PURCHA$ED 1923 FROM (2 IDNDA UNADUELN VERHANDLUNGEN botanischen Vereins für die Provinz Brandenburg. | ER % Dreizehnter Jahrgang. Mit Beiträgen von _ Ascherson, L. Becker, Caspary, Haussknecht, Holtz, Kanitz, ; Fawig (u .), Münter, F. Peck, Ratzeburg, R. Sadebeck, Treichel, 5 Warnstorf, Wittmack. Redigirt und herausgegeben von Dr. P. Ascherson, A. Treichel, Dr. BR. Sadebeck, Schriftführern des Vereins. Mit einer lithographirten Tafel... Berlin, 1871. Kommissions -Verlag von Rudolph Geertner.. m rn en IB LPr! BF: 3A I iin DU VONSERVAT IrAI Mr POIRB BOTAN VEnDU EN 1922 . Novbr. 18 ) 6. R „ - | 0 0% &. a 5 o | Ausgegebe . (Bogen A. 5 5 = s ol u | = a ® &n (e) A Sn = = © eft I. (Bogen 1-3.) 10. August 1871. H H Heft III “ irre Dr. J. Theodor C, Ratzeburg, | Geheimer Kegierungscath, früher Professor der Naturwissenschaften an der F'orst-Akademie zu Neustadt-Eberswalde, 5 Erster Stellvertreter des 4 Vorsitzenden des botanischen Vereins der Provinz N Brandenburg, starb zu Berlin am 24. October 1871. INHALT. Treich el, Ä,, Bericht über die dreizehnte Pfingst-Versammlung des Vereins in Görlitz am 30. Mai 18371 ........ N lung des Vereins in Berlin am 7. October 1871 .. . der für die Vereinsbibliothek eingegangenen Druck- % sachen und sonstigen Gegenstände . ». ». 2... . K Verzeichniss der Mitelieder des’ Vereins „ . „2. . „un... % Warnstorf, C., Systematische Zusammenstellung der bis zum Jahre 1870 in der Umgebung von Arnswalde beobachteten einheimischen und verwilderten Phanerogamen und Krypto- N) ne ee n Ascherson, P., Anfrage, das Vorkommen der Mistel (Viscum Balbum) %.) auf.Eichen betreffend . . . 2. „mn 22..2r Ratzeburg, J. Th. C., Pathologische Baumabschnitte . . . . R at zeburg, J. Th. C., Betrachtungen über den Gang des Todes aapsterbendenBaumen. : ... 0... kun... ea, : Holtz, L., Flora der Insel Gottska Sandö .’. . . ... . Lu dwig, F . (H. ), Beobachtung der Monas prodigiosa Ehrbg. . | Münter, J., Ueber Dracocephalus ihymäflorus L. (Briefliche = BEHBeNlUnG) Ne rn enter ae Nee . Ratz eburg, J. Th. C, Ueber Verdoppelung des Jahrringes . Peck, F., Verzeichniss der im Sommer 1871 in der Umgegend * von Schweidnitz aufgefundenen, selteneren Pflanzenarten. ze Sadebeck, R., Ueber Asplenum adulterinum Milde. Mit einer | Semaricktatelur ie a a le ee kie wer Haussknecht, C., Beiträge zur Flora von Thüringen. (1. Ab- ee N SERIE DE No» a par y, Rob, Ergebnisse der botanischen sen. 1871 in der Provinz Preussen > 7 Ye BI. - . A., August Neilreich. Nachruf 0. 0. an Warnstorf, .C., Märkische Laubmoose in getrockneten Exem- plaren er nee een Aufforderung. Anzeige, Berichtigung. 2. eg > er nn > u) =—L = Drei m a 7 ar. EN Ph BERICHT über die dreizehnte Pfingstversammlung „des Botanischen Vereins zu LIBRARY Görlitz ıEw VORK Dry a 1 AL am 30. Mai 1871. wurnnnrnrnnnn Die dreizehnte Pfingstversammlung des botanischen Vereins der Provinz Brandenburg fand nach der 1870 zu Berlin ge- troffenen Bestimmung am 30. Mai 1871, dem dritten Pfingst- feiertage, zu Görlitz statt, und zwar im Saale der natur- forschenden Gesellschaft, welche uns denselben auf’s Bereit- willigste eingeräumt hatte. Zur festgesetzten Zeit, Vormittags 11'/’ Uhr, wurde die Versammlung durch den stellvertretenden Präsidenten des Vereins, Herrn Geheimen Rath Professor Dr. Ratzeburg, mit einigen einleitenden Worten eröffnet, in welchen er sowohl der Abwesenheit unsers verehrten Präs. Prof. A. Braun mit dem Ausdrucke des Bedauerns gedachte, als auch der Freund- lichkeit der naturforschenden Gesellschaft, in deren geweihten Räumen er alle Anwesenden, insbesondere die verehrten Gäste, Herrn Ritter-Gutsbesitzer v. Thielau auf Lampersdorf bei Fran- kenstein, Herrn Apotheker Sekera aus Münchengrätz und Herrn Garten-Inspector Lungershausen aus Moskau, sowie Herrn Prof. Koerber als Deputirten der botanischen Section der Schle- sischen Gesellschaft für vaterländische Cultur freundlichst will- kommen hiess. Die Begrüssung Seitens der gastlichen Gesellschaft übernahm deren zweiter Präsident, Herr Dr. Kleefeld, zu- nächst mit dem Ausdrucke der Freude über die Wahl des Ver- sammlungsortes Görlitz, welches durch die Gunst seiner Lage, seine vielfachen Sammlungen und die den Botaniker interessi- renden Institutionen ein grosses Maass des Anziehenden zu bieten im Stande wäre; ihr Wettermacher*) habe zwar das beste Wetter versprochen; da er aber sein Wort nicht recht ordentlich einge- *) Der um die Gesellschaft und ihre Sammlungen hochverdiente Herr Cabinets-Inspector R. Peck, in seiner Eigenschaft als Beobachter der meteorologischen Station. vn lösst habe, so sei der gute Humor doch nicht zu verlieren in dem Troste, dass das Wetter nicht noch viel schlechter sei. Im Ganzen nahmen 43 Personen Theil, wovon 19 nicht aus Görlitz waren und 16 dem botanischen Vereine als Mitglieder an- gehörten. Zur besseren Bekanntwerdung wurden die verzeich- neten Namen der Präsenzliste verlesen. Unser Ehren-Mitglied, Herr Geh. Rath Prof. B#. Goeppert aus Breslau, hatte das von Fräulein Emma Scheuson in Upsala herausgegebene photographische Album: ‚In memoriam Caroli a Linne‘“ zur Ansicht eingesandt. Dem Programme gemäss bildete die Wahl des nächstjährigen Pfingstversammlungsortes den ersten Theil der Tagesordnung. . Da unser anwesendes Mitglied, Herr Maler Preussing aus Bernburg, uns eine Einladung für diesen Ort überbracht hatte, wurde die Wahl desselben durch Acclamation um so freudiger angenommen, als durch die ermässigten Fahrpreise in der Pfingstwoche damit zu- gleich die Möglichkeit eines Besuches im Harzgebirge geboten wurde. Die Reihe der wissenschaftlichen Vorträge, als zweiten Theil der Tagesordnung, eröffnete Herr Rittergutsbesitzer v. Thielau, wel- cher unter Umherreichung von Präparaten (wovon mehrere Stücke der Görlitzer Sammlung zufielen) physiologisch -pathologische Zu- stände der Waldbäume besprach: bei der Esche die Grindrose (so bezeichnet wegen der grindartigen Auflockerung der die Wunde rosenförmig bedeckenden Rinde!) und die Holzblösse, bei welcher die Jahresringe stufig zerrissen und nackt waren; bei der Fichte die s. g. Stockverwallung, hinsichtlich welcher er der Goeppertschen Annahme von der Wurzelverwachsung beitrat. (Vergl. Verhandl. XIII. S. 52.) Herr Lothar Becker aus Breslau hatte mit Beifügung der besprochenen Knollen folgendes Schreiben eingesandt: „Ich erinnere mich, dass in früheren Jahren die Fabel von dem Getreide- oder Weizen-Regen durch starken Regen erklärt wurde, welcher die Wurzelknollen der Ficaria ranunculoides bloslege. Ich weiss nicht, ob während meiner Abwesenheit von Europa eine audere Erklärung Geltung erlangt hat oder nicht. In der Vor- aussetzung, dass letzeres nicht der Fall ist, sende ich eine Anzahl Fic. ranunc., welche die Erscheinung, worauf jene Fabel sich gründet, erklärt. Diese Pflanzen haben eine Menge Brutknollen in den Blatt- oder Ast-Winkeln gebildet. Der Ort ihres Vorkom- mens, wo man in kurzer Zeit Tausende sammeln kann, ist der Damm der alten Oder, und zwar ist es die — keine Spuren von starkem Regen zeigende — Westseite, welcher die eingesandten SE Cr er N N a WE TS 5 Da > yo Ein Mr BE ds re an ri , “ Falter 33 u: 2% I ‚Al . 3 R ke x, RS Pflanzen entnommen sind. — Das Bloslegen der Wurzelknollen von Pie. ran. durch Regen habe ich nur in sehr wenigen Fällen beobachten können, und dasselbe ist auch schwierig, da die Wurzel- knollen meist 1° tief im Boden sich befinden, und zwar meist ge- schützt vor starkem Regen durch die Wurzeln anderer Pflanzen. Wäre dies so leicht, dann würde man die Erscheinung nach jedem stärkeren Regen beobachten, was nicht der Fall ist, und nicht blos in gewissen Jahren zu einer Zeit, welcher keineswegs starker Regen voranging. Ob lang anhaltende Kälte im Frühlinge bei dicht gedrängtem, die Bildung unterirdischer Triebe hemmenden Stande die Veranlassung zu dieser ausgedehnten Brutknollen- bildung ist, lasse ich dahin gestellt, da mir bis jetzt die Zeit zu Beobachtungen fehlte.‘ Die Gesellschaft stimmte der in diesem Schreiben ausgespro- chenen Ansicht durchaus zu, dass das Blosslegen jener Wurzel- knollen von Ficaria ranunculoides nicht immer Folse eines [ = Regens zu sein brauche. An dieses Thema über Ranunculus Ficaria schloss sich ein reger und ausgedehnter Meinungsaustausch (über Verwendung des Ranunculus Ficaria als Taubenfutter, wie auch als Gemüse und Salat, in welcher Weise auch andere Ranun- culaceen, wie FRanunculus hederaceus und Caltha palustris, deren Blüthenknospen auch zur Verfälschung der Kapern benutzt werden, hie und da in Gebrauch kommen), an welchem sich die Herren Tobias, Ratzeburg, Lungershausen, Starke, von Thielau und R. Müller betheiligten. — Herr Dr. P. Ascherson widmete seinen folgenden Vortrag dreierlei Gegen- ständen, dem Vorkommen von Bidens radiatus Thuill. in Deutsch- land (vergl. Verhandlungen X. S. XT.), dem Auftreten von Viscum album auf Eichen, hinsichtlich dessen er die Bitte an die Mitglieder der Ver- sammluug richtete, seine Untersuchungen darüber mit Zusendungen von Viscum sammt der unentbehrlichen Unterlage freundlichst zu unterstützen (vergl. Verhandlungen XII. S. 47.), und der geographi- schen Verbreitung der Seegräser. Letzteren Vortrag, den wir in Petermann’s Geographischen Mittheilungen 1871. 8. 241 ff. in vollständigem Abdrucke finden, unterstützte der Vortragende auf’s Anschaulichste durch Vorzeigung von Exemplaren aus dem Berliner Herbarium in den bisher bekannten 22 Arten und durch Hin- weisung auf die nach seinem Entwurfe durch Herrn Petermann ausgeführte Karte. Den Schluss der Vorträge machte Herr Geh. Rath Ratzeburg durch Betrachtungen über den Gang des Todes an absterbenden Bäumen (vergl. Verhandlungen XII. S. 56.). Mit kurzen Worten wurde alsdann die Versammlung um die EG N Dre er 5 zwölfte Stunde geschlossen, um von den geistigen Genüssen zu den \ mehr materiellen überzugehen. Der Weg nach dem Blockhause, wo er unser gemeinsames Mittagsmahl eingenommen werden sollte, wurde i von den liebenswürdigen Görlitzer Führern durch den botanischen Garten, dessen reiche Schätze noch besichtigt wurden, und durch die reizenden Partien der Obermühlberge am Ufer der Neisse ent- lang genommen. Alsdann folgte bei guter Tafel Trinkspruch auf he Trinkspruch, bis die vorgeschrittene Zeit an die Krone des Festes - mahnte, den Ausflug nach der Landeskrone, den wir mittelst Om- nibus in fröhlichster Stimmung zurücklegten. — Am Fusse des Berges angelangt, legte ein Theil der Gesellschaft den Weg nach der Spitze in geradem Aufstiege zurück, wobei Asplenium germanicum Weiss und Adiantum nigrum L. gefunden wurden. Dort kommt auch vor die durch ihren eigenthümlich aromatischen (Erdbeer-) Geruch sich oft schon von Weitem bemerkbar machende Grimaldia fragans. Ferner sammelten wir unter anderen noch Carex divulsa Good., Melica uniflora Retz, Primula offieinalis Jacg., Actaea spi- cata L., Vicia hirsuta, Sazifraga tridactylites und granulata L., Myosotis sparsiflora Mik. und intermedia Lk., Lamium maculatum L., Fragaria elatior, Vincetoxicum, Artemisia scoparia W. K. (Blatt- rosetten), Moehringia. trinervia Clairv., Valerianella olitoria Mnch., Cystopteris fragilis Bernh., Asplenium septentrionale Sw., Aspidium lobatum Sw. nebst f. Pluckenetü. Neben der Aussicht, die freilich trotz des nicht sehr günstigen Wetters für den Neuling in Gebirgs- gegenden immerhin eine überraschende und angenehme war, wurde schliesslich noch dem vortreffllichen Biere zugesprochen, welches dann wieder Salamander und andere leuchtende und zündende Reden in guter Zahl hervorlockte, bis beim Abwärtssteigen die heitere Stimmung über einen so froh und so genussreich verlebten Tag sich in einem improvisirten Fackelzuge symbolisiren konnte; und auch diese Wahrzeichen erloschen dann mit den letzten Klängen eines erschütternden Gaudeamus igitur. Unverklungen aber mag sein, was wir sangen: Vivat et societas, et qui illam regunt! Vivat vestra civitas, Maecenatum caritas, Quae nos hie protegit! — Berlin, den 29. Juni 1871. A. Treichel. rn starkem BERICHT über die fünfzehnte (zweite Herbst-) Versammlung des Botanischen Vereins zu Berlin am 7. October 187. Die zweite Herbstversammlung unseres Vereines fand unter recht lebhafter Betheiligung Statt. Ausser fünf auswärtigen ergab die Präsenzliste 32 anwesende Mitglieder aus Berlin selbst. Von Vorstands-Mitgliedern waren die Herren Prof. A. Braun, Geh. Rath Ratzeburg, A. Treichel und Intendantur-Rath Winkler zugegen. Zur festgesetzten Zeit um 4's Uhr Nachmittags eröft- nete der Vorsitzende, Herr Prof. Braun, im Wassmann’schen Locale (Leipziger Str. No. 33.), in welchem bis auf Weiteres auch noch immer die wöchentlichen Zusammenkünfte der Berliner Mit- glieder stattfinden, die Versammlung mit einer kurzen, geschäfts- mässigen Ansprache und ersuchte nach Vorlesung eines ‚den Vorständen und Mitgliedern‘ auf telegraphischem Wege von un- serem Gaste auf der Görlitzer Pfingstversammlung, Herrn Apotheker Sekera zu Münchengrätz in Böhmen, dargebrachten Hochs den unterzeichneten, der Zeit fungirenden Schriftführer, über die ver- flossene Amtsperiode nachfolgenden Vorstandsbericht zum Vortrage zu bringen. Die Zahl der ordentlichen Mitglieder betrug am 1. October 1870 als am Tage der vorjährigen Herbstversammlung 261. Seit dieser Zeit sind hinzugetreten 22, ausgeschieden 30 Personen, unter welchen wiederum leider nahezu zwei Dritttheile wegen ermangelnder Beitragszahlung nach $ 5. der Statuten gestrichen werden mussten. Demgemäss beläuft sich ihre Zahl gegenwärtig auf 253. Bei der Erwähnung des Personalbestandes ist es unerlässlich, auch auf die Verluste hinzuweisen, welche den Verein im Laufe des letzten Jahres leider betroffen haben. Es ist eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Mitgliedern, welche uns durch den unerbittlichen Tod entrissen wurden. — Es starb zu Münster in Westphalen am 17. Novbr. 1870 Herr Dr. W. Fuisting und in Berlin am 27. April 1871 Herr Dr.H. Roeber, practischer Arzt. Ueber diese beiden Mitglieder werden Sie in den Verhandlungen (s. Jahrg. XII.) bereits Nekrologe verzeich- net finden. — Am 8. Novbr. 1870 starb zu Charlottenburg bei Berlin - Herr Chemiker F. Reinhardt, welcher vordem als Lehrer bei der früheren landwirthschaftlichen Lehranstalt zu Möglin fungirt hatte. Der Genannte hat sich mehrfach um die Kenntniss der märkischen Flora und besonders um die Moose derselben verdient gemacht, sowie durch seine Untersuchungen über die Keimfähigkeit alter Samen. — Ferner verloren wir durch den Tod die Herren von Gansauge, General-Lieutenant a. D., zu Berlin am 15. Febr. 1871, dessen bedeutendes Herbarium durch letztwilliges Vermächtniss an das Kgl. Herbar übergegangen ist, und &. A. Fintelmann, Kgl. Hofgärtner, zu Charlottenhof bei Potsdam am 1. März 1871, dessen Verdienste um die Garten-Cultur genugsam bekannt sind. — Es verstarb ferner zu Berlin am 22. März 1871 Herr Dr. €. Heinrich Schultz-Schultzenstein, ordentlicher Professor der Medizin an hiesiger Friedrich-Wilhelms-Universität. Von seinem Eifer für den Verein zeugte die allen Versammlungen desselben regelmässig zugewandte persönliche Theilnahme und finden wir auch mehrere seiner Arbeiten in unseren Verhandlungen niedergelegt. Er war Mitglied des Ausschusses unseres Vereines. — Endlich hatten wir den Verlust eines Mitgliedes des Vorstandes zu beklagen, des ersten Stelivertreters des Schriftführers.. Herr Dr. Paul Rohrbach, in jüngster Zeit zum Custos am Universitäts-Herbarium zu Göttingen ernannt, starb in Berlin am 6. Juni 1871, und gerade an seinem 25jährigen Geburtstage geleiteten wir, tiefe Trauer im Herzen, seine sterbliche Hülle zu Grabe. Er gehörte zu den regelmässigen Besuchern unserer Sitzungen und ist es sehr zu hoffen, dass uns von competenter Seite aus ein Nekrolog dieses bei seiner Jugend _ so thätigen, verdienstvollen, gelehrten Mannes für die Vereinsschriften zugestellt werde, um damit seinen zahlreichen Freunden ein An- denken zu übermitteln. Es haben unsere Publikationen in Jahr- gang IX. von ihm eine grössere, inhaltreiche Arbeit über die euro- päischen Arten der Gattung Typha aufzuweisen. — Auch aus der Reihe unserer Ehren-Mitglieder starben die Herren Dr. Jul. Milde, Professor in Breslau, am 3. Juli 1871 in Meran, wo er sich schon längere Zeit zur Kräftigung seiner Gesundheit aufhielt, von welchem in fast allen älteren Vereins-Heften werthvolle, die Cryptogamen- kunde betreffende Aufsätze herrühren, und Dr. Aug. Neilreich, K.K. österreichischer Oberlandesgerichtsrath in Pension, zu Wien a RB a FT u ER BEL 2 RuL wen £ 2 i am 1. Juni 1871, dessen ungewöhnliche Verdienste als Florist allgemein anerkannt sind und dessen Gunst sich namentlich unsere Bibliothek zu erfreuen hatte, für welche sogar noch nach seinem Tode sein letztes, eine kritische Zusammenstellung der in Oester- reich-Ungarn bisher beobachteten Arten, Formen und Bastarte der Gattung Hieracium gebendes Werk zugesandt wurde. 1 Was den Stand des Vermögens anbetrifft, so ist derselbe ein _ sehr günstiger. Im Näheren werden Ihnen darüber sowohl der Herr Vereins-Kassenführer berichten, wie auch Herr Dr. Kuhn als Sprecher der Kassen-Revisions-Commission. Hier jedoch mag noch eine Be- merkung Platz*) greifen, insofern für diejenigen Mitglieder, welchen ein thatsächlich nur scheinbarer Unterschied in den beiden auf Seite XI. und auf Seite XXIII. im letzten Jahrgange aufgeführten Be- standsummen befremdlich scheinen dürfte, bemerkt sein soll, dass theils bei der zur vorjährigen October-Versammlung gegebenen Rechnungs- G Aufstellung dieganze Jahreseinnahme in Anschlag gebracht werden musste, theils in letzter Zeit unter Zustimmung der Cassen-Bevisoren die Abschlüsse von Januar zu Januar gemacht werden. Dass endlich beim Berichte zur Pfingstversammlung 1870 nur ein vor- getragener Generalbericht zum Abdrucke gebracht wurde, enthob uns nicht der Verpflichtung, noch dazu, wie gewohnt, den jährlichen Kassen-Abschluss einzufügen, welcher hiermit nachträglich erfolgt: Einnahme: Cassen-Bestand am 1. Mai 1869. (siehe ; Verkandt XI: pas: XL)... ..°. :256-Thlr. 9 'Spr. "@Pr 2 Eingegangene Beiträge von Restanten $: aus 1867, OU Re E- Beiträge neuer Mitglieder aus 1869 ER Serfefmest- Versammlung)» acc BB. 0, en Bis 1. Mai eingegangene Beiträge der Mitsheder pro”18701.4% 420° ,0,:152 er ie Schon eingegangene Beiträge pro 1871 DIE PETER N Für Broschiren der kleinen Hefte für 9 Jahre, & Jahr 5 Thlr., aus der Latus 479 Thlr. 9 Sgr. 4 Pf. be: 4 *) Es sei auch zu erwähnen, dass im letzten Jahrgange auf e. Seite XXIV. bei Punkt 5. der Ausgaben die Anzahl der Pfennige fälsch- b lich unter die Columne der Silbergroschen gerathen ist. x E Be. F XIV Transp. 479 Thlr. 9 Sgr. 4 Pf. Porto- Casse an die Vereins-Casse abgeführt! :.. 72% et 1.26 — — Für verkaufte Verhanalungen I Ueberschuss der Fest-Casse des 105äh- rigen Stiftungsfestes (1869) an die Vereins-Casse abgeführt . . . 14 — _ Geschenk d. Erzbischofs Dr. L.Hayn lid 100 — — Jahres-Zinsen für 125 Thlr. Papiere SEAN EMO R RE ED YBL ee or a Summa: 638 Thr. 23 Sgr. 1 Pf. Ausgabe: Restbetrag der Druckerrechnung für Verhandl. X. und Cireulare . .... . 96 Thir. 21°Ser> Er Abschläglich der Druckerrechnung für VerhanglexT.- 2290,00 2 Lithograph. Tafeln zu Yeerhandl. x. 2 LO ae 6:7, Kur den Buchbinder ‚an Herrn Wenzig . 12,0 0 0 u Für Porto, Schreib-Materialien und Aus- lasen 2... 20. ».,,. +10 We Für Ankauf von 2 Stück Staats- Papiere a 100. und 35 Thlr. 24%» % ».. 111 0, SA Summa: 341 Thlr. 24 Sgr. 4 Pf. Einnahme... ... „0.2.2.2 2.20638. EHlr 23 Der Russabe N... mes Snadii. 2A TE Bleibt an Cassa Bestand von 296 Thlr. 28 Sgr. 9 Pf. Der Jahrgang XII. der Verhandlungen, welcher in Stärke von fast 14 Bogen unter Zugabe zweier artistischer Beilagen erschienen ist, muss jetzt allen Mitgliedern des Vereines bereits vorliegen. Aus diesem Grunde kann an dieser Stelle wohl davon Abstand genommen ı werden, seinen sich über fast alle Gebiete der Botanik verbreiten- _ den Inhalt durch Aufführung der einzelnen, grösseren oder kleineren Arbeiten zu zergliedern. Leider hat dieser Jahrgang nur erst vor ganz kurzer Zeit fertig gestellt werden können. Während das zweite Einzelheft schon am 2. Mai d. J. zum Versandt gelangte, hat uns beim umfangsreicheren Schlusshefte dessen Zusammenstellung und verzögerter Druck nebst den nothwendigen Correcturen der- gestalt aufgehalten, dass wir nothgezwungen gegen diejenige Be- stimmung der Statuten fehlen mussten, welche in $ 15. die Aus- gabe der Verhandlungen vor dem Termine der Pfingstversammlung geschehen wissen will. Das Schriftführeramt rechnet jedoch Ihrer- ‚seits um so mehr auf gern gegebene Entschuldigung, als durch den Tod des ersten Schriftführer - Stellvertreters Dr. Rohrbach, sowie durch längere, seit Monat Juni und annoch andauernde Abwesen- heit des Schriftführers Dr. P. Ascherson jener Verzögerung nicht minder erhebliche und gerechtfertigte Entschuldigungsgründe zur Seite stehen. Als der vortragende zweite Stellvertreter zeitweise zu den Geschäften des Bibliothekariats ausserdem noch die zweier anderer Vorstands-Mitglieder wahrnehmen musste, ist ihm in letzter Zeit, wie mit grossem Danke anzuerkennen, eine bereitwilligst ge- währte Hülfeleistung Seitens des Ausschuss-Mitgliedes Dr. Kuhn zu Theil geworden. | Jene oben beregten Hemmungen indess hinderten uns nicht, zu gleicher Zeit den Druck des Jahrgangs XIII. in Angriff zu nehmen, welcher einen gleich reichhaltigen Inhalt zu geben ver- spricht. Sein erstes, am 10. August d. J. zur Ausgabe gelangtes Heft enthält als grössere Mittheilung pflanzengeographischen Inhalts von C. Warnstorf die Flora von Arnswalde in systematischer Zusammenstellung, sowohl der einheimischen und verwilderten Phanerogamen, als auch Kryptogamen, und bringt den Anfang einer Anfrage von Dr. P. Ascherson, welche das Vorkommen von Viscum album L. auf Eichen betrifft. — Druckfertig sind neben dem Schlusse jener Anfrage einerseits die Wiedergabe zweier, auf der Versammlung zu Görlitz am 31. Mai d. J. gehaltenen Vorträge: von Thielau’s pathologische Baumabschnitte, Esche und Fichte betreffend, besprochen vom Geh. Rath Ratzeburg, und des Letztgenannten Betrachtung über den Gang des Todes an ab- sterbenden Bäumen, sowie andererseits eine Florula der Insel Gottska Sandö von unserem Mitgliede L. Holtz in Barth. Unser letztes Manuscript wäre dann ein uns vom Stud. rerum natur. Fr. Ludwig (IL) zugesandter Bericht über die kürzlich zu Schleu- singen aufgetretene Monas prodigiosa Ehrbg., deren gewissere Be- stimmung der Verein der Güte des Herrn Dr. P. Magnus zu . verdanken hat. Zu den gelehrten Gesellschaften und Vereinen, mit welchen wir im Schriftentausche stehen, sind hinzugetreten: Das Institut royal grand-ducal de Luxembourg mit den Publi- kationen sowohl der Section historique (ci-devant Societe arch£olo- gique du grand-duche), als auch der Section des seiences näturelles et math@matiques (ei-devant Societ& des sciences naturelles). Die Redaction der Botaniska Notiser zu Lund (Herausgeber Dr. OÖ. Nordstedt) und Der Naturwissenschaftliche Verein in Magdeburg. Auch wäre hier zu bemerken, dass der Vereins-Vorstand im Januar d. J. einen vom Bibliothekar gestellten Antrag durchaus billigste, in Folge dessen Ausführung zu Gunsten der Universitäts- Bibliothek zu Strassburg ım Elsass je ein Exemplar sowohl der vorräthigen älteren Jahrgänge unserer Verhandlungen, welchen Herr O. Kramer sein Exemplar des sonst gänzlich vergriffenen -ersten Heftes hinzufügte, als auch der noch zu veröffentlichenden Druck- schriften abgegeben werden sollten. Was wir sonst noch dem Berichte des Bibliothekars entnehmen, ist, dass eine der für die Vorjahre bestimmten gleiche Geldsumme zum Einbande der Bücher auch für das Jahr 1871 verwilligt wurde und die dadurch bezweckte Massregel in der nächsten Folgezeit vollständig wird zur Ausführung gelangen können. — Was die Benutzung der Bibliothek betrifft, welche mit dem veränderten Wohnsitze des Kgl. Herbars zugleich in dessen neue Räume (Friedrichs-Strasse No.227.) hinwandern und hier von Neuem aufge- stellt werden musste, so war dieselbe eine viel gefragte. Die wöchentlichen Zusammenkünfte der Berliner Mitglieder be- kundeten durch regelmässigen und reichlichen Besuch ein äusserst lebhaftes Interesse, welches sich in gleichem Maasse durch die viel- fach unternommener, freilich nicht immer vom besten Wetter be- günstigten Excursionen bethätigte. Schliesslich sei noch zu erwähnen, dass die nächstjährige Pfingst- versammlung unseres Vereines nach Beschluss der Görlitzer Ver- sammlung in Bernburg stattfinden soll, wohin uns eine freundliche Einladung Seitens unseres Mitgliedes Preussing zu Theil ge- worden war. Demnächst berichtete Herr Dr. Kuhn als Sprecher der Ausschuss- Commission (Prof. Garcke und Dr. Kuhn) über die Revision der Kasse, welche nach Abschluss in caleulo und in den Belägen, sowie nach Bestand geprüft und für richtig befunden worden war. — Zugleich hatte der Sprecher zu moniren, dass aus Anlass eines ziemlich hoch erscheinenden Ansatzes für Umbruch _ von Druck es durchaus wünschenswerth erscheinen müsste, wenn die Herren Verfasser ihre betreffenden Manuscripte der Art zum Drucke gelangen liessen, dass weiterhin keinerlei nachträgliche Einschaltungen im Satze von Nöthen wären. Aus der ad hoc extrahirten Zusammenstellung des Herrn Kassenführers bringen wir, wie folgt, zum Berichte: Ba, Jahres- Rechnung 1870. A. Reserve-Fond. 01 Thlr. 18 Sgr.. 9 Pf. IR RORN GEN ORREEIN Summa 181 Thlr. 29 Sgr. 10 Pf. (Ausgaben sind nicht vorgekommen.) B. Laufende Verwaltung. ö Bestand von 1869. Wer ndungen 1870. EREENV 0: a ae es nn #1 The, 15. Ser I PE Einnahme: Beiträge der Mitglieder: Blautendes. 414... 221QJEhle: rzüuckständige .- . . Bias 5 b. Erlös aus verkauften Verhandlungen 9 „ Du u 0 e. Porto-Beitrag derjenigen Mitglieder, ie welche die Verhandlungen heftweise ER 2 ENT IE RE EEE... d. Verschiedene Einnahmen . . ..— 2.38 „—,„ wu | Summa 301 Thlr. 14 Sgr. 9 Pf. 3. Ausgabe: | Druckkosten für: 300 C reulare zur Du Ber beiiräse .......,, 9.0 300 Programme zur Bin Nersammlung)., 12 24.22.552..10 300 Expl. Statuten - Entwurf 200... .Statuten 6 227400 Mitglied-Karten . . . 2.20 *7 - 800 Cireulare zur Herbst- Bersaramlune, 0 na 2 210 . 400 Exempl. Verhandlungen a (Band XI)... .. 182, 16 HT year are er *) Die Porto-Kasse wurde bisher abgesondert verwaltet, wird aber rtan unter Eng der Revisoren mit der Haupt-Kasse vereinigt a _ werden. Verhandl. as bot. Vereins f. Brand. XII. B XVII Transp. 201 Tblr. 6 Sgr. — Pf. b. 2 lithographische Tafeln zu den Be Verhandlungen . . . Er — .. = e. Einbinden der Bibliotheks-Bücher 10 ae E d. Porto und sonstige Verwaltungs- Be Ausgaben +... = 4 en ia Ba Summa 256 Thlr. 27 Sgr. 7 Pf. ER Einnahme... . ., . 301 Thlr. 14 Ser. 32 BE n Ausgabe, „ur. Hilo? 2 0200, ROT > Bestand . . . . .>30 44 Thlr. 17 Ser. 2 PE Hierzu der Reserve-Fond 181 „ 293 „ 10, Gesarmmt-Bestand . . . 226 Thlr. 17 Sgr. — Pf. Dem Programme dieser Versammlung gemäss folgten die Neu- wahlen. Als Mitglieder des Vorstandes wurden folgende Herren gewählt: | Prof. Dr. A. Braun, Vorsitzender. Geh. Rath, Prof. Dr. "Th. Ratzeburg, 1. Stellvertzeeer Prof. Dr. A. Garcke, 2. Stellvertreter. Docent Dr. P. Ascherson, Schriftführer. A. Treichel, 1. Stellvertreter und Bibliothekar, Dr. R. Sadebeck, 2. Stellvertreter. Intendanfur-Rath A. Winkler, Kassenfine Bei der Neuwahl des Ausschusses gingen aus der Reihe der Seitens des bisherigen Vorstandes zur Wahl Vorgeschlagenen unter Geltung einfacher Majoritätsvoten folgende Herren als Mitglieder hervor: | Chemiker G. H. Bauer, Dr. C. Bolle, Dr. M. Kuhn, Dr. E. Loew, Dr.-P. eure und Prof. Dr. N. Pringsheim. Sämmtliche genannte Herren nahmen die auf sie gefallenen Wahlen dankend an. Nach Erledigung dieser der Herbstversammlung im Besonderen gewidmeten geschäftlichen Angelegenheiten folgten gegen 6 Uhr die wissenschaftlichen Vorträge, deren die aufliegende Einzeich- nungsliste eine erfreulich hohe Zahl aufwies. XIX Zunächst übernahm es der Berichterstatter, in Zwischenräumen zwei dem Vereine zum Beweise ihrer Theilnahme Seitens der Herren Dr. P. Ascherson („Botanische Ausflüge in Surrey im September 1871.) und Prof. Dr. J. Münter („Dracocephalus thymiflorus L. bei Greifswald.“ s. S. 70.) eingesandte briefliche Mittheilungen zum mündlichen Vortrage zu bringen. — Zu freiem Vortrage nahm zu- erst Herr Geh. Rath Ratzeburg das Wort, welcher über Ver- doppelung der Jahrringe sprach (s. 8. 71.). Dazu bemerkte Herr Prof. Braun. einerseits, dass gleiche Symptome eines zweimaligen Triebes bei südeuropäischen Arten von Citrus und Ficus (hier allerdings schwerer zu sehen!) vorkämen, und Herr Dr. Bolle empfahl andererseits zur Untersuchung die Robinia viscosa Vent. an, welche mit sehr geringen Ausnahmen stets zwei Male zur Blüthe gelange, sowie nach Ebendemselben auch bei einigen, auf seiner Besitzung angepflanzten Coniferen, wie bei Pinus Douglasii Sab. anud Lambert und Menziesii Douglas, der Johannistrieb regelmässig ein- trete. — Herr Dr. Sadebeck führte sodann mehrere seltene Pflanzen aus der Gegend von Schweidnitz in aller Kürze vor, um darauf einen längeren Vortrag über Bidens radiatus Thuill. und namentlich über Asplenum adulterinum Milde zu halten, über welches Letztere wir in der Folge (s. S. 78.) die Seitens des Vortragenden erfolgte redactionelle Fassung von grösserem Um- fange vor Augen bekommen werden. — Herr Prof. Braun sprach über Emergenzen auf Kohlblättern und widmete einen längeren Vortrag dem auf dem Regenstein bei Blankenburg im Harze auf- gefundenen und früher schon für neu gehaltenen Bupleurum Scheffleri Hanıpe, welches sich in der That durch gute Merkmale, die besonders in der Beschaffenheit der Früchte liegen, von anderen Species unterscheidet. — Demnächst sprach Herr Dr. Wittmack über ästige Roggenähren, unter Demonstration eines durch übergrosse Verästelung thatsächlich sehr merkwürdigen Objectes (s. 142.), und machte Herr Prediger R. Hülsen aus Staykowo den Schluss durch Vorführung einiger seltener Pflanzen der Flora seiner Gegend. Der Schluss der Vorträge trat gegen 8 Uhr ein und damit zugleich auch der factische Schluss der Versammlung, da nament- lich viele Theilnehmer als Mitglieder der Gesellschaft für Erdkunde sich zu deren mit unserer Versammlung collidirenden Sitzung ein- zufinden beeilten. Bei dem zurückgebliebenen Theile der Versammlung aber, welcher unter floristischen Gesprächen den letzten Punkt des Pro- grammes bis in die eilfte und zwölfte Stunde erfüllte, fand es B* etwa zwei Centurien Docnecher Planzen vorgezeigt wurden, welche im Laufe dieses Sommers in der näheren oder weiteren Umgebung der bosnischen Hauptstadt Serajevo von Herrn ©. v. Moellen- dorff und den Söhnen unseres Mitgliedes Dr. O. Blau gesammelt. worden waren. Gewissermassen als Erfüllung eines zweiten Theiles des Bis grammes konnte es gelten, wenn der getroffenen Verabredung gemäss in der Frühe des nächsten Tages mit vielfacher Betheili- gung auch der meisten auswärtigen Mitglieder unter Führung von Herrn Vatke eine Excursion nach den Wiesen bei Rudow unter- nommen wurde. Ein gewisser fröhlicher Jugendmuth liess sowohl 3 die geringe, herbstliche Ausbeute nicht gar so schwer empfinden, wie x auch den auf der mittelst Dampfers unternommenen Rückreise nen % nieder rieselnden Regen überwinden. Das Cirsium oleraceum (L.)Scop. var. amarantinum Lang, der Zielpunkt unserer Exeursion, = weil bereits der bäuerlichen Sense zum Opfer gefallen, nicht mehr aufgefunden. Dagegen wären unter der Ausbeute dieses Tages u erwähnen: Sonchus arvensis L. var. laevipes Koch, Scabiosa Suecisa 'L. (in kleiner Herbstform), Polygala comosa Schk., Gentiana Ama- rella L. (sehr kleine Blüthen- und viele Fruchtexemplare!), in 5 Früchten ferner Hydrocotyle vulgaris L., Viburnum Opulus L., Evo- 'nymus europaeus L., sowie endlich auf der Chaussee bei Treptow. x noch Diplotazis tenuifolia D.C. e Berlin, 9. October 1871. > A. Treichel. 11. 14. 16. Verzeichniss der für die Vereins - Bibliothek emgegangenen Drucksachen und sonstigen Gegenstände. Vergl. Jahrg. XII. S. XXXIL ff. Geschlossen am 19. Juni 1872. Botanischer Verein für die Provinz Brandenburg. Verhand- lungen. Jahrg. 12. Berlin 1871. Deutsche geologische Gesellschaft. Zeitschrift. Band XXIII. Free, — Bd. XXIV. Heft 1. Berlin 1871., 1872. Pollichia. Naturwissenschaftl. Verein der Rheinpfalz. Jahres- bericht 23—27. Dürckheim a.H. 1868. — Jahresbericht 23—29. Dürckheim a. H. 1871. — (Je Ein Band!) Naturforschende Gesellschaft zu Görlitz. Abhandlungen. Band eV. 1871. Naturwissenschaftl. Verein für Sachsen und Thüringen in Halle. Zeitschrift für die ges. Naturwissenschaften. N. F. 1870. Bd. II. (Bd. XXXVI.) Mai bis December. — N. F. 1871. Bd. III. (Bd. XXXVIL.) Januar bis April. Juni. Naturforschende Gesellschaft zu Freiburg i. Br. Denkschrift zur Feier des 50jährigen Jubiläums. 1871. Verein der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg. Archiv. Jahrg. XXV. Neubrandenburg 1872. (105.) Königl. Bayer. botanische Gesellschaft in Regensburg. Flora oder allgemeine botan. Zeitung. N. R. Jahrg. 29. (G. R. Jahrg. 54.) für 1871. — Nebst Beiblatt: Repertorium der period. botan. Literatur. Jahrg. 7. 1870. 2 Schlesische Gesellschaft für vaterländische Kultur. Jahres- Bericht 48. Breslau 1870. Und: Bericht über die Verhand- lungen der Section für Obst- und Gartenbau im Jahre 1870. Oberhessische Gesellschaft für Natur- u. Heilkunde. Bericht 3. Giessen 1853. — Bericht 4. Giessen 1854. — Bericht 12. Giessen 1867. K. K. zoologisch - botanische Gesellschaft in Wien. Verhand- lungen. Bd. XXI. 1871. — Nebst: Frauenfeld, Geo., Ritter von, Die Grundlagen des Vogel- schutzes. Wien 1871. j ’ 4 %. E n TEE Be Bo) Wo ee x MI h ea = : a en De FR I er je« a ar A er SR Li EAN RR FR ei K v END HEN TAT Re N ONDAREUN, IBy , a Y { Y 17: 18. 19. 20. 32. 33. 34. 39. 43. 14. xxXUH Künstler, Gust., Die unseren Kulturpflanzen schädlichen In- sekten u. s. w. Wien 1871. Nowicky, Prof. Dr. M., Ueber die Weizenverwüsterin Chlorops taeniopus Meig. und die Mittel zu ihrer Bekämpfung. Wien 1871. Königl. physikalisch-ökonomische Gesellschaft zu Königsberg. Schriften. Jahrg. XI. Abth. 1. 1870. — Abth. 2. 1871. Naturhistorischer Verein in Augsburg. Bericht 20. 1869. — Bericht 21. 1871. Kgl. Preuss. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Monats- berichte. 1871. Juli, August. — 1872. Januar, Februar, März. St. Gallische naturforschende Gesellschaft. Berichte für 186%70. St. Gallen. Verein zur Beförderung des Gartenbaus in den Kgl. preuss. Staaten in Berlin. Wochenschrift. Jahrg. XIV. 1871. (NB.! Bei der vorjährigen Angabe unter dieser Nummer muss es statt XXI., XXIL, XXIH. heissen: XI., XII., XIII) Soeiete imperiale des naturalistes de Moscou. Bulletin. 1871, No.1 und 2. — Und: Nouveaux Memoires. T. XIH. Livr. 3. Moscou 1871. Physikalisch-medieinische Gesellschaft in Würzburg. — Würz- burger naturwissenschaftl. Zeitschrift. Bd. I. und Sitzungs- . Berichte für das Jahr 1860. — Sitzungsberichte für 1866/67. — Für 1870. — Für 1871. Gesellschaft von Freunden der Naturwissenschaften in Gera. 13. Jahresbericht. 1870. Societeimp£riale des Sciences naturelles de Cherbourg. Catalogue de la Bibliotheque. I. partie. Red. par Dr. Aug. Le Jolis. 1870. Naturhistoriske Forening i Kjübenhayn. Videnskabelige Med- delelser for Aaret 1868, 1869, 1870, 1871. Historisch-statistischer Verein zu Frankfurt a. OÖ. Mittheilun- gen. Heft5. (Ed. Philippi: Geschichte der Stadt Frankfurt a.0.) 1865. — Jahresbericht und Mittheilungen. Heft 6 und 7. 1867. (Ein Band!) Naturhistorisches Landes-Museum von Kärnten. Jahrbuch. Heft X. Klagenfurt 1871. Naturforscher-Verein in Riga. Correspondenz-Blatt. Jahrg. XVII. 1871. — Denkschrift, herausgegeben in Anlass des 25jährigen Bestehens am 27. März 1870. 75. Gesellschaft für rationelle Naturkunde in Württemberg. Würt- tembergische naturwissenschaftliche Jahreshefte. Jahrg. XXVIL (3 H.) Stuttgart 1871. 76. 17. 79. 100. 102. 104. 129. 130. 132. XXuUl Kirälyi Magyar termöszettudomanyi tarsulat. Közlönye. Kötet I. Füzet 1—9. Pesten 1869. — Kötet II. Füzet 10—18. Pesten 1870. — KötetIIl. Füzet 19— 23. Pesten 1871. — Und: Somogyi, Rud., Ujabb könyveinek Czimjegyzeke. Pesten 1871. Societä italiana di Scienze naturali. Atti. Vol. XIII. (3 Fase.) Milano 1870/71. — Vol. XIV. Fase. 1., 2.,4. Milano 1871, 72. Vol. XV. Fasc. 1. Milano 1872. Natural history society of Dublin. Proceedings. Vol. IV. p. III. 1865. Societe royale de Botanique de Belgique. Bulletin. T. X. No. 1. Bruxelles 1871. Naturwissenschaftlicher Verein in Carlsruhe. Verhandlungen. 37 2* 1866. — H.:5. 1871. Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Zeitschrift. Band III. (6 H.) 1868. — Band IV. (6 H.) 1869. — Band V. 18X0. H. 4, 5, 6. — Band .VI. (6 H.) 1871. E22 2N0..9.! Annales des Sciences naturelles. Botanique. V. Serie. T. XII. Paris 1869. No. 1. und 2. (Geschenk des botan. Lesezirkels.) Carex, A., Illustrationen zur deutschen Flora in Federzeich- nungen. 2., verm. Ausgabe. Berlin 1870. — Nebst: Myosurus minimus: Randglossen dazu. Berlin 1870. (Geschenk der Verfasser.) — cfr. Nr. 233! Linnean Society. Botany. Journal. Vol. XI. No. 54 und 55. 56. London 1870. 1871. — Vol. XIII. No. 65. London 1871. — List of the Linn. Soc. 1870. Gesellschaft naturforschender Freunde in Berlin. Sitzungs- Berichte. Jahr 1871. Erdelyi Muzeum egylet. Evkönyvei Kötet VI. Füzet IL Kolozsvärt 1872. Naturwissenschaftlicher Verein in Bremen. Abhandlungen. Bd. II. H. 1. und Jahresbericht 7. 1872. Als Beilage 1.: _ Tabellen über den Flächeninhalt des bremischen Staats, den Wasserstand der Weser und die Witterungs-Verhältnisse des Jahres 1870. (Sep. aus Jahrbuch für amtliche Statistik des bremischen Staats. Jahrg. IV. H. 2.) Kgl. Norwegische Universität zu Christiania: Blytt, A., Spiselige Lavarter. 1870. Blytt, A., Christiania Omegns Phanerogamer og Bregner med Angivelse af deres udbredelse samt en inledning om vegetationens afhaengighed af underlaget. 1870. 157. 170. 189. 1%. 203. 205. 206. 210. AT." Moe: Ladegaardsdens over Samen af Bregner og laver, fornemmelig fra Christianadalen. Garcke, Prof. Dr. A., Flora von Nord- und Mitieldehtschlaudi 10. Aufl. Berlin 1871. (Vom Verf. im Austausche gegen 7. Aufl.) Garcke, Prof. Dr. A. Flora von Nord- und Mitteldeutschland. 9. Aufl. Berlin 1869. (Geschenk von Herrn Geh. Kriegs- rath a. D. A. Winkler.) Soeiete botanique de France. Bulletin. T. XVI Table alphabetique. Paris 1869. — T. XVII. Revue bibliogr. C.D. — Session extraord. Paris 1870. — T. XVII. Comptes rendus. No. 1., 2. — Revue bibl. A., B. u. C. Paris 1871. Siebenbürgischer Verein für Naturwissenschaften zu Hermann- stadt. Verhandlungen und Mittheilungen. Jahrg. VIIL 1857. — Jahrg. IX. 1858. — Jahrg. X. 1859. — Jahrg. XI. 1360. — Jahrg. XII. 1861. — Jahrg. XII. 1862. — Jahrg. XIV. 1863. — Jahrg. XV. 1864. — Jahrg. XVI. 1865. Nuovo giornale botanico italiano. (Edit. F. Caruel.) Vol.IV. No. 1., 2. Pisa 1872. Naturwissenschaftlicher Verein von Neuvorpommern und Rügen. Mittheilungen. Jahrg. 3. Berlin 1871. Isis. Sitzungs-Berichte. 1870. H.2., 3.,4. Dresden 1870, 71. — 41871. ‘(4 H.) Dresden. —. 1872. H.'1. Dresden. Reale Istituto Veneto di Scienze, lettere ed arti. Atti. Serie III. T. XVI. Dispensa 4—10. Venezia 1870/71. — Serie IV. T. I. Disp. 1—5. 1871. 1872. — Memorie vol. XVL Parte I. Venezia 1872. Institut royal grand-ducal de Luxembourg: Section histo- rique. (Ci-devant Soeiet& archeologique du grand - duche.) Publieations. Vol. IV. (Vol. XXVL) 1871. Institut royal grand-ducal de Luxembourg. Section des Sciences naturelles et mathematiques. (Ci-devant Soeiete des sciences naturelles.) Publications. T. XII. 1872. Botaniska Notiser. (Udg. Dr. Nordstedt.) Lund. 1871. No. 4, >» 6... 19842. Ne 2,5. Naturwissenschaftlicher Verein zu Magdeburg. Abhandlungen. H. 3. 1872. — Jahresbericht 1. und 2. nebst Sitzungsberichten für 1871. Magdeburg 1872. Naturwissenschaftlicher Verein für Schleswig-Holstein. (Früher: Verein nördlich der Elbe zur Verbreitung naturwissenschaft- licher Kenntnisse.) Mittheilungen. H.1. Kiel 1857. — H.2. 1858. — H. 3. 1859. — H. 4. 1861. — H. 5.1863. — H. 6. 1864. — H.7T. 1866. — H. 8. 1868. — H. 9. 1869. 234. 235. 236. 237. 238. 239. 240. . Societe Linneenne de Bordeaux. Actes. (T. XXVII.) 3. Serie. T. VII 1. partie. Paris & Bordeaux 1870. Und: Catalogue de la Bibliotheque. Bordeaux 1869. — T. VII. 2. partie 1872. — (T. XXXVIIL) 3. Serie. T. VIII. 1. partie 1872. Physikalisch -medieinische Societät zu Erlangen. Sitzungs- Berichte. H. 3. 1870/71. Senckenbergische naturforschende Gesellschaft zu Frank- furt a. M. Berichte. Für 1869/70. — Für 1870/71. Kaiserl. botanische Garten zu St. Petersburg. Trudi. (Ar- Deren) YB.T. H..r. 1872, Botanischer Verein in Landshut. Bericht III. für 1869/71. Carex, A., Leiden und Freuden des Botanikers in Feder- zeichnungen. 2 H. Berlin 1870. — Nebst: Myosurus mini- mus: Randglossen dazu. (Geschenk der Verf.) — Als An- hang: Mycsurus minimus: Zum 14. September 1869, dem hundertjähriger Gedenktage des Geburtstages Alexander’s von Humboldt. (Geschenk des Verf.) Giebel, C., Die Zoologie. (Abdr. aus 2.-S. für die ges. Naturwiss. 1871. Bd. 38.) (Geschenk des Verf.) Hildebrandt, J. M., Blicke in’s Berliner Palmenhaus. I. u. U. (Photographieen.) (Geschenk des Künstlers.) Langenthal, Dr. Chr. Ed., Lehrbuch der landwirthschaftlichen Pflanzenkunde für practische Landwirthe und Freunde des Pflanzenreichs. Th. I. Süssgräser. 1847. — Th. II. Klee- und Wickpflanzen. 1843. — Th. HI. Hackfrüchte, Han- delsgewächse und Küchenkräuter. Jena 1845. (Geschenk von Frau Wittwe Krüger.) Leopoldina. Amtl. Organ der K. L. C. D. Ak. der Natur- forscher. H. VI. März 1871. („Die Präsidentenwahl der -K. L. C. D. Akademie der Naturforscher i. J. 1869.) (Ge- schenk von Hrn. Prof. Braun.) Lindstedt, Dr. K., Ueber einige Arten aus der Familie der Saprolegniaceae. Botan. Inaug-Diss. Berlin 1872. (Geschenk des Verf.) Rassow, Mag. Edm., Histiologie und Entwickelungsgeschichte der Sporenfrucht in Marsilea. Diss. inaug. bot. Dorpat 1871. 8°. (Geschenk von Hrn. Dr. P. Magnus.) Denkmal Linnd’s, errichtet im Botan. Garten zu Breslau am 23. Mai 1871. (Photographie.) (Geschenk von Hrn. Prof. Göppert.) Das Album des Vereins enthält jetzt 105 photographische Bildnisse. Verzeichniss lee der Mitglieder des botanischen Vereins der Provinz Brandenburg. 4. October 1872. Vorstand. Braun, Prof. Dr. A., Vorsitzender. Erster Stellvertreter: vacat! Garcke, Prof. Dr. A., Zweiter Stellvertreter. Ascherson, Dr. P., Schriftführer. Treichel, A Be Stellvertreter und Bibliothekar. En Sadebec k ‚ Dr. R., Zweiter Stellvertreter. i Winkler, A., Geh. Kriegsrath a. D., Kassenführer. ee we . Ausschuss. | | a —_ | Bauer, G. H. | a RL = Bolle, Dr. €. E = Kuhn, Dr. M. Be: Sie Löw, Dr. E. rg Ai . Magnus, Dr. P. | 2 5 Pringsheim, Prof. Dr. N. I. Ehrenmitglieder. Baillon, Henri, Prof. der Naturgeschichte an der Ecole de m&- 5 7 a deeine in Paris, 1 Rue Cardinal Lemoine. 2 EEE Boissier, Edmond, Naturforscher in Genf. ? I 3 de Cesati, Freiherr Vincenzio, Prof. der Botanik in Neapel. Crepin, Francois, Conservator am naturhistorischen Museum in Brüssel, 23 Rue de Louvain. Duval-Jouve, Inspecteur der Akademie in Montpellier. Fries, Dr. Elias, Professor in Upsala. l XXVl Göppert, Dr. H. R, Geh. Medicinalrath und Professor der Bo- tanık in Breslau. Grisebach, Dr. A.H.R., Hofrath und Professor der Botanik in Göttingen. - Haynald, Dr. L., K. K. Geh. Rath und Erzbischof von Kalöcsa in Ungarn. v. Müller, Baron, Dr. Ferd., Director des botanischen Gartens in Melbourne (Australien). de Notaris, Ritter Giuseppe, Prof. der Botanik in Genua. Rabenhorst, Dr. Ludwig, in Dresden. Roeper, Dr. Johannes, Prof. der Botanik in Rostock. v. Tommasini, Ritter M., K. K. österr. Hofrath in Triest. II. Ordentliche Mitglieder. 1. In Berlin. Ascherson, Dr. M., Geh. Sanitätsrath, Kronenstr. 42. Ascherson, Dr. P., Docent an der Universität, Zweiter Custos am Kgl. Herbarium und Assistent am Kgl. botan. Garten, Friedrichsstr. 58. Ascherson, Dr. F,, Custos an der Universitäts-Bibliothek, Kro- nenstr. 68/69. Barnewitz, A., cand. phil., Oranienstr. 165. Bauer, G. H., Chemiker, Ritterstr. 45. Bergmann, Heinr., Fabrik- und Gutsbesitzer, Friedrichsstr. 105. Bolle, Dr. C., Leipzigerplatz 13. Braun, Dr. A., Prof. der Botanik an der Universität, Kochst. 22. Brock, Joh., cand. med., Monbijouplatz 1. Brüssow, Lehrer, Brandenburgstr. 21. Demmler, Kunst- und Handelsgärtner, Friedrichsfelde. Dierke, C., Seminarlehrer, Gipsstr. 6. Dönitz, Dr. W., pract. Arzt und Assistent am Kgl. anatomischen Museum, Markgrafenstr. 63. Dumas, Dr. W., Gymnasiallehrer, Kranutstr. 18. Eckler, G., Lehrer an der Kgl. Central-Turn-Anst., Chausseestr. 83. Eichelbaum, F., cand. med., Oranienburger Communication 9. Eymann, P., stud. pharm., Schiffbauerdamm 4. Gallee, H., Lehrer, Grosse Frankfurterstr. 117. Garcke, Dr. A., Prof. der Botanik an der Universität und Custos am Kgl. Herbarium, Friedrichsstr. 227. Gerloff, F., stud. phil., Kgl. Münze. Hosemann, P., Kaufmann, Neue Königsstr. 87. II. Jahn, C. L., Lehrer, Elisabethstr. 26. u FR XxXVIN v. Jasmund, A., Major a. D., General-Agent für das Auswanderer- Beförderungswesen, Ändreasstr. 21. Kirchhoff, Dr. A., Oberlehrer, Elisabeth-Ufer 30. Kny, Dr. L., Docent an der Universität, Behrenstr. 28. Köhne, Dr. E., Lehrer, Georgenkirchplatz 12. Kramer, O., Friedrichsstr. 19. Kränzlin, F., Schulamtskandidat, Dessauerstr. 4. Kruse, Dr. F., Oberlehrer, Genthinerstr. 38. Kuhn, Dr. M., Lehrer, Louisenstr. 67. Kurtz, Fr., stud. phil., Königin-Augustastr. 50. Liebe, Dr. Tk., Oberlehrer und Docent an der Kgl. Gewerbe- Akademie, Matthieustr. 14. | 'Lindemuth, H., Gärtner, Kgl. botan. Garten. Lindstedt, Dr. K., Sebastianstr. 1. Löw, Dr. E., Lehrer, Grossbeerenstr. 10. Lucas, C., Lehrer, Wasserthorstr. 54. Magnus, Dr. P., Beilevuestr. 8. v. Martens, Dr. E.,, Custos am Königl. zoologischen Museum, Blumenstr. 24. Meyn, W. A., Lithograph, Prinzenstr. 87. Müllenhoff, K., cand. phil., Schellingstr. 7. Müller, R., Apotheker, Lützowstr. 29. Mylius, E., Pharmaceut, Dorotheenstr. 16. Naumann, Dr. Ferd., Stabsarzt, Charite. Oder, G., Banquier, Charlottenstr. 18. Orth, Dr. A., Prof. am landwirthschaftlichen Institut und an der Universität, Wilhelmstr. 43. Parreidt, H., Apothekenbesitzer, Bernburgerstr. 3. Petri, Dr. Fr., Lehrer, Melchiorstr. 30. Polakowsky, H., Pbarmazeut, Auguststr. 49. Poske, F., stud. phil., Linkstr. 40. Pringsheim, Prof. Dr. N., Bendlerstr. 13. Prochnow, Fr. (IL), Pharmazeut, Mittelstr. 50. Reinhardt, Dr. O., Lehrer, Oranienstr. 45. Rensch, C., Lehrer, Lützowstr. 108. Rettig, H., Gärtner, Königl. botan. Garten. Sadebeck, Dr. R., Besselstr. 17. Salomon, G., Dr. med., Markgrafenstr. 63. Scholz, Dr. P., Lehrer an der Friedrichs-Realschule, Linien- strasse 154. A. Schubert, Ad., Lehrer, Elisabehstr. 24. Schweinfurth, Dr. G., Friedrichstr. 217. ee a ER Ve ST a ee N ol Te DSL ei Lad, Dre BFH XXX Seler, Ed., stud. phil., Grenadierstr. 27. Selle, Apotheker, Köpnickerstr. 126. Steinberg, E., Rentier, Nostizstr. 19. Tappert, W., Musiklehrer am Tausig’schen Conservatorium, Wilhelmstr. 37. - Treichel, A., Neuenburgerstr. 10. Troschke, H., stud. phil., Frinzenstr. 50. Urban, Ign., cand. phil, Commandantenstr. 33. Vatke, W., stud. phil., Leipzigerstr. 2. Vöchting, Herm., Körnerstr. 26. Wenzig, Th., Apotheker, Sebastianstr. 2. Wiesenthal, P., Kaufmann, Lindenstr. 64/5. Winkler, A., Geh. Kriegsrath a. D., Genthinerstr. 2. Wittmack, Dr. L., Custos am landwirthschaftlichen Museum, Schöneberger Ufer 26. Wunschmann, E., cand. phil., Sebastianstr. 21. 2. Im Regierungs-Bezirk Potsdam. Bergemann, Cantor in Steglitz bei Berlin. Bindemann, Apotheker in Oderberg. Boss, E., Lehrer am Kg]. Militair-Waisenhause in Potsdam. Buchholz, H., Cantor und Lehrer in Neustadt-Eberswalde. Dufft, A., Fabrikant in Potsdam. Eichler, C., Obergärtner und Lehrer an der Gärtner-Lehranstalt zu Sanssouci bei Potsdam. Gallasch, Lehrer in Potsdam, Breitestr. 38. Gentz, E., Reetor in Wrietzen a. O. Grantzow, C., Lehrer in Hindenburg bei Prenzlau. Grönland, Dr. J., Landwirthschaftliche Versuchsstation in Dahme. Hechel, W., Lehrer in Brandenburg, Mühlenthorstr. 42. Heidenhain, Dr. F., Oberlehrer in Brandenburg. Hinneberg, P., Apotheker in Potsdam. Hörnlein, Dr., Rector in Prenzlau. Hornig, Dr. E., pract. Arzt in Oranienburg. Krumbholtz, F., Apotheker in Potsdam. Kuhlmey, Subreetor an der Realschule in Perleberg. Lange, Lehrer in Oderberg. Legeler, B., Apotheker in Rathenow. Lehmann, G., Seminarist in Cöpenick. Leidoldt, F., Apotheker in Belzig. Matz, A., Pharmazeut in Potsdam, Lindenstr. 48. Milcke, W., Pfefferküchler in Potsdam, Charlottenstr. 79. XXX Mildbraed, Apotheker in Prenzlau. Naturfreunde der Priegnitz, Verein der, in Wittstock. Naturhistorischer Verein in Brandenburg a. H. Oekonomischer Verein in Rathenow. Pauckert, C. A., Apotheker in Treuenbrietzen. Schlegel, E. F. T., Lehrer in Werneuchen. Schmidt, F. W., Lehrer in Oderberg. Spieker, Dr. R., Kreiswundarzt in Nauen. Spieker, Dr. Th., Oberlehrer an der Realschule in Potsdam. Warnstorf, C., Lehrer in Neu-Ruppin. 3 Im ae Frankfurt. Bode, Major a. D. in Sorau. Busch, A., Lehrer in Lieberose. v. Dallwitz, Fräul. Louise, in Pförten N.-L. Franke, H., Cantor in Sorau. Geiseler, Dr. O., Apotheker in Königsberg i. d. Neumark. Golenz, J., Lehrer in Schönfeld bei Leitersdorf (Kr. Züllichau- Schwiebus). Hagedorn-Götz, M., Apotheker in Lübben. Hartmann, Th., Rentier in Arnswalde. Heideprim, P., Lehrer in Landsberg a. W., Wall 31. Knorr, R., Apotheker in Sommerfeld. Leo, J., Pharmazeut, Cottbus. Müller, H. (II.), Rittergutsbesitzer auf Laubst bei Drebkau. Paeske, F., Gymnasiast, Landsberg a. W., Friedebergerstr. 1. Reichert, Th., Apotheker in Müncheberg. Ruthe, R., Thierarzt in Bärwalde i. d. N. Schulze, H. (IL), Lehrer an der Raths- und Friedrichsschule in Küstrin. | Starke, Senator in Sorau, Niederstr. 187. Steltzner, Apotheker in Frankfurt a. O. Strure, Dr. C., Oberlehrer in Sorau. Tangermann, Lehrer in Zehden. Wellmann, Prediger in Rörchen bei Königsberg i. d. Neumark. Wendt, O., Lehrer, bisher in Krossen. Winkler, Ad. Jul. (IL), Beigeordneter und zweiter Bürgermeister in Sorau. 4. Im Regierungs-Bezirk Magdeburg. Banse, Gymnasiallehrer in Magdeburg, Prälatenstr. 8. Deieke Th., Lehrer in Burg. e vi “ i 7 ve ker un, arir fe “ Ebeling, W., Lehrer in Magdeburg. Heise, W., Pharmazeut, bisher in Wolmirstedt. Knauth, Oberförster in Clötze. Lautz, Max, Gymnasiast in Magdeburg, Prälatenstr. 16. Maass, G., Societäts-Secretair zu Altenhausen bei Erxleben. Prochnow, Fr. (I.), Apotheker in Clötze. Torges, Dr. E., Bataillons-Arzt in Magdeburg. 5. Im Regierungs-Bezirk Merseburg. Kunze, Joh., Lehrer in Eisleben. Paul, M., Garten-Inspector in Halle. Richter, W., Apotheker und Senator in Wittenberg. 6. Im Herzogthum Anhalt. Kummer, P., Prediger in Zerbst. Lamprecht, H., Gymnasiallehrer in Zerbst, Breite 402. Naturhistorischer Verein für Anhalt in Dessau. Preussing, H., Maler in Bernburg. Schneider, L., Bürgermeister a. D., in Zerbst. Würzler, A., in Bernburg. Würzler, Dr. C., pract. Arzt in Bernburg. Würzler, Dr. V., Medicinal-Rath in Bernburg. 7. Im übrigen Deutschland. Andree, Ad., Apotheker in Münder, Provinz Hannover. Baenitz, Dr. C. @., Lehrer in Königsberg in Pr., Löbenicht Kirchhofgasse 9. Bahrdt, Dr. A. H., Rector der höheren Bürgerschule zu Münden bei Göttingen. de Bary, Dr. A., Prof. der Botanik an der Universität zu Strass- burg. Bauke, H., stud. phil., Heidelberg. Becker, G., Apotheker in Hüls (R.-B. Düsseldorf). Böckeler O. Apotheker in Varel (Oldenburg). Bonorden, Dr., Regiments-Arzt in Herford (R.-B. Minden). Bouch£&, J., Garten-Inspector in Poppelsdorf bei Bonn. Bourgquin, F. E., Pharmazeut, in Breslau. Buchenau, Dr. F., Prof. und Director der Realschule in Bremen. Buchwald, Dr. A., Breslau, Gräbschenerstr. 27. Caspary, Dr. R., Prof. der Botanik in Königsberg i. Ostpr. Damm, Dr., Kreisphysikus in Warburg. XXXU Degenkolb, H., Rittergutsbesitzer auf Rottwerndorf bei Pima (Kgr. Sachsen). Doms, A., Seminarlehrer in Bartin bei Köslin. Dreger, W., Pharmazeut, Leipzig. Ende, R,, Ancibcher in Grottkau. Engler, Dr. A., Docent an der Uniyensität und 'Custos am Kgl. . Herbarium in München, Sopbienstr. 5. A. Fick, E., Apotheker in Friedland (R.-B. Breslau). Frenzel, W., Lehrer in Hilden bei Düsseldorf. Fritze, R., Apotheker in Rybnrik (R.-B. Oppeln). Gerndt, Dr. L., Lehrer in Zwickau (Kgr. Sachsen). Hanstein, Dr. J., Prof. der Botanik in Bonn. Haussknecht, Prof. C., in Weimar. Hegelmaier, Dr. F., Professor der Botanik in Tübingen. Heidenreich, Dr., pract. Arzt in Tilsit. Hermes, Alb., Fürstl. Salm’scher Gartendireetor in Dyck bei Glehn (R.-B. Düsseldorf). Hess, C., Rector der Ottoschule in Stettin. Holler, Dr. A., Arzt in Mering bei Augsburg. Holtz, Ludw., Rentier in Barth (R.-B. Stralsund). v. Homeyer, E., Rittergutsbesitzer auf Warbelow bei Stolp. Hülsen, R., Prediger in Staykowo bei Czarnikau (R.-B. Bromberg). Ilse, Dr. H., Kaiserl. Oberförster in Lemberg in Lothringen. Irmisch, Dr. Th., Prof. am Gymnasium in Sondershausen. Kabath, H., Fürstbischöflicher Registratur-Assistent in Breslau, Schuhbrücke 27. Kallsen, H., in Flensburg, Angelburgerstr. Kirchner, O., stud. phil. in Breslau, Gartenstr. 8. Klatt, Dr. F. W., Schulvorsteher in Hamburg, Engl. Planke 13. v. Klinggräff, Dr. C. J., Rittergutsbesitzer auf Paleschken bei Stuhm (R.-B. Marienwerder). Körber, Dr. G. W., Prof. in Breslau. Kraemer, Cantor in Garz a. 0. Kriebel, F., Apotheker in Flöha (Kgr. Sachsen). Kuntze, O©., Fabrikant in Leipzig, Brandweg 1. Langner, H., Bergamts- Assistent in Breslau, Kgl. Ober-Bergamt. v. Liebeherr, Oberst und Commandant von Glogau. Limpricht, G., Lehrer in Breslau, Paradiesgasse 4. Lohde, G., stud. phil., Leipzig, Bahnhofstr. 10. Ludwig, F. (I.), Director der Realschule in Barr (Elsass). Ludwig, F. (Il.), stud. rer. nat., in Göttingen. Marsson, Dr. Th., Apotheker in Greifswald. XXXIH Müller, Ernst, Gutsbesitzer in Mittel-Wilkau bei Namslau (R.-B. Breslau). Müller, Dr. Herm. (I.), Lehrer an der Realschule in Lippstadt. Münter, Dr. J., Prof. der Botanik in Greifswald. Munckel, Apotheker in Kolberg. Naturwissenschaftlicher Verein für das Fürstenthum Lüne- burg zu Lüneburg. Paira, Mich., Geudertheim bei Brumat im Elsass. Pansch, Dr. A., Prosector an der Kgl. Anatomie in Kiel. Peck, F., Kreisgerichts-Direetor in Schweidnitz. Pfeffer, Dr. W., Docent der Botanik in Marburg. Pinzger, Dr. P., Oberlehrer in Reichenbach in Schl. Prahl, Dr. P., Kgl. Assistenz-Arzt im Schleswig-Holstein. Dragoner- Rst. Nr. 13. zu Hadersleben (Schl.-H.). Ravoth, Max, Architect, Dresden, Waisenhausstr. 29. Reinke, Dr. J., Assistent am botanischen Institut in Bonn. Rosbach, Dr. J., Kreis-Physikus in Trier. v. Rostafinski, Joz., stud. phil. in Strassburg, Thomasplatz 5. Sanio, Dr. C., in Lyck in Ostpr. Schliekum, Privatier in Winningen bei Koblenz. Schmidt, Dr. J. A., Prof. in Hamm bei Hamburg. Schmitt, Kgl. Preuss. Artillerie- Hauptmann a. D., Stuttgart, Blumenstr. 42. h Schneider, Dr. W. G., in Breslau, Junkernstr. 17. Schultz, Dr. A., pract. Arzt in Christburg in W.-Pr. Schulze, H. (I.), Inspector in Breslau, Lorenzgasse 2/3. Schulze, M., Stadt- und Hof-Apotheker, Hildburghausen. Schumann, R., stud. phil. in Breslau. Seehaus, C., Lehrer in Stettin. Seydler, F., Conreetor und Inspector der Seeliger’schen Er- ziehungs-Anstalt in Braunsberg (R.-B. Königsberg). Solms-Laubach, Dr. H., Graf zu, Prof. der Botanik an der Universität zu Strassburg. Sonder, Dr. W., Apotheker in Hamburg. Sorauer, Dr. P., Landwirthschaftliche Akademie zu Proskau in Oberschlesien. Steffens, A., stud. phil., Heidelberg. Stein, B., Gärtner in Breslau, Malergasse 27. Strähler, Revierförster, Görbersdorf bei Friedland (R.-B. Breslau). Strasburger, Dr. E., Prof. der Botanik in Jena. : Thalheim, R., Apotheker in Hirschberg in Schl. Verhandl. des bot. Vereins f, Brand. XIII. C L% 2 2: cd I Pr Ph * en er VE ne a RE Y N a a ih XXXIV v. Thielau, F., Rittergutsbesitzer auf Lampersdorf bei Franken- stein in Schlesien. Thomas, Dr. F., Oberlehrer an der Realschule in Ohrdruff, | Herzogthum Sachsen-Coburg-Gotha. | Timm, C. T., Schulvorsteher in Hamburg, Sternstr 51. St. Pauli. Trautmann, C., Rittergutsbesitzer auf Nicolausdorf, Kr. Lauban. v. UVechtritz, Freih. R., in Breslau, Klosterstr. 84. Wetschky, M., Apotheker in Gnadenfeld (Oberschlesien). Weyl, Th., stud. med., Heidelberg, Englischer Hof, Kornmarkt 1. Winkler, M. (IIl.), Fabrik-Inspector in Giesmannsdorf bei Neisse. Winter, Ferd., Weissenburg im Elsass. Wünsche, Otto, Gymnasial-Oberlehrer in Zwickau. Würzler, Friedr., stud. med., Heidelberg. Zabel, Kgl. Förster u. Gartenmeister in Münden bei Göttingen. 8. Ausserhalb Deutschlands. Areschoug, Dr. F. W. C., Adjunkt an der Universität in Lund (Schweden). Blau, Dr. O., bisher General-Consul des Deutschen Reichs zu Serajevo (Bosnien). Hieronymus, G., Assistent am botanischen Institut in Cordova (Argentin. Republik). Hildebrandt, J. M., z. Z. in Africa. v. Janka, V., Custos am Ungar. National-Museum in Pest. Kanitz, Prof. Dr.-A., z. Z. in Leiden (Niederlande). Lungershausen, Universitäts-Garten-Inspector in Moskau. Menzel, O., Kaufmann in Newcastle upon Tyne (Queenstreet in Adr. Scott Brothers) in England. Sander, Dr. J., prakt. Arzt in Malaga (Spanien). Staub, Mör, Prof. an der Oberrealschule zu Ofen in Ungarn. Winter, Dr. H., Assistenz-Arzt beim 1. Bataillon des Brandenb. Füsilier-Rgts. No. 35., z. Z. in Reims (Frankreich). Gestorben. Katzeburg, Prof. Dr. J. Th. C., Geheimer Regierungsrath, Erster Stellvertreter des Vorsitzenden unseres Vereines, in Berlin am 24. October 1871. Hartmann, F., Apotheker in Magdeburg, am 11. Januar 1872. Jablonski, Dr. P., Rittergutsbesitzer auf Muschten bei Schwiebus, am 20. September 1872. Systematische Zusammenstellung der " bis zum Jahre 1870 in der Umgebung von Arnswalde beobachteten einheimischen und verwilderten Phanerogamen und Kryptogamen. Von CWarnstorT. Das Florengebiet, dessen Durchforschung mir ohne Unter- brechung von Michaelis 1858 bis Ostern 1867 und seit dieser Zeit nur zeitweise vergönnt war, macht den nordöstlichsten Zipfel der Mark, den Kreis Arnswalde aus. Derselbe wird im Osten von der Provinz Preussen, im Norden und Westen von der Provinz Pommern begrenzt und stösst im Süden an den Friedeberger und im Westen theilweise an den Soldiner Kreis. Arnswalde selbst, im westlichsten Theile des Kreises hart an der pommerschen Grenze am Klücken- See gelegen, ist eine alte, etwa 8000 Einwohner zählende, Stadt mit einer herrlichen, gothischen Kirche, deren harmonisches Glocken- geläut auch in weiteren Kreisen bekannt ist. Der Name der Stadt lässt mit Sicherheit darauf schliessen, dass dieselbe vor uralter Zeit ringsum von Wald umgeben war, in welchem der Aar horstete. Jetzt trifft man in unmittelbarer Nähe der Stadt keine Spur mehr von Wald an; er ist der Axt erlegen und friedlich pflügt heute da der Landmann seine Felder, wo sonst Bär, Wolf, Auerochs und Elenn hausten. Grössere Ueberreste dieses herrlichen Waldes erreicht man etwa zwei Meilen südlich von der Stadt in der städtischen Forst; bier sind noch Tausende von Morgen mit den schönsten Buchen und Eichen bestanden, durch deren rationelle Cultur die Stadt zu den reichsten Orten der Mark gehören würde. Die Ackerkrume bietet hinsichtlich ihrer mineralischen Bestand- theile die mannichfaltigste Abwechselung dar. Flugsand, Kies, Lehm, Verhandl. des bot. Vereins f. Brand. XIII. 1 Zu r Be ee Mergel, Humus und Torf wechseln, nicht selten mit einander ver- mischt, gegenseitig ab und liefern den verschiedensten Cultur- und wildwachsenden Pflanzen die zu ihrer Entwickelung nothwendigen Nährstoffe. Das Terrain, nach Nord, Nordwest, Osten und Südost zu nicht unbedeutenden Hügelketten ansteigend, fällt manchmal steil, manchmal allmählich zu tiefen Seebecken, deren namentlich der Süd- ositheil des Kreises viele aufzuweisen hat, oder zu schmalen Bach- - und Flussrinnen, welche sämmtlich zum Flussgebiet der Oder ge- hören, ab. Nicht selten sind die See-Ufer von tiefen, oft gar nicht zugänglichen Moorsümpfen eingeschlossen, welche vielen interessan- ten Sumpfpflanzen zum Aufenthaltsorte dienen; die Seeen selbst sind reich an allerhand. Wasserpflanzen, zumal aus den Gattungen Po- tamogeton und Chara. | Von den mit den herrlichsten, fruchtbarsten Wiesen geschmück- ten Flussthälern verdienen das ein und eine halbe Meile nördlich von der Stadt von Osten nach Westen sich hinziehende, fast eine halbe Stunde breite Ihnathal, das östlich von derselben gelegene Thal der Stüvenitz und das im Süden befindliche Thal der faulen Ihna, welche sich bei Stargard i/P. mit der Ihna vereinigt, um mit ihr gemeinschaftlich sich dem Damm’schen See zuzuwenden, erwähnt zu werden. Ausserdem finden sich in unmittelbarer Nähe der Stadt zahlreiche und tiefe Torflager, welche dieselbe mit genügendem Brennmaterial versehen. Da die pommersche Grenze schon eine halbe Stunde westlich von Arnswalde erreicht wird, so darf es nicht Wunder nehmen, wenn in nachfolgendem Verzeichnisse auch solche Arten mit auf- genommen wurden, welche eigentlich ihrem Vorkommen nach schon zur pommerschen Flora gerechnet werden müssten; alle pom- merschen Standorte sind in Klammern eingeschlossen. Von ganz gemeinen, überall vorkommenden Species sind specielle Standorte ‚nicht aufgeführt worden. In das Verzeichniss haben nur diejenigen Arten Aufnahme gefunden, welche ich entweder selbst gesammelt, oder von deren Vorkommen im Gebiete ich durch Uebersendung lebender oder getrockneter Exemplare überzeugt worden bin. Was die Nomenclatur betrifft, so habe ich mich bei den Phanerogamen und Gefässkryptogamen grösstentheils an Ascherson’s Flora der Mark, bei den Charen und Lebermoosen an Rabenhorst's Kryp- togamenflora von Mitteldeutschland und bei den Laubmoosen an Milde’s Bryologia silesiaca angeschlossen. Die richtige Deutung der Phanerogamen verbürgt Herr Dr. P. Ascherson, welcher namentlich im Aufange meiner botanischen Thätigkeit in der Arnswalder Gegend sich bereitwilligst der Unter- suchung schwieriger Gattungen zu unterziehen die Güte hatte. Die Kryptogamen haben theilweise Herrn Prof. Al. Braun, zum Theil Herrn Dr. L. Rabenhorst in Dresden und Herrn Ju- ratzka in Wien zur Durchsicht vorgelegen und dürften diese Na- men genügende Sicherheit für die richtige Bestimmung derselben abgeben. Allen genannten Herren, welche in so uneigennütziger Weise mir bei der Durchforschung eines Stückes heimathlicher Erde mit Rath und, That zur Seite gestanden, fühle ich mich zum grössten Danke verpflichtet, den auszusprechen ich an dieser Stelle nicht unterlassen will. A. Phanerogamae. I. Angiospermae. a. Dicotyledones. 1. Fam. Ranunculaceae Juss. . 4. Thalietrum Tourn. 1. aquilegifolium L. Sehr selten; nur auf Wiesen zwischen der Schulzendorfer und Pamminer Mühle. 2. minus L. Augustwalder Forst; b) silvaticum Koch. Ebendort. 3. flexuosum Bernh. Ahhänge am Exercierplatz; im Scharlock’schen Garten; am Wall und anderwärts; nicht selten. 4. angustifolium Jacg. (Wiesen vor Sandow; Wiesen zwischen Hohenwalde und Billerbeck.) %. Hepatica Dill. 5. triloda Gil. In Laubwäldern sehr häufig: z. B. (bei der Schönwerder’schen Ziegelei); im (Sandower), Klückner, (Zachaner) Buchwalde und in der Stadtforst. 3. Pulsatilla Tourn. 6. pratensis Mill. Auf sandigen Anhöhen gemein: z.B. Judenberg, Berge bei der Klückner Windmühle und bei der Pamminer Mühle. 4. Anemone Tourn. 7. silvestris L. Berlinchen, Niephölziger Berge vom Rector Heinze und Conreetor Lüdicke beobachtet; ich habe keine Exemplare gesehen. 8. nemorosa L. In Wäldern häufig; (in dem Reichenbacher Park) beobachtete ich eine Form mit fast gefüllten Blüthen, bei welcher die Staubblätter zum Theil kronenblattartig geworden waren. 9. ranunculoides L. Wie vorige. + Adonis Dill. + auctumnalis L. In Gärten nicht selten verwildert. 1* 5. Myosurus Dill. 10. minimus L. Auf feuchtem Garten- und Ackerland gemein. 6. Ranunculus L. z. Th. 11. aquatilis L.z. Th. In stehenden Gewässern häufig. Aendert ab: a) heterophyllus Web. In Gräben. b) paucistamineus Tausch. Ohne schwimmende Blätter: Graben beim Schiesshause; mit dreitheiligen Blättern und gezähnten Zipfeln: Torfgruben. Ausserhalb des Wassers findet sich nicht selten die Form: R. caespitosus Thuill. mit kurzem, wurzelndem Stengel und getheilten, mit breiteren, fleischigen Zipfeln versehenen Blättern. 12. divaricatus Schrk. Im Wallgraben beim Scharlock’schen Garten und in allen Seeen. 13. fammula L. In Gräben gemein. 5. gracilis G. Meyer. Ebendort, aber seltener. 14. Lingua L. In tiefen Gräben und an Seeufern zwischen Schilf nicht selten. 15. auricomus L. Auf Wiesen und in Laubwäldern häufig. 16. acer L. 17. lanugi- nosus L. Im Klückner und (Sandower) Buchwald; am Raduhn- See nicht häufig. 18. polyanthemus L. (Am Wege nach Sandow im Walde); Stadtforst, Augustwalder Forst. 19. repens L. 20. bulbosus L. 21. arvensis L. Auf Aeckern, namentlich gern unter Weizen; nicht gemein. 22. sceleratus L. 23. Ficaria L. %. Caltha L. 24. palustris L. 8. Trollius L. 25. europaeus L. Auf fruchtbaren Wiesen sehr verbreitet: Klücken, beim herrschaftlichen Garten; bei Schulzen- dorf; Kinderwerder; links von der Neuwedeller Chaussee; sehr schön im Stolzenfelder Walde, (bei Reichenbach, Sandow [Lü- dicke]), u. s. w. + Helleborus Adans. + viridis L. Auf dem alten Kirchhofe, aber nie zur Blüthe gelangend. ®. Aquilegia Tourn. 26. vulgaris L. Auf dem Judenberge; Wiesen hinter dem neuen Kirchhofe; (Gebüsche am Glambeck-See.) 10. Delphinium Tourn. 27. Consolida L. + Ajacis L. In Gärten verwildert. 414. Actaea L. 28. spicata L. In schattigen Laubwäldern; am Wall [Lüdicke] ; Klückner und (Zachaner) Buchwald; Stadtforst 1870. 2. Fam. Berberidaceae Vent. 17. Berberis L. z. Th. 29. vulgaris L. Häufig angepflanzt; jedenfalls wild in einem Strauche zwischen Pammin und der Reetzer Chaussee. 3. Fam. Nymphaeaceae D.C. 43. Nymphaea L. z. Th. 30. alba L. 44. Nuphar Sm. 31. luteum Sm. 4. Fam. Papaveraceae D.C. 45. Papaver Tourn. 32. Argemone L. 33. Rhoeas L. Auf 1) Aeckern nicht häufig. 34. dubium L. + somniferum L. Auf Schutt und Gartenland öfter verwildert in den Formen: album und nigrum. 16. Chelidonium Tourn. 35. majus L. 5. Fam. Fumariaceae D.C. 17. Corydallis Vent. 36. cava Schw. et K. In einem humosen Haselgebüsch zwischen Billerbeck und Samenthin. 37. intermedia P.M.E. Am Wall; Klückner Busch; (Schönwerder’sche Ziegelei; Mühlenbruch b. Reichenbach); Rietzig in Grasgärten ; hinter Schul- zendorf u. s. w. 418. Fumaria Tourn. 38. officinalis L. 6. Fam. Cruciferae Juss. 49. Nasturtium R. Br. 39. fontanum Aschs. In Gräben, nicht selten. 40. amphibium R. Br. 41. silvestre R. Br. 42. palustre D. C. 20. Barbarea R. Br. 43. Iyrata Aschs. Kohlhöfe. b. iberica Wilid. (Im Mühlenbruch bei Reichenbach; im herrschaftlichen Garten in Schönwerder.) “21. Turritis Dill. 44. glabra L. %@. Arabis L. verändert. 45. arenosa Scop. Sehr gemein auf Feldern und Torfboden. @3. Cardamine L. 46. pratensis L. Vor dem Werder beobach- tete ich eine Form, bei welcher sämmtliche Staubblätter sich in Blumenblätter umgewandelt hatten. 47. amara L. Ist in Bezug auf Bekleidung des Stengels und Farbe der Kronen sehr veränderlich. + Hesperis L. + matronalis L. Nicht selten, auf Schutt und Gartenland verwildert. “4. Sisymbrium L. verändert. 48. officinale Scop. 49. Sophia L. 50. Thalianum Gay u. Monnard. %3. Alliaria Rupp. 51. officinalis Andrzj. %6. Erysimum L. verändert. 52. cheiranthoides L. @2. Sinapis Tourn. 53. arvensis L. “8. Alyssum L. 54. calycinum L. Auf Aeckern und an Weg- rändern häufig. %=9. Berteroa D. C. 55. incana D. C. + Lunaria Tourn. z. Th. + annua L. In Gärten öfter ver- wildert. 30. Draba L. 56. verna L. 31. Cochlearia Tourn. 57. Armoracia L. In den Kohlhöfen eingebürgert. 3%. Camelina Crtz. 58. microcarpa Andrzj. Nur einmal am Walldamme vor Spitzers Etablissement. 59. sativa Crtz. Auf Aeckern sehr häufig und zwar in den Formen: a. dentata Pers. und b. integrifolia Wallr.; letztere besonders unter Flachs. 33. Thlaspi Dill. 60. arvense L. Auf Aeckern, namentlich gern unter Weizen. | 34. Teesdalea R. Br. 61. nudicaulis R. Br. Auf Aeckern und im Sandboden gemein. 35. Lepidium L. + sativum L. In den Kohlhöfen nicht selten verwildert. 62. ruderale L. An Dorfstrassen; an der Strasse nach dem Bahnhofe vorm Thor; an der Schwefelsäurefabrik. 36. Capsella Medikus verändert. 63. Bursa pastoris Mnch. Kommt häufig in 3 Formen: a. integrifolia Schl., b. sinuata Schl. und c. pinnatifida Schl. vor. 37. Coronopus Haller. 64. squamatus Aschs. An Scheunen vor dem hohen Thore an der Strasse nach Neuwedell. 38. Neslea Desv. 65. panniculata Desv. Auf Aeckern nicht häufig. 39. Raphanistrum Tourn. 66. szlvestre Aschs. 7. Fam. Cistaceae Dunal. 40. Helianthemum Tourn. 68. Chamaeeistus Mill. Auf sonni- gen Hügeln; z. B. am Wege nach Sandow. 8. Fam. Violaceae D. C. 44. Viola Tourn. 68. epipsila Ledeb. In einem Erlenbruch rechts von der Pamminer Mühle; an ähnlichen Standorten im Stol- zenfelder Walde und zwischen Jagow und Blankensee. Am erst- genannten Standorte von mir zuerst für die Mark nachgewiesen. 69. palustris L. Häufig. 70. hirta L. An Abhängen des Klücken- und Raduhnsees. 71. odorata L. Am Wall; in Hecken des alten Kirchhofes u. s. w.; nicht selten. Var. aldba auch auf dem alten Kirchhofe. 72. canina L. z. Th. Kommt in folgenden Formen vor: a. montana L. In Laubwäldern häufig; b. ericetorum Schrd. in trockenen Nadelwäldern; ec. flavicornis Sm. Sandberge, z. B. beim Stawinsee. 73. persicifolia Schk. b. stagnina Kit. (Auf Wiesen vor Sandow rechts vom Wege; Torfbruch beim Plagsee 1870). 74. mirabilis L. Am Nordabhange des Walles sehr viel. 75. sil- vatica Fr. (Wald vor Sandow.) 76. tricolor L. kommt in 2 Formen vor: 2. vulgaris Koch und b. arvensis Murr. 9. Fam. Resedaceae D. C. 4%. Reseda L. z. Th. + lutea L. 77. Luteola L. Auf lehmi- gen Aeckern hinter Vorwerk Schulzendorf an der Reetzer Chaussee. 10. Fam. Droseraceae D. C. 43. Drosera L. 78. rotundifolia L. 79. anglica Huds. Beide auf Torfsümpfen an Seeen, häufig. 80. intermedia Hayne. Sehr selten; nur am Heiligen-Geist-See am Wege nach Schönwerder. 78x79. rotundifolia X anglica. Unter den Eltern am Gleser See. 44. Parnassia Tourn. 81. palustris L. 11. Fam. Polygalaceae Juss. 45. Polygala L. 82. vulgaris L. In den verschiedensten Far- bentönen, häufig. 12. Fam. Silenaceae D.C. 46. Gypsophila L. 83. fastigiata L. Vor der Pamminer Mühle links von der Chaussee am Rande des Kiefernwaldes; Kiefern links vom Vorwerk Ebenau; bei Berlinchen. 84. muralis L. Auf Aeckern, nicht selten. 47. Tunica Scop. z. Th. 85. prolifera Scop. Auf sandigen An- höhen, z. B. Judenberg. 48. Dianthus L. 86. Armeria L. Im Klückner Busch, (Zachaner Buchwald). 87. Carthusianorum L. Auf dem Judenberge beobachtete ich dieselbe auch weiss. 88. deltoides L. An Wegrändern nicht selten. 89. arenarius L. In sandigen Kiefernwäldern; bei der Pam- miner Mühle; Vorwerk Ebenau; hinter der Schlagenthiner Zie- gelei [Lüdicke]; am Barmdick-See [Lüdicke]. 90. superdus L. Auf fruchtbaren Wiesen häufig; auch mit weissen Kronenblättern. 49. Saponaria L. 91. officinalis L. Am Wall; Klückner Park. 30. Viscaria Rivin. 92. viscosa Aschs. Auf sonnigen Hügeln nicht gerade selten; z.B. am Wege nach Pätznick vor Vorwerk Bonin und im Klückner Busch. 31. Silene L. erw. 93. venosa Aschs. Häufig. + conica L. (Einmal auf Aeckern bei Vorwerk Bonin). 94. nutans L. In Wäl- dern nicht selten. 95. Otites Sm. + Armeria L. Nicht selten auf Aeckern verwildert. 52. Melandryum Roehl erw. 96. album Gke. 97. noctiflorum Fr. Sehr selten; auf Lehmäckern zwischen dem Neuwedeller Chaus- seehause und Vorwerk Köhnsfelde und im Scharlock’schen Garten vor dem Steinthore auf Gartenland. 53. Coronaria L. 98. Flos cuculi A.Br. Auch mit weissen Blüthen beobachtet. 54. Agrostemma L. 99. Githago L. 13. Fam. Alsinaceae D.C. 55. Spergula L. z. Th. 100. arvensis L. In den Formen: a) vulgaris Boenn. Sehr häufig auf Sandfeldern ; b) sativa Boenn. Ge- baut. 101. vernalis Willd. In Kiefernschonungen und auf Brachen sehr gemein. 56. Spergularia Cambessedes erw. 102. campestris Aschs. 52. Alsine Wahlenb. z. Th. 103. viscosa Schrb. Auf Aeckern, nicht selten. 58. Sagina L. verändert. 104. procumbens L. 105. apetala L. Auf feuchten Aeckern, namentlich gern in Ackerfurchen; gar nicht selten. 106. nodosa Fenz]. 59. Moehringia L. erw. 107. trinervia Clairv. 60. Arenaria Rupp z. Th. 108. serpyllifolia L. 61. Holosteum L. 109. umbellatum L. 62. Stellaria L. erw. 110. nemorum L. Sehr verbreitet, na- mentlich gern an Quellen und Bächen: (Buchwald bei Sandow; Reichenbacher Mühlenbruch; Zachaner Wassermühle); Klücken. 111. media Vill. Var. neglecta Weihe an feuchten Stellen (im Walde vor Sandow). 112. Holostea L. In Laubwäldern gemein. 113. glauca With. 114. graminea L. 115. uliginosa Murr. Quellige Stel- len am Stawin-See. 116. crassifolia Ehrh. Auf sumpfigen Wiesen an Seeen, z. B. Stawin-, Raduhn- und (Glambeck-) See. 63. Cerastium Dill. 117. semidecandrum L. 118. ee... Gil. 119. arvense L. 64. Malachium Fr. 120. aquaticum Fr. 14. Fam. Linaceae D.C 65. Linum L. 121. catharticum L. 66. Radiola Dill. 122. multiflora Aschs. Auf Triften u. Aeckern gemein. 15. Fam. Malvaceae R. Br. 67. MalvaL. 123. Alcea L. Exereierplatz; im Superintendentur- Garten; am Wall und anderwärts; nicht gerade selten. 124. sölvestris L.+ mauritiana L. Nicht selten in Gärten verwildert. 125. neglecta Wallr. 126. rotundifolia L. In Dorfstrassen sehr verbreitet. Cür- tow; Wardin; (Hohenwalde; Jagow bei Bernstein); Granow [Lü- dicke]. 125 x 126. neglecta X rotundifolia kommt unter den Eltern in Wardin vor. +crispa L. Auf dem neuen Kirchhofe und in Gär- ten verwildert. 16. Fam. Hypericaceae D.C. 68. Hypericum L. 127. »erforatum L. 128. tetrapterum Fr. 129. quadrangulum L. 130. humifusum L. Auf feuchten Aeckern ziemlich häufig. 131. montanum L. Bergige Laubwälder; ziemlich verbreitet. Klückner Busch; Raduhn-See; Stadtforst; (Zachaner Buchwald); Senzig- und (Glambeck-See). 17. Fam. Geraniaceae D.C. 69. Geranium L. z. Th. 132. palustre L. 133. sanguineum L. Kinderwerder hinter Schulzendorf; Schulzenwerder in den Ihna- wiesen hinter der Pamminer Mühle. 134. pusillum L. 135. colum- binum L. Abhänge am Exercierplatze an der Stadtmauer. 136. molle L. 137. Robertianum L. Kommt (im Walde bei der Schönwerder’- schen Ziegelei) auch weissblühend vor. 20. Erodium L’H£ritier. 138. cicutarium L’Heritier. 18. Fam. Balsaminaceae Rich. 71. Impatiens Rivin. 139. Nol tangere L. Sehr häufig in bru- chigen, waldigen Gegenden. 19. Fam. Oxalidaceae D.C. 7@. Oxalis L. 140. Acetosella L. In Wäldern gemein. 141. stricta L. Ist als vollständig eingebürgert anzusehen. + cornicu- lata L. (In Wegen des Sandower Parks verwildert. ) 20. Fam. Celastraceae R. Br. %3. Euonymus Tourn. 142. europaea L. z. Th. Stadtmauer; Trockenplatz und anderwärts häufig. 21. Fam. Rhamnaceae Juss. %4. Frangula Tourn. 143. Alnus Mill. 22. Fam. Papilionatae (L.). 73. Sarothamnus Wimm. 144. scoparius Koch. An und in sandigen Kiefernwäldern, auf sonnigen Anhöhen ; z. B. vor der Pam- miner Mühle; (am Wege nach Sandow) u. s. w. 26. Genista L. 145. tinctoria L. Klückner Busch; Stadtforst; Augustwalder Forst; (Dölitzer Busch) u. s. w. 146. germanica L. Augustwalder Forst; Stadtforst. + Cytisus L. + Labdurnum L. Im Klückner Busch verwildert. #3. Ononis L. 147. spinosa L. An der Reetzer Chaussee vor der Pamminer Mühle auch weissblühend beobachtet. 148. repens L. In Wäldern häufig; var. mitis Gmel. (Kiefernwald bei Vorwerk Bonin). 28. Anthyllis L. 149. Vulneraria L. *D. Medicago L. + sativa L. + media Pers. Nicht selten verwildert; z. B. am Exercierplatze; am Wall; am Wege nach dem Bahuhofe u. s. w. 150. falcata L. 151. lupulina L. 152. minima Bartal. Nur auf dem Judenberge bemerkt. SO. Melilotus Tourn. 153. officinalis Desr. 154. albus Desr. $1. Trifolium Tourn. 155. pratenseL. 156. alpestreL. Klückner Busch; Stadtforst; Augustwalder Forst u. s. w.; weissblühend sehr selten: (nur an den alten Schwedenschanzen vor Sandow) [Hartmann]. 157. rubens L. Bei Bernstein vom Conrector Lüdicke beobachtet; in einer Kiefernschonung in der Stadtforst vor dem Förster Müller in einigen Exemplaren im Juli 1870 aufgefunden. 158. medium L. Am Wall; Judenberg; auch anderwärts nicht sel- ten. 159. arvense L. 160. fragiferum L. Auf Wiesentriften häufig. 161. montanum L. Auf sonnigen Hügeln nicht selten. 162. repens L. 163. Aybridum L. Auf Wiesen nicht gemein. 164. agrarium L. Am Wege nach Reichenbach; an der Chaussee nach Neuwedell und Reetz. 165. procumbens L. in den Formen: a) campestre Schrb. und b) minus Koch. häufig. 166. filiforme L. 82. Lotus L. z. Th. 167. corniculatus L. 168. uliginosus Schk. 83. Astragalus L. z. Th. 169. glyeyphyllus L. In Laubwäl- dern häufig. 170. Cicer L. Kommt bei Berlinchen vor. 171. are- narius L. Auf sterilem Sandboden, gern unter Kiefern; Wald vor Schlagenthin ; Schlagenthiner Ziegelei; Pamminer Wald; bei Stol- zenfelde u. s. w. : 84. Coronilla L. z. Th. 172. varia L. 83. Ornithopus L. 173. perpusillus L. (Am Waldrande beim Schönwerder’schen Försterhause). 86. Onobrychis Tourn. 174. veciaefolia Scop. Vollständig eingebürgert; vor dem Bahnhofe; am Exercierplatze; Abhänge am Senzig - See. 87. Vicia L. erw. 175. Airsuta Koch. Judenberg; (Zachaner Buchwald). 176. tetrasperma Mnch. Klückner Busch. + monantha Koch. Bei Bernstein früher von Lüdicke beobachtet. 177. silvatica L. In Laubwäldern verbreitet; (Zachaner Buchwald); Stadtforst; Augustwalder Forst. 178. cassubica L. Wall; Klückner Busch; Stadtforst; an der Chaussee nach Reetz vor der Pamminer Mühle u. s. w. 179. Cracca L. 180. villosa Rth. Unter der Saat selten, z. B. vor dem Judenberge. 181. dumetorum L. Abhänge am Ra- duhn-See vor der Klückner Windmühle; (Zachaner Buchwald). 182. sepium L. 183. angustifolia Rth. An Wegen und auf Aeckern nicht gerade selten. 184. lathyroides L. (Zachaner Judenkirchhof.) 88. Lathyrus L. erw. 185. sülvester L. Kinderwerder hinter Schulzendorf; Klückner Busch; Stadtforst; Augustwalder Forst und anderwärts. 186. pratensis L. 187. paluster L. Sehr selten; (auf Wiesen vor Billerbeck). 188. vernus Bernh. In Laubwäldern sehr verbreitet; Klückner Busch; Stadtforst; (Buchwald vor San- dow; Zachaner Buchwald). 189. niger Wimm. Kinderwerder hinter Schulzendorf; (Schönwerder’scher Busch). 190. montanus Bernh. Nicht selten. b. linifolius Reiehard in der Stadtforst und Augustwalder Forst. 23. Fam. Amygdalaceae Juss. 89. Prunus L. 191. spinosa L. Die Hauptform gemein; die Abart coaetanea Wimm. im Stolzenfelder Walde, (am Reichenbacher Kirchhofe und im Schönwerder'schen Buchwalde) beobachtet. + insiticia L. Am Wall; in den Kohlhöfen; an Scheunengärten 11 vorm hohen Thor; (in Bauerngärten in Reichenbach), 192. avium L. Im Klückner Busch zwei Bäume. 193. Padus L. Wild (im Walde bei der Schönwerder'schen Ziegelei); hinter Schulzendorf; am Holz-See vor Schlagenthin und anderwärts. i 24. Fam. Rosaceae Juss. 90. Ulmaria Tourn. erw. 194. pentapetala Gil. und zwar in der Form: a. glauca Schultz. Auf Wiesen gemein. 195. Filipen- dula A. Br. Sonnige Hügel; Abhänge am Senzig-See; Klückner Busch u. s. w. 91. Geum L. 196. urbanum L. 197. rivale L. 196 x 197. urbanum X rivale. b. Willdenowi Buek (bei der Schönwerder’schen Ziegelei) und am Raduhn -See vor der Klückner Windmühle unter den Eltern beobachtet. 92. Rubus L. 198. fruticosus L. a. plicatus W. u. N. gemein. b. umbrosus, in Wäldern häufig. 199. fastigiatus W.u.N. = fruti- cosus X lIdaeus. Ziemlich verbreitet. (Gebüsche am Glambeck- See); Pamminer Mühle; Abhänge am Raduhn-See; Stadtforst u.s. w. 200. candicans Weihe. Selten. Klückner Busch; (Zachaner Buchwald). 201. »illicaulis Koehler. Gemein. Die Form umbrosus in Wäldern nicht selten. 202. Bellardi W. u. N. In der Stadtforst nicht selten. 203. nemorosus Hayne. Nicht selten in Wäldern und an Abhängen; z. B. Judenberg; am Raduhn-See u. s. w. 204. caesius L. a. agrestis W.u.N. auf Aeckern; b. umdrosus Rehb. in Gebüschen. 205. Idaeus L. 204 x 205. caesius X Idaeus. Diese sich auf den ersten Blick als einen Bastard der genannten Arten do- ceumentirende Form fand ich im Juli vorigen Jahres an den Abhän- gen des Raduhn-Sees vor der Klückner Windmühle; dieselbe passt der Beschreibung nach am Besten zu der Form: pseudoidaeus Lej.; doch sind weder die Blätter, wie Ascherson in seiner Flora der Mark (S. 187.) angiebt, unterseits grün, noch kommen zahlreiche Früchte vor; sondern die ersteren erscheinen. von dem Filz unter- seits weisslich schimmernd und Früchte habe ich wenige oder keine aufgefunden. Es scheint diese Form nicht nur hier, sondern auch anderwärts äusserst selten zu sein, da sie mir bis jetzt noch nir- gend weiter aufgestossen ist. 206. saxatilis L. Sehr schön in der Stadtforst. | 93. Fragaria Tourn. 207. vesca L. 208. elatior Ehrh. An der Stadtmauer im Superintendentur-Garten. 209. collina Ehrh. 94. Comarum L. 210. palustre L. 95. Potentilla L. erw. 211. supina L. In dem ausgetrock- neten Dorftümpel in Schönfeld. 212. norvegica L. An der Dorf- strasse in Raduhn. 213. argentea L. 214. collina Wib. Sehr ver- breitet: Judenberg; Abhänge am Klückner- und Senzig-See; an der Reetzer Chaussee und anderwärts; zuerst von Lüdicke bemerkt. 215. anserina L.; kommt auch mit unterseits grünen Blättern (forma viridis) vor. 216. reptans L. 217. procumbens Sjbth. Sehr zerstreut: Pamminer Müble; Abhänge am Raduhn-See; Stadtforst; Augustwalder Forst. 218. silvestris Neck. 219. incana Mnch. Sehr häufig. 220. verna L. Selten; an ähnlichen Standorten, wie vorige; nach Süden und Westen häufiger werdend und incana ganz ver- drängend. 221. alda L. Ziemlich verbreitet: Hügel rechts von der Pamminer Mühle; Stolzenfelder Wald; Stadtforst; Schulzenwerder hinter der Pamminer Mühle. 96. Alchemilla Tourn. 222. vulgaris L. In Laubwäldern, auf Wiesen; ziemlich häufig. Seltener die Form: glabrata (Schön- werder’sche Ziegelei). 223. arvensis Scop. Auf Aeckern gemein. 97. Poterium L. 224. Sanguisorba L. Sonnige Hügel, Acker- raine. An der Chaussee nach Reetz; hinter der Stadtziegelei; am grossen Gersdorf-See. ®S. Agrimonia Tourn. 225. Eupatoria L. 99. Rosa Tourn. + Zutea Mill. Bei der Cassner’schen Wind- mühle verwildert. 226. canina L. a. vulgaris Koch gemein; b. du- metorum Tlwill. Klückner Busch. 227. rubiginosa L. An Wegen und sonnigen Abhängen. Am Wege nach Pätznick; Abhänge vor der Pamminer Mühle; Klückner Busch u. s. w. 228. tomentosa Sm. Häufig. Am Wall; am Wege nach Reichenbach; in den Kohl- höfen; im Klückner Busch, (bei der Schönwerderschen Ziegelei). + pomifera Herm. Auf dem alten Kirchhofe verwildert. Im Klückner Busch fand ich eine Rose, welche, nach der Zahl der Blüthen und der Länge der Fruchtknotenstiele zu urtheilen, in die dritte Rotte nach Koch’s botanischem Taschenbuche gehört; sie steht in mancher Beziehung der vorigen nahe, weicht jedoch aber schon von dieser durch zahlreichere Blüthen der Ebensträusse und stets kahle Fruchtknoten ab. Es ist mir bis jetzt nicht gelungen, den Namen dieser schönen, auffallenden Art kennen zu lernen. 25. Fam. Pomaceae Lindl. 200. Crataegus L. z. Th. 229. Oxyacantha L. 230. monogy- nus Jacg. 101. Pirus L. erw. 231. communis L. a. glabra Koch. Am Wege nach Gottberg. 232. Malus L. a. acerba Merat. Im Stolzen- felder Walde. 233. aucuparia Gaertn. An Wegen und in Feldern nicht selten. 26. Fam. Onagraceae Juss. 102. Epilobium Dill. 234. angustifolium L. In Gebüschen, an Seeufern und Kiefernwäldern nicht selten. 235. hirsutum L. z. Th. In Gräben. 236. parviflorum Schrb. 237. montanum L. In Laub- wäldern gemein. 238. roseum Schrb. 239. tetragonum L. Nur ein- mal in Gräben der Kohlhöfe gefunden. 240. palustre L. Die Form minus auf kurzgrasigen Triften, z.B. am Stawin-See. 4103. Oenothera L. 241. biennis L. Auf Flugsand, vollstän- dig eingebürgert. 104. Circaea Tourn. 242. lutetiana L. In allen feuchten Laubwäldern häufig. Die Form b. cordifolia Lasch nur einmal in der Stadtforst beim Förster Hopusch aufgefunden. 243. alpina L. In Brüchen auf faulenden Erlenstubben nicht selten; bei der Pammi- ner Mühle und im Stolzenfelder Busch in Gesellschaft von Viola epipsila. 27. Fam. Halorrhagidaceae (R. Br.). 405. Myriophyllum Vaillant. 244. verticillatum L. a. pinna- tiidum Wallr. und b. intermedium Koch. Beide Formen in Gräben hinter Schneiders Berg vor dem Werder. 28. Fam. Hippuridaceae Lk. 106. Hippuris L. 245. vulgaris L. An Seeufern; sehr schön am Klückensee am Judenberge. 29. Fam. Callitrichaceae Lk. 10%. Callitriche L. 246. stagnalis Scop. erw. 247. verna L. z. Th. Beide in Gräben und langsam fliessenden Gewässern. 30. Fam. Ceratophyllaceae Gray. 108. Ceratophyllum L. 248. demersum L. 3l. Fam. Zythraceae Juss. 4109. Lythrum L. 249. Salicaria L. 250. Hyssopifolia L. Sehr selten; nur einmal in einem ausgetrockneten Dorftümpel in Schönfeld. 410. Peplis L. 251. Portula L. Wie vorige. 32. Fam. Cucurbitaceae Juss. 411. Bryonia L. 252. olda L. z. Th. An Zäunen nicht selten. 33. Fam. Paronychiaceae St. Hilaire. 44%. Herniaria Tourn. 253. glabra L. 34. Fam. Scleranthaceae Lk. 4113. Scleranthus L. 254. annuus L. 255. perennis L. 254 x 255. annuus X perennis. Unter den Eltern auf Aeckern sehr selten. 35. Fam. Crassulaceae D.C. 114. Sedum L. 256. maximum Suter. 257. acre L. 258. mite Gil. Alle drei auf Sandboden gemein. 4145. Sempervivum L. + tectorum L. Nicht selten auf Stroh- dächern in Dörfern angepflanzt und von hier aus verwildert. 259. soboliferum Sims. Auf dem alten und neuen Kirchhofe angepflanzt; wild auf dem Schiefelberge zwischen Samenthin und Schönfeld, gelangt jedoch hier nicht zur Blüthe. 36. Fam. Grossulariaceae D.C. 4146. Ribes L. 260. Grossularia L. erw. In der Form: Uva erispa L. wohl wild im Stolzenfelder Busch. + alpinum L. Am Wall verwildert. 261. rudrum L. In feuchten Laubwäldern an Seeufern; z. B. im Klückner Busch; hinter Schulzendorf; bei der Pamminer Mühle u. s. w. 262. nigrum L. In Bruchgegenden sehr verbreitet: Klückner Busch; hinter Schulzendorf; Pamminer Mühle; Stolzenfelder Busch; (Schönwerder’scher Busch;) bei Schlagenthin und so weiter. 37. Fam. Sazifragaceae Vent. 417. Saxifraga L. 263. Hirculus L. Auf quelligen Torfwie- sen sehr verbreitet: Wiesen vorm Kinderwerder hinter Schulzen- dorf, bei Wardin, Klücken, Samenthin, (Billerbeck), Ihnawiesen hinter Schlagenthin, am Gleser-See, (Plönewiesen bei Jagow) und Berlinchen. 264. tridactylitis L. Auf feuchten Aeckern gemein. 265. granulata L. 448. Chrysosplenium Tourn. 266. alternifolium L. 38. Fam. Umbelliferae Juss. 449. Hydrocotyle Tourn. 267. vulgaris L. Auf Torfwiesen gemein. 4170. Sanicula Tourn. 268. europaea L. In Laubwäldern nicht selten. (Schönwerder’scher Busch;) bei Schlagenthin; in der Stadt- forst u. s. w. | 1714. Cieuta L. 269. virosa L. Gemein. b. tenuifolia Froelich. In tiefen Sümpfen an Seeufern; z. B. Gleser-, Stawin-, Raduhn- See u. s. w. 4772. Falcaria Rivin. 270. sioides Aschs. An Ackerrainen häufig. 4173. Aegopodium L. 271. Podagraria L. 124. Carum Rivin. 272. Carvi L. Auf Wiesen nicht selten. 423. Pimpinella Rivin. 273. magna L. Fast auf allen Torf- wiesen. 274. Sazifraga L. b. hircina Leers. An der Chaussee nach Reetz. c. nigra Willd. An Wegrändern, nicht selten mit der Hauptform. 4176. Berula Koch. 275. angustifolia Koch. In Gräben. 173. Sium L. 276. latifokum L. 4178. Oenanthe L. 277. aquatica Lmk. 279. Aethusa L. 278. Cynapium L. Die Form b. agrestis Wallr. auf Aeckern nach der Ernte ziemlich häufig. 130. Seseli L. 279. annuum L. Sehr selten; nur auf leh- migen Anhöben vor dem Werder. 131. Selinum L. 280. Carvifolia L. Auf Wiesen häufig. 132. Ostericum Hoffın. 281. palustre Bess. Wiesen zwischen der Schulzendorfer und Pamminer Mühle; (von Hartmann auch bei Sandow gefunden). 133. Angelica L. z. Th. 282. silvestris L. 134. Peucedanum L. 283. Oreoselinum Mnch. 135. Thysselinum Rivin. 284. palustre Hoffm. 136. Imperatoria Rivin. 285. Ostruthium L. Sehr selten; nur einmal in der Stadtforst hinter der Wohnung des Försters Hopucdh gef. 13?. Pastinaca Tourn. 286. sativa L. 438. Heracleum L. 287. Sphondylium L. 139. Daucus Tourn. 288. Carota L. 440. Torilis Adans. 289. Anthriscus Gmel. 444. Anthriscus Hoffm. 290. silvestris Hoffm. 442. Chaerophyllum L. 291. temulum L. 292. bulbosum L. _ Sehr verbreitet. Alter Kirchhof; Exerzierplatz; Wall; Weg nach Raduhn; bei Klücken, Wardin, Raduhn, Pammin u. s. w. 143. Conium L. 293. maculatum L. In Dörfern; z. B. in Pammin und Klücken. + Coriandrum L. + satiwvum L. In den Kohlhöfen nicht selten verwildert. | 39. Fam. Araliaceae Juss. 1444. Hedera L. 294. Helix L. In Laubwäldern sehr ver- breitet, doch nur am Boden kriechend und nie zur Blüthe gelangend, 40. Fam. Cornaceae D.C. 145. Cornus Tourn. 295. sanguinea L. In Wäldern und Gebüschen sehr häufig. 41. Fam. Loranthaceae D.C. 446. Viscum Tourn. 296. album L. Meistens auf Betula alba, z. B. (am Sandower Wege), aber auch auf Alnus glutinosa, (wie bei der Schönwerder’schen Ziegelei), schmarotzend. 42. Fam. Caprifoliaceae Juss. 414%. Adoxa L. 297. Moschatellina L. 448. Sambucus Tourn. + Ebdulum L. soll nach Dietrich’s Flora Marchica vom verstorbenen Apotheker Muth bei Arnswalde beobachtet worden sein; doch ist es mir trotz des eifrigsten Suchens nicht gelungen, diese Pflanze aufzufinden. 298. niyra L. In Wäl- dern nicht selten. 4149. Viburnum L. 299. Opulus L. In feuchten Gebüschen, zumal an Seeufern häufig. “= SR 16 130. Lonicera L. 300. Xylosteum L. In Laubwäldern selten; nur im Klückner Busch am Raduhn-See bemerkt. 43. Fam. Rubiaceae Juss. + Sherardia Dill. + arvensis L. Nur mit Grassamen einge- führt; einmal auf Rabatten des Prediger Ule’schen Gartens. 151. Asperula L. 301. tinctoria L. In trockenen Laubwäl- dern nicht selten. Augustwalder Forst; Bergabhang rechts von der Pamminer Mühle. 302. odorata L. Sehr häufig in allen Laub- wäldern. 4152. Galium L. 303. Aparine L. Gemein. b. Vaillantii D.C. auf Aeckern nicht selten. e. spurium L. unter Flachs meist häufig. 304. uliginosum L. 305. palustre L. 306. boreale L. 307. verum L. 308. Mollugo L. 309. silvaticum L. In Laubwäldern nicht selten; z. B. Abhänge am Südufer des Senzig-Sees, nicht weit vom hohlen Grund; Klückner Busch; Stadtforst u. s. w. 307 X 308. verum X Mollugo. Namentlich an Chausseeen unter den Eltern. 44. Fam. Valerianaceae D.C. 453. Valeriana L. 310. officinalis L. b. ezaltats Mikan in der Stadtforst; c. angustifolia Tausch auf trockenen Wiesen. 311. dioica L. - 454. Valerianella Tourn. 312. olitoria Poll. 313. dentata Poll. 45. Fam. Dipsacaceae D.C. 155. Knautia L. erw. 314. arvensis Coulter z. Th. Kommt am Senzig-See auch weissblühend vor. 4136. Suceisa Vaillant. 315. praemorsa Aschs. Die var. nana Bolle auf den Ihnawiesen hinter Schlagenthin. 257. Scabiosa L. z. Th. 316. columbaria L. Auf sandigen Hügeln, z. B. dem Judenberge häufig. 46. Compositae Adans. 158. Eupatorium Tourn. 317. cannabinum L. 259. Tussilago Tourn. 318. Farfarus L. An feuchten Acker- gräben und quelligen, lehmigen Seeufern häufig. 160. Petasites Tourn. 319. officinalis Mnch. Nicht häufig; hinter Spitzer’s Garten; bei Rietzig; (Wiesen bei Reichenbach). 4614. Erigeron L. 320. canadensis L. Dürfte wohl jetzt als vollständig eingebürgert angesehen werden. 321. acer L. ; 16%. Bellis L. 322. perennis L. 4163. Solidago L. 323. Virga aurea L. 164. Inula L. + Helenium L. In Scheunengärten vor dem hohen Thore, (sowie in Reichenbach) verwildert. 324. salieina L. Selten. Kinderwerder hinter Schulzendorf; (Wiesen vor Sandow). 325. Britannica L. 17 165. Pulicaria Gaertn. 326. prostrata Aschs. In Dörfern gemein. 166. Xanthium Tourn. 327. strumarium L. In Dörfern sehr verbreitet. 328. italicum Moretti. Auf Schutt beim Judenberge zu- erst von P. Ascherson bemerkt. + spinosum L. Vom Rector Heinze in Berlinchen in einer Gerberei beobachtet. 16%. Bidens Tourn. 329. tripartitus L. 330. cernuus L. erw. Die Form radiatus D. C. viel seltener, als die Hauptform. Die var. c. minimus L. kommt häufig auf Torfsümpfen an Seeufern vor. 168. Filago Tourn. 331. arvensis L. erw. 332. minima Fr. 169. Gnaphalium Tourn. 333. silvaticum L. 334. uliginosum L. 335. luteo-album L. Nicht sehr häufig; auf Torf- und Acker- boden. 336. dioicum L. 4170. Helichrysum D. C. 337. arenarium D. C. Die Form aurantiacum unter der gewöhnlichen Form nicht selten. 171. Artemisia 1. 338. Absinthium L. An Dorfstrassen voll- ständig eingebürgert. + Adrotonum L. In den Kohlhöfen und auf dem neuen Kirchhofe verwildert. 339. campestris L. 340. vulgaris L. 417%. Achillea L. 341. Millefolium L. 173. Anthemis L. z. Th. 342. tinctoria L. An der Stadtmauer im Superintendentur- Garten; Abhänge am Klücken- und Senzig- See; auf Aeckern u. s. w.; überhaupt sehr verbreitet. 343. arvensis L. 344. Cotula L. In Dorfstrassen. 174. Chrysanthemum L. 345. Leucanthemum L. erw. 346. Tanacetum Karsch. Alter Kirchhof; am Klücken- See; auf Acker- rainen u.s. w. 347. Chamomilla P.M.E. 348. inodorum L. sp. Arnica montana L. wurde mir vom Organisten Hübner als bei Neuwedell vorkommend angegeben; Exemplare sah ich nicht. 173. Senecio L. veränd. 349. vulgaris L. 350. viscosus L. Auf Schutt in Dörfern; nicht gerade häufig. 351. silvaticus L. 352. vernalis W.K. Seit 1859, wo ich diesen Eindringling zuerst nur in einigen wenigen Exemplaren beobachtete, hat sich derselbe in schreckenerregender Weise ausgebreitet; sämmtliche Brachen, vor- züglieh solche, welehe schon zwei oder mehrere Jahre unbeackert liegen, erscheinen dann im Mai und Juni aus der Ferne gesehen wie blühende Rapsfelder. Abgesehen davon, dass die Pflanze, wo sie in diesen Massen auftritt, dem Boden sehr bedeutende Nah- rungsstoffe entzieht, erstickt dieselbe ausserdem noch viele Kräuter, welche den weidenden Schafheerden zu Gute kommen könnten. Kein Schaf rührt übrigens die Pflanze an; im Gegentheil tragen dieselben nicht wenig zur Verbreitung derselben bei, indem zur Zeit der Fruchtreife die mit Haarkrönchen versehenen Früchte an Verhandl. des bot. Vereins f, Brand. XIII. 2 der Wolle dieser Thiere hängen bleiben und auf diese Weise weiter geschleppt werden. 353. Jacobaea L. 354. aquaticus Huds. Sehr selten; (nur in einigen Exemplaren am Güntersberger Mühlenfliess beobachtet). 349 x 352. vulgaris X vernalis. Unter den Eltern in dem Grabert’schen Garten gegenüber der Zündholzfabrik; auf einer Brache hinter dem neuen Kirchhofe 1870. 355. paluster D. C. In allen Torfstichen und Torfsümpfen häufig. + Echinops Tourn. + sphaerocephalus L. (Im Reichenbacher Parke verwildert.) 1?6. Carlina Tourn. 356. vulgaris L. 357. acaulis L. Vom Lehrer Walter an Berglehnen bei Reetz aufgefunden und mir mit- getheilt. 177. Centaurea L. z. Th. 358. Jacea L. gemein; die Form a. vulgaris Koch 2. pygmaea auf Triften gar nicht selten, z.B. am Stawin-See. 359. Cyanus L. 360. Scabiosa L. Auf Aeckern unter Getreide vor Schneiders Berg auch weissblühend beobachtet. 361. panniculata Jacq. + solstitialis L. Nicht selten auf Aeckern unter Medicago sativa. #78. Serratula L. 362. tinctoria L. Auf trockenen Wiesen in Gebüschen; gern in Gesellschaft von Inula salicina. 1379. Lappa Tourn. 