506 E>AS V. \Z y\o. 5 Cop. 2. NATURFORSCHENDE GESEU SCHAFT IN BASEL VERHANDLUNGEN. * v --V*- - . . m ;ï ■ /: ' vT- • ‘r.3 iv; - „.Y- ■ -*• ; ■ ■'• sâ y- Tÿjf =<■ .•;» -• v- %;• " ■$&*%.* jsz * ■; i KH r *m±M + 'i- + -Jr+'4r + ->!r t ^ 1 ^ir f ^tra^X^ f ^ t.-^.t-^-t-SC-t-^-t-^-t-^C-t.^-t-^Ça^^ B» -t:. i; Verhandlungen der in BASEL. Band XII. Heft 3. Mit 3 Tafeln. THE UB..ARY OF Ti iE ipi? 2 6 1550 iWlVEfiSH^ÖS®®0 Greorg & Co. Verlag 1900. ri'^f T ‘-f T T ^ T ^ T ’-f T -f T ’-f (S^ ^ T ’-f + ^ i -r 1 -f V-r ifels ifelfc fe Verzeichnis der Tafeln. Tafel V und VI zu F. von Huene : Geologische Beschreibung der Umgegend von Liestal im Schweizer Tafeljura. Tafel VII zu Ed. Greppin: Über den Parallelismus der Malmschichten im Juragebirge. Verhandlungen der N aturforschenden Gesellschaft Basel. Zwölfter Band. Mit 7 Tafeln. Basel. Georg & Co. Verlag. 1900. Digitized by the Internet Archive in 2016 https://archive.org/details/verhandlungender1231natu INHALT. Botanik. E. Steiger. Beziehungen zwischen Wohnort und Gestalt bei den Cruciferen. 373. — X. Wetterwald. Die Entdeckung der Kohlenstoffassimilation. 225. Chemie. G. Kahlbaum. Kleine historische Notizen. 1. — Versuche über Metalldestillation. 214. — Hans Kreis, Über Butteruntersuchungen. 108. Geologie. Ed. Greppin. Über den Parallelisraus der Malm- schichten im Juragebirge. 402. — F. von Hu en e. Geologische Beschreibung der Gegend von Liestal im Schweizer Tafeljura. 293. — August Tobler. Über die Gliederung der meso- zoischen Sedimente am Nordrand des Aarmassivs. 25. Medizin. Fr. Müller. Über die Colloidsubstanz der Eier- stockcysten. 252. — A. Sch wen dt. I. Demonstration scharf umschriebener Tondefekte in den Hörfeldern zweier Taubstummen. 244. — II. Einige Beobachtungen über die hohe Grenze der menschlichen Gehörwahrnehmung. 247. Physik. A. S chwendt. Experimentelle Bestimmungen der Wellenlänge und Schwingungszahl höchster hörbarer Töne. 149. — H. Veillon. Einige Versuche mit Cohärern. 126. Zoologie. Rud. Burckhardt. Der Nestling von Rhinochetus jubatus. 412. Nekrolog. Rud. Burckhardt. Nachruf an Theodor Bühler-Lindenmeyer. 199. F. Sarasin. Ansprache in der Aula des Museums am 10. Nov. 1899. 203. P. Sarasin. Kurze Worte der Erinnerung an Ludwig Rüti- meyer. 210. Bericht über das Naturhistorische Museum, von Dr. Theodor Engel- mann für das Jahr 1897. 136. — für das Jahr 1898. 179. — von Dr. F. Sarasin für das Jahr 1899. 266. Bericht über die Ethnographische Sammlung, von Dr. F. Sarasin für das Jahr 1898. 188. — für das Jahr 1899. 288. Dr. J. M. Ziegler’sche Kartensammlung. Neunzehnter Bericht. 1897. 145. — Zwanzigster Bericht. 1898. 194. — Einundzwanzigster Bericht. 1899. 288. Chronik der Gesellschaft. 430. Mitgliederverzeichnis. 435. Bestimmungen Uber die Publikation von Arbeiten in den Verhand- lungen. 445. Verzeichnis der Gesellschaften im Tauschverkehr. 447. Anhang. Der Basler Chemiker Christian Friedrich Schönbein. Hun- dert Jahre nach seiner Geburt gefeiert von der Universität und der Naturforschenden Gesellschaft. Verzeichnis der Tafeln. I zu August Tobler : Profile durch die älteren Sedi- mente am Nordrand des Aarmassivs. II, III, IV zu A. Schwendt: Experimentelle Bestim- mungen der Wellenlänge und Schwingungszahl höchster hörbarer Töne. Y, VI zu F. von Huene: Geologische Beschreibung der Gegend von Liestal im Schweizer Tafeljura. V II zu Ed. Greppin: Über den Parallelismus der Malm- schichten im Juragebirge. ■fr. ti s. 5ct IbftS V. 12- yio'3 <2//t>‘2- Geologische Beschreibung der Gegend von Liestal im Schweizer Tafeljura, an Hand von Blatt 30 des Siegfriedatlas. Von Dr. F. von Huene. (Mit zwei Klapptafeln und zwei Textfiguren.) Häufige Exkursionen, die ich im nordschweiz.crischen Jura zu unternehmen Gelegenheit hatte, weckten den Wunsch, einmal ein grösseres Gebiet des Tafeljura genauer zu untersuchen. Denn bald hatte ich erkannt, dass sich deutlich gewisse Leitlinien herausfinden lassen würden. Auch die Schichtenfolge des mittleren braunen und des weissen Jura musste hier an der Scheide von argovischer und rauracischer Facies eine Fülle von interessanten Beobachtungen liefern. In dem gehofften Umfänge konnte die Arbeit aber leider nicht ausgeführt werden, da die nötige Zeit fehlte, ganz abgesehen davon, dass eine Reihe benachbarter Blätter von anderer Seite jetzt in Angriff genommen sind. So habe ich mich denn auf Blatt Liestal be- schränkt, weil dort die meisten tektonischen Komplikationen der Entzifferung zu harren schienen. Im Sommer 1896 und Frühling 1899 war ich mit der Aufnahme beschäftigt, bei der mich folgende Herren zu Dank verpflichtet haben : in erster Linie Herr Dr. Ed. Greppin, sodann Dr. Jenny und Dr. Tobler in Basel, Dr. Leuthard und Herr Strübin in Liestal. Da die knapp gewordene Zeit nicht aus- reichte, die ganze Stratigraphie auszuarbeiten, musste ich mich wesentlich auf den weissen Jura beschränken. Tübingen, Juni 1899. 19 Inhalt Seite I. Teil : Tektonik 295 A. Topographische Übersicht 295 B. Tektonik 296 1. Allgemeine Orientierung 296 Literatur für Geologie und Tektonik; Karten . . 298 2. Spezielle Tektonik 299 Munzachberg bis Oristhal- Windenthal- Verwerfung . 299 Seltisberg-Plänetzen 302 Blomd-Galms-Grammont 307 Unklenthal-Landschachen-Stockhalden 310 Thalrain-Ramlinsburg-Winterhalden 312 Kleiner Grammont-Limberg-Schward 317 Bannhaid en-Itingen 320 Zunzgerhard 322 Zunzgerberg-Sissach 323 Limburghöfe- Lucheren-Sissacherfluh 325 Tennikerfluh-Risselhalden 329 3. Kurzer tektonischer Überblick 331 4. Tektonische Vorgänge 334 II. Teil: Stratigraphie 345 Literatur für Stratigraphie 345 Schichtenfolge 346 Dogger 346 Malm 349 1. Windenthal 350 2. Schward 350 3. Sonnenberg 352 4. Galmshubel 353 5. Blomd 354 . 6. Murenberg 356 7. Landschachen . 357 3. Thalrain 362 9. Ramlinsburg- Wolfsgraben 363 10. Zunzgerberg 365 Zusammenfassung 365 Tertiär 368 Diluvium • 371 I. Teil: Tektonik. A. Topographische Übersicht. Von Osten nach Nordosten wird das Gebiet des Blattes Liestal von dem breiten Ergolzthal durchzogen in einer absoluten Höhe von 380 — 310 m. Von Norden empfängt die Ergolz keine bedeutenden Zuflüsse, von Süden dagegen drei. Im Osten beginnend ist zuerst der Diegterbach zu nennen, der bis Zunzgen in verhältnis- mässig schmalem Thaïe fliesst; hier aber wird es plötz- lich fast 1 km breit und bleibt so bis Sissach. Wenig oberhalb Liestal ergiesst sich die Frenke in den Nebenfluss des Rhein ; beim Hofe Morgenthal bildet sie sich durch Vereinigung der (westlichen) hinteren und der (östlichen) vorderen Frenke, die von Reigoldswyl und von Langenbruck herkommen. Endlich ist noch das von Südwesten her bei Liestal ausmündende Oris- thal zu erwähnen. Hiermit ist die Zahl der von dilu- vialem Schotter erfüllten Thäler erschöpft. Die durch diese Flüsse zerteilten Höhen bilden durchaus nicht etwa ein ebenes Plateau, wie der für den nördlichsten Teil des Jura gebrauchte Name anzu- deuten scheint, sondern es reihen sich hohe Kuppen, lang- gezogene Rücken und flache Berge aneinander, deren Erhebungen zwischen 702 und 479 m schwanken, die Mehrzahl erreicht zwar ca. 530 m. Ganz isoliert über- ragen folgende Spitzen ihre Umgebung: der Schward mit 656 m, die Lucheren mit 662 m und die Sissacher- fluh mit 702 m. Von hochgelegenen Aussichtspunkten (Schleifenberg oder Sissacherfluh) bietet sich dem Auge 296 stets eine wechselnde Berglandschaft, nie eine typische Tafel wie sie das Gempenplateau oder die Gegend von Rüneburg und Wenslingen oder manche Punkte des westlichen aargauer Jura darstellen. Es hängt dies aufs innigste mit dem Gehirgsbau zusammen. Überhaupt lässt sich eine schönere Übereinstimmung von Orographie und Tektonik als hier kaum denken. Die genannten grösseren Thäler sind reine Erosions- thäler. Die meisten Quellen entspringen auf Verwerfungen^ Schichtenquellen sind seltener, da die Störungslinien so ausserordentlich dicht beisammen liegen. Dieser Punkt ist von praktischer Wichtigkeit, da die Schichtenquellen dieser Gegend bei Trockenheit rascher versiegen als die aus grosser Tiefe kommenden Verwerfungsquellen. Das die Landschaftsformen hauptsächlich aus- machende Gestein ist der schwer verwitternde Haupt- rogenstein. Er nimmt horizontal und vertikal den grössten Raum ein. Fast ausnahmslos ist er mit Buchen- wald bewachsen. Der untere und der obere Dogger, die fruchtbare Erde liefern, tragen meist Wiesen und Felder. Die Effingermergel sind oft schon aus der Ferne an den sterilen, mit einzelnen Kieferngruppen bewach- senen Weiden erkennbar. Sehr häufig ist der den weissen Jura bedeckende Buchenwald mit Nadelholz unter- mischt. B. Tektonik. 1. Allgemeine Orientierung. Etwas nördlich von der Überschiebungszone und wenig östlich von den gegen das Rheinthal vorgeschobenen Juraketten befindet sich das Gebiet, in welches diese Untersuchungen fallen. Das Südende des Blomd ist nur einige hundert Meter von den letzten Spuren der 297 Holzenberg- Überschiebung (bei Hof Kleckenberg) ent- fernt. Das Blatt Liestal liegt also in der Südwestecke des Tafeljura, der sieb als annähernd rechteckiger Streifen mit ostwestlicher Längserstreckung zwischen dem Ketten- jura und dem Urgebirgshorste des Schwarzwaldes hin- zieht. Nur einen einzigen bedeutenderen Vorsprung sendet die Sedimenttafel nach Norden, das Dinkelberg-Plateau. Im Westen wird es von der grossen Schwarzwald- Spalte, im Norden und Osten von der ebenfalls bedeutenden Sekundär - Verwerfung Kandern - Hausen - Säckingen be- grenzt. Von Säckingen, wo die genannte Verwerfung auf den Tafeljura trifft, strahlen viele kleinere Störungs- linien nach Südwesten aus ; sie erreichen teils die Über- schiebungszone (in spitzem Winkel), teils die vorge- schobenen Ketten, in die sie überzugehen scheinen. Auffallend ist das beinahe vollkommene Fehlen von Querverwerfungen. Die angedeuteten Verhältnisse sind schon auf der Mühlberg’sclien tektonischen Kartenskizze (1. c. 1894) erkennbar; besser stellt sie die tektonische Karte Südwestdeutschlands dar, aber auch dort fehlt noch reichlich die Hälfte der Verwerfungen. Ein Fehler, der das Gesamtbild etwas stört, ist die Verbindung der Verwerfung Dörnach- Gempen mit derjenigen, die das Munienfeld im Süden begrenzt. Die letztgenannte setzt sich in der Richtung von Röseren fort und die erste steht wahrscheinlich mit jener von Hochwald in Ver- bindung. Auf diese Weise fällt die ostwestliche Linie Dornach-Nuglar weg. Die stets gleichartige Richtung der Verwerfungen erklärt sich am besten als Auslösung von Spannungen, die bei der Vorschiebung und Auf- faltung der nördlichsten Juraketten (Steinegg- bis Blauen- kette) einerseits und der Bildung der bedeutenden Spalte von Säckingen durch das Absinken des Dinkelberg- Plateaus andrerseits entstanden (cf. Kap. 4). Der fast 298 regelmässige Wechsel von Horst- und Grabenbrucli deutet mit der gleichen Bestimmtheit auf inneren Zusammen- hang mit den Ketten wie ihre Richtung auf die soeben genannte Ursache. Blatt Liestal liegt mitten im Gebiete dieser Störungen, wie sie nun im einzelnen betrachtet werden sollen. Die Tektonik ist namentlich in folgenden Arbeiten berücksichtigt: Literatur für Geologie und Tektonik: 1821. P. Mer i an, Beiträge zur Geognosie. Bd. I. 1856. A. Müller, Geognostische Beobachtungen aus dem mittleren Baselbiet. Verb. d. naturf. Ges. zu Basel. Bd. I. H. 3, pg. 438 — 455 u. tb. III. 1S62. — Geologische Skizze des Kantons Basel. Beitr. z. geol. Karte d. Schweiz. Lief. I. 1867. C. Mösch, Geologische Beschreibung des Aargauer Jura. Beitr. z. geol. Karte d. Schweiz. Lf. IV. 1870. J.-B. Greppin, Description géologique du Jura Bernois. Beitr. zur geol. Karte der Schweiz. Lief. VIII. 1892. G. Steinmann, Bemerkungen über die tekto- nischen Beziehungen der oberrheinischen Tief- ebene zu dem nord schweizerischen Kettenjura. Per. d. naturf. Ges. in Freiburg i/Br. Bd. VL H. 4. 1894. F. Mühlberg, Bericht über die Exkursion der schweizerischen geologischen Gesellschaft in das Gebiet der Verwerfungen, Überschiebungen und Uberschiebungsklippen im Basler und Solothurner Jura vom 7. — 10. September 1892. Verb. d. naturf. Ges. in Basel. Bd. X, H. 2. 1899. F. von Huene, Ein Beitrag zur Tektonik und zur Kenntnis der Tertiärablagerungen im Basler Tafeljura. Ber. d. oberrhein. geol. Vereins. 299 1900. A. Buxtorf, Verwerfungen im Tafeljura. Ecl. geol. helv. Vol. VI. No. 2. pg. 176 f. Geologische, Karten: 1821. P. Meriän, Karte in: Beiträge zur Geognosie. Bd. I. 1862. A. Müller, Karte vom Kanton Basel. 1 : 50.000. 1867. C. Mösch, Blatt III der Dufour-Karte. 1:100.000. 1870. J.-B. Greppin, Blatt VII der Dufour-Karte. 1 : 100.000. 1894. A. Heim u. C. Schmidt, Geologische Übersichts- karte der Schweiz. 1 : 500.000. 1898. Tektonische Karte Südwestdeutschlands. 1 : 500.000, Bl. I. 2. Spezielle Tektonik. Indem wir uns an den Rahmen des Blattes Liestal halten, sollen im Westen, resp. Nordwesten beginnend die Verwerfungen und die durch sie gebildeten Schollen, Horste und Gräben im einzelnen verfolgt werden. Munzachberg bis Oristhal- Windenthal- Verwerfung. Der Munzachberg besteht, soweit er auf das Blatt lallt, aus einer mächtigen Decke von Hauptrogen- stein, die mit 5 — 6° S 25° O red.1) einfällt (gemessen bei der Weggabelung südlich Ostenberg). Die Basis bildet unterer Dogger mit namentlich fossilreichen Blag- denischichten am Nordabhang, die bis zu 400 m hin- aufreichen. Wenig westlich der Grenze des Blattes be- findet sich der berühmte, immer noch reiche Fundort von Cainocrinus Andreae am sogenannten Glattweg im tiefsten Hauptrogenstein. Etwa 100 m südlich von Ostenberg sind noch Reste der Discoideenschichten er- halten. 0 Als Deklination ist 12° angenommen. Tektonische Skizze des Blattes Liestal. 300 o cd’ csa ss: tr' ö CD &. CD CD >s $ CD c Textfigur 1. 