es PR. 5 1895 5 VERHANDLUNGEN 981. NATURWISSENSCHAFTLICHEN S VEREINS HAMBURG 1894. ee — DRITTE FOLGE II HAMBURG. L. FRIEDERICHsENn & Co. Sm 1895. - en VERHANDLUNGEN des NATURWISSENSCHAFTLICHEN VEREINS FA MBURG 1894. 3. FOLGE LI. INHALT: Jahresbericht und Mitteilungen aus den Vereins- und Gruppen-Sitzungen. Verzeichnis der im Austausch empfangenen Schriften. Mitgliederverzeichnis. Das Innere der Erde. Auszug aus dem Vortrage vom 5. September 1894. Von Dr. Johannes Petersen. Zoologische Ergebnisse einer Frühjahrs-Exkursion nach Madeira und den Canarischen Inseln. Von Karl Kraepelin. Zur Systematik der Regenwürmer. Von Dr. W. Michaelsen, Über die Wasserblüte, Byssus flos aquae, und ihr Verhalten gegen Druck. (Vorgetragen 2 in der Sitzung vom 4. Oct. 1893.) Von Dr. Fr. Ahlborn. Über die Variabilität der Hainbuche, (Vorgetragen in der Sitzung vom 17. Nov. 1894.) Von Dre Schäffer. HAMBURG. L. FRIEDERICHSEN & Co. 1895. . E APR o 1895 I: Geschäftlicher Teil. Jahresbericht für 1894. 1. Mitglieder. Die Zahl der Mitglieder des Vereins betrug am. ı. Januar 1894 zusammen 341, nämlich: Bihrenmitshiederin 2u,AgT:»ab, Sun Hi Correspondierende Mitglieder . 24 Wirkliche Mitslieder .:. _...... ..276 Von den Ehrenmitgliedern verstarben im Jahre 1894 Prof. H. v. Helmholtz-Charlottenburg, Prof. Pringsheim-Berlin; von den wirklichen Mitgliedern schieden aus a) durch Tod 4, b) durch Wegzug oder aus anderen Gründen 17, im Ganzen 21. Neu aufgenommen wurden ı2 Mitglieder. Ein correspondierendes Mitglied wurde durch Übersiedelung nach Hamburg zu einem wirklichen Mitgliede. Beim Jahresschluss zählt der Verein demgemäss: löhrenmiteleder. in ur. 5,39 Korrespondierende Mitaliede: 708 Wirkliehe Mitelieder ,..;4... ..? 267 Zusammen 329 2. Die Thätigkeit des Vereins. Während des Jahres 1894 wurden im Ganzen 37 Vereins- sitzungen abgehalten, davon eine öffentlich und 4 gemein- schaftlich mit der Gruppe Hamburg-Altona der Deutschen Anthro- pologischen Gesellschaft. IV Die Zahl der Vorträge und Demonstrationen in diesen Sitzungen betrug im Ganzen 65. Davon waren aus den Wissens- gebieten der Zoologie 17 Astronomie. . I Botanik . 13 Technologie 7 272 Mineralogie 4 Mathematik . — Anthropologie. 4 Biosraphiel, ı..7 2 Physik IA Reisen 2 Chemie 5 Medien nt I An diesen Vorträgen beteiligten sich aktiv 37 verschiedene Mitglieder, als Zuhörer im Durchschnitt 35,2 Mitglieder. Ab- gesehen von der weit stärker besuchten öffentlichen Sitzung betrug die grösste Besucherzahl einer Sitzung 74, die kleinste 18. An Gästen sind im Laufe des Jahres 61 in die Liste der Anwesenden eingetragen worden. Über die Sitzungen der Fachgruppen ist zu berichten: Die physikalische Gruppe hielt 4 Sitzungen mit 7 Verhandlungs- gegenständen, die zoologische Gruppe 5 Sitzungen mit ı2 Ver- handlungsgenständen, die botanische Gruppe 4 Sitzungen mit 12 Verhandlungsgegenständen. Letztere Gruppe veranstaltete ausser- dem 2 Exkursionen. Der Vorstand hat zur Vorbereitung und Erledigung ge- schäftlicher Angelegenheiten 7 Sitzungen abgehalten. Im Sep- tember legte Herr Dr. G. Pfeffer das Amt des Archivars nieder, Herr Dr. /. Köhler wurde an seine Stelle in dieses Amt gewählt. Der Verein steht jetzt mit 183 wissenschaftlichen Anstalten und Gesellschaften im Schriftenaustausch; hiervon fallen auf Deatscehland" 771 Russland: ‚u ner Österreich-Ungarn . . 18 Italien >> .. "ar Niederlande 7. 2.772316 Portugal I Belsien-D.. Se Nordamerika 25 Schweiz; miscns3- ni MEO Südamerika 3 Brankreich un. aiteaNds Australien 4 Grossbritannien. . . 8 Indien . I Schweden-Norwegen.. 7 Japan 2 \V7 Der Verein veröffentlichte im Februar 1894 Heft ı der 3. Folge seiner Verhandlungen mit dem Bericht über das Jahr 1893 und 6 mehr oder minder ausführlichen Mitteilungen über in den Sitzungen gehaltene Vorträge. Im September 1894 wurde beschlossen, zur Ehrung des Herrn Professor Dr. Ä, Möbius in Berlin, früheren Ersten Präsidenten und jetzigen Ehrenmitgliedes des Vereins, an seinem am 7. Februar 1895 stattfindenden 70. Geburtstage einen ihm zu widmenden Band von Abhandlungen herauszugeben. Der- selbe ist soeben als Band XIII fertiggestellt und enthält Arbeiten von verschiedenen Mitgliedern des Vereins. 3. Besondere Veranstaltungen des Vereins. Nach aussen ist der Verein in dem Berichtsjahre nur einmal hervorgetreten durch Niederlegung eines Kranzes an der Bahre seines Ehrenmitgliedes Zermann v. Helmholtz durch seinen Vor- sitzenden. Am 50. Mai wurde eine Besichtigung der 7. A. Mohr'schen Margarine-Fabrik in Bahrenfeld unternommen, nach welcher sich die Mitglieder mit ihren Damen in Blankenese vereinigten. Das 57. Stiftungsfest des Vereins ist am 24. November d. ]J. in üblicher Weise mit Vortrag, Festessen und Tanz im Victoria- Hötel begangen worden. Vorgelesen in der Haupt-Versammlung am 30. Januar 1895. Hugo Krüss, d. Z. Vorsitzender des Vereins. 638g AOporsı uazuun) wm OSI%E I a re Fu (pouspm "Tparaı zyol sELıWwyDRZ ‘Joag) aapaıızyuy Spus4eıpuodss4uoy pun BE (4 unoysdurıg pun zjoywjor]) KepenZjıyy-usayg tIOPAOSSNY OIMOS ‘UBZ aepaııazyı m Sy9ıYAıM NEU NE a pe 3 gg Aenurf '[ we uIeloA A9p SSEp 08 EEE UHPAJFBULI SOIUBF SOp opnvf tu purs u98osed GEZ UOATOLA-IOA Is USUUMBSNZ 11 Snzdoy ydanp pun yyragsny uooıptaTarg yoandı (z pun Dr oypusayog 'H “un “ıl Aa OH L ‘(owwrAy ag) POL ypand (T USporpsossne Puls UOATCL nn a ua Por ai aan Koikunnnzuneie nl ehin. ul mne 768 | Zuejuy A Op oyyuz unepsrmzriy UoydıyAım UV 4 u1919 GEST Fne Feıı19q9f) OPIES 058F9 y uadunjpueioA — "6z y° uodunjpugyqy-sumdoA °°°09J80NUfN) PUTOHWOSILY | pun — ONMOMZSUTOIOA ALOpuv ıny OLMos “uodung -pugq.Io A UOPUSTSZHZENL.IOU ZSyDaRuwap pun uesdunpuwyqYy usyotpuyoq MONI Wr S}919q OIp any NEE usp.oA uUayle]q SUNnSnFOA ANZ SSEP OS GI’LSGL « UOTIOMISUTO UOA OIBISNY-JWLWVSIH A9U19 AOANU9DS 69’ LC6H Y UOAOWUBUUTSL-JULLIBSIH AUITTUIOTISIUBM OUTO JA9TD.I9 68 L nF Fejyasueuon-I3Spng Apuoya4sydru dad] u Fa Ve Re a A En = 8010 10po 009 ‘13 u0A oeumesumz uaydılayel WOUTD yıuı IE a ee uUOA 9UOH UT UOYPIBOAq JA9PURIVHAUN UPAIEIg SPuog-summuaA Old = 9CL0, SW gy’zr8T 'W UOA 7qroTq puejsaq4eerg UI GH8T IENURLF 'T UURB SSBP OS Npiegar ae nei oA sqerdsny-Juwesen AaUTd IOANUOSOS ZLaIBPW ernennen OA swWyeuuig -WWESIH YUIO E68T UOA SOPIES SOp ydLjssoryosurd FEST any Iq91819 Jysısaagam-ussseg puayajsıo 4 08 TED Sleen Tne e tet '0g we SOONYSNESUTAIAA SPP SsSnyosaaqoN] — | (Be UOLIBIOAUON) nF | 's[9899) 'Dofodonyyay I9p uoA sunmslaA | 0% Vi era USJFLIJNISSUTE.IO A SNB, SOLIT | HNO ge 1 a SEE 19POHSM I9p Odwıylog 29 :uope er spuojsum.A1oA SNE UaSsUurz DS SEITE G6SL UOA SUUIOA OPIES Y W usgeäsny Yegl any sulsaor 'SSIMANJeN SEP IYAISIEANUSSSE) Pun Fy9LIDAqSsBayef "uswyeuulg "1948T9WwzBUaS "ZZ 'P 4 ısAaN "ga znyıy "[ bel?) LE69 | N == 0008 | "MSN U9SUNJPUBLLIO \ "n uSdunpuryqYy c9 LS6T W | e9 0ST °(E68T PIOPO ‘EZ WIOA SSnTyDSOg 3arj) [EWwyNUOPA9gO A\-SSNeN umz Seaylagy {ei} 81 , SEUITISAFIAT.IOAU/) "U UOABSSNY AUIOIM = 001 ' 89989JSFunJFTIS SOp U9ISOM Uap nz Se.ıyrogl = 008 | ae usadunjpueymo\ pun uodung | -puwyqy A9p ussodspuwsioA pun OMOT == VON usddnıy) aIp ıny usgqeosny == en ee uofIsusJ/) "ALP pıan UOYOIBSYONIT — DOSE TE A9POTISYL A9P UOTBIOAUON Er Ver SEHEN OS.IHALT UB JyOBUUTO AM TH 081 | ee - * OTLOJOgT irre a S68T pun FagT any yurq | -SUOIO A A9P ULSPUOHF A9p Sunıyenogmuy bu: er el SATIDIY SOp SunypemaoA Ip Ind = 007 a U9JU9AOFOYT UP ANF ABIOUOH usgeäsny : ‘68, any Sejyasueaor-j9Spng °9 LS6F I W en £ 2 = 2 a == DE ar Er UOILBIOAUO/) Any 'sj[9s9H) 'Todoayyuy A9p UOA ZunmmsaoA‘ — ee UOIFLIYISSUTOI9 A SNB SOLIY — GE9% ES ae Se a AOPOTSHML A9p OSRıyragl = 00F re Be Spuofsum.I9 A SNB uUOSUTz c9 ersı Dee REgT UOA DENIOA OpIes "F68L aenurf 'TE uap “Zungqwedy uswyeuulg Verzeichnis der im Jahre 1894 gehaltenen Vorträge. Januaı 10. DE: 31. u KFebruar: 7. 14. Öffentliche Sitzung in der Aula des Johanneums. Herr Geheimrat Prof. Dr. Vexmayer: Georg Adam Forster als deutscher Naturforscher, Gedächtnis- rede an seinem Todestage vor 100 Jahren. Vortragsabend der zoologischen Gruppe. Herr Dr. F. Ahlborn: Die Mechanik des Vogelfluges.* Vortragsabend der botanischen Gruppe. Herr Dr. Timm: Zur (Geschichte der Einführung fremd- ländischer Pflanzen. Hauptversammlung. 1. Erledigung der satzungs- mässigen (Geschäfte. 2) Herr Dr. von Brunn: Mimicry bei Orthopteren. 3) Herr Dr. Pfeffer: Anpassungsverhältnisse, er- läutert an Schlangen. Herr Dr. Zangfurth: Ueber Industrie und Unter- suchung der Speisefette. Herr H. Strebel: Über die Ergebnisse der Reise des Professors von den Steinen nach Central- Brasilien. (Referat) Herr Dr. Gottsche: Über die Endmoräne in Schleswig- Holstein. Demonstrationsabend. Herr Direktor Dr. Dolau: Holoderma suspectum und Trachisaurus rugosus aus dem zoologischen Garten in Hamburg. Herr Dr. Zzmm: Einige Tierformen des Planktons aus der Umgebung von Helgoland. Herr Dr. Walter: Experimente über anomale Dis- persion. Herr Dr. Aräüss: Ein neues Optometer, März 4%. April 4. IM. IX Herr Prof. Dr. KAüessling: Versuche über Ober- flächenspannung und damit verwandte Erschei- nungen. Herr Dr. von Brunn: Ein wissenschaftliches Werk über die Seeschlange. (Referat) Herr Anzpping: Die ersten systematischen Erdbeben- messungen in Japan. Herr Dr. Rer: Mikroskopische Präparate von Hartgebilden wirbelloser Tiere. Voller: Über das Metallen unter Wasser durch Demonstrationen: Herr Direktor Professor Dr. Schmelzen von den elektrischen Strom. Herr Dr. Krerdel: Referat über Stuhlmann: Mit Emin Pascha ins Herz von Afrika. Vortragsabend der Physikalischen Gruppe. Herr Direktor Prof, Dr. trischen Einrichtungen des physikalischen Staats- Voller: Die neuen elek- laboratoriums. Herr Dr. F. Ahlborn: Luftwiderstand an schrägen Flächen. Untersuchungen über den Herr Dr. Brzck: Die bisherigen Versuche, schädliche Tiere mit Hülfe von Pilzen zu bekämpfen. Gremeinschaftliche Sitzung mit der Gruppe Hamburg- Altona der Deutschen Anthropologischen Gesell- Herr Dr. Hagen: Der Kronshagener Bronzefund und seine Bedeutung. Herr Direktor Prof. Dr. Araepelin: Eine Reise nach Madeira und den Canarischen Inseln. schaft. Demonstrationsabend. Herr Direktor Dr. Bolau: Eine lebende Dreiklauen- Schildkröte (Trionix egyptiacus). Hiere#DrsY Timnzsii tr. Trichterwicklern an Birken- und Erlenzweigen. 2. Buchentüpfelfarn (Phegopteris polypodioides) und Eichentüpfelfarn (Ph. dryopteris). Trichter und Rollen von 30. Juni: 6, X Herr Dr. Ärüss: Nach neuer Methode hergestellte stereoskopische Bilder. Herr Direktor Prof. Dr. Voller: Versuche über Entstehung von Induktionsströmen durch Be- wegung eines Drahtes innerhalb eines magne- tischen Feldes. Besichtigung der A. /. Mohr schen Margarinefabrik in Bahrenfeld. Herr Dr. Aörler: Über Wasserstoffsuperoxyd. Vortragsabend der physikalischen Gruppe. Herr Direktor Prof. Dr. Voller: Über Einrichtung und Betrieb elektrischer Strassenbahnen. Vortragsabend der botanischen Gruppe. Herr Dr. Mielke: Einige Beispiele unregelmässiger Holzstruktur bei Kletterpflanzen. Demonstrationsabend. Herr Direktor Prof. Voller: Das Hitzdraht-V oltmeter. Herr Dr. Wohlwall: Ein aussergewöhnlich grosses Stück Thallium. Herr Dr. #. Ahlborn: Die Flugbewegung der Fische. Herr Dr. Bohnert: Das Piezometer. September 5. Herr. Dr. Ärerdel: Die verschiedenen Arten von Zahnschmerz und deren Entstehung. Herr Dr. Petersen: Das Innere der Erde. 12. Herr Direktor Prof. Dr. Voller: Gedächtnisrede auf Helmholtz. Herr Dr. Pfeffer: Theorie einer kausalen Ent- wickelung der lebendigen Natur. 19. Herr Prof. Dr. Zacharias: Die Funktion des Zellkerns. 26, Demonstrationsabend: Herr Direktor Dr. Dolau: 1) Lebende Schnecke (Tritonium nodiferum) mit in der Schale befindlichem Knopfabdruck. 2) Geoemyda spinosa,Chamaeleo vulgaris, Basiliscus vittatus werden lebend vorgezeigt. XI 3) Derselbe zeigt und bespricht einen lebenden Gavial (Tomistoma Schlegelii) und ein Krokodil (Crocodilus frontatus). Herr Dr. Goffsche: Zwei Formen von Trapanüssen aus italienischen Rosenkränzen. Herr Dr. Zimmermann: Schädliche Schmetterlinge der hiesigen Fauna. Herr Dr. Heinemann: Vorlage und Erläuterung einiger krystallographischer Erscheinungen. October 3. Gemeinschaftliche Situng mit der Gruppe Hamburg- Altona der Deutschen Anthropologischen Ge- sellschaft. Herr Prof. Dr. Zacharias: Demonstration einer blühenden Epiphegus aus dem Hamburger Bo- tanischen Garten. Herr Dr. Prochownik: Über den jetzigen Stand der Menschenkunde. 10. Herr Direktor Dr. Bodau: Die Tierwelt, insbesondere die flugunfähigen Vögel Neuseelands. 17. Herr Dr. Classen: Versuche mit hochgespannten Wechselströmen. 24. Herr Dr. Wohlwi!l: Über Karborund. Herr Prof. 7. Ahlborn: Versuche mit einem Dreh- feldapparat. 31. Demonstrationsabend: Herr Prof. Dr. Zacharias: Kapseln und Samen wilder und kultivierter Baumwolle. Herr Dr. Timm: Präparate von Sehorganen aus verschiedenen Tiergruppen. Herr Dr. Michaelsen: Verschiedene Regenwürmer. Herr Dr. Krüss: Zwei Modelle von Doppel- fernrohren der Firma Zeiss. November 7. Herr Dr. Büchel: Über Bedeutung und Ursprung der Sternnamen. 17. Herr Prof. Dr. ATessling: Darstellung und Vor- kommen der Complementärfarben. XII November 24. Stiftungsfest. Herr Dr. Aörler: Über modernes Beleuchtungswesen. 28. Demonstrationsabend: Herr Medizinalassessor Wo/f: Hypericumrot. Herr Dr. Bohls: Von Ameisen bewohnte Akazien- dornen aus Paraguay. Herr Dr. Brick: Gerbstoff liefernde Früchte und Gallen. Herr Dr. Classen: Eine verbesserte chemische Wage. December 5 Vortragsabend der Botanischen Gruppe. Demonstration: Herr Dr. Ainneberg. ı) Im November aufgeblühte Blüten von Daphne Mezereum. 2) Früchte von Arbutus Unedo. Herr Dr. Schober: Über Lichtempfindung der Pflanzen. 12. Herr Dr. Hagen: Über den diesjährigen Anthro- pologentag in Insbruck. 19. Herr Dr. Gänzer: Über die Arbeiten des Glas- technischen Laboratiums in Jena. Physikalische Gruppe. Februar 17. Herr Dr. Bohnert: Über die beiden Hauptsätze der mechanischen Wärmetheorie. April .21. Herr Dr. Classen: H. Eberts Theorie der magne- tischen und elektrischen Erscheinungen. Herr Dr. Walter: Über die Stellung der Glasplatte im Gauss’schen Okular. November, Herr Dr. Classen: Über die Natur der Hertz’schen Funken. Herr Dr. Krüss: Über die von Lummer und Brodhun gemachten bolometrischen Untersuchungen zur Herstellung einer Lichteinheit. XII Decemb. 15. Herr Professor Ahlborn: Üeber Zehnders Messungen mit Strahlen elektrischer Kraft. Professor Dr. Voller: Über photographische Registrierung der von den elektrischen Strassen- bahnen verursachten Störungen der Instrumente des physikalischen Staatslaboratoriums. Botanische Gruppe. Februar 10. Herr Dr. A. Ahlborn: Eigene Untersuchungen über die Wasserblüthe Aphanizomenon flos aquae. Herr Dr. #. Ahlborn: Referat über Nägelis nach- gelassene Schrift: oligodynamische Erscheinungen in lebenden Zellen. Herr Dr. Schäffer: Ueber »Formen« von Laub- hölzern und deren Entstehung. Juni 9. Herr Dr. Fr. Aklborn: Bericht über zwei Exkursionen. Herr Direktor Prof. Dr. Araepelin: Demonstration seiner Sammelausbeute von den Canarischen Inseln. Herr Dr. F. Ahlborn: Über die Bacterien und Bacteroiden in den Wurzelknöllchen der Legumi- nosen und ihre Bedeutung für die Aufnahme des atmosphärischen Stickstoffs in die Pflanze. Oktober 13, Herr Dr. 7zmm: Die Hypnaceen unserer Umgegend. Herr Dr. Schober : Die postfloralen Vorgänge beim Hopfenzapfen. Novemb. 