363. offieinalis All. In Dörfern, z. B. in Pammin nicht selten. 364. glabra Luk. 365. tomentosa Lmk. Von dieser Art beobachtete ich in Raduhn eine Form mit ganz kahlen Hüllblättern und in Schlagenthin eine andere mit ganz hellrothen Kronen. Da, wo diese drei Arten zusammen vorkommen, kann man auch stets Mischlinge antreffen. - 948SD®. Onopordon Vaill. 366. Acanthium L. Auf lehmigem Bo- den an sonnigen Abhängen gar nicht selten, z. B. auf dem Trocken- platz, am Senzig-See u. s. w. 481. Carduus Tourn. 367. acanthoides L. (Nur einmal in Menge auf Aeckern vor Sandow aufgefunden.) 368. erispus L. In Hecken, an Dorfstrassen u. s. w. nicht selten. Weissblühend fand ich diese Art vor dem Steinthore an dem neugebauten Hause vor Spitzer’s Etablissement. 369. nutans L. 418?. Cirsium Tourn. 370. lanceolatum Sceop. Die Form ne- morale Rchb. (im Walde nach Sandow). 371. oleraceum Scop. 372. acanle All. forma dubium Willd. In Gebüschen, z. B. im Klückner Busch sehr häufig. 373. palustre Scop. Kommt auch mit weissen Blüthen vor. 371 x 372. oleraceum X acanle. Sehr verbreitet; der Bastard tritt stets auf, wo beide Arten in Gesellschaft wachsen. Rechts und links von der Neuwedeller Chaussee hinter dem Chausseehause auf Wiesen; auf Wiesen am Schiefelberge zwischen Samenthin und Schönfeld; Wardiner Wiesen; bei Alt-Klücken; auch bei Berlinchen bemerkt. 371 x 373. oleraceum X palustre. Sehr selten; auf Wiesen hinter den Kohlhöfen; Bruch beim Schiefelberge. 374. arvense Scop. Die var. albiflorum Bolle (vor der Schönwerder’schen Ziegelei); die Abart incanum Fischer gar nicht selten auf schwerem Lehmboden. + Silybum Vaill. + Marianum Gaertn. In Gärten nicht selten verwildert. 18%. Lampsana Tourn. 375. communis L. 4184. Arnoseris Gaertn. 376. minima Lk. Auf sandigen Aeckern nicht selten. 485. Cichorium Tourn. 377. Intubus L. 4186. Leontodon L. z. Th. 378. auctumnalis L. 379. hispidus L. erw. a. vulgaris Koch gemein; b. hastilis L. weniger häufig. 48%. Tragopogon L. 380. major Jacq. Judenberg. 381. pra- tensis L. erw. 188. Scorzonera L. z. Th. 382. humilis L. Auf Sandboden, gern in Kiefernwäldern: Kiefern vor der Pamminer Mühle; im Walde hinter Helpe; Augustwalder Forst; in den ersten Kiefern am Wege nach Schönwerder. 383. purpurea L. An einem Bergabhange rechts von der Pamminer Mühle; Kiefern vor Schlagenthin; (Korth bei Berlinchen). 489. Hypochoeris L. z. Th. 384. glabra L. 385. radicata L. Beide nicht selten. 4190. Achyrophorus Scop. z. T. 386. maculatus Scop. Bei der Pamminer Mühle; im Walde vor Schlagenthin; am Wege nach Reichenbach; auf dem Kinderwerder hinter: Schulzendorf; zwischen Schulzendorf und Vorwerk Schulzendorf. 491. Taraxacum Haller. 387. vulgare Schrk. Kommt in Be- zug auf Gestalt und Richtung der Hüllblätter in vielen Formen vor. a. genuinum Koch überall gemein; b. glaucescens Rehb. auf dem Exercierplatze; c. corniculatum Kit. ebenda; d. paludosum Schl. 1. palustre D. C. am Stawin- See in den Abänderungen: * erectum Hoppe und ** salinum Poll. 4197. Chondrilla Tourn. 388. juncea L. 193. Lactuca L. erw. 389. muralis Less. 494. Sonchus L. z. Th. 390. oleraceus L. z. Th. 391. asper Vill. 392. arvensis L. Die Form b. laevipes Koch nicht seltener, als die Hauptform. 393. paluster L. Sehr selten; (nur an der Plöne hinter Jagow in Weidengebüsch beobachtet.) 495. Crepis L. z. Th. + setosa Hall. fl. Unter Medicago sativa (hinter Sandow) und Klücken beobachtet. 394. biennis L. 9*F 20 Sehr selten; nur einmal auf der Seharlock’schen Wiese in den Kohlhöfen in einigen Exemplaren gesammelt. 395. tectorum L. 396. virens Vill: 397. paludosa Manch. 496: Hieracium Tourn. z. Th. 398. Pilosella L. Die Form stoloniflorum Ritschl gerade nicht selten. 399. Auricula L. Auch bei dieser Art kommen blüthentragende Ausläufer häufiger vor. 400. praealtum Vill. a. genuinum. 2. Bauhini Bess. Am Barmdick- See sehr selten. 401. foribundum Wimm. u. Grab. (Nur auf den Plönewiesen hinter Jagow), sonst nicht bemerkt. 402. eymosum L. Im Superintendentur- Garten. 403. pratense Tausch. Sehr ver- breitet. Alter Kirchhof; Wiesen zwischen der Walkmühle und dem Kinderwerder; Wiesen hinter der Pamminer Mühle; (bei Billerbeck; im Walde vor Sandow; Wiesen vor und links von der Schönwer- der’schen Ziegelei) und anderwärts. Auch diese Art kommt nicht selten mit blüthentragenden Stolonen vor. 398 x 403. Pilosella X pratense. Auf Wiesen unter den Eltern gar nicht selten, z. B. Wiesen zwischen der Walkmühle und dem Kinderwerder; (Wiesen bei der Schönwerder’schen Ziegelei). 404. murorum L. a. verum häufig; 2. selvaticum L. unter der Hauptform nicht selten. 405. vulgatum Fr. 406. boreale Fr. In Gebüschen, z. B. am Wall sehr häufig. 407. laevigatum Willd. Seltener, als vorige. 408. umbellatum L. Auf sandigen Hügeln, z. B. Judenberg, nicht selten. 47. Fam. Campanulaceae Juss. 419%. Jasione L. 409. montana L. Die Form b. ktoralis Fr. auf dem Judenberge. 4198. Phyteuma L. 410. spicatum L. In fast allen Laubwäl- dern häufig: (Schönwerder’scher Buchwald); Klückner Busch; Senzig-See; hinter Schulzendorf; Stadtforst; Augustwalder Forst und so weiter. 4199. Campanula L. z. Th. 411. rotundifolia L. 412. rapun- culoides L. 413. Tracheium L. An Zäunen und in Gebüschen gemein. 414. latifoia L. An der Stadtmauer im Superintendentur- Garten dicht an Pforte; Wall; in Hecken hinter dem alten Kirchhofe; im Pamminer Park. 415. patula L. 416. Rapunculus L. Am Cuertow-See. 417. persicifolia L. 418. glomerata L. Gern in Gesellschaft von Serratula tinctoria und Inula salicina; sehr selten; auch weissblühend. Die Abart c. speciosa« Hornemann auf Gräbern des alten Kirehhofes verwildert. 48. Fam. Siphonandraceae Klotzsch. 200. Vaceinium L. 419. Myrtillus L. 420. Vitis idaea L. 421. Oxycoccus L. Fast auf allen Torfsümpfen, namentlich die Sphagnenpolster durchsetzend. % K ER & ee 21 201. Andromeda L. z. Th. 422. Polüfolia L. An ähnlichen Lokalitäten, wie vorige; nicht minder häufig. 49. Fam. Ericaceae Klotzsch. 202. Calluna Salisbury. 423. vulgaris Salisb. Weissblühend in der Haide zwischen Raduhn und Raakow beobachtet. 50. Fam. Rhodoraceae Klotzsch. 203. Ledum Rupp. 424. palustre L. Torfsümpfe hinter der Stadtziegelei; im Karzig-Bruch; in der Augustwalder Forst; vor Woldenberg an der Bahn u. s. w. 51. Fam. Aypopityaceae Klotzsch. 204. Pirola Tourn. z. Th. 425. rotundifolia L. Sehr seiten; nur in Gebüschen auf Wiesen zwischen der Walkmühle und Pam- miner Mühle am Standort von Sweertia. 426. chlorantha Sw. Eben- falls selten; nur einmal im Stolzenfelder Busch in einigen Exem- plaren aufgefunden. 427. minor L. In Wäldern ziemlich häufig. 428. uniflora L. Selten; Augustwalder Forst; auch bei Berlinchen. 05. Chimophila Pursh. 429. umbellata Nutt. Kiefern bei der Schlagenthiner Ziegelei; im Walde vor Schlagenthin. 06. Ramischia Opiz. 430. secunda Gke. In Laubwäldern sehr häufig. 07. Monotropa L. 431. HZypopitys L. In Nadel- und Laub- wäldern sehr verbreitet. Wald vor Schlagenthin; (Hübner Stadt- forst); Augustwalder Forst. 52. Fam. Oleaceae Lindl. 08. Ligustrum Tourn. 432. vulgare L. Am Senzig-See vor dem hohlen Grund; scheint wild zu sein. + Syringa L. + vulgaris L. Auf dem alten Kirchhofe ver- wildert. “09. Fraxinus Tourn. 433. excelsior L. (Im Schönwerder’- schen Busch). 53. Fam. Asclepiadaceae R. Br. 10. Vincetoxicum Rupp. 434. album Aschs. Selten. Auf sandigen, sonnigen Hügeln rechts von der Pamminer Mühle; (zwi- schen dem Karzig-Bruch und Vorwerk Bonin). 54. Fam. Apocynaceae R. Br. + Vinca L. + minor L. Auf dem alten Kirchhofe verwildert; (ebenso im Reichenbacher Parke). 55. Fam. Gentianaceae Juss. “11. Menyanthes Tourn. 435. trifoliata L. “17. Sweertia L. 436. perennis L. Sehr selten; nur auf Torfwiesen zwischen der Pamminer Mühle und der Walkmühle. *13. Gentiana Tourn. 437. campestris L. Schon vom Apo- 22 theker Muth angegeben; doch erst 1866 von Hartmann (im Walde zwischen Sandow und Dölitz) in einigen Exemplaren wieder auf- gefunden. 438. Amarella L. z. Th. Auf kurzgrasigen Triften häu- fig; z.B. am Stawin-See; bei Klücken; im Karzig- Bruch. 214. Erythraea Renealm. 439. Centaurium Pers. z. Th. Sehr häufig. 440. pulchella Fr. Auf feuchten Aeckern nach der Ernte nicht selten. Im 9. Jahrg. der Verhandl. des bot. Vereins der Mark Brandbg. S. 125 ff. macht Seehaus auf eine nicht blos durch weisse oder blassröthliche Kronen, sondern auch durch ihre allgemeine Tracht von der Hauptform abweichende, höchst interessante var. der vorigen Art, welche derselbe Forscher bei Stettin beobachtete, aufmerksam und giebt eine sehr specielle Beschreibung von der- selben. Ganz dieselbe Form habe auch ich in hiesiger Gegend auf sehr strengem Leehmboden hinter Schneiders-Berg vor dem Werder in Ackerfurchen gesammelt und damit das Vorkommen der var. Meyeri Bunge auch für die Mark constatirt. 56. Fam. Convolvulaceae Vent. 215. Convolvulus L. z. Th. 441. sepium L. 442. arvensis L. 16. Cuscuta Tourn. 443. Epithymum Murr. und zwar nur die Form: Trifolii Babington und Gibson. Auf Kleefeldern richtet diese Pflanze oft grosse Verheerungen an. 444. europaeaL. z. Th. Selten; nur einmal bei Wardin auf Urtica dioeca und auf Humu- lus Lupulus hinter der Wardiner Mühle gesammelt. 445. Epilinum Weihe. Unter dem Flachs nicht selten. 57. Fam. Borraginaceae Juss. 217. Asperugo Tourn. 446. procumbens L. An Wegen, in Hecken, auf Schutt; häufig. 218. Lappula Rivin., Mnch. 447. Myosotis Mnch. Im Super- intendentur- Garten an und auf der Stadtmauer. 219. Cynoglossum Tourn. 448. officinale L. Am Wall; bei der Pamminer Mühle; zwischen dem Werder und Alt-Klücken; Stadtmauer; in Dörfern u. s. w. 220. Anchusa L. verändert. 449. officinalis L. 450. arven- sis M.B. 221. Symphytum Tourn. 451. offieinale L. Die weissblühende Form: $. bohemicum Schmidt viel seltener. 222. Echium Tourn. 452. vulgare L. Kommt auch auf Aeckern mit fleischfarbenen Blumenkronen vor. “23. Pulmonaria Tourn. 453. officinalis I. In Laubwäldern sehr häufig; z. B. im Klückner, (Schönwerder’schen, Zachaner) Buch- wald und in Augustwalder und Stadtforst. 454. angustifolia L. Sehr selten; von Baenitz (im Schönwerder'schen Busch), von mir aber nur auf einem bewaldeten Werder im Karzig-Bruche beobachtet; an dem letzteren Standorte aber in neuerer Zeit durch Cultur fast gänzlich ausgerottet. 224. Lithospermum Tourn. 455. arvense L. 225. Myosotis Dillen. 456. pulustris With. 457. caespitosa Schultz. Ziemlich selten; (Elsenbruch bei der Schönwerder’schen Ziegelei); in der Stadtforst. 458. arenaria Schrd. 459. intermedia Lk. 460. sparsiflora Mikan. Selten; im Köhn’schen Garten an grasigen Abhängen; am Raduhn-See vor der Klückner Windmühle. 58. Fam. Solanaceae Juss. + Lyeium L. + dardbarum L. An Hecken und Zäunen ver- wildert. 226. Solanum L. 461. nigrum L. z. Th. 462. Dulcamara L. + Nieandra Adans. + physaloides Gaertn. In Gärten nicht selten verwildert. 2273. Hyoseyamus Tourn. 463. niger L. 228. Datura L. 464. Stramonium L. Wohl als vollständig eingebürgert anzusehen. | + Nieotiana Tourn. +rustica L. In Gärten öfter verwildert. 59. Fam. Scrophulariaceae R. Br. 229. Verbascum L. 465. Thapsus L. Selten; nur im Super- intendentur- Garten bemerkt (1870). 466. thapsiforme Schrd. Die Abart b. cuspidatum Schrd. unter der Hauptform nicht gerade selten. 467. Lychnitis L. Auf Sandboden und in Dörfern häufig. 468. nigrum L. Die Form b. Alopecurus Thuill. auf dem alten Kirchhofe und im Superintendentur-Garten beobachtet. 466 x 468. thapsiforme X nigrum. Nur einmal auf dem Rietziger Kirchhofe unter den Stammeltern bemerkt. 230. Scrophularia Tourn. 469. nodosa L. 470. alata Gil. In und an Gräben ziemlich häufig. 31. Linaria Tourn. 471. Elatine Mill. Sehr selten; nur ein- mal in Menge auf Aeckern beim alten Schönfelder Vorwerk auf- gefunden. 472. arvensis Desf. z. Th. Auf Aeckern hinter dem neuen Kirchhofe; beim Bahnhofe vom Lehrer Nienas bemerkt. 473. vul- garis Mill. 474. minor Desf. Auf Aeckern und Gartenland sehr verbreitet. 37. Digitalis Tourn. 475. ambigua Murr. Im Juli 1870 in einigen Exemplaren in einer Kiefernschonung in der Stadtforst vor dem Förster Müller aufgefunden. + purpurea L. In Gärten nicht selten halbwild. + Zutea L. Kommt seit einer Reihe von Jahren im Scharlock’schen Garten vorm Steinthore yerwildert vor. 24 233. Veronica Tourn. 476. scutellata L. 477. Anagallis L. Die Form: tenerrima Schmidt auf trockneren Stellen in den Kneppendraeger - Wiesen vorm Mühlenthor. 478. Beccabunga L. 479. Chamaedrys L. 480. officinalis L. 481. latifolia L. Am Wege nach dem Bahnhofe; im Scharlock’schen Garten vorm Steinthor; im Garten des Superintendenten; am Exercierplatze u. s. w. 482. spicata L. Sehr verbreitet: Judenberg, Klückner Busch, Pamminer Mühle u. s. w. 483. arvensis L. 484. verna L. 485. triphylla L. 486. persica Poir. Sehr zertreut; Kahlsburg, Raduhn, (Ravenstein). (V. opaca Fr. auf Aeckern bei Priedebers bemerkt.) 487. agrestis L. 488. hederifolia L. 34. Euphrasia L. 489. Odontites L. Kommt auch hin und wieder mit weissen Blumenkronen vor; z. B. auf dem Exercierplatz. Die Abart: serotina Lmk. im Herbst auf Triften an Seeufern. 490. offieinalis L. In den Formen: pratensis Fr. und nemorosa Pers. nicht selten. 35. Alectorolophus Haller. 491. major Rehb. erw. 36. Pedicularis Tourn. 492. silvatica L. Erst 1870 auf Wie- sen rechts von der Pamminer Mühle aufgefunden. 493. palustris L. 37. Melampyrum Tourn. 494. arvense L. Nicht häufig; auf Aeckern vor dem Judenberge; Abhänge am Senzig-See. 495. ne- morosum L. In Laubwäldern häufig. 496. pratense L. 38. Lathraea L. z. Th. 497. Squamaria L. Sehr verbreitet; gern auf humusreichem Boden in Laubwäldern. (Schönwerder’scher Busch); Klückner Busch; hinter Schulzendorf. Fam. 60. Labiatae Juss. + Elssholzia Willd. + Patriniüi Gke. Vom Conrector Lüdieke in Gärten der Klosterstrasse beobachtet. 39. Mentha Tourn. 498. silvesiris L. erw. a. nemorosa Willd. Nur einmal beim Pamminer herrschaftlichen Garten bemerkt. 499. aquatica L. erw. Kommt in mannigfachem Formenwechsel vor. Beob- achtet: a. capitata Wimm. 2. hirsuta L. In Gräben häufig; ce. sa- tiva L.? ebenfalls nicht selten. 500. arvensis L. 340. Lycopus Tourn. 501. europaeus L. 441. Origanum Tourn. 502. vulgare L. Am Wall; (bei der Schönwerder’schen Ziegelei); auf dem Kinderwerder hinter Schul- zendorf; am Paddenpfuhl bei Hermsdorf (1865). “4%. Thymus Tourn. z. Th. 503. Serpyllum L. Kommt vor in den Formen: Chamaedrys Fr. Abhänge am Senzig-See; b. an- gustifolius Schrb. gemein; letztere nicht selten auch mit weissen Blüthen beobachtet. + Hyssopus Rivin. + officinalis L. Am Eisenbahndamm beim TE j te} N er \ 7 25 "ersten Bahnwärterhäuschen auf der Strecke nach Stargardt ver- wildert. 243. Calamintha Rivin. erw. 504. Acinus Clairv. 505. Clino- podium Spenner. (Gebüsch am Glambeck-See); im Klückner Busch; Augustwalder Forst; Stadtforst. 244. Salvia L. erw. 506. pratensis L. An Wegen, auf son- nigen Anhöhen häufig; selten jedoch mit rosa- oder weissgefärbten Blumenkronen. 245. Nepeta Rivin. erw. 507. Cataria L. In Gärten, an Dorf- strassen häufig. 508. Glechoma Benth. 246. Lamium Tourn. 509. amplexicaule L. 510. inceisum Willd. fand ich in einem Exemplare auf Aeckern an der Neuwedeller Chaussee bei Wardin. 511. purpureum L. 512. maculatum L. erw. Hecken auf dem alten Kirchhofe; Gräben am Feldwege nach dem Stawin-See; hinter Schulzendorf; bei der Pamminer Mühle; (Zachaner Buchwald). Diese Art kommt im Gebiete auch mit hell- rosaer Blumenkrone vor. 513. album L. In Dörfern nicht selten. 514. Galeobdolum Crtz. In Laubwäldern an quelligen Stellen häufig. Klückner Busch; Kinderwerder; Pamminer Mühle; Stolzenfelder Busch; Stadtforst; Augustwalder Forst; (Schönwerder’scher Busch; bei Sandow; Zachaner Buchwald; Reichenbacher Park;) u. s. w. 243. Galeopsis L. 515. Ladanum L. a. latifolia Hoffm. Auf Aeckern selten. Hinter Spitzer’s Garten; (Aecker bei Reichenbach). 516. Tetrahit L. z. Th. 517. speciosa Mill. Auf Gartenland und in feuchten Gebüschen häufig. 518. pubescens Bess. Gemein. 48. Stachys Rivin. 519. silvatica L. 520. palustris L. 521. recta L. Abhänge am Exercierplatze; im Scharlock’schen Garten; am Wege nach dem Bahnhofe; (bei Doelitz). 522. Betonica Benth. Klückner Busch; Pamminer Mühle; bei Schlagenthin; (am Glam- beck-See) u. s. w. 249. Ballote Tourn. 523. nigra L. erw. “30. Leonurus L. z. Th. 524. Cardiaca L. 251. Marrubium Rivin. 525. vulgare L. 52. Scutellaria Rivin. 526. galericulata L. “53. Brunella Rivin. 527. vulgaris L. z. Th. Kommt im Klückner Busch auch weissblühend vor. 528. grandiflora Jacg. Selten; Lehmberge vor dem Werder; (am Wege nach Sandow im Walde). 54. Ajuga L. erw. 529. reptans L. (Mit blühenden Ausläu- fern im Walde vor Sandow). 530. genevensis L. Kommt mit blau- roth und rosa gefärbten Kronen vor. 255. Teucrium L. z. T. 531. Scordium L. An Gräben bei Klücken viel; am Klücken-See., Fam. 61. Verbenaceae Juss. 2536. Verbena Tourn. 532. officinalis L. Fam. 62. Plantaginaceae Juss. 25%. Plantago L. 533. major L. Die var.: nana Trattinick häufig auf Stoppelfeldern nach der Ernte. 534. media L. 535. lanceolata L. Die Form dubia Liljeblad auf dem Judenberge. Von dieser Art beobachtete ich am Senzig-See eine Monstrosität mit seeundären Blüthenährchen. Fam. 63. Lentibulariaceae L. C. Rich. 258. Pinguicula Tourn. 536. vulgaris L. Sehr selten; im Sommer 1870 auf den Ihnawiesen hinter Schlagenthin bemerkt. 59. Utricularia L. 537. vulgaris L. In Torfstichen häufig. 538. intermedia Hayne. Torflöcher am Gleser-See; Verbindungs- Graben zwischen dem grossen und kleinen Gersdorf-See hinter der Stadtziegelei. 539. minor L. An See-Ufern; am Gleser-See; am kleinen Gersdorf-See; am Barmdick-See in der Marienwalder Forst. Fam. 64. Primulaceae Vent. 260. Anagallis Tourn. 540. arvensis L. 261: Centunculus Dillen. 541. minimus L. 267. Trientalis Rupp. 542. europaea L. In der Augustwal- der Forst links vom Wege zum Förster; (Zachaner Buchwald). 263. Lysimachia Tourn. 543. thyrsiflora L. 544. vulgaris L. 545. Nummularia L. *64. Primula 546. offieinalis Jacg. 265. Hottonia Boerh. 547. palustris L. Fam. 65. Plumbaginaceae Juss. 266. Armeria Willd. 548. elongata Boissier erw. Fam. 66. Amarantaceae Juss. - 267. Amarantus Tourn. z. Th. 549. retroflewxus L. Selten: hinter Scheunen vorm Mühlenthor; in Schlagenthin und Pammin. 268. Albersia Kth. 550. Blitum Kth. Fam. 67. Chenopodiaceae Vent. 269. Chenopodium Tourn. verändert. 551. polyspermum L. Auf Gartenland nicht selten. Kommt in zwei Formen vor: a. cy- mosum Chevalier. Sehr häufig. b. acutifokum Kit. Nur einmal in einem Bauerngarten in Schlagenthin aufgefunden. 552. VulvariaL. Am Salzhause; (Lüdicke) in Wardin sehr häufig. 553. Akybridum L. 554. murale L. An Dorfstrassen gemein. 555. urdicum L. In Dör- fern sehr verbreitet; in Klücken, Raduhn, Rietzig, Helpe, Pammin, % 5 5 a gr > BER TELNITS Samenthin u. s. w. häufig. 556. album L. erw., und zwar in den Formen: a. spicatum Koch, b. viride L. und c. lanceolatum Müh- lenberg häufig. 557. glaucum L. 558. rubrum L. Gemein. Die Abart: crassifolium Hornemann auf feuchten Aeckern in den Ihna- wiesen hinter Schlagenthin, die var. paucidentatum Koch auf Gar- tenland beim Schiesshause beobachtet. + foliosum Aschs. Früher am Schulhause in Alt-Klücken; jetzt verschwunden. 559. bonus Henricus L. Mitten in der Stadt beim Rathhause; in Dörfern gemein. 270. Atriplex Tourn. z. Th. + hortense L. In den Kobhlgär- ten häufig verwildert. 560. nitens Schk. Auf dem alten Kirchhofe; beim Schönfelder Vorwerke; (im Sandower Parke). 561. patulum L. Gemein. Die Formen: angustifolium Sm. und erectum Huds. nicht selten. 562. Rastatum L. Variirt sehr; eine auffallende, mit dicken, fleischigen, wenig oder gar nicht spiessförmigen Blättern besetzte Form: triangulare Willd.? fand ich auf Wiesen zwischen Ho- henwalde und Billerbeck. 563. roseum L. Fast in allen Dörfern häufig. 68. Fam. Polygonaceae Juss. “#71. Rumex L. 564. maritimus L. An Gräben, auf Torf- stichen häufig. 565. obtusifolius L. In Dörfern. 566. conglomeratus Murr. 567. sanguineus L. erw. 1. viridiss Sm. In Laubwäldern, z. B. (im Sandower Busch) und in der Stadtforst verbreitet. 568. crispus L. 569. Hydrolapathum Huds. An Gräben und See- Ufern häufig. 570. Acetosa L. Die Form: pratensis Wallr. gemein; die var. auriculatus Wallr. seltener und am wenigsten häufig die Abart Jissus Koch mit zwei- bis dreispaltigen Spiessecken. 571. Acetosella L. erw. Kommt vor in den Formen: vulgaris Koch und angusti- Jolius Koch. “37. Polygonum L. z. Th. 572. Bistorta L. Auf Wiesen sehr gemein. 573. amphibium L. In Torfgruben und Seeen häufig, und zwar in der Form: natans Mnch. Auf Aeckern dagegen findet sich nicht selten die var. terrestre Leers, welche jedoch selten zur Blüthe gelangt. 574. lapathifolium Ait. Meisner. 575. nodosum Pers. Meis- ner. 576. Persicaria L. 577. Hydropiper L. In Gräben, an Dorf- tümpeln gemein. 578. minus Huds. 576 x 578. Persicaria X minus? Diesen bis jetzt im Gebiete selten beobachteten Bastard glaube ich unter den Eltern in einem Graben am Wege nach dem Stawin- See gefunden zu haben. 579. aviculare L. Die Abart erectum Rth. mit aufrechtem Stengel kommt häufig auf Gräbern des alten Kirch- hofes vor. 580. Convolvulus L. 581. dumetorum L. + Fagopyrum Tourn. + tataricum Gaertn. Unter F. esculentum nicht selten. 69. Fam. Santalaceae R. Br. “73. Thesium L. 582. edbracteatum Hayne. Abhänge rechts von der Pamminer Mühle; auch unter Kiefern beobachtet zwischen der Walk- und Pamminer Mühle; an letzterem Standorte auch ästige Exemplare bemerkt. 70. Fam. Euphorbiaceae Bartling. 274. Tithymalus Tourn. z. Th. 583. Esula Scop. und zwar in der Form: salicetorum Jordan. Aecker im Mönch zuerst vom Conrector Lüdicke beobachtet; (auch an der Bahn zwischen Dölitz und Stargardt bemerkt). 584. Cyparissias Scop. Sehr selten; an der Chaussee nach Neuwedell; in der Nähe des Bahnhofes beim Holländer; häufiger schon zwischen Woldenberg und Kreuz an der Bahn. 585. helioscopius Scop. 586. Peplus Gaertn. + Lathyris Scop. Im Garten des Steinhauers Kujas am Exercierplatze verwildert. 71. Fam. Acalyphaceae Kl.u. Gke. 75. Mercurialis Tourn. 587. perennis L. In Laubwäldern sehr verbreitet; (im Schönwerder’schen und Sandower Buchwalde); Klückner Busch; Stadtforst; sehr viel auf einem mit Corylus be- standenen Werder zwischen Samenthin und Billerbeck. 12. Fam. Urtzcaceae Endl. 276. Urtica Tourn. 588. urens L. 589. dioeca L. 73. Fam. Cannabaceae Endl. + Cannabis Tourn. + sativa L. Oefter verwildert. 2227. Humulus L. 590. Zupulus L. In feuchten Gebüschen gemein. 74. Fam. Ulmaceae Mirbel. 278. Ulmus Tourn. 591. campestris L. In Wäldern und Ge- büschen häufig; die Form: suberosa Ehrh. am Wall, Raduhn - See und anderwärts nicht selten; pedunculata Fougeroux ist mir aus dem Gebiet nur angepflanzt bekannt. 75. Fam. Fagaceae A. Br. 39. Fagus Tourn. 592. silvatica L. Im Klückner Busch, (in dem Schönwerder’schen und Sandower Walde), in der Stadtforst u.s. w. grosse Bestände bildend. SO. Quercus Tourn. 593. Robur L. z. Th. und 594. sessili- flora Sm. werden beide als Waldbaum eultivirt. 0 RT ke FA 66 @. Lichenes. 1. Pertusaria communis D.C. An Haseln. Nicht selten. 2. Opegrapha atra Pers. An den Rinden alter Bäume. Nicht häufig. 3. Lecanora tartarea, c. corticola Ach. An alter, abgebrochener Rinde. Ziemlich häufig. 4. Lecanora subfusca, a. vulgaris Schaer. An abgebrochener Rinde alter Bäume. Häufig. Mit vielen Apothecien. 5. Lecanora varia Ehrh. An Haseln. Sehr selten. Mit Apo- thecien. 6. Collema multifidum, c. complicatum Schleich. Auf Moosen an Birken, Eschen, Eichen. Spärlich. 7. Collema atro-caeruleum, c. tenuissimum Dicks. Nur an einer alten Eiche. Mit vielen Apothecien. 8. Parmelia parietina L. Nicht häufig. Mit schönen Apo- thecien. 9. Parmelia olivacea L. An Haseln, hin und wieder, ohne Apothecien. Dagegen mit sehr schönen Apothecien an alten Bir- ken, auf deren niedergebogenen Aesten sich Sand gesammelt. Nur sehr spärlich. 10. Parmelia saxatilis L. An der Rinde aller Bäume, vorzüg- lich aber von Pinus silvestris. Ohne Apothecien. 11. Lobaria pulmonaria C. Bauh. Auf einzelnen Eichen in den Dünenthälern, mit sehr grossem Thallus, aber wenigen Apotheecien. Spärlich. 12. Peltigera aphthosa L. Auf Moosen. Sehr sparsam. Mit Apo- thecien. 13. Cladonia pyzidata, communis Schaer. An den Stämmen alter Bäume von Pinus silvestris. Spärlich. Mit Apotheeien. 14. Cladonia rangiferina, vulgaris Schaer. Auf dem Sande und zwischen dem Moose. Ueberall. Bis 4° Länge. 15. Cladonia rangiferina, silvatica L. Mit voriger zusammen; doch nicht ganz so häufig. Bis 4“ Läuge. 16. Stereocaulon incrustatum Flk. An den Abhängen der inne- ren Dünen. Nicht häufig. Ohne Apotheeien. 17. Hagenia ciliaris L. An alten Birkenstämmen. Nicht häufig. Ohne Apotheeien. 18. Ramalina calycaris. a. fastigiata Pers. Besonders an Eichen. Nicht häufig. Mit vielen Apothecien. en a ae a a EEE RE RER: BERFRNE Naher FEN RT E ee er a en b. fraxinea (amplicata Schär.) L. Wie vorige. Nicht selten. Mit vielen Apothecien. c. canaliculata Fr. Wie vorige. Häufig. Mit vielen Apothecien. d. farinacea L. Wie vorige. Nicht häufig. Mit vielen Apo- thecien. 19. Usnea barbata, a. florida L. Auf Pinus silvestris- Bäumen Selten. Mit wenigen, bis 6° breiten Apothecien. c. ceratina Ach. Wie vorige. Häufig. Ohne Apothecien. Bis 13 lang. Gr: 20. Bryopogon jubatus L. Wie vorige. Häufig. Ohne Apothecien. Bis 6” lang. d. Algae. 1. Conferva rupestris L. In einzelnen Exemplaren an den Strand geworfen. Spärlich. | 2. Polysiphonia elongata Huds. Wie vorige. Spärlich. 3. Elachista ferruginea Roth. An Fucus. Nicht häufig. 4. Fucus vesiculosus L. An den Strand geworfen. Nicht häufig. Schmalblättrige Form. 5. Fucus ceranoides L. Wie vorige, nur spärlicher. Es wurden demnach beobachtet: A. Phanerogamen 56 a. Bäume und Sträucher 14 b. Krautartige Pflanzen 42 I. Wald-Flora 19 1. Kiefernwald 15 2. Gemischter Wald 4 II. Flora der freien, sandig-kiesigen Flächen 20 III. Strand-Flora 3 B. Oryptogamen 40 a. Filices 2 b. Musei 13 e. Lichenes 20 d. Algae 5 also im Ganzen: 96 Wenn nun auch nicht anzunehmen, dass mit den hier zusam- mengestellten Pflanzen die Flora der Insel erschöpft ist, indem gewiss noch manche, wegen des jugendlichen Alters, in welchem sich dieselben znr Zeit meiner Anwesenheit daselbst befunden haben mögen, meiner Aufmerksamkeit entgangen sind, so ist die Flora von Gottska-Sandö doch immerhin als eine arme zu bezeichnen. Freilich ist eine solche Pflanzen-Armuth gerade nicht einladend, 5 * Tec 68, die Flora, einer Gegend: aufzuzeichnen; doch bewogen. mich dazu eines Theils das Vorhandensein einer specifischen Sandflora auf einem so. abgeschlossenen, ziemlich grossen Terrain, sowie die da- selbst bestehenden, auf die Vegetation derselben eine bedeutende Einwirkung ausübenden eigenthümlichen Verhältnisse, anderen Theils aber Nützlichkeitsrücksichten, indem. jede Lokal-Flora für die Pflan- zen-Geographie doch. immer einen, wenn auch noch so geringen Werth hat. Barth in Neuvorpommern. Januar. 1869, Beobachtung Monas_ prodigiosa Ehrbg. F, Ludwig. In der Nacht vom 4. zum 5. September d. J. bildete sich in dem Speiseschranke des Kaufmanns Hoehe zu. Schleusingen an sogenannten thüringer Klössen plötzlich. ein blutrother Ueberzug. Die Klösse, die aus rohen geriebenen Kartoffeln gemacht werden, waren zwei Tage vorher gekocht worden und am vorhergehen- den Nachmittage noch unversehrt. Die Speisekammer war ver- schlossen, enthielt auch keine Gegenstände oder Flüssigkeiten, von welchen jene Farbe hätte herrühren können. Ich hielt die Ursache der rothen Färbung Anfangs für die Monas prodigiosa, die 1848 in Berlin so grosses Aufsehen erregt, und von. jeher zu mancher Wundergeschichte Veranlassung gegeben hatte; allein eine mikroskopische Untersuchung zeigte, dass die kleinen Kör- perchen vollkommen ruhig waren, während von Focke die, Mona- dinen als sich lebhaft bewegend bezeichnet werden. Dieser Umstand, der moderige. Geruch und die Aehnlichkeit der Körperchen mit einer Abbildung des ‚„rothen Schnees‘‘ bewogen mich, die Erschei- nung in die Verwandtschaft des Haematococcus zu ziehen. In diesem, Zweifel hielt ich’s für’s Gerathenste, ein Stück dieses Organismus an.den botanischen Verein zu übersenden und diesen um Prüfung und weitere Aufklärung zu bitten. In dessen Auftrage untersuchte dann Herr Dr. P;:Magnus das übersandte Stück Kartoffelkloss und consta- ° tirte, dass das Object die echte Monas prodigiosa sei und mit der Beschreibung und Abbildung, welche Cohn von Originalexemplaren Ehrenbergs in Nova Acta Acad. Caes. Leop. Carolin. Nat. Cu- riosorum Vol. XXIV. pag. 131. giebt, sowie mit der Abbildung und Beschreibung, die Fresenius in dem Artikel „Blut im Brode“ in seinen „Beiträgen zur Mykologie“ pag. 78—80 Taf. IX pag. 18, 19 giebt, ganz genau übereinstimme. Wie derselbe mir mittheilt, hat Cohn an seinen Exemplaren gar keine oder nur eine zitternde Bewe- gung wahrgenommen. Cohn betrachtet daher diesen Organismus als systematisch verwandt dem Bacterium Termo, zu welcher Ansicht sich auch Dr. Magnus neigt. Montagne zieht es zur Gattung Pal- - nella. So findet es sich in Rabenhorst’s ‚Flora Europäea Algarum aquae duleis et submarinae“ Sect. III. pag. 34. als Palmella prodi- ‘giosa Montagne aufgeführt. Der Speiseschrank, in welchem die rothe Alge zuerst auftrat, war nicht luftdicht verschlossen und 'stand in einem etwas feuchten, ‘dunklen Zimmer; derselbe enthielt ausser‘ jener Schüssel mit Klössen, die am Mörgen alle mit dichtem Roth überzogen waren, nur noch einige Salzfische. An den folgenden Tagen würden auch abge- kochte Salzfische, Reisbrei und einige andere 'eiweisshaltige Speisen, ‘die in das betreffende Zimmer gestellt worden waren, von der Alge befallen; auch eine geschälte Citrone, die in der Küche lag, zeigte die Erscheinung. Ich selbst pflanzte die Alge ungefähr vierzehn Tage lang auf Weissbrod fort; ein wenig von der rothen Masse genügte, um innerhalb 'einer einzigen Naclit ein grosses Stück jenes ‘Substrates zu überziehen. Schliesslich muss ich noch eine merk- würdige Erscheinung erwähnen, welche durch die Alge hervorge- rufen wurde. Ein Freund von mir hatte ein Stück eines der überzo- genen Klösse, in Löschpapier eingehüllt, vor ein Fenster gelegt, das von einem Weinstock umrankt wurde. Einige Ranken, welche das Papier umschlossen hatten, waren innerhalb weniger Tage 'ganz verwelkt, während die übrigen Ranken des Weinstockes unversehrt ‚geblieben waren. Schleusingen, 1871. 70 leber Dracocephalus thymiflorus L. Briefliche NE = von Prof. Dr. Münter. Zu den in älterer oder neuerer Zeit eingeführten, der pommer- schen Flora ursprünglich völlig fremden Pflanzen (Xanthorrhiza . apüfolia l’H£rit., Galinsoga parviflora Cav., Claytonia perfoliata Donn., Elodea canadensis Casp., Senecio vernalis W.K. u. s. w.), von denen besonders die letztgenannten schon zu schwer ausrottbaren, theilweise sogar höchst lästigen Unkräutern geworden sind, gesellt sich eine jüngsthin (im Juni d. J.) von mir bei Gützkow (Kreis Greifswald) unter Klee zahlreich aufgefundene, in Deutschland bisher wohl nur bei Königsberg und im Schleswig’schen gesehene Labiate: Dracocephalus ‚thymiflorus L. Von diesem ursprünglich von Linne und Tourne- fort: Dracocephalum genannten Genus wird die Species: Moldavica L. (die türkische Melisse) für die Mark Brandenburg angeführt, obschon sie dort, so wie in der Moldau selbst, doch wohl nur ver- wildert vorkommt. Auch die in der Mark Brandenburg von Schwabe und E. Schatz bei Oranienbaum und Kreuz aufgefundene: Ruyschiana L., dem östlichen Europa, von Schweden bis zur Ostschweiz hin, angehörend, ist bis jetzt, ebenso wenig, als Moldavica, in Pommern aufgefunden und nachgewiesen. Aus demselben Genus führen Koch und Neilreich für die Flora Oesterreichs und Deutschlands die Species: austriacus L. an. Auch diese ward nie in Pommern aufgefunden. Endlich aber nennt Nyman in seiner Sylloge Florae Europaeae (1854—55:) die beiden Species: nutans L. bei Moskau und Kasan und thymiflorus L. für das südliche und mittlere Russland und spricht sich Deeandolle im zwölften Bande über die Verbreitung dahin aus, dass thymiflorus bei Upsala, Moskau, im südlichen Po- dolien, an der Wolga und in der Soongarisch -Kirgisischen Steppe nachgewiesen sei. Das seltsame und unerwartete Vorkommen des thymiflorus in der Flora des Greifswalder Kreises erklärt sich indessen ziemlich einfach, indem man weiss, dass der hierorts zur Aussaat kommende Klee auf dem Breslauer Kleesaamenmarkte angekauft wird, welchem, 11 zumal auch aus dem südlichen Russland, die Kleesaat in grossen Quantitäten zugeführt wird. j Ob die Gützkower Pflanze schon seit längerer Zeit daselbst existire, kann nicht erwiesen werden, da der Fundort in diesem Jahre zum ersten Male vom Referenten besucht worden ist. Greifswald, September 1871. Ueber Verdoppelung des Jahrringes. Von Geh. Rath Dr. Th. Ratzeburg. Mit der Betrachtung des Jahr- oder Holzringes steht die Untersuchung der Triebe, wie sie ja nicht bloss bei Forstleuten, sondern auch bei Botanikern (z. Be. Wigand in Marburg) genannt werden, in enger Verbindung. Beide haben ihre Ge- schichte und mit dieser muss ich nothwendig beginnen, da sich aus derselben die Nothwendigkeit einer etwas veränderten termi- nologischen, anatomischen und physiologischen Behandlung — ich möchte sagen, auch einer pathologischen — ergiebt. Ich wählte die Untersuchung der Ringverdoppelung gerade für diese‘) Versammlung, weil ein von mir erst kürzlich entdeckter neuer Fall, Pathologie der Esche (Fraxinus excelsior), in seiner Deutung der Bestätigung von Botanikern bedurfte, sie auch glücklich von der ersten Notabilität, unserem Präsidenten A. Braun, und Anderen sogleich erhielt. Ich bemerke ausdrücklich, dass die Sache an dem vorgezeigten Eschen-Zweige von Kösen schon durch die Loupe entschieden wurde und die Anwendung eines Mikroskops diesmal nicht erforderlich war. Eine Conclamation vieler Botaniker, eine kurze, objeetive Entscheidung ist in diesem Falle auch wirklich nothwendig, damit sich nicht immer wieder neue Widersprüche, deren ich gleich einige von früher her erwähnen werde und die nur theoretischen Grund haben, erheben. Voranschieken muss ich die Betrachtung der Triebe. Obgleich wir über diese viel mehr, als über das Holz wissen, da seit un- denklichen Zeiten von verschiedenen Seiten, besonders von Gätt- nern, die Mai- und Johannistriebe unterschieden wurden, so 1) Es ist dies die 15. (2. Herbst-)Versammlung des bot. Vereins der Provinz Brandenburg zu Berlin, am 7. October 1871. 72 glaube ich, auch darin jetzt etwas weiter gekommen zu sein. Während der ganzen vierzig Jahre, dass ich im Walde beschäftigt war, 'er- schien mir der Gegenstand für beschreibende, wie physiologische Botanik von hauptsächlicher Wichtigkeit, besonders da ich sehr bald Unvollkommenheiten in der bisherigen Behandlung desselben wahrzunehmen Gelegenheit hatte. Wenn ich hier nun Priorität in der Beobachtung in Anspruch nehme, so erfordert die Bescheiden- heit, zu bemerken, dass mein Verdienst in diesen Ermittelungen wegen der mir so oft dargebotenen bequemen Gelegenheit, die ich amtlich wahrzunehmen verpflichtet war, ein relativ geringes ist. Ich musste nämlich bei jedem grossen Insectenfrasse auch über den Zustand der beschädigten Bäume berichten und kam dann auch bald zu der Erfahrung, dass gewisse Fröste ganz ähnlich, _ wie ein Insectenfrass, auf die Holzgewächse wirken. Bei häufiger Wiederholung des Berichtes» über beide Erscheinungen bediente ich mich dann der abgekürzten Bezeichnungen Frass und Frost und werde auch heute wieder davon Gebrauch machen können. Was früher, um die Sache ein wenig systematisch zu ordnen, bei derselben versäumt worden ist, das ist meines Erachtens die Eintheilung der Johannistriebe in normale und abnorme (patho- logische oder, wie ich sie mit meinem neuen, sich selbst genugsam erklärenden terminus bezeichne: Ersatztriebe,) und die Unter- scheidung bei den ersteren: ob sie regelmässig, häufig oder selten bei gewissen Holzgattungen erscheinen, wie z.B. bei Esche, welche „sehr selten“ Johannistriebe bringt, was gerade für den vorliegenden Verdoppelungs-Fall von Wichtigkeit ist. Dazu erlaube ich mir zu bemerken, dass ich auch litterarisch sehon dem Gegenstande in mei- ner Waldverderbniss Aufmerksamkeit gewidmet habe, ihn aber in Band I. (Berlin 1866.) nur in Beziehung auf Nadelhölzer, in Band II. (1868.), welcher die Laubhölzer enthält, aber auch in Be- ziehung auf diese betrachten konnte. Später habe ich auch neue interessante Fälle beobachtet und kann heute mit Rücksicht auf diese schon mit ziemlicher Gewissheit Gesetze angeben, die wahr- scheinlich schon jetzt allgemeine Giltigkeit bei der Trieb- und Holz- bildung haben oder nur geringer Modifieationen, für welche wir neue, besonders durch Frass und Frost herbeigeführte, corrigi- rende Fälle erwarten müssen, bedürfen. Nach dieser, für den Hauptgegenstand nothwendigen Einleitung komme ich nun zu diesem selbst: „Verdoppelung des Jahrringes“ (vrulgo), „Verdoppelung der Schichten im Holzkörper“ (Wigand), „das den zweiten oder proleptischen Knospen entsprechende Holz“ (Unger). Somit hätte ich auch gleich zwei berühmte Botaniker angeführt, die sich mit der vorliegenden Bildung beschäftigten: Wigandim Baum (Braunschweig1854. Namentlich p. 238 £.), und Unger in einem besonderen Aufsatze „Ueber den Grund der Bildung der Jahreslagen dikotyler Holzpflauzen“ (H.v. Mohl und v. Schlechtendal: Bot. Zeit. Jahrg. 1847 p. 265 fi.) Unger hat sich sehr weit auf das histologische Gebiet — welches doch nicht gerade ‘seine Force war — gewagt und daher mögen wohl die mancherlei Ausstellungen, die man gegen den Aufsatz gemacht bat, gekommen sein. Ich meinestheils würde dabei nur die Behand- lung der Doppelringe, die er gleich voranschickt, tadeln: sie zeigt eine Unsicherheit der Beobachtung, Mangel an constatirten Fällen, die Unger durch allgemeine Ratiocinationen offenbar hat umgehen wollen. Davon giebt Folgendes Zeugniss: „Wichtig ist die Frage, wie sich die vorausgeeilte Ausbildung der für das nächstfolgende Jahr bestimmten Knospen zur Holzbildung des Stammes verhielt, und ob die in diesem Jahre erfolgte zweimalige Ausbildung der Knospen mit einem unterbrochenen Ansatz der Holzschichten er- folgte, oder ob sich das den zweiten oder proleptischen Knospen entsprechende Holz in einer deutlich zu unterscheidenden Schicht an die erste Schicht anlegte. Theoretisch genommen, könnte man kaum etwas mit Sicherheit vorherbestimmen, da mit der Vollendung des Wachsthums der ersten Triebe und der Bildung neuer Knospen zwar eine deutliche Remission der Lebensthätigkeit in dem un- mittelbar darauf erfolgten Vegetationsfortgange der prolepti- schen Knospen, andererseits aber hier eben so, wie in den Tro- pengegenden, eigentlich kein vollkommener Ruhestand der Vegeta- tion Statt fand.“ „Da es bisher noch nicht ermittelt ist, in welchem Verhält- nisse die Holzbildung zur Knospenbildung steht (?), so müsste in diesem Falle unentschieden bleiben, ob ein diesjähriger ausserge- wöhnlicher Holzwuchs sich nur in einem einzigen breiten oder in zwei Jahresringen auf dem Querschnitte zeigen würde. Die Erfah- rung thut indessen dar (?), dass streng genommen weder das eine, noch das andere erfolgte, dass also im diesjährigen - Holzanwuchse zwar zwei Jahresringe gebildet wurden(?), diese aber an ihrer Grenze sich wesentlich von der Begrenzung anderer Jahres- ringe unterschieden.“ Wigand (l. I. p. 238.), welcher die Stelle Unger's in einer Note eitirt, zeigt, dass er sie eigenthümlich, also ganz subjectiv auffasst, und meint, dass Unger’s „Begrenzung“ sich auf dasmangelnde häufigere Auftreten der Gefässe bezöge. Gerade dies Criterium des vollständigeren Gefässkreises bei meiner Esche, welches auch 14 Braun bei unserer Versammlung zur Annahme eines Doppelringes bestimmte, ist es, welches mich beim ersten Schnitte meiner Eschen- Zweige leitete. Wenn Unger nun den merkwürdigen Ausspruch: „weder das eine, noch das andere‘‘ thut, so frage ich: was bleibt dann übrig? Passt hier nicht die altbewährte Sentenz: ‚,Tertium non datur‘‘ ? - Unger hat sich hier offenbar in ein ‚„Generalisiren‘ verirrt, wo es nicht hingehört. Wigand ist bei seiner Auffassung viel behutsamer und viel ehrlicher, indem er sagt: „Bei der Eiche konnte ich, trotz stark entwickelter Sommertriebe, keine entsprechende Verdoppelung der Schichten im Holzkörper wahrnehmen (l. 1. 238).“ So muss man auch beobachten und beschreiben, dann wird man auch verstanden, und so habe ich dann auch Wigands Angabe sofort im Walde bei vielen Eichen mit Johannistrieben bestätigt gefunden, aber auch Modificationen dafür angeben können (Waldverd. II. pag. 146). Wigand spricht aber offenbar nur von Johannistrieben und nicht von Ersatztrieben. Seitdem habe ich auch immer nachgesehen, ob parallel solehen Johannistrieben nicht etwa bei andern Hölzern eine Ringverdoppelung vorkomme, habe aber nichts anderes, als nur eine, (aber verbreiterte) Jahreschicht gefunden. Ringverdoppelungen dürften demnach nievonJohan- nistrieben, sondern immer nur von der Bildung der Ersatztriebe herrühren. Dazu muss ich aber gleich noch als zweites Gesetz beibringen: Ringverdoppelung tritt nur dann bei Ersatztrieben ein, wenn diese nach plötz- licher und vollständiger Unterdrückung des Maitrie- bes, namentlich schneller Entblätterung durch Frost oder Frass, hervorgerufen werden. Ob auch das Ausnahmen finden wird, müssen fernere Erfahrungen darthun. Schwer zu sam- meln sind solche nicht, weil man überall mit einer guten Loupe ausreicht; nur muss man Gelegenheit haben (im Walde oder Garten) und auch etwas Zeit opfern: belohnt wird diese gewiss eben so sehr, wie die auf Mikroskopie verwandte Zeit! Die endgiltige Entscheidung: ob man nach den Holzringen das Alter des Baumes mit Sicherheit bestimmen kann oder nicht, das ist doch wichtig genug! Im Ganzen würde ja auch der theoretische Grund für Ring- verdoppelung nach plötzlicher Vegetationsunterdrückung sich leicht finden lassen. Einer meiner Freunde, der nicht gerade Botaniker, wohl aber Meteorolog ex professo ist (Dr. Zenker) machte, als ‚wir ‘bei passender Gelegenheit davon sprachen, die hübsche Be- merkung: „für den Baum tritt, wenn die Blätter im Mai oder Juni _ erfrieren, ein kleiner Winter ein!“ Ich würde hier also als Erklärung an Stelle des Unger’schen, ziemlich gut gewählten Ausdruckes „Remission“ lieber „Intermission“ sagen und damit Alles theoretisch erklären. In die Reihe der Autoren, welche über Doppelringe noch ge- sprochen haben, gehört auch Th. Hartig, welcher vermöge seiner langjährigen Waldstudien wohl ein entscheidendes Urtheil haben sollte. Gleichwohl finde ich als letzte Erklärung desselben nur den kurz ausgesprochenen Satz: „Ich glaube auch nicht, dass Doppel- ringe in einem Jahre ansetzen.‘ (Verhandl. des Schles. Forstvereins v. 1866 p. 19.) Es fiel diese Aeusserung bei Gelegenheit einer Discussion der Vereins-Mitglieder über einzelne Baumgattungen, Zuwachs u. dergl. Nach dieser allgemeineu Besprechung bleibt nur noch übrig, im Speciellen den Fall zu schildern, auf welchen sich die oben vorgetragenen Aeusserungen über Ring- und Triebverdoppelung beziehen; denn nur die Umstände, unter welchen sie vorkommen, geben Sicherheit bei der Entscheidung der Frage; der Fall ereig- nete sich in Kösen a. S. an einer etwa sechszehnjährigen wüchsigen Esche, welche isolirt nahe dem Schienenstrange steht, und zwar so nahe an der Wärterbude, dass die Beamten sie fortwährend unter Augen haben. Als ich im Jahre 1870 am 10. Juli in Kösen ankam, fiel mein Blick sogleich auf die entblätterte Esche, an welcher jedoch bei genauerer Untersuchung die (proleptischen) Knos- pen sich wieder zu Öffnen begannen. Bald bemerkten auch auf- merksame Badegäste, die sich für die Erscheinung interessirten, dass der Baum auch schon von fern grün schimmerte. Es war durch die Bahnbeamten bekannt geworden, dass am 20. Juni ein grosser Schwarm von Spanischen Fliegen (Zyita vesicatoria) über den Baum hergefallen sei und ihn in wenigen Stunden so abgeweidet habe, dass nur Blattstiele und einzelne Blattrippen stehen geblieben waren. Die wachsenden Kriegsereignisse riefen mich schon Anfangs August nach Berlin zurück und verliess ich meine Esche, als der Ersatztrieb beinahe fertig geworden war. Als ich nun im Jahre 1871 am 1. Juli erwartungsvoll wiederum nach Kösen kam, hatte ich die Freude, an meiner Esche die Vegetation in der Verfassung zu finden, wie ich sie vorausgesehen hatte. Ueber den vorjährigen Ersatztrieb, der sich als solcher sogleich durch seine Kürze mani- festirte, erhob sich ein neuer, der an seiner Weiche und der grünen Farbe der epidermis sogleich als der diesjährige Maitrieb zu erkennen war: er blieb auch kurz und hatte mit dem vorjährigen Ersatztriebe zusammengenommen kaum die halbe Länge des 76 vorjährigen Maitriebes. Ein Ersatztrieb kam 1871 nicht zu Stande; ‘auch konnte ich an den Hunderten 'von Eschen, die ich an deh fruchtbaren Saale - Ufern — dem eigeiitlichen Eschen -Lande — zu sehen Gelegenheit hatte, nirgends 'Johannistriebe finden, 'höch- stens Spuren derselben an verschnittenen Hecken, in welchen auch 'die gleichzeitig von der Scheere betröffenen Ahorne 'neue Triebe ‘gemacht hatten. 'Der eben geschilderte Vegetationsprozess konnte auch’am Ver- handlungs-Abende des 7. Oktober, äls ich einen mitgebrachten Zweig mit drei Trieben vorzeigte, sogleich verstanden werden. Bemerken muss ich endlich noch, dass bei dem ganzen Vorfälle nur noch Eins merkwürdig erschien: Wiederergrünenim Frass- jahre! Da mich Lytta früher in medizinischer, jetzt in forstlicher Hinsicht interessirte, so könnte ich eine beinahe funfzigjährige Er- fahrung nachweisen; aber nie war mir'an kahlfrässigen Eschen ein Fall von vollkommener Wiederergrünen im Frassjahre vorgekom- ‚men, 'wie ich dies noch kürzlich (Waldverderbniss Bd. II. pag. 276.) ‚geltend gemacht habe, und ich konnte deshalb auch nicht auf ‘Doppelringe rechnen. Um 'so mehr muss eine Bemerkung von Th. Hartig (Vollständ. Naturgesch. der forstl. Culturpflanzen Deutsch- lands. Berlin 1851. IV. pag. 476.) auffallen, wonach die „Entlaubung in einem Falle zweimal(!) in Einem Jahre erfolgt sei.“ Wenn das diesjährige Wiederergrünen wirklich eine Seltenheit ist, wie es ja noch öfter wird beobächtet und constatirt werden können, so kann ‘man mit Recht nach dem Grunde der ausserordent- lichen Vegetationskraft, welehe diesmal das Phänomen hervorge- rufen haben dürfte, fragen. Den einen Faktör bildet bei Kösen der kräftige, kalkreiche Boden, welcher gewissermässen die Disp 0%i- tion abgiebt. Und als Gelegenheits-Ursache wird man die -meteorischen Verhältnisse ‘des Jahres 1870 ansehen können. ‚Schon in ganz empirischer Weise können wir von ausserordentlicher (treibender) Wärme des Juli in jenem ((Kriegs)-Jahre reden, welche (die nächsten 'meteorologischen Stationen weiter und rationeller aus- yuführen im Stande sein werden. Ich glaube demnach mit Sicher- heit annehmen zu dürfen, ‘dass der Fall ausser seiner physiologischen Bedeutung auch noch eine meteorologische hat. Einen ähn- lichen, von einem Wiederergrünen kahlfrässiger Buchen im Septem- ber 1868 hergenommenen Fall habe ich in meinen Waldverder- bern (6. Aufl. p. 388.) beschrieben und wünschte ich wohl, dass ‘solehe ungewöhnlichen Vegetationsereignisse, ebenso wie ausseror- (dentliche Frostwirkungen in den der Meteorologie 'gewidmeten “Annalen in besonderen Rubriken verzeichnet würden. IT Verzeichniss. der, im Sommer 1871 in der Umgegend von Schweidnitz aufgefundenen, selteneren Pflanzenarten. Von F,. Peck. Vaccaria parviflora Mnch. Schweidnitz, auf Schutthaufen. Cerastium glomeratum Thuill. Leutmannsdorfer Berge, Zedlitz. Sedum. purpureum Lk. Festungsgraben in Schweidnitz, wahr- scheinlich verwildert. Imperatoria Ostruthium L. Bei Euldörfehen an der hohen Eule. Myrrhis odorata Scop. Bei Euldörfchen an der: hohen Eule, Crepis nicaeensis Balb. Promenade in Schweidnitz. Crepis succisaefolia Tausch. Ober-Leutmannsdorf bei Schweid- nitz (Fick.) Hieracium gothicum Fr. Bögenberge bei Schweidnitz. Zwischen den Eulensteinen und der. hohen Eule. Campanula latifolia. L. Ingramsdorf ‘bei Schweidnitz. Cerinthe minor L. Leutmannsdorf, beim Denkmal massenhaft. Verbascum Blattaria L. Schweidnitz. Verbascum phoeniceum L. Priestram, Kr. Nimptsch. (Fick.) Verbascum nigro X phlomoides. Poln. Weistritz bei Schweidnitz. Digitalis lutea L. Fürstensteiner Grund. Linaria. Cymbalaria ‚Mill. Festungsmauern von Schweidnitz. Mimulus luteus L. Burkersdorf an der Weistritz. Alectorolophus angustifolius. Gmel. Költschen- und Geiersberg. Seilersberg.. Salvia silvestris: L. Wiese vor Texas bei Schweidnitz. Stachys annua L. Schweidnitz. Anagallis coerulea Schr. Schweidnitz. Butomus umbellatus L. Grunau bei Schweidnitz. Potamogeton acutifolius Lk. Grunau bei Schweidnitz. (Fick.) Carex Michelii : Host. Schwedenschanze bei Priestram, Kreis Nimptsch. (Fick.) Asplenum adulterinum Milde. Festungsmauer in Schweidnitz. 78 Ueber Asplenum adulterinum Milde. Von Dr. R. Sadebeck. Mit einer Steindrucktafel. Bei den so ausgezeichneten und vielfachen Arbeiten, welche über die Gattung Asplenum gerade in der neueren Zeit gemacht worden sind, ist es eine immerhin nicht wenig bemerkenswerthe Thatsache, dass die Natur des Asplenum adulterinum Milde, welches in Deutschland an mehreren Punkten sich findet, bis jetzt noch nicht ganz ausser Zweifel gestellt ist. Hierdurch wurde in mir ein nicht unbedeutendes Interesse an dieser Pfianze hervorgerufen, welches noch ganz besonders dadurch gesteigert wurde, dass dieselbe ebenso, wie das noch immer um die allseitige Anerkennung einer eigenen Species ringende Asplenum Serpentini Tausch, nur auf Serpentin und auch meist nur in Gesellschaft mit dieser schon lange bekannten Serpentinpflanze gefunden worden ist. Ich unternahm daher am 2. October dieses Jahres in Gesell- schaft unseres Vereinsmitgliedes, des Herrn stud. med. Eichel- baum, eine Reise nach Schweidnitz, um von da aus nach dem Gog- lauer Berge, dem Standorte dieses Farnkrautes, mich zu begeben und dasselbe lebend zu beobachten. Herr Kreisgerichtsdirektor F. Peck in Schweidnitz, der ausser seinen sonstigen, schätzens- werthen Beobachtungen über die Flora der Umgegend von Schweid- nitz gerade in diesem Jabre wieder so wichtige Entdeckungen über dieselbe gemacht hat*), war so freundlich, mich zu führen, und traf ich denn auch unsere Art an dem angegebenen Standorte in Ge- sellschaft von Asplenum Serpentini Tausch (mit diesem oft so ver- wachsen, dass ich nicht das eine ohne das andere herausnehmen konnte), Gentiana germanica Willd. und Cytisus capitatus Jacq., letzte- rer besonders so häufig, wie ich ihn bisher noch nicht in Schlesien beobachtet habe. Asplenum Triehomanes Huds. habe ich nicht ge- schen, jedoch nach Mittheilungen von F. Peck und Milde findet es sich daselbst, wenn auch nur äusserst sparsam. Was nun die Litteratur des Asplenum adulterinum Milde anlangt, ‘ so findet sich die erste Notiz über dasselbe in L. v. Heufler’s *), S. diese Verh. XII. S. 77. “age Untersuchungen üder die Milzfarne Europa’s, niedergelegt in den Verhandlungen des zoologisch-botanischen Vereins in Wien, wo es Band VI. p. 260 heisst: „Eine merkwürdige Abweichung (nämlich von Aspl. viride Huds.), über deren eigentliche Natur ich mir keinen sicheren Schluss erlaube, besteht darin, dass die Spindel rinnen- förmig ist. Sonst ist die Spindel des grünen Milzfarns gekielt, und es besteht darin eins der zahlreichen Unterscheidungsmerkmale gegenüber dem rothen Milzfarn. Unter mehreren vom Pfarrer Karl in Nordböhmen gesammelten Stöcken des rothen Milzfarns befand sich ein Stock, der die wesentlichen Merkmale des grünen Milz- farns mit der erwähnten Abweichung zeigte. Dazu kam, dass die Spindel bis zu drei Viertheilen rothbraun gefärbt war, und etwas von der eigenthümlichen Steifigkeit des rothen Milzfarns zeigte, dass ferner die Früchthäufehen sich nicht, wie das meistens bei dem grünen der Fall ist, gegen die Mitte der Fiederspreite zusammen- drängten, sondern nach der Eigenheit des rothen gleichmässig und bis nahe an den Rand darauf vertheilt waren, wodurch sich erklärt, dass dieser Stock für Aspl. Trichom. gehalten werden konnte. Hin- gegen ist die Gestalt der Fiedern, die Nacktheit des Spindel, das ist die Abwesenheit der Flügelhaut, dann. die Grösse und Ober- fläche der Sporen, worin lauter höchst auszeichnende Eigenschaften des grünen Milzfarns im Vergleich mit dem rothen bestehen, genau, wie bei dem grünen. Da unter so vielen Stöcken des Aspl. viride, welche ich gesehen habe, dieser einzige die besprochenen abweichen- den Merkmale an sich trägt, und mir überdies kein Schriftsteller be- kannt ist, der irgendwo eines solchen Stockes erwähnt, so vermuthe ich, dass derselbe weder eine besondere Art, noch eine besondere Ab- art bildet, sondern ein Bastard des grünen und rothen Milzfarns ist.‘“ Weiterhin sagt Heufler: ‚man könnte dies vermuthliche Bastard- erzeugniss mit dem Zunamen fallax belegen.“ Ebenfalls nach den vom Pfarrer Karl gesammelten Exemplaren hat Milde in seinem Werke über die höheren Sporenpflauzen Deutschlands (1865) p. 40 unsere Pflanze beschrieben und ihr den Namen Asplenum adulterinum gegeben. Als Synonyma fügt er hinzu A. viride, fallax v. Heufler und da er zu derselben Ansicht, wie Heufler gekommen ist, noch: A. Trichomanes X viride. Auch in’ seinem grösseren Werke: Filices Europae et Atlantidis (1867) kennt er nur die von Karl gesammelte Pflanze, und sagt daher auch noch p. 66: certo proles hybrida. Seine späteren Untersuchungen hat er in der Botanischen Zei- tung, Jahrg. 1868 u. 70 veröffentlicht; jedoch konnte ich mit diesen » 80 meine Beobachtungen durchaus nicht überall in Einklang bringen und glaubte. daher nichts Ueberflüssiges. zu thun, wenn ich im Nach- folgenden die beiderseitigen: Ansichten in Vergleichung ziehe, eine definitive Entscheidung erst weiteren Forschungen überlassend. Vorher aber. möchte ich einen: besonderen Nachdruck legen auf, die Art und Weise, wie. sich A. adulterinum ‚lebend, d. h. über- haupt in frischem Zustande zeigt; denn gerade darin scheint es mir die am- Meisten in’s Auge springenden Unterscheidungsmerk- male von den beiden andern verwandten Arten, A. viride Huds. und 4A. Trickomanes: Huds., darzubieten, Das Erste, was: mir auffiel, als, ich. die. Pflanze am Goglauer Berge sammelte, war die bedeutende Dichtigkeit des Wachsthums; theils bewirkt durch die grossen Mengen, theils aber durch die kolos- salen Stöcke, welche sie oft bildet. Nie habe ich bei Aspl. viride oder, Trichomanes auch. nur im Entferntesten annähernd eine solche Gedrängtheit. und. eine. solche Massenhaftigkeit des Wachsthums beobachtet, eine Wahrnehmung, welche. an den: meisten anderen Standorten ebenfalls gemacht worden.ist,, oder sich doch wenigstens darin bethätigt hat, dass überall. da, wo A. adulterinum bis jetzt gefunden worden ist, es seine: Begleiter, betreffs der Anzahl der Exemplare, weit hinter sich. zurückliess. Gehen: wir. aber zu- der: Betrachtung der: einzelnen lebenden Pflanzen. über, so. sehen wir zunächst, dass die Stellung der ein- zelnen. Fiederehen. an der Spindel- auffallend verschieden ist‘ von der,. wie wir: sie, bei A. viride und A. Triehomanes zu finden ge- wohnt sind. Während bei den beiden zuletzt'genannten Arten die einzelnen: Fiederchen mit einander und: mit der Längsrichtung der Spindel nahezu. in einer-Ebene liegen, finden wir bei A. adulter:- num, dass. die einzelnen Fiederchen mit. ihren Spreiten fast’ recht- winklig-gegen die Spindel gestellt sind, so- dass..dieselben. nicht in einer, sondern in so vielen parallelen Ebenen liegen, als Fieder- chen; vorhanden sind. Hierzu kommt, dass, während die einzelnen Fiederchen des viride und Trichomanes stets eine gerade Oberfläche bilden, die des - adulterinum meist. die Gestalt einer convex-conca- ven Linse annehmen, der Art, dass die Fruchtbäufehen und Spalt- öffnungen sich: auf der unteren, concaven ‚Fläche befinden. Diese Unterscheidungsmerkmale gehen natürlich bei der getrockneten Pflanze fast vollständig verloren, sicherlich nur der Grund, dass sie bei den bis jetzt vorhandenen Beschreibungen, welche zumeist nur, aus. der Untersuchung der getrockneten Pflanze resultirten, un- erwähnt geblieben sind. Mir erschienen aber diese -Merkmale nicht nur wesentlich, sondern charakteristisch; denn ich sehe in ihnen zum grössten Theile die Ursache des eigenthümlichen, von den beiden verwandten Arten verschiedenen Habitus, welcher wohl den Meisten, welche diese Pflanze selbst gesammelt haben, aufgefallen sein wird. Nach Milde’s Hinweis auf die Wichtigkeit der verschiedent- lichen Beschaffenheit der Gefässbündel und der Spreuschuppen für die systematische Eintheilung und Gliederung der Farne habe ich meine weiteren Untersuchungen zunächst auf dieses anatomische Verhältniss ceoncentrirt und in dieser Beziehung A. adulterinum mit A. viride und A. Trichomanes verglichen, bin jedoch zu meh- reren Resultaten gelangt, welche mit den Milde’schen wenig con- gruiren. Freilich habe ich auch nie andere, als gitterförmige Spreu- schuppen beobachtet; aber den Rand der Spreuschuppen, wenigstens bei den in Frage stehenden drei Arten, welche ich hier überhaupt nur in Betrachtung ziehe, nie gezähnt gefunden. Nach meinen Beobachtungen, deren ich, besonders da dieselben nicht in voller Uebereinstimmung mit denen Milde’s sich befinden, sehr viele gemacht habe, bestehen die Spreuschuppen aus einer einzigen Zellen- schicht, an den Rändern ohne jeglichen Saum. Ueberall da, wo Zellen zusammen stossen, sind die beiderseitigen Zellenwände sehr stark, aber auch sehr gleichmässig verdickt, dagegen habe ich keine Verdiekung der Zellwand beobachtet, wo dieselbe frei liegt, d. h. wo dieselbe keine andere Zelle berührt, wie also z. B. am Rande und an der Spitze der Spreuschuppen. Die viereckig erscheinenden Randzellen sind demnach nur an drei Seiten verdiekt und es er- scheinen allerdings bei sehr schwachen Vergrösserungen die seit- lichen Verdickungsschichten wie Zähne, besonders dann, wenn die unverdickten Zellenwände ungefärbt oder nur sehr wenig ge- färbt sind. Mit diesem ganz conform ist die Spitze der Spreuschup- pen gebildet; sie besteht aus einer einzigen Zelle, deren Wandung nur an dem kleinen Theile, wo sie die benachbarte Zelle berührt, mitunter etwas verdickt ist und sonst mehr oder weniger in die ursprüngliche Kugelgestalt einer Zelle übergeht. Hierbei nimmt sie allerdings oft die einer Drüse ähnliche Form an, jedoch habe ich vielfach und mit Bestimmtheit beobachtet, dass ihr Inhalt durchaus derselbe ist, wie der der übrigen Zellen der Spreuschuppen, und kann ich die Milde’sche Ansicht, dass es eine wirkliche Drüse sei, keineswegs theilen; auch habe ich diese Pseudo - Drüse nicht nur bei A. viride, sondern auch bei Trichomanes und-adulterinum geschen. Ueber die Nervatur der Spreuschuppen dagegen habe ich im Ganzen dasselbe beobachtet. was Milde in der Bot. Zeitg. 1870. pag. 332. beriehtet, nämlich dass das Lumen der mittleren Zellen eine der Verhandl, des bot. Vereins f. Brand. XIII. 6 L; a, 82 verdickten Zellmembran ‚gleiche Farbe anzunehmen scheint und so ein Scheinnerv ensteht. Ein solcher Scheinnerv tritt aber bei unseren drei Arten nicht in gleicher Weise auf; bei Trickomanes und adulterinum habe ich ihn fast immer oder doch wenigstens meisten- theils, bei viride dagegen nur sehr ausnahmsweise beobachtet. Wenn ich also ‘hierin mit Milde übereinstimme, so ist es mir doch wieder weniger ‚gelungen, zu erkennen, wie dieser Forscher zu der Ansicht gekommen ist, dass die Zellen sich oft in der Mitte verengen und erst gewissermassen in Folge dessen das Lumen derselben sich färbt. Eine Verengung der mittleren Zellen habe ich, obwohl ich meine Aufmerksamkeit noch besonders darauf gelenkt habe, kaum wahrgenommen; sodann scheint es mir überhaupt noch sehr in Frage zu stehen, ob das Lumen sich wirklich färbt, wie Milde glaubt, oder ob nicht vielmehr auch hier eine Verdickung der Zell- wände, nämlich der dem Beobachter zugekehrten, eintritt. Eine Ent- scheidung dürfte erst nach längeren und vielfacheren Untersuchun- gen über die Beschaffenheit der Spreuschuppen der Farne über- haupt :zu hoffen sein. Viel durchgreifendere und eonstantere Merk- male aber, als das Vorhandensein oder Fehlen der Scheinnerven, glaube ich in der Färbung der Zellwände, der verdickten sowohl als der nieht verdickten beobachtet zu haben. Erstere habe ich bei adulterinum und Triehomanes stets deutlich rofhbraun, nie in’s Schwärze übergehend gefunden, während sie bei viride der Regel nach fast ganz schwarz sind und nur höchst ausnahmsweise und auch dann nur bei ganz jungen Exemplaren eine hellere, dem Roth- braun der beiden anderen Arten ähnliche Färbung annehmen. In g'eicher, 'entsprechender Weise stimmen auch die unverdiekten Zellmembrane des adalterinum und Trichomanes überein und zeigen sich von denen des »wiride verschieden. Soviel ich Spreuschuppen dieser drei Arten, von den verschiedensten Standorten, untersucht habe, stets zeigten die unverdickten Zellmembranen des viride eine deutliche, :gelbliche Färbung; bei den beiden audern Arten dagegen erwiesen sich die'ünverdickten Zellmembranen (ich meine hier natür- lieh nur 'die Zellen, welche an der Bildung des Scheinnerven nicht betheiligt sind) durchweg als farblos. Dieses letztere Merkmal be- sonders ist'so constant, dass man dadurch allein schon die Spreu- scliuppen des viride von denen der beiden Verwandten unterschei- den kann. Ich lege ‘daher auf diese Beschaffenheit der Spreuschup- pen auch ‘ein noch grösseres Gewicht, äls auf die Fortsätze, mit welchen die Verdiekungsschiehten mitunter ‘versehen sind und welche Milde "besonders 'hervorhebt.*) ’Eudlich befinden sich>bei *, Bot. Zeitg. '1868. :pag. 453. .83 Trichomanes und adulterinum die Spreuschuppen nur am Rhizon, bei viride auch am Stiel und an der Spindel. Ich habe bei Jetzte- rem dieselben fast, durchgängig bis an den unteren Theil der Spin- del hinaufreichend gesehen; sie sind den am Rhizom befindlichen in Betreff der Struktur vollkommen gleich, nur schmäler. ‘Hieraus geht also hervor, dass die Spreuschuppen des adulterinum mit denen des Trichomanes übereinstimmen, von denen des viride dagegen merklich verschieden sind. Was nun den zweiten von Milde angegebenen Punkt, nämlich die Gefässbündel anlangt, so bemerke ich, dass es natürlich nicht in meiner Absicht liegen kann, an dieser Stelle eingehend die Gestaltung und Entwicklung der Gefässbündel der Asplenen zu besprechen; ich behalte mir derartige Erörterungen noch vor und ziehe nur die drei schon oben in Vergleich gewesenen Arten in diese Betrachtung. Ich habe daher den Stiel und die Spindel ihrer ganzen Länge nach einer möglichst genauen ‘Untersuchung unter- zogen, woraus sich mir Folgendes ergeben hat. Bei allen drei Arten zeigen sich am Grunde des Blattstieles die Holzkörper der Gefässbündel als zwei getrennte, halbmondför- mige Massen, welche sich weiterhin in eine einzige und zwar zu- nächst vierschenklige vereinigen. Bei Triehomanes tritt jedoch diese Vereinigung eher ein, als bei adulterinum, und bei diesem wieder noch früher, als bei viride, bei welchem letzteren der Holzkörper oft noch bis zu 's des Blattstieles aus den beiden oben erwähnten getrennten Massen ‘besteht. Dem entsprechend geht der vierschenk- lige Holzkörper des Trichomanes*) auch viel eher in einen drei- schenkligen über, als bei den beiden andern Arten, so dass bei ihm bereits im Blattstiel die dreischenklige Form die fast alleinige ist und es auch durch die ganze Spindel hindurch bleibt. Bei adul- terinum findet der Üebergang aus dem vierschenkligen in den drei- schenkligen Holzkörper erst zwischen dem zweiten und dritten Fiederchen (von unten an gerechnet) statt, die alsdann eonstante dreischenklige Form tritt aber erst kurz unterhalb des fünften Fiederchens ein; bei viride dagegen ist an dieser Stelle der Holz- körper noch deutlich vierschenklig und erst in der Nähe des fünften Fiederehens (von »oben an gerechnet) tritt die entschieden drei- schenklige Form ein, so dass also bis wenigstens zu % der Spin- del die Form des :Holzkörpers eine vierschenklige "bleibt. Zieht man demnach nur den ‘Blattstiel oder den unteren Theil der Spin- *):ef. Kuhn Verh. d. Bot. 'V. d. ’Prov.'Brdbg. Jahrg. XI. p. 133. 6 * Be ws. 84. del in Betracht, so erweisen sich die Holzkörper des adulterinum und viride als vierschenklig, die des Trickomanes als dreischenklig. Meine Beobachtungen bestättigen daher einerseits das Milde’sche Resultat vollkommen, da er, wie er selbst sagt, ja nur den Blatt- stiel und den unteren Theil der Spindel durchschnitten und an diesen die Gestalt der Gefässbündel untersucht hat, andererseits aber glaube ich, dass es zur Vollständigkeit dieser Untersuchungen un- umgänglich nöthig ist, die Art und Weise, oder die frühe Stelle, wie und wo sich die getrennten Massen verbinden oder die Holzkörper die endliche dreischenklige Form annehmen, nicht ausser Acht zu lassen. Auch will ich noch erwähnen, dass der Holzkörper des adulters- num im Querschnitte stets viel compacter und voluminöser erscheint, als der der anderen beiden Arten. Bei gleichliegenden Schnitten 'erwiess sich derselbe bei adulterinum (besonders auffallend jedoch an den Stellen, an denen der Holzkörper des letzteren deutlich vierschenklig ist) beinahe um die Hälfte so breit, als bei wiride und Trichomanes, welche in dieser Beziehung keine Verschieden- heit zu erkennen gaben; ein Verhalten, bei welchem ich ganz besonders auf die Abbildung verweise, welche von mir selbst genau mit Hülfe der camera lucida angefertigt worden ist. Bei den eben mitgetheilten Untersuchungen wurde ich auf den Bau der den Gefässbündelstrang umgebenden Theile der Spindel und des Blattstiels aufmerksam und glaube ich, dass auch hierin Unterscheidungsmerkmale für unsere drei Arten liegen, welche nicht unberücksichtigt zu bleiben verdienen. Ich betrachte zunächst die Ausfüllung des Raumes zwischen Leitbündel und Epidermiszellen. Bei wiride finden wir daselbst ziemlich dünnwandige Zellen, welche mit Chlorophyll angefüllt und oft locker aneinander gereiht sind, so dass sie im Querschnitte mehr oder weniger rundlich erscheinen und nur seltener eine eckige Gestalt annehmen. Die Zellwände selbst sind von nur geringer hellbläulicher Färbung, seltener ganz farblos. Bei Trichomanes sind dieselben Zellen dichter an einander gedrängt und erscheinen daher im Qnerschnitte oft fünf- bis sechsseitig; im Innern derselben befindet sich nie Chlorophyll, wenigstens habe ich nie daselbst Chloroph»likörner oder auch nur etwas dem Achnliches bemerkt; die Zellwände endlich sind viel bestimmter gefärbt, als bei viride, sie zeigen eine schr deutliche und intensiv gelbbraune Färbung, ein Umstand, der leicht zu der Täuschung Veranlassung geben kaın, als seien die Zelliumina ebenfalls gelb gefärbt. Diese also sehr verschieden gebildeten Zellenlagen des Asplenum viride und A. Trichonanes finden wir nın gewisssermassen bei A. adulterinum vereinigt. Bei diesem sind die eben besproche- nen Zellen des Blattstiels und der Spindel bis etwa zum fünften Fiederchen (von unten) fast genau so gestaltet, wie die des Tri- chomanes, während die Zellen oberhalb des fünften Fiederchens mehr oder weniger denen des viride gleichen. Die Zellwände, welche noch bei den zwischen dem zweiten und dritten Fiederchen gelege- nen Zellen eine deutlich gelbbraune Färbung zeigten, werden zwi- schen dem vierten und fünften Fiederchen entschieden farblos, viel dünnwandiger, als weiter unten, und sind endlich so locker anein- ander gereiht, dass sie im Querschnitte meist nur wenig von der Kreisform abweichen. Selbst die das Leitbündel umgebenden Zellen werden allmählig heller gefärbt und dünnwandiger, um oberhalb des fünften Fiederchens genau dieselbe Consistenz und Farbe anzu- nehmen, wie die übrigen, zwischen Epidermis und Leitbündel liegen- den Zellen. Somit verschwindet auch ein Characteristieum, welches durch den ganzen Stiel und den unteren Theil der Spindel hin- durch bis zu dieser Stelle auftritt. Während nämlich bei viride und bei Trichomanes die im Innern der Spindel befindlichen Zellen an der Stelle, wo sie an das Gefässbündel grenzen, keine weitere Ver- änderung erleiden, als dass sie etwas enger an einander gedrängt werden, in keinem Falle aber ihre Wandungen sich verdicken, üinden wir gerade diese Zellen bei A. adulterinum auffallend ver- schieden von den übrigen, unterhalb der Epidermis liegenden. Sie sind verdickt, haben in Folge davon auch sehr dunkelbraun, fast schwarz erscheinende Zellwände und zeigen im Querschnitte die Gestalt eines mehr oder weniger regelmässigen Rechteckes. In dieser Form nur auf die direkt an das Bündel angrenzenden Zellen beschränkt, bilden sie einen nur eine Zellenlage breiten, im Querschnitte als Kranz erscheinenden Cylinder, welcher das Gefässbündel rings um- giebt. Die ausserhalb dieses Cylinders liegenden, aber doch an den- selben grenzenden Zellen sind nicht verdickt, haben daher nur gelblich-braune Zellwände und erscheinen im Querschnitte auch nicht viereckig, sondern in unregelmässiger, meist 5—6 eckiger Gestalt. Diese letzteren Zellen gleichen den zwischen Leitbündel und Epi- dermis liegenden Zellen des Trichomanes vollkommen. Während, wie oben erwähnt, diese an das Gefässbündel angrenzenden Zellen ihre dem A. adulterinum eigenthümliche Beschaffenheit oberhalb des fünften Fiederchens einbüssen, erhalten sie selbige merkwürdiger Weise am obersten, grünen Theile der Spindel wieder, was da- selbst um so mehr hervortritt, als sie auch hier eine braune Färbung haben, die sie umgebenden Zellen aber durch reiehliche Mengen von Chlorophyll gesättigt grün erscheinen. Was endlich das Auf- treten des Chlorophyll in den zwischen Epidermis und Leitbündel A ran Sc RE a a a Tr I EN > a AR En Se, A ET EEK A ET AT x ES SE Ne ET TE E, Be ERRL FL a Ra N BR 2 eher an a Tea Re ET , Be ERS EDEL RS 86 liegenden: Zellen anlangt,. so habe ich dasselbe nur im obersten, grünen Theile der Spindel beobachtet, in dem unteren Theile der- selben, welcher sonst durch die farblosen Zellmembranen eine gewisse Annäherung an wride zeigt, es dagegen meist vergeblich gesucht. Eine: grössere Uebereinstimmung: mit viride, als in den eben besprochenen Zellen, zeigt: unsere Pflanze bei weiterer Betrachtung des Baues. der Spindel und des Blattstieles in der Beschaffenheit der Epidermis, Bei. diesen beiden Arten umgiebt die Epidermis den Blattstiel und die Spindel in der ganzen Peripherie und bildet so einen vollständigen Ueberzug. Bei Trichomanes aber zeigt die Epi- dermis zwei Lücken, durch welche die im Innern der Spindel liegen- den, kaum verdickten und daher mit heller erscheinenden Zellwänden umgebenen Zellen sich gewissermassen hindurchdrängen und über die ganze Oberfläche der Epidermis hinausragen, so dass sie im Quer- schnitte der Spindel oder des Stieles eine mehr oder weniger haken- förmige Gestalt annehmen. Hieraus erklärt sich die bekannte That- sache des geflügelten Blattstieles (resp. Spindel) und auch die hellere - Färbung der längs der Spindel und des Blattstieles laufenden Flügel- streifen, und ist dies ein ebenso durchgreifendes, wie charakteristi- sches Unterscheidungsmerkmal des A. Trichomanes Huds. vom 4. viride und adulterinum. Dem entgegen ist bei diesen beiden letzteren die Epidermis, welche, wie bereits erwähnt, keine Lücken zeigt, ein- gebogen, so dass eine deutliche Furche oder Rinne entsteht. Ueber diese Furche schreibt Milde in der Bot. Zeitung 1868. p. 450.: „Bei viride ist die Spindel weich und im natürlichen Zustande stets gerinnt, durch das Pressen tritt aber die Mittelrippe stark hervor und die Spindel erscheint dann gerippt. Es wird daher unter diesen Umständen nicht auffallen, wenn man, wie ich es häufig beobachtet habe, an einem und demselben getrocknetem Stocke gerinnte und gerippte Spindeln findet, und somit darf auf das Merkmal „gerippt“ keinerlei Werth gelegt werden.‘“ Soweit Milde. Zunächst möchte ich hinzufügen, dass ich auch Spindeln und Blattstiele des A. adul- terinum gesehen habe, welche gerippt erschienen, obwohl hier nur höchst ausnahmsweise im Vergleich zu dieser fast regelmässig vor- handenen Beschaffenheit des Stieles des wiride. Alsdann aber kann ich der Milde’schen Ansicht keineswegs beistimmen, wenn er diese Erscheinung allein durch die durch das Pressen stark hervortrende Mittelrippe erklärt. Wie sehr mich gerade dieser Ausdruck „Mittel- rippe“‘ verwundert haben muss, überlasse ich dem Ermessen eines Jeden, der die auf der beigegebenen Tafel befindliche Abbildung No. 6. einer näheren Ansicht würdigen möchte. Ich erkläre viel- mehr, auf vielfache mikroskopische Untersuchungen mich stützend, 87 die eben besprochene Erscheinung in der. Weise, dass die Fur- chungsfläche sich in ihrer Mitte wieder etwas erhebt (cfr. Abbild.), und diese Erhebung dann die Ursache der gerippt erscheinenden Spindel wird. Darin aber, dass eine solche Erhöhung der: Furchungs- fläche sich bei veride ziemlich constant zeigt, bei adulterinum jedoch meist vermisst wurde, mag wohl der Grund zu suchen sein, dass bei letzterem die Erscheinung der Berippung auch nur höchst aus- nahmsweise auftritt, während sie bei viride fast immer vorhan- den ist; sie bleibt wohl aus bei einigen, nie aber bei sämmtlichen Wedeln eines Stockes und ist meistens am Blattstiele am. deut- liehsten zu erkennen. Endlich möchte ich noch bezüglich des Baues der: Spindel und des Blattstieles den äusseren Umriss derselben bei allen drei Arten in Vergleich ziehen, um zu zeigen, wie unsere Pflanze auch hierin selbstständig auftritt. Ich verweise zunächst auf die beigefügte Tafel No. 6, 7 u. 8, wo die Querschnitte der drei Arten bei 120facher Vergrösserung abgebildet sind. Ein einziger Blick auf dieselben genügt, um sich von der grossen Verschiedenheit der drei Querschnitte zu überzeugen. Die grösste Abweichung von der Kreisform zeigt viride, wo die Ränder der Furche nach aussen hin sich bedeutend erweitert haben und über die Peripherie weit hin- ausragen; jeder dieser beiden Ränder ist nicht viel weniger breit, als die ganze Furche, so dass dieselbe verhältnissmässig sehr schmal und in Folge dessen auch sehr tief erscheint. Dem gegenüber ist A. adulterinum schon insofern anders gebaut, als die Furchenrän- der eine besondere Ausbildung nicht erlangt haben, also auch ein Hervortreten derselben über die Peripherie des Ganzen nicht statt- findet. Auch sieht man hier; deutlich, dass die Epidermis nur ein- fach eingebogen ist und auf diese Weise allein die Furche entsteht. Ganz anders nun verhält sich Trichomanes, wo die Epidermis auch nicht die geringste Einbiegung zeigt, so dass also von einer Furchung in demselben Sinne, wie beiviride und adulterinum, gar nicht gesprochen werden kann. Trotzdem erwähnen viele der Autoren das Vorhanden- sein einer Furche oder Rinne bei A. Trichomanes, wobei sie sich jedoch offenbar nur durch die längs der Spindel und des Stieles herablaufenden Flügelstreifen täuschen liessen. Der Erste, welcher von einer Rinne bei dem Blattstiele und der Spindel des A. Trichomanes spricht, ist Lejeune, Flore des environs de Spa. 1853. II. p. 278: „& petiole d’un brun fone6, luisant, tres- glabre, un peu canalicul&; dieselbe Vorstellung findet sich in ähnlicher Weise ausgesprochen von Rabenhorst in Deutschland’s Kryptogamenflora 1854: „Stiel und Spindel roth- oder schwarz- braun, glänzend, kahl, oberhalb rinnig gefurcht;‘“ und Heufler in seinen Untersuchungen über die Milzfarne Europa’s, pag. 276: „Diese Spindelknoten entspringen an den Rändern der convexen Unterseite unmittelbar unter der Flügelhaut, welche die beiden Seiten der Rinne auf der Oberfläche der Spindel einsäumt.‘‘“ Milde endlich spricht in seiner grossen Arbeit über die Gefässkryptoga- men Schlesiens 1856 p. (577) 209. sogar von „einer tiefen Rinne‘ der Wedelspindel und behält auch in seinen späteren Werken die Ansicht bei, dass die Spindel rinnig sei; er sagt in seinem Werke: Die höheren Sporenpflanzen Deutschlands und der Schweiz 1865. p. 38: „rinnenförmige Spindel“ und in seinen Hlices Europae et Atlantidis 1867. p. 63: „‚petiolus et rachis ebenea sulecata‘“. Allem diesen gegenüber halte ich an meinem durch mikros- kopische Untersuchungen erhaltenen Resultate fest, wonach also von Furchung oder Rinnigkeit der Spindel und des Blattstieles von A. Trichomanes Huds. nicht die Rede sein kann, sondern höchstens von einer durch die Flügelstreifen entstandenen Scheinrinne, welche sich jedoch auch ohne Mikroskop durch die gemäss ihrer anatomischen Beschaffenheit helieren Ränder von einer wirklichen Furche oder Rinne, wie sie bei viride und adulterinum auftritt, leicht unterschei- den lässt. Auch Döll spricht in seinen Gefässkryptogamen des Grossherzogthums Baden 1855. p. 13. nicht mehr von einer rinnj- gen Spindel, sondern er sagt in seiner Diagnose nur: „Spindel bleibend, braunschwarz, beiderseits sehr schmalhäutig berandet“, während er’in seiner Rheinischen Flora 1843. p. 43. noch sagte: „Strunk rothbraun oder schwarzbraun, oberhalb sammt der Spindel rinnig.“ Eine Eigenthümlichkeit endlich noeh, welche ich bei Aspl. adul- ?erinum in der Beschaffenheit des Stieles und des unteren Theiles der Spindel stets beobachtet habe, ist die, dass dieselben auch bei der lebenden Pflanze so spröde sind, dass man nicht im Stande ist, ohne besondere Vorkehrungen vollständige Querschnitte zu machen. Bei jedem Versuche, den Stiel oder die Spindel zu durch- ‚schneiden, zersplittert derselbe gleichsam und es entstehen Längs- risse, welche bei jedem weiteren Versuche nur grösser werden. Erst da, wo die Spindel grün zu werden anfängt, verliert sie ihre vor- her erwähnte Sprödigkeit. Der äussere Umriss der einzelnen Fiederchen, welcher bei unserer Pflanze nach den bisherigen Beobachtungen weniger Ver- änderungen erleidet, als bei den beiden anderen Arten, ist von diesen im Allgemeinen nicht wesentlich verschieden, und ebenso wenig auch die Anordnung der gabeligen Verästelung der Nerven). Dagegen erscheinen die Fiederchen deutlicher gestielt, als bei Tri- chomanes, und der stets grüne Stiel der Fiederchen verbreitet sich oft noch etwas in die Spindel. Die Fiederchen selbst aber sind, wie bei Tröchomanes, abfallend, so dass man häufig Spindeln ohne Fiederchen findet, eine Erscheinung, welche bei viride meines Wis- sens bis jetzt noch nicht wahrgenommen worden ist, da bei diesem letzteren die Fiedern mit der weichen Spindel zu Grunde gehen; bei adullerinum jedoch stirbt auch der weichere grüne Theil der Spindel nicht mit den Fiedern zugleich ab, sondern bleibt ohne dieselbe, nimmt aber eine dem übrigen Theile der Spindel gleiche, dunkle Farbe an, so dass alsdann der früher grüne, obere Theil schwer zu erkennen ist. In der Ausbreitung der Fruchthäufehen divergirt unsere Pflanze von Trichomanes und erinnert vielmehr an viride ; dieselben zeigen näm- lich meist eine deutliche Anhäufung nach der Mitte des Fiederchens zu, obwohl ich dies nicht so constant, wie Milde, gefunden habe; denn im Alter sowohl, als bei den am oberen Theile der Spindel eingefügten Fiederchen erschienen mir die Fruchthäufehen oft etwas dem Rande genähert. Dagegen sind die Indusien und die Spaltöffnungen dieser drei Arten nicht wesentlich von einander ver- schieden und auch in der Gestaltung oder dem Baue der Sporangien konnte ich keine Unterschiede entdecken. Was aber endlich die Sporen anlangt, ein Punkt. auf welchen Heufler gewiss nicht mit Unrecht einen grossen Werth legte, so kann ich nur die Beobach- tungen dieses Forschers bestättigen. Die Sporen des Trichomanes sind durchgängig nur halb so gross, als die des viride und adulte- rinum, während die der beiden letzteren an Grösse kaum verschie- den sind. In der Form der Sporen der beiden letztgenannten Arten konnte ich auch bei 1000facher Vergrösserung keinen constanten, wesentlichen Unterschied finden; nur schienen mir die Sporen des viride oft dunkler gefärbt und die dornartigen Fortsätze der in- neren Sporenwand stärker, als bei adulterinum. Eine hellere, äussere Sporenwand habe ich bei allen drei Arten gefunden, ebenso die braune Färbung der Sporen. *) Ueber die Verdiekung der Fiedernerven an ihrem Ende und über die Bekleidung der Unterseite der Fiedern vergl. Milde in Bot. Zeitg. 1868. No. 13, sowie die nachfolgende Tabelle. Zur besseren Uebersicht der Unterschiede des A. adulterinum von A. viride und A. Trichomanes füge ich hier folgende Tabelle bei: Die dem A. adulierinum Milde charakteristischen und eigenthüm- lichen, den beiden verwandten Arten fehlenden Unterscheidungsmerk- male sind mit. Cursivschrift gedruckt: A. adulterinum M. | A. Trichomanes H. A. viride Huds. Spreu- | Verdickte Zellwände schup- fast schwarz. Dan | nn nn Unverdickte Zell- membranen gelb. Meist ohne Schein- nerv. Nicht am Rhizom allein, auch am Stiele und an dem unteren Theile der Spindel. Blatt- nn braun, oben meist Spindel: | grün; Spindel grün. Weich. Verdickte Zellwände dunkelroth bis. rothbraun. Unverdickte Zellmembrauen farblos. Meist mit Scheinnerv. Nur am Rhizom. Blattstiel unten roth- | Zlattstiel rothbraun ; pindel etwa zu Yı rothbraun, am obe- ren Theile grün. Spröde, mit Ausnab- me des oberen grü- nen Theiles der Spin- del,welcher weichist. Die Epidermis bildet einen vollständi- gen Ueberzug. Nicht geflügelt. Gefurcht; Furchen- ränder sehr diek und über die Peripherie hinaus gleichsam angeschwollen; Furche wenig brei- ter, als jeder der Furchenränder. Gefurcht; Zpi- dermis erscheint ein- fach eingebogen, die Furchenränder kei- neswegs über die Peripherie hinaus- ragend. Beides: gleichmässig. dunkelrothbraun bis fast. schwarz. Elastisch. Die Epidermis zeigt im Querschnitte des Stieles (resp. Spin- del) 2 Lücken, durch welche die unter der Epidermis liegenden dünnwandigeren u. helleren Zellen sich hindurchdrängen (Flügelstreifen). Geflügelt Nicht gefurcht; die beiden Flügelstrei- fen bilden eine Scheinfurche,welche an der helleren Far- be der Ränder zu erkennen ist. Blatt- stiel und Spindel: Fieder- chen: A. viride Huds. Al adulterinum M. | A. Trichomanes H. Die Zellen zwischen Epidermis u. Gefäss- bündel sind mit Chlorophyll ange- füllt und haben hell- blaue oder fast farblose Zellwände. Die an das Gefäss- bündel grenzenden Zellen sind den übri- gen, unter der Epi- dermis liegenden gleich. Der Holzkörper des Gefässbündels ist 4schenklig, nur am oberen Theile (von der Spitze bis zum 5. Fiederchen herab) 3schenklig. Die Spreiten der Fiederchen liegen mit der Längsrich- tung der Spindel nahezu in einer Ebene. . Die Oberfläche bildet eine Ebene. Die Nerven sind an ihrem Ende verdickt. ‘Die Zellen zwischen: | Epidermis u. Gefäss- bündel haben vom Grunde. des Blatt- stieles an bis zum 5. Fiederchen gelblich, — braune Zellwände oberhalb des 5. Fie- derchens sind die Zellen durchaus farb- los; mit Chlorophyll sind diese Zellen nur an dem obersten, grünen Theile der Spindel angefüllt. Das Gefässbündel ist im Blattstiele, u. von da bis herauf zum 3. Fiederchen von einem Cylinder um- geben, der aus dunk- len, verdickten Zel- len besteht und nur eine Zellenlage breit ist. Am oberen grü- nen Theile der Spin- del findet sich etwas diesem Cylinder Aehnliches wieder. Der Holzkörper des Gefässbündels ist 4schenklig im Stiele u. im unteren Theile der Spindel, ober- halb des 5. Fieder- chens (von unten an gerechnet) Ischenk- lig; im Querschnitte ansehnlich breiter als bei viride und Tri- chomanes. Die Spreiten der F. bilden mit der Längs- richtung der Spindel | rechte Winkel. | Die Zellen zwischen Epidermis u. Gefäss- bündel sind stets ohne Chlorophyll; die Zellwände sind an allen Punkten der Spindel gelblich- braun. Die an das Gefässbündel gren- zenden Zellen sind den übrigen, unter der Epidermis lie- genden gleich, Der Holzkörper des Gefässbündels ist öschenklig, nur am Grunde des Blatt- stieles 4schenklig. Die Spreiten der. liegen mitder Längs- richtung der Spindel nahezu in einer Ebene. Die Oberfläche nimmt die Krüm- mung einer convex- | coneaven Linse an. Die Oberfläche bildet eine Ebene. Die Nerven enden unverdickt. BER ER Be ü We Ei 1 RAN EA $9 Be a | A. viride Huds. |A. adulterinum M. | A. Trichomanes H. Fieder- | Unterseite | Unterseite stets mit zerstreuten chen kahl. | Haaren bekeidet. Bleibend. | Abfallend. Kosht | Meist deutlich nach | E £ “ | Nach der Mitte des | der Mitte des Fie- | Bis nahe an den Se | Fieders zu ange- | ders angehäuft, sel-! Rand des Fieders häuft. tener nach dm | ° vertheilt. | | Rande hin vertheilt. | R Ungefähr halb so Sporen Gleich gross. gross, als bei viride | und adulterinum. Ueberwintert sehr | ausnahmsweise = Ueberwintert stets sehr gut und meist ı nuran sehr geschütz- in grossser Menge. ten Orten. Aus dieser Zusammenstellung ergiebt sich, dass A. adulterinum hinsichtlich der Merkmale in ebensoviel Fällen mit A. virzde über- einstimmt und von Zrichomanes verschieden ist, wie es mit Tricho- manes übereinstimmt und von viride verschieden ist. Man würde also, wollte man unsere Pflanze, wie es geschehen ist, als Varietät ansehen, in das Dilemma kommen, welcher von beiden Arten sie unterzuordnen wäre; denn nach den obigen Betrachtungen würde sie mit gleichem Rechte zu Trickomanes, wie zu viride gezogen wer- den können*). Wollte man aber in diesen gleichen Beziehungen *) Milde ist in seinen Untersuchungen zu einem entgegengesetz- tem Resultat gekommen; er sagt Bot. Ztg. 1868. p. 884: „Alles deutet darauf hin, dass A. adulterinum höchst wahrscheinlich Serpentinform des A. viride ist.“ Besonders stützt er seine Behauptung auf den stets vier- schenkligen Holzkörper des Gefässbündels im stipes; ich habe jedoch nach- gewiesen, dass oberhalb des zweiten oder dritten Fiederckens der Holz- körper ebenfalls dreischenklig wird, während bei viride die Dreischenk- liokeit erst dicht unter der Spitze auftritt. Ferner hat Milde den übrigen Bau des Stieles und der Spindel nicht berücksichtigt, denn sonst hätte er unmöglich zu diesem Resultat kommen können; ich verweise hierbei nur auf die vorhergegangenen Betrachtungen. Dass er aber trotz viel- facher Untersuchungen der Spreuschuppen auf die Färbung der Zell- wände derselben nicht eingeht und stets nur den in seinem Auftreten sehr variablen Scheinnerven betont, dass er auf die abfallenden Fieder- chen und auf die vortrefiliche Ueberwinterungsfähigkeit gar kein Gewicht legt, Alles höchst auszeichnende Eigenschaften unserer Pflanze, welche dieselbe sehr gut von viride unterscheiden und eher dem Trichomanes nähern, ist mir geradezu unverständlich geblieben. Milde hat offenbar der Länge des grün gefärbten Theiles der Spindel einen zu grossen } in sr 2 2 $ ee} unserer Pflanze zu Trichomanes und viride einen Beweis für die Hybridität derselben erkennen, so erinnere ich zunächst an das schon oben mitgetheilte pflanzengeographische Verhalten derselben, besonders Bezug nehmend auf die Dichtigkeit des Wachsthums, welche meines Wissens bei keiner anderen deutschen oder euro- päischen Asplenen-Art in diesem Maase bis jetzt.beobachtet worden ist; alsdann aber verweise ich auf die unserer Pflanze allein zukom- menden, sie höchst auszeichnenden Eigenthümlichkeiten im Baue des Blattstieles und der Spindel, so wie in der Stellung und Ge- staltung der einzelnen Fiedern, Unterscheidungsmerkmale, welche ich schon oben eines Längeren und Breiteren besprochen habe. Ich betrachte daher auch die Frage über die Bastardnatur unserer Pflanze als erledigt und erblicke in A. adulterinum Milde eine gute und selbstständige Art. ; Somit kann auch der Umstand, weleher ursprünglich den An- lass zu der Ansicht der Hybridität gegeben hat, nämlich die nur zu etwa °A rothbraune, am oberen Theile aber grüne Färbung der Spindel als gutes äusseres Uuterscheidungsmerkmal aufgenommen werden, und im Vereine mit dem bereits näher auseinandergesetzten Baue des Stieles und der Spindel nur noch mehr dazu dienen, un- serer Pflanze im System den Platz zwischen viride und Trichoma- nes als eigene und ächte Art einzuräumen. Eine Zusammenstellung der Merkmale in Form einer Diagnose hat bis jetzt nur Milde gegeben; und zwar zuerst in: „Die böheren Sporenpflanzen Deutsch- lands und der Schweiz 1865.“ woselbst er auch, da er unsere Pflanze noch für eine Bastard hielt, ibr der Namen adulterinum gab. Seine Diagnose lautet p. 49: „Blatt sammt Stiel 42“ lang, davon der Stiel 1 6°, der Unterlage sich anschmiegend, lineal-lanzettlich, der obere Theil der Blattspindel auf einer Länge von 7“ grün, der ganze untere Theil glänzend braun, mit einer Rinne, aber nicht geflügelt, Fiedern rundlich. Fruchtbäufchen bis nahe an den Rand der Fiedern gestellt. Sporangien mıt braunen normalen Sporen. Spreuschuppen zum Theil mit, zum Theil ohne Scheinnerv.“ Als Standort giebt er Nordböhmen (Karl) an und sagt dann weiter: Herr v. Heuffler, Besitzer dieses von drei auf einem Rhi- Werth beigelegt, woher auch seine äusserst subtilen und genauen Mes- sungen; meiner Ansicht nach ist aber gerade diese Eigenthümlichkeit eine der am Meisten veränderli. hsten an unserer Pflanze, und hiermit übereinstimmend habe ich auch nicht zwei verschiedene Formen zu er- kennen vermocht, obwohl mir von den meisten an Exemplare vorgelegen haben. zome sitzenden Blättern gebildeten Exemplars theilte mir dasselbe zur Untersuchung mit, und ich stehe keinen Augenblick an, diese Pflanze, wie es auch Herr v. Heuffler bereits vermuthet, für einen Bastard zu halten.“ Die zweite Diagnose hat er in seinen Filices Europae et Atlan- tidis pag. 66 gegeben: ,‚Rhizoma praecedentis; paleae nigricantes partim enerviae partim nervosae; folia 4'/“ longa, membranacea lineali-lanceolata; rachis sulcata parte superiore viridis inferme ebe- nea omnino exalata; segmenta subrotunda crenata, sori segmen- “ Auch bei der Zusammenstellung dieser Diagnose kannte Milde nur das vorher erwähnte Exemplar aus Nordböhmen und daraus erklärt sich wohl, dass seine Diagnose gewissermassen eine unvollständige bleiben musste. Dieses erkannte er auch selbst an, nachdem er mehr Exemplare gesehen hatte und gab daher in der Bot. Ztg. 1868. p. 208. folgende Diagnose: „Rhi- zoma repens caespitosum paleis nigricantibus pseudo-nervosis et enerviis vestitum; folia 2— 6° longa membranacea rigidula opaca subatroviridia lineari-lanceolata pinnatisecta. Petiolus et rachis exa- lata canalieulata ; rachis superne viridis, inferne cum petiolo castanea. torum margini approximati.‘ Segmenta viridi-petiolata e basi integerrima inferne cuneata, superne truncata ]. utringue cuneata ovato-rotundata ]. subrotunda erenata (persistentia), subtus sparsa pilosa. Nervi secundarii fureati obligui. Sori costae approximati oblongi, indusium integerrimum; fascieulus vasorum petioli intus quadrieruris.“ Da jedoch Milde auch diese Diagnose, ohne lebende Exemplare gesehen zu haben, geschrieben hat, und ich, wie sehon angedeutet, auf die Merkmale, welche un- sere Pflanze im frischen Zustande zeigt, ein nicht unbedeutendes Gewicht lege, andererseits aber auch meine Beobachtungen zu Re- sultaten :mich geführt haben, welche von denen Milde’s sehr ab- weichen, so habe ich es nicht für überflüssig erachtet, im Folgen- den eine neue Diagnose zu geben, wobei ich jedoch vorher noch bemerke, dass ich mich in Ausdruck und .Form möglichst der Milde’schen Diagnose angeschlossen habe. Asplenum adulterinum Milde. Rhizoma oblique ascendens ]. repens ‘eaespitosum paleis ni- gricantibus plerumque pseudonervosis vestitum; folia 1— 7‘ longa, membranacea rigidula lineari-lanceolata pinna- tisecta. Petiolus et rachis omı:ivo exalata, uno sulce instructa; rachis superne viridis inferne cum pe- tiolo-castanea. Segmeuta viridi-petiolata.e.basi inte- gerrima inferne enneata, snperse truncata]. utringue cuneata ovato-rotundatal.subrotunda crenata,subtussparse pilosa, 9 deeidua; laminae segmentorum rectis fere angu- lis adversus rachim directae et inter se paralle- lae. Nervi secundarii furcati obliqui. Sori costae plerum- que approximatioblongi, indusium integerrimum. Fasci- ceulus vasorum petioliintus quadrieruris, fascieu- lus vasorum rhachis intus superior etsumma pars trieruris, ima pars quadriceruris. Syn. A. viride, fallax (v.Heufler, Aspleniü spec. europ. 1856. p- 261 und 347.) A. Trichomanes X viride (Milde in Höhere Spo- renpfl. Deutschlds. 1865. p. 40.) Habitat in rupibus Serpentinis. Was die geographische Verbreitung unserer Pflanze anlangt, so ist bis jetzt Folgendes darüber bekannt geworden. Am häu- figsten ist sie in den Sudeten: Schönberg in Mähren (am Süd- abhange des Gesenkes), Otterstein am Glatzer Schneeberge, Köpp- rich bei Neurode, Grocheberg bei Frankenstein, Költschenberge bei Schweidnitz. Im Sächs. Erzgebirge: bei Zöblitz. Bömisches Bergland bei Einsiedel. Alpen: in der Gulsen bei Kraubath nächst Leoben in Steiermark.*) Den Seehöhen 'nach sind mir bis jetzt nur folgende Standorte bekannt geworden: Otterstein 1000—1050”, Köpprich 520”, Groche- berg 350”, Költschenberge 300—400”,. Zöblitz etwa 650®. Dar- nach würde also die verticale Verbreitung unserer Pflanze zwi- sehen 300— 1050 ‚liegen. Die Ueberwinterungsfrage endlich, welehe schon desswegen, *) Genauere Angaben Betreffs dieser Standorte finden sich in Milde's kleineren Aufsätzen über kritische Farne: Botan Zeitg. 