aus einem feinen» zierlich verflochtenen Netzwerk glasheller Fasern, welche sich zu, nach bestimmten Richtungen ziehenden Bündeln vereinigen. Schon Owen unterschied Längs- und Querfaserzüge, welche sich rechtwinklich kreuzen und von schräglaufenden, in doppelter Spirale überzogen werden, indem diese schräglaufenden Bündel theils über den Quer-, jedoch grösstentheils über den höher liesenden Längsbündeln ın verschiedener Höhe hinlaufen und von einem unregelmässigen Kieselnetzwerk gestützt und ge- tragen werden. Dieses Netzwerk überdacht auch die oblongen Maschen- raume der Längs- und Querbündel, oder füllt sie nur an den Winkeln flach aus, so dass von den viereckigen Maschen nur runde Oeffnungen übrig bleiben. Es entstehen dadurch zwei Arten von Maschen: über- dachte und offene, die in ziemlich regelmässiger Weise alterniren, indem nach allen Richtungen hin die offenen von überdachten Maschen begrenzt werden. Etwaige Unregelmässigkeiten entstehen durch den unregel- mässigen Verlauf, der gewöhnlich diagonal durch die Maschen _ laufenden Spiralfaserzüge, welcher Verlauf wieder seinerseits durch Oonvergenz und schliessliche Vereinigung benachbarter Längsfaserzüge im sich verengenden Uyliuder bedingt wird. Aber auch unabhängig von der Verjüngung des Cylinders ziehen die Spiralen und mit ihnen das verbindende Netzwerk unregelmässig und bedingen dadurch gleichzeitig den unregel- mässigen Verlauf der vom Netzwerk gebildeten, erhabenen Kämme. Indem sie abwechselnd der Richtung der Diagonale folgen, oder mehrere benachbarte Maschen überziehen, ja in die entgegengesetzte Diagonale überspringen, bilden diese Kämme - recht complicirte Verschlingungen und maeandrinenartige Krüm- mungen. Diese Kämme werden gebildet, indem an verschiedenen Stellen der Cylinderwand, sich das die Spiralfasern begleitende % RN yo ie Netzwerk dazu erhebt, um nach manichfachen Krümmungen entweder wieder zu flachem Netzwerk zu werden, oder mit andern Kämmen, meist rechtwinklich zu verschmelzen. Alle Kämme sind durchbrochen von feinen kanalartigen Lücken, deren Oeffnungen auf First und Seiten liegen und welche ın den innern Raum des Oylinders endigen. Nichts anderes, als ein stark comprimirter und in sich selbst zurücklaufender Stamm ist auch der die Siebplatte umgebende Kragen. Er dürfte den Zweck haben, das durch die Siebplatte ausgestossene, unbrauchbar gewordene Wasser am Wiedereintreten in die Kanäle der Seiten- wand zu verhindern. Dieses Skelett nun, dessen Bau wır soeben kennen gelernt, ist in seiner ganzen Masse aus 'glashellen Kieselnadeln von 6-strahligem Typus zusammengesetzt; und zwar bilden immer 4 Strahlen ein rechtwinkliges Kreuz auf dessen Kreuzungspunkt die beiden andern senkrecht stehen, so dass die ganze Nadel ın ihrer Grundform wie das Axensystem einer orthogonalen Pyramide erscheint. Diese 6 Arme müssen aber nicht immer gleichmässig entwickelt sein. Durch Verkümmerung eines oder des andern Armes entstehen 5, 4, 3-armige Nadeln, ja es können nur 2 gegenüberliegende Arten übrig bleiben, so dass die Nadel haar- förmig erscheint, oder der Kreuzungspunkt rückt nahe an das Ende, der eine Arm verkümmert ganz, die übrigen krümmen sich zurück und es entstehen auf diese Art Nadeln von Anker- form oder Haare mit einem Hacken. Die microscopische Unter- suchung aller dieser Nadeln, auch der haarförmigen, zeigt aber, dass der 6-strahlige Typus gewahrt bleibt. Es sind nämlich die verkümmerten Arme zum Theil noch durch Erhabenheiten ekennzeichnet, immer aber zeigt der sogenannte Üentralfaden, der innerste, organische Theil und, wie wir sehen werden, der Erzeuger jeder Nadel noch deutlich diesen Typus. Im Innern jeder Nadel findet sich nämlich ein äusserst feiner Faden organischer Substanz. Dieser Faden ist die erste Anlage der werdenden Nadel, indem er sich bald mit einer Schichte durchsichtiger Kieselsubstanz umgibt und durch sein Fortwachsen an den Nadelenden die so entstandene Nadel ver- grössert oder zu wachsen aufhört und auch an den Enden Kiesel abschneidet, wodurch das Wachsthum der Nadel be- grenzt wird. Verkümmert nun der eine oder andere Arm des ÜOentral- fadens schon frühe, so müssen natürlich jene unregelmässigen anker- und doppelankerartigen Nadelgebilde entstehen, die wr kennen gelernt. _ Eine besondere Art von Nadeln, welche sich besonders in den lokern Füllgeweben finden, entsteht dadurch, dass die Aeste der Nadel bei ausserordentlicher Kleinheit sich in ver- { | | e 2 Min SO N LE schiedene Zweige theilen. Es sind also diese sogenannten Flori- comen oder Sternnadeln 6-strahlige Kreuznadeln mit secundären Aesten. Wie wir gesehen haben, erreichen alle Nadeln einen Abschluss ihres Wachsthums, wenn der Oentralfaden sich auch an den Enden mit jener glashellen Kieselmasse den sogenannten Achsencylinder umgibt. Ist dieses Stadium eingetreten d. h. hat die Nadel ihr Längenwachsthum eingestellt, so beginnt sie ‚ sich zu verdicken, indem das den eigentlichen Spongienkörper bildende Protoplasma, welches sie umgibt und zu dessen Stütze sie ja dient, immer neue äusserst dünne Schichten von Kiesel darum ablagert, wodurch sie eine geschichtete Struktur erhält. An manchen Stellen, besonders bei haarförmigen Nadeln zeigt der Oentralfaden Anschwellungen. An diesen Stellen ist die abgeschiedene Kieselmasse immer dicker, wodurch sich endlich Zähne bilden. Die Vertheilung dieser Gebilde im Skelett von Euplectella ist eine ziemlich regelmässige. Der, wie wir gesehen haben, zum Halte dienende Haarschopf besteht aus den längsten, haar- artigen an ihrem Ende ankerförmigen Nadeln, die nur allmählich mit den Längsbündeln des eigentlichen Skelettes sich verbinden und niemals ganz damit verschmelzen. Die Längs- und Querbündel selbst bestehen vorwiegend aus 4- und 3-armigen Nadeln von kolossaler Grösse (bis zu 2") deren Kreuzpunkt immer in die Ecke der Masche fällt. Die Füllgewebe bestehen aus gruppenweise von Stern- nadeln zusammengehaltenen Kreuznadeln und tannenbaumartigen, mit den Sternnadeln verwandten Gebilden ; die Kämme endlich und ebenso die Siebplatte bestehen hauptsächlich aus 3-armigen Nadeln, deren Schenkel manigfaltig gekrümmt und verbogen sind. Ausser den Geweben finden sich noch durch die ganze Körpermasse zerstreute, kleine Nädelchen. Es bleibt uns nur noch die Verbindungsweise dieser Nadel- gebilde in den Geweben zu erörtern. Solange das Thier noch im Wachsthum begriffen ist, sind Nadeln der Gewebe nur durch zähe Protoplasmastränge zusammengehalten, wie Sie an einer von Holtenia genommenen Abbildung ersehen können. Während dieser Zustand bei Holtenia aber ein bleibender ist, findet bei Euplectella im spätern Lebensalter eine viel festere Verbindung statt. Wir haben gesehen, dass die Nadeln, wenn sie ihr Längenwachsthum eingestellt, sich mit Verdickungs- schichten von Kiesel umgeben. Denken Sie sich nun zwei sehr ‚nahe beisammenliegende Nadelenden, die durch aufgelagerte Schichten immer dicker und dicker werden. Es muss endlich 0 ein Punkt sein wo sie zusammen kommen, sich ‘berühren und schliesslich durch die fortdauernde Ablagerung des Kiesels ver- bunden worden, wie es thatsächlich bei Euplectella der Fall ist und wie Sie aus der Abbildung ersehen können. Nicht selten erhält das zierliche Gehäuse unseres Venus Blumenkörbchens auch Miethsleute. Es sind nämlich öfters im Innern dieses Thieres Pärchen von lebenden kleinen Krebsen und Fischchen gefunden worden, welche dort sich vor den Ge- fahren des freien Wassers in Sicherheit gebracht hatten und das Herbeischaffen von Nahrung ihrem Hausherrn überliessen. Lassen Sie uns zum Schlusse noch einmal die Ergebnisse unserer Betrachtung, soweit sie auf Euplectella sich beziehen, recapituliren. Wir haben es mit einer monozoischen Spongie zu thun gehabt, einem Thiere, dessen aus Protoplasma bestehender Körper ein zierliches Kieselskelett umfliesst, und das seine Nahrung erhält, indem durch Kanäle der Kämme und Maschen der Seitenwand Wasser vermittelst Flimmerbewegung eingetrieben wird, und dass das seiner Nahrung Bestandtheile beraubte Wasser durch eine grosse mit einer Siebplatte verschlossenen Oeffnung das Osculum wieder von sich gibt. Die Fortpflanzung ist bei Euplectella zwar nicht direkt beobachtet, jedoch erlauben die an den nächststehenden Gattungen angestellten Beobachtungen mit einiger Sicherheit zu schliessen, dass diese nach den für diese ganze Klasse gültigen Gesetzen vor sich geht. TRENNEN Tan RER TAN > in DLR NL Systematisches Verzeichnis der in den Mioeän-Schichten bei Ober-Lapuny in Siebenhärgen vorkommenden fossilen Korallen, zusammengestellt von J. LUDWIG NEUGEBOREN.“) Wie der um die Paläontologie und Archäologie Sieben- bürgens gleich verdiente vor 14 Jahren vorstorbene Ackner, weiland ev. Pfarrer in Hammersdorf schon bei seinem ersten Besuche in Ober-Lapugy Gelegenheit gehabt hatte, ansehnliche Korallenknollen in dem petrefactenreichen Tegel dieser Oertlich- keit aufzufinden, gelang es auch mir gleich bei meinem Besuche ‚derselben im Jahre 1850 dergleichen Knollen zu erbeuten und nach Hause zu bringen. Exemplare derselben wurden von mir an die eben gegründete k. k. geologische Reichsanstalt nach Wien zur wissenschaftlichen Bestimmung geschickt und kamen im Zwecke derselben in die Hände von Dr. A. E. Reuss in Prag, welcher sein Interesse auch an fossilen Korallen durch seine in den von dem sel. W. Ritter v. Haidinger ge- sammelten und herausgegebenen naturwissenschaftlichen Ab- handlungen erschienene Monographie „die fossilen Polyparien des Wiener Tertiärbeckens“ an den Tag gelegt hatte.** Die in dem Jahr 1851 wiederholten Besuche in Lapugy brachten mich in den Besitz mehrerer faustgrosser Korallenknollen, darunter auch solcher, die ich bei meinem ersten Besuch noch nicht aufgefunden hatte. Gleichzeitig erhielt ich auch Gelegenheit die vorhin erwähnte Reuss’sche Monographie kennen zu lernen und war hocherfreut, darin Abbildungen von Korallen zu finden, wie ich sie von Lapugy in meinem Besitze hatte. Ich machte Versuche die in meinen Händen befindlichen Duplikate nach dieser Arbeit zu bestimmen, was mir auch bei den meisten ganz * Vorgelesen in der naturwissenschaftlichen Section des Vereines fur siebenbürgische Landeskunde bei Gelegenheit der am 25. und 26. August 1876 abgehaltenen 29. Generalversammlung dieses Vereines zu Hermannstadt. - * Loco citato 2. Band Wien 1848. EBENEN ER gut gelang; ich konnte es sonach leicht verschmerzen, dass Dr. Tonne über grössern paläontologischen und geologischen Arbeiten nicht dazu kam, meine Korallenknollen zu bestimmen und an die k. k. geologische Reichsanstalt zurück zu senden. Meine Forschungen nach vorweltlichen Minutien aus der Klasse der Mollusken so wie nach Foraminiferen liessen mich in den geschlemmten Rückständen vom Lapugyer Tegel bald auch Körperchen auffinden, in welchen ich sofort submikros- kopische Korallenkügelchen und Stämmchen erkannte und die sich im Laufe der 1850er Jahre so sehr vermehrten, dass es der Mühe werth schien dieselben zu sortiren und wissenschaftlich zu ordnen. Ich legte bei diesem Geschäfte die vorgenannten „Polyparien des Wiener Tertiärbeckens von Dr. A. E. Reuss* ‘zum Grunde und fand, dass Ober-Lapugy nicht arm an Poly- parien sei. Schon war ich auf dem Punkte, meine Erfahrungen auch auf dem Gebiete dieser interessanten vorweltlichen sub- mikroskopischen Thierwohnungen in einem Verzeichnisse bekannt zu machen, als ich vernahm, dass Dr. Reuss damit umgehe, die Korallen und Korallinen des Wiener Tertiärbeckens nach den Klassificationsresultaten, zu welchen die Forschungen und Bemühungen von M. Edwards und de Heime geführt hatten, neuerdings monographisch zu bearbeiten, und so beschloss ich denn abzuwarten, bıs ich an der in Aussicht gestellten Arbeit von Dr. Reuss eine sichere Grundlage erhielte. Dr. Reuss hat sein Vorhaben nur zum Theil ausführen können. Denn bald darauf, als er, nach vorausgegangener Bearbeitung und Veröffentlichung der Blumenkorallen (Anthozoen) des österreichisch-ungarischen Miocäns* im Jahr 1871, die erste Abtheilung der Mooskorallen (Bryozoen) der k. Akademie der Wissenschaften in Wien übergeben, wurde derselbe eine Beute des Todes. Bei dieser Sachlage der Dinge und da Dr. Reuss der ersten Abtheilung seiner fossilen Bryozoen des österreichisch- ungarischen Miocäns keine systematische Uebersicht der Genera beigegeben hat, wie sie uns in der Arbeit über die Anthozoen begegnet, es auch mir bis zur Stunde noch unbekannt ist, ‘ob der Fortsetzung der Reuss’schen Arbeit sich Jemand unter- ziehen wird, bleibt mir Nichts übrig, als meine diessmalige Publication aus dem vorweltlichen Lapugyer Korallenreiche auf ein systematisches Verzeichniss der Blumenkorallen zu be- schränken, welche Dr. Reuss unter dem allgemeinen Namen „Korallen“ beschrieben und abgebildet hat. ® Die fossilen Korallen des österreichisch-ungarischen Miocäns von’ Prof. Dr. A. E. v. Reuss, vorgelegt in der Sitzung am 23. März 1871. Wien, k. k. Hof- und Staatsdruckerei, in 4°. dd — 3 — Sollte ich so glücklich sein, die Fortsetzung und den Schluss der von Dr. Reuss begonnenen Arbeit über die Moos- korallen zu erleben und dann es mir noch möglich sein, ein Verzeichniss der Lapugyer Mooskorallen zu verfassen, so soll es an mir nicht fehlen, diesen Schluszstein meinen Arbeiten auf dem Gebiete der vaterländischen Paläontologie einzufügen. Ich glaube bezüglich der Reuss’schen Arbeit über die fossilen Korallen des österreichisch-ungarischen Miocäns, an deren Hand und besonders unterstützt von den beigegebenen vortrefflichen Abbildungen der beschriebenen Korallen ich mein Verzeichniss zusammengestellt habe, noch erwähnen zu sollen, dass Dr. Reuss bei seiner neuen Bearbeitung der fossilen Anthozoen des österreichisch-ungarischen Miocäns Siebenbürgen als einen Theil Ungarns und namentlich Ober-Lapugy, Ribitza und Bujtur mit in den Kreis seiner Forschungen einbezogen hat. In Folge dessen finden wir denn auch bei 17 Arten dieser Korallen-Abtheilung die Angabe, dass dieselben auch bei Ober- Lapugy aufgefunden wurden. | Zoantharia (Anthozoa) Blumenkorallen a) Zoantharia malacodermata (Actinaria). b) Zoantharia sclerobasica (Anlıpatharia). e) Zoantharia sclerodermata (Madreporaria), der äussere Dermalapparat erhärtet durch Kalkabsonderung zu einem festen Gerüste. I. Madreporaria apora (aporosa). 1. Caryophyllidea. a. Mit einem einfachen Kreis von Kronenblättchen. Geschlecht Coenocyathus Mine = Edw. et H. Coenocyathus depauperatus Reuss. Reuss, die fossilen Korallen des österreichisch-ungarischen Miocans. Tafel 3, Figur 7—9. Sehr selten. Ich kenne nur zwei Stücke. In der Sammlung des B. v. Brukenthal’schen Museums in Hermannstadt. Sonstige Fundstätte der Tegel von Ruditz in Mähren. Coenocyathus sp. quaed. ? Wegen Abgang von Vergleichungsmaterial unbestimmbar. Sehr selten. Ein Stück in der Sammiung des B. v. Bru- kenthal’schen Museums in Hermannstadt. Na an Geschlecht Acanthoeyathus M. Edw, et. H. Acanthocyathus transilvanicus Reuss. Reuss, Die fossilen Korallen des österreichisch-ungarischen Miocäns, Tafel 10, Figur 4 und 5. Nicht selten. In der paläontologischen Sammlung des k. k. Hof-Mineralienkabinets in Wien; in dem B. v. Bruken- thal’schen Museum und in der Sammlung des naturwissen- schaftlichen Vereines in Hermannstadt. Von andern Fundstätten ist diese Art noch unbekannt. #8. Die Kronenblättehen bilden mehrere Kreise. Geschlecht Trochoeyathus M. Edw. et H. Trochocyathus affinis Reuss. Reuss, die fossilen Korallen des österreichisch-ungarisehen Miocans, Tafel 2, Figur 12 und 13, Tafel 3, Figur 1. Nach der Uebersichttabelle, welche Dr. Reuss zwischen Seite 2 und 3 gibt, kommt diese Art bei Ober-Lapugy vor. Da sie bei Lapugy sonst von Niemandem beobachtet worden ist, dürfte sie hier zu den grössten Seltenheiten gehören. BT Sonstige Fundstätten: der Tegel von Baden bei Wien, Jaromeri& und Chrudichrom unweit Boskowitz in Mähren. In der paläontologischen Sammlung des k. k. Hof-Mineralien- kabinets in Wien. Trochocyathus sp. quaed.? Wegen Abgang von Vergleichungsmaterial unbestimmbar. Nur ein einziges Exemplar in der Sammlung des B. v. Brukenthal’schen Museums ın Hermannstadt. Geschlecht Paraeyathus M. Edw. et H. Paracyathus firmus Philippi. Reuss, die fossilen Korallen des österreichisch-ungarischen Miocäns, Tafel 3, Figur 4 und 5. Sehr selten. Erst ein Exemplar bekannt. In der Sammlung des B. v. Bruken’thalschen Museums in Hermannstadt. Auswärtige Fundstätten: Rudelsdorf in Böhmen; Obero- lyocan bei Luithorst. ' Geschlecht Thecoeyathus M. Edw. et H. Thecocyathus sp. quaed.? Wegen Abgang von Vergleichungsmaterial unbestimmbar. Sehr selten. Erst ein Exemplar bekannt. In der Sammlung des B. v. Brukenthal’schen Museums in Hermannstadt. SER ma alt \ Thecocyathus sp. quaed.? "Wegen Abgang von Vergleichungsmaterial unbestimmbar. Sehr selten. Erst ein Exemplar bekannt. In der Sammlung des B. v. Brukenthal’schen Museums in Hermannstadt. 2. Turbinolidea. a. Aussenwand ohne Epithel. Geschlecht Ceratotrochus M. Edw. et H. Ceratotrochus multispinosus M. Edw. et H. Reuss, die fossilen Korallen des österreichisch-ungarischen Miocäns, Tafel 4, Figur 6 und 7, Tafel 19, Figur 8. ‚Sehr selten bei Lapugy. Nur in der paläontologischen Sammlung des k. k. Hof-Mineralienkabinets in Wien (?) Bekannt ausserdem von Möllersdorf bei Wien, von Rndiz und Porzteich bei Nikolsburg (Mähren), von Rohrbach und Oedenburg (Ungarn) und von Tortona und Castellarquato. Ceratotrochus multiserialis Michelotti. Reuss, die fossilen Korallen des öster.-ungar. Miocans, Taf. 4, Fig. 5. Reuss, die fossilen Polyparien des Wiener Tertiärbeckens Tafel 11, Figur 6—8 unter der Benennung Turbinolia multispina. In der Sammlung des B. v. Brukentbal’schen Museums zu Hermannstadt. Sehr selten bei Lapugy. Nur ein Stück mir bekannt. Sonstige Fundstätten: Baden, Möllersdorf, Niederleis, Porzteich, Forstenau, Rohrbach, Tortona, Castellarquato. Geschlecht Discotrochus M. Edw. et H. Discotrochus Duncani AReuss. Reuss, die fossilen Korallen des österreichisch-ungarischen Miocäns Tafel 4, Figur 1 und 2. Nicht eben selten bei Lapugy. In der Satmamlung des ; B. v. Brukenthal’schen Museums ın Hermanustadt. Sonstige Fundstätten: Baden, Niederleis, Porzteich, En- zersdorf. #. Aussenwand von einer vollständigen Epithel verhüllt. Geschlecht Conotrochus Seguenza. Conotrochus typus Seg. Reuss, die fossilen Korallen des österreichisch-ungarischen Miocans- Tafel 3, Figur 10—12. Sehr selten bei Lapugy; ich kenne nur ein Stück dieser Oertlichkeit. Sonstige Fundstätten: Porzteich ın Mähren ; mehrere Punkte bei Messina auf Sicilien. Das Eine mir bekannte Exemplar in der paläontologischen Sammlung des B. v. Brukenthal’schen Museums. San We RL Geschlecht Flabellum Lesson. Flabellum multicostatum Zeuss. Reuss, die fossilen Korallen des öster.-ungar. Miocäns, Tafel 5, Figur 3, Nur von Lapugy bekannt. Grosse Seltenheit. Ein einziges noch dazu beechadieees Stück in der paläontologischen Sammlung des k. k. Hof-Mineralienkabinets in Wien, welches Herrn Reuss bei der Aufstellung dieser Art vorlag. Flabellum sp. quaed.? an nova forma? Unterscheidet sich von jeder der von Dr. Reuss auf Taf. 4 und 5 abgebildeten Arten so entschieden, dass es sich keiner bequem beizählen lässt. Am nächsten steht diese Form noch dem Fl. Suessi Reuss, welches Reuss auf Taf. 4, unter Fig. 8 abbilden liess. Sehr selten bei Lapugy. Ich kenne nur eben das mir vorliegende Stück. In der Sammlung des B. v. Brukenthal’schen Museums zu Hermannstadt. 3. Astraeidea. a. Polypenstock einfach. aa. Trochosmilidea. Der freie Oberrand der Septa ganz, unzerschnitten. Aus dieser Unterfamilie der Asträideen besitzt Ober-Lapugy Nichts. £#. Lithophylliacea. Der Oberrand der Septa zerschnitten und mit Zähnen oder Dornen bewehrt. Geschlecht Lithophyllia M. Edw. et H. Lithophyllia ampla Reuss. Reuss, die fossilen Korallen des öster.-ungar. Miocans, Taf. 6, Fig 2. Selten und ausschliesslich nur bei Lapugy. In der pala- ontolog. Sammlung des k. k. Hof- Mineralienkabinets in Wien. Geschlecht Syzygophyllia Reuss. Syzygophyllia brevis Meuss. Reuss, die fossilen Korallen des öster.-ungar. Miocans. Taf. 5, Fig.6—9. Reuss, die marinen Tertiärschichten Böhmens, Tafel 1, Figur Il und 12 und Tafel 2, Flgur 1. Von mir im Jahr 1850 bei Ober-Lapugy aufgefunden ; später von Reuss auch aus marinen Tertiärschichten Böhmens erhalten und beschrieben. Nur von Ober-Lapugy und von Rudelsdorf in Böhmen bekannt. In Ober-Lapugy nicht selten. In den paläontologischen Sammlungen des k. k. Hof- Mineralienkabinets in Wien, der k. ung. Universität in Klausen- burg, des B. v. Brukenthal’schen Museums und des natur- wissenschaftlichen Vereines in Hermannstadt. F — 41 — h #. Polypenstock ästig (Ramosa). «a. Euphyllidea. Davon Nichts bei Lapugy. #8. Calamophyllidea. Davon Nichts bei Lapugy. yy. Cladocoride. Vermehrung durch seitliche Knospen, welche mehr oder ' weniger frei bleiben, Der Polypenstock daher meistens rasenförmig-ästig, selten blattförmig. Geschlecht Cladocora Ehrenberg (pro parte). Cladocora Prevostana M. Edw. et H. Reuss, die fossilen Korallen des öster.--ungar. Miocäns. Taf 19, Fig. 7. Diese Form ist dieselbe, welche von Bronn Cl. cespitosa genannt wird ‘und in seiner Lethaea geogn. 3. Aufl. Taf. 36, Fig. 6 abgebildet ist. Sehr selten bei Ober-Lapugy, woher ich nur ein Stück kenne, das sich in der Sammlung des B. v. Brukenthal’schen Museums zu Hermannstadt befindet. Sonstige Fundstätten : Steinabrun in Oesterreich, Castellar- quato und Sicilien. y. Maeandrinidea. Die Sternzellen fliessen immer in Reihen zusammen. Da- von Nichts bei Lapugy. d. Gonglobota. Die Polypenzellen vollständig verwachsen zu einem massigen, knolligen, selten lappig-ästigen Polypenstock. aa. Stylinaedea. Geschlecht Stylina Lam. ? Stylina inopinata Reuss. Reuss, die fossilen Korallen des öster.-ungar. Miocans. Taf. 7, Fig. 3. Sehr selten bei Lapugy ; — ob auch bei Ribitza ? fraglich. — In der Sammlung des B. v. Brukenthal’schen Museums in Hermannstadi. Ich folge bei Einordnung des fraglichen Stückes dem Vorgange des verstorbenen Dr. Reuss, der sein Fossil, das er l. c. unter Fig. 3 auf der 7. Tafel darstellen liess, und dem das mir vorliegende Stück in hohem Grade entspricht, auch nur fraglich zu Stylina Lam. zählte. | Da von Dr. Reuss St. inopinata genannte Fossil kommt anderweitig bei Nagy-Maros im Neograder Oomitat in Ungarn vor. #ß. Faviacea. Geschlecht Favia Oken. Favia magnifica Aeuss. Reuss, die fossilen Korallen des österreichisch-ungarischen Miocans | Tafel 11, Figur 1—3 Dr. Reuss schreibt 1. c. S. 42: „Selten bei Ribitza im Siebenbürgen. Von Herrn Neugeboren gefälligst mitgetheilt.“ na /ı } a) BI Ich ergänze diese Angabe dahin, das F. magnifica in sehr schönen Exemplaren auch bei Lapugy von Ackner, E. A. Bielz, mir und andern Besuchern der Oertlichkeit gefunden worden ist. Merkwürdig ist es, dass die in Rede stehende Art von andern Fundstätten miocäner Ablagerungen bis jetzt wenig- stens nicht bekannt ist. Das Vorkommen dieses Koralls bei Lapugy ist nicht eben ein häufiges zu nennen. Ein durch seine Grösse ausgezeichnetes, von mir aufgefundenes Prachtexemplar befindet sich in dem B. v. Brukenthal’schen Museum zu Hermannstadt. In den paläontologischen Sammlungen des k. k. Hof Mineralienkabinets in Wien, der k. ung. Universität in Klausen- burg, des B. v. Brukenthal’schen Museums und des natur- wissenschaftlichen Vereines in Hermannstadt. | yy. Astraeacea. Geschlecht Heliastraea M. Edw. et H. Heliastraea Defrancei M. Edw. et H. Reuss, die fossilen Korallen des österreichisch-ungarischen Miocans Tafeı 9, Figur 3; Tafel 10, Figur 1. Ausser Lapugy kommt diese Art in Siebenbürgen noch bei Ribitza vor; Dr. Reuss kannte sie nur von dem letztern Ort als siebenbürgisches Vorkommen. | In der Sammlung des naturhistorischen Vereines in Hermannstadt. Anderweitige Fundstätten: Nagy-Maros in Ungarn, im Kaisersteinbruch am Laithagebirge in Ungarn; bei Bischofswart in Mähren; ob auch bei Kostel in Mähren ? Heliastraea Reussana M. Edw. et H. Reuss, die fossilen Korallen des österreichisch-ungarischen Miocäns Tafel 9, Figur 2 und Tafel 18, Figur 4. Nicht häufig bei Bene Sonstige Fundstätten : Gain- fahren, Grund, Niederleıs, impassing, Kalladorf, Kostel, Bischofswart, Ritzing, Forstenau, Tarnopol in Galizien. In der paläontologischen Sammlung desk. k. Hof-Mineralien- kabinets in Wien; in der Sammlung des B. v. Brukenthal’schen Museums und des naturwissenschaftlichen Vereines zu Her- mannstadt. Heliastraea conoidea Reuss. Reuss, die fossilen Korallen des öster.-ungar. Miocans. Taf. 10, Fig. 3. Nicht selten bei Lapugy. Sonstige Fuudstätten : Enzersfeld und Grund, Porstendort, Nagy-Maros und Forstenau. In der paläontologischen Sammlung desk.k. Hof-Mineralien- kabinets ın W ien und in den Sammlungen des B. v. Brukenthal- schen Museums und des naturhistorischen Vereines zu Her- mannstadt. N a eV Ns alleSCR 7 Wh Heliastraea oligophylla Reuss. Reuss, die fossilen Korallen des österreichisch-ungarischen Miocäns Tafel 13, Figur 1. Selten bei Lapugy. Sonstige Fundstätte: der Leithakalk von Sasomhaza am rechten Zagyva-Ufer in Ungarn. In der paläontologischen Sammlung desk. k. Hof-Mineralien- kabinets in lien und in dem B. v. Brukenthal’schen Museum zu Hermannstadt. Geschlecht Solenastraea M. Edw. et H. Solenastraea distans Aeuss. Reuss, die fossilen Korallen des österreichisch-ungarischen Miocans. Tafel 7, Figur 4, und fraglich Tafel 8, Figur 1. Sehr selten bei Lapugy. Sonst noch von Nagy-Maros und Pecvar in Ungarn ; wohl auch Grund ? Nur ein einziges kleines Stück dieser Art in der Sammlung des B. v. Brukenthal’schen Museums in Hermannstadt. Solenastraea tenera? Reuss. Reuss, die fossilen Korallen des österreichisch-ungarischen Miocäns. Tafel 7, Figur 5. Das in Frage stehende Stück steht der Reuss’schen Abbildung von Solenastraea tenera so nahe, dass es ohne Anstand als dieser Art angehörig betrachtet werden kann. Selten bei Lapugy. Kommt noch vor bei Kostel und Suditz in Mähren und bei Oilli in Steiermark. In der Sammlung des B. v. Brukenthal’schen Museums zu Hermannstadt. Solenastraea manipulata Reuss. Reuss, die fossilen Korallen des österreichisch-ungarischen Miocäns. Tafel 8, Figur 2. Nicht selten bei Lapugy. Sonstige Fundstätten sind, ausser Ribitza in Siebenbürgen, Enzersfeld und Forstenau. In der Sammlung des B. v. Brukenthal’schen Museums zu Hermannstadt. Solenastraea approximata Reuss. Reuss, die fossilen Korallen des österreichisch-ungarischen Miocans. Tafel 8, Figur 3. Nicht gerade selten bei Lapugy. Sonstige Fundstätten dieser Art sind nicht bekannt. In den paläontologischen Sammlungen des k. k. Hof- Mineralienkabinets zu Wien und des B. v. Brukenthal’schen -Museums zu Hermannstadt. 4 BER Lago La Geschlecht Prionastraea M. Edw. et H. Prionastraea Neugeboreni Aeuss. Reuss, die fossilen Korallen des österreichisch-ungarischen Miocans Tafel 10, Figur 2. Bis jetzt nur von Lapugy bekannt. — Selten. — In den paläontologischen Sammlungen des k. k. Hof- Mineralienkabinets zu Wien, des B. v. Brukenthal’schen Museums und des naturwissenschaftlichen Vereines zu Her- mannstadt. e. Astrangideae. Die Tochterzellen sprossen aus Stolonen oder basilaren Aus- breitungen hervor, welche nicht selten erhärten, und erreichen nie eine bedeutende Höhe. Der Polypenstock ist daher immer incrustirend. Geschlecht Rhizangia M. Edw. et H. Rhizangia procurrens Aeuss. Reuss, die fossilen Korallen des österreichisch-ungarischen Miocans Tafel 5, Figur 11, Tafel 6, Figur 1. Sehr selten. Ich kenne nur ein Exemplar. In der pala- ontologischen Sammlung des k. k. Hof-Mineralienkabinets in Wien, wie in der des B. v. Brukenthal’schen Museums zu Hermannstadt. Diese Art ist überhaupt nur von Lapugy bekannt; das von Dr. Reuss beschriebene Exemplar stammte auch von Lapusy. A. Oculinidea. a. Oculinidea genuina. Das Dermaleönenchym vollkommen compact; die Vis- ceralhöhlung sich von unten her allmälig durch Ausfüllung obliterirend. Geschlecht Oculina Lamark (pro parte). Oculina parvistella ZReuss. Reuss, die fossilen Korallen des österreichisch-ungarischen. Miocans Tafel 12, Figur 4. Nur von Lapugy bekannt, wo sie sehr selten ist. Nur in der Petrefactensammlung des k. k. Hof-Mineralien- kabinets zu Wien. Geschlecht Diplohelia M. Edw. et H. Ein wohl diesem Geschlecht angehöriges Stück kann wegen Abgang von Vergleichungsmaterial nur generell bestimmt werden. | In meiner Sammlung. s ß. Stylosteridea. Mit gleichen Septalamellen. Davon kommt Nichts bei Lapugy vor. y. Stylophoridea. Der Septalapparat wohl entwickelt; — die Visceralkammer füllt sich nicht von oben aus. Davon kommt Nichts bei Lapugy vor. N SAH aa II. Madreporaria perforata. 1. Madreporidea. Eupsammidea. Geschlecht Balanophyllia Wood. Balanophyllia varians Zeuss. Reuss, die fossilen Korallen des öster.-ungar. Miocans. Taf.15, Fig. 3—5. Reuss, die fossilen Polyparien des Wiener Tertiärbeckens p. 16 unter dem Namen Cyathina multicostata Reuss. Selten bei Lapugy. Anderweitig bei Rudelsdorf, Porsten- dorf und Hausbrunn (Mähren). Nur in der Petrefactensammlung des k. k. Hof-Mineralien- kabinets zu Wien. Balanophyllia coneinna Zeuss. Reuss, die fossilen Korallen des öster.-ungar. Miocäns. Taf. 15, Fig. 1 u. 2. Sehr selten bei Lapugy ; ich kenne nur ein Stück. — Ander- weitig: St. Maure in der Touraine. In der Petrefactensammlung des k. k. Hof-Mineralien- kabinets zu Wien und in der des B. v. Brukenthal’schen Museums zu Hermannstadt. Balanophyllia irregularis Seguenza. Reuss, die fossilen Korallen des öster.-ungar. Miocäns. Taf. 17, Fig. 1 u.2. Sehr selten bei Lapugy. Ich kenne nur ein Stück in der Petrefactensammlung des B. v. Brukenthal’schen Museums. Sonstige Fundstätten: Niederleis, Forstenau, Rometta auf Sicilien. Geschlecht Stephanophyllia Michelin. Stephanophyllia imperialis Michelin. Reuss, die fossilen Korallen des österr.-ungar. Miocans. Taf.14, Fig. 1—5. Reuss, die fossilen Polyparien des Wiener Tertiärbeckens Tafel 1, Figur 1 und 2 unter dem Namen Stephanoph. elegans. Sehr selten bei Lapugy. Ein Exemplar in der k.k. geologischen Reichsanstalt zu Wien. Anderweitige Fundstätten:: Baden, Vöslau, Ruditz. Modreporinea. Weder im Wiener Tertiärbecken noch in Siebenbürgen bei Lapugy, Ribitza und Bujtur angetroffen. Turbinaridea. Geschlecht Aphyllaeis Reuss. Aphyllaeis ramulosa Reuss. Reuss, die fossilen Korallen des öster.-ungar. Miocäns. Taf. 19, Fig. 3. Sehr selten in Lapugy ; von sonst noch unbekannt. In der Petrefactensammlung des k. k. Hof-Mineralien- kabinets zu Wien. 4* Ze | En Meteorologische Beobachtungen ‚aus Siebenbürgen vom Jahre 1873. Mitgetheilt von LUDWIG REISSENBERGER. Da auch im Jahre 1875, wie in dem vorhergegangenen, nur wenige Beobachter — Herr Prof. J. Georg Hochmeister in Sächsisch-Regen und Herr Johann Orendi, Professor in Schässburg — so freundlich waren, mir die Ergebnisse ihrer meteorologischen Beobachtungen mitzutheilen, so bin ich auch diessmal nur in der Lage, die Beobachtungen von den genannten Stationen in Verbindung mit den von mir in Hermannstadt gemachten in ihren wichtigsten Ergebnissen bekannt zu geben. Obgleich somit die Zahl der Stationen, aus welchen Beobach- tungen mitgetheilt werden, nur eine kleine ist, so dürften doch die Beobachtungen auch dieser wenigen Stationen ein im Grossen und Ganzen richtiges Bild über die im Jahre 1875 ın ganz Siebenbürgen herrschend gewesenen Witterungsverhältnisse ge- währen, da die Stationen in ziemlicher Entfernung von einander und unter verschiedenen Breitengraden in Siebenbürgen ver- theilt liegen. A. Temperatur (n 09%. a) Monatsmittel und Extreme. 1. Sächsisch-Regen. (Geogr. Breite: 46° 47°; Länge: 42° 19‘; Seehöhe: 372-0 Meter). Mittle Temperatur Abweichung Temperatur E vom 8-jähr. | TI 2 19h | 2h | In | Mittel Max.|Tag| Minim, |T Monat - corrigirtes Mittel Mittel 0731 3:95] 160) 2°09| 1:95 | 3:90 Dez. 1874 Jan. 1875 |—-5°28| —1211—4291—3°59|—3°75 Ii—0:03 Februar |-9:89)—3:71—7'93|— 7:18|— 739 |—416 0 März —5'41| 1-59—3°36|—2°39|—2°62 | - 5.02 98 April 403| 11:39 531| 691) 661 |—2-.11 3512 Mai 12:36) 19-34! 12-14 14-61] 1403 |—0:09 51 3J Juni 1851| 2674 1857| 2127| 20-42 | 2-68 151| 7 Juli 1783| 24-21) 17-81] 19-95) 19:34 —0:13 |29-314,17) 143127 August 15-17! 23-91) 1679| 18:62] 18-13 |—0'41 29-8!) 211 124127 September 8835| 15-91! 9-91) 11°56| 11:08 |—2°76 122-6] 20— 08126 October 7:00 11-92) 773] 888] 859 |—1'03 122-8) 15 14 21 | November!) 1836| 555] 2:34 325! 3°07| 001 12-4 11|— 40 30 1 Dezember I—4°911— 1:95 —3°93—3-60|—8°72 I—1:77 | 6.9] 421-8111 Meteor.Jahr] 5.48] 11-63] 639) 7.831 7-46 076 332, 16217 Sonnenjahrl 5011 1114| 5921 737 6:98 |—124 | „ | „ 1218 2. Schässburg. ol (Geogr. Breite: 46° 13‘; Länge: 42° 32‘; Seehöhe: 341'1 Meter). IR Abweichung vomNormal- Mittel Mittle Temperatur 19 | 2 | 9m | Mitten Monat Temperatur COrEiRIen Mittel Der. 1874| 023] 3:46) 1:62) 1-77) 1:64| 458| 96/15 — 51125 j Jan. 1875 |-5°99| —2:031—4-39|—4.14— 4-29 0:17 | 4:622 |—-25°4111 Februar |-11:17|—3-96| 7.811 7:6417°86 |-6°77 | 50111 22-1! 2 Max. | Tag| Minim. [Te Tag März |-5:82| 1-86—2-5512-17|—2-40 5-47 | 75130 115-3! 8 April 3:74] 1116| 629) 706| 679 12-13 19222 | 331 2 | Mai 11:92) 18:72) 13-38] 14:67) 14-17 034 267131 | 612 | Juni 18-51] 26-48] 19-70] 21-561 20-79 | 2-65 32-5125 | 14-9) 9 [Juli 17-95| 2394| 18-34] 20:08) 19-52 | 0:23 |29-4| 4 | 13-8128 [August | 1615| 2174| 1710| 18:33! 18:01 [091272114 | 186 5 | Septemberl 816! 15:46 10:32] 11-31) 10:85 3581207 11 — 2-3126 1 October | 637] 12:99 8-44 927) 891 -1-05l215115 | rılaı I November| 1,31] 518] 2:31] 2:93) 2-75 046138111 \— 63|30 | Dezember |—5.251—3-17|—4-64| 4-35 —4-44 |1:50| 94| 4 123-1111 | Meteor.Jabr| 5-11) 1125| 6901 7-75] 741 |-1-12 182-5|8),|25-A1%, | 4.861 1070| 637) 7-24] 690/163) „ | „| „ |, e. 3 Hermannstadt. (Geogr. Breite: 45° 47‘; Lange: 41° 53°; Seehöhe: 4110 Meter). Abweichung vomNormal- Mittel Mittle Temperatur 18: | 24 | 10% | Mittel Temperatur corrigirtes Mittel Max. | Max Tag] Minim. | Tas | Dez. 1874| 1011 4834| 207) 2:64 2:58) 5:37 110-7) 5 | 5-44 1 Jan. 1875 |—5°94—1:12)—4:68|— 3:92) —3°99 |—0°14 | 78/20 |—23°6111 Februar |-11:77)—430—9:34]—8°47|— 8:53 |—7°57 | 30111 —24:3|25 a —5'30| 2:431—2:88—192)—1'76 |—5°13 |10°0130 |—16°0| 8 372| 1149| 5:99] 7-07) 736 |—1'48 |20:2[22 |— 4:3) 1 11°01! 1863| 1246! 1403| 14:33 !—0:37 1245/31 21| 3 16°93| 2624| 1854| 20°57| 20:98 | 2-85 1335124 | 12-4110 Id 1579| 2400| 1763| 19:14) 1939 | O’11 30-4] 5 12-8|26,28 1 August 1346| 2357| 16°48| 17:84] 18:12 |—0'82 |28°7|21 9-4128 September! 7-41] 1620| 9-63) 11:08) 11:26 |—3°27 121-0121 |— 3'926 October 638 13:60 8441| 9-47) 933 I|—0'79 |22°2116 0.0131 November |) 185) 5:92] 2:48] 3:42] 3:37 | 0:09 1170111 |— 6'4/80 1 Dezember |—5°22|—2:481—513|—4°28 —433 |—1'54 | 9:3) 4 |—24 181 | Meteor. Jahr| 4-55) 1179| 6,40| 7.58] 7°70 —0:93 33:5|°%,|—243|°°/, ; Sonnenjahr 4-05| 11-18] 5:80 27:00 713 150 15 1.5 1 000% BOOOHHMONDODODHHNDOODMIPTPTTIITTT EN BAAIOSAWSAABGIOSOSFAÄRLD Pe Ei Schäss- burg Fra wHwanr (SCH CH OHSCHe ET U) L —13°5 BOOSDHOoMSHHSohNamodr ARSSRRRANDOESOMÄHHAG.M SH a eK HIN CH SH I OO OTIDOT > SCH Ce LE CR HE HSCHSIULCH ESCHE) See m ' b) Tagesmittel (aus 3 Tagesstunden) im Sonnenjahr 1875. “ Schäss- burg m Ho N 02 09 00 Hr up ne ap er SAHSRSSKEAÄSWDÄRAWDADEN ARD Eee er Pe — som SHWNDORSNEH AS Hermann- stadt — 1:03 — 0:23 STR HnooQ SIMON SANITÄR ÄAF SF RAAB HE mDH (do) Some wm— > SONST ED TORNDTOoHMIyH RER Pe TDENDNDORHROONSPLEHNmo Ham m SPEER AWSSVpHrHERUm on TEE TeE Fre, N ee AHA ATICHEA IS FHosnoAnasrsmam ham AÄsshassnmmasgshanman Fee see Szyphssucrloastrsennnsnerebluge BASED BARSÄATSAHKAK ABM EB Erle = SAODGIADISTHALFÄDTDTEASDARAÄAHÄAÄH FE fen een 1:87 4-60 7.80 9:60 8:00 10:60 11:17 11:53 11:00 12-47 7-20 . 1:20 3:67 2:80 3:83 4-30 5:13 730 813 12.10 12-30 1243 993 4-73 647 37 860 9:30 En S aa) SD aD > Sächsisch- Regen Schäss- burg = ) zPearkßn PEWDOOM—O EX Go OR OHSCH! 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Solo Er KerKaE SERIE Pr ODE ED DANS SET SU DIH 099 BOSSE AWNWDÜWEHRMAHAHDO | 3.4 rs Are EN I | SDODÜWIMESWDAHrARDDHRAGAISD- OD DUHNDH | 0:97 13'593 5.10 Interpolirt nach Schässburg. — 25 1'5 re Seele SOoOoHSoHrarRpyRKBONRUPTNTaukommr IRA RHROOGADSDISTRNOROSLUR — 29 Schäss- burg DSDS PFAND — 34 et BRAD ÄO er En SUN B. Luftdruck (in Millimetern) a) Monatsmittel und Extreme. 1. Sächsisch-Regen. Mittler Luftdruck Abwei- Luftdruck Monat 700 + chung 700 + 1% | 2 | 9m mieten | Wr Max. | Tag |Min.| Tag Dez. 1874 22-31 |21-92 22-30 22-18 6231326 28 |10-4| 22 | Jan. 1875 [30:03 |29-93 [30-19 30-05 0:04 39-3) 11 |15-4 22 | Februar |26°58 12621 |26°56 26-45 |-—-2-70134-9| 1 |16:0| 6 [März [28:54 128-10 28:51 2838| osols93| s 192] 3 | April 126:69 26:05 12655 2643| 1511304] 3 1157 13 Mai 28:39 28-01 28:50 28:30| 3:35[32.6| 10 21-5] 27 | Juni 28-44 27-56 \27-89 27-96 | 177334 23 |21-5| 26 | Juli 26-77 [25-87 26-43 \26-36 I—0-26|30-7! 42 |20:8| 10 August 28-88 |28:30 as-65 28-61] 085358] ıg |216l 9 September/29-28 [29:02 28-80 29-031 0-121365| 26 120.81 23 * October 27:66 |25°90 12668 12675 2511379] 8 |15:5| 14 | *Novemb. 26-07 [26:03 26-44 26-18 04813877) 47 1146| 11 * Dezemb. [39-02 28-15 28-58 28-58 | 0-17\38-0) 24 | se 5 Meteor.Jahr|97-47 |26°91 12729 12722 |—0'32| 39-3) 1,3, |10°4 22/ich Sonnenjahr|28-03 [27:43 127-82 127:76| 022) „ | „ | 86| hs | ® Aus der, vom October angefangen, zwischen Sächsisch-Regen und Schässburg um mehr als 1 Millim. geringeren, zwischen Sächsisch-Regen und Hermannstadt um mehr als 1 Millim. grösseren Differenz des Luftdruckes geht hervor, dass im Anfang Octobers das Stationsbarometer in Sächsisch-Regen eine um beiläufig 12—15 Meter tiefere Aufstellung erhalten hat. Obgleich hiernach eine Correctur der betreffenden Stände nothwendig gewesen wäre, so wurde dieselbe im Obigen doch nicht vorgenommen, da die Differenz sich noch nicht sicher genug ermitteln und daher der Correctionscoeffizient sich noch nicht genau bestimmen liess. ARCHE 1, NR 2. Schässburg. Mittler Luftdruck Luftdruck 700 + 700 + Monat Sn 19h 2h | 9h |Mittel | Max. | Tag |Minim.| Tag Dez. 1874 [26:43 | 26:31 |26-71 | 26-48 | 35-94] 28 | 1182| 17 Jan. 1875 | 3400 | 33-84 | 34-36 | 34:07 \43°30| 11 [1871| 22 Februar 3100 | 30°46 | 30:77 13074139401 1 [2155| 6 März 32:22 | 31:86 | 32:47 | 32:18 |4246| 7 1.2184] 20 Aprl 13098 | 30-19 | 30-91 | 30:69 | 36-19! 14,15| 17°69| 13 Mai . 3274 | 32:02 | 32:49 | 32-42 | 36.82) 24 |2611| 27 Juni 32:67 | 31:62 | 32:02 | 32-10 |37°48| 23 |25°67| 26 Juli 31:03 | 30:17 | 30°75 | 30:65 | 3486| 8 125°09| 10 August 3274 | 32-31 | 32-49 | 32-51 | 38:29) 18 |2624 6 September 3318 | 3321 | 33°67 | 33:55 | 40:09] 26 |25'81| 30 October 30:23 | 29:59 | 3037 | 30:06 | 39:69) 8 |16:68| 13 November | 29:15 | 29:08 | 29:68 | 29-30 | 40:02] 17 1949| 11 Dezember | 32-31 | 31:88 | 32:29 | 32:16 |40°54| 24 |10:02| 5 Meteor.Jahr | 31-41 | 30:89 | 31-39 | 31-23 143.30) 1%, | 11-82) 7/,, Sonnenjahr | 31'90 | 31'35 31:86 | 31:70 a | ® 1002 2% 3 Hermannstadt. Luftdruck 700 + Mittler Luftdruck 700 + Abwei- a v. ormal- en Monat Max. Tag 18h 2h 106 | Mittel eoln & | Minim. & Dez. 1874 19:99 19-65 Igo-10 19-91 721 31:44 28] 4:57 | 17 Jan. 1875 12778 12755 128:28 127.87 | 093 13757 11111194 | 22 Februar [24:19 12382 24:16 24:06 —1'89 |33°48 | 111345 | 6 März 26:04 25:63 26:37 12601 | 3:04 38:05 | 8/15°98 | 20 April 24:37 |23°84 24:55 2425 | 0:38 30:37 114111:01 | 13 I Maı 26:26 125°90 26:29 26:15 | 1:80 13072 1241942 | 27. Juni 26:18 |25°45 25:86 125°83 | 1:26 131:38 12311998 | 26 Juli 24:56 [24:03 12453 |24-37 —0'36 28:64 | 81844 | 10 August [26-81 [26.43 [26:62 12662 | 126 133:08 11811949| 5 September|27:19 |26°95 12752 12722 |—0'15 |34:04 [2619.18 | 30 October [23-51 |23-12 2374 12346 4:00 13372 | 8| 970 | 13 November |22:16 22-45 12281 [22:47 |— 3:62 |33°56 11711162 | 12 Dezember [25°55 |25°28 25:93 |25°58 |—1:54 13528 24] 3.31| 5 Meteor.Jahr|24°92 |24°57 25:06 12485 |—0'72 |38:05 L 2 lie 1Sonnenjahr|25°38 25:04 125°55 |25°32 |— 025 | „ sl b) Tagesmittel (aus 3 'Tagesbeobachtungen) im Sonnen- an | Sächsisch- | Schäss- = Regen burg Januar 1] 7300 733°23 2| 345 37:22 3 980 40-31 4| 351 38:29 51 29:5 33:39 6| 271 30:91 1.0273 31:03 87399 39:24 9| 316 39:24 10] 365 40:02 11| 393 42-80 12] 347 38:33 13] 350 38:38 14| 340 3775 15| 341 37:99 16| 287 33:74 17) 208 26.09 18] 232 27:87 19| 30:0 3389 20| 292 3362 21) 252 30.35 22) 154 20:65 291.023:6 28-55 241 30:8 35.00 25) 240 28-74 26) 204 2504 27) 26°6 3143 28 344 38:53 29| 348 38.38 301 295 3398 3l| 319 3577 jahr 1875. i Hermann- | ., | Sächsisch- | Schäss- |Hermann-f stadt = Regen burg stadt $ Februar 72727 | 11 7349 | 738-583 | 732-76 ü 31:73 3 32:7 36:35 | 30:33 } 3518 | 3! 253 29-92 | 23:02 ü 3235 | 4 207 2513 | 1837 | 27:19 | 5| 221 26.24 | 1924 u) 2471 | 6 160 20:96 | 1478 | m Daacııı ad 91 25.86 | SE 33-46 | 8| 257 30:28 | 23:58 29:53 | 9| 252 29:81 | 23-45 34-01 | 101 26-2 30:60 | 23:43 5 371l | 11 262 30:26 | 24-06 4 32.19 | 12) 31-9 36-13 | 29-73 | 32:13 | 13] 28-4 32:65 | 25.90 \ 31:67 | 14 285 3271 | 25.98 j 31-57 | 15| 30-9 35-11 | 2850 ; 27:09 | 16| 255 30:15 | 23-93 Ei 1933 17) 247 28:933. 22-7 Be 21-21 | 18) 295 33:19 | 2675 “ 2751 | 19) 347 3847 | 3200 1 © 27.35 |20| 31.9 35-79 | 29-15 R 23:58 | 211 282 32:65 | 2576 h 13:75 || 22] 26°9 3118| 2209 9 22:09 | 23] 258 29:87 | 23:35 b 28-54 | 24 24-8 29.38 | 2307 | 21.88 | 25) 245 29:06 | 2189 1 1819 | 26| 21-2 2534| 18191 25:36 | 27] 230 27:12 | 20:12 ir 32:87 1 28| 241 29:33 | 20:81 \ 32-46 27-56 | 29-74 &0 | Sächsisch- | Schäss- & —- Regen SO PB DD 7254 21°5 19:2 204 26°8 32'3 379 393 32:9 25'3 276 30:5 277 32°3 364 367 31'8 30:3 304 19-3 218 24:3 227 25°9 29-9 252 30:8 28:2 274 30:3 29:3 März 1729-38 2584 23°85 25:00 31:16 39.94 40:68 3921 36:69 29:74 32:04 3432 32-11 35'87 39-60 3996 3979 34:27 3434 2346 26-11 28:69 26-97 28:34 33'06 29:10 34:38 32:38 3159 34:25 3971 Hermann- stadt 72219 18:63 17:16 18°41 2437 30:07 34:96 3670 30:15 23°46 2964 2781 25:66 29:85 3381 34-24 29:28 28:34 27'69 1711 19:50 2170 2033 23°61 2777 23:23 28:73 2577 25:18 2787 27:22 &0 & aa) Sächsisch- | Schass- Regen 7263 29'6 30:1 29:3 28.9 242 20:6 22°5 26°3 29.9 287 23:9 15°7 29-3 29-9 28:4 28:3 28-5 278 278 27:0 207 227 26°7 274 25'2 281 29:3 273 26°6 April 731'05 30:15 34:00 3932 3297 28-41 2496 26'62 30:82 33°96 33°06 2798 20:38 33'62 33°78 3298 3242 32:69 32:18 3197 3145 25.81 2694 30:80 3131 29-74 3224 3944 31:39 30:91 Hermann- stadt | 7 2439 2371 27:62 26°69 26-02 21°37 18:04 19:90 2427 27:90 26°86 2136 14:61 2747 2735 26'06 2595 26'48 23°68 2581 24:98 19:79 20:99 24:09 2430 2335 2577 27:00 2510 24:58 &n |Sächsisch- Schäss- | Hermann- 5 | Regen burg | stadt Mai l| 7242 | 72861 | 12252 21 273 31'22 25.39 3l 305 | 3436 | 27-90 4| 310 3470 | 28:38 5l 304 34'36 2776 6| 29.8 3396 | 27-45 7ı 30:2 34:12 2753 8 300 34:02 27:62 9); 28:9 32'76 26°72 10} 32-3 35'853 29-72 11} 308 3474 | 28:56 12) 29-5 33°39 26-91 13| 281 32:22 26:07 14| 265 30:98 | 2487 15) 2&1 32:92 2635 16| 279 31:97 | 2610 17) 274 3175 2549 18| 281 3179 25°21 19| 268 30:94 | 2439 20) 277 3152 2579 21] 29-2 33'32 2710 22) 294 33'32 2722 23] 312 34:86 28:91 24 317 3987 29:96 25; 300 3400 | 28:02 26| 267 30:62 23'82 27) 219 26'43 19:95 28] 252 29-51 23:22 29| 280 31'858 | 2533 301 257 30:08 23°06 3ll| 254 2936 | 23:34 64 — SOUND. BE & | 7278 28:8 31.0 29-8 285 276 28°6 28°8 275 287 278 28°3 28°3 29-2 28°3 28:8 279 28:3 29-8 Bu! 267 267 26-0 30:0 244 22°8 240 26°1 257 25°6 achsisch- Regen | Schass- burg Juni 73179 3319 34-70 3380 3199 31'88 3301 33'37 3190 32°78 32'22 32-11 33:14 32-42 32:99 31:99 3247 33°80 34:64 30:98 30:28 3321 3599 32-44 29-00 27.25 28:18 30:58 30:21 30:08 Hermann- stadt 725°85 27-06 28:27 2745 2571 2553 2671 27'32 2579 2662 25-88 26-38 2701 26°25 2638 2563 26-03 2755 28:15 2446 24:14 28:09 30:02 2630 22:32 20:89 2157. 2392 23°80 23:79 a a a na BR - u SO ASIEN a Bar En En nn pl ne Sn ce cc Du en in Re Di a aan ra nr nn Be te Sein dr en &n 6 = Sächsisch- Regen Schäss- burg Juli 28:2 28-9 27:6 26-9 271 7129-92 29-42 30:96 33-39 33:80 32-38 33:78 33-32 28:65 26:38 32-83 32-76 32-33 32-61 31-88 30:30 28-14 27-75 27-68 28-61 27-03 27-93 28-07 28-14 30:04 30:71 32:35 33-53 32-63 31:29 31-41 — 65 Hermann- stadt 72340 22-88 24-56 27-72 27-76 2647 28-00 27:03 22:05 19-87 27:08 26-44 26:28 26:73 25-55 23-55 21-33 21-18 21:24 91-44 20.68 2132 21-60 21:50 23-93 24-57 26-46 27-68 | 26-49 25-45 2525 [eo] ® a] — SS Sı[9)te Dr ee ap Sächsisch- | Schäss- Regen burg August 7282 278 32:40 26°6 30:98 250 ZSDILT DIT 2710 222 2683 235 2789 23°6 28:43 221 26:99 23°8 28-46 276 31.35 297 3384 23:9 3362 289 32:76 30°3 33:69 dal 36:24 34:3 3660 350 3811 334 36:89 828 35:89 317 35-40 50°2 34:07 288 32.93 292 32:65 30°5 33.89 317 34:77 334 86°41 30:5 34:38 26°8 30.91 26°5 30:53 271 32-11 Hermann- stadt 73211 | 729'89 26:12 24:93 22:63 20:19 20:49 21:60 21:97 20:87 2244 16°21 28:05 27:85 26:79 28:59 31:34 32:30 32:89 3148 30:50 2976 28:21 26:19 26-63 28:12 2978 31'32 28:31 2456 2444 2478 S Sächsisch- as Regen SS pe DD - ee burg Septemb 7236 72814 247 29-42 25.9 30:39 28:0 32:33 303 34:90 305 84-57 304 34.34 30:2 8398 30'2 34:29 30:0 34-02 32.9 36:30 84:6 88:20 312 as 24:0 28:93 277 31:99 321 86°13 847 3847 346 8842 82.1 35:94 al'1 | 3570 27°3 3164 26:8 83:89 21:9 2701 257 30:37 33°8 37:68 Sol 3870 Se) 36:82 30 6 5474 23:0 27:70 215 26:29 * Interpolirt. Schäss- eo | Sachsisch- | Schäss- = Regen burg October 1| Tall“ 17029:65 2 DON 33.01 Dale 3378 4| 335 35-92 55 344 86'835 6 372 3759 7\ 369 39:03 8 379 39:31 91, 93:9* 35.94 10, 297% 32:07 111,020:3° 29:74 121, 04:92 2665 1315,92 18:28 14| 163 19:58 | 15, 203 2340 16| 212 23:99 17 22:8 26:60 18} 26°6 29:40 19| 2738 30:58 201 304 3267 2111008 32:65 22°, 29:6 a! 23 2aalı 2558 24| 202 23:29 2a 19 23:24 26] 250 28:10 27) 268 30:23 28} 276 30-51 29| 27:6 30:23 301 29:5 old 31| 277 30:58 Hermann- stadt 72298 2630 2793 29-23 30:36 3929 3314 3946 29:86 26-15 2309 19-22 11:52 12-30 15:97 16:86 91:81 22:93 2442 26:25. 25:89 29'239 18:89 16:00 1623 1 21'386 f 23430. 23:29. 3861 24833 1 2361 RN 'Sächsisch-| Schäss- | Hermann- || ., | Sächsisch-| Schäss- | Hermann- Regen burg stadt 5 Regen burg stadt November Dezember 7261 729'00 | 722°07 1| 726°4 72870 | 721'06 274 3091 23°79 2| 23°6 " 26°58 1951 29.9 3254 2574 3 22824. 2477 18°16 23-3 32:83 2627 4| 124 19'783 810 310 33'96 2736 5l 106 13'04 | 6'67 278 3073 al) 6| 189 2214 15°66 22:9 2633 1919 7 281 ale 24:15 alt 2440 1744 8| 293 3247. 2600 2 25'36 18:72 9) 208 3376 2692 249 2843 20:87 || 101 36°3 38:63 | 32°10 Dirkat 22:23 1523 | 11} 304 33:01 | 26°11 17°8 2261 15°53 | 12} 251 27.03 1 22:09 28°6 32:22 26:17 | 13} 20°9 2440 18:06 326 3615 2973 || 14| 32:8 35:87 | 2896 15) 291 32:63 26:10 ı 15) 331 35'94 | 2936 ! 16| 349 3761 81'22 | 16] 357 37:84 | 3174 j 17| 36'5 38:22 3222 |17| 317 34:00 | 2770 | 18] 310 3387 2733 | 18} 327 35'06 | 28°38 19| 22°9 2570 19:22 | 19] 346 36'89 | 30°55 i 20) 190 22:16 1460 | 20) 38:0 39'933 | 3359 er 721) 194 22:18 1436 || 21| 35°9 3786 | 3191 a 231 3572 | 18:83 | 22] 344 36°86 | 30:38 3141 | 24:08 | 23] 362 38-47 | 31:94 124 254 3825 | 21:89 | 24 376 39:93 | 33-97 309 33:37 | 26:58 || 251 356 3820,| 32:31 262 2917 | 2173 |26| 291 32:16 | 25°65 24-9 2690 | 20:88 | 27) 29.2 31.88 | 25°10 37°7 3053 | 2353 || 281 314 34:00 | 2797 335 24-80 | 17:87 | 29] 304 3075 | 24-41 362 29:02 | 2188 | 30] 297* | 32:04 | 2507 31l 34°9* | 37-14 | 30:58 Zu [SS) (SE DD oc (34) * Interpolirt. — 68 — C. Dunstdruck (in Millimetern) und relative Feuchtigkeit (in Perzenten). 1. Sächsisch-Regen. R a ————————————— Mittl ' Feuch- Mittler Dunstdruck Dunstdruck Feuchtigkeit tigkeit Mit-|S| m, tel |& Monat 2b gu 2h MittellMax. E Min. |Tag| 19h 9h 19h Dez. 1874 | 4'56| 5'33| 485] 491] 76) 5 | 3° 24 90°4184°5/89°3]88°1177 Jan. 1875 | 3235| 3:95| 341) 354) 5322| 1-1 11 194°5/90:1192-392:3|81 Februar | 2231 3:36| 2:51] 2-70| 43l27 | 1:6] 20 |94-0192-6|93°4193°3|82 | März 2:98) 4:16] 3:36) 3:50] 4621| 2:3! 8192-5|78:7190:5/87°2]77 April 5:27| 5-98| 5,55| 5:60] 7slı3 | 3-3] 14 |86°3|58°9]83°9)76°4153 Mai . | os! 9-49] 904] 920117717 47, 3|80:9)55-3/81'9|72:7/36 Juni 13-81115°49114:03|14-4423°8]21 |10-3| 4|84-2159-2183°475°6134 Juli 11-8211%38]1%14112-11115°1|3,5| 91| 15 |75°8|55°7|78°1169-9135 Auscust |11.13111°54|11-65111-44]114-8122 | 8-3] 1 |84:5152-9|79-9172°2/34 September | 7-95| 8:88! 8-02] saslısı] 1| 3-9] 26 |ss’7|64°682-0]78:444 October | 6:89] 7°46| 677| r-oalıı-elı6 | 3-8] 31 |87:6166-6180-778°3)49] 31 November | 4:99| 5-41] 4:98| 5-13110-011 | 3-3] 30 |90:9/76:91877\85°2158| 3° Dezember | 3:35| 3-71| 3°35| 3-47| 60] 5| 0-7| 11 |95-1|88:1)91191:4/83] 6,10) Meteor.Jahr | 7:00| 7:79| ı9| 7:3223°8]°%| 1-1] '% |87-5/69-7/85°3/80-813412%,,% Sonnenjahr | 6:90] 7:65| 7°07| 7:20) „ | „| 0:71'4,187° 9700854811] „| m 2. Schässburg. i ll Miittle euch- Mittler Dunstdruck Dane __ Feuchtigkeit tigkeit Monat Te 49h | 2h 9h |Mitte)|Max.| Tag ä Tag| 19 | 2 | 9h a Ss das Dez. 1874 | 4:44 5°21| 473] 4:79) 7:6| 5 |2:6| 28 193°4187°2/89°9/90°2 59 10. Jan. 1875 | 2:95 3:50] 3-20] 3-22] 52] 19,20 [0-3 12 |89:0/83°9)90-3/87°7/49| 12 Februar 184) 2:83] 2:29] 2:32) 43] 11,26 |0:6/2,9 \87°9181°2|87°6/85°6157| 14° März 3.661 3:72] 3-28] 3-22) 5030,51 |1°1] 8 187:1|70:9)85°0/81°0/53] 17 April 5351 6°76| 5-92] 6-01110°1| 10 |2-9| 3 |87-9/68-3]82-4179°5)44| 23 Maı 9:07| 9:62] 9:33] 9:34l13-8| 31 51] 3 |86°9/61’2]80-9]76°3|42| 29 Juni 11-91111°9412-5911%°15l115°3]| 1 |8°3) 4 175°4/47°6174-2|65°7|32| 22 Juli 12-71112°80112-56|12-69|16°9| 6 |8-4| 16 183:558°7180°7174°3|32| 17 August 11'16112°93/11°95|12:01116°1| 21 |8°0] 25 |82:667°7182:9 77-1145 8 September | 7'83| 926) 8°59| 8°56|12°7| 23 3:8] 26 |94°0/70°5/90°7 851154] 29 October 6:64] 7-98) 724) 7291129) 16 |3°5| 11 |91°5|71°2|86°1182°9)52] 31 November | 4:61] 5'33) 4:78] 4-91) 9-7\ 11 |2'4| 30 189-8|79"3/86°8/85°3]641 21,252: Dezember | 3:01) 3:34 3:09| 315] 654,5 |0-5| 11 89:5/85°9187°9187°7168| 8 Meteor.Jahr | 6°76| 7°65| 7°21| 7'21/16°9 6), 0:3|12/, 187°4170'6184°8[80°9 32[|?%,,, 17 Sonnenjahr | 665) 7:50] To7| 707) „| » || „ 87°1,705/846/80°7| | EN RO URL 3. Bern annecade Feuch- Mittle Feuchtigkeit tigkeit Mittler Dunstdruck LEG 48h MittellMax.| Tag | 5 | Tag} 18" | 2h | 10h EN E De Oh | 106 4:23) 4:82) 445) 4°50| 7°6| 2 |1'8] 9 |85°1|74°0)82°6180°636| 9 2:95] 3:46) 3°16| 3:19] 4°9| 22,26|07|11 |93°2)80°5/92°0/88°6/56] 20,24 1:89) 2:88) 2:13] 2:30] 4.0/26 10:6) 2 |95985°6/91°6/91°0/56| 28 2:82) 3:55) 321] 319) 46130 |1'2) 8 |90:065°686°1/80°6138 5.11] 527) 5'36| 525] 7°5| 10 13°0| 3 |84°7|54°1176°1|71°628 8:40) 8:38) 8:73] 850/117) 31 |4°8| 3 |84°9/53°6/80°3172°9126 11°53]11°25|12°14111°64114°3| 25,26|8°1| 4 |80°5/46°1177°2167°9132 11'25]11°15]11°52)11°31)15°3] 5 August 10°08]10°42)10°85|10°45113°2]| 6 17'916 |88°1|50°0/78°3|72°1|35| 19,21,30 FSeptember | 7:07) 7:83] 7:80] 757|11°9| 13 |2:9]26 \89:2)57°0/85°7|77'3/29) 26 6'8| 7 184°3152°577°9|71°6]29 1.9 2:9 "October 6:26| 6°90| 6°59| 6°58/10°6| 16 139131 185°8/60°1179°8175°2|36| 5 2:6 0°6 0°6 "November | 4:65| 4:97| 4:66| 476| 8:6) 11 12-6130 187°4|71'8184°5181-2146] 14,22 9.98| 3:39] 3:84| 3410| 6-1] 4 l0-6l31 |90-5185°2/92-2/89-3159| 1 6:35| 6:74| 6-72) 6:60|15°3| >/, \0-6| %/, |87°4|62-6182-7\77°626| 1%, 6235| 6:62) 667) 651 „| „ er 87-9l63-5l83-5[78°3| „| „ D. Windesrichtung und mittle Stärke der Winde. 1. Sächsisch-Regen. # ' Windvertheilung nach Perzenten Mittle Monat | | | Wind- N NO (0) so S SW Ww NW | stärke Dez. 1874 | 23 17 14 1 5 5 4 30 17 I Jan. 1875 | 16 21 9 12 u 9 — 26 13 Februar 24 | 13 | 10 6.1100 ,|007119 11820069 März 36 16 10 6 6 8 1 177 20 April 13 23 20 — 7 5 3 28 17 Mai 14 PA 8 6 8 6 3 32 13 Juni 22 34 11 6 13 4 — 11 11 Juli 14 10 12 14 5 2 5 37 14 August 17 29 13 4 8 2 248125 0°9 September!) 35 | 16 7 2 6 2 October 2221095 16 — | — 121-132 | 08 November| 20 | 26 9 — 2 813,9 24 Dezember | 23 | 23 17 3l-|-— BUS 10908 E Meteor.Jahr| 21 21 12 5 7 7 3 25 3 Be Sonnenjahrl; 21 |'21 | 12 | 5 6 7 34 1250 912 a 2. Schässburg. Windvertheilung nach Perzenten " Mittle Mumat no |.o | so | s I"sw| ww | nw | Dez. 1874| 23 6 6 — — 39 26.21.19 Jan. 1875 "£ an — 3 53: 1.8.1350 Februar 21 14 13 2 — | — 34 | 16 | 178 März Dj | ıs 1 —ı.3| 3 | so, April 2 — 10 8 hi) 15 42 18 21028 Mai 3 2 14 7 5 8 26 39,1 65 Juni 3 — 4 23 8 h) 42 1520355 Juli 6 2 5 5 11 5 50 183° .7 August 11 3 13 13 — 7 40 13:30 September —_ | —- | — | — | — 8 |.73 |) 23 October 2 5 3 6 2 3 60 | 19 | 19 November| 2 — | 236 12 3 2 47 8|I15 Dezember | — 3 11 — — 3 73 10 |ı 14 Meteor.Jahr| 7 4 9 6 3 5 46 20 | 16 Sonnenjahr| 6 4 9 6 3 5 | 48 | 19 | 16 3 Hermannstadt. Windvertheilung nach Perzenten Monat |, |olo|o| SEE e zZ z|ıo 2 5 un 87 zZ, A 1 [8 1° 15 1 121° ja ja 1e]9 le Dez. 1874| 2 —- | 1| 112) 2123] 6 | 2| 7 ar note 29 N Jan. 1875 | 2 — | 7/5116/4) 1 — | 4 -)j4) 948 | 77 Februar 1|— |— 1386| 7| 1| 9| 8) 4— | 5|— | 11113) 4 |T° März 6 112 117 |— [10 124 117 j— | 1 |— |— |— || 3 [10 J— II: April 9) 5| 5/—| 1113117!) 3| 1! 4| 1|— | 9 12 20 | |T° Mai 10|5| 1/8] 4| 821) 2] 3/1] 31 2/7 | 7113) 51 Juni s| 2| 1] 2} 2lıı a7] 6|sı 5} 8| 1] 6] a to| ajr= Juli 15) 1/—| 1J— | 5 16| 3) 7|—| 6| 511 12J10| 8/14 August |14| 8123] 5| 5] 212 — —|— | 5 | |- 110 15| 1/13 September 18) 6| 9112| 9] 1) 2 — |— |— | 2/— | 1112 22| 6 14 October |—| 2| 8| 2|— 1620| 2) —|— | 4|—|-| 9830| 716 November! 1) 2| 2/—- | 5/36 11! 2)! 9] 2|3|12|6|8| 8/3 Dezember | 4] 3) 3) 4 | 6 ı1| 6/| 3) 1) 3) 3|— | 193 119 111 Meteor.Jahr| 7| 3) 6|6| 4 11116 | 3| 3) 1] 4| 1 4| 8 19| 4 Sonnenjahr|ı 714) 6)6, 4 1214| 2 3/ ı a! ı/ a| 9lı8| 5 Ar PB HS RB RS AOL, N Bi R ‘ ENSANDI Zr Way E mens (in Millimetern) und einige andere Erscheinungen. 1. Sächsisch-Regen. Zahl der Tage mit Mittle Niederschlag - Max. messb. —|Bewöl- Auonat Summe| in !Tag |Nieder-| En Nebel | Sturm | kuu 24 St. schlag Na N.7-10| (0-10) I Dez. 1874 | 38°65 11:35) 17 16 | = 1 2 | 74 Jan. 1875 | 1695 | 580| 7| 7 | — | — 1| — |73 Februar 26°20|:530| 12 | 15 | — | — 1| — I!64 März 17:69 09.99.10 17.107101 ee ee April 30-63 8:65 25, 15| — | — | — 1 | 6°6 Mai 68°60 11785 | 18 14 6 1 — 1 |56 Juni 71:10 12075) 3 ul 8 — = — | 8'3 Juli 56°60 11215 | 25 20 8 = — — | 62 August 9430 |33°40 | 24 11 a — — — | 42 September 739022:10’1| 20| — | — | — | — |97 "October 54'05 |15°80 | 25 16 | — — 1 — | 69 November! 40:90 | 810) 30 | 5 | — | — 1| — |72 Dezember | 38:35 | 735 | 6 1838| — | — 8 | — |84 Meteor.Jahr|589:55 13340 | ?*/, | 182 | 26 1 5 4 | 60 Sonnenjahr|58925 | „ "| 1834 | „ | 12 | Dr 6 2. Schässburg. ' Niederschlag Zahl der Tage mit In Mo Max. messb. n en | an Sunme| Tag De Hagel | Nebel nn er es Dez. 1874 | 28:10 11120 | 17 12 | — — 11 1a Jan. 1875 | 2190| 570| 7| 14 | — | — FO re) Februar | 4370 /1110| 6 9 — 11 2 1750 - 1 März 1380| 550 4&u.5]| 11 | — — 7 1 | 48 | April 2750 10:00 35 | 16. 1.3 100.1068 ı Maı 42:10 9:001,22,| 16 | 11 5 2 | 58 Juni 44-70 122°40 | 26 Q 9 1 5 1®| 3°6 Juli 12140 |2960 | 30 20 7 — 7 2 1024 SR August 78:10 |31°80 | 24 10 5 — 4 — | 3'6 1 September) 62:80 2240| 1 | 11| 31 — |! 239 1.1 5'6 1 October 43°00 |10°10 | 25 13 1 — 13 1|72 1 November| 48:80 | 780| 12 | 17 | — 2 3 3 | 66 1 Dezember | 4130| 960| 7| 38) — | — | ı4 2 | 84 | Meteor.Jahr|595'90 13180 | ?%/, | 156 | 36 3 |101 | 16 | 60 [Sonnenjahr 60910| „ mla2ı „1104. 117.1 68 Lu ol 3. Hermannstadt Niederschlag Zahl der Tage mit Mittle Monat Ne le. Sa 2 | 24’ |7"° [sein] witer | Bn8d | Nebel 17.0] 0210 Dez 174 ass oe 72 Jan: 1875. 2485| 5900| I DD | _ | ı 22, Februar 42'40 1520| 6 121 —- | — 2 61 M März 1700) #10|54| 10 | — | — | SS April se 1805| BI I | In Mai 7445| 895| 12) 18 | 3, — | 2 Vo Juni 522011920) 7| 1 | eo, —_ | N ae Juli 30180810 5) 5 | -— | - | August |8210bscolıo| | | — | — |) al September 4320 1140| 1 | 10| 1, — | — az a October | 379013005 sl ı|J- ll 9 November| 3360 1100 9| a — I —- | 2) ı 65 | Dezember | 3440 | 9:90 | 27 1ll—-| — 5 10768 4 Meteor.dJahr|571'85 |25°60 | 1%, | 147 | 19 | — 8 2 | 5'6 ' Sonnenjahr57300| „ |» |18| „ | — | 12| 3/56 | ! Versuchen wir es nun nach den eben mitgetheilten Daten den Witterungscharacter des Jahres 1875 zunächst im Allge- meinen näher zu bestimmen, so ergiebt sich, dass auch das Jahr 1875, sowie sein Vorgänger, durch einemindere Wärme, und ebenso wie die beiden vorhergegangenen Jahre 1873 und 1874 durch eine grössere Trockenheit sich auszeichnete. Das Jahresmittel der Temperatur steht nicht unbeträchtlich, n Hermannstadt sogar beträchtlicher als im Jahre 1874, unter dem normalen Mittel, während die Jahressumme des athmosphärischen Niederschlags, wenn auch nicht in dem Masse, wie im Jahre | 1874, doch immer noch ziemlich bedeutend unter dem mehr- jährigen Mittel bleibt. Wenn aber auch hiernach das Jahr 1875 in seinem all- gemeinen Schlussergebniss seinem Vorgänger nahe steht, so zeigt sich doch bezüglich der Witterungserschemnungen im Einzelnen, namentlich bezüglich ihrer Vertheilung über das Jahr, zwischen beiden ein nicht geringer Unterschied. Fassen wir hierbei zuerst die Temperaturverhältnise ins Auge, so finden wir, dass der Ausfall der Temperatur, wie er aus dem Jahresmittel sich ergiebt, im Jahre 1875 hauptsächlich das Ergebniss der Frühlings- und Herbsttemperaturen ist, die diessmal tief unter den normalen Mitteln blieben, während im Jahre 1874 hauptsächlich der Winter und der Frühling den Ausfall des Jahres verschuldeten. Wie sich überhaupt die ulk. 2 HERE ' Temperaturen der einzelnen Jahreszeiten 1875 zu den normalen verhielten, ergiebt sich aus nachstehender Zusammen- stellung : Abweichungen der Temperaturmittel der einzelnen Jahreszeiten vom normalen Mittel: Winter Frühling Sommer Herbst. in Sächs.-Regen: —0°.09 — 20,40 . 09.72 —1°.26 „ Schässburg: —1 .12 —2 .64 0 .66 —1 .70 „ Hermannstadt: —0 .78 —2 .33 0.72 —1 .32 Gehen wir bezüglich der Temperaturverhältnisse noch mehr ins Einzelne ein, indem wir dieselben durch die einzelnen Pentaden des Jahres verfolgen, so stellt sich uns der nach- folgende Verlauf der Temperaturverhältnisse heraus: Das Jahr 1874 schloss, wie im Berichte über dieses Jahr bemerkt wurde, mit einem vollständigen Siege des Aequatorialstroms über den Polarstrom, wodurch auf dem Gebiete seiner Herrschaft, zu welchem auch Siebenbürgen gehörte, eine beträchtliche Erhöhung der Temperatur eintrat, während gleichzeitig in Deutschland, wo noch der Polarstrom sich behauptete, bedeutende Erniedri- sungen der Temperatur sich geltend machten. Doch die es schaft des Aequatorialstroms über Siebenbürgen hatte schon im Dezember ihren Höhepunkt erreicht, im Januar 1875 wurde sie ihm vom Polarstrom wiederholt und nicht ganz ohne Erfolg streitig gemacht, so dass in Folge dessen die Temperaturen in diesem Monat zwischen negativen und positiven Abweichungen von den Normalmitteln schwankten, wobei in der ersten Hälfte des Monats die negativen, in der zweiten die positiven Ab- weichungen überwogen. Ja der Andrang des Polarstromes war einmal — um den 10. des Monats herum — so bedeutend, dass der Luftdruck auf einen Betrag von mehr als 6 Millimeter über den normalen sich steigerte und vom 9—12 hin negative Temperaturen von 20° und darüber vorkamen, in Schässburg sogar das Minimum des ganzen Winters mit —25°4 sich ereignete. Im folgenden Monat dauert, der Kampf zwischen den beiden Luftströmen mit grosser Heftigkeit fort, jedoch mehr und mehr zu Ungunsten des Aequatorialstromes. Während dieses Kampfes und durch ıhn in Verbindung mit starken Schneefällen bewirkt breitet nunmehr der eigentliche Winter seine eisigen Fittige aus. Alle Pentaden des Februars bleiben tief unter den nor- malen Mitteln, die Pentade vom 20—24 weicht sogar um beinahe 10° vom Normalmittel ab. Ebenso treten auch in diesem Zeit- raum für Hermannstadt die niedrigsten absoluten Temperaturen ein, so am 2. die Temperatur —25°4, am 25. —243.”) Diese *) Das oben in der Tabelle für Hermannstadt angegebene Minimum bezieht sich blos auf die Beobachtungsstunde: 18h; das eigentliche Minimum tritt aber im Winter meist etwas später ein, so auch diessmal am 2. um 19'/,h. en intensive Kälte macht sich, doch um eine oder zwei Pentaden später als in Siebenbürgen, auch in Deutschland geltend, wo nach einem verhältnissmässig milden Januar mit der zweiten oder dritten Pentade des Februsrs von Osten her eine an- dauernde tiefe Erniedrigung der Temperatur eintritt.