1%. Herr Dr. 7. Allborn: Schriftenvorlage. Herr Dr. Schäffer: Über aberrante Blattformen, speziell von Liriodendron und Berberis. Herr Dr. Schäfer: Über die Variabilität der Hainbuche. Herr £. 7. Winter: Demonstration mikroskopischer Präparate. Januar 29. Februar 26. April 30. Juni 25. XIV Zoologische Gruppe. Herr Dr. Rer: Die Schuppen der Säugetiere. Herr Dr. Pfeffer: Artenbildung durch functionelle Selbstgestaltung. Herr Dr. Timm: Ueber Copepoden bei Helgoland. Herr Dr. von Brunn: Üeber einige Deformitäten an Fischen. Herr Dr. Gozfsche: Die Säugetierfauna der Kreide. Herr Dr. Timm: Über Änderungen in der Nomenclatur. Herr Direktor Prof. Dr. Araepelin: Die Fauna von Madeira und den Canarischen Inseln. Herr Dr. Timm: Die Käferfauna dieser Inseln. Septemb. 24. Herr Direktor Prof. Dr. Kraepelin: Ueber die einheimischen Tausendfüsse. Herr Dr. Michaelsen: Über die Land- und Süss- wasserfauna vom Feuerland. Herr Dr. von Brunn: Lebende Poduriden aus Schlesien. Verzeichnis der eingegangenen Schriften. Vom 24. März bis 31. Dezember 1894. (Wir bitten, dieses Verzeichnis zugleich als Emplangs-Beleg ansehen zu wollen, soweit nicht bereits eine Bescheinigung ausgestellt ist. AMSTERDAM. Koninklyke Akademie van Wetenschapen. ı) Verhandelingen Deel III No. ı— 14. (1894.) 2) Jaarbock for 1893. 3) Verslagen der Zittingen vom 27.Mai 1893 — 21. April 1894. AusssurG. Naturhistor. Verein. 31. Bericht. Atsany. New-York State Museum. Bulletin vol. III No. ıı. ANNABERG. Annaberger-Buchholzer Verein für Naturkunde. IX. Ber. 24—28. Geschäftsjahr. Aussıg. Naturwissenschaftlicher Verein. Ber. für 1887—-93. BamBEerG. Naturforschende Gesellschaft. XVI. Ber. Baser. Naturforschende Gesellschaft. Bd. IX, Heft 3. Berrast. Natural History and Philosophical Society. Report and Proceedings 1892/93. BERGEN. Bergens Museum. Aarsberetning for 1892. BErLın. 1) Königl. Preussisches Meteorologisches Institut. Er- gebnisse meteorolog. Beobachtungen 1893 Heft 2, 1894 Heft 1. — Ergebnisse der Beobachtungen an den Stationen II. und Ill. Ordnung in 1893. Ergebnisse der Nieder- schlagsbeobachtungen für 1892. 2) Gesellschaft Naturforschender Freunde. Sitzungsberichte für 1892 und 1893. 3) Botanischer Verein der Provinz Brandenburg. Verhand- lungen 1893. 35. Jahrg. 4) Bericht der Central-Commission für wissenschaftl. Landes- kunde von Deutschland für 1891-—93. Bern. Naturforschende Gesellschaft. Mitteilungen für 1892, No. 1279—1304 und für 1893. xVI Bısrrırz. Gewerbeschule. 18. Jahresbericht. Bonn. Naturhistorischer Verein der preussischen Rheinlande und Westfalens.. Verhandlungen, 50 und 51. Jahrgang. Bosron. Society of Natural History. Proceedings XXVI p. 1. Memoirs IV numb. ı1. Occasinal Papers IV vol. Ip. ı. BRAUNSCHWEIG. Verein für Naturwissenschaft. Jahresbericht. 1889/90 und 1890/91. BrEmEn. Naturwissenschaftlicher Verein. Abhandlungen XIII, Heft ı mit Beilage. Deutsches Meteorolog. Jahrbuch IV. Bresrav. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Kultur. Jahresbericht 70 mit Ergänzungsheft und 71. Brünn. Naturforscher - Verein. Verhandlungen Bd. XXXII. Me- teorologische Kommission. Bericht XII. BruzsseL. Societe entomologique de Belgique. Annales XXXVI. Memoirs II. Buparzst. Termeszetrajzi Füzeteck. 1894. 1—2 füzet. Campripge (Mass.) Museum of Comparative Zoology at Harvard College. Memoirs vol. XXV, No. ıı. Bulletin vol. XV, No. 7 und 8, vol. XVI, No 14, vol. XXV, No. 9 und 10. Chemnitz. Naturwissenschaftliche Gesellschaft. XII. Bericht. Carcurrta. Asiatic Society of Bengal. Journal vol. LXII, p. II, No. :4..vol. LXIIp." 1] No: Fund 23Pp HEN Corvopa. Academia National de Ciencias. Boletin. Tomo XI Eintrega. THEZEU NP IXTER N EMRTTIE Carn. Societe Lineenne de Normandie. Memoirs vol. XVII, Basc!!2’ und BE Wwol2XVEIL’Fase7! Danzıc. Naturforschende Gesellschaft. Schriften Band VIII, Heft 3 und A. Davznrort. Academy of Natural Sciences. Proceedings V, p. 1. Drespen. Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Jahresbericht für 1893/94. Naturwissenschaftliche Gesellschaft Isis. Be- richte 1893, 1894 Januar—Juli. DusLin. 1. Royal Society. Proceedings VIII, pt. ı, 2. Trans- actions V, 1—4. VI, 14. VIL,'$: 2. Royal Irisch Academy. Proceedings Ill, 2. Transactions XXX pt. II—14. XVII Dürkneım. Pollichia. Naturwissenschaftlicher Verein der Rhein- pfalz. 51. Jahresbericht 1893. — Der Drachenfels bei Dürkheim a. d. H. Eupen. Naturforschende Gesellschaft. 77. u. 78. Jahresbericht. (1892/93). Ertangen. Physikalisch-medizinische Societät. Sitzungsbericht bleit125% 1894; Fıorenz. Biblioteca Nationale Centrale. Bolletino 197 —215. San Francısco. California Academy of Sciences. Proceedings 2. Serie vol. III. Occasinal Papers IV. FRANKFURT a. Mm. 1. Senkenbergische Naturforschende Gesellschaft. Berichte 1893/94. Abhandlungen Bd. XIII, Heft 3. Catalog der Reptilien-Sammlung. 2. Ärztlicher Verein. 36. Jahresbericht. 3. Statistische Mitteilungen über den Civilstand der Stadt Frankfurt für 1892. FRANKFURT Aa. ©. 1. Naturwissenschaftlicher Verein Helios. Mitteilungen Jg. XUH, 1—0. 2.8. Soerelatımı Pikterae:, Je, VIIL 709. Genua. Reale Academia Medica. Bolletino VIII, 4. IX, 2 Girssen. Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde, 29. Bericht. Görrırz. Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften » Neues ausitzer Magazine. Bdi 69, Helt.ı,‘2. Bd.,70, Heit:7,.2. GörtinGEn. Königl. Gesellschaft der Wissenschaften. Nachrichten 1894 Nr. I. Graz. Naturwissenschaftlicher Verein für Steiermark. Mitteilungen 180307, F1eittr2o: Güstrow. Verein der Freunde der Naturgeschichte in Mecklen- Burg, # Archiv. ]o. 47, “bt. u!,2. HAARLEM. Musee Teyler. Archives IV, pt. 2. Harte. 1. Leopoldina XXX, 3—20. 2. Verein für Erdkunde. Mitteilungen 1894. Haumsurg. 1. Mathematische Gesellschaft. Mitteilungen III, Heft 4. XVII 2. Deutsche 'Seewarte. Archiv. Jahrg. XVI. 1893. XVII. Jahresbericht. 3. Wissenschaftliche Anstalten. Jahrbuch X. 2. Hälfte. HaxnovEr. Naturhistorische Gesellschaft. 42. u. 43. Jahresbericht. HErsıngGrors. Administration de l’Industrie en Finlande. Geo- logische Karten Nr. 25 u. 26. Harırax. Nova Scotian Institute of Natural Science. Proceedings and Transaktions. II. Ser. vol. I, pt. 3. Jassv. Societe des Medicins et Naturalistes. Bulletin vol. VII, No. 2. Kasser. Verein für Naturkunde. 39. Bericht. KLAGENFURTH. Naturhistorisches Landesmuseum für Kärnthen. Jahrbuch 22. Kırı. Naturwissenschaftlicher Verein für Schleswig-Holstein. Schriften Bd. X, Heft ı. KOENIGSBERG 1. pP. Physikalisch Oeconomische (Gesellschaft. Schriften Jahrg. 33 (1892) u. 34 (1893). LanpsuurT. Botanischer Verein. 13. Bericht. Lausanne. Societe Helvetique des Sciences Naturelle. 76. Bericht. Leirzie. : Museum für. ‚Völkerkunde. 20.; u.. 21:, Bericht für 1892 u. 1893. Lonvox. 1. Zoological Society. Proceedings 1893, pt. I—IV 1894, , ‚pt: -—1IE v Iransaetions: yol. "VII, pt! 7er822 2. Royal Society. Philosoph. Transactions vol. 184 A. u. B. Proceedings Nr. 332—339. Lunn. Acta Universitatis Tom. XXIX. MAGDEBURG. Naturwissenschaftlicher Verein. Jahresbericht 1892 u. 1893/94. Festschrift zum 25. Stiftungstage. Mopena. Societa dei Naturalisti; Atti Ser. III. vol. XI. Fasc. III” MonTrREAL. Royal Society of Canada. Transactions vol. XI. Moskau. Societe Imperiale des Naturalistes. Bulletin 1893 No. 4, 1894 No. I, Il. Münster. Westfälischer Provinzialverein für Wissenschaft und Kunst. XXI... Jahresbericht. Mınxearoriıs. Geological and Nat. History Survey of Minnesota. Bulletin No. Io. Report 21 (1892). NIX MeErıprn. Scientific Association. Adress 1893. Mapıson. Academy of Science, Arts and Letters. Transactions VONuTX pt: 1,92. NeAreL. Zoolog. Station. Mitteilungen Bd. XI. ı, 2. NEw-York. 1. Academy of Sciences. Annals. vol. VII, 6 — 12. Vol. VIIL, ı—4. Transactions. Vol. XII. 1892/93, 2. American Museum of Natural History. Bulletin V. 1893. Nymwessen. Nederlandsch Kruidkundig Archief. Deel VI, 3. NÜRNBERG. Naturhistorische Gesellschaft. Jahresbericht und Abhandlungen Bd. X, Heft ı, 2. St. PETERSBURG. 1. Academie Imperiale des Sciences. Bulletin Serie IV. Beuilles 7 - 22"%:Serl.V 5: Tome1, Noll 2,2. 2. Comite Geologique. Bulletin XII, 3-7 mit Supplement. Memoires vol. IV, No. 3. 3. Kaiserlich Mineralog. Gesellschaft. Verhandlungen 2. Ser. Bd. XXX. PhyvLapeELpHra. Academy of Natural Sociences. Proceedings 1893 und 94 pt. I—Ill. Journal X pt. ı. Pısa. Societa Toscana di Szience Naturalı. Proc. IX. Memorie XII. PraG. Lese- und Redehalle deutscher Studenten. Jahresbericht 1893. Posen. Naturwissenschaftlicher Verein. Zeitschrift der botan. Alsteiluner - HeitTt, "2 REGENSBURG. Naturwissenschaftlicher Verein. Berichte IV. 1892/9 REICHENBERG i/B. Verein der Naturfreunde. Mitteilg. 25. Jahr 09 < Rıca. Naturforscher-Verein. Corresspondenzblatt 36. Rom. 1. Reale Academia dei Lincei. Atti vol. III fasc. 1,2, 3, 10, 12. 2.Comitata geologico d'Italia. Bolletino XIII, 1—4. XXIII. 1892. SALEM. Essex Institute. Bulletin XXV, 1-12. Sipn&y. Linnean Society. Proceedings. vol, VII, pt. 3, 4. vol. MIN ZPENT,. 2,.4.120L0,0X, pt. STOCKHOLM. K. Akademie. Bihang XVII, ı—4. XIX, Afd. 14 Öfversigt 1895. Leefnadsteckningar Bd. III, Hft. 2 Meteorologiska Jakttagelser 1889 u. 90. STARGART. Verein für vaterl. Naturkunde. Jahresheft 49 u. 50. SANTIAGO DE CHILE Societe scientifique. Annal. de la Univer. de Chile. Tomo 84 u. 85. Actes. Planches I-—-Il. XX Toxıo. 1) Imperial University. Calendar 1893/94. Journal VI, pte41 \Vlsptf BarVIH, ps 2) Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens. Mitteilungen Bd. VI, pag. 51 — 196. Supplement zu Bd. VI. Toronto. Canadian Institute. Transactions IV, pt. 1. Annual Report VH. WAasHInGTroN. 1) Smithsonian Institution. Annual Report 1892. Contributions to Knowlegde XXVIII, 884. 2) United States Geological Survey. Report XI, 1889/90 pt. I. II. 3) United States Geolog. and Greograph. Survey. Contribu- tions to American Ethnology vol. VI, VI. 4) United S. National Museum. Bulletin 43—46. Procee- dings XV. Report bis Juli 1891. 5) Bureau of Ethnology. Annual Report 1886/87, 1887/88, 1888/89. Bibliography of the Chinockan— Salishan— Waka- shan—Algonquian languages. The Indians of Virginia. The Maya Year. \WERNIGERODE. Naturwissenschaftlicher Verein. Schriften. Jahr- gang VIII. 1893. , WiEsBaDENn. Nassauischer Verein für Naturkunde. Jahrbücher. Jahrg. 46 u. 47. Wien. 1) K. K. Geolog. Reichsanstalt. Verhandlungen 1894, I—9.. Jahrbuch XLIIL, Heft 2, 3, 4. 2) K. K. Zoolog.-botan. Gesellschaft. Verhandlungen 1894, 1: u. 2.»Quärtal. 3) Naturwissenschaftlicher Verein an der Universität. Mit- teilungen für 1893/94. 4) Verein zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kennt- nisse. Schriften. Bd. 34. 1893/94. 5) K. K. Naturhistor. Hofmuseum. Annalen IX, ı, 2. 6) Naturwissenschaftlicher Verein Lotos. XIV. 7) Botanischer Tauschverein. Jahreskatalog 1894. ZürıcH. Naturforschende Gesellschaft. Jahrg. 39. ı, 2. Zwickau. Verein für Naturkunde in Sachsen. Jabresbericht 1892 u. 93. Als Geschenk eingegangene Schriften. FI @ IHsvaann. Mathematische und hydrogr. Verhältnisse auf der Dampferroute von Sidney nach den Tonga- und Samoa-Inseln. (irımsEHl. Die Vorgänge im elektrischen Strom, veranschaulicht durch Flüssigkeitströme. Prog. Cuxhaven 1894. Zacharias. Über Chromatophilie. Über die chemische Beschaffenheit von Cytoplasma und Zellkern. Samnt-LaGer. Un chapitre de grammaire a l usage des Botanistes. H. Herz. Principien der Mechanik. Bd. II. R. A. Pnınıppi, Plantas Nuevas Chilenas Santiago 1893. Compar. de las Floras i Faunas de las Rep. de Chile i Argentina. K. Mösıus. Über Eiernester pelagischer Fische aus dem mittel- atlantischen Ocean. R. Tımam. Beiträge zur Fauna der südöstlichen und östlichen Nordsee. Copepoden und Cladoceren. Herausgeg. von der Biolog. Anstalt auf Helgoland. Beiträge zur Meeresfauna von Helgoland. Copepoden und Cladoceren Helgolands. Herausgeg. von der Biolog. Anstalt auf Helgoland. Verzeichniss der Mitohelr Abgeschlossen am 31. Dezember 1894. Der Vorstand des Vereins bestand für das Jahr 1894 aus folgenden Mitgliedern: Erster Vorsitzender: Dr. Krüss. Zweiter Dir:-Dr.+Borav: Erster Schriftführer: Dr. PETERSEN. Zweiter Dr. von Brunn. Archivar: Dr. PFEFFER, vom 19. IX. ab Dr. KöhLer. Schatzmeister: J. ARTHUR F. Meyer. Ehren-Mitglieder. Asa-Gray, Prof. Cambridge U.-S. 27. III. 50: Ascherson, .P.,; Prof. Dr. Berlin X. 88. Beyrieh, ıE..iExo0,8 Di; Berlin IV...87, Bezold \v;.,‚Brof.,! Dr; Berlin ‚18. XI. 87. Bunsen, Prof., Dr. Heidelberg 18. XI. 87. aus. Carl Prof... Dr: \Wien IV..,72: Cohen, ‚Emil, Brot, Dr: Greifswald 14. 1.85. Gehn, #Berd. Srrote. Dr Breslau X. 88. Fittig, Rad..,‚Prof, Dr Strassburg 14. 1.85. Haeckel, Prof. Dr. Jena 18. IX. 87 Hartie, Kohbt., Froi Dr: München X. 88. Hegemann, Fr., Kapt., Hamburg X. z@: Koldewey, Adm.-Rath Hamburg XII. 70. Koch BR. Prei, 2 Dr. Berlin 14. 1285: Kühne, W .. Prof. Dr. Heidelberg "1421.53 a aa XXTl Leuekart, (Rud., Prof., Dr. Leipzig Meyer 2. B, Dr. Dresden Moebius, K., Prof. Dr. Berlin Müller, Fritz, Dr. Blumenau (Brasilien) Nordenskiöld, E. H., Frh.v., Prof. Stockholm Pettenkofer, v., Prof., Dr. München Prever krot, Dr: Jena Ouineke, Prof., Dr. Heidelberg Retzius, G.. 'Prot., Dr. Stockholm Reye, Ih Prof. Dr: Strassburg Sandberger, v., Fridolin, Prof., Dr. Würzburg Schnehagen, J., Kapt. Hamburg Scehwendner, S., Prot., Dr. Berlin Schatera PM] FFDENEF HR. S. London Steenstrup, Japetus, Prof. Kopenhagen Temple, Rudolph Budapest Tollens. B’: Prof. Dr: (söttingen Warburs: EB: Prot,. Dr. Freiburg’; B, Meber € #Pr EWPrivatier Hamburg (ordentl. Miteld. Miepken,. €. FF, Direktor: des Grossh. Oldenb. Museums Oldenburg Wittmack, Louis, Prof., Dr. Berlin \Wölber, Francis, Konsul Hamburg Weissmann, Prof., Dr. Freiburg ı. B. Ziteel" v...@arl Alired; Prot., Dr. Munchen Korrespondierende Mitglieder. Brunetti, Ludovico, Prof. Padua Buchenau, Prof., Dr. Bremen Cocco, Luigi, Prof. Messina Davis, Dr. Edina, Liberia Dick, 41G: E. Mauritius Engelmann, Geo., Dr. St. Louis Eschenhagen, Max, Dr. Wilhelmshaven Fischer-Benzon, v., Prof., Dr., Lehrer Kiel Grimsehl, E., Lehrer Cuxhaven Hilgendorf, Prof., Dr. Berlin Musse, O0; Prois Dr. Münster Müller, v., Ferd., Baron Melbourne Philippi, R. A., Prof., Dr. San Jago de Chile Raydt. Hermann, Prof., Dir. Hannover Richters, F., Prof., Dr. Frankfurt a. M. Bader, Hoym, Anhalt Ruscheweyh, Konsul Rosario Schmeltz, ].D. B. Leyden Sieyeking, E.,:Dr. ‚mied. London Spengel,.]. W., Prof. Dr. (siessen Sswanbere; il} +Prof;, Dr. Upsala Thompson, Edward, U.-S. Consul Merida Jucatan Wibel, F., Prof., Dr. Freiburg i. B. X. 28. II: A N? 27. 18. vor ERS UT IE 29,1% Ve Bet. IR E Bor Na VOI EAN ER, vol vor vol 25. 28. 