1868. No. 13, 28 und 51. Ich füge 'von diesen Angaben hier nur noch 'hinzu: In der Be- gleitung unserer Pflanze an allen oben angegebenen Standorten fand sich 4A. Serpertini Tausch, ausgenommen am Otterstein; A. Trichomanes wurde nur bei Köpprich, bei Züblitz und bei Kraubath in Steiermark vermisst, während A. ’viride nur an dem'Zöblitzer nnd Steiermärkischen Standorte beobachtet worden ist. An letzterem Punkte wurde auser diesen Begleit- pflanzen noch Notochlaena und am Frankensteiner Standorte auch A. Adiantum nigrum gefunden. Bemerkenswerth dürfte es ferner noch sein, dass Herr Kreisgerichts-Direktor Peck unsere Pflanze, wenn auch sparsam, noch in Schweidnitz an einer Festungsmauer, zu der Serpentinsteine ver- wendet waren, angetroffen hat. So interessant auch dieser Standort ist, so habe ich ihn oben doch nicht angeführt, da er wohl kaum ein ur- sprünglicher sein dürfte und dieses Vorkommen sicherlich anders auf zufassen ist, als das von A. Ruta Muraria L. oder A. Trichomanes Huds. an Mauern. weil sie eventuell ein sehr gravirendes Unterscheidungsmaterial von A. viride liefert, ist, glaube ich, so gut wie entschieden. Wenn auch an dem Goglauer Berge, dem westlichsten Punkte der Költschen- berge, die bisherigen Beobachtungen einer durchgehenden Ueber- winterung nicht sehr günstig zu sein scheinen, so finden sich im Frühjahre doch stets einige recht gut überwinterte Exemplare und es wiederspricht also das Verhalten unserer Pflanze an diesem Standorte doch nicht vollständig dem an den übrigen Standorten. Zunächst kann ich nämlich selbst constatiren, dass ich prachtvoll überwinterte Stöcke gesehen habe, welche mein Freund P. Aschersen bei Zöblitz am 16. April d. J. gesammelt hatte; sodann aber ver-. weise ich auf Milde’s Bericht in Bot. Ztg. 1868, No. 28, wo er von den am 10. April bei Frankenstein gesammelten Exemplaren sagt, dass sie so schön und vollkommen ausgebildet waren, als ob sie im Juli gesammelt wären. Alle Blätter waren ganz vollständig, keine Segmente abgefallen, die Fruchthäufchen zum Theile mit dem weissen Schleier bedeckt! die diesjährigen Blätter waren eben erst im Hervor- spriessen begriffen. Hierzu kommt, dass unsere Pflanzen bei Schön- berg, Einsiedel und Köpprich ebenfalls gut überwintert angetroffen worden ist, ja sogar von Herrn Limpricht in Breslau auch an den anderen Stellen des Höhenzuges der Költschenberge, so dass wohl gar kein Grund vorliegt, die Ueberwinterungsfrage noch in weitere Zweifel zu setzen. Wein ich auch glaube, dass die Akten über diese so interes- sante Pflanze noch lange nicht geschlossen sind, so wollte ich doch mit der Veröffentlichung meiner Untersuchungen nicht zurückhalten, weil ich die Ueberzeugung habe, dadurch wenigstens die specifische Natur des Asplenum adulterinum über die meisten Zweifel erhoben zu haben. Indem ich daher einerseits die Hoffnung auszusprechen „wage, durch die vorstehenden Zeilen die Aufmerksamkeit etwas mehr auf dieses Jüngste der Milzfarne gelenkt zu haben, kann ich andererseits nicht umhin, hier am Schlusse ausser dem schon mehr- fach genannten Herrn Kreisgerichts- Director Peck in Schweidnitz noch ganz besonders auch Herrn Apotheker Peck in Görlitz und Dr. P. Ascherson für die Bereitwilligkeit, mit der sie mir lebendes und getrocknetes Material zur Untersuchung überliessen, meinen besten Dank abzustatten. Berlin, den 9. December 1871. N IE I Erklärung der Abbildungen. Fig. 1—3. Querschnitte des inneren Theiles der Spindel zwischen der 4. und 5. Fieder (von unten an gerechnet), die Gestalt der Gefäss- bündel der drei in Rede stehenden Arten zeigend: Fig. 1. A. viride Huds. Fig. 2. A. adulterinum Milde, Fig. 3. A. Trichomanes Huds. Fig. 4. Querschnitt des inneren Theiles der oberen Hälfte des Blatt- stieles von A. adulterinum Milde (deutlich vierschenkliger Holzkörper). Fig. 5: Querschnitt des inneren Theiles der Spindel von A. viride Huds., kurz unterhalb der 5. Fieder, von oben an gerechnet. (dreischenk- liger Holzkörper). Fig. 6., 7., 8. Querschnitt der Spindel: Fig. 6. von A. viride (doppelte Einbuchtung, Ränder der Bucht sehr dick, Epidermis zusammenhängend). Fig. 7. von A. adulterınum (eine einzige Einbuchtung, Ränder der Bucht nicht angeschwollen, Epidermis zusammenhängend). Fig. S. von A. Tricho- mames (ohne Einbuchtung, die Epidermis zeigt eine Lücke, durch welche die unterhalb derselben liegenden Zellen heraustreten und in der Längs- richtung der Spindel als hellere Flügelstreifen erscheinen). Fig. 9., 10 und 11. Sporen der drei Arten: Fig. 9. von A. rede Fig. 10. von A. adulterinum, Fig. 11. von A. Trichomanes. Fig. 12. Einzelne Spreuschuppe des A. adulterinum. Sämmtliche Zeichnungen sind genau mit der camera lucida angefer-. tigt. Fig. 1—8. inel. und Fig. 12. bei der linearen Vergrösserung von “2; Fig. 9., 10 u. 11. bei der linearenVergrösserung von = Verhandl. des bot. Vereins f. Brand. XIII. 7 Beiträge zur Flora von Thüringen. Von Prof. C. Haussknecht. (1. Abtheilung.) Seit dem Erscheinen der Schönheit’schen Flora im Jahre 1857 und des Ilse’schen Verzeichnisses der Flora von Mittel-Thü- ringen im Jahre 1866 ist mancher neue Bürger in unserem Floren-Ge- biete aufgetaucht und von selteneren oder weniger verbreiteten Pflan- zen wurden neue Standorte aufgefunden, während einige hingegen der rastlos vorwärts schreitenden Boden-Cultur zum Opfer gefallen sind. Um die von mir und einigen anderen Herren seit jener Zeit gemachten Beobachtungen einem späteren Bearbeiter der Gesammt- Flora von Thüringen zugänglich zu machen, übergebe ich sie der Oeffentlichkeit. Wenn in dem Verzeichnisse auch häufiger vorkommende Arten erwähnt werden, so geschieht es lediglich in der Absicht, bei einer einstigen Zusammenstellung der geograpbischen Verbreitungs-Ver- hältnisse dem Bearbeiter neues Material zu liefern. Dies gilt nament- lich von der bisher weniger bekannten Umgegend von Weimar, welche ich genauer zu durchforschen Gelegenheit hatte. Die in den oben erwähnten Werken schon genannten Fund- orte habe ich selbstverständlich übergangen; nur ausnahmsweise, wo neuere Daten erwünscht waren, dieselben aufgeführt. Grössten- theils beruhen diese Mittheilungen auf eigenen Wahrnehmungen; nur aus dem Gebiete von Jena erhielt ich Beiträge zur Bogen- hard’schen Flora von Herrn Dr. Dietrich, aus dem von Rudol- stadt von Herrn Regierungsrath Meurer daselbst, sowie aus dem von Sondershausen von Herrn Prof. Dr. Irmisch. Andere, weniger oft vorkommende Herren sind an den betreffenden Stellen erwähnt. Von den Abkürzungen bedeutet J. = Jena; R. = Rudolstadt; S. = Sondershausen; W. = Weimar; Dtr. = Hr. Dr. Dietrich; Ir. = Herr Prof. Irmisch; M. = Herr Regierungsrath Meurer. Ranunculaceae Juss. Clematis Vitalba L. W.: Gebüsche am kleinen Ettersberg; Hetschburg; Berka auf Kalk. Bergabhänge des Saalthales von Rudolstadt und Saalfeld aufwärts bis Ziegenrück auf Thonschiefer, Kalk und Sand. C. recta L. Verwildert an Bahndämmen, Zäunen, Feldrainen bei W. An der Wendenburg bei Burgwenden aber sicher wild. Thalictrum aquilegifolium L. Am Boxberg unterhalb des Schie- ferbruches Selig bei Saalfeld (Dr. Richter); Abhänge des Saal- ufers bei Hohenwarte. Bei Leutenberg nach Grünau zu (M.). Th. minus L. W.: Herlitzenberg bei Hetschburg und Buch- farth; Reisberg bei Berka; Freistadt. Hauteroda. Greifenstein bei Blankenburg. Heilsberg (M.); Saalfeld. Eisenach. ß. glandulosum (Th. pubescens Schl.) Bergabhänge bei Fran- kenhausen. Th. angustifolium Jacqg. Gorndorf bei Saalfeld (Dr. Richter). Th. flavum L. W.: selten auf der Schwansee- Wiese; Mann- stedter Wiesen bei Buttstedt (Schmidt). J.: Am Wiesenwege nach Zwätzen (Dtr.). Herrenschwenda bei Greussen. Häufig auf den Wiesen der Unstrut und Helme bei Artern, Ritterburg etc. Hepatica triloba Gil. Var. mit gefüllten blauen Blüthen im Ettersberg bei W. Pulsatilla vulgaris Mill. W.: an Waldrändern zwischen Buch- farth und Hetschburg, woselbst auch sehr kleine Exemplare mit fast stengellosen Blüthen; Bergern am Hexenberg mit Adonis vernalis. Frankenhausen. Um Arnstadt an der Altenburg, Ritter- stein, Arnsberg. P. pratensis Mill. An der Rudelsburg. Anemone silvestris L. W.: zwischen Gr. Obringen und Daas- dorf; Bergern; Buchfarth; Feldraine bei Hochstedt und Münuchen- holzhausen. R.: auf Zechstein bei R. und auf Muschelkalk hinter Schaala sehr häufig (M.). Köditz bei Saalfeld (Dr. Richter). Adonis vernalis L. W.: am Hexenberge bei Bergern mit Pul- satilla vulgaris. J.: am Griesslich hinter Lichtenhain (Dtr.). Häufig am Riechheimer Berg, an der Wachsenburg und Steinklebe (Schmidt). 4A. fammeus Jacgq. W.: sehr häufig auf Aeckern der Keuper- formation mit A. aestivalis. Von Eckardtsberga über Buttstedt nach Brembach hin sehr verbreitet (Schmidt). J.: häufig auf Feldern über dem Forste gen Vollradisroda; östlich von Lehesten (Dtr.). Häufig nördlich von Greussen. Finkersdorf bei Saalfeld. Myosurus minimus L. W.: Lehmmauern in Ulla (Lehrer Er- furth in W.); auf Sand bei Blankenbain. J.: Dörfchen Roda nach Maue zu (Dtr.). — R.: nur an einer Stelle in der Nähe des Pulverthurms (M.), Brachen bei Buttstedt, in der Nähe des „Weite- 7* =. sten Hügels“ (Schmidt). Zwischen Bottendorf und Trassdorf auf sandigen Aeckern (Schmidt). Aecker bei Greussen. In der Golde- nen Aue häufig auf Sandäckern zwischen Rossla und Bennungen. Scheint nicht in der Kalkregion vorzukommen. + Ceratocephalus falcatus Pers. Erlangt in der ganzen Umgegend von Greussen immer grössere Ausbreitung, so dass die Brachäcker stellenweise wie damit besät erscheinen. Batrachium paucistamineum Tsch. (sub Ranune.) W.: Ehrings- dorf; Saalborn und Reisberg bei Berka; Blankenhain. B. divaricatum Schrk. (sub Ranune.) W.: in der Ilm; Gräben gen Tröbsdorf; Possendorf. Ranunculus aconitifolius L. Am Inselsberg. R. Flammula L. W.: im Ettersberg nur einzeln auf Keuper- sand; zwischen Isserstedt und Kötschau in Gräben; erst in der Sandregion häufig, so bei Berka, Blankenhain, Hummelshain, Wal- deck, Rudolstadt bis Ziegenrück ete. R. Lingua L. W.: auf Torf zwischen Possendorf und Belve- dere. J.: häufig im Klosewitzer Sumpfe (Dtr.). S.: Numburg, Ebe- leben, Schersenthbal (Ir.). In der Schwarzen Lache bei Saalfeld (Dr. Richter). Zeulenroda. R. auricomus L. Var. apetala. Häufig im Parke von W. und Belvedere; Tiefurt; Guthmannshausen; Buttstedt. Im Unstrutthale bei Artern etc. R. acer L. Gemein. @. multifidus DC. (R. Boraeanus Reuter.) Blätter vieltheilig, mit schmalen, divergirenden Zipfeln. An trocknen Orten die herr- schende Form im Gebiete. ß. Frieseanus Jord. (als Art). Rhizom verlängert, etwas kriechend; Blätter grösser, als an voriger, im Umrisse abgerundet-fünfeckig, be- haart, mit breiten, sich am Rande berührenden Zipfeln. An frucht- baren, feuchten Orten, an Abzugsgräben um W. R. lanuginosus L. W.: in allen etwas feuchten Laubwäldern häufig; Berka; Isserstedter Holz. J.: im Mühlthale am Eingange in’s Rosenthal; im Walde bei Maue (Dtr.). R.: im Mörlagraben, bei Schaala, Heilsberg (M.), auf der Finne bei Essleben (Schmidt). R nemorosus DC. Laubwälder bei Berka; im Steiger bei Er- furt; Arnstadt; Sondershausen und Frankenhausen (Ir.). R.: Schaala und Hainthal bei Teichröda (M.). R. polyanthemos IL. W.: Ettersberg; Berka; Blankenhain. J.: auf dem Jenzig (Dtr.); Frankenhausen. R.: bei Schaala und Hainthal bei Teichröda (M). R. sceleratus L. W.: einzeln im Schwansee, bei Tröbsdorf, im Ettersberg, Troistedt. Hänfig bei Guthmannshausen, Olbers- leben, wie überhaupt in den Niederungen. Trollius europaeus L. W.: Schwanseewiesen gen Tröbsdorf und Gaberndorf; am Ettersberg; Troistedt, Eichelborn, Nieder- Nissa; Saalborn bei Berka. J.: häufig am nördlichen Abhange des Jenzig nach Jenalöbnitz zu; Oecknitz’er Moorwiesen häufig, Thal- wiesen zwischen Cospoda und Lützeroda (Dtr.). Oberbösa bei Greussen. R.: über Schwarzen’s Hof, bei Schaala (M.) Helleborus viridis L. Schloss Culm bei Saalfeld (Dr. Richter). R.: Grasgärten von Schaala und Cumbach (M.). Nigella arvensis L. W.: Aecker zwischen Tröbsdorf und Hopf- garten; Ramsla; Oberingen; Mellingen; Lehnstedt. J.: Draken- dorfer Vorwerk (Dtr.).. Am Fuchsstein bei Saalfeld (Dr. Richter). R.: hinter Heilsberg (M.). Stellenweise häufig bei Buttstedt und Brembach, Achelstedt bei Kranichfeld (Schmidt). "Aquilegia vulgaris L. W.: Lichte Laubwälder des Ettersberges häufig; Buchfarth, Legefeld, Troistedt, Eichelborn, Obernissa, Blan- kenhain. J.: nördlicher Abhang des Jenzig hinter dem Hufeisen nach Jenalöbnitz zu sehr häufig; im Forste bei Ammerbach (Dtr.). Aconitum Lyecoctonum L. J.: im Kolbenholze hinter Leutra; bei Münchenroda (Dtr.). S.: hinter dem Possen (Ir.). Sperberhölz- chen bei Saalfeld (Dr. Richter). Actaea spicata L. W.: Burghölzchen bei Ehringsdorf, Webicht; Buchfarther Bergzug; Adelsberg bei Berka; Blankenhain. J.: Tän- nichtwiese bei Jenapriessnitz; bei der Neuengönne; Ziegenbainer Hölzcehen (Dtr.). An der Schmücke und Finne. R.: im hintern Mörlagraben, bei Schaala, Heilsberg (M.) T Paeonia officinalis L. An eier kahlen Bergwand bei Jena- löbnitz nach dem Bruderholze zu. (Verstorbener Diaconus Schläger). Nymphaeaceae DC. Nymphaea alba L. J.: Fröhliche Wiederkunft. S.: im Segelteich (Ir.) Im Oelzsch bei Zeulenroda und in den Haideteichen, sowie bei Greiz. Nuphar luteum Sm. Im Oelzsch bei Zeulenroda und in den Haide- teichen. Mit den Teichen aus der Flora von S. verschwunden (Ir.); in J. durch Zuschüttung des Stadtgrabens nicht mehr vorhanden. Papaveraceae DC. Papaver Argemone L. Auf Saat- und Brachäckern der Kalk- und Sandregion. Die Form mit kahlen oder fast kahlen Kapseln 2. B. am Ettersberg; zwischen Mellingen und Lehnstedt. 102 y. oblongatum Boiss. Kapsel länglich verkehrt-eiförmig, nach der Basis allmählich verschmälert; Stengel abstehend borstig. So einzeln am Ettersberg bei W. P. dubium L. Auf Sand- und Kalkboden stellenweise. Häufig um W., J., Rudolstadt, Saalfeld. = Var. intermedium Beck. (Als Art.) Mit nicht keulenförmigen, sondern kürzeren, verkehrt-eiförmigen Kapseln und an den Stengel angedrückten Borsten. Findet sich einzeln am Ettersberg; zw. Mel- lingen und Lehnstedt; am Forste bei Jena; bei Greussen; am Schloss- berg von R: (M.). Scheint kein Bastard zu sein. Papaver somniferum X Rhoeas. Ein Exemplar in der Nähe des Saalfelder Schlossgartens im Juli 1871 gefunden, wo auf den Rasen- beeten die Stammarten "in Menge angesät waren. Die grossen hellrosenrothen Blüthen, die grossen Kapseln und die Gestalt der Blätter lassen keinen Zweifel über deren Entstehung. Glaucium luteum Scop. An Eisenbahndämmen zwischen Viesel- bach und Erfurt. Bechstedtstrass; Isseroda (Erfurth). Chelidonium majus L. Var. floribus plenis: W. an Zäunen des Kasernenberges und in der Nähe des Friedhofes seit mehreren Jahren beobachtet. ß. laciniatum Mill. S.: An grasigen Zaunrändern in Grossfurra (Ir.} Fumariaceae DC. Corydalis cava L. (sub Fumaria). W.: im Parke und in Ge- büschen des Friedhofes; im Laubwalde des Herrenrödgens und im unteren Webicht. J.: am Bache bei der Wogau’er Mühle und in Gärten an der Lache (Dtr.) Häufig im Loh-bei Buttstedt (Schmidt. C. intermedia L. (sub Fumaria). W.: im Webicht; Burghölz- chen hinter Ehringsdorf; Rottdörfer Hölzchen bei Blankenhain. J.: bei Wogau unterhalb der Mühle am Bache; hinter dem Luther- brunnen spärlich (Dtr.). S.: Gärten südlich von der Stadt (Ir.); Wasserthalleben. T Fumaria capreolata L. Im Knebel’schen Garten zu Jena lästi- ges Unkraut (Dtr.). i F. parviflora Lmk. Verwildert aus dem botanischen Garten zu Jena; bei Weimar wieder verschwunden. F. officinalis L. Gemein. Varirt: &. minor. Stengel meist einfach, bis 12 cm. hoch; Blüthen intensiver gefärbt; Kraut mehr seegrün, Blattläppchen kürzer. Häufig auf Saat- und Brachfeldern. | ß. major. Die schlaffen Stengel bis 6 dm. lang, deren Blatt- 103 stiele sich oft um andere Pflanzen oder um ihre eigenen Aeste winden; Blüthen blässer; Trauben mehr verlängert. In Gebüschen des Parkes von Weimar; auf Mauern in Guthmannsbausen. Eine Var. mit kleineren Blüthen und Früchten auf Gemüsefeldern des Schlossgartens zu Arnstadt. F. Vaillantii Loisl. Auf Gartenland, Schuttstellen, Saatfeldern, hauptsächlich der Kalkregion gemein, doch auch auf Sand, z. B. bei Rudolstadt. Var.: a. erecta. Der aufrechte Stengel mit steif aufrecht ab- stehenden Aesten; Blätter weniger blaugrün; Blattzipfel kürzer und schmäler; Blüthen mehr oder weniger rosenroth in armblüthiger Traube (F. Chavini Reuter in Catalog. pl. vasc. Genev. nach vom Autor erhaltenen Exemplaren). So häufig auf Saatfeldern am Ettersberg; gegen die Wallendörfer Mühle; Buttelstedt; Fried- höfe von Erfurt; Gemüseländer des Schlossgartens zu Arnstadt. ß. diffusa. Stengel sehr verlängert, mit niederliegenden Aesten; Blätter meergrün, mit sehr verbreiterten Blattzipfeln; Blüthen blass oder mit nur schwachröthlichem Anfluge in reichblüthiger Traube. So auf Aeckern am Eittersberg; Gelmeroda; Berka; Buttel- stedt; Guthmannshausen. J. Felder zwischen Arnstadt und Bitt- stedt. S.: Bebra, Jechaburg (Ir.). y- umbrosa. Stengel sehr verlängert, bis 6 dm. lang, sehr schlaff; Blätter sehr dünn, grasgrün, mit verbreiterten Blattzipfeln; Blüthen sehr blass, in armblüthiger Traube. Zwischen Gebüsch im wilden Graben bei W.; Mauern der Hofgärtnerei; Mauern in Guth- mannshausen. F. Wirtgeni Koch (F. tenuiflora Fr.). Diese bisher vielfach über- sehene Art wurde in Thüringen zuerst von Bogenhard in seiner Flora von Jena bei Magdala und sodann von Schönheit bei Weissen- fels angegeben. Seit mehreren Jahren habe ich dieselbe um Wei- mar auf Saatfeldern gegen die Wallendörfer Mühle, auf neu ange- legten Anpflanzungen im Parke, als Alles überwucherndes Unkraut in den Gärten der Hofgärtnerei, sodann auf Schuttstellen um Jena, auf den Friedhöfen von Erfurt und auf Gemüsefeldern des Schloss- gartens zu Arnstadt beobachtet. Sicherlich wird sie noch an mehreren Orten aufgefunden werden, da sie bisher wohl nur der zwei gemei- neren Arten halber, mit denen sie zusammen vorkommt, übersehen worden ist. Von F. officinalis, der sie in der Blüthenfarbe gleichkommt, unter- scheidet sie sich durch die kleineren, rundlichen Früchte mit einer aus einem sehr kleinen Grübchen sich erhebenden, feinen Spitze, durch die längeren und schlankeren, mehr abstehenden Fruchtstiele, 104 die meist dreimal so lang, als die Frucht sind, durch fast halb so grosse Blüthen, schmälere, längere und ganzrandige Kelchblätter und die Deckblätter, die zweimal kürzer, als die fruchttragenden Blüthen- stielchen sind. Von F. Vaillantii, der sie in der Fruchtgestalt am Meisten gleich- kommt, wird sie unterschieden durch die etwas kleineren, noch deut- licher zugespitzten Früchte, deren schlanke, dünne Stiele2—3 mal länger, bei F. Vaillantii hingegen diek und kurz, meist so lang, als die Früchte sind; ferner durch die Kelchbiätter, die dreimal, bei F! Vaül- lantii ungefähr sechsmal kürzer, als die Blumenkrone, sowie durch die kurzen Deckblätter, die hier 2—3 mal kürzer, als die Fruchtstielchen sind, während sie bei F\. Vaillantü fast die gleiche Länge zeigen; sodann durch die stets rosenrothen und nicht blassen Blüthen. Manche halten diese Pflanze für einen Bastard von F. offie:- cinalis und F. Vaillantii, eine Ansicht, der ich aber nicht beistimmen kann. Abgesehen davon, dass diese Art oft in viel grösseren Mas- sen vorkommt, als die angeblichen Eltern, und abgesehen davon, dass sie stets völlig ausgebildeten Samen trägt, wo rühren dann die kleineren, deutlich zugespitzten Früchte her, welche bei den beiden andern Arten etwas grösser, bei der einen ausgerandet, bei der andern weniger zugespitzt, als hier erscheinen? Woher rühren die schlanken, dünnen Stiele und die sehr kurzen Deckblätter, welche erstere bei F. officinalis schon stärker sind mit meist halb so langen und bei F! Vaillantii am kürzesten und stärksten mit ebenso langen Deckblättern? Nur die Blüthen und Blätter, welche von den beiden Einiges gemein haben, konnten auf diesen Gedanken führen. Ebenso, wie die andern Arten, kommt auch diese in zwei, durch den Standort bedingten Formen vor; die eine mit kurzem Stengel, mit sparrig aufrecht abstehenden Aesten und fein zertheil- ten Blättern: auf sonnigen Aeckern, Saatfeldern, bei der Wal- lendörfer Mühle; die andere mit verlängertem Stengel, mit nieder- liegenden, diffusen Aesten und mehr oder weniger breiten Blatt- zipfeln: auf Gemüsefeldern und in Gärten. Blätter mit Wickel- ranken konnte ich hier nie bemerken. Anfangs Juli, nach vollendeter Fruchtreife, verschwindet 7! Wirtgeni und kommt auch in demselben Jahre nicht wieder zum Vorschein, während man die beiden andern Arten bis in den Herbst hinein finden kann. An verschiedenen Orten der Schweiz, wie bei Pruntrut, im Can- ton Waadt, im Unter-Engadin, in den Alpen von Zermatt und in Pie- mont kommt eine Fumaria vor, welche Gaudin in seiner Flora helvet. als F. parviflora #. latifolia bezeichnete; Jordan trennte sie unter den Namen F. Laggeri und Soyer Willemet widmete diese Art dem Andenken Schleicher’s als F. Schleicheri. Nachdem ich diese Pflanze an den meisten der genannten Orte selbst beobachtet habe, ist es mir unmöglich, bei Vergleichung schweizerischer Exemplare mit der hiesigen F! Wirtgeni irgend einen Unterschied aufzufinden. Hinge- gen ist die Pflanze aus dem Cognes-Thale in Piemont, die dort bei 6000° unter Gebüsch wächst und von schweizerischen Botani- kern ebenfalls als F. Laggeri ausgegeben wird, eine davon verschie- dene Art, die sich durch ihre breiten- Blätter, durch die Frucht- stiele, welche eben so lang, als die Frucht, und durch die Bracteen, welche halb so lang, als die Fruchtstiele sind, kennzeichnet. Crueiferae Juss. Nasturtium offieinale R. Br. 8. microphyllum Rehb. An aus- trocknenden Gräben am Ettersberge; auf feuchtem Sandboden bei Hauteroda; R. etc. y. siifolium Koch. In Teichen bei Arnstadt, Rudolstadt; Ziegen- rück. Var. ausserdem mit kürzeren und längeren Schoten: bei Stock- hausen (Ir.). ; N. amphibium L. (sub Sisymbrio). Um W. fehlend J.: im Sumpfe der Rasenmühle; vor Lobeda (Dtr.). Sümpfe bei Naumburg; häu- fig am Werra-Ufer bei Salzungen. N. silvestre X amphibium. Zwischen den Eltern am Werra- Ufer bei Salzungen. N. palusire Leyss. (sul Sisymbrio). Nicht häufig und meist nur an den Ufern der In, Saale, Unstrut, Werra. S.: Thongruben bei Stockhausen, Pfaffenteiche (Ir.). Barbaraea vulgaris R. Br. .An Gräben, Bächen, Flussufern gemein. B. arcuata Opitz (sub Erysimo). Am Eisenbahndamme vor Tröbs- dorf in Menge mit voriger. Hopfgarten bis Erfurt und Dietendorf. J.: zwischen Golmsdoıf und Kunitz (Dtr.). Häufig um Saalfeld. Um R. und bei Schaala (M.). Obschon an gleichen Orten mit voriger vorkommend, doch ungefähr zehn Tage früher blühend. Durch die grösseren, goldgelben, nicht schwefelgelben Blüthen, die wegen der abstehenden Blüthenstiele eine breitere, lockerere Traube bilden, durch die längeren, weiter auseinander gerückten, bei der Reife nur halb so dieken Fruchtstiele, durch die allseitig bogig aufsteigenden Schoten leicht von voriger zu unterscheiden. Die obersten Blätter sind eingeschnitten, gezähnt, bei der vorigen aus- geschweift oder grob gezähnt; die unteren 3—4 paarig gefiedert, mit schmäleren und daher weniger abgerundeten Fiederläppchen. Ra ME NEE Pan 106 Bei beginnender Blüthe stehen hier die geöffneten Blüthen mit den noch ungeöffneten in gleicher Linie, während bei der vorigen die Knospen die geöffneten Blüthen überragen, wodurch die Traube von B. vulgaris das schlankere Aussehen erhält. Zwischen den beiden Arten kommt am Bahndamme vor Tröbs- dorf hin und wieder eine Form vor, die wahrscheinlich eine B. vul- garis X arcuata darstellt, die ich aber noch nicht hinreichend beobachten konnte. Die Schoten derselben, von denen sich nur wenige entwickeln, enthalten vertrocknete, nicht keimfähige Samen. B. strieta Andrz. Um W. noch nicht gefunden, obgleich in Erfurth’s Flora von W. aufgeführt. Die von Mühlefeld zwischen Wechmar und Wandersleben gesammelten Exemplare gehören nicht zu dieser, sondern zu B. vulgaris. Arabis perfoliata Lam. W.: im Webicht (Erfurth); Berka, Blankenhain. Auf der Schmücke bei Beichlingen. J.: an der Saale gegenüber Maue; Dörfchen Sulza nach Dörfchen Roda zu (Dtr.). Saalfeld. R.: bei Schillershöhe und vielen andern Orten; meist auf Sand, doch auch auf Kalk (M.). A. pauciflora Grimm (sub Turritide). W. Troistedter und Dö- britscher Forst; überhaupt auf den Muschelkalkbergen häufig. A. auriculata Lmk. Von der Rothenburg nach Kelbra. An der Steinklebe und an den Wagnersbergen über Steinbach bei Bibra (Schmidt). A. hirsuta Scop. W.: Bahndämme gen Tröbsdorf; im Webicht; bei Belvedere; Burghölzchen hinter Ehringsdorf; Troistedter Forst; Blankenhain ete. An der Finne bei Essleben (Schmidt). A. arenosa Scop. Annathal bei Eisenach. Auf Schiefer über Fischersdoif bei Saalfeld (Dr. Richter); Ziegenrück. R.: bei der Fischer’schen Lohmühle selten, häufig aber am Rothen Berge bei Kaulsdorf (M.) Cardamine impatiens L. W.: Schiesshaushölzchen, Webicht; Dö- britscher Forst, Vollradisroda. An der Saale bei Obernitz bei Saal- feld (Dr. Richter); S.: im Parke und bei Badra (Ir). Um R. nicht selten (M.). C. hirsuta L. J. Am Bache hinter der zweiten Mühle im Zeitz- grunde (Dtr.). R.: an der Saale selten (M.). C. silvatica Lk. Wälder im oberen Saalthale häufig, z. B. Ho- henwarte, Neidenberga, Ziegenrück. R.: bei Obernitz nach dem Gleitsch zu (M.). C. amara L. Im Graben des Stern bei Weimar, Blankenhain, Tannroda. S.: Grosfurra (Ir.). Gräben bei Ohrdruff. Häufig um R. und im Thüringer Walde. N ee 2 BEE ae ee ED ee FE a er LS FE, N RE Dr z f . x Prdw ® 107 Dentaria bulbifera L. Im Zitzthale bei Holzthalleben und Burg- hagen (Ir.); Blankenhain. An der Ilmwand bei Leutenberg nicht selten (M.). Sisymbrium strictissimum L. Im Gebüsche '/ Stunde vor Brach- feld bei Kranichfeld. Im Parke von Weimar: im Gebüsche gegenüber dem römischen Hause. Erysimum odoratum Ehrh. Stadtilm, Rudolstadt; Schaala, Eich- feld; Cumbach über den Culm nach Saalfeld; Ziegenrück. E. erepidifolium Rehb. J.: am Wöllnitzer Oberwege. Rudol- stadt über Cumbach nach Schloss Culm und Saalfeld; Kaulsdorf auf Sand. E. virgatum Rth. Frauenberg bei Sondershausen (Ir.). An der Eckartsburg (Schmidt). E. stvietum Fl. W.: auf der Mauer des Cumbacher Schloss- gartens, durch Hofapotheker Dufft angesetzt. Gypshügel bei Kl. Brembach (Schmidt). E. orientale R. Br. W.: Kalkäcker zwischen Mellingen und Lehnstedt häufig; Fischersdorf bei Saalfeld auf Zechstein (Richter). E. cheiranthoides L. Einzeln auf Aeckern um W.; häufiger um Berka; Mauern und Felder bei Guthmannshausen und Olbersleben; an der Saale bei Saalfeld und Rudolstadt häufig. Brassica nigra L. (sub Sinap.) Ufer der Orla bei Langenorla, Orlamünde etc. häufig. Sinapis arvensis L. «. leiocarpa und ß. orientalis. Beide Formen gleich häufig. (S. Schkuhriana Rehb. mit schmalen, linearen Schoten ist weiter nichts, als S. arvensis, vor der Reife der Schoten einge- sammelt und eingelegt, daher nur in den Herbarien zu finden!) T Erucastrum incanum L. (sub Sinapi). Auf Luzernekleefeldern bei S. hin und wieder durch fremden Samen eingeführt (Ir.). T EZ. obtusangulum Rehb. W.: an grasigen Abhängen bei den Steinbrüchen hinter der Falkenburg mit Rapistrum rugosum und an mit Luzerne besäten Grabenrändern hinter dem Bahnhofe. Schon seit mehreren Jahren dort beobachtet. ; Diplotaxis tenuifolia L. (sub Sisymbr.). Am Greifenstein bei Blankenburg. . T Alyssum petraeum Ard. Soll nach Ilse auf der Mauer des ehe- maligen . botanischen Gartens zu Erfurt verschwunden sein; ich habe dasselbe jedoch erst diesen Sommer in Menge mit Sisymbrium austriacum an diesem Standorte beobachtet. A. montanum L. Sonnige Gypshügel bei Kl. Brembach (Schmidt). Berteroa incana L. (sub Alysso). J.: Burgruine hinter dem Burgau’er Gasthofe; am Hausberg (Dtr.). Häufiger in der Sandregion: 1088.» Berka, Blankenhain, Roda; Saalfeld. Abhang des Burgberges zu Rastenberg nach der Stadt zu (Schmidt). Erophila verna L. (sub Draba). Von den in neuerer Zeit als Arten aufgestellten Erophilen beobachtete ich in Thüringen folgende: @. E. majuscula Jord. Leicht kenntlich an den breiten, gezähn- ten Blättern, an der Grösse der Blüthen, an den ovalen, abgerun- deten Kelchblättern, an den grossen, oblongen oder elliptischen, nach unten verschmälerten Schötchen, die in jedem Fache un- gefähr 40 Samen enthalten. Häufig auf Brach- und Saatfeldern; z. B. am Ettersberge, bei Tiefurt, Legefeld, Nohra. Ulla, Vieselbach Ohrdruff ete. B- E. stenocarpa Jord. (E. Americana DC.). Unterscheidet sich von voriger durch die länglichen Kelchblätter, durch die viermal so langen, als breiten Schötehen und durch die schmalen Blätter. Hat ebenfalls ungefähr 40 Samen in jedem Fache. Nur in der Sandregion auf Aeckern, Grasplätzen, z. B. Hauteroda, Heldrungen; Rudolstadt, Saalfeld. y. E. glabrescens Jord. (E. vulgaris DC. Syst.). Kelchblätter oval, Blumenblätter doppelt so lang, als der Kelch; Schötchen läng- lich-elliptisch, an der Basis kaum verschmälert, Fächer 20 —25 samig. Ist nebst der ersteren die häufigste von allen, namentlich auf Kleefeldern, Grasplätzen etc. d. E. brachycarpa Jord. (E. praeco» Stev. E. minutissima DC. Syst.) Kelchblätter oval, Blumenblätter doppelt so lang, als der Kelch, Schötchen klein, verkehrt-eiförmig bis fast kreisrund, an der Spitze fast ganz abgerundet, an der Basis nur sehr wenig ver- schmälert, Fächer 20 — 25samig. W.: Mauern in Ehringsdorf und von dort am Wiesenwege nach Oberweimar; Felder am Ettersberg. In der Allee bei Ohrdruff mit E. majuscula. Subularia aquatica L. Bei Saalfeld (Pharmaceut Goldwein). Exemplare nicht gesehen. Thlaspi perfoliatum L. Auf Brach- und Saatfeldern gemein in . der Kalk- und Sandregion. T. erraticum Jord. Auf grasigen Lehnen. der Berge des Wel- lenkalkes um Buchfarth, Hetschburg; bei Arnstadt, auf dem Zuge der Finne, Schmücke und Sachsenburg. | Unterscheidet sich von voriger durch die sehr verlängerten, lockeren Trauben und durch die länglich-herzförmigen Schötehen mit schmaler, tiefer Ausrandung. Ganze Pflanze sehr schlank, während die vorige ein gedrungenes Aussehen hat und kurze, ge- drungene Trauben mit rundlich verkehrt - herzförmigen Schötchen mit breiter, seichter Ausrandung besitzt. T. montanum L. An den Kalkbergen bei Oettern, Buchfartk, Bergern. Am Culm bei Saalfeld. Teesdalia nudicaulis L. (sub Iberide). Sandige Aecker bei Tannroda. Burgberg bei Rothenstein. J.: Aecker im Zeitzgrund vor Meersdorf. (Dtr.) R.: auf Sand hinter Cumbach häufig. Auf Thonschiefer über dem Leutenberga’er Schloss; bei Eyba. (M.) Lepidium Draba L. W.: Kleefelder neben dem Assbach; hin- ter dem Bahnhofe; Eisenbahndämme gen Apolda; Chaussderänder vor Gaberndorf. Felder am Fusse des Tatzend bei J. Topfstedt bei Greussen. Aecker bei Sondershausen. (Ir.) 7 L. sativum L. Um Erfurt häufiger verwildrt, z. B. am Gera- Ufer bis Ringleben. L. ruderale L. W.: am Bahnhofe und an den Eisenbahndäm- men; Wöllnitz bei Jena; dient den Bauern als Wanzen-Vertrei- bungsmittel. R.: bei Volksstedt und Mörla (M.) Häufig bei Butt- stedt. (Schmidt.) ß. silieulis majoribus: Schötchen etwas grösser, länglich-oval, nicht rundlich-oval; Aeste steif aufwärts-, nicht breit sparrig ab- stehend. So an salzhaltigen Orten: um Artern und Frankenhausen. Capsella Bursa pastoris L. (sub Thlaspide.) @. apetala: stellenweise häufg an Wegen um Weimar, Artern. ß- erubescens: Blüthen röthlich, ebenso die Stengel und Kap- seln. (Von dieser unterscheidet sich Capsella rubella Reuter durch die halb so grossen Kapseln.) So an Wegen zwischen Artern, Schönfeld und Reinsdorf. Coronopus Ruellii All. Von W. an häufig über Buttelstedt, Brembach, Olbersleben, Buttstedt, Neuhausen, Kölleda bis zur Gol- denen Aue. Auch zwischen Schloss-Vippach, Eckstedt und Söm- merda häufig. J. hinter der Ziegelmühle und auf dem @ottesacker (Dtr.). 7 Isatis tinctoria L. Eisenbahndämme von Tröbsdorf über Viesel- bach bis Erfurt häufig. Zw. Kölleda und Harras einzeln. S. im Schersenthal nur zufällig (Ir.). Rapistrum perenne L. (sub Myagro). An den Eisenbahndämmen von Greussen nach Gangloffsömmern häufig. Zwischen Gross- und Klein- Brembach (Schmidt). y R. rugosum L. (sub Myagro). Auf Feldern und Abhängen hinter der Falkenburg bei Weimar in der Nähe der Steinbrüche stellenweise in Menge. Seit 1864 dort mit Erucastrum obtusangulum beobachtet. Raphanistrum Lampsana Gaertn. Um W. in der Kenperformation nicht einheimisch, nur hin und wieder‘einige Exemplare. als vorüber- gehende nahe auf Feldern am Ettersberg; in der ganzen Sandregion aber gemein. Violaceae D. C. Viola palustris L. J.: Im Zeitzgrunde: beim Eingange hinter Ruttersdorf; bei der Lohmühle (Dtr.) V. odorata L. Gemein an Hecken, Waldrändern, in Gras- gärten. > a. albiflora. Ränder der beiden Chausseen am Ettersberg; Grasplätze im Belvedere; Grasgärten in Greussen. ß. erubescens. Mit weiss-röthlichen Blüthen. Grasige Raine beim Feldschlösschen und in Belvedere. y. purpurasceus. Mit bläulich-rothen Blüthen, auf Grasplätzen in Belvedere. 7 V. suavis M. B. In Gebüschen des Parkes von Belvedere. V. collina Bess. Am Eisenbahndamme bei Tröbsdorf. Am Breitenberg bei Saalfeld. Am Teufelsberg bei Zeulenroda. S.: Am Frauenberg und Göldner (Ir.) Viola hirta L. Ueberall in Gebüschen, an Hecken, Rainen; auf Wiesen gemein. Die hauptsächlichsten, hier vorkommenden Formen sind: a. pratensis: Seitenstämmchen sehr verkürzt; die weniger be- haarten, öfters fast kahlen Blätter durch die zahlreichen Blüthen überragt; auch die Sommerblätter kleiner bleibend. Zu dieser Form gehört ein an den kahlen Kalkbergen zw. Buchfarth und Hetschburg häufig vorkommendes Veilchen mit weissgestreiften Blüthen, welches chon Rupp beobachtete und als V. inodora variegata sive ex albo et coeruleo mizta bezeichnete. Dasselbe mit hellvioletten Blüthen, V. hirta var. fraterna Rchb. an Kalkbergen häufiger, z. B. Etters- berg; bei Berka ete. P. dumetorum. Seitenstämmehen mehr verlängert, die stark behaarten Blätter mit den weniger zahlreichen Blüthenstielen gleichlang; die länglich -eiförmigen Sommerblätter sehr gross. An Waldrändern, im Gebüsche häufig. y- rupicola. Durch ihre sehr in die Länge gezogenen, die Blüthen überragenden Blätter sehr auffallend; Blätter noch einmal so lang, als breit, während sie bei Y. hörta 1'/ bis höchstens 1'/ mal so lang als breit sind; sie sind nicht eiförmig-länglich, sondern länglich- herzförmig mit nur seichter Bucht. Seitenstämmchen verlängert. Nebenblätter lanzettlich, in eine lange Spitze auslaufend. Kelch- blätter weniger abgerundet. Nur an buschigen Kalkfelsen der Schmücke zwischen Beichlingen und Hanteroda. V. odorata X hirta (V. permixta Jord.) Dieser in den meisten Florengebieten schon vielfach beobachtete Bastard ist einer der am Häufigsten vorkommenden, welcher in dieser Beziehung nur bei den _ Cirsien und Verbascen ein Analogon findet. Der eigenthümliche Blü- thenbau der Veilchen, welcher die Selbstbestäubung der mit entwickel- ten Blüthenblättern versehenen Frühlingsblüthen sehr erschwert, bedingt es, dass mit Beihülfe von Insekten Bastardbildungen sehr leicht entstehen können. Daher kommt es auch, dass man in Gär- ten verwandte Arten nie längere Zeit hindurch cultiviren kann, ohne dass sich die sogenannten Mittelformen einstellen, welche dann durch sogenannte Rückschläge die ursprünglichen Arten mit der Zeit so verbinden, dass man sich vergeblich nach einer Grenze umsieht. Dieses Verhältniss findet aber nicht nur bei der Section Nomimium, sondern ebenfalls auch bei Melanium Statt, wie ich in den Genfer Gärten mich zu überzeugen Gelegenheit hatte. We- gen dieser sogenannten Mittelformen aber diese Arten unter V. Martii zu vereinigen, wie es Spenner, Döll, Neilreich thaten, kann der Wissenschaft Nichts nützen; es erschwert nur die Formen- kenntniss, statt sie zu erleichtern, schafft unnütze Synonyma und giebt oft falsche Vorstellungen von der geographischen Verbreitung der Arten. Unzählig sind die Formen des Bastardes zwischen V. odorata und Airta. Doch lassen sich im Allgemeinen zwei Formen unter- scheiden: | @. V. odorata X hirta, eine der V. kirta näher stehende Form, von Jordan Y. permizta genannt, hat kurze, gedrungene Ausläufer, mit weichhaarigen, länglich-herzförmigen Blättern, von welchen die grossen, geruchlosen, bleichvioletten Blüthen meist nicht überragt werden; Sömmerblätter sehr gross, länglich-herzförmig, mehr oder weniger behaart, Blumenblätter meist ausgerandet. B. V. hirta X odorata = V. sepincola Jord. (nach theils in der Schweiz selbst gesammelten, theils aus der Gegend von Lyon von Reuter erhaltenen Exemplaren). Diese der V. odorata näher stehende Form hat ziemlich verlängerte und zahlreiche, mehr oder weniger ästige Stolonen, mit nur wenigen Blüthen; Blütenstiele mit den Blättern gleichlang; Blätter breit-herzförmig, die jüngeren rundlich- herzförmig, schwach behaart bis fast kahl; Blumenblätter fast abge- rundet, blauviolett, geruchlos. Sommerblätter fast wie bei V. odorata, nur etwas länglicher. Je nach dem Ueberwiegen der einen oder der anderen Art und je nach dem Standorte kommen diese Formen in zahlreichen Modificationen vor: mit grösseren oder kleineren, weniger oder stärker behaarten Blättern. mit grösseren oder kleineren, bald heller, bald dunkler violetten Biüthen. Auch diese Bastarde haben eine etwas spätere und daher länger erscheinende Blüthezeit; denn während am Eittersberg bei Weimar am 8. Mai 1871: die Eltern im Verblühen waren, prangte der Bastard im vollsten Blüthenschmucke daneben. Bis jetzt beobachtete ich dieselben in lichten Gebüschen und an Waldrändern des ganzen Ettersberges; Belvedere; Buch- farth; Berka; im Steiger bei Erfurt; Arnstadt; im Kroll bei Greussen und bei Wasserthalleben; an der Schmücke bei Haute- roda; Oldisleben; im Heldrunger Walde; Ziegenrück. V. canina. L. In sandigen Nadelwäldern, auf Haiden: am nörd- lichen Fusse der Schmücke bei Hauteroda; zwischen Heldrungen und Reinsdorf. Bei Buchfarth und Blankenhain; im Zeitzgrund bei Roda; Rudolstadt, Cumbach, Schloss Culm, Saalfeld und auf Thonschiefer im oberen Saalthale bei Presswitz, Hohenwarte etc. Bei Auma, Triptis, Zeulenroda. Wildes Gerathai. R ß- lucorum Rehb. (V. montana L.) Ettersberg bei Weimar, nur stellenweise auf Keupersand. Ende Mai blühend, nachdem V. silvatica schon verblüht war. Sandige Nadelwälder bei Berka; im Willröder Forst; im Walde zw. Freiburg und Naumburg ein- zeln. Ziegenrück. | V. canina wird von den meisten Thüringer Botanikern als ge- mein angegeben, was aber durchaus nicht der Fall ist, ausgenom- men in der Sand- oder überhaupt Kieselregion. Auf reinem Kalk- boden bemerkte ich die echte Art niemals, sondern nur die Var. lucorum und zwar auch nur an solcheu Stellen, wo Keupersand auftrat. Ihr nur angeblich hänfiges Vorkommen beruht meist auf Verwechselungen mit der Waldform der V. Riviniana, welche der Var. lucorum oft täuschend ähnlich aussieht. Solche Formen der V. Riviniana lassen sich aber leicht durch die grundständigen Blätter- büschel und die schopfig gehäuften, grundständigen Nebenblätter, die bei V. canina fehlen, sowie durch die an der dritten Achse stehenden Blüthen und durch die breiten, herzförmigen Blätter unter- scheiden. V. silvatica Fr. Laub- und Nadelwälder, Gebüsche, Hecken, auf Sand- und Kalkboden häufig. V. Riviniana Rehb. Wälder, Gebüsche, an Hecken häufig. Dieses von Vielen für eine Var. der V. silvatica angesıhene Veilchen verdient, trotzdem es mehr durch relative, als absolute Merkmale sich unterscheidet, dennoch das Artenrecht. Will man es freilich nur durch die grösseren Blütben mit oft weisslichem Sporn unterscheiden, so ist es natürlich, dass sich keine Grenzen finden lassen, denn ersteres kommt auch mit violetten, P. silvatiea hingegen mit entfärbten, blassen Sporn vor. Nach Einigen soll der RI ae Pe 2 a IF U LEE ee ir VEN 5 . RE > x 113 Standort die Verschiedenheit bedingen, indem V. Riviniana die Schattenform der V. silvatica darstellen soll. Dass dem aber nicht so ist, davon habe ich mich nicht allein in unserer, sondern in ver- schiedenen anderen Gegenden genugsam überzeugt, denn um Wei- mar kommt sie nicht nur im tiefen Schatten der Laubwälder, sondern am Ettersberge und a. a. O. auch auf freien, etwas feuchten Gras- plätzen vor, woselbst ich sie bereits seit 10 Jahren beobachtet habe. Sie zeichnet sich nicht allein durch spätere Blüthezeit, sondern auch durch stärkere Entwicklung aller ihrer Theile aus, wodurch sie nebst den zahlreichen meist aufrecht stehenden Stengeln einen mehr buschigen Habitus erhält. Eine Gegenüberstellung wird die Charaktere am leichtesten übersehen lassen. V. silvatica Fr. Stengel: kurz, schief, aufstre- bend. Blätter: herzeiförmig, die unte- ren stumpf, die oberen kurz zugespitzt, von trüber Farbe. Nebenblätter: lanzettlich-li- neal, dicht gewimpert, Blüthben: fast horizontal, hell- violett,flatterig, läuger,als breit. Blumenblätter:längl., schmal, auseinanderfahrend, stark ge- bartet. Sporn: violett, dünn, verlän- gert, etwas zusammengedrückt, nicht ausgerandet, unten ohne Furche. Kelchblätter: lanzettlich, zu- gespitzt. Kelchanhängsel: kurz, bei der Fruchtreife fast verschwun- den. V. Riviniana Rehb. sich sehr verlängernd, meist auf- recht. breit herzförmig, nur die unter- sten stumpf, die folgenden deutlich zugesgitzt, von leb- haft grüner Farbe. lanzettlich, breiter, entfernt ge- sägt-gezähnt oder fast ganz- randig. vertical, hellazurblau, gedrungen, fast quadratisch. verkehrt eiförmig, breit, sich an den Rändern deckend, schwach gebartet. hellgelblich, dicht, kurz, ausge- randet, unten mit Furche. breiter, lang zugespitzt. länger, bei der Fruchtreife nicht verändert. V. Riviniana tritt in zwei Formen auf, einer Licht- und einer Schattenform, analog der YV. canina. Die eine an freien, etwas feuchten Orten hat nur wenige, aber dickere nnd kürzere, auf- strebende Stengel, Blätter kleiner und derber, kürzer gestielt und, Verhandl. des bot. Vereins f. Brand. XIII. 8 114 wie die ganze Pflanze, trübgrün oder rothbräunlich angelaufen. Die Wald- oder Schattenform hingegen hat höhere, aufrechte, schlan- kere Stengel mit langgestielten, grösseren, hellgrünen Blättern und lebhaft blaue Blüthen. Da in den hiesigen Laubwäldern’V. Riviniana stets mit V. sil- vatica vorkommt, so ist es leicht erklärlich, -dass auch zwischen den so nahe verwandten Arten Bastarde vorkommen können. Folgende, nur vereinzelt aufgefundene Form allein halte ich für: V. Riviniana X silvatica. Stellt gleichsam eine stärker ent- wickelte V. silvatica dar, mit breiteren, aber weniger gefranzten Nebenblättern, Kelehanhängsel kürzer, als bei V. Riviniana, Blüthen violett, Sporn blauviolett, schwach ausgerandet, dicker, als bei V. s.l- vatica. Mittlere Blumenkronblätter schwach gebartet, die oberen am Rande sich deckend, das unterste länger, als breit. Laub heller grün, als bei V. silvatica. Einzeln zwischen den Arten im Webicht, Ettersberg; im Steiger bei Erfurt. V. elatior Fr. Zwischen Artern, Brettleben und Reinsdorf; Saal- wiesen nördlich von Naumburg. V. pratensis M. u. K. Wiesen zwischen Artern, Gehofen und Reinsdorf. V. mirabilis L. Sehr verbreitet in allen Laubwäldern der Kalk- region. Burghölzchen hinter Ehringsdorf; Webicht; Tiefurt; am Adelsberge, Troistedter Forst, Obernissa, Schmücke bei Beichlingen. Im Loh bei Buttstedt (Schmidt). Eine Varietät mit weissen Blüthen im Rödgen bei Weimar. Eine mit stengelständigen Blü- then mit völlig entwickelter Blumenkrone, sowie eine mit grund- ständigen, fruchtbaren Blüthen findet sıch in den Gebüschen der Parkes von Belvedere. V. silvatica X mirabilis. Zwischen den Aeltern in Parkgebüschen zu Belvedere; im Walde an der Hottelstedter Ecke; im Rödel bei Gaberndorf; im Rödgen; Burghölzchen hinter Ehringsdorf; im Parke von Tiefurt; im untern Webicht und Schiesshaushölzchen; im Kroll bei Greussen; im Loh bei Wasserthalleben; im Steiger bei Erfurt. Im Habitus gleicht dieser Bastard einer kleinen schmäch- tigen V. mirabilis mit stengelständigen entwickelten Blüthen, der jedoch durch sein dünneres, mehr dunkelgrünes Laub auffällt. Er hat aufrechte, eckige, kahle Stengel, die nur selten mit einzelnen, zerstreuten Haaren besetzt sind; Blätter dünner und etwas kleiner, als bei V. mirabilis, in der Jugend weniger tutenförmig eingerollt, rundlich-nierenförmig oder breit herzförmig, sehr kurz zugespitzt, oberseits mit zerstreuten einzelnen Haaren besetzt, unterseits kahl, bleichgrün, mit weniger stark hervortretenden Adern; Blattstiele deutlich rinnig. Die braunen, schuppenförmigen Niederblätter, die bei V. mirabilis kurz, breit, nur sehr wenig zugespitzt sind und mit breiter umfassender Basis, sind hier länger, schmäler, gezähnt- gefranzt, in eine lange Spitze auslaufend; die oberen stengelstän- digen Nebenblätter gleichfalls schmäler und in eine deutliche Spitze ausgehend; die untere Hälfte derselben gesägt-gefranzt, die obere ganz oder mit nur einigen kurzen Zähnen versehen. Die Knos- pen werden überragt von hellgrünen Kelehblättern, die jedoch etwas schmäler sind, als bei V. mirabilis. Kelehanhängsel ver- längert, oben abgerundet. Die Farbe des Sporns und der Blumen- krore, wie bei V. mirabilis; die zwei seitlichen Blkrblätter stark weissgebartet, das untere gestrichelt; alle nach vorn breiter, als bei V. silvatica. Grundständige Blüthen bemerkte ich hier noch nicht; ebenso wenig konnte ich entwickelte Fruchtkapseln auffinden. Ein zweiter, dem vorigen sehr ähnlicher Bastard ist: V. mirabilis X Riviniana. Im Webicht bei Weimar; im Parke von Tiefurt; am Fusse des Heiligenberges bei Buchfarth und im Steiger bei Erfurt. Unterscheidet sich vom vorigen Bastard durch grössere Entwickelung aller seiner Theile, durch die heller bräun- lichen Niederblätter, durch die oberen, noch weniger gewimperten, fast ganzrandigen Nebenblätter, durch deutlich zugespitzte, breit herzförmige Blätter und durch die Blumenkronen, welche die Grösse, Gestalt und Farbe der V. Riviniana besitzen. V. biflora L. Auf Wiesen (auf Schiefer) zwischen Neuhaus und Limbach, bei dem ehemaligen Glücksthal (Dr. Richter). V. tricolor L. Von den in neuerer Zeit zahlreich aufgestellten Arten lassen sich in Thüringen nur vier einigermassen unterschei- den. Ob dieselben aber wirkliche Arten darstellen oder nur Va- rietäten, oder ob die Uebergänge bei einigen ebenfalls als Bastarde zu denken sind, darüber können nur länger fortgesetzte Beobach- tungen und Cultur-Versuche Aufklärung geben. &. arenaria Sond. (sabuloss Boreau, V. tricolor « vulgaris Koch). Von allen, in dieser Gruppe aufgestellten Arten hat diese am Meisten Anrecht auf Selbstständigkeit. Schon ihre Verbreitung könnte darauf schliessen lassen, da sie in der Kalkregion gar nicht vorkommt; bei Jena findet sie sich nur einzeln an den Ufern der Saale aus der Sandregion angefluthet- Wäre sie nur eine Va- rietät, so müsste sie sich doch hin und wieder dauernd ansiedeln und dann Uebergänge in die hier herrschende Form zeigen. Allein Beides findet nicht Statt. Bis jetzt beobachtete ich dieselbe: im Saalthale von Roda an über Rudolstadt, Cumbach, Saalfeld bis über Ziegenrück hinaus 8* 116 auf Aeckern oder an den Ufern der Saale auf Sand oder Thon- schiefer; auf Wiesen im Wilden-Gerathale; zwischen Zeulenroda und Greiz. Auch auf Wiesen des Harzes sehr verbreitet auf Thon- schiefer, sowie auf den Sandflächen beiLeipzig, Berlin, Glauchau ete. (In der Schweiz kommt diese Art nicht vor, wo sie nur in V. Sagoti Jord. und der perennirenden V. alpestris Jord. Verwandte hat.) Von dieser stammt die in den Gärten cultivirte V. grandifiora Hort. ab, mit sammetartigem Ueberzuge der Blkrblätter, welche mit V. al- taica Pall. hybridisirt die Pens&es bildet. ß. gracilescens Jord. (als Art). Wie vorige ebenfalls nur in der Sandregion beobachtet, z. B. auf Aeckern zwischen Rudolstadt und Saalfeld; im Zeitzgrunde bei Roda; Ziegenrück. Die blassgelben Blkrblätter etwas länger, als der Kelch, von denen die zwei oberen sich an den Rändern berühren. Die schlanken, gerade aufsteigen- den Stengel mit Internodien, welche länger, als die feingewimper- ten Blätter sind; die unteren Blätter eiförmig, langgestielt, nach oben hin lanzettlich; Nebenblätter fiedertheilig, die seitlichen Fiedern lineal, meist sichelförmig gebogen. Blüthenstiele 2—3 mal länger, als die Blätter, die Spitze des Stengels weit überragend. y. segetalis Jord. (als Art). Auf Feldern um Weimar; Reisberg ‚bei Berka ; Roda; Guthmannshausen. Unterscheidet sich von folgender durch die verlängerten, lanzettlichen Blätter und die fiedertheiligen Nebenblätter mit schmalen, lanzettlichen Mittellappen. Blumenkron- blätter kürzer, als der Kelch. Internodien länger, als die Blätter. d. agrestis Jord. (als Art). In der Keuperformation auf Aeckern überall gemein. Die aufstrebenden, bogigen, von der Basis an verzweigten Stengel mit kürzeren Gliedern als die Blätter; Blüthen so lang oder länger, als der Kelch, blassgelb oder die oberen manchmal mit violettem Flecke. Blätter oval, Nebenblätter fiedertheilig mit breiten, blattartigen Mittellappen. Die ganze Pflanze dunkel mattgrün, in allen ihren Theilen dicht und fein behaart. Resedaceae DC. Reseda lutea L. Schuttstellen, an Wegen ete. um W. zerstreut, z. B. am Ettersberg, Steinbrüche bei der Falkenburg, Tröbsdorf; Berka; Buttelstedt; Cölleda; Greussen; Artern; Rudolstadt und Saalfeld häufig. Reseda Luteola L. Wie vorige, aber noch häufiger. Droseraceae DC. Drosera rotundifolia L. Possendorf (Erfurth); Rottdorf bei Blan- kenhain. Am Ettersberg nicht vorhanden. Sümpfe an der Triebs bei Zeulenroda. R. bei Braunsdorf, Remda; Lehesten (M.). Ein- zeln bei Schloss Culm. i ; 177 Parnassia palustris L. Schwansee-Wiesen bei W.; feuchte Ab- hänge bei Tröbsdorf; am Ettersberge; in der Haulache bei Guth- mannshausen. J.: Schillerthal hinter Gr. Löbichau; hinter dem weissen Berge bei Schleifereisen; zwischen Klosewitz und Kospoda; Moorwiesen bei Oelknitz (Dtr.); R. auf der Grossen Wiese; zwischen R. und Schwarza; bei Schaala; auch bei Lehesten (M.). Polygalaceae Juss. Polygala amara L. Wiesen bei Tröbsdorf und Gaberndorf: am Ettersberg; Buchfarth; Adelsberg bei Berka; Rudolstadt; Will- röder Forst; Arnstadt; Schmücke bei Beichlingen. Varietät mit weissen Blüthen bei Arnstadt; mit weissen und röthlichen Blüthen bei Tröbsdorf. ß. parviflora: P. austriaca COrntz. Bei Jena. y-uliginosa: P. uliginosa Rehb. Saalborn bei Berka; Schiller- thal bei Gr. Löbichau. P. depressa Wender. Sumpfwiesen bei der Fröhlichen Wieder- kunft (Dtr.), bei Lehesten (M.). P. vulgaris L. $. oxyptera Rchb. Bei Gelmerode, Berka u. a. O. Silenaceae DC. Gypsophila muralis L. W. Aecker bei Possendorf; Berka; Blankenhain. In der Haulache bei Guthmannshausen. Zwischen Isserstedt und Kötschau auf Feldern hinter dem Kiefernwäldchen. J. Waldeck (Dtr.). Sandige Abhänge des Zeitzgrundes. R. san- dige Aecker um Katharinenau (M.). G. fastigiata L. Sonnige Gypshügel bei Klein- Breinbach in Menge (Schmidt). Tunica prolifera L. (sub Diantho). Um W. fehlend; S.: Kyf- häuser, Schersenthal (Ir.) RB. an verschiedenen Orten einzeln, z.B. am Schlossberg (M.); häufig von Kaulsdorf nach Eichicht und Buchau. Sehr häufig am Leutenberger Schlossberg auf Thon- schiefer (M.) Dianthus Armeria L. S.: im Brückenthal (Ir.). Bei Greiz. D. silvaticus Hoppe (D. Seguierü Rehb., non Chaix.). Mit Poten- tilla recta und Saxifraga decipiens an Thonschieferfelsen des obe- ren Saalthales bei Hohenwarte, Presswitz, Neidenberga, bis Ziegen- rück und Burgk beobachtet. Den echten D. Seguwieris Chaix sah ich aus dem Gebiete noch nicht. D. Carthusianorum L. Auf Kalk- und Sandboden in mehr- fachen Formen häufig. Eine auffallende Varietät mit doppelt brei- teren, hellbraunen Kelchschuppen an Grasrändern gegenüber der e Neuwallendorfer Mühle bei W. Die Varietät nanus Ser. bei Ober- bösa bei Greussen. D. deltoides L. Um W. fehlend;, erst auf Sand bei Berka, Blan- kenhain, Tonnenroda. Im Thale der Orla; Zeitzgrund; Roda bis Neustadt, Auma, Zeulenroda, Greiz. Südlich von R. in der Sandregion und auf Thonschiefer sehr häufig bis Ziegenrück. J.: häufig im Langethal hinter Thalbürgel. Zwischen Heldrungen, Hauteroda und Reinsdorf. D. deltoides X Carthusianorum. In wenigen Exemplaren an einem sandigen Waldrande zwischen Cumbach und Ober-Preilipp bei Rudolstadt im August d. J. aufgefunden. Grundachse blühende und nicht blühende, rundliche Stengel treibend. Die blüthentragenden Stengel von der Mitte an ästig, _ entweder einzelne oder zu 2—3 zusammengestellte Blüthen tragend, eine dichotome Rispe bildend. Blattscheiden länger, als die vier- fache Breite des Blattes. Die schmalen Hüllschuppen in die eben so lange, pfriemliche Granne verschmälert. Kelchschuppen bis sechs vorhanden, verkehrt-eiförmig, ausgerandet, begrannt, lederig, nur am Rande trockenhäutig, braun. Die pfriemliche Granne nicht bis zur Hälfte der Keichröhre reichend. Die gleichfarbig rosenrothen Blumenblätter ungleich scharf gezähnt, sich nicht an den Rändern berührend, mit länglich verkehrt- eiförmigem Saume. Samen ver- kümmert. Stellt gleichsam einen D. Carthusianorum dar mit reich- verästelten Stengeln. D. caesius Sm. An Felsenwänden im Werrathale (Seitenthal des Schwarzburger Thales). Im Lognitzthale und bei a an Felsen (M.) D. superbus L. W. bei Nohra; zwischen Legefeld und Hetsch- burg; Blankenhain;, Tannroda; Isseroda. J. häufig vor Dörfchen Sulza; im Taupadler Holze; hinter Gross-Löbichau. R. im Hain sehr einzeln; Katharinenau. Am Leutenbenger Schlossberg (M.). Saponaria offieinalis L.. Um W. zertreut, z. B. bei der Falken- burg; am Ilmufer, bei Berka. Verwildert in vielen Dörfern. Auch bei S. verwildert (Ir.). Um Saalfeld. S. Vaccaria L. W. auf Aeckern nicht selten; zwischen Schwer- stedt und Kl. Brembach (Erfurth). Buttstedt. Artern. Zwischen Rudolstadt und Schwarza (M.). Saalfeld (Dr. Richter). Cucubalus baceifer L. W. sehr einzeln bei Tiefurt, Bergern, Buchfarth und Berka. Silene nutans L. In der Kalkregion häufig; doch auch auf Sand und Thonschiefer, wie um R. und im oberen Saalthale. ß. infracta W. K. Bei der Emeritage bei Arnstadt; Jena. 2 og S. dichotoma Ehrh. Mit fremdem Samen bei Jena eingeführt. Melandrium album Mill. (sub ZLychn.) Um W. bei Tiefurt, Oberweimar, Ehringsdorf auf Feldern und Rainen, sowie an den Dämmen der Thüringer Eisenbahn. J. bei der Baraschkenmühle; am Kirchhof von Dörfchen Roda. Um R. häufig (M.). Bei $. nur verwildert (Ir.). M. rubrum P. M. E. (sub Lychn.) W.: Wiesen bei Isseroda und Troistedt. Häufig um R. M. noctiflorum L. (sub Silene). Um W. zerstreut, z. B. Aecker bei Tröbsdorf, am .Ettersberg, Süssenborn, Umpferstedt; Guth- mannshausen. Um R. sehr selten am Schlossberg (M.) Viscaria vulgaris Röhling. Im Kalkgebiet fehlend um W. erst bei Berka auf Sand; häufig um R.; bei Saalfeld, an den Felsen der hintern Gositz ete. (Dr. Richter); sowie auf Thonschiefer im obe- ren Saalthal. Zwischen Heldrungen, Hauterode und Reinsdorf; Sachsenburg. S.: Schersenthal, Stockhausen (Ir.). Alsineae DC. Sagina apstala L. J. auf Sand bei Gröben nach Laasdorf zu (Dtr.). Sandige Wälder bei Schloss Culm. $. Almenhausen, Schlotheim (Ir.). S. ciliata Fr. (S. patula Jord.). Auf sandigen Feldern oberhalb Oldisleben. Durch die auch bei der Fruchtreife an die Kapsel an- gedrückt bleibenden Kelchblätter von voriger leicht zu unterscheiden. S. nodosa L. (sub Spergula). J. auf einer mit Equiseten be- standenen Wiese zwischen der Neuenschenke und Laasdorf am Wege nach Gröben (verst. Diac. Schläger). Spergula arvensis L. Um W. fehlend, erst bei Berka und Blan- kenhain, und von da in der ganzen Sandregion. S. pentandra L. 8. selten bei Berka und Hachelbich (Ir.). J. Burgberg bei Rothenstein;; Zeitzgrund auf mageren Aeckern (Dtr.). R. sandige Waldblössen hinter Cumbach häufig (M.). Spergularia rubra Wahlbg. (sub Alsine). Um W. sehr einzeln bei den sogenannten Jungeichen am Ettersberg. Auf Sand bei Berka, Blankenhain, Tannroda. R. auf Sand hinter Cumbach. J. hinter Ruttersdorf am Eingange in den Zeitzgrund; Sandhügel bei Bürgel (Dtr.) ß- stipularis Boiss. Nebenblätter breiter und länger, lebhaft silberweiss glänzend. So zwischen Artern und Edersleben. Sp. media Wahlbg. (sub Lepigono). An der Saline Salzungen. Vielleicht kommt bei Artern neben dieser und S. marginata auch S. salina Presl. (semine pyriformi) vor. TEEN Re I, ABI ne FE al er een ie EEE 120 Alsine tenuifolia L. (sub Arenaria). Auf einer Mauer in Ru- dolstadt (M.). Vor Schloss Culm auf Sand. Am Gleitsch bei Fischersdorf auf Kalk; zwischen Saalfeld und Garnsdorf in einem Steinbruche. A. viscosa Schreb. S. bei Hachelbich mit Spergula pentandra sehr sparsam (Ir.). 2 | A. verna L. (sub Arenaria). Auf Rothliegendem hinter Botten- dorf bei Wiehe; daselbst aber nur die Var. vestita: ganze Pflanze dicht mit Drüsenhaaren bedeckt. Arenaria serpyllifolia L. (A. sphaerocarpa Ten.). Gemein. A. leptoclados Guss. (A. serpyllifolia L. var. tenuior Koch). Von voriger durch nur halb so grosse, längliche, unterhalb nur wenig angeschwollene Kapseln, die nur wenig aus dem Kelche hervorstehen, verschieden, sowie durch schmälere Kelchblätter und kleinere Samen. So am Soolgraben bei Artern. In der Belvedere’schen Allee, an Wegen und auf Brachfeldern um W. oft mit der vorigen verge- sellschaftet. Stellaria nemorum L. W. am Ufer der Ilm selten. Um R. häufig. St. Boraeana Jord. In der Allee bei Ohrdruft. St. glauca With. W. bisher nur in einem Sumpfe zwischen Possendorf und Legefeld. J. im Sumpfe bei Klosewitz (Dtr.). Numburg (Ir.). St. Frieseana Ser. Bei den Gleichen bei Arnstadt (Mühlefeld). St. uliginosa Murr. Um W. fehlend erst bei Berka, Blankenhain nach R. hin, wie überhaupt im Kieselgebiete an entsprechenden Stellen; ob auch auf Kalk? S. bei den Pfaffenteichen und an Waldstellen (Ir.).. Auf der Finne bei Essleben unweit des Riesen- grabes (Schmidt). Moenchia erecta L. (sub Sagina). Auf Aeckern vor den 3 Teichen bei Berka (Erfurth). Auf dem Schwedengottesacker im Webicht bei W. nicht gefunden. In der: Vorder-Rhön bei Leibolz am Lichten- berg auf Basalt (Geheeb). C. viscosum L. (C. glomeratum Thuill. C. vulgatum Sm. non L.). Lehmhaltige Aecker bei der Altenburg und am Horn bei W. (Erfurth). J.: auf fettem Boden; z. B. am Lutherbrunnen (Dtr.) Um R. nicht selten (M.). C. brachypetalum Desp. S. Schersenthal und an einer Stelle des Nordabhanges am Frauenberge (Ir.). Kyffhäuser, Rothenburg, Sachsenburg. R. häufig, z. B. Schlossberg, unter dem Hain, über dem ersten Fluthgraben (M.). 4 PT 2 Er Er PRRETBRER: GR ERRE a HK a 2 ; 5 Ma 121 Ü. semidecandrum L. Um W. fehlend, häufig aber in der Sandregion. C. glutinosum Fr. Blankenhain. R. am Damme von Schaalbach nach der Chaussee (M.). Greussen. Am Hausberg bei Jena. (In Bogenhardt’s Fl. v. J. soll es wohl heissen „Wohl Var. des vorigen“, statt „Var. des folgenden.) Elatineae Camb. Elatine Hydropiper L. J. Am Teiche hinter Dörfchen Sulza nach Rothenstein (Dtr.). E. Alsinastrum L. Mit vorigem in Gesellschaft von Peplis Por- tula, aber nur, wenn der Teich im Sommer austrocknete (Dtr.). Auch bei Artern 1854 gefunden. Linaceae DC. Radiola linoides Gmel. Tannroda, Blankenhain (Erfurth). J. sandige Aecker bei Meersdorf; an Felsen vor der Ziegelscheune (Dtr.). Linum tenuifolium L. Am Fuchsstein bei Saalfeld (Dr. Richter). Malvaceae R. Br. Malva AlceaL. W. Ettersberg, Belvedere, Berka, Klein Brem- bach (Schmidt.) R.: selten an den Katzenlöchern; häufiger bei Brunsdorf und Leutenberg (M.). Ziegenrück. S. Grossfurra ; Holz- thalleben (Ir.). M. moschata L. W. Eisenhahndämme! gen Tröbsdorf; Felder bei Tiefurt; Blankenhain. Bei Kahla am Eingange in den Rain- stedter Grund (Dtr.). Paska, Drognitz, Ziegenrück. Burg Questen- berg. M. silvestris L. W: zerstreut, z. B. Gaberndorf, Tröbsdorf, Tiefurt, Berka. Um R. zerstreut, z. B. am Schlossberg. T M. mauritiana L. W: Verwildert auf Aeckern bei der Fal- kenburg; Guthmannshausen. M. rotundifolia L. (M. borealis Wallm.) Von Eckstedt nach Schloss-Vippach; Ringleben; von Hassleben nach Alperstedt; um Greussen bei Clingen, Grüningen, Günstedt, Gr. Ehrich. Häufig von Artern nach Ritterburg. Nicht um W., R. und J. M. neglecta X rotundifolia. Unter den Aeltern vor Ritterburg bei Artern. ER + M. crispa L. Verwildert bei Greussen, Erfurt, Rudolstadt. Althaea offieinalis L. Ottenhausen bei Greussen. Um Gr. Neu- hausen und Cölleda im Grossen eultivirt. A. hirsuta L. Mühlberg bei Arnstadt; zwischen Arnstadt und Bittstedt auf dem Eisfelde. 7 A. rosea L. (sub Alcea). Häufig verwildert an den Dämmen der Thüringer Eisenbahn. T Hibiscus Trionum L. Verwildert bei Erfurt, Guthmannshausen. Tiliaceae Juss. Tilia intermedia DC. In den Anlagen und ÄAlleeen nicht selten, z.B. gen Belvedere unter 7. ulmifolia Scop. und platyphylla Scop., aus denen sie wohl durch Kreuzung entstanden ist. Hypericaceae DC. Hypericum perforatum L. Eine Varietät mit auffallend kleinen, nicht oder nur sehr sparsam punktirten Blättern findet sich an . sandigen Abhängen bei Stadt Roda. H. quadrangulum L. W.: Ettersberg; Berka. J.: Zeitzgrund, Ruttersdorf (Dtr.). R.: zerstreut bei Schwarzens - Hof, Eichfeld, hinter Mörla (M.). 8.: am Auleber Wege, Schernberger Wald, Holzthalleben, Schlotheim (Ir... Auf der Schmücke von Burgwen- den nach Hauteroda. HA. tetrapterum Fr. W.: Schwanseewiese, Berka, Blankenhain. J.: am Ammerbache über dem Dorfe häufig (Dtr.). R.: bei Schwarzens-Hof, Eichfeld, hinter Mörla (M.). Erfurt, Greussen. H. humifusum L. Um W.nicht, erst bei Berka und Blankenhain auf Sand; um R. häufig, z. B. von Cumbach nach Saalfeld. J.: häufig bei Schöngleina am Abhange vor dem Tännichtsgrunde; Bürgel (Dtr.); im Zeitzgrunde, Gröben, Roda. S.: Almenhausen, Stockhausen, Schlotheim (Ir.). H. montänum L. Eittersberg, Legefeld (Erfurth Fl. v. W.). R.: um Mörla u. a. O. mit Ahirsutum (M.). H. pulchrum L. Die in Erfurth’s Flora von W. angegebenen Standorte sind zu streichen. Geraniaceae DC. T Geranium phaeum L. Bei W. weder im Parke, noch im Stern, sondern nur in Göthe’s Garten verwildert. Bei R. im Schlossgarten verwildert (M.). G. pratense L. Um W. auf allen Wiesen, ebenso bei Olbers- leben und Guthmannshausen. Um R. nur auf einer Wiese bei Schaala (M.). Scheint in der Sandregion weniger verbreitet zu sein. @G. silvaticum L. W.: im Troistedter und Isserstedter Holze. Hinter Gr. Löbichau. R.: im Baumgarten ; zwischen Erlengebüsch an der Saale bei Ammelstedt (M.).. Am Eibenberg im Loquitzthale häufig (Dr. Richter). @. palustre L. W.: Webicht, Rödgen, Ettersberg. _R. häufig. S.: Schlotheim, Holzthalleben (Ir.). i @. sanguineum L. W.: Belvedere, Bergern, Berka. R.: im Mörlagraben hinter Schaala häufig (M.). An der Rabensleize bei Zeulenroda. Köditz bei Saalfeld (Dr. Richter). 7 @. pyrenaicum L. Um W. sehr verbreitet, z. B. Chaussee- gräben bei der Gasanstalt; Tiefurt, Oberweimar, Ehringsdorf; Bel- vedere, auf den Friedhöfen, im Parke etc. J.: am linken Saalufer allgemein verbreitet, nach Dtr. früher (1828) sehr sparsam. Var. for. alb. in Grasgärten am Krummen Wege bei W.; auf Aeckern bei Tiefurt. @. rotundifolium L. Noch nicht aus Thüringen gesehen. @G. molle L. W.: soll am Horn bei W. nach alten Angaben vorkommen, wurde aber noch nicht aufgefunden. J.: am Graben zwischen der Schwester und Koch’s Weinberg (Dtr.). 8.: nur am Frauenberg und im Schersenthal (Ir.). T @. sibiricum L. Verwildert in Jena in der Gottesackergasse und an der Mauer des Thierarzneigartens (Dtr.) T. Erodium moschatum L. (sub Geran.). In Grasgärten von Leu- tenberg eingebürgert (M.). Balsaminaceae A. Rich. . Impatiens Noli tangere L. Berka a. J. — J.: am Saalufer nach Kunitz dem Thalstein gegenüber und bei der Mündung des Gemb- denbaches; häufig im Tännichtgrunde bei Schöngleina.. R.: an vielen Orten auf Sand; bei Leutenberg auf Thonschiefer (M.). Im obern Saalthal bei Hohenwarte auf Thonschiefer. Zeulenroda bei der Sichelmühle. T I. parviflora DC. In und um W. an vielen Orten völlig ein- gebürgert. Oxalideae DC. Oxalis Acetosela L. W.: Laubwald des Ettersberges auf Keupersand. Berka und Blankenhain auf Sand. Um R. häufig, z. B. im Mörlagraben. Um Zeulenroda am Teufelsberg u. a. O. O. strieta L. Um W. häufiges Gartenunkraut, ebenso um R. häufig. Um Buttstedt (Schmidt). O. corniculata L. Selten bei Leutenberg (M.). Papilionaceae L. Sarothamnus scoparius L. (sub Spart.), An einer Stelle vor Blankenhain in nur wenigen Exemplaren. R.: auf der Schillershöhe. J.: im Kiefernwäldehen zwischen der Neuenschenke und Drakendorf (Dtr.). S.: im Walde links vom Brückenthale sehr einzeln (Ir.). Genisitra tinctoria L. In der Kieseiregion gemein, auf Kalk weniger häufig, z. B. auf Wiesen vor Belvedere, Gelmeroda, Lege- feld, Eichelborn, Troistedter Forst. Variirt mit breiteren und schmäleren Blättern und mit längeren oder kürzeren Deckblättern. G. germanica L. Um W. nur an einer Stelle am Ettersberg auf Keupersand. Häufig am Nord-Abhange der Schmücke bei Beich- lingen. J.: Zeitzgrund, Bollwerk, Dörfchen Roda, am Wege nach Dörfehen Sulza (Dtr.) Zwischen Saalfeld, Garnsdorf, Arnsgereuth; Rudolstadt etc. ß. inermis Koch im Walde bei Bittstedt bei Arnstadt. Cytisus nigricans L. Auf Sand oder T'honschiefer vom Schwarza- thal nach Blankenburg; von der Schillershöhe bei R. an den Ab- hängen der Saale, Volkstedt gegenüber, bis Preilipp, dann von Cumbach, Dorf Culm nach Saalfeld, woselbst an verschiedenen Orten, z. B. von Garnsdorf nach Arnsgereuth. Von Bucha nach Hohenwarte und im Saalthale aufwärts bei Ziegenrück und Burgk. C. capitatus Jacg. An einer Stelle des Breitenberges bei Saal- feld, aber nur sehr spärlich noch vorhanden (Dr. Richter). Ononis repens L. Um W. nicht so häufig, als die folgende und zwar meist die Var. mitis Gmel. O. spinosa L. Gemein. — Var. for. alb. auf schwerem, thonigem Boden am Eittersberg, bei Gelmeroda, Berka. Anthyllis Vulneraria L. Gemein. Der beste Kalk-Anzeiger! Var. polycephala. Vielstengelig. Stengel aufsteigend, 5—6 dm. lang, von unterhalb der Mitte an aus den Blattachseln 1—2 dm. lange Blüthenstiele ausschickend, die an der Spitze ein oder zwei Blüthenköpfe tragen. Die 3—4 oberen Blüthenköpfe des ° Hauptstengels übereinander gestellt, von einander entfernt und sitzend. Blüthenköpfe kleiner, Deckblätter mit längeren, lanzettlichen Zipfeln. So am Eisenbahndamme vor Tröbsdorf bei W. und bei Schloss-Heldrungen. Medicago minima Lmk. Sehr selten am Rudolstädter Schioss- berg und zwischen Saalfeld und der Neuen Mühle (M.). 125 Meltlotus altissimus Thuill. W.: Steinbrüche bei der Falken- burg; bei der Will'schen Färberei; Kleefelder bei Tiefurt; Eisen- bahndamm gen Tröbsdorf bis Erfurt und Dietendorf; gen Apolda. Frankenhausen, Sondershausen hinter dem Fürstenberg (Ir.). M. albus Desr. Eisenbahndämme gen Tröbsdorf und Hopf- garten. Klein-Brembach (Schmidt). Häufig an den Ufern der Schwarza, Saale und Unstrut. T M. parviflorus Desf. AufLuzernekleefeldern und an mit solchem Klee besäten Gräben bei der sogen. Cavillerie bei W. Ebenso bei 8. (Ir.) Kommt mit gedrängten und lockeren Trauben vor, letztere M. Tommasini A. Jord. (pugill. pl.n. 1852). Trifolium rubens L. W.: Legefeld, Bergern, Blankenhain. S.: Steinthalleben (Ir.). T. fragiferum L. Um W. stellenweise, z. B. gen Tröbsdorf, Schloss Vippach; Sömmerda. Um R. ziemlich selten (M.). J.: hinter den Teufelslöchern (Dtr.). Saalfeld, Zeulenroda. $8.: Bebra, Ebeleben, Schernberg, Rockensusra, Schlotheim (Ir.). T. hybridum L. W.: in Menge auf den Wiesen gen Tröbs- dorf, Hopfgarten; Guthmannshausen. Um R. ziemlich häufig. S.: Bebra, Ebeleben (Ir.). Wird seit einigen Jahren um W. unter dem Namen „Schwedischer Klee‘ vielfach eultivirt. T. arvense L. Um;W. nicht, südlich erst auf Sand bei Berka und Blankenhain, nördlich erst hinter der Schmücke bei Hauteroda und Heldrungen. T. spadiceum L. R.: hinter Cumbach und im Herrmannsthal (M.). Sandige Wälder von Altenbeuthen, Paska nach Ziegenrück. Lotus tenuifolius Rcehb. An Wiesenrändern auf dem Eisfelde zwischen Arnstadt und Bittstedt. L. uliginosus Schk. Um W. „nicht, erst auf Sumpfwiesen bei Berka und Blankenhain. Häufig um R. Greussen, Ottenhausen. Tetragonolobus siliquosus L. (sub Loto). Entweder auf quelligem Thonmergel, auf torfigen oder auf salzhaltigen Wiesen. W.: Wiesen gen Tröbsdorf. Berka. J.: oberhalb Rabis (Dtr.) R: bei Schwarzens-Hof, zwischen Heilsberg und Milbitz (M.). In der Haulache bei Guthmannshausen und gen Gr. Brembach. Wiesen zwischen Oldislebeun und Brettleben. Hohenfelden nach der Karthause hin (Schmidt). T Galega offieinalis L. Oefters verwildert, so an der Badeanstalt bei W.; Guthmannshausen ; Salzungen; Oberrhone. Oxytropis pilosa L. (sub Astrag.) Am Mittelberge bei Sonders- hausen. An Gypshügeln von Vogelsberg über Klein-Brembach nach Gross-Brembach hin (Schmidt). Astragalus Cicer L. W.: stellenweise am Schwansee, Lützen- dorf, Ettersburg, Ramsla, Oberweimar; Obernissa, Eichelborn. Um R. einzeln bei Schaala. Saalfeld. Wiesen zwischen Oldisleben und Brettleben. Buttstedt. ; A. glyeyphyllus L. W.: Rödgen, Ettersberg, Webicht. Am Fusse des Culm bei R. ete. - Coronilla montana Scop. Um W. bei Legefeld und Berka. Saalfeld: bei der Reschwitzer Mühle (Dr. Richter). Hippocrepis comosa L. W.: auf Kalk am Ettersberg; Lege- feld, Berka, Troistedt, Obernissa ete. Ornithopus perpusillus L. Sandige Aecker hinter Cumbach nach Schloss Culm. / 7 O. sativus Brot. Auf neu ausgesäeten Wiesen bei der eisernen Brücke bei W., durch Zufall. Vieia dumetorum L. W.: Rödgen, Ettersberg, Webicht, Tiefurt, Burghölzehen hinter Ehringsdorf in grosser Menge; Döbritscher Forst; Legefeld.. Heldrungen nach Reinsdorf. S.: Schlotheim im Königsholz (Ir.). V. lathyroides L. um W. nicht. R.: am Zeigerheimer Wege, am zweiten Fluthgraben und über dem Hügel der Papiermühle in Leutenberg (M.). S.: Gartenberg bei Hamma und bei Berka (Ir.); an der Rothenburg. V. segetalis Thuill. Auf Brach- und Saatfeldern häufig um W.: Ettersberg, Tiefurt, Berka; Greussen; Artern ete. (Will man diese V. segetalis nur als Var. gelten lassen, so gehört sie zu V. satwaL., aber nieht zur Gruppe der V. angustifolia All.) V. Forsteri Jord. (V. angustifolia Aut.). Immer auf kieselhaltigem Boden, daherum W. nicht. Saatfelder bei Berka, Blankenhain; um R. im Hain ete., im Schwarzathale, im Saalthale über Bueha bis Ziegenrück. Sandfelder zwischen Ilmenau und Elgersburg. Lichte Gebüsche zwischen Frankenhausen und Oberbösa. (V. Bobartü Forst. mit ganz schmalen, lanzettlich linealen Blättern sah ich in Thürirgen noch nicht). Ervum pisiforme L. (sub Vecia). W.: im Webicht, Ettersberg. Im Loh bei Buttstedt (Schmidt). R.: selten an den Katzenlöchern; häufiger im Ilmthale bei Leutenberg (M.). Saalfeld zwischen Garnsdorf und Arnsgereuth (Richter). Im oberen Saalthale zwischen Hohenwarte und Presswitz. E. silvaticum L. (sub Vicia).. Um W.: häufig im Ettersberg, Rödgen, Webicht, Burghölzchen; Troistedter und Döbritscher Forst. Viehberg bei Heilsberg; Neue Mühle bei Saalfeld (M.). e E SI > FR , a FE Fe Rare ee ET E. tetraspermum L. W.: am Ettersberg stellenweise häufig, Berka, Blankenhain. R.: Acker vor Mörla (M.).’ E. cassubicum L. (sub Vieia). J.: Der von Bogenhard als unrichtig bezeichnete Standort hat dennoch seine Richtigkeit, näm- lich am Hohlwege, der sich rechts nach Dörfchen Sulza hinauf- windet (Dtr.). R.: hinter Schaala (M.) und im Hain sehr häufig. Lathyrus Aphaca L. Am Fusse der eo bei Plaue bei Arnstadt (Mühlefeld). L. Nissolia L. Felder bei Gr. Schwabhausen und Döbritschen (Dtr.). Einzeln auf Feldern bei Artern. L. silvester L.. Um W. einzeln im Webicht. Jenapriessnitz. An den Katzenlöchern bei Rudolstadt. Im Schwarzburger Thale beim Chrysopras. Am Leutenberger Schlossberg (M.). Zwischen Garnsdorf und Arnsgereuth (Dr. Richter). Michelskuppe bei Eise- nach. Schlotheim (Jr.). ß. ensifolius Buek. Auf rothem Sandstein zwischen Salzungen und Oberrhone. Y- platyphyllos Retz. Am Müffling bei Berka und Legefeld. L. heterophyllos L. J.: häufig unter der Diebeskrippe (Dtr.). Stellenweise häufig bei Arnstadt; am Greifenstein bei Blankenburg. Bei Saalfeld zwischen Garnsdorf und Arnsgereuth (Dr. Richter) und vor Kaulsdorf. Zwischen Bucha, Hohenwarte und Presswitz. S.: Kyffhäuser (Ir.). L. vernus L. (sub Orobo). In den Wäldern der Muschelkalk- region überall. Um R. nur im Mörlagraben und bei Schaala (M.). L. niger L. (sub Orobo). Ettersberg, Buchfarth, Berka. R.: un- ter dem Hain und bei der Schillershöhe (M.). Vor Arnsgereuth (Dr. Richter). L. montanus Bernh. Auf reinem Kalkboden noch nicht beo- bachtet. Um W. erst bei Berka und Blankenhain, und von da an häufig in der Kieselregion gen Rudolstadt ete. J.: häufig bei Dörfchen Sulza, im Zeitzgrund, bei Bollwerk auf Moorwiesen mit Orchis in- . carnata (Dtr.). Schmücke und Finne. Frankenhausen ete. B- L. tenuifolius Rth. (als Art, sub Orobo). Mörlagraben beiR. (M.). Amygdalaceae Juss. Amygdalus nana L. In der Nähe des Hausmannsthurms bei Frankenhausen verwildert (Ir.), ebenso unter dem Hain bei Ru- dolstadt (M.). Prunus spinosa L. An Hecken häufig. Die mannigfachen Va- rietäten dieser und derfolgenden bedürfen einer genaueren Beachtung! P. fruticans Weihe. An den Hecken des Ilmufers von Weimar 128 bis Buchfarth stellenweise; ausserdem im Parke und im Wilden Graben. Guthmannshausen. Hauteroda. Greussen. Scheint ihrem Auftreten und Charakter nach eine ?. insititia X spinosa zu sein. P. insititia L. An Hecken um W., in Menge im Wilden Gra- ben, sowie fast in allen Dörfern. Auch bei Saalfeld wild im Wäld- chen bei der Rechwitzer Mühle (Richter). - | + P. Cerasus L. An Kalkbergen stellenweise häufig, z. B. auf dem Gebödrich bei Gelmeroda, im Wilden Graben. An den Kalk- bergen um Jena; Arnstadt. + P. acida Ehrh. (Caproniana DC.) In Menge auf den Bergen bei Arnstadt, auf der Altenburg und Wasserleite. i P. Mahaleb L. Angepflanzt und oft verwildert, z. B. am Et- tersberg im sogenannten Dürren Bach ein ganzes Wäldchen bildend; im Wilden Graben. P. Chamaecerasus Jaeg. S. am Frauenberg (Ir.). Rosaceae Juss. T Spiraea salicifola L. und S. opulifolia L. Häufig angepflanzt und verwildert. Aruncus silvester Kostel. Im Mörlagraben bei Rudolstadt; an der Chaussee bei Eichieht nach Leutenberg zu (M.). Auf Thon- schiefer zwischen Presswitz und Neidenberge über dem Ufer der Saale mit Dianthus silvaticus. Im Sperberhölzchen bei Saalfeld (Richter). Zeulenroda. Ulmaria Filipendula L. (sub Spiraea). W.: stellenweise auf Wiesen bei Lützendorf; Ettersberg; Reisberg; Saalborn; Blanken- hain. R.: auf der grossen Wiese und auf den Winkelwiesen zahl- reich (M.). Im oberen Finsterthälchen bei Saalfeld (Richter). Arn- stadt. Wiesen gen Bittstedt auf dem Eihfelde in grosser Menge; bei Dornheim, Oberndorf und Dossdorf. Zeulenroda. Geum rwale L. W.: Parkwiesen (Erfurth), Schwanseewiesen und Ettersberg; Obernissa, Münchenholzhausen; zwischen Eichel- born, Isseroda und Troistedt in feuchten Wäldern. R.: an meh- reren Orten, z. B. häufig im Baumgarten (M.). S.: bei Holzthal- leben (Ir.). J.: Lutschen. Löbstedter Wiesen. (Die Gattungen Rosa und Rubus behalte ich mir für eine spätere Bearbeitung vor, da das vorhandene Material nicht ausreichend ist und viele Formen erst noch in den verschiedenen Entwickelungs- stadien beobachtet werden müssen.) Fragaria vesca L. Im Ilmthale bei W. nicht so häufig, als die folgende; erst auf den Höhen häufiger auftretend. F. elatior Ehrh. Um W. häufig, z. B. im Wilden Graben, an 129 den Babndämmen gen Tröbsdorf und Hopfgarten, Feldraine zwi- schen Hochdörf, Münchenholzbausen und Eichelborn. J.: in der Hölle und Wölmse gen Rabis (Dtr.). R.: Teichel, Heilsberg (M.). Greussen. Arnstadt. F. collina Ehrh. Um W. stellenweise” im Ettersberg, Chaussee gen Gelmeroda; Buchfarth, Obernissa, Eichelborn, Berka, Blanken- hain. J.: Vollradisroda. R.: im Mörlägraben u. a. O. (M.); Neu- stadt bis Zeulenroda. Stellenweise häufig auf der Schmücke und Finne. Um $. bei Jechaburg u. a. ©. (Ir.) Scheint kieselhaltigen Boden zu lieben. Comarum palustre L. J.: am Bache über Lutschen (Dtr.). Häufig bei Lehesten (M.). S.: in der Nähe des Pfaffenteiches (Ir.) Potentilla supina L. Buchfarth. J.: auf der Insel vor Dorn- dorf ünd an der Mauer vor dem Schlossgarten in Dornburg (Dtr.). Häufig bei Könitz (M.). Soolgräben bei Frankenhausen. Wolfer- schwenda (Ir.). P. rupestris L. An Thonschieferfelsen in der Nähe der soge- nannten Eselsschöpfe bei Ziegenrück. Fand sich auch unterhalb Rudolstadt an einer kiesigen Stelle an der Saale, scheint aber durch die Flusscorrection verschwunden zu sein (M.). P. recta L. R.: am Schlossberg an einer Stelle; neben der Sehillershöhe und zuweilen auf Uferkies der Saale (M.). Stellen- weise in Menge auf Thonschieferfelsen bei Hohenwarte, Presswitz, Neidenberga und Ziegenrück. (Die in Erfurth’s Flora v. W. an- gegebene Pflanze ist nicht diese, sondern die folgende.) P. argentea L. Um W. gänzlich fehlend, erst auf Sand bei Berka und Blankenhain, und von da auf kieselhaltigem Boden über R., Saalfeld, Ziegenrück ete. sehr häufig; ebenso von der Sandregion bei Jena an über Kahla, Roda, den Zeitzgrund, Nenstadt bis Zeu- lenroda und Greiz. Ebenso auf Sand bei Hauteroda, Heldrungen und oberhalb Oldisleben. Bei Arnstadt ebenfalls nur stellenweise; häufig aber zwischen Plaue und Elgersburg, sowie fast über den ganzen Thüringer Wald verbreitet. f. cinerea Lehm. auf Sand oberhalb Oldisleben. P. procumbeus Sibth. Zwischen Berka und Blankenhain. J.: zwischen Bobeck und. Schleifereisen (Dtr.). R.: im Walde vor Schloss Culm im Aufsteigen zum Culm. Bei Leutenberg an der Ilmwand und bei Lehesten (M.). P. incana Mnch. Bei Teichröda und Eschdorf (M.). Im Jonas- thal bei Arnstadt. P. opaca L. W.: am Galgenhügel, über der Wallendörfer Mühle; am Burghölzchen hinter Ehriügsdorf; Waldränder vor dem Verhandl. des bot. Vereins f. Brand, XIII. 9 130 Herrenrödgen; Hochdorf, Obernissa, Eichelborn an allen Wald- rändern bei Troistedt, Buchfarth, Berka. J.: hinter‘ Lasan am Jenzig; Mühlthal (Dtr.).. Auf der Schmücke bei Hauteroda. An den Wagnersbergen bei Steinbach unweit Bibra; Niederreisser Hölzchen bei Buttstedt (Schmidt). An der Rothenburg. Arnstadt: im Hopfengrunde; Dossdorf. : P. opaca X verna (P. aurulenta Gremli). Zwischen den Aeltern an Rainen bei Hochdorf und am Herrenrödgen bei W. Hat die Blätter der P. verna; aber die kleineren, dunkler gelben Blüthen, die schwachen, fadenförmigen Blüthenstengel, welche wie die Kelchblätter, meist rothbräunlich angelaufen sind, ähneln der P. opaca, sowie die mehr oder weniger abstehende Bekleidung der Stengel. P. alba L. An Waldrändern des ganzen Ettersberges häufig; im Webicht; Legefeld, Troistedter Forst, Obernissa mit P. sterslis; Blankenhain. J.: am Holze vor Closewitz nach Lützerode zu. Auf der Finne (Schmidt). Zwischen Burgwenden und der Ziegelscheune. S.: Schersenthal, Brückenthal (Ir.). Eine Varietät mit auffallend tiefer gezähnten Blättern findet sich im Troistedter Forst; ebendaselbst eine mit vollständig ganzran- digen Blättern, letztere auch bei Cospoda bei J. P. sterilis L. (sub Fragaria). W.: an Zäunen gen Oberweimar, Schiesshaushölzchen, Webicht, Rödgen, Ettersberg; Burghölzchen hinter Ehringsdorf. Häufig bei Obernissa, Eichelborn, Troistedt bis Legefeld, Blankenhain. Im Loh bei Buttstedt (Schmidt). S.: bei dem Possen häufig, Holzthalleben, Keula, Urbach, Mehlen, Schlotheim (Ir.). | P. alba X sterüis. An einer Stelle im Troistedter- Forst sparsam. | Alchemilla vulgaris L. W.: Webicht, Rödgen, Ettersberg. Blankenhain. Greussen. Häufig um Rudolstadt, Arnstadt etc. Die behaarte Form ist bei uns die vorherrschende. A. montana Willd. Mit der vorigen über dem Saalufer gegen- über Presswitz auf Thonschiefer. Von derselben durch die grau- grüne Färbung aller Theile, welche aber nicht allein durch den seidenartigen Ueberzug hervorgebracht ist, durch die abge- rundeten, oben etwas gestutzten Blattzipfel mit schmalen, plötzlich zugespitzten (nicht breiten, allmählich zugespitzten) Zähnen, sowie durch den zusammengedrängten, weniger weitschweifiigen Blüthen- stand verschieden. Geht auch nach langer Cultur nicht in die vorige zurück. A. arvensis L. (sub Aphan.). Stellenweise, z. B. Brachfelder bei Tiefurt; Ehringsdorf; am Ettersberg; Possendorf; Eichelborn; Legefeld; Blankenhain; Rudolstadt; Arnstadt ete. J.: hinter dem Munkethale; auf Aeckern zwischen Kötschau und Isserstedt (Dtr.). Sanguisorba officinalis L. W.: Wiesen gen Tröbsdorf; Wald- wiesen am Ettersberg; Eichelborn; Obernissa; Troistedt. R.: häufig auf der grossen Wiese (M.). S.: in Wäldern bei Schlotheim (Ir.). S. minor Scop. (Poterium dietyocarpum Spach). Im Kalkgebiet überall an Rainen, ete.; auf Sand weniger verbreitet. 78. polygama W.K. (sub Poterio) (Poterium muricatum Spach). Diese bei uns erst durch fremden Esparsette-Samen eingeführte Art hat sich völlig eingebürgert, wurde aber bisher mit der vorigen verwechselt. W.: stellenweise in grosser Menge auf Esparsette- feldern bei der Falkenburg, Ehringsdorf, Gaberndorf, an Gräben am Ettersberg; in Menge am Bahndamme vor Tröbsdorf, stellen- weise bis Erfurt; bei Hochheim. Am Fusse des Frauenberges (Ir.) und am Bahndamme bei $., Greussen. Bibra bei Kösen (Sade- beck). Scheint oftübersehen zu werden, da dieselbe auch in Wimmer’s Fl. von Schlesien nicht erwähnt wird, obgleich ich sie 1863 an den Oderdämmen bei Breslau in Menge beobachtete. Unterscheidet sich von der vorigen durch die stärkere Ent- wickelung aller ihrer Theile; Blättchen länglich, stets länger, als breit, meist noch einmal so lang, als breit, tief gezähnt, deutlich gestielt (bei der vorigen rundlich und sehr kurz gestielt). Kelchröhre bei völliger Reife hellbraun, 5 Mm. lang; 4 Mm. breit (bei der vorigen 4 Mm. lang, 3 Mm. breit; Kanten deutlich geflügelt, schwach gekerbt; die dazwischen liegenden Flächen mit deutlichen Gruben versehen, deren jede einen erhabenen, fünf- zähnigen Saum besitzt. Bei der vorigen ist die Kelchröhre bei völliger Reife hell aschgrau, schwach geflügelt, mit glatten Flächen, die nur bei weniger reifen durch Eintrocknen etwas runzlig er- scheinen. Ohne Zweifel eine ächte Art, die auch im jüngeren Zustande an den Blättern, an den ei- bis walzenförmigen Köpfchen, sowie durch die stärkere Entwickelung aller ihrer Tbeile leicht kenntlich ist. Nur an zum zweiten Male (nach dem Abmähen) blühenden Exemplaren erscheinen die Köpfchen mehr rundlich. Pomaceae Lindl, Pirus Malus L. An Hecken um Weimar. P. acerba D.C. Hecken um Weimar; am Heiligen Berg bei Buehfarth; Guthmannshausen; Hauteroda. 9 *# 132 P. communis L. Heeken um W., z. B. bei der Kegelbrücke; Ettersberg; auf der Schmücke und Finne. ßB. tomentosa K. An Hecken um Weimar. P. Aria L. (sub Crataeg.). R.: hinter Schaala (M.). S.: am Zangenberg bei Rüxleben (Ir.). Zeulenroda. * P. scandica L. (sub Crataeg.). Angepflanzt z. B. im Parke von W. S.: als Alleebaum hinter dem Possen (Ir.). P. aucuparia X Aria (Sorbus hybrida L.). An der Westseite des Willinger Berges. Durch die an der Basis nieht. gefiederten, sondern nur bis: zur Hälfte eingeschnitten-gezähnten Blätter von der bekannteren, zu P. aucuparia neigenden Form verschieden. Letztere hin und wieder angepflanzt, z.B. im Parke von W. | P. Aria X torminalis (Sorbus latifolia Pers.) Im Laubwalde nach der Hassfurth bei Meiningen (Richter). Im Cumbacher Schloss- garten und in Blankenhain angepflanzt. Eine ganze Gruppe dieses Bastardes findet sich in drei Formen in der mittleren Berghöhe des: Greifensteins bei Blankenburg. Die eine, sehr auffallende Form: hat -4—6 em. lange und nur 2—3 cm. breite, unregelmässig gezähnt- gelappte Blätter, die in eine lange Spitze auslaufen. Die zweite Form hat mehr rundlichke, 3—4 cm. lange, 3 cm. breite, sehr kurz zugespitzte Blätter. Die dritte Form ist die mit den breiten Blättern, welehe namentlich bei Arnstadt und auf dem Willinger Berge vorkommt. P. domestica L. (sub Sorb.). Im Tautenburger Forst mehrere Bäume (Dtr.). Bei Hachelbich; ein Baum‘ hinter dem Frrauenberg bei $. (Ir.). P.torminalis L. (sub Crataeg.). W.: Webicht, Ettersberg; am Heiligen Berg bei Buchfarth; Blankenhain; Troistedter Forst. Um R. nicht selten, z. B. am Culm, gen Schaala grosse Bäume. Häufig‘ "als Chaussdebaum angepflanzt. Liebhabern dieser Gattung diene zur Nachricht, dass die seltene- ren Arten in den Wäldern von Arnstadt nicht abgeholzt werden dürfen, indem sie sich eines besonderen Schutzes der Forstverwaltung er- freuen. Die betreffende Verfügung, mir von Herrn Oberförster Vollrath zu Arnstadt gütigst mitgetheilt, lautet: „Alleselteneren Sordus-Arten und besondersschöne Exemplare der weniger selteneren sind auf dem ganzen Arnstädter Forste, sobald in: den Schlagreihen dergleichen vorkommen, zu schonen und zu erhalten. Arnstadt, den 15. October: 1856: E. v. Michael, Oberforstmeister. Fr. Vollrath, Oberförster.“ Herr Vollrath gab mir folgende, genaue Standorte von: P. hy- de 133 brida und P. latifolia an: P. hybrida am Ostende des Waipurger- holzes südlich von einer sehr starken Buche zwischen den Grenz- steinen No. 6 und 7, ferner im Alten Siegelbache. P. latifolia: ein junger Baum am $.0.-Rande der grossen Luppe bei dem Grenzsteine No. 25, ungefähr 12 Schritte südlich davon nach dem Stein No. 24 zu. Mehrere starke Bäume an der Nordseite der grossen Luppe bei dem Steine No. 7 und abwärts von diesem Steine gegenüber der Ecke des vom Walpurgerholze herabkommenden Nadelhölzwäldchens. Ein prachtvoller Baum im Walpurgerholze, wenn man den Hopfengrund herunter geht und den Fussweg beim zweiten Querwege rechts abgeht, so dass der Grund links liegt. Im Alten Siegelbache kommen beim Grenzstein No. 104, wo der Weg in den Wald führt, schöne, junge und ältere Exemplare vor. Onagraceae Juss. Epilobium angustifolium L. Um W. stellenweise häufig, z. B. hinter Tröbsdorf, Hopfgarten; Ettersberg. Massenhaft in den Waldschlägen der Kieselregion des südlichen Gebietes. Var. for. ald. an Sandsteinfelsen hinter Cumbach bei R. E. hirsutum L. Stellenweise sehr häufig. @. subglabrum K. Gebüsche am Ilmufer etc. häufig. ß. villosissimum K. am Steingraben bei Greussen. y. parviflorum. Blüthen um die Hälfte kleiner, nur wenig läuger, als der Kelch, mit weit aus demselben herausragenden Nar- ben. Auch ganzblumenblattlose Blüthen kommen bei dieser Varietät an manchen Stellen in Menge vor. So an Gräben des Eisenbahn- durchschnittes hinter Tröbsdorf mit der Art. E. parviflorum L. Häufig in 2 Formen. a, molle. Die häufigste Form mit einfachem, aufreehtem, dicht flaumigem Stengel und sitzenden, lanzettlichen, in eine lange Spitze auslaufenden, dicht Jaumigen Blättern. ß. subglabrum. Die ganze Pflanze von unten auf ästig, fast kahl; Blätter lanzettlich-eiförmig. So an schattigen Gräben. (Ob E. rivulare Wahlbg. hierher gehört oder, wie ich ver- muthe, einen Bastard darstellt (vielleicht E. roseum X parviflorum), muss ich dahingestellt sein lassen). Y- pusillum. Stengel einfach, bis 12 cm. hoch; die unteren Blätter oval, gestielt, die obersten eiförmig-lanzettlich. So an feuchten Abhängen im Durchschnitte hinter Tröbsdorf. E. montanum L. Auf kalk- und kieselhaltigem Boden in Wäldern und Gebüschen. Die Schattenform der Wälder besitzt schief auf- 134 steigende, schlaffe und sehr ästige Stengel mit lebhaft grünen, papierartig dünnen Blättern. Die Lichtform offener Waldstellen und lichter Gebüsche hat steif aufrechte, einfachere, meist roth- braun überlaufene Stengel mit eiförmig-lanzettlichen Blättern von derber Textur. ß. E. collinum Gmel. (als Art). Nurim Kieselgebiete, z.B. Schwarz- burger Thal und dessen Nebenthäler; im ganzen oberen Saalthale bis über Ziegenrück hinaus auf Thonschiefer. Auf Sand bei Cumbach; im Zeitzgrund, Hainbücht, Roda. Unsere Pflanze stimmt aber keines- wegs mit der niedrigen, reichstengligen Form der Karpathen und Schweizerischen Gebirge überein; sie ist der Gestalt der Blätter und dem Habitus nach vielmehr ein Verbindungsglied der beiden Ex- treme. Vielleicht ist die niedrige, reichstenglige Form der Gebirge durch den Granit bedingt, da sieauf Granit auch in der Thalsohle sich gleich bleibt, während unsere Pflanze der Vorberge mit 5—6 dm. hohem, mehr oder weniger einfachem Stengel die Form des Thonschiefers und Sandes darstellt. E. palustre L. Um W. nur an einzelnen Stellen, so in Wiesen- gräben des Schwansee’'s; an feuchten Waldstellen und bei den Erdfällen des Ettersberges; bei Berka, Blankenhain. Rudolstadt. S.: Stockhausen, Bebra, Schlotheim, Segelteich (Ir.). ß- latifolium. An Gräben bei der Fröhlichen Wiederkunft. Stengel schlaff, meist einfach, mit 5 Cm. langen, 1 Cm. breiten, hellgrünen Blättern. y. confertifolium. Der einfache, bis 12 Cm. hohe Stengel mit 1—2 Cm. langen, bis 4 Mm. breiten, lanzettlichen, im unteren Drittel des Stengels zusammengedrängt stehenden Blättern. So auf Torfwiesen bei Tennstedt. E. virgatum Fr. (E. obsceurum Rehb. non Schreb.). An feuchten, schattigen Stellen des Laubwaldes im Ettersberg stellenweise häufig. In der Sandregion verbreitet, z.B. an nassen Sandfelsen bei Hain- bücht, im Zeitzgrund, bei Roda; Fröhliche Wiederkunft; Schwarz- burger Thal; Cumbach; an Gräben bei Saalfeld. S.: in Waldun- gen nördlich von S. (Ir.). : (Die von Reuter, Wirtgen u. A. für E. obscurum Schreb. ge- haltene Pflanze ist E. parviflorum X palustre). E. adnatum Griseb. An feuchten, buschigen Stellen längs der Eisenbahn vor Tröbsdorfund Hopfgarten. Im Ettersberg und hinter Lützendorf sehr sparsam. $.: im Badensee bei Grossmehlen (Ir.). Häufig am Ufer der Apfelstedt bei Dietendorf. E. roseum Schreb. Häufig in der Kalk- und Sandregion. 135 Aendert mit niedrigem, ganz einfachem Stengel ab; so am Bahn- damme hinter Tröbsdorf. E. parviflorum X hirsutum (E. intermedium Rchb.). Mit den Aeltern in Gräben des Eisenbahndurchschnittes hinter Tröbsdorf bei W. Hat die Tracht eines kleinen E. hirsutum mit den Blüthen des E. parviflorum. E. parviflorum X virgatum. Am Bache oberhalb Cumbach auf Sand. Stengel aufsteigend, 10—11 Dm. lang, 6—7 Mm. dick, ein- fach oder oberhalb etwas verästelt, kurz weichhaarig, mit zwei herablaufenden, sich vereinigenden Linien belegt. Die lanzettlichen Blätter deutlich gezähnelt, wie bei E. parviflorum, die mittleren mit abgerundetem Grunde sitzend, 6—7 Cm. lang, bis 12 Mm. breit. Durch die ku.z- und weichbehaarten, daher mattgrünen Blätter, durch die kräftige Statur und durch die Blüthen an E. parviflorum, durch die Blattgestalt und die herablaufenden Linien des Stengels an E. virgatum erinnernd. E. virgatum X montanum. Im Ettersberg bei W. mit den Aeltern. Hat die Gestalt eines schmalblättrigen Z. montanum mit kleineren Blüthen, besitzt aber am Stengel kurz herablaufende Linien. E. parviflorum X adnatum, Am kiesigen Ufer der Apfelstedt bei Dietendorf; selten auch bei Tröbsdorf. In den Blüthentbeilen und der Behaarung dem E. parviflorum, in den Blättern und der Gestalt der ganzen Pflanze dem E. adnatum ähnelnd. E. parviflorum X roseum. Im Eisenbahndurchschnitte in Gräben hinter Tröbsdorf bei W. Auf Sand bei Hainbücht; im Zeitzgrund; bei Roda. Ziegenrück und Paska. Grundachse kurze Sprossen treibend. Stengel rund, unter- wärts mit zwei schwachen Linien belegt, die von der Vereinigung der Blätter ausgehen. Die beim Aufblühen helleren, dann rosenrothen Blüthen sind aufrecht oder nur wenig abwärts geneigt und Ys Mal länger als der Kelch. Narben abstehend. Stengel oberwärts sehr ästig, reichblüthig. Blätter kurz gestielt, gegenständig, mit breitem Blattstiele fast tutenförmig umfassend, länglich-lanzettlich, fast ei- förmig, plötzlich in den kurzen, breiten Blattstiel verschmälert; die oberen eiförmig -lanzettlich, entfernt ungleich gezähnelt- gesägt, namentlich oberhalb mit feinem Flaum, der mit sehr feinen Drüsen gemischt ist, bedeckt. Blattnerven stark hervortretend. Pflanze ganz oder doch unterhalb rothbraun angelaufen. Unterscheidet sich von E. roseum durch die kürzer gestielten 136 Blätter, die nicht länglich-eiförmig, sondern plötzlich in den brei- ten Blattstiel zusammengezogen sind, durch die schwächeren, un- deutlich herablaufenden Linien des Stonsele, durch die grösseren, rosenrothen, meist aufrechten Blüthen, durch Pubescenz der oberen Stengeltheile und durch die abstehenden Narben. Von E. parvi- forum unterscheidet es sich durch die gestielten, lebhafter grünen Blätter, die nicht in eine so lange Spitze allmählich ausgezogen sind, von denen die oberen eiförmig und nicht lanzettlich sind, durch die stark hervortretenden Nerven der Blätter, durch die Linien am Stengel, durch den reichästigen Blüthenstand, durch die kleineren, helleren Blüthen und die nur schwache Behaarung der ganzen Pflanze. Oenothera biennis L. Um W. auf Schutt, in Steinbrüchen, zer- streut, z.B. Männstedt; Greussen; häufig an der Saale bei R. und an der Schwarza gen Blankenburg, Saalfeld ete. Circaea lutetiana L. S8.: Jecha (Ir.). Saalfeld: zwischen Resch- witz und Weischwitz; im Buchenwalde bei Obergölitz (Richter). C. intermedia Ehrh. Waldschluchten bei der Fröhlichen Wieder- kunft gen Roda, mit C. alpina, doch ohne C. lutetiana. Bei R. an der Saale angefluthet (M.). C. alpina L. Vor der Fröhlichen Wiederkunft. Gabelbach Manebach. Im Schwarzburger Thale an mehreren Stellen. $.: im Klappenthale (Ir.). Halorrhagidaceae R. Br. Myriophyllum verticeillatum L. W.: Gräben im Stern; am Fusse des Müffling und in den Teichen bei Berka. Im Sumpfe neben der Grossen Wiese bei R. (M.). S.: Westgreussen, Stockhausen, Jecha (Ir.). M. spicatum L. Teich bei Belvedere. Um R. häufig (M.). Hippuridaceae Lk. Hippuris vulgaris L. Belvedere, Saalborn, Krakau, Blanken- hain. Arnstadt: Oberndorf und Ichtershausen. J.: bei Eisenberg im Kesselteiche (Dtr.). Callitrichaceae Lk. Callitriche vernalis Kütz. Häufig. 8. C. minima Hoppe an feuchten Felsen bei Hainbücht; an Sümpfen bei Oberhof und an den Teichen der Schmücke. C. hamulata Kütz. In den Sümpfen neben der Grossen Wiese bei R. (M.). | en C. platycarpa Kütz. Sümpfe bei Tennstedt und Greussen. Ceratophyllaceae Gray. _Ceratophyllum demersum L. Ettersberg, Belvedere, Vollersroda, “Berka, in der Ilm, Blankenhain; Sümpfe um R. (M.); bei der Fröhliehen Wiederkunft. $.: Pfaffenteich, Parkteich, Numburg (Ir.). C. submersum L. W.: im Teiche bei Vollersroda, reichlich fruchtend. In einem versumpften Teiche bei Hardisleben (Schmidt). In der Saale bei Jena. $S.: Numburg (Ir.). Lythraceae Juss. Lythrum Hyssopifolia L. Feuchte Aecker am Eittersberg, vor Tröbsdorf und bei Umpferstedt. Bei Buttstedt in feuchten Jahren stellenweise massenhaft (Schmidt). J.: häufig in der Unteraue bei Zwätzen in Ackerfurchen, doch nur wenn die Saale ausgetreten war (Dtr.). Peplis Portula L. Kleiner Ettersberg (nach Dennstedt, Lorey und Erfurth’s Fl. v. W.). R.: ziemlich selten auf Schlamm neben der Saale (M.). Häufig an Teichrändern bei Auma und Triptis. Portulacaceae Juss. Ti Portulaca sativa Haw. Cultivirt und verwildert bei Greussen und Erfurt. Montia rivularis Gmel. Blankenhain. Leutenberg im Ilmbach (M.). Im Lohteiche bei Singen (Schmidt). Artern. M. minor 'Gmel. Blankenhain (Erfurth. Fl. v. W.). Hauteroda bei Heldrungen auf feuchten Sandfeldern. Paronychiaceae St. Hil. Herniaria glabra L. Meist auf Sand. Berka; Blankenhain; Rudolstadt häufig, Saalfeld. Zwischen Stadtilm und Oberilm (Schmidt). Zeitzgrund, Hainbücht, Roda, Dörfchen Sulza. ß. puberula Peterm. Bei Greussen. Scleranthus annuus L. Sehr vielgestaltige Pflanze. Die haupt- sächlichsten Formen sind: @. 