*) Im Anfange des Märzes hat der Kampf sich vollends zu Gunsten des Polarstromes entschieden ; dieser behauptet von nun an bis Ende Juni fast unbestritten die Herrschaft in Sieben- bürgen. Sein Einfluss bewirkt, dass der so spät eingetretene Winter fast mit derselben Strenge, wie im Kebus auch im März noch fortdauert. Alle Pentaden des Märzes bleiben ebenfalls tief unter den Normalmitteln und zeigen zum Theil negative Abweichungen bis zu 8°; am 8. sinkt die Temperatur zu Hermannstadt auf —16°.0 herab. Der erkältende Einfluss des Polarstromes ist auch im April noch bemerkbar, wenn gleich in geringerem Masse, da seine Wirkung in Folge der nunmehr immer stärkeren Insolation nach der negativen Seite hin mehr und mehr vermindert wird und in den Sommermonaten nach entgesengesetzter Richtung sich geltend macht und weil diessmal zugleich der Aequatorialstrom einen schüchternen Versuch zur Verdrängung des Polarstromes machte. Die Temperaturab- weichungen sind daher auch viel geringer als in den beiden vorhergegangenen Monaten und schwanken zu beiden Seiten der Normaltemperatur hin und her, doch so, dass die Senkungen immer noch häufiger und beträchtlicher sind als die Erhebungen. Im Mai ist in seiner zweiten Hälfte endlich die Macht des Winters vollständig gebrochen, nachdem in der ersten noch negative Temperaturabweichungen vorgekommen waren; die Temperatur hält sich nun fort und fort über der normalen und bewirkt in der Vegetation, welche in Folge des verspäteten und so lange andauernden Winters stark zurückgeblieben war, eine um so raschere und kräftigere Entfaltung des Pflanzenlebens. Es ıst diess besonders im Juni der Fall, in welchem Monat, wie schon erwähnt, die unbestrittene Herrschaft des Polarstromes noch fortdauert und die durch ihn bewirkte häufigere Aushei- terung des Himmels in Verbindung mit der kräftigeren Wirkung der mehr senkrecht auffallenden Sonnenstrahlen in allen Pentaden Wärmeüberschüsse erzeugt, ja in der Pentade vom 20—24 Juni einen Ueberschuss von mehr als 6° bewirkt. Mit dem Juli beginnt der Kampf zwischen den beiden Luftströmen aufs neue, nachdem der Aequatorialstrom schon am Ende Junis mit Heftigkeit einen kurzen Anfall gemacht hatte. Im Juli fällt die Entscheidung des Kampfes noch meist zu Gunsten des Polarstromes aus und zeigen daher auch die meisten Pentaden positive Temperaturabweichungen; in den *) $S. Dove: Ueber die Witterung des Jahres 1875 und Anfang 1876. En RETTET Sn a = z P- 4 N a ea una un ae Ve folgenden»Monaten aber bis in den Anfang des Octobers hinein bleibt der Kampf mehr unentschieden, so dass keiner der beiden Luftströme ausschliesslich und auf längere Zeit das Terrain beherrscht. Dem entsprechend sind denn auch in dieser Zeit die Temperaturverhältnisse schwankend und zeigen bald positive, bald negative Abweichungen, je nachdem der eine oder der andere Luftstrom auf kurze Zeit das Uebergewicht erhält. Doch war im Allgemeinen die Wirkung des Kampfes auf die Tem- peraturverhältnisse mehr herabsetzend als erhöhend und brachte sogar sehr frühzeitig einen ungewöhnlich starken Frost mit sich, indem nach einem neuen heftigen Andrang des Polarstromes am 25. Spetember der erste Schnee fiel und am folgenden Tag darauf die Temperatur Morgens bis auf —3°.9 herabsank. Gegen die Mitte des Octobers bricht der Aequatorialstrom mit neuer Kraft herein; seinem mächtigen Andrange vermag der Polarstrom nicht mehr zu widerstehen und räumt das Feld. Der Aequa- torialstrom lockert die Athmosphäre derart auf, dass in der Pentade vom 13—17 October der Luftdruck um mehr als 11 Millimeter unter dem normalen steht; mit ihm erhebt sich auch die Temperatur um mehr als 4° über die normale. Durch neue Luftmassen, welche er wiederholt im November herbei- führt, sichert er sich auch im November die Herrschaft. Doch vergeblich ist sein Bemühen, diese auch im Dezember zu be- haupten; nach einer neuerlichen Ueberfluthung des gewonnenen Terrains mit neuen Luftmassen, wobei der Luftdruck in der ersten Pentade des Dezembers sogar um mehr als 12 Millimeter unter den normalen herabsank, vermag er dennoch schon in der zweiten Pentade des Dezembers gegen den neuen heftigen Andrang des Polarstromes sich nicht mehr zu behaupten; sein Gegner erobert vollends das Terrain und ein sehr strenger Winter, wo schon am 11. Dezember die Temperatur bis auf —21°.0 und am 31. bis auf —24°.1 herabsank, nimmt seinen Anfang. In Mitteleuropa trat dieser Umschwung der Temperatur- verhältnisse schon gegen Ende Novembers ein; auch hielt da- selbst die strenge Kälte mehre Pentaden hindurch ununterbrochen an und erreichte ihren Höhepunkt in der zweiten Pentade des Dezembers,*) während in: Siebenbürgen noch in der ersten Pentade dieses Monats in Folge des neuerdings mit grosser Gewalt einbrechenden Aequatorialstroms eine Temperaturer- höhung von mehr als 3° eintrat. Dieser Einbruch des Aequa- torialstroms erstreckte sich daher nicht über Siebenbürgen nach Westen hinaus. Ein nicht minderer Unterschied zwischen den Erscheinungen Siebenbürgens und denen Mitteleuropas zeigte sich auch noch darin, dass die strengere Kälte in Siebenbürgen erst gegen Ende Dezember eintrat, während namentlich in Süd- s) S. Dove a. a. O. RR westdeutschland und Westösterreich in derselben Zeit sogar Wärmeüberschüsse stattfanden. Eine noch mehr ins Einzelne eingehende Darstellung der Schwankungen der Temperatur und des Luftdruckes, wie sie die Beobachtungen in Hermannstadt ergeben, veranschaulicht in graphischer Form die beigegebene Tabelle über die Abwei- chungen der fünftägigen Mittel von den normalen. Das Jahresmittel des Luftdruckes weicht, wie ge- wöhnlich, nicht beträchtlich von dem normalen Mittel ab; während es im Jahre 1874 etwas über demselben stand, bleibt es im Jahre 1875 etwas unter demselben. In den Schwankungen des Luftdruckes im Laufe des Jahrs sind nachstehende zwei, länger andauernde und beträchtlichere Abweichungen vom nor- malen Gange besonders hervorzuheben; eine positive und eine negative. Die positive Abweichung, d. i. also Erhöhung über das normale Mittel trat in der zweiten Pentade des Märzes ein und dauerte bis Ende Juni; es ist eben die Zeit, in welcher der Polarstrom eine unbestrittene Herrschaft führte. Das Ma- ximum dieser Erhöhung trat in der dritten Pentade des Märzes ein und betrug etwas über 7 Millimeter. Kürzer, aber weit beträchtlicher war die zweite, negative Anomalie. Sie erfolgte mit dem oben erwähnten neuen Einsetzen des Aequatorialstroms in der Mitte Octobers und dauerte bis in den Anfang Dezembers; sie betrug gleich anfangs über 11, am Ende sogar etwas über 12 Millimeter, während innerhalb dieses Zeitraumes wiederholt noch beträchtliche Vertiefungen des Luftdruckes vorkamen. Aus der geringeren Zahl beträchtlicherer Abweichungen von den Normalmitteln und der im Ganzen doch geringeren Mächtigkeit der Abweichungen im Gegensatz zum Jahre 1874, wo einerseits häufigere, andrerseits beträchtlichere Anomalien vorkamen, ergiebt sich, dass das Jahr 1875 in meteorologischer Hinsicht zu den mehr ruhig verlaufenden Jahren gehörte und desshalb auch in dieser Hinsicht im Gegensatze zu dem Jahr 1874 steht. Die grössten monatlichen Schwankungen des Luftdruckes kamen im meteorologischen Jahr ın Hermannstadt im De- zember 1874, in Schässburg und Sächs.-Regen im Januar; im Sonnenjahr in allen 3 Stationen im Dezember 1875 vor; sie erreichten in jenem 24—27, in diesem 29—32 Millimeter. Die jährliche Schwankung betrug in Sächs.-Regen 30:7, in Schäss- burg 33°3, in Hermannstadt 347 Millimeter. Das Maximum des Luftdruckes während des ganzen Jahres trat ın Sächs.-Regen und Hermannstadt am 8. März, in Schässburg am 11. Januar ein; das Minimum des Luftdruckes fiel im meteorologischen Jahr in Sächs.-Regen auf den 22. in Schässburg und Hermann- stadt auf den 17. Dezember, im Sonnenjahr dagegen in allen 3 Stationen auf den 5. Dezember. Een Far a ee er on a u ne ni nie nn 6, Ex » A 1 1 Aa Bezüglich der Windverhältnisse ergeben die im Jahre 1875 gemachten Beobachtungen nachstehende Verhältnisse einerseits zwischen den nördlichen und südlichen, andrerseits zwischen den östlichen und westlichen Winden für das ganze Jahr: Verhältniss der nörd. zu den südl. der östl. zu den westl. Winden. in S.-Regen Schässbure ı.. ..'31.»14 19 : 71 klermannstadt .'. 93.2139 39 : 41 Es überwogen somit in Sächs.-Regen und Hermannstadt die nördlichen und östlichen, in Schässburg die nördlichen und westlichen. Im Ganzen war es in Sächs.-Regen und Hermann- stadt der NW., in Schässburg der W., der unter allen 8 Haupt- winden während des ganzen Jahres am häufigsten vorkam. Eine noch mehr ins Einzelne eingehende Untersuchung ergiebt, dass in Sächs.-Regen im Winter und Herbst die nördlichen und östlichen, im Frühling und Sommer die nördlichen und östlichen; in Schässburg im Winter Frühling und Herbst die nördlichen und westlichen, im Sommer die südlichen und westlichen; in Hermannstadt im Winter die nördlichen und westlichen, im Frühling, Sommer und Herbst die nördlichen und östlichen das Uebergewicht hatten. Wie schon oben berührt worden ist, gehörte auch das Jahr 1875, wie seine beiden Vorgänger 1873 und 1874 zu den vorwiegend trocknen; in allen 3 Stationen blieb die Jahressumme des athmosphärischen Niederschlags ziemlich tief unter dem mehrjährigen Mittel; am meisten in Hermannstadt, wo das Minus 110'30 Millimeter, am wenigsten in Sächs.-Regen, wo es 38:69 Millimeter betrug; in Schässburg blieb die Jahressumme mit 89-39 Millimeter unter dem Mittel. Dieser Uharacter der vorwiesenden Trockenheit erstreckte sich in Sächs.-Regen auf Winter, Frühling und Sommer, in Hermannstadt auf Frühling, ‘Sommer und Herbst und in Schässburg blos auf Frühling und Sommer. In Sächs.-Regen und Schässburg war es im Jahre 1875 der Frühling, in Hermannstadt der Sommer, der mit seinem Regenquantum am meisten unter dem mehrjärigen Mittel blieb. Eine genauere Uebersicht dieser Verhältnisse und Unterschiede giebt die nachfolgende Zusammenstellung, in welcher das Zeichen + den Betrag, um welchen die Regenmenge grösser und das Zeichen — den Betrag in Millimeter bezeichnet, um welchen dieselbe geringer war als die mehrjährige Durchschnitts- menge: Winter Frühling ‘Sommer Herbst in Sächs.-Regen —-18:08 —58:12 — 2244 +3995 „ Schässburg + 426 — 94-45 — 3715 -+33:09 „ Hermannstadt -+26°95 — 19:39 —11180 — 556 I Den grössten monatlichen Niederschlag lieferte in Sächs.- Regen und Hermannstadt der August, der in jenem den sechsten und in diesem den siebenten Theil der gesammten Jahressumme brachte; in Schässburg war es der Juli, der das grösste Uon- tingent zur Jahressumme stellte; es betrug den fünften Theil derselben. Vonaussergewöhnlichen Erscheinungen verdienen3Sonnen- höfe hervorgehoben zu werden. Der erste und schönste wurde in Hermannstadt am 29. März beobachtet von 8 Uhr Morgens bis 12'/, Uhr bei schwachem OSO.; im Anfange war im Süden des Ringes zugleich eine Nebensonne sichtbar, die aber schon um 9 Uhr verschwand, während der Farbenglanz des Ringes sich bis Mittag ungeschwächt erhielt. Die Erscheinung wiederholte sich am folgenden Tage, jedoch ohne Nebensonne; auch dauerte sie nur eine Stunde, von 12—1 Uhr. Der dritte Sonnenhof kam am 31. Dezember von 8—9 Uhr bei schwachem NNW. vor und zeichnete sich gleichfalls durch erhöhten Farbenglanz aus. Zum Schlusse folge auch in diesem Jahresberichte eine Zusammenstellung der phytophänologischen Beobachtungen aus Hermannstadt, um daraus zu erkennen, in welcher Weise die Witterungsverhältnisse des Jahres 1875 auf die Entwickelung der Vegetation in Hermannstadt und seiner Umgebung ein- gewirkt haben. — In Folge des spät eingetretenen und darum auch länger hinaus ın das Jahr sich ausdehnenden Winters schob sich auch im Jahre 1875, wie im Jahre 1874, das Er- scheinen der Erstlinge der Vegetation auf eine späte Zeit des Jahres hinaus. Erst am 30. März, also um einen Tag sogar später als im Jahre 1874, wurde die erste Blüthe von Galanthus nivalis und Tussilago Farfara beobachtet ; an diese Beobachtung schloss sich darauf schon am folgenden Tag die von Helleborus a en und Erythronium Dens Oanis an. Den weitern ortgang der Vegetation unterbrach nun auf einige Zeit ein nicht unbeträchtlicher Schneefall in den ersten zwei Tagen des Aprils. Erst am 4. dieses Monats wurden wieder neue Blüthen beobachtet: es stäubte Corylus Avellana und blühte Viola odorata, Potentilla verna, Pulsatilla vulgaris. Nach dieser Zeit schritt zwar die Vegetation ununterbrochen, aber wegen der meist weniger günstigen Temperaturverhältnisse im April nur langsam fort, so dass dieselbe am Ende des Aprils im Ganzen fast um einen Monat hinter der normalen zurückblieb. Es blühte am 6. April*): Veronica arvensis; am 7. Lamium pur- pureum, Alnus glutinosa, Adonis vernalis, Daphne Mezereum, Hepatica nobilis; am 8. Scilla bifolia, Ficaria calthaefolia ; *) Die angegebenen Zeitpunkte beziehen sich immer auf den Anfang der betreffenden Entwickelungsphase. RE ERER IK RS INN ERST, 2 Al Ko am 9. Populus tremula; am 10. Gagea arvensis, lutea, Anemone nemorosa; am 11. Pulmonaria officinalis, Primula veris, Senecio vulgaris; am 13. belaubt sich Sambucus nigra, und blüht Oory- dalis cava; am 15. blüht Capsella Bursa Pastoris, Euphorbia Cyparissias, Fritillaria Meleagris, Isopyrum thalictroides; am 17. belaubt sich Evonymus europaeus; am 18. blüht Orobus . vernus, Salix purpurea, und belaubt sich Evonymus verrucosus; - am 19. blüht Uhrysosplenium alternifolium, Salıx cinerea, Uaprea ‚ und belaubt sich Syringa vulgaris, Ribes aureum, Rhamnus tinctoria ; am 20. belaubt sich Amygdalus nana ; am 21. Rhamnus cathartica, Viburnum Opulus; am 22. Salıx fragilis und blüht Caltha palustris, Brassica campestris, Lepidium Draba, Populus nigra; am 23. blüht Ulmus campestris, Taraxacum officinale und belaubt sich Lonicera tatarica, Aesculus Hippocastanum, Ribus rubrum, Rubus Idaeus; Ligustrum vulgare; am 25. blüht Acer Pseudoplatanus; am 26. Erodium cicutarium; am 27. Populus pyramidalis, Viola tricolor, Iris transsilvanica und belaubt sich Crataegus oxycantha; am 28. belaubt sich Pyrus communis, Malus; am 29. Alnus glutinosa und blüht a herbacea, Carex praecox, Ranunculus auricomus, Muscari botryoides; am 30. blüht Salıx fragilis und belaubt sich Oerasus Avium, acida, pumila. Die besonders in der zweiten Hälfte des Mais günstigeren Witterungsverhältnisse brachten ein rascheres Tempo in den Fortschritt der Vegetation, ohne jedoch dieselbe soweit zu fördern, dass sie schon am Ende des Monates die normale Entwickelung ganz erreichte; sie blieb im Allgemeinen noch um etwa 10 Tage hinter dieser zurück. Es blühte am 1. Mai Cardamine pratensis, Glechoma hederacea, Fragaria vesca, Betulus alba und belaubte sich Betulus alba; am 2. belaubt sich Oarpinus Betulus; am 3. Acer campestre, Salix cinerea, Amygdalus persica, Prunus domestica und blüht Veronica prostrata, Equisetum arvense; am 4. blüht Euphorbia amyg- daloıdes, Nonnea pulla, Alliaria officmalıs und belaubt sıch Tilia grandifolia, Acer Pseudoplatanus ; am 5. blüht Ribes rubrum, Ranunculus binatus, Prunus spinosa, Fraxinus excelsior, Oarex stricta und belaubt sich Prunus spinosa, Ulmus campestris, Cydonia vulgaris, Populus pyramidalis; am 6. blüht Carpinus Betulus, Amygdalus nana, Potentilla alba, Astragalus praecox ; am 7. Fritillaria tenella, Galium Vaillantia, Üerasus Avium, Valerianella olitoria und belaubt sich Populus nigra, tremula, Querecus pedunculata, Berberis vulgaris, Rhamnus Frangula ; am 8. blüht Acer campestre, Persica vulgaris, Barbarea vulgaris, Lithospermum arvense, Berteroa incana, Orchis sambucina, Oerasus acida, pumila; am 9. blüht Pyrus communis (Wald- birne), Prunus domestica; am 10. Chamelina sativa, Ajuga Genevensis, Rhamnus tinctoria, Pyrus Malus und belaubt sich ROT NE Vitis vinifera, Juglans regia; am 11. blüht Lamium album, Symphytum tuberosum, Ornithogalum umbellatum ; am 12. Stellaria holostea und belaubt sich Fraxinus excelsior; am 13. blüht Ribes rubrum, Chelidonium majus, Veronica chamaedrys und belaubt sich Robinia Pseudacacia; am 14. blüht Orchis Morio, Verbascurn phoeniceum, Salvia austriaca, Fumaria Vaillantii, Hyposaeris foetida, Papaver dubium, Quercus pedunculata, Crambe tatarıica, Alyssum calicinum, Sisymbrium Sophia; am 15. Salvia pratensis, Alopecurus pratensis, Syringa vulgaris und belaubt sich Morus alba; am 16. blüht Cytisus hirsutus, Lithospermum purpureo-coeruleum, Galeobdolon luteum, Eu- phorbia salicina, helioscopea, angulata, Trifolium pratense, Roripa pyrenaica, Vicia sepum; am 17. Crepis praemorsa, Orchis variegata, Ranunculus Steveni, repens, Galium Bauhini; am 18. Chaerophyllum sylvestre, Cynoglossum officinale, Symphytum officinale, Melandrium pratense, Scorzonera purpurea, Hieracıum Auricula, Polygala major, Geranium Robertsianum; am 19. Aesculus Hippocastanum, Caragana arborescens; am 21. Dic- tamnus Fraxinella, Iris pseudacorus, Orchis ustulata, elegans, Galium Apparine, Polygala vulgaris, Majanthemum bifolium ; am 22. Juglans regia, Geranium pusillum, Rhamnus cathartica, Plantago lanceolata, Evonymus verrucosus, Uydonia vulgaris, Veronica Jaquinii, Uarum Uarvi; am 23. Euphorbia procera, Spiraea Ulmifolia, Lychnis Floscuculi, Myosotis palustris, Thymus Serpillum, Potentilla anserina, Evonymus europaeus, Geranium sanguineum, Onobrychis sativa; am 24. Euphorbia virgata, Polygonatum latifolium, Laelia orientalis, Vicia cracca, tenuifolia, Orataegus Oxyacantha, Turritis glabra, Scleranthus annuus, Morus alba, Silene nutans, Asperula galioides; am 25. Anthemis arvensis, Polygonatum multiflorum, Sinapis arvensis, Rumex acetosa, Scirpus radicans; am 26. Asperula odorata, Anthyllis vulneraria, Sanicula europaea, Trifollum montanum, Melittis grandiflora, Roripa austriaca, Orobanche rubra, ÜUrepis Lodo- meriensis, Berberis vulgaris, Plantago major, Veronica latıfolia, Anchusa officinalis; am 27. Rhamnus Frangula, Lichnis viscaria ; am 28. Erysimum canescens, Geranium phaeum; am 29. Alecto- rolophus major, Potentilla argentea, Lotus corniculatus, Scrophu- larıa glandulosa, Lonicera tatarıca, Adonis aestivalis, Rubus Idaeus ; am 30. Geum urbanum, Genista sagittalis, Chrysanthemum leucanthemum ; am 31. Scabiosa arvensis, Dianthus Uarthusia- norum, Vincetoxicum officinale, Viburnum Opulus, Lathyrus Hallersteini. Die andauernd günstigen Witterungsverhältnisse im Juni insbesondere die höheren Temperaturgrade, welche dieser Monat in allen seinen Pentaden mit sich brachte, äusserten auch auf die Fortentwickelung der Vegetation einen so weit fördernden Einfluss, dass dieselbe bei mehreren Pflanzen nach und nach SAL (a1 Lg die normale erreichte. Es blühte am 1. Thalictrum aquilegiaefolium, Solanum tuberosum, Papaver Rhoeas, Stachys recta, Trifolium alpestre, Campanula patula, Medicago lupulina, Ohaerophyllum aromaticum; am 2. Silene chlorantha, Sedum acre, Orobus niger, Spiraea filipendula, Roripa sylvestris; am 3. Echium vulgare, Ranunculus Polyanthemus, Asparagus collinus, Olematis ' recta, Valeriana officinalis, Trifolium medium, Melampyrum arvense; am 4. Erysimum odoratum, Salvia sylvestris, Robinia Pseudacacia, Hypochaeris maculata; am 6. Sambucus nigra, Galium boreale, Solanum dulcamara; am 7. Githago segetum, Oentaurea Cyanus; am 9. Cornus sanguinea, Lathyrus pratensis, Galium palustre ; die Heumahde beginnt; am 10. Campanula glomerata, Trifolium agrarium, procumbens, Ranunculus Flammula, Sisymbrium officinale, Secale cereale; am 11. Linum flavum, Medieago sativa, Galium rubioides, Pyrethrum corymbosum ; am 12. Linum hirsutum, Scutellaria galericulata, Malva sylvestris, Oonvolvulus arvensis, Oenothera biennis, Erigeron acre, Del- phinium consolida, Silene inflata; am 13. Rosa canina, Lilium Martagson, Achillea Millefolium, Lathyrus tuberosus, Verbascum blattaria, Sisymbrium Loeseli, Salvia verticillata, Melampyrum nemorosum, Biforis radıans; am 14. Coronilla varia, Sılene otites, Digitalis ochroleuca, Physalis Alkekengi, Datura Stramo- nium, Uampanula sibirica, Thalictrum peucedanifolium, Ligustrum vulgare ; reif: Cerasium Avium ; am 15. blüht Tamarix germanica, Medicago falcata, Genista tinctoria, Dactylis glomerata, Betonica . effieinalis, Stachys germanica, Actaea spicata; am 16. Senecio Jacobaea, Vitis vinifera, Phleum Böhmeri, Hypericum perforatum, Rubus fruticosus, Anthemis tinctoria, Campanula Trachelium ; am 17. Tragopogon orientale; am 18. Galıum verum, Silene Armeria, Uytisus banaticus, leucanthus, Lysimachia punctata, Potentilla pilosa, reif : Fragaria vesca; am 19. blüht Lysimachia numularia, Stellaria graminea, Rosa centifolia, Oentaurea Jacaea, eirrhata; am 22. Tilia grandifolia; am 23. Balota nigra, Stachys sylvatica, Dorycnium penthaphyllum, reif: Ribes rubrum; am 24. blüht Campanula persicifolia, rapunculoides, Cytisus nigricans, Astragalus glycyphyllus, Leonurus Oardiaca, Spiraea Ulmaria, Nigella arvensis, Ornithogalum stachyoides; reif; Üerasus pumila; am 25. blüht Daucus Carota, Melilotus officinalıs, Ranunculus Lingna; am 26. Teucrium chamaedrys, Trifolium pannonicum ; am 27. Nepeta nuda, Onopordon acanthium, Galium Mollugo, Verbascum flomoides, Lampsana communis; am 28. Sambucus Ebulus, Lythrum salıcaria, Prunella vulgaris, Carduus acanthoides; am 30. Lavatera thuringiaca, Linarıa genistaefolia, Stachys palustris, Inula brittanica, Cirsium canum, Centaurea scabiosa (spinulosa), Veronica orchidea, Geranium pratense, Uichorium Bin, Scabiosa flavescens. SDR Auch der Juli trug durch seine meist günstigen Witte- rungsverhältnisse nicht wenig bei zu einer entsprechenden Fort- entwicklung der Vegetation, wodurch auch diejenigen Oultur- gewächse, welche im Juli ihre Reife erlangen, wie die Halmfrüchte, eine befriedigende Ernte lieferten. Dagegen gelangten diejenigen Gewächse, welche entweder im September oder October den Abschluss ihrer Entwickelung finden, wie der Mais und die Weinrebe, nicht zur vollen Reife und war daher auch das Er- gebniss ihrer Ernte, insbesondere das der Weinfechsung, ein ganz unbefriedigendes, da die nächstfolgenden Monate, insbesondere der September wegen ihrer mindern Wärmegrade zur Vollendung der Reife nicht das Ihrige beitrugen. Es blühte am 1. Astrantiıa major, Eryngium planum, Heraclium Sphondylium, reif: Morus alba; am 2. reif: Rubus Idaeus, Secale cereale; am 3. blüht Epilobium hirsutum, Falcarıa Rivini; am 8. Melilotus alba, Saponaria oflicinalis, Sonchus oleraceus, reif: Pyrus communis (Gartenbirne); am 9. blüht Thalictrum medium, Nepeta cataria, Agrıımonia Eupatorium, Cirsium arvense; reif: Triticum hibernum, die Kornernte beginnt; am 10. blüht Inula ensifolia, Clinopo- dium vulgare; am 11. Zea Mays; am 12. Cannabis satıva, Ulematis vitalba; am 13. Lysimachia vulgaris, Anthericum ra- mosum, Asperula cynanchica, Inula pulicaria; am 15. Oryganum vulgare, Epilobium parviflorum, Erythraea Centaurium, Althaea cannabina, Hypericum hirsutum, Manacentn vulgare; am 16. Mentha sylvestris, Dipsacus laciniatus, sylvestris, Lactuca scariola; am 17. Galeopsis Ladanum, Scutellaria hastaefolia ; am 18. Pastinaca opaca, Grentiana cruciata, Allıum flavum; am 20. Lycopus europaeus, Bupleurum falcatum, Galeopsis versicolor, Alisma Plantage; am 21. reif: Pyrus Malus (Gartenäpfel); am 24. blüht Mentha aquatica, Xanthium spinosum, Artemisia vulgaris, Anagallis arvensis; am 28. Althaea officinalis; am 29. Aster Amellus. Am 1. August blühte: Senecio transsilvanica; am 2. Eu- hrasia oflicinalis; am 5. reif: Evonymus verrucosus; am 8. blüht Echinops commutatus; am 9. reif: Datura Stramonium; am 1]. blüht Solidago virgaurea; am 12. Humulus Lupulus; am 15. reif: Sambucus nıgra, Rhamnus tincetoria (Rhamnus Frangula hat diessmal keine Früchte entwickelt); am 17. blüht Salvia glutinosa, Bidens cernua; am 20. Odontites lutea; einzelne Weinbeeren reif; am 22. blüht Sedum Telephium, Artemisia campestris, reif: Prunus domestica, Persica vulgaris, Sambucus Ebulus; am 23. reif: Crataegus Oxyacantha; am 25. blüht: Aconitum camarum; am 27. einzelne Weintrauben reif; am 29. blüht: Lynosiris vulgaris, Oolchicum autumnale. Am 4. September reif: Vıburnum Opulus; am 9 Juglans. regia; am 10. Berberis vulgaris, Prunus spinosa; am 11. Evo- | europaeus, . em communis (Waldbirnen); am 1a rei e Maiskolben; am 25. Aesculus Hippocastanum; am 6. reus pedunculata, Humulus Lupulus, Ligustrum muee er 9 beginnt die Maisernte. _ Am 9. October: Weinlese (desshalb so frühzeitig, wei ge des am 26. September eingetretenen starken Frostes rauben erfroren und somit auf eine weitere a eifwerden derselben nicht mehr zu hoffen war). Die Entlaubung begann zwar, in Folge des eben e er- Anten Frostes, schon im _ October und waren auch einzelne _ namentlich unter den Obstbäumen schon in dm e- Monat ganz entlaubt; wegen der günstigeren Tem- 2 ıturverhältnisse des Octobers und Noyvembers aber erfolgte vollständige Entlaubung auch im Jahre 1875, wie auch ıst in der Regel, erst im Anfang Dezembers. 6* Notizen. 1. Der Syenit von Ditro, — das Trachytgebirge Hargita, — die Eruptiv- gesteine von Also-Räkos und Heviz. Der berühmte Geognost Professor vom Rath aus Bonn hat in den Verhandlungen des naturhistorischen Vereines der preussischen Rheinlande und Westfalens 32. Jahrg. S. 82. einen umfangreichen, in ausgezeichneter Weise geschriebenen Aufsatz „über die Geologie des östlichen Siebenbürgens, nament- lich über das Syenitgebirge von Ditro und über das Trachytgebirge Hargita“ publizirt. Ein Referat über diese, ein geognostisch so interessantes Gebiet Sieben- bürgens betreffende Abhandlung, welche an wichtigen Beobachtungen und Unter- suchungen, so wie an ausgezeichneten Schilderungen, interessanten Vergleichen und mannichfaltigen Daten so reichhaltig ist, zu geben, scheint wohl eine Pflicht unseres Vereines zu sein; umsomehr als jene im Originale wohl wenigen unserer heimischen Forscher vorliegen dürfte. Wir wollen daher in Folgendem von dem Inhalte dieser umfangreichen Abhandlung eine der besseren Uebersichtlichkeit ihrer wichtigeren Theile entsprechende etwas ausführlichere Darstellung geben. Die erwähnten Gebiete wurden vom Verfasser in Begleitung unseres ausgezeichneten heimischen Geognosten Herrn Professor A. Koch aus Klausen- burg besucht und durch die vereinte Bemühung dieser Gelehrten und die eignen Anschauungen und Untersuchungen des Verfassers sind so manche neuere Auf- schlüsse über die dortigen geognostischen und petrographischen Verhältnisse gewonnen worden. Ein werthvoller Führer im Gebirge von Ditro war ihnen, wie der Ver- fasser sagt, die verdienstvolle Schrift des Dr. Franz Herbich ‚die geologischen Verhältnisse des nordöstlichen Siebenbürgens, Pest 1873.“ Das Ditroer Gebirge, welches Sie besuchten, besteht nach des Verfassers Ausdrucke „aus den schönsten Gesteinen, welche die plutonischen Kräfte nur irgendwo hervorgebracht haben.‘‘ Die ausgezeichnetsten sind, wie schon Herbich hervorgehoben, der Nephelinsyenit oder Miascit und der Sodalithsyenit oder Ditroit. Der Miascit setzt die Hauptmasse des Gebirges zusammen und findet sich in prachtvollen Abänderungen namentlich im Ditro-Patak. Er besteht aus Nephelin, weissem Feldspath, Oligoklas, schwarzer Hornblende, Biotit, Zirkon, Titanit, Magneteisen und Eisenkies. „Kaum möchte ein Gestein gefunden werden, welches einen ähnlichen Reichthum an Titanit aufweist, wie gewisse Varietäten des Ditroer Miascits‘. Der Miascit in seinem Vorkommen auf wenige Punkte der Erde beschränkt ist nach dem Verfasser 1874 auch unfern Laurvig in aus- gedehnten Massen gefunden worden. Der typische Miascit des Ditrogebirges führt keinen Sodalith, dieser tritt erst als accessorischer, dann als wesentlicher Gemengtheil neben Nephelin hervor und so geht der Nephelinsyenit in Sodalithsyenit oder Ditroit über. x ER ESER EL 7 a u re De ne F & A h l. | Be g EL Der blaue Sodalith 1859 von Dr. Herbich im Taszok-Patak aufgefunden, wurde von C, v. Hauer chemisch analysirt und als Sodalith bestimmt. Der Ditroit enthält, ausser den vorherrschenden Bestandtheilen Feldspath und Sodalith, noch Oligoklas, Nephelin, Biotit, Hornblende, Zirkon, Titanit, Cancrinit, Pyrochlor, Magneteisen, Eisenkies; nach Tschermak auch Wöhlerit. Den Feldspath des Ditroit’s hat der Verfasser näher untersucht: „Theils von weisser, theils von lichtgelblicher Farbe, zuweilen eine Grösse von 8 Cm. ze | erreichend, zeigt derselbe die Spaltungsflächen parallel dem Klinopinakoid M. von jener rhomboidalischen Gestalt, zufolge des Vorherrschens der Fläche y, 2 Po und es findet wie bei den Syeniten von Monzoni und Laurvig eine innige Durchdringung mit einem Plagioklas (Oligoklas) statt.“ Möglichst rein _ ausgesuchtes Material ergab ihm folgende Zusammensetzung: Lichtgelblicher Feldspath aus dem Ditroit. Sp. Gewicht 2,569. Kueselsauue . m... 65,28 ox — 34,81 ihonerde nn. 19,37 9,13 KENT as SEE NE 1,30 | Kal NR od SIE ER 2 6,92 1,17 3,10 INatronl ar. a 6,04 1,56 Glühverlut . . . .. 0,32 99,43 Sauerstoffproportion — 1,018 : 3 : 11,438 Dieser Feldspath reiht sich demnach an die früher von ihm analysirten von Laurvig und Monzoni. Der Sodalith zeigt häufig verwaschene Grenzen und bildet aderförmige das Gestein mehr als 10 Cm. durchziehende Partieen. Dieses Vorkommen und die Wahrnehmung, dass sich der Sodalith in der Nähe von Klüften reichlicher ausscheidet als inmitten des körnigen Gemenges, scheinen ihm darauf hinzudeuten, dass diess Mineral nicht in gleicher Weise primitiver Entstehung ist, wie Feld- spath und Nephelin. Der reinere dunkelblaue Sodalith zeigt dodekaedrische Spaltbarkeit und unter dem Mikroskope eine sehr grosse Menge porenähnlicher Gebilde, welche bereits von Professor Rosenbusch als Flüssigkeitseinschlüsse mit beweglicher Libelle im blauen Sodalith von Miask erkannt wurden. Der Verfasser bestimmte das Sp. Gewicht von sehr reinem homogen Sodalith — 2,322. Genaue Analysen desselben publizirte im „Erdelyi Muzeum‘“ Herr Professor Fleischer aus Klausenburg wie folgt: Blauer Sodalith von Ditro. Mittel. Chlor. . . 608 — — — — —_— — 6,08 Kieselsäure. — 3880 3814 38,95 38,397 — -— 3866 Thonerde . — 32,73. 231 3296 34 — — 328 Rak... — — 0,95 0,99 0,380 °— °— 0,93 Ballen, 1.2 — — 1,02 1,06° °— 7 — 1,04 Natron... — — — 13,74\ 123,34\ — — 1328 Natrium. , — — — ua er 2039 isses 1 0 Er ER a Eee 99,11 We 6 = „Der Sodalith von Ditro ist demnach ähnlich zusammengesetzt wie der- jenige aus dem Ilmengebirge. An Reichthum des Vorkommens kann sich aber keine andere Fundstätte desselben mit Ditro messen, wenngleich die Analogie mit den Gesteinen des Ilmengebirges, denen von Brevig, Litchfeld in Maine, Salem in Massachussets sehr gross ist.‘ Ir Die eigenthümliche Gestaltungsweise des Sodaliths von Ditro, der zum Theil in Schnüren und Adern, welche eine secundäre Entstehung fast zweifellos machen, vorkömmt, deutet darauf hin, dass derselbe vielleicht aus Nephelin durch Einwirkung von Chlornatrium entstanden sei, was erst fernere Unter- suchungen klar stellen müssen. Bei neueren vulkanischen Gesteinen z. B. den Vesuvlaven, wo ebenfalls Nephelin mit Sodalith zusammen vorkommen, ist der letztere zweifellos ein Erzeugniss der Einwirkung des Meerwassers auf Nephelin. Da sich letzterer im Wesentlichen nur durch das Fehlen von Chlornatrium vom Sodalith chemisch unterscheidet. — Den Cancrinit wies Heidinger im Ditroit nach und derselbe wurde vom Professor Tschermak analysirt. Nach dem. Verfasser lässt die Ausbildungsweise des Cancrinits im Ditrogesteine es fast zweifellos, dass er durch Einwirkung kohlensäurehaltiger Wässer auf Nephelin entstanden ist. Der Ditroit kommt nicht gangförmig, wie früher geglaubt wurde, sondern innig durch Uebergänge mit dem Miascit verbunden vor. Die grössere Anhäufung des blauen Gemengtheiles könnte in der Nähe der Gesteinsablösungen deutlich wahrgenommen werden. Die Herren Professoren besuchten die Taszok- Schlucht, wo anfangs Glimmer- und Hornblendeschiefer herrscht, dann weiter Miascit erscheint, an dessen Stelle hierauf Ditroit tritt, „welches herrliche Gestein hier die ganze über 30 Meter hohe Felswand‘ bildet. Auch im Taszok ist der Ditroit mit bald massigen bald schieferigen Hornblendegesteinen enge verbunden. Ausser den Syenitvarietäten Miascit und Ditroit findet sich im Piritschke- gebirge auch ein normaler Syenit von rother Farbe aus röthlichem Orthoklas, schwarzem Biotit und Hornblende, wozu noch Titanit kommt, bestehend vor. Die Forscher wendeten sich nun nach Borszek. Sie fanden auf der Passhöhe der Strasse den dort vorkommenden Glimmerschiefer von einem theils als massigen Felsen, theils als Conglomerat entwickelten Dolerit durchsetzt. In diesem bisher irrthümlicher Weise als Andesit bezeichneten Gesteine sind deutliche Augitkrystalle und Olivinkörner ausgeschieden, während die Grundmasse vor herrschend aus einem Gemenge von Plagioklas zu bestehen scheint, Nach Herbich finden sich auch Einschlüsse von Glimmerschiefer und Quareit. — Die berühmten Quellen von Borszek: entspringen nahe der Grenze des Glimmer- schiefers und einer demselben eingelagerten Masse körnigen Kalkes. Die gross- artige Kalktuffbildungen dieser Quellen erreichen bei einer Erstrecknng von mehreren Km. eine Gesammtmächtigkeit von 60—70 M. Ein Theil dieser Tufibildung, sagt der Verfasser, weist durch tiefe und enge Spalten zerrissen eine prachtvolle Felsgestaltung auf; man könnte sich zwischen diesen ız M. hohen Felsmauern und Thürmen nach den Felslabyrinthen von Weckelsdorf und Adersbach versetzt glauben. Aus der Ferne betrachtet überredet man sich schwer, dass diese Kalkfelsen durch recente Thätigkeit von Quellen gebildet sind. Sie entsprechen einem ganzen Kalkgebirge, dass in der Tiefe allmählich gelöst und an der Oberfläche wieder aufgebaut wurde. jur j = = Mans ee en A rn Kl Von Borszek lenkten sie ihre Schritte nach Balänbänya dem bekannten _ Kupferbergwerke, dessen Ausbeutung unser verehrtes Mitglied Herr Landesgeologe Dr. Herbich während einer langen Reihe von Jahren leitete. Im obern Alt- thale treten hier im Chloritschiefer 4 Erzgänge von vorherrschendem Eisenkies ‚und untergeordnetem Kupferkies auf; nach Herbich in einer Gesammtmächtigkeit _ von 30—40 M. des Lagerzuges. Nun wandte ihre Aufmerksamkeit sich auf das Nagy-Hagymäser Gebirge, welches durch Herbich’s Untersuchungen der Wissenschaft erschlossen wurde. Diese mächtige Kalkmasse auf Glimmerschiefer ruhend weist in der Tiefe als Unterlage einige schollenartige Parthien von Hallstätter Schichten mit Ammonites Metternichii auf. Durch mehrjährige angestrengte Nachforschungen wurden von Herbich zahlreiche Petrefacten gefunden, welche das Vorhandensein mehrerer Hauptabtheilungen des oberen Jura daselbst beweisen, doch zum Theil noch der genauern Bestimmung und Vergleichung harren. So bieten, wie der Verfasser sagt, die benachbarten Gebirge von Ditro und Nagy-Hagymäs zwei Oert- lichkeiten ersten Ranges einerseits für den Petrographen, anderseits für den Geognosten dar. Es folgt nun der zweite Theil der Mittheilungen, welcher das Trachyt- . gebirge Hargita behandelt. Der Verfasser gibt zuerst einen allgemeinen Ueber- blick über die orographischen Verhältnisse dieses umfangreichsten Trachytgebirges Europa’s, welches bei einer Länge von 20, einer mittleren Breite von 3—4 d. Ml. entspricht; zieht dann einen Vergleich mit den trachytischen Gebirgen des cen- tralen Enropa’s und Italiens und sagt: „Wer nur diese gesehen, wird bei dem Anblicke der Hargita sich schwer überreden, dass diese gewaltige Masse aus demselben Gesteine besteht, wie die schöngeformten Hügel des Siebengebirges und der Euganeischen Berge. Gleich dem Trachyt- (Dacit-) Gebirge Vlegyasza ähnelt die Gestaltung der Hargita-Masse in hohem Grade der Physiognomik alt- eruptiver, granitischer Gebirge.‘ Die am äussersten södöstlichen Theile gelegene Trachytmasse, das Büdösgebirge, stellt die orographische Verbindung zwischen der Hargita und dem eigentlichen Karpathenzuge her. Die südliche und südwestliche Fortsetzung der Hargita das Persanyer Gebirge, im nördlichen Theil durch die Altschlucht durchschnitten, wenngleich den Hargitazug orographisch fortsetzend, zeigt eine weit grössere Mannigfaltigkeit in geologischer Hinsicht als die Hargita. Es treten ausser mesozoischen Kalksteinen _ wie ım Nagy-Hagymas hier auch Eruptivgesteine, wie Porphyrit, Melaphyr, Ser- pentin und Gabro auf. Ausserdem ist dieser Höhenzug dadurch bemerkens- werth, dass an seinem westlichen Abhange bei Hidegkut und Heviz wahrscheinlich die jüngste vulkanische Thätigkeit mit Schlackenbildung und Lavaerguss auf siebenbürgischem Boden stattfand. Der weitaus grösste Theil der Hargita besteht aus Andesit und in dem jenseits des Marosch gelegenen Theile auch hie und da Rhyolit. Bemerkens- werth ist die ungeheuere Entwickelung der andesitischen Conglomerate die 300 bis 600 M. mächtig, in geschichteter Bildung bis zum Scheitel des Gebirges emporsteigen. Der schönste Hornblende-Andesit ist in der Büdösgruppe ver- breitet; wohl kein Andesit des mittleren Europa, sagt der Verfasser,‘ zeigt so ‚deutlich die constituirenden Mineralien ausgeschieden, als der vom Büdöshegy LES So und den Höhen um den St.-Annasee und Tusnäd. Die Streifung auf den Spal- tungsflächen der trachytischen Feldspathe lassen die Andesite des Büdös und der Berge um Homorod in deutlichster Weise erkennen. Der Verfasser gibt nun die Resultate seiner Untersuchung über den Horn- blende-Andesit des Walls um den St.-Annasee, welcher eine lichtröthliche rauhe, etwas poröse Grundmasse hat, in der schöne weisse Plagioklase bis 5 mm. gross, schwärzlich braune Hornblende und Biotitt in nahe gleicher Menge, Magneteisen und selten auch rundliche Quarzkörner ausgeschieden sind. Rein ausgesuchte Körner des Plagioklases aus Andesit vom Annasee ergaben ihm Spec. Gewicht. 2,655 Kieselsäure . . . .. 63,05 ox —= 33,62 Thonerder a 2. IM. 23,61 _ 11,02 Kalkerde . . 2. 2... 5,28 1,51 Natron (Verlut) . . . 1,82 Ri 3 Glühverlust, . „u .%.: 0,24 100,00 Sauerstöffproportion 0,99 : 3 : 9,13. Dieser Plagioklas ist nach ihm demnach ein Oligoklas und kann als eine Mischung von 2 Mol Albit mit ı Mol Anorthit betrachtet werden. Das Gestein des Bidös ist also ein Oligo-Hornblende-Andesit. Er führt ferner noch eine ihm vom Stud. Franz Koch, dem Bruder des Herrn Professor A. Koch, mit- getheilte Analyse eines frischen Andesit vom Büdöshegy an, welche wir hier folgen lassen : \ Kieselsäure . . ... 63,49 ox — 33,86 I’honerde . ae nl .in. 20,54 9,57 Bisenoxyda 2. 9,09 1,66 Maneganoxydul I. IL: 0,31 0,07 Kalle lee a AN 3,39 0,96 IMasnesıa al Da 0,23 0,09 DREH ee ARE NS 1,61 0,27 Natron onen 3,52 0,90 Glühverlut . . ... 0,86 Y 99,84 Sauerstoffquotient 0,399. Der Verfasser hat in den Andesiten des Büdös und Annasee’s den frühern Angaben entgegen, neben Oligoklas keinen Sanidin erkennen können und glaubt, dass in allen Hargitagesteinen nur Plagioklas vorhanden sei. In der eigentlichen Hargita-Kette sind vorzugsweise porphyrische oder fast dichte dunkle Andesite verbreitet, welche theils Augit neben herrschender Hornblende führen, theils wahre Augit-Andesite sind. Im Maroschdurchbruche beobachtete Professor Koch und der Verfasser nur an wenigen Punkten und an kurzen Strecken anstehenden festen Andesit, z. B. unfern Mesterhaza, bei Vugan. Unter dem Mikroskope zeigt letzteres Gestein in einer spärlichen Grundmasse zahlreiche Plagioklase mit deutlicher, zuweilen doppelter sich nahe rechtwinklig begegnender Streifung, neben häufgem EU! ve Ra Augite seltenere Hornblende; dann Magneteisen. Auh im nördlichen Gebirgs- abschnitte im Kelemenhavas herrscht Andesit. Eind besondere Hervorhebung verdient nach dem Verfasser der schieferige Andesitı vom Gerecseshügel nahe dem Berge Csikmagos, wegen seines ausserordentlichel Reichthnms an Tridymit. Durch Herbich aufgefunden, von Professor Ko}h als Tridymit erkannt, erscheint das phonolith-ähnliche schieferige graue festein unter dem Mikros- kope in überwiegendem Masse als ein unauflöslihes Glasmagma, welches durch zahlreiche Magneteisenpunkte getrübt ist. Kıytallinische Ausscheidungen sind äusserst spärlich, bestimmbar nur Plagioklas. |Das Gestein enthält nun zahllose äusserst flache scheibenförmige Hohlräume 15 Io mm. gross, I—2 mm. dick, welche parallel der Schieferungsebene derselbenliegen und die zierlichsten höchstens I mm. grossen Tridymite in ihren charatristischen Zwillings- und Drillingskrystallisationen bergen. Der Verfasser bestnmte das Sp. Gew. des Gesteines — 2,572 und Professor Koch — 2,559. Es zeigte trotz der äussern Aehn- lichkeit durch sein Verhalten zu Salzsäure, dass kein Pbnolith vorlag und enthielt 64,84 Kieselsäure bei 1,37 Glühverlust. Einen gleichen leichthum an Tridymit hat der Verfasser noch an keinem anstehenden Gesteine bebachtet. Derselbe erwähnt hier noch aus brieflicher Mittheilung von Prof. A. Koa des Gesteins vom nächst- gelegenen Gipfel des Csikmagos. Dasselbe ist nacl Koch ein ganz dichter röthlichgrauer Andesit mit einzelnen feinen Hornblenenadeln und mit winzigen glänzenden Plagioklasen gleichfalls tafelförmig , rauh-porös Sp. G. 2,453 U. d. M. ähnlich dem Gesteine von Gerecses. Eil Gestein vom Fusse des Csikmagos enthält nach Koch in einer bläulichgruen dichten Grundmasse viele weisse glasglänzende Plagioklaskörner und schwrze glänzende Hornblende- Prismen bis 3 mm. lang ausgeschieden Spec. G. 2,54; U. d. M. erkennt man Sowohl Hornblende als Ausit. Der Verfasser schildert hierauf die Grossartigkit der Gebirgsformen der Trachyt-Conglomerate im Maroschdurchbruche und spcht sich dahin aus, dass eine Schichtung und Sonderung durch Wasser bei disen Conglomeraten nicht angenommen werden könne und dass wenigstens die entrale Masse der Hargita- . Conglomerate eine eruptive Bildung sei. Er besprich hierauf die sedimentäre der neogenen Formation zugehörigen Tuffe und die ekannten Verhältnisse des in Tertiärschichten lagernden Salzreichthums des sielnbürgischen Binnenlandes. Nach diesem Ueberblicke über das Hargitatbirge gibt der Verfasser eine Schilderung des Besuches des Berges Büdös un seiner Solfatara, wie des St.-Annasee’s. Sein Weg führte ihn nahe der Gesteigrenze zwischen Andesit und dem eocenen Sandstein, dem Flysch; eine Veräntrung der sedimentären in der Nähe der vulkanischen Gesteine war nirgends rahrzunehmen. Am west- lichen Gehänge des Büdös drängen sich mehr als Bene im an Mineralquellen reichen Szeklerlande die Quellen zusammen. Es sin theils Kohlensäuerlinge, theils salzige und untrinkbare von saurem Geschmack! einige mit so viel freier Schwefelsäure, dass Pflanzenasche mit dem Wasser lerselben stark aufbraust. Der Verfasser beschreibt dann weiters die bekannte, |rühmte und wunderbare Schwefelhöhle, deren Mündung 2 m. breit und hoch, hre Tiefe 8—ıo m. be- trägt, und sagt: „Bei unserm Besuche schien die Mitgssonne in den vorderen Theil der Höhle und erleuchtete einen gelben Schwelüberzug. In dem Niveau ie) | Fuzi 90 KT desselben schwebte eine Schicht höchst feinen Schwefelstaubes, welcher sich offenbar aus dem Schwefelase dort abschied, wo dasselbe mit der Athmosphäre sich berührte. Durch dieen aufs Feinste zertheilten Schwefel wurde auch der schwere Gasstrom sichtbay welcher über die Schwelle der Grotte ‚herausfloss, Im hintern Theile träufelt Hydrosulfid (H, S) haltiges Wasser herab, welchem bei Augenleiden eine heisame Wirkung zugeschrieben wird.“ Nach Professor Fleischer besteht das (as aus Kohlensäure mit wenig Hydrosulid. Die Höhle ist ein ausgebrochener TEil einer Spalte oder Zerklüftung, deren Spur man auf einer ansehnlichen Strecki an der steilen Andesitwand verfolgen kann. Offenbar auf derselben Spalte befirlen sich auch die anderen zwei kleineren Höhlen „die Alaun- und die Mörderhöle‘“, welche nur Kohlensäure, der kein Hydrosulfhid beigemengt ist, führen wd daher auch keinen Schwefelüberzug haben. Das frische Gestein des Büdögebirges ist wie das des St.-Annasee’s ein Oligoklas- Andesit, was aus der früer mitgetheilten Analyse von Stud. Fr. Koch erhellt, Vom Büdös führteden Verfasser der Weg zu der in ganz Ungarn einzig- artigen Erscheinung demdurch höchsten landschaftlichen Reiz gezierten, in einem trichterförmigen Kessel egenden St.-Annasee. In 20 Minuten, bemerkt der Verfasser, umwanderten ir den See, welcher in hohem Grade an das Sillen- felder Maar oder auch dn See von Nemi erinnert. Die Dimensionen des See’s (957 M. h.) sind nach gfälliger Mittheilung des Pfarrers Carl Horväth zu Gyergyö-Alfalu, im Wirer gemessen, die folgenden: grösster Durchmesser (SW-NO) 618 m., kleinste 417,2 m., Tiefe ı,3 m. „Trotz der Aehnlichkeit mit einem Maar oder Kraterse kann der Annatö dennoch nicht gleich diesem irgend einer eruptiven Thätigkei seine Entstehung verdanken, denn kein Krater ohne Auswurfsmassen, Diese :hlen in der Umgebung des Annasee’s, welcher dem- nach wohl nur durch eirn Einsturz. erzeugt sein kann.‘ @ Zuletzt wandten sh nun die beiden Forscher dem Altdurchbruche zu. In dieser ı d. M. langendas Gebirge quer durchschneidenden Schlucht wiesen Dr. Herbich und Tscermak das Auftreten mehrerer ausgezeichneter und zum Theil seltener Gestae nach, deren Bestimmung Tschermak durchführte. Es sind Porphyrit, Melahyr, Olivingabro, Serpentin (innig verbunden mit dem Olivingabro, häufig Schitrspath und Bastit enthaltend). Etwas oberhalb Als6- Räkos hören die Durchlüche dieser ältern Eruptivgesteine auf und es beginnen die vulkanischen Massenwelche sich gegen Heviz ausbreiten. Die beiden Geleken bestiegen weiters einen nördlich von Alsö-Räkos aufsteigenden, von Ost ıch West langgestreckten Hügel, dessen unteres und mittleres Gehänge aus aem sehr festen und homogenen, lichtgrauen, - schiefe- rigen Trachyttuff (die scenannte, Palla) ‚gebildet ist, die Firste aber aus Basalt in schönen Säulen abgendert, bestehen. Nun wendeten sich dieselben dem letzten Punkte ihrer gaeinschaftlichen Forschungsreise zu, wo wahrscheinlich die jüngste vulkanischeThätigkeit mit Schlackenbildung und Lavaerguss auf siebenbürgischem Bode stattfand und der Verfasser schliesst seine so interes- santen und dankensweren Mittheilungen mit der Schilderung ihrer dortigen Beobachtungen in folgeler Weise: „Von hier begam wir uns nach dem südlich nur 3 Km. fernen Hideg- kut (Kaltbrunn) und ctiegen die Vorhöhe des Persänyer Gebirges. Zunächst ET %0 I DENE steht mit steilen Klippen älterer Kalkstein an, dann folgt ein sanft ansteigendes Gehänge, welches durch vulkanische Tuffe gebildet wird. Sie ruhen auf Con- gerienschichten (jüngstes Neogen), wie Herbich wohl zuerst wahrnahm. Diese Tuffe zeigen den unverkennbaren Charakter von Rapillistraten, welche durch athmosphärischen Auswurf gebildet wurden. Bald fanden wir auch in grösster Menge die Olivinkugeln, welche zum Theil noch von einer Schlackenhülle um- geben, den Kugeln von Dreis und Dockweiler vollkommen analog sind. Auf dem frischen Bruch stellen diese Bomben von Hidegkut zuweilen ein gar präch- ‚tiges Mineralgemenge dar. Neben grünlichgelbem Olivin bestimmte Professor "Koch schwarzen Augit und grasgrünen Omphacit. Ein durch Dr. Herbich gesammelter faustgrosser Einschluss der basaltischen Lava ist nach Hrn. Koch ein grobkörniges Gemenge von Olivin, Augit, Omphacit uud Phyrop. je höher wir an dem sanften mit Rapillimassen überstreuten Abhange emporstiegen, umsomehr gemahnten die umherliesenden Wurfsschlacken an die Nähe eines Kraters. Als wir die Höhe erreicht hatten, erblickten wir wohl aus Schlackeneonglomeraten aufgebaute Rücken, durchaus erinnernd an kurze wenig gekrümmte Wallränder, wie sie z. B. in der Vulkangruppe zwischen Plaidt und Ochtendung als Reste zerstörter Krater erscheinen: indess wollte uns die sichere Localisirung des Ausbruchs und der bestimmte Nachweis des Kraters bei unserem nur flüchtigen Besuche nicht gelingen. Es würde dieser „Vulkan von Heviz‘‘ ein dankbarer Gegenstand genauer Untersuchung und kartographischer Darstellung sein, welche wir wohl von Hrn. Professor Koch erwarten dürfen. Am flachgeneigten Gehänge gegen Heviz hinabsteigend, erblickten wir unmittel- bar vor dem Dorfe einen Punkt, welcher beweist, dass nicht nur Schlacken und Olivinbomben aus dem erloschenen Krater ausgeschleudert wurden, sondern dass ihm auch ein Lavastrom entströmte. Ein tiefer Hohlweg entblösste nämlich eine in vertikale Säulen gegliederte, basaltische Lavamasse, welche auf einer plattig abgesonderten, scheinbar gleichen Masse ruhte. Eine genauere Unter- suchung war nicht möglich; denn em schon lange drohendes Unwetter brach unter wolkenbruchartigem Regen und nächtigem Dunkel los. Wir mussten eilen Heviz zu erreichen.“ Dr. G. A. K. 2. Trachyt-Tuffk In dem Aufsatze über „Die Trachyt-Tuffe Siebenbürgens von E. A. Bielz“ im 25. Jahrgang dieser Zeitschrift, Seite 88, sind zufälliger Weise folgende Ana- lysen der Trachyt-Tuffe aus dem Tuffgebiete im Thale von Kendi-Löna. bei Do- boka ausgeblieben, die von Dr. Madelung ausgeführt wurden. Wir tragen dieselben der Vervollständigung wegen hiemit nach. Herr Dr. Madelung*) fand das Tuffgestein aus den drei übereinander liegenden Schichten der oberen a) von lichten feinerdigen, hellgrünen bis grün- ‚lichgelben dichten Tuffschichten mit schaligem Bruche, der mittleren b) von lebhaft grünen, erdigen aber stark porösen Pallaschichten“*) und der unteren c) *) Geologie Siebenbürgens von Hauer und Stache, Seite 467. **) Der ungarische Name Pala, welcher schieferige Gesteine im Allge- meinen bedeutet, ist eigentlich unrichtig nur auf diese Trachyt-Tuffe angewendet worden. WENIDON IE von zelligen, zum Theil fremdartige Bruchstücke enthaltenden Rhyolit-Tuffen folgendermassen zusammengesetzt: Das Tuffgestein a) b) ec) aus: Küeselerde Wan are 63,8 69,3 68,8 honerde ne. Br De 30 6,8 11,2 Bisenoxyd a 29 2,4 1,7 Kalkerde an ER One eng 3,5 2,3 Masnesian m Ba. et. 2,4 2,7 2,1 IVaSSEH, IMS SDR DRG I ERS Ey Es AO) 11,1 OO Mexluse (Alkaten)p 02 0.0 > 1,2 4,2 4,0 100,0 100,0 100,0. 3. Beitrag zur Käferfauna Siebenbürgens. Von den Herren Edmund Reitter in Paskau und Baron Max vom Hopffgarten in Mühlverstedt bei Langensalza in Thüringen, welche im vorigen Jahre Siebenbürgen besucht und (meist in Begleitung unsers Vereinsmitgliedes Karl Riess) mehrere Excursionen in der Umgebung von Hermannstadt, dann bei Porumbak, Kerezesoara und Karlsburg gemacht hatten*), wurden nachstehende, für Siebenbürgen neue Arten und Varietäten von Käfern gesammelt: Carabus graniger var. moestus bei Resinar. 2 hn „ scythicus „, K „ eancellatus var. rufofemoratus bei Oberkerz. Dyschirius latipennis Seidlitz am Rothenthurmpass (ist im Nachtrag). N rufcornis Putz. Im Alutathale. Mi Platynus glacialis Rttr. n. sp. Am Schnee der Kerzer Gebirge. Amara bifrons Gyll., bei Hermannstadt. Feronia fossulata Schönh., Oberkerz. : Trechus cardioderus Putz. Oberkerz, bei der Sennhütte. 55 obtusus Er., Oberkerz. : Bembidium nitidulum Mrsh., Oberkerz. v basale Mill.. Oberkerz, Autalia nigra, bei Hermannstadt. Pseudoscopaeus Weise. (Neues Genus bei Falagria): Reitteri Weise n. sp. bei Oberkerz. Leptusa fumida, bei Kerz, unter Laub. Be carpathica n. sp. Weise, bei Kerz, unter Laub. N alpicola Brancsik, bei Kerz, in der Nähe des Schnee’s. Aleochara haematodes Kraatz, bei Oberkerz, unter Laub. Haploglossa praetexta, " & Bl An Myrmedonia Hampei Kr., Hermannstadt, an Eichen bei Ameisen. Orypoda haemorrhoa Sahlb. es 5 hy n B ” togata Er., bei Kerczesoara. *) Siehe auch den Bericht darüber im XV. Bande der Verhandlungen des naturforschenden Vereins in Brünn 1877. N Homalota alpicola Miller, am Schnee im Kerzer Gebirge. fungi Grv., bei Kerczesoara. elongatula Grv., bei Kerczesoara. pallidicornis Thoms, bei Kerczesoara. (Acrulia) inflata Gyll., bei Kerczesoara. pygmaea Grv., bei Kerczesoara. A sericaus Thoms., bei Kerczesoara. Placusa curtula Er., im Kerzer Gebirge. Oligota pusillima Grv., bei Hermannstadt. Gyrophaena strietula, an Buchenpilzen bei Oberkerz häufig. gentilis Er., bei Kerczesoara. minima Er., “ polita Er, „ 2 5 bihamata 'Thoms., bei Kerczesoara. Quedius attenuatus, bei Kerz, unter Laub. Rn punctatellus, Kerczesoara, bei der Sennhütte. . boops Grv., bei Kerczesoara. Baptolinus alternans Grv., Kerczesoara. Philonthus cephalotes, Hermannstadt, unter Laub. » nigritulus Grv., bei Karlsburg. Xantholinus ochraceus Gyll., Hermannstadt. Othius lapidieola Kiesw., bei Oberkerz, unter Laub. » myrmecophilus Kiesw., Kerczesoara. „ lapidicola Kiesw., Rercezesoara. Aleochara mycetophaga Kr., Kerczesoara. Stenus montivagus Heer., Kerczesoara. „ geniculatus Grv., Hermannstadt. „ Pallipes Grv., Hermannstadt. "Tachyporus humerosus Er., Kerczesoara. Lithocharis rufiventris Nordm., Kerczesoara. ix ochracea Grv., Karlsburg. Leptusa fumida Er., Kerezesoara. Oxytelus hamatus Fairm., Kerczesoara. Ns elypeonitens Pand., Kerezesoara. 'Trogophloeus exiguus Er., Karlsburg. Paederus longicornis Aube, Porumbak. Phloeopora reptans Grv., Porumbak. Scopaeus laevigatus, Hermannstadt im jungen Wald, unter feuchtem Laube. Anthophagus armiger, Kerczesoaraer Glashütte, unter Laub. Amphichroum canaliculatum, an Blüthen, im Thale Valea-Doamni und bei der Sennhütte. Omalium testaceum Er., sehr häufg im jungen Walde, unter Laub am Fusse alter Eichen. caesum, ebenda. Megarthrus sinuatocollis, ebenda. Phloeocharis subtilissima, Hermannstadt, Oberkerz, zahlreich unter Rinden, ee Kal en a ie Kirbyi Den. „ Fischeri Aube punctatus Muls. filum Rttr. piceus Motsch. ? Trimium carpathicum Saulcy n. sp., Oberkerz, Hermannstadt. Cephennium laticolle Aube ,„, „ Re $ ", . thoraeicum BER BR nn "Scydmaenus nanus Schh., Oberkerz, Hermannstadt. . angulatus Müll.. Hermannstadt. 'styriacus Schaum., Oberkerz. M Motschulskyi Sturm, Oberkerz, unter Laub. i | Transsylvanieus n. sp. Sauley, Oberkerz. Olsmabas minutus, Oberkerz. | Calyptomerus alpestris Redt., Oberkerz. Trichopteryx Montandoni Redt., Hermannstadt. _ Orthoperus punctulatus Rttr., Oberkerz. Ptenidium Gressneri Gillm., Oberkerz. evanescens Msch, Mi turgidum Thoms., Oberkerz und Hermannstadt. Ptinella aptera Guer., Oberkerz, Hermannstadt. . Seaphisoma limbatum Er., Oberkerz 2 assimile Er. „ Abraeus punctatissimus n. sp. Rttr., Oberkerz, unter Laub wie. meist 32 globosus Ent. H., Hermannstadt. Acritus microscopicus n. sp, Rttr., Oberzkerz. „» Rhenanus Fuss, Oberkerz Bythimis Reitteri Saulcy, Oberkerz, einzelne. Epuraea variegata Herbst, Oberkerz, an der Sennhütte. RN melina Er., Oberkerz. N N longula Er., Hermannstadt. parvula Sturm, Oberkerz. boreella Zett., Oberkerz. melanocephala, aus Laub gesiebt bei Oberkerz. Meligethes flavipes Sturm, Hermannstadt. viduatus Sturm, Li exilis Sturm, Omas pedieularis Gyll., Oberkerz. bidens Bris., Oberkerz. egenus Er., Oberkerz. nanus Fr., Hermannstadt. gagatinus Er., Oberkerz. LEONE NN. Meligethes ater Bris., Oberkerz. R Hlavicornis, si Cychramus alutaceus Rttr., Oberkerz, Colydium filiforme, Hermannstadt.*) Cerylon evanescens Rttr. n. sp., Oberkerz. fagi Rttr. n. sp., Oberkerz und Herminnstadt. „ angustatum, Oberkerz und Hermannstadt. Phloeostichus denticollis, Oberkerz am Rücken unter Rinde, selten. Cryptophagus fumatus, Hermannstadt. cellaris Scop., Hermannstadt. ” oH seutellatus Neum. R baldensis Er., Oberkerz. cylindrus Kiesw., Oberkerz. reflexicollis Rttr., Oberkerz. Hennoticus serratus Gyll., Oberkerz. Atomaria procerula, Oberkerz. ki Wollastoni Charp., Carlsburg am Maros. Epistemus exiguus Er., Hermannstadt. Lathridius consimilis Mnh., Oberkerz. rugosus Herbst, Oberkerz. brevicollis Thoms., Oberkerz. ruficollis Mrsh., Hermannstadt, häufg unter Laub im jungen Wald. Corticaria longicollis Zett., Oberkerz, unter Lzub. H fuscipennis Msch. ,, „ " “ linearis „ „ „ ae fenestrata Lin. IK ” E 5 distingvenda Com. ,, „ D a erocata Mnh. ” ) » A amplipennis Rttr., an Fichten bei der Sennhütte von Oberkerz. Boletophagus interruptus, Kerczesoara. Cicones variegatus Hellw., Kerczesoara. hr pictus Er., Kerczesoara. Cortieus tauricus Germ. (C. diabolicus Schauf.) Oberkerz. Laena Reitteri Weise, Oberkerz. Throsceus dermestoides, Hermannstadt im jungen Wald. N modestus Weise n, sp. auch da. Corymbites affınis, Kerczesoaraer Glashütte nicht selten, auf Fichten. Drasterius bimaculatus Fabr., Porumbak am Flusse. Eros aurora, Oberkerz. Phosphaenus hemipterus, Oberkerz, unter Steinen. Cantharıs femoralis, Oberkerz, Waldregion auf Blüthen. *) Pleganophorus bispinosus Hampe wurde im jungen Walde am Fusse alter Eichen in der Nähe des Wirthshauses unter dem Moose in Gesellschaft von Ameisen in einem Exemplare gesammelt, wo auch Herr Hermann Hampe das seltene Käferchen entdeckt hatte. a Cantharis longicollis Ksw., Oberkerz, Waldregion auf Blüthen. Ptinus subpilosus, - D, hu “ ii Danacea serbica Kiesy, Hermannstadt. Rhopalodontus perforätus Mel., Oberkerz. Cis striatulus, Mel., Cberkerz, im Schwamme der Buchen. „ glabratus Mel., „ » „ „ ” m nitidus Hlerbst, PR „ „ ” sB) n Alnı Gyll., ” „7 » ” ” „ comptus Gyll., en „ » » lineato-cribratus Mel., ,, an „ % „ festivus Pnz. “ „ » sr „ vestitus Mel. „ „ „ „ „ fisicornis Mel., Oberkerz, „ quadridens Mel., Oberkerz. Orchesia laticollis Redt., Oberkerz. % blandula Brahcsik, Oberkerz. N Ennearthron affıne Gyll., Oberkerz, im Schwamme der Buchen. Phryganophilus ruficolis, 3 Stück auf einem Buchenstocke in ‘der Nähe der Sennhütte bei|Kerz. Phloeotrya rufpes Gyl., Oberkerz. Marolıa variegata, bei der Oberkerzer Sennhütte auf dürren Fichten. Rhinomacer attelaboides, auf Fichten an der Sennhütte bei Oberkerz. Spermophagus variolosppunctatus, Hermannstadt. Platytarsus transsilvanitus, Hermannstadt. Apion orientale, Oberkerz. Sciaphilus Hampei, Hermannstadt. Phyllobius maculicornis; Oberkerz. Erirhinus taeniatus, Hermannstadt auf sumpfigen Wiesen gegen den j. Wald. » sceirrhosus ” ” ” » ” ” ” 7 flavipes Ian 2) ” ” ” ” ” I clitellarius on ” „ » „ 3) ” Sibyna viscariae I 5; n v or „ „ Phytobius Waltoni I „ » „ ) DE Otiorhynchus costipennis Rosh., Oberkerz bei der Sennhütte an frisch- geschälter Rinde. ! er proximus Stierl., Oberkerz. Trachodes costatus Fabr., Oberkerz, gesiebt. Gasterocerus depressirostris Fabr., Hermannstadt. Tödtet den jungen Wald !! Acalles ptinoides Mrsh., Oberkerz unter Laub. „ abstersus, Oberkerz. Scleropterus offensus, Oberkerz. Ceutorhynchus alboscutellatus, Hermannstadt. S punctiger, Hermannstadt. Rhinoncus albocinctus, Hermannstadt. Bostrychus (Tomicus) amitinus Eichhoff n. sp., Oberkerz unter Fichtenrinden. an micrographus Eichhoff n. sp. MN Se h) Elan er ON Lema Erichsoni, Hermannstadt. Prasocuris aucta var. egena, Hermannstadt. Orthoperus punctulatus Rttr. n. sp., Oberkerz, unter Laub. 4. Zur Cryptogamenflora Siebenbürgens, Wir glauben nur ein Versäumniss nachzuholen, wenn wir an dieser Stelle diejenigen unserer Mitglieder, welche sich mit Botanik beschäftigen, auf das ‘ bereits seit. dem Jahre 1871 im Erscheinen begriffene Cryptogamen-Herbar unsers Vereinsmitgliedes Pfarrer J. Barth in Langenthal aufmerksam machen. Daselbe verbindet, für mässigen Preis, die Vorzüge eines handlichen Formates (Quart) mit eleganter und practischer Ausstattung. Die Pflanzen sind auf Schreibpapierblätter geklebt, die kleineren durch Enveloppen vor dem Abbröckeln geschützt und diese Blätter in Löschpapier eingeschlagen; unter jeder Pflanze ist die gedruckte, Namen, Sammelzeit und Fundort enthaltende Vignette befestigt. Jede Lieferung ist in einer separaten Mappe enthalten, der als Titelblatt ein Verzeichniss beigegeben ist, was das Aufsuchen sehr erleichtert. Es liegen uns bis nun zwei Lieferungen Moose und eine Lieferung Flechten vor, jede zu 50 Arten: Die Lieferung I. der Moose enthält folgende Arten: Weisia viridula Brid. Pogonatum alpinum Brid. _ Dicranella varia Schpr. Polytrichum piliferum Schreb. Dicranum scoparium Hedw. ae Fissidens taxifolius Hedw. juniperinum Hedw. Diphyscium foliosum W. et M. ' Pottia subsessilis Br. et Schpr. Barbula fallax Hedw. a ruralis Hedw. Leptotrichum homomallum Schpr. ns pallidum Hampe. _ Schistidium apocarpum Br. et Schpr. Grimmia pulvinata Sm. Racomitrium canescens Brid. Ulota crispula Bruch. Orthotrichum anomalum Hedw. Encalypta spathulala C. Müll. Pyramidula tetragona Brid. Funaria 'hygrometrica Hedw. Bryum Funkii Schwaeg. „ argenteum L. „» toseum Schreb. Mnium undulatum Hedw. Bartramia Halleri Hedw. Anomodon viticulosus Br. et Schpr. Thuidium delicatulum Br. et Schpr. Heterocladium dimorphum Br. et Schpr. Pterigynandrum filiforme Hedw. Fontinalis antipyretica L. Neckera pennata Hedw. ‚, Homalia trichomanoides B. et S. Platygyrum repens Schpr. Pylaisia polyantha Schpr. Isothecium myurum Brid. Eurhynchium strigosum 'Schpr. H striatum B. et S. ” praelongum B. et S. Plagiothecium undulatum B. et S. Amblystegium serpens B. et S. Brachythecium rutabulum B. et S. Hypnum reptile Michaux. > cupressiforme L. ” molluscum Hedw. in cuspidatum L. Hylocomium splendens B. et S. BI Ngg Die zweite Lieferung Moose enthält folgende 50 Arten: Weisia tortilis C. M. Dicranoweisia crispula Hedw. Dichodontium pellucidum Schpr. Dicranella heteromalla Schpr. Dicranum Starkii W. et M. h fuscescens Turn. Pottia cavifolia Ehrh. Trichostomum rubellum Rhst. s ‘ rigidulum Sm. Barbula tortuosa W. et:M. Syntrichia subulata W. et M. Ceratodon purpureus Brid. Pleuridium alternifolium B. S. Leptotrichum tortile Hpe. cr glaucescens Hpe. Grimmia Mühlenbeckiü Schpr. 58 commutata Hüb. Racomitrium lanuginosum Brid. Hedwigia ciliata Ehrh. Orthotrichum stramineum Hedw. S diaphanum Schrad. Encalypta vulgaris Hedw. Physomitrella patens Schpr. Webera nutans Hdw. ” Ludwigii Schpr. ‘ Die dritte Lieferung enthält 50 Flechtenarten, welche, wie auch die Moose, zumeist in dem Flussgebiete der Kokeln, zum Theile auch in den Frecker, Bryum pallens Sw. Mnium cuspidatum Fldw. „ . stellare Hdw. Bartramia Oederi Sw. Philonotis fontana Brid. Pogonatum aloides P. B, Andreaea petrophila Ehrh. Leskea polycarpa Ehrh. Anomodon attenuatus Hartm. Pseudoleskea atrovirens B. et S. Leucodon sciuroides Schwaeg. Climatium dendroides W. et M. Homalothecium Philippeanum B. et S. Eurhynchium murale B. et S. Plagiothecium silvaticum B. et S. “ Roesei B. et S. Amblystegium subtile B. et S. 5 riparium B. et S. Brachythecium salebrosum Schpr. hr velutinum B. et S. Hypnum uncinatum Hdw. 5 fertile Sends. 5 crista castrensis L. 5 Schreberi Willd. Hylocomium triquetrum Schpr. Zibins- und Szekler Gebirgen gesammelt worden. Folgende, zum Theil seltene Arten bilden die Lieferung: Usnea plicata Ach. Bryopogon ochroleucum Ehrh. Cornicularia tristis Ach. Stereocaulon tomentosum Fr. Cladonia pyxidata L. var. Pocillum. 2 n L. var. epiphilla. ER fimbriata L. var. brevipes. > ” L. var. chlorophaea. 