26. X 20. XI: JS IE. 1 ve TE Ordentliche Mitglieder: Ahlbor F., Dr., Oberlehrer Ahlborn, H., Prof., Oberlehrer Ahrens, Caes., Dr., Chemiker Albers, H., Edm. Amsinek,' ], Dr. med., Arzt Arens, Tierarzt Bahnson, Dr., Prof., Oberlehrer Bauch, E. M., Kaufmann Becker, C. S. M., Kaufmann Behn, ]J., F., Dr., Anwalt Berendt, Max, Ingenieur Berlien, E., Dr., Fabrikant Berthold, Dr., A., Anwalt Bibliothek, König]. Bigot, C., Dr., Fabrikbesitzer Bleske, Edgar Bock, August, Münzwardein Hamburg 35. .X1. Altona Hamburg Berlin Hamburg ER Bohls, J., Dr., Assistent am Natur- hist. Museum Bohnert, Dr., Oberlehrer Bolau, Heinr., Dr., Direktor des Zoologischen Gartens Bolte, Dr., Assistent a. d. Dtsch. Seewarte Abt. IV Borgert, H., Dr. phil. Böser; R., Dr, Oberlehrer Bösenberg, Wm., Kaufmann Braasch, Dr., Prof., Oberlehrer Brackenhoeft, Dr., E., Anwalt reinen PRC Pforzheim Hamburg 14. ZU. Altona 23. Brick, Dr., C., Assistent am Bo- tanıschen Museum Hamburg POL: Se BINGEN ISO SO ER Na Ve s0. XXVI Brunn, M. von, Dr., Assistent [697 as e De —: am Naturhist. Museum Büchel, Dr., Oberlehrer rl: Ur ER Buhbe, ‘Charles, Kaufmann / 25% ex Buchheister, J., Dr. med., Arzt ry XI Burau, J. H., Kaufmann 21. Alk Burmeister, H., Kaufmann DAN I Busche, G. v. d., Kaufmann 26. DE: Cappel, C. W. F., Kaufmann 2931 Vu Christiansen, T., Schulvorsteher ai. Classen, Johs., Dr., Assistent am Physikal. Staatslaboratorium 20...) Cohen, Gustav, Kaufmann 204 -XIE Cohn, Martin, Dr. med., Arzt 7. 2 Conn, Oscar, Kaufmann Br. 8 Dahlström, F. A. Photograph 25: 18 Dannenberg, A., Kaufmann 20.,0Ll Dehn, Max, Dr. med., Arzt e 8. Dellevie, “Dr. "med, Arzt GT Dencker, F., Chronometer-Fabrik ; 29): I. Dennstedt, Prof., Dr., Direktor des Chem. Staatslaboratoriums 23 MR Deseniss, F. H.. Fabrikant 5.1 X Detels, Dr. phil. SEN Deutschmann, R., Prof. Dr. med., Arzt PO: NE Dieckmann jr., H. W., Kaufmann 29H RT Dilling, Dr., Schulinspektor 17.1 XIR Eckermann, G., Ingenieur 16. IE Eichelbaum, Dr., Arzt Me I. und 10.) NE Eichler. ‚Earl; Dr. Brei», Ober lehrer | Altona 23. Elias, Emil, Zahnarzt Hamburg 26 I. Engelbrecht, A., Dr., 1. Assistent \D7.09750 TI \DEESIET am chem. Staats-Laboratorium z 18. Aa XXVIl Engelbrecht, J., Dr. jur., Rechtsanw. Altona Engel-Reimers, Dr. med., Arzt Hamburg Erich, ©. H., Ingenieur Ernst, Otto Aug., Kaufmann Ernst, ©. C., in Firma Ernst '& von Spreckelsen Fenchel, Ad., Zahnarzt Fischer, Franz, Kaufmann Fischer‘ W., Dr:., ord. Lehrer Bergedorf Bizler/.)..2 Dr. Chemiker Hamburg Fixsen, J: H., Kaufmann Fraenkel, Eugen, Dr. med:, Arzt Francke, Ernst, Dr., Redakt. des Hamburger Correspondenten Freese, H., Kaufmann Friederichsen, L.., Verlagsbuchh. Rritz, R. Geske, B. L. J., Kommerzienrat Altona Geyer, Aug., Chemiker Hamburg Gilbert, H., Dr., Chemiker Glinzer, E., Dr., Lehrer an der (rewerbeschule Gottsche, Carl, Dr., Custos des Naturhist. Museums, Abtei- lung für Mineralogie. Groscurth, Dr., Oberlehrer Hamburg Grüneberg, B:, Dr. med., Arzt Altona Gruwe,:.]% Dr. med. Arzt Günter, G. H., Kaufmann Hamburg Guüssefeld. OO. Dr.!Chemiker Guttentag, S. B., Kaufmann Haas, Th., Sprachlehrer Haassengier, E. P., Oberlehrer Haeffner, M. Wandsbeck Hagen, Carl, Dr., Assistent am Museum für Völkerkunde Hamburg . : 14. 24. 26. IQ. XI. XXVII Hansen, G. A: Hambnrg 13. V. Hasche, W. O©., Kaufmann 3osil: Hausenfelder, Johs., Schul-Inspector Io. XI. Heinemann, Dr.. Lehrer f. Mathe- matik und Naturwissenschaft SENT! Heinsen, C. J., Dr., Anwalt ) vor Helmers, Dr., Chemiker 4. "Mk Hempek.€. Dr.,. Chemiker 20. III, Hlinnebers, :P.,: Dr. Apotheker Altona 14.’ X: Hoff, E., Oberlehrer 25.1. VE: Hoffmann, Alfr., Bureauchef der Hamburger Nachrichten Hamburg 26. V. Hoffmann, E., Kaufmann S 29. IN% Hoffmann, G., Dr. med., Arzt 24. IX. Höft,2C; As Chirurg HB: Homfeld, Gymnasiallehrer Altona : 26. 1. Hüllmann jun. Hamburg. 12.3%E Jacobi, A. 13018 Jaffe, Dr. med., Arzt > 1:9. /2IE Karnatz, Gymnasiallehrer ) Ta IV Kayser, Th. ) 14 gt Keferstein, Dr., Oberlehrer ERERP,C Kiessling, Prof., Oberlehrer vor Klebahn, Dr., Oberlehrer am Lehrerseminar 21 X Kluth, R., Dr., Lehrer ) 19. XU. Knipping, Erwin 22: Koehler, L., Dr., Oberlehrer 7a Koepcke, J. J., Kaufmann er Koepcke, A., Dr., Oberlehrer Ottensen 28. XI. Koeppen, Prof., Dr., Meteorolog der Deutschen Seewarte Hamburg 28. X1. Kotelmann, Dr. med., Arzt > 29. IX Kraepelin, Karl, Prof. Dr., Director des Naturh. Museums 2:14 BOT ME Kratzenstein, Ferd., Kaufmann y 2490-11: a ER XXIX Kreidel, W., Dr., Zahnarzt 10.: MV. Krüger, (EC: Dr.med. sArzt Sch Krüss, .H., Dr., Optiker 27 I Krüss, E. J., Optiker 15 Kühnau, Max, Tierarzt 29: IV, Küsel, Oberlehrer, Dr. Altona n45-3xXHL Lange, Oberförster Briedeichsmult mar]. Lange, Wich., Dr., Schulvorsteher, Hamburg 30. II. Langfurth, Dr., Apotheker Altona 30. IV. Lehmann, ©., Dr., Oberlehrer Por Ne keseme. @. Dr med., Arzt “Hamburg Aru1E Lewek, Th., Dr. med., Arzt 12: IM Lion, Eugen, Kaufmann DIE KU Lipschütz, Gustav, Kaufmann EXIT: Lipschütz, Louis, Kaufmann DS HR Lipschütz, Oscar, Dr. Chemiker BSR: Louvier, Osc. TEN; Lüders, C, W., Vorsteher des Museums für Völkerkunde 30: XV. Lütgens, E., Stadtrat Wandsbek I Maass, Ernst, Verlagsbuchh. Hamburg, 20. IX. Martens, G. H., Kaufmann > 29.111, Martienssen, H., Kaufmann 20, XL Mejer, C., Ziegeleibesitzer Wandsbek 24. IX. Mendelson, Leo Hamburg AI: Mennig, A., Dr. med., Arzt 21 Meyer, Ad. Aug., Kaufmann Sa N: Meyer, Gustav, Dr. med., Arzt, TO.1L Meyer, J. Arthur F., Kaufmann - 255, M3 Michaelsen, W., Dr. Assistent am Naturhistorischen Museum ) MZasHL: Michow, H., Dr. Schulvorsteher » II. und 294. XT1 76,und:6%s1R Mielck, W., Apotheker Hamburg 30. X1. Mielck, W. H., Dr., Apotheker 2O-HE XXX Mielke, G., Dr., Oberlehrer Hamburg u. Möller, D., Dr. med., Arzt Altona Möller F. F. A., Dr. Hamburg Müller, W. / Nemnich, Dr., Apotheker am Neuen Allg. Krankenhaus Neumayer, Wirkl. Geh. Admiralitäts-Rat, Prof., Dir. d. Dtsch. Seewarte Hamburg Niederstadt, Dr., Chemiker Oehlecker, F., Zahnarzt Ohaus: E. ‚Dr: med.; Arzt Altona Otte, C., Apotheker Hamburg Paessler, K. E. W., Dr. med., Arzt Bartz, "C,H. Ar Hauptlehrer Peters, W., Dr., Chemiker Petersen, Hartwig, Kaufmann Tetersen, obs, Dr. ‚Oberlehre: Petzet, Apotheker Pfeffer, G., Dr., Custos am Natur- historischen Museum Pfeil, Gust. Pflaumbaum, Gust. Dr. Pieper GR, Behrer Plagemann, Albert, Dr. Poeppinghausen, L. v. u. Prochownik, L., Dr. med., Arzt Putzbach, F. Kaufmann Rahts, Georg, Ingenieur Reiche#+H.!v.. Dr; "Apotheker Reincke, J.J. Dr. med., Medicinalrat Reinmüller, P., Dr., Direktor der Realschule der Reform. (Gem. Rimpau, J. H. Arnold, Kaufmann » Rischbieth, P., Dr. Oberlehrer. Cuxhaven SI NOS SIT oO NT (SE 1 8) NOT Nee O\ a u ; > ° N, — a ee rn XXXI Robinow, Carl, Kaufmann Hamburg Rodig, C., Mikroskopiker Wandsbek KulandeB:, U Drivkehr2la.td: Gew.-Schule Hamburg Rost, Lehrer, Wandsbek Ruten. Drosmed. Arzt Hamburg Sadebeck, Prof. Dr., Direktor des Botanischen Museums Sandow, E., Dr., Apotheker Satorius, Apotheker am Allg. Krankenhause Sasse, EC. Sänger, Dr. med., Arzt Eppendorf Schäffer, Cäsar, Dr., Lehrer Hamburg Scheel, Aug., Kaufmann Schenkling, Siegm., Lehrer Schiffmann, Louis, General-Konsul Schlotke, ©., Buchdrucker Schlüter, F., Kaufmann Schmidt, A., Privatier Wedel | Sehmudt:: A: Prof., Dr. Hamburg Schmidt, #]%, JBehrer Schneider, C., Zahnarzt Schober, Dr., Oberlehrer Scholvin, W. Schönfeld, G., Kaufmann > Schrader,;/€C;; Dr., Res. Rat Berlin Schroder,\].,, Dr‘,. Lehrer Hamburg Schröter, Dr. med. Sehnft, R+ G:. Dr ‘ph. Schubert, H., Dr., Prof., Oberlehrer Schultz, Wm., Kaufmann London Schulz, J. F., Herm., Kaufmann Hamburg Schwarze, Wilh., Dr., Oberlehrer Selck, Apotheker Semper, J. O., Fabrikant Altona XXXI Sennewald, Dr., Lehrer an der (rewerbeschule Hamburg 31 VEz@, Sick, "\W., ‚Dr; Apotheker I I. 89. Siemers, Edm. J. A., Kaufmann 20,7, AB 23 Sieveking, Dr. med. Arzt 258» Xrse Simmonds, Dr. med., Arzt 5 30. V. 88. Sohst, C. G., Privatier . 30.11 3EV aRE@% Spiegelberg, W. Th., Apotheker 303 ll TaRosE Steinhaus, O., stud. phil. Kiel im Bug Stelling, C., Kaufmann Hamburg ? XII. 09. Strebel, Hermann, Kaufmann 25:.41X.267. Stuhlmann, Dr., F. Beamter in Dienst. der Colonialverwaltung Ostafrika 24. IX. 84. Thorn, E., Dr. Chemiker Hamburgs 8. X784 Thorn, H., Dr. med. Arzt ee Tımm, Rud., Dr., Oberlehrer 206. 1208 Traun, H., Dr., Fabrikant vor 1876 Troplowitz, Dr., Chemiker Altona.’”13,. 1.292 Trummer, Paul, Kaufmann Hamburgs’ 13.1793 Tuch, Dr,, Fabrikant A" VI ge Ulex, G. F., Apotheker » 35: 14, VO Ulex, H. Dr.. Chemiker 10. 1, 08 Unnarsb. GG. Dersmed;, Art 9: V osel, Dr: med. Arzt I 1.189: Voigt, A., Dr., Assist. a. Bot. Museum BER ER 0): Voigtländer, F., Dr. Assistent am chem. Staats-Laboratorium 9. X1L.,gE. Volckmann, Caes. F., Kaufmann 30. Nano Voller, A., Prof. Dr., Direktor des Physikal. Staats-Laboratoriums 29:18 .0731 Vollers, Georg, Kreistierarzt 16: Ill. e2 Vollers, Detlef, Staats- und Kreis- tierarzt Altona, 16. XI 702 Völschau, J., Reepschläger Hamburg. »28/ XI. Wagner, Dr., Oberlehrer I9. XII. 83 En NXANII Wahnschaff, Th., D., Schulvorsteher Hamburg ? IX. Walter, B., Dr., wissensch. Hülfs- arbeiter am phys. Staats-Lab. Walter, H. A. A., Hauptlehrer Weber, Wm., J. C., Kaufmann Weiss, Ernst, Braumeister der Aktien-Brauerei St. Pauli Weiss, G., Dr., Chemiker Westendarp, W., Fabrikant Wiebke, Anton, Kaufmann Wiebke, Paul M., Kaufmann Windmüller, P., Dr., Zahnarzt Winter, Ernst, Diamanteur Winter, E. H. Witt, Otto, Dr., Chemiker Woermann, Ad., Kaufmann Wohlwill, Emil, Dr., technischer Leiter der Nordd. Affinerie Wolff, C. H., Medicinal-Ass. Worlee, E. H., Kaufmann \Worlee, Ferdinand Wulf, John, Kaufmann Zacharias, ;Prof., Dr:,. Director des Botan. Gart. (Korresp. Mitgl.) Zebel, Gust. Fabrikant Ziehes, Emil Zimmermann, Carl Zimmermann, G. Th., Dr., Lehrer Blankenese Hamburg Sl I. WER. DI .SIV: 8. sl. BIER. Z2U SI]. 26. /'M. DON ZU MELLE. ARE RO LT. Ras. 4. a7, AL, 2 | 25. 30,4 Kl} 4 I I. 8. III | 254 IM 18. XII 28. V XI SI\O \O Ne) ı D,UODD ST II. Wissenschaftlicher Teil. Das Innere der ’Erde. Auszug aus dem Vortrage vom 5. September 1894, von Dr. Johannes Petersen. Vor einigen Jahren wurde in einem später im Druck erschienenen Vortrage”) die Frage nach dem Zustande des Erd- innern dahin beantwortet, dass sich mit Sicherheit über das Erdinnere nichts aussagen lasse, dass aber mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit die Erde als starr anzusehen sei, und dass die vulkanischen Erscheinungen mit dieser Annahme nicht in Widerspruch stehen, wie es den Anschein hat. In dem damaligen Vortrage wurde gezeigt, dass die Tem- peraturverhältnisse des Erdinnern, soweit sie uns bekannt sind, keine sicheren Schlüsse zulassen über die Temperaturen in uns nicht zugänglichen Tiefen, dass auch aus den Temperaturen, selbst wenn sich die Resultate der in den oberen Erdschichten vorgenommenen Messungen verallgemeinern liessen, sich keine Schlüsse auf den Aggregatzustand der Materie in den grösseren Tiefen ziehen lassen, da wir über die Wirkung des Drucks, der ebenso wie die Temperatur den Aggregatzustand beeinflusst, nicht genügend unterrichtet sind. Deshalb wurden die kosmischen Beziehungen des Erdkörpers zur Beantwortung der Frage herangezogen. Die auf mathematischer Grundlage beruhenden Berechnungen von Thomson, Hopkins, Darwin über den Betrag der Präcessionserscheinungen und der Gezeiten des Erdkörpers ergeben einen hohen Grad von Starr- heit der Erde. In einem in den Jahresberichten der Münchener Geogra- phischen Gesellschaft von 1892 veröffentlichten Vortrage von S. Günther »Die Lehre vom gasförmigen Zustand des Erdinnern« 63 Der Zustand des Erdinnern. Sammlung gemeinverständlicher wissen- schaftlicher Vorträge von Virchow & Holtzendorff, Hamburg 1891. [887 wird die Ansicht, die Erde sei starr, als »nicht recht verständlich« bezeichnet, und wenn auch der Verfasser sich vorsichtig ausspricht, doch mit ziemlicher Bestimmtheit die Meinung verfochten, dass das Innere der Erde gasförmig sei. Der zitierte Vortrag geht aus von einer historischen Dar- stellung der Lehre vom gasförmigen Erdinnern. Namentlich die Ansichten Franklin’s und Lichtenberg's werden eingehend dar- gestellt, aufgenommen und weiter fortgebildet unter Heranziehung der modernen physikalisch-chemischen Molekulartheorien. Nach den von Günther zitierten Darlegungen Zöppritz's lassen die Gezeitenerscheinungen des Erdkörpers zwei Deutungen zu — nicht nur die von den früheren Forschern angenommene Starrheit, sondern auch einen gasförmigen Zustand des Erdinnern. Der flüssige Zustand wird auch nach Zöppritz als unmöglich aus- geschieden. Um den gasigen Aggregatzustand wahrscheinlich zu machen, beruft Günther sich auf die Rechnungen Henrich’'s,”) der aus den zuverlässigsten Temperaturmessungen in Bohrlöchern Formeln ableitet, die eine stetige Zunahme der Temperatur mit steigender Tiefe ergeben. Günther schätzt die Temperatur im Erdmittel- punkt auf mindestens 20,000°. Demgegenüber ist jedoch zu bemerken, dass Fritz®*) gleichfalls auf Grund der zuverlässigsten Messungen eine Formel abgeleitet hat, aus der sich für eine Tiefe von 2220 km eine Temperatur von 2000°, für den Erd- mittelpunkt 3385° ergeben würden. Vergleicht man die Ab- weichnungen, die die Formeln von Henrich und Fritz gegenüber den wirklich beobachteten Temperaturen aufweisen, miteinander, so zeigt sich, dass beider Formeln in vielen Fällen nur äusserst geringe Abweichungen von den Beobachtungen ergeben. Um nun eine von beiden zu retten, wird man immer gezwungen sein, die nicht in das Schema passenden Temperaturen als fehlerhaft oder unsicher, durch lokale Einflüsse bedingt, zu bezeichnen. *) Zeitschr. für d. Berg-, Hütten- u. Salinenwesen 1877. Neues Jahrbuch für Mineralogie etc. 1888, I. Bd. “=, Vierteljahresschrift der naturforschenden Gesellschaft in Zürich 1891. > Es dürfte überhaupt noch verfrüht sein, eine Verallgemeinerung der in den obersten Erdschichten gewonnenen Ergebnisse bis in grosse Tiefen vorzunehmen. Es ist dies Unternehmen dem vergleichbar, wenn man die Temperaturdifferenzen, die sich etwa bei Messung der Lufttemperatur an den verschiedenen Stockwerken eines Hauses ergeben, benutzen wollte, um aus ihnen ein Gesetz der Temperaturabnahme bis zu den äussersten Grenzen der Atmosphäre abzuleiten. Ebenso gering, wie die Höhe des Hauses im Vergleich zur Höhe der Atmosphäre, ist die Tiefe der Bohrlöcher im Vergleich zum Erdradius. Ebenso viel lokale Einflüsse, wie an der Wand eines Hauses die Lufttemperatur, mögen in Bohrlöchern die Gesteinstemperatur beeinflussen. »Es kann doch mit Sicherheit daran festgehalten werden, dass die Temperatur im Erdmittelpunkte 20,000 " übersteigen müsse. — Bei solcher Hitze kann aber keiner der uns be- ‚kannten Körper in einem anderen als dem gasförmigen »/ustande mehr existieren. (Günther). Diese Ansicht, als Behauptung vorgetragen, ist anfechtbar. Stellt man die kritischen Temperaturen der bis jetzt daraufhin untersuchten Körper mit ihren Schmelz- und Siedepunkten zu- sammen, so zeigt sich, dass die kritische Temperatur mit den Schmelz- und Siedepunkten steigt. Im Allgemeinen scheint die Differenz zwischen dem Siede- punkt und der kritischen Temperatur mit steigendem Siedepunkt zuzunehmen. Die Untersuchungen der kritischen "Temperatur bezogen sich bisher naturgemäss auf Körper mit relativ niedrigen Siedetemperaturen. Wo liegt aber die kritische Temperatur für Kohlenstoff, Silicium, Eisen und andere Substanzen, deren Siede- punkte schon teils hoch liegen, teils noch nicht gemessen wurden? Warum soll bei ca. 20,000° oder einer höheren Temperatur keiner der uns bekannten Körper in anderem, als im gasförmigen Zu- stande existieren können? Weiter werden noch Erörterungen über den chemischen Zustand der im Erdcentrum befindlichen Gasmasse angestellt: »Bei 4 Wärmegraden nun, wie sie in der isentropischen“) Grasmasse »des Erdinnern herrschend sind, hört der Zusammenhang der ‚Moleküle auf, der allein die Eigenart eines gewissen (Grases »bestimmt; die Moleküle zerfallen, und es bleibt nur, als eine »homogene Masse, ein einatomiges Gas übrig, identisch mit »der Materie, aus welcher sich die Weltkörper überhaupt durch »Ballungs- und Verdichtungsakte gebildet haben.