8. biennis Reuter. Unterscheidet sich von der Art durch kürzere und breitere Kelchzähne, die kaum so lang, als die Kelch- röhre sind, durch gedrängten Blüthenstand, durch die zahlreichen, niederliegenden Stengel und durch frühzeitigere Blüthezeit. Scheint jedoch nur eine überwinternde Form von S$. annuus zu sein. So um Weimar auf Aeckern geu Grunstedt und Legefeld; im Schwarz- burger Thal; bei Hauteroda. ee a DENT 138 8. S. collinus Hornung. Einfach oder vom Grunde aus in mehrere, gerade aufsteigende Aeste getheilt, gegen die Spitze hin mehrere achselständige, sehr kurz gestielte, aus 3—5 sitzenden Blüthen bestehende Büschel tragend, die einen scheinbar wirtel- ständigen Blüthenstand bilden. So auf magerem Sandboden hin- ter Cumbach bei R. \ y. comosus. Blätter gebüschelt, die obersten die Blüthen weit überragend; Kelchzähne länger, als die Röhre. In der Sandregion häufig. d. S. divaricatus Dumort. Stengel schlaff, dünn, sehr verzweigt; Blüthen einzeln in den Gabelspaltungen der Zweige sitzend. So auf Sandfeldern bei R., im Zeitzgrund bei Roda, über Oldisleben ; bei Greussen. (S. verticillatus Tausch ist eine eigene, bei uns noch nicht beobachtete Art). Varietäten giebt es ausserdem mit kleineren oder grösseren Früchten, mit schmäleren und längeren oder breiteren und kürzeren Kelchzähnen. S. perennis L. Nur auf kieselhaltigem Boden. Buchfarth, Blan- kenhain; Berka. Im Zeizgrund bei Roda, Hainbücht; Hain bei R., Eaenbach bis Schloss Culm; Eisenach. ß. laxus. Stengel ee. sehr verästelt, Blätter die Zwischenknoten kaum oder gar nicht erreichend. So bei Cumbach und Eisenach. S. annuus X perennis (S. intermedius Kittel.). Mit den Aeltern am Eingange des Zeitzgrundes bei Roda, links an den sandigen Abhängen. Unterscheidet sich von $. perennis durch kleinere Blüthen, durch mehr zugespitzte Kelchzipfel mit schmälerem Hautrande, die bei der Frucht abstehen, aber an der Spitze sich nach innen neigen. Die bei S. perennis meist vorhandenen, nicht blühenden, dicht be- blätterten Stengel, sowie die in den unteren Theilen dicht ge- drängten Blätter der blühenden Stengel fehlen hier, da dieser Bastard die Belaubung, sowie den Blüthenstand des S. annuus besitzt. Ganze Pflanze meergrün, ähnlich dem $. perennis. Zwei- und mehrjährig. Die entgegengesetzte Verbindung, S. perennis X annuus, beobachtete ich bisher nur auf Sandboden in der Nähe der Gegensteine bei Ballenstedt a. H. Crassulaceae DC, Sedum maximum Suter. Feldraine, Mauern, stellenweise, sowohl auf Sand als auf Kalk. N eh er ı 139 S. purpureum Lk. (S.purpurasceusKoch). Um W.fehlend. (Das im Schönheit’schen Nachtrage von Schmidt als solches angeführte ist nicht dieses, sondern $. oppositifolium Sims; ebenso auch das von Erfurth in der Fl. v. W. angegebene.) J.: in einem kleinen Seiten- thale des Münchenroda’er Grundes nach dem Tatzend zu (Dtr.). Einzeln am Fusse des Hausberges am Wege nach Ziegenhain auf Sandfelsen. In grosser Menge auf Thonschiefer des Schwarzburger Thale. Einzelner um R., so am Zeigerheimer Berg; am Sumpfe * über Schwarza (M.). Bei Saalfeld am Bohlen und an den Felsen der hintern Gositz (Richter) und von da das Saalthal aufwärts bis über Ziegenrück hinaus. (* S. spurium M. B. und namentlich * $. oppositifolium Sims die- nen oft zur Bekleidung der Gräber und Mauern.) S. villosum L. Zwischen Eisenach und der Hohen Sonne. In Leutenberg in der Nähe der Tuchfabrik (M.). S. album L. Um W. nur angepflanzt, so in Belvedere. Ebenso bei S.: Heringen (Ir.). Kirchhofsmauern zu Witzleben bei Stadtilm (Schmidt). Wild bei Arnstadt am alten Schlosse und am Jungfern- sprung. Um R. nicht häufig; zahlreicher bei Schwarza (M.). Am Bohlen bei Saalfeld, am. Gleitsch bei Fischersdorf. Felsen der hinteren Gositz (Richter); am felsigen Saalufer bei Reschwitz und Obernitz, unterhalb Neidenberga stellenweise bis Ziegenrück. S. acre L. Auf Feldern, Mauern häufig, und zwar hauptsäch- lich in der Kalkregion. ß. sexangulare L. (als Art) mit aufrechten, anliegenden Blättern der blühenden Stämmchen und dicht sechszeiligen, dachziegelförmigen Blättern der unfruchtbaren Stämmchen, mit armblüthigem Ebenstrausse und kleineren Blüthen findet sich mit der Art bei W. an Kalk- felsen hinter Ehringsdorf und auf Mauern oberhalb der Erholung, y. lazxifolium. Stämmchen sehr verlängert, Blätter eiförmig- lanzettlich, auch an den nicht blühenden Stämmchen sich nicht be- rührend, wagerecht abstehend mit zurückgekrümmter Spitze. Blüthen klein, einen sehr lockeren, armblüthigen Ebenstrauss bildend. So auf Thonschiefer der waldigen Abhänge des Saalthales von Bucha nach Hohenwarte, Neidenberga bis Ziegenrück. 8. boloniense Loisl. W.: Mauern beim Erholungsgarten, in der Schwanseestrasse; Ehringsdorf; Vollradisroda. Im Mühlthal bei Jena. R.: am Schlossberg, an der Saale (M.). Bei Saalfeld am Bohlen und von da durch das obere Saalthal bis Ziegenrück stellenweise. Weissensee, Greussen, Frankenhausen. Von Sachsen- burg an über die Hainleite. Blüthen Anfangs grünlichgelb, ge- trocknet goldgelb; bei $. acre blassgelb. 140 S. refleeum L. Um W. nur in Gärten und hin und wieder auf Mauern. Sehr häufig auf Sand bei R., am Schlossberg, an der Schillershöhe, Uferkies der Saale, von Cumbach nach Schloss Culm; Blankenburg, Schwarzburger Thal, Saalfeld und im ganzen oberen Saalthale bis über Ziegenrück hinaus. Am Kyffhäuser. Unsere Pflanze zeigt übrigens bei Vergleichung mit Schweize- rischen Exemplaren aus dem Jura, dem Wallis ete. manche Ab- weichungen. S Sempervivum tectorum L. Felsabhang über dem Schwarza-Ufer zwischen Schwarza und Blankenburg; ausserdem häufig auf Mauern angepflanzt, z. B. Oberweimar, Hauteroda. * S. soboliferum Sims. Häufiger, alsvorige, auf Mauern angepflanzt in fast allen Dörfern um W., ebenso in denen um Greussen. Grossulariaceae DC. Ribes Grossularia L. «. glanduloso-setosum Koeh. Gebüsche des Parkes von W., Hecken bei Hauteroda. ßB. pubescens Koch. Im Parke von W., Herlitzenberg bei Hetsch- burg, Buchfarth ete. R.alpinum L. W.: im Parke in Menge und sonst an Hecken. In der Haardt bei Berka, Blankenhain; R.: am Schlossberg u. a. O. nicht selten; an den Felsen der hinteren Gositz bei Saalfeld (Richter). Guthmannshausen; an der Schmücke bei Burgwenden, Hauteroda; Greussen. R.rubrum L. Ilmufer bei Berka. R.nigrum L. Wild an Felsrändern unterhalb Thalbürgel nach Ilmsdorf zu (Dtr.). Saxifragaceae Vent. S. decipiens Ehrh. (S. caespitosa L. der Aut.). Auf Thonschiefer- felsen des oberen Saalthales zwischen Reschwitz und Weischwitz, Hohenwarte, in Menge am Kottenberge bei Presswitz, bis über Ziegenrück und Burgk hinaus. Am Wege von Leutenberg nach Steinsdorf, neben dem Lemnitzbache (M.). Da an diesen Stellen auch $S. granulata vorkommt, so könnte der von mir bei Treseburg im Harz entdeckte Bastard S$. decipiens X granulata wohl eben- falls dort aufzufinden sein.) S. tridactylites L. Kalkfelsen beim Burgbölzchen hinter Ehrings- dorf; bei Buchfarth am Fusse des Heiligen Berges. Um R. zer- streut, am häufigsten unterm Hain auf Zechsteinunterlage (M.). Neidenberga. Oberhalb Oldisleben. An den Wagnersbergen über Steinbach bei Bibra (Schmidt). 141 S. granulata L. Um W. nur einzeln hinter Ehringsdorf. Nie- derreisser Hölzchen bei Buttstedt (Schmidt). Berka. Um R. ge- mein und von da durch das obere Saalthal auf Thonschiefer. Häufig im Zeitzgrund und von dort durch die Sandregion bis Zeulenroda. Auf reinem Kalkboden noch nicht bemerkt. Chrysosplenium alternifolium L. Hinter dem kleinen Ettersberg (nach Eıfurth, Fl. v. W.); Berka, Blankenhain. J.: im Langethal beim zweiten Teiche bei Thalbürgel, Schönglemx im: Tännicht- grund (Dir) Am Bache hinter Cumbach. S.: im Herrenthal bei Auleben; in der Hainleite, hinter‘ Jecha (Ir.). Ch. oppositifolium L: Sandsteinfelsen an der Chaussde vor Roda, Schüblau, Waldeck etc. (Dtr.). Am Bache unterhalb Steins- dorf nach Leutenberg zu (M.). (Fortsetzung folgt.) Die im vorhergehenden Aufsatze, pag. 131, ausgesprochene und auch schon in Ascherson’s Flora der Mark Brandenburg, pag. 198, angedeutete Vermuthung, dass Sanguisorba polygama W.K. in Schlesien» bis jetzt oft übersehen sei, bestätigte sich bei’ einer Dürchsicht meines Herbars vollständig. Obgleich ich bei Sanguisorba minor Scop. durchaus keinen Werth darauf gelegt hatte, dieselbe von möglichst vieleri Standorten zu sammeln (ich begnügte mich mit sieben verschiedenen schlesischen Standorten), stellte sich her- aus, dass ich an vier Standorten (also au mehr, als der Hälfte) ‚anstatt $. minor Scop. die oben erwähnte S. polygama W.K. ge- sammelt hatte; nämlich bei Marienau bei Breslau, im Polsnitzer Grunde bei Freiburg, bei Conradswaldau bei Schweidnitz und an grasigen Rainen bei Gr. Lauden unweit Strehlen. Herr Prof. Haussknecht hatte die Güte, die betreffenden Exemplare zu prüfen, und war sehr erfreut, schon so bald eine eclatante Bestätigung für seine Vermuthung gefunden zu haben. Auch mein Freund R. v. Uechtritz theilte mir in diesen Tagen brieflich mit, dass nach seinen Untersuchungen die Breslauer Pflanze speciell zu Sanguisorba polygama W.K.zu gehören scheine. Es dürfte demnach nicht unwahr- scheinlich sein, dass dieser neue Florenbürger Schlesiens bei wei- teren Untersuchungen auch noch von mehreren Standorten dieses Gebietes nachgewiesen werden könnte. R. Sadebeck. Der sogenannte istige Roggen. Von Dr. L. Wittmack. Im Jahre 1870 erschien von dem Generalsekretär des Haupt- vereins westpreussischer Landwirthe, Dr. Benno Martiny in Dan- zig, eine Broschüre, betitelt: „Der mehrblüthige Roggen‘‘ (mit einer photographischen Tafel). In dieser bespricht der Verfasser die verschiedenen Veränderungen, welche der Roggen in Bezug auf seine Aehren erleiden kann, und verweilt ausführlicher bei dem sogenannten drei- oder mehrblüthigen Roggen (Secale cereale ß. triflorum Döl). Bekanntlich entsteht dieser, wenn das zwischen deu beiden normalen Blüthen des Aehrchens vorhandene Rudiment einer dritten Blüthe wirklich zu einer solchen auswächst. Man erkennt dergleichen Aehren leicht an ihrem struppigen Aussehen. Durch fortgesetzte Cultur ist es Herrn Martiny gelungen, diese Form, zu welcher er den Samen von dem ersten Züchter, Henning Grove in Warberg bei Schöningen in Braunschweig im Jahre 1865 er- hielt, ziemlich konstant zu machen, so dass sie vielleicht eine schätzbare Bereicherung unserer Roggen-Varietäten werden möchte, da sie-auf gutem Boden einen reicheren Ertrag, als der zwei- blüthige Roggen, zu gewähren im Stande sein dürfte. Gleichzeitig bespricht Martiny auch mehrere Missbildungen am Roggen. Zunächst gedenkt er des sogenannten Gabelroggens, wo 2 Aehren an der Spitze des Halmes neben einander stehen, dann einer Aehre, wo nahe unter der Spitze ein rückwärts ge- richteter kleiner Ast sich entwickelt hat, ferner einer dreiästigen, etwa 6'/ cm. langen, im Jahre 1779 gefundenen, bei Herrn Pro- fessor C. Koch in Berlin gesehenen Aehre, bei welcher (die beiden etwa 2 cm. langen Seiten-Aeste, der eine etwa1'/ em., derandere etwa 3 cm., über dem Grunde der Hauptähre an einer Seite hervortraten; sowie endlich einer 17ästigen, die bei Struppen unweit Pirna 143 im Königreiche Sachsen 1757 gefunden worden, von welcher Pro- fessor Koch aber nur eine Abbildung besitzt. Vom landwirthschaftlichen Museum war Herrn Dr. Martiny eine Roggenähre eingesandt, an welcher die eigentliche Aehre drei kurze Gabeläste bildete und sich ausserdem noch einige Zoll ab- wärts am Halme eine kleine Aehre an einem besonderen Stiele entwickelt hatte. Leider war der Zusammenhang dieser vierten Aehre mit dem Halme schon gelöst, als das Museum das Exem- plar erhielt. Dasselbe stammt von einem Felde des Herrn Dr. Spiekermann vor dem Schönhauser Thore bei Berlin. Auf diesem mit Pirnaer Sommerroggen bestellten Felde hat der Finder, In- spector Sonnenberg, bereits mehrere Jahre unter derselben Saat Missbildungen von zwei- und dreigabeligem Roggen beobachtet, auch dem Museum Proben davon übersandt. Sämmtliche Missbildungen ete. hat Martiny photopraphiren lassen und sowohl die Original-Aehren, als auch die Photographieen dem landwirthschaftlichen Museum übergeben. Angeregt durch die Martiny’sche Arbeit, suchte auch ich nach möglichst hervorragenden Abnormitäten unter dem Roggen, ob- gleich hier das Vorkommen verhältnissmässig seltener ist, als z.B. beim Weizen. Bei letzterem zeichnet sich bekanntlich eine Varie- tät des sogenannten englischen Weizens, der Wunderweizen, Tri- ticum turgidum var. compositum (Triticum compositum L. als Art), sogar durch eine ziemliche Konstanz der ästigen Form aus. Auch bei vielen wildwachsenden Gräsern findet man derartige Astbildungen, besonders häufig bei Lolium perenne L., welche letztere namentlich von Nägeli in der Zeitschrift für wissenschaftliche Bo- tanik von M. J. Schleiden und Carl Nägeli, 3. und 4. Heft, 8. 262 ff. genauer beschrieben und in Gruppen zusammengestellt sind. Masters führt in: Vegetable Teratology, London 1869, pag. 115, Prolificationen der Infloresceenz von Gramineen bei Dactylis, Lolium, Festuca, Zea, Triticum, Hordeum, Secale und Phleum auf, wie solche auch Dr. Martiny bei Wintergerste, Mais und Alopecurus pratensis L. beobachtete. Unter Roggen fand ich in diesem Sommer nur solche Formen, wo die dritte Blüthe entwickelt war, keine eigentlich ästigen. Dagegen war das Vorkommen der dritten Blüthe se häufig, wie ich es noch in keinem Jahre bemerkt hatte. Oefters war auch noch eine vierte Blüthe entwickelt. Dabei zeigte sich gewöhnlich, dass die dritte, resp. vierte Blüthe sich auf Kosten der beiden normalen zur Frucht entwickelt hatte, während die beiden gewöhnlichen taub waren. Ich sah dieses Verhalten nicht blos bei Berlin, sondern auch am 144 Harz, sowie in Schweden, und finde es auch jetzt an einzelnen, dem landwirthschaftlichen Museum aus Proskau bei Oppeln züuge- sandten Proben. Höchst wahrscheinlich ist das häufige Vorkommen einer dritten und vierten Blüthe nicht bloss durch besonders fruchtbare Boden- verhältnisse bedingt, wie man gewöhnlich annimmt, sondern auch zum Theil durch die Witterung. Die grosse Feuchtigkeit im ver- gangenen Frühjahre, vielleicht auch die grosse Kälte im letzten Winter mögen wesentlich dabei influirt haben. Dass aber grosse Kälte in der genannten Art einwirken kann, scheint aus den Erzählungen in Bekmann’s Historischer Beschrei- bung der Chur und Mark Brandenburg. I. Theil. Berlin 1751, pag. 861, hervorzugchen, wo überhaupt eine ganz überraschende Menge von Getreide-Missbildungon aufgezählt wird. Abgesehen davon, dass näch ihm z. B. 1697 in Krossen aus einem Haferkorn 100 Halme hervorgegangen, von denen 45 Rispen trugen, welche 6400 Körner brachten, und dass zur Zeit des gedachten Historiographen zu Merzwiese (Kreis Krossen) eine Gerstenpflanze mit 150, sämmtlich fruchtbaren Halmen, zu Regenthin (Kreis Arnswalde) in dem Gar- ten des Försters eine Gerstenstaude mit 105 Halmen und Aehren, deren jede 24 Körner gehabt, gewächsen seien, führt er Fälle an, wo aus einem Haline mehrere Aechren hervorgegangen, z. B, zu Regenthin und Bückwitz 20, zu Dölzig (Kreis Königsberg) 25, 1738 zu Walsleben, einem Schwerin’schen Gute, in einem Kohl- garten 26 Aehren, zu Schönewälde aus einem Stengel 60 und mehr Aehren, ünd setzt hinzu: „anderer vieler zu geschweigen, die neuerlich, 1739 und 1740, sich finden liessen.‘ Nun war aber der Winter 1739/40 so kalt, dass nach Bekmann I. ce. p. 542. u. A. beim Abendmahl der Wein im Kelche gefror*), und es möchte insöfern eine Aehnlichkeit mit den letzten beiden Wintern 1869/70 und 1870/71 stattgefunden haben. *) Die kältesten Winter der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts waren: 1709, 1716, 1729, 1731 und 1740, von denen die von 1709 und 1740 am längsten dauerten. Nach den Aufzeichnungen: der Kgl. Preuss. Societät der Wissenschaften betrug die Kälte (Bekmann 1: ce. p. 545.): 1709 am 10. Januar früh'8 Uhr 88=-90° Fahrenheit „unter temperiret‘“ Üri6 ;,, 1647. „u. 9,,81952107%, ©, x . 1729 „20/21. „ R 91-920 5 » 1731 „. 24/25. „ Nachts 100° 5 » 2) 2740. 10. ,„ > ‘frah 93° ® „ „ 2» nn „ gegend. Nacht 95° » „ » ‘o ” b>) T. Febr. ” „ „ 105 }) „ >23 Bekmann giebt auch eine Abbildung, wie derartige Aehren ausgesehen hätten, offenbar aber ganz schematisch. Er fährt daun fort und sagt: ‚In grosser Anzahl hat man auch Aehren mät Nebenähren (Aesten) getroffen, und sind die von 6 bis 8 nicht seiten gewesen.“ Leider ist fast nie gesagt, ob Roggen- oder Weizenähren; gewöhnlich heisst es „Korn“; die Abbildungen lassen aber kaum darüber im Zweifel, dass hierbei Roggenähren gemeint sind, da wenigstens die ästigen Aehren des sog. Wunderweizens ganz anders abgebildet sein würden, wie denn auch überhaupt unter „Korn“ damals, wie heute, in der Mark Brandenburg und den angren- zenden Ländern gewiss Roggen verstanden wurde. Zu Bernöwichen (Berneuchen) bei Neu-Damm soll eine Aehre von ungewöhnlicher Länge gefunden sein, die in der Mitte auf jeder Seite 5, im Gan- zen also 10 Nebenähren gehabt, zu Kurnitz eine mit 15, zu Rützen- hagen (Kr. Schievelbein) eine Kornähre unter der Gerste, jeder- seits mit 11, mit der Hauptähre also 23, zu Lebus im Weinberge eine Roggenähre mit 24, einen Zoll langen Nebenähren, bei Retlin eine von gleicher Anzahl, zu Wulkow bei Müncheberg eine mit 26 Nebenähren, in welchen theils Körner, theils Blüthen, bei Schulzendorf, unweit Königs-Wusterhausen, und zu Wulkow (Kreis Ruppin) zwei mit je 30 Nebenähren, in welchen theils Körner, theils Blüthen, dergleichen zu Rauwerder unter der Hirse. Die beträchtlichste aber würde die sein, welche bei Nörenberg, Kreis Saazig, Regierungsbezirk Stettin, gefunden wurde und welche 42 Ne- benähren hatte. Sie wurde leider zu früh abgerissen, was auch bei denen zu Berneuchen und Rützenhagen der Fall gewesen war. Ausserdem erwähnt Bekmann noch zweier Aehren auf dem Saar- mund’schen Felde (Kreis Zauch-Belzig) „auf der Wittwe Lietze ihrem Acker‘ von über 8 Zoll Länge, wovon die eine auf der einen Seite 14, auf der anderen 15, zusammen 29, die andere auf beiden Seiten (zusammen?) 24 Nebenähren gehabt. Zu Schulzendorf bei Wusterhausen ist ferner nach ihm eine Roggenstaude mit mehreren Halmen gefunden, von denen zwei mit Nebenähren versehen waren, der eine mit 17, der andere mit 30; bei Tempelhof sind aus einem Korne zwei Halme gewachsen, deren einer 16, der andere 17 (Neben-?) Aehren gehabt u. s. w. Auch vom Weizen und vom Mais giebt er derartige Fälle an. Bekmann ist als ein zuverlässiger Geschichtsschreiber bekannt und dürfen wir daher auch wohl diesen Anführungen vertrauen, zumal er selber bei Besprechung der aus früheren Zeiten berichte- ten Missbildungen sagt, dass man’s nicht glauben würde, wenn’s nicht zu seiner Zeit auch vorgekommen wäre. Verhandl. des bot. Vereins f. Brand. XIII. 10 146 Metzger, Europäische Cerealien, Heidelberg 1824, erwähnt p. 39, dass im Wochenblatte des landw. Vereins in Bayern VII. m 816 eine mittelmässige Abbildung von ästigem Roggen gegeben sei, welcher 1818 bei Passau gefunden wurde, bemerkt aber zu- en dass es ihm selbst, trotz zahlreicher Versuche, nie gelungen i, die ästige Spielart zu erziehen. Um nun noch einige mir selbst bekannte Fälle anzuführen, so sah ich zunächst im Museum zu Kassel eine bei Hanau gefun- dene Roggenähre, wo unmittelbar am Ende des Halmes sich 5 Aehren fast gabelästig auf gleicher Höhe befanden. Das schönste Beispiel von Seitenästen bietet aber eine dem hiesigen landwirthschaftlicken Museum von Herrn Dr. H. A. Meyer in Kiel zuın Geschenk gemachte Roggenähre 187Ver Ernte. Diese hat nicht weniger, als 16 Seitenäste, 9 an der einen und 7 an der anderen Seite, würde demnach unter Einrechnung der Hauptähre als 17ästig zu bezeichnen sein. Die Länge der Hauptähre beträgt etwa 19'/ Centimeter. Die Seitenähren sitzen zweizeilig, gleichsam wie der Bart einer Feder, an der Spindel der Hauptähre, und zwar ın dem unteren Drittel. Die untersten sind die längsten, 3 bis 4 Centimeter, nach oben werden sie immer kleiner, tragen nur 2—3 oder 4 Blüthen, und zuletzt erscheint anstatt eines vollstän- digen Astes nur eine einzige Blürhe, die sich zwischen den beiden normalen Blüthen des Aehrchens auf einem etwa 8 Millimeter langen Stiele erhebt. An einzelnen Stellen sieht man auch nichts weiter, als dies Stielchen selbst; fast immer ist es aber länger, als bei ge- wöhnlichen Roggenblüthen. Die ganze Anordnung zeigt aufs Deutlichste, dass die Aeste Nichts weiter, als das entwickelte Stiel- chen oder mit anderen Worten die entwickelte Achse des normalen Aehrchens seien. Die Hauptähre zeigt dabei im oberen Theile eine Drehung nach rechts (in A. Braun’schen Sinne), also mit nach links aufsteigender Spirale. Ob dies bloss eine zufällige Ueberein- stimmung mit der Drehung der Blätter beim Roggen, will ich da- hin gestellt seın lassen. Eine ähnliche, etwas kleinere Aechre erhielt dasselbe Museum von dem Gute des Herrn Hugo Gerlich auf Czellenzin in West- preussen, welche dort 1871 erwachsen. Sie misst in der Haupt- äbre Etwas über 12 Centimeter; die Aeste, deren jederseits 5 vor- handen, befinden sich ebenfalls im unteren Drittel und sind 2'% bis 3 Ceutimeter laug. Im Uebrigen ist ihre Bildung ganz ähnlich, wie bei der oben beschriebenen. Anznführen bleibt nur noch, dass bei beiden die Körner nicht ausgeb:ldet sind, ein Umstand, der leider meistens bei derartigen Missbildungen eintritt, da die betref- 147 fenden Pflanzen sich gewöhnlich später, als ihre Nachbarn ent- wickeln und auch wohl gewöhnlich vor der etwaig noch möglichen Entwickelung ihrer Körner abgepflückt werden. Die mitgetheilten Thatsachen dürften beweisen, dass derartige, ausserordentlich abweichende Bildungen selbst beim Roggen keines- weges so selten sind, wie man gewöhnlich anzunehmen pflegt, wenn sie auch bei Anwendung von Mähe- und Dresch - Maschinen jetzt weit weniger gefunden werden mögen. Zum Schlusse noch die Bemerkung, dass von der Meyer’schen und der Gerlich’schen Aebre eine Photographie angefertigt ist. Ergebnisse der botanischen Excursionen von 1571 in der Provinz Preussen. Von Prof. Dr. Robert Caspary. Es ist eine merkwürdige Erscheinung, dass das grosse Delta der Weichsel trotz zahlloser Weiden, Obstbäume, Ebereschen und Populus monilifera keine Spur von Viscum album enthält. Oest- lieh und nördlich von Elbing ist Viscum zahlreich; westlich jedoch über Marienburg und Dirschau, bis 2. Meilen nordwestlich von Dirschau, bis Sobbowitz, auf einer Strecke von fast 9 Meilen, die ich durchwanderte, um Viscum zu suchen, sah ich im April d. J. davon Nichts. Zu Pfingsten botanisirte ich bei Putzig und fand in dem grossen Torfmoore zwischen Putzig und Karweubruch, etwa schon 1 Meile nordwestlich von Putzig, viel Myrica Gale, Erica Tetralix und auch hier und da Seirpus caespitosus, der zwar von Weiss (Die um Danzig wildwachsenden Pflanzen. 1825. S. 36.) mit dem Zusatze „In Sümpfen, häufig“ angegeben ist, wovon aber Niemand ein Exem- plar bisher besass oder gesehen hatte. Pinguicula vulgaris ist in dem angeführten Bruche und in dem Brück’schen südlich von Oslanin häufig, ebenso im Thale des Czarnau, in dessen Seitenschluchten ich auch an mehreren Stellen das in Preussen sehr seltene und östlich von der Weichsel noch nicht gesammelte Blechnum boreale fand. Am Meisten frente mich Nuphar pumilum, das ich am Aus. flusse eines kleinen Torfseees zwischen Mechau und Lessnau traf; da- 10* mit war der erste Standort dieser Pflanze westlich von der Weichsel in Preussen (und der 13. in Preussen überhaupt) gefunden. Es hatte noch keine schwimmenden Blätter, welche einige Rhizome, die ich nach Königsberg verpflanzte, bald hervorbrachten. Im Herbste sammelte ich bei Spengawsken zwischen Dirschau und Pelplin auf dem Schlossberge und auch im Forste von Pelplin Bromus asper an schattigen Abhängen, Nymphaea candida Presl var. semiaperta Casp. (N. semiap. Kling. als Art) im Mühlenteiche von Neumühl, zum ersten Male westlich von der Weichsel in Preussen, Vieia pisiformis, Astragalus Cicer und Peucedanum Cervaria auf der Schanze bei Mewe, Allium fallax, Alsine viscosa Schreb., Asperula tinctoria und Brüunella grandiflora auf den Abhängen der Sandberge bei der Ziegelei von Mewe, Silene chlorantha am Wege nach Brodden, Orobanche coerulescens am Ferseufer bei Brodden, bei Mewe und, noch auf Artemisia campestris aufsitzend, am hohen Weichselufer bei Gerdin bei Dirschau; Cimicifuga foetida bei Mewe in Weichsel- uferschluchten, Chaeturus Marrubiastrum in mehreren Dörfern der Falkenau’er Niederung bei Dirschau, in Gross-Falkenau, Klein- Grünhof, Gross-Grünhof, Dipsacus laciniatus zwischen Gross-Falkenau und Klein-Grünhof. Der interessanteste Fund war mir aber Orobanche - pallidifiora Wimm. et Grab. auf Cirsium arvense, gegen 100 Exemplare auf einem Brachacker bei Sprauden bei Mewe. Der Acker gehörte der „schwarzen Erde‘ an, einer höchst eigenthümlichen Bodenart zwischen Mewe und Pelplin, wohl Lehm, in den ein Lager Braunkohle von dem diluvialen Meere verrieben ist. Eine solche Menge von Orobanchen hatte ich bisher nie in Preussen an einem Orte beisammen gesehen. Ich habe die Pflanze in den Schriften der physikalisch-ökonomischen Gesellschaft (Jahrgang XI. 1871. S. 87 ff.) genauer beschrieben. Heydenreich hat bei Tilsit Bidens radiatus T’huill. entdeckt. August Neilreich. Nachruf August Kanitz. Mit Neilreich ist der bedeutendste Florist, welchen Oesterreich jemals besessen, in’s Grab gestiegen. Indem ich ihm einige Worte der Erinnerung weihe, will ich auf den unersetzlichen Verlust hinweisen, welchen nicht nur Oester- reich, sondern die gesammte Floristik erlitten. Eine Kritik seines Wirkens kann und will ich nicht geben. Fast zehn Jahre war ich mit dem Verstorbenen in einem intimen, freundschaftlichen Verkehr; unter dem Einflusse seiner Anschauungen habe ich meine Kenntnisse erworben und so drängt es mich, meinen Freund möglichst wahrheitsgetreu zu schildern; glaube ich auch eben deshalb, gerecht zu schreiben, so weiss ich doch nicht, ob ich ganz unbefangen sein kann, indem ich unter dem schmerzlichen Eindrucke des Verlustes, welchen auch ich erlitten, diese Zeilen niederschreibe. August Neilreich wurde den 12. December 1803 in Wien ge- boren und war das Kind vermögender und angesehener Eltern. Sein Vater war Grosshandlungsgesellschafter. Obzwar seine Eltern von jener Geldkrise, welche in Folge der französischen Kriege über Oesterreich hereingebrochen, empfindlich mitgenommen wurden, konnten sie doch ihre Kinder sorgfältig erziehen. In den Jahren 1815 bis 1820 besuchte Neilreich das von den Benedictinern ge- leitete Gymnasium zu U. L. F. von den Schotten in Wien. Zu dieser Zeit, wo Naturgeschichte am Gymnasium obligat war, erhielt Neilreich aus Zoologie und Mineralogie die Vorzugsklasse; doch aus der Botanik konnte er nur eine Note erster Klasse aufweisen. 150 Man konnte auch nicht sagen, dass er sich damals sonderlich für die Pflanzenkunde interessirte, wenn er auch an Blumen- und Pflan- zenabbildungen einiges Gefallen fand. Im Vormärz bestand das Gymnasium in Oesterreich aus sechs Klassen. Jeder, welcher einen Berufsgegenstand in der Universität wählte, musste vorher zwei Jahre hindurch Philosophie hören; die Gegenstände wurden hier ungefähr in jenem Umfange vorgetragen, wie heutzutage in den zwei höchsten Klassen eines Gymnasiums. Als Neilreich 1820 die Universität betrat, musste also auch er zuerst Philosophie hören. Physik las damals der berühmte Andreas von Ettingshausen. Natur- geschichte und Chemie wurden nur in der medicinischen Faeultät vorgetragen. Nach glücklich bestandenen Prüfungen wurde Neil- reich endlich Rechtshörer. Professoren, wie Dolliner, Wagner und Kudler — die glänzendsten Namen der damaligen österreichischen Jurisprudenz! — waren seine Lehrer. Neilreich war ein fleissiger und gewissenhafter Student; doch erzählte er später mit Vergnügen von den Schnurren der Studienzeit. Schon damals scheint jenes unabhängige Urtheil und jener scharfe Blick an ihm bemerkbar gewesen zu sein, welche die Hauptzierde seiner Persönlichkeit bildeten. Nach beendigten Universitätsstudien trat Neilreich 1828 als Auseultant bei dem Stadtgerichte von Wien ein. Nur langsam er- klomm er die bureaukratische Stufenleiter; noch als Rathsproto- kollist schrieb er seine Flora von Wien und erst 1847 nach neun- zehnjähriger Dienstzeit wurde er Civilgerichtsrath. Wie mich Neilreich oft versicherte, hatte er anfänglich kein rechtes Interesse für Botanik; seine Mussestunden füllte er mit dem Studium der österreichischen Kriegsgeschichte, der Geographie und dem Lesen von Romanen aus. Alle drei Lieblingsbeschäftigun- gen wurden auch später nicht ausser Acht gelassen. Die Kriegs- geschichte wurde am Wenigsten getrieben, obwohl bei einer späte- ren botanisch -historischen Arbeit ihm auch diese ganz gute Dienste leistete. Die Geographie war ihm bei seinen botanischen Studien eine sehr werthvolle Helferin und durch die Romanlectüre erwarb er sich jene Leichtigkeit des Styls, welche seine Arbeiten so angenehm zu lesen machte. Als echtes „Wiener Kind‘ hatte er auch oft und gern das Theater besucht; er war in den Wiener Salons ein gern gesehener Gast und als guter Tänzer ge- schätzt. Im Jahre 1831 lernte Neilreich durch seinen Freund Ludwig Ritter von Köchel den damaligen Hofsecretär Enderes kennen und 151 erwarb sich unter seiner und Köchels Leitung die ersten Kennt- nisse in der Botanik. Karl Ritter von Enderes starb viele Jahre später als Ministerial- rath im Finanzministerium. Die zahlreichen Amtsgeschäfte und eine Reihe anderer Verhältnisse hatten ihn später der Botanik immer mehr entzogen, wenn auch niemals ganz entfremdet; bis zur Mitte der dreissiger Jahre war seine Wohnung gewissermassen der Sam- melpunkt der Wiener Botaniker; mehrere Studenten der Mediein damals noch junge Anfänger in der Botanik, bald aber Männer von wissenschaftlichem Rufe, wie Welwitsch, Fenzl, Jos. Redten- bacher, Garovaglio, Leydolt, Mayerhofer und insbesondere noch Köchel und der Criminalgerichtsactuar Emanuel Mikschick waren die Begleiter auf seinen Excursionen. So wurde auch Neilreich mit allen diesen Männern bekannt. Enderes erwarb viele käufliche Sammlungen und jedesmal, wenn er eine neue Sendung erhielt, wurde sie in Anwesenheit der zusammengerufenen Freunde geöffnet, bewundert und besprochen. Zugleich machte Neilreich häufige Ausflüge, übte sich im Bestimmen der Pflanzen und verbrachte seinen kurzen Amtsurlaub gewöhnlich auf dem Lande, um dann ausschliesslich eine der schwierigeren Familien oder kritischen Gattungen zu studiren. Die vielen Glac&handschuhe, welche für die Salons unbrauchbar geworden, pflegte Neilreich auf seinen Ex- cursionen zu benutzen (er botanisirte niemals ohne Handschuhe) und in den späteren Jahren, ais er wenig mehr in Gesellschaften ging, klagte er, dass er nicht genug gebrauchte Handschuhe für seine Excursionen habe. Manches Buch wurde bei den Excursionen versucht und dabei bald Mertens und Koch’s Bearbeitung von Röhling’s Flora Deutschlands als das brauchbarste erkannt und benutzt. Doch schon bei Zeiten gewöhnte Neilreich sich, die Ori- ginaldiagnosen der Autoren und die Abbildungen von Pflanzen zu vergleichen. In den Bibliotheken der öffentlichen Sammlungen Wiens, aber auch in jener des Erzherzogs Karl, des Helden von Aspern und Wagram, fand er viele Werke, welche Anderen nicht zugänglich waren. Zu den Büchern der letztgenannten Bibliothek gelangte er durch seinen Freund Köchel, welcher damals als einer der Erzieher der Erzherzog Karl’schen Söhne (des jetzigen Feld- marschalls Erzherzogs Albrecht, des Grossmeisters des deutschen Ordens Erzherzogs Wilhelm und des in Venedig gestorbenen Erz- herzogs Friedrich) zu wirken die Ehre hatte. Ich sah bei Neilreich eine nicht geringe Sammlung von Ex- cerpten, in denen er auf einem Octavblättchen nur die wichtigsten Merkmale einer Art angedeutet hatte. Sie rührten aus jener Zeit 152 her und wurden stets vermehrt. Bei Disceussionen waren sie gleich zur Hand und durch zahlreiche Controllen mit dem Originale auch verlässlich geworden. Sobald Neilreich Etwas publieirte, verglich er dennoch stets alle ihm zugänglichen Abbildungen. Das litterarische Material, welches Wien zur Kritik seiner Pflanzen bot, hatte er ge- wissenhaft ausgebeutet. Mit den Botanikern jener Zeit hatte Neilreich bald Bekannt- schaft gemacht, wenn auch Viele später andere Lebensrichtungen eingeschlagen hatten. Ausser den schon früher Genannten waren der Geograph Simony, der Künstler Daffinger, welcher die Pflan- zen so wundervoll malte und dessen Zeichnungen nach seinem Tode von der Akademie der bildenden Künste in Wien erworben wurden, Prof. Bill, Dr. Julius Helm, Hillebrandt, Julius v. Koväts, Baron Leithner, Dr. Patzelt, Scheffer, Putterlick, Reissek und der alte Apotheker Winkler, welcher die Standorte der Pflanzen so gut kannte, seine Begleiter auf den zahlreichen Excursionen. Mit Fenzl verkehrteNeilreich vielund hat dieser auch niemalseinen direeten Einfluss auf ihn ausgeübt, so lässt sich doch nicht verkennen, dass eben Fenzl ihn frühzeitig an eine correcte Auffassung in der Bo- tanik gewöhnte. Auch Kotschy, den- nachmals so berühmt gewor- denen Reisenden, lernte er, noch bevor dieser als Russegger’s Be- gleiter nach Afrika ging, kennen. Hingegen war der Verkehr mit Endlicher kein zu häufiger und scheint die persönliche Bekannt- schaft erst am Ende der dreissiger Jahre eıfolgt zu sein, als der Genannte schon Custos am k. k. Naturalienkabinet geworden. Gesehen jedoch hatte er ihn viel früher, da der berühmte Gelehrte ja gegenüber vom Neilreich’schen Familienhause auf dem Bauern- markte wohnte und den ganzen Nachmittag am Fenster sass, mit einem selbst von Neilreich gerühmten Fleisse schreibend. Es war dies zu der Zeit, als Endlicher die Genera plantarum zu bearbeiten begann. Neilreichs Name war vor dem Erscheinen seiner Flora von Wien nur den Wienern bekannt und nur in einigen botanischen Inaugural-Dissertationen wurde er genannt. Hunderte und hunderte von Excursionen wurden zu dem Zwecke gemacht; endlich am 1. Mai 1846 war die Vorrede zur Flora von Wien niedergeschrieben. Er beabsichtigte, damit den zahlreichen Freunden und Freundinnen der Botanik einen Leitfaden auf ihren Wanderungen zu bieten. Neilreich hatte ‚zu diesem Ende die Umgebungen Wiens durch 14 Jahre fleissig durchforscht, die Erfahrungen vieler Botaniker zu Rathe gezogen und‘, wie er selbst weiter sagt, ‚nebst den vorzüglichsten Hauptwerken noch eine be- trächtliche Anzahl von Localfloren benützt.‘ Endlicher, der von Neilreich’s Vorhaben, eine Flora von Wien zu publieiren, wusste, lud diesen ein, dieselbe zusammen mit ihm zu bearbeiten. Neilreich, unbefangen wie er war, sah ein, dass dies für ihn nur von Nachtheil wäre; denn, war das Buch gut, so hatte eben Endlicher die Anerkennung; hätte es aber keinen Beifall er- rungen, so wäre gewiss er allein der Sündenbock geworden. Neil- reich schlug deshalb diesen Antrag aus. Bald darauf erschien das Werk. Koch, der Verfasser der Synopsis, nahm es mit Befriedigung auf. Die Floristen Oesterreichs . kauften das Buch. und bald war des Verfassers Name in Aller Mund. Es war aber auch ein in seiner Art überaus werthvolles Geschenk, welches er der botanischen Welt damit machte: gewissenhafte Be- schreibungen von Pflanzen, geschicktes Herausgreifen der unter- scheidenden Charaktere, ein überaus glückliches Arrangement des Textes in wissenschaftlicher und typographischer Beziehung, die Citate der Wiener ‚Autoren, die Richtigstellung der verworrenen Synonymik, die Anführung aller ihm zugänglichen brauchbaren Ab- bildungen, damit Jedem möglichst die Gelegenheit geboten werde, aus der grossen Auswahl wenigstens eine zu vergleichen, dazu noch die pflanzengeographische Uebersicht: das Alles in einem prac- tisch arrangirten Handbuche war neu! Auch den Fachmännern bot er Neues, als er in folgenden Worten seiner Anschauung Ausdruck gab: „Ein entschiedener An- hänger derjenigen, die durch Vereinigung unhaltbarer Arten mehr Einfachheit uud schärfere Begrenzung in das Gebiet der Botanik zu bringen wünschen, habe ich diesen Grundsatz in allen jenen Fällen ungescheut durchgeführt, wo mir meine bisherigen Beobachtungen subjective Gewissheit verschafften und da, wo ich noch nicht so weit gelangt war, habe ich wenigstens meine Zweifel ausgedrückt. Bei Zusammenziehung solcher Arten habe ich auch jene Schriftsteller, die mit mir gleicher Meinung sind, stets angeführt und mich auf die von ihnen vorgebrachten Gründe berufen‘ (Flora von Wien. p- IV.). Mit dieser Aeusserung hatte aber Neilreich eine Richtung be- zeichnet, welche viel weiter ging, als jene Koch’s; hatte auch der genannte Verfasser des Synopsis prineipiell zum Mindesten selbst die gleiche Anschauung, so hatte er doch manches Mal, um die Betreffenden nicht zu verletzen, deren Arten intaet erhalten. Koch konnte ja nicht in ganz Deutschland jeder Pflanze selbst nachgehen ee el TE 154 und musste seine Correspondenten in guter Laune erhalten. Anders war es bei Neilreich, welcher nur ein wenige Stunden umfassendes Gebiet zur Durchforschung sich gewählt hatte, also auch selbst überall hingehen konnte; und Autoren, welche sich hätten verletzt fühlen können, waren nicht da. Dolliner und Sauter waren die einzigen, welche über dieses Gebiet etwas Zusammenhängendes ge- boten hatten; aber Beide waren gern bereit, ihm jede mögliche Aufklärung zu geben, wie sie es später auch bei den Nachträgen zur Flora von Wien und bei der Flora von Nieder-Oesterreich gethan haben. Das scheinbar schroffe Auftreten Neilreich’s hatte allen, welche als solche ihre Arten berücksichtigt haben wollten, auch wenn sie unhaltbar gewesen, den Weg abgeschnitten; es hatte insbesondere dem ferneren Aufsuchen einer Reihe von Host'schen Arten ein Ende gemacht. Diese categorische Manifestation war aber auch nöthig: wer wüsste es nicht, auf welche Weise Host seine Species auf- stellte, mit wie nichtssagenden Merkmalen er sie absichtlich cha- rakterisirte und wie er seine Pflanzen den Blicken eines jeden Bo- tanikers entzog?! Da die Eisenbahnen und überhaupt die Verbindungsmittel in den Umgebungen Wien’s einen raschen Fortgang genommen hatten, so konnten die Ausflüge auf den Schneeberg oder an den Neu- siedler-See leichter gemacht werden. „Die Flora der Alpen war dadurch dem botanischen Verkehre geöffnet und kein Gegenstand mehr schwer zu befriedigender Sehnsucht‘. Neilreich hatte nicht gesäumt, diese günstigen Verhältnisse zu benutzen und den Umkreis seiner Ausflüge bis an die Alpen und Leithagrenzen auszudehnen. Auf den Alpenreisen 1847—1851 begleiteten ihn oft Graf Joh. Zichy und dessen botanischer Amanuensis, Fr. Hillebrandt, der Obergärtner des botanischen Gartens der Flora von Oesterreich im oberen Belvedere. Wie bequem für Neilreich es Graf Zichy auf den Ausflügen in den Hochgebirgen zu machen bestrebt war, charakterisiren die eigenen Worte Neilreichs, welche er in dem kurzen Nachrufe an Ziehy gesprochen: „Auf Alpenreisen, deren Schwierigkeiten nur zu sehr bekannt sind, war er unvergleichlich. Er verstand es ebenso gut, den Plan einer Excursion zu entwerfen als sie geschickt auszuführen; er dachte auf Alles, er sorgte für Alles, und der Botaniker, der mit ihm ging, konnte ungestört seine Aufmerksamkeit den Pflanzen widmen; für das Uebrige war Graf Zichy sorgfältigst bedacht. Dabei besass er eine seltene Orienti- rungsgabe und wusste genau die Standorte der Pflanzen; kurz er war, wenn mir der Ausdruck erlaubt ist, ein ebenso liebenswür- 155 diger, als gewandter General-Quartiermeister“ (Verh. der zool. bot. Ges. XIII. SB. p. 52.) Ausser den alten Freunden, welche bei der Botanik verblieben waren, hatten seit der Abfassung der Flora noch mitgewirkt: Frauenfeld, Kotschy, Dr. Kundt, Ortmann, die beiden Pokorny, Dr. Rauscher, die beiden Winkler, Constantin von Ettingshausen und Dominik Bilimek. Die Flora von Wien wurde so ein pflanzengeographischer Begriff. Auch die geologischen Verhältnisse waren indessen besser durchforscht worden und so konnte Neilreich schon fünf Jahre nach dem Erscheinen seines Erstlingswerkes die „Nachträge zur Flora von Wien nach einem erweiterten Gebiete mit Einbeziehung der benachbarten Alpen und der Leithagegend“ (Wien 1851) heraus- geben. | In der ganz neu bearbeiteten Uebersicht berücksichtigte Neil- reich auch die Alpen bei der Darstellung der pflanzengeographischen Verhältnisse. Mit der Schilderung der botanischen Leistungen bin ich ein wenig vorangeeilt und muss ich noch Manches bemerken, bevor ich auf Neilreich’s botanisches Wirken wieder zurückkomme. Wie schon oben bemerkt, wurde Neilreich 1847 Civilgerichts- rath bei dem Wiener „Magistrate.‘ Als die Märztage des Jahres 1848 kamen, liessen sie Neil- reich unberührt; seine ganze Theilnahme bestand darin, als Natio- nalgardist zur Wache zu gehen. Von liberalem Anfluge, wie alle Beamten der josephinischen Schule und die unter diesen Auf- gewachsenen, waren seine Anschauungen mit jenen eines ruhi- gen constitutionellen Staatsbürgerss am Meisten im Einklange. Manche seiner Freunde sind damals hochgestiegen; so Schmerling, der „Reichs“-Justizminister. Die Märzbewegung brachte manche Errungenschaften, so auch die Schwurgerichte, deren Verhandlungen Neilreich oft präsidirte. Er war und blieb ein Verehrer dieser Institution, die in Oester- reich bald wieder aufgehoben wurde und heute noch der Wieder- einführung harrt. Im Jahre 1849 wurde er zum Mitgliede der niederösterreichi- schen Gerichtseinführungs-Commission berufen und 1850 ausser der Reihe zum Appellations-Gerichtsrathe ernannt. Wenngleich die Periode der Reaction bald eintrat, muss man doch zugeben, dass durch das Aufheben des Ständewesens, welches nicht mehr hergestellt werden konnte, ein Fortschritt in socialer Beziehung eintrat; die Patrimonialgerichte waren aufgehoben. Auch En : I ES le 156 Nieder-Oesterreich musste in politischer und judicieller Beziehung reorganisirt werden. Neilreich war auch 1853 und 1854 Mitglied der niederösterreichischen Landes-Commission. Noch ein Jahr vor seinem Tode, als eben ein Mitglied dieser Commission starb, be- merkte Neilreich, dass alle Mitglieder bis auf zwei gestorben waren und dass eben diese zwei Ueberlebenden doch schon damals zu. denjenigen gehörten, welche die schwächlichste Gesundheit Bram hatten. Der damalige Statthalter, Freiherr von Emminger, bereiste das Land, um zweckmässige Ortschaften für den künftigen Sitz der Gerichts- und Verwaltungsämter zu finden, und als er sich dabei von Neilreich begleiten liess, erklärte er unumwunden, dass er das deshalb thäte, weil er so wenigstens während der Reise selbst sich der bureaukratischen Formalitäten entziehen könne. Auf diese Weise ward es Neilreich ermöglicht, auch in weniger bekannte Theile des Landes zu kommen; er botanisirte bei dieser Gelegen- heit zwar nicht viel, aber er konnte jene Partieen sich merken, welche ihm für spätere Besuche interessant erschienen. Im Jahre 1851 gründete Dr. Alexander Skofitz das „Oester- reichische botanische Wochenblatt‘‘ und bald hatten Frauenfeld und Schiner nach manchen vergeblichen Anstrengungen den zoologisch- botanischen Verein in Wien constituirt. Der damalige Gouverneur war Baron Welden, der Botaniker; nichtsdestoweniger befürchtete man das Misslingen des Vorhabens. Neilreich hat während seiner anstrengenden amtlichen Thätig- keit sich auch mit der Botanik befasst; fiel doch in diese Zeit die Publication der „Nachträge zur Flora von Wien“; auch bei dem zoologisch-botanischen Vereine*) und dem österreichischen bota- *) Wulfen-Jaequinischer Briefwechsel. I. (1851.) p. 25—27. Zweifelhafte Pflanzen derWiener Flora. I. p. 3746.11. (1852.) 54-59. Hybride Pflanzen der Wiener Flora. p. 114—131. Ueber Hieracium vulgare der Nachträge zur Flora von Wien. p. 187—199. Chimophila umbellata. II. (1852) p. 14. Plan zu einer Flora von Nieder-Oesterreich. p. 51—54. Crepis nicaeensis. p. 106. Zwei neue Pflanzenarten für die Wiener Flora. SB. III. (1853.) p. 14—15. Botanischer Garten der österreichischen Flora. SB. p. 61—66. Juncus atratus. SB. p. 123—124. Das Marchfeld. Eine botanische Skizze. Abh. III. p. 395—400. Ueber Aconitum Störkianum Rehb. Abh. IV. (1854.) p. 535—540. nischen Wochenblatte*) hat er manchen Vortrag gehalten, resp. manche Abhandlung drucken lassen. Die Arbeiten, welche ihm als Mitglied der niederösterreichi- schen Landes-Commission zu Theil wurden, waren aber nicht wenig anstrengend; bei der Eintheilung Wien’s in Bezirke war er hervor- ragend betheiligt und fast scheint es, dass er diese Arbeit allein ausführte. Die Spuren einer Lungentuberculose, welche sich schon im Beginne der fünfziger Jahre zeigten, wurden zuerst ignorirt. Im Beginne der dreissiger Jahre war er einmal am Zoster erkrankt und von dieser Zeit an wollte er auch den Beginn seiner Krankheit gerechnet wissen; doch blieb dieselbe lange verborgen. Als Neil- reich in den fünfziger Jahren einmal Abends nach Hause ging, fühlte er auf dem Stephansplatze einen schwachen Husten, welchen er aber so lange nicht beachtete, bis er erst auf der beleuchteten Treppe seiner naheliegenden Wohnung an den rothen Flecken sah, dass er Blut ausgeworfen. Jetzt erst wurde mit berühmten Aerzten berathschlagt. Skoda rieth ihm, sein Amt oder die Botanik zu lassen. Er that das Erstere und bat vorläufig um die Versetzung in den zeitlichen Ruhestand, in der Hoffnung, dass es ihm doch noch möglich sein werde, wieder sein Amt antreten zu können. Skoda gab ihm auch eine Reihe guter Rathschläge und Verhaltungsmassregeln, welche - Neilreich auf das Gewissenhafteste befolgte. Und nur dieses überaus pünktliche Einhalten der Rathschläge machte es möglich, dass das unbequeme und überaus gefährliche Leiden so langsam seine edle Beute vernichten konnte. | Neilreich durchforschte nach seiner Genesung die Voralpen Kleinere Mittheilungen. SB. V. (1855.) p. 90—91. Geschichte der Botanik in Nieder-Oesterreich. Abh. p.-23—76. Ueber das Vorkommen des Ornithogalum Kochii Parlatore bei Wien. Abh. VIII. (1858.) p. 417—420. Nachträgliche Bemerkungen hierzu. Abh. VIII. p. 503—504. *), Antwort auf das offene Schreiben des Herrn Schultz Bip. I. (1852.) p. 43—44. IV. (1854.) p. 353—356. Ueber unrichtige Arten-Synonyme der Flora Nieder-Oesterreichs. VIII. (1858.) p. 13—17. Ueber Ornithogalum brevistylum Wolfn., dann Ornithogalum nar- bonense und pyramidale p. 117—120. Auch in einer von der Wiener Handels- und Gewerbekammer her- ausgegebenen, statistischen Uebersicht (p. 70—78) publieirte Neilreich um diese Zeit eine Pflanzengeographie von Nieder-Oesterreich. des Kreises 0. W.-W., das obere Donauthal, das Waldviertel, den Kreis U.-M.-B. und einen Theil der Schieferberge des Kreises U.-W.-W. Erdinger, die beiden Kerner, Alexander Matz, der alte Boos und der Advocat Franz Pokorny begleiteten ihn. Auch hier wurde er einige Male von Hämopto& befallen und mit Schrecken gedenken die Freunde noch des Tages, als sie den halbtodten Mann nach Mautern bringen mussten, wo er sich aber bald wieder er- holte. Als die Aerzte ihm riethen, nach Venedig zu gehen, über- winterte er dort, immerwährend von der Angst und der Aufregung getrieben, dass er seine Flora von Nieder-Oesterreich nicht mehr gedruckt sehen könnte. Sie erschien in Lieferungen und war Ende 1858 fertig. Nieder-Oesterreich hatte nun eine Flora, welehe ausser Döll’s damals im Erscheinen begriffener Flora des Grossberzogthums Baden ihresgleichen in ganz Europa nicht finden liess. Es ist na- türlich, dass das Gebiet auch für jetzt nicht überaus gross war und dass die Controlle aller Arten noch nicht allzuschwer gewesen. Waren ja in der ganzen Flora nur 5—6 Species, welche Neilreich nicht in seinem Herbar besass, und doch war dieses Herbar so angelegt, dass, nur die dringendsten Fälle abgerechnet, er keine anderen Pflanzen darin aufbewahrt wissen wollte, als von ihm selbst gesammelte, welche dann auch sorgfältig, elegaırt und reichhaltig aufgelegt waren. Jene Uebergänge, welche ihm so viel Gegner verschafften und welche den Belag zu seinem Zusammenziehungs- Verfahren boten, waren alle hier zu finden. Sorgfältige Notate, hie und da auch Zeichnungen, selbst colorirte, um an vergängliche Merkmale, wie z. B. die Farbe, zu erinnern, ergänzten das Her- barium. Es existirt gewiss in ganz Europa kein so vollständiger und gewissenhafter Beleg zu einer Flora, wie dieses Neilreich’sche Herbarium, welches jetzt als Vermächtniss des Verstorbenen im k. k. botanischen Hofkabinete aufgestellt ist. Die Gründe, welche Neilreich bewogen, sich nur auf selbst gesammelte und aufniederöster- reichische Exemplare zu beschränken, waren von der dringenden Nothwendigkeit geboten, alle Exemplare kritisch zu revidiren und so ein authentisches Herbarium herzustellen. Er wollte für das ein- stehen, was in seinem Herbarium zu finden war; sollte er einen Fehler in der Bestimmung begangen haben, so wünschte er, dass dieser dann in seinem Herbar auch gleich gefunden werde. Es kann dies nur ein glänzender Beweis für Neilreich’s Wahrheits- liebe sein. 159° In der Flora von Nieder-Oesterreich hat Neilreich ebenfalls _ eine Einleitung gegeben, welche eine historische und pflanzengeo- ‚graphische Uebersicht enthält. Noch in den letzten Jahren, als die beiden Nachträge zur Flora von Nieder-Oesterreich (s. u.) schon abgedruckt waren, erging an Neilreich von Seiten des Vereins für niederösterreichische Landeskunde in Wien das Ersuchen, eine pflan- zengeographische Schilderung Nieder-Oesterreichs zu liefern; er kam dieser Aufforderung nach und die Abhandlung ist in der Topographie dieses Landes erschienen. Letztere Uebersicht aber konnte natürlich viel richtiger sein, als die zwei ersten Versuche. Die geologische Reichsanstalt und die Centralanstalt für Meteoro- logie haben eben für diese zwei Fächer, welche zur Grundlage von pflanzengeographischen Forschungen unbedingt nöthig sind, jene bedeutenden Leistungen zu bieten vermocht, welche in Bezie- hung auf Geologie und Meteorologie Oesterreich kein geringes Ansehen in den Augen der europäischen Gelehrten verschafft hat. Die Flora von Nieder-Oesterreich ist ein Buch geworden, wel- ches von vielen auch nicht österreichischen Floristen gern zu Rathe gezogen wird. Alle Vorzüge der Flora von Wien finden sich hier vereinigt und sind noch gehoben durch die Erfahrungen der letzten zehn Jahre. Die typographische Ausstattung ist eine so splendide, wie sie kaum bei einem zweiten Florenwerke zu finden ist; der Satz bestand aus 12 verschiedenen Letternarten. Zur Erreichung dieses Zweckes hat Neilreich fast auf das ganze Autorenhonorar verzichtet und begnügte sich nur mit einer Anzahl von Frei-Exem- plaren. Floristische Beiträge lieferten die alten Freunde, zu welchen noch neue hinzu kamen, wie Jacob Juratzka, Andorfer, Brittinger, M.Hölzl, Kintzl, von Kirchstetter, Scheffer, H. Schott, Seywald, Staufer, Tschek, Bayer, v. Janka, Gustav von Niess], K. Petter, Reichardt, Schi- ner, Schur, Stur, Swatosch, von Tessedik, Wohlmann, ferner die Geist- lichen Erdinger, Alexander und Max Matz, Reinegger, Zelenka u. A. In der Speeiesfrage wurden in diesem Florenwerke „Conces- sionen‘“ (?!) gemacht. Neilreich hatte, die seltensten Fälle abgerechnet, keine Spe- cieszusammenziehungen vorgenommen, ausser wenn sie schon von anderer Seite her stattgefunden. Vergleicht man gewissenhaft Neilreich’s Schriften, so wird man sich von der Richtigkeit dieser Behauptung überzeugen. Neilreich hatte eine lange Erfahrung hinter sich und hat die Fälle so oft in der Natur beobachtet, dass dadurch sein Blick überaus geschärft wurde. Oft, wenn ihm Etwas unbestimmt vorschwebte und er unsicher gewesen, hatte ein glück- licher Augenblick der Inspiration geholfen, der ihm zurief: „Ja, 160 das muss so sein; das kann nicht anders sein!“ Konnte er sich aber von der Richtigkeit seiner Ansicht nicht auch direct über- zeugen, so pflegte er sein Urtheil sehr reservirt auszusprechen. Jede noch so geringe Excursion notirte er; jedesmal schrieb er seine Ansichten über die gemachten Beobachtungen nieder. Jeder Botaniker wird gern zugestehen, dass er die Kenntniss seines Florenterrains beherrschte, wie Niemand vor ihm, und wie kaum ein Anderer nach ihm es für diesen Fall im Stande sein wird. Hatte er auch eine Concession gemacht, so machte er sie darum nicht mit Widerspruch, weil er vielleicht im Geringsten nachgeben wollte, sondern einfach, weil er, immer noch von der Unsicherheit der Speciesfrage überzeugt, sich mehr und mehr der Convenienz anschloss. Wie oft rief er aus: „Eigentlich geht Alles in ein- ander über; feste Grenzen lassen sich nicht finden!“ Eben aus diesem Grunde wollte er auch den Speciesbegriff nicht laxer fassen und war von den vielen leichtsinnig aufgestellten Arten wenig er- baut. Wer weiss übrigens, ob. er nicht auch in dieser Beziehung minder schroff gewesen wäre, wenn nicht die überaus schwache Begründung von neuen Arten, wie sie insbesondere in den Jahren 1851—1860 getrieben wurde, zur Freude der Herbarienbesitzer, zum Leidwesen jedes wirklichen Freundes der Floristik, ihn zu diesem Schritte gedrängt hätte. Ich brauche nur zwei Namen zu nennen, welche manches Verdienst haben, welche aber in Species- fragen eine Verwirrung verursachten, die selbst den besten Floristen zur Verzweiflung treiben muss: Opiz und Schur, — ge- wiss die krassesten Gegensätze im Vergleiche mit Neilreich! Des Ersteren Arten, meinte Neilreich, müssten ignorirt werden, des Letzteren Species nöthigten zur Berücksichtigung. Solch’ eigen- sinnigen Behauptungen musste entschieden entgegengetreten und demnächst zu wahrer und strengerer Auffassung angeregt werden. Was Neilreich schrieb, konnte er verantworten; wenn man dies doch auch von jedem Autor der Gegenpartei sagen könnte! Un- besonnen, ohne Ueberlegung, nur so bloss von Eigensinn für seine vorgefasste Meinung getrieben, hatte Neilreich niemals Etwas be- hauptet; dazu war sein ganzes Naturell nicht angethan. Ein Mann, der seinen Stolz darein setzte, gerecht und ehrlich zu sein, der eine botanische Frage ebenso serupulös auffasste, wie den schwierigsten Process, der eine Lebensfrage bildet, konnte nicht in jener Weise eigensinnig sein. Wer kennt nicht die An- schauung der Juristen, dass nicht vom Gesetze so sehr, als vom vortrefflichen Richter das Meiste abhängt?! Die Juristen wissen genau den Unterschied zwischen Gesetz und Recht. In der Spe- 161 ciesfrage existiren keine Gesetze: da konnte er nach Recht handeln! Die Zukunft wird übrigens zeigen, welche von beiden Rich- tungen die bessere ist. Hätte Neilreich nicht auf die gewissenhaftesten Untersuchungen gedrungen, nieht vor Ueberstürzung gewarnt, wer weiss, ob Oester- reieh’s Floristik in einem so hohen Ansehen stände, wie sie durch Neilreich’s Aufopferung und Gediegenheit geworden. Als die Flora von Nieder-Oesterreich erschienen war, suchte Neilreich neue Beschäftigung. Seit 1848, seit jener Zeit nämlich, in welcher Maly’s Enumeratio plantarum phanerogamicarum imperii austriaci universi in die Hand der Botaniker gelangte, wurden in Oesterreich eine Reihe von Vereinen gegründet, welche auch der botanischen Landesdurchforschung ihre Aufmerksamkeit schenkten; so die Vereine in Wien, Prag, Hermannstadt, Presburg; auch blieben die älteren erbländischen Vereine, dann die norditalienischen Akademieen und Gesellschaften nicht zurück bei den botanischen Bestrebungen. In Skofitz’ österreichischer botanischer Zeitschrift war Vieles ersehienen; auch in die Sitzungsberichte der k. k. Akademie der Wissenschaften waren einige Abhandlungen aufgenommen worden. Abgesehen von diesen Publieationen in periodischen Zeitschriften waren aber auch einige selbstständige Werke von wissenschaftlichem Werthe veröffentlicht worden, so z. B. Hausmann’s Flora von Tyrol u.s. w. So wurde auch das Bedürfniss nach einer neuen Aufzählung der österreichischen Gefässpflanzen ein unabweisliches. Maly lebte noch; ein schrecklicheres Siechthum, wie jenes Neilreich’s, bannte ihn auf das Krankenlager; von seiner Enumeratio waren noch viele Exemplare bei dem Verleger geblieben; da wollte Neilreich nicht eine ganze Enumeratio verfassen. Er schrieb jene Nachträge zu der Enumeratio,*) welche zu den werthvollsten Nachschlagebüchern für die Flora des Kaiserstaates zu rechnen ist. Fast drei Jahre arbeitete Neilreich an dieser, und oftmals erwähnte er später, dass er eine vollständige Enumeratio viel rascher und viel leichter hätte schreiben können. Damals hat er auch das ganze Phanerogamenherbar der zoologisch -botanischen Gesellschaft durehgesehen und die Be- stimmungen revidirt. Als diese Arbeit gemacht wurde, erkannte Neilreich, wie nöthig eine Aufzählung der Pflanzen Ungarns und Slavoniens wäre. Neilreich glaubte kaum dieses Werk beendigen zu können; doch musste er Beschäftigung haben und begann deshalb jene Zusammenstellung, *) Herausgegeben von der zool. bot. Gesellschaft 1861. Verhandl, des bot, Vereins f. Brand, XIII. 11 162 welche fortan als die Grundlage einer Flora von Ungarn dienen muss. Zu dieser Zeit machte Neilreich noch kleinere Exeursionen und war so auf dem Gebiete der niederösterreichischen Flora auch activ thätig. Die Floristen theilten ihm auch ihre Funde mit und machten so die Abfassung der Nachträge*) möglich. Auch andere kleinere Aufsätze floristischen, historisch - kritischen oder biogra- phischen Inhalts**) wurden seit der Flora von Nieder- Oesterreich nebenbei abgefasst. Neilreich schrieb überaus leicht und gern und *) Die ersten Nachträge erschienen 1866 als selbstständige Ausgabe der zool.-bot. Gesellschaft, der zweite Nachtrag in den Verh. der zool.- bot. Ges. XIX. (1869.) p. 244 ff. Er benutzte bei der Abfassung dieser neben den Mittheilungen seiner noch wirkenden Freunde die Pflanzen, resp. handschriftlichen oder gedruckten Berichte von Berroyer, Breidler, v. Grimburg jun., Höfer, Frauberger, Hackel, Hantke, Isidor und Theodor Hein, Kalbrunner, Krzisch, Küffel, Müncke, Newald, Progner, v. Par- mentier, Reuss sen. und jun., v. Sonklar, Wiesbauer, Woloszezak, Zeiler u. A. Seine letzte, in den Verh. der zool.-bot. Ges. XX. (1870.) p. 603 ff. gedruckte Abhandlung: „Die Veränderungen der Wiener Flora während der letzten zwanzig Jahre‘ kann gewissermassen als der dritte Nach- trag betrachtet werden. **) Ueber die Vegetationsverhältnisse der aufzulassenden Festungs- werke Wiens. Zool.-bot. Ges. Verh. IX. (1859.) p. 169 ft. Ueber Avena tenuis und Cirsium cano-palustre. Ib. S. B. 101. Ueber die Draben der Alpen und Karpatenländer. Oesterr. bot. Zeitschr. IX. (1859.) p. 73 fi. Notiz über Pyrethrum uliginosum W.K. Ib. p. 131 ff. Franz Hillebrandt. Nachruf. Zool.-bot. Ges. Verh. X. (1860.) SB. p- 97 A. Ueber Dianthus diutinus Kitaibel. Ib. Abh. p. 101 ff. Karl Ritter von Enderes. Necrolog. Ib. Abh. p. 767 ft. Anfrage wegen Hypecoum littorale der kroatischen Flora. sem bot. Zeitschr. X. (1860.) p. 33 ft. Ueber Astragalus monspessulanus L., A. Wulfeni Koch, A. incanus L. und A. incurvus Desf. Ib. p. 115 ff. Ueber Ranunculus tuberosus Schur. Ib. XII. (1862.) p. 205 £. Cirsium pannonico-palustre. Ib. p. 243 ft. Graf Johann Ziehy. Nachruf. Zool.-bot. Ges. Verh. XII. (1863.) SB. p. 52 fi. Dr. Franz Herbich. Sein Leben und Wirken. Ib. XV. (1865.) Abh. p. 963 f. Die botanischen Leistungen des Dr. Burser und: Conte Marsigli in Nieder-Oesterreich. Ib. XV (1866.) p. 389 #. Zur Flora der Karpaten. Oesterr. bot. Zeitschr. XVII. (1867.)-p. 165 ff. Ueber Tragopogon major der Wiener Flora. Ib. XVII. (1868.) p.337 £. 163 fand auch immer Stoff, obzwar er auch manchesmal, so z. B. die Biographieen, oft nur den Betreffenden zu Liebe zu schreiben sich entschloss. Als die ungarische Aufzählung beendigt und auch die kleineren Aufsätze aufgearbeitet waren, begann Neilreich eine Enumeratio der Flora des österreichischen Küstenlandes; dieselbe muss schon ziemlich weit gediehen gewesen sein, als sie ihm nicht mehr gefiel und er sie abbrach. Eine Arbeit, welche eigentlich schon bei der Abfassung der ungarischen Aufzählung mit dieser vereinigt hätte erscheinen sollen, welche aber zu unternehmen Neilreich sich sehr scheute, indem er befürchtete, das nöthige Material an Pflanzen nicht erhalten zu können, wurde nun dennoch ausgeführt, da insbesondere Erz- bischof Haynald sich auf das Zuvorkommendste erbot, ihm die Hungarica seines Herbar’s und insbesondere die Heuffeliana zu übersenden. Auch die übrigen, ihm zugänglichen Pflanzen wurden benutzt und so entstanden die „Diagnosen der in Ungarn und Sla- vonien bisher beobachteten Gefässpflanzen, welche in Koch’s Synopsis nicht entbalten sind (Wien 1867). Neilreich hoffte, „durch gegen- wärtige Diagnosen Koch’s unübertroffenes Meisterwerk in seinem vollen Umfange für die Flora von Ungarn nutzbar zu machen und dadurch den Botanikern dieses Landes das Bestimmen der Arten nicht unbedeutend zu erleichtern.“ Die Diagnosen wurden dem Erzbischofe Haynald dedieirt, dessen Herbarium das Meiste ge- boten hatte. Neilreich war vor dem Erscheinen der Flora von Nieder-Oester- reich von keiner gelehrten Gesellschaft zum Mitgliede erwählt worden; nur bei der zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien wirkte er als Vicepräsident. In dem jetzt geschilderten Zeitraume wurden ihm aber mehrere Auszeichnungen beschieden. Die Leopoldi- nisch-Carolinische Akademie ernannte ihn zu ihrem Mitgliede Cogn Iris sambucina L. neu für die Flora Nieder-Oesterreichs. Ib. XIX. (1869.) p. 197 £. Thalictrum silvatieum Koch neu für die Flora Nieder-Oesterreichs. Ib. XX. (1370.) p. 7 f. Auserdem lieferte er für diese Zeitschrift die Biographieen Franz Unger’s, Victor von Janka’s, Mutius Ritter von Tommasini’s. (Ich verdanke diese bibliographische Zusammenstellung Herm Dr. Knapp und konnte die Angaben Betreffs der Skofitz’schen Zeitschrift nicht durchgehends controliren, da ich nicht zu allen Bänden dieser Zeitschrift hier in Bonn gelangen konnte.) 11° Clusius. Nach und nach wurde er correspondirendes Mitglied der Akademieen in Pest und Wien, der Kgl. botanischen Gesellschaft in Regensburg, der Naturforschenden Gesellschaft in Cherbourg; die Ernennungsschreiben zum Ehrenmitgliede sandten ihm zu der Bo- tanische Verein für die Provinz Brandenburg, der Apothekerverein in Wien, die Naturwissenschaftlichen Vereine von Brünn und Gratz. Als die Wiener Universität 1865 ihr fünfhundertjähriges Jubiläum feierte, promovirte sie Neilreich zum Ehrendoctor der Philosophie. Zum Ende 1866 erhielt er von seinem Monarchen den Orden der eisernen Krone III. Klasse. Die Erhebung in den erblichen Ritterstand wäre er zu verlangen berechtigt gewesen; er hatte dies unterlassen. Alle diese Beweise der Anerkennung liessen ihn nicht kalt und eiferten ihn nur noch mehr zu weiteren Arbeiten an. Erzbischof Haynald hatte Schott’s Herbar gekauft; die Schott'- schen Analecta enthielten sehr viele Pfianzen, die Niemand kannte; Neilreich sprach den Wunsch aus, diese aufzuklären, Haynald über- liess sie an Neilreich zur Bearbeitung und so übergab er die Ab- handlung über Schott’s Analeeta botanica (S. B. 1868. Bd. LVIII. p-. 552 ff.) der Wiener Akademie der Wissenschaften zum Abdrucke. Er hatte damit einen Akt der Courtoisie erfüllt, indem er auf diese Weise für die aufihn gefallene Wahl zum correspondirenden Mitgliede dankte. Indessen war auch das Material über die ungarische Flora so angewachsen, dass mit der Redaction der Nachträge begonnen wer- ‚den konnte. Nebenbei wurde die Aufzählung der eroatischen Pflanzen zusammengestellt und, damit die Arbeit länger dauere, hatte Neil- reich beschlossen, alle jene Pflanzen, zu welchen weder in Koch’s Synopsis, noch in seinem ungarischen Supplemente Diagnosen existirten, mit solchen zu versehen. Aueh die pflanzengeographische Schilderung wurde beigefügt und das Ganze erschien unter dem Titel: „Vegetationsverhältnisse von Croatien‘‘ als selbstständiger, fast dreihundert Seiten starker Band im Jahre iz auf Kosten der zoologisch-botanischen Gesellschaft. Erst als die ersten Bogen druckfertig waren, erfuhr Neilreich, dass Schlosser und Vukotinovie eine Flora croatiea ‚schrieben. Dieses Werk veranlasste Neilreich, auch zur Flora von Croatien Nachträge*) zu geben. Die Nachträge und Verbesserungen zur ungarischen Aufzählung erschienen 1870 bei Braumüller in Wien. Hier beschrieb er jene Pflanzen, welche seit dem Erscheinen seiner Diagnosen bekannt wurden, jedoch in. deutscher Sprache. *) Zool. bot. Ges. Verh. XIX. (1869.):p. 765 ff. | 165 Der Faden für weitere Arbeiten schien ausgegangen zu sein. — Obgleich sein nahes Ende fühlend, — denn die Athembeschwer- den nahmen immer mehr zu; die geringste Bewegung verursachte ihm gewaltige Anstrengungen und schon lange war er nicht ausge- wesen! — verliess ihn die Lust zum Arbeiten nicht. Eine Enumeratio der Flora des Kaiserstaates wurde geplant und begonnen; — auf einmal kehrten alte Lieblingsgedanken zurück; er hatte von jeher am Meisten für die Hieracien ein Interesse; diese wollte er bearbeiten. Halbtodt requirirte er das Material; grosse Stösse von Pflanzen langten Tag für Tag an. Die Arbeit wurde bewältigt; doch schon wurde er auf das Bett gebannt, welches er lebend nieht mehr verlassen sollte. Die ‚Kritische Zusammen- stellung der in Oesterreich - Ungarn bisher beobachteten Arten, Formen und Bastarte der Gattung Hieraeium“ (Sitzungsber. der Wien. Ak. LXIII. Maiheft 1871.) konnte er nicht mehr gedruckt sehen, da der Tod ihn ereilte. Er vollendete in den Morgenstunden des 1. Juni 1871. Neilreich hat fast eine kleine Bibliothek geschrieben, welche jedem Floristen in Oesterreich und Ungarn unentbehrlich ist. Seine Arbeiten verdienen übrigens sämmtlich in der botanischen Literatur einen Ehrenplatz. Die Neilreich zu Ehren gemachten Pflanzenbenennungen haben sich grösstentheils als unhaltbar erwiesen, gewissermassen in sym- bolischer Uebereinstimmung mit seiner Anschauungsweise. Die von Fenzl begründete Compositengattung Neslreichia fällt mit Neurolaena : R.Br. zusammen. Anthemis Nevlreichii Oxtm. ist gleich A. ruthenica M. B. und, Sempervivum. Neilreichii Schott steht sehr nahe zu S. arena- rvum Koch. Bis jetzt sind nicht angefochten Erodium Neilreichiv Jauka und die fossile Carpinus Neilreichiü Koväts. „Ludem: ich von dem theuren, unvergesslichen Freunde, den ich durch zehn Jahre gekannt und geliebt, scheide, sei es mir erlaubt, die Grundzüge seines Charakter kurz hervorzuheben: Gütig gegen Jedermann, ruhig und besonnen sein Urtheil, ge- wissenhaft in der Erfüllung seiner Pflichten, nachsichtig gegen fremde Fehler, pünktlich und, ordnungsliebend in grossen, wie in kleinen Dingen, ein aufrichtiger Verfechter für Wahrheit und Recht! Ehre seinem Andenken!‘ (Neilreich’s Necrolog auf Enderes). Bonn, Ende October 1871. 166 Märkische Laubmoose. In getrockneten Exemplaren herausgegeben von C. Warnstorf. Das in neuester Zeit auch in der Mark mehr und mehr rege werdende Interesse am Studium der Cryptogamen und unter diesen vorzüglich der Laubmoose hat mich zu dem allerdings sehr schwie- rigen und zeitraubenden Unternehmen veranlasst, unter dem Titel: „Märkische Laubmoose“ eine Collection dieser reizenden Gebilde Floras in getrockneten Exemplaren lieferungsweise, & Lieferung 25 Nummern enthaltend, herauszugeben. Wird es einerseits mein Be- streben sein, nur instructive, schön präparirte, reichliche Exemplare zu liefern, so habe ich andererseits dem forschenden Naturfreunde in den beigelegten, gedruckten Etiguetten, welche ausser Namen, Fundort und Sammler der betreffenden Art noch eine vollständige Diagnose derselben enthalten, ein gewiss nicht zu unterschätzendes Material zum Studium der Laubmoose geboten. Sämmtliche Species sind auf feinem, weissem Schreibpapier aufgezogen und sollen je nach Wunsch entweder zwischen Löschpapier oder in sauberen, besonders dazu hergerichteten Cartons versandt werden. Eine auf erstere Art direct von mir bezogene Lieferung berechne ich mit 25 Silbergroschen, während sich dieselbe mit Carton um je 5 Silber- groschen höher stellt. Die Zusendung der Moose an die geehrten Abonnenten kann des schon so niedrig wie möglich bemessenen Preises wegen nur unfrankirt erfolgen. Soweitich das Ganze in diesem Augenblicke zu übersehen vermag, wird die vollständige Sammlung weit über 200 Species und Formen, von denen vierteljährlich immer 25 Nummern zur Ausgabe gelangen, enthalten. Arten, welche in die Sammlung nur steril oder nur in männlichen Exemplaren aufge- nommen werden, sollen, wenn sie an demselben Standorte später fruchtend aufgefunden werden, den geehrten Abonnenten frei nach- geliefert werden. Der letzten Lieferung wird zur Ermöglichung einer wissenschaftlichen Anordnung der erschienenen Moose ein systematisches Inhaltsverzeichniss des Ganzen beigegeben werden. Um der Sammlung aber die grösstmögliche Vollständigkeit zu sichern, richte ich an alle Herren Botaniker der Mark, welche sich für die Laubmoose interessiren, die ganz ergebene Bitte, mich bei meinem nur im Interesse der Wissenschaft begonnenen Unternehmen mit Rath und That unterstützen zu wollen. 167 Lieferung 1. enthält: SQ AI Da 05 m m DvyNDmDND Me PD +. 019 T Po DND © 23. . Hypnum Sendtneri Schpr. . Hypnum stramineum Dicks. . Hypnum lycopodioides Schwgr. . Hypnum falcatum Brid. . Hypnum molluscum Hedw. Hypnum exannulatum Gümb. . Hypnum cupressiforme var. ericetorum B. 8. . Bryum uliginosum B. 8. . Pottia minutula B. 8. . Dicranella varia Schpr. . Dicranella heteromalla Schpr. . Dieranum undulatum "Turn. . Dieranum scoparium Hedw. . Dieranum scoparium var. curvulum B. S. . Dicranum Schraderi Schwgr. . Dieranum montanum Hedw. . Brachythecium Mildeanum Schpr. . Brachythecium Mildeanum (Wasserform). . Eurhynchium megapolitanum Br. u. Schpr. . Olimacium dendroides W. u. M. .. Plagiothecium silvaticum B. 8. Plagiothecium denticulatum B. S. . Brachythecium rutabulum ß. longisetum Br. eur. . Sphagnum subsecundum N. u. H. Sphagnum acutifolium B. deflexum Schpr. Lieferung 2. enthält: 26. 27. 28. 22. 30. 31. 32. 38. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. Hypnum squarrosum L. Hypnum vernicosum Lindb. Hypnum purum L. Hypnum Schreberi Willd. Hypnum cupressiforme L. Hhylocomium brevirostrum Schpr. Brachythecium rivulare B. 8. Brachythecium albicans B. 8. Brachythecium campestre B. 8. Brachythecium rutabulum B. S. (Waldform.) Brachythecium Starekü B.S. Brachythecium velutinum B. 8. Eurhynchium murale B. S. Eurhynchium striatum B. 8. Isothecium myurum Brid. 168 41. Pogonatum nanum P.B. 42. Atrichum undulatum P.B. 43. Amblyodon dealbatus P. B. 44. Leptotrichun tortile Hampe 45. Barbula latifolia B. 8. 46. Barbula unguiculata Hedw. 47. Barbula fallax Hedw. . 48. Trichostomum tophaceum Brid, 49. Fissidens adiantoides Hedw. 50. Bryum turbinatum Schwer. Neu-Ruppin, im März 1872. C. Warnstorf. Die im Vorstehenden von dem Herausgeber angezeigte Samm- lung Märkischer Laubmoose, von welcher die zwei ersten Liefe- rungen erschienen sind, kann allen Freunden der Bryologie, ganz besonders aber denen, welche das Studium der vaterländischen Moosflora erst beginnen, bestens empfohlen werden. Die Exemplare sind ausgewählt und reichlich, die Bestimmungen durchgehends zuverlässig, so dass die Sammlung ein treffliches Hülfsmittel zur eigenen Bestimmung der Moose bietet, namentlich, wo es sich um kritische, schwieriger zu unterscheidende Arten handelt. Unter den bis jetzt gegebenen befinden sich bereits mehrere seltenere Arten; für die Mark Brandenburg ist Trichostomum tophaceum Brid. besonders erwähnenswerth. Wir wünschen dem nützlichen Unter- nehmen reichliche Theilnahme, vielseitige Unterstützung und unge- störten Fortgang. Berlin, zu Anfang Mai 1872. A. Braun. Aufforderung, Die geehrten Mitglieder des Vereins, denen es möglich ist, getrocknete Exemplare von Pirus communis Achras und Piraster Wallroth — Pirus glabra und tomentosa Koch — Pirus (Malus) acerba D. C. und dasyphylla Borkh. — Pirus (Sorbus) domestica Sm. — Pirus (Chamaemespilus) sudetica Tausch. — Crataegus Oxyacantha Gärtn. — blühend und mit Früchten an das Königliche Herbarium zu Berlin abzugeben, werden freundlichst ersucht, dieselben an das Königl. Herbarium (Friedrichstr. 227.) oder an den Unterzeichneten gefälligst einsenden zu wollen. Berlin, im Juni 1872. Prof. A, Braun. m 169 Anzeige. Allen Theilnehmern des botanischen Tausch-Vereines zu Berlin theilen die unterzeichneten Geschäftsführer mit, dass der Verein in diesem dritten Tauschjahre auf etwa 50 Mitglieder (gegen 27 im vorigen Jahre) angewachsen ist. Nach den bisherigen Anmeldungen dürfte sich diese Mitgliederzahl im nächsten Tauschjahre auf etwa 60 vermehren. Alle Doppelt-Tauschlisten für das kommende Jahr bitten wir bis zum 15. October d. J. einzusenden. C. Rensch, Lützowstr. 108. W. Vatke, Leipzigerstr. 2. Berichtigung. n S. 68. Z. 17. v. o. lies Hoen statt Hoehe. Verlag von Hermann Dabis in Jena. nnnnnnnnnn Die Beiruchtung bei den Coniferen. Von Dr. Eduard Strasburger, Professor in Jena. Mit 3 Tafeln. — Imp. 4. Cartonnirt. Preis 1 Thlr. 10 Sgr. Verhuandl ıl Int. Tee [; Brandbg. 18.77. Autor del HA. Meyn Wil VERHANDLUNGEN des botanischen Vereins der Provinz Brandenburg. Vierzehnter Jahrgang. Mit Beiträgen von Fritze, Holtz, Kummer, Lindemuth, Magnus, Müllenhoff, Nägeli, Prahl, Reinke, L. Schneider, Selle, Stein, Strähler, Treichel, Freih. von Uechtritz, Urban, Vatke, Warnstorf, Wittmack. Redigirt und herausgegeben Dr. P. Ascherson, A. Treichel, Dr. R. Sadebeck, Schriftführeru des Vereins. Mit zwei Tafeln und einer Karte. a Berlin, 1872. Kommissions-Verlag von Rudolph Gertner. | dw tichen Polens‘ WR ARE en 5, Elchen der Babiagora ee Treichel, A., Von Gross Behnitz bis Buschow 5 ve Prahl, P., Beiträge zur Flora von Schleswig. Mit einer Rs SRIzzeme la. 0 oe et ae Lese rede P ah P., Ueber die Isoötes-Standorte in Schleswig. . Müllenhoff, K., Alfred Steffens. Nachruf... . . a Holtz, L., Berichtiprune.. . nu. en. _ Warnstorf, C., Märkische Laubmoose . ... Nägeli, C., Bitte an die Sammler von Hleracien Redactionelle und andere Anzeigen. Berichtigung . x BERICHT über die sechszehnte (vierzehnte Pfingst-) Versammlung des botanischen Vereins zu Bernburg am 21 und 22. Mai 1872. Wie auf der Pfingst-Versammlung am 30. Mai 1871 in Görlitz auf. die freundliche Einladung unseres Mitgliedes H. Preussing hin bestimmt worden war, fand die sechszehnte (vierzehnte Pfingst-) Ver- sammlung unseres Vereines für das Jahr 1872 am 21. und 22. Mai in Bernburg statt. Da leider Herrn Dr. P. Ascherson, welcher die Berichterstattung übernommen hatte, aber im November d. J. zu botanischen Zwecken die Begleitung des berühmten Reisenden Gerhard Rohlfs nach der Lybischen Wüste unternimmt, wegen der nothwendigen Vorbereitungen die Abfassung des Berichtes über diese unsere Versammlung nicht mehr vergönnt ist, so fällt diese Pflicht dem unterzeichneten stellvertretenden Schriftführer um so schwerer zu, als auch fast sämmtliche Aktenstücke demselben aus dem obigen Grunde unzugänglich sind und er also nur kurz aus der Erin- nerung zusammenstellen muss, worüber er gern sich des Weiteren ausgelassen hätte. — Die Versammlung fand unter zahlreicher Bethei- ligung von vierzehn Vereins - Mitgliedern, unter ihnen aus dem Vorstande die Schriftführer Dr. P. Ascherson und A. Treichel, sowie von fast einer gleichen Anzahl von einheimischen Gästen, welche schon Wochen lang vorher durch kurze und anfeuernde Berichte in den Bernburger Zeitungsblättern Seitens unserer Mit- glieder, der Herren Hofdecorations-Maler H. Preussing und Med. Dr. C. Würzler, welche, wie mit grössestem Danke anzuerkennen, sich den Mühen der allseitigen Vorbereitungen bereitwilligst unter- zogen hatten, zur Theilnahme angeregt und eingeladen waren, im Gebäude der dortigen Loge statt. Hier war namentlich der grössere, uns ausgewirkte Saal reich decorirt mit Gewächsen, welche Herr Kunstgärtner Weitzmann geliefert hatte. Zur besonderen Zierde des Saales aber gereichten die vom Herrn Hofgärtner A. Ziegler aus seinen Gewächshäusern ausgestellten Pflanzen, unter welchen die fol- genden Arten sich vorzüglich bemerkbar machten: Peperomia mar- morata Hoock. fil., Sempervivum tabulaeforme Haw., Caladium Meyer- beeri, Golden Queen, Chantini und Wrightü, Trichinium Manglesii Lindl., Echeveria metallica, Nephrodium molle (corymbiferum), Fuchsia .arborescens Sims. var. syringaeflora, Anthurium Scherzerianum Wendl. fil., Cephalotus follicularis Labill., Clerodendron Thomsonae Balf., Dionaea muscipula L., Primula japonica 8. & Z. und Vriesia splen- dens Lemaire (speciosa Lindl. in Hoock. Bot. Mag.) — Auch wurde unsere Aufmerksamkeit durch eine Zierde anderer Art getheilt, deren Besichtigung sich grossen Beifall errang. Die Herren Medi- einal-Rath Dr. V. Würzler, welcher leider wegen Unwoblseins an der Theilnahme bei der Versammlung behindert war, und H.Preus- sing hatten nämlich aus ihren Bibliotheken eine Colleetion der Väter der Botanik ausgelegt, unter welchen die folgenden mir besonders erwähnenswerth scheinen: ein Hortus sanitatis vom Jahre 1435 (Pritzel No. 11,885.), ein Kräuterbuch von Otto Brunfels vom Jahre 1532, drei Exemplare von Hieronymus Bock (Tragus) aus verschiedenen Jahren (1551., 1553.); ferner mehrere Exemplare von Matthiolus, Tabernaemontanus, Dodonaens, Lobelius, Camerarius, auch der Koloss Hortus Eystettensis von Besler, Eucharius Rhodion (Röslein) (1533.), Leonhard Fuchs (1543. und 1549.); endlich 6 Blät- ter in Folio, aus der Hand gezeichnet und colorirt, aus dem Ker- ner’schen Prachtwerke Hortus sempervirens (erschienen 1795—1830.), welches ganz vollständig (871 Blatt in 71 voll., die über 10,500 Thlr. kosteten!) nach Pritzel No. 5182*. nur in Frankreich (Bibl. Delessert.) und zum grössten Theile auch in der K.K. Bibliothek zu Wien vorhanden sein soll. — Endlich hatte Herr Apotheker und Fabri- kant Teichmüller aus Bernburg getrocknete und frische Exem- plare von Helosciadium leptophyllum (Pers.) D.C. (Oyelospermum Ammi Lag.) der Versammlung vorgeführt und damit constatirt, dass diese wohl mit Guano aus Peru importirte Umbellifere (efr. Ver- handl. d. Bot. V. IX. S. 135 ff.) sich noch immer in der Gegend von Bernburg halte. Es dauerte lange, ehe wir, von der Besichtigung aller dieser eigenartigen Schätze gefesselt, zur Erledigung des’ Programmes ge- langten. Nach kurzen Begrüssungsworten des Herrn Dr. C. Würz- ler eröffnete Herr Dr. P. Ascherson die Versammlung, motivirte die Verhinderungen der übrigen Vorstandsmitglieder und schlug Herrn Bürgermeister a. D. L. Schneider aus Zerbst in Anhalt zum Vorsitzenden vor. Diese Wahl wurde mit Acelamation und Dank angenommen. — Zunächst wurde als Ort für die nächstjährige (1873) Pfingst-Versammlung gemäss einer freundlichen Einladung unseres Mitgliedes, des Herrn Conrectors C. Seehaus, die Stadt Stettin auf- gestellt und ohne Widerspruch angenommen. Die Reihe der wissenschaftlichen Vorträge, als folgenden Punkt der Tagesordnung, eröffnete Herr Dr. P. Ascherson mit Vorzei- gung und eingehender Besprechung einiger kritischen Pflanzen, namentlich von @G/yceria nemoralis U. u. K. und der von unserem Mitgliede, Herrn A. Doms, um Bartin bei Köslin vor Kurzem als neuen Florenbürger Deutschlands aufgefundenen Montia lam- procarpa. — Auch machte er darauf aufmerksam, dass bezüglich des noch immer unverkauften Herbariums unseres verstorbenen Mit- gliedes Rother etwaige Anfragen an dessen Wittwe nach Gross- Rosenberg bei Barby zu richten wären. Zunächst folgte Herr Bürgermeister L. Schneider mit einem längeren Vortrage über den von ihm im letzten Frühjahre für das « Vereinsgebiet neu aufgefundenen Bastard Anemone ranunculoides x nemorosa, indem er zugleich getrocknete Exemplare des Bastar- des und der Eltern vorlegte. Anemone ranunculoides und nemorosa, begann der Redner, ein Frühjahrsschmuck unserer Laubwälder, kommen bekanntlich viel- fach untermischt vor, aber eine Kreuzung beider Arten ist dennoch sehr selten. Im Magdeburger Florengebiete, dessen specielle Durch- forschung seit Jahren seine Aufgabe sei, sind beide Arten sehr häufig und bei einander; nur selten findet sich die eine oder die andere in einer Waldung allein. In den Gebirgswäldern des Mag- deburger Gebietes zeigen sich überall beide Arten; doch ist nemorosa zahlreicher. In den Diluvialwäldern ist nemorosa ebenfalls vor- herrschend und finden sich hier selbst Forsten, wo ranunculoides gar nicht vorkommt, z. B. das Friedrichsholz bei Zerbst und die Grabower Forst bei Burg. In den Alluvialwäldern sind wieder beide Arten zugleich vertreten, und auch hier ist nemorosa vor- herrschend, mit Ausnahme der Saalforsten, in denen ranunculoides in bedeutend überwiegender Menge auftritt. So reich nun beide Anemonen in dem Magdeburger Gebiete und in der Regel unter- mischt vorkommen, war es dem Redner bisher doch nie gelungen, einen Bestand von ihnen aufzufinden. A“ Am 19. April d.J. war der Vortragende in der Grüneberger Forst, einem zur Oberförsterei Grünewalde gehörigen, Barby schräg gegen- über gelegenen Elbwalde. Beide Anemonen stehen in gleichmässig grosser Anzahl untermischt in diesem Eichenbestande und waren in voller Blüthe. Plötzlich bemerkte er in der Ferne einen Trupp hellgelber Anemonen. An den Bestand zunächst gar nicht denkend, ., ch 2 x vIu glaubte er, eine Farben-Abart von A. ranunculoides vor sich zu haben; eine nähere Prüfung der interessanten Gruppe zeigte ihm jedoch zu seiner Freude, dass es ein ächter ‚Bestand war, der in allen characteristischen Unterschieden die Mitte zwischen den Eltern hielt. DieFarbe der Blüthe ist, wie an den vorliegenden Exem- plaren zu sehen, ein schönes, zartes Erbsengelb, dieselbe Farbe, welche sich ergeben würde, wenn man das Weisse der nemorosa mit dem Goldgelb der ranunculoides mischte. Die Bestielung der Hüllblätter hält gerade die Mitte zwischen der langen der nemorosa und der kurzen der ranunculoides.. Denn wenn man die Länge des Blattstieles im Vergleiche zur Blattläche bei nemorosa mit '%, bei ranunculoides mit '/s; bezeichnen kann, so ist der Blattstiel des Bastardes "/ so lang, als die Blattfläche, mithin halb so lang, als der Stiel von nemorosa, und noch einmal so lang, als der von ranuncu- loides. — Was die Wurzelblätter beider Anemonenarten betrifit, so ist ein Wurzelblatt neben dem blühenden Schaft bei ranunculoides höchst selten, bei nemorosa ziemlich häufig, und auch am Bastard fand Redner wiederholt ein Wurzelblatt, namentlich bei zweiblüthigen Exemplaren. — In Bezug auf dieZahl der Blüthen ist bekanntlich nemorosa einblüthig (nur ein einziges Mal habe er ein zweiblüthiges Exemplar gefunden!); ranunculoides, nach Koch „meist zweiblüthig“, ist im Magdeburger Gebiete ebenfalls in der Mehrzahl einblüthig;; doch finden sich zweiblüthige Exemplare sehr häufig. Auch beo- bachtete er wiederholt dreiblüthige. Der Bastard zeigte sich meist einblüthig, doch fand er mit Leichtigkeit auch zweiblüthige. — Was schliesslich die Anzahl der Blätter des blumenkronartigen Kelches betrifft, so gilt für nemorosa als Regel die Zahl 6, für ranunculoides die Zahl 5. Anemone nemorosa fand der Vortragende aus- nahmsweise auch mit 7, selbst mit 8 Blättern, und ranunculoides sah er zuweilen verdoppelt mit 10 Blättern; nie aber habe er eine nemorosa mit 5 oder eine ranunculoides mit 6 Kelchblättern gefunden. Der Bastard zeigte abwechselnd bald 5, bald 6 Kelchblätter, und so gleich- mässig vertheilt, dass sich die mit ranunculoides harmonirenden 5 blät- terigen Exemplare eben so leicht, als die mit nemorosa übereinstim- menden 6 blätterigen auffinden liessen. Die zweiblüthigen Exemplare waren meist 5 blätterig; doch fand er wiederholt auch solche, welche die 6 blätterige und die 5 blätterige Blüthe vereinigt trugen, wie aus den vorgelegten Exemplaren zu ersehen war. Der Bastard war am bezeichneten Orte ziemlich stark vertreten. Ausser der ersten Gruppe, die wohl an 50 Exemplare enthieit, fand er in einer Entfernung von 10 bis 20 Schritten noch mehrere kleinere Gruppen. Nach einigen Wochen habe der Vortragende die Excursion, ‘wiederholt, um nachzusehen, ob der Bastard Früchte trage, und wenn, in welcher Vollkommenheit und Anzahl. Garcke sagt in seiner Flora von Nord- und Mittel-Deutschland (10. Aufl. 1871.) über die Fruchtbildung des Bastardes: ‚, Früchtehen abstehend, äusserst wenige (1—4), oder gar keine reifend.“‘ Der Vortragende fand, dass der Bastard der Grüneberger Forst auch nicht die Spur von Früchten angesetzt hatte. Consequent hiermit waren die Pflanzen, wie vor- liegende Exemplare zeigten, bereits im Absterben und die Blätter vergilbt, während die Fruchtexemplare der Eltern noch in Frische und in vollem Grün da standen. Wenn hiernach unser Bastard mit dem von Garcke beschriebenen bezüglich der Fruchtbildung nicht übereinstimmt, so weicht er auch, was die übrige Beschrei- bung betrifft, von diesem ab. Garcke sagt: ‚Blüthen stets einzeln, zuletzt in’s Weissgelbe verbleichend.‘“ In der Grüneberger Forst finden sich die Bastarde mehrfach mit zwei Blüthen und die Farbe ist constant und, ohne zu verbleichen, ein schönes, zartes Erbsen- gelb. — Da diese hübsche Anemone ein kriechendes Rhizom hat, so wird sich der Bastard an der aufgefundenen Stelle unstreitig halten, an welcher er wohl schon seit Jahren stehen möchte. Anknüpfend an diesen neuen Bastard nannte Herr Schneider der Versammlung noch einige Novitäten für sein specielles Magdebur- ger Gebiet aus den letzten Jahren seiner botanischen Wanderungen. Wir verzeichnen sie hier, wie sie uns auf Ersuchen von Herrn Schneider jetzt vollständig und der Zeitfolge nach mitgetheilt sind: Orchis sambucina L. Am 29. April 1869 im Kleinen Hakel in gelb-undrothblühenden Exemplareninziemlicher Anzahlaufgefunden. Ranunculus nemorosus L. Am 3. Juni 1869 in der Veltheimschen Forst des Alvenslebenschen Höhenzuges in Menge, so auch später in der Alvenslebenschen Forst, im Pudegrin und im Zarnitz; in den beiden letzten Forstgebieten mit polyanthemos und allen Ueber- gängen zwischen polyanthemos und nemorosus. Da $. später auch auf den Elbwiesen, wo polyanthemos sehr verbreitet vorkommt, Exemplare gefunden hat, die untermischt mit feingeschlitzten auch breitgelappte Blätter zeigten, so hält er R. nemorosus nur für eine Abart von polyanthemos. Der Schnabel der Früchte varürt nach seinen Beobachtunngen bei polyanthemos, wie bei nemorosus, und bildet keinen constanten Character. Carex caespitosa L. (Drejeri Lang.) Am 3. Juni 1869 in der Veltheimschen Forst (Saum der grossen Huffeplate). Im J. 1871 noch in der Lödderitzer und in der Diebziger Forst, und in neuester Zeit an einem Graben der Moorwiese bei Detershagen gefunden. Geum intermedium Schleh. (Geum urbanum X rivale) Am 16. Juni 1869 im Zarnitz bei Neuhaldensieben und im nächsten Jahre im Unterhagen der Rogätzer Forst. Orchis miltaris L. Am 10. Juni 1870 auf der südlich am Buk- tum (bei Angern) gelegenen trocken-moorigen Wiese. Potentilla procumbens Sibth. Am 29. Juli 1869 im Hohen Holze (am Theilungswege und im Brandbusche); später im Sauren Holze, in der Grabower Forst bei Burg, im Erlenbruche bei Rähsdorf, im Unter- und im Oberbusche bei Aken und in der Lödderitzer Forst. | Juncus tenuis Willd. Am 30. Aug. 1871 bei Zerbst an Wegen des Butterdammes. Silene gallica L. Am 12. Sept. 1871 auf einem Kartoffelfelde bei Hohen-Seeden bei Burg in Menge; ob beständig? Drosera intermedia Hayn. Am 28. Sept. 1871 im Torfstiche des Gemeinde-Fenns bei Scharnebeck. Ledum palustre L. Zuerst für das Magdeburger Gebiet von Banse und Ebeling im Jahre 1869 in der Burgstaller Forst entdeckt, fand S. ım Jahre 1871 noch im Erlenbruche bei Rähsdorf, in der Tuch- heimer Forst, in der Saklake bei Krüssau und in der Kienlake der Gladauer Forst (sämmtlich im Burger Gebiete), und im Scharne- becker Gemeinde-Fenn. Circaea alpina L. und intermedia Ehrh. Von Banse und Ebeling 1870 im Buktum entdeckt, fand S. in diesem Jahre, und zwar alpina in der Burgstaller Forst (Begang Scharnebeck) und intermedia in der Lüderitzer Forst bei Scharnebeck und im Buchholze bei Roslau. In diesem Jahre 1872 sind von Herrn Schneider für das Magde- burger Gebiet neu aufgefunden: Scirpus caespitosus L. Im Scharnebecker Fenn, im Sepin bei Scharnebeck und in der Lüderitzer Forst (Begang „Torf“). Potamogeton oblongus Viv. Im Wassergraben der Gänseweide bei Scharnebeck. : Demnächst unterrichtete uns Herr Prediger Paul Kummer aus Zerbst über die Bauchpilze (Gasteromyceten). Er characterisirte diese grosse Familie, um sodann speciell die artenreiche (nach Rabenhorst 9, nach Fries noch mehr) Gattung Geaster (Erdsterne) zum Gegenstande seiner Erörterungen zu machen. Er besprach deren subterrane, durch Zurückschlagen der Lappen sich nach oben er- hebende Entwickelung, wies auf das besondere Vorkommen im Nadelgehölze und unter dumpfigem Gebüsche an Gemäuer und auf die weite geographische Verbreitung dieser Gattung hin, deren Arten aber fast sämmtlich zu den mycologischen Seltenheiten ge- hören, sowie auf die grosse Variabilität der Arten, in Folge dessen auch in deren Unterscheidung noch viel Unklarheit herrsche. Er XI selbst habe Formen gefunden, welche sich mit demselben Rechte, wie manche bisher angenommenen Arten, als Arten könnten geltend machen lassen. Die Grösse und die Lappenzahl der äusseren Peri- dien, die Bestielung und Färbung der inneren Peridien seien nach seinen Erfahrungen ohne Beständigkeit; am Constantesten sei die Beschaffenheit der Mündungsöffnung. Als gesicherte Arten nahm er folgende vier an: Geaster hygrometricus, G. limbatus, G. striatus, G. rufescens, welche er auch im Zerbst-Dessauer Gebiete gefunden habe, aber, wie schon an derselben Stelle, so noch mehr in ver- schiedenen Jahren an derselben Stelle in mannigfach abweichenden Formen derselben Art. Den Beschluss machte Herr Dr. P. Magnus aus Berlin mit einer längeren Besprechung über Uredinen. In einer kurzen historischen Einleitung, ausgehend von Fries und Unger, legte er die allmähliche Entwickelung unserer Erkenntniss derselben dar. Sodann verweilte er ausführlicher bei den neueren Unter- suchungen Tulasne’s und De Bary'’s, die uns die Zusammen- gehörigkeit der an einer Pflanze nach einander auftretenden Ure- dineen kennen lehrten, welche, bisher für Arten verschiedener Gat- tungen angesprochen, nunmehr aber als verschiedene Fruchtfor- men einer und derselben Art erkannt werden. Es wurde bei dieser Gelegenheit auf den Werth der verschiedenen Fruchtformen für die Verbreitung und Ueberwinterung der betr. Pilze hinge- wiesen. Sodann setzte der Vortragende De Bary’s Entdeckung des heteröcischen Generationswechsels aus einander und demonstrirte den- selben an getrockneten Exemplaren der drei, unsere Getreidefelder befallenden Rostarten in ihren verschiedenen Entwiekelungsstadien und den zu ihnen gehörigen Aecidien. Hieran knüpfte er die Mit- theilung einer Reihe von Versuchen, die beweisen, dass das auf Urtica dioica so häufig auftretende Aecidium Urticae zu einer Puc- cinia auf Carex hirta gehört. Carex hirta mit den darauf durch Aus- saat der Sporen des Aecidium Urticae erzeugten Uredo-Räschen wurde in den mehrfachen Exemplaren der verschiedenen Versuche als Belag herumgereicht. Bei den Aussaaten hatte sich der be- merkenswerthe Umstand gezeigt, dass die decidium-Sporen am Besten keimten, wenn sie bereits einige Stunden ausgestreut bei den Aeei- dium-Bechern gelegen hatten, und keimten sie sogar noch sehr gut in einem Falle, wo sie drei Tage ausgestreut als gelbe Staubmassen bei den Pilzgeschwülsten auf der Urtica gelegen hatten. Die Puec- cinia auf Carex hirta stimmt morphologisch mit der Puccinia Carieis D.C. überein und muss sie einstweilen zu dieser gestellt werden. Ob aber alle auf den anderen Carex-Arten, z. B. Carex riparia, zu auftretenden Puccinien, die nach ihrem morphologischen Baue zu Puceinia Caricis gerechnet werden müssen, wirklich mit der auf Carez hirta (von welcher sie übrigens oft in den Grössen-Dimensionen der Stylosporen und Teleutosporen abweichen) zu einer Art gehören, ob daher diese Puccinien der anderen Carex - Arten ihre Aecidium- Fructification ebenfalls auf Urtica entwickeln, muss der Vortragende um so mehr ausdrücklich dahingestellt sein lassen, als einige, aller- dings noch zu bestättigende und weiter zu verfolgende Erfahrungen entschieden dagegen sprechen. — Zum Schlusse (gegen 2 Uhr) vertheilte Herr Preussing die ganze prächtige Ausbeute einer Tags zuvor nach dem Fallstein bei Osterwieck unternommenen Exceursion, u. A. Adonis citrinus Hoffm., Thlaspi perfoliatum L., Dictamnus albus L., Orchis fusca Jacq. und Platanthera chlorantha Custer. Nach einem belebten, gemeinsamen Mittagsmahle wurde um die vierte Stunde eine Excursion über den Schlossberg nach der Saale hinunter und jenseits derselben an den Weinbergen entlang bis zu dem etwa eine halbe Meile entfernten Portechaisen - Hause unternommen und auf derselben Verbascum phoeniceum L., Medi- cago minima Lmk., Geranium pratense L., Fumaria Vaillantii Loisl., Sisymbrium Loeselii L., Lepidium Draba L., Asperula glauca Bess., sowie im Siegsfeld’schen Busche Allium Scorodoprasum L. und Viola persi- cifolia Schk. (erw.) a) elatior Fr. in Menge gefunden und zahlreich gesammelt. — Abends vereinigte sich der grösseste Theil der Gäste und Einheimischen im Gasthofe „Zur goldenen Kugel“ zu einer geselligen Unterhaltung. Am anderen Tage, dem 22. Mai, fuhr der grösseste Theil der auswärtigen Mitglieder trotz des strömenden Regens in zwei Om- nibussen nach der prächtig gelegenen Georgsburg bei Cönnern, wo unter der sicheren und kundigen Führung unseres wackeren Mit- gliedes H. Preussing an den dortigen (Trebnitzer) Bergen und zu beiden Seiten der Saale von Allen als begehrte und herrliche Aus- beute die folgenden Pflanzen gewonnen wurden: Astragalus dani- cus Retz. und exscapus L., Oxytropis pilosa D.C., Lonicera Caprifolium L., Anemone silvestris L., Alsine verna Bartl., Dianthus Carthu- sianorum L. var. subacaulis Wulff., Helianthemum Fumana Mill. und vulgare Gärtn., Reseda lutea L., Cerastium glutinosum Fr., Alyssum montanum L., Erysimum crepidifolium Rb., Campanula glomerata L., Centaurea nigrescens Willd., Plantago media L., Teucrium mon- tanum UL., Nonnea pulla D. C., Glyceria plicata Fr. und Cine- raria campestris Retz., sowie Nostoc sp. — Aeusserst befriedigt kehrten wir nach Bernburg zurück, um uns dort sofort unter XI lebhaftestem Danke für den Leiter des Ganzen und unseren nie ermüdenden Führer zu verabschieden. Eine Siebenzahl der auswärtigen Mitglieder führte der nächste Abendzug nach Thale zu einer beabsichtigten Excursion in den Harz, welche wir am folgenden Tage (23. Mai) unternahmen, an der Schurre zur Rosstrappe hinauf bis nach Treseburg am oberen rechten Rande des Bodethales entlang und in diesem selbst zum Ausgangsorte zurück. Ausser den bekannten Harzpflanzen dieser Jahreszeit, wie Silene infracta W.K., Taxus baccata L., Pedicularis silvatica L., Phyteuma spicatum L. und nigrum Schmdt., Sazifraga decipiens Ehrh., Ranunculus aconitifolius L., Dentaria bulbifera L., Lunaria rediviva L., Arabis Halleri. L., Asarum europaeum L., Arum maculatum L., Allium ursinum L., Lathraea Squamaria L., Orchis mascula L., Melandryum rubrum Grcke., Sorbus torminalis Crtz., Phleum Böhmeri Wib., Poa sudetica Haenke, Luzula rubella Hoppe, Asplenium Trichomanes L. und septentrionale Hoffm., Jungermannia dealbata, wurden auf dem Hinwege Chrysosplenium oppositifolium L. in einer Thalschlucht nahe dem Wilhelmsblick und Myosotis ver- sicolor Sm. auf gestürztem Lande durch mich festgestellt, sowie Herr Prof. C. Haussknecht unweit Treseburg Cerastium glutinosum Fr. in Formen und auf dem Rückwege bei der Heuscheuer ober- halb des linksseitigen Thalrandes Rosa Hampeana Grisb. auffand. Ebenda wuchs neben Cotoneaster vulgaris Lindl., schwer zugänglich, auch Aster alpinus L. in reichlicher Anzahl, deren unaufgeschlossene Blüthen sich in der Trommel vollständig entfalteten, wogegen die aufgeblühten Exemplare schon fast zerfallen waren, als wir sie in unserem abermaligen Nachtquartiere im vielberühmten „Waldkater‘ einlegen wollten. Hier trennten sich am folgenden Tage die botanischen Freunde fast vollständig und nur eine Dreizahl (Dr. P. Ascherson, Dr. I. Urban und A. Treichel) blieb noch zusammen, um am 24. Mai von Quedlinburg aus eine Tour nach dem etwa eine Meile ent- fernten Hoppelberg und dem Steinholz zu unternehmen, wo wir neben Allium Scorodoprasum L., Podospermum laciniatum D. C. (Urban), Scorzonera humilis L. und Dictamnus albus L. noch be- sonders Carex humilis Leyss. und Iris bohemica Schmdt., diese aber nur in sehr wenigen Exemplaren, fanden. In weitem Bogen nächst der Stadt selbst trafen wir auf ausgedehnte und reichlich betriebene Culturen von Zierpflanzen, unter welchen uns besonders auffielen: Clarkia pulchella Pursh., Eutoca Wrangeliana F. u. M., Nemophila maculata Benth., Iberis amara L. und Helenium Douglasi H. Berol. Berlin, 1. November 1873. A. Treichel. : Vs BERICHT über die ; siebzehnte (dritte Herhst-) Versammlung des Botanischen Vereins zu Berlin am 5. October 1872. Die dritte Herbstversammlung unseres Vereines fand unter recht zahlreicher Betheiligung Statt. Ausser drei Gästen ergab die Prä- senzliste vierundvierzig anwesende Mitglieder, wovon sich sieben von auswärts eingefunden hatten. Von Vorstands-Mitgliedern waren die Herren Prof. A. Braun, Prof. A. Garcke, Dr. P. Ascher- son, A. Treichel, Dr. R. Sadebeck und Geh. Kriegsrath a. D. A. Winkler zugegen. Zur festgesetzten Zeit um 4'/% Uhr Nach- mittags eröffnete der Vorsitzende, Herr Prof. Braun, im oberen Saale des Wassmann’schen Lokales (Leipzigerstr. No. 33.), wo bis auf Weiteres auch noch immer am Freitag- Abende um 8 Uhr die wöchentlichen Zusammenkünfte der Berliner Mitglieder stattfinden, die Versammlung mit einer kurzen, geschäftsmässigen Ansprache und ersuchte nach Vorlesung eines Seitens unseres Mitgliedes, des Herrn L. Holtz in Barth, „den versammelten Freunden“ auf telegraphischem Wege gemeldeten Grusses den Schriftführer Herrn Dr. P. Ascherson, über die verflossene Amtsperiode nachfolgen- den Vorstandsberieht zum Vortrage zu bringen. Die Zahl der ordentlichen Mitglieder betrug am 7. October 1871, am Datum der vorjährigen Herbstversammlung, 253; seitdem sind hinzugetreten 21, ausgeschieden 15, so dass die Zahl am heutigen Tage 259 beträgt. — Auch in diesem Jahre hatten wir den Tod meh- rerer langjährigen Mitglieder zu beklagen, von denen namentlich unser stellvertretender Vorsitzender, Geh. Rath Ratzeburg, wel- cher wenige Wochen nach der Herbstversammlung, der er noch in voller Rüstigkeit beigewohnt, plötzlich uns entrissen wurde, in den XV weitesten Kreisen ein dankbares Andenken hinterlassen wird. Eine Würdigung seiner Verdienste um die Botanik ist uns von einem seiner ältesten Studienfreunde in Aussicht gestellt. Ausserdem ver- loren wir Herrn Hofapotheker Ferdinand Hartmann, den Se- nior der Magdeburger Botaniker, der durch die Liebenswürdigkeit seines Characters und den Eifer, mit welchem er die Wissenschaft förderte, bei allen, die ihn kannten, in freundlicher Erinnerung bleiben wird, und Herrn Rittergutsbesitzer Dr. Jablonski auf ‘ Muschten bei Schwiebus. Ueber die, wie im Vorjahre, , günstige Vermögenslage wird Ihnen der Kassenführer, sowie die mit der Revision der Kasse beauftragte Kommission des Ausschusses Bericht erstatten. — Der Jahrgang XIII. der Verhandlungen ist im Drucke nahezu vollendet; leider hat ein Zusammentreffen mehrerer ungünstiger Umstände den Abschluss derselben bis heute verzögert, für welche Versäumniss wir die Nachsicht der Vereinsmitglieder in Anspruch nehmen müssen; für die Zukunft hoffen wir, eine so ungebührliche Verspätung vermeiden zu können. — Neben einer Anzahl kleinerer Mittheilungen verschiedenen Inhalts betrifft die Mehrzahl der grös- seren Aufsätze, welche wir in diesem Jahrgange bringen, floristische Gegenstände, und zwar behandelt Lehrer Warnstorf die Flora von ÄArnswalde, Rentier Holtz die der kleinen Schwedischen Insel Gottska Sandö und Prof. Haussknecht liefert Nachträge zur Flora Thüringens. Dr. Sadebeck bringt eine Monographie des merkwürdigen, serpentinbewohnenden Farrn Asplenum adulterinum Milde mit iconographischer Illustration seines anatomischen Baues; ferner ist auch die mit Wärme und eingehender Sachkenntniss ge- schriebene Biographie unseres verstorbenen Ehrenmitgliedes Dr. Neilreich aus der Feder von Prof. Kanitz zu erwähnen. — Der Druck von Jahrgang XIV. ist bereits in Angriff genommen. Zu den gelehrten Gesellschaften und Instituten, mit welchen wir in Schriftentausch stehen, sind hinzugetreten: Der Naturwissenschaftliche Verein für Schleswig -Holstein in Kiel (früher: Verein nördlich der Elbe zur Verbreitung naturwissen- schaftlicher Kenntnisse). Die Societe Linndenne de Bordeaux. Die Physikalisch-medieinische Societät zu Erlangen. Die Senckenberg’ische naturforschende Gesellschaft zu Frank- furt a. M. (mit ihren Berichten). Der Kaiserliche botanische Garten in St. Petersburg. Der Botanische Verein in Landshut in Bayern und Die Neurussische Gesellschaft der Naturforscher in Odessa. XVI Nach dem ferneren Berichte des Bibliothekars ist wiederum eine der für die Vorjahre bestimmten gleiche Geldsumme zum Ein- binden der Bücher der Vereins-Bibliothek auch für das Jahr 1872 bewilligt und die dadurch bezweckte Maassregel nunmehr vollständig und zur Zufriedenheit bewerkstelligt worden. — Die Benutzung der Bibliothek war eine verhältnissmässig rege. Die wöchentlichen Zusammenkünfte der Berliner Mitglieder zeugten ebenfalls durch ihren meist zahlreichen Zuspruch von leb- haftem Interresse an den Gegenständen der Vereinsthätigkeit. Schliesslich ist zu erwähnen, dass die nächstjährige Pfingst- versammlung nach dem DBeschlusse der diesjährigen, welche in Bernburg stattgefunden, in Stettin abgehalten werden soll. Der Verein kann sonst nicht ohne Befriedigung auf das vol- lendete dreizehnte Jahr seiner geräuschlosen, aber, wie wir wohl be- haupten dürfen, nicht erfolglosen Thätigkeit zurückblicken; sind auch, wie dies bei den gewissermaassen schon ziemlich stabil ge- wordenen Verhältnissen des Vereines naturgemäss, keine glänzen- den Fortschritte zu verzeichnen, so sind doch ebensowenig Rück- schritte gemacht worden. Der Vorstand kann seinen Bericht unmöglich schliessen, ohne eins der erfreulichsten Ereignisse im Lebenskreise der Vereinsmit- glieder auch an dieser Stelle zu erwähnen. Wir haben heute die Freude, unser hochberühmtes Mitglied, Dr. Georg Schweinfurth, nach vierjähriger Abwesenheit, einer Zeit voll glänzender Entdeckun- gen und vielseitigster Forschungen, aber auch voll unerhörter An- strengungen und mancher herben Schicksalsschläge, wohlbehalten wieder in unserer Mitte zu erblicken, und können hoffen, ihn blei- bend an unsere deutsche Hauptstadt gefesselt zu sehen. Demnächst berichtete Herr Dr. M. Kuhn als Sprecher der Ausschuss-Commission (Dr. P. Magnus und Dr. Kuhn) über die Revision der Kasse durch Verlesung des dabei aufgenommenen Protokolls, also lautend: „Es erklärte der Herr Kassenführer zunächst, dass er die Jahres- Rechnung für 1871 noch nicht vorlegen könne, weil der Druck der Verhandlungen für 1871 noch nicht beendet, die be- deutendste Ausgabe also, die für den Druck, noch nicht geleistet sei. — Ebensowenig könne er daher angeben, ob sich die Aus- gaben für 1871 in den Grenzen der Einnahmen halten oder ob sie die letzteren überschreiten würden. — Demnächst übergab derselbe seine Kassenbücher und Beläge mit dem aus den ersteren auf- gestellten (— hier nicht beigefügten —) Abschlusse, welcher einen Soll-Bestand von 526 thl. 26 sgr. nachweist. — Die Bücher waren ‘ordnungsmässig geführt und stimmten mit den Belägen, sowie mit _ dem vorgelegten Kassen-Bestande, wie ihn der Abschluss näher _ ergiebt, überein. — Weiter war Nichts anzuführen.