5 stellata Schaer. Ramalina carpathica Körb. Everina divaricata L. „ furfuracea L. Cetraria islandica L. „N eucullata Bell. Sphaerophorus fragilis Pers. Nephroma tomentosum Hoffm. Peltigera pusilla Körb. ee rufescens Hoffm. Leptogium tenuissimum Dicks. Stieta fuliginosa Ach. „ pulmonaria Schaer. Imbricaria (Parmelia) tiliacea Körb. ” „ physodes var. vittata Krb. " aspera Körb. n fahlunensis Körb. „> conspersa Ehrh. Parmelia stellaris L. (Physcia Rbh.) = obscura Ehrh. var. cycloselis. Ns speciosa Wulf. 1: tribacia Ach. DER Ni RN NND) ud DISUHNH m O0 Physcia (Xanthoria Rbh.) controversa | Haematomma ventosum Mass. Mass. | Urceolaria scruposa Ach. var. POnUbie Gyrophora cylindrica Ach. Psora lurida DeC. - Endocarpon hepaticum Ach. Bacidia rubella Ehrh. Amphiloma (Placodium)murorumHoffm. | Sphyridium fungiforme Schrad. Callopisma n cerinum Mass. Pyrenula nitida Schrad. . (Verrucasia I „ luteo album Mass. Autor). Lecanora subfusca Ach. var. allophana. | Pertusaria communis DeC. “ 2 Ach. var. cateilea. Collema furvum Ach. n Hageni Ach. ” multiidum Schaer. Ochrolechia (Lecanora) parella Mass. Mallotium(Leptogium) tomentosumHffm. Dieses der Inhalt der erschienenen 3 Lieferungen, die wir in jeder Be- ziehung den Freunden der Botanik anempfehlen können. Von den Pflanzen des Herbars sind unseres Wissens für unser Gebiet neu folgende Moose: Ulota crispula Bruch., Pyramidula tetragona Brid., Hypnum reptileMichaux, Weisia tortilis G. M., Dicranoweisia crispula Hdw., Dicranum Starkii W. et M., Grimmia Mühlenbeckii Schpr., Orthotrichum stramineum Hdw., Plagiothecium Roesei B. et S. und eine verhältnissmässig bedeutende Anzahl der Flechten, nämlich ‘folgende: Ramalina carpathica Körb., Nephroma tomentosum Hoffm., Peltigera ' pusilla Körb. und P. rufescens Hoffm., Sticta fuliginosa Ach., Imbricaris physodes und aspera Körb., Parmelia speciosa Wulf. und tribacia Ach., Endocarpon hepa- ticum Ach., Lecanora Hageni Ach.. Haematomma ventosum Mass., Urceolaria seruposa Ach., Psora lurida DeC., Bad rubella Ehrh. und Sphyridium fungi- forme Schrad. Leider war Herr Barth bis jetzt verhindert, das zahlreiche, von ihm zusammengebrachte Material zu den folgenden Lieferungen zu ordnen, es dürften jedoch in nächster Zeit wieder 2—3 Lieferungen, darunter auch Lebermoose und Pilze erscheinen, auf welches Erscheinen wir seinerzeit unsere Mitglieder aufmerksam machen werden. Anhanee. Im Nachhange zu den Mittheilungen im Berichte über die General- Versammlung (Seite 13) und in Vollziehung der Beschlüsse der Letztern theilen wir nachstehend auch den Vertrag über den Verkauf der archäologisch- numismatischen Sammlung des Vereins an das Baron Brukenthalische Museum nebst dem summarischen Verzeichnisse über den Stand dieser Sammlungen und die Erklärung der löblichen sächsischen Nations-Universität bezüglich der Ent- lastung dieses Theiles der Vereinssammlungen von dem darauf bisher bestandenen Pfandrechte mit: Kaufvertrag, welcher am unten angesetzten Tag zwischen dem Curatorium des Baron Samuel von Brukenthalschen Museums einerseits und dem Siebenbürgischen Verein für Naturwissenschaften in Hermannstadt andrerseits abgeschlossen wird. # I. Der Siebenbürgische Verein für Naturwissenschaften verkauft, und das Curatorium des Baron S. v. Brukenthalschen Museums kauft die dem Ersteren angehörige archäologisch-numismatische Sammlung, wie sie im Einzelnen im beiliegenden Verzeichniss specificirt ist, sammt den dazu gehörigen zwei hohen Kästen und den zur Aufbewahrung der Münzen dienenden zwei kleinen Kästen um den Betrag von eintausend dreihundert Gulden (1300) in österr. Währung. 2. Das Curatorium bezahlt vom obigen Kaufschilling sechshundert Gulden ö. W. sogleich nach erfolgter beiderseitiger Unterfertigung dieses Kaufvertrags und gilt die Unterzeichnung dieses Vertrags zugleich als Zahlungsbestätigung; den Restbetrag von siebenhundert Gulden erlegt dasselbe dann, wenn der Verein die betreffende Sammlung von der pfandrechtlichen Belastung, die gegenwärtig noch auf ihr liegt, befreit und hierüber rechtskräftig sich ausgewiesen hat. | 3. Das Curatorium ist berechtigt, die berührte Sammlung schon nach Zahlung der ersten Rate in sein Eigenthum zu übernehmen und zu transponiren, 4. Sämmtliche Ausgaben, sowohl bezüglich des Vertrags und spätern Quittungsstempels, als auch bezüglich der durchzuführenden Entlastung bestreitet der Verein. 5. Der Verein verpflichtet sich, spätestens binnen einem halben Jahre die Entlastung der Sammlung durchzuführen. Urkund dessen die beiderseitige Unterfertigung dieses Vertrags. ‘ Hermannstadt am ı. November 1876. Für den siebenb. Verein für Naturwissenschaften als Verkäufer : Fr. Müller m. p. E. A. Bielz m. p. Vereinsvorstand. Stadtpfarrer. M. Schuster m. p. Secretär. Bedeus m. p. * — 11 — Verzeichniss der am ı. November 1876 von dem Siebenbürgischen Verein für Naturwissen- schaften in Hermannstadt für das Br. Samuel v. Brukenthalsche Museum ange- kauften archäologisch-numismatischen Sammlung. I. Antiken aus prähistorischer Zeit und zwar a. aus Stein oder Thon: 13 Stück Werkzeuge oder Waffen von verschiedener Grösse und Beschaffenheit; eine Anzahl von Fundstücken(Bruchstücken) aus den Bardotzer Steingräbern. b. aus keltischer Bronze: eine grosse Schale mit schön geformtem Rande, ein grosser Kessel (ob prähist. fraglich) 15 ganze und 11 Bruchstücke von Kelten und Palstäben ein Messer - 2 Sicheln 2 Lanzenspitzen 1 Meissel 1 Bruchstück eines Helms 4 Bruchstücke von Schwertern 3 mit Spitzen versehene Streitäxte von verschiedener Grösse (ob prähist, fraglich). U. Antiken aus a. aus Stein: 2 kleine Altäre, einer mit Inschrift 1 Votivstein mit Inschrift 1 männlicher Kopf 1 Tafel mit der Abbildung des Phosphoros 3 Paar Mühlsteine mehre Capitäle, Säulenfüsse, Löwen etc. b. aus Bronze: 14 Statuetten, darunter 1 den Chronos, 14 den Merkur darstellend 5 Fibeln, darunter 2 mit dem Dorn 1 Schlüssel 5 Ringe 4 Schmuckgegenstände ’ 3 römische Gewichte T 1 Haarnadel 1 kleines Gefäss 1 Knopfhülle c, aus Eisen: 2 Lanzenspitzen 2 Pfeilspitzen 2 Pflugschare 4 Pfanne .d. aus Bein: . 9 Stück Haarnadeln, Nähnadeln und Schreibgriffel ©. f. —- 112 — aus Glas: 4 Phiole (gefunden im Dioclationischen Palast in Salona) ' mehre Bruchstücke und Email aus Thon; 16 Lampen, zum Theil nur Bruchstücke 1 Figur mit phrygischer Mütze 1 Bruchstück einer Tafel mit Reliefdarstellung - 5 grosse Urnen (aus Hammersdorf und Kastenholz) 1 schöne Schale auf hohem Fuss 30 Töpfe von verschiedener Grösse und Beschaffenheit 16 Schalen und Näpfe, zum Theil Bruchstücke 4 Webergewichte mehre Luftheizungs- und Wasserleitungsröhren, eine grosse Anzahl von Dachziegeln und andere Ziegeln, zum grösseren Theil mit Stempeln eine sehr grosse Anzahl von Mosaikfussbodenstücken verschiedener Ar. 1 Bruchstück einer Form, mehre Spulen, Spindelbeschwerer etc. 2. Weizen aus dem alten Apulum und aus Ulpia Trajana. III. Antiken aus dem Mittelalter und der spätern Zeit 1 Pietas aus Sandstein (Grobkalk) 1 vollständiges Panzerhemd mit Helm 1 eiserne Sturmkappe 4 sächsisches Schild und 1 Armbrust 2 eiserne Hacken 5 eiserne Lanzenspitzen 1 eisernes Messer 4 eiserner Dolch 2 Lichtscheeren 4 Bruchstück einer alten Scheere 7 Schlüssel von verschiedener Grösse und Beschaffenheit 1 Flintenschloss 1 eiserne Sichel 1 Haue 1 Waffe mit eisernem Knopf 3 eiserne Sporen 1 eisernes Kreuz 1 Fingerhut 1 Daumenschraube aus dem Jahr 1671 % Ofenkacheln mit Reliefdarstellungen 1 Schwert mit der Jahreszahl 1414 (?) 1 grosses Medaillon d. h. Petrus darstellend 1 Bruchstück von einem Holzrelief % griechische Tafelbilder, das eine mit Silberblech belegt Bruchstücke eines Fensters mit Glasmalerei (aus der hies. ev. Pfarrkirche) 3 Statueten aus Alabaster, einen u ala) und 2 Den in altsächsischer Tracht darstellend, ee ER RE: Gag Ban Da u pad ur u Lie Kr IV. Münzen und zwar a. aus dem Alterthum: 2 parthische aus Silber w % Barbarenmünzen aus Silber 1 altpersische aus Silber 1 neupersische aus Silber (aus der Zeit der Sassaniden) 62 griechische, darunter 20 aus Silber, 42 aus Bronze (unter diesen die seltene aus Samothrace) 13 macedonische, darunter 4 aus Silber, 9 aus Bronze 1 Lysimachische aus Bronze (falsch) 1 Dionysos Maronitos aus Silber 2 Thasion aus Silber 4 äpyptishe aus Bronze 1 unbestimmte aus Bronze 490 römische Familienmünzen aus Silber 1 römisches Ass (geprägt) 237 römische Kaisermünzen aus Silber 257 römische Kaisermünzen aus Bronze, darunter 1 aus den Gräbern von Kastenholz. 1 Dacia occupata (falsch) b. aus dem Mittelalter und der neuern Zeit 12 silberne Denkmünzen 44 Denkmiünzen aus Bronze 6 silberne Denare von Carl Robert 3 silberne Denare von Ludwig I. 1 Goldmünze von Mathias Corvinus 4 silberner Denar von Wladislaus I. 1 numus castrensis mit den Buchstaben C. B. aus Silber 3 silberne Denare von Gabriel Bathori ‚2 silberne Denare von Gabriel Bethlen 2 silberne Thaler von M. Apafı 1. % Kronstädter Münzen aus Silber mit der bekannten Umschrift: Deus protector noster 1 Halbthaler von Leopold I. 3 bischöfliche Silbermünzen (von Salzburg und Regensburg) 178 Silbermünzen von verschiedener Grösse und verschiedenem Werth aus verschiedenen Zeiten .229 Kupfermünzen aus der neuern Zeit. c. aus der Neuzeit (noch kursirende Münzen) 3 türkische Goldmünzen 32 türkische Silbermünzen von verschiedener Grösse und Werth 3 türkische Kupfermünzen 2 Silberrubel und 1Y, Rubelstück 9 kleinere russische Silbermünzen 30 Kupfermünzen, meist russische 4 neugriechischer, 1 venetianischer Thaler 3 englische, 2 italienische, 1 spanische, 1 Schweizer- Silber inzen ‘4 walachische Kupfermünzen d. 86 Abgüsse von verschiedenen Münzen V. Cameen und Gemmen und zwar 3 Cameen, darunter 1 ächt antike; 39 Gemmen Dazu noch 2 grosse Glaskästen und 2 kleine Münzkästen. U. Z. 8837/1876. An den löbl. siebenbürgischen Verein für Naturwissenschaften hier Indem man die für das VII Richterkassa-Darlehen pr. 2500 fl. verpfändeten archäologisch-numismatischen Sammlungen im Werthe von 1170 fl. Ö.W. (Post 1 und 2 Litt, B. der Sicherstellungs-Urkunde) von dem Pfandnexus hiemit förmlichst freigibt, nimmt man die vom Verein dafür als Pfand angebotenen Vermögens- Objekte und zwar die vom Verein seither erworbene Dr. Andreas Breckner’sche ostasiatische Sammlung im Werthe von i ; ....400 2. die vorhandenen 60 Exemplare der 10 letzten Fahrkinee der a gebenen Vereinsverhandlungen im Werthe von . 480 „ die in die Bibliothek neu angeschafften Werke im Werthe von . 600 „ und endlich die neu erworbenen Einrichtungsgegenstände im Werthevon 120 „ zusammen im Werthe von . 1600 4. als Pfandobjekt an. Hermannstadt am 8. Dezember 1876. Von der Universität der sächsischen Nation Wächter m. p. Comes. K. Schneider m. p. Universitäts-Notär. " (uf dr ucksn annstadt. a Izaladje 7 |zelaleae]e Wi er ' FEERBERE uuuflrte. die JSbrv Graphische Darsteilun & der Abweichungen der fünf tägigen Temper atur-umd Luf tdrucksnitiel von den beteitend Norinalmitteln im Sonnenjahr 1875 in Hermannstadt. un Eee Eee Ne... U Janver [Februar _ Mär Aneit [Mai duni [Juli I August” [September] Oeteber_T November] December | Bozzeeanereun dededens ndasdeaede keludedessdelo Audededs 10 uloleneas |sVelezungelz ELED OBERES DODZER anno \ ee Berge) = ERST: .Hsesssaan.. :, ONEEEREEEEEEEERERE EEESGEREESEHETETEMEEE || nu TSmEEBBEERENDERDESEIGEERE 4444 HERR EEE EFFEEIBEFEEEEEB fi |. kb EBERBZBRFEREREFT Dee ZEEABEBERBRERE ZEENDDEIaereeeee Z AN EEIEHEEEEENEEF EEE I /A1|1|1 [1 FEIERN ERBETEN een er = ee el weten ARSTIEH VERLIEREN Een | eo BENBERIEREREIE 5 me 2 HH 7 All \ 2 eo ee Fr EaRneeNdeoe | Ru ARREBANNELNNEENEERESSABEBBEREENSDHNINDEN \ BEE |) A IH ‚ HH HH HH HH Be SEE N San Demaele) nn Kan ekjalsier = 3 5 I Ei & = za Tr Se 5 DR W = F iR Bi 7 Ei Ba = I Q| = | —- 5 & an = = SEE 1. Se = HE joe + = En I As | el Air EBeTT DAHER RFESFHRERFR RES EERHRREREN MAILEN 52 & Koi SEERENER 3% IHR HH BENBEESEREEEEEENECSERNNEENnmNTR Burns KU EBEN Serr 19 HE Er IBENEEBNBEZBRBENE: JUDEN FEEH BEE Faire 1% EEEHREEHEEHEHE EREHEHEFBEBERFR FHEHERHRE BE BESEESRZEEBREEnZ I | 2 BERIISENEE. ED; ausgezogene (uroe gebt dic Ba: der Iömperaturmittel in ganzen Graden C, dre punkürte de dbwwearchungen. der Luftdrucksmittel in ganzını Ber I> FE FE uc@ W. Hausmann: Vogelvarietäten in Sehen . \ ! J. L. Neugeboren: Systematisches Verzeichniss der in den Straten bei Bujtur unweit Vajda-Hunyäd vorkommenden fossilen Tertiär-Bivalven- Gehäuse 5 . 6 6 6 Moritz Guist: Aus der Entwickelungsgeschichte der Erde Martin Schuster: Das Alter des Menschengeschlechtes . C. F. Jiekeli: Zur Molluskenfauna Siebenbürgens L. Reissenberger: Die Witterungserscheinungen der Jahre 1876 und 1877 ın Hermannstadt Verzeichniss der Vereinsmitglieder. A. Yereins-Ausschuss. Vorstand : E. Albert Bielz, k. Schulinspector in Hermannstadt. Vorstands-Stellvertreter : Moritz Guist. Secretär : Bibliothekar : \ Cassier : Martin W. Schuster. Rudolf Severinus. Wilhelm Platz. i Custoden : s KL ( Carl Riess; a) der zoologischen Vereinssammlungen ea b) der botanischen 5 Adolf Thiess; c) der mineralogischen „ J. Georg Göbbel; d) der geognostischen 5 Julius Conrad; e) der ethnographischen 5 Ludwig Reissenberger. Ausschussmitglieder : Karl Albrich Ludwig Neugeboren Michael Fuss Michael Salzer Eugen Baron Friedenfels Carl Schochterus Dr. Friedrich Jikeli Josef Schuster Samuel Jickeli Dr. G. D. Teutsch. Adolf Lutsch B. Yereins-Mitglieder. I. Ehren-Mitglieder. Beldi Georg Graf v. Uzon, k. k. wirkl. geheimer Rath und Kämmerer in Gyeres. Darwin Öharles, in Down. Beckenham. Kent (England). Dohrn Dr. August Carl, Präsident des entomolo- gischen Vereins in Stettin. Dowe Dr. Heinrich, Professor an der Universität in Berlin. Fischer Alexander v. Waldheim, k. russischer Staats- rath, Vice-Präsident der k. Gesellschaft der Natur- forscher und Director des botanischen Gartens in Moskau. Gehringer Carl Freiben v. Dedenben Eh mil. geheimer Rath und Staatsrath in | weh Halidai Alexander H., Präsident der irländischen naturwissenschaftlichen Gesellschaft in ee 4 Hayden N. J. van der, Secretär der belgischen Akademie für Archäologie in ‚ Antwerpen. Haynald Dr. Ludwig, k. k, geh. Rath und röm.- kath. Erzbischof in Kalocsa. Hoffmann August Wilbelm, Professor an de k. Universität in Berlin. Lattermann Freiherr v., k. k. wirklicher geh. Rath und Präsident des k. k. Landesgerichtes in © ‚Gratz. Lacordaire Th., Präsident der königl. Gesellschaft der Wissenschaften in Lüttich. Lancia Frederiko Marchese, Duca di Castel- Brolo, Secretär der Akademie der Wi issenschaften in Palermo. Liechtenstein Friedrich Fürst v., k. k. Feldmarschall- Lieutenant in Wien. Lichtenfels Rudolf Peitner v., k. k. Ministerialrath und Vorstand der Salinen-Direction in Gmunden. Lonyai Melchior Graf, Präsident der k. ungarischen Akademie der Wissenschaften in Buda-Pest. Montenuovo Wilhelm Fürst v., k. k. General der Cavallerie und wirklicher geh. Rath in Wien. Schmerling Anton Ritter v., k.k. geheimer Rath und Präsident des obersten Gerichtshofes in "Wien. Shumard Benjamin F., Präsident der Akademie der Wissenschaften in St. Louis in Nord- Ana II. Korrespondirende Mitglieder. Andrae Dr. Carl Justus, Professor an der Universität in Bonn. Beireich E., Professor an der Universität in Berlin. Biro Ludwig v., Gutsbesitzer in Wingard. Boeck Dr. Uhristian, Professor in Christiania. Breckner Dr. Andreas, prakt. Arzt in Agnethlen. Brunner von Wattenwyl Carl, Ministerialrath im k. k. Handelsministerium in Wien. Caspary Dr. Robert, Professor und Director des botanischen Gartens in "Königsberg. Cotta Bernh. v., Professor an der Bergakademie in Freiberg. Drechsler Dr. Adolf, Director des k. math. physik. Salons in Dresden. Favaro Antonio, Professor an der k. Dnisersitar in. Padua. Giebel Dr. Ü. F., Professor an der Universität in Halle. Göppert Dr. J., Professor an der Uniwersität in Breslau. Be nn ee a lm a eu gone ne Zn ne een EZ ana: ‘ Gredler P. Vincenz, G'ymnasial-Director in Botzen. - Hauer Franz Ritter v., Hofrath und Director der N 0 h. k. geologischen Reichsanstalt in Wien. Kawall J. H., Pfarrer zu Pussen in Kurland. Jolis Dr. August le, Secretär der naturforschenden Gesellschaft in Cherbourg. - Karapancsa Demeter, k. k. Major in Weisskirchen. Kenngott Dr. Adolf, Professor an der Universität in Zürich. Koch Dr. Carl, Professor an der Universität in Berlin. Kraatz Dr. Gustav, Privatdocent in Berlin. Kratzmann Dr. Emil, Badearzt in Marienbad. Melion Josef, Dr. der Mediecin in Brünn. Mevapace Florian. k. k. Landesbau-Director in Wien. vom Bath Gerhardt, Professor an der k. Universität in Bonn. Scherzer Dr. Oarl, in Schmidt Adolf, Archidiaconus in Aschersleben. Renard Dr. Carl, Secretär der k. Gesellschaft der Naturforscher in Moskau. Richthofen Ferdinand Freiherr v., Präsident der Gesellschaft für Erdkunde in Berlin. Rosenhauer Dr. W., Professor an der Universität in en ien. Schmidt Ferdinand Josef, Kaufmann in Schiska bei Laibach. Schübler F. Ohristian, Director des bot. Gartens in Christiania. Schur Dr. Ferdinand, «nr Bielitz. Schwarz v. Mohrenstern Gustav, in Wien. Seidlitz Dr. Georg, Privatgelehrter in Dorpat. Sennoner Adolf, Bibliothekar an der k. k. geolog. Reichsanstalt in Wien. Staes Cölestin, Präsident der malacolog. Gesellsch. in Brüssel. Szabo Dr. Josef, Professor an der Universität und Vicepräses der k. ungar. geolog. Gesellschaft in Buda-Pest. Thielens Armand, Professor in Tirlemont in Belgien. Xanthus John, Custos am Nationalmuseum in Buda-Pest. Ill. Ordentliche Mitglieder. Albrich Carl, Director der Realschule und der Ge- N werbeschule ( Ausschussmitglied) in Hermannstadt. Andrae Johann, k. Rechnungsrath und Professor der Staatsrechnungs- Wissenschaft a. d. k. Rechtsak. in Hermannstadt. Barth Josef, evangel. Pfarrer in Langenthal. Bayer Josef, Gemeinderath und Presbyter in Hermannstadt. Bedeus Josef v., Curator der evangel. Landes- körche in Hermannstadt. Bertlef F riedrich, Dr. der Mediein in ‚Schässburg. | 1 RE RER Berwerth Dr. Friedrich, Custos am k. k. Hof- Mineralienkabinet in Wien. Bielz E. Albert, k. Schulinspector (V.Vorstand) in Hermannstadt. Billes Johann, Kaufmann in . Hermannstadt. Binder August, M. d. Ph. und bürgl. Apotheker in Wien. Binder Carl, Dr. der Mediein in Hermannstadt. Binder Friedrich, k. k. Hussaren-Obrist in Ozegled. Binder Friedrich, Privatier in Mühlbach. Binder Gustav, M. d. Ph., Apotheker in Heltau. Binder Heinrich, M. d. Ph., Apotheker in Klausenburg. Binder Michael, Spiritus- Fabriksbesitzer in Hermannstadt. Birthler Friedrich, k. Bezirksrichter in Grossschenk. Bock Valentin, Landesadvokat in Hermannstadt. Böck Johann, k. ungar. Geologe in Buda-Pest. Brassai Dr. Samuel, Uniersitäts-Professor in Klausenburg. Brantsch Gottlieb, ev. Pfarrer in Grossschenk. Brunner Rudolf, Mechaniker in Hermannstadt. Brusina Spiridon, Universitäts-Professor in Agram. Budacker Gottlieb, evang. Stadtpfarrer in Bistritz. Burghardt Franz, k. Ingenieur in (Közep-Szolnok) Tasnad. Capesius Gottfried, pens. Gymnasial-Director in Hermannstadt. Capesius Gustav, Professor an der Oberrealschule in Hermannstadt. Cobolesescu George, Professor in Jassi. Connerth Carl, Dr. der Medicin in Bistritz. Connerth Josef, Professor an dem ev. Landeskirchen- Seminar in Hermannstadt. Conrad Julius, Professor an der Oberrealschule (Vereins-Custos) in Conradsheim Wilhelm Freiherr v., k. ung. Ministe- rialrath in Hermannstadt. Conradsheim Wilhelm Freiherr v., k. k. Hofrath in Wien. Csato Johann v., Gutsbesitzer in Nagy-Enyed. COzekelius Friedrich, Zlementarlehrer in Hermannstadt. Czekelius Daniel, Studirender in Hermannstadt. Dietrich Gustav v. Hermannsthal, %. Landwehr- Obrist in Hermannstadt. Dörschlag Oarl, Professor an der Oberrealschule in Hermannstadt. Drotlef Josef, Magistrats- Beamter in Hermannstadt. Dück Josef, evang. Pfarrer in Zeiden. Emich von Emöke Gustav, k. und k. Truchsess in Buda-Pest. Entz Geysa Dr., Professor an der k. Universität in Klausenburg. Eszterhäzi Ladislaus Graf v., k. k. Hofrath in Wien. Hermannstadt. Da an £ ee a a RN Fabritius Michael, Kupferschmied, Kürchenmeister _ und Gemeinderath in Hermannstadt. Ferenezi Stefan, Professor amk. Staatsgymnasium in Hermannstadt. Fischer Eduard, M. d. Ph. Apotheker in ' Dicsö-Szt.-Mäıton. Foith Carl, k. Salinenverwalter in T'horda. Folberth Dr. Friedrich, Apotheker in Mediasch. Frank Peter J., Ingenieur in Hermannstadt. - Friedenfels Eugen Freiherr v., k. Hofrath (.Ausschuss- Mitglied) in Wien. Fronius Friedrich, ev. Pfarrer in Agnetheln. Fuss Michael, Superintendentialvicar und ev. Pfarrer (Ausschuss- Mitglied) in Girelsau. Gaertner Carl, k. Oberingenieur in Kronstadt. Gebbel Carl, pens. k. Sectionsrath in Hermannstadt. Gibel Adolf, pens. Oomitats- Vicegespan in Hermannstadt. ‚Gibel Moritz, Comitats- Beamter in Hermannstadt. Göbbel Johann G., Director der Stearinkerzenfabrik (Vereins-Öustos) in Hermannstadt. Gött Johann, Bürgermeister in Kronstadt. Graffius Carl, Bürgermsister in Med'asch. Graeser Johann, Lehrer in Reps. Graeser Karl, Verlags- Buchhändler in Wien. Grohmann H. Wilhelm, Kirchenmeister der evang. Kirchengemeinde und Gemeinderath in Hermannstadt. Gunesch Gustav, Pfarrer in Lechnitz. Guist Moritz, Director des ev. Gymnasiums (Vor- - stands-Stellvertreter) in Hermannstadt. Gutt Michael, Baumeister in Hermannstadt. Habermann Johann, Bräuhausbesitzer und Gemeinde- rath in Hermannstadt. Haupt Friedrich Ritter v. Scheurenheim, pens. k. Sectionsrath in Hermannstadt. Haupt Gottfried, Dr., Distrikts-Physikus in Bistritz. Halmagyı Alexander v., k. Gerichtspräses in Nagy-Enyed. Hannenheim Oarl v., k. Gerichtsrath in Thorda. Hanneia Johann, Zrzpriester der gr. or. Kirche in Hermannstadt. Hantken Maximilian v., Director des geol. Institutes n Buda-Pest. Harth J. C., Bezirksdechant und ev. Pfarrer in Neppendorf. Hausmann Wilhelm, Privatlehrer in Kronstadt. Hellwig Dr. Eduard, prakt. Arzt in Sächsisch-Regen. Henrich Carl, M. d. Ph. (Vereins-Custos) in Hermannstadt. Herbert Heinrich, Professor am ev. Gymnasium in Hermannstadt. Herzog Michael, ev. Pfarrer in Tekendorf. 'Hienz Adolf, M. d. Ph., Apotheker in Mediasch. Hoch Josef, ev. Pfarrer in Wurmloch. Hoffmann Arnold v., k. Oberbergrath n __Hermannstadt. Hoffmann Uarl, k. ungar. Sections-Geologe in. — Buda-Pest. Hornung J. P., k. schwedischer Consul in Middelsbro on Tees | | . (England). Hufnagel Wilhelm, Stadt-Chirurg und Gemeinde- ‚rath in Hermannstadt. Huszär Alexander Baron v., Gutsbesitzer in Klausenburg. Jahn Franz, Kaufmann und Gemeinderath. in Hermannstadt. Jeckelius Gustav jun., M. d. Ph., Apotheker in Kronstadt. Jikeli Carl, M. d. Ph., Apotheker in Hermannstadt. Jickeli Carl Friedrich, Kaufmann und Gemeinde- | _ rath in Hermannstadt. Jickeli Carl F. jun., «n E Hermannstadt. Jikeli Friedrich Dr., Primararzt im Franz-Josef- Bürgerspitale in | Hermannstadt. Jickeli Samuel, k. Ingenieur( Ausschussmitglied) in Marmaros-Sziget. Kästner Victor, Lehramtscandidat in Hermannstadt. Kaiser Johann, Dr. der Rechte, Bürgermeister in Sächsisch-Regen. Kanitz Dr. August, Professor an der k. Universität in Klausenburg. Kast Stefan, Professor an der Oberrealschule in Hermannstadt. Kapp Gustav, Bürgermeister in Hermannstadt. Kiltsch Julius, Doctorand der Medicin in Wien. Klotz Victor, Doctorand der Mediein in Wien. Klöss Victor, Professor an der Realschule in Hermannstadt. Knöpfler Dr. Wilhelm, %k. Rath in M.-Vasärhely. Kornis Emil Graf v., k. Ministerial-Secretär in Buda-Pest. Krafft Wilhelm, Buchdrucker und Gemeinderath in Hermannstadt. Krauss Dr. Heinrich, Miklosvarer Stuhlsarzt in Bäroth. Kun Gotthard Graf v., @utsbesitzer in Deva. Kurovsky Adolf, Professor am k. Gymnasium in Leutschau. Lassel August, Hofrath beim obersten Gerichtshof in Buda-Pest. - Le Comte Tecfil, in Lessines (Belgien). Leonhardt Carl, Forstmann in Mühlbach. Leonhard M. Friedrich, Zlementarlehrer in Hermannstadt. Lewitzki Carl, Lehrer in Broos. Lutsch Adolf, Professor am evangel. Gymnasium (Ausschuss-Mitglied) in Hermannstadt. Majer Mauritzius, Professor in (Com. Veszprim) Väroslöd. Maager Wilhelm, Kaufmann in | Wien. Mathias Josef, pens. k. k. Oberlandesger.-Rath in Hermannstadt. Melas Eduard J., M. d. Ph., Apotheker in ° Reps. Metz Ferdinand, Bezirks-Dechant und ev. Pfarrer in Kelling. Michaelis Franz, Buchhändler in Hermannstadt. . ae na nm ul Sen en a a Dr EEE nie ERBETEN N Be Sn u Ta ER zn re > = : en a . S EU Michaelis Julius, ev. Pfarrer in Alzen. Moeferdt Johann, k. Ministerial-Secretär in Buda-Pest. Moeferdt Josef, Rothgärber in Hermannstadt. Moeferdt Samuel Dr., Stadtphysikus, k. Gerichtsarzt und Docent für populäre Anatomie und gerichtliche 4 Medicin in Hermannstadt. Moldovan Demeter, k. Hofrath in (Zarander Com.) Boitza. Müller Carl, M. d. Ph., Apotheker in Hermannstadt. Müller Dr. Carl jun., Apotheker in Hermannstadt. Müller Edgar v.,. Privatier in Hermannstadt. Müller Friedrich, ev. Stadtpfarrer in Hermannstadt. . Müller Friedrich, M. d. Ph., Apotheker in Birthälm. 'Mysz Dr. Edward, Regimentsarzt und Brigadearzt der II. Honved-Brigade in Hermannstadt. Nahlık Johann, k. k. Oberlandesgerichtsrath in Wien. Nendwich Wilhelm, Kaufmann in Hermannstadt. Neugeboren J. Ludwig, ev. Pfarrer (Ausschuss- Mitglied) in Freck. "Neumann Samuel, k. Ministerial- Secretär in Buda-Pest. Obergymnasium A. B., in Hermannstadt. Oelberg Friedrich, k. Hüttenamts- Verwalter in Zalathna. Orendt Michael, Riemer und Gemeinderath n Hermannstadt. Orendi Friedrich, ee. Pfarrer in Bootsch. Ormay Alexander, Professor am k. u. Staatsgym- | _ nasium in Hermannstadt, _ Paget John, Gutsbesitzer in Klausenburg. Pfaff Josef, Director der Pommerenzdörfer Chemikalien- . Fabrik bei Stettin. Philp Samuel, ev. Pfarrer in Schellenberg. Piringer Johann, Rector der ev. Hauptschule in Broos. Platz Wilhelm, M.d. Ph., Apotheker(Vereinscassier‘) in Hermannstadt. Popea Nicolaus, gr. or. Metropolitan-Vicar in Hermannstadt. Reckert Daniel, M. d. Ph., Apotheker in Oedenburg. Reichenstein Franz Freih v., pens. k. siebenbürgischer Vice-Hofkanzler in - Wien. - Rembhardt Carl, M. d. Ph., Apotheker in Mühlbach. Reissenberger Ludwig, Professor am ev. Gymnasium (Vereins-Custos) in Hermannstadt. Riefler Franz, k. Zollbeamter in Rothenthurm, ö Riess Carl, pens. k. k. Polizeicommissär (Vereins- Custos) in Hermannstadt. Rochus Friedrich, Fleischhauer und Gemeinderath in Hermannstadt. 8 — Rohm Dr. Josef, k. k. Stabsarzt. in Ss Salzburg. Roman Visarion, Director der Spar- und Creditanstalt Pl Albina in he Hermannstadt. Römer Julius, Lehrer für Naturwissenschaften in Kronstadt. Salmen ‚Eugen Freiherr v., Sectionsrath im k. u. Finanzministerium in Buda-Pest. Salzer Michael, ev. Pfarrer (Ausschuss-Mitglied) in Birthälm. Schedius Ludwig v., @erichtspräsident in Hermannstadt. Scheint Friedrich, M. d. Ph., Apotheker in Lechnitz. Schiemert Uhr. Friedrich, M. d. Ph., Apotheker in BReussmarkt. Schmidt Conrad, Präsident des.ev. Oberkirchenrathes und k. k. Sectionschef in ' Wien. Schobesberger Carl, städt. Oekonomieverwalter in Hermannstadt. Schochterus Carl, Magistratisrath in Hermannstadt. Scholtes Arnold, M. d. Ph., Apotheker in Bistritz. Schuler v. Libloy Dr. Friedrich, Professor an der | -k. k. Universität in | Czernowitz. Schuller Dr. Carl, praktischer Arzt in Mediasch. Schuller Daniel Josef, Oekonom in . Sächsisch-Regen. Schuster Josef, pens. k. Finanzrath ( Ausschuss- Mitglied) in Hermannstadt. Schuster Martin, Professor am evang. Gymnasium (Vereins-Secretär) in Hermannstadt. Schuster Wilhelm, ev. Stadtpfarrer in | Broos. Seibert Hermann, Privatmann in Eberbach a. Neckar. Setz Friedrich, Oberingenieur der k. k. Eisenbahn- & Inspection in Wien. Severinus Rudolf, Professor an der Oberrealschule (Vereins-Bibliothekar) in Hermannstadt. Sıll Michael, Fabriksbesitzer in Hermannstadt. Sıll Victor, Landesadvokat in Hermannstadt. Sımonis Dr. Ludwig, Stadt- und Stuhlsphysikus n Mühlbach. Steinacker Edmund, Secretär der Handels- und Gewerbe- Kammer in Buda-Pest. Steindachner Dr. Friedrich, Direetor des k. k. zoolo- gischen Hof-Cabinets in Wien. Stenner Gottlieb Dr., Apotheker in Jassi. Stock Adolf, pens. Statthalterei-Beamter in Hermannstadt. Stühler Benjamin, Privatier und Gemeinderath in ‚Hermannstadt. ‚Süssmann Dr. Hermann, Secundar-Arzt im Franz- Josef- Bürgerspital in Hermannstadt. Tangel Josef, Buchhalter in Hermannstadt. Tauscher Dr. Julius, praktischer Arzt in Erzsi bei Buda-Pest. Tefter Wenzel Dr., k.k. Öberstabsarztu. Sanitätschefin Hermannstadt. Teleki Stefan Graf v., in | Wien. RR y RR BR: air JR Teutsch Dr. G. D., Superintendent der ev. Landes- ! kirche A. B. u.Oberpfarrer (Ausschuss- Mitglied) in Hermannstadt. Teutsch J. B., Kaufmann in Schässburg. Tellmann Dr. Gottfried, k. Rath, pens.Stadtphysikusin Hermannstadt. Thallmayer Friedrich, Kaufmann, R. Lieutenant in Hermannstadt. Thiess Adolf, Lehramtskandidat (Vereins-Custos) in Hermannstadt. Thomas Robert, k. Post-Official in Hermannstadt. Torma Carl v., Gutsbesitzer in Ccieso-Keresztur. Trausch Josef, Grundbesitzer in Kronstadt, Trauschenfels Emil v., k. Rath in Buda-Pest. Trauschenfels Eugen v., Dr. der Rechte und Referent des k. k. ev. Oberkirchenrathes in Wien. Tschusi-Schmidhofen V. Ritter v., Villa Tännenhof bei Hallein. Urban Andreas, Director der Glasfabrik in Krazna-Bodza. Vest Wilhelm v., k. Finanzconeipist in Hermannstadt. Viotte Carl, Oberlandes- Commissariats- Beamter in Hermannstadt. Wächter Josef, Dr. der Medicin in Hermannstadt. Weber Carl, Projessor in Mediasch. Weber Johann, M. d. Ph., Apotheker in Schässburg. Wensky Andreas, Schneider und Gemeinderath in Hermannstadt. Werin Rudolf, Panoramabesitzer in Buda-Pest. Werner Dr. Johann, praktischer Arzt in Hermannstadt. Wilhelm Hugo, Director der Ackerbauschule in Mediasch. Winkler Moritz, Botaniker in Giessmannsdorf bei Neisse. Wittstock Heinrich, ev. Pfarrer in Heltau. Wolff Friedrich, Verwalter der v. Closius’schen . Buchdruckerei und Gemeinderath in Hermannstadt. Zieglauer v. Blumenthal Ferdinand, Professor an der k. k. Universität in Uzernowitz. Zikes Stefan, M. d. Ph., Apotheker in Wien. N Academien, Anstalten, Gesellschaften und Vereine, mit welchen der Verkehr und Schriften- Austausch eingeleitet ist, in: Antwerpen, Academie d’ Archeologie de Belgique. Augsburg, Naturhistorischer Verein. Aussig a/E., Naturwissenschaftlicher Verein. Bamberg, Naturwissenschaftlicher Verein. Berlin, Königliche Academie der Wissenschaften. — Deutsche geologische Gesellschaft. — Gartenbaugesellschaft. — Botanischer Verein für Brandenburg und die angren- zenden Länder. — Verein zur Beförderung des Gartenbaues. — Eintomologischer Verein. Bern, Naturforschende Gesellschaft. Bologna, Academia delle Scienze. Bonn, Naturwissenschaftlicher Verein der preussischen Rhein- lande und Westphalens. ' Boston, Society of Natural History. Bregenz, Vorarlbergischer Museumsverein. Breslau, Schlesische Gesellschaft für vaterländische Oultur. — Entomologischer Verein. Brünn, Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues der Natur- und Landeskunde. — Naturforschender Verein. Brüssel, Societe geologique de Belgique. — Societe entomologique de Belgiques. Buda-Pest, K. ungar. Academie der Wissenschaften. — Geologische Anstalt für Ungarn (M. k. földtani intezet). — Geologische Gesellschaft (Földtani tärsulat). b — Ungarische Gesellschaft für Naturkunde (M. termeszet tudomänyi tärsulat). — K. ungar. National-Museum. — Redaction der termeszetrajzi füzetek. Cairo, Societe khediviale de Geographie. Chemnitz, Naturwissenschaftliche Gesellschaft. Cherbourg, Societe des Sciences Naturelles. Ohristiania, K. norwegische Universität. Chur, Naturforschende Gesellschaft Graubündens. Donaueschingen, Verein für Naturgeschichte und Geschichte. Dresden, kais. Leopoldinisch-Carolinische Academie der Na- turforscher. — Naturforscher-Gesellschaft „Isis“. Dublin, The Natural-History. Dürkheim, „Pollichia* naturhistor. Verein für die baierische Rheinpfalz. +, NT. ' Florenz, Societä geographica italiana. Frankfurt a/M., Deutsche malakozoologische Gesellschaft. — Zoologische Gesellschaft. — Physikalischer Verein. _ Freiburg i. B, Gesellschaft zur Förderung der Naturwissen- schaften. Fulda, Verein für Naturkunde. - Giessen, Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Görlitz, Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften. Görtz, Societä agraria. Gratz, Naturhistorischer Verein für Steiermark. — Verein der Aerzte Steiermarks. Halle, Naturwissenschaftlicher Verein für Sachsen und Thü- ringen. here, Verein für naturwissenschaftliche Unterhaltung. Hanau, Wetterauer Gesellschaft für die gesammten Natur- wissenschaften. Hannover, Naturhistorische Gesellschaft. Helsingfors, Societas pro fauna et flora fenica. Hermannstadt, Assocıatiunea Transilvana pentru literatura romana si cultura poporului romanu. — Verein für siebenbürgische Landeskunde. _ Innsbruck, Ferdinandeum. Kassel, Verein für Naturkunde. Klausenburg, Museum-Verein (Erdelyi Muzeum). — Kolozsväri orvos-termeszettudomänyi tarsulat. Königsberg, königl. physikalisch-ökonomische Gesellschaft. Kreuz, Direction der k. kroat. land- und forstwirthschaftlichen Lehranstalt. Laibach, Verein des krainischen Landes-Museums. Landshut, Botanischer Verein. Leipzig, Naturforschende Gesellschaft. Linz, Museum Francisco-Carolinum. — Verein für Naturkunde in Oestreich ob der Enns. London, The Royal Society. : Lüttich, Societe royale des Sciences. Luxenburg, Societe botanique du Grand-Duche Luxembourg. — Societedes Sciences Naturellesdu Grand-Duche Luxembourg. Maiand, Reale Instituto Lombardo di scienze, lettere ed artı. — Societa italiana di scienze naturali. ' Manchester, Literary et Philosophical Society. M.-Schwerin, Gesellschaft der Freunde der Naturgeschichte. Modena, Archivo zoologico. Moskau, Societe imperiale des Naturalistes. München, königliche Academie der Wissenschaften. Münster, Westphälischer Provinzial-Verein für Wissenschaft und Kunst. DIRT Neisse, Naturwissenschaftliche Gesellschaft. Neutitschein, Landwirthschaftlicher Verein. New-Haven, Oonnecticut Academy of Arts and Sciences. Nürnberg, Naturhistorische Gesellschaft. Offenbach, Verein für Naturkunde. Osnabrück, Naturwissenschaftlicher Verein. Padua, Societä d’ Incorragiamento. Palermo, Academia de scienze et lettere. Passau, Naturhistorischer Verein. Petersburg, kaiserlicher botanischer Garten. Philadelphia, Wagner Institut. Pisa, Societä toscana di scienze naturalı. Prag, Naturwissenschaftlicher Verein „Lotos.“ Pressburg, Verein für Naturkunde. Regensburg, Redaction der botanischen Zeitschrift „Flora.“ — Zoologisch-mineralogischer Verein. Reichenberg, Verein für Naturkunde. Riga, Naturforschender Verein. Roma, Academia pontefica dı nuove Lyncei. — Redaction der Uorrispondenza scientifica. Salzburg, Gesellschaft für Landeskunde. Stettin, Entomologischer Verein. Schafhausen, Schweizerische Gesellschaft für die gesammte Naturkunde. St.-Gallen, Naturwissenschaftliche Gesellschaft. St.-Louis, Academia des Sciences. Stuttgart, Verein für vaterländische Naturkunde in Würtemberg. Triest, Societä Adriatica de Scienze Naturale. Venedig, Istituto Veneto di Scienze, Lettere ed Arti. Verona, Academia d’ agricultura, comercio ed arti. Washington, Smithsonian Institution. _ Wien, Kaiserliche Academie der Wissenschaften. — K.k. Oentral-Anstalt für Meteorologie. —. K. k. geographische Gesellschaft. — K.k. geologische Reichsanstalt. — K.k. Hof-Mineralien-Cabinet. — Oesterreichische Gesellschaft für Meteorologie. — Redaction des österr.-botanischen Wochenblattes. — Verein für Landeskunde von Niederösterreich. — Verein zur Verbreitung naturw. Kenntnisse. — K.k, zoologisch-botanische Gesellschaft. — Naturwissenschaftlicher Verein an der k. k. technischen Hochschule. — Verein der Siebenbürger Sachsen. Wiesbaden, Verein für Naturkunde im Herzogthum Nassau. Zweibrücken, Naturhistorischer Verein. —— HH >Derieht über die am 25, Juni 1877 abgehaltene Generalversammlung, | Herr Vereins-Vorstand k. Schulinspektor E. A. Bielz er- öffnete dieselbe mit folgendem Berichte: Hochgeehrte Generalversammlung! Indem ich Sie im Namen unsers Vereins- Ausschusses hier willkommen heisse, erkläre ich unsere heutige General- . versammlung für eröffnet. Unser diesjähriger Rechenschaftsbericht wird Ihnen haupt- sächlich von dem Vollzuge der Beschlüsse unserer vorjährigen Generalversammlung Nachricht zu geben haben. Unter diesen nimmt der Abschluss des Verkaufes der archäologisch-numis- matischen Sammlung an das Baron Brukenthal’sche Museum die erste Stelle ein, welcher Verkauf Dank der schleunigen und günstigen Erledigung unsers Ansuchens an die löbliche sächsische Nations-Universität wegen Entlastung dieser Sammlungen von dem darauf ruhenden Pfandrechte der sächsischen Nationalkasse sehr leicht und vollständig abgewickelt werden konnte. Dadurch sind wir nun der Schuldenlast von 1250 fl. ledig geworden, und wieder in den unbeschränkten Besitz der verpfändeten Werthpapiere unsers Reservefondes gelangt, durch die damit ersparten Interessen für Passivkapitalien und die Beiträge der. vermehrten Zahl unserer Vereinsmitglieder sind wir aber zu- gleich in die glückliche Lage gelangt, unsern Verpflichtungen gegenüber der v. Olosius’schen Buchdruckerei derart nachzu- kommen, dass wir den ganzen Rest der ältern Druckkosten für unsere Vereinsschriften vollständig abtragen konnten und nun nur der letzte (27.) Jahrgang unserer Verhandlungen und Mit- theilungen noch zu bezahlen ist. Die Herstellungskosten dieses Jahrganges unserer Vereins- schriften werden sich aber auch bedeutend niedriger, als bisher herausstellen, nicht nur weil dessen Umfang ein etwas geringerer ist, — sondern auch, weil die Mehrzahl der Verfasser von Arbeiten in demselben auf das Ihnen nach dem Beschlusse der vorjahrigen Generalversammlung auszuzahlende Schriftsteller- Honorar verzichteten, — 4 — Eine andere wichtige Verhandlung, Ele). im abgelaufenen Vereinsjahre zum Abschlusse gelangte, war die Sicherstellung unsers Vereinslokales. Wie nämlich den geehrten Mitgliedern aus den Mittheilungen in der vorigen Generalversammlung erinnerlich sein wird, war uns das Lokale, worin sich auch gegenwärtig noch unsere Sammlungen aufgestellt finden, von dem Verwalter des Baron Brukenthal’schen Vermögens-Sequesters gekündigt und nachdem, wir kein anders entsprechendes Lokale auffinden konnten, in der weitern Verhandlung mit dem genannten Vermögensverwalter im anstossenden Flügelgebäude mit Bei- behaltung unsers gegenwärtigen Bibliotheks-Zimmers eine für unsere Sammlungen sehr beschränktes Lokale um einen mit 40 fl. höhern Miethzins, somit für die jährliche Miethe von 240 fl., überlassen worden. Da aber die Räumung des letztern 'Lokals, von Seite des frühern Inhabers sich fort und fort verzögerte, trug uns später der Verwalter des Sequesters unser bisheriges Ver- einslokale auf ein Jahr d. i. vom 1. April 1877 bis Ende März 1878 gegen einen Miethzins von 300 fl. an. Obwohl nun dieser Miethzins die bisherigen Kosten unsers Vereinslokales um ein Beträchtliches überstieg, so musste doch der Vereinsausschuss um so bereit- williger auf die Annahme des diesfälligen Miethvertrages eingehen, als er damit nicht nur das bisherige geräumige und in jeder Beziehung entsprechende Lokale dem Vereine erhielt, sondern auch alle Kosten und Nachtheile einer neuerlichen Uebersiedlung mit unsern umfangreichen Sammlungen ersparte und überdies die nun wieder angewachsene Zahl unserer Vereinsmitglieder, sowie die neuerliche freundliche Unterstützung der löblichen Sparkasse uns die Bestreitung dieser grössern, im Interesse unsers Vereinszweckes aber jedenfalls gerechfertigten, ja nahezu unvermeidlichen Auslage möglich machte. Der in unserm vorletzten Jahresberichte dargestellte misliche ' Stand unserer Vermögens-Verhältnisse hat aber nicht nur unsere zur Unterstützung gemeinnütziger Zwecke stets bereite Stadt- vertretung veranlasst, die wegen der zeitweilig unterbrochenen Durchforschung der Umgebung der Stadt -durch zwei Jahre unbehoben gebliebene Subvention jährlicher 100 fl. für die Jahre 1875 und 1876 auf Einmal flüssig zu machen, sondern uns auch unverhoffter Weise von dem Gutsbesitzer in Wingard, Herrn Ludwig von Biro ein Geldgeschenk von 50 fl. zugeführt, wofür der Ausschuss neben dem Ausdruck des verbindlichsten Dankes Demselben in derselben Weise die Anerkennung des Vereins zu Theil werden liess, wie es bei frühern Gelegenheiten an Geber namhafter Geschenke geschah, nämlich durch die Zusendung des Diplomes eines korrespondirenden Mitgliedes. Aber nicht nur diese Vermehrung unserer Geldmittel im abgelaufenen Vereinsjahr, sondern auch namhafter Geschenke für unsere Sammlungen haben wir dankbar zu erwähnen, nämlich N: 4 R IR, h “ “ N H ‘ "9 "a Y * Br i Dr N Ay: r 3 4 = a R [% a au > ht 2 > > : 2-7 2 ne a en 1 Va DE De ne En ” RR NEN az \ ai 15 -— _ in erster Reihe das Geschenk unsers Mitgliedes Carl Fr. Jickeli _ junior, welcher uns nicht nur aus seiner der hiesigen Realschule ' übergebenen ornithologischen Sammlung die Auswahl von 40 ausgestopften Vögeln für unsere Vereinssammlung gestattete, darunter den für unsere Fauna äusserst wichtigen Stolzvogel Phalaropus, hyperboreus, — sondern uns auch eine auserlesene Suite von Conchylien, Corallen, Strablthieren und Echinodermen . schenkte, die er selbst vor einigen Jahren, wie uns Allen be- kannt ist, im rothen Meere und an der Ostküste von Afrıka gesammelt hatte. Ueber diese Vermehrung der Sammlungen und der Biblio- thek werden uns die Herren Oustoden und der Herr Bibliothekar des Nähern berichten, zuvor aber wollen wir den Herrn Se- kretär ersuchen, über die allgemeinen Verhältnisse unsers Vereins zu berichten, und vom Herrn Kassier die Mittheilungen über die Kassagebahrung im abgelaufenen Vereinsjahre, sowie über den Voranschlag des nächsten Jahres uns erbitten. Dieser Bericht dient zur genehmigenden Wissenschaft und wird auch seitens der Generalversammlung die Ernennung. des Herrn Ludwig von Biro, Gutsbesitzer in Wingard, zum kor- - respondirenden Mitgliede gutgeheissen. - Hierauf trägt Vereins-Sekretär Martin Schuster, Professor, folgenden Rechenschaftsbericht vor: ' gliederstand : Löbliche Generalversammlung! Mit Schluss des Jahres 1876 hatten wir folgenden Mit- Ehrenmitglieder s h Ä 6 Korrespondirende Mitglieder . 41 Ordentliche Mitglieder Rs NZ Seit der Zeit ergaben sich folgende Verändernngen. Von den Ehrenmitgliedern starb: _ Florian Glanz Ritter von Aicha, Ministerialrath im k. k. Ministerium des Innern in Wien. Von den korrespondirenden Mitgliedern starben: Moses Rubinstein, Privatgelehrter in Brodi; Reuss Dr. A. E., Professor an der k. k. Universität ın Wien; Motschulski Viktor Ritter von, k. russ. Oberlieutenant in P. in Petersburg; | Küster Dr. H. C., Vorstand des Telegraphenbureau’s zu _ Bamberg; Kubinyi August von, köngl. Rath und Kämmerer, pens. Direktor des ung. Nationalmuseums in Budapest. Von den ordentlichen Mitgliedern starb: Seitz Josef, Professor a. D. in Budapest. Möge ihnen allen die Erde leicht sein. — 16 — Nicht sämmtliche der oben als gestorben aufgeführten korrespondirende Mitglieder starben, im Laufe dieses Jahres, da ich jedoch die Kunde ihres Todes erst in diesem Jahre erhielt, glaubte ich dieselben in dem jetzigen Berichte als gestorben aufführen zu müssen. Der gegenwärtige Stand der Mitglieder ist folgender: Ehrenmitglieder i ‚ . 18 Korrespondirende Mitglieder . 37 Ordentliche Mitglieder . i 220 Zusammen i 275. Somit gegen das Vorjahr eine Vermehrung um 2 Mit- glieder. Bei den ordentlichen Mitgliedern eine Zunahme von 9 Mitgliedern. a. Der Schriftentausch wurde Ende 1876 mit 112 wissen- schaftlichen Körperschaften und Vereinen des In- und Auslandes gepflegt. Seither traten wir noch mit den folgenden Vereinen in Tauschverkehr:: 1. Naturwissenschaftlicher Verein an der k. k. technischen Hochschule in Wien. 2. Naturforschende Gesellschaft in Leipzig. 3. Naturwissenschaftlicher Verein zu Aussig a/E. 4. Verein der Siebenbürger Sachsen in Wien. 5. Termeszetrajzi füzetek. Somit stehen wir im Verkehr mit 117 wissenschaftlichen Körperschaften und Vereinen. Zur Kenntniss. Dem Vereins-Kassier Wilhelm Platz, Apotheker, ertheilt die Versammlung unter gleichzeitigem Ausdruck des Dankes für seine Mühwaltung das Absolutorium für die durch die Vereins- mitglieder P. J. Frank, Privatingenieur, und Josef Möfert, Lederer, geprüfte und richtig befundene Rechnung für das Vereins- jahr 1876/7 d. i. vom 1. Mai 1876 bis 30. April 1877. Im Auszug theilen wir sie hier mit: Einnahmen. 1. An baarem Cassarest aus dem Jahre 1875/6 . 92 fl. TI kr. 2. „ Jahresbeiträgen von 213 Mitgliedern . 785 „939, 3. „ Interessen v. d. Werth u. Staatspapieren . 81,9%, 4. „ Geschenk von L. v. Biro, Gutsbesitzer in 5 6 7 Wingard i Ä Ä ; N De „ Jahressubvention aus der Sparkassa .. 10, — „ N h aus der Stadtkassa pro 1875u.76 200 „ — „ „ laut Kaufvertrag für die archäologische und numismatische Sammlung v. Br. Bruken- thal’schen Museum 1300, — „ Day Summe . 2608fl: $Skr. }; Für Miethe des Vereinslokales vom Mai bis. all 6 1 e Ausgaben Mai 1876/7 200 fl 2. » Regie-Auslagen des Vereins-Secretärs . 18 „ 8. „ Beheitzung und Beleuchtung des Vereins- lokales . i 20 4. „ Regie- -Auslagen des Kassiers 18 Bir, InteressenvonDarlehn ausdemVorschuss- Verein . Hall, 6. „ die dritte Rate eines Glaskastens OR“ 7. „ Lohn dem Vereinsdiener . 60 „ 8. ,„ Assekuranz der Sammlungen 11:5 9. „ Druckkosten der Vereinsschriften 74 „ 10. „ Berichtigung des Darlehns aus dem Vor- schussverein } 1250, 11. „ lithographische Arbeiten \ 19% 12. „ Pappkästchen f. die verschiedenen Samm- lungen : >05 13.0, Regie-Auslagen des Vereinsvorstandes . 4 „ 14. „ Rechnungder Buchhandlung Schmiedicke 1.8 Summe 2070 fl. Bilanz. Der Summe der Einnahmen mit .. 2608 fl. entgegengehalten die Summe der Ausgaben mit . 2070 „ ergibt sich ein Kassarest von 538 fl. Der Voranschlag für das Vereinsjahr 1877/8 wird heissen. Derselbe lautet: Ausgaben. 1. Für Miethe der Vereinslokalitäten 300 fl. 2. Druckkosten (Jahrgang XXVII. 147 f., XXVIM. 213 fl.) zusammen 360 „ 3. „ Lithographische Arbeiten . 30 „ 4. „ Honorare für gelieferte wissenschaftliche Arbeiten 150°, 9%. „ Auslagen zur Durchforschung des: Ge. bietes von Hermannstadt . 100 „ 6. „ Assekuranz der Sammlungen . iS 1. „ Beheitzung und Pe dere Lokalitäten 20 „ Ben. Repie!,. 65 „ rs Lin dem Mereinadiener 60 „ 10. „ einen neuen Kasten . 25 / Summe der Auckäben 1102 A 2 ANNO ER ASEY RATE SEEN N IKISE SS EUR RAND RIND Y ERRIGRN 11 VIREN 10 Bl ale le Einnahmen. 1. An Kassarest aus dem Vereinsjahr 1876/ 7 . 538fl. &kr. 2. „ Jahresbeiträgen von 180Mitgliedernafl.3.40 612 „ — » 3. S “ 5 afl.2.— 6,2 — 5 4. „ Diplomtaxen °, 6 R afl.2.— 2, —» 5. „ Subvention vom hies. Sparkassa-Verein . 100, — „ Bl 5 von der Stadtkassa . .. 10, —,„ 7. „ Coupons der Staats- und Wertbpapiere . 81,68, Summe der Einnahmen . 1449 fl. 76 kr. Bilanz e a Der Summe der Einnahmen mit . ..1449 8. 76kr. entgegengehalten die Summe der Ausgabenmit . 1122 „ — „ ergibt sich ein baarer Kassarest von . 327 fl. 76 kr. Kustos Karl Henrich, Apotheker, trägt vor folgenden Kustodenbericht: Auch dieses Jahr haben die Sammlungen unseres Vereines, Dank der Grossmuth mehrerer seiner Mitglieder nicht unerheb- liche Vermehrung durch Geschenke erfahren. So erhielt das Herbarium von Herrn Pfarrer Fronius einen männlichen Blüthenstand der Maispflanzen, dessen Achrchen aus vollständigen Zwitterblüthen bestehen, welche Abnormität nach des genannten Herrn Angabe häufiger beob- ‚ achtet werden soll. Von Herrn Vereins-Kustos ©. Riess, erhielt erstens die zoologische Sammlung, ein grosses Exemplar von Maja squinado L. der Seespinne, und zweitens die paläontologische Sammlung, eine durch gute Erhaltung ausgezeichnete Pholadomia aus der Neustadt-Wolkendorfer Kohle. Die geognostische Sammlung erhielt durch Herrn Ingenieur Samuel Jickely ein Geschenk, bestehend aus 80 Stück Ge- steinsarten aus der Umgegend von Schemnitz. Besondern reichen Zuwachs erhielt die zoologische Samm- lung durch ein Geschenk des Vereinsmitgliedes ©. F. Jickely jun., bestehend in Korallen, Echinodermen, Fischen, Säugethieren, Vögeln und Conchylien, von ihm selbst gesammelt und die bereits vorhandenen Sammlungen zum Theil wesentlich ergänzend. Das Geschenk besteht in nachfolgenden Gegenständen: 1) 10 Stück Korallen, verschiedenen Species angehörig, darunter zwei sehr grosse, aus dem rothen Meer. | 2) 5 Stück Spongien aus dem rothen Meer. 3) Mehrere Krabben, eben daher. 4) 4 Stück Cidariten und 5 Stück Spatangiden eben daher. 5) 3 Fische aus dem rothen Meer, darunter ein Ühironectes und ein Chaetodon. | N: KEITEN ARRRINERRARREE 3). 19% 01 DWERETZ — 19 6) Eine grössere Zahl einheimischer Vögel, darunter ein in Siebenbürgen bisher nicht beobachteter u. z.: Falco cenchris Fr. et Naum. » subbuteo ZL. „ aesalon Gm. Milous regalis Briss. Surnia noctua Retz. Charadrius minor Mayer. Scolopax major L. _„» galinago ZL. Numenius arquatus u > pugnaxCuv. 2Exempl. "Tringasubarquata Gm. 2Exemp. „ minuta Cuv. Limosa aegocephalaL.3 Exemp. Totanus hypoleucus Temm. 2 Exempl. | fuscus Bechst. 3 Exempl. stagnatilis Bechst. ochropus Temm. „ glareola Temm. Limicola pygmaea Koch Phalaropus cinereus Mayer. » » » Anas querquedula Z. HNICRECCAN.“ „ ‚strepera L. »„ penelope Z. „ boschas L. Fuligula ferina Z. x marila L. Mergus merganser Z/. Caobo pygmaeus Temm. Larus ridibundus ZL. „ canus L. 2 Exempl. „ marinus ZL. Sterna fissipes L. 2 Exempl. Colymbus glacialis L. Podiceps minor L. Exoten Rynchoa variegata Fern. Pipra pareola ? Alcedo atricapileus | Psittacus Meyeri Rüpp Euprepia chrysost. ”) Säaugethiere Cercopithecus ruffus Cuv. | Myoxus avellanarius L. 8) Conchylien. HyalaealongirostrisLess.Dahlak Conus arenatus Brug. Massaua » „var. grossa Dahl. »„ acuminatus Brug. Mass. B „ var. gross. Dahl. „ elassiarius Brug. Mass. „ Sumatrensis Brug. Mass. Terebra nimbosa Hinds. Mass. Oliva inflata L. Mass. Ancillaria acuminata Swb. Dahl. s ventricosa Lam. Mitra harpaeformis Reeve Dahl. _„ Rüppellii Reeve Dahl. Columbella mendicaria /,. Mass. a poecila Sowb. Mass. Marginella monilis Zm. Dhlk. Ricinula fiscileum Chem. Dahlk. „ Mauritiana Chemn. Dahlk. Ricinula anaxares Ducl. Mass. „ Spectrum Reev. mare rub. PurpurahyppocastanumZ. Mass Rapana bulbosa Sol. Dahlk. Pyrulaparadisiaca Ohemn. Mass. Fasciolaria inermis Jon. Dahlak. „ trapezium Z. Mass. Latirus turritus @ml. Mass. „ Forskalii Tap. Mass.. Pollia rubiginosa Reev. Mass. Scolymus corniger Lam. Dahl. Murex cyclostoma ? Dahl. „ rota Sowb. Mass. „» erythraeus Fisch. Mass. Ranella granifera Lam. Dahl. Natica mamilla Z. Mass. Solarium variegatum ZL. Dahl. Oypraea arabica L. Mass. 9: be ISIN EB A EEE EN ENTER EN LET: DES u y x _ Cypraea carneola L. Mass. lentiginosa Gray Mass. u „ felina Gmel. Mass. » . turdus Zam. Mass. „ camaeleopardalis Perry Mass. „pantherina Z.(et var.) Dahl. Nassa ornata Kien Mass. albescens Thil. Mass. '„. pulla Zam. Mass. Strombus elegans Sowb. Mass. gibberulus var. Mass. P>] 2 tricornis Lam. Mass. „ . fascıiatus Born Dahl. Oerithium tuberculatum Lam. Mass. „ . ceolumna Swb. Mass. 5 Rüppellii Thil. Mass. » Ppalustre Z. Tau el hud. „UaillaudiP.etM.Tauelhud Kochi T'hil. Mass. N 5 rugosum Wood. Mass. „» obeliscus Brug. Mass. _ „erythraeonense Lam.Mass Triforis rubra Hinds. Mass. corrugata Hinds. Mass. i Melania tuberculata Müll. Sam- ar. Planaxis Savignyı Dsh. Mass. Risella Iselli a Djedda. Pagodus natalensis Ärss. Dahl. Littorina angulata Lam. Mass. Oleopatra bulimoides Oliv. Uairo Turitella maculata Reev. Mass. Turbo Ohemnitzianus Reev.Mass Lunella Hemprichii Trosch Dahl „ modesta Thel. Mass. Nerita quadricolor Gmel. Mass. „ .albicilla Gmel. Mass. »„ Rumphii Reelz. Mass. Trochus dentatus Forskal. Mass. „erythraeensis Brocchi Mass. Chriton sueziensis /ssel Mass. Dentalium longirostrum ZReev. Mass. Bulla ampulla Z. Mass. Diplodonta Savignyı ? Dahl. Helix vestalis Parr. Aegypten. „ pisana Müll. Alexand. „ desertorum Forskl. Oairo. _ » Darnaudi Pfr. Abyssin. _ „ desertella Jick. Habab. Bulimus abyssinicus Rüpp. Habab. „ ıinsnlaris Zhdg. Dahl. Pupa fontana Ärss. Habab. lardea Jick. Abyssin. n „ Reinhardti Jick. Abyssin. Suceinea limicolla Morel Abyss.. Mycrocystis Vesti Jick. Abyss. Melampus Siamensis Mart. Schech Said. „ Massauensis Zhbg. Mass. Oassidula nucleus Mart. Schech Said. | „ labrella Desh. Tau elhud, Plecotrema rapax Dohrn Tau el ud. Isidora Forskali Zhbg. Cairo. „ sericina Jick. Abyss. , Ancylusabyssinicus.Jick. Abyss.. Truncatellateres Pfr. Tau elhud. „ semicostulata Jick. Dahl. Margaritana margaritifera L. Dahl. Tridacna gigas Lmk. Mass. Östrea hyotis L. Mass. Melleus regula Forsk. Mass. Plicatula deltoidea Dkr. Dahl. Pinna atenuata Reev. Mass. Spatha Uailaudi Mart. Cairo. Corbieula fluminalis Müll.Oairo. Mytilus variabilis Ärss. Mass. „ decussatus Lam. Suez. Modiola auriculata Ärss. Mass. Lithodomus Hanleyanus Zeev. Dahl. Arca squamosa Lam. Mass. „ retusa Lam. Mass. Scapharca Jickelii Dkr. Mass. Unioaegyptiacus Fer. Aegypten. Barbatia nıvea Chmntz. Mass. „ Helblingi Gray Mass. Mactra decora Dsh. Mass. ol SerobiculariaangulataDsh.Mass | Anomalocardia holosericeaReev. ‚Ervilia scaliola Issel Dahl. Mass. Mesodesma glabrata Lam. Mass. | Luciana Fischeriana /ssel Dahl. Donax Dohrni Jick. Mass. „ exasperata Reeve. Dahl. 0. trifasciata Reeve Mass. Venus flamea Gmel. Dahl. Tellina rugosa Born Dahl. Tivela Damaoides Gray Mass. »„ foliacea L. Mass. LioconchaarabicaChmntz. Mass. ‘„ opalina Swb. Mass. | Artemis eretacea Reev. Mass. . Circe Savignyi Jon. Mass. »„ . .alta Dir. Mass. Cardium magnum Dahl. Lutraria aegyptiaca L. Mass. local scapha Chmntz. | Strigilina lactea Dkr. Mass. | ass. Dieser Bericht wird von der Versammlung mit dem Danke an die Geschenkgeber zur angenehmen Wissenschaft genommen. Zum Ehrenmitgliede des Vereines erwählt die Versammlung den Herrn August Wilhelm Hofmann, Professor an der k. preus. Universität in Berlin; zu korrespondirenden Mitgliedern : Herrn G. vom Rath, Professor an der k. preus. Universität | in Bonn; und Carl Brunner von Wattenwyl, Ministerialrath im 9» N k. k. Handelsministerıum in Wien. Am Schlusse der Versammlung hielt Herr Karl Messseh, Apotheker, einen Vortrag: „Einiges über Kephalopoden“. Wir theilen denselben an anderer Stelle mit. \ Eingegangene Druckschriften. * Im Laufe des Jahres 1877 erhielt der Verein folgende Druckschriften theils im Tausche theils als Geschenke: 1. Attı della Societa Toscana di Scienze Naturali residente in Pisa. Vol. II. Fasc. 2°. ed ultimo. Vol. III. Fasc. 1°. . Atti della R. Accademia dei Lincei Anno CCLXXIV. Serie terza. Vol. I. Fasc. [’—VII°. Transunti. Vol. I. ‚3. Acta Horti Petropolitani. Supplementum ad tomum II. Tom. I—IV. Fase. 1. II. . Archiv des Vereines für sieb. Landeskunde. Neue Folge. 13. Band. II.—IIl. Heft. . Atti dell’ Accademia Gioenia di Scienze Naturali in Oatania. ‚Serie terza. Tomo X. . Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg. 30. Jahr. . Annales de la Societ€ Entomologique de Belgique. Tome . seizieme. | . Atti della Societä Italiana dı Scienze Naturali. Volume XIX. Fasc. I., IL, IH. Milano. DEF IT NE 9 iRD EU . Annales de la Societe Malacologique de Belgique. Tome X. Annee 1875. . Proc&s-Verbal des Seances ‘de la Societe Malacologigque de Belgique. Annee 1876. . Aberle Dr. Carl. Die Gefässpflanzen des k. k. botanischen Gartens in Salzburg. Il. Theil. 1. Heft. (Von der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde). . Abhandlungen, Mathemathische, der königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Aus dem Jahre 1876. . Abhandlungen, Physikalische, der königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Aus dem Jahre 1876. . Annales de la Societe Geologique de Belgique. Tome cin- quieme. 1877—1878. . Bullettino Nautico e Geographico in Roma.V ol. VII. 1876. Nr.2. . Bullettino ee dell’ osservatorıio del R. Collegio Carlo Alberto in Nr. 1—12. oncalieri. Vol. X. Num. 8-12 XI. . Bollettino della Societa Geografica Italiana. Vol. XII. Fasc, 8-12. Vol. XIV. 1—12. . Bulletin de la Societe Imperiale des Naturalistes de Moscon. Annee 1876. Nr. 3. 4. Annee 1877. Nr. 1. 2. . Berichte des Narurwissenschaftlichen Vereines an der k. k. techn. Hochschule in Wien. 1877. . Meteorologisch-phänologische Beobachtungen aus der Fuldaer Gegend, gesammelt vom Verein für Naturkunde 1877. . Bericht über die Verwaltung der königl. Sammlungen für Kunst und Wissenschaft zu Dresden in den Jahren 1872—-1875. ‚ Bollettino della Societa Adriatica di Szienze Naturali in Trieste. 1876. Vol. III. Nr. 1. 2. . Böckh Jänos. Megjesyzesek az „Uj adatok a deli Bakony föld- es öslenytanı ismeretehez“ ezimü munkähoz. . Elfter Bericht der naturforschenden Gesellschaft in Bamberg. . Dr. Bartsch Samu. Rotatori a hungaria. A sodrö ällatkak es Magyarorszägban megfigyelt fajaik. (Geschenk der k. ung. naturw. Gresellschaft). . Vierundzwanzigster Bericht des naturhistorischen Vereins in Augsburg. 1877. . Anden Beretning on Ladegaardsorns Hovedgaard. Andet Hefte. . Sechzehnter Bericht der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. . Blätter des Vereines für Landeskunde in Niederösterreich. N. F. X. Jahrg. 1—12. . Bollettino della Societä Geographica Italiana. V ol.XIV.Fase.8. . Berichte über die Verhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg ı/B. V1I. Bd. 1. Heft. 32. Sechszehnter Rechenschafts-Bericht desV orarlbergerMuseums- Vereines in Bregenz. 1875/6, en . Bericht über die Thätigkeit der St. Gallischen naturwissen- schaftlichen Gesellschaft. 1875-1876. . Catalogue Of The Books in The Library Of The Manchester. . Compte-Rendu de la Societe Nationale des Sciences Naturelles de Cherbourg. 1877. . Correspondenzblatt des zoologisch-mineralogischen Vereines in Regensburg. 30. Jahrg. . Corrispondenza scientifica in Roma. Volume Ottavo Nr. 51. . Az erd. Muzeum-Egylet. Evkönyvei. 2. kötet 1—5. sz. . Ertesitöa„Kolozsväri orvos-termeszettudomänyi tärsulat“-nak az 1876. evben tartott estelyeiröl. . Enumeratio insectorum norvegicorum. Fasc. II.—IV. . A nagy-szebeni kir. fögymnasium £rtesitvenye az 1876/7. tanevben. . Favaro Antonio. Intorno ad uno Strumento ordinato a calcolare i risultati d’ osservazione. (Geschenk desV erfassers). . Favaro Anton Dr. Copernicus und die Entwickelung seines Systems in Italien. (Geschenk des Verfassers). . Favaro Antonio. Intorno ad alcunı lavori sulla storia delle scienze matematiche e fisiche recentimente publicata dal Prof. Sigismondo Günther. (Geschenk des Verfassers). . Favaro Antonio. Intorno alla soluzione grafica de alcuni roblemi pratici. (Geschenk des Verfassers). avaro Antonio. Sulla teoria dei poligoni funicolari. (Ge- schenk des Verfassers). : . Favaro Antonio. Niccolo Copernico. (Geschenk des Verfassers). . Hermann Otto. Ungarns Spinnenfauna. 1. Band. Allgemeiner Theil. en der k. ung. naturwissenschaftlichen Ge- sellschaft). . Horväth Geza. Magyarorszäg bodobäcsfeleinek magänrajza. (Geschenk {der k. ung. naturwissenschaftlichen Gesellschaft). . Dreiundfünfzigster und vierundfünfzigster Jahresbericht der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Oultur. Breslau. 1876. . Dritter Jahresbericht des naturwissenschaftlichen Vereins zu Osnabrück. 1874—1875. . Jahresbericht des physikalischen Vereins zu Frankfurt a/M. 18751876. . Jahresbericht des Vereins der Siebenbürger Sachsen in Wien. 1. 3. 4.5. . Statuten dieses Vereins und ann: . Achter Jahresbericht des Vereines für Naturkunde in Oesterreich ob der Ens zu Linz. . Jahresbericht der zoologischen Sektion des westfälischen Provinzial- Vereins für Wissenschaft und Kunst. für 1876/77. . Jahresbericht des Vereines für sieb. Landeskunde für 1875/6. . Trece Izvieesce o. kr. gospodarkom i sumarskom uäilistu i ratarnici u Krizevcich. 99. 60. 61. 62. 69. 64. 65. 66. 67. 68. 69. 70. 71. 72. 73. 14, 79. 76, 7. 718. 19. 80. 8l. Völker. a Jahresbericht des akademischen ‚naturwissenschaftlichen Vereines in Graz. III. Jahrgang. Kawall J. H. Organische Einschlüsse im Bergkrystall. (Geschenk des Verfassers). Kawall J. H. Zur Biologie der Schwalben. (Geschenk des Verfassers). Földtani közlöny. 1876. VI. evfolyam 11. es 12. sz. 1877. ‚Hetedik on 1—11. 3z. Kenngott Dr. Lehrbuch der Mineralogie. 4. Aufl. 1876. (Geschenk en Verfassers). Kanitz Dr. August. Einige Probleme der allgemeinen Botanik. (Geschenk des Verfassers). Kanitz August. Zum 28. Dez. 1871. ( eschenk des Verfassers). Kanitz August. Ueber Urtica oblongata Koch. (Geschenk des Verfassers). Kanitz Agost. A termeszetes növenyrendszer ättekintese. (Geshenk, des Verfassers), Kanitz Agost Dr. A Kolozsväri m. k. tud. egyetemi növenykert tervrajza. (Geschenk des Verfassers). Krassai Lovag Kerpely Antal Magyarorszäg vaskövei es vastermenyei. (Geschenk der k. ung. naturwissenschaftlichen Gesellschaft). Leopoldina, amtliches Organ der kais. leopoldinischen- carolinischen-deutschen Akademie der Naturforscher. Dresden. Heft XII. Nro. 19—24. Heft XIII. Nro. 1.—22. Mittheilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. X VI. Vereinsjahr 1876. II. Heft. XVII. Veremsair 1877. I. und II. Heft. Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark. J: ahrg. 1876. Monatsberichte der k. preuss. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 1876. Juli—Dez. 1877. Jan.— Okt. Erdelyi Muzeum. IV. evfolyam. 1.—10. sz. Neues Lausitzisches Magazın. 52. Bd. 2. Heft Görlitz 1876. Monatsschrift des Vereines zur Beförderung des Gartenbaues in den köng]. preuss. Staaten. 19. Jahrg. "1876. Berlin. Memorie dell’ Accademia d’ Agricoltura, Arti e Com- mercia di Verona. Volume LIV. della Serie II. Fasc. H. Volume LV. della Serie II. Fasc. 1. e II. Memoirs of the Literary and Philosophical Society of Manchester. Third Series. Fifth Volume. 1876. Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Vereines in Aussig. 1877. Miliheiluneen der k. k. Mährisch-Schlesischen Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und. Landes- kunde in Brünn. 56. Jahrgang. Müller Friedrich Professor. ı die Sa der malayischen f 5“ 2 f- un Dal - En ME re ende et "82, DEN EL Müller Jacob Worm. Transfusion und Plethora. 83. Mittheilungen der schweizerischen entomologischenGesellschaft. 84. 85. Vol. V. Heft. 1-4. Mueller Baron von Ferd. Selech Plants. (Geschenk des . Verfassers). Mittheilungen der kais. und kön. geographischen Gesellschaft in Wien 1876. XIX. Band. . Mittheilung der naturforschenden Gesellschaft in Bern aus. dem he 1876 Nr. 906-922. . Memorie del reale Istituto Veneto di scienze, lettere ed - artı. Vol. ventesimo. Venezia. . Memorie del reale Istituto ala barde di scienze e lettere. - Vol. XIII--XIV. della Serie II. . Mittheilungen des Vereines für Erdkunde zu Halle u 1877. . Novara-Reisewerk:: Anthropologischer Theil I., II. und III. Abtheilung. Geologischer Theil. 