« Man könnte gegen die Möglichkeit eines solchen Zustandes den Einwand erheben, dass es unbewiesen sei, ob die feste Erdkruste im Stande ist, solchen gewaltigen Spannungen Stand zu halten. Einem anderen Einwurf gegen die Hypothese vom gas- förmigen Erdinnern, der aus den Abkühlungserscheinungen des einst glutflüssigen Erdballs hergeleitet werden kann, nämlich der Behauptung, dass die abgekühlten Teile der Erdmasse nach der Verfestigung spezifisch schwerer werden und bis zum Erdmittel- punkte einsinken, wird von Günther mit der Angabe begegnet, dass es nach den Experimenten von Mallet, Wrightson, Miller, Siemens, Nies und Winkelmann keinem Zweifel unterliege, dass die grosse Menge aller bekannten Silikate und Metalle im Augen- blick der Festwerdung spezifisch leichter werde, eine Volum- vergrösserung erfahre. Wie ich in meinem früheren Vortrage zeigte, sind die Ergebnisse der angeführten Versuche nicht un- anfechtbar, besonders lassen auch die natürlichen Erscheinungen der Eruptivgesteine sich nicht zu Gunsten dieser Behauptung verwerten. Ueberdies ist neuerdings für den Diabas experimentell nachgewiesen worden, dass er bei der Festwerdung spezifisch schwerer wird. — Die Günther'sche Hypothese kann vielleicht einmal, wenn ein grösseres DBeobachtungsmaterial über Erd- temperaturen, kritische Temperaturen, Ausdehnungsverhältnisse der Silikate und Metalle vorliegt, bestätigt werden. Augenblicklich *) Man versteht darunter »eine Gasmasse, die gar keine aktuelle, sondern blos noch potentielle Energie besitzt, die sich in einem Zustande der Spannung befindet, wie wir uns eine auch nur annähernd gleich starke nach den innerhalb des uns zugänglichen Bereiches zu sammelnden Erfahrungen nicht anzustellen befähigt sind.« u indessen kann ihr, da sie auf eine ganze Anzahl unbewiesener Annahmen gestützt ist, nicht mehr Berechtigung zugesprochen werden, als der Hypothese, dass das Erdinnere starr sei. — Was die kosmischen Beziehungen des Erdkörpers anbetrifft, so ist nicht ausgeschlossen, dass eine isentropische Gasmasse sich äusseren Einflüssen gegenüber wie ein starrer Körper verhält. Zum Schluss meint Günther, dass die Frage für einen ganzen Zyklus geophysikalischer Aufgaben eine unmittelbare, ja imminente Bedeutung habe. Für die gegenwärtig so lebhaft diskutierten Fragen nach den Ursachen der Gebirgsbildung und des Vulkanismus wird die Beantwortung der Frage, ob sie im Sinne Günther's erfolgt, oder gegen ihn, keine Bedeutung besitzen. Nach Günther folgt auf die Centralkugel einatomiger Gase eine konzentrische Schale individualisierter, im Molekularzustand be- findlicher Gase, dieser eine solche tropfbarer Flüssigkeit, die all- mählich nach aussen hin in eine Art magmatischen Zustandes übergeht. Ausserhalb derselben folgt die Schicht latenter Plasti- cität, die erst von der äussersten, starren Erdkruste überlagert wird. Aus dem Umstande, dass Günther für die Entstehung der vulkanischen Erscheinungen mit Hopkins und Dutton isolierte, in eine feste Schicht eingebetteter Magmanester annimmt, auch die latent-plastische Zwischenschicht als ein Postulat der modernen Gebirgsbildungstheorien ansieht, ergiebt sich, dass auch für ihn diese Fragen nicht unmittelbar von der Frage nach dem Zu- stande des Erdinnern berührt werden. Zoologische Ergebnisse einer Frühjahrs-Exkursion nach Madeira und den Canarischen Inseln. Von K, Kraepelin. Über die Tierwelt Madeiras und der Canarischen Inseln existiert eine umfangreiche Litteratur; die der Canaren speziell ist bekanntlich schon vor Jahrzehnten durch das grosse Werk von Barker-Webb und Berthelot in ihren Grundzügen fest- gestellt. Es war daher von vornherein nicht zu erwarten, dass ein etwa sechswöchentlicher Erholungsausflug, der nur mehr nebenbei dem Sammeln von Pflanzen und Tieren gewidmet war, irgend etwas für die Wissenschaft Neues zu Tage fördern werde. Dennoch erwies sich die von mir und meinem Bruder, Prof. Emil Kraepelin in Heidelberg, im März und April 1894 zu- sammengebrachte Ausbeute bei ihrer Sichtung vielfach inter- essanter, als gehofft werden konnte, und es dürfte daher immer- hin angebracht erscheinen, aus meinem, die Fauna jener Inseln auf Grund der bisherigen Forschungen im Allgemeinen schil- dernden Vortrage einzelne speziellere Daten über die auf jener Exkursion erbeuteten Tiere hier wiederzugeben. Der Meeresfauna wurde nur vom Lande aus zur Ebbe- zeit einige Aufmerksamkeit zugewandt. Auf Madeira mit seiner Steilküste giebt es nur einzelne Punkte, an denen man auf diese Weise ein wenig zu sammeln Gelegenheit hat, und die Ausbeuten waren dementsprechend wenig befriedigend. Einen prächtigen % Strand hingegen bietet z. B. Orotava auf Teneriffa, wo das Meer zur Ebbezeit von den zerklüfteten Lavariffen weit zurücktritt, und wo man daher ohne viele Mühe in den zahllosen Lachen und Tümpeln das ungemein reiche Tierleben studieren kann. Gleich der erste derartige Spaziergang lieferte in grosser Menge zwei Arten von Aplysien (A. depilans L. und punctata Cuv.) und andere Nacktschnecken, zahlreiche Prosobranchier, zum grossen Teile von Einsiedlerkrebsen bewohnt, auch , eine Janthina mit Floss, zwei Spezies Holothurien, Asterias Webbiana Orb., Ophio- derma longicauda Trosch., Sphaerechinus granularis A. Ag., Diadema setosum Gray, Strongylocentrotus lividus Breyn, farben- prächtige Meereswürmer, verschiedene Crustaceen, wie Xantho tuberculosus Brll., Porcellana platycheles Penn., Palaemon squilla L. und — nach langem Bemühen — auch einige der zahlreich in den Tümpeln herumschwimmenden Fische (Blennius galerita L., junge Gobius, Mugil). Die Landfauna ist im Grossen und Ganzen arm an Ärten und arm an Individuen. Blumen und Büsche bieten nicht an- nähernd so reichen Fang, wie etwa in Deutschland. Unter den Gliedertieren sind es vor allem die flügellosen Gruppen, welche dominieren: Ameisen, Tausendfüsse, Spinnen und Asseln treten fast überall in geradezu erstaunlichen Massen auf. Libellen, Neuropteren, ja selbst Käfer, Hymenopteren und Rhynchoten sind verhältnismässig selten. Von Reptilien zeigt sich die Eidechse Madeiras, Lacerta Dugeesii M. E., ungemein häufig, ist aber schwer zu fangen. Dasselbe gilt von Lacerta Galloti Dum. Bibr. und Dugeesii M. E. der Canaren, zu deren Fang indess eigenartige Fallen hergerichtet werden, da sie den Weintrauben nachgehen sollen. Bei Orotava unter Steinen war der Chaleides viridanus Groh. nicht selten; ebenso der Platydactylus Delalandii D. B., der auch überall in den Häusern lebt. Frösche (Rana temporaria L.) sind, wie auch wohl Hyla arborea L., eingeführt und haben sich in wahrhaft erschreckender Weise vermehrt. Der einzige Süsswasserfisch, der Aal, wurde von uns nicht beobachtet. Die Molluskenfauna, berühmt durch die grosse Zahl der indigenen Formen (nach Langerhansz auf Madeira ıı1 von 132, nach Mousson auf den Canaren gegen 160 von etwa 180 Spezies), präsentiert sich bei flüchtigem Aufenthalt durchaus nicht so mannigfaltig und interessant, wie man erwarten sollte. Viele jener Arten sind eben speziell lokalisiert, wie z. B. auf Porto Santo, resp. den Desertas oder den entlegeneren Inseln und Schluchten des canarischen Archipels, und nur verhältnismässig wenige Formen sind allgemeiner verbreitet und häufig. So wurden von uns trotz eifrigen Sammelns auf Madeira während 10 Tage nur 20 Arten, auf den Canaren während 4 Wochen ebenfalls nur 20 Arten erbeutet. Wenn man indessen bedenkt, dass in dem erossen Werke von Webb und Berthelot, dessen Zusammen- stellungen die Sammelresultate von Jahren vorführen, an Pulmo- naten für die gesamten Canaren nur 55 Spezies aufgezählt werden, so wird man der Ansicht kaum widersprechen können, dass obige, als Resultat unserer Exkursion gegebenen Zahlen so ziemlich den mittleren Durchschnitt dessen darstellen, was ein alle Tier- und Pflanzenformen gleichmässig berücksichtigender Sammler innerhalb der angeführten Zeiträume zur Frühjahrszeit erhoffen darf. Aus diesem Grunde, und weil die erbeuteten Arten wesent- lich diejenigen Formen repräsentiren werden, die allgemeiner verbreitet oder doch an den von Reisenden bevorzugten Punkten —_ Funchal, Sta. Cruz de Tenerife, Guimar, Orotava, La Palma — nicht selten sind, glaube ich die Namen unserer von Herrn Prof. Arthur Krause-Berlin in dankenswertester Weise sorgfältig bestimmten Landschnecken-Ausbeute hier in extenso wiedergeben zu sollen. A) Madeira, Umgegend von Funchal, auch der oberhalb der Stadt gelegene, gegen 1500 m hohe Gebirgskamm am Wege nach Fayal (Poizo): ı) Arion lusitanicus Mab. 2) Limax agrestis L. 3) Amalia gagates Drap. 4) Testacella Maugei Fer. 5) Vitrina nitida Gould. 6) Hyalina cellaria Müll. 7) Helix pulchella M. 8) Helix undata Lowe (sehr häufig im Hotelgarten in der Tiefe der Blattrosette einer Agave). 9) H. vulgata Lowe - H. nitidius- cula Albers, nec. Sow. (gemein). 10) H. maderensis Wood (gemein). ıı) H. lenticula Fer. (häufig). ı2) H. polymorpha Lowe var. lincta. ı3) H. ventricosa Drap. 14) Stenogyra decollata: L. 15) Pupa umbilicata Drap. var. anconostoma Lowe (häufig). 16) Clausilia deltostoma Lowe. 17) Achatina lubrica Müll. —- made- rensis Lowe. 18) Auricula aequalis Lowe. 19) Limnaea truncatula Müll. 20) Ancylus striatus Quoy und Gaim. (in den »Levadas«). B) Canaren: ı) Limax arborum Bouch. var. valentianus Fer. (Orotava, Guimar). 2) Amalia gagates Drap. (Guimar). 3) Vitrina Lamarckii Fer. (Teneriffa). 4) Vitrina Blauneri Shuttl. (Guimar). 5) Hyalina vermiculum Lowe (Orotava, häufig). 6) Helix pulchella M. (Orotava). 7) H. aspera Müll. (La Palma). 8) H. lactea Müll. (Sta Cruz). 9) H. Pouchet Fer. (Orotava Guimar). ı0) H. malleata Fer. (Orotava). ı1ı) H. pisana Müll. (Orotava). 12) H. lancerotensis Webb und Berthel. (Orotava häufig, mit var. d’Orbignyi; La Palma). ı3) H. hispidula Lam. (Orotava, Guimar häufig). 14) H. lenticula Fer. (Orotava häufig, Guimar, La Palma). 15) H. persimilis Shuttl. (Orotava, Guimar, La Palma; gemein). 16) Bulimus variatus Webb und Berth. (Orotava). 17) Bulimus helvolus Webb und Berthel. (Orotava). 18) Stenogyra decollata L. (La Palma). 19) Ennea dealbata Webb und Berthel. (Orotava ı Exempl). 20) Pupa umbilicata Drap. var. anconostoma Lowe (Orotava gemein). Ein Vergleich beider Verzeichnisse ergiebt, dass nur 5 der gefundenen Schneckenarten für Madeira und die Canaren identisch sind (Amalia gagates, Helix pulchella, H. lenticula, Stenogyra decollata, Pupa umbilicata var. anconostoma), von denen die vier erstgenannten ja auch sonst eine weitere Verbreitung haben. Die Gesamtzahl der Arten unserer Ausbeute beträgt somit 35. Die Insektenfauna zeigt für den weniger Eingeweihten ein durchaus europäisches Gepräge. Nur hin und wieder erinnert uns eine vorüberfliegende Danais, eine Mantide oder dicke Pimelia daran, dass wir in südlicheren Breiten wandern. Von Hymenopteren wurde den überall verbreiteten Ameisen besondere Aufmerksamkeit zugewandt. Dennoch wurden IO auf Madeira und den Canaren im Ganzen nur II Arten erbeutet, während nach den Forschungen der letzten Jahre (limery, Forel) von den Canaren nicht weniger als 25 Arten bekannt geworden sind. Nach der freundlichen Bestimmung Prof. Forel's fanden wir auf Madeira die 4 Arten Plagiolepis pygmaea Latr., Lasius niger L., Tapinoma erraticum Latr. und Pheidole mega- cephala Fabr., sämtlich in der Umgegend von Funchal, während die Ausbeute der Canaren folgende 10 Formen ergab: Campo- notus maculatus Fabr. var. hesperius Em. (Orotava und Guimar), Camponotus rufoglaucus Jerd. var. erythropus Em. (Orotava, Guimar), Camponotus rufoglaucus Jerd. var. vestitus Sm. (Guimar), Plagiolepis pygmaea Latr. (Orotava), Lasius niger L. (Guimar), Crematogaster Allnaudi Em. (Guimar), Pheidole megacephala Fabr. (Orotava), Tetramorium caespitum L. var. depressum For. (Orotava), Aphaenogaster barbara L.. var. minor Andre (Orotava, Guimar) und Monomorium Salomonis L.. (Orotava). Von diesen ist nur Tapinoma erraticum, eine sonst im Mediterrangebiet gemeine Form, bisher noch nicht auf den Canaren beobachtet worden. — Von sonstigen Hymenopteren wurden nur 10 Spezies (Bombus, Apis, Anthophora, Halictus, Vespa, Psammophila, 3 Spezies Ich- neumoniden) gesammelt, da der Ketscherfang im allgemeinen wenig befriedigte. Die Artenzahl der heimgebrachten Coleopteren beträgt trotz eifrigen Sammelns nur 29 Spezies von Madeira, 67 von den Canaren. Vergleicht man diese Zahlen mit den bisher über- haupt aus diesen Gebieten bekannt gewordenen Formen, so müssen dieselben als recht bescheiden bezeichnet werden. Auch hier wieder dürfte die ausserordentliche Lokalisation der einzelnen Arten zur Erklärung heranzuziehen sein. Führt doch selbst das grosse Werk von Barker-Webb und Berthelot nicht mehr als 180 Spezies fürdie gesamten Canaren auf, währendnachLangerhannsz die Insel Madeira mit den benachbarten Eilanden deren 690 be- herbergt. Als charakteristisch für die Käferfauna ist das Fehlen der Cicindelen, das völlige Zurücktreten der Cerambyciden und Scarabaeiden, das relative Vorwiegen der Tenebrioniden, wie überhaupt der flügellosen Formen hervorzuheben. Zur Gewährung II eines ungefähren Überblicks dessen, was bei einem kürzeren Aufenthalt zur Frühlingszeit allenfalls vom Sammler erbeutet werden kann, mögen noch einige Daten über unsere Funde, deren Bestimmung ich grösstenteils der Freundlichkeit des Herrn Dr. R. Timm verdanke, hier folgen. Von Carabiden wurden auf Madeira gefangen 8, auf den Canaren Io Spezies, darunter ein Carabus (faustus) von Teneriffa, 2 Bembidien von Palma, 3 Calathus, 2 Harpalus, 2 Olisthopus, 2 Cymindis etc. Staphyliniden fanden wir auf Madeira 2, auf Teneriffa 5 Spezies, unter denen der Ocypus olens der häufigste. Von Silphiden sahen wir nur Silpha figurata (Teneriffa); ebenso von Histeriden, Nitiduliden, Ptiniden, Anthiciden und Meloiden nur je eine Art. Die Scarabaeiden sind vertreten durch einen Aphodius von Madeira, 2 Aphodius- arten und Epicometis femorata von Teneriffa, die Malacodermata durch 2 Malachiusarten, einen Malthinus und einen Aphanisticus. Dagegen lieferte die Familie der Tenebrioniden von den Canaren allein nicht weniger als 19, von Madeira 4 Spezies. Am meisten vertreten unter den Canarenformen ist die Gatt. Hegeter mit 7 Arten (darunter sehr häufig H. striatus, glaber, politus ete.); so- dann Pimelia mit 2, Opatrum ebenfalls mit 2, Blaps, Pedinus, Helops mit je einer Art. Von Mordelliden wurden auf Tene- riffa 4 Spezies (3 Anaspis und Mordella aculeata) erbeutet, von Curculioniden auf Madeira 9 (4 Otiorhynchus, Hypera fasciculata Sphenophorus abbreviatus,Ceutorrhynchus echii, ı Lixus, ı Bruchus), auf Teneriffa ıı Spezies (2 Otiorhynchus, Calandra oryzae, 2 Sitona, 4 Bruchus, ı Hypera, ı Apion). Chrysomeliden endlich und Coccinelliden sind recht spärlich. Die Gatt. Chrysomela fehlt ganz, nur 2 Longitarsusarten, eine Psylliodesart und Lema melanopa fanden sich als Repräsentanten der Familie auf Teneriffa ; auch die 4 teils auf Madeira, teils auf Teneriffa und La Palma ge- fangenen Coccinellidenspezies boten als bekannte europäische Formen”kein weiteres Interesse. In der Ordnung der Neuropteren ist die Abteilung der Trichoptera auf den Canaren überhaupt nicht vertreten. Nur die Gattungen Myrmeleon und Chrysopa sind bisher