A. ERTL? teil! rd ; 5 1 Kin ERBEN P PERLE ITTPrARE, ‚hiyrep urn SFT RT Fette EERTT ER AITE LESELEIEER Cat. Nr... /I.-GL... En 3 Reihe... 22 I. N »4 $22220790809209980290900809008/ Verhandlungen z00logisch-botanischen Vereins in Wien. Band IIE. Jahr 1853. Mit 15 Tafeln. WIEN In Commission in W. Braumüller’s k. k. Hof - Buchhandlung. Vorwori. Die verehrten P. T. Mitglieder erhalten hiermit den II, Band *) der Vereinsschriften. Möge jedes aus denselben die Ueberzeugung schöpfen, dass auch geringe Mittel, eng und freundlich verbunden, Grösseres, Ausgedehnteres zu schaffen vermögen, und seine Befriedigung darin finden, an der Entstehung des Werkes Theil zu haben. Wenn hier und da Unvollkommenheiten , namentlich in der Ausstattung sich zeigen, so wolle es gütigst nachsichtig behandelt werden, da der vorhandene beste Wille sie oft nicht zu verhindern im Stande ist. Hauptsächlich gilt diess von einigen Abhildungen. Es ist diess eine Sache, die wirklich erst herangebildet werden muss, da nur jener Künstler, der zugleich naturwissenschaftliche Kenntnisse besitzt, erst vollkommen Genügendes zu leisten vermag. ”) Die Mitglieder erhalten den Band als Aequivalent für den erlegten Jahres- ° beitrag; im Buchhandel ist derselbe jedoch nur zu erhöhtem Preise Zu beziehen. Ufste 12 CR In den bei jeder Versammlung aufgeführten „Eingegangene - Gegenstände“ finden jene P, T. Herren Mitglieder , welche Ge- schenke an den Verein gelangen liessen , dieselben verzeichnet. Theils zur Erleichterung des Geschäftsganges und Ersparniss der Auslagen wurden schriftliche : Erwiederungen _mehrentheils unterlassen. Es folgt hiermit öffentlich an die freundlichen Geber insgesammt der wärmste Dank mit der Bitte, den Verein in dieser Richtung auch ferner gütigst‘ durch solche Beiträge zu fördern, | Statuten des zoologisch-bhotanischen Vereines zu Wien. Zweck. $. 1. Der Verein hat den Zweck, das Studium wissenschaft- licher Zoologie und Botanik überhaupt anzuregen, zu fördern und zu verbreiten, zunächst aber die Fauna und Flora des österrei- chischen Kaiserstaales gründlich und vollkommen zu erforschen, und zu diesem Ende den Verkehr unter den Naturforschern zu vermitteln. Mittel. $. 2. Die Mittel, welche der Verein zur Erreichung dieses Zweckes anwendet, sind: a) periodische Versammlungen, b) Herausgabe von Druckschriften , c) Aufstellung naturwissenschaftlicher Sammlungen , d) Anlegung einer. Vereinsbibliothek. Bedingung zum Beitritt. $. 3. Mitglied des Vereins kann Jedermann werden, der sich mit naturwissenschaftlichen Studien beschäftigt, oder überhaupt dafür Interesse hat. $. 4. Zur Aufnahme als Mitglied in den Verein ist die Empfeh- lung durch zwei Mitglieder erforderlich, deren Namen in der Ver- sammlung genannt, und in der Vereinsschrift gedruckt werden. VI Rechte und Pflichten der Mitglieder. $. 5. Jedes Mitglied verpflichtet sich im Allgemeinen, den Ver- einszweck nach Kräften zu fördern, insbesondere aber zu einem jährlichen Beitrage von drei Gulden Conv. Mze., wogegen es die vom Verein a periodischen Druckschriften unentgelt- lich erhält. \ $. 6. Die Mitglieder us Vereins Babe Sitz und Stimme in den periodischen Versammlungen , das Recht, Anträge zu stellen, und sich bei den Wahlen zu betheiligen. Ausserdem sind sie berechtigt, nach den von der Direction festzustellenden Grundsätzen die Saınm- lungen des Vereins zu benützen und ihre Naturalien nach Massgabe der Vereinskräfte und Vermittlung des Vereins bestimmen zu lassen. $. 7. Ausser Wien wohnenden Mitgliedern ist es gestattet, sich bei den Wahlen schriftlich, Irdarh nicht durch Vollmacht zu betheiligen. $» 8: Ueber die Aufnahme erhält jedes Mitglied ein Aufnahms- schreiben gegen die bestimmte Ausfertigungsgebühr von 40 kr. €. M. Leitung des Vereins. $. 9. Die Geschäfte des Vereines werden von den Mitgliedern geleitet, und zwar: a) durch die Gesammtheit derselben als Plenarver d) durch die Direction und den ihr beigegebenen Ausschuss. Plenarversammlung. $. 10. Die der Plenarversammlung zur Entscheidung vorbehal- tenen Geschäfte sind: a) die Wahl der Direction-und des Ausschusses; d) ‘die Fructifizirung der Vereinscapitalien, c) die Genehmigung des jährlichen Rechenschaftsberichtes der Direetion über die Leistungen des Vereins und die Gebahrung mit dem Vereinsvermögen, d) die Abänderung der Statuten, e) die Auflösung des Vereins, und. die Verfügung mit dem Vereinsvermögen. $. 11. In der Regel findet jeden Kanes eine 'Plenarversamm- lung. statt., In derselben entscheidet, ausser den statutenmässig aus- genommenen Fällen die, relative Stimmenmehrheit. va Direction und Ausschuss. $. 12. Alle übrigen Geschäfte besorgt die Direction. Sie be- steht aus Einem Präsidenten, welcher durch absolute Stimmenmehr- heit auf drei Jahre gewählt wird; aus sechs durch relative Stimmen- mehrheit auf Ein Jahr zu wählende Vicepräsidenten, dann aus zwei Secretären und einem Rechnungsführer, deren Wahl durch absolute Stimmenmehrheit auf fünf Jahre erfolgt. $. 13. Der Direction steht als Beirath ein Ausschuss zur Seite, der aus achtzehn durch relative Stimmenmehrheit auf drei Jahre gewählten Mitgliedern gebildet wird. $. 14. Alle nach Ablauf der Wahlperiode austretenden Vereins- functionäre sind sogleich wieder wählbar. Präsident. $. 15. Der Präsident beruft ausserordentliche und Ausschuss- versammlungen und leitet die Verhandlungen und kehrt überhaupt Alles vor, was er für das Gedeihen des Vereines nützlich erachtet. Er repräsentirt den Verein nach aussen und den Behörden gegen- über, und wird in dieser Eigenschaft im Falle seiner Abwesenheit durch den von ihm bezeichneten Vicepräsidenten vertreten. Die Einberufung ausserordentlicher Plenarversammlungen ge- schieht durch öffentliche Kundmachung in der „Wiener Zeitung“ wenigstens acht Tage vorher. Vice-Präsidenten. $. 16. Die Vicepräsidenten unterstützen und vertreten den Prä- sidenten in der Geschäftsleitung nach einem monatlichen Turnus. ‘ Secretäre. $. 17. Die Secretäre führen die Protocolle in den Sitzungen, besorgen im Auftrage des Präsidenten die Correspondenz und über- wachen die Saminlungen des Vereins. VIH Rechnungsführer, $. 18. Der Rechnungsführer besorgt die Geldangelegenheiten des Vereins unter der Controlle des: Präsidenten oder des von ihm bestimmten Vicepräsidenten. | < Vereinsjahr. $. 19. Dos Vereinsjahr beginnt ‘mit, 1. Jänner. Die Wahlen müssen vor Ablauf des. Vereinsjahres. vollzogen sein. $. 20. Jährlich am 9. April, als dem. Stiftungstage, findet eine ausserordentliche Plenarversammlung statt, in welcher die Direction den Rechenschaftsbericht des abgelaufenen Jahres vorzulegen. hat. Siegel des Vereins. $. 21. Der Verein führt ein Siegel mit der Aufschrift: „Zoolo- gisch-botanischer Verein in Wien.“ Abänderung der Statuten. $: 22. Zur Abänderung der Statuten sind zwei Drittheile der Stimmen der anwesenden Mitglieder erforderlich. Darauf zielende Anträge sind schriftlich und motivirt der Direction zu übergeben, und in der nächsten Versammlung den anwesenden Mitgliedern ohne Debatte bekannt zu machen. Entscheiden sich zwei Dritiheile der- selben für die Dringlichkeit der Statutenabänderung, so ist der gestellte Antrag dem Ausschusse zur Vorberathung zuzuweisen, welcher sein Gutachten der nächsten Plenarversammlung zur Schluss- fassung vorzulegen hat, und sind solche Abänderungen zur Giltigkeit der allerhöchsten Genehmigung zu unterziehen. Y Auflösung des Vereins. $. 23. Zur Beschlussfassung über die Auflösung des Verein sind drei Viertheile der Stimmen sämmtlicher Mitglieder erforderlich. $. 24. Bei Auflösung des Vereins soll dessen Vermögen’ einem wissenschaftlichen Zwecke im Kaiserstaate zugewendet werden. Seine Sammlungen erhalten für ewige Zeiten die Widmung zu einem Na- tional-Museum. Wien, im August 1853. — Za—üaa—— Geschäfts-Ordnung. $. 1. Vom Präsidenten. Der Präsident führt bei allen Sitzungen den Vorsitz. Er unterfertigt die Diplome und alle Acte, bei welchen der Verein als Ganzes Dritten gegenüber auftritt. Er weiset alle zur Ausgabe geeigneten Zahlungen an, und genehmigt die, von drei zu drei Monaten von dem Rechnungsführer vorzulegenden Rechnungsabschlüsse. Er ernennt zur Erledigung administrativer Gegenstände aus der Zahl der Ausschussräthe oder bei wissenschaftlichen Fragen aus der Zahl sämmt- licher Mitglieder von Fall zu Fall oder ein für allemal eigene Referenten. Am Jahrestage der Gründung des Vereines erstattet er der Plenarver- sammlung Bericht über die Leistungen und die Verhältnisse des Vereines während des letzten Vereinsjahres, über die Mitglieder, die Sammlungen und die Cassa. Im Verhinderungsfalle ernennt er aus der Zahl der Vicepräsidenten einen Stellvertreter. $. 2. Von den Vicepräsidenten. Die Vicepräsidenten leiten in einem bestimmten, im Vorhinein festzu- stellenden Turnus bei den Monatversammlungen die Verhandlungen. Der vorsitzende Vicepräsident unterfertiget mit dem Präsidenten die, während seiner Functionsdauer ausgeferligten Diplome , und sorgt dafür, X dass die während dieser Zeit gefassten Beschlüsse ungesäumt zur Aus- führung kommen. Der von dem Präsidenten zum Stellvertreter ernannte Vicepräsident übernimmt alle Geschäfte des Ersteren und verrichtet sie in dessen Namen. | $. 3. Von den Secretären. Die beiden Secretäre theilen sich in die Geschäfte so, dass der eine die eigentlichen Secretariatsgeschäfte, der andere die Ordnung und Aufsicht der Bibliothek und der Sammlungen, so wie das Oekonomische des Vereines, von den eigentlichen Secretariatsgeschäften aber die Führung der Protokolle bei allen Sitzungen zu besorgen hat. Der erste Secretär eröffnet daher alle an den Verein einlangenden Briefe und Sendungen, beantwortet im Einverständnisse oder nach Weisung des Präsidenten die dringenden: Briefe und’Anfragen, und legt alle nicht dringenden Einläufe berichterstattend allmonatlich dem Ausschusse vor. Er erstattet dessgleichen in den Ausschusssitzungen allmonatlich einen speciellen Bericht über den Verkehr und alle wichtigeren Angelegenheiten des Vereines, und sorgt insbesondere dafür, dass die Beschlüsse und Auf- träge ausgeführt und erledigt werden. Er unterfertiget mit dem Präsidenten und den betreffenden Vicepräsi- denten die Diplome und alle Acte, so wie allein die als Secretariats- gegenstände. zu behandelnden Briefe und Correspondenzen des Vereines. Er referirt in den Plenarversammlungen über die neu beigetretenen Mitglieder und den Zuwachs‘ der Sammlungen, so wie über alle Geschäfte, welche der Ausschuss zur Mittheilung für geeignet bezeichnet. Er legt die zum Drucke eingesendeten Aufsätze und Abhandlungen der Plenarversammlung vor, und theilt einen kurzen Auszug derselben mit. Er leitet den Druck der Vereinsschriften, und besorgt die Vertheilung derselben an die Mitglieder. : Er hält über die Mitglieder ein genaues Verzeichniss, und führt die Kanzleidirection. 2 Der zweite Secretär führt bei, allen Sitzungen das Protokoll; insbe- sondere sind ihm die Ordnung und Aufsicht der Bibliothek und der Samm- lungen des Vereines zugewiesen. Er sorgt in dieser Eigenschaft für die richtige Katalogisirung und Verzeichnung aller Bücher und Naluralien. xt -° Er übernimmt alle an den Verein gelangenden Bücher und Naturalien, und reihet die für den Verein bestimmten Gegenstände den Sammlungen ein. Die zur Bestimmung eingesendeten Naturalien vertheilt er an diejenigen Herren Mitglieder, welche sich zur Uebernahme dieses Geschäftes bereit erklärt haben, und besorgt die Rücksendung der determinirten Objecte an die betreffenden Herren ‚Einsender. Ueber alle an den Verein eingesendeten Gegenstände führt er ein eigenes chronologisches Vormerkbuch. « Er besorgt, nach Massgabe der hierüber bestehenden Directiven „ das Ausleihgeschäft in Bezug auf Bücher und Naturalien. Er versieht die einlangenden Conto’s und Rechnungen mit dem Bei- satze: „richtig geliefert“, und stellt sie zur Anweisung dem Präsidenten zu. Er besorgt als Oekonom alle für die Hauseinrichtung erforderlichen Anschaffungen und Einkäufe, und führt darüber eine eigene Inventars- rechnung. $. 4. Vom Rechnungsführer. Der Rechnungsführer nimmt alle an den Verein gelangenden Gelder in Empfang, und führt darüber eine vollständige Rechnung. Er zahlt alle von dem Präsidenten als zur Zahlung geeignet bezeich- neten Conto’s und Anweisungen aus. Er hat von drei zu dreiMonaten dem Präsidenten über die mittlerweile erfolgten Einnahmen und Ausgaben zu berichten, und so oft die Cassabar- schaft 200 fl. übersteigt, über die Verwendung derselben bei dem Präsiden- ten anzufragen. Er hat ebenso von drei zu drei Monaten diejenigen Mitglieder dem Präsidenten zu verzeichnen, welche mit ihren Jahresbeiträgen im Rück- stande sind. Er unterfertigt die Jahreskarten, und führt über die Ausgabe dersel- ben ein Vormerkbuch. Er hat alljährlich einen vollständigen Rechnungsabschluss vorzube- reiten, der in der Jahresversammlung vorzulegen ist. 8. 5. Ausschussräthe. Die Ausschussräthe übernehmen die ihnen von dem Präsidenten zuge- wiesenen Referate, und erledigen sie mit möglichster Beschleunigung. \ X Sie haben in den Ausschussitzungen‘ eine entscheidende Stimme und sollen ihre Anträge und Vorschläge zum «Besten des Vereines aus eigenem Antriebe dem Ausschusse vorlegen und zur Berathung bringen. $. 6. Plenarversammlungen. Den Vorsitz bei denselben führt der Präsident ,„ die Verhandlungen leitet der Monatspräsident. Ist der Präsident nicht anwesend, so steht es dem Präsidenten-Stell- vertreter frei, den Vorsitz zu führen oder nicht. Ist der Mouatspräsident ‚nicht anwesend, so versieht einer .der anwe- senden Vicepräsidenten seine Stelle, ohne dass hierdurch die vorgezeichnete Ordnung verändert wird. ’ Unter mehreren anwesenden Vicepräsidenten entscheidet die alphabe- tische Ordnung. = . Ist keiner der Herren Vicepräsidenten anwesend, so leitet der älteste der auwesenden Ausschussräthe die Verhandlungen. Ist die Sitzung eröffnet, so verliest der erste Secretär das Verzeich- niss der neu beigetretenen Mitglieder und der den Sammlungen zugewach- senen Gegenstände. Alle Bücher und wo möglich die eingegangenen Natu- ralien sollen wirklich vorgezeigt werden. Nach den Mittheilungen des Secretärs beginnen die Vorträge. Der leitende Vorsitzende bestimmt die Ordnung derselben mit billiger Rücksichtnahme auf die frühere Anmeldung derselben. Zum Schlusse legt der erste Secretär die eingesendeten Abhandlungen und Aufsätze mit kurzer Angabe des wesentlichen Inhaltes vor. Es steht in der Macht des leitenden Vorsitzers die Sitzung, nach sei- ner Einsicht aufzuheben und zu schliessen. Das Protokoll führt der zweite Secretär. Sale Jahresversammlung. Y In der Jahresversammlung erstattet der Präsident einen umständlichen Bericht über die Leistungen und die,Verhältnisse des Vereines während des abgelaufenen Vereinsjahres. Es referirt sodann der erste Secretär über die Mitglieder, die Verbin- dungen und die speciellen Arbeiten. XII Der zweite über die Sammlungen. Der Cassier über den Cassastand. Nach Massgabe der noch freien Zeit werden hierauf Vorträge: gehal- ten, welche jedoch aus jenen Vorgemerkten ausgewählt werden sollen, die ein allgemeines Interesse zu bieten im Stande sein dürften. Die Auswahl wird in der Ausschusssitzung des Monats April ge- troffen. $. 8. Ausschusssitzungen. Den Vorsitz führt der Präsident oder dessen Stellvertreter; sind beide verhindert, so tritt der Monatspräsident an deren Stelle. Die Sitzung beginnt mit der Verlesung des Protokolls der letzten Ausschusssitzung. Der erste Secretär hat anzuführen, wie und auf welche Art die ge- fassten Beschlüsse erledigt oder zur Erledigung vorbereitet wurden. Hierauf hat derselbe mit Zugrundelegung der Gestionsprotokolls alle wichtigeren Einläufe berichterstattend bekannt zu geben. Alle bestimmt formulirten Anträge und Vorschläge der Mitglieder oder der Herren Ausschussräthe sind zur Debatte zu bringen und darüber mit specieller Umfrage ein Beschluss zu fassen. Die Abstimmung erfolgt nach relativer Stimmenmehrheit der An- wesenden. Bei gleicher Stimmung entscheidet der Präsident; sonst hat er keine Stimme. $. 9. Von der Redaction der Verhandlungen. Die Redaction wird durch ein eigenes Comite besorgt. Entsteht über die Aufnahme eines vorgetragenen oder eingesendeten Aufsatzes ein Zweifel, so ist der Gegenstaud dem Präsidenten vorzulegen. Ist der Zweifel durch die Unvollständigkeit oder Unrichtigkeit des in dem Aufsatze behandelten Gegenstandes veranlasst, so ernennt der Präsi- dent aus den Ausschussräthen einen Beferenten, der seine Ansichten, für den Fall der angetragenen Nichtaufnahme im Ausschussrath motivirt vor- zutragen hat. Der Ausschuss beschliesst sodann üher die Aufnahme oder Zurück- weisung. XIV Ist der Referent für die Aufnahme, so kann der Präsident die Druck- legung ohne weiteres bewilligen. Entsteht ein Zweifelausdem Grunde, weil die Drucklegung oder Aus- stattung des Ayfsatzes die Vereinskräfte zu sehr in Anspruch nehmen, würde, so ist der Gegenstand von dem Präsidenten dem Ausschusse zur Beschluss- fassung vorzulegen. Ueber kleine Abänderungen hat sich die Redaction mit dem Autor nach Thunlichkeit in’s Einvernehmen zu setzen. .So oft der Autor die Correctur selbst zu besorgen wünscht, ist ihm dieselbe zu überlassen. Anordnung der zu beobachtenden Regeln bei der Einsendung der zu bestimmenden Naturalien. $. 1 Jedes Vereinsmitglied ist in Gemässheit des 8. 6 der Vereins- statuten berechtigt, seine im Kaiserthume Oesterreich gesammelten Naturalien zur Bestimmung an den Verein einzusenden. $. 2. Es werden jährlich jene Herren bekannt gemacht, welche sich dieser Mühe unterziehen, so wie Abtheilungen in grösserer oder geringerer Ausdehnung angegeben, welche sie zu übernehmen geneigt sind, die daher allein auch nur bei den Einsendungen berücksichtigt werden können. $. 3. Die einzusendenden Naturalien müssen vor dem 1. December jedes Jahres an den Verein gelangen, widrigens selbe erst im nächsten Jahre berücksichtigt werden würden. $. 4. Die Rücksendung der rechtzeitig eingesendeten Naturalien er- folgt längstens im Mai des nächsten Jahres, im Falle nicht besondere Um- stände eine Ausnahme hiervon nöthig machen. $. 5. Die Einsender haben Folgendes zu beobachten : 1. Die einzusendenden Naturalien müssen, wenn nicht überhaupt in systematischer Reihenfolge, doch jedenfalls nach jenen Ab- theilungen, für welche verschiedene Herren zur Bestimmung bezeichnet sind, gesondert sein. 2. Sie müssen in vollständigen, wohl erbaltenen und gut präpa- rirten Exemplaren, die einzelnen Arten wo möglich in mehr- facher Zahl eingesendet werden. 3. Jede einzelne Art muss bei Pflanzen und Thieren mit einer Nummer versehen sein, welche übereinstimmend in einem bei- zugebenden Verzeichnisse aufgeführt wird. 4. In diesem Verzeichnisse muss bei jeder Nummer sowohl: a) der Fundort im Allgemeinen, als b) das Vorkommen insbesondere, c) die Zeit des Sammelns und der Sammler ausgedrückt sein, Ausgedehntere Notizen wären im Interesse der Wissenschaft besonders wünschenswerth. XVl $. 6. Die Originalverzeichnisse werden im Archiv des Vereines nie- dergelegt und es erhält jeder Herr Einsender ein ganz gleich numerirtes Verzeichniss mit den Bestimmungen zurück. &. 7. Die Zusendungen haben portofrei zu geschehen. $. 8. Sendungen, welche diesen Anforderungen nicht entsprechen, können nicht berücksichtiget werden. $. 9. Es wird der Wunsch ausgesprochen , dass die Herren Einsender die in Mehrzahl gesammelten Naturalien auch in mehreren Exemplaren ein- senden, um von den Doubletten Belege für die Vereinssammlung zurück- hehalten zu können. $. 10. Die als Unica oder sonst zur Rücksendung bezeichneten Arten werden jederzeit an die Herren Einsender zurückgelangen. $. 11. Finden sich unter den eingesandten Naturalien neue Arten, so können sie nur mit Zustimmung der Herren Einsender bekannt gemacht werden. Vom zoologisch=botanischen Verein in Wien, am 1. Juni 4853. VERZEICHNISS DER MITGLIEDER DES ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN VEREINS IN WIEN. Vereinsleitung. 1854. Präsident: (Gewählt bis Ende 1854.) S. Durchl. Herr Richard Fürst zu Khevenhüller-Metsch. Vicepräsidenten : (Gewählt bis Ende 1854.) Herr Dr. Eduard Fenzi. »„ Franz R. v. Hauer. „» Jakob Heckel. „ Ludwig R. v. Heufler. » Vincenz Kollar. „ August Neilreich. Secretäre: Herr Geory Frauenfeld. (Gewählt bis Ende 1856.) „ Johann v. Hornig. (Gewählt bis Ende 1858.) f4 Rechnungsführer: (Gewählt bis Ende 1856.) Herr Johann Ortmann. Ausschussräthe:; (Gewählt bis Ende 1854.) Herr Antoine Franz. „» Bach, Dr. August. „ Bilimek Dominik, Hochw. XVII Herr Eyyer Dr. Johann. : Ettingshausen Dr. Constantin v. „ Haidinger Wilhelm. „ Hampe Dr. Clemens. Hörnes Dr. Moriz. Kner Dr. Rudolf. „ ‚Kotschy Theodor. „ .Leithner Josef, Freiherr. Miller Ludwig. „ Partsch Paul. » Pokorny Dr. Alois. Redtenbacher Dr. Ludwig. Schlecht Dr. Leopold, Hochw. „ Sedlaczek W. F. „ Unger Dr. Franz. Bibliothekar: Herr Dr. Tomaschek Ignaz. Auswärtige Mitglieder. Herr Auerswald Bernhard, Lehrer an der ersten Bürgerschule in Leipzig. Bamberger Georg, Apotheker in Zug, Schweiz. Bendella Aristides v., Dr. der Med., Primararzt des Centralspitals in Jassy. Bianconi Dr. Josef, Professor an der Universität zu Bologna. Bremi Wolf, J. J., in Zürch. „ Celi Dr.#Hector, Prof. u. Direct. des königl, atestinischen Herbariums in Modena. ! Davidson Thomas, in London. Doderlein Dr. Pietro. Prof. au der Universität zu Modena. „ Dohrn C. A., Präsident des Stettiner entomol. Vereins. „ Dolieschal Ludwig, Dr. d. Med. „ Fahrer Dr. Johann, in München. „ Gemminger Dr. Max, Assistent am zodlog. Museum in München. „ Gerstäcker Adolf, Dr. d. Med. in Berlin. » Gödel Rudolf, k. k. österr. General-Consul in Beirut. „ Hagen Dr. Hermann, in Königsbe rg P „ Heer Oswald, Professor in Zürch. „ Hetldreich Dr. Theodor v., Direct. des botan. Gartens in Athen. „ Javet Charles, in Paris. „ Kirschbaum, Prof. in Wiesbaden. „ Klug Friedrich, geheim. Ober-Medicinalrath in Berlin. - » Kuczuran Dr. Georg v., mold. Grossbojar, Gutsbesitzer in Jassy. Herr Lavizzarı Dr. zu Mendrisio, Cant. Ticino. ” Lindermayer Dr. Anton R. v., Leibarzt Sr. Majestät Königs in Athen. Lochmann Johann, Magister der Pharmacie in Jassy. Milde, Maler in Lübek. Mnischek Graf v., in Paris. j Neustädt August, Kaufmann in Breslau. Osten-Sacken Cart Robert, Kreih. v., in Petersburg. Pirazzoli Eduard in Imola. Roth Dr. Joh. Ludw. Prof. an der Universität in München. Salina Graf Camillo, in Bologna. Sandberger Dr. Fridolin, Museums-Inspector in Wiesbaden. Scharenberg Dr., Prof. an der Universität in Breslau. Schaum Dr. Hermann, am Museum in Berlin. Schieferdecker, Dr. d. Med. in Königsberg. Schneider W. G., Dr. Phil. in Breslau. Sester, kais. türk. Hofgärtner in Constantinopel. „ Siebold Theod. v., Dr. u. Prof. in München. Wagner Andreas, Dr. u. Prof. an der Universität in München. Wimmer, Prof. in Breslau. Wirtgen Dr. Philipp, in Coblenz. Zeller P. C., Prof. in Glogau. Zirigovich Jakob, k. k. Vice-Consul in Adrianopel. Mitglieder der Jahre 1851 — 1852. Abi Dr. Friedrich, k..k. Feld-Apotheker q. S. in Prag. Abel Ludwiy, Handelsgärtner, in Wien Landstrasse Nr. 162. Aichinger ». Aichenhain Josef, k. k. pens. Major in Krems. Alpers Mauritius, Hochw., Prof. im Stifte Melk. Alschinger Andreas, k. k. Prof. der griech. Sprache am Obergymnasium und der Botanik in Zara. Andorfer Josef, in Langenlois. Antoine Franz, k. k. Hofgärtner. a Arnstein Dr. Josef, Wien, Stadt, Heiligenkreutzerhof Nr. 677. Bach Dr. Alexander, k. k. Minister des Innern, Excell. Bach Dr. August, k. k. Notar, Wien, Stadt Wollzeile Nr. 772. Bayer Johann, erster Amtsverwalter der Eisenbahn in Pest. Becziczka Ambros, Hochw., Abt des Stiftes Lilienfeld. Beer J. G., Wien, Landstrasse, Hauptstrasse Nr. 138. Beranek Rudolf, in Korneuburg. Bergner Eduard, k. k. Collegialrath am Tribunal zu Cattaro, Ehren- curator der Österr. Sparkasse, zu Cattaro. a xXX Herr‘ Berman Josef, priv. Kunsthändler, Wien, am Graben. Beroldingen Franz Graf, Landmarschalls-Stellvertreter, Excell. Betta Nob. Edoardo Cav. de, in Verona. Biasoletto Dr. Bartolomäus, in Triest. Biatzovszky Johann, Dr. d. Med., Prof. in Salzburg. Bielz E. A., Finauz-Landesdir. Conc. in Hermannstadt. Bilimek Dominik, Hochw., Prof. in Hainburg. Boos Josef, k. k. Hofgärtner, Wien, Landstrasse, Waggasse Nr. 364. Botteri Matthäus, in Lesina. Boue Ami, Mitgl. d. kais. Akad. der Wissenschaften in Wien, Wieden Schlösslgasse Nr. 594. Bozdech Dr. Gustav „ Prof. d. Naturgeschichte, Wien, Wieden, Platz- gasse Nr. 343. Brauer Friedrich, Wien, Stadt, Wollzeil Nr. 781. Braun Ernst, Dr. d..Med., Wien, Stadt, Kohlmarkt, Nr. 1152. Braunhofer Ferdinand „ Inspector am k. k. Theresianum. Breineder Pius, Hochw. in Weikendorf. -Brittinge: Christian, Apotheker in Steyer. Breuner Graf August, k. k. Sectionschef. Breuner Graf Gustav. Breuner Graf Josef. Breunig Dr. Ferdinand, Hochw., Prof. am Schöttehgpirtlästehl: Castelli Dr. Iynaz Franz, Wien Stadt Heiligeukreuzerhof Nr. 677. Chimany Ernst, Wien, Alservorstadt, Spitalgasse Nr. 345. Chotek Otto Graf. Chotek Rudolf Graf. Cubik Johann, Dr. d. Med., k. k. Bezirksarzt, Mitgl. der Ackerbau- gesellschaft in Görz, in Veglia. _ Czagl A., k. k. Beamter, Wien, Wieden, Maierhofgasse Nr. 931. Czermak Josef, fürstl. Wirthschaftsverwalter. Czermak Johann, Hochw., Prof. der Naturgeschichte am Josefstlädter Gymnasium. Czerwiakowski Ignaz, Dr. d. Med. in Krakan. zizek Julius, Magister der Pharmacie, Salinen Apotheker zu Wieliczka. Daubrawa Ferdinand, Apotheker in Policzka. Dechant Norbert, Hochw., Prof. am Schottengymnasiun. Deschmann Carl, Custos am Museum in Laibach. Diesing Dr. Kart Moriz, Mitgl. der kais. Akademie der Wissenschaften, Wien, Stadt, Teinfaltsstrasse Nr. 74. Doblika Karl. Dolliner Georg, Dr. der Med., in Idria. Dorfmeister Vincenz, Wien, Rossau, lange Gasse'Nr. 128. Dudik Dr. Beda, Prof. in Brünn. Eberhardt Eduard, Dr. der Med. in Gloggnitz. XXI Herr Eder Wilhelm, Hochw., Abt des Stiftes Melk. Eder Franz, Klassenlehrer. \ Egger Johann, Dr. d. Med., K. k. Hof-Wundarzt in der k. k. Hofburg. Ehrmann Martin, Prof. in Ollmütz. Eisenstein Anton R. v., Dr. d. Med., Wien, Stadt, Spiegelgasse, Nr. 1102. Eipons Wilhelm v., Direct. der Herrschaft Grätz. Eltz Johann B., Wien, Leopoldstadt, Praterstrasse Nr. 579. Epperle Kitian, Hochw., Prof. der Naturgeschichte im Stifte Lambrecht. Erber Josef, Wien, Landstrasse, Schulgasse Nr. 722. Erdinger Karl, Hochw., Coop. in Scheibbs. Ettingshausen Dr. Constantin v. Fährenbach Franz, Apotheker in Radstadt. Felder Dr. Cajetan, k. k. Notar, Wien, Stadt Kohlmarkt Nr. 1150. Felder Dr. Cart, Wien. Stadt Schönlaterngasse Nr. 681. Felsenreich Dr. Gottfried, k. k. Hof-Wundarzt, Wien Laimgrube Nr. 176. Fenz! Dr. Eduard, Prof. u. Direct am k. k. botan. Museum, Mitglied der k. Akad. d. Wissensch., Wien, Rennweg Nr. 638. Ferrari Anyelo Conte de, Wien, Neubau, Herrngasse Nr. 279. Fieber Franz X., Landesgerichts-Secretär in Hohenmauth. Finger Julius, Wien, Gumpendorf, Bräuhausgasse Nr. 520. Fiskali Ferdinand, Prof. der Forstschule in Aussee. Fitzinger Dr. Leopold, Custosadjunctam k. k. naturhistorischen Museum, Mitgl. d. k. Akad. d. Wissenschaften. Fleischer Stefan, in Agram. Fleischhacker Carl, Controllor der k. k. Gutsverwaltung Esslingen. Foetterte Franz, Assistent der k. k. een Reichsanstalt. Forster Dr. N im k. k. Thierarzneiinstitut. Frappart Victor, k. k. Justizbeamter in Neunkirchen. Frauenfeld Eduard, Stadibaumeister, Wien, Wieden, Hauptstrasse Frauenfeld Georg, Custosadjunct am k. k. naturhistorischen Museum, Wien,. Wieden Meierhofgasse Nr. 941. Friedenfels Eugen v., k. k.. Ministerialrath in Ofen. Friese Aa k. k. Conceptsadjunct, Wien, Landstrasse, Ungargasse . 863. Be a Cart, Adjunct am k. k. meteorologischen Institut. Frivaldsky Dr. Emerichv., Custos am Pester Nationalmuseum. Fuchs Franz. Fuss Kart, Prof. in Hermannstadt. Fuss Michael, Prof. in Hermannstadt. S Gassner Theodor, Hochw., Gymnasialdirectorin Ofen. Gegenbauer Anton, k. k. Major in Graiz. Gelentser Privatus, Ober-Apotheker der Barmberzigen in Wien. XXI Herr Gerliczy Josef, Kreili. v., k. k. Feldmarschall-Lieut., Besitzer mehrerer in- und ausl. Orden, .Herrschaftsbesitzer zu Ragusa, Excell. Giegl Ludwig, Dr. d. Med. Giovanelli Ferdinand, Freih. v., auf Schloss Hartenburg bei Botzen. Giovanelli Augustin, Freih. v., Hochw., iu Kaltern bei Botzen. Giraud Josef, Dr. d. Med., Wien, Stadt Nr. 1156. -Giuriceo Nicolaus, k.k. Kreisgerichtsrath in Ragusa. Gleiss Franz, Hochw., Prof. im Stifte Melk. Gottwald Johann, Hochw., Pfarrer in Josefsberg. Gözsy Gustav v., Wien, Stadt Seilergasse Nr. 1083. Gredler Vincenz, Hochw., Prof. in Botzen. Grimus R. v. Grimburg Franz, Apotheker in St. Pölten. Grossbauer Franz, k. k. Prof. in Mariabrunn. \ e Gruscha Anton, Hochw., Dr. d. Theologie, Prof. im k. k. Theresianum, Wien, Wieden, Maierhofgasse Nr. 892. Guth Franz, Hochw., Prof. bei den Piaristen. Gutsch Joachim, k. k. Militär-Verpflegsverwalter, Wien, Landstrasse Gärtnergasse Nr. 11. | Haberler Dr. Franz. Haidinger Withelm, k. k. Sectionsrath, Mitglied der kais. Akad. der Wissenschaften, Wien, Landstrasse, Ungargasse Nr. 363. Haidvogel Leopold, k. k. Bankbeamter. Hampe Ciemens,.Dr. d. Med., Wien, Stadt Bauernmarkt Nr. 587. Hampe Hermann, k. k. Beamter in Hermannstadt. Hanf Blasius, Hochw., Pfarrer in Zeutschach. Hanselmann Nicolaus, Dr. d. Med., Wien, Alservorstadt, Herrngasse Nr 342. \ Hasel Franz, Hochw., Dr. d. Theologie, Wien, Stadt, Nr. 21. Hassenbauer Johann, k. k. Regierungsrath. R Hasslinzsky Friedrich, Prof. d. Naturgeschichte zu Eperies. Hauer Franz R. v., k. k. Bergrath, Wien, Landstrasse Nr. 279. Hauer Albert, k. k. Postadministrator in Stockerau. Hausmann Franz Freih. v., zu Botzen. Härdti August, Dr. d. Med. Heeger Ernst, in Brunn am Gebirge. } Heckel Jakob, Custos-Adjunct am k. k. naturhistorischen Museum, Mitgl. der kais. Akad. der Wissenschaften, Wien, Landstrasse Wasgasse Nr. 512. Heller Johann Georg, Obergättner der Gartenbau-Gesellschaft, Wien, Landstrasse, Haltergasse Nr. 253. Heller Karl, k. k. Prof. in Gratz. Heifert Dr. Josef, k. k. Unterstaatssecretär. Henikstein Wilhelm R. v., niederländischer Generalconsul. Heufel Johann, in Lugos. Herr XXIH Heufler Ludwig R. v., k.K. Bun sera, Wien, Stadt, Kohlmarkt Nr. 258. Hiess Anton, Klassenlehrer. Hitlebrand Franz, k. k. Hofgärtner im oberen Belvedere. Hingenau Otto Freih. v.,k.k. Bergrath, Wien, Stadt, Seilerstätte Nr. 804. Hinterlechner Georg, Hochw., K. k. Prof., Wien, Landstrasse Nr. 500. Hirner Corbinian, Wien, Rossau Nr. 172. Hofer Josef, Lehrer an der Realschule in der Leopoldstadt. Hofmann Josef V., Hochw., Prof. in Brixen. Hoffmann Josef, k. k, Beamter. Hoffmann. Franz W., Wirthschaftsrath, Wien, Landstrasse, Raben- sgasse Nr. 483. Hofstädter Gotthard, Hochw., Mitglied des Benedictiner Stiftes Kremsmünster. Höfer Franz, Lehrer zu Pillichsdorf. Hollosy Justin, Hochw. Prof. in Oedenburg. Hormuzaki Eudoxius v., Gutsbesitzer. Hornig Johann v., k. k. Ministerial-Concipist, Wien , Wieden Nr. 807. Hornigyk Dr. Emil, Wien, Stadt, Wallfischgasse Nr. 1020. Hornung Carl, in Kronstadt. Hölzl Michael, Apotheker in Maria Zell. Hörnes Dr. Moriz „ Custos-Adjunct am k. k. Mineralienkabinet. Hyrti Dr. Josef, k. k. Prof. am Josephinum, Mitgl. d. kais. Akademie der Wissenschaften, Wien, Alservorstadt im Josephinum. Jahn Auremundus, Hochw., Prior der Barmherzigen in Wien. Jechl Franz, Hochw., Prof. d. Theologie in Budweis. Jesovits Heinrich, Apotheker, Wien, Stadt, Wollzeile Nr. 866. Josst Franz, Obergärtner Sr. Exc. des hochgeb. Herrn Grafen von Thun-Hohenstein zu Tetschen. Junker Ferdinand, Doctorand d. Med., Wien, Stadt Nr. 103. Juratzka Jakob, k. k. Ministerial-Rechnungs-Assistent. Kaar Jakob, k. k. Beamter. Kabtlik Josefine, Apothekerin in Hohenelhe. Kaczkowsky Anton R. v., Dr. d. Med., Wien, Stadt, Tuchlauben Nr. 562. Kaczkowsky Michael R. v., Dr. d. Med., Wien, Stadt, kleine Schulen- strasse Nr. 844. Kahl Anton, Dr. d. Med. Kalbrunner Herrmann, in Langenlois. Kästner Adalbert, k. k. Telegraphenbeamter, Wien, St. Ulrich, neue Schottengasse Nr. 137. Kegeln Franz v., k. k. Oberstlieut. und Lokaldirector in Mariabrunn. Keglevits Graf Johann, Excell. Keil Franz, in Lienz in Tirol. Kempelen Ludwig v., k. k. Beamter, Wien, Leopoldstadt, Donau- strasse Nr. 136. XXIV | Herr Kerner Anton. ” e) Kerner Josef. Kerndi Franz, Wien, Weissgärber Nr. 37. Khevenhülter-Metsch, Fürst Richard zu, Durchl. Khevenhüller-Metsch, Graf Albin, k. k. Rittmeister. Khüenburg Graf Ferdinand, k. k. Bergoberamts-Assessor in Hall. Kinsky Graf Christian. Kinzel Franz, Cand. der Med. Kladny in Hermannstadt. Klemensiewitsch Ludwig, k. k. Gymnasial-Director in Krakau. Kleyle Joachim, Ritt. v., k. k. Hofrath, Wien „ Stadt Weiliburggasse Nr. 939. \ Kner Dr. Rudolf, k. k. Professor, Wien, Landstrasse Hauptstr. Nr. 355. Knöpfer Leander, Hochw., Pfarrer in Enzersfeld. Koch Karl, Ottakring, Reinhartsgasse Nr. 190. \ Koch Dr. Heinrich in Triest. Kodermann Cölestin, Hochw., Custos im Stifte St. Lambrecht. Kodermann Richard, Hochw., Capit. des Stiftes St. Paul. Kokeil Friedrich, k. k. Landes-Hauptcassa-Official in Klagenfurt. Kollar Vincenz, Director am k. k. naturhistorischen Museum, Mitglied der kais. Akademie der Wissenschaften, Wien, Landstrasse _ Rabengasse Nr.”483. Koller Marian, Hochw., Capitular des Benedictiner-Stiftes Kremsmünster, k. k. Ministerialrath, Mitglied der kais. Akademie der Wissen- schaften. Komaromy Edmund, Hochw., Abt des Stiftes Heiligenkreuz. Kopp Josef, Doctorand der Medicin, Wien, Alservorstadt, Hauptstrasse Nr. 149. Kornhuber Dr. Andreas, Professor der Naturgeschichte in Pressburg. Kotschy Theodor, Custos-Adjunet am k- k. botanischen Museum. Kovats Julius v., Custos am Pesther-National-Museum. Köchel Dr. Ludwig v., k. k. Rath in Salzburg. Kratter Dr. Heinrich, Kreisphysikus in Zloczow. Kratky Josef, k. k. Beamter, Wien, Leopoldstadt Ferdinandsgasse Nr. 635. Kraus Philipp, Freih. v., Hörer der’ Rechte. Krazmann Dr.. Emiül. Kreutzer Karl, k. k. Bihliotheksbeamter, Wien, Favoritenstr. Nr. 74. ‚Krieger Franz, Förster am Sommerhof. Krippl Ferdinand, k. k. Forstadjunct in Ischl. " Krumhaar Josef, Wien, Landstrasse, Gärtnergasse Nr. 41. Kutschera Franz, k. k. Beamter, Wien, Josefstadt, Schmidgasse Nr. 62. Lallich Nicolaus, k.'k. Präsident des Landesgerichts in Zara. Lang Franz, Apotheker in Neutra, XXV Herr Langer Dr. Karl, k. k. Professor in Pesth. Laudyn Ferdinand Ludwiy v,, Förster in Bellya. Lanza Dr. Franz, Professor in Zara. Lederer Julius, Wien, Stadt Wipplingerstrasse Nr. 393. Lederer Camill, Wien, Stadt Singerstrasse Nr. 878. Lehofer Josef, Dr. der Medicin, Wien, Laimgrube Nr. 179. Leithner Josef, Freih. v., k. k. Beamter, Wien, Wieden Karlsgasse Nr. 33. Lenk Franz, Dr. der Mediein, Wien, Stadt Neumarkt Nr. 1154. Leschtina Franz, k. k. Beamter, Wien, Landstrasse Nr. 90. Leydolt Dr. Franz, Professor am k. k. polytechnischen Institute. Wien, Landstrasse Nr. 500. i Lichnowsky-Werdenberg, Fürst Carl, Durchl. Lichnowsky Graf Robert, hochw. römischer Prälat und Domherr in Olmütz. Liebel Josef. Linde Franz X., Apotheker in Melk. Lobkowitz Fürst Ferdinand, Durchl. Lobkowitz Fürst Johann, Durchl. Lorenz Dr, Josef, Professor der Naturgeschichte in Salzburg, Lorenzutti Anton, Dr. der Medicin, Ritter des Franz Josefs-Ordens, k. k. Director des allgemeinen Civil-Krankenhauses in Triest. Lorinser Dr. Gustav. Loudon Olivier, Freih, von. Loudon Ernst, Freih. von. Löw Franz, Dr. der Med. in Heiligenstadt. Macchio Wenzi v., k. k. Oberst in Pension. Machold Dr. Josef, Wien, Erdberg Nr. 396. Mann Josef, Wien, Hundsthurm, Schlossplatz Nr. 63. Mandl Franz, Dr. der Medicin, Corpsarzt der k. k. Trabanten - Leib- ‚garde, Wien, Laimgrube Nr. 200. Mansbart Josef. i Marschall Graf August, Archivar der k. k. geologischen Reiehsanstalt, Wien, Stadt Wollzeile Nr. 789. Masch Anton, k. k. Professor in Ung.-Altenburg. Massalongo Dr. A., Professor in Verona. Masur Franz, Dr. der Medecin in Brunn am Gebirge. Matz Alexander, Hochw., Pfarrer in Angern. Matz Maxmitian, Hochw., Cooperator in Gumpendorf. Mayer Alois, k. k. Gestütbeamter zu Kladrub. Mayer Josef, k. k. Revident im Handelsministerium. Mayr -Gustav, Wien, Landstrasse Hauptstrasse Nr, 125. Meilter Ignaz v., k. k. Beamter der General-Geniedirection, "Wien, Stadt, Seitenstättengasse Nr, 495. XXVI Herr Migazzi Graf Wilhelm, Wien, Stadt Ballgasse Nr. 928. Miklitz Franz, Forstmeister in Grosslobning. Milter Ludwig, k. k. Beamter, Wien, Landstrasse, Hauptstrasse Nr. 125- Molin:Dr. Rafael, Professor in Padua. ‘ Moser Iynaz, k. k. Professor in Ung.-Altenburg. Mösslang Dr. Carl, Neulerchenfeld Nr. 112, Müller Anton. Müller Alois. Mürle Carl, Professor im k. k. Kadeten-Institute zu Hainburg. . Natterer Johann, Dr. der Medicin, Wien, Leopoldstadt Sterngasse Nr. 578. Navarre Christian v., Forstmeister in Kammerburg. ‚Navarre Carl v., Rentmeister in Kammerburg. Neitreich August. k. k. Oberlandes-Gerichtsrath, Wien, Stadt Bauern- markt Nr. 580. Neumayer Josef, Wirthschaftsrath, Wien Stadt Riemerstrasse Nr. 811. Newald Johann, Forstdirector in Gutenstein. Nickerl Dr. Franz, k. k. Professor in Prag. Nigris Philipp S,, Director der Gremial- Handelsschule in Wien, Mitglied mehrerer Akademien , Wien, Stadt Seilerstätte Nr. 915. Niesst von Meyendorf Josef, k. k. Obersilieutenant. Nöstelberger Franz, Hochw., Pfarrer zu Unter-Olberndorf. Nussbaumer Johann, Forstmeister in Plass. Opitz Cölestin, Oberarzt der Barmherzigen in Wien» Ortmann Johann, k. k. Beamter, Wien, Landstrasse Bockg. Nr. 351. Pach Iynaz, Apotheker, Wien, Rossau Nr. 82. Parreiss Ludwig, Wien, Leopoldstadt Herrngasse Nr, 214. Partsch Paul, Director am k. k. Mineralienkabinet, Mitgl. d. kais Aka- demie der Wissenschaften. Patruban Dr. Carl. von, k..k. Professor, Wien, Josefstadt Kaiser- strasse Nr. 97. Pavich Anton, Dr. der Med. Comitatsphysiker in Posseg. Pazzani Alexander, Wien, Landstrasse Nr. 125. Peiser Josef von Fürnberg. Pelzein August von. Pergen Anton, Graf und Herr zu. Pernhofer Gustav, Wien, Stadt Seitenstätlengasse Nr, 464. Petenyi Johann Salomon v., Custos am Pesther National Museum Peters Dr. Cari. Petershofer Camill. Pillwax Dr. Johann , Professor am k. k, Tiuerarzueisingtilaie: Pittoni Ritter v. Dannenfels Claudius, St. Verordneter in Gratz. Pokorny Dr. Alois, Professor am k.k. academischen Gymnasium, Wien, Stadt Teinfaltstrasse Nr. 74. XXVI Herr Pokorny Franz, Dr. der Rechte, Wieu Stadt Teinfaltstrasse Nr. 74. ” ” ” Pokorny Rudolf, Wien, Stadt, Dorotheergasse Nr. 1117. Popovicz Michael v, Gutsbesitzer in Suczawa. Possinger Alois, k. k. Conceptsadjunet der n. ö. Statthalterei. Pozza Graf Lucian, Präses der Ackerbau-Gesellschsft zu Ragusa. Pölzleutner Michael, Klassenlehrer. Preyl Michael, in Gratz. Preidel Florian. Prevost Ferdinand. Wirthschaftsverwalter. Prugger Salesius, Hochw., Dir. des Taubstummen Instituts in Gratz. Pullich Georg, Hochw., Dr. der Theologie, Mitglied der höheren Bil- dungsanslalt zum heil. Augustin in- Wien, emer. Professor der Naturgeschichte, Director des Ober-Gymnasiums in Zara. " Quadrio Moriz, Edi. v. Aristarchi, k. k. Finanzcommissär , Mitglied der gelehrten Gesellschaft des Athenäums zu Bergamo, in Teschen. i i Rabi Johann. Rath Paul, Hochw., in Königswart. Rauch Franz, k. k. Hofgärtner im Belvedere. Rauscher Dr. Robert in Linz. Redtenbacher Dr. Ludwig , Custos-Adjunct am k. k. naturhistorischen Museum. Reinhardt Heinrich in Iglau. Reinegger Gabriel, Hochw., Pfarrer in Oberweiden. Reiss Franz, Dr. der Medicin in Kirling. Reissacher Alois. Reissek Dr. Siegfried, Custos-Adjunct am k. k. botanischen Museum. Riefet Franz, Freih. v., Concepts-Adjunct im Finanzministerium, Wien, Stadt Nr. 592. Rogenhofer Alois, Wien, Josefstadt, Kaiserstrasse Nr. 98. Rollet Carl, Dr. der Medicin in Baden. Rottensteiner Franz, Wirthschaftsdirector- Röbl Anton. Salzer Dr. Friedrich, im allgemeinen: Kranukenhause in Wien. Sartorius August, Wien, Wieden Taubstummengasse Nr. 63. Schawel Johann, Hochw., Professor der Theologie in Budweis. Schedi Christian, Wien, Wieden Meierhofgasse Nr. 931. Scheffer Josef, Bürgermeister in Mödling. Scheffter Carl, Sparkassa-Beamter. Schiner Dr. J. R., k. k. Ministerial-Concipist, Wien, Stadt, Bürger- spitat Nr. 1100. Schink Josef, k. k. Beamter ,: Wien, Leopoldstadt Augartenstrasse Nr. 169. AXVIN Herr Schlecht Dr. Leopold, Hochw. , Professor und Director am Josefstädter Gymnasium. \ Schlosser Dr. Josef, Comitats-Physikus in Kreutz. Schmidt Franz, Hochw., Professor zu St. Anna, Wien, Wieden Nr. 1030. Schmidt Ferdinand sen. in Schischka. Schneider Dr. Josef in Prestic. Schober Johann, Director der Realschule in der Leopoldstadt, Schott Heinrich, k. k. Hofgarten-Director zu Schönbrunn» Schott Ferdinand. Schön Moriz, k. k. Beamter. Schramek Hermenegard, Oberapotheker der Barmherzigen in Pressburg. Schreitter Gottfried, Hochw., Pfarrer zu St. Lorenz am Wechsel. Schreyber Franz, S. Edl. v.,Hochw., Capit. des Stiftes Klosterneuburg. „ Schrötter Anton, Sekretär der kais. Akademie der Wissenschaften, Professor am k. k. polytechnischen Institute, Wien, Wieden Karlsgasse Nr, 29. | Schuler Johann Jacob, Wien, Gumpendorf Hauptstrasse Nr. 396. Schulzer von Müggenburg Slefan, k. k. Hauptmann in Vincoveze. Schwab Adolf, Apotheker in Mistek. Schwach Johann, Leopoldstadt, Donaustrasse Nr. 726. Schwarzenberg Fürst Adolf, Durchl. Seelos Gustav in Botzen. Sedlaczek W. F., Apotheker, Wien, Städt, amıHof Nr. 324. Sedützky Wenzl, Apotheker, Wien, Schottenfeld Kirchengasse Nr. 304. Semeleder August, Wien, Stadt Bauernmarkt N . 579. Semeleder Friedrich. Senoner Adolf, Wien, Landstrasse, Barichgasse Nr. 701. Setzer Franz, Hochw., Domprediger bei St. Stefan, Inhaber des goldenen Verdienstkreuzes. Sigmund Wilhelm in Reichenberg. Simony Friedrich, k. k. Professor,, Wien, Landstrasse Waggasse Nr. 508. Simoner Johann. Simonicz Gabriel, Hochw., Professor in Oedenburg, Skofitz Alexander, Bedacteur des botanischen Wochenblattes,, Wien, Wieden, Neumannsgasse Nr, 331. Somlyai Johann v., k. k. Hofrath im Ruhestand, Wien, Stadt Nr. 136. Stauffer Vinzenz, Hochw., Professor im Stifte Melk. Steininger Auyustin, Hochw., Abt.des Stiftes Zwettl. Steinmann Emanuel, Professor der Realschule in Klagenfurt. Stenz Anton in Neusiedel am See. Steyrer Raimund, Hochw., Capit. des Stiftes St. Lambrecht. Streffleur Valentin, k, k. Ministerialsecretär. Strobel Pelegrino, Bihliotheks-Coadjutor in Pavia. Stur Dionys, Wien, Landstrasse, Adlergasse Nr. 416 XXIX Herr Stütz Iynaz, Dr. der Medicin. Suppan Joachim, Hochw., Abt des Stiftes St. Lambrecht. Suess Eduard, Wien, Stadt Wollzeil Nr. 773. Sydy Georg, Buchhändler in St. Pölten Szenczy Emericus, Hochw., Gymnasial-Director zu Stein am Anger, Tacchetti Carl, Edit. v., Wien, Wieden, Alleegasse Nr. 60. Tappeiner Franz, Dr. der Med. in Meran. Tausch Dr. Hermann, k. k. Professor in Kaschau. Thun Graf Leo, k. k. Minister des Unterrichts, Excell. Thinnfeld Ferdinand, Ritter v., Excell. Titius Pius, Hochw., Prof. der Pastoral-Theologie in Padua. Tkalec Jakob Franz, Dr. der Medicin in Agram. Tkany Wilhelm, k. k. Gubernial- und Schulrath in Brünn. Tommasini! Mutius in Triest. Tomek, Dr. der Med. in Kammerburg. Tornau Withelm, Wien Favoritenstrasse Nr, 291. Tost Johann, k. k. Conceptisadjunct. Totter Vincenz, Hochw., Priester bei den P. P. Dominikanern. Tschurtschenthaller Ludwig, Hochw., Professor zu Brixen. Türk Rudolf, Concepts-Adjunct im Handelsministerium , Wien , Stadt en Schotteubastei Nr. 1167. ; Uhl Gustav, k. k. Beamter, Wien, St, Ulrich neue Schotteng. Nr. 136. Ulleram Anton, Edier von, Ottakring, Reinhartsgasse Nr. 134. Unger Dr. Franz, k. k. Professor der Botanik, Mitgl. d. k. Akad. der Wissenschaften, Wien, alte Wieden. Nr. 101. Vaiss Dr. Josef, Wien, Stadt Krugerstrasse Nr. 1009. Valenta Alois, Wien, Alservorstadt Nr. 296. Venanzio Dr. Friedrich in Bergamo. Vivenot Rudolf, Edler von, Dr. der Medicin, Wien, Stadt am Gra- ben Nr. 1134. Vlahovits Dr. Peter, Professor in Padua, Volarich Franz, Hochw., Domherr und Diöcesan Schul-Oberaufseher zu Veglia. Vrecourt Anton, Graf von, k. k. Förster. Woachteihofer Severin ,„ Hochw., Dr. der Medicin und Philosophie bei den Barnabiten. Walcharz Franz, Wirthschaftsverwalter zu Ladendorf. Waiter Josef, Klassenlehrer, Wien, Wieden Alleegasse Nr. 57. Woawra Heinrich, Alservorstadt Hauptstrasse Nr, 141. Weeidenhofer- Ignaz, Dr. der Medicin in Chrudim. Weitiof Moriz, Wien, Stadt, Haarmarkt Nr. 646. Welt Wüheln, Edler von, k. k. Ministerialrath. Weselsky Friedrich, k. k. Oberlandes-Gerichtsrath in Kolin. Wessely Josef, Director der Forstschule in Aussee. XXX Herr Herr Widerspach-Thor, Freih. von, in Finzingen und Grabenstadt, k. k. Hauptmann in Krems. Widmann Bernhard. Winkler Franz, Wien, Alservorstadt, Wickenburggasse Nr. 20. Winkler Moriz, in Klostergrab bei Teplitz. Wladarz Dr. Michael, Notar in Murau. Wladika Eugen, Hochw., Professor am Gymnasium zu Wr. Neustadt. Wohlmann Dr. Bruno, Wien, Stadt, Tuchlauben Nr. 440. Wöber Franz, k. k. suppl. Gymnasial-Professor in Przemysl. Zawadsky Dr. Alexander, k. k. Professor in Brünn. Zekeli Dr. Friedrich L., Priyatdocent an der k. k. Universität, Wien, Landstrasse, Rabengasse Nr. 478. Zelenka Julius, Hochw., Pfarrer in Sablingstadt. Zenner Ferdinand, Hochw., Katechet zu St. Anna, Wien, Stadt Nr. 1100. Zichy Graf Johann sen., Wieu, Stadt, Kärnthnerstrasse Nr. 1017. Zika Anton, Forstmeister in Riegersburg. i Zippe Dr. Franz, k. k. Professor, Mitglied der kais. Akademie der Wissenschaften, Wien, Landstrasse, Hauptstrasse Nr. 96. Zsiymondi A., Dr. der Med., Wien, Leopoldstadt Antonigasse Nr. 685. Mitglieder des Jahres 1859. ©. Ambrosi Franz, in Borgo di Valsuganıu in Tirolo italiano. Augusti Carl, Kaffeesieder, St. Ulrich Nr, 54. Balsamo Crivelli nob. Giuseppe, Professor der Naturgeschichte in Pavia. i Bayer Vincenz, k. k. Commissär, Wien, St. Ulrich, Rofranogasse Nr. 59. Becker Otto, Wien, Leopoldstadt Praterstrasse Nr. 499. Beiteki Johann v., Dr. der Medicin in Maros-Väsärhely. Bernard Josef, Handelsmann. Biltersmann Ant. Vine., Musikdirector in Botzen. Brandi Johann, bürgl. Gold-. Silber- und Juwelen-Arbeiter, Pretiosen- Schätzmeister, Adjuuct des k. k. Versatzamtes, Wien, Mariahilf grosse Kirchengasse Nr. 136. Braun Franz, Simmering Nr. 251. Bruckner Anton, Professor an der k. k. Ober-Realschule in Brünn. Coronini Graf Cart. Dittl Leopold , Dr. der Medicin und Chirurgie im k. k. allgem. Kran- kenhause. Ditrichstein Leslie-Proskau, Fürst Franz zu, Durchl. Dorfmeister Geory in Gratz. Ettinger, Förster in Mitrovicz. Feyerfeil Carl, Hochw., Professor am Josefstädter Gymuasium. Flatz Franz. XXXI Herr Freier Heinrich, Custos am Museum in Triest, ” ” Friedenwagner Jacob, Wien, Landstrasse Nr. 576. Fritsch Anton, Assistent am naturhistorischen Museum in Prag. Fritsch Andreas, Candidat der Medicin. Friwaldzky Johann v®., Custos - Adjunet am k. National - Museum in Pestlh. 3 Frutschnigg Engelbert, Forstamts-Adjunct in Gaming. Fuchs Rudolf, Hochw., Professor und Präfect des Convictes zu Heili- genkreuz. Fürstenwärther Freih. v., k. k. Kreisrath in Bruck a. M. Gallenstein Meinrad v., k, k. Gymnasial-Professor in Klagenfurt. Garovaglio Sanzio, Professor in Padua. . Georgens Dr. Johann Fried. Gerenday Dr. Josef, Professor in Pesth, Ginzkey Franz. Girtier Dr. Gottfried, Apotheker, Wien, Stadt Freiung Nr. 137. Glückselig August Maria, Professor in Ellbogen. Graf Rainer, Hochw., k. k. Professor in Klagenfurt. Grzegorzek Dr. Adalbert, Professor in Tarnow. Guttmann Wilhelm, Wien, Stadt Himmelpfortgasse Nr. 962. Hakher Josef, Freih. v., zu Hart, k. k. Concipist im Finanzministerium, Wien, Stadt Grünangergasse Nr. 838. Haimhoffen Gustav Ritter v., k. k. Beamter, Wien, Alservorstadt Herrngasse Nr. 341. Hardenroth Friedr. Ludwig, Wien, Margarethen Nr. 60. Haubner Johaun, Dr. der Med., Wien, Leopoldstadt, NeugasseNr. 122. Heilmann Josef, Verwalter im k. k. Schulbücher-Verschleiss. Heinrich Wilhelm Gottfried, Handelsmann. Heiser Josef, Eisenwaareu-Fabriksbesitzer in Gaming. Herbich Dr. Franz, k. k. Regimentsarzt in’ Pension in Czernowitz» Hirsch Dr. Rudoif, k. k. Hofk»neipist. Hollerungh Carl, evangel. Prediger zu Modern. Hormuzaki Alexander v., Gutsbesitzer in Czernowitz. Hormuzaki Georg v., Gutsbesitzer in Czernowitz. Hussa Alois, Dr. der Medizin. Hügel Franz, Dr. der Medicin, Director des Kinderspitals, Wien, neue Wieden Nr. 481. Jakob Josef, Handlungsgesellschafter. Jan Georg, Professor und Director des Museums in Mailand. Jeitteles Ludwig. Joly Franz, Wien, Landstrasse Nr. 572. Kuadic Franz, Waldbereiter in Kovil. Kaerie Dr. Josef, Hochw., Professor, Wien, Landstrasse Hauptstrasse Nr. 558. XXXU Herr Kahl Ubald, Hochw., Prof. des Obergymnasiums in Brüx., Kammerer Karl, Wien, Neuhau, Stuckgasse Nr. 154. Khevenhüller-Metsch Graf Othmar. Khuen Andreas, Rechnungs-Official. Kircher Ignaz, Apotheker in’ Botzen. Kirchmayer Franz „k. k. Kreisgerichts- Präsident in Ragusa. Kirchner Dr. Teupoin, in Kaplitz. Kiesst Prosper, Hochw., Hofmeister des Stiftes Vorau. Kotenati Dr. Friedrich, k. k. Prof. in Brünn. Komarek Dr. Josef, k. k. Ober-Feld- und Chef-Arzt der k.k. Artillerie- Akademie in Olmütz. Kozenn Blasius, k. K. Gymnasial-Professor in Laibach. Kölbl Kart, 'Techniker, Mariahilf, kl..Kirchengasse Nr. 22. Kubinyi August v., kais. Rath und Director des Pester Nationalmuseums. Kundrat Josef. k. k. Hausofticier, Wien, Laimgrube Nr. 2. Kundt Emanuel, Dr. d. Med. in Wolkersdorf. Kurz Carl, Müllermeister in Purkersdorf. Küss Ferdinand, Inspector des Nationalbank-Gebäudes. Linhardt Wenzil, Wien, Alservorstadt, Herrengasse Nr. 343. Linzbauer Franz, k. k. Prof. Lunkanyi Carl v., in Oedenburg. Mackt Carl, k. k. Oberlieutenant im Geniecorps zu St. Pölten. Maeber Cart, k. k. Concepts-Adj. im Finanzministerium, Wien, Stadt, Wallfischgasse Nr. 1020. Maltz Friedrich v. Maltenau, K.k. Hofconcipist, Wien, Stadt Nr. 1100. Manganotti Dr. Anton, Prof. in Verona. Mayer Robert. Meissner Franz, Wund- und Geburtsarzt, Wien, Gumpendorf, Haupt- strasse Nr. 217: Mendel Gregor, Hochw., Stiftspriester zu St. Thomas in Brünn. Müller Wenzt Adolf, Hochw., Pfarrer in Altenmarkt. Nave Johann, Hörer der Rechte. Nawratil Josef, Supl. d. Naturgeschichte. Netoliczka Dr. Eugen, Gymunasial-Professor in Brünn. Nütten Alexander, Kaufınann, Wien, Leopoldstadt, Donaustrasse Nr. 662. Ofenheim Heinrich, k. k. Oberlieutenant, Wien, Stadt, Singerstrasse Nr. 901. Pacher David, Hochw., Pfarrer in 'Tröpolach. i Palliardi Anton Alois, Dr. d. Med. fürstl. reuss.-schleitz. Medioinal- rath in Franzensbad. Perger Anton R. v., Prof. an der Akademie der bildenden Künste. "Wien, Wieden, Heugasse Nr. 133. Petter Karl, Wien, Laimigrube Nr. 23. XXX Herr Petrowicz Dr. Christoph v., Ritter des kaiserl. österr. Franz Josef- ” Ordens, Präsident der Landwirthschafts-Gesellschaft, Gutsbesitzer in Czernowitz. Petruschka Peter, Rentamts-Rechnungsführer, Revierjäger in Ladendorf. Peyt Josef, Obergärtner des hochgeb. Hrn. Grafen Chotek, Schloss Katschin. Plenker Georg, k.k. Ministerial-Rath, Wien, Stadt, Seilerstätte Nr. 801. Pluskat Dr. F. X., in Lomuvitz, Poduschka Franz, Architect, Wien, Leopoldstadt, Lilienbrunngasse Nr. 679. Poetsch Iynaz Sigm., Dr. d.“ Med. in Gaming. Punzmann Theodor, Wien, Alservorstadt, Währingergasse Nr. 210. Ranzoni ‚Josef, fürstl. Metternich’scher Güterverwalter, Wien, Stadt Nr. 1100. Raspi Alois, Dr. d. Med. u. Chirurg., Wien, Stadt, Altenfleischmarkt Nr. 695. Reuss Dr. Emanuel, Prof. der Mineralogie in Prag. Rziha Alois, Hochw., Gartendirector zu Heiligenkreuz. Schaitter Ignaz, Kaufmann in Rzeczow. Scherf Michael, Controlor der k. k. Gutsverwaltung:. in Purkersdorf. Schlecht Josef, Bandfabrikant, Ottakring Nr. 236. Schlesinger Dr. Hermann, Wien, Stadt, Darvarhof Nr. 698.. Schmid Leopold, Erzieher in Gaming. Schmidel Anton, Lehrer der k. k. Normal-Haupt-Realschule in Wien. Josefstadt, Schmiedgasse Nr. 50. Schmid! Dr. Adolf, Actuar der kais. Akad. der Wissenschaften in Wien. Landstrasse Rabengasse Nr. 484. Schmuck, Magister der Pharmacie in Brixen. Schneller August, k. k. Rittmeister in Pressburg. Schön Alexander, k. k. Rechnungsführer in Schönbrunn. Schwarz Gustav Edi. v. Mohrenstern, Wien, Leopoldstadt, Prater- strasse Nr. 47. | Schwarzmanı Ludwig, k. k. Major, gasse Nr. 166. N Simetin-Terzia Michael, Cand. d. Med., Wien, St. Ulrich, neue Schot- tengasse Nr. 118. Sittig Heinrich, k. k. Gymnasial-Professor in Teschen. Skacel Libor, k. k. pens. Militär-Appellationsrath, Wien, Leopold- stadt, Praterstrasse Nr. 674. Sonklar Karl v., k. k. Major. Stadler Anton, Dr. d. Med. in Wr. Re laar Steinhauser Anton, k. k. Rath im Ministerium f. Cultus u. Unterricht. Stephanowicz Cajetan v., Gutsbesitzer. Stephanowicez Nikolaus v., Gutsbesitzer. f Wien, Alservorstadt, Adler- & XXXIV Herr »Stimpel Anton, Gymnasial-Director in Görz. Stohl Lucas, Dr. d. Med., Wien, Landstrasse, Waggasse Nr. 670. Streinz Dr. Wenzl. k. k. Gubernialrath und Protomedicus in Gratz. Supanz Dr. Bartholomäus, Wien, Stadt, Teinfaltstrasse Nr. 67. Suttner Gustav R. v., Wien, Stadt, Singerstrasse Nr. 895. Tereben, Förster in Orsowa. Tomaschek Dr. Ignaz, Scriptor der k. k. Universitäts-Bibliothek. Tomaschek Anton, k. k. Gymuasial-Prof. in Görz. Ventura Dr. Sebastian. Vest Eduard v., Dr. d. Med. u. Chir. in Wien, Stadt, Himmelpfort- gasse Nr. 948. Vukotinovie Ludwigv. Farkas, k.k. Landesgerichts-Präsident in Kreutz. Weber Heinrich, Wien, Stadt, Dorotheergasse Nr. 1107. Weigelsperger Franz, Hochw., Benefiziat in Pöchlarn. Wertheim Dr. Gustav, Wien, Stadt, Schottengasse Nr. 102. Wimmer Leopold, Hochw., Pfarrer in Gaming. Wodzicki Graf Casimir, in Krakau. Zachar Anton, Dr. d. Med. u. Chirurg., Kreisphysicus zu Czbimbwilz- Zahn Dr. Franz-, Correpetitor am k. k. Thierarzneiinstitute. Zielebor Johann, Präpavator am.k. k. naturhistorischen Museum. Zeni Fortunato, in Roveredo. x Zipser Eduard, Rector der Stadtschule in Bielietz. Gestorben: Ausgetreten: Dormitzer Mus. Herr Brunetti Dr. Ludwig. Fischer G. v. Waldheim. Excell. „ Chersich Franz. Coudenhove Graf. Paut. Däubler Konrad. Fröhlich Dr. Rudolf. Läpscher Carl. n Prangner Engelbert. Baynoschek Alexander. „ Haffner Dr. Josef. Saar Carl Edl. v. „ Hirsch Michael. Sedlaczek Wilhelm. „ Krämer Herm. v. Zwanziger Ignaz. „ Lacroixz Johann. Mokry Dr. Adalbert. Roncalli Graf Anton. Schwarz Adolf. Tivaroni Dominik. „» Wallner Ludwig. XXXV Bestimmung der Naturalien im Vereine zu übernehmen haben sich erklärt: Botanik: Phanerogamen überhaupt. :...... . Herr Dr. Ed. Fenzi. AMENtACEEeN .....cenconoese. „ Anton Kerner. "Orchideen ...... LER STR) „ Dr. J. Egger. Gramineen ee later Sets I. Ortmann. Byperaceentm on Ein ee , Primulaceen....... euer: „ Dr. F, Satzer. Saaifrageen 2.2. 228 an; „ Dr. Fr. Pokorny. EOmpositent . a. nt Dipsaceen .... ....>. „O4: Kotschy. Plantagineen :...-............ Plumbagineen ..............2 Cryptogamen: een ER I: s „ L.R. v. Heufler. “4 Schwämme u... ee. ec cone re. : . Zoologie: Vögel Dar Br Bar Ber Bu ar Br Br Er Br Er Er er rr Se. Hochw. Hr.Dir. L. Schlecht. . Herr J. Finger. Reptilien Juice A te „ R. Türk. Buischeie ra et ln, Bram nÄL ER. Insecten: Hymenoptern .......... BERCE „. Gust. Mayr (Ameisen). LEN UNTER 2 ls Mitten, 2 Neiztiaslert an rn „ Fr. Brauer. Schmetterlinge 2.2.2228... 22. „ J. Lederer. Kieser Mer u. s a Dr. J. Egger. Orthopteren eyes. „ Fr. X. Fieber. Hemipteren Wale snnese Mallophagen ....... HREHN 6 Do THYSANUTEN. N. Jene XXXVI ah N ARE TO RACE TRESOR LEENUNNGTS r CDobke Myriapoden .2...:cerceeseeeenennte Krustaceen .......eereeeeeeeeenneen { Dr. M. Hörnes u. Molluskenu, ir... ” 2 „ L. Parreiss. Strahlthiere. .........: ..©- anlh. 46 » ‚Dr. €. Mösslang. Infusorien .-.....:.... VRR Eee N | Bei der Aufnahme wird der Jalıresbeitrag für das laufende Vereinsjahr geleistet. Die Jahresbeiträge für jedes folgende Jahr sind sodann in, dem ersten Viertel desselben zu entrichten. Die Vereinsberichte werden den Mitgliedern nach geleistetem Beitrage für jedes betreffende Jahr als Aequivalent unentgeltlich erfolgt. Regelmässige Versammlungen. 1854. Mittwoch 4. Jänner. Mittwoch 5. Juli. 2 1. Februar. 2 2. August. = 1. März. September. Ferien. > 5. April. h n 4. Octuber. Samstag 8. April Jahresversamm- Freitag 3. November. lung. Mittwoch 6. December. Mittwoch 3. Mai. 3 7. Juni. In der letzten Monats-Versammlung finden die Wahlen statt, und sind die Wahllisten acht Tage vor Ablauf des Termines in dem Vereinslocale, Stadt, Herrngasse Nr. 30, 3. Stock niederzulegen. AXXVO Verzeichnis der wissensohaftlichen Anstalten, mit welchen Schriftentausch stattfindet. Amsterdam : Academie Royale des Sciences. Athen: Königl. Gesellschaft der Wissenschaften. Augsburg : Naturhistorischer Verein. Basel: Naturforschende Gesellschaft. Berlin : Königl. Akademie der Wissenschaften. & Redaction des Wiegman’schen Archiv’s in Berlin.’ ‚Bern : Allgemeine Schweizerische naturforschende Gesellschaft. 9 Naturforschende Gesellschaft. ‚Bonn: Naturforschender Verein der preussischen Rheinlande. ‚Brünn : K. K. mähr. schles. Gesellsch. für Ackerbau, Natur- u. Landeskunde. 'Czernowitz : Verein für Landescultur und Landeskunde im Herzogthume | Bukowina. ‚Elberfeld: Naturwissenschaftlicher Verein zu Elberfeld und Barmen. ‚Eimden : Naturforscheude Gesellschaft. Freiburg: Gesellschaft für Beförderung der Naturwissenschaften zu Frei- burg im Breisgau. Plorenz : Academia economico-agraria dei Georygofili. ‚Genf: Societe de Physique et d’histoire naturelle. Giessen : Oberhessische Gesellschaft für Natur und» Heilkunde. Görlitz : Naturforschende Gesellschaft. Göttingen: Königl. Gesellschaft der Wissenschaften. Halle: Naturwissenschaftlicher Verein. rn Naturforschende Gesellschaft. Hamburg: Naturwissenschaftlicher Verein. Hanau : Wetiterau’sche Gesellschaft für Naturkunde. Hermannstadt : Siebenbürgischer Verein für Naturkunde. Klagenfurt : K. K. Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues und In- dustrie in Kärnten. f Leipzig: Königl. sächs. Gesellschaft der Wissenschaften. Lemberg: K. K. galiz. Landwirthschaftsgesellschaft. Linz: Museum Francisco-Carolineum. Lüttich : Societe Royale des sciences de Liege. XXXVII Mailand: K. Institut der Wissenschaften und Künste. Manheim: Verein für Naturkunde. Meklenburg: Verein der Freunde der Naturgeschichte. Moskau: Kais. Gesellschaft der Naturforscher. Nassau: Verein für Naturkunde im Herzogthume Nassau. Neapel: K. Akademie der Wissenschaften. Nürnberg : Naturhistorische Gesellschaft. Pest: K. ung. Gesellschaft. der Naturforscher. Petersburg: Kais. Akademie der Wissenschaften. Pfalz: Naturwissenschaftlicher Verein der baierischen Pfalz. (Pot lichia.) Prag: K. böhmische Gesellschaft der Wissenschaften. „ Naturwissenschaftlicher Verein „Lotos“. Regensburg: K. botanische Gesellschaft. - Zoologisch-mineralogischer Verein Riga: Naturwissenschaftlicher Verein. ? Stettin: Entomologischer Verein. Stockholm: K. schwedische Akademie der Wissenschaften... Stuttgard : Würtembergischer Verein für Naturkunde. Venedig: J. R. Istituto delle scienze ed arli. Werningerode: Naturwissenschaftlicher, Verein des ‚Harzes. Wien : Kais. Akademie der Wissenschaften, „. K« K.'geologisclre Reichsanstalt, „ Gesellschaft der Aerzie. Zürch: Naturforschende Gesellschaft. II Leni Vorwort. Staluten. Inhalt. Geschäftsordnung. Anordnung für zu bestimmende Naturalien. Mitgliederverzeichniss. Sitzungsberichte. Versammlung am 5. Jänner . . . . . . O. v. Hingenau: Ueber Seidenzucht auf Gut Zlin . J. Finger: Ueber Albinos unter den Vögeln . . e Dr. M. Hörnes: Die fossilen Mollusken des Wiener Tertiärbeckens IV. u . ig J. G. Beer: Auszüge aus seinem Werke über Drchaßen A. Neilr eich: Zwei neye Pflanzenarten f. d. Wiener Flora G, Frauenfeld: (eingesendet.) Bemerkungen über vorge- legte Pflanzen von F. Hillebrand . . Lepidopterologische Notiz von J- Mann . k Uebersicht der botanischen Erforschung Dalmatien’s von P. Petter h 5 x & = Versammlung am 19. Jänner . e - . ; > 5 E A. Pokorny : Zoologische Ausbeute der Karsthöhlen A. Kerner : Vegetationsverhältnisse des Erlafthales Versammlung am 4. Februar . + . 3 } R G. Frauenfeld: Ueber Farbenabweichungen bei Thieren . A. Pokorny: Laubmoose von Iglau . :. . . R. v. Peryer :: Ueber ektypische Pfilauzenabbildungen . pr XL Versammlung am 2. März - . > > . : . J. @. Beer : Ueber a der Orchideen - 3 G. Frauenfeld: Neue Zeckengattung Ueber den Auerhahn und dessen Balz -. - - A. Neilreich: Ueber den botan. Garten der österr. Flora Dr. Stur: Beitrag zur österr. Flora . . 5 - = nme am 6. April e : 3 . ; . J. Heckel: Fossiler Fisch aus Sicilien i E E Dr. F. Unger: Ueber seine norwegische Reise - s G. Frauenfeld: Ueher eine Paludine aus Abano . 1 (eingesendet) Beschreibung der Raupe von Pemp. cingilella von J. Mayer - e Jahresversammlung am 9. April . - l ° y - u Dr. E. Fenzl: Eröffnungsrede . ö & i 8 L. v. Heufler: Kryptogamenflora des Arpaschlhäles G. Frauenfeld: Ein Blick auf das Thierleben . ® e J. G. Beer: Neue Eintheilung der Orchideen Versammlung am 4. Mai. F P £ N : e ; A Dr. M. Hörnes: Fossile Mollusken des Wiener Tertiär- beckens. V. . e 2 Rh Hoffman: Ueber österreichische Käfer . dan G. Frauenfeld: (eingesendet) Anhang zum Verzeichniss der Land- und Fluss-Mollusken Oesterreichs. Von P. Strobel. Versammlung am 1. Juni Ä : : 5 5 . A, Pokorny: Unterirdische Flora der Karsthöblen . £ G Mendtl: Ueb. Verwüstung am Gartenrettig durch Raupen J. Ortmann: Pflanzentausch von Puel u. Maille in Paris Versammlung am 6. Juli R : S e . . : 4A. Neilreich: Ueber Juncus atratus y 0 c G. Frauenfeld: Ueber Helminthen aus Raupen : E (eingesendet) Briefl. Notiz über dalmatinische Inseln von M. Botteri . . i 3 sfamı Zur. Flora ‚Kroatiens von L.-Farkas-Vuko- tinmovich . : s % N 5 Carabus Adonis von Cl. Hampe X Ueber den Standort von Car, pediformis von K; Kalchbrenner c + . ‘ Ueber Otiorhynchus ligustici v.H. Kakbitı nner Ueber Melitaea von G. Dorfmeister.: «, 10% 105 106 112 114 116 118 121 123 124 129 131 134 134 135 136 Versammlung am 3. August . s . . s ? : s Dr. M. Hörnes: Fossile Mollusken des Wiener Tertiär- Beckens, VI. . . ° e . F. Brauer : Ueher Myrmecoleon-Larven + B 5 . G. Frauenfeld: Ueber Karl Heller’s Reisen in Mexiko Ueber Gymnetron campanulae . & 5 + Versammlung am 5. October . . 4 H a F. Brauer: Lebeusweise des Bittacus Fipisbantub s % Dr. R. Schiner: Ausflug in die Krainergrotten e v G. Frauenfeld : Ueber einen Planuzenauswuchs am Gamander Ueber Farbenänderung ohne Federwechsel bei Vögeln Versammlung am 2. November . % ! r v . A. Pokorny: Ueber R. v.Heu gheirs Cryptogamenherbar Dr. A. Schmidl: Ueber den Besuch einiger Karsthöhlen . G. Frauenfeld: (eingesendet) Ueber einen Aufsatz des Hrn. Wawra von H. Albin . k . Ueber die Flora um Brünn von W. Tkany Beobachtungen über einige Zygaenen von Georg Dorfmeister . E 2 ; H . Ueber Wirkungen des Bisses von Giftschlangen aufeinander von R. Türk . : . . R. v. Heufler : UVebergabe seines Herbars - 5 - Versammlung am 7. December . e : . . . A. Pokorny: Zur Flora des böhm.-mähr. Gebirges ° , R. v. Heufler: Uebergabe eines Herbars : g E. Suess: Ueber Monog. of British Brachiopoda, von Th. Davidson » 3 . . & . e J. Hekel: Ueber Picnodonten . . < . . . G. Frauenfeld: Beobachtung über Bären . i » Ueber Vorkommen von Filarien Y . . - (eingesendet) Ueber Larus capistratus Hm „..von Dr. Lenk 3 - > . (eingesendet) Nachtrag zu den üsterst ES lasken von Zelehor f b ; ; Ann XL Abhandlungen. F. S. Pluskal: Phanerogamenflora von Lomnitz.. e » wirtelelan J. Ebel: Bemerkungen über die Vegetation.der Moldau e © E Dr. Stur: Beobachtungen über den Einfluss der geogunostischen Unter- lage auf Vertheilung: ‚der Pflanzen . : . © 2 Dr: R. Schiner u. Dr. J. Egger: Dipterologische Fragmente. L e Th. Kotschy: Beitr. z. Keuntniss d. Alpenlandes in Se I. J. v. Hornig: Ueber die ersten Stände einiger Phycideen . AEHRLTTE J. Mann: Zwei neue österr. -Spanner |. ® R \ - 5 F: Hiltebrandt: ‚Aufzählung der Pflanzen auf Fliege verschiedenen österr. Alpen 5 + .r “Ä-%. Dr. R. Schiner u. Dr. J. Egger: Birkeralosiace ent II. G. Mayr: Beiträge zur Kenutniss der Ameisen . e + K. Doblika: Beiträge: zur Monographie d. Sninkans sen Dysdenn H. Schott: Ueber Aquilegien s 6 . 5 & ö - + Th. Kotschy: Beitr: z, Kenutniss d. Alpenulandes in: Siebenbürgen IH. Hasslinzsky: Beitrag zur Kenntniss der Karpalhenflora II. . 8 5 Dr: R. Schiner u. Dr. J. Egger : Dipterologische Fragmente. IH. » E. Suess: Zur Kenntniss des Stringocephalus Burtini Dfr. e . J. Lederer: Anordnung der Spanner. . 4 2 E 2 2 Th. Kotschy: Beitr. z. Kenntniss d. Alpenlandes in Siebehkärgen. IUI. G. Mayr : Beschreibung einiger neuer Ameisen . \ SO A. Fleischmann: Flora.an der k.k. Südeisenbahn v. Laiach bis Cilly H: W. Schott: Ein wilder Primelabkömmling & © 6 & o Fr. Simony: Fragmente zur Pflanzengeographie d. österr. Alpen Dr. E. Fenzt:=Beitrag zur näheren Keuntniss einiger inländischer Leucanthemum- und Pyreihrum-Arten Decand. . c J. Lederer: Teepidopterologisches aus Sibirien . 2 \ 5 G. Mayr: Ueber die Abtheiluug der Myrmiciden c - k A. Neitreich: Das Marchfeld, botanische Skizze . . © > 5 Dr. J. Egger: Beiträge z. näh. Kenntn. d. Braula coeca Ntzsch... J. v. Hornig : Ueber die ersten Stände einiger Lepidopteren 5 o V. Dorfmeister: Cucullia scopariae, entomol. Beitrag = . Verzeichniss der Abbildungen. Sitzungsberichte. n zu Seite 1. Eschatocephalus gracilipes Frauenf. . . . 55 2. 1. Myrmecoteon formicarius L. . . 5 ; ...144 2 — formicalynz ®. 3. Missbildungen an Camp. rapuncul. L. » F ...146 4. — an Phyt. orbiculare L. 5. Laccometopus clavicornis L. . s 5 e . 157 6. — Teucrü Hst. 7. Missbildungen an Teucrium montanum L. 8. -— an Teucrium chamaedrys L. Abhandlungen. ; | zu Seite " >. Zwei geologische Durchschuitte des Ennsthales .» 43 I. 1. Syrphus leiophthalmus Egg: w Schin. £ 5 51 2. Eumerus elegans Egg. u. Schin. >. Stringocephalus -Burtini Dfr.. . 8 2 . 155 ©. 7. Flügeigeäder der Spanner $ . Ä : . 165 8.—14. Neue sibirische. Schmetterlinge 5 . 2 „351 1. 1. Lycaena cyani Ev. 1 2. Satyrus Heydenreichii Kdm 3. Limenitis Sydy! Kdım. «- — Helmauni Kdm. 2 2. 1. Epialus nubifer Led. . Lithosia flavieiliata Led. . Hadena veterina Led. — arcta Lei. 4 1 2. Psyche detrita Led. 3 4 >. 6. -- allaica Kdm. XLIV 15. 1. =, . + wm Hadena Eversmanni Led. — inops Led. Agrotis truculenta Led. . Xanthia zelutypa Led. — vulpecula Kdm. . Noctua Kollari Kdm. — insignata Led. . Chersotis melancholica Kdm. — sStentzii Kdm. Oncocnemis campicola Kdm. — strioligera Led. . Charadrina congesta L ed. —. morosa Led. . Hypena tristalis Led, . Gnophos ophthalmicata Led. Phasiane biparata. Led. Fumea proxima Led. Boarmia bituminaria L ed. -— strictaria Led. . Eubolia semilutata Le d. . Cidaria ravaria L ed. — fluidata Led. — serpentina. Led. . Eupithecia despectaria Led. Tortrixc aerosana Led. . Eudorea sibirica Led. . Crambus quadrifidellus Led. Epischnia adultella Mtzn. ‚ Homoeosoma Sedakovella Ev. Myrmus emarginatus Schk. 387 Seite Druckfehlerverzeichniss. Sitzungsberichte. 1 Zeile 9 v. 0. 1.Sp. statt Assessor lies Assistent 4 „ 10vuw HNO „ vor 33 „ 14v.0o.1.Sp. „ Marchel „ Märkl 42 , 1v.o. „ Vogeltanne „ Vogeltenne 49 „ 16v.o.1.Sp. „ Scheider „ Schaitter Franz 53 .„ 14w 0. nach nur setze auf 3m MER v0. „ steifhaarig Bein 20:5) 9vu statt Mustek - lies Mistek 105 „ letzte »„ Mm DEN: 16 „ 12vu „ Padua „ 'Pavia 116 „ 13vo „ einen „ einer 139 , vorletzte »„ Kuditsch „ Kadie Franz 159 „ 6v. u. „ Entmittlung „ Ermittlung oT 1v. 0. „ tiefen „ schiefen 179, '17wu „ Schlangee „ Schlangen _— „ mu. „ Thatsche „ Thatsache 19 IF V.co. „ diesen „ dieser Abhandlungen. 6 Zeile 1v.o statt Caryopyhylleae lies Caryophylleae 15 „. IS8v. 0 „ PBläthen „ Blüten Ban 9 vu. „ Apurgia „ Apargia AR Vom 4 v.u.1.Sp. ,„ Eutrichium „ Eritrichium 80° „ 25 v. 0.1.Sp. „ Zunarin „ Lunaria 102 „ 10 v. u. sollesheissen: — fuliginosa Ltr. Piemont, — nigral. (fuscaF rst.) Piemont, XLVI Seite 119 Zeile 11 120 122 138 147 13 v. u. statt ocherbengeih lies scherbengelh v. u. „ Zenkenbergianum „ Senkenbergianum v.0..„ noch „. nach v. u. „ Nagelfluche „ Nagelfluhe v.u. „ Schreiberi „ Schreberi vera: „ neue v. 0. „ caeteras | „ caeteros v.u. „0. hypesü u. Blanivillü „ Sykesiiu.Blainvillä v.wW „ der „ den : v. u. und später statt Alfersia „ immer: Olfersia vu. Ey uch ve v. o. 1. Spalte „ Tritinearia „ Trilinearia ws0of 2.0 54 5° setze ” VEN, „ Cauchgata lies Cauchyata v. o.stait Borrmia „ ‚Boarmia, v.u. „ Slümpfchen .» Stümpfchen; v. u. „ Vurderflüglzeichnuug . ‚Vorderflügel- ‚ zeichnung v. u. unter Pkasiane ‚streiche: (Figur 22.) v. o.statt petrarla lies ‚petraria v. o. unter Eubolia setze (Figur 22.) v. o.stalt sexatata lies sexalata v.0. „ subüter „. subtititer v. o.nach long. setze. 2°/ lin. v. u.statt Thei lies Theil v. o.näch silberglänzenden setze Härchen v+. 0.ist ausgelassen : besonders der Hinterleib v. u.statt verseben lies ‚versehen v. 0. „ Cevennenen „. ‚Cevennen v. u. „ Eig.4 „Fig. 1. v. 0 „ FPepulifolia „.,‚Populifolia.. vu. 0 Tafel’4 „ Taf. 3 v. 0. ,„ Stingeln „ Stängeln vu. Brustsetien „ Brustseiten. —o—. Nachricht. Da die Zusendung der Druckschriften nur nach erlegtem Jahresbeitrag geschieht, so wird dringend um Einsendung. des- selben ersucht. bimaul u m nn ı oe) Ka Sitzungsberichte, Versammlung am 5. Jänner Vorsitzender: Herr Vicepräsident Fr. R 1853. v. Hauer. Neu eingetretene Mitglieder: Als Mitglied P. T. Herr Ambrosi Fr. in Borgo di Valsugana .... bezeichnet durch P. T. Herrn Beide Secretäre. Celi Dr. Hektor, Prof. und Director in WIEN, Sun anno DAR Er 2.2. A. Sennoner u. G. Frauenfeld. Fritsch Anton, Assessor am naturhistori- schen Museum in Prag . Ion Friwaldsky Joh. v., Cust.-Adjunct am na- turhistorischen Museum in Pesth.. Fürstenwärther, Freih. v., k.k. Kreisrath in’Bruck 3. M. 72 aeohe Garovaglio, Dr. Sanzio, Prof. in Pavia .. Grzegorzek Dr. Adatlb., Prof. in Tarıow. Heilmann Jos., Verw. im k. k. Schulbü- er. ee neane cher Verschleiss . ar een Herbich Dr., k. k. p. Regimentsarzt in ÜDZELIONVLZU Romans lee ee eat. Hirsch Dr. Rudolf, k. k. Hofconcipist .. Hormuzaky Alex. v. ,„ Gutsbesitzer in WZErNO WAZ. 2 ENLRE ODE a), Kubinyi Aug. v., k. Rath und Director des Bestie, Nat. Museums .... „2.2 2020..> Kundt Emanuel. Dr. Med. zu Wolkersdorf. Mendet Gregor, Stiftspriester zu St. Thom. SNSBTIIMTIEEN = 10... elatefentenenchane Pacher David, Pfarrer KEINEN bo 6 De OST TNEHRERNEN., Peryger Ant. R.v., Prof. a. d. Akad. der bildenden Künste .. ee Vau2 ei 09 LA ESRE Petrovits Dr. Christ., Präs. der Lanudw. Gesellschaft in Krain, F. J. O. R., Gutsbesitzer in Czeruowitz ........ oo .00 in Tröpolach in . E. Hormuzaky u. Dr. Dr. Lenk u. G. Frauenfeld. . Beide Secretüre. Schiner. Schiner u. G Frauenfeld. Skofiz u. Dr. Schiner. A. Skofiz u. Dr. Dr. 4A. v. Heufler u. G. Frauenfeld, Hormuzaky u. D Heufler v. r. A. Bach, DA G. Frauenfeld. E. Hormuzaky u. Dr. A. Bach. den Vorstand. Nöstiberger u. Y. Totter, Mösslang u. G. Frauenfeld. L. Miller u. Dr. Schiuer. v. Heufler u. G. Frauenfeld. A. Bach. 1 Als Mitglied P. T. Herrn bezeichnet durch P. T. Herrn Petruschka Peter , Rentrechnungsf. in Tadendortane. 2 .iere eletetegeteie lau etelelof. . G. Frauenfeld u. Fr. Krieger. Pluskal Dr. Fr., in Lomnitz in Mähren .. Dr. Schiner u. J. Bayer. Sacher , Dr., Kreisphys. in Czernowitz .. E. Hormuzaky u. Dr. A. Bach. Vukotinovich Ludw. v., Landesgerichts- Präsident in Kreutz .S.u My... .. A. Sennoner u. G. Frauenfeld. Weber Heinrich ......... rennen. d. Tanchetti u. G. Frauenfeld. Zeni Fortunato, in RoveredO ... ..r.... A. Sennoner u. G. Frauenfeld. Eingegangene Gegenstände: Correspondenzblatt d. naturf. Ver. in Riga, V.9— 12, 1852. 8. Schriftentausch. Friwaldszky Dr. Em. v.: Balk. term. dom. Utazas. Pesth. 1838. 4. Strobel Pet. v., Malac. trent. IV. 1852. 8. Schaum H. 6 Bogen des entomol. Jahresberichts 1850. 8. Geschenke der Verfasser. 50 Arten Pflanzen, Geschenk des Herrn Fr. Ambrost. 900 Arten Pflanzen. Geschenk des Herrn A. Sennoner. Alschinger A. Flora jadrensis. Zara 1832. 8. Geschenk des Herrn Giuriceo. Bulletin de la Cl. ph. math. de lAc. imp. d. Sc. de St. Petersbourg. Nr. 237 — 40. 4. Verhandlungen d. Verf. f. Naturw. zu Hermannstadt, Nr. 1—9, 1552. 8. Schriftentausch. Zawadsky Dr. Alex. Fauna d. gal. buk. Wirbelthiere. Stuttg. 