1. und II. Bd. Linguistischer Theil. Medicemischer Theil. Nautisch-physikalischer Theil. I., I. und III. Abtheilung mit Karten. Statist.-commerzieller Theil. I. und IE Bd. Zoologischer Theil. I. Bd. II. Bd. I. Abtheilung A. B., II. Bd. II. Abtheilung. II. Bd. III. Abtheilung. (Geschenk der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien). 91. 92. 9. 94. 9. 96. 97. 98, 99, Össervazioni della Declinazioni Magnetica fatte in OCCABSIOnE delle eclissi di sole del 9-10 ettobre 1874, del 5 aprıle e del 29 settembre 1875. Memoria del P. nase Barnabita. Roma 1876. (Geschenk des Verfassers). Össervazioni etc. dell’ Eclisse di sole del 26. maggio 1873. Nota del P. Francesco Denza Barnabita Rom. 1873. (Geschenk des Verfassers). Proceedings Of The Literary And Philosophical Society Of Manchester. Vol. XIIL, XIV., XV. Programm des ev. Gymnasiums A.B.in Schässburg für 1876/7. III. Programm der Gewerbeschule zu Bistritz in Sieben- bürgen. 1876/7. Annual Report Of The Trustees Of The Museum Of Com- arative Zoölogy in Cambridge. For 1876. öner Julius. Ueber Steinkohlen. (Geschenk des Verfassers). — Wesen und Begründung der Lehre Darwin’s. (Ge- schenk des Verfassers). Recucil des Memoires et des Travaux Huhlids par la Societe Botanique du Grand-Duche de Luxembourg. Rendiconti del reale Istituto Tiombardo di scienze e "lettere, Serie II. Vol. IX, EWR 100. a der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. | AR 1875. I. Abth. Nr. 6—10.,; 1876. I. Abth. Nr. 1—7. ”» » 6—10,; 9» . 9 P) 1—1. KR: llR 5 „8105.08, 10 „ 1-5. 101. Sitzungsberichte der naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis in Dresden. Jahrg. 1876. Juli—Dezember. 1877. Januar— Juni. 102. Sitzungsberichte der naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig. Jahrg. II. III. IV. 103. Schriften des Vereines zur Verbreitung naturwissen- schaftlicher Kenntnisse in Wien. 17. Bd. 104. Senoner. Die Terremare in Ungarn. 105. Sennoner. Travaux etrangers. Revue Allemande et Italienne. 106. Sacken Ed. Freiherr von. Instruction für die Eintragung und Eröffnung der Tumuli. 107. sehablen Dr. F.C. Die Pflanzenwelt Norwegens. Spezieller eil. 108. Societa Toscana di Scienze Naturali. Adunanza del 6. maggio 1877, del 1. Luglio 1877. 109. Sitzungsberichte der kurländischen Gesellschaft für Literatur und Kunst aus dem Jahre 1876. Mitau 1877. 110. Seidlitz Dr. Georg. Fauna Baltic. Die Fische der Östseeprovinz. 111. Termeszetrajzi füzetek. Szerkeszti Herman Otto. Budapest. 1877. Elsö kötet. L—IV. füzet. 112. Topographie von Niederösterreich. 2. Bd. 1. und 2. Heft. 113. Verhandlung der k. k. geol. Reichsanstalt in Wien. 1876. Nr. 16—18. 1877. Nr. 1—15. 114. Verhandlungen des naturhistorischen Vereines der preuss. Rheinlande und Westfalens. 32. 33. Jahrg. 4. Folge 2. Jahrg. 2. Hälfte und 3. Jahrg. 1. Hälfte. 115. Verhandlungen des naturforschenden Vereines in Brünn. XIV. Band. 1876. | 116. Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. XXVI. Band. 117. Verhandlungen der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft in Basel. Jahresbericht für 1875/6. 118. Entomologische Zeitung. 37. Jahrg. Stettin 1876. 119. Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft. 1876. 28. Bd. Heft 3. 4. XXIX. Bd. Heft 1-3. 120. Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg. Dritte Folge. 20. 21. Heft. Innsbruck 1876. ; 121. Zeitschrift für Entomologie. Herausgegeben vom Verein für schlesische Insektenkunde. N. F. 6. Heft. 122. Zillner Dr. F. V. Matsee, die Schlehdorfer und Matsee. (Von der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde). BE LE an Zn u En ann Eau oo € Eon. Vereinsnachrichten. März. Vorsitzer theilt mit, dass die an das Baron 8. Brukenthal’sche Museum verkaufte archäologisch-numismatische Sammlung bereits an die Verwaltung des genannten Museums übergeben worden sei. Mai. Eine Zuschrift des wissenschaftlichen Klubs in Wien wird mit Dank zur Wissenschaft genommen. Wir theilen die- selbe hier mit: „An das hochlöbliche Präsidium des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften. Wir beehren uns, das hochlöbliche Präsidium von der Gründung eines „Wissenschaftlichen Klubs“ unter dem Präsidium Sr. Excellenz Dr. A. Ritter von Schmerling in Kenntniss zu setzen und die Einladung beizufügen, diese Zuschrift Ihren Mitgliedern bekannt geben zu wollen. Wir erlauben uns die Herren Mitglieder höflichst einzuladen, während ihres zeitweiligen Aufenthaltes in Wien dem Klub als Gäste oder auswärtige Theilnehmer beitreten zu wollen. Es zeichnen im Namen der Klubleitung Hochachtungsvoll die Vicepräsidenten Hofrath von Hauer, Hofrath Brunner Director der k. k. geolog. Reichsanstalt. von Wattenwyl. Doblhoff, I. Secretär, Wien im Februar 1877. Klublokale und Kanzlei: I. Eschenbachgasse Nr. 9, 1. Stock.‘ Ludwig von Biro, Gutsbesitzer in Wingard, wird zum korrespondirenden Mitgliede gewählt. Juni. Die Mittheilung des Vorsitzers, dass man das V ereins- lokale um den Betrag von 300 fl. jährlich gepachtet habe dient zur genehmigenden Wissenschaft. September. Mitglied Reissenberger theilt mit, dass in der am 24. August 1877 hier abgehaltenen Sitzung der historischen Sektion des Vereines für siebenbürgische Landeskunde vom Vorstande des genannten Vereines Sr. Hochwürden dem Herrn Dr. G. D. Teutsch ein schön erhaltenes Exemplar vom Schädel des bosurus priscus vorgelegt worden sei. Gefunden wurde das- selbe bei Absdorf unweit Leschkirch im April 1877 und ist für die Sammlung des Baron S. von Brukenthal’schen Museums an- gekauft worden. November. Dem Hermannstädter landwirthschaftlichen Be- zirksvereine wird unter gewissen Bedingungen die Aufstellung seines Obstkabinettes im Vereinslokale gestattet. Mitglied Reissenberger legt vor Olausilia concilians und Clausilia marginata gefunden auf der Burg bei Urwegen unweit Reussmarkt, Einiges über Kephalopoden | CARL HENRICH. Meine.Herren. ‚Dem Freunde der Natur und ihrer Werke, mag er nun als Geologe die in den Schichten der Erde erhaltenen Reste früherer Jahrtausende. sammeln und deuten, mag er als Zoologe oder Botaniker das Gewimmel jetzt lebender Organismen kennen zu lernen versuchen, wird eine grosse Thatsache um so entschiedener sich aufdrängen, je grösser der Kreis der Organismen ist, den er zu überblicken vermag. Innerhalb _ eines bestimmten Formenkreises, sucht nämlich die Natur einen gegebenen Typus, mit dem Einfachsten beginnend, immer vielseitiger, immer zweckentsprechender zu gestalten und scheint durch zahllose Variationen desselben Grundgedankens hindurch, einem Ideale eben dieses Typus zuzustreben. Es lässt sich wohl kaum ein grösserer Gegensatz denken, als der zwischen der an ihre Unterlage festgewachsenen, kopf losen Auster und jenen blitzschnellen, verschlagenen und nie- mals ruhenden Räubern, mit denen wir heute uns etwas be- schäftigen wollen, obgleich beide nur extreme Variationen eines und desselben Typus, des der Mollusken oder Weich- thiere sind. Wie aber bei den höchst entwickelten Arten eines nie- derern Kreises sich gewöhnlich bereits Andeutungen von Eigen- thümlichkeiten eines höheren zu finden pflegen, so besitzen auch die Kephalopoden, die ja in jeder Beziehung als die Blüthe und Krone des Weichthiertypus gelten können, Organe, welche diese Thiere ganz ihren physischen und psychischen Eigenschaften entsprechend als einen Uebergang zu dem höch- sten aller Thierkreise, dem der Wirbelthiere erscheinen lassen. Die um den Schlund gelagerten Nervenknoten der Mol- lusken, welche dem Gehirn der höhern Thiere entsprechen, sind nämlich bei den Kephalopoden von einer derben, ausser dem Nervencentrum noch die Augenhöhlen und Gehörgänge bergenden Knorpelkapsel, einem ordentlichen Kopf umgeben. ne: MO Ferner besitzen einige Arten dieser Thiere eine, wenn auch nur aus zwei Gliedern bestehende Reihe Rückenknorpel, die Dintenfische endlich sogar Stützknorpel am Grunde ihrer Flossen. RN I Ausser diesen innern, knorpeligen, Skeletttheilen besitzen . einige Arten Kephalopoden noch eine, von der. den Körper bedeckenden Haut, dem sogenannten Mantel, ausgeschwitzte, äussere Schale, welche dieser ihrer Entstehung nach genau dem Hause unserer Schnecken entspricht. Die eben erwähnte innere Skelettanlage, die hohe Ent- wickelung des Ernährungs- und .Blutleitungs-Systemes, endlich die grösste Concentration des Nervensystems haben einige Forscher bewogen, die Kephalopoden von den übrigen Mol- lusken zu trennen; da dieselben sich aber in anderer Beziehung auf das Innigste dieser Klasse anschliessen und sich eine fast ununterbrochene Reihe von Formen aufstellen lässt, die einen Uebergang gewisser ächter Mollusken zu den Kephalopoden zu beweisen scheinen, belassen die meisten Zoologen mit Gegenbauer diese Thiere an ihrer alten Stelle, an der Spitze des Molluskenkreises. Ich wende mich nun zur Beschreibung dieser Thiere. . Aus der den ganzen Körper bedeckenden, derben, musku- lösen, einem Sacke gleichenden Haut, dem Mantel, ragt auf deutlich gesondertem Halse der aus Knorpel bestehende, mit zwei grossen, fast ganz wie bei den Wirbelthieren gebildeten Augen versehene Kopf hervor, der an seinem obern Rande einen Kranz von langen, mit zahlreichen Saugnäpfen besetzten Armen, deren Basis den mit zwei Hornkiefern bewehrten Mund umgibt, trägt. Staunenerregend ist die Verwendbarkeit dieser glatten, schlangenartigen, wie Kautschuck zähen Arme oder Füsse, denen die ganze Ordnung ihren Namen, Kephalopoden d. h. Kopffüssler verdankt. Mit ihrer Hülfe fängt das Thier seine Beute und presst sie an den Mund, mit ihnen geht es rasch auf dem Grunde vorwärts, erklettert Felsen, heftet sich fest, ja kann sich in gewaltigem Satz über das Wasser emporschnellen. Dabei ist die Bewegung jedes Armes ganz unabhängig ‘von der des andern, so dass gleichzeitig. einige Arme einen Stein umklammern, andere eine Beute heranziehen und noch andere sich spielend auf- und zurollen. Dieselbe Unabhän- gigkeit erstreckt sich sogar auf jeden einzelnen der zahlreichen Saugnäpfe. Was aber für die menschliche Hand die Finger, sind für die Arme des Kephalopoden die Saugnäpfe. Sobald sich der glatte Rand dieser Scheiben an einen Körper anlegt, zieht auch schon der Muskel die Mitte .der- ‘selben kräftig an und Luft- und Wasserdruck sorgen für das Festhaften auch an der glattesten Unterlage. Wie erstaunlich gross die Kraft ist, die diesen Saugnäpfen und Armen innewohnt, behalte ich mir vor, später an einem Beispiele zu zeigen, und wende mich lieber zur allgemeinen Beschreibung zurück. Wie schon erwähnt, liegt zwischen den Armen, gleichsam in einem Trichter, der Mund; derselbe besteht aus zwei Horn- kiefern, die mit einem Papageischnabel die grösste Aehnlichkeit haben und einer mit 7 Reihen scharfer Platten besetzten Zunge. Die Speiseröhre erweitert sich zu einem Magen, von welchem aus der Darm, in scharfer Windung sich umbiegend, - paralell mit der Speiseröhre ‘nach oben verläuft um in den sogenannten Trichter, einen am Halse des Thieres liegenden Ausführungskanal aus der Leibeshöhle, zu münden. In den Darm, kurz vor seiner Endigung, mündet der Ausführungsgang eines diesen Thieren eigenthümlichen Organes, des Dintenbeutels, von dem sie auch »Dintenfische« benannt ‚worden sind. Schon Aistotles weiss von dem Gebrauch, den das Thier vom Dintenbeutel und dessen Sekret macht, zu erzählen. »Allen Kephalopoden ist der Dintenbeutel eigenthümlich, vorzüglich aber den Sepien, denn wenn sie erschreckt werden ‚und sich fürchten, so machen sie, gleichsam als Schirm vor dem Körper, die Schwärzung und Trübung des Wassers« sagt er, und in der That verstehen die Sepien es meisterlich sich einen Gegner durch ausgiebigen Gebrauch von Dinte vom Halse zu schaffen. Ist nämlich der Ausgang eines Rencontres für den Dinten- fisch mehr als zweifelhaft geworden, so ergibt sich der intensiv schwarzbraune Inhalt des Dintenbeutels gleich einer Wolke ins Wasser, und ehe der verblüffte Gegner sich recht besinnen kann, ist der flinke Kephalopode längst in sicherer Ferne. Eben dieser Inhalt des Dintenbeutels ist es, der getrocknet eine vortreffliche Malerfarbe, das sogenannte Sienna oder Nero di Roma liefert, und häufig auch dem besten Tusche vorge- zogen wird. In den Darm münden noch verschiedene grössere Drüsen, die als Speicheldrüse, Leber, u. s. w. gedeutet werden. Wie erwähnt, findet sich am Halse die Oeffnung des Trichters, welcher sich nach innen zur Leibeshöhle, in der die ‘ zierlichen Farrenblatt artigen Kiemen liegen, erweitert, denen eine besondere, neben der Mündung des Trichters gelegene Spalte das Athemwasser zuführt. Excremente, Eier und Athemwasser werden durch die Trichteröffnung entleert, u. z. mit solcher Gewalt, dass durch den Rückstoss eine rasche Schwimmbewegung des Thieres er- möglicht wird, die jedoch natürlich nach rückwärts gerichtet ist. ERDE EBENE EEE T Y 3 4 de LAT - Je nach der Anzahl der Kiemen, zerfallen die Kephalo- poden in zwei Abtheilungen, die Tetrabranchiaten oder Vier- und die Dibranchiaten oder Zweikiemer, von denen die erste Abtheilung, die Vierkiemer, ein arterielles, das Blut in den Körper treibendes Herz besitzt, "während die andern, die Di- branchiaten, betreffs ihres Blutumlaufs eine ganz eigenthüm- ‚liche Erscheinung darbieten. Ausser dem arteriellen Herzen, finden sich nämlich ab- ‚gesondert noch zwei venöse Herzen, denen es obliegt, das verunreinigte Blut zu den Kiemen zu treiben um daselbst durch den im Wasser vertheilten Sauerstoff wieder verbessert ‘zu werden. Die Dibranchiaten haben somit drei gesonderte pulsirende Herzen. Die Augen aller esle)lomeien sind fast genau so wie die der Wirbelthiere gebildet und zeichnen sich gewöhnlich durch Grösse und Glanz aus. Der Blick, der gewöhnlich mit dem einer Katze verglichen wird, soll etwas ungemein tückisches und blutgieriges in sich haben, was übrigens durch ihren ganzen Charakter wohl be- gründet erscheint. Die ziemlich ausgebildeten Gehörorgane bestehen aus häutigen, mit Flüssigkeit erfüllten Säckchen, in denen sich die zur leichtern Uebertragung der Schallwellen bestimmten Hör- steinchen, kleine Kalkkryställchen, befinden. Bei den lebenden Kephalopoden und besonders bei einigen Arten derselben, finden sich eigenthümliche, einen Farbstoff absondernde Zellen in verschiedenen Schichten der Haut vertheilt. Es sind dieses die sogenannten Chromaloforen. Durch contractile Substanz beweglich, ändern diese Zellen, wenn das Thier aufgeregt ist mit erstaunlicher Geschwindigkeit Form und Lage. Der Erfolg dieser rasch wechselnden Vertheilung des Farbstoffes, in Verbindung mit der dadurch beeinflussten Ver- schiedenheit des Lichtbrechungsvermögens, ist ein glänzendes Farbenspiel. Bald ist es ein lebhaftes Gelb, bald ein feuriges Roth, in dem das Thier erglänzt, bald fiegen dunkele Tinten dar- über hin. Ist es gestattet, den Spruch: »Selbst ist der Mann«| auf das Thierreich zu übertragen, so dürfen wir wohl sagen, dass innerhalb seines Typus ein Thier um so höher steht, je weniger sein Gedeihen von glücklichen Zufällen abhängig und je we- niger es selbst im Kampfe mit seinen Feinden auf blos passive Vertheidigung beschränkt ist. Wir können daher auch die Auster, die festgewachsen an ihrer Unterlage, mit geöffneten Schalen der Nahrung harrt, Mae die ihr die Wellen zutragen, als tiefer organisirt ansehen als die ihre Nahrung selbst suchende Schnecke; diese wieder, die bei drohender Gefahr in ihr Gehäuse sich zurückzieht und abwartet, bis die Gefahr vorüber, als tiefer stehend als der nackte Dintenfisch, der nicht nur durch List und Geschwin- digkeit seinem Feinde zu entgehen versteht, sondern auch mannhaft mit ihm zu kämpfen und nicht selten ihn zu be- siegen weiss. Wollen wir das eben Gesagte auf den engern Kreis der Kephalopoden anwenden, so können wir als die am tiefsten stehende Gruppe die schalentragenden Vierkiemer betrachten. Die Schale des bekanntesten derselben, des Nautilus, gleicht auf den ersten Blick sehr derjenigen der Tellerschnecke (Planorbis) unserer Sümpfe, aber nur äusserlich, wie sie sich an einem Durchschnitt leicht überzeugen können. Ist nämlich das Gehäuse der Planorbis nichts Anderes, als eine einfache, spiralig aufgerollte Röhre, so ist die Schale des Nautilus dagegen durch Querwände in zahlreiche Kammern, von denen das Thier selbst nur die letzte bewohnt, getheilt, während die übrigen blos von einem, die Mitte der Querwände durchbohrenden Knorpelstrang, dem Sypho, durchzogen werden: Blos einige wenige Nautilinen gehören der Jetztwelt an, . über 140 Arten sind ausgestorben; die ältesten Nautilienreste gehören wohl dem Kohlenkalk an. Nahe den Nautilinen verwandt ist das zahlreiche gänzlich ausgestorbene Geschlecht der Amoneen. Durchbrach beim Nautilus der Sypho die Mitte der Quer- wände, so zieht er bei den Amoneen dicht am Umfang der Schale, häufig schon äusserlich durch einen Kiel kenntlich, dahin. Die Querwände selbst, die bei den Nautilinen einfach bogig (Nautilus pompilius) oder knieförmig gekeilt (N. zigzag) erschienen, werden mannigfaltig gekrümmt und verbogen, so dass nach Entfernung der äussern Schale, auf dem Steinkern die zierlichen, baumartig verzweigten Zeichnungen, die wir Loben und Sättel nennen, durch ihre Querschnitte gebildet erscheinen. Auf die mannigfaltige Verzweigung dieser Lobenlinien ist ein grosser Theil der weit über IOooo Arten, die das Ge- schlecht Amonites zählt, begründet. Nicht minder als durch die Zahl der Arten, erregt das Amoneengeschlecht durch Verschiedenheit der Krümmung und Grösse und durch Wechsel in der Skulptur der Schalen unsere Bewunderung. Vom geraden Baculiten zum Krummhorn Cyrtoceras, dem hackenförmigen Hamiten, dem kahnförmigen Scaphiten zu den scheibenförmigen eigentlichen Amoniten und den spitz- thurmartigen Turriliten sind alle Formen vertreten. ae EURE EEE EN EEE EN BEE NEE ER? u A DEE en ne Fr aa Din nl un ln ann NL rule net rien an ln mer ln DZ 33 mr Von der Grösse weniger Linien bis zum Durchmesser von I Meter, flach wie eine Scheibe bis kugelig, glatt und . rippig, mit Körnern, ja mit starken Dornen besetzt, mit kiel- artig erhöhtem, mit flächem, abgerundetem oder gar vertieftem » Rücken, kurz in allen Arten und Formen wechselnd, erfüllen ihre Gehäuse zu Tausenden und aber Tausenden die Schichten des Jura und der Kreide. - An die meist fossilen Vierkiemer, schliessen die Zw kiemer mit der ebenfalls ausgestorbenen Gattung Belemnites an. Das war eine grosse Aufgabe, die Ueberreste dieser weit verbreiteten, gänzlich ausgestorbenen Thiere richtig zu deuten, und nicht weniger als 100 Schriftsteller haben versucht, sie zu lösen. Bald für Hörner oder Zähne, bald für Stachel von Fischen oder Seeigeln gehalten, haben diese Schwanzstacheln eines Kephalopodon sogar die Ehre genossen, für heilig zu gelten, da die alten Römer sie für die Donnerkeile des Jupiter hielten. Uebrigens deutet ihr deutscher Name »Donnerkeil, Teufels- finger« ebenfalls auf nicht ganz natürlichen Ursprung hin. Erst Forschern wie Linnee, Voltz, Bukland, Agassiz und Owen verdanken wir richtige Ansichten über diese Thiere. Wir unterscheiden demnach an den Ueberresten der Be- lemniten, wie sie meist sich finden, einen äussern, fingerför- migen Theil, der am häufigsten erhalten blieb, die Scheide und einen davon umschlossenen innern Theil, die Alveole, der aus uhrglasartig über einander liegenden, von einer Röhre, dem Sypho durchzogenen Schalen besteht. Die Scheide, der Teufelsfinger oder Donnerkeil, entspricht dem Stachel am Ende des Sepienbeines, während die Alveole dem Beine selbst analog ist. ' Der ganze Knochen war von dem haut- oder gallert- artigen Mantel bedeckt, aus dem der Kopf mit seinen zehn langen Armen hervorragte, wie uns heute noch Sepia und Loligo belehren. Als nächste Verwandte dieses ausgestorbenen Geschlechtes leben in den Meeren der Jetztzeit die Decapoden oder Zehn- füsser, zu denen die Ordnungen Loligo, Kalmar und Sepia (Dintenfisch) gehören. Zehnfüsser heissen diese Thiere, weil sie ausser acht mit zahlreichen Saugnäpfen besetzten fast gleichlangen Armen, noch. zwei bedeutend verlängerte, an ihrem Ende erweiterte und nur auf diesen Erweiterungen mit Saugnäpfen versehene sogenannte Fangarme besitzen. Die Schalenbildung ist bereits sehr reducitt. Die Sepien, mit schmalen Flossen, besitzen auf dem Rücken unter der Haut einen oben harten glatten, unten la- mellösen, schwammigen Knochen von länglichrunder Gestalt, 5) Ba der mit einem kleinen Stachel endigt, welcher dem Donnerkeil des Belemniten entspricht. Dieses als Os Sepiae altbekannte Bein, der schwache ‘ Rest einer Schale, wurde früher in der Medizin häufig ver- wendet, dient aber jetzt nur noch als Polirmittel. Auch der grösste Theil der Sepiafarbe kommt, wie schon der Name andeutet, von diesen Thieren. Noch weiter tritt die Schalenbildung bei den Kalmaren Loligo, mit breiten Flossen, zurück. Von dem grossen Hause eines Nautilus ist nur ein horn- artiger, unter der Haut liegender Körper, von der Gestalt einer Gansfeder, übrig geblieben. Den höchsten Rang unter den Kephalopoden nehmen die Achtfüsser oder Octopoden ein, deren Schale fast ganz verschwunden ist. Damit scheint nun allerdings im Widerspruch zu stehen, dass wir bei einem derselben, dem wunderbaren Papierboot Argonauta eine vollständige, äusserst zarte Schale von milch- weisser Farbe vorfinden. Forschen wir aber genauer nach, so finden wir zuerst, dass diese Schale nur dem Weibchen zukommt, nicht aber dem Männchen, das zeitlebens ohne sie bleibt. Ferner brauchen wir nur der Entwicklung dieser Schale bis ins frühste Jugendalter nachzuforschen, um uns zu über- zeugen, das wir es gar nicht mit einer ächten Molluskenschale zu thun haben. Während nämlich die Anlage der Schale bei den Mol- lusken schon beim Embryo sich findet, baut sich die nackt geborne Argo ihr zartes Haus erst spater, mit Hülfe ihrer zwei breitern Arme selbst. Es sei mir gestattet, hier das kurze, aber um so inte- ressantere Kapitel, das Schleiden in seinem »Meer« der Argo widmet einzuflechten, da jede Umarbeitung desselben ihm einen Theil seines eigenthümlichen Reizes rauben würde. »Nackt, wie alle Octopoden, wird auch die Argo geboren, aber bald fühlt sie das in sich, was das Erbtheil aller Evens- töchter ist: zarte Scham und Freude am Putz. Ihre zwei längern Arme sind am Ende bogenförmig gekrümmt und in dieser Krümmung ist eine Haut ausgespannt, durch deren Absonderungen sie die zarte, milchweisse, halbdurchsichtige Schale bildet, mit der sie an die Oberfläche des Wassers . steigt und hier, die erhobenen grossen Arme ausbreitend oder rückwärts als Steuer eintauchend, mit den andern sechs rudernd einsam als Nymphe des Meeres durch die Fluthen zieht. Der gewundene Theil geht dabei voran und die Bewegung wird wohl vorzugsweise durch das Ausstossen des eingenom- menen Athmungswassers aus der Trichtermündung bewirkt. RU RR Das Thier füllt nur den grössern, weitern Theil der Schale aus und ist nirgends in derselben angeheftet; um so mehr er- scheint diese als ein angelegtes Kleid, welches nur in sofern eine Analogie mit den Schalen der Decapoden zeigt, wenn wir geneigt sind, die Arme als eine besondere Form der Mantelausbreitung anzusehen. Das Männchen, wie gesagt, hat keine Schale, keine segel- | artig erweiterten Arme und ist viel kleiner. Wozu die Schalenbildung beim Weibchen, wenn nicht aus dem erwähnten weiblichen Trieb nach Putz, ist noch ein . Räthsel. Die Argo ist auch in anderer Weise weiblich schüchtern. Einsam, oder auch wohl zu einer kleinen Damengesell- ‚schaft vereinigt, schwimmen sie auf dem ruhigen Meere, aber bei jeder Annäherung eines Fremden, bei jeder heftigen Be- wegung der Wogen ziehen sie sich furchtsam in ihre Schale zurück, drehen dieselbe um und sinken hinab in die sichere Tiefe des Neptunischen Reiches. Daher sind sie schwer zu erlangen; ganze, unverletzte Schalen gehören zu den seltnern Prachtstücken der Samm- lungen, da wegen ihrer Zartheit die aus der Tiefe gefischten oder an den Strand geworfenen gewöhnlich verletzt sind. Geschieht eine solche Verletzung beim Leben des Thieres, so ist die Argo eine viel zu vortreffliche Hausfrau, als dass sie das zerrissene Kleid nicht sogleich ausbessern sollte. Eine Französin Jeanette Power, die in Sicilien lebte, hielt sich in grossen an der Küste angelegten Bassins viele dieser Thiere, zerbrach oft absichtlich ihre Schalen, sah aber immer, dass die Argo den Riss oder das Loch in kurzer Zeit wieder ausbesserte. »Aber, mein Herr, ist Ihre so gepriesene Argo, denn auch eine gute Mutter ?« fragte uns eine vortrefflliiche Frau, der wir das Vorstehende mitgetheilt hatten. »Madam, haben Sie je von einer Frau gehört, die eine gute Mutter für 20,000 Kinder gewesen wäre.« Soweit Schleiden. Fanden wir bei der Argo die weiblichen Tugenden der Nettigkeit und Schamhaftigkeit besonders ausgebildet, so bietet uns ihr nächster Vetter der gänzlich schalenlose Octopus oder Kraken, der Seepolyp der Alten, im Gegensatz gerade ein Bild männlicher Kraft und Kühnheit, freilich gepaart mit Grausamkeit und unbezwinglicher Blutgier. Das ausgewachsene Thier besitzt, bei einer Länge von zwei Fuss, an jedem seiner 8 Arme 240 Saugnäpfe, in je zwei Reihen angeordnet; verfügt also im Ganzen über die Kraft von 1920 Saugnäpfen. Welche Kraft diesen Saugnäpfen und ihren Trägern inne- a wohnt, und mit welcher Gewandtheit der Krake sich ihrer bedient, mag folgendes Beispiel, das ich dem Bericht eines Augenzeugen entnehme, beweisen. “ | » Herr J. Kollmann erzählt folgende, im Aquarium zu Neapel beobachtete Thatsache: »In einem Bassin des Aquariums ale sich etwa acht Kraken (Octopus vulg.) Zu diesen wurde ein grosser Hummer aus einem andern Bassin versetzt. Er kam gleichsam in die Verbannung. Vorher hatte er sich in dem grössten Bassin des Aquariums befunden, aber durch einen abscheulichen, freilich im Zustand der Noth- wehr begangenen Mord, hatte er die Ungnade der Aufsichts- behörde ‚sich zugezogen. In jenem Bassin lebten einst, neben kleinen Haien, Rochen und anderen Thieren, auch 4 Seeschildkröten. Die Schild- kröten lieben Austern und Hummer in hohem Grade. Eine derselben, von der Grösse eines Tellers, schien Appetit nach jenem Hummer zu verspüren, hatte aber, vielleicht noch uner- fahren, dessen Waffen entschieden unterschätzt. Der Kopf der Schildkröte wurde von der Scheere des Krebses gefasst und buchstäblich zerdrückt. Da nun der Schädel einer Schild- kröte ein sehr festes Knochengerüst besitzt; kann man daraus entnehmen, wie gross die Kraft in der Scheere eines Hummers sei. Dieser Hummer wurde in das Bassin der Kraken gesetzt. Der Eindringling ward mit der grössten Aufmerksamkeit be- trachtet und in weiten Bogen umkreist. Dabei verrieth das ganze Wesen der Kraken etwas ungemein Herausforderndes. Vorsichtig, als ob sie einen Feind beschleichen wollten, näherten sie sich, schwangen einen der Füsse über ihn, als solle er einen Peitschenhieb erhalten und gingen, wenn er den knochen- harten Brustschild, oder die gewaltigen Zangen wies, langsam zurueck, Nach und nach legte sich die Aufregung, nur ein Krake suchte immer wieder dem Krebse nahe zu kommen. Auch er schien sich endlich eines Andern zu besinnen und verhielt sich völlig theilnahmslos. Der Hummer zog sich zurück und überliess sich, etwas zu früh, einer beschaulichen Ruhe. Im . nächsten Augenblick schon war er von dem Kraken gefasst, umklammert, festgeschnürt und völlig wehrlos. Da sprang der Wärter hinzu, packte den acht wüthenden Schlangen gleichenden Knäul und befreite den Hummer aus seiner gefährlichen Lage.« . Kurze Zeit darauf konnte Herr Kollmann. ein zweites Duell, das der Hummer zu bestehen hatte, beobachten. »Wieder, wie das erstemal, sah ich die Füsse des Kraken in krampthaften Windungen den Hummer umschlingen, da und dort löste sich einer, um an einer andern Stelle den übrigen EN ie RN beizustehen, Alles schien Krake, vom Hummer war nichts sichtbar; die Kämpfenden rollten am Grunde umher und wühlten den Kies auf. Plötzlich löste sich der Knäul und der Krake fuhr quer durch’s Wasser, den Krebs hinter sich ziehend; aber nicht als Sieger. Der Krebs hatte einen Fuss des Kraken nahe am Kopf gefasst und sich festgeklammert. Ich fürchtete es würde zu einer Amputation kommen, denn der Hummer presste seine Zange zusammen, dass der Arm völlig abgeschnürt erschien. Aber zu meinem Staunen hielt die derbe, kautschuckähnliche Substanz den furchtbaren Druck aus! Durch die heftigen Be- wegungen des Kraken hin- und hergeschleudert, musste der Krebs, wollte er nicht zerschellt werden, auslassen und der befreite Krake klammerte sich sofort an einen Stein und be- gann das nie ruhende Spiel mit seinen Füssen, wobei ich nicht wenig erstaunt war, den durch die Scheere des Krebses tief eingeschnürten Fuss, so beweglich als die andern zu finden.« ‚Solche Zweikämpfe wiederholten sich nun öfters, wobei jedoch immer nur ein Krake kämpfte, während die Uebrigen sich ganz ruhig verhielten. Um ihn den. beständigen Verfolgungen zu entziehen, wurde der Krebs, nachdem er eine seiner grossen Scheeren ‚im Kampfe eingebüsst, in das benachbarte, von dem der Kraken durch eine solide, 2cm. über dem Wasserspiegel reichende Zementmauer getrennte Bassin gebracht. Leider erwies sich die Hoffnung, den Krebs dadurch ein für allemal in Sicherheit gebracht zu haben, als eitel. Noch am selben Tage setzte einer der Kraken in kühnem Sprung über die Mauer und riss den arglos dasitzenden Hummer buch- stäblich mitten entzwei. » In weniger als 40 Sekunden war der Kampf beendet, und der Sieger bereits mit dem Verzehren seiner Beute be- schäftigt. Mag der Krake nun gesehen haben, wie der Wärter den Krebs in das anstossende Bassin versetzte, oder mag er durch zirkulirendes Wasser Kunde von dessen Anwesenheit erhalten haben, immer bleibt die Intelligenz anerkennenswerth, womit der Krake, durch einen Sinneseindruck von dem Vorhandensein einer Beute überzeugt, die Mittel zu finden weiss, entgegen- stehende Hindernisse zu überwinden. Dabei ist noch folgender Umstand in Betracht zu ziehen. Seit Eröffnung des Aquariums, leben die Kraken mit zwei Hummern zusammen, die aber niemals angegriffen wurden. Ihr Zorn galt also nicht den Hummern überhaupt, sondern blos dem fremden Eindringling; wie sich dieses noch klarer ‚erwies; als man den Versuch machte, das Bassin mit mehr Kraken zu bevölkern, Stets wurden die neu eingesetzten, von den schon vor: handenen Kraken, wüthend angegriffen, und regelmässig, ob- schon zum Theil auch grösser, von den alten, De um u Besitzern besiegt, getödtet und aufgefressen. Derselbe Augenzeuge theilt folgenden charakteristischen Zug aus dem Leben und Treiben jener Thiere mit. Einer der Kraken im Aquarium, u. z. einer der grössten, hatte sich aus Steinen ein vollständiges Versteck gebaut. Es glich einem nach oben geöffneten Nest aus Steinen von Faust- bis Pflastersteingrösse. In diesem Nest war der Körper meist ganz versteckt, blos der Kopf ragte hervor und die acht Arme lagen wie ein Kranz von Schlangen um die Oeffnung auf eine sich unvor- sichtig in ihren Bereich wagende Beute lauernd, eine Art Jagd, die das Thier wahrscheinlich schon in der Freiheit geübt. Das Lager schien dem Kraken sehr behaglich, denn er verliess es niemals. Nur als ein Theil desselben absichtlich zerstört wurde, stieg er zornig heraus, um die Steine aufs Neue zusammen zu fügen. An eben diesem Kraken wurde ein äusserst lebhaftes Geberdenspiel beobachtet, dessen er sich bediente seinen Un- willen zu zeigen, wenn einer seiner Brüder seinem Versteck zu nahe kam. Erst erhoben sich die Spitzen einiger Arme nach der Seite des ungebetenen Gastes hin, langsam, doch entschieden ausgreifend. Heftiger wurde die Drohung, wenn die Arme wie eine Peitsche hinausgeschleudert wurden, dann erhob sich das Thier etwas aus der Tiefe seines Baues, während braune Schatten über Körper und Arme flogen. Reichten alle diese Zeichen des Unwillens nicht hin, den Zudringlichen zu ver- scheuchen, so stieg das Thier bis zur Hälfte des Leibes aus seiner Höhle hervor, die Hügel, welche die Augen tragen, schwollen an; die Farbe wurde dunkel bis ins Auge hinein, ein paar Arme erhoben sich drohend, während die andern ihre Saugnäpfe bald hier bald dort anklammerten, um sie im nächsten Augenblick mit Gewalt loszureissen. Diese Geberden wurden von tiefem, heftigem Athem begleitet, der Mantel schwoll durch die Menge des eingezogenen Wassers an und liess das Thier grösser erscheinen, das heftige Ausstossen des Wassers aus dem Trichter erhöhte das Drohende der Haltung. Auf diese ausserordentliche Reizbarkeit haben die schlauen Italiäner eine eigenthümliche Art Sepien zu fangen begründet. Das Männchen dieser Thiere ist nämlich zur Zeit der Brunst so aufgeregt, dass es von seiner gewöhnlichen Klugheit völlig verlassen wird und in die gröbste Falle geht. Ein Stück Holz von der Form einer weiblichen Sepia wird mit bunten Farben bemalt, mit Glassplitterchen beklebt, Kae En ar TE an Te a ne cn a a ee anna Ta ne nr nn den Zee a img. Bu arg Ze 2a Sr dt nl nr a > 2 sn = et 7 I ER ne A nie Bi on En De it Babe Ta sn ee hAT d Y r x # a ee PEN KR. ! { ) i Zul welche das Farbenspiel der aufgeregten Sepia darstellen sollen und hierauf an einer Schnur ins Wasser gelassen. Kaum erblickt das Männchen diese Puppe, so stürzt es darauf los und umarmt sie so heftig, dass der schlaue Fischer den betrogenen Kephalopoden schon im Boot hat, ehe dieser die allzuenge Umschlingung lösen konnte. Unter den zahlreichen Absonderlichkeiten, die dieser ; Thierklasse eigenthümlich sind, dürfen wir einer nicht ver- gessen, welche vielleicht in der ganzen Natur einzig dasteht. Ich meine die Fortpflanzung der achtarmigen Kephalopoden (Octopus, Argonauta, Tremoctöpus). Lange Zeit wusste man gar Nichts darüber. Erst unserem ‚Jahrhundert war es vorbehalten, wie über so Manches, auch darüber Licht zu verbreiten. Schon Cuvier hatte nämlich öfters in der Leibeshöhle. des Octopusweibchens einen, mif Saugnäpfen versehenen, wurm- artigen, Organismus gefunden, den er als Hectocotylus unter den Eingeweidewürmern beschrieb. In diesem Hectocotylus nun entdeckte Kölliker, in eigen- thümliche Säckchen eingeschlossen, Samenfäden, von denen weitere Untersuchungen bald ergaben, dass sie die Befruchter der zahlreichen Eier des Weibchens seien. Es schien also festzustehen, dass das verkümmerte Männchen, in Gestalt eines Wurmes, im Weibchen parasi- tisch lebe. ; . Noch absonderlicher stellte sich die Sache aber durch die Ergebnisse der neuesten Forschungen dar. Ist nämlich die Zeit der Liebe gekommen, so beginnen die Geschlechtsorgane des männlichen Thieres die Samenfäden abzusondern, die zu eigenthümlichen Paquetten, den Sperma- tophoren vereint, sich in einem eigenen, an der Basis des _ dritten Armes hervorsprossenden, kurzen Arm sich sammeln. Ist der Arm mit Spermatophoren erfüllt, so trennt er sich ab und führt als Hectocolytus ein eigenes Leben, bis es ihm gelingt, in die Leibeshöhle eines Weibchens zu schlüpfen und daselbst, vor äussern Fährlichkeiten gesichert, sein eigent- liches Geschäft, die Befruchtung der äusserst zahlreichen Eier zu besorgen. Die äusserst zahlreichen Eier, deren man bei einigen Kephalopodenarten bis 40,000 zählt, werden, so bald sie be- fruchtet, von dem Weibchen durch die Trichteröffnung ins Wasser entleert und schwimmen daselbst zu traubenartigen Massen vereinigt, dem Fischer unter dem Namen »Meertrauben« wohlbekannt, herum. Schon die Beschaffenheit der Eier gibt uns einen Finger- zeig, für die verhältnissmässig hohe Stellung, welche die Ke- phalopoden innerhalb des gesammten Thierreiches einnehmen, ee Ganz wie bei den höhern Thierklassen, ist ihr Ei ausser mit dem zur Anlage des Embryo bestimmten Bildungsdotter, noch mit einem zur Ernährung des jungen Thieres während seines Eilebens bestimmten, Sonn Nährungsdotter, versehen. i Eine Metamorphose ausserhalb des Eies findet bei keinem Kephalopoden statt. Die Kephalopoden, wie man sie auf den Fischmärkten der Seestädte gewöhnlich zu sehen bekommt, können dem . Menschen wohl nur dadurch gefährlich werden, dass sie sich an denselben fest klammern und ihn am Schwimmen hindern; aber wir haben, abgesehen von den Märchen, die der Bischof Pontopidanus von Bergen, den die Reformation von seinem Sitze vertrieben, den erstaunten Italienern vorlog, von Kraken, auf denen ganze Regimenter excerciren könnten, auch glaub- würdige Zeugnisse von riesengrossen Kephalopoden. Plinius erzählt, nach Tribonius Niger, von einem Polypen, der die Fischteiche von Carteja plünderte und dabei die höchsten Zäune überstieg. Sein Kopf wurde dem Lucullus gebracht, die Arme waren 30 Fuss lang, der Rumpf wog 700 Pfund. | Swend Paulsen berichtet von einer 1790 in Island ger strandeten Sepie, deren längste Arme ı8 Fuss, der Körper aber, vom Kopf an gerechnet, 21 Fuss lang waren. | In neuester Zeit haben der Kapitän des französischen Avisodampfers »Alecton« Ms. Bouyer und Consul Sabin Ber- thelot ein Protokoll über einen Kampf, den sie mit einem riesigen Kephalopoden bestanden, veröffentlicht. Am 30. November 1863 begegneten sie, 20 Meilen. nord- östlich von Tenerifa, einem riesigen Kephalopoden. a ‘Das Thier war, ohne die Arme, ı5—ı8 Fuss lang. Man griff dasselbe mit Flintenschüssen und Harpunen an. . Nach einer dreistündigen Jagd, gelang es, eine Schlinge um das Thier zu werfen, welche an den Schwanzflossen haften blieb. Bei einer raschen Bewegung des Thieres schnitt jedoch das Seil den weichen Körper durch und der Dintenfisch tauchte unter, um nicht wieder empor zu kommen. Das abgeschnittene Stück des Schwanzes wog über 40 Pfund. Unzweifelhaft sichergestellt wurde die Existenz riesiger Kephalopoden durch ein, im Jahre 1833 in Jütland gestrandetes Thier, das vom dänischen Naturforscher Steenstrup unter dem Namen : Architeuthis dux, beschrieben wurde. | m Von diesem Thiere befindet sich ein Stück Arm, von: m der Dicke eines Mannesarmes,. mit thalergrossen Saugnäpfen, im Museum zu Koppenhagen. Der ebenda aufbewahrte Kieferapparat, besitzt die Grösse einer guten Faust, ei Er EEE PIIRETIECHN > She De Sr hen ee re ee ea Me ee re U ' Bei den gewöhnlichen etwas über 2 Fuss langen Octo- ln: ist dieser Apparat etwa so gross, als eine Nuss mitt- N; lerer Grösse. Dafür soll aber auch “das Fleisch jenes riesigen Thieres, nach Aussage der Fischer, ein volles Fuder be- tragen haben. Interessant ist es, dass die Perlfischer des rothen Meeres fest von der Existenz und Gefährlichkeit solcher grosser Ke- phalopoden in jenem Meere überzeugt sind, wie Sie dieses aus folgender Stelle des Reiseberichtes unseres Mitgliedes - €. F. Jickeli ersehen können: »Auch dort lebt die Sage von riesig era line des Tusches« (Sepien) und »Müttern des Fassens« (anderer Kephalopoden), die den Taucher in der Tiefe umschlingen und ihm einen qualvollen Tod bereiten. | »Wenn« so erzählen die Taucher, »einer von unsern Ge- fährten aus der Tiefe nicht wieder emportaucht, und uns kein Blut auf der Wasserfläche oder Reste seines Körpers beweisen, dass er das Opfer eines Haifisches oder Sägfisches geworden ist, dann wissen wir, dass ihn eines von den vielarmigen Un- geheuern bewältigt hat und eilends verlassen wir dann den sefährlichen Platz, denn wenn wir auch den Kampf mit den Haifischen nicht fürchten, gegen die vielarmigen Thiere ver- mögen wir Nichts.« Man nannte uns Stellen, wo Fremde, mit . den gefährlichen Stellen nicht vertraute Barken, an einem Tage bis drei Taucher verloren hätten.« Ehe wir von unsern Kephalopoden Abschied nehmen, sei es mir gestattet, noch einen Blick auf die nicht unbedeu- tende Rolle zu werfen, die unsere Thiere in der Geschichte mittelalterlichen Wunderglaubens gespielt haben. Ueber die Belemnitenreste habe ich bereits früher ge- sprochen, wie aber diese mit dem heidnischen, würden die übrigen schalenlosen Kephalopoden mit christlichem Wunder- glauben in Zusammenhang gebracht, da nun aber die grössten ‚Uebelthäter sich häufig in ein Gewand äusserer Frömmigkeit hüllen, hat man auch diesen blutdürstigen Seeräubern eine besondere Frömmigkeit angedichtet, ja man schien nicht ab- geneigt, ihnen besondern Beruf zur Ausübung christlicher _ Missionsthätigkeit unter den Ungethümen des Meeres zuzutrauen. So soll der heilige Brandanus, Bischof von Island, einst auf einem riesigen Kraken, den er für eine Insel hielt, gelandet sein und sogar auf dessen Rücken Feuer angemacht haben. Einem so frommen Bischof gegenüber, hielt der Krake natür- lich stille, bis der heilige Mann wieder sein Schiff bestiegen hatte, worauf er erst seinen, wahrscheinlich versengten, Rücken in den Meereswogen zu kühlen wagte. Ein anderes Stückchen weiss der Franzose Fredal zu erzählen, ne a en aD > N Der Bischof von Nidros wollte am Strande eine Messe lesen und liess daher den Altar auf einen Felsen hinauftragen. Kaum hatte der Bischof die Messe beendet und sich mit seinen Ministranten wieder herab begeben, als der vermeint- liche Felsen sich in Gestalt eines riesigen Kraken, der die heilige Handlung nicht zu unterbrechen gewagt und daher stille gehalten hatte, erhob und in die es aus denen er gekommen, verschwand. Wie sehr eine religiös erregte und von Aberglauben be- einflusste Fantasie ein unbekanntes Ding auszuschmücken und zu verzerren versteht, davon ist ein schlagendes Beispiel jenes Seeungeheuer, das zur Zeit Christians des III. von Dänemark, nach einem furchtbaren Sturm, zu Malmö am Sund strandete und als sogenannter Seemönch halb Europa in Staunen und Grauen versetzte, ja sogar in Versen verherrlicht wurde. Steenstrup hat in einem längern, gelungenen Vortrag nachgewiesen, dass dieser Seemönch wahrscheinlich nichts anderes, als ein zehnfüssiger Kephalopode gewesen ist. Die Geschichte vom Seemönch ist in Kürze folgende: Im Jahre 1545, also kurz nach Einführung der Reforma- tion in Dänemark, strandete zu Malmö ein Seeungeheuer, dem Alle die es sahen, sogleich den Namen »Mönch« gaben, das der König jedoch, um ärgerliches Gerede zu verhindern, be- graben liess. Ehe dieser Befehl ausgeführt wurde, liess der König noch eine Zeichnung desselben anfertigen, die er dem Kaiser Carl V., nebst einer Beschreibung zusandte. Vom Kaiser erhielt die Königin Margarethe von Navarra und von dieser wieder der gelehrte Mediciner Rondelett eine Abbildung, der davon in seinem Buche: »De piscibus marinis« folgende Beschreibung gibt: »Zu.den Seeungeheuern rechne ich auch jenes Thier, das zu unserer Zeit zu Norwegen im bewegten Meer gefangen worden und dem alle, die es sahen, sogleich den Namen Mönch gaben. Es schien menschliche Gesichtszüge zu haben, aber mit groben und rohen Umrissen, der Kopf war kahl, die Schultern wurden von einer Kutte, wie die der Mönche bedeckt. Statt der Arme hatte es zwei lange Flossen. Der untere Theil lief in einen langen Schwanz aus, der mittlere Theil war breiter und hatte die Form eines Leibrockes.« Vergleichen Sie nun mit dieser Beschreibung diese der Rondelett’schen nachgezeichnete Figur. Vor Allem wird Ihnen auffallen, dass die Züge der Zeich- ' nung Nichts weniger als »roh« und »in groben Umrissen« er- ‚scheinen, und dann sind die Arme im Verhältniss zur Grösse des Körpers keine »langen« Flossen. Einen Aufschluss über diesen Widerspruch gibt uns Ron- delett selbst, indem er folgendes hinzusetzt; »Von demselben ' Bi » | E f 4 R 3 | -— 43 — Ungethüm zeigte mir Gisberth (der gelehrte Arzt Gisb. Horst in Rom) eine Zeichnung, die ihm von Norwegen selbst ge- schickt worden. Diese wich sehr von der meinigen ab. Soll ich meine Meinung sagen, so glaube ich, dass die Zeichner Eines und das Andere mehr hinzufügten, damit die Sache um so wunderbarer erscheine. Ich will gerne glauben, dass dieses Ungeheuer in der Form Aehnlichkeit mit dem Menschen ge- habt, in der Weise, wie auch der Kopf der Frösche in einigen ' Theilen dem des Menschen gleicht. — — Ausserdem glaube mm ich, dass nicht Schuppen es waren, welche die Bedeckung bildeten, sondern eine harte runzelige Haut.« Nehmen wir aber der Figur die ausgeprägten Züge, die Schuppen und die krinolinenartige Weite des mittlern Theiles, die ja Rondelett selbst auf Rechnung des Zeichners setzt und vergleichen wir sie dann mit der daneben stehenden Figur eines Loligo, so wird uns sofort eine nicht unbedeutende Aehn- lichkeit der Umrisse auffallen. Bedenken wir nun, dass nach dem Tode des Thieres, sich der Farbstoff der Chromatophoren zu beiden Seiten des kielartig vorstehenden Rückenschildes in grössern und kleinern Flecken sammelt, so dass das todte Thier ganz scheckig er- scheint, so brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn die dem Wunderglauben so geneigte Phantasie des XVI. Jahrhunderts, sich aus diesen Flecken Gesichtszüge zu konstruiren vermochte, wie dieses ja auch heutzutage jeder nur etwas lebhaftern Phantasie, mit den Flecken einer gemalten Wand oder dem Flader eines fournirten Schrankes gelingt. Nun soll zwar, nach übereinstimmenden Berichten der Chronisten, jener Mönch des Meeres in den drei Tagen, die er lebte, kein Wort »geredet«, sondern nur ein paar mal tief geseufzt haben, (heftiges Ausstossen des noch im Trichter befindlichen Wassers und der eingezogenen Luft, können dieses sehr wohl erklären); für heute aber öffnet er den Mund und ruft Ihnen ein Pax vobiscum zu, denn ich fürchte, schon all- zulange Ihre Zeit in Anspruch genommen zu haben. | Limicola pygmaea Koch ein für Siebenbürgen neuer Vogel und Phalaropus einereus Meyer eine ornithologische Seltenheit. Von j i CARL HENRICH. I. Limicola pygmaea Koch. (Num. pygmaeus Lath., N. pusile Bech., Tring. platyrhyncha Gemm., Ara pygm. Sav.) Der kleine Sumpfläufer, ist ein Vögelchen, etwa von der Grösse einer kleinen Lerche, mit gestrecktem Leib, kleinem Kopf und über kopflangem, bis zur Spitze weichem und bieg- samem Schnabel, der an der Firste des Oberkiefers herabge- drückt, breit, an der Spitze sanft herabgebogen ist. Der mittellange, fast kurze Fuss ist ziemlich stämmig, vierzehig und bis zur Mitte des Schenkels nackt, die Flügel mässig lang, ziemlich spitz, der Schwanz zugespitzt. Die Färbung ist bei beiden Geschlechtern ziemlich gleich, der Oberrücken, Schultern und Hinterkörper schwarz, mit rost- gelben und grauweissen scharfen Kanten, welche längs der Flügel einen Längsstreif bilden. Ueber den Kopf zieht sich ein schwarzes Band, jederseits von einem rostfarbenen Streifen begrenzt, über den Augen ein weisslicher Streif, der Hinter- hals ist röthlichweiss, ins Graue, mit schwarzbraunen Schaft- flecken, Kehle, Kropf und Brustseiten weisslich, letztere ins rostfarbige mit dunkeln Querflecken, nach hinten weiss, die mittlern obern Schwanzdeckfedern schwarzbraun, die seitlichen weiss, schwarz und rostfarbig gefleckt, die untern weiss. Die Schwingen braunschwarz mit weissen Schäften. i Im Winter ist das Gefieder der Oberseite mehr aschgrau. Der Schnabel, wie schon erwähnt, weich bis zur Spitze, ist röthlichgrau, die Füsse matt grünschwarz, das Auge dunkelbraun, x 5 5 5 > Er Sn Sr a a na Fe a ren Fa DE S a a Le un a ne A nl tn = SB ln Zee z TE t GEW EEE LEE REED BEL EEEBEG BE UEETEN EEE Aa I. Der kleine Sumpfläufer bewohnt den Norden von Europa, Asien und Amerika, woselbst er auch brütet, und erscheint nur selten zu 2—4 Stück als Zugvögel in Deutschland, wo er sich an seichten, schlammigen Teichen aufhält und sein stilles Wesen treibt, während er nach Angabe von der Mühle’s in Griechenland in manchen Jahren häufig sein soll, in andern dafür aber gänzlich fehlt. Seine Nahrung besteht aus Insekten und Würmern, die ‚er zuweilen auch bei Nacht aufsucht. Ein Exemplar dieses zwischen Schnepfen und Strand- läufern die Mitte haltenden Vogels befindet sich unter den von Herrn C. Jickeli der Sammlung des Vereines geschenkten Vögeln, wurde 1867 in der Umgebung Hermannstadts ge- schossen, und von Herrn Jickeli selbst ausgestopft. II. Phalaropus cinereus Meyer. (Tring. hyberbor. et lobat. L., Phalaropus ruficolis Pall., Ph. angustiostris Na um. Lobipes hyperboreus Cuv.) Der schmalschnäblige Wassertreter, die Odinshenne der - Isländer, ist ein ausserordentlich niedlicher Vogel von Lerchen- grösse, der einem wenig artenreichen Geschlecht angehört, das sich von allen verwandten Vögeln auf den ersten Blick durch die eigenthümlich gebildeten Schwimmhäute seiner Füsse unter- scheiden lässt. Die drei Vorderzehen der mässig langen Füsse sind namlich bis zum ersten Gelenke mit einer Schwimmhaut ver- bunden, welche sich an den Seiten der Zehen in Form von Lappen, die einander fingerartig entgegen gesetzt sind, bis zum Nagel fortsetzt; der Daumen ist ziemlich lang und schlank. Der schwarze Schnabel ist dünn, schmal und pfriemen- förmig zugespitzt, etwas länger als der Kopf, mit wenig deut- lichen Furchen, der Oberkiefer an der Spitze um den Unter- kiefer herabgebogen, die Nasenlöcher an der Basis, seitlich. Bei den Alten ist der Scheitel bis einige Linien unter den Augen, ebenso die Mitte des Hinterhalses, der ganze Oberleib und Schwanz dunkelgrau, die Schulterfedern mit rost- farbiger Einfassung und die Flügeldeckfedern mit weissem Saum, die grössern mit weisser Spitze, wodurch eine weisse Binde über die F lügel gebildet wird. Kehle, Unterbrust, Bauch und After sind weiss; Vorderhals und Brust grauweiss unter- mischt, zur Seite des 'Halses ein rostfarbiger Fleck, die Seiten- ‚federn grau gestreift, die Unterseite der Flügel aschgrau. Die grössten Schulterdeckfedern erreichen das Ende der fünften Schwinge, wodurch ein Afterflügel gebildet wird, die Füsse dunkelgrau, das Auge braun. San Das Weibchen unerecherder sich vom Männchen durch lebhaftere Farbe und etwas beträchtlichere Grösse. Die jungen Vögel sind etwas abweichend gezeichnet. Der Scheitel, ein Fleck hinter dem Auge, ein schmaler Streif im Nacken; der ganze Oberleib und Schwanz dunkelgrau ins “ braune, die Rücken- und Schulternfedern rostfarbig, die Flügel- deckfedern weiss eingefasst; Stirn, Kehle, Hals, Brust, Bauch und After weiss; die Bauchseiten mit einzelnen bräunlichen Flecken; die Seiten des Halses, sowie der Vorderhals rost- röthlich angeflogen, die Seiten der obern Brust grau, die Füsse aussen grüngelb, innen gelb. Die Odinshenne gehört dem hohen Norden Europa’s, Amerika’s und Asien’s an, und bewohnt im Sommer die Küste von Finnmarken, Island, Südgrönland etc., woselbst sie im Riedgras ihr Nest hat und brütet. Von da aus verfliegt sie sich zuweilen nach Süden. Den Winter über hält sie sich auf dem Meere auf. Die Nahrung der Odinshenne besteht in kleinen Krebsen und Larven von Wasserinsekten. Sie ist ein echtes Kind des Meeres, äusserst leicht und . gewandt im Schwimmen, kann jedoch nicht tauchen. Holböll der im Frühjahr 13835, 18 Tage hindurch zwischen Island und Grönland vom Eise eingeschlossen lag, sah stets Odinshennen zwischen den Eisstücken herumschwimmen, ja selbst in der heftigsten Brandung wurden sie bemerkt. Das Vorkommen dieses seltenen Vogels in Siebenbürgen wird vom Hrn. Grf. Laäzar im 2. Bd. des »Erdelyi Muzeum Evkönyv« in einem Verzeichniss der Vögel Siebenbürgens er- wähnt, jedoch ohne nähere Angaben. Auch Herr Otto Hermann erwähnt in einer Arbeit über die Mezöseg Siebenbürgens (Erd. Muz. Evkönyv 5. Bd.) eines Exemplars dieses Vogels, das in den Vierziger Jahren von Herrn Grf. Keme&ny auf einem Teiche der Mezöseg geschossen und durch den Lehrer Michael Zeyk in Gross-Enyed bestimmt und ausgestopft, die Sammlung des Gymnasiums dieser Stadt schmückte, bis es, wie so vieles Andere, in den Wirren des Jahres 1348 seinen Untergang fand. Ein wohlerhaltenes Exemplar dieses seltenen Vogels u. z. ein Männchen, befindet sich ebenfalls unter den von Hrn. Jickeli geschenkten Vögeln. Dasselbe ist im Jahre 1868 von dem damaligen Gymna- siasten, jetzigen k. u. Finanzconcipisten Hrn. August Schol- maschy auf dem Reussbach bei Hermannstadt geschossen worden und wurde von Hrn. Jickeli selbst ausgestopft. Die Steinkohlengrube „Concordia bei Wolkendorf. Geologische, Skizze von J. RÖMER. In kurzer Frist werden es zwanzig Jahre, dass einer unserer verdientesten, einheimischen Naturforscher, E. A. Bielz die Worte niederschrieb*): »Das einzige, schon längere Zeit abgebaute Braunkohlenlager von Holbak im Törzburger Bezirke würde für das Land eines der wichtigsten sein, wenn seine in letzterer Zeit wiederholt bezweifelte Mächtigkeit oder etwa sein möglicher Zusammenhang mit den Spuren fossiler Kohlen bei Neustadt erwiesen werden könnte.« Als Bielz im J. 1858 diesen Ausspruch that, fasste er in demselben die damaligen, geringen Kenntnisse über das Vorkommen von fossilem Brennmaterial in der südöstlichen Ecke Siebenbürgens zusammen und verschmolz damit die da- mals herrschenden Ansichten über Steinkohle und Braunkohle. Die Jahre 1859 und 1860 brachten in den Arbeiten ‘der Herren Hauer und Stache**), so wie in den Untersuchungen des Herrn J. Meschendörfer”**) detaillirte und grundlegende Aufschlüsse über den geologischen Bau der Holbach-Wolken- dorfer Gegend. — Der Umstand, dass sowol in den erwähnten, als in einigen andern unbedeutenderen Publikationen stets nur der Kohle erwähnt wird, welche theils im Dorfe Holbach selbst, theils in unmittelbarer Nähe desselben gefunden wird, zeigt einerseits, dass lange Zeit hindurch eben nur diese lokal beschränkte Fundstätte des kostbaren Brennmateriales bekannt war, und erklärt andrerseits die öfters ausgesprochene An- ! *). IX. Jahrgang der Verh. u. Mitth. des naturh. Vereines in Hermann- stadt. 3 55. **) Geologie Siebenbürgens. S. 271 u. ff. ***) Kronstädter Gymnasialprogramm vom J. 1860. „Die Gebirgsarten im Burzenlande.“ nahme, dass an möglicher. ‚Weise das Centrum einer Kohlenmulde sein könne. Gegenwärtig lässt sich die Frage ach Massilet Kohle im Burzenland besser und gründlicher beantworten bezüglich des Vorkommens derselben zwischen dem Zeidner Berg und dem Königstein, da in den letzten Jahren südöstlich von Holbach, jenseits der Wasserscheide auf Wolkendorfer Hattert mit Er- folg auf Kohlen gearbeitet worden ist. Das geschah zuerst von einigen Landleuten aus Zeiden, welche ärmliche, krumme, jetzt theilweise eingestürzte Stollen anlegten und aus ihnen förderten, so lange das geringe Kapital ausreichte. — Jetzt wird an derselben Stelle ein geregelter, bergmännischer Bau auf Steinkohlen betrieben von der bekannten Kronstädter Firma: Zell und Arzt, welche auch Eigenthümerin der in letzter Zeit im Besitze der Erben nach Herrn Halasz gewesen Grubenfelder bei Holbach ist. Zell und Arzt sind Eigenthümer von zwölf Grubenfeldern und wird der Bergbau seit dem Frühjahr 1875 betrieben. Für das Bergwerk wurde der von den Zeidner Bauern gegebene Name: »Concordia« beibehalten. Die Grube »Concordia« liegt in einer Waldschlucht und ist vom stattlichen Markte Zeiden 3/, Stunden, von Kronstadt in der Diagonale über Weidenbach ı1!/, Stunden, von Wolken- dorf '/, Stunde entfernt. Nach Holbach führt ein Fussweg über eine mässige Anhöhe in einer kleinen halben Stunde. Fährt man aus der Gemeinde Wolkendorf auf dem Vici- nalwege in der Richtung nach Zeiden, so läuft mit der Strasse parallel der oberhalb Wolkendorf aus dem Burzenbette abge- zweigte Kanal »der neue Graben«, welcher durch Wolkendorf an Zeiden vorüber, durch Heldsdorf und an Marienburg vor- über in den Alt fliesst und unterwegs mancher Mühle Räder in Gang gesetzt hat. Etwa ", Stunde von Wolkendorf ent fernt zweigt sich aus dem Wolkendorf-Zeidner Vicinalweg links ein Weg ab und führt auf eine solide Brücke über »den neuen Graben.« Mit dieser beginnen die vielen, kostspieligen An- lagen, welche zum Betrieb des Bergwerkes unumgänglich noth- wendig waren. — Denn, als — und das war bereits im Herbste 1874, — den Gedanken, ein Kohlenbergwerk ins Leben zu rufen, die Firma: Zell und Arzt fasste, waren die Wege, welche zu den Schluchten mit Kohlenausbissen führten, in einem nahezu unfahrbaren Zustande. Die Nothwendigkeit erheischte dem- nach zunächst die Anlage eines Weges, der denn auch von einem italienischen Wegbauer in völlig’ entsprechender Weise gebaut wurde. — Von der erwähnten Brücke über den »neuen Graben« führt dieser schöne Weg zuerst zwischen Getreide- feldern hin und steigt dann links hinauf an die Lehne eines mit Eichen dicht bestandenen Berges. Wo der Weg aus dem - = Zn De an DI ne a en, Ba en rs LER NL. _ Schatten der knorrigen Sinnbilder deutscher Kraft heraustritt, steht das Wegräumerhäuschen, und senkt sich die Strasse auf eine freie Wiese hinab. — An dieser Stelle bietet sich dem Beschauer ein anmuthiges Landschaftsbild dar. Ueber die mit der schönen Vegetation der untern Waldregion geschmückten Wiesen schweift der Blick links zu den Bergen hinüber, hinter denen Holbach liegt, rechts zu den Ausläufern der Vorberge des Zeidner Berges, während dieser selbst, im Profil betrachtet, ' als hochstrebende Pyramide sich repräsentirt. Im Grund dieser Wiese vereinigen sich das von links kommende Hattertflüsschen mit den von rechts herabfliessenden Steinseifenbächlein und Breitbach. Von der Stelle, wo der Weg zur Wiese sich herabsenkt, führen zwei Wege zur Grube; der eine, links von dem an der Strasse erbauten Einkehrwirthshaus, in das Thal des Hattert- flüsschens, der andere hinauf auf den Kamm der Wasser- scheide zwischen Hattertflüsschen- und Seifenbächleinthal. — Der erstere ist ein anmuthiger Wiesenweg, und führt grade- aus zur Mündung des Erbstollens, aus welchem schon im Früh- jahr 1878 allein die Förderung geschehen wird, so dass die Wiese westlich vom Wirthshaus zum zukünftigen Verladeplatz bestimmt ist. Der Erbstollen, dessen Verbindung mit den obern, älteren Stollen in Bälde bewerkstelligt sein wird, hat gegenwärtig eine Länge von 300 m. und führte zuerst auf weite Strecken durch dem Urgebirge angehörigen theils talk- theils chlorithaltigen Glimmerschiefer, hierauf durch dunkle, consistente Sandsteine und quarzige Mergel und bricht gegen- wärtig bereits durch Letten. | Folgt man dem zweiten Weg auf der erwähnten Wasser- scheide, so werden wir, geleitet von der ebenfalls hier hinauf führenden Strasse, am Waldesrand der Kolonie ansichtig, welche seit dem Frühling 1877 hier erbaut ist und aus dem geräumigen Wohnhaus des Bergmeisters Illiancz, nebst 16 Arbeiter- baracken besteht. — An der Kolonie vorbei führt dann der ' Weg durch einen aus Eichen, Buchen, Espen und vordringenden ‚Fichten zusammengesetzten, gemischten Waldbestand hinauf zum jetzigen Verladeplatze, auf welchem wir auch den um- plankten Lagerplatz für die Stempel und am Ende des Schienen- stranges den Sortirrechen finden. — Noch einige Schritte höher hinauf — und wir stehen vor dem ersterbauten Werkhause, welches jetzt die Wohnung des Aufsehers und die Anstalts- stube enthält. — Von diesem erhöhten Standpunkte schweift der Blick unmittelbar in die mässig tiefe Schlucht hinab, welche sich allmählig zum Hattertflüsschenthal erweitert, dann über bewaldete Höhen hinaus und bleibt an der Begrenzung des engen Ausblicks haften, an dem diametral mehr als 2 Meilen entfernten »grossen Hangestein«, und an der noch entfernteren Zinne bei Kronstadt. In der erwähnten Schlucht ist gegenwärtig der Eingang in die Grube »Concordia« durch den Hauptstollen, dessen Mundloch 4.4 m. über der Schienenhöhe im Erbstollen liegt. Die Gesammtlänge der bisher getriebenen Stollen beträgt 1294 m.*) und haben vier Flötze aufgeschlossen. Von den ab- getauften zwei Schachten hat der eine 43.6 m., der andere 26.5 m. Tiefe. — Das erste Flötz hat eine Mächtigkeit von circa 2 m., das zweite von 4 m., das dritte von I m. und ebenso das vierte. Von diesen vier Flötzen sind das erste, zweite und dritte harmonisch, verflachen nach NW. und streichen nach NO.; das vierte, nur angebaute Flötz dagegen ist wider- sinnig und verflächt nach SO. Das erste und zweite Flötz sind, soweit sie bisher erschlossen wurden, saiger; das dritte Flötz ist saiger im Hauptstollen, wird in der Verfolgung im Fallen nach der Tiefe etwas ruhiger, so dass der Fallwinkel 70° beträgt, während es in der Verfolgung im Fallen nach der Oberfläche 90° bei- behält bis zu seinem Ausbiss. Im dritten Flötz ist durch eine Uebersicht die Falllinie bis 200 m. aufwärts bis zu Tage ver- folgt. Der Weg aus dem Querschlag des Hauptstollens im dritten Flötz durch die Uebersicht hinauf auf schlüpfrigen Sprossen und in fast beständiger Traufe ist zwar beschwerlich, aber sehr lehrreich. — In diesem dritten Flötze, dem am meisten verschlossenen, bleibt sich aber der Fallwinkel auch dem Streichen nach nicht gleich, sondern wird im gleichen, nämlich fünften Horizont, in der Verfolgung nach Westen, d.i. gegen Holbach, bei 200 m. Distanz 70° und bei noch circa 200 m. Distanz 50°, so dass hier eine auffallende Krümmung und Rücklegung des Flötzes stattfindet. — Das erste und zweite Flötz sind wieder in einer andern Beziehung interessant, in- dem sich dieselben nach oben hin »schaaren« d. h. zusammen- kommen. Die Arbeit wird gegenwärtig von 46 Häuern und 6 Läufern in 6 Horizonten betrieben, von welchen 5 im dritten Flötze sind. Dieses hat sich bis jetzt überhaupt als ein sehr bau- würdiges erwiesen, wenn wir bedenken, dass dasselbe im Fallen auf 200 m. nach oben und 26 m. nach unten, also zusammen auf 226 m., im Streichen auf etwa 400 m. erschlossen ist, seine Mächtigkeit durchschnittlich ı m. beträgt und noch kein Auskeilen beobachtet worden ist. a a Fa A AT Hr a Pen Sg a le Eule Fe u Eu u a a A a A Anis, le BT ie Nehmen wir aber an, dass in Folge vielleicht vorhan- u dener, aber noch nicht nachgewiesener Auskeilung, in Folge an manchen Stellen vielleicht sich zeigender Mächtigkeitsab- nahme und in Berücksichtigung der bei Anlage der Stollen *) Die in meinem Vortrag: „Ueber Steinkohlen“ S.’