beobachtet; von letzterer Gattung wurden einige Stücke auf Teneriffa gefangen. en ET Be — 12 Über die verschiedenen Gruppen der ehemaligen Ordnung der Orthopteren wird voraussichtlich demnächst Dr. Krauss- Tübingen, welcher diesen Tieren bei längerem Aufenthalt auf den Canaren 1889 seine besondere Aufmerksamkeit zuwandte, ausführlicher berichten. Sie sind nach seiner vorläufigen Zu- sammenstellung (Zool. Anz. XV No. 390) weit artenreicher, als das Verzeichnis von 38 Spezies bei Webb und Berthelot ver- muten lässt, und umfassen 6 Forficuliden, 12 Blattiden, 4 Man- tiden, 23 Acridier, 9 Locustiden und 10 Grylliden. Erbeutet wurden von uns 3 Spezies Forficuliden, 3 Spezies Blattiden, 6 Arten Acridier, 2 Arten Locustiden, 3 Arten Grylliden und eine Mantis, neben einer Art Clo&on und einer Libelulla, die auf den Canaren nach Webb und Berthelot durch 5 Spezies vertreten sein sollen. Auch eine Embia (Larve) fingen wir in 2 Exem- plaren auf Teneriffa, sowie einen Phloeothrips, der sich massen- haft in den Blattrollen eines immergrünen Baumes beim Militair- lazaret in Funchal angesiedelt hatte. Sehr häufig unter Steinen sind die beiden Thysanuren- gattungen Lepisma und Machilis, deren Fang als gute Gedulds- probe empfohlen werden kann. Für Schmetterlinge, über deren Verbreitung auf den Canaren die jüngst erschienene Schrift von Rebel und Rogen- hofer (Ann. K. K. Hofmuseum, Wien IX, 1894) ausführliche Auskunft giebt, war die Jahreszeit augenscheinlich noch nicht recht günstig. Die später massenhaft umherfliegenden Danaiden waren nur in einzelnen überwinterten Exemplaren zu sehen. Häufiger zeigten sich die beiden Admirale Vanessa atalanta L. und callirrho& F., ferner Vanessa cardui L.., verschiedene Pierisarten (auch P. cheiranti Hb.), Colias Edusa F., Polyommatus Phlaeas L., Pararge xiphia F., 3 Lycaenen, Macroglossa stellatarum L., sowie einige Eulen und Spanner, wie Plusia aurifera Hb , Hype- nodes costaestrigalis Steph., Acidalia atlanticaria Woll., Botis ferrugalis Webb etc. Auf der Euphorbia regis jubae bemerkte wir die Raupen des Sphinx titymali Bod. in den verschiedensten Stadien der Entwickelung; im Ganzen wurden — bei allerdings sehr mässigem Eifer — 24 Spezies, darunter ı2 Rhopaloceren- arten, heimgebracht. Sehr interessant gestalteten sich die Schick- sale einer kleinen Psychidenart, deren vierkantige kleine Säcke überall an der die Carretera begleitenden Tamarix canariensis zu finden sind und auch von Rebel und Rogenhofer (l. c. p. 48) beschrieben werden. Ich that einige derselben am 24. März in Guimar in ein trockenes Gläschen und verpackte sie so in meiner Sammelkiste. Ende April wurden sie in Hamburg hervorgeholt und, da einige der Räupchen noch Leben zeigten, an frische Zweige von lTamarix gesetzt, wo jene bald munter zu fressen an- fingen. Im August kamen dann aus dieser Zucht zwei Männchen aus, die es Herrn Rebel ermöglichten, den bis dahin nur gemutmassten Zusammenhang dieser Säcke mit Psyche Cabrerai Reb. festzu- stellen. Noch grösser aber wurde die Ueberraschung, als bei einer abermaligen Besichtigung im Oktober der seit Wochen schon wieder ohne frische Tamarixzweige gelassene Zuchtbehälter eine grössere Zahl winziger Psychiden-Babys enthielt, die sich — faute de mieux —- aus dem trockenen Insektentorf ihres Gefäng- nisses höchst drollige Gehäuschen von ca. 2 mm Länge zurecht gemacht hatten. Augenblicklich sitzt ein Teil dieser kleinen (Gesellschaft noch recht vergnügt an lebenden Tamarixbäumchen in einem Warmhause des hiesigen botanischen Gartens, und es steht zu hoffen, dass sie die Fährlichkeiten des nordischen Winters glücklich überstehen werden. Die 25 Arten von Dipteren, welche mehr gelegentlich den Sammelgläsern einverleibt wurden, erweisen sich fast sämtlich — — nämlich volle 24 — nach der gütigen Bestimmung des Herrn V. von Roeder als auch in Mittel-Europa bekannte Formen. Nur das namentlich bei Guimar häufig von uns beobachtete Chrysotoxum trifasciatum war spezifisch canarisch. Die Zahl der Rhynchoten ist jedenfalls grösser, als Webb und Berthelot sie für die Canaren angeben, zumal deren Werk die Homopteren und Phytophtires gänzlich unerwähnt lässt. Gefangen wurden von uns, neben 9 Arten noch nicht näher be- stimmter Homopteren und einem Gläschen mit Aphiden, 19 Spezies Hemipteren (gegen 43 im Webb und Berthelot erwähnte). Unter diesen sind allein 6 oder 7 von jenen Autoren nicht verzeichnet, —_ T4 = nämlich Odontotarsus caudatus Klug, Coreus affınıs H.-Sch (nec Fabr.), Berosus luscus Fabr., Proderus suberythropus Costa, Nysius thymi Wolff, Pyrrhocoris aegyptius L. und Nabis capsiformis Ger. Den Familien nach waren vertreten: die Pentatomiden mit ı Art, die Coreiden, I.ygaeiden und Capsiden mit je 5 Arten, die Reduviiden, Tingiden und Anthocoriden wieder mit je einer Art. Keine einzige der Formen ist spezifisch canarisch, soweit sie sicher bestimmt werden konnten. Dasselbe gilt von den 4 auf Madeira erbeuteten Arten, welche nach Herrn Dr. C. Schäffer, dem ich die Durchsicht der Wanzen verdanke, als Emblethis verbascı Fab., Lygaeus militaris F., Nysius thymi Wolff und Pirates sp. bezeichnet wurden. Die Myriopoden treten sowohl auf Madeira wie auf den Canaren in solchen Massen auf, namentlich die Juliden und Strongylosomen, dass man ganz von selbst zum fleissigen Ein- sammeln derselben geführt wird. Zählte ich doch beispielsweise unter einem einzigen etwa handgrossen Stein nicht weniger als 63 Exemplare. Auch scheinen sie lange nicht so lichtscheu, wie bei uns, da sie überall zahlreich an den Felswänden, besonders an feuchten, umherkriechen. Für die Canaren sind im Zusammen- hange bisher nur die Scutigeriden und die Scolopendriden bear- beitet. Von diesen werden im »Webb und Berthelot« eine Scu- tigera, ı Lithobius, 2 Geophilus und 2 Scolopender, im Ganzen also 6 Arten aufgezählt. Die beiden, als Scol. valida Luc. und angusta Luc. bezeichneten grossen Scolopender, von denen ich einige Exemplare in Spiritus auf Teneriffa zu sehen Gelegenheit hatte, dürften kaum von Scol. morsitans spezifisch verschieden und wohl durch Verschleppung hierher gelangt sein. Die Scu- tigera ist überall in den Häusern häufig; sie wurde auch auf Madeira im kleinen Curral unter Steinen von mir beobachtet. Im Uebrigen erwies sich unsere Ausbeute so reichhaltig, dass Herr Prof. Latzel, welcher in liebenswürdiger Bereitwilligkeit die Bestimmung übernommen, sie zum Gegenstande einer eigenen Arbeit wählen konnte, welche demnächst in den »Mitteilungen aus dem Naturhistorischen Museum zu Hamburg 1895« er- scheinen wird. In dieser werden von den Canaren beschrieben 3 Arten Lithobius (darunter 2 neu), eine Spezies Henicops, ein Cryptops (neu), ein Geophilus und ein Himantarium. Die Ju- liden sind vertreten durch 2 Spezies (eine neu), die Polydesmiden durch einen Brachydesmus und einen Paradesmus. Im Ganzen sammelten wir demnach auf den Canaren ıı Spezies, darunter 4 neue, während das Material von Madeira nur 9 Spezies, nämlich ı Scutigera, 2 Lithobius, 2 Geophilus, davon einer neu, ı Schendyla (eximia Mein.), ı Paradesmus (gracilis C. Koch) ı Strongylosoma (lusitanum Verh.) und den auch auf den Canaren so ungemein häufigen Jul. Karschi Verh. enthielt. Am interessantesten wohl hat sich unsere Ausbeute an Spinnen erwiesen, deren Untersuchung Herr W. Boesenberg- Pforzheim freundlichst auf sich nahm. Die genaueren Ergebnisse derselben sind soeben in den Abhandlungen des Naturw. Vereins in Hamburg Bd. XIII, 1895 erschienen. Es geht daraus hervor, dass die in »Webb und Berthelot« für die gesamten Canaren an- gegebene Zahl von 28 Spezies nur einen sehr mässigen Bruch- teil der überhaupt vorkommenden Arten enthalten kann, da wir allein auf Teneriffa bei nur vierwöchentlichem Aufenthalt neben einer Phalangide (Dasylobus fuscoannulatus Sim.) 33 und auf einem kurzen Ausfluge nach La Palma noch 4 weitere Arten, im Ganzen also 37 Arten erbeuteten, unter denen 8 für die Wissenschaft neue, während ein beträchtlicher Teil der anderen von Webb und Berthelot wenigstens nicht erwähnt wird. Der Individuenreichtum an Spinnen ist geradezu staunenerregend, und namentlich die weiten Cactushalden wimmeln von Epeiren, Argiopen, und anderen netzspinnenden Formen. Die Resultate von Madeira sind bei der Kürze des Aufenthaltes natürlich weniger bedeutend. Immerhin wurden auch hier 16 Spezies — darunter neu Enoplo- gnatha Sattleri Boes. und Caelotes Aemilii Boes. — eingesammelt, von denenindess nur 3 mit Formen von den Canaren identisch sind. Der einzige Scorpion, den man als auf Teneriffa heimisch bezeichnen könnte, ist Centrurus biaculeatus Luc. von West- indien. Er ist augenscheinlich durch den Handel zunächst nach der Hafenstadt Santa Cruz verschleppt, von wo er sich weiter aus- zubreiten beginnt. Versicherte uns doch Herr Dr. Otto, der Ir deutsche Arzt in Santa Cruz, dessen liebenswürdige Gattin mich in ihrem Landhause so tapfer beim Fange der unheimlichen Scutigeriden unterstützte, dass er schon Exemplare wohl eine Stunde oberhalb der Stadt unter Steinen der Barancos gefunden habe. Von Milben haben wir nur einige Zecken heimgebracht. Dieselben fanden sich recht häufig unter Steinen auf dem Poizo, der Höhe des Gebirgskammes oberhalb Funchal. Es waren voll- gesogene Weibchen, die hier augenscheinlich überwinterten und wohl auf die Ziegenheerden angewiesen sind, welche im Sommer diese im März noch völlig winterlichen Hochflächen bevölkern. Ob Süsswasser-Crustaceen auf den von uns besuchten Inseln vorkommen, wage ich nicht zu entscheiden. Die Befischung einiger der zahlreichen Levadas — offener Bergwasserleitungen — mit dem Mullnetz ergab ein negatives Resultat; nur Mückenlarven und Ancylus striatus wurden in ihnen beobachtet. — Ungemein häufig hingegen sind die Landasseln, deren jedoch im »Webb und Berthelot« ebensowenig Erwähnung geschieht, wie der Juliden, während von Madeira bisher 9 Spezies beschrieben waren. Von diesen 9 Madeira-Arten haben wir 5 in der Nähe von Funchal gesammelt und zwar — nach der freundlichen Bestimmung des Herrn Dr. Michaelsen — Eluma purpurascens B.-L. (sehr gemein), Armadillidium vulgare Latr. (häufig), Porcellio maculipes B.-L., Metoponorthus sexfasciatus C. Koch und Ligia italica *) Fabr. L. Ehrenbergii Br. Neu für Madeira ist von uns beobachtet eine nicht näher bestimmte Art der Gattung Metoponorthus. Auf den Canaren war bisher nur das Vorkommen von Porcellio laevis Latr. bekannt. Wir können dieser, auch von uns gesammelten Art noch 9 oder Io weitere hinzufügen, nämlich Eluma purpurascens B.-L. (Orotava), Armadillidium vulgare Latr. (Orotava, Guimar), Porcellio aff. planarius B.-L. (Guimar), P. aff. lamellatus U]j. (La Palma), P. sp. (Orotava), P. laevis Latr. (Orotava), Metopo- northus sp. div.? (Orotava, Guimar; La Palma), Leptotrichus Panzerii Aud. Sav. und Leptotrichus sp. — Gemeinschaftlich für Madeira und die Canaren sind in diesen Verzeichnissen nur *) Die Bestimmung ist nicht ganz sicher, da das Hinterende des einzigen Exemplares verletzt ist. Eluma purpuracens und das kosmopolitische Armadillidium vulgare. Von einem nachträglich zwischen unserem Schneckenmaterial gefundenen Exemplar eines stacheligen Armadillo (aff. echi- natus Br.) liess sich leider nicht mehr feststellen, ob es auf Ma- deira oder auf Teneriffa gesammelt worden. Von terricolen Anneliden waren bisher von Madeira nur Allolobophora chlorotica Sav., A. madeirensis Mich. und Microscolex Poulteni Bedd. bekannt, denen erst ganz neuerdings Allolobophora Moebii Mich. hinzugefügt wurde. Auch wir haben nach den Unter- suchungen des Herrn Dr. Michaelsen 4 Arten von Madeira heim- gebracht, von denen jedoch nur eine — Allolob. chlorotica Sav. — mit den bisher beschriebenen übereinstimmt, während sich Allolobo- phora Eiseni Lev., A. octo&dra Sav. und ein Microscolex sp. als für Madeira neu erwiesen. Die Regenwürmer der Canaren scheinen überhaupt noch niemals gesammelt zu sein; jedenfalls findet sich in der Litteratur keine einzige Angabe. Unsere von dort mitgebrachte Ausbeute umfasste 5 Arten, nämlich Lum- bricus rubellus Hoffm., Allolobophora Eiseni Lev., A. complanata Dug., Microscolex Poulteni Bedd. und die wol aus Brasilien ein- geführte Perichaeta pallida Mich. Nicht ohne Interesse endlich war für uns das Auffinden einer Landplanarie unter Steinen des kleinen Curral oberhalb Funchals. Das Tier erwies sich nach der gütigen Bestimmung Prof. von Graff’s als das vielfach verschleppte Bipalium kewense Moseley. Als Endergebnis darf wol betont werden, dass zwar die Fauna der Wirbeltiere, Mollusken und der meisten Insektenord- nungen auf Madeira, wie auf den Canaren der Hauptsache nach erforscht ist, dass aber die niederen Klassen der Gliedertiere, die Myriopoden, Arachniden, Milben, Landasseln, wie nicht minder die Würmer, auch bei nur flüchtigem Aufenthalte noch manches Neue und Interessante zu bieten vermögen. — Den verschiedenen Herren, welche mich bei der Bestimmung des immerhin ziemlich umfangreichen und zum Teil recht schwierigen Materials unserer Ausbeute unterstützt haben, sei auch an dieser Stelle der herz- lichste Dank dargebracht. Zur Systematik der Regenwürmer. Von Dr. W. Michaelsen. Vor kurzem hatte ich Gelegenheit, eine neue Dichogaster-Art von Westafrika zu untersuchen; bei dieser Untersuchung, an die sich eine allgemeinere Betrachtung der Dichogaster-Gruppe knüpfte, wurde mir wieder die eigenartige Parallelität vor Augen gerückt, die zwischen gewissen Gattungen der Cryptodrilinen und der Acanthodrilinen berrscht. Ich bin der Ansicht, dass sich eine Erörterung dieser Frage bei dem jetzigen Standpunkt unserer Kenntnis nicht länger von der Hand weisen lässt; so sehr haben sich die hier in Betracht kommenden Thatsachen gehäuft. Es sei mir gestattet, eine vergleichende Betrachtung der beiden in Frage kommenden Terricolen-Unterfamilien voranzuschicken. Die Acanthodrilinen sind (im Gegensatz zu den Crypto- drilinen) durch folgende Eigenschaften charakterisiert: Zwei Paar Prostaten münden auf den Segmenten 17 und 19 aus; ein Paar Samenleiter-Oeffnungen liegt gesondert von jenen auf dem 18. Segment. Zwei Paar Samentaschen münden auf den Intersegmentalfurchen 7/8 und 8/9 aus. Die hier in Betracht kommende Gruppe der Cryptodrilinen (es handelt sich hier nur um Cryptodrilinen mit einem ‚einzigen Paar Samentaschen — und dieser Beschränkung liegt meiner Ansicht nach, wie schon aus der geographischen Verbreitung hervorgeht, eine besondere Wesentlichkeit in systematischer Be- ziehung inne) sind (im Gegensatz zu den Acanthodrilinen) durch folgende Eigenschaften charakterisiert: Ein einziges Paar Prostaten mündet auf dem 17. Segment aus; ein Paar Samenieiter-Oeff- nungen liegt auf dem 18. oder dem 17. Segment, gesondert von den Oeffnungen der Prostaten oder mit ihnen verschmolzen. Ein einziges Samentaschen-Paar mündet auf der Intersegmentalfurche 7/8 oder 8/9 aus. =— 19 = Alle übrigen Charaktere kommen, soweit es sich um eine Unterscheidung dieser beiden Unterfamilien handelt, nicht in Frage. Die in Rede stehende Gruppe der Cryptodrilinen ist also gegenüber den Acanthodrilinen nur durch eine Reduktion ge- wisser Geschlechtsorgane charakterisiert, und zwar durch Wegfall eines (des hinteren) Prostaten-Paares, sowie eines (des hinteren oder des vorderen) Samentaschen-Paares; dazu kommt dann in der Regel noch ein mehr oder weniger weites