1840. 8. Mühle Heinr. Grf. v. d., Beitr. z. Ornithol. Griechent. Leipz. 1844. 8. Geschenk Sr. Durchl,. des Herrn Präsidenten. Mikroskopische Zeichnungen. Geschenk des Herrn E. Heeger. 150 Arten Land- und Süssw. Conch. aus Kärnten. Geschenk des Herrn M. Gallenstein. Duftschmied C. Fauna Austriae. Linz 3 Th. 8. Geschenk des Herrn W. Siegmund. Schaschl J. Beschreibung eines neuen Käfers. Geschenk des Herrn Verfassers. Abhandlungen d. k, k. seologischen Reichsanstalt, 1. 1852. 4. Durch Herrn Sectionsrath Haidinger. 300 Arten Mallophagen ,„ Acariden etc, auf Glimmer, nebst 20 Flügl- und anatomischen Präparaten von Käfern. Von Herrn @. Frauenfeld. Verzeichniss chem. phys. Apparate v. Batka in Prag. 1853. 8. Hlubek Fr. Dr. Landwirthschaftslehre, Wien 1852. 7., 8. Hft. 8. Grimm Joh. Grundz. d. Geognosie f. Bergmäuner, Prag 1852. 8. Weitenweber W. R. Denkschr. über A. J. Corda. Prag , 1852. 4. Reschisi Ant. Latifondo mod per. linsegn. Univ. d’agrie. Mit. 1852. Scotti Aut. Nei funerali det D. G. Brugnatelli, Pavia, 1852. 8. Gera Fı. Lo colliv. econem. degli Annanas. Venez. 1852. 8. Fusina Vinc,. Un pensiero sull’ orig. d, malait. delle viti e rimedi prop. Pavia, 1852. 8. Zanchi R. Elementi di storia naturale. Mil. 1852. 8. L’amico del coutadino oss. istruz. rur. 1853. Mil. kl. 8. Krameriusa W.R. Moty lowü; Zabawne ctenj. 1852. 8. Samu Balizfalva: Utasilas madarak emilösök etc. Pesth, 1853. 8. de Betta E. Descriz. di due nuove conch. terr, del veneto Ver. 1852. 8. Vallardi D. Fr. L’amico del contadino manuale pel 1853. Kl. 2. Sämmtlich Geschenke von der k. k. oberst. Polizeibehörde. a Herr Otto, Freih. v. Hingenau hält unter Uebergabe des unten erwähnten Buches an den Verein folgenden Vortrag: Ich habe die Ehre, dem Vereine ein neues Werk: „Praktische Anleitung zur Seidenzucht,“ von Claudius FKreiherru v. Bretton vorzulegen und dessen Inhalt in Kürze zu besprechen , da die Pilezxe der Maulbeerpflanze und die Aufzucht des Seidenwurmes die beiden Richtun- gen des Vereines gleichmässig berührt, und daher vom botanisch - zoologi- schen Standpuncte einiges Interesse haben dürfte. Das Buch macht zwar keinen Anspruch auf. den Namen eines wissenschaftlichen Werkes, es ge- hört vielmehr in die Kategorie der sogenannten „praktischen Anleitungen,” und ist über Aufforderung der m. schl. Ackerbaugesellschaft entstanden ; sein Inhalt aber enthält, da er sich auf die mehrjährigen Iesultate der vom Verfasser auf seinem Besitzthum getriebenen Seidenzucht stützt, eine aun- sehnliche Menge von Thatsachen und Beobachtungen, mithin von Erscheinungen und Arbeiten, deren Ansammlung immerbin das Material für Wissenschaft bietet. Ich erlaube mir vorerst die geographische Lage der Gegend zu be- rühren, in welcher der Autor seine Erfahrung gesammelt hat. Das Gut Zlin, auf welchem er die Seideuzucht betreibt, liegt im ‚östlichen Theile von Mähren, eine Stunde östlich von der Eisenbahnstation Napagedl und etwa zwei Stunden nördlich von dem bekannten mährischen Badeorte Luha- tschowitz. Die Gegend ist bereits gebirgig und von Ausläuferu der Karpathen durchzogen , daher auch Karpathensandstein vorwiegend die Beschaffenheit ı* 4 des Bodens bildet; nur gegen Napagedl zu treten tertiäre Gebilde auf. Meh- rere Bäche und Teiche bewässern die Gegend, das Klima ist nicht so rauh, wie in den östlichen Karpathenthälern, allein bei weitem nicht so mild, als mau gewöhnlich für Maulbeerbaumzucht zu fordern pflegt. Dass dieselben aber hier nicht nur überhaupt vorkommen, beweist die Thaisache, dass Baron Bretton daselbst mehrere hundert Stück zehnjähriger Bäume und ungefähr 300.000 Stück 1 — 3jährige Sträucher auferzogen hat, welche nicht kümmerlich gediehen, sondern, wie eine im Sommer 1851 ahgeführte Abhlät- terung und Abwägung ergab, pr. Strauch 4 Pfd. 12 Loth Blätter lieferten. Was die gepflanzten Gattungen betrifft, se hat der Autor bisher vor- züglich Morus alba und Morus moretiana hierzu verwendet, spricht aber auf Christoph Liebich’s Anregung in dessen Werke: „Der Seidenbau in Böhmen,“ die Ansicht aus, dass, wenn es möglich wäre, die von Liebich erwähnte Varietät von Morus multicaulis, welche der Kälte hesser wider- steht, aufzufinden , diese bei weitem den Vorzug vor alba und moretiana verdienen würde. Der Verfasser hat die Zucht der Maulbeerbäume in dreierlei Weise durchgeführt: «) als Maulbeerwiesen, b) als Strauchplantagen und, c) mit- telst hochstämmiger Maulbeerbäume. Maulbeerwiesen nennt er ganz Junge, aus Samen gezogene und dicht angepflanzte Strauchpflanzen,, deren zartes Laub er zur Ernährung verspäteter Seidenraupenaufzüge vorzüglich verwendbar findet. Solche Maulbeerwiesen müssen, wenn man die Pflanze nicht im 2. oder 3. Jahre zum Versetzeu oder Verkaufen ausheben, sie also nicht als Baumschule be- handeln will, durch mehrere Jahre in ihrem dichten Verbande gelassen, Jährlich bis zum Boden abgestutzt— (auch abgemäht) werden, bis man nach etwa 3— 4 Jahren die nun zu dicht stehenden Pflanzen ausheht, versetzt, und nun als Strauchplantagen weiter benützt. Bei dem Anbau aus der Saat zieht der Autor vor, reife Maulbeeren, ohne sie auszuwaschen, gleich Rüben in die vorbereiteten Löcher zu stecken, weil sich die verfaulende Frucht ihm als die beste — eben auch naturge- mässeste — erste Düngung bewährt hat. Maulbeerstrauchplantagen legt der Autor auch aus Samen oder durch Versetzung der Pflanzen in eigen weitern Verband an und gibt ihnen, zumal in Ländern, wo die Seidenzucht erst einzuführen ist, den Vorzug vor hochstämmigen Bäumen, und bemerkt, dass die abgestutzten Zweige mit den Blättern zur Fütterung der Raupen hesser anzuwenden seien, als die ahge- streiffen Blätter. i Was das Ziehen hochstämmiger Bäume betrifft, so wird die Bepflanzung von Hutweiden, Alleen u. dgl. damit zwar in unserm Werke erwähnt, allein in derlei vereinzelnten Baumpflauzeu nicht jenes Heil ge- sehen, welches man sich bisweilen davon versprochen, und was man — aller- dings mit nicht sehr zlänzendem Erfolge — hier und da auf imperalivem Wege einzuführen versucht hat. 5 Er deutet vielmehr darauf hin, dass nur die Maulbeer-Baumzucht im Grossen, auf grossen Räumen, durch bedeutende Geldkräfte sich vortheilhaft erweisen könne. Erst müsse die vegetabilische Bedingung der Existenz der Seidenraupe in befriedigendster und ausgiebigster Weise vorhanden sein, ehe man mit ihr die Aufzucht der Raupe und Abspinnung der Erzeugnisse derselben vereint, als rentables Geschäft beginnen, ernstliche Anstalten zur Einführung derselben in die allgemeine, insbesonders kleine Bodenbewirth- schaftang machen, oder gar vom philanthropischen Projecte zur Erhebung der Seidenzucht zu einem Nebenerwerbe für arme Schullehrer u. dgl. re- den könne. — Erst wenn Thatsachen — durch mitunter kostspielige, also nur auf grossen Wirthschaften ausführbare Versuche hervorgerufen — die Seidenzucht auf solchen grössern Wirthschaften eingebürgert haben werden, wird sich die Theilung der Arbeit ausführen Jassen, wobei die Cultur der Maulbeerbäume dem Laud- und Forst wirthe speciell zufalle, die Aufzucht der Raupen zum Nebengewerbe für die Anwohner blatterzeugender Gegen- den und die Abspinnung und. weitere Verarheitung zum Gegenstande be- sonderer Fahriksetablissements werden könne. Ueber die Ausführbarkeit einer forstmässigen Cultur des Maulbeerbaumes enthält das Buch ein Gutachten dreier Korstmänner und ich habe vor kurzem eine von mir hier- über gemachte Bemerkung von einem intelligenten Forstmanne beifällig auf- nehmen gesehen. Die Beschreibung des von C. Bretton in Zlin bei des Aufzucht der Raupen beobachtenden Verfahrens ist ziemlich mit dem anderer Zuchten über- einstimmend. Doch finden sich einige eigene Erfahrungen aufgezeichnet und insbesondere ist eine Methode, die Entwicklung der Raupeneier beliebig zurückzuhalten bemerkenswerth, welche in hermetisch geschlossenen Bleeh- Naschen im Eiskeller aufbewahrt, und zu einem zweiten oder dritten Auf- zug in derselben Sommerperiode verwendet werden können, Die Fütterung nimmt der Verfasser durch belaubte Reiser vor; miHelst derselben überträgt er auch die Raupen, wodurch er die ihnen schädliche Berührung mit den Händen und das Zerschneiden der Blätter vermeidet. Ihm hat die Erfahrung gezeigt, dass dadurch die sonst gefürchteten grossen Krankheiten der Thiere ganz beseitigt worden sind. Eine sehr einfache und zweckmässige Ventilation und Vermeidung grosser Temperaturunterschiede habe ihm gezeigt, dass auch heflige Gewitler nicht geschadet haben, so dass er die Meinung ausspricht, der in Italien befürchtete üble Einfluss der Gewitter auf die Seidenraupe reducire sich ein- fach auf mangelhafte Ventilation und auf zu plötzliche Abkühlung, wie sie allerdings, wenn die Magnagnerien nicht zweekmässig eingerichtet sind, bei Gewittern vorkommen. Die letzte Abtheilung des Buches, welche sich mit der Abhaspelung des Productes befasst, gehört nicht mehr in das Reich dieser Versammlung. Heiır J. Finger theilt einige Beobachtungen über das Vor- kommen von Albinos unter den Vögeln mit: In der letzten Versammlung der deutschen Ornithologen zu Altenburg, kam auch die Sprache auf die als Albinos bezeichneten, auffallenden Wesen in der Vögelwelt, und Herr Pastor Thienemann theilte einige Fälle mit, die ihm in seiner ornithologischen Praxis vorgekommen. So erzählte er von einem weissgefleckten Repphuhn, einer weissen Lerche und einem weissen Hausröthling mit rother Pupille, Bekannter und öfter beobachtet ist diese bis jetzt noch nicht erklärte Erscheinung bei Säugethieren; so gehören weisse Mäuse und Kaninchen gar nicht zu den Seltenheiten. — Ich hatte lange Zeit ein weisses Murmel- {hier lebend, bis es mein Haushund in einer Anwandlung von Eifersucht erbiss. — Erst vergangene Woche lag ein weisses Reh am Wildpretmarkt und der Vogelhändler Haller hatte weisse Ratten in seinem Verkaufsladen, die ganz nett aussahen. Seltner stösst man in der Vogelwelt auf solche Ausartungen ; um so interessanter ist daher ihre Beobachtung, und ich habe mich immer bemüht, wenn ich von dem Vorkommen eines solchen Vogels hörte, in dessen Besilz zu kommen. 1. Das erste Exemplar, das ich erhielt, war eine rein weisse Lerche, die ein Feldarbeiter in Altmannsdorf, während dem Pflügen,, erblickte und mit einem glücklichen Steinwurfe erlegte. 2. Kurze Zeit darauf hörte ich von einem blassgelbon Sperling der am Donaucanale, nächst der Rasumovsky-Brücke, unter einer Schaar ge- wöhnlich 'gefärbter , constant die Fahrstrasse daselbst besucht. Ich ersuchte den k. Jäger daselbst, mir zu dessen Besitz zu verhelfen, und auf Einen Schuss lag er (nebst 16 seiner bunten Kameraden) als Opfer seines seltenen Kleides- 3. Einen ganz ähnlichen erhielt ich von einem Gärtner in Meidling. — Dieser Gärtner lässt die Sperlinge auf eine eigene Art für seinen Tisch sorgen. — Er hat zu diesem Zwecke an der Feuermauer seines Hauses eine Menge leerer Blumentöpfe angebracht, die sich durch ihre Bequemlichkeit den dort zahlreichen Sperlingen als Benützungslocale zu ihrem Brutge- schäfte aufdrängen, und auch sämmtlich dazu benützt werden. — Haben nun die armen Thiere ihre Jungen mit vieler Mühe gross gezogen und gefüttert, so holt sich‘ der Gärtner bequem eine Brut nach der andern herab, um sie als guten Braten seinem Mahle beizulegen. — Bei einer solchen Plünderung nun, kam or vor zwei Jahren auf ein Nest, wo vier weissgelbe Junge von regelmässig gefärbten Alten ausgeheckt waren. Der Seltenheit halber zog -er sie in seiner Stube auf, behielt aber nur einen am Leben, die andern starben bald, noch vor der vollendeten Befiederung. — Dieser Kakerlak, ein Mäun- chen, war sehr zahm, begattete sich, wiewohl erfolglos, mit einem ge- wöhnlich gefärbten Weibchen, das mau ihm als Gesellschafterin beigab, 7 und starb im zweiten Jahre, indem er an seinem Fett erstickte. — Als ich ihn erhielt, ging er schon in Fäulniss über, und durch die Fettmasse war die Haut so dünn geworden, dass ich ihn nicht mehr bälgen konnte; er ging daher verloren. 4. Im Jahre 1850 ging ich in Begleitung des k. Jägers Wania in dessen Fasangarten bei Schönbrunn spaziren. Schon von weitem fiel uns ein blendend weisser Vogel auf, der auf dem dürren Aste einer alten Ka- stanie sass- Als wir uns eiligst, näherten, machte er so sonderbare Kopf- verdrehungen und Verrenkungen, dass wir beide lachen mussten; aber eben diese Grimassen liessen ihn als den Yunz torquilla, unsern Wende- hals erkennen ; — leider hatteu wir kein Gewehr bei uns, und obwohl der Vogel ganz zutraulich that, und uns ganz nahe ankommen liess, so wusste ich doch kein Mittel seiner habhaft zu werden; ein unglücklicher Wurf mit einem Wurzelknollen vorscheuchte ihn, und trotz aller Versuche von Seite des Jägers, und trotz allen meinen Versprechungen im Falle seiner Erlegung, hat man ihn doch nicht mehr zu Gesicht bekommen. 5. Im vergangenen Jahre brütete ein Kernbeisser-Paar, das durch mehrere Jahre schon in meinem Garten nistet, unter fünf gewöhnlichen Jungen ein weisses aus, das ausgetopft in meiner Sammlung ist. - 6. Im Juli desselben Jahres bekam ich ein schneeweises Repphuhn, dass aus einer Kette gewöhnlicher, in Schwechat geschossen wurde, 7. Im September darauf erhielt ich abermals eines, das mit mehreren Fasanen zugleich auf einer Schütt gefangen, und mir lebend überbracht wurde. Ich wollte es noch einige Zeit am Leben iassen, da es noch in der Mauser die Federn nicht vollkommen entwickelt hatte; es that aber so scheu und unbändig, dass ich befürchte, es könnte sich beschädigen , wesshalb ich es mit Aether tödtete und ausstopfte. — Es ist diess Exemplar, welches ich der geehrten Versammlung vorstelle, und der Sammlung des. Vereines anzureihen bitte. Heuer sah ich am Wildpretmarkte zwei rein weisse Fasanen, über die ich aber nichts weiter erfahren konnte, als dass sie an der Gränze Böhmens geschossen wurden. Dies nun sind die wenigen Albinos, die mir bis jetzt vorgekonmen. Glücklicher war ich mit Exemplaren, die nicht vollständig Albinos, hloss theilweise weisse Befiederung tragen. — Man erhält alljährlich davon ; am häufigsten die Turdus-Arten. So bekam ich eine Amsel, mit weissem Hinterkopfe, und so gefärbtem Schwanze, eine gescheckte Singdrossel, und einen weissköpfigen Krametsvogel. — Von andern Gattungen eine Saatkrähe, mit weissen Schwingen, einen weiss geflügelten Cypselus und eine gefleckte Goldammer. In Betreff des Cypselus, dieses nie ermüdenden Seglers. der Lüfte, erlaube ich mir einer Fangart zu erwähnen, auf die mich ein komi- 8 scher Zufall gebracht, und die ich auf alle Flugthiere der zwei ersten Klassen der Wirbelthiere anwende, welche ihre Beute während dieser Action erhaschen. Im vergangenen Sommer hatte ich mit einem meiner Freunde eine Angelpartie auf Wasserirösche in den Lachen bei Inzersdorf unternommen, die vor dem Fischen wenigstens den Vorzug hat, dass sie bedeutend ergie- biger ist. In diesen Lachen kommen die Frösche in fabelhafter Grösse vor, und eben so riesig ist auch ihre Menge. — Man fängt sie mit einer Angel, au welcher ein kleiner rother Lappen befestiget ist, und womit man die Oberfläche des Wassers peitscht, wie beim Forellenfang. Von allen Seiten »un stürzen die Frösche auf diesen Lappen, und man hat nur in die Höhe zu schnellen, um einen dieser Näscher herauszuziehen. — Bei einem solchen in die Höhe Schnellen, glitschte mir einmal die Angel an einem Frosche ab, und fuhr leer in die Luft, aber wie erstaunte ich, als sie mit einer Fledermaus behangen niederfiel. — Wahrscheinlich sah diese Fledermaus,‘ deren dort viele herumschwirrten, die fliegende Angel für eine gute Beute an, und war in der Ergreifung derselben daran hängen geblieben. Seit der Zeit angele ich Fledermäuse, Schwalben, Segler etc., nur nehme ich statt des rohen Lappens eine weisse Feder, oder die so gefärbten Flügel eines Schmetterlings. I Um aber wieder auf die Albinos zu kommen, möchte ich noch Einiges über deren Fortpflanzung erwähnen. Sie gelingt im domesticirten Zustande, wie ich mich öfter überzeugte. — Es wird vielleicht zenn Jahre sein. wohnte in demselben Hause mit mir ein Wollweber, der theils des Gewinnes wegsn, theils zur eigenen Un- terhaltung, seine freien Stunden der Dressur verschiedener Vögel widmete, und verschiedene Versuche mit Paarungen von Varietäten und Bastardkreu- zungen anstellte, Wiewohl nicht immer, gelang es doch öfter, Junge von solchen Bruten zu erhalten, und ich erinnere mich noch sehr gut an sein Entzücken, mit dem er mir einst ein Junges zeigte, das aus der Paarung eines weissen Kanarienweibes, mit einem Stieglitzmanne hervorging. — Es wurde ein schönes weisses Exemplar, mit einer röthlichgelben Platte, lebte aber nicht lange. - Auch der Cultivator ist bereits gestorben, was ich um so mehr be- dauere, da er gerade der Mann gewesen wäre , der Geduld genug besessen hätle„ solche Versuche weiter fortzusetzen. Meine Versuche beschränkten sich, in Ermanglung von Kakerlaken anderer Arten, auf die von der Lachtaube Columba risoria, die ich sowohl unter sich, als mit regelmässig gefärbten Individuen paaren liess, und die immer günstig ausfielen; — nur bekam ich nie Schecken, sondern immer einfärbige Exemplare , entweder ganz weiss, oder ganz isabellfärbig. — Auch die Jungen dieser Bruten pflanzten sich wieder fort. 9 Wie es sich aber im wilden Zustande mit der Fortpflanzung dieser Albinos verhält, darüber habe ich selbst keine Beobachtungen machen können, Jäger erzählten mir zwar glückliche Erfolge, aber bis jetzt habe ich die Jäger immer, mit Ausnahme sehr weniger, als Leute kennen gelernt, die, mit ausserordentlicher Erfindungsgabe ausgerüstet, dieser oft den Sieg über die Wahrheit einräumen, und ich möchte daher ihre Aussagen in so wichtigen Fragen nicht gern als maassgebend annehmen. Aber gewiss haben schon mehrere der Herren, die sich mit Ornithologie beschäftigen, Erfahrungen gesammelt, die darüber einigen Aufschluss geben könnten, und es wäre im Interesse der Wissenschaft dringend zu wünschen, dass solche Beobachtungen immer mitgetheilt würden. Ueberhaupt bleibt für die Vogelkunde noch sehr viel zu thun übrig; ein weites Feld ist da noch für Beobachtun gen offen, und wie Vieles ist noch aufzuklären „ was z. B. die Lebensart, das Alter, den Haushalt, den Zug, und die Mauser etc. der Vögel betrifft. — Aber dazu ist der Austausch von Erfahrungen Vieler erforderlich, eine wechselseitige Unterstützung durch Beobachtungen und Studien in der Natur, um Licht über noch unerklärte Erscheinungen zu bringen, und nur dem Zusammenwirken Mehrer wird es gelingen, was Einem vielleicht misslang. Dr. Moriz Hörnes legte der Versammlung das soeben voll- endete IV. Heft: „Die fossilen Mollusken des Tertiär- beckens von Wien,“ vor, und gab eine kurze Uebersicht des Inhaltes desselben. In diesem Hefte sind zelın Species, welche vier Geschlechtern ange- hören, heschrieben und auf fünf Tafeln abgebildet. Die drei ersten Geschlechter, Strombus, Rostellaria und Chenopus, bilden die Lamarck'sche Familie der Alaten, die durch eine flügelartige Erweiterung des rechten Mundrandes bezeichnet ist. Vom Geschlechte Strombus kommen im Wiener Becken zwei Arten vor, der Strombus coro- natus Defr. und der St. Boneli Brong. Die Stromben leben gegenwärtig nur in heissen Meeren. Sie gewähren nach den Mittheilungen der Seefahrer einen eigenthümlichen, von den übrigen Mollusken verschiedenen Anblick, denn ihr merkwürdig gestalteter Fuss gestattet ihnen nicht, wie die übrigen Gasteropoden auf demselben zu kriechen, sondern sie springen, indem sie einen Stützpunct auf der Erde mit jenem Theil des Fusses suchen, der mit dem Deckel versehen ist. An der Spitze ihrer ziemlich starken Fühler bemerkt man äusserst lebhaft ge- färbte Augen, deren verschiedene Färbungen, nach Qxuoy zur Unterschei- dung der Arten dienen könnte. Die Zahl der jetzt schon bekannten lebenden Arten ist sehr beträchtlich, doch steht zu erwarten, dass sich dieselbe be- deutend erhöhen werde. 2 10 Reeve beschreibt 66 lebende Arten, aber auch für die fossilen For- men führt man in den Registern 63 Arten Namen auf, welche sich jedoch nach Ausscheidung aller unsicher bestimmten, auf 11 wirkliche Arten re- duciren, von denen 8 der eocenen und 3 der neogenen Periode angehören. Die Abnahme dieser der heissen Zone angehörigen Formen, in den beiden Tertiärepochen, deutet deutlich auch auf eine Temperaturabnahme hin, die während dieser Zeit stattgefunden haben muss. Gegenwärtig findet man im mittelländischen Meere keinen lebenden Strombus mehr; wohl aber fossile Formen an den Küsten desselben. Das nächste Geschlecht ist Rostellaria. Von diesem von Lamarck zuerst aufgestellten Geschlechte hat bekamntlich Philippi unter den Na- men Chenopus jene Formen getrennt, welche eine fingerartige Ausbreitung des rechten Mundrandes haben. Die Verschiedenheit der Schale steht näm- lich auch mit einer totalen Verschiedenheit der innern Organisation dieser Thiere im Einklange; während das Thier der Rostellaria sich ganz.dem merkwürdigen Bau des Thieres von Strombus nähert, (so dass Deshayes in neuester Zeit nicht abgeneigt wäre, beide Geschlechter zu vereinigen) zeichnet sich das Thier des Geschlechtes C’henopus durch einen eiförmigen, vorne abgestutzten, hinten zugespitzten Fuss, und durch seine langen, dünnen, spitzigen Tentakeln aus. Von Formen, welche dem Geschlechte Rostellaria angehören, haben sich in dem Tegel vor Baden und in den Sandablagerungen vor Grund nur wenige Bruchstücke gefunden, welche der Rostellaria den - tata Grat. beigezählt werden dürften. Das Geschlecht Chenopus, hingegen ist im Wiener Becken, wenn auch nur ineiner einzigen Art, doch in zahl- reichen Exemplaren vertreten. Me Es ist der Chenopus pes pelicani Phil. eine Art, welche auch lebend häufig nicht nur im mittellänudischen Meere, an der Küste von Sicilien u. s. w., sondern auch in der Nord- und Ostsee vorkömmt, und zu den gemeinsten Vorkommnissen in den europäischen Meeren gehört, daher ihr häufiges Vor- kommen in den neogenen Schichten Europas für die Erklärung der Er- scheinung dieser Ablagerungen besonders wichtig ist. Mit dem letzten, in diesem Hefte abgehandelten Geschlechte Triton beginnt eine sehr zahlreiche Familie, die der Canaliferen von Lamarck: Bekanntlich theilt Lamarck die hierher gehörigen Geschlechter in zwei Gruppen, von denen die eine durch bleibende Mundwülste charakteri- sirt ist, während diese Eigenschaft der anderen fehlt. Zur ersten Gruppe zählt nun Lamarck die Geschlechter Triton, Ranella und Murex, welche sich dadurch unterscheiden , dass Triton nur einen Mundwulst auf jeden Umgang, Ranella deren zwei und Murex meh- rere zeigt, die entweder in drei oder mehrere Reihen gestellt sind. Was nun vorerst das Geschlecht Triton betrifft, so kommt die Vertheilung der Wülste bei demselben vorzüglich daher, dass jedes neue Stück, welches das Thier zur Schale fügte, länger als eine halbe Windung ist. Jedes hinzuge- fügte Stück ist daher grösser, als bei Ranella und nochmehr als bei Murex: 11 Manchmal ist gar keine Wulst vorhanden, als jene des rechten Mundrandes, die nie fehlt. Die Wülste sind bei diesem Genus immer stumpf und nie so wie bei Murex mit Dornen besetzt. Die Schalen der Tritone sind von viel festerer Structur als die der Murices und Ranellen; die rohe Ueber- einanderlage der einzeluen Umgänge scheint anzudeuten, dass das Thier, obwohl es eine Fähigkeit, Kalk zu bilden, besitzen muss, von trägem Wachsthum sei. Die Epidermis der Tritone ist oft ausserordentlich dick, haarig und stachlig, Eine andere sonderbare Eigenschaft dieses Geschlechtes ist die Bildung des Apex, in zahlreichen Fällen scheint derselbe von einer hornigen Masse gebildet und nur schwach mit Schalensubstanz belegt zu sein, und nicht selten findet man diesen Ueberzug weggebrochen, wo dann die hornige Un- terlage sichtbar wird. Die Spindel der Tritone ist meistens von einem glän- zenden Ueberzuge von faltigem Schmelz überlegt und die äussere Lippe verdickt sich manchmal auf eine sehr merkwürdige Weise; nähert sich nämlich die Lippe der Reife, so schlägt sie über und bildet durch diese Wendung einen tiefen, breiten Canal oder eine Rinne, (Taf. 20, Fig. 2) *), die dann ausgefüllt wird und so die Verdickung der Lippe bildet. Die Varices sind alle auf dieselbe Weise gebildet, indem jeder von ihnen eine Zeit lang den Mundrand bildete; man vermuthet, dass sie bestimmt. seien, die Lippe während einer Periode der Ruhe zu schützen und es würde von höchstem Interesse sein, wenn man den Zeitraum ergründen könnte, der von dem Anfange der Bildung eines Varix bis zur Wiederaufnahme des Weiter- baues der Schale verfliesst. | Die Tritone scheinen weit über die Erdkugel verbreitet zu sein, denn von 102 Arten, die Reeve beschrieb und abbildete, sind die meisten von den Molukken und den Inseln des stillen Oceans, einige wenige von der Westküste von Amerika und nur 3 aus dem mittelländischen Meere. Von fos- silen Formen kennt man bis jetzt mit Ausschluss aller zweifelhaften und unrichtig bestimmten Arten 27, von denen 13 der Eocen- und 14 der Neogen-Epoche angehören; daraus geht hervor, dass die Tritone zuerst in der Eocen-Epoche mit einer geringen Anzahl von Species aufgetreten sind, in der Neogen-Epoche, in der Artenzahl sich ziemlich gleich blieben und erst in der jetzigen Epoche ihren vollen Formen-Reichthum entwickelten. Freilich sind unsere Kenntnisse über die fossilen Formen noch so mangelhaft, dass wir diese Verhältnisse nur andeuten können. Im Wiener Becken ist dieses Geschlecht ziemlich zahlreich vertreten, wenn gleich nur 6 Species (T. nodiferum Lam., T. apenninicum Sassi., T. Tarbellianum Grat., T. corrugatum Lam., T. heptagonum Brocc., T. parvulum Mich.) daselbst vorkommen, namentlich sind die Localitäten Grund und Gainfarn reich an hierher gehörigen Formen. *) Des Werkes: „Die fossilen Mollusken, etc. I 12 Wegen seiner besondern Grösse verdient besonders der Triton nodiferum hervorgehoben zu werden, denn von diesem fanden sich in deu Sandablagerungen vor Grund, neben ausgezeichnet wohlerhaltenen Exem- plaren noch Bruchstücke von Individuen, die eine bei fossilen Gasteropoden äusserst seltene Grösse von 22 Centimeter (nahe 9 Wiener Zoll) hatten. Von derselben Grösse findet man diese Species noch lebend im mittel- ländischen Meere. Herr J. G. Beer gibt die Fortsetzung von Auszügen aus seinem in Bearbeitung befindlichen Werke über Orchideen. (S. V., II. Jahrgang, Pag. 117.) Bemerkungen zur ersten Abtheilung der Orchideen. — Orchideen mit glatten, dicken, fleischigen Blättern haben immer. glatte, fleischige Luftknollen. Diese Pflanzen wachsen gewöhnlich hoch auf Bäumen, oder an lichten Stellen, der Sonne ausgesetzt. — Sie gleichen gewisser- massen den Cacteen, welche auch durch die .sehr harte, glatte Oberhaut, ihre saftreiche, fleischige Zellenmasse bewahren. (Oncidium.) Jene mit lederartigen, wenig gefalteten, tiefgerippten Blättern haben immer harte tiefgerippte Luftknollen, Die Zahl der Rippen der einen Seite der Knolle entspricht der Anzahl ıvon Blattrippen. Diese Pflanzen wachsen auf Bäumen und lieben Schatten und feuchte Wärme. (Stanhopea.) Weiche oder tief gefaltete Blätter finden sich nur bei Pflanzen, welche auf der Erde wachsen. (Calanthe.) Wenn die Luftknolle walzenförmig verlängert, und ganz mit Scheiden bedeckt erscheint, wächst die Pflanze an freistehenden Bäumen oder lichten Waldesstellen , selbst auf Coniferen! Diese Pflanzen bedürfen Luft und Licht, sie haben trockene Standorte. (Catasetum .) Ein allgemeiner Grundsatz ist, je weniger die eiförmigen mehr oder minder verlängerten Luftknollen mit Scheiden bedeckt, — bis endlich gänzlicher Scheidenmangel an der ausgebildeten Luftknolle sich zeigt — desto höher und freier, aber auch dürftiger wachsen diese ver- schiedenen Formen an der Rinde der Bäume, — Wenn uns von. Pfianzen- sammlern mitgetheilt wird: Diese oder jene Pflanze mit weichen oder tief gefalteten Blättern, fand sich auf einem Baume wachsend, so glaube man ja nicht, dass sie an der Rinde des Baumes vegetirte. — Iu jenen Höhlungen welche Astbrüche erzeugen, oder die oft so seltsame Bildung der Zweige der Riesenbäume in den tropischen Urwäldern, — im Gewirre der Schling- pflanzen an denselben, bilden sich Plätze, wo durch Regen, Wind, Laubfall, Vogel-Excremente sich eine humusreiche Erde bildet, in der jede dort auf der Erde wachsende Pflanze, dieser, so wie auch von vielen anderen Fa- milien, hoch auf den Bäumen wachsend, gefunden werden kann. Zur zweiten Abtheilung. Diese Pflanzen sind sich alle ganz gleich. Sie bewohnen Bäume, woran sie sich mit ihren dicken fleischigen Wurzeln der ganzen Länge nach festsaugen. Diese Gebilde leben nur in 13 den wärmsten und feuchtesten Gegenden der Erde, (Ich hbemerke hier noch- mals, dass ich die Pflauze ,‚Vanda““ nicht die Blüthenabtheilung Vandeae als Repräsentant aufstelle.) Verwandlungen. — Wenn sich der Blüthenstand durch irgend eine Stö.ung nicht entwickeln kann, treibt die Pflanze statt des Blüthen- stängels ein Laubblatt. Beobachtet bei Schomburgkia tibicinis, (hat gewöhnl. drei Blätter, bildet ein viertes) ; bei Laelia aurantiaca (Galeotiana Sin.) (hat gewöhnlich ein Blatt, bildet ein zweites) ; und bei Cattleya Mossieae, (hat gewöhnlich ein Blatt, bildet ein zweites.) Zum öfteren ist zu beobachten: dass am untern Theile des Blüthen- stengels, sich statt einer Blüthenstengel-Verzweigung, aus dem Blüthen- stengel eine Scheide entwickelt; beobachtet bei Oncidium Cebolleta und O. flezuosum. - Bei den Dendrobien mit lauggestreckter Luftknolle findet sich häufig dort, wo am oberen Ende die Blüthenstengel zu erscheinen pflegen, dass bei gestörtem Fortschreiten in der Bildung, —- statt derselben sich Triebe bilden, welche sehr schnell selbstständig werden. Diess geschieht aber wahrscheinlich nur bei cultivirten Pflanzen, da ich bei genauer Un- tersuchung an jenen Dendrobien, die ich von ihrem natürlichen Standorte erhielt, nie am oberen Ende der Knolle Pflanzentriebe, — wohl aber immer die vertrockneten Blüthenstängel fand. Wenn die Luftknolle am untern Theile beschädiget, die Wurzel faul, oder die jungen Triebe an derselben zerstört werden, bildet sich auf der Luftkolle, zwischen den Ringen, wodie Laubblätter standen, eine Junge Knolle, ja selbst ein Blüthenstand lässt sich hier am obern Ende zwischen den Laubblättern — obwohl höchst selten — bemerken. Beobachtet bei Cyrtochilum filipes. Cycnoches ventricosum blühte beim Herzog von Devonsbhire in England, —an einem Blüthenstängel, mit Blumen von COyec. ventric. und von Cyc. Egertonianum. Zwei Blüthen trugen Merkmale von beiden Pflanzen. In Batemann’s prachtvollem Orchideen - Werke ist eine Pflanze, abgebildet, welche zwei Blütheustängel an einer Luftknolle trägt. Ein Stängel ist mit Blumen von Oyc. ventricosum, der andere mit Blumen von Cyc. Egertonianum reichlich besetzt. Sir Robert Schomburgk beobachtete in British Guiana am Demerara bei einer Pflanze an einem Blütheustängel, Blumen von drei verschiedenen Genera; nämlich Blüthen von Monachanthus viridis, Myanthus barbatus und von einem unbenannten Cetasetum. Ich bemerke hierzu : dass die Pflanzen dieser drei Genera in der Gesammttracht schwer zu unter- scheiden sind. Wenn ich mich durch Beweise zu bestreben suche, dass die Orchideen sämmtlich Knollen bildende Gewächse sind, ist es mir recht wohl bekannt, dass die richtige Benennung dieser Bildungen: Tuber, Knolle, verdickte 14 Zwiebel, und nicht Bulbus, Zwiebel, ist. — Wenn ich die Benennung Bulbus beibehalte, so geschieht es nur desshalb, weil ich überzeugt bin, dass eine ganz neue Benennung für die Formen meiner ersten Abtheilung schwerlich allgemeine Annahme gefunden hätte. Der Unterschied der Knollenbildung bei unseren Orchideen und jenen der tropischen Gegenden mit Luftknollen erklärt sich einfach dadurch, dass bei unseren Orchideen die Knolle nach unten, der Trieb nach oben wächst; bei den tropischen Formen aber, Beides nach oben sich bildet. Auch hier ist die eigentliche Ausbildung der Bulbe erst bei vollkommener Entwicklung und Blüthe anzutreffen. Bei Microstylis histionontha bilden sich nie mehr als zwei Luftbulben, indem beim Erscheinen des jungen Triebes die ältere Knolle ganz dürr wird, und endlich abfällt. Wir sehen hier genau dieselben Wachsthumsverhältnisse, wie selbe bei unseren Orchideen, z. B. Orchis mascula vorkommen. Das Verbindungsorgan der alten zur jungen Knolle bei Herminum monorchis entspricht: vollkommen dem Wuchse von Odontoglossum hasti- lobium, Burlingtonia u. m. a. Bei Listera oveta findet sich die Bewurzlung, wo noch die Knolle in Knoten zwischen denselben sichtbar ist, wie bei vielen Sp. Epidendreen. Listera nidus avis hat ihre Wurzel genau so gebildet, wie selbe bei Sobralia sich finden. Goodyera repens ist vollkommen gleich im Wuchse mit Anoectochilus. An der Knolle von Ophrys alpina sieht man deutlich die verholzenden -Gefässbündel sich der Länge nach vereinen. Wahrscheinlich. wird man nach der Blüthezeit an der frischen Knolle von aussen Läugs-Furchen bemerken können. Herr A. Neilreich gibt Nachricht über zwei, für die Wiener Flora, neue Arten: 1. Luzula Forsteri DC., von Smith schon im Jahre 1804 unter dem Namen Juncus Forsteri als Art aufgestellt, scheint gleichwohl bis in unsern Tagen mit Luzula pilosa W illd. verwechselt zu werden, von welcher sie sich doch durch 2 —3mal schmälere Blätter und ein längliches, gerades, stumpfes (nicht sichelförmiges) Anhängsel an den Spitzen des Samens eben so leicht als bestimmt unterscheidet. In M.u.K. Deutschl. Fi. II. p. 595, wird nur vermuthet, dass sie in Tirol vorkomme und selbst in den über die Flora Deutschlands erschienenen neuesten Werken werden nur wenige Fundorte angegeben. a Um Wien dürfte sie indessen so häufig als Luzula pilosa sein, denn ich habe sie schon vor 15 Jahren im Eichenwalde von Schönbrunn, dann bei Neuwaldegg und Hadersdorf gefunden, aber irrig für eine schmalblättrige Varietät der L. püosa gehalten. 15 2. Veronica anagalloides Gussone Plant. rar. I. p.5t.3 (Veronica Anagallis var. $. Bertol. Fl. ital. I. p. 70) steht der Veronica Anagallis L. sehr nahe, aber sie ist in allen Theilen kleiner und zarter, die Blätter sind schmal, lineal-lanzettlich, die Trauben- und Blüthenstiele, Kelche und Kapselränder gewöhnlich zerstreut, drüsig behaart, die Kapseln oval, länger als die Kelchzipfel. Veronica anagallis ist dagegen in allen Theilen kahl und die Kapseln sind rundlich, nur so lang oder kürzer als die Kelchzipfel. Mir scheint sie gleichwohl nur das Erzeugniss schlammiger,, halbausgetrockneter Lachen, aber keine rechte Art zu sein. Nach Koch Syn. p. 603 wächst sie in Deutschland nicht, und in DC. Prodr. X. p. 468 wird sie nur als ein Bürger der Flora mediterranea angegeben, doch vermuthet Bentham, dass sie wahrscheinlich auch an andern Orten vorkomme und bisher nur beständig mit V. Anagallis verwechselt worden sei. Um Wien ist sie nicht selten; ich fand sie um Perchtholdsdorf schon im Jahre 1835 und heuer sehr häufig bei Achau und Laxenburg, hielt sie aber damals und halte sie auch Jetzt nur für eine schmalblättrige Varietät der V. Anagallis. Herr Ed. Suess übergibt das vom Verfasser, dem Vereins- mitgliede Herrn Th. Davidson in London, für den Verein ein- gesendete, letzterschienene Heft der Monographie brittischer Brachiopoden und deutete auf die zahlreichen neuen Beobach- tungen über den innern Bau dieser Thiere hin, die in diesem um- fassenden Werke enthalten sind. So sind in dem eben erschienenen Hefte vor Allem die Entdeckungen, die bei der Untersuchung des Geschlechtes Argyope gemacht worden sind, von der entschiedensten Wichtigkeit. Hatte man bisher bei diesem Geschlechte statt der Arme nur eine am Grunde des Mantels angebrachte Reihe von Wimpern zu sehen geglaubt: so zeigt Davids on Jetzt, dass diese Reihen von Wimpern selbstständige Arme seien, auf einer musculösen Scheibe hefestigt, zwischen welcher und der Innenseite des Manutels sich eine zarte, kalkige Apophysis befindet, die vollkommen den Kalkschleifen der sogenannten re- gulären Brachiopoden entspricht. Hiermit fällt denn auch Alles, auf das sich die Errichtung einer Subelassis unter dem Namen der Brachiopodes cirrhides gründen liesse, wie sie in letzterer Zeit von französischen Gelehr- ten versucht worden ist. — Die Frage über die systematische Stellung der Rudisten, einer zahlreichen Gruppe von Mollusken, die man an diese Bra- chiopodes cirrhides angeschlossen hatte, tritt durch die Auflösung dieser Brachiopoden-Abtheilung in eine neue Phase. Zu dem Geschlechte Kingena, das vor Kurzem von demselben Verfasser für lebende Formen errichtet worden ist, wird hier die Terebratula lima Defr. gebracht, eine der bekanntesten Arten der Kreideformation. — Die 16 Beobachtungeu über das Geschlecht Magas, zum Theile schon seit längerer Zeit als ein Muster von Genauigkeit bekannt, finden sich in demselben Hefte ausführlich zusammengestellt. | Der Herr Vereinssecretär F. G. Frauenfeld übergibt einen Fascikl Pflanzen, welche das Vereinsmitglied Herr Fr.Hillebrand, k. bot. Gärtner am oberen Belvedere mit folgenden Bemerkungen eingesendet hatte. Ich erlaube mir, der hochgeehrten Versammlung 38 Arten seltener und wenig gekannter oder hybrider, und sonst mir zweifelhafte Pflanzen zur nähern Untersuchung vorzulegen, welche ich theils mit unserm verehrten Mitgliede Herrn Grafen Joh. Zichy auf mehreren botanischen Excursionen gesammelt, theils im k. bot. Garten im obern Belvedere gezogen habe. Zuerst Corydalis capnoides, in mehreren botanischen Werken un- richtig beschrieben, indem viele Autoren entweder €. ochroleuca darunter verstehen, oder auch beide mit einander vereinen, während sie zwei bestimmt verschiedene Arten sind. Sturm, der in der Flora Deutschlands, wo sie als ausländisch bezeichnet ist, eine Abbildung von ihr gibt, bemerkt schon, dass die deutschen Schriftsteller gewöhnlich diese C. ochroleuca als C. capnoides bezeichnen, und sie fälschlich für Fumaria capnoides L. nehmen! Linnde, der sie anfangs mit Fumaria lutea vermischte, hat sie später sicher und scharf geschieden. — Koch führt sie erst in seiner zweiten Ausgabe der Flora Deutschlands und der Schweiz an steinigen, festen Orten im obern Tefereken im Pusterthale an der obern Grenze der Cerealien und weiter hinauf an. Nach ihm ist sie daher für uns einheimisch, während sie bei Sturm noch als sausländisch erscheint. Vor zwei Jahren kam diese Pflanze im k. bot. Garten der Flora austrica im obern Belvedere vor, ohne dass ich sagen kann, wie sie daselbst hingekommen sei; entweder als Pflänzchen mit andern in der Monarchie gesammelten und daselbst ver- seizien Pflanzenstöcken, oder durch ein in der Erde mitgekommenes Samen- korn. Sie fiel mir durch ihr von C. ochroleuca, der sie allerdings sehr ähnlich ist, etwas abweichendes Aussehen auf, und ich fand sie mit Sturm’s Abbildung vollkommen übereinstimmend. Nur wäre in der Beschreibung noch zu bemerken, dass unsere Pflanze am Boden ausgestreckt liegt, sehr arm blüht, und die Blumen sehr klein sind, während C, ochroleuca aufrecht steht, reichlich und mit grössern Blumen blüht, wodurch sie sich schon auf den ersten Anblick unterscheidet. Silene Saxifraga und petraea : Ebenfalls theils wenig, theils ver- kannte Arten. Ich cultivire beide seit längerer Zeit im Garten, hatte daher Gelegenheit, sie zusammen zu beobachten. Host in der Fl. austr. beschreibt sie ziemlich genau, hätte jedoch noch angeben sollen, dass bei S. Saxifraga die Nägel den Kelch weit über- ragen, und die Petalen sich bald nach dem Aufblühen nach unten zusam- 17 men rollen, während die Blumenblattspreite bei 8. petraea auf dem Kelche aufsitzt, und nicht, wie bei ersterer, sich nach unten zusammenrollt, sondern ausgebreitet bleibt. Uebrigens gibt Host gauz richtig au, dass S. Saxrifraga klebrig ist, was bei S. petraea nicht der Fall. Sempervivum arenarium bei Tweng, am Fusse des Radstadter Tauern in Salzburg, kommt dort in Menge an der Strasse vor, und ich begreife nicht , wie diese Pflanze so lange unbemerkt bleiben konnte. Koch giht sie bloss in Tirol bei Autholz im Brunecker- und im Pusterthale an. Sempervivum arachnoideum var., bei Tamsweg in Salzburg. Gentiana glacialis , Kirchhof des Radstadter Tauern, 5000° hoch. Alle Botaniker erwähnen das von dort ebenfalls vorgelegte Lomatogoniun: carinthiacum, Niemand nennt aber G. glacialis, die doch viel häufiger da- selbst ist. Gentiana obtusifolia, Fuss des Hochschwab, G. Germanica, Baden bei Wien, und @. amarella, aus Samen von Hamburg im Garten gezogen. Campanula rotundifolia, zwei Kormen vom Zinken, bei Sekau in Steiermark, und eine dritte vom Hals bei Pottenstein. Bei dieser zwar höchst veränderlichen Art, dürften doch durch längere Beobachtung in der Cultur sich noch einige unerwartete Resultate ergeben. Galeobdolon luteum, mit gefieckten Blättern von der Singerin im Schwar- zathal, und ungefleckt vom Hengst bei Buchberg. Sollten bloss die Flecken, die jedoch durchaus nichts Kränkliches zeigen, die Schmächtigkeit der Pflanze und ganz veränderte Zähnelung der Blätter bedingen ? Primula minima. Granitform vom Zinken bei Sekau, wie auch auf dem Grubetschek bei Salzburg. Die Blumenröhre ragt weit über deu Kelch heraus; die Blume ist von sehr zarter Beschaffenheit, und wird bald nach dem Auf- blühen leicht vom Winde abgeweht, wo hingegen die viel derberen Blumen der P. minima vom Kalkgebirge fest auf dem Kelche aufsitzen. Cardamine parviflora. Radstadter Tauern. Echium vulgare. Eine Monstrosität. Vöslau. Cirsium Chaitleti. Moosbrunn. : Onopordon, eine Hybride zwischen O. acanthium u. O., illyricum ,„ und Centaurea, eine Hyhride zwischen €. paniculata und C. splendens, aus dem Garten. Corydalis lutea, und Epimedium alpinum, ebenfalls aus dem Garten. Vicia oroboides, Wulff. Untersberg in Oesterreich, Riccia crystallina, neugegrabenes Flussbeit der Wien in Wien. Grimaldia fragrans, nächst Petersdorf zwischen Föhrenberg und Sattel, von mir i846 daselbst entdeckt. Geum reptans, vom Reichart in Steiermark. Paederota ageria, zwei sehr verschiedene Formen und Alyssum Wierz- bizkii, sämmtlich aus dem Garten. 18 Weiters liest Herr G. Frauenfeld folgende, von Herrn J. Mann eingegangene Noliz: Lithosia depressa und helveola sollen nach Herrn Schreiner's Beobachtungen (Stett. entomol. Ztg. 1852, p. 101) die beiden Geschlechter Einer Art sein, wie auch Herr J. Lederer in den zool. bot. Vereinsbe- ‚richten, II. Anhang p. 126 bemerkt. Ich muss, gestützt auf mehrjährige Er- Fahrungen, die mich entschieden das Gegentheil anzunehmen bestimmen, und welche ich mir hier mitzutheilen erlaube, diese Angabe als ungegründet be- zeichnen. h Zu Reichstadt in Böhmen , wo ich in den Jahren 18298 — 1836 mit vielem Eifer auch die grössern Schmetterlinge sammelte und aus Raupen z02,-bot mir der dortige sogenannte Thiergarten ein reiches Feld für diese Beobachtungen. Die grosse Menge von Laub- und Nadelhölzern, von Sträu- chern, die Ueppigkeit des Pflanzenwuchses, die mannigfaltige Abwechslung von Bergen, Thälern, trockenen und nassen Plätzen auf einem verhältniss- mässig geringen Raum eignet diesen Orten ganz besonders für Schmetterlinge zur Fundgrube. Er war daher häufig von mir besucht, und ich fand obige beiden Schmetterlinge, welche ich zeitlich am Morgen, oder bei sanftem Regen während des Tages die jungen Fichten abklopfte, in manchen Jahren zu Tausenden, häufig in Begattung, nie aber-vermischt, stets nur depressa mit depressa, und helveola mit helveola begattet. Ueherdiess erscheint de- pressa um Einen Monat früher als helveola. Im Jahre 1831 klopfte ieh von jungen, jedoch stark bemoosten Fichten eine Menge mir unbekannter Raupen, die ich mit den Klechten dieser Bäume fütterte. Anfangs Juni verpuppten sie sich in den unter dürrem Moose be- reiteten Gehäusen, und lieferten Anfangs Juli L. depressa in beiden Ge- schlechtern. L. heiveola, deren Raupe ich nicht fand, erschien immer von Anfang bis Ende August, wo sich nur sehr selten mehr eine depressa zeigte, recht häufig. Dieses Verhalten der Geschlechter und der Flugzeit bewährte sich mir auch in der Wiener Gegend, wo ich z.B. hinter dem Orte Mauer im Gemein- dewalde an Taunen, sowohl die erstern Anfangs Juli „ als letztern im August his September in beiden Geschlechtern fing. Eine von Hrn. Pluskal, aus Lomnitz in Mähren, eingesen- dete Phanerogamenflora dieser Gegend siehe in den Abhandlungen. Endlich zum Schlusse liest Hr. G.. Frauenfeld die von Hrn. Prof. Petter aus Spalato eingesendete Uebersicht in Bezug auf die botanische Erforschung Dalmatiens : | Dalmatien war bis zur zweiten österreichischen Occupation in botani- scher und überhaupt in naturgeschichtlicher Beziehung eine Terra incognita. \as man von seiner Flora und Fauna bis dahin gekannt hatte, waren nur 19 fragmentarische Notizen von Reisenden, welche das.Land Nüchtig durchzo- gen und auch nicht immer richtig beobachtet hatten. Selbst die alten Ra- gusaner, welche sich in der slavischen Literatur einen ehrenvolien Platz errungen hatten, liessen das Feld der Naturgeschichte immerfort brach liegen. Hr. Franz v. Portenschlag-Ledermayer, welchem die Ehre zu Theil ward, weiland Kaiser Franz]. und dessen Gemahlin Carolina Augusta auf ihrer, in den Monaten Mai und Juni 1818 nach Dalmatien unternommenen Reise begleiten zu dürfen, war der Erste, welcher durch die botanischen Schätze, welche er dort gesammelt und nach Wien mitgebracht hatte, die Aufmerksamkeit der Botaniker auf dieses Land gelenkt hatte. Die im Hormayer'schen Archive für Geschichte, Statistik u. s. w., Jahr- gang 1824, veröffentlichten Notizen über die botanische Ausbeute dieser Reise liessen ahnen , dass noch viele weitere Entdeckungen zu machen seien. Nach Portenschlag kam Herr FE. S. Bartling, dessen Forschun- gen sich aber hauptsächlich auf die quarnerischen Inseln, und das sie umgebende Litorale beschränkten. (De Litoribus ac insulis maris Liburnici. Dissertatio geographico - botanica. Haunoverae 1820, ferner „Beiträge zur Botanik‘ von F. G. Bartling und H. I. Wendland, Göttingen 1825.) Gleichzeitig wirkte für die botanische Erforschung des Landes sehr thälis Herr J. M. Tommasini, welcher seine staatsdienstliche Laufbahn in Zara begonnen, dann als Kreiscommissär nach Spalato, im Mai des Jahres 1827 in gleicher Eigenschaft nach Cattaro versetzt wurde, wo er nicht viel über Ein Jahr verblieb, und schon im folgenden Jahre 1828 als Assessor des politisch-ökonomischen Magistrates nach Triest, seine Valerstadt, sich be- gab, wo er noch ist, und das ehrenvolle Amt eines Podestäa (Bürgermeisters) verwaltet. Tommasini hatte Hrn. Host eine Menge Pilauzen geliefert, von welchen man nicht wusste, dass sie im Flora-Gebiete der österr. Mon- archie vorkommen und darunter auch neue, welche Host in seiner Flor« austriaca beschrieben hatte. Im Sommer des Jahres 1828 führte die militäri- sche Bestimmung den jetzt auf seiner Besitzung in Gratz in Ruhestand le- benden Herrn F. Z. M. Baron Welden nach Dalmatien ,„ welcher bis Mai 1830 daselbst verblieb. Derselhe hat Hrn. Reichenbach in Dresden eine Menge Pflanzen und botanische Notizen geliefert, welchen wir in seiner treffllichen Flora yermanica excursoria begegnen. Ausserdem hat sich der- selbe ein mit jedem Frühling sich erneuerndes Denkmal der Erinnerung da- durch geschaffen, dass er auf eiırer östlichen Bastion der Provinzial- Haupt- stadt Zara einen kleinen Volksgarten angelegt hatte, welcher jetzt der Sammelpunct der Elite der Gesellschaft von Zara ist, und eine ungemeine Wohlthat für die an Spaziergängen und Naturreizen arme Stadt ist; so wie er auch den nackten Gratzer Schlossberg in einen schattigen Hain um- geschaffen hat. Das-Jahr 1825 hatte Herrn Franz Neumayer aus Wien nach Ragusa geführt. Derselbe war mit tüchtigen Kenntnissen ausgerüstet, und hat sich um die Flora und Fauna des Landes zrosse Verdienste er- worben, Er starb zu früh für -die Wissenschaft am 12. September 1842. 3* 20 Prof. Petter in Spalato hat in,.der „botanischen Zeitung von Regensburg,“ Jahrgang 1834, Nr. 16, einige biographische Notizen über diesen etwas bizarren Mann geliefert. Der Mai des Jahres 1841 brachte Herrn Dr. Wilh. Ebel aus Königsberg. Seine botanische Thätigkeit beschränkte sich aber srösstentheils auf Montenegro, wie in seinem Werkchen: „Zwölf Tage in Montenegro, Königsberg 1844,°° nachgelesen werden kann. Es ist dieses ein mit grossem Kleisse und vieler Sachkenntniss verfasstes Büchlein. Als Stern erster Grösse am botanischen Horizont Dalmatiens, glänzt Se. Maj. Friedrich August, König von Sachsen, welcher in Begleitung des Herrn Biasoletto aus Triest, im Jahre 1838, Dalmatien und Montenegro bereiste. Herr Biasoletto hat diese Reise in einem Werke beschrieben, betitelt: „„Relazione del viaggio fatto nella primavera dell’ anno 1838 dalla Maesta Federico Augusto di Sassonia_ nell. Istria, Dalmazia e Montenegro 1841. Auch Prof. Petter sprach über diese Reise in der Regensburger Flora 1839, I. Bd., S. 55 — 63. Biasoletto hatte Dalmazien schon früher und zwar im Jahre 1829 besucht und den Pflanzen spendenden Berg Biokovo erstiegen. Im Jahre 1845 beglückte Se. Maj. der Sachsenkönig Dalmatien zum zweiten Male mit seiner Gegenwart. DiesesMal beschränkten sich jedoch dessen. botanische, Excursionen nur auf das Kreisgebiet Zara. Im Jahre 1840 bereiste Herr Dr. Clementi, damals Adjunet des botanischen Lehr- faches in Padua, Dalmatien, und besuchte alle in botanischer Beziehung interessanten Theile des Landes. Eine andere hervorragende Erscheinung war jene des Herrn Richard Chandler Alexander aus England, welcher im Jahre 1843 mit Anfang April kam, und bis halben Juni blich. Er durchforschte emsig die Gegend um Spalato, Lesina und Ragusa. Er be- reiste hernach Unter -Italien, Sicilien und die Schweiz. Die unersättliche botanische Wissbegierde dieses Mannes, den man die personificirte Bolanik nen- nen möchte, führte ihn in ausser-europäische Regionen. Er botanisirte zwei Jahre auf dem Cap der guten Hoffnung, neun Monate in Jamaika, und eben so langein Nord-Amerika. (Notiz von Prof. Petter im „botanischen Wochen- hlatte‘‘ des Hrn. Skofitz von 1852, Nr. 22.) Auch der seit dem Jahre 1851 in der kühlen Erde ruhende würdige botanische Veteran Link verschmähte es nicht, Dalmatien mit einem Besuche zu beehren. Im Jahre 1832 erschienen hei Gebr. Battara in Zara zwei botanische Werkchen, nämlich die „Flora . jadrensis‘‘ (Flora von Zara) von Prof. And. Alschinger daselbst, und der „Botanische Wegweiser in der Gegend von Spalato‘“ von Prof. Petter alldort. Letztgenannter veröffentlicht in dem „‚Botanischen Wochenblatte‘ des Hrn. Alex. Skofitz in Wien 1852, unter der Aufschrift „Insel- Flora von Dalmatien‘ eine Aufzählung der nach Hrn. Math. Botteri auf der Insel Lesina vorkommenden Pflanzen, welche gleichfalls ein schätzbarer Beitrag zur Kenntniss der dalmatinischen Litoral- Flora ist. Bei solchen Vorarbeiten war die Verfassung einer Special-Flora Dal- matiens für den Fachmann keine schwierige Aufgabe mehr. Herr Professor Visiani in Padua hat sie seiner selbst und der Wissenschaft würdig ge- 21 löst» Das I. Heft erschien im Jahre 1842, das IV. und letzte im Jahre1852, (Leipzig hei Hofmeister). Der Verfasser ist ein geborner Dalmatiner aus Sebenico, wo dessen Vater praktischer Arzt war. Er hatte schon zur Zeit, als er Adjunct der Lehrkanzel der Botanik in Padua war, in seinem Werk- chen : „,Stirpium dalmaticarum specimen. Padua 1826,‘ Proben seines bota- nischen Forschungsgeistes gegeben. In sein Vaterland zurückgekehrt, war er zuerst Districtsarzt in Budna, im Kreise Cattaro und dann in gleicher Eigenschaft in Dernis, einem Marktflecken zwischen Sebenico und Knin. Im J. 1833 übernahm er die Lehrkanzel der Botanik an der Universität zu Padua. Ausser den genannten Botanikern, wurde er noch kräftig von seinen Lands- leuten, Alois Stalio, gegenwärtig Director der Real- und Elementarschulen iu Spalato, Hr. Matth. Botteri, Mitglied der Gemeindeverwaltung in Lesina, und Herrn Dr. Jur. Dominik Papafava, Notarius publicus in Zara, unter- stützt. Stalio und Botteri machten sich insbesondere um die Kenntuiss der dalmatinischen Inselflora verdient. Visiani ist auch nichb frei von der Manie lebender Botaniker die Pflanzen umzutaufen und sogar die Gattungen. In diesem Puncte bin ich mit dem, was Herr Peterstein in seinem Auf- satze im „Botanischen Wochenblatte‘‘ von 1852, Nr. 47, betitelt: „Eine Schattenseite bei dem jetzigen Zustande der Botanik‘“ gesagt-hat, ganz ein- verstanden. Da sich Herr Visiani mehrmals nur au einzelne Exemplare von Pflauzen, die ihm eingesandt wurden, gehalten hat, die aber später von keinem andern Botaniker gefunden wurden, so dürften manche neue Arten, wegfallen, so wie er selbst schon über machen Irrtbum zurückgekommen ist. Visianis Flora aber hat noch einen andern wesentlichen Fehler, und dieser ist der zu hohe Preis, welcher die Anschaffung derselben nur Be- mittelten gestattet. In dieser Beziehung wird die „Flora germanica excur- soria““ des Hrn. Reichenbach stets den Vorzug behaupten, weil sie we- nig kostet und das Format sehr bequem ist, Aus vorstehender Darstellung ist ersichtlich, dass die Kenntniss der dalmatinischen Flora, mit Ausnahme des Hrn. Visiani, das Resultat deut- schen Fleisses und deutschen Forschungsgeistes ist, was auch von der Fauna Dalmatiens gesagt werden kann. Die. dalmatinischen Pflanzen sind durch die Versendungen der vielen Tausend Exemplare, welche die Herren Botteri in Lesina und Prof. Petter in Spalato gemacht haben, so sehr verbreitet, dass sie in keinem grössern Herbarium Deutschlands und Frauk- reichs mehr fehlen werde. So viel aber auch bisher geschehen ist, so darf man dennoch nicht glauben, dass es für die Nachkommenschaft in Dalmatien nichts Neues mehr zu entdecken gäbe. In den Jahren 1833 bis 1839 inclusive, befand sich der Forstbeamte Hr. Jos. Kargl, ein geborner biederer Wiener, in Daimalien. Er hatte die ämtliche Mission, den Zustand der dalmatinischen Forste zu untersuchen und der Regierung Bericht hierüber zu erstatten and - zugleich Vorschläge zur Organisirung des noch immer unbeachtet darnieder liegenden Forstwesens zu machen. Er bereiste Gemeinde für Gemeinde , er- stieg die meisten Berge längs der türkischen Grenze und durchwanderte die 22 sebirgsthäler. Er hatte auf dieser Wanderung allerlei Pflanzen gesammelt, und Hrn. Visiani eingeliefert, welche vor und nach ihm kein Anderer ge- funden hatte. Allein er kam nur einmal in ein und dieselbe Localität, Wür- den diese Berge zu verschiedenen Jahreszeiten durchsucht werden, so würde der Botaniker manchen interessanten Kund machen, Hr. Kargl verliess Dalmatien und wurde als Forstinspector zuerst nach Bassano und dann nach Vicenza versetzt, soll aber dem Vernehmen nach, bald nach dem ersten Angriffe der kaiserlichen Truppen im Mai 1848, die Stadt verlassen haben, und gegenwärtig in der Steiermark angestellt sein. Die Cryptoyamie Dalmatiens ist mit Ausnahme der Algen noch immer ein Brachfeld. Es hat sich der Maun noch nicht gefunden , der die erfor- deiliche Begabung besitzt, dasselbe mit Geschick zu bearbeiten. Um die Erforschung der suhbmarinen dalmatinischen Flora gebührt zunächst dem rühmlich bekannten Algologen, Hrn. Friedrich Kützing, gegenwärtig in Nordhausen ,„ volle Anerkennung». Derselbe hielt sich im Frühjahr 1834 meh- rere Wochen in Spalato auf. Herr Med. Dr. Johann Zanardini, gegen- wärtie praktischer Arzt in Venedig, verweilte im Jahre 1841 ein paar Wo- chen in Spalato, um nach Algen zu forschen. Nach ihm kam im Jahre 1844 gleichzeitig mit Hrn. Link, der Hr. Prof. Meneghini, damals Professor in Padua, gegenwärtig politisch-compromittirter Flüchtling und als Profes- sor in Pisa angestellt. Sowohl Zanardini als Meneghini haben über die dalmatinischen Algen geschrieben. („Alghe italiche e dalmatiche illu- strate dal prof. G. Meneghini. Podova 1842.) Beide haben mehrere neue Genera und noch weit mehr neue Species aufgestellt, sind aber theils durch sich selbst, theils durch Andere darauf gekommen, dass sie oft falsch gesehen hahen. Bei Algen ist es schwer, die Gattungscharactere scharf von einander zu unterscheiden und mit voller Bestimmtheit sagen zu können, diese Alge ist ihren Merkmahlen nach von einer audern verschieden und daher als eine neue Species zu betrachten. Man muss die Algen nehmen, wie man sie findet, mit und ohne Frucht. Man kann sie in ihren Entwicklungsstufen nicht beobachten, wie die ausser dem Meere lebenden Pflanzen. Da die genanuten beiden Algologen nur wenige Tage in Dalmatien waren, so konnten sie nicht selbst beobachten, und haben nur getrocknete Exemplare untersucht und bestimmt, welche ihnen von Andern aus Dalmatien eingesandt wurden. Durch das Pressen aber werden manchmal Organe zerstört, die sich nachher nicht wieder erkennen lassen. An der Kenntniss der submarinen Flora Dalmatiens haben sehr thätig mitgearbeitet, die Herren Joh. Bapt. Sandri,.-Sanitäts-Beamter, gegen- wärtig pesionirt und in Zara lebend, Hr. Notar Papafava, ehendaselbst, Hr. Vincenz Vidovich, Sanitäts - Beamter in Sebenico, und der unermüd- liche Botteri in Lesina. Jedem von ihnen gebührt ein ehrenvoller Antheil Alle sind Eingeborne des Landes. Da nach dem reformirten Studienwesen seit 1849 auf allen Gynna- sien die Naturgeschichte vorgetragen wird; so ist zu hoffen, dass der dadurch 23 ausgestreule Same in den jugendlichen Gemüthern hier und da keimen und als erschaffender und wirkender Geist in das Leben treten werde. Nach den, in Folge der statutenmässig vorgeschriebenen Wahl der Vicepräsidenten, eingelangten Stimmzetteln und deren während der Sitzung vorgenommenen Zählung wurden die Herren: Dr. Ed. Fenzt Aug. Neireich, F. R. v. Hauer , L. R. v. Heufler, Vincenz Kollar, Jakob Hekel als Vicepräsidenten für das Jahr 1853 bezeichnet. Wegen Mangel an Zeit konnten mehrere angekündigte Vorträge nicht mehr gehalten werden, und dieserhalb wurde eine ausseror- dentliche Sitzung am 19. Jänner festgesetzt. —— Versammlung am 19. Jänner 1853. (Fortsetzung der Versammlung am 5. Jänner 1853.) Herr L. R. v. Heufler theilt mit, dass er einen Aufsatz über die Flora der Moldau durch gütige Vermittlung des Herrn E. v. Hormuzaki erhalten habe, und empfiehlt denselben zum Drucke. Er macht darauf aufmerksam, wie nothwendig es sei, auch die Nach- barfloren in's Auge zu fassen, wobei er diese um so interessanter glaubt, als über selbe noch nichts bekannt sei. Der Aufsatz ist von Hrn. J. Edel, aus Aschaffenburg in Baiern, der auf’Veranlassung des Herrn Vicepräsidenten der naturforschenden Gesellschaft in Jassy, Herrn J. Chr. v. Czihak, auf Kosten der Gesellschaft die Moldau botanisch durchforschte. (8. Abhandlungen.) —_ an 24 Herr Dionys Stur übergibt ein Packet mit 140 Arten alpiner, und seltener der Ebene angehörigen Pflanzen, gesammelt in den Jahren 1851 und 1852, nebst Beobachtungen unter Erläuterung der beigegebenen geognostischen Durchschnitte über den Einfluss der , geognostischen Unterlage auf die Vertheilung der Pflanzen. (Siehe Abhandlungen.) Herr Dr. Schiner theilt mit, dass er im Vereine mit Herrn Dr. Egger fortlaufend dipterologische Fragmente liefern werde. In dem heute Vorgetragenen sind zwei neue Arten aus der Familie der Syrphiden behandelt. (Siehe Abhandlungen.) Prof. A. Pokorny theilt dem Vereine Bemerkungen über seine zoologische Ausbeute mit, welche er im vorigen Jahre in den Höhlen des Karstes gemacht: Bekanntlich hat Herr Dr. A. Schmidl in den vorjährigen Herbst- ferien eine abermalige Expedition zur Erforschung der Karsthöhlen unter- nommen. Ich hatte mich derselben angeschlossen, vorzugsweise in der Ab- sicht, die Organismen, welche jene unterirdischen Räume bewohnen , die thierischen sowohl, wie die pflanzlichen, aufzusuchen und ihre Verbreitung so genau als möglich zu beobachten. Bereits sind unter Andern, namentlich durch die Bemühungen der Herren F. Schmidt und J. Freyer in Lai- bach ,„ und neuerlich (1845) durch den Dänen Schiödte werthvolle Beiträge zur unterirdischen Fauna geliefert worden. In den Sitzungen, so wie in den Schriften unseres Vereines selbst finden sich zu wiederholten Malen die höchst genauen Beobachtungen unseres hochverehrten Präsidenten, Fürsten Khevenhüller-Metsch, niedergelegt, welche Dr. Schiner (im I. Bde. S. 49) und der Fürst selbst (im II. Bde. S. 42) mitgetheilt hat. Herr Miller hat einen neuen, interessanten Fund daselbst (im i. Bde. S. 131) als Adelops Khevenhülleri beschriebeu und abgebildet. — Während von so verschiedenen Seiten die Fauna der Karsthöhlen Berücksichtigung fand, wurde die unterirdische Flora bisher fast ganz vernachlässigt. Nur . der Alles umfassende Beobachtungsgeist eines ältern, hochverdienten, vater- ländischen Forschers , des rühmlichst bekannten J. A. Scopoli, führt be- reits in seiner ‚‚Flora carniolica“ einige merkwürdige Formen unterirdischer Gewächse der Karsthöhlen an, so wie derselbe auch in den „„Dissertationes ad historiam naturalem pertinentes. Pars I., Prag 1772, unter der Autf- schrift: „plantae subterraneae descriptae et delineatae,‘‘ lange vor A. v. Humboldt und Hoffmann eine Beschreibung und Abbildung zahlreicher, in Österreichischen Bergwerken vorkommender unterirdischen Pflanzenformen gab. Wenn daher noch neuerlich (1852) in Schmarda’s geographischer 25 Verbreitung der Thiere in der Note, welche im I. Bde., S. 102 von den un- terirdischen Thieren der Grotten Krains und Istriens handelt, nebenbei eine Schwammform (Byssus fulvus, worunter unstreitig Ozoniumn auricomum Bink gemeint ist), als die einzige Pflanze angeführt wird, welche in den Höhlen sich vorfindet, so ist diess nur ein Beweis, welche geringe Aufmerk- samkeit auf die unterirdischen Pflanzenformen daselbst in neuerer Zeit ver- wendet wurde. Nächst Scopoli hat meines Wissens nur uoch Dr, F, Welwitsch, dem Oesterreichs Kryptogamen-Flora so manchen Beitrag verdankt, die Karsthöhlen in botanischer Beziehung etwas genauer durch- forscht, wie seine im Herbarium des k. botanischen Museum aufbewahrte Sammlung bezeugt. Als Botaniker wurde ich desshalb bestimmt, vorzugs- weise auf die bisher vernachlässigten unterirdischen Pflanzenformen zu achten, ohne indess das animalische Leben gänzlich unberücksichtigt zu lassen. Ich erlaube mir nun vorläufig, das Wenige, was ich von der unter- irdischeu Fauna sammelte und beobachtete, dem Vereine mitzutheilen. Zu- gleich bemerke ich, dass ich die Bestimmung meiner Ausbeute der Güte des Herrn Dr. Redtenbacher verdanke. Meine Beobachtungen in dieser Beziehung beschränkten sich nur auf zwei , ohnehin schon sehr bekannte Localitäten, nämlich die Adelsberger Grotte und das Höhlenlabyrinth von Lueg. In der Adelsberger Grotte fallen gleich am Anfange zahlreiche Fleder- mäuse auf, welche bei Tage sich in den Klüften versteckt halten, kurz nach Sonnenuntergang aber schon ihre Ausflüge vor der Grotte beginnen. Nach einem mitgebrachten Exemplare gehören sie der Hufeisennase (Rhinolophus ferrum equinum) an. Es steht aber noch dahin, ob nicht auch noch andere Arten dieser nächtlichen Thiere, deren Spuren man bis an den äussersten Endpunct der Grotte verfolgen kann, daselbst vorkommen. Gleich in dem von der Poik durchströmten Neptunsdom hat nach den oben citirten Berichten Se. Durchl. Hr. Fürst Khevenhüller-Metsch zwei Dipteren (Chiro- nomus viridulus und Baetis bioculata) nebst einer Schnecke und nicht weit davon den seltenen Pristonychus Schreibersii gefunden. Ich war nicht so glücklich; aber in der langen Strecke der obern Grotte von da bis zum Calvarienberge, welche der Fürst als ganz leer von Thieren schildert „ be- merkte ich vor dem Tanzsaale an faulen Holzstücken, die abseits vom Wege in einem Winkel lagen, den krebsartigen Niphargius stygius Schiödte, und eine Spinne, welche mir, der wenig geübt im Fange solcher Thiere ist, entwischte. Am Calvarienberge wird vom Fürsten der Leptodirus Hohen- wartii mit dem Obisium longimanum und der Stalita taenaria angegeben ; selbst eine Art Zecke, zwei Heuschrecken und die Knochen von grösseren Säugethieren entgingen seinem Scharfblicke nicht. Obwohl ich in den tiefsten Schluchten des Kalvarienberges umherkletterte, so konnte ich doch nur zwei kleine Fliegen aus der Gattung Sciara, die sich nicht näher bestimmen liessen, und beim Zerbrechen eines faulen Baumstrunkes mehrere weisse, kleine Würmer, der Gattung Angwillula sehr ähnlich, entdecken. Jener 4 26 Seitenarm der Grotte, welcher von hier gegen den sogenannten Tropfbrunnen und den Tartarus sich erstreckt und der erst zum Theile gangbar gemacht worden ist, erwies sich mir als völlig leer an thierischen und pflanzlichen Organismen, wahrscheinlich wegen Mangel an Holztrümmern. In der, ge- wöhnlichen Besuchern unzugänglichen Johannisgrotte, hatte ich das Ver- snügen, auf den blendendweissen Stalaktitenwänden drei ganze Exemplare und mehrere Bruchstücke des Leptodirus Hohenwartii Schmidt, so wie auch eine schneeweisse Assel (Tithanetes albus Schiödte) zu entdecken. Ungleich reicher an organischen Wesen als die viel besuchte und durchsuchte Adelsberger Grotte ist das Höhlenlabyrinth von Lueg, dritthalb Stunden nordwestlich von Adelsberg. Es besteht, so weit man es gegenwärtig kennt, aus fünf etagenartig übereinander gelegenen und theilweise unter sich communizirenden Grotten. Hier findet sich gleich unmittelbar hinter dem ‚bewohnten Schlosse in einer Aushöhlung der Felswand, die nicht einmal ganz dunkel ist und welche bisweilen als Holzkammer benützt worden zu sein scheint, ein augenloser Käfer, Anophthalmus Schmidtii Sturm nicht selten. In der grossen Grotte unterhalb des Schlosses ist ein an Individuen, wie an! en reiches thierisches Leben. Die Zahl der Fledermäuse ist hier wahrlich ungeheuer. (Ihr Mist bedeckt den Boden hier und da mehrere Zoll hoch.) Sie gehören einer Art aus der Familie der Glattnasen an. Gleich beim Eingange, wo noch das Tageslicht hineindämmert, ist ein schneller Lauf- käfer (Pristonychus elongatus D ejean) unter Steinen, die man aufheben muss, ziemlich häufig. Weiter im Gange gegen den Steg zu, hüpften grosse Höhlenheuschrecken (Phalangopsis cavicola Kollar) umher; an den schwarzen, schmutzigen Wänden krochen Spinnen (Epeira fusca W alk.) herum und selbst einen Nachtfalter (Larentia dubitata Tr.) scheuchte das Grubenlicht auf. Jenseits des Steges auf dem Trümmerberge, von dem man durch eine Leiter in die obere Grotte’ gelangt, wurden an Felsen abermals Fliegen und Spinnen, in dem hohen Schlamme, der hier den Boden bedeckt, zahlreiche Regenwürmer und in faulem Holze verschiedene Tausendfüsse wohl bemerkt, aber leider nicht mitgenommen. Aus dem neu entdeckten Theile dieser Bo weiter im Innern, wurde eine AIEBE (Anthomyia mitis Meigen) zurückgebracht. . S Ohne mich weiter in die Erörterung der Frage einzulassen, inwiefern diese unterirdischen Thiere, als den Höhlen eigenthümlich, oder nur als licht- scheu und hier nur zufällig vorkommend zu betrachten sind, erlaube ich mir noch auf den Grund hinzuweisen, der mich bestimmte, meine geringen Erfahrungen in dieser Beziehung mitzutheilen. Bei der grossen Ausdehnung der schon jetzt bekannten. Grotten und Höhlen des Karsts, so wie bei der stets zunehmenden Entdeckung neuer unterirdischer Räume dürfte auch die unterirdische Fauna noch einen bedeutenden Zuwachs zu erwarten haben, da sich herauszustellen scheint, dass jede Localität, wenn gleich im Ganzen der Charakter derselbe bleibt, ihre besondern, auszeichnenden Typen besitzt. Eine genauere Schilderung des Vorkommens nach Localitäten scheint mir 27 in dieser Hinsicht am zweckmässigsten, sowohl um das Bekannte leichter zu übersehen, als auch namentlich durch die Erforschung neuer Räume die Kenntniss der Verbreitung einzelner Organismen immer mehr zu erweitern. "Wird hierbei nicht bloss auf einige seltene, ausgezeichnete Formen Jagd gemacht, sondern Alles, insbesondere auch die niedrigsten Formen berücksich- tigt, so dürfte die eines so allgemeinen Interesses sich erfreuende unter- irdische Fauna bald noch ungleich vollständiger erscheinen, als jetzt. Möch- ten nur insbesondere jene Mitglieder des Vereines, welche die Höhlen des Karsts gründlicher in faunistischer Beziehung durchforscht haben, als es mir bei der flüchtigen Recognoseirung zweier Localitäten und auch da nur neben- bei vergönnt war, ihre werthvollen Mittheilungen bekannt zu geben, hier- durch bestimmt werden. Zum Schlusse erlaube ich mir noch die Bemerkung, dass die Höhlen bisweilen auch höhern Thieren als Aufenthaltsort und Zufluchtstätte dienen, So bemerkte iich in Lueg einen Fuchs, welcher sich ins Freie flüchtete und Dr. A. Schmidl gibt an, dass alle Grotten und Höhlen um St. Kanzian ein Lieblingsaufenthalt wilder Tauben sind, insbesondere die sogenannte Lager-Grotte daselbst, welche desshalb nicht nur von Jägern,, sondern bis- _ weilen auch von Falken und Adlern besucht wird. Herr Dr. S. Reissek ladet die Mitglieder ein, am Schlusse der Versammlung, das von ihm angefertigte mikroskopische Präparat über das vermeintliche Infusionsthierchen Monas prodigiosa Ehrb. unter dem Mikroskope zu betrachten. Herr Th. Kotschy beginnt unter Vorzeigung von Abbildungen und getrockneter Pflanzen die Flora der Banater Alpen, die er auf Veranlassung des Freiherrn v. Welden und des Herrn Hof- gartendirectors Schott mehrere Male besuchte, zu besprechen, und wird in nächster Sitzung diesen Vortrag fortsetzen. Herr A. Kerner trägt über die Vegetationsverhältnisse des Erlaf-Thales in N. Oesterr. vor: Die grosse Erlaf entspringt aus dem an der österreichisch-steirischen Gränze gelegenen Erlaf-See, vereinigt sich, nachdem sie den Lassing, Oetscher und Gamingerbach aufgenommen, bei Wieselburg mit der hinter Gresden herkommenden kleinen Erlaf und eilt von da in nördlicher Richtung der Donau zu, in welche sie oberhalb Pöchlarn 664° einmündet. Von ihrem Ur- sprunge bis Gamming ist das Thal, welches sie durchfliesst, enge und mehr- fach gekrümmt, erweitert sich jedoch bei letzterem Orte zu dem schönen A*F 28 gewerbsfleissigen Peutenthale und wird nördlich von Scheibbs, wo die Erlaf in das Gebiet des Wiener Sandsteins tritt, zu einer weiten Thalfläche, die, gegen die Donau zu mit niederen Hügeln von Weissstein, den letzten Ausläufern des böhmisch-mährischen Gebirges, eingesäumt wird, Diese letzte Abtheilung des Thales, die fast gänzlich der Cultur unter- worfen ist, bietet eine höchst monotone, wenig anziehende Flora und nur die grösstentheils aus Salix purpures und incana gebildeten Auen der Erlaf zeigen eine etwas grössere Mannigfaltigkeit und beherbergen auch einige nicht uninteressante Arten, wie z. B. Acorus Calamus, Montia fontana und Iberis amara, welche letztere oft in grossen Herden die Schotterbänke und das Ufergerölle der Erlaf überdeckt. Ganze Strecken dieser Auen sind jedoch mit Petasites officinalis oft so überwuchert, dass sie jede andere Vegetation fast gänzlich unterdrücken. Südlich von Wieselburg beginnt eine dürre, theilweise von Nadelholz bewachsene Alluvial-Ebene, die sogenannte Wie- selburger Haide, die sich bis gegen Scheibbs hinzieht und eine ganz kümmer- liche campestre Flora beherbergt. Höchst auffallend ist, wie der Vegetations- Character dieser Haide plötzlich gegen die Alpen zu eine scharfe Gränze findet und wie eine Menge ganz trivialer Arten, die hier noch häufig vorkommen, dort, wo die das Thal einschliessenden Berge sich näher aneinander drängen, plötzlich verschwinden. Solche sind z. B. Anchusa officinalis, Anemone Pulsatitla und pratensis, Eryngium campestre, Prunella alba und grandi- flora, die schon um Scheibbs fehlen, während doch andere ebenfalls der campestren Flora angehörigen Arten, wie Echium vulgare, Draba verna und Sherardia arvensis, ja selbst solche Pflanzen, die sich überhaupt erst in historischer Zeit in Europa eingebürgert haben, wie Erigeron canadense, Datura Stramonium und Oenothera biennis sich weit in cas Thal hinein erstrecken, und erst dort, wo ein subalpiner Vegetations-Character über- wiegend wird, verschwinden. Je mehr man sich den Alpen nähert, desto anzieheuder wird die Ve- getation. So bietet uns schon die Umgebung von Scheibbs eine grosse Mannigfaltigkeit an Arten und wir treffen hier das bisher sonst nirgends in Nieder-Osterreich äaufgefundene Muscari botryoides ; insbesondere sind es aber die Ufer der Erlaf, die eine reiche Fülle von Pflanzen, deren eine grosse Anzahl dem Reiche der Alpen angehört, beherbergen. Währeud die aus Kalkbreccie gebildeten Felsen des Ufers Bellidiastrum Michelli, Hieracium porrifolium, Arabis alpina und arenosa, Biscutella laevigata, Campanula caespitosa und pusilla, Thesium alpinum, Globularia cordifolia, Calamintha alpina, Möhringia muscosa beherbergen und mit dichtem Buschwerk von Erica carnea bedeckt sind, finden wir unter den Gebüschen der Auen den schönen Aster salignus Willd., Ranunculus aconitifolius, Petasites albus, Allium ursinum, und einen herrlichen Anblick gewähren uns die mit der prachtvollen Gentiana acaulis und mit Pinguicula alpina und Gentiana verna überzogenen Wiesen beim Pinkerhof nächst Scheibbs. — Weniger Ausbeute liefern die dem Markte Scheibbs zunächst liegenden und das Peutenthal einschliessenden Berge, 29 welche die ganz gewöhnliche montane und subalpine Flora unserer Alpen zeigen, von denen ich hier folgende anführe : Adenostyles alpina Bl.u. Fing. _ Erica carnea L. == albifrons Rchb. Globularia cordifolia L. Gentiana asclepiadea L. Ilex aquifolium L. — ciliata L« Diuanthus Armeria L. = eruciata L. Lonicera alpigena L. Dentaria enneaphylios L« Primula acaulis Jacg. Convallaria verticllata L. Daphne Cneorum L. Lunaria rediviva L. Veronica montana L. Cirsium Erisithales Scop. Circaea alpina L. — rivulare Link. Orchis globosa L. Helleborus niger L. -—— pallens L. Aconitum Lycoctonum L. — variegata All. Valeriana tripteris L. — mascula L. = montana L. — sumbucina L. Pyrola chlorantka Swarlz. Anacamptis pyramidalis Rich. — auniflora L. Herminium Moxrorchis R. Br. — secunda L. Spiranthes autumnalis Rich, Polygala Chamaebuzus L. Platanthera bifolia Rich. Geranium phaeum L. _- chlorantha Custor. — sanguineum UL. Ophrys muscifera Huds. Sambucus racemosa L. Cypripedium calceolus L. Ferner: Primula Auricula und Saxifraga Aizoon bei St. Anton, Cynoglossum montarum und Stachys alpina im Klauswald, Leucoium vernum bei der Weidenburg, und Sagina nodosa heim Töperischen Hammerwerke. Bemerkenswerth ist hier noch das Vorkommen von Nigritella angusti- folia Rich. auf der Ginselhöhe, einem Berge von nur 2681‘ Höhe. Mit dem Auftreten der Alpenrose, die wir zuerst bei den sogenannten Thormäuern im Peutenthale finden , nimmt auch die Vegetation einen ent- schieden subalpinen Character an, wie ihn z. B. die Umgebung von Gaming aufweist, und als einer der interessantesten Puncte ist die Mausrodel, über welche sich die Strasse nach Lunz hinaufwindet, und an deren Fusse der Gaminger Bach hervorkommt, zu bezeichnen. Nebst vielen Andern finden wir hier die schöne Salör Seringeana Gaud., glabra und grandifolia S e- ringe., das prachtvolle Lilium bulbiferum „ Alragene alpina, Ranunculus montanus, Evonymus latifolius, Rhododendron Chamaecistus, Primula spe- clabilis, Potentilla micrantha und Fragariastrum , Valeriana tripteris und montana, Silene alpestris, Euphrasia salisburgensis , Campanula caespitosa etc. — Bei den Thormäuern nächst Gaming finden wir ferner noch die zarte Microstylis monophylios. — Dieser Vegetations- Character bleibt sich nun ziemlich gleich, wenn wir weiter aufwärts, vorbei am Fusse des majestä- 30 tischen Oetschers dem Ursprunge der Erlaf zu wandern. Von grossem In- teresse ist uns hier die Flora des Mitterbacher Moores mit seiner Menge von Torfpflanzen, von denen ich hier Andromeda polifolia. Eriophorum va- ginatum und alpinum, Carex limosa und pauciflora, Primula farinosa, Drosera rotundifolia und longifolia , Vaccinium uliginosum , Oxycocos und Vitis idaea und Betula pubescens nenne, Eine bei den Österreichischen Botanikern seit jeher berühmte Localität, ist jene enge Felsschlucht, durch welche sich die der Erlaf zufiiessende Lassing in drei Cascaden hinabstürzt und die unter dem Namen des Lassing- falles bekannt, einen grossen Reichthum und die üppigste Fülle von Pflanzen beherbergt. — Wir finden hier auf engem Raume zusammengedrängt: Arabis bellidifolia Rhododendron Chamaecistus Adenostyles alpina Athamanta cretensis Coronilla vaginalis Hippocrepis comosa Centaurea montana Primula spectabilis Gentiana acaulis Kernera saxatilis Campanula pusilla == caespitosa Sazifraga rotundifolia — mutata _ Aizoon Achillea Clavenae Salix glabra Erica carnea Linaria alpina Dryas octopetala Pinguicula alpina Viola biflora —— hirsutum Carex firma Aconitum Iycoctonum Atragene alpina Lonicera alpigena Valeriana saxatilis _ tripteris —> montana Gypsophila repens Ranunculus montanus Thalictrum aquilegifolium Silene alpestris Potentilla caulescens Heracleum austriacum Petasites niveus Evonymus latifolius Cirsium Erisithales Primula Auricula Euphrasia salisburgensis Beltidiastrum Micheltü. Die Flora des 5969‘ hohen Oetschers zeigt die grösste Anologie mit jener des Schneeberges, bleibt jedoch an Artenreichthum hinter letzterem zurück. Wir finden auf ihm: Anemone alpina Aconitum Anthora Arabis ciliata Alsine austriaca Achillea Clusiana — (Clavenae Aronicum Clusü Androsace Chamaejasme Androsace lactea Agrostis alpina — rupestris Bartsia alpina Cardamine alpina Centaurea fuliginosa Crepis alpestris Campanula pulla 31 Campanula alpina Pedicularis verticillata Cortusa Matthioli Primulu minima Chamorchis alpina — spectabilis Carex ferruginea Polyyonum viviparum — firma Pinus Pumilio Calamagrostis tenella Phleum alpinum Draba affinis Host. Poa laxa — stellata Ranunculus alpestris Dianthus alpinus = monltanus Erigeron alpinus Rumex alpinus Epilobium alpinum Sagina saxatilis Festuca Halleri Sitene acaulis Gentiana panonica Sazifraga caesid — pumila > aizoides — nivalis I stellaris Gypsophila repens == muscoides Geum montanum Senecio abrotanifolius Hutchinsia alpina Saussurea discolor Heracleum austriacum Soyeria montana Homogyne alpina Soldanella alpina = discolor — pusilla Hieracium villosum = minima Globularia nudicaulis Statice alpina Juniperus nana Salix reticulata Listera cordata — retusa Juncus Jacquinü Thesium alpinum Linaria alpina Thlaspi alpinum Meum Mutellina Valeriana celtica Nigritella angustifolia — saratilis Oxytropis montana Viola biflora Petrocallis pyrenaica Veronica aphylio Potentilla Clusiana — alpina. Pedicularis Jacyuinii Der Vegetatious-Character des kleinen Erlaf-Thales, das hinter Gresden beginnt und sich bei Wieselburg in das Thal der grossen Erlaf verliert, stimmt im Allgemeinen mit jenem des letzteren überein, beherbergt indessen mehrere höchst interessante Arten, die im grossen Erlafthale fehlen.. Als solche sind anzuführen: Crocus vernus auf der Himmelreichwiese nächst Gresden, ferner Anemone trifolia, die von Herrn Beneficianten Paul Ur- linger im Zogelsbachgraben, wo sie an Waldrändern sehr häufig vor- + kommt, aufgefunden wurde — Anemone apeninna, die sich in den meisten Obstgärten von Gresden gesellschaftlich mit Anemone nemorosa und ranun- culoides findet *). *) Vide „Verhandlungen des zoolog. bot. Vereines in Wien. 1. B.p. 186.