301 Steigt man von dort den Weg nach Süden durch Hauptrogenstein hinab bis zu 440 m Höhe, so trifft man auf fossilführende Variansschichten, konstatiert also eine Verwerfung von 30 — 40 m Sprunghöhe, die sich nord- östlich bis zum Ausgang des Bienenthaies verfolgen lässt. Die Variansschichten von Thalacker erstrecken sich mit leichtem Ansteigen nach Südosten hinauf zu den Schanzen von Sichtern, wo sie bis vor kurzem einen der be- vorzugtesten Fundorte der ganzen Gegend bildeten. Im Walde „Waldesel“ ist die Auflagerung auf Discoideen- schichten (Höhe 470) gut zu beobachten. Die Haupt- masse der Sichternhöhe wie der von Breitenrüti besteht wiederum aus Hauptrogenstein (im „Tiergartenhölzli“ liegt eine nur teilweise noch erhaltene Lokalmoräne darauf), der bei P. 409 (Sonnhalde) mit 6° noch N 40° W red. einfällt. Auf dein Tiergartenfeld und etwa 10 m hoch am nördlichen Oristhalabhang kommt unterer Dogger zum Vorschein (Blagdenischichten). Im Bette des Orisbaches sind südöstlich von P. 334 bei Liestal Humphriesi- schichten anstehend mit 15 — 20° westlicher Neigung und dieselben kamen im Frühling 1899 auf Höhe 360 auf dem „Weid“ genannten Ausläufer des Seltisberges mit Leitfossilien zum Vorschein. Durch A. Müller ist schon 1856 (1. c.) eine grosse Menge von Versteinerungen aus dem Eisenbahn einschnitt von Liestal namhaft ge- macht worden, die beinahe alle Niveaus des unteren Dogger repräsentieren. Leider wurde damals das Profil nicht aufgenommen, jetzt ist alles verbaut; nur an wenigen Stellen ragen noch die schwach nordwestlich geneigten Schichtköpfe aus der Mauer. Das Oristhal verläuft von der Orismühle bis zur Wendung des Flusses nach Norden kurz vor Liestal auf einer Verwerfung. Während die nordwestliche Thalseite noch Blagdenischichten zeigt, steht auf der südöstlichen 302 überall Hauptrogenstein an (allerdings nur an wenigen Stellen unter dem Gehängeschutt sichtbar). In einer kleinen Grube direkt südlich von dem Buchstaben „Lu von „Oristhal“ auf der Karte steht zerklüfteter Haupt- rogenstein an mit 27° Neigung nach N 20° W red. So- weit ist die Dislokation zweifellos, wenn sie auch nirgends direkt aufgeschlossen ist. Südwestlich von Orismühle verlässt die Verwerfung das Thal und streicht gegen das Plateau von St. Pantaleon. Auf der nördlichen Seite der Ergolz bildet der Schleifenberg die direkte Fortsetzung der Sichtern - höhe. Die gewaltige Rogensteinplatte fällt mit einigen unregelmässigen, welligen Biegungen schwach nach Süd- westen (bei Erzenberg 10° S 60° W red.). Die darunter- liegenden Schichten sind am Südabhange mehrfach auf- geschlossen und haben auch eines von Greppins Profilen des unteren Dogger (1. c. 1898) geliefert. Etwas östlich von Erzenberg ist eine Verwerfung von ca. 30 m Sprung- höhe sichtbar, indem dort Sowerbyischichten gegen öst- liche Blagdenischichten stossen. Ob dies die Fortsetzung der Verwerfung von Nuglar- Thalacker -Bienenthal ist, lässt sich nicht sagen, zumal mir auch die eventuelle Fortsetzung auf Blatt Kaiseraugst nicht bekannt ist. Der steile Ostabhang des Schleifenberges entspricht einer bedeutenden Verwerfung, denn von der Nordgrenze des Blattes Liestal bis zum Waldrande westlich von Windenthal berührt der untere Hauptrogenstein die öst- lich anstossenden Effingerschichten. Es ist dies nichts anderes als die Verlängerung der Oristhal- Verwerfung ; ich habe sie bis Grumatt auf Blatt Kaiseraugst ver- folgt, wo unterer und oberer Dogger sich berühren. Seltisberg-Plänetzen. Die langgestreckte, nach Nordosten streichende Höhe von Seltisberg besteht in ihrer Hauptmasse wiederum 303 aus Rogenstein. Die scheinbar so bedeutende Mächtig- keit desselben erklärt sich durch schwaches Einfallen der Schichten nach Nordwesten*, Aufschlüsse sind selten, einer davon ist oben erwähnt. Gehängeschutt bedeckt in dem Geologen unliebsamer Weise fast den ganzen bewaldeten Nord westabhang. Die Hochfläche wird von Discoideenschichten nach Süden und gegen den Galms hin von Variansschichten eingenommen, deren organische Reste man auf den Feldern in Menge sammeln kann. Beim Graben einer Wasserleitung wurden etwas west- lich des Brunnhof vor einigen Jahren von Dr. Leuthardt verkieste(f) Fossilien der Macrocephalusschichten ge- sammelt. Ein schönes Profil der Discoideen- und Varians- horizonte ist heim Brunnhof selbst zugänglich (unter- halb und zu beiden Seiten des Hauses). Die Südost- abhänge „Sonnhalden“ und „Stockhalden“ bildet Haupt- rogenstein, der sich im Thal des Riedbächli bis zum Erlifeld aufwärts zieht. Der Berg „auf Kapf“ trägt eine Decke von Effingerschichten, die nach Südwesten mächtiger wird und zwischen Kleckenberg und Ostei (Blatt Gempen) noch einen Rest der Holzenberg-Uber- schiebung in Gestalt von Hauptrogenstein trägt. Auf der Ostseite des Riedbächli, etwa beim Buchstaben „B“ von „Blomd“ auf der Karte ergaben kleine Schürfungen im Walde Variansschichten* bei P. 464 sind sie aufge- schlossen und die südwestlich davon gelegenen Felder am Waldrande sind reiche Fundstellen ihrer Fossilien, sie befinden sich aber dicht neben einer bisher noch nicht erwähnten Verwerfung, der Zyfen - Galms -Ver- werfung, die unten besprochen werden soll. Auf der Biomatt steht an der Ostseite der Störungslinie mittlerer weisser Jura, Geissberg- und Crenularisschichten, im Blomdwalde Effingerschichten an, während der Westen von Variansschichten eingenommen wird. Aus unteren 304 Kflirigerschichten bestellt auch der Galmshubel, die Sprunghöhe beträgt hier gegen 70 m, an der Biomatt ungleich mehr. Bei der unteren Sonnhalde stossen die Oxfordthone und weiter südlich die Variansschichten gegen Hauptrogenstein. Die steile Böschung nördlich vom Brunnhof wird von Hauptrogenstein gebildet, die Fläche direkt unterhalb jedoch von Variansschichten. Hierdurch ist die Fortsetzung der Galms- Verwerfung nach Norden konstatiert, aber weiter als bis zum Müller- acker lässt sie sich nicht verfolgen, sie scheint hier aufzu- hören. Der bewaldete 0 stabhang des S e lti sb er g e s, der Glindenrain, wird durch teilweise südlich geneigten Hauptrogenstein gebildet: Steinbruch nördlich P. 362: 21° S 45° O red. und an der Strasse südlich P. 420: 6° S 10° 0 red. Hieraus ergiebt sich eine, wenn auch schwach ausgesprochene Antiklinale, welche mit der Längserstreckung des Seltisberges ungefähr zusammen- fällt und die von zwei Verwerfungen begleitet wird, der Oristhal- und der Zyfen - Galms -Linie. Die letztere schneidet zwar vom Galms an nördlich ziemlich in die besprochene Zone ein, ihre Rolle wird aber, wie ich vorgreifend bemerke, von einer südlich des Hofes „AVeidu beginnenden anderen Dislokation (cf. Karte) aufgenommen und weitergeführt. LTnter der AViese „im langen Haag“ verstecken sich -die Humphriesischichten, die auch von P. 337 an west- lich mehrfach aufgeschlossen sind. Im Bett der Frenke unter dem Stege (P. 337) stehen die ganzen Murchi- sonae- und der obere Teil der Opalinusschichten an. Von hier stammt Greppins Profil 1 (1. c. 1898). Die Schichten fallen 12° S 10° O red. ein, legen sich nach Korden flacher, nach Süden steiler. 305 Dieser Neigungswinkel stimmt ganz gut mit dem der Humpliriesischichten an dem auf der Karte unbe- nannten nördlichen Ausläufer des (Bubendörfer) Gal ms (13° S 50° 0 red.). Der bewaldete Berg selbst besteht aus südostfallendem Hauptrogenstein -, in dem kleinen Steinbruch nördlich P. 375 mass ich 15° S 44° 0 red.; nur am Nordwestrande und im Eisenbahneinschnitt stehen sehr fossilreiche Humphriesischichten an. Der kleine- Hügel, der sich schon orographisch vom (Bubendörfer) Galms trennt, wird durch eine Verwerfung von letzterem abgeschnitten, ihr Verlauf ist durch den Fussweg im Walde sehr genau wiedergegeben; auf der Südostseite stehen Murcliisonaeschichten an. Es ist die Fortsetzung der angedeuteten Verwerfung von „Weid“. Auf den Wiesen von Unterfeld biegt die Spalte etwas mehr nach Norden, sie tritt orographisch selten schön heraus. Im Ergolzbett beim Militärschiessplatz ist süd- ostfallender Hauptrogenstein mit seiner Basis, dem Cainocrinus- Niveau, bei niedrigem Wasserstand zu- gänglich. Der Plänetzen mit dem Windenthal bildet ein gut ausgesprochenes, wenn auch schwaches und etwas einseitig ausgebildetes Gewölbe, wie dies schon Mühl- berg (1. c. 1894) erwähnt und in einem schemati- sierten Profil darstellt. Plänetzen und Sigmünd, sowie das sie trennende Windentbal bestehen aus einem Kern von Hauptrogenstein (Neigung im alten Bruch „im Brühl“ 20° S 50° 0 red. und bei P. 421 an der Strasse Liestal- Windenthal sehr wenig nach NW), um den sich mantel- artig die Varians- und schliesslich die Effingerschichten legen. Die Discoideen- bis Macrocephalusschichten reichen vom Hofe Rüti durch den Wald nach Norden bis zur Weggabelung Arisdorf-Hersberg und noch etwas. 306 weiter, anderseits von da nach Südwesten am Schleifen- bergabhang über den Hof Windenthal hinaus bis zur Strasse, an der noch die Maxillataschichten aufgeschlossen sind. Etwas westlich von Windenthal bis auf die plateau- artige nördlich gelegene Passhöhe stehen die tiefsten Effingerschichten an, in denen Perisphincten und Colly- rites bicordata Desm. Vorkommen. Wie früher erwähnt stossen sie ab gegen den Hauptrogenstein des Schleifen- berges. Auch am Westabhange des Grammont ist ein kleiner Streifen von Effingerschichten übrig geblieben ; er zieht sich nordöstlich von Büti im Walde etwa 600 m weit hin. Dicht östlich nebenbei stehen jedoch wieder die Blagdeni- und Humpliriesischichten an. Dieselbe Verwerfung sieht man wunderschön an der Strasse nach Hersberg, wo die Varians- und Blagdenihorizonte aneinander stossen; unten im Thaïe bei Lochmatt spielen Hauptrogenstein und Murchisonaeschichten die- selbe Bolle. Zwischen der Kirche von Lausen und Büti, unter- halb P. 353 sind an der Verwerfung Fetzen aus ver- schiedenen Horizonten des unteren Dogger in den Haupt- rogenstein fest hineingepresst. Eine Erklärung des merk- würdigen Vorkommens will ich bei Besprechung der tektonischen Vorgänge versuchen. Wir haben nun die östliche Grenzverwerfung des Zuges Seltisberg-Plänetzen kennen gelernt, indem wir sie von Weid (diese Stelle siehe unten) über den nörd- lichen Ausläufer des Galms und über Büti bis Lochmatt verfolgen konnten. Die flache, von Verwerfungen ein- gesäumte Antiklinale der Seltisberghöhe senkt sich gegen Norden bis sie im Windenthal bei deutlicherem Gewölbe- bau in einen typischen Grabenbruch übergeht, eine „Scheitelversenkung“. Schleifenberg und Gram mont bilden die zugehörigen Ost- und Westschenkel. 307 Blomd-Galms-Grammonf . Die Untersuchung des Blomd hat mir manche er- folglose Exkursion eingetragen und viel Kopfzerbrechen verursacht, da cs namentlich an seinem Westabhange fast ganz an Aufschlüssen fehlt. Schliesslich aber blieben die Wanderungen doch nicht ohne Resultat, namentlich auch in stratigraphischer Beziehung (s. unten). Die den West- abhang anschneidende Verwerfung haben wir bereits oben kennen gelernt, ihre Festlegung hat mit am meisten Schwierigkeiten verursacht. Die Höhe des Blomd bildet ein Dach von weissem Sequan-Oolit, zuckerkörnigem Kalk mit Diceras eximium und korallen- und echino- dermenreichen Crenularisschichten (inklus. Seewen- schichten); nördlich oberhalb Zyfen kommen die Geiss- berg- und Effingerschichten darunter hervor. Letztere sind auch am Nordende des Blomd im Walde etwa auf Höhe 490 durch einen kleinen Bruch blossgelegt, dort fallen die Schichten 17° S 30° W red. und die Crenu- larisschichten südwestlich von Falkenrain in der Nähe des P. 447 31° S 20° 0 red. Unmittelbar neben dieser letzteren Stelle beobachtete ich anstehende Vari ansschicht en (Höhe 450 m), also wieder eine grosse Verwerfung. Nach Süden lässt sie sich gut verfolgen; der östliche Öschberg besteht aus Haupt- rogenstein mit horizontaler Schichtung, die bei P. 506 in einer Grube zu beobachten ist. Beim gleichnamigen Bauernhöfe liegt Bohnerz auf der Spalte, ebenso wieder direkt südlich von hier an der Grenze des Kartenblattes. Am Südabhang des Berges kommen unten schon die Blagdenischichten zum Vorschein, während westlich noch weisser Jura (Effingerschichten) ansteht. Die Varians- schichten des Falkenrain ziehen sich näch Norden bis zur Engelsburg; dort stellen sich auch Macroce- 308 phalussckickten und Oxfordthone ein. Infolge der Ver- werfung fehlen am Ostabhang des Blomd die Effinger- schichten. In der Schlucht zwischen Hinter Kapf und Engelshurg ist die Verwerfung gut zu sehen; von hier streicht sie nach P. 411 (nördlich Engelsburg), wo Variansschickten an südlichen Hauptrogenstein stossen, hier beträgt die Sprunghöhe genau 30 m, am Osckberg aber 150! Weiter nördlich konnte ich von der Osch- berg-Engelsburg-Verwerfung keine Spur mehr entdecken; jenseit des Thaies am Bubendörfer Galms wäre ja die nächste Möglichkeit, sie wiederzufinden, aber dort ist sie nicht mehr vorhanden, muss also in dem durch die Frenke erodierten G-ebirgsteil ihr Ende gefunden haben. Der Hügel von Bärhalden, Vorberg des Galms- huhel, besteht bis zum oberen Wald- resp. Weinberg- rande aus Hauptrogenstein. Bei der unteren Sonnhaldo legen sich in regelmässiger Folge darauf die Discoideen- schichten u. s. w., hei der oberen Sonnhalde dagegen beginnt die uns schon bekannte Verwerfung Weid- Plänetzen ; Variansschichten berühren den Oolit und im Thaïe bei P. 362 beträgt die Sprunghöhe schon ca. 70 m zwischen Hauptrogenstein und Humphriesi- scliichten. Es ist ca. 200 m südöstlich von dieser wohl noch eine kleine zweite, der eben genannten parallele Ver- werfung aber mit entgegengesetzter Verschiebung anzu- nehmen, da bei den beobachteten Fallwinkeln nicht schon auf Höhenkurve 390 nördlich von Engelsburg die- obere Grenze des Hauptrogensteins sein könnte, wie es der Fall ist. Diese Verwerfung von Bärhalden ist jedoch,, wie ich ausdrücklich betone, nicht beobachtet, sondern in ihrer ganzen auf der Karte angegebenen Länge ledig- lich eine Hülfskonstruktion. 309 Ein Bindeglied zwischen dem Anstehenden des Galms und demjenigen von Engelsburg bildet der nach allen Richtungen stark zerklüftete Hauptrogenstein am Süd- ufer der vorderen Erenke von der Brücke bei P. 362 an bis 400 m östlich von hier. Deutliche Schichtung ist nicht erkennbar. Wenige Schritte südöstlich vom letsten Rogenstein tauchen auf dem gleichen Niveau die tiefsten Bänke der Perispkincten-reicken Effingerschichten auf. Dies ist der südlichste Punkt, an dem man die Verwerfung Furlen-Hersberg schön beobachten kann. Vermutlich ist sie die Fortsetzung der Störung, die sich bei Beuggen, südlich von Bubendorf, in einem flexurartigen Einsinken des Hauptrogensteins zu erkennen gibt, wie dies später besprochen werden soll. Der Galms besteht wiederum in seiner Haupt- masse aus südostfallendem Hauptrogenstein. Östlich vom Bubendörferbad mass ich 25° S 20° 0 red. Von der West- bis Nordseite des Berges tritt der ganze untere Dogger bis zu den Opalinusschichten hinab zu Tage. Von den Feldern bei Neuhof besitzt das Basler Museum Inoceramus dubius (gesammelt in letzter Zeit von Dr. Leuthardt) ; dieselben Schichten finden sich auf dem Unterfeld, südlich von Lausen. Die Fundorte an der West-, Nord- und Nordostseite des Galms sind bekannt und brauchen nicht besonders namhaft gemacht zu werden. Die Spitze des Berges trägt Maxillata- und Discoideenschichten. Bei P. 470 und südlich davon, auf der Passhöhe zwischen Galms und Landschachen treten die Variansschichten heraus, was aus dem südöstlichen Einfallen der Schichten leicht erklärlich ist. Sie stossen an den gleichfallenden Effingerschichten des Landschachen ab. Südlich von Lausen berühren sich die Opalinus- schichten mit dem Hauptrogenstein des östlich gelegenen Stockhalden. 20 310 Indem wir dem Zuge unseres Horstes folgen, denn mit einem solchen haben wir es vom Galms an zu thun, gelangen wir nördlich der Ergolz zum Gr a mm ont, dessen z. T. südostfallender Hauptrogensteingrat sich auf einem hohen Sockel von unterem Dogger aufbaut, der nördlich von Lausen schöne fossilreiche Profile bietet. Wie schon erwähnt ist der Grammont als Ostschenkel der Antiklinale von Windenthal aufzufassen. Der kleine Grammont wird wieder aus Hauptrogenstein gebildet, während sich der Oolit des westlichen Berges nach Osten etwas aufstülpt, so dass hier eine Verwerfung von 100 m Sprunghöhe besteht. An der Strasse Liestal-Hersberg ist sie in der Nähe von P. 519 auch sehr schön zu be- obachten, indem Blagdenischichten westlich und mittlerer Hauptrogenstein östlich in geringer Entfernung von einander anstelien. Die Verwerfung zieht weiter durch das Thal von Lochmatt und streicht auf Blatt Kaiser- augst am Südostabhang des Domberges hin. Ünkkntkal-Landsckachm-Stockhalden. Den horizontalen Hauptrogenstein des Oschberges haben wir oben kennen gelernt; nicht wenig überrascht daher das steile Einfallen derselben Schichten auf der östlichen Thalseite, wo der Oolit in dem nach Schloss Wildenstein hinaufziehenden Fluhhachthal gut aufge- schlossen ist. 150 m östlich der noch horizontalen Lage- rung fällt er schon mit 30° S 50° O red. Weiter nach Osten legt sich die ganze Schichtenfolge darüber, immer mit ähnlicher Neigung (bis 35°). Käpplen steht auf Variansschichten, bei Unklenthal ist die Grenze zwischen Effinger- und Geissbergsehichten und im Walde folgt Sequanoolit. Am Hauli liegt konkordant darauf gelber Thon mit schaligem Bohnerz und grauen Jaspiskugeln. Da die östliche Hälfte des mit Wiesen und Feldern bedeckten 311 Murenberg-Plateaus aus einer Decke von Variansschichten auf Hauptrogenstein besteht, erkennt man hier wieder «ine bedeutende Verwerfung (Wildenstein- Weissbrunnen). Die Kordspitze des Murenberges zeigt Effinger- und Oreniilarisschichten, erstere lernten wir schon am Ufer der Frenke neben dem Hauptrogenstein kennen. Die Oeissbergschichten stossen mit südöstlicher Neigung bei Unter-Thalhaus (südlich P. 375) mit nordwestlich fal- lendem Hauptrogenstein zusammen (30° nur an diesem Punkt). In derselben Zone nördlich der Frenke folgt der Landschachen, der überall eine Schichtenneigung von 8 — 11° SSO zeigt. Am Wege bei P. 411 und in der Nähe von P. 410 am Westabhang des Berges treten Oxfordthone zu Tage, die oberhalb Furien Fossilien der Athleta- bis Lambertischichten geliefert haben (s. II. Teil), darüber liegen die beim Reckholderhaus sehr ver- steinerungsreichen Birmensdorferschichten (s. II. Teil) u. s. w. bis hinauf zum Sequanoolit. Es fehlt nicht an reichen Aufschlüssen sämtlicher Schichten. Auf der der östlichen Verwerfung anliegenden bewaldeten Höhe des Landschachen befindet sich in wechselnder Mächtigkeit und