Vorrücken der Samenleiter-Oefinungen, das im Extrem (den meisten Fällen) zu einer Verschmelzung derselben mit dem übrig gebliebenen Paar Prostaten-Oeftinungen führt. Nach dieser Orientierung können wir zur Betrachtung der vorliegenden Thatsachen übergehen. Schon mehrfach ist festgestellt worden, dass an einer und derselben Lokalität zwei Arten vertreten sind, die sich nicht nur in Aeusserlichkeiten, sondern auch in minutiösen Verhältnissen der inneren Organisation mehr oder weniger vollkommen gleichen; trotzdem die eine ein typischer Acanthodriline, die andere ein typischer Cryptodriline ist. Der erste derartige zu unserer Kenntnis gelangte Fall be- trifft den Acanthodrilus dissimilis Bedd. und den Microscolex (Neodrilus) monocystis Bedd., beide von Neuseeland. Den zweiten Fall, betreffend Benhamia rosea Mich. und Millsonia (Dichogaster) mima Mich. erörterte ich gelegentlich der Beschreibung des letzteren. Mehrere derartige Fälle sind schliesslich durch Beddards Untersuchungen an dem von mir in Südamerika gesammelten Material entdeckt worden. In diesen leztzteren Fällen handelt es sich um Acanthodrilus- und Microscolex-Arten; als besonders markant hebe ich hervor die Aehnlichkeit zwischen folgenden Arten: Acanthodrilus Bovei Rosa und Microscolex Michaelseni Bedd., A. decipiens Bedd. und M. diversicolor Bedd., schliesslich A. simulans Bedd. und M. spatulifer Mich. Eine solche Aehnlichkeit beschränkt sich jedoch nicht auf einzelne Arten; es sind ganze Gattungen (bezw. Gruppen von Gattungen), zwischen denen sich eine ähnliche Beziehung nach- weisen lässt. Ich lasse eine Gegenüberstellung dieser Gattungen und eine Tabelle ihrer Diagnosen folgen: -"usgargqs3 IFNyoIsyonaoqun Aoıy IST sIUOWELT A27seJoysıq] SPp UaSstugpeyAaA-ussnıperelsog Uap ur Zunyaramgy IQ (x EYNLIIWEPNG Dun -PIoN sauLm N ! purpasmaN pun TLIIWEPNG SSJIISSEUUIN) 20 eytıpeIsaa Soyosıdons, *(usgqaıpgd3 Id1yaısyonaaqun puis sJlopun g 21N3198.197Z) UIWWON.LOA sajsyoryysesygdnegy SnJL.IPO.IIUIG x3]0950.101 4] (GSUTATRRITT pun 81uosjjiM) Jorsehoysıq -6/8 a2po gje aydınypeJuswäasıayu] yne usdunuyag-usy9sejuaweg 1eeg I UaSunuy>sg-usyssejusweg 1eeg © gı 19po Zı Juswsag jne usZunuyag-ı131ajusueg („Zi Juswsag jne ıeeg I usZunuy>g-U3SNIPEIEISOIG BIO) eıweyuag -6/8 pun g/l usysanypejuswöasısjup usp me "gI JusWwSag yjne usZunuy>ag-isjlsjusues -61 pun Zr Juausag ur ıeeg © usdunuy>g-ussnıpejelsorg erielunerg "u9]09 -1U9] USADPpur 199 Se Joydejurs uayeJsorg 19p pun spp sop amynıg Jyasıdo] -OJSIFT "U9SNIpNYJes] aus !Yuawsag "6 wL snSeydosag um uayosejsn[AyYy ayaıyıas ver] ug 'uadewjaysum ums] "Dtueed uSJsıog] ‘Ju2)JU9 SURcaueIpo N ap UoA pun ıapur -UI2 UOA UIFUNUFFG-SIYIATUISIN !puayas uawsag SG sıq E aoqn mu suajsıaw ‘zıny >19) "yasıpııydaueSspy USgewpaysn way 19po (aaıeyuswıpnı jewyaueu) um "sıadıoygp SPP US1OS up ur yane uUBJSIOg] aayruod suagqaneipa A9p A19d1uaMm 19PO ayaw uBFunuy2g-SsIyIa]UISIH) ! puayas aypu 19po G Aayn Suajsıau [P11m9 "yasıpııydauoyoafg "usyuswgag-N9es -UAWES UAP Aajury UASNApy[eI] SYPPpJIqassne -[yom weg € 1apo z ! uasgwujaysnm 19MZ 'ayrasymeg A5p ve zueS ‘Srierd usjslogf 22— 27 — Aus dieser Zusammenstellung geht meiner Ansicht nach mit genügender Deutlichkeit hervor, dass irgend eine Beziehung zwischen den gegenübergestellten Gattungen bestehen muss. Prüfen wir zwecks Klarstellung dieser Beziehung die geogra- phische Verbreitung derselben. Es decken sich die Verbreitungs- Gebiete der sich entsprechenden Gattungen, soweit unsere jetzige Kenntnis reicht, nicht vollkommen; aber bemerkenswerth ist, dass jenes Gebiet, welches von ihnen gemeinsam bewohnt wird, zugleich das ist, in dem sie beide am zahlreichsten vertreten sind, also wohl ihr Verbreitungs-Centrum. Bei Abweichungen handelt es sich nur um zerstreute Arten. Von den 7 bekannten Arten der Dichogaster-Gruppe stammen 5 aus dem tropischen West- afrika, dem Haupt-Gebiet der Benhamien. Das Hauptquartier der Gattung Acanthodrilus wie auch der Gattung Microscolex ist nach den Beddardschen Untersuchungen an meinem Material zweifellos das südliche Südamerika. Von hier aus haben sich Microscolex über Nordamerika, Acanthodrilus über die antarktischen Inseln nach dem Kapland und Madagaskar, sowie nach dem australischen Gebiet und schliesslich beide Gattungen gemein’ schaftlich nach Neuseeland verbreitet. Die Gattung Kerria schliesslich lebt gemeinsam mit der Gattung Ocnerodrilus in den wärmeren Gebieten des amerikanischen Kontinents. Lassen sich diese geographischen Beziehungen anders als durch Verwandtschafts-Verhältnisse erklären? Nehmen wir aber an, dass diese Beziehungen verwandtschaftlicher Natur sind, so ist das identisch mit der Annahme, dass je zwei entsprechende Gattungen der Acanthodrilinen und Cryptodrilinen unter einander näher verwandt sind alseinesteils die verschiedenen Acanthodrilinen- Gattungen unter einander, sowie andrenteils die verschiedenen Cryptodrilinen - Gattungen unter einander. Die direkte Schluss- folgerung hiervon ist, dass sich die Gruppe der Cryptodrilinen mit einem Paar Samentaschen in ganzer Breite aus den Acantho- drilinen entwickelt haben, dass also die Unterfamilien Acantho- drilini und Cryptodrilini, wie sie bisher einander gegenüber gestellt wurden, nicht mehr haltbar sind. Hiernach ist es für die Einteilung der Rosaschen Familie Megascolecidae von grösserer Bedeutung, ob die Zahl der Samentaschen mit der der Prostaten übereinstimmt, als ob jene Organe in einem oder in zwei Paaren vorhanden sind. (Schon früher habe ich darauf hingewiesen, welch besondere Bedeutung in der Einzahl des Samentaschen-Paares bei jenen Cryptodrilinen liegt; konnte sich doch die hochorganisierte Unterfamilie der Eudrilinen nur aus derartigen Formen entwickeln.) Es ergiebt sich damit schliess- lich eine Spaltung der früheren Unterfamilie Cryptodrilini in die Gruppe jener Gattungen, bei denen die Zahl der Samen- taschen (wie bei den in demselben Gebiet wohnenden Perichaeten) die Zahl der Prostaten übertrifft (Gattungen Cryptodrilus, Me- gascolides etc.) und in die Gruppe jener Gattungen, bei denen die Zahl der Samentaschen und Prostaten übereinstimmt (Ocnero- drilus, Microscolex, Dichogaster etc.). Dieser Spaltung entspricht auch die geographische Verbreitung jener Gattungen und das ist meiner Ansicht nach der beste Prüfstein für die Berechtigung jener Spaltung. Die erste Gruppe beherrscht (gemeinsam mit der Unterfamilie Perichaetini) das Festland Australiens, die andere Gruppe theilt sich mit den Acanthodrilinen und anderen Terricolen in den Besitz Amerikas, Afrikas und Neuseelands. Während die erste Gruppe, die verwandtschaftlich vielleicht den Perichaetinen näher steht, als Unterfamilie selbständig bleiben muss, ist die zweite Gruppe nach den obigen Erörterungen mit den Acanthodrilinen zu vereinen. Es ist hiernach die acanthodriline Form des Geschlechts- Apparates nichts andres, als ein »Phyletischer Charakter« und darauf hin weist auch der Umstand, dass diese Form nicht auf diese Gruppe der Familie Megascolecidae beschränkt ist. Auch die Unterfamilie Perichaetini hat ihre acanthodrilinen Formen, nämlich Deinodrilus Benhami Bedd. und Perichaeta Stuarti Bourne. Dass sich dieser Charakter in der einen Gruppe so vorherrschend gehalten hat, ist eine interessante Thatsache, nichts anderes. Bringen wir die in Vorstehendem zur Erörterung gebrachte Hypothese in ein systematisches Schema, so erhalten wir folgende Tabelle: Familie: Unterfamilie: Sippschaft: Gattung: Megascolecidae Microscolecini Ocnerodriliacea Kerria Gordiodrilus Ocnerodrilus Acanthodriliacea Acanthodrilus Microscolex ? Pontodrilus Benhamiacea Benhamia Trigaster Dichogaster Millsonia Microdrilus Octochaetus Geodrilus Typhaeus Photodrilus Eudrilini Eudrilus Teleudrilus Polytoreutus etc Cryptodrilini Cryptodrilus Megascolides ? Plutellus etc. Perichaetini Deinodrilus Perichaeta Megascolex etc. Fixieren wir die Hypothese in Gestalt eines Stammbaumes, so erhalten wir folgendes Bild: Acanthodriline Urform Deinodrilus Kerria Gordiodrilus ’erichaeta h r ee Acanthodrilus Stua Oenerodrilus Perichaetini Microscolex Benhamia j Cryptodrilini Eudrilini Dichogaster Sudrilini Dieser Stammbaum hat selbstverständlich nur die Bedeutung eines Versuches zur Klarstellung der verwandtschaftlichen Be- ziehungen der Microscoleciden - Gattungen. Ich stelle hiermit die Frage zur Discussion. ee nz Über die Wasserblüte Byssus flos aquae und ihr Verhalten gegen Druck. (Vorgetragen in der Sitzung vom 4. Oktober 1893.) Von Dr. Fr. Ahlborn. Die Wässer der ÄAussen- und Binnenalster in Hamburg werden alljährlich in der Zeit von Ende Juni bis November durch grosse Mengen einer zu den Cyanophyceen gehörigen zarten Alge getrübt, welche unter dem Namen Byssus (L) oder Aphanizomenon (Morr) flos aquae (IL) bekannt und auch ander- wärts als eine Art von »Wasserblüte« in Landseen beobachtet ist. Die Algen sind freischwimmende, sehr feine, aus je einer Zellreihe bestehende Fädchen, welche zu vielen hunderten in kleinen Flöckchen parallel nebeneinander liegen. Die Flöckchen erscheinen meist kurz und gedrungen, an den Enden in stumpfe, spindelförmige Spitzen ausgezogen, I—2mm lang. Zuweilen auch lagern sich mehrere solcher Flöckchen zu strangförmigen Ge- bilden an- und hintereinander, oder das kurze Flöckchen wird durch eine eigenartige Gleitbewegung der Fäden erheblich ver- längert. Da, wo der Wind mit den oberflächlichen Wasser- schichten die Algenmassen gegen das Ufer treibt, bedecken sie in einer fingerdicken rahmartigen Schicht die Oberfläche des Wassers, und man kann in ruhigen Buchten Flöckchen und Strähnen von 10—20 mm beobachten. Im Aquarium konnte ich an einzelnen kurzen Flöckchen genau verfolgen, wie dieselben sich zu einem aus zwei oder drei schmalen mondsichelförmigen (rliedern bestehenden Strange auflösen. Viele Flöckchen, die am Nachmittag in das Aquarium übertragen waren, hatten übernacht die Gestalt eines langen, schwach S-förmig gekrümmten Fadens angenommen. Baur 26 a, Unter dem Mikroskop war bei hinreichend starker Ver- grösserung deutlichst zu erkennen, dass an der Oberfläche des Flöckchens einzelne Fäden gleitend gegen die Pole vorgezogen wurden, so dass sich eine immer länger werdende Spitze von Fäden bildete. Stellenweis glitten die Fädchen der Alge auf der einen Seite des Flöckchens nach links, auf der andern nach rechts entlang. Die Geschwindigkeit der Gleitbewegung war verschieden: das eine Mal beobachtete ich, dass die gegenseitige Verschiebung zweier Fäden um eine Zelllänge in einer Minute erfolgte, ein anderes Mal betrug sie in !/s Minute 8 Zelllängen zu 1,5 Zellbreiten. Mehrfach hatte ich Gelegenheit zu sehen, dass einzelne, frei über den Rand des Flöckchens herausragende Fädenenden eine oszillierende Bewegung ausführten, wie sie bei den verwandten Algen, Oscillaria und Nostoc so vielfach vorkommt. Die Oszillation hin und zurück erfolgte innerhalb !/s Minute, wonach wieder etwa ı Minute Ruhe eintrat. Der Oszillations- winkel mochte ı0° bis 15° betragen. Diese Bewegungserschei- nungen waren mir um so bemerkenswerter, als weder die Gleit- bewegung der Fäden, noch die Oszillation der einzelnen Fadenenden seither bei Aphanizomenon beobachtet sind — soweit mir bekannt ist. Da ich trotz sorgfältigster Beobachtung eine äussere Ursache der Bewegungen nicht erkennen konnte, so nehme ich an, dass dieselbe, wie bei den Öszillariaceen, im Innern der Algen zu suchen ist. Die einzelnen Fädchen erscheinen für gewöhnlich starr und geradlinig, wie die Kryställchen eines Raphidenbündels, seltener findet man schwach gekrümmte. Der Zusammenschluss der Fädchen zu einem Flöckchen wird allem Anscheine nach durch einfache Oberflächenanziehung bewirkt und aufrecht erhalten; wenigstens ist es mir bislang nicht gelungen, mit Hülfe von Jodlösung gallertartige, und daher der direkten mikroskopischen Beobachtung entgehende Scheiden- bildung an den Fäden mit Sicherheit nachzuweisen. Da das spezifische Gewicht der Alge nur sehr wenig kleiner ist, als das des Wassers, so schwimmen die Algen je nach dem Bewegungs- zustande in einer mehr oder weniger dicken oberen Wasserschicht. Die Flockenbildung ist für die Alge mit dem Umstande verbunden, dass die eingeschlossenen Fäden von der direkten Berührung mit dem umgebenden, ernährenden Wasser abge- schlossen sind. So entsteht zwischen den oben liegenden und den eingeschlossenen Fäden eine Differenz der Existenzbedingungen, die nur teilweise durch die schwache Bewegungsfähigkeit der Algen ausgeglichen wird. Denn dadurch, dass die Flöckchen sich seitlich ausziehen und verlängern, wird die aufnahmefähige Oberfläche und die Anzahl der mit ihr ganz oder teilweise in Be- rührung stehenden Fäden vergrössert. Sobald eine Flocke einen gewissen Umfang erreicht hat, führt die seitliche Streckung desselben zu einer Spaltung in einzelne nur lose zusammen- hängende, spindelförmige Teilflöckchen, die alsbald in dem natürlich bewegten Wasser gänzlich von einander getrennt werden. Nur in ganz stillen Buchten unterbleibt der Zerfall, und die Algen bilden hier ansehnlichere, bald kugelige, bald strangförmige Aggregate, die in dichtem Aneinander die erwähnte grüne Rahmschicht der Wasserblüte ausmachen. So lange die Algen durch den Wellenschlag verhindert werden in zusammenhängenden dichten Schollen am Niveau zu treiben, hat die eingeschlossene Lage der inneren Fäden eines Flöckchens keinen wesentlichen Einfluss auf deren Ernährung, da die Diffusion der Nährstoffe, bei dem geringen Durchmesser der Flöckchen leicht bis in das Innere vordringt. Wo aber die Algen an geschützten Stellen des Ufers in dichten Massen er- scheinen, wird ihnen oft die enge Nachbarschaft gefährlich, und wenn die Sonne an heissen Tagen solche Stellen trifft, so kann man bald das Absterben und die beginnende Zersetzung der Algen beobachten. Die Strandlinie ist dann durch das schnell aus den abgestorbenen Zellen diffundierte Phykocyan in einem breiten Streifen tief himmelblau gefärbt, und in der breiigen Masse der schwimmenden Algen stellen sich opalisierende Zooglöen ein, die den weiteren Zerfall der Algen beschleunigen. Das es nicht die chemische Wirkung der Sonnenstrahlen ist, welche das Absterben der dichtgelagerten Algen bewirkt, lässt sich dadurch beweisen, dass die Erscheinung auch im Dunkeln ee eintritt. Als ich mich im Jahre 1893 für Aphanizomenen zu interessiren begann, schöpfte ich eines Tages gegen Abend von einem Boot aus vorsichtig eine Probe der Alge in ein Fläschchen, um sie Tags darauf zu untersuchen. Die Wasserblüte war voll- kommen frisch und zeigte keine Spur von Zerfall. Sobald das Wasser im Fläschchen zur Ruhe gekommen war, sammelten sich die Algenflöckchen, die vorher das Wasser gleichförmig durch- setzten, in einer strohhalmdicken Schicht am Niveau. Das Fläschchen war zu */; mit frischem Alsterwasser gefüllt und stand die Nacht lose verschlossen im Zimmer. Zu meinem grossen Erstaunen fand ich am anderen Morgen die Algen nicht mehr schwimmend, sondern gröstenteils zu Boden ge- sunken, und es gelang mir weder durch bessere Belichtung, noch durch Erneuerung des Wassers, sie zum Aufsteigen zu ver- anlassen. Das dunklere Grün der Flöckchen liess vermuthen, dass die Algen eine wesentliche Veränderung erfahren hatten, und die bald auftretende prachtvolle Blaufärbung des Wassers durch das purpurn fluoreszierende Phykocyan bestätigte den