ı9 stehende Angabe beruhte auf einem Irrthum, BE Pa und Schachte schon geförderten Kohle, nur die Hälfte des Kubikinhaltes des dritten Flötzes brauchbare Kohle sei, so ergibt die Berechnung doch noch einen Kohlenvorrath des dritten Flötzes von bedeutend mehr, als ı Million Zollcentner. Bisher betrug die durchschnittliche, tägliche Förderung der Grube »Concordia« 350 Centner; die Gesammtförderung der Grube, seit sie von Zell und Arzt betrieben wird, beziffert , sich auf 300,000 Centner. Aus den bisherigen, in der Grube »Concordia« gemachten Beobachtungen ergibt sich folgender geologischer Bau. Das Liegende der ganzen Formation bildet überall das Urgebirge, und zwar vorherrschend talk- und chlorithaltiger Glimmerschiefer. Auf diesem liegen Schichten eines dunklen und sehr festen Sandsteines, dann folgt quarziger Mergel und endlich Letten, — in einer gemeinsamen Mächtigkeit von ı8 m. Die Letten sind das Liegende des ersten Flötzes. Das 13 m. mächtige Zwischenmittel zwischen diesem und dem zweiten Flötze besteht aus einem grauen, plastischen und, wie die vom Kronstädter Thonwaarenfabrikanten Simon angestellten Proben gezeigt haben, sich hart brennenden Thone. — Auch das Hangende des zweiten Flötzes, gleichzeitig das Zwischen- mittel zwischen dem zweiten und dritten Flötz wird von grauem, dunklem Thon gebildet, in welchem sich öfters Mugeln eines eisenschüssigen, rothgrauen Sandsteines finden. — Dieses Zwi- schenmittel hat die bedeutende Mächtigkeit von 57 m. Der gleiche Thon bildet auch das Hangende des dritten Flötzes und wird einestheils, und zwar gegen Holbach zu von weissem, mürbem Sandsteine überlagert, während er anderntheils und zwar als Hangendes des vierten Flötzes von Kalk überkippt wird. Wir erhalten demnach folgende Gliederung der Schich- ten in der Grube »Concordia« : a. Glimmerschiefer b. Sandstein und en an Ve ee f = c. Letten RR, 1) Kohlenflötz . 2a er d. Thon. h ! a ä 13 m. » 2) Kohlenflötz . m. 2 e. Thon mit eisenschüssigen Sandsteinmugeln STE IRRE» 3) Kohlenflötz . ame. f. Thon und darüber weisser Sandstein 4) Kohlenflötz g. Thon und darüber Kalkstein. Sowohl aus diesen Schichten, als auch aus unmittelbarer Umgebung der Grube haben wiederholt angestellte Sammlungen und ungen folgende Funde ergeben: . Stein- oder Schwarzkohle. So müssen wir nämlich das te material der Grube »Concordias bezeichnen, da * N 2 die moderne Mineralogie und Geologie Steinkohle und Braun kohle nicht, wie das früher der Fall war, nach dem geolo- gischen Vorkommen, sondern nach physikalischen und chemi- ve schen Merkmalen unterscheiden. Die Steinkohle der Grube »Concordia« zeichnet sich in ihren schöneren Stücken durch einen vorzüglichen Harzglanz aus, zerfällt leicht in parallelepipedische Stücke, hat muschligen Bruch, lässt aber oft noch sehr deutlich die Holzstruktur, ja sogar die Jahresringe erkennen. Die Härte derselben beträgt, 2.5. Als Mittel von zehn mit der hydrostatischen Wage vor- genommenen Waägungen ergab sich ein specifisches Gewicht von 1.363, welches nur wenig von dem von J. A. Brem*) für die Holbächer Kohle mit 1.454 angegebenen abweicht. — Kali- lauge wird von der Concordia-Kohle selbst nach längerem Kochen nur hellweingelb gefärbt. Ihre Kooksbarkeit, schon von J. A. Brem erwiesen, ist durch neuere, kleine und grössere Versuche bestättigt worden. Bezüglich der procentischen Zu- sammensetzung der Concordia-Kohle muss ich auf J. A. Brem zurückgreifen, da mir keine in den letzten Jahren angestellte Analyse bekannt geworden ist: Nach J. A. Brem enthält die Kohle von Holbach, — und diese ist gleich der Concordia- Kohle — 70°, Kohlenstoff, 19°/, Asche, 5.9°/, Sauerstoff, 4%, Wasserstoff und 1.1°/, Stickstoff. Schwefelkies ist in der Con- cordiakohle in grösserer oder geringerer ‚Menge enthalten. — Unzweifelhaft müsste eine neue Analyse von »reiferer« Con- cordiakohle einen höhern Procentsatz an Kohlenstoff ergeben. Die Heitzkraft der Kohle hat sich, wenn dieselbe auch noch nicht genau berechnet worden ist, praktisch bewährt so- wol im Grossen in der Feuerung der Zell und Arzt’schen Spiritusfabrik in Neustadt, als auch im Kleinen bei den Zimmer- heizungen, welche bereits von vielen Familien in Kronstadt mit der Concordiakohle bewerkstellist wird, unter Benützung eines Steinkohlenofens nach Meidinger, oder Burkhardt, oder Geburth, oder Eichberger. © ....2. Bleiglanz, gemengt mit Quarz, ist beim Vordringen gegen das Urgestein in kleinen Mengen, theils derb, theils blättrig als Gangstück im Glimmerschiefer gefunden worden. Derselbe kann wol als »Trümmer« der Bleiglanzadern von Neu-Sinka bezeichnet werden. 3. Brauneisenstein ist als schönes, derbes Stück mit traubig-kugliger Oberfläche und schön entwickelter Rinde von Rotheisenstein gefunden worden. 4. Thoniger Spatheisenstein konnte in einem Bruchstück einer Mugel erkannt werden. *) V. Jahrgang der Verh, und Mitth. des naturh. Vereines in Hermannaiage S. 106 u. f. nen 5. Kalkspath, theils derb, theils krystallinisch, sehr arm gi an Versteinerungen, findet sich als bereits erwähnte Ueberkip- pung der Kohlenformation an ihrem nördlichen Ende und ist auch an mehreren Bergen und Hügeln der Umgebung anste- hendes Gestein. 6. Der Glimmerschiefer enthält weissen und schwarzen Glimmer, ist reich an Quarz, oft so reich, dass er in Quarzit- glimmerschiefer überzugehen scheint. Meistens hat er starken Thongeruch, braust mit Salzsäure etwas auf und verwittert, wenn er, wie das im Erbstollen der Fall ist, reich an Chlorit und dann von graugrüner Farbe ist, sehr leicht. 7. Der dem Glimmerschiefer aufliegende Sandstein ist srau und von so bedeutender Härte, dass er am Stahle funkt. Dieser Quarzsandstein ist von mittlerem Korn, braust mit Salzsäure auf und zeigt an den Stellen, wo er den Schiefer- thon und die Letten berührt glatte, schwarze, glänzende Kon- taktflächen, enthält wol auch Kohlenschnitzchen. 8. Der Thon, der häufig schiefrig wird, findet sich theils dunkelgrau, theils hellgrau. Letzterer färbt ab, ist sehr kalk- haltig, enthält Spuren von Gasteropoden und stimmt überein mit dem hellgrauen Neustädter Thone, welcher sehr reich an Conchiferen ist. | ' 9. Die aschgrauen bis dunkelgrauen Letten brausen wenig mit Salzsäure auf, sind plastisch und brennen sich, wie erwähnt, hart. In denjenigen Letten, welche das Hangende des dritten Flötzes bilden, sind schöne Pflanzenabdrücke ge- funden worden. — 10. Der helle, mürbe Sandstein, welcher gegen Holbach zu den Schieferthon und die Letten überlagert, ist identisch mit dem Holbächer weissen Sandstein, feinkörnig und glimmer- reich, wie dieser. | | ı1. Auf der Halde des in der Nähe der Grube »Con- cordia« ephemer betriebenen Stollens des Zeidner Landmannes Roth fand ich ein schönes, kompaktes Conglomerat mit kal- .kigem Bindemittel. Die Fragmente sind erbsen- bis nussgrosse, eckige Stücke eines hellgelblichen, quarzigen Kalksteins, der eine gewisse Aehnlichkeit mit dem Zaizoner Korallenkalk hat, ferner erbsen- bis haselnussgrosse Kieselkörner und endlich Glimmerblättchen. Dieses Conglomerat dürfte wol eines der jüngsten Gesteine der Holbach-Wolkendörfer Gegend sein. 12. Gegenüber dem Eingangs erwähnten Wirthshaus an der Bergwerksstrasse ist an einem Bergabhange bei Anlage der Strasse ein Steinbruch betrieben worden, welcher ein schönes, mir bis dahin unbekanntes Gestein von bedeutender ‚ Härte und Dauerhaftigkeit lieferte. Das Vorkommen des Ge- steines schien ein gangartiges zu sein. Dasselbe hat eine schöne, hellgraugrüne Farbe, körniges Gefüge und sieht einem SO sehr groben Sandsteine nicht unähnlich., Die Grundmasse dürfte thoniger Chlorit sein, in welchem zahlreiche Schüppchen weissen Glimmers und sehr viele Quarzkörner vertheilt sind. Sehr häufig finden sich Quarzausscheidungen von bedeutender Grösse, welche häufig säulenartig werden und fleischröthlich gefärbt sind. Nach meinen bisherigen Beobachtungen bin ich geneigt, das zum Strassenbau vorzüglich geeignete Gestein für einen grobkörnigen, quarzigen Sandstein zu halten. Endlich erwähne ich einiger selten gefundenen Stücke eines harten, spangrün gefärbten Gesteines mit starkem Thon- geruch, und eines rauchgrauen Porphyrs, welcher auch — wie das überhaupt für die krystallinischen und sandsteinartigen Gesteine der Wolkendörfer Kohlengegend charakteristisch ist, reich an Kieselsäure ist. Von allen erwähnten Gebirgsarten hat bis jetzt nur der plastische Thon, welcher das Hangende des dritten Flötzes bildet, pflanzliche Versteinerungen enthalten. Die gefundenen Petrefakte sind zwar gering an Zahl, jedoch meistens vorzüg- lich erhalten und ein neuer Beweis dafür, dass die Holbach- Wolkendörfer Kohle dem Lias angehört, also analog ist den Kohlen von Steierdorf, Fünfkirchen und Veitlahm bei Bayreuth. Das Vorherrschen von Landpflanzen in der Liasflora von Wolkendorf, zusammengehalten mit der allgemeinen Ver- breitung von Sandsteinen, Letten und Schieferthonen daselbst : bestätigen ferner die schon von Hauer und Stache in ihrer Geologie Siebenbürgens ausgesprochene Uebereinstimmung der Holbach-Wolkendörfer Schichten mit den Grestener Straten. Aus der Grube »Concordia« besitze ich: I. Petrophyllum rigidum in 3 wohlerhaltenen Abdrücken. 2. Zwei Species von Pecopteris; von der einen nur ein Bruchstück eines Wedels, von der andern dagegen die fast vollständige Spitze eines Wedels mit 9 Fiederästchen und zwar in beiderseitigem Abdruck. 3. Drei Exemplare einer Species Pterophyllum mit all- mählich an Länge abnehmenden Blättchen, ähnlich dem Pt. Preslanum. 4. Ein 6 cm. langes und 3 cm. breites Rindenstück einer nicht bestimmbaren Pflanzenart, welches deutliche, einer Glie- derung ähnliche Querstreifung zeigt. 5. Ein 3 cm. langes und im Durchmesser 2!/, cm. dickes, zum Theil verkiestes Stammesstück einer unbekannten Species. 6. Einen 3 cm. langen und ı'/, cm. breiten Abdruck eines Blattes, welches durch seine Nervatur an Cyclopteris erinnert. Von thierischen Resten konnte ich trotz eigenem Suchen und trotz emsigen Nachforschungen des gefälligen Bergmeisters Illiancz nichts weiter finden, als in dem oben erwähnten dem = KERIETDSE.. hellen Thon von Neustadt entsprechenden Schieferthone un- deutliche Schneckenreste und in einem Stück krystallinischen Kalkspaths den unvollkommenen Abdruck einer gerippten Muschel. Lässt sich auch von den weiteren Arbeiten in der Grube »Concordia« noch mancher bedeutende Aufschluss über den Bau der geologisch und technisch interessanten Holbach-Wol- kendörfer Gegend erwarten, so genügen — glaube ich — die erwähnten Thatsachen, um folgende Schlüsse ziehen zu dürfen. Da sämmtliche Kohlenflötze der Grube »Concordia« nach’ NW. sich verflächen, ebenso die Kohlenflötze von Holbach und die der aufgelassenen Grube des Landmannes Roth, die geringeren Kohlenflötze von Neustadt dagegen nach SO., so erscheint die, besonders von einer so gewichtigen Autorität, wie Herbich ist, vertheidigte Ansicht, dass die Holbächer Kohlenflötze mit denen von Neustadt im Zusammenhange ständen, und der Mittelpunkt des — nach dieser Meinung — gewaltigen Kohlenbeckens in der Mitte der Burzenebene zu suchen sei, schwerlich richtig, man müsste denn annehmen, dass die ursprünglich zusammenhängenden Kohlenschichten von Neustadt und Holbach-Wolkendorf durch eine gewaltige, von der Mitte der Ebene ausgegangene Hebung getrennt und nach entgegengesetzten Richtungen gehoben worden wären, und dass die wenigstens den obern Theil der Burzenebene aus- füllenden, gehobenenkohlenführenden Schichten weggeschwemmt worden wären. Das sich gleich bleibende Verflächen der Kohlenflötze von Holbach, der Grube »Concordias und der Grube Roth’s spricht aber auch dafür nicht, dass wir es hier mit einer Mulde zu thun hätten, deren Centrum Holbach ist. Es liesse sich höchstens vermuthen, dass die erwähnten Kohlenflötze, deren Streichen möglicherweise ein sehr weitgehendes ist, da auch bei Brenndorf, also mehr, als 3 Meilen entfernt, Stein- kohlentrümmer gefunden worden sind, den südöstlichen Rand eines mächtigen Beckens bezeichnen, dessen anderweitige Be- grenzung noch völlig unbekannt ist. — Hierüber lässt sich übrigens ein endgültiges Urtheil nur abgeben, wenn die Summe der diesbezüglichen Beobachtungen und Erfahrungen eine be- ‚deutend grössere ist, als gegenwärtig. So viel lässt sich jedoch jetzt schon mit Sicherheit be- haupten, dass die zwischen der Grube »Concordia« und Hol- bach gelegenen Kohlenflötze im besten Sinne des Wortes bau- würdig sind, und dass hier, und nicht bei Neustadt, eine be- deutende Ablagerung des fossilen Brennmaterials konstatirt ist. Ich kann vorliegende Skizze, deren Mängel, welche künf- tige Beobachtungen und Untersuchnngen vielleicht beseitigen werden, mir sehr wol bekannt sind, nicht schliessen, ohne der Ueberzeugung Ausdruck zu geben, dass die Naturwissen- schaften, so wie sie einerseits, in engster Wechselbeziehung mit dem gewerbthätigen Leben stehend, Handel und Industrie in hervorragender Weise gefördert haben, und noch täglich fördern, so andrerseits von jenen oft der ausgiebigsten, wol- verdienten Unterstützung theilhaftig geworden sind, und knüpfe hieran den Wunsch, es mögen auch in unserm, an Natur- schätzen so reichen Siebenbürgen immer mehr solche indu- strielle und montanistische Unternehmungen emporblühen, welche einmal die Volkswolfahrt heben, zum andern aber auch der Förderung der einheimischen Naturforschung nicht vergessen. Vogelvarietäten in Siebenbürgen aufgefunden und beschrieben von W. HAUSMANN. 11. Wer sich die Aufgabe gestellt hat Varietäten zu beob- achten und zu sammeln, der muss sich gefasst machen, dass oft lange Zeiträume vorübergehen, bis sich dem Beobachter wieder etwas Neues und Bemerkenswerthes zeigt. Wir sind dabei nicht der Ansicht, dass Varietäten na- mentlich bei Vögeln an sich so überaus selten wären, wie sie sich eben in einem ziemlich enge begrenzten Beobachtungs- kreise zeigen; ach wie viel, sehr viel Bemerkenswerthes passirt namentlich bei uns in Siebenbürgen ganz unbeachtet durch, ‚da die Zahl der ornithologischen Forscher und Sammler viel zu klein ist und dieselben ohnehin unter sich in keinem nähern Zu- sammenhange stehen. Fällt in die Hände von Nichtkennern eine derlei naturgeschichtliche Merkwürdigkeit, so wird sie wenn irgend essbar sogleich gerupft, und wenn nicht nach einigen Tagen nutzlosen Herumschleppens einfach weggeworfen. OÖ wie viele solche Unterlassungssünden könnten wir in dieser Hinsicht selbst von Lehrern und gebildeten Jägern erzählen. Hört man auch später von solchen Leuten so im Vorbei- gehen erwähnen, dass sie irgend ein seltenes Thier in die Hände bekommen, und wünscht nun noch nachträglich über die Sache etwas Genaueres zu erfahren, so sind solche Berichte meist so unzuverlässig, die Beschreibung von Farbe, Grösse und Vorkommen so verschwommen, dass man in der Regel alle so gesammelten Notizen gar nicht verwenden kann. So wurde vor längerer Zeit von einer romänischen Familie ein Huhn geschlachtet, welches nicht nur schwarze Federn hatte, sondern bei welchem sich auch das Fleisch nach der Bereitung schwärzlich zeigte. Beim Zerlegen fanden sich auch alle Knochen vollkommen schwarz. Auf meine Frage ob nicht wenigstens noch einige Knochen zu bekommen wären, hiess es; nein; Alles ist sogleich weggeworfen und vernichtet worden, a Weisse Raben zu finden, mag nicht nur sprichwörtlich, sondern auch faktisch immer eine grosse Seltenheit bleiben, und dennoch zeigte sich uns grade in den letzten Jahren einigemal grade bei der Gattung Corvus ein wenigstens theil- weises Abweichen von der Regel. So schossen wir aus einer Ansitzhütte im Winter 1871 einen Raben, der sich durch seine stark ins Graue ziehende Farbe, von seinen mit ihm bei dem ausgeworfenen Aase erschienenen Cameraden auffallend unter- schied. Leider wurde er durch den Schuss so zerfetzt, dass, an ein kunstmässiges Aufstellen nicht mehr zu denken war. Bei genauerer Besichtigung zeigte sich noch, dass auch der Schnabel durchaus nicht normal, sondern auf beiden Seiten der Oberschnabel bauchig aufgetrieben war. Kopf und Schnabel sind noch allein vorhanden. Ein anderer Rabe in derselben Lokalität erlegt, zeigte sich sonst normal, nur hatte er an beiden Füssen weisse Nägel. Ein dritter bei der Papiermühle geschossener hatte am Unterflügel und in den Seiten einige rein weisse Federn, war aber sonst in Grösse und Färbung normal. Zur Beobachtung der Raben ist beiläufig bemerkt, wol kein Ort geeigneter als der sogenannte Abschlag bei Kron- stadt, da hier die keineswegs empfehlenswerthe Sitte herrscht, dass der Abdecker alle Pferde, Hunde u. s. w. offen hinwirft und es nun den Raben, Geiern und Hunden überlässt diese oft grossen Fleischmassen zu vertilgen, und so indirekt zur Reinigung der Luft mit beizutragen. Wie gross die ihnen zuge- muthete Arbeit ist, sah ich nach dem Oktoberjahrmarkte, wo zugleich dreiundzwanzig frische Pferdekadaver auf dem Rasen lagen, und dennoch war in wenigen Tagen diese enorme Fleischmasse vertilgt. Die aus weitentlegenen Biengärten und Gehöften herbeigeeilten Hunde hatten freilich mit anerkennens- werthem Eifer dabei geholfen. Die Raben lieben durchaus nicht in ihrer Nachtruhe gestört zu werden; als kluge Thiere wählen sie sich nun hier die hochgelegenen Tannenreviere des Schulergebirges, wo sie sich, sobald der Sonnenuntergang naht, mit pünktlicher Regelmässigkeit versammeln. Sobald der Tag genügend angebrochen ist, streichen die hungrigsten zuerst nach dem bekannten Platze wo, wie sie wissen, der Tisch. immer reichlich gedeckt ist hin. In kurzer Zeit fehlt von der ganzen Gesellschaft auch nicht einer. Nach einem Schusse fliegt oft eine Schaar von hundert Stück mit rauschendem Flügelschlage auf und vertheilt sich auf die benachbarten Bäume und Felder. Kaum ist die Störung vorüber, so eilen alle wieder zu dem verlassenen Frasse und schmausen ruhig weiter, unbekümmert um die kläffenden Hunde, welche sie oft neidisch zähnefletschend verfolgen. Sehr auffallend variirt eine Nebelkrähe (Corvus cornix), — 59 — ' welche im Winter 1874 bei Zeiden geschossen wurde und sich jetzt in einer Privatsammlung befindet. Die normale Zeichnung ist noch deutlich zu erkennen, ‚obgleich das ganze Gefieder wie etwa ein von der Sonne aus- gebleichter Stoff erscheint. Die sonst schwarze Kopfplatte ist braun, ähnlich wie manche Möven im Jugendkleide auf dem Kopfe aussehen. Schulterdeckfedern und Schwanzfedern auch gleichmässig hellbraun. Das sonst sehr schöne Grau der nor- malgefiederten Krähen ist bei diesem Exemplar schmutzig- weiss. Schnabel, Füsse und Augen sind normal. In Reps wurde mir im August 1875 eine lebende Dohle (Corv. monedula) gezeigt, welche mit so vielen weissen Stri- chelchen an Kopf, Rücken und Bauch gezeichnet war, dass sie fast einem gefleckten Nussknacker (Nucifraga) ähnlich war. * Diese Dohle hatte schon vor der Gefangenschaft die annormale Färbung und sich auch nicht weiter verändert. Da sie flügel- lahm und sehr zahm war, durfte sie frei herumlaufen. Augen, Füsse und alles übrige auch bei diesem Exemplar normal. Ein schönes Exemplar von Anas querquedula, schoss ein glücklicher Jäger auf dem Teiche bei Rothbach. \ Diese Ente zeichnet sich dadurch aus, dass über das ganze sonst normale Gefieder ein intensiv rother Thon ver- breitet ist. Die rothe Färbung ist besonders an den Feder- kanten auf der Brust, welche sonst braun sind, sehr bemerk- lich, sowie an der Einfassung des Spiegels. Auch diese Ente steht in einer Privatsammlung. Aus Alsö-Rakos erhielt ich zur Umänderung einen, von sehr ungeübter Hand ausgestopften Eichelhäher (Corv. glan- darius). Bei diesem Häher war die normale Färbung gar nicht mehr zu erkennen, selbst die sonst blau und schwarz ge- streiften Federchen am Flügel waren rein weiss, ebenso wie das ganze Gefieder mit Flügel und Schwanz. Auch die Augen waren karminroth. Merkwürdig ist eine Schwarzamsel (Turd. merula), welche am Steinbruch am Fusse des Schlossberges geschossen wurde. Die Befiederung ist sonst ganz normal, aber die Zunge ist durch einen nicht erklärten Umstand durch die Haut des Unter- schnabels gewachsen, und so zu einer steifen Spitze vertrocknet, welche unbeweglich nach unten gebogen ist. Die Ernährung schien dennoch bei diesem Thiere, wie das Schlingen nicht erschwert zu sein, denn beim Abbalgen war durchaus keine Abmagerung zu bemerken; auch das Gefieder war ganz voll- ständig und schön geordnet. Das Exemplar ist. jetzt Eigen- thum des evangelischen Museums. . Die letzte Varietät, welche Verfasser dieses am 23. Sep- tember 1877 auffand und erlegte, ist ein männliches Exemplar von Saxicola rubecola, dem braunkehligen Steinschmätzer, ee Bei diesem Ereinplare sind die normalen Farben durch ein gleichmässiges Gelblichweiss gänzlich verwischt. Nur bei ge- nauer Betrachtung bemerkt man noch hie und da, wo einst die normale braune oder rostrothe Farbe gewesen sein mag. In Gesellschaft von vier bis sechs normal gefärbten Vögeln seiner Gattung trieb sich der kleine Sonderling in den Kuku- rutzfeldern in der Nähe des Tömösflusses herum. Im ersten Augenblicke konnte man ihn sehr gut für einen Kanarien- vogel halten, indess die dunklen viel höheren Beine und der spitzigere ebenfalls dunklere Schnabel, liessen diesen Irrthum bald schwinden. Auch dieses sonst sehr schöne Exemplar ist in einer Privatsammlung aufgestellt. Schliesslich knüpfen wir an das Vorstehende noch einige Notizen, welche uns beachtenswerth scheinen. Mehrmals beobachtete ich in der Umgegend von Kron- stadt den Lämmergeier von Gypa&etos barbatus, aber nur im Winter, ausnahmsweise dieses Jahr am 27. Oktober, wo ich auf einer Alpenwiese ober dem Krukur stehend, einen Lämmer- geier in nicht sehr bedeutender Höhe über mich hinstreichen sah. Am besten erkennt man ihn im Fluge an dem auffallend langen stufenförmigen Schwanze und der hellrostrothen Fär- bung des Bauches und der Brust, da weder der Steinadler (Aquila fulva), noch der Königsadler (A. imperialis) so hell gefärbt sind; im Fluge sehen diese vielmehr ganz schwarz aus. Jedesmal blieben mir die Lämmergeier ausser Schussweite, oder prallten die Schrote am harten Gefieder wirkungslos ab. Durch das Fernrohr liess er sich, unbeweglich auf einem Felsen sitzend, lange beobachten, aber weiter als 500 Schritte erlaubte er keine Annäherung. Nur im Fluge vergass er sich gewisser- massen bis auf eine Höhe von 200 Fuss herabzukommen. Im Dezember 1875 erhielt ich endlich ein Exemplar, welches ein Waldheger bei Zernest geschossen hatte. Es ist ein sehr schönes Männchen im Uebergangskleide. Der Kopf sehr dunkel mit fast kupferartigem Schiller. Brust und Bauch lebhaft rostroth. Der Rücken vorherrschend braun, aber mit zahlreichen rein weissen Federn untermischt. Die Flügelspitzen fast blauschwarz. Der Schwanz dunkelbraungrau, aber die Schäfte jeder Schwanzfeder bis zur Spitze der Fahnen elfen- beinartig weiss. Der Schnabel hornfarben, das Auge dunkel- braun mit orangefarbenen Hautringen. — Das Auge wird be- kanntlich erst bei älteren Exemplaren auch orange gefärbt. — Der charakteristische Bart ist bei diesem Exemplar noch nicht sehr stark entwickelt, aber deutlich erkennbar. Die Füsse bleigrau mit verlängerter Mittelzehe uud nicht sehr scharfen en) Age hornfarbenen Pöngen. Auch dieses wahrhaft prachtvolle Exem- plar ist Eigenthum einer Privatsammlung. Schon oft wurde mir von Jägern die Nachricht hinter- bracht, dass da oder dort ein Lämmergeier geschossen worden sei, und bestimmt versicherten sie, dass es ganz be- stimmmt ein solcher sei. Sobald ich das fragliche Exemplar aber zu Gesicht bekam, fand ich mich stets arg enttäuscht; denn jedesmal war es nur Vultur cinereus, oder in seltneren Fällen ein Vultur pulvus. Vultur cinereus, der graue Geier, _ wenn er im Jugendkleide war — nämlich dunkelschwarzbraun — wurde mir in der Regel als ein Adler angekündigt, und oft hatte ich grosse Mühe den glücklichen Jäger zu überzeugen, dass es nur ein gemeiner Geier war, den er erlegt und nicht ein edler Adler. Es wäre wohl zu wünschen, dass auch in Schulen der Unterschied der genannten Arten gestützt auf deren Naturgeschichte besser festgestellt würde, da sonst oft eine wenig erfreuliche Verwirrung zwischen Adler und Geier herrscht. Viele nennen einmal jeden Raubvogel Geier, und wenn er auch entschieden zur Gattung Aquila, Falco, Astur, - Buteae und selbst Circus gehört. Selbst Romanschriftstellern wäre eine wenig Naturstudium zu empfehlen, da es doch gar zu drollig ist so oft von dem Geier zu lesen, der in seinen Krallen eine Taube fortträgt u. s. w. Den Geiern fehlt ein- mal das Talent zu solcher That vollständig, und sie müssten bei der Taubenjagd sämmtlich verhungern. Auch der Kleiderwechsel vieler Vogelarten gibt oft zu grossen Irrthümern Veranlassung, da sonst oft sehr gute Lehr- bücher der Naturgeschichte diesen zu wenig berücksichtigen, wodurch dann namentlich dem Anfänger bei der Bestimmung der Arten oft Schwierigkeiten erwachsen. Da steht z. B. bei Astur palumbarius : Gefieder vorherr- schend grau, Brust und Bauch weiss mit vielen schmalen Querwellen von braungrauer Farbe. Ist nun das grade vor- handene Exemplar im Jugendkleide, so passt Abbildung oder Beschreibung durchaus nicht dazu, denn da ist die Hauptfarbe " braunroth, Brust und Bauch sehr hellrostbraun und gar keine Querwellen, sondern auf jeder Feder nur Längsflecke zu sehen. Bei den Mergusarten ist ebenso leicht Irrthum möglich, da Jugendkleid und Hochzeitskleid sich so wesentlich unter- scheiden, dass der weniger mit diesem Umstand Bekannte oft eine ganz andre Art vor sich zu haben glaubt. Bei den Colymbusarten passt auch sehr oft die Beschrei- bung nicht zum Exemplar — oder das Exemplar nicht zur Beschreibung in dem vorhandenen Lehrbuch, weil auch die Abbildungen in der Regel nur das vollkommenste Prachtkleid darstellen. So erhielt ich im Winter 1875 und 76 mehrere Exem- RE plare zur Aufstellung von denen kaum zwei einander ganz ähnlich waren. Vorzüglich Colymbus arcticus — der Polarseetaucher zeigte die verschiedensten Uebergänge und Variationen, ob- gleich fast alle in ziemlich kurzen Zwischenräumen erlegt wurden. Die Einen hatten wirklich die Kehle dunkelviolettschwarz, den Rücken glänzend schwarz mit den bekannten weissen fensterartigen Flecken. Die Andern hatten die Kehle sehr stark mit weissen Federchen untermengt, und auf dem Rücken nur hie und da Andeutungen der weissen Flecken. Andere hatten die Kehle rein weiss und doch den Rücken schon ganz regelrecht gezeichnet. Die — voraussichtlich einjährigen Jungen waren einfärbigaschgrau, nur Unterhals, Brust und Bauch weiss, auf dem Rücken nur unregelmässig vertheilte weisse Punkte. — Selbst von unserem Gimpel (Pyrhub. vulgar.) ist das Jugend- kleid noch wenig bekannt und kein solches Exemplar in unsern Sammlungen. Ein im August geschossenes Männchen hat die Kopfplatte braun, der Rücken braun, der ganze Unterleib lichter braun als der Rücken. Unterschwanzdeckfedern weiss, ebenso der Bürzelfleck. Schnabel hell hornfarb, ebenso die Füsse. Schwanz und Flügel haben schon die schön bläulich- schwarze Farbe. Den sonst so seltenen Picus tridactilis (dreizehigen Specht) beobachtete ich zu wiederholtenmalen im Schulergebirge. Männchen und Weibchen, am ıı. November geschossen, sind in der evangelischen Gymnasialsammlung. Ein am 27. Oktober geschossenes Männchen in einer Privatsammlung aufgestellt. Zwei andere an demselben schönen Oktobertage angetroffene Exemplare des P. tridactilis, konnten wegen der Undurchdring- lichkeit der dichten Tannenreviere, welche auch die südlichen Abhänge des Schulergebirges bedecken, nicht weiter verfolgt werden. Spstematisches Verzeichniss der in den Siraten bei Bujtur unweit Vajda-Hunyad vorkommenden fossilen Tertiär-Bivalven-Gehäuse von J. L. NEUGEBOREN. Schon im Jahr 1860 erschien von mir in den Verhand- "lungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereines für Naturwissenschaften zu Hermannstadt, Jahrgang XI., ein Auf- satz betitelt »Systematisches Verzeichniss der in den Straten bei Bujtur auf Unter-Pesteser Dorfgebiet unweit Vajda-Hunyad vorkommenden Tertiär - Mollusken - Gehäuse.« Dasselbe be- schränkte sich damals auf die daselbst vorkommenden ein- schaligen Conchilien und zwar aus dem Grunde, weil das klassische Werk des seitdem verstorbenen Directors des k.k. Hlofmineralien-Cabinets in Wien Dr. Moritz Hörnes über die fossilen Mollusken des Tertiär-Beckens von Wien, dessen zweiter Band die Bivalven enthalten sollte, noch nicht ge- schlossen war und mir somit eine gemeinschaftliche Basis für das Gesammt-Verzeichniss noch fehlte. Siebenzehn Jahre sind seitdem ins Land gegangen und unter allerlei hindernden Um- ständen bin ich erst jetzt in der Lage die Fortsetzung jenes Verzeichnisses unter dem Titel: »Systematisches Verzeichniss der in den Straten bei Bujtur vorkommenden fossilen Tertiär- Bivalven-Gehäuse« der Oeffentlichkeit zu übergeben. Anknüpfend an die in jenem Verzeichniss publicirte erste Abtheilung lasse ich hiemit die zweite Abtheilung: die Con- chiferen folgen. Ich habe mich bei der Aufzählung der einzelnen Arten an die in meinem Aufsatze »Die Conchiferen des Tegelgebildes bei Ober-Lapugy«*) beobachtete Anordnung gehalten und das Verzeichniss conform jenem meiner »ersten Abtheilung« ver- fasst, die im Jahre 1860 erschienen ist. *) Archiv des Vereins für siebenb. Landeskunde, neue Folge, IX. Band, 2. und 3. Heft. lan wo Zweite Abtheilung: Bivalven oder Conchiferen (CONCHIFERA). A. Conchifera dimyaria. Familie der Glycimeriden. (Les Glycimerides Des.) Geschlecht SAXICAVA Zleuriau de Bellevue, ; Saxicava arctica ZLinne. Hörnes: „Die fossilen Mollusken des Tertiär-Beckens von Wien. Band 1. Taf. 3. Fig. I, 3 und 4. Diese Art, deren Vorkommen bei Bujtur in dem der Geologie Siebenbürgens von Fr. Ritter v. Hauer und Dr. Guido Stache beigegebenen Petrefacten-Verzeichnisse constatirt ist, scheint daselbst äusserst selten vorzukommen. Zuverlässig nur in der Petrefacten-Sammlung des S k. Hofmineralien-Cabinets in Wien. Die vom Michael Ackner in dem Verzeichnisse seiner siebenbürgischen (Verh. und Mittheilungen des siebenb. Vereins für Naturwissenschaften, Jahrg. I. S. 150 et seq.) aufgeführte Sa- xicava elongata Partsch, welche er von Ober-Pestes besass, ist vielleicht identiseh mit S. arctica gewesen. Ein Vergleich konnte nicht angestellt werden, da S. elongata nach dem Tode Ackner’s in dessen hinterlassener Sammlung nicht aufgefunden worden ist. Kommt in Siebenbürgen noch bei Lapugy vor. Geschlecht PANOPAEA Menard. Panopaea Menardi Desz. Hörnes 1. c. Taf. II. Fig. ı bis 3. Ein anderweitiges Vorkommen in Siebenbürgen ist nicht bekannt. In der Petrefacten-Sammlung des k. k. Hof-Mineralien- Cabinets (?); in der Sammlung des naturhistorischen Vereins und im Br. Brukenthal’schen Museum zu Hermannstadt; endlich in der Universitäts-Sammlung in Klausenburg. Familie der Myarien. (Les Myaires Zam.) Geschlecht CORBULA Druguiere. Corbula carinata Dujardın. Kommt im Vaterlande noch vor bei Pank, Lapugy und Korod; überall selten. Da a In der kaiserlichen Sammlung in Wien, in der Univer- sitäts-Sammlung in Klausenburg, in der Sammlung des Baron Brukenthal’schen Museums, so wie in der des naturhistorischen Vereins in Hermannstadt, endlich in der Sammlung des Herrn -E. A. Bielz und in meiner Sammlung. Corbula revoluta Drocchz. Brocchi Conchiologia fossile subappennina Taf. XII. Fig. 6. Hörnes 1. c. Taf. III. Fig 9, a bis g. Kommt im Vaterlande noch bei Lapugy vor. In der Sammlung des Br. Brukenthal’schen Museums und des naturwissenschaftlichen Vereins in Hermannstadt, — dann in meiner Sammlung. Geschlecht PLEURODESMA Z#örnes. Pleurodesma Mayeri örnes. Hörnes 1. c. Taf. VIII. Fig. 3, a, b, c, d. Das Vorkommen dieser Art bei Bujtur ist constatirt durch das vorhin erwähnte Petrefacten-Verzeichniss in der Geologie Siebenbürgens von Fr. v. Hauer und Dr. G. Stache. Ist anderweitig in Siebenbürgen nicht angetroffen worden. In der Petrefacten-Sammlung des k. k. Hof-Mineralien- Cabinets in Wien. Familie der Mesodesmiden. (Mesodesmidae Gray). Geschlecht MESODESMA Desa. Mesodesma cornea Fo. Hörnes 1. c. Taf. VII. Fig. 2, a bis d. Das Vorkommen dieser Art bei Bujtur ist constatirt durch das von Dr. Hörnes zusammengestellte Verzeichniss der Versteinerungen von Bujtur, Lapugy und Pank in der Geologie Siebenbürgens von Fr. v. Hauer und Dr. G. Stache. Die massgebenden Schalen befinden sich ohne Zweifel in der Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets in Wien. Geschlecht ERVILIA Turton. Ervilia pusilla Phxbppi. Hörnes 1. c. Taf. III, Fig. 13, a bis g. Im Vaterlande kommt diese Art noch bei Lapugy vor. \ In der Petrefacten-Sammlung des k. k. Hof-Mineralien- Cabinets in Wien. B) ER ‚66 Bu Familie der Telliniden. (Tellinidae Zatra:lie). ° Geschlecht TELINA RI Tellina donacina Zznne. Hörnes ]. c. Taf. VIII, Eig. 9, a bis d. Sehr selten bei Bujtur. Im Vaterlande noch bei Lapugy. In der Petrefacten-Sammlung des k. k. Hof-Mineralien- Cabinets in Wien. Tellina compressa Gmmelın. Hörnes 1. c. Taf. VIII, Fig ı0, a, b und c. Sehr selten bei Bujtur. Im Vaterlande noch bei Lapugy. In der Sammlung des k. k. Hof Mineralien-Cabinets in Wien. Familie der Conchen. (Conchae Zarz.) Geschlecht TAPES Megerle. Tapes vetula Dasz. Hörnes 1. c, Taf. XI, Fig. ı, a, b, ce und d. Selten bei Bujtur. Im Vaterlande wird sie noch bei Korod, einige Stunden von Klausenburg angetroffen. In der PetrefactenSammlung des k. k. Hof-Mineralien- Cabinets zu Wien, in der Sammlung des Br. Brukenthal’schen Museums und des naturwissenschaftlichen Vereins in Hermann- stadt, in der Universitäts-Sammlung in Klausenburg und in meiner Privat-Sammlung. Tapes gregaria Partsch. Hörnes 1. c. Taf. XI, Fig. 2, a bis m. Kommt nach M. Ackner's Angabe bei Bujtur vor. Ich habe nie Gelegenheit gehabt Stücke dieser Oertlichkeit zu sehen. Sonstige Fundstätten dieser Art im Vaterlande sind: Lapugy, Szakadat und Schweischer bei Reps. In der vormals Ackner'schen Sammlung. Ob auch in der Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets zweifelhaft. - Geschlecht VENUS Zinne. Venus umbonaria Zasm. Hörnes 1. c. Taf. XII, Fig. ı bis 6. Selten bei Bujtur. Kommt im Vaterlande noch vor bei Lapugy, bei Korod und bei Limba unweit Mühlbach. In der Petrefacten-Sammlung des k. k. Hof-Mineralien- Cabinets in Wien (?), und in der vormals Ackner’schen Sammlung, wo sie unter dem Namen V. Brocchi Dronn cursirte. — 61 — Venus Dujardini Zörnes. Hörnes 1, c. Taf. XIII, Fig. ı, a, b und c. Mir sind mehrere Schalen dieser Art von Bujtur vorge- kommen, die meistentheils sehr beschädigt und mit sehr steinigter Masse angefüllt waren, welcher Umstand verursachte, dass das Innere der Schalen nicht freigelegt werden konnte. V. Dujardini kommt im Vaterlande noch bei Lapugy, jedoch daselbst sehr selten vor. In den Petrefacten-Sammlungen des Hof-Mineralien-Cabinets zu Wien, des Br. Brukenthai’schen Museums und des natur- historischen Vereins in Hermannstadt, der Universität zu Klau- senburg und in meiner Sammlung. Venus plicata Gmelin. Hörves 1. c. Taf. XV, Fig. 4, a—c, 5 und 6. Anderwärts kommt diese Art im Vaterlande bei La- pugy vor. In den Sammlungen des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets in Wien, des Br. Brukenthai’schen Museums und des naturhisto- rischen Vereins in Hermannstadt. Ebenso auch in meiner Sammlung. Venus Basteroti DesA. Hörnes 1. c. Taf. XV, Fig 9, a bis d. Anderwärts im Vaterlande noch bei Lapugy. In den Sammlungen des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets in Wien, des Br. Brukenthal’schen Museums und des naturhisto- rischen Vereins in Hermannstadt. Venus marginata örnes. Hörnes |. c. Taf. XV, Fig. ıı, a, b, c. Anderwärts im Vaterlande noch bei Lapugy. In der Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets in Wien, dann in der des naturhistorischen Vereins inHermannstadt. Venus ovata /ennaut. Hörmes 1. c. Taf. XV, Fig. ı2, a—d. Im Vaterlande noch bei Lapugy. Das Vorhandensein dieser Art bei Bujtur ist durch Dr. Moritz Hörnes constatirt worden und darauf hin glaube ich vermuthen zu dürfen, dass sich Schalen dieser Art von Bujtur in der Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets vorfinden. Geschlecht CYTHEREA Zamarck. Cytherea pedemontana Agassı2. Hörnes 1, c. Taf. XVII, Fig. 1—4; Taf. XVII, Fig. 1—4. Das Vorkommen dieser Art bei Bujtur constatirt das bereits angeführte Verzeichniss in der Geologie Siebenbürgens von Fr. v. Hauer und Dr. G. Stache. 5 — 65 — Die massgebenden Schalen befinden sich wol in der grossen Petrefacten-Sammlung des k. k. Hof- Mineralien- Cabinets ‚in "Wien. Cytherea chione re Bronn Lethea geogn. 3. Auflage, Band 3. Taf. XXXVII, Fig. Buranıby.c: Das Vorkommen dieser Art in den Straten von Bujtur ist durch den verdienstvollen Heidelberger Professor Dr. L. Bronn constatirt. Sie scheint zu den grössten Seltenheiten bei Bujtur zu gehören, indem ich mich nicht entsinne, dieselbe in einer unserer Sammlungen gesehen zu haben. Geschlecht CIRCE Schumacher. Circe minima Montague. Neben Bujtur ist noch Lapugy als Fundstätte im Vater- lande zu nennen. Exemplare dürften sich mit Zuverlässigkeit nur in der Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets vorfinden. Familie der Cardiaceen. (Cardiacea Lamarck). Geschlecht CARDIUM Zinne. Cardium discrepans Dasterot. Hörnes 1. c. Taf. XXIV, Fig. ı—;5. Diese schöne durch Grösse ausgezeichnete Bivalve wird bei Bujtur nur selten angetroffen. Sie findet sich anderweitig im Vaterlande noch bei Lapugy. In der Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets in Wien, in dem Br. Brukenthal’schen Museum und in der Samm- lung des naturhistorischen Vereins zu Hermannstadt. Cardium hians Droccht. Hörnes 1. c.: Taf. XXVI, Fig ı—5. Diese grosse und sehr schöne Art kommt im Vaterlande nur eben in Bujtur vor. In der Petrefacten-Sammlung des k. k. Hof-Mineralien- Cabinets in Wien; ein Stück im Br. Brukenthal’schen Museum in Hermannstadt; ein Fragment einer Schale in meinem Besitze. Cardium multicostatum Broccht. Hörnes 1. c. Taf. XXX, Fig. 7, a, b und c. Sehr selten bei Bujtur. Kommt im Vaterlande noch bei Lapugy vor. ER In der Petrefacten-Sammlung des k. k. Hof-Mineralien- Cabinets in Wien; in der Sammlung des naturhistorischen Vereins in Hermannstadt aus der Ackner’schen Sammlung. Cardium papillosum 02. Hörnes 1. c. Taf. XXX, Fig. 8, a—d, Kommt im Vaterlande noch bei Lapugy und Pank vor. In der Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets in Wien, in der Sammlung des naturhistorischen Vereins in Her- ' mannstadt und in meiner Sammlung. Cardium Turonicum Mayer. Hörnes ]. c. Taf, XXVI, Fig. 3, a—e. Kommt im Vaterland noch vor bei Lapugy und am rothen Reg bei Mühlbach. Selten bei Bujtur. Zwei beschädigte doch unzweifelhaft dieser Art ange- hörige Schalen in meiner Sammlung. Cardium porulosum (?) La. Bronn: Lethea geogn. Taf. XXXVIII, Fig. 8, a—d. Ich stelle diese Art hier nur fraglich aus dem von M. Ackner verfassten, in dem I. Jahrgang der Verh. und Mitthei- lungen des naturhistorischen Vereins veröffentlichten »Ver- ' zeichniss der siebenbürgischen Petrefacten« in der Sammlung des Herrn M. Ackner, Pfarrers in Hammersdorf ein, da ich weiss, dass sie nicht miocän, sondern tiefer liegenden Schichten des Tertiär eigenthümlich ist. Das Stück, worauf Ackner seine Benennung basirt hatte, habe ich in seiner Sammlung nicht auffinden können. Cardium sp. quae ? Der mir zu Gebote stehende wissenschaftliche Apparat ‚reicht zur Bestimmung dieser Form nicht aus. In meiner Sammlung. Familie der Luciniden. (Lucinidae .Des%.) Geschlecht LUCINA Druguiere. Lucina exigua Zrchwalad. Hörnes 1. c. Taf. XXXIIU, Fig. ı2, a—c. Findet sich im Vaterlande noch bei Lapugy. In der Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets in Wien. Lucina incrassata Dubo2s. (L. scopulorum Bast.) Hörnes 1. c. Taf. XXXIII, Fig. ı, a—d. "Sehr selten bei Bujtur. Sonst noch im Vaterlande bei Lapugy, wo diese Bivalve häufig vorkommt. In der Sammlung desk.k. Hof-Mineralien-Cabinets inWien (?). BR Lucina ornata Agasszz. Hörnes 1. c. Taf. XXXII, Fig. 6, a, b. Sehr selten. Im Vaterlande noch gefunden bei Lapugy und bei Korod. In der Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets in Wien. Lucina dentata Basz. Hörnes 1. c. Taf. XXXII, Fig. 9, a—c. Nicht häufig bei Bujtur. Sonst noch im Vaterlande bei Lapugy “ der Sammlung desk. k. Hof-Mineralien-Cabinets inWien. K 5 N N 5 Lucina spinifera Montague. Hörnes 1. c. Taf. XXXII, Fig. 8, a—c. Sehr selten bei Bujtur. Sonst noch im Vaterlande bei Lapugy. In der Sammlung des k. k. Hof-Mineralien- Cabinets in Wien. Lucina columbella Zamarck. Hörnes 1. c. Taf. XXXII, Fig. 5, a—i. Sehr selten bei Bujtur. Kommt im Vaterlande noch vor bei Lapugy, Pank und am rothen Berg (Reg) bei Mühlbach. In der Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets in Wien und in meiner Sammlung. Familie der Carditaceen. (Carditae Des.) Geschlecht CARDITA Zruguwzere. Cardita Jouanetti Bas7. Hörnes 1. c. Taf. XXXV, Fig. 7— 12. Nicht selten bei Bujtur. Sonst noch im Vaterlande bei Lapugy. In allen inländischen Sammlungen, welche auch Suiten | von Bujtur einschliessen. Desgleichen: in den Sammlungen des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets und der k. k. geologischen Reichs- Anstalt in Wien. Dip Zn Fu > 2 Cardita Partschi Go/dfuss. Hörnes 1. c. Taf. XXXVI, Fig. 3, a—d. Nicht selten bei Bujtur. Sonst noch im Vaterlande bei Lapugy und Pank. In allen inländischen Sammlungen, welche auch Suiten von Bujtur enthalten. Desgleichen in den Sammlungen des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets und der k. k. geölogischen Reichs- Anstalt in Wien, ei > Wut dm u Kante via in) B 7 1 De RT TE BRAND 1 vn ae RT NEN. Cardita Deshayesi. Ohne Cardita Deshayesi zu kennen, stelle ich diesen Namen auf Grund des der »Geologie Siebenbürgens von Fr. v. Hauer und Dr. Guido Stache« beigegebenen Petrefacten- Verzeichnisses als ein bei Bujtur vorkommendes Petrefact hier ein. Geschlecht ASTARTE Sowerdy. Astarte triangularis Montague. Sehr selten bei Bujtur. Kommt anderweitig im Vater- lande noch bei Lapugy vor. Mit Zuverlässigkeit wol nur in der Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets in Wien. Familie der Nucwuliden. (Nuculidae @’ Orb.) Geschlecht NUCULA Zam. Nucula placentina Lam. Schalen dieser Art liegen mir von Bujtur keine vor; das mehr erwähnte Petrefacten-Verzeichniss in Fr. v. Hauer’s Geo- logie Siebenbürgens führt die Art als bei Bujtur vorkommend an. Schalen dieser Art liegen wol nur in den Sammlungen des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets und der k. k. geologischen Reichs- le in Wien vor. Nucula nucleus Zzxne. Hörnes 1. e. Taf- XXXVII, Fig.2, a—g. Selten bei Bujtur. Kommt im Vaterlande noch bei La- pugy und Pank vor. Nucula obliqua Zam. Sehr selten bei Bujtur, von wo ein Paar und eine Einzel- schale sich in meinem Besitz befinden. Geschlecht LEDA Schumacher. Leda fragilis Chemnitz. Hörnes 1. c. Taf. XXXVII, Fig. 8, a—e. Nicht selten bei Bujtur. Im Vaterlande noch bei Lapugy und Korod. In den Sammlungen des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets und der k. k. geologischen Reichs-Anstalt in Wien, ferner in meiner Sammlung. Leda nitida Brocchi. Hörnes ]. c. Taf. XXXVIII. Fig. 9, a—n. Selten bei Bujtur. Im Vaterlande noch bei Lapugy. In meiner Sammlung. a Familie der Arcaceen. (Arcacea Lam.) Geschlecht LIMOPSIS Sassi Limopsis anomala Zichwald. Hörnes 1. c. Taf. XXXIX, Fig. 2 und 3 Sehr selten bei Bujtur; mir ist kein Exemplar dieser Art von Bujtur vorgekommen. Wohl nur in den Sammlungen des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets und der k. k. geologischen Reichs- Anstalt in Wien. Geschlecht PECTUNCULUS Za. Pectunculus polyodonta Brocchz. (Pectunc. pilosus Zinne). Hörnes 1. c. Taf. XL, Fig. ı und 2; Taf. XLI, Fig. 1-10. Im Petrefacten-Verzeichniss in der Geologie Siebenbürgens von Fr. v. Hauer etc. finde ich zu P. polyodonta Brocch? als siebenbürgische Fundorte angegeben Bujtur, Lapugy und Korod, die Formen von Bujtur und Korod als identisch angenommen (was sie jedoch nach meiner Erfahrung nicht sind), müsste P. polyodonta Broccht? in Polyodonta Fichteli Desk. umgewandelt werden. Ich kann einen Theil der mir vorliegenden Bujturer Schalen von Pectunculus nur als Pect. pilosus Zznne ansehen, wozu dann Pect. polyodonta Drocchz: als Synonim gut passt. Dazu gibt nun auch Hörnes im zweiten Bande seines Petre- facten-Werkes, Seite 319, Bujtur als Fundstätte von Pect. pi- losus Zinne an. Jugend-Exemplare werden bei Bujtur viele angetroffen. In allen mir bekannten inländischen Sammlungen een Stücke dieser Art von Bujtur vor. Pectunculus obtusatus Parisch. Hörnes 1. c. Taf. XLI, Fig. ı1, a—d. Kommt in Siebenbürgen noch vor bei Lapugy und Pank. Die in unsern Sammlungen vorliegenden Schalen stammen zum grössten Theil von Jugend- Exemplaren. i Pectunculus insubricus Brocchi. Brocchi : conchiologina fossile subappennina. Taf. XI, Fig. 8, a und b. Ohne das Bujturer Fossil zu kennen, führe ich dasselbe auf Grund des Petrefacten-Verzeichnisses in der Geologie Sie- benbürgens von Fr. v. Hauer etc. hier auf. Exemplare von Bujtur mögen in den Sammlungen des k. k. Hof-Mineralien- Cabinets und der k. k. geologischen Reichsanstalt in Win vorliegen. Jedenfalls sehr selten bei Bujtur, Ne UL Geschlecht ARCA Zonne. Arca barbata Zinne. Hömes ]. c. Taf. XLI, Fig. 6—n. Sehr selten bei Bujtur. Mit Zuverlässigkeit nur in der Petrefacten-Sammlung des k. k. Hof- Mineralien-Cabinets. Arca Turonica Duyardın. Hörnes ]. c. Taf. XLIV, Fig. 2, a—e. Nicht selten bei Bujtur. In den Sammlungen des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets und der k. k geologischen Reichs- Anstalt in Wien, der Universität in ee des Br. Bru- kenthal’schen Museums und des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. Auch in meiner Sammlung. Arca lactea Zinne. Hörnes ]. c. Taf. XLIV, Fig. 6, a—d. Sehr selten bei Lapugy. Mit Zuverlässigkeit nur in der Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets. Arca diluvii Zamarck. Flörnes 1. c. Taf. XLIV, Fig. 3, a—e und Fig. 4, a—c. Nicht selten bei Bujtur. In allen bei Arca Turonica an- geführten Sammlungen. Arca donaciformis Las. Ich führe diese Art als Bujturer Fossil auf Grund des Petrefacten-Verzeichnisses an, welches wir der Geologie Sieben- bürgens von Fr. v. Hauer etc. beigegeben finden. Exemplare werden sich wol nur in der Sammlung des k. k. Hof-Mineralien- Cabinets vorfinden, da die Angabe von dem verdienstvollen - Dr. Moritz Hörnes, weiland Director des k. k. Hof-Mineralien- Cabinets herrührt. Arca clathrata Defr. .Hörnes 1. c. Taf. XLIV, Fig. 10, a-e. Selten bei Bujtur? Von den Sammlern wegen ihrer Kleinheit wol nur übersehen oder wenig beachtet sucht man diese Conchilie vergebens in unsern Sammlungen. Ich besitze eine einzige und noch dazu etwas beschädigte Schale dieser Art von Bujtur. Familie der Chamaceen. (Chamacea Zamarck.) Geschlecht CHAMA Zrmarck. Chama Austriaca /örnes. Hörnes ]. c. Taf. XXX, Fig. 3, a—c. Sehr selten bei Bujtur. Ich besitze nur, eine Schale eines Jugendexemplares, welche zugleich die einzige mir vorgekom- mene Schale ist. Kommt im Vaterlande noch bei Be) und bei Pank vor, — 14 — B. Conchifera heteromyaria. Familie der Mytilaceen. (Mytilacea Zamarck). Geschlecht MODIOLA Zamarck. Modiola biformis Keuss. Hörnes l. c. Taf, XLV, Fig. 4, a und b. Aeusserst selten bei Bujtur und auch bei Lapugy, wo sie ebenfalls angetroffen wird. Zuverlässig nur in der Samm- lung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets von Bujtur vorhanden. Geschlecht PINNA Brocchz. Pinna tetragona Drocchz. Hörnes ]. c. Taf. LI, Fig. 1—3. Sehr selten bei Bujtur. Ich kenne nur ein Fragment dieser Bivalve, welches von Bujtur herstammt. Es befindet sich in der Sammlung des naturhistorischen Vereins in Her- mannstadt. (Siehe Verh. und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereines für Naturwissenschaften in Hermannstadt. Jahrg. XIX, Seite 39, 40 und 41). GC. Conchifera monomyarla. Familie der Malleaceen. (Malleacea Zamarck). Geschlecht AVICULA Klein. Avicula phalaenacea lamarck. Hörnes ]. c. Taf. LII, Fig. 1—4. Aeusserst selten bei Bujtur. Ich kenne nur ein Fragment dieser Bivalve von Bujtur. Es befindet sich dasselbe in meinem Besitz. Es genügt das Vorkommen von Avicula phalaenacea bei Bujtur hiemit constatirt zu haben. Vielleicht sind spätere Sammler so glücklich ganze Exemplare aufzufinden. Kommt in Siebenbürgen noch bei Lapugy vor. Familie der Pectiniden. (Pectinidae Zamarck). Geschlecht LIMA Drugmere. Lima squamosa Zamarck. Hörnes 1. c. Taf. LIV., Fig. 2, a—c. Aeusserst selten bei Bujtur. Exemplare dieser Art vo Bujtur mit Zuverlässigkeit nur in der Sammlung des k. k. Hof- Mineralien-Cabinets. Im Vaterlande hat man sie noch von Lapugy und Pank. ” ER = EEE a u Tl a ee ee fr N U Geschlecht PECTEN Müller. Pecten aduncus Zrchwald. Hörmes 1. c. Taf. LIX, Fig. 7, 8 und 9. Eichwald: Lethaea Rossica Taf. IV, Fig. 2. Selten bei Bujtur. Im Vaterlande noch bei Lapugy. Mit Zuverlässigkeit nur in der Sammlung des k. k. Hof-Mineralien- Cabinets in Wien. Pecten Besseri Ardrsejowski. Hörnes 1. c. Taf. LXII, Fig. ı—;5. Eichwald 1. c. Taf. IV, Fig. ı, a, b und c. Nicht eben selten bei Bujtur, jedoch meistens in stark beschädigten Exemplaren. Im Vaterlande noch bei Lapugy. In der Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets in Wien; ferner in den Sammlungen zu Hermannstadt und Klausenburg. Pecten flabelliformis Droccht. Ohne das mit obigem Namen von Brocchi bezeichnete Fossil von Asti zu kennen, stelle ich auf Grund des Petrefacten- Verzeichnisses in v. Hauer’s Geologie Siebenbürgens denseiben hier ein, indem kein Grund vorhanden ist, das Vorkommen des Pecten flabelliformis Drocch? bei Bujtur zu bezweifeln. Die Art kommt nach demselben Verzeichniss auch noch bei La- pugy vor. Pecten Leythajanus Parzsch. Hörnes 1. c. Taf. LXII, Fig. 6—8. Eine untere Valve in meinem Besitze scheint von einem Jugend-Exemplar dieser Art herzustammen. Geschlecht PLICATULA Zamarek. Plicatula mytilina Phzlppr. Hörnes 1. c. Taf. LXVII, Fig. 5, a—d. Sehr selten bei Bujtur. Kommt im Vaterlande noch bei Lapugy vor. In der Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Ca- binets in Wien. Eine Valve in meinem Besitz. Familie der Ostraceen. (Ostracea Lamarck). Geschlecht OSTRAEA Zamarck. Ostraea digitalina Dubors. Hörnes 1. c. Taf. LXXII, Fig. 19. Nicht selten bei Bujtur, wiewohl in den meisten Fällen nur Einzel-Schalen. Ich besitze nur Schalen von jungen Thieren, ok bei ugy N Jar $: der Samnlung q des = k. ne Mineralien Ca Sn in! Familie id der a, (Anomiadae Gray). Geschlecht ANOMIA Zime Anomia costata Brocchi. nr... ü (Anom. Burdigalensis Defr) a Herner} c. Taf. LXXXV, Fig. 1, a und b, 2-7. N Nicht selten bei a Kommt im alas noch bei ey vor. SR; DD a Ju rec aA 3» ar 7b ale a LEE HT P rn SEI R a a \ a om.) Aus der Entwickelungsgeschichte der Erde. Vortrag, gehalten am 29. Dezember 1877. Von MORITZ GUIST. Wenn dem einsamen Wanderer in der Stille der Nacht unter den wohlbekannten Gestirnen des Himmels plötzlich ein glänzender Punkt aufflammt, in raschem Fluge eine leuchtende Linie durch die langsam nach Westen wandelnden Sternbilder zieht und dann ebenso schnell erlischt, wie er entstand, so ist das für Jeden ein freundlicher Anblick, an den sich tausend sinnige Betrachtungen des denkenden Beobachters knüpfen können. Für den Kundigen aber ist es ein neuer Beweis da- für, dass im unermesslichen Raume zahllose Körper dahin fliegen, die wir gewöhnlich nicht wahrnehmen können, und von denen wir nur ausnahmsweise unmittelbare Kenntniss er- halten. Ausser den vielen Tausenden von Fixsternen, welche uns allnächtlich in ruhiger Klarheit am Himmel leuchten, ziehen in den grenzenlosen Fernen des Alls noch unzählige Schwärme von kleinern Körperchen ihre Bahnen, deren Er- leuchtung so schwach ist, dass kein Fernrohr sie wahrnehmen kann. Nur wenn sie in die Nähe unserer Sonne gelangen, er- halten sie von ihr soviel Licht, dass sie uns sichtbar werden, und das meistens nur in lichtstarken Telescopen, und dann schreiben die Astronomen einen neuentdeckten Kometen in ihre Verzeichnisse. Kommen solche Körperchen freilich der Erde so nahe, dass sie von der Anziehungskraft derselben in unsere Athmosphäre gerissen werden, dann stürmen sie durch dieselbe in solchem rasenden Fluge, dass selbst die dünne Luft in den 20 bis 30 Meilen.hohen Schichten ihnen Wider- stand genug bietet, um sie in ihrem Laufe etwas zu hemmen und einen Theil ihrer Bewegung in Wärme zu verwandeln, wie bei dem Bohrer, welcher warm wird, wenn man ihn in ein Brett treibt. Dann wird ein solches Körperchen durch den Widerstand der Luft zuerst heiss, dann glühend und es biiet = m für einen Moment am Himmel der leuchtende und vergängliche Stern auf, an welchen die rege Phantasie des Volkes so viele poesievolle Erzählungen knüpft. Einige wenige dieser Schwärme von bewegten Körpern, welche die Naturkunde Meteoriten nennt, laufen in Ellipsen um die Sonne, ähnlich wie die Pla- neten und kommen in regelmässigen Zwischenräumen als periodisch wiederkehrende Kometen in unsere Nähe, oder sie begegnen in bestimmten Zeiträumen der Erde auf ihrer Bahn, wo dann sehr viele solcher Meteoriten durch unsere Atmosphäre gehen und Anlass zu den prachtvollen Sternschuppenfällen geben, bei welchem die ganze Welt der Gestirne in Wirbel zu gerathen scheint. Viel mehr solcher Meteoritenschwärme aber schweifen heimathlos von Fixstern zu Fixstern, und wenn je einer unserer Sonne nahe genug kommt, so wird er als Komet eine zeitlang gesehen, um bald wieder für immer in den dunkeln Tiefen des Weltraums zu verschwinden, so dass keines Sterblichen Auge ihn jemals wieder erblickt. So laufen ohne Zweifel, von uns ungesehen, zahllose Meteoritenschwärme in den verschiedensten sich kreuzenden Bahnen durch den grenzenlosen Weltraum und es ist gewiss nichts Unglaubliches, wenn man sich vorstellt, dass zwei oder mehrere solcher Schwärme auf ihren mannichfach verschlungenen Bahnen an einem Punkt zugleich anlangen und dort aufeinander stossen; dann muss durch das Aneinanderprallen so heftig bewegter Massen wieder grosse Hitze sich entwickeln, viel grössere, als bei dem Lauf eines Meteoriten durch die dünne Luft; hiedurch werden diese Körper leuchtend, ja verwandeln sich in glühende Dämpfe. Dann entstehen für den Beobachter unter den wohl- bekannten Gestirnen des Himmels neue Sterne, welche in keiner Karte und in keinem Verzeichniss vorkommen, aber eben deshalb um so mehr das Interesse in Anspruch nehmen. Solche Erscheinungen von früher nie gesehenen Himmels- körpern sind wiederholt beobachtet worden. Am bekanntesten wurde der neue Stern, welchen der berühmte Astronom Tycho de Brahe am ıı. November 1572 zuerst sah. In der neuesten Zeit flammte ein solcher Stern in dem Sternbild der Krone auf, welcher in wenigen Stunden seinen Glanz auf das 60-fache steigerte, wobei die Spektralanalyse zeigte, dass sein Licht von glühenden Dämpfen herrühre, wie die dunkelen Linien in dem Farbenbilde unserer Sonne. Warum sollte also vor langen Zeiträumen unsere Sonne nicht auch ein neuer Stern gewesen sein, warum sollte unsere Erde mit allen anderen Planeten und sämmtlichen Trabanten nicht auch einem ehe- mals neuen Stern angehört haben ? . Es ist keine unwahrscheinliche Annahme, dass auch zu einer Zeit, deren Entfernung jenseits aller unserer Vorstellung ‚liegt, grosse Schwärme von bewegten Massen, welche die- ; 4 } ‚ca 9 tr Ar ep u fm Sn en 2 j un 7 IA selben Stoffe enthielten, die wir jetzt auf der Erde kennen, die sich zum Theil in den aus den Fernen des Weltraums zu uns kommenden Meteoriten finden, ja von denen man einzelne durch die Spektralanalyse in viele Billionen Meilen entfernten ‚Fixsternen und Nebelflecken gefunden hat, dass solche Massen ‚an einem Punkte des Raumes aufeinander prallten. Die nächste Folge des Zusammenstosses solcher ungeheuern Massen in ihrem stürmischen, oder richtiger den Sturm an Schnelligkeit hundert- und tausendfach übertreffenden Laufe müsste die Er- zeugung einer für uns auf der Erde unfassbaren Gluth sein, da wir doch schon durch ein wenig Hämmern Metalle zum Glühen bringen können. In solcher Hitze müssten sich alle, auch die feuerbeständigsten Stoffe, in Dampf verwandeln, und Eisen, Gold und Platin nicht weniger, als alle andern vorhan- denen Stoffe, entwickelten sich in Gasform aus der wild durch- einander wogenden Masse, wie der Wasserdampf dem zischenden Kessel entströmt. Diese glühenden Dämpfe durften aber nicht zügellos in den Weltraum entfliehen. Die Massenanziehung oder Gravitation, welche aller Materie anhaftet und jedes ein- zelne noch so kleine Theilchen zwingt, zu dem anderen Theilchen hinzustreben, gleichgiltig, ob es einem festen, tropfbar flüssigen oder gasförmigen Körper angehört, hielt die ganze Masse zu- sammen, welche sich in Folge der gleichmässigen Wirkung der anziehenden Kraft nach allen Richtungen hin nothwendig zu einer Kugel gestalten musste. So flog nun ein glühender Gasball durch den Weltraum. Der. Durchmesser desselben muss 1200 Millionen Meilen weit übertroffen haben, eine Grösse, welche mit der der Erde verglichen, ungeheuer erscheinen muss, aber immer noch 375-mal kleiner ist, als unsere Ent- fernung vom nächsten Fixstern, somit in dem unermesslichen Raume, in welchem die Gestirne sich bewegen, fast wie ein Tropfen verschwindet. In diesem Zustand konnte jedoch der Gasball nicht ewig bleiben. Die ungeheuere Summe von Wärme, welche sich in ihm angesammelt hatte, fing an, in dem ver- gleichsweise kalten Weltraum zu entweichen, wodurch der Ball sich abkühlte und nach und nach kleiner zu werden begann. Doch geschah dieses nicht auf allen Seiten gleichmässig; statt der ausgestrahlten Gluth erhielt derselbe von den übrigen Gestirnen einen vergleichsweise freilich nur sehr geringen Er- satz an Wärme, welcher um so grösser sein musste, je mehr Sterne sich an dieser Wärmezusendung betheiligten, je mehr sie selbst ausstrahlten und je näher sich dieselben befanden. Da nun die Himmelskörper im Raum nicht gleichmässig ver- theilt sind, und auch schwerlich gleichviel Wärme ausstrahlen, so musste die Abkühlung des Gasballes auf der Oberfläche eine verschiedene sein, je nach dem irgend ein Punkt derselben nach einer Richtung hin lag, aus welcher mehr oder weniger — 80 — Wärme zuströmte. Mit der ungleichen Abkühlung war aber auch die ungleiche Zusammenziehung und damit eine Störung im Gleichgewicht der Gasmasse verbunden, welche eine Drehung des Körpers um seine Achse hervorrufen musste. Der glühende Gasball flog also nicht mehr durch den Weltraum, er rollte in seiner Bahn der Unendlichkeit entgegen. U So zog die majestätische Kugel durch den unermesslichen Raum. Die Sonnen, welche ihm bei seiner Entstehung ge- leuchtet, wurden kleiner und kleiner und schwanden zu glän- zenden Punkten, und neue flammende Sterne wuchsen zu Sonnen, bis auch sie wieder in ungemessener Entfernung zu leuchtenden Fünkchen wurden. In seiner Gluth aber trug der Gasball mit sich, was der Mensch die Erde nennt, die erha- benen Gebirge und die Unendlichkeit des Meeres, die Pracht der Blumengefilde und die ernste Grösse des Waldesdunkels, die Herrlichkeit des lichterfüllten Sonnentages und die mond- durchglänzte Nachtstille, die unerschöpfliche Fülle der Thier- welt, ja das ganze Menschengeschlecht mit aller Lust, allem Gram des irdischen Lebens. Denn aus diesem Dampfball wurde die Sonne und die Planetenschaar, der Mond und die Erde mit Allem, was auf ihr ruht und sich regt. Für den Zeitraum freilich, welchen diese Umbildung erforderte, haben wir keine Vorstellung; der Vorgang selbst ist aber in seinen Umrissen nach der Wirksamkeit der bekannten Naturgesetze nicht sehr schwer zu begreifen. — Wenn der Knabe die stein- beschwerte Schleuder in sausendem Schwunge dreht, bis das Geschoss, losgelassen von der lenkenden Hand, in pfeilschnellem Fluge seinem Ziele zustrebt, so wendet er keine andere Kraft an, als diejenige, welche die Erde und alle Planeten bilden half; die Fliehkraft, welche den geschleuderten Stein durch seine Bahn treibt, war auch eine der Ursachen, welche die Erde von jenem rollenden Gluthball löste. Wenn eine Kugel rotirt, so bewegen sich alle Punkte, welche von der Drehungs- achse weiter abstehen, mit grösserer Geschwindigkeit, als die näher liegenden Theile; die Drehungsachse selbst nimmt an der Rotation gar keinen Antheil. Auf der Erde z. B. legen die Punkte des Aequators bei einer Umdrehung, d. h. in 24 Stunden, einen Weg von 5400 Meilen zurück, während die Pole selbst vollkommen in Ruhe bleiben. Wie aber der Stein aus der Schleuder um so schneller fliegt, je rascher diese ge- dreht wurde, weil die Fliehkraft mit dem Schwunge in geradem Verhältniss wächst, so werden auch die Theile einer rotirenden Kugel durch die Schwungkraft von der Achse wegzutreiben gesucht, um so stärker, je grösser die Drehungsgeschwindigkeit derselben ist, auf der Oberfläche also in der Nähe der Pole am wenigsten, in der Gegend des Aequators am meisten, und dieser Einfluss der Fliehkraft macht sich auf der Erde sehr R 2 ER Br = 5 ee ab te 2 ee TER EE BEREITETE IT ERLETERER az m Ä R = EEE DENN ER ESTER: SL N bemerklich, und lässt sich genau messen. Dieselbe Kraft muss nun auch bei dem rotirenden Gasball dieselbe Wirkung im Verhältniss ihrer Grösse gehabt haben, und seine Theilchen wären sofort bei dem Beginne der Rotation in den unendlichen Raum geschleudert worden, wenn die gegenseitige Anziehung der Fliehkraft nicht gewehrt hätte. So mussten sich beide gegeneinander kämpfenden Kräfte einen Friedenszustand ge- fallen lassen, der bis zu einer gewissen Grenze jeder gerecht wurde Die am schnellsten bewegten Theilchen durften sich wohl etwas mehr von der Drehungsachse entfernen, als es der Kugelform angemessen gewesen wäre, aber sie durften sich nicht völlig losreissen; dagegen folgten die in der Nähe der Pole gelegenen Theilchen mit ihrer langsamern Bewegung mehr der Anziehungskraft, welche sie nach innen zog, und so wurde aus der Kugel ein Körper, welcher zwar seine sphärische Rundung im Ganzen beibehielt, aber an den Enden der Drehungs- achse sich abplattete und zwischen denselben zu grösserer Ausdehnung anschwoll. Dieser Friedenszustand würde nun ununterbrochen fortgedauert haben, wenn die Fliehkraft nicht die Mitwirkung ihres Bundesgenossen zum Theil verloren hätte, welcher die Körper ebenfalls auseinander zu treiben strebt, das ist die Wärme. Auf dem langen Wege durch den kalten Weltraum strahlte die rollende Masse einen Theil ihrer Gluth in die grenzenlose Weite und zog sich in Folge der Abkühlung zusammen; die einzelnen Theilchen suchten sich überall näher aneinander zu: lagern, was nun die Fliehkraft nicht dulden konnte, die den Körper auseinander zu reissen strebte. Dieser Widerstreit der Kräfte liess sich nun nicht wohl friedlich aus- gleichen, weil die Abkühlung immer weiter fortschritt und die minder schnell bewegten Punkte dem Zuge gegen die Mitte folgten, während die schneller laufenden von der stärker wirk- samen Schwungkraft abgehalten wurden, dem Trieb zum Innern zu folgen. Endlich war das Zusammenbleiben unmöglich ge- worden; der mittlere Umfang des Balles, welcher von den Enden der Achse am weitesten entfernt war und sich deshalb am schnellsten bewegte, riss sich trotzig von dem Ganzen los und setzte seine Existenz selbstständig als abgesonderter Körper fort, zunächst als Ring, welcher den übrig bleibenden Theil des Dunstballes umfasste und natürlich die drehende Bewegung welche er bis zur Trennung hatte, auch weiter bei- behielt, da ein bewegter Körper nur dann zur Ruhe kommt, - wenn eine gegenwirkende Kraft ihn hindert, in seinem Laufe zu verharren. Das war der zuerst entstandene Planet unseres Sonnensystems, nach unserer gegenwärtigen Kenntniss des letztern der Neptun, dessen mittlere Entfernung von der Sonne 620 Millionen Meilen beträgt. Die Bahn dieses Planeten be- zeichnet ungefähr den Umfang des damals losgelösten Ringes, 6 a woraus sich ergibt, dass der Dunstball zur Zeit der Losreissung des Neptuns einen Durchmesser gehabt habe, der etwa doppelt so gross war, als dessen Entfernung von der Sonne, somit ‚mehr als 1200 Millionen Meilen betrug. Wenn nun der Los- trennung des Neptuns eine Zusammenziehung des Dunstkörpers vorherging, so muss der Durchmesser des letzteren, wie früher erwähnt wurde, ursprünglich weit mehr als 1200 Millionen Meilen lang gewesen sein. Freilich kennen die Astronomen den Neptun als Kugel, nicht als Ring; doch kann man sich leicht vorstellen, dass ein solcher Dunstring sich kugelförmig ballen muss, sobald derselbe an einem Punkte massiger ist, als an den übrigen, etwa in der Gestalt eines gewöhnlichen Siegelringes. Die grössere an ‘einem Punkte angesammelte Masse sucht vermöge der aller Materie innewohnenden An- ziehungskraft die vorauseilenden Theile so wie die nach- folgenden an sich zu reissen; der Lauf der ersteren wird daher verzögert, der der letzteren beschleunigt, so lange, bis die nächstgelegenen Theile mit dem mächtigern Nachbar sich ‚vereinigen. Nun hat derselbe einen neuen Zuwachs an An- ziehungskraft gewonnen und kann auch die entfernteren Stücke in ihrer Bewegung hindern, wenn sie ihm woraus sind, und sie treiben, wenn sie in einem rückwärts gelegenen Theil der Bahn sich befinden ; so verfallen auch diese seiner Macht, bis endlich die ganze Masse an einem Ort vereinigt ist, aus welcher nun wieder eine Kugel sich formen muss, da alle Theilchen sich gleichmässig zu lagern streben. — Der ursprüngliche Dunstball aber blieb auch nach Abscheidung des Neptun nicht unverändert, denn die Fliehkraft wirkte ja fort und plattete ihn auf’s Neue an den Endpunkten der Drehungsachse ab, indem dies losgelöste Stück aus dem Innern ersetzt wurde, die Schwungkraft tiefer gelegene Theile zur Oberfläche hob und diese wieder anschwellen liess. Es wiederholte sich, was bei Neptun geschah, Planet bildete sich auf Planet, bis endlich die Abkühlung soweit fortgeschritten war, dass die Fliehkraft keine weitern Theile des Dunstballes losreissen konnte. Dieser Rest des ehemaligen viele hunderte von Millionen Meilen im Durchmesser fassenden Balles ist unsere Sonne, deren Öber- fläche jetzt nicht einmal mehr 100,000 Meilen von ihrem Mittelpunkt entfernt ist. Unsere Wohlthäterin, deren Wärme uns erquickt, deren Aufgang nach dem Dunkel der Nacht uns erfreut, deren Untergang uns die herrlichsten Farben vor die Augen zaubert, in deren mildem Strahl alles keimt und reift, was die Geschöpfe der Erde bedürfen, sie ist der Kern des glühenden Balles, welcher ehemals den ganzen Raum unseres gegenwärtigen Sonnensystems umfasste und mit glühendem Dampf erfüllte. Von der damaligen Gluth bewahrt sie noch einen Theil in ihrer belebenden Wärme und in ihrem freund- 188 — lichen Licht, und der Sonnenstrahl, der auf die Erde fällt und Bäume grünen und Blumen blühen lässt, entstammt, wie die 'Spektralanalyse lehrt, noch immer glühenden Gasen, welche sie umhüllen, wie sie, wenn auch in noch weit höherer Gluth, AR. den ursprünglichen Dunstball bildeten. — Unsere Erde, welche sich, soviel wir wissen, als drittletzter Planet gebildet hat, konnte anfangs freilich der Sonnenwärme und des Sonnenlichtes ‚entbehren. Sie war ja ein Kind der Sonne, sie kreiste ja selbst als glühender Dunstball um sie, ja es geschah bei ihr im Kleinen, was bei der Bildung der Planeten im Grossen sich ereignet hatte. Indem sie ebenfalls, wie Neptun und die übrigen Planeten, aus der Ringgestalt in die Kugelform übergegangen war und nun auf ihrer Bahn dahin flog, strahlte sie ebenfalls Wärme aus, welche auf der der Sonne zugewendeten Fläche durch diese ersetzt wurde, aber auf der Aussenseite keinen Ersatz fand. Dadurch kühlte sich diese Seite mehr ab, als jene, zog sich also auch stärker zusammen, das Gleichgewicht in der Anziehung der einzelnen Theilchen wurde gestört und sie gerieth auch in Rotation. Dadurch trat die Fliehkraft auch ‚auf ihr in Wirksamkeit und bei weiterer Abkühlung musste sich ereignen, was sich mit den Planeten begeben hatte; der Mond riss sich von ihr los und ging selbstständig seine Bahn, wie die Erde die Sonne verlassen hatte. Ja es hat sich vielleicht noch ein zweiter Ring von ihr losgelöst, welcher aber; weil seine Masse bei der Abtrennung ziemlich gleichmässig in ihm vertheilt war, sich in seiner ursprünglichen Form erhalten hat. Die Erscheinungen des sogenannten Zodiakallichtes wenigstens lassen einen solchen Reif um die Erde vermuthen, wie er auch den Planeten Saturn umgibt, ja vielleicht auch die Sonne, da die vielen zwischen Mars und Jupiter kreisenden kleinen Planeten, von welchen man gegenwärtig an die 200 kennt, wohl nichts anderes sind, als die einzelnen zu besonderen Kugeln geballten Theile eines solchen Ringes, von welchen keiner gross genug war, um die übrigen mit sich zu ver- einigen. Wenn die Sonne noch jetzt aus ihrer glühenden Hülle uns die belebenden Strahlen zusendet, in deren Wärme der Blumen Farbenpracht erblüht und der Früchte Segen reift, so ist es ihrem von dem warmen Mutterschosse in die kalte Fremde hinausgerissenen Kinde, der Erde, schon lange versagt, Licht und Wärme zu spenden. Anfangs freilich, als sie noch den Umfang hatte, welchen jetzt die Mondbahn bezeichnet, ' war sie selbst eine kleine Sonne, denn ihr Durchmesser übertraf den jetzigen Halbmesser der Sonne, der freilich damals selbst vielleicht 200-mal grösser war, als in der Gegenwart. Das Licht der Erde ist zu jener Zeit kaum weniger hell gewesen, als der vierte Theil des heutigen Sonnenlichtes. 