“ 32 Ich kann nicht umhin, hier noch einer an botanischen Schätzen un- gemein reichen Localität, nämlich des 5110’ hohen Scheiblingsteins, des nächsten Nachbars des Oetschers, zu erwähnen und aus der grossen Menge der von ihm beherbergten Arten Cortusa Matthioli, Saussurea discolor und die so seltene Anthyllis montana, die sich in der montanen Region seiner nördlichen Abdachung findet, anzuführen. Eigentlich gehört diese Alpe nicht mehr dem Erlaf-, sondern dem noch sehr wenig bekannten Ybbsthale an, aus dessen Bereiche ich noch der Auffindung einer höchst interessanten Pflanze, nämlich des Ranunculus anemonoides Zahlbruckner, die Herr Alois Müller im verflossenen Frühjahre im sogenannten Steinbach nächst Goss- ling in grosser Menge entdeckte, erwähne. Schliesslich muss ich noch den Wunsch aussprechen, dass diese so schönen Alpenthäler künftig das Ziel recht vieler Excursionen der Wiener Botaniker werden mögen und dass auch unser werthes Vereinsmitglied Herr Carl Erdinger in Scheibbs, dem ich die meisten der früher angeführten Mittheilungen verdanke , seine Aufgabe, die Flora dieser Gegenden sowohl, als auch jene der westlich vom Oetscher gelegenen Alpen genau zu durchforschen, lösen möge. Versammlung am 4. Februar 1859. Vorsitzender: Herr Vicepräsident R. v: Heufler. Neu eingetretene Mitglieder: T Als Mitglied P, T. Herr bezeichnet durch P. T. Herrn Auerswald Bernh. Lehrer an der Bür- gerschule in Leipzig - : » + . '. G. Mayr u. G. Frauenfeld. Becker Otto . - *» . 2 2 2 2.2... Dr. S. Reissek u. G. Frauenfeld. Bendella Arist. v., Dr. Primar-Arzt in Jasy . 2 2 seta. este. E. Hormuzaky u. Dr. A. Bach. Coronini Carl, Graf. vn . : 2... F. Salzer u. A. Kerxer. Feyerfeil Carl, Prof. der Mathem. am Josephst. Gymn., Hochw. . + » » K. Mösslang u. K. Doblika. Gallenstein Meinrad v., Gymn.-Prof. in Klagenfurt . 2 2 8 20 20.0+ Beide Secretäre. Glückselig Aug. Mar., Prof. in Ellbogen A. Sennoner u. G. Frauenfeld, Hormuzaki, Georg v., Gutsbesitzer in Czernewitze ea. Dr. A: Bach. u. E. Hormuzaky 33 Als Mitglied P. T. Herrn bezeichnet durch P. T. Herrn, Kaerle Dr. Josef, k. k. Prof. d. or. Spr. a. d. Wiener Univ.......-ecre..e00 00. R. v. Heufler u. G. Frauenfeld. Kahl Ubald, Ob. Gymn. Prof. in Brüx Te . Dr. Kahl u. Dr. J. Egger, Kozenn Blas., Suppl. d. Naturg. am Ob. CIE EIMY.T 2a se anne san . R. Doblika u. G. Frauenfeld. Kuczuran Dr. Georg v., mold. Grossb o- an, Gutsbes. zu,Jassy ..... ..i,uecieeo Dr. A. Bach u. E.v,Hormuzaky,. Lochmann Johann, Mag. d. Pharm. in ESS SR 2 ae ala alaiaiene BD oe oe 5 3 Lunkanyi Carl von, in Dedenbure eher A,Rogenhofer u. G. Frauenfeld. Lübscher Cart, in St. Pölten. sen... Jos. u. Ant. Kerner. Marhel Carl, k. k. Oblieut. im Corps... .\. EEE ERN N . tedehekerataicltells.eie 9 = i“ Pirazzoli Ed., in Imola im Kirchen- staate.. 3.05 0.0059.09 60.080.008 A. Sennoner u. Dr.D. Fenzil. Punzmann Theod. a NIE HOME zu... A» Skofiz u. G. Frauenfeld. Sittiy Heinrich, Ob. Gymn. Prof in Te SCHEN A RATE . Dr. S. Reissek u. Th. Kotschy. Venture Dr. Sebast.......... ....@. Mayr u. Dr. J. Rabl. Zipser Ed., Rect. d. Stadtsch. z zu len DE 0.4.3.0 RL A ee RE es Dr. Reissek u. Th. Kotschy. Eingegangene Gegenstände: Ehrlich Carl: Geogn. Wanderungen im Gebiete der nordöst. Alpen. Linz. 1852. 8. Eingesendet vom Francisco-Carolineum ın Linz. Sennoner Adolf: Zusammenst. d. Höhenmessungen in Böhmen, Mähren und Schlesien. 1852. 4. 2 Hefte. Geschenk des Verfassers. Schaum Dr. H. Bericht üb. d. Leist. im Gebiete d. Entom. im J. 1850. Schluss, Geschenk des Verfassers. Mitth. d.k. k. m. schl. Ges. z. Bef. d. Ackerbaues ete. Brünn. 1852. 4. Schriftentausch. Stabile Gius. Abbate, Fauna eWvetica, Lungano, 1845. 8. und Osservaz. entom. dur, Üeclisse d. 9. Ott. 1847. 8. Geschenk des Verfassers. DU 34 Wagner Dr. Andr. Beitr. z. Kenntniss urweltlicher Fische. Charakteristik d. aufgef. urwelt. Säugethier-Arten (der Muggen- dorf. Höhlen. Beschr. einer neuen Art Ornithocephalus ete. Beitr. z. Untersch. d. Ichthyosaurus-Arten, sämmtlich aus den Abh. d. k. bayr. Ak. d. Wiss. 1851. 4. Geschenk des Verfassers. ‘ Monatsbericht.d.k. preuss. Ak+ d. Wiss, 1852, 8. 9. 10. Schlosser Dr. Jos. u. L. v. Vukotinovic, Geogr. bot. Reisebericht. Agram. Fol. ’ Geschenk der Verfasser: Lotos, Zeitschr, f. Naturwissensch. Prag. 8. Nr. 4—12. Flora, allg. bot. Zeitung. Rgshbg. 1852. 8. Nr. 13—48. Schriftentausch. Fleischmann Audr. Uebers. d. Flora Krains. Laib. 1844. 8. Geschenk des Verfassers. Erstes Programm d. Ob. Gymnas. zu Bozen 1850—51. 4. Ein Paquet Pflanzen aus der Gegend von Triest. Geschenk des Herrn L. R. v. Heufler. Berichte d. naturwiss. Vereines des Harzes. 1844— 1851. 4. 5 Hefte. Anschluss zum Schriftentausch. Weeber H. Verhandl. d. Forstsect. f. Mähr. u. Schles. 1. 2. Hft. Brünn. 1852. 4. Wessely Jos. die Alpen u. ihre Forste. 2 Bde. 8. Eilfter Bericht des Francisco-Carolineum in Linz. 1850. 8. Verzeichniss der Glashaus-Pilanzen zu Sichrow. Prag. 1852. 8. - Zweiter Bericht d. geog. montan, Vereines f. Steiermark. Gratz. 1853. 8. SchmardaL.K. geogr. Verbreit. d.. Thiere. 3. Abth. Wien. 1853. 8. Stamm Dr. Ferd. Die Landwirthschafts-Kunst. Prag. 1850. 8 Zenker J. R. Die Pflanzen u. ihr wisseusch. Studium. Eisenach. 1830. 8. Müller J, Der Denkfreund. Prag. 1852. 8. Verhandlungen des westgaliz. Forstvereines in Bochnia. 1853. 8. Langer C. Notizen üb. die Partschendorfer Elect.-Merino-Stammschäferei. Lotos. Zeitschrift f. Naturwiss. 1. 2. Jahrg. Prag. 1851—52. 8. Storia Enrico: Sulla irrigazione della campayna veronese etc. Verona 1852. 4. Corniani M. .A. Memoria sul carbone fossile di arzignano. Padua. 1800. 4. — — Memoria sul vetro coll applicazione all’ arte vetraria etc. Vene- dig. 1810. 4. Dalla Decima A. Discorso sulla storia naturale. Padua. 1814. 4. Nuovo Dizionario universale di agricoltura. 5 Tafeln in Fol. 35 Marzari Pencati Conte: Sulla giacitura di alcune rocce porfiritiche. Mailand. 1821. 8. Bassi Dr. A, Istruz. sicure per liberare le uve dalla malattia dom. Lodi. 1852. 8. Keller A. Cenni generali sul agro padovano. Padua. 1853. 8. Bologna Dr. I. L’arte di addoppiare te proprie rendite etc. Mittheil. üb. Landw. u. Industr. in Kärnthen. Nr. 6—12. 1852. 4. Wochenblatt der Land-, Forst- u. Hauswirthschaft in Böhmen. 1852 39—52, 1853 1—35. 4. Allgem. land- u. forstw. Zeitung. Wien. 1852, Nr. 36—52. 1853, Nr. 1—4. 4. 5 Zeitschr. f. Natnr. u. Heilk. in Uugarn II. N. 49—52, II. 1—30. Pest. 4. Mittheil. d. k. k. m. schl. Ges. d. Ackerb. in Mähren. 1852, N. 1-50. 52. 1853, N. 1—3. 4. Novice kmetijskih, obertnijskih in narodskih reci, 1852, Nr. 44—104, 1853, Nr. 1—8. 4. Wochenblattd.k. k. steierm. Landw. Ges. 1852, Nr. 32—41, 43—52. 1852, 1—12. 4. Tydenmnik polni, lesn! a domaci hospodärstvi.1852, 24—20, 39—52. 1853, Nr. 1. 4. Centralblatt f. d. ges. Landescultur in Böhmen. 1852, Nr. 43—51, 1853, Nr. 1.4. Pamietnik gospodarski. Lemberg. 1852 Nr. 19—33. Fol. Mittheil. des Korstvereines d. öst. Alpenländer. 1852, Nr. 13—20. 1853, Nr. 1.2. 4. Oesterr., bot. Wochenblatt. Wien. 1852, Nr. 36—52. 1852, Nr. 14. 8. ' It giardiniere giornale d’orticoltura. Mailand. 1852, Nr. 1—10. 8. Beisinger J. Allatan a gerinczesekröl. Ofen. 1846. 8. 2 Hefte. Kubinyi A. v., Magyaroszagi merges növenyck. Ofen. 1842. 8. VajdaP. Az dllat-orszig fölosztra etc. Ofen. 1841. 8. Gerenday J. Magyar 's dalmat orszagi kiyyök. Pesth. 1839. 8. Mihälka Ant. Növenyatan. Közeplanodak hasznalatara. Pesth. 1852. 8. Lonyai Gäb. A mezöygazdasdgi novenylermesztes. Pesth. 1852. Egri Ant. Pomologia vagy is gyümölesfa 'tenyesztesi tanitds. Pressburg. 1852. 8. i Csecsi Im. Földünk’ ’s nehany nevczetesb dvany etc. Ketsk. 1843. 8. Brassai Sam. A’ füveszel el veinek vazolatai. Kolozsv. 1336. 8. Panchich J. Taxologia botanica, Diss. Pesth. 1842. 8. Sämmtlich Geschenke von der k. k. oberst. Polizeibehörde. \ Verhand]. des siebenb. Vereines in Hermannstadt. 1852. Nr. 10—12. 8. Schriftentausch. 36 Herr Th. Kotschy setzt seinen in der vorigen Versammlung abgebrochenen botanischen Vortrag fort. (Siehe Abhandlungen). Herr G. Frauenfeld trägt sodann Folgendes vor: In der letzten Monatsversammlung wurden von Herrn J. Fiuger die ihm bekannt gewordenen Fälle von Albinos unter den Vögeln aufgezählt, und von ihm angeregt , solche Beobachtungen sowohl, so wie aus der Bio- logie der Thiere überhaupt mitzutheilen, während er auf deren Wichtigkeit für die Nuturwissenschaften hinweist. Indem ich ihm vollkommen beistimme und von Herzen wünsche, dass seine Aufforderung von Erfolg sei, ermaugle ich nicht, einen Kleinen Bei- trag hierzu zu liefern, da ich in früheren Jahren manches hierher Gehörige zu beobachten Gelegenheit hatte. Ich würde vorerst nur, um derlei Beoh- achtungen wissenschaftlich fest zu begründen, darauf hinweisen, dass das Verändern des Gefieders der Vögel in so unähnlicher Weise auftritt, dass bestimmt dabei die heterogensten Ursachen und Vorgänge zu Grunde lie- gen, daher diese Momente genau geschieden werden müssen, wenn sie nicht zu falschen Schlüssen führen sollen. Es dürfte sich bei blosser Betrachtung schon die Ueberzeugung auf- drängen, dass die Bedingniss der weissen Farbe der Albinos wohl ganz ver- schieden sei, von jener der blossen Farbenvarietät, und vielleicht dem im höheren Alter bei Vögeln öfter erscheinenden Weisswerden der Federn näher stehen. Alle wirklichen Albinos mit rosenrother Pupille der Augen, die ihnen stets ausschliesslich eigen ist, die ich kennen lernte, hatten ein eigenthümliches zartes, mattes, kaltes, ich möchte beinahe sagen, durch- sichtiges Weiss, weit verschieden von dem gesättigten Weiss der von mir in eine andere Abtheilung gebrachten Farbenvarietät und von jener kraft- vollen, lebendigen Farbe im normalen ‚Vorkommen. Es ist ihnen dieses Weiss ebenfalls so eigen, dass ich vielleicht mit einer einzigen Anomalie noch nie eine andere Karbe an ihrem Kleide fand, während im Gegensätze bei gewöhnlichen Farbenvarietäten ein ausschliessend weisses Kleid wohl sehr selten ist. Hierbei ist es keine Zufälligkeit, dass wirkliche Albinos immer zärtlicher, schwächlicher sind, was auch mit deren Seltenheit im Ein- klange steht, da sie wohl meist zu Grunde gehen, und mit wenig Ausnah- men nicht lauge dauern, während die weissen Farhenvarietäten, die ich be- sass, alle sehr: fester, derber Natur, oft viel kräftiger, als ihre gewöhn- lichen Angehörigen waren. Eine weitere, vielleicht eben so seltene Erscheinung als wirkliche Albi- nos ist, wo die ursprüngliche Färbung des Vogels vollkommeu vorhanden, jedoch trüb und matt, wie mit einem Schleier umzogen, ja wie von Bleich- 37 sucht befallen erscheint. Zwei von den früher in meinem Besilze gewe- senen derartigen Thieren, die sich nunmehr am k. zool. Musenm befinden, gehören bestimmt hierher, während ich das dritte nur fragweise in diese Abtheilung bringe. Da ich von den ersteren zweien nur Einen lebend be- sass, der zwar auffallend schwächlich war, so ist doch diess wohl kaum hinreichend, um daraus einen ganz sichern Schluss zu ziehen, sie sind Jedoch den wirklichen Albinos wahrscheinlich am nächsten zu stellen, wofür auch noch spricht, dass man an diesen, wenn man sie bei schief einfallendem Lichte betrachtet, oft die ursprüngliche Farbenanlage, wie im Schatten be- merkt, wornach sich die Gränze zwischen diesen beiden Abtheilungen durch ein Mehr oder Weniger derselben leicht zu verwischen drohte, wenn nicht das röthliche Auge noch die Feststellung zwischen ihnen ermöglichte ; denn mag.auch diese Eigenthümlichkeit manchmal so wenig entschieden Sich zei- gen, dass man bei senkrecht auf die Axe des Auges fallendem Lichte und in dieser Richtung betrachtet, nichts davon bemerken kann, dass sie roth sind ; so erscheint diess doch unzweifelhaft dann, wenn man das Auge von der Seite betrachtet. j Für die übrigen Erscheinungen regelwidriger Färbung nehme ich keine weitere Trennung vor, da sich mir an den lebenden Thieren bisher noch keine Anhaltspuncte hierfür ergeben haben. Es xehen dieselben so mannigfach und allmälig in einander über, dass eine Abgränzung derselben stets grosse Schwierigkeiten bieten wird. Ich will jedoch nicht unterlassen, zwei Richtungen anzugeben, nach welchen sich vielleicht eine engere Be- gränzung erzielen lässt. Es ist erstens die immer mehr und mehr eintre- tende Abwesenheit der Zeichnungsfarben, so dass endlich einfach die Grund- farbe ohne Verbleichung, Ja oft sogar recht lebhaft zurückbleibt, zweitens das sehr seltene Ueherhandnehmen von reinem Schwarz, die man Schwarz- sucht nennen möchte. Der bei den domesticirten Thieren vorkommende Farbenwechsel ist der ‚zur gewöhnlichen Erscheinung gewordene Ausnahmszustand, der in der freien Natur immer nur vereinzelt vorkommenden Harbehvarieiät: Hiervon jedoch wohl zu unterscheiden ist das nach @loger durch Ein- fluss des Klima bedingte Abändern der Vögel, die andere Grundursachen ha- ben mag, und eben so wenig mit Vorstehendem verwechselt werden darf, wie das dem regelmässigen Wechsel der Färbung unterliegende Kleid eini- ger alpinen Thiere zur Winterszeit. Leiztere Eigenthümlichkeit dürfte, wie ich es selbst schon für die, in manchen Fällen allerdings vorherrschende Neigung des Weisswerdens an be- stimmten Stellen, namentlich der Flügel und des Schwanzes, höchst gewagt nenne, eine allgemeine Annahme, dass dieses Verbleichen einem grössern oder geringern Saftreichthum an verschiedenen Körpertheilen zuzuschreiben sei, ohne weiters ausschliessen. Es sind diess die gefährlichen Consequen- zen, wenn man alle Erscheinungen unter einen Hut zu bringen sucht, und sie sämmtlich als das Resultat Einer bedingenden Ursache betrachtet. So 38 kann ich mich bei dem Anblicke der verschiedenartigen Abstufangen rein- weisser Farben an den Naturwesen mit der Idee nicht befreunden, darin all- gemein eine Negation der Thätigkeit zu erblicken, und man fühlt sich un- willkürlich veranlasst, bei so manchem compacten blendenden Weiss den Ausdruck : absolute Karblosigkeit, mit dem Begriffe des Mangels chemischer Bildungskraft, zurückzuweisen. Gloger sagt in seinem Buche über das Abändern der Vögel, dass denselben das Greisenalter fehle. Wenn er es bloss in das allmälige Weiss- werden der Bedeckung setzt, wie es bei den Säugethieren hauptsächlich in der Umgebung des Kopfes vorkommt, so hat er Recht, in so weit dasselbe keine allgemeine Erscheinung in der Vogelwelt ist. Ich habe aber alte Vögel genug beobachtet, denen man die Greisenschwäche ohne jenen Aus- druck durch die Farbe deutlich ansah, die somit hier kein unerlässliches Attribut bildet. Wenn bei den Haarthieren heinahe der durchgreifende Charakter des vorwärtsschreitenden Alters ist, dass die Hautbekleidung bestimmter Theile mehr und mehr die Fähigkeit verliert: das färbende Pigment zu reproduciren, und in das erscheinende Weiss der augenfällige Beweis jener Schwäche der Thätigkeit gesetzt wird, die Gloger eben in dem verminderten Säftereich- thum sucht, so fällt eine bedeutende Stütze dieser Voraussetzung dadurch zu Boden, dass diese Ausbleichung, wie schon gesagt , als regelmässiges Vor- kommen bei Vögeln fehlt, wobei wohl bemerkt werden muss, dass das Aus- arten in Weiss eine den Haaren und Federn gemeinschaftliche Eigenschaft ist, die gerade auch bei den, diesen Gebilden genau entsprechenden Schmet- terlingsschuppen nicht selten wiederkehrt. Ausser diesen beschränkt sich diese Abnormität mit keiner mir weiter bekanuten Ausnahme nur auf diese beiden höhern Wirbelthier-Klassen , denen wohl auch allein nur wirkliche Albinos eigen sind. Ich hätte hier noch einer Farbenerscheinung zu, gedenken, die mir nur sehr wenig bei Vögeln, mehrfach aber bei Insecten vorgekommen ist, nämlich eine Erhöhuug der Färbung in der Art, dass irgend eine ihnen eigene oder auch fremde Farbe, sich, wie mit duftigem Ueberzuge, manchmal bis zu metallischem Schimmer gesteigert, über die Körperbedeckung ziemlich aus- gedehnt verbreitet. Die Mangelhaftigkeit der Erfahrungen hierüber, so wie die Besorgniss allzugrosser esplitterung vor entschieden begründeter Feststellung der Normalien veranlasst mich , auch diese vor der Hand in die vierte Abthei- lung zu verweisen, welche augenscheinlich einstweilen noch zur Rumpel- kammer bestimmt ist, bis weitere Aufklärungen deren Sichtung erlauben, Es dürften die Principien, nach denen die 'Natur den Farbenwechsel bei Thieren leitet, kaum so leicht zu ergründen sein, indem wir hier eben so wenig wie in der Pllanzeuwelt, wo aus den glühenden intensiven Farben der Alpenblumen andere Gesetze sprechen, wo ausser der in unserer Gewalt ' 39 gegebenen Farbenänderung der Hortensie uns gleichfalls jeder Eingriff ") versagt ist, von diesem Vorgange wissen. Es vereinfacht unsern Gegenstand wohl nicht, wenn wir z. B. bei Tringa pugnax, Sphinz tiliae etc. die launenhafteste Mamnigfaltigkeit in der Kärbung bemerken, so dass in ganzen Keihen dieser Thiere nicht zwei ganz gleichgefärbte oder gleichgezeichnete Stücke zu finden sind, wenn wir diesen, sage ich, in anderen ganz ähnlichen unter den gleichartigsten Ver- hältnissen lebenden Thieren Beispiele genug entgegen setzen können, wo unter hunderten Individuen nicht eine abweichende Feder, oder auch die minutiöseste Uebereinstimmung der Zeichnung zu finden ist. Die Farhenveränderung überhaupt, ‚selbst in bedeutenden Extremen findet sich in sämmtlichen Thierklassen nicht selten, die Ausartung in Weiss aber, so, dass dieses an. dem Individuum vorherrschend erscheint, ist mir bis Jetzt, wenn ich den schon domesticirt zu neunenden Cyprinus auratus und Schmet- terlinge ausnehme ,„ von den Reptilien abwärts nicht bekannt. Allein es scheinen auch ‘die beiden höheren Thierclassen ihre Ausnahmen zu haben, da ich bei Fledermäusen und Schweinen. bisher keine weissen Ausartungen kennen gelernt; was für letztere um so bemerkenswerther ist, als sie zu den Hausthieren gehörig, schon darum, dieser Farbenänderung nicht fremd sein sollten. Wenn wir die Grundursachen der Farhenänderungen aufzufinden stre- ben, so dürfen wir die Hausthiere am wenigsten vernachlässigen, da hier die reichste Manniefaltigkeit in dieser Richtung herrscht , und wir sie doch nicht als ausser dem Gesetze stehend betrachten können, sondern gerade bei ihnen jene veranlassenden Ursachen am öftesten vorkommend voraus- setzen müssen. Es würden sich die Abweichungen von dem ‚regelmässigen Gefieder oder Haärbedeckung nunmehr so ordnen: 1. Wirkliche Albinos. Leucochroismus: Böthlichschillernde Pupille, Kleid stets ganz weiss, nie mit andern Farben gemengt. Thiere schwächlich. Der bei dem Frett, Kaninchen, Mäusen , Ratten weniger seltene Albi- nismus pflanzt sich als solcher durch die Zucht fort. Bei den Vögeln *) Die mehrfach behauptete Möglichkeit, durch Futter, namentlich bei Schmetterlingsraupen, willkürlich Farbenänderungen hervorzubringen, ist entschieden unwahr. Ich habe ausser vielen mannigfachen Versu- chen, von Bombyx Caja, einer ziemlich veränderlichen Art, bei der bemerkt ist, dass sie durch Fütterung von Nussblättern oder Taraxa- cum officinale vorzüglich verdunkelte Exemplare liefern soll, durch dieses Verfahren nichs erzielt, im Gegentheil welche erhalten, bei de- nen das Weiss der Oberflügel sehr stark die Oberhand über die braunen Flecken gewann. 40 fehlt diese Erfahrung, da unter den als Hausthiere gehaltenen, wirkliche Albinos bis jetzt noch nicht in Mehrzahl auftraten. 2. Bleichsüchtiges Kleid. Chlorochroismus: Zeichnung unverändert, Farben jedoch sämmtlich matt, getrübt, bleich. Thiere ebenfalls schwächlich ? 3. Verfärbung im Alter. Geraiochroismus: Erscheinen einzelner weisser Stellen, die zuweilen mit jeder neuen Mauser an Ausdehnung zunehmen. 4. Farbenvarietät. Allochroismus:‘ Mit der oben erwähnten muthmasslichen weiteren Eintheilung in: Proto- oder Para-, Melano- und Augo- oder Synchroismus. Hierher alle ganz weissen mit derber, compacter Farbe, oder theilweise gefleckten oder sonst ganz bis zur Unkenntlichkeit der ur- sprünglichen Färbung abweichende Erscheinungen, die dem Vogel schon von Jugend auf eigenthümlich, an keine Oertlichkeit und an keine be- stimmte Stelle des Körpers gebunden sind. In diese Abtheilung gehören auch die regelmässigen Farbenausartungen, der durch die Zucht sowohl unter den Vierfüssern ,„ wie Vögeln zu Hausgenossen gemachten Thiere, ‚bei denen sich manche splche Abweichung durch die Fortpflanzung so gleichmässig erhält, dass sie selbst zur Characteristik der Racen wie beim Rindvieh, oder zu sonstiger Bezeichnung, z. B. canariengelb, dient. Während die ersteren Abtheilungen einen bestimmten Totalausdruck zeigen, ist hier Beginn, Verbreitung, Ausdehnung vom unmerklichen bis zum allgemeinen Erfassen so vielgestaltig, dass wohl.noch manche versuchte Gliederung, wenn überhaupt zulässig, daran Schiffbruch lei- den wird. 3. Ahbändern durch Clima. Climatochroismus: Gradweise Vermehrung oder Verminderung des Glanzes, der Ausdehnung, Intensität, seltener, be- deutender Gegensatz der Farbe, an die Oertlichkeit, so wie an be- stimmte Körperstellen gebunden. Ich fühle recht sehr, wie höchst unvollständig diese, hloss dem äusse- ren Eindrucke entnommene Sonderung ist, und bescheide mich wohl gerne, nur schwache Andeutungen für künftige Forschungen aufgestellt zu haben. Ich gebe nunmehr in Folgendem eine Aufzählung der in meinem Be- sitze gewesenen oder von mir beobachteten, hierher zu zählenden Thiere nach vorstehender Eintheilung gesondert: 1. Abtheilung: Leucochrostici. Turdus meruta: Befand sich 1833 lebend zu Mauerbach, und. wurde von dem Besitzer in Krain noch im Neste, wo er der einzige weisse unter seinen dunkeln Geschwistern war, gekauft und gross gezogen. Es war ein vollkommener Albinos, Ich hatte öfter Gelegenheit ihn zu beobachten ; er war sehr zärtlich, der Wärme unendlich zugethan ,„ besonders be- haglich in der Sonne, sang fleissig, jedoch auffallend leiser, beiweitem nicht mit jenem vollen Tone, der diesem Vogel eigen ist. 41 Hirundo urbica: Geschossen in Lilienfeld 1830, erhielt ich diesen Vogel in einem Zustande zum Abbälgen nicht mehr tauglich, das röthliche Auge jedoch deutlich erkenubar. — Ob ich einen zweiten Vogel dieser Art hierher. rechnen darf, weiss ich nicht, da ich ihn nur im Fluge sah. Es war aneinem Septembertage 1839 zu Purkersdorf,- nachdem die Schwal- ben des Ortes schon abgezogen waren, als in der Mittagsstunde in einem durchziehenden Schwarme derselbe hart an mir vorüberfiog, durch sein milchweisses Kleid augenblicks auffallend. Ich holte alsogleich mein Gewehr , und obwohl ich den ganzen Flug dieser Schwalben auf einer nahen Wiese ziemlich tief am Boden nach Insecten Jagend sich herumtummeln fand, so konnte ich den Farbenblendling doch nicht mehr ansichtig werden. ; Loxia curvirostra: Ebenfalls 1830 in Lilienfeld im Herbste auf dem Blatt- baume gefangen „ durch den Vogelleim jedoch so verunreinigt, dass er unbrauchbar zum Ausstopfen war. ? Talpa europaea: Zwei Exemplare, der eine war beim Aufwerfen in der Erde geschossen, und wurde mir frisch gebracht, den andern erhielt ich ausgestopft5 beide aus der Gegend hei Pressbaum. Ob dieselben hierler gehören, oder in die vierte Abtheilung, vermag ich nicht mit voller Ge- wissheit zu bestimmen. 2. Abtheilung: Chlorochrostici. Parus major: Den 20. October 1844 am Vogelmarkt in Wien gekauft, be- sass ich zwei Monäte lebend. So derb die Kohlmeise sonst ist, so war dieser Vogel, dessen Schwarz schwach bräunlich, das Weiss trüb über- laufen, die übrigen Theile eine bleiche,, fahle Färbung zeigten, höchst empfindlich. Das Rütteln auf dem Wagen hatte ihn so angegriffen, dass er mehrere Tage hindurch schwindlich war und sich nur langsam er- holte. Ungequetschtes Futter vermied er so lange wie möglich, und nie sah ich ihn an festen Körnern so hacken, wie es die Meisen sonst im Gebrauche haben. Er ging mir nach zwei Monaten zu Grunde, und ward meiner Sammlung einverleibt, obwohl er sich durch die Gefangen- schaft den Schwanz abgestossen hatte. Motacilia sulfurea: Erhielt ich den 16. August 1846 von St. Pölten durch den dortigen Papierfabriks-Besitzer frisch geschossen. Es war ein Junger Vogel, den er schon früher, als ihm .die Alten noch Atzung reich- ten, bemerkt hatte, und den er, obwohl derselbe noch nicht schön aus- gefedert, doch schon schoss, da er fürchtete,, dass er fortziehen möchte. Seine Farbe ist ein mattes Gelblichweiss, die dunklen Zeichnungen von trübem Grau. ® Fringilla chloris: Ob ich diesen Vogel hierher ziehen oder in die vierte Abtheilung verweisen soll, weiss ich ebenfalls nicht ganz gewiss. Sein Kleid ist ziemlich gleichmässig semmelfarben, und hat weniger den Ausdruck des matten Ausbleichens dieser Abtheilung. Er ward den 26. 6 42 October 1835 in Gabliz auf der Vogeltanne mit dem Schlagnetze ge- fangen. Ich besass damals in meinem 17 Klafter langen, leeren Ge- wächshause über hundert verschiedene Vögel frei herumfliegend, darun- ter auch mehrere Grünlinge. Als-ich ihn heimbrachte , fielen sie, für diese Jahreszeit gewiss sehr auffallend ,„ mit unendlicher. Geilheit über ihn her, und quälten ihn unablässig mit ihren Liebkosungen, indem sie ihn unter fortwährendem Brutgeschrei betreten wollten, wasich, ausser- dem weder bei dieser Art, noch bei sonst einem Vegel mehr bemerkte. Er starb nach wenigen Tagen, wohl in Folge dieser unausgesetzten Zudringlichkeit. 3. Abtheilung: Geraiochrostici. Turdus merula: Dieser Vogel starb in Bistriz, wo er dreizehn Jahre in einem Käfige. gelebt hatte, nachdem er gänzlich erblindet war, den 11. September 1851. Er war in seiner Jugend von gauz gewöhnlicher Fär- bung, und erhielt erst in den letzten Jahren nach und nach immer mehr reinweisse Federn unregelmässig über den Leib. vertheilt, wodurch er Jetzt ein scharfgezeichnetes, scheckiges Aussehen hat. P Emberiza nivalis: Durch. drei Jahre lebend in oben angezogenem Glashause, Während der vorstehende Fall bestimmt eine, abnorme Erscheinung ist, kömmt die immer grössere Ausdehnung von Weiss an diesem Vogel mit fortschreitendem Alter wohl als Regel vor, und ich hätte nur zu be- merken, dass die Gefangenschaft keine Abweichung hiervon herbeiführte und dass ausserdem noch das Vorkommen einiger unregelmässiger Flecken an ihm auffallend war. Diess ist auch Ursache, dass ich diesen Vogel überhaupt hier aufführe, da ich sonst in der ganzen Arbeit von dem bei Vögeln ziemlich ausgedehnten Vorkommen des Farbenwechsels vom ‚Jugendkleide bis zur vollendeten, (ypischen Färbung, welche na- mentlich bei Falken, ausserdem , dass sie eine so bedeutende Verschie- denheit in sich schliesst, auch eine mehrjährige Dauer erfordert, ganz abgesehen habe. Es ist dieser Gegenstand, der Veranlassung zu so vielen Irthümmern war, nicht minder interessant, und bei Forschungen über Farbenänderungen von hoher Wichtigkeit. Sylvia rubecula: Zwei Individuen zu gleicher Zeit durch mehrere Jahre (1834—39) in Gefangenschaft, Bei beiden erschienen nach einigen Jah- ren vorherrschend, jedoch nicht ausschliessend, an Schwanz und Flügeln verschiedene grosse, weisse Flecken, die sich später häuften und zu- sammenflossen, so. dass sie endlich bedeutend hellfleckig wurden. Ein ganz gleiches Verhalten fand ich an Sylvia luscinia : die bei mir in gefangenem Zustande ziemlich alt geworden, wobei ich noch bemerke , dass sowohl kein regelmässiges Zunehmen des Weisswerdens stattfindet, als auch einige Male. wieder normalge- färbte Federn sich an jenen Stellen einfanden , die vorhergehend schon weiss geworden waren. 43 4. Abtheilung: Allochrostieci. Talpa europaea: Mehrere Exemplare mit honiggelben Flecken in grösserer ‘oder geringerer Ausdehnung. Immer fand ich diese Farbe, nie reines Weiss bei gescheckten Maulwürfen, wesshalb ich um so mehr geneigt bin, die in der ersten Abtheilung erwähnten zwei ganz weissen Exem- plare als wahre Albinos zu betrachten. Mus arvalis: Im verfiossenen Winter 1851/52 in Bistriz in Mähren gefan- gen. Obenher.hell lehmfarbig, Unterseite rein weiss, wobei noch das Eigenthümliche, dass diese beiden Farben an den Seiten des Thieres sich scharf geschieden zeigen, während das Rauchgrau der normal ge=- färbten Ackermaus unmerklich in die lichtere Unterseite übergeht. Mus —: Viele mehr oder weniger Gefleckte, jedoch immer weiss, nie honiggelb, wie beim Maulwurf. Eigentlich verdunkelte Färbung habe ich bei Mäu- sen nie bemerkt, doch kommt manchmal ein tieferes bläulich Aschgrau an ihnen vor, was sich gerade bei Gescheckten am öftesten findet. Ganz weisse sind viel seltener. Emberiza citrinella: Geschossen bei Tulln, 2. December 1842. Bis auf we- nige olivengrüne Stellen schön hochgelb, so dass derselbe im ersten Au- hlicke stets für einen Canarienvogel gehalten wird. Fringilla linaria: In Pressbaum im December 1834 gefangen, besass ich durch drei Jahre lebend. Dieses schöne Vögelchen war bis auf ein paar dunkle Schwingen rein milchweiss mit mehreren blutrothen Federn auf der Kopfplatte, die sich in der Gefangenschaft, wie stets die rothe Farbe dieser Vögel, in Gelb änderte, Ich kann. nicht unterlassen, dieser ei- genthümlichen Erscheinung besonders zu erwähnen, da sie unzweifel- haft eine verschiedenartige Thätigkeit anzunehmen zwingt. Wer immer Stubenvögel gehalten, hat, um nur wenige Beispiele anzuführen, die Er- fahrung gemacht, dass das Roth der Meerzeisige und Hänflinge in der Gefangenschaft gleich nach der ersten Mauser in trübes Gelb sich ver- wandelt, das Roth der ‚Gimpel sein ganzes Feuer verliert, ferner das herrliche Blau des Blaukehlchens sich in ein so unansehnliches Graublau verändert, dass von der Pracht dieses Vogels nur ein schwaches Bild übrig bleibt, während im Gegensatze hierzu das Roth des Stieglitz und das Smalteblau des Nusshehers ihre Dauerhaftigkeit durch die gleich- mässige Lehaftigkeit selbst nach mehrfacher Mauser vollkommen be- währen, Mag man sich auch bei allen Farbenänderungen dafür ent- scheiden, eine einzige, nur in ihrem Ausdrucke vielgestaltige Ursache dabei zu Grunde zu legen, so liesse sich eine solche Zwangsprocedur wohl nicht ‚leicht so weit ausdehnen, dieses Verhalten mit einzube- ziehen» Fringitla montifringilla: Ein Exemplar von Nerrn Saar erhalten, mit voll- kommen weissen Halshande. 44 Fringilia cannabina: Ein Exemplar 1835 in Purkersdorf geschossen; eines ausgestopft von Herrn v. Saar erhalten, wo sich das Weiss unregel- mässig und mehr oder minder zertheilt über den Körper verbreitet findet. Eben so mehrfache Individuen von Fringilla domestica, dann Turdus musicus und pilaris mit verschieden eingestreutem weissem Gefieder. Man findet überhaupt die weissen Ausartungen bei Finken und Dros- seln häufiger als bei allen anderen Vogelgattungen, die Domesticirten - . ausgenommen. Es steht hiermit nur Fringilla carduelis insoferne im Widerspruche, als ich bei diesem noch kei- nen Fall von ausgedehnterer Weissfärbung beobachtet, selbe daher viel- leicht selten. sein mag, dagegen schon einige Exemplare besass, bei denen sich das Schwarz des Kopfes nicht nur über die rothen und weissen Stellen beinahe bis zur Verdrängung derselben verbreitete, sondern auch das übrige Kleid sehr verdunkelt erschien. Dieses Ver- breiten von. Schwarz findet auch bei Loxia pyrrhula öfter statt, und ich besitze gegenwärtig einen lebenden Gimpel, der ganz gleichmässig tief schwarz ist. Columba risoria: Vollkommen rein weiss, erhielt ich im verflossenen Jahre lebend von Herrn v. Saar. Es ist ein rüstiges, starkes Weibchen, das Jedermann wegen seines kräftigen Benehmens für ein Männchen hielt. Ich paarte dasselbe mit einem aus dem Neste erzogenen Männchen von Columba turtur, und erhielt von ihm heuer drei Bastarde, die ganz das Kleid des Vaters, nur im Allgemeinen blässer, tragen. Diess sind die wenigen: Beiträge, die ich über das Abweichen der Farben aus eigenen Beobachtungen geben kann. Man mag aus ihnen erse- hen, wie ausserordentlich vielgestaltig diese Erscheinung ist. Dass dabei insoferne die strengste Gesetzmässigkeit einer bestimmten Grenze besteht, über welche hinaus keine Farbe ändert, ist unzweifelhaft. Diese Grenze festzusetzen und für jede Farbe genau zu ermitteln *), ist die erste Beding- niss, und sie unterliegt auch der geringsten Schwierigkeit. Wenn wir aber, so wie in der Optik, freilich auch nur die äussere Darlegung noch, ohne das Warum kennen, so tritt uns in der organischen Welt dann eine andere Aufgabe entgegen, nämlich nach den Ursachen zu spüren, wodurch diese Erscheinung hervorgerufen. Ich glaube, dass zu bestimmten Gesetzen hierüber eben nur diese Abnor- mitäten den Weg anzubahnen vermögen, so wie in der Pflanzenkunde die Missbildungen das meiste Licht über die Bildungsgesetze verbreiteten. Wir sind wohl noch weit entfernt, irgend eine Erklärung des Gegen- standes mit Sicherheit aufstellen zu können, da viel zu wenig Daten hierüber ”) Wozu Herr Gloger in dem erwähnten Werke höchst schätzenswerthe Andeutungen gibt. 45 vorliegen. Diese vorerst zu sammeln, sollen wir daher nun um so eifriger bemüht sein. Herr Prof. A. Pokorny überreicht dem Vereine eine kleine Sammlung von Laubmoosen aus der Gegend von Iglau unter folgen- den Bemerkungen: Es dürfte wohl nur wenige Localfloren ‚geben, welche sich‘ durch einen solchen BReichthum. der schönsten Laubmoose aus der Gattung Mnium auszeichnen, wie die Umgebungen von Iglau in Mähren , wo-mit Ausnahme der den nordischen Torfmooren eigenen Arten und zweier alpinen alle-übri- gen deutschen Arten dieser Gattung bisher aufgefunden wurden. ‚Ich habe die Ehre, hiermit ausgezeichnet schöne Exemplare derselben von Seite des Herru Dr. J. Grüner in Iglau dem Vereine für seine Sammlungen zu über- geben. Es sind folgende: 1. Mnium punctatum Hedw. — An Waldbächen gemein. 1. Mnium undulatum Hedw. — An schattigen -Waldorten hier unge- mein üppig fructificirend; selbst mit vierzehn Früchten aus einem Peri- chaetium. 3. Mnium hornum L. — Am Waldbache bei Sollowitz. 4. Mnium serratum Brid. — Diese seltene Art wurde von Herrn Dr. Grüner in Nadelwäldern bei Pirnitz gesammelt. 5. Mnium spinosum Schwaegr. — Diese seltene höheren Gebirgsge- genden angehörige Art findet sich bier stellenweise massenhaft, den Haupt- bestandtheil des Moosteppichs in Nadelholz-Wäldern bildend, und übertrifft an Ueppigkeit der Früchte selbst die Standorte in den Salzburger Alpen und bei Heiligenblut. ige 6. Mnium spinulosum Br. et Sch. — Eine neue Art, welche Herr Dr. Grüner zuerst (1842) in den Nadelholzwäldern um Iglau entdeckte und welche im 31. Hefte der Bryologia europaea beschrieben und abgebildet wurde. Ich fand sie auch in Unter-Oesterreich bei Gutenbrunn; im Herbarium des k. bot. Museums sind Exemplare aus den Preiner-Alpen. Auch in Tirol ist sie bereits gefunden, so wie neuerdiugs von Hern Spatzier in der Gegend von Troppau. 7. Mnium rostratum Schwaegr. — Gemein. 8. Muium cuspidatum Hedw. — Sehr gemein. 9. Mnium affine Blandow. — In Waldsümpfen häufig und ungemein üppig fructificirend, selbst mit neun Früchten aus einem Perichaetium. 10. Mnium stellare Hedw. — Hier ziemlich selten. — Die schöne, lichtgrüne, bleiche Farbe dieser Art, so wie. auch von M. punctatum geht beim Trocknen leicht in Schwarz über. WUeberhaupt scheinen frappante Farbenänderungen an den Blättern dieser Moose nicht so selten zu sein. Bei Untersuchung einerselhr zarten Blüthenknospe von Mnium serratum he- merkte ich, dass plötzlich die schöne, hellgrüne Karbe der Blätter sich iu 46 Dunkelblau verwandelte. Mit dem Mikroskope liess sich das Umsichgrei- fen dieser Veränderung sehr gut beobachten. Zuerst verfärhte sich immer der flüssige Inhalt jeder Zelle und erst viel später die Chlorophylikörner, die häufig mit ihrer hellgrünen Farbe durch die bereits indigoblaue Zellfüssig- keit durchschimmerten und in manchen Zellen die blaue Farbe gar nicht anpahmen. Die Veränderung griff rasch um sich, jedoch nicht allgemein , so dass einzelne Zellen und Zellpartien hellgrün gefärbt blieben und Inselchen unter den blaugefärbten bildeten. Diese Erscheinung scheint, so wie die oft so auffallenden Karben der Moose überhaupt noch sicht gehörig beachtet und erklärt worden zu sein. Ich erinnere nur hier an die weisse Farbe der 'Sphagnen,, an 'die seegrüne von Leucobryum vulgare, Trichostomum glaucescens; an die goldglänzende von Hypnum chrysophylium, nitens, au die braunglänzende von Hypnum rufsecens, an die carminrothe von Alicula- ria compressa, an die matt- und dunkelbraune der Andreacen, der Frulla- nien, an die schwarze Farhe einiger Grimmien und Orthotrichen u. s. w. Zum Schlusse führe ich noch zwei Arten Moose aus der Gegend von Iglau vor, welche hier häufig und ungemein üppig fructificiren. Es ist Ra- comitrium canescens Brid. und Dicranum montanum Hedw., ersteres auf Heidehoden in Hohlwegen, letzteres in Hochwäldern an der Basis alter Tannen. Herr Prof. R. v. Perger legt ektypische Pflanzenabbildungen aus der k. k. Hof- und Staaisdruckei in schwarzem und farbigem Drucke vor, die dadurch gewonnen werden, dass natürliche frisch- getrocknete Pflanzen zwischen zwei glatt geschliffenen Bleiplatten durch die Druckerpresse gezogen, einen ausserordentlich genauen Abdruck geben, der von da abgenommen und durch den Druck ver- vielfältigt werden kann. Ueber die in dieser Richtung von früher Zeit an bis jetzt geschehenen Versuche gibt er folgenden literari- schen Nachweis. 1570. Im Kunstbuche des Alexii Pedemontani (welcher das Ori- ginal zu Anfang des 16. Jahrhunderts schrieb), in Deutsch ge- bracht durch Wecker; Seite 423 kommt die erste Nachricht über das Abdrucken natürl. Pflanzen vor. 1663. Hier. Cardamus (Opera. V. 3, p. 581) sagt: «“Herba virens aerugine, carbonibusque tritis imbuta, pro coloris ratione alter utrum augentes, chartae ımprimitur ut vestigium quasi ichnographiae remaneat.n 1665-1666. M. -de Monconys erzählt in seinem Journal de Voyayes, V.2, p- 450, dass er zu Rom von dem Dünen Welquenstein unterrichtet wurde Pflanzen abzudrucken. 1728 47 legt Prof. Kniphof zu Erfurt mit dem Buchhändler Funk eine Pflanzendruckerei au, und liefert ein Werk von 1200 Ab- bildungen, von dem sich ein Abdruck in der Bibliothek der Naturforscher zu Erfurt findet. 1733 erschien Bruckmann, die Art Kräuter nach dem Leben abzu- 1741. drucken, Wolfenbüttel. 4. gibt der Buchdrucker Henning zu Berlin drei hundert Pilan- zenabdrücke unter dem „Titel: Specimen Florae Berolinensis“ heraus, 1757 erscheinen die ersten Hefte von zwölf Hunderten von Pflanzen- 1760— 1764 abdrücken unter der Aufschrift: „Jo. Hier. Kniphofii Bota- nica in Originali seu Herbarium vivum u. Ss. w. Halae, opera et studio Joa. Godof. Trampe“ (des Buckdruckers der mit Kniphof in Verbindung stand). Die späteren Hefte tra- gen die Jahreszahlen 1759, 1760, 1761, 1762, 1763 und 1764. erschien : Ektypa vegetabilium usibus medicis destinatorum u. s.w. — — von Prof. Chr. Gottl. Ludwig. Impressit Jo. God. Trampius. 8 Hefte mit lat. und deutschen Nachrich- ten. Fol. 1763 erscheint in Nr. 2 der Gazette salulaire: Recette pour copier 1777 toute sorte de plantes sur du papier, communique a la So- ciete de Dublin par Mr. Guill. Newby. beginnt zu Hamburg ein Werk unter dem Titel: Icones plantarum, partes, colorem, magnitudinem_ et habi- tum earum ad amussim exhibentes u. Ss. w. — — ediderunt Gieseke, Schultze, Abendroth und Buek, Opera et sumptibus J. v. Döhren. 1730 in Beckmann’s Beiträge zur Geschichte der Erfindungen. Leip- zig. 8. V. 1. p. 514 über Pflanzenahbdrücke. 1782 führt Cober in seiner Büchersammlung (8. 491) ein derlei Werk ohue Titel auf, welches aus 75 Tafeln, besteht, deren erste die Boerhuvia hirsuta, die letzte den Fucus siliquosus darstelit. 17840d.1785 erscheint zu Wetzlar Ernst Wilh. Martius Werk: Neueste 1788— 1793 Anweisung Pflanzen nach dem Leben abzudrucken (diese An- weisung ist sehr genau, Martius scheint auch viele Ge- schicklichkeit im Abdrucken der Pflanzen erreicht zu haben, da er 300 Pflanzen 2000mal und zwar vom April bis November 1780 abdruckte). erscheint Hoppe’s Ektypa Plantarum Ratisbonensium oder Abdrücke der Pflanzen, welche um Regensburg wachsen u. s; w. Regensburg. Fol. 1796, Hoppe, Ectypa plantarum selectarum. BKegensburg. Fol. 48 Ausserdem erschienen in vielen Zeitschriften Andeutungen und Beleh- rungen über den Pflanzenabdruck, deren Krunitz in seiner ökonomisch- technischen Encyelopädie (Berlin 1798) nebst den meisten der oben angeführten Werke erwähnt. Fndlich führt unter manchen der Vorigen Pritzel in seinem Thesau- rus Bot. noch folgende Neuere an: 1809, Graumüller, Neue Methode von natürl. Pfanzenabdrücken, Jena. 4, und 1914. Opp, Neue Pflanzenabdrücke, Gräser. Fol. Zum Schlusse legt Herr G. Frauenfeld folgende eingegan- gene Manuscripte vor: Ueber die ersten Stände einiger Phycideen von J.v. Hornig. Zwei neue österr. Spanner, beschrieben von J. Mann und Verzeichniss von Alpenpflanzen auf 14 steierischen, kärnthnerischen, salzburgischen und österreichischen Alpen gesam- melt von Fr. Hillebrand und Jos. Graf Zichy. (Siehe Ab- handlungen.) Endlich wurde noch die von Herrn Fr. Hoffmann übergebene Apis ligustica aus Süd-Europa vorgelegt. Es ist dieselbe aus dem ersten Bienenstocke, der lebend aus Mira bei Venedig zur fernern Züchtung ‚nach Wien gebracht wurde. Herr Hoffmann hat die Zellen ganz genau übereinstimmend mit jenen der nordeuropäischen A. mellifica, von der sie sich durch die rostrothen Binden auf den zwei ersten Leibringen unterscheidet, gefunden, und wird die weiteren Ergeb- nisse später mittheilen. Versammlung am 2. März 1853. Vorsitzender: Herr Vicepräsident Dr. E. Fenzi. Neu eingetretene Mitglieder: Als Mitglied P. T. Herr Doderlein Dr. Pietro, Prof. d. Univers. zu Modena Fischer v. Waldheim, g. k. russ. wirkl. Staatsrath. Präs. der natf. Gesellsch. zu Moskau Friedenwagner Jacob .....cuerse-ceeses«- Fuchs Rudolf, Prof. zuh. Kreuz, Hochw... Graf Rainer, k.k. Prof. in Klagenfurt.... Hollerungh Carl, Pred. zu Modern ...... Khuen Andr., landst. Rechn. Off. ........ Kolenati Dr. Fried., k. k. Prof, in Brünn .. Osten-Sacken, Carl Rob. Freih.v........- Rziha Alois, zu h. Kreuz, Hochw. ........ Scheider, in Rzezow Streinz Dr. Wenzt, k.k. Gubernial-Rath und Protomedicus in Gratz .........- Wodzicki Casimir, Graf v., zu Krakau .. Zeller P. C., Prof. in Glogau ERaaE Dur var Dar Bar Pr er ya Br ur Br Er Br Er Er u ur Br Er Er Der ap Er Sur Ba Ber er ar er ee ur u Er Er Br bezeichnet durch P. T. Herrn A. Sennoner u. G. Frauenfeld. Das Präsidium. G. Mayr u. A. Kerner. J« Zelenka u. J. Ortmann. Br. Leithner u. Dr. Schiner. Dr. Stur u. Dr. Doleschal. Castelli u. Dr. Fenzl. Das Präsidium. Das Präsidium. J. Zelenka u. J. Ortmann. G. Mayr u. J. Rabl. A. Sennoner u. G. Frauenfeld. Das Präsidium. J. Lederer u. J. Munn. Eingegangene Gegenstände: Eine Sammlung Land- und Süssw. Conchylien. Geschenk des Herrn P, Strobel. Denkmünze zur Vers. d. Naturf. im Jahre 1832 von der Stadt Wien. Geschenk des Herrn E. Heger. Karte von Siebenbürgen. Geschenk des Herrn M. Sennoner. a] 30 Massalongo A. Ricerche sulla anatomia dei licheni erost. Verona 1852.38 Sopra le piante foss. d.terr. terz. d.Vicent. Padua 1851. 8. Consp. flor. tert. orb. primaevi. Padua 1852. 16. Sporodiction nov. lich, genus Synopsis palmar. fossil. Synopsis lichenum blast. Separat- Amphoridium nov, lich. genus Abdrücke. “ Nota sopra due frutti foss. Anmidmadversio in licid. bolc. cyr. poll. Zanardini G. Flora dalmatica. Venedig 1352. 8. Geschenke des Hrn. Prof. A. Massalongo. Betta Ed. N. d. Descriz. di due nuove Conch. terr. d. veneto. Verona 1852. 8. Geschenk des Herrn Verfassers. 5 Arten Conchylien aus Italien. Geschenk des Hrn. L. R. v. Heufler. 19 Arten Reptilien in Weingeist. Geschenk des Hrn. Ed. N, de Betlta. 1 Packet Pilanzen aus der Gegend von Meran. Geschenk des Hrn. @. Bamberger. Goldfuss Dr. A. Grundriss der Zoologie. Nürnb. 1826, 3. Kalchberg A. R. v. Ueber die Naturder Pfauzenauswüchse. Wien 1828. 8. Paulet: Flore et fauna de Virgite. Paris 1824. 8. Dahl 6. Coleoptera und Lepidoptera. Wien 1823. 8. Prunner L. Lepidoptera pedemontana. Geschenk des Hrn. E. Heger. Goldkörner für Haus- und Landwirthe. 16. Porth E. Briefe über allg. Naturkunde. Prag 1853. a Wessely J. Die österr. Alpenländer und ihre Forste. Wien 1853. 2. Th. 8. Petri B. Agronomie und Agricultur in Bezug auf staatsw. Interesse. Wien 1847, 8. Binder J. F. Die vortheilhafte Benützung der Runkelrübe. Hermannstadt 1842. 8. Balling K. Der Getreidestein. Prag 1852. 8. Hoffmann Fr. System des Futterbaues. Wien 1853. 1. 2. Lief. 8. Ranert J. Die Seidenzucht im Kleinen. Prag. 1853. 8, Wenzig J. Uebersicht der Erdoberfläche. Prag 1853. 8. Wolf Leo. engl. und amerik. Landwirthschafts-Maschinen. Wien 8. MassalongoA. Richerche sulla autonomia deilich. crost. Verona 1852.8. Jasbitz G. Istruz. utiliss. ed economiche pel comm. nov. scienze etc. | Triest 1852. 8. Fusina V. Un pens. sul orig. della malaltia delle vili. Pavia 1852. 8. Zenone S, Illustr. sull’acgua minerale salino-ferr. Bassano 1853. 8. 51 Schott H. Aroideae I. Wien 1853. Fol. Chromy Dyzma. Objasnienie; Erläut. über Viehzüchtung. Krak, 1853. 8. Stamm Ferd. O sposobach; vom Anbau der Rüben. Krak. 1853. 8. Umeni Hospodarske. v Praze 1853. 8. Grimm J. Zaklady; Grundzüge der Geognosie. Prag 1852. 8. BandlJ. A. Gerinczes; Naturg. der Wirbelthiere. Pesth. 1832. 8. Katona D. Gyümölgsföck ; Obsthaum-Zucht und Melonencult. Pesth 1853. 8. Novice Kmetijskih. Nr. 9— 17. Tydennik, Casopis pro polni. Nr. 1— 9. 1 giardiniere. Nr. 10 — 11. Pravnik. Nr. 1— 3,5 — 7% Wochenblatt der steierm, Landw. Ges. Nr. 13 — 17. Allg. Land- und Forstw. Zeitung. Nr. 5 —9. Mitth. üb. Geg. der Landw. u. Indust. Kärntens. Nr. 1. Mitth. d. k. k. m. schl. ‚Ges. z. Bef. des Ackerbaues in Brünn. Nr, 4 — 9. Mitth. d. Forstver. d. österr. Alpenländer. Nr, 3—5. Wochenblatt d, Land- und Hauswirthschaft. Nr. 6—-9. Centralblatt für ges. Landescultur, Nr. 2 — 9. Zeitschr. f. Natur und Heilkunde in Ungarn. Nr. 31 — 314. Oesterr. bot. Wochenblatt. Nr. 5 — 8. Lotos. Jänner 1853. Geschenk der k. k. obersten Polizeibehörde. Schaustufe des Brennberger Ligniten Bergbaues. Geschenk des Hrn. A. Wickenhauser. Heger E. Beiträge z. Insectenfauna Oesterreichs. 5. Lief. Geschenk des Verfassers. Lotos, Zeitschrift des Vereines Lotos. Jänner 1853. Schriftentausch. Schliesslich theilt der Secretär, Herr G. Frauenfeld mit, . dass das Vereinsmitglied Herr Karl Doblika die Bestimmung der Arachniden und Myriapoden übernommen, und dass Herr Ritter Ludwig v. Heufler ein Verzeichniss seiner Druckschriften bota- nischen Inhalts übergeben habe, wobei er bemerkt, wie wünschens- werth es wäre, wenn dergleichen Verzeichnisse auch von ‚anderer Seite übergeben würden. Der Herr Vorsitzende eröffnet die Sitzung mit der Mittheilung, dass die Direction und der Ausschuss sich im Namen des ganzen Vereines gedrungen gefühlt hätten, Sr. k. k. Majestät bei Gelegen- .* 52 heit der wunderbaren Rettung aus so drohender Lebensgefahr, eine Ergebenheitsadresse zu überreichen. Herr J. G. Beer spricht über Gruppirung der Orchideen nach ihren Bulbenformen : Zur ersten Abtheilung. Ich habe mich bemüht die verschiedensten Formen, welche bei der Familie der Orchideen vorkommen in drei Kränze zusammenzustellen. Bei jedem Kranze sind die europäischen Orchideen-Formen, mit all ihrer Ab- wechslung zugezogen. Jeder dieser Kränze beginnt mit einer in Europa ein- heimischen Orchidee, umfasst tropische Formen bis zu den grösst ausgebil- detsten Luftknollen und. kehrt zurück, wieder bis zu einer europäischen Pflanze, welche dann ebenfalls stufenweise bis zur Eingangsform führen. Als ich an diese Arbeit ging, fand ich selbe im Anfange sehr schwer durchführbar, allein bei dem reichen Materiale, welches ich jetzt täglich vor Augen habe, lichteten sich bald die Zweifel und ein Verbindungsglied fand sich nach dem andern. Ich gestehe gerne, dass man nur dann im Stande ist, sich einer solchen Arbeit zu unterziehen, wenn man alle Formen frisch im Gedächtuisse hat, da selbe aus allen Welttheilen zusammengesucht wer- den mussten. Aber der Nutzen hiervon wird für die Kenntniss dieser Pflan- zen, die grosse Erleichterung zur Auffindung der Genera sein; obwohl ich gerne zugestehe, dass nicht jede Species zur Giltigkeit gelangt. In meinem Buche über die Familie der Orchideen werde ich bei jeder hier in den Kränzen vorkommenden Species alle gleichartigen Bildungen aus anderen Ge-. schlechtern zuziehen, aber bei jeder noch zu nennenden Pflauze, die, wenn auch oft sehr geringen Unterschiede anführen. Bezüglich der inländischen Orchi- deen habe ich die Ehre der hohen Versammlung eine Reihenfolge in getrock- neten Exemplaren vorzulegen. Dieselbe ist das Verbindungsglied der europäischen Orchideen mit jenen der Tropenländer. Selbe heginnt mit Malaxis paludosa, einer aufrechten Pflanze, von einer Bulbe zur andern mit langen Verhindungsorganen ver- sehen. Dann folgt Sturmia Loesellii oder Malaxis monophylios eine Pflanze mit ebenfalls aufrechter Bulhbe, aber bei weitem kürzeren Verbindungsorgan, von einer Bulbe zur anderen. Dann folgt Herminium monorchis, eine Pflanze mit langen wagerechten Verbindungsorganen und abwärts stehender Bulbe, und nun folgen alle, welche eine oder zwei Bulben haben, wie unsere Orchis, Ophrys u. s. w., hierauf folgt Spiranthes autumnalis , eine Pflanze, welche fleischige wurzelförmig verlängerte Bulben hat; dann kommt Himanthoglossum viride, eine Pflanze, wo jede der zwei Bulben am untern Ende wurzelförmig getheilt erscheint, dann folgt Nigritella angustifolia, eine Pflanze, deren Knolle in fleischige Wurzeln sich theilt; nun folgt Coraliorrhiza innata, eine Pflanze, deren Knolle wie Korallenstämme gebildet ist; endlich kömmt Epipactis nidus avis, eine Pflanze, deren Bulbe theilweise in fleischige Wurzeln aufgelöst ist, und schliesslich Listera cordata mit leischigen Wurzeln. - 53 Wir haben nun bei Malazxis paludosa, einer Pflanze, welche den tropischen Formen am nächsten steht, angefangen, und endeten bei Lastera cordata, bei welcher die Bulbe förmlich zur Wurzel umgestaltet erscheint, diese Pflanze gleicht ebenfalls ‘einer Menge tropischer Orchideen besonders den tropischen Spiranthideen. Indem ich nun die Ehre habe, auf die im Anfange dieses Vortrages berührten Kränze nochmals zurückzukommen, er- laube ich mir folgende vorläufige Andeutung: Der erste Kranz fängt bei Goodyera repens an, hierbei ist die grösste Aöro-Bulbenform Peristeria elata; endlich schliesst sich der Kranz über Malazis paludosa und den europäischen Formen bis Listera cordata wieder bei Goodyera repens. Der zweite Kranz geht über die europäischen Formen zur Malaxis mo- nophylios, Hier ist die grösste Aöro-Bulbenform Laelia superbiens und endet bei Malaxis paludosa. Um diesen Kranz zu schliessen, darf man nur die europäischen Formen zurückgehen. Der dritte Kranz beginnt bei Sturmia Loesellü; hierbei ist die grösste tropische Aöro-Bulbenform Cyrtcpodium punctatum und geht durch Cypri- pedium Calceolus zu den europäischen Orchideen-Formen über. Reihenfolge des ersten Kranzes: Goodyera repens Neottia elata Calanthe veratrifolia Peristeria Parkerii Coryanthes Albertinae Gongora maculata — plantaginea Stanhopea tigrina — Perothetlü Brassia macrostachia = vestita Miltonia spectabilis Peristeria elata Burlingtonia rigida — pendula Mataxis paludosa. Reihenfolge des zweiten Kranzes : } Malaxis monophylios Dendrobium compressum Microstylis histyonantha = aggregatum Epidendrum pyriforme = speciosum = Hellerii Cattleya (Laeliopsis) Domingensis > phoeniceum — Skinneriü = ciliare Laelia superbiens — Stamfortianum — aurantiaca — floribundum — Perriniü = cinnabarium — anceps Parkerii Dendrobium transparens Cattleya Mossiae — crumenatum — superba = monitiforme — . tigrina — albo sanyguineum Laelia Galiottiana _ ceretaceum — acuminata _ densiflorum Ornithidium coccineum = Farmerii Malaxis paludosa 54 Reihenfolge des dritten Kranzes: Sturmia Loeselli N Cymbidium giganleum Bletia Shepherdiü —— Mastersiüt Acantophippium bicolor == aloefolium Catasetum integrinum Cypripedium insigne Mormodes unicolor — caudatum Cycenoches chlorochyton — Lowii Cyrtopodium punctatum >= Frapaeanum Cymbidium Gibsoniü — Catlceolus. Sämmtliche Abbildungen der hier benanten Pflanzen, welche ich selbst und zwar mit geringer Ausnahme von lebenden Individuen, alle in matür- licher Grösse zeichnete und die Ehre habe hier vorzulegen, dürften in sofern von Interesse sein, zumal in dieser Richtung zur Erkenntniss vou einer Form zur andern, meines Wissens noch Niemand Achnliches bearbeitete. Der Nutzen derselben wird sich erst bei Verwendung in meinem Buche klar und deutlich herausstellen. Was das Alter der Orchideen im Allgemeinen betrifft, glaube ich, dass sie fünf ja selbst zehn Jahre bedürfen, um zu blühbarer Stärke zu gelangen. Bei unseren Orchideen, welche Knollen hilden, haben wir immer ein scheinbar zwei bis dreijähriges Individium vor uns, nämlich wenn die Pflanze zwei Knollen und einen Trieb besitzt, scheinen sie dreijährig, oder ‘mit einer Knolle und einen Trieb scheinen sie zweijährig zu sein, da die älteren Knollen ganz sufgesogen werden, und die Häute derselben in der Erde sich auflösen. Es ist daher gar nicht möglich bei unsern knollenartigen Orchideen das Alter derselben zu erforschen. Am besten lässt sich noch annäherungs- weise das Alter von Cypripedium Calceolus erkennen. Ich erlaube mir bier aus meinem Herbarium ein Exemplar zu zeigen, welches mindestens zwölf Jahre alt war, als es ausgegraben wurde. Wenn an dieser Pflanze die erste kleinste Knolle nur zwei Jahre alt ist, so scheint diese Pflanze im fünften Jahre blühbar gewesen zu sein. (Alle Abbildungen, welche ich bis jetzt von Cypripedium Calceolus sah, zeigen immer eine dichte Bewurzelung, ohne deutlich gezeichnete aufrechtstehende kleine knollenähnliche Gebilde, welche sich gerade an diesem Exemplar besonders gut bemerkbar machen.) Man darf auch nicht unberücksichtigt lassen, dass gar manche Species unserer Orchideen ein auch zwei Jahre ruhen, daun aber wieder ge- kräftigt erscheinen. Bei den tropischen Oncidien mit einer kleinen Aöro- Bulbe und oft unverhältnissmässig grossem, dicken Blatte trifft man auch oft die Pflauze in ihrem natürlichen Standorte ein, zwei auch drei Jahre in Ruhe an. Bei den tropischen Orchideen lässt sich wohl leichter auf das Alter schliessen, da die Luftbulben derselben oft acht bis zehn Jahre frisch bleiben, 35 aber von dem Heranwachsen bis zur blühbaren Stärke haben wir sehr wenig Erfahrungen. Ich habe viele Orchideen untersucht, welche eingeführt wurden, und darunter erstaunlich alte Pflanzen gesehen. Galleotti in Brüssel zeigte mir eine Laelia graundiflora, eine vereinigte Masse von über 300 Aöro-bulben. Ich besitze eine Cattleya Mossiae, welche vor der Theilung, 78 Knol- len zusammenhängend hatte. Wie alt müssen solche Pflanzen wohl sein?! — Ein einziges Mal hatte ich die Kreude an einer Gewiss Jahrhunderte. Laelia acuminata den Entwickelungsgang der Bulbe von erbsengross bis zur blühbaren Grösse an einem Original-Exemplar beobachten zu können, jede nachwachsende Bulhe hatte doppelte Grösse erlangt, aber ich zählte 17 Bulben bis zur blühbaren Grösse. Wir sehen, dass diese langsame Ent- wicklung es natürlich erklärt, dass selbst in den üppigen tropischen Gegenden schon manche Species dieser Familie, welcher sehr nachgejagt wird, -— we- nigstens an den bekannten Standorten gänzlich ausgerottet ist. So ist Cattleya crispa in Brasilien bei Rio-Janeiro nicht mehr zu finden. — Nach Beurtheilung eines kleinen Sämlings, welcher sich nun im dritten Jahre in meiner Sammlung befindet und ohne Zuthun bei einer anderen Pflanze keimte, habe ich mit Bestimmtheit gesehen, dass die ganz kleine Bulbe sich im zweiten Jahre zu entwickeln beginnt, im ersten Jahre erscheint nur ein sehr kleines spitziges Blatt; wo die Pflauze hingehört, ist noch nicht zu er- kennen, vielleicht ist es ein Catasetum. Es muss als ein neuer Beweis der vollen Giltigkeit meiner zweiten aufgestellten Abtheilung der Orchideen erscheinen, — dass sich von allen dem in diesen Vortrage Gesagten, gar nichts auf die zweite Abthei- lung anwenden lässt. Herr G. Frauenfeld hält folgenden Vortrag: Unter den, von unserm verehrten Präsidenten, Sr. Durchlaucht Herrn Fürsten zu Khevenhüller, im verflossenen Jahre aus der Adelsberger Grotte mitgebrachten Thieren befand sich auch eine Zecke, welche schon damals bei der ersten Besichtigung durch Hrn. Kollar als neu bezeichnet wurde. Auch Dr. Doleschal, der sie mit den im k.’k. Museum befind- lichen Thieren dieser Familie verglich, erklärte sie für eine neue Gattung aus der von Koch aufgesteilten Familie der Argasiden, einer Abtheilung, bei welcher der Kopf an der Unterseite des Leibes befindlich, so dass, von oben ausser der Rückenscheibe nichts, als die darüber hinausragenden Füsse bemerkbar sind, während bei dessen eigentlichen Iwodiden und Rhipistomiden der Kopfschild flach am Rücken liegend, mit vorgestreckt daran befindlichem Rüssel und Tastern von oben vollständig sichtbar ist. Als ich jedoch das Thier in Untersuchung nahm, fand ich, dass es in keiner dieser beiden Fa- milien untergebracht werden könne, sondern einerseits den eigentlichen Ixodiden eben so gut zu nähern sei, als andererseits Mehreres für die Stel- lung bei den Argasiden oder Randzecken spricht. 36 Koch sagt, die Kinnladentaster haben bei allen Zeckenarten drei Glieder von verschiedenen Formen. Latraille nennt sie bei seiner Tribus: Acarides, fünfgliedrig und bezeichnet die wenigergliedrigen als palp. adnati. In den Suites a Buffon, so wie nach Hrn. Kollar’s höchst genauen gründlichen Untersuchungen, in dessen bildlicher Naturgeschichte, sind sie (nach Argas persicus) für die Argasiden viergliedrig dargestellt *). Mag man sich auch vom physiologischen Standpuncte für Latraille, d. h. die Aufstellung einer allgemeinen Grundzahl als Norm,.entscheiden, so ist es in der beschreibenden Naturgeschichte, um Verwirrungen zu ver- meiden, doch wohl vorzuziehen, in so ferne davon abzuweichen, dass man strenge nur jene über die ungetrennte Basis frei hinaustretenden Glieder bezeichnet und zählt. Bei dem Thiere aus der Adelsberger Grotte sind diese Taster nur eingliedrig oder wollte man die nur unbestimmt abgegränzte Wulst, auf der dieses birnförmige Glied aufsitzt, dennoch mitzählen, höch- stens zweigliedrig, eine so geringe Gliederzahl, wie mir bei keiner Zecke weiter bekannt ist: Wenn wir hierzu den ganz verschiedenen Bau derselben nehmen, der sie, rings mit Borsten besetzt und weit vom Rüssel entfernt stehend, durch die Birnform, die nie eine Krümmung, wie bei den Argasiden erlaubt, von den Randzecken ebensowohl entfernt, wie von den Ixodiden, wo sie dreikantig oder deren Innenseite ausgehöhlt, derart, dass sie sich dem Rüssel scheidenartig anschliessen, so müsste dieses 'TThier, wenn Koch’s Familien angenommen werden, eine eigene solche Abtheilung bilden. Ja selbst die Stellung des Kopfes oder Mundes am nicht ausgeschnittenen Vor- derrand des Rückenschildes senkrecht nach unten gerichtet, wodurch er mit jenem genau einen rechten Winkel bildet, was bei keiner Zeckenart als na- türliche Richtung weiter vorkönmt, auf das ich als besondere Eigenthüm- lichkeit glaube aufmerksam machen zu dürfen, spricht hierfür. Da ich Gelegenheit hatte, das Thier noch lebend zu beobachten, so ist dadurch jeder allfällige Zweifel beseitigt, dass diese Stellung vielleicht erst durch den Tod oder eine sonst wie bedingte gewaltsame sei. Bei den Argasiden, obwohl weit vom Vorderrande entfernt und au den Leib ange- drückt, steht der Mund ziemlich parallel mit der Körperachse, eben so bei den übrigen Zecken mit vorgestrecktem Kopf in der Richtung des Körpers, und ist diess bei ihnen um so bestimmter die natürliche Lage, als die sau- gende Zecke, sobald sich der Rüssel vollkommen eingesenkt, noch lange ehe sie die Callosität der Umgebung oder der angeschwollene Hinterleib. dazu zwingt, nicht flach auf der Haut aufliegt, sondern deren Hinterrand ziemlich erhöht ist. *) Ich hatte nur Gelegenheit, aus dieser Familie ein einziges Exemplar von Argas reflevus zu untersuchen, bin jedoch, da ich dasselbe keiner Zergliederung unterziehen durfte, der angestrengtesten Mühe unge- achtet nicht im Stande, zu entscheiden, ob dessen Palpen drei- oder | viergliedrig sind. 57 Koch hat in seiner siebenten Ordnung: Ricini, die er aus den Milben als gleichwerthige Gruppe ausscheidet, die Argas-Arten eingeschlossen, ge- wiss mit vollem Rechte, da sie hier natürlicher untergebracht sind, als bei den Gamaseiden, wohin mehrere Schriftsteller dieselben stellten. Unser Thier nun zu den Zecken zu bringen, kaun wohl keinen Anstoss erregen, wenn es auch immerhin fraglich bleibt, ob dasselbe an seinem Aufenthaltsorte Je als Blutsauger aufzutreten vermag, und es dürfte dann am zweckmässig- sten zwischen die Argasiden und Ixodiden zu stellen sein, da es, wie ich gezeigt, in keine dieser beiden Familien gehört. Ohne mich jedoch hier in irgend eine Begränzung weiter einzulassen, die auch jedenfalls eine Aen- derung der einzelnen Diagnosen in dieser Gruppe erforderlich macht, gehe ich zur Beschreibung des Thieres selbst über: Eschatocephalus. Ixodinearum genus novum: Ocellis nullis. Capite verticali. Patpis pyriformibus, rostrum longitudine aequantibus, setosis. Pedibus elonyatis, yracilibus, setosis. Laeviyatus, nitidissimus. Eschatocephalus graecilipes: Oval, flach, glatt, glän- zend wie polirt; der Körperrand im Tode stark nach aufwärts gekrümmt, schön rosıbraun mit schwarzen Zeichnungen. Kopf, Palpen, Füsse ebenfalls rostbraun, letztere beide stark steifhaarig 2” lang. Der Körper ist sehr flach, eiförmig. Am vordern, schmälern Rande zu jeder Seite eine kaum merkliche Einbuchtung. Im Leben ist die ganze Oberseite gespaunt ausgebreitet und erscheint das Thier daher breiter, wäh- rend im Tode der Rand an den Seiten und rückwärts sich ziemlich breit nach oben krümmt. Von einer Abtheilung desselben in einzelne Schilde ist eben so wenig sichtbar als bei den Argasiden. Dieser Rand ist ziemlich ‘verbleicht, so dass das Thier beinahe weiss gerandet erscheint, was im Leben weniger merkbar ist. Die. Farbe der Rückenscheibe ist rostbraun, glatt, stark glänzend. Eine schwarze, wie aus dem Innern durch die Haut. durch- scheinende Zeichnung begränzt den Seitenrand. Ein eben - solcher vorn und rückwärts gegabelter Längsstreifen geht über die Mitte, und von demselben reicht hinter dem ersten Drittel der Länge eine schwarze Ver- bindungslinie nach dem Seitenrande. Uebrigens sind diese schwarzen Zeich- nungen weder ganz regelmässig noch scharf begrenzt, sondern hier und da verschwommen, Unterseite gleichfalls glänzend rostbraun mit unregelmässi- gen schwarzen Flecken. Bauchmitte der Länge nach vertieft. Mund von gleicher Rostfarhe, glänzend, am Vorderrande eingefügt senkrecht abwärts stehend, Oberlippe viereckig an der Basis verschmälert, Rüssel von gleicher Länge, an der äussersien Spitze mit wenig Widerhäkchen besetzt. Die birn- förmigen Fühler von der Länge des Rüssels sitzen auf einer scheibenartig abgestutzten, mit einer Wulst umgebenen, etwas vorgezogenen Stelle am Vor- 8 58 derrande des Mundes, und sind dieselben mit langen steifen Borstenhaaren ringsum ziemlich stark besetzt. Die innern Theile des Rüssels vermag ich nicht anzugeben, da ich das einzige Exemplar, gerade wegen der eigenthüm- lichen Stellung des Kopfes, die vernichtet hätte werden müssen, nicht zer- stören wollte. Die Beine mit dem ührigen Körper an Glanz und Farbe über- einstimmend, sind dünn, lang, mit steifen Borstenhaaren gleichmässig rings besetzt. Das zweite Paar wenig kürzer als das erste; viertes Paar das längste. Das erste unbewegliche Hüftenglied ist ziemlich rundlich, das näch- ste etwas, länger, kugelförmig. Das 3., 4., 5., jedes doppelt so laug, als dieses zweite Hüftenglied, cylindrisch , das 6. und 7, an welchem man die Theilung nicht so deutlich wahrnimmt, sind zusammen um ein geringes län- ger als eine der drei vorhergehenden Beinglieder. An der Spitze derselben befindet sich ein glashelles gestieltes Knöpfchen mit zwei Krallen. Ich hatte meine Arbeit eben vollendet, als der auf seiner Rückkehr von einer südlichen Reise hier verweilende in russischen Diensten befind- liche Freih. v. Osten-Sacken mir ein Exemplar dieser Zecke, das er ebenfalls tief in der Adelsberger Grotte gefunden, zeigte und mittheilte, dass auch Hr. Schmid in Schischka sie dort gefunden, und Ixodes troglodytes benannt habe. Es stellt sich somit die Höhlennatur dieses Thieres unzweifel- haft heraus, und wäre nur vielleicht um so emsiger nachzuforschen, ob sie nicht an den in den Karsthöhlen zahlreich lebenden Tauben vorkommen, da unser Argas reflexus bekanntlich ebenfalls an Tauben lebt. (Siehe Abbildung.) Weiters gibt Hr. G. Frauenfeld folgende Notiz: Herr Gadamer sagt in der neuesten Naumannie 11. 3. p. 12 u. s.f. „er habe nie geglaubt, und glaube nach angestellten Versuchen au einem sezähmten Auerhahne nun um so weniger, dass derselbe während des soge- uaunten Schleifens taub und blind sei.