begonnenen Zerfall der Pflanzen. Jedenfalls war das Sonnen- licht in diesem Falle gänzlich unbeteiligt an dem Vorgang, der sich stets wiederholte, wenn ich grössere Mengen der Algen in kleinen Gefässen über Nacht stehen liess. Der Teil der Algen welcher nicht untergegangen war, zeigte schon am anderen Tage die opaken Zooglöen, die am dritten Tage bereits die ganze Algenmasse durchsetzten. Nur in einem mit höheren Wasser- pflanzen reich besetzten Aquarium gelang es, einzelne isolirt liegende Algenflöckchen 8 bis 14 Tage am Leben zu erhalten. Die grosse Masse der in dicker Schicht liegenden Algen sank hier zu Boden oder war schwimmend in ganz kurzer Zeit eine Beute der Bakterien. Soweit sich feststellen liess, gingen die in der Tiefe der Algenschicht liegenden Flöckchen nach einander unter, während die am Niveau des ruhig stehenden offenen Wassers befindlichen schwimmend blieben. Es handelte sich nun darum, der Ursache dieses ungleichen Verhaltens näher zu kommen. So gewiss das Emportreiben der frischen Algen gegen die Oberfläche des Wassers seinen Grund darin hat, dass das spez. Gewicht derselben kleiner als I ist, so gewiss kommt dass Untersinken dadurch zu stande, dass das spez. Gewrcht grösser als ı geworden ist. Dies kann nun, rein physikalisch betrachtet, dadurch geschehen sein, dass die Algen eine Substanz aufgenommen haben, die schwerer als Wasser ist, also vielleicht einen salzhaltigen Körper, oder, was a priori wahrscheinlicher ist, dass ihre Masse an einem spezifisch leichteren, vielleicht gasartigen Bestandteil ärmer geworden ist, das sie ein Gas ausgeschieden, oder an einem gasförmigen Nahrungs- mittel Mangel gelitten haben. Vom physiologischen Standpunkte ist natürlich die Annahme einer Überlastung der Algen durch Aufnahme von Salzen aus- geschlossen, da nicht abzusehen ist, warum die Algen hierzu nur dann befähigt werden, wenn sie sich in einer kleinen Menge stillstehenden Wassers zusammengedrängt befinden, während sie in dem frei bewegten Wasser der Alster, durch die Wellen- bewegungen auf eine viel grössere Wassermasse locker verteilt, dazu nicht im Stande sein sollten. Ebensowenig kann man die Annahme gelten lassen, dass die Algen ihren Untergang schlechthin durch die spontane Excretion einer spezifisch leichten flüssigen oder gasförmigen Substanz verursachen, denn es bliebe dann unaufgeklärt, warum die oberflächlich gelagerten Flöckchen der Schicht diese Excretion nicht vernehmen, sondern dauernd (bis zu ihrer Vernichtung durch die Zooglöapilze) schwimmen bleiben. Demgegenüber wird das verschiedenartige Verhalten der untersinkenden und obenschwimmenden Algen durchaus befrie- digend erklärt, durch das grosse Bedürfnis dieser Organismen an gasförmigen Nahrungsmitteln, die aus der Atmosphäre durch Diffusion in das Wasser eindringen und so den Algen zugänglich werden. Je grösser und freier die Oberfläche des Wassers ist und je kräftiger sie durch den Wind bewegt und vergrössert wird, desto schneller und ergiebiger ist der Diffusionsvorgang und die Algen finden auch in einiger Tiefe ihren Bedarf, zumal sie dabei gleichzeitig auf eine grössere Wassermenge verteilt ge- halten werden. Im engen, stillstehenden Wasser dagegen ist die Diffusion — namentlich bei warmem Wetter — weit mangelhafter, BD und wir verstehen, warum nur die obersten, der Luft benach- barten Schichten der dichtgedrängten Algenmengen schwimmen bleiben, während die darunter liegenden zu Grunde gehen: nur an seiner Oberfläche enthält dann das Wasser genügende Mengen der für diese Algen wichtigen Gase, während in den tieferen Lagen alsbald Mangel eintritt, so dass hier die Algen zuerst an »Gashunger« sterben. Welches bestimmte atmosphärische Gas für die Existenz unserer Organismen so dringend erforderlich ist, dass sie ohne dieses so schnell vergehen, lässt sich natürlich nicht mit Sicher- heit angeben, wenn auch zunächt wohl nur an Kohlendioxyd und Sauerstoff zu denken ist. (Gegen die Kohlensäure spricht an- scheinend der Umstand, dass das Niedersinken der Algen im engeren Raume auch im Dunkeln erfolgt, wenn den Pflanzen die zur Verarbeitung der Kohlensäure nötige chemische Energie des Sonnenlichtes nicht zu Gebote steht. Man sollte meinen, dass dann auch im freien Wasser die Algen zur Nachtzeit untergehen müssten, da sie dort ebensowenig zur Assimilation des COs fähig sind. Damit ist selbstverständlich noch nichts für die Möglichkeit bewiesen, dass die fragliche Substanz Sauerstoff ist; hierzu bedarf es weiterer experimenteller Untersuchungen, die ich im nächsten Sommer anstellen zu können hoffe. Die grosse Empfindlichkeit der Wasserblüte auch gegen geringe Änderungen ihrer Existenzbedingnngen, wie sie sich in dem spontanen Untersinken der Algen in ruhigem Wasser dar- stellt, konnte ich durch eine gelegentliche Beobachtung bestätigen, die mich in hohem Grade überraschte. Wenn man nämlich ein Medizinfläschchen mit algenhaltigem Wasser bis zum Überlaufen füllt und dann mit einem gut passenden Korke verschliesst, so gehört nur ein mässig kräftiger Druck dazu, um die Wasserblüte augenblicklich zum Untersinken zu brin- gen. Diese sehr interessante Erscheinung stellt sich jedesmal so prompt ein und geht so schnell von statten, dass man unwill- kürlich an den kartesianischen Taucher erinnert wird. Dass aber dies Untersinken der Alge durchaus nicht auf dem Prinzip dieses bekannten physikalischen Spielzeuges beruht, sieht man daran, dass die Organismen nicht wieder emporsteigen, wie der Taucher, wenn der Druck auf die Oberfläche des Wassers beseitigt wird. Um zunächst die Grösse des zum Herabfallen der Algen erforderlichen Druckes zu bestimmen, brachte ich eine kleine Menge derselben in einen kleinen Standceylinder, auf welchen vermittelst eines durchbohrten Gummistöpsels ein langes Glas- rohr vertikal aufgesetzt wurde. War das Rohr hinreichend weit hindurchgesteckt, so dass es in dem völlig mit Wasser gefülltem Cylinder bis unter die schwimmende Algenschicht reichte, so wurden die Algen am Emporsteigen in dem Rohre verhindert und der auf ihnen lastende hydrostatische Druck liess sich durch Nachgiessen von Wasser in das Steigrohr beliebig erhöhen. Als die Wassersäule eine Höhe von ca. ı m erreicht hatte, genügte ein mässiger Stoss des Cylinders gegen die Unterlage, um die Algen augenblicklich nieder sinken zu lassen. Allein die Erwartung, dass in einem weiteren Versuch nur durch fernere Steigerung der Niveauhöhe der gleiche Erfolg bald zu erreichen sei, bestätigte sich nicht. Ein gleichförmiger Druck einer 6,5 m hohen Wassersäule brachte die Algen noch nicht zum Sinken. Daher wurde jetzt statt der umständlichen hydrostatischen Vor- richtung eine mit Manometer versehene Kompressionspumpe zur Erzeugung des Druckes angewandt. Mehrere hintereinander angestellte Versuche ergaben das Resultat, dass die Algen erst bei einem Drucke von 2, bis 2, kg auf ı qem der Oberfläche, also bei 2.5 bis 2,s Atmosphären langsam untersanken. Hierzu wäre also ein hydrostatischer Druck von 25 bis 26m Wasserhöhe erforderlich gewesen. Man kann hiernach annehmen, dass die Alge, welche ja vorwiegend die obersten Wasserschichten bewohnt, in einer Tiefe von 25—30 m nicht mehr fortkommen kann, doch soll nicht verschwiegen werden, dass die obigen Versuche einen bestimmten Beweis dafür nicht unbedingt liefern. Es bleibt immer noch denkbar, dass bei einem sehr langsamen Übergange der Algen zu grösseren Tiefen die allmähliche Steigerung des Druckes ohne verderbliche Wirkung ist; denn durch die Kom- pressionspumpe wurde der Druck in weniger als einer halben Minute auf die oben bezeichnete Höhe gebracht. Weitere Versuche könnten über diesem Punkt nähere Aufklärung bringen. In dem Augenblick, wo die Algen in Folge des Druckes vom Niveau herabzusinken beginnen, nehmen sie eine sehr deutlich dunkeler grüne Farbe an. Der Kontrast gegen nicht gepresste Wasserb iite ist etwa so, wie sich das Grün einer mechanisch zerquetschten Blattstelle gegen die intakte Blattfläche abhebt. Diese auffällige Erscheinung be- stätigte entschieden die Vermutung, dass die aus der Masse der Algen durch Druck verdrängte specifisch leichte Substanz ein in konkreten Teilchen zwischen den Fäden der Flöckchen oder innerhalb der Algenzellen vorhandenes Gas sein müsse, welches momentan von dem umgebenden Wasser absorbiert wurde. Dass es sich bei dem Vorgang immer nur um sehr kleine, leicht absorbierbare Gasmengen handelte, folgt aus der Thatsache, dass es nicht gelingt, irgend welche makroskospisch sichtbare Gasbläschen durch Druck aus den Algen hervorzubringen. Die mikroskopische Untersuchung der frischen, nicht gedrückten Algen ergab nun mit Bestimmtheit, dass weder an der Oberfläche der Algenflöckchen noch innerhalb derselben zwischen den Fäden irgend welche Gasbläschen vorhanden waren. Bei vorsichtigem Auseinanderdrücken einzelner Flöckchen unter dem Deckglas hätten etwa freiwerdende Luftbläschen der Be- obachtung unter dem Mikroskop nicht entgehen können; weder bei mittlerer, noch bei starker Vergrösserung mit Immensions- systemen zeigte sich eine Spur davon. Es musste also, wenn die Algen durch Druck zum Sinken kamen, aus dem Innern der Zellen ein Gas ausgetreten sein. Es handelte sich demnach jetzt darum, den Inhalt der Zellen vor und nach dem kritischen Druck zu prüfen und zuzusehen, ob ein den Austritt des Gases bestätigender Unterschied vorliege. Man kann an den cylindrischen Fäden von Aphanizomenon der äusseren Form nach verschiedene Arten von Zellen unter- scheiden. Die sehr zahlreichen kleinen vegetativen Zellen sind teils so lang wie breit, teils länger, bis zur doppelten Breite. Sie sind mit vielen feinen glänzenden Körnchen angefüllt. An beiden Enden des Fadens sind die körnigen Einlagerungen spärlicher; die Zellen zarter, blasser, vakuolenhaltig und etwa bis acht mal so lang als breit. Die auffälligste Zelle jedes Fadens ist die in die Reihe der vegetativen Zellen eingeschaltete Spore. Sie ist etwa ı1!/s mal so breit als die übrigen Zellen und 6 bis 8 mal so lang als breit. Ihr Inhalt ist dicht mit feinen Körnern und dunkleren Bläschen erfüllt, die sich zum Teil mit Borax — Carmin und Anilinfarben intensiv färben. Die kräftige Zellwand besitzt an den Enden neben der dünnen Scheidewand gegen die schmälere Nachbar- zelle eine ringförmige, wulstige Verdickung, die sich zur Her- stellung einer haltbareren Verbindung flach schalenförmig um die Stirn der nächstliegenden vegetativen Zelle legt. Endlich beobachtet man in einzelnen Fäden, nicht in allen, auch noch kleine längliche Zellen mit homogenem, intensiv blau- grünem Inhalt. Ihre Zellwände erscheinen wie aufgequollen, kurzzottig rauh, namentlich an den Enden, wo sie mit groben Zacken die Breite der Nachbarzellen überragen. An den Polen des Zellinhaltes tritt jederseits ein das Licht stärker brechender, anscheinend aus Kernsubstanz bestehender Körper auf, der bald als undeutlich begrenzter Ballen, bald als scharf gezeichnete Kugel in das homogene Plasma eintaucht oder ihm als flache Scheibe, Kugel oder Schildchen kappenartig aufgesetzt ist. Neben den Formen mit zwei polaren Kernen waren auch solche mit vier und fünf im Protoplasma zerstreuten Kernen zu beobachten, deren Grössenverhältnisse mit den karmingefärbten Sporenkernen übereinstimmten. — Ob die Kernteilungen, welche sich offenbar in diesen Zellen vollziehen, schliesslich zur Bildung der kern- reichen Sporen führen, oder welche Bedeutung diese charakte- ristischen Zellen haben, vermag ich einstweilen nicht zu entscheiden. Die mikroskopische Betrachtung der durch Druck gefüllten Algen liess letztere gegen die nicht komprimierten frischen Organismen nicht merklich verändert erscheinen. An mehreren Sporenzellen konnte beobachtet werden, dass die Zellenwand nahe ihrer Mitte eine Durchbrechung erlitten hatte, durch welche das Protoplasma als zäher Tropfen hervorgequollen war. Wenn es auch nicht mehr zweifelhaft war, dass die durch den Druck ver- anlasste dunklere Färbung der Algen die Folge einer Veränderung am Inhalte der vegetativen Zellen sein musste, so liess sich doch nicht sicher erkennen, worin diese Änderung bestand, denn die Zellen enthielten nach wie vor zahlreiche feine Einlagerungen. Ob während der Einwirkung des Druckes eine gewisse, schwer unterscheidbare Art dieser Einlagerungen, welche die hellere Färbung der Flöckchen bis dahin verursacht hatte, durch Diffusion die Zellen verlassen hatte, war praktischer Schwierigkeiten wegen nicht festzustellen. Hierzu hätte man, um ganz sicher zu gehen, während der Anwendung des Druckes eine einzelne Zelle unaus- gesetzt im Auge behalten müssen. Die zu diesem Zwecke angestellten Versuche mit dem Deckglaskompressorium mislangen, da sich Strömungen nicht vermeiden liessen und da bei der Kleinheit des Objektes mit sehr starken Vergrösserungen gearbeitet werden musste, sodass sich bei Steigerung des Druckes eine ein- zelne Zelle nicht mit Sicherheit verfolgen liess. Ebenso wenig befriedigten die Versuche, die Druckerscheinungen durch Stoss auf das Deckglas hervorzurufen. Man wird sich also einstweilen, bis die unmittelbare Beobachtung des Vorganges gelingt, mit der Annahme begnügen müssen, dass die dunklere Färbung der Wasserblüte, die der Druck hervorruft und welche mit dem Dichterwerden und Untersinken der Algen Hand in Hand geht, thatsächlich durch Austreten minimaler hellfarbener Graseinschlüsse aus dem Protoplasma der Zellen bewirkt wird. Für die An- nahme, dass der Farbenwechsel möglicherweise durch chemische Änderung der chromatischen Substanzen bedingt sein könnte, fehlt es an jedem Anhalt. Die Fällung der Algen durch Druck hat unter allen Umständen das Absterben derselben zur Folge. Meine Notizen über die Veränderungen, welche nach der Anwendung des Druckes an den Organismen vor sich gehen, lauten folgendermassen: Eine am Nachmittag des 4. Oktober 1893 der Alster entnommene und durch Druck alsbald zum Untergang gebrachte frische Probe ist am Freitag, den 6. mittags soweit zerfallen, dass eine bedeutende Ausscheidung von fluoreszierendem Phykocyan erfolgt ist. Die vegetativen Zellen sind fast aus- nahmslos von einander getrennt. Das körnchenstrotzende Plasma der Sporenzellen hat sich kontrahiert und kommt durch Auf- lösung der hüllenden Zellwand in's Freie. Vielfach sieht man den Sporeninhalt ohne Wand umhertreiben, an anderen Sporen ist nur noch ein feiner, faltiger Rest der Zellwand zu erkennen. Uebrigens sind auch zahlreiche leere Zellhüllen vorhanden. Die ganze Flüssigkeit ist mit Bakterien durch und durch erfüllt, deren zersetzender Einfluss in einer schon am Morgen des 6. Octobers beobachteten lebhaften Gasentwickelung zu Tage tritt. Durch Anbringung eines Steigrohres an dem verschlossenen Glase wird das Gas zurückgehalten und am folgenden Tage, nachdem die Gasentwickelung aufgehört hat, in der pneumatischen Wanne zur Prüfung entnommen. Die Untersuchung ergiebt, dass das Gas Sumpfgas (CHs) ist. Es hat also Cellulosegährung durch Amylobakter stattgefunden, was mit den Beobachtungen der Zollwandcorrosionen zusammenstimmt. Die Flüssigkeit mit den zersetzten Algen hat einen ausgesprochenen Geruch nach Milch- säure. Erst nach längerer Zeit wird intensiver Schwefelwasser- stoffgeruch wahrgenommen. Alle vegetativen Zellen sind schon am zweiten Tage nach dem Fällen der Algen von bräunlichem, völlig trübem Ansehen und