‘ Aus der erst nach der Herbstversammlung 1871 gelegten, also seiner Zeit noch nicht dechargirten Jahres-Rechnung für 1871 brin- gen wir die ad hoc geschehene Zusammenstellung des Herrn Kas- senführers, wie folgt, zum Berichte: Jahres-Rechnung 1871. A, Reserve-Fond. Bestand von 1870. (Verhandlungen 1871. BER VI u XVII), 02:2 25. 181, Dhlr. 29 Ser, TOPR Bm: 105 Phlr: & 1% pn. Cent.) . -. 7, 382... 3%, Aus dem Bestande der laufenden Ver- malomwesubertragen ; ...'.. .-. .: 30. :,, 3: DEre Summa 200 Thlr. — Sgr. — Pf. (Ausgaben sind nicht vorgekommen.) B. Laufende Verwaltung. 1. Bestand von 1870. (Verhandlungen 1871. BIERVIIE). 00.0.0. 0208.08. . BAThle. 12 Ser 2 BR 2. Einnahme: a. Beiträge der Mitglieder: 1. laufende . . 228 Thlr. — Sgr.— Pf. Bameksiändive .. , 12°, —. 5 b. Erlös aus verkauften Merhandlungen © 25 „, 2 „6, gekorto-beiträage . 12... 28, —, d. Verschiedene (Nichts) — „ — „ — 278 Thlr. 20 Sgr. 6 Pf. Summa 323 Thlr. 7Sgr. 8Pf. 3. Ausgabe: a. Druckkosten für: 250 Beitragskarten 1871 2.22. 6. 400 Pfingst-Versammlungs- Programme . . 2.15. —. 320 Herbst- lange. Programme . . Ba 420 Exempl. Verelnsen 1871. (Band XHf) . 223.13..3. 231-Thlr... 5. Sgr. 9 Pf. Verhandl. des bot. Vereins f. Brand, XIV. B XVII : Transpot 231 Thlr. 5Sgr. 9 Pf. b. Artistische Beilagen . . . u lb SO » Buchbinder-Arbeiten! .........%..,51202 232 55 208 d. Porto und sonstige Verwaltungs- Anseaben (022. OO e. Verschiedene Rasahen Dal © Summa 302 Thlr. 19 Sgr. 7P£. Einnahme. . ... „ . 323-’Thlr.? 7 Ser. Ser Ausgabe. >. .0..2.91802 ,.. 19,0 08 Bestand . 2.2.2.2... % Thlr..18 Sgr. 1 Pf. Beserye-Eond: 2.2.0.2. 200%. Sen Gesammt-Bestand . . . 220 Thlr. 18 Sgr. 1Pf. Es folgte die Wahl von Ehren-Mitgliedern. Als solehe waren wegen ihrer hervorragenden Verdienste um die Kenntniss der mittel- europäischen Flora mit statutengemäss genügender Unterstützung des Antrages in Vorschlag gebracht und nach einer kurzen Befür- wortung durch den Schriftführer, Herrn Dr. P. Ascherson, mi} übergrossen Majoritäten erwählt die nachfolgenden Herren: Prof. Ernst Ferd. Nolte in Kiel, Prof. Anton Kerner in Insbruck, Prof. Ladislav Celakowsky in Prag, Dr. Ernst Hampe in Blankenburg am Harz. Dem Programme gemäss wurde darauf zur Beschlussfassung über einen von Herrn Dr. P. Magnus rechtzeitig eingereichten und durch vierundzwanzig Unterschriften unterstützten Antrag, in den $$ 8 u. 11. der Statuten (Wahl des Vorstandes und Ausschusses) solle statt: „einfache Stimmenmehrheit‘ ge- setzt werden: „absolute Stimmenmehrheit“, geschritten und dieser Antrag nach kurzer Beleuchtung der Motive Seitens der Versammlung mit 25 gegen 7 Stimmen angenommen. — Der Wortlaut der beiden Paragraphen an den betreffenden Stellen wird also der folgende sein: $ 8. Die Wahl des Vorstandes erfolgt auf der Herbstver- sammlung ($ 13.) mittelst Stimmzettel durch absolute Stimmen- mehrheit der anwesenden Mitglieder. ...... $ 11. Der Ausschluss besteht aus sechs Mitgliedern, welche auf der Herbstversammlung ($ 13.) mittelst Stimmzettel durch absolute Stimmenmehrheit der anwesenden Mitglieder gewählt werden... 'r Nach einer kurzen Interpellation des Herrn Th. Wenzig, welcher Berücksichtigung zugesagt wurde, über die möglichst bal- dige, etwa dem stellvertretenden Schriftführer zu überlassende Ab- fassung des Berichtes der Pfingstversammlung 1871 in Görlitz reihte sich daran die Vornahme der Neuwahlen, bei welchen schon die absoluten Stimmenmehrheiten in Geltung traten und durch den steten Wechsel des Versammlungsbestandes das Zähleramt beson- dere Schwierigkeiten verursachte. Als Mitglieder des Vorstandes wurden folgende Herren gewählt: Prof. Dr. A. Braun, Vorsitzender. Docent Dr. Th. Liebe, 1. Stellvertreter. Prof. Dr. A. Garcke, 2. Stellvertreter. Docent Dr. P. Ascherson, Schriftführer. A. Treichel, 1. Stellvertreter und Bibliothekar. Dr. R. Sadebeck, 2. Stellvertreter. Geh. Kriegsrath a. D. A. Winkler, Kassenführer, Bei der Neuwahl des Ausschusses gingen aus der Reihe der Seitens des bisherigen Vorstandes zur Wahl Vorgeschlagenen fol- gende Herren als Mitglieder hervor: Chemiker G. H. Bauer, Dr. C. Bolle, Dr. W.Dumas, Dr. M. Kuhn, Dr. E. Loew und Dr. G. Schweinfurth. Sämmtliche genannte Herren nahmen die auf sie gefallenen Wahlen dankend an. Nach Erledigung dieser der Herbstversammlung im Besonderen zugesprochenen geschäftlichen Angelegenheiten konnte nur spät ein geringer Zeittheil den wissenschaftlichen Vorträgen gewidmet werden, weil, wie im Vorjahre, wiederum eine Sitzung der Gesell- schaft für Erdkunde mit der unserigen collidirte. Herr Dr. P. Ascherson vertrat zunächst Herrn Dr. G. Schweinfurth in der Vorzeigung physiognomischer Skizzen aus Ost-Central- Afrika, legte dann selbst einige bemerkenswerthe Pflanzen vor und besprach einen auf Vaccinium vorkommenden Pilz. — Sodann machte Herr Prof. A. Braun einige kleinere Mitthei- lungen und besprach insbesondere eine monströse Drehung des Stengels von Valeriana offieinalis L. Herr Dr. Wittmack zeigte demnächst im Anschlusse an seine Demonstrationen verzweigter Roggenähren in der Herbstversamm- lung von 1871 einer andere derartige Aehre (mit reifen Körnern) vor, welche das landwirthschaftliche Museum von Fräulein Auguste Niklas in Frehne bei Meyenburg (Ost-Priegnitz) erhalten hatte und über die er schon in Koch’s Wochenschrift für Gärtnerei ete. 1872 p. 190. kurz referirte. Die gedachte Aehre ist nur klein, aber höchst merkwürdig gebildet. Der Halm ist leider etwas unterhalb des oberen Knotens abgebrochen, zeigt aber hier eine schwache Furche, die an dem Knoten selber stärker wird und auf ein Dedoublement des Stengels oder auf das Anwachsen eines Astes an die Hauptachse hinweist. An dem Knoten entspringen auch zwei Blätter, anstatt des sonst nur vorkommenden einen, und diesen zwei Tragblättern entsprechend, finden sich dann auch zwei Aehren. Die eine ist ziemlich lang gestielt (Stielchen fast 10 Cm.) und selber wieder in 5 Aehrchen verzweigt, welche in kurzen Entfernungen von einander stehen und gemeinsam eine nach zwei Seiten entwickelte, flache Rispe darstellen. Das längste dieser fünf Aehrchen misst etwa 6 Cm., das kürzeste nur 2 Cm. — Die andere Aehre dagegen, welche mit der ersteren an demselben Knoten entspringt, ist ganz kurz gestielt (nur 15 Mm.) und selber auch nur 7 Cm. lang; sie ist aber die merkwürdigste insofern, als sie entweder, wie gesagt, einen ziemlich selbstständigen Ast oder auch eine der grösseren Haupt- achse gleichwerthige zweite Hauptachse darstellt. Für Ersteres spricht die ganze äussere Erscheinung, da diese Aehre gleichsam nur als Anhängsel derlänger gestielten fünfästigen erscheint; für Letzteres dagegen der Umstand, dass die erwähnte Furche auch unterhalb des Knotens sich noch fortsetzt. Ohne auf dergleichen Missbildungen einen zu grossen Werth legen zu wollen, glaubt Vortragender sie dennoch der Beachtung em- pfehlen zu dürfen, da eine derartige Thatsache oft zur Erläuterung andererer Abnormitäten führen kann. — Die betreffenden Aehren sind übrigens für die Sammlungen des landwirthschaftlichen Mu- seums photographirt worden. Den Beschluss machte Herr Apotheker A. Selle durch den folgenden Vortrag über Condurango. Als die ersten Nachrichten über Condurango als eines wirk- samen Mittels gegen Krebschaden aus America nach Deutschland mit der Angabe gekommen waren, dass die Indianer in Guayaquil (Ecuador) sich dieser Wurzel bedienten, um den tödtlichen Biss der giftigen Schlangen unwirksam zu machen, ersuchte ein hiesiger Arzt seinen in Südameriea wohnenden Schwager, der als Agent eines Guttaperchageschäftes dort mit dem Ankaufe des rohen Pro- duktes beschäftigt war, ihm Condurango zu schicken. Das von den Indianern ihm zugebrachte und hierher geschickte Condurango be- stand aus 1 Fuss langen, einige Zolle dicken, braunen Wurzeln, die nur wenig Extrakt an Wasser und Alkohol abgaben. Das später von Herrn Commerzienrath Kaufmann in Berlin beschaffte Condurango war ein nur etwa 1 Zoll starkes Holz mit grauer Rinde, welches mit Alkohol gelbes, mit Wasser braunes Extrakt gaben, von denen ersteres bitter scharf schmeckte, letzeres zusammenziehend. Im Jahre 1872 schickte der erwähnte Agent ein leinenes Beu- telchen mit angeblich ächtem Condurango, welches aber von den zwei ersten Droguen ganz verschieden war. Es bestand nur aus zusammengebogenen grauen Rinden, die Herr Selle in natura übergab und demnächst für das Kgl. Herbarium zum Geschenke bestimmte. Von Anfang an erklärte Herr Dr. Hager in seiner Pharma- zeutischen Centralhalle die ganze Condurango-Mähre als analog dem Anaquitsalzzauber für amerikanischen Humbug, der, gleich diesem, den Amerikanern viel Geld, der leidenden Menschheit aber keinen Nutzen gebracht habe, wie auch der in Dr. Hager’s Centralhalle XII. Jahrgang. 1872. No. 35. S. 323. befindliche Bericht von Ma- nieri, Boffito und Managhano aus Nuoya Ligurica medica Jahrg. 1872. No. 11. darthut. Eine englische Wochenschrift drückt übrigens einigen Zweifel über die von einem Dr. Bliss ausgehenden Anpreisungen des Con- durango aus und bemerkt, dass manchen Aerzten die Sache einiger- massen schwindelhaft erscheine. Mit dem Schlusse der Vorträge nach der achten Abendstunde wurde auch die Versammlung geschlossen. Bis um die Mitternachts- stunde aber war unter floristischen Gesprächen ausser sämmtlichen auswärtigen eine kleine Anzahl Berliner Mitglieder gemüthlich zusammen geblieben; in unserer Mitte unser verehrter Herr Vor- sitzender, auf dessen Neuwahl mit einem kräftigen Salamander getrunken wurde. Berlin, 10. November 1872. A. Treichel. XXI Anzeigen des Vorstandes. Es dürfte nicht allen Mitgliedern genügend bekannt sein und soll hiermit darauf hingewiesen werden, dass unsere Verhandlungen ausser in vollständigen Jahrgängen auch in brochirten Einzelheften erscheinen und dass für Herstellung und Beziehung dieser letz- teren unter Kreuzband ein jährlicher Mehrbeitrag von 3 Sgr. an den Herrn Kassenführer zu entrichten ist. Wir bitten abermals, etwaigen Wohnungswechsel alsbald zu unserer Kenntniss zu bringen, und fügen hinzu, dass uns, wo’s nach dem gegebenen Verzeichnisse zutrifft, nicht minder die Angabe der mangelnden oder etwa falsch angeführten Vornamen sehr erwünscht wäre. Desfallsige Angaben sind an die Adresse von Herrn A. Treichel zu richten. Wir weisen abermals auf das Album unseres Vereines hin, dessen Bildnissanzahl sich, wie mit grossem Danke anzuerkennen, seit der letzten Aufforderung schon erheblich gemehrt hat. Durch ein dem dritten Hefte dieses Jahrganges beim Versandt bereits beigelegtes oder dem ganzen Jahrgange annoch beizufü- gendes Circular des Vorstandes sind die Mitglieder benachrichtigt, dass vom 30. Mai 1873 an dem letzten Freitage eines jeden Mo- nates, Nachmittags 6 Uhr, eine ausschliesslich wissenschaftlichen Mittheilungen gewidmete Zusammenkunft der Mitglieder unseres Vereines stattfinden und darauf um 8 Uhr die gesellige Vereinigung, wie sonst, im gewohnten Lokale (Leipzigerstr. No. 33.) folgen wird. Die wissenschaftliche Sitzung wird bis auf Weiteres im Lese- saale der Bergakademie (Alte Börse), in der Nähe des Domes, stattfinden. XXI Der Bibliothekar wird an jedem Sonnabende von 12 bis 1 Uhr Mittags im Königlichen Herbarium (Friedrichsstr. No. 227.) zur Aus- gabe von Büchern aus unserer Bibliothek gegen Empfangszettel bereit sein. Bei Einsendung der Jahresbeiträge durch die Post ersucht der Herr Kassenführer die ausserhalb Berlin’s wohnenden Mitglieder des Vereines die jeweilige Summe um die Post-Anweisungs-Abtrage- Gebühr von sechs Pfennigen zu erhöhen. Die seit Beginn der Vereins-Thätigkeit fast vollständig aufbe- wahrten Manuskripte haben mit der Zeit einen solchen Umfang an- - genommen, dass deren fernere Aufbewahrung nicht rathsam erscheint. Es werden also diejenigen Herrn Autoren, welche die Manuskripte ihrer für die Verhandlungen bis zu diesem Jahrgange XIV. gelie- ferten Beiträge zurück zu haben wünschen, ergebenst ersucht, unter Einsendung des Rückportos von 2 Sgr. dieserhalb sich gefäl- ligst innerhalb drei Wochen, also bis zum 16. December 1873, an den Schriftführer Herrn A. Treichel zu wenden. Die im Rück- stande verbleibenden Manuskripte werden vernichtet werden. Verzeichniss | der für die Vereins-Bibliothek eingegangenen Druck- sachen und sonstigen Gegenstände. Vergl. Jahrg. XIII. S. XXL fe. Geschlossen am 17. November 1873. Zur geneigten Beachtung. Durch das nachfolgende Drucksachen-Verzeichniss wird zugleich den Gesellschaften und Redaktionen, welche uns ihre Schriften zu- sandten, der Empfang derselben statt sofortiger besonderer An- zeige bescheinigt. Speciellen Dank sprechen wir noch denjenigen Gesellschaften aus, welche auf Reklamation durch gefällige Nachsendung des Fehlenden dazu beigetragen haben, die Lücken in unserer Bibliothek zu er- gänzen. Zu denselben Diensten werden wir ebenso gern bereit sein, soweit es der vorhandene Vorrath unserer Verhandlungen noch erlaubt. Endlich wiederholen wir das bereits schriftlich ausgesprochene Ersuchen, dass die geschätzten, entweder auf dem Postwege oder durch Buchhändler-Gelegenheit unserem Vereine zu übermittelnden Zusendungen nur unter der Adresse des fungirenden Bibliothekars, z.2. A. Treichel: Neuenburgerstr. 10., höflichst erbeten werden. Der Bibliothekar. 1. Botanischer Verein für die Provinz Brandenburg. Verhan- dlungen. Jahrgang 13. Berlin 1871. 2. Deutsche Geologische Gesellschaft. Zeitschrift. Band XXIV. Heft 2., 3. u. 4. Berlin 1872. — Bd. XXV. Heft 1. u. 2. 1873. 5. Naturwissenschaftl. Verein für Sachsen u. Thüringen in Halle. Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften. N. F. 1870. Ba. I. März. — 1871. Bd. III. Mai. — Ba. IV. (Juli bis De- cember.) — 1872. Bd. V. (Januar bis Juni.) — Bd. VI. (Juli bis December.) — 1873. Bd. VII. Januar. 11. 12. 13. 15. 16. 17: Naturforschende Gesellschaft zu Freiburg i. Br. Berichte über die Verhandlungen. Bd. VI. H. I. 1873. Verein der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg. Archiv. Jahrg. XXVI. Neu-Brandenburg 1873. (105.) Kgl. Bayer. botanische Gesellschaft in Regensburg. Flora oder Allgemeine botanische Zeitung. N. R. Jahrg. 30. (G. R. Jahrg. 55.) für 1872. — Nebst Beiblatt: Repertorium der period. botan. Literatur. Jahrg. 8. 1871. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Kultur. Jahres- bericht 37. für 1859. — J.-Ber. 38. für 1860. — Abhandl. Abth. f. Naturwiss. u. Mediein. 1861. H.2. — Philos.-histor. Abth. 1864. H. 1. — J.-Ber. 43. für 1865. — Abhandl. Abth. für Naturw. u. Med. 1865/66. — Philos.-histor. Abth, 1866. — J.-Ber. 49. für 1871. — &Abh. Philos.-histor. Abth. 1871. — Abth. f. Naturw. u. Medicin 1869/72. Breslau. 1872. Naturwissenschaftl. Verein für das Fürstenthum Lüneburg. Jahresh. I. 1865. — 11. 1866. — III. 1867. — IV.1870.— Nebst: Ubbelohde, C., Die ostfriesischen Marschen und die Verän- derungen der ostfriesischen Küste. Lüneburg. 1861. Verein für Naturkunde im Herzogthum Nassau. Jahrbücher. Jahrg. XXV. u. XXVI. (Ein Band!) Wiesbaden. 1871 u. 72. Naturhistorischer Verein der preussischen Rheinlande und Westfalens. Verhandlungen. Jahrg. XXVII. (1. u. 2. H.) 1871. — Jahrg. XXIX. (1. Hälfte.) 1872. — Jahrg. XXX. (1. Hälfte.) Bonn. 1873. Ferner (gebunden in 14 Bänden, als Geschenk von Hrn. Geh. Kriegsrath a. D. Winkler): Verhandlungen. Jahrg. I., LL., III., IV. 1844—47. — Jahrg. V., VI. 1848 und 49., — Jahrg. VIL, — VIL, — RR, — X 1850, 1,2, 3. — Jahrg. XL, — XIL, — XIOL, — XIV., — XV. (N. F. I u. s. w.) (Zus. mit Sitz..-B. des niederrhein. V. f. Natur- u. Heilk. Bonn 1854, 5, 6, 7, 8.) — Correspondenz- Blatt (für 1843, 4, 5. — für 1846. — für 1847.) — (für 1849—1858.) — und: Botanischer Verein am Mittel- u. Nie- derrheine. Jahres-Berichte. I. Bonn 1837. nebst Statuten, Protocoll und Vorwort von 1834, 5, 6. — II. Bonn 1839. — III. Coblenz 1840. — IV. Coblenz 1840. — V. Coblenz 1841. K. K. Zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Verhan- dlungen. Bd. XXII. 1872. — Ferner: Neilreich, Dr. Aug., Die Vegetationsverhältnisse von Croatien. Wien 1868. Geb. (Geschenk von Hrn. Dr. O. von Möllendorff.) Königl. physikalisch-ökonomische Gesellschaft zu Königsberg. 19. 20. 32. 38. 34. 39. 36. 38. 41. 41°. 43. 69. 70. 12. XXVl Schriften. Jahrg. XII. (1. u. 2. Abth.) 1871, 72. — Jahrg. XUL.-(1. u. 2. Abth.).. 1872. Kgl. Preuss. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Monats- berichte. 1871. Septbr. bis Deebr. — 1872. April bis Decem- ber. — 1873. Januar bis August. St. Gallische naturforschende Gesellschaft. Berichte. Für 1870/71. St. Gallen. 1872. — Für 1871/72. St. Gallen. 1873. Verein zur Beförderung des Gartenbaus in den Kgl. Preuss. Staaten in Berlin. Wochenschrift. Jahrg. XV. 1872. — Nebst: Bolle, Dr. C., Zur Feier des 50j. Bestehens desselben Ver- eins zu Berlin, am 23. VI. 1872. — Monatsschrift. Jahrg. XVI. 1873. Januar, Februar, Mai. Soeciete imperiale des naturalistes de Moscou. Bulletin. 1870. No. 3. und 4. — 1872. No.'1., 2. und 3. — 1873. No. T. Physikalisch-medieinische Gesellschaft in Würzburg. Sitzungs- berichte. Für 1872. Sällskapet pro Flora et Fauna Fennica. Notiser ur förhan- dlingar. Supplement tillH. 11. (N. S.H. 8.) (Sällskapets pro F. et F. F. inrättning och verksamhet ifrän dess stiftelse den 1. Novbr. 1821 till den 1. Novbr. 1871.) 1871. — H. 12. (N. S. H. 9.) Helsingfors 1871. Naturforschende Gesellschaft Graubündens. Jahresbericht. N. F. Jahrgang XVI. Chur 1870/71. — Nebst: Hans Ardüser’s Chronik. Gesellschaft von Freunden der Naturwissenschaften in Gera. III. 14. u. 15. Jahresbericht für 1871 und 1872. (Ein Band!) Smithsonian Institute. Board of Regents. Annual Report. For the year 1859. Washington D. C. 1860. — For the year 1865. Washington 1866. — For the year 1870. Washington 1871. U. S. Departement of Agriculture. Annual Report for the year 1870. Washington D. C. 1871. — For the year 1871. Wash. 1872. — Monthly Report for the year 1871. Washington D. C. 1872. — For the year 1872. Wash. 1873. Naturhistoriske Forening i Kjübenhavn. Videnskabelige Med- delelser. For Aaret 1860. (iterum!) — For Aaret 1867. No. 8 bis 11. Lotos. Zeitschrift für Naturwissenschaften. Jahrg. XXH. Prag. 1872. Historisch-Statistischer Verein zu Frankfurt a. ©. Mittheilun- gen. Heft9 bis 12. 1873. (Ein Band!) Naturhistorische Gesellschaft zu Hannover. Jahresbericht XXI. 1872. 73. XXVu Naturhistorisches Landes- Museum von Kärnten. Jahrbuch. H. VII. 1868. — H. IX. 1870. — H. XI. Klagenfurt 1873. 73b. Dasselbe und Geschichtverein. Carinthia. Z.-S. für Vaterlands- 74. 75. 78. 100. 101. 103. 104. kunde, Belehrung und Unterhaltung. Jahrg. 62. Klagenfurt 1872. — Jahrg. 63. (1873.) No. 1 bis 10. Naturforscher-Verein inRiga. Correspondenz-Blatt. Jahrg. XIX. 1872. — Nebst: Stieda, Ludw., Die Bildung des Knochengewebes. (Festschrift des Naturf.-V. zu R. zur Feier des 50j. Bestehens der Ge- sellschaft practischer Aerzte zu Riga am 4. IX. 1872.) Leip- zig 1872. Gesellschaft für rationelle Naturkunde in Württemberg. Würt- tembergische naturwissenschaftl. Jahreshefte. Jahrg. XXVI. (3 H.) 1870. — (Jahrg. 1864. Tafel IV.) — Jahrg. XXIX. (3 H.) Stuttgart 1873. . Kirälyi Magyar termeszettudomanyi tarsulat. Közlönye. Kötet IV. Füzet 29—40. Pesten 1872. . Soecietä italiana dı Sceienze naturali. Atti. Vol. XIV. Fase. 3. Milano 1871. Naturforschender Verein in Brünn. Verhandlungen. Bd. 1. 1865. — Bd. V. 1866. — Bd. VIH. 1868. — Bd. VOL HE und H. II. 1869. — Bd. IX. 1870. Societe royale de Botanique de Belgique. Bulletin. T. X. No. 2. und 3. Bruxelles 1871, 72. — T. XI. (3 No.) 1872 und 73. Naturwissenschaftlicher Verein in Hamburg. Abhandlungen aus dem Gebiete der Naturwissenschaften. Bd. IV. Abth. 4. (Rlatt, Dr. Fr. W., Die Gattung Lysimachia L., monographisch bearbeitet.) 1866. — Bd. V. Abth. 1. (Möbius, Dr. K., Ueber den Bau, den Mechanismus und die Entwickelung der Meer- kapseln einiger Polypen und Quallen.) 1866. — Bd. V. Abth.3. (Kirchenpauer, Dr. G. H., Ueber die Hydroidenfamilie Plumu- laridae, einzelne Gruppen derselben und ihre Fruchtbehälter.) 1872. — Uebersicht der Aemter-Vertheilung und wissenschaft- lichen Thätigkeit. Jahr 1869. — Jahr 1871. Naturwissenschaftlicher Verein für Steiermark. Mittheilungen. Bqa.I. H. III. Graz 1865. — H. IV. 1867. — H. V. 1868. — Bd. II. H. I. 1870. (2., unv. Aufl.) — H.II. 1870. — H. MI. 1871. — Jahrg... 1879. Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Zeitschrift. Bd. VO. (6. H.) 1872. — Bd. VII. H. 1., 2. 1873. 105. 108. 115. 127. 128. 130. 145. _ XXVII Flora oder Allgemeine botanische Zeitung. Jahrg. 1872. Re- gsensburg. (Geschenk von Hrn. Geh. Kriegsrath a. D. Winkler.) Annales des Sciences naturelles. Botanique. V. Serie. T. XI. No. 2 bis 6. Paris 1869. — T. XH. No.3 bis 6. — T. XIH. (6 No.) — T. XIV. (6 No.) — T. XV. (6 No.) — T. XVI. (6 No.) (Geschenk des botanischen Lesezirkels.) Caruel, Teod., Prodomo della flora Toscana. Fase. III. Firenze 1863. (cfr. Bd. III. IV. No. 50. und Bd. VI. No. 115.) Linnean Society. Botany. Journal. Vol. XIII. No. 66., 67. — List of the Linn. Soc. for 1869. — Proceedings. Session 1869/70. — Session 1870/71. — Session 1871/12. Gesellschaft naturforschender Freunde in Berlin. Sitzungs- Berichte. Jahr 1872. Naturwissenschaftlicher Verein in Bremen. Abhandlungen. Bd. II. H. II. 1872. — Als Beilage 2.: Tabellen über den Flächeninhalt des bremischen Staats, den Wasserstand der Weser und die Witterungs-Verhältnisse des Jahres 1871. (Sep. aus: Jahrbuch für amtliche Statistik des bremischen Staats. Jahrg. V. H. 2.) — Abhandlungen. Bd. III. H. III. 1873. Naturforschende Gesellschaft in Emden. Jahresbericht. Für 1850. — Für 1851. — Für 1852. — Für 1853. — Für 1854. — - Für 1855. — Für 1856. — Für 1857. — Für 1858. — Eur 1853: — Für 1860. — Für 1861. — Für 1862. — Für 1863. — Für 1864. —- Für 1867. — Für 1868. — Für 186% — Eir718407 J.-Ber. 57. für 1871. 1872. — J.-Ber. 58. für 1872. 1873. — 145b. Kleine Schriften. XVI. (Prestel, Prof. Dr.: Die Winde in ihrer 170. 189. Beziehung zur Salubrität und Morbilität.) Emden 1872. Societe botanique de France. Bulletin. T. XVII. 1870. Comptes rendus. No.4. — T. XVII. 1871. C. R. No. 3. — Revue biblio- sraphique. D., E:— T. x. 1872, GER. No 17,285, — R. bibl: A,, B., C.,D., E: — T. XX. 1875. ER bpE A, 52 Siebenbürgischer Verein für Naturwissenschaften zu Hermann- stadt. Verhandlungen und Mittheilungen. Jahrg. XXI. 1872. . Nuovo giornale botanico italiano. (Edit. Teod. Caruel.) Vol. III. No. 4. Firenze 1871. — Vol. IV. No. 3. und A. Pisa 1872. — Vol. V. (4 No.) Pisa 1873. . Naturwissenschaftlicher Verein zu Neuvorpommern und Rügen. Mittheilungen. Jahrg. 4. Berlin 1872. . Isis. Sitzungsberichte. 1872. H. 2., 3. und 4. — 1873. H.1. Dresden. . Reale Istituto Veneto di Scienze, lettere ed arti. Atti. Serie 210. 212. XXIX IV! T.I. Disp. 6. bis 10. Venezia 1871,72. — T. IL Disp. 1., 2., 4, 6. 1872/3. — Memorie. Vol. XVI. parte Il. Venezia 1872. — Vol. XVII. parte I. und II. 1872. Institut royal grand-ducal de Luxembourg: Section historique. (Ci-devant Soeiete archeologique du grand-duche.) Publications. Vol. V. (XXVI.) 1872. Botaniska Notiser. (Udg. Dr. O. Nordstedt.) Lund. 1872. Be .1. 561870 A. 227. 228. 229. 230. 231. 241. 242. 243. 244, “245. 246. 247. Naturwissenschaftlicher Verein für Schleswig-Holstein. Schriften. 12 3. Heft. Kiel 1873. Societe Linn&enne de Bordeaux. Actes. (T. XXVII.) 3. Serie. T. VIU. 2. partie. 1872. Physikalisch -medicinische Societät zu Erlangen. Verhandlun- gen. H. 1. (1865—67.) — H. 2. (1867—70.) — Sitzungs-Be- richte. H. 4. 1871/72. Senckenbergische naturforschende Gesellschaft zu Frankfurt a. M. Berichte. Für 1871/72. Kaiserlich botanischer Garten zu St. Petersburg. Trudi. (Ar- Reiten), DI. H:9 1879%.== T.IL.H.1 1873. | Neurussische Gesellschaft der Naturforscher. (Noworossiiskago Obsezestwa Estestwoispitatelei.) Zapiski. (M&moires.) Theil I. E22 3 Beilagen. Th.I. H.1., 2. Odessa 1872. Verein für Naturkunde in Zwickau. (& ärztlicher Verein. Monats- Blätter. 1870. —) Jahresbericht. 1871. — 1872. Naturforschende Gesellschaft in Basel. Verhandlungen. Th. V. Heft 4. 1873. Boissier, Edmond, Flora Orientalis sive enumeratio plantarum in oriente a Graecia et Egypto ad Indiae fines hucusque ob- seryatarum. Vol. I. Thalamiflorae. Basil. & Genevae. 1867. — Vol. HD. Calyciflorae. Polypetalae. Gen. & Basileae & Lugduni 1872. (Geschenk des Verf.) Celakowsky, Dr. Lad., Prodromus der Flora von Böhmen. (Arb. d. bot. Sect. für Landesdurchf. v. Böhmen.) Th. I. Prag 1869. (Sep. Archiv der naturw. Landesdurchf. v. B. Bd.1I. Abth. II.) — Th.II. Prag 1872. (Sep. Ebendaher. Bd. II. Abth. III) (Geschenk des Verf.) Celakowsky, Dr. Lad., Ueber solche neue Pflanzenarten Böh- mens, die in den letzten fünf Jahren daselbst entdeckt wor- den sind. 88. (Sep. K. bot. Ges. der Wiss.) (Gesch. d. Verf.) de Cesati, Freih. Vinc., a) Illustrazione di alcune piante raccolte attraverso la pampa del Sud. Napoli 1871. 248. 249. 250. 231. 252. 253. 254. 255. 256. 257. 258. XXX b) IOllustrazione di aleune piante raccolte del Sgr. Prof. Stro- bel nel viaggio per Andes Chilene. (Estr. dal Rendiconto d. R. Accad. d. Se. fis. e matem. II. 1871.) c) Note botaniche di vario argomento. Napoli 1872. d) Sulla scoperta della Batiarea phalloides Pers. per la flora Napoletana. (Estr. dal Rendie. d. R. Ace. d. Se. fis. e mat. IX. 1872.) (Geschenk des Verf.) David, Dr. Geo., Die Zelle als Elementar-Organismus. Zwei Vorträge. Wiesbaden 1873. (Geschenk von Hrn. R. G. B. Fr. von Thielau.) Duval-Jouve, J., De quelques Juncus ä teuilles eloisonnees et en particulier des J. lagenarius et Fontanesü Gay et du J. striatus Schsb. Paris 1872. (Extr. de la Revue des Sec. nat. Septbre. 1872.) (Geschenk des Verf.). v. Fischer-Benzon, R., und Steinvorth, J., Ueber die Flora der Umgegend von Hadersleben. Tabellen zum Bestimmen der um Hadersleben wildwachsenden oder im Freien gezoge- nen Gefässpflanzen. A. Familientabelle. Nebst einer Karten- skizze. Hadersleben 1873. (In: Programm der lateinischen Schule zu H. für das Schuljahr 1872/73.) (Geschenk von Hrn. Med. Dr. P. Prahl.) Grassmann, Herm., Deutsche Pflanzennamen. Stettin 1870. (Geschenk von Hrn. Rector Hess.) Haltreich, Jos., Die Macht und Herrschaft des Aberglaubens in seinen vielfachen Erscheinungsformen. 2. Aufl. Schaess- burg in Siebenb. 1871. (Ankauf.) Koldewey, K., und Petermann, Dr. A., Die erste deutsche Nordpolar-Expedition, 1868. (Ergänz.-H. No. 28. zu Peterm.’s Mittheil.) (Geschenk von Hrn. Dr. A. Petermann.) Koltz, J. P. J., Prodrome de la Flore du grand-duche de Luxembourg. Part. I. Plantes phanerogames. Luxembourg. 1873. (Geschenk des Verf.) s Bi Lindstedt, Dr. K., Synopsis der Saprolegniaceen und Beo- bachtungen über einige Arten. Berlin 1872. (Gesch. des Verf.) Magnus, Dr. P., Mycologische Bemerkungen. (Sep. Hedwigia. 1873.) (Geschenk des Verf.) Nordstedt, Dr. O., Bidrag till kännedomen om südligare Norges Desmidieer. — Nebst: Beskrifning öfver en ny art af slägtet Spirogyra. (Aftryck ur Lunds Universitets °Arsskrift för Ar 1872. Tom. IX.) (Geschenk des Verf.) Roeper, Prof. Dr. Joh., Botanische Thesen. Rostock 1872. (Geschenk des Verf.). u, 260. 261. 262. 269. 264. 263. 268. 269. 959. Roeper, Prof. Dr. Joh., Der Taumellolch (Lolium temulentum XXXI Linn.) in Bezug auf Ektopie, gewohnheitliche Atrophie und aussergewöhnliche, normanstrebende Hypertrophie. IV.’ mit 2 Tafeln. Rostock 1873. (Geschenk des Verf.) Staub, Mör., Az 1871, evben Magyarorszägon tett phyto-€s zoophaenologiai @szleleteknek Öösszeällitäsa. (Zusammenstellung der in Ungarn im Jahre 1871 ausgeführten phyto- und zoo- phaenologischen Beobachtungen.) 1. (21.)Jahrg. IV.’ (Gesch. des Verf.). Struve, Curt, Flora der Umgebung von Sorau. 1. Abtheil. 1872. — 2. Abth. 1873. (In den betr. Jahresberichten über das Gymnasium zu Sorau.) (Geschenk des Verf.) Struve, Curt, Die Gefässkryptogamen der Umgegend von Sorau. 1872. (Im Stiftungs- Programm für 1872.) (Geschenk des Verf.). v. Thielau, Friedr, Die Wälder, das Luftmeer und das Wasser. Aus öffentl. Mittheil. der 50er. Jahre. Wiesbaden 1873. (Geschenk des Verf.). v. Uechtritz, Freih. R., Die bemerkenswerthesten Ergebnisse der Durchforschung der schlesischen Phanerogamenflora im Jahre 1872. (Sep. aus Verh. d. Schles. Ges. f. vaterl. K.) (Geschenk des Verf.) Urban, Ign., Ueber Keimung, Blüthen- und Fruchtbildung bei der Gattung Medicago. Botan. Jnaug. Diss. Berlin 1873._ (Geschenk des Verf.) . Wittmack, Dr. L., Führer durch das Kgl. Landwirthschaftliche Museum in Berlin. Nebst Plan. Berlin 1873. (Gesch. d. Verf.) . Wittmack, Dr. L., Allgemeiner Katalog des königlichen, landwirthschaftlichen Museums zu Berlin. 2. Aufl. Berlin 1873. (Geschenk des Verf.) Wittmack, Dr. L., Systematisches Verzeichniss der Getreide- sorten. (Sep. aus Allg. Katalog. cefr. No. 267!) (Gesch. d. Verf.) Wittmack, Dr. L., Mittheilung der Specialberichte über die im März und April 1873 in Berlin stattgehabte Ausstellung von Geräthschaften und Producten der See- und Binnen-Fische- rei. (Cireular 5. des Deutschen Fischerei-Vereines.) (Geschenk des Verf.) . Wunschmann, Ernst, Ueber die Gattung Nepenthes, besonders in Rücksicht auf die physiologische Eigenthümlichkeit. Botan. Jnaug. Diss. Berlin 1872. (Geschenk des Verf.) Das Album des Vereins enthält jetzt 115 photographische Bildnisse. & = = Ä Nichts eingeschickt haben folgende Gesellschaften: 2: 3. Pollichia. Naturwissenschaftl. Verein der Rheinpfalz. a 4. Naturforschende Gesellschaft zu Görlitz. Er 7. Naturhistorischer Verein für Anhalt in Dessau. Sraer en 10. Naturwissenschaftlicher Verein des Harzes zu Wernigerode. : 14. Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Giessen. e - 18. Naturhistorischer Verein in Augsburg. 37. Offenbacher Verein für Naturkunde. 2 39. Societe Nationale des Sciences naturelles in Cherbourg. en, 40. Verein für Naturkunde zu Pressburg. Ro. - (41. U. S. Patent Office. Washington D.C.) en (42. Anhaltischer Gartenbau - Verein in Dessau.) : en 44. Societe Vaudoise des Sciences naturelles in Lausanne. ; 71. Societä erittogamologica Italiana in Genoya. 5 79. Natural history Society in Dublin. nn 102. Naturwissenschaftlicher Verein in Carlsruhe. 129. Erdelyi Muzeum egylet in Klausenburg. 131. Kgl. Norwegische Universität zu Christiania. 183. Ninni & Saccardo: Commentario della fauna, flora e gea del = Veneto e del Trentino. Periodico trimestrale. Venezia. 5 204. Naturforschende Gesellschaft zu Altenburg. 211. Institut de Luxembourg: Section des Sc. natur. et en matiques. 213. Naturwissenschaftlicher Verein zu Magdeburg. 232. Botanischer Verein in Landshut. _ Verzeichniss der Mitglieder des botanischen Vereins der Provinz Brandenburg. TR 17. November 1873; Vorstand. Braun, Prof. Dr. A., Vorsitzender. Liebe, Dr. Th., Erster Stellvertreter. Garcke, Prof. Dr. A., Zweiter Stellvertreter. Ascherson, Dr. P., Schriftführer. Treichel, A., Erster Stellvertreter und Bibliothekar. Sadebeck, Dr. R., Zweiter Stellvertreter. Winkler, A., Geh. Kriegsrath a. D., Kassenführer. Ausschuss. | | Di Bauer, G. DH. | x FR Bolle, Dr. C. | R Dumas, Dr. W. I Kuhn, Dr. M. Be Löw, Dr. E. N Pe Schweinfurth, Dr. G. an I. Ehrenmitglieder. Pi h Baillon, Henri, Prof. der Naturgeschichte an der Ecole de me- deeine in Paris, 1 Rue Cardinal Lemoine. E- Boissier, Edmond, Naturforscher in Genf. > Celakowsky, Dr. Ladislav, Prof. der Botanik und Custos am Böhmischen Museum in Prag. de Cesati, Freiherr Vincenzio, Prof. der Botanik in Neapel. Cr&pin, Francois, Conservator am Naturhistorischen Museum in Brüssel, 23 Rue de Louvain. e- e Verhandl, des bot. Vereins f, Brand. XIV. [6) u; a i PR Dr Er XXXIV Duval-Jouve, J., Inspeceteur der Ecole normale primaire in Mont- pellier. 5 Fries, Dr. Elias, Professor in Upsala. Göppert, Dr. H. R., Geh. Medicinalrath und Professor der Bo- tanik in Breslau. Grisebach, Dr. A.H.R., Hofrath und Professor der Botanik in Göttingen. Hampe, Dr. Ernst, in Blankenburg am Harz. Haynald, Dr. Ludwig, K. K. Geh. Rath und Erzbischof von Kalöesa in Ungarn. Kerner, Dr. Anton, Prof. der Botanik in Insbruck. v. Müller, Baron, Dr. Ferd., Director des botanischen Gartens in Melbourne (Australien). Nolte, Dr. Ernst Ferd., Prof. der Botanik in Kiel. de are, Ritter ne Prof. der Botanik in Genua. Rabenhorst, Dr. Ludwig, in Dresden. Roeper, Dr. Johannes, Prof. der Botanik in Rostock. v. Tommasini, Ritter Mueius, K. K. österr. Hofrath in Triest. II. Ordentliche Mitglieder. 1. In Berlin. Ascherson, Dr. M., Geh. Sanitätsrath, Körnerstr. 9. Ascherson, Dr. P., Professor der Botanik an der Universität, Zweiter Custos am Kgl. Herbarium und Assistent am Kgl. botan. Garten, Friedrichsstr. 58. Ascherson, Dr. F., Custos an der Universitäts-Bibliothek, Kro- nenstr. 68/69. Barleben, Aug., Gehilfe am Universitäts-Garten, Kronenstr. 76. Barnewitz, A., Lehrer (Sophien - Real- Schule), Holzmarktstr. 44. Bauer, G. H., Chemiker, Ritterstr. 44. | Bergmann, Heinr., Fabrik- und Gutsbesitzer, Friedrichsstr. 105. Bester, W., Post- Praktikant, Wassergasse 12. Bolle, Dr. C., Leipzigerplatz 13. Bouche&, Carl, Inspector des Kgl. botan. Gartens, Potsdamerstr. 75. Brandt, K., stud. med., Friedrichsstr. 242. Braun, Dr. A., Prof. der Botanik an der Universität, Neu-Schöne- berg 1. Brock, Joh., cand. med., Monbijouplatz 1. Demmler, Kunst- und Handelsgärtner, Friedrichsfelde. Dumas, Dr. W., Gymnasiallehrer, Krautstr. 18. Eckler, G., Lehrer an der Kgl. Central-Turn-Anst., Chausseestr. 83. XXXV Eichelbaum, F., Dr. med., Brüderstr. 3. Gallee, H., Lehrer, Rüdersdorferstr. 37. Garcke, Dr. A., Prof. der Botanik an der Universität und Custos am Kgl. Herbarium, Friedrichsstr. 227. Hosemann, P., Kaufmann, Moabit 20. Jahn, C. L., Lehrer, Alexanderstr. 37.A. v. Jasmund, A., Major a. D., General-Agent für das Auswan- derer - Beförderungswesen, Andreasstr. 21. Jickeli, C. Fr. jr., Conchyliologe, Louisen - Ufer 28.A. Kienitz-Gerloff, F., stud. phil., Kgl. Münze. Kny, Dr. L., Prof. der Bot. an der Universität, Dorotheenstr. 38. Koch, C., Prof. der Botanik an der Universität, Genthinerstr. 35. Köhne, Dr. E., (Friedrichwerdersche Gewerbeschule), Georgen- kirchplatz 12. Kramer, O., Bernburgerstr. 12. Kränzlin, F., Lehrer (Louisenstädtische Gewerbe - Schule), Walde- marstr. 31. Krause (I.), Aurel, cand. phil., Alte Jacobstr. 132. Krause (II.), Arthur, eand. phil., Alte Jacobstr. 132. Kruse, Dr. F., Oberlehrer, Genthinerstr. 38. Kuhn, Dr. M., (Königstädtische Realschule), Louisenstr. 67. Kurtz, Fr., stud. phil., Königin - Augustastr. 50. Liebe, Dr. Th., (Friedrichwerdersche Gewerbeschule), Docent an der Kgl. Gewerbe - Akademie, Matthieustr. 14. Löw, Dr. E., (Kgl. Realschule), Grossbeerenstr. 10. Magnus, Dr. P., Bellevuestr. 8. v. Martens, Dr. E., Custos am Königliehen zoologischen Museum, Blumenstr. 24. Meyn, W.A., Lithograph, Prinzenstr. 87. Müllenhoff, K., Lehrer (Louisenstädt. Realschule), Schellingstr. 7. Müller, R., Apotheker, Lützowstr. 29. Müncke, Dr. R., Chemiker, Auguststr. 48. Mylius, E., stud. pharm., Dorotheenstr. 16. Naumann, Dr. Ferd., Marine - Stabsarzt, Charite. Oder, G., Banquier, Charlottenstr. 18. Orth, Dr. A., Prof. am landwirthschaftlichen Institut und an der Universität, Wilhelmstr. 43. Parreidt, H., Apothekenbesitzer, Bernburgerstr. 3. Petri, Dr. Fr., (Louisenstädt. Realschule), Dozent an der Ober- feuerwerker-Schule, Melchiorstr. 30. Pringsheim, Prof. Dr. N., Bendlerstr. 13. Prochno, Fr. (II.), Pharmazeut, Mittelstr. 50. (SF XXXVI Reinhardt, Dr. O., (Louisenstädt. Gew.- Schule), Oranienstr. 45. Rensch, C., Lehrer, Lützowstr. 108. Rettig, H., Gärtner, Kgl. botan. Garten, Potsdamerstr. 75. Sadebeck, Dr. R., Marienstr. 10. Scholz, Dr. P., (Friedrichs -Realschule), Linienstr. 154.A. Schubert, Ad., Lehrer, Elisabethstr. 24. Schweinfurth, Dr. G., Friedrichsstr. 217. Selle, A., Apotheker, Köpnickerstr. 126. Soyaux, Herm., Friedrichsstr. 217. Stein, Berth., Obergärtner, Kgl. botan. Garten, Potsdamerstr. 75. Steinberg, E., Rentier, Nostizstr. 19. Sydow, P., Lehrer, Andreasstr. 23. Tappert, W., Musiklehrer am Tausig’schen Conservatorium, Friedrichsstr. 240. Treichel, A., Neuenburgerstr. 10. Troschke, H., stud. phil., Weinmeisterstr. 4. Urban, Dr. Ign., Commandantenstr. 33. Vatke, W., stud. phil., Leipzigerstr. 2. Vöchting, Dr. Herm., Körnerstr. 26. Wenzig, Th., Apotheker, Sebastianstr. 2. Weyl, Th., stud. med., Lützowstr. 79. Wiesenthal, P., Kaufmann, Belleallianceplatz 10. Winkler, A., Geh. Kriegsrath a, D., Schillstr. 17. Wittmack, Dr. L., Custos am landwirthschaftlichen Museum, Schöneberger Ufer 26. 2. Im Regierungs-Bezirk Potsdam. Bergemann, Cantor in Steglitz bei Berlin. Bindemann, Apotheker in Oderberg. Boss, E., Lehrer am Kgl. Militair-Waisenhause in Potsdam. Buchholz, H., Cantor und Lehrer in Neustadt-Eberswalde. Dufft, A., Fabrikant in Potsdam. Eichler, C., Obergärtner und Lehrer an der Gärtner-Lehranstalt zu Sanssouci bei Potsdam. Gallasch, Lehrer in Potsdam, Breitestr. 38. Grönland, Dr. J., Landwirthschaftliche Versuchsstation in Dahme. Hartig, Dr. R., Professor an der Forstakademie zu Neustadt- Eberswalde. Hechel, W., Lehrer in Brandenburg a. H., Mühlenthorstr. 42. Heidenhain, Dr.F., Oberlehrer in Brandenburg a.H., Bäckerstr. 23. Hinneberg, Dr. P., Apotheker in Potsdam, Nauenerstr. 20, XXXVO Hörnlein, Dr., Rector in Prenzlau. - Hornig, Dr. E., pract. Arzt in Oranienburg. Kientopf, W., Post-Eleve, Beeskow. Krumbholtz, F., Apothekenbesitzer in Potsdam. Kuhlmey, Subrector an der Realschule in Perleberg. Lange, Lehrer in Oderberg. Lauche, W., Garten-Insp. im Palaisgarten zu Sanssouci b. Potsdam. Legeler, B., Apothekenbesitzer in Rathenow. Lehmann, G., Seminarist in Cöpenick. Leidoldt, F., Apotheker in Belzig. v. Liebeherr, General-Major a. D. in Havelberg. Lindemuth, H., Obergärtner, Colonie Alsen bei Zehlendorf. Lucas,C., 1. Mittelschullehrer, Charlottenburg, Wilmersdorferstr. 39. Matz, A., Pharmazeut in Potsdam, Lindenstr. 59. Milceke, W., Pfefferküchler in Potsdam, Charlottenstr. 79. Mildbraed, Apotheker in Prenzlau. Naturfreunde der Priegnitz, Verein der, in Wittstock. Naturhistorischer Verein in Brandenburg a. H. Oekonomischer Verein in Rathenow. Pauckert, C. A., Apotheker in Treuenbrietzen. Schlegel, E. F. T., Lehrer in Werneuchen. Schmidt, F. W., Lehrer in Oderberg. Spieker, Dr. R., Kreiswundarzt in Nauen. Spieker, Dr. Th., Oberlehrer an der Realschule in Potsdam. Warnstorf, C., Lehrer in Neu-Ruppin. Winter, Dr. H., Assistenzarzt beim 2. Bataillon des Brandenburg. Füsilier - Regiments No. 35. in Brandenburg a. H. Wunschmann, Dr. E., Giesensdorf bei Lichterfelde bei Berlin. 3. Im Regierungs-Bezirk Frankfurt. Bode, Major a. D. in Sorau. Busch, A., Lehrer in Lieberose. v. Dallwitz, Fräul. Louise, in Pförten N.-L. Franke, H., Cantor in Sorau. Geiseler, Dr. O., Apotheker in Königsberg i. d. Neumark. Golenz, J., Lehrer in Schönfeld bei Leitersdorf (Kr. Züllichau- Schwiebus). mem Hagedorn-Götz, M., Apotheker in Lübben. Hartmann, Th., Rentier in Arnswalde. Heideprim, P., Lehrer in Landsberg a. W., Wall 31. Hildebrandt, M., Lehrer in Zehden. Knorr, R., Apotheker in Sommerfeld, Re BE UN SEE 1 Eh ee RL BIT a I 55 u a TE RE ET Te a en BE a N ee RT a ag N EEE re a ee? ir Ba X 2 ee ne 3 kr RE ER Ne % : RR) EI STR Au XXXVoOI Leo, J., Pharmazeut, Cottbus. Paeske, Fritz, Gymnasiast, Landsberg a. W., Friedebergerstr. 1. Reichert, Th., Apotheker in Müncheberg. Ruthe, R., Thierarzt in Bärwalde i. d. N. Seler, Ed., stud. phil., Crossen a. O. Starke, Senator in Sorau, Niederstr. 187. Steltzner, Apotheker in Frankfurt a. O. Struve, Dr. C., Oberlehrer in Sorau. Tangermann, Lehrer in Zehden. Winkler, Ad. Jul. (IL), Beigeordneter und zweiter Bürgermeister in Sorau. 4. Im Regierungs-Bezirk Magdeburg. Banse, Gymnasiallehrer in Magdeburg, Prälatenstr. 8. Deicke, Th., Lehrer in Burg. Ebeling, W., Lehrer in Magdeburg, Spiegelbrücke 27. Heise, W., Pharmazeut in Wolmirstedt. Knauth, Herm., Oberförster in Clötze. Lautz, Max, Gymnasiast in Magdeburg, Prälatenstr. 16. Maass, G., Societäts-Secretair zu Altenhausen bei Erxleben. Menzel, O., Kaufmann, Hasserode (Holzstoff- und Papierfabrik) bei Wernigerode. Prochno, Fr. (I.), Apotheker in Clötze. 9 Im Regierungs-Bezirk Merseburg. Kirchhoff, Dr. A., Prof. der Geographie an der Universität zu Halle a. S. Kunze, Joh., Lehrer in Eisleben, Dr. Lutherstr. 10. Lungershausen, Friedr., Naumburg a. 8. Paul, M., Garten-Inspector in Halle a. 8. Richter, W., Apotheker und Senator in Wittenberg. Staritz, Lehrer in Löberitz bei Zörbig. Zopf, W., Gymnasiast in Eisleben. 6. Im Herzogthum Anhalt. Kummer, P., Prediger in Zerbst. Lamprecht, H., Gymnasiallehrer in Zerbst, Breite 402. Naturhistorischer Verein für Anhalt in Dessau. Preussing, H., Hof- Decorations-Maler in Bernburg. Rahn, Dr. Herm., Direetor, Brunnen- und Knappschafts - Arzt für Alexisbad zu Harzgerode. Schneider, L., Bürgermeister a. D. in Zerbst. Würzler, A., in Bernburg. Pa XXXIX Würzler, Dr. C., pract. Arzt in Bernburg. Würzler, Dr. V., Medicinal-Rath in Bernburg. 7. Im übrigen‘, Deutschland. Andr&e, Ad., Apotheker in Münder am Deister, Provinz Hannover. Baenitz, Dr. ©. G., Lehrer in Königsberg in Ostpr., Löbenichtsche Kirchhofgasse 9. Bahrdt, Dr. A. H., Reetor der höheren Bürgerschule zu Münden bei Göttingen. Balsam, Stadtschulrath in Stettin. de Bary, Dr. A., Prof. der Botanik an der Universität zu Strass- burg im Elsass. Bauke, H., stud. phil., Heidelberg, Westl. Hauptstr. 1. Becker, G., Apotheker in Bonn, Riesstr. 1. Böckeler, O., Apotheker in Varel (Oldenburg). Bonorden, Dr., Regiments-Arzt in Herford (R.-B. Minden). Bouche&, J., Garten-Inspector in Poppelsdorf bei Bonn. Bourguin, F. E., Pharmazeut in Breslau, Universitätsplatz 18. Brehmer, Dr. W., Senator in Lübeck. Buchenau, Dr. F., Prof. und Director der Realschule in Bremen. Buchwald, Dr. A., Breslau, Gräbschenerstr. 27. Caspary, Dr. R., Prof. der Botanik in Königsberg i. Ostpr. Damm, Dr., Sanitätsrath und Kreisphysikus in Warburg. Degenkolb, H., Rittergutsbesitzer auf Rottwerndorf bei Pirna (Kgr. Sachsen). Diercke, C., Seminarlehrer in Stade, Provinz Hannover. Dohrn, Dr. H. jr., Stadtrath in Stettin. Doms, A., Seminarlehrer in Köslin. Ende, R., Apotheker in Grottkau. Engler, Dr. A., Docent an der Universität und Custos am Kgl. Herbarium in München, Sopbienstr. 5. A. Fick, E., Apothekenbesitzer in Friedland (R.-B. Breslau). Firle, Max, Gymnasiast in Breslau, Gartenstr. 8. Frenzel, W., Lehrer in Hilden bei Düsseldorf. Fritze, R., Apotheker in Rybnik (R.-B. Oppeln). Geheeb, Ad., Apotheker in Geisa (Grossherz. Sachsen -Weimar). Geisenheyner, L., Gymnasiallehrer in Kreuznach. Gerndt, Dr. L., Lehrer in Zwickau (Kgr. Sachsen). Hanstein, Dr. J., Professor der Botanik an der Universität Bonn. Haussknecht, Prof. C., in Weimar. Hegelmaier, Dr. F., Professor der Botanik in Tübingen. Heidenreich, Dr., pract. Arzt in Tilsit. XXXX Hering, Prof. am Gymnasium in Stettin. Hermes, Alb., Fürstl. Salm-Dyck’scher Gartendirector in Dyck bei Glehn (R.-B. Düsseldorf). Hess, C., Rector der Öttoschule in Stettin. Holler, Dr. A., Arzt in Mering bei Augsburg. Holtz, Ludw., Rentier in Barth (R.-B. Stralsund). | v. Homeyer, E., Rittergutsbesitzer auf Warbelow bei Stolp. Hübner, Prediger in Grabow a. O. Hülsen, R., Prediger in Staykowo bei Czarnikau (R.-B. Brombers). Ilse, Dr. H., Kaiserl. Oberförster in Lemberg in Lothringen. Irmisch, Dr. Th., Prof. am Gymnasium in Sondershausen. Kabath, H., Fürstbischöflicher Registratur-Assistent in Breslau, Schuhbrücke 27. Kirchner, O., stud. pbil. in Breslau, Gartenstr. 8. v. Klinggräff, Dr. C. J., Rittergutsbesitzer auf Paleschken bei Stuhm (R.-B. Marienwerder). Körber, Dr. G. W., Prof. in Breslau. Kriebel, F., Apotheker in Flöha (Kgr. Sachsen). Kuntze, O., Fabrikant in Leipzig, Brandweg 1. Langner, H., Bergamts- Assistent in Breslau, Kgl. Ober-Bergamt. Limpricht, G., Lehrer in Breslau, Paradiesgasse 4. Lincke, A. G. C., Lehrer in Grünhof bei Stettin. Lindstedt, Dr. K., Strassburg im Elsass, Waisengasse 23. 1 Tr. Lischke, Christ., Kaufmann in Stettin. Lohde, G., stud. phil., Leipzig, Bahnhofstr. 10. Ludwig, Dr. F. (1), Director der Realschule in Barr (Elsass). Ludwig, F. (Il.), stud. rer. nat., Göttingen. Marquardt, W., Medicinal-Assessor und Apotheker in Stettin, Marsson, Dr. Th., Apotheker in Greifswald. Melsheimer, Max, Oberförster in Linz am Rhein. Müller, Ernst, Gutsbes. in Mittel-Wilkau b. Namslau (R.-B. Breslau). Müller, Dr. Herm., Lehrer an der Realschule in Lippstadt. Münter, Dr. J., Prof. der Botanik in Greifswald. Munckel, Apotheker in Kolberg. Peck, F., Kreisgerichts-Direetor in Schweidnitz. Pfeffer, Dr. W., Docent der Botanik in Marburg. Pinzger, Dr. P., Oberlehrer in Reichenbach in Schl. Polakowsky, H., Chemiker und Lehrer der Naturwissenschaften an der Ackerbauschule zu Nieder-Briesnitz bei Sagan. Poske, Fr., stud. phil. in Heidelberg, Westl. Hauptstr. 1. Prahl, Dr. P., Kgl. Assistenz-Arzt im Schleswig-Holstein. Dragoner- Rst. Nr. 13. zu Hadersleben (Schl.-H.). XXXXI Ravoth, Max, Architeet, Dresden, Bürgerwiese 19. 4 Tr. Reinke, Dr. J., Privatdocent und Assistent am botanischen In- stitut in Bonn. Rosbach, Dr. J., Kreis-Physikus in Trier. v. Rostafinski, Dr. Joz., Strassburg im Elsass, Thomasplatz 5. Sanıo, Dr. C., in Lyck ın -Ostpr. Scehliekum, Privatier in Winningen bei Koblenz. Schmerbauch, H., Kaufmann in Stettin. Schmidt, Dr. J. A., Prof. in Ham bei Hamburg. Schmitt, Kgl. Preuss. Artillerie-Hauptmann a. D., Mainz, Lieb- frauenplatz, Römischer Kaiser, 2 Tr. Schneider, Dr. W. &., in Breslau, Junkernstr. 17. Schultz, Dr. A., praect. Arzt in Christburg in W.-Pr. Schulze, H., Inspector in Breslau, Lorenzgasse 2/3. Schulze, M., Stadt- und Hof-Apothekenbesitzer, Hildburghausen. Schumann, Dr.C., Assistent am Universitäts-Garten in Breslau. Seehaus, C., Conrector in Stettin. Seydler, F., Conrector und Inspector der Seeliger’schen Er- ziehungs-Anstalt in Braunsberg (R.-B. Königsberg). Solms-Laubach, Dr. H., Graf zu, Prof. der Botanik an der Universität zu Strassburg im Elsass. Sorauer, Dr. P., Landwirthschaftliche Akademie zu Proskau in Oberschlesien. Stenzel, Dr. Gust., Oberlehrer in Breslau, Klosterstr. 1. A. Strähler, A., Fürstl. Pless’scher Revierförster in Görbersdorf bei Friedland (R.-B. Breslau). Strasburger, Dr. E., Prof. der Botanik in Jena. Thalheim, R., Apotheker in Hirschberg in Schl. v. Thielau, Fr., Rittergutsbesitzer auf Lampersdorf bei Franken- stein in Schlesien. Thomas, Dr. F., Oberlehrer an der Realschule in Ohrdruff, Herzogthum Sachsen-Coburg-Gotha. Timm, C. T., Schulvorsteher in Hamburg, Sternstr. 51., St. Pauli. Trautmann, C., Rittergutsbesitzer auf Nicolausdorf, Kr. Lauban. v. Uechtritz, Freih. R., Breslau, Klosterstr. 84. Vigener, A., Apotheker in St. Toenis bei Crefeld. Wendt, O., Gymnasiallehrer in Burgsteinfurt (R.-Münster). Wetschky, M., Apotheker in Gnadenfeld (Oberschlesien). Winkelmann, Dr., Oberlehrer in Stettin. Winkler, M. (II.), Fabrik-Inspector in Giesmannsdorf bei Neisse. Winter, Ferd., Weissenburg im Elsass. Wünsche, Otto, Gymnasial-Oberlehrer in Zwickau. Würzler, Friedr., stud. med. Heidelbers k a Zabel, H., Kgl. Förster u. Gartenmeister in Münden bei Göttingen. ver 8. Ausserhalb des Deutschen Reichs. \ ö Ares a Dr.+E.:W.:C. ie an der Universität in Lund x (Schweden). Blau, Dr. O., General-Consul des Doitechen Reiche in Odessa (Russland). E Dreger, W., Pharmazeut, San Remo in Liguria (Italien). e GE Hieronymus, G., Assistent am botanischen Institut in Cordoba Me (Argentin. Republik). Hildebrandt, J. M., z. Z. in Africa. v. Janka, V., Custos am Ungar. National-Museum in Pest. ; v. MB elendorf, Dr. O., bei der Gesandtschaft des Deutschen | Reichs in Pecking (China). = Murmann, Benedictinerpater, Stift Melk an der Westbahn (Nie- der-Oesterreich). Paira, Mich., Cultivateur, Thaon bei Epinal im Da des Vosges (Brankreich), Sintenis, Gebr. Paul E. Emil und Gerhard Max B., Naturalien- 5 * Sammler und Händler in Cukrowa bei Babadagsh (Türkei). | Staub, Mör., Professor an der Oberrealschule zu Ofen in Ungarn. E Gestorben. Steffens, Alfred, stud. phil, starb, in Heidelberg am 27. Dion ber 1872. 2 a 185, Eymann, P., stud. pharm., sta a zu ı Berlin am 19. März 1873. A BE ER a Fi ae En 3 ep wi ke, Untersuchungen über die relative Geschwindigkeit des Längenwachsthums der Pflanzen in kurzen Zeiträumen. Von J. Reinke. (Mit einer Steindrucktafel.) 1. Allgemeines. Unter den eigenthümlichen Bewegungserscheinungen, welche wir im Pflanzenreiche wahrnehmen, ist das Wachsthum, die Er- weiterung des Volums der Pflanze, die hervorragendste; dasselbe verdient unsere Beachtung um so mehr, als wir über die Mechanik desselben noch sehr wenig unterrichtet sind, sondern uns hier einem fast völlig unbebauten Felde gegenüber finden. Das Wachsthum eines Pflanzentheils gliedert sich stets in zwei gesonderte Processe: entweder beruht dasselbe auf Neubildung von Zellen — oder auf Ausdehnung einer bereits vorhandenen Summe von Zellen, deren Zahl sich dabei nicht vermehrt. Bei niederen Algen und Pilzen lassen sich beide Wachsthumsformen nicht mehr scharf auseinander halten; oft fallen sie völlig zusammen, wenn das Individuum aus nur einer Zelle besteht. Die erstere Art des Wachsthums, durch Neubildung von Zellen, findet bei den meisten zusammengesetzten Pflanzen an ganz bestimmten Orten — Vege- tationspunkten — statt; bei einigen, z. B. den Spirogyren, ist sie über den ganzen Pflanzenkörper gleichmässig vertheilt und ent- spricht in diesem Falle das ganze vegetative Individuum einem Vegetationspunkte der höheren Pflanzen. Der Körper der höheren Gewächse ist in der Regel nach einer Richtung vorwiegend ausgedehnt. Die Verlängerung in dieser Richtung nennen wir daher Längenwachsthum, die Erweiterung in den dazu senkrechten Richtungen Diekenwachsthum. Die Geschwin- digkeit, mit welcher sich diese Ausdehnungen des Pflanzenkörpers vollziehen, können wir als Wachsthumsintensität bezeichnen und dann sowohl von einer Intensität des Längenwachsthums, als auch des Dickenwachsthums eines Gliedes sprechen. Verhandl. des bot. Vereins f. Brand. XIV. 1 Es ist eine bekannte Thatsache, dass die Geschwindigkeit des Längenwachsthums eines Pflanzensprosses in hervorragender Weise durch äussere Agentien, wie den Grad der Beleuchtung, der Tem- peratur, der Bodenfeuchtigkeit bedingt wird. Wir wissen, dass — unter der Voraussetzung der sonstigen Lebensbedingungen — Dunkelheit das Längenwachsthum eines Pflanzenstengels mächtig fördert, dass bei gleicher Beschaffenheit, gleicher Feuchtigkeit des Bodens und gleicher Temperatur ein Individunm, welches wohl beleuchtet wird, in gegebener Zeit viel kürzer bleibt, als ein anderes, das in tiefer Dunkelheit stand, während freilich die Entwickelung der Blätter ein umgekehrtes Verhältniss zu zeigen pflegt. Wir wissen ferner, dass bei gleicher Beleuchtung eine Pflanze am raschesten wächst bei einer ganz bestimmten Temperaturhöhe, langsamer sowohl bei einer höheren, wie niedrigeren Temperatur. Diese Thatsachen führen zu dem Schlusse, dass, wenn man die Wirkung dieser äusseren Agentien, wie Licht, Wärme, Feuchtig- keit, constant erbielte, in Bezug auf Schwankungen also neutralisirte, die Wachsthumsbewegung uns in einer davon unabhängigen, eigen- thümlichen Form erscheinen, in einer specifischen Gestalt sich zeigen würde. 2. Die bisherigen Kenntnisse von der Wachsthumsgeschwindigkeit. Es fehlt in der Litteratur nicht an Versuchen, welche das Ziel anstreben, die relative Geschwindigkeit des Wachsthums zu be- stimmen. Die Mehrzahl derselben bringt jedoch keine einiger- massen genügende Behandlung des Gegenstandes, geschweige denn eine Erledigung desselben; man begnügt sich in der Regel mit Beobachtungen über die Verlängerung von Pflanzentheilen inner- halb grösserer Zeiträume, wodurch zwar Mittelwerthe erhalten werden, die jedoch zur Beantwortung der hier gestellten Frage nicht hinreichen. Die neueste dieser Arbeiten, auf welche wir hier des Raumes wegen allein näher eingehen, ist von Rauwenhoff*); es finden sich dort auch erwähnt frühere, den Gegenstand betreffende Un- tersuchungen von Ventenat, Meyer, Meyen, Münter, Har- ting, de Vriese, Duchartre, Mulder, Martins, Teyss- mann, Weiss, die sich jedoch alle auf einzelne Speecialfälle be- schränken und wesentlich die Frage erörtern, ob das Längen- wachsthum einer Pflanze bei Tage grösser sei, als bei der Nacht. *) Rauwenhoff, Waarnemingen over den Groei van den Planten- stengel. Amsterdam 1867. ARE ee 3 Das Resultat dieser Untersuchungen ist, dass ein Theil der Autoren das Maximum der Wachsthumsintensität auf den Tag, die übrigen in die Nacht verlegen, — eine Frage, welche in dieser Gestalt schon ausserhalb des Kreises unserer Betrachtungen fällt. Teyssmann, de Vriese und Weiss endlich nehmen einen periodischen Wechsel dieses Verhältnisses an, namentlich Weiss (in Karsten, Botanische Untersuchungen, Heft II. pag. 129 bis 142) in Folge von Messungen eines in Streckung begriffenen Blüthenschaftes von Agave Jacquiniana im botanischen Garten zu Lemberg. Er mass denselben 3mal in je 24 Stunden, vom 3. April bis 25. Mai. Weiss unterscheidet nach seinen Beobachtungen 6 Perioden: 1. Per. 3.—12. April: Stärkstes Wachsthum Nachts, 2. Per. 12.—22. April: St. W. am Nachmittag, 3. Per. 22.—29. April: St. W. am Morgen, 4. Per. 29. April — 6. Mai: St. W. in der Nacht, 5. Per. 6.—19. Mai: St. W. am Morgen, 6. Per. 19.—26. Mai: St. W. in der Nacht. Rauwenhoff stellte ähnliche Messungen an, und zwar an Bryonia dioica, Vitis orientalis, Wistaria chinensis und Cucurbita Pepo. Alle standen draussen im freien Lande, die beiden ersten an Ostwänden, Wistaria an einer Westwand und Cucurbita lag auf dem Boden. Die Resultate, welche Rauwenhoff aus diesen seinen Beobachtungen zieht, sind folgende: 1. Wenn man auf die allgemeinen Resultate*) der Messungen sieht, findet man überall einen stärkeren Zuwachs am Tage, als des Nachts. 2. Es giebt Zeiten, wo der nächtliche Zuwachs überwiegt; so vom 18. bis 20. Juni, vom 2. bis 9. Juli; desgleichen kommen Perio- den von bei Tag und Nacht gleichem Wachsthume vor. 3. Wenn man den Längenzuwachs über Tage in den Morgen- stunden mit dem am Nachmittage vergleicht, so findet man, dass bei allen untersuchten Pflanzen der letztere den ersteren über- trifft. Das Verhältniss war bei Bryonia wie 1: 0,67, bei Cucurbita wie 1:0,79 bis 0,81. 4. Die absolute Wachsthumsgeschwindigkeit ist bei allen untersuchten Pflanzen versthieden; man findet, dass bei jeder Pflanze die Intensität erst wächst, dann ein Maximum erreicht, auf dieser Höhe eine Zeitlang bleibt, um dann allmälig auf den Null- punkt zu sinken. *) Soll wohl so viel heissen, als Durchschnitt. 1* a RE N Te 1 Se za EEE N Ta BF ur >y 1 Be U DZ BE RTL TENVENRE AE \ EA RR ; r AN a A 1 ie v Y \ Ki > f 4 EN a a a ei - Pe a a e- = “ a Er gi 5 + 5. Vergleichen wir die Temperaturschwankungen mit der Wachsthumsintensität, so finden wir in der Regel, dass Steigen und ; Fallen der Temperatur mit der Zu- und Abnahme der Wachs- thumsgeschwindigkeit gepaart gehen. *) 3 Methode der Untersuchung. Sachs ist der Erste, welcher eine brauchbare Methode ange- geben hat zur Bestimmung der relativen Geschwindigkeit des Längenwachsthums, wie es sich unabhängig vom Einflusse des Wechsels von Licht, Temperatur und Feuchtigkeit darstellt, zu- gleich auch zur Bestimmung, wie der Einfluss je eines dieser 2} | Agentien auf die Wachsthumserscheinungen einwirkt. “ Dieselbe beruht darauf, die Verlängerung eines Pflanzengliedes in kurzen Zeiträumen zu messen, während Temperatur, Beleuch- ; “ tung u.s. w. längere Zeit hindurch keiner merklichen Veränderung unterliegen oder die Schwankungen derartig sind, dass sie mit Leich- tigkeit in Rechnung gebracht werden können. Zum Messen dient ein von Sachs eonstruirter, sinnreicher Apparat, dessen Zusammen setzung nebst Abbildung derselbe in seinem Lehrbuche (2. Auflage, pag. 632.) publieirt hat. Da diese Figur allgemein verbreitet ist, so sei einfach darauf verwiesen. Herr Professor Sachs hatte sich durch eine Reihe vorläufiger Versuche davon überzeugt, dass die Intensität des Längenwachs- thums keineswegs eine gleichförmige Bewegung sei; der Zuwachs eines Pflanzenstengels zeigte in gleichen Zeiträumen grosse Ver- schiedenheit und zwar keine regellose, sondern eine regelmässige, periodisch wiederkehrende Steigerung und Minderung der Intensi- tät. Diese interessante Thatsache durch eine grössere Reihe von Beobachtungen genauer festzustellen und zu begründen, dazu ward ich von Herrn Professor Sachs angeregt und sollen die nach- folgenden Blätter einige kurze Mittheilungen über die dabei ge- wonnenen Resultate bringen, welche noch sehr der Vervollständi- gung bedürfen, da ich leider durch die Kriegsereignisse in meinen Arbeiten unterbrochen ward. Ich begann meine Untersuchungen Ende April und setzte sie bis zum 14. Juli 1870 Tag für Tag fort; es ward mit einer Reihe *) Ueber die inzwischen erschienene grössere Arbeit von Sachs vergl. die Schlussbemerkung. Bei Sachs findet sich auch eine Be- sprechung der oben unerwähnt gelassenenen Arbeit Caspary’s in Flora 1856. verschiedener Species experimentirt und eine grosse Anzahl von Masszahlen gewonnen. Die Pflanzen, welche ich zu den Versuchen verwandte, wur- den in Töpfen aus Samen oder aus Zwiebeln und Knollen gezogen, am längsten wurden Phaseolus vulgaris, sowie Dahlia variabilis und Allium Cepa beobachtet; im letzteren Falle diente nicht der Sten- gel, sondern die stark in die Länge wachsenden Blätter als Ver- suchsobject. Bei Beobachtungen dieser Art misst man in der Regel nur die Intensität des Wachshums, soweit dieses auf Streckung bereits angelegter Gewebemassen beruht; man misst die Geschwindigkeit der Ortsbewegung desjenigen Punktes, in welchem der Pflanzen- theil mit dem auxanometrischen Apparate in Verbindung steht. Damit die Fehler des Experimentes so gering wie möglich werden, muss der Apparat sowohl, wie der Topf in einem Zimmer sich befinden, welches den Tag über annähernd gleichmässige Temperatur, Feuchtigkeit der Luft und gleichmässig von verschie- denen Seiten einfallendes Licht besitzt; dies genügt, wenn man nur während der Tagesstunden beobachten will; soll dagegen die Unter- suchung auch die Nacht umfassen, so ist es unerlässlieh, um mit gleichen Lichtbedingnngen zu arbeiten, die Pflanze zu verdunkeln. Man bewerkstelligt dies am Besten, indem man dieselbe mit einem Mantel von Zinnfolie umgiebt, so dass nur ein kleines Loch für den Aufhängefaden übrig bleibt; dieser Mantel muss die Pflanze in beständiger Dunkelheit halten und ihr doch freien Raum zur Entfaltung gewähren. Die gleiche Vorrichtung ist nothwendig in einem Gemache mit ungleichmässiger Beleuchtung, um die stö- “ rendeu Wirkungen des Heliotropismus zu eliminiren. Bei jedem Versuche hat man in erster Linie den Apparat zu revidiren, um alle Fehler, die aus Reibungen etc. entstehen könn- ten, zu vermeiden. Alsdann wird der Topf mit der zu unter- 'suchenden Pflänze möglichst fest auf den Tisch gestellt, um durch Schwankungen bei Erschütterungen keine Störungen zu erleiden. Die Erde muss fortwährend derartig mit Wasser gesättigt sein, dass den Wurzeln wenigstens eine völlig genügende Quantität zum Verarbeiten zur Verfügung steht, auf welche Weise nur allein die Bodenfeuchtigkeit gleichmässig zu erhalten ist. Dann wird ein Thermometer in den Erdboden eingesenkt, ein anderes in der Luft dicht neben der Pflanze aufgehängt. Das Erdthermometer ist aber ziemlich überflüssig, indem die Erde des Topfes, wenn die Pflanze längere Zeit in dem Raume gestanden, eine fast immer mit der Luft identische Temperatur besitzt. Hat man endlich den Haken des Aufhängefadens durch den betreffenden Spross oder Blatt gestochen, so dass die Wachsthums- axe desselben und der Aufhängefaden eine lothrechte Linie bilden, und hat man den Zeiger eingestellt, so ist die weitere Beobachtung ungemein leicht. Es handelt sich bei der vorliegenden Frage nicht um die absolute, sondern nur um die relative Wachsthumsgeschwindigkeit; man hat demnach nur in der bestimmten Zeit, z. B. halbstündlich oder viertelstündlich, den Stand des Zeigers zu notiren; die Differenz zweier solcher Zahlen giebt den relativen Zuwachs der Pflanze innerhalb des gegebenen Zeittheils an; die absolute Ver- längerung, d. h. der Zuwachs in Millimetern ausgedrückt, lässt sich leicht berechnen, wenn man die Länge der beiden Hebelarme kennt. Ausserdem hat man im Beobachtungsjournal die Temperatur zu notiren; zeigt dieselbe ungewöhnliche Schwankungen, so lässt sich leicht ermitteln, ob dieselben mit den Schwankungen der Wachs- thumsintensität correspondiren, wenn man auf Coordinatenpapier die betreffende Wärmecurve construirt. Die Schwankungen des Baro- meterstandes innerhalb eines Tages, welche bei einer Reihe von Beobachtungen berücksichtigt wurden, ergaben keine Relation zu den Aenderungen der Wachsthumsintensität; doch würden Versuche in dieser Richtung, nicht ohne Interesse sein. Indem man so im Stande ist, den Einfluss den Schwankungen des Lichtes, der Wärme, der Feuchtigkeit mit ziemlicher Genauigkeit zu eontrolliren, respective zu beseitigen, bleibt noch eine Fehlerquelle of- fen, welcher leider schwierig zu begegnen ist und welche häufig genug den Versuch zerstört. Dieselbe ist gerade bei den Pflanzen, welche vermöge ihres schnellen Wachsthums besonders zu Versuchen ge- eignet sind, am Erheblichsten und beruht auf den sogenannten Nutationskrümmungen. Es ist hier nicht der Ort, näher auf diese Erscheinung einzugehen, und verweise ich desswegen auf den be- treffenden Abschnitt in Sachs’ Lehrbuch pag. 564. Der Fehler, welcher sich aus einer Nutation entwickelt, ist stets ein zweifacher. Erstens erscheint der Zuwachs, so lange die Nutation in Steigerung begriffen, zu gering und zweitens erscheint der Zuwachs zu gross, wenn das gekrümmte Glied sich wieder gerade streckt. So würde man oft der Wirklichkeit entgegengesetzte Resultate bekommen, wenn man den Stand des Zeigers notiren wollte, ohne die Nutation zu berücksichtigen. Leider lässt sich die durch dieselbe veran- lasste Abweichung nicht mit einer wünschenswerthen Genauigkeit in Rechnung bringen; die Krümmung ist fast immer irregulär, da- bei stetig sich verändernd und liegt selten genau in einer Ebene, FR a ae I SEE nn BA ER 24 DE 7 EN REN dere De Blunt Br ar ae VRR uhr ii i 7 so dass an eine Correetur durch Messung nicht zu denken ist; man muss sich begnügen, im Journal das Factum und nach Schätzung den Grad zu notiren, um bei späteren Vergleichungen orientirt zu sein und scheinbare Widersprüche der Resultate auf ihren wirklichen Ursprung zurückzuführen. Nothwendig ist es ferner, dass man bei den Beobachtungen mit dem untersten Internodium des betreffenden Sprosses anfängt, bei Pflanzen, die aus Samen gezogen sind, mit dem hypokotylen Gliede, und die Beobachtung desselben fortsetzt, bis es ausge- wachsen ist. Würde man anfangen, mit dem nächsthöheren Gliede zu experimentiren, noch ehe das darunter befindliche völlig ausge- wachsen ist, so erhieite man ein gemischtes Resultat, das ohne wissen- schaftlichen Werth wäre, da möglicher Weise die Wachsthumsbewe- gung des einen Gliedes beschleunigt, die des andern retardirt ist.*) Hat man eine Beobachtungsreihe, z. B. die halbstündlichen Beobachtungen eines Tages gewonnen, so bringt man dieselbe durch graphische Darstellung auf Coordinatenpapier zur Anschauung, und zwar so, dass man die Zeittheile als Abscissen, die Difteren- zen der Bogengrade, welche den Zuwachsen entsprechen, als Ordi- naten aufträgt: die so entstehende Curve ist ein entsprechendes Bild der Wachthumsintensität während eines Tages. Einige solcher Curven sind auf der Tafel mitgetheilt. 4, Resultate. Ein Internodium — dasselbe gilt auch für Blätter —, welches im Begriff steht, sich zu strecken, zeigt bis zu dem Momente, wo es ausgewachsen ist, eine stetige Aenderung seiner Wachsthums- geschwindigkeit. Die erste, wiederkehrende Gesetzmässigkeit der Intensitätsänderung ist die, dass das Wachsthum langsam anhebt, allmählig schneller wird, ein Maximum erreicht, dann rasch ab- nimmt und bis auf den Nullpunkt sinkt.**) Diese Art des Wachs- thums, welche man erkennt, wenn man die Länge eines Inter- nodiums in grösseren Zeiträumen vergleicht, hat sich bei allen unter- suchten Pflanzen mit Regelmässigkeit gezeigt; würden wir eine derartige Beobachtung in der oben angegebenen Weise uns gra- phisch dargestellt denken, so erhielten wir eine Curve mit einem längeren, aufsteigenden und einem kürzeren, fallenden Ast. Diesen Ausdruck für die Wachsthumsbewegung erhalten wir, wenn wir *) Freilich erhält man in allen Fällen nur ein gemischtes Resultat, da jede einzelne Zellschicht, wenn man sich das Glied in Querschnitte zerlegt denkt, einen specifischen Wachsthumscoeffieienten besitzt. **) Vergl. Sachs in Pringsheim’s Jahrb. II. pag. 345 u. 348. etwa in 8 oder 12 Stunden einmal beobachten; ganz andere Re- sultate stellen sich bei zweistündlichen, stündlichen, halbstündlichen und kürzeren Beobachtungsperioden heraus. Vergegenwärtigen wir uns zunächst, wie wir bei dieser Beob- achtungsmethode, nämlich von Zeitabschnitt zu Zeitabschnitt den Zuwachs zu messen, auf die Wachsthumsbewegung selbst schliessen können. Beobachten wir stündlich, so giebt uns jede Ablesung an dem Zeiger des auxanometrischen Apparates das Durchschnitts- resultat der innerhalb einer Stunde vorgekommenen Intensitäts- änderungen; beobachten wir viertelstündlich, so bekommen wir wiederum ein Durchschnittsresultat, zusammengesetzt aus den Schwankungen innerhalb einer Viertelstunde; beobachten wir von 5 zu 5 Minuten, so können wir folgerichtig die erhaltenen Resul- tate auch nur für Durchsehnittswerthe erkennen. Die eigentliche Wachsthumsbewegung ist demnach mit dieser Methode, die nicht gut kürzere Beobachtungsperioden zulässt, nicht direct wahrzuneh- men; wir werden nur darauf hingewiesen, dass dieselbe wahr- scheinlich eine ruckweise sei. In unserem Thema haben wir es nur mit der Durchschnittsgeschwindigkeit in kurzen Zeittheilen zu thun. Folgende Sätze ergaben sich bei diesen Untersuchungen: 1. Die Durchschnittsgeschwindigkeit eines wachsenden Pflanzen- sprosses in verschiedenen, gleichen Zeiträumen ist eine sehr ver- schiedene. 2. Beobachtet man eine längere Zeit hindurch, etwa 12 Stun- den, und zwar in bestimmten Abschnitten, etwa halbstündlich, das Wachsthum einer Pflanze, so ergiebt sich, dass die Geschwindigkeit des Wachthums nicht etwa in der einen halben Stunde sich stei- gert, in der nächsten retardirt, darauf wieder beschleunigt wird u. s. w., sondern in der Regel steigt dieselbe gleichförmig mehrere Zeiträume hindurch bis zu einem Maximum und fällt dann in ähn- lieh continuirlicher Weise auf ein Minimum, von wo aus es wieder steigt. 3. Es zeigt sich, dass an einem Tage bei derselben Pflanze, je nachdem man grössere oder kleinere Zeiträume wählt, man ganz verschiedene Maxima und Minima erhält; es gelingt jedoch, durch Vergleichung vieler Beobachtungen gewisse Maxima und Minima zu finden, die mit einer gewissen Constanz zu denselben Stunden an verschiedenen Tagen wiederkehren. 4. Dadurch stellt sich eine Periodieität in der Wachsthums- intensität heraus, die schon von Sachs erkannt wurde. (Vgl. Lehrb. pag. 631.) Höchst selten pflegten nach meinen Ermittelun- gen die periodischen Maxima und Minima ganz genau auf dieselben Tagesstunden zu fallen. Bei halbstündlichen Beobachtungen erhält man durchgehends, kleine Schwankungen abgerechnet, ein con- stantes Morgenminimum vor 8 Uhr; zwischen 8 und 10 Uhr ein Vormittagsmaximum; ein Mittagsminimum zwischen 11'/ und 12". Ein Maximum kommt zwischen 1 und 2; in den Nachmittagsstunden sind die Schwankungen unregelmässiger; doch folgt auf vorherge- gangenes Minimum ein sehr constantes Maximum zwischen 5 und 6 Uhr, worauf sich die Intensität gegen 8 Uhr wieder verringert. 5. Während die periodisch wiederkehrenden Schwankungen der Wachsthumsintensität nicht genau an verschiedenen Tagen dieselben Stunden inne halten, so zeigen zwei Pflanzen, gleichzeitig an verschiedenen Apparaten beobachtet, an demselben Tage eine so grosse Ueberemstimmung nicht nur der grösseren periodischen, sondern auch der kleineren unregelmässigen Schwankungen, dass wir Grund zu der Annahme haben, diese Uebereinstimmung sei eine normale und die vorkommenden Abweichungen in individuellen Störungen begründet. = Suchen wir diese allgemeinen Resultate der Untersuchung an ein paar Beispielen zu erläutern. Bei Pflanzen, die einen hinreichenden Grad der Schnelligkeit des Wachsthums besitzen, ist es zu empfehlen, mindestens von Viertelstunde zu Viertelstunde Beobachtungen zu machen; bei der Methode, die Zuwachse in Gestalt von Bogengraden zu notiren, ist man dann im Stande, nicht nur die viertelstündlichen, sondern auch die halbstündlichen, stündlichen, zweistündlichen u. s. w. Differenzen zu berechnen. Werfen wir einen Blick auf die auf unserer Tafel dargestellten Wachsthumseurven 1. bis 3. Es sind A und B die graphisch dargestellten Intensitäts- schwankungen zweier gleichzeitig beobachteten Internodien von Phaseolus vulgaris vom 20. Juni 1870. Fig. 1. stellt uns die Cur- ven zweistündiger Differenz dar; wir sehen daran scharf ausge- prägt das Vormittagsmaximum, das Mittagsminimum, das Nach- mittagsmaximum und das Minimum gegen Abend. Die steigenden und sinkenden Aeste der Curve verlaufen geradlinig; zu bemerken ist, dass auf der ganzen Tafel die Abschnitte der Ordinaten Zehntel-Bogengraden des Apparates, diejenigen der Abseissen Viertelstunden entsprechen. In Fig. 2. sehen wir die Curven stündlicher Differenz derselben Beobachtungsreihe; auch hier treten das Vormittagsmaximum, das Mittagsminimum, das Nachmittagsmaximum und das Abendminimum deutlich hervor; zu beachten sind hier jedoch die sich bereits ER NENNE ER ET ER SET N RE oe ae ae a I 10 geltend machenden kleineren Schwankungen, sowie der Umstand, dass die Scheitel des Nachmittagsmaximum der beiden Curven A und B nicht genau übereinander fallen. Gehen wir endlich zu Fig. 3 über, so haben wir die viertel- stündlichen Differenzen aufgetragen. Auch aus dieser Linie kann man unschwer die in Fig. 1. und 2. klar ausgesprochene Periode herauslesen; daneben zeigen die Curven A und B eine Menge meist spitziger Zacken, welche auch wiederum der Mehrzahl nach zeitlich correspondiren, in der Region des Nachmittagsmaximums jedoch einige erhebliche Abweichungen zeigen. Dennoch verräth sich auch in dieser Abweichungen enthaltenden Region eine unverkennbare Uebereinstimmung. Auffallend sind hier schon die bei schnell wachsenden Individuen stets vorkommenden, schroffen Wechsel der Intensität, wodurch die Curven ganz spitze, «oft nadelförmige Zacken und daneben tiefe Einschnitte erhalten. Diese Erscheinung tritt noch deutlicher hervor in Fig. 4. Es sind dieselben Internodien derselben Pflanzen, wie in Fig. 1. bis 3, aber am nächstfolgenden Tage, am 21. Juni, beobachtet, wo sie noch fortwuchsen Hier haben wir ein Beispiel vom Einfluss der Nutation, welche bei der Pflanze B gegen 8 Uhr eintrat. Die be- treffende Stelle wurde auf der Curve durch Punkte angedeutet. Uebrigens war die dadurch verursachte Störung in diesem Falle nicht sehr erheblich. — Die Pflanze B hörte um 1 Uhr plötzlich zu wachsen auf, das Internodium hatte seine volle Länge erreicht. Es ward nun am Nachmittage das nächst höhere Internodium zum Versuche eingestellt und es ergab sich eine mit A sehr gleich laufende Curve, bis dann gegen 7 Uhr eine sehr heftige Nutation diese Uebereinstimmung in arger Weise störte. Fig. 5. zeigt noch ein Beispiel übereinstimmenden Wachsthums zweier Internodien von Phaseolus. Die Beobachtung ward am 12. Juli gemacht. Gerade dieser Fall ist ein Paradigma dafür, wie man in den anscheinend nicht harmonirenden Stücken die Ueber- einstimmung herauszulesen vermag. So zeigen die beiden Curven ein Maximum zwischen 10 und 12 Uhr; das der Curve A ist je- doch zweispitzig, das von B nur einspitzig; in der Abstutzung der Spitze von B sieht man aber deutlich die Tendenz zu einer A entsprechenden Schwankung der Intensität. Fig. 6., am 6. Juli beobachtet, stellt die Resultate des Wachs- thums zweier abgeschnittenen Sprosse von Clematis Viticella dar. Dieselben waren je in eine Flasche mit Wasser gestellt und, um dem Gewichte des Apparates Widerstand zu leisten, durch einen Kork im Halse der Flasche festgeklammert, doch so, dass die Ge- N Re webe keine zu starke Pressung erlitten; zur Controlle, dass die Sprosse nicht durch das Gewicht hinaufgezogen wurden, ward an geeigneter Stelle eine Marke mit Tinte aufgetragen. Die Ueber- einstimmung ist auch in diesem Falle evident und traten nament- lich die Maxima des Vor- und Nachmittags und das Mittags- minimum sehr schön hervor. Zugleich liefert der Fall den Beweis, dass die hier abgehandelten Schwankungen der Wachsthumsinten- sität von der Wurzelkraft unabhängig sind. Um dies darzuthun, ist Fig. 7. noch geeigneter. A stellt hier das hypokotyle Glied einer Keimpflanze von Ricinus communis, B einen Spross von Clematis, wie in Fig. 6., dar. Auch hier ist der Verlauf der Curven ein im Wesentlichen übereinstimmender, und zwar war A eine bewurzelte Pflanze, B ein abgeschnittener Spross aus einer andern, im Systeme weit entfernt stehenden Gattung. Diese Beispiele mögen für unsere Aufgabe genügen; aus der Betrachtung der einzelnen Curven wird sich leicht ein Verständniss der hier in Rede stehenden Verhältnisse ergeben, welche mit Worten auszumalen schwierig und wenig anschaulich sein würde. Wir erkennen durchgehends die grosse Uebereinstimmung, selbst in. kurzen Zeiträumen, in der gleichzeitigen Wachsthumsintensität zweier verschiedener Gewächse. Ob die zur Beobachtung dienenden Pflanzen denselben oder verschiedenen Gattungen angehören, scheint durchaus unwesentlich zu sein; es hat sich thatsächlich in dieser Hinsicht niemals eine Verschiedenheit gezeigt. An dieser Stelle mögen in der Kürze einige Versuche Erwäh- nung finden, welche ich über den Einfluss von Temperaturschwan- kungen anstellte, die jedoch nicht zahlreich genug wiederholt wur- den, um danach ein Gesetz mit Bestimmtheit auszusprechen. Die Versuchspflanzen (Phaseolus) wurden in einen Heizapparat gestellt und die Erde auf einen besimmten Grad langsam erwärmt. Die- selben zeigten, von 19° auf 23° gebracht und auf dieser Tempe- raturhöhe erhalten, im Allgemeinen eine gesteigerte Wachsthums- intensität; die Schwankungen zeigten sich jedoch in analoger Weise. Kleinere Teemperaturänderungen von 1 bis 2° waren durch den Apparat gar nicht wahrzunehmen. Ward dagegen der Erdboden plötzlich um mehrere, z. B. 6 Grade, abgekühlt, was ich durch Uebergiessen mit kaltem Wasser bewerkstelligte, so hörte die Pflanze momentan ganz zu wachsen auf, fing damit jedoch nach Verlauf einiger Zeit wieder an und wuchs nun bei dieser Tempe- ratur fort, wenngleich viel langsamer. Tabellen der durch die Beobachtung gewonnenen Belege für die auf der Tafel mitgetheilten Curven. 2? ae ee: ® Fig. 1. bis 3. sind Internodien von Phaseolus vulgaris, beob- achtet am 20. Juni 1870, Morgens von 8Ys Uhr ab. Die mit Sternen versehenen Differenzen sind viertelstündlich berechnet. Zeit Bogen A. Diff. | Temperatur und Bemerkungen 49° 19,3 20° a | Hier wird der Zeiger eingestellt auf 20,6. 20° Eingestellt auf 18,9. 19,05 192 B. Temperatur wie bei A., 81a 12:5 0,7 * Eingestellt auf 11° 4A En ” 8 14,5 2,0 Be Fig. 4., wie die vorige, am 21. Juni. A. 18.95 1,9 3,5 6,7 5,3 ’ 5,3 3,5 6,5 6,4 NE 3,6 Eingestellt auf 18,°5 22% | 4,4 * 4,3 5,6 7,7 8,7 6,2 6,4 4,9 19% 5,0 Eingestellt auf 18° 4,1 3,4 3,9 4,6 - IE m m a ER SO ST marmon wann w Eingestellt auf 18° DET Eingestellt auf 19,07 19,05 Eingestellt auf 19° 19° B. Temperatur, wie A. Eingestellt auf 2,°2 Nutationskrümmung. Fra + - _ ID 1 OU m Bere So or mr nee a er Ze 0 So) Dam OD m w - - Te ge Eingestellt auf 2° und zwar ein neues Internodium. Starke Nutationskrümmung. Fig. 5. Zwei Phaseolus vom 12. Juli. A 123% 47,4 1. 1 48.6 r Allg 23,4 5 2 | 247 hi) 25,8 5 su | 26,7 51a 17 53/4 30,3 31,5 6" 33,3 6a | 344 6° 33,5 7 37,8 Ta 35,6 Ta 35,8 ver 37,6 8 41,1 8% 45,2 83% | 487 8 51,6 8a 21,9 9 23.2 g1lg 25,8 10 29.7 | 10% | 348 k 11 39,0 i 111, 43,5 12 48,8 121, 54,0 2 28,5 3 38,7 | 31g 41,5 4 44,8 Allg 49,5 byyP) 61,0 6 225 6% 26.4 { 7 30,0 81a 79 9 9,0 12,5 192 25,3 30,6 365 A. 21°2 22° Eingestellt auf 18° 220 229,5 Eingestellt auf 190,1 21,2 B. Temperatur, wie A. a 21585 8 20,8 Sl 22,5 R) 24,2 91, 26,4 10 27,9 101% 28,7 ji 29,5 11" 29,8 112% 30,3 121% 30,5 1 30,9 2 31,6 3 | 25,3 31a 29,0 33, | 30,9 8 on 8% 8,5 9 10,9 91), 145 10 16,7 10% 17,5 11 18,1 11'% 18,6 12 19,0 121. | 192 1 19,6 2 | 20,6 3 10,0 3a 13,6 337, 15,3 Eingestellt auf 2°,7 | Eingestellt auf 39,3 4,3 I Fig. 6. Zwei Sprosse von Clematis Viticella am 6. Juli. A. 170,5 7 7 0 5 18 5 0,5 180,4 18°,6 | Eingestellt auf 19°,3 | B. Temperatur, wie A. a. h Eingestellt auf 49,7 Fig. 7. A. ist hypokotyles Glied von Rieinus communis, B. Spross von Clematis Viticella am 1. Juli. A. | 1505 IE Temperatur und Bemerkungen vr ren eem 2,8 3,3 ! 3,2 2,8 3,2 16° 2,9 2,95* 2,9 3,0 3,0 169 3,0 2,7 3,0 B 3,2 : Be N 8 35,0 Temperatur, wie A. 8a 35,5 0,5 9 ‚35,8 0,3 91a 36,4 0,6 ; 10 36,8 0,4 | 12 39,5 0,6 12%/a 40,3 0,8 zu 1 40,8 0,5 2 41,9 0,55 3 43,5 0,8 = ‚glg 44,5 1,0 = 4 45,5 1,0 4a 46,5 1,0 5 47,2 0,7 5lla 48,2 1,0 6 49,4 1,2 6a 50,0 0,6 6. Schlussbemerkung. Wir haben’ im Vorstehenden gesehen, wie die Bewegung des Wachsthums, welches wir als den Ausdruck complieirter histo- - logischer und physiologischer Processe anzusehen haben, eigen- h artige Intensitätsschwankungen besitzt. Dieselben lassen eine ent- schiedene, bald mehr, bald weniger deutlich hervortretende Perio- dieität erkennen und zeigen dazwischenliegende inconstante Va- ‚riationen. In Betreff der letzteren war es von Wichtigkeit, nach- zuweisen, dass dieselben gleichzeitig bei verschiedenen Pflanzen identisch erscheinen. Was die Periodicität anlangt, so reiht sich dieselbe an eine Anzahl bereits früher im Pflanzenreiche entdeckter periodischer 2 Verhandl, des bot. Vereins f. Brand. XIV. 2 | R 18 Erscheinungen an, namentlich an die Periodicität der Gewebe- spannung.”) Es ist inzwischen eine Arbeit von Sachs**) erschienen, welche eingehend die Schwankungen der Wachsthumsintensität behandelt, wie sie unter dem Einflusse von Licht- und Wärmewirkungen sich vollziehen. Die Untersuehungen wurden mit vervollkommneten Ap- paraten und mit verfeinerter Beobachtungsmethode in’s Werk ge- setzt und bringen sehr schöne Resultate, welche vielfach geeig- net sind, über die hier gemachten Angaben Licht zu verbreiten. Insofern behalten jedoch diese Mittheilungen ihre eigenartige Be- deutung, als sie wesentlich auf jene, in kleinen Zeiträumen spie- lenden Schwankungen gerichtet sind, welche Sachs als „stossweise“ bezeichnet, und als sie die Gleichsinnigkeit dieser Schwankungen bei verschiedenen gleichzeitig beobachteten Gewächsen darzuthun sich bemühen. Der letztere Umstand weist auf eine ausserhalb lie- gende Ursache oder einen Complex von Ursachen hin, welcher diese Schwankungen indueirt; wenn wir finden, dass dieselben keiner derjenigen äusseren Bedingungen, von denen das Pflanzenwachs- thum abhängig ist, wie dem Lichte, der Wärme, dem Wassergehalte der umgebenden Medien, einzeln entspricht, so ist dies nicht nur leicht erklärlich, sondern sogar nothwendig; denn jene Kräfte wir- ken weder einzeln für sich bestimmend, noch stets in gleichem Sinne, sondern ihre Wirkungen können sich vielfach durchkreuzen und aufheben; es muss aber eine Resultante der genannten und anderer Kräfte geben, welcher wahrscheinlich die Schwankungen des Wachsthums entsprechen; und nur mit dieser Resultante, falls es möglich wäre, sie zu construiren, würden wir die Wachsthums- curve einer Pflanze direct vergleichen dürfen. *) Sachs, Bot. Zeit. 1857. — Kraus, Bot. Zeit. 1867. — Millardet, Nou- velles recherches sur la periodieit& de la tension. Strasbourg, 1869, *#) Sachs, Ueber den Einfluss der Lufttemperatur und des Tages- lichts auf die stündlichen und täglichen Aenderungen des Längenwachs- thums (Streckung) der Internodien. Aus den „Arbeiten des botanischen Instituts in Würzburg.