“ Ich habe schon einigemale Gelegen- heit gehabt, darauf aufmerksam zu machen, wie höchst vorsichtig man sein müsse, von gezähmten oder sonst in ganz veränderler Lage befindlichen Thieren ohne weiters allgemeine Schlüsse über ihr Leben im wilden Zu- stande zu ziehen. Wir dürften dem Satze, den ein geistreicher Physiologe bei Gelegenheit einiger aus Vivisectionen gezogenen raschen Folgerungen warnend entgegenrief: „Die Folter frägt, und derSchmerz aut- wortet,“ wohl eine etwas erweiterte Beachtung gestatten. Ohne den buchstäblichen Sinn von taub und blind, den wohl Niemand darein legen wird, anzunehmen, kann ich aus meinen Jagderfahrungen zwei Fälle anführen, dass die momentane Aufhebung dieser beiden Sinne bei dem Auerhahne während des Balzens in einem Theile seines rhythmischen Gesan- ges wirklich vollkommen ist, wenn sich auch dieselbe, wie Hr. Gadamer am angeführten Orte schon gethan, ganz natürlich erklären lässt. 59 Wer mit der Hochgebirgsjagd bekannt ist, weiss, dass man den Auerhahn zur Balzzeit anspringt. Er lässt nämlich seinen Liebesgesang, das sogenannte Glucken und Wetzen, in tactmässiger Abwechslung von beiläufig zwei zu zwei Secunden ertönen, wovon dieser zweite Theil, das Wetzen, um rascher an ihn heranzukommen, derart benützt wird, dass man zwei bis drei grös- sere Sprünge macht, während dem Glucken aber unbeweglich verharrt, in was immer für einer Stellung man sich befindet. Den ersten Auerhahn sprang ich in Begleitung eines alten bewährten Schützen an, der mich au der Hand hielt, um in gleichmässigem Tempo mit ihm zu springen. Es war an einem schönen Frühlingsmorgen, Ende März 1830 früh um vier Uhr. Mein Führer hörte den Hahn Jängst schon, ohne dass ich im mindesten etwas davon wahrzunehmen vermochte. Noch sehr weit von ihm entfernt, mussten wir über ein Haag setzen. Mein Begleiter, mit voller Aufmerksamkeit auf mich gerichtet, dass ich nichts verderbe, hatte das Unglück, im Uebersetzen zu fallen, wobei eine Stange des Zauns brach, wodurch natürlich ein gewaltiges weitschallendes Getöse verursacht ward. Gleich darauf hörten wir den klatschenden Flug einiger, nach diesem Flügelschlage zu urtheilen, sehr grosser Vögel. Mein alter, am Bodeu keineswegs bequem, dessenungeachtet äusserst ruhig liegender Schütze winkte mir mit der Hand, ebenfalls ruhig zu verharren. Wir verblieben so eine Zeitlang, als abermals in gleicher Richtung wie früher der Abflug eines grossen Vogels erfolgte. Ich dachte nunmehr natürlich Alles verdorben, da ich wusste, wie scheu und vorsichtig diese Vögel sind, allein mein erfahr- nerer Begleiter wiederholte sein mahnendes Zeichen dringend, nur ruhig zu bleiben. Mit der gespanntesten, ängstlichsten Erwartung horchten wir, und es mochten von dem Falle ab beiläufig 6— 8 Minuten verstrichen Sein, als mein Begleiter aufsprang, ausrief: „nun ist alles gut,“ mich abermals au der Hand fasste, und wir so unsere unterbrochene Springpartie wieder weiter fortsetzten. Ich war durch die ausserordentliche Spannung damals zu sehr eingenommen ; für den unbefangenen Zuseher müsste aber die ganze Szene höchst komisch gewesen sein, und so ziemlich das Aussehen, wie das Beginnen von zwei Verrückten gehabt haben. Endlich an einer freien Stelle im Walde angelangt, sah ich meinen Auerhahn in geringer Schussweite vor mir auf einer mittelhohen Tanne auf der obersten Spitze balzend sitzen. Man mag sich aber meinen ungeduldigen Aerger und meine Furcht, dass es so nahe am Ziele übel ablaufen könne, vorstellen, als mein Führer, mich fest bei der Hand haltend, die rhythmischen Zwischensätze benützend, in abgebrochener Rede ganz laut sprach, mir Vorsicht anempfahl und anrieth, in Falle als mein Schuss fehlginge, auch diese Tactschläge des Vogels zu benützen, um neu zu laden, da er es aus eigener Erfahrung wisse, dass man mit Anwendung dieser Vorsicht den Schuss zuverlässig wiederholen könne, und der Vogel ohne weiters unser sei! Ich hatte wohl nicht Gelegenheit, diese Probe zu machen , da er trotz g*# N 60 meines, durch diese Verzögerung eingetretenen begreiflichen Jagdfiebers, vom ersten Schusse getroffen fiel. Die Deutung des ganzen Vorganges war nun folgende: Die am Balz- platze versammelten Heunen, die jedoch die Verzückung des Herrn Gemals keineswegs theilten, und in dieser Beziehung für den anspringenden Schützen immer fatal sind, wenn sie sich schon zum Rendezvous eingefunden haben, flüchteten bei dem durch den Fall entstandenen Lärmen. Der Hahn, wahr- scheinlich verwundert über diese Flucht, von der er die Ursache nicht ver- nommen, unterbrach seinen Liebesgesang, flog aber, da er anfangs wohl tiefer, vielleicht ganz am Boden gesessen haben mag, auf eine höhere freie Stelle, um weiter auszusehen, ob vielleicht irgendwo Gefahr drohe, und setzte sein Ständchen erst dann wieder fort, als er weiter nichts Verdäch- tiges wahrzunehmen vermochte. Wäre nicht durch das sausende Geräusch des Wetzens jede Einwir- kung der Schallwellen auf das Gehör vollständig aufgehoben, dieser scheue Vogel, bei dem man doch aumehmen kann, dass er nach dieser erlittenen Störung aufmerksamer als vorher sein mochte, hätte unser lärmendes An- nähern und das laute Sprechen vernehmen müssen. Dass aber auch das Gesicht in diesem Moment ganz unwirksam ist, gibt ein zweiter von mir erlebter Fall die Bestätigung. Ich befand mich mit einem Jäger im April des Jahres 1831 auf der Hinteralpe des Mucken- kogels nächst Lilienfeld am Anstand auf Birkhühner. Bei diesen ist eine solche Annäherungsweise schlechterdings unthunlich, da bei ihnen diese beiden Sinne selbst in dem höchsten Grade der Liebeshrunst eben so aus- gezeichnet scharf sind, wie gewöhnlich. Man muss daher ihre Balzplätze, die sie schr genau halten, aufsuchen , und in einem Verstecke weit früher schon befindlich, ihre Ankunft am frühen Morgen abwarten. Nachdem wir schon’ eine geraume Zeit daselbst harrten, und der Morgen zu grauen begann, so dass die entfernteren Gegenstände mehr und mehr sichtbar wurden, sah ich überrascht, wie mein, wenige hundert Schritte von-mir entfernter Gefährte seinen Versteck verliess. Sein Benehmen verrieth mir Jedoch augenblicks, dass er einen Auerhahn gehört haben musste den er ansprang, Voll Interesse sah ich ihm zu, wieer seine Richtung gegen einzelne, auf der weitgedehnten Ebene vertheille Gruppen zerstreuter Bäume nahm, in der‘ Nähe einer solchen augenscheinlich überrascht, unschlüssig stutzte, jedoch bald weiter sprang und beiläufig vierzig Schritte davon ent- fernt sich umkehrte, und nach der Gegend schess, woher er gekommen war. Er hatte nämlich, da der Morgen ziemlich windig war, im Gehöre getäuscht die Nähe des Hahnes erst bemerkt, als er denselben nur wenige Schritte vor sich, ziemlich nieder, beinahe mit der Hand zu reichen, auf einem Aste sitzend erblickte. Er war nun genöthigt, um nicht durch den zu nahen Schuss das Thier zu verderben noch bis auf Schussweite von ihm abzuspringen, worauf er ilın dann auch glücklich erlegte. 61 Der Vogel hatte also in dieser Nähe, beinahe in gleicher Höhe mit dem Schützen, von der heftigen Bewegung beim Springen nicht das Mindeste wahrgenommen ; dass diese Blindheit in dem Verdrehen der Nickhaut ihre Ursache hat, ist unzweifelhaft. Sie zieht sich im höchsten Affecte weit über die Pupille, und macht so das Sehen ebenso unmöglich, als ob das Auge vollkommen geschlossen wäre. Alte Jäger würden den unerfahrnen Natur- forscher nur mitleidig belächeln, wenn er ihnen etwas widerlegen wollte, worüber sie die Beweise so vielfach selbst erlebten. Dass aber jedenfalls der höchste Grad der Brunst dazu erforderlich ist, weiss er ebenfalls recht gut, und erkennt aus einigen Strophen des Gesanges schon, ob der Hahn so hitzig, oder wie er sich ausdrückt, fest genug ist, dass er ihn anspringen kann, während er sonst schon einigermassen vorsichtiger ist. Dass man bei einem zahmen Hahne, noch dazu ohne Hennen, diese höchste Steigerung der Verzückung nicht annehmen -kann, wird Herr Gadamer wohl selbst zugeben, wenn ich ihm auch die Paarung mit Meleagris gallopavo kaum glauhen mag. Ich bedauere nur recht sehr, dass er mit den angeblich befruchteten Bastardeiern so unverantwortlich nachlässig war, dass dieselben zu Grunde gingen. Jeder Fasanjäger, ja jeder ganz gewöhnliche Hühnerzüchter weiss, dass man mit Welschhühnern , ohne Gefahr durch vollkommen beliebiges Uebertragen jede nöthige Sicherung vornehmen kann. Diese und noch weit grössere Vorsicht hätte aber dieser ausserordentliche Fall, den ich nicht so schnell zu den möglichen zählen mag, gewiss verdient. Ich erlaube mir daher au dieser geglückten Bastardirung so lange zu zweifeln, bis uns Herr Gadamer üherzeugendere Beweise liefert, und will lieber annehmen, dass die unpassende Ehehälfte sich einen Abstecher gestattete, der Veran- lassung zu diesem Erfolge gewesen. Herr A. Neilreich berichtet über den k. botanischen Garten der österreichischen Flora nächst dem Belvedere in Wien Folgendes: Unter den vielen Einrichtungen zur Förderung wissenschaftlicher Zwecke, deren sich unsere Kaiserstadt erfreut und welche im Inlande wenig, im Auslande gar nicht bekannt sind, gehört auch der k. k. botanische Gar- ten nächst dem Belvedere, der im Anfange der Regierung Sr. Majestät des Kaisers Franz I. von dessen Leibarzte Dr. Host mit der ausschliessenden Bestimmung angelegt wurde, nur solche Gewächse aufzunehmen, welche im Umfange der österreichischen Monarchie vorkommen. Obschon also dieser Garten sechzig Jahre besteht, so wurde er doch erst in neuerer Zeit dem botanischen Publicum näher bekannt. Indem ich hier, in diesen Räumen, der Wiege aller klassischen Bo- taniker Wiens, den Namen Host ausspreche, sei es mir erlaubt, den eigentlichen Gegenstand meines Vortrages auf kurze Zeit zu verlassen, und Ihm, dem gefeierten Manne aus der alten und berühmten Schule Jaequin’s, 6? dem unsterblichen. Agrostographen, dem Vater der Flora Oesterreichs, in so weit sie den ganzen Kaiserstaat umfasst, diese Worte dankbarer Verehrung in der Mitte so vieler Freunde der Naturwissenschaft zu weihen, die wie Er dasselbe Ziel anstreben, die ihn zum Theil noch persönlich gekannt, denen sein Leben und Wirken unvergesslich sein wird. Diesen Garten nun, ehemals ein Küchengarten des Prinzen Eugen von Savoyen, ward zu Host’s Zeiten theils nach englischer Manier, theils in der alten Art botanischer Gärten mit nach einander gereihten quer ab- getheilten Beeten angelegt, auf denen die Pflanzen nach der Ordnung des Sexualsystems vertheilt waren, obschon einzelne Arten auch an andern Orten des Gartens zerstreut vorkamen. Eine eigenthümliche Einrichtung Host’s war, dass viele Pflanzen und leider auch so manche der von ilım selbst aufgestellten Arten mit keiner Aufschrift versehen waren, sondern an oft unscheinbaren Plätzen oder in Gebüschen versteckt standen und ihr Name, so wie der Standort, von dem sie Host bezogen hatte, nur ihm und seinem Gärtner bekannt blieben. Als daher bald nach dem Tode Host’s auch der Gärtner Meyer durch einen unglücklichen Zufall plötzlich sein Leben verlor, fanden sich viele zweifelhafte Arten. vor, von denen man mit Sicherheit nicht mehr wusste, welchen Namen ihnen Host beigelegt, oder welche Art er darunter verstanden hatte. Die Standorte gingen aber meistens verloren. Nach dem im Jahre 1834 erfolgten Ableben Mey er’s wurde die un- mittelbare Aufsicht über den Garten im Jahre 1835 unserm verehrten Vereins- mitgliede Franz Hillebrandt und die oberste Leitung anfangs dem Prof, Freiherr v. Jacquin, und nach dessen Tode im Jahre 1839 dem k. k. Gär- tendirector von Schönbrunn, Hrn. Heinrich Schott, übertragen. Von diesem Zeitpuncte an beginnt eine neue Phase. Schott, der wissenschaftlichen Welt durch kritische Pflanuzenforschung und Horticultur im höheren Sinne des Wortes längst bekannt, beseitigte vor allem die Gartenbeete und die atıs der französischen Schule des Belvedere herrührenden terrassenförmigen Vertiefungen, liess vier Felsenpartien zur Pflege der Alpenpflanzen, einen natürlichen Moorsumpf und selbst ein Getreidefeld anlegen, um so viel als möglich die natürlichen Standorte nachzuahmen und dem Garten ein der Natur abgenommenes landschaftliches Bild zu geben. Nicht minder thätig war Hillebrandt. Seine zahlreichen, grösstentheils in Gesellschaft des Herrn Grafen Johann von. Zichy unternommenen Wanderungen auf die Kalk- und Schieferalpen von Oesterreich, Steiermark, Kärnthen und Salzburg setzten ihn in den Stand, viele und seltene Arten von ihren luftigen Höhen in den Garten zu versetzen, das Fehlende fortwährend zu ergänzen und so Demjenigen, welchem seine Verhältnisse nicht erlauben, die Alpenflora in ihrer natürlichen Majestät zu bewundern, wenigstens eiue Audeutung der unübertreffbaren Schönheiten zu bieten, die ihm dort erwarten. Auf solche Art hat sich dieser Garten durch kaiserliche Munificenz und das vereinte Wirken der vorgenannten Männer zu einem Institute ausgebildet, wie sich 63 in Berücksichtigung des ilım vorgesteckten ausschliessenden Zweckes der vaterländischen Pflanzenkunde nicht leicht ein zweites finden wird, Der Garten liegt bekanntlich zwischen dem Hofe des obern Belvedere und dem botanischen Garten und bildet ein längliches Viereck. Der obere Theil desselben ist mit Bäumen und hainartigen Lustgebüschen ausgefüllt und dient vorzüglich schattenliehenden Pflanzen zum Aufenthalte. In diesen Gesträuchen findet man und zwar ursprünglich augepflanzt, im Laufe der Zeit aber völlig verwildert: Altium multibulbosum, Scilla amoena, Doronicum Pardalianches, Omphalodes scorpioides, Scrofularia verna, Smyrnium per- foliatum, Erantkis hiemalis (in grossen Massen), Corydalis pumila, 'solida und fabacea, Watdsteinia geoides. Ferner kommen hier vor an Host'schen Arten: Festuca pallens, Carex umbrosa, Cynanchum niyrum, Pulmonaria angustifolia und media, Helleborus cupreus , intermedius,, odorus , graveo- lens, laxzus, pallidus und angustifolius; an Pflanzen südlichen Ursprungs: Layurus ovatus, Piptatherum paradoxum, Bulbocodium vernum, Erythro- nium dens canis, Ruscus aculeatus, Hypophylium und Hypoglossum, Arum Dracunculus uud italicum, Aristolochia pallida, Asperula taurina, Lamium Orvala, Cerinthe major, Scopolina atropoides und Hladnikiana „ Moiosper- mum ceicutarium, Thalictrum elatum, Helleborus foetidus, Stellaria bulbosa, Cytisus alpinus , Orobus luteus; au ungarischen Arten: Melica altissima, Allium Moly, Chrysanthemum macrophyllum ,„ Doronicum plantayıneum, Syringa Josikaea, Symphytum cordatum, Peucedanum longifolium, Helle- burus purpurascens und atrorubens ; endlich viele der im Gebiete der Flora von Wien vorkommenden Orchideen, Leucoium vernum, Crocus sativus und vernus, Campanula latifolia, Thalictrum medium u. a. Auf einer am Ende des Gartens angelegten schattigen Felsenpartie von Kalkstein und Granit sind zu bemerken: Die meisten Arten aus der Familie. der Polypo- diaceen, darunter Struthiopteris germanica sehr schön fructificirend, dann Streptopus ampiexifolius, Juniperus nana, Pinus Pumilio , Alnus viridis, Daphne alpina, Doronicum cordifolium und austriacum, Campanula muralis, Scutellaria alpina, Primula Auricula, Primula vulgaris var. caulescens, Rhododendrum intermedium, Thalictrum majus, Anemone trifolia, Helle- borus niger, Corydalis capnoides und ochroleuca, Peltaria alliacea, Ribes alpinum, Geranium lucidum, Cerastium tomentosum. Aus den eben beschriebenen schattigen Anlagen gelangt man in den untern offenen weit grösseren Theil des Gartens, der aus Wiesen und Baum- gruppen gebildet und mit-einem Wasserbassin versehen ist. Hier begegnet man. vor allem einer Alpenpartie von Urfels und zwei anderen von Kalk- stein, deren eine von dem Moorsumpfe begränzt wird. Es würde zu weit führen, alle die zahlreichen Arten, welche in: diesem Theile des Gartens eultivirt werden, umständlich aufzuführen. Hier dürfte es genügen, mit Hin- weglassung aller in den Umgebungen Wiens vorkommenden, wenn auch seltenen Arten, nur die den Alpen oder bestimmten Ländern angehörigen Pllanzen aufzuzählen. Diese sind: 64 Auf Urfels: Allium sibiricum , Erigeron Villarsii, Artemisia Mutel- lina, Hypochoeris uniflora, Gentiana punctata (gedeiht nur kümmerlich), Erinus alpinus, Androsace obtusifolia, Primula villosa und pubescens, Rhododendron ferrugineum (durch die Cultur fast zu Rh. hirsutum‘ umge- wandelt), Saxifraga bryoides „ tenella , oppositifolia, moschata ,„ Rhodiola rosea, Sempervivum arenarium, Wulfeni, montanum, Funkä, Thalictrum alpinum, Ranunculus rutaefolius, Gypsophila repens, Silene rupestris, Geum montanum, Potentilla nitida, Alchemilla alpina, pubescens, fissa. Auf Kalk : Grammitis Ceterach, Carex firma, tenuis, atrata,„ Salz Myrsinites, retusa, reticulata,, Oxyria digyna, Polygonum viviparum, Erigeron alpinus, Aster alpinus, Bellidiastrum Michel, Achilles Clavenae, Chrysanthemum atralum, Gnaphalium Leontopodium, Arnica montana, Senecio abrotanifolius, Crepis succisaefolia, paludosa, Hieracium auran- tiacum, vilosum, Jacquini, Phyteuma comosum, scorzonerifolium, Campanula pulla, pusilla, pyramidalis, rhomboidalis, thyrsoidea, Gentiana pannonica, Linnaea borealis, Horminum pyrenaicum, Linaria alpina (verwildert), Bartsia alpina, Paederota Bonarota, Ageria, Wulfenia carinthiaca, Aretia Vitaliana, Primula venusta, Jongiflora, carniolica, inlegrifolia, calyeina, minima, Cor- tusa Matthioli, Soldanella alpina, minima „ Azalea procumbens, Rhododen- drum hirsutum, Chamaecistus, Arctostaphilos alpina, officinalis (gedeihen beide nur kümmerlich)„, Hacquetia Epipactis, Bupleurum ranunculoides, Meum athamanticum „ Saxifraga Cotyledon „ Aizoon, elatior '(verwildert), mutata, Burseriana, caesia, aizoides, stellaris, cuneifolia, Geum, muscoides stenopetala, Gmelini (verwildert), decipiens, androsacea, petraea, ajugae- folia, Sempervivum arachnoideum, soboliferum, Atragene alpina, Anemone alpina, narcissiflora, Ranunculus Thora, hybridus, parnassifolius , anemo- noides (letzterer wahrscheinlich in nur sehr wenigen Gärten zu finden) Aquilegia alpina, viscosa, Papaver alpinum (verwildert mit weisser, gelber und mennigrother Blüthe), Epimedium alpinum, Arabis alpina, ciliata, belli- difolia, pumila, Viola alpina, biflora, Alsine austriaca, Gerardi, Cherleria sedoides, Möhringia muscosa, polygonoides, Cerastium carinthiacum, Dian- thus alpinus, Sitene alpestris, petraea, Saxifraga, acaulis, Lychnis Flos Jovis, Linum alpinum, Rhamnus pumila, Empetrum nigrum, Dryas octope- tata, Potentilla alpestris, Clusiana , Hedysarum obscurum, Vicia oroboides. Im Sumpf: Marsilea quadrifolia, Cyperus longus, Leucoium aestivum, Fritillaria Meteagris, Calla palustris, Petasites niveus, Swertia perennis, Menyanthes trifoliata, Limnanthemum Nymphoides, Glauz maritima, Oenan- the prolifera, Ranunculus Lingua, Viola palustris, Montia fontana, Coma- r vu rum palustre, viele Orchideen Ho sU’sche Arten: Sesteria elongata, Festuca 2 hirsuta, stricta, Bromus rupestris, Triticum intermedium , ütorale, Saliı' ezcelsior, concolor, intermedia, austriaca, pratensis, die in der Flora austr. angeführten Ulmus- und Tilia-Arten, Valeriana repens, Scabiosa dipsaci- Tolia, Achiltea scabra, Artemisia intermedia, Hieracium serotinum, Ori- ganum heracleoticum, Calamintha rotundifolia, obligua, Nepeta austriaca, 65 Ajuga rugosa, latifolia, Acanthus spinulosus, longifolius, Veronica elata, Clusü, dentata, Teucrium , Athamanta ramosissima, Ribes vitifolium, Aco- nitum tenuifolium, albicans, geranifolium, parvifolium, Violu nitens, Euphorbia pannonica, Rosa cordifolia , Rubus althaeaefolius , polymorphus , Cerasus effusa, intermedia, Marasca, humilis, Cytisus bisflorens, Weldenii. Aus dem Süden besonders aus Istrien, dem Litorale und aus Dalma- tien stammen: Phleum alatum, asperum, Lasiogrostis Calamagrostis, Arundo Donax, Briza maxima, minor, Bromus distachyos, ramosus, Aegilops ovata, triuncialis, Psiturus nardoides, Polypogon monspeliensis, Lilium chalcedo- nicum, Ornilhogalum narbonense, Scilla italica, Asphodelus luteus, ramosus, Hemerocallis flava, Sternbergia lutea, Juniperus Oxycedrus, Ephedra major, Urtica pilulifera, Carpinus orientalis, Ostrya vulgaris, Corylus Colurna, Laurus nobilis, Daphne Blagayana „ Plantago Psyllium , Scabiosa hybrida, holosericea, Chrysanthemum segetum, Artemisia coerulescens, camphorata, Centaurea moschata, Rhaponticum splendens, Crupina vulgaris, Carduus pinocephalus, Onopordon illyricum, Scolymus maculatus, Rhago- diolus stellatus, edulis, Hedypnois rhagadioloides,„ Galium purpureum, Phyllirea media, Melissa graveolens, Phlomis fruticosa, Herba venti, Scu- tellaria orientalis, peregrina, Echium petraeum, italicum, Linaria dalma- tica, Acanthus mollis, spinosus „ spinosissimus , Diospyros Lotus, Ferula nodiflora, Sedum Cepaea, Anemone hortensis, apennina , Ranunculus mille- foliatus, Paeonia rosea, tenuifolia, Alyssum utriculosum,sinuatum, gemonense, Cakile maritima, Polycarpon tetraphyllum, Cerastium grandiflorum , Agro- stemma coronarium, Hypericum Androsaemum, Acer obtusatum ,„ Zizyphus Paliurus,, vulgaris, Rhamnus alpina, Alaternus, Euphorbia Myrsinites, Pistacia Terebintus, Ruta patavina, divaricata, Tribulus terrestris, Erodium eiconium, Geranium macrorrhizon, tuberosum, nodosum, Potentilla multifida Agrimonia agrimonoides, Spiraea media, Genista Januensıs, Oytisus radiatus, sessilifolius, leucanthus,, purpureus, -Medicago orbicularis, carstiensis, Glycyrrhiza glabra, echinata. Aus Ungarn, dem Banate und Siebenbürgen: Triticum cristatum, Aegilops' cylindrica, Sternbergia colchiciflora, Beta triyyna, Carpinus Car- pinizza, Scabiosa centauroides, Hladnikiana, Aster punctatus, canus, Inula bijrons, Telekia speciosa, Artemisia saxatilis, Xeranthemum inapertum, Eehinops banaticus, Ritro, Serratula radiata, Crepis rigida, Mattia um- bellata, Digitalis ferruginea, lanata, Peucedanum sibiricum, Seseli yracile, Scandix fumarioides, Sedum glaucum, Hesperis africana, Brassica elongata, Le »idium latifolium, Crambe Tataria, Bunias orientalis, Reseda mediterranea, Al’haea cannabina, Gypsophila fastigata, acutifolia, Silene viridiflora, longifolia, mollissima, nemoralis, Cserei, dichotoma, Crataegus pentagyna, nigra. Potentilla laciniosa, Spiraea oblongifolia, cana. Bemerkenswerth sind noch: Eurotia ceratoides, Hieracium Besse- rianum, Dracocephalum austriacum, Loranthus europaeus (ursprünglich von Host angepflanzt, und verwildert), Sorbus Host. I) 66 Als eine auffallende Erscheinung muss hervorgehoben werden, dass, während viele Arten und darunter selbst Alpenpflanzen (besonders aus der Familie der Sazifragaceen und den Alsineen) die Cultur sehr gut vertra- gen und im Laufe der Zeit förmlich verwilderten, andere minder und zwar vorzugsweise die Gattungen Gentiana, Pedicularis, Pyrola, Cardamine, Draba auch unter der sorgsamsten Pflege nicht gedeihen wollen und nach kurzem Leben wieder absterben, Der Haug der Gattung Verbascum Bastarde zu erzeugen, hat sich auch im Gärten vollkommen bestätigt, so dass nur wenig reine Arten in demselben mehr zu finden sind», Auch zwischen Cen- taurea splendens und paniculata, Onopordon Acanthium und iülyricum, Linaria vulgaris und dalmatica, Primula acaulis und officinalis haben sich im Garten Bastarde erzeugt. Eine nicht minder seltsame Erscheinung ist es, dass gerade die zwei Familien, welche Host mit so grosser Vorliebe pflegte und die ihm den Ruhm seines Namens für alle Zeiten gesichert, nämlich die Gramineen und Cyperaceen in dem doch von ihm selbst angelegten Garten am wenigsten vertreten sind. Zu bedauern ist es aber, dass beinahe die meisten Arten jener Gattungen, welchen er in seiner Flora austriaca eine vorzügliche Aufmerksamkeit schenkte (Agrostis, Calamagrostis, Salix, Menlha, Ver- bascum, Aconitum, Rubus) und über die er uns manches schwer zu lösende Räthsel hinterliess, im Laufe der Zeit des trocknen ungünstigen Bodens wegen zu Grunde gingen, oder durch die Cultur ihre ursprüngliche Gestalt, in der sie ihrem Autor vorlagen, verloren haben, oder aus Mangel einer von Host herrührenden Aufschrift, nicht mehr in ‚seinem Sinne zu erkennen sind. Mehrere in den Icones Graminum und in der Flora austriaca aufge- stellte, den jetzigen Botanikern aber zweifelhafte Arten wie Carex mollis, verna, flavescens, cuspidata, brevifolia, dann Phleum stoloniferum , Salvia elata, Lonicera pallida, Hieracium tenuifolium, Alyssum alsinefolium, Euphorbia pallida, Vicia media u. s. w. scheinen gar nie vorhanden ge- wesen zu Sein. Ein Glashaus ist nicht vorhanden, alle Pflanzen überwintern im Freien. In dem bei dem Garten befindlichen Hause wird eine Sämereien-Sammlung und Host's Herbarium aufbewahrt, welches aber, wie so viele Herbarien aus älterer Zeit, den Forderungen ,„ die man an dasselbe stellen könnte, wenig entspricht und gerade über die Host’schen Arten in nur seltenen Fällen Aufschluss gibt. | Zum Schlusse sei es mir erlaubt, den Wunsch auszusprechen, dass sich dieser Garten sowohl der umsichtigen Fürsorge seines kenntnissreichen Directors als der Pflege meines verehrten Freundes Hillebrandt, dessen zuvorkommender Gefälligkeit ich so viele Aufschlüsse über Host'sche Ar- ten verdanke, noch lange Zeit erfreue. 67 Herr D. Stur gibt als Beitrag zur Flora der österreichischen Monarchie Folgendes: « In der Regensburger Flora vom 14. Juli 1852, Nr. 26, ist eine neue Androsace, unter dem Namen Androsace Hausmanni, von Hrn. Fr. Sey- bold vom letztern bei Botzen beschrieben worden. Diese Pflanze habe ich ebenfalls, am 12. Juli 1852, auf dem Hoch- Mölbing nicht weit von‘ Lietzen auf der Österreichisch - steiermärkischen Gränze, in der Blüthe beobachtet. Ihr Standort ist ein aus dem Dolomit des Isokardienkalks bestehender scharfer Kamn, der sich von der höchsten Spitze des Hoch-Mölbings südlich zieht Auf dem westlichen sehr steilen Abhange einige Fuss unter dem Grathe dieses Kammes, in einzelnen Sprüngen des Dolomits (nicht \im :Gerölle) fand ich diese kugelig zusammengebällte Pflanze in sehr wenigen Exemplaren. \ Die Beschreibung lässt keinen ‚Zweifel ‘übrig, dass die von mir ent- deckte Androsace Hausmanni S eyb. ist. Unter den wenigen Exemplaren, die ich auffand, sind solche, die die Grösse einer Haselnuss kaum erreichen, aber auch solche, die diese Grösse drei- bis viermal übersteigen. Da Herr Seybold seine Pflanze in einer Höhe von 5600. Fuss, ich aber meine Exemplare beiläufig 8000 Fuss hoch gesammelt habe; so scheint der bedeu- tende Unterschied in der Meereshöhe _ Standortes keinen Einfluss auf die Pilanze selbst zu üben. Auch sind die zwei bis jetzt bekannt gewordenen Standorte in Bezug auf geognostische Unterlage vollkommen gleich ; aber von verschiedener geographischen Breite, der erste dem südlichen, der zweite dem nördlichen Kälkalpenzuge angehörie. Diese Pflanze verdient daher eben so gut wie die andern Varietäten (wenn man sie als solche betrachten will) der Androsace glacialis HorFr. wit einem besondern Namen hervor gehoben zu werden. Die Androsace glaciali's Hoff. ist mir bis jetzt nur am Glimmer- schiefer stebend bekannt geworden : Androsace Hausmanni Seyb. ist an den Dolomit des Isokardienkalkes gebunden ; es wäre daher wichtig, sicher zu erfahren, welchen geognostischen Unterlagen die A. Heerü Heg. und A. pubescens D.C. — welche beide in unsern Alpen nicht En scheinen --- entsprechen. Bir g*+ Versammlung am 6. April 1853. Vorsitzende: Präsident: Se. Durchl. Hr. Fürst R. z. Kheven- hüller-Metsch. Vicepräsident: Hr. L. R. v. Heufler. Neu eingetretene Mitglieder : Als Mitglied P. T. Herrn Balsamo Crivelli Nob. Gius., Prof. der Naturg. an der Univers. zu Pavia.... Bianconi Dr. Jos., Prof. an der Univers. zu Bologna Dormitzer Max. Custos am k. böhmisch. MUSEUM one a Le an een Georgens Dr. J. Fr., Direct. einer Mäd- chen-Bildungsanst. in Baden-Baden.. Girtler Dr. Gottfr., Apotheker Haimhoffen Gust. Ritter »., ....e.. 20.0... Heinrich With. Gottfr., Handelsmann .... Jacob Jos., Handelsgesellschafter Jeitteles Ludwig .......0. 0. esesenn.n. A Manganotti Dr. Ant., Prof. in Verona.... Mayer Robert Ns: 0. een seen. Nawratil Johann ......ensecerereneenne Neustaedt Aug., Kaufm. in Breslau ..... ö Peyl Jos., Obergärtn. im Schloss Katschin. . Ranzoni Jos., Fürst Metternich’scher Güterdirector ........ na Salina Graf Camillo ‚in Bologna......... : Schmidel Ant., Lehreran der Realbaupt- SChUIETIN@ANVIEN A. a 32 Schmidt! Dr. Adolf, Actuar an der k, Akad. der Wissenschaften [IL Hu Bar Kur Dar Bar Bar Ba ar Br Er er} . A. bezeichnet durch P. T. Herrn. P. Strobel u. G. Frauenfeld. Sennoner u. G. Frauenfeld. Dr. Schiner u. @. Frauenfeld. Th. Kotschy u. G. Frauenfeld. R. v. Heufler u. G. Frauenfeld. Dr. A. Bach u.Dr. Schiner. Th. Kotschyu. G. Frauenfeld. Dr. Haberler u. G. Frauenfeld. Dr. Tausch u. Nawratil. A. Sennoner u. @. Frauenfeld. J. Finger u. Dr. Schiner. K. Doblika u. G. Frauenfeld. W. v. Macchio u. A. Rogenhofer. v. Heufler vw. G. Frauenfeld. Beide Secretäre. A. Sennoner u. @. Frauenfeld. F. Antoine u.J. Walter. v. Heufler u. G. Frauenfeld. 69 Als Mitglied P. T. Herrn bezeichnet durch P. T. Herrn Stephanowitsch Caj.) Gutsbesitzer in der == Nie.\ Bukowina........ Dr. A. Bach u. E.v. Hormuzaky. Stimpel Ant., Gymnasial-Direct. in Görz.. K. Doblika u. Dr. Hörnes. Stohl Lucas, Doctorand der Med........... F. Salzer u. Dr. Schiner. Tomaschek Dr. Ignaz, Scriptor an der Universitäts-Bibliothek........... ».» J. Nawratil u. Dr. Schiner. Wirtgen Dr. Philipp, in Coblenz ........ Beide Secretäre. Zahn Dr., Corr. am Thierarznei-Institut.. K. Möslany u. G. Frauenfeld. Zelebor Johann, Präp. am k. zool. Mus... Dr. Schiner u. Dr. Egger. \ Eingegangene Gegenstände: Abhandlungen der k. böhm. Gesellsch. der Wissensch. in Prag. 1852. 4. Chem. Analyse des Wassers der Düna vom naturf. Verein zu Riga. 1952. 4. Bull. de la Ct. phys. m. de l’ac. imp. a S. Petersbourg XI. 1—5. 4. Jahresber. der naturw. Gesellsch. in Würtemberg 1845 — 53, 21 Hefte. 8. Flora von Regensburg. Nr. 1—8. 1853. 8. Schriftentausch. Verhandl. der allg. schweiz. naturf. Gesellsch. 1847, 48, 51. 8. Mittheil. der naturf. Gesellsch. in Bern. Nr. 13 — 38, 57 — 86, 144 — 166, 236 — 257. 8. Mem. d.t. Soc. roy. de Liege. 1.— 7. Band. Lüttich 1843 -— 51. 8. Anschluss zum Schriftentausch. Betta Ed. Nob. Malacol. delle valle di Non. Verona 1852. 8 Wirtgen Ph. Ueber Potentilla micr. und gelbblüh. Sedum der Rheinflora. 8. Wodzicki Graf Cas. Ormith. Ausflug in’s Tatra-und Karpath.-Geb. 1851. 8. Sr% — — DUeber Einfluss der Vögel auf Feld- und Forst- wirthschaft. 8. Geschenke der Verfasser. Krejäeho Jana: Obraz Kveteny. » Praze. 1852. 8. Geschenk des Hrn. F. Weselsky. Verhandl. des naturf. Ver. d. pr. Rheinlande I. Bonn 1844. Geschenk des Hrn. G. Frauenfeld. L 3. Jahresber, des k. k. steierm. Gartenbauvereins. 8. Nendtwich G. ©. Enum. plant. ter. Quinque-eccles. Ofen 1836, 8 ‚Domitrovich A. F. Die Obstcultur. Pesth 1853. 8. ‚Doleschal Dr. C. L. Memoranda der zoologisch.; und vergl. Aualomie. Wien 1853. 8. 10 vv Anleit. zum Einsammeln und Bereiten der Naturkörper. Neuhaus 1853. 8. Massalongo Dr. A. Enum. delle piante foss.occor. in Italia, Ver. a 8. Betta Ed. Nob. Maluc. d. valle di Non. Verona 1852. 8. Verhandl. des k. k. gal. Landw. Ver. 13. Band. 8. Kollar. bildi. Naturg. der drei Reiche. 13., 14., 15. Lief. 8. Coment. dell’ Ateneo di Brescia. 1851. 8. Catal. gen. d. piante coltiv. nel giard. bot. d. Villa Treviso 8. Verhandl. der Forstsect. für Mähren und Schlesien. 1853. 1. Wochenbl. der Land-, Forst- und Hauswirthschaft. Nr. 10, 11, 12, 13. Mittheil, des Forstver. der österr. Alpenländer. Nr. 6, 7 Centralblatt für die gesammte Landescultur. Nr. 10 — 13. Wochenblatt der k: k. steierm. Landw. Ges. Nr. 18 — 21. Mitth. der k. k. m. schl. Ges. z. Bef. des Ackerb,. und Naturk. in Brünn. Nr. 10 — 13. Allg. Land- und Forstwirthsch. Zeitung. Nr. 10 — 13. Zeitschr. f. Natur und Heilkunde in Uugarn. Nr. 35 — 39. Oest. bot. Wochenblatt. Nr. 9 — 13. Landw. Zeit. von der croat.-slavon. Landw.-Ges. Nr, 1 — 13. li giardiniere. Nr. i2. ; Verhandl. der Forstsect. des k. k. saliz. Landw. Ver. 1. Heft. „Lotos“ vom Februar 1853. Mitth. über Gegenst. der Landw. und Industrie Kärnthens. Nr. 2. Samenverzeichniss der Soc. agrario-botanica in Milano. Geschenke der k. k. obersten Polizeibehörde. 4 Packete Pflanzen. Geschenk von. Hrn Bamberger aus Meran, von Hrn. Jos. Peyl, Hr. Franz Weselsky aus Kollin und Dr. Ph. Wirtgen aus Koblenz 2 Schachteln Conchylien. Geschenk des Hrn. A. Schwab aus Muslek und der Frau Wiedenhoffer, Herr Fried. Salzer übernimmt die Bestimmung der für den Verein einlangenden Primulaceen. Herr J. Hekel berichtet über einen fossilen Fischüberrest aus Sicilien Folgendes: Hr. Ritter von Heufler hatte die Güte, den fossilen Ueberrest eines kleinen Fisches, den er während seiner Reise durch Sieilien und nach den Schwefelgruben bei Girgenti erhielt, dem k, k. Hofcabinete zu übergeben, mit dem Wunsche, dass dieses Exemplar in unserer heutigen Versammlung *1 den verehrten Mitgliedern von mir zur Ansicht vorgelegt werde. Zugleich empfing ich von Hrn. Ritter von Heufler eine kleine Broschüre unter dem Titel: „De’ Fossili incontrati nelle minere di zolfo e della formazione di questi terreni. Memori& del Dottor Gaetano Nocito in Girgenti,“ welche ich . die Ehre habe, hiermit im Namen des Herrn Gebers dem verehrten Vereine zu überreichen. Dr. Gaetano Nocito schildert in dieser fast durchgehends geolo- gischen Abhandlung die Ablagerung der von ihm in den schwefelhältigen Schichten entdeckten fossilen Fische, welche auf einer horizontalen Ebene stattfand und zieht daraus den Schluss, dass diese Ablagerung nur durch allmäligen Niederschlag eines unbewegten Meeres entstanden sei. Er be- hauptet ferner, dass alle, sowohl in den Schwefelgruben von Castronovo, als in den von Girgenti entfernteren zu Palombaro vorkommenden fossilen Fische heute zu Tage noch lebenden Arten des mittelländischen Meeres an- gehören, Ja er heschreibet solche sogar unter den systematischen Namen Multus barbatus und Gobius paganellus, wobei 'er den „Dizionario delle secienze naturali” citirt. Ueber die erste Ansicht, bezüglich der Ablagerung,überlasse ich gerne die Entscheidung den Geologen, mir erscheint sie als wohl begründet, mit der zweiten aber kann ich mich. unmöglich einverstanden erklären, Es geht nämlich schon bei dem ersten Aublicke des vorliegenden, obwohl sehr man- gelhaften fossilen Fisches, das einen Mullus. barbatus vorstellen soll, deut- lich hervor , dass wir es hier mit gar keinem Acanthopterygier und weniger noch mit einem Perciden,„ sondern mit einem Malacopterygier und zwar mit einem Cyprinodonten, dem Lebias crassicaudus Agass. zu hun haben, dessen Dasein mit dem Untergang tertiärer Schichten erloschen ist. Durch des Hrn. Ritters vonH eufler Ueberbringung dieses Fossiles, welches ich mit zahlreichen. Exemplaren des k. k. Museums vergleichen konnte, dürfte der Wissenschaft wenigstens in so weit ein Gewinn erwach- sen sein, dass ohne eigene Anschauung Niemand, selbst mit einiger Divi- nationsgabe, im Stande gewesen wäre, nachdessen Beschreibung und Abbil- dung die Art, wozu es wirklich gehört, zu bestimmen, und da geographi- sche Verbreitung identischer Arten fossiler Fische, besonders für Geologie, von hoher Wichtigkeit ist, so liefert uns die gegenwärtige Species, welche sowohl im Kirchenstaate bei Sinigaglia als auf der Insel Kreta gefunden wurde, den sichersten Beweis, dass heide Orte gleichzeitig mit Girgenti aus dem Meere, sich erhoben hatten und den jüngern Schichten tertiärer Zeit angehören. Pr Hr. Prof. Dr. Unger theilte Einiges über seine letztjährige nor- wegische Reise mit. Er war im verflossenen Sommer in der Absicht sich zu erheitern nach Norwegen abgereist, ohne einen andern speciellen Zweck zu verfolgen. Da er bis Drontheim vordrang und nur zwei Monate Zeit vor 1.02 72 ae EBEN sich hatte „ musste er manche Beschwerden ertragen, und obwohl er oft, wenn auch interessante Beobachtungen zu machen gewesen wären, weiter- eilen musste, so hätte er doch, wo es anging „ solche angestellt, und gibt in Nachfolgendem einen Vergleich der norwegischen mit unserer Alpenflora. Er überschritt zweimal die norwegischen Hochgebirge, Einmal auf dem Wege von Christiania nach Drontheim, das zweitemal denselben Gebirgs- zug etwas südlicher zwischen Bergen und Christiania. Auf ersterem Wege passirte er die Hochebene Dovrefjeld, und hier war es ihm gegönnt, einen Nachmittag zu verweilen, welche Zeit-er zu botanischen Beobachtungen und zur Skizzirung einer Ansicht verwendete, die später Herr Ku bassek in Gratz ausgeführt und die er der Versammlung vorzeigte. Sie stellt das Dovrefjeld vor, wie es sich am 4. Juli 1852 zeigte. 5 ° Vom Wagen aus sind Beobachtungen sehr schwierig, denn man reis’t in Norwegen mit kleinen zweiräderigen Karren (Cariolen) und muss das Pferd selbst lenken. Diess erfordert für einen nicht gewandten Kutscher volle Aufmerksamkeit, die auch er anwendete, um nicht das traurige Schick- sal jenes Prager Professors, Drs. Petcirka, zu theilen, der bei einer sol- chen Gelegenheit ein Bein brach. Von Christiania führt der Weg über den Mjosee und Laagensee, die man auf Dampfschiffen passirt, dem Dovrefjeld zu. Das- Gebirge steigt an- fangs allmälig an, dann aber sehr rasch, Die Poststrasse führt durch das _ romantische Guldbrandsdalen, längs einem sehr mächtigen Bergstrome (die dortlands Elfe heissen), der unsern Flüssen gleicht. Das Gebirge ist durchaus grauitisch. Auf dem Dovrefjeld selbst befinden sich zwei Poststationen: Fogstuen und Hjaerkin. Letztere Station, den schwedischen Botanikern wohl bekannt, wird eben so fleissig besucht, wie unser Heiligenblut. Man findet hier gute Unterkunft in einem Alpenhause, wo Fremde, besonders Engländer oft ganze Sommer zubringen, um nach Renuthieren und Bären zu jagen. Die Baumgränze ist schon in einer Höhe von 3000 Fuss, bis dahin finden sich Birken , einzelne Fichten und Föhren. Von hier an kommt nur noch Gestrippe vor, das aus Betula nana , Büschen mehrerer Weidenarten, wie: Salix glauca, myrsinites, arbuscula, Juniperus nana und insbesondere aus Betula fruticosa und intermedia Less. besteht. (Der Herr Professor zeigte einige Holzstücke von letzterer vor, die er für seine Holzsammlung von dort mitgenommen hatte.) Dovrefjeld ist eine Hochebene in grösserem Massstabe,, als alle bei uns bekannten Alpenhochebenen; sie erstreckt sich in einer Ausdehnung ‘von sechs Meilen, besteht, wie begreiflich, meist aus Torfmooren und es befinden sich auf selber zwei nicht unbeträchtliche Seen. Man erblickt von da aus mehrere ganz in Schnee gehüllte Berge, z. B. den 7100 par. Fuss hohen Snehättan. Neu für den Südländer war ihm Menziesia coerulea, die in Begleitung mehrerer Vaccinien-Arten hier auftritt. Zwei Pedicularis-Arten (P. lapponica und versicolor) und Trientalis europaea wachsen gleichfalls daselhst, so wie Rubus chamaemorus, der geniessbare Früchte, die soge- A 73 nannten Multebeeren trägt, welche jedoch unsern Himbeeren an Güte weit nachstehen. Er Die Strasse ‘ist durchaus sehr gut gebaut und unterhalten. Auf der ganzen Strecke über die Hochebene finden sich als Wegzeichen hohe Stangen aufgerichtet, wie das auch bei unsern Alpenübergängen der Fall ist. Fogstuen besteht nur aus einigen ärmlichen Häusern , bessere Unter- kunft findet man, wie gesagt, in Hjärkin. Hier sind einige Alpenwirhtschaf- ten, die, im Ganzen genommen, den unsern gleichen. Rennthiere mit dem übrigen Weidevieh zugleich hat er nicht angetroffen. Der Herr Professor fügt noch bei, dass die norwegischen Landschaften dieser Hochländer von dem Künstler selten ganz naturgetreu gegeben werden. Die gelungensten sah er in Dresden bei Professor Dahl, einem gebornen Norweger. Die Bilder sind nicht schön, sie zeigen meistens einen düstern Character, sind fahl und farblos, was aber ganz der Natur entspricht. Die, ganze Strecken bedeckenden Cetrarien (C. istandica, nivalis, cucullata, ju- niperina etc.) bedingen dieses Aussehen der Landschaft. Die Reise von Christiania nach Drontheim dauert 6 — 7 Tage. Herr Professor Unger verspricht demnächst eine Fortsetzung dieser Reisebilder zu geben. i Herr Dr. Egger gibt das zweite der dipterologischen Frag- mente von Schiner und Egger, so wie Herr G. Mayr weitere Beiträge zur Ameisenkunde und Herr K. Doblika eine mono- graphische Arbeit über die Gattung Dysdera. (Sämmtliche Vorträge in dem Anhange.) Herr G. Frauenfeld hält folgenden Vortrag: Der k. k. Gensd’armerie-Rittmeister, Herr Wieden hofer, hat im verflossenen Jahre eine Partie Conchylien, welche er in der Umgebung von heiläufig zwei Stunden um Padua aufgefunden, mit einigen Notizen an den Verein eingesandt. Herr Parreiss hatte die Güte dieselben zu bestimmen, es sind folgende: Cyclostoma elegans Drp. Paludina thermals Mke. (3 Päckchen), impura Drp. 2 var., vivi- para Drp., pyramidata Jan. Neritina thermalis Boub. Succinea italica Jan. Helix cellaria Müll., striata Dr p., obvoluta M., cinctella Dr., nitens Mech., incarnata Dr., ericetorum Dr., fruticum Dr., gemo- nensis Fer., pomatia L., planospira Lm., nemoralis L, einige var., rotundata M., carthusianella Dr., aspersa Dr. Puya umbilicata Dr, Clausilia papillaris Dr., cruda Bss., bidens, subruyata Mke. Planorbis marginata Dr. 2 var., corneus L. Limnaea ovata Dr. 2 var., stagnalis 2 var., fuscus Pf. 2 var. palustris. Lutraria piperata Lmk. 2 var. r Unio nuperus Zgl., pallens Rssm., rostratus Lm., pictorum NIss. Anodonta sulcata Nlss., anatina Dr., ponderosa Pf., cellensis n Pf. 2 var. Hierzu bemerkt Herr Wiedenhofer: »Die Helices, besonders H. planospira Lm. und nemoralis L. sind »hier von auffallend feiner Schale, so dass es nur mit vieler Mühe gelingt, »aus einer Menge von Exemplaren einige wenige zu reinigen, ohne sie zu »zerbrechen. Sie sind nicht sehr häufig, besonders reife Exemplare selten, »da vorzüglich die beiden genannten, die geineinere Klasse noch ganz klein »mit Oehl und Pfeffer gekocht als Leckerspeise verzehrt, sie-daher aufzu- »finden, selbst schon der Brut nachstellt.« »Eine eben so gesuchte Nahrung der Armen sind sämmtliche hier »aufgezählte Muscheln, welche sie in den Bewässerungscanälen zwischen »den Feldern sehr zahlreich auffinden, da sie rasch wieder gedeihen, wie »die beifolgenden 3— 5 Zoll grossen Individuen zeigen, welche aus dem »kaum drei Jahre alten Monselice Abzugscanal der Bacchiglione sind, - »Sehr auffallend ist mir die geringe Zahl von Clausilien, die ich hier finde. — »Die unter Nr. 1 folgende Paludine fand ich in der Nähe des Mineralbades »Abano in dem noch heissen Abflusse der Hauptquelle in sehr grosser Au- »zahl, von welcher sich jedoch, je mehr das Wasser erkaltet, jede Spur »verliert. In gleicher Umgebung , jedoch im kalten rothen, ebenfalls. noch »mineralisch durchdrungenen Schlamme findet sich die mit Nr. 4 bezeichnete, »weit mehr gedrungen gewundene vor. Beide haben sehr viel Aehnlichkeit »mit Paludina cyclostomoides, welche in Dalmatien, Croatien und Fiume in »hartem Quellwasser auf, mit Blattmoos überzogenen Steinen gefunden »wird. Ich: halte diese beiden, wie die sub Nr. 9 heigelegte, an gleichen »Orten mit Nr. 4 gefundenen Paludinen für besondere Arten, welche mir »neu sind.« Diese Angaben bewogen mich, die beiden unter so auffallend verschiedenen Verhältnissen lebenden Schnecken näher zu untersuchen und fand mit vielem Interesse „ dass diese beiden . Paludinen sich wirklich standhaft unterscheiden. Mit einer ‚Arbeit über die noch in ziemlicher Verwirrung befindlichen Paludinen aus der Reihe der viridula , opaca, thermalis und anderer von gleicher Grösse heschäftigt, er- suchte ich Herrn Wiedenhofer um weitere genauere Mittheilungen über das Vorkommen dieser Thierchen und erhielt statt dessen vor wenigen Tagen die Nachricht von seinem Tode. Ich bedaure diess um so mehr, als auch die Andeufung über das Alter der Muscheln ein Gegenstand war, über den ich mir umfassendere Aufklärung erbat. Es sind über die Wachsthumsperioden 75 noch weit zu wenige Daten vorhanden, um darauf sichere Normen gründen zu können, und es dürften Bewässerungssysteme, wie sie Italien so mannig- fach und ausgedehnt besitzt, vollkommen geeignet für Beobachtungen solcher, Lebensmomente sein, und über Ausbreitung dieser Thiere sicherere Schlüsse erlauben, als Ströme und Flüsse, die durch gewaltsame Verheerungen oft höchst auffallende Veränderungen bedingen, die eben nur als Ausnahmsfälle und nicht als Regel gelten können *). Dass die Unionen und Anodonten ohne Unterschied als Nahrungsmittel eine so namhafte Verwendung finden, scheint weder allgemeiner Gebrauch noch überhaupt sehr bekannt zu sein, da sie selbst in den neuesten Werken in dieser Beziehung nicht hesonders bezeichnet werden , während ınan doch mehrere der kleineren Helices erwähnt findet. Um wieder auf die beiden Paludinen zu kommen, deren Verschieden- heit Herr Wiedenhofer erkannte, so ergibt sich die aus dem heissen Abflusse als P. thermalis L., muriatica Lmk., von der sich jene aus den kalten Stellen folgendermassen unterscheidet : Die Naht ist stärker einge- schnürt, wodurch die Windungen bauchiger, mithin die ganze Schneke trep- penförmiger erscheint: Der Abstand in dem Verhältniss der Breite der vor- letzten zur letzten Windung ist bedeutend geringer, und da trotzdem eine Linie, welche längs der Kante herahgezogen, den rechten Mundrand von tnermalis beinahe berühren würde, bei dieser Schnecke von demselben merk- lich entfernt bleibt, so ergibt sich daraus von selbst die verhältnissmässig viel kleinere Mundöffnuung. Wenn gleich unter thermalis (mehrere Hunderte vor mir liegende) einzelne Individuen eben so gross sind, wie von dieser neu zu bezeichnenden, so findet sich unter einer grossen Zahl dieser ent- gegen, kein so kleines Individuum, wie der grössere Theil von thermalis ist. Die Schale selbst ist derber, bräunlich, wenig durchsichtig, so dass man das Thier von aussen nicht wahrnimmt, während es bei thermalis den grössten Theil der Schnecke schwarz erscheinen lässt, *) Obwohl: Beobachtungen im Zimmer ‚stets sehr: vorsichtig zu benützen sind, indem sie meist nur annähernde Aunhaltspuncte gestatten, so. wäre dennoch zu wünschen, dass derlei Experimente vervielfältigt. würden. Ich habe im verflossenen Sommer einen jungen Unio von kaum 4” Läuge in emem kleinen Glase mit Sand isolirt aufbewahrt. Nachdem derselbe durch beinahe vier Monate nur wenig merkbaren Zuwachs zeigte, halte derselbe, während er jetzt durch anderthalb Monate voll- ständig im Sand vergraben lag, eine Länge von 10” erreicht, also weit über das Doppelte seiuer früheren Grösse, so dass ein rasches Wachsthum, wie Hr. Wiedenhofer vorausselzt, bis zu einer be- stimmten Grösse sich wohl bewähren dürfte, wenn wir berücksich- tigen, dass das Thier in der Gefangenschaft aller geeigneten Verhält- ° nisse und Nahrung entbehrte, dass also die naturgemässe Lage ein viel güustigeres Resultat hätte ergeben müssen. 6 Obwohl diese Divergenzen so bedeutend sind, dass sie Artrechte be- gründen dürften, so bezeichne ich diese Schnecke hier vorläufig als Paludina ihermalis var. Wiedenhoferi, indem Ich mir vorbehalte, in oberwähnter Arbeit darauf zu- rückzukommen, und hier mit Fig. 1 die Abbildung von Pu- ludina thermalis L. | Fig. Ky.2, l | und unter Figur 2, jene der Varietät , Wiedenhoferi gehe. Herr L. R. v. Heufler legt eine von Hrn. Hofgartendirector H. Schott eingesandte Abhandlung über Aguilegien vor (siehe Abhandlungen) und brachte zur Kenntniss, dass sein ehemaliger Lehrer, der nunmehrige Abt des Benedictinerstiftes St. Paul in Kärn- then, Pater Ferdinand Steinringer, in den nächsten Ferien dem kärnthnerischen Botaniker und Benedictiner - Stiftspriester, Pater Rainer Graf die Gelegenheit verschaffen werde, hier in Wien das Wulfen’sche Herbarium im k. k. Hof-Naturaliencabinete mit W ul- fen’s hinterlassener und ebendort aufbewahrter Handschrift der „Flora Norica“ zu vergleichen, dass der Custos des botanischen Hof-Naturaliencabinetes Prof. Dr. Fenzl sowohl hierzu, als zur Herausgabe der „Flora Norica* Wulfen’s die Bewilligung ertheilt, und dass der obgenannie Abt erklärt habe, dieses Werk auf Kosten des Stiftes herausgeben zu wollen. Der Vorsitzende schätze sich glücklich, Gelegenheit gefunden zu haben, zu einem Unternehmen, wodurch das Andenken Wulfen’s aufs neue geehrt wird, den An- stoss zu geben. Zum Schlusse legt Hr. G. Frauenfeld zwei Fortsetzungen - vor, nämlich von Hrn, Th. Kotschy: „Beiträge zur Kenntniss des Alpenlandes in Siebenbürgen,“ und von Herrn Prof. Hasslinzsky aus Eperies: „zur Kenniniss der Karpatkenflora“, und liest folgende, von Herrn Jos. Mayer übergebene Beschreibung der Raupe von Pempelia Cingillella vor. Die sechzehnfüssige Raupe der Cingillella erreicht eine Länge von 5 bis 6 Linien und ist nach vorne und hinten etwas verdünnt. Sie lebt in er der reifen Samenkapsel von Tamarix germanica, und zwar in einem sehr feinen, seidenartigen Schlauch, an dessen äussere Wände sich die Samen- wolle aphängt. Der Kopf ist hellbraun,mit der gewöhnlichen gabelförmigen Zeichnung am Scheitel, von welcher beiderseits dunklere Querstreifen auslaufen. Auf dem glänzenden Nackeuschilde befinden sich an den beiden vordern Aussen- seiten zwei kleine -halbrunde Makeln, die sich entgegen stehen, und rück- wärts vier dunkelbraune Mittelflecken. Der Körper hateine gelbliche Grund- farbe. Ueber den Rücken ziehen sich zwei lichtere und auf beiden Seiten zwei dunklere, etwas schmälere Linien, welche durch ihre, Färbung der Raupe entweder ein röthliches, grünliches oder bräunliches Ansehen geben. Auf dem ersten und zweiten Ringe stehen auf den lichteren zwei Mittellinien, dann zu jeder Seite der ersteren dunkleren Linie zwei Wärz- chen, und eines in der Mitte nach dem Aussenrande, Auf den folgenden, bis zum vorletzten Ringe, befinden sich zwei Wärzchen in der lichteren Mit- tellinie, dann folgen nächst dieser, zwischen der ersten und zweiten Linie au jeder Seite, so wie ausserhalb jener ein Wärzchen. Auf dem vorletzten Ringe befinden sich auf den beiden helleren Mitlellinien zu jeder Seite zwei, und an der äussersten dunkleren Linie an jeder Seite ein Wärzchen. Die Afterklappe ist angedeutet durch einen hornartigen Fleck, unter welchen zwei schwarze Wärzchen stehen ; sämmtliche Wärzchen sind mit einem feinen Haare besetzt. Die Luftlöcher sind rund, und schwarz eingefasst, in deren Mitte ein ähnlich gefärbtes Pünctchen steht. Die Brust- und Bauchfüsse haben die Grundfarbe des Körpers. Auf der Unterseite läuft zwischen den ersten paar Brustfüssen, bis zu den Nachschiebern ein dunkler Streif. Die Raupe ist im September erwachsen, verfertigt sich zur Verwand- “ lung eine längliche häutige Hülle, in welcher sie Erdkörner, Holzspänchen und dgl. einwebt, und überwintert. Die Puppe ist ziemlich kurz, etwas walzig und lichtbraun. Die Augen sind gross. Die Flügelscheiden nehmen drei Theile von der Länge der Puppe ein, wovon der letzte Theil die vier Segmente bildet. Eigenthümlich ist an der Puppe, dass die Fühlerscheide verhältnissmässig weit getrennt von den Füssen ist. Auf dem vorletzten Ringe befindet sich auf der Unterseite eine dunkle Vertiefung, und auf dem letzten Ringe zwei stumpfe Spitzen. Obwohl ich bei der Zimmererziehung den 15. März den ersten Schmet-* terling erhielt, so befanden sich doch noch am Ehde desselben Monats in den Cocons Raupen, die ganz ohne Zeichnung und gelblich waren. Die Raupe fand ich auf einer entomologischen Wanderung gleichzeitig mit den Herren Julius Lederer und Joh, v. Hornig bei Floridsdorf nächst Wien. 11 JAHRES-VERSAMNLUNG am 9. April 1853. Vorsitzende: Präsident: Se. Durchl. Hr. Fürst R. x. Kheven- i hüller-Melsch. Vicepräsident: Hr. Prof. Fenzi. Beim Eintritte in das Versammlungslocale wurde jedem Mit- gliede ein Exemplar des Festkranzes, einer Sammlung Gedichte von Dr. S. Reissek und von dem Verfasser für diese. Jahresfeier bestimmt, überreicht, und denselben dadurch eine eben so uner- wartete als freundliche Ueberraschung bereitet. Eröffnungsrede, gehalten von Hrn. Prof. E. Fenazl. Meine Herren! Die Statuten unseres Vereines wollen den Tag seiner Gründung durch eine ausserordentliche Plenarsitzung gefeiert wissen, in welcher Ihnen seine Geschäftsleiter den Rechenschaftsbericht über die Ergebnisse des abgelaufenen Jahres und ‘den Stand des Vermögens vorzulegen haben. Heute, wie -vor einem Jahre, wird mir, als Vertreter unseres hochverehrten Herrn Prä- sidenten, die Ehre zu Theil, Ihnen diesen Bericht zu erstalten. ‚Die Fülle, wie die Art der bereits hinter uns liegenden Ergebnisse erleichtern mir we- sentlich meine Aufgabe und berechtigen mich zu der angenehmen Erwartung, (dass der Inhalt meines Berichtes Sie, im Ganzen eben so sehr befriedigen als ermuntern werde, im Laufe dieses Jahres schon das zu verwirklichen, was noch unerfüllt und wünschenswerth geblieben. Als ein günstiges Wahrzeichen für das fernere Gedeihen und Erblühen unseres Vereines muss ich es ansehen, dass ausser dem schmerzlichen Ver- luste dreier Mitglieder durch den Tod, nicht Ein den Verein berührendes Er- eigniss sich befindet, das wir nicht als ein freudiges zu bezeichnen im Stande wären. «9 Sie werden sich zu erinnern wissen, meine Herren, dass ich von die- sem Platze aus unser erstes Vereinsjahr als das des Versuches, der Wer- bung für unsere Aufgabe und Zwecke bezeichnete, das nunmehr ahgelaufene als das seiner eigentlichsten Begründung und Festigung begrüssen zu sollen mich berechtigt glaubte. Hätte mich damals nur ein leiser Zweifel über seine Lebensfähigkeit noch beschleichen können, wahrlich ich hätte es nicht gewagt, meinen Glauben daran in so entschiedener Weise auszusprechen. Dass aber meine kühnsten Wünsche für das Gedeihen unseres Vereines sich sobald, im Laufe desselben Jahres schon verwirklichen sollten, das, ich gestehe es offen, gelraute ich mir kaum zu hoffen, geschweige zu erwarten. Der Glaube zwar, so steht es geschrieben, kann Berge versetzen, aber der energische Wille muss ihm an der Ferse sitzen und höhere Gewalten ihn tragen, soll sein Hoffen in Erfüllung gehen. Gross war die Aufgabe, die zu verfolgen, wir von vorne herein uns stellten, ferne das Ziel, klein die Mittel, die wir selber schufen , desto kräftiger hingegen der Wille den Ver- such zu wagen und die betretene Bahn zu verfolgen. Die mächtigen, unser Beginnen fürdernden Kräfte, auf die wir zählen mussten, sie entstanden uns fürwahr keinen Augenblick. Getragen von der Öffentlichen Meinung, strömten geistige und materielle Hilfen von Nahe und von Ferne dem kleinen Häuf- lein zu. Die Hallen eines Gebäudes im Dienste der Wissenschaft, gleich Eingangs unserer Versammlungen von dem gefeierten Staatsmanne geöffnet, dem die Pflege des Unterrichies, der Kunst und Wissenschaft in Oesterreich bereits so Vieles verdankt und der den Verein durch seinen Beitritt so hoch beglückte, blieben fortan unser Sammelplatz. Als uns mit der rasch wach- ' senden Menge einlangender Sammlungsgegenstände die bange Sorge für ihre Bergung und wissenschaftliche Aufstellung beschlich, da nahmen die Edlen Oesterreichs sie gastlich auf an ihrem Herde, und ein anderer hoch begabter und für des Staates inneres Wohl vielfach verdienter Staatsmann, nicht verschmähend sich als schlichtes Mitglied dem Vereine anzuschliessen, half fördernd den kleinen Kern in jenen Räumen bergen, die des Landes Ersten dazu in liberalster Weise auserkoren, Anerkennend des Jungen Vereines sich entfaltende Thätigkeit, beehrte noch ein Dritter im Bunde mit diesen, des Landes Cultur am Throne vertretend, uns mit seinem Beitritte. — So ebneten sich, ich möchte sagen, fast von dem Beginne seiner Thätigkeit an, dem Vereine durch höhere Gewalten schon Berg und Thal, wie durch einen Zauberschlag. Unser Glaube, unser Hoffen auf diese Kräfte, sie haben sich bewährt und auf festem Grunde steht nunmehr, was schwankend anfangs zwischen Wollen und Können sich bewegte. Aber selbst nachhaltend sollten diese Mächte in anderer Art sich erweisen. Die oberste Sicherheitsbehörde ‚im laufenden Besitze der wissenschaftlichen Erzeugnisse des Kaiserstaates, trat, über bittliches Einschreiten der Vereinsleiter, alle bei ihr niedergelegten und in der Folge noch einlangenden naturhistorischen Werke und Journale srossmüthig an die Bibliothek des Vereines Ah, 112 80 ich frage, meine Herren, wo und welcher Gesellschaft, gleich unserer, es wohl je gelungen, so mächtiger, so wirksamer Hilfen sich an der Schwelle ihres Beginnens schon zu erfreuen ? Gewiss kaum einer! Und wenn wir uus fragen, wie diess Alles so rasch gekommen und geworden, so müssen: wir uns selbst gestehen, dass es nicht unsere Leistungen sein konnten, diehier massgebend den Ausschlag geben, sondern dass es der durch die Gründung unseres Vereines zu einem greifbaren Objecte gewordene Gedanke war, wel- cher zündend durch alle Schichten der Gesellschaft schlug und weckte, was lange schon, nur formlos noch ,„ in Tausenden sich regte: Einigung zu gemeinsamem wissenschaftlichen Zwecke von Unten, Schutz sund Schirm von Oben. \ Wenn wir desshalb mit einem gewissen Selbstgefühle auf die Grün- dung unseres Vereines am. heutigen Tage zurückblicken, wenn wir die ersten Früchte, die er getragen, hoch in Ehren halten, wenn wir unseren Stolz darein. setzen, unter der Aegide der ausgezeichnetsten Staatsmänner, der Edelsten des Landes, der obersten Behörden, ihnen zu stetem Danke ver- pflichtet, unsere Aufgabe einträchtig, und beharrlich, bescheiden, aber stets nach Höherem ringend, zu verfolgen, wer, frage ich, sollte uns diess ver- argen , wer den endlichen Erfolg unserer Mühen noch bezweifeln? Mag manchen in und ausserhalb des Vereines Stehenden letzterer noch zu klein- lich , vielleicht sogar verfehlt erscheinen; mögen Andere, durch bittere ‚Er- fahrungen schmerzlich berührt, halb missgünstig, halb theilnahmslos von dem- ’ selben sich zur Zeit noch ferne halten; mögen noch andere ihm durch. innere Spaltung und Entzweiung ein frühes Ende weisssagen, was berüht diess uns? Nichts hat dem Vereine noch Abbruch gethan, nichts ihn bestimmt in andere Bahnen einzulenken, nichts das Vertrauen in seine Leiter und dieser hinwieder in die ganze Körperschaft erschüttert, Hat der Verein im :edien Wettstreite Neider gefunden, so hat er sich dieselben im «schönsten Sinne’ des Wortes verdient.. Willkommen, herzlich willkommen danu Ihr, uns geistesverwandte Bundesgenossen für Wahrheit, Wissenschaft und, echten Bürgersinn! — Fest geschart um seines ritterlichen, von der Vorsehung uns zum zweitenmale geschenkten, Herrschers Pauier, seine Devise zum eigenen Wahlspruch erhebend, schreitet der Verein, von aussen sich verstärkend, von innen aus erstarkend, einer Glück verheissenden Zukunft entgegen. Möge er nie irre an sich selber werden, nie verzagen, wenn eine trübe. Wolke ihm die freie Fernsicht trübt, nie dulden, dass persönliche Interessen‘ mass- gehend, den Zweck des Ganzen beinträchtigend, Geltung sich in seinem “ Schoosse verschaffen, Noch hat, zum Rubme des Vereines sei es gesagt, nicht eine Spur von allen dem sich kund gegeben. Aber es ist gut: sich.dessen mitten im Frieden zu erinnern, dass man zur Stunde dem oft über Nacht ein- brechenden Feinde die Spitze zu bieten vermag. f Schliesslich lassen Sie mich noch, bevor ich zu meiner pflichtschuldigen Berichterstattung selbst schreite, Ihnen allen, meine Herren, im Namen sämmtlicher Vereinsleiter, für das uns seither sespendete Zutrauen En 8 den wärmsten Dank sagen. Einen nicht minder herzlichen schulde ich per* sönlich unserem Herrn Präsidenten, meinen Herren’ Amtscollegen und. Aus- schussmitgliedern für ihre aufopfernde Thätigkeit, Unterstützung und Nach- sicht, mit der Sie mich bisher beglückten. Rechenschaftsbericht für das abgelaufene Vereins- jahr 1852 bis 1853. Von den verschiedenen, die inneren Vereinsaugelegenheiten. zunächst berührenden Ereignissen erscheint mir keines von so entschiedener Wichtig- keit, als das der, zu Folge eines in der Plenarsitzung vom 3. December 1851 gefassten Beschlusses, vollzogenen Revision unserer Statuten und ihrer in der ausserordentlichen Sitzung am 15. Mai 1852 definitiv erfolgten Annahme. Ich kann in Erinnerung an diese Sitzung nicht umhin, nochmals des Eifers rühmendst zu gedenken, mit welchem sich der Ausschuss den wiederholten Vorberathungen und der Schlussredaction derselben unterzogen. Eine nicht geringere Anerkennung verdient die Ausdauer, mit der dieser Gegenstand von Seite der Mitglieder durch zwei lange Sitzungen hindurch festgehalten wurde, die Loyalität und Urbanität, mit der die Bekämpfung einiger in die Statuten nunmehr aufgenommenen Puncte von Seite mehrerer geschah. Von einem Hin- und Herwogen der Meinungen ohne bestimmtes Ziel, von einem parteiischen Sichanklammern an gewisse Gesichtspuncte, von haarspaltenden müssigen Controversen oder Persönlichkeiten hierbei keine Spur! Es war nur ein belehter, erfreulicher Austausch von Gründen und Gegengründen, ein ruhiges Abwägen ihrer Werthe und ein Festhalten an dem Gegenstande von Seite der Betheiligten wahrzunehmen; ein wahrhaft würdiger , durch seine Haltung zu den schönsten Hoffnungen berechtigender , entscheidender Act. Der am lebhaftesten angefochtene und nicht minder energischst ver- theidigte Punct des Statutenentwurfes war wohl unbestritten der der Wahl von sechs abwechselnd fungirenden Vicepräsidenten. Nach langem zweifel- haften Kampfe erraug sich der vom Ausschusse eingeführte Antrag auf Annahme dieser Zahl den Sieg. Und welcher Gewinn für unseren Verein an Kräften „ Wetteifer und Thätigkeit, ‘von so vielen damals angezweifelt, folgte nicht demselben auf dem Fusse nach! In herzlicher- Eintracht freuen wir uns jetzt des heissen Streites; darum Dank Ihnen, wackere Kämpen Für und Gegen, nicht in meinem, nicht im Namen der gegenwärtigen Leiter, nein im Namen der Wissenschaft und unseres Vereines Zukunft selbst ! Als weiterer wichtiger, vom Vereine gefasster und zur Ausführung gebrachter Beschlüsse muss ich noch erwähnen: 1. Der Scheidung der nunmehr vom Vereine selbst besorgten Druck- schriften in Sitzungsberichte und Abhandlungen, von welch letzteren nunmehr auch Separatabzüge den Verfassern zuge- stellt werden. ! 2. Die bereits in Uebung gebrachte Vereinfachung der Einhebung der Jahresbeiträge und Zustellung der Vereinsschriften. 32 Ausser den in dem Schosse des Ausschusses beratheuen Vorlagen für die Beschlussfassungen in Pleno, wendete sich dessen Thätigkeit noch ganz besonders der Erledigung wissenschaftlicher und administrativer Aufgaben zu, die dem Präsidium theils von aussen her zugekommen, theils von ein- zelnen Mitgliedern ausgegangen, seiner Berücksichtigung empfohlen wurden. Zu diesen zähle ich: a) Die Erledigung der von Hrn. Dr. Sendtner in München durch den Hrn. Vicepräsidenten R. v. Heufler vorgelegten Anfrage über die östlichste Verbreitung mehrerer Pflanzenarten in unserem» nördlichen Kalkalpenzuge; b) den Beschluss: Beiträge zu Literaturberichten für die zoologisch- botanischen Arbeiten in Oesterreich aus älterer und neuerer Zeit zu sammeln, über Antrag .des oben genannten Hrn. Vicepräsidenten; c) die Bezeichnung derjenigen Vereinsmitglieder , welchen die Leitung der Bestimmungen und Anordnung der verschiedenen Sammlungs- gegenstände anzuvertrauen wäre; i d) die Beschlussnahme über die vorläufige Benützung der Vereinsbihliothek und die Anordnungen regelmässiger Conferenzen der Geschäftsleiter zur rascheren Erledigung der Currentien.. Von den Vereinsschriften liegen nunmehr der I. und II. Jahrgang voll- endet vor, Die Hof-Buchhandlung Braumüller besorgt unter sehr vor- theilhaften Bedingungen den weiteren Vertrieb derselben. Der zweite Band zeigt bereits eine vermehrte Bogenzahl gegenüber dem ersten; noch erfreu- licher mehrte sich aber die Mannigfaltigkeit und der innere Gehalt der darin niedergelegten Mittheilungen und Abhandlungen. ’ Der am Schlusse des ersten Jahres bereits 291 Mitglieder zählende Verein erhielt im Laufe des zweiten, mit dem letzten December 1852 abge- schlossenen einen Zuwachs von 157 neu beigetretenen, so dass die Ge- sammtsumme aller bis dahin aufgenommenen Mitglieder sich bereits auf 448 beläuft. Durch den Tod verlor der Verein leider drei, durch freiwilligen Austritt sechs weitere, im Ganzen bisher nur neun Mitglieder. Der Verein stand am Jahresschlusse mit 39 gelehrten Gesellschaften und Akademien des In- und Auslandes in Verbindung, und gegenseitigem Austausche ihrer Schriften. Im Vergleich mit dem vorjährigen Stande dieser Angelegenheit stellt sich ein Zuwachs von sieben neuen wissenschaftlichen Anknüpfungspuncten "heraus. Zur freudigen Nachricht diene Ihnen. zugleich die Bekanntgebung, dass die Zahl derselben mittlerweile sich schon wieder um fünf vermehrt habe. An Büchern erhielt die Vereinsbihbliothek zu ihren früheren 145 Bänden, ungerechnet ihres Selbstverlages, die beträchtliche Bereicherung von 164 Bänden in Octavo, und 29 in Quarto und Folio. Sie besitzt demnach , unge- rechnet der seit Januar I. J. neu eingegangenen, durch Schenkung und Aus- tausch bereits eine Sammlung von 338 Bänden als Eigenchum. 33 An Sammlungsgegenständen liefen im Laufe des Jahres 1852 ein: An Phanerogamen vorläufig nur einige. wenige Decaden; An COryptoygamen dagegen 350 Arten Algen; An Säugethieren und Vögeln in Bälgen und ausgestopft 451 Exempl. An Säugethieren, Reptilien und- Fischen in Weingeist beiläufig 500 Exempl. - An Käfern 11,045 Exempl. : An Schmetterlingen 4755 Exempl. An Spinnen von and. Ord. 800 Exemp!. An Conchylien über 1000 Exempl. nebst mehreren Präparaten. Der bei weitem grösste Theil dieses grossartigen Zuwachses an zoolo- gischen Gegenständen verdankt der Verein der grossmüthigen Schenkung seines hochverdienten Secretärs Frauenfeld. Eine Bürgerkrone für ihn, könnten wir ihm eine noch schönere bieten, als die er sich bereits in der öffentlichen Meinung erworben, als er dem Gedanken unseren Verein zu grün- den, an dieser Stelle die ersten Worte lieh! Alle diese Gegenstände befinden sich bereits in den Vereinslocalitäten des landständischen Gebäudes verwahrt und theilweise bereits in Schränken untergebracht. In so ferne letztere erst im Laufe dieses Jahres vollständig geliefert werden können, kann von einer genaueren Specification derselben in diesem Berichte noch keine Rede sein. — Der grösste Theil der daselbst befindlichen Pflanzensammlungen ist bereits nach Familien übersichtlich ge- ordnet. An die speciellere Zusammenstellung nach Gattungen und Arten, wozu übrigens alle Vorkehrungen schon getroffen sind, kaun erst nach Lieferung der bereits in Arbeit befindlichen Schränke geschritten werden. Der Stand der Vereinskasse ist, Jaut des mir von unserem Herrn Cassier vorgelegten summarischen Ausweises, ungeachtet der bis Ende De- cember 1852 ausgewiesenen rückständigen Zahlungsbeiträge von 107 Mitglie- dern (von welchen bis 1. April 1. J. jedoch 58 ihrer Verpflichtung bereits nachgekommen) ein überraschend günstiger zu nennen. Die näheren ziffer- mässigen Nachweise wird der Herr Cassier nach mir Ihnen mitzutheilen die Ehre haben. . Im Ganzen belief sich bis Ende December 1852 die Totalsumme aller Einnahmen des Vereines auf . 5 c . B - ...2735 fl. 48 kr. mithin um 461 fl. 50 kr. höher als die am Schlusse des ersten Vereinsjahres ausgewiesene. Die Ausgaben des Vereines beliefen sich bis Ende December 1852 auf . RO n - . - 3 988,.,..,26. „ Es verbleiben somit an Kassarest in Baarem . EA 2 Wäre die Einzahlung der noch ausständigen Beträge DE nn, ı, 353, 4 „ u a en na rechtzeitig erfolgt, so hätte sich derselbe beziffert auf . 2101 1. 3 kr. 81 Unsere Ausgaben im Laufe des Jahres 1852 haben sich tratz der vollen Uebernahme der Druckkosten unserer Vereinsschriften, des theilweise bereits bezahlten Mobilars, der Besoldung eines eigenen Dieners und der Ausgabe auf Heizmateriale , die des Jahres 1851 doch nur um 565 fl. 13 kr. überstie- gen. Ich brauche wohl kaum erst zu bemerken, dass dieses ungemein gün- stige Resultat nur als die Folge des einträchtigen Zusammenwirkens der beiden Herren Secretäre und des Herrn Cassiers anzusehen und rühmendst anzuerkennen ist. Wir dürfen uns Jedoch nicht der angenehmen Täuschung hingeben, auch im nächsten Jahre einen so überaus glänzenden Ausweis zu erhalten, da die Summe der Ersparnisse durch die mittlerweile erfolgenden Lieferungen des Fundus instructus um ein Erkleckliches geschmälert wer- den dürfte. Rechnung und Cassastand wurden bei der von mir am 31. December 1852 vorgenommenen Prüfung und Seonlvienng richtig gestellt und ordnungs- mässig belegt befunden. Ich werde selbe, wie im abgelaufenen Jahre, den vom Ausschusse zu bestellenden Censoren vorlegen lassen und über das Er- gebniss ihrer Prüfung der verehrten Versammlung in der nächsten Sitzung Bericht erstatten. Bericht des ersten Secretärs: Der Verein zählte am Schlusse des ersten Vereinsjahres‘, das ist bis Ende März 1852 3 - e 2 : . > 3 ....291 Mitglieder Im zweiten Vereinsjahre, nämlich vom April bis December 1852 sind beigetreten, und. zwar: April .. y i 42426 Mai n r x E 6 Juni n x i Be 7. Juli i R 5 ...16 Aucust ati bus October 2 ; .1388 November . R | December . . .. 17 Zusammen . 157 9 mithin die Gesammtzahl der bis zum Schlusse des zwei- ten Jahres beigetreienen . 8 c ARE N 1 . 448 PN betrug; wenn wir hiervon 3 Mitelieder,, welche der Verein durch den Tod, und 6, welche ausgetreten sind zusammen . . K F 6 5 > S 3 ! . 9 EN abrechnen, ergibt sich der wirkliche Bestand mit . . 439 Mitglieder. Es wurde vom Vereine aus, gleich beim Enistelfen desselben an 71 gelehrte Anstalten die freundliche Einladung gerichtet, zur Verbindung eines gegenseitigen Schriftentausches. Folgende haben sowohl ihre Bereitwilligkeit 85 erklärt, als auch theilweise ihre‘ Puhlieationen: hierher mitgetheilt, und da- gegen den 1. und 2. Band unserer Verhandlungen ae une erhalten : Der naturhistorische Verein Lotos in Prag. & | Die naturforschende Gesellschaft in Görlitz. Der Verein der Freunde der Naturgeschichte zu Meklenburg Strelitz. Der Verein für Naturkunde im Herzogthum Nassau zu Wiesbaden. Das Francisco-Carolineum in Linz. ‚Die k. k. geologische Reichsanstalt in Wien. Der naturforschende Verein der preuss. Rheinlande in Boun. Der würtembergische Verein für Naturkunde zu Stuttgart. Der naturwissenschaftliche Verein zu Halle. Der Verein für Naturkunde zu Mannheim. Das königl. Institut der Wissenschaften und Künste zu Mailand. » 2” » 9 » ” ” » NEE Die kaiserl. Gesellschaft der Naturforscher zu ‚Moskau. Der. entomologische Vereine zu Stettin, i Die k. k. Gesellschaft zur Beförderung des ‚Ackerbaues und der 8 dustrie in Kärnten zu Klagenfurt. ‚Der siebenbürgische_ Verein für Naturwissenschaft zu Hermannstadt. Die kais. Akademie der Wissenschaften zu Wien. Die königl. Akademie der Wissenschaften zu Neapel. Die königl. schwedische Akademie der Wissenschaften zu Stokholm. Die naturforschende Gesellschaft zu Eınden. Der zoologisch-mineralogische Verein in Regensburg. Die naturforschende Gesellschaft’ zu Zürch,; Die kaiserl. Akademie der Wissenschaften zu Petersburg. Die k.. k. salizische Landwirthschaftsgesellschaft zu Lemberg. Die k. k. m. schl. Gesellschaft f. Nat. und Landeskunde zu Brünn. Die k. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Die k. ungarische Gesellschaft der Naturforscher zu Pesth. Die k. botanische Gesellschaft zu Regensburg. „Der naturwissenschaftliche Verein zu Elberfeld. Die Gesellschaft für Physik und Naturwissenschaft zu Genf. Die k. böhmische Gesellschaft der Wissenschaften zu Prag. Die naturforschende ‚Gesellschaft in Basel. Die oberhessische Gesellschaft für Nat. und Heilkunde in Giessen. Der naturwissenschaftliche Verein in Hamburg. Die wetterau’sche Gesellschaft fir Naturkunde in Hanau. Die naturhistorische Gesellschaft in Nürnberg. Der naturwissenschaftliche Verein in Riga. Die Pollichia, naturwissenschaftlicher ‚Verein der baierischen Pfalz in Dürkheim, Die k. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. R 12 86 Es sind:diess 9 inländische kais. Akademien und ‚Anstalten, und 7 aus- ländische 5: ferner 3 inländische ‚und. 20: ausländische. Vereine ,„ zusammen 39 wissenschaftliche Verbindungen, Obwohl dieses zweite Vereinsjahr, da es erst im April begonnen, durch dessen Ausgleichung mit dem gewöhnlichen Sonnenjahr im December ge- schlossen, nur 9 Monate in sich fasst, so ist doch der II. Band der Ver- handlungen des zool. bot. Vereins gegen dessen ersten nicht zurückgeblieben. Die Einrichtung desselben ist von diesem in so ferne verschieden, dass eigent- fiche Abhandlungen in einem getrennten, besonders paginirten Anlang zusam- mengestellt erscheinen, die übrigen in den Versammlungen gegehenen Mit- theilungen und Berichte den voraugehenden Theil bilden. In dieser ersten Abtheilung sind nunmehr aus 9 Versammlungen 39 Vorträge, und in dem Anhange 16 Abhandlungen enthalten, in welchen Zoologie und Botanik ziem- lich gleichmässig vertreten erscheint, wobei zugleich bemerkt werden kann, dass ein nicht unbedeufender Antheil hiervon der Geschichte der Natur zufällt. Bei der vorgenommenen genauen Revision des übrigen Inhalts hat sich ergeben, dass sich eine in der Versam mlung des Monates Mai vorgelegte Sendung von 468 Arten Algen, ein Geschenk des hochw. Herrn Pius Titius in Padua, nicht verzeichnet findet, daher dieselbe hier nachträglich um so mehr erwähnt werden muss, als die Schönheit dieser Sammlung und der Ausser- ordentliche Fleiss in der Ausstattung der Art ist, dass kaum eine andere ihr an die Seite gestellt werden kann. Bericht des zweiten Secretärs: J Ueber die Sammlungen des Vereines, welche mir durch die neue Ge- schäftsordnung speciell anvertraut sind, kann ich Ihnen Folgendes berichten. Die Bibliothek zählt gegenwärtig 223 Nummern in 338 Bänden und Heften. Diese sind alle bereits geordnet , signirt und bis auf einen kleinen Theil in den neuen Bücherschränken aufgestellt. Ein vollständiger, Zettelkatalog mit dem nöthigen Renvoi-Z retieln. ist angefertiget und kann bereits benützt werden. Nebst diesen eingereichten Büchern besitzt der Verein auch 15 Zeit- schriften, die, sobald sie nach Jahrgängen oder Bänden abgeschlossen sein Ww erden, Rleichfalls in der Bibliothek aufzustellen sind. Die zoologischen Sammlungen sind theilweise schon bestimmt und ge- ‚ ordnet und werden, sobald die neuen Kästen Außeferliget sind, systematisch aufgestellt werden. 'ı An Säugethier-Bälgen besitzen wir 28 Arten in 49 Ba Die ornithologische Sammlung enthält 244 Arten in 402 Exemplaren. Nebstdem sind von 157 Arten die Eier und zwar in 395 Exempl, vorhanden. 87 ‘Die Amphibien sind noch nicht separirt ünd' bestimmtes sind 'aber davon eiie nicht unbedeutende 'Anzanl vorhanden und in 5 Ben und kleinereii @läsern in "Weihgeist aufbewahrt. i) An Fischen besitzen wir 118 Arten in 319 Exemplaren, und nehstdem 39 noch unbestimmte Exemplare. Die Coleopteren sind determinirt und in den provisorisch aufgestellten Kästen untergebracht. Es sind 2402: Arten in 11045 BROnReRENN uiid nebst- dem 769 uneingereihte Exemplare vorhanden, Ebenso sind die Lepidopteren bestimmt und provisorisch” aufgestellt. Es sind im Ganzen 2175 Arten in 4755 Exemplaren vorhanden, wovon 1343 Arten in 2645 sehr Schön conservirten Exemplaren auf die Mikro- lepidopteren entfallen. Die übrigen Ordnungen, mit Ausnahme der Spinnen und Tansendfüsse, sind bisher noch‘ wenig vertreten und dürften nach einer beiläufigen Schät- zung etwa in 400 'Arten vorhanden sein» Die Arachniden und Myriapoden sind in Weingeistgläsern reich ange- sammelt und werden in.dem Augenblicke bestimmt "und sepärirt. At. Lähd- und Süsswasser-Conchylien sind 3% Genera und 356 Arten in vielen tausend Exemplaren vorhanden, deren "zeiträubende BBENUE a noch nicht vorgenommen werden konnte. he, Die Paanzensammlungen wurden einstweilen nur nach der Bogenzahl berechnet, da erst in Jüngster Zeit die zwei Herbariumskästen fertig wurden und die Ausscheidung der vielen Donbletten und die systematische Auf- stellung der determinirten Arten in den neuen Kästen noch nicht stattfin- den konnte. } ; Von Phanerogamen sind aus 80 Familien . . . _.. 1891 Bogen Neu eingereihte , 2 5 A - B = S . 1325 „ Zusammen also . B 2 8216 5, WR LEyBlokamene ec 3 RN En ern TON TEE SB. vorhanden. r ' ; Da, wie gesagt, die Abzählung nur nach den Einlagsbögen stattfand, so dürfte die reelle Zahl der vorhandenen za, wohl das F ünffache dieser Zahlen erreichen. An Samen und Früchten sind in # Laden & 64 kleineren Cartons circa 448 Arten vertreten. Wenn die Einrichtung. unseres Locales vollendet sein wird, so wird eine genäuere und bestimmtere Verzeichnung der vorhandenen Naturalien möglich sein , yoSate konnte ich Ihnen nur die angeführten Daten bekannt geben. . Schliesslich fühle ich mich noch verpflichtet, der verehrten Versamm- lung anzuzeigen, dass die verehrten Herren Mitglieder des Vereines J. Finger, Nawratil, Roggenhofer, Mösslang und Doblika mich in der Bearbeitung und Registrirung der vorhandenen Naturalien wesentlich unter- stützten, indem sie sich mit Vergnügen herbeiliessen, die mühevolleund zeit- 1a 88 raubende Arbeit des. Separirens, Ordnens und, Verzeichneus..der Vorräthe vorzunehmen. Durch ; die freundliche: -Theilnahme dieser. Herren „wurde ich in die Lage versetzt, Ihnen über die einzelnen Abtheilungen bestimmtere und genauere Notizen geben, zu: können. Bericht ‚des. Rechnungsführers: Der Abschluss der Kassarechnung liefert folgendes Ergebniss: ' Einnahmen. A. Ordentliche. Me: r Anfänglicher-Kassarest. 2 02 20 000 20000 850. fe 44%Yı kr. Einbezahlte Jahresbeiträge pro 1851... 5 192.9 14, 9 5 5 „1832. h ..,1138 „ 4 a Ka n.1853 . b 8 69 40: n Bi den Verkaufder Vereinsschriften. pro A ag 1851:erzielt . .. x & . & r 30. ,:.42...9 Interessen für die bei der Wiener Sparcasse suc- RE cessive fruchtbringend angelegten 1500 fl, . ».. 30 48 Yarund;-, B. Ausserordentliche. Beiträge zur Adaptirung des Vereinslocales . 346 = 20 .,'y Zusammen 2596 fl. — kr. Ausgaben. A. Ordentliche. Besoldung für die Vereinsdiener EN ade 175,1, —, kr. Neujahrsgelder für den gegenwärtigen Vverein- und botan. Museumsdiener, so wie für die beiden D. Portiere im landständischen Gebäude . . . 50 er" Druckkosten für Ver einsschriften, | ee BT Ba Pr Lithographische Arbeiten a dan ke 45 „..15 2 Zeitungs-Annoncen S SE sr 24 ». Briefporto, Papier, RE ya und verschie- AP Nr dene andere kleine. Auslagen . . R x y 85 Eye I B. Ausserordentliche. Für Adaptirung des Vereinslocales und Anschaffung un niobtlarıeh . "nun ale m a an a » Zusammen 858 1.38 kr Schlieslicher Cassarest 1747 fl. 22 kr. Schliesslicher Cassarest 1747 fl. 22 kr.‘ Wäre die Einzahlung der in einem. eigenen Ausweise dargestellten Rückstände, und, zwar von .12 Mit- gliedern aus dem Jahre 1851 und ivon 95 Mit- gliedern aus dem Jahre 1852 pr » 2. 0... 353. 4 m noch im Laufe des genannten zweiten Vereins m—m—nunnznzumumemem Jahres erfolgt, so hätte die Cassabarschaft den Betrag BIREICHL- VON... ae BE SLOT kr. PR ‚Die nachfolgende Darstellung über den Stand. der Mitglieder und der Finanzlage lässt entnehmen, dass,, ungeachtet der Mitglieder-Z u wachs im Laufe 1852 nur die Hälfte vom Vorjahre beträgt, die Steigerung des jetzigen Cassastandes dennoch mehr als das’ dopp e N te Se bnis s des Jahres air en { Fi Mitglieder, DE Rate Inu), Aleall, 00 hr ne rn 215997 (re | Lanfe 1852, Zuwggchs NE a MR NER Yen | Zusammen; 450 si. il ‚Abfall 1852 - . R h RR h } N A Ne Instand (Endei1853 Hola Jet, oneyns agl Geldgebarung. ‚YR 1851. 1852, "Steigerung 1858. Einnahmen .... 12731. 57% kr. 2596. 1. — kr. 1322 1.) 2% kr Ausgaben .....,.; 423,,,1.,13 a 848 4,38. 4% 09.111425, 25 3 Barer Cassarest 850. 1. 44% kr. 1747 0. 22 kr. 896 1. 37% kr) Was die aushaftenden Rückstände von 353 fl. 41 kr. anbelangt, so wurden wegen Einbringung derselben die geeigneten Massnahmen in Anwen- dung gebracht. Dass dieselben grösstentheils nicht erfolglos blieben, beweiset der Umstand, dass dieselben bis zum heutigen Tage den 9. April. 1853 auf den Betrag von 164 fl. 41 kr. herabgeschmolzen sind. Uebrigens dürften die- selben auch in kürzester Zeit verschwinden, da die Durchführung der in dieser Beziehung erlassenen Verfügungen bereits im Zuge ist, Die documentirte Cassarechnung, welche im Laufe des Jahres zweimal von Seite des die Coutrolle ausübenden Präses- -Stellvertreters, Hrn. Directors Fenzl, der Liquidirupg unterzogen wurde, habe ich nebst einem vollstän- dig detaillirten Ausweise über den finanziellen Stand der Vereinsangelegen- heiten mit Schluss des Jahres 1852 dem hohen Vereins-Präsidium- zu. dem Eude vorgelegt, damit diese Rechnungs-Piecen der entsprechenden Revision unterzogen werden, ’ 90 Indem ich nun als Fundtionär der filanziellen Angelegenheiten allen Gönnern im Namen des hohen Präsidiums hiermit den innigsten Dank 'aus- zusprechen mir erlaube, gebe ich mich zugleich für die Zukunft der ange- nehmen Hoffnung hin“ dass die pecuniären‘ Zustände hihter den geistigen Be- strebungen des Vereins nicht zurückbleiben werden. ‘Nach diesem Jahresbericht wurden die vorgemerkten Vorträge gehalten, und zwar legie Hr. L. Ritter v. Heufler sein, unter dem doppelten Titel: a Florae erypltogamae vallis Arpasch Car- patae Transilvani.“ — „Eine Probe der kryptogamischen Flora des Arpaschihales in den siebenbürgischen. Karpathen ‚“ ‚und mit .latei- nischem und deutschem Texte in der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien, 1853, erschienenes Werk: vor, welches zunächst die neue Erfindung des vervollkommneten Naturselbstabdruckes in ‚Farben zur Ursache seines Entstehens halte. Gelungene Versuche von Selbsi- ° abdrücken getrockneter Gefässpflanzei führten zu dem Gedanken, - die ungleich zartern, beim Aufbewahren weniger stark veränderten ” Zellenpflanzen zum Gegenstande neuer Versuche zu machen; um so mehr, als der einfachere Bau derselben vermuthen liess, von ihnen durch den Selbstabdruck Bilder zu erlangen, wie'sie keines Menschen > Hand zu erzeugen im Stande ist, an denen selbst, freilich nur mit” Hilfe des bewaffneten Auges, die einzelnen Elementarorgane noch zu unterscheiden ‘wären.' Auf Anordnung des Herrn Regierungsrathes” Auer wurden diese Versuche ausgeführt und gelangen in sölchem” Grade, dass es passend. schien, eben sie zur Veröffentlichung der” gemachten Entdeckung zu benützen. Die hierzu verwendeten Zellen-' pflanzen rührten zum grössten Theil von einer in „das Hochthal” Arpasch in den siebenbürgischen Karpathen unternommenen Excur- sion her.'Es lag .desshalb der Gedanke nahe, einen Bericht über die kryptogamische Flora dieses an der äussersten Südostgränze des Reiches gelegenen, den Botanikern aber bisher, wenigstens in dieser | Beziehung, ganz unbekannten Thales, als Zugabe jener wichtigen | typographischen Erfindung zu verfassen. a Der auf diese Weise enistandene Bericht liefert zugleich einen | nicht unbedeutenden Beitrag zur kryptogamischen Flora, von Sieben- | bürgen und schliesst sich so den Werkender Siebenbürger, Hedwig und Baumgarten an, deren Angedenken diese Probe einer rEre Ni togamenilora auch gewidmet ist. 9 ‚Der Bericht selbst zerfällt in eine kurze: Schilderung der Reise und in eine system, Aufzählung der hierbei gesammelten, Kryptoga- men. In ersterer wird die natürliche Lage: und Beschaffenheit des Arpaschthales, so wie auch die näheren Details der in dasselbe un- ternommenen viertägigen Excursion: beschrieben. Die Aufzählung umfasst 245 Arten von Kryptogamen, unter denen 3 Arten Algen, 97 Flechten, 17 Pilze, 28 Laschen (Hepaticae) und 75 Moose an- geführt werden. Bei jeder Art ist; der erste Autor derselben, so wie auch ‚die ‚Stelle, wo sie zuerst beschrieben wurde, genau citirt; ‚auch wurde ‚besondere Sorgfalt auf die deutsche Nomenclatur ‚der Arten verwendet. Die sieben Foliotafeln enthalten Naturselbstabdrücke. aus allen Abtheilungen der Zellenpflanzen. Die erste Tafel stellt einen prächtigen Rasen der Cladophora insignis Ag, nach einem vom Ver- fasser i in Siena gesammelten Exemplare dar. Die Glieder der ein- zelnen Fäden sind deutlich wahrnehmbar. Die zweite Tafel enthält ein "Bild der echten Lungenraspe (Sticta pulmonacea). Die dritte Tafel umfasst Abdrücke von acht Arten Flechten und Pilze, unter welchen letztern selbst sehr zarte Formen, wie die des An an- drosaceus enthalten sind. Auf der vierten Tafel sind sechs Arten von Laschen abgebildet. Die drei letzten Tafeln enthalten Abdrücke von zwölf Arten Laubmoosen, unter welchen namentlich ein prachtvoller Rasen von Meesea triquetra wohl das Schönste darstellt, was je in dieser Art hervorgebracht wurde. Das ganze Werk ist mit der grössten. typographischen Eleganz von Seite der k. k. Hof- und Staatsdruckerei ya und ent- hält in der Prachtausgabe 66 Folio Seiten. Auch zeigte Hr. v. Heufler Abbildungen der Blatispitze von Hookeria lucens vor, welche bei 35facher Vergrösserung mit der Camera lueida von der natürlichen Pflanze, so wie auch von dem Naturselbstabdruck entworfen wurden. Es zeigte sich hierbei auf überraschende Weise die Feinheit. des Naturselbstabdruckes , indem hier in Schwarz das Zellgewebe eben so deutlich ‚erscheint, wie es. ‚bei der natürlichen Pflanze, bei derselben ER grün sicht- bar wird. P N A i H s Herr Prof. Dr. Kolenati, der aus Brünn sich zur Feier der Jahresversammlung eingefunden hatte, hielt einen Vortrag über kau- 92 kasische Singzirpen, von denen er mehrere neue Arten beschreibt. Er versprach freundlichst den Aufsatz ‘hierüber später einzusenden, und wird derselbe sodann im Anhange abgedruckt werden. Hop Herr J. Finger las die Einleitung eines grösseren Aufsatzes ° über „die europäischen Adler und ihr Leben,“ in welchem er des günstigen Eindrucks erwähnt, den die Vogelwelt im Allge- meinen Fr, den Menschen macht, ihres Vorkommens in Volkssagen, Mythologien, Fabeln und Mährchen aller Völker, berührt ihre Lebens- weise, und verspricht diesen Vortrag später mit Aufzählung der ein- BEER Arten zu schliessen. @ \ u Herr Prof. Si imony hielt unter Vorzeigung eines grossen land- 1 schaftlich ausgeführten geographischen Tableau’s einen Vortrag über pflanzengeographische Verhältnisse, die er im verflossenen Sommer - auf einer durch Unterstützung des hohen Unterrichts-Ministeriums ausgeführten Reise in einem Theile der Salzburger und Tyroler Hoch- gebirge beobachtet hatte. Da Herr Prof. Simony in einer spätern Versammlung den Vortrag schliessen wird, so folgt derselbe ei ungetheilt im Anhange. er Ram H un n Mit Hinsicht auf.die ee hielt Hr. G. Be enfe 1 au folgenden allgemeinen Vortrag: Ein Blick auf das Thierleben: & Wenn 'wir ‘die Fülle‘ der wunderbarsten «Erscheinungen betrachten, welche das Thierleben; ‚in staunenswerther Mannigfaltigkeit vor uns ent- wickelt, wenn wir.den ungemeinen Reiz bedenken, den die Aufhellung ge- heimnissvoll verborgener Triebfederu dem Forscher darbietet, wenn wir dent hohen Werth dieser wichtigen Beziehungen zu unserm ganzen Dasein er- messen, so darf es wohl wundern, dass das Studium jener Erscheinungen. nicht einer ausgedehntern Theilnahme sich erfreut. Wohin wir blicken, treten uns Fragen, Räthsel entgegen, — unbeantwortet, ungelöst! Nicht 'in des. Weltmeeres, in unergründliche Nacht verhüllten Tiefen, nicht auf der Andeı * langgestreckten Rücken, nicht in den gespenstisch immer weiter und weiter zurückweichenden Mondbergen, — rings um-uns her stehen die Sfinxe, har- | rend der Oedipe, vor deren lösendem Worte sie, a zusammen- | brechen sollen... 93 Welche Abtheilung der Thiere,wäre es, die nicht: Leichen Stoff: hierzu lieferte? Was: wissen wir von dem Leben der Fledermäuse in ihrem „ wenn ich so sagen darf, häuslichen Verhältnisse? Wer kennt die Naturgeschichte der Spitzmäuse, des Maulwurfs ? Wenn mit dem Erwachen der Natur die befiederten Sänger unserer Wälder jubelnd zurückkehren, die Zeit der Liebe mit schmetterndem Liede zu grüssen, so fragen wir wohl noch immer vergebens: woher? Und rufen wir ihnen bei ihrem Scheiden ein: Wohin ? nach, so’ist das Echo die ein- zige bestimmte Antwort auf unsere Frage. War es früher Egyptens Strand, wo man’sie der Tage harrend dachte, in denen wieder lauere Lüfte über die Fluren strichen, wo ihre Wiege stand, so theilen wir gewiss Brelm’s - Veberraschung, der jetzt sogar hoch in Afrika unter dessen glühendem Him- mel, als er die lieben Boten aus der Heimat kommend‘, freudig "begrüsste, ihnen staunend nachblickte, als sie auch da ohne Rast, ohhe 'Ruh' forteilten in die Nehelferne jenes geheimunissvollen Wunderlandes, unerklärt, wo sie denn endlich das Ziel ihrer Wanderung finden. 'Wer kann den Zweifel, ob der Proteus ein vollkommenes Thier sei, bis jetzt als dem Naturforscher würdig, gelöst nennen? ü Lehrt uns nicht jeder Blick in der Fische cristallnes Haus neue über- raschendere Thatsachen kennen, die den-Instinet in immer engere. Grenzen bannen‘ \ Die Insecten, von Tausenden sowohl mit jugendlichem Eifer als mit besonnenem Ernste beobachtet und untersucht, bieten uns eine‘: eben so reiche und RO NNPIE. Fundgrube für Forschungen wie bisher. "Hat wohl schon jemand an der täglichen Erscheinung, wenn ‘der Schmetterling seiner Hülle entsteigt, und der winzige Flügellappen, der schon die ganze Zahl der Schuppen in eimem Miniaturbilde trägt, sich in wenig Minuten wohl um das Zwanzigfache ausdehnt, dieses Wachsthum Be- prüft, und ob und wie sich diese Schuppen mit vergrössern ? Ich frage den Physiologen , warum sich Saturnia durch die enge Oeffnung ihres kunstvoll gespounenen Gehäuses drängen muss. um sich vollkommen zu entfalten , warum die Chrysaliden der Vanessen hängen, Jene der Papilionen. angeheftet bleiben müssen , wenn das Thier nicht ver- krüppeln soll ; Ja warum der Schmetterling, wenn er nur einige Secunden früher aus seiner Enppenhulse befreit wird, sich nicht mehr ausbildet? Ich frage den Anatomen um den Unterschied der Organisation, weun die in ihrem Elfenbeingewölbe, festverschlossene ‚Larve von Cynips keine Spur von Excrementen zeigt ? oder um die Ursache, wenn bei Thieren einer Brut die Entwicklung einzelner Individuen in sechs Wochen stattfindet, oder sich bis zu sechs Jahren verzögern kann? Finden sich die für den Botaniker wie für den Zoologen gleich interessanten Auswüchse, Gallen, Pflanzen- missbildungen nur einigermassen irgendwo erschöpfender behandelt? 13 94 Haben nicht für'die Kenntniss der Lebensweise der gewiss mit Recht an die Spitze der Insecten zu stellenden geselligen Hymenopteren , prak- tische Männer wie Dzierdzon mehr gethan, als alle Systematiker ? Welches Chaos treffen wir in den niedersten Thieren? Wie lange ist es her, dass die gründlichen Beobachtungen der Entwicklungsgeschichte, dass Steenstrups Generationswechsel ganze Reihen von Thieren aus unsern Systemen verschwinden machten, dass sie die Zahl der Arten deci- mirten. Wenn wir auch mit der genauen Untersuchung die Zahl der. Unter- schiede wachsen sehen, wenn auch so ‘mancher seltene Gast durch. Scharf- sinn und genialen Blick aus der todten Sammelmenge heraustrat, so. werden wohl erst viele durch die lebendige Betrachtung gewonnen werden, welche die minutiöseste Genauigkeit auf, dem Paradebette der Sammlung; nicht zu scheiden wagte. Und diese- unserer. Fauna nnd Flora. gewonnenen . Fremd- linge werden fester und sicherer bestehen, als so manche, welche der. kri- tischsten Sorgfalt des bewaffneten Auges ihr Dasein verdanken. Dass aber selbst in dem schon vollständig bekannt Geglaubten, in dem längst schon Abgeschlossenen — Momente des grössten Interesses, von un- berechenbarer Tragweite auftauchen, ist wohl die jüngste Beobachtung des Farbenwechsels ohne Mauser hei den Vögeln der Beweis. So könnte ich noch hunderte von Fragen hier anreihen, so bietet uns jeder Schritt, jeder Augenblick, jedes Atom in diesem unermessenen Gebiete genug des Erforschenswerthen, und es läge wohl manches Korn leicht zu- gänglich in dem inhaltsschweren Boden, das: nur des Fingers bedarf,:der es nicht wieder in die Tiefe versinken lasse, auf dass nicht eine.‘ spätere Hand es abermal hervorsuchen müsse. Mit dem Gedanken, dass ‚es zu unbedeutend sei, mag so manches der Vergessenheit anheim, gefallen ‚sein, was doch we- nigstens den Weg zur Fundgrube hätte weisen können, mag so manches unscheinbar dünken, was den Keim zu dem Gewaltigsten in sich trägt, und staunt der Uneingeweihte auch nur das Kolossale. an, so würdigt, der ‚Isis- priester den Embryo, aus dem es hervorging, so kennt er den unscheinlichen Polyp, der das Riff gebar, woran der Schiffe Riesenleib ohnmächtig zerschellt. Wenn der grosse Meister der Recherches sur les ossements fossiles mit der Bescheidenheit des wahren Gelehrten bemerkt, dass er nach wenig Jahren schon gezwungen sein werde, sein Werk nur als einen geringen Beitrag zu bezeichnen, so sprach er eben dadurch wohl die Ueberzeugung aus, dass jedes gewonnene Resultat nur ein Stein zu dem Aufbau der Ge- schichte der Natur sei, dass er aber die Grundlage für den nächsten bildet, und wenn auch hunderte unsichtbar und begraben darunter liegen, gerade sie erst nöthig sind, um den Bau der Vollendung immer näher zu bringen. Glied an Glied muss sich reihen, um ein harmonisches Ganzes zu bilden, denn die einzelne, herausgerissene, zuckende Fiber lehrt uns nicht des Lebens warmen “Hauch keunen, deun die mit scharfem Messer isolirte, und noch so meister- haft behandelte Zelle wird doch immer nur Zelle bleiben, und nie des Leibes Wunderbild, nie der Biüthe Duft nm uns her zaubern. ER ger 10: Were Ära uch 95 Wenn aber schon das Kind der mannigfache Wechsel entzückt, wenn die riesige Wucht der Erscheinungen den Mann wirhelnd erfasst, wer mag dann so geistesarm sein, dass er nicht mit tiefem Drange vor dem Warum steht, wer fühlt es dann nicht mit raschern Pulsen klopfen, wenn ihm ein Blick in das geheimnissvolle Innere gelang. Gestehen wir es uns ohne Rückhalt, wir stehen erst am Eingange jenes reichgeschmückten Tempels, der uns nicht ganz verschlossen bleiben soll. Sprechen wir es mit voller Ueberzeugung aus: Alles menschliche Wissen kann sich nur ’auf die Natur gründen, und wir setzen den höchsten Triumph darein, ihr, mit unsern Abbildern stets näher zu kommen. Möge uns der Ge- danke begeistern, dass in dem Funken ein Meer _von. Licht lebe, -das früh oder spät zur hellen Lohe gedeihen müsse, wenn: vereinte Kräfte demselben Nahrung bieten. Darum sei das Werk, das uns vereint, mit unermüdetem Da die Zeit schon weit vorgerückt war, so zeigte Herr Dr. Schiner bloss mit einigen Worten an, dass er auf einer aus den Karsthöhlen erhaltenen Fledermaus eine neue Fliege aus der Familie der Pupiparen gefunden habe, worüber der vollständige Aufsatz im Anhange enthalten ist. Eben so hat Hr. Beer folgenden Aufsatz, da er für diesen Abend bestimmt war und aus gleicher Ursache nicht mehr zum Vortrage kam, freundlichst zum Druck überlassen. Ich habe die Ehre dieser hohen Versammlung meinen vierten , und he- züglich auf mein Werk über die Familie der Orchideen — den letzten Vor- trag zu halten. Aber gerade dieser Vortrag nöthigt mich, die, sämmtlichen Orchideen nochmals durchzusehen, um selbe nach meiner Art neu zu ordnen. Diess ver- legt auch das Erscheinen meines Buches in entferntere Monate. Das, wozu ich noch vor Tagen nicht den Muth gehabt, ist mir nun in einigen Stunden ‚gelungen. Ich habe eine giltige ganz neue Eintheilung der Blüthen der Orchideen gefunden. Dieses ist für mich und auch vielleicht für ‚Sie, geehrte Herren Botaniker, welche am besten wissen, wie schwierig, das Bestimmen nach der jetzigen Methode ist — ein erfreulicher Fortschritt, denn von nun an wird jeder Pflanzenkenner leicht und sicher ‚Orchideen be- stimmen können, einmal in welche Hauptabtheilung die Blüthe gehört , und dann die meisten Genera. Ich werde die bestehenden Genera nach Möglichkeit schonen, aber nach deren Gesammt-Blüthenbildung oder Bulbenform erkenntlich zu machen suchen, hierzu werden die drei Bulben-Formenkränze, welche ich die Ehre hatte dieser hohen Versammlung bei meinem letzten Vortrage vorzulegen — erklä- rend — und selbst manchmal zur Bestimmung dienen. 137 96 R Wenn ich nun hier länger verweile, so geschieht es, um den Ideengang anzudeuten, welcher mir Muth machte an die Reform zu’ schreiten, die nun hier in ihren Hauptzügen fertig vorliegt. Linne war der Schöpfer der Blüthen-Erkenntniss ; Jussieu aber der Schöpfer der Pflauzen-Erkenntniss. Der eine betrachtete bloss die BespileoHiaggeme und schuf ein Prineip von unvergänglicher Dauer. Der andere betrachtete Blüthe und Pflanze und suchte mit genialem Ge- schicke; nämlich durch Auffiuden gleichartiger und gut bemerkbarer Merk- male, viele verschiedene Gewächse zu vereinen, und SEE Pfianzen- familien zu bilden. Das eine wie das andere System hat seine Mängel, aber wir alle em- pfinden, dass der Mann noch kommen muss! ja gewiss kommen wird! der mit kühner Hand und kräftigen Zügen beide Systeme vereinen, aber auch gleichzeitig der jetzigen Zersplitterung scharfe Grenzen setzen wird. Ist es nicht auffallend genug, dass die herrliche, so weit verbreitete Familie der Orchideen, freilich damals noch nicht so bekannt wie jetzt, dass gerade diese nicht mit in die Reform aufgenommen wurde, dass man gerade hier die Eintheilung nach den Pollenmassen aufstellte , wo man selbe, ohne die Pflanze zu verletzen, mit geringer Ausnahme gar nicht sehen kaun. ; Ist wohl eine solche Eintheilungsweise befriedigend? — für die drei oder vier Herren Botaniker, welche sich speciell mit dieser Familie beschäf- tigen vielleicht! — aber selbst diese Herren sind fortwährend geradezu uneinig. - Wie weit aber steht hier der gebildete Cultivateur!: Was dem Botaniker Schwierigkeiten macht, ist dem Letzteren unerreichbar. Es‘ bleibt ihm nichts übrig, als jede Art vom Erkennen- oder etwa gar Bestimmen- wollen, aufzugeben, | Die Wisseuschaften aber sollen geistige Fortschritte begünstigen ; wenn ein Theil derselben unklar ist, dann ist es Jedem erlaubt, ja es ist Jeden seine Pflicht, nach Kräften mitzuwirken, um endlich den trüben Theil ’derselben klar, und für jeden Gebildeten zugänglich zu machen. Man studiere z. B. die Ab- theilung Vandeae! In dieser Abtheilung kommen in Dr. Reichenbach’s „Abbildung der Orchideen*)“: Oncidium, Maxillaria (Lycaste) , Stanhopea, Catasetum (Cypripedium) und Angraecum — also fünf‘— von meinen sechs „Hauptformen der Blüthe* vor, Desshalb ist die erste Eintheilung der Orchideen nach den Pollenmassen im höchsten Grade unzulänglich und bewog mich der Blüthenform eine besondere Aufmerksamkeit zu schenken, und da fand ich, dass die Orchideenblüthen sich vorzüglich durch die so mannigfaltige Form der Lippe (Labellum) auszeichnen. ”) Orchideae in Flora Germanica recensitae u. Ss. W- 97 Bei meiner neuen Eintheilung ist daher auch die Lippe mit ihren so entschieden verschiedenen Formen die Grundlage, nebstdem ist die Stellung der Säule (Columna), und der zwei unteren Sepala, jedoch diese nur einmal zugezogen, Aber ich habe es mir gleich zum Gesetze gemacht, nur dann mit meiner neuen Eintheilung vor die Öeffentlichkeit zu treten, wenn die bestehenden Genera der Familie der Orchideen nicht zerrissen werden dürfen. * Ehen diess war nach: Auffindung der - Erkennungsformen die, Haupt- schwierigkeit; und so wie mir der erste Entwurf ganz leicht und schnell gelaug g, eben so bedurfte manches sich später zeigende Hinderniss reiflicher Ueberlegung, um es giltig zu beseitigen, zumal einige Genera “a Orchideen über hundert Species enthalten, Ich habe bis jetzt 209 Genera untersucht und eingereiht, alle inläudi- schen Orchideen sind zugezogen, keines von diesen Genera darf durch meine Eintheilung zerrissen werden. | Der Einklang der Formen der Blüthen mit den Pollenmassen ist ein Beweis von feststehenden Gesetzen, die aber aufgefunden sein wollen. Ich bin fest überzeugt, dass bei den Umbelliferen u. s. w., welche -jetzt so schwierig zu bestimmen sind, auch sehr gute Erkennungszeichen vorhanden, aber noch nicht erkannt, d. h. gesehen wurden. Ich bringe die Familie der Orchideen in sechs Haupt- abtheilungen. Auf den ersten Blick. lässt sich, ohne die Blüthe berühren zu müssen, mit Sicherheit bestimmen, in welche dieser Abtheilungen die blühende Pflanze gehört. Classification der Familie der Orchideen. 1. A. Die unteren Sepala zusammengeneigt, öfters verwachsen, am Grund sackartig aufgetrieben. (Dendrobium). B. Alle Sepala ausgebreitet, nie sackartig aufgetrieben. 2, a) Lippe gespornt. (Angyraecwm, Orchis). 3. b) Lippe sackförmig, herabhängend oder aufrecht. (Uypripedium). 4. c) Lippe fleischig, glänzend. (Stanhopea). 5.» d) Lippe ausgebreitet, am unteren Theile muschel- förmig oder wellig. Säule aufrecht, freistehend, oft geflügelt. (Oneidium,. Ophris). 98 @. e) Die zweilappige Lippe, die herabgebogene Säule ganz oder theilweise einhüllend,, oft mit der Säule verwachsen, Die Säule zuweilen auf der Lippe frei aufliegeud. (Cattleya, Cephalanthera). Nach der Versammlung ward der Abend bei einem fröhlichen Mahle wie im verflossenen Jahre im Gasthause zur Kaiserin von Oesterreich herzlich und vergnügt geschlossen, wobei Hr. Castelli die Gesellschaft wieder mit einem humoristischen Trinklied ergetzte. 4 Er Versammlung am 4. Mai 1853. | Vorsitzender: Herr Vicepräsident Jacob Heckei. Neu eingetretene Mitglieder : Als Mitglied P. T. Herr bezeichnet durch P. T. Herrn Bruckner Anton, Lehrer an der Ober- ; Realschule zu Brünn - ....ecere.. . Gr. Mendi u. G. Frauenfeld. Fritsch Andr., Candidat der Medicin...... G. Mayr u. @. Frauenfeld Ginzkey. Kranz nur. ee & = Khevenhüller-Metsch Graf Othmar ...... Fürst R.u. Grf. Alb. Khevenhül, Küss Ferd., Nationalbank-Hausinspector.. E. Heger u. Dr. Schiner. Mayer Johann, Hausinspector bei Graf Latour ........ mernernneennnnen A „, „ Nave Johann, Hörer der Rechte ........ Hr. Beer u. Dr, Reissek. Offenheim Heinrich, k. k. Oberlieut......: R. v. Heufler u. Grf. Coronint. Palliardi Dr. Alois, fstl. Medicinalrath nskramzenshad.: + -.ceniseieea dene o Beide Secretäre. Sandberyer Dr. Fridolin, Mus. Insp. zu Wiesbaden ia Ye + Siena C,v. Ettingshausen u. G. Frfld. Schneider W. G. Dr., in Breslau........ J. Lederer u. L. Parreiss. R 99 Als’ Mitglied P: T. Herrn bezeichnet durch P. T. Herrn. Schneller August, k. k. Rittmeister in Ä Presshburg 0. Sec dee ss SE R v. Heufler u. Grf. Coronini. Schön Alex., k. k. Rechnungsführer zu SChONDTUNN er een eloinen nel.» V. Kollar u. Dr. Fitzinger. Schwarzmann Ludw., k. k. Major ...... R. v. Heufler uw. Grf. Coronihi. Sester, k. türk. Hofgärtner in Constan- ÜUBSDEL en ee 00 Laien em eralan lebnn. ...„m G. Frauenfeld. u. Dr. Schiner. Sonklar Carl v., k. k. Hauptmann ...... R. v. Heufler u. Grf. Coronini. Eingegangene Gegenstände: Jahrb. d. k. k. geol, Reichsanstalt. Wien 1352. III. 3. 4. Oest. bot. Wochenblatt v. A. Skofiz. Wien 1852. II. 8. Nachrichten von der Georg Aug. Universität und, der k. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Göttingen 1852. 8. Lotos: Jänner und Februar 1853. x Flora, bot. Ztg. v. Regensburg 1853. Nr. 9— 14.8, Correspondenzblatt des zool. mineral. Vereins in Regensburg 6. Jahrg. und dessen Verhandlungen. 1852. 3. Hft. 8. Schriftentausch. Diesing Dr. K., Characteristik einiger Binnenwürmer. Wien 8. Palliardi Al., System. Uebersicht der Vögel Böhmens. Leitmeritz 1852. 8. Massalongo A. Summa animadversionum quas fecit in Verona. 1853. 8. Pokorny Al., Naturg. d. Pflanzenreiches. Wien. 1853. 8. Dr. K. von Ettingshausen: Fossile Proteaceen. 8. Beitr. z. nähern Kenntniss der Kalamiten 8. Steinkohlenflora von Stradoniz. Fol. Foss. Pflanzenreste aus der trachit. Sandst. F. Geschenke der Verfasser. Tineo Vinc.: Catalogus plant. hort.2.panormitani Panorni 1827. 8. Geschenk des Hrn. E. Heger. Verhandl.d. k. k. Landwirthschaftsges. in Wien 1818 — 1850. 32 Hft. 8. Verhandl. d. n. ö. Gewerbvereins 1852. 4. Hft. 8. u Mitth. d. hist. Vereins für Steiermark. Gratz 1852. 3. Hft. 8. Neue Schriften d. öcon. Gesellsch. in Böhmen. Prag 1844. 8. Patriotisches Wochenblatt für Ungarn. Pesth 1804. 8. Petri B., das Ganze der Schafzucht. Wien 1825. 8. Mohs Fr., Versuch einer Methode zur Erkennung der Fossilen. 1812. 8. Verhandl. des landwirthschaftl. Congresses zu Wien. 1849. 8. -Versanıml. deutscher Land- und Forstwirthe zu Gratz. 1846. 8. Widmann, Erläuterung der geogn. Karte v. Tirol. Innsbruck 1853. 4. 100 Jahrb.d. k. k..agronom. Gesellsch. in Krakau. Krakau 1853. 8. (polnisch). Jahrb. d. gelehrten Gesellsch. der Jagellonischen Universität. Krakau. 1852, 8. (polnisch). m Gönczy Paul, Pflanzenkunde. Pesth 1853. 8. (ungarisch). Batti Annib., Collez. di varj. cluss. aut. s. conv. di assogg. i fondi. Wien. 1847. 8. Guglielmo Ludw. „ Ta confessione auricolare, Verona 1352. 8. ZantedeschiFr. C., delta elettricita delle piante. Padua 1853. 4 Gautieri Jos: Noz, leere. sul boschi. Mailaud 1812. 8. Kovarz K. Ueber Kupfer u. Silberhüttenbetrieb in Ungarn. Kaschau 1852. 8 Mitterbacher L. Unterricht über Maulbeer- und Seidenzucht. Ofen 1805. 8 Massregeln zur Pflege schnellwachsender Bäume. Pressb. 1780. 8. Methode aus-wildwachsenden Pflanzen baumwollähnliche Welle zu bereiten. Wien 1812. 8. Urbanek Er. Syst. Verz. der vorzüglichsten Kern- und Stein- Obstsorten. Tyrnau 1844. 8. Hortsek K. Keine seuchenartige Kartoffelkrankheit mehr. Pesth. 1853 8. Schlosser Dr. J. Geognost. bot. Reisebericht; und Fortsetzung der sämmtl. Zeitschriften für Lie schon in früheren Vers Sr nissen aufgeführt, rg: Geschenke der k. k. obersten Polizeibehörde. Ein Packet Pflanzen. i Geschenk des Hrn. Prof. Simony. Ein Packet Pflanzen und eine Spongia. Geschenk des Hrn. G. Mayr. Iusecten aus dor Adelsberger Grotte. Geschenk des Hrn. Ferdinand Schmidt. Bestimmungen im Vereine zu übernehmen haben sich erboten: Hr, Th. Kotschy für Compositen, Dipsaceen, Plantagineen, Plumbagineen. Hr. Dr. Fr. Pokorny für Sazifr ageen. In Betreff der, in der Versammlung vom '2. März d; J. pag 50, unter den eingegangenen Gegenständen verzeichneten 19 Reptilien, geschenkt von Hrn. Nob. de Betta ist zu bemerken, dass diesel- ben die vollständige erpetologische Fauna del. Val di Non enthalten, und die Belege zu dem von dem Herrn Einsender: im Il. Band der Verhandlungen 'pag. 153 gegebenen: Catalogo dei‘ Reitili della Valle di Non bilden. 101 Hr. G. Mayr hat den Antrag gestellt: „Es wollen in dem Vereinslocale Umschlagbögen mit der „Aufschrift der einzelnen Fächer der Zoologie und „Botanik aufgelegt werden, damit eingesendete oder „sonstige Notizen von ‘den Mitgliedern, die nicht „gerade von besonderem Belange, oder sonst nicht „eben für den Druck geeignet, jedoch der Aufbe- „wahrung. werth sind, daselbst eingelegt werden „können,“ Es wurde dieser Antrag in der Auakbutkeiteiah vom 2. Mai d. J. nicht nur genehmiget, sondern auch beschlossen, denselben in den Berichten aufzunehmen, und sämmtliche Mitglieder freundlichst aufzufordern, da in einer solchen Sammlung der Keim zu manchem wichtigen Ergebnisse gelegt werden kann, solche. Notizen zeläligst zur Aufsammlung daselbst einzusenden. ” Ferner wurde in der nämlichen Ausschusssitzung, da in Folge einer Mittheilung und Ansuchen des Hrn. Prof. Petter aus Spalato in Betreff desHrn. Bott eri, der die beiden Inseln Lagosta und Poma den äusser- sten Grenzpunci der Österreichischen Monarchie mitten im adriati- schen Meere besucht, um daselbst Pflanzen zu sammeln; Hr. R. v. Heufler den Antrag stellte, dieses Ansuchen genehmigen zu wollen, beschlossen : demselben zu diesem Behufe einen Betrag von 50 fl. zu senden, mit’dem, dass er auch unter Berücksichtigung des zoologischen Theils nicht nur hierfür entsprechend das daselbst Ge- sammelte an den Verein gelangen lassen wolle, sondern auch auf eine erweiterte Theilnahme rechnen dürfe, wenn diese Sammlungen entsprechend ausfallen sollten. Hr. J. G. Beer liest nachträglich den in voriger Sitzung auf- geführten Vortrag über eine neue Gruppirung der Orchideen. Hr. Th. Kotschy gab eine Fortsetzung seiner Beiträge zur Kenntniss des Siebenbürger Alpenlandes. (Siehe Abhandlungen). 14 „u 102 Hr. E. Suess gibt eine erklärende Darstellung des inneren Baues von Stryngocephalus Burtini. (Siehe Abhandlungen.) ERDE Moritz Hörnes legte der Versammlung das so eben voll- endete V. Heft: „Die fossilen Mollusken des Tertiär- beckens von Wien,“ vor und gab eine kurze Uebersicht des. Inhaltes desselben. ARE IR Dieses Heft enthält. die beiden Geschlechter Ranella, und Murex er- steres mit 5, letzteres mit 43 Arten, die. sämmtlich auf sechs Tafeln natur- vetreu dargestellt sind. Bekauntlich ist das Geschlecht Ranella eines von jenen, in welche Lamarck das grösse Geschlecht Murex von Linne zertheilte. La marck begriff unter seinem Genus Ranella alle jene Conchylien, die eine mehr oder weniger breitgedrückte Form haben und deren Mundwülste in-der Ent=- fernung eines halben Umganges Longitudinalreihen bilden. Das Geschlecht‘ ist naturgemäss, wenn man von einigen Formen abstrahirt, welche Ueber- gänge zu Triton zu.bilden scheinen; solche Formen sind : Ranella. lanceolata ‚Menke, R. scrobiculata Sow., R. nodosa Sow.u. S. ’w., Diese Arten - könnte man mit gleichem Rechte den Tritonen beizählen. Um diesem Uebel- stande abzuhelfen, schlägt Philippi (Enum. Moll. Sic. II. pay. '183) vor, die Trennung dieses Geschlechtes von Triton nicht auf die Stellung der Varices‘zu basiren, sondern, bei der. Unterscheidung dieser beiden Geschlech- ter mehr den, mauchen Ranellen eigenthümlichen, am obern, Ende der Mün- dung befindlichen Canal. zu berücksichtigen ; allein dann müsste. man ‚die typische Ranella reticularis Lin. zu Triton stellen. Diese Verhältnisse ver- anlassten Hrn. Pfeiffer das ganze Geschlecht aufzugeben-und dasselbe mit Triton zu vereinigen, Schumacher zertheilt dasselbe durch Aufstellung der beiden Geschlechter Gyrina und Bufonaria , doch haben alle diese Aen- derungen bei ‘den Conchyliologen keinen Anklang gefunden’und man blieb dem Lamarck’schen Geschlechte getreu, Derselbe hat in seiner ersten Ausgabe nur eine geringe Anzahl Arten aufgeführt. Kiener fügte 12, Sowerby 10 und endlich Reeve noch 15 neue, Arten hinzu, so dass man gegenwärtig fünfzig, lebende Arten Yo Ranella kennt, iu d ’ N Im fossilen Zustande treten die Ranellen zuerst in den Mio- und Pliocen- oder Neogenablagerungen, und zwar mit 19 Arten auf. N Von diesen kommen im Wiener Becken nur 5 vor, nämlich : R. reticu- laris Desh., R. scrobiculata Kiener, R. anceps Lam., R. Poppelackt Hörnes und R. marginata Brong. Von diesen fünf Arten sind die vier # D _ ; 103 ersten Seltenheiten im Wienerbeckeh und nur die letzte kommt namentlich in den Sandablagerungen "von Grund, in etwas grösserer Anzahl vor. Das Geschlecht Murex wurde zuerst von Linne aufgestellt, erlitt aber durch die Fortschritte der Wissenschaft eine solche Beschränkung, dass gegenwärtig nur mehr ein kleiner Theil jener Iypischen Formen zu Murexr gezählt wird, welche der Gründer dieses Geschlechtes dazu gezählt hatte. So trennte zuerst Adanson, auf zoologische ' Untersuchungen gestützt, eine Gruppe los und stellte sie als ein selbstständiges Geschlecht Cerithium hin. Aehnliche Gründe bestimmten Bruguiere in seiner »Encyclopedie metho- dique« zwei neue Geschlechter Parpura und Fusus aufzustellen. Lamarck verfolgte die Reform des Geschlechtesnoch weiter und schied neue Geschlech- ter: Turbinella, Cancellaria, Fasciolaria, Pieurotoma und Pyrula aus; aber auch dann enthielt das Linn sche Geschlecht noch eine bedeutende An- zahl Varices tragender Formen, aus welchen endlich Lamarck seine Gal- tungen Triton, Ranelta und Murex bildete. ' Die erste enthält jene Formen, die auf jedem Umgange weniger als zwei Mundwülste absetzen, die zweite jene, die gerade zwei Mundwülste haben und die dritte endlich jene, welche ihrer mehr haben. Das Geschlecht Murex wumschliesst also gegenwärtig nach Lamarck alle varicosen cana- liferen Gasteropoden, die in drei oder mehr Abständen auf jedem einzelnen Umgange ihre Mundwülste absetzen. Wie bei allen künstlicheu- Classifica- tioneu, ist jedoch auch hier die scharfe Begränzung des Geschlechtes äusserst schwierig. Der Murex, mit zahlreichen unbedeutenden und sehlecht ent- wickelten Mundwülsten, lässt sich kaum generisch von dem’ Fusus mit seinen aufeinander folgenden Lagen oder Riffungen trennen. Zu dem Geschlechte Murex zählen wir mit Deshayes auch jene Formen, auf weiche Montfort ein selbstständiges Geschlecht Typhis grün- dete. Bekanntlich ist dieses Geschlecht vorzüglich durch einen röhrenför- migen, am Ende offenen Dorn charackterisirt, der nicht weit von der Mün- dung sich gegen das Innere der Schale öffnet, so dass diese Schnecke gleichsam drei Oeffnungen hat; die Mündung, der Canalund diesen offenen Dorn. Bei deu meisten Arten nimmt. dieser Dorn die Mitte des Zwischen- raumes ein, welcher die Wülste trennt; bei andern sieht man ihn sich merklich der Wulst selbst nähern; endlich gibt es eine Art, bei welcher dieser Dorn in der Dicke der Wulst selbst ist. Während des Wachsthums hat derselbe die grösste Aehnlichkeit, sei es mit dem oberen Canale der, Ranellen, sei es mit dem ganz ädsseren Dorue, den man bei vielen Murex-Arten am nähmlichen Orte findet. Ws stellt sich daher ein unmerklicher Uebergang zwischen dem eigentlichen Murex und zwischen Typhis heraus, und wenn man damit die Achnlichkeit der Deckel verbindet, so kann man nicht umhin, der Ansicht Deshayes beizupflichten, ‚welcher diese Schalen nicht als, ein selbstständiges Geschlecht, sondern als eine. Gruppe im Geschlechte Murex betrachtet wissen will, 14* \ 104 Die Murices sind im Allgemeinen durch die zierliche und mannigfaltige Bildung der Mundwülste ausgezeichnet, und wenn man’ bedenkt, welches Hin- derniss die zahlreichen Dornen und ästigen Spitzen dem Windungsprocesse bei ihrem Wachsthume entgegenstellen müssen, ist es interessant zu sehen, auf welche Weise für diese Hindernisse vorgesehen ist. Das bewohnende Thier hat nämlich-die Fähigkeit, diese dem Wachsthume entgegenstehenden Gegenstände ‚mittelst einer stark lösenden Flüssigkeit wegzuschaffen. Am Murex cornutus z. B. bemerkt man häufig links am oberen Theile der Spindel die Ueberreste eines Dornes, welcher weggeschafft wurde um der herannahenden Ablagerung eines neuen Umganges Platz zu machen. BET. 28 BZ u u k eh Trotz der vielen Beschränkungen, die das Geschlecht erlitten. hat, ist : es noch sehr zahlreich, sowoht an lebenden als fossilen Formen. Reeve beschreibt 188 lebende Arten. Von nahe an 200 Namen, die man fossilen ° Schalen dieses Geschlechtes beigelegt hat, dürften ungefähr die Hälfte wirk- lichen Arten angehören ; von diesen gehören 20 der Eocen-, die übrigen der Neogen-Periode an. | Im Wiener Becken kommen mit Einschluss der von einigen Conchylio- logen zu Typhis gezählten Arten 43 Species vor. Die Murex-Arten bieten bei ihrer Bestimmung, wegen der Veränder- = £ lichkeit ihrer Formen, bedeutende Schwierigkeiten dar, die man aber leicht überwindet, wenn man nur die beständigen ‘Charactere von den unwesent- lichen und veränderlichen trennt und die Veränderungen ins Auge fasst, welchen die Schalen in ihrem Wachsthume unterworfen sind. Am sichersten hält man sich in dieser Beziehung an die oberen Windungen, da der letzte Umgang, die Mündung und der Canal oft bei eier und derselben Species Je nach dem Alter sehr verschieden gestaltet sind; so erhalten z. B. jene Species, welche an der inneren Wand des rechten Mundrandes mit starken Zähnen bewaffnet sind, dieselben erst im späteren Alter u. s. w. Als be- zeichnend dürfte die Anzahl und Stellung der Mundwülste und Zwischen- rippen, gelten, deren Verhältnisse durch eine Ansicht von Oben am besten beobachtet werden. Schliesslich machte Hr. Dr. Hörnes die Versammlungauf die künst- lerische Vollendung der Lithographien aufmerksam , welche nach den Ur- theileu des Auslandes mit den besten französischen Erzeugnissen dieser Art in die Schranken treten dürfen, Man verdankt diese Vollendung eines hier in Wien früher wenig cultivirten Faches der unermüdlichen Thätigkeit des Directors der k. k. Hof- und Staatsdruckerei Herrn RegierungsrathesA uer, welcher in dieser Anstalt eine Lithographen-Schule gründete, deren Leistun- gen bereits die vollste Anerkennung erworben haben. Dr. Hörnes glaubt es wesentlich diesem Umstande verdanken zu dürfen, dass sich dieses Werk schon bei den ersten Lieferungen einer so allgemeinen lebhaften Theilnahme im In- und Auslande erfreut. Namentlich ist Hr. Dr. Hörnes den Herren Poppelack in Feldsperg, Dr. Melion in Brünn, Custos Ehrlich in Linz, Custos Neugeboren in Hermanustadt, Michelotti und Sis- 105 monda in Turin, Doderlein in Modena, Scarabelli in Imola, Lor- riere in Paris, Baulin und Delbos in Bordeaux und Villanova in Madrid und Hedenborg in Rhodos für die freundliche. Zusendung ihrer zur Vergleichung dienender Originalexemplare hoch verpflichtet. Hr. Joh. Hoffmann übergibt dem Vereine 36 Arten, meist seltene österreichische Käfer mit folgenden Notizen: Auch ich wünsche ein Körnlein beizutragen zur reichen Aussaat des hochgeschätzten Vereines, und richte daher an die verehrte Versammlung einige Worte über ein Paar Käferarten, die weder neu noch selten sind, vielmehr kannte man sie schon lange und findet sie überdiess ziemlich häufig verbreitet, es sind diese der Necrophorus humator und die Blaps fatidica. Es mag allerdings etwas auffallen, über so oft beschriebene Arten noch Etwas von einigem Interesse sagen zu wollen, allein einige Beobachtungen an.den- selben, die ich in keinem mir eigenthümlichen oder zugänglichen entomolo- gischen Schriftsteller auffinden kounte, Jiessen mich glauben, dass dieselben vielleicht neu, oder doch wenigstens nicht hinlänglich bekannt ‚seien. Wären sie neu, so liegt schon darin der Grund sie bekaunt zu machen, und wären sie nur nicht allgemein bekannt, so haben sie. doch einiges Interesse, um weiter verbreitet zu werden. Zur Sache selbst zu kommen, will ich zuerst von Necrophorus humator sprechen. | Gyllenhall sagt in seinem Werke: „Insecta suecica par. I., p. 257“ in der Diagnose von N, germanicus: »niger, elypeo medio membra- naceo flavoz;« — während er den N. humator auf folgende Weise unter- scheidet: »niger, immaculatus, antennarum capitulo aurantiaco,“ Ferd. Erichson, in den Käfern der Mark Brandenburg Bd. 1. S. 223, gibt von N. humalor folgende Kennzeichen an: »ganzschwarz, mit rostrother Fühlerbeule.« Küster in den Käfern Europa’s, Hft. 1V., Nr. 50, berührt den häutigen gelben Fleck auf dem Kopfschilde des N. germanicus gar nicht, und bei N. humator, Nr. 54. sagt er: »Kopf länglich, herzförmig, glatt, fast spiegel- blank, der Vorderrand gelbroth.« Dr. Redtenbacher in seiner »Fauna austriaca“ pag. 140, charac- terisirt den N. humator, wie folget: »der ganzeKäfer, mit Ausnahme der gelben Fühlerbeule, schwarz.“ Ich hatte nun bei einer grösseren Anzahl von N. humator Gelegenheit "zu sehen, dass der von Küster angegebene gelbe Vorderrand des Kopfes, sich ‚stufenweise nach dem Scheitel hin so verlängere, dass er, in seiner grössten Ausdehnung, fast jene Querlinie, welche den Hinterkopf von dem Vorderkopfe trennet, berührt, und die Stirn nicht mehr hornartig, wie bei den ganz schwarzen Individuen, sondern häutig wird, und ganz die Farbe Form und Beschaffenheit, wie bei M. yermanicus annimmt. 106 Es ‚ dürfie diese Erscheinung wohl den Grund-zur Erkennung von Varietäten abgeben, ohne dass sie die Art, deren ührige Kennzeichen durchaus beständig bleiben, auf irgend eine Weise in Zweifel stellte, un als woöhlbegründet erscheinen Jässt. In Bezug auf Blaps fatidica, nahm ich bei den Männchen am Hinter- rande des ersten Bauchringes einen rostgelben Haarbüschel wahr, welcher sich ‚beiden Weibchen nicht vorfindet, und der somitein leichtes Kennzeichen für den Geschlechtsunterschied darbietet. r Gyllenhall führt Blaps [atidica in den »Insecta suecica« gar nicht auf. Bei,B. mortisaga, part. II. pag. 595, und B. obtusa, part. III. pag. 712, erwähnt er diesen Haarbüschel nicht. a“ Duftschmidt in seiner »Fauna Austriae,« part. II., pag. 282 macht bei keiner Blups-Art. davon Erwähnung: Auch Dr. Redtenbacher in seiner »Fauna Austriae« , pag. 140. sagt gleichfalls bei keiner Art etwas davon. x Nur Küster in den Käfern Europa’s, Hft. II., sagt bei Blaps magica, _ Nr. 38, »Männchen am Hinterraude des ersten Segmentes mit einem rost- rothen Haarbüschel.« Auch bei B. sulcata, Nr. 41, und B. stygia, Nr. 44, führt er bei dem Männchen diesen Büschel an, bei B. morlisaga, fatidica und obtusa ist derselbe nicht aufgeführt. : Ich selbst hatte nicht Gelegenheit diese Erscheinung bei B, mortisaga und .obtusa zu beobachten, weil es mir au hinlänglichem Materiale dazu gebrach, und die Sache muss in Bezug auf diese einer weiteren Untersuchung vorbehalten bleiben. ‘Zur selbsteigenen Anschauung des Gesagten mache ich mir‘ das Ver- gnügen dem hochgeachteten Vereine mehrere Exemplare der erwähnten Käfer- arten zu übergeben, und füge deuselben noch einige aus der Umgegend Wien’s bei, die zu den Interessanteren zählen dürften und. die’ ich den ver- ehrten ‚Verein gefälligst anzunehmen ersuche. Zum, Schluspe legt Secretär Frauenfeld lolgendes a aus Padua eingesendete Manuscript vor: | hl Anhang zu den Verzeichnissen der im Erzherzogthume Oesterreich bisher ‚entdeckten Land- und ‚Flusssciniecken der Herren L. Parreyss und J. Zelebor. Nur RER 00 - Von Pelegrino Strobel. Er enthält theils die Angabe oberösterreichischer, von den genannten Autoren völlig unbeachteter Fundorte, theils die Aufzählung von Arten und Unterarten, welche von audern als in Oesterreich lebend aufgeführt wurden; die also entweder als Synonyme in jenen Verzeichnissen enthaltenen Vor- kommnisse dargethan. werden müssen, oder als irrthümlich in Oesterreich angegeben erwiesen, oder wenn richtig. angeführt „ bestätiget, Jedenfalls . 107 nicht mit" Stillsehweigen übergangen werden können; um so mehr, da einige davon einstens von Parreyss selbst als in Oesterreich gesammelt versendet wurden. R I. Abtheilung: Landschnecken. ) "LI Arion 2. subfuscus Fer. — Helfenberg in der Bezirkshauptmannschaft Rohr- j bach in Oberösterreich (Christ. Bellotti.) * II. Limax. 4. agrestis var. filans Hoy. — Ebendaselbst. (Bell.) = 5, cinctus Müll: ? (L. sylvaticus Drp. Parr.?) — Mit den vorigen r (Bell.) = 2. Vitrina. -4. elongata Drap. — Ried bei Mauthhausen in der Bezirkshaupt- mannschaft Grein in Oberösterreich. 2. subglobosa Mich. — Oesterreich (Potiez etMichaud, Be ie). . ®. Hoelicophanta. 2, brevipes Fer: — Schönau, Klosterneuburg, Mütteldorf (Hartmann W., Gasteropoden.) ” 3. Helix. 1. pomatia L. — Ried, 3. arbustorum L. — An demselben Orte. 53. arbustorum var. maxzima Rossm. — Auf dem Mönchsberge bei Salzburg. (Pfeiffer L., symbolae). | ” 5. hortensis Müll. — Ried. e @ austriaca Rossm. — id., Mauthhausen ; nicht gemein. tar. personata Lam. — Ried. * 8. obvoluta Müll. — Mit der Früheren. \ * 11. monodon F &r. — Mauthhausen, Salzburg. 54. edentula Drap. — Oesterreich (Pot. et Mich., I. c.) . “ 15. solaria Rossm. — Ried, in einem Laubholze unter‘ Moos in der Nähe eines Bächleins; wenige ‚Individuen. 7) Die Arten, welche ich entweder selbst gesammelt, oder von welchen ich Stücke aus den angegebenen Fundorten eingesehen, führen ein Steruchen (*) vor der Zahl; diese entspricht jener der erwähnten Verzeichnisse; in diesen nicht angezeigte Arten und Unterarten erhal- ten fortlaufende Anhangnummern, stehen aber am systematischen Posten, 74 ruderata Stud. — Oefen der Salzach bei Golling (Pfeiff. L. 17. monographia). 18. verticillus Fer. — Neuwaldegg (Rossmaessler, Diagnosen); Ried mit V. elongata, H. personata , obvoluta und solaria; in mehreren Exemplaren. , \ = 49, circinata Stud. — Floridsdorf (Rossm., Diagn.) Mauthhausen. 55. circinata var. Parreyssü Fitz. 7) — Um Wien (Rossm. öconogr.) 56. circinata var. mönlana Ss tud. — Oesterreich (De Christofori et Jan, conspectus.) 22. hispida Drap. — Mauthhausen. 57. strigella var. Altenana & ärtm (Pfeiff. C.) — Oesterreich. Porro Mus. Mediolanense: H,circinata Stud.var.) 27. umbrosa P artsch. — Umgegend von SaldnıE (Pfeiff. L., monog.) Mauthhausen.. 29. pulchella Müll. — Ried. Er ..foetens Pfeiff. (nee Stud., monente Mousson) — Baden, Greifenstein, Joching, Horn, Kuhschneeberg (Rossm. iconogr.); Oefen der Salzach (Pfeiff.L., monog.) foetens var. achates Ziegl. — Von der Brühl. unter Wien bis in das Lavantthal (Rossm., iconoyr.); ge (Pfeiff. L., monog.) planospira Lam. — Golling, Schneeberg (R os sm., iconog.) . rupestris var. spirula Villa -— Salzburger Kalkfelsen (Pfeiff. L., monog.) . Pygmaea Drap. — Mauthhauseu von der Donau angeschwemmt. . lucida Drap. — Ried. nitens Mich. — Mauthhausen. erystallina (und nicht cristallina) Drap. — Mitder vorhkrBelhlen. . fruticum Drap. — Ried. . incarnata Drap. — id., Mauthhausen. Die von Megerle den ..Gebrüdern Villa als H. plebeja Drap. aus Oesterreich geschickte Schnecke ist weiter nichts als eine hell gefärbte H. incarnata. . carthusianella Drap. — Mauthhausen; selten. . candidula var. Mühlfeldtiana Z. — Türkenschanze bei Wien, (Rossm., öconogr.) obvia Hartm. (H. ericetorum Drap., Parr. et Zel.) — Ried. 4. Bulimus. alpinus Ziegl. — Oesterreichische Alpen (Pfeiff. L., monog.) . montanus Drap. — Hermannskogel bei Wien (Rossm., iconog.) 7) Trotz allem Nachsuchen habe ich mir Fitzinger’s Verzeichniss noch nicht verschaffen können. w 12. 2% a | . . antivertigo Drap. 109 . obtusus Drap. — Auf dem Oetscher und der Breineralpe. (Rossm., diagn.) * 5. Hydastes. . Zubricus Drap. — Ried. ; 3. lubricus var. lubricellus Ziegl. — Jedlersee (Rossm., iconog.) Ried. * 2. Odontalus. tridens Drap. — Aspern und Esslingen (Rossm., iconogy.); Mauthhausen — angeschwemmt. tridens var. spretus Ziegl. — Oesterreich (Villa, disp. syst.) 8. Pupa. . dolium Drap. — Salzburger Berge (Pfeiff. L., monog.) dolium var. uniplicata Ziegl. — Oesterreich (Pot. et Mich.) . conica Rossm. — Schottwien (Küster in Chemnitz). edentula Drap. — Mauthhausen, von der Donau angeschwemmt. . marginata Drap. — Mit voriger. Die von Megerle den Herren pP s 3 Villa übermachte P. unidentata gehört zu dieser Art als var. unidentata Pfeiff. Carl. muscorum Drap. — Au der Donau und auf den Donauinseln bei Wien, Schönau bei Baden (Rossm., Üconog.) * 9. Vertigeo. . pygmaea Fer. 2. Venetzii Charp. Mauthhausen, in den Anschwemmungen der Donau mit Od. tridens, pusilla Müll. C. edentula und marginata. 30. Torquilla. avena F er. — Ischl, Salzburg (Pfeiff. L., monog.) secale Drap. — An denselben Orten (Pfeiff. L., 1. c.) variabilis Drap. — Wien!, sehr selten (Pfeiff. L., 1. c.) frumentum Drap. — Salzburg (Küster in Chemn.) Diese Art wurde von Parreyss angeführt, von Zelebor‘ aber weggelassen, warum? Auch Limnaeus granu- latus Parr. und Valvata umbilicata Fitz. werden im Zelebor'schen Verzeichnisse vermisst. 11. Clausilia. . filograna RB o ssm. — Baden im Heleneuthale (Höllenthale © — Pfeiff. L. monog.), im Atlitzgraben bei Schotiwien am Fusse des Semmering (in Oesterreich? — Rossm. iconog.) 15 110 \ 2. similis Charp. — Ried. * 3. similis var. biplicata Pfeiff. (— Mit jener.) 5. sordida Ziegl. -- Horneralpen (Ross m., iconog.) * 7. bidens Drap: — Ried. 12. gracilis Pfeiff. C. — Traunfall, Ischl, Oefen der Salzach, Um- gegend von Salzburg (Pfeiff. L., monog.) - 12. parvula Stud. — Baden; Oefen der Salzach, Salzburg (Pfeiff. L.,“bs ic.) N 41. parvula var. nana. Fritz. — Schneeberg, Rauheneck; selten (Rossm., iconog.) Cl. nana Parr, wäre nach Pfeiffer L., monographia, eine Unterart der C!. plicatula Drap. 42. par Din var. minima Fitz, — Schneeberg, - Guttenstein ; - Hallstadt 4 (Rossm.,, ]. c.) 43. Bergeri Mayer. — Oefen der Salzach (Pfeiff. Lyss monoyg.) " 15. dubia Drap. (el. obtusa Pfeiff. C. Zel, und Parr.?) — Linz. * 30. ventricosa Drap. — Unweit Grinzing bei Wien (Rossm,, iconog.) ; Ried, Linz. 44. pumila var. plicula interlamellari obsoleta vet deficiente — Baden. (Pfeiff. L., monog). *) 12. Carychium. 1. minimum Drap. — Ried, Mauthhausen. ° 15. Suceinea. 1: amphibia Drap. — An denselben Orten. 2. amphibia var. oblonga Ziegl. (Zel.) soll wohl S. amph. var. intermedia Ziegl. (Parr.) heissen! 3. levantina Desh. — Im Wiener Canale und Neuwaldegger Parke, (Rossm., iconog. — 8. Pfeifferi). * 5. oblonga Drap. — Ried. II. Abtheilung: Wasserschnecken. Ä * 16. Planorbis. 12. carinatus var. dubius Hartm. — Ried. * 3. marginatus Drap. — Ebendort. | * 13, marginatus var. obtusatus Fitz. — Oesterreich (Villa v.Parr.) 9. vortee Drap. — Mauthhausen, Die von Parreyssals Ci. cor- nuammonis Fitz. den Brüdern Villa gesendete Conchylie ist der Pl. spirorbis Müll. 111 3) 19. Limmaeus. 1. auricularius Drap. — Donaucanal bei Wien (Ro ssm,, iconog.) * 24, auricularius var. crystallinus Z« — Oesterreich (Villa, v. Parr.) 6. Rossmaesslers L, vulgaris var. nigrinus Z. aus der Umgegend von Wien ist vermuthlich Zelebor’s L.nigricans 72. * 7. ovatus Ber (L. seducens Ziegl., Parr. in sched. ad D. Villa missis) — Im Donaucanale bei Wien, (Rossm., iconog.) * 13, pereger Drap. :- Ried. * 25. pereger var. labiatus Rossm. (L. per var. callosus Ziegl., Ziel.?) — id. 26. pereger var. rivularis Z4. — In der Brühl bei Wien (Rossm., iconog.) * 27. lubricus Parr. — Oesterreich (Villa, von Parreyss.) * 28. minutus var. nanus Parr. — id. (id.) + 19. Der Hentz'sche L. auris leporis aus Oesterreich (Villa) ist nichts Anderes als ein Junger L. stagnalis ; Het. fragilis L. Charp. in specim, 20, staynalis var. bicolor Meg. — Rosenau bei Zwettl (Rossm., icon.) 22. Paludina. \ 1. vivipara var. concolor Ziegl. — Im Wiener Canale bei Wien, (Rossm., I. c.) 2. vivipara var. uchatina Drap. — Im Donaueanale hei Wien, (Rossm., l. c.) * 8. impura Drap. — Ried. 23. Neritina. 9. serratilinea Ziegl. — Oesterreich (Porro, Mus. Mediol,); ver- muthlich aus Druckfehler, statt N. danubialis Ziegl. 10. serratilinea var. strangulata (nicht stragulata!) Meg, — Oester- reich (Porrol.c.); vielleicht Oesterreich im wei- teren Sinne genommen! 11. fluviatilis var. Petteri Heutz. — Oesterreich (Villa). 6. transversalis Aiegl. — Wien am Kahlenberge (Ro ssm., iconoy.) 8. Prevostiana Pfeiff. — Schönau (Pot. et Mich.); vielleicht statt Vöslau, in dessen Nähe es liegt. 3) So benannt vom griechischen und lateinischen Limne, Sumpf; daher Limnaeus wider die Rechtschreibung. 15* 112 III. Abtheilung: a .*+ 25. COyelas. 1. rivicola Leach? — Ried. 23. Unio. 1. Der von Pot. und Mich. angeführte Österreichische U. rostratus Lam. ist vermuthlich der U. rostratus Pfeiff. C., U. pictorum L:» 16. pictorum var. graniger Ziegl. — Oesterreich (Villa). 17. tumidus var. major Rossm. — Donau bei Wien (Ross Mm., Üconog.) 18. longirostris var. attenuatus Villa. — Oesterreich (Villa.) 19. consentaneus var. pulcher Rossm. — Donau bei Wien, (Rossm., iconog.) RN 20. consentaneus var. minor Ro ssm. — March bei Theben (Rossm.,].c.) 11. littoralis Lam. — Oesterreich (Pot. et Mich.); steht wohl statt U. littoralis Pfeiff. C., U, crassus Retz.! 21. margaritiferus Gärtn. — Oesterreich. (im weitesten Sinne?! — Pot. et Mich.) * 28. Anodonta. 13. cygnea var, fragilis Kitz. — Oesterreich (Villa, von Parr.) Berichtigung: Am Eingange dieses Aufsatzes pag. 106, Zeile 12 vs us soll es statt „Padua“ heissen: „Pavia“. Versammlung am 1. Juni 1853. Vorsitzender: Herr Vicepräsident A. Neilreich. Der Herr Vorsitzende theilt mit, dass sich Hr. Dr. Schiner durch Verhältnisse gezwungen sehe, das Secretariat niederzulegen; und spricht sich unter Beistimmung der Versammlung dahin aus, dass demselben in Anerkennung der geleisteten Dienste der Dank des Vereines ausgedrückt werde. Zugleich eröffnet er, dass, nachdem die Statuten für den Fall einer solchen Aenderung unter dem Jahre nichts vorsehen, das Präsidium auf die geschehene Eröffnung : Der ae u a - ni. ug N ] 113 Herr k. k. Ministerialconeipist Joh. v. Hornig habe auf Anfrage freundlich erklärt, sich dieser bedeutenden Mühewaltung zu unter- ziehen, — veranlasst habe, diesem Herrn das Secretariat provisorisch zu übertragen, bisam Schlusse des Jahres die definitive Wahl statt- finden könne. Ferner theilt er mit, dass in der Ausschusssitzung am 31. Mai d. J. eine Anordnung der Regeln für Einsendungen zu be- stimmender Naturalien von Mitgliedern, angenommen worden sei, und unverweilt durch den Druck bekannt gegeben werde. Neu eingetretene Mitglieder: Als Mitglied P. T. Herr . bezeichnet durch P. T. Herrn Bayer Vincenz, k. k. Commissär........ G. Frauenfeld u. Dr. Haberler. Braun Franz, in Simmering ............ A. Skofiz u. G. Frauenfeld. | Frutschnigg Engelbert, k. k. Forstadjunct LE RL K. Erdinger u. G. Frauenfeld. Guttmann Wilhelm ....... Eee . R. v. Heufter u. G. Frauenfeld. Heiser Jos., Eisenwerksbesitzer in Gaming @G. Frauenfeld u. Dr. Haberler. Kurz Carl, Hausbesitzer in Purkersdorf.. @. Frauenfeld u. Dr. Haberler. Maltz Fr, v. Maltenau, k. k. Hofconcipist.. E. Chimany u. J. Bermann. '; Nütten reden Kaufmann. .......... W. Tornau u. G. Frauenfeld. AR R. v. Heufler u. G. Frauenfeld. \ Pötsch J. en Dr. d. Med. in Gaming... @. Frauenfeldu. Dr. Haberler. | Reuss Dr, Emanuel, Professor in Prag .. Dr. Hörnes u. G. Frauenfeld. Scherf Michael,k. k. Controllor in Purkers- SE NO ARE G. Frauenfeld u. Dr. Haberler. \ Schiefferdecker, Dr.d. Med. in Ba . G. Mayr u. @. Frauenfeld ı Schmid Leopold, in Gaming ..... ... Ko Erdinger u. G. Frauenfeld. Schwartz Gust., Edl.v. Mohkensternl; .... Dr. Hörnes u. G@ Frauenfeld. Simetin-Terzia Michael, Med. Cand. .... A. Skofiz u. G. Frauenfeld. , Skacel Libor, k. k. p.M.App.Rath....... . Dr. Fenzi u. G. Frauenfeld , Wimmer Leop., Pfarr. in Gaming, Hochw.. G. Frauenfeld u. Dr. Haberler. Eingegangene Gegenstände: Sitzuugsber. der k, k. Akad. der Wissensch. in Wien. IX.3—5. X.1.2. 8. Verhandl. d, naturh. Ver. d. preuss. RnB Bonn IX. Schluss, X. 1—8 Bogen. 8. „Lotos“, Aprilnummer 1853. 8. ‘ Schriftentausch. 114 N Religuiae Haenkeanae. Prag 1825. 2 Thle. Folio, Molin &. Mem. sul modö di soccor. gli anim. domest. Padova 1820. 8. Manganotti Ant. Storia d. Ac. di agricolt. ed arti di Verona. Verona 1853. 8. y Massalongo A. Summa animadv. in duos postr. fasc. Lich,Verona 1853. 8. Berenger Ad di. I dinamismo della vegetazione. Verona 1953. 8. Trevisan V. Rettificazione al rapporto etc. Padova 1853. 8. Moretti @. Sulla Dantia palustris. Pavia 1853. 8. Rosa L. Prosp. d. flora d. prov. di Bergamo. Bergamo 1853, 8. Storia nat. illust. del regno animale. Venezia 1853. 2. 3. Hft. 4. Annales des mines. Paris 1845. 8. = Batizfalvi Samu. Pflanzenkunde. Pesth. 1853. 8. Blumenhain E. H. Die krautartige Baumwollpflauze. Brünn 1826. 8. "Schmidt Osk. Lehrbuch der Zoologie. Wien 1853. 1. 8. MohsF. Samnl. mineral. u. bergm. Abhandl. Wien 1804.1. 8. Neue Schrift d; patr. ök. Ges. im Königr. Böhmen. 1846. 2 Bde. 8. Miller Alb. Der süddeutsche Salzbergbau. Wien 1853. 8. £ Riegel A. Einige Worte bei Eröffnung des Steinkoblen „Bergbanes in Fünfkirchen 1853, 4. . Giornale agrar. lomb. veneta, Milano 1849—1853. 2.—9. Bd. 8. Fortsetzungen- der bereits früher bezeichneten Zeitschriften. Geschenke der k. k. obersten Polizeibehörde. 170 Arten Käfer in 632 Exempl. Geschenk des Hrn. Dr. H. Kratteır. Herr Prof. Simony setzt seine pflanzengeographischen Mit- theilungen fort, und verspricht den Schluss in einer der nächsten Sitzungen. | Herr Prof. A. Pokorny theilt im Anschlusse zu seinen Be- merkungen über die’ unterirdische Fauna der Karsthöhlen (siehe ‘Sitzungsberichte von 19. Jänner 1853, pag. 24) Folgendes über die unterirdische Flora derselben Localitäten mit. Durch die Vereinigung des von Dr. F. Welwitsch in der Adels- berger Grotte gesammelten Materials von unterirdischen Pflanzen mit den von mir selbst sowohl bei Adelsberg alsin den Lueger Grotten gesammelten, bin ich in den Stand gesetzt, den geehrten Vereinsmitgliedern eine Samm- lung unterirdischer Pflanzen vorzuzeigen, welche geeignet ist, den eigen- thümlichen Character der Flora dieser unterirdischen Localitäten hinlänglich anschaulich zu machen. Merkwürdiger Weise gedeihen, hier nur Pilze und selbst diese sind oft nicht vollkommen oder sogar monströs entwickelt. Sie "115 kommen in der ganzen Ausdehnung der Grotten auf organischer Unterlage, insbesondere auf hereingeschwemmten oder von Menschen hereingehrachten Holzstücken, die sich im Zustande der Fäulniss befinden, vor. Es sind theils Formen, welche bisher nur in ähnlichen unterirdischen Localitäten ,„ insbe- sonders in Bergwerken aufgefunden wurden, theils aber auch solche, welche eben so gut unter dem Einflusse des Lichtes auf der Erdoberfläche gedeihen. Da auch erstere von den meisten Mykologen nur für Formen oberirdischer Pilze gehalten werden, welche durch die Eigenthümlichkeit des Standortes hervorgebracht sind, so liegt der Gedanke nahe, dass vielleicht die ganze Ftora subterranea, so weit sie bisher aus den Karsthöhlen bekannt ist, ihre Entstehung nur den von aussen hereingebrachten Keimen zu verdanken habe. Alle bisher aufgefundenen Formen lassen sich unter bereits bekannte unter- bringen und es folgt nun hier eine Aufzählung der von Welwitsch und von mir in den Karsthöhlen aufgefundenen Pilze. a) Vollkommen entwickelte Formen. 1. Coprinus petasiformis Corda. — In der Luegger grossen Grotte und in der Adelsberger Grotte, in der Nähe des Vorhanges. 2. Agaricus (Mycaena) myurus Hoffm. - In der grossen Grotte von Lueg und in der Adelsberger Grotte. ; 3. ? Polyporus abielinus Fr. — In der Adelsberger Grotte ,. wegeu Mangelhaftigkeit der Exemplare schwer bestimmbar. 4. Polyporus velutinus Fr. — In der Adelshberger Grotte. 5. Thelephora rubiginosa Schrad. — Ebenda. 6. Thelephora sanyuinolenta Hb. u. Schw. — Ebenda. 7. Typhula erythropus Fr. — Ebenda. 8. Hypozylon vulgare Pers. -- Ebenda. 9. Perichuena incarnata Fr. — Ebenda. 10. Diderma nigripes Fr. — In der Luegger grossen Grotte. b) Unvollkommene Formen. 1. Ceratophora friburgensis A. Humb. — Auf Balken und Brettern, in der, Luegger und Adelsberger Grotte. Nach den hier gesammelten Exem- plaren geht diese monströse Form nicht in einen Polyporus, wie Hoffmann und Fries annimmt, sondern in einen Lenzites (wahrscheinlich Lenzites sepiaria Fries) über. 2. Ein weisses, wurzelähuliches Mycelium, wahrscheinlich dem Poly- porus Vaillantii Fr. angehörig, in der Adelsberger Grotte. 3. Das Mycelium von Stemonitis fusca Pers. auf Blättern am Ein- gange der Adelsberger Grotte. , 4. Rhizomorpha subterranea Pers. — Auf alten Geläundern, Balken und anderem Holzwerk in manmnigfaltigen Formen, in allen unterirdischen Localitäten häufig. 5 116 , 5. Ozonium stuposum Pers. — In verbreitetem gelbrothen Rasen , der gewöhnliche Ueberzug der an feuchten Stellen herumliegenden Holzstücke. 6. Fibrillaria subterranea Pers.— Bei Adelsberg. 7. Hypha argentea Pers. — An gezimmerten Balken häufig. D Der hochwürdige Herr G. Mendel hielt folgenden Vortrag : Anfangs August im verflossenen Jahre fand ich in Brünn in einem Ge- müsegarten den Fruchtstand des Gartenrettigs (Raphanus sativus) fast gänz- lich verwüstet. Die lederartige Schotenwand zeigte sich von aussen‘ her durchbohrt ; die rundliche Oeffnung, deren Durchmesser sehr verschieden war, und in einzelnen Fällen wohl 1 Linie und ‘darüber beitragen mochte, war am häufigsten in der Mitte oder gegen die Spitze hin angebracht: Wohl die Hälfte der untersuchten Schoten war vollständig ausgehöhlt, die Samen sammt der markigen Ausfüllung gänzlich verschwunden ; bei anderen war die Zerstörung nur theilweise ausgeführt , und in wenigen Fällen bloss die . Schotenwand durchbohrt. Lange spürte ich vergeblich dem Urheber dieser Verwüstung nach; die angegriffenen Schoten waren bereits von ihrem Feinde verlassen. Endlich gelaug es mir doch, denselben auf einer Pflanze in 3 Exemplaren zu entdecken, jedes in einem anderen Schote. Ich fand eine bei- läufig 6” lange und 3” dicke:Raupe, die bereits in jenem Zustande der Er- starrung war, welche der Verpuppung vorauszugehen pflegt. Die leere Schote war im Innern mit einem weissen seidenartigen Gespinnste ausgepolstert, und auch die durchhohrte Stelle damit übersponnen. Diese wenigen hatten ohne Zweifel die Schote zum Orte ihrer Verwandlung gewählt, während die übrigen vermuthlich in die Erde gegangen waren. Mein hochverehrter Lehrer Herr Director Kollar, dem ich nach mei- ner Rückkehr nach Wien Proben der beschädigten Schoten samnıt der Raupe vorlegte, ermunterte mich , den Schmetterling zur Entwicklung zu bringen. Zu diesem Ende wurden 2 Schoten sammt ihrem lebenden Inhalte in ein höl- zernes Kästchen gelegt, nachdem ich dieselben zuvor an der Spitze geöffnet halte, um die Zeit der Verpuppung beobachten zu können und im Zimmer auf- bewahrt. Den ganzen Winter hindurch blieben beide Raupen unverwandelt - liegen. Erst am 19. April wurde die eine zur Puppe, und schon am 15. Mai, also nach 26 Tagen, brach der Schmetterling durch, während die andere Raupe noch unverwändelt war, aber bei der leisesten Berührung Zeichen des Lebens von sich gab. Herr Director Kollar hatte die Güte, den Schmet- E - . \ . . 4 . terling zu bestimmen und mit den in der kaiserl. Sammlung. vorhandenen Exemplaren genau zu vergleichen. Es ergab sich, dass es Botys margarita- lis (Scopula margaritalis Hüb.) aus der Familie der Pyraliden sei. Die Raupe fand Herr Director Kollar nicht gaız mit der von Hüb- n er beschriebenen übereinstimmend. Vielleicht hatte Hübner bei seiner Be- schreibung ein Exemplar aus einem anderen Eutwicklungsstadium vor sich- Herr Director Kollar entwirft folgende Beschreibung: „Die Raupe ist 6 ‘ ' r 117 Linien ‚lang, 2 Linien dick, walzig, am Ende wenig schmäler. Ihr Kopf ist glänzend schwarz, glatt.“ „Der Leib gelblichgrün; am Halskragen (Rückenschilde) befinden sich zwei grosse schwarze Flecken. Der Rücken des Körpers hat vier Reihen verösserer schwarzbrauner Puncte, und neben den beiden äusseren Reihen noch eine Reihe ganz kleiner gläuzend schwarzer Pünctchen; die Stigmata sind braun; auf jedem der grösseren Puncte steht ein steifes borstenförmiges Haar. Die Brustfüsse sind gelblichgrau; die Bauchfüsse (4 Paare) haben einen bräunlichen Borstenkranz, die zwei Nachschieber ebenso, Die untere Bauch- seite ist grünlichgelb ohne Flecke.“ \ Der Schmetterling komnt in den meisten Gegenden von Deutschland, Ungarn und der Ukraine vor, und es ist bekannt, dass sich seine Raupe von dem weichen unreifen Samen der Cruciferen nährt. Einzeln hat man die- selben’auf verschiedenartigen Schotengewächsen gefunden ; so erzählt z. B. Hübner, sie komme in der Ukraine auf Sysimbrium- und Iberis - Arten nicht selten vor. Als verheerend durclr ihre grössere Menge wurde sie bis . "jetzt auf Kohlarten, und besonders auf dem Rübenkohle (Brassica Rapa) beobachtet, wesshalb ihr auch die Gemüsegärtner den Namen ‚‚Pfeifer in der ‚ Rübensaat‘‘ gegeben hahen. Was den Schaden anbelangt, den sie in dem vorliegenden Falle an- gerichtet hatte, so ist er bedeutend genug, um die Aufmerksamkeit der Oeko- nomen auf sich zu ziehen. Die Schoten, die sich nach meiner Schätzung im Juni und der ersten Hälfte des Juli entwickelt halten, waren fast olme Aus- nahme zerstört ; nur diejenigen, die etwas später zur Entwicklung kamen und im Herbste noch reife Samen brachten, blieben verschont. Die Erklärung die- ses Umstandes dürfte wohl daher zu hohlen sein, dass die Flugzeit des Schmetterlinges, wenn er sich bei uns im Freien entwickelt, nur vom Anfang Juni bis in die ersten Tage des Juli dauert. Vielleicht wäre es möglich, durch späteren Anbau der für die Samenernte bestimmten Rettige dem Uebel ganz vorzubeugen. Ich fand nirgends eine Andeutuug, dass die Raupe für. die erwähnte Pflanze schon schädlich ‚aufgetreten wäre. Der Gärtner des erwähnten Ge- müsegartens versichert mich indessen, dass ihm die ‚„gestreiften Würmer‘‘ auch im vorhergehenden Jahre den Rettigsamen gefressen hätten. Wenn sie auch bis jetzt als wahrhaft schädlich nur für Rübeukohl und Rettigsamen be- kannt ist und auf anderen verwandten Culturpflanzen vereinzelt vorkam, so bürgt das nicht dafür, dass sie durch plötzliche Vermehrung nicht auch die- sen schädlich werden könne, was bei jenen, die bloss ihrer Samen wegen ge- baut werden, um so empfindlicher wäre. Es gibt mehrere Beispiele, dass-ein Insect auf einer bestimmten Pflanze _ immer nur sporadisch vorkam, plötzlich jedoch verheerend auftrat und dann in derselben Gegend durch viele Jahre wieder selten war. Für den Winterreps. wäre da wohl nichts zu hefürch- ten, da er schon im Juni ausreift und geschnitten wird; für Sommerreps und Senf hingegen muss das Prognosticon bedenklicher ausfallen. 