zum Teil gänzlich entleert. Unsere Wasserblüte eignet sich nach dem oben gesagten vorzüglich zur Gewinnung grösserer Mengen des prachtvollen Farbstoffes Phykocyan. Hierzu hat man nur nötig, die Algen in der bezeichneten Weise durch Druck in einem Medizinfläschchen zum Untersinken zu bringen und sie damit abzutöten. Nach ein bis zwei Tagen enthält das Wasser des Fläschchens reichliche Mengen von Phykocyan. Zur Demonstration empfiehlt es sich, die Lösung zu filtrieren und sie dadurch von den Algenresten und allen sonstigen Trübungen zu reinigen. Will man den Farbstoff längere Zeit aufbewahren, so ist es wahrscheinlich von Wichtigkeit, die Filtration so frühzeitig wie möglich vorzunehmen, um den Farbstoff möglichst schnell den zersetzenden Einflüssen der Algengährung zu entziehen. Herr Dr. B. Walter hat im Physikalischen Staatslaboratorium die optischeu Eigenschaften des Farbstoffes studiert und mit denen des Chlorophylis verglichen. Ueber seine dabei gewonnenen Erfahrungen hatte er die Güte mir das Folgende mitzuteilen. ‚Während es möglich ist, das in Alkohol oder Aceton gelöste Chlorophyll! im Dunkeln beliebig lange aufzubewahren, — ich besitze solche seit dem Oktober 1893, die noch immer ihre schöne grasgrüne Farbe und Fluoreszenz haben — , ist die Herstellung haltbarer Lösungen von Phykocyan schwieriger. Ich besitze von diesem Farbstoff noch zwei Lösungen, die im September des letzten Jahres bereitet wurden (also 5 Monate alt sind), dann sogleich ins Dunkle gestellt wurden und dort ihre ursprüngliche Farbe nahezu vollständig beibehalten haben. Die Fluoreszenz ist allerdings schon etwas schwächer geworden, indessen immer noch sehr deutlich sichtbar. Die eine von diesen Lösungen war mit einigen Tropfen Karbolsäure versetzt, die andern nicht, ein Beweis, dass diese Säure nicht unbedingt nötig ist. Anderer- seits sind aber auch Lösungen, die sofort in's Dunkle gesetzt wurden, sowohl mit, wie ohne Karbolsäure, verdorben, so- dass also hier noch andere Faktoren mitzuspielen scheinen. Am Tageslicht dagegen hielt sich keine einzige der Lösungen länger als einen Monat, sodass die Dunkelheit jedenfalls zur Er- haltung notwendig ist, wie dies auch bei vielen anderen fluores- zierenden Lösungen der Fall. — Wenn man das Chlorophyll mit Alkohol aus der lebenden Wasserblüte herauszieht, so bleibt darin ein blauer Farbstoff zurück, der aber nicht mehr in Wassser löslich ist. Für die nahe Verwandtschaft der beiden Farbstoffe, des Chlorophylis und des Phykocyans spricht auch die Ähnlich- keit der Spectra ihres Fluorzenzlichtes. Beide Spectren bestehen aus einem schmalen roten Bande. Aber diese Bänder fallen nicht genau übereinander; die Mitte des Chlorophylispectrums liegt bei der Wellenlänge 675, die des Phykocyanspectrums bei 646. Damit stimmt überein, dass die Fluoreszenzfarbe des Phykocyans mehr orange, die des Chlorophylis mehr blutrot ist.« — Realeymnasıum des Fohanneums, den 7. Februar 1895. Über die Variabilität der Hainbuche. Von Dr. ©. Schäffer. (Nach einem in der Sitzung der botanischen Gruppe des naturwissenschaftlichen Vereins in Hamburg am 17. November 1894 gehaltenen Vortrage.) Im Jahre 1879 beschrieb Axchenau in den Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereins für Neuvorpommern eine Hain- buchenform aus dem Park des Schlosses Putbus auf Rügen, welche neben normalen Zweigen schwächere, kurzgliedrige Zweige trug, mit Blättern, welche durch die tieferen Einschnitte sich in der Gestalt einem Eichenblatt näherten. Über den Ursprung dieser Form ist nichts bekannt geworden. Dagegen sah derselbe Autor bald darauf an einem bis dahin jedenfalls normalblättrigen Bremer Exemplar derselben Art infolge der Einwirkung eines der Pflanze offenbar nicht zusagenden Bodens (Schutt und Weserkies) eben- solche »eichenblättrige« Zweige auftreten wie an der Rügener Form (Botanische Zeitg. 1891, S. 97 und Gartenflora 1891, S. 377, an letzterem Orte auch die Abbildung eines eichenblättrigen /weiges, an beiden Orten weitere Litteraturangaben). Zu der abnormen Entwicklung mag wohl auch, wie Dxchenau bemerkt, das andauernde Festtreten des Bodens, sowie die häufigen Er- schütterungen der Pflanze durch Schüler beigetragen haben. In ähnlicher Weise hat später, wie ich einem Referat von Auchenau (Bot. Zeitg. 1894. S. 213) entnehme, Schöpke in dem Jahres- bericht der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur (1892) die abnorme Beblätterung einer Hainbuche bei Schweidnitz durch die Bodenverhältnisse erklärt. Ferner hat Magnus im 33. Jahrgang der Verh. des Bot. Vereins der Provinz Brandenburg (1891) Beobachtungen über eine Hainbuche in den Kuranlagen von Bad Kissingen am Ufer der Saale veröffentlicht. Er fand ausser normalen Zweigen mit nur gesägten Blättern solche mit tief gelappten Blättern, und zwar gingen diese beiden Zweigformen aus einander hervor. Ausser- dem aber kamen noch Zweige mit ziemlich tief eingeschnittenen und am eingeschnittenen Rande gesägten Blättern vor, welche man nicht gerade gelappt nennen kann, da die Einschnitte nur bis etwa !/ı der Blattbreite reichten. Diese Blattform aber fand sich meistens an ganz anderen Stellen der Pflanze als die beiden vorigen. Als Übergangsform zwischen den beiden ersten Blatt- formen ist dieselbe nach Magens nicht anzusehen. Über die Entstehung der abnormen Beblätterung lässt sich bei dieser Pflanze nichts sagen. Von der Einwirkung der Bodenverhält- nisse resp. mangelhafter. Ernährung scheint die Blattform hier nicht bedingt zu sein. Mit einer im Chudenicer Schlossparke stehenden Hainbuche ähnlicher Art hat sich sodann noch Celakovsky*) in einer Arbeit »über Abnormitäten der Hainbuche und der Fichte« (Böhmisch. In den Arb. der Prager Akad. 1853. Deutsches Resume) be- schäftigt. Celakovsky nennt sie» var. heterophylla oder querci- folia. Auf die Blattformen geht er nicht ein, sondern nur auf Abweichungen in den Fruchtständen. Weiter unten wird auf diese Arbeit noch zurückzukommen sein. Das Folgende soll nun zu den bisher vorhandenen Beob- achtungen über die Blattformen und Fruchtstände der Hainbuche einige Ergänzungen liefern. Meine Beobachtungen beziehen sich aufeine im Schweriner botanischen Garten stehende Hainbuche, von der Herr Dr. Deze/s mir freundlichst die Hauptblatt- formen verschaffte, sowie auf ein im Hamburger botanischen Garten stehendes Exemplar. An dem Schweriner Exemplar entspringen ausser den Normalzweigen mit dem Normalblatt besonders kurzgliedrige, sehr schwache Sprosse mit kleinen, schmalen, tief und unregel- mässig gelappten Blättern (mit wenigen Seitennerven), welche noch unregelmässiger gelappt sind (F ig. ı und 2), als diejenigen waren, welche nach Duchkenaus Abbildung das Bremer Exemplar trug. Ausserdem finden «sich an besonderen wenig ‘oder 'gar *) Ein Referat über das Resum& ist von Buchenau in der Bot. Ztg. 1894 veröffentlicht. Das Resume ist mir erst, nachdem der hier referierte Vortrag gehalten war, durch die Güte des Verfassers zugänglich ge- worden. Das auf S. 5 abgedruckte Citat Konnte daher im Vortrage noch nicht gegeben werden, sondern ist erst bei der Bearbeitung für den Druck eingefügt worden. — , 40 =—— nicht geschwächten Zweigen ziemlich breite mit wenigen Seiten- nerven versehene Blätter (Fig. 3), welche in Grösse und Form die Mitte halten zwischen der Bremer aberranten Blatttorm und den gleich zu besprechenden Blättern, welche die Hauptmasse des Laubes an dem Hamburger Exemplar ausmachen. Es finden sich also, wie an der Kissinger Hainbuche, 3 Blattformen. Ob dieselben mit derjenigen des Kissinger Exemplars identisch sind, wage ich nicht direkt zu behaupten; ich vermute es aber. Die Hamburger Hainbuche ist ein ziemlich alter, schon unten kräftig verästelter Baum, dem das Normalblatt völlig fehlt. Auf den ersten Blick, besonders im Frühjahr, bemerkt man nur die Blattform, welche durch ein mittelgrosses Exemplar in Fig. 4 veranschaulicht wird. Die Einschnitte sind manchmal noch etwas tiefer. Von der in Fig. 3 abgebildeten dritten Blattform des Schweriner Baumes ist sie durch die grössere Zahl der Adern unterschieden. Das Blatt nähert sich dadurch dem Normalblatt der Hainbuche. Die Zweige, an denen diese Blätter stehen, sind durchaus von normaler Stärke. Dass überhaupt der Baum keine Krüppelform vorstellt, zeigen ausser seinem kräftigen Wuchs uns noch die Fruchtstände, welche weit grösser sind als bei der Normalform der Hainbuche. Darin stimmt dieser Baum mit dem Schweriner überein. — Die meisten Blätter des Hamburger Exemplars sind also gross und regelmässig gestaltet. Unregel- mässigere, schmälere Formen mit sehr tiefen Einschnitten treten erst in der oberen Hälfte der Jahrestriebe auf (also später). Die letzten Blätter des Triebes können fast völlig in Form und Grösse mit den Schweriner Blättern (Fig. ı und 2) oder auch mit den Bremer aberranten Formen übereinstimmen. Die in Fig. 3 dar- gestellte breite Blattform der Schweriner Hainbuche ist jedoch am Hamburger Exemplar nicht aufzufinden. Gegenüber dem scharfen Unterschied, welchen Duchenau zwischen der sog. »Varietät« mit tief eingeschnittenen Blättern ohne Normalblatt (Beispiel: das Hamburger Exemplar) und solchen gelegentlichen Formen, wie das Bremer Exemplar sie darstellt, macht, möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass bei den drei verglichenen Exemplaren (Bremer, Schweriner, Ham- urn burger), so verschieden sie auch auf den ersten Blick sind, mittlere und gemeinschaftliche Blattformen vorhanden sind, welche die immer noch enge Verwandtschaft der Formen bezeugen. Der Übersichtlichkeit halber stelle ich die besprochenen Exemplare noch einmal einander gegenüber: Bremer Exemplar (vielleicht auch das Schweidnitzer): mit Normalblatt und einer aberranten Blattform ; Schweriner und Kissinger Exemplar: mit Normal- blatt und zwei aberranten Blattformen; Hamburger Exemplar: ohne Normalblatt, mit zwei aberranten Blattformen, welche aber durch Mittelformen ver- bunden sind. Angeregt durch Duchenaus oben citirtes Referat über Celakovsky Arbeit habe ich im verflossenen Herbst auch die Fruchtstände der Hamburger und Schweriner Hain- buche untersucht, wobei Herr Dr. Dezels mich wiederum durch Beschaffung des Schweriner Materials in liebenswürdiger Weise unterstützte. Die Hauptuntersuchung ist an der Hamburger Hainbuche ausgeführt. Ein Vergleich der Fruchtstände des Schweriner Baumes mit denen der ersteren zeigte fast völlige Übereinstimmung in der Art der Abweichung vom normalen Bau. Ferner zeigte sich, dass die Abweichungen dieselben waren wie die von Celakovsky geschilderten. Statt einer genauen Darstellung der Einzelerscheinungen genügt daher der Hinweis auf die reich mit Abbildungen versehene Arbeit des Prager Forschers. Nur diejenigen drei Bildungsabweichungen sollen noch besonders betrachtet werden, welche Ce/akovsky als atavistische Erscheinungen deutet. Es sind die folgenden: »1. Freie Entwickelung der Vorblätter, welche, normal mit dem Deckblatt verwachsen, die dreilappige Fruchthülle bilden; 2. Entwickelung der Terminalblüte des Dichasiums, welche normal unterdrückt ist; 3. Vermehrung der Blätter und ihrer Axillarblüten, welche im normalen Dichasium nur in der Zweizahl auftreten.« en 42 Alle drei Bildungsabweichungen habe auch ich beobachtet. Ich muss aber noch hinzufügen, dass zu der Entwicklung der Endblüte der Partialblütenstände (normal: Dichasien) und zu der Vermehrung der Blüten und Hüllblätter eines Teilblütenstandes bei der Hamburger Hainbuche manchmal eine ganz bedeutende Streckung der Achse der Teilblütenstände kam. In einem Falle war dieselbe so bedeutend, dass der so entstandene Seitenzweig des Blütenstandes fast die Länge der Hauptachse erreichte. Wenn man ausgeht von Celakovskys Annahme, dass die weib- lichen Blütenstände der Hainbuche sich aus Rispen entwickelt haben, dann kann man die Verlängerung der Dichasienachse (»Durchwachsung« der Dichasien) als die vierte atavistische Er- scheinung betrachten. Auch in anderer Beziehung geht das atavistische Verhalten der von mir beobachteten Fruchtstände weiter als dasjenige der von Celakovsky beschriebenen. Die Partialblütenstände erzeugen nämlich statt der zwei Früchte des normalen Dichasiums bis zu fünf Früchten und ebenso kann die Zahl der Hüllen von zwei auf fünf gesteigert werden, während Ce/akovsky nur eine Bildung von drei Früchten und selten eine Bildung von vier Hüllen (wovon eine steril) beobachtete. Es bleibt mir zum Schluss übrig, noch eine auffallende Ihatsache zu betonen, die an abnormen Fruchtständen der Hamburger und Bremer Hainbuche regelmässig festzustellen war, dass nämlich die vier als atavistische Erscheinungen zu deutenden Abweichungen stets an den unteren Teil- blütenständen auftreten, nie nahe der Spitze des Frucht- standes, während die übrigen hier nicht weiter betrachteten Abweichungen nicht an die Basis des Fruchtstandes gebunden sind. Dass die mehrblütigen und mehrblättrigen Partialblüten- stände sich im unteren Teile des Blütenstandes finden, sagt auch Celakovsky in den folgenden Sätzen: »Ein heterotyper Blüten stand, wie die Brachiobotrys (Traube aus Dichasien) der Hain- buche, ist nicht ursprünglich, sondern aus der homotypen Rispe entstanden, in welcher die unteren Primanzweige mehrblättrig und mehrblütig sind. Auch in der Abnormität sind die mehr- blütigen Sprosse im unteren und mittleren Teile der Traube anzutreffen.« Also auch nach Celakovsky ist die zweite und dritte der atavistischen Erscheinungen auf den Basalteil beschränkt. Es kommt hinzu die vierte, für die ich es ebenfalls beobachtet habe. Auch auf diese passt die in dem vorstehenden Citat von Celakovsky gegebene Erklärung noch vollständig, denn die un- teren Seitenzweige einer Traube sind auch häufig die längsten. Auffallender Weise aber ist auch die freie Entwicklung der VorblätteraufdieBasis des Blütenstandes beschränkt. Dafür passt die obige Erklärung nicht. Man könnte nun die Thatsache, dass die Vermehrung der Blütenzahl gerade am un- teren Teil des Blütenstandes erfolgt, vielleicht rein physiologisch erklären durch die Annahme, dass die unteren Dichasien für die Zufuhr von Bildungsstoffen am günstigsten gestellt sind und darum am grössten werden. Dieser Grund kann aber für die freie Entwicklung der Vorblätter kaum angeführt werden, denn ihrem äusseren Ansehen nach erfordern auch die so zerlegten Hüllen zn ihrer Bildung nicht mehr Material als die normalen. Wenn ich mir auch bewusst bin, dass mit solchen Überlegungen nichts bewiesen werden kann, so ergiebt sich doch, wie mir scheint, aus ihnen die Wahrscheinlichkeit, dass es andere allgemeiner wirkende Ursachen sind, welche gerade die Basis der Fruchtstände zur Hervorbringung phy- letisch älterer Bildungen befähigen. — Es erscheint mir übrigens nicht unmöglich, dass der an anderem Orte“) von mir be- gründete Satz, dass die Basis des vegetativen Sprosses im all- gemeinen die phyletisch älteren Charaktere zeigt, die Spitze die jüngeren, sich auch auf den Sexualspross übertragen lässt. Die physiologischen Ursachen für ein solches Verhalten des Sprosses sind freilich bis jetzt nicht anzugeben. nn — *, C, Schäffer, Ueber die Verwendbarkeit des Laubblattes der heute lebenden Pflanzen zu phylogenetischen Untersuchungen. Abhandl, des naturw. V, Hamburg, Bd, XII. ED: w Fl, u un Au | N. r ] kl DR, ba N D Mir RN. } INN 3 2044 106 305 En Fe