“ Heft II. 1872. Phanerogamen- und Gefässkryptogamen- Flora von Görbersdorf. Ein Beitrag zur Flora des Kreises Waldenburg in Schlesien. Von A, Straehler. Görbersdorf liegt etwa 1700‘ hoch, 12 Meile südlich von der Kreisstadt Waldenburg, % Meilen nordöstlich von dem Grenz- städtehen Friedland, in einem von gedrängten Bergrücken und Kuppen eingeschlossenen, von Westen nach Osten sich erstrecken- den Thale, welches nur zum Theile gegen Norden von bewaldeten Höhen frei ist. Gegen Westen mündet dasselbe in das Flussthal der Steine, eines wasserarmen Nebenflüsschens der Neisse; im Osten endet es in dem Freudengrund, einer herrlichen Wiesenschlucht, die nördlich vom Kramerkamme, einem Theile des Buchberges, südlich von der Weichen Lehne und dem Freudenkamme mit einer Burgruine, dem Freudenschloss, und östlich vom Grenzberge um- schlossen wird. Die höchsten Punkte des Görbersdorfer Reviers sind die beiden imposanten, nordwestlich und nordöstlich vom Dorfe fast isolirt gelegenen Berge, der Storchberg, 2540° hoch, dessen zahlreiche kleineren Thäler in das Steinethal bei Lang- und Nieder-Waltersdorf einmünden, und der Buchberg, 2730° hoch, mit einer ansehnlichen Plateaufläche und einigen interessanten Thälern, von denen nur das eine, die Hintertilke, gegen das östlich liegende Dorf Reimswaldau, die übrigen dagegen, darunter auch der durch seine landschaftliche Schönheit besonders ausgezeichnete Tiefe Graben, gegen Görbersdorf auslaufen. Die Südwest-, Süd- und Südostseite von Görbersdorf bildet ein geschlossener, nach allen Richtungen von Nebenthälern durchzogener Forstcomplex, in wel- chem ausser den gegen die böhmische Grenze gelegenen, weniger be- deutenden Höhenzügen, wie der Reichmacher, Mittelberg,Ziegenrücken, Saubad und Schüsselplan, das Hohe- und Dürregebirge mit 2820’ und der Heidelberg mit 2840° die höchsten und umfangreichsten Erhebungen bilden. Die Kämme sowohl, als die sehr schroffen, öst- lichen Abhänge des Heidelberges gehören schon zum Lomnitzer Forst- 2% VETERAN revier, welches sich mit seinen prächtigen Beständen gegen Osten bis zum Thale der Weistritz ausdehnt und in dessen beiden Haupt- thälern die kleinen Gebirgsdörfer Lomnitz und Freudenburg ge- legen sind. Die bedeutenderen Höhen dieses Forstrevieres sind der nördlich von Lomnitz gelegene Lange Berg bei Donnerau, 2765‘, das Hornschloss, der Schindel-, Quack- und Löffelberg, sowie un- weit von Freudenburg der Spitzberg, 2740°, über dessen Gipfel die Landesgrenze führt, und dessen südliche und südwestliche Ab- hänge schon zu Böhmen gehören. Schliesslich ist noch der Waltersdorfer Forst zu erwähnen, welcher sich westlich des Steinethales hinzieht, dessen bedeutendste Höhen der Wildberg, nordwestlich von Langwaltersdorf, und die Hohe Heide, beide etwa 2600° hoch, sind, und dessen meist breite Wiesenthäler im Flussthale der Steine münden. Das Gebirge besteht im Wesentlichen aus Porphyr in allen Graden der Zersetzung; nur hinter Friedland tritt man in das grosse Gebiet des Quadersandsteins. In Folge dieser einförmigen, ‚geognostischen Beschaffenheit des Gebietes ist die Flora, wenn auch meist üppig, so doch weniger mannichfach. Die Wälder, welcher den grössten Theil der höheren Berge bedecken, bestehen meist aus gemischten Beständen. Vorherrschend: Picea excelsa Lk., Fagus silvativa L., Abies alba Mill. } Misehhölzer: Acer Pseudoplatanus L., platanoides L., Ulmus campestris L., Frazinus excelsior L., Pinus silvestris L., Larix de- cidua Mill. Untergeordnet: Carpinus Betulus L., Betula alba L., Alnus glutinosa Gärtn., und incana D.C., Populus tremula L., Salix Caprea L., Juniperus communis L., Corylus Avellana L, Prunus 'avium L., Pyrus aucuparia Gärtn. Quercus Robur L. ist sehr selten und nur vereinzelt. An Waldrändern, auf Schonungen und Hauen finden sich von Hölzern und Sträuchern ferner: Rhamnus cathartica L., Frangulalı., beide selten, Sarothamnus scoparius Koch, nur im Walde bei Neu- haus, Prunus spinosa L., Rosa alpina L. mit var. pyrenaica Gouan., Freudenschloss, Tiefe Graben, Kessel ete.., R. rubiginosa L., Cratae- ‚gus Oxyacantha L., Ribes Grossularia L., bis 2700° Höhe, wirklich wild, R. alpinum L., Storchberg, Buchberg ete., R. nigrum L., R. rubrum L. an der Hohstrasse, Sambueus racemosa UL., nigra L., Viburnum Opulus L., Lonicera nigra L., an der Hohstrasse, Storch-, Buchberg und Freudenkamm. ’4 Ein auffallender Unterschied macht sich zwischen den Floren ‚der Nordseiten und der Südseiten des bewaldeten Gebirges bemerk- bar. Während erstere in Folge höherer und anhaltenderer Feuch- tigkeit und einer dadurch bewirkten, bedeutenderen Humusbildung reichliche Mengen verschiedenster Schattenpflanzen und eine oft äusserst üppige Farnflora beherbergen, bieten die Südseiten mit wenigen Ausnahmen eine bei Weitem dürftigere Vegetation. Schon die Waldbestände zeigen einen sofort in die Augen fallenden Unter- schied: zeichnen sie sich an den Nordseiten durch eine für die Ge- birge auffallende Vollholzigkeit und Höhe, auch durch seltenen Schluss ‚aus und gewähren sie einen immerhin bedeutenden Ertrag, so ist der Bestand der Süd- und Südwestseite meist ein mangelhafter. Die ganze Beschaffenheit des letzteren zeigt deutlich, dass es ihm nicht nur an Bodennahrung fehlte, sondern dass störende, klimati- sche Einflüsse bei ihm nicht ohne nachtheilige Folgen gewesen sind. Die Flora der gegen Norden abfallenden Lehnen, der durch immerwährende Bodenanschwemmungen einen seltenen Grad von Fruchtbarkeit zeigenden engeren Thäler und der enggeschlossenen, schattigen Laubholzbestände lässt sich im Wesentlichen charakteri- siren durch Hepatica triloba Gil. Thalictrum aquilegifolium L., be- sonders zahlreich im Grossen Storchgraben, Anemone nemorosa L. und ranunculoides L., Ranunculus aconitifolius L. aın Heidelberge, in Grasgärten von Görbersdorf, R. auricomus L., acer L., lanuginosus L. im Tiefen Graben, Hohstrasse ete., Aquzlegia vulgaris L., in allen Farben, schneeweiss an der Hohstrasse häufig, Aconitum variegatum L., auf den Kämmen des Langen Berges bei Donnerau und auf ‚der Spitze des Storchberges, nicht unter 2600. Ferner kommen vor: Actaea spicata L., Corydallis cava Schwgg. und intermedia P. M.E., im Tiefen Graben, den Thälern des Storchberges etc.; Arabis Halleri L., Cardamine impatiens L., sehr häufig am Storchberge, Ü. silvatica Lk., Cardamine hirsuta L., im Saubad. Dentaria ennea- phyllos L., wie bulbifera L. häufig an der Weichen Lehne und am Buchberge. Alliaria officinalis Andızj. auf Kämmen des Storch- berges. Lunaria rediviva L. nur am Freudengrunde, vereinzelt am Dürrengebirge und am Fusse des Wildberges bei Lässig. Viola silvestris Lmk., Riviniana Rchb., canina L. und diflora L., letztere nur in den Adersbacher Felspartieen. Stellaria nemorum L., JIm- ‚patiens Noli tangere L., Oxalis Acetosella L., Strecken bekleidend, Lathyrus vernus Bernh., Circaea alpinaL. und intermedia Ehrh. sehr zahlreich an der Hintertilke und dem Tiefen Graben des Buch- berges. Santcula europaea L., Hedera Helix L., Adoxa Moschatellina L., Asperula odorata L. sehr zahlreich: G@akum vernum Scop. in n: Wäldern bei Waldenburg, @. rotundifolium L. Storehberg und Hintertilke, @. silvaticum L. und silvestre Poll., Homogyne alpina Cass. auf den Kämmen des Hohen Gebirges, Buchberges, Freuden- kamm etc. Inula Conyza D.C. sehr selten, nur im Tiefen Graben. ÜCarduus Personata Jaeg. nur an der Blitzenmühle bei Friedland, und zahlreich an der Richtlehne des Langen Berges bei Donnerau. Prenanthes purpurea L. Buchberg, Storchberg und Hohstrasse häufig. Lactuca muralis Less., Mulgedium alpinum Cass. nur an der Strassen- lehne des Heidelberges bei Ober-Reimswaldau. Campanula latifolia: L. an den Steineufern bei Langwaltersdorf, im Freudengrunde und zahlreich am Hornschloss bei Donnerau. Pyrola chlorantha Sw. rotundifolia U. und media Sw. am Reichmacher, minor L. und uniflora L., Buchberg, Saubad u. m. O. Ramischia secunda@ Greke, Monotropa Hypopiys L., Vinca minor L. am Freuden- schloss und Langen Berge bei Donnerau. Omphalodes scorpioides- Schrank am Storchberg und Langen Berge. Pulmonaria offi- cinalis L., Veronica montana L., Storch- und Buchberg, Melam- pyrum nemorosum L. in Wäldern bei Waldenburg, silvaticum L. am Kessel bei Görbersdorf, Reichmacher ete. Lathraea Squamaria L. am Wachberge bei Waltersdorf, Saubad, Dürregebirge einzeln. Lamium maculatum L., album L., Galeobdolon luteum Huds., Stachys- silvatica L., Trientalis europaea L., Lysimachia nemorum L., Asarum europaeum L., Tithymalus dulcis Scop. am Freudenkamm, Tiefe Graben, Storchberg ete. Mercurialis perennis L., Salix stlesiaca Willd. nur bei Adersbach, Listera cordata R. Br. auf der Mühlwiese bei Waldenburg, Goodyera repens R. Br. Wälder bei Adersbach, Coralliorrhiza innata R. Br. häufg an der Weichen Lehne, am Reichmacher etc. Allium ursinum L. nur am Todtenwege ohnweit: Freudenburg und am Schwarzen Berge bei Steinau. Paris quadri- Folius L., Polygonatum verticillatum All., officinale All. und mulk- forum All. am Storchberge. Convallaria majalis L. kommt auf- fallender Weise nur an einer Stelle, im Scholzbauerbusche bei Görbers- dorf, vor, Majanthemum bifolium Schmidt, Carex remota L., brizoidess: L., Avena fatua L. nur im Tiefen Graben, wahrscheinlich durch Futter eingeschleppt, Melica nutans L., Poa Chaixii Vill. var. hyb--. rida Rchb. nur im Grossen Freudengraben und in der Nähe des Freudenschlosses, Festuca silvatica Vill., gigantea Vill., Brachypodium pinnatum P. B., Bromus asper Murr. sehr zahlreich am Storch-, Buchberge und Schüsselplan ete. Elymus europaeus L. ebenda- selbst. Agropyrum caninum R.u. Sch. Meilium effusum L. . Fast sämmtliche im Gebiete vorkommende Gefässkryptogamen findet man an den Felsen und Lehnen des Freudenkammes, der Weichen Lehne und an den Lehnen des Saubades und Ziegen- rückens; es sind folgende: Lycopodium Selago L., am Saubade, im Bornkressenthal bei Adersbach häufig, L. annotinum L., clavatum L., Polypodium vulgare L., Phegopteris polypodioides Fee, Dryopteris Fee, Aspi- dium lobatum Sw., auch am Storch- und Buchberge, Polystichum Filix mas Rth. mit der hier von Milde an mehrerern Orten auf- gefundenen var. remotum A. Br., spinulosum D. C. mit var. dilatatum Hoffm., Cystopteris fragilis Bernh. selten, nur an Felsen des Freu- denschlosses, am Hornschlosse und auf dem Storchberge, Asple- nium Trichomanes L., Filix femina Bernh., germanicum Weis an Felsen bei Schmidtsdorf (v. Uechtritz), Ruta muraria L., septentrionale Hoffm., an Felsen bei Schmidtsdorf, am Storch- berge und auf Geschiebe im Dorfe, Blechnum Spicant With. nur am Schwarzenberge bei Steinau (wurde von mir in die Brehmer- schen Anlagen verpflanzt). Die Flora der Bergplateau’s und der Kämme ist mit derjenigen der trocekeneren Süd- und Südwestabhänge ziemlich übereinstimmend. Unter den an diesen Orten die Vegetation oft im Wesentlichen bildenden Gräsern, wie Aöra caespitosa L. und flexuosa L., Agrostis vul- garis With. und dem auf dem Storch- und Buchberge in vereinzelten Gruppen vorkommenden Calamagrostis epigeios Rth., hat sich in Folge der plötzlichen Lichtstellung der Bestände durch das ver- hängnissvolle Sturmjahr 1868 Calamagrostis arundinacea Rth. auf- fallend schnell und in solchen Massen angesiedelt, dass die Lehnen damit mannshoch bedeckt sind. Lassen sich die Massenvegetationen der Süd- und Westseiten wohl auf den höheren Wärmegrad derselben zurückführen, welcher die wesentlichste Bedingung für die Keimung des vielleicht tief unter den Abfällen des Bestandes liegenden Saamens ausmacht und welcher den Nord- und Ostseiten fehlt, so bleiben sie immer eine merkwürdige Erscheinung. Ausser (alamagrostis arundinacea Rth., Sambucus racemosa L. und Rubus Idaeus L., welche ganze Lehnen in dichten Beständen bedecken, sind es vor- nehmlich Senecio nemorensisL., Epilobium angustifolium L. und Galeo- psis Tetrahit L., welche massenhaft auftreten; während aber Sambucus racemosa und Rubus Idaeus wegen ihrer starken, in den Anpflanzungen schwer zu beseitigenden Wurzelnstöcke, die obendrein noch ausschla- gen, als ein lästiges Unkraut gelten, sind die drei letztgenannten Pflan- zen wegen ihrer die Humuserzeugung befördernden Bodenbeschattung und wegen des Schutzes, welchen sie der jungen Culturpflanze gegen Frost und Hitze gewähren, zu den nützlichen Schlagpflanzen zu sechnen. Mehr vereinzelt findet man an wärmeren und trockeneren Lehnen: Turritis glabra L., Melandrium album Greke und rubrum Greke, Hypericum perforatum L., quadrangulum L., Coronilla varia L., Astragalus glycyphyllos L., Lathyrus pratensis L., silvester L., Jimaria pentapetala Gil. Rubus fruticosus L., villicaulis Köhler, kirtüs W. u. N., Bellardi W. u. N. nach v. Uechtritz bei Friedland, R. caesius L., Fragaria vesca L., moschata Duchesne zahlreich im Scholzbauerbusch und am Barthelsgraben, collina Ehrh. ebendaselbst, aber seltener, Epilobium montanum L., collinum Gmel., Sedum maximum Sut., Eupatorium cannabinum L. wurde vor mehreren Jahren von mir auf dem Kramerkamm gefunden, ist aber jetzt wieder verschwunden, Erigeron canadensis L. und acer L., Solidago Virga aurea L., Anthemis tinctoria L., nur bei Fürstenstein und an tieferen Orten, Carlina vulgaris L. und acaulis L., Gnapha- lium silvaticum L., norvegicum Gunner sehr selten, nur am Heidelberge bei: 2600 Fuss, Senecio viscosus L. und silvuticus L., Jasione montana L., Vaccinium Myrtillus L., Vitis idaea L., Culluna vulgaris Salisb,, Myosotis silvatica Hoffm. Buchberg, Storchberg, Hohe- gebirge etc., Verbascum Thapsus L., thapsiforme Schrad., ni- grum L., Scrophularia nodosa L., Linaria vulgaris Mill., Digitalis ambigua Murr. am Buchberg und Kramerkamm sehr zahlreich, Veronica officinalis L., Origanum vulgare L. am Kramerkamme, an Dorfabhängen von Görbersdorf, Galeopsis pubescens Bess., Rumex Acetosella L., Daphne Mezereum L., Carex muricata L. und leporina L. Ein in botanischer Hinsicht höchst interessanter Ort ist ein Hochmoor an der Kirchhoflehne des Waltersdorfer Forstrevieres; dasselbe ist von Langwaltersdorf bequem in einer Stunde zu er- reichen und bietet einige im Kreise Waldenburg wohl sonst kaum vorkommende Arten, als: Vaccinium uliginosum L., und Ozxyecoccos L., Ledum palustre L. in einigen ansehnlichen Exemplaren und Empe- trum nigrum L. zahlreich. Auch ist hier das für Görbersdorf seltene Melampyrum pratense L., welches ich in den Sümpfen des Borıi- kressenthales bei Adersbach in Masse beobachtete, zu finden. Die Wiesen und besonders die Grasgärten der Dörfer werden im Allgemeinen von den auf Viehzucht angewiesenen Gebirgs- bewohnern sorgfältig gepflegt. Da wo es angeht und lohnt, wird ihnen Dung zugeführt oder es ist sonst nicht schwer, ihren Frucht: barkeitsgrad durch eine leichte Anlage von Berieselung erheblich zu steigern; imFrühjahre werden dann oft ganze Wiesenthäler durch das von den Bergen herabströmende, meist feine Bodenbestandtheile mit sich führende. Schneewasser überschwemmt und zu einer Vege- tation geführt, die man bei näherer Untersuchung der nicht selten 25 nur aus Gestein bestehenden Unterlage kaum vermuthet und die auch reich ist an verschiedenen Pflanzenarten. Demgegenüber zeigen die höher gelegenen, vom Wasser nicht berieselten, also trockenen Wiesen eine oft äusserst dürftige Vegetation und ist dies nament- lich nach Urbarmachung des ehemaligen Forstlandes der Fall. Eine dritte Abstufung bilden Wiesen mit stagnirender Feuchtigkeit, die zum Theile torfhaltig sind. Die fruchtbaren Wiesen zeigen: Ranunculus polyanthemos L., ‚Ficaria verna Huds., Trollius europaeus L. Wiesen am Fiebig bei Langwaltersdorf und Fell- hammer, Cardamine pratensis L., Hesperis matronalis L. auf Wiesen an der Steine, Helianthemum Chamaecistus Mill., Viola odorata L., Polygala vulgaris L., comosa Schk., Dianthus deltoides L., Viscaria vulgaris Röhling, Coronaria Flos ceuculi A. Br., Sagina procumbens L., Cerastium glomeratum Thuill., semidecandrum L., Linum catharticum L., Geranium phaeum L. nur im Büttnergrunde bei Görbersdorf und in einem Grasgarten von ÖOber-Reimswaldau, pratense L. häufig auf Wiesen bei Schmidtsdorf, silvaticum L. ganze Wiesen- strecken bekleidend, Lotus corniculatus L., Viecia Cracca L., sepium L., angustifoia All, Geum urbanum L., rivale L., Alchemilla vulgaris L., Sanguisorba officinalis L., minor Scop. auf Wiesen- rändern am Wege nach Langwaltersdorf und an Wegen gegen den Hüttenkamm, Agrimonia Eupatoria L. sehr selten, nur einmal auf Wiesen bei Görbersdorf gefunden, Zpilobium roseum Retz, obscu- rum Rehb. nach v. Uechtritz in Langwaltersdorf, Lythrum Salicaria L. nur auf Wiesen unter Weiden an der Brehmer’schen Heilanstalt, Aegopodium Podagraria L., Carum Carvi L., Pimpinella magna L. und Saxifraga L., Silaus prutensis Bess., Angelica silvestris L., Archan- gelica officinalis Hoffm. nicht nur in den Grasgärten von Görbers- dorf und Langwaltersdorf bis 8° Höhe, sondern auch auf den Buch- bergwiesen völlig verwildert, Anethum graveolens L. verwildert, Pastinaca sativa L., Heracleum Sphondylium L., Anthriscus silvestris Hoffm., Chaerophyllum hirsutum L. im Tiefen Graben, Hobstrasse ete. häufig, aromaticum L. im Freudengrunde, Blitzengrunde etc. Myrrhis odorata Scop. in den Grasgärten von Görbersdorf und ganz verwildert, wie unter dem Rothen Steine. Galium Aparine L., boreale L., verum L. auf der Wolkenbrust bei Langwaltersdorf, Mollugo L., Valeriana offieinalis L. mit var. sambucifolia Mik., Petasites officinalis Much., albus Gärtn. auf Wiesen an der Hoh- strasse, Freudengrund, Buchberg, Bellis »perennis L., Achillea Ptarmica L., Millefolium L., Cirsium palustre Scop., heterophyl- lum All. auf den Steinewiesen, am Buchberg, Büttnergrund häufig, rivulare Lk. Buch- und Storchberg, oleraceum Scop., ferner die Bastarde palustre X rivulare Naeg. häufig auf den Buch-, Storchberg- und Freudengrundwiesen, palustre X oleraceum Naeg. auf den Wiesen vor dem Tiefen Graben und am Kessel, rivulare X hetero- phyllum Naeg. nur auf Wiesen am Buchberge und an der Steine bei Langwaltersdorf, an letzerem Orte über 100 Exemplare, oleraceum X rivulare D.C. auf den Steine-Wiesen, am Buchberge und im Freuden- grunde, oleraceum X heterophyllum Naeg. am Eingange nach dem Freu- dengrunde und auf den Storch- und Buchberg-Wiesen in einzelnen Exemplaren, palustre X heterophyllum Wimm. in wenigen Exemplaren von Fick an der Dittersbacher Chaussde unweit Langwaltersdorf unter dem Kuhplane gefunden. Centaurea Jacea L., phrygia L. bei Görbersdorf am Kessel und am Wege nach Langwaltersdorf, Tra- gopogon pratensis L., Taraxacum officinale Web., Crepis biennis L., virens Vill., succisifolia Tausch sehr zahlreich am Wege nach Lang- waltersdorf und im Freudengrunde, Fieracium Pilosella L., Auricula L., floribundum W. u. G. bei Reimswaldau angegeben, praeal- tum Vill., pratense Tausch, cymosum L. nach v. Uechtritz bei Fried- land, murorum L. v. silvaticum L. die häufigste Art, Schmidtüi Tausch nach v. Uechtritz in den Rabenfelsen bei Liebau, doreale Fries in Schmidtsdorf, umbellatum L., rigidum Hartm., Phyteuma spicatum L., Campanula rotundifolia L., patula L., persicifolia L., glomerata U. selten, nur am Storchberge gefunden, jetzt aber verschwunden, Gentiana campestris L., germanica Willd. bei Reimswaldau, ciliata L. Buchberg-Wiesen ete., Veronica ChamaedrysL., Pedicularis silvatica L., palustris L., Ajuga reptans L., genevensis L. bei Waldenburg häufig, Betonica offieinalis L., Primula elatior Jacg., offieinalis Jaeg. sehr selten, nur auf Wiesen bei Donnerau am Wege nach dem Horn- schloss, Rumes conglomeratus Murr., obtusifolius L., crispus L., sanguineus L. auf den Steine-Wiesen, aquaticus L. an der Steine in den Krückwiesen, Acetosa L., Polygonum Bistorta L., amphibium L. var. natans in Tümpeln bei Laugwaltersdorf, Orchis mascula L. die häufigste Art, sambucina L. gesellschaftlich am Buchberge, Reich- macher ete., maculata L. am Fuchswinkel, @ymnadenia conopea R.Br., Platanthera bifolia Rehb., Coeloglossum viride Hartm. auf der Wiese am Stillstand des Storchberges, Buchberg-Wiesen, Reichmacher, Epipactis latifolia All., Listera ovata R. Br., Leucoium vernum L., Gagea minima Schult. im Tiefen Graben und Grasgärten von Görbers- dorf mit @. lutea Schult. Lilium Martagon L. am Buch- und Storch- berge, Allium Schoenoprasum L. wirklich wild auf den Scholzbauer- wiesen gegen den Storchberg, Colchicum autumnale L. Freudengrund, Neudorf und am Storchberge, Veratrum album L. var. Lobelianum Bernh. nur in Grasgärten von Lomnitz am Wege nach Freuden- burg, Anthoxanthum odoratum L., Alopecurus pratensis L., genicu- latus L., fulvus Sm., Phleum pratense L., Calamagrostis lanceolata Rih. in Erlengebüsch am Buchberge, Arrhenatherum elatius M. u. Koch, Avena pubescens Huds., flavescens Iı. Freudengrund, Buch- berg ete., Briza media L., Poa annua L., nemoralis L., trivialis L., pratensis L., compressa L., Dactylis glomerata L., Cynosurus cristatus L., Festuca ovina L. und duriuscula L. am Wege nach dem Freuden- grunde, rubraL., elatior L., Botrychium Lunaria Sw. am Storchberge, Buchberge und im Freudengrunde, matricariaefolium A. Br. soil auf dem Stritt bei Schömberg vorkommen. Trockene und höhere, eine spärliche Vegetation zeigende Berg- wiesen enthalten: Genista tinctoria L. bei Langwaltersdorf häufig, Ononis hircina Jaeg. bei Waldenburg, Trifolium’montanum L., spadiceum L. am Wege nach Langwaltersdorf häufig, agrarium L. ebendaselbst, Potentilla procumbens Sibth. unterm Schneeschirm an derWaldenburger Chaussee, Tormentilla Schrnk, Sempervivum soboliferum Sims. auf dürren Hügeln und Steinschüttungen bei Ober- Reimswaldau, am Dorfe Görbersdorf und bei Neuhayn. Sazxifraga granulata L. bei Wiesen in Böhmen, am Reichmacher ete., Tanacetum vulgare L., Arnica montana L. am Heidelberge an der Jägerhütte, am Buchberge, im Kessel. Senecio Jacobaea L., erraticus Bertol. wurde nur in wenigen Exemplaren auf Schutt in den Brehmer’schen Anlagen gefunden, vielleicht durch Gartensämereien eingeschleppt. Zypochoeris radicata L., Leontodon autumnalis L., hastilis L., Euphrasia officinalis L., Atropa Belladonna L. kommt bei Lomnitz vor. Thymus Serpyllum L., Clinopodium vulgare L., Glechoma hederacea L., Prunella vulgaris L., Lysimachia Nummularia L., Luzula pilosa Willd., campestris D.C., angustifolia Greke. mit var. rubella Hoppe, Carex leporina L., praecox Schreb., Sieglingia decumbens Bernh., Nardus stricta L., Calamagrostis Halle- riana D.C. auf Bergwiesen am Langen Berge bei Donnerau. Auf Wiesen von höherem Feuchtigkeitsgrade und stellenweiser Torfhaltigkeit findet man: Caltha palustris L., Cardamine amara L., Viola palustris L., Drosera rotundifolia L. am zahlreichsten auf den Wiesen am Kuh- plane an der Dittersbacher Chaussee. Parnassia palustris L.,"Stellaria uliginosa Murr., Lotus uliginosus Schk., Epilobium hirsutum L. nur am Schlossteiche und in Gräben bei Adersbach, palustre L. im Freudengrunde, an der Hohstrasse ete. Galium uliginosum L. besonders zahlreich im Bornkressenthale bei Adersbach, palustre L., Sedum villosum L. im Hühnergraben des Buchberges, am Wege nach Langwaltersdorf und am Reichmacher. Valeriana dioica L., ‚Senecio crispatus D.C. die häufigste Form var. sudeticus D.C., weniger verbreitet rivularis W.K., selten croceus Tratt. auf Wiesen im Freuden- grunde, am Buchberge, bei Reimswaldau. Menyanthes trifoliata L. nur auf Wiesen bei der „Fichte“ unterm Buchberge und auf den Krück- wiesen bei Langwaltersdorf. Symphytum officinale L., Myosotis pa- lustris Rth., Veronica Beccabunga L., Betula pubescens Ehrh. sehr selten; nur Ein Exemplar unter Erlen auf Moorwiesen am Buch- berge und nach y. Uechtritz bei Rosenau. Salix aurita L., repens L. mit ambigua Ehrh. nur am Buchberge ohnweit der „Fichte.“ Orchis datifolia L., Juncus conglomeratus L., efusus L., filiformis L. am Buchberge und den Steine-Wiesen bei Lang- und Niederwaltersdorf, articulatus L., silvaticus Reichard, alpinus Vill. nach v. Uechtritz auf Moor bei Rosenau, supinus Mnch., squarrosus L. und bufonius L., Heleocharis palustris R. Br., Scirpus lacustris L., Eriophorum alpinumL. nur auf einem Grabenauswurfe am Reichmacher von mir selbst und auf Wiesen bei Rosenau von v. Uechtritz gefunden. E. vaginatum L. häufig bei Adersbach und an der Heide ohnweit Friedland, ‚angustifolium Rth., latifoum Hoppe. Carex Davalliana Sm. nur im Freudengrunde bei dem Stege, disticha Huds. auf Wiesen bei Traut- liebersdorf sehr häufig, vulpina L., stellulata Good., canescens Es, acuta L., pilulifera L., panicea L., flacca Schreb., pallescens L., fava L., vesicaria L., paludosa Good., Equisetum palustre L., lime- ‚sum L., arvense X limosum Lasch nur in einem Tümpel am Reich- macher zwischen Görbersdorf und dem Fuchswinkel von Milde ge- funden, dort aber ziemlich zahlreich. ZLycopodium inundatum L. nach v. Uechtritz bei Rosenau. Die Felder verdanken ebenso, wie die Wiesen ihre für die Bodenverhältnisse auffallende Ertragsfähigkeit nieht nur der Frequenz der Gebirgsniederschläge, welche durch Annäherung bedeutender Waldungen wesentlich gesteigert wird, wie der geognostischen Unter- lagen von sehr porösem Porphyr, sondern auch der schon oben er- wähnten Betriebsamkeit des Landmannes, welcher mit unsäglicher Mühe den Dung, nicht selten mittelst Schubkarren, auf bedeutende Höhen schafft, um dem Grundstücke Feldfrüchte abzugewinnen. Unter solehen Umständen ist die Flora des Feldes nicht gerade arm zu nennen; die oft üppigen Klee-, Wicken-, sogar einzelne Lupinen- und Luzernenfelder, sowie die hier gebauten Getreidearten, als Hafer, Roggen, Gerste, stellen ein ansehnliches Contingent von Species, deren wichtigste hier folgen: Adonis aestivalis L. bei Waldenburg, Rannuculus Flammula L., repens L., bulbosus L. sehr zerstreut, auf den Neudorfer Feldern und dem Holzgrunde, arvensis L., Delphinium Consolida L. bei Walden- e burg, Papaver Rhoeas L., somniferum L. auf Feldern verwildert, Fu- maria officinalis L., Nasturtium silvestre R.Br., palustreD. C. Barbaraea vulgaris R. Br. Sisymbrium Thalianum Gay u. Monn., Erysimum. cheiranthoides L., Brassica oleracea L., Rapa L. und Napus L., Sinapis arvensis L., Alyssum calycinum L., Berteroa incana D.C. auf Feldern im Klee gegen den Kessel, Erophila verna E. Mey, Camelina sativa Crntz. und dentata Pers., letzterer bei Neudorf ge- baut. Thlaspi arvense L., perfoliatum L. auf Feldern am Storchberge unter der Katzenlehne, neuerdings durch Feldbestellung ver- schwunden. Lepidium campestre R. Br. vereinzelt auf den Krück- wiesen-Feldern bei Langwaltersdorf und am Storchberge. (Capsella Bursa pastoris Mnch., Neslea panniculata Desv., Raphanistrum Lam- psana Gaertn., Raphanus sativuslL. cultivirt, Viola tricolor L., Silene vul- garis Greke., nutans L., Agrostemma Githago L., Spergula arvensis L., Spergularia rubra Presl. am Kirchsteige von Langwaltersdorf nach Neuhayn. Moehringia trinervia Clairv., Arenaria serpyllifolia L., Ho- losteum umbellatum L., Stellaria media Cyvrillo, Holostea L., graminea L., Cerastium arvense L., Linum usitatissimum L. cult., Geranium pusillum L., dissectum L. in Kleefeldern von Görbersdorf am Wege nach Langwaltersdorf und Büttnergrund, columbinum L. an denselben Orten, aber sparsamer, molle L., Robertianum L., Erodium cicutarium L’Herit., Zupinus luteus L. cult. im Fuchswinkel bei Schmidtsdorf, Medicago sativa L. bei Neudorf cult., Zupulina L., Melilotus offiei- nalis Desr. bei Görbersdorf, albus Desr. in Kleefeldern gegen den Büttnergrund, Trifolium pratense L. eult., arvense L., medium L., repens L. eult. mit hybridum L., procumbens L., Vicia sativa L. cult., Faba L. eult., Ervum hirsutum L., Lens esculenta Mnch. bei Walden- burg eult., Pisum sativum L. eult., Rosa canina L., tomentosa Sm., Pyrus communis L. und Malus L. in einzelnen Feldbäumen gegen den Storchberg und den Freudengrund. Oenothera biennis L. auf un- fruchtbaren Feldern bei Waldenburg, Scleranthus annuus L. und perennis L., Sedum acre L., Daucus Carota L., Sherardia arvensis L., Valerianella olitoria Mnch., dentata Poll.., Knautia arvensis Coult. Tussilago Farfara L., Filago arvensis Fr., Gnaphalium uliginosum L., dioicum L., Anthemis arvensis L., Matricaria Chamomilla L. auf den Ruppersdorfer Feldern, wo es in Massen zum Gebrauche eingesam- melt wird. M..nodora 1,., Leucanthemum vulgare Lmk., Cirsium lanceo- latum Bcop., arvense Scop., Carduus acanthoides L. sehr zerstreut, nur am Storehberge und’auf den Schmidtsdorfer Feldern gegen den Fuchs- winkel. ©. nutansL. Neudorfer Felder. Centaurea JaceaL. und Scabiosa L., Lampsana communis L., Cichorium Intybus L., Picris hieracioides L., Sonchus arvensisL., Crepis tectorum L., Campanula rapunculoides L. und Trachelium L., Convolvulus sepium L., arvensis L., Cuscuta euro- paea L., Epühymum L., Anchusa officinalis L., Nonnea pulla D.C. auf Ackerrainen bei Seitendorf unter Waldenburg vom Lehrer Lietsch gefunden, Echium vulgare L., Lithospermum arvense L., Myosotis stricla Lk., hispida Schldl., intermedia Lk., Veronica serpyllifolia L., arvensis L., triphyllos L., persica Poir., hederifolia L., Alectorolo- phus minor W. u. Grab., major Rcehb., Euphrasia Odontites L., Mentha arvensis L., Calamintha Acinos Clairv. auf den Fuchswinkel- feldern häufig. Lamium amplexicaule L., purpureum L., Galeopsis Ladanum L., Stachys palustris L., Lysimachia vulgaris L., Anagallis arvensis L., Polygonum lapathifolium L., Persicaria L., Hydropiper L., aviculare L., Convolvulus L., Fagopyrum esculentum Much., Tithy- malus helioscopius Scop., Cyparissias Scop., Esula Scop., Peplus Gärtn., Allium vineale L. nur unter Getreide auf den Buchberg- feldern an der Waltersdorfer Rusticalgrenze, oleraceum L. an Acker- rainen am Storchberge, Buchberge etc. verbreitet. Phalaris canariensis L. bei Waldenburg cultivirt und verwildert. Apera Spica venti P. B., Holcus mollis L. ungemein verbreitet, seltener lanatus L., Avena sativa L. cult., Bromus secalinus L., racemosus L. im Freuden- grunde einzeln, arvensis L., Triticum vulgare Vill. nur selten gebaut, repens L., Secale cereale L. cult., Hordeum vulgare L. cult. und distichum L. eult. Lolium perenne L. und temulentum L. Endlich Equisetum arvense L. und silvaticum L. Die Dorfanger bieten da botanisches Interesse, wo, wie dies in Schmidtsdorf und Altfriedland der Fall ist, die Betten der Dorf- bäche in Folge von früheren Wolkenbrüchen stark erweitert und ausgerissen sind und sich inmitten des im Sommer trockenen Fluss- bettes kleine Rasenflecke, beraste Sumpfstellen und Wassertümpel gebildet haben. Die Ränder der Gebirgsbäche sind meist mit Weiden besetzt und so zeigen deren gewundenen lauf schon von Ferne diese seine treuen und wegen der nothwendigen Uferbe- festigung so nützlichen Begleiter. Ausser den vorkommenden Ruderal- pflanzen sind in nachfolgender kurzer Zusammenstellung die wenigen hier vorkommenden Wasserpflanzen, Dorfbäume, sowie einzelne Auswanderer aus den Grasgärten auf die Dorfauen aufgenommen. Batrachium aquatile E. Mey. und fluitans Wimm., Chelidonium majus L., Arabis arenosa Scop. auf dem Waldenburger Bahnhofe, Cochlearia Armoracia L. aus Grasgärten verwildert. Malva Alcea L. an Zäunen in Görbersdorf häufig, auch auf Wiesen im Freuden- grunde, M. moschataL. in Gärten und verwildert. Althaea officinalis L. aus Grasgärten von Görbersdorf auf Wiesen und Auen verwildert. Tilia platyphyllos Scop. in sehr starken, stattlichen Bäumen bei der al Scholtisei in Görbersdorf, ulmifolia Scop., Prunus insititia L. an Wegerändern verwildert, PadusL., Potentilla Anserina L., argenteaL., reptans L., Myriophyllum verticillatum L. in Tümpeln bei Langwalters- dorf, Peplis Portula L., Montia minor Gmel. in trockenen Tümpeln, wie vor dem Büttnergrunde im Mühlteiche, im Freudengrunde ete., Aethusa Oynapium L., Levisticum officinale Koch in Grasgärten von Görbersdorf und Langwaltersdorf, nur zum Theile daraus verwildert. Bidens tripartitus-L. und cernuus L., letzterer seltener, bei Friedland _ und unweit der Restauration in Adersbach häufig, Artemisia Ab- sinthium L. in Grasgärten und verwildert, vulgaris L., Tanace- tum Parthenium Schultz Bip., Senecio vulgaris L., Onopordon Acan- thium L., Lappa minor D.C., Cnicus benedictus Jı. in Gärten bei Waldenburg cult., Sonchus oleraceus L., asper All., Syringa vulgaris L., Solanum Dulcamara L. in Weidengebüsch an der Steine und in Görbersdorf. Hyoscyamus niger L. bei Waldenburg, fehlt bei Görbers- dorf. Linaria Cymbalaria Mill. auf Felsen und Gestein: in der Brehmer’schen Anlage und verwildert. Veronica longifolia L. in einem Graben in Görbersdorf sehr zahlreich, jetzt aber durch Ver- legung desselben verschwunden. Mentha silvestris L. an den Steine- ufern häufig, aquatica L. daselbst seltener, piperita L. und crispa L. in Grasgärten nur verwildert. Lycopus europaeus L. in Neudorf, Adersbach und Merkelsdorf. Nepeta Cataria L. in Görbersdorf und Schmidtsdorf. Leonurus Cardiaca L. zu Altfriedland, Chaiturus Marru- biastrum Rehb. sehr selten, nur ein Mal in Schmidtsdorf gefunden. Scutellaria galericulata L. am Mühlgraben bei Schmidtsdorf, häufig in Merkelsdorf. Plantago major L., media L., lanceolata L., Cheno- podium album L., polyspermum L. in Görbersdorf, Bonus Henrieus L., Beta vulgaris L. gebaut und verwildert, Atriplex hastatum L., Urtica urens L. und dioica L., Humulus Lupulus L., Morus alba L. ange- pflanzt und verwildert. Salix pentandra L. bei der Brehmer’schen Anstalt. Salix fragilis L., amygdalina L., purpurea L., rubra Huds., viminalis L., longifolia Host einzelne Sträucher an der Steine bei Niederwaltersdorf, cinerea L., Populus pyramidalis Rozier, nigra L., balsamifera L. stattliche Bäume vor der Scholtisei in Görbers- dorf und sonst im Dorfe verbreitet. Alisma Plantago L. an den Steineufern. Butomus umbellatus L. in Tümpeln bei Waldenburg. Triglochin palustris L. mit Montia minor Gmel. in Tümpeln beim Büttner- grunde und im Freudengrunde. Potamogeton natans L. im Teiche bei Friedland, alpinus Balbis. nur im Mühlgraben in den Krück- wiesen am Lercheuberge, crispus L. daselbst und in einem kleinen Teiche in Schmidtsdorf, compressus L. Krückwiesen. Lemna minor L., Sparganium ramosum Huds., simplex Huds. Acorus Calamus L. in Ag 7 Teichen bei Wiese. Phalaris arundinacea L. an Gräben bei Görbers- dorf gegen den Freudengrund und bei Niederwaltersdorf am Mühl- graben, picta L. gänzlich verwillert auf den* Wiesen zwischen Giersdorf und Lomnitz. Phragmites communis Trin. am Gläser- teiche in Schmidtsdorf, @lyceria fluitans R. Br. Schliesslich verdienen noch einige an anderen Orten oft verwil- derte Gartenpflanzen, die theils als Parkbäume und Sträucher, ‚theils als Gemüse- und Arzneipflanzen in den hiesigen Anlagen und Gärten vorkommen, erwähnt zu werden: Berberis vulgaris L., Aesculus Hippocastanum L., Evonymus europaea L., Cytisus Laburnum L., Robinia Pseud-Acacia L. in An- lagen. Prunus domestica L. und Cerasus L. in Gärten, Cornus san- guinea L. und stolonifera Mchx., Lonicera Caprifolium L., Hippopha& rhamnoides L., Saliz acutifolia Willd., Populus alba L., Tazus baceata L. ein kümmerlicher Strauch, welcher aus der Wildniss von Neuhaus bei Waldenburg in einen hiesigen Garten verpflanzt worden ist. Thuja occidentalis L., Pinus Mughus Scop. und Strobus L. in Anlagen, Allium sativum L., fistulosum L., Salvia offieinalis L., Origanum Majorana L., Satureja ‚hortensis L., Hyssopus offieinalis L., Amarantus Blitum L. in Gärten als Gemüsepflanzen oder zu Arznei- zwecken gebaut. Görbersdorf, im December 1871. Impfversuche mit buntblättrigen Malvaceen. Von H. Lindemuth. Ein Aufsatz über den Einfluss des Edelreises auf die Unter- lage vom Prof. Dr. C. Koch in der von ihm redigirten Wochen- schrift des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues (Jahrg. 1870. No. 16. S. 121.) veranlasste mich, im Sommer 1870 Versuche in dieser Richtung anzustellen und jene Thatsache einer neuen expe- rimentellen Prüfung zu unterwerfen. Ich unternahm zu diesem Ende eine Anzahl von Impfversuchen*) von dem in Gärten viel- *) Unter Impfung verstehe ich im Allgemeinen die von den Gärtnern gewöhnlich unter dem Namen Veredlung verstandenen Ver- fahrungsweisen. Wo es nöthig erscheint, werde ich die Art derselben speciell anführen. ne: 33 fach verbreiteten Abdutilon Thompsoni, nach Regel, wie er in seiner Gartenflora mittheilt, einer buntblättrigen Form von Adutilon striatum Dicks., mit anderen Malvaceen. — Durch Einfluss des Edelreises auf die Unterlage gewann ich überhaupt panachirte Formen von folgenden Pflanzen: Abutilon sp. 234. == striatum Dicks. — megapotamicum (Spr. fil.) St. Hil. (vexillarium Morr.) — wvenosum Hook. — insigne Planch. — Sellowianum Reg]. — Souvenir de Kotschy. — Souvenir d’Arago.. — _ Lemoine. — sp. Brasilien. *) — inaequale (Lk.) Garcke. — sp. Malvacea sp. Dr. Schweinfurth. Ueber einzelne Fälle meiner Versuche hat Herr Dr. P. Magnus eingehend berichtet in der Sitzung der Gesellschaft naturforschen- der Frennde in Berlin am 21. Juli 1870, in der Botanischen Zeitung 1871. No. 8., in dem Sitzungsberichte naturforschender Freunde vom 21. Februar 1871, in der Naturforscher- Versammlung zu Rostock ‘und zuletzt im Sitzungsberichte der Gesellschaft naturforschender Freunde am 17. October 1871. Jetzt, wo ich nun in dieser Reihe von Versuchen über die Malvaceen zu einem bestimmten Abschlusse gelangt bin, was aller- dings nicht ausschliesst, dass dennoch sich bei weiterer Fortsetzung noch anderweitige Aufschlüsse ergeben können, schien es mir an der Zeit, gestützt auf meine sämmtlichen Versuche, über dieselben und ihre Ergebnisse zusammenhängend und im Allgemeinen zu berichten. — Da ich unmöglich alle einzelnen Versuche eingehend beschreiben kann, so beschränke ich mich auf die Mittheilung von nur einigen der sehr zahlreich angestellten Versuche, welche ich zur grösseren Deutlichkeit schematisch auf der beigegebenen Tafel dargestellt habe. In sämmtlichen Figuren bezeichnen die Zahlen die Reihenfolge der nach ”s geordneten Blätter der Versuchs- pflanzen, der Kreis die Stelle der Impfung mit der buntblättrigen *) Anm. Abutilon Sp. Brasilien kam seit der Abgabe des Manu- scripts im Juli 1872 zur Blüthe und ist nach der Beschreibung von Abutilon Sellowianum Rgl. nicht verschieden. Verhandl. des bot. Vereins. f. Brand. XIV. 3 34 Form. Die Impfung aller abgebildeten Versuchs-Exemplare geschah durch Oculation. Ausserdem wandte ich bei nicht abgebildeten Exemplaren das s. g. Einspitzen an. Nachdem die Impflinge an- gewachsen waren, schnitt ich gewöhnlich, bei den abgebildeten Exemplaren in allen Fällen, die Spitzen der als Unterlage dienen- den Stämme in verschiedener Höhe über der Impfung ab. Die so behandelte Pflanze wird gezwungen, wenigstens einen neuen Trieb zu entwickeln, der, wenn nur ein einziger hervorbricht, unabhängig vom Orte, gewöhnlich vom zweiten oder dritten, bei grösserer Ab- neigung gegen die Uebertragung erst von einem späteren Blatte an, fortschreitend eine von Blatt zu Blatt lebhafter werdende Pa- nachirung bis zu einem bestimmten Grade annimmt. Beim Aus- treiben mehrerer Zweige ist aber die Ansteckung vom Orte ab- hängig, und zwar in der Art, dass die dem Impflinge nahen, be- sonders aber auf der Impfseite oberhalb der Impfstelle stehenden Triebe gewöhnlich zunächst allein beeinflusst werden. Bei grösserer Abneigung der Unterlage gegen die Uebertragung wird alsdann gewöhnlich von mehreren Trieben nur der auf der Impfseite ober- halb der Impfstelle stehende und der ihr nächststehende Trieb erst nach Entwicklung einer Anzahl grüner Blätter panachirte hervor- bringen. Bei starker Neigung der Unterlage für die Uebertragung können aber alle Triebe, besonders wenn sie zugleich ausbrechen, unmittelbar, ohne vorher grüne Blätter entwickelt zu haben, so- gleich lebhaft panachirt ausbrechen. Einen solchen Fall zeigt V. II. Abutilon esculentum Juss. Treibt ein eingesetztes Auge einer panachirten Pflanze rasch aus, so ist der Einfluss auf die Unterlage gewöhnlich ein geringer. Es können solche Zweige auf Individuen, welche für die Ueber- tragung geneigt sind, Jahre lang üppig wachsen, ohne einen wei- teren Einfluss auf die Unterlage auszuüben, wie dies an einem (nieht abgebildeten) im Sommer 1870 mit Adutilon Thompsoni ocu- lirten Adutilon megapotamicum St. Hil. (bekannter unter dem Namen vezillarium Morr.) sich zeigt. Gleichwie der Baumzüchter die ungleichmässige Ernährung eines Obstbaumes durch richtiges Beschneiden aufhebt oder auch den Nahrungssaft einzelnen Theilen desselben, wie seinen Aesten, selbst Früchten, bei logischem Denken und Handeln mit Erfolg zuzuführen im Stande ist, ebenso kann man die Panachirung von der Impfung abhängig machen und also auch weiter von den be- reits panachirt gewordenen auch anderen Zweigen und fortgesetzt der ganzen Unterlage mittheilen. An den Zweigen 14. u. 15. bei V.2., einer unbestimmten, mit a a ANZUEE n % Be Rn Eh ARE ES Er RS TEE BA N a et h > EEE Eden N] 6 wire 3 . ET EN 24) EUhET 2 Beziehungen stattgefunden. Ausserdem giebt es wohl nur wenige Arten, welche der griechischen und orientalischen Flora zugleich eigenthümlich sind. Daher ist es mir wahrscheinlich, dass die Pflanze in Griechenland nicht heimisch ist. Doch die Zeit ihrer Einführnng zu ermitteln, scheint mir heutzutage nicht mehr mög- lich. — Wo ist nun die eigentliche Heimath unserer Pflanze? Es bleibt uns nur der nördliche Orient übrig oder die Länder vom kaukasischen Georgien (C. Koch!) bis zu den Gebirgen Nordin- diens (Hooker filius et Thomson!), wo die Pflanze, wie mir Herr Professor C. Koch versichert, unter denselhen Lebensbedingungen, wie bei uns, vorkommt. Noch will ich zum Schlusse hier ein Faetum erwähnen, wel- ches vielleicht unter die characteristischen Eigenthümliehkeiten der Pflanze zu rechnen ist, nämlich ihr jahrelanges Ausbleiben und plötzliches Wiedererscheinen an der gleichen Loealität. Im Früh- jahre 1863 hatte ich. ein Pflänzchen der Veronica Tournefortii dem Sommerstücke des botanischen Gartens entnommen uud auf ein Beet neben der Alpenanlage meines Gartens verpflanzt. Die Pflanze blühete und fructifieirte dort reichlich, verschwand aber dann spur- los. Im Sommer 1871 von meiner Reise uach Salzburg zurück- gekehrt, musterte ich die Alpenanlage meines Gartens. Viele Sazifraga- Arten waren in den glühenden Julitagen zu Grunde ge- gangen. Doch aus den Trümmern sprosste neues Leben: ein reicher Flor von Veronica Tournefortii ! Senecio vulgari x vernalis Ritschl, forma Weylii nebst allgemeinen Bemerkungen über Pflanzenbastarde. Von W. Vatke. Die schönen Octobertage des verflossenen Jahres 1871 ver- einigten in Berlin drei Freunde der scientia amabilis zu einer ge- meinsamen Excursion auf die in der Richtung nach Potsdam hin umliegenden Brachäcker: Johannes Brock, Theodor Weyl und mich. Der Centaurea solstitialis galt die Jagd: ein Jahr zuvor war sie in grosser Anzahl auf einer hochgelegenen Brache westlich von Wilmersdorf aufgetreten. Dorthin lenkten wir unsere Schritte; doch schienen diesmal die Nachstellungen vergeblich bleiben zu sollen, wie häufig die Pflanze auch im Jahre 1870 gewesen war. Nach langem Suchen fanden wir nur ein einziges und kaum blühendes Exemplar, welches zur Theilung kam, wurden indessen reichlich für diese geringe Ausbeute anderweitig entschädigt. Es stand nämlich auf der ganzen Höhe dieses, wenn ich es so nennen darf, Plateau’s, bevor es nach Osten zum sogen. Schöne- berger Fenn abfällt, Senecio vernalis in Unzahl, dicht als wäre er gesäet, und schien durch den reichlichen Flor der zweiten Generation diejenigen entschädigen zu wollen, welche die erste nieht gesehen, — bis zu der Stelle, wo man jetzt mit dem Bau einer neuen Verbindungsbahn beschäftigt ist, — dazwischen hie und da ein winziges Pflänzchen des Kreuzkrautes, sowie in weit grösserer Menge, als $. vulgaris, die Bastardform, ganz von der Tracht des letzteren, indessen durch die strahlenden Randblüthen sich unzwei- felhaft als solche documentirend. Alsbald waren wir alle drei von der Richtigkeit der Deutung überzeugt, und als uns darauf ge- legentlich einer Einkehr im Wirthshause zu Wilmersdorf Freund Weyl die drei Seneciones neben einander auf den Tisch legte, da konnte ich nicht umhin, der Form von Wilmersdorf, jetzt nur im Scherze, nach dem Helden des Tages den Namen $. Weyliü zu ertheilen. Noch an demselben Abende legte ich die Pflanze in der Frei- 46 tags- Versammlung des Botanischen Vereines Herrn Professor Braun zur Prüfung vor, der unsere Deutung ohne Weiteres bestättigte. Der Bastard von Senecio vulgaris und vernalis ist bereits mehr- fach in anderen Gegenden Deutschlands beobachtet, so dass für mich keine Veranlassung zu einer Publication vorlag. Da fand ich neuerdings zufällig beim Durchblättern der Verhandlungen unseres Vereines im Jahrgange 1869, S. 138 unter den kleinen botanischen . Mittheilungen von H. Zabel zwei sSenecio-Varietäten beschrieben, welche nach meinem Dafürhalten beide als Formen unseres Ba- stardes zu betrachten sind. Herr Zabel besehreibt a. a. O. einen Senecio vulgaris var. radiatus (nicht Koch, wie ich sogleich nachzuweisen mich bemühen werde), welcher ‚nach allen Merkmalen zu S. vulgaris gehört“: „Die Strahlblüthen sind etwa halb so lang und halb so breit, als bei S. vernalis, jedoch zahlreicher und von etwas anderer Färbung, weniger intensiv und etwas dunkler gelb, und weniger wagerecht abstehend.‘“ Diese Beschreibung passt wörtlich auf die Pflanze von Wil- mersdorf (die, wie ich im Folgenden zeigen werde, ein unzweifel- hafter Bastard ist) und da Herr Zabel ausdrücklich erwähnt, dass S. vernalis in der Umgegend von Chorin nicht selten ist und auch unsere Pflanze nicht die unmittelbare Nähe beider Eltern liebt (was auch bei andern Bastarden beobachtet wurde), so trage ich kein Bedenken, beide zu identificiren. Weiter beschreibt Herr Zabel a. a. O. eine andere Form, die mehr den Habitus von $. vernalis hat: „die Blätter sind aber am Rande weniger kraus und die Strahlblüthen etwas kürzer und we- niger zahlreich, die Hülle ist eylindrisch, die Köpfchen sind hierbei grösser, als bei $. vulgaris, die ganze Pflanze ist fast kahl.‘‘ Diese Bastardform nennt Zabel $. vulgari X vernalis forma pseudovernalis. Dem gegenüber nenne ich die ersterwähnte, von Zabel ver- kannte Form S$. vulgari X vernalis forma Weylii, nach Theodor Weyl, seit dem Jahre 1866 Genossen meiner Excursionen, der bereits einen grossen Theil seiner Zeit dem Sammeln und Studium der Compo- siten, dieser schwierigsten und umfangreichsten Familie der Phane- rogamen zuwendete, und in dessen Gesellschaft ich die Pflanze bei Berlin zuerst beobachtete. Was ist nun eigentlich, frage ich jetzt, 8. vulgaris ß radiatus Koch syn.? Unsere Pflanze kann es unmöglich sein; denn damals gab es in Hannover und Holstein, wo Koch seine Form angiebt, noch keinen S. vernalis und ist demnach die Zabel’sche Pflanze von der Koch’schen verschieden. Koch eitirt als Synonym seiner ER 47 Form S$. denticulatus O. F. Mueller (fl. dan. t. 791!), welche be- reits von Wahlenberg richtig als Form von S$. silvaticus L. ge- deutet wurde. Ob hiermit auch die Koch'sehe Pflanze zusammen- fällt, wird sich schwerlich ohne Ansicht von Originalen, wenn an- ders solehe existiren, entscheiden lassen. Doch giebt es eine strahlende Form vun S$. vulgaris, deren Existenz ich bisher bezweifelt hatte. Auf meine Anfrage hatte nemlich Herr Professor Braun sein gesammtes Material revidirt und darunter einen $. vulgaris radiatus gefunden, leider ohne nähere Angabe des Fundortes, wahrscheinlich von Car!sruhe stam- mend. Mein verehrter Lehrer hatte diese gewiss sehr seltene Form bereits in der ersten Zeit, wo er botanisirte, beobachtet und weiter kein Gewicht darauf gelegt. Sie unterscheidet sich von 8. silva- ticus, mit welchem sie wohl verwechselt werden könnte, durch den compacten Blüthenstand, von den meisten Formen durch die Form der Hüllen, von allen meinerseits verglichenen Exemplaren durch die schwarzspitzigen äusseren Hüllblätter und deren Längenverhältniss zu den inneren, ferner durch ausgebreitete, nicht zurückgerollte Strahlblumen, welche fast dreimal so breit sind, wie an den ge- wöhnlichen Formen von $. silvaticus, und fast die Länge des Pappus erreichen. Von dem Bastarde unterscheidet sich diese Form dagegen nur durch Blätter, deren Rand völlig flach und nicht im Entfern- testen kraus ist, durch einen compacteren Blüthenstand und noch schmälere, kürzere Randblüthen von, wie es nach dem Trocknen scheint, noch blässerer Färbung, wie man sieht, lauter geringfügige Merkmale, ohne dass jedoch meinerseits andere bessere aufgefun- den werden konnten. Aus dem Gesagten scheint mir hervorzugehen, dass sich Senecto vulgaris var. radiatus A. Br. herb. (ob Koch Syn.?), falls er wieder aufgefunden werden sollte, nicht ohne fortgesetzte Beobachtung und Untersuchung des Pollens sicher wird von dem Bastarde unterscheiden lassen. Doch zurück zum sSenecio Weyli! Ist diese Form durch absolute, scharfe und durchgreifende Merkmale von den Eltern getrennt oder sind’s nur allgemeine relative? Ich glaube mich für das Erstere entscheiden zu müssen. Von $. vulgaris unterscheidet man den Bastard auf den ersten Blick durch das Vorhandensein der Randblüthen, während er doch sonst dieser Art näher steht. Ob der Unterschied von S. vernalis ebenso sicher ist, das müssen freilich weitere Beobachtungen lehren; ich fand nämlich, dass sich die Randblüthen von S. Weylii (auch nach einem einstündigen Transporte zwischen Löschpapier) nicht umrollten, was bei 8. vernalis, in gleicher Weise transportirt, nur zu bald eintrat. Ferner scheint unsere Form nicht zu überwintern, welches Faetum aber auch noch weiter zu beobachten wäre, Alle übrigen Unterschiede, welche mir bei der ersten näheren Betrachtung auffieleu, haben sich nicht bewährt, so dass ich sie daher hier übergehe. Der Pollen des Bastardes, welchen Herr stud. phil. E. Wunsch- mann zu untersuchen die Güte hatte, zeigte in seinen qualitativen Eigenschaften keinen bemerklichen Unterschied, was bei der nahen Verwandtschaft der Eltern nicht auffallend ist; nur war die Anzahl der Körner in den Antheren etwas geringer. Dass es auch Bastardformen ohne Strahl geben wird, ist nicht unwahrscheinlich; ob aber die von Zabel beschriebene Form dis- coideus von 8. vernalis als solche aufzufassen ist, weiss ich nicht. Es dürfte sich diese Frage auch schwerlich ohne Beobachtung der lebenden Pflanze an ihrem Standorte und ohne Untersuchung des Pollens beantworten lassen. Eine systematische Uebersicht der Bastardformen von $. vul- garis und vernalis würde nach den bisher gewonnenen positiven und problematischen Resultaten etwa folgendermassen ausfallen: Senecio vulgari X vernalis Ritschl. @. radiatus (Zabel em.) m. (8. vulgaris var. radiatus Zabel l. ce.) 1. pseudovernalis Zabel |]. ce. 2. Weylii m. (S. Weylii) Vatke herb.) 8.? discoideus m. (SS. vernalis $ d. Zabel]. c. ?) Sicher ist nach Zabel’s Beobachtungen, dass der Bastard in zweien, unschwer zu trennenden Formen auftritt, von denen sich die eine mehr dem $. vulgaris, die andere mehr dem $. vernalis anschliesst. Eine gleiche Zweigestaltigkeit (der Ausdruck Dimorphismus ist bereits anderweitig vergeben) wird auch von anderen Bastarden. angenommen. Geum intermedium und Willdenowii sind die beiden Formen des Bastardes zwischen @. urbanum und @. rivale, Ribes- Gordonianum und Beatoni von: R. aureum und sanguineum. Analoge Verhältnisse finden wir bei den Cirsium-Bastarden, wie sie mich im Juli 1869 mein geschätzter Freund, Herr G. Maass, auf der Krähen- fusswiese und den andern schönen Waldwiesen in der Gegend von Altenhausen (Provinz Sachsen) beobachten lehrte, und gewiss noch bei manchen andern Bastarden. Fragen wir nun nach der Entstehung dieser Formen, so. könnte die Vermuthung nahe liegen, dass die eine, um das be- kannteste Beispiel der beiden Geum-Arten zu wählen, aus der Be- stäubung der Narbe von Geum rivale mit dem Pollen von @. ur- banum entstanden sei, umgekehrt die andere. Diese Annahme, welche auf den ersten Blick viel für sich hat, wird von G. F. W. Meyer (fl. han. exe. p. 166.) ohne nähere Begründung, vielleicht durch eine Analogie im Thierreiche geleitet — das Maulthier ist ja bekanntlich der Bastard von Eselhengst und Pferdestute, der Maulesel der Bastard von Pferdehengst und Eselin! — als ausge- machte Sache betrachtet, und ihm sind manche neuere Floristen gefolgt. Dagegen sprechen nun aber die zahlreichen übereinstimmenden Beobachtungen der namhaftesten Bastardzüchter von Koelreuter (1761) bis auf C. F. v. Gaertner (1849) und Wichura (1865). Joseph Gottlieb Koeireuter, der zu Linn&’s Zeiten .die ersten künstlichen Bastarde gezüchtet und trefflich beschrieben hat, haupt- sächlich in der Absicht, die damals noch vielfach bezweifelte Lehre von der Geschlechtlichkeit der Pflanzen zu beweisen,*) erzog unter andern einen Bastard Necotiana (paniculata d‘ X rustica 2) und einen andern (rustica d X paniculata 2) und sagt von dem letztern in der ersten Fortsetzung 8. 11.: „Man wird vielleicht neu- gierig sein, zu wissen, wie die Gestalt dieser Bastarte beschaffen gewesen und was für Eigenschaften siegehabt haben? Ich kann es mit wenigen Worten sagen: sie sind den N. (rustica 2 X pa- niculata S) in allen Stücken so ähnlich gewesen, als ein Ei dem andern, so ähnlich, dass ich selbst öfters beiderlei Arten nicht hätte von einander unterscheiden können, wenn sie nicht an den. Nummern zu erkennen gewesen wären.“ Aus dem inhaltreichen Werke Gaertner’s*”"), der wohl die meisten künstlichen Bastarde gezüchtet hat, begnüge ich mich, das von Wichura***) in seiner gediegenen Abhandlung Erwähnte zu eitiren. Dieser sagt auf S. 51., wie folgt: „Wichtig ist die Frage, ob und wie weit die väterliche oder mütterliche Stammpflanze auf die Gestalt des Bastardes von vor- wiegendem Einflusse ist. Wir befinden uns diesem Problem gegen- über in der günstigen Lage, durch die entgegengesetzte Kreuzung ach dernBormel (2 a X Zb) und (2b. x. a) ein ent scheidendes Experiment vornehmen zu können. Gaertner hat *) Vorläufige Nachricht von einigen das Geschlecht der Pflanzen betreffenden Versuchen und Beobachtungen. Leipzig 1761 u. s. w. **) C.F. v. Gaertner: Versuche und Beobachtungen über die Ba- starderzeugung im Pflanzenreiche. Stuttgart 1849. **#) Die Bastardbefruchtung im Pflanzenreiche erläutert an dem Bastarden der Weiden. Breslau 1865. Verhandl. des bot. Vereins. f. Brand. XIV. 4 solcher Versuche mehrere gemacht und sagt darüber auf $. 222.: „„Die wichtigste und interessanteste Erscheinung bei der Kreuzung der Pflanzen in der Bastardzeugung ist die vollkommene Gleichheit der beiderlei Producte, indem die aus der einen, wie aus der andern Befruchtung erzeugten Samen Pflanzen von der vollkommensten Aehnlichkeit hervorbringen: so dass die verschiedene Entstehung und Abstammung bei der sorgfältigsten Untersuchung der beiderlei Bastarde in Beziehung auf ihre Bildung und Typus nicht den geringsten Unterschied darbietet.‘““ Nur bei einzelnen Bastarden aus der Gattung Digitalis will Gaertner in Uebereinstimmung mit den Beobachtungen Koelreuter's leichte Unterschiede der gekreuzten Bastarde gefunden haben.‘ „Auch behauptet er, dass Nicotiana (rustica X paniculata) fruchtbarer, als N. (paniculata X rustica), Dianthus (barbatus X superbus) fruchtbarer, als D. (superbus X barbatus), D. (arenarius X pulchellus) zu Ausnahmstypen geneigter sei, als D. (pulchellus X arenarius) u.s.w. Ob indessen diese Unterschiede wirklich in der Kreuzung und nicht vielmehr in andern Verhältnissen ihren Grund haben, bleibt doch wohl zweifelhaft. Mir ist bei den Weiden ein hierher gehöriges Experiment und zwar mit Salix Caprea und vimi- nalis gelungen und da unterschied sich die $. (2 Caprea X SF vimi- nalis) von der S. (Qviminalis X JS Caprea) weder in dem Grade der Fruchtbarkeit der Ovarien, noch in der Zahl der normalen Pollenkörner, noch endlich in ihrer äussern Gestalt, vielmehr glichen sie sich in allen diesen Beziehungen so vollständig, dass man sie sehr wohl für Produete einer und derselben Zeugung an- sehen konnte.“ Soweit Wichura. Ueber die bei andern Bastarden beobachtete Zweigestaltigkeit schweigt er dagegen, wie Meyer und seine Nach- folger von den Erfolgen der Bastardzüchter. Es würde sich mithin wohl der Mühe verlohnen, die Berech- tigung der Meyer’schen Ansicht experimentell zu prüfen. Zu diesem Zwecke wären möglichst viele Bastardformen, von denen eine der- artige Zweigestaltigkeit behauptet wird, künstlich unter Anwendung von Pollen beider Stammarten zu erzeugen. Mancherlei Gründe halten den Schreiber dieser Zeilen davon zurück, selbst Versuche in dieser Richtung anzustellen. Doch zählt unser Verein nicht wenig Mitglieder, die in Ab- geschlossenheit auf dem Lande Gärten zur Disposition haben, so wie in Pfropfung und Bastardzüchtung erfahrene Gärtner. Diesen Herren möchte ich mir erlauben, ganz besonders zu empfehlen, einschlägige Versuche und Beobachtungen anzustellen, um diese so interessante und doch noch so streitige Frage aufzuklären. Noch einmal erlaube ich mir, Wichura’s Werk zu eitiren und ‚auszuschreiben. Er empfiehlt auf S. 91 „entgegengesetzte Kreuzungen nach der Formel 2 a X Zbund 9 bX Ja, um das Gesetz der Gleichheit solcher Bastarde nochmals zu prüfen und eventuell seine Modificationen zu ergründen. — Möglich, dass wenigstens der Varietätenkreis von Q a X J b ein anderer ist, als der von & b ER Ne Sollten diese Versuche, wie zu erwarten, lediglich eine Be- stätigung der von Koelreuter, Gaertner und Wichura gefundenen Thatsachen ergeben, so wäre weiterhin zu prüfen, ob sich vielleicht eine Verschiedenheit in der Kreuzung der beiderlei Producte mit dem Pollen der einen oder anderen Stammart herausstellen sollte und ob vielleicht auf diese Weise die früher. besprochene Zwei- gestaltigkeit der Geum-Bastarde zu erklären wäre. Zum Schlusse sage ich noch Herrn Professor Braun, meinem hochverehrten Lehrer, welcher mir zuerst dies Thema über die Bastardbildung im Pflanzenreiche zum Vortrage in seinem Collo- qguium empfahl, meinen besten Dank. i Proskau’s Flechten. Von B. Stein. Während eines fast dreijährigen Aufenthaltes in Proskau be- nutzte ich meine freien Stunden fast ausschliesslich zur Erforschung der Flechten-Flora Ober-Schlesiens und besonders der in der Um- gegend von Proskau wachsenden Flechten. Das nachstehende Verzeichniss der von mir um Proskau be- obachteten Flechten bringt, wie ich glauben darf, eine ziemlich vollständige Aufzählung der daselbst vorkommenden Arten. Die Flechten-Vegetation der oberschlesischen Wälder darf im Allgemeinen als eine sehr reichhaltige angesehen werden und die grossen zu Proskau gehörenden Wälder zeigen oft einen so reichen und üppigen Flechtenschmuck, dass man an die Wälder des Riesen- gebirges erinnert wird. 4* Besonders gute Ausbeute lieferte mir das Forstrevier Wilhelms- berg, vorherrschend Kiefer und Fichte, mit einzelnen Tannen, Eichen und Birken, und der darin gelegene Forstgarten, ein im Verwildern begriffener forst- botanischer Garten. Die Reviere Przyschitz, Jaschkowitz und Ochotz, besonders die den Namen Borrek führende, zu Jaschkowitz gehörende, mit Erlen auf Torfgrund bestandene Waldecke und eine in der Nähe von Ochotz befindliche Gruppe, theils im Walde, theils auf freiem Felde lagernder (errati- scher?) Granitblöcke — die einzigen, mir im Gebiete bekannt ge- wordenen grösseren Steine! — boten mir gleichfalls manchen schönen Fund. Diesen Fundorten schloss sich die meinen engeren Wirkungs- kreis begrenzende alte Mauer des botanischen Gartens der land- wirthschaftliehen Akademie mit einer Anzahl interessanter Arten würdig an und gewährte mir Gelegenheit, seltene Formen, wie z. B. Amphiloma medians Ngl., in nächster Nähe zu beobachten. Unter den 167 von mir beobachteten Arten befinden sich sechs bisher noch nicht aus Schlesien bekannte Arten, welche durch stär- keren Druck bezeichnet werden sollen. Usnea barbata L. « florida L. An Kiefern und Fichten, gemein. form. hirta Ach. an alten Zäunen, gemein. $ pendula Kbr. an Fichten im Jaschkowitzer Revier. Bryopogon jubatus L. Häufig, besonders in der Form implexus. Cornicularia aculeata Ehrh. $ coelocaula Fw. An trockenen Wald- rändern häufig. Stereocaulon tomentosum Hoffm. Sonnige Waldränder gegen Dom- browka. Cladonia aleicornis Lghtf. Auf Sandboden häufig. C. pyxidata L. Gemein. f. lophura Ach. im Borrek. f. epiphylla Ach. Wilhelmsberger Wald. C. gracilis L. Im Nadelwalde überall häufig. Ü. cervicornis Ach. £ verticillata Hoffm. Musenhain. Borrek. C. cariosa Flke. Sandgrube am Wege nach Dometzko. C. fimbriata L. Gemein. €. inerassata Flke. Anf Torf in einer kleinen Lichtung im Jasch- kowitzer Revier. j C. cornucopioides L. Przyschitzer Wald. ©. crenulata Flke. Waldränder um Jaschkowitz. CE. digitata Hoffm. Durch den ganzen Wald zerstreut, aber selten fruchtend. C. macilenta Ehrh. Faulende Baumstrünke im Ochotzer Revier. a a re se Ns Se 2 BRLSEN B ; a DI ETD, z % ar Tr nd, 2 i h er 2 u Fr a ‘C. uncinata Hoffm. Borrek-Wald. = C. squamosa Hoffm. Jaschkowitzer und Ochotzer Revier. C. furcata Schreb. Gemein. C. pungens Sm. An trockenen Waldrändern und in Sandgruben häufig. | ©. rangiferina L. a und ß silvatica Hoffm. Durch den ganzen s Wald gemein. ‘©. stellata Schaer. Wilhelmsberger Wald. ‘©. papillaria Ehrh. Sandige Wegränder gegen Schimnitz. Evernia divaricata L. Durch den ganzen Wald verbreitet, fruch- tend nur an Lariz im Forstgarten. E. prunastri L. An alten Zäunen und Feldbäumen gemein, doch stets steril. E. furfuracea L. Steril gemein, fruchtend nur im Forstgarten. Ramalina fraxinea L. Gemein. R. calycaris L. Wilhelmsberger Wald, nur steril. R. farinacea L. An Birken und Fichten nicht selten, doch stets steril. R. pollinaria Ach. Alte Zäune in Przyschitz, nur steril. Cetraria islandica L. Jaschkowitzer Wald. C. pinastri Scop. Am Grunde alter Fichten und Birken, häufig. C. glauca L. Przyschitzer Wald, an Birken. C. sepincola Ehrh. An den Lärchenbäumen und der Knüppel-Um- zäunung des Forstgartens. Anaptychia ciliaris L. An den Pappeln der Sraske nach Oppeln. Peltigera canina L. Gemein. P. pusilla Deks. Forstrevier Eleonorengrün. P. rufescens Fr. Wilhelmsberger Wald. Sticta pulmonaria L. An Eichen in der Nähe des Forstgartens. Imbricaria perlata L. c. fruct.! An Eichen im Wilhelmsberger Walde. (Bereits von Kühn ‚‚an Nadelholzstämmen im Pros- kauer Walde‘ gesammelt. cfr. Kbr. parerg. lich. pag. 29.) . tiliacea L. An alten Eichen, durch das ganze Gebiet zerstreut. "Sehr schöne Exemplare an einem Kirschbaume im botan, Garten. . sinuosa Sın. An Birken im Wilhelmsberger Walde, steril. . Borreri Turn. An Erlen bei der Rudzinitz-Mühle und im Borrek. . saxatilis L. Gemein. . aleurites Ach. An alten Zäunen und alten Kiefern gemein. . physodes L. Steril gemeir, fruchtend im Borrek und i im Wil- helmsberger Walde. I. acetabulum Neck. Erlen an der Rudzinitz-Mühle. I. olivacea L. Gemein. ar ee 5: Re j SE RE SL Br Kr Ga) aspera Mass. An Espen vor Jaschkowitz und im botan. Garten. we conspersa Ehrh. Steine bei Ochotz. difusa Web. Kiefern und Erlen im Jaschkowitzer Revier, steril Menegazzia terebrata Hoffm. An Birken im Przyschitzer Revier, nur steril. ee Parmelia stellarss L. Gemein mit der var. adscendens Fw. P. caesia Hoffm. Auf alten Ziegeldächern und Feldsteinen häufig. : P. pulverulenta Schreb. Gemein. P. obscura Ehrh. An Pappeln mit der vorigen Art doch nicht so- häufig. Br Physcia parietina L. Gemein. P. controversa Mass. An Birken gegen Dometzko. Amphiloma murorum Hoffm. Gemein. A. medians Nyl. Alte Mauer des botan. Gartens, in ziemlicher- Menge mit der vorhergehenden Art. | Placodium albescens Hoffm. Alte Mauer des Schlossgrabens. P. saxicolum Poll. An Zäunen und Feldsteinen gemein. Candelaria vulgaris Mass. Sehr schön an Pflaumenbäumen im botan. Garten. ; ' C. vitellina Ehrh. Gemein. Callopisma cerinum Hdwg. Wilhelmsberger Wald. Borrek. C. luteoalbum Turn. An Populus iremula gemein. C. citrinum Ach. Häufig. C. aurantiacum Leghtf. var. holocarpum Ehrh. An alten Zäunen in Przyschitz. | Lecania fuscella Mass. An jungen Espen bei Ochotz. Rinodina metabolica Ach. An Birken, häufig. Lecanora subfusca L. Im ganzen Gebiete gemein. var. campestris- Schaer. Alte Mauer des botan. Gartens. L. Hageni Ach. An alten Zäunen in Althammer und Przyschitz. L. scrupulosa Ach. Gemein. L. pallida Schreb. @ und $ angulosa Hoffm. Gemein. L. varia Ehrh. Gemein. var. symmicta Ach. An Kiefern im Wilhelmsberger Walde. - Zeora coarctata Ach. Häufig. Z. sordida Pers. Feldsteine bei Ochotz. Ochrolechia pallescens L. An einer Eiche im Wilhelmsberger Walde. Acarospora smaragdula Wahlbg. Strassensteine nach dem Adamatz- Teiche zu, Feldsteine bei Ochotz. Aspieilia calcarea L. Alte Mauer des botan. Gartens. A. gibbosa Ach. Steine bei Ochotz. I. I. caperata Dill. Durch den ganzen Wald häufige. T. 2: A. cinerea L. Steine an der Strasse nach Przyschitz. Gyalecta Flotowii Kbr. Eichen im Wilhelmsberger Walde. Urceolaria scruposa L. Ochotz. Phlyctis argena Ach. Przyschitz. Psora ostreata Hoffm. Durch den ganzen Wald verbreitet, aber nur steril. Bacidia rubella Pers. Häufig. Biatorina sambucina Kbr. An Salix aurita am Rande des Jaschko- witzer Waldes. B. eyrtella Ach. Häufig. B. proteiformis Mass. Alte Mauer im botan. Garten. Biatora decolorans Hoffm. Sonnige, trockene Sandstellen im Wil- | helmsberger Walde. B. viridescens Schrad.. Auf abgestorbenen Grasbüscheln am Musenbhain. B. polytropa Ehrh. Steine bei Ochotz. B. uliginosa Schrad. Gemein.’ B. ambigua Mass. An Erlen im Borrek. Bilimbia faginea Kbr. An Juglans im botan. Garten. B. sphaeroides Smf. Alte Mauer des Schlossgrabens. B. miliaria Fr. « lignaria Ach. Eichen im Wilhelmsberger Walde. Tromera resinae Fr. Tannen im Jaschkowitzer Reviere. Diplotomma populorum Mass. An Populus tremula im bot. Garten. D. alboatrum Hoffm. £ epipolium Ach. Alte Mauer des botan. Gartens. Catillaria negleeta Kbr. Kalksteine einer kleinen Brücke am Wege nach Dometzko. Buellia stigmatea Ach. Steine bei Ochotz. B. parasema Ach. Durch den ganzen Wald häufig. B. punctata Fike. Gemein. B. Schaereri De Not. An einer Eiche im Wilhelmsberger Walde. Leeidella sabuletorum Schreb. Steine an der Strasse nach Przyschitz. L. Laureri Hepp. An Populus tremula im hotan. Garten. L. enteroleuca Ach. Gemein. L. olivacea Hoffm. An Fichten im Borrek. Lecidea fumosa Hoffm. Steine bei Ochotz. L. crustulata Ach. Gemein. Celidium varium Tul. Auf Physcia parietina, nicht selten. Rhizocarpon petraeum Wulf. Steine bei Ochotz. R. subconcentricum Fr. Ochotz. KR. geographicum L. Ochotz. Sarcogyne pruinosa Sm. Alte Mauer des botan. Gartens. Pe er AR ER v x EN ar a Er Eee En Be By Be Rhophiospora viridescens Mass. Auf nackter Erde an der Strasse nach Dometzko. | Arthrosporum accline Fw. An Salix aurita bei Jaschkowitz. An Juglans im botan. Garten. Leciographa Flörkei Kbr. Durch den ganzen Wald zerstreut. Schismatomma dolosum Wahlbg. Przyschitz. Jaschkowitz. Sphyridium byseoides L. # carneum Flke. Sehr schön im Przy- schitzer Revier. DBaeomyces roseus Pers. Häufig. Lecanactis biformis Flke. Eichen in Przyschitz. Opegrapha varia Pers. Häufig. O. herpetica Ach. Jaschkowitz. Przyschitz. O. atra Pers. Wilhelmsberger Wald. Przyschitz. Zwackhia involuta Wallr. An Tannen im Przyschitzer Reviere. Graphis scripta L. Gemein. Arthonia vulgaris Schaer. Linden im botan. Garten. A. epipasta Ach. Häufig. A. punctiformis Ach. Häufig. Coniangium rugulosum Kmp. An Juglans im botar. Garten. Bactrospora dryina Ach. Eichen im Przyschitzer Walde. Pragmopora Lecanactis Mass. An trockenfaulen Zweigen der Lin- den im botan. Garten. P. amphibola Mass. An Kiefern gegen Dombrowka. Poetschia buellioides Kbr. An einer entrindeten Stelle einer Eiche im Wilhelmsberger Walde. Sphinctrina microcephala Sm. Kiefern im Wilhelmsberger Walde. Calycium pusillum Flke. Alte Zäune in Przyschitz. C. alboatrum Flke. An Kiefern im Wilhelmsberger Walde. C. lenticulare Hoffm. An Eichen in Przyschitz. Cyphelium melanophaeum Ach. Kiefern im Jaschkowitzer Reviere. . trichiale Ach. Häufig. : . stemoneum Ach. Häufig. . albidum Kbr. Wilheimsberger Wald. . chrysocephalum Turn. Wilhelmsberger und Jaschkowitzer Revier. . chlorellum Wahlbg. An Eichen im Przyschitzer Reviere. Coniocybe furfuracea L. Ochotz. Przyschitz. C. pallida Fr. ß zanthocephala Wallr. Wilhelmsberger Wald. C. crocata Kbr. Auf Harzflüssen und am Grunde abgestorbener Aestchen alter Tannen im Jaschkowitzer Reviere. Pertusaria phlyetidioides Kbr. in sched. Thallus tenuis, farinoso- membranaceus, laevigatus, maculari-effusus, albido-cinerascens, aetate in sorediis sparsis minutis efflorescens, protothallo albido. DEAISSIEN pe er: 57 Apotheeiorum verrucae minutissimae, leviter convexae, mono- pyreniae, ostiolo simpliei albicante pertusae. Sporae in ascis eylindraceis majusculae, binae (rarissime singulae) acutato- ellipsoideae, diam. 2—3 plo longiores, grumoso-monoblastae, hyalinae. An Weissbuchen im Wilhelmsberger Walde bei Proskau. Die Flechte erinnert habituell sehr an Phlyetis argena; doch zeigt der erste Blick in das Mikroskop sie als ächte Pertu- saria. Von den verwandten Arten unterscheidet sie sich durch den dünnen, meblartigen Thallus, ausserordentlich kleine und mit blossem Auge schwer sichtbare Apothecien und die viel kleineren, krumig-monoblastischen Sporen, deren ungefähre Grösse 0,042 mm in der Länge und 0,018 mm in der Breite beträgt. Die Soredienbildung ist eine ausserordentlich geringe, die einzelnen Soredien sind sehr klein und von der Farbe des Thallus nicht wesentlich abweichend. — Da eine Diagnose der im October 1869 gesammelten Flechte noch nicht veröffent- lieht ist, hielt ich es für angemessen, die vorstehende Beschrei- bung hier einzuschalten. P. communis D.C. Häufig. P. leioplaca Ach. Häufig. P. leptospora Nitschke? An Eichen im Przyschitzer Reviere. — Leider nur in Soredienexemplaren gefunden, stimmt habituell aber genau mit der Nitschke’schen Art überein. Pyrenula nitida Schrad. Przyschitz. P. leucoplaca Wallr. An Populus tremula. Häufig. Acrocordia gemmata Ach. Eichen bei Przyschitz. Verrucaria muralis Ach. Häufig. V. fuscoatra Wallr. Alte Mauer des botan. Gartens. Thrombium epigaeum Pers. Häufig. Arthopyrenia analepta Ach. An Laubholz überall häufig. A. Persoonii Mass. Gemein. ß Strickeria Kochü Kbr. An Robinia Pseudacacia im botan. Garten. Collema cheileum Ach. Grabenränder im botan. Garten. Leptogium lacerum Ach. Przyschitzer und Jaschkowitzer Revier. L. sinuatum Huds. Feuchte Weg- und Grabenränder um Przyschitz. Melanormia velutina Kbr. Steril auf dem Hirnschnitte alter Fichten im Jascehkowitzer Reviere. EHRT BERN Ueber eine vernachlässiste Form der Cardamine amara L. aus den Sudeten und über das Vorkommen von Nastur- tium officinale R. Br. im Riesengebirge. Von R. von Uechtritz. Bekanntlich findet sich in den östlichen Hochsudeten eine stark behaarte Varietät der Cardamine amara L., welche zuerst in den Centurien schlesischer Pflanzen von Günther und Schummel als C. amara varietas caule pubescente vom Glatzer Schneeberge ausgege- ben und später auch von meinem seligen Vater im Jahre 1818 im Gesenke am Altvater gegen Carlsbruum gefunden wurde. (Cfr. dessen „Kleine Reisen eines Naturforschers.‘‘ 1820. p. 260 u. 61.) Fast gleichzeitig war die Pflanze auch von den böhmischen Botanikern unterschieden und von den Gebrüdern Presl in der Flora techica (1819., p. 136.) als Art von C. amara gesondert worden, welche sie nach dem Entdecker C. Opicii nannten; sie unterscheiden zugleich zwei Formen: & caule petiolisque hirsutis und $ tisdem glabriusculis. Dies scheint von allen Spätern übersehen; denn man eitirt ein- fach seither die C. Opicüi ausschliesslich zu der stark behaarten Hochgebirgsform der C. amara als Synonym. Als Standort gaben die Brüder Presl den Glatzer Schneeberg und-den Brunnenberg im Riesengebirge nach Opitz an; auch dies scheint Niemand seit- her beachtet zu haben, da die ©. Opieü stets für eine ausschlies- liche Bewohnerin der östlichen Sudetenhälfte galt. Leider wird nicht gesagt, ob an den erwähnten Orten beide Formen vorkommen oder ob jede gesondert wachse; indessen ist nach meinen bisheri- gen Erfahrnngen ohne Zweifel das Letztere anzunehmen und der Standort Schneeberg ausschlieslich auf die Form «, der Brunnen- berg aber auf die andere (kahle) Form zu beziehen. Ich habe nämlich vor einiger Zeit, unabhängig von den Angaben der beiden Presl, welche mir erst zu Gesichte kamen, als ich diese Angelegen- heit weiter verfolgte, ermittelt, dass sich im Riesengebirge eine bisher unbeachtet gebliebene Form der C. amara findet, welche einer be- sonderen Erörterung werth ist, da sie von der bisher ausschlieslich für ©. Opicüi Presl genommenen, behaarten Pflanze der Ostsudeten nur durch den Mangel an jeder Bekleidung abweicht. Aus dem Gesagten ist ersichtlich, dass sich ©. Opiceii auch durch andere Merkmale, als durch die Bekleidung, unterscheiden muss und dass diejenigen Schriftsteller im Unrecht sind, welche diese Pflanze einfach mit der bekleideten, überall unter der Grundform vorkommenden Abart der C. amara (var. ß hirta W. u. Gr., var. Y umbrosa D.C.) identifieiren. Aus den Angaben der Flora £echica geht wenig hervor und es ist in Folge derselben sehr erklärlich, dass man die (. Opicii als Art niemals anerkannt hat. Die Dia- gnosen lauten: C. Opieii, fol. pinnatis stipulatis, foliol. repando-angulatis sessilibus, inferiorum subrotundis, superiorum lanceolatis, calyeinis foliolis lanceolatis. C. amara, fol. pinnatis, foliol. omnibus petiolatis subrotundis repando-angulatis, caule basi stolonifero. Was zunächst die folia stipulata der C. Opicii anbelangt, so hat es damit folgende Bewandtniss. Allerdings finden sich meistens „stipulae‘‘ am Grunde des Blattstiels; diese sind aber weiter nichts, als die untersten, weit kleineren Fiederabschnitte des Blattes, welche gewöhnlich dem Grunde des Blattstiels sehr nahe gerückt sind. Ausnahmsweise stehen sie auch etwas höher am Blattstiele, der als- dann am Grunde nackt ist; dies ist namentlich bei den untern Blättern bisweilen, doch im Ganzen selten, der Fall. Dieser Unter- schied hängt eng zusammen mit einem andern, von dem Verfasser der Flora cechica nicht erwähnten, jedoch für die Pflanze besonders characteristischen, nämlich mit der überhaupt weit grösseren Zahl der Blättchenpaare, worüber weiter unten ein Mehreres! Die Blättchen bei ©. Opieii finde ich in der That stets sitzend, aber bei C. amara durchaus nicht immer gestielt, sondern vielmehr fast ebenso häufig und oft mit ziemlich breiter Basis sitzend; dieser Charakter ist also ein durchaus unwesentlicher, zur Diagnose um so unbrauchbarer, als auch andere Arten (wie C. pratensis) in dieser Beziehung sehr variiren. Dagegen ist die Gestalt der Blattbasis bei beiden Formen etwas abweichend; nie sah ich die Blättchen bei der gewöhnlichen C. amara mit so breitem, schief-herzförmigem Grunde sitzend, wie dies bei CO. Opieii gewöhnlich der Fall ist. Wohl sind auch bei ©. amara die Blättehen am Grunde fast immer schief, aber nie ei-herzförmig, sondern mehr oder weniger ver- schmälert-sitzend. Einen unfehlbaren Anhaltspunet zur Differenz gewährt indessen die Form der Blättchen überhaupt nicht, da sich a "ha SR 7 in selteneren Fällen auch Exemplare der CO. Opicii mit sehmäleren Blättchen finden, welche sich in dieser Hinsicht ziemlich grade so verhalten, wie die gewöhnliche Ü. amara. Die Form der Kelchblättchen ist bei beiden Pflanzen durch- aus übereinstimmend; übrigens ist sie auch von Presl bei C. Opieit nicht im Gegensatze von C. amara, sondern zu der vorhergehen- den C. bicolor Opitz erwähnt. Die Angabe der Presl bei C. amara: caule basi stolonifero gegenüber dem Schweigen über diesen Cha- racter bei C. Opicii berechtigt zu der Annahme, dass bei letzterer der Stengel am Grunde keine Ausläufer trage. In der That definirt später Reichenbach (Fl. excurs. 675.) die Pflanze (als var. 8 bei C. amara): toto pubescens, plerumque humilior absque stolonibus. Ueber den Werth dieser Differenz will ich, da mir Untersuchungen in loco nicht gestattet sind und das getrocknete Material in dieser Hinsicht meist mangelhaft ist, hier kein definitives Urtheil abgeben, bemerke aber soviel, dass bei meinen vollständigen Exemplaren der C. Opieii allerdings Ausläufer nicht vorhanden sind, dass dieselben aber auch bei kleineren Pflanzen der gewöhnlichen C. amara öfters zu fehlen scheinen. In der bereits erwähnten Schrift meines Vaters wird im Allge- meinen nur auf die Behaarung und die Form der Blättchen Ge- wicht gelegt, die Pflanze für eine Form der C. amara erklärt und zugleich bemerkt, dass sich an tiefer gelegenen Standorten Ueber- gänge zeigen; doch scheint nach dem dort Gesagten die darunter verstandene Pflanze einfach die C. amara ® hirta W. et Gr. gewesen zu sein. Indessen wird auch erwähnt, dass bei C. Opeci die dieken Stengel selten mehr, als 1—1Ys‘ Höhe erreichen. In der That ist die Pflanze im Verhältnisse zu ihrer robusteren Tracht unter- setzter; der Stengel erreicht nicht selten eine Dieke von 6—7 Milli- meter und ist gewöhnlich zugleich sehr saftreich und hohl. C. amara besitzt meist ausgefüllte und viel dünnere (1—3 Millimeter starke) Stengel. In der durch sorgfältige Sichtung der Formen polymorpher Arten ausgezeichneten Flora Silesiae (1829.) finden wir unsere Pflanze II. p. 265 als C. amara y umbrosa mit der Definition: caule erasso humitliore hirto villoso, foliis approximatis hirtis angustioribus, pedicellis hirtis. Dass die Blätter schmäler sind, als bei der gewöhnlichen (. amara, ist nicht einmal richtig und bezieht sich nur auf kleinere, ma- gere Individuen; dagegen finde ich sie verhältnissmässig kleiner. Mit den foliis approximatis hat es dagegen seine Richtigkeit; dieses Merkmal ist sehr auffällig und gleichfalls eine Folge der bald zu‘ erwähnenden grösseren Zahl der Blättechenpaare. Die pedicelk Br: TE hirti, welche Wimmer und Grabowski der Pflanze im Gegensatze zur ß hirta (pedicellis glabris) zuschreiben, sind meist vorhanden, aber nicht immer. So habe ich C. Opieii am Glatzer Schneeberge mit kahlen Blüthenstielchen gesammelt und auch das von meinem Vater am Altvater gegen Carlsbrunn gesammelte, im Herbar auf- bewahrte Exemplar zeigt nur solche; vermuthlich mögen alle an diesem Standorte beobachteten Individuen ebenso beschaffen gewesen sein; denn in der mehrfach erwähnten Schrift wird nirgends von behaarten Blüthenstielen gesprochen. Uebrigens gehören beide Pflanzen dessenungeachtet entschieden zur typischen C. Opieciü. Wie wandelbar aber die Bekleidung der einzelnen Theile bei dieser Form überhaupt ist, beweisen zwei niedrige, kaum 1 Decim. hohe von Stein um die Oppaquellen am Altvater gesammelte, äusserst stark und dicht behaarte Exemplare, bei welchen selbst die Scho- ten, welche sonst auch bei den Individuen mit stark behaarten Blüthenstielen kahl sind, die nämliche Bekleidung zeigen. Die bisher erwähnten Schriftsteller haben, wie aus dem Gesagten ersichtlich ist, zur Charakterisirung der uns beschäftigenden Pflanze fast durchweg Merkmale benutzt, welche veränderlich sind und nicht immer zutreffen; das richtige Recept giebt erst, wie in so vielen anderen Fällen, Koch’s elassische Synopsis. Dort finden wir (in der ersten [lateinischen] Ausgabe von 1837. p.44.) diese Form als var. y subalpina der C. amara mit der Diagnose: caulis et pedicelli hirti, folia e foliolis 15, 17 et superiora e foliolis 13 com- posita. — Zugleich werden von Synonymen nur (. amara y umbrosa W. et Gr. und Ü. Opiciü Presl angeführt, die übrigen von anderen, speciell von Reichenbach erwähnten (C. sylvatica Hoffm. C. umbrosa Lej., ©. amara y umbrosa D.C. ete.) aber ausgeschlossen und zur var. $ hirta W. et Gr. gebracht. Wirklich sind es hauptsächlich die zahlreichen Blättchen, welche die Pflanze durchgreifend von C. amara unterscheiden ; grössere, kräftigere Exemplare zeigen ge- wöhnlich die von Koch erwähnte Zahl; aber selbst bei den kleinsten und dürftigsten beobachtete ich nie unter 11 Blättehen, während auch bei kräftigeren der C. amara das Blatt nur aus 7—9 Blätt- chen gebildet wird; magere Individuen zeigen deren selbst noch weniger (bis 5). In Ledebour’s Flora rossica I. p. 124. wird sogar eine var. trisectua (foliis trisectis, segmento intermedio petiolulato) mit den Synonymen (. triphylla Pall., C. trifolia Pall., Georgl aus dem Ural und von der Küste des karischen Meerbusens am nördlichen Eismeere erwähnt; dieselbe Abart giebt auch Fries (Summa Veg. 1.29.) als im südlichen und mittleren Schweden vorkommend an, nach welchem Autor diese in südlicheren Breiten, abgesehen von der mit ihr vielleicht identischen C. amara d subtrisecta Schur Enum., wohl nicht beobachtete Form die C. trifolia L. fl. suee. wäre. Mit dieser constant grösseren Zahl von Blättchen hängt es; wie schon erwähnt, zusammen, dass die übrigens von der Spitze bis gegen den Grund sehr allmählich und regelmässig kleiner wer- denden Blättehenpaare mehr genähert sind; das unterste ist meist nur wenig entwickelt, dem Grunde des Blattstiels sehr nahe ge- rückt oder an der Berührungsstelle des letzteren mit dem Stengel inserirt, wodurch der Blattstiel alsdann geöhrelt erscheint. Als eigentliche auriculae, wie sie sich bei C. impatiens finden, können. indessen diese untersten Blättehen nicht füglich bezeichnet werden, da sie mit Ausnahme der geringen Grösse den übrigen Blättchen conform gebildet sind und, wie ich schon oben sagte, an den un- teren Blättern bisweilen höher inserirt sind, so dass der Blattstiel alsdann am Grunde nackt erscheint, wie es bei der typischen C. amara immer der Fall ist. Gleichwohl verdient dieser Character als ein die ©. Opicii in den meisten Fällen kenntlich machender in der Diagnose berücksichtigt zu werden. Die einzelnen Blättchen- paare, auch die untersten, sind bei (. Opicii stets sehr regelmässig gegenständig, während bei C. amara die unteren Blättehen sehr oft alterniren, ein Verhältniss, welches häufig bei nahe verwandten Formen wiederkehrt, die sich durch die Zahl der Blättehen unter- scheiden, beispielshalber auch bei Valeriana officinalis und V. sam- bucifolia, beiläufig gesagt zwei Arten, welche nur diejenigen zu verbinden im Stande sind, welche sie, wie die Mehrzahl der deut- schen Schriftsteller, nicht ausreichend kennen. Nach dem Erscheinen der Synopsis ist kaum Etwas zur we- sentlichen Förderung der Kenntniss unserer Pflanze hinzugekommen. Wimmer führt sie in den beiden letzten Ausgaben der Flora von Schlesien mit der Koch’sehen Bezeichnung und der Diagnose „Stengel und Fruchtstiele kurzhaarig“ an und bemerkt nachträglich noch: „Die Var. y ist auch durch gedrängte steife Tracht, ge- drungene Blätter mit sehr vielen Blättchenpaaren ausgezeichnet, t darf aber nicht für eigene Art angesehen werden. Auch Grabowski (Fl. v. Ob.Schlesien, p. 192.) spricht sich trotz des von ihm zuge- gebenen „höchst fremdartigen‘‘ Aussehens gegen die speeifische Trennung aus, weil er Uebergänge beobachtet haben will; doch lässt das, was er über letztere sagt, keine genaue Controle zu, zumal er das charakteristische Merkmal der grösseren Blättehenzahl nicht berücksichtigt hat. Durch Schur hat die Pflanze eine Bereicherung ihrer Synonymik erhalten; denn die von ihm in den Verh. und Mitth. des siebenbürg. Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt 1853 aufgestellte, auch neuerdings von ihm in der Enumer. plant. Transsylv. (1866) aufgenommene (. Bielzii ist der ausführlichen Beschreibung nach nichts weiter, als eben unsere C. Opieii, und zwar die Form mit starker Bekleidung und selbst behaarten Schötchen. Die Ver- wandtschaft mit C. Opiciw vermuthet der Autor selbst bereits; dass er die Identität nicht erkannt, ist bei dem Mangel an authentischen Exemplaren und bei der, wie erwähnt, sehr ungenügenden Definition der Flora cechica durchaus verzeihlich. Schur beschreibt seine Pflanze recht kenntlich und im Grunde genommen ausführlicher und genauer, als seine sämmtlichen Vorgänger. Er erwähnt die 7—8paarigen Blätter, die genäherten sich berührenden oder selbst deckenden Blättehen und sagt speciell am Schlusse: lobis foliorum NEE Ha infimis cauli approximatis stipulaeformibus. Die geogra- phische Verbreitung der C. Opicü gewinnt durch Schur’s Ent- deckung ebenfalls eine Erweiterung, indem die Pflanze dadurch zuerst für das Karpathensystem nachgewiesen wird, für welches . ältere Angaben nicht existirten. Von andern durch die übrigen Schriftsteller nicht erwähnten Merkmalen ist im Ganzen wenig zu sagen. Auffällig finde ich für ©. Opieii namentlich noch die constant etwas kleineren Blüthen, deren an der Spitze minder verbreiterte Kronblätter am Grunde weniger deutlich benagelt sind. Ferner ist für diese Form der gedrungene, eine kurze ebensträussige Traube darstellende, nie- mals rispig-ebensträussige Blüthenstand charakteristisch; die ober- sten Blüthen werden stets von den nächsten jungen Schoten etwas überragt, während bei ©. amara diese immer kürzer sind, wie die terminalen Blüthen. In dieser Hinsicht stehen beide Pflanzen in einem ähnlichen Verhältnisse zu einander, wie Ü. hirsuta L. zu €. sylvatica. Ich will gerade nicht behaupten, dass diese Differenz unter allen Umständen constant ist; aber Beachtung verdient sie Jedenfalls, da ich sie wenigstens bei den Exemplaren meiner Sammlung durchweg vorfinde. Nach dem bisher Mitgetheilten ist es wohl klar, dass die Be- haarung, auf welche die meisten Autoren das grösseste Gewicht bei der Unterscheidung legen, für ©. Opieii wohl der am Wenigsten bezeichnende Character ist. Den sprechendsten Beweis dafür liefert die Existenz einer völlig kahlen Form, welche gleichwohl von C. amara typica sehr verschie- den ist und in allen übrigen Stücken genau mit der behaarten übereinkommt. Ich fand diese zuerst -bei einer Durchmüsterung meines schlesischen Herbariums im vergangenen REN ucn, ee Be UT ’ ‚ee ar u uw, Sommer in mehreren guten Exemplaren aus dem Riesengebirge; der specielle Standort ist der klare Gebirgsbach, welcher in der Nähe der Neuen schlesischen Bande vorüberfliesst und zahllose Mengen von Rumex alpinus an seinen Ufern beherbergt. Diese Exemplare sind äusserst kräftig und untersetzt; der sehr feiste, hohle und allem Anscheine nach sehr saftige Stengel hält 6—8 Millim. im Durchmesser, was der Pflanze in Verbindung mit den kleinen Blüthen und der reichen Beblätterung ein fremdartiges, auf den ersten Blick an Nasturtium officinale stark erinnerndes Exte- rieur giebt. Eine genauere Untersuchung belehrte mich bald, dass ich es mit einer neuen, aber in der Hauptsache in keinem wesent- lichen Stücke von der C. amara y subalpina Koch verschiedenen Varietät zu thun hatte, welche wohl eine besondere Berücksichti- gung und Besprechung verdiente, da sie das Verhältniss, in wel- chem die einzelnen Formen dieser Art zu einander stehen, äusserst klar zur Anschauung bringt. Indessen für deu deseriptiven Beob- achter im Gebiete der deutschen Flora ist es heute nicht gar so leicht, wie Manche meinen, wirklich neue Entdeckungen zu machen, und es ist Tausend gegen Eins zu wetten, dass, wenn es vor der Zeit von Rabbi Ben Akiba so viele Floristen gegeben, wie heutzu- tage, jedenfalls schon irgend Einem aus ihrer Mitte die Ehre zu Theil geworden wäre, für den weisen Autor der diesem nachgerade so berühmt gewordenen Orientalen in den Mund gelegten Sentenz zu gelten. Jedenfalls bestätigte sich für mich deren Richtigkeit, wie schon oft in ähnlichen Fällen bei genauerem Zusehen, auch hier wieder in vollem Maasse.. Denn zu meiner nicht geringen Verwunderung fand ich, wie schon im Eingange dieser Besprechung erwähnt wurde, bereits in der Flora techica die Existenz dieser kahlen Form der ©. Opicii erwähnt, die später aber, von Nieman- dem gekannt, völlig vernachlässigt wurde. Man darf daher nicht, wie es bisher geschehen, den Presl’schen Namen für einfaches Synonym der ©. amara y subalpina Koch ansehen, da er, als wei- terer Begriff, ausser dieser letztern auch noch eine zweite Form umfasst. Obwohl zu der var. 8 der 77. cechica nicht ausdrücklich der Standort Brunnenberg citirt wird, so ist doch bestimmt anzu- nehmen, dass sich derselbe auf diese allein bezieht, weil einmal im Riesengebirge die bekleidete Form nicht vorkommt, andererseits umgekehrt in den Ostsudeten, also auch auf dem der Flora nach vollkommen zu ihnen gehörigen Glatzer Schneeberge, die kahle Form noch nicht bemerkt wurde. Denn was Grabowski (1. 1. p. 192.) über die vermeintlichen Uebergangsformen sagt, dass er auch in der Ebene und im Vorgebirge ähnliche üppige, obschon kahle, 65 Exemplare gefunden, ist bestimmt nicht auf die C. Opieii B glabra zu beziehen, welche nur in der tieferen Hochgebirgsregion der Su- deten angetroffen wird. Uebrigens mag letztere im Riesengebirge noch an anderen Orten vorkommen; denn ich besitze auch Exem- plare von Engler als C. amara im hohen Riesengebirge am 12. Juli 1861 ohne näheren Standort gesammelt, die hierher gehören. Ge- mein ist sie aber keinesfalls und jedenfalls seltener, als der im Hoch- gebirge gleichfalls ziemlich verbreitete Typus der Ü. amara. Ob beide an gleichen Orten untermengt vorkommen, ist mir unbe- kannt; es könnte aber wohl der Fall sein. Da ich meine Untersuchung nur auf beschränktes getrocknetes Material ausdehnen konnte, so begnüge ich mich mit der genaueren eben gegebenen Besprechung und lasse die Frage unentschieden, ob in Zukunft die Cardamine Opicit als Art oder als Varietät der C. amara zu betrachten ist, will indessen nicht verhehlen, dass mir nach meinen bisherigen Ermittelungen das Erstere das Wahr- scheinlichere ist. Sagt doch auch bereits Koch (Syn. ed. I. p. 44.): Varietas maxime memorabilis, forte propria species; in der 2. (deutschen) Auflage spricht er freilich von Zwischenformen, durch welche sie in die Grundform übergehen soll. Der so deutlich und constant verschiedene Aufbau des Blattes, ein entschieden fremd- artiger Habitus und endlich die beschränkte geographische Ver- breitung (Sudeten und Karpathenländer, doch nirgends häufig und auf eng begränzte Oertlichkeiten beschränkt), dies Alles spricht unleugbar für die Berechtigung zur specifischen Trennung. Da jedoch, wie wir gesehen, in der That ein erheblicher Theil der Charaktere nicht durchweg constant ist (ohne dass freilich von Uebergängen im eigentlichen Sinne des Wortes die Rede sein könnte), so ziehe ich es vor der Hand noch vor, diese eigenthüm- liche Pflanze als Race der CO. amara aufzufassen und überlasse es Anderen, denen es vergönnt ist, sie in loco von Neuem zu prüfen, die Frage definitiv zum Abschlusse zu bringen. Namentlich wäre zu diesem Zwecke auch die Cultur aus Samen zu empfehlen. Als Resume dieser Abhandlung ergiebt sich folgende Ueber- sicht der bei uns vorkommenden Formen der CO. amara. A typiea m. Stengel dünn (ca. 1—3 Millim. im Durchmesser), wenig saftig, gewöhnlich mit lockerem Mark erfüllt; Blätter mit 2—4 entfernten Fiederpaaren, die untersten Blättchen oft alternirend; Blattstiel am Grunde nackt. Kronenblätter breit- verkehrt-eiförmig, deutlich benagelt. Fruchttraube locker, oft ästig, die obersten Blüthen von den jungen Schoten nicht überragt. Verhandl. des bot, Vereins f, Brand, XIV. 5 en ee = 5 En ER Tuyr « glabra Neilr. Ganze Pflanze kahl. 8 hirta W.etGr. (C. amara y umbrosa D.C., y pubescens Lej. et Court. C. umbrosa Lej. C. Libertiana Lej. C. sylvatica Hoffm. non Link.) Stengel und Blätter zerstreut-behaart, Blüthenstiele kahl. In Bächen, Quellen, in Erlenbrüchen, -auf feuchten Waldwiesen überall, die Form #% hier und da unter der gewöhnlichen, welche in unveränderter Form bis auf’s Hochgebirge geht. So z. B. im Riesengebirge in der Kl. Schneegrube!!, am Planurberg! (Rupp) im Riesengrunde!! ete., im Gesenke im Kessel!!, am Altvater und auf der Hockschar (Grabowski). B multijuga m. (C. Opicii Presl fratr.) Stengel kräftig und untersetzt (4—8 Millim. im Durchmesser), sehr saftig, gewöhnlich hohl, Blätter mit 5—8 genäherten Fiederpaaren, alle Blättchen fast genau gegenständig, das unterste Paar sehr klein, gewöhnlich am Grunde des Blattstieles inserirt, der da- durch geöhrelt erscheint. Kronenblätter kleiner, gegen die Spitze weniger breit, undeutlich benagelt. Fruchttraube ge- drängt, einfach, die obersten Blüthen von den näch- sten jungen Schoten überragt oder wenigstens er- reicht. e hirsuta m. (C. Opicö « Presl. Ü. amara y umbrosa W. et Gr. non D.C. C. amara y subalpina Koch, C. Bielzii Schur: wenn zugleich auch die Schoten behaart sind). Ganze Pflanze, meist auch die Blüthenstiele, bisweilen selbst die Schoten von weissen abstehenden Haaren mehr oder weniger stark Zul zus ee Exsic. Cent. siles. auet. Günth. et Schumm. 8 glabram. (C. Opicü 8 Presl fl. Cechica,) Ganze Pflanze kahl. Stengel sehr feist und saftig; Tracht an die von Nasturtium offi- einale erinnernd, doch sogleich durch die violetten Staubbeutel kenntlich. In Bächen und Quellen der subalpinen Region der Sudeten und Karpatben. (3200 — 4500 ‘ ca.) — «In den östlichen Sudeten: am Glatzer Schneeberge nicht selten (seit Günther und Schummel!), zumal im Bache bei der Schweizerei!!, dann im Gesenke: am Altvater um den Ochsenstall!! um die Oppaquellen! (Stein); Ab- hang des Altvaters gegen Carlsbrunn in kleinen Bächlein! (v. Uech- tritz sen.), am Petersstein, im Kiesgraben in der Kriech!! und im Kessel!! In den Centralkarpathen, wie es scheint, selten: bisher nur im Bache auf der Durlsberger Polane zwischen Skopapass und Stösschen! (Haussknecht). In den siebenbürgischen Karpathen in der Nähe der Piatra-Arsze südlich von Bänffy-Hunyäd. (A. Bielz.) — # Bisher nur in den westlichen Hochsudeten, im Riesengebirge WERNER HAUT EUGERS RER, ESSEN CSA BEI E TRENNEN RR Re up a PR } nungen, ER n AN $ v ‘ 1 14 © A 67 am Brunnenberg (Presl) und im Bache bei der Neuen schlesischen Baude!! doch vermuthlich noch an mehreren Orten, aber mit C. ‚amara A typica « glabra verwechselt. Zum Schlusse noch einige Worte über das Vorkommen von Nasturtium offieinale R.Br. im Riesengebirge. Mir sind zwei Angaben bekannt, von denen die eine, meines Wissens von Körber herrüh- rende (Kl. Schneegrube), auch in Garcke’s Flora von N. u. M. Deutschland übergegangen ist; die andere (Planurberg bei St. Peter im Elbgrund) stammt von Wimmer. In der 2. Ausgabe seiner Flora von Schlesien führt der Letztere die Art nur mit einem Frage- zeichen als schlesischen Bürger auf und sagt: „Wächst höchst- wahrscheinlich auf dem Planurberge, welcher für Schlesien und Böhmen der einzige Standort wäre.“ In der 3. Ausgabe, wo die Pflanze, von der inzwischen noch andere Standorte bekannt ge- worden waren, als unzweifelhaft vorhanden figurirt, sagt er be- stimmt: „Diese Art wurde mir zuerst von dem Planurberge ge- bracht.‘ — Mir sind diese der subalpinen Region angehörigen Vor- kommnisse stets verdächtig gewesen, da wenig Wahrscheinlichkeit vorliegt, dass eine den mehr westlichen und südlichen, überhaupt wärmeren Gegenden angehörige Pflanze, die selbst in der südlichen Alpenkette die tieferen Thäler nicht verlässt, bei uns so hoch steigen sollte; mein Verdacht wurde von Neuem rege, als ich mit der Existenz der besprochenen C. Opeeü forma glabra bekannt wurde, die, wie schon mehrfach erwähnt, habituell dem Nasturtium nicht unähnlich ist. Wie gegründet meine Zweifel gewesen, stellte sich wenigstens bezüglich des Standortes vom Planurberg später . heraus, über welchen es mir glückte, die nöthigen Aufklärungen zu erhalten. Freund Fritze, der gegenwärtige Besitzer des Wim- mer’schen Herbars, theilte mir das betreffende Exemplar des angeb- lichen Nasturtium aus demselben mit. Dasselbe ist sehr defect, nicht blühend und mit der Bemerkung versehen: „Erhielt ich von einer Frau, welche es am Planur gesammelt zu haben aus- sagte, 1830.“ Die Pflanze ist, wie ich mir gedacht, in der That nicht Nasturtium officinale, ja nicht einmal die C. Opieüi glabra, sondern ehrliche C. amara typica mit am Grunde vermutblich nie- derliegend gewesenem Stengel, da die unteren Gelenke zahlreiche Wurzelfasern treiben. Als nichts anders erwiesen sich auch die vom Lehrer Rupp aus Schweidnitz am gleichen Standorte im Sommer 1871 gesammelten, mir von demselben auf meine Bitte freundlichst mitgetheilten, blühenden und fruchtenden Exemplare; mit Aus- nahme der längeren, am Grunde niederliegenden, an den Gelenken wurzelnden, nach Aussage des Finders durchgehends hohlen Sten- gel, zeigten sie sich in keinem Stücke von der gewöhnlichen kahlen Form der C. amara, wie sie überall in der Ebene vorkommt, ver- schieden. — Das „Nasturtium officinale“ der Schneegrube habe ich noch nicht geseben, bin aber fest überzeugt, dass auch diese An- gabe auf einen ähnlichen Irrthum zu beziehen sein wird, zumal C. amara typica dort häufig vorkommt. Das Riesengebirge darf jedenfalls nicht weiter als sicherer Wohnort von Nasturtium be- zeichnet werden, welches sich zunächst erst im nördlichsten Theile des den schlesischen Fuss des Hochgebirges umlagernden Hirschberger Thales, einer ca. 1000—1200° hohen Hochebene, allem Anscheine nach einem ehemaligen Seebecken, beim Dorfe Grunau in Quell- sümpfen bei kaum 1000‘ in Menge findet, wo es vor etwa 30 Jahren von Nees von Esenbeck und Elsner zuerst entdeckt wurde. Ebenso unwahrscheinlich, wie das Vorkommen im Riesengebirge, ist die in den Vorarbeiten zu einer Flora des mährischen Gouver- nements von Rohrer und Mayer sich findende Angabe des N. offi- einale im Wiesenberger Gebirge (i. e. Hochgesenke) bei den drei Brunnen an der Haide; auch hier mag eine Verwechselung mit Formen von Cardamine amaras zu Grunde gelegen haben. Nicht minder dürfte das Nämliche von den Angaben in den Floren unserer östlichen Nachbarländer gelten. Bei Zaxy unweit Krakau und bei Ojeöw im benachbarten Russ.-Polen (Berdau Flora cracov.) wächst sicherlich nur C. amara, nicht aber Nasturtium, und von sämmtlichen Standorten in Knapp’s neuester Flora von Galizien und der Bukowina dürften sich vielleicht nur die für das letztere Land erwähnten wirklich auf Nasturtium beziehen, aber nicht die bei Lemberg, in den Pieninen und vollends nicht diejenige auf der. Babiagöra. Nachschrift. Nachdem die obigen Zeilen bereits zum Drucke abgesendet waren, erhielt ich durch Freund Ascherson’s Güte noch zwei, in den Formenkreis der C. amara gehörige Pflanzen aus dem Engadin, vom Kammergerichts-Präsidenten v. Strampff gesammelt, zur An- sicht. Beide sind interessant genug, um eine kurze Besprechung zu veranlassen. Die eine (von Samaden) ist völlig kahl, der Sten- gel robust, obwohl nicht ganz vollständig, doch an seinem unteren Ende bereits ca. 8 Millim. dick, hohl, sehr dicht beblättert, die unteren Blätter meist mit 5, an Grösse gegen den Grund allmählich abnehmenden Fiederpaaren, die untersten entfernt, das letzte Paar sehr klein, unmittelbar am Grunde des Blattstieles, welcher dadurch geöhrelt erscheint. Traube einfach, bei einem dabei befindlichen \ Le ar a » un Bruchstücke jedoch am Grunde mit einem Seitenaste; die obersten Blüthen werden von den nächsten Schoten ungefähr erreicht. Der Tracht und den Merkmalen nach ist diese Pflanze ein un- leugbares Mittelglied zwischen C. amara A typica o. glabra und B mul- tijuga 8 glabra, mit welcher sie im Stengelbaue und in den am Grunde geöhrelten Blattstielen übereinstimmt, während der Bau des Blattes fast die Mitte hält. Die andere Pflanze (aus dem Val Champagna) besitzt genau die Tracht der kahlen ©. Opicii von der Neuen schle- sischen Baude, aber der ebenfalls feiste, untersetzte Stengel ist seiner ganzen Länge nach ziemlich gleichmässig kurzhaarig (nicht rauhhaarig, wie bei C. Opicü « hirsuta), während alle übrigen Theile der Pflanze kahl sind. Ausserdem treibt derselbe am Grunde kurze, etwa 3 Centim. lange, dabei dicke und fleischige Sprossen. Die Blätter sind meist 5—6 paarig-gefiedert, die oberen Fiederpaare mässig genähert, die untersten etwas entfernt, das letzte, sehr kleine, an den oberen Blättern fast am Grunde des Blattstieles sitzend, an den übrigen aber etwas höher, so das dieser am Grunde nackt er- scheint. Der Bau der Traube, die Grösse und Form der Petalen ete. weichen nicht von C©. Opscii ab. Auch diese Form, welche, wie gesagt, habituell der kahlen Form der letzteren sehr nahe kommt, darf als Uebergangsform zwischen (C. amara und (. Opieii bezeichnet werden; beide Engadiner Pflanzen sprechen jedenfalls für die Richtigkeit der Ansicht, dass man in Zukunft, wie es in neuerer Zeit auch meist geschehen, nur eine einzige Grundart an- zunehmen haben wird, und dass C. Opici, so ausgezeichnet sie in ihrer ausgeprägtesten Gestalt auch sein mag, doch nur als Subspeeies aufzufassen ist, was mir nach der Durchmusterung meines früheren Materials, wie oben erwähnt wurde, noch fraglich erschien. Uebri- gens ist es nunmehr, nachdem die Existenz nahe kommender For- men in der südlichen Alpenkette ausser Zweifel gestellt ist, durch- aus nicht unwahrscheinlich, dass daselbst auch noch die (©. Opieii in ihrer entwickelten Gestalt gefunden werden könnte. — Ausser- dem theilte mir Ascherson noch eine Form der C. Opieii aus den Centralkarpathen mit, welche er in einem mit Steingeröll erfüllten Bache neben der Kesmarker Schäferei (dem Haussknecht’schen Stand- orte) im Jahre 1864 gesammelt, die ein Mittelglied zwischen den Formen « und $ darstellt; sie ist mit normalen Exemplaren der letz- teren zugleich gewachsen, unterscheidet sich aber durch die geringe Bekleidung, die auf den ersten Anblick ganz zu fehlen scheint. Bei genauer Besichtigung zeigen sich indessen ganz vereinzelte und unregelmässig am Stengel, namentlich an dessen oberer Partie, ver- theilte steife weisse Härchen und die Blätter sind am Rande sehr Ro } regelmässig gewimpert. Habituell und im Baue der Blätter weicht: das Exemplar von den stark bekleideten Individuen von gleichem Standorte nicht im Mindesten ab; meist sind 13—15 genäherte Blättchen vorhanden und der Blattstiel ist bis zum Grunde dicht mit Blättchen besetzt und geöhrelt. Ausläufer sind nicht vorhan- den. Der Stengel ist nicht feister, als bei C. amara typica, wie denn überhaupt die bekleideten Formen der C. Opiei, zu welchen die besprochene Pflanze noch zu rechnen ist, in ihren kleineren Exemplaren weniger dicke und saftige Stengel zeigen, als die kahlen. — Nachträglich ist auch noch zu erwähnen, dass Ilse in seiner Karpathenreise die (. amara subalpina (cfr. diese Verhandl. Band XI. p..12., 14. u, 16.) noch an anderen Punkten der nördlichen Abdachung des Tatragebirges angiebt; so namentlich an der Pyszna, im Bialkathale vor dem Meerauge und am Czarny-staw. Somit scheint die Ü. Opicii auch in der Tatra häufiger, wenigstens- die Form «, auf welche die Ilse’schen Standorte wohl sämmtlich zu beziehen sind. Breslau, im April 1872. Bemerkung. Prof. Celakovsky hat in seinen inhaltreichen, in Flora 1872, N0.28. (1. Oct.) abgedruckten: „Bemerkungen über Cruciferen“ (welche dem Verf., als er obigen Aufsatz niederschrieb, selbstverständlich nieht bekannt sein konnten), S. 434. gleichfalls daran erinnert, dass Car- damine Opieit Presl ausser der bekannten behaarten Form (ß hirsuta Cel.) noch eine in Vergessenheit gerathene kahle (« glabrata Cel., von Opiz später (Naturalientausch 1826. p. 412) überflüssiger Weise (. cras- sifolia benannt, umfasst. Die p. 60 erwähnte (. bicolor Opiz ist nach Celakovsky, der ein Original sah, C. amara ß& hirta W. et Grab. Die häufigere, behaarte Form der C. amara Opicii wurde 1872 an Bächen der Babia Gora (Stein!) und an der Quelle am Berge Kunstava (Djumbir in den Liptauer Alpen) (Fritze!) gefunden. Red. Pe ı Die Krautweihe. Eine eulturhistorisch -botanische Skizze. Von Ignatz Urban. Kein Ort Westfalens ist wohl geeigneter, an von Alters her überlieferten Gebräuchen festzuhalten und sie zu vererben, als die in dem südöstlichsten Winkel der Provinz gelegene alte katholische Stadt Warburg sammt der nächsten Umgebung. In Allem, ausser im Handel, gegen das angrenzende reformirte Hessen und prote- stantische Waldeck streng abgeschlossen, im Glauben, wie in der Politik, in Sitten und Gebräuchen conservativ, hat sie uns eine Fülle alter Sagen, Anordnungen und Gebräuche aufbewahrt, die in anderen Gegenden entweder schon ganz aus menschlichem Ge- dächtnisse entschwunden sind oder sich nur bruchstückweise und mannichfach verändert bis auf die Gegenwart erhalten haben. Viele derselben lassen sich ihrem Ursprunge nach bis in die heid- nische Vorzeit verfolgen. Man mochte bei der Christianisirung der westfälischen Volksstämme, wie auch sonst in Deutschland, wohl an altdeutsche Einrichtungen anknüpfen, an deren Stelle christliche setzen und auf diese Weise unseren Vorfahren den Uebergang zum Christenthume und zu christlichen Anschauungen um ein Bedeuten- des erleichtern. Andere ächt deutsche Gebräuche haben, wie alte Rituale und Stadtchroniken lehren, ohne Zweifel ein ebenso hohes Alter, ohne dass man jedoch im Stande wäre, eine Beziehung zu heidnischen Institutionen zu entdecken. Unzweifelhaft heidnischen Ursprungs sind so manche Erzählungen von Gespenstergeschichten und Geldfeuern, mit denen wir uns und unsere Zuhörer in frühester Jugend in ein unangenehmes und doch fesselndes Grauen zu ver- setzen wussten, Wiegen- und Spinnstubenlieder, in denen oft noch die verstümmelten Namen heidnischer Gottheiten zu erkennen sind, Processionen zu gewissen Orten, wo früher heidnischen Gottheiten Opfer dargebracht wurden. Weniger leicht zu erklären und doch sehr alt und ohne Zweifel ächt deutsch ist die Sitte, am Abende des ersten Östertages vor den Thoren der Stadt grosse Feuer an- zuzünden, so wie eine andere, deren ausführlichere Beschreibung x 4 % Ar. vr 1 die folgenden Zeilen zum Zweck haben sollen. Es ist dies die sogenannte Krautweihe, d.h. die Einsegnung gewisser Kräuter, welche der Pfarrer am Sonntage nach dem Feste Assumptionis Beatae Mariae Virginis (15. August) vornimmt. Schon Anfangs August beginnen die Excursionen, welche die Schüler und Schülerinnen der Stadt- und Dorfschulen ohne Unter- weisung von Seiten der Kirche oder der Schule in kleinen Trupps veranstalten, um die zum „Kraut- oder Weihbunde‘ gehörigen Pflanzen zu sammeln. Es sind dies für Warburg und Umgegend folgende: Rainfauth, Rainfahne — Tanacetum vulgare L. Kundeln — Thymus Serpyllum L. Brauner Dust — Origanum vulgare L. Weisser Dust — Achillea Millefolium U. Kätzchen — Trifohum arvense L. Himmelhoppen. — Es wurde unter diesem Namen meist Trifolium procumbens L. oder auch Trif. minus Sm. von uns gesam- melt; nur selten gelang es, aus den nahen Bergwäldern den ächten Himmelhoppen — Trifolium agrarium L. — zu bekommen. Teufelsabbiss oder — anbiss — Suceisa praemorsa Aschs. — oder statt seiner Änautia arvensis Coult. Mit der Suceisa soll (nach Oribasius bei Grimm) der Teufel solchen Unfug getrieben haben, dass die Mutter Gottes Erbarmen hatte und ihm die Macht be- nahm. Ergrimmt biss er die Wurzel ab. Leiwefruggenbettestrauh oder Johanneskraut — Hypericum perforatum L. Der rothe Saft, der beim Zerquetschen der unent- wickelten Blüthen herausguillt, sollte anzeigen, dass sie unter dem Kreuze Christi gestanden und das Blut aufgesogen habe.