2. Erde war 6 i N damals also selbst ein Fixstern, freilich ein sehr kleiner. Aber wie das glühende Splitterchen, welches der Feuerstein als Funken vom Stahle schlägt, im Augenblick erkaltet, während der gigantische Stahlblock, aus welchem Krupp’s 1000 Centner schwerer Dampfhammer die Riesengeschütze der Neuzeit formt, noch lange seine Gluth behält, so musste auch das von der Sonne losgerissene Fünkchen verhältnissmässig schnell seine Wärme verlieren, während der grosse Feuerball noch immer hinreichend heiss ist, um auf viele Millionen Meilen Entfernung Licht zu verbreiten und die Planeten zu erwärmen. Bei der rde musste vergleichsweise bald der Zeitpunkt kommen, wo die schwer verdampfenden Körper sich nicht mehr gasförmig erhalten konnten, sondern in tropfbarflüssigen Zustand über- gingen, wie der heisse Wasserdampf im kalten Raum zu Tropfen sich verdichtet. Da stürzten in glühenden Strömen die Metalle, vor allem Platin, Gold und Silber, gegen den Mittelpunkt des Dunstballes ; diesen folgten die leichter ver- dampfenden Stoffe im feurigen Guss; alle lagerten sich um das Centrum, der Gewalt der Anziehungskraft folgend nach ihrer Schwere in Schichten ab; zuerst drängten sich die dichtesten Körper zusammen, über welche sich dann die leichteren ausbreiteten, deren letzter sich mit den noch immer in Dampfform wallenden Massen berührte; diese umhüllten den viele hunderte von Meilen im Umfang messenden flüssigen Riesentropfen mit einem luftförmigen Mantel, wie jetzt die Atmosphäre die feste Erde einschliesst. Das mag dort bei diesen Uebergängen durch viele Jahre hindurch ein Tosen und Brausen, ein Wallen und Branden gewesen sein, gegen welches der Wogenprall der Sturmfluth an des Meeres Felsen- ufer wie leises Gelispel erscheint | — Aber ununterbrochen strömten die Gluthen unserer zukünftigen irdischen Heimath in den kalten Weltraum und gingen dort für sie verloren; die Sonne selbst wurde immer kühler und zog sich immer mehr zusammen; ihre Oberfläche entfernte sich immer weiter von der Erde, so dass ihr Wärmezuschuss immer spärlicher wurde. Daher musste endlich die Temperatur auf der Oberfläche der Flüssigkeitskugel unter die Wärme herbasinken, die erforderlich war, um die obersten Schichten in flüssigem Zustande zu er- halten ; diese erstarrten zu festen Massen, zunächst in einzelnen Stücken, wie Eisschollen auf dem gefrierenden Wasser, dann zu grössern Flächen, welche wie schwimmende Inseln auf der Flüssigkeit schwebten, endlich zu einer festen Rinde, welche die feurig-flüssige Kugel von allen Seiten völlig umschloss. Damit hatte die Erde im Wesentlichen die Gestalt, welche sie gegenwärtig noch besitzt. In einer luftförmigen Hülle rollte eine von der Fliehkraft etwas abgeplattete Kugel mit fester Oberfläche und feurig-flüssigem Inhalt. Doch ist der Unterschied SENSE NL zwischen damals und jetzt noch immer gross genug. Abgesehen von der Temperatur derselben, welche sich von der Hitze eines Schmelzofens nicht allzusehr entfernt haben wird, enthielt die Atmosphäre noch eine Menge Bestandtheile, die jetzt zum Glück für alle lebenden Wesen gar nicht mehr oder nur in sehr geringer Menge in derselben vorkommen. Die feste Erd- kruste war noch sehr dünn und gewiss strömten noch durch zahlreiche Oeffnungen Gase und Flüssigkeitsmassen hervor, etwa wie jetzt aus den Vulkanen, aber viel reichlicher und aller Orten. Gebirge in unserem Sinne gab es damals nicht, da sich die allmählich erstarrende Oberfläche ziemlich gleichmässig abgelagert haben wird, wie etwa die Eisschollen eines See’s, die durch Winde und Strömungen wohl etwas übereinander geschoben werden, aber doch auf der gefrorenen Fläche keine grossen Erhebungen bilden können. Die trostlose Einförmigkeit der damaligen Landschaft unterbrach kein heiterer Wasser- spiegel, kein freundliches Pflanzengrün, keine Regung eines lebenden Wesens, denn für alles dieses war die Temperatur noch viel zu hoch; kein Laut erklang in der todten Oede, wenn nicht etwa der Sturmwind über die ungleich erwärmte rauhe Fläche brauste oder irgendwo Rauchwolken aus Spalten und Schlünden zischend emporwirbelten und die mephitischen Dünste vermehrten, welche ohnehin in der Atmosphäre schon vorhanden waren, So zog die Erde durch den kalten Raum, ohne ihre Beschaffenheit eine Zeit lang bedeutend zu verändern, während sie ununterbrochen Wärme nach aussen strahlte, bis endlich die Temperatur eine Grenze erreichte, welche nun auch dem grösseren Theile des Wassers nicht mehr gestattete, in dampfförmigem Zustand zu verharren. Dasselbe hatte sich in der heissen Atmosphäre aus einem Theil des Sauerstoffes und des Wasserstoffes derselben in dem Spiel der chemischen Kräfte, die mannichfache Verbindungen knüpften und lösten, wohl schon früher in gasartiger Form gebildet, vielleicht unter heftigen Explosionen, von welchen wir uns kaum eine Vorstellung machen können. Denn wenn jetzt nur eine kleine Menge von Knallgas, welches eine Mischung derselben Bestand- theile ist, aus denen sich das Wasser zusammensetzt, verbrannt wird, so verbinden sich die gemengten Grundstoffe mit einer Heftiskeit zu Wasser, welche grosses Getöse verursacht und die schrecklichsten Verwüstungen anrichten kann. — Waren nun Wasserdämpfe in der Atmosphäre schon vorhanden, als diese sich auf die Temperatur von 30° R. abgekühlt hatte, so stürzten unermessliche Wasserströme auf die heisse Oberfläche, wo sie zischend wieder in Dampfwolken emporwallten, um aufs neue herunter zu rauschen, bis endlich auch die feste Rinde kühl genug geworden war, um das heisse Wasser in flüssiger Form zu ertragen. Da hatte die Erde auch das Meer erhalten. Auf der oberen nur durch geringe Erhebungen unter- brochenen festen Erdkruste breitete sich das Wasser nach den Gesetzen des Gleichgewichtes überall aus und bedeckte die ganze Oberfläche vollständig bis auf die niedrigen Uneben- heiten, welche als kleine flache Inseln aus dem Gewässer her- vorragten. Aus der wüsten Fläche der Rinde war nun eine Wasserwüste geworden. Auf dem Grunde des Wassers und an seinen Ufern waren aber mannichfache Kräfte an der Um- bildung der Erde thätig. Die heisse Flüssigkeit löste die Bodenschichten theilweise auf und sättigte sich mit den Bestand- theilen, welche seiner chemischen Wirkung zugänglich waren. Auf der andern Seite hatte es wohl aus der Atmosphäre . allerlei Stoffe mitgebracht, welche mit dem Gestein des Grundes in Berührung kamen und dem Einfluss der chemischen Ver- wandtschaft anheim fielen. So änderte sich Erde und Wasser ‘in ihren innern Eigenschaften. Das letztere wurde mit allerlei festen Stoffen erfüllt, welche in ihm gelöst blieben, z. B. mit dem Kochsalz und andern Körpern, die sich noch jetzt im Meere finden. Aus der damaligen festen Rinde, die in ihrem ursprünglichen Zustand wohl nirgends mehr beobachtet werden kann, wurde dasjenige Gestein, welches die Wissenschaft das metamorphische oder veränderte nennt und je nach seinen Bestandtheilen und seinen Lagerungsverhältnissen in Gneiss, Glimmerschiefer oder Thonschiefer unterscheidet und unter dem Gesammtnamen chrystallinische Schiefer begreift. Es ist dieses dasselbe Gestein, welches die Hauptmasse unseres süd- lichen Grenzgebirges ausmacht, das freilich damals nicht in die Wolken emporragte, sondern auf dem Grunde des Meeres. lag und sich von dessen heissem Wasser umformen lassen musste. In den Gewässern fehlte es nicht an Bewegung. Die Temperatur war nicht überall gleich vertheilt. Wo die Rinde dünner war, wirkte die Gluth aus dem Innern stärker, als an anderen Orten; die der Sonne zugewendete Seite der Erde wurde von dieser erwärmt, während die andere sich abkühlte und da die Erde seit ihrer Bildung rotirte, wechselte Tag und Nacht, und damit Erwärmung und Abkühlung regelmässig ab. Wenn aber das Wasser erwärmt wird, verwandelt es sich in Dampf oder wird doch wenigstens minder dicht, weil es sich ausdehnt; dann muss dichteres Wasser herbeifliessen, um das Gleichgewicht herzustellen. So entstanden auch damals Meeresströmungen, wie sie in ähnlicher Weise noch jetzt die Oceane durchfurchen. Endlich kreiste der Mond ja zu jener Zeit schon um die Erde und verursachte Ebbe und Fluth, wie er heute die Gewässer des Meeres in gleichmässigem Rhythmus schwellen und sinken lässt. Das stets bewegte Wasser nagte an den Ufern der Inseln und den Unebenheiten auf seinem Grunde tagaus tagein, bröckelte kleine Partikelchen von den- : R “ 4 a > | RS, ee DR N BR. 3 no Ze A A A Ze NRRARRI NE. HR p) hu 2 1 Le . ’ - Dee selben ab und schleppte sie als Schlamm von einem Ort zum anderen, bis es sie endlich an einer ruhigern Stelle fallen liess, wo sie sich als weicher sandiger oder lehmiger Grund in horizontalen Schichten ausbreiteten. So bedeckte das Meer die ursprüngliche Erdrinde fast überall mit einer aus feinen Theilchen zusammengesetzten Hülle, welche sich am deut- lichsten dadurch kennzeichnet, dass sie wagerecht liegt. So entstanden die geschichteten oder sedimentären Gesteine, welche in mannichfachem Wechsel übereinander gehäuft sind. Die unterste derselben wird in der Geologie Grauwacke genannt, worauf dann eine Menge von Formationen folgen, deren Namen anzuführen zu weitläufig sein würde, die jedoch dadurch ent- standen, dass auch die feurig-flüssige Masse im Innern der Erde an der Gestaltung ihrer Oberfläche mitarbeitete. Wenn durch die Bildung einer festen Erdrinde und deren Bedeckung durch Wasser die Abkühlung gehemmt wurde, so hatte sie doch nicht aufgehört; dazu war ein Unterschied in der Temperaturabnahme hinzugetreten. Die Kruste, als die Aussenseite der Erde, verlor mehr Wärme, als die innere Flüssigkeit, welche durch die feste Hülle vor Verlust besser geschützt war. Es zog sich daher die Rinde stärker zusammen, als die flüssige Kugel; dieser wurde es zu enge in ihrer dunkelen Tiefe; da hob sich an irgend einer schwächeren Stelle der Oberfläche der Boden, da richteten sich die hori- zontalen Schichten steil empor, auf der Höhe der Wölbung oder irgendwo an der Seite derselben barst das Erdreich und aus der Oeffnung qualmte zischend der Dawpf in die Luft, wallte die glühende Flüssigkeit über die Ränder und lagerte sich als an der freien Atmosphäre rasch erkaltete zähe Masse über dem Schlund oder der Spalte, um dort mit nach und nach zu verhärten. So entstanden die Urgebirge ;, darum finden sich in der Nähe derselben die ursprünglich ebenen sedimen- tären Schichten in schiefer Stellung, ja manchmal in umge- kehrter Reihenfolge, weil sie von der empordringenden Masse zuerst gehoben und dann umgestürzt wurden. Aber auch innerlich verändert wurde oft das geschichtete Gestein durch die Gluth der Flüssigkeit und stellenweise ist der Thon an solchen Orten roth gebrannt, wie Ziegel, oder in Porzellanerde umgewandelt. Nicht immer jedoch war die treibende Kraft in der Tiefe gross genug, um die feste Decke zu durchbrechen; dann sind die metamorphischen Gesteine und die darauf gelagerten Schichten nur kuppelförmig gewölbt und ihre Spitze bedecken dieselben Gebilde, welche auf den Seiten zur Ebene sich neigen und auf dieser sich in horizontalen Flächen ausbreiten. Tief unter dem Gipfel aber im Innern findet sich, wenn auch nur in einzelnen Fällen sichtbar, die erkaltete Masse aus dem feurig flüssigen Schoss der Erde, wo die gehobene oder durch- —8 — brochene Decke aber Spalten und Risse darbot, verbreitete sich die Flüssigkeit in denselben, füllte sie aus und erscheint nun so, als ob sie mit jener zugleich entstanden-wäre, obwohl sie ihrem innersten Wesen nach völlig von ihr verschieden ist und nimmermehr dieselbe Entstehungsweise gehabt haben kann. — Wenn bei dem Uebergang der noch dampfförmigen Erde in den feurig-flüssigen Zustand die schwersten Körper sich um den Mittelpunkt lagerten, so dass die gesammte Erde mehr als fünfmal so schwer ist, als eine gleich grosse Menge Wasser, während die Gesteine der Oberfläche das Wasser nur etwa dreimal an Gewicht übertreffen, so befinden sich dort unter den schwersten Körpern gewiss auch die edlen Metalle und das Innere der Erde birgt in seinen Tiefen die Schätze von Gold und Silber, welche für die meisten Menschen viel zu spärlich auf der Oberfläche gefunden werden. Doch mögen in der flüssigen Masse, welche die Spalten der festen Hülle ausfüllten, auch zuweilen Metalle und Erze gewesen sein, welche nach dem Erkalten zwischen dem werthlosen Gestein kostbaren Lohn für die Arbeit des Bergmannes bieten, der sie Gänge oder Lager nennt, je nachdem sie mehr gegen die Oberfläche gerichtet sind, oder sich horizontal ausbreiten. — Wenn bei solchen Ausbrüchen die Oberfläche an einer Stelle sich hob, so stürzten die Wasser nach allen Seiten gegen die tiefern Flächen, und schleppten den Schlamm dorthin, die früher gebildete Schlammschichte mit einem neuen bedeckend; quoll das flüssige Innere der Erde an einem andern Ort aus der’ Tiefe, so breiteten die Gewässer wieder hier ihre sedi- mentären Schichten aus; so legte sich Decke auf Decke und die früher gehobenen und schiefgestellten Gebilde wurden mit horizontalen überschüttet. An andern Punkten der Oberfläche hatte sich in der Tiefe eine Höhlung gebildet, weil die darunter befindlichen Massen nach einer andern Stelle gefluthet waren, vielleicht weil dort die Dämpfe mehr auf die Oberfläche gehoben hatten, als die Enge des Raumes verlangte; dann wird die Rinde dort sich gesenkt haben, die Gewässer des Meeres werden dort zusammengeströmt sein, und grosse Massen Schlamm und Geröll aufgehäuft haben. Solche Hebungen und Senkungen haben natürlich in dem Jugendalter der Erdrinde, so lange sie noch dünn und schwach war, sehr viele statt- gefunden und eine grosse Zahl von Schichten oder Formationen dem Wasser zu bilden gestattet. Nun findet der Forscher häufig unter den ebenen Schichten die gehobenen und schliesst, dass die Hebung nach der Entstehung der gehobenen und vor der Bildung der horizontalen eingetreten sein müsse. Dadurch erhält er ein Hilfsmittel, das Alter einer Erhebung zu be- urtheilen, d. h. nicht zu bestimmen vor wie vielen Jahren die- selbe stattfand, aber doch zu erkennen, ob sie früher oder BANISOLN 1: später, als an einem anderen Orte sich ereignete. So hat sich herausgestellt, dass die ältesten der Ausbruchsgesteine, welche bei ihren Eruptionen ebensolche Hebungen verursachten, der Granit und Porphyr gewesen seien, welche jetzt so vielfache Verwendung finden, weil sie sehr schönen Schliff annehmen und wegen ihrer vielfachen Gemengtheile verschiedene Farben zeigen. Bald nach der Bildung der untersten Glieder der Grauwacke sprengten dieselben an vielen Orten die dünne Erdrinde und erhoben sich gluthstrahlend aus der heissen Tiefe über die bis dahin ebene Fläche. Der Porphyr erscheint selten selbstständig, sondern meistens im Gefolge des Granites und in geringerer Menge. Dieser aber quoll in grossen Massen aus dem Innern der Erde hervor, und erhob sich an einzelnen Punkten, wie z. B. in den.Alpen, bis zur Höhe von 12000'. An anderen Orten lagerten sich die Granitmassen über langen und breiten Spalten als mächtige Gebirgszüge. So ist das Atlasgebirge in Afrika, ein grosser Theil der Andenkette in Amerika, das Uralgebirge zwischen Europa und Asien, ja das Himalayagebirge hauptsächlich aus Granit aufgebaut. Die Eruptionen dieses Gesteines und die dadurch bewirkten Er- hebungen brachten die erste Abwechselung in die Landschaft der damaligen Erde, welche einförmig genug ausgesehen haben muss. Fast die ganze Oberfläche bedeckte Wasser und Sumpf; auf den Inseln, welche aus der nassen Erde in die feuchte heisse Atmosphäre, deren Beschaffenheit etwa der Luft in einem Dampfbade entsprach, kaum emporragten, wuchsen zwar Pflanzen; aber keine Blume grüsste von ihren Stengeln und Aesten; sie gehörten alle blüthenlosen Geschlechtern an, wie jetzt das Moos und die Farrenkräuter‘ und überzogen meistens mit einer filzigen Decke die feuchten Niederungen. Daneben wuchsen freilich auch stattliche Bäume. Diese waren zum Theil aus der Verwandtschaft des Farrenkrautes, dessen zierliche Wedel auf krautartigem Stengel die schattigen Ufer des rauschenden Waldbaches heute schmücken. Häufiger noch ragten aus der niedrigen Pflanzendecke die Schuppenbäume aus dem Geschlecht der Bärlappgewächse, deren Rinde mit zierlichen rautenförmigen Blattnarben gezeichnet war. Ihnen zur Seite standen die der Länge nach gestreiften von Strecke zu Strecke mit Knoten abgegliederten Stämme der Sigilarien und Schachtelhalme, von welchen die letzteren noch einen Vertreter bei uns in dem den Hausfrauen so wohl bekannten Zinnkraut haben, das ähnlich gestaltet ist, aber nur als niedriges Kraut im Sumpfboden wächst. Die Blätter dieser Bäume haben schwerlich das Auge mit saftigem Grün erfreut, denn dazu fehlte das Licht. Aus dem lauen Wasser stiegen die Dünste so reichlich in die Atmosphäre, dass ein heiterer Tag gewiss zu den Seltenheiten gehörte; deshalb bezeichnen die aufge- N fundenen Reste von Insekten diese ausnahmslos als solche, deren jetzige Verwandte das Sonnenlicht meiden und nur in der Dämmerung oder bei Nacht ihre Schlupfwinkel verlassen. Von den bleichen Zweigen der Bäume lockten keine Früchte, da auch diesen Pflanzen die Blüthen versagt waren; über die, sumpfigen Wiesen wandelte kein vierfüssiges Thier, und kein Vogel begrüsste fröhlich die aufgehende Sonne; der einzige Ton, welcher in der Oede laut wurde, war das Rauschen der Brandung und das Sausen des Windes durch die Blätter der Bäume, oder zuweilen das Plätschern des Wassers, wenn einer der fremdartigen mit rautenförmigen Schuppen gepanzerten Fische, wie man ähnliche jetzt sehr wenige im Meere findet, mit den Flossen die Wellen brach oder irgendwo der Kopf eines eidechsenartigen Thieres emportauchte. In dem Meere erfreute sich freilich eine grosse Schaar von niederen Thieren, Muscheln, Krebsen und ähnlichen Geschöpfen ihres Lebens ; hier bauten die Korallen damals in dem seichten Wasser ihre Gehäuse, wie jetzt in den warmen südlichen Meeren; hier schwammen zahllose Weichthiere durcheinander, und wenn das spärlich vorhandene Land ohne Bewohner war, so lebten doch die Gewässer, freilich mit noch unentwickelten Formen, welche von ihren jetzt lebenden Verwandten in ihrem Bau sehr verschieden sind. Wenn nun irgendwo der Grund des a ed HF LE DZ Sur za ee ah en nt nn men dl ee 2 ne Meeres sich hob und wölbte, wenn er auseinander riss und der geschmolzene Granit in das aufzischende Wasser sich ergoss, wenn mächtige Dampfwolken emporwallten und das erhitzte Wasser brodelnd aufkochte, dann kam bewegtes Leben in die Oede, und der glühende Berg, der von dem Boden der Gewässer emporwuchs, gab der Landschaft Reiz und Ab- wechselung auch nach seinem Erkalten. Auch nach anderen Richtungen hin hat der Granit Vieles bewirkt, was jetzt für uns von der grössten Wichtigkeit ist. Indem er aus den trüben Fluthen emportauchte, die Schichten hob und verwarf und den einen Theil der Erde über den andern erhöhete, stürzten die Wasser den tiefern Stellen zu, rissen das weiche Erdreich ihres Grundes mit sich und übergossen die Gewächse der Niederung mit Thon und Kalk in mächtigen Lagen. Auf diesen konnte sich nun im Laufe der Zeit neue Vegetation entwickeln, welcher bei einem neuen Ausbruch dasselbe Schicksal bereitet wurde. Die in der Erde begrabenen Pflanzen, von Licht und. Luft abgesperrt, unter der schweren Last der auf ihnen ruhenden Schichten, ‘zersetzten sich unter dem Einfluss der nimmer ruhenden chemischen Kräfte in ihre einzelnen Bestandtheile, welche untereinander zum Theil wieder mannichfache Ver- ‘bindungen eingingen. Die Hauptmasse der Gewächse blieb aber als fast reiner Kohlenstoff zurück und bildet nun die mächtigen Kohlenlager, welche für unsere Zeit von so uner- UNE messlicher Bedeutung sind. Dieser Wechsel zwischen üppigem Pflanzenwuchs und Oede der Verwüstung auf einer Stelle der . Erde muss zum Theil ein verhältnissmässig rascher gewesen sein; in einem Kohlenlager Frankreichs (Treuil) stehen einzelne . Stämme des Waldes, welcher nun dort seit der grauen Vorzeit im Dunkel liegt, noch aufrecht und ragen durch mehrere Schichten hindurch, so dass man annehmen muss, es seien ‚diese verschiedenen Lager von Schutt und Geröll in so kurzer ‚ Zeit aufeinander gefolgt, als das Pflanzenindividuum, das nur 7 Zoll Dicke und 12 Fuss Höhe zeigt, brauchte, um zu wachsen und zu vergehen. Auch die grosse Zahl der Schichten, welche einzelne Kohlenlager desselben geologischen Alters zeigen, rechtfertigt die Annahme, dass an einzelnen Punkten innerhalb nicht zu langen Zeiträumen bald das Meer seine Wellen schlug und wüsten Grus auf dem Boden anhäufte, bald fröhliches Pflanzenleben in der feuchten, heissen Luft gedieh. So folgen sich im Kohlenbecken von Saarbrücken 160 Schichten von verschiedener Dicke; andere Kohlenflöze freilich zeigen weniger solcher Lager; dafür sind die einzelnen aber sehr dick, wie z.B. in Dombrowa in Polen, wo die Mächtigkeit einer Kohlen- . ‚schichte 48' erreicht. Wenn nach den Berechnungen Chevan- dier’s bei unserer jetzigen Waldvegetation 2000 Jahre erforderlich sein würden, um ein Kohlenlager von ı' Mächtigkeit zu er- zeugen, so hätte die Entstehung dieser Schichte allein fast 100,000 Jahre in Anspruch genommen, ein Zeitraum, dessen Länge zwar für unsere Vorstellung schwer fassbar ist, der aber bei andern geologischen Bildungen nicht kürzer war. Damit stimmt gut überein, dass nach Versuchen, welche Professor Bischoff in Bonn mit künstlich geschmolzenem Basalt _ anstellte, seit der Bildung der eigentlichen Steinkohlen 9 Millionen Jahre verflossen sind. Indessen können so mächtige Kohlenflöze auch durch lokale Anhäufungen von Pflanzen ent- "standen sein, welche die Wasserströme in tiefern Stellen des ‘Grundes, in Buchten und Baien des Meeres anhäuften. Waren die Gewächse einmal in das Dunkel eingebettet, so begann der Prozess der Kohlenbildung. Unter der weichen Schlamm- decke, in welche sich die härtern Bestandtheile der Blätter, die gefälligen Zeichnungen der Rinde an den Schuppenbäumen, die zierlichen Wedel der Farren und die Streifen und Knoten “der Schachtelhalme eindrückten und in dem seither verhärteten Erdreich die Formen und dadurch die Beschaffenheit der da- maligen Pflanzen noch heute verrathen, begann die chemische Einwirkung der sich berührenden Stoffe. Von dem Kohlen- gehalt der Gewächse trennte sich das Wasser und der Sauer- stoff, wenn auch ein Theil des Kohlenstoffes mit den ent- weichenden Gasen in Verbindung blieb und als Kohlensäure und luftartiger Kohlenwasserstoff sich abschieden. Je länger RN diese Einwirkung dauerte, desto vollständiger ging dieser der Vermoderung ähnliche Prozess vor sich und so erklärt es sich, dass die am frühesten gebildeten Kohlen, die eigentlichen Steinkohlen, zu mehr als drei Viertel ihrer Masse aus reinem Kohlenstoff bestehen, während die weit später entstandenen Braunkohlen noch fast die Hälfte anderer Bestandtheile ent- halten, und der Torf, in welchen sich in den Moorgründen noch jetzt die Sumpfvegetation umwandelt, sich von den Pflanzen, die ihm seine Entstehung geben, noch fast gar nicht unterscheidet. Die Kohlensäure wird häufig in aus der Erde dringendem Wasser aufgenommen und bildet dann Sauerwasser- quellen, welche freilich nicht alle auf diese Weise ihren Kohlen- säuregehalt werden bekommen haben. Die Kohlenwasserstoffe aber, welche fort und fort neu entstehen, verursachen in den Kohlenbergwerken die sogenannten schlagenden Wetter, indem sie sich in den von der Luft fast ganz abgesperrten Räumen ansammeln und an den Grubenlichtern der Bergleute entzünden, worauf sie explodiren und den Arbeitern nur allzu oft den Tod bringen. Diese Gefahren so gross sie sind, und so oft sie zahllose Menschenleben vernichten und Noth und Jammer in die Familien der Bergleute bringen, sind doch nicht im Stande, von der Hebung der Schätze zurückzuschrecken, mit welchen die Natur vor unfassbar langen Zeiträumen die Jugend unseres festen Bodens in der Gestalt von lebenskräftiger Vegetation schmückte. Denn ohne sie würde die gebildete Welt kaum weiter bestehen. Fast überall in den industrie- reichen Ländern erhitzt die brennende Steinkohle den Dampf, welcher die brausenden Räder der Fabriken treibt, den Eisen- bahnzug auf den Schienen rollt, das Dampfschiff über Sturm und Wogen triumphiren lässt und auf rühriger Schnellpresse den belebenden Gedanken des Einzelnen zum Gemeingut der Menschen macht; aus der Steinkohle quillt das helle Leuchtgas, dessen Licht die Räume so behaglich macht, in dessen Flammenschein die glänzenden Erzeugnisse des mensch- lichen Fleisses in den Auslagen des Kaufmannes verführerisch glitzern und funkeln; ja unser Petroleum, das sich bis in die kleinste und abgelegenste Hütte Raum und Anerkennung er- rungen hat, ist wahrscheinlich nichts anderes, als ein Geschenk der Steinkohle, das luftförmig ihrem Lager entsteigt und sich in den darüber gebreiteten Erdschichten als Flüssigkeit nieder- schlägt, von wo es dann in mehr oder weniger reichlichen Quellen zu Tage tritt, um die Leuchte unserer Nächte zu sein. In den ungeheuern Zeiträumen, in welchen Wälder auf Wälder erwuchsen und begraben wurden, ruhten auch die mächtigen Kräfte in den Tiefen der Erde nicht. Immer mehr . Wärme strahlte die Erde in den Weltraum aus; immer mehr. verbrauchte die Sonne von ihrer frühern Gluth und konnte RS ln um so spärlicher der Erde ihren Verlust ersetzen; immer weiter kühlte sich dieselbe darum ab und immer enger wurde den heissen flüssigen Massen im Innern der Raum; immer neue Ausbrüche derselben mussten den Ueberfluss aus der Tiefe entfernen; bald an diesem, bald an jenem Ort hob sich der Grund der Gewässer über die Oberfläche zur neuen Insel; immer grösser nnd höher wurde dieses oder jenes der schon früher hervorragenden Eilande, bis das eine mit dem andern sich zum zusammenhängenden Lande verband. An andern Punkten wallte kochend auf quadratmeilen grossen Strecken das Meer, zischend spritzte der heisse Gischt empor, und einer mächtigen Dampfsäule folgte die gluthhauchende geschmolzene Tiefe; Flüssigkeit kämpfte gegen Flüssigkeit, Wasser gegen Feuer und endlich wuchs aus dem Boden ein mächtiger neuer Gebirgszug, weit und breit die früher abgelagerten Schichten krümmend, zerreissend oder umstürzend. So entwickelte sich immer weiter der Gegensatz von Wasser und Land, von Meer und Continent. Bei diesen steten Veränderungen konnte es nicht fehlen, dass grosse kesselartige Becken sich bildeten, welche das Wasser aus dem Meere mit emporhoben und nun wie riesenhafte Schalen bewahrten, bis es in der Hitze ver- dunstete; dann setzten sich auf dem Boden die festen Bestand- theile ab; zuerst der schwer lösliche Gyps, dann das mehr zur Lösung geneigte Kochsalz, endlich ganz oben die am leichtesten in Wasser zu lösenden Kaliverbindungen. So sind die Steinsalzlager entstanden, welche oft viele hundert Fuss dick aufgelagert sind, und unter den sie bedeckenden Schichten hervor zahlreiche Salzquellen zum Tageslicht fördern, oder wenn sie später gebildet wurden, so dass sie nur von dünnen Lagern bedeckt werden, wie z.B. in Siebenbürgen, unmittelbar dem Bergbau erreichbar sind. Auf den grössern Landstrecken und Bergzügen bildeten sich nach deren hinreichender Ab- kühlung die bis dahin allein vorhandenen Sumpfpflanzen zu Landpflanzen um; die Gewächse erhielten Blüthen und Früchte und unter den hochstämmigen Nadelhölzern, welche unsern Tannen verwandt, die Berge bekleideten, hat gewiss auch da- mals schon die Pracht der Blumen im Sonnenstrahl geleuchtet, wenn auch kein Auge sie bewundern, kein Herz sich ihrer erfreuen konnte; denn die Erde musste noch viele viele Tausend- mal um die Sonne rollen, bis eines Menschen Fuss ihren Boden betrat. An den kältern Bergspitzen verdichtete sich auch damals schon der Wasserdampf, welchen die Luft aus dem Meere sog, zum Regen; aus den Spalten der Gesteine rieselten die Quellen, gesellten sich zu Bächen und hüpften geschwätzig murmelnd dem Meere zu, hie und da beschattet von weiden- artigen Bäumen oder den Blättern einer Ahnfrau der Hasel- staude. In dem Dunkel des Waldes aber lebten zur Zeit des Be, obern Jura der Pterodactylus, ein Reptib. ie idecheinh ” lichem Leibe, grossem geschnäbeltem Kopfe und Fledermaus- flügeln, und dann ein Beutelthier, verwandt mit dem Känguruh, welches jetzt nur Australien beherbergt, während im Fluss die ersten Repräsentanten von Thieren ihres Lebens sich ‚ freuten, deren Nachkommen auch jetzt als Fische und Weich- thiere noch Süsswasserbewohner sind, unter den erstern die Vorfahren des Welses, der heute als wohlschmeckendes Gericht unsere Tafel ziert. An den Ufern des Meeres wucherten neben . den Farrenkräutern die Cicadeen, kurzstämmige Gewächse aus einer palmenartigen Pflanzenfamilie, welche noch jetzt die Meeresufer. der wärmern Gegenden, namentlich am Cap der guten Hoffnung, häufig umsäumt. Unter ihnen wateten Sumpf vögel in dem seichten Wasser, die vorweltlichen Vertreter der Familien des Reihers und der Schnepfen und eine Riesen- gestalt dieser Gattung, welche unsern Strauss an Grösse über- traf. Die Thierwelt des Meeres ward immer zahlreicher und mannichfaltiger. In dem Wasser tummelten sich zahllose Ge- schöpfe; Dintenfische durchschwammen, ihre langen Arme nach Beute auswerfend, die Wellen, Amonshörner, deren schnecken- ' ähnlich gewundene Gehäuse sich in der Grösse eines Rades finden, bevölkerten die See und Korallen bauten auf dem Grunde des Meeres. Diese Dintenfische haben uns in ihren Resten die häufig gefundenen Belemniten oder gewöhnlich vom Volke Donnerkeile genannten Fossilien hinterlassen, kegelför- mige, bisweilen auch kolbige, am Ende trichterartig ausge- hölte Gestalten von Stein, welche in dem Mantel jenes Thieres steckten. Aus dem Gehäuse dieser niedern Thiere sind zum grossen Theil die Kalkschichten gebildet, welche grosse Länder- strecken einnehmen und die man mit verschiedenen Namen bezeichnet hat. Die weissschimmernden Kreidefelsen z. B, welche die Ufer des Kanals in England und Frankreich um- säumen, die Kreideküsten der Insel Rügen, die bis zu 400' Höhe emporsteigen, bestehen zum grössten Theil aus den Gehäusen von Weichthieren, welche in weitentfernter Vorzeit die Meere be- lebten. Diese niedern Thiere dienten zahlreichen grössern und höher entwickelten Geschöpfen zur Nahrung, welche das Meer bevölkerten und grösstentheils der Klasse der Fische, der Amphibien und Reptilien angehörten. Die Letztern namentlich waren zum Theil sehr abenteuerlich gestaltet. Bei dem Ichtyosaurus, dessen Ueberreste in der Liasformation gefunden werden, sass auf einem kurzen Hals ein dicker Kopf mit teller- grossen Augen, während der bis zu 30' lange Eidechsenleib durch kräftige Flossenfüsse bewegt wurde. Der Plesiosaurus dagegen, sein Zeitgenosse aus derselben Formation, hatte einen . schlanken Leib, dafür grössere Flossen und auf einem langen Schlangenhals einen en Kopf, mit dem er hoch über HER ea A nam a a TR RER, le ra HE na NE Mn ba ea ee Fe a Fa re ee ne N der Wasserfläche nach seiner Beute gesucht, oder die An- ‘ näherung des Feindes erspäht haben mag; denn wenn ein Gegner, wie der krokodilartige bis 70' lange Iguanodon heran- schwamm, dessen Gebeine freilich erst die Kreide einschliesst, . so hat gewiss Schrecken und Entsetzen nicht nur die gepanzerten Fische und schalengeschützten Schildkröten befallen, sondern alles, was Leben hatte, floh angsterfüllt die gefährliche Nähe dieser Riesen, welche gefrässig waren, wie die Haifische. Am sonderbarsten von allen diesen Geschöpfen war aber - eines der ältesten von ihnen, der Seedrache aus der Triasgruppe geformt, welcherinseinem Körper dieMerkmale von Salamandern, Schlangen, Krokodilen und Vögeln mit Walfischeigenschaften vereinigte. Alle diese seltsamen und riesengrossen Geschöpfe sind aber im Laufe der Weiterentwickelung der Organismen völlig verschwunden und die heutige Thierwelt zeigt wenig mehr von solchen Gestalten, an welche nur etwa die Krokodile und Walfische noch entfernt erinnern. Die Ursache der grossen Veränderungen, welche sich in der folgenden Zeit begeben, und den Untergang der damaligen Schöpfung bewirkten, lag in der weiter fortgeschrittenen Ab- kühlung der Erdoberfläche. Die Wärme von Land und Meer hatte endlich so sehr abgenommen, dass die Einwirkung der Sonnenstrahlen damals merklich wurde. Der Feuerball, der auch jetzt allem Leben der Erde das Gedeihen gibt, war damals freilich noch heisser und grösser, seine gluthstrahlende Oberfläche der Erde näher, und konnte also leichter sich geltend machen als in unsern Tagen. So zeigen sich nun in der Vertheilung von Pflanzen und Thieren Spuren der Ein- wirkung des Himmelsstriches und gewiss war auch ein Wechsel der Jahreszeit damit im Zusammenhang. In jener Zeit gab es. in höhern Breiten nicht mehr dieselben Pflanzen, wie in der Nähe des Aequators. Hier beherrschte damals schon die Form der Palmen die Vegetation, und die baumartigen Schachtel- halmeundFarrenkräuter, dieSchuppenbäume aus dem Geschlecht des Bärlapp’s finden sich nicht mehr in den Braunkohlenlagern der gemässigten Zone. In unserern Breiten bestimmen den Charakter der Wälder, wie heute, die Nadelhölzer und Laub- bäume. Namentlich die Reste von Buchen, Ahorn, Pappeln, Weiden, Erlen und Hüselnüssen finden sich häufiger; auch der Wallnussbaum fehlte nicht und zeigt durch die in Europa und Amerika gefundenen gleichen Formen, dass diese Pflanzen damals auf der östlichen und westlichen Halbkugel sich ähnlicher waren, als jetzt, dass also die gegenwärtigen Unterschiede erst in der letzten Zeit der Entwickelung sich herausgebildet haben. Doch scheint damals auch die gemässigte Zone wärmer gewesen zu sein, denn Lorbergewächse, Myrthenpflanzen und Baumwollstauden wachsen nicht mehr wild in unsern Himmels- Na strichen; und doch hat man die Reste von solchen Pflanzen in Mittelfrankreich neben Wegerich, Ochsenzunge, Brommbeeren und Nelkenformen gefunden. Diese grössere Wärme des nörd- lichen Klima’s zeigen auch die Elephanten, Nilpferde und Nas- hörner, welche jetzt nur in der Tropenzone wohnen, damals aber in unsern Breiten sehr häufig waren, wie die zahlreichen Gebeine zeigen, welche man von Mamuth, Mastodon und den andern Dickhäutern aus der obern Schichte der Erde auch in nördlichen Gegenden gegraben hat. Daneben finden sich alle Gattungen der Raubthiere, Löwen und Bären, Wölfe, Füchse und Hyänen. Auch grasfressende Thiere waren häufig, z. B. Hirsche, Pferde und Schafe. Wenn auch der Bär der dama- ligen Zeit den Eisbären unserer Tage an Grösse etwas über- traf und die vorweltliche Hyäne gegen die jetzt lebende sich verhält, wie der Bullenbeisser zum Pudel, so ist doch im Ganzen die Grösse der damaligen Säugethiere von der der jetzigen nicht sehr verschieden, ein neuer Beweis dafür, dass die Wärme der mittlern Breiten damals zwar etwas höher war als jetzt, aber die Temperatur der Tropen kaum übertraf. So wird dann auch der Winter weniger traurig gewesen sein als jetzt. Schnee ist wohl nur auf die höchsten Gipfel der Berge gefallen, wie jetzt am Aequator; die Aeste der Bäume starrten nicht kahl in die Luft, wie auch heute in warmen Gegenden immergrünes Laub die Zweige bedeckt. Der Schmuck der Blumen verlor sich niemals und das frische Wiesengrün leuch- tete jahraus jahrein von den Matten der Berge und aus dem Grunde der Thäler. Die Vögel, von welchen in jener Zeit schon alle Familien der Jetztzeit ihre Vertreter hatten, belebten zu allen Jahreszeiten das Dunkel der Wälder und die Ufer des Wassers, und der Wandertrieb, welcher jetzt bei so vielen sich findet, weil er für ihre Erhaltung nothwendig ist, hat sich wohl später herausgebildet, und fehlte damals denselben, weil das Wasser auch in der gemässigten Zone niemals zu Eis wurde und zahlreiche Insekten Winters und Sommers durch die Luft schwirrten und gaukelten, oder in Pflanzen und Erde sich verbargen, gerade wie jetzt in den heissen Gegenden. Wenn auch die Pflanzen und Thiere der damaligen Zeit den jetzigen sehr ähnlich gewesen, wenn auch in jener Ent- wickelungsperiode Affen, ja in der letzten Zeit derselben sogar Menschen gelebt haben, so ist ihr Charakter seither doch nicht völlig derselbe geblieben, so wenig wie die Oberfläche der Erde, welche ihren Umriss nach oben und nach der Begrenzung von Land und Wasser fort und fort veränderte. Immer neue Schichten setzte das Wasser ab. In dem Sand und Kalk, welcher sich an einzelnen Gebieten aus den Gewässern ab- schied, fielen auch die festen Gehäuse von niedern Thieren zu Boden, die wir nun in zahlloser Menge und den mannich- 1 ln a Ir RR fachsten Formen in dem seither festgewordenen Gestein finden. So besteht der Kalk, aus welchem die grossen ägyptischen Pyramiden gebaut sind, fast ganz aus den linsenförmigen Schalen kleiner Meerthiere in Erbsengrösse, welche wegen der entfernten Aehnlichkeit derselben mit kleinen Münzen von dem lateinischen Wort nummus, das Münze bedeutet, Nummu- liten genannt werden. So entstand die alte von Strabo über- lieferte ägyptische Sage, die Arbeiter bei dem Bau der Pyramiden hätten Linsen ausgestreut, diese seien zu Stein ‚geworden und hätten ihnen das Material zum fortbauen gegeben. Dagegen nennen die Magyaren unseres Vaterlandes diese kleinen versteinerten Muscheln Ladislausgeld und erzählen: Der heilige Ladislaus habe auf der Flucht vor den Tataren sein Geld von sich geworfen und Gott gebeten, es in Stein zu verwandeln, damit die Tartaren es nicht gebrauchen könnten, und Gott habe ihn erhört. Das Gebiet dieses Nummulitengesteines ist übrigens sehr ausgebreitet und durchzieht ganz Südeuropa, Persien und Hin- dostan, zuweilen in einer Mächtigkeit von 3000', auf einer Aus- - dehnung von 25 Breiten- und 100 Längegraden. So häufen sich Schichten auf Schichten aus Sand, Kalk und Lehm, mehr oder weniger erfüllt von Muscheln und Schnecken des ehe- maligen Meeres, von Hörnern und Knochen der vorweltlichen - Thiere, bis zur Oberfläche in der Gegenwart, auf welcher der Frieden unserer Wälder erwächst, der Schmuck unserer Blumen blüht, der Segen unserer Aehren wogt und die Traube unserer Reben reift. Aber die Feuersgluthen in der Tiefe der Erde liessen auch diese letzten Erdschichten nicht in ihrer ursprüng- lichen horizontalen Lagerung. Spät noch, nach dem fast alle diese Gesteine ihre Ruhe gefunden hatten, brach der Basalt und Trachyt aus dem Innern der Erde hervor, und hob seine geschmolzenen Massen an das Tageslicht, wo sie nun einzelne Bergzüge oder isolirte Kegel bilden, wie z. B. den Gipfel, auf welchem die Repser Burg thront. So zeigen diese Ausbrüche feurig flüssiger Gesteine, der Granit und Porphyr, die Trachyte und Basalte bis zur Lava der Vulkane unserer Tage, dass der Erdkern von der ältesten Vorzeit, auf die sich die Beobachtung noch erstrecken kann, bis heute nicht festes Gestein war, wie der "Boden den unser Fuss betritt, sondern glühende Fluth. Diese konnte jedoch die Hülle nicht vor fortschreitender Abkühlung schützen. Wenn auch die erneuerten Ausbrüche des Basaltes die Hitze des flüssigen Gesteines aus der Tiefe auf die Ober- fläche brachten, so verbrannte wohl die mit ihm in Berührung kommende Thonerde in Porzellanjaspis, es erhitzte sich die Luft über der Gluthstelle und verbreitete die Wärme auch wohl in entferntere Gegenden; aber der Basalt und die mit ihm hervorgebrochenen Gesteine erkalteten rasch an der ge Oberfläche und ihre Wärmewirkung hörte auf. Dagegen ER wurde die Rinde der Erde immer dicker und dicker, weil mit der auch noch immer fortschreitenden Abkühlung immer mehr der geschmolzenen Massen in den festen Zustand übergingen. Von dort her drang immer weniger Wärme auf die Ober- fläche, so das schliesslich der Zustand sich herausbildete, den wir jetzt kennen, in welchem wir von der Gluth in der Tiefe der Erde unmittelbar fast nichts wahrnehmen und alles Leben ° in den Strahlen der Sonne sein Entstehen und Gedeihen findet. Ja auf der nördlichen Halbkugel ist noch nach der Periode, wo das Mamuth die mittleren Breiten bewohnte, eine Zeit gewesen, wo etwa bis zum 40. Breitengrad jahraus jahrein die Erdoberfläche in Gletschereis erstarrt war, welches alle Thäler erfüllte und mit seinem Fuss das Meer berührte. Doch hat die noch nicht völlig sicher erklärte Bildung dieser Eis- massen schwerlich nur geologische Ursachen, und die damaligen Gletscher hinterliessen keine anderen Spuren, als aus Schutt aufgehäufte Moränendämme, welche sich aus den von ihnen fortgeschobenen Steintrümmern aufbauten, dann Schrunde und Schliffe in Felsen, über welche das Eis von den Bergen herabglitt, endlich die Findlingsblöcke, die das schwimmende ' Eis oder der gleitende Gletscher in Gegenden trug oder schob, wo ihre Gesteinsart völlig fremd ist. Die Strahlen der Sonne haben diesen Eispanzer in den gemässigten Himmelsstrichen weggeschmolzen und lassen nun wieder die Blumen blühen, die Früchte reifen und das flüssige Wasser an der Relief bildung der Erde mitarbeiten. Denn diese hat nicht nur durch Hebungen und Senkungen, Verschiebungen und Faltungen des Bodens ihre jetzige Gestalt erhalten; nicht allein Gebirge er- 3 hoben sich über das flache Schwemmland; auch Thäler gruben sich in mannichfacher Verschlingung in die Erde. Sobald das aus dem Urmeer hervorragende Land Ausdehnung genug gewann, der Entwickelung von Bächen und Flüssen Raum zu gewähren, nagten die abwärts eilenden Wellen an den Ufern, höhlten die Ränder aus, wuschen den Boden fort und gruben das frühere Bett tiefer und weiter; so wurde die unbedeutende Falte im Boden zur tiefen Schlucht, ‚das enge Rinnsal zum breiten Thal. Kein Gestein war hart genug, diesem Waschen und Nagen Widerstand zu leisten; in den Granit wie in den ’ Gneiss, in den Basalt wie in den verhältnissmässig weichen Boden des angeschwemmten Landes wühlte das Wasser im Laufe der Jahrtausende, hier schneller, dort langsamer, sein tiefes Bett und machte den ursprünglich einfach umrissenen Gebirgsstock und das ebene Land der Schichtenbildung zu einem Gewirr von unzähligen Schluchten und Thälern, welche alle auf ihrem Boden fliessendes Gewässer, hier einen maje- stätischen Strom, dort ein hüpfendes Bächlein, von der Höhe 9) zur Tiefe führen. So enstand das Thal unseres Cibinflusses mit allen seinen Seitenzweigen, so hat der Altfluss sich den Weg durch die Gebirge zur Donau gebahnt, so meisselte der Rhein die weltberühmten Landschaften seiner Ufer zwischen Mainz und Bonn zum grössten Theil selbst aus den Bergen jener Gegend heraus. Entsendet ein See seinen Abfluss nieder- ’ wärts, so nagt sich das Wasser immer tiefer in das Gestein, die Sohle des Rinnsals sinkt immer weiter unter den ur- sprünglichen Spiegel; endlich erreicht sie die Ebnen des Bodens und der See ist ausgeschöpft. Auf diese Weise haben sich viele ehemalige Seebecken entleert, so werden unsere freund- lichen Gebirgsseen einst trockne Kessel werden, so wird der Genfersee durch die Rhone, der Bodensee durch den Rhein endlich zum Meere fluthen, und von ihnen wird nichts übrig bleiben, als die Reste der Thiere, welche jetzt ihre Tiefe bevölkern, da auch ihr Becken durch die von den umliegenden Bergen herabgeschwemmten Schuttmassen allmählich ausgefüllt werden wird. Erleichtert und beschleunigt wird dieses Wühlen und Graben des Wassers durch die Verwitterung der Gesteine. In die feinen Spalten und Risse der Felsen dringen die Wasser- tropfen aus regenschwerer Luft, lösen die den chemischen Kräften des Wassers zugänglichen Bestandtheile auf und füllen die kleinen Zwischenräume, bis der Frost kommt und sie in Eisnadeln verwandelt, welche nun mehr Raum be- anspruchen, als das Wasser, das Gestein lockern und einzelne Theilchen los sprengen. Dann fallen die Trümmergesteine vom Felsen herunter und werden von dem regengeschwellten Giess- bach in die Tiefe gerissen, indem sie auf dem stürmischen Wege im Sturze die Ecken und Kanten an den harten Felsen des Bodens und der Ufer abschleifen, bis sie als rundes ' Geröll in den Ebnen das Bett des ruhiger fliessenden Wassers bedecken. Dadurch hebt sich der Grund des Flusses; bei Hochwasser überfluthet er seine Ufer und sucht sich ein neues Bett, wüste Schutthalden dort zurücklassend, wo früher seine Wellen rollten. Nun arbeiten wieder Luft und Feuchtigkeit an diesem Gestein ; dasselbe zerfällt nach und nach in Erde, und nach langen Jahren kann dort wieder Pflanzenleben gedeihen, wo nackte Steine vom ehemaligen Wasserlauf übrig geblieben waren. Trifft aber das Wasser bei dem Eindringen in den Boden dort Gesteine an, welche sich in ihm lösen oder sonst weniger Widerstand leisten, so werden diese herausgeschwemmt, und es entstehen grössere oder kleinere Höhlen, wie z. B. die grosse Adelsberger Grotte in dem löslichen Kalk des Karstgebirges; ‚das übrigbleibende härtere Gestein nimmt dann oft seltsame Formen an, welche die Phantasie des Volkes zur Erfindung von Märchen und Sagen anregten. Sehr geneigt zu solchen sonderbaren Bildungen ist der so ungleichmässig gefügte Sand- 7*F —- 10 — stein, von welchem in der sächsischen Schweiz der grosse Reichthum von natürlichen :Thoren, Pfeilern und Brücken sich aufbaut. Auch der Basalt zeigt, in horizontaler und vertikaler Richtung vielfach zerklüftet, häufig im Fortschreiten der Ver- witterung zahlreiche Säulengänge, wie von Künstlers Hand geformt, besonders schön in der Fingalshöhle, welche dadurch so berühmt geworden ist. Der Granit dagegen enthält oft viel von dem weit weichern Feldspath eingeschlossen, und wenn derselbe auswittert, so liegen die Blöcke des harten Gesteines manchmal kugelig abgerundet aufeinander, bei jedem Sturm den Absturz drohend, der freilich selten wirklich erfolgt, weil ihr Gewicht viel zu gross ist, um sich von der Luft, wenn sie auch noch so sehr braust und tobt, in Bewegung setzen zu lassen. So hat Feuer und Wasser, Hitze und Frost an der Bildung der Erde mitgearbeitet, bis sie geworden ist, wie wir sie jetzt kennen und immer besser zu erforschen streben; so wurde aus den durch den Weltraum auf unerforschten Bahnen schweifenden Massen zuerst ein glühender Dunstball, dann eine feurigflüssige Kugel und endlich unsere Heimath mit allen den Schönheiten, welche das entzückte Auge be- wundert, wenn sie im leuchtenden Sonnenstrahl vor ihm aus- gebreitet liegt. er‘ Ob sich in der Entwickelung der Erde Alles genau so verhalten habe, wie es hier auf Grund der vom Philosophen Kant herrührenden, vom Mathematiker Laplace genauer begründeten Theorie und nach den Meinungen von fast allen bedeutenden Geologen, von Alexander v. Humboldt und Leo- pold v. Buch angefangen bis zur Neuzeit, darzustellen versucht wurde, wer kann es mit Sicherheit sagen? Wenn es aber er- laubt ist, aus einer grossen Zahl von sichern Beobachtungen nach den verschiedensten Richtungen hin unter der Leitung der wohlbekannten Naturgesetze auf die Ursachen der Er- scheinungen zu schliessen, so ist diese Erklärung der Ent- stehung und Ausbildung der Erde, in welcher nicht ein einziger Widerspruch gegen bekannte Thatsachen sich findet, im Grossen und Ganzen wohl begründet. Neue Sterne flammen auch jetzt zeitweilig am Himmel auf. Gestirne, gebildet oder doch wenigstens umhüllt von glühenden Gasen zeigt dem Astronomen die Spektralanalyse in vielen Nebelflecken; unsere Sonne selbst besitzt eine solche Hülle, aus welcher Licht und Wärme uns zuströmt. Sie dreht sich um ihre Achse und in derselben Richtung der Rotation laufen auch sämmtliche Pla- neten auf ihren Bahnen. Um die Erde kreist in der Richtung ihrer Drehung ebenso der Mond und der Saturn zeigt neben mehrern Trabanten auch gerade solche Ringe, wie die Schwung- kraft sie vom Hauptball loslösen musste. Es ist somit nichts einfacher und wahrscheinlicher, als sich vorzustellen, dass aus - De u nu ane nub SE nen Zen m legen in m nu 0 a m U eu — 11 — dem ursprünglichen Dunstball sich durch Abtrennung schmaler Ringe die Planeten mit der Erde gebildet haben. Wenn aber ein verhältnissmässig so kleiner Dunstball, wie die Erde ent- stand, so musste er sich im kalten Weltraum rasch abkühlen, und dass dadurch schliesslich eine tropfbare Flüssigkeit und endlich auf der Oberfläche eine feste Decke entstehen musste, das lehrt der heisse Wasserdampf, welcher sich an kalten Körpern in Tropfen ansetzt, und die Eisdecke auf dem Teiche im Frost des Winters. Die noch jetzt vorhandene Gluth im Innern der Erde verräth sich durch das Steigen der Wärme von Schichte zu Schichte gegen den Mittelpunkt der Erde hin, wie es in tiefen Bergwerken und Bohrbrunnen beobachtet wurde; sie lässt sich aus dem Hervorsprudeln heisser Quellen schliessen, hauptsächlich aber aus der Thätigkeit der Vulkane und deren Lavaergüssen, welche jetzt innerhalb der engen Grenzen, die die Dicke der gegenwärtigen Erdrinde noch gestattet, eben das sind, was ehemals die Ausbrüche der Granite, Basalte und ähnlicher Gesteine in grösserem Mass- stabe waren. Dass aber die Erdfläche durch innere Kräfte gehoben werden könne, zeigen direkte Beobachtungen aus der neuern Zeit. Am 28. September 1538 wölbte sich am Ufer des Golfes von Neapel der Boden; ein weitklaffender Schlund entstand und aus ihm stieg in zwei Tagen ein Berg empor, welcher noch jetzt eine Höhe von 400' und einen Umfang von 8000' besitzt. An demselben Tag des Jahres 1759 stieg in Mexiko auf einer Fläche von mehr als 4 Quadratmeilen der bis dahin ebene Boden zu einem Gewölbe empor, dessen Kuppel zuerst nur 500‘, dann aber bald eine Höhe von 1500‘ erreichte. Zu verschiedenen Zeiten erschienen Inseln über der Meeresfläche, welche zum Theil auch jetzt noch vorhanden sind, zum Theil aber auch wieder verschwanden, wie das Eiland, welches am ı2. Juli 1831 an der Südküste von Sicilien entstand und bis zum Ende desselben Jahres sichtbar blieb, worauf es wieder versank. Auch in diesem Jahre hob sich an der Südspitze von Amerika eine flache Insel über das Wasser empor, welche aber schon nach wenigen Stunden nicht mehr aufzufinden war. Während des grossen Erdbebens in Lissabon am ı. November 1755 schwankte der atlantische Ocean in seiner ganzen Breite, von Europa bis Amerika, was doch nur durch Hebung und Senkung des Bodens sich erklären lässt. — Aber auch langsam und in grossen Zwischenräumen folgen sich an einem und demselben Orte Hebungen und Senkungen der Erdoberfläche. In der Nähe von Neapel stehen noch 3 Marmörsäulen eines verfallenen Jupitertempels am Meeresufer, welche in der Höhe von ı5' über dem jetzigen Wasserspiegel einen 3 Fuss breiten Gürtel von Löchern der Bohrmuscheln zeigen, deren Schalen zum Theil noch in den- a selben stecken. Da nun der Tempel ursprünglich gewiss auf dem trockenen Lande errichtet wurde, so hat dort nach dessen Erbauung das Ufer sich um wenigstens 18' gesenkt und wieder gehoben. Auch gegenwärtig beobachtet man an mehrern Orten ein langsames Emporsteigen grosser Länderstrecken ; so hebt sich z.B. die Küste von Schweden seit vielen Jahren aus der Ostsee empor und zwar an der einen Seite stärker, als an der andern, so dass die Linie, welche dem Meeresspiegel früher entsprach, gegen denselben jetzt in einem spitzen Winkel geneigt ist. Wenn jetzt noch solche vertikale Bewegungen des Bodens vor sich gehen, so glaubt man nichts Wunderbares, wenn man annimmt, dass solche Hebungen und Senkungen bei der neugebildeten Erdrinde häufiger und stürmischer waren. — Wie mächtige Landmassen das bewegte Wasser aufschwemmen kann, zeigen die Mündungen aller grossen Ströme, besonders die des Nils, dessen Lauf schon seit Jahr- tausenden genau beobachtet wird. Schon Herodot nennt Unter- ägypten mit vollem Recht ein Produkt des Nils, welcher mit . dem Schlamme, den er bei seinen jährlichen Ueberschwem- mungen ausbreitet, das ganze Thal ausgefüllt habe. Zur Zeit der Kreuzzüge lagen Rosette und Damiette an den Mündungen dieses Stromes; jetzt liegen sie 2 Stunden landeinwärts, und immer noch dringt die Mündung weiter gegen Norden vor, indem der Schlamm sich vor derselben ablagert, dort den Boden erhebt und so allmählich das Wasser des Meeres zurück- drängt. Die vielen Erdschichten, welche auf der Erde über- einandergelagert sind, und auf diese Weise ihre einfache Erklärung erhalten, bewahrten in ihrem weichen Schlamm die Abdrücke von den Schuppenleibern der Fische, von den Stämmen, Blättern und Früchten der Pflanzen, die Schalen und Gehäuse, die Gebeine und Zähne der Thiere seit der Entstehung der Organismen bis zu unserer Zeit, und machten es dadurch dem Kundigen möglich, nicht nur die Gestalt und Lebensart der Gewächse und Thiere zu erkennen, und zu er- weisen, dass die Lebensformen von Schichte zu Schichte sich immer vollkommner gestaltet haben, sondern auch die Stelle der Fundschichte in der Altersfolge viel besser zu bestimmen, als nach der Beschaffenheit ihres Gesteines möglich wäre, und daraus auf den Zustand der Erdoberfläche in Bezug auf Ver- theilung der Wärme, von Land und Wasser in jener Zeit zu schliessen. — Wenn aber der bisherige Entwickelungsgang der Erde richtig verstanden wurde, so ergibt sich unmittelbar, . dass sein gegenwärtiges Stadium noch nicht das Ziel desselben ist. Denn noch immer wälzen die Gewässer Felsblöcke und Geschiebe thalab und suchen die Gebirge abzutragen und die Niederungen auszufüllen; noch immer schwillt .dagegen die Erde an einzelnen Punkten empor, und bringt neue Ungleichheit — 19 — in den Umriss ihrer Oberfläche, so dass die Kräfte der Unter- welt mit den Gewalten des Wassers auch hier in stetem Kampfe liegen. Zwar strahlt die Erde auch jetzt fort und fort Wärme aus, und es müsste endlich einmal eine Zeit kommen, wo das Innere der Erde vollständig erstarrt, und kein Druck von unten die Oberfläche mehr erhebt, wenn nicht die Sonne etwa fortwährend den Wärmeverlust ersetzt. Diese selbst aber muss immer mehr und mehr, wenn auch langsam, sich ab- kühlen, so dass sie endlich auch nicht mehr der Erde Wärme genug zusenden kann, um die Ausstrahlungswirkung zu para- lysiren. Dann hindert nichts mehr die völlige Verwandlung des Erdkerns in einen festen Körper ; dann ist aber auch alles Wasser der Oberfläche schon lange eine Eiskruste geworden, und dann würde Stillstand in der Entwickelung eintreten, die Ruhe des Todes und der Erstarrung. Doch ist seit 2000 Jahren eine Abkühlung der Erdoberfläche nicht nachweisbar. Noch immer ist die Erdrotation, welche sich bei einer Abkühlung der Erde beschleunigen müsste, nicht merklich schneller ge- worden und an den 24 Stunden des Tages fehlt seit den Messungen Hipparchs keine einzige Sekunde, heute gilt noch Schillers schönes Wort: »Und die Sonne Homers, siehe! sie lächelt auch uns.