16 118 Es ist desshalb wichtig, die Oekonomie dieses Thieres genauer zu er- forschen. Ich kam im verflossenen Jahre zu spät dazu, und sah nur den an- gerichteten Schaden, Die Vermuthungen, die ich aus dem Gesehenen. schö- pfen kann, beschränken sich darauf, dass wahrscheinlich der Schmetterling im Juni seine Eier auf die in Entwicklung begriffenen Schoten legt, die aus- gekrochenen Räupchen sich in das Innere durchbohren , dasselbe ausfressen, und wenn sie mit einer Schote fertig sind, wohl auch auf eine andere über- gehen. Es scheint dem Thiere ziemlich gleichgiltig zu sein, ob es, nachdem es ausgewachsen ist, seine Puppenzeit (wie Hübner angibt) in der Erde ‚oder in der Schote zubringe. Genaue Beobachtungen werden hoffentlich recht bald die erwünschten Aufschlüsse ertheilen. Herr Joh. Ortimann spricht über das Unternehmen des Dr. Puel und Maille zur Erzielung einer Einheit in der Synonymie der botanischen Namen, so wie zur Erforschung der Gesetze der geographischen Pflanzenverbreitung. ; Dr. Puel und Maille in Paris haben sich an-die Spitze eines Un- ternehmens gestellt, dessen Tendenz die Lösung der Zweifel in der Sy- nonymie der Pflanzennamen, so wie die Gründung einer Statistik des Pflan- zenreiches hetrifft. Sie gingen bei Gründung desselhen von der Ansicht ‚aus, dass die Botaniker einerseits oft in die Unmöglichkeit versetzt ‘werden, die Beschreibungen der alten Autoren zu enträthseln, und häufig grosse Schwie- rigkeiten erfahren, wenn sie sich die in den neueren Werken verzeichneten authentischen Gattungen verschaffen wollen. ‚Sicher ist es, dass die Ausbrei- tung der Vegetation auf der Erdoberfläche gewissen Gesetzen ‘unlerliegt, deren Erforschung von hohem Interesse, jedoch. die Beischäffung des erfor- derlichen Materials hierzu mit unendlichen Schwierigkeiten verknüpft ist. Aus dieser Ursache entstehen unausweichliche Verwirrungen in der Synonymie und grosse Unrichtigkeiten in der geographischen Verbreitung. Diese beiden Herren , welche sämmtliche hiesige Botaniker zur Theil- nahme. und Förderung ihres: Unternehmens eingeladen haben, beabsichtigen Sammlungen von getrockneten Pfauzen, welche vorher mit allen ihnen zu Gebote stehenden Werken und sonstigen Behelfen verglichen wurden, in drei Parlien unter Anführung aller Synonyme herauszugeben , wobei auf die geo- graphische Verbreitung besondere Rücksicht genommen wird. 7 Die erste Partie umfasst die allgemeine Flora von Frankreich ; die zweite die Localflora von Frankreich ; i die dritte die Flora von Europa. Zur Förderung dieses Zweckes wird es nothwendig, dass jeder Bota- niker im Allgemeinen hierzu Beiträge seiner eigenen Beobachlungen leistet, und insbesondere jeder Subscribent sich mit der Einsammlung der seiner Ge- gend eigenthümlichen Pflanzen befasse. Namentlich hat jeder Subseribent eine 4 119 Liste von wenigstens 30 seiner Gegend eigenthümlichen Pflanzengaltungen zu verfassen und dieselbe au die Unternehmer (unter der Adresse: a M. le - Docteur Puel, rue Boulevard Beaumarchais Nr. 72) zu senden, woraus die letzteren ihre Wahl treffen werden. Da die Herausgabe dieser Flora auf 250 Theilnehmer berechnet ist, so versteht es sich von selbst, dass jede Species in einer grossen Anzahl schön getrockneter und vollständiger Exemplare im Blüthen- und Fruchtsta- dium geliefert werde, weil für jeden Subscribenten wenigstens 2 Exemplare bestimmt sind, und kleine Pflanzen doch immer in einer grösseren Anz..hl auf- gelegt- werden müssen. In ananchen Fällen wird es sogar unvermeidlich sein, eine solche Einsammlung in noch mehreren Entwicklungsphasen zu bewerk- stelligen. Für die Einsammlung jeder Pflanze sind gleichfalls 250 Orte in Europa bestimmt. Der Preis für 1 Serie französischer Pflanzen a 50 Species ist mit 3 Franc., 1 ,, europäischer‘ ,, mit 6 Franc berechnet. Die Bestreitung der Portokosten liegt dem Subscribenten ob., ; Das gedruckte Programm des Dr. Puel, wovon 2 Exemplare im hie- sigen zoologisch-hotanischen Vereinslocale aufbewahrt werden, enthält übri- gens die nähern Details dieser Angelegenheit, und es stehen dieselben jedem hierauf Reflectirenden zu Gebote. Im Allgemeinen werden von jedem Sub- scribenten — wie erwähnt — die seiner Gegend eigenthümlichen Pflanzen de- siderirt, von Wiener Botanikern aber vorzugsweise auch Jacquins’sche und Host’sche Species erwünscht sein. Ein mir überkommenes Desideraten- Verzeichniss aus der Flora Wiens werde ich nach Wunsch jedem hiesigen Pflanzenfreunde mittheilen. Da indessen darunter auch Arten vorkommen, welche im hiesigen Florengebiete zu den Seltenheiten gehören, so ist es noth- wendig, dass deren Einsammlung an jenen Orten erfolgt, wo:deren Vor- kommen sich reichlicher gestaltet. Diess wäre z. B. der Fall von Alyssum , minimum „ Astragalus asper, Cerastium anomalum, Carex nutans, Del- “ phinium elatum, Digitalis ferruginea, Echium rubrum , Erynyium planum, Euphorbia lucida A Genista procumbens, Gypsophila acutifolia, Lycopus exaltatus , Lepidium crassifolium, Lactuca stricta, Kochia scoparia, are- naria, prostrata, Nepeta nuda, Oenanthe silaifolia, Onosma arenarium, echioides , Ononis hircina, Molinia serotina „ Scorzonera parviflora „ Silene viscosa , multiflora, Trinia Kitaibelii. Re Möge dieses Unternehmen im Interesse der Wissenschaft allerseits die gehörige Würdigung und Theilnahme finden. h Herr Ritter von Heufler stellte nach einem Vorworte, in dem er die Geschichte des Studiums der Gattung Hieracium über- sichtlich zusammengefasst und den Inhalt der neuesten Monographie ‚ der Hieracien von Fries im Wesentlichen mitgetheilt hatte, die i 16 * 120 Einladung: die Vereinsglieder, ‘welche Botaniker sind, möchten im heurigen Jahre insbesondere Hieracien sammeln, um dadurch Stoff für das Vereinsherbar zu erwerben, mit welchem die. durch den gänzlichen Mangel österreichischer neuerer und unmittelbarer Quellen in der Monographie von Fries sichtbare Lücken aus- gefüllt werden könnten. Hierauf machte er die Mittheilung, sein _Phanerogamen- „Herbar habe er im Jahre 1844 in zwei Theile getheilt, einen Theil, die tirolischen Phanerogamen umfassend, habe er damals dem tiroli- schen Nationalmuseum als Geschenk gewidmet, die andere Abtheilung, welche grösstentheils Phanerogamen aus den andern Kronländern - Oesterreichs enthält, habe er auf eine andere Gelegenheit aufgespart. Diese Gelegenheit einer guten Verwendung sei nun durch das Bestehen des zool. bot. Vereines vorhanden, er werde, sobald er wieder Gele- genheit haben werde, nach Tirol zu kommen, wo sich gegenwärtig jene zurückbehaltene Abtheilung des Phanerogamen-Herbars befindet, sie. hierherbringen und dem Vereine als Geschenk übergeben. Zufälligerweise seien aus dieser Abtheilung die Hieracien gegenwärtig in seinen Händen. Diese zeigte Hr. R. v. Heufler vor und übergab sie dem Vorsitzenden für das Vereinsherbar nebst dem. hierüber verfassten Kataloge. Sie sind nach den Fries’schen Abtheilungen Pilosella, Aurella, Pulmonaria und Aceipitrina geordnet und enthalten- aus jeder Abtheilung mehrere theils typische, theils schwierigere und zweifelhafte Arten, unter anderen das Serotinum des Host und das Corymbosum des Frölich, letzteres von Fries zu Virosum ge- zogen, beide bei Wienvon Dolliner, Host’sSchüler und Freunde gesammelt, und dem Geschenkgeber mitgetheilt. Auch befindet sich wahrscheinlich das echte Lactucaceum aus Südtirol darunter. Endlich legt der Vortragende sein Exemplar von den im Buchhandel nicht mehr zu erhaltenden „Symbolae ad Historiam Hieraciorum. Upsaliae 1848, von Fries“ mit der Bemerkung vor, dass es bis Ende laufenden Jahres im Vereinslocale zur Benützung für die Vereinsglieder aufliegen werde. | | Anmerkung der Redaction. : Fries bittet auf der Rückseite des Titelblattes seiner Monographie über die Hieracien alle Botaniker um Exemplare aus den Gattungen Salix, Betula, Viola ünd Glyceria, wenigstens zur Einsicht, weil er gegenwärtig mit der monographischen 121 Ausarbeitung derselben beschäftiget sei. Die Redaction glaubt nicht zu fehlen, wenn sie auf diesen Wunsch eines der grössten Pflanzenforscher unseres Jahrhunderts hiermit aufmerksam macht und denselben im Interesse sowohl der Wissenschaft als der Ehre unseres Vaterlandes allen Mitgliedern, welche botanisiren oder Herbarien besitzen, auf das wärmste anempfiehlt. Ds m ——unn Zum Schlusse legt Hr. G. Frauenfeld die Fortsetzung der Anordnung der europäischen Schmetterlinge: Die Spanner, von Hrn. J. Lederer, zu welchen derselbe zwei Umrisstafeln schenkte, vor. (Siehe Abhandlungen.) - Versammlung - am 6. Juli 1853. Vorsitzender: Herr Vicepräsident Vincenz Kollar. - Neu eingetreiene Mitglieder : Als Mitglied P. T. Herr bezeichnet durch P. T, Herrn. Dorfmeister Georg, k. k. Rechn, Rev. in Bruck a. d. Mur......eese2sereennn.. A», Rogenhofer u. G. Frauenfeld. ‚Flatz Franz ..eseseeeseereeenencnen ne. A, Semeleder u. Dr. J. Egger. Freyer Heinrich, Custos in Triest ...... Dr. F. Eyger u. Dr. R. Schiner. "Hardenroth Fr. Ludw., k. k. Gerichts- ET RE ERENG eresenesenesene: G@. Frauenfeld. u. J. Finger. Baubner Dr. Joh. ... wine osnancenee 2... Dr. Kahl u. Dr. J. Eyger. Klesst Prosper, Hochw. im Stift Vorau..... S. Prugger Hw.u. V. Totter Hw. Kirchner Dr. Leop. in Kaplitz .......... Dr. R. Schiner. u. Dr. J. Egger. Komarek Dr. Jos., k. k. Öber-Feldarzt, Chefarzt der Art. Ak. zu Olmütz .... F.Salzer u. Dr. A. Bach. Schmuck v., Magister der Pharmacie in. Brixen 2 2 zeceeeee. Wersnnsenn nenne Dr. R. Schiner u. R.v. Heufler. Eingegangene Gegenstände: Beiträge zur rheinischen Naturgeschichte. Freib. 1.- -3. Heft. 8. Von der - Gesellsch. z. Bef. d. Naturw. im Breisgau. Anschluss zum Schriftentausch. 122 Würtemb. naturwiss. Jahreshefte IX. 2. Stnttgart 1853. 8. Buttelin de‘ la Cl. phys. math. de Vacad. Imp. d. se. de St. Petersb. Xl. Nr. 246 — 256. 4. Sitzungsb erichte der kaiserl, Akad. d. Wissensch. Wien 1853. X. 3. 8. Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanst. Wien 1852. III. 4. 4. Dritter Bericht d. oberhessischen Gesellsch. f. Nat. u. Heil. Giessen 1853 8. 5 Schriftentausch. 2 Franz Hladnik’s Leben und Wirken von J.Ph. Rechfeld sit Por r. Geschenk des Hrn. Fleischmann. Ein Packet Pflanzen. > Geschenk des Hrn. A. Sennoner. Jahrb. Berg u. Hüttenm. der k. k. Lehranst. zu Leoben. Wien 1853. Hl. 8. Vierteljahresschr. öst.f. Forstwesen. Wien 1853. III. 1.8. Vereinsschr. f. Forst-, Jagd- u. Naturk. Prag. 1853, 1. 2. 8. Verh. d. Ver. d. öst. Alpenländer. Laibach 1853. 8. Verh. d. Forstsect. f. Mähr. u. Schles. Brünn 1852. 3. 8. Schriften ‘d. hist. stat. Sect. d. k. k. m. schl. Gesellsch. f. Nat. u. Landesk, Brünn 1853. 5. 8. _ Huber Fr. Haudb. d. Naturg. Salzb 1838.2.3. 8. - ‘ Pabst H. Jandwirthschaftl. Taxationslehre. Wien 1853. 8. Hoffmann Fr. System d. Futterbaues. Wien 1853. 4. 8. Fieber Fr. Rhynchotographien 3 Abhandl. 4. Fritsch K. Resultate der Beob. period. öffnender Blumeukr. 4. Weiss Jos. Anl.z. Kenntn. d.Mineral. Pesth 1853. 1.8. ungar. Reuss Dr. Gust. Flora von Slavonien. Stavnici 1853. 8. slavon. Giornale agrario lombardo-veneto. Mail. 1853 IX. 5. 6. 8. Rotta Dr. Lor. Prosp. della flora della prov. di Bergamo. 1853. ‘8. ZAigno Ach. Cav. de della yeologia. Padua 1853.8. Massalongo A’Alcuni generi di Licheni. Verona 1853. 8. Nouv. Descr. de ce quil ya de remarg. a la menag. dujard. du Roi, 1853. 8. Fritsch. Ant. Vögel Europa's. Prag. 1. 1853. Fol Ferner: Fortsetz. der Zeitschr, nebst einer neuen „Ziva“. 2 Sämmtlich Geschenke von der k. k. oberst. Porizbipehönge: Der Ausschuss hat in der Sitzung am 4. d. M. den Hrn. Dr. Ignaz Tomaschek, Scriptor an der k. k. Universitätsbibliothek, der sich gefälligst erboten, die Vereinsbibliolhek zu ordnen, dieses Ge- schäft unter dankender Anerkennung mit der Bitte zugewiesen, auch _ die fernere Instandhaltung derselben besorgen zu wollen. a e 123 Hr. Dr. Celi, ‚Prof. in Modena, macht sich zur Pflicht, allen ‚jenen P. T. Botanikern, welche ihn mit ihrer Correspondenz beehrten, und welche bis jetzt weder Antwort noch Gegensendungen erhalten haben, mitzutheilen, dass diese unwillkürliche Versäumniss von einer x langwierigen Krankheit desselben verursacht wurde; dass aber mit vorkommendem Herbste die rückstehenden Arbeiten rasch in Angriff genommen werden. Die Monate Juli und August werden zu botani- schen Exceursionen und namentlich nach dem M. Cacro in den Apuaner Alpen, dessen Flora von Prof. Bertoloni illustrirt wurde, verwen- det, so dass das g. h. Herbar eine Quantität interessanter Pflanzen zum Tausche anzubieten in der Lage sein wird. - Berichtigung. In den Abhandlungen, pag. 102,.Zeile 10 v. u. ist „(fusca Först.)“ zu streichen, und zwischen den beiden Arten „fuliginosa und pallescens“ 10. u. Zeile daselbst einzuschalten: — nigra L. (fusca Först.)- Hr. Aug. Neilreich hielt folgenden Vortrag: Unter den vielleicht nicht so sehr seltenen als oft übeısehenen oder verkannten Pflanzen gehört auch Juncus atratus Krock. Fl. Siles. I. p. 562, Reichenb. Icon. XIX. s. 909—10 oder Juncus melananthos Reichenh. Fi. yerm. p. 96, welche Hr. Apotheker Kalhruner bei Stiefern am grossen Kamp auf einer Unterlage von kristallinischem Schiefer schon vor längerer Zeit der Erste in Niederösterreich gefunden hat. Da er so gültig‘ war, mir diese Pflanze lebend einzusenden, so theile ich sie der geehrten Versammlung in eben diesem Zustande mit. Sie steht dem Juncus silvatlcus Beich. am nächsten und wurde in Wimm. et Grab. Fl. Sites. I. p. 336 auch für eine Varietät desselben ‚erklärt. Der Unterschied besteht ..ur in den Blättern. Diese sind sowohl bei Juncus silvaticus als bei dem ebenfalls nahe verwandten Juncus lampocarpos. Ehrh. im frischen so wie im getrockneten Zustande sehr fein, beinahe un- merklich gestreift, daher fast glatt, übrigens aus dem stielrunden zusammen- &edrückt und röhrig-querfächerig. Bei Juncus atratus sind die frischen Blätter von 7 — 9 etwas erhabenen Nerven durchzogen und dadurch beinahe 7— Ikantig, übrigens ebenfalls zusammengedrückt und röhrig, aber nur von sehr schmalen Querwänden unterbrochen; getrocknet erscheinen sie vielstreifig, sind aber in diesem Zustande minder deutlich von J. silvaticus verschieden. Nebstdem ist J. atratus höher, stärker, die Perigone schwarz- braun und die drei inneren Perigonblätter zwar länger als die äussereu und wie diese in eine feine Spitze zugespitzt, sie sind aber nicht wie bei Juncus 124 a 2 e silvaticus auswärts. gehogen, sondern ziemlich gerade und hierin den spitz- blüthigen Formen des Juncus lampocarpos näher verwandt. Ob diese Merk- male genügen, um einen sSpecifischen Unterschied zu begründen, lasse ich dahin gestellt sein, so viel ist aber gewiss, dass sich Juncus atratus so gut von Juncus silvaticus als dieser von Juncus lamprocarpus unterscheidet. Linne begriff bekanntlich alle diese Arten der Neueren unter seinem Juncus articulatus und er dürfte Recht haben. An der richtigen Bestimmung der vorliegenden Pflanze kann. wohl ‘kein Zweifel bestehen. Sie stimmt nicht nur mit der von Koch, Wimmer und @. F. W. Meyer gegebenen Beschreibungen, dann mit den in Fries Herb. norm. XI. n. 68 befindlichen Exemplaren genau überein, sondern Ernst Meyer, der bekaunte Monograph der Juncaceen, hat die Kalbruner'sche Pilanze ausdrücklich für Juncus atratus bestimmt, wie dies das Herbarium des k. k. botanischen Kabinets bezeugt. Hr. G. Mayr gibt die Beschreibung 5 neuer österreichischer Ameisen. (Siehe Abhandlungen.) - Hr. G. Frauenfeld hielt folgenden Vortrag: Indem ich die heurigen Witterungsverhältnisse mit ihrem schwülen, gewitterigen, nassen Character der Entwicklung der Helminthen vorzugs-: weise günstig erachte, daher eine fleissige Beobachtung vielleicht unerwartet Erfolg haben dürfte, in die tiefe Nacht der Lebenserscheinungen dieser Thiere wieder irgend einen Funken Licht zu werfen, erlaube ich mir folgende Mit- theilung, um hierdurch zur besonderen Aufmerksamkeit anzuregen. Hr. Hardenroth, am 13. Juni d. J. auf dem Plateau: des Bisam- N berges mit mehreren Entomologen beschäftigt, Raupen zu: klopfen , sammelte von den dortigen Eichen, hauptsächlich aber von Ahorn 60 — 80 Stück Raupen ° von Ptilophora plumigera. Dieselben waren auscheinend in der letzten Häutung, doch wohl kaum noch geneigt, sich zu verpuppen. Einige zeigten einen kränklichen Zustand, durch die, den Raupen dabei eigene Weiche, Schlaffheit und stumpfes Benehmen. Es wurden daher nur die kräftigsten mitgenommen, und in dem Raupenzwinger, mit Futter versehen, aufbewahrt. Allein am zweiten, dritten Tage fand Hr. Hardenroth auch diese alle, ohne eine einzige Ausnahme schlapp, entleert und todt im Raupenkasten. Gewohnt, den Feind, irgend eine Ichneumonlarve, oder, da diese sel- tener die Wohnthiere ganz verlassen, Musciden-Maden in dem Zwinger zu finden, war er jedoch bei näherer Untersuchung höchlich überrascht, statt derselben eine ziemliche Zahl, jedenfalls mehr, als Raupen allda gewesen, > so dass einige mit zwei, vielleicht auch mehr besetzt gewesen sein konnten, lange fadenförmige, gelblichweisse Würmer, theils schon vertrocknet, zusam- mengeringelt, oder noch sich krümmend und windend, daselbst zu sehen, a 125 . Von Schlupfwespen war nichts zu bemerken, obwohl einige bei näherer Betrachtung noch die als weisse Pünctchen festgeklebten Eier solcher Parasiten, die ihre Brut nicht durch Einstechen in das Innere des Körpers bringen, an der Haut trugen. Ob. diese Würmer in Folge der Gefangenschaft der Raupen -so- schnell und gleichzeitig ihre Wohnthiere verlassen, oder überhaupt in denselben nicht länger zu verbleiben hatten, wusste er nicht zu entscheiden. Hr. Hardenroth war so gütig, mir die Würmer zu bringen. Es war eine aus Schmetterlingsraupen schon mehrfach beobachtete Filaria. Zuerst muss uns hier das allgemeine Ergriffensein der Raupen von diesem Uebel, das keineswegs sonst zu den gar so häufigen gehört, auffallen, und welches in solcher Ausdehnung, dass es füglich als Epidemie bezeichnet werden könnte, wohl noch von Niemand als von mir erwähnt wurde *). Es mögen vielleicht seuchenartige Krankheiten , wozu ich die, auf "Raupenfrass gewöhnlich. folgende Ichneumonverheerung natürlich nicht rechne und auch, da ich'nur von wildlebenden spreche, jene der Seidenwürmer aus- schliesse, immerhin hier und da auftreten, allein Beobachtungen dieser Art wurdeu bisher gänzlich vernachlässigt; und doch würden sie hohes Interesse bieten, und unzweifelhaft oft überraschende Folgerungen erlauben. Ein weiterer gewiss bemerkenswerther Umstand ist der unausbleiblich erfolgende Tod, der auch in meinem oberwähnten Falle sämmtliche Raupen ergriff; der aber bei den ührigen Thieren durch Helminthen wohl nicht immer als unmittelbare Nothwendigkeit sich ergibt. Ist die durch die unverhältuiss- mässige Grösse und Stärke bei dem gewaltsamen Abgange entstandene sehwere Hautverletzung die bedingende Ursache ? Es ist zwar üher die Zeit des Eindrittgens in das Wohnthier ebenso wenig, wie über die Dauer des Aufenthaltes daselbst etwas bekanut ; jeden- falls kaun dasselbe nicht so gewaltsam, wie das Abgehen geschehen, da die Thiere sich durch die Zeit,als sie den Helminthenbeherbergen,. nicht so ausser- ordentlich leidend zeigen, während sie beim Abgange dem Tode sicher verfallen. Ganz besonders aber mag hervorgehoben werden, dass in beiden Fällen es Larven waren, die erhöht vom Boden ihr Leben zubrachten. Wenn man bei Schafen deu Grund zur Egelkraukheit in der Weide auf ‚dumpfen tiefliegenden Gründen, auf nassgalligen Wiesen sucht, so lässt sich da wohl leicht der Herd der Keime denken. Wenn man die Wanderungen und die Aufnahme der Helminihen ver- folgt, und so z. B. die Tänien der Katzen etc. in Folge Uebertragung aus ihrer Nahrung, die finnigen Schweine als Durchgaugsstufe für ausgebildete Helminthen annimmt, so ist der Träger der Vermittlung dieses Cyclus immer- hin nachweisbar. Wie aber kommt die Raupe an den Blätterı hoch amBaume dazu? Man trifft wohl Mermis öfter auf Sträuchern und sie wurden heuer mehrmals schomw allda aufgefunden, und vor, Kurzem erst von Hrn. Prof. ana ni 2 ”) In den Freitagsversammlungen der Freunde der Naturwissenschaften. Sl 42 126 \ u Leydolt mehrere Exemplare auf Rosenstöcken gesammelt an das k. k. z0ol. Museum übergeben ; es sind diess aber doch wohl solche, die das he- setzte Insect so eben verlassen hatten? Oder sollten dieselben allda ihre Keime ablegen, damit sie gelegentlich durch Raupenfrass in das Innere. dieser gelangen? Die äusgesprochene Vermuthung, dass nasse, heisse Sommer ihrer Entwicklung besonders günstig sich zeigen, wäre vielleicht damit im Einklange. So zählebig sie sind, wie auch diese von Herrn Hardenroth über- “ gebenen bewiesen, die, nachdem sie durch vierzehn Tage trocken gelegen, ganz leblos schienen, in Jaues Wasser gelegt, an zweien deutliche Spuren von Leben zeigten, — so kann doch nur anhaltend nasse Witterung ihre Wanderung auf Bäume und eine allfällig anzunehmende ausgedehntere Ver- breitung der Brutkeime erleichtern. Wenn wir aber nicht übersehen dürfen, dass Metamorphose und Ge- nerationswechsel schun so vielfach und in so manchem Falle, selhst uner- wartet in dieser Abtheilung des Thierreiches nachgewiesen Sind, so kann einiges Misstrauen in die Annahme einer unmittelharen Abstammung und directen Ueberganges nicht ungerechtfertigt erscheinen, Wir sind wohl noch weit entfernt, mit Bestimmtheit angeben zu können, ob nach Ausschluss einiger allgemein anzutreffenden Arten, die verschiedenen Insecten nur von eigenthümlichen Helminthen-dieser Gattungen bewohnt werden *). Ist diess der Fall, so wird die Annahme dieser Verbreitung und Ent- wicklung noch hedenklicher, deun es müsste eine ungeheure Ausdehnung der Keime und zahlreiches Eindringen derselben bedingen, von denen nur jener gedeiht, welcher der Art angehört, die ihn zu beherbergen bestimmt ist, oder man müsste voraussetzen, dass die Brut nach der Verschiedenheit der Lebeusbedingnisse der Wohnthiere angemessen vertheilt ist, was jedoch eine bedingte Entwicklung noch immer nicht ausschliesst, da verschiedene Insecten einerlei Lebensweise zeigen. Endlich ist auch dieses allgemeine ziemlich gleichzeitige Verlassen eine Erscheinung, über die keineswegs ein zuverlässiger Grund auszusprechen möglich ist. Er Die Raupen mochten vielleicht durch die Gefangennehmung sich unbe- haglich fühlen. Soll der Eingeweidewurm so empfindlich sein, sich dem- selben so schnell durch die Auswanderung zu entziehen, und kann er das beliebig zu jeder Zeit ? Es gäbe diess dem Aufenthalte einen Character der Willkür, der manche folgenreiche Bedingung in sich schliesst, und, der bei andern Parasiten nicht statt hat, Ist die Larve bestimmt, jedenfalls zu Grunde *) Wir finden in Dr. Diesing’s ausgezeichnetem Werke: „Systema Helminthum“, in der mit ungemeinem Fleiss und Genauigkeit gegebenen Zusammenstellung aller Gordius- und Mermis-Arten die Artnamen derselben mit Ausnahme jener Polymonen meist durch Beifügung des Gattungs- und Artennamens der Thiere bezeichnet, worin selbe ge- funden, ohne bestimmtere Aeusserung. * EL N. 127 zu gehen und nicht zur Verwandlung zu gelaugen ? Die in ausgebildeten Iusecten wenig seltener, wie in Metamorphosenständen aufgefundenen Hel- minthen lassen wohl eher vermuthen, dass die Verwandlung mit den Hel- minthen ganz ungehindert stattfinden könne. Ich muss hier eines leider ver- geblichen Versuches erwähnen, der, wenn er glücklicher gewesen wäre,. doch ein Factum hätte feststellen können. Ich erhielt im Sommer des verilossenen Jahres "von Hrn. J. Lederer eine Polyodon-Raupe mit der Bemerkung, dass dieselbe einen Eingeweide- . wurm berge. Wirklich sah man öfter am Rücken, da diese Raupe ziemlich durch- scheinend ist, ausser dem längs in der Mitte des Rückens befindlichen Ge- fässe die schlängelnden Bewegungen eines fadenförmigen Gegenstandes, der sich von da wieder willküriich zurückzuziehen vermochte „ ausgestreckt wohl/länger als die Raupe selbst, und glashell war, keineswegs also unsere Filaria hier sein konnte. Ich zog die Raupe mit wunendlicher Vorsicht in einem sehr kleinen Gefässe, wo sie wohl gedieh, nach beiläufig vierzehn Tagen zur Puppenruhe sich zusammenzog und auch wirklich verpuppte. Ich hatte sie, um sie in dieser Umwandlung nicht zu stören, vielleicht. 6 — 8 Tage nicht untersucht, nahm sie also jetzt heraus, und untersuchte .das Glas auf das genaueste. Keine Spur, dass der Wurm abgegangen, daher ich hoffte, dass er sich in der braunen Puppe befinden werde. Als ich zur ge- hörigen Zeit den vollkommen entwickelten Schmetterling erhielt, unterwarf ich ihn der aufmerksamsien Zergliederung, ohne auch nur das Mindeste von dem vermutheten Bewohner zu finden. Ich musste dieses spurlose Verschwinden um so mehr bedauern, da jede Erhebung dieses Gegenstandes oder des Thieres somit verloren gegangen war, IR? Ich komme hier auf-eine Frage zurück, die in der Oekonomie der Parasiten nicht unwichtig ist. Ich habe in oberwähntem Aufsatze, Raze- burg entgegen, behauptet, Raupen müssten zum Angriffe für Schlupfwespen gesund sein, während er annimmt, sie würden erst nach schon vorhandener krankhafter Disposition durch den Angriff dieser Parasiten gänzlich aufgerieben. Offenbar ist Razehurg von der bei den: Bostrychen nimmermehr zu läugnenden Thatsache, dass deren verheerende Veimehrung nur in der schon bestehenden Erkraukung der Nahrungspflanze begründet sei, verleitet worden, diese Ansicht auch auf die Ichneumonen zu übertragen. Einen ähnlichen solchen Zustand bei Thieren auzunehmen, wie ihn Pflanzen in diesem Falle darbieten, ist schwer zulässig. Ich habe damals Gründe entgegen gestellt, die sich-wohl nicht abweisen lassen, und dieser Voraussetzung entschiedeu ungünstig sind. 1 Meine seitherigen Beobachtungen haben mich in dieser Ansicht nur bestärkt. Wie aber mag sich’s in dieser Beziehung mit Eingeweidewürmern verhalten? Es ist zwar die Oekonomie derselben überhaupt eine ganz andere. Sie ist aber auch gegenseitig für die einzelnen Arten eine unendlich verschiedene. Während einige, wie z. B. Spulwürmer, Leberegel sich in’s \ 17* 128 Unermessliche vermehrt in Einem Thieres zeigen, kommen andere stets nur vereinzelt oder in sehr beschränkter Zahl vor. Während die einen ohne Nachtheil in dem Körper verweilen, werden die anderen den Wohnthieren theils unmittelbar, theils mittelbar höchst verderblich. Ist das helminthen-, „kranke Insect keinem weiteren feindlichen Angriffe mehr ausgesetzt? Es ist . . . . . .. .* . doch gewiss in Betracht zu ziehen, dass verhältnissmässig wenig, in der‘ Mehrzahl nur -Eine Filaria in den einzelnen Raupen sich befanden, nachdem doch alte damit besetzt waren. L Die Geschichte der Epidemien oder solch ähnlicher Krankheitserschei- nüngen die manchmal allgemeiner und gleichzeitig aufzutreten pflegen, ist noch sehr in der Kindheit, namentlich für niedere Thiere, die man weniger, der Beobachtung unterzog. Es liessen sich aber in derlei Verbreitungsfällen am ersten Anknüpfungspuncte finden, von denen aus die Spuren weiter verfolgt werden könnten. Zum Schlusse bemerkt Hr. G. Frauenfeld, dass er so eben. einen Brief Hrn. Hardenroth’s mit folgendem Inhalt empfangen: Ich sende Ihnen beigehend eine Junge Raupe von Gastropacha rubi, die ich am 3. d. M. auf einem steinigen Abhange des Aninger fand, Sie werden bei näherer Beobachtung dieselbe mit orangefarbigen Parasiten be- setzt finden , die mir in so ferne beachtenswerth erscheinen , weil sie mir noch niemals vorgekommen sind, { Ferner finden Sie im Anschlusse wieder einen N der seiner dunkleren Färbung, mehr glänzenden Haut, zarterer Gestaltung, und flachen Lage nach, die von den frühern, welche sämmtlich schraubenförmig aufgeringelt waren, ganz eigenthümlich abweicht; woraus für mich die Vermuthung entsteht, er möchte einer andern Art angehören, als die frühern. Er kam aus der in Weingeist befindlichen Raupe der Trachea piniperda, die ich am 19. v. M. am Liechtenstein, von, in kleinen Partien stehenden Fichten abklopfte. ; Im Allgemeinen glaube ich noch die Bemerkung machen zu müssen, dass in diesem Jahre die Krankheiten der Raupen viel häufiger sind, als sonst; denn ich finde viele sonst sehr verborgen lebende Noctuen-Raupen aufdürren Stengeln aufgekrochen im todten Zustande, der Leib stark aufgedunsen mit widernatürlicher brandiger Färbung und glaube diess lediglich einer durch ' viele Nässe und dadurch versäuerten Futter entstehenden Fäule zuschreiben zu müssen. Genehmigen etc. w Hardenroth“ Dieses abermalige Auffinden eines Helminthen lässt mich die dringende Bitte an alle Entomologen, diesem Gegenstande ihre Aufmerksamkeit zuzu- wenden, wiederholen. In Betreff der am Schlusse erwähnten Krankheits- erscheinungen muss ich ebenfalls auf die Berichte der Versammlung der Freunde der Naturwissenschaft in Wien hinweisen, wo ich meine Erfah- 129 rungen darüber, namentlichan Vanessen, Melitäen, vorzüglich aber Euprepia- Raupen niedergelegt habe. Die eingangs erwähnte -Milbe ist an ausgebildeten weichhäutigen Insecten eben keine Seltenheit, und ich besitze in meiner Sammlung eine Libellula, deren Hauptadern au den Netzfllügeln noch gegen- wärtig vertrocknet mit derselben in grosser-Menge besetzt sind; an Raupen jedoch ist sie mir-ebenfalls noch nicht vorgekommen *). Ferner macht Hr. G. Frauenfeld die Anzeige, dass: Hr. M. Botteri aus Lesina eine grosse Zahl Land- und Seeconchylien gesendet habe, und folgende Notizen beigab: Ich sende Ihnen von Curzola und ‘anderen um Lesina gelegenen Inseln, die ich öfter mit. gutem Erfolg besuchte, einige 'eigenthümliche Arten Pflanzen. Am 19. Juli habe ich die zur Insel Lagosta gehörigen Inseln Cazza und Cazziola besucht, und daselbst acht Phanerogamen gefunden, die ich bisher nicht in Dalmazien fand, darunter Teucrium Marum, Atropa Bella- donna, Arum maculatum, ferner die auch auf Pelagosa vorkommenden Se- necio leucanthemifolius Pour., Brassica Botteri Vis., Koniga maritima Br., Polygala monspeliaca L., Gladiolus triphylios Sbth. und Ptantayo Serraria L» Nach den von mir auf alleı diesen Inseln vorgenommenen Unter- suchungen gibt es sehr wenige, welche nicht eigene Arten bieten, oder solche die sonst in-Datmatien nicht vorkommen. Sehr wenig sind die Insecten, die allda vorkommen, man kann sagen, dass-die grössere oder kleinere Anzahl derselben in Proportion mit der grösseren oder kleineren Ausdehnung der Insel stebt; das Gegentheil habe ich in Betreff der Reptilien beobachtet. Es gibt sehr kleine Inseln, welche an diesen Thiergattungen ungewöhnlich reich sind, dagegen ‘wieder grosse, auf denen kaum ein einziges Individuum zu finden ist. Um nicht viele Beispiele anzuführen, genüge jenes der zwei kleinen Inseln Bacili bei Lesina, auf welchen die Saurier sehr zahlreich sind. Ophidier sind jedoch überall selten. Auf Torcola findet sich Testudo graeca eben nicht selten, man weiss aber nicht, ob ursprünglich oder dahin verpflanzt. ; Die Ordnung der Batrachier fand ich an keinem Orte vertreten, als auf der Insel Lesina, wo Bufo viridis Lam., Dendrohyas viridis Wg1., Ascalabotes mauritanicus S., Bipes PallasiiW g1., Ailurophis vivax W gl, Coelopeltis Neumeyeri Ftz., Hierophis viridiflavus Ftz., Rhynechis ammo- dytes Ftz., Hemidactylus verruculatus Cuv., dann Lacerta chloronotw } *) Ich habe in der Versammlung bemerkt, dass ich glaube, die Raupe werde sich mit der Häutung wohl ohne Schaden davon befreien können. Hr. J. v. Hornig theilte mir jedoch mit, dass er diesen Fall mehr- fach Gelegenheit hatte, zu beobachten, dass aber die damit behafteten Raupen jedesmal davon zu Grunde gingen, ohne sich häuten zu können. 430 Raf., und einige Arten von Podarcis nicht selten vorkommen.- Im Medre um Lesina findet man Thalossochelis Cavuana Ftz. - n y Auf der Insel Cazza habe ich nur zwei Exemplare der Helix Pouzolzii Mch., H. vermicnlata Müll., jedoch in grosser Anzahl gefunden. Erstere ist mir ausser dem dalmatinischen Festlande nur auf der Insel Torcola ebenfalls in wenig Exemplaren vorgekommen; Die zweite bietet besonderes Interesse wegen der Kleinheit der Individuen und vielen Farbenabänderungen und ist vielleicht die zahlreichste aller Helices in ganz Dalmapen und ‚eine der wenigen die zur Speise dient. Eine ganz eigenthümliche Varielät, die besonders zahlreich auf den Inseln Duga und Vodnyäk bei Lesina sich findet, erscheint wie caleinirt, obschon alle leben. Auf Cazza fand ich auch einige H. pyramidata und variabilis. Die seltene H. denudata Rssm. scheint nur der Insel Lesina eigen zu sein. So wie bei den Pflanzen ist es auch bei den Landmollusken, dass einige. Inseln ganz eigenthümliche, von mir wenigstens noch nirgends an- derswo gefundene Arten beherbergen, - ; Das Meer um die Insel Cazza ist verülun wegen der Menge des ge- Schätzten Paliurus vulgaris M. E. in Dalmatien als wahrer Leckerbissen bekannt; wo er aber nur an besonderen Stellen vorkömmt, da er aus- schliessend die an Polypen reichen Localitäten zu lieben scheint. Wir fingen nebst manchen seltenen Exemplaren von Scorpaena scrofa und Crenilabrus lapina geziert mit seiner Liebesfarbe in zwei Nächten 42 Individuen. Im Laufe dieser Woche, oder besser gesagt, so bald es die Witterung erlaubt, werde ich einige südlicher gelegene Iuseln besuchen und die Re- sultate dieses Ausfluges später mittheilen. Hr. M. Botteri in Lesina hat ausserdem folgendes Aner- bieten gestellt: pe we ja Auf die Mittheilung, dass. vielleicht einige Vereinsmitglieder Ankäufe aus meinen Sammlungen machen dürften, erlaube ich mir Folgendes zu erwiedern: Ich besitze ausser manchem Exotischen, Vogelbälge, deren Nester und Eier, einige Säugethiere und Reptilien, Crustaceen, Echinodermen, Polypen, Spongien, Land-, Süsswasser- und Meer-Conchylien, Insecten aus allen Ordnungen, Phanerogamen, Meer- und Süsswasseralgen. Ich würde das Verlangte an den Verein einsenden, der sie | nach Auswahl für die Vereinssammlung nach selbst gestellten Preisen, ohne die Käufer zu drücken, hindangeben könne. Da ich meine Reise nach Mexiko in Kürze anlrete, sobitteich um baldige Erwiederung. % 131 Sodann kamen folgende Einläufe zur Vorlage mit dem Bemerken, dass die in Hrn. Kalchbrenner’s Aufsatze erwähnten Pflanzen getrocknet zur Ansicht gegeben wurden, so wie, dass von Carabus Adonis die Abbildung, zu Hrn Dorfmeister’s Abhandlung die natürlichen Exemplare und die Abbildungen der Raupen und Puppen, ferner die Abbildungen der beiden neuen Fliegen: Parayus cinctus und Cheitosia fasciata Sch. u. E. aus einem früheren Vortrage des Hrn. Dr. Egger, — sämmtlich von Hrn. Semeleder meisterhaft gefertigt, so dass sie allgemeine Bewunderung ernteten, vorgezeigt würden. Beiträge zur Flora Croatiens, von Ludwig Farkas- Vukotinovic. Wenn es mir einerseits unlieb ist, dass mein Vaterlaud Croatien in naturhistorischer Hinsicht noch so wenig bekannt ist ‚„ so könnte mich an- dererseits der Egoismus dahin führen, darüber einiges Vergnügen zu em- pfinden, weil es überhaupt in einem undurchforschten Lande so lohnend ist, naturhistorische Wanderungen zu unternehmen und stets etwas Neues und allgemeines Interesse Erregeudes zu finden. Ich habe die Ehre, Mitglied des zoologisch-botanischen Vereines zu sein, und ich fühle mich dadurch sehr angenehm verpflichtet, dem löblichen Vereine die Resultate meiner heurigen botanischen Bemerkungen in Kürze mitzutheilen ; ich werde diejenigen Pflanzen, welche von Dr. Schlosser und von mir in diesem Jahre für Croatien neu gefunden sind, anführen, wovon jedoch die meisten wahrscheinlich neue Varietäten sind; ich bediene mich des Ausdruckes: „Varietäten“, weil ich durchaus nicht der Ansicht bin, dass man ein jedes pflanzliche Individuum nach seinen allenfälligen Kenn- zeichen bestimme und als .eine Species aufstelle, denn unter dem Begriffe einer naturhistorischen Species verstehe ich nur: durch naturhisto- rische Gleichartigkeit verbundene Individuen; es ist aber nicht der Zweck meiner gegenwärtigen Schrift diesen Gegenstand weit- läufiger auseinander zu setzen, ich werde mich in einer andern Abhandlung darüber umständlicher aussprechen. Dr. Schlosser hat sich heuer zur Aufgabe gemacht, die Violen einer genaueren Betrachtung zu unterziehen ; schon voriges Jahr hat er am Kalniker Gebirge die Viola ambigua W. Kit. gefunden, als er aber heuer dahin ging, um selbe zu sammeln, entdeckte er daselbst noch die Viola suavis M. B., V. campestris M. B. und V. fraterna Rch. oder V. parvula Op.*), endlich die V. alba Bess. — Besonders interessant ist‘ V. suavis, *) Eine Varietät der Viola hirta. 132 die Reichenbach in seiner „Flora ezcursoria germanica Nr. 4495 ,“ hier und da im südlichen Gebiete in Grasgärten als ver- wildert angibt; was hier durchaus nicht stattfinden kann, weil in den Gesträuchen der Kalniker Gebirge gewiss niemals Gärten existirten ,„ daher die V. suavis ohne allen Zweifel als wild wachsend betrachtet werden muss. — Ausser den Piolen fand Dr. Schlosser neu für die Flora _ Croatiens die Veronica neglecta Sm. —— Als eine neue Varietät aber des Crocus vernus All. oder C. banaticus Heuff. ist ein äusserst schöner grossblüthiger Crocus zu betrachlen, der von Dr. Schlosser Crocus vittatus benannt wurde;.eine nähere Beschreibung seiner haben wir vom Autor zu erwarten; auch fand Dr. Schlosser die Montia fontana var. minor Gmel. Ich hatte schon voriges Jahr einige Aufmerksamkeit der Ficaria ra- nunculoides Rch, geschenkt, hauptsächlich aus dem Grunde, weil mir die Selbstständigkeit der Ficaria als Genus verdächtig wurde; die Merkmale durch welche sich Ficaria von Ranunculus unterscheiden sollte, sind be- kanntlich: Calyx trisepalus. Corolla 8 — 10. petala;, das Uebrige ist mit Ranunculus gleich, ausser vielleicht die Carpidia compressa obtusa, die übrigens auch bei dem Ranunculus vorkommen ; heuer wiederholte ich meine Beobachtungen und ich habe mich vollkommen überzeugt, dass die soge- nannte Ficaria sehr häufig mit einem Calyx quinquesepalus vorkomme, Ja auf einem und demselben Exemplare habe ich eine Blüthe. mit einem drei- theiligen, und eine andere mit einem fünftheiligen -Kelche gesehen; es ist also diess eine Eigenschaft, die nicht beständig, folglich auch nicht geeignet ist, als ein characteristisches Unterscheidungs - Merkmal zu gelten; das einzige wäre die S— 10blätterige Corolle, indem aber der ganze Habitus der Ficaria eine ausgezeichnete und unläugbare Aehnlichkeit mit dem Ra- nunculus besitzt, so ist der obige Unterschied wohl geeignet eine Varietät in den Speciebus des Ranunculus hervorzubringen, (oder wenn man beliebt eine Species zu gründen) keineswegs aber lässt sich die Trennung der Ficaria vom Ranunculus in der nur etwas consequent geordneten Wissen- schaft vertheidigen. — Es wird aher auch von vielen Autoren der Name Ranunculus Ficaria L. beibehalten, was auch gewiss verdient, allgemein beachtet zu werden. — Ranunculus Ficaria L. var. R. Calthaefolius wurde bisher in Dalmatien angegeben, dieses Frühjahr habe ich sie in der Gegend um Kreutz sehr häufig gefunden, allwo sie mit dem Ranunculus Ficaria vermengt an Hecken und überhaupt an feuchteren Stellen in den niederen Eichenwäldern vorkömmt, und für die Flora Croatiens neu ist. — Auf un bebauten Feldern wächst auch häufig die Arabis hispida Wahl., eine Varietät der Conringia Thaliana Rch.; sie wurde früher auch nicht beob- achtet; ebenso sammelte ich einige Exemplare von Ranunculus heterophyllus H.of., eine Variefät des R. aguatilis K. und Cineraria crispa L. neu für unsere Flora. ; F 4 P z - N 133 Aufgefallen ist mir die Veronica acinifolia, L., welche hier auf den Feldern häufig vorkommt,‘ sich aber von der gewöhnlichen dadurch in etwas unterscheidet, dass die Blüthenstengel und die Blüthenkelche von oben herab bis gegen die Mitte des Pedunculus und noch weiter, (auch sind die Blätter und Capselu mit Randhaaren besetzt,) behaart sind ; so dass man sie füglich, — wenn man diesem vielleicht sonst Kleiniteheh Merkmale eine Beachtung schenken wollte — für eine neue Varietät halten könnte, Unstreitig wird in Kroatien noch so manches neue und interessante zu finden sein, was besonders bei Campanula und Hieracium der Fall sein dürfte. —Dr. Schlosser und ich werden nach Möglichkeit diesen Gegen- ständen unsere Aufmerksamkeit zuwenden und unsere Beobachtungen zu seiner Zeit bekannt machen; wir bitten in voraus um gütige Aufnahme unserer Mittheilungen. Bei dieser Gelegenheit kann ich es nicht unterlassen, einige Bemer- kungen über die Aufgabe, die sich Hr. Dr. Stur setzte, zu machen; ich meine seine: „Beobachtungen über den Einfluss der re nostischen Unterlagen auf die Vertheilung der Pflanzen.“ Ich will nur einige Beispiele anführen. Ich kenne nun für die Dentaria tri- folia W. Kit. vier Standorte; 1. kömmt sie vor bei Warasdiner Teplitz in einigen Schluchten auf Molassen Sandstein, 2. bei Covrecina im Kreutzer Comitate in niederern Haselstockwäldern‘ im aufgeschwemmten Boden; 3. im Mohlavaner Gebirge auf Gneiss; und 4. im Otocaner Grenz-Regimente auf dem Hippuritenkalke. — Der Orobus Clusii Spreng. kommt auf der Grauwacke bei Kalnik, im aufgeschwemmten Lande hei Kreutz und: am Gneiss in Mohlavana vor; — die Althaea hirsuta L. kommt bei Carlopago an der Meeresküste auf Jurakalk und auf Grobkalk am. Kalniker Gebirge unweit Kreutz vor; etc, etc. — Nun ist es aber bekannt, wie weit diese Formationen in “ oryktognostischer und geologischer Hinsicht verschieden sind, so, dass man schwer aus diesem geographischen Unterschiede, hinsicht- lich auf die Vertheilung der Pflanzen, etwas Festbleibendes folgern könne; und da die Unterlage der Pflanzen mir keine feste Unterlage für- eine ge- gründete Pflanzeneintheilung in dieser Rücksicht zu bieten scheint, so dürfte der sehr ebrenwerthe Hr. Dr. Stur diese Bemerkungen berücksichtigen, und diese Umstände aufklären; es ist wohl zu glauben, es ist sogar als ganz, gewiss anzunehmen, dass die Qualität des Bodens sehr viel zur Schön- heit und Vollkommenheit der Pflanzen beiträgt, ob aber der Boden die Be- dingniss sei, welche die Pflanze an ihren Standort bindet; könnte man einstweilen noch bezweifeln; vielleicht hat der klimatische Einfluss einen weit grösseren Antheil hierbei? — Die Zukunft wird .darüber Aufklärung verschaffen und die lobenswerthen Bestrebungen des Hr. Dr. Stur werden ohne Zweifel hierzu ungemein viel beitragen, 18 134 | Beschreibung eines nenen Laufkäfers, von Dr. CI. Hampe. Carabus Adonis: elongatus. subdepressus, niger, capite; thorace coleopterorumque limbo aureis ; elytris violaceis , crebre punctalo striatis,, interstitüs angustis, convexis, irregulariter interruptis , nigris, Longitudo 14. \ R Der Kopf ist lang gestreckt, fein gerunzelt, goldglänzend, die Fress- werkzeuge und die langen Fühler schwarz; das Halsschild nicht breiter als lang, hinten leicht eingezogen, au den Seiten und an den abgerundeten Hinterecken etwas aufgebogen, besonders au den Rändern zart gerunzelt, goldglänzend ; das Schildchen schwarz; die Flügeldecken länglich eiförmig, ziemlich flach gedrückt, dicht punctirt-gestreift, mit convexen, platten, un- regelmässig, gegen die Spitze fast runzelartig unterbrochenen, und drei, wenig hervortretende Längsketten bildenden Zwischenräumen, veilchenblau,, die Ränder goldglänzend, nach innen grün gesäumt; der Unterleib und die langen Beine schwarz. Dieses prachtvolle Thier wurde vor mehreren Jahren von einem bayerischen ‚Officiere in Griechenland zu fünf Exemplaren gefangen, wovon Hı., M. Wagner mir ein Stück güligst zum Geschenke machte. —n aeg Einige Bemerkungen über den Berg Drevenyk den Standort der von mir aufgefundenen Carex pediformis, von Karl Kalch- brenner in Wallendorf in der Zips. Dieser kleine, aber interessante Berg erhebt sich über den beackerten Sandsteinhügeln, welche sich an der Wallendorf-Kirchdraufer Landstrasse hinziehen, bis zu einer Höhe von 5 — 600 Fuss. Seine Kuppe, aus Süss- wasserkalk (älteren Travertin, der sich durch Blattabdrücke von Erlen und Weiden charakterisirt) bestehend ; wird von senkrechten Felsenmauern um- gürtet, welche im Dreieck ein kahles Plateau einfassen, das sanfı gegen Norden aufsteigt, stark beweidet wird, und ausser einer Masse Cerastium semidecandrum nichts Besonderes darbietet. - Aber am nordwestlichen Rande bilden die tief zerspalteten Felsen, mehrerer Reihen finsterer Schluchten, und unzugänglicher Terrassen , auf denen mehrere Pflanzen, die zum Theil in der Zips, ja selbst in Ungarn fehlen, oder doch seltner sind, ihren Wohnsitz gefunden haben. — An den steileren Abhängen wächst hier: Astrayalus hypoylottis „ Scorzonera pur- purea, eine kaisergelbe Abart der Cineraria uurantiaca etc. Im Gebüsclı findet sich eine Fülle von Ranunculus montanus, Aconitum Jacquinü, Lu- narien elc. An den Felsen kleben Alyssum montanum und saxatite, Crepis Jagyini und Anemone Halleri. In den Schluchten vegetirt die, sonst Sie- benbürgen eigenthümliche Melica altissima. Auf den unzugänglichsten Terrassen endlich blüht Dracocephaltum austriacum, und hier ist auch die _N\ + 135 Care pediformis zu Hause. Jedoch scheint diese den Boden sehr eigen- sinnig zu wählen. Sie findet sich nur an einigen wenigen, sehr geschützten und doch sonnigen, humusreichen Stellen, immer nur auf Flecken von wenig Schritten Umfang, bildet aber da dichte Rasen, während iu der Umgebung zwischen den Jangen Halmen der Melica coerulea, nur die Carex ornitho- poda und digitata sich finden, In Mitte dieses Reviers fällt mir auch eine strauchige, zwerghafte Spiraea auf, kaum über eine Spanne hoch, von der ich ein Muster beilege, um die Ansichten der Herren Wiener Botaniker darüber einzuholen. — Sie ist sicherlich keine Sp. chamaedrifolia, welche sonst in unseren Gebirgen . einheimisch ist; dafür sprechen die langen Staubfäden,, spitzen Blätter mit drüsiger Stachelspitze und die Kleinheit aller Theile. Der Sp. oblongifolia steht sie schon näher, aber das ist ein 4—6 Schuh hoher Strauch, kurz, keine Diagnose der mir bekannten Arten will recht passen. Ich gedenke den S Strauch im Garten zu ziehen, um zu sehen, ob bloss sein magerer Standort ihm diese winzigen Dimensionen gegeben habe. Von Viola mirabilis füge ich ein Exemplar als Beleg bei, dass die allgemein angenommene Diagnose „die mit Blumenkronen versehenen Blüthen wurzelständig“ nicht durchgehends passe. Hier kommen sehr viele Exemplare vor, welche auch stengelständige vollkommene Blüthen tragen. Otiorhynchus ligustisi, ein dem Weinstock schädlicher Käfer. Mitgetheilt von Hermann Kalbrunner in Langenlois. Da in Kollar’s vortrefflicher Naturgeschichte, der in Beziehung auf Landwirthschaft und Forstcultur schädlichen Insecten, die Beschreibung eines Käters nicht vorkömmt, der in unserer Gegend einheimisch ist und in maiı- chen Jahren in Weingärten erheblichen Schaden anrichtet, so übergab ich Exemplare davon unserem Herrn Vereinssecrelär G. Frauenfeld, dessen Gefälligkeit ich die Bestimmung als Otiorhynchus lyustici verdanke. Was ich über das Vorkommen und die Eigeuschaften dieses dem Weinstocke schädlicheu Insectes im Erfahrung bringen konnte, erlaube ich mir in Nachstehendem mitzutheilen. Dieser Käfer ist in den Weingärten der Umgebungen von Langenlois Strass, Schönberg, Fels und Gösing unter dem Namen Nascher. allgemein bekannt, in der Gegend von Haugstorf nennt man ihn Bozenstecher. Zur Zeit, wenn die Weinrebe ihre Knospen entwickelt, erscheint dieser Käfer in den Weingärten und zwar jahrweise in grosser Anzahl, während er in manchem Jahre nur einzeln vorkommt; so fand er sich im Jahre 1852 sehr häufig, dass das Zusammenfangen und Tödten desselben dringend noth- wendig war, während sich im heurigen Jahre nur, einzelne Exemplare vorfanden: h 187 136 \ ‘ Glücklicherweise iist die Zeilperiode kurz, wo der Näscher dem Wein- stocke Schade zufügt, denn nur so lange, als die Knospe der Weinrebe in der Wolle steckt, ist sie ein ‚Leckerbissen für ihn, tritt einmal Blattent- wicklung ein, so hört die Schädlichkeit des Naschers auf, und er ver- schwindet aus den Weingärten,, während ‘der gewöhnliche Bebenstecher Rhynchites Betuleti vom Antrieb bis über die Blüthezeit in Weingärten hauset. - E Nascher und Stecher sind aber selten über alle Weingärten einer Ge- markung verbreitet, in schädlicher Anzahl finden: sie ‚sich mehrentheils nur in Weingärten von leichtem Thonboden (Lössboden), während sie in Wein- gärten von steinigem oder bündigem Thonboden nur vereinzelt vorkommen. . Diese Verbreitung hat sich Seit vielen Jahren als constant erwiesen, daher diese’Aecker als Nascher und Stechergründe allgemein bekannt sind. Unsere Weinhauer sind der Meinung, es wachse im bündigen Boden das Weinlaub härter, während esin leichten Gründen mürber sei, und daher von diesen Käfern mehr gesucht wird. Auch behaupten sie, es käme dieses Ungeziefer am meisten in Jahren vor, wo Ostwinde vorherrschend sind. In Jahrgängen, wo die Nascher häufig vorkommen, werden sie durch Ablesen vertilgt, was nicht schwer ist, da sie träge Thiere sind. Am leich- testen findet man sie Morgens und Abends an den Knospen des Weinstockes, bei Sonnenschein verkriechen sie sich neben dem Weinstock unter die Erde und werden auch dort von kundigen Einsammlern aufgefunden. Sehr‘ gerne verkriechen sie sich auch unter .die Wurzelblätter des Täschelkrautes (Capsella bursa pastoris), welches im Frühling in Wein- gärten häufig als Unkraut vorkommt. : \ Da die Einsammlung des Naschers leicht ausführbar ist, und in hie- siger Gegend eine grosse Sorgfalt auf die Weingärten verwendet wird, so ist kein empfindlicher Schaden bekannt, welchen dieselhen verursacht hätten. Beobachtungen über die Raupen und Puppen der mit Athalia nächstverwandten Melitaeen. Mitgetheilt von G. Dorfmeister in Bruck an der Mur. | Ende Mai und Anfangs Juni 1850 fand ich in der Nähe von Bruck - a.d. M. mehrere Athalia- ähnliche»Melitaeen-Raupen auf dürren Stämmchen oder auf Gras, Klee, Scabiosen, Wegerich und anderen‘ niederen Pflanzen sitzend. Da ich nur an den Blättern des Wegerich hier und da‘ Frass be- merkte, so legte ich ihnen sämmtlich Piantago media und lanceolata zur Nahrung vor. voy Sie führten mehr oder weniger deutliche oder gar keine schwarzen Rückenstreifen, was mir daher kein Merkmal zur Unterscheidung darbot. Doch konnte ich leicht drei Arten erkennen, und erhielt hieraus auch dreierlei wesentlich von einander verschiedene Puppen, die ich für Athalia, Par- 137 thenie und Dictynna zu halten geneigt war (obwohl mir Dictynna-Schmet- “ terling hier noch nicht vorkam), da mir die nahestehenden, Raupen und Puppen der. Didyma, Trivia und Phoebe durch öftere Erziehung hinlänglich bekannt waren. Das Entwicklungsergebniss war aber folgendes; Mehrere Athalia, worunter einige verkümmert oder Krüppel; einige Parthenien und, fünf Stück einer neuen, der Dictynna nahe stehenden Art, wovon sich jedoch nur-ein Stück vollkommen, vier Stück aber mehr oder weniger krüppel- haft entwickelten. Er Hieraus schloss ich, dass sich wohl nur die Raupen der Parthenie von Wegerich nähren,, und bemühte mich im Jahre 1851 die eigentlichen Nahrungspflanzen der. beiden andern Arten kennen zu lernen. Die neue Art traf ich nun, bisweilen fressend, auf Veronica cha- maedrys, zwei Stück auf Melampyrum pratense, ein Stück an Chrysanthemum corymbosum; Athalia auf Melampyrum pratense, Veronica chamaedrys, selten auf Plantago media und lanceolata „ (von welch’ letztangeführten beiden Pflanzenarten sie Zanceolata noch vorzuziehen schienen), endlich auch auf Digitalis ochroleuca , die auf dem Fundorte des Jahres 1850 nicht vorhanden ist; Parthenie ausschliesslich auf Plantayo media. Die neue Art fütterte ich sonach theils mit Veronica chamaedrys, theils mit Melampyrum pratense, und es entwickelten sich hieraus mehrere sehr schöne Exemplare. Ich legte dieser Art, da ich sie vorzüglich, wenn auch nicht aus- schliesslich, auf Veronica fand, und hiermit nährte, den Namen „ Veronicae“ bei. Von Purthenia erzog ich mit Plantago media vier schöne Exemplare. Die Athalia-Raupen sonderte ich, da selbe ungemein variiren , bei der Zucht nach den Hauptunterschieden in mehrere Gruppen, und fütterte sie sämmtllich abwechselnd mit Melampyrum, Digitalis, Veronica und Plantago. Sie lieferten die verschiedensten Schmetterlings- Varietäten durch einander, unter denen mir jedoch eine, die ich im Jahre 1850 gar nicht erhielt, durch ihre grössere Beständigkeit und Zeichnung auffiel, die sich aber auch aus verschiedenen Gruppen entwickelt hatte, nämlich jene, die ich unter dem Namen „Var. Digitalis“ in drei Exemplaren einzusenden mir ‘hiermit die Ehre gebe, Da mir nun die Veronicae nicht mehr neu war, so beschloss ich mein Augenmerk im nächsten Jahre mehr der Athalia zuzuwenden. Ich begann daher im Jahre 1852 die aufgefundenen Raupen ganz nach der Nahrung abzusondern, die ich am Fundorte jedesmal auszumitteln suchte. Hierzu inuss ich nur bemerken, dass dies nicht immer gelingt, da sich die Raupen oft auf dürren Gräsern finden, ohne dass in der Nähe ein Fıass zu ent- _ decken wäre, oder es sind mehrere Pflanzen angefressen, 138 F u Das Resultat des Jahres 1852 war nachstehendes : Cs 1. Vou Athalia-Raupen, auf Diyitalis ochroleuca gefunden, ent wickelten sich 21 Stück der Var. Digitalis, wcvon 14 vollkommen und 7 Stück Krüppel, dann 4 Stück, mit denen von Melampyrum und Veronica üherein- stimmend, ohne dass sie sich im mindesten der Var. Digitalis genähert hätten. 2. Von Athalia-Raupen auf Veronica chamaedrys entwickelten sich einige, welche denen von Melampyrum zu gleichen scheinen, ünd ein Stück Var. Digitalis. Letzteres entwickelte sich Sehr spät, und ist äusserst klein "und verkümmert. 2 3. Von ‚Athalia-Raupen auf Melampyrum pratense erhielt ich wenige zufällig nur weibliche und zwar sehr grosse Exemplare ; endlich: 4. Von Athalia-Raupen auf Plautago lanceolata nur ein Stück, und dies nicht vollkommen ausgebildet; scheint sich der Var. Digitalis und der Parthenie etwas zu nähern. ; DS ‘Die Puppen ad 1. waren grösstentheils lebhafter gefärbt, die ad 3 grösser, als selbst die grössten der übrigen weiblichen Puppen. | Zur Vervollständigung setzte ich auch heuer meine Beobachtungen fort, und fand mehrere Raupen der Athalia ausser auf den oben bezeichneten Pflanzen noch auf Melampyrum nemorosum und ein Stück auf Rhinanthus | cerista galli? fressend; die der Parthenie aber nicht nur auf Plantago media, sondern auch auf Melampyrum pratense, | Ob nun diese verschiedenen Arten und Abarten der genosseneu Nahrung ‚oder vielleicht einer Kreuzung oder aber sonstigen "Verhältnissen ihre Entstehung verdanken, diess auszumitteln muss ich der Zukunft und der " Nachforschung ‚anderer Entomologen an anderen Fundorten überlassen; ich habe mich hier, ohne mich in die Aufstellung von Hypothesen einzulas- sen, die ich nicht vollständig begründen könnte, nur auf die Erzählung der Thatsachen beschränkt. N Zugleich, erlaube ich mir, von Veronicae vier Stück Schmetterlinge . sammt den betreffenden Puppenhülsen, so wie von jeder der drei erwähnten Arten eine ausgeblasene Raupe beizustecken, und füge nur noch zurleichteren Erkennung die Charakteristik der Raupen und Puppen bei: Athalia-Raupe. Grundfarbe schwarz oder schwärzlich mit perlfar- benen Fleckchen bestreut, die häufig eine dunkle Mittelrückenlinie frei lassen. Die Dornen (Fleischwarzen) der beiden äussern Rückenreihen (vom Mittel aus) sind am Grunde stark kegelförmig verdickt; die Rücken und oberen _Seitendornen gelbbraun mit weissen Spitzen stehen auf schwarzen Fleckchen. Parthenie-Raupe. Grundfarbe schwarzgrau mit perlfarbenen Fleck- chen’ bestreut, die eine dunkle Mittelrückenlinie frei lassen. Die Dornen sind schmächtiger, am Grunde nicht kegelförmig verdickt, röthlich mit weisslichen Spitzen, und stehen auf blassen, Neischfarbigen Wärzchen. 139 Veronicae-Raupe. Grundfarbe grau, meistens in’s Violette, mit weisslichen Kleckchen bestreut, die gewöhnlich eine dunkle Mittelrückenlinie frei lassen. Die Dornen, in Gestalt wie bei Parthenie , sind weisslich und stehen auf gelben Fleckchen. Athalia-P uppe. -Perlfarb mit: schwarzen Zeichnungen. Der Hinterleib ist am Rücken mit erhabenen, gelb um zogen en Puncten besetzt. Parthenie-P uppe. Perlfarb, meist glänzend, mit schwarzen Zeich- nungen. Rücken des Hinterleibes glatt ohne erhabene Puncte, und ohne gelbe FKleckchen. Veronicae-P uppe. Weiss mit braunen N Der Rücken des Hinterleibes ist mit stark erhabenen gelben Puncten oder klei- nen Zacken besetzt. Die von Hrn. Director H. Schott über eine neue hybride Primel, und von A. Fleischmann: „Flora an der Eisenbahn von Laibach bis Cilly,* eingelangten zwei Aufsätze siehe in den. Ab- handlungen. me « Endlich gibt noch Hr. Prof. Simony den Schluss seiner in den vorhergehenden Versammlungen begonnenen pflanzengeogra- phischen Untersuchungen der österr. Alpen, welche nunmehr ge- sammelt in den Abhandlungen aufgenommen sind. Versammlung am 3. August 1853. Vorsitzender: Herr Vicepräsident Dr. E. Fenzi. Neu eingetretene Mitglieder: ‘Als Mitglied P. T. Herr bezeichnet durch P. T. Herrn Eittinger, Förster in Mitrowiz, Mil. Grenze I. Zelebor u. G. Frauenfeld. Gerenday Dr. Jos., Prof. in Pesth ...... Dr. Langer u. G. Frauenfeld. Heldreich Theod. v., Direct. des botan. 3 ; Gartens in Athen ...seoeenncene 2:5. A. Sennoner u. G. Frauenfeld. Kuditsch, Woaldbereiter in Kovil bei INEUSANZEa ee re nenn. _J. Zelebor u. G Frauenfeld. 140 i P Als Mitglied P> T. Herr ‚bezeichnet durch ,.P. T. Herrn. Lindermeyer Dr. Ant. R. v., Leibarzt Sr. Maj. des Königs Otto in Athen.. A. Sennoner u. G. Frauenfeld. Müller Wenzi Ad., Pfarrer in Altenmarkt, a nein ses J. Zelenka u. J, Ortmann. Pienker Georg, k. k. Ministerial-Rath .. J. Heketl u. V, Kollar. Tereben, Förster in Orsowa ..........0. J. Zelebor u. G. Frauenfeld Weigelsperger Fr., Benefiziat in Pöch-- ns Rasa. Hochwer een ee - V. Stauffer u. G. Frauenfeld. Eingegangene Gegenstände: Sechster Bericht des naturhist. Vereins in Augsburg, März 1853. 4. Mittheil. des Vereines f. Landesk. in d. Bukowina 1. 1853. 8. Anschluss zum Schriftentausch. Jahreshefle würt. naturhist, Stuttg. 1853. 3. 8. Berichte der oberhess. Gesellsch. f. Nat. u. Heilk. Giessen di 3. ich „Flora.“ Regensburg 1853. Nr. 15—24. 5 Mitth. d..m. schl. Geselisch. z. Beförd. d. Landesk. 1853. Nr. 126. 4. „Lotös.“ Juliheft 1853. 8. Sitzungsberichte d. k. Ak. d. Wiss. zu Wien X. 4. 5. 8. > Schriftentausch. nah Heufler L. R. v. Italienische Briefe. Wien 1853. 8. Gredler V. Bemerkungen über einige Conchylien. 4. . 3 Massalongo Prof. A. Sopra un nuovo yenere di rettili. Verona 1853. 8. Alcuni generi di Licheni. Verona 1853. 8. 5 Enum. delle piante foss. miocene etc. Verona 1853. 8. Caflisch Dr. Fr. Uebers. d. Flora v. Augsbürg. 1850. 8. Geschenke der Herren Verfasser. : Ein Packet Pflanzen. Geschenk des Hrn. J, Gottwald, Hochw., in Lilienfeld. Erlass der hohen.k. k. Statthalterei zu Wien. Nr. 26,285, vom 23. Juli 1853. Nach der Eröffnung des hohen k. k. Ministeriums Be Innern vom 6. Juli d. J. haben Se. k. k. apost. Majestät mit allerhöchster Entschliessung vom 26. v. M. den Fortbestand und die Statuten des zoologisch-botanischen Vereins in Wien allergnädigst zu genehmigen geruht, \ 141 In den Statuten dieses Vereins ist jedoch bei dem $. 15. anzu- geben in welcher Art die Einberufung ausserordentlicher Plenarver- sammlungen zu geschehen habe, und in den $. 22 ist die Klausel aufzunehmen, dass zur Giltigkeit jeder Statutenabänderung die aller- "höchste Genehmigung erforderlich sei. Hiervon wird der Vereinsvorstand unter Rückstellung der Bei- lagen seines diessfälligen Gesuches vom 10. Februar d.‘J. mit der Aufforderung in die Kenntniss gesetzt, von den verbesserten Sta- iuten drei Exemplare zur Beifügung der Genehmigungsklausel bis 12. k. M. anher vorzulegen. RR: Für den Statthalter. Lamberg. = Hr. Dr. Hörnes legte das so eben vollendete VI. Heft der „Fossilen Mollusken des Tertiärbeckens von Wien“ vor, und gab eine kurze Uebersicht des Inhaltes desselben. Dieses Heft enthältdie beiden Geschlechter Pyruta und Fusus, von denen, von den ersten 7, von den letzteren 19 Arten im Wiener Becken vor- kommen, die sämmtlich genau diagnosirt und auf sechs Tafeln naturgetreu " abgebildet sind.- ’ Bei der allgemeinen Uebersicht über das Geschlecht Pyrula bespricht der Verfasser das Schwankende der Begrenzung desselben, was davon her- rührt, dass Lamarck, der dieses Geschlecht zuerst aufstellte, ohne auf ‚die innere Organisation der Thiere oder deren anatomischen Bau Rücksicht zu nehmen, gewisse bauchige Foımen mit niedergedrücktem Gewinde in eine Gruppe zusammenfasste. Linne hatte dieselbe seinem grossen Genus Murex angereiht. Die Formen der Schale, worauf Lamarck lediglich sein Augenmerk gerichtet hatte; sind aber so veränderlich, dass es oft schwer ist zu bestimmen, welchem der verwandten Geschlechter Fusus, - Purpura u. s. w. eine vorliegende Form zuzurechnen sei. Diess veranlasste | eine grosse Verwirrung bei Bestimmung der Uebergaugsformen , welche mehrere Autoren dadurch zu vermindern hoflten, indem sie die von Lamarck in ein Geschlecht zusammengefassten Schalen in mehrere Gruppen auflösten, und aus denselben neue Genera machten. Montfort, Schumacher, Pusch, Swainson, Rousseau und Gray versuchten diess mit mehr oder weniger Glück. Unter denen von diesen Autoren vorgeschlagenen Ge- schlechtern verdienen jene eine besondere Beachtung , welche auf die Be- schaffenheit der Thiere gegründet sind, wie z. B. Ficula von Swainson, ‚welches die birn- oder feigenförmigen Gehäuse, deren Oberfläche feiner oder gröber gegittert ist, begreift. 2 8) 142 = Ausser diesen Veränderungen wurden.von mehreren Autoren in diesem Geschlechte noch andere, vorgenommen; so wird in neuester Zeit von Des- hayes, Bro nn, XOrbigny u. S. w. Pyrula spirillus mit der verwand- | ten Pyrula rusticula zu Murezx gezählt, obgleich diese Formen keine Mund- wülste tragen, eben so stellt Orbigny Pyrula melongena und die damit | verwandte Pyrula cornuta in neuester Zeit zu Fusus, so dass am Ende von | den im Wiener Becken vorkommenden sieben Pyrula-Arlen nicht, eine einzige | eine wirkliche Pyrula wäre. N y st geht noch ‚weiter und streicht die Geschlechter Pyrula und Fasciolaria ganz ımd weist ihnen nur den Rang von Gruppen im Geschlechte Fusus an. Da dieses Geschlecht so schwankende Grenzen hesitzt, so ist es er- klärlich, dass die Autoren eine so verschiedene Anzahl von bekannten le+_\ | benden Arten; angeben; so führt Kiener nur 22 Arten auf; Deshayes kennt 33. Reeve unterscheidet Ficula „und zählt noch immer 29 lehende Arten auf. ! Fossile Arten sind in den Listen im Ganzen 38 verzeichnet, von denen 15.in.der Kreide, 9 in den Eocen- und 14 in den Neogen-Bildungen vorkommen. Aus dem Wiener Becken sind bis jetzt 7 Arten bekannt: Pyrula rusti- cula Bast., P. reticulata Lam., P, eondila Brong., P. yeometra Bors., P. elava Bast., P. yranifera Micht und P. cornuta A g., von denen nur die erste in grösserer Anzahl; namentlich in den: Sandablagerungen von Grund vorkömmt; Ausserhalb- des Wiener Beckens findet mau diese Pyrula- Arten vorzüglich zu Bordeaux, in der Touraine und bei‘Turin. Die analogen Formen dieser sämmtlichen Arten leben gegenwärtig nur in den heissen Meeren; im mittelländischen Meere findet sich keine Pyrula mehr. “7 Das Geschlecht Fusus ist ebeufalls eines von jenen, welches Linne unter seinem grossen Genus Murex mitbegriffen hatte, das jedoch nach Aus- scheidung mehrerer typischer Formen, welche entschieden selbsständige Gruppen bilden, wahrscheinlich in der Folge von den Conchyliologen wieder hergestellt werden wird, . Fusus wurde zuerst von Bruguiere aufgestellt. Er zählte dazu aHe Murex-Arten von Linnd, welche keine Constante Mundwülste am Gewinde tragen; er unterschied weder Pyrula noch. Fasclolaria , Pleuro- toma u.s. w. Lamarck ging einen Schritt weiter und rechnete zu Fusus nur, jene länglichen im Allgemeinen spindelförmigen Schalen, die mit einem laugen Canal versehen und in ihrem mittleren oder: unteren Theile bauchig sind, die keine Mundwülste haben und keine Falten an der Spindel tragen. Durch diese sehr schwankenden Charactere glaubte Lamarck das Geschlecht Fusus hinlänglich characterisirt und von. allen den naheste- henden Geschlechtern Murex, Pyrula, Fasciolaria,. Turbinella, Pleurotoma u. s.w. unterschieden zu haben; ‚diess ist Jedoch nicht der Fall, und schen Deshayes weist auf anatomische Gründe gestützt, das Unhaltbare dieser Geschlechter nach, Ihm zufolge sind die Thiere der Geschlechter Turbinella , Fasciolaria, Pleurotoma, Fusus, des grössten Tbeiles der zu. 143 Pyruta gezählten Formen, ferner die Geschlechter Ranella, Triton und endlich Murex fast ganz gleich und gehören. offenbar in. eine und dieselbe Familie, welche nun auf die bequemste und den Beobachtungen anpassendste Weise einzutheilen wäre. Es ist klar, dass Fusus beinahe allen erwähnten Geschlechtern ähnelt und so zu sagen, zu einem gemeinschaftlichen Bande dient. Nimmt man den meisten Turbinellen und Fasciolarien ihre Spindel- falten, so macht man daraus Fusus; nimmt man den meisten Tritonen ihre Wülste, so entstehen ebenfalls Fusus; vermehrt man bei gewissen Fusus- Arten die Grösse der Anwachslamellen, so wird man sie in Murex ver- wandeln. Die Gränze zwischen Pyrula und Fusus ist noch unsicherer, weiı sie auf dem beinahe immer veränderlichen Verhältnisse der Gewindelänge im Vergleiche zu jener des Endcanals beruht. Nach dem Gesagten ist es leicht begreiflich, wie schwierig es sei, so manche Art, die zugleich die Charactere mehrerer Geschlechter au sich trägt, einzutheilen. Deshayes wäre daher nicht abgeneigt, jene Geschlechter, deren Formen in einander übergehen, zu vereinigen. Die Geschlechter Ranella , Triton, Pleurotoma könnten bleiben, wie sie sind, man könnte sogar auch Fasciolaria und Tur- binella behalten, aber Pyrula, Fusus und Murex sollten wieder vereinigt werden und die auffallend verschieden gestalteten Formen nur natürliche Gruppen in diesem vereinten Geschlechte bilden. Bronn zählt in seinem Enumerator 100 lebende und 314 fossile Arten auf. Nach dessen Uebersicht sollen Arten des’Geschlechtes Fusus schou im Bergkalk auftreten, dann im Jura und der Kreide fortsetzen und endlich im Tertiärgebirge ihren vollen Formenreichthum entwickeln; allein die sämmtlichen secundären Fora:en sind so zweifelhaft, dass ich nicht abgeneigt wäre, der Ansicht Deshayes beizutreten, welche-alle secundären Fusus- Arten für unvollkommen beobachtete Rostellarien oder Pteroceren hält. Im Wiener Becken kommen 19 Fusus-Arten vor, nämlich: Fusus glomoides Gene, F. ylomus Gene, F, corneus Lin., F. intermedius Micht., F. Puschi Andr., F. mitraeformis Bronn, F. Bredai Micht, F. Prevosti Partsch, F. virgineus Grat., F. Valenciennesi G r-at.,; F. lamellosus Bors. F. Schwartzi Hörn., F. rostratus Olivi, F. crispus Bors., F. Sismondai Micht, F. longirostris Brocc., F. semirugosus Bell. etMicht, F. bilineatus Partsch. und F\ Burdigalensis Bast. Ti Von diesen Arten leben noch einige im mittelländischen Meere, wie 'z. B. Fusus corneus Lin. und F. longirostrisBroc.c., die anderen stimmen mehr mit Formen überein, welche gegenwärtig nur in den heissen Zonen leben, Im Allgemeinen werden die Arten dieses Geschlechtes im Wiener Becken nicht sehr häufig gefunden, nur einige kommen etwas häufiger vor, wie z. B. Fusus”intermedius und F. Valenciennesi zu Steinabrunn, Fusus Puschi und F. Burdiyatensis bei Grund, ‚Fusus virgineus in Enzersfeld und .Fusus bilineatus in Baden. 192 144 Herr Fr. Brauer gibt die vergleichende Beschreibung der Larven des Myrmecoleon formicarius L. und M. formicalynz T. Obgleich Lärven der Gattung Myrmecoleon längst bekannt und vielfach beobachtet worden ist; so sind die speciellen Unterschiede derselben doch ganz unbeachtet geblieben. Ich habe seit drei Jahren sehr viele Larven dieser Gattung bei mir im Zinmer beobachtet und mehrere neue Resultate erlangt, die, wie ich glaube, nicht uninteressant sein dürften, wenn ich sie der geehrten Versammlung mittheile. - 2 Bekanntlich findet man um Wien drei Arten dieser Gattung: 1. M. tetragrammicus Fabr., 2. M. formicarius Linn. und 3. M. formicalyn. Fabr. Die Imago aller drei Arten ist von mir am Kalenderberge bei Mödling gefunden worden, und zwar am häufigsten auf Schwarzkiefern M. tetragram- micus, vereinzelt auf Stauden M. formicarius, und sehr selten auf Schwarz- kiefern M. formicalynz. An derselben Stelle sammelte ich eine grosse Menge Larven zu verschiedenen Jahreszeiten, welche ich zur Verwandlung brachte und die sämmtlich der Species formicarius angehörten. Durch dieses sonder- bare Resultat angespornt, setzte ich meine Beobachtungen fort und es gelang mir nach-einem Jahre eine zweite von der vorigen durch einen auffallend breiten Kopf verschiedene Larve, in mehreren Individuen zu finden. Ich brachte ein Individuum zur Verwandlung und erbielt M. formicalynz. So viel ich seit dieser Zeit nach der Larve des M. tetragrammicus forschte, so bin ich doch zu keinem Resultate gelangt. Das häufige Vorkommen der Imago bringt mich auf die Vermuthung, dass die Larve eine von den übrigen Ameisenlöwen-Larven verschiedene Lebensweise führt und ich möchte daher die Beobachter dieser Insectengattung aufmerksam machen, darauf zu achte, welche Art sie durch die bekannte Zucht erhalten haben. Beschreibung der Larven. Larve des Larve des M. formicarius. M. formicalynz. Kopf vorne sehr flach gedrückt, Kopf vorne wenig flach gedrückt, nach ‘hinten allmählig dicker; von Nach hinten gleichförmig dick; von oben. gesehen fast viereckig, zwischen den Saugzangen eingebogen, am Seitenraude ausgebogen, hin- ten nur wenig schmäler, als schmächtigt. Die Farbe desselben zwischen den Augen. Die Farbe ist röthlichgelb, an der oberen desselben ist röthlichgelb, an der oberen Seite befindet sich in der Mitte längs des ganzen Kopfes ein breiter dunkel- oben gesehen bei den Augen am breitesten, dann gegenden Prothorax zuallmälig ver- Seite befindet sich in der Mitte undam Hinterhaupt zwei parallele schwarzbraune Flecken. An deutliche graue Zeichnungen zunehmen. Die Spitzen der Saug- der Seite sind un- wahr- zangen siudam Ende sanft 145 brauner, nach hinten gabel- förmig. gespaltner Fleck., Zwei Flecke von derselben Farbe sind am Seitenrande hinten. Die Spitzen derSaugzangen sind am Ende stark einwärts ge- gekrümmt und die bogen. — Die Borsten am Innen- rande der Saugzangen erreichen meist die Länge eines Zahnes zwischen welchen sie sitzen. — Die Schen- kel der Hinterbeine sind ausgezeichnet durch einen schwarzen Fleck. DieKrallen der Füsse sind stark und ziemlich lang. Gestalt der vollgefressenen Larve eiförmig, breit. Farbe fleischroth. Bor- sten dicker als bei formicarius und dichter. Im Ganzen ist diese Larve auch kräftiger gebaut. Länge der er- m wachsenen Larve & (Siehe - Abbildung.) ein wärts zwischen den drei Zähnen am Innen- rande stehenden Borsten erreichen kaum die halbe Länge eines Zahnes. DieKrallen der Füsse sind kurz und zart», — Gestalt der vollgefres- senen Individuen, langgestreckt, eiför- mig. — Farbe fleischroth. Borsten am Leibe nicht sehr lange. — Länge der erwachsenen Larve 8”. Herr Direct. Dr. E. Fenz] spricht über Chrysanthemum, und wird den vollständigen Aufsatz für die Abhandlungen des Vereins in Kürze übergeben. Herr Sekretär G. Frauenfeld macht die Mittheilung, dass Falco brachydactylus in Einem Exemplar heuer in Kammerburg in Böhmen erbeutet worden sei. Ferner legt derselbe: mit Folgendem vor: „Reisen in Mexiko,“ von Karl Heller Herr Karl Heller in Gratz hat die Darstellung seiner Reisen in Mexiko an den Verein als Geschenk eingesendet. Es freut mich um so mehr darüber berichten zu können, als solche Erscheinungen in unserer Literatur zu den seltneren gehören. Während die maritimen Staaten nicht nur an und für sich durch die immerwährende Berührung mit dem Meere, in steter über. seeischer Verbindung, durch die leichte Benützung jener Mittel schon unauf- hörliche Anregung finden müssen, sondern auch durch ihre aussereuropäischeu Besitzungen selbst amtlich angewiesen sind, Reisen in fernen fremden Welt- 146 theilen zu unternehmen, kann es für Oesterreich grossentheils nur der wissenschaftliche Drang sein, der die, gegen jene Staaten. unverhältniss- mässig gesteigerten Schwierigkeiten und Kosten überwindend, ihm auf diesem Felde seine. Vertreter stellt. Und wahrlich trotz diesen ungünstigen Ver- hältnissen kann es, jene grossen Weltexpeditionen und Erdumseglungen ab- gerechnet, in den Resultaten einzelner beharrlicher, unerschrockener Rei- sender ehrenvoll mit Allen in die Schranken treten. Heller’s Reisen sind wohl ein würdiges Blatt indem ‘Buche der Ge- schichte derselben. Jung, unerfahren , ‚ohne reiche Mittel, ganz auf, sich selbst angewiesen, durchwanderte er ein Land, das von einem mächtigen Feinde bedrängt , zerrissen von innern Spaltungen, von den Schrecken des Bürgerkrieges, wie von dem aus dem glühendsten Hasse der Indianer gegen ihre Unterdrücker aufflammenden, noch fürchterlicherem Vernichtungskriege zugleich bedroht war. Er schildert seine Erlebnisse in.diesem Lande, das er in weiter Ausdehnung durchzog, mit einer Einfachheit, . mit einer Natür- lichkeit, die auf das höchste anspricht. Ohne sich dem Zwecke seiner Sen- dung zu entschlagen, zog er doch Alles, was sich ihm Wissenswerthes darbot, in den Kreis seiner Beobachtungen mit einer Gründlichkeit, die seinem wis- senschaftlichen Streben Ehre macht. Es ist dieses Buch der historische Rah- men jener Reise, in welchem ein kleinerer Anhang mehrere Richtungen be- zeichnet, nach welchen seine Beobachtungen sich ausdehnten. Ueber das materielle Ergebniss seiner Thätigkeit erfahren wir darinnen nichts, so wie überhaupt im Gesammten hierüber meines Wissens bisher nichts veröffentlicht wurde. Es wäre wohl wünschenswerth, von ihm auch in dieser Beziehung mehr zu erfahren. Die Anknüpfungspuncte, die sich hierbei ergeben , sind für den geistvollen Darsteller wohl so auregend, dass man nur bedauern kann, wenn mit der immer weiter in die Ferne rückenden Vergangenheit die Lebhaftigkeit der Eindrücke stets mehr schwindet. Seien diess auch nur Daten, so sind sie doch die nothwendigen erklärenden Noten zu den durch jene Studien gewonnenen Resultaten, mit welchen der Forschergeist ‚die Wissenschaft bereichert. 