*) In andern Gegenden heisst diese Pflanze Jateufelchen oder Jageteufel- chen, weil man sie zur Abwehr böser Geister, Nixen und Wichteln benutzte. Darauf deutet auch der Spruch hin: „Doste, Hartheu, Weisheit, thun dem Teufel alles Leid. (Redeker's Westf. Sagen. Feuerfahne — Senecio Jacobaca L. Wermuth, Wiermögge — Artemisia Absinthium L. Früher um Warburg, namentlich an der sogenannten Burg, allgemein verbreitet, ist sie jetzt sehr selten geworden, seitdem die benachbarten Hessen sie zur Branntweinfabrikation in Menge ausgeführt haben. Man *) Von der Rosa rubiginosa geht unter dem dortigen Landvolke die Sage, dass es diejenige Pflanze gewesen sei, auf welcher die Jung- frau Maria die Windeln des Christuskindleins getrocknet habe: daher der angenehme Geruch der Blätter! 713 : | B begnügt sich deshalb auch wohl mit Artemisia vulgaris L., während gr man sonst beide vermischt, letztere unter dem Namen „,Beifuss, Bifauth“, auch „Bibeit‘‘ ins Krautbund brachte. Die Bezeichnung „Bibeit“ kann man als das Bindeglied zwischen dem althochdeut- schen Worte pipöz (mittelhochdeutsch biböz) und dem verballhor- nisirten neudeutschen Bifauth, Beifuss ansehen. Nach Grimm ist das althochdeutsche pipöz von pözan (cudere) abzuleiten, so dass nach Analogie von ‚„‚Amboss‘‘ eigentlich Beiboss gesprochen und geschrieben werden sollte. Die Bedeutung muss ungefähr die des mittelhochdeutschen Beischlag (Bastard) gewesen sein. A Die Johannesblume. Diese zu erhalten, machte uns immer die grösste Sorge. Merkwürdiger Weise hatte sich die genaue Be- schreibung der ersehnten Pflanze unter den Schülern traditionell un vererbt: es sollte eine Hundskamille — Leucanthemum vulgare Luk. — mit gelben Strahlblüthen sein; man konnte nur an Chrysanthe- mum segetum L. denken, welches jedoch in der Umgebung War- burg’s fehlt. Möglich, dass die Ackerwucherblume, früher dort häufiger, vollständig ausgerottet wurde. Man begnügte sich nach langem vergeblichen Suchen mit der Calendula officinalis L., die | man den Kirchhöfen entnahm. Eine ähnliche Bewandtniss hatte ar es mit der 4 Austerluzigge — Aristolochia Clematitis L. —, welche bei War- burg weder angepflanzt, noch verwildert vorkommt. Man sammelte . unter diesem Namen junge Sprosse von Convolvulus sepium L., wohl wissend, dass es nicht die ächte Austerluzigge sei. Iserhart — Verbena offieinalis L. , Vollerjanspipe — Valeriana offieinalis L. Man erzählte sich beim Abschneiden der hohlen Internodien, dass der Vollerjans (wohl der Wieland der altdeutschen Sagen: Valeriana führt im Dänischen den Namen Velandsurt, Wielandswurz) ein ähnlicher Mann wie Schinderhannes gewesen sei und in den Kellern des alten Warburger Rathhauses gehaust habe. Aehren von Roggen, Weizen und Gerste. Dunnersdistel, Donnerdistel — Carlina vulgaris L. Wir suchten eine Ehre darin, eine Pflanze mit möglichst zahlreichen Köpfen zu erhalten, und fanden namentlich da die schönsten Exem- plare, wo eine uralte Eiche, die Donnerseiche, stand. Man ist deshalb um so mehr berechtigt, den Namen „Donnerdistel‘‘ mit dem Gotte Donar (altsächs. Thunar) in Verbindung zu bringen, weil gerade hier auch der Thuneresberg liegt, jetzt meist Häkel genannt, welcher in früheren Zeiten jedenfalls ein Hauptsitz des Donarkultus gewesen sein muss. Nach Schaten (mon. Paderb.) wur- En 2 IE a HAT RD ar? m ES RR N ve 2 A EL ER an BR FA a Bla, Be RER ER LER DE Ra Ar J00R e ER BE N EEE Sal F B A 14 den da noch bis tief in’s Mittelalter hinein Volksgerichte abgehal- ten, die ursprünglich sicher an die Heiligkeit des Ortes geknüpft wurden, gerade wie die Bewohner der umliegenden Dörfer Wor-. meln, Germete und Welda früher zu jener Eiche wallfahrteten. — An andern Orten finde ich die Bezeichnung Donnerdistel für Eryn- gium campestre L. gebraucht, eine Pflanze, welche dem östlichen Westfalen ganz fehlt. Ein Sommerapfel. Seltener: Kornbenediktenstange — Cnicus benedictus L. und Oland — Inula Helenium L., welche beide zu diesem Zwecke bisweilen eultivirt werden. In einigen Ortschaften kommen noch andere Kräuter hinzu, so in Eissen, einem Dorfe unweit Warburg, Mentha silvestris L. als Balsmen, Balsem (Balsam), bei Padberg Eisenhut — Aconitum Napellus L., der in der Umgebung Warburgs fehlt, bei Stadtberge Sedum maximum Sut. als Donnerkraut, mit welchem Namen man in anderen Dörfern auch Sempervivum tectorum L. bezeichnet. Das „Binden“ des Weihbundes geschieht nun derart, dass man um die vielköpfige Donnerdistel als Mittelpunkt in eoncentri- schen Kreisen die übrigen Pflanzen in gleicher Höhe und nach be- liebiger Reihenfoige anordnet. Als äusserste Hülle aber dienen längere, über das Ganze hervorragende Zweige von Wermuth und Beifuss, während man zwischen die Köpfchen der Dunnersdistel ent- weder den Sommerapfel legt oder eine Vollerjanspipe steckt, welche die Aehren von Roggen, Weizen und Gerste trägt. Die Einsegnung findet am oben bezeichneten Sonntage vor der Missa solemnis statt. Die Knaben und Mädchen treten mit ihren Krautbunden dicht an den Altar heran. Der Priester macht .das Kreuzeszeichen über die Pflanzen und bittet Gott, diese Pflanzen (has ereaturas herbarum) zu heiligen und den Menschen, welche sich derselben bedienen, Gesundheit des Geistes und des Körpers zu geben (ut eis sit sanitzs animae et corporis), sowie vom Viehe, wel- ches sie frisst, alle Krankheiten und Einflüsse des bösen Geistes fern zu halten (omnem putredinem et omne phantasma diaboli amovere et omnem morbum et pestilentiam ac dolorem expellere). In einem zweiten, sich daran schliessenden Gebete werden ähnliche Bitten unter besonderer Berücksichtigung der medicinischen An- wendung der Kräuter an Gott gerichtet (Deus, qui terram diversa proferre germina praecepisti et varia medicamentorum genera ad sananda generis humani corpora herbis indidisti ete.) und die ganze Feier mit dem Feste der Assumptio Beatae Mariae Virginis in Zusammenhang gebracht. Bei einem dritten Gebete findet end- 75 | 0; lich die eigentliche Weihe unter Besprengen mit geweihtem Wasser und Räuchern mit Weihrauch statt. Die so geweihten Pflanzen werden bis zum nächsten Sommer aufbewahrt. Der einzige Gebrauch, den man von ihnen macht, ist der, dass man bei schweren, in jenen gebirgigen Gegenden lange anhaltenden Gewittern einen Theil des Weihbundes auf dem Heerde verbrennt, während man in der Wohnstube eine am Feste Maria Lichtmess (2. Februar) geweihte Kerze anzündet.*) — Seltener mischt man die Blüthenköpfchen erkrankten Hausthieren unter das Futter. Ob dieser kirchliche Ritus auch in anderen katholischen Pro- vinzen und Ländern verbreitet ist, habe ich nicht erfahren können. Jedenfalls erstreckt er sich nur auf einige Gegenden Deutschland’s und vielleicht Holland’s und Belgien’s. Denn mein hochverehrter Lehrer, der Rector des Progymnasiums zu Warburg, Herr Have- necker, welchem ich für Mittheilung werthvoller Notizen zu grossem Danke verpflichtet bin, versichert mich, dass er ihn bei den katho- lischen Ritualisten anderer Länder nicht angeführt gefunden habe. Derselbe schreibt mir über den Grund, weshalb gerade die oben angeführten Kräuter von der Kirche gesegnet würden und weshalb diese Weihe an das Fest der Assumptio Beatae Mariae Virginis geknüpft sei, Folgendes: ‚Es scheint, dass das Volk von Alters her nur die Repräsentanten seiner Hausmittel gewählt hat, um ihnen und damit den Mitteln selbst den kirchlichen Segen geben zu lassen. Wie Sie nämlich aus den den Benedictionsritus bildenden Gebeten sehen, wird der Segen des Himmels weniger auf die im Weihbunde gegenwärtigen Blüthen, als auf die Heilkräuter überhaupt herab- gefleht. Es schliesst sich demnach diese Benediktion an die der Feldfrüchte bei den Processionen in der Bittwoche, am Markus- tage und der Frohnleichnamsprocession an. Wie hier der Segen Gottes über die nährende Pflanzenwelt erbeten wird, so dort über die heilende. **) Weshalb diese Weihe der Kräuter aber mit dem Feste Assumptionis verbunden sei, ist nicht ersichtlich, vielleicht weil um diese Zeit (15. August) die meisten Heilkräuter blühen, vielleicht weil man sich an die bildlichen Ausdrücke der Kirche für die Schönheit und Reinheit der Jungfrau Maria erinnerte.‘ *) Im Münsterlande, wo die Sitte der Krautweihe nicht verbreitet scheint, werden bei Gewittern geweihte Buchsbaumzweige verbrannt. **) Merkwürdig ist es nur, dass einige Pflanzen, deren Gebrauch als Hausmittel ganz allgemein ist, z. B. Hollunder und Kamille, nir- gendwo zum Krautbunde verwendet werden. Wenigstens die letztere steht doch zu Anfang August in voller Blüthe. ' Ich will nur noch hinzufügen, dass, wie schon aus obiger Auf- zählung erhellt, nicht überall dieselben Pflanzen zur kirchlichen Weihe gesammelt werden, sondern je nach dem Vorkommen und dem Gebrauche als Hausmittel verschiedene, besonders da die Namen der zu sammelnden Pflanzen sich nur unter der Jugend fortpflanzen. Jedoch ist, soweit sich ermitteln lässt, das Schwanken ‚nicht bedeutend. | Berlin, den 10. Juli 1872. Nachträge zur Arnswalder Flora. Von C. Warnstorf. Einen längeren, wenn auch nur vorübergehenden Aufenthalt in einem von uns vormals jahrelang durchforschten Gebiete benutzen wir wohl immer wieder gern dazu, um entweder den Verbreitungs- kreis einzelner bekannter Species näher festzustellen, oder auch, um neue in dem betreffenden Florengebiete bis jetzt noch nicht beobachtete, wohl aber vermuthete Arten aufzusuchen. Auch mir ‚gewährte es eine grosse Freude, die vierzehntägigen Sommerferien zu diesem Zwecke in der in vieler Beziehung so interessanten Um- gegend von Arnswalde benutzen zu können, und glaube ich, die Ergebnisse meiner in dieser Zeit gemachten Beobachtungen auch weiteren botanischen Kreisen nicht vorenthalten zu dürfen. Die mit fetter Schrift gedruckten Namen bezeichnen Arten, ‚welche in diesem Gebiete bis jetzt noch gar nicht beobachtet wurden. A. Phanerogamen. Actaea spicata L. Abhänge am Kleinen Gersdorf-See. Vieia silvatica L. Wald beim Bahnhofe Augustwalde. Lathyrus silvester L. Ebenda. Rubus fastigiatus W. et N. Wald bei der Schönwerder’schen Ziegelei. R. dumetorum W. et N. Ebendort. Potentilla collina Wib. ist, wie ich mich in diesem Jahre auf’s Neue zu überzeugen Gelegenheit hatte, eine in der Arnswalder Gegend auf sonnigen Anhöhen, an Wegrändern u. s. w. sehr ver- breitete, gewiss selbstständige, gute Species, welche constant so- ‚wohl von P. argentea, sowie von cinerea sehr bedeutend abweicht. Von ersterer, mit welcher sie meistens zusammen vorkommt und am Leichtesten zu verwechseln ist, ist sie schon durch grössere Kronen, unterseits stets graufilzige Blätter und die vielen nieder- gestreckten, oft nur an der Spitze aufstrebenden Stengel verschie- den. Gegen die Bastardnatur dieser in der Mark seltenen Pflanze scheint mir vorzugsweise der Umstand zu sprechen, dass ich ihre Merkmale — ich habe Hunderte von frischen Exemplaren von ver- schiedenen Standorten untersucht — so constant fand, wie es bei einem häufiger vorkommenden Bastard naeh meinen Erfahrungen nie der Fall ist. Jeder Bastard trägt mehr oder weniger schwan- kende Merkmale an sich, welche bald mehr auf diese, bald mehr auf jene Eigenthümlichkeit seiner Stammeltern hinweisen. 7 Galinsoga parviflora Cav. In dem Garten des Conrectors ‚Lüdicke; mit Blumensamen aus Stettin eingeführt. | Achyrophorus maculatus Scop. Abhänge am Kl. Gersdorf- See. Phyteuma spicatum L. Ebenda. Vaceinium uliginosum L. Torfmoor zwischen Zülsdorf und Kölpin häufig. Ledum palustre L. Ebendort. Limosella aquatica L. Am Rande eines Dorftümpels in Wardin, Digitalis ambigua Murr. Augustwalder Forst beim Bahnhofe. Lamium maculatum L. Wardin beim Kirchhofe. Betula humilis Schk. In grosser Anzahl in einem Moorbruche zwischen Zülsdorf und Kölpin. y Elodea canadensis Caspary. Die schnelle Verbreitung dieser Pflanze in den mit der Havei und Spree in Verbindung stehenden Seen und fliessenden Gewässern, welche in unseren Verhandlungen in erschöpfender Weise schon früher nachgewiesen, ist um so we- niger zu verwundern, als man ja die staunenerregende Productions- kraft derselben sowohl, als auch den Weg genau kennt, welchen sie auf ihrer Wanderung innegehalten. Auffallend indess ist die Ansiedelung der Elodea hier in einem mit dem Klücken- See communieirenden Graben, dem sogenannten Fliess, wo ich sie in- diesem Jahre in schönster Blüthe und schon in solcher Menge ange- troffen habe, dass die gewöhnlichen Fischerkähne in ihrer Bewegung bedeutend gehindert werden. Noch im vorigen Jahre, wo ich im Juli an den von ihr eingenommenen Plätzen nach Potamogetonen suchte, war nicht eine Spur von derselben zu entdecken. Ueber ihre Verschleppung fehlen bis jetzt alle Anhaltspunkte. Der Klü- cken-See steht durch das Fliess mit einem vom Stawin-See kom- menden breiten Graben, welcher sich hinter Schulzendorf mit der aus dem Cürtow-See kommenden Stüvenitz vereinigt, und durch die letztere, da sie der Ihna, einem Nebenflusse der Oder, zufliesst, mit dieser selbst indirekt in Verbindung. Es wäre also wohl nicht ganz unwahrscheinlich, wenn die Pflanze‘ auf diesem allerdings etwas unbequemen Wege, vielleicht durch bis jetzt unbekannte Nebenumstände begünstigt, ihre Uebersiedelung aus der Oder nach hier bewerkstelligt hätte. Herr Rentier Hartmann, welcher mich auf meinen Ausflügen zu begleiten die Güte hatte, erzählte mir, dass er unsere Elodea schon vor 2 Jahren in einem mit dem Sta- win-See in Verbindung stehenden Graben bemerkt habe; es gelang uns jedoch nicht, dieselbe auch in diesem Jahre an genannter Stelle aufzufinden. Ob die ausgesprochene Ansicht über ihr Auf- treten in dem nordöstlichsten Theile der Mark richtig und inwie- weit sie ihre Eroberungsgelüste in den vielen Seen zum grossen Aerger der Fischer zu befriedigen gedenkt, darüber können nur weitere Beobachtungen uns Aufschluss ertheilen. Potamogeton mucronatus Schrd.. Die Oberfläche des Stawin- Sees stellenweise gänzlich bedeckend. P. rutilus Wolfgang. In grosser Menge im Grossen Gersdorf- See angeschwemmt gefunden. Sparganium minimum Fr. In einem Moorgraben der August- walder Forst hinter dem Bahnhof. Seirpus Tabernaemontani Gmel. Massenhaft am Südufer des Stawin-Sees, sowie am Klücken-See beim Judenberge. Von &. lacustris, soweit meine Beobachtungen reichen, constant durch stets schwächere, zähere und meergrüne Stengel verschieden; einmal erkannt, mit diesem gar nicht zu verwechseln. B. Kryptogamen. Lycopodium annotinum L. Am Grunde von Erlen in einem Bruche hinter Bahnhof Augustwalde. Equisetum arvense L. var. campestre C. F. Schultz. Auf einem Kartoffeifelde bei der Schönwerder’schen Ziegelei. E. silvaticum L. Augustwalder Forst; Chaussee nach Zülsdorf. Aspidium cristatum Sw. In einem Torfmoore hinter Zülsdorf mit Vaceinium uliginosum und Ledum häufig. Preissia commutata N. v. Es. Am Grossen Gersdorf-See auf sehr nassem Moorboden mit Drosera anglica und rotundifolia in grosser Menge. 19 Dicranella cerviculata Schpr. Auf nacktem Moorboden am ‘Grossen Gersdorf-See gemein. Dicranum montanum Hedw. Am Grunde von Kiefern in der Augustwalder Forst steril. D. scoparium var. orthophyllum B.S. In schönen, sterilen Pol- stern am Grossen Gersdorf-See. D. palusire B.S. Moorbruch am Gr. Gersdorf-See steril. D. Schrader: Schwaegr. In prachtvollen, reichlich fruchtenden, dicht verfilzten Polstern am Gr. Gersdorf-See und hinter Zülsdorf steril in einem Torfmoore. Barbula intermedia Wils. An alten Weiden vor Wardin steril. Orthotrichum obtusifolium Schrd. In schönen, sterilen Rasen mit voriger. O. pumilum Sw. und fallae Schpr. Mit den beiden vorher- gehenden. Webera nutans Hedw. In den verschiedensten Formen am Gr. 'Gersdorf-See sehr häufig. Bryum bimum Schrb. Sehr häufig. B. capillare Dill. Am Wall. B. turbinatum Schwgr. Ziemlich verbreitet. Tetraphis pellucida Hedw. Auf modernden Stubben in einem Torfmoore hinter Zülsdorf. Polytrichum strictum Banks. Torfmoor am Gr. Gersdorf-See mit Dier. Schraderi. Anomodon wviticulosus B.S. Sehr sparsam mit veralteten Früchten an Eichen in der Augustwalder Forst. Plagiothecium silvaticum B.S. Sehr häufig an Erlenstümpfen bei der Schönwerder’schen Ziegelei. Amblystegium subtile B.S. Am Grunde von Populus tremula in der Augustwalder Forst. A. radicale B.S. Am Fusse alter Weiden vor Wardin sehr sparsam. Hypnum chrysophyllum Brid. Häufig auf Wiesen vor Wardin steril. Sphagnum acutifolium Ehrh. c. fr. Moorsümpfe am Grossen Gersdorf-See mit der var. purpureum Schpr. Neu-Ruppin, im Juli 1871. zn £ Eee Beiträge zur märkischen Laubmoosflora. (IT.) Von C. Warnstorf. (Die mit fetter Schrift gedruckten Artennamen bezeichnen solche Species, welche bis jetzt in der Mark noch nicht beobachtet wurden; da, wo kein bestimmtes Florengebiet namhaft gemacht ist, beziehen sich die Angaben auf die Gegend von Neu-Ruppin.) Weisia mierostoma C. Müll. An Grabenrändern der Mäsche vor dem Tempelthore sparsam, häufiger auf Aeckern in der Kegelitz seitwärts Treskow. W. viridula Brid. An den Abhängen des Sees am jenseitigen Ufer sehr selten und sparsam. Cynodontium polycarpum Schpr. Dieses für die norddeutsche Ebene so überaus seltene Moos fand ich im Juni vorigen Jahres in Gesellschaft eines sterilen, jetzt als Dieranum fuscescens sicher er- kannten Mooses am Grunde alter Kiefern im Walde vor Kunster- spring mit schönen, aber noch unreifen Früchten; ich nahm es anfänglich für ein fruchtendes Dicranum, bis ich später bei ge- nauerer Untersuchung meinen Irrthum einsah. Es muss daher meine Bemerkung im 12. Jahrgange der Verh. des botan. Ver. für Brandenb. p. 119. über das Vorkommen von Früchten bei Dier. Fulvum anf obengenannte Art bezogen werden. Uebrigens verdient das Vorkommen dieses sonst gewöhnlich Felsunterlage liebenden Mooses auf organischem Substrat weitere Beachtung. Dicranella cerviculata Schpr. In wunderschönen, reichfruch- tenden Rasen bei Sommerfeld auf der Klinge und im Walde zwi- schen Dolzig und Tornow im Juli d. J. gesammelt; an letzterem Orte auch in grosser Menge die männliche Pflanze. D. heteromalla Schpr. Bei Sommerfeld in der Baudacher Haide und im Walde hinter Dolzig in grossen, weit verbreiteten, hohen Rasen. | Dicranum montanum Hedw. Bei Sommerfeld in einem Elsen- bruche hinter Dolzig auf faulenden Stubben sehr selten. an © " .D. flagellare Hedw. Im Walde zwischen Boltenmühle und Kunsterspring auf faulenden Baumstubben häufig; ebenso auf her- vörragenden Kiefernwurzeln bei Sommerfeld im Walde zwischen Dolzig und Tornow, allein überall steril. D. fuscescens Turn.? Dier. fulvum, bei Neu-Ruppin angegeben, wozu jedenfalls auch die bei Menz beobachtete Pfianze zu rechnen sein wird, muss vorläufig noch aus dem Register der märkischen Laubmoose gestrichen werden. Das Verdienst, die fehlerhafte Be- stimmung dieses Mooses zuerst erkannt zu haben, gebührt Herrn Limpricht in Breslau, welcher indess dasselbe auch nicht sicher und bestimmt zu erkennen vermocht hat. Eine Form von flagellare. wie Herr Juratzka in Wien meint, ist es indess ebenso wenig, wie Julvum. Am Zutreffendsten scheint mir noch das Urtheil unseres bedeutendsten Bryologen der Mark, des Herrn Ruthe in Bärwalde, zu sein, welcher nach genauer mikroskopischer Untersuehung des fraglichen Dieranum in demselben nur eine Form von D. fusces- cens zu erblicken vermag. (Vergl. Jahrgang XII. dieser Verh.p. 119.) D. palustre B.S. Im Dolziger Sumpfe bei Sommerfeld; steril. D. Schraderi Schwgr. Bei Arnswalde im Juli v. J. am Grossen Gersdorf-See in prachtvoll fruchtenden Polstern und steril auf faulenden, morschen Baumstubben hinter Jülsdorf beobachtet. D. spurium Hedw. Neuerdings erst hier in grosser Menge mit veralteten Früchten im Walde beim Teufelssee hinter der Neuen Mühle aufgefunden; bei Rheinsberg in dürren Kiefernschonungen vom Gymnasiallehrer Lamprecht beobachtet; im Juli d. J. von mir auch in der Gegend von Sommerfeld im Walde hinter Dolzig bemerkt. Campylopus turfaceus B.S. Bei Rheinsberg auf fettem Torf- boden des Freien Luch’s mit Dicranella cerviculata sparsam und steril; bei Sommerfeld im Dolziger Walde dagegen in grosser Menge die weibliche Pflanze aufgefunden. Fissidens bryoides Hedw. Am jenseitigen Seeufer mit Weisia viridula sparsam; häufig dagegen in einer Schlucht bei Bolten- mühle; auch bei Prenzlau von Grautzow gesammelt. F. taxifolius Hedw. Mit dem vorigen in der Schlucht bei Boltenmühle, sowie von Grantzow bei Prenzlau gefunden. F. adiantoides Hedw. In prachtvoll fruchtenden, grossen Rasen auf kurzgrasigen Triften vor Kränzlin mit Aypnum molluscum, chry- sophyllum, Brachythecium Mildeanum u. s. w. und an Grabenrändern beim Gänsepfuhl; bei Sommerfeld auf einer Wiese zwischen Dolzig und Tornow und von Grantzow auch bei Hindenburg gesammelt und mir freundlichst mitgetheilt. F, decipiens De Ntrs. Für die Mark neu, falls diese Art nicht Verhandl, des bot. Vereins. f. Brand. XIV. 6 TEN Er HR a RR er als solche nach den Untersuchungen Ruthe’s über den sehr ver- änderlichen Blüthenstand der Gattung Fissidens eingezogen werden muss. Bisher galt als fast einziger durchgreifender Unterschied dieser Species von der vorhergehenden nur der einhäusige Blüthenstand, während adiantoides zweihäusig sein sollte. — F. decipiens ist demnach wohl nur höchstens als Form von adian- toides aufzufassen. — Auf vom Wasser bespülten Elsenwurzeln bei Stenderitz und hinter Rottstiel. Sphaerangium muticum Schpr. Auf Aeckern ziemlich selten. Pottia cavifolia Ehrh. Auf Lehmboden bei Treskow an einer Lehmschlemme und bei Zermützel an einem Abhange von mir, bei Hindenburg auch von Grantzow beobachtet. P. minutula B.S. Auf Aeckern der Mäsche vor dem Tempelthore, bei den Thongruben vor Treskow und an einem Grabenrande am Wege nach Wittstock. P. lanceolatae C. Müll. An den Abhängen des jenseitigen See- uüfers bis jetzt nur in einigen Pflänzchen aufgefunden. P. bryoides Lindb. Auf Maulwurfshaufen hinter der Stärke- fabrik und an Gräbern auf dem neuen Kirchhofe. Trichostomum tophaceum ß brevicaule Jur. In ee dicht gedrängten, gleichsam geschorenen Rasen auf vergrastem Lehmboden hinter der Hagen’schen Fabrik vor der Badeanstalt, schön fruchtend. Barbula convoluta Hedw. Auf Lehm- und Sandboden nicht gerade selten; doch mit Früchten erst einmal auf dem Wege zur Mäsche vor dem Tempelthore gefunden. B. vinealis Brid. An den Böschungen des Walles steril. ‚B. fallax Hedw. Auf Lehmboden sehr verbreitet; die Form brevifolia ce. fr. an der Lanke vor Wuthenow. Pleuridium alternifolium B.S. Sehr zahlreich auf Aeckern der Kegelitz. Trichodon cylindriceus Schpr. Dieses seltene, aus der Mark bis jetzt nur steril bekannte Moos kommt hier auf einem Ausstiche der Wiesen zwischen dem Weinberge und dem Judenkirchhofe pracht- voll fruchtend vor, und zwar in Gesellschaft von Webera annoltina, Atrichum undulatum u. s. w. Leptotrichum tortile Hamp. Ende September d. J. in grossen, wunderschönen Rasen auf Ausstichen hinter der Neuen Mühle am Teufelssee und vorher im Juli auf ähnlichen Localitäten bei Som- merfeld bemerkt. Distichium capillaceum B.S. Neu für die Mark. Bei Rott- stiel an waldigen Abhängen am Tornow-See mit Bryum capillare. Grimmia leucophaea Grev. Auf dem Dache der Hertel’schen Kegelbahn in schönen Polstern bemerkt. Gr. commutata Hübn. Mit voriger auf demselben Standorte. Hedwigia ciliata var. leucophaea Bryol. eur. Auf Granitsteinen bei Wulkow mit der Hauptform. Zygodon viridissimus Br. In hiesiger Gegend an alten Buchen und Eichen bei Pfefferteich, Kunsterspring, Rottstiel u. s. w. gar nicht selten, mit Homalothecium sericeum, Neckera complanata und Isothecium myurum; allein nur steril. Dieses seltene Moos scheint ganz besonders solche alte Laubbäume zu bevorzugen, deren Rinde schon zum Theil in Humuserde umgesetzt ist. Hier findet man denn auch die kleinen, dichten polsterförmigen, grünen oder gelb- lich grünen Räs’'chen dieser Art, welche entfernte Aehnlichkeit mit den kleinen Polstern der Ulota-Arten besitzen, gar nicht so selten; nur darf man nicht versäumen, die betreffenden Stämme, welche oft von andern Moosen buchstäblich bedeckt sind, recht genau zu betrachten. Am Leichtesten nimmt man sie natürlich im feuchten Zustande wahr, weil dann die sparrig zurückgekrümmten Blätter von Zygodon zu der nächsten Umgebung immerhin in bedeutendem Contraste stehen. Orthotrichum Sturmü H. et H. In einem einzigen Räs’chen auf Granitsteinen bei Wulkow bemerkt. O. obtusifolium Schrd.. An Pappeln, Akazien, Ahorn, Weiden u. s. w. nicht selten, doch fruchtend bis jetzt nur an einer einzigen Zitterpappel vor dem Alt-Ruppiner Chausseehause bemerkt. O0. pumilum Sw. « fallax Schpr. An verschiedenen Laub- bäumen, doch nicht allzuhäufig. O. fastigiatum Bruch. Sehr schön an alten Weiden und Pap- peln bei Treskow. O. stramineum Hornsch. An alten Buchen beim Flössergrund und vor Boltenmühle. O. leiocarpum Br. u. Schpr. An Waldbäumen häufige. O. Lyellü Br. Ebenso. Funaria faseicularis Schpr. Nur ein Paar Pflänzchen auf Aeckern der Kegelitz mit Fleuridium alternifolium. Amblyodon dealbatus Pal. Beauv. An Abhängen jenseit des See’s. Leptobryum pyriforme Schpr. An Ausstichen und Grabenrän- dern häufig; auch bei Sommerfeld auf ähnlichen Localitäten bemerkt. Webera nutans var. longiseta Br. eur. Bei Arnswalde auf Torf- boden am Gersdorf-See. W. eruda Schpr. In einem Hohlwege vor dem Flössergrunde. 6* Ba ER ETE ER RRDE S E LH a RE Br er Da RER EN NESEENN ar a Be 2 Se Ba ER > 2 a ee W. annotina Schwgr. Auf fast jedem sandigen Ausstiche hier anzutreffen. | W. carnea Schpr. Nur in einem kleinen, aber reich fruchten- den Räs’chen auf Lehmboden an einem Grabenrande vor der Ke- gelitz aufgefunden. | : W. albicans Schpr. An quelligen Stellen am jenseitigen See- ufer steril und in den Thonstichen vor Treskow mit männlichen Blüthen gesammelt. Bryum pendulum Schpr. In grosser Menge in der Röhrich’schen Sandgrube bei Alt-Ruppin, dem Weinberge gegenüber. Br. pendulum var. Butheanum m. Dieses Moos weicht von der typischen Pflanze in folgenden Punkten ab: Die Rasen sind a durchaus graugrün, die sterilen Aestehen ziemlich hoch und kätz- Be chenartig rund; die Kapselhaut ist von viel zarterer Structur; der Ei. Deckel wird stets links abgeworfen und die Fruchtreife tritt 4—6 Wochen früher ein: In einem Ausstiche hinter dem Weinberge rechts am See Ende Mai d. J. aufgefunden. Br. Warneum Bland. In sehr schönen Räs’chen vor der Kran- gener Brücke und in der Röhrich’schen Sandgrube bei Alt-Ruppin. Br. uliginosum Br. u. Schpr. Sehr reichlich mit voriger am jenseitigen Seeufer auf demselben Standorte. Br. intermedium Brid. Sehr verbreitet und stellenweise sehr häufig; so hinter dem Weinberge mit Br. pendulum var. Rutheanum und in der Röhrich’schen Sandgrube. Br. bimum Schrb. In sehr schönen Rasen auf einem Ausstiche zwischen Carices der Mäschewiesen rechts vom Blechernen Hahn. Br. cirrkatum H. et H. In sehr grosser Menge in der Röhrich- schen Sandgrube. Br. erythrocarpum Schwgr. In hiesiger Gegend sehr selten; bis jetzt nur auf einem Ausstiche hinter der [Neuen Mühle am Teufelssee. Br. atropurpureum W. et M. Auf feuchten Aeckern hinter Bechlin; an ähnlichen Localitäten rechts vom Blechernen Hahn und an Grabenrändern der Kegelitz; auch von Grantzow bei Hinden- burg beobachtet. Br. caespiticium var. imbricatum. In grossen, dichten, polster- förmigen Rasen an der Kirchhofsmauer in Bechlin. Br. badium Br. u. Schpr. In der Röhrich'schen Lehmschlemme bei Alt-Ruppin, in einer Pappelschonung der Mäsche vor dem Tempelthore und mit B. atropurpureum auf Aeckern rechts vom Ble- cehernem Hahn. Br. capillare Dill. In sehr schönen Rasen in der Schlucht vor Ri ) Br: dem Flössergrunde und an schattigen Waldabhängen zwischen hier und Rottstiel. Br. pseudotriquetrum Schwgr. In tiefen Sümpfen hinter der Neuen Mühle am Molchow-See in sehr grossen, prachtvoll fruch- tenden Rasen. Br. pallens Sw. An einem Grabenrande der Weidenplantage am Molchow:See. Br. turbinatum Schwgr. In einem Graben bei den Thongtubet vor Treskow und bei der Molchower Brücke. Mnium punctatum var. elatum B.S. In sehr schönen, hohen, sehwarzbraunfilzigen, reich fruchtenden Rasen im Elsenbruche beim Flössergrunde. F M. rostratum Schrd. Zwischen Rottstiel und dem Flössergrunde und in der Schlucht bei der Boltenmühle sehr häufig. M. affine ß elatum Lindb. Auf einer Wiese links am Wege zwi- schen dem Flössergrund und der Boltenmühle sehr schön fruchtend. M. insigne Mitt. Im Mai d.J. auf Wiesen zwischen Stendenitz und Rottstiel prachtvoll fruchtend aufgefunden. M. undulatum Neck. Mit schönen Früchten mit der vorigen und zwischen Rottstiel und dem Flössergrund. M. serratum Br. Sehr selten; bis jetzt nur in der Waldschlucht bei Boltenmühle in Menge beubachtet: M. hornum L. Sehr schön im Erlenbruche beim Fiössergrunde und in der Schlucht bei Boltenmühle. M. stellare Hedw. Im Juni d. J. mit schönen Früchten an Waldabhängen beim Flössergrunde und beiBoltenmühle aufgefunden. Cinclidium stygium Sw. Herr Professor A. Braun hatte die Güte, mir von diesem seltenen Moose frisches Material in grossen, tiefen Rasen, welche er auf Wiesen bei Biesenthal gesammelt, zu über- senden. Meesia itristicha Br. u. Schpr. Steril am Gersdorf-See bei Arnswalde. Gymnoeybe palustris Fr. Mit Frucht im Dolziger Sumpfe bei Sommerfeld bemerkt. Bartramia ithyphylla Brid. An Waldabhängen beim Flösser- grunde mit BD. pomiformis. Philonotis fontana Brid. In überaus reichlich fruchtenden Rasen am Molchow-See; bei Sommerfeld selten. Ph. calcarea Br. u. Schpr. In diesem Jahre fand ich dieses seitene Moos nicht nur in schönen männliehen Rasen, sondern auch fruchtend auf Wiesen bei Krangensbrück und ausserdem in der Nähe von Sommerfeld bei den Hornbuden in männlichen Rasen. Ba ae 3 BET re a Eh a RE N Te De I A 3 ee ae = de PETER 2 and 86 Ph. marchica Brid. In ausgedehnten, reichfruchtenden Rasen bei der Molchower Brücke; auch bei Sommerfeld am Karras-Teiche bemerkt. Tetraphis pellucida Hedw. Hier selten und bis jetzt nur an einem Grabenrande zwischen dem Flössergrunde und Kunsterspring und auf morschen Stämmen in einem Waldsumpfe bei Stendenitz be- obachtet; bei Sommerfeld dagegen sehr häufig, namentlich im Walde hinter Dolzig auf Baumwurzeln. Sectio 2. Musci pleurocarpi. Leskea polycarpa Ehrh. Bei Sommerfeld am Grunde von Erlen im Stadtbusche und hier zwischen Rottstiel und dem Flössergrunde. Anomodon attenuatus Hartm. An alten Eichen im Sommerfelder Stadtbusche sehr häufig; aber nur steril. Thuidium Blandowü Br. u. Schpr. Im Dolziger Sumpfe bei Sommerfeld fruchtend bemerkt. .. Pterigynandrum filiforme Hedw. An alten Buchen zwischen dem Flössergrunde und Boltenmühle in ausgedehnten, flachen, sterilen Rasen. Fontinalis hypnoides Hartm. Dieses seltene Moos hat Herr Ruthe in Bärwalde in dortiger Gegend dieses Jahr in sehr grosser Menge in einem kleinen See bei Herrenhausen aufgefunden und davon mir frisches Material mitzutheilen die grosse Güte gehabt. Neckera crispa Hedw. Aeusserst selten; nur in einem grossen Rasen an einer Buche vor Kunsterspring bemerkt. Homalia trichomanoides Br. u. Schpr. An Waldbäumen nicht gerade selten, aber meist steril; mit Frucht an den Böschungen des Walles bemerkt. Antitrichia eurtipendula Brid. Von diesem in unseren Laubwäl- dern an Baumstämmen häufigen Moose fand ich anf Strohdächern in Bechlin eine Form, welche in ihrem Habitus von der typischen Pflanze bedeutend abzuweichen schien. Dieselbe bildet nämlich hier grosse, sehr dichte, oben wie geschorene Rasen oder Polster; die secundären Stengel sind sehr lang, aufsteigend und fast regel- mässig einseitig beästet. Allein die Blattform stimmt ganz genau mit der gewöhnlichen Form überein und dürfte vielleicht nur das eigenthümliche Vorkommen auf Strohdächern bemerkenswerth sein. Eurhynchium strigosum Schpr. In dem Hohlwege vor dem Flössergrunde und in der Schlucht bei Boltenmühle sehr reich fruchtend. E. striatulum, von mir hier an der Mauer des alten Kirchhofes angegeben, hat sich als Form von striatum mit etwas schmaleren, zugespitzteren Blättern erwiesen und muss desshalb bis auf Weiteres für die Mark noch gestrichen werden. E. striatum Br. u. Schpr. In überaus reich fruchtenden Rasen in der Schlucht bei Boltenmühle; auch bei Prenzlau von Grantzow mit Frucht gesammelt. E. piliferum Br. u. Schpr. 8o gemein diese Art in unserer Gegend auf quelligen Wiesen, am Grunde von Baumstämmen, Rasenplätzen u. s. w. auch anzutreffen ist, so selten scheint sie zu fruchten; mit Frucht auf der Schönbeck’schen Wiese vorm Rheins- berger Thor, an quelligen Stellen jenseit des Sees und in der Schlucht bei Boltenmühle gefunden. E. murale Br. u. Schpr. Auf feucht gelegenen Sandsteinen des alten Kirchhofes in schön fruchtenden Bann mit Amblystegium serpens und Barbula vinealis. E. megapolitanum Br. u. Schpr. In eingesprengten Birken- gehölzen im Walde hinter dem Alt-Ruppiner Chauss&ehause und links von der Strasse nach Molchow. Plagiothecium silvaticum B. S. In Kiefernschonungen auf blosser Erde sehr häufig mit Brachythecium velutinum, Ceratodon und Bux- baumia aphylla, auch am Grunde von Baumstämmen; bei Sommer- feld im Stadtbusche bemerkt. P. Roesei B.S. Diese Art bildet constant sehr dieht gedrängte kissen- oder polsterförmige Rasen; ihre Blätter sind stark hohl und die Aeste meist aufstrebend und oben bogenförmig gekrümmt. Es ist mir bis jetzt stets leicht gelungen, sie auf den ersten Blick von voriger zu unterscheiden. In hiesiger Gegend sehr verbreitet; z.B. an den Böschungen des Walles, in einer Schlucht bei Boltenmühle, an waldigen Abhängen des Bienenwalder Sees u. s. w. reichlich fruchtend; bei Sommerfeld im Stadtbusche bemerkt. P. denticulatum B.S. Am Grunde von alten Kiefern vor Rott- stiel und Kunsterspring in grünen oder weisslich-grünen, stark seidenglänzenden Rasen; hier viel seltener, als silvaticum, mit wel- chem diese Art oft verwechselt wird; sie ist jedoch schon durch den starken Seidenglanz so ausgezeichnet, dass eine Verwechselung beider schon um deswillen nicht gut möglieh ist; auch im Dolziger Walde an Baumwurzeln in prachtvollen Rasen gefunden. Amblystegium filiceinum Lindb. Auf quelligen Stellen sehr häufig, doch selten fruchtend; so am jenseitigen Seeufer der Lanke, in einem Waldsumpfe bei Molchow, auf faulenden Baumstämmen im Flies zwischen Kunsterspring und dem hohlen Baum. Camptothecium nitens Schpr. Sehr schön und reichlich fruch- tend auf Wiesen vor Stendenitz. Bene 88 C. lutescens Br. u. Schpr. Fruchtend am jenseitigen Seeufer, an einem Grabenabhange vor der Kegelitz und in einem Elsenbruche auf Baumstubben vor Stendenitz. . . Brachythecium salebrosum Schpr. Nicht sehr häufig; auf Steinen. und Gräbern des alten Kirchhofes, an schattigen Abhängen der Lanke vor Wuthenow, im Walde hinter dem Alt-Ruppiner Chaussee- hause mit Br. Starkii, rutabulum u. s. w. und auch am Grunde von Waldbäumen. | B. Starkii Br. u. Schpr. Diese seltene Art liebt hier fast ausschliesslich in Kiefernwäldern eingesprengte Birkengehölze, wo sie auf der Erde unter dem Laube in grossen, prachtvoll fruchten- den Rasen geradezu häufig ist. | B. campestre Br. u. Schpr. Zuerst auf Gräbern unter Gesträuch auf dem alten Kirchhofe bemerkt; in diesem Jahrgange aber in schönen Fruchtexemplaren im Walde hinter dem Alt-Ruppiner Chausseehause in Gesellschaft von rulabulum und Starkii, meist auf Kiefernnadeln dahin kriechend, gesammelt. B. populeum Br. u. Schpr. Auf Sandsteinen des alten Kirch- hofes sehr spärlich; gehört hier zu den seltesten Brachythecien. B. glareosum Br. u. Schpr. An den Böschungen des Walles nicht selten, aber steril; ebenso auch an Abhängen des Erlen- sumpfes beim Flössengrunde; fruchtend im Walde beim Bienen- walder See und im Boberow bei Rheinsberg aufgefunden. B. albicans Br. u. Schpr. Kommt hier auch auf Strohdächern in prachtvollen, reichfruchtenden Rasen vor. B. rivulare Br. u. Schpr. Sehr verbreitet; in einem quelligen Waldsumpfe bei Molchow in grossen, schwellenden männlichen und Fruchtexemplaren, auf Steinen im Elsenbruche beim Flösser- grunde, in der Schlucht bei Boltenmühle und in grosser Anzahl in der Bachrinne zwischen Kunsterspring und dem hohlen Baume. Hrypnum Sommerfeltii Myrin. In der Schlucht beim Flössergrunde. H. chrysophyllum Brid. Schön fruchtend auf Wiesen vor Kränzlin und an Abhängen jenseit der Lanke. H. stellatum Schrb. Bei Sommerfeld häufig angetroffen. HA. loreum L. Im Walde vor Kunsterspring in grossen, männ- lichen Rasen und im Elsenbruche bei Stendenitz. H. polygamum Schpr. Im Mai d. J. auf sumpfigen Wiesen zwischen dem Chaussdehause und Storbeck mit schönen Früchten gesammelt. H. uncinatum Hedw. Mit Frucht an Birken hinter dem Alt- Ruppiner Chauss&ehause und bei Sommerfeld am Rande von ver- lassenen Thontümpeln der Baudacher Haide. AR ER ET, 89 - HA. fluitans Dill. Bei Sommerfeld in der Baudacher Haide und auf der Klinge in ausgetrockneten verlassenen Thontümpeln reich- lich fruchtend und hier in einem Waldsumpfe vor Stendenitz mit schönen männlichen und weiblichen Blüthen. H. exannulatum Guemb. In schönen männlichen Rasen im freien Lande bei Rheinsberg, in Waldsümpfen vor Stendenitz und auf der Klinge bei Sommerfeld in Thontümpeln. H. Iycopodioides Schwgr. Im Mai d.J. mit schönen Früchten auf Wiesen hinter dem Gänsepfuhl gesammelt. H. scorpioides Dill. Auf Wiesen beim Gänsepfuhl im Juli d. J. mit veralteten Früchten bemerkt. A. Kneifiüi B.S. In verlassenen Thontümpeln am See vor Treskow reichlich fruchtend. H. Sendtneri Schpr. In sehr tiefen, dunkelgrünen, sterilen Rasen in einem Tümpel am Wege nach Fehrbellin hinter Treskow. H. intermedium Lindb. Am Gänsepfuhl in prachtvoll fruchten- den Rasen. A. vernicosum Lindb. Die männliche Pflanze in Gräben am Grinerick-See bei Rheinsberg; auch im Dolziger Sumpfe bei Som- merfeld bemerkt. H. cupressiforme 8 ericetorum. Mit männlichen Blüthen auf Hardeboden nicht eben selten. Viel schwächer, als die Hauptform, und von dieser durch die stark sichelförmig herabgekrümmten Blätter und die fast regelmässig fiederige Beästelung verschieden. H. patientiae Lind. — H. arcuatum Lindb. Bei Sommerfeld im Juli d. J. an verlassenen Thontümpeln auf der Klinge von mir ent- deckt. Milde's Angabe in seiner Bryologia silesiaca, dass dieses Moos in der Ebene häufig sei, kann ich nicht bestätigen; so viel mir bekannt, ist dasselbe in der Mark allerdings längst vermuthet, aber bis jetzt noch nicht aufgefunden worden. Leider ist die Som- merfelder Pflanze, so schön sie an sich auch dort auftritt, nur steril. H. crista castrensis L. Eude September d. J.mit sehr schönen, reichlichen Früchten im Walde vor Kunsterspring aufgefunden; um Sommerfeld sehr selten und einzeln. H. cordifolium Hedw. Fruchtend in einem Graben am Wege nach der Schneidemühle mit Mnium affine ß elatum und vor dem Storbecker Chausseehause, ebenso auf Wiesen vor Stendenitz. H. giganteum Schpr. Mit veralteten Früchten am Gänsepfuhl bemerkt. H. stramineum Dicks. Schön fruchtend in einem Waldsumpfe vor Stendenitz und bei Sommerfeld in verlassenen Thongruben der Baudacher Haide. ne FT ER a Te, a FE en: REN ae A Re ar ER FR ER Br I RR RN RE. , uch Re N > Be 8 ee u ae en se a ’ Kr . - 7 En Sa Hylocomium brevirostrum Schpr. In einem Erlenbruche bei Stendenitz auf faulenden Baumstubben und an ähnlichen Locali- täten bei Sommerfeld zwischen Dolzig und Tornow. Sphagna. Sphagnum acutifolium Ehrh. In reichfruchtenden Polstern in der Nähe der Hornbuden bei Sommerfeld. $. defleeum Schpr. Auf Wiesen am Grinerick-See bei Rheinsberg. y. tenellum Schpr. Anfangs October d.J. in einem sehr grossen, tiefen, grünen Polster in der Waldschlucht zwischen Kunster- spring und dem hohlen: Baum. d. purpureum Schpr. Im Dolziger Sumpfe bei Sommerfeld. s. fuscum Schpr. Bei Rheinsberg am Grinerick-See. S. cuspidatum Ehrh. Von dieser Art fand ich im Juli d. J. in Waldsümpfen vor Stendenitz eine über 300 Mm. lange und wun- derschön fruchtende Form, zur var. speciosum Russ. gehörend, welche aber wohl kaum als solche festzuhalten sein dürfte, da sie gewiss nur ein Erzeugniss des überaus nassen Standortes ist; bei Sommerfeld nur im Walde hinter Dolzig mit Frucht bemerkt. S. lazifolium C. Müll. Auch diese Species kann ich nach mei- nen Erfahrungen nur für eine durch den Standort bedingte Form von cuspidatum betrachten; man kann an geeigneten Localitäten den allmählichen Uebergang von einer in die andere gar nicht selten beobachten; meines Erachtens nach ist S. laxifolium nichts weiter, als in Wasser gerathenes cuspidatum. Alle Sphagnen werden ja ‘ bekanntlich, sowie sie in feuchtere oder sehr nasse Orte gerathen, viel laxer, wie man das an acutifolium, subsecundum, eymbifolium u. s. w. beobachten kann. $ehr ausgeprägt war vorstehende Form in Thongruben der Baudacher Ziegelei bei Sommerfeld, wo die ganze Pflanze untergetaucht vorkommt und somit die sich vor- nehmlich durch ihren weichen, federartigen Habitus auszeichnende var. mollissima Russ. darstellte. S. squarrosum Pers. In hiesiger Gegend häufig, wenn auch nicht überall fruchtend; so nur in einem Elsenbruche vor Stendenitz in Gesellschaft von SpA. teres und hinter der Neuen Mühle am Teufels- see; bei Sommerfeld nur in einem Rasen an der Hirsebrücke be- obachtet. — Die var. sguarrosulum Lesq., welche sich von der typi- schen Form durch die Zierlichkeit und Kleinheit aller ihrer Theile auszeichnet, kommt hier fast ausschliesslich nur in innigster Ge- meinschaft, ja meistens mitten in den Polstern von SpA. teres vor und ist desshalb Herr Ruthe in Bärwalde der Ansicht, der auch ich mich anschliessen möchte, dass es wohl naturgemässer wäre, die- ei selbe als Varietät zu teres zu stellen. Am Gänsepfuble und in einem Elsenbruche vor Stendenitz. S. teres Angstr. In grosser Menge und in prachtvollen tiefen Polstern am Gänsepfuhle und in einem Elsenbruche bei Stendenitz.-Im Habitus von squarrosum so sehr verschieden, dass an eine Ver- wechselung dieser beiden, in der Form und Grösse der Stengel- blätter sonst genau mit einander übereinstimmenden Arten gar nicht zu denken ist. Die von Milde in der Bryol. Siles. angegebene semmelbraune Färbung der Rasen habe ich hier stets vermisst; dieselben sind durchweg schön dunkel, hell, oder weisslich-grün. Am Gänsepfuhle, wo squarrosum gänzlich fehlt, kommen in den grossen Polstern von teres einzelne Pflänzchen ganz mit dem schmächtigen Baue des letzteren mit wenig bis ganz sparrig ab- stehenden Astblättern vor, und glaube ich also um so mehr, dass die var. squarrosulum Lesq. richtiger zu teres gezogen werden müsste. Früchte noch nicht aufgefunden. S. rigidum Schpr. Bei Sommerfeld häufig, in der Baudacher Haide gemein, und zwar sowohl die Normalform, als auch die durch blaugrüne Färbung der Rasen und sparrig abstehende Astblätter ausgezeichnete var. squarrosum Russ. Mit schönen Früchten im Juli d. J. gesammelt. 8. subsecundum N. et H. Die typische Form in Torflöchern der Freien Luch’s bei Rheinsberg 1871 und in Waldsümpfen vor Stendenitz in diesem Jahre mit Frucht gesammelt. Am Teufelssee hinter der Neuen Mühle fand ich eine sehr zierliche, fast weisse Form, aber auch reichlich fruchtend. Scheint im Ganzen im nörd- lichen Theile der Mark weniger verbreitet zu sein, als im südlichen. Bei Sommerfeld hatte diese Art fast ausschliesslich von allen ver- lassenen Thontümpeln der Klinge und der Baudacher Haide Besitz ge- nommen, und zwar war es vorzugsweise in der Form isophyllum Russ. (contortum Schpr.); doch habe ich nie Früchte bemerkt. S, molluscum Br. Dieses aus der Mark fast noch gar nicht bekannte Torfmoos kommt bei Sommerfeld in der Baudacher Haide mit S. rögidum recht oft und auch schön fruchtend vor, S. cymbifolium Ehrh. Bei uns eins der gemeinsten Sphagnen, doch überaus seltend fruchtend; so nur in einem Waldsumpfe vor Stendenitz; bei Sommerfeld fast gar nicht bemerkt. Neu-Ruppin, im October 1872. ee Fe ar: Bat eh 3 we RC T n EA Br 4 je EEE BE EEE ET eg EEE EEE NT EHE EBEN Ser SUSE EN TE + r de IR z $ DE a 2 Far: A ee Pr 92 | Nachtrag zur Flora des südwestlichen Polens. Von R. Fritze., Im Anschlusse an die auf S. 133. von Jahrg. XI. (1869.) dieser Verhandlungen gegebene Aufzählung von Pflanzen, die um Iwanowice im südwestlichen Zipfel von Polen beobachtet wurden, bin ich in Folge eines erneueten Besuches am 14. August d. J. im Stande, einen wei- teren kleinen Beitrag zur Flora jener Gegend zu geben. Beson- dere Wichtigkeit ist diesem nicht beizumessen; denn er enthält nur wenige Pflanzen, die in dem Rostafinski’schen Verzeichnisse der in Polen beobachteten Pflanzen*) nicht schon als bei dem nahe gelegenen Ojeow wachsend angegeben sind. Als neu für die pol- nische Flora überhaupt ist unter den Phanerogamen nur Inula hirta x ensifolia zu nennen. Die Physiognomie der Gegend um Iwanowice hat in den letzten Jahren durch Verlust von Wald eine wesentliche Aenderung erlitten und dürfte mancher Species durch weitere beabsichtigte Einschla- gungen Gefahr drohen. Auch dieser Besuch gab nicht Gelegenheit, die immerhin interessante Flora der Gegend in ihrer Glanzperiode zu sehen, da fast alle gefundenen Pflanzen entweder verblüht oder in Frucht waren. Auf niederen, sonnigen Kalkblöcken gegen Maszköw wurden beobachtet: Amphiloma murorum ® dealbata, Aspveilia calcarea L. Lecothecium .coralloides Hofim., Verrucaria purpurascens ß rosea Mass., Callopisma citrinum, Buellia saxatilis Schaer., Blastenia ferru- e. ginea Huds. Gleich bei Beginn des Unterholzes in dem sich gegen # Maszköw erstreckenden Walde wurde ich durch zahlreiche Cimieci- Juga foetida L. erfreut.‘ In ihrer Gesellschaft standen Adenophora klüfolia Ledeb., Vicia silvatica L., Chaerophyllum aromaticum L., Astrantia major L., Laserpitium prutenicum L., Pleurospermum austriacum Hoffm., Cypripedium Calceolus L. (Blätter), Pinpinella Rn *) Verhandlungen der k. k. zoolog. botan. Gesellschaft in Wien Ber. 1872. 8. 81 ff. magna L., Lilium Martagon L., Melica nutans L., Carex pilosa Seop. und ein diesmal mitgenommenes Galium, welches sich, wie früher vermuthet, als G. aristatum L., (polymorphum Knaf) erwies. An mehr sonnigen Plätzen fanden sich Serratula tinctoria L., Melampyrum nemo- rosum L. in grossen Mengen, Hypericum montanum L., Anthericum ra- mosum L. und Hieracium boreale Fr. In dem auschliessenden Buchen- bestande lagern eine grosse Zahl einzelner Felsblöcke, die fast alle mit Seligeria pusilla (Hedw.) bedeckt sind. Einzelne fanden sich darunter, die auch Fissidens pusillus Wils. und Amblystegium confervoides (Brid.) beherbergten. Auf dem Plateau der weiterhin an der Minoga gegen Maszköw gelegenen, mit jungen Kiefern be- standenen Felsen wurden als neu mitgenommen: Blätter von Ane- mone patens L., noch blühendes Linum flavum L., Inula ensifolia L. und einige Exemplare von I. kirta X ensifolia; ferner Veronica spicata L. und austriaca L. var. dentata Schmidt. Zu bemerken ist, dass das am Fusse dieser Felsen früher beobachtete Chelidonium, von mir als ß laeiniatum Mill. bezeichnet, noch nicht diese höchst- zertheiltblättrige Form des majus ist, sondern nur eine solche mit etwas tiefer eingeschnittenen Fiedern. An anderen Stellen des Waldes auf dem Plateau wurde eine schöne Form des sSeseli coloratum Ehrh. beobachtet. Die Blattzipfel hatten die mehrfache Länge, wie bei der normalen Pflanze, und eine weit zartere Kon- sistenz und dürften deshalb die Bezeichnung der Pflanze als var. tenuifolium rechtfertigen. Diese Varietät wuchs mit der gewöhn- lichen Form zusammen und ist kein Standortsproduct. An derselben Stelle wurden Diunthus superbus L. und unter vielem normalen Oro- bus niger L. auch ein höchst charakteristisches Exemplar der var. heterophyllus Uechtr. gesammelt. Endlich wurden noch auf den Aeckern und deren Rändern in nächster Nähe des Dorfes Nigella arvensis L., Verbascum Blattaria L., und Triticum glaucum Desf. in grossen Mengen bemerkt. Rybnik, im October 1872. Sr Baal RSS 2 22 Flechten der Babiagora. Von B. Stein. Bei einem in diesem Jahre stattgefundenen, zweimaligen Be- suche des auf der ungarisch - galizischen Grenze gelegenen Babia- gora-Gebirges habe ich ausser eier beträchtlichen Phanerogamen- ausbeute auch recht interessante Flechten mitgebracht, deren Ver- zeichniss nachstehend folgen soll. Die etwa 5800° hohe Babiagora besteht aus Grauwacken- sandstein, der jedoch nur am obersten Gipfel in grösserer Menge zu Tage liegt. Ich besuchte die Babiagora zum ersten Male im Mai von der galizischen Seite aus, indem ich meinen Weg vom Dorfe Przyborow über das Dorf Gluchaczky und die Vorberge Je- leznia (etwa 3000°) und Mala-Babiagora (etwa 4200‘) nahm. Die zweite Excursion, im Juli, nahm ihren Anfang im Soolbad Polhora (2200°), Arvaer Comitats in Ungarn, und von dort über das wenig höher liegende Hegerhaus direct auf den Gipfel. Die im Nachstehenden öfter erwähnte letzte Quelle liegt über dem Hegerhause, in einer ungefähren Höbe von 4000‘. Das Verzeichniss würde ein viel reichhaltigeres sein, wenn ich mir an Ort und Stelle Notizen über die Flechtenvegetation gemacht hätte. Leider habe ich das unterlassen und kann nur die Namen der wirklich gesammelten Arten geben, da ein Niederschreiben aus dem Gedächtnisse doch nicht als ganz sicher anzusehen sein dürfte. Usnea burbata L. Gemein. U. plicata L. An einer alten Fichte am Fusse der Mala-Babia- gora gegen Przyborow bei 2800. U. longissima Ach. An derselben Fichte mit der vorhergehen- den Art; nur steril. Bryopogon jubatum L. Gemein in vielen Forinen, doch nur steril. Alectoria ochroleuca Ehrh. Steril, am Gipfel häufig. 4A. Thulensis Th. Fr. Sehr spärlich am Gipfel, steril. A. sarmentosa Ach. Fruchtend in prächtigen langen Bärten an der oben erwähnten Fichte; steril häufig. Stereocaulon denudatum Filke. Häufig am Gipfel. 95 Cladonia gracilis L. Yy macroceras Flke. Am Gipfel, selten. C. digitata Hoffm. Wälder der ungarischen Seite. C. crenulata Fike. Mit der var. deformis L. am Gipfel und ‚ an dem Aufstiege von Polhora häufig. C. stellata Schaer. Am Gipfel häufig. Thamnolia vermicularis Ach. Am Gipfel gemein. Evernia divaricata L. Fruchtend in dem Walde bei der letzten Quelle über dem Polhoraer Hegerhause, an Picea excelsa. Ramalina calycaris L. Fruchtend an alten Buchen auf der Jeleznia. | Cetraria islandica L. Fruchtend in den Sphagneten unterm Gipfel. | C. islandica L. var. Delisei Bory. Steril im trockenen Fich- tenwalde am Aufstiege von Przyborow bei 3000‘. C. cucullata Bell. Häufig am Gipfel. C. nivalis L. Desgl. C. fallax Ach. Steril gemein; fruchtend an Picea excelsa bei der letzten Quelle über dem Polhoraer Hegerhause. Sphaerophorus fragilis L. Häufig am Gipfel. Nephroma laevigatum Ach. In der Waldregion gemein. Peltigera horizontalis L. Galizische Seite, häufig. Solorina saccata L. Am Gipfel häufig. Sticta silvatica L. Steril an Buchen im Walde über dem Polboraer Hegerhause. St. Pulmonaria L. Gemein. Imbricaria sinuosa Sm. An Picea excelsa bei Polhora. I. saxatilis L. Gemein. I. hyperopta Ach. Obere Waldgrenze an der ungarischen Seite. IT. incausta Sm. Am Gipfel mit der f. nigrita häufig. I. difusa Web. Gemein. Menegazzia terebrata Hoffm. Steril in der Waldregion häufig. Normandina viridis Nyl. Auf Sphagnumpolstern und Pflanzen- überresten am Gipfel nicht häufig. Pannaria brunnea Sw. Häufig. Lecanora intumescens Rbtsch. Wald bei Polhora an Buchen. L. badia Pers. Am Gipfel häufig. Ochrolechia pallescens Turn. . Von der oberen Waldgrenze bis zum Gipfel häufig. Jcmadophila aeruginosa Scop. Gemein. Aspieilia calcarea L. Felsen des Gipfels. Urceolaria seruposa L. Am Gipfel gemein. y dryophila Ehrh. Desgl. PA ee en An A FL] TEEN De EA - r nd Fr Thelotrema lepadinum Ach. An Picea excelsa am Hegerhaus- bache bei 3000‘. a Rs Gyalecta eupularis Ehrh. In den Felsritzen und auf Moos- en des Gipfels. Tromera Resinae Fr. Häufig. Catolechia Wahlenbergii Ach. Moospolster des Gipfel, Bolten‘ Biatora decolorans Hoffm. Am Gipfel häufig. DB. leucophaea Flke. Desgl. B. rivulosa Ach. $ Kochiana Hepp. Des. ‚ B. polytropa Ehrh. et $ intricata Ach. Desgl. B. uliginosa Schrad. Desgl. B. viridescens Schrad. $ putridaKbr. Wald am Hegerhancbäliie. B. Ehrhartiana Ach. Desgl.; an Picea excelsa. B. phacostigma Kbr. Desgl. Bilimbia sphaeroides Smf. Ueber Mölken am Gipfel. Celidium Stictarum Tul. Auf Stieta Pulmonaria häufig. Siegertia calcarea Weis. Steine über Przyborow. : Buellia parasema Ach. Gemein. Lecidella aenea Duf. Felsen des Gipfels. L. pungens Kbr. Desgl. Lecidea albocoerulescens Wulf. Steine am Hegerhausbache. Sporastasia cinerea Schaer. Felsen des Gipfels. Megalospora sanguinaria L. Häufig. M. affınis Schaer. Obere Waldgrenze über dem Hegerhause, sehr selten. ERhizocarpon peiraeum Wulf. y lavatum Fr. Steine im Heger- hausbache. Rhaphiospora Nucdherens Mass. Auf nackter Erde am Gipfel. Lecanactis abietina Ach. An Picea excelsa am Hegerhausbache bei 3000’. Graphis scripta L. Gemein. @G. dendritica Ach. Buchen am Hegerhausbache. Arthonia vulgaris Schaer. f. ehrysogonimica. An Picea excelsa am Hegerhausbache. Karschia Sphyridi Stein. n. spec. Thallus alienus. Apothecia sessilia, minuta, atra, plana, margine erasso integerrimo persistente. Sporae in asceis elavatis octonae, parvulae, 0,009 — 0,0105 W® Jong. 0,004—0,005 "m Jat., biscoctiformes, diblastae, fuscae. Auf dem Thallus von Sphyridium se L. « rupestre Pers. am Hegerhausbache. Die Apothecien erscheinen dem blossen Auge als kleine schwarze Punkte, unter der Loupe hebt sich der glänzend schwarze Rand i tschwarzen Fruchtscheibe sehr schön ab. Die Apothe- n sind reichlich doppelt so gross, als die von R. talcophila "Ach, jedoch viel kleiner, als bei R. Stricker Kbr. Die oberwärts Ha braungrüne ‚Schlauchschicht enthält zahlreiche Schläuche mit kräf- tigen Sporen zwischen den haarförmigen Paraphysen. ES Acolium stigonellum Ach. An Picea excelsa am Hegerhausbache E bei 3000’. Calycium Pers. Desgl. C. tracholinum Ach. Desgl. Cyphelium flesile Kbr. Desgl. C. chrysocephalum Turn. Desgl. Coniocybe furfuracea L. Gemein. . Dacampia neglecta*Stein n. spec. Thallus effusus, leproso- verrucosus, albidus, protothallo atro. Apothecia minuta punctiformia atra, ostiolo simpliei pertuso. Sporae in axis cylindraceis constanter quaternae, mediocres, 0,016—0,024 mm ]Jong., 0,008—0,01 mm Jat., ellipsoideae, triblastae (rarissime diblastae) fuscae. Ueber Moosen auf dem Gipfel der Babiagora, selten. Von D. Hookeri Borr. leicht zu unterscheiden durch den war- zigen Thallus, in dessen einzelnen Warzen je eins oder mehrere _ dann zusammenfliessende Apothecien sitzen, durch die viersporigen Schläuche und die etwas kleineren, dreitheiligen Sporen. Diblasti- sche Sporen finden sich nur ganz vereinzelt und ist augenschein- lieh die bei Flechtensporen sehr auffällige Dreitheilung die normale Bildung. Xenosphaeria Engeliana Saut. Auf Solorina saccata am Gipfel. ; Polyblastia Sendtneri Krmph. Auf Moosen und nackter Erde am Gipfel. P. intercedens Nyl. Steine am Hegerhausbache. 'Sagedia sudetica Kbr. Moospolster am Bi Breslau, im December 1872. 2 . Verhandl, des bot. Vereins f. Brand. XIY. 7 Von Gross Behnitz bis Buschow. Von A. Treichei. Diese beiden Dörfer und zugleich Stationen der Lehrter Eisen- bahn, welche die von Dr. P. Ascherson für die engere Flora von Berlin, d. h. in etwa siebenmeiligem Uıhkreise, gezogene Grenze unmittelbar berühren, auf der Bahnstrecke etwas über eine Meile von einander entfernt, liefern auf diesem zwischen ihnen gelegenen Raume eine relativ so gute floristische Ausbeute, dass es wohl werth wäre, wenn in den folgenden Jahren diese und wohl auch andere Orte jenes gerade durch den jetzt längst fertigen Bau der Lehrter Bahn leicht zu erreichenden Theiles märkischen Landes viel öfter besucht würden. Vor etwa einem Jahrzehent war sein weiterer Um- kreis, wenn mit Mühe und Noth erreicht, doch nur schwierig zu begehen und kaum bot sich zwischen den durch keine Post ver- bundenen Landstädtchen ein nur halbwegs ausreichendes Dorf- wirthshaus für den nach Speise und Trank begierigen Magen des -botanischen Wanderers dar, der vielleicht elendiglich umgekommen, wenn ihm nicht in barmherziger Milde Prediger und Lehrer hülf- reichst beigesprungen wären. So ungefähr überkam ich die Schil- derung einer Fahrt, welche Dr. P. Ascherson damals hatte durchmachen müssen, als es die Excursions- Vorarbeiten zu seinen Fundorts-Verzeichnissen galt, welehe wir in Bd. I. 8.1., DI. 5. 159., III. u. IV. S. 244. und VIII. S. 105. dieser Verhandlungen nieder- gelegt finden. Mit welch’ anderen Wahrnehmungen musste er einen Theil jenes Weges von Neuem durchwandern, als er am 16. Juni 1872 die Führerschaft einer kleinen Gesellschaft übernahm, die aus den Vereinsmitgliedern Schubert, ProchnowII. und mir selbst bestand. Mit der Schnelligkeit des Dampfrosses zur Stelle versetzt, konnten wir unsere Kräfte an jenem einen Tage nur desto mehr der botanischen Erforschung widmen, um bekannte Standörter zu eonstatiren oder neue aufzufinden. Die gewonnenen Ergebnisse möchte ich hier in aller Kürze niederlegen, um für wiederholte Exeursionen nach diesem Raume, der ihrer für werth gehalten wer- den muss, eine gewisse Richtschnur zu geben, indem ich ferner bei einigen seiteneren Pflanzen den Namen des Finders durch die eingeklammerten Anfangsbuchstaben der zeitigen Theilnehmer an- deuten will. | "Unmittelbar bei der Station Gr. Behnitz fanden wir Thalctrum flavum L., am Wege, den wir nach Sandkrug einschlugen, Papaver dubium L. (Pr.), Melandryum album (Mill.) Gke., Galium verum L., Knautia arvensis (L.) Coult., Senecio silvaticus L., Hypochoeris radi- cata L., Cynoglossum officinale L. (Sch.) und Rumex Acetosella L. mit besonderer Blattform, am Rande des anstossenden Busches Turritis glabra L., Spergula vernalis Willd., Stellaria Holostea L., Geranium pusillum L., Lotus corniculatus L., Trifoium procumbens L., Sambucus nigra L. (T.), Veronica officinalis L., Agrostis alba L., - Equisetum arvense L. var. nemorosum A. Br. und Aspidium Thely- pteris Sw., endlich kurz vor Sandkrug Sedum refleeum L. (Pr.), Phleum Boehmeri Wib. (Sch.) und Brachypodium pinnatum (L. ex p.) P.B. — Von Sandkrug aus gingen wir durch den Wald, welchem man wegen einiger Anlagen den Namen Park giebt, (Geranium Rober- tianum L. mit weisser Blüthe (Pr.), Veronica Beccabunga L., Stachys silvatica L., Humulus Lupulus L., Epipactis palustris Crtz. (Sch.), Listera ovata (L.) R. Br. (Sch.), Carex panniculata L., ligerica Gay, ampullacea Good, paludosa Good., Festuca gigantea (L.) Vill., Poa nemoralis L.), entlang am Rande eines ziemlich langen Seees, nach dem gegenüberliegenden Dorfe Gr. Behnitz benannt (Ranunculus sceleratus 1L., Dianthus barbatus L., verwildert, 1 Exemplar (T.), Se- gina nodosa (L.) Bartl. (T.), Moehringia trinervia (L.) Clairv. (T.), Ru- bus Idaeus L., Fragaria vesca L., Rosa canina L., Epilobium parviflorum Schrb., montanum L., Ceratophyllum demersum L., Berula angusti- ‚folia (L.) Koch, Angelica silvestris L. (A.), Lactuca muralis (L.) Less., Valeriana officinalis L., Campanula persicifolia L. in zahlreicher Menge, Vincetoxicum album (Mill.) Aschs. (T.), Seropkularia nodose L. und alata Gil.), durchschritten die Sumpfwiese am südlichen Ende des Seees (Triglochin palustris L., Orchis incarnata L.), wo Dr. Ascherson die recht zahlreiche Stellaria crassifolia Ehrh. auffand, und gelangten über Brachfelder (Herniaria glabra L., Arnoseris mini- ma (L.) Lk., Avena pubescens L.) zur Schäferei Kl. Behnitz. Von hier aus nahmen wir, vorbei an einem zur Schaafwäsche dienenden Feldtümpel (Polygonum amphibium L. a) natans Mnch., Alisma Plan- tago L., Sparganium ramosum Huds., Alopecurus fulvus Sm. (T.), Glyceria fluitans (L.)R.Br.), quer durch die Aecker (Cuscuta Epithymum Murr., auf Trifolium schmarotzend) oder an Ackerschlägen und Feld- wegen entlang (Prunus Cerasus L. und Hordeum distichum L. mit viel- fachem Ustilago Carbo Tul.) unsere Richtung gerade auf den Heine- mx d ER ee NEE TER 1600) berg zu, welcher etwa 400° hoch und zu fast gleichen Theilen von Pinus silvestris L., mehr am Rande, und von Laubholz (Tilia »laty- phylla Scop. und Quercus Robur L.) bestanden ist. Auf einer Wiese an seinem Fusse fanden wir Gratiola officinalis L., seine eigene Flora jedoch nur sehr kärglich: Ornithopus perpusillus L. (Sch.), Carduus nutans L., Carlina vulgaris L., Arnoseris minima (L.) Lk., Veronica offieinalis L. mit rothen Blüthen, Anthoxanthum odoratum L. Wir bestiegen das auf seiner Spitze befindliche, solide Holzgerüst, hielten von dort aus Aussicht über eine keineswegs unschöne Landschaft, an deren Horizont-Grenze der Lauf der Havel bis gen Brandenburg und Rathenow zu verfolgen war, und eilten durch einen der breiten Waldschläge abwärts zum Vorwerke Heineberg, in dessen Nähe wir Farsetia incana (L.) R. Br. (Sch.) und Alnus incana D.C. fanden. Eine sehr fragliche Landstrasse führte uns durch Sand und über Baumwurzeln hinweg zu einem ausgedehnten und mit Gräben durchzogenen Torf-Sumpfe, der Bolchow genannt, welcher uns, wie aus Folgendem ersichtlich, die lohnendste Ausbeute gewährte. Mehr auf seiner Oberfläche fanden wir Nymphaea alba L., Drosera rotundifolia L. und intermedia Hayne (A.), Comarum palustre L., Hydrocotyle vulgaris L. (Sch.), Menyanthes trifoliata L., Veronica scutellata L. (Pr.), Pedicularis silvatica L. (Pr.), Scutellaria galeri- culata 1., Uirieularia minor L. (Sch.), Salis rosmarinifolia L., Hydrocharis Morsus ranae L., Potamogeton gramincus L., Spar- ganium minimum Fr. (Sch.), Orchis maculata L., Rhynchospora alba (L.) Vahl ex p. und fusca (L.) R. u. Sch. (A. für beide), Carex panniculata L., leporina L. (Sch.), strieta« Good., Oederi Ehrh. panicea L., ampullacea Good., fiiformis L. (Sch.) und Aspidium Thelypteris Sw., dagegen mehr an seinen Rändern auf den moorigen, buschbestandenen Wiesen Polygala comosa Schk., Genista tinctoria L. und in zahlreichen Exemplaren Genista anglica L., von unserem verstorbenen Mitgliede Schramm bereits 1834 gefunden (A.), Or- nithopus perpusillus L. (T.), Asperula eynanchica L. (T.), Gnaphalium dioecum L., Hieracium Auricula L., Erica Tetralix L. (T.: nur ein Exemplar!), Juncus supinus Mnch., squarrosus L. und Carex arenaria L. Nur schwer konnten wir uns von diesem kleinen Eldorado in botanischer Hinsicht trennen, von welchem uns namentlich die viel- umworbene Genista anglıca eine zwar stachliche, aber doch schöne Erinnerung hinterliess, um hiernach nur noch Weniges auf der ermüdenden Wegstrecke bis zum Dorfe Buschow finden. Es wären noch zu nennen Vicia angustifolia Rth., Anthemis Cotula L., Avena caryophyllea (L.) Web. (Sch.) und Nardus strieta L. (A.). Im Dorfe selbst sammelten wir Ranunculus sardous Crtz., Malva silvestris L. und neglecta Wallr., Conium maculatum L., sowie auf der kurzen Lehm- Chaussee vom Dorfe bis zur Station Buschow endlich noch Nastur- tium palustre (Leyss.) D. C., silvestre (L.) R. Br., Senecio vernalis W.K. und Anchusa arvensis (L.) M. B. — Schliesslich sei erwähnt, dass auf der Rückfahrt vom Waggon aus zwischen Gr. Behnitz und Wustermark an zwei Stellen noch Anthemis tinctoria L. bemerkt wurde. Berlin, 26. 1. 73. Beiträge zur Flora von Schleswig. Von Dr: P. Prahl: Nicht zum ersten Male bieten diese Verhandlungen gastlichen Raum für botanische Mittheilungen aus Deutschland’s äusserster Nordmark auf der cimbrischen Halbinsel; bereits im Jahrgang VI. S. 216 ff. finden sich die botanischen Ergebnisse aus dem Dänen- kriege von Dr. J. Sander. Schon damals, im Herbste 1864, begann ich die Zusammenstellung der von mir beobachteten botanischen Schätze meines schönen Heimathlandes, die mir bis dahin noch fremd waren, da meine Eltern nach 12jähriger Verbannung erst 1864 nach Schleswig zurückkehren konnten. Doch konnte diese Arbeit, die ich während der folgenden Jahre fortsetzte, nur eine unvollständige bleiben; ich konnte über die floristischen Verhält- nisse des Landes keinen klaren Ueberblick gewinnen, da ich stets nur einen Theil der Universitätsferien zu Hause verbrachte, den ganzen übrigen Theil des Jahres, also namentlich auch die wich- tigen Monate Mai bis Juli, aber in Berlin verlebte. Erst das Jahr 1872 brachte mir die langersehnte Gelegenheit, in allen Sommer- monaten die hiesige Flora zu beobachten, und habe ich dieselbe nach Kräften benutzt. Am Genauesten ist natürlich die nähere Umgebung meines Wohnortes Hadersleben durchforscht worden; entlegenere Gegenden habe ich nur zeitweise besuchen können so dass meine Beiträge auch für diese nur sehr mangelhaft sind, während die Flora der Umgegend von Hadersleben wohl ziemlich vollständig darin enthalten sein dürfte. Die nur ceultivirt vorkom- menden Pflanzen habe ich mit Ausnahme der häufig an Wegen etc. angepflanzten Bäume weggelassen, und sind diese letzteren, sowie Re ] = die verwilderten Päinzen von der Numerirung ausgeschlossen w wor- den. Mit der schwierigen Gattung Rubus habe ich leider nicht in’s Klare kommen können und desshalb vorgezogen, nur die sicher bestimmten Arten R. Idaeus L. und R. saxatilis L. anzuführen. Im Uebrigen habe ich mich darauf beschränkt, nur die von mir selbst, sowie von den Lehrern des hiesigen Gymnasiums, den HerrenDr. von Fischer-Benzon und Steinvorth, mit denen ich im verflossenen Sommer gemeinschaftlich die Gegend durchstreift habe, beobachteten Arten und Standorte anzuführen, unter denen freilich nicht wenige schon früher von Anderen beobachtet sind. Namentlich wird man inLange’s trefflichem Haandbog i den danske Flora viele Stand- ortsangaben finden, die auch in dieses Verzeichniss aufgenommen sind. Ich habe dieselben jedoch nicht fortlassen wollen, einestheils der Vollständigkeit der Haderslebener Flora wegen, anderntheils aber auch, weil in dem Leserkreise, für welchen diese Arbeit be- stimmt ist, die Kenntniss der dänischen Sprache, ohne welche die Lange’sche Flora unzugänglich ist, wohl nur bei sehr Wenigen zu finden sein dürfte. Endlich sind in den meisten Fällen meine An- gaben genauer, indem bei Lange häufig nur die dem betreffenden Standorte zunächst gelegene Stadt angeführt ist, so dass es sogar fraglich erscheinen kann, ob die Standorte dieses Verzeichnisses mit den seinigen in allen Fälien identisch sind. Alle diese Stand- orte sind übrigens durch ein in Klammern beigefügtes L., als schon von Lange erwähnt, kenntlich gemacht. Die 3 von Lange nachträglich (in Botaniske Tidsskrift 1867.20, S. 30., 1869 S. 67., 1872 S. 244.) veröffentlichten Verzeichnisse sind mir von Herrn Dr. P. Ascherson mitgetheilt worden; doch habe ich unter den hier veröffentlichten Standorten keine gefunden, die mit den meinigen identisch wären, es sei denn etwa Lolium itali- cum A.Br., das bei Hadersleben angegeben ist; ich habe dasselbe etwa 1 Meile von der Stadt entfernt gefunden, sowie Viola odorata -L. var. alba Lge. an Wällen westlich der Stadt Hadersleben; hier habe auch ich Viola odorata L., doch nur die Hauptform gefunden. Einige wenige Arten sind weder von mir, noch von den Herren Dr. v. Fischer - Benzon und Steinvorth an ihren Standorten beo- bachtet worden; doch haben uns davon Exemplare von den angege- benen Standorten vorgelegen. Die beiden genannten Herren, denen ich für ihre freundlichen Mittheilungen zu grossem Danke ver- pflichtet bin, werden in dem zu Ostern 1873 erscheiuenden Schul- programm des hiesigen Gymnasiums eine Speeialflora der Umgegend von Hadersleben mit Anleitung zur eigenen Bestimmung. für die Schüler veröffentlichen, auf welche ich hier hinweisen möchte. Es ste Dank en, der mit bekannter Liebenswürdigkeit die Revision mir zweifelhafter Arten zu wiederholten Malen übernom- men hat. Die von mir selbst beobachteten Standorte sind mit !! _ bezeichnet; die Mittheilungen Anderer sind durch die in Klammern beigefügten Namen der Entdecker als solche bezeichnet; ein ! hinter diesen Namen zeigt- an, dass ich Exemplare von den be- treffenden Standorten gesehen habe. Die häufig vorkommenden Namen der Herren Dr. von Fischer-Benzon und Steinvorth habe’ich in FB. und St. abgekürzt. Der Uebersichtlichkeit wegen habe ich ferner die Standorte nach den nahegelegenen Kreisstädten gruppirt; H. bedeutet demzufolge Hadersleben, A. Apenrade, F. ‘ Flensburg, T. Tondern, S. Schleswig. Auf die anderen Kreise des Landes habe ich meine Beobachtungen bisher leider nicht aus- dehnen können. Der geringe Theil des Kreises Eckernförde, den ich besucht habe, ist von S. nicht weiter entfernt, als von der Stadt Eckernförde selbst, so dass ich ihn deshalb zu ersterer Stadt rechnen konnte. Es ist nun wohl am Platze, eine kurze phytotopographische Beschreibung des Gebietes folgen zu lassen, deren Nothwendigkeit ich um so mehr fühle, als verschiedene Theile des Landes eine so überaus grosse Abweichung in der Bodenbeschaffenheit und dadurch auch in ihrer Vegetation von einander haben, wie man sie anderwärts auf relativ so kleinem Raume wohl nur in Hochgebirgsgegenden findet. Eine nackte Aufzählung der gefundenen Arten und ihrer Standorte würde unmöglich ein anschauliches Bild der floristischen Verhältnisse geben können und will ich desshalb ein solches zu skiz- ziren versuchen. Leider sind aber meine geognostischen Kennt- nisse nur sehr mangelhafter Art, auch habe ich keineswegs alle Theile des Landes aus eigener Anschauung kennen lernen können, so dass ich für diesen Theil meiner Arbeit ganz besonders eine milde Kritik erbitten möchte. Das ehemalige Herzogthum Schleswig gilt im Allgemeinen als ein sehr schönes und fruchtbares Land, und in der That, wer das- selbe zuerst an seiner Ostküste besucht, wer die tief einschneiden- den blauen Meeresbuchten, umkränzt von steil abfallenden, mit hochstämmigen Buchenwäldern bestandenen Ufern, die herrlich ge- legenen Städte, die blühenden Dörfer und reichen Saatfelder sieht, hat wohl Grund, in dieses Urtheil einzustimmen. Wer das Land ‚zuerst in den Marschgegenden des Westens kennen lernt, muss jeden- Ialls zugeben, dass es ein ganz fruchtbares Land sei. Ganz anders verhält es sich aber, wenn man zuerst den mittleren Theil des 104 Landes besucht, die weit gestreckten öden Haiden und Moore, und das ist jetzt, wo die Eisenbahn fast nur diesen Theil durch- schneidet, gerade am Häufigsten der Fall. Von Rendsburg, der letzten Holsteinischen Stadt, bis Kolding, der ersten Jütischen, be- rührte früher die Bahu keine einzige Stadt und nur wenige grössere Dörfer; erst seit der 1870 erfolgten Umlegung der Eisenbahn ist darin für die Stadt Schleswig eine Aenderung eingetreten, während die anderen Städte des Landes nach wie vor nur durch Zweigbahnen mit der Längsbahn verbunden sind. Nur sehr selten erfreut ein schönes Landschaftsbild das Auge des Reisenden, welches meistens nur braune Haide, schwarze Torfmoore und sterile Aecker mit theils sandiger, theils torfiger Bodenbeschaffenheit sieht, auf welchen nur Roggen, Hafer, Buchweizen und Kartoffeln gebaut werden. So hört man jetzt häufig auf Eisenbahnfahrten Reisende, die aus dem Süden kommen, ihre Enttäuschung aussprechen, da sie ja ganz andere Beschreibungen von dem Lande gehört hatten. Man erzählte eine Anekdote von einem Reisenden, der im Eisenbahn-Coupe gegen einen Schleswigischen Landmann seine Verwunderung darüber aussprach, wie dies öde, magere Land in den Ruf grosser Schönheit und Frucht- barkeit gekommen sei, und darauf von diesem die Antwort erhielt: „Ja, Herr, der Speck sitzt an den Seiten!“ Neben diesen drei Längsstreifen, die von Ost nach West das Herzogthum Schleswig zusammensetzen und dem oberflächlichsten Blicke durch ihre grosse Verschiedenheit auffallen, ist noch ein vierter zu nennen, nämlich die Sanddünen der Westküste, die jedoch auf dem Festlande nur im südwestlichen Theile, in Eiderstadt, vor-_ handen sind, von wo sich in vorhistorischer Zeit die Küste des Landes über die jetzigen Inseln Amrum, Sylt, Röm, Fanö mit ihren Dünen erstreckte und sich an die Dünenkette der Jütischen Westküste anschloss. Man hat jedoch die Eintheilung des Landes in von Nord nach Süd sich erstreckende Längszonen noch weiter fortgesetzt. So nimmt J. N. Schmidt in seinem 1852 erschienenen Werke: „Slesvigs Land og Folk“ vier Festlandszonen ausser den von ihm nicht ceoordinirt aufgeführten Dünen an, nämlich 1) den Ostrand, 2) den Höhenrücken, 3) die westliche Abdachung, 4) die westliche Ebene (Marsch), und J. P. Trap in „Statistisk -topographisk Beskri- velse af Hertugdoemmet Schlesvig‘“ (1864) stellt deren — wesent- lieh auf Grund der Arbeiten des verstorbenen Professor Forch- _ hammer in Kopenhagen, welcher den betreffenden Absehnitt in der gleichfalls von Trap verfassten Beschreibung des Königreichs Dänemark bearbeitet hat, — sechs auf, nämlich 1) den aus Ge- schiebelehm (Rullesteensleer) bestehenden Ostrand, 2) den grössten- theils aus Geschiebesand (Rullesteenssand) gebildeten Höhenrücken, 3) das meistens tiefliegende, der Ahlformation angehörende und vorwiegend mit Haide bedeckte Flachland, 4) den westlichen Höhen- zug, 5) die Marsch, 6) die Sanddünen. In neuester Zeit ist E. Dalgas, Ingenieur-Capitain in Aar- huus, in seinen von der dänischen Haide-Cultur-Gesellschaft her- ausgegebenen, höchst interessanten ‚Geographiske Billeder fra Heden‘“ gegen die Forchhammer’schen Ansichten von der Boden- beschaffenheit der Jütischen Haiden aufgetreten, die ja den Schles- wigischen sehr nahe stehen. Sehr zu bedauern ist es, dass Lange in seinem Haandbog i den danske Flora der Bodenbeschaffenheit des Landes nicht einen Abschnitt gewidmet hat. In Folgendem will ich nun versuchen, unter Benutzung des betreffenden Abschnittes aus dem angeführten Werke von J. Trap und unter Einschaltung meiner eigenen Beobachtungen ein Bild des - Landes und seiner Vegetationsverhältnisse zu skizziren. Ich bemerke dabei, dass in Bezug auf letztere namentlich meine Beobachtungen in der Gegend von Hadersleben zu Grunde gelegt sind. Das östliche Schleswig, zu welchem die beiden erstgenannten Zonen, der Ostrand und der Höhenrücken gerechnet wurden, ist ausserordentlich reich an landschaftlichen Reizen und bietet darin einen schroffen Gegensatz zu dem Westen. Von den höher gelegenen Küstenpunkten hat man einen herrlichen Blick über die blaue Ost- see, oder im Norden über den kleinen Belt mit seinen Inseln, und zahlreiche Meerbusen, die oft tief in’s Land einschneiden, tragen zur Schönheit der Küste wesentlich bei. Die Ufer, meistens aus Lehm oder doch stark lehmhaltigen Sande bestehend, fallen in der Rege] steil ab gegen den längs der Küste sich hinziehenden, schma- ‚len Streifen von Flugsand, auf welchem zahlreiche grössere und klei- nere Granitblöcke liegen. An den Ufern der meist nur kleinen “Bäche, die an der Ostküste münden, und der mit dem Meere com- munieirenden lagunenartigen Binnenseeen ziehen sich Wiesenflächen bis an den Sandgürtel des Strandes hin und häufig findet sich auch ein Torfmoor in den Niederungen. Auf den Sandflächen der Küste finden wir eine echte Strandflora und unter den grösseren Pflanzen wiegt auch die sogenannte meergrüne Farbe bedeutend vor. Wir heben aus dieser Vegetation hervor: Elymus arenarius L., Calamagrostis Epigeios Rth., Triticum junceum L., acutum D. C., Festuca arundinacea Schreb., Sceirpus maritimus L., Carex arenaria L., Eryngium maritimum L., Cakile maritima Scop., Crambe maritima L. (seltener), Honckenya peploides Ehrh., Glau& maritima L., Cheno podina moritima Mogq. Tand., Atriplex litoralis L. Auf angespülten ee faulenden Meerespflanzen, unter denen im Norden wenigstens Zostra nana Rth. nicht selten ist, siedelt sich heerdenweise Salicornia her- bacea L. an, doch ungleich seltener, als an der Westküste; auch Stellaria crassifolia Ehrh. und Cochlearia_ offieinalis L. sind oft zahlreich vorhanden; auf den Wiesen in der Nähe des Strandes finden wir Trifolium fragiferum L., Spergularia media Gke. seltener Sp. marina Gke., Aster Tripolium L., Senecio aquaticus Huds., Leon- ‚todon auctumnalis L., Cochlearia offieinalis L., Plantago maritima L., seltener Pl. Coronopus L., Scirpus compressus Pers., Triglochin maritima L. und 7. palustris L., Carex pulicaris L., ©. flava L., besonders die Varietät Zepidocorpa Tausch, Carexz distans L. Auf den ausgedehnten Strandwiesen bei Meng an der Heilsmindener Bucht ist Festuca thalassica Kth. das vorherrschende Gras;. ebenso bedeckt bei Diernis auf den Strandwiesen am Sliepsee Heleocharis uniglumis Lk. weite Strecken. An den Ufern der Lagunen wuchert in grosser Menge Seirpus Tabernaemontani Gmel., der für diese Localitäten charakteristisch ist; ferner finden wir hier Rumex Hydro- lapathum Huds., Cicuta virosa L., Digraphis arundinacea Trin., Phrag- mites commmis Trin., Carex disticha Huds., Ranunculus sceleratus L. Die Abdachung der Hügel- nach dem Strande zeigt häufig _ nackte Lehmwände, nur bewachsen mit Tussilago Farfara L.; oft sind vom oberen Rande grosse Erdschollen losgelöst und liegen mit ihrer Vegetation am Abhange oder unten auf der Sandfläche; wo die Uferhöhen mit Wald bestanden sind, erleiden nicht, selten die am Rande stehenden Bäume das Loos, entwurzelt hinabzustürzen und ihre Wipfel in die Wogen des Meeres zu tauchen. Bemer- kenswerth ist, dass an Strandabhängen in der Gegend von Haders- leben und wahrscheinlich weiter südwärts eine Anzahl von Pflanzen, die nicht Strandpflanzen sind, sich finden, welehe im Innern entweder , ganz fehlen oder doch ungleich seltener sind; so Pulsatilla vulgaris Mill., Ulmaria Filipendula A. Br., Lathyrus silvester L., Melilotus altissimus Thuill., Galium verum L., Hypericum montanum L. und. hirsutum L., Carduus nutans L., Picris hieracioides L., Verbascum Thapsus L., Erythraea Centaurium Pers. und Allium oloraceum L. Gehen wir nun vom Strande landeinwärts, zunächst in den hochstämmigen Wald, dessen weitaus vorherrschender Baum die Buche ist. Nur hin und wieder treten andere Bäume auf, am Häu- figsten noch die Stieleiche. Unterholz ist in der Regel gar nicht oder doch nur wenig vorhanden. Dagegen bedeckt eine reiche Flora krautartiger Pflanzen den Boden der Waldungen. Im Frühjahre leuchten überall die grossen, hellgelben Blüthensträusse der Primula _ m s 7 acaulis Jaeq. hervor; daneben finden wir die rothen und blauen RENT er Blumen von Pulmonaria officinalis L. und auch wohl von Dentaria bulbifera L. und die weissen der Anemone nemorosa L.; ferner Ranun- culus auricomus L., Ficaria verna Huds., nicht selten auch Corydalis intermedia P. M. E., Oxalis Acetosella L., Vicia sepium, L. Adoxa Moschatellina L., Goaleobdolon luteum Huds., Gagea lutea Schult., Mercurialis perennis L. und Luzula peiosa Willd. Hedera Helix L. “rankt am Boden hin und oft hinauf bis in die Kronen der höchsten Bäume, ihnen auch im Winter ein grünes Kleid verleihend. An feuchten Orten finden wir dichte Polster von Ohrysosplenium alterni- folium L. und oppositifolium L. und oft die dicken Frucht-Stengel von Eauisetum maximum Lmk, Späterbin wird die Flora noch -üppiger; der Boden ist dicht bedeckt mit blühenden Kräutern, unter _ denen besonders hervorzuheben sind Ranunculus lanuginosus UL., Melandryum rubrum Gke., Möhringia trinervia Clairv., Stellaria Ho- lostea L., Hypericum perforatum L., Astragalus glycyphyllos L., La- thyrus montanus Bernh., Potentilla silvestris Neck., Alchimilla vul- garis L., Epilobium montanum L., oft auch angustifolium L., Sani- . cula europaea L., Anthriscus silvestris Hoffm., Chaerophyllum temu- lum L., Asperula odorata L., Eupatorium cannabinum L., Senecio silvaticus L., Lappa macrosperma Wallr., Lactuca muralis Less., Pi- rola minor L., Serophularia nodosa L., Campanula Trachelium UL. seltener latifolia L., Clinopodium vulgare L., Stachys silvatica L., Lysimachia nemorum L., Orchis mascula L. und maculata L., Pla- tanthera montana Rehb., Neottia Nidus avis Rich., Epipactis latifolia All., Zistera ovata R. Br., Majanthemum bifolium D. C., Polygona- tum multiflorum All., Carex remota L. und silvatica Huds., Milium effusum L., Melica uniflora Retz., Poa nemoralis L., Festuca gigantea Vill., Brachypodium silvatieum R. und Schult., Hordeum silvaticum Huds. An feuchten Stellen finden sich Stellaria nemorum L., Im- patiens Noli tangere L., Circaea lutetiana L., Angelica silvestris L. oft in riesigen Exemplaren, zuweilen neben Heerden von mächtig ent- - wickeltem Eguisetum maximum Lmk. Equisetum silvaticum L. breitet seine zierlichen Quirle schirmförmig aus neben gewaltigen Wedeln von Asplenium Filix femina Bernh., Polystichum Filix mas Rth. und spinulosum D. C. | Die meist sehr schmalen und vielfach gewundenen Wege sind mit lebenden Hecken (Knicks) eingefasst, welche auch die einzelnen Felder von einander trennen. Diese Hecken, die oft sehr hoch sind und selbst grosse Bäume enthalten, werden vorwiegend gebil- det von Corylus Avellana L., Fagus silvatica L., Carpinus Betulus L., Quercus pedunculata Ehrh., Frazinus excelsior L., Sambucus nigra 108 L., Crataegus Oxyacantha L. und verschiedenen Weidenarten, unter denen ausser Salix Caprea L. und cinerea L. besonders $. pentan- dra L. häufig vertreten ist und sich durch ihre in der Sonne glän- zenden, dunkelgrünen Blätter auszeichnet. Auch Evonymus europaeus L. ist nicht selten und erfreut in manchen Jahren, wie z. B. 1872, noch im Spätherbste das Auge durch die Fülle seiner schönen Früchte. Ebenso findet man häufig Pirus Malus L. und Prunus insititia L. Weniger häufig sind Cornus sanguinea L., Ulmus campesiris L., von Acer im Norden fast nur A. Pseudo-Platanus L.; in Angeln ist auch A. campestre L. häufig. Von Zeit zu Zeit werden diese Hecken abgehauen und etwaige Lücken alsdann dadurch ausgefüllt, dass man die Zweige der angrenzenden Sträucher halb durchhaut und horizontal niederlegt. Obwohl dieselben dann an der Beuge- stelle stark zersplittert sind, so wachsen sie doch häufig fort und zeigen namentlich Eschen darin eine bemerkenswerthe Geduld. Man sieht oft solche Eschenstämme mehrere Fuss lang und etwa '/a‘ dick in horizontaler Richtung sich dieht über dem Boden hin- ziehen, die auf ihrer oberen Fläche eine Anzahl, wie Stämmcehen, kerzengerade emporwachsender, kräftiger Zweige von 10—15‘ Höhe tragen und dadurch einige Aehnlichkeit mit einem Riesenexemplare von Juncus filiformis bekommen. Diese Hecken noch undurchdring- licher zu machen, ziehen sich Ranken von Zedera Helix L., Rubus sp. und Lonicera Periclymenum L. durch dieselben und Rosa sp. strecken ihre bogenförmigen Schösslinge, mit starken Stacheln be- wehrt, warnend und drohend aus. Neben den oft sehr zahlreichen Haselnüssen werden die Früchte von Sambucus, Rubus und Rosa zu den landesüblichen süssen Suppen massenhaft in den Knicks gesammelt. Die krautigen Gewächse der Knicks sind wesentlich dieselben, wie die der Wälder: Primula acaulis Jaegq., Gagea lutea Schult., Anemone nemorosa L., Ficaria verna Huds., Galeobdolon luteum Huds., Mercurialis perennis L.; um Hadersleben ist auch Corydalis intermedia P. M. E. sehr häufig. Späterhin sind nament- lich Campanula latifolia L. und Trachelium L., Melandryum rubrum Gke., Stellaria Holostea L. und graminea L., sowie Clinopodium vulgare L. zu erwähnen. Die Aecker und Wiesen dieser Zone sind durchweg von guter, meistens lehmiger Beschaffenheit, wovon die wogenden Weizen- felder sattsam zeugen. Auf den Wiesen findet sich zuweilen neben Geum rivale L., Cardamine pratensis L., Ranunculus acer L., Caltha palustris L. auch Trollius europaeus L. Hin und wieder ist auch eine gewöhnlich von Waldhügeln umgebene Niederung von einem Torfmoore eingenommen, auf dem neben Calluna und Erica Tetralix a 2 ET De ae ee ME Br A ee Te EAGLE N RE Pa Se a A Ra r ET a / BR, 109 L. besonders Comarum palustre L., Vaccinium Ozxycoccos L., Me- nyanthes trifoliata L., Drosera rotundifolia L. neben verschiedenen Carex-Arten zu bemerken sind. Manche dieser Moore sind reiche Fundgruben interessanter Alterthümer. Dies ist die Region, welche Trap nach Forchhammer die des Geschiebelehm (Rullesteensleer) nach den häufig vorkommen- den erratischen Blöcken (Rullesteene) benennt. Dieselbe ist von mehr oder weniger hügeliger Beschaffenheit, durchschnittlich nach Trap 100— 200° über dem Meere; in dem Schleswig vor dem Wiener Frieden enthielt diese Zone sogar den höchsten Punkt des Landes, die etwa 370° hohe, jetzt zu Jütland gehörige Skamlings- bank, nördlich von Hadersleben. Dies Gebiet ist von sehr verschiedener Breite. In der Regel erstreckt es sich einige Meilen von der Küste landeinwärts. An den Enden der tief einschneidenden Meeresbuchte aber, wie bei Apen- rade, Flensburg und Schleswig ist es entweder gar nicht vorhan- den oder besteht nur aus einem schmalen Saume, der nach Westen gewöhnlich unter starkem Ansteigen des Bodens in die zweite Zone, den Höhenrücken, übergeht. An den Ufern der Meeresbuchten und der grösseren Gewässer im Inneren ist, wie auch Forchhammer angiebt, der Boden häufig derselbe, wie auf dem Höhenrücken, näm- lich Geschiebesand. Forchhammer erklärte dies durch die sehr plausibele Annahme einer Auswaschung der feinen Lehmpartikel, wodurch der gröbere Sand und Kies vorherrschend geworden ist. * Ein soleher Wechsel der Bodenbeschaffenheit kann natürlich nicht ohne Einfluss auf die Vegetation bleiben, und in der That sind die Sandpflanzen des Höhenrückens hier vorherrschend. Also findet man mancheinteressante Pflanze, die sonst dieser Region fehlen möchte. Auf diesem Wechsel der Bodenbeschaffenheit beruht auch grösstentheils die überaus reiche und interessante Vegetation der Umgebung des Haderslebener Seees (Dam), der sich etwa *« Meilen lang in der Verlängerung der Föhrde von der Stadt aus nach Westen erstreckt. Die zweite Zone, der Höhenzug, erstreckt sich in wechselnder Breite (oft nur wenige Kilometer) und Höhe von der Königsau, wo er sich an die gleiche Formation in Jütland anschliesst, nach Süden. Bald ist die Höhe plateauähnlich, bald sind es steil ab- fallende Hügel; am Schönsten sind diese letzteren ausgebildet in den prächtigen Kuppen der Hüttener Berge in Südschleswig, wo der höchste Berg des jetzigen Schleswig, der Kohlschalenberg, etwa 350° erreicht. Im Norden erstreckt sich ein Zweig dieses Höhen- rückens nach Westen zu, das Thal der Königsau begleitend, das da- durch vor den Thälern der übrigen nach Westen fliessenden Ge- SENSE 110 wässer sich auszeichnet und an landschaftlichen Reizen weit reicher ist, als diese. Der Boden dieses Höhenrückens ist meist sandig, ent- hält aber auch vielfach Lehm und Mergel, weshalb er keineswegs steril ist. Der Reichthum an erratischen Blöcken ist hier oft noch grösser, als an der Ostküste; auch finden sich häufig ausgedehnte Lager von Steingeröll, das als Wegebaumaterial sehr geschätzt ist. Für diese Zone sind eine Reihe von meist kleineren Landseeen und aus solchen hervorgegangenen Hochmooren charakteristisch, so die Seeen bei Jals, bei Wittstedt, Hostrup, Seegaard, Oversee, Idstedt, Arnholz und die Seeen der Hüttener Berge. Bemerkenswerth ist ferner die grosse Anzahl von Grabhügeln auf dem Höhenrücken, namentlich an höher gelegenen Punkten, wo dieselben oft gruppen- weise zusammenstehen. Die abweichende Bodenbeschaffenheit und die durchweg höhere Lage dieser Zone bedingen denn auch ganz andere Vegetations- verhältnisse, als an der Ostküste. Folgen wir den breiteren, san- digen Wegen, die das Land durchziehen, so bemerken wir zunächst, dass die hohen Knicks mehr und mehr verschwinden; an ihre Stelle treten Wälle aus Steinblöcken oder Erde, an welchen häufig Poly- podium vulgare L. sehr gesellig sich ansiedelt. Wohl sind auch diese Wälle häufig mit Strauchwerk bepflanzt; aber dies erreicht "nicht die Höhe, wie an der geschützteren Ostküste; die Sträucher sind häufig verkrüppelt und durch den vorherrschenden Nordwest- wind stark nach Osten gebeugt. Die üppige Vegetation der Knicks des Ostens suchen wir hier vergebens. Einzeln stehende Bäume neigen ihre Kronen gleichfalls gegen Osten und haben oft das Aus- sehen, als hätten sie eine Zeitlang als Reiserbesen gedient. Fich- ten, die häufig bei Gehöften angepflanzt sind, haben, wenn ihr Standort dem Winde ausgesetzt ist, gewöhnlich nur an der Ost- seite kräftige Zweige, während die übrigen bald verdorren. Die Stämme der Bäume sind weit stärker mit Flechten und Moosen bedeckt, als im Osten. Oft sieht man einzelne, sehr dicht verwach- sene Dornbüsche (Crataegus Oxyacantha L.), die vom Winde zu abenteuerlichen Gestalten, namentlich der einer Kugel, zugestutzt sind. Auch die Wälder haben hier eine andere Beschaffenheit. Treten wir am östlichen Waldrande ein, so treffen wir noch hoch- stämmige Bäume; je weiter wir aber nach Westen vorgehen, desto mehr nimmt der Baumwuchs an Höhe ab urd endet zuletzt mit _ diehtem Strauchwerk, das gegen die heftigen Westwinde dem Walde Schutz verleiht. Betrachtet man einen solehen Wald im Profi, so bilden die Kronen der Bäume eine im Osten steil abfallende, gegen Westen sich ganz allmählich bis zum Boden senkende Linie. - De N = Auch in diesen Wäldern ist die Buche der vorherrschende Baum; doch sehon weit häufiger, als im Osten, tritt die Eiche auf, daneben zuweilen die Birke und an feuchteren Orten die Erle. Auch Dex ‚Aguifolium L. ist hier keine seltene Erscheinung, während er den Wäldern der Ostküste meistens fehlt. Ebenso verhält es sich mit Juniperus communis L., Sarothamnus scoparius Koch, Genista pilosa L. und finctoria L.,; auch Vaccinium Myrtillus L. ist hier viel häufiger, als an der Ostküste; Vaccinium Vitis Idaea L. und Arcto- staphylos Uva ursi Spr. habe ich nur auf dem Höhenrücken bemerkt, freilich auch hier selten. Von krautartigen Pflanzen ist Trientalis europaea L. zu bemerken, die ich in den Wäldern der Ostküste nie gesehen habe; hier ist sie häufig. Anemone nemorosa L., Melan- dryum rubrum Gke., Stellaria nemorum L., Pulmonaria officinalis L., Primula acaulis L., Gagea lutea Schult. sind auch hier verbreitet; die characteristische Form dieser Wälder ist aber Pieris aquilina L. Neben den Wäldern fällt am Meisten die Haide auf, welche bier schon weite Strecken, namentlich auf den Höhen, bedeckt. Indess ist diese Haide doch eine andere, als diejenige, welche die Flächen weiter westlich fast ausschliesslich einnimmt. Der Boden ist keineswegs culturunfähig und wenn auch oft für den Ackerbau zu leicht, so doch desto geeigneter zu Waldpflanzungen. Hin und wieder finden wir Haidehügel bedeckt mit Eichengestrüpp, den Resten eines früheren Waldes. Unverständiges Abholzen in früheren Zeiten hat den Waldbestand gelichtet und den Ueberrest zu schwach gemacht, um dem rasenden Nordwestwinde zu trotzen. In neuerer Zeit ist mit dem Anpflanzen des Waldes wieder begonnen worden, und, wo man die jungen Bäumchen vor dem Winde zu schützen wusste, in der Regel auch mit gutem Erfolge. So findet sich auf den Höhen bei Stursbüll, nordwestlich von Hadersleben, eine sehr ausgedehnte Pflanzung, meistens von Fichten, die kräftig ge- deihen und deren ältester Theil einen hochstämmigen Wald bildet. Auf den mit Haide bedeckten Strecken finden wir ausser dem Ge- strüpp von (Quercus noch verkümmerte Exemplare von Sorbus Au- euparia L., Frangula Alnus Mill., Populus tremula L., verschiedene Weidenarten, Birken, Juniperus communis L. und zuweilen auch Dex Aquifolium L., mit seinem lebhaften Grün unterbricht Sarothamnus scoparius Koch das vorherrschende Braun und bedeckt sich im Mai mit seinen weithin sichtbaren Blüthen. Er findet sich auch häufig an Stellen, wo ausser Calluna und Salix repens L. sonst keine Holzpflapzen zu finden sind. Auf freier Haide treten Arnica montana L., Vaccinium Myrtillus L. und Pteris aquilina L. heer- denweise auf; Anemone nemorosa L. erscheint zuweilen in verküm- n EN Se RX rn ö Br Er ws w. EC er N r > 1 ee vn , N Kr Be e ke 4 a a Dee ae ir Ca de ha irer EN ne % Fr Ir, Kar dir r Ev x ER nu i h Ik Pi Ir a F u ee a ER Dahn 37 art Kr: Erigeron acer L., Gran silvaticum L. und dioecum L., Carlina vulgaris L., Scorzonera humilis L., Jasione montana L., Campanula rotundifolia L., Melampyrum pratense L., Thymus Serpyllum UL., Trientalis europaea L., Scirpus caespitosus L., Carex pilulifera L., C. praecox Jacq., Sieglingia decumbens Bernh., Aira praecoz L., Zuweilen findet sich auch te clavatum L. auf den Haide- hügeln. z Die Felder dieser Region sind häufig sehr gut. Weizen frei- lich wird nur stellenweise gebaut, aber Roggen, Hafer und Buch- weizen gedeihen vortrefilich, dessgleichen Kartoffeln. Dank den Mergelgruben, an weichen diese Region reich ist, findet man auch fast überall schöne Kleefelder. Die Aecker sind zu einem nicht geringen Theile erst in neuerer Zeit der Haide abgerungen; die älteren Erdwälle sind oft noch mit Haide bedeckt und ebenso zieht bewaehsener Rand hin. An Wegen und auf Erdwällen ist Tana- sowohl, als auf den Haideflächen weiter westlich, ist Plantago ma- ritima L. eine der gemeinsten Pflanzen. Auf den sandigen Brach- feldern finden wir Papaver Argemone L. und dubium L., Erophila verna E. Mey., Teesdalia nudicaulis R. Br., Viola tricolor L., Silene inflaeta Sm., Melandryum album Gke, Spergularia rubra Presl., Are- naria serpyllifolia L., Cerastium semidecandrum L., Hypericum humi- fusum L., Trifolium arvense L., Ornithopus perpusillus L., Potentilla argentea L., Alchimilla arvensis Scop., Herniaria glabra L., Seleran- thus annuus L., Filago minima Fr., Arnoseris minima Lk.. Jasione montana L., Rumex Acetosella L. heerdenweise, Agrostis vulgaris L., Aira caryophyllea L. und praecozx L., Weingaertneria canescens Bernh., und BHolcus mollis L., welcher letzterer oft ein schwer zu vertilgen- des Unkraut ist. Auf seltenen Brachen siedelt sich immer wieder Calluna vulgaris Salisb. an, welche das ihr abgerungene Terrain wieder- zuerobern sucht. Oft erhebt sich aus den Ackerflächen ein Grab- hügel, der noch die ursprüngliche Haideflora zeigt, Calluna, Pieris, Arnica, Scorzonera. Moore, in denen die Bäche des Landes grösstengheils ihren Ur- sprung haben, um dann theils nach Osten sich zu wenden und naeh Vereinigung mit den zahlreichen Quellen der Wälder nach kurzem Dianthus deltoides 5; Viscaria uelgahts Röhl. Trifolium medium L 3 Hypericum pulchrum L., Seleranthus perennis L., Galium sazatileL., - caryophyllea I,. und flexuosa L. sind häufig oder doch nicht selten. sich häufig längs der Wege ein mit Calluna und Salz repens I" cetum vulgare L. sehr verbreitet und längs der Wagengeleise, hier In den Niederungen dieser Region finden sich Ausbesiehute, 113 Laufe in die Ostsee oder die mit dieser zusammeuhängenden Bin- nenseen zu münden, theils auf weiterem Wege und allmälig zu kleinen Flüsschen anwachsend die Nordsee im Westen aufzusuchen. Längs der Bäche ist in der Regel guter Wiesengrund, während auf dem Moore Calluna, Erica Tetralix L. und Empetrum nigrum L. vor- herrschen. Daneben sieht man gruppenweise die zierlichen Trichter, welche Juncus squarrosus L. und Nardus strieta L. mit ihren steifen Blättern bilden. Von häufiger vorkommenden Pflanzen sind zu nennen: Viola palustris L., Drosera rotundifolia L. und intermedia Hayne, Parnassia palustris L., Sagina nodosa Bertl., Radiola linoi- des Gmel., Comarum palustre L., Hydrocotyle vulgaris L., Helo- sciadium inundatum Koch, Thysselinum palustre Hoffm., Galium saxa- tile L., Andromeda polifolia L., Pedicularis silvatica L., Eihyncho- spora alba Vahl, Scirpus caespitosus L., Eriophorum vaginatum L. und polystachyum L., verschiedene Carex-Arten, namentlich C. pa- niculata L. und Oederi Ehrh., Molinia coerulea Mnch. Aus den Mooren werden häufig grosse Eichen- und Föhrenstämme ausge- graben, erstere zuweilen noch so wohl erhalten, dass sie selbst als Nutzholz gebraucht werden können; der beste Beweis, dass hier früher Wald gewesen ist! Bei Oeversee sah ich an einer Stelle, wo Torfplaggen oberflächlich abgegraben waren, eine Anzahl Birken- strünke noch auf der Wurzel etwa 2—3 Fuss unter der jetzigen Oberfläche. Soviel über die beiden östlichen Zonen von Schleswig! Es lässt sich denken, dass diese Eintheilung nicht überall scharf durch- zuführen ist; die eine greift wohl in die andere über, auch abge- sehen von dem oben erwähnten Vorwiegen des Geschiebesandes an den grösseren Gewässern der Ostküste. Aber im Allgemeinen, glaube ich doch, ist diese von Forchhammer gegebene Einthei- lung wohl zu rechtfertigen. Weit verwickelter scheinen mir die westlich davon gelegenen Zonen der tiefer liegenden Haideflächen und des westlichen Höhen- zuges zu sein. Die Grenze ist hier schwer zu ziehen; es finden sich in der Haidefläche viele Stellen von anderer Bodenbeschaffen- keit, die sich in der Regel, wenn auch oft nur wenig, über das Niveau der Umgebung erheben. Doch bilden diese Stellen keine zu- sammenhängende Masse, wie die Zonen der Ostküste, sondern sind in Form von grösseren und kleineren Inseln in der Haidefläche zerstreut. Mir scheint daher die Auffassung von Dalgas (!. 