« So wird das Menschengeschlecht, wenn nicht ewig, doch noch lange sich an dem Glanz und der Wärme des Lichtes, an den Früchten der Erde und an der Schönheit der Natur erfreuen können, bis sich an ihm und dem Erdball, sei es auf welche Art immer, das unabänderliche Gesetz des Werdens und Vergehens erfüllt. Das Alter des Menschengeschlechtes, Vortrag, gehalten am 5. Januar 1878. Von MARTIN SCHUSTER. Du kennst von dieser Welt, vom allgemeinen Leben, Das End’ und Anfang nicht, nur kaum der Mitte Schweben. Sie geht nach einem Ziel, doch scheint sie zu entweichen, Du gehst nach einem auch, doch wirst du’s nie erreichen. Rückert. Hochgeehrte Anwesende! »Nicht nur die Existenz der Menschen während der letzten Eiszeit ist für Europa unzweifel- haft nachgewiesen, sondern es deuten auch die Funde in der Höhle von Pondres, wo Menschenknochen mit Topfscherben unterhalb der Hyänen- und Rhinozerosreste aufgefunden wurden, auf die Existenz desselben noch vor der Eiszeit hin, also mit Schmick zu reden, auf die vorletzte Trockenperiode unserer Hemisphäre, somit auf mindestens Igooo Jahre vor der Jetzt- zeit. Aus allen vorhandenen Spuren glauben einige Forscher mit Recht darauf schliessen zu dürfen, dass auf beiden Erd- halbkugeln Menschen schon vor mehr als 30000 Jahren exi- stirten. Welche Spanne Zeit umfasst somit unser gesammtes, historisches Wissen. Je mehr sich die Forschungen vertiefen, desto mehr wird man über die annährungsweise Dauer der Zeit, seit welcher die Menschen auf Erden vorhanden sind, ins Reine kommen«; mit diesen Worten schloss ich meinen vor zwei Jahren hier gehaltenen Vortrag über die Eiszeit. " Heute nun bin ich in der Lage, Ihnen, hochgeehrte Anwesende, über die so interessante Frage: »Seit wann existirt das Menschengeschlecht auf der Erde« in möglichst kürzester Form die geologischen Beweise vorzuführen. Es dürfte wohl kaum eine Frage auf wissenschaftlichem Gebiete geben, die in der Gegenwart so sehr die allgemeine Theilnahme und Neugierde sowohl unter den Geologen, als auch unter dem grossen gebildeten Publikum wachrief, als die: »Seit wann existirt der Mensch auf der Erde.« In dem letzten, halben Jahrhunderte hat der Umstand, dass man in verschie- denen Gegenden Europa’s den Gebeinen des Menschen oder — 15 — von Menschenhand verfertigten Werkzeugen in Gemeinschaft mit den Ueberresten ausgestorbener Hyänen, Bären, Elephanten oder Rhinozerossen vorzugsweise in Höhlen begegnete, der Vermuthung Raum gegeben, dass der Anfang der Menschen weiter zurückgeschoben werden müsse, als man bisher geglaubt hat. Auf der andern Seite fühlte man natürlich die Scheu, den Werth solcher Beweisstücke zuzulassen, indem man sah, dass so manche Höhlen durch eine Reihenfolge von Besitzern bewohnt und von Menschen nicht allein als Wohnung, sondern auch als Begräbnissort gewählt wurden, während einige der- selben auch als Kanäle gedient haben, durch welche das Wasser zufälliger Landfluthen oder herabgestürzter Flüsse strömte, so dass Ueberreste lebender Wesen, welche die Gegend in mehr als einer Periode bewohnten, in solchen Höhlen und Orten nach und nach vermischt und untereinander abgelagert worden sein können. Aber die systematischen Untersuchungen der Höhlen haben solche Thatsachen zu Tage gebracht, dass die Zweifelsucht in diesem Punkte sehr über- trieben worden war. Indem wir in die Vergangenheit unsern Blick richten, versuchen wir zu erkennen, wie Alles gewesen und wo das vielfach und unklar verzweigte Gegenwärtige seine Wurzel habe, da sehen wir zunächst die Geschichte unseres Ge- schlechtes, dann die der Erde und endlich die des Weltalls. Es ist wie ein Blick in eine vielgegliederte Landschaft, über die bunten, in Einzelheiten deutlichen Fluren einer Ebene, die bis zu unseren Füssen geht, in die weniger klaren Schluchten und Thäler des fernen Hügellandes und endlich zum Hoch- gebirge hin, das nur in den grössten Umrissen wie ein Schema seines eigenen Wesens am Horizonte heraufkommt. Hingen die Theile dieses Bildes lückenlos zusammen, welch herrlichen Anblick würde dieses gewähren. Aber heute sind wir noch weit davon entfernt, es klar und deutlich übersehen zu können; es gleicht vielmehr noch einer von dichten Nebelmassen ver- hüllten Landschaft, aus welcher nur die Höhlen und Spitzen in ziemlich unklaren Umrissen emporragen. Noch ist des Un- bekannten und Zuerforschenden so unendlich viel, dass man fast verzagen und in Unthätigkeit zurücksinken möchte. Doch unermüdlichem Streben, rastlos eifriger Thätigkeit gelingt es immer mehr, das Dunkel aufzuhellen und immer deutlicher treten auch die Umrisse der Thäler aus dem Nebel der Landschaft hervor und schon ist es möglich drei Perioden in der Entwickelung des Menschengeschlechtes genau von ein- ander zu sondern; es sind dieses: . I. die Knochen- und. Steinperiode, 2. die Erz- oder Bronzeperiode und 3. die Eisenperiode. a 1 N Te DBIS En! aa BE A 106,58 Betreten wir das Baron Brukenthal’sche Museum, so finden wir da die.Denkmäler, welche gemeinsam mit den Denk- mälern des römischen und griechischen Alterthums Zeugniss von diesen drei Perioden ablegen. Die ältesten Menschen kannten und gebrauchten die Metalle nicht. Zu Waffen verwendeten sie Holz, Knochen und Stein. Im Baron Brukenthal’schen Museum befindet sich eine reiche Sammlung von Denkmälern aus der Steinzeit, so Streit- äxte, Messer, Pfeil- und Lanzenspitzen. Die vorhandenen Ge- genstände jedoch sind aus verschiedenen Epochen der Steinzeit und legen Zeugniss davon ab, wie die Entwickelung des Menschengeschlechtes allmählig fortgeschritten ist, bis zu jener Bildungsepoche, wo noch innerhalb der Steinperiode, die Fa- brikation in grossem Maszstabe betrieben wurde, worauf m noch zurückzukommen Gelegenheit haben werden. In einer spätern Periode lernten die Menschen die Be: arbeitung der leichter schmelzbaren Metalle kennen, und damit begann die sogenannte Erz- oder Bronzeperiode. “ Diese wurde von der Eisenzeit verdrängt, in der wir auch heute noch leben. Das Eisenzeitalter wurde erst nach der letzten grossen Völkerverschiebung in Europa allgemein. Ein Beweis für diese Annahmen liegt darin, dass wir auch heute noch auf vielen Schlachtfeldern aus den. Zeiten der Völkerwanderung Eisenschwerdter mit Bronzewaffen gemischt finden. Römer und Griechen gehören der Bronzezeit an. Waffen, Messer, alle Werkzeuge, Rüstungen u. s. w. sind aus Bronze oder nach Luther’s Bibelübersetzung aus Erz. Die grossartigen Bau- und Kunstwerke aus der Römer- und Griechen- zeit, die wir heute so sehr anstaunen, und die wir selbst mit unseren Stahlinstrumenten oft vergebens nachzumachen trachten, wurden mit Werkzeugen aus gehärtetem Erz gemacht, dessen Erzeugung uns jetzt ebenso viele Schwierigkeit bereiten würde, wie das Geheimniss der Erzeugung selbst, das uns verloren gegangen ist; es sei denn, dass es dem Erzeuger der Stahl- bronze gelungen wäre, das verloren gegangene Geheimniss wieder zu entdecken. In der Bronzezeit verlässt uns die Geschichte. Hier nun ist es, wo die Geologie eintritt und unser Wegweiser wird für die Vorzeit des Menschengeschlechtes. Brauchten die Menschen etwa bis zum sechsten Jahr- hunderte nach Christus, um die schwierige Bearbeitung des Eisens allgemein kennen zu lernen, so verschwindet die Zeit, wo sie den Gebrauch und die Bearbeitung der leichter schmelz- baren Metalle erfanden, also der Beginn der Bronzezeit in nebelhafte Fernen und der Umfang des Steinzeitalters dehnt sich, wie wir sehen werden, bedeutender aus wie das Quadrat der zeitlichen Entfernung wächst. } — 17 — Die Steinzeit, das ist die Zeit, in der die Menschen die Metalle noch nicht bearbeiten und gebrauchen gelernt hatten, _ wo sie ihre Waffen und scharfen Werkzeuge aus Stein her- stellten, setzt dennoch schon eine nicht unbedeutende Kultur- Entwickelung voraus. Manche Steingeräthe bekunden nämlich nicht nur eine bedeutende Fertigkeit und einen gewissen hand- werks- und fabriksmässigen Betrieb, sondern sie sind auch bereits in denselben Formen vorhanden, wie wir sie heute haben und gebrauchen; sie unterscheiden sich nur durch das Material von unsern heutigen. Es waren also Messer, Aexte und manches andere Werkzeug und Geräth schon in der Stein- zeit seinemWesen nach erfunden. Wasaber würde aus uns werden, wenn uns auch nur für ganz kurze Zeit die Metalle entzogen würden? Kein Bauer könnte pflügen, kein Wagen fahren, keine Maschine gehen, wir hätten kein Messer zum Brod- schneiden, kein Geld unsere Bedürfnisse zu bezahlen; alle Arbeit, aller Handel, aller Verkehr, kurz Alles würde ins Stocken gerathen und eine Umwälzung müsste sich vollziehen gegen die jede andere Umwälzung auf dem Gebiete mensch- lichen Lebens und Strebens ein wahres Kinderspiel wäre. Wo nun finden wir die menschlichen Kunsterzeugnisse der Steinzeit? Man findet sie beim Graben von Brunnen, bei Anlage von Eisenbahnen, überhaupt überall da, wo grosse Erdmassen bloss gelegt werden. Da findet man sie dann auch oft in unmittelbarer Berührung mit vorweltlichen Thier- resten,. die Zeugniss davon ablegen, dass sie der ältesten Stein- zeit angehören. Man findet sie in Auswaschungen der Flüsse, in ehemaligen Seen, in Torfmooren oft mit einer Schicht von 7m Dicke überdeckt. Zu allen diesen Fundorten kam vor etwa 20 Jahren (1857) noch ein neuer, äusserst ergiebiger hinzu, in den sogenannten Pfahlbauten. Im heissen Sommer des ge- „nannten Jahres ragten aus dem Bodensee die verkohlten Enden von Pfählen in ungeheurer Zahl aus dem Wasser.empor. Da man früher schon in den schweizer Seen und den ganzen Rhein hinab bis nach Holland Pfahlbauten aufgefunden hatte, so forschte man weiter nach und fand etwa ı4 Städte im Bodensee und in denselben eine grosse Anzahl von Werk- zeugen aus der Steinzeit. Die ungeheuere Reichhaltigkeit ‚dieser Funde, welche für die Erkenntniss der Kulturzustände der Steinzeit und insbesondere der Pfahlbaubewohner von grosser Bedeutung waren, riefen in der ganzen wissenschaft- _ lichen Welt die grösste Aufregung hervor. Die Forschungen nach Pfahlbauten wurden in allen Ländern Europa’s angestellt und gar bald wurden ähnliche Ueberreste in Oesterreich-Ungarn, . Deutschland, Frankreich, Italien, in Grossbritanien und Irland ‚aufgefunden, so dass sich die Ansicht immer mehr verbreitete, dass die Pfahlbauten einst über ganz Europa ausgebreitet ’ Be A ETRATN a 1} N: a, gewesen wären und dass man überallhin bei genauerer Nach- forschung ähnliche Ueberreste wie in den Schweizer Seen auf- finden werde. Unter diesen Umständen ist aus der Verbreitungs- weise kein anderer, sicherer Schluss zu ziehen, als der, dass von einem Pfahlbauvolke keine Rede sein kann. Jetzt noch finden sich Pfahlbauten bei den verschiedensten Völkern Asien’s und Afrika’s und haben sich wohl auch zu allen Zeiten ge- funden. In Europa jedoch waren sie bereits in historischer Zeit verschwunden; die Römer, die doch Alles, was sie bei den Barbaren in Deutschland, Frankreich, Spanien und England vorfanden, so genau beschrieben, erwähnen keine Pfahlbauten; sie müssen also zu der Zeit der Römer nicht mehr vorhanden gewesen sein. Nur Herodot (lib. V. cap. 16) erwähnt einen thracischen Volksstamm, der um 520 vor Christus im See Prasias in Päonien (dem heutigen Rumelien) Hütten auf einer von Pfählen getragenen Plattform bewohnte; die Männer seien verpflichtet für jedes Weib, dass sie, die polygamisch lebten, heimführten, drei Pfähle in den See hineinzuschlagen; ihre Kinder bänden sie mit einem Stricke um den Fuss fest, damit sie nicht in den See fielen; ihren Pferden und Lastthieren gäben sie Fische zum Futter, denn der Fischreichthum unter ihren Hütten sei so gross, dass sie bloss Körbe hinabzulassen brauchten, um sie in Kurzem gefüllt wieder heraufzuziehen. Die Pfahlbauten sind nach dem bei der Anlage von Fe- stungen beobachteten Grundsatze errichtet, nach dem nämlich, sich gegen einen raschen Ueberfall durch einen Gürtel von Wasser zu schützen. Sie waren in den Uhntiefen der Seen, in ruhigstillem Wasser der Ströme und Flüsse angelegt; ganz die gleichen Verhältnisse finden wir auch bei den heutigen Pfahlbausiedelungen beobachtet. Der Verkehr mit dem Ufer geschah entweder über eine Art Fallbrücke, oder auf Kähnen, deren verkohlte Ueberreste ebenfalls aufgefunden wurden. In einzelnen Pfahlbausiedelungen hat man nicht weniger als 40000 Pfähle gezählt und ist der Ansicht, dass sie etwa 300 Häuser mit beiläufig 1000 Einwohnern getragen hätten. Die Zahl der in den Schweizer Seen schon aufgefundenen Pfahlbausiedelungen oder Dörfer ist bereits eine beträchtliche. Sie wurden grösstentheils durch Feuer vernichtet, wodurch die Erhaltung mancher Fundstücke ganz besonders gefördert ward. Was die Funde anbelangt, so wurden gefunden eine grosse Zahl von Steinwerkzeugen, meistens in den Formen, die sie noch heute bei uns haben, zum Theil in Holz oder Hirschhorn gefasst und so vollendet in der Arbeit, und so schön geglättet, dass wenn man die Schwierigkeit der Arbeit erwägt, man gar nicht zu hoch greift, wenn man die auf die einzelnen Fundstücke verwendete Arbeitskraft auf mehr als. 100 fl. schätzt. Geld wurde keines gefunden. Dagegen fand — 19 — man in einem solchen untergegangenen Bau bei Bern eine grosse Anzahl von Feuersteinstücken aus Südfrankreich, um hier — so können wir mit grosser Gewissheit annehmen — fabriksmässig verarbeitet zu werden. Dieser Fund beweist uns, dass schweres Rohmaterial weithin verschafft wurde; es deutet dieses auf einen ausgedehnten Handel hin. Aber mit noch grösserer Sicherheit können wir auf einen weit ausge- dehnten Handel in der Steinzeit aus andern Fundstücken schliessen; man fand nämlich Aexte und Keile aus Steinen, wie man sie in der Schweiz nnd den umliegenden Theilen Europa’s nicht findet. Auch Bernstein wurde gefunden. Was auf einen Verkehr mit den Ostseeländern hinzudeuten scheint. Man fand Geschosse, durch welche die Pfahlsiedelungen aller Wahrscheinlichkeit nach in Feuer gesteckt wurden. Diese Geschosse bestehen aus etwa faustdicken Steinkugeln, die ein durch den Brand geschwärztes Loch haben. In grosser Zahl wurden verkohlte Gespinnste und Gewebe aus solchen Landeserzeugnissen gefunden, aus welchen auch wir dieselben herstellen. Dieses kann gewiss als Beweis da- für dienen, dass die Pfahlbaubewohner in der Schweiz in der Kultur bereits weit über den rohen Naturzustand hinausge- kommen waren. Es fanden sich Nadeln aus Holz, Horn und Knochen, dann Geräthe, die an unsere heutige Häkelnadel mahnen. Leder und Lederabschnitte fanden sich vorzugsweise unter dem einen Hause, während unter einem andern meistens Gewebe, unter einem dritten Seilerarbeiten, unter einem vierten Töpferwaaren gefunden wurden, so dass man ein Recht hat zu schliessen, in dem einen Hause habe ein Lederer, in dem andern ein Weber, im dritten ein Seiler und im vierten ein Töpfer gewohnt. Auch fanden sich gegen alles Vermuthen, da man bis dahin der Ueberzeugung gewesen war, die Pfahl- baubewohner seien Jäger und Nomaden gewesen, Ueberreste von Ackerbauerzeugnissen, so ganze Haufen von verkohltem Getreide, runde Brode, verkohlte Birnen, Pflaumen, die Samen- kerne von Himbeeren und Brombeeren, noch an den Topf- scherben haftend, in welche sie-vor so und sovielen Jahren waren eingemacht worden. Von vorweltlichen Thieren fanden sich in den Pfahlbauten keine Spur, mit alleiniger Ausnahme des Urochsen (verschieden von lithauischen Auerochsen). Der Urochs starb am spätesten aus; Julius Cäsar kennt denselben noch und beschreibt ihn als ein ausserordentlich starkes, schnelles und wildes Thier. Neben dem Urochsen wurden nach Rütimeyer in Basel noch die Knochen von 54 Arten wilder Thiere in den Pfahlbauten der Schweiz gefunden. In der letzten Zeit der Pfahlbauten haben sich die wilden Thiere bereits sehr stark vermindert, während sich dagegen die zahmen Hausthiere sehr vermehrt — 10 — haben. Von Hausthieren fanden sich in den Pfahlbauüberresten. ‚die Knochen von Hund, Pferd, Esel, Schwein, Ziege und ver- schiedene Hornvieharten. Knochen von Menschen wurden in den Pfahlbauten nur wenige gefunden. Ueberreste von Katzen fanden sich nur in den aller jüngsten Pfahlbauten. Dass die Pfahlbauten der letzten Zeit der Steinperiode angehören, ja sogar bis in die Bronzezeit hineinreichen, ist . darin gefunden worden, dass sich in den einzelnen Pfahlbau- siedelungen auch Bronzegeräthe vorfanden. Es kommt nun darauf an das Alter dieser Pfahlbauten ‚festzustellen, um dann die ungefähre Zeit angeben zu können, während welcher in Europa die Steinzeit ihren Abschluss fand, und die Bronzezeit begann. Nach dem aus Anlass des Eisenbahnbaues bei Villneuve aufgedeckten Lager aus der Steinzeit hat Marlot für die Pfahl- bauten ein Alter von 5000—7000 Jahren berechnet; während Troyon die Pfahlbauten im Neuenburger See, die "schon der Bronzezeit angehören auf 3300 Jahre schätzt. Nach Viktor Gillieron kommt den Pfahlbauten ein Alter von 6750 Jahren zu. Dieses sind die niedrigsten Berechnungen für den Zeit- punkt, wo die Steinzeit aufgehört und die Bronzezeit begonnen hat. Andere Schätzungen bringen oft das Doppelte und Drei- fache dieser Zeit heraus. Auf welche Weise können diese Berechnungen angestellt | werden und was gewährt ihnen einen sichern Halt? Von jeher haben die Menschen, selbst die rohesten, die Spuren von der Umänderung auf der Erdoberfläche erkannt und beobachtet. Untersuchen wir den Boden eines schnell fliessenden Baches, so liegen obenauf glatte, runde Kiesel, dann folgt grobes Gerölle, darunter liegt Sand und Schlamm. Ganz gleiche Schichtungsverhältnisse haben wir auch auf unseren Feldern. An dem Züricher See finden sich folgende Schichtungs- verhältnisse. Hoch oben auf dem Uetliberge liegen grosse Nagelfluhfelsen, d: h. Flusskiesel durch natürlichen Mörtel verbunden; darunter liegt Sandstein, unter diesem folgt Kalk, Schiefer, Kalk, dann wieder Nagelfluhe und so fort bis in den See hinab. Der Nagelfluhfelsen entspricht den Bachkieseln (dem groben Gerölle), der Sandstein dem Flussand, der Kalk- stein und der Schiefer dem feinen und feinsten Wasserschlamme. Die Natur wiederholt in jedem schnell fliessenden Wasser, was sie sonst im Grossen thut und in den verschiedensten. Zeitabschnitten gethan hat. Achnliche Lagerungsverhältnisse wie am Züricher See haben wir auch in unserm Vaterlande, so z. B. bei Talmesch, da wo der Zibin sich links wendend unter der Landskrone dem Alt zufliesst. Auch hier liegt das Conglomerat aus grobem Gerölle hoch oben, dann folgt N | “ { 3 . — 11 — Sandstein und so fort. Es ist somit das grobe Gerölle stets die oberste Schicht jedes schnell fliessenden Wassers, ‚Sand und Schlamm dagegen lagern sich zu unterst; wenn man also auf ähnliche Ablagerungen stösst, kann man mit Sicherheit _ darauf schliessen, dass die Geröllschicht stets neuern Datums sei. Am Zürcher See sollen diese Fluthablagerungen so regel- mässig aufeinander folgen, dass, wenn man auf dem einen Ufer auf eine bestimmte Schicht in irgend einer beliebigen Höhe trifft, man mit Sicherheit annehmen kann, auf dem ent- gegengesetzten Ufer in ganz gleicher Höhe dieselbe Schicht anzutreffen. Wie lang das Wasser brauchte, um diese Schichten abzulagern, und wie lange die Limmath, die jetzt den Zürcher See durchfliesst, Zeit erforderte, um sich in diesen Schichten wieder ein viel hundert Meter tiefes Bett zu graben, das lässt sich nur annähernd berechnen. Gesetzt die Limmath könnte, wie die grössten Ströme der Erde in einem Jahrhunderte 0.1I5m ausgraben, so würde sie schon 100000 Jahre erfordern, um in ihr gegenwärtiges Bett zu kommen. Nicht nur die Anschwemmungen und Auswaschungen durch Bäche, Flüsse und Ströme geben uns ein Mittel an die Hand zur Berechnung der verflossenen Zeit, sondern auch die zahllosen, versteinerten Seethiere, welche hoch oben auf unsern ‚Bergen gefunden werden, oft mehrere 1000 Meter über der 'Meeresoberfläche, können gleichem Zwecke dienen. Diese Versteinerungen sind ein Beweis dafür, dass das Land ehe- mals Meeresboden gewesen ist und später wieder trocken wurde. Ob diese Erscheinung dem Heben und Senken des festen Landes oder dem Steigen und Sinken des Meeres oder ‚wie ich in meinem Vortrage über die Eiszeit zeigte, der so- genannten Umsetzung der Meere von der Nord- auf die Süd- halbkugel und umgekehrt zuzuschreiben sei, wollen wir dahin- gestellt sein lassen. Es ist eine schon lange in der Geologie bekannte That- sache, dass verschiedene Theile der heutigen Continente der nördlichen Erdhalbkugel wiederholt von Meereswogen über- fluthet wurden. Ein solches allmäliges -Auf- und Niedersteigen des Landes wird nicht bloss durch jene Denkmäler der vor- historischen Zeit bewiesen, es wird auch durch die Erfahrungen und Beobachtung der Geschichte und der Gegenwart bestättigt. Heute ist die deutsche Nordseeküste in einem, wenn auch langsamen, so doch stetigen Untersinken begriffen. Ganz andere Verhältnisse finden wir an der Ostseeküste. Das Land befindet sich hier überall in einem steten und allmäligen Auf- steigen. Man hat berechnet, dass das Emporsteigen Schwedens ' mindesten seit 14000 Jahren fortgedauert haben muss, um die neuern Ablagerungen aus dem Meeresgrunde bis zu ihrer gegenwärtigen Höhe über dem Meeresspiegel emporzuheben. —_ 12 — ‚Aehnliche Verhältnisse des allmähligen Emporsteigens des festen Landes auf der nördlichen Halbkugel sind für die ver- schiedenen Erdtheile nachgewiesen. Während ebenso für die auf der südlichen Halbkugel befindlichen Länder ein ebenso allmähliges Untersinken von verschiedenen Forschern nach- gewiesen wurde. Während auf der einen Seite die heutige Geologie dieses allmälige Auf- und Niedersteigen des festen Landes durch ein Auf- und Aboscilliren des Bodens, welchem eine nach Jahrtausenden dauernde Wirkung zuerkannt werden muss zu erklären sucht; hat Schmick, wie ich das ausführlicher in meinem Vortrage über die Eiszeit auseinander zu setzen Gelegenheithatte, diese unbestreitbare Thatsache aus kosmischen Einflüssen, die ein Umsetzen der Meere von der einen zur andern Erdhalbkugel während eines Zeitraumes von 21000 Jahren bewirken, zu erklären versucht. Während uns bisher die Fundorte im allgemeinen und die Grundlage zur Bestimmung der Zeit der gefundenen Gegen- stände beschäftigten, wollen wir in dem Folgenden zu einer Besprechung der einzelnen Funde selbst übergehen. In Dänemark haben die Torflager eine Mächtigkeit von 3—ı2m und bestehen in ihren untersten Theilen aus 03—ım dicken Lagen von Sumpf- oder Torf-Moos, auf diesem ruht der Torfwuchs. In verschiedenen Tiefen findet man Reste von Baumstämmen vorzugsweise der schottischen Kiefer. In der Gegenwart ist dieser Baum sogut wie ausgestorben in Dänemark und gedeiht daselbst nicht mehr; er muss aber offenbar einmal’ während Menschen dort»wohnten in Dänemark heimisch gewesen sein; denn Steenstrup fand unter einem verbrannten Stamme dieser Kiefer eine Steinaxt. Alle Land- und Süsswassermuscheln und alle Säugethiere sowohl wie Pflanzen, deren Ueberreste in den dänischen Torfmooren begraben liegen, stimmen mit neuern Arten überein. Die Steinzeit fiel somit in Dänemark mit der Zeit zusammen, in der noch die schottische Kiefer dort fortkam. Das, womit der Mensch am häufigsten prahlt, sind die Zeichen seiner Wohlhabenheit. Auch der Wilde Australiens folgt dieser Leidenschaft, indem er seine Speisereste zu voll- ständigen Bergen aufhäuft. In Amerika hat Lyel Haufen von Speiseresten vermischt mit Knochen- und Steinwerkzeugen gefunden. Ganz die gleichen Erscheinungen haben wir auch an verschiedenen Punkten der Küste beinahe aller dänischen Inseln. Solche Speiserestanhäufungen nennen die DänenKjökken- mödding (Küchenabfälle). Man findet sie I—3m hoch, 50—60m breit und 300m lang. Ein Beweis für das hohe Alter dieser Unrathhaufen liegt darin, dass die in ihnen enthaltenen Muscheln, die zumeist noch lebenden Arten angehören, heute in dem Wasser der Ostsee nicht mehr leben. Die Knochen der — 13 — Säugethiere in diesen Unrathhaufen sind dieselben wie in den Torflagern. Sie gehören mit Ausnahme des Urstiers Alle lebenden Arten an. Die Knochen der grössern Säugethiere sind alle gespalten, offenbar in der Absicht, um das Mark herauszunehmen. , Die Hausthiere fehlen mit Ausnahme des Hundes ganz. Die steinernen Beile und Messer sind durch Reiben geschärft und etwas weniger roh, als aus einer noch frühern Zeit, wie man sie in Frankreich mit den Knochen vorhistorischer Thiere zusammengefunden hat. Diese Speise- reste gehören somit der ältern Zeit des Torfes oder der frühesten Zeit der Steinperiode in Dänemark an. Die in den tiefen Schichten der Torflager Dänemarks gefundenen Menschenschädel sind schmal und rund und haben über den Augenbraunen eine vorspringende Wulst; es war somit das Dänemark bewohnende Volk, ein kleines rundköpfiges, hatte überhangende Augenbraunbogen und stand daher den heutigen Bewohnern Lapplands am nächsten. 1833 fand Mudge in Irland im sogenannten Drunckellin- Moor in der Landschaft Donegal in einer Tiefe von etwa 5m ein höchst sonderbares Haus aus rohen Baumstämmen. Es hatte dasselbe nur 4m im Quadrat; die Höhe desselben er- reichte 3m; es bestand nichts desto weniger aus zwei Stock- werken von je 13m Höhe. Die Balken waren aus Eichenholz, welches mit Steinäxten oder Steinkeilen gespalten worden war, wie aus einem im Hause selbst vorgefundenen Steinkeile geschlossen werden konnte. In dem flach gedeckten, von einer Pfahlumfassung umgebenen Hause wurden noch einige Steingeräthe gefunden, dann viele Haselnüsse und deren Schalen. Zur Zeit seiner Entdeckung war das Haus ganz mit Sumpfmasse gefüllt, dennoch kann man mit grosser Sicher- heit darauf schliessen, dass es zur Zeit seiner Erbauung auf trockenem Grunde aufgeführt wurde, somit keineswegs den . Pfahlbauten beigezählt werden kann. Das Alter dieses Hauses kann mit Bestimmtheit nicht angegeben werden, und zwar desshalb nicht, weil wie Lyell bemerkt in Irland Moor-Ausbrüche oft auch noch in der historischen Zeit erfolgten. Auf Kosten Englands wurden in den Anschwemmungen des Nils in Aegypten in den Jahren 185 1— 1854 Untersuchungen angestellt, um das Alter dieser Ablagerungen feststellen zu können. In Folge dieser Untersuchungen wurden eine Menge Ueberreste verschiedener Abstammung gefunden. Die aufge- fundenen Knochen der Säugethiere gehörten Alle noch lebenden Arten an, so dem Rinde, dem Schweine, dem Hunde, dem Esel und dem Kameele; aber nirgends fand sich auch die geringste Spur vorweltlicher ausgestorbener Thierarten in der ganzen Anschwemmung. Der merkwürdigste Fund ist wohl jener rothe Ziegelstein, der in einer Tiefe von 20m auf m gefunden wurde, ohne dass die Anschwemmung ganz durch- bohrt worden war. Diese Funde rücken die Kultur Aegyptens in eine noch fernere Zeit hinauf, als bis dahin angenommen wurde, und lassen die Kultur der Römer und Griechen als äusserst jung erscheinen. Denn, nehmen wir an, dass die Ablagerungen des Nils im Jahrhunderte o'15m betrage, so bedurfte es, um die Anschwemmung nur bis zur Höhe von 20m, in welcher Tiefe j jener Ziegelstein sich befand, zu bringen schon mindestens 12000 Jahre. Setzen wir die Ablagerung des Nils an seiner Mündung erreiche im Jahrhunderte nur 0'07m also etwa die Hälfte der obigen Zahl, so hätte es schon beinahe 30000 Jahre bedurft, um eine Ablagerung bis zu einer Höhe 20m aufzuschütten. Wenden wir uns von Aegypten nach Nordamerika, um dort zunächst die Anschwemmungen des Mississippi einer kurzen Besprechung zu unterziehen. Diese Anschwemmungen des Mississippi erstrecken sich über ein Gebiet von 7800L]Mm und erreichen an einigen Stellen die ansehnliche Mächtigkeit von einigen hundert Metern. Das Alter dieser Anschwemmungen kann man, ohne dabei zu hoch zu greifen, auf etwa Io0000 Jahre schätzen, indem man dieser Schätzung ähnliche An- schwemmungshöhen für das Jahrhundert, wie wir es bei dem Nil gethan haben, zu Grunde legt. In diesem Anschwemmungs- gebiete des Mississippi wurde in der Nähe von New-Orleans bei Anlegung eines Gaswerkes ein menschliches Gerippe ent- deckt, welches der rothen indianischen Rasse angehörte und nach Dr. Dowler’s Berechnungen ein Alter von 50000 Jahren haben soll. Wobei wir bemerken müssen, dass in der Umgebung dieses menschlichen Fossils Thierknochen oder irgend ein anderer Gegenstand, der einen einigermassen richtigen Aus-. sangspunkt® für die Berechnung hätte abgeben können, nicht vorgefunden wurde. Die Ebenen des Mississippi Thales waren, was man früher nicht wusste, vor den von den ersten europäischen Ansiedlern. dort gefundenen Rothhäuten, von einem Volke bewohnt, das in der Kultur weiter fortgeschritten sein muss, als die heutigen Indianer. Woraus kann man dieses schliessen? Dies kann man aus den im Mississippi-, vorzugsweise aber im Ohiothale aufgefundenen ungeheurem Dämmen schliessen. Diese Dämme oder auch Erdwerke mögen verschiedenen Zwecken gedient haben. Einigen derselben kommt eine so erstaunliche Grösse zu, dass ihr Rauminhalt den der grössten Pyramiden in: Aegypten noch um ein sehr Bedeutendes übertrifft. In einigen dieser Erdwerke wurden Steinwaffen, dann Töpferarbeiten und Schmuckgegenstände aus Silber und Kupfer gefunden. Diese Erdwerke, welche offenbar nur von einem sesshaften, eine gewisse Kultur besitzenden Volke, welches Ackerbau trieb, a — 15 — einer langen Reihe von Jahren gebaut werden konnten, müssen ein sehr hohes Alter haben. Dieses können wir daraus schliessen, dass zur Zeit, als die ersten Europäer in das Mississippi- und Ohiothal kamen, diese Erdwerke mit einem dichten Baum- und Pflanzenwuchse bedeckt waren, und dass die in ihnen hausenden Wilden ohne irgend eine Ueberlieferung an ihre kultivirtern Vorgänger lebten. Die Halbinsel Florida besteht zum Theil aus vielen Ko- rallenriffen, welche dieselbe im Laufe der Zeit bildeten und auch heute noch bilden. Nach Agassiz’s Berechnung erforderte diese Bildung mindestens einen Zeitraum von 135000 Jahren und doch ist die ganze Bildung nach-tertiär, was die in der- selben enthaltenen Versteinerungen lehren, welche Alle noch heute lebenden Arten angehören. In einem Conglomerate jener Riffe, das nach Agassiz’s Schätzung ein Alter von etwa 10000 Jahren hat, fand Graf Pourtales menschliche Fossile und zwar Kinnbacken, Zähne und einige Fussknochen. ' In dem Vorhergehenden haben wir solche Funde be- sprochen, welche in neuern Ablagerungen vorkommen, d.h. in solchen Ablagerungen, welche zumeist nur Ueberreste von noch lebenden Thierarten enthalten; in dem Folgenden wollen wir nun zu einer Besprechung jener Funde übergehen, welche in solchen Ablagerungen vorkommen, welche auch Ueberreste von bereits in vorhistorischer Zeit ausgestorbener Thierarten enthalten. Im Jahre 1828 entdeckte Tournal in der Höhle von Bize in Frankreich (Departement Aude) menschliche Knochen und Zähne; dieselben lagen mit Stücken roher Töpferarbeit in demselben Lehm und Kalksinter, in dem Muscheln noch le- bender Arten und Knochen bereits ausgestorbener und noch lebender Säugethiere sich vorfanden. Der chemische Zustand der aufgefundenen Menschenknochen entsprach, nach des Ent- deckers Angabe, vollkommen dem der mit vorgefundenen Thierknochen. Diese Knochenüberreste können nach des Ent- deckers Angabe nicht durch eine plötzliche Fluth in die Höhle gerathen sein, sondern sind nur im Laufe der Zeit nach und nach abgelagert worden. In der Höhle von Pondres bei Nimes in Frankreich fand Christol Reste von roher Töpferarbeit noch unterhalb den Ueberbleibseln einer ausgestorbenen Hyänen- und Rhinozerosart. Diese Funde schienen zu beweisen, dass der Mensch als Zeitgenosse dieser ausgestorbenen, vorhistorischen Thiere ge- lebt habe. Gegen diese Folgerung brach ein gewaltiger Sturm los. Aber in den letzten Jahren sind so überzeugende Beweise für das Zusammenleben des Menschen mit diesen vorweltlichen und heute nicht mehr existirenden Thieren beigebracht worden, dass an diesem Zusammenleben heute nicht mehr gezweifelt werden kann. &* ASS CARRIER N. u: Sr NY % Rare er Die oben kurz besprochenen Funde in Frankreich ver- anlassten Dr. Schmerling aus Lüttich in den Jahren 1833 und 1834 zur Untersuchung der vielen Knochenhöhlen, welche sich in dem Thale der Maas und in denen ihrer Nebenflüsse befinden. Viele dieser Höhlen hatte noch nie zuvor ein Mensch betreten und war deren Boden ganz unversehrt. Schmerling fand in einigen dieser Höhlen Menschenknochen unter solchen Ver- hältnissen, die jede Annahme, als wären sie hierher irgend einmal begraben worden, ausschloss. Ihrer Farbe und ihrer Beschaffenheit nach glichen sie vollkommen den Knochen der mit aufgefundenen Thiere, als Höhlenbär, Hyäne, Elephant, Rhinozeros von ausgestorbenen Arten, wilde Katze, Biber, Wolf u. s. w. von noch lebenden. In Bezug auf das Gewicht standen sie dem frischer Knochen nach, mit Ausnahme jener, welche mit Kalk angefüllt waren. Von Menschenknochen wurden gefunden Zähne, dann Hand- und Fussknochen. Sämmtliche Knochen waren zerstreut; nirgends fand sich ein ganzes Ge- rippe, wohl hier und da einzelne Theile beisammen. Schmerling widmete den Menschenknochen die grösste Aufmerksamkeit. In einer Höhle, der sogenannten Engishöhle, ungefähr 1'1/,Mm südlich von Lüttich fand Schmerling die Ueberreste von we- nigstens drei menschlichen Personen. In der Nähe eines Ma- muthzahnes lag ein Schädel einer jungen Person noch ganz vollständig erhalten, aber so zerbrechlich, dass er während der Ausgrabung in Stücke auseinander fiel. Etwa 2m tief wurde der Schädel eines erwachsenen Menschen in einer Breccie*) aus Geröll und Knochen gefunden. In dieser Breccie waren Rhinozeroszähne und Knochen einiger anderer Thiere mit eingeschlossen. Dieses war der einzige Schädel, den Schmerling in einem leidlichen Zustande erhalten konnte und der in der wissenschaftlichen Welt zu grosser Berühmtheit gelangt ist und kurzweg »Engisschädels genannt wird. Auch in andern Höhlen des Maasthales fanden sich Menschenknochen, nirgends aber, wie gesagt, ein ganzes Gerippe. Ebenso fand’ sich kein ganzer Schädel, nur einzelne Schädelknochen. In allen Lagen des Bodens der untersuchten Höhlen fanden sich in verschiedenen Tiefen Menschenknochen bald über, bald, unter den Thierknochen liegend. Die gleichfalls aufgefundenen Steingeräthe, als Aexte, Messer u. s. w. wurden nicht sorg- fältig gesammelt und fanden auch nicht die gehörige Beachtung. ‚In der Höhle von Chokier, südwestlich von Lüttich fand Schmerling einen geglätteten, nadelförmig zugespitzten Knochen, derselbe hatte an dem breitern Ende ein Loch. Diese Knochen-. *) Breccie nennt man. ein Gestein, das aus ungleichförmigen Brocken oder Geröllen besteht, die durch einen sandsteinartigen Teig a zusammen- ; gehalten werden. — 1 — . nadel fand sich in demselben Muttergestein, in welchem Ueber- reste eines Rhinozeroses eingeschlossen waren. Schmerling selbst ist der Ansicht, dass der Mensch einst im Gebiete von Lüttich gleichzeitig mit dem Höhlenbären und allen andern ausgestorbenen Vierfüssern gelebt habe. Diese von dem uner- müdlichen Forscher bald nach seiner ersten Untersuchung der Höhlen ausgesprochene Ansicht stiess auf heftigen Widerspruch und konnte sich erst allmählich Bahn brechen. Auf ihn passt der Ausspruch Agassiz’s, welcher sagt, dass, wenn eine neue und überraschende wissenschaftliche Wahrheit entdeckt werde, die Menschen zuerst sagen: »Es ist nicht wahr«, alsdann: »Es streitet gegen die Religion«, und zuletzt: »Das hat man schon lange gewusst«. Wie windig es mit diesem Ausspruche: »Es streitet gegen die Religion«, in diesem Falle aussieht, ist leicht zu ermessen, wenn wir bedenken, dass nach der mosaischen Schöpfungsgeschichte Gott der Herr am sechsten Schöpfungs- tage den Menschen schuf, nachdem er in den vorhergehenden Tagen alle lebenden Thiere geschaffen hatte. Nach dieser Darstellung muss also nothwendig der Mensch gleichzeitig mit den ausgestorbenen Thieren gelebt haben. Gab er doch, wie es in der Bibel heisst, allen Namen. Selbst ein so vorzüglicher Geologe und Forscher wie Lyell brauchte etliche zwanzig Jahre, bis er sich auch der Ansicht Schmerlings zuneigte. Was das Alter der Menschen- knochen in den Lütticher Höhlen an belangt, so müssen wir um dieses, wenn auch nur annähernd bestimmen zu können, theils die geologischen Verhältnisse, theils das Zeitalter der ausgestorbenen Thierarten berücksichtigen. Die geologischen Verhältnisse deuten auf sehr lange Zeiträume hin, in denen das Maasthal theils ausgefüllt war, theils wieder ausgewaschen wurde; wobei es immerhin möglich ist, dass dieser Wechsel ' schneller als heute erfolgte. Was die ausgestorbenen Thiere anbelangt, so sind dieselben alle noch in der vorhistorischen Zeit ausgestorben. Es deuten also die Verhältnisse darauf hin, dass die Menschen im Gebiete von Lüttich schon in der ‚vorhistorischen Zeit existirt haben. Eine grössere Berühmtheit als der Engisschädel hat der sogenannte Neanderthalschädel erlangt. Im Thale der Düssel bei Düsseldorf, im sogenannten Neanderthale, in der Nähe von Dorf und Eisenbahnstation Hochdal fand Dr. Fuhlrott aus Elberfeld im Jahre 1857 in einer Höhle ein Menschen- geripp. Diese Höhle wird bald ganz verschwunden sein, weil der Stein weggebrochen wird. Das Gerippe befand sich nahe dem Eingange der Höhle in wagerechter Lage. Es war sicher vollständig, wurde aber wahrscheinlich von den Arbeitern zer- streut. Der Schädel und einige Knochen waren mit soge- . nanntem Dendrit überzogen, den man, wenn er schon auch an UN Römer Knochen wiederholt sich zeigte, doch meist nur an solchen Knochen fand, die lange Zeit in der Erde gelegen waren. Die aufgefundenen Knochen hatten die organische Substanz so sehr verloren, dass sie stark an der Zunge klebten. Der Schädel war ungewöhnlich gross und dabei sehr dick; der Vorderkopf sehr schmal und niedrig, die Augen- braunbogen ragten ungeheuer hervor. Die Länge der sehr dicken Skelettknochen kommt den Grössenverhältnissen eines heutigen Europäers gleich. Das Alter dieses Schädels ist bei dem Umstande, dass sich in der Nähe desselben keine Thier- knochen oder irgend welche andere Gegenstände fanden, sehr schwer zu bestimmen. Ueber diesen und den Engisschädel sind mannichfache Untersuchungen angestellt, vielfache Mes- sungen der Grössen- und Raumverhältnisse vorgenommen und in eigenen Abhandlungen veröffentlicht worden. Auf die hier wohl nicht weiter eingegangen werden kann. Der Engis- und der Neanderthalschädel sind Langköpfe; sie stehen ungefähr in der Mitte zwischen dem Schädel eines Australiers und eines Eskimo’s. »Vielleicht«, meint Karl Vogt in seinen »Vorlesungen über den Menschen, seine Stellung in der Schöpfung und in der Geschichte der Erde«, »können beide Schädel einer und derselben Rasse angehören und zwar der Neanderthalschädel einem muskelkräftigen, aber stupiden Manne, der Engisschädel dagegen einem intelligenten Weibe. Die ganze Rasse ähnelte in diesem Falle den Australiern oder dem abschreckendsten Typus der jetzt lebenden Wilden.« Es ist die Frage aufgeworfen worden, wie es denn komme, dass, wenn der Mensch Zeitgenosse der ausgestorbenen und in Höhlen aufgefundenen Thieren gewesen sei? seine Kunsterzeugnisse und Ueberreste nicht auch ausserhalb den Höhlen in den Anschwemmungen der Flüsse gefunden würden? Neuere Funde haben gelehrt, dass dieses allerdings der Fall sei. Dreizehn Jahre nach Schmerlings Veröffentlichung fand Boucher de Perthes im alten Alluvium von Abbeville, in der Picardie, einige Steinwerkzeuge, deren Alter durch die geologische Ablagerung bezeugt wurde. In denselben erkannte der durch seine antiquarischen Studien besonders dazu befähigte Ent- decker einen von den polirten Steinwaffen einer spätern Zeit, den sogenannten »Celts«e (Aexten) verschiedenen Charakter und gab diesen Steinwerkzeugen in dem von ihm heraus- gegebenen Buche: »Celtische Alterthümer« nach ihrer Fund- stelle den Namen »antedeluvianische.« Diese Steinwerkzeuge fanden sich oft in bedeutenden Tiefen von 7—Iıom in der Nähe von Knochenüberresten von Vierfüssern. Noch aber fehlte der wissenschaftlichen Welt ‘der Glaube daran, dass man Kunsterzeugnisse, wenn auch noch so roh, in ungestörten Schichten von solchem Alter finden könnte. Allgemein hielt N 7 r - N £ co zn N x hr RE IERE a rn A ie ne = ka Ze ne De tn a ma an ED ugs 2 Noms 05 Tonne Sn a nn zu ie en _ — 119 — man die in Boucher’s Werk etwas roh gezeichneten Werk- _ zeuge für Naturprodukte ; oder glaubte an Betrug seitens der ' Arbeiter. Nur wenige gelehrte Geologen besuchten Abbewville, um sich selbst durch den Augenschein zu überzeugen. | Boucher’s Beispiel folgte Dr. Rigollot aus Amiens. Seine Bemühungen waren von bedeutendem Erfolge gekrönt. Bei St. Acheul unweit Amiens im Sommethale fand er in kurzer Zeit in den Sandgruben mehre hundert von Steinwerkzeugen in einer Tiefe von 4—8m in ungestörten Lagern. Die Schluss- folgerung aus allen diesen Funden war die, dass der Mensch gleichzeitig mit den ausgestorbenen und in diesen Schichten ' begrabenen Säugethieren gelebt haben musste. Die im Sommethale aufgefundenen Steinwerkzeuge sind "von den bisher aufgefundenen Geräthen aus der Steinzeit dadurch verschieden, dass sie weder geschliffen, noch geglättet, sondern roh aus Feuerstein gehauen sind. Alle Funde sind von äusserst primitiver Arbeit, es muss also das Volk, welches ‚sie verfertigte auf einer sehr niedrigen Kulturstufe gestanden haben. Noch spricht für das hohe Alter der aufgefundenen 'Geräthe auch der Umstand, dass sämmtliche Funde ganz die Färbung des sie umgebenden Lagers angenommen haben. | Die Funde lassen sich nach drei Formen gruppiren;; die erste Form entspricht der des Messers, die zweite der von Lanzen- und Pfeilspitzen und die dritte der Beil- oder mehr Tomahaksform der Wilden Australiens. Aber ein weit stärkerer Beweis für das ungeheuer hohe ‚Alter ‚jenes Menschengeschlechtes, das einst das Sommethal bewohnte, ist die geologische Lagerung der Erdschichten, in denen diese Steingeräthe gefunden wurden zusammen mit fossilen Ueberresten von Säugethieren, welche schon lange vor der historischen Zeit ausgestorben sind. Menschenüberreste sind bis heute in den Ablagerungen des Sommethales noch nicht gefunden worden. Dieses Fehlen der Ueberreste unseres Geschlechtes in den Ablagerungen ist eine gleichmässige über ‚ganz Europa verbreitete Thatsache und wurden verschiedene Erklärungen hierfür gegeben. Auch in unserm Vaterlande sind an vielen Orten Stein- werkzeuge gefundeu worden; doch würde es ihre Geduld, hochgeehrte Anwesende, zu sehr in Anspruch nehmen, würde . ich auf deren Besprechung eingehen. Ebenso übergehe ich ‚die Eiszeit und die Beweise für die Existens des Menschen während derselben und eilen zum Schlusse. Das Alter der sogenannten nachtertiären Zeit und somit ‚das Alter des Menschengeschlechtes auf Erden, soweit in den entsprechenden Erdschichten bisher Spuren des Menschen entdeckt wurden; wird von Charles Lyell auf 224000 Jahre berechnet. Hierbei ist die Möglichkeit, ja die Wahrscheinlichkeit, = ..1201— nicht ausgeschlossen, dass noch in weit, weit ältern Theilen der Erdrinde bei fortgesetzter Forschung und Aufmerksamkeit Spuren menschlichen Daseins zu entdecken sein dürften. Wie wir sahen lebte der Mensch in Europa gleichzeitig mit mehren heute ausgestorbenen Säugethierarten. Das Ur- volk, welchesmit dem Elephanten, dem wollhaarigen Rhinozerose in Frankreich zusammenlebte und Steinwerkzeuge anfertigte, wie wir sie aus den Funden von Abbeville und Amiens kennen, bewohnte sicher einen grossen Theil Europa’s. Der grosse Zeitabstand, welcher den Ursprung der höhern und niedern Kieslager des Sommethales trennt, nöthigt uns, da man in allen Lagern gleiche Steingeräthe gefunden, zur Annahme, dass in diesen frühesten Zeiten die Kunstfertigkeit in unge- heueren Zeitabschnitten unverändert blieb. Dem Europäer freilich, welcher von der Höhe seiner Bildung auf diese niedrigsten Kunsterzeugnisse der Urmenschen aller Zeiten und Gegenden herabblickt, scheinen die Steinmesser und Pfeilspitzen aller Völker und Zeiten fast gleich roh und einerlei in ihrem all- gemeinen Charakter. Die Langsamkeit in dem Fortschritte im Bezug auf Kunstfertigkeit zeigt sich namentlich auch darin, dass die ältern Bronzegeräthe genau nach dem Muster der Steingeräthe gearbeitet sind. Hier fallt mir ein dieses vielleicht bezeichnendes Dichterwort ein: „Nicht erst vom Werkzeuge wird Naturtrieb angehaucht, Naturtrieb bringt hervor das Werkzeug, dass er braucht, Der Geist gebrauchte nicht, weil sie brauchbar ist, die Hand, Die erst die Brauchbarkeit, weil er sie brauchte fand“. Rückert. In unsern Tagen sehen wir, dass der Fortschrittin Künsten und Wissenschaften in demselben geometrischen Maszstabe mit der allgemeinen Bildung und Kenntniss anwächst, und so müssen wir, wenn wir auf die Vergangenheit zurückblicken, erwarten, dass die Fortschritte immer langsamer werden, je weiter wir zurückgehen; so zwar, dass der Fortschritt, der in frühern Zeiten während eines Jahrtausendes gemacht wurde, demjenigen entspricht, den wir jetzt in einem Jahrhunderte machen. Aus dem bisher Gesagten geht wohl zur Genüge hervor, dass die Bestimmung des Alters des Menschengeschlechtes, eine heute noch zu lösende Aufgabe oder, wenn es beliebt, Frage ist; es ist daher begreiflich, dass man durch allerlei hypothetische Annahmen die Ungewissheit zu mildern sucht. Eine Zeit lang war die Tendenz zur Annahme gewaltiger Zeit- räume die vorherrschende, man warf mit hunderttausenden, ja mit millionen Jahren, seit denen das Menschengeschlecht schon auf Erden existiren sollte, nur so herum; gegenwärtig scheinen sich die Meinungen dem entgegengesetzten Extreme zuwenden zu wollen. Im Ganzen wird aber die Vorsicht in BR SER a: Se 1 A En ehe m mn u DZ dla nn DE un ne el un = um Um nn u ad 2 Zu Se 5 NEE: RE a AN — 1221 — diesen Dingen als ein oft erprobtes Prinzip sehr hochgehalten und man sündigt lieber zu ihren als zu der Kühnheit Gunst, denn je niedriger man die Zeiträume schätzt, desto näher bleibt man dem festen Boden der wirklich beglaubigten Geschichte. »Man muss zugeben, dass das Studium der fossilen Ueberreste auf das Verhältniss des Menschen zu den Thieren ebensowenig Licht wirft wie die geschichtlichen Urkunden. Der Historiker beginnt seine Arbeiten mit der hohen Civilisation in Assyrien und Aegypten und kann die Stufen, auf denen dieselben erreicht wurden nur vermuthen; der Paläontologe findet die Spuren der Menschen in den ältesten Schichten der nachtertiären Zeit, und auch er kann über die Stufen, auf die der Mensch zu der aus den gefundenen Geräthen zu ‚erschliessenden Kultur sich erhoben hat, nur Vermuthungen haben. Allein der Paläontologe hat nachgewiesen, dass der Mensch älter ist, als der Historiker vermuthet hatte. Keiner von beiden hat zur Lösung des Problems seines Ursprungs etwas beigetragen,« sagt Dawkins. In den vorhergehenden Auseinandersetzungen habe ich nur die geologische Seite der Frage über das Alter des Menschengeschlechtes behandelt, ich habe keine Beweise bei- gebracht aus der Naturgeschichte, aus der Völkerkunde und aus der Sprachwissenschaft. Und so lassen Sie mich schliessen mit den Worten Göthe’s: In dem grossen Strom des Lebens Jede Kraft ist eine Welle, Jede füllend ihre Stelle Nicht vergebens, Wenn statt eiteln Ueberhebens Still sie fördern will das schnelle Schiff des Weiterstrebens. Zur ® Iolluskzenfauns ' Siebenbürgens. Von ih ACHEJCKErT > | I Die Kenntniss unserer Landschnecken hat in der letzten Zeit eine Ergänzung erfahren, worüber an dieser Stelle ein Referat gegeben wird. 1. Die Art, welche von Bielz in seiner Fauna als die englische Helix fusca Mont. aufgeführt wurde, ist als eine von dieser verschiedene, noch nicht beschriebene Form erkannt und mit dem Namen H. transsylvanica Bzelz belegt worden. Unter diesem Namen erscheint sie zuerst in Kobelt’s Ra: p: 10. Von H. fusca, die mir in einem Exemplar aus Kent vorliegt, unterscheidet sich H. transs. schon durch ihre allge- meine Gestalt, indem jene viel flacher ist und ihre letzte Windung an der Mündung weniger herabsteigt, vielmehr mit der Kante, welche das ganze Gehäuse umschreibt, ziemlich in gleicher Höhe bleibt. Am meisten stimmt H. transs. in ihrer allgemeinen Gestalt mit H. sericea und H. granulata überein, unterscheidet sich aber von diesen beiden Arten und von allen andern, die mit ihr verglichen werden können, durch eine eigenthümliche Skulptur der Schalenoberfläche. Diese erscheint unter einer starken Lupe in Form kleiner mit der Schneide aufwärts stehender Schüppchen, die der Schnecke vor dem unbewaffnetem Auge einen sammetartigen Glanz verleihen. Es ist dieses ganz die gleiche Skulptur, welche H. incarnata zeigt, nur dass sie bei der viel kleineren H. transs. | gerade viel derber ist. 2. Clessin hat in den Malakozoologischen Blättern Jahr- gang 1877 die Hyalinen der Gruppe mit glashellem Gehäuse und engem Gewinde einer genauen Untersuchung: unterworfen und dabei auch unsere bezüglichen Vorkommnisse verglichen. Seine Ansicht weicht von der Bielzischen ab. Bielz schied — 13 — unsere Hyalinen dieser Gruppe in zwei Arten: eine genabelte Form, H. crystallina und eine ungenabelte, die er als vitrea bezeichnete. Clessin dagegen nimmt 4 genabelte und 2 unge- nabelte Arten an. Unter diesen sind 3 Arten, H. subcarinata, Jickelii und transsylvanica ganz neu, ı Art, H. subrimata für Siebenbürgen neu. Die grosse Differenz in der Ansicht von Bielz und Clessin wird dadurch erklärt, dass diese kleinen Schneckchen früher nicht so genau studirt wurden und dass Clessin zu denjenigen deutschen Forschern gehört, welche nach dem Beispiel der Franzosen einen Formenkreis sehr enge ziehen. Ich selbst gehöre der ganz entgegengesetzten Richtung an, bekenne aber, was die in Frage stehenden Formen betrifft, dass ich die von Clessin gemachten Unterscheidungen auch durch ein ziemlich reiches Material, welches ich von Bielz zur Sichtung erhielt, durchführen konnte. Zweifelhaft blieb mir für unsere Fauna nur H. subrimata Keinh. In Folgendem wiederhole ich die Clessinischen Beschrei- bungen der neuen Arten und führe bei jeder Art die Fundorte ‚an, von denen ich Exemplare gesehen. ı. Hyalina crystallina Mxl. Cless. Mal. Blätt. 1877. p. ız5.t.ı. f. 1 Petrilla Taja Schlucht. Hyalina erystallina var. subterranea Bourg, Amen. I. p. 194, t. 20. f. 13—18. Cless. Mal. Blätt. 1877 p. 125. Reinh. Nachr. 1871 p. 108 u. p. 113. Präsbe und Plescha bei Czoodt, Holzschlag Riu Sadului, Frek Bruckenthal’s Garten, Piatra mare am Tömöscher Pass, Elöpatak. Ich glaube aus den Mittheilungen 1. c. schliessen zu müssen, dass Clessin und Reinhardt verschiedener Ansicht darüber sind, welche von diesen beiden Formen die eigentliche erystall., welches die Varietät sei. Da ich Bourguinat’s Amenizes nicht vergleichen kann, halte ich mich an Reinh., aus dessen Händen mir Exemplare von subterranea vorliegen und nach denen die Form mit rascher zunehmendem Gewinde diesen Namen trägt. 2. Hyalina subcarinata C/ess. n. sp. Mal. Blätt. 1877 p. 29 t. 1. f. 5. »Gehäuse: klein, gedrückt, genabelt, von glasheller Farbe, mit feingestreifter, glänzender Oberfläche ; Umgänge 6, sehr langsam zunehmend, der letzte wenig breiter als der vorletzte, nach oben fast gar nicht, nach unten sehr ‚stark gewölbt, so dass die Form ‚der Umgänge nach oben abge: ® _ 11 — rundet — gekielt erscheint, durch eine tiefe Nath getrennt ein wenig erhobenes Gewinde bildend ; Mündung sehr schmal — mondförmig ; Mundsaum scharf, Nabel eng, stichförmig.« Drei Exemplare auf Piatra Sipotului bei Petros. Durch die Form der Umgänge und die enge Mündung von allen Arten dieser Gruppe sicher -unterschieden. 3. Hyalina Jickelii Cless. n. sp. Mal. Blätt. 1877 p. 130 t. 2 f. 8 nicht f. 7. »Gehäuse: klein, sehr zusammengedrückt, genabelt, sehr fein und unregelmässig gestreift, glänzend; Umgänge 6, sehr langsam zunehmend, der letzte Umgang ganz wenig weiter als der vorletzte, nach der Aussenseite etwas, nach oben und unten sehr wenig gewölbt, ein kaum etwas erhabenes Gewinde bildend; Mündung sehr enge, sehr schmal — mondförmig, Mundsaum scharf, Nabel weit — stichförmig. Durchm. 3.2, Höhe 1.2 mm.« Ein Exemplar im Sensenhammer bei Hunyad. Diese Art unterscheidet sich von ihren verwandten sieben- bürgischen durch ihre sehr flache Form und ihr enges Gewinde. 4. Hyalina subrimata Keinh. Cless. Mal. Blätt. 1877 p. 130 t. 2 f. 7 nicht £. 8. Von dieser Art liegen mir 3 junge Exemplare, je eines von Hermannstadt, Kronstadt und Elöpatak vor. Reinhardt hat diese Exemplare selbst bestimmt und Clessin hat die Richtigkeit dieser Bestimmung. bestätigt. Unter allen den Exemplaren, die ich seinerzeit an Clessin sandte, fand derselbe jedoch keines, das er als subrimata bezeichnet hätte und ich kann unter dem mir vorliegenden Material auch kein Exemplar auffinden, welches ich von den anderen Arten trennen und für subrimata ansehen könnte. Dagegen zeigen die 3 Schneckchen, die mir Reinhardt als seine subrimata bezeichnete, Ueberein- stimmung mit nicht ganz ausgewachsenen H. transsylvanica. Ich kann leider keine Exemplare von subrimata vergleichen und kenne diese Art nur aus der Abbildung bei Clessin mit der meine 3 Exemplare nicht übereinstimmen, da diese ein ganz flaches Gewinde haben, die Abbildung aber ein etwas erhabenes Gewinde zeigt. Der Nabelritz, der hier als haupt- sächliches Merkmal entscheiden könnte, ist bei jungen Exem- plaren zuweilen schwer zu konstatiren und ich kann ihn auch in der That bei den meinigen nicht finden. Nach wiederholter Vergleichung kehrte ich immer wieder zur Ansicht zurück, dass mir in der angeblichen H. subrimata nur junge H. trans- sylvanica vorliegen, der Irrthum Reinhardt’s aber durch einige Aehnlichkeit, die in der Zunahme des Gewindes zwischen — 15 — subrimata und transs. statt hat, zu erklären ist, ein Irrthum, der um so leichter war, da ich seinerzeit Reinhardt keine ausgewachsenen Exemplare von transsyl. vorlegte und diese Art damals überhaupt noch gar nicht beschrieben war. Ob H. subrimata bei uns vorkomme, bleibt daher zweifelhaft. 5. Hyalina diaphana Stud. Kurz. Verzeich. p. 86. Cless. Mal. Blätt. 1877 p. 132. t. 2. f. 10. Hyalina vitrea Blz. p. p. . Kimpu lui Neagu am rechten Schielufer, Ober-Sebes, Freker ‚Gebirge ; Skit la, Jalomitza, Kirchenwald bei Neustadt, Kronstadt in Hausgärten, am Kapellenberg, am Salomons- felsen, Schullergebirge, Piatra mare, Unter-Tömösch, Geister- wald, St.-Annen-See, Cordon Borkota, Feherbükk, Koväszna, Keroly, Ausläufer des Csiljänos, Soosmezö, Uzthal, Lipse- Gebirge, Valea Forkutze, Valea Brates, Csik Gymes, Kurme- tura Pentikului bei Tölgyes, Schässburg Abelsloch, Birthälm, Langenthal. | 6. Hyalina transsylvanica (less. Mal. Blätt. 1877 p. 133. t. 2. f. ı2. Gehäuse: klein, gedrückt, ungenabelt, sehr fein unregel- mässig gestreift, glänzend; Umgänge 5—6, sehr langsam zu- nehmend, sehr gewölbt, aber sehr über einander greifend, wodurch das Gewinde sehr enge, der letzte Umgang aber fast dreimal so breit als der vorletzte wird; durch eine seichte Naht getrennt; Gewinde kaum etwas erhaben; Mündung ziemlich weit — mondförmig; Mundsaum scharf, gegen die Naht zurücktretend ; Nabel durch einen tellerförmigen Eindruck markirt. Durchm. 4, Höhe 1.5; mm. | Kimpu lui Neagu am rechten Schielufer, Fiskal Gredistje, Präsbe bei Czoodt, Michelsberg, Hermannstadt im Biroischen Garten und im Walkmühlgarten, Rother Thurm, Ober-Sebes, Szakadat, Kronstadt Salomonsfelsen, Piatra mare, Geisterwald, Cordon Borkota, Bogater Schlucht, Kraszna-Bodza, Soosmezö, Uzthal, Csik Gymes. Diese Art unterscheidet sich von allen verwandten sehr bestimmt durch ihr flaches Gewinde und die grosse letzte Windung. — a — Fr ID: Witterungserscheinungen der Jahre 1876 und 1877 in Hermannstait. Von L. REISSENBERGER. Durch das Eingehen mehrerer Beobachtungsstationen, deren Beobachter früher so freundlich waren, mir die Resultate ihrer Beobachtungen zum Zwecke einer allgemeinen Zusammen- stellung siebenbürgischer Beobachtungen mitzutheilen, sowie die Nichtbetheiligung anderer Stationen an diesem Unter- nehmen und die dadurch entstandene Beschränkung meiner Zusammenstellung auf eine zu geringe Anzahl von Stationen bin ich ausser Stand gesetzt, auch weiterhin in der begonnenen Weise für die Klimatologie Siebenbürgens das vorhandene Material zu sammeln und zu veröffentlichen und es bleibt mir daher nichts anders übrig, als nunmehrblos meine Beobachtungen aus Hermannstadt in gleicher Weise und Ausdehnung, wie es bisher mit den siebenbürgischen Beobachtungen geschah, zu veröffentlichen, was denn auch im Nachfolgenden geschieht. — 17 — A. Temperatur (in 9. | ei a) Monatsmittel und Extreme. Mittlere Temperatur Temperatur | cor- um 18h) um 2h | um10h | Mittel |rigirtes ’ Mittel Abweichung vom Normalmittel N [TG Minim. | Tag | Dez. 1875|—5°221—2°48|—5°13)—428| —4:33|—1'54| 93] 4 Jan. 1876-10:41/—4-74—9:13/—8:09— 8:17) —4°32) 44] 14 | Februar |—-295| 3:101—1'35/—0-40—0'45|4+0:51\11'1| 28 I März 3:86) 12:05| 6.32) 741l 75844211216) 30 April 7-63) 1967| 1141) 12:90) 13:35/44°51|28°2] 23 ‚| Mai 10:12| 16:60] 11'76| 12-83) 13:08|—1'62|23°7| 26 IJuni | 15-13] 22-20) 1609| 17-81) 18:13] 000|27-7| 12 Juli | 1543! 23-61! 17-05! 18-701 18:95)—0'33!28-7 10,20 [August | 1422| 24-10] 1705| 18-46| 18:73 —0.21[31°0) 5 ‚| September| 10:85) 19-47| 13:41) 14-58] 1476+0'23128°6| 15 [October | 420) 1511) 721) 8:84 8631—149126°0) 1 | November —3:08| 0:29) —2-47|—1:75|—1'79)—5°07| 45] 23 I Dezember | 2:64| 5-45) 2751 3611 3°56|4+-635112.3| 3 |- | Meteor. Jahr | 4981 1243| 6851 8-08] 8:211—0'42|31°0) [Sonnenjahr| 564] 13:08| 7.51) 874 8864023] „ | » Dez. 1876| 2:64 5451 2:75) 3611 3-564+6-35112-31 3 |—12-4| 27 Jan. 18773-48| 2:04—2:63 —1.36|—144+2°41| 9-4] 11 |—14:1|31 | Februar |--2-301 2-20/—1-39—0:501—-0:54+042| 9-2) 26 |—19-0) 15 März 0:58 7774| 2:61) 3:64 379404211931 30 I—14:3) 3 1 April 1° 5:63] 12:04 741) 836] 8:60)—024191 6 |— 1:8] 4 f | Maı 1034| 17:02) 11:73) 13:03] 13:29—1'41127°6| 13 38 3 IJun 1523| 2331| 1654 18:36) 18°72)4-0°59|28°6113, 13 7418 Juli 15-91) 24-59) 1747 19-32} 19:59)+0°31/30°8 8 9-6! 12 August | 15:77) 27-14) 1878| 20:56) 20-881 +1-9435-4| 24 | 97) 6} September] 975] 1776 11:88) 13:13) 13:30—1'23)300| 1 |— 0'4| 28 1 October | 2:60) 1143| 496) 6:33] 6°16|—3°96|16°4| 15 |— 5°3| 21 1 November |—0:77| 6:09| 074 2:02) 1'94—1'34|11'8| 13 |— 8'9| 29 | Dezember |—3°:35| 0:18|—3°26|—2:14—2'20)+0°59|10'6| 6 |—23°3| 31 | Meteor. Jahr | 5°99| 13:07) 757) 8:88) 8-991+-0:36135°4| 2%, |—19:0) 1°/, Sonnenjahr| 5-49] 12:63] 707) 840) 851-012] „ | „ |—23'3°’o | — 18 — b) Tagesmittel (aus den 3 Tages- Januar Februar März | April 1 1040 — 820 5:03 1277 15:67 15'63 21 —11'20 | —10'47 7.00 13:17 15:67 | 1493 3 | — 673 | — 573 4:33 9-80 14:33 15:53 4 | — 4:97 | — 637 2:93 807 | .14:87 1827 5. | — 5:63 | — 8:50 2:20 7-40 15:50 18:67 6 | — 923 9:27 3:30 8:37 1473 | 18:73 7 | —21'43 1:40 620 6:97 15'27 18:93 8 | — 24:20 | — 0:83 1:57 473 | 1407 16:83 9 | —15:00 0:07 2:50 4-43 13:30 17:50 10 | — 990 | — 0:63 8:53 737 12-30 19-20 11 | — 8:50 | — 2:50 5:13 9-67 11'43 20:57 12 | — 480 | — 2:37 6:03 11’30 9:33 20:67 13 | — 4:60 | — 3:83 9:90 14-23 13:00 |. 1820 14 143 | — 7:53 6:67 17.70 18.33 | 1887 15 | — 170 | — 5:10 350 16:60 17:87 1797 16 | — 1:67 | — 0:27 623 | 18:60 15-50 17:67 17 | — 5:37 173 713 17:60 13:47 erlernt 18 | — 8:80 2:03.| 1107 893 11:73 18:17 19 | — 8:63 313 | 10:53 10:67 |. 793 1670 20 | — 6:87 570 7.07 15:13 3:90 18:10 21 | —1573 370 7.0 18:67 673 18:73 22 | — 710 147 1:53 20:20 847 18-37 23 0:83 4:90 5.40 19-70 13:23 | 16:80 24 | — 120 4:83 9:73 18:97 11:73 17:83 25 | — 5:83 120 | 1270 19-47 13:27 18:03 26 59:30 : 13. 19.13 16:30 1643 | 18:23 27 | - 1.80 3:03 8:97 1193 10:87 1630 28 | — 7:07 570 | 10:13 10:73 11:07 14.43 | 29 | —10'40 5-40 | 13:33 13:20 10:87. | 1847 7,3 30 | — 8:13 14:60 14.40 12:27. | 1831022 3l| — 8:93 N 13:30 1450 } — 129 — stunden 18%, 24, 10h) im Sonnenjahr 1876. Juli | August September October November | Dezember 1770 19:40 19:83 17:87 — 0:23 2:03 18:07 19-80 17:30 847 0:07 2:90 16°53 21°23 19-63 6:37 073 8:63 1767 2267 17:13 1:03 0-80 947 16°93 23:93 16:93 9:37 — 0,43 TT7 18:53 2293 16:60 12-27 — 2:07 8:60 19-30 20:90 1813 1183 — 507 7:30 20-33 17:33 18:73 11:37 — 3:60 873 2067 19-13 1317 1173 — 163 770 2177 19-20 1140 11:13 2:17 673 2113 1777 13:47 1140 — 413 6:20 1993 18:57 14-90 12-17 — 680 4-13 18:67 18:97 17:00 12-07 — 7:07 377 20:53 1747 13:93 10:83 — 791 4-67 18:13 13°47 2133 10:43 — 420 6:07 19:00 | 1737 \ 1473 1030 | — 183 5:13 18:83 17:73 12:00 1130 | — 5:33 4:97 17:70 15-57 13:10 12-67 — 0:13 3:60 17:80 14-30 14:67 8:50 — 0:07 4.27 14-73 15°83 11:67 7:03 — 153 470 14-53 16:63 9-13 8:37 0:63 8:50 14:33 18:07 9:23 9-47 0:97 10:97 15°60 21°47 9:63 6:20 1:40 307 1743 20-33 10:63 9.20 0:73 3:37 18:47 2193 12-50 343 0:43 4:50 19-40 18:83 12:00 5.10 — 2:30 |— 2:33 20:63 17-30 11:97 7.20 — 2:77 |—11:50 2187 16-57 14-80 947 — 5:10 |—10:00 2117 1543 16:37 1:80 0:07 |— 5:90 2133 14-97 15:23 2:73 177. |— 1:68 20-83 17:07 4-77 — 047 Soße 2 Worfls1 gt IH Sy ’ 80 c) Tagesmittel (aus den 3 Tages- Februar | Januar 0:07 3-20 2-87 1:53 1:37 173 — 7:10 — 413 — 2:67 — 1:97 — 2:10 — 2:17 0:37 1:63 2:57 2:67 2:20 2-80 — 2:87 — 460 — 14:37 — 10:33 — 2:97 3:00 2:43 3:60 5:87 9:07 347 0:93 133 3:60 2:43 — 2:60 März | April — 465 7.30 — 620 7.40 — 11:03 393 — 6:73 6:27 — 3:83 7:50 — 5:80 | 12:23 297. , 1180 4:30 | 10:67 4-67 9:77 — 0:50 | 12:63 — 0:40 | 12:27 — 4:97 | 10:00 — 70 8:23 — 4:37 363 — 1:80 9:50 113 3:90 970 957° 823 | 12:60 12:43 | 12:07 15-33 | 10:53 15:00 543 9:03 0:17 10-87 2:03 7:93 713 6:90 5:73 10.30 5:93 14-47 8:33 11:37 | 10:00 1023, aa 11:90 | 12:03 8-40 Mai | Juni 11°27 18:87 9-50 18:17 5:33 17:30 695 1820 13:00 IT 14-00 |. 