7 Möchte uns durch Hrn. Heller noch ‚oft Gelegenheit werden, uns an solchen Resultaten zu erfreuen. 4: Endlich zum Schlusse gibt Hr. G. Frauenfeld seine Beob- achtungen über Gymnetron campanulae L. Bei meinem Aufenthalte in Marienbad im Monat Juli des Jahres 1851 fand ich in einem Getreidefelde daselbst in grosser Auzahl Campanula ra- punculoides L. blühend; „deren Fruchtboden schon von ferne durch über- mässige Anschwellung und blass gelbgrünliche Färbung auffielen. Bei den meisten waren:sämmtliche Blüthen bis zu zwanzig an einem Stamme mit dieser Defurmität hehaftet, in der ich augenblicks eine durch Insecten ver- ursachte Missbildung 'vermuthete. Ich sammeite selbe, ‘und fand die bauchig ” - 147 , aufeetriebenen dabei: meist derber leischigeren Fruchtkapseln mit 1—4 Larven von gelblich weisser Farbe besetzt. Da. der Fund schon in die letzte Zeit meines Aufenthaltes daselbst fiel, und ich eine Fahrt durch Baiern und fer- neren Aufenthalt in. Gastein vor hatte, so packte ich meine sämmtlichen Aus- wüchse ,. worin‘ sich in den letzten Tagen schon einige Larven verpuppt hatten, und sich zu Rüsselkäfern gehörig ergaben, aufs Gerathewohl in Schachteln in den ‚Reisekoffer. Alsich'in. Gastein anlanete, war; es mein; erstes Geschäft, meine Aus- wüchse zu untersuchen, die obwohl’ möglichst vorsichtig, verpackt, doch stark vom Schimmel gelitten hatten. Nichts desto weniger waren eine Unzahl Käfer entwickelt, und es war Gymnetron. campanulae L., von. dem.zwar schon Linne hemerkt „lebt auf der Glockenblume*, von dem ‚mir aber weiter nicht bekannt war, dass sein Aufenthalt als Larve in diesen.hlasigen Auftreibungen bemerkt sei. In Gastein hatte ich Gelegenheit auf mehreren der dortigen Hochalpen in Höhen über '6000 F. auf den niedern, Phyteuma-Arten: hemisphaerica L. und pauciflora L. eine ebenfalls blasige Auftreibung des Fruchtbodens auf- zufinden, die das kuglige Blütenköpfchen in seinem Aussehen sehr verändert: Eine ganz ähnliche Bildung hatte ich früher schon au Phyteuma orbiculare L. und spieata L. in Lilienfeld und bei Wien beobachtet, ohne jedoch deu Erzeuger zu kennen. Ich. behaudelte sie mit besonderer Aufmerksamkeit, und erhielt kurz nach meiner Rückkunft in Wien denselhen Rüsselkäfer wie aus der Marienbader Glockenblume. i Ich schenkte, da ich den Käfer als sehr gemein kannte, nunmehr den Campanula- und Phyteuma-Arten allerorten besondere Aufmerksamkeit und fand den Auswuchs auch überall in ‘gleichen Verhältnissen, nur mit dem, dass ich nirgends an den Fruchtknoten der Glockenblumen eine so auffallende Veränderung in Färbung und Auftreibung, wie an den Marienbader Exem- plaren wahrnahm, so dass es weit weniger bemerkbar wird, wenn eine Pflanze mit dem Käfer besetzt ist, und mir dieselben wohl ‚darum früher eut- gangen sein mochten. Ich übergehe die nähern Details der Entwicklungsgeschichte des Käfers, da sie besser einer speciellen Arbeit über Pfanzenauswüchse vorbehalten bleibt, und Jeder sie leicht selbst zu beobachten vermag, und will bloss auf- zählen, wo ich ihn auffaud, um darnach auf zwei besonders bemerkenswerihe Umstände hinzuweisen. Ich fand ihn auf Campanula rapunculoides L. Marienbad, um Wien, in Mähren." Aecker und Wiesen, - me Trachelium. L. Mödling, Purkersdorf. Wälder. Phyteuma orbiculare L. Mödling, Lilienfeld, Bistritz in ‚Mähren, Reichenau. Bergwiesen. 22: 3 spicata L. Hadersdorf, Tulnerboden. Waldschläge. = hemisphaerica L. Gastein am Bokhartssee, Türchlwänd, - Nassfeld, Gamskarkogel. Alpin. # \ 148 . Phyteuma pauciflora L. Bis 7000 FÜ hoch. Malnizertauern, Kreuzkogl, Schlappereben, Ankogl. Olıne dass ich durch die‘erst seit einigen Jahren an fınerkeen Un- tersuchung mit Entschiedenheit behaupten kann, dass der Käfer von Cam- panula ausschliessend’ bloss obige zwei Arten als Larve bewohnt, möchte ich doch schon für bestimmt annehmen, dass eine Abweichuug hiervon gewiss nur höchst ausnahmsweise vorkommen dürfte. Um so mehr muss es wohl auffallen, dass er die zwar auch unter die Familie der Campanulaceen ge- hörigen Phyteumu eben so gerne angeht, während man alle übrigen Glocken- blumenarten , selbst wenn sie untermischt mit den von ihm besetzte Pllanzen vorkommen, nicht angegriffen findet, Der zweite bemerkenswerthe Umstand ist die Ausserordentliche Dit- ferenz der Höhenverbreitung neben dessen ausgedehnten Vorkommen über- haupt, für welches Extrem zwar gerade die Rüsselkäfer meiner Erfahrung nach die meisten Beispiele liefern. u Die durch ihn bedingte Missbildung ist in so ferne übereinstimmend, dass in beiden Pflanzengattungen das Samenbehältniss zum Aufenthaltsort dient, an Phyteuma aber in so ferne auffallender erscheinen muss, als bei der geringen natürlichen Grösse desselben die unförmlichere Auftreibung weit bemerkbarer werden muss. Es wäre darum vielleicht nicht unmöglich, dass er auch noch in andern Glockenblumen gefunden wird, wie manche solche Entdeckungen oft nur nach langjährigen Beobachtungen ‚gelingen, da selhst‘ Bekanutes, absichtlich und beharrlich aufgesucht und angestrebt, sich manch- mal weit hinaus hartnäckig dem Habhaftwerden entzieht. Ich habe z. B. im "Jahre 1828 in Stockerau an den“Wurzeln der Linaria vulgaris eine kaum erhsengrosse Galle aufgefunden, aus welcher ich damals einen Rüsselkäfer 208, ‚den ich jedoch verlor. Es verging später, als ich von da wegkam, kein Jahr, wo ich nicht überall diese gemeine Pflanze untersuchte, um mir den Auswuchs nochmal zu verschaffen, ohfle dass es meinen durch 25 Jahre mit gleicher Ausdauer forlgesetzten Bemühungen gelang. Vor 14 Tagen nun fand ich das so lang vergeblich Gesuchte nahe bei Brunn am Gebirge in‘ mehreren Exemplaren und habe ebeu dieser Tage den Erzeuger daraus erhalten. Zum Schlusse will ich über Gymnetron campanulae noch Folgendes bemerken : Ich hatte damals bei meiner Abreise von Gastein in dieselbe Schachtel, wo ich ihn aufbewahrt hielt, mehrere ziemlich reife, von kleinen Räupcheu bewohnte Samenkapseln der Gentiana punctata gelegt, welche ich beobachten wollte. Bei der Eröffuung in Wien waren diese von dem milt- lerweile ausgeschlüpften Gymnetron so durchfressen , dass dieselben heim Herausnehmen in Stückchen zerfielen, während an den Früchten der Glocken- blumen nicht eine Spur von Frass zu sehen war. Es mag wohl sein, dass er ohne besondere Rücksicht auf die Pflanze vorzüglich schon reifere Samen und trockne Fruchthüllen zum Frasse wählt, und grüne Früchte ganz verschmäht. Versammlung am 5. Ociober 1853. Vorsitzender: Herr Vicepräsident R. v. Hauer. Neu eingetretene Mitglieder: » Als Mitglied P. T. Herr bezeichnet durch P. T. Herru Dietrichstein Leslie-Proskau, Se. Durchl. Würst Franz zu... . Acaaedens SIR ERACEN das Präsidium. Ditti Leopold, Dr. der Med. im allgem. Krankenhause...... as 2A. Semeleder" u, Dr. Lehofer. Hügel Franz, Director des Wiedner KERGBESIAlES ee. 0.00 na ton mean see mas J. Finger u. G. Frauenfeld. Hussa Alois, Dr. der Med. im allgem. Krankenhause....... AS OHA LAT DO A. u. Fr. Semeleder. Jan Georg, Prof. und Direct. des Mail. WÄNSPHNTND, 50 8 aolon Rama ohne Bao P. Partsch u. G. Frauenfeld. Savel Charles, in Paris ...... ne... . Dr. Schiner u. L. Milter. BBIDSHmaNZ N. een a. INA 09 DB Rode J. Friedenwagner u. G. Mayr. Kammerer Karl......... ale eebleign K. Koch u. v. Uleram. Kirschbaum, Prof. in Wiesbaden ....... . G. Mayr u. G. Frauenfeld. Kirchmayer Franz, k.k. K. Ger. Präs. BE nNac ann. nase san nanes N. Giuriceo u. G. Frauenfeld. Linhardt Wenzel., Dr. d. Med. im allg. Krankenhauser. seen Bahn 4A. Semeleder u. Dr. Lehofer. Mäber Karl, Conc. Adjunct im k. k. Eimanzmimssterium 29... Jane Dr. Schiner u. Dr. A. Bach. Meissner Franz, W und- u. Gehburtsarzt.... J. Finger u. G. Frauenfeld. Poduschka Franz, Architect ............ Ed. u. G. Frauenfeld. KomascheKr Anton ee F. Hardenroth u. A. Rogenhofer. Wertheim Gustav, Dr. d. Med........... A. Semeleder u. Dr. Lehofer. Zirigovich Jb., k.k. Vicekons. in Adrianopl. A. u. Fr. Semeleder. Eingegangene Gegenstände: Zıeller P. €. Lepidopt. micropt. quae Wahlberg in. Caffr. coll. Stock- holm 1852. 8. Gemminger Dr. M. und Fahrer Dr. J. Naturg. der Thiere Baierns. München. 1852. 1—6. 8. | = == Ueber eine Knochenplatte bei Vögeln, 8. Sennoner A. Zusammenst. d. Höhenmess. iu Galizien u. Bukowina. 4. Massalongo Dr. A. Piantae fossites novae tert. regni Veneti. Verona 1853. 8. Betta E. Nob. de, Cat. syst. Reptikum cur. I. Verona 1853. 8. Bianconi J. Repert. ital. per la stor. naturaie I. Bononian 1853. 8, Geschenke der Herren Verfusser. Tausch J. Fr. Hortus canalius seu plant. rar. Prag 1823. Fol. A a Geschenk des Hrn. G. Mayr. er Abhandl. d. naturforsch. Gesellsch. zu Halle. I. 1. 1853. 4. Anschluss zum Schriftentausch. Bericht I.—V. des naturhist. Vereines in Augsburg. 4. Jahresber. 18. 19. des Vereines f. Naturkunde in Mannheim 1853. 8. Königl. Soc. d. Wissensch. zu Göttingen: Grisebach A. Comm. de dist. Hieracii. 1852. 4. 7 : Bull. de la Ci. phys. math.de ÜAc.J.de sc. de St. Petersb. XI. 257—261. 4. Mem. de la soc. R. de. sc. de Liege. Lüttich 1853. VIII. 8. Jahrh. d. k. k. geol. Reichsanst. in Wien. Wien 1853. IV. 1. 4. Verh. d. naturh. Ver. d. preuss. Rheinl. u. Westphalen. Bonn 1853. X. 2. 8. Jahresber. d. naturf. Gesellsch. in Emden für 1851—1852. 8. Archiv d. Ver. d. Fr. d. Naturgesch. in Mecklenburg. Neuhrand. 1853. 7. 8. „Lotos,* naturh. Verein in Prag. Aug. u. Sept. 1853. 8. ; Schriftentausch. 36 Nummern und Fortsetzung der Zeitschriften. Durch die k. k, oberste Polizeihehörde. Mus decumanus (Leucochr.) und Mus musculus (Altochr.) ausgestopft. Geschenk des Hrn. Dr. Lenk. Einige getrocknete Pflanzen. 5 Geschenk des Hrn. . Löw; Herr G. Mayr las über die Abtheilung der Alyrmieiden und eine neue Gallung: Strongylognathus derselben. (Siehe Abhand- lungen.) 151 Hr. A. Neilreich'gibt die Ergebnisse seiner Untersuchungen über die Flora des Marchfeldes. (Siehe Abhandlungen.) Hr. F. Brauer bringt über die Lebensweise des Bittacus tipularius F. Folgendes: Von der Lebensweise dieses sonderbaren Insects ist bisher in keinem entomologischen Werke Erwähnung gethan. Da ich Gelegenheit hatte, seit mehreren Jahren dieses Thier zu beobachten, so bin ich nun so frei die Re- sultate hiervon der geehrten Versammlang mitzutheilen. Im Juli des Jahres 1849 traf ich dieses Kerf im Prater nächst dem Kriegsauwasser, auf Parietaria erecta, in grosser Menge an, konnte 'aber über dessen Lebensweise, söwie Entwieklungsgeschichte ‘keine näheren Aufschlüsse erhalten. Im folgenden Jahre, sowie in den Jahren 1851 und 52 fand ich’ zu derselben Jahreszeit nur einzelne Individuen. Erst im Jahre 1853 erschien dieses Kerf Anfangs August wieder in sehr grosser Anzahl, und es gelang mir an mehreren gefangenen, in einem Glase eingesperrten Indi- viduen folgende Beobachtungen zu machen. Das Insect hängt sich mit dem ersten Fusspaare an einen Zweig au, und lässt die übrigen Beine frei herabhängen, Nähert sich eine Fliege oder ein anderes kleines Insect einem der, freihängenden Beine, so wird. es sogleich von dem Tarsus umschlungen und zum Maule geführt. Bemerkens- werth ist hierbei, dass die letzten Tarsalglieder in einander greifen, wie bei Mantis Schenkel und Schienen der Raubfüsse. In der Dämmerung hascht dieses Insect auch im Fluge nach seiner Beute. Hat sich ein Weibchen auf obige Weise Kutter verschafft, so nähert sich das Männchen und sucht von dessen Beute auch zu zehren. Während beide Geschlechter fressen, erfolgt zugleich die Begaltung, wobei die Stellung gegen einander ist, so dass die Unterseite der beiden Geschlechter einahder zugekehrt ist. — Einige Tage nachher stirbt das Männchen. Das Weibchen streut nach vier Tagen die kleinen grünlichbraunen Eier frei auf die Erde ans. Ich brachte sie nicht zu weiterer Entwicklung und weiss daher nicht, ob dieses Bierlegen nach den nalürlichen Gesetzen vor sich ging. Ich werde trachten durch weitere Nachforschungen auch über die Ver- wandlung bald etwas mittheilen zu können. Hr. Dr. Schiner hält folgenden Vortrag: Ein kleiner Ausflug in die Krainergrotten, den ich. in Gesellschaft unseres hochverehrten Herrn Präsidenten im heurigen Sommer unternommen habe, gibt mir Veranlassung, Ihnen meine verehrten Herren einige Mitihei- Jungen zu machen, die vielleicht nicht ohne Iuteresse sein ‚dürften. 207 Am 28. Mai verliessen wir Wien und fuhren mit der Eisenbahn ohne Unterbrechung bis Laibach, wo wir Sonntag. den 29. Mai früh um 5 Uhr ganz wohlbehalten anlangten. Da wir beschlossen hatten, unser hochverdientes Mitglied Herrn Schnfidt erst auf dem Rückwege zu besuchen, so verwen- deten wir den ganzen Tag, um in den Umgebungen von Laibach einige Beute zu machen. Ich sammelte wirklich eine grosse Anzahl von Dipteren, woI- unfer einige Arten, die ich bei Wien noch nie oder doch höchst selten ge- funden hatte. Besonders auffallend war mir das häufige Vorkommen meh- rerer Leptis-Arten, die sich bei Annäherung des Abends an die, Sonnenseite der Baumstämme reihenweise. hiusetzten und ganz regelmässig. den Kopf jedesmal nach unten richteten., Natürlich musste sich jede Einzelne, nachdem sie angeflogen war, zu dieser Stellung erst umwenden, was sie. mit heson- derer Geschicklichkeit ausführte. Coenomyia ferruginea war in einem Hölz- chen hinter dem Radetzky-Schlosse.ziemlich häufig. Eben da.faud ich auch in grosser Anzahl die schöne Nyctia maura. Montag früh setzten wir unsere Reise fort. Die Regenwolken hingen tief in’s Thal herein und ergossen ihren Inhalt in Strömen über uns herab und so ging es fort bis Adelsberg, wo; die Grottenführer, von der Ankunft des Fürsten bereits unterrichtet, versammelt waren, um die Aufträge für den nächsten Tag'zu vernehmen. | Die lange Nacht endete mit einem trüben Morgen, an dem die Sonne nur auf Momente zum Vorschein kam, um endlich am frühen Vormittage schon unter dichten Nebeln gänzlich zu verschwinden. Für den Grottenbesuch hatte dieser Wetterunstern viel Nachtheiliges. Es hatte hier schon durch mehrere Tage geregnet, das Seichwasser war bereits bis in die Grotien gedrungen und tröpfelte ganz wacker über unsere Köpfe. Alle Säulen waren triefend nass, auf dem Boden hatten sich hier und da kleine Seen gebildet und der Weg zeigte sich stellenweise fast unpracticahel. Wäre der ersehnte Leptodirus, der vor allem unsere Aufmerksamkeit in Anspruch nahm, ein Schwimmkäfer gewesen, so hätten wir ‚vielleicht unter diesen Verhältnissen eine nicht üble Ausbeute gemacht, so mussten wir uns aber für den ‚ersten Tag,, nach siebenstündigem, beschwerlichen Suchen, bei dem uns von Zeit zu Zeit ein unhöflicher Wassertropfen ‚das Licht verlöschte, mit einem einzigen Exemplare desselben begnügen. Doch fanden wir von anderen Grottenthieren so mauches. und ich war so glücklich, die von Schiödte in seiner „Fauna subterranea“ erwähnte Phora-Art in 13 Exemplaren einzusammeln und in ihrem Treiben recht genügend zu heob- achten. Diese niedliche Fliege findet sich allenthalben bis in die innersten Räume der Grotte. Sie läuft mit ausserordentlicher Schnelligkeit an den am Boden liegenden Bruchstücken der Stalaktitsäulen umher .und hat das Eigenthümliche, dass sie, auch bei der änhaltendsten Verfolgung, sich nie ihrer Flügel bedient. Hr. Schmidt hatte diese Beobachtung bereits früher gemacht und ich kann sie vollständig bestätigen. 153 Die genaue Untersuchung, bei der. ich durch meinen verehrten Freund, Dr. Egger aufs freundlichste unterstützt wurde, belehrte uns, dass diese Phora eine neue, noch unbeschriebene Art sei, die wir Phora aptinanenneu und deren : Beschreibung. ich in Dr. Adolph Schmidt’s neuestem Grotten- werke bereits bekannt gemacht habe. Sie gehört in die Meig en’sche Hauptabtheilung derjenigen, mit stark gcwimperten Flügelrande, welche Zetterstett in seine Gattung Trineura vereinigte, und hier. wieder in die Gruppe von Phora maculata; unter- scheidet sich aber von dieser und von allen verwandten Arten durch die Farbe. der Fühlerborste und der Schwinger, durch den Mangel des Flügel- punctes und des weissen Randes auf den ersten Hinterleibssegmenten und vor allen durch die relative Stellung der Schienenborsten, welches charac- teristische Merkmal der Phora-Arten Zetterstett recht glücklich zur Unterscheidung derselben angewendet: hat. Se. Durchl. Fürst Khevenhüller fand die Larve eines Lauf- käfers ziemlich tief im Innern der Grotte, nahe am Calvarienberge. Da ausser dem lange verkannten Pristonychus: eleyans Dej., den wir auch diessmal ziemlich häufig trafen, in der Adelsberger Grotte kein anderer Carabicine vorkömmt, und da Hr. Schmidt, wie ich mich später über- zeugte, dieselbe Larve in Gesellschaft des genannten Käfers fand, so trage ich kein Bedenken, sie für die Larve von Pristonychus elegans De). oder richtiger Sphodrus Schmidtii Miller zu halten. Ich erlaube mir die Beschreibung derselben hier anzufügen: Beine weiss, Kopf rosthraun. hornarlig. Prothorax von derselben Farbe und Beschaffenheit, doppelt so gross , als der: etwas lichtere beinahe beinweisse. Meso- und Metathorax. Kopfschild in der Mitte herzförmig eingedrückt, an den Enden der beiden erhabeneren verschmälert zulaufenden Seiten stehen die viergliedrigen Fühler, deren erstes Glied am längsten, das zweite und dritte gleichgross, das vierte aber sehr dünn und klein ist und an der äusseren, oberen Fläche des dritten wie eine Borste aufsitzt. Oberlippe wenig gerandet, die starken Mandibeln mit einem deutlichen Zahne aufder Mitte. Maxillen ziemlich gerade, die äusseren Kiefertaster drei-, die inneren zweigliedrig. Die Unterlippe ziemlich gross trapezförmig, mit zweigliedrigen Tastern.. Die Unterseite des Kopfes in der Gegend des Schlundes mit einem tiefen Eindrucke. Augen sehr klein. Die ueun Hinter- leibsringe gleich gross, seitlich mit wenigen Borsten besetzt; der letzte, stark nach abwärts gebogene und verschmälerte Ring trägt an der oberen Seite zwei lauge, gabelfürmige, nach aufwärts gerichtete Organe, die durch Einschnürungen wie geringelt erscheinen; die Coxen sehr deutlich; die Schenkel und Schienen mit Borsten besetzt, Klauen sehr klein. Länge 5’”. 151 Die Aufklärung, dass Pristonychus elegans zur "Gattung Sphodrus sehöre,-verdanke‘ich der Güte: meines verehrten Freundes Lv:Miller.\ Die ‚Exemplare dieses Käfers,‘'welche aus der Adelsberger: Grotte stammten, schienen mir von denen der Luegger Grottei:so sehr verschie- den, dass ich mich veranlasst sah, Hrn.'M iller: zu ‘ersuchen „‚die beiden Thiere genau zu untersuchen, und mir‘seine Meinung über ‘die vermuthete - Verschiedenheit beider- mitzutheilen. | / "Hr. Miller erfüllte meine Bitte mit grosser "Zuvorkommenheit und theilte mir 'brieflich Folgendes mit, die genauere Untersuchung der ir’ Krain vorkommenden Prrstonychus-Arten.habe ihm belehrt „ dass der in Grotten lebende, allgemein für Pristonychus’ elegans D ej. gehaltene Käfer nicht nur dieser Art fremd sei, sondern auch ‘der. Gattung Pristonychus gar nicht an- gehöre. Die Dejean’sche Beschreibung‘ von: Pristonychus eleyans sei nach einem Exemplar entworfen, welches aus; den 'Kraineralpen stammt); es’ sei die kleinste Art’ dieser Gattung, 5” lang, vrostroth , "die Oberseite etwas dünkier, der Halsschild länger als breit, leicht herzförmig, die Flügeldecken etwas breiter als der Halsschild, fast nur doppelt so laug als dieser, schwach 'gewölbt. Er besitze zwei Stücke von dieser , wie es scheint höchst seltenen Art, welche von den Herren Schaschl und Kokeil auf dem Nebenalpen des’Loihl, an der Grenze zwischen Kärnthben und Krain., "im ‚Freien unter Steinen Sefunden wurden. Sie seien den‘ Grottenthieren in der That. so ähnlich , dass’ bei einer oberflächlichen Betrachtung eine Verwechslung leicht möglich wäre, ein sicheres Kennzeichen aber biete die Bildung der Klaue, die bei den Pristo- nychen an der Wurzel gesägt, beim Grottenkäfer hingegen -ungesägt, länger und sehr schmal seien. Diese Merkmahle' weisen das Thier zu Sphodrus, und er sehe sich veranlasst, dasselbe'mit dem Namen des Entdeckers Sphodrus' Schmidti zu belegen und neu zu beschreiben. Die Stücke aus der Luegger Grotte seien zwar grösser und dunkler gefärbt, er stehe jedoch an,’ sie für speecifisch verschieden von denen der Adelsberger Grotte zu halten. — Unsere- weiteren Explorationen der’ Adelsberger und Johanhis ‚Grotte bereicherten uns mit vier Stücken Leptodirus, von denen die meisten durch die Grottenführer aufgefunden wurden, die von dem Werthe und der Selten- heit dieses wunderbaren Thieres bereits vollständig unterrichtet sind.' Der 'Oberführer erzählte mir, dass viele Heisende nach ‘dem Thiere fragten und hohe Preise für ein solches anboten,, Ja während unseres Auf- enthaltes versprach eine „englische Dame“ demselben eine beträchtliche Summe für ein einzelnes Stück Leptodirus, das sie als Grottensouvenir mit in die Heimath zu nehmen die Absicht hatte. Natürlich gelang es ihr diessmal ‘nicht, diese ‚ihre Absicht zu erreichen, allein es ist nicht ohne Grund zu befürchten, dass der höchst seltene und interessante Leptodirus . 153 Hohenasarti durch die Nengierde umberufener. Touristen. und die Gewinn- sucht der Führer demnächst im Curiositätenhandel verstreut und verloren gehen dürfte. Stalita taenaria Schiödte kroch’hier und da an den scehneeweissen Säulen hinan. Ich sah sie zum ersten Male lebend und muss gestehen, dass ich nicht bald einen interessanteren Anblick gehaht habe, als den dieser Spinne, die mit ihrem elfenbeinernen zarten Leibe, wie ein Hauch über die spiegelglatte Fläche dahineilte und deren Schatten beim Lampenscheine auf der entgegengesetzten Wand riesengross und unheimlich in der allgemeinen lautlosen Finsterniss verschwanden. Sie ist in dieser Grotte nicht sehr selten, und eben so häufig wie Blothrus spelaeus. Zwei andere Spinnen,, die wir ‚in einzelnen Exemplaren fingen, und welche Herr Doblika zu untersuchen so gütig war, konnten nur der Gattung nach determiniret werden. Es sind diess Arten von Olubiona und Lycosa. Herr Director Kollar war so gütig die mitgebrachten Myriapoden zu determiniren, Zwei Arten von Lithobius, von denen Lithobius forficatus' Latr. sehr häufig vorkam, die zweite Art aber nicht vollständig entwickelt war, und der, wegen Mangel vollständig ausgewachsener Exemplare nicht näher be- stimmbare ‚Polydesmus subterraneus Schmidt waren ans dieser Orduung unsere Ausbeute. Von Crustaceen fanden wir Titanethus albus allenthalben, seltener den Niphargus stygius. Ich muss hier auch erwähnen, dass wir tief im Innern der Grotte auch diessmal ein Häufchen Knochen antrafen , die einem Wiesel angehört haben mochten. Ueber das Vorkommen solcher Knochenreste habe ich an einem andern Orte bereits meine Vermuthung dahin ausgesprochen, dass selbe wohl von Thieren herstammen möchten, welche durch irgend eine Oeffnuug von oben her in die Grotte hereingefallen und so verunglückt sein dürften. Die Luegger Grotte bietet einen ganz anderen Character, dar, als die Adelsberger Grotte. Die ungeschickte Art und Weise. sie zu beleuchten, max eine Mitveranlassung sein, dass verhältnissmässig wenige Thiere dort beobachtet worden sind. Die Führer benützen nämlich, vorne gespaltene Birkenstaugen, die sie anzünden und mit denen'sie mehr Rauch als Licht verbreiten. Natürlich hat der Rauch hereits alle Wände tüchtig angeschwärzt und am Boden liegen allenthalben die abgebrannten und verkohlten Holz- stücke umher, unter denen selten Lebendes zu treffen ist.» Wir fanden nur und zwar ziemlich häufig: Epeira fusca Walk., Phalanyopsis cavicola Koll. an den Wänden sitzend. Epeira- fusca die ein unregelmässiges, aus wenigen. Fäden bestehendes Netz spinnet, flüchtete sich bei Annäherung des Lichtes in nahe Löcher und Höhlungen, 156 Gleich am Eingange der Grotte unter Steinen fanden wir Pröstonychus elongatus und Sphodrus Schmidtii! Mill. var. ziemlich häufig. Von Anoyh- thalmus Schmidtii war keine Spur zu entdecken. Leider konnten wir eines heftigen Unwohlseins Sr. Durchlaucht des Fürsten wegen die beabsichtigte Fledermausjagd nicht ausführen, was mich um meine gehoffte Nycteribia-Beute brachte und veranlasste, mit schwerem Herzen Adelsberg zu verlassen. Wir fuhren nach dreitägigem Aufenthalt daselbst nach Triest, hegleitet von dem Wetterunstern, der uns auch in letzterer Stadt nur auf Stunden verliess, wesshalb sehr wenig gesammelt werden konnte. Bei Custos Freyer verlebten wir einige recht augenehme Stunden. Derselbe ist in dem an Meerthieren sehr reichen Museum eifrigst beschäf- tiget und beabsichtiget die entomologische Lücke daselbst recht bald auszu- füllen. Mehrere Entdeckungen aus den Küstengrotten boten uns ein be- sonderes Interesse. Wir sahen zwei Arten von Leptodirus, wahrscheinlich angustatus und sericeus, dann eine vermuthlich neue Art von Adelops. ; Auf der Rückreise hielten wir Einen Tag in Laibach an, excurrirten Vormittag in die Umgebung und Nachmittags eilte ieh nach Schischka zu unserem lieben Herrn Schmidt, der mir Vieles und höchst Interessantes zeigte und mir erlaubte Einiges hier vorläufig in Erwähnung zu bringen. Herr Schmidt hat seither mehrere Arten von Anophthalmus ent- deckt; Anophthalmus hirtus in der Podlaser und Krimberger Grotte und Anophthalmus Hacquetii in der Krimherger Grotte. Nebstdem salı ich die ganze Reihe der bisher in den Grotteu aufgefundenen Insecten, Arachniden und Crustaceen. Insbesonders den herrlichen Leptodirus Hohenwartü , die neuen L. sericeus Schm., L. angustatus Schm., welche Herr Schmidt in der Volcja jama in Innerkrain und in der Grotte Goba dol in Unterkrain entdeckt hatte und eine auffallend schöne neue vierte Art derselben Gattung, die durch ihre Grösse und Karbe vor allen anderen Arten ausgezeichnet ist und demnächst von ihrem glücklichen Entdecker bekannt gemacht werden wird. Was mich aber besonders interessirte, waren zwei Fliegenarten, die Hr. Schmidt in einzelnen Exemplaren in Krain aufgefunden hatte und deren Bestimmung an Ort und Stelle ich nicht sogleich vornehmen konnte, weil mir ähnliche Formen noch nicht vorgekommen waren. Herr Schmidt, der in Erfüllung der unbescheidensten Desideria nie ermüdende Naturfreund, versprach mir, die beiden Thiere nach Wien mitzubringen und er erfüllte sein Versprechen auch auf’s pünctlichste. Die Untersuchung dieser Fliegen, welche ich Ihnen in Abbildungen von der Meisterhand unseres verehrten Mitgliedes Herrn Aug. Semeleder angefertiget, hier vorlege, ergab das Resultat, dass die grössere derselben Ceroplatus tipuloides, ein, meines Wissens in unserem Faunengebiete noch nie aufgefundenes Dipteron aus der Abtheilung der Nemocera sei; die zweite aber aller Wahrscheinlichkeit nach, eine neue Art von Xestomyz sein dürfe. Die höchst mangelhafte Bearbeitung dieser Gattung, von welcher - 157 nur eine einzige Art *), X. Chrysanthemi L. von Meigen als Europäerinn angeführt wird und der Umstand, ‘dass mir nur ein einzelnes Exemplar zu Gebote stand, veranlasste mich über die nähere Bestimmung dieser Fliege vor der Hand nichts Weiteres vorzunehmen ; um so weniger, da Hr. Direct. Kollar so gütig war, mir drei Exemplare einer Fliege, die vonHrn.Mann in Dalmatien gefunden wurden, und die wahrscheinlich zu derselben Gattung gehören dürften, seiner Zeit zur genauen Determinirung und Beschreibung auzuvertrauen. Hr. Dr. J. Egger gibt Beiträge zur näheren Kenntniss der Braula coeca Ntz. (Siehe Abhandlungen.) Der Secretär Hr. G. Frauenfeld theilt mit, dass in der Aus- schusssitzung vom 3. October dem Mitgliede Herrn A. Semeleder für die für den Verein angefertigten meisterhaften naturhistorischen Abbildungen, welche daselbst im Archiv hinterlegt worden, der öffentliche Dank ausgesprochen werden solle. Derselbe legt ferner ein Manuscript des Herrn J. Lederer: „Lepidopterologisches aus Sibirien,“ vor, welche mit sieben nicht colorirten Tafeln neu entdeckter Schmetterlinge **) in die Vereins- schrift aufgenommen werden. (Siehe Abhandlungen.) Endlich hält derselbe folgenden Vortrag: In den letzten Tagen des Monats Juni und bei späterer Wiederholung der Ausflüge im Juli und August fand ich auf den umliegenden Bergah- hängen von Mödling an den Blütenköpfen von Teucrium montanum L. sehr zahlreich einen Auswuchs, der mir bis dahin noch nicht vorgekommen war. An den ‚gedrängt kuglichen Blütenköpfchen waren 1 —4 einzelne Blüten in der Art missgebildet, dass die Corolle an ihrem Grundtheile so dick aufge- schwollen und fleischig erschien , dass der von dieser Auftreibung nicht afficirte Kelch wie mit einem Messer der Länge nach aufgeschlitzt sich auf die Seite gedrängt fand. Der obere Theil der Blume war verkümmert, und verblieb in der unentwickelten Lage, wie sie die Knospe, wenn sie noch vollständig dachig geschlossen ist, zeigt. u den *) Ueberhaupt bekannt sind: X. duyudris, X, costalis, X, chrysanthemi, X. (Baryphora) speciosa Lw. A, d. V “*) Die Tafeln sind gegen Ersatz der Iliuminationskosten vom Vereine auch colorirt zu beziehen, el 158 Da sie so häufig‘ war, untersuchte ich gleich mehrere an Ort und Stelle, und fand: im Innern dieser Höhle eine Monanthia,, die mich ‚mit: ihren schwarzen dicken keuligen Fühlern, wodurch sie sich von allen ihren: Ver- wandten so ausgezeichnet unterscheidet, an.die M..aliawicornis: L. erinnerte, welche ich schon im Jahre 1835 in Purkersdorf, Jedoch aus einer. von dieser ganz abweichenden Blüthenmissbildung der T. chamaedrys vielfach gezogen hatte. An dem ährenförmig verlängerten Blüthenstaud dieses Teucerium ist nämlich an mehr oder wenigeren einzelnen Blüthen der obere Theil der Blu- menkrone blasig, und nur häutig aufgetrieben, nicht fleischig verdickt „.so dass der untere Theil nicht davon ergriffen, dem Kelche ‚dieses Anschwellen keineswegs nachtheilig, derselbe somit nie aufgerissen wird, sondern ganz unverändert bleibt. Der Auswuchs ist daher weniger auffällig obwoll. er, einmal erkannt, stets alsogleich bemerkt werden muss, da der ganze obere Blüthentheil:, folglich auch. der an der normal gebildeten Gamanderblume so tief ausgeschnittene Rücken sich stark entwickelt , an der Spitze aber die kuppelig gedeckte Knospenlage wie bei T. mont. verbleibt. Da nun T. cham. in Mödling beinahe ebenso häufig, wie T. mon- tanum vorkommt, so suchte ich eifrig nach, ob ich diese Verbildung nicht auch auffinden könne, aber vergebens. Es machte mich diess stutzen, denn wollte ich auch annehmen, dass das Insect den Berggamander als Wohnort vorziehe, in Purkersdorf daher, ‚wo ich diese auf Kalk angewiesene Pflanze nicht fand, das T. cham. blos als Surrogat zur Brutstätte zu benützen ge- zwungen sei, so blieb ein so ausschliessendes Verschmähen doch höchst auffallend. Es trifft sich nicht selten bei. Insecten, dass sie irgend eine be- sondere Vorliebe für Futter, Aufenthalt etc. zeigen, allein doch nie so aus- schliesslich, dass nicht gelegentlich auch das Ersatzmittel gewählt würde, vorzüglich wenn die Thiere häufig auftreten. Da mir an einer genauern Prüfung der Sache sehr gelegen war, um zu. sehen, ob die Thiere aus zwei so verschiedenartigen Auswüchsen identisch seien. wobei ich vorzüglich frische Exemplare zu untersuchen wünschte, so schrieb ich, da die Zeit, wo ich sie damals in Purkersdorf fand, eh meinen. Notizen a einem Freunde, mir genau von jener bezeichneten Stelle das T. cham. zu senden. Ich erhielt es schon nächsten Tags und zwar ganz mit dem Auswuchse besetzt „ wie ich ihn vor 18 Jahren dort aufgefunden. Ich verglich die Thiere, deren ich von jeder dieser beiden Pilanzen eine namhafte Anzahl (mehrere Hunderte) vor mir hatte, mit Sorgfalt, und obwohl ich mich anfangs nicht gleich dafür ent- scheiden wollte, so fand ich doch bald ein sehr leicht zu bezeichnendes Merkmal an allen untersuchten 'Thieren so constant vorhanden Ki dass sich die einer jeden der beiden Pflanzen zugehörigen ganz bestimmt dadurch unterscheiden liessen. Ich nahm die älteren Exemplare meiner Sammlung vor; kein einziges Thier aus dem Auswuchse des T. mont., die ich bisher nie gesammelt hatte, darunter, sondern nur solche aus T. cham. 159 In der Sammlung des k.k. Museums fand ich sie beide vermischt unter Monanthia clavicornis F., wo sie Herr Dr. Redtenbacher nach dem von mir bezeichneten "Unterschiede ganz leicht zu sondern vermochte. Inu Herrn G. Mayer’s Sanimlung fand ich drei Exemplare. Eines, aus Herrn Fieber's Er 1 woher, ist nicht- angegeben, gehört zu T. montanum; die zwei an- dern zu’ T. cham. Da die Thiere beider Pflanzen bisher wohl offenhar nicht unterschieden worden waren, was keineswegs auffallen kann, da nur die Entwickelungsgeschichte allein die’ Auhaltspuncte bierfür zu ergeben ver- mochte, so war in der Literatur auch nur da volle Gewissheit zu erlangen, wo die Treue der Abbildung oder die angegebene Futterpflanze jeden Zweifel beseitigte. Cimex clavicornis L., Tingis clavicornis Fhr., Cimex tigris Geoffr., Eurycera nigricornis Lap., Monanthia clavicornis Burm. lassen aus ihren Beschreibungen die Art nicht ermitteln, da sie zu wenig unter- scheidend sind, und die Bemerkung bei Linnde—.der Aufenthalt ist vom Ey an, bis zur Ausbildung in gewissen europäischen Blumen Gamanderlein genannt — diese Art nicht ganz unzweifelhaft bezeichnet. Erst Herr.-Schäff. inder Fortsetzung von Hahn’s wanzenart. Insecten B. 4. pag. 65 weist bei Eurycera clavicornisF. auf Reaumur mit der be- stimmten Aeusserung „in den verkrüppelten Spitzen einer Lippeublume, ich glaube Teucrium, jene, welche Reaumur abbildet.* Reaumur's Pflanze nun ist T. chaemadrys mit dem Auswuchse und die Abbildung der Wanze in H.-Sch. Taf. 129, Fig. 400 unzweifelhaft das dieser Pilanze angehörige Thier. Auch Panzer’s Ahbld. in Deutschl. Ins. Hft. 23, Taf. 23 gehört hier- ‚her. Fieber, der in den entomologischen Monographien den Namen Eury- cera L,ap. als längst schon vergeben in Laccometopus ändert, indem er die Aufstellung einer eigenen Gattung für begründet erklärt, „gibt unter der Be- ınerkung „zwischen den verkrüppelten Blättern und Blütnen des Teuerium cham. ebenfalls unverkennbar die. Abbildung des dazu gehörigen - Thieres. Allein gerade er, dem das Verdienst gebührt, die H 0 stsche Cimex Teuer in. Jacgq. Coll. U., einem hauptsächlich. botanischen Werke, worin. diese Wanze sammt Auswuchs beschrieben ist, ‚der Vergessenheit entrissen, und wieder an's Licht gebracht zu haben, indem er unter der Literatur Lace., clavicornis auch das Ho st’sche Thier aufführt, irrt, indem er sie als synonym hierher zieht. Host’s Abbildung und Beschreibung des Auswuchses auf T. mont. von dem gleichen Fundorte der Berge nächst Mödling nebst dem daraus gezogenen Thier ist auch das einzige mit Sicherheit auf die eingangs er- wähnte Art zu beziehende Citat, so dass ich kaum zu fehlen glaube, wenn ich alle andern zu dem Thiere von T. cham. stelle. Es ‚bedarf hier jedenfalls anch noch der Entmittlung, ob‘überhaupt nicht 'eine besondere geographische Vertheilung' oder sonst beschränktes Vorkommen‘ der Host’schen Art zu- kommt, da ihre bei weitem auffallendere Misshildung wohl weniger der Beobachtung entgehen kaun, als die der andern Art. Fieber's Angabe: „Zwischen den verkrüppelten Blättern und Blüthen des T. cham.“ könnte zu der irrigen Annahme verleiten, als wären die Blätter bei ‘deren Metamer- 217 160 , phose betheiligt, während sich das Thier ausschliesslich nur in. den mehr oder weniger. hlasig missbildeten Blüthen entwickelt und zwar immer. nur Eines in Einer Blüte , alle übrigen Pflanzentheile aber normal gebildet blei- ben, oder die Wanze selbst an einer Verkümmerung derselben Keiney An- theil hat. Ebenso ist die von Host Taf. 18, Fig. 1, f. g. abgebildete Parse nicht hierher, sondern einem Physapoden angehörig, welcher häufig zwischen und in den Blüten und Auswüchsen hin- und herwandert, was Host zu der irrigen Annahme veranlasste, es sei diess die am Boden entwickelte Larve, welche in die offene Blume krieche, die dann durch den Reiz des Nagens jene Verbildung erst eingehe. Uebrigens sind diese beiden Auswüchse auch in der Dissertation des AR.v. Kalchberg: „Ueber die Pfanzenauswüchse“ unter den Fleischge- wächsen, als: Sarcoma Teucrii montani et chamaedri, und ebenso in der von Hammerschmidt in seiner Zeitschrift gegebenen „Eintheilung der Pllanzenauswüchse“ in beiden jedoch ohne Bemerkung über das Thier oder sonstige Unterscheidung aufgeführt. Mit Hinweisung auf die beiden angege- benen Abbildungen in Beaumur Mem. IH. Tab. 34 und in Jacg. Coll. 11. Taf. 18 der betreffenden Auswüchse gebeich, ohne weiter in eine genauere Beschreibung und Aufzählung der übrigen subtileren Unterschiede einzuge- heu, nur das unterscheidendste Merkmal der Thiere derselben hier an, wobei ich jedoch hemerken muss, dass die Farbe der ausschlüpfenden Thiere hell- grau bereift erscheint, mit schwach röthlich braunem Ton. ' er Laccomelopus clavicornis L. Hierher alle Beschreibungen und Abbildungen mit Ausnahme des in Fieber entomologischen Monographien pag. 97 angeführten Cimex Teuerü Host, Jacg. Coll. N. S Der häutige Rand des Rückschildes und der Flügeldecken merklich breit (0,1mm-) slasig mit schwarzen Querstreifen. Namentlich der Rand des Rückschildes stets deutlich sichtbar längs dem buckligen Winkel desselben bis hinter die Flügeleinlenkung hinabreichend, mit 6 — 8 ziemlich regelmässigen schwarzen Querstreifen geziert. Von den Querstreifen der Flügeldecken sind die ersten 8 — 10 zu 2 — 3 ungleichmässig genähert, manchmal einer mit einem schiefen Queraste nach innen. Die nächsten bilden mehr oder weniger zusammenhängend ein ma- schiges Netz. Mus Laccomeltopus Teucrii Host. Cimex Teucrü Jacg. Collect. II. pag. 255, Taf. 18. Der häutige Rand ı der Flügeldecken halb so breit, wie bei clav., der des Rückenschil- des oft ganz undeutlich an der Flügeleinlenkung nur als scharfer Rand vorhanden, und dessen Querstreifen undeutlicher, braun, nie schwarz. Die 18 — 20 Querstreifen des Flügeldeckenrandes sind ziemlich regelmässig, nur einige zu zweien genähert, am Rande zusammen-- 161 fliessend, höchst selten einer mit einem. tiefen Queraste verseheu, nie aber bilden sie ein maschiges Netz. Farbe derselben mehr oder minder tief braun. t Die Thiere bleiben, selbst vollkommen ausgebildet, noch lange gerne im Auswuchse, nur wenn derselbe fault, was.in geschlossenen Gefässen , wo ich die abgezupften Auswüchse zusammenhäufte, leicht geschieht, verlassen selbst unausgebildete, jedoch nicht gerne, denselben. Nie fand ich mehr als Ein Thier in jedem, einen einzigen Fall ausgenommen, auf den ich aber nicht viel Gewicht lege, da er in solchen zusammengehäuften Auswüchsen vorkam, wo dasselbe.erst später hineingeschlüpft sein kann. Ich fühlte mich nicht veranlasst, den Host’schen Namen zu ändern, obwohl gerade die Nichtunterscheidung der heiden Teucrien-Arten vielleicht Schuld trug, dass deren Thiere nicht früher schon beachtet und getrennt wur- den., Eiumal festgestellt, halte ich. den Namen ‚für eine Marke, an der ich nicht nöthig habe, gleich einer chemischen Formel, den ganzen Inhalt ab- zulesen. D Es ist diess übrigens wohl wieder ein Beweis, dass nur die Lebens- geschichte die unumstösslichste Begründung der Arten, möglich macht und weiter fördert, als alle Untersuchungen ‚an Cadavern blos allein. Bei der Versammlung der Ornithologen in Altenburg im Jahre 1852 wurden über-eine physiologische Erscheinung gleichzeitig durch die Herren H. Schlegel und L. Martin von einander unabhängige Beobachtungen mitgetheilt, die damals schon das höchste Interesse erregten, da sie unstreilig zu den wichtigsten Folgerungen führen müssen; auch seither schon zu mehr- fachen Erörterungen veranlassten, in welchen sich die bedeutendsten Heer- führer der Ornithologie entgegen zu treten scheinen. Es ist diess der Wechsel des Jugendkleides der Vögel, so wie der Uehergang vom Winterkleide zum Hochzeitskleide; und somit wohl wieder ein Beweis, dass auch die alltäg- lichsten, Erscheinungen in der Natur nicht nur nicht erschöpft, sondern selhst in der Erkenntniss ihrer gewöhnlichsten Beziehungen oft sogar jeder sichern Grundlage enthehren. Schlegel und Martin stellen den, mit vielen von ihnen‘ beige- brachten, Beweisen belegten Satz auf, dass das Hochzeitskleid der meisten ı Vögel nicht durch Wechseln der Federn, sondern ‘durch eine Weiterent- wicklung desunscheinbaren, schon im Herbst bei der einzigen wahren Mauser, die sie den Vögeln zugestehen, . entsprossenen Gewandes. hervorgebracht werde. Während ein Theil der Ornithologen sich dieser neuen Ansicht, die aller- dings einige bisher immer nur leichthin behandelte Räthsel dieser Erscheinung ganz ungezwungen 'zu lösen vermag, unbedenklich anschliesst, sind es einige gewichtige Stimmen, ‘die sich dagegen erhoben haben, und die nicht geeignet sind, diese anderseits wieder so höchst überraschende Thatsache, die der Ausnahmen: gar manche bedingen wird, anzunehmen.- 7 162 Wohl mit Recht warnt Gloger vor Einseitigkeit, vor Uebertreibung, vor ‘Verwirrung. die den Gegenstand in den Wirbel der Parteiung zu drän- gen drohen, inden es sich zur sichern Lösung darum handle, denselben stets klar und bestimmt in’s Auge zu fassen, und es dürfte auch kaum möglich sein,. sich irgendwo klarere, directere Fragen zu stellen, als hier, die aber allein nur in der unmittelbaren, fortgesetzten Beobachtung in der Natur ihre Lösung finden können. ’ Jedenfalls ist die Sache von so hohem Interesse, dass ich es vollkom- men gerechtfertigt glaube, dieselbe zur Beachtung dringend anzuempfehlen, um so mehr, als wir der thatsächlichen Beweise hierüber wohl ganz er- mangeln. Wenn ich im Nachfolgenden einiges hierher Gehörige berühre, so kann es keineswegs sein, um Entscheidendes zu geben, da bei den wenigen Er- fahrungen , die ich aus früherer Zeit anzuführen im Stande bin, die Auf- merksamkeit nicht gerade hierauf gerichtet war; als vielmehr, um vielleicht irgend etwas anzudeuten, was zur leichtern Lösung dieser Frage beizutra- gen vermag. “ ‘Dass ich dabei besonders gefangene oder domesticirte Thiere in’s Auge fasse, deuen ich hierbei Jedenfalls eine wichtige Rolle beimesse , mag die Zukunft rechtfertigen. Ich übersehe keineswegs, dass die Mauser bei gefan- gen gehältenen Vögeln meist eine Unregelmässigkeit erfährt, die sie zu bestimmten, entscheidenden Folgerungen für den ‚bei: weitem grössten Theil dieser, Erscheinung untauglich' macht , allein gerade die Frage über den Wandel der Feder selbst, abgesehen von dem wirklichen’ Wechsel, möchte denn doch hier zuerst eine unzweifelhafte Lösung oder Bestätigung erfahreu, wenn iauch nur in theilweiser Richtung. Man mag immerhin einwerfen, dass manche Farben im Käfige sich nicht so ausbilden, wie ich diess selbst schon in einer früheren Arbeit für das schöne Roth der Meerzeisige, das Metallblau des Blaukelchens etc: nachgewiesen habe, ja auch die Brünstigkeit und wirkliche Begattung selbst in der Gefangenschaft diese Farbenpracht nie mehr hervorzurufen vermag, soist denn doch ein immerhin noch deutliches Ab- und Zunehmen der Intensität nicht ganz ausgeschlossen. ‚Es: dürfte wohl inconsequent genannt werden, wenn man Erscheinun- gen: einer hestimmten Periode mit gleichem Ergebnisse zu ganz änderer Zeit zusammenwirft, oder leicht und oberflächlich abthut. Jedermann weiss, dass, wenn man jungen, kaum flüggen Mönchsgras- mücken Federn aus'der- Platte des Kopfes, oder, wie auch Schlegel be- merkt, dem Amsel- oder Gimpelmännchen derlei ausrupfi, die Ersatzfedern gleich die Färbe des vollkommenen Kleides zeigen. Es ist diess ein so durchgrei- fendes Gesetz, dass vielleicht kaum eine Ausnahme stattfindet, so dass sie wohl alle Vögel zeigen , deren Jugendkleid den Weibchen ähnelt, oder wo dasselbe, wenn die verschiedenen Geschlechter der Eltern weniger ungleich sind, ganz von.ihnen differirt. Sollte stellenweise hier der gleiche Reiz so vorzeitig einwirken, der zur Zeit der Liebe später, dann erst allgemein sich 2 163 kund gin? Ich glaube kaum, dass diess mit der Verfärbung im Sinne Schle- gsels und Martin’s identificirt werden könne. Gewiss haben wir eshier mit ‚einem weit vielgestaltigeren Vorgange zu thun, denn, obwohl ich von vorne herein gestehen muss, dass ich ohne directen Versuch, den ich bisher natür- lich nicht in dieser Ahsicht vorgenommen, auch nicht zuversichtlich abspre- chen kann — nie wüsste ich mich zu erinnern ,„ bei alten Vögeln mit un- scheinbarem Wintergewande auf diese Art ein solch’ verfrühtes theilweises Sch muckkleid bemerkt zu haben, obwohl ich oft genug weiss, dass gewalt- same Federnverluste zufällig zur Winterszeit bei Steindrosseln, Brannellen, Finken, die ich gefangen hielt, vorgekommen waren. Ich bemerke bierbei zugleich ausdrücklich, dass diese Vögel zur Zeit der Liebe auch im Käfig eine bedeutend erhöhte Färhung zeigen, ohne dass man zu dieser Periode daselbst eine solche Menge Federn fände, die ein vollständiger Federnwech- sel nothwendig ergeben müsste. h Wenn Schlegel sagt: „das junge Männchen des ge- meinen Fasan verfärbt grösstentheils schon im Spät- jahr,“ so ist diess, wo es nunmehr so ausserordentlich nothwendig wird, die beiden Ausdrücke: Verfärbung und Verwechslung des Ge- fieders scharf gesondert zu halten, — unrichtig, denn sie wechseln ihr Kleid, und zwar zeuge, dass wir es auch hier mit einer vielgestaltigen Er- scheinung zu thun haben, weit abweichend von den kleinen Sing- und vielen andern Vögeln, die selbst noch im Frühjar unverfärbt zu uns zurück kom- men, in rascher Folge auf das aus den Dunen entsprossene erste Feder- kleid, wenn der Vogel nur erst „halbgeewäachsen“ genannt werden kann. Keine jener aus den Dunen abstammenden Federn geht hierbei irgend eine Farben- oder Formänderung*ein, sondern das ganze Kleid über Kopf, Brust, Rücken und Unterleib entsteht. vollständig aus neuen Federn, die noch in der Hülle eingeschlossen schon ihre volle Zeichnungs- und Farbenanlage an sich tragen. Ein ganz gleiches Verhältniss zeigt sich beim Repphulın. Bei einem Aufzuge wilder Stockenten in Bistritz habe ich auch Gelegenheit gehabt, zu beobachten, dass die jungen Enteriche dieses Schmuckkleid durch F e- dernwechsel erlangen; kann jedoch nicht bestimmen, ob diese hei den Alten zu ziemlich gleicher Zeit vorkommende Aenderung durch Wechsel oder Verfärben geschieht. Die unmittelbar darnach erscheinenden ge- krümmten zwei Federn der Schwanzdecke kommen zuverlässig aus neuent- stehenden Kielen. Wie es sich mit der Halskrause von Podiceps etc. verhält, muss fernere Untersuchung feststellen. So weit die jetzigen Erfahrungen reichen, und so weit wir also diese Erscheinung kennen, ergibt sich wohl als unerlässliches Erforderniss , dass wir in dieser Beziehung nicht nur Art für Art in Untersuchung ziehen wer- den müssen, sondern dieselbe an dem Individuum selbst zu Ende zu führen ge- nöthigt sein werden. Nicht die Farbe, die Form, der Glanz. der Feder, nicht die Grösse, noch die Verwandtschaft des Vogels gibt einen Anhaltspunct zur Generalisirung. Wenn man Vögel von der Grösse der Gans schon im ersten 164 u Jahre im vollen Schmucke erscheinen sehen kann, so erhält dagegen der Goldpirol dasselbe erst so spät als der Schwan; ja selbst für den Haus- röthling glaubt man diese Verzögerung nachweisen zu können. Wie Jeicht kann diess nun auch bei den Fliegenschnäppern der Fall sein; es ist daher kein unumstösslicher Schluss möglich, wenn man nicht das Iudividuum selbst im Auge zu behalten vermag. Umgekehrt sah ich den Eisvogel, deren ich einige schon erzogen, sein herrliches metallschimmerndes Gewand schon im ersten Jahre anziehen. Während aber bei dem Schwäne das vollendete Kleid mit dem Zeitpuucte der eintretenden Zeugungskraft zusammenfällt, nisten jene kleineren Vögel auch schon in ihrem weniger ausgezeichneten Federn- schmucke. Brütezeit und Fähigkeit ist daher nicht das einzige Criterium den höchsten Glanz des typischen Kleides hervorzurufen, das heisst jenes Kleides, welches man als das vollkommen ausgebildete bezeichnen muss, und wel- ches die mit dem Alter immer ausgeichneter werdende Bildung besonderer Zierfedern , z. B. im Leierschwanze des Birkhuhns, der Nackenfedern des Nachtreihers, der Schaftspitzen des Seidenschwanzes u. s. f. oder überhaupt des ganzen Anzuges nicht in sich schliessen Kanii. Versammlung am 2. November 1853. Vorsitzender: Herr Vicepräsident Ludw. R. v. Heufler. Neu eingetretene Mitglieder: Als Mitglied P. T. Herr bezeichnet durch P. T. Herru Augusti Karl! ........u...0. SEE AR .. F. Hardenroth u. Rogenhofer. Belteki Johann von, Dr. d. Med. ...... Dr. J. Egger u. G. Frauenfeld. Bernard Josef, Handelsmann ........... .. @. Frauenfeld u. Dr. Supanz. Brandt Johann, Prätiosen-Schätzmeister H.G. Kästner u. E. v. Uleram. Bremi Wolf. J. J., in Zürch ......... « &. Mayr u. G. Frauenfeld. Heer Oswald, Professor in Zürch ...... STE N ar Het Karl... Dr RETRO nee ....J. Nawratil u. J. Tomaschek. Mitde, Maler in Lübek .... ....2r.... . G. Mayr u. G. Frauenfeld. Netoliczka, Dr. Eug., Prof. in Brünn .... J. Nawratit u. J. Tomaschek. Raspi Alois, Dr. d. Med. u. Chir. ... .. V. Totter u. G. Frauenfeld. Schlesinger, Dr. Hermann ............ .. G. Frauenfeld u. Dr. Supanz. Siebold Theod. v., Dr. u. Prof. in München Dr. Kner u. G. Frauenfeld. Suttner Gustav, Ritt. VON ..... vereenen G. Frauenfeld u. Dr. Supanz. 165 Als Mitglied P. T. Herr bezeichnet durch P. T. Herru Supanz, Dr. Bartolomäus ......rrrc.er- "G. Frauenfeld u. A. Semeleder, Stadler Anton, Dr. Med. in W.-Neustadt Ang. u. Joh. Semeleder. Vest Eduard v., Dr. d. Med. u. Chir. .... v. Totter u. G. Frauenfeld. Wimmer, Prof. in Breslau .........+...- beide Secretäre. Eingegangene Gegenstände: ENE über die Verhandl. der k. sächs. Ges. der Wissensch. zu Leipzig Leipzig 1853..I. II. 8. Anschluss zum Schriftentausch. Sitzungsber. XI. 1. 2. u. Almanach 1854 d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien. 8 . 13. Bericht üb. d. Mus. Francisco-Carolineum in Linz. 1853. 8. Monatsberichte der k. preuss. Ak. d. Wiss. zu Berl. 1852. 11. 12. 1853. 1— 7 8 Schriftentausch. Massalongo Dr. A. Sulla Lecidea Hookeri di Schaerer. Verona 1853. 8. Geschenk des Herrn Verfassers. Sturm Dr. J. Deutschlands Fauna: Käfer, 22. Band. Nürnb. 1853. 8. Geschenk Sr. Durchl. des Herrn Fürsten v. Khevenhülter. Hoffmann Fr. System des Futterbaues. Wien 1854. 8. Dorner Jos. Die Traubenkrankheit. Pesth 1853. 8. Oett1lJ. Klaus, der Bienenvater aus Böhmen. Saaz 1853. 8. Mazzi ‚Franc. da, Elementi di zoologia. Venez. 1853. 8. Trevisan V.B. A. Metodo certo per prev. i danni del bianco dei grappoli. Padua 1853. 8. 'Beiwinkler K. Der Förster. Pesth 1853. 8. (ungarisch.) Storia naturale ilust. d. regno animale. Venez. 1853. 6. 4. Fortsetzung der Zeitschriften. - Sämmtlich Geschenke von der k. k. oberst. Polizeibehörde. Ein Packet Pflanzen. Geschenk des Hrn. Baron Fürstenwärther. Ein Packet Pflanzen. Geschenk des Hrn. G. Seelos in Botzen. In Bezug auf das Vereinslocale, woselbst ‘die einlangenden naturwissenschaftlichen Werke sowohl, wie die daselbst niedergelegten Sammlungen zur Besichtigung und den P. T. Mitgliedern zur Unter- suchung und Benützung zugängig sind, ist in der Ausschusssitzung am 31. October 1853 folgender Beschluss. gefasst worden: 22 : 166 Obwohl das Locale des zoologisch-botanischen Vereins, Herrn- gasse, sländischer Palast, ‚Nr: 30, 3. Stock, wie bisher, mit Ausnahme Samstags und der Sonn- und Feiertage, täglich Nachmittags von: 2 Uhr an geöffnet ist, so wird doch durch die in den Wintermonaten so früh eintretende Dunkelheit diese Benützung so beschränkt, dass es zweckmässig erscheint, Einen Tag in der Woche zu bestimmen, wo diese durch Beleuchtung des Lesezimmers in ausgedehnterem Masse ermöglicht ist. Es wird dasselbe daher, von jetzt angefangen, jeden Freitag bis 9 Uhr Abends geöffnet bleiben, und so lange diess nöthig ist, hin- länglich erleuchtet werden. Sämmtliche P. T. Mitglieder sind somit eingeladen, diese nicht unbedeutende naturwissenschaftliche Literatur und Materjale ‚recht fleissig zu benützen. Hr. Prof. A.Pokorn Y hält ‚folgenden Vortrag über das ‚grosse Kr yptogamenherbar des Hrn. R. L. v. Heufler. Es gibt Botaniker, unter ihnen sogar berühmte, Autoritäten, welche nicht begreifen, wie verständige Männer ihre beste Zeit und Kraft, oft ihr ganzes Leben dazu verwenden können, dürres Heu in Papier einzuwickeln und es mit gelehrt klingenden Namen zu benennen. Ich weiss nicht, ob auch schon Zoologen zu der Paradoxie gelangt sind, zu zweifeln, ob man. ver- nünftiger Weise Käfer, Fliegen und andere Insecten. spiessen , Bälge aus- stopfen oder Weingeistpräparate aufbewahren könne. Ich weiss nur, dass allerdings Sammlungen nicht als das letzte Ziel aller Naturforschung zu be- ‘ trachten sind, wohl aber zu den sichersten, ja zu den unentbehrlichen Mitteln gehören, um zu jenem Ziele zu gelangen. Man ist in weiten Kreisen seit den frühesten Zeiten gewöhnt, den Namen eines Naturhistorikers von ihm gehörigen Sammlungen für unzertrennlich zu halten. Auch der Verein ist von der Nützlichkeit and Nothwendigkeit der Sammlungen so durchdrungen, dass er sich Aufstellung derselben zur Hauptaufgabe machte; und so glaube ich, dürfte insbesondere noch immer die Mehrzahl der Botaniker mit mir in Linne’ Wahlspruch einstimmen : »Herbarium necessarium omni botanico!« Die Zweckmässigkeit von Herbarien zugegeben, resultirt auch sogleich ihre systematische und. pflanzengeographische Wichtigkeit für die Zwecke unseres Vereins, wofern sie innerhalb der Grenzen des von diesem zu unter- suchenden Gebietes sich befinden. Das schätzenswerthe Materiale, welches in ihnen aufgespeichert liegt, kann von Seite des Vereins in doppelter Beziehung ausgebeutet werden, indem einerseits die Austriaca die heimische Flora naeh Inhalt und Umfang bereichern, andererseits aber auch die ausserösterreichi- 167 schen Arten und Exemplare zur nähern Vergleichung und Bestimmung der heimischen höchst erspriesslich sein können. Aus diesem doppelten Grunde dürfte es dem Vereine erwünscht sein, von bereits vorhandenen Sammlungen nähere Kenntniss zu erhalten, namentlich, wenn sie sich durch grosse Reich- haltiskeit, genaue Bestimmung, musterhafte Ordnung und zweckmässige Einrichtung auszeichnen. ! Eine derartige Sammlung befindet sich in den Händen unseres verehrten Vicepräsidenten, Herrn Sectionsrathes R. v. Heufler und ich erlaube mir, die Öffentliche Aufmerksamkeit anf diese den Besitzer, wie sein Vaterland gleich ehrende Sammlung um so mehr zu lenken, als sie bei der bekannten Liheralität ihres Besitzers jedem wahren Pflanzenfreunde leicht zugänglich ist und ähnlichen Unternehmungen als ein vorzügliches Muster anzuem- pfehlen sein dürfte. Bekanntlich hat Hr. v. Heufler seine grossen Phanerogamen-Herbarien öffentlichen vaterländischen Instituten, wie dem Innsbrucker Museum , dem Gymnasium von Botzen und dem zoologisch-botanischen Vereine geschenkt; sich selbst aber nur die von ihm mit besonderer Vorliebe betrachteten Kryp- togamen beibehalten. Hierdurch, so wie durch mehrseitige Beiträge und durch den Ankauf werthvoller fremder Sammlungen kam ein sehr beträchtliches Materiale zusammen, welches nun, in ein geordnetes Ganzes verschmolzen, das grosse Kryptogamen-Herbar des Hrn. R. v. Heufler bildet, über dessen Umfang, Inhalt, Anordnung und Einrichtung im Folgenden mitgetheilt werden soll. Dem Umfange nach hegreift dieses Herbarium alle Abtheilungen der Kryptogamen und enthält in 38 grossen Folio-Fascikeln die bedeutende Zahl von 9500 Nummern und 3500 Arten. Nach den einzelnen Abtheilungen veı- theilt sich diese Summe derartig, wie es die hier angeschlossene kleine Uebersicht darstellt, wobei auch der Vergleichung wegen die Zahl der in Rabenhorst's Kryptogamen-Flora beschriebenen Arten beigefügt ist. ’ Rabenhorst’s Fascikel: Nummern: Arten: Arten: Algen: u ö 4 1000 500 1434 Flechten: 11 2200 410 435 Pilze: 12 3200 2040 4054 Lebermoose: 2 400 93 177 Laubmoose: : 8 2500 420 539 Kryptog. Gefässpflanzen : 1 200 90 69 38 9500 3493 6708 Aus dieser Uebersicht wird klar, dass diese Sammlung bereits mehr als die Hälfte der Rabeuhorst’schen Kryptogamen enthält, und dass der srösste Theil des Ausfalles auf die schwer complet zu erhaltenden Pilze und Algen entfällt. Die Flechten, Moose und kryptogamischen Gefässpflauzen hingegen sind fast ganz complet vorhauden. Aus der Vergleichung der Zahl 222 168 BANN der Arten und ‚Nummern ‚erhellt zugleich, dass jede Art durchschnittlich durch, drei Nummern, .d. i. durch von drei verschiedenen Standorten gesam- wmelten Exemplare vertreten ist. Bei diesem bedeutenden Umfange ist der Inhalt dieser Sammlung ebenso reich an Selteuheiten, als an werthvollen Original Exemplaren.; Herr v. Heufler hat selbst einen nicht unbeträchtlichen Theil seines ‚Herbars. in den verschiedensten Gegenden, ‚als in Tirol, Istrien. Unter-Oesterreich, Sieben- hürgen und Italien gesammelt. ‚Ausserdem erhielt er werthvolle, alle Kryp- L(osamenabtheilungen umfassende Sammlungen vom Hrn. Baron Hausmann aus Tirol, von Hrn.,Schneller in Pressburg und dem Hrn. P. Stanislaus Reisacher, . Gymnasiaiprofessor in- Botzen. Eine der interessantesten Acquisitionen in dieser: Beziehung aher war die gegenwärtig. bereits so sel- tene classische „Flora heiwetica exsiccata“ von Schleicher und zwar in einer Vollständigkeit, wie sie nicht leicht wieder zu finden ist. Nebst diesen allgemeinen Sammlungen enthält das,Herbar noch zahlreiche, einzelne Classen der Kryptogamen umfassende Beiträge. Von Algen finden sich Raben- horst Algen Sachsens (1—30 Decade) und desselben Baccillarien Sachsens (1—7 Decade) vor; von dem bekannten, Botauiker Botteri eine Sammlung Meeresalgen aus Dalmatien, meist von der Insel Lesina und von Maria de Cattaneis eine andere aus Zara. Unter den Flechten befindet sich die grosse Sammlung Schwerers, „Lichenes helvetici exsiccati” complet (v. Nr.1—650) vor. , Ausserdem haben. die Lichenologen, Hampe, Massalougo und Kremplhuber werthvolle Beiträge geliefert. Die Pilze sind durch Raben- horst’s grossartiges „Herbarium ınycologieum“, (Centur. 3—18) und durch einige Hefte der Schmidt und Kunz’schen Sammlung, so, wie durch Beiträge des böhmischen Tauschvereines und. viele gut präparirte Fleisch- schwämme von Trog in. der Schweiz vertreten. Von Moosen enthält die Sammlung. von speciellen Coltectionen das nun -schon. höchst. seltene KF unk’sche -Moostaschenbuch , eine äusserst werthvolle und. umfangreiche Moossammlung, Sendtner's („Bryotheca Sendtneriana“), so wie zahlreiche interessante Beiträge von. Sauter, Schimper und Bamberger. Mit sehr geringen Ausnahmen ist die ganze Sammlung genau bestimmt und vollständig geordnet. Bei dem Mangel eines neuern, alle Classen ‚der Kryptogamen umfassenden Hauptwerkes wurden die Algen nach Kützing’s „Synopsis algarum,* die Flechten nach C..Montagne’s „Article. Lichen“ im „Dictionnaire des scienses naturelles“ (1846), die Pilzenach Fries „Summ«a vegetabilium“, die Lebermoose nach Nees, Lindenberg und:@ottsche „Synopsis hepaticarum“, die Laubmoose nach C. Müller „Synopsis mus- corum“, und die eryptogamischen Gefässpflanzen nach Endlicher's „Genera“ geordnet. Was endlich die Einrichtung dieser Sammlung anbelangt , so’ ist sie ebenso eigenthümlich, als. ihrer Zweckmässigkeit wegen. allgemein empfeh- leuswerth. Es dürfte auch nicht leicht eine zweite grössere Kryptogamen- Sammlung geben, ‘welche nach einem. einheitlichen Plau und mit solcher ZZ - 169 Eleganz in, allen ihren Theilen durchgeführt wäre, wie es eben hier der Fall ist.. Als ein besonders glücklicher Gedanke muss hervorgehoben werdeu, die einzelnen Nummern nach ihrer Grösse zu formatisiren. Bei der sehr verschiedenen Grösse der Kryptogamen erschien es nämlich "unzweckmässig sie nach Art der Phanerogamen unmittelbar auf halbe Folio-Bögen zu .be- festigen, weil, wenn man Jede Nummer auf einen separaten Bogen spannt, hierdurch sehr viel Papier und Raum, verschwendet, gleichzeitig, aber auch die Uebersicht erschwert wird; befestiget man hingegen mehrere Nummeru auf denselben grossen Papierbogen, so lehrt ‚die Erfahrung, dass man nur zu häufig in die Lage versetzt ist, Aenderungen in der Einreihung vorzu- nehmen, was jedoch dann mit sehr viel Umständlichkeiten und Unannebmlich- keiten verknüpft ist. Beide Schwierigkeiten ‚verschwinden jedoch , wenn man alle Nummern nach ihrer Grösse auf gleiche Octav-, Quart- oder in seltenen Fällen selbst Folio-Blätter für immer spannt, und nun die einzelnen "Blätter entweder nur lose oder schwach befestigt in die Speciesbögen hinein- lest, Man.erzielt hierdurch den Vortheil, auf der Fläche eines halben Bogens entweder vier Nummern auf Octavblättern, oder eiie Nummer auf einem Quarthlatt und zwei auf, Octavblättern, oder endlich zwei Nummern auf Quartblättern unterzubringen. Hat man noch mehr Nummern derselben Species, so werden sie auf dazwisschen befindliche halbe Bögen von dem Papier der Speciesbogen gelegt. Man erzielt dabei ausser der Raumersparniss eine völ- lige Gleichförmigkeit der Fascikel und eine äusserst lehrreiche Uebersicht der Formenreihe einer Species. — Zu den ganzen und halben Herbarienbögen wurde das beliebte bräunliche Naturpapier, wie es auch zum Vereins-Herbar genommen wurde, gewählt. Die Octav-, Quart- und auch Folioblätter, auf “welche die Pflanzen unmittelbar aufgespannt sind, bestehen aus weissem, festen Schreibpapier. Die Steinflechten sind auf der leeren Seite vom Stein- schleifer platt Beschliffen, und auf dicken Blättern von weissem Kartenpapier befestigt. Fast alle Kryptogamen sind offen mit Papierstreifen oder Gummi befestigt; verhältnissmässig wenige, welche zerstäuben, befinden sich in Pa- pierkapseln, welche ihrer Unbequemlichkeit wegen, ‚so viel als möglich ver- mieden wurden. Ein vorzügliches Lob verdient die höchst genaue und zum Theile sehr zierliche Etikettirung. Jede Nummer trägt oben eine Se kleine Etikette mit der Aufschrift: „Herbarium Heuflerianum.“ Diese Bezeichnung erweist ‚sich vom vorzüglichen Nutzen heim Wegleihen einzelner Partien. Die Original-Etiketten sind überall beibehalten, und mit grosser Genauigkeit, ineist durch gedruckte schmale Etiketten bemerkt, woher sie rühren. Endlich führt Jeder Species-Bogen von aussen unten links; uud jeder Genus-Bogen unten rechts kalligraphisch geschrieben, den Namen der eingeschlossenen Art oder Gattung, so dass das Auffinden derselben mit Leichtigkeit geschieht. Es unterliegt keinem Zweifel, dass das eben 'beschriebene Kryptoga- men-Herbar des Herrn von Heufler in kürzester Frist eine noch viel be- deutendere Ausdehnung und Wichtigkeit erhalten wird. Schon sind von ver- “ 170 schiedenen Seiten bedeutende Bereicherungen zugesagt, und Kewiss wird bei allgemeinerer Bekanntwerdung der Sammlung jeder Österreichischer Krypto- samen-Forscher es sich zur Ehre anrechnen, in diesem Normal-Herbar durch zahlreiche Beiträge vertreten zu sein. Wenn man bedenkt, dass die Samım- lung schon gegenwärtig Vieles enthält, was man sonst in dem weiten "Oesterreich vergeblich suchen würde, so kaun man dem Besitzer nurdankbar | sein, dass er mit nicht unbedeutenden Kosten zum Nutzen und Frommen der österreichischen Kryptogamen-Forscher bereits so viel geleistet hat. Zum Schlusse erlaube ich mir, mehrere Proben aus dem besprochenen Kryptogamen-Herbar vorzuzeigen, aus welchen man ersehen kann, dass selbst die am schwierigsten zu präparirenden Abtheilungen durch’ vortrefflich erhaltene Exemplare vertreten sind. Als Beispiel für die Reichhaltigkeit des Herbars zugleich kann die vorliegende Steinflechtengattung Urceolaria die- nen, von welcher nach Schärer alle europäischen Arten bis auf U. heli- copis und nodulosa vertreten sind. Von den Cetrarien sind selbsı C. Laureri und bavarica vorhanden, Von Fleischschwämmen mögen insbesondere die vor- liegenden Exemplare von Agaricus muscarius, campestris und procerus, so wie die verschiedenen Botetus-Arten die Möglichkeit einer vorzüglichen- Conservirung anschanlich machen. Hr. Dr. A. Schmidl sprach über die Ergebnisse seines diess- jährigen Besuches einiger Höhlen des Karst. Aus der Piuka Jama, der Adelsberger Grotte und der Podlaaser Höhle brachte derselbe fünf Species von Agaricus mit, welche er dem Hrn. Prof. Pokorny zur Untersuchung übergab. | In der Magdalenen Grotte bei Adelsberg wurden im Verlaufe dieses,Sommers zehn Stück Proteen gesammelt, eines darunter. von anschnlicher Grösse, 44 Zoll lang, welches Dr. Schmidl vor- zeigte. In der Podlaaser Höhle fand er ein besonders reichhaltiges Lager von Knochen des Ursus spelaeus, und zeigte mehrere Unter- kiefer u. dgl. von diesem Fundorte vor. Herr G. Frauenfeld liest ‘folgende eingesandte Aufsätze: a) Bemerkungen zu dem Aufsatz vom Hrn. Wawra in den Verhandlungen des zoolog. -botan. Vereins in Wien. .Von Hrn. Albin Heinrich aus_Brünn. Herr Wawra zählt in den Verhandlungen des zoologisch-botanischen Vereines in Wien, 1. B. 1852, S. 161 — 167 die von ihm in Brünn aufge- fundenen Pflanzen als Vorarbeit zu einer Flora von Brünn auf, und im 2. Bande S. 59 — 65 folgen Ergänzungen dazu von ihm selbst. So schätzens- Irz1 werth das. Unternehmen -und der jugendliche Eifer dieses Mannes Anerkennug, die wir ihm nicht versagen, verdient; so hätten wir doch im Interesse der Natur- und Landeskunde gewunschen, Herr Wa wra hätte eine andere Ge- gend im Norden, oder nordöstlichen Mähren, das weit weniger bis jetzt bo- tanisch durchforscht ist, zu seinen Excursionen und Pflanzeneinsammlung gewählt, weil dadurch ‚eher mit Wahrscheinlichkeit eine Bereicherung für die Flora. Mährens zu hoffen gewesen wäre, als in der nächsten Umgehung von Brünn die bereits von tüchtigen und kenntnissreichen Botanikern, als: Hochstätter, Schott (starb als k. k. Hofgärtner in Wien), Rohrer, Thaler Wilh., Tkany, Bayer, Dr. Reissek, Schlosser etc. etc. mit vieler. Vorliebe, Umsicht, Kenntniss und langjähriger Beobachtung und Erfahrung durchforscht, und dem wissenschaftlichen Publicum auch schon bekannt geworden ist. „Wohl habe ich,“ sagt Herr Wawra, „seit ‚dem, Jahre_1847 alle Winkel, dieser Gegend mit der gewissenhaftesten. Ausdauer dursucht, nament- - lieh. im Jahre 1848, das mir volle Musse dazu. gewährte ; trotz dem darf ich aber.kaum erwarten, dass dieses Verzeichniss wirklich erschöpfend ist,“ Das Fehlende zu ergänzen, die hier und da eingeschlichenen Unrichtigkeiten und - Irrthümer zu berichtigen., die Stand- und Fundorte einiger Pllanzen mit erösserer Genauigkeit nachzuweisen etc. wollen wir einem sachkundigeren Beohachter, der sich bereits durch einige Decennien mit dem Studium der Bo- tanik überhaupt und mit der Flora von und um Brünn insbesondere ernstlich beschäftiget, überlassen; dagegen glauhen wir die „geologischen Ver- hältnisse Brünns‘‘ um so mehr einer Besprechung unterziehen zu sollen, als Herr Wawra 8.164 sagt: „Es war eine meiner Hauptaufgaben zu erforschen, in wie weit die geognostische Beschaffenheit des Bodens auf die Vertheilung der Pflanzen von Einfluss sei. Zur Beantwortung dieser Frage bieten die geologischen Verhältnisse Brünns vielleicht die beste Gelegenheit ; denn selten finden, sich auf einem Puncte so viele Formationen zusammen- gedrängt, als eben hier.“ Wahr ist's, dass in der nächsten Umgebung von Brünn eine Mannigfaltigkeit verschiedener .Gebilde auftritt, die man oft in und auf einer langen Reihe Berge bei der sorgsamstien Durchforschung selten so nahe an einander gehäuft aufzufinden vermag; desshalb aber haben unsere Gebirge keinen Anspruch auf die Benennung, die ihnen Herr Wawra hei- legt: „das nächste Hochgebirg ist das mährische.‘ Anhöhe oder Bergspitze im ganzen ehemaligen Brünner Kreise eine Höhe über die Meeresfläche von 400 Klafter erreicht, ist,bei der Höhenleiter, die im 2. Bande S. XIV. — XVI. der Topographie von Mähren schon im Jahre 1836- erschien, gehörig nachgewiesen. Zu den ältern Formationen, die au die Ober- fläche treten, zählt Herr Wawra: 1. Roth todt liegendes. Es tritt mehr gegen Süden auf, und namentlich um Brünn. Es bildet z. B. den rothen Berg (Urgranit C.) und erstreckt sich weiter in die südliche Ebene.‘‘ Autopsie hätte Herrn Wawra die Ueberzeugung verschafft, dass das roth todt Liegende sich weder nach Sü- Dass keine 172 den in die Ebene, noch nach Westen in das Hügelland weit verbreite, weil es ven beiden Seiten plutonische Gebilde einengen, und 50 beschräuken, dass das Rothliegende hier kaum mehr als 400.000 O'’Klafter betragen dürfte. — Etwas mehr entwickelt tritt diese Formation im Norden (zwei Meilen von Brünn) südöstlich beim Dorfe Swinoschitz auf dem Berge Babilon (293,90) auf; ferner nach der Gesteinbeschaffenheit scheint mit dieser der Sandstein von Lissitz, Rossitz und Oslavan, Mähr.-Kromau etec., wo er die Steinkohlenformation bedeckt, analog zu sein. Es ist kein Zweifel mehr, dass diese Formation in Mähren dem untersten Gliede des Zeclisteines, dem Rotlı- liegenden wird beigezählt werden müssen*). Unrichtich wird S.164 behaupfet, „dass das Rothliegende wegen seiner geringen Mächtigkeit leicht von andern Körmatiohen durchbrochen wird, und zwar von: } 2. Serpentin; „dieses in der Wirklichkeit nachzuweisen, wird Herr Wawra wohl kaum im Stande’sein. — Eben so schwer dürfte es fallen, die Stelle auf dem Frauzensberg (in Brünn) wo „‚auf der Südwestseite schrof aus dem Rothtodten der Chloritschiefer auftauchen,‘ soll, ausfindig zu machen. Der Irrthum bezüglich des ,‚‚Serpentins; dieser bildet die nächsten südwestlichen Hügel um Brünn (Schreibwald, Kuhberg)‘“ können wir ihm nicht hoch anrechnen, weil Herr Wawra sich bloss fremder Sünden durch’s Nachbeten theilhaftig gemacht hat, oder vielleicht gar durch das Schulbuch von Dieb1**) dazu verleitet worden ist, in welchem unter den Fundorten von Serpentin auch S. 113 „‚Brünn im Schreibwalde mit Kristallen von octa®- drischem Eisenerz“ angeführt erscheint. Leider ist diese Unrichtigkeit anch in die ,„‚Gaea excursoria germanica“‘ von Giebel. Leipzig 1851, 8. 105 übertragen worden. ‚‚Jurare in verba magistri“ ist nicht immer rathsam, weil man sehr leicht zur geistigen Knechtschaft herabsinken kann, wenigstens sollte man bei naturwissenschaftlichen Untersuchungen etwas genauer und gewissenhafter zu Werke gehen. Im sogenannten Schreibwalde ist Syenit, der sich auf einige Stunden weit, sowohl gegen Südwest, als Nordosten verfolgen lässt, die vorherrschende Formation, nur am rechten Ufer des Bächleins, das vom Kohautowitz herab der Schwarzawa zueilt; unter- halb des Wirthshauses schliesst er ein Lager von Chloritschiefer ein, dessen Ausdehnung und Mächtigkeit aber nur eine geringe genannt wer- den kann, weil man sein Auftreten weder oberhalb des Brühlwirthshauses, noch in der Nähe des Badehauses am Schreibwald nachzuweisen vermag. Da, wo der Quarzfels, welcher den Bergrücken überhalb der Brühl bildet, aufhört, schliesst am östlichen Ende der Chloritschiefer sich innig an. Der Chlorit scheint an einigen Stellen, besonders dort, wo die Absonderungs- flächen des Syenits mit dem Chloritschiefer zusammenfallen, sich mehr dem ”) Siehe die Hauptberichte über die vom Werner-Verein im Jahre 1852 ausgeführten geologischen Arbeiten. ”*) Abhandlungen über die allgemeine und besondere ah 1. Abth. Brünn 1836 bei Rohrer. 