1.) viel plausibeler zu sein, der das westliche Jütland in die Haide- flächen und die aus denselben hervorragenden, anders zusammen- gesetzten Hügelinseln (Bakkeöer) eintheilt. Es finden sich oft Verhandl, des bot. Vereins f. Brand. XIV. 6) 114 solehe Oasen in der Haide, die theils in gutem Culturzustande, theils mit Wald bedeckt sind und im Allgemeinen den Gegenden des Höhenrückens gleichen; es findet sich Lehm und Mergel in den- selben, welche den Haideflächen fehlen oder doch erst in sehr grosser Tiefe unter dem gelben Haidesande anzutreffen sind; selten aber, und dann stets nur in geringer Ausdehnung und Dicke, findet man den Fluch der Haideflächen, den sogenannten Ahl. Zuweilen treten auch dünenartige Gruppen von Sandhügeln auf, so bei Wallsbüll, westlich von Flensburg, wo sie mit Ammophila arenaria Lk. be- wachsen sind, und an der Grenze der Marsch um Südlygum bei Tondern, die einstige Meeresküste bezeichnend. Die Wasserläufe der Haide nehmen zum Theile ihren Ursprung in den ausgedehnten Mooren derselben, bilden dann aber in der Regel nur Zuflüsse der grösseren Bäche, die vom Höhenrücken kommen und oft sehr nahe an der Ostküste ihren Ursprung haben. Ohne Ausnahme er- giessen sich die Gewässer der Haideflächen in die Nordsee. Je weiter nach Westen, desto träger wird bei dem geringen Falle der Lauf des Wassers und nimmt dieses mehr und mehr eine moorige Beschaf- fenheit an. Der Boden der Gräben ist von Eisenocker gelb gefärbt. An den Ufern der Bäche findet sich oft gutes Wiesenland, oft freilich auch Moor oder, wo das Flussbett tiefer eingeschnitten ist, trockene Haide. Durch Canalanlagen hat man aber hier und da auch Moor und Haide in Wiesen verwandelt, die guten Ertrag liefern. Ich will in Folgendem nur die eigentlichen Haideflächen skiz- ziren, da die Hügelinseln im Grossen und Ganzen, namentlich auch hinsichtlich ihrer Vegetation, den Character des Höhenrückens haben. Meilenweit breitet sich fast horizontal die öde Fläche aus; bald ist es ein trockenes, dürres Terrain, auf welchem selbst die fast aus- schliessliche Beherrscherin Calluna vulgaris Salisb. nur kümmerlich gedeiht, bald Bruchland, mit braunem Moorwasser bedeckt, aus wel- chem mit Calluna, Erica, Empetrum, Myrica und Carices bewachsene Inselchen, gleich den märkischen Hüllen, hervorragen, bald endlich ausgedehntes Torfmoor. In weiten Abständen sieht man Torfschup- pen oder die elenden Hütten der Haide-Colonisten, von kümmer- lichem Ackerland umgeben, das mit Erdwällen eingefriedigt ist. Baumwuchs sucht man bei den Hütten vergebens, allenfalls fristet an einem Walle ein elender Hollunderstrauch sein kümmerliches Dasein, gewöhnlich ganz bedeckt mit der gelben Parmelia parietina. So trostlos nun auch dies Bild erscheinen mag, so ist die Haide doch keineswegs ohne Reiz, auch ganz abgesehen von den botanischen Schätzen, die sie birgt. Namentlich zur Zeit, wenn 115 Calluna, die Beherrscherin der Haide, in Blüthe steht, wenn die Haide belebt ist von Hunderttausenden fleissiger Bienen, welche die zierlichen Blüthen umschwärmen, während hoch in der Luft die Lerche ihr Jubellied trillert, dann stimmt die Haide nicht, wie wohl sonst, den Wanderer traurig; denn hat sie statt des ein- förmigen Braun, das sie sonst zur Schau trägt, ein buntes Feier- kleid in den lebhaftesten Farben angelegt und es lässt sich ihr dann eine gewisse Schönheit nicht absprechen. Wählen wir einen solehen schönen Spätsommertag zu einem Ausfluge in die ver- schrieene Haide. Wir verlassen die Höhen mit ihren Wäldern und treten auf die öde Fläche hinaus. Zahlreiche Wege kreuzen sich hier, freilich häufig nur aus neben einander herziehenden, tief ein- geschnittenen Geleisen bestehend, deren Zwischenräume Calluna ausfüllt. Oft verlieren diese Wege sich in der Haide oder führen nur zu einem Torfmoore oder einer einsamen Colonistenhütte. Doch wir bedürfen der Wege nicht. Unter unseren Füssen knirscht die ausgedörrte Rennthierflechte, die neben der meist niedrigen Calluna merklich vorherrscht; hin und wieder nur zeigen sich ein Paar Exem- plare der Campanula rotundifolia L. oder ein grüner Busch von Em- pelrum nigrum L., bedeckt mit schwarzen Beeren. Dagegen fehlt das Eichengestrüpp, Sarothamnus, Juniperus, Vaccinium Myrtillus, Trien- talis, Scorzonera, Viscaria, die wir auf den Haiden des Höhenrückens fanden. Wir nähern uns einer der mit Haidekraut gedeckten, elen- den Hütte. Ein Paar kleine Ackerparcellen umgeben sie, deren Boden- krume aus schwarzer Haideerde, mit weissem Sande gemischt, besteht. Nur Kartoffeln und Hafer finden wir cultivirt; beide versprechen keinen reichen Ertrag. Nähere Betrachtung einer Haferrispe zeigt uns, dass es Avena strigosa Schreb. ist. Dicht dabei hat der An- siedler Haideplaggen abgestochen, sei es als Brennmaterial, sei es als Material zum Baue eines Stalles oder zur Ausbesserung des Daches. An dieser Stelle zeigt sich weisser Quarzsand, welchen der Wind über die Haide hinweht. Dadurch wird die Unterlage des Sandes sichtbar als eine schwarzbraune, sehr feste Masse, die sich parallel der Oberfläche hinzieht. Der Graben, welcher den Schutzwall des Ackers umgiebt, bietet uns Gelegenheit, diese Masse näher zu betrachten. Unter dem oberflächlichen humusreichen Schorfe, der die Haide- vegetation trägt, sehen wir zunächst in einer Mächtigkeit von eini- gen Zollen den weissen Sand, darunter die erwähnte schwarze Masse etwa '; Fuss dick, dann wieder lockeren gelben Sand. Wind und Wasser haben den Sand über und unter der seltsamen Masse, die wie dunkler, bröckeliger Sandstein aussieht, zum Theile fort- 8*F 116 geführt; sie selbst trotzt den athmosphärischen Einflüssen aber länger und ragt noch ziemlich intact hervor. Ein abgebrochenes Stück zeigt uns, dass es fest verkitteter Sand ist, hin und wieder auch kleine Steine enthaltend. Es ist der gefürchtete Ahl, der schlimmste Feind aller Haidecultur, der keine Wurzel durchdringen, das Wasser nicht durchsickern lässt und so an tiefer gelegenen Stellen zur Bildung brauner Tümpel Veranlassung giebt. Der Ahl besteht aus Quarzsand, verkittet‘ durch eine Verbindung von Humussäure mit Eissenoxyd. Er findet sich stets nur in der an- gegebenen Weise auf mit Haide bedecktem Boden, eingelagert zwischen weissem Quarzsande nach oben und gelbem, eisenhaltigem Sande nach unten, und nach Dalgas (l. e.) sind die Schichten des weissen Sandes und des Ahls um so mächtiger, je kräftiger an der Oberfläche das Haidekraut steht. Was ist da natürlicher, sagt Dalgas, als anzunehmen, dass die Humussäure der Haidedecke ihrer Zeit das Eisenoxyd in dem jetzigen weissen Quarzsande aufgelöst und ihn dadurch entfärbt hat, sowie dass diese Auflösung durch den Sand gesickert ist, bis sie, mit Eisenoxyd von den Sandkörnern gesättigt, sich als unlösliches Eisensalz zwischen den Sandkörnern in der jetzigen Ahlschicht abgelagert hat. Ist diese Annahme richtig, so muss die Ahlbildung noch jetzt vor sich gehen, wenn die Be- dingungen dazu vorhanden sind, und dass dies der Fall ist, dafür hat Dalgas verschiedene Beweise, wie er z. B. auch in Grabhügeln die Ahlbildung noch beobachtet haben will. Forchhammer’s An- sichten weichen darin von den seinigen wesentlich ab und glaubte dieser daher auch, dass die Ahl enthaltende Haide niemals in einiger Ausdehnung bewaldet gewesen sei, während Dalgas gefunden hat, dass auf dem erwähnten eisenhaltigen Sandboden an Stellen, wo in neuester Zeit höhere Holzgewächse durch die Haide verdrängt worden waren, die Ahlbildung begonnen hatte, während an nahe gelegenen, mit Eichengestrüpp bewachsenen Orten von ganz der- selben Bodenbeschaffenheit keine Spur von Ahl zu finden war. Setzen wir nun nach dieser Abschweifung unsere Wanderung fort. Das Terrain senkt sich Etwas und wir kommen an ein weites Torfmoor; hier steht die Haide kräftiger, auch findet sich hin und wieder ein grösserer, saftig grüner Fleck darin. Ein Paar Schafe und etwa auch eine magere Kuh weiden hier, neben der Hütte und den Paar der Haide mühsam abgerungenen Aeckern vielleicht der ganze Reichthum des Ansiedlers. Zwischen die trotz ihrer Blüthen- pracht doch durch das ewige Einerlei allmälig ermüdende Calluna drängen sich hier auch andere Pflanzen in grösserer Menge ein. Empetrum nigrum L. wird häufiger, Erica Tetralix L., meist freilich u re 117 verblüht, zeigt doch noch immer eine grosse Fülle ihrer schönen, rothen, selten weissen Blüthen. Das tiefe Blau der Gentiana Pneu- monanthe L. blickt überall hervor, am Boden hin kriecht wohl auch das zierliche Zycopodium inundatum L. und nicht selten erscheinen weite Strecken gelb gefärbt durch die schönen Blüthen des Nar- thecium ossifragum Huds. Auch Andromeda polüfolia L. blüht noch hin und wieder und macht ihrer Schwester den Rang der Schön- heit streitig; Vaccinium Ozxycoccos L. rankt auf den Mooshügeln hin, in denselben seine scheckigen Beeren verbergend, und Alles überragend erhebt sich trotzig die dunkelgrüne Myrica Gale L. Unter den Gräsern ragt Molinia coerulea Mnch. hervor; Scirpus caes- pitosus L., Juncus squarrosus L. und Nardus strieta L. treten in dich- ten Rasen auf und an feuchteren Stellen, nahe den das Moorwasser verbergenden Sphagnum-Massen ist Juncus supinus Mnch. in Menge und nicht selten auch Juncus filiformis L. vertreten. Daneben erscheint zahlreich die zierliche Drosera rotundifolia L., zuweilen auch :n- termedia Hayne und Eriophorum polystachyum L. lässt seine weissen Fähnchen im Winde fiattern und verziert auch seine Nachbaren damit. Was die Marsch betrifft, so kann ich darüber wenig sagen, was nicht Jeder wohl schon selbst wüsste. Ich habe dieselbe nur selten besucht und habe ihr nicht viel Geschmack abgewinnen kön- nen. Tiefliegende, ganz horizontale von breiten Gräben umgebene, fette Wiesenflächen, mit fettem Viehe bevölkert, aber einförmig in ihrer Vegetation, nehmen dieselbe fast ganz ein. Die Haide hat für mich stets viel Reiz gehabt, die Marsch erscheint mir höchst pro- saisch. In den Gräben bemerkt man Hydrocharis Morsus ranae L., Myriophyllum vertieillatum L., verschiedene Potameen, Sagittaria, Nym- phaea und Nuphar und namentlich Stratiotes aloides L. Ganz anders gestaltet sich das Bild, wenn man den hohen Aussendeich erklimmt und die Nordsee mit ihren hier zwischen Inseln und Festland im Ge- gensatze zur Ostsee so trüben Wogen vor sich sieht. Was sie in zorniger Aufwallung früherer Zeiten dem Lande geraubt, sucht sie allmälig zu ersetzen; jede Woge lässt kleine Lehmpartikelchen zu- rück, während der schwerere Sand schon weiter draussen abgesetzt wird. So entsteht das Vorland, der Anfang einer neuen Marsch. Auf diesem finden wir eine reiche Flora von Salzpflanzen, welche den Boden allmälig für die Gräser vorbereiten. Die abenteuerliche Ge- stalt der Salicornia herbacea L. macht sich am Meisten bemerkbar; daneben Aster Tripolium L., Cakile maritima Seop., Spergularia marina und media Gke., Chenopodina maritima Moq. Tand. und verschiedene Atriplex-Arten. Auf dem Aussendeiche bei Hoyer ist Lepidium ruderale L. sehr häufig, das sonst im Lande selten ist. 113 Vom Aussendeiche aus sehen wir bei günstiger Beleuchtung in weiter Ferne die Küste der nordfriesischen Inseln mit ihren Dünen, zuweilen überragt von einem hohen Leuchtthurme. 1: ae 3. 10. +4: 12. 13. 14. 15. 16. 17: 18. 19. 20. 21. Verzeichniss der Pflanzen. Hepatica triloba Gil. H. Wald am Strande nördlich von Vic- toriabad (F.B. und St.) ! S. Thiergarten (F. B.). Pulsatilla vulgaris Mill. H. Hügel bei Halk am Strande (F.B. u. St.) ! P. pratensis Mill. F. Stenderupkrug an der Chaussee nach ‚Schleswig !! . Anemone nemorosa L. Laubwälder. var. purpurea Bl. hin und wieder bei H.!! F.!! . A. ranunculoides L. Weit seltener, als vorige; aber im Osten anscheinend in allen Kreisen, so H. an verschiedenen Orten !! F.!! im. Sundewitt!! S. (F. B.). . Ranunculus hederaceus L. H. Brackwassertümpel am Strande bei Knudshoved !! Staruper Moor (F.B. u. St.). T. bei Soll- stedt!! F. Sankelmarker See (F. B.). . R. aquatilis L. Verbreitet. var. paucistamineus Tausch H. Strandtümpel bei Victoriabad !! . R. divaricatus Schrnk. Nicht selten, besonders in den Gräben der Marsch. . R. fluitans Lmk. H. Im Dam (L.), besonders dessen Nordseite bei Erlev!! Woyensbach nahe seiner Mündung in den Sty- dinger See!! in einem Bache bei Weibüll (F. B. u. St.). R. Flammula L. Gemein. var. radicans Nolte. H. an den Witt- stedter Seeen!! hin und wieder an Tümpeln der Haidege- genden. R. Lingua L. Nicht selten. R. auricomus L. Im Osten verbreitet. R. acer L. Gemein. R. lanuginosus L. H. (L.) häufig, namentlich in den Wäldern um den Dam und Törning!! F!! (L.) im Sundewitt!! R. repens L. Gemein. R. bulbosus L. Häufig. R. sardous Cretz. H. Auf faulenden Meerpflanzen am Strande bei Heilsminde!! Rt. sceleratus L. Verbreitet. Ficaria verna Huds. Gemein. Caltha palustris L. Gemein. Trollius europaeus L. H. Ladegaard !! Bjerndrup, Kabdrup (St.) A. häufig (St.) F. beim Süderholzkruge (F. B.). 119 + Aquilegia vulgaris L. H. Verwildert an der Kirchhofsmauer zu 22. 23. 24. 25. 26. Moltrup !! und bei Wandling (F.B. u. St.). Actaea spicata L. H. Wälder südlich des |Dam!! zwischen Christiansthal und Törning !! Bortschau !! S. Klensby (F. B.). Nymphaea alba L. Verbreitet. Nuphar luteum Sm. Wie vorige. Papaver Argemone L. Gemein. P. Rhoeas L. H. (L.) Mastrup !! Wittstedt!! An beiden Orten häufig mit gefüllten Blüthen und wahrscheinlich verwildert. P. dubium L. Verbreitet. P. somniferum L. Häufig verwildert. . Chelidonium majus L. Sporadisch, namentlich im Osten. var. laciniatum Mill. S. Neuwerk (F. B.) (L.). . Corydalis cava Schwgg. u. K. H. Fredstedt, Wald bei der Papiermühle !! . ©. intermedia P.M.E. Um H. verbreitet !! . ©. solida Sm. T. In einer Gartenhecke (wohl verwildert) !! S. Neuwerk (F. B.). . C. elaviculata D.C. F. Zwischen Holnis und Glücksburg. Ich besitze ein von meinem Onkel, Dr. Schlaikier in Tondern, da- selbst 1841 gesammeltes Exemplar; der Standort ist übrigens bekannt, und auch von Lange angegeben. . Fumaria offieinalis L. Verbreitet. . Nasturtium officinale R. Br. H. In verschiedenen Zuflüssen des Dam!! F. Kupfermühle!! In der Meynau und dem Walls- beck bei Wallsbüll !! . N. amphibium R. Br. Verbreitet, aber meist einzeln. . N. silvesire R. Br. H. Christiansthal, selten !! häufiger im Sun- dewitt am Strande bei Egensund!! . N. palustre D.C. Wie N. amphibium. . Barbaraea vulgaris R. Br. Verbreitet. . B. stricta Andız. H. Westlich vom Dam (L.)!! am Wege von der Aunebucht nach Knud!! Gram (F.B. u. St.) (L.). . Turritis glabra L. Verbreitet im östlichen Theile. . Cardamine silvatica Lk. H. (L.) Nicht selten !! F. (L.) Kupfer- mühlenhölzung !! C. multicaulis Hoppe. H. Auf den Inseln im Dam!! T. Aecker und Wegränder nordöstlich der Stadt!! Es finden sich oft Formen, von denen es schwer zu sagen ist, ob sie zu dieser oder der vorhergehenden Art gehören. C. silvatica wird an trockenen, lichten Standorten nach meiner Erfahrung der ©. multicaulis ausserordentlich ähnlich. 43. 44, 45. 120 C. pratensis L. Allgemein verbreitet. C. amara L. H. Im Osten verbreitet!! F. Kupfermühlenhöl- zung!! var. hirta Wimm. u. Grab. H. Quellige Orte am Dam !! Dentaria bulbifera L. H. Verbreitet, namentlich in den Wäl- dern um den Dam!! F.!! S. (F.B.). + Hesperis matronalis L. Hin und wieder verwildert. 46. 47. 48. 49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67. 68. Sisymbrium officinale Scop. Gemein. S. Sophia L. Verbreitet, aber nicht überall häufig. S. Thalianum Gay. u. Monn. Gemein. Alliaria officinalis Andrz. Verbreitet, besonders im Osten. Erysimum cheiranthoides L. Nicht selten. Sinapis arvensis L. Gemein. Alyssum calycinum L. H. Fredstedt!! Hammeleff!! F. Frörup (F. B.). Berteroa incana D. C. H. (L.) Starup in Menge (F. B. u. St.) !! F. Adelby !! Erophila verna E. Mey. Gemein. Cochlearia offieinalis L. Am Ostseestrande ziemlich verbreitet und gesellig, z. B. H. Aunebucht!! Aaroesund und Bankel- dam (F. B. u. St.)! Sliepwiesen!! F. Kupfermühle!! u. a. O. an der Föhrde. C. danica L. H. bei Vietoriabad und Aaroesund (F.B. u. St.)! Camelina dentata Pers. H. Flachsfeld bei Meng!! Thlaspi arvense L. Gemein. Teesdalia nudicaulis R. Br. Verbreitet. Lepidium campestreR.Br. H. Als Gartenunkraut (F. B. u. St.). Lepidium ruderale L. T. Hoyer in Menge am Wege nach der Neuen Schleuse und auf dem Aussendeiche des Neuen Frie- drichskoogs!! Sundewitt am Strande bei Egensund !! L. latifolium L. H. Am Strande bei Diernis (Gymnasiast Manford)! (L.). Capsella bursa pastoris Mnch. Gemein. Cakile maritima Scop. Am Strande verbreitet. Crambe maritima L. H. Am Strande nördlich von Victoria- bad (Vollert)!! und von da bis Halkhoved (F. B. u. St.), bei Friedrichsort an der Schlesw. Seite der Kieler Bucht (F.B.). Raphanistrum Lampsana Gärtn. Gemein. Viola palustris L. Verbreitet. V. odorata L. H. Selten in Hecken!! wohl nur verwildert. S. Falkenberg (F. B.). 69. 70. ZL; 72. 73. TA. 75. 76. We 78. 79 80. 81. 82. 83. 84. 85. 86. 87. 88. 89. 90. 91; 92. 93. 94. 121 : V. silvestris Lmk. Im östlichen Theile nicht selten. _ V. canina L. Häufig. V. mirabilis L. S. Klensby (F. B. 1854). V. tricolor L. Gemein. Die Form vulgaris Koch ist mehr auf Sandboden, die Form arvensis Murr. mehr auf Lehmboden verbreitet. Reseda Luteola L. H. Aastrup (F. B. und St.). Drosera rotundifolia L. Verbreitet. D. anglica Huds. S. Am früheren Tolkwader See (F.B.) (L.) ob noch? D. intermedia Hayne. H. Woyens!! Wittstedt am Barnsee und in den Mooren!! Skovby (F. B. u. St.). F. häufig um Mem!! Barderup !! Parnassia palustris L. Verbreitet. | Polygala vulgaris L. Verbreitet, besonders im östlichen Theile. Um H. sehr häufig weissblühend. Dianthus deltoides L. Zerstreut, besonders auf dem Höhen- rücken. H. z. B. Eisbüll!! Weibüll!! Refsoe!! Saponaria offieinalis L. Zerstreut und wohl nur verwildert. H. Mölby!! Beck (F.B. und St.) F. Twedterholz!! T. Wester-Bau !! Silene inflata Sm. Verbreitet, besonders auf dem Höhenrücken, Viscaria vulgaris Röhl. Nicht selten, besonders auf dem Höhen- rücken. H. Boeghoved!! Refsoe!! an der Chaussde nach Apenrade!! F. Um den Bahnhof Nordschlesw. Weiche!! und von da nach Süden!!. Zwischen Meyn und Wallsbüll! Coronaria flos cuculi A. Br. häufig. Melandryum album (Mill.) Gke. Verbreitet. M. rubrum (Weigel) Gke. Im östlichen Theile häufig, selten im Westen. T. Sollwig!! Agrostemma Githago L. Gemein. Sagina procumbens L. Gemein. S. maritima Don. H. Am Strande des Halkernoer (F.B. u. St)! S. subulata Torr. u. Gray. H. Oxenwatt (F.B. u. St.) Insel Sylt (L.)!! Husum (F.B.) (L.). S. nodosa Bartl. Nicht selten und sehr gesellig. Spergula arvensis L. Gemein. Spergularia rubra Presl. Häufig. Sp. marina Gke. H. Am Strande bei Sliepminde!! Hadersl. Föhrde!! Bankeldam (F.R. u. St.). Sp. media Gke. H. Am Strande des Kl. Belt von Heilsminde !! nach Süden häufig und sehr gesellig. T. Vorland bei Hoyer. 95. 96. 2:97. 98. 99. 100. 101. 1092. 103. 104. 105. 122 Honckenya peploides Ehrh. Am Strande verbreitet. Möhringia trinervia Clairv. Im östlichen Theile verbreitet, auch in den Wäldern des Westens. Arenaria serpyllifolia L. Gemein. Siellaria nemorum L. H. Verbreitet!! F!! Sundewitt!! S. (F.B.) Brekling u. a. O. in Angeln !! auch im Westen: Linde- witter . Wald, etwa 3 Meilen westlich von F.!! St. media Ville Gemein. St. holostea L. Verbreitet. St. glauca With. H. Törning!! Staruper Moor (F.B. u. St) !! T. häufig !! St. graminea L. Verbreitet. St. uliginosa Murr. Im östlichen Theile nicht selten. St. crassifolia Ehrh. Am Strande, besonders auf faulendem Seegrase, und zwar nur die Form drevifolia Rafn. mit vom Grunde ab verzweigtem, niederliegenden Stengel. H. Heils- minde!! Aunebucht!! Bankeldam (F.B. u. St.)! F. Kupfer- mühle !! Moalachium aquaticum Fr. H. Selten. Einmal am Hafen!! Hyrup (F.B. u. St.) Im Süden häufiger, z. B. in Angeln verbreitet. . Cerastium glomeratum Thuill. H. Am Mühlteiche bei Mölby viel!!! . C. semidecandrum L. Gemein. . ©. triviale Lk. Gemein. . C. arvense L. H. (L.) an mehreren Standorten (F.B. u. St.). , Elatine hexandra D.C. H. Am See bei der Wittstedter Kirche!!! Rygbjerg- See!! . Linum catharticum L. Nicht selten, namentlich nahe dem Ost- seestrande. . Radiola linoides Gmel. Auf der Haide und besonders an den Mooren des Höhenrückens nicht selten. . Malva Alcea L. H. Am Strande bei Halkhoved (F.B. u. St.)! . M. moschata L. H. Erlev!! Kirchhofsmauern von Moltrup !! und Oxenwatt!! Aller !! Im Sundewitt bei Gravenstein !! . M. silvestris L. Im östlichen Theile sehr verbreitet. . M. neglecta Wallr. Gemein. Tilia ulmifolia Scop. Angepflanzt und zuweilen strauchartig in Knicks; besonders häufig b. iniermedia D.C. T. platyphyllos Scop. Seltener angepflanzt. . Hypericum perforatum L. Gemein. . H. quadrangulum L. Verbreitet. . H. tetrapterum Fr. Im östlichen Theile nicht selten. 125. 126. 140. 141. 142. 143. 123 . H. humifusum L. Nicht selten. . H. pulchrum L. Auf dem Höhenrücken verbreitet, seltener an der Ostküste; im Westen nicht beobachtet. . H. montanum L. H. Hoher Seestrand bei Knudshoved !! F. Wald am Sankelmarker See!! . H. hirsutum L. H. Hecken und Waldränder am Strande bei Vietoriabad !! Acer Pseudo-Platanus L. Angepflanzt, oft strauchartig in Knicks. . A. campestre L. Knicks in Angeln!! um H. sehr selten und nur angepflanzt. Aesculus Hippocastanum L. Ueberall angeflanzt. Geranium phaeum L. 8. Neuwerk (L.) in Menge (F.B.). Zwischen Loit und Brebel in Angeln (F.B.). Wohl nur ver- wildert. @. silvatieum L. H. Waldrand bei Aller-Mühle !! G. pyrenaicum L. Um H. (L.) nicht selten; so bei Lindenthal!! am Tonder’schen Landwege!! am alten Kirchhofe (St.)!! Wandling!! F. besonders längs der Eisenbahn in und bei der Stadt!! . G. pusillum L. Gemein. . @. disseetum L. Nicht selten. . @. columbinum L. Zerstreut und meist einzeln. H. Fredstedt !! Christiansthal !! Billund !! . G. molle L. Gemein. . @. Robertianum L. Gemein. . Erodium cicutarium L’Herit. Gemein. . Impatiens Noli tangere L. Wälder der Ostküste verbreitet. . Oxalis Acetosella L. Laubwälder häufig. ' . ©. striceta L. H. Aecker und Gärten bei und in der Stadt.!! O. cornieulata L. H. Unkraut in einigen Gärten. !! . Evonymus europaea L. Im östlichen Theile verbreitet. . Rhamnus cathartica L. Nicht selten. . Frangula Alnus Mill. Wie vorige, aber häufiger. . Ulex europaeus L. H. (L.) Starup (Gymnasiast Jacobsen)! S Hüttener Berge am Wege von Ahlefeld nach Brekendorf viel !! Sarothamnus scoparius Koch. Auf dem Höhenrücken verbreitet; nach Osten seltener; im Westen anscheinend nur in den Wäldern, nicht auf den Haideflächen. Genista pilosa L. Wie vorige. @. tinctoria L. Wie vorige. G. anglica L. Höhenrücken und namentlich auch auf den westlichen Haideflächen verbreitet. 124 . Ononis repens L. Gemein. . Anthyllis vulneraria L. Im Osten verbreitet, namentlich bäufg um H. u. A.!! doch auch auf der Haide z. B. T. Schads!! Jerpstedt!! Dünen auf Sylt!! Medicago sativa L. H. An der Chaussee nach Hoptrup viel (F.B. u. St.); eultivirt habe ich die Pflanze hier nie gefunden. M. lupulina L. Gemein. Melilotus altissimus Thuill. H. Strandhügel bei Vietoriabad!! Im Sundewitt bei Egensund !! M. albus Desr. Sporadisch auf Kleefeldern. H. Stadtfeld, Tobdrup (F.B. u. St.). Wohl nur eingeschleppt. . Trifolium pratense L. Verbreitet, mit Ausnahme der Haideflächen. _ . T. drvense L. Gemein. . T. striatum L. H. Verbreitet. So bei Erlev viel!! Christians- thal!! bei Lindenthal !! Heilsminde !! und von da am Strande des Kleinen Belt nach Süden hin und wieder und meistens in Menge. . T. medium L. Im Osten verbreitet, namentlich Hügel am Strande und Wälder des Höhenrückens. T. fragiferum L. Strandwiesen. Nicht selten. T. repens Gemein. . T. hybridum L. Um H. nicht selten!! F.!! (L.).- T. procumbens L. Häufig. T. fliforme L. Wie vorige. Lotus corniculatus L. Häufig. L. uliginosus Schk. Nicht selten. Robinia Pseud- Acacia L. Angepflanzt, hin und wieder in Hecken halb wild. | . Astragalus glyeyphyllos L. H. Im östlichen Theile verbreitet!! F.!! in Angeln! Ornithopus perpusillus L. Verbreitet. - O. sativus Brot. H. Fredstedt!! verwildert. Angebaut fand ich ihn nur in F. bei Oeversee. Onobrychys sativa Leck. S. Neuwerk (F.B.), verwildert. Vicia sepium L. Im östlichen Theile sehr verbreitet. V. angustifolia Rth. Häufig. Var. segetalis Thuill. desgleichen. V. lathyroides L. H. Bei Wester-Riis (F.B. und $t.)! Zwischen Woyens und Törning!! F. Frörup (F.B.), wahrscheinlich überhaupt nicht selten. Auf Sylt!! V. Cracca L. Verbreitet. Ervum silvaticum Peterm. H. Aastrup!! Wonsbeck!! Christians- thal!! F. Kupfermühlenhölzung!! 125 166. E. Orobus Kittel. H. Kolsnap (F.B. u. St.)! (L.) 167. E. hirsutum L. Gemein. 168. E. tetraspermum L. 8. (F.B.) 169. Lathyrus pratensis L. Im östlichen Theile verbreitet. 170. L. silvester L. H. Althadersleben!! Vietoriabad in Menge am hohen Strandabharge!! F. Adelby!! Ulstrup!! 171. L. paluster L. H. Am Fuglsee bei Halk (F.B. u. St.)! 172. L. maritimus Bigelow. In den Dünen auf Sylt (Nolte) !! 173. L. vernus Bernh. S. Thiergarten (F.B.) 174. L. niger Wimm. H. Bortschau!! Aastrup!! Oxenwatt!! F.Kupfer- mühlenhölzung!! 175. L. montanus Bernh. Verbreitet. 176. Prunus spinosa L. Verbreitet. 177. P. Insititia L. In Knicks der Ostseeküste nicht selten. Ob wirklich einheimisch ? 178. P. Padus L. Hin und wieder in Knicks, besonders in Angeln. Ob wild? + Spiraea salicifolia L. Hin und wieder in Knicks, z. B. H. Wilstrup in Menge!! Kastvraa (F.B.). 179. Ulmaria pentapetala Gil. Verbreitet. 180. U. Filipendula A.Br. H. Strandabhänge bei Halkhoved und Halkernoer (F.B. u. St.)! 181. Geum urbanum L. Verbreitet. 182. @. rivale L. Wie vorige. + @.rivali X urbanum G. Mey. H. Zwischen en und Lade- gaard einzeln (St.)! S. Neuwerk (F.B.) (L.). 183. Rubus Idaeus L. Nicht selten. 184. R. saxatilis L. H. Westerskov (F.B. u. St.)!! Zwischen Christiansthal und Törning!! Hörlyck!! Gram (F.B. u. $t.). F. Sankelmark!! T. Drawit (F. B.). S. Brekling!! 185. Fragaria vesca L. Verbreitet. + F. elatior Ehrh. H. (L.) Törning!! und F. Lindewitter Wald beim abgebrochenen Schlosse!! verwildert. 186. Comarum palustre L. Verbreitet. 187. Potentilla norvegica L. H. Fredstedt an einem Moore!! Lunding auf Ackerland!! 188. P. anserina L. Verbreitet. 189. P. argentea L. Wie vorige. 190. P. reptans L. Wie vorige. 191. P. procumbens Sibth. H. Moltrup!! Zwischen Mastrup und Wittstedt!! Stokkerhoved (F.B. u. St.), Wilstrup (F.B. u. St.)! 192. P. silvestris Neck. Verbreitet. 195. 2 sterilis (L.) Gke. H. (L.) Im östlichen Theile verbreitet! } F. (L.)!! Sundewitt (L.)!! S. Tolkwade (F.B.). 194. Akinonde Eupatoria L. Im östlichen Theile verbreitet. 195. A. odorata Mill. H. Kjelstrup!! Wilstrup!! Am Tonder’schen Landwege!! Mastrup!! Oft mit der vorigen, in welchem Falle sich in der Regel verschiedene Uebergangsformen finden. 196. Rosa pimpinellifolia D.C. In den Dünen von Sylt (L.)!! („„Dünenrose!‘“); hier oft nur wenige Zoll hoch, aber reich- lich blühend und Frucht tragend. H. Verwildert bei Törning!! 197. R. canina L. Verbreitet. 198. R. rubiginosa L. Im östlichen Theile nicht selten. 199. R. tomentosa Sm. H. Hin und wieder in Knicks!! 200. Alchemilla vulgaris L. Verbreitet. 201. A. arvensis Scop. Hänfig. 202. Sanguisorba offieinalis L. S. (F.B.) (L.) 203. S$. minor. Scop. H. Stursbüll (Gymnasiast v. Krogh, revidirt von St.) 204. Crataegus Oxyacantha L. Verbreitet, namentlich im östlichen Theile und oft als ansehnlicher Baum. 205, C. monogyna Jacg. Im östlichen Theile nicht el 206. P. communis L. H. Nygaard (F.B. u. St.). Ob wild? 207. P. Malus L. Ostküste und Höhenrücken verbreitet; auch in den Wäldern des Westens, z.B. T. Drawit in Menge (F.B.). 208. Sorbus Aucuparia L. Nicht selten an der Ostküste und nament- lich auf dem Höhenrücken. 209. Epilobium angustifolium L. H. Pamhoel!! Christiansthal!! Bortschau!! F. häufger!! Sundewitt!! Angeln!! Drawit (F.B.) 210. E. hirsutum L. Häufig. 211. E. parviflorum Schreb. Häufig. 212. E. montanum L. Häufig. E 213. E. roseum Schreb. Nicht selten. 214. E. virgatum Fr. H. Billund!! 215. E. palustre L. Verbreitet. + Oenothera biennis L. H. Zwischen Anderup und Christians- feld!! F. Schuttplätze bei der Stadt!! Munkbrarup!! Linde- witt!! verwildert. 216. Circaea lutetiana L. Verbreitet, namentlich in den östlichen Wäldern, und sehr gesellig. 217. C. intermedia Ehrh. H. Sönderskov bei Hoptrup (F.B. u. St.)! 218. Myriophyllum vertieillatum L. H. Mölby (F.B. u. St.)! Sliepsee 126 (F.B. u. St.). F. Meyn!! T. häufig!! 127 . M. spiecatum L. Häufiger, als vorige. . M. alterniflorum D.C. F. Torfgräben bei Barderup!! und S. bei Norby!! am ehemaligen Tolkwader See (F.B.). Ob noch? . Hippuris vulgaris L. H. Am Sliepsee viel!! Halk (F.B. u, St.)! Radebeck bei Wittstedt (F.B. u. St.). F. Meyn!! . Callitriche stagnalis Scop. Verbreitet. Die häufigste Art dieser Gattung. . ©. verna L. Hin und wieder im westlichen Theile; die Form angustifolia Hoppe. T. in Gräben!! . ©. hamulata Kütz. H. Tümpel bei Wittstedt!! und Moltrup (F.B. u. $t.)!! . C. autumnalis L. S. Im Bistensee!! . Ceratophyllum demersum L. Nicht selten und sehr gesellig. . Lythrum Salicaria L. Häufig. . Peplis Portula L. H. Hammeleff!! Zwischen Törning und Ladegaard!! Billund!! Wittstedt!! F. Handewitt!! Sehr häufig bei Meyn!! Oeversee!! S. Zwischen Tolk und Tolkwade!! Brekendorf!! . Bryonia alba L. T. Sollwig!! . Montia rivularis Gmel. F. Am Sankelmarker See (F.B.)!! Claytonia perfoliata« Donn. S. Süderbrarup in Angeln auf einem Steinwalle in Menge verwildert 1852 (F.B.). Ob noch? . Corrigiola littoralis L. F. Westlich von Bau (F.B.) S. Kropp!! Norby!! . Illecebrum verticillatum L. S. Mit voriger bei Kropp!! Breken- dorf!! bei Husum häufig (F.B.) (L.). . Herniaria glabra L. Häufig. . Scleranthus annuus L. Gemein. . Scl. perennis L. Nicht selten. . Sedum maximum Sut. Im östlichen Theile nicht selten. . 8. purpureum Lk. S. Idstedter Holzkrug!! Norby!! . 8. album L. H. Kirchhofsmauer zu Oxenwatt!! und Stepping!! .S. acre L. Nicht selten. . S. refleeum L. H. Kirchhofmauer zu Moltrup!! . Sempervivum tectorum L. Nicht selten. . Kibes Grossularia L. Nicht selten an der Ostküste. . R. nigrum L. H. Hin und wieder, z. B. in feuchtem Gebüsche am Stydinger See viel!! F.!! . R.rubrum L. H. Boeghoved!! Hammeleff!!u.a.0.F.Lindewitt!! . Sazifraga granulata L. Häufig. . Chrysosplenium alternifolium L. Im Osten verbreitet. - Chr. oppositifolium L. Um H. häufig!! und sehr gesellig. F.!! 128 S, Brekling!! Thiergarten (F.B.), Klensby (F. 2 Meist mit der vorhergehenden. . Hydrocotyle vulgaris L. Häufig. . Sanicula europaea L. Im Osten sehr verbreitet. . Eryngium maritimum L. Am Strande verbreitet. . Cicuta virosa L. Verbreitet. ; . Helosciadium inundatum Koch. H. Mölby!! Kastvraa und Skovby (F.B. u. St.) . Aegopodium Podagraria L. Im Osten gemein, im Westen nicht selten. . Carım Carvi L. Kirchhof zu Westerland auf Sylt!! sonst nirgends bemerkt. . Pimpinella Sazifraga L. Gemein. . Berula angustifolia Koch. Häufig, besonders im östlichen Theile. . Sium latifolium L. Im Westen, z.B. um T. häufig; selten im Osten. F. Sankelmarker See!! . Oenanthe fistulosa L. Häufig. . O. Lachenalii Gmel. H. Wiesen an der Föhrde zwischen Nygaard und Wonsbeck (F.B. u. St.)! (von L. bei dem gegenüberliegen- den Sverdrup angegeben.) . ©. Phellandrium Lmk. H. Radebeck bei Wittstedt (F.B. u. St.). F. Sankelmarker See!! . Aethusa Cynapium L. Gemein. .. Selinum Carvifolia L. H. Moltrup!! Im Sundewitt bei Auenbüll!! . Angelica silvestris L. Im Osten häufig. . Thysselinum palustre Hoffm. Verbreitet. . Heracleum Sphondylium L. Im Osten gemein; im Westen viel seltener. . Daucus Carota L. Häufig. . Torilis Anthriscus Gmel. Häufig, namentlich im Osten. . Anthriscus silvestris Hofim. Im Osten gemein, im Westen nicht selten. A. Cerefolium Hoffm. Hin und wieder verwildert. . Chaerophyllum temulum L. Im Osten häufig, im Westen seltener. Myrrhis odorata Scop. Verwildert. H. bei Törning viel!! Lade- gaard und Hörregaard (F.B. u. St.). . Conium maculatum L. Im östlichen Theile nicht selten und meistens sehr gesellig. . Hedera Helix L. Häufig, besonders im Osten. . Cornus sanguinea L. Im östlichen Theile nicht selten. 3. ©. suecica L. T. Drawit (F.B.)! 297. En 298. . Adoxa moschatellina L. H. Im Osten häufig; anscheinend an der ganzen Ostküste verbreitet. . Sambucus nigra L. Ueberall verbreitet. . Viburnum Opulus L. Verbreitet. \ Lonicera Periclymenum L. Im östlichen Theile verbreitet. L. Xylosteum L. H. Wald bei Thomashuus in einigen Exem- plaren verwildert!! . Sherardia arvensis L. Im östlichen Theile nicht selten. T. Gärten an der Wiedau!! . Asperuta odorata L. Im Osten sehr häufig und gesellig; auch in den Wäldern des Westens. . Galium Aparine L. Gemein. @G. palustre L. Nicht selten. . @. uliginosum L. Wie vorige. } . @. verum L. Nicht häufig, besonders am Strande. H. Am Strande des Kleinen Belt nicht selten!! Im Binnenlande nur südlich von Mölby (F.B. u. St.). Dünen von Sylt!! . @. Mollugo L. Nicht selten. x 284. G. verum X Mollugo. H. Am Strande bei Sliepminde mit den Eltern!! . @. saxwatile L. Auf der Haide verbreitet, seltener im Osten . Valeriana offieinalis L. Nicht selten. . V. dioica L. Um H. nicht selten!! F.!! . Valerianella olitoria Poll. H. Nicht selten!! F.!! Sundewitt!! . Knautia arvensis Coult. Gemein. . Succisa pratensis Mnch. Häufig; mit weisser Blüthe H. bei Stursbüll! . Eupatorium cannabinum L. Nicht selten, namentlich im öst- lichen Theile. . Tussilago Farfara L. Gemein. . Petasites officinalis Much. H. Althadersleben am Dam!! Erlev!! Mühlenau und anstossender Theil der Föhrde!! Refsoe!! Wilstrup (F.B.). . P. albus Gärtn. H. Quellige Waldschlucht bei Christiansthal in Menge!! . Aster Tripolium L. Am Strande verbreitet. . A. ‚salieifolius Scholl. H. Ufer der Föhrde bei Starup KEUB. u. St) M A. Novi Belgüi L. Am Damufer verwildert!! Bellis perennis L. Gemein, Erigeron canadensis L. F. bei der Stadt!! (L.) E. acer L. Verbreitet. Verhandl. des bot. Vereins f. Brand. XIV, 9 299. 300. 130 Solidago virga aurea L. Nicht selten. Inula Britannica L. H. Althadersleben am Dam einzeln!! Mögeltondern!! . Pulicaria vulgaris Gärtn. S. Im Dorfe Brekling!! . P. dysenterica Gärtn. H. An der Föhrde zwischen Nygaard und Wonsbeck (F.B. u. St.)! - Ambrosia maritima L. Einmai bei H. Acker nahe dem Hafen!! verschleppt. Galinsogea parviflora Cav. S. (F.B.) . Bidens tripartitus L. Verbreitet. . B. cernuus L. Wie vorige. Var. radiatus D.C. und minimus L. mit der Hauptart nicht selten. . Filago germanica L. Nicht selten an der Ostküste und namen- lich auf dem Höhenrücken; meistens die Form eanescens Jord., seltener /utescens Jord., z. B. H. Boeghoved!! Die Form spa- thulata Presl. H. Aecker nördlich des Dam (F.B. u. St.)! . F. arvensis Fr. H. Schuttplatz am Hafen einzeln!! nördlich von Vietoriabad (F.B. u. St.). . F. minima Fr. Gemein. . Gnaphalium silvaticum L. Nicht selten an der Ostküste und auf dem Höhenrücken. . @. uliginosum L. Verbreitet. . @. dioicum L. Nicht selten. . Helichrysum arenarium D.C. H. Strandhügel bei Halk (F.B. u. St)! F. Frörup (F. B.) Artemisia Absinthium L. Nicht selten verwildert. In ganz ausserordentlicher Menge: S. in und um Brekendorf!! . A. campestris L. H. Am Strande nördlich von Vietoriabad!! und von da nordwärts bis Halk (F.B. u. St.)! . A. vulgaris L. Gemein. . A. maritima L. Häufig auf der Insel Sylt!! . Achillea Ptarmica L. Verbreitet. . A. Millefokum L. Gemein. . AnthemistinctoriaL.H. Zwischen der Stadtu. Aastrup!!Stepping!! . A. arvensis L. Gemein. . 4. Cotula L. H. Moltrup!! Hammeleff!! Törning!! Aastrup (Bu: St): . Matricaria Chamomilla L. H. Fredstedt!! M. discoidea D.C. F. Zwischen Bahnhof und Hafen auf Schutt und an den Schienengeleisen 1869 ziemlich viel!! 1870 nach Erhöhung des Bahnkörpers nur 2 Exemplare bemerkt; jetzt vielleicht ganz verschwunden. 321. Matricaria inodora L. Nicht selten. 322. Tanacetum vulgare L. Häufig. + Chrysanthemum Parthenium Pers. Verwildert. H. Moltrup!! Meng!! Hörlyck!! ) 323. Chr. segetum L. H. Am neuen Kirchhofe und von da längs der Chaussee nach Süden!! Zwischen Erlev und Mastrup!! Billund!! Schottburg!! Grönnebeck in Menge!! Aller!! F. Munkbrarup!! 324. Chr. Leucanthemum L. Häufig. + Doronicum Pardalianches L. Verwildert. H. Zwischen der Stadt und Erlev (Vollert); im Parke zu Nygaard (F.B. u. St.), Gravenstein im Sundewitt (St.). 325. Arnica montana L. Auf den Haiden des Höhenrückens ver- breitet; auf den westlichen Haiden weit seltener. 326. Senecio paluster D.C. H. Mastruper Moor!! Staruper Moor (F.B. u. St.)!! F. Frörup (F.B.). 327. 8. vulgaris L. Gemein. 328. S. silvaticus L. Nicht selten und sehr gesellig. 329. 8. Jacobaea L. Gemein. 330. 8. aquaticus Huds. Nicht selten. 331. $. sarracenicus L. S. Neuwerk verwildert (L., F.B.) 332. Cirsium lanceolatum Scop. Gemein. | 333. C. palustre Scop. Häufig. 334. C. heterophyllum All. H. Gebüsch am Damufer bei Erlev (F.B. u. St.) !! 335. C. acaule All. F. Frörup (F.B.). 336. C. oleraceum Seop. Sehr verbreitet. 337. ©. arvense Scop. Gemein. + Silybum Marianum Gärtn. H. (L.) Am Fredstedter Wege verwildert (1865—1870)!! scheint jetzt verschwunden zu sein. 338. Carduus crispus L. Verbreitet. 339. O.nutans L. Sehr selten. H.Strandhügel beiKnudshoved!!S.(F.B.) 340. Onopordon Acanthium L. H. Osterstrasse und Dampfmühle!! F. Schleswiger Chaussee!! bei den Mühlteichen!! 341. Lappa officinalis All. An der Ostküste verbreitet, nach Westen verschwindend. 342. L. macrosperma Wallr. Um H. verbreitet!! F. Kupfermühlen- hölzung!! Sundewitt!! 343. L. minor D.C. Verbreitet. Auf der Haide die einzige Art. 344, L. tomentosa Lmk. A. An der Chaussee nach H.!! 345. Carlina vulgaris L. Nicht selten, besonders auf Strandhügeln und dem Höhenrücken. 9* 346. 132 Centaurea Jacea L. Gemein. Var. decipiens Thuill. H. Stokker- hoved (F.B. u. St.)! | . C. phrygia L. H. Christiansfeld!! Aller!! Fjelstrup!! u. a. O. nördlich der Föhrde; südlich von derselben Oesby (F.B.u. St.)! S. Klensby “F.B.). Brekendorf!! Bocklund!! . C. Cyanus L. Verbreitet. . ©. Scabiosa L. Im östlichen Theile verbreitet. . Lampsana communis L. Gemein. . Arnoseris minima Lk. Verbreitet auf dem Höhenrücken. . Cichorium Intybus L. H. Bei Victoriabad!! sonst habe ich die Pflanze nicht beobachtet, vielleicht aber öfters übersehen. . Thrincia hirta Rth. S. Hüttener Berge zwischen Brekendorf und dem Königl. Walde Silberbergen!! . Leontodon autumnalis L. Verbreitet; namentlich häufig auf Strandwiesen. . L. hispidus L. H. Südlich von Halkhoved (F.B. u. St.)! nur die Form vulgaris Koch. . Picris hieracioides L. H. Victoriabad!! u. a. O. am Strande, sonst nur bemerkt am Wege nach Thomashuus!! Tragopogon porrifolius L. Egensund im Sundewitt zahlreich verwildert!! Er . T. major Jacg. H. Am Jungfernstieg!! am Wege nach Thomas- huus!! . T. pratensis L. H. Aller-Mühle!! . Scorzonera humilis L. Auf dem Höhenrücken nicht selten, z. B. H. Oxenvatt!! Woyens!! Billund!! Sommerstedt!! Bei Husum (F.B.) . Hypochoeris radicata L. Gemein. . Achyrophorus maculatus Scop. H. Haidehügel bei Oxenvatt!! . Taraxacum officinale Web. Gemein. . Lactuca muralis Less. In Laubwäldern verbreitet. . Sonchus oleraceus L. Gemein. . 8. asper Vill. Häufig. . 8. arvensis L. Gemein. . 8. paluster L. Gräben nahe dem Strande. H. Diernis!! Fuglsee bei Halk (F.B. u. St.). Bei Friedrichsort (F.B.) . Crepis virens Vill. Im östlichen Theile sehr verbreitet. . C. paludosa Mnch. Verbreitet. . Hieracium Pilosella L. Gemein. . H. Auricula L. Nicht selten, namentlich im östlichen Theile. . H. murorum L. Im östlichen Theile nicht selten. 373. 374. 394. 135 H. vulgatum Fr. Im östlichen Theile verbreitet. H. boreale Fr. H. Sönderskov bei Hoptrup (F.B. u. St.) S. Hüttener Berge a. m. O.!! Brekling!! Eine eigenthümliche, schöne Form fand ich ziemlich zahlreich bei Brekling in. Angeln. Der Stengel war constant hohl und fast bis zum Blüthenstande hinauf von langen, abstehenden Haaren rauh; Blätter fast kahl; die oberen Blätter nahmen an Grösse sehr rasch ab und waren so genähert, dass sie fast rosettenartig erschienen. . H. laevigatum Willd. H. Sönderskov bei HOBIERR (F.B. u. St.). . A. umbellatum L. Häufig. Lobelia Dortmanna L. S. Früher im jetzt trocken gelegten Tolkwader See zahlreich (F.B.). . Jasione montana L. Häufig. . Phyteuma spicatum L. Im östlichen Theile verbreitet. . Campanula rotundifolia L. Gemein. . C. rapunculoides L. Nicht selten und oft lästiges Unkraut in Gärten. . C. Trachelium L. Im östlichen Theile verbreitet, findet sich aber auch in den Wäldern des Westens. . C. latifolia L. Um H. verbreitet. Besonders häufig in den Wäldern um den Dam!! Diernis!! zwischen Mastrup und Wittstedt!! . C. Rapunculus L. Bei S. (F.B.) . Vaccinium Myrtillus L. Auf dem Höhenrücken verbreitet, seltener im Osten. . V. uliginosum L. T. Drawit häufig (F.B.). . DV. Vitis Idaea L. H. Oxenvatt!! T. Drawit (F.B.). . V. Oxycoccos L. Verbreitet. . Arctostaphylos uva ursi Spr. H. Oxenvatt!! . Andromeda polüfolia L. Verbreitet. . Calluna vulgaris Salisb. Gemein. Vorherrschende Pflanze der Haideflora. . Erica Tetraliv L. Häufig und sehr gesellig auf der Haide. . Pirola minor L. H. Pamhoel!! Oesterskov!! Zwischen Witt- stedt und Mastrup!! Hörlyck!! F. Beim Süderholzkruge!! . Monotropa Hypopitys L. a) glabra Rth. H. Westerskov (F.B. u. St.). Stokkerhoved (F.B. u. St.)., b) Airsuta Rth. H. Nygaard!! Ilex Aquifolium L. Höhenrücken nicht selten, an der Ostküste seltener. 398. 399. 400. 401. 402. 403. 404. 405. 406. 407. 154 Syringa vulgaris L. Häufig in Knicks angepflanzt, besonders auf Sandboden. Ligustrum vulgare L. Hin und wieder in Knicks verwildert. . Fraxinus excelsiorvr L. Häufig in Dörfern und an Knicks, seltener in Wäldern. Vinca minor L. H. Nygaard!! Wonsbeck!! S. Neuwerk (F.B.) (L.) verwildert. . Menyanthes trifoliata L. Sehr verbreitet. | . Gentiana Pneumonanthe L. Auf der Haide sehr verbreitet, nach Osten seltener. G. campestris L. H. Törning (F.B. u. St.)! F. Hostrup in Angeln!! Poppholz an der Chaussee nach S!! S. Hüttener Berge a. m. O.!! @. Amarella L. H. Woyens, Haide beim Bahnhofe!! und zwischen diesem und Skrydstrup!! 2 Cicendia filiformis Delarbre. S. Haide am früheren Tolkwader See (L.) (F.B)! Erythraea Centaurium Pers. H. Namentlich auf Hügeln am Strande!! Starup viel!! Westerskov einzeln!! S. Hüttener Berge!! Vielleicht gehören einige Standorte der E. linarü- Jolia Pers. an. E. pulchella Fr. H. Am Bankeldam (F.B. u. St.)! Convolvulus sepium L. Häufig. C. arvensis L. Gemein. Cuscuta europaea L. H. Althadersleben!! Weibüll!! Zwischen Aastrup und Nygaard (F.B. u. St.) S. Schuby!! C. Epithymum L. H. Althadersleben auf Sarothamnus und Linaria vulgaris!! F. Meyn auf Calluna!! var. b. Trifoli Babingt. Um H. an vielen Orten!! S. Brekling!! auf Rlee. E. Epilinum Weihe. H. Aller!! Christiansthal!! Aastrup (F.B. u. St.) . Cynoglossum offieinale L. H. Törning!! Oesby (F.B. u. St.)! Halkhoved, fern von jeder Wohnung (F.B. u. St.). F. Kupfer- mühle!! S. Loit in Angeln!! Borago offieinalis L. S. Michaeliskirchhof in Menge verwildert (F.B.). . Anchusa officinalis L. H. In und bei der Stadt Ban sonst nicht bemerkt. F.!! (L.) . Symphytum officinale L. H. Ufer des Dam!! S. orientale L. H. Christiansfeld verwildert. . Echium vulgare L. H. (L.) Erlev (F.B. u. St.)!! Refsoe! Ladegaardsparcellen (St.). Fredstedt (St.). 135 . Pulmonaria officinalis L. Um H. verbreitet!! F.!!im Sundewitt!! . Lithospermum officinale L. F. Ballastberg (L.)!! . L. arvense L. H. Zwischen der Stadt und Fredstedt!! . Myosotis palustris With. Häufig. . M. caespitosa Schultz. H. Mastrup!! Wittstedt, namentlich an dem See! auch weiter südlich bei F. und S. bemerkt, nament- lich auf dem Höhenrücken. . M. sitricta Lk. Gemein. . M. versicolor Pers. Nicht selten. . M. silvatica Hoffm. H. Oesterskov!! Törning (St.). S. Klensby (F.B.). . M. hispida Schldl. H. Südufer des Dam an Sandhügeln!! . M. intermedia Lk. Häufig. Lyeium barbarum L. Hin und wieder verwildert. . Solanum nigrum L. Verbreitet. . 8. Dulcamara L. Verbreitet. . Hyoscyamus niger L. H. Fjelstrup!! Moltrup (F.B. und St.), Oesby (F.B. u. St.). Gram (F.B. u. St.). T. Jerpstedt!! . Verbascum Thapsus L. Zwischen H. und Aaroesund hin und wieder!! Halkhoved in Menge (F.B. u. St.). . V. nigrum L. Häufig. . Scrophularia nodosa L. Nicht selten, besonders im Osten. . 8. vernalis L. Neuwerk und Hühnerhäuser (F.B.) (L.). Digitalis purpurea L. Verwildert. H. bei Michelburg!! und Stepping!! . Antirrhinum Orontium L. H. Aecker südlich der Stadt!! Linaria Cymbalaria Mill. T. An einem Hause in der Stadt!! S. Neuwerk an einer Mauer (F.B.) verwildert. . Z. Elatine L. H. Moltrup!! Lunding!! und häufiger im Sunde- witt bei Egensund!! . L. vulgaris Mill. Häufig. . Veronica scutellata L. Nicht selten, besonders auf dem Höhen- rücken; b. parmularia Poit. und Turp. F. Torfgräben bei Meyn!! V. Anagallis L. H. am Dam!! Fredstedt!! Törning!! Gräben an der Föhrde!! V. Beccabunga L. Häufig. V. Chamaedrys L. Häufig. V. montana L. P. H. Pamhoel !! Törning!! Oesterskov!! Westerskov (F.B. u. St.). Hörlyck!! - V. offieinalis L. Verbreitet, auch auf der Haide. V. serpyllifolia L. Verbreitet. “ 441. 442. 443. 444, 445. 446. 447. 448. 449. 450. 451. 452. 453. 454. 455. 456. 457. 458. 459. 460. 461. 462. 463. 464. 465. 466. 467. 468. 469. 470. 136 a: 439. 440. V. arvensis L. Verbreitet. V. verna L. H. Hin und wieder und meist gesellig. Erlev!! Noräseite der Föhrde unweit der Stadt (F.B. u. St.). FE. Frörup (F.B.). V. triphyllos L. H. Westerriis (F.B. u. St.). V. persica Poir. H. Pamhoel!! beim alten Kirchhofe = Bu. St.). V. agrestis L. Gemein. V. hederifolia L. Gemein. Limosella aquatica L. S. Dorfteiche zu Brekendorf!! und Brekling!! Melampyrum pratense L. Verbreitet. Pedicularis silvatica L. H. Mastrup!! Billund!! Stepping!! bei Knudshoved!! Bankeldam (F.B. u. St... Gram (F.B. u. St.). T. Tingleff!! Drawit (F.B.). P. palustris L. Häufig. Alectorolophus minor W. u. Grab. Verbreitet. A. major Rehb. Wie voriger. Euphrasia offieinalis L. Gemein. E. Odontites L. Verbreitet; um H. sehr häufig 'weissblühend. Lathraea squamaria L. H. Zwischen Fredstedt und Christians- thal!! in einem Knicke bei Wester-Riis!! S. Neuwerk und Thiergarten (F.B.). Knoop am Eiderkanal (F.B.). Mentha gentilis L. H. Am Jels-See (F.B. u. St.)! M. aquatica L. Verbreitet. M. arvensis L. Gemein. Lycopus europaeus L. Häufig. Origanum vulgare L. H. Buschige Hügel am Strande zwischen Vietoriabad und Bortschau!! Thymus Serpyllum L. Gemein. \ Calamintha Acinos Clairv. Einmal H. Trift bei Erlev (F. B. u. St.) Clinopodium vulgare L. Im östlichen Theile häufig. Glechoma hederacea L. Gemein. Lamium amplexicaule L. Gemein. L. incisum Willd. H. Um die Stadt (F.B.). N ya L. intermedium Fr. S. (F.B.). L. purpureum L. Gemein. L. album L. Gemein, besonders im östlichen Theile. Galeobdolon luteum Huds. An der Ostküste verbreitet. Galeopsis Ladanum L. Nicht selten; besonders auf dem Höhen- rücken. G. Tetrahit L. Häufig. Var. biida Boenngh. Im östlichen Theile nicht selten. 486. 487. 488. 489. 490. 491. 492. 493. er A NT, bu de aa FE a Zt BE u u 2; A a en a en er ER I er Ze Sehe EN ” 2 Fr en den 5 5 \ Wer ua 8 Kor BRD, Rz 2 $ 4 137 . G. versicolor Curt. Verbreitet. . Stachys silvatica L. Im östlichen Theile gemein, auch in den Wäldern des Westens häufig. . St. palustris L. Verbreitet. . St. arvensis L. Um H. sehr verbreitet!! F.!! Sundewitt!! S. Brekendorf !! . Marrubium vulgare L. S. Nübel häufig!! Brekling!! Fahrdorf (F.B.). Brekendorf!! . Ballota nigra L. H. Haistrup (F.B. u. St.). . Leonurus Cardiaca L. H. Um die Stadt gemein!! sonst seltener F.'!! Sundewitt!! . Seutellaria galerieulata L. Nicht selten. . Brunella vulgaris L. Verbreitet. . Ajuga reptans L. Im östlichen Theile verbreitet. . Verbena officinalis L. S. Im Dorfe Brekling viel!! . Pinguicula vulgaris L. H. Mastrup (F.B. u. St.)! Mölby F.B. u. St.). Gram (F.B. u. St.). S. Klensby (F.B.). . Utricularia vulgaris L. Nicht selten. . Ü. minor L. H. Mastrup!! F. Meyn!! S. Zwischen Tolk und Tolkwade!! . Trientalis europaea L. Verbreitet auf dem Höhenrücken, selbst auf der Haide desseiben, und in den westlicher gelegenen Wäldern. An der Ostküste nicht bemerkt. Lysimachia thyrsiflora L. Um H. an mehreren Orten!! F. Sankelmarker See (F.B). T.!! scheint überhaupt nicht gerade selten zu sein. L. vulgaris L. Verbreitet. L. nummularia L. H. Nicht sehr verbreitet. Stendetgaard!! Christiansthal!! Nygaard!! Mölby!! Westerskov (F.B. u. St.). S. häufiger (F.B.). L. nemorum L. Um H. häufig!! weiter südlich anscheinend weniger verbreitet. Anagallis arvensis L. Häufig. Centunculus minimus L. H. Billund!! mit Radiola; am Obersee bei Jels (F.B. u. St,). Primula acaulis Jaeg. H. Ausserordentlich verbreitet!! A.!! F.!! Sundewitt!! aber weniger häufig, als bei H. S. Angeln westlich von Arnis (F.B.). 8. Neuwerk (mit fleischrother Blüthe) (F.B.). P.officinalis Jaeg. H. Viel seltener als vorige. Eisbüll!! Mostrup!! N be Ic’ u PULS Me 494. 495. 496. 497. 498. 499. 900. 138 Victoriabad!! Chaussee nach A. (F.B. u. St.). Halk in Menge (F.B. u. St.). F. (F.B.) Sundewitt!! P. variabilis Goupil H. (L.) Waldwiese südwestlich des Dam bei Mastrup!! Vietoriabad (F.B. u. St.)! Wahrscheinlich Bastard zwischen den beiden vorhergehenden. Am erstge- nannten Standorte steht sie in beschränkter Anzahl zwischen ihnen, am letztgenannten sind jedenfalls die beiden muth- masslichen Stammarten ganz in der Nähe zu finden. Zu- weilen blüht die Pflanze zwei Male, indem sie zuerst gleich- zeitig mit P. acaulis einblüthige Blüthenstiele in grösserer Anzahl treibt; ihre Blüthen sind dann viel kleiner, als die der acaulis, von etwas gesättigterer Färbung und mit schwa- chen, orangefarbenen Flecken, gleich denen der Blüthen von P. offieinalis. Etwas später blüht sie gleichzeitig mit P. offi- cinalis zum zweiten Male und hat dann den doldigen Blüthen- stand dieser Art. In der Regel hat die Pflanze nur diese letztere Art und Zeit der Blüthe. Ich besitze ein Exemplar mit zahlreichen Blüthen der ersteren Art, während man vom Wurzelstock ausgehend bereits den späteren doldigen Blüthen- stand in der Entwickelung begriffen sieht. Ob die Blüthen dieser Art fruchtbar sind oder nicht, habe ich leider nicht beobachtet. Hottonia palustris L. Verbreitet und gesellig. Samolus Valerandi L. Strandwiesen. H. An der Föhrde zwischen Nygaard und Wonsbeck (F.B. u. St.)! Sliepsee (F.B. u. St.). S. Königswiesen an der Schlei (F.B.). Glaux maritima L. Am Strande verbreitet. Armeria vulgaris Willd. Am Ostseestrande nicht selten, auch hin und wieder im Binnenlande, so T. Südlygum in Menge mit Elymus arenarius L. auf Sandhügeln (einstigen Dünen)!! Lygumkloster!! Statice Limonium L. Strandwiesen bei List auf Sylt!! Littorella lacustris L. H. Wittstedter See und Rygbjerg- See bei Wittstedt!! Hier auch die Form iso£toides Ble. in dichten Rasen. Jels-See und Mittelsee bei Jels (F.B.u. St.). F. Meyn an einem Tümpel in der Haide!! S. Langsee!! . Plantago major L. Gemein. P. media L. Nur einmal H. auf einem angesäeten Rasen- platze (F.B.). . P. lanceolata L. Häufig. . P. maritima L. Am Strande gemein; auch an den Sandwegen 504. 505. 506. 507. 508. 509. 510. 511. 512. 513. 514. 515. 916. 517. 518. 519. 520. 521. 522. 523. 524. 525. 526. 527. 528. 529. 530. 531. 932. 139 der Haide, besonders des Höhenrückens verbreitet und sehr gesellig. P. Coronopus L. H. Heilsminde!! Aaroesund und von da südlich bis zum Halknoer a. m. Standorten (F.B. u. St.)! S. Frei- heit (F.B.) Chenopodina maritima Mog. Tand. Am Strande verbreitet. Salicornia herbacea L. An der Nordseeküste, besonders auf den Vorlanden der Marsch gemein, an der Ostsee seltener. H. Heilsminde!! Knudshoved!! Sliepsee (F.B. u. St.) Salsola Kali L. Hin und wieder am Strande; so H. Victoria- bad!! Sliepsee häufig!! Chenopodium album L. Gemein. Ch. polyspermum L. H. Nygaard!! Ch. Bonus Henricus L. Gemein; namentlich im östlichen Theile. Ch. rubrum L. T.!! S. Schuby!! Brekling am Langsee einzeln!! Ch. glaueum L. S. Schuby!! Brekling in Menge!! Atriplex littoralis L. Am Strande gemein. A. patula L. Gemein. A. hastata L. Gemein. Rumex maritimus L. H. Sliepsee!! S. am Langsee!! Dorf- teich in Schuby viel!! R. obtusifolius L. Häufig. FR. conglomeratus Murr. Nicht häufig. H. Christiansthal!! Wonsbeck (F.B. u. St.)! FR. nemorosus Schrad. Wälder, besonders der Ostküste; ver- breitet; die Form mit blutrothem Stengel und Blättern habe ich nie bemerkt. R. crispus L. Gemein. Ft. Hydrolapathum Huds. Gemein. R. domesticus Hartm. H. Wiesen am Jungfernstieg!! Stadtfeld (F.B. u. St.) Mölby auf dem Anger am Mühlteiche!! R. Acetosa L. Gemein. R. Acetosella L. Gemein. Polygonum Bistorta L. S. Neuwerk (L., F.B.) P. amphibium L. Verbreitet. P. lapathifolium L. Gemein. P. Persicaria L. Gemein. P. Hydropiper L. Verbreitet. P. minus Huds. H. Am Bankeldam (F.B. u. St.)! und Jels-See (F.B. u. St.)! P. aviculare L. Gemein. P. Convolvulus L. Gemein. RU 140 . Fagopyrum tataricum Gärtn. Häufiges Unkraut unter Buch- weizen. . Hippopha& rhamnoides L. F. Twedterholz. Hecken am Strande!! wohl nur verwildert. . Empetrum nigrum L. Auf der Haide gemein, seltener in Mooren des Ostens. . Tithymalus helioscopius Scop. Gemein. . T. Peplus Gärtn. Verbreitet, namentlich als Gartenunkraut. . Mercurialis perennis L. Im östlichen Theile verbreitet und sehr gesellig. . Urtica urens L. Gemein. . U. dioica L. Gemein. . Parietaria erecta M.u.K.S. (L.) An einer Mauer hinter dem Graben. (F.B.) . Humulus Lupulus L. Verbreitet. 3. Ulmus campestris L. Wälder und Gebüsche, hin und wieder. Nicht häufig angepflanzt. . Fagus silvatica L. Der verbreiteteste Waldbaum, namentlich in den Wäldern der Ostküste, die er fast ausschliesslich bildet. . Quercus pedunculata Ehrh. Verbreitet, besonders in den west- licheren Wäldern. . Corylus Avellana L. Im östlichen Theile verbreitet. . Carpinus Betulus L. In Wäldern sparsam. H. Hammeleff!! Christiansthal!! Häufig strauchartig in Knicks. . Betula verrucosa Ehrh. Nicht selten, in den westlichen Wäl- dern; im Osten fehlend. . Alnus glutinosa Gärtn. Verbreitet. A. incana D.C. In Wäldern hin und wieder, z. B. nicht selten um H.; wahrscheinlich aber nur angepflanzt. . Myrica Gale L. Auf den westlichen Haiden sehr häufig; an den Mooren des Höhenrückens nicht bemerkt. . Salix pentandra L. Häufig in Knicks, seltener in feuchten Gebüschen der Ostküste. . 8. fragilis L. In Knicks nicht selten; auch als hoher Baum in der Nähe von Wohnungen. . alba L. Wie vorige, aber seltener. . amygdalina L. Knicks der Ostküste. Hin und wieder. . viminalis L. Verbreitet; oft angepflanzt. . Caprea L. Häufig. . cinerea L. Häufig. . aurita L. Nicht selten. . repens L. Häufig, zumal auf der Haide. MR 563. 564. 569. 566. 567. 568. 569. 570. 571. 572. 573. 574. 575. 576. DT. 578, 579. 580. 581. 582. 583. 584. Populus alba L. Häufig angepflanzt. . P. canescens Koch. Zuweilen angepflanzt. H. Halkhoved an Strandabhängen strauchartig in Menge (F.B. u. St.); ob wild? . P. tremula L. Häufig. P. nigra L. Häufig angepflauzt. (Ob einheimisch??) P. pyramidalis Rozier. Oft angepflanzt. P. monilifera Ait. Nicht selten angepflanzt. . Stratiotes aloides L. In der Marsch sehr verbreitet; seltener auf der Haide und dem Höhenrücken, so T. Tingleff!! A. Rothenkrug (F.B.) in Gräben an der Eisenbahn. F. Sümpfe am Sankelmarker See!! Hydrocharis morsus ranae L. Verbreitet. Alisma Plantago L. Gemein. A. ranunculoides L. H. Sliepsee (F.B. u. St.)! und häufiger am Jels-See (F.B. u. St.)! Sagittaria sagittaefolia L. Um T. verbreitet, namentlich an der Wiedau!! im Gotteskoogsee!! u. s. w. Butomus umbellatus L. H. am Dam!! Sliepsee!! Hoptrup (L.) Mölby!! im Fobisbeck bei Refsoe (F.B. u. St.). Weit häufiger um T.!! Triglochin maritima L. Am Strande verbreitet, namentlich auf den Vorlanden der Westküste. T. palustris L. Häufig. Potamogeton natans L. Sehr verbreitet. P. rufescens Schrad. H. Mastrup!! Radebeck bei Immerwatt (F.B. u. St.) F. Meynau bei Meyn!! T.!! P. lucens L. Nicht selten. P. praelongus Wulfen. F. Mühlteich bei Schafflund!! P. perfoliatus L. Häufig. P. crispus L. Nicht selten. P. compressus L. F. Mühlteich bei Schafflund!! T. in Gräben!! P. obtusifolius M. u.K. T. In der Wiedau viel!! P. pusillus L. Nicht selten. P. rutilus Wolfg. H. Tümpel bei der Kirche zu Moltrup (P.B. u. St.)!! P. pectinatus L. H. Föhrde!! Im Kanale zwischen Törning und Christiansthal in Menge!! Im Dam!! Kuppia spiralis Dumort. H. Heilsminder Bucht zwischen Meng und Fährstelle!! Zannichellia pedicellata Fr. H. In der Föhrde in Menge!! Z. palustris L. H. Mit voriger, aber weniger häufig. Zostera marina L. Ueberall an den Küsten. Z. nana Rth. H. Vietoriabad!! Föhrde!! Weder diese noch die vorige Art habe ich je mit Blüthe oder Frucht gefunden. . Lemna trisulca L. Gemein. . L. minor L. Gemein. . L. polyrrhiza L. H. Sliepsee (F. B.u. S. Brekling!! 89. 9. Typha latifolia L. Verbreitet. . T. angustifolia L. Um H. ebenso häufig, als vorige. . Sparganium ramosum Huds. Häufig. 2. Sp. simplex Huds. Nicht selten. 3. Sp. minimum F. H. Kastvraa (F.B.u. St.)! Mölby (FE. B.u. St.)! Barderup!! Sümpfe am Sankelmarker See!! . Arum maculatum L. H. Knick bei Vietoriabad!! S. Neuwerk (F.B.). Knoop am Eiderkanal (F.B.) 9. Calla palustris L. S. Häufig um Brekendorf!! . Acorus Calamus L. H. Teich bei Starup!! Ultang-Mühle (F.B. u. St.)! Oxenwatt (F.B. u. St.) 1. Orchis mascula L. Um H. häufig!! A.!! F.!! Sundewitt!! . O. maculata L. Im östlichen Theile, namentlich auch auf dem Höhenrücken verbreitet. . ©. latifolia L. Im östllichen Theile verbreitet. . OÖ. incarnata L. H. Moorwiesen westlich des Dam!! und am Stydinger See!! . Platanthera bifolia Rehb. H. Wälder am Strande bei Knuds- hoved und von da landeinwärts. . P. montana Rechb. Um H. nicht selten!! F.!! Sundewitt!! . Epipactis latifolia All. Um H. häufig. A.!! F.!! Sundewitt!! . E. palustris Crtz. H. Westlich vom Dam viel!! Vietoriabad (Vollert). F. Frörup (F.B.). 5. Neoitia nidus avis Rich. Um H. nicht selten!! F."! . Listera ovata R. Br. Nicht selten. 7. Malazis paludosa Sw. H. Am Barnsee bei Wittstedt!! S. am früheren Tolkwader See (F.B.) . Iris Pseud-Acorus L. Häufig. Galanthus nivalis L. S. Neuwerk in Menge verwildert (F.B.) . Paris quadrifolia L. Im östlichen Theile nicht selten. . Polygonatum vertcillatum All. H. Törninger Wald selten!! . P. multiflorum All. Im östlichen Theile verbreitet; auch hin und wieder im Westen. . Convallaria majelis L. Nicht selten und sehr gesellig; auch in den Wäldern des Westens, z.B. T. Drawit in Menge (F.B.). . Majanthemum bifolium D.C. Verbreitet und sehr gesellig. Fritillaria Meleagris L. S. Neuwerk verwildert (F.B.). z 622. 623. 624. 625. 626. 627. 628. 629. 630. 631. 632. 633. 634. Lilium Martagon L. 8. Neuwerk verwildert (F.B.). Ornithogalum umbellatum L. H. Grasplatz in der Stadt ver- 4’ wildert (F.B. u. St.)! O. nutans L. H. als Gartenunkraut!! . Gagea spathacea Schult. Um H. sehr häufig!! im südlichen Theile weit seltener (F.B.) . @. lutea Schult. Verbreitet. . Allium Scorodoprasum L. H. Fredstedt (F.B. u. St.) F. Kup- fermühle!! . A. oleraceum L. Verbreitet; besonders häufig an Strandhügeln der Ostküste. Endymion non seriptus (L.) Grke. $. Neuwerk verwildert (F.B.). . Narthecium ossifragum Huds. Auf der Haide zertreut, aber meistens sehr gesellig. H. Am Barnsee bei Wittstedt!! Woyens!! F. Meyn in Menge!! T. Tingleff!! Lygumkloster!! Ierpstedt in Menge!! . Juncus conglomeratus L. Nicht selten, namentlich an d. Ostküste. J. effusus L. Häufiger, als vorige. . J. glaucus Ehrh. Weit seltener und nur beobachtet. H. Am Stydinger See. (F.B. u. St.)!! J. filiformis L. Moore der Haidegegenden; zerstreut, aber ge- sellig; z. B. H. Woyens!! Ufer des Wittstedter Sees!! Mölby!! F. Meyn!! T. Tingleff!! Lygumkloster!! etc. J. lamprocarpus Ehrh. Gemein. J. supinus Mnch. Auf Haidemooren sehr verbreitet in allen Formen. J. squarrosus L. Höhenrücken und Haideflächen, verbreitet und sehr gesellig. J. compressus Jacq. Nicht selten. J. Gerardi Loisl. Strandwiesen der Ostküste, nicht selten und sehr gesellig. J. bufonius L. Gemein. Luzula pilosa Willd. Häufig. L. nemorosa E. Mey. H. Waldrand bei Christiansthal mit Po« silvatica Vill.!! und zwar die Varietät b. rubella Hoppe. L. silvatica Gaud. H. Törning!! F. Kupfermühlenhölzung!! T. Drawit (F.B.) L. campestris D.C. Häufig. Var. multiflora Lejeune nicht selten. Rhynchospora alba Vahl. In Haidemooren sehr verbreitet und gesellig. Ih. fusca R. u. Schult. H. Wittstedt am Barnsee!! $. Tolk- wade (F.B. u. St.)! 635. ‚636. 637. 638. 639. 640. 641. 642. 643. 644. 645. 646. 647. 648. 549. 650. 651. 592. 599. 654. 659. 696. 657. Heleocharis palustris R. Br. Gemein. H. uniglumis Lk. H. Salzwiesen bei Diernis am Sliepsee in grosser Menge!! H. acicularis R. Br. Um H. nicht beobachtet. F. Am Sankel- marker See nicht viel!! S. am Bistensee!! und Langsee!! in Menge. Scirpus caespitosus L. Auf der Haide sehr häufig. Sc. paucifiorus Lightf. H. Westlich vom Dam!! am Witt- stedter See!! Sc. setaceus L. H. südlich vom Dam!! am Wittstedter See!! F. Meyn häufig!! Se. lacustris L. Häufig. Sc. Tabernaemontani Gmel. An Salz- und Brackwasser an der Ostküste nicht selten und sehr gesellig. H. Heilsminde!! Sliepsee!! Bankeldam (F.B.u. St.)! F. an der Föhrde!! Sc. maritimus L. An der Küste gemein. Var. monostachys Sonder zersreut; sehr schön z. B. H. Strand bei Knudshoved, 2—10 Zell hoch!! Sc. silvaticus L. Im östlichen Theile nicht selten. Sc. compressus Pers. H. Am Ufer des Dam!! Am Strande nicht selten. Sc. rufus Schrad. H. Am Bankeldam (F.B. u. St.)! Eriophorum vaginatum L. Häufig und sehr gesellig auf der Haide. E. angustifolium Rth. Gemein. E. latifolium Hoppe. H. Moorwiesen westlich vom Dam!! Boeg- hoved (F.B. u. St.). Carex dioica L. Zerstreut, aber gesellig. H. Westlich vom Dam!! Am Stydinger See!! Bankeldam (F.B. u. St.)! F. Meyn!! C. pulicaris L. Wie vorige H. Westlich vom Dam!! Mastrup!! Vietoriabad!! nördl. von Kuudshoved!! Bankeldam (F.B.u.St.)! C. disticha Huds. Häufig. C. arenaria L. Wie vorige. C. vulpina L. Nicht verbreitet; nur nahe dem Strande be- merkt, hier aber nicht selten. C. muricata L. Nicht selten. C. divulsa Good. H. Hin und wieder, meist nur vereinzelt; Christiansthal!! Hammeleff am Wege nach Fredstedt!! Tör- ning!! Wonsbeck (F.B. u. St.). C. teretiuscula &ood. Nicht häufig, aber gesellig. H. Westlich vom Dam!! Stydinger See!! Mastrup!! Sliepsee!! a 658. 659. 660. 145 0. paniculata L. Eine der gemeinsten Arten. C. paradoxa Willd. Bei H. Westlich vom Dam.!! C. remota L. Verbreitet. 660 X 658. C. remota X panieulata (C. Bönninghausiana Weihe) H. 661 662. 663. 664. 665. 666. 667. 668. 669. 670. 671. 672. 673. 674. 675. 676. 677. 678. 679. 680. 681. 682. 683. 684. Nygaard in einem grossen Rasen unter den Eltern!! C. echinata Murr. Verbreitet. C. leporina L. Nicht selten, aber wenig gesellig. In Menge H. Hörlyek!! C. elongata L. H. Am Stydinger See!! Westerskov (F.B.u.St.)! C. canescens L. Verbreitet. C. stricta Good. Nicht selten. C. caespitosa L. H. Westlich vom Dam!! C. Goodenoughü Gay. Gemein. Var. b. turfosa Fr.? mit etwas netzfaserigen unteren Blattscheiden. H. Mastruper Moor!! C. acuta L. Gemein. C. limosa L. H. Westlich vom Dam!! F. Moorwiesen an der Meynau bei Meyn!! C. pilulifera L. Häufig. C. praecox Jacg. Nicht selten. C. digitata L. S. Thiergarten (F.B.) (L.). C. panicea L. Gemein. C. flacca Schreb. Häufig. C. strigosa Huds. H. sehr selten, aber gesellig. Mooriger Wald bei Christiansthal!! C. pallescens L. Nicht selten. C. flava I. Verbreitet. Var. b. lepidocarpa Tausch. Häufiger, als die Hauptart. C. Oederi Ehrh. Häufig. ©. distans L. Strandwiesen. H. Aunebucht!! Victoriabad!! Aaroesund (F.B. u. St.)! C. silvatica Huds. Wälder der Ostküste; sehr verbreitet. C. Pseudo.Cyperus L. H. Westlich vom Dam!! Stydinger See!! Zwischen H. und Fredstedt (F.B. u. St.)!! Mergelgrube un- weit Erlev (F.B.u.St.) Sliepsee!! F. Lindewitt in den Grä- ben des ehemaligen Schlosses!! C. rostrata With. Häufig. C. vesicaria L. Wie vorige. C. paludosa Good. Häufig. Var. spadicea Rth. H. Feuchte Wiese bei Fredstedt!! An derselben Stelle fand ich im Mai 1872 in grösserer Anzahl eine auffallende Form mit purpur- rother. unteren Scheiden; weibliche Aehrehen 1—3, aber sehr rudimentär, in der Regel nur einblüthig; endständige Aehrchen Verhandl, des bot. Vereins f. Brand. XIV. 10 constant in der oberen Hälfte weiblich, in der unteren männ- | lich; ausserdem keine männliche Aehrchen vorhanden. u 685. ©. riparia Curt. H. Am Stydinger See!! Sliepsee!! SR 686. C. filiformis L. H. Torfmoor bei Fredstedt in Menge!! ® 687. ©. hirta L. Häufig. 683. Panicum lineare Krocker. F. Meyn!! An verschiedenen Stellen auf dem Ochsenwege!! (nahe dem von L. angegebenen Stand- orte am Handewitter Holzkrug). S. Exercierplatz bei Miel- berg!! und auf dem Ochsenwege in der Nähe!! Brekendorf!! B. + P. miliaceum L. Verwildert gefunden. H. Haferfeld bei Step- “ ping!! Gebaut habe ich sie nie gesehen. 689. Setaria viridis P. B. H. Vor dem Amtskrankenhause!! und von da auf Aeckern bis Fredstedt!! Erlev (F.B. u. St.)! Be er Aastrup (F. B. u. St.) NR Ko 690. Digraphis arundinacea Trin. Häufig. | ER + Phalaris canariensis L. Hin und wieder verwildert. un 691. Fiierochloa odorata Wahlnb. H. Nördliehes und südliches Ufer En des Dam!! An der Föhrde (F. B. u. $t.). Er 692. Anthoxanthum odoratum L. Gemein. nn 693. Alopecurus pratensis L. Nicht häufig. H. (L.) Fredstedt!! Wiese am Hafen!! { Br 694. A. geniculatus L. Häufig. er 2 695. Phleum pratense L. Häufig. a = 696. Agrostis vulgaris With. Gemein. Var. b. stolonifera L. Nicht selten. E 697. A. alba L. Gemein. Var. b. gigantea Gaud. Nicht selten. “ 698. A. canina L. In Haidemooren nicht selten. h 699. Apera Spica venti P.B. Einzeln am Hafen!! Häufig auf dem ® | Höheprücken bei Skrydstrup!! Oxenwatt!! Wittstedt!! 700. Calamagrostis lanceolata Rth. H. Mastrup!! Thomashuus (F. B. 8 u. St.) F. Lindewitt!! a 701. €. Epigeios Rth. Nicht selten und gesellig; besonders am u Strande und auf der Haide. Be 2 702. Ammophila arenaria Lk. F. Sandhügel bei Walsbüll im Inneren x ; des Landes!! Bei Friedrichsort am Strande (F. B.)! Fra 703. A. baltica Lk. Am Strande bei Friedrichsort (L., F.B.)! 704. Melium efusum L. Laubwälder häufig. 705. Phragmites communis Trin. Häufig. 2 706. Aira caespitosa L. Gemein. | Rs A | 707. A. flexuosa L. Gemein. : a S 708. A. caryophyllea L. Nicht selten und sehr gesellig. Bo: 709. A. praecox L. - Wie vorige. . Weingaertmeria canescens Bernh. Häufig. . Holeus mollis L.. Um H. häufig; auf sandigen Ar oft ein lästiges Unkraut; auch um F. an mehreren Orten bemerkt. . H. lanatus L. Gemein. . Avena elatior L. Häufig. . A. pubescens L. Häufig. . Sieglingia decumbens Bernh. Nicht selten. . Melica nutans S. B. Klensby (F. B.) . M. uniflora Retz. Im östlichen Theile verbreitet und sehr gesellig. . Briza media L. Häufig. . Poa annua L. Gemein. . P. nemoralis L. Häufig. . P. palustris L. var. b. scabriuscula Döll. H. Graben am Hafen!! Feuchter Wald bei Christiansthal!! . P. silvatica Vill. H. Waldrand bei Christiansthal mit ET nemorosa E. Mey.!! . P. trivialis L. Gemein. . P. pratensis L. Gemein. . Glyceria aquatica Wahlnb. Häufig. . @. fluitans R. Br. Gemein. . @. plicata Fr. Um H. nicht selten. . Catabrosa aquatica P.B. H. Westlich vom Dam!! Am Ban- keldam (F.B. u. St.)! . Molinia coerulea Mnch. In Haidemooren gemein; im östlichen Theile zerstreut. . Dactylis glomerata L. Gemein. . Cynosurus cristatus L. Gemein. . Festuca distans Kth. An brakigen Gewässern. H. am Hafen!! Am Sliepkanal!! "733. F. thalassica Kth. Strandwiesen bei Heilsminde in grosser Menge!! | 734. F. elatior L. Gemein. | 735. F. arundinacea Schreb. H. Am Ostseestrande verbreitet. 736. F. gigantea Vill. Im östlichen Theile häufig. h 737. F. silvatica Vill. F. In den Wäldern um Christiansthal und Bi ‘ Törning häufig!! (L.) % 738. F. ovina L. Gemein. Bao, 741. . F. heterophylla Lmk. H. Zwischen Hammeleff und Törning im Walde!! Sliepminde am Strande!! F. rubra L. Nicht selten. F. Myuros Poll. H. Triften bei Erlev in grosser Menge 1872!! 10* 142. ++ F. sciuroides Rth. H. Mit der vorigen bei Erlev!! Abhänge am Sliepsee (F.B. u. St.). . Bromus secalinus L. Häufig. .„ B. racemosus L. H. Wiesen zwischen Christiansthal und dem Dam!! . B. mollis L. Gemein. Var. leiostachys M. u. K. Um H. nicht selten. ‚ B. arvensis L. H. Stendetgaard!! Fredstedt!! . B. asper Murr. Um H. verbreitet!! A.!! F.!! Sundewitt!! . B. sterilis L. H. Boeghoved!! am Arbeitshauswege!! Aastru- per Weg (F.B. u. St.).!! . Brachypodium silvaticum P. B. Wälder der Ostküste. H. nicht selten!! A.!! F.!! Sundewitt!! . Triticum junceum L. H. Am Östseestrande bei Sliepminde!! bei Halk (F.B. u. St.)! . T. acutum D. €. H. Am Ostseestrande nicht selten!! A.!! . T. repens L. Gemein. . T. caninum L. Um H. nicht selten!! A.!! F. Kupfermühlen- hölzung!! . Elymus arenarius L. Am Strande gemein. Im Binnenlande T. auf dünenartigen Sandhügeln bei Südlygum!! . Hordeum silvaticum Huds. Wälder der Ostküste um H.!! A.!! F.!! und im Sundewitt!! nicht selten, besonders häufig H. Pamhoel!! und Törning!! . H. secalinum Schreb. H. Ufer der Föhrde bei den Badehäusern (Vollert)!! . Lolium perenne L. Gemein. L. italicum A. Br. H. (L.) Schuttplätze bei Christiansthal!! Beim Stydinger See (F.B. u. $t.). . L. temulentum L. H. Stadtfeld (F.B. u. St.)! Hammeleff!! . L. linicolum A. Br. Unter Flachs. H. Billund!! Aastrup (R0B. u. S£.) . Nardus stricta L. Gemein. . Juniperus communis L. Nicht häufig; besonders auf dem Höhenrücken. H. südlich vom Dam!! Oxenwatt!! F. Hande- witt!! Lindewitt!! T. Drawit!! ete. Pinus silvestris L. Häufig in Waldpflanzungen. Ist früher ein- heimisch gewesen, wie häufige Ausgrabungen von Föhren- stämmen aus den Torfmooren beweisen. Abies alba Mill. Nicht selten in Waldpflanzungen. Picea ezcelsa Lk. Das häufigste Nadelholz in Waldpflanzungen 785. des Höhenrückens und der Haide; oft in sehr ausgedehnten Pflanzungen, so H. Stursbüll, F. Lindewitt. Larix europaea Mill. Seltener angeflanzt. . Equisetum arvense L. Gemein. . E. maximum Lmk. Pamhoel und Törning häufig!! F. Kupfer- mühlenhölzung!! S. (F.B.) Hier auch die Form serotinum A.Br. (F.B.). . E. umbrosum Willd. H. Pamhoel!! . E. silvaticum L. Häufig. . E. palustre L. Gemein. b. polystachyum Willd. H. Fredstedt!! . E. limosum L. Gemein. . E. hiemale L. H. am Mittelsee bei Jels (F.B. u. St,)! F. am Sankelmarker See!! T. Drawit (F. B.). . Lycopodium Selago L. F. Zwischen Barderup und Haurup!! Frörup (F. B.) . L. inundatum L. F. Meyn!! Zwischen Barderup und Haurup!! Frörup (F. B.). . L. clavatum L. H. Oxenwatt viel!! F. Meyn!! Frörup (F.B.). Hüttener Berge!! . Botrychium Lunaria Sw.H. Starup (F.B. u. St.) F. Frörup (F.B.). . Ophioglossum vulgatum L. H. Gram (F.B. u. St.) S. Stampf- mühle (F.B.). . Osmunda regalis L. F. Frörup (F.B.) T. Drawit (F.B.) (L.). . Polypodium vulgare L. Häufig. . Phegopteris polypodioides Fee. H. Gebüsch südlich von Knuds- hoved!! Mittelsee bei Jels (F. B. u. St.). . Ph. Dryopteris Fee. H. Pamhoel!! Mastrup!! Westerskov (F. B. u. St.) . Polystichum Thelypteris H. Westlich vom Dam in Menge!! . P. Filix mas Rth. Gemein. . P. cristatum Rth. H. Mastrup!! H. Zwischen Barderup und Hanurup!! . P. spinolosum D.C. Häufig. . Cystopteris fragilis Bernh. $S. Brekendorf an Steinwällen!! . Asplenium filix femina Bernh. Häufig. . Blechnum Spicant With. H. Südlich vom Dam an einer quel- ligen Stelle!! F. Meyn!! Frörup (F.B.) S. Brekling am Langsee!! Pteris aquilina L. Auf dem Höhenrücken verbreitet und auch auf haidebewachsenem Boden grosse Strecken überziehend; auch in den Wäldern des Westens; an der Ostküste nur in Wäldern an der Haderslebener Föhrde und am Dam bemerkt. Die Herren Dr. von Fischer-Benzon und Steinvorth, % welche im Osterprogramme 1873 der Lateinischen Schule zu Ha- dersleben ein mit grosser Sorgfalt gearbeitetes Verzeichniss der in der näheren Umgebung dieser Stadt vorkommenden Pflanzen unter Bei- gabe einer nach der Dänischen Generalstabs-Karte copirten Karten- skizze veröffentlicht haben, haben mit dankenswerther Bereitwillig- keit gestattet, dass . diese Karte, welche zum Verständnisse der vorstehenden Abhandlung von erheblichem Nutzen sein dürfte, nach. einigen Abänderungen im Weiterabdrucke unseren Verhandlungen beigegeben werde. Ueber die Isoötes-Standorte in Schleswig. Von P. Prahl, Noch einige Worte möchte ich hinzufügen über die Iso&tes- Standorte in Schleswig. Garcke in der zehnten Auflage seiner Flora von Nord- und Mitteldeutschland giebt deren vier an, den Tolkwader See, den Seem- u. Oernsee und den See von Seegaard. Es wäre wohl nachgerade an der Zeit, dass erstgenannter Standort gestrichen würde, da leider der See bereits seit zehn Jahren trocken gelest ist. Auch nicht ein Tümpel ist übrig geblieben, wie ich mich selbst habe überzeugen können. Mit diesem See ist ausser Isoetes lacusiris L. leider auch Zodelia Dortmanna L. verschwunden, die früher hier häufig war. Auch Myriophyllum alterniflorum D. C. hat Herr Dr. v. Fischer-Benzon dort mit Lobelia gesammelt und bestätigt sich also die von Herrn Professor Dr. A. Braun in „Zwei deutsche Isoötes- Arten‘ (diese Verhandl. 1861 und 1862 pag. 314.) ausgesprochene Vermuthung hinsichtlich der Begleitpflanzen von Isoetes, da auch Littorella lacustris L. dort von Dr. Sander gefunden worden ist. Der Seemsee ist jedenfalls bei dem Dorfe Seem südöstlich von Ripen zu suchen. Es finden sich hier zwei grössere Seeen, in Trap’s Topographie als Warming- und Munke-See bezeichnet, ersterer von der Nipsau, letzterer von einem kleinem Zuflusse der- selben durchströmt. Vom Dorfe Seem, welches früher zu den so- genannten gemischten Distrieten gehörte, war auch vor dem Wiener Frieden der grössere Theil Jütisch, ausser der Kirche gehörten nur wenige Häuser zu Schleswig; jetzt aber gehört das ganze Kirchspiel‘ zu Jütland und also dürfte auch dieser Isoetes- Standort, sowie der gleichfalls in Jütland gelegene Oernsee aus der deutschen ne zu streichen sein. Es bleibt also nur der See von Seegaard übrig. Ich habe den- M ken noch nicht besucht, hoffe es aber im nächsten Sommer thun zu können. Vielleicht glückt es mir dann auch, noch einen weiteren Isoötes-Standort aufzufinden; in diesem Sommer waren meine Nach- forschungen leider ohne Erfolg, doch werde ich dieselben fortsetzen. Besonders habe ich grosse Hoffnungen auf die in der Nähe von Hadersleben gelegenen Seeen von Jels und Wittstedt gesetzt. Letztere sind von hohen Sandhügeln umgeben und haben keinen ; di Abfluss. An den beiden grösseren, dem Wittstedter und Rygbjerg- Bee, ist Littorella lacustris ausserordentlich häufig, auch unter dem "Wasser die var. isoetoides Ble. in dichten und sehr ausgedehnten Rasen. Auch Klatine hexandra D.C. entdeckten wir an denselben. Der dritte und kleinste, der Barnsee, ist von einem Hochmoore, in welchem sich Narthecium ossifragum Huds., Malaxis paludosa Sw. und Rhynchospora fusca R. u. Schult. finden, umgeben und wird nee sich mit der Zeit wohl ganz und gar in Moor verwandeln, wie diese in der Haderslebener Gegend häufig und zum Theile erst in neuerer Zeit aus Seeen hervorgegangen sind. Seine Umgebung hat Aehnlichkeit mit der des früheren Tolkwader Seees, der ebenfalls i an ein Hochmoor stiess, welches denselben von dem gleichfalls en, trocken gelegten Tolker See trennte. Offenbar bildeten diese beiden Seeen die Ueberreste eines durch Hochmoorbildung verdrängten grossen Seees. Alfred Steffens. Nachruf Von En K. Müllenhoff. Am 29. December 1872 wurde unserem Vereine ein Mitglied En entrissen, welches demselben erst seit der kurzen Zeit von einem a und einem halben Jahre angehörte und deshalb wohl den meisten, ‘namentlich den auswärtigen Mitgliedern unbekannt geblieben ist. 179 ' Nichtsdestoweniger glauben wir eine Pflicht gegen den Geschiedenen 152 zu erfüllen, indem wir der bei unserem Vereine bestehenden, schö- nen Sitte gemäss ihm an dieser Stelle einen Nachruf widmen. Alfred Steffens wurde am 25. December 1851 in Berlin geboren und schon im Elternhause erhielt sein Geist besonders durch seinen Vater, der als Maler bedeutende Reisen nach Palä- stina und Aegypten gemacht und von dort neben vielen Land- schaftsbildern namentlich auch Naturgegenstände mitgebracht hatte, vielfache Anregungen zur Beschäftigung mit der Natur. Schon als zwölfjähriger Knabe begann er, eifrig Pflanzen zu sammeln, und der Schreiber dieser Zeilen wurde damals (1863) sein erster Führer auf seinen botanischen Exceursionen. Uns beiden schloss sich ein Jahr später unser jetziges Mitglied Weyl an und, als zu Ostern 1865 Herr Dr. Sadebeck den naturgeschichtlichen Unterricht an dem von uns besuchten Wilhelms- Gymnasium übernahm, wurde dieser uns dreien bald ein liebenswürdiger und stets zu Aufschlüssen aller Art bereiter Lehrer. Mit Herrn Dr. Sadebeck, mit Weyl und mir blieb Steffens seitdem im engsten freundschaftlichen und wissenschaftlichen Verkehre. Schon nach wenigen Jahren besass er fast Alles, was unsere hiesige Gegend an Pflanzen bietet, und auch auf seinen Reisen und grösseren Ausflügen, namentlich in der Umgegend von Danzig, wo er alljährlich die grossen Ferien verlebte, dann aber auch im Harz, in Thüringen, in der sächsischen Schweiz und im Ricsen- gebirge sammelte er eifrig und war so aufs Beste zum Studium unserer Wissenschaft vorbereitet, als er im vergangenen Herbste die Universität bezog. Er wendete sich zunächst nach Heidelberg und beabsichtigte, von dort nach Strassburg zu gehen. Doch sollte dieser Plan, eben so wie seine andern Pläne, namentlich der, als Reisender ferne Gegenden botanisch zu durchforschen, der ihm schon seit langen Jahren als die höchste Aufgabe seines Lebens vor Augen geschwebt hatte, leider unerfüllt bleiben. Ein starker Typhusanfall warf ihn um Weihnachten 1872 aufs Krankenlager und, als seine Eltern, die sich gerade in Rom auf- hielten, auf die telegraphische Meldung von seiner heftigen Erkran- kung zu ihm nach Heidelberg eilten, fanden sie bereits einen Ster- benden. Wir verlieren in ihm einen eifrigen, einen begeisterten Jünger unserer Wissenschaft, und Jeder von uns, der ihn näher kannte, wird ihm wegen seines gefälligen und stets liebenswürdigen Wesens ein gutes Andenken bewahren. Friede seiner Asche! « 153 Berichtigung. Von L. Holtz. Im vorigen Jahrgange der Botaniska Notiser (1872. No. 6. S. 185.), ausgegeben von Dr. O. Nordstedt in Lund, ist meiner in unseren vorjährigen Verhandlungen (Jahrg. XII. S. 59.) publieirten „Flora der Insel Gottska Sandö“ Erwähnung geschehen und an der richtigen Bestimmung einiger darin angeführten Pflanzen ge- zweifelt worden. Ich habe desshalb Exemplare derselben an die Herren Dr. P. Ascherson und Dr. P. Magnus eingesandt, mit der Bitte, dieselben zu untersuchen. Auf Grund dieser abermaligen Bestim- mung veröffentliche ich hier das berichtigende Ergebniss. 1. Astragalus exscapus L. ist zu streichen und an dessen Stelle Ozytropis pilosa D.C. zu setzen. 2. Cerastium glomeratum Thuill. ist zu streichen und an dessen Stelle Cerastium semidecandrum L. zu setzen. 3. Fucus ceranoides L. ist zu streichen, da sich die so bestimm- ten Exemplare als schmalblätterige Formen von F‘ vesiculosus L. herausgestellt haben. Barth, im März 1873. Märkische Laubmoose. Diese im Jahrg. XIII. S. 166 ff. angekündigte Sammlung mär- kischer Laubmoose, in getrockneten Exemplaren von unserem Mit- gliede C. Warnstorf in Neuruppin herausgegeben, hat seitdem ungestörten Fortgang genommen und soll der Inhalt der weiteren Lieferungen, von welchen die beiden letzteren kürzlich erschienen und zum Preise von je 25 Sgr. oder mit Carton von je 1 Thlr. vom Heraus- geber direct zu beziehen sind, in Folgendem namhaft gemacht werden. Lieferung 3 enthält: 56. Buxbaumia aphylla L. 51. Hylocomium splendens B.S. 57. Pogonatum aloides P.B. 52. Hypnum cuspidatum L. 58. Aulacomnium androgynum 53. Hypnum loreum L. Schwgr. 54. Neckera complanata B. S. 59. Mnium serratum Brid. 95. Neckera pumila Hedw. 60. Mnium Seligeri Jur. 63. 64. 65. 66. 67. 68. 9. 70. ST. 88. 89. n. 91. 61. Mnium affıne 8 elatum Lindb. 62. Mnium cuspidatum Hedw. Mnium rostratum Schrd. Webera nutans Hedw. Orthotrichum fastigiatum Bruch. Orthotrichum affıne Schrd. Orthotrichum Sturmii Hopp. u. Hornsch. Zygodon viridissimus Brid. Ithacomitrium canescens Brid. Rhacomitrium canescens Vv. eri- coides B. 8. . Grimmia apocarpa Hedw. Pleuridium alternifolium B.S. . Barbula pulvinata Jur. . Barbula papülosa Wils. . Barbula muralis Hedw. Lieferung 4 enthält: . Hypnum patientiae Lindb. . Hypnum chrysophyllum Brid. Hypnum lycopodioides Schwgr. ce. fr. . Pterogynandrum filiforme Hedw. . Thuidium Blandowi Br. u. Schpr. . Tetraphis pellucida Hedw. . Philonotis marchica Brid. . Philonotis calcarea Br. und Schpr. . Philonotis fontana Brid. . Bryum pallens Sw. . Bryum pseudotriquetrum Schwgr. . Bryum capillare Dill. Bryum argenteum L. Bryum caespiticium L. Bryum erythrocarpum Schwgr. Bryum ceirrhatum H. et H. Bryum bimum Schrb. 9. 93. 94. 95 96. 97. 98. 99. 100. 10% 102. 103. 104. 105. 106. 107. 108. 109. 110. JE 112. 113. 114. 115. 116. 117. 118. 122: 120. 121: 122. Bryum intermedium Brid. & Bryum luridum R. Ruthe. Bryum pendulum Schpr. BDryum pendulum var. Ru- theanum. Barbula ruralis Hedw. Campylopus turfaceus B. S. Dicranum jlagellare Hedw. Dicranella cervieulataSchpr- Weisia microstoma C. Müll. Lieferung 5 enthält: Hypnum crista castrensis L. Hypnum intermedium Lindb. Hypnum Kneiffü B. 8. Hypnum uncinatum Hedw. Hypnum polygamum Schpr. Camptothecium nitens Schpr- Camptothecium lutescens B.>- Anomodon attenuatus Hartm. Cinclidium stygium Sw. Sphagnum cymbifolium f. compacta. Sphagnum cymbifoliumf. pur- purascens. Sphagnum cymbifolium f. laxa. Sphagnum molluseum Bruch. Sphagnum subsecundum N. u.H. (Zarte, weisse Form.) Sphagnum subsecundum N. u. H. (Braune Form.) Sphagnum subsecundum & contortum Schpr. Sphagnum rigidum Schpr. Sphagnum rigidum Y squar- rosum Russ. Sphagnum teres Angstr. Sphagnum squarrosum Pers. Sphagnum squarrosum \. squarrosulum Lesq. Sphagnum lazifolium C1.Mül. N: er. Sphagnum recurvum P.v.B. 136. Mnium punctatum Hedw. Sphagnum acutifolium Ehrh. 137. Leptoöryumpyriforme Schpr. Sphagnum acutifolium v. 138. Entosthodon fascicularis fuscum Schpr. C. Müll. 139. Physcomitrium eurystoma Lieferung 6 enthält: Sendt. 126. Hypnum stramineum Dicks. 140. Physcomitrium pyriforme efr. Brid. 127. Hypnum fluitans Dillen. 141. Grimmia pulvinata Sm. 128. Hypnum elodes Spruce. 142. Pottia bryoides Lindb. 129. Brachythecium glareosum v. 143. Pottia cavifolia Ehrh. atrovirens. 144. Phascum cuspidatum Schrb. 130. Amblystegium filicinum 145. Sphaerangium muticum Lindb. Schpr. 131. Plagiothecium Roesei B. S. 146. Fissidens osmundoides Hedw. 152. Paludella squarrosa Ehrh. 147. Fissidens bryoides Hedw. 133. Mnium stellare Hedw. 148. Fissidens Bloxami Wils. 134. Mnium hornum L. 149. Dicranum fuscescens Turn. 135. Mnium undulatum Neck. 150. Dieranum longifolium Hedw. Ruppin, am 1. Mai 1873. C. Warnstorf. Bitte an die Sammler von Hieracien. Da die Formen auf dem gleichen Standorte, ferner von einem Standorte zum andern und von einem Gebiete zum andern vielfach, ‚wenn auch oft nur sehr wenig sich verändern, so müssen alle, auch die gemeinsten und unbedeutendsten gesammelt werden, nicht nur Species und Varietäten, sondern auch Untervarietäten, Bastarde und individuelle Abweichungen, überhaupt alle Formen, welche in Grösse, Habitus, Blüthezeit, Indument (Haare, Drüsen und Flocken auf allen Theilen der Pflanze), Beblätterung des Stengels, Blatt- form und Blattconsistenz, Grösse der Blüthenköpfe, Gestalt und Bau des Involuerum, Farbe der Blätter, Hüllschuppen und Blüthen u.s. w. noch so wenig von einander abweichen. Jede Form ist in mehreren Exemplaren einzulegen. Besondere Aufmerksamkeit muss denjenigen Formen, welche in einander übergehen, geschenkt und alle, auch die geringsten Uebergangsstufen mehrfach eingelegt werden. Scheinbar identische Formen sind von mehreren Locali- u Ey: sch | täten zu sammeln, wenn die letzteren weit von einander entfernt oder in Lage, Beschaffenheit, Höhe sehr ungleich sind oder wenn die betreffende Form daselbst in ungleicher Gesellschaft mit ver- wandten Formen lebt. & Es ist sehr wünschbar, eine genaue Kenntniss der numerischen Vertheilung aller Formen in einem Gebiete zu erhalten. Daher sollte bei jeder Form auf der Etiquette oder auf einem besonderen Blatte bemerkt werden, in welcher Menge sie auf dem betreffenden Standorte oder in der Nähe desselben vorkommt, ob spärlich, mässig oder reichlich. Es ist ferner von höchstem Interesse zu wissen, welche Formen gesellschaftlich mit einander und welche getrennt von einander vor- kommen. Zu diesem Zwecke sollten die Etiquetten mit Nummern versehen und auf einem besondern Blatte angemerkt werden, welche Nummern auf dem gleichen Standorte beisammen, welche in der Nähe und welche bloss in grösserer Entfernung sich befinden. Die Kenntniss der numerischen und räumlichen Vertheilung der verwandten Formen über ein Gebiet ist wegen der Wirkung, welche die Kreuzung ausübt, von grossem Werthe. Je weiter zwei Formen räumlich von einander entfernt sind, um so seltener wird die Kreu- zung stattfinden und um so geringer wird die gegenseitige Beein- flussung bei der Transmutation ausfallen. Je grösser die Individuen- zahl der einen und je kleiner die Zahl einer andern, mit ihr ge- sellig lebenden Form ist, um so mehr wird die erste auf die zweite, um so weniger dagegen die zweite auf die erste umgestaltend ein- wirken können. Um das Bild vollständig zu machen, sollte noch bemerkt wer- den, ob und welche Formen auf den Standorten selbst oder in dem Gebiete durch Uebergangsformen verbunden sind. Es ist nicht selten der Fall, dass zwei Formen auf einem Standorte streng ge- schieden sind, während die Zwischenglieder in der Nähe oder in grösserer Entfernung getroffen werden. Es ist aher auch der Fall, dass die Zwischenformen nur unter den beiden Hauptformen vor- kommen oder dass-sie theils unter den Hauptformen, theils getrennt von ihnen sich finden. Wenn immer möglich, sollte auch festge- stellt werden, ob der Uebergang zwischen zwei Hauptformen sprung- weise durch eine oder einige wenige Zwischenstufen erfolgt, oder ob eine allmähliche (gleitende) und ununterbrochene Reihe von Uebergangsgliedern vorkommt. Ich wünsche nicht bloss Sammlungen aus Gegenden zu erhalten, die reich an Zieracien sind, sondern gerade auch aus solchen, die nur wenige Arten besitzen. Denn die Formen aus den artenreichen I 2% N a Gebieten, welche vielfacher Kreuzung ausgesetzt sind, können nur dann richtig beurtheilt werden, wenn eine vollständige Uebersicht analoger Formen aus armen Gebieten, wo die Kreuzung ganz oder theilweise ausgeschlossen ist, vorliegt. Die Gattung Hieracium zeichnet sich unter allen einheimischen Pflanzen durch die fast unbegrenzte Vielförmigkeit aus. Die meisten Arten sind fast aus jedem Gebiete etwas verschieden, und ebenso treten innerhalb des gleichen Gebietes verschiedene Modifieationen derselben auf, so dass man durch geringe Uebergänge unvermerkt zu Formen gelangt, die man nicht mehr als die gleiche Art er- kennen mag. Diese Erscheinung rührt ohne Zweifel davon her, dass bei den Zäeracien noch in neuerer Zeit als bei den andern Pflanzen die Umwandlung stattgefunden hat. Eine Einsicht in diese sattgehabte Umwandlung und damit eine natürliche Systematik der Formen wird wohl erst dann möglich, wenn die Materialien für die richtige Erkenntniss in der Weise gesammelt werden, wie ich es in obiger Instruction angegeben habe. München, im Mai 1873. C. Naegeli. Redactionelle und andere Anzeigen. Die geehrten Mitglieder des Vereins werden hiermit wiederho- lentlich ergebenst aufgefordert, zur Vermeidung von Irrthümern und Weitläuftigkeiten bei der Post im Falle des veränderten Aufenthalts- ortes ihre neue Wohnung gefälligst alsbald ‚selbstständig zur Kennt- niss des Schriftführeramtes, z. H. des Herrn A. Treichel, zu bringen. Auch lenkt das Schriftführeramt die Aufmerksamkeit der Mit- glieder von Neuem auf das Vereins-Album, um dessen Vervollstän- digung dieselben durch Zusendung ihrer photographischen Bildnisse nebst Namens-Unterschrift hiermit höflichst ersucht werden. ES Se "An Mitglieder en Falsche ältere abe zu dem b % gefügten billigeren Preise abgegeben: | Jahrg. X. 1868. 15 Sgr. Jahrg. XI. 1869. 14 Ser. _ 3 Jahrg. XII. 1870. 20 Ser. Er Jahre. XII. 1871. 17'% Ser. | Das Schriftführeramt. Unser Vereins-Mitglied, Kaufmann Ernst Steinberg hier- selbst, hat dem Unterzeichneten fünfzig Thaler zur Verwendung für Vereinszwecke überwiesen. Derselbe glaubte, der Absicht des hoch- herzigen Gebers am Besten zu entsprechen, wenn diese Summe, nach dem Vorbilde der Nachbarprovinzen Schlesien’ und Preussen, zur Erforschung einiger botanisch noch unbekannter Theile des Er er % Ya N A} Vereinsgebietes, sowohl in Bezug auf ihre Phanerogamen-, als auf ihre Kryptogamenflora, verwendet würde. Er hat sich deshalb an die Vereinsmitglieder Lehrer Golenz in Schönfeld (Kr. Schwie- e % bus) und Lehrer Warnstorf in Neu-Ruppin gewendet, welche auch bereitwillig die Untersuchung der betreffenden Gebiete über- ; Br nommen haben; Herr Golenz hat die Erforschung der Gegend zwischen Lagow und Königswalde im Sternberger Kreise, an der Grenze der Provinz Posen, bereits mit Erfolg in Angriff genommen und wird dieselbe im Laufe des Sommers fortsetzen; Herr Warnstorf dagegen bereitet sich vor, während der Sommerferien den nord- westlichen Theil der Altmark, die Gegend zwischen Clötze und Salzwedel, längs der Grenze der Provinz Hannover, zu untersuchen. Beide Herren, welche uns hoffentlich über die Resultate ihrer For- schungen in diesen Blättern berichten werden, werden hundert charakteristische Pflanzen dieser Gegenden (worunter auch Kıypto- gamen) in je zehn Exemplaren sammeln und stehen vier vn diesen zehn Sammlungen von zweihundert Arten noch käuflich zu fünf Thalern) zur Verfügung. Der Erlös wird im Jahre 1874 zu demselben Zwecke verwendet werden. Die Sammlungen werden wi erst nach der Ablieferung bezahlt. Anmeldungen nimmt der Unter-- zeichnete (Berlin, Friedrichsstrasse 58) entgegen. | 1. Juli 1873. Dr. P. Ascherson. Dr; p. Magnus. Berlin, Bellevue- Str. 8. Berichtigung. J | Ba. Br XXI 9 6 y u lies Russow statt Rasom u I Drac von Carl mat Müller in Berlin, Adlerstr. 7. ARE en he nenn Tai en Verhandl. d. bot Vereins [ Drondnb 102. Alranke ges. EA Meyn Ih. 5 I Verkıandl.d. bot. Vereins f: Dran achte Züh.y. WA.Meyıv 60x04. Lindemuth bravenshoved ÄAnsletha ge dshove d = ” i nıı Meng \ jravenshoved a 0 Anderup 2 al E Stubbum Stepping B IL ” SOREE) Hnstelhaye —/B Ainud udshored 12 er ur Oxenvad je Kabarup D inderum. 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