20:33 11:97 | 20:20 14:00 21'383 13:10 2143 13°97 2170 12:67 20.60 15°47 22:10 19:33 18:80 | 18:57 16:73 14:50 15-50 12:97 1410 1153 19:27 12:13 12:93 1978 12:43 1740 - 1033 1997 10:80 19:80 11:87 | 2070 | 12:33 22:03 01 12:90 18:37. 10:23 1660 8:40 18:13 11°67 19-87 1517 1700 1727 1450 19-07 | | mn m 131 Der stunden 18h, 27, 10% ) im Sonnenjahr 1877. Juli | August ren October | Deren Dezember -15°10 18:40 20-70 19:40 B7lT 20:13 2173 24-30 1753 14-43 12-80 15:53 1820 w20:37. : 21-87 24-87 23-53 18-67 16:50 17-27 | 18-40 18:70 18-90 19-07 22-33 23-67 21-90 20-80 18-20 19-17 18-87 20:00 2127 18:07 1677 16.30 1597 20:20 22:17 2143 2153 18:93 20:37 2070 19:97 20:23 190, 20:70 16:97 17:53 19-37 2157 23:03 29:20 2457 22-63 25:03 2273 19-93 20-40 21:00 23:07 22-03 2183 20:43 2117 15:77 13:77 13:73 17:60 16:70 12:00 10:93 10:93 12:40 13:93 16:10 18:20 1443 1. 11527 7:63 SullE, 12.33 17:13 13'27 8:93 8-07 6:80 SL 5-27 7:60 870 39:90 12-53 11:27 13:03 11:00 5°57 913 5.80 670 700 LBIhre 3:63 647 6:60 8:20 UM 8:03 4:33 0:93 0:87 0-50 2:63 320 4-93 340 4:23 4:80 673 133 6:30 8:43 I Ferne DANANSFEÄABGSODSURWAADH SSRAAIANAITDAIDSWEHND 5:73 3-67 —_ 0:23: 8:10 8:53 7-40 5:43 567° 2:90. — 0.60 — 1:60 — 040 0:30 0:27 0:73 — 0:30 — 2:47 — 410 — 2:83 4:27 — 5:87 — 8:07 783 7 — 14:00 1:27 — 4:00 ae 2 160 16:30 | —20:93 9* — 132 — B. Luftdruck a) Monatsmittel a — | re 31 TEE ET EEE Mittler Luftdruck 70 Monat un er; 185 | paul | 10h | Mittel “ Dezember 1875 25-55 29:28 25:93 25:99 | Januar 1876| 32-64 32:26 32:86 ' 32:99 | Februar = 24:29 23:82 24:27 >. 2Asulle März RN 19-85 19-56 20:14 19:85 April R 24 94 23:97 24-73 24-55 Mai Sala 23-95 24:61 24-31 Juni 5 23:04 22:33 22:99 22:79 Juli „ 25:30 24:73 25.50 25:18 August 9 25-95 2529 2576 2567 September „ 94-60 24-25 24-97 24-61 October %„ 28-35 97-80 28-29 28-15 November „ 25-27 25.29 25-86 2547 ‚Dezembez „ 21-45 21.19 21:57 21:40 Meteor. Jahr, | 25:35 24-88 2549 ° 2524 Sonnenjahr ,„ 95-00 24-54 25213 ae Dezember 1876| 2145 2129 21:57... (020 Januar 1877| 2822 2773 2853 |. 28-16 Februar N 22:29 22-30 22:61 22 40 März h 20.54 20:12 20:63 20:43 April N 19 46 19:14 19-68 19:43 Mai 2 21:99 21:23 2186 2156 Juni 20 1.02.05 97:32 2785 | 2771 Juli " 2593 2540 | 2594 2576 August . 26:72 2590 2639 2634 September „ 25:98 25.49 2612 2586 October 27.94 27:35 28:08 2779 November ,„ 26°78 2634 2672 26-61 Dezember „ 26:67 26:67 27.18 26:84 Meteor. Jahr , 24-57 2413 24:66 24-45 Sonnenjahr , 25.01 24:58 2513 |: 2491 — 13 — ‘Gin Millimetern). und Extreme. Luftdruck Abweichung 700 an vom NE TEE EIER TER EN EURE BET SENIEEUTEETTERTR NG NANNTE 7 Normalmittel Maximum | Tag | Minimum | Tag 39:28 24 3al b) 4250 24 20-17 B) 38:00 1 10-42 24 2772 B) 9:35 19 29:73 4° 15:64 27 30:32 30 18:27 26 2870 h) al 10 29-71 al 19:74 20 : 17:90 25 13°46 13 1841 3l zatil 10 744 22 331 he 744 —5'72 3903 28 744 22 —+-1'22 3946 8 18:65 3l — 3:59 3420 15 11'29 27 —2:54 30:71 29 9:69 ) — 444 26:03 4 10:19 25 —279 28:60 28 11:58 19 +3'14 31:73 5 20:65 14 —+1'03 30:46 1 20:58 18 —+-0:98 30:91 6 19-80 3 —1’51 33:93 29 1777 20 +-0:33 37:46 14 16°28 8 —+-0:52 37:72 16 11:98 26 —0:28 34:78 16 10:33 27 —1'12 3772 A 7-43 lg —0:66 » » 9:69 a 1 2 3 4 5 6 7 8 9 | “ Januar 72870 25:07 26:64 21:10 20:70 22:37 33:90 3675 3488 3194 3272 3275 31:08 29-51 30:82 31'61 80:33 30.06 31:92 39:88 32:90 29:70 36:19 41:61 41:34 41:40 38:13 38:17 3149 38:02 38:83 a b) Tagesmittel (aus den 3 Beobachtungs- Februar 737.08 39'335 3392 26:86 ‚20:02 16.14 17.90 22-36 2349 2467 21:34 23:29 2744. 21:97 29-61 26°05 18:60 21709 22:23 23:40 26:94 3120 23a; 12:54 17:68 23°25 21:00 2142 23:25 März 72230 2189 21:55 2549 2662 2244 | 17:28 14:97 17:75 13'47 13:18 16:97 18.34 20:25 25:23 19:64 2137 1584 13:69 18:63 16:14 22:92 24-39 22-50 21:09 1604 20:23 22:99 21-39 20:69 20:15 April | Mai | Juni 71968 | 724.56 | 723°81 23.09 23:81. | 2295 97-75 | 2659 | 23-39 29-47 28:95 26:61 28:73 2778 | 28:33 2701 | 2318 | 2773 20:92 22:06 24-30 2574 24-71 2222 98-75 | 23:97 | 21-08 | 27:66 22.49 20:21 23:69 19-68 2125 | 22:34 21:72 1.210200 20:70 24-03), 220% 22:48 2259 | 22:48 27.83 22.63 22.83 28:52 | 2328 | 21-93 24-66 | 21:95 | 20:66. 21-54 | 22:38 | 21-49 24:23 23:74 22:35 26-87 | 28:03 | 23:92 27:59 2768 22118 26°47 21'937. ).22:.80 | 2634 | 25-52 | 21.26. 26-04 | 2318 | 218 24-57 22-30 21:58 | 20:82 19:85 | 2199 16-83 | 20:39 | 21:26 - 1377 23:12 23:62 | 23:93 20.99 2413 2245 30:28 2754 |: "22:16 — 15 — ‚stunden 18%, 2h, 10k) im Sonnenjahr 1876. Juli | August October November September Dezember 72175 72796 72085 71995 | 720°28 2168 26-84 25-96 26:19 2488 ‚22:67 2688 2609 33-11 27:58 2397 28:23 28-87 3283 2397 23:67 2880 30:52 3154 24:24 2566 27.35 28:89 29:93 26-67 28.39 2640 2505 31'23 2528 27-24 26-14 1745 31:22 23-61 2607 26-10 18°26 28:58 2422 26°33 2670 23:97 26°13 18:23 25.92 28:18 26-11 2722 21:98 26-12 28:04 23°43 30:04 25-81 27:69 24-81 17:41 30:29 2771 29-32 24:09 2281 28:04 28-07 29:29 25-14 1924 26°40 25-51 26-33 24.02 22:68 2638 28:32 25.99 24.59 28:09 26°97 29-44 2582 2756 28.64 2673 2751 2161 28.29: 27:60 26°60 28:64 20°41 28-53 | 27:84 2432 2456 2133 29-27 2737 26-22 2334 22-70 2785 2581 23°72 25.49 23:93 2322 29-29 3202 2810 22:98 19-42 28:33 3366 2441 2337 18-15 25.59 3133. 24-61 26-71 21:59 2175 29-09 29.70 21:39 .\. 2332 21°77 28-77 2844 29-56 2384 2175 30:59 2565 24-75 25:63 22:33 2890 2375 27-41 2632 2444 2459 24:66 28.75 | 22:24 18:78 — 196 c) Tagesmittel (aus den 3 Beobachtungs- Januar Februar März | April | Mai Juni 7124-41 | 72592 | 71647 | 7283-07 | 71769 | 726-98 24-33 | 2827 | 22-40 | 1881 | 1954 | 95-45 29.32 | 30-20 | 25-54 | 23-77 | 23-07 | 2951 27-17 | 31:76 | 21:02 | 2484 | 23:52 | 30-83 24-25 | 30.92 | 21-36 | 22-66 | 23-37 | 30-81 27-58 | 30:34 | 21-72 | 23-27 | 1708 | 30-22 30:23 | 23:89 | 13-57 | 21:52 | 19:52 | 30-50 33:35 | 20:55 | 12:06 | 21-36 | 21-82 | 30:2 33-98 | 22:08 | 10:79 | 2547 | 1776 | 28:95 29-79 | 20:04 | 16-60 | 23-21 | 19-08 | 28-63 21:86 | 2162 | 22-26 | 1881 | 23-13 | 29-68 19-46 | 20:32 | 2261 | 1777 | 24:87 | 2797 22-00 | 16-99 | 1867 | 18:69 | 24-37 | 23-45 26-36 | 23:37 | 1819 | 21.69 | 2502 | 22-17 24-98 | 3281 | 1889 | 2172 | 21-42 | 26-04 28-04 | 31:51 | 2%47 | 20:66 | 18:68 | 27-31 30:37 | 2649 | 22-75 | 1666 | 17:38 | 29-44 30-18 | 25-35 | 21-13 | 1344 | 15:54 | 30-23 31-87 | 25-99 | 20-99 | 15:36 | 12-01 | 30-28 33-77 | 21:82 | 1740 | 1583 | 1434 | 27-63 34-01 | 1400 | 15:66 | 13:08 | 1749 | 24-13 33-19 | 1544 | 21-21 | 14-38 | 20-15 | 25-23 31-49 | 1231 | 1824 | 15:59 | 22-36 | 26-44 28-91 | 1683 | 16:86 | 1428 | 22-90 | 25-04 2721 | 1682 | 20-21 | 13-74 | 24-27 | 24-08 25-88 | 13:80 | 23-58 | 21-90 | 23:99 | 26-27 31:76 | 1981 | 2522 | 2316 | 26-82 | 27-68 34-37 | 1786 | 2888 | 20:84 | 2789 | 27-68 27-64 29:71 | 1918 | 2754 | 28-05 25-23 24-65 | 18:09 | 2767 | 30:37 20-01 22-15 28-09 — 17 — stunden 18%, 2h, 10h) im Sonnenjahr 1877. Juli | August September October | November | Dezember 729.70 72664 72475 730.14 726°45 | 71404 26-95 2189 25°67 2429 27.74 23:84 24-95 20:74 2422 20:53 29.08 28-88 24:06 24-14 2434 2401 28:88 26-42 27.94 28:68 2689 30:08 29:69 25-42 28-60 30:54 29:69 34:24 3197 25.73 - 27:01 28-45 29-06 3191 32'25 27.80 25-78 2653 23:89 18-05 3074 24-80 26:67 | 24-19 26-13 18:78 29-02 24-75 28:86 23:86 24-45 24.59 27:33 26-59 28-03 23:63 2706 2125 27:45 31:59 28-34 238 1129:61 24-55 26-00 31°76 26-78 2574 30:27 3175 28-49 30:55 22:61 27.77 2919 37:09 34:07 30.92 21-08 2769 27-15 3340 31.19 39'23 21-27 26-70 2195 2775 36°20 33-91 ‚2345 2584 2210 2624 3447 29-92 20-94 2670 2166 30:06 3301 25.98 21-70 29-08 24-96 32:72 29:76 2573 23:03 27:68 19-52 39'36 24-45 3193 26:95 26-88 2135 34:83 19:27 3443 2707 2633 19-05 3420 22:24 39°90 2679 26°70 19-50 3105 20:37 28-56 26-51 26°41 2313 25:22 22-58 27:40 .. 2908 29-52 23°75 22:57 1644 23°76 24-91 26-96 28:06 22°37 15°15 15°47 23°22 25.97 3271 2575 21'235 1350 24-77 28:20 32-11 2730 20-38 18:61 26-91 26:99 32'093 27-53 18:62 2480 2897 26-37 30:44 2706 | 17-92 2791 29-97 2978 26°83 30-01 138 — — €. Dunstdruck (in Millimetern) und relative Feuchtigkeit | (in Perzenten). Feuch- Mittler Dunstdruck Dunstdruck Mittle Feuchtigkeit tigkeit ! Monat ; 2. Eu 185 | 20 | 10n [mitte Max. | ®|-& | & [an | 2 [10 | & E 5, RlS|e 'ı8|s ı I Dez. 1875| 2-98| 3-39] 3-84| 3-40] 6-1] 40:6] 31 |90-5185°2/92°2 89:3159| 1% Jan. 1876| 2-11) 2:83] 2:28] 2-41) 47123 [04 8 94-3185-9194-2/91°5)45 F Februar 3:54| 4-30| 3-71 3°85| 6520 11-4 2 192-5]74°1187-0/84-5]44| 67 März 4-78| 4:99| 5-01] 4-93| 7°4]19 12-6] 17 \79-549-471°4/66°8]21 241 April 5-58| 5371 5-86| 5-57] 9-1/26 12-6] 16 |72°6132°6160-855°31 11] Mai 7:96| 8-43] 8-39| 8-26|12-2]16 4-1) 20 185°7/60°9181°1 75°934| 1,23] Juni 11-27111°57|11-76111°53113°7119 75, 1 187-9159 0/86°7 77-9141 112,290 Juli 11-23111°39I11°90111-51114°6|13 |$-5) 21 186°2152°5/82-5173°7|86| 9 I August 10:77111°06|11-69111°17115°4| 5 |7-0)19,30|88°2/49°8180°7 72638) 30 September| 8:61) 9:00] 9:38] 9:00 12-4) 214-6) 22 |88-2)54°0181°774°688| 15 October 5-72] 6-94] 6&-51| 6-39|12-5| 1 |3-6| 30 |91-0/54:7/83°5]76°4136| 13 November| 3°40) 3:94| 3:98 3.64 5-0!30 |1-6| 14 |91'2)83°0/91°9)88°7,65| 21 Dezember | 4-99| 5-55! 5-10) 5-21! 8:0) 81-4) 27 87:578°5/88°01847 52) 221 Meteor. Jahr | 6°50) 6°93) 6:99 6°81115415/, |0°4| ®/, 87-3/61°882°8 71:8 11,7 Sonnenjahr| 666) 7-11) 710] 6% „ |„ |» | „ 871 61:2182:5 76.9917 Dez. 1876| 4-99| 5-55! 5-10) 5:21) 8:0) 8|1-4| 27 |87:5]78-5188:01847 „2 22] 5 Jan. 1877| 3:38| 4:33) 3-57) 3:76] 6:0 Er: 30,31192-1|78-8191:5187°5 571] Februar | 3:53) 3-96) 3:69) 3-73) 60122 |1-0] 15 |87-3]73-1/86°2|82°2]85| 25 I März 4-06 4551 4-49) 4-37) 031/14] 3 82:2)58-5179°3|73°3/28 301 April 5:67! 5-83| 6°07| 5:86) 9420 13-0] 11 |82-2)57-1|78:6|72°6]29 10] Mai 8:02) 8:30 8:32] 821111615 39) 4 In 81:3/75°0132) 291 Juni 10-34.10-19110-93110-49116°7 124 |5-4| 18 |80-1,48-0 77:9)68°7132, 19] Juli 1057| 9-72111-39110 5614-8] 8 [6-1] 20 |78-1143-3176°7166°0)24| 28 | August 111-091117412-4211-75120.127 7-9] 5,6 83-3144-0 77-2\68-2]25| 23] September! 8-23] 8.69] 9:00] 8:64115°3| 3 |4°3| 28 |83°0157°7 84:6176:8133) 1} October | 5-14] 587| 5:60) 5-54110-1| 3 [2-7] 19 |90:0157-7)83:7|77-135)19,205 November| 3-97| 4-66| 4-19] 4-27| 6°9)23 |2-1] 29 |90:3|66-6|86°6/81-2]36| 25 Dezember | 3-49) 3-87) 3-49| 3:62| 6-5] 10-7) 31 |90:179-8|88°9/86°3|51| 26 Meteor. Jahr | 6°58| 6°95| 706) 6°87120°1|?,,11°0)'°/, 85:5160-2/82°6|76°11241 28/ Sonnenjahr| 6:46) 681) 6:93] 6-73] „ |„ 0:7]37/, |85°7160-3182°7176:2| „| 139 D. Windesrichtung und mittle Stärke der Winde. a u En En u Eu En u u u u EL Er u u u a nr u a OyTeIspurM Windvertheilung nach Perzenten SHE. AI IOWI SS OO OH Or Da a 5 EN 5 EieE ano kien? | un larkarken! DTM HNO HO | DI AH St Pi HIT I OT DIDI HR HERR HT Ra Ra ee OS ıanı9 aa - a — —_- NIS HS OHM CO TO BACKETEIO BOTEN IE Ne Fer m Harn NEL ENT _-- m ed TT m Tr, PT, TH Hr r os ar) AO TH OSO IT mm m. Sl x DH HTIAOINOOS SO — —- IA TA AREA TI TE RR DIRT OO OH m en a&d —-o — — oo Ar) | Se Beate | RR are > 9 Bean 8 | | aa ANNO Hm een Bene u Be 0X 05 Kor) Fe] | ei 1 — Bone ee SO NNOIN OHIO — SE un a N ern DOOF SO- OH NO—O OS Aa ad Hem EHRAAR aaa Q&Q — mean aa 0So IEHRDOTRKORNTZO- nn ygenmnatnmamannng a) a I a un a a ON a o ea |men nm | | ost Se ono|) AH |TRnmn [jene | manm ae een ON A| | Jar | Haag on- oS| |" aaa | «gas 3 = an) er -|nn ; min on ONN) @ | [RAR | | [Pr = N Sr Rare TR I SSare een Se — Du u) — — NSXT=) = 2 = _ mo en == SiS ® 8555 & OR 5 aan OR 5 2420 8.8 ma „ärse .@ mms een: A = ee) nn = oe) Ss o SOHN E oe. messe ig HE NIEo u. HEQ ER 38 = oa aa 55a Bon de SAaaegaieeacseie ASBAdansacnozasz | ASkadarsdnozasz — 140 — E. Niederschlag (in Millimetern) und einige andere Erscheinungen. Niederschlag Zahl der Tage mit Mittle Monat > = a, RA ax. messb. ee u) N Sansa n umm i ieder-) . >| 0-10 ; e a u el ls = N Sn Dez. 1875| 3440| 9:90| 27| 11 | 2 ln 1: mise Jan. 1876| 1270| 3:90| 5 91 —ı — |) Bebruar. | 13°95| 2:60] 10 10.) | Sn re März 1890) 5-10 | 14 8 11 — 1 17 5 April 12:30) 480| 7 4| 2, dee Mai 182:2520°75| 27 | 20 1 11 —| — |68 ‚Juni 20485/2920 | 20| 21 | 11 1 | | 2 Juli osasisı.s5| 19| 12 | Al ı | BI... August 68-45147°05| 7) 10| | 1I—| — | 38 September) 65:3028:75|26| 13| — | 1| | 1175 October | 29.801100 | 22 6 1, | — | 00 November, 84:95,25:70| 25 11 | > | N 750 Se Dezember | 36:05) 815 10) 121 2 2, a mm Meteor. Jahr [18710/4705 | ”/, | 135 | 24 5 | 27 25924 Sonnenjahr |788-75| „ ao. | „94 | 1 | 54 Dez. 1876) 36:05) 8:15] 10) 42 | 1 2, Ds Eu Jan. 1877| 1920| 3:80| 24 II — | — | 3| — [56 Februar 50:80110:50|) 23| 12 | — 2| — !72 März 59601453, 12,12 1, — | 8 | ed ; April 100:35132:25)| 21 14] = | - | wm i Mai 164753295 | 19 | 19 41 — | — 64 { Juni 46°30115°60, 2 7l—|-|ı—-|- 138 i Juli 601011625 | 9 8 3|I— | — 35 August | 40:7012:25| 12| 8) 2 | = | Zen September; 88:7016:80| 2| 5 | 1 ı -ı 17758 October | 3375| 9:20| 11 9 — | | I ee November; 40:00111-15 | 26 I — 1 —Ii—| 141 Dezember‘) 55:85117-70. |. 11..14.| — | oa Meteor. Jahr |740°50132°95 ,'%, | 130 | 11 Il— | 8| — |52 Sonmenjahr:160°30| ©, 115714291... 202 nu ( — 11 — Aus den mitgetheilten Daten ergiebt sich, wenn wir zunächst im Allgemeinen den Witterungscharakter der beiden Jahre 1876 und 1877 für Hermannstadt nach den beiden Haupt- richtungen seiner Aeusserung, der Wärme und des athmo- sphärischen Niederschlages, bestimmen, dass beide Jahre hinsichtlich der Wärme nicht bedeutend von der normalen Jahreswärme abwichen, dagegen hinsichtlich des Niederschlags die normalen Verhältnisse sehr beträchtlich überschritten. Die Jahreswärme ergab nämlich im meteorologischen Jahr 1876 eine Differenz von —0%42, im Sonnenjahr von 40923; im meteorologischen Jahr 1877 eine Differenz von —+-0°36, im Sonnenjahr von —0%12; schwankte somit um das normale Jahresmittel nach entgegengesetzten Richtungen, jedoch nur unbedeutend davon abweichend. Die Jahressumme des athmo- sphärischen Niederschlags dagegen überragte das vieljährige Mittel im meteorologischen Jahr 1876 um 104°95mm, im Sonnen- jahr um 106°'60mm; im meteorologischen Jahr 1877 um 58:35 mm, im Sonnenjahr um 78:15mm, Doch dieser jährliche Totaleffect der berührten Witterungs- verhältnisse ist mehr nur ein gedachter und giebt uns keinen sichern Maszstab zur Bestimmung und Beurtheilung der Wirkungen, welche die Witterungsverhältnisse auf das thierische und pflanzliche Leben äusserte, indem derselbe Totaleffect des Jahres aus gar verschiedenen Einzelfactoren hervorgehen kann; wie diess auch die Jahre 1876 und 1877 schon nach ihren einzelnen Jahreszeiten entschieden darthun. Nachstehende Tabellen, in welchen das Zeichen + den Betrag, um welchen einerseits die Temperatur, andrerseits die Niederschlagsmenge grösser, und das Zeichen — den Betrag bezeichnet, um welchen dieselben kleiner waren als die vieljährigen bezüglichen Durch- schnittsgrössen, beweisen das Gesagte: A. Abweichungen der Temperaturmittel der einzelnen Jahreszeiten von den normalen Mitteln: . Winter Frühling Sommer Herbst lolor. 00-1079 +2037 — 02.18 — 211 1877... +3 06 —0 41 +0 3 +2 18. B. Abweichungen der athmosphärischen Niederschlags- mengen in den einzelnen Jahreszeiten von den normalen Verhältnissen : ‚Winter Frühling Sommer Herbst 1876... —1250mm — 249mm + 60:15mm —+-59:79mm 1877... +32:50 —+-158:96 —175:30 —+42:19 Wie man sieht, so zeigen Winter, Frühling und Sommer der Jahre 1876 und 1877 nach beiden Beziehungen ganz ent- gegengesetzte Verhältnisse, welche besonders hinsichtlich der Regenverhältnisse sehr auffällig erscheinen; nur der Herbst Se hat in beiden Then nahezu dieselben Witterungserscheinungen | gebracht. Noch mehr als durch die Jahreszeiten tritt die Ver- schiedenheit der beiden Jahre hervor, wenn wir die Witterungs- erscheinungen mehr im Einzelnen nach den 73 Pentaden des Jahres verfolgen, wie aus dem Nachfolgenden sich ergeben wird. Der Verlauf der Witterungsverhältnisse war nämlich im Jahr 1876 nachfolgender: Wie im Berichte über das Jahr 1875 angegeben wurde, begann schon im Dezember 1875 mit dem n heftigen Andrang des Polarstromes bei schnell ansteigendem . und andauernd hohem Luftdruck und nach häufigen ergiebigen Schneefällen ein sehr strenger Winter, der schon in diesem Monate eine Temperaturerniedrigung von —24°1 (am 31.) brachte. Noch mehr steigerte sich aber die Kälte bei unge- wöhnlich hohem Barometerstand im Januar 1876 mit der vollen Herrschaft des Polarstromes während des ganzen Monats; das. Monatsmittel der Temperatur ist um mehr als 4° niedriger als das Normalmittel und die Pentade vom 6.—10. Januar bringt nach abermaligen, ziemlich ergiebigen Schneefällen eine Temperaturerniedrigung von 10!,° gegenüber dem Normal- mittel und die niedrigste absolute Temperatur im Winter 1875/6 mit —30°2 am 8. Januar *). Doch die Herrschaft des Polarstromes ist nur von kurzer Dauer ; schon im Januar finden leise Versuche von Seiten seines Gegners, des Aequatorial- stromes, statt, ihm dieselbe zu entreissen und die Folge davon ist häufige Nebelbildung, besonders im letzten Drittel des Januars. Nur noch die erste Pentade des Februars hindurch vermag er sich zu behaupten, in der zweiten Pentade muss er dem Aequatorialstrom das Feld räumen, der nun das Terrain bis zum Ende des Märzmonates ununterbrochen be- herrscht und diesem Zeitraum seine Signatur aufprägt. In Folge dessen bricht dann der Winter um die Mitte Februars plötzlich ab und die Temperatur hält sich schon in der zweiten Hälfte a des Februars fast beständig über dem Gefrierpunkt. Noch mehr ist dieses der Fall im folgenden Monate; die Monats- wärme des Märzes überragt um mehr als 4° die normale und die Pentade vom 27.—31. März bringt sogar eine Erhöhung von mehr als 6°. Ein früher und ungewöhnlich schöner Frühling ist eingezogen und frühzeitig entfaltet die Natur ihre schönsten Reize. Und diese warme, freundliche Witterung dauert, gleichsam als ob die Natur die leider nicht unbegründete Ansicht, dass es in unsern Gegenden einen eigentlichen an- haltenden Frühling gar nicht gebe, und der Sommer fast un *) Das oben in der Tabelle angegebene Minimum bezieht sich blos auf die Beobachtungsstunde ı8h; das eigentliche Minimum tritt aber im Winter e meist etwas später ein, so auch diessmal am 8. Januar um 7°/,h, — 13 — ' mittelbar auf den Winter folge, diessmal zu Schanden machen wolle, auch noch den ganzen April hindurch fort, obgleich in diesem Monate der Polarstrom wieder die Oberhand gewinnt, der aber jetzt durch Ausheiterung des Himmels eine wirksamere Insolation begünstigt und desshalb höhere Temperaturgrade ‚sich entwickeln lässt. Auch der April ist um mehr als 4° zu warm und die Pentade vom 21.—25. April erreicht sogar ein Plus von 9%1. In Westösterreich und Süddeutschland findet diese anhaltende Temperaturerhöhung ebenfalls statt und beginnt auch, wie in Siebenbürgen, in der Mitte des Februars; in Norddeutschland, wo nicht minder bis Ende Aprils die Wärme andauert, tritt diese schon in der Mitte Januars ein.*) Doch, wie vorauszusehen war, eine solche ungewöhnlich lang an- dauernde Wärme in einer Jahreszeit, wo sonst noch der Winter seine eisigen Fittige schüttelt, musste einen um so empfind- licheren Rückschlag zur Folge haben, der denn auch schon in den letzten Tagen des Aprils eintrat, wo der Aequatorial- strom mit aller Kraft seinem Gegner das Terrain zu entreissen suchte und ein nunmehr fast zwei Monate hindurch dauernder Kampf zwischen den beiden Hauptluftströmungen entstand. Die dadurch herbeigeführten häufigen und ungewöhnlich reich- lichen Niederschläge bewirkten eine starke Depression der Temperatur, die in der Pentade vom 21.—25. Mai über 5° betrug. Erst mit dem Monat Juli legt sich dieser Kampf und scheinen die Gegensätze ausgeglichen zu sein; desshalb zeigt dieser Monat auch mehr normale Verhältnisse ; seine mittlere Temperatur steht nur um Weniges unter der normalen. Auch der August und September stehen unter demselben Einflusse und weichen daher in ihren Ergebnissen noch weniger als der ‚Juli vom Normale ab. Anders gestalten sich jedoch wieder die Verhältnisse im October und noch mehr im November. Der heftigere Kampf zwischen den beiden unversöhnlichen Gegnern bricht wieder aus, wobei im October der Polarstrom, im November der Aequatorialstrom häufiger den Sieg davon trägt. Die Folge davon ist, dass häufige Niederschläge statt- finden, die, besonders ergiebig im November, in diesem Monate in Schneefälle übergehen und einen frühzeitig eintretenden, ungewöhnlich strengen Vorwinter mit sich bringen, so dass der November um mehr als 5° zu kalt ist und die Temperatur in der Pentade vom 11.—15. November um mehr als 9° unter die normale sinkt. Doch bricht diese Kälte plötzlich ab und wider Erwarten erhebt sich, da man nach dem strengen Vor- winter einen ungewöhnlich kalten Hauptwinter befürchten zu müssen glaubte, im Dezember die Temperatur über den Ge- frierpunkt zu solcher Höhe, dass das Monatsmittel um mehr *) S. Dove. Ueber die Witterung des Jahres 1875 und Anfang 1876, — 14 — als 6° zu warm ist und die Pentade vom 6.—10. Dezember eine positive Abweichung von 10°, und die Pentade vom 21.—25. ein Plus von 10%3 brachte. Das wiederholte heftige Vordringen des Aequatorialstromes, der immer neue warme Luftmassen herbeiführte und seinen Gegner vollständig ver- drängte, war die Ursache dieser anhaltenden Temperatur- erhöhung. So schloss denn das meteorologische Jahr 1876 mit einer ungewöhnlichen Temperaturerniedrigung, das Sonnenjahr 1876 mit einer ungewöhnlichen Temperaturerhöhung ab. Im Beginne des Sonnenjahrs 1877 dauerte die milde Witterung noch fort: die vier ersten Pentaden des Januars zeigen noch positive Abweichungen. Doch in der fünften Pentade dieses Monats setzt def Polarstrom wieder stärker ein und der eigentliche Winter beginnt, der jedoch wegen des unablässigen Andringens des Aequatorialstromes zu keiner grossen Strenge anwuchs und seine grösste Kälte erst in der Mitte Februars entfaltete, wo auch am 15. des Monats das absolute Minimum des Winters mit —19%:0 eintrat. Ihm folgte in der ersten Hälfte des Märzes ein kurzer Nachwinter, der bedeutendere negative Abweichungen mit sich brachte als der Hauptwinter. Dennoch erhebt sich das Monatsmittel des Märzes wie das des Februars, etwas über das normale, da die zweite Hälfte dieses Monats durch ebenso hohe positive Ab- weichungen sich auszeichnete und einen entschiedenen Gegen- satz gegen die erste Hälfte bildete. Während nämlich die Pentade vom 2—6 eine Temperaturerniedrigung unter die normale von 8%5 brachte, überschritt die Pentade vom 17-21 die normale um dieselbe Grösse. Der Temperaturüberschuss erstreckt sich zwar noch tief in den April hinein, aber er ist unbedeutend und geht im letzten Drittel dieses Monats mit dem entschiedenen Siege des Aequatorialstromes, der häufige und ergiebige Niederschläge herbeiführt, in eine bedeutende Temperaturerniedrigung über, so dass das Monatsmittel unter das normale Mittel sinkt. Den Rückfall steigerte unter der fortdauernden Herrschaft des Aequatorialstromes der Mai, der diessmal noch nässer war als der Mai des Jahres 1876; seine mittlere Monatswärme blieb desshalb auch beträchtlich unter der normalen. Anders gestalten sich die Witterungsverhältnisse im Juni; der Polarstrom gelangt wieder zur fast ausschliesslichen Herrschaft und behält sie auch die beiden folgenden Monate hindurch. Ein schöner, warmer ungewöhnlich trockner Sommer zieht ein und bringt Temperaturen mit sich, wie ich sie noch nie beobachtet habe. So zeigte das Thermometer am 23. August zu Mittag + 35%0 und am 24. sogar 3504 Temperaturen, wie sie in der Höhe in den letztverflossenen 30 Jahren in Hermann- stadt nicht beobachtet wurden und wohl auch nur höchst selten in Hermannstadt vorkommen mögen. Alle 3 Sommer- as Monate zeigen im Monatsmittel positive Abweichungen, der August sogar eine positive Abweichung von beinahe 2°. Wie vorauszüsehen war, erfolgte nun aber auf diese ungewöhnliche Temperaturerhöhung ein starker Rückfall, der schon im Sep- tember nicht unbedeutend war, im October aber so sehr sich steigerte, dass die mittlere Monatswärme um beinahe 4° unter der normalen blieb und die Pentade vom 18—22. October eine negative Abweichung von mehr als 7° brachte. Es hatte eben von Neuem der Kampf zwischen den beiden Hauptluft- strömen begonnen, der einerseits schon frühzeitig Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, andrerseits auch häufigere Nieder- schläge zur Folge hatte. So brachte schon der 28. September den ersten Frost und der 21. October schon eine Temperatur- 'erniedrigung von —5°.3. Der Kampf dauerte auch noch in den beiden folgenden Monaten fort, ohne dass eine der beiden Hauptluftströmungen auf längere Zeit hinaus das Uebergewicht gewann. So wechselten denn negative mit positiven Abweich- ‚ungen ab, wobei jedoch im November die negativen, im De- zember die positiven etwas überwogen. Gegen Ende des Son- nenjahrs sank die Temperatur plötzlich ziemlich stark, so dass der letzte Tag des Jahrs die tiefste Temperatur des ganzen Jahres mit sich brachte, die jedoch keine ungewöhnliche war, da sie nur —23°.3 betrug. Eine noch mehr ins Einzelne ein- ‚gehende Darstellung der Schwankungen der Temperatur und des Luftdruckes in Hermannstadt in den Jahren 1876 und 1877 veranschaulichen in graphischer Form die beigegebenen Ta- ‚bellen über die Abweichungen der fünftägigen Mittel von den normalen. Das Jahresmittel des Luftdruckes bleibt in beiden Jahren unter dem normalen Mittel, weniger im Jahre 1876, mehr im Jahre 1877. In den Schwank kungen des Luftdruckes im Laufe des Jahres 1876 sind nachstehende drei länger an- dauernde oder beträchtlichere Abweichungen vom normalen Gange besonders hervorzuheben : eine positive und zwei nega- tive. Die positive Abweichung, d. i. Erhöhung über das nor- male Mittel trat in der zweiten Pentade des Januars ein und dauerte bis in den Anfang des Februars, es ist eben die Zeit, in welcher der Polarstrom eine unbestrittene Herrschaft führte und einen zwar kurzen aber ungewöhnlich strengen Haupt- winter mit sich brachte. Das Maximum dieser Erhöhung trat in der letzten Pentade des Januars ein und erreichte die ganz ungewöhnliche Höhe von 12:2”=. Unmittelbar daran schloss sich die eine negative Abweichung an, die sich jedoch mehr durch ihre lange Dauer als durch einen hohen Betrag aus- zeichnete; sie dauerte nämlich von der zweiten Pentade des Februars bis zum Ende des Märzes ununterbrochen fort und brachte jenen oben erwähnten früher und länger als gewöhn- — 146 — lich andauernden Frühling des J. 1876. Die grösste negative Abweichung fand in der Pentade vom 7—12. März statt und betrug 6.4==. Die zweite negative Abweichung, die wieder durch einen höhern Betrag sich auszeichnete, erfolgte im Dezember des genannten Jahres; sie begann mit der ersten Pentade Dezembers und dauerte fast bis zu Ende des Monats. Sie wurde herbeigeführt durch das heftige Vordringen des Aequatorialstromes, der, wie oben erwähnt, den früh einge- tretenen Vorwinter rasch beseitigte und warme Tage wieder herbeiführte. Die tiefste negative Abweichung, welche in der Pentade vom 21-—-25. Dezember vorkam, erreichte beinahe 13% und bildete so einen schroffen Gegensatz gegen die zuerst erwähnte Erhöhung im Anfange des Jahres. Auch in den Schwankungen des Luftdruckes im Jahre 1877 verdienen drei länger andauernde oder beträchtlichere Ab- weichungen vom normalen Gange hervorgehoben zu werden, doch erreicht keine die Höhe der beiden beträchtlicheren Abweichungen des Jahres 1876. Auch im Jahre 1877 sind es zwei negative und eine positive, welche zu erwähnen sind. Die eine negative beginnt in der Pentade vom 10—14. Februar und erstreckt sich bis zur vorletzten Pentade des Märzes; sie erreichte ihren tiefsten Betrag mit — 8:9@m in der Pentade vom 20—24. Februar. Mit ihr erst zog, wie oben erwähnt, ein etwas strengerer Hauptwinter ein, dem dann in der ersten Hälfte des Märzes ein kurzer Nachwinter folgte. Auf diese erste negative Abweichung folgte schon nach kurzer Unter- brechung die zweite negative Abweichung, die in der Pentade vom 11—15. April ihren Anfang nahm und bis in die vor- letzte Pentade des Mai’s sich ausdehnte. Ihr verdankt sowohl der April als auch der Mai des Jahres 1877 seine niedrige Temperatur und seine ungewöhnlich häufigen und ergiebigen Niederschläge. Den tiefsten Betrag erreichte sie mit —8.1°= in der Pentade vom 21—25. April. Unmittelbar an diese Ab- weichung schloss sich die oben erwähnte positive an, die zwar keinen ungewöhnlich hohen Betrag erreichte, aber von unge- wöhnlich langer Dauer war, indem sie von der letzten Pentade des Mai’'s bis in den Anfang des Septembers sich erstreckte; sie begleitete ein ungewöhnlich heisser und trockner Sommer, herbeigeführt durch die unbestrittene Herrschaft des Polar- stromes während dieser Zeit. Der höchste Betrag über dem normalen Stand, den sie erreichte, war 6.4" in der Pentade vom 5—9. Juni. AN Die jährliche Schwankung erreichte im meteorologischen Jahr 1876 die ungewöhnliche Höhe von 39.19", im Sonnenjahr 35.05”®@; im meteorologischen Jahr 1877 blos 30.28 und im Sonnenjahr 28.07"=. Die grösste monatliche Schwankung kam im Jahr 1876 im Dezember 1875 vor, sie betrug beinahe 32mm; a N im Jahr 1877 brachte der Februar das Maximum der monatlichen Schwankungen mit 27.58W=. Das Jahr 1876 gehörte somit zu den mehr excessiven Jahren. Eine besondere Erwähnung bezüglich des Luftdruckes verdient noch der nicht grosse Zeit- unterschied, der im meteorologischen Jahre 1876 zwischen dem absoluten Maximum und Minimum stattfand, indem nämlich am 5. Dezember 1875 das letztere und schon am 24. Januar das erstere eintrat. Aussergewöhnlichen Ausschreitungen nach der einen Seite folgen immer in nicht langer Zeit Ausschreitungen nach entgegengesetzter Seite hin. Bezüglich der Windverhältnisse ergaben die in den Jahren 1876 und 1877 gemachten Beobachtungen nachstehende Verhältnisse einerseits zwischen den nördlichen und südlichen, andrerseits zwischen den östlichen und westlichen Winden für das ganze Jahr: Verhältniss der nörd. zu den südl. der östl. zu den westl. Winden. im meteorol. Jahr 1876 . 47 : 46 51:43 7) 7) " 1877. 48:43 47 : 44 Es überwogen somit im Jahre 1876 und 1877 die nördlichen und östlichen Winde, doch war in beiden Jahren das Ueber- gewicht dieser Winde über die südlichen und westlichen nicht bedeutend. Im Ganzen war es 1876 der NW., 1877 der SO,, der unter allen 16 Winden während des ganzen Jahres am häufigsten wehte. Eine noch mehr ins Einzelne gehende Untersuchung ergiebt, dass 1876 im Winter und Sommer die nördlichen und westlichen, im Frühling und Herbst die südlichen und östlichen Winde; 1877 im Winter die südlichen und östlichen, im Frühling und Sommer die nördlichen und westlichen und im Herbste die nördlichen und östlichen Winde das Ueber- gewicht hatten. Wie schon aus den oben über die athmosphärischen Niederschläge in den einzelnen Jahreszeiten mitgetheilten Daten sich gewissermassen entnehmen lässt, waren die Nieder- schläge auf die einzelnen Monate des Jahres sehr ungleich vertheilt. Im Jahre 1876 brachten die Monate Mai, Juni und November die meisten und ergiebigsten Regen; der Mai war um 56, der Juni um beinahe 88 und der November um beinahe 49 Millimeter zu nass; dagegen war der April dieses Jahres überaus trocken; die Regenmenge, die er brachte, war um 34 Millimeter geringer als das Normalmittel. Anders waren die Regenverhältnisse im Jahre 1877. In diesem Jahr war neben dem Mai, der auch jetzt wieder und sogar in noch höherem Betrage als 1876 mit 89 Millimeter zu nass war, gerade der April der nässeste Monat, indem er um 58 Millimeter Regen mehr brachte, als er bringen sollte; dagegen war a Juni und 10 — 148 — neben diesem noch der Juli und August überaus trocken; die Regenmenge des Juli blieb mit 91, die des Juni mit 52 und die des Augusts mit demselben Betrage unter dem Normalmittel. Aussergewöhnliche Erscheinungen wurden in beiden Jahren nicht beobachtet. Zum Schlusse folge auch in .diesem Berichte eine Zu sammenstellung der phytophänologischen Beobachtungen aus Hermannstadt in beiden Jahren. Im Jahre 1876 fanden sich in Folge des sehr früh eingetretenen Frühjahrs die ersten Boten desselben aus der Pflanzenwelt schon im Februar ein, im Gegensatz zu den beiden vorhergegangenen Jahren 1874 und 1875, wo diese Erstlinge der Vegetation erst am Ende des Märzes erschienen. Schon am 20. Februar wurden Blüthen- knospen von Tussilago Farfara und am 24. die ersten aufge- blühten Schneeglöckchen beobachtet; am 25. Februar blühte*) Veronica agrestis, Lamium purpureum, am 26. Tussilago Farfara, am 27. Helleborus purpurascens, am 29. Corylus Avellana (stäubt), Stellaria media. Die überaus günstigen Temperaturverhältnisse der beiden folgenden Monate bewirkten ein ununterbrochenes rasches Fortschreiten der Vegetation. Es blühte am 3. März Erythronium Dens Canis, Primula veris; am 5. Alnus glutinosa, Daphne Mezereum; am 9. Azarum europaeum, Hepatica nobilis; am 12. Pulsatilla vulgaris, Potentilla verna; am 13. Populus tremula, am 14. Pulmo- naria officinalis; am 15. Scilla bifolia, Viola odorata (auf freiem Felde); am 16. Anemone nemorosa, Capsella Bursa Pastoris; am 17. Petasites albus; es belaubt sich Sambucus nigra; am 18. blüht Salix cinerea, Senecio vulgaris und belaubt sich Ribes rubrum, Lonicera tatarica; am 19. blüht Corydalis cava, Adonis vernalis, Anemone ranunculoides, Salix purpurea, Taraxacum officinale; am 20. Isopyrum thalictroides, Salıx Caprea und belaubt sich Evonymus europaeus; am 21. belaubt sich Syringa vulgaris, Rhamnus tinctoria, Ligustrum vulgare ; am 22. blüht Chrysosplenium alternifolium, Ulmus campestris; am 23. Ficaria ranunculoides, Gagea lutea, Carex praecox und belaubt sich Rosa canina, centifolia, Rhamnus cathartica; am 24. blüht Narcissus pseudonarcissus (in Gärten); am 25. Fritil- laria Meleagris und belaubt sich Evonymus verrucosus; am 26. blüht Populus nigra, pyramidalis, Euphorbia Cyparissias, Vinca herbacea und belaubt sich Salix fragilis, purpurea, Amyg- dalus nana; am 27. blüht Orobus vernus, Caltha palustris, Euphorbia amygdaloides und belaubt sich Acer campestre; am 28. blüht Amygdalus nana, Erodium cicutarium und belaubt sich Alnus glutinosa, Cerasus Avium, pumila, Corylus Avellana, *) Die angegebenen Zeitpunkte beziehen sich immer auf = Anfang der betreffenden Entwickelungsphase. h — 19 — Viburnum Opulus, Pyrus communis Malus; am 29. blüht Brassica campestris, Cardamine pratensis, Equisetum arvense und belaubt sich Cornus sanguinea, Cydonia vulgaris; am 30. blüht Acer Pseudoplatanus, Salix fragilis, Betula alba, Muscari botryoides, und belaubt sich Salix cinerea, Caprea, Betula alba, Carpinus Betulus; am 31. belaubt sich Acer ‚Pseudoplatanus, Populus pyramidalis, Tilia grandifolia, Rubus Idaeus. Am 1. April blüht Carpinus Betulus, Iris transsil- vanica, Ranunculus auricomus und belaubt sich Aesculus Hippo- castanım, Populus nigra; am 2. blüht Ribes rubrum, Ranun- ceulus binatus, Fraxinus excelsior und belaubt sich Berberis vulgaris; am 3. blüht Prunus spinosa, Sinapis arvensis und belaubt sich Caragana arborescens ; am 4. blüht Cerasus Avium, Lamium album, Violatricolor und belaubt sich Prunus spinosa; am 5. blüht Glechoma hederacea, Galium Vaillantia, Euphorbia epithymoides und belaubt sich Quercus pedunculata; am 6. blüht Prunus insititia, Ajuga reptans, Genevensis ; am 7. Persica vulgaris, Pyrus communis und belaubt sich Prunus domestica ; am 8. blüht Fragaria vesca, Nonnea pulla, Galeobdolon luteum, Cytisus hirsutus, Chelidonium majus, Cerasus pumila und belaubt sich Juglans regia; am 9. blüht Stellaria holostea, Carex stricta; am 10. Pyrus Malus (im Freien); am 11. Ribes aureum, Prunus domestica, Quercus pedunculata und belaubt sich Vitis vinifera; am 12. blüht Acer campestre, Rhamnus tinctoria und belaubt sich Ulmus campestris, Populus tremula; am 13. belaubt sich Fraxinus excelsior ; am 14. blüht Euphorbia angulata, Galium Bauhini und belaubt sich Robinia Pseudacacia, Morus alba; am 16. blüht Lithospernum purpureo-coeruleum ; am 17. Veronica Chamaedrys, Cydonia vulgaris, Evonymus verrucosus; am 18. Valerianella olitoria, Fumaria Vaillantii, Cerinthe minor, Veronica prostrata, Crambe tatarica, Syringa vulgaris; am 19. Euphorbia salicifolia, Iris hungarica, Stachys recta, Ranunculus repens, Cardaria Draba, Symphytum officinale; am 20. Potentilia anserina, Sisymbrium Sophia, Myosotis palu- stris, Alyssum calicinum, Camelina sativa, Dentaria bulbifera, Salix triandria und belaubt sich Robinia Pseudacacia im Freien; am 21. blüht Crataegus Oxyacantha, Berteroa incana, Orchis Morio, Sorbus Aucuparia, Aesculus Hippocastanım ; am 22. Caragana arborescens, Evonymus europaeus, Ranunculus Steveni, acer, Asperula odorata, Cardamine impatiens ; am 23. Trifolium pratense, Roripa pyrenaica, Chaerophylium silvestre, Juglans regia; am 24. Alopecurus pratensis, Veronica Beccabunga, Lychnis Flos Cuculi, Genista sagittalis, Vicia sepium; am 25. Laelia orientalis, Spiraea ulmifolia, Euphorbia virgata, Ornithogalum umbellatum, Adonis aestivalis, Polygala major, Anthemis arvensis, Trifolium hybridum ,; am 26. Onobrychis sativa, Rumex acetosa; Euphorbia procera, Scorzonera purpu- — 10 — rea,; am 27. Dietamnus Fraxinella, Senecio Jacobaea, Anchusa officinalis, Cynoglossum officinale, Campanula patula, Sisym- brium Löseli, Tragopogon orientalis, Scrophularia glandulosa, Verbascum phoeniceum, Salvia pratensis, Ranunculus sceleratus; am 28. Thymus Serpillum, Melandrium pratense, Geranium phaeum, Rhamnus Frangula, Melittis grandiflora, Viburnum Opulus, Iris Pseudacorus, Aristolochia clematitis, Majanthemum bifolium, Veronica Jaquinii, Lychnis viscaria; am 29. Vicia cracca, tenuifolia, Polygonatum latifolium, multiflorum, Scle- ranthus annuus, Dianthus Carthusianorum, Plantago lanceolata, Geranium sanguineum, Silene nutans, Matricaria inodora, Iris cespitosa, sibirica, Aposeris foetida; am 30. Robinia Pseudacacia, Lonicera tatarica, Lotus corniculatus, Lathyrus Hallersteinii, Plantago media, Turritis glabra, Sanicula europaea, Trifolium montanum, Medicago lupulina, Crepis praemorsa, Geranium Robertsianum. Am Ende des Aprils war die Vegetation im Allgemeinen der Vegetation im vorhergegangenen Jahr 1875 um mehr als einen Monat, der normalen um einen halben Monat voraus. Doch die minder günstigen Witterungsver-. hältnisse des Mai’s brachten in die weitere Entwickelung der Vegetation ein minder rasches Tempo. Es blühte am 1. Galium Apparine, Roripa austriaca, Anthyllisvulneraria, Salvia austriaca, Hieracium Auricula, Berberis vulgaris, Cornus sanguinea, Rubus fruticosus; am 2. Salvia nutans, Scirpus radicans, Geum urbanum, Rubus Idaeus, Veronica latifolia; am 3. Alectorolophus major, Helianthemum vulgare; am 4. Sisymbrium officinale; am 5. Convolvulus arvensis, Stachys annua, Trifolium alpestre, Hypochaeris maculata; am 6. Chaerophyllum aromaticum, Malva silvestris, Asparagus collinus, Orobus niger, Chry- santhemum Leucanthemum, Scorzonera austriaca, Roripa sil- vestris; am 7. Asperula galioides, Rosa canina, centifolia, Scabiosa arvensis, Crepis Lodomeriensis, Delphinium consolida, Cytisus banaticus, Papaver Rhoeas, Clematis recta, Anagallis arvensis, Linaria vulgaris, Githago segetum, Secale cereale, Ligustrum vulgare, Philadelphus coronaria; am 9. Erysimum canescens; am 10. Verbascum austriacum, Silene chlorantha, Tamarix germanica, Physalis Alkekengi und reif Cerasus: Avium; am 11. blüht Centauria Cyanus, Medicago sativa; am. 12. Spiraea filipendula, Valeriana officinalis, Solanum dulcamara, Malachium aquaticum, Ranunculus Flammula; am 13. Linum hirsutum, Coronilla varia, Achillea Millefolium, Bryonia alba, Leonurus cardiaca; am 14. Galium boreale, Orchis ustulata, Ferula silvatica; am 15. Melampyrum nemorosum, Litho- spermum arvense; am 16. Muscari comosum, Stachys germa- nica, Linum flavum; am 19. Triticum hibernum; am 21. La- thyrus pratensis, Erigeron acre, Clematis integrifolia, Medicago falcata, Epilobium angustifolium; am 22. Verbascum Blattaria, — 151 — Erysimum odoratum; am 23. Thalictrum peucedanifolium, Echium vulgare, Galium rubioides, Biforis radians, Geranium divaricatum, Myosotis intermedia; am 26. Solanum tuberosum, Silene inflata, Orobanche rubra und reif Fragaria vesca; am 28. blüht Pyrethrum corymbosum, Lysimachia numularia, Stellaria graminea, am 29. Vitis vinifera, Senecio Jacobaea, Cichorium Intybus, Hypericum perforatum, Lysimachia punctata, Digitalis ochroleuca; am 30. reif Ribes rubrum. Auch der Juni mit seinen übermässig häufigen und ergiebigen Nieder- schlägen war der Fortentwickelung der Vegetation im Allge- meinen minder günstig, obwohl manche Pflanzen, welche zur Blüthen- und Fruchtentwickelung eine minder hohe Temperatur bedürfen, durch den reichlichen Regen diese Stadien ihres Lebens frühe erreichten. Es blühte am 1. Centaurea atro- purpurea; am 2. Rosa gallica, Dorycnium Pentaphyllum; am 3. Betonica officinalis, Potentilla pilosa; am 4. Prunella vulgaris, Phyteuma tetramerum, Genista tinctoria, reif: Cerasus pumila; am 5. blühte Agrimonia Eupatoria, Balota nigra, Euphorbia stricta, Dactyhs glomerata, Antemis tinctoria; am 6. Datura Stramonium, Salvia verticillata, Galium verum, Sambucus Ebulus, Phleum Böhmeri, Brica media; am 7. Cytisus nigricans, Galium palustre; am 8. Campanula persicifolia, Vicia pannonica, Teucrium Chamaedrys; am 9. Silene otites, Sedum acre, Sesseli coloratum, Phalaris arundinacea,;, am 10. Spiraea Ulmaria, Asperula, cynanchica, Melilotus officinalis, Astragalus glycy- phyllos; am 11. Hypericum hirsutum, Oenothera biennis, Linaria genistaefolia;, am 12. Lythrum salicaria, Verbascum phlomoides, Tilia grandifolia; am 13. reif Rubus Idaeus; am 14. blüht Trifolium arvense, Potentilla repens, Verbena officinalis; am 16. Scabiosa flavescens, Lampsana communis, Veronica orchidea, Ornithogalum stachyoides, Centaurea Jacea, cirrhata, Silene Armeria; am 17. Campanula rapunculoides, sibirica, ‚Nigella arvensis, Clinopodium vulgare, Lavatera thuringiaca, Ranunculus Lingua, Nepeta nuda; am 19. Trifolium pannonicum, Anthericum ramosum, Thalictrum medium, Hypericum hirsutum, Saponaria officinalis, reif Morus alba; am 21. blüht Onopordon Acanthium, Epilobium hirsutum, Heracleum sphondylium, Cen- taurea spinulosa, scabiosa, maculata; am 22. Galium Mollugo, Melilotus alba, Stachys palustris, Carduus acanthoides; am 24. Campanula glomerata, Bupleurum falcatum, Polygonum persicaria, Sonchus oleraceus; am 25. Daucus Carota, Aster Amellus; am 26. reif Pyrus communis; am 28. blüht Erythraea Cen- taurium. Die folgenden Monate Juli August und September sind durch ihre normalen Witterungsverhältnisse der Fortent- wickelung und dem Abschlusse der Vegetation meist günstig, so dass das Ergebniss des Jahres bezüglich der Halmfrüchte als ein gut mittelmässiges, bezüglich der Weinrebe als ein mehr als mittelmässiges bezeichnet werden konnte und nur 192 Yan bezüglich des Maises ein weniger un war, weil dieser wegen des trocknen Aprils erst spät gepflanzt werden konnte und bald nach der Anpflanzung durch Nässe und mindere £ Wärme des Mai’s: und Juni’s sehr litt. Am 1. Juli blühte Nepeta cataria; am 2. Zea Mays, Lycopus europaeus, reif: Pyrus Malus; am 4. blühte Scutellaria hastaefolia,; am 5. Epilobium parviflorum, Alisma Plantago; am 6. Mentha aquatica, Hypericum elegans; am 7. Cannabis sativa, Lathyrus tuberosus; .am 8. Mentha silvestris, Erigeron canadense,, Gentiana Cruciata; am 9. Astrantia major, Campanula Trachelium; am 11. Lathyrus latifolius, silvestris, Inula ensifolia, Acinos thymoides, Campanula bononiensis; am 192. Pastinaca opaca, Trifolium procumbens; am 14. Galeopsis Ladanum; am 15. Oryganım vulgare, Euphrasia officinalis, Clematis vitalba, reif: Evonymus verrucosus, der Roggenschnitt beginnt; am 16. blüht: Tanacetum vulgare, Inula brittanica, Galeopsis versicolor; am 17. Cirsium arvense, canum, Althaea cannabina, reif Rhamnus Frangula (einzelne Beeren); am 21. blüht Xanthium spinosum, am 22. Allium sphaerocephalum, Althaea officinalis; am 23. Gallega offhicinalis, Artemisia vulgaris; am 29. Senecio transsilvanicus, Solanum nigrum; am 30. Dipsacus silvestris, laciniatus. Am 1 August reif: Prunus insititia; am 2. blüht Humulus Lupulus, Eryngium planum; am 3. Salvia glutinosa, reif: Rhamnus cathartica, Crataegus Oxyacantha; am 5. reif: Cornus sanguinea; am 6. blüht Solidago Virga aurea; am 10. Odontites lutea; am 11. reif: Pyrus Malus silvestris (Waldäpfel); am 12. blüht Lynosiris vulgaris, Echinops commutatus, reif: Sambucus nigra, Viburnum Opulus; am 13. blüht Sedum Telephium und reif: Prunus domestica; am 15. reif: Datura Stramonium (die Früchte springen auf); am 17. blüht Aconitum camarum, reif: Sambucus Ebulus, Prunus spinosa, Physalis Alkekengi (die Hülle springt auf); am 18. blüht Artemisia campestris, reif: einzelne Weinbeeren, Persica vulgaris; am 19. blüht Bidens cernua; am 20. blüht Odontites serotina, ‚reif: Viburnum Opulus ; am 26. blüht Gen- tiana pneumonanthe, Colchicum autumnale,; am 30. reif: Evo- nymus europaeus (die Früchte springen auf) ; am 31. reif: Pyrus communis silvestris (Waldbirne). Am 3. September reif: Ligustrum vulgare (Beeren ganz schwarz); am 5. einzelne Trauben; am 10. Juglanz regia; am 15. Quercus pedunculata; am 17. Humulus Lupulus; am 20. Zea Mays (einzelne Kolben); am 21. Aesculus Hippocastrum. Am 4. October Maisernte; am 5. Der Blätterfall beginnt; am 14. Weinlese. Die Ent- . laubung, welche schon gegen Ende des Octobers an Obst- baäumen, Linden, Eschen, Nuss- und einzelnen Pappelbäumen eingetreten war, vollendete sich im Anfange des Novembers in Folge der starken Schneefälle und des bedeutenden Frostes, welche, wie oben erwähnt wurde, schon. in dieser Zeit-sich I ereigneten, — 13 — Auch im Jahre 1877 wie im Jahre 1876 fanden sich schon im Februar die ersten Kinder der neuerwachenden Natur ' ein. Die Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) öffneten am 22. ihre Blüthenkelche, ebenso Tussilago Farfara ; am 24. blühte Helleborus purpurascens; am 25. Erythronium Dens Canis und Corylus Avellana. Doch der strenge Nachwinter, der wie oben erwähnt wurde in der ersten Hälfte des Märzes seine eisigen Fittige schüttelte, brachte einen fast dreiwöchent- lichen Stillstand in der Vegetation hervor und erst als mit der zweiten Hälfte dieses Monats höhere Temperaturen ein- traten, schritt die Entwickelung des Pflanzenlebens wieder fort. Es blüthe am 18. Daphne Mezereum, Asarum europaeum; am 19. Scilla bifolia, Pulsatilla vulgaris; am 20. Lamium pur- pureum, Stellaria media und belaubt sich Evonymus europaeus, Sambucus nigra, Rosa canina ; am 21. blüht Anemone nemorosa, . Primula veris, Pulmonaria officinalis, Viola odorata, Erodium cicutarium; am 22. Capsella Bursa Pastoris, Corydalis cava, Populus tremula . und belaubt sich Lonicera tatarica; am. 23. blüht Alnus glutinosa, Glechoma hederacea, Gagea lutea und belaubt sich Syringa vulgaris, Ribes aureum; am 24. blüht Ulmus campestris; am 25. Salix cinerea, purpurea, "Potentilla verna, Petasites albus, Adonis vernalis, Caltha palustris, ‚Isopyrum thalictroides, Anemone ranunculoides und belaubt sich Rhamnus tinctoria, Ligustrum vulgare; am 926. blüht Euphorbia Cyparissias, Vinca herbacea, Salix Caprea, Taraxacum officinale und belaubt sich Evonymus verrucosüs, Amygdalus nana, Rhamnus cathartica; am 27. blüht Ficaria ranunculoides, Orobus vernus, Populus nigra und belaubt sich Viburnum Opulus; am 28. blüht Euphorbia Helioscopia, Carex praecox, Chrysosplenium alternifolium und belaubt sich Corylus Avellana, Cerasus pumila; am 31. belaubt sich Alnus glutinosa, Salix fragilis. Gegenüber ‚dem Jahre 1876 war am Ende des Märzes die Vegetation im Allgemeinen um eine Woche zurück. ‚Dieses Zurückbleiben steigerte sich in Folge der niedern Temperaturgrade und der übermässig häufigen Niederschläge, welche der April brachte, so sehr, dass am Ende dieses Monates die Vegetation bei den meisten Pflanzen um 3 Wochen, bei einigen sogar um 4 Wochen gegenüber dem Jahre 1376 zurückstand. Es blühte am 1. April Populus pyramidalis am 2. Fritillaria Meleagris und belaubt sich Carpinus Betulus;_ am 3. belaubt sich Ribes rubrum ; am 5. blüht Galium Vail- _ lantia; und belaubt sich Tilia grandifolia ; am 6. blüht Acer Pseudoplantanus, Cardamine pratensis, Narcissus Pseudonar- cissus (Gartennarzisse) ; am 7. Amygdalus nana, Fraxinus ‘ excelsior, Salix' fragilis und belaubt sich Pyrus communis, Malus, Acer campestre, Crataegus Oxyacantha, Salix cinerea, Berberis vulgaris, Cornus sanguinea ; ; am'8, blüht Alliaria — 14 — officinalis, Brassica campestris, Persica vulgaris und belaubt sich Aesculus Hippocastanum, Cydonia vulgaris, Persica vul- garis; am 9. blüht Prunus spinosa, Iris transsilvanica, Ranun- culus auricomus, Cerasus Avium, Euphorbia amygdaloides, und belaubt sich Prunus domestica, spinosa; am 10. blüht Muscari botryoides, Nonnea pulla, Viola tricolor, Fumaria Vaillantii, Euphorbia epithymoides; am 11. Fragaria vesca, Cerasus pumila, Ribes rubrum und belaubt sich Juglans regia ; am 14. Ranunculus binatus, Pyrus communis und belaubt sich Acer Pseudoplatanus und Quercus pedunculata; am 15. blüht Crambe tatarica, Ajuga Genevensis, reptans, Lamium album ; am 16. Equisetum arvense, Ribes aureum ; am 17. blüht und belaubt sich Betula alba; am 18. blüht Berteroa incana; am 19. Carex stricta; am 20. Symphytum officinale, Melan- drium pratense, Cardamine impatiens; am 22. Chelidonium majus; am 23. Pyrus Malus; am 24. Verbascum phoeniceum; am 26. Veronica Chamaedrys, Galium Bauhini, Orchis Morio, Euphorbia angulata und belaubt sich Populus nigra, tremula ; am 27. blüht Valerianella olitoria, Quercus pedunculata, Rham- ‚nus tinctoria ; am 28. Ranunculus repens, Evonymus verrucosus, Acer campestre, Lithospermum pupureo-coeruleum und belaubt sich Ulmus campestris; am 29. blüht Astragalus praecox, Trifolium pratense, hybridum, Galeobdolon luteum, Ornithogalum umbellatum und belaubt sich Rhamnus Frangula, Robinia Pseudacacia ; am 30. blüht Chaerophyllum silvestre, Iris hun- garica, Syringa vulgaris, Barbarea vulgaris, Veronica prostrata, Euphorbia salicina und belaubt sich Morus alba, Fraxinus ‚ excelsior. Durch den am 22. und 23. April eingetretenen Frost verdorrten die Blüthenkätzchen von Juglans regia, noch bevor sie stäuben konnten, ebenso verdorrten auch die ersten Blattknospen von Vitis vinifera.. — Auch der Mai war im Ganzen durch seine ausserordentliche Nässe der Fortent-. wickelung der Vegetation weniger günstig, insbesondere der Fruchtbildung der Obstbäume höchst schädlich, so dass es in diesem Jahre fast gar kein Obst gab. Am 1. belaubte sich. Vitis vinifera und blühte Alopecurus pratensis; am 4. Roripa pyrenaica, Ranunculus Steveni; am 5. Lychnis Flos Cuculi; am 6. Asperula odorata, Myosotis palustris, Ranunculus scele- ratus, Vicia sepum; am 7. Geranium phaeum, Evonymus europaeus, Cydonia vulgaris, Stellaria holostea, Thlaspi arvense; am 8. Rhamnus cathartica, Crepis pracmorsa, Turritis glabra, Alyssum :calicinum, Orchis variegata; am 9. Orchis ustulata, Cerastium vulgare; am 10. Polygala vulgaris, Crataegus Oxya- cantha, Geum urbanum, Iris Pseudacorus, Lithospermum arvense Juglans regia; am 11. ‘Veronica serpillifolia, ‘Salvia pratensis, austriaca, Dentaria bulbifera, Plantago uliginosa, Papaver albi- florum, Arenaria serpillifolia, Cardaria Draba, Cerinthe minor, ’ — 15 — Myosotis silvestris, Camelina sativa; am 12. Alectorolophus ‚major, Betonica officinalis, Geranium Robertsianum, Euphorbia procera, Scrophularia glandulosa, Polygala major, Sisymbrium Sophia, Rumex acetosa, Adonis aestivalis; am 13. Thymus Serpillum, Roripa austriaca, Scorzonera purpurea, Vicia tenui- folia, Anthemis arvensis, Sinapis arvensis; am 14. Scleranthus annuus, Veronica Beccabunga, Aquilegia vulgaris, Sorbus aucuparia; am 15. Anchusa officinalis, Campanula patula, Majanthemum bifolium; am 16. Tamarix germanica, Scirpus radicans, Anthyllis vulneraria, Rubus Idaeus, Melittis grandi- flora, Genista sagitalis, Veronica Jaquini; am 17. Silene nutans; am 18. Euphorbia segetalis, Spiraea ulmifolia, Gera- nium pusillum, sanguineum, Laelia orientalis, Veronica latifolia Hieracium pilosella; am 19. Sisymbrium officinale ; am 20. Galium Apparine, Geranium divaricatum, ÖOrobanche rubra, Sanicula europaea, Morus alba, Iris sibirica, Viburnum Opulus, Trifolium alpestre, Polygonatum multiflorum ; am 21. Thalictrum aquile- giaefolium, Dietamnus Fraxinella; am 22. Erigeron acre, Rhamnus Frangula, Helianthemum vulgare, Orobus niger, Vinectoxicum officinale, Trifolium montanum, Papaver Rhoeas; am 23. Salvia nutans ; am 24. Sambucus nigra, Chrysanthemum Leucanthemum, Malachium aquaticum ; am 26. Lychnis viscaria, Tormentilla erecta, Hieracium praealtum, Ranunculus Flammula, Lathyrus Hallersteinii; am 27. Erysimum canescens, Centaurea Cyanus, Clematis integrifolia, Dianthus Carthusianorum, Valeriana officinalis, Silene chlorantha, Vicia pannonica, Potentilla argentea, _ Onobrychis sativa, Tragopogon orientalis; am 28. Scabiosa arvensis, Crepis Nicaeensis, Chaerophyllum aromaticum, Asperula galioides, Jurinea mollis; am 29. Platanthera bifolia, Euphorbia virgata, Stachys recta, Echinospermum Lappula, Centaurea atropurpurea ; am 30. Galium boreale, Lotus corniculatus, Lathyrus pratensis, Melampyrum nemorosum, Cornus sanguinea, Verbascum austriacum, Rosa canina, Poa pratensis; am 31. Ro- binia Pseudacacia, Malva sylvestris, Spiraea filipendula, Melam- pyrum arvense, Aristolochia clematitis, Rubus fruticosus, Ligustrum vulgare, Oxytropis pilosa, Erysimum odoratum, Biforis radians, Clematis recta, Leontodon asper. Die nächstfolgenden drei Monate brachten zwar höhere Temperaturgrade, aber auch eine ungewöhnliche Trockenheit mit sich, wesshalb denn auch in diesen Monaten die Vegetation nicht den gewünschten Fortgang hatte und selbst das Ernte- ergebniss der Halmfrüchte etwas unter der Mittelmässigkeit blieb. Am 1. Juni blühte Secale cereale, Echium vulgare, Sisymbrium Löseli, Hypochaeris maculata, Philadelphus coro- narius, Ranuneulus tuberculatus ; am 2. Ferula sylvatica, Cytisus banaticus, leucanthus. Crepis hispida, Roripa silvestris, Solanum Dulcamara, Orchis coriphora ; am 3. Asparagus collinus, Mus- — 156 — cari comosum, Salvia silvestris, Stachys germanica, Butomus umbellatus, Matricaria inodora, Phyteuma tetramerum, Veratrum album ; am 4. Linum hirsutum, Delphinium consolida, Galium palustre, Orchis elegans, Galium rubioides, Phellandrium aquaticum, die Heumahde beginnt. Am 5. blüht Dactylis . glomerata, Physalis Alkekengi, Silene inflata, Briza media, reif Fragaria vesca; am 6. blüht Stachys silvatica, Thalictrum peucedanifolium, Medicago sativa, . Potentilla anserina, reif Prunus Avium; am 7. blüht Senecio Jacobaea, Digitalis ochro- leuca, Phleum Böhmeri, Triticum vulgare hibernum, Betonica officinalis, Sedum acre; am 8. Achillea Millefolium, Pyrethrum corymbosum, Phalaris arundinacea, Polygonum bistortum ; am 9. Medicago falcata, Stellaria graminea, Rosa centifolia, Myosotis intermedia; am 11. Lysimachia numularia, Hesperis runcinata, Orchis conopsea ; am 12. Galium verum, Hyoscyamus niger, Githago segetum, Hypericum perforatum, Silene otites, Rosa gallica, Linum flavum, Geranium columbinum ; am 13. Coronilla varia, Potentilla pilosa, Dorycnium pentaphylium, Trifolium agrarium, procumbens, Lathyrus hirsutus; am 14. An- themis tinctoria, Scutellaria galericulata, Spiraea Ulmaria, Solanum tuberosum, Hypericum elegans, Prunella vulgaris ; am 15. Linaria vulgaris, Verbascum Blattaria, Salvia verti- cillata, Lathyrus tuberosus, Convolvulus 'arvensis; am 16. Cichorium Intybus, Anagallis arvensis, coerulea, Campanula sibirica, Lampsana communis, Inula cordata, squarrosa, Ana- camptis pyramidalis, Lysimachia punctata; am 17. Veronica orchidea, Trifolium pannonicum, Gymnadenia odoratissima ; ‚am 18. Oenothera biennis; am 19. Tilia grandifolia; am 20. Ranunculus Lingua, Stachys palustris ; am 21. Genista tinctoria, . Silene Armeria, Linaria genistaefolia, Cytisus nigricans, Vitis vinifera, Astragalus glycyphyllos, Campanula persicifolia; am 22. Lysimachia vulgaris, Lythrum salicaria, Teucrium Cha- maedrys, Centaurea Jacea, Lilium Martagon, Nepeta nuda, reif Ribes rubrum ; am 23. blüht Sambucus Ebulus, Agrimonia Eupatoria, Galium' Mollugo, Lavatera thuringiaca, Hypericum hirsutum, Centaurea scabiosa, spinulosa, Cirsium arvense, Erigeron canadense, reif: Cerasus acida, pumila; am 24. reif: Rubus Idaeus; am 26. blüht Scabiosa flavescens; am 27. Meli- lotus alba, officinalis, Balota nigra, Asperula cynanchica, Gratiola officinalis; am 28..Daucus Carota, Acinos thymoides, Alisma Plantago, Potentilla repens, Allium' sphaerocephalum ; am 39. Ononis hireina, Prunella alba, Saponaria officinalis, Astrantia major, Carduus acanthoides. Am 1. Juli blühte Campanula rapunculoides; am 2. Ornithogalum stachyoides, Datura Stramo- rium, Orobanche caerulescens, Solanum nigrum ; am 3. Nepeta cataria, Verbascum phlomoides, Epilobium hirsutum,, Nigella arvensis; am 4, Inula brittanica; am 5. Clematis ul — 17 — Oryganım vulgare, Erythraea Centaurium; -am 6. Mentha silvestris, Epilobium parviflorum ; am 11. Lycopus europaeus, Verbena officinalis; am 12. Centaurea cirrhata, Falcaria Rivini, Inula ensifolia, Campanula bononiensis; am 13. Mentha aquatica, Scutellaria hastaefolia, Clinopodium vulgare, Eryngium planum; am 14. Tanacetum vulgare, Onopordon acanthium, Bupleurum falcatum; am 15. Geranium pratense, Gallega officinalis, Cuscuta Epithymum, Vicia Dumetorum, Anthericum ramosum; am 16. Cannabis sativa, Trifolium arvense, der Kornschnitt beginnt; am 17. Gentiana Cruciata, Pastinaca opaca, Zea Mays; am 18. Galeopsis Ladanum; am 19. Dipsacus laciniatus, sil- vestris, Althaea officinalis, reif: Rubus fruticosus; am 24. reif: Pyrus communis und blüht Allium acutangulum ; am 27. reif: Pyrus Malus; am 28. blüht Allium flavum, oleraceum; am 30. Humulus Lupulus, Galeopsis versciolor, Polygonum persi- caria; am 31. Artemisia vulgaris. Am 1. August blüht Althaea cannabina ; am 2. Xanthium spinosum, reif: Rhamnus Frangula; am 3. blüht Solidago Virga aurea, Aster Amellus, reif: Rhamnus cathartica; am 4. blüht Echinops commutatus, Senecio transsilvanicus; am 6. Salvia glutinosa, Mycelis muralis; am 9. reif: Sambucus nigra, Prunus insititia; am 14. reif: Evonymus verrucosus, am 15. Chondrilla juncea ; am 17. Carlina vulgaris, Odontites lutea, Aconitum camarum; am 18. reif Viburnum Opulus; am 19. blüht Sedum Telephium, Odontites serotina, reif Corylus Avellana; am 23. reif: Cornus sanguinea, Crataegus Oxyacantha; am 27. reif Sambucus Ebulus und blüht Artemisia campestris; am 30. Colchicum autumnale. — Mit ‘dem September und noch mehr mit dem October sank die Temperatur wieder unter die normale und es fehlte daher grade in den Monaten, welche zur Zeitigung des Maises und der Weinrebe vorzüglich beitragen müssen, diese wesentliche Bedingung zu einem entsprechenden günstigen Abschlusse der Entwickelung derselben, so dass das Ernteergebniss in den genannten landwirthschaftlichen Produkten sowohl hin- sichtlich der Quantität als Qualität ein völlig ungenügendes war. Am 2. September begannen die letzten Kinder der Natur ihre Blüthen zu entfalten, nämlich Gentiana pneumonante, Ly- nosiris vulgaris; reif einzelne Trauben; am 7. reif: Datura Stramonium, am 9. Humulus Lupulus, Pyrus communis silvestris (Waldbirnen) ; am 16. einzelne Kolben von Zea Mays; am 21. Evonymus europaeus, Quercus pedunculata; am 25. reif Li- gustrum vulgare. — Am 2. October Maisernte ; am 6. reif Aesculus Hippocastanum ; am 17. Weinlese. In Folge des schon früh am 19. October eingetretenen starken Frostes und der nachfolgenden andauernden Kältegrade beginnt und vollendet sich auch im Jahre 1877 schon frühe die Entlaubung der Bäume und Sträucher ; schon am 20. October sind viele Obstbäume, = 1a8 _ Eschen, Ahorn, Weiden, Pappeln, Nussbäume ganz entlaubt und mit Ende des Monats ist die Entlaubung vollendet. Eine Nachblüthe einzelner Pflanzen brachte in diesem Jahre der Dezember durch verhältnissmässig hohe Temperaturgrade in seinem ersten Drittel und die vorausgegangene milde Witterung im November: es wurden nämlich am 9. Dezember Pulsatilla vulgaris, Potentilla verna, Brassica campestris in einigen Exemplaren blühend gefunden. Eine weitere Entwickelung der Vegetation verhinderte jedoch die bald nachher eingetretene bedeutende Temperaturdepression des nunmehr beginnenden Winters. oa RN 9 NL . a 17) VUlriEEunE \ Saal) a" \ y a Den buftlrueksmittel von den b. | N ee DIS aplapın AT, 137\8 \70 73120 2 2 1 a Baal NEN Nm AS 10 VER ZONEN: ee 1 = Ile December ae j { HAAS) Teac j | | } ; a nn ne -_ orale: en | I \C., die pundktirte die Abwerchungen der 0 Graphische Darstellung der Abweichungen der Fünftägigen Temperatur-und bufulrueksmittel von den | betreffenden Normalmitteln in Hermannstadt im Sonnenjahr I8T6 I we -ı Januar | Februar März April August | Septeinber] October a —- = = Taerar 5 = ! 122485 3 7419 9 29 99 | Ir ; 2° lg, & PaSTSE I | | 7 — Ale N ds, zer 2aıE 26 je 6 271120,°7/|2 10 73,20 23.30 5 O5 2028: | [ ] 1 Ira T m en f he | | — al le Eee a Be —— N, | El | | | | ne: 27, Ge | = | Anm, Dre ausgezagene Curve giebt die Abwachungen der Ionperaturmittel in ganzen 6Gradın. 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