einer Flächenausdehnung von gegen 1000 m2 Hupper- erde mit Jaspiskugeln. Von Furien nach Nordosten geht in der Einsatte- lung ein Zug von Varians- und Discoideenschichten. Die Auflagerung der letzteren auf Maxillataschichten und Hauptrogenstein ist in der Nähe von P. 373 an der Strasse nördlich Weissbrunnen in gutem Profil (s. II. Teil) aufgeschlossen. Der sogenannte Stockhalden be- steht wiederum ganz aus Hauptrogenstein, er fällt mit 11° nach S 30 — 40° O ein. Auch bei P. 350 an der Eisenbahnlinie („Dellenboden“) steht noch Hauptrogen- stein an. 312 Bis zu dem eben erwähnten Punkt lässt sich die uns vom Murenberg her bekannte Verwerfung gut ver- folgen. Zunächst überschreitet sie die Frenke bei Unter- Thalhaus, zieht sich dann durch das Thal zwischen Landschachen und Homberg. Verschiedene Niveaus des Malm stossen am Hauptrogenstein des Homberges ab. Etwa auf Höhe 420 der Thalsohle biegt die Verwerfung im scharfen Winkel aus der ONO- in die NO-Richtung um und streicht in schnurgerader Linie nach Weissbrunnen und dem Dellenboden hin. Die genaue Feststellung der- selben stiess anfänglich insofern auf nicht unbedeutende Schwierigkeiten, als auf der Höhe der „ Wasserschöpfe und im Kohlholz die aneinanderstossenden Gesteine beide Oolite und an manchen Stellen petrographisch auf keine Weise zu unterscheiden sind; erst das Auffinden von Fossilien schaffte Rat. Die namentlich im Kohlholz ausnahmsweise sehr breite Verwerfungskluft ist ganz mit Huppererde angefüllt, darin liegen teils einzelne grosso Blöcke, teils aber auch Gebirgsschollen beider Oolite, die natürlich nicht zur raschen Entzifferung der Ver- hältnisse beitragen. Auf der Müllerschen Karte ist daher auch der ganze Landschachen als Hauptrogenstein angegeben. Thalrain- Ramlinsburg- W interhaldm. Es wurde schon erwähnt, dass auf dem Plateau de& Murenberges V" ariansschichten liegen ; beobachtet wurden sie südwestlich P. 517 auf Höhenkurve 500 bis 510. Der Berghang Thalhalden besteht aus Hauptrogen- stein, der nahezu horizontal liegt und nur bei Unter- Thalhaus sich steil gegen die Verwerfung senkt. Die Fortsetzung bildet der Homberg, dessen 10° S 40° O red. — fallender Hauptrogenstein auf der Höhe von P. 504 an nach Nordosten eine schmale Zone von 313 Discoideen— und in der Nähe der Strasse Varians- schichten trägt. Unten an der grossen Strasse im Thal kommen an der Böschung recht fossilreiche Humphriesi- schichten zum Vorschein. Nur an der westlichsten Stelle des Homberges reicht der Hauptrogenstein bis zur Thal- sohle ; es treten Felsen hervor, an denen man deutliche •Störungserscheinungen beobachtet. Dies ist eine kleine Sekundärverwerfung, die den scharfen Bogen der Spalte von Thalhaus abschneidet. Beide Dislokationslinien sind kaum 180 m von einander entfernt. Die auf der Karte unbenannte Höhe, welche den Murenberg nach Osten abschliesst und von ihm nur •durch eine Waldschlucht abgetrennt wird, besteht wieder- um aus südostfallendem weissem Jura. Der Ostabhang, T h a 1 r a i n , wird grösstenteils von Effingerschichten ge- bildet, die auch noch im Bache auf Höhe 400 anstehen; die Spitze nehmen Geissberg- und Crenularisschichten ein. In der nordwestlichen Schlucht sind Birmensdorfer- schichten auf Kurve 440 aufgeschlossen. Die westliche Murenberg-Homberg-Verwerfung besitzt an dieser Stelle eine Sprunghöhe von ca. 140 m, folgt man ihr über die Frenke, so sind es bei der Strasse noch etwa 120 m, denn die Basis des Hauptrogensteins im Westen liegt auf gleicher Höhe wie die Discoideenschichten im Osten. Wandert man im „Zelgli“ neben dem Homberg auf- wärts, so stossen immer die Variansschichten gegen den Hauptrogenstein des genannten Berges, und zwar gegen fortwährend höhere Schichten desselben, schliesslich vor der Strasse, westlich von P. 477 gegen Discoideen- schichten und dann hört die Verwerfung auf. Geht man von der Haltestelle Lampenberg auf der Strasse in das südliche Nebenthal der Frenke, so hat man am Thalrain, wie gesagt, Malm, am östlichen Berge, Pfifferratten, dagegen wieder südostfallenden Hauptrogen- 314 stein vor sich, der bis in die Einsenkung östlich von Grubweid anhält; dort stösst er an eine andere, etwas- steiler geneigte und tiefer liegende Rogensteinscholle, die bei P. 475 von Yariansschichten überlagert wird. Die Verwerfung von der Larapenbergstrasse ist nördlich der Frenke sehr schön zu beobachten : zunächst östlich vom Homberg steht oberer Hauptrogenstein an der Strasse an und bei ihrer Biegung nach Süden liegen Discoideen- und Variansschichten darüber, jenseit des Winkels der Strasse Hacrocephalusschickten und wenige Schritte weiter nach Süden ragt eine hohe Wand von Haupt- rogenstein empor. In einem kleinen Bruch nordöstlich: von der erwähnten Strassenecke haftet die Reibungs- breccie noch an der Verwerfungskluftfläche an, sie be- steht aus kantengerundeten nuss- bis kopfgrossen Rogen- steinbrocken. Die Sprunghöhe, die südlich der Frenke noch über 150 m betrug, ist schon auf 40 — 50 m her- abgesunken und hört ca. 80 m südöstlich von P. 477 ganz auf. Ramlinsburg steht auf V ariansschichten, die auf dem Rücken des Eggwaldes eine schmale Zunge nach Südwesten senden. Wo der Weg von der Haltestelle der Strassenbahn abbiegt, stehen noch Maxillataschichten an. Wandert man aber die Poststrasse nach Osten weiter, so starrt plötzlich der Hauptrogensteinklotz des- Spitzberges mit ebenfalls südöstlicher Neigung bis zu einer Höhe von beinahe 500 m (494) empor, während doch auf dem danebenliegenden Eggwald bei 460 m nach Südosten fallende Variansschichten waren : also wieder eine Verwerfung von 80 — 100 m Sprunghöhe. In der Senke von Bubenried liegen Discoideen- und Varians- schichten auf dem hier 18° S 40° O red.— fallenden Hauptrogenstein. Sie stossen östlich an Blagdeniscliichten und Hauptrogenstein mit 150 m Vertikalverschiebung. 315 Dieser selben Verwerfung begegneten wir vorhin bei Grubweid. Sie lässt sich mit einiger Mühe von hier nordwärts erkennen bis zur Ostgrenze des Steinberges „Oberberg“, wo Varians- und Effingerschichten zusammen- stossen. Nämlich von P. 465 (nördlich von Bubenried) an begleiten den Ostrand der Spalte Oordatus- bis Effingerschichten, indem dort eine kurze Verwerfung nach Nordosten abzweigt nach Buchen und noch etwas weiter; diese scheidet den östlich von Bubenried an- stehenden Hauptrogenstein von den nördlich anliegenden Cordatus-, Birmensdorfer- und Effingerschichten. Bei Oberberg trifft auch die bei der Strassenbahnhaltestelle von der Eggwaldspalte abgehende „Querverwerfung von Ramlinsburg“ mit der Hauptspalte Grubweid-Itingen zu- sammen. Westlich und nordwestlich von Oberberg wird das Ramlinsburger Plateau von Variansschichten be- deckt, im Norden steht Hauptrogenstein an. Selbst auf den Feldern ist sehr deutlich die Grenze zwischen diesen und den östlichen Effingerschichten zu sehen. An der Waldecke nördlich von Ramlinsburg ist im Hauptrogenstein ein Steinbruch im Betrieb, die Schichten fallen dort 14° S. Einige Meter nordöstlich, wo die Landstrasse mit einer Kurve in’s Weissbrunnenthal ein- biegt, stehen die Effingerschichten an und wieder einige Schritte weiter tritt an der Strasse nochmals Haupt- rogenstein hervor. Selten ist eine Verwerfung schöner zu sehen ! Hält man von diesem instruktiven Punkte aus Umschau, so glaubt man im Osten eine typische „Oxfordcombe“ des Berner Jura vor sich zu haben; die Effingerschichten bilden dort eine breite halbkreisförmige Senke von mageren Wiesen bedeckt und mit Kiefern- gruppen bestanden. Dagegen die Kante des Berges („Im Berg“ auf der Karte) im Nordosten tritt nicht nur orographisch scharf hervor, auch in der Vegetation ist 316 ein deutlicher Unterschied, links reiner Buchenwald, rechts mit Nadelholz untermischter Wald; und sieht man näher zu, so erkennt man bald, dass genau an dieser Stelle die Verwerfung in nordöstlicher Richtung über den Berg (Itinger Winterhalde) streicht; sie zieht sich in schnurgerader Linie bis Itingen. Im Bachriss des oberen Weissbrunnenthaies (Buchhalden) ist sie direkt aufgeschlossen. In der unteren Partie des Thaies be- finden sich am Bach mehrere Fundorte in den Hum- phriesischichten, die Fossilien zeichnen sich hier durch besonders schöne Erhaltung aus. Auf der Höhe der Winterhalde stösst der Hauptrogenstein mit den Hume- ralisschichten des Sequan zusammen ; die Sprunghöhe beträgt ca. 180 m. — Wir haben soeben ein Gebiet besprochen, welches von zwei Hauptverwerfungen begrenzt wird, im Westen von der Wildenstein- Weissbrunnen-Verwerfung, im Osten von der Grub weid- Winterhalden-Ver- werfung. Die im Westen und Osten von ihnen abge- schnittenen Gebirgsteile liegen geologisch tiefer, sind eingesunken; der von ihnen begrenzte Teil kann also gewissermassen als Horst betrachtet werden. Aller- dings liegen die Verhältnisse nicht so einfach, da im Süden der Thalrain sich als Grabenbruch in der Mittellinie dieser Zone darstellt, er beginnt bei Ramlins- burg und nimmt nach Süden an Intensität zu. Die östliche Thalrain- Verwerfung verbindet sich mit der Grubweid- Winterhalden -Verwerfung durch die Quer- verwerfung von Ramlinsburg. Es bleibt nun übrig, die Fortsetzung sowohl der besprochenen Zone als diejenige des eingesunkenen Landschachen und Stockhalden nördlich der Ergolz weiter zu verfolgen. 317 Kleiner Grammont-Limberg-Schward. Der kleine Grammont besteht aus Hauptrogenstein, der mit 80 — 100 m Sprunghöhe an die Humphriesi- schichten des grossen Grammont stösst. Die Verwerfung, die Fortsetzung derjenigen von Furien ist, macht auf der Sattelhöhe einen nicht unbedeutenden Winkel nach Osten. Im nördlichen Edenthal kommen die Blag- denischichten zum Vorschein. Der „Kirchhöfli“ ge- nannte Berg ist wieder Hauptrogenstein -, bei P. 513 an der Strasse nach Hersberg fällt er 12° N 40° W red. Auf der Ostseite von P. 507 an nordwärts bis zur Strasse Hersberg-Nusshof (beide auf Blatt Kaiseraugst) stehen Variansschichten an, die mit einer Verwerfung an die Effingerschichten des Schward stossen. Auch der Brunnenberg besteht aus Hauptrogen- stein ; an seinem Südende befindet sich eine vielbesuchte Fundstelle der Humphriesischichten und die darunter- liegende Felswand am Ergolzufer zeigt ein schönes Profil von den Murchisonae- bis zu den Sauzeischichten (cf. Greppin 1. c. 1898). Die Schichten fallen hier mit ca. 10° nach NW, diese Neigung hält an bis zum westlichen Limberg, der bruchlos mit dem Brunnenberg zusammen- hängt, andererseits ist auch das untere Edenthal eine reine Erosionsbildung. Das nordwestliche Einfallen der Schichten ist überraschend und nicht leicht erklärbar, da ja auf der Südseite der Ergolz die Neigung (Stock- halden) gerade umgekehrt war. Kleiner Grammont und Stockhalden können wohl noch in Einklang gebracht werden, mit dem Brunnenberg geht es unmöglich. Wenn man dagegen eine kleine Querverwerfung annimmt, die westlich von dem Hauptrogenstein im Dellenboden (P. 350), also von der Wildenstein -Weissbrunnen- Verwerfung, ihren Ausgang nimmt und zur Mündung des 318 Edenthales streicht, so heben sich die Schwierigkeiten (s. Karte). Am oberen Ende des Kufthales liegen Varians- schichten am Waldrande, die durch eine Verwerfung, aus der zwei reiche Quellen ausbrechen, mit Efiinger- schichten auf das gleiche Niveau gebracht sind; es ist die östliche Schward- Verwerfung, die weiter unten näher behandelt werden soll. Der Limb erg wird wesentlich aus Hauptrogenstein zusammengesetzt; auf der Südostseite reicht letzterer tiefer herab als auf der Südwestseite des Berges, dabei fallen die Schichten bei P. 579 10° NNW, etwa 150 m südlich von P. 594 aber 5 — 10° N 40° O red. Daraus und aus einigen anderen Messungen schliesse ich, dass eine kleine Verwerfung den Limberg längs (d. h. nordöstlich) durch- schneidet, etwa so wie sie auf der Karte angegeben ist; direkt beobachtet ist sie aber nicht. Dies würde die nördliche Fortsetzung der Wildenstein- Weissbrunnen- Verwerfung sein, die an der östlichen Schward- Ver- werfung ihr Ende erreicht. An der unteren Partie des Ostabhanges des Limberges tritt unterer Dogger zu Tage, der von Sonnenberg bis Limberghöfe an Effingerschichten stösst, die Fortsetzung der Grubweid- Winterhalden- Ver- werfung. Von Limberghöfe bis Müllersweid berühren sich Yarians- und Humphriesischichten. Auch diese Spalte endete an der östlichen Schward-Verwerfung. Beide den Schward begrenzenden Verwerfungen sind gelegentlich schon erwähnt. Interessant ist es, zu beobachten, wie dieselben im oberen Kufthalgraben ihren Anfang nehmen. Biegt man vom Edenthal rechts ab und tritt in den Kufthalgraben ein, so gelangt man zu- gleich aus den Blagdenischichten in das Gebiet des Hauptrogensteins. Im Bache auf Höhe 450 fällt der Oolit (mit schwarzen Thoneinschaltungen) 20— 25° S 20° 319 O red. Am Wege auf der linken Tkalseite stellt Haupt- rogenstein auf Höhe 470 mit 5° N. Nördlich von hier sind Maxillataschichten auf Höhe 500 mit 25° N 25° O red. Etwas weiter nördlich folgen dunkle Gesteine der Macrocephalusschichten und auf Kurve 570 auf einer Markscheide in der Nähe von P. 562 Efiingerschichten, während überall dicht westlich von der durch die Punkte gegebenen Linie Hauptrogenstein ansteht. In der kleinen Schlucht südwestlich Weidli beobachtete ich Birmens- dorferschichten und westlich direkt darüber auf Höhe 560 Variansschichten. Von hier nordöstlich bis zur Strasse Hersberg-Nusshof stossen letztere mit den Ef- fingerschichten zusammen. Das ist die westliche Sch war d-V erwerfung, die im Kufthalgraben sehr all- mählich beginnt Der Schward selbst (s. II. Teil), dessen Spitze von horizontal gelagertem Sequan gebildet wird, setzt sich grösstenteils aus Effinger- und Geissberg- schichten zusammen, aber es fehlt leider an guten Auf- schlüssen. Südlich von Nusshof (Blatt Kaiseraugst) stossen die Geissbergschichten an steil westfallenden Haupt- rogenstein. Diese östliche S chward - Verwerfung zieht sich im Bogen bis zum oberen Kufthal, östlich immer Hauptrogenstein, westlich meist Effingerschichten abschneidend. Nur vom Westabhang des Limberges- bis auf die Höhe des Brunnenberges liegen auf der nicht eingesunkenen Seite der Spalte Varians- bezügl. Discoideenschichten, so dass also die Sprunghöhe auf dem Bücken des Brunnenberges nur noch ca. 30 m be- trägt, und auf dem A^estabhang dieses Berges heilt die Kluft vollständig aus. Das ist etwa 200 m südlich der Stelle, wo die westliche Schward- Verwerfung be- ginnt. 320 Bannhalden-Itingen. Oben schon sahen wir, dass südlich der Frenke hei Grubweid zwei Hauptrogensteinschollen zusammenstossen, von denen die östliche höher liegt. Auch die Verwerfung von Bubenried lernten wir kennen. Die Höhe der Bann- halde östlich Buhenried wird von südostfallendem Haupt- rogenstein gebildet (17° S 30° 0 red.), nur am Südende unten treten die Blagdenischichten hervor. Die west- lichste Ecke des Schoren gehört geologisch auch noch hierher; man sieht an der Landstrasse sehr schön wie nicht weit von P. 410 Hauptrogenstein und Blagdeni- schichten gegeneinander stossen. Im Bannhaldenthal stehen von Höhe 440 — 50 Discoideen- und Varians- schichten an, auf der östlichen Seite dagegen Humphriesi- schichten. Bei der Vereinigung des Bannhaldenbaches mit seinem östlichen Zufluss ist hei trockenem Wetter im Backbett selbst die Verwerfungskluft sichtbar, man kann mit einer Hand zugleich beide Formationen be- rühren. Vom oberen Ende des Bannhaldenthales ziehen sich die Variansschichten etc. nach Xorden bis zum Quellengebiet des Baches von Buchen, in dessen Bett sie zu Tage treten. Von hier an aufwärts ist die regel- mässige Schichtenfolge bis zu den Eihnger schicht en zu beobachten, geht man den Bach abwärts, so stösst man auf Hauptrogenstein, dann aber wieder auf Etfinger-, Birmensdorfer- und Cordatusschichten (s. H. Teil). Die soeben konstatierte Verwerfung von Buchen läuft von hier am Westabhang der Bannhalde hin bis P. 465 nördlich Bubenried, wo sie von der Grubweid-Winter- kalden- Verwerfung abzweigt. Von Buchen an nördlich konnte ich sie nicht mehr verfolgen, sie muss dort auf- hören. Die ganze Gegend östlich Bamlinsburg besteht, wie schon gesagt, aus Eflingerschichten ; Geissbergschichten 321 konnte icli nicht beobachten. Etwa auf Höhe 540 be- ginnen im „Hau“ die Crenularisschichten, die auf der Ostseite bis 500 m herabreichen. Auf der Höhe steht der Humeralishorizont an (s. II. Teil). Die „Obere Schweine“ benannte Waldgegend ist mit einer dünnen Lage Huppererde mit Jaspiskugeln bedeckt. An einem Wege östlich unterhalb dieser Stelle treten Crenularis- und Geissbergschichten zu Tage. Auf Höhe 350 im Wolfsgraben ist die Verwerfung in geradezu klassischer Weisse aufgeschlossen neben der Strasse: Rechts, liegen die Mergelbänke der unteren Effingerschichten, links Hauptrogenstein (23° S 40 — 50° O), beide nur durch eine dünne Breccie getrennt. Auf der östlichen Seite des unteren Wolfgrabens (Langmattacker) steht Sequan an, welches mit demjenigen auf dem Rücken der Winter- halde zusammenhängt (Neigung nördlich P. 556: 18° S 60° O red.). Folgt man einem kleinen Wege von Itingen auf der östlichen Thalseite im Walde, so trifft man beim Eingang in den Wald beinahe horizontale Schichtung, ca. 300 m südlich eine Neigung von 20° S 60° O red. und noch etwas weiter 48° bei gleichem Streichen. Hier steht man aber dicht vor der Verwerfung, denn gleich folgt ein steiler Abhang von Hauptrogenstein. Es ist dies wieder die Bannhalden- Wolfsgraben -Verwerfung. Dies so plötzliche steile Abbiegen der Schichten ist eine typische Stauchungserscheinung, durch nachträgliche seit- liche Zusammenpressung hervorgerufen. Eine Schleppung müsste sich in umgekehrtem Sinne äussern. Ein wenig überraschend scheinen zunächst die Ver- hältnisse, wenn man der Verwerfung von hier nach Norden zu folgen sucht. Zur Rechten behält man immer den Oolit, links aber treten plötzlich wieder Effinger- schichten auf, die an zwei Punkten im „Grempenhölzli“ und an der Bernhalde gut aufgeschlossen sind. Bei den 322 östlichsten Häusern von Itingen ist an der Bahnlinie oberster Hauptrogenstein zu beobachten und nördlich der Ergolz zwischen Wühri und Weinmatt ebenso. Hier- aus geht deutlich hervor, dass vom Grempenhölzli nach Itingen eine Querverwerfung die Grabenversenkung Bann- halden-Itingen durchschneidet. Zunzgerhardt. Es wurde schon hervorgehoben, dass die West- und Südseite des Schoren (mit Ausnahme einer kleinen Ecke) aus Humphriesi- und Blagdenischichten besteht, die Höhe seihst aus Hauptrogenstein. Die Schichten liegen, so- weit auf Blatt Liestal, nahezu horizontal (kaum merklich nach Südosten geneigt). Von Höhenkurve 530 (mit kleinen Schwankungen: Amselhalde 515) liegt miocäne Juranagelfluh darüber. Sie nimmt einen grossen Teil der Zunzgerhardt ein. Die nördliche Grenze der an- stehenden Nagelfluh befindet sich südlich des Wolfs- grabens auf Höhen von 570, 540 m, steigt wieder auf 570 und sendet nach Norden (Basis auf 600 m) einen Ausläufer zur Nordspitze des Berges. Letztere wird von westlich fallendem Hauptrogenstein zusammengesetzt, dem im oberen Wolfsgraben noch oberer Dogger auf- lagert*, jedoch bei „Untere Schweine“ im Wolfsgraben- walde stülpen sich die Schichten wiederum auf (Haupt- rogenstein 25° S 50° O red.). Am Wege sind die Variansscbichten aufgeschlossen, gegen Westen stossen sie an weissen Jura; auf der Verwerfung findet man Bohnerz. Es besteht also eine kleine Synklinale neben der Verwerfung. In diesem Falle glaube ich sie nicht oder doch nicht allein auf Stauchung zurückführen zu sollen; da der Schoren südöstliche, die nördliche Zunzgerhardt aber westliche Neigung aufweist und dort auch jüngere Schichten auftreten, so muss man entweder 323 eine Querverwerfung unter der (oder durch die) Nagel- fluh annehmen, oder — und ich glaube, dass dies der Fall ist — man denkt sich eine leichte schraubenartige Drehung der Schichtenplatte; dann ist auch die Syn- klinale, die vom Wolfsgraben direkt nach Süden ziehen muss, gut erklärlich, ja notwendig. Während die Nordspitze der Zunzgerhardt mit 607 m Hauptrogenstein und Maxillataschichten zeigt, stehen auf Höhe 550 — 40 des Nordabhanges Variansschichten an. Auf der bewaldeten kleinen Terrasse fand ich durch leichte Schürfungen Rhynchonella varians und andere Leitfossilien. Dies nötigt zur Annahme einer Querver- werfung (s. Karte). Der wieder steile tiefere Nordab- hang der Zunzgerhardt besteht aus Hauptrogenstein, welcher mit 14° S einfällt. Dieser Umstand kann die Annahme der Querverwerfung nur stützen. Die Kluft- fläche dieses Hauptrogensteins an der Wolfgraben-Ver- werfung ist im Walde an einem kleinen Bach gut auf- geschlossen. Nördlich vom Walde auf der Wiese (Bern- halde) auf Kurve 420 ist neben einer alten Scheune eine Grube in glimmerreichen Mergeln der Sowerbyi- schichten, die mit Kalkbänken wechseln, sie fallen 45° S 35° W red. ; einige Schritte östlich neben dem Bach stehen die Murchisonaeschichten an. Zun zperhercf-Sissach. Der dicht bewaldete Bergabhang „in den Weiden“ nördlich vom Hofe Holdenweid (Blatt Höllstein) liess an einigen Stellen anstehende Effmgerkalke mit Peri- sphincten erkennen. Nach oben hin werden sie von Jura- nagelfluh eingedeckt, die sich diskordant darüber legt. Das Thal zwischen Schoren und diesem Abhänge ist ein Verwerfungsthal, da ersterer aus Hauptrogenstein sich zusammensetzt (s. oben). Die Verwerfung geht von 324 Holdenweid nicht nach Südwesten, wie zu erwarten wäre, sondern nach Süden weiter (zum Löwenberg u. s. w. Blatt Höllstein). Die Juranagelfluh des Zunzgerberges bildet mit der der Zunzgerhardt eine zusammenhängende, etwas nach Westen fallende Decke. Beim Hofe Zunzger- berg reicht sie bis Kurve 580, nach Osten zieht sie sich bis auf die Höhe des Störzen (590). Bei einem Bauern- höfe bei P. 580 (westlich vom Wege) wurde im April 1899 ein Brunnen gegraben; bei 8 m Tiefe stand unter der lehmigen Erdschicht ein harter gelber Thon an, der jaspisähnliche Knauer in grosser Zahl einschloss1). Ein Weg nordwestlich des Hofes Stöckler schneidet die Xagelfluh auf Höhe 580 an, dort tritt das lokal sein' glimm erreiche Bindemittel mehr als anderwärts hervor. Die nach Osten geneigte Wiese Hardtfeld wird vom Zunzgerberg bis Erzberg aus Effingerkalken und -mergeln gebildet, die Schichtenstellung ist 15° S 65° O red. Der östlich von hier hegende Störzen oder Schlatten besteht wieder aus Hauptrogenstein ; am Wald- rande und z. T. im Bachbett zieht sich die Verwerfung hin. Direkt südlich vom Hofe Erzberg (P. 495) stehen noch Eflmgerschichten im Strassengraben an, das Haus selbst aber befindet sich schon auf Hauptrogenstein; nördlich von hier ist nur noch Hauptrogenstein, gelegent- lich mit Variansschichten. Hier verläuft also wieder eine bedeutende Querverwerfung, welche die beiden das Hardtfeld einsäumenden Spalten im rechten Winkel verbindet. Neben der westlichen Längs Verwerfung zieht bis zum Ende der Wiese ein Streifen oberen Doggers hin; in dem kleinen Gehölz neben den Hardthöfen be- finden sich aufgelassene Thongruhen (vielleicht Renggeri- schichten). Der bewaldete Ost- und Nordabhang be- 1 ) Wie die Grabung weiterging, ist mir nicht bekannt, da ich gleich darauf abreiste. 325 steht aus Hauptrogenstein-, im Norden beginnen bei Höbe 460 die Blagdenischichten, wo icli Fossilien im Anstehenden fand. Bei Erzberg sind noch zwei unbedeutende Längs- verwerfungen zu erwähnen. An der Waldspitze zunächst Erzberg treten Felswände hervor, die teils glatt, teils mit Breccien beklebt sind (hier entspringt eine starke Quelle). Darüber beobachtete ich die Korallenbänke der Maxillataschichten (Kurve 500), am Wege und in den Weinbergen östlich Erzberg auf Höhe 460 treten eben- falls Maxillata- bis Discoideenschichten auf. Etwa 10 m unter dieser Stelle neben den Weinbergen stehen wiederum die Maxillataschichten auf Hauptrogenstein an. Es muss gesagt werden, dass die Neigung überall 5° nach S be- trägt. Daher habe ich zwei sekundäre kleine Spalten angenommen, wie sie auf der Karte eingetragen sind, die östliche mit 10, die westliche mit 20—30 m Sprung- höhe. Lim berghöfe- Lucheren-Sm acherfluh. Die Verwerfung, die von Sonnenberg über Limberg- höfe nach Norden zieht, wurde schon oben angedeutet. Sie ist als Fortsetzung der Grubweid- Winterhaiden- Verwerfung anzusehen. Am Thalrande von Wühri bis Weinmatt steht Hauptrogenstein an, darüber oberer Dogger. Das Dreieck, welches durch die Punkte Sonnen- berg, Wegteilung bei Weinmatt und Limberghöfe ge- geben ist, nehmen die Effingerschichten ein. Der Reb- berg östlich von Weinmatt besteht aus Keuper. Die Vertikalverschiebung der die beiden trennenden Spalte (Fortsetzung der Wolfgraben-Verwerfung) beträgt 300 in (!) wenigstens, die bedeutendste Sprunghöhe, die in dem ganzen Gebiet beobachtet werden konnte. Nördlich von dem Effingerareal ziehen sich die Varians- und Discoideenschichten bis zum Thalrande 21 326 hin; hei einer Quelle nordöstlich von den Limberghöfea fallen die Discoideenschichten 25° SW. Ein schmaler Zug von Discoideenschichten reicht bis hinauf auf die Müllersweid, er berührt sich immer westlich mit unterem Dogger. Die östliche Verwerfung (von Weinmatt) zieht sich durch das Brunnenthal aufwärts, biegt also nach Osten von der bisherigen Richtung etwas ab. Sie reicht bis in die Nähe von P. 556. Östlich von ihr liegt immer Keuper, westlich Hauptrogenstein bis Opalinusschichten. Schon bei Weinmatt stülpen sich die Schichten steil nach Osten auf, das nimmt je weiter nach Norden desto mehr zu. Auf der Linie P. 386 (nördlich Weinmatt) — P. 587 (am Lucheren) ist die steilste Stellung, öst- lich und westlich von hier wird sie flacher: am Wald- rande Zelgli (Höhe 470) Blagdeniscliichten mit 45° W, im Thal südlich von Müllersweid an einer Stelle 35° NW, hinter einem der östlichsten Häuser des Dorfes Nusshof (an der Grenze des Blattes) 25° NW. Im Thaïe von Müllersweid treten über dem Hauptrogenstein noch etwas Discoideen- und Yariansschichten auf. Die ganze Wiese und ein Teil des Waldes am Südabhang des Lucheren besteht aus unterem Dogger, der sich nach Osten ziem- lich flach legt. Östlich von Alpbad berühren sich Opa- linusschichten und oberer Keuper, etwas weiter nördlich erstere mit Arietenkalk. Im Walde am Lucheren. nicht weit östlich von P. 587 sind Cephalopoden- und Brachio- poden-reiehe Sowerbyischichten aufgeschlossen, dieselben schwarzen Kalke, die auch beiTenniken und bei Sommerau zu Tage treten. Am Lucheren selbst greift der Haupt- rogenstein wieder stark nach Osten vor: erst etwas nord- westlich von Unter-Hinteregg setzt der untere Dogger ein. Die Höhe des Lucheren wird im Süden von Kurve 620, im Norden von 630 — 40 an von Juranagel- 327 fluh eingenommen, deren Rogenstein- und Muschelkalk- gerölle einen nur geringen1), deren Bundsandsteingerölle aber einen sehr linken Grad von Rundung besitzen. Eigentümlicher Weise ist nordöstlich von der kleinen Scheune von Unter-Hinteregg in einem Bruch am Wald- rande wieder Hauptrogenstein biosgelegt, der dort mit 20° N 15M O red. einfällt; es ist ein schmaler Streifen, der hier beginnt und bis Kurve 590 nach Norden reicht. Ich kann mit ihm vorläufig nichts anderes machen, als ihn für eine Reliktscholle zu halten. Im Osten stösst mittlerer Lias an diese isolierte Rogen steinscholle; er begleitet die Strasse Sissach-Winter- singen von Voregg bis Kurve 590 nördlich der Pass- höhe ; bei Kurve 590 beginnt schon der Keuper und dazwischen liegt Arietenkalk. Letzterer reicht östlich bis Botenmatt, wo er von Hauptrogenstein abgeschnitten wird, westlich hört er bei der erwähnten Rogenstein- scholle auf. Der Vorsprung bei P. 612 an der Strasse nach Nusshof besteht aus Keuper. Dieser reicht an der Nordgrenze des Blattes bei Kurve 540, an der Ostgrenze bis 500 hinab ; tiefer folgt in der Ecke des Blattes nur noch oberer Dolomit des Muschelkalks. Die Verhältnisse bei Ruch egg (südöstlich von Nusshof) ganz zu entziffern, ist mir nicht gelungen, da Aufschlüsse an den entscheidenden Punkten fehlen. Nur soviel steht fest, dass das von der Rogensteinscholle, der Nagelfluh des Lucheren, dem westlichen Rogenstein und dem östlichen Keuper eingeschlossene Gebiet aus unterem Dogger, vielleicht auch Lias besteht; Bruch- stücke aus sehr verschiedenen Horizonten ragen aus der Erde heraus, aber Neigungswinkel waren nirgend zu messen. Vermutlich besteht eine Verwerfung nach dem westlichen Hauptrogenstein, weiter nach Norden ist eine 0 Im Gegensatz zur Zunzgerhardt. 328 solche jedenfalls vorhanden (Blatt Kaiseraugst), ich habe sie bis Haglisten auf dem Küller verfolgt (westlich Haupt- rogenstein, östlich Arietenkalk). Dass der sogenannte Rebberg bei Sissach aus Keuper besteht, wurde gesagt. Er ist bestreut mit Fos- silien des Arietenkalkes, die aus einer dünnen, z. T. ero- dierten Decke stammen, welche bei Höhe 460 beginnt und sich ansteigend an der westlichen Kante des Hügels- bis in die Nähe von P. 556 hinzieht. In der Gegend des Hofes Halden ist der Lias mit Relikten aus ver- schiedenen Niveaus des Dogger bedeckt, am auffallendsten ist ein Wall aus Hauptrogensteintrümmern, der sich von P. 491 nach Südosten zieht. Die Wiesen nördlich von Sissach Mühlestätten, Böscli- matt, die Höfe Fluhberg und Voregg liegen auf grauem tlionigem Kalk des unteren Dogger, wohl Murchisonae- schichten grossenteils. Dieser stösst westlich an den Keuper und Lias des Rebberges, an der Strasse etwas- westlich Voregg an mittleren Lias und östlich an der durch die Punkte 371 (in Sissach) und 479 (nördlich von „In den Letten“) gegebenen Linie an Keuper. Die Verwerfung, welche zwischen Rebberg und Fluhberg liegt, ist die Fortsetzung jener, die wir von Holdenweid über den Zunzgerberg und an den Hardt- höfen vorüber bis in’s Ergolzthal verfolgten. An der Strasse bei Voregg ist sie noch deutlich, verliert sich aber schon vordem sie den nördlich gelegenen Wald er- reicht. Dort geht sie über in ein stufenartiges Abbiegen der Schichten, die fossilreichen Murchisonaeschichten fallen im Walde 30° 0 red. Bei „Untere Fluh“ und am Waldrande nach Osten sind gute Fundstellen in den Humphriesi- und Blagdenischicliten. Den Waldboden bedeckt ein Haufwerk von Rogensteinblöcken, die von der Sissacherfluh herabgestürzt sind. 329 Die Sissacherfluli besteht aus 10° ostfallendem Hauptrogenstein bis zur Spitze. Die nördlich und öst- lich gelegenen Wiesen und steileren Abhänge werden Ton unterem Dogger gebildet, der an manchen Stellen viele Fossilien liefert, z. B. westlich von P. 681 (Sower- byi- bis Humphriesischichten). Beinahe auf der Karten- grenze, im Walde nördlich von der Fluh stösst der untere Dogger an Hauptrogenstein, der abwärts bis Botenmatt reicht und ca. 25° NW einfällt. An einer Stelle etwa auf Kurve 660 ist eine mit Epheu bewachsene Felswand als Kluftfläche zu betrachten. Auf der Wald- wiese nordöstlich der Fluh treten Variansschichten her- Tor, sie befinden sich auf gleicher Höhe mit dem unteren Hauptrogenstein der Sissacherfluli. Die Wiese von Isleten wird von Opalinusschichten und höheren Niveaus gebildet, darüber wölbt sich der nach Nordosten streichende Hauptrogenstein des Kien- berges (ca. 25° NW bei P. 697 und 12° SO östlich P. 658 auf Blatt Gelterlunden). Vom viereckigen Rogen- stein-Plateau des Kienberges geht nach Südwesten eine Verwerfung aus, welche sich weiter nach Süden am Westabhang des Bischofsteins hinzieht, westlich vom Hofe Kienberg den Waldrand und die Grenze des Blattes trifft und auf der Wiese „Bützenen“ das Ergolz- thal erreicht. Der Waldabhang südöstlich der Isleten- wiese wird von steil südostfallendem (bis 30°) Haupt- rogenstein und unterem Dogger gebildet. Nördlich von „in den Letten“ bis „auf Stutz“ zieht sich der Lias hin und darunter bis zur Ergolz in Sissach liegt Keuper Ton den beiden Verwerfungen eingesäumt. Östlich von „im Berg“ stehen jenseit der Kienberg- Verwerfung die Humphriesischichten am Waldrande an. Tennikerfluh-Risselhalden. Am südlichen Ergolzufer findet man die Humphriesi- 330 schickten von Kienberg wieder auf dem Xordabkang des Bürgerrain bis in eine Höbe von ca. 450 m. Nach Osten stossen sie am Waldrande bei Grabacker (Blatt Gelter- kinden) an Arietenkalk. Der Bürgerrain, Wölflisteiny Halden und der ganze Ostabbang des Zunzgertbales besteht aus ca. 10° S 50° 0 red. -fallendem Hauptrogen- stein. Nur bei P. 477 („hinterm Horn“) liegen Dis- coideensckickten darauf. Östhek stossen die Murcki- sonae- und Opalinusschickten an dieses Bogensteinband. Die Verwerfung erreicht bei Tenniken das Thal und zieht dicht westlich vom Dorfe vorüber. Der Haupt- rogenstein von Hägler, Heftlenrain und Eicbbalden ge- hört auch dazu. Beim Hofe Hägler westbeb von Tenniken sind die Maxillatasckickten an mehreren Punkten gut aufgeschlossen, darüber folgen Discoideen-, Varians- und Macrocepkalussckickten. Letztere stossen an der Süd- grenze des Blattes, 300 m westlich vom Hofe Hägler an Humpkriesisckickten. Diese Verwerfung ist im Hefleten- tbal sehr schön zu beobachten. Die Bisselbalde setzt sich wieder aus Hauptrogenstein zusammen, aber zwischen dieser und demjenigen des Eicbrain zieht sich ein schmales Band von Humpkriesisckichten an der Bannbalde bin. Der Steilabsturz am Backufer südbeb von Zunzgen zeigt an seinem südöstlichen Ende noch SO-fallenden Hauptrogenstein, im übrigen aber diesen unterteufend dunkle Mergelkalke der Blagdenischiekten mit Crinoiden und Ostrea aff. Knorri. Bei P. 441 stehen steil SO-fallende Humpbriesiscbicbten an. Wir haben es also mit einer starken Schleppung an der Westseite der Grabenver- senkung zu tbun. Dicht westlich von P. 441 muss sich die Verwerfung kinziehen. Dieselbe Spalte ist es ver- mutlich, die wir in ihrer nördlichen Fortsetzung vom Bisckofstein und Kienberg oben kennen lernten. Bisselbalde und Sclilatten bestehen aus Haupt- 331 rogenstein und die Höhe „auf Störzen“ wird von Jura- nagelfluh eingenommen. Die den Berg im Westen be- grenzende Verwerfung wurde früher erwähnt. Am Wald- rande neben dem Hofe Horen sind die Schichten zerquetscht, mit brecciösen Gängen ; es treten auch Maxidata- und Discoideenschichten auf (Schleppungser- scheinuug). Im Diegterbach steht (W von P. 388) Arieten- kalk und oberer Keuper an, die zur Zone Rissellialde- Isleten gehören, während die Sowerbyi- und Humphriesi- schichten des Himmelrain schon jenseit der östlichen V erwerfung liegen . Die Tennikerfluh (Oberg) ist, soweit bewaldet, hauptsächlich aus Hauptrogenstein zusammengesetzt, der auf der Hochfläche von tertiärer Muschelbreccie bedeckt wird. Der Sockel des Berges besteht aus unterem Dogger bis zu den Opalinusschichten hinab, Murchisonae- und Sowerbyischichten sind fossilreich aufgeschlossen. Der Nordabhang des Stockrain zeigt dieselben Horizonte. Genau in der Südostecke des Blattes Liestal stossen Sowerbyischichten an Hauptrogenstein. Diese Verwerfung streicht auf Blatt Gelterkinden nach Nordosten gegen Gisiberg hin, beim Durchqueren des Thaies tritt sie orographisch sehr schön hervor. 3. Kurzer tektonischer Überblick. Nachdem das Wesentlichste von den vielen Einzel- beobachtungen mitgeteilt ist, wird es gut sein, sich über das Detail zu erheben und so auf das Gesagte nochmals zurückzublicken. Im Nordwesten des Blattes Liestal bildet das ganze Gebiet bis zur Oristhal- Windenthal- Verwerfung eine mehr oder weniger nach Nordwesten geneigte Platte, die nur von der Thalacker- und der kleinen Schleifen- 332 berg- Verwerfung durchschnitten wird. Nach Südosten folgen Seltisberg und Plänetzen, in denen eine wenigstens im nördlichen Teil deutliche, aber gegenüber den östlich und westlich anliegenden Zonen grösstenteils einge- sunkene Antiklinale erkannt wurde. Den zugehörigen Ostschenkel bilden Grammont und Bubendörfer Galms mit südöstlicher Neigung. Das Malmgebiet des Blomd ist noch tiefer versenkt als der anstossende Seltisberg, es gehen mehrere kurze Spalten nach Nordosten von hier aus. Neben dem steil südöstlich geneigten weissen Jura des Blomd liegt horstartig horizontaler Dogger, der jenseit des Frenkethaies plötzlich zur Tiefe biegt und am Murenberg wieder Malm trägt. Dieses jähe Absinken führt weiter nach Norden zum Bruch, der sich östlich von Galms und Grammont bis jenseit Hersberg fortsetzt. Der südöstlich anliegende beinahe bis zurErgolz reichende Malm bildet eine Grabenversenkung, die nach Norden durch den angenommenen Querbruch des Dellenboden ab- geschnitten wird und sich erst im Gebiet des Schward wieder zeigt, resp. dort neu entsteht. Die diesen um- gebenden Hauptrogensteinmassen des Kirchhöfli, des Brunnenberges und der westlichen Hälfte des Limberges sind nordwestlich geneigt, also umgekehrt wie Stock- halden, Landschachen und Murenberg. Die nächste Zone, eine kaum geneigte Platte, wird im Westen von der Murenberg-Landschachen-Limberg-Yerwerfung, im Osten von der Grubweid-Winterhalden-Müllersweid- Ver- werfung begrenzt ; nur im südöstlichen Gebiet fallen die Schichten nach aussen, d. h. gegen die Grenzspalten; ebendort ist die Zone von besonderer Breite und in der Mitte derselben befindet sich der tiefe Grabenbruch von Thalrain-Grund, der aber schon bei Bamlinsburg auf- hört, also gerade dort, wo die Zone sich um die Hälfte verschmälert; der Querbruch von Bamlinsburg ist als 333 sekundäre und unbedeutende Erscheinung aufzufassen. Von der nächsten Zone Bannhalden-Itingen könnte man das südlichste Stück, soweit es von Hauptrogenstein ge- bildet wird, eigentlich noch zu der westlich anstossenden Hegend ziehen. Der Malmgraben (tektonisch ausge- drückt) des Hau, den im Osten die Wolfgraben-Ver- werfung begrenzt, beginnt nördlich von Bannhalden bruchlos, nördlich von Bubenried aber mit einem kurzen Querbruch *) ; wie überhaupt meist in der ganzen Gegend fallen die Schichten südöstlich ein; der Querbruch von Itingen schneidet die Zone ab. Die nördliche Fort- setzung derselben fasse ich als Einheit mit dem östlichen Gebiet zusammen bis zu der Verwerfung Zunzgerberg- Zunzgen-Sissach-Sissacherfluh. Denn dort sind, indem wir zunächst den nördlichen Teil in’s Auge fassen, deut- lich ausgeprägt Ost- und Westschenkel eines Gewölbes (s. Profile), nämlich die Streifen Limberghöfe bis Eucheren einerseits und Sissach bis Sissacherfluh andererseits; der Grabenbruch von Rebberg und Halden zwischen beiden ist als Scheitelversenkung aufzufassen. Netzhalden und Hardtfeld mit ihrer südöstlichen Neigung schliessen sich der gleichfallenden Zone nördlich von Sissach an. Der Querbruch von Erzberg, der Hardtfeld und Zunzgerberg 2uin Grabenbruch macht, und besonders die kleinen Längsspalten ebendort haben nur sekundäre Bedeutung. Die Zunzgerhardt ebenfalls mit einem unwichtigen Quer- bruch zeigt im Norden nordwestliches, im Süden süd- östliches Fallen, stellt also eine in der Längsachse schraubig gedrehte Platte dar. Sie ist die südliche Fort- setzung des Rebberges. Die Wolfgraben-Brunnmatt - !) Man kann hier wohl von einem Querbruch reden, da er von einer Längsspalte ausgehend bis in die Mitte des Grabens reicht, obgleich er mit den Längs Verwerfungen beinahe parallel läuft. 334 Verwerfung verbindet sich mit derjenigen, welche von Ruchegg am Lucheren nach Norden geht durch eine Linie mit besonders steilem Einfallen der Schichten, die gerade dort auf die Brunnin att-Spalte trifft, wo diese nach Osten abbiegt, so dass die Linie Ruchegg-Wolfs- graben u. s. w. eine einheitliche zusammenhängende Dislokation bildet. Da nun das westliche Gebiet bis zur Verwerfung von Müllersweid gleichsinnige, wenn auch geringere Neigung hat, fasse ich es noch mit der östlichen Zone als Einheit zusammen. Die Zone Rissel- halde-Isleten bildet wieder einen zusammenhängenden Horst, an dem im Norden eine deutliche Antiklinale konstatiert wurde. Darauf folgt der Grabenbruch Hägler- Wölflistein und endlich die Tennikerfluh als Horst; nach Osten (auf Blatt Gelterkinden) schliesst sich wieder ein Graben an. Es besteht somit im Gebiete des Blattes Liestal ein fast regelmässiger Wechsel von Horst und Graben; in einigen von ihnen wurden Antiklinalen und Syn- klinalen erkannt, die alle, wie auch die Längsverwerfungen, von Südwest nach Nordost streichen. Das Gesamtbild wird gestört durch überwiegendes Südostfallen der Schichten , durch mehrere Querbrüche und einige überzählige Längsverwerfungen. Ausserdem hebt sich der gesamte Schichtenkomplex nach Nordosten in die Höhe. 4. Tektonische Vorgänge. Um sich dem Verständnis des Wesens der tekto- nischen Vorgänge zu nähern, ist es notwendig, sich über die ganze Situation völlig klar zu werden. Die tekto- nischen Verhältnisse, wie sie im Vorhergehenden von Blatt Liestal eingehend beschrieben wurden, reichen über dieses 335 Gebiet zwar hinaus, beschränken sich jedoch auf den westlichen Tafeljura. Letzterer wird im Süden begrenzt von dem Kettenjura mit seinen kompliziert gebauten und meist nach Korden überschobenen Falten. Auch im Westen stösst gefaltetes Gebirge an den Tafeljura, es sind die gegen das Rheinthal vorgeschobenen Ketten. Denn das Rheinthal nördlich von Basel ist bekanntlich ein riesiger Grabenbruch, dessen Entstehung kurz vor der Kettenfaltung begann. Da also hier kein Hemmnis dem Druck entgegentrat, konnte auch die Faltung der Sedimentdecke weiter nach Norden sich fortpfianzen ]). Die weitere Begrenzung bildet die grosse Schwarz wald- spalte (des Rheinthalbruches), von der die Sekundärver- werfung Kandern-Hausen-Säckingen mit ca. 800 m Verti- kalverschiebung abzweigt. Hierdurch veranlasst bog sich das jetzige Dinkelbergplateau, ein zungenförmiger Aus- schnitt aus der ehemals weit über das Gebiet des jetzigen Schwarz waldes reichenden Sedimentdecke, nach Norden abwärts. Achten wir nun auf die Richtung und Verbreitung der Längsverwerfungen im Tafeljura, so ergibt sich, dass sie in dem annähernd rechteckig umgrenzten Gebiete diagonalen, d. h. nordöstlichen Verlauf haben. In breitem Schwarm gehen sie aus von den westlich anstossenden Ketten (Blauen-, Wisig- und Steineggkette), sowie von dem westlichen Teil der südlich gelagerten Falten*, be- merkenswerter Weise ist dies gerade derjenige Teil des Kettenjura, in dem die weiter südwestlich so zahlreichen Ketten sich von 5 auf 2 reduzieren. Die dicht ge- scharten Spaltenzüge sammeln sich in der Gegend von Säckingen, oder wohl richtiger ausgedrückt, von der 1) cf. Steinmann: Ber. naturf. Ges. z. Freiburg. Bd. VJ, H. 4, 1892. 336 grossen Verwerfung strahlen die kleineren Spalten nach Südwesten aus. Soweit die Thatsachen. Es ist klar, dass eine so grosse Spalte wie die Ton Säckingen nicht an einer Stelle plötzlich aufhören kann, sondern dass sie entweder allmählich geringer werden oder sich in viele kleinere Spalten auflösen muss. Dass das letztere der Fall ist, braucht nicht nochmals gesagt zu werden. Eine Richtung der Spalten war hierdurch noch nicht gegeben. Es tritt aber ein anderer Umstand hinzu, der diese bestimmte. Die genannten im Westen an den Tafeljura stos- senden Ketten konnten in ihren östlichen Endpunkten nicht wie mit dem Messer abgeschnitten aufhören, sondern mussten auf die im Osten befindliche flache Sediment- decke ziehende und spannende Wirkungen ausüben. Diese mussten sehr kräftig gewesen sein, wenn man be- denkt wie weit die Flühen- und Bürgerwaldkette nach Korden vorgeschoben sind. Der genetische Zusammen- hang zwischen diesen Ketten einerseits und den Längs- spalten andererseits wird noch wahrscheinlicher durch die häufig beobachtete, mehr oder weniger deutliche Gewölbestruktur der von den Verwerfungen einge- schlossenen Schichtenkomplexe; meist ist die Antiklinale als Scheitelbruch versenkt, und gerade Scheitelbrüche sind in den vorgeschobenen Ketten eine sehr häufige Erscheinung. Möglich ist es auch, dass die von den im Süden befindlichen überschobenen Falten ausgehenden Längsverwerfungen einen ähnlichen Zusammenhang mit diesen haben, da ja doch gerade hier eine Anzahl von Ketten ihr östliches Ende erreicht, resp. in die sich erhaltenden Falten übergeht. Auch nördlich von den vorgeschobenen Ketten kommen im Tafeljura manche Verwerfungen mit östlicher bis nordöstlicher Richtung vor. Ich glaube, auch sie stehen mit der Jurafaltung in einem 337 gewissen Zusammenhänge ; denn es ist anzunelimen, dass durch den südlichen Druck an Intensität abnehmende Wellen der Sedimentdecke weiter nach Norden sich fortpflanzten als jetzt an der Oberfläche sichtbar, da die jurassischen Schichten nördlich der Flühenkette durch die Rheinthalversenkung flexurartig in die Tiefe ge- brochen sind. Ist doch auch schon die Flühenkette un- gleich niedriger als die Blauenkette und deutet somit eine allmähliche Abnahme der Faltungsintensität an. Die Wirkungen solcher früher vorhandener abnehmen- der Faltungen glaube ich an den zuerst von Tobler *) erwähnten Ausbiegungen der Flexurlinie nach Westen zu sehen. Bei dem stärksten dieser „Vorgebirge,“ wie man sie nennen könnte, ist es mir auch in der That gelungen, eine recht deutliche Antiklinale (mit sehr schmaler Falte) nachzuweisen, die in dem Thal zwischen Bütihardt und Asp (an der Flexurbiegung) beginnt und von hier über Sulz, Wald südlich Eglisgraben, „Thal“ südlich Ebnet bei Pratteln bis zum Adlerhof zieht. Es sind gegenseitige Neigungswinkel von 25 und 30° vor- handen. Ist es einleuchtend, dass heftige und mit ihren Wir- kungen ziemlich grosse Gebiete beherrschende Span- nungen von Säckingen sowohl als hier vom Westen und Südwesten ausgingen, so musste in dem Moment als beide Wirkungssphären sich erreichten, die Resultante eine gemeinsame nordöstliche werden. Die Spannungen hatten ihre natürlichen Handhaben und Endpunkte erreicht. Andere Richtungen waren fortan ausge- schlossen. Nun kann allerdings die Frage aufgeworfen werden, weshalb denn nicht wenigstens im südwestlichen Teil A) Diese Verhandl. Bd. IX, H. II, 1896, pg. 317 — 21, Ab. IV F. 1. 338 statt der Spaltenzüge sich Faltungen bilden konnten. Und sind auch schliesslich Andeutungen von Gewölben faktisch vorhanden, warum wurden sie von Spalten so regelmässig der Länge nach zerrissen? Es ist dies nicht nur eine auffallende Thatsache, sondern sogar ein notwendiges Postulat, das von den hier zusammenwirkenden Kräften gefordert wird. Einer- seits ist die heftige Tendenz vorhanden von Westen und Südwesten aus ostwestliche Falten zu bilden; die Ur- sache ist oben angegeben. Andererseits wirkt in der Längsrichtung der sich zu bilden, resp. nach Osten oder Xordosten fortzusetzen strebenden Falten eine nicht minder kräftige auseinanderziehende Spannung. Die Ursache der letzteren liegt in dem Gegenstand folgender Erwägung: Durch Faltenbildung wird natürlich der in der Basalebene gemessene Flächenraum einer bestimmten Schichtenfläche verkleinert, und zwar verringert sich in erster Linie die senkrecht zu den Anti- und Synklinalen gemessene Distanz, in geringerem Grade aber auch der Längsdurchmesser; denn wir haben es ja nicht mit für Experim ente herausgeschnittenen, rings begrenzten Stücken zu thun, sondern mit der ganzen Erdfläche. Die Falten müssen sich in ihren Enden wieder verflachen, werden also in der Richtung ihrer verlängerten Längsachsen eine Zugwirkung auf die dort befindlichen Teile aus- üben. Diese Wirkung muss eine sehr beträchtliche sein. Die sich von Südwesten nach Xordosten zu erheben beginnenden Scheitellinien der Gewölbe verstärken das in derselben Richtung wirkende Auseinanderziehen l) ; M Es ist dies eine ähnliche Korrelation, wie der gefangene Vogel durch die Anstrengung, sich loszureissen, die Schlinge nur um so fester zieht. 339 hierdurch wachsen die von der grossen Spalte Kandern- Säckingen bei letzterem Orte ausstrahlenden kleineren Spalten von Nordosten nach Südwesten immer weiter in das von den ersten Anfängen der Faltenbildung be- troffene Gebiet hinein. Die nächste Folge davon ist die, dass die höheren Antiklinalen, da sie ja von Spalten auf beiden Seiten eingesäumt werden, zwischen den Flanken und Synklinalen einbrechen und auf diese Weise die Kraft der Zugwirkung wieder herabsetzen, indem sie den Flächenverbrauch in der Längserstreckung (NO bis SW) vermindern (s. oben). Vielleicht lassen sich die wenigen bisher beobachteten Querverwerfungen auf die auseinanderziehende Kraft zurückführen; und das um so mehr als sie nach meiner Erfahrung die Längs- verwerfungen nicht schneiden, sondern nur von einer zur anderen reichen und nicht in die nächste Scholle übersetzen. Es sind also mannigfache Wechselbeziehungen ver- schieden wirkender Kräfte, di e diesen komplizierten V organg zustande brachten. Textfigur 2 soll die besprochenen Thatsachen dar- stellen. Auf einige nicht uninteressante Details möge hier noch aufmerksam gemacht werden, die absichtlich bisher unerwähnt blieben. Beim Verfolgen der Längsver- werfungen ist mir häufig aufgefallen, dass da, wo die Spalten ein Thal passieren, sie oft von der geraden Linie abweichen, im Grunde des Thaies einen nach dem eingesunkenen Teil schwach konvexen Bogen schlagen, um auf der nächsten Anhöhe wieder in die ursprüngliche Richtung zurückzukehren; das umgekehrte Verhältnis zeigt sich, wenn eine Bergspitze durchschnitten wird. Zu- erst will ich einige Beispiele nennen und zwar nur solche Punkte, an denen der Verlauf der Verwerfung — 340 — sehr genau und sicher festgestellt werden konnte (s. Karte) : Tektonische. Situations karte , ' ■ Es ist daher als ein überaus wertvolles Ereignis für die Kenntnis dieser sonderbaren Vogelfamilie zu be- grüssen, dass im Herbst 1899 ein solcher Nestling von Bhinochetus an das Naturhistorische Museum von Basel gelangt ist und zwar durch Herrn Benjan.in Amstein in Nouméa, welcher das Objekt seinem Bruder, Herrn Bedaktor Fritz Arnstein in Basel übersandte, mit dem Vermerk, es sei ein seltener Vogel, namens Cagou. Be- gleitet war der in Spiritus gut konservierte Nestling von einem ausgeblasenen Ei, das als zu ihm gehörend be- zeichnet war. Das seltene Objekt wurde daher von Herrn Dr. Fritz Sarasin, dem Vorsteher der zoologi- schen Sammlung des hiesigen naturhistorischen Museums, mir zur Bearbeitung übergeben, nachdem er festgestellt hatte, dass das Ei mit dem von Bartleit abgebildeten übereinstimme, dass die Bedeckung der Nasenöffnung die Zugehörigkeit dieses Nestlings zu Bhinochetus do- kumentiere und dass endlich der Nestling überhaupt bisher wissenschaftlich unbekannt sei. Meine erste Sorge war, den Gegenstand so frucht- bringend als möglich zu verarbeiten. Das konnte freilich nur insoweit geschehen, als es die Zwecke des Museums, das Tier ganz zu erhalten, zuliessen. Ohne Schaden liess es sich trocknen bis zu dem Punkte, wo die Fär- bung des Nestkleides zu voller Geltung kam. Die Feder- fluren und Baine waren schon in halb trockenem Zu- stande leicht abzulesen. Für das Skelettsystem be- schloss ich die Badiographie zu Hilfe zu ziehen. Dazu fand sich Herr W. Meyer , Verwalter am Basler Bürger- spital bereit, der mir verschiedene Aufnahmen anfertigte, die das Skelett grossenteils zur Darstellung brachten. Die grosse Seltenheit schon des erwachsenen Kagu, dessen ich zum Vergleich bedurfte, veranlasste mich, an den seither verstorbenen Direktor des Naturhistori- 419 sehen Museums am Jardin des Plantes, Herrn A. Milne- Edwards mich zu wenden. Er übermittelte meine Bitte dem Vorsteher der Abteilung für Säugetiere und Vögel, Hrn. E. Oustalet , der mir in zuvorkommender AVeise einen erwachsenen Kagu, freilich teilweise ent- häutet und anatomiert zusandte. Was zunächst den Hauptpunkt betrifft, die Zuge- hörigkeit dieses Nestlings zu Rhinochetus , so würde die Bedeckung der Nasenöffnung genügen, die Angabe des Donators, das Geschöpf sei ein junger Kagu ausser Zweifel zu setzen. Ich will aber gleich beifügen, dass weitere Bestätigung aus folgenden Thätsachen hervor- geht : Der Nestling hat genau dieselbe Zahl von Hals- wirbeln, wie der erwachsene Kagu, nämlich 16, ferner genau dieselbe Zahl von Hornschuppen auf Lauf und Zehen, seine Färbung enthält Elemente, die im Kleide sowohl des Erwachsenen wiederkehren, als auch im Nestkleide der Kraniche im weitesten Sinne des Wor- tes. Sodann stimmt die Stellung der Federn auf der Haut, die Pterylose, mit der des Erwachsenen überein, soweit sich aus den unvollständigen Angaben über letz- teren ergibt. Seiner äussern Erscheinung nach ist der Nestling von Rhinochetus auffallend durch die prächtige Färbung des Gefieders ; das hat wohl auch zu seiner Entdeckung geführt. Im Vergleich zu dem begleitenden Ei erscheint er sehr gross, doch fällt hiebei ins Gewicht, dass die grosse Masse seiner äussern Formen von dem Dunen- kleide ausgefüllt wird, während er, das Dunenkleid ab- gerechnet, ein sehr schlankes Geschöpf ist. Seine Höhe misst hei aufrechter Stellung ca. 16 cm. Dass er das Ei noch nicht lange konnte verlassen haben, darauf deutet die Anwesenheit zweier Eizähne, sowie die eben vertrockneten Reste des Dottergangs. Dem Flaumkleide 420 hafteten noch Spuren grauen Lehms an, welche wohl darauf zurückzuführen sind, dass das Nest auf lehmigem Urwaldboden, vielleicht auch auf einem mit Lehm aus- gefütterten Baumstrunk, ähnlich wie beim Südamerika- Nestling von Rhinochetus jubatus in halber natürlicher Grösse. nischen Sonnenreiher kann errichtet werden. Über das postembryonale Leben von Rhinochetus sind wir nicht unterrichtet, doch ist anzunehmen, dass, wenn auch der Nestling vielleicht die ersten Tage auf dem Nest zu- 421 bringt, er doch wohl bald ausgeführt wird und beweg- lich ist. Er gehört also jedenfalls zu den Nestflüchtern. Sein Jugendleben spielt sich wohl in feuchtem und dunklem Urwaldgebüsch ab, wie schon die dunklen Far- ben und die auf weichen Untergrund berechneten Füsse des Nestlings andeuten. Der Schnabel ist eines der hauptsächlichsten Merk- male, wodurch sich der Nestling vom Erwachsenen un- terscheidet. Beim Erwachsenen yon rundlichem Quer- schnitt, ist er beim Nestling stark seitlich komprimiert. Die Hornbekleidung des Unterschnabels, welche beim Erwachsenen auf 3,7 cm. hin in der Mittellinie ver- wachsen ist, ist hier in der Mittellinie bloss erst 6,5 mm. lang. Der Kontour des Unterschnabels beim Erwach- senen concav, ist hier convex. Die Hornlippe des Nasen- lochs ist noch eine weiche und biegsame Haut, welcher übrigens eine untere verdeckte Hornlippe des Nasenlochs parallel läuft. Am vordem Ende des Oberschnabels findet sich eine weiss gefärbte Eischwiele, ausserdem eine embryonale Horn verdickung auch an der Unter- schnabelspitze, die als untere Eischwiele zu deuten ist. Hr. Gottlieb Imhof hat auch bei Krähennestlingen eine Eischwiele des Unterschnabels gesehen und macht mich darauf aufmerksam, dass dieselbe auch vom Strandläufer bekannt ist. (Vergl. W. Marshall, der Bau der Vögel.) Ist der Schnabel beim Erwachsenen, wie auch die Fuss- bekleidung orangerot, so zeigt er beim Nestling eine un- regelmässige Streifung von ockergelben und sepiabraunen Tönen. Am zweiten Finger der Hand besitzt der Nestling eine schneckenartig gedrehte Klaue, die später ver- loren geht. Die Fussbekleidung wird unter der Mitte des Un- terschenkels häutig und ist von Quer- und Längsfurchen 27 422 durchzogen. Schuppenartige Wärzchen überziehen die Gelenkhöcker der Tibia. Die Schuppen des Laufs bilden auf der Vorderseite eine kontinuierliche Reihe, welche auf die Mittelzehe direkt fortsetzt und bis zur End- phalange derselben 38 Elemente zählt, von denen etwa 18 auf den Lauf selbst entfallen. An der ersten Zehe zähle ich 10, an der zweiten Zehe 17, an der vierten 16 Schuppen. Diese Zahlen stimmen mit denen des erwachsenen Rhinochetus vollständig überein. Die ganze Unterseite des Fusses ist mit feinen polygonalen Wärz- chen bedeckt. Auf der Rückseite des Laufs aber ver- läuft eine Reihe von 1 1 wohlumgrenzten Schuppen. Die Farbe ist bis unter das Tibiotarsalgelenk weiss, beim lebenden wohl rosa, von da beginnt ein Sepiabraun, das nach den Zehenspitzen hin zunimmt. Die Unterseite des Fusses ist schwarzbraun. Die Zehen tragen seit- lich komprimierte Klauen. Das dichte Federkleid des Nestlings wird aus sog. doldenförmigen Dunen gebildet, die mit 15 — 25 Strahlen versehen sind, und in ganz verschiedener Entfaltung angetroffen werden. Ausser den kleinen den Kopf bedeckenden Dunen erreichen sie meist eine Länge von 1 — 2 cm. Neben diesen kommen Dunen von ähnlicher Gestalt, aber geringerer Strahlenzahl und von nur 6 — 8 mm. Länge vor. Erstere sind in ihrer Farbe überaus mannigfaltig, nicht nur, dass eine Dune anders gefärbt wäre als die andere, auch ein und dieselbe kann meh- rere Farben auf verschiedener Höhe ihrer Strahlen auf- weisen. Die kleinen Dunen aber sind stets gleichfar- big grau. Die Stellung der Federn, die Pterylose, welche seit Xitsch als eine der bedeutungsvollsten Eigentümlich- keiten des Vogels gilt, ist beim Nestling von Rhinoche- tus in höchst charakteristischer Weise ausgebildet und 423 zeigt ungefähr diejenige Anordnung, welche Forbes für den erwachsenen Rhinochetus angegeben hat. Hervor- zuheben ist, dass sich ausser den üblichen Fluren noch solche unterscheiden lassen, die mit kleinen Dunen be~ setzt sind, nämlich eine nuchale, zwei praecollare und zwei intercostale, die erstere auf der Dorsalseite des Halses, das zweite Paar auf der Ventralseite, das dritte zwischen der zweiten und dritten Rippe gelegen. Diese Fluren wachsen später zu Puderdunenflecken aus. Ausser ihnen lassen sich aber bereits beim Nestlinge auch winzige Keime der übrigen Puderdunen konstatieren. Im Ganzen scheint mir, dass wenn man die Fluren unterscheiden will, diese Unterscheidungen nicht nur mit Rücksicht auf systematische Zwecke unternommen, sich an die gröbsten Verhältnisse halten sollten, wie bisher, sondern sie wären weiter zu führen; namentlich wäre dem Studium ihrer individuellen Variation und ihrer postembryonalen Entwicklung mehr Aufmerksam- keit zu schenken, als dies bisher geschehen ist. Erst dann werden wir in der Pterylose ein Mittel zu schar- fer Klassifikation erhalten. Die Färbung des Dunenkleides ist eine überaus reiche und mannigfaltige. Auf den ersten Blick ord- nungslos erscheinend, enthüllt sie uns bei genauerem Zusehn ein System, das nicht zufällig ist, sondern einer- seits auf seine Funktion, anderseits auf seine Abkunft schliessen lässt. Die Farbenskala, innerhalb der sich das Nestkleid hält, liegt zwischen dunklem, glän- zend violett überflogenem Schwarz und trübem Grau- gelb; dazwischen ockergelbe, rostrote und kastanien- braune Töne. Die hauptsächlichsten Gegensätze in der Färbung konzentrieren sich einerseits nach der Bauch- seite hin, wo matte, indifferente und sehr allmählich in- einander übergehende Farben anzutreffen sind, ander- 424 seits auf die Mittellinie des Rückens und zwar besonders auf die zwei Punkte, welche beim Xiederkauern des Nestlings am höchsten stehen, wo intensive reine und entgegengesetzte Farben obwalten. Die ventralen Farben sind wohl die primitiveren, die dorsalen die spezialisier- teren. Letztere sind Schutzfarben für den Nestling und scheinen flechtenbedeckte dunkle Unterlagen nachahmen zu sollen. Auch erweckt die Yerlaufsrichtung der gelben Streifen der Oberseite den Eindruck, als ob diese Streifen über die plastischen Formen ihres Trägers hinwegtäuschen sollten; denn einmal sind sie starken Asymmetrien ausgesetzt, anderseits verlaufen sie so, dass sie gerade nicht den Kontouren der hauptsächlichen Körpermassen entsprechen, sondern über sie hinweg- führen. Wollen wir aber der gelben Fleckung genea- logische Bedeutung nicht ganz absprechen, so haben wir uns dabei an die Streifung und Zeichnung der Seiten zu halten, wo weniger an eine spezielle Anpassung zu denken ist. Die spezielle Verteilung der Farben kann hier nicht eingehend geschildert werden. Dafür ver- weise ich auf die ausführliche, von einer Farbenskizze begleitete Abhandlung. Das Skelett zeigte sich beim Studium der Radio- graphieen als hoch entwickelt, entsprechend dem Bei- stände, dass es bei der nestflüchtigen Lebensweise schon früh zu dienen hat. In der Beckenwirbelsäule lassen sich noch die einzehien Wirbel aufs Deutlichste unter- scheiden ; ebenso sind die Brustwirbel, wie bei den übrigen Kranichartigen getrennt und nicht, wie heim erwachsenen Rhinochetus verschmolzen. Die Wirbel- säule zeigte 43 Elemente, von denen die 16 Halswirbel am deutlichsten entwickelt sind. Dorsalwirbel sind noch 7 vorhanden, nicht blos 5 wie beim Erwachsenen. Das Becken wird also im postembryonalen Leben um 2 425 Wirbel oralwärts verschoben. Der Schultergürtel war sehr schwierig zu erkennen, zeigte aber auch schon die Formen des erwachsenen. Das Sternum ist etwa 20 mm. lang, sein hinterer Rand noch nicht gerade, sondern mit Buchten versehen. Das Becken überdeckt 14 Wir- bel; Ischium und Ilium sind an ihm in diesem Stadium noch nicht verschmolzen. Sehr lehrreich sind die Proportionen und deren Verschiebungen im postembryonalen Leben. Folgende Übersicht soll uns darthun, um wie viel einzelne Organe zunehmen. Dabei können wir die Einheit der Dojsal- wirhellänge zu Grunde legen, da sie der konstanteste Bestandteil ist. Sie nimmt zu um das 2,7 fache; dies ist auch die Durchschnittszahl, die für das Wachstum des ganzen Tiers anzunehmen ist. Organ. Wachstums quotient. 1. Auge 1,25 2. Zweite Zehe 2,25 3. Hinterzehe, Mittelzehe, Kopf 2,4 4. Becken 2,6 5. Dorsalwirbel, Wirbelsäule , Femur 2,7 6. Vierte Zehe 2,84 7. Hinterextremität 3.0 8. Brustbein 3,2 9. Coracoid, Vorderextremität, Schnabel, 3,4 10. Tibia 3,5 11. Metatarsus 3,7 Daraus ergibt sich, dass diese den wichtigsten Funk- tionen der Ernährung und Lokomotion dienenden Organe, welche auch am meisten die Physiognomie des Vogels bedingen, sich am meisten verändern. Wir haben also aus ihrer Veränderung auch auf ein Nestlehen zu schliessen, das von dem Lehen des Erwachsenen völlig verschieden, sich im Urwalddickicht abspielt. 426 Über die Nestlinge der Vögel besitzen wir noch recht wenige wissenschaftlich verwertbare Angaben. Brutverhältnisse und rein äussere Merkmale sind das einzige was einigermassen bekannt ist, trotzdem von verschiedenen Seiten auf die wissenschaftliche Bedeutung der postembryonalen Entwicklung für die Beurteilung der Verwandtschaft schon längst hingewiesen ist. Aus den vielen Merkmalen, die bei genauerer Kennt- nis der verwandten Formen verwertbar werden können, kann ich daher nur einige herausgreifen, nämlich die Proportionsverschiebungen des Fusses, die Metamorphose des Schnabels, die Färbung des Gefieders und die Beckenverschiebung. Fassen wir das Grössenverhältnis zwischen Lauf- und Mittelzehe ins Auge, so ergiebt sich für Rhinochetus das Factum, dass im Laufe der postembryonalen Ent- wicklung dieses Verhältnis sich wesentlich verändert und zwar so, dass der Lauf- fast doppelt so stark wächst als die Mittelzehe. Damit steht nun aber Rhinochetus nicht allein da, sondern lehnt sich direkt den Kranichen an, bei welchen die Proportionen des Fusses sich in ähnlicher Weise verschieben. Wenn wir für diese That- sache eine Erklärung suchen, so erscheint folgende An- nahme als die plausibelste: das sekundär starke Wachs- tum des Laufes ist darauf zurückzuführen, dass die embryonalen Verhältnisse länger beibehalten werden, da bei den Nestjungen von Rhinochetus, wie auch bei den Kranichen, die ersten Lokomotionsversuche nicht auf trockener, sondern auf feuchter Unterlage gemacht werden. Diese Lebensbedingungen halten den Fuss noch in embryonalem Zustande zurück und erst mit der Veränderung der Lebensweise, dem Vertauschen des feuchten Dickichts mit dem Strande, bildet sich der Fuss zu einem Stelzfuss von beträchtlicher Höhe aus. 427 Damit in Verbindung dürfte auch die Verschiebung des Beckens um zwei Wirbel in oraler Richtung zu bringen sein. Dagegen ist nochmals die Konstanz der Fuss- schuppenzahl hervorzuheben. Der Schnabel geht aus einem völlig indifferenten Zustande in den Kranich- schnabel des erwachsenen Rhinochetus über. Ähnlich verhalten sich unter dem Einflüsse der Veränderung der Lebensweise andere Vögel, z. B. Numenius. Der Färbung der Nestlinge sind Für bring er und Martorelli geneigt, eine gewisse Bedeutung für die Stammesgeschichte der Vögel zuzuschreiben. Letzterer sieht in ihnen geradezu „Briefe über die Geschichte der Art“ und stellt mehrere bedeutungsvolle Regeln über die Fleckung der Nestlinge auf. Im Gegensatz zu der Mehrzahl derselben ist bei Rhinochetus die Oberseite die lebhaftere. In Überein- stimmung mit andern Vögeln tauscht Rhinochetus gegen das längsgestreifte Jugendkleid ein quergestreiftes defini- tives ein. Wenn wir nun mit dem Nestling von Rhino- chetus die verwandten Familien vergleichen, so teilt er mit allen Gruiformen die gelbbraunen Töne. Nach der Beschreibung von Vian zu urteilen, scheint er sogar mit den Nestlingen der Gattung Grus in der Färbung am meisten übereinzustimmen; doch ist dabei hervorzuheben, dass der Nestling derjenigen Familie, auf welche der Verdacht der allernächsten Verwandtschaft fällt, nämlich der Rallenreiher (Mesites), noch gar nicht bekannt ist. Damit ergiebt sich denn auch wirklich aus der Unter- suchung des Rhinochetusnestlings ein Anhaltspunkt für die speziellere Stellung der Rhinochetiden innerhalb der Gruiformen. Zur Beurteilung der systematischen Stellung von Rhinochetus reicht das vorhandene anatomische Material noch nicht hin. Ohne mich auf eine Diskussion der über diesen Punkt herrschenden Meinungen einzulassen. — 428 will ich nur darauf hinweisen, dass mir die SclateFsche Auffassung von Khinochetus, welche auch von Sharpe adoptiert worden ist, als diejenige erscheint, die gegen- wärtig vor andern den Vorzug verdient. Nach diesen Autoren umfasst die Gruppe der Alectorides die Familien der Aramidae, Eurypygidae, Mesitidae, Ehinochetidae, Gruidae, Psophiidae, Cariamidae, Otididae. Eine nähere Verwandtschaft mit den Eeihern, die auch im Laufe der Zeit immer mehr aufgegeben wurde, erscheint auch mir ausgeschlossen. Es kann sich nur noch darum handeln, die Verwandtschaftsbeziehungen zu den nächststehenden Gruppen festzustellen. Augenscheinlich gleichen die Nestlinge der Kraniche denen von Khinochetus am meisten, beide Familien nähern sich auch durch den Umtausch des braunen Nestkleides gegen das definitive graue. Nun deutet aber auch das Nestkleid dieser beiden Familien — aus eigener Anschauung kann ich dies freilich einstweilen bloss für die Ehinochetiden be- haupten — auf Verwandtschaft mit der Färbung des erwachsenen männlichen Mesites. Hat schon Forbes nachgewiesen, dass die Pterylose Mesites und Ehino- clietus einander näher bringt, als irgend welchen andern Familien, so beweist dies nun auch das Jugendgefieder. Nicht nur die allgemeinen Eigenschaften der Farben, sondern sogar die spezielle Verteilung derselben stimmt in einem Grade, der nicht bloss auf Convergenzanalogie beruhen kann, überein. Denn dieselbe Verteilung der gelben Farbe, ein Streif über dem Auge, ein Streif unter dem Auge und die Kehlflecke, welche sich beim Mesitesmännchen vorfinden, treffen wir, wenn auch modifiziert, beim Khinochetusnestling wieder. Leider hat Forbes kein Bild der Pterylose von Mesites gegeben, doch erschüttern meine Erfahrungen in keiner Weise seine Auffassung von der nahen pterylotischen Ver- 429 wandtschaft beider Familien. Andererseits scheint mir, nach der neuesten Darstellung von Andrews , es sei Aptornis, welche noch von Fürbringer Rhinochetus an- geschlossen wurde, aus dessen Nähe zu entfernen und schon dem Habitus des Kopfes nach als ein Riesen- galline zu betrachten. Vermögen auch die vom Rhinochetusnestling abge- leiteten Schlüsse keinen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, so erweitern und befestigen sie doch die stehende Auffassung von der systematischen Stellung der Rhinochetiden und regen zu dankbaren weitern Frage- stellungen in derselben Richtung und in derjenigen der Nestlingsanatomie an. Eine ausführliche, mit farbiger Abbildung und Literaturverzeichnis versehene Abhandlung über den- selben Gegenstand wird an anderm Orte erscheinen. Chronik der Gesellschaft. Biennium 1896 — 1898. (F ortsetzung.) Vorträge. 1897. 3. Nov. 17. Nov. 1. Dez. 15. Dez. Herr Prof. Kahlbaum: Über xlndrée’s Ballon- fahrt. „ Ferd. Immermann: Über Doppeleier. „ Prof. Kollmann: Über eine durch Badio- graphie nachgewiesene Anomalie der Hand. „ Dr. H. Rupe; Chemische Mitteilungen (Über osmophore Gruppen.) „ Prof. C. Schmidt: Demonstration von Gesteinen und Mineralien. ,, Dr. H, Veillon: Die Telegraphie ohne Draht. 1898. 5. Jan. Herr Dr. H. Kreis : Über Butteruntersuchungen. „ Prof. C. Schmidt: Gesteine und Photo- graphien vom grossen und kleinen Ararat. 19. Jan. „ Dr. F. Suter: Die Veränderungen des Blutes im Gebirge. 2. Febr. „ Dr. A. Gutzwiller: Über die geologischen Verhältnisse von Finnland. 431 16. Febr. 16. März 4. Mai 1. Juni Herr Prof. Kahlbaum: Sublimation von metal- lischem Kupfer. „ Dr. Paul Sarasin: Über die Mollusken- fauna der Süsswasserseen von Central- Celebes. „ G. Hagmann: Die diluviale Fauna von Voklinshofen im Eisass. „ Prof. C. Schmidt: Ein Besuch in der Petrolstadt Baku. „ Prof. G. v. Bunge: Die Milch. 6. Juli Öffentliche Sitzung. Herr Prof. Hagenbach-Bischoff: Die Verflüs- sigung der Luft. „ Prof. Kahlbaum: Neue Methoden zur Erreichung sehr hoher Temperaturen. Am 19. Mai fand in Gemeinschaft mit der Frei- burger Naturforschenden Gesellschaft ein Ausflug nach Müllheim und Staufen statt. Herr Prof. Steinmann leitete diese Excursion. Biennium 1898—1900. Beamte. Präsident: Vize-Präsident: Erster Sekretär: Zweiter Sekretär: Bibliothekar : Herr Prof. Dr. R. Burckhardt. „ Th. Bühler. „ Prof. Dr. K. VonderMühll. „ Dr. H. Veilion. „ Prof. Dr. G. Kahlbaum. Vorträge. 2. Xov. 16. Xov. 7. Dez. 21. Dez. 1898. Herr Prof. F. Zschokke: Bericht vom inter- nationalen Zoologen-Kongress in Cam- bridge. „ Prof. Kahl bäum: Die Berzeliusfeier in Stockholm. „ Prof. Hagenbach -Bischoff : Mitteilungen über die Versammlung deutscher Natur- forscher in Düsseldorf. „ Prof. Kollmann: Büste einer Frau aus der Steinzeit von Auvernier. „ Dr. Polis (aus Aachen): Meteorologische Mitteilungen. „ Dr. R. Sticher : Die Luft als Trägerin von Krankheitskeimen. 1899. 11. Jan. 25. Jan. 8. Febr. 1. März 15. März Herr Prof. Kahlbaum: 1) Wilhelm Eisenlohr. 2) Eine Begegnung. „ Prof. C. Schmidt: Eine geotektonische Karte der LJngebung Basels. „ Dr. A. Tobler: Über den Gebirgsbau der Urschweiz. „ Dr. A. Schwendt: Experimentelle Be- stimmungen der W ellenlange und Schwin- gungszahl höchster hörbarer Töne. „ Prof. Hagenbach-Bischoff: Die kinetische Gastheorie. „ Prof. Kahlbaum: Neuerungen an Hähnen und Schliffen. „ Dr. F. Fichter: Das Pappelöl. „ Dr. H. Rupe: Chemie des Rosenöls. 433 10. Mai Herr Dr. H. Geiger: Über Rosenöl. „ Prof. A. iaquet: Über die physiologische Bedeutung der Schilddrüse. 7. Juni ., Dr. F. Sarasin: Artenbildung und Formenketten celebensischer Landmol- lusken. 7. Juni „ Dr. G. Wolff: Über die Regeneration der Tritonenlinse. 5. Juli Öffentliche Sitzung. o Dr. Jakob Mähly-Eglinger .... 18S6 126. n Dr. Paul Mähly 1899 127. ii Prof. Dr. Rud. Massini ..... 1876 128. ii J. Mast, S. C. B. Direktor .... 1892 129. n Prof. Dr. Karl Mellinger .... 1891 130. r> H. Merian-Paravicini 1893 131. n Prof. Dr. Rudolf Metzner .... 1897 132. ii Paul Miescher- Steinlin, Gas-Direktor 1889 133. n Prof. Dr. Friedrich Müller .... 1899 134. ii Heinrich Müller, Chemiker .... 1889 135. ii Robert Müller, Sekundarlehrer . 1898 136. ii Dr. Friedrich Münger, Reallehrer 1895 137. ii Adalbert Mylius, Chemiker .... 1887 138. n Dr. Casimir Kienhaus, Apotheker 1881 139. ii Prof. Dr. Rud. Kietzki . . . . .. 1884 140. ii Dr. Emil Kœlting, Direktor der Che- mieschule in Mülhausen i. Eis. 1897 141. n Dr. Rudolf Oeri-Sarasin 1877 .142. n Prof. Dr. Alfred Osann in Mülhausen i. Eis 1897 143. 7) Carl Oswald-Fleiner 1900 144. 11 Emanuel Passavant-Allemandi . . . 1892 — 441 145. Herr Dr. Hermann Pauly 1897 146. » Prof. Dr. J. Piccard 1870 147. » Dr. Benj. Plüss 1874 148. 77 Dr. Gustav Preiswerk, Zahnarzt . 1895 149. 7? Hans Preiswerk-Preiswerk, Gymna- siallehrer 1886 150. 77 Arn. Refardt-Bischoff 1889 151. 77 Dr. med. Ludwig Reidhaar .... 1895 152. 77 Dr. med. Ludwig Reinhardt . . . 1896 153. 77 Prof. Dr. A. Riggenbach-Burckhardt 1880 154. 77 A. Riggenbach-Iselin 1876 155. 77 Fr. Riggenbach- Stehlin 1867 156. 77 Ed. Riggenbach-Stückelberger, Ingr. . 1892 157. 77 Dr. Christ. Ris, Chemiker .... 1889 158. n Otto Roechling 1892 159. 77 Eugen Rognon-SchÖnbein .... 1899 160. 77 J. Rohner, Sek. -Lehrer in Riehen 1891 161. 77 Dr. med. Leopold Rtitimeyer, Privat- docent 1888 162. 77 Dr. Hans Rupe, Privatdocent . 1896 163. 77 Dr. Traugott Sandmeier, Chemiker . 1889 164. 77 Dr. Fr. Sarasin 1886 165. 77 Dr. Paul Sarasin 1886 166. 77 Peter Sarasin- Alioth 1896 167. 77 Gust. Schaffner, prakt. Arzt 1894 168. 77 Ehrenfried Schenkel, Assistent am Naturhistorischen Museum .... 1892 169. 77 Dr. Paul Scherrer 1892 170. 77 Dr. Fr. Schetty 1892 171. 77 Prof. Dr. H. Schiess 1864 172. 77 Prof. Dr. Wilhelm Schimper . . . 1899 173. 77 Benedict Schlup, Sek. -Lehrer . . . 1891 174. 77 Peter Schmid 1896 175. 77 Prof. Dr. Carl Schmidt 1888 442 176. Herr Emil Schmoll, Dr. med 1899 177. „ Dr. G. Schröder 1878 178. „ Dr. C. 0. Schulthess-Schulthess . . 1892 179. „ Di*, med. Anton Schwendt, Privatdocent 1898 180. „ Gustav Senn, Dr. phil 1896 181. „ Prof. Dr. Fr. Siebenmann .... 1888 182. „ Dr. August Siegrist, Privatdocent . 1897 183. Hermann Siegrist, Dr. jur 1899 184. E. Siegwart, Chemiker in Schweizer- hall 1892 185. „ Dr. Carl Simon, Chemiker .... 1897 186. „ Charles Socin, Dr. med 1896 187. „ Hans Speiser, Photograph .... 1894 188. „ Prof. Dr. Paul Speiser-Sarasin, Re- gierungsrat 1887 189. „ W. Speiser-Strohl 1877 190. „ Alfr. vonSpeyr-Merian 1876 191. „ Carl vonSpeyr 1893 192. „ 0. Spiess-Fäsch, Ingenieur . . . . 1873 193. Dr. Alfred Stähelin in Aarau . . . 1864 194. „ Dr. Hans Stehlin 1892 195. „ Dr. Karl Stehlin 1896 196. „ Emil Steiger, Apotheker 1889 197. „ Dr. Theod. Stingelin, Bezirkslehrer in Olten 1895 198. „ Dr. Ad. Streckeisen-Burckhardt . . 1892 199. „ August Strub, Sek.-Lehrer in Riehen 1896 200. „ H. Sulger, Ingenieur 1870 201. „ Rud. Sulger 1842 202. „ Georg Surbeck, Dr. phil 1899 203. „ Emil Suter, Optiker 1888 204. „ Dr. med. Fr. Suter-Vi scher .... 1896 205. „ Eduard Thon, Dr. phil 1899 206. „ Dr. August Tobler, Privatdocent . . 1894 207. ,, Dr. Friedrich Tschopp, Gymnasiallehrer 1886 413 208. Hen Emanuel Veillon, Dr. med 1898 209. 55 Dr. Henri Veillon, Privatdocent . 1890 210. 55 Fr. Y ischer- Bachofen 1883 211. 55 Th. Vischer-Vonder-Mühll .... 1876 212. 55 Prof. Dr. H. Vöchting in Tübingen . 1879 213. 55 Dr. jur. Hans Völlmy, Strafgerichts- präsident 1898 214. 55 Carl VonderMühll-Burckhardt . . . 1876 215. 55 Prof. Dr. Karl VonderMühll-His . 1867 216. 55 Dr. Paul VonderMühll-Passavant 1892 217. 55 G. Wackernagel-Merian 1892 218. 55 Joli. Weinmann, Chemiker .... 1881 219 55 Joseph Weiss, Dr. med 1900 220. 55 Dr. Rudolf Weth, Reallehrer . . . 1893 221. 55 Dr. X. Wetterwald 1892 222. 55 Dr. Emil Wieland, prakr. Arzt 1897 223. 55 Dr. Paul Witzig 1892 224. 55 Otto Wolf, Chemiker 1898 225. 55 Dr. Gustav Wolff, Privatdocent 1898 226. 55 Fr. Zahn-Geigy 1876 227. 55 Ger. Zimmerlin-Boelger 1892 228. 55 Dr. Wilh. Zinstag 1892 229. 55 Dr. Edw. Zollinger 1892 230. 55 Prof. Dr. Fr. Zschokke 1887 231. 55 Jos. Zübelen, Chemiker 1890 444 Seit Veröffentlichung des letzten Mitglieder Verzeich- nisses (Juni 1897) sind 13 Mitglieder aus der Gesell- schaft ausgetreten, wegen Fortzugs von Basel: Mitglied von bis Herr Prof. Dr. G. Klebs 1888 — 1898 „ Prof. Dr. von Lenhossék .... 1889 — 1898 „ Dr. Adolf Oswald 1891 — 1899 ,, Dr. G. vonWirkner 1892 — 1898 ’ Dr. Moritz Wolf 1896-1899 Durch den Tod sind der Gesellschaft entrissen worden die korrespondierenden Mitglieder: Mitglied seit Herr Charles A. Joy, Professor in New- York . 1865 „ Adolf Kray er- Förster in Basel . . . . 1864 „ Dr. Franz Lang, Professor in Solothurn . 1867 „ Dr Fridolin von Sandberger, Professor in Würzburg 1868 A. Scheurer-Kestn er, Chemiker in Thann 1866 Dr. G. Wiedemann, Professor in Leipzig 1854 die ordentlichen Mitglieder: Mitglied von bis Herr Dr. J. J. Balmer 1892 — 1898 „ Theodor Biihler, Apotheker . . . 1886 —1899 „ J. de Bary-Burckhardt 1876 — 1899 „ Professor Dr. Hermann Immermann 1871 — 1899 „ Joh. Bupe-Fiscker 1874— 1899 „ Joh. Schmiedhauser- Aider . . . 1867 — 1898 „ Prof. Dr. Aug. Socin 1864 — 1899 Bestimmungen Uber die Publikation von Arbeiten in den Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Basel. (Von der Gesellschaft beschlossen am 1. Juni 1892, abgeändert am 16. November 1898.) 1. Die „Verhandlungen“ haben den Zweck die wissen- schaftlichen Mitteilungen, welche der Gesellschaft in einer Sitzung vorgelegt worden sind, möglichst bald durch den Druck zu veröffentlichen. 2. Jede für die Verhandlungen bestimmte Abhandlung ist dem Sekretär ab druckfertiges Manuskript einzureichen und zugleich ist die Zahl der vom Autor gewünschten Separatabzüge anzugeben. 3. Ueber die Aufnahme einer Abhandlung entscheidet die Redaktions-Kommission, bestehend aus zwei von der Gesellschaft auf sechs Jahre gewählten Mitglie- dern, sowie dem jeweiligen Präsidenten, Vizepräsi- denten und Sekretär der Gesellschaft. 4. Dem Autor einer in den Verhandlungen veröffent- lichten Abhandlung steht es frei, dieselbe auch noch in andern Zeitschriften oder besonders zu publizieren. Siehe jedoch Art. 10. 5. Die Kosten für den Druck trägt die Gesellschaft. Wünscht jedoch der Autor den für die Verhandlungen hergestellten Satz auch noch zu anderweitiger Pu- blikation zu benützen, so kann dies gegen Ver- gütung eines im Verhältnis zur Zahl der hiefür 446 erforderlichen Extraabzüge stehenden Beitrages an die Kosten des Satzes geschehen. 6. Die Kosten, welche aus erst bei der Korrektur des Satzes erfolgten Abänderungen des Manuskripts er- wachsen, trägt der Autor. 7. Der Autor erhält auf Wunsch 50 Separatabzüge gratis, eine beliebige Zahl weiterer Abzüge zum Selbstkostenpreise (50 Expl. pro 1/2 Bogen à 75 Cts., pro 1/i Bogen à Fr. 1. — , pro Titel à Fr. 1. — , exclus. Buchbinderkosten). 8. Die dem Autor übergebenen Separatabzüge dürfen nicht in den Buchhandel gebracht werden ; dagegen steht der Gesellschaft das Becht zu auf ihre Bech- nung Separatabzüge in den Handel zu bringen. 9. Der Verkehr des Autors mit dem Drucker wird, so weit er sich nicht auf Korrekturen bezieht, durch den Sekretär vermittelt. Wird auf Wunsch des Autors der für die Verhandlungen hergestellte Satz zur Veranstaltung besonderer Ausgaben benützt, so ge- schieht dies ebenfalls durch Vermittlung des Sekre- tärs. 10. Falls der Autor die Kosten des Satzes seiner Ab- handlung auf eigene Bechnung übernimmt, fallen die Bestimmungen des Art. 9 dahin, jedoch dürfen auch in diesem Falle separate Publikationen nur im Verlage der von der Gesellschaft für die Ver- handlungen gewählten Buchhandlung erscheinen. Verzeichnis der Gesellschaften und Institute, mit weichen die Naturforschende Gesellschaft in Schriftenaustausch steht. Juli 1900. Aachen. Meteorologische Station I. Ordnung. Aarau. Naturforschende Gesellschaft. Abbeville (France). Société d’Emulation. Aguascalientes (Mexico). Redaccion de El Instructor. Albany (State New York, U. St. A.) New York State Museum. Altenburg. Naturforschende Gesellschaft des Oster- landes. Amiens. Société Linnéenne du Nord de la France. Amsterdam. Koninklijke Academie vanW etenschappen. — Koninklijk zoologisch Genootschap Natura Artis Magistra. Angers (France). Société d’études scientifiques. Ann ab erg (Sachsen). Annaberg-Buchholzer Verein für Naturkunde. Augsburg. Naturwissenschaftlicher V erein für Schwa- ben und Neuburg. Aussig (Böhmen). Naturwissenschaftlicher Verein. Bamberg. Naturforschende Gesellschaft. Batavia (Nederlandsch Indie). K. Natuurkundige Ver- eeniging in Nederlandsch Indie. Bautzen (Sachsen). Naturwissenschaftliche Gesell- schaft Isis. Bergen (Norwegen). Bergens Museum. Berkeley (Cal., U. St. A.). University of California. Berlin. Kgl. preussische Akademie der Wissenschaften, Berlin N. W. 7. Universitätsstrasse 8. 448 Berlin. Deutsche geologische Gesellschaft. Berlin N. Inva- lidenstr. 44. — Deutsche physikalische Gesellschaft, Berlin N. W., Beichstagsufer 7/8. — Kgl. preussisches meteorologisches Institut, Berlin W., Schinkelplatz 6. — Kgl. preussische geologische Landesanstalt, Berlin N., Invalidenstrasse 44. — Rédaction des Prometheus, (Prof. Dr. Witt, W estend, Berlin). — Rédaction der Zeitschrift für Luftschiffahrt. — Botanischer Verein der Provinz Brandenburg, Berlin W., K. Botanisches Museum, Grunewaldstrasse 6/7. Bern. Naturforschende Gesellschaft. — Schweizerische entomologische Gesellschaft, Natur- historisches Museum. — Bibliothek der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft. Besançon. Société d’émulation du Doubs. — Institut botanique de l’université de Besançon. Béziers (Dép. Hérault, France). Société d’étude des sciences naturelles. Bistritz (Siebenbürgen). Direktion der Gewerbeschule. Bonn. Naturhistor. Verein der preussischen Rheinlande. Bordeaux. Société des sciences physiques et naturelles. Boston (Mass., IJ. St. A.). American Academy of Arts and Sciences. — Society of Natural History. Braunsch w e i g. V erein für N aturwissenschaften. Bremen. Naturwissenschaftlicher Verein. — Meteorologisches Observatorium, Bremen, Freihafen, Hafenhaus. Breslau. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Kultur. 449 B rookville (Indiana, IJ. St. A.). Indiana Academyof Science. Brünn (Mähren). Naturforschender Verein. Bruxelles. Académie royale de Belgique, Palais des Académies. — Société belge de microscopie. — Société entomologique belge, rue du Musée 20. — Société royale malacologique de Belgique, Boule- vard du Nord, 108. Buda-Pest. Ungar. Akademie der Wissenschaften (Magyar Tudomânyos Akadémia). — K. ungar. geologische Anstalt, V., Palatingasse. — K. ungar. naturwissenschafd. Gesellschaft, VII., Erzsébet-Kôrut 1 Sz. — K. ungar. Nationalmuseum, VIII. (Magyar nemzeti Muzeum). Buenos-Aires. Museo nacional. Buffalo (State New York, U. St. A.). Buffalo Society of Natural Sciences, Museum in the Library Building. Calcutta. Geological Survey of India. Cambridge (Mass., U. St. A.). Museum of Compara- tive Zoology at Harvard Kollege. Cassel. Verein für Naturkunde. Catania. Accademia Gioenia di scienze naturali. Chambéry. Académie des sciences, belles-lettres et arts de Savoie. Chapel H il! (N. C., U. St. A.). Elisha Mitchell Scien- tific Society. C h a r 1 e v i 1 1 e (France). Société d’histoire naturelle des Ardennes. Charlottenburg. Physikalisch-technische Reichs- anstalt. C harlott esville (Virginia, U. St. A.). Leander Mc. Cormick Observatory of the University of Virginia. Chemnitz. Naturwissenschaftlicher Verein. 450 Cherbourg. Société des sciences naturelles et mathé- matiques. Chicago (Illinois, U. St. A.), Chicago Academy of Sciences. Chistiania. K. Norske Universitet. Chur. Naturforschende Gesellschaft Graubündens. Cincinnati (Ohio, U. St. A.). Cincinnati Muséum Association. — Library of the x^merican Association for the Ad- vancement of Sciences, care of University of Cin- cinnati. — Cincinnati Society of Natural History, 312 Broadway. Colmar. Naturhistorische Gesellschaft. Colorado-Springs (Colorado, U. St. A.). Colorado College Scientific Society. Cordoba (Argentinien). Academia nacional de ciencias de Argen tin a. Danzig. Naturforschende Gesellschaft. Darmstadt. Grossh. Hessische geologische Landes- anstalt. — - Verein für Erdkunde. Davenport (Jowa, U. St. A .). Davenport Academy of Natural Sciences. Dijon. Académie des sciences, arts et belles-lettres. Dresden. Genossenschaft „Flora“, Gesellschaft für Botanik und Gartenbau. — Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. — Naturwissenschaftliche Gesellschaft Isis. Dublin. R. Irish Academy, Dawson Street 19. — R. Dublin Society. Dürkheim (Rheinpfalz .) Pollichia, naturwissenschaft- licher Verein der Rheinpfalz. Edinburgh. Royal College of Physicians. — Royal Society. 451 E d i n b u r g. Royal Physical Society. Elberfeld. Naturwissenschaftlicher Y erein. Emden (Preussen). Naturforschende Gesellschaft. E p in a 1. Société d’émulation du département des Vosges. Erlangen. Physikaliseh-medicinische Societat. Firenze. Accademia economico-agraria dei Georgofili. — Società botanica Italiana. Frankfurt a. M. Senckenbergische naturforschende Gesellschaft. — Physikalischer Verein. Frankfurt a. 0. Naturwissenschaftlicher Verein des Regierungsbezirks Frankfurt a. 0. Erauenfeld. Thurgauische naturforschende Gesell- schaft. Freiburg i. Br. Naturforschende Gesellschaft. Freiburg i. Schw. Société fribourgeoise des sciences naturelles. Genève. Institut national genevois. — Société de physique et d’histoire naturelle, pr. Adr. Musée d’histoire naturelle. Genova. Museo civico di storia naturale. — Società Ligustica di scienze naturali e geografiche. Gent (Belgique). Kruidkundig genootschap Dodonaea. Giessen. Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Glarus. Naturforschende Gesellschaft des Kantons Glarus. Glasgow (Scotland). Natural History Society. Goerlitz. Naturforschende Gesellschaft. — Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften. Göteborg (Schweden). Kongl. Vetenskaps och Vitter- hetssamhællet (pr. Adr. Göteborgs Stadsbibliotek). Göttingen. Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften. Granville (Ohio). Denison Scientific Association. 452 Graz. Steirischer Gebirgsverein. — Verein der Aerzte in Steiermark. — Naturwissenschaftlicher Verein für Steiermark. Greifswald. Geographische Gesellschaft. — Naturwissenschaftlicher Verein von Neu-Vorpom- mern und Rügen. Gross-Lichter fei de hei Berlin. Redaktion der Naturwissenschaftlichen Wochenschrift (Dr. H. Potonié), Potsdamerstr. 35. Güstrow (Mecklenburg). Verein der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg. Halifax (Nova Scotia, Canada). Nova Scotian In- stitute of Science. Halle a. S. Kaiserl. Leopoldino-Carolinische Deutsche Akademie der Naturforscher. — Verein für Erdkunde, Domstrasse 5. — Naturwissenschaftlicher Verein für Sachsen und Thüringen. Hamburg. Deutsche Seewarte. — Naturwissenschaftlicher Verein in Hamburg- Altona. — Verein für Naturwissenschaftliche Unterhaltung. Hana u (Hessen-Nassau). Wetterauische Gesellschaft für die gesammte Naturkunde. H a nnove r. Naturhistorische Gesellschaft. Harlem. Fondation de P. Teyler van der Hulst, Musée Teyler. — Hollandsche Maatschappij der Wetenschappen. Heidelberg. Naturhistorisch-medicinischer Verein. Helsingfors. Commission géologique de la Finlande, Boule vardsgatan 29. — Societas pro fauna et flora Fennica. — Finlands Geologiska Undersökning. Hof (Oberfranken). Nordoberfränkischer Verein für Natur-, Geschichts- und Landeskunde. 453 Innsbruck. Ferdinandeum. — Natur wissenschaftlich-medicinischer Verein. Jurjew (Russland). Naturforschende Gesellschaft bei der Universität. Karlsruhe. Centralbureau für Meteorologie und Hydrographie. — Naturwissenschaftlicher Verein. Kiel. Naturwissenschaftlicher Verein für Schleswig- Holstein. Kiew (Russland). Société des Naturalistes. Klagen fur t. Naturhistorisches Landesmuseum von Kärnten. Klausenburg. Siebenblirgischer Museumsverein. Königsberg. K. Physikalisch-ökonomische Gesell- schaft. Krakau. K. Akademie der Wissenschaften. Krefeld. V erein für Naturkunde. Kremsmünster (Oberösterreich). K. K. Sternwarte. Landshut (Niederbayern). Botanischer Verein. Lausanne. Société vaudoise des sciences naturelles. Lawrence (Kansas, U. St. A.). The Kansas Univer- sity. Leiden. Nederlandsche dierkundige Vereeniging. Leipzig. Fürstl. Jablonowski’sche Gesellschaft. — Naturforschende Gesellschaft. — K. Sächs. Gesellschaft der Wissenschaften, Univer- sitätsbibliothek. — Verein für Erdkunde. Liège (Belgique). Société médico-chirurgicale de Liège. Lincoln (Nebraska, U. St A). University of Nebraska Agricultural Experiment Station. Linz. Verein für Naturkunde in Oesterreich ob der Enns. Lisboa (Portugal). Commissdo dos trabalhos geologicos. 29 g g 454 Lisboa. Sociedade de Geographia. London. British Association for the Advancement of Science, London W., Piccadilly, Burlington House. — Royal Institution of Great Britain, London W., Piccadilly, Albemarle Street. — Chemical Society, London W., Piccadilly, Burling- ton House. — Linnean Society, London W., Piccadilly, Burlington House. — Royal Microscopical Society, London W., 20 Hanover Square. — Royal Society, London W., Piccadilly, Burlington House. Lübeck. Naturhistorisches Museum. Lüneburg. Naturwissenschaftlicher Verein. Lund. Universitätsbibliothek. Luxemburg. Fauna, Verein Luxemburger Natur- freunde. — Institut grand-ducal, section des sciences naturelles. — Société botanique. Luzern. Naturforschende Gesellschaft. Lyon. Académie des sciences, belles-lettres et arts. — Société d’agriculture. — Société Linnéenne. Madison (Wisconsin, U. St. A.). Wisconsin Academy of Sciences, Arts and Letters. — Wisconsin Geological and Natural History Survey. agdeburg. Naturwissenschaftlicher Verein, anchester. Literary and Philosophical Society. Mannheim. Verein für Naturkunde. Marburg. Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften. Marseille. Bibliothèque de la faculté des sciences. Meriden (Conn., U. St. A.). Scientific Association. 455 Messina. K. Accademia Peloritana. Mexico. Instituto geolögico de México, Calle del Paseo Nuevo num. 2. — Observatorio meteorolögico central. — Secretaria de fomento, Calle de San Andrés, num. 15. — Sociedad cientilica: „Antonio Alzate“. Milano. B. Instituto Lombardo di scienze e lettere. — Società italiana di scienze naturali. Milwaukee (Wisconsin, U. St. A.) Wisconsin Natural History Society. — Public Museum of tlie City of Milwaukee. Minneapolis (Minnesota, U. St. A). Minnesota Aca- demy of Natural Sciences. — Geological and Natural History Survey of Minnesota. Montbéliard. Société d’émulation. Montevideo (Uruguay). Museo Nacional. Montpellier. Académie des sciences et lettres. Moskau. Société impériale des naturalistes. Mount Hamilton (Santa Clara County, Cal., U. St. A.). Lick Observatory (University of California). Mülhausen i. E. Industrielle Gesellschaft. München. Kgl. bayr. Akademie der Wissenschaften. — Bayr. botanische Gesellschaft. Münster. Westfälischer Provinzialverein für Wissen- schaft und Kunst. Nancy. Académie de Stanislas. — Société des sciences de Nancy. Nantes. Société des sciences naturelles de l’ouest de la France, au Muséum. Napoli. Accademia delle scienze fisiche e matematiche. Neisse. Philomathic (wissenschaftliche Gesellschaft). Neuchâtel. Société Neuchâteloise de géographie. — Société des sciences naturelles. 456 New Haven (Conn., U. St. A). Connecticut Academy of Arts and Sciences. — Astronomical Observatory of Yale University. New York (U. St. A.). New York Academy of Sciences, Columbia University, New York City, Sub-Station 84 West, 116tk Street. — American Museum of Natural History, New York, West, 77th Street and Central Park. — American Geograpbical Society, New-York, No. 11 West, 29tb Street. Nijmegen (Nederland). Nederlandscbe botanische Ver- eeniging. Nürnbe r g. Naturkistorische Gesellschaft. Odessa. Observatoire magnétique et météorologique de l’université impériale. Offenbach. Verein für Naturkunde. Osnabrück. Naturwissenschaftlicher V erein. P a do va. Società Veneto-Trentina di scienze naturali. Palermo. Società dei naturalisé Siciliani. — Società di scienze naturali et economiche. Para (Brasilien). Museu Paraense de historia natural e ethnographia. Paris. Ecole polytechnique, rue Descartes 5 et 21. — Muséum d’histoire naturelle, au Jardin des Plantes, rue Cuvier 57. — Revue des revues d’histoire naturelle, 1 1 1 ter rue d’Alésia. — Société d’anthropologie, 15 rue de l’école de Médecine. — Société française de minéralogie, au Laboratoire de minéralogie de la Sorbonne. Passau (Niederbayern). Natur historischer Verein. Perugia. Accademia medico-chirurgica. Philadelphia (Pennsylvania, U. St. A). Academy of Natural Sciences, Philadelphia S. W. Corner of Race and 19th street. — 457 — Philadelphia. Wagner Free Institute of Science. — The American Philosophical Society, 104 South Fifth Street. — Zoological Society. Pisa. Società Toscana di soienze naturali. Porrentruy. Société jurassienne d’émulation. Portland (Maine. U. St. A.). Society of Natural History. Potsdam. Meteorologisch-magnetisches Observatorium. Prag. K. böhmische Gesellschaft der Wissenschaften. — Lese- und Redehalle der deutschen Studenten. — K. K. Sternwarte. — Deutscher naturwissenschaftlich-medizinischer Verein für Böhmen „Lotos“. P r e s b u r g. V erein für Natur- und Heilkunde. Quito (Ecuador). Observatorio astronomico de Quito. Regensburg. Kgl. botanische Gesellschaft. — Naturwissenschaftlicher Verein. Reichenberg (Böhmen). V erein der Naturfreunde. Riga. Naturforscher- Verein. Rio de Janeiro. Museu nacional. — Observatorio astronomico. Ro ehester (State New-York, U. St. A.). Academy of Science. Roma. R. Accademia dei Lincei. — R. Corpo delle miniere; Ufficio geologico, via S. Su sann a 1 A. — Redazione délia Rassegna delle scienze geologiche in Italia. — Specola Vaticana. — Società Romana per gli studj zoologici, Istituto zoologico, R. Università, Via della Sapienza. Rover eto (Tirol). J. R. Accademia degli Agiati. Salem (Massachusetts, U. St. A.). Peabody Academy of Science. 458 Salem (Massachusetts, U. St. A.). Essex Institute. San Francisco, U. St. A.). California Academy of Sciences. Sankt Gallen. St. Gallische Naturwissenschaftliche Gesellschaft. Sankt Jago (Chile). Deutscher wissenschaftlicher Verein. — Société scientifique du Chili, fondée par un groupe de Français. San José (Costa Rica). Instituto meteorologico nacional. — Museo Nacional. St. Louis (Mo, U. St. A.). Academy of Sciences. — Missouri Botanical Garden. Sào Paulo (Brasilien). Museo Paulista. St. Petersburg. K. Akademie der Wissenschaften. — Physikalisches Central-Observatorium. — r- Russische geographische Gesellschaft. San Salvador (Centralamerika). Observatorio astro- nömico y meteorolögico. S e r a j e v o (Bosnien). Bosnisch-herzegowinisches Landes- museum. Sèvres (Dép. Seine-et-Oise). Bureau international des poids et mesures. Siena. R. Accademia dei Fisiocritici. Sitten. La Murithienne, société Valaisanne des sciences naturelles. Solothurn. Naturforschende Gesellschaft. Stockholm. Entomologiska F öreningen. — Sveriges Geologiska Undersökning. — Kongl. Svenska Vetenskaps-Akademie. Strassburg i. E. Commission für die geologische Landesuntersuchung. — Centvalstelle des meteorologischen Landesdienstes in Elsass-Lothringen. — Kais. Universitäts- und Landesbibliotliek. 459 Stuttgart. Verein für vaterländische Naturkunde in Württemberg, Kgl. Naturalien-Kabinet. Tacubaya (Mexico). Observatorio astrondmico nacional. Tborn. Coppernicusverein für Wissenschaft und Kunst. Topeka (Kansas, U. St. A.). Kansas Academy of Science. Torino. R. Accademia delle scienze. — Musei di Zoologia ed Anatomia comparata della Università. Toulouse. Société d’histoire naturelle. Trenton (New Jersey, U. St. A.). New Jersey Natural History Society. Triest. Museo civico di storia naturale. — K. K. astronomisch-meteorologisches Observatorium, Bosco Pontini. — Società Adriatica di scienze naturali. Upsala. Geological Institution of the University of Upsala, Kgl. Universitätsbibliothek. Urb an a (Illinois, U. St. A.). Illinois State Laboratory of Natural History. Washington, D. C. Bureau of Ethnology. — U. S. Departement of Agriculture. — Smithsonian Institution. — Library of the IT. S. Geological Survey. Wernigerode. Naturwissenschaftlicher Verein des Harzes. Wien. K. Akademie der Wissenschaften. — K. K. Centralanstalt für Meteorologie und Erd- magnetismus. — K. K. zoologisch-botanische Gesellschaft. — K. K. Naturhistorisches Hofmuseum. — K. K. geologische Reichsanstalt. — Verein zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse, Wien IV., K. K. Technische Hochschule. 460 Wiesbaden. Nassauischer Verein für Naturkunde. Wintert hu r. Naturwissenschaftliche Gesellschaft. W ürzbur g. Physikalisch-medizinische Gesellschaft. Zürich. Schweizerische meteorologische Centralanstalt. — Schweizerische geologische Kommission (Bibliothek des eidgen. Polytechnikums). — Schweizerische botanische Gesellschaft, zu Händen des Herrn Prof. Jaeggi. — Naturforschende Gesellschaft. — Physikalische Gesellschaft. Zwickau (Sachsen). Verein für Naturkunde. Basel, Juli 1900. Georg W. A. Kahlbaum, Bibliothekar der Xaturforschenden Gesellschaft. Tafel V. USD m m Keuper. ff.'/.-à H-.-r.fi V UI-TM. Thalachai 11111 ^ \ c cvfi- . ‘m/wfT^Ä c s <$# c /'c c X ïi <- Mi k X C//< ttäM c/c cAfc w x t ; w — g vT "W i, . .k BLATT LIESTAL, geologisch aufgenommen von FRIEDRICH VON HUENE. Tafel VI. Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Basel. Band XII, w PROFILE ZU BLATT LIESTAL. 1:25000. O uetpJO/XQ Oxfordien j Rauracien Sequamen Berner Jura Zwischenzone Aargauer Jura Verhandlungen der Natnrforschenden Gesellschaft in Basel. Banti XU I Tafel VII.