173 blättrigschiefrigen Talk zu nähern, -— der zumal, wenn das Gestein zu Tage liegt, in Folge der allmähligen Verwitterung seine licht - lauch - berg- oder schwärzlichgrüne Farbe ändert — und weil das Gestein wegen der Beimen- gung des talkigen Glimmers etwas seifenartig und weich anfühlbar ist, wurde es von Laien für einen Serpentin gehalten. 3. Will Herr Wawra bei Brünn auch. Gueiss, der doch erst hinter Rossitz und zwar West- Nordwest auf der Anhöhe von Bre- zina drei Meilen von Brünn zu Tage liegt, anstehend gefunden haben, so glauben wir wenigstens die Stelle S. 165: ‚Während der Gneis im Süden in Rothtodtes, verflächt er sich mehr in Nordwesten in Grauwacke‘“ deuten zu sollen. 4. Syenistock. „Er zieht von Süden nach Norden, begrenzt das Kluss- beit der Zwittawa“ (auch an den Ufern der Schwarza bei Bisterz, Komein, Jundorf etc. ragen die Syenitmassen empor) „und bildet zum grossen Theile die Berge der überaus schönen Gegend von Adamsthal.“ Die sogenannten schönen Partien am linken Ufer der Schwarza gehören theils dem silurisch devonischen Systeme (Grauwacken oder Bergkalk) theils der Juraformation an, die bei „5. Kalk“ gar nicht benannt oder erwähnt werden, weil der Herr Verfasser sich viel zu viel in den Höhlen aufhält. Auf den Kalk folgt: 6. „Der Quader-Sandstein“. Richtiger wäre es, die Kreideforma- tion mitihrer Gliederung. Endlich kommt die Jüngste Formation 7. der Leithakalk. Er ist auf einen sehr kleinen Punet (binter Raitz) beschränkt. Der vermeinte Leithakalk bei Raitz auf der Thier- garten Hutweide ist ein Jurakalk, ein wahrer oolithisch grobkörniger Rogenstein, bald von gelber, bald von hellgrauer Farbe. Ein kleiner Zug von Leithakalk befindet sich am Galgenberg zwischen Seelowitz, Nuslau und Lautschütz zwei Meilen südlich von Brünn. Nach der Angabe des Hrn. Wawra sollte man glauben, dass die miocene Tertiärbildung bei und um Brünn auf einer mehre Meilen im Umkreise fassenden Strecke kein anderes Glied als den Leithakalk aufzuweisen habe, und doch werden - folgende zu unterscheiden sein: 1. a) Schotter und Conglomerate, d) Sand- und Sandstein (in der Bucht von Obran), c) Mergelthon und Tegel. Von Alluvium-, Diluvium- und Löss-Bildungen, die im Süden auf dem flachen Terrain an der Zwittawa und Schwarzawa dem Forscher ins Auge fallen, geschieht nirgends Erwähnung. Wir schreiben diese Bemerkungen nieder sine ira et studio, bloss in der Absicht, das Irrige und Uurichtige zu berichtigen. 2) o > =) = 23 ” Hr. Wawra wird sich als junger Mann dabei weniger verletzt füh- len, wenn er voraussetzt, und bedenkt, dass das Zrren eine menschliche Schwäche ist, zumal bei Denen, die in der Wissenschaft noch keine ernstliche Prohe bestanden haben. db) Ueber die Flora der Umgegend von Brünn, von Herrn Wilhelm Tkany aus Brünn. In der Versammlung am 4. Februar 1852 des zoologisch-botanischen Vereins zu Wien, hat Hr. Wawra ein Verzeichniss der um Brünn in einer Umgebung von ungefähr einer Meile, und mit Einbeziehung der Gegenden von Adamsthal und Blansko, wild wachsenden Phanerogamen vorgelegt. — In der Versammlung vom, 2. Juni 1852 hat er einige Ergänzungen zur Flora von Brünn mitgetheilt, und nicht nur mehrere, bei der ersten Aufzählung übersehene Arten genannt, sondern unter einer allzu schmeichelhaften Be- rufung auf meine Kenntnisse der Flora von Brünn, noch weitere an anzen bezeichnet, welche früher nicht angegeben waren. Ich erlaube mir nun einige Ergänzungen und Berichtigungen dieser lobenswerthen Beiträge Hrn. Wawra’s beizufügen. ih Obwohl ich mehrere Arten, welche in dem obenerwähnten Gebiete als vorkommend aufgezählt werden, um Brünn herum selbst nicht gefunden habe, so will ich doch gerne der Angabe ihrer Existenz Glauben schenken, da mir meine Berufsgeschäfte nicht erlauben, viel Zeit auf weite Exenrsionen zu verwenden, und es daher wohl leicht möglich ist, dass ich Manches noch nicht getroffen oder übersehen habe. Dagegen hat Hr. Wa w ra unter den nachträglich genannten Pflanzen einige mit einem Fragezeichen versehen, zum Beweise, dass er an ihrem ' Vorkommen noch zweifle, worüber ich jedoch versichern kann, dass ich die nachstehenden Pflanzen selbst gesammelt habe, und dass sie-an den angege- benen Standorten wirklich vorhanden waren, und zum grössten Theile noch sind, nämlich: Erysimum diffusum Ehrh. oder E. canescens Rth. habe ich im Juli wieder am Wegraine zwischen dem Kloster der Barmherzigen, und Kumrowitz gesammelt. Hypericum tetrapterum Fries. Im Schreibwalde und Paradies. Trifolium ochroleucum EL. Im Schreibwalde bei der Brühl. Potentilla Fragariastrum Ehrh. Im Schreibwalde oben au Wieikereständehn. Sedum reflexum Sch]. Im Schreibwalde hier und da nicht selten. Galium rotundifolium L. In Nadelwäldern oberhalb Karthaus. Inula ensifolia L. Am Hadiberge, wurde heuer wieder gefunden. — Oculus Christi L. Hinter der Villa Schaafgotsche am Berge. Echinospermum deflewum Lehm. Zwischen Obrzan und Billowitz. gen Alkekengi L. Im Stiftsgarten der Augustiner und im Augarten verwildert. I 2 > 175 Verbascum Lychnitis L. An der Skalka hinter Julienfeld. Linaria Etatine Desf. Wurde von mir mehrere Jahre hindurch auf Brach- äckern nächst der Königsmühle gefunden und am 20. September 1353 wieder angetroffen. Atriplexz alba Sc op. oder A. roses L. Ist in Dörfern z. B. Karthaus nicht selten. Potamoygeton pusillus L. In dem Pammokabache. Rume. obtusifolius L. Nicht selten um Brüun, und wird mit R. Nemolapathum verwechselt. Orchis ustulata L. Habe ich am Hadiberge gefunden. Himanthoglossum hircinum Spr. Ist heuer wieder am Hadiberge gesammelt worden. Iris variegata L. War am Schemberafelsen am Hadiberge zu finden, ob sie noch dort ist, weiss ich nicht. Altium rotundum L. In’Weinbergen beim Schreibwalde. Carez flava L. im Teufelsgrunde. — fulva Good. In Kumrowitzer Wiesen. — ' pallescens Ehrh. Im Walde gegen Sobieschitz. — pilosa Scop. Im Schreibwalde und anderwärts häufig. — . hordeiformis Willd. Bei der Zuckerfabrik in Karthaus. Avena tenuwis Mnch. Um Brünn gemein. Lappago racemosa W. oder Tragus racemosus L. Auf dem Kranzensberge heuer gefunden. Nebstbei kann ich nicht umhin, noch folgende Pflanzen, als der Gegend von Brünn (in einem Umkreise beiläufig einer Meile) angehörig , bemerkbar zu machen, indem ich die meisten derselben selbst gesammelt habe; und zwar: Thalictrum medium Ja q. Ober Schmitz am Wege nach Lösch. Papaver argemone L. Soll bei Kumrowitz vorgekommen sein. Erysimum lanceolatum RB. Oberhalb Hussowitz und beim neuen Wirths- hause im Walde. Viola persicifolia Schrk. Hinter Kumrowitz am Waldrande. Stellaria nemorum L. Im Paradieswäldchen bei’ Czernowitz. Arenaria fastigiata Sm. Am Berge ober Julienfeld. Cerastium pumilum Curt. An trockenen Hügeln um Brünn. Matva rotundifolia L. Gleichfalls an sandigen Stellen. ° Erodium pimpinellifoiium Sm. Hin und her zerstreut. Trifolium campestre Schreb. Gemein. — sativum Mill. Häufig gebaut. Dorycnium herbaceum Vill. Seitwärts von Julienfeld am Bergrande. Vicia angustifolia Riv. Im Getreide, selten. — faba L. Hin und her angebaut. — pannonica Jcgq. Am-gelben Berge gegen Schreibwald. — villosa Rh. Unterm Spielberge in Getreidefeldern. Poienlilia canescens Bess. Ober Schimitz an Weinbergsrändern. 2a 176 Potentilla opaca L. Im Schreihwa!de. Cotoneaster vulyare Liedi. Am Hadiherge beim Schemberafelsen. Alchemilla arvensis L. Auf sandigen Aeckern bei Sobieschitz. Lythrum virgatum L. Seit Jahren auf Wiesen vor Julienfeld. Luserpitium pruthenicum L. Bei Jechaitz am Wege nach Wranau. Tordylium maximum L. Im Schreibwald. Heuer wieder. Peucedanum alsaticum L. Ober Schimitz am Wege nach Lösch und oberhalb der Lehmstätte häufig. Athamantha cervaria L. Im Schreihwalde und sonst nicht selten. Asperula rivalis Sibth. An den Ufern der Zwittawa. — arvensis L. Im Getreide, selten. Gnaphalium montanum Fries Oberhalb Karthaus. — reectum W illd. In Wäldern gemein. Achillea setacea W. K. Am gelben Berge. Senecio tenuifolius Jacgq. Bei Kleinlatim auf der Gemeinde Hutweide. (8. erucaefolius L. habe ich bei Brünn nie gefunden. Centaurea axillaris W illd. Am rothen und Hadiberge häufig. Wurde bisher mit C. montana L. verwechselt, welche .zu streichen sein dürfte, da ich sie gemein auf der Raxalpe im Krummholze fand. — solstitialis L. Habe ich vor mehreren Jahren und im vorigen Jahre am Zwittawa-Durchstich-Damme, jedoch immer unfer Luzerner Klee gefuuden, daher sie als einheimisch. nicht: betrachtet wer- den kann. Cineraria campestris Rtz. Im Schreibwalde. Tragopogon undulatus Jacg. oder orientalis Poll. Am Spielberge. Sonchus asper Hall. Um Brünn häufig. - — v»alustris L. An Bächen und feuchten Gräben. F) Hieracium Bauhini Schult. Bei der Ziegelhütte des Stiftes Sct. Thomas — dubium L. nächst ‘der Schwabengasse, am gelben — laevigatum Willd. und rothen Berge, im Schreibwalde. Lactuca quercina L. Am Rande des Turasser Wäldchens. Aster Amellus L. Hadiberg und überhaupt nicht selten. Solanum miniatum Bernh. In Kumrowitz. Verbascum Thapsus L. In Flussheeten, auch im Schreibwalde beim Jägerhause. Teuerium Scordium L. Hinter Czernowitz in feuchten Wiesengräben. Antirrhinum majus L. Verwildert am Peters- und Franzensberge. Lathraea. squamaria L. In Wäldern hin und her. Veronica Buxbaumiü Ten. oder V. hospita M. et K. Nicht selten. Limosella aquatica L. In Lacken bei Kumrowitz. Ephemerum nemorum Rchbch. Bei Adamsthal in feuchten Wäldern. Plantago maritima L. An dürren Stellen hier und da. Chenopodium viride L. Um die Ortschaften, auf Dorfangern. — rhombifolium Mhlnb. An der Panawka. Blitum capitatum L. Verwildert aus Gärten. Atriplex angustifolium Sm. Hier und da, nicht selten. Polygonum nodosum Pers. Auf feuchten üppigen Boden. Passerina annua L. Auf trockenen Brachfelderu, Weingärten. Euphorbia angulata Jacg. Im Schreibwalde. — Cyparissias L. Gemein. Mercurialis ovata Hopp. Im Bunquathale bei Blansko. Lemna gibba L. In Lacken. — polyrrhiza L. Ebenso. Iris pumila L. Am 'Hadiberge. Gagea minima L. Im Schreibwalde. Allium senescens L. Bei Kumrowitz. Cyperus flavescens L. An der Schwarza beim Schreibwalde. — maritimus L. In der Panawka häufige. Brachypodium gracile P. B. Bei der Königsmühle in Gebüschen. Ueber die zu streichenden Phanerogamen kann ich nichts bemerken, da ich sie bei Brünn wirklich noch nicht gefunden habe, doch sind mehrere derselben, z. B. Ranunculus flammula L., Sisymbrium Columnae, Gypsophita fastigiata, Astragalus hypoglottis L., Cirsium ee etc. gleichwohl ais mährische Pflanzen beizubehalten. Was die um Brünn (bis nach Rossitz reichend) neu aufgefundenen Arten anbelangt, so freuet es mich sehr, die Brünner Fiora damit bereichert zu sehen, und ich werde nicht unterlassen, die angedeuteten Fundorte nach . Möglichkeit zu constatiren. Weiters kann ich nicht unerwähnt lassen, dass Draba nemoralis Ehrh. und Euchdium syriacum R. B. bei Czeitsch und Kobily nicht von mir, son- dern von meinemschätzbaren Freunde J. Bayer entdeckt worden sind, und dass ich im Jahre 1851 Centunculus minimus L. nicht bei Ung.-Brod, sondern bei Brünn nächst der Schiessstätte im Schreibwalde am Flusse gefunden habe, jedoch seither keine Spur mehr davon dort, und in der Umgegend ent- “ decken konnte. Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir einen Pflauzenfreund zu nennen, welchem Mähren einige wichtige Pflanzenauffindungen zu verdanken hat. — Es ist der dermalige Kaplan zu Jamnitz, Hr. J. Wessely, welcher noch als Student mit mir häufige Excursionen machte, und durch seinen Eifer, Himanthoglossum hircinum Spr. Cimicifuga foetida L., Corispermum nitidum Kit. und microspermum Host, dann Leucojum aestivum L. entdeckte. Schliesslich unterlasse ich nicht, hiermit anzuzeigen, dass in diesem Frühlinge der südliche Abhang der demolirten Schauzen am Spielberge. streckenweise mit Ceratocephalus orthoceras Dej. überzogen war, dass in diesem Jahre auf den kahlen Anhöhen der Pulverthürme am Wege zu dem sogenannten Kanapee, drei ältere Exemplare von Plantago carinata Schr. ferner am Hadiberge gegen Lösch zu, Goodiera repens B. in mehreren Exem- plaren, dann hinter Kumrowitz Carexr nemorosa Rebent. aufgefunden worden sind. 178 c) Beobachtungen über einige Zygaenen; angestellt in den Jahren 1851 bis 1853, von Georg Dorfmeister in Bruck a. d. M. ER e Im Jahre 1851 fing ich an, die Raupen jener Zygaenen, deren ich hier habhaft werden konnte; abgesondert zu erziehen, um deren ‚Artverschieden- heit zu erproben. So erzog ich damals die Raupen der Zygaenen : ‘Minos, Mehillene, Melitoti, Lonicerae, Fitipendulae, Angelicae, Ephialtes and Onobrychis. Im Jahre 1852 zog ich wiederholt mehrere dieser Raupen; aus-jenen aber, die ich der, vorigen Jahres genommenen : Beschreibung nach, für Ephialtes halten musste, entwickelten sich Peucedani, darunter eine Varietät mit weissgemischten Flecken auf den Vorderflügeln, mit wenig Roth aufden Hinterflügeln und einem: weisslichen Fleckchen an der Stelle, wo. dasselbe bei Ephialtes zu finden ist. Diess und über die Betrachtung, dass sich nur durch die Zucht aus Eiern die Artverschiedenheit unumstösslich ergeben könne, hewog mich, ge- paarte Zygaenen einzufangen, und die Erziehung aus Eiern zu versuchen. Ich bekam die Eier von mehreren Paaren Achilieae, Scabiosae und Melitoti, über 200 Eier von einem Peucedani-Pärchen , bei 300 von zwei Ephialtes Q und etwa 50 Stück von einer weiblichen Varietät Filipendulae, bei welcher das äusserste -Fleckenpaar stark „ fast Achilleae-artig, ver- flossen war. i Die Pflanzen, von denen sich diese Arten hier am liebsten nähren; waren mir, mit- Ausnahme der für Zyg. Scabiosae, bereits aus der früheren Zucht bekannt; Achilleae, Peucedani! und Ephialtes nährte ich mit Kronwicken (Coronilla varia) Meliloti mit Lathyrus pratensis, mit letzterer Pflanze auch Filipendulae. Von der hierortigen Scabiosae, auf deren Raupe und Gespinust die Ochsenheim er’sche Beschreibung nicht passt, hatte,ichim Jahre 1850 zufällig nur ein Stüek erzegen, welches sich, wahrscheinlich aus‘: Mangel der ihr eigenthümlichen Nahrung, verkümmert entwickelte. Diess war auch der Grund, warum mir die Jungen Räupchen von Scabiosue verdarben, wäh- rend die andern. genannten ziemlich gut’ igediehen und sich im Laufe des Septembers nach ‚und!nach zur Ueberwinterung anschickten. Nach.der Ueberwinterung besass ich im Jahre 1853’ von den genannten noch über 200 Achilleae, fast alle Peucedani, bei 40 Filipendulae (im Winter ging kein Stück zu Grunde) 40—50 Ephialtes , eben so: viele Melioti. Oh nun bei Ephialtes und. Meliloti eine fehlerhafte Behandlung während des Winterschlafes ihr Verderben herbeiführte, oder ob diese Arten etwa auch im Freien hinfälliger seien, wage ich für jetzt nicht zu entscheiden. — Auf die Nachkömmlinge von‘ Peucedani und Ephialtes verwendete ich: nunmehr die grösste Sorgfalt, weniger wohl auf die andern. Das Ergebniss der Erziehung war folgendes: Von Meliloti gelangte gar kein Stück, von Achitleae nur der zehnte Theil, von Peucedani und Ephialtes die Hälfte der Raupen, von 2 179 Eilipendulae fast alle zur vollen Grösse, während die andern schon im Mai zu fressen aufhörten und sich zur: neuen Uehberwinterung anschickten. Entwickelt haben sich zwei Achilleae 5, ohne weissliche „Schulterdecken, Filipendulae Varietät Cytisi Hb. 1 2 und 1 5, dann zwei gewöhnliche Fitipendutae 5, endlich aus Peucedani und Ephialtes Eiern viele Peuce- dani die zwar alle variren, aber sämmtlich Peucedani näher stehen als Ephialtes. — Es verdient hier noch erwähnt zu werden, dass ich, obwohl ich seit längerer Zeit die Paare zu untersuchen pflegte, früher nie so glück- lich war, eine anomale Paarung bei den Zygaenen zu bemerken und dass es mir weder im vorigen noch heurigen Sommer gelang, Ephialtes in. der Begattung aufzufinden. - Heuer endlich fing ich Filipendulae & mit, Peucedani ®: gepaart, letzteres enthielt jedoch keine Eier und starb bald nach der Paarung. Durch die Güte des Vereiusmitgliedes Hrn. Rogenhofer erhielt ich einige junge Raupen, die von der Paarung eines Fitipendulae 5 mit Var. Triyonellae. Q herrühren, eben überwintern und bis jetzt auffallende Aechnlichkeit mit denen von Ephialtes oder Peucedani zeigen. Seiner Zeit werde ich dem löblichen zoologisch-botanischen Vereine meine weiteren Beobachtungen über. diesen Gegenstand mittheilen und die Raupen sämmtlicher hier vorkommenden Zygaenen in ausgeblaseneü Exem- plaren einsenden, d) Ueber die Wirkungen des Bisses von Giftschlangen auf einander. Von R. Türk. Unter der Menge von Versuchen, die über die Wirkungen des Bisses giftiger Schlangee gemacht worden sind, dürfte nachstehende Thatsche einer um so grösseren Beachtung würdig sein, als es sich dabei um die bisher kaum gekannte Wirkung des Bisses solcher Schlangen aufeinander handelt und auch die nachbezeichneten Thiere solcher Art waren, dass sich zu deren Beobachtung kaum oft eiue Gelegerheit darhieten wird. 2 Zu Aufang des Monats October I, J. erhielt ich durch. die Güte.:des kürzlich aus Egypten zurückgekommenen Hrn. Dr. J. Natterer ein lebendes ausgewachsenes Exemplar der höchst seltenen, bunten Wüsten-Viper (Echis varia Reuss) einer Giftschlange, die in Abyssinien und in Egypten ihren Aufenthalt hat und bisher noch nicht lebend nach Europa gebracht w orden ist. Das erhaltene Exemplar war bereits im Monate Juni gefangen worden und wurde da es bei dem Einlangen in Wien.im Monate. August in der Häutung begriffen war, seit letzterer Zeit ohne. alle Pflege, und Nahrung in ‚einer kleinen Schachtel aufbewahrt, um es nach der Häutung in Spiritus tödten und aufstellen zu können. Doch ungeachtet der: eingetretenen höchst rauhen Witterung war es Anfangs des Monates October noch lebend, worauf es mir übergeben wurde. 180 Ich sperrte dieses Thier in einen, mit einem \Wärmapparate versehenen Käfig, in welchem sich bereits eine amerikanische Klapperschlange, (Ura- crotaton catesbyanum Fitzinger) und eine Sandviper (Rinechis Ammo- dytes Fitzi nsger) befanden, welche Thiere schon üher ein volles ‘Jahr friedlich zusammen lebten. Dazu nahm ich um so weniger Anstand, als mir während meiner langjährigen, an Schlangen der verschiedensten Gattung gemachten Beobachtungen, wobei Giftschlangen unter einander und auch mit andern nicht giftigen Schlangen in demselben Käfige. aufbewahrt worden sind, nicht ein Fall vorgekommen war, dass diese Thiere sich Schaden zuge- fügt, oder auch nur überhaupt nicht mitsammen vertragen hätten. Unter Tags blieben die genannten Schlangen ganz friedlich beisammen, und obgleich die Klapperschlange und die Ammodytes munter im Käfige herumkrochen, wobei sie sich wiederholt der Echis näherten, fand doch von Seite der letzteren, welche in der Höhlung des Wärmapparates gelagert war, keine feindselige Bewegung statt. Doch Abends als die Klapperschlange ihren gewohnten Lagerplatz im Wärmofen an der Seite der Echis einnehmen’ wollte, wurde diese zornig und brachte dabei auf eine dieser Gattung eigen- thümliche Weise durch Aneinanderreiben der Schuppen ein heftiges Geräusch hervor ; worauf auch die Klapperschlauge zu rasseln begann. Plötzlich versetzte die Echis der Klapperschlange einen Biss in den Kopf, derart ,„ dass sich an den Bissstellen sogleich Blutstropfen zeigten. Sogleich verstummte das Rasseln der Klapperschlange, welche unruhig im Käfige herumzukriechen begann, dabei den Kopf hoch aufrichtete, den Rachen weit aufsperrte und einen pfeifend röchelnden Ton von sich stiess. Doch bald wurde sie ruhig, senkte den Kopf und etwa fünf Minuten nach dem Bisse war sie verendet. Nach ihrem Tode zeigte sich ausser den zwei mit schwarzem Blute unterlaufenen Bissstellen nichts Auffälliges, die innern Theile des Rachens hatten ihre natürliche Färbung, nicht geschwollen , nur war eine bedeutende Schleimabsonderung zu bemerken. Ich beliess nun die Ammodytes absichtlich mit der Echis im Käfige, um mich zu überzeugen, ob nicht vielleicht nur das Eindringen der Gift- zähne in das Gehirn die tödtliche Wirkung des Bisses hervorgebracht hatte. obgleich- ich beinahe zweifelte, dass die Echis der bedeutend kleineren Ammodytes Schaden zufügen sollte. Doch einige Tage später 'ereilte die Ammodytes das gleiche Schick- sal ; nachdem sie von der Echis gebissen worden war, obgleich sie nur mit einem Giftzahne und zwar. in der Mitte des Leibes so leicht geritzt wurde, dass äusserlich keine Verletzung zu sehen war. Sie verendete unter ähnlichen Symptomen, nur stellten sich zeitweise eonvulsivische Bewegungen ein, wobei sie sich in die Höhe schnellte, deu Rachen weit öffnete und endlich nach beilänfig zwanzig Minuten todt war. Wird bei den angeführten Thatsachen in Betracht gezogen, dass die gebissenen Schlangen beide kräftige, gut genährte Thiere waren, während 181 die Echis durch die Iange Nahrungslosigkeit, die: bedeutend verschiedenen klimatischen Verhältnisse und durch eine Verwundung des Uniterkicfers, welcher ganz aufgeschwollen war, offenbar in einem krankhäften und geschwächten Zustande sich befinden musste, so lässt sich daraus ent- nehmen, dass der Biss dieses Thieres in voller Lebensthäligkeit den augen- blicklichen Tod nach sich ziehen müsse und dass demnach diese Schlangen- galtung den gefährlichsten der bis jetzt bekannten Giftschlangen heigezählt werden muss. Hr. R. v. Heufler überreichte dem Vereine als Geschenk jenen Theil seines Phanerogamenherbars, welches wildwachsende Pflanzen des Kaiserthums Oesterreich mit Ausnahme von Tirol und Vorarl- berg enthält. Die Sammlung ist in den Jahren 1833 bis 1843 gemacht worden und durchaus bestimmt, mit den Originaletiqueiten der Sammler ver- schen und nach Bartling’s „Ordines naturales plantarum* geord- net. Sie enthält bei dreitausend Nummern, Der Geschenkgeber hat in den Jahren 1833 und 1834 in Kärn- then (Klagenfurt, Eisenhut, Storalpe) und im Jahre 1833. in der Wiener Gegend botanisirt und von daher sind die von ihm selbst ‘ gesammelten Pflanzen. Ausserdem enthält die Sammlung Pflanzen von Dolliner aus Unterösterreich, Ungarn und Krain , darunter viele von Host aufgestellte zweifelhafte Arten, von Simony aus Unter- österreich und Mähren, von Leithner aus der Wiener Gegend, von Graf aus Krain, von Rainer aus der Lombardie, von K okeil aus Kärnthen, von Bentham als Andenken an eine im Jahre 1837 in den österreichischen Alpen gemachte Reise aus Carnien und dem ‚ Valtellin, von Clementiausdem Veronesischen, von Tommasini aus dem Küstenlande, von Petier und vonWelden aus Dalmatien, und Einzelnes von Anderen. Die bedeutendsten Beiträge rühren von Dollimer und von Petter her. Hr. v. Heufler zeigte als Muster die bereits für das Herbar des Vereins präparirten Familien der Valerianeen , Dipsaceen und Primulaceen vor. An die Nachricht, dass auch Welden’s’he Pflanzen im über- reichten Herbar seien, knüpfte er die Bemerkung, dass darunter sich 24 182 auch Oytisus Weldeni (Host fl. a. II. p. 339) befinde, eine dem berühmten Feldherrn zu Ehren genannte und von ihm entdeckte dal- matinische Art, welche in dem Nekrologe, den die Regensburger botan. Zeitung (1853, Nr. 32) von ihm gebracht hat, ausgelassen wurde, obwohl darin die Form von Verbascum Lychnitis, welche Moretti als Verbascum Weldenü beschrieben hat, erwähnt worden ist. Cytisus Weldeni ist hiermit auch in unserem Museum ein blei- bendes Andenken an einen ausgezeichneten Mann, dem der Verein jm Jahre 1851, als Freiherr von Welden Militärgouverneur von Wien war, die Bewilligung seiner Bildung verdankte. An die Ergänzung des Welden’schen Nekrologes in der Flora nahm der Vortragende Veranlassung, zu einem anderen Artikel in der Flora, die Usnea longissima Ach. betreffend, ergänzende Beiträge zu liefern. Der Beschreiber der Art, Herr von Kremplhuber hat nämlich die schon von Achar. aufgestellte Bezeichnung in der Diagnose : „Fübrillis tortis“ und in der Beschreibung: „Fibrillae quasi tortae“ (Achar. Lich. univers. p. 626) ausgelassen, während gerade dieses Merkmal ein sehr bezeichnendes ist. Dem Hrn. v. Kremplhuber unbekannt gebliebene Standorte sind Salzburg in der Prosau bei Gastein, wo ein damit bedeckter Fichtenwald desswegen der Kryplogamenwald genanntwird (Pokorny in Herb. Heufleriana et in Herb. Vindob. Caesareo-Palatino ; Sieben- bürgen (Dr. .Schur in Hrb. Hflr.) Tirol (Unger in Herb. Vindob. Caesar. Palat.) Gmünd in Unter-Oesterreich (Welwiisch in Herb. Vindob. Caesar. Palat.). Die südwestliche Vegetationslinie dieser im alten Continent sporadisch verbreiteten östlichen Art scheint sich daher über Salz- burg, und das nordwestliche Tirol nach Süd-Baiern zu ziehen und das Innere der Alpen zu fliehen, indem sie auch in der Schweiz bisher nicht‘ beobachtet wurde und die „enumeratio critica* von Schärer auch aus dem wesilicheren Europa keine Standorte angibt. Hierauf legte Hr. R. v. Heufler eine Sendung der neuesten Seltenheiten aus Tirol vor, welche von Leybold aus Botzen so eben an ihn eingesendet worden waren, damit er sie als Geschenk für den Verein übergebe. Diese waren: 183 Primula Allionii Lois. Castellazo di Paneveegio Dolomit 6—7000 FE. Sazifraga Facchinii K o ch. Schleern nnd Bosengarten, Dolomit 7—8000 FE. I Campanuta Morettiana Rchb. Schleern, Dolomit 6000 F. Fimbristylis annua R.Sch. Botzen, Meran. Draba incana L. (D. Thomasiü Koch.) Schleern, Dolomit, 5—6000 F. Capsella pauciflora Kch. Schleern 4—7500 F. Dolomit. Coronitla minima L. Tremosino, Lago di Garda, Dolomit. j Sazxifraga arachnoidea Strnhb. Val di Lorina, Tirol, Alpen Kalk. 4000 F. Orchis Spitzelüüi Saut. Val Bragon, Tirol. 3—4500 FE. Ranunculus crenatus Mk. (R. atpestris L.) Tombra, Dolomit 4000 FE. Viola heterophylia Bert. Tumaz, Tirol, Alpenkalk 4000 F. Cochlearia brevicaulis Facch. Schleern. Dolomit 6—8000 F. Paliurus aculeatus Link. Trento. Ranunculus pygmaeus W h1b. (TappeineriB m b.) Gurglerferner 8000 F. Daphne petraea Fr. Leyb, vide Flora 1853. Nr. 6. „ Androsace Hausmanni: Caespitibus (caudieul. brevissimis) parvis, densissimis, globosis, foliis rosularum non explanatis, anguste lauceolatis, basin versus longe attenuatis, pedunculis calycir husque pubescentihus , pilis ramosis , ramis interruptis simpli- cibus ; — floribus solitariis, subsessilibus peduneulatisve. In rimis rup. Dolomit, Rosengarten und Schleern 6—8000 F. bei Botzen. Androsace Pacheri Flora v. Rgnsbg. Nr. 37. 7. Oct. 1853. Möhringia glauca: Caulibus caespitosis densissime ramosis, folüs linearibus, semiteretibus, glabris, glaucis, peduneculis termina- libus, uni -rarissime bi-flores, elongatis; bracteis margine pel- Jucidis,; floribus decandris , pentapetalis; petalis oblongis, ca- licum aequautibus; sepalis ovato-lanceolatis, acutiusculis, uni- nerviis. Semina 2—6 nitido-nigra, umbilicum versus puncticu- lata ; strophiolis membranaceis bipartitis; utringue dentato-pro- tractis, irregulariter denticulatis — 2 floret in mens. Julio; in rimis pariet. Dolomit des untern Alpenkalkes in alt. 5000 FE. M. Tombea in Tirol. austral. j Ferner überreichte Hr. R. v. Heufler eine Flasche mit einem Leptothrix, welche der jubilirte Gubernialrath und Protomedicus Dr. Streinz in Gratz an ihn eingesendet und zeigle getrocknete Exemplare derselben vor. Hr. v. Streinz hat sie au Bächen bei Gratz gesammelt. Kützing hat hierüber in einem Briefe an Herrn v. Heufler vom 13. October 1853 sich mit folgenden Worten geäussert: „Die mitgetheilte Alge halte ich für Leptothri.sc Llultescens Menuegh. Sie gleicht dem Originale durchaus, nur dic Fäden etwas länger. Meue- 184 ehini sammelte seine Exemplare in Abano. Es komst.aber auch Daphnia putec mit- andern Crustaceen unserer Bäche und Klüsse in dem dortigen warmen Gewässern vor. Ein Gleiches istes mit Oscillaria Okem, die anfangs von Agardh im heissen‘ Wasser von Karlsbad entdeckt, später sauch von mir in unsern Gräben aufgefunden wurde,“ Mit Rücksicht auf diese Bemerkungen dürfte die Bezeichnung für die von Dr. Streinz übersendete Alge mit Var. & Streinzü von Leptothrix lutescens Kützing nicht unpassend sein. -Hr. Dr. Streinz hat ferner den Vorsitzenden ersucht, dem zool.-botan. Verein die vorläufige Mittheilung über das in folgen- der Stelle seines Schreibens vom 25 September 1853 enthaltene Unternehmen zu machen. Iın Laufe des bevorstehenden Winters’ bemüssigt mich"eine Hiterarische Arbeit, auf einige Zeit nach Wien zu kommen. Ich habe nämlich während der letzten zwei Jahre alle meine‘ Musse und Kräfte der Vollendung eines schon längst begonnenen Unternehmens geweiht. Dieses bezielt nichts weniger als die Zusammenstellung eines „Nomenclator botanieus“ sämmtlicher Cryp- togamen nach dem Vorbilde Steude|!’s. ‘Durch die Benützung aller wir zu Gebote stehenden Mittel ist es mir bisher möglich geworden, endlich dahin zu gelangen, dassich heiläufig 80.000. Synonyme "und Citate mit Anführung der Autoren und ihrer Schriften, so wie mit Angabe .der Fundorte herbeige- schafft und.nahe an 300 eng geschriebene Bogen des Mauuscripts zusam- mengehracht habe. Die letzte Feile der Vollendung bin ich gesonnen, dem- selben aus den Bibliotheken und Sammlungen der Residenz, so wie durch den Rath und Beistand einsichtsvoller Freunde alldort zu ertheilen. Schliesslich zeigte der Hr. Vorsitzende als Anhang zu der Be- sprechung von Leptothrix lutescens ein Käsichen mit mikroskopischen, von ihm selbst verfertigten ‚Präparaten vor, ‘welche grösstentheils Algen enthalten, die zwischen Glasplättchen in Wasser liegend, mittelst Asphaltfirniss luftdicht verschlossen sind. Es befinden sich darunter mehrere kleine Algen, welche in der Stadt Wien selbst ge- sammelt worden sind, z. B. Schisogonium murale, Palmella eruenta, Leptothrix caleicola und den Beweis liefern, dass der Kryptogamen- forscher auch im engsten Kreise des Interessanten genug findet, um anzichende Sammlungen und Forschungen zu machen. Versammlung am 7. December 1853. Vorsitzender: Herr Vicepräsident J. Heckel. Neu eingetretene Mitglieder : Als Mitglied P. T. Herr bezeichnet durch P. T. Herrn Biedermann J., Zeichner und Musik- - lehrer in Botzen. 22.222220 sense ran. A. Stenz u..@. Frauenfeld. Hakher zu Hart, Josef, Freiherr von, . k. k. Finanz-Ministerial-Concipist .... Mäber u. Dr. R. Schiner. Kircher Iynaz, Apotheker zu Botzen..... A. Stenz u. G. Frauenfeld. Kundrat Josef, k. k. Hausoflicier ..... ..J. Zetebor u. G. Frauenfeld. Linzbauer Franz, k. k. Prof. zuPesth ..... v. Gerenday u. G. Frauenfeld. Schlecht Josef, Bandfabrikant .......... J. Zelebor u. G. Frauenfeld. Steinhauser Anton, k. k. Minist.-BRath im Uuterrichts-Ministerium ............ R. v. Heufler u. G. Frauenfeld. Eingegangene Gegenstände: Bulletin de la Cl. phys. math. de l’ Acad. Imp. d. sc. St. Petersburg. XI 266. 4. Bulletin de la Soc. I. d. nat. de Moscou 1852. 3. 4. 1853. 1. 8. Fiora von Regensburg. 1853, 25—40. 8. Bericht d. naturw. Ver. des Harzes 1852. +. Abhandl. d. naturf. Gesellsch. zu Görliz 1853. 6. Bd. 2. Hft. 8. Abhändl. d. naturf. Gesellsch. zu Halle 1853. I. 2. 3. 4. Jahreshefte würtemb, naturwiss. Stuttg. 1853. 12. Jahrg. I. 8. Jahrb. d. Ver. f. Naturk. im Herz. Nassau 1853. 9. Hft. 1. 2. 8. Schriftentausch. Zeitschrift d. k. k. Ges. d. Aerzte in Wien 1853. 1—11. 8. Schreiben der k. Akad. d. Wissensch. zu: Amsterdam. Anschluss zum Schriftentausch. 156 R ® Linnaea enltomol. Berlin. Bd. 1—8. 8. Geschenk der Verlagshandluny Mittler u. Sohn in Berlin, Schaum, Dr. H., Ber. üb. d. Leist, im Geb. d. Entomcl. im Jahre 1851. Berlin 1853. 8. Geschenk des Hrn. Verfassers. Neuenhahn, Annalen d. Gärtnerei. Erfurt 1—12. 1800. 8. ‚Heyne F. A. Pflauzenkalender. Lpz. 1804. 1. 2. 8. Trattinik L. Sist. Abh. der ganzen Naturwiss. Wien 1799. 8. Sinadetzki A. Theorie d. organ. Wesen Nürnb. 1821. 8. Rodig Dr. Beitr. z. Naturw. Lpz. 1803. 3 Ebel J.&. Ueber den Bau der Erde im Alpengeb. Zürch 1808. 1. 2. 8. Leben des Grafen Bu ffon. Frkf. 1789. 8. Oeder 6. Ch. Enum. plant. florae danicae. Hafn. 1770. 8. Savi G. Flora ital. piante colt. nei giard. d’lt. Pisa 1818. Fol. GrisogonaP. Not. per serv. alla stor. nat. d. Dalmazia. Trev. 1780 4. Nebst einem Glas Amphibien in Weingeist. Geschenke des Hrn. C. v. Taccketti. 4 Sammlungen von Pflauzen. Geschenke der Herren Rainer Graf , in Klayenf., Edl. v. Pittoni in Gralz, L. Farkas v. Vucotinovic und L. R. v. Heufler. ? + 6 Stück ausgestopfte Vögel. Geschenk des Hrn. Dr. Lenk. Der Ausschuss hat in der Sitzung am 5. d. M. folgenden Be- schluss gefasst: Nachdem es in der beschreibenden Naturgeschichte bei spätern Differenzen von hoher Wichtigkeit ist, die Original-Exemplare zur Ansicht bringen zu können, indem viele solche Streitfragen wegen dem Mangel derselben nicht mehr gelöst werden können, so macht sich der Verein zur Aufgabe, so weit es möglich ist, alle in den Vereinsschriften aufgestelllen und beschriebenen Arten abgetrennt von der eigentlichen Sammlung unter besonderem sorgfältigen Ver- schlusse aufzubewahren, um auf diese Weise eine Original-Typen- Sammlung als sicheres Belege für die Meran lemeenze desselben bei Erörterungen in späterer Zeit zu besitzen. Es werden daher jene Herren, welche bisher on solche Arbeiten daselbst niedergelegt, sowohl gebeten, so weit sie noch . “ 187 keine derlei Originale dem Vereine zukommen liessen, wenn es möglich ist, diese gütigst mit eigenhändig geschriebener Etikette zu übergeben, als auch fernerhin dergleichen Originale beizulegen. Herr Prof. A. Pokorny übergab fernere Beiträge zur Flora des böhm.-mähr. Gebirges, unter folgenden Worten: Ich erlaube mir, die Aufmerksamkeit der verehrten Versammlung auf eine Gegend des österreichischen Kaiserstaates zu richten, deren Vegetation sowohl von mir, als auch von andern Mitgliedern des Vereins hier zu wiederholten Malen schon besprochen wurde. Es ist die Flora des böhmisch- mährischen Gebirges und insbesondere die der Gegend von Iglau, zu welcher ich einige kleine Beiträge hiermit übergebe. Bereits haben ausser mir noch die Herren: Kalbrunner, Ortmaun, Kerner, Neilreich und Zelenka ähnliche Beiträge geliefert und in den Vereinsschriften die Resultate ihrer Beobachtungen niedergelegt. In diesen, so wie in meinem Versuch über „die Vegetationsverhältnisse von l;lau“ dürfte so ziemlich Alles, was über die Flora des höhmisch-mährischen Gebirges mit Sicherheit bekannt ist, gesammelt vorliegen. Um nun d® Summe des in dieser Beziehung Bekannten stets in Evidenz zu erhalten, erlaube ich mir in dem nachfolgenden Verzeichnisse die die JalRlugn mir bekannt gewordenen neuen Entdeckungen mitzutheilen. Verzeichniss der im Jahre 1853 um Iglau von H. W. Reichardt neu aufgefundenen Pflanzenarten, (Vergleiche Verhandl. d. zool.-hotan. Vereins, Il. Bd., p. 105.) 1. Poa bulbosa L. P vivipara. Nicht selten an trockenen Abhängen, wie am $Srossen Heulos, am Windmühlenberge. Äh 2. Allium vineale L. In Feldern bei Poppitz. 3. Peristylus viridis Liudl. Sehr selten. Ein einziges Exemplar auf den Abhängen um die Herrenmühle. 4. Artemisia Absynthium L. Auf steinigen Bergabhängen bei der Brün- ner Brücke und um Altenberg. 5. Filago minima L. Saudige Wege um Holzmühl und Weissenstein. 6. Anagallis coerulea L. Brachacker um Handlhof. 7. Leonurus Cardiaca L. Auf wüsten Plätzen um Pistau und Poppitz. 8. Asperugo procumbens L. Auf Schutt bei der Heulosmühle. v. Melampyrum arvense L. Unter der Saat bei Trebitsch und Frauenthal. : 10. Primula elatior Jacgq. Unter Gebüschen um Hungerleiden. 188 : N 11, Imperatoria Ostruthium L. Mehrere Exemplare mit Wurzelblättern, aber nur ein. einziges in Blüthe, am Spitzberg. r H 12. Caucalis daucoides L. Selten auf wüsten Plätzen um Iglau, 13. Sedum Fabaria K och. Sehr selten auf Rainen um Peter kau. 14. Sisymbrium Alliaria Scop. Unter Gebüschen bei der Goskomühle. 15. Lepidium- campestre B. Ar. Auf Brachen bei der Goskomühle. 16. Nymphaea semiaperta Klingsgr. (N. negtecta Hs1.). In einem Teiche zwischen Pfauendorf und dem Schatzberge. 17. Euphorbia platyphylios TL. Selten in Gemüsegärten um Stecken. 13. Fragaria collina Ehrh. An Rainen um Ranzern gegen das Pfaf- fenwäldchen hin selten. 19. Trifolkium alpestre L. Im Iglawathale zwischen der Herru- und Goskomühle an grasigen Abhängen. Ausserdem wurden noch von Hrn. H. W. Reichardt, aber hereils ausserhalhi’des Gebietes der Flora von Iglau, in der Gegend von Neuhaus gesammelt. Andromeda polifolia L. und Sedum palustre L. Im Margare(hen-Forst bei Neuhaus, wo diese beiden Torfpflanzen nach den bisherigen Erfahrungen die Polargreuze ihrer Verbreitung im böhmisch-mährischen Gebirge erreichen. Ahemone vernalis L.. Auf Wiesen und grasigen Hügeln um Neuhaus. Eine schöne für die Flora des böhmisch-mährischen Gebirges neue Art. R. v. Heufler gab zu den Geschenken von beiläufig 400 pha- nerogamischen Pflanzen aus dem Küstenlande folgende Erläuterungen. Diese Pflanzen sind von ihm in den Jahren 1843, 1844 und 1845 gesammelt worden. Im Jahre 1843 kam er im August nach Istrien und blieb daselbst bis Ende October, er sammelte die charak- teristischen Herbstpflanzen von Mitterberg im Eichengürtel'und von Pola in der immergrünen Region. 1844 war er in Triest und machte von dort aus grösstentheils mit dem Podestä von Triest, ' Mutius Tommasini, theilweise auch mit Dr. Bart. Biasoletto Ausflüge in den Karst. Darunter im Juni auf die Golazberge in. der Tschi- tscherei, im Juli auf den Krainer Schneeberg. Ueber ;beide Excur- sionen schrieb er pflanzengeographische Nachrichten , wovon. jedoch nur die über die Golazberge bis jetzt druckfertig wurden und auch bereils 1845 in Triest als ein selbsständiges kleines Werk erschienen sind. Zu dieser Arbeit enthält unter. anderen das heut gewidmete Herbar die Belege, soweit sie überhaupt im Besilze des Verfassers waren. wie 189 Im Jahre 1845 hat er mehrere Frühlingsexeursionen gemacht, darunter eine Mitte Mai nach Pola, wo bekanntlich die beste Zeit zum Botanisiren der Mai ist und sammelte eine Menge jener kleinen einjährigen Pflanzen, die die spätere Frühlingsflora in der immer- grünen Zone des Mittelmeerstrandes auszeichnen. Hr. E. Suess legte das vom Verfasser eingesendete Werk: „Monograph of British fossil Brachiopoda, part. I.“ von Hrn. Thom. Davidson vor, und ginge auf den Wunsch des Herrn Verfassers, auf eine nähere Besprechung des Inhaltes ein. Die um- fassende Einleitung zu diesem Prachtwerke, welche für sich einen mässigen Band füllt, zerfällt in drei Abtheilungen: 1. Anatomie von Rich. O wen, 2. Schalen-Structur von Carpenter, und 3. neue Classification der Brachiopoden im Allgemeinen von Th.Davidson. — Hr.Suess konnte nur auf eine flüchtige Erwähnung des überaus reichen Inhaltes eingehen, und hob den anatomischen Theil, als den, der ein allgemeineres Interesse finden dürfte, besonders hervor. — Rich. Owen, welcher schon 1833 eine vorlreflliche analomische Beschreibung einiger hierher gehöriger Arten geliefert hatte und später, als durch Milne-Edwards die bekannten Debatten über den - unvollkommenen Kreislauf bei den Mollusken hervorgerufen worden waren, mit einer neuen, hauptsächlich die Athmungs-Werk- zeuge betreffenden Arbeit uns bereicherte, theilt hier einen grossen Schatz neuer, scharfsinniger Beobachtungen mit. Hierher rechnen wir namentlich die ausführliche Beschreibung des ganzen, vom Kra- gen des Oesophagus auslaufenden Nervensystem’s, das Owen indie Nerven der Brachien, in die vielverzweigten Nerven des Mantels und in jene der Emgeweide-Höhle theilt; ferner die Nachweisung der Trennung der Geschlechter bei Terebratula flavescens, denn bisher halte man alle Brachiopoden für hermaphroditisch gehalten; dann endlich die ausführliche Beschreibung der starken, aponeurolischen Membran, welche die Brachien unter einander verbindet und erst im vergangenen Jahre durch Davidson aufgefunden wurde. — Die ganze Classe der Brachiopoden wird hier in 13 Familien und 33 Geschlechter getheilt; man kennt 56 lebende Arten und beinahe hundertmal so viele fossile. Hr. Suess glaubte diese Gelegenheit 29 DS 190 ergreifen zu müssen, um auf den geringen Grad von Vollständigkeit hinzuweisen, den jede allgemeinere Arbeit besitze, welchenicht auch die fossilen Formen in Betracht ziehe. Sechsmal hat unsere Erde eine neue Schöpfung organischer Wesen erlebt, sechsmal haben neue Thiere sie belebt, neue Pflanzen sie geziert, und doch besprechen die meisten unserer zoologischen und botanischen Lehrhücher nur eine dieser sechs Schöpfungen, nämlich die heutige. Hr. J. Hekel spricht über das Vorkommen der Picnodonten, in den untersten Schichten bis zum Jura. Diese den Ganoiden ange- hörigen Fische zeigen ausser den von der Wirbelsäule ausgehenden Rippen und dornigen Fortsätzen eine merkwürdige vom Bauchrande sowohl wie vom Rücken ausgehende Berippung, für welche er gegen Wagners Meinung, der dieselben für Schuppenansatizüberresie hält, mit augenscheinlichen Beweisen darthut, dass sie in Ueberein- stimmung mit Agassiz's früherer Änsicht, ein ganz eigenthümliches Haulskelet® bilden. Hr. G. Frauenfeld gibt folgende zwei kleinere Notizen; R Wenn es schon überhaupt der Zweck eines ernsten nalurwissen- schaftiichen Studiums sein muss, die Lebensgeschichte ‘der 'Thiere bis in ihre verborgensten Tiefen zu ergründen, so ist es eben so wesentlich, irt- thümlichen Angaben entgegenzutreten, vorzüglich bei jenen Thieren, wo dem Naturforscher fabelhafte Entstellungen sich beinahe uwnausweichlich auf- drängen. Namentlich sind die grössern BKaubthiere in dieser Beziehung ein Tummelplatz der Kantasie geworden, wo die abeutenerlichsten Mährchen, den Reiz soicher seltenen Begegnung und Beobachtung so wie der dabei er- lebten Ereignisse möglichst hoch zu steigern, zur Ausschmückung herhalten mussten, um so leichter, da romantische Begebenheiten dabei allerdings nicht‘ zu den. Seltenheiten gehören. Es kann daher nicht wundern ,„. wenn selbst. die nüchternsten, gemässigsten Mittheilungen von mancherlei Irrthümern nicht frei gefunden werden, und aus den Abenteuern mit jenen Thieren vieles in deren Lebensgeschichte übertragen wird, was zu unrichtigen Ansichten der Natur derselben verleitet. ; ich habe vor mehreren Jahren schon, ebenfalls als Berichtigung einer falschen Angabe, in den Freilagsversammlungen der Freunde der Natur- wissenschaften, über das Vorkommen des gefährlichsten Raubthieres in Nied.- Oesterreich über den Luchs nämlich, einige Erfahrungen aus meinem frühern Jagdleben mitgetheilt. 3 191 ) “ Eine ähnliche Berichtigung veranlasst mich, abermals in jene Zeit zurückzugehen, und obwohl ich nun nicht so glücklich bin, durchaus Selbst- erlebtes geben zu können, so ist doch das später hier unten Angeführte die ungeschminkte Erzählung eines noch lebenden, d&bei anwesenden Jägers. In einer der neuesten Nummern von: „Fechner's Ceutralblatt für Naturw, u.’ Anthropo!. 1853, Nr.‘31, pag. 605“ heisst es nach einem Auf- satze in „Ermann’s Archiv für wiss. Kunde von Russland. Bd. AL.“ Einiges üher den russischen Bären von J. €. Stukenberg: „ein noch nicht getroffener Bär nehme oftmals Reissaus, ein verwundeter »25e, sagen die Bärenjäger.‘“ | Diese letztere Behauptung ist es nun, für welche ich das Gegentheil hier anzuführen habe. Als ich im Herbste des Jahres 1829 nach Lilienfeld kam, wurde mir oftmals von mehreren dabei betheiligten Schützen, von einer im vorhergegangenen Herbste aufeine mit zwei Jungen daselbst betroffene Bäriu stattgehablen Jagd erzählt, die, obwohl mehrmal und stark verwundet, doch durch ein Zusammen- treffen verschiedener Zufälle nicht erlegt wurde und entkam. Diese mir von so vielen Augenzeugen mitgetheilte Begebenheit begründet ein der obigen Augabe ganz entgegengesetztes Verhalten dieses Thieres, daher ich den, gegenwärtig im Dienste des Gewerken Töpper befindlichen Waldmeister bei den Lunzer Secen, Hrn. J. Hulwa, der zu jener Zeit sich als Jäger in Lilienfeld be- fand, bat, er möge mir die damaligen Erlebnisse genau mittheilen. In seinen vor wenigen Tagen erhaltenen Briefe schreibt er nun hierüber: „— In Erwiederung etc. — berichte über die fragliche Bärenjagd: Dieses Thier hatte mit zwei Jungen im Herbst 1828 im Fussthal längere Zeit seinen Aufenthalt gehabt; die Bauernhalt daselbst hatte viel Obst, daher reichlich Geäse für Jung und Alt. Ich habe bei dem Ausspüren, welches, nachdem wir von den Thiereu schon Kenntniss halten, fleissig stattfand, oft gesehen, dass der Bär auf Bäumen, welche bis zwei Klafter hoch keinen Ast hatten, aufgehätmt haben musste, von wo er seinen Juugen Nahrung herablöste. Fast jeder fruchibeladene Baum zeigte Risse in der Rinde bis auf den Splint von dem Klettern des Thieres. Bei der fortgesetzten Bemühung ihnen nachzuspüren, fand ich mit noch einem Schützen in der Taverner Mauer eine Höhle, in welcher die Familie wahrscheinlich über Winter ihre Schlafstätte zu errichten gewillt war. Bei einer Untersuchung derselben fan- den wir offenbar und unzweifelhaft, dass sie vielleicht bei schlechter Witte- rung und auch sonst schon öfter, ja wohl nicht lange noch von ihnen bhe- sucht war. — Nicht besonders geeignete Vorkehrungen, die Schwierigkeiten der Höhle, die wir einigemale auf dem Bauche durchkriechen mussten, so wie überhaupt die Nutzlosigkeit einer weilern Untersuchung war Ursache, dass wir dieselbe nicht besonders tief durchforschten, sondern es wurde ein Treibjagen angeordnet, wobei zum ersten Triebe das Fussthal bestimmt ward, in welchem wirklich diese Bärin sammt den beiden Jungen aufgejagt die Schützenlinie durchbrach, so dass drei Schützen auf sie feuerten. Leider hatten : 25° 192 diese sämmtlich keine gezogenen Büchsen, sondern nur Gewehre mit grobem Schrott und Posten geladen, und obwohl die Bärin bei dem Schusse des Einen, der nicht sehr weit sein Gewehr abdrückte, sich aufrichtete und mit dumpfem Schmerzgehrüll zeigte, dass sie wirksam getroffen war, so eilte sie doch ffüchtig davon. Die zunächst angestellten Schützen sahen die drei Bären in den sogenannten Kolbenschlag* — einen ziemlich ausgedehnten Wald auf der Klosteralpe — „wechseln, welcher Trieb auch rasch umstellt wurde. Wirklich war das Treiben wieder von Erfolg, nur waren die beideu Jungen, die auch nicht mehr angetroffen wurden, nicht mehr bei der alten Bärin. Auf einen wohlgezielten , wahrscheinlich nicht vergeblichen Schuss kehrte die Bärin um, und flüchtete in den Trieb wieder zurück, wo sie bald darauf in einem Kessel in die Enge gehracht, sitzend wie ein Hund und keuchend von einem Treiber betroffen ward. Obwohl sie nicht die mindeste Miene zu einem Angriff machte, erhob derselbe doch ein jämmerliches Ge- schrei, so dass einige Schützen in der Meinung, die Bärin setze sich zur Wehre, dem Geschrei zueilten. Diese aber, ohue im entferntesten sich weiter aufzuhalten, oder die aus der nächsten Linie herzueilenden Treiber zu beach- ten, ergriff sofort abermals die Flucht, und wechselte gerade an jener von den Schützen verlassenen Stelle aus dem Triebe, wo ihr noch einige. aus weiter Entfernung unwirksame Schüsse nachgesendet wurden , durch die Pichlermäuer nach der Neuhoferalpe gegen den hintern Mukenkogel. Bei dieser Gelegenheit sah ich sie in einer Entfernung von. beiläufig 600 Schritte mit tief gesenktem Kopfe, dass man ihn kaum wahrnehmen konnte, noch rasch in starken Sätzeu forteilen. Es war nunmehr so spät gewörden, dass die Verfolguug eingestellt werden musste, undobwohl wir am nächsten Tage die Jagd fortsetzten, wo wir ein par Stellen fanden, an denen die, nach dem daselbst vorhandenen Schweisse ersichtlich stark wverwundete. Bäriun gelagert gewesen war, so konnten wir doch weiter nichts mehr von ihr und ihren Jungen auffinden. Später im November wurden die Bären im Schwarz- kogel gespürt, wo sie moderiges Holz übereinander gekehrt und zerkratzt hatten, wahrscheinlich um Nahrung zu suchen. Da jedoch unmittelbar darauf tiefer Schnee fiel, so war die Jagd im höhern Gebirge unmöglich , und es verlor sich darnach jede weitere Spur.“ — Ich will nur noch hinzufügen, dass im Jahre 1831, nachdem am Fusse des von der Lilienfelderalpe auf der Abdachung gegen Hohenberg sich herab- ziehenden Schwarzwaldes von einem Bären eine Kalbin zerrissen und grossen- theils aufgezehrt worden war, eine Jagd auf dieses Thier angestellt wurde, der ich beiwohnte, dass dieselbe jedoch vergeblich war, da wir den Räuber nicht auffanden. — Im April des nächsten Jahres darauf befand ich mich zur Balzzeit eines Tages auf dem Schwarzkogl, einer Spitze der von Lilien- feld ziemlich entfernt liegenden Reisalpe am Anstand auf Birkhühner. Es war Morgens 4 Uhr, als ich von dem gegenüberliegenden Bergrücken des Kirchensteines mit starkem Getöse etwas herabtrollen hörte, so. dass ich liüchliges Hochwild vermüthrte, bis ich in einer Nähe von mehreren hundert F 193 Schritten in der Dämmerung ein grosses schwarzes Thier herahtraben sah, welches leider nicht, wie ich hoffte, ganz an mich, der ich schussferlig im Anschlage stand, herankam, sondern in einer Vertiefung, wo es für mich auf eine kurze Strecke nicht sichthar war, abwich, und in das seitwärts liegende dichte Hochholz einwechselte. Meine Unkenntniss der Gegend, die es mir sonst möglich gemacht hätte, dem Thiere auf sehr geringe Schuss- weite nahe zu kommen, vereitelte auch die weitere Verfolgung meinerseits. Die nach Ankunft meines Jagdgefährten, der auf dem Stande, wo er sich befand, zu: seiner grossen Ueberraschung, da er die Ursache nicht be- griff, wirklich scheu aushrechendes Hochwild ansichtig, ward, sogleich vor- genommene Untersuchung ergab, dass es ein Bär gewesen war, und obwol die Verfolgung alsbald versucht, und die Nachspürung eifrig fortgesetzt wurde, so war sie doch auch diessmals vergebens. — Zwei Jahre darnach wurden bei einem im Hohenherger Reviere zu dieser Absicht veranstalteten Treiben von dem Gewerken Daniel Fischer zu St. Egyd zwei Bären auf Einem Stande erlegt. Ich glaube nicht, dass es Zwang anlegen heisse, wenn man annimmt, die in dieser Gegend in dem kurzen Zeitraume weniger Jahre bemerkten Thiere waren ein und dieselben. Auf das Benehnien der zuerst erwähnten Bärin zurückkommend, deren Muthlosigkeit allerdings auffallend bleibt, wenn man bedenkt, dass sie sich in Gesellschaft der Jungen befand, bei welcher Gelegenheit selbst die schwächsten Thiere ungewöhnliche Kühnheit zeigen, ist es wohl hinlänglich geeignet, die ausschliessliche Behauptung, dass ein verwundeter Bär nie fliche, aufzuheben. Es war auch bei den dortigen Schützen allgemeine Ansicht, dass ge- rade nur Umstände, wo auch manchmal schwächere Thiere den Muth der Verzweiflung zeigen, Veranlassung sind, dass der Bärnicht weiche, ja selbst augreife, was von so grossen starken Thieren nichts Besonderes ist, dass er aber eben so leicht za entfliehen suche. Als ich bei jener vergeblichen Jagd, der ich, beiwohnte, mich bis au die Zähne bewaffnet einfand, und frug, ob denn nicht zwei Schützen zusam- men angestellt würden, erwiederte man mir lächeind, das wäre wohl nicht uöthig, gar so gefährlich sei die Sache nicht. In Nachange zu der von mir in der Versammlung vom 6. Juli d. J. gegebenen Mittheilung über die von Herrn Hardenroth in Pfilophor« plumigera beobachteten Filarien gebe ich hiermit als Ergänzung, was mir in dieser Beziehung später noch zukam, oder weiter bekannt wurde. Ausser dem dort Aneeführten erhielt ich Filarien weiters noch durch Hrn. Rogenhofer aus den Raupen von Geometra ulmaria, Notodonta tritophus, und aus mehreren von Catocala sponsa. — Durch Hrn. G. Mayr bekamich drei Weihchen von Formica nigra Ltr.in Weingeist, welche er in einer Sendung Ameisen von Hrn. Schwab aus Mistek erhielt, aus deren 194 Hinterleib die Kilarien zum Theil herausdrangen. Es war wohl nicht weiter zu ermitteln, ob der Fadenwurin überhaupt dort verbreiteler sich zeigte, oder nur hier und‘ da in Ameisennestern 'zu finden war®). ‚ Alle diese Fälle sind, da sich derlei Eingeweidewürmer alljährlich zeigen, keine besondere Erscheinung. In dieser Beziehung der interessanteste Beitrag war mir von unserem eben so unermüdlichen, wie aufmerksamen entomologischen Veteranen Hrn. He ger aus Brunn. In der Erforschung der- Insectengeschickte unausgesetzt thätig, ist es eine von ihm seit vielen Jahren gebrauchte Art, diese Thiere zu ködern,-dass er ihnen im Freien. geeignetes Futter legt, um sie anzulocken und sodann zu fangen. So legt er an gün- stigen Plätzen alte Bretter, an deren Unterseite verschiedene zerquetschte Thiere in den nach und nach erfolgenden Stadien der Zersetzung stets reich- liche Beute lieferten. Bei einer derartigen Köderung zerdrückte er Ohrwürmer an denen er bald bemerkte, dass der Hiuterleib. mit Filarien angefüllt war. Zur weilern Untersuchung ‘dadurch angeregt, ergab sich, dass ein bedeu- tender Theil derselben damit behaftet war. Er (heilte mir diess mit, indem er mir eine grosse Anzahl derselben in Weingeist brachte, wobei nur auf- fällt, dass in denselben eingelegt, Kein einziger Schmarotzer sein Wohnthier verliess, während diess sonst meist der Fall ist, so dass erst die genauere Nachforschung der einzelnen Thiere die sichere Bestätigung über einen solchen- Bewohner ergibt. Ich unterliess bei meinen Excursionen diesen Sommer nicht, ferner darnach zu suchen und fand- sie auch nicht sehr selten in Mödling, Nussdorf, Weidlingau, sowohl in einzelnen wie in gesellig ver- sammelten Ohrwürmeru. Es waren öfter zwei, auch drei Individuen in einer Forficula, so dass bei deren nicht ünbeträchtlicher Länge der Hinterleib dieser ihrer Wohnthiere, den sie ganz ausfüllten , strotzend angeschwollen erschien, ohne dass dasselbe, ausser einem trägern Benehmen „ weitere be- sondere Beschwerde zeigte. Da sich bei den von Heger beobachteten Ohrwürmern, so wie bei jenen von mir in Weidlingau dieser Helminthe in soleher Ueberzakl fand, dass unter 4—5 untersuchten oft nur Ein nicht behafteles Individuum sich fand, so ist dieser Fall dem von Hardenroth wohl an die Seite zu stelien. Heger will die Fadenwürmer ausserhalb ihren Wohnthieren vorzüg- lich des Nachts in ausserordentlicher Thätigkeit angetroffen habeh, und glaubt, dass sie da auch Bäume und Sträucher erklettern, während es wohl richtiger ist, anzunehmen, dass die ihr Wohnthier zufällig auf Bäumen verlassende Filarie sich zur weitern Erfüllung ihres BLebenszweckes herab in die Erde begibt. Ich kann hier eine merkwürdige Erscheinung nicht unerwähnt: lassen, die uicht nur der von mir in der Eingangs. erwähnten Mittheilung ausge- #=) Nachträgliche Anmerkung: „Ich erhielt seither von eben dort noch mehrere, doch immer nur in F, nigra gefundenen Fadenwürmer. t Frauenfeld. 195 ’ sprochenen Meinung, dass das heurige Jahr einem vermehrten Vorkommen *von Helminthen vielleicht gerade der Mermis-Arten wahrscheinlich höchst günstig sei, zur Bestätigung dient, sondern auch zugleich die grosse Aus- dehnung dieses Verhältnisses zu bezeugen. scheint. "Nach einem - heftigen Platzregen in der Nacht vom 31. Mai zum 1. Juni d. J. ward in den Gärten der Stadt Löwen des Morgens eine so grosse Anzahl solcher ‚Kadenwürmer bemerkt, dass der allgemeine Glaube sie als vom Himmel gefallen betrach- tete. Von Beneden, der in der königl. belgischen Akademie der Wissen- schaften hierüber Bericht erstaitete, bestimmte das Thier, von dem, er einige Hunderte untersuchte, unter denen sich 'kein einziges Männchen befand, sondern welches lauter Weibchen waren, als am nächsten verwandt mit Mermis nigrescens Duj. und sagt am Schlusse seines Berichts: „Diese Würmer fallen nicht vom Himmel sondern kommen aus In- secten, vorzüglich Maikäfern, welche sie parasitisch hewohnen, und während solcher heftiger Platzregen gewöhnlich verlassen um ihre Eier abzulegen und ihre Art fortzupflanzen.“ Er hat die Thiere mehrere Wochen lebend erhalten, ihr Eierlegen, und deren Entwicklung beobachtet, allein wie sie in den Leib der Maikäfer- larven eindringen, das ist es, sagt er, worüber wir nichts wissen. Sodann legt Hr. Secretär G. Frauenfeld folgende einge- gangene Aufsätze vor: Entomologischer Beitrag von V. Dorfmeister,; enthaltend einen bei Wien entdeckten neuen Schmetterling Oucullia scopariae. (Siehe Abhandlungen). Eine briefliche Mittheilung des Hrn. Dr. Lenk: Euer Wohlgehoren! Einer der wichtigsten Gegenstände zur Beachtung in der Zoologie ist gewiss das Vorkommen der Individuuen, und die dadurch bedingte Grenz- bestimmung der Fauna einzelner Länder, Reiche, Welttheile. Obgleieh solche Begränzungen durch erfahrene Männer vielfach in der Ornithologie statt ge- funden haben, so kommen doch nicht selten Fälle vor, dass einzelne Indi- viduen sich nicht an diese ihnen von den Oruithologen angewiesenen Grenzen binden, und dort erscheinen, wo sie nimmer vermuthet werden. Ein solch vereinzeltes Vorkommen von Fremdlingen war oft Ursache, dass man ihre Artrechte mit Misstrauen betrachtelfe, zumal wenn nicht besonders hervor- ragende Differenzen sie unabweislich aufdrangen. Ich glaube es besonders wünschenswerth derlei Fälle nicht zu übergehen „- und erlaube mir ‚daher, einen.mir im Verlaufe dieses Sommers vorgekommenen zur Kenntniss Euer Wohlgeh. zu bringen. 196 Vor einigen; Monaten wurde mir eine Möve aus dem südlichen Böhmen wo selbe mein Neffe schoss, als Larus ridibundus eingesendet. Obwohl ich sie im ersten Augenblicke ebenfalls dahinstellte so waren doch einige Abweichungen, darunter die auffallend tief gegen die Brust herahreichende dunkle Färbung, die den Kopf dieser Möve einnimmt, die mich veranlassten, diess Individuum weiter, namentlich mit der Beschreibung des Tem- miugk’schen L. capistratus zu vergleichen. Ueberrascht fand ich, dass. die demselben eigenthümlichen Criterien auch an meinem Exemplare sich fanden, Ein zweites Individuum, das ich E. W. ebenfalls zur Ansicht beilege, er- hielt ich bald darauf aus Italien, unter der gleichen Benennung: capistratus, und stimmt dasselbe mit dem erstbesprochenen Exemplare aus Böhmen so vollkommen überein, dass ich sie beide für identisch erklären muss. Ungeachtet man nun diesen Vogel nicht als eigene Species anerkennen will, sondern für synonym mit Larus ridibundus erklärt, so glaube ich doch zum Theil auf die Auctorität mehrerer mit grosser Genauigkeit ange- stellter Betrachtungen sowohl als auf die Untersuchung dieser Individuen gestützt, die Meinung aussprechen zu dürfen, dass es eine als Larus capi- stratus zu ‚unterscheidende Art gehe, die von ridibundus durch folgende Merkmale abweicht: Der ganze Körper ist kleiner, schmächtiger , schlanker als bei der Lachmöve, der Schnabel verhältnissmässig schwächer; die graubraune Fär- hung des Kopfes steigt von den Halsseiten beinahe winklig und zwar ka- putzenförmig tief gegen die Brust herab, während sie bei der Lachmöve rings ganz gleich abgeschnitten oder vorne nur unbedeutend sich herabsen- kend erscheint. Auch das Grössenverhältniss der einzelnen Körpertheile ist bei beiden Species verchieden. Die Flügel sind bei der Kaputzinermöve nicht unbedeutend kürzer, während im Gegenutheile die Länge von der ersten ab- gekürzten Schwinge bis zur Flügelspitze sich grösser zeigt. An dem bedeu- tend schwächern Fuss des capistratus misst der Tarsus 4,4°-", während er bei der Lachmöve 5,3°:®- misst. Eben so ist der Schwanz der um so viel kleineren Kaputzinermöve eben so laug, wie bei ridibundus, daher verhälfnissmässig grösser. Die Farbe der Füsse im frischen Zustande ist bei capistratus braun- röthlich, bei ridibundus karmoisiuroth. Dass die grössere Dimension nicht Folge des Alters ist, beweiset der Umstand, dass die zum Vergleich beigegebene Lachmöve, die bei weitem he- deutendere Körpermasse darbietet, höchstens im zweiten Jahre ist, da sie noch theilweise das Jugendkleid trägt, während die Färbung des Gefieders die beiden Kaputzinermöven ganz zuverlässig als älter characterisirt. Weit entfernt von der Sucht der Artenvermehrung ohne Noth und wis-. senschaftlichen Grund, glaube ich es der Wissenschaft schuldig, solche noch keineswegs abgethane Arten zur weitern Forschung und Beachtung wieder in Anregung zu bringen. £ - 197 . Für mich müsste es nur jedenfalls angenehm sein, diese Möve, die wahrscheinlich die höchsten nordischen Gestade bewohnt, der Fauna des t österreichischen Kaiserstaats angereiht zu haben; obwohl. ich: nicht glaube, dass man sie nicht auch. bei aufmerksamerer Betrachtung hier und da finden dürfte, da,sie mit ridibundus ihrer grossen Aehulichkeit wegen gewiss ver- mengt worden ist, wie es nach Temmingk in einigen Kabineten Englands geschah. Sollten. Euer Wohlgeboren den Gegenstand für würdig halten , so bitte ich ihn in unserm Vereine gefälligst mittheilen zu wollen. Genehmigen etc. Dr. Lenk. er ” Endlich von Herrn Zelebor folgenden Nachtrag zu seinem Verzeichniss der österreichischen Land- und Süsswasser-Mollusken ; zu welchen Hr. G. Frauenfeld mehrere Frläuterungen gibt, und bemerkt, dass sämmtliche Bestimmungen von Herrn Prof. Ross- mässler herrühren, der die Schalen von Herrn Zelebor zur Ansicht erhalten hatte: - Pupa dolium var. graciis Ross. Fand ich lebend auf den Grün- schacher an feuchten Felsen, nicht häufig. ; — gularis var. spoliata Ross. (Ic. Fig. 334.) An und unter Raineu lebend bei Guttenstein, selten. ; — bigranata Ross. (Fig. 645.) Lebt im feuchten Grase und Moos, auf Wiesen bei Mödling. Ich fand nur einzelne Exemplare. Vertigo septemdentata Fer. (Rossm. Fig. 647.) Fand ich lebend unter denselben Verhältnissen wie die vorige; nicht gemein. Claus. fimbriata Mhlf. (Rossm. Fig. 106.) Diese schöne Schnecke fand ich lebend auf dem Schneeberg in der Gegend von Ba um- gartner’s Hütte, unter faulem Holze; sehr selten. — parvula var. minor Ross. Fand ich ebenfalls auf dem Schnee- berg unweit der Ochsenhütte unter feuchten Kalksteinen; nicht gemein. — roscida Stud. var. Schiechtü mihi. Kaud ich bei -Reichenau, und in Stixenstein und bevannte sie zu Ehren meines Freundes Schlecht. Lebt an bemoosten Kalkfelsen; nicht gemein. — plicatula var. rugulosa Agl. Fand ich auf der Grünschacher Alpe unter faulem Holze lebend, sehr selten in Gesellschaft mit — pumila var. corticalis Zgl.,. die unter denselben Verhäli- nissen lebt. - Planorbis septemgyratus Al. Diese seltene Schnecke fand ich in den Wiesengräben unter Laub und Pflanzen im Wasser, bei Moos- _brunn in Gesellschaft mit 26 198 ! Planorbis acies Parr.. dienoch seltner als die vorige ist. -Unio pietorum var. lacustris Rossm. Fand ich lebend im Schlamm der Flüsse March und Fischa, ist nicht selten. — »pictorum var. graniger 481. Lebt unter denselben Verhältnissen _ | wie die vorige im Fischafluss, ich fand sie bisher sonst nirgends. — batavus var. riparius Ross. Lebt in den schlammigen Buchten der Donau; ist nicht gemein. Anodonta ventricosa Pfeif. Lebt in den Buchten der Donau und des Marchflusses im schlammigen Boden, ist nicht gemein. — rostrata Kokeil. Fand ich lebend in den Donauausständen zwischen den Brücken ausserm Tabor, unter diesen Muschel befinden sich mehrere, die hübsche Perlen enthalten; nicht gemein. _ — var. Ross. Vom Herrn Prof. Rossmässler die ge- schnabelte Donauform genannt, fand ich nicht selten in langsam fliessenden Armen des linken Donauufers. Eine ausführliche Berichtigung meines Verzeichnisses vom Jahre 1852 folgt nächstens. sn . Am Schlusse wird das aus der Abzählung der Wahllisten er- folgte Resultat der‘ für das Jahr 1854 zu wählenden Herrn Vice- präsidenten, und eines Secretärs bekannt gemacht. Folgende Herren wurden gewählt: 3 Zu Vicepräsidenten: Herr Dr. E. Fenzl; „. A. Neilreich ; „ .V. Kollar; » F.R. v. Hauer; »„ ER. v. Heufler; » J. Hekel. Zum Secretär der bisher provisorisch bestellte Herr J. v. Hornig. x Phanerogamen-Flora der Gegend von Lomnitz in Mähren, nebst den bisher aufgefundenen Varietäten. | Mit Ausschluss aller eultivirten oder verwilderten Gewächse. von F. S. Pluskal. Allgemeine geognostische Characteristik der Lomnitzer Gegend. Das Terrain, auf dem die nachstehende Flora vegetirt, besteht seinen Grundfesten nach aus Gneis und Glimmerschiefer, welche daher auch gröss- tentheils die obere, vegetationsfähige Bodenschichte liefern. . In. diese Formation ist von Süden her eine schmale Zunge terliären Landes, aus Thonschichten, Sand, Sandstein und groben, petrefactenführen- den Kalken bestehend, eingekeilt, welche nordwärts bis über Lomnitz reicht, südwärts mittelst der Brünner Tertiärformation mit dem Wiener Becken zusammenhängt. Einige Bergkuppen, die Kwetniza und Tschebinka etc. bestehen aus devonischem oder Grauwackenkalke , welche auch wirklich einige kalk- liebende Pflanzen führen. Dieses ganze Gebiet von etwa 1 D Meile, zwischen dem 34° 2,5° und 34° 7,5° der Länge, und zwischen dem 49°20° und 49°27’ der n. Breite, ge- hört dem Flussgebiete des bedeutendsten Flusses dieser Gegend, der Schwar- zawa, an, welche dasselbe westlich begräuzt. Es ist bloss von Gebirgs- bächen von geringer Bedeutung durchzogen und bewässert, welche nirgends stagniren, daher hier auch keine eigentlichen Sumpfpflanzen vorkommen. Die mittlere Höhe des Terrains bei Lomnitz beträgt 1340° über der Meeresfläche und die parallel von Norden gegen Süden verlaufenden Ge- birgsverästlungen hängen im Norden und Westen mit dem mährisch-böh- mischen Gränzgebirge zusammen und finden unterhalb Lomnitz das Ende ihrer Formation. A Die dasige Flora ist diesemnach eine Vorgebirgsflora und hat also ihre Vertreter in den meisten Gegenden des Kaiserstaates. Sie kann daher weder etwas Seltenes, noch besonders Vieles aufweisen, obschon sie in den Artenindividuen ziemlich reich genannt werden kaun. Um dieselbe jedoch einigermassen interessanter zu machen, war ich seit Jahren beflissen, die von der Norm abweichenden Pfanzeuformen ge- nauer zu erforschen und“ habe auch dieselben, als Varietäten ‘den Normal- species beigefügt. Im Ganzen bietet :dieses Gebiet. 672 phanerogame Species, nebst den von mir bisher aufgefundenen 128 Varietäten. Fam. I. Ranunculaceae. Juss. Clematis -Vitalba L. Auf dem Grauwackenkalkboden der, Kw£tniza bei Tischnowitz. Thalictrum angustifolium Jacg. Auf der Schwarzawawiese ver der Po- dolor. Mühle. = flavum L. Im Gesträuche.bei Drasow. Anemone nemeorosa L. Allenthalben in der Gegend. = == var. binifolia Pl. Um Lomnitz unter der Normalform. — ‚ranunculoides L. Alleuthalben in der Gegend. =. — var. a biflora Peterm, ' = — var. ß triflora Pl. Beide unter üppigen Exem- plaren auf der Nettichowa' bei Lomnitiz. Pulsatilla vulgaris Mill. Auf dem Kalkboden der Tschebinka. Hepatica nobilis Volkm. Allenthalben um Lomnitz. + —- var. @ plena Pl. Auf der östlichen Lehne der Luzychowa bei Lomnitz: (Behielt auch in. den Garten gepflanzt die Füllung.) — — var. B involucro pentasepalo P. = — var. Y involucro tetrasepalo Pl. ur, — var.‘ $ steleantha G oiz. (Ein längerer aus der Hülle em- porsteigender, eigener Blüthenstiel trägt das Perigon). Sämmtlich zuweilen unter der Normalform; besonders im guten‘ Boden. Adonis aestivalis L. Unter dem Getreide bei Lomnitz. — flammea Jacg. Auf cultivirtem Boden bei Lomnitz. Ranunculus Ficaria L. Allenthalben bei Lomnitz. 5 = var. % apetalus Pl» (Gewöhnlich. die erstblühenden Exemplare.) —. — var. B bulbiferus Pl. (1—3 Knötchen in jeder Blatt- achsel, statt des Triebes oder Blüthenstieles tragend.) —_— Flammula L. In Gräben b. Lomnitz. — arvensis L. Auf Aeckern bei Lomnitz. — sceleratus L. Am Teichel bei Lomnitz. Ranunculus bulbosus L. Auf Wiesen bei Lomnilz; = repens L. Auf feuchten Stellen b. L. == — var. a astoloniferus P]. \ — _ vars ß pubescens Opic.' Beim heiligen Brünnel: bei Lomnitz. = polyanthemos L. Auf dem Kalkboden der Tschebinka. — auricomus L. Allenthalben'bei Lomnitz. — = var. monstrosus Pl. (Petala sammt den übrigen inneren Blüthentheilen in vergrünte, lanzettförmige, ziemlich derbe Blättchen verwandelt. Die Blume sieht wie eine gefüllte grüne Rosette aus). Auf einer feuchten Wiese bei Sinalow. = acris L. Allenthalben in der Gegend. — lanuginosus L. Thalwiese gegen Scherkowiitz. = aquatilis L« Bei Scherkowitz. Myosurus minimus L. Auf Aeckern bei: Lomuitz. Caltha palustris L. Wiesen bei Lomnitz« Isopyrum thalictroides L. Thalwiese gegen 'Scherkowitz. —_ var. albiflorus Pl. Zuweilen unter.den Normalfärbigen. Nigella arvensis I. Auf mageren Feldern und Feldrainen bei Brusny. Aquitegia vulgaris L. *) In der ganzen Gegend. selten. schmutzig grüne Blättchen verwandelt.) Delphinium Consolida L. Allenthalben auf Aeckern bei Lomnitz, — — var. « albiflorum Op. Zuweilen unter blüthigen. _ u var. 8 plenum P1. (?degener. Rchbch.) gedüngten Acker bei Tschebin. Aconitum Camarum L. Auf dem Kalkboden der Kwetniza. Actaea spicata L. In den Holzschlägen gemein. IH. Papaveraceae. DC. Papaver' Argemone L. Auf Rainen bei Podoly. — Rhoeas L. Allenthalben als Ackerunkraut. — dubium L. Hin und wieder auf Aeckern bei Lomnitz. Chelidonium majus L. Ueberall an den geeigneten Standorten. & *) Wird :gemeiniglich als Kalkbodenpflanze angegeben. Hier durchgehends auf Glimmerschiefer und Gneis vor. A: — var. «a albiflora Op.‘ Unter den Normalfärbigen nicht — var. 3 phyllantha Pl. (Sämmtliche Blüthentheile- in den Blau- Auf einem kommt‘ sie III. Fumariaceae. DC. Fumaria officinalis L. Auf bebautem Boden. Corydalis HallerÜ W. Am Bachufer bei Scherkowitz» —_ fabacea Pers. Im Thiergarten bei Lomnitz. — bulbosa Pers. Im Glimmersclieferboden der Nettichowa. Corydalis bulbosa var. «a albiflora Op. _ — var. ß lutea P 1. (Selten.) — — var. y ruberrima Pl. Sämmtlich auf der Nettichowa bei Lomnitz. IV. Crueiferae. Juss. Sisymbrium Sophia L. Bei Tschebin. \ _ officinale L. Dei Lomnitz. _ Loeselii L. Bei Tschebin. Conringia Thaliana Rchb. Auf allen Aeckern bei Lomnitz. _ austriaca Pers. In der Sandgrube (tertiärer Sand) bei Lomnitz und bei Tschebin auf Aeckern, Alliaria officinalis Andrz. In der Dubina bei Lomnitz. — — var. phyllomana P1. (Der ganze Blüthenstand in Blätt- chen verwandelt und vergrünt.) An schattigen Wiesen- plätzen bei Lomnitz. Erysımum repandum L. Auf Aeckern des Alluviums bei Tschebin. Barbarea vulgaris R. Br. An Gräben bei Lomnitz. — == var, pallidiflora Pl. Hin und wieder unter den malfärbigen, Sinapis alba L. Auf Aeckern bei Lomnitz. — arvensis I,. Ebenda. Dentaria bulbifera L. Auf Glimmerschiefer der Nettichowa. — enneaphyllos L. Mit der vorhergehenden. Cardamine Impatiens L. Im Thiergarten bei Lomnitz. — amara L. Am Besenekbache bei Lomnitz. — pratensis L. Auf Wiesen der ganzen Gegend. — multicaulis Hopp. Auf der Dubina bei Lomnitz. Turritis glabra L. Auf Glimmerschiefer bei Lomnitz. Arabis hirsuta Scop. Auf Kalk bei Tschebin. — Turrita L. Waldränder bei Lomnitz. — arenosa L. Auf dem Grauwackenkalke der Kwetniza. Camelina sativa Crtz. Zwischen Lein bei Lomnitz. ’ — dentata Pers. Häufiger. Alyssum montanum L. Auf Kalkboden bei Tschebin. — calycinum L- Im mageren Boden bei Lomnitz. Berteroa incana DC. Hin und wieder auf: den geeigneten Standorten. Draba verna L. Allenthalben auf Brachäckern. Nor- Thlaspi perfoliatum L. Ueberall im cultivirten Boden, — .arvense L. Ebenfalls. Lepidium ruderale L. Auf Schutt und an Wegen bei Tschebin. 'Capsella Bursa pastoris Vent. Ueberall an Wegen. Neslia paniculata Desv. Auf Aeckern bei Lomnitz. x V. Berberideae. Vent. Berberis vulgaris L. Im Kalkboden an der Kwetniza. VI. RBesedeae. DC. Reseda lutea L. hei Drasow und Tschebin. VII. Droseraceae. DC. Drosera rotundifolia L. Auf einer sumpfigen Wiese bei Lommnitz. Parnassia palustris L. Auf der Zleber und Scherkowitzer Wiese: VII. Cistineae. Dunal. Helianthemum vulgare Gaert. Allenthalben um Lomnitz. — grandiflorum All. bei Tischnowitz. IX. Violarieae. DC. Viola hirta L. Bei Lomnitz und auf der Tschebinka. — .‚odorata L. Allenthalben um Lomnitz. — _ var. a alba. (V. alba. Bess.) = — var. B pallidissima. Pl. Beide auf Grasplätzen im Lom- nitzer Schlossparke sehr häufig. — camnina L. Hin und wieder im Gestrippe bei Lomnitz. — montana L. Auf dürrem Glimmerschieferboden bei Lomnitz u. Raschau. — arenaria DC. Auf Glimmerschiefer bei Lomuitz häufig. — siüvestris Lam. In Wäldern bei Lomnitz. ee er var. albiflora. Pl. Auf einer Stelle im Lomn. Thiergarten. — Riviniana Rchb. In Schluchten bei Lomnitz. — Gtricolor LI. Auf Aeckern der ganzen Gegend. — arvensis Mur. Auf Brachfeldern. X. Polygaleae. Juss. Polygala vulgaris L. Auf Wiesen bei Lomnitz. — — var. u albiflora Op. — — var. B rubra Tausch. E= = var. y variegata Pl. Die zwei letztern hin und wieder unter Normalfärbigen ; die weisse auf einer Wiese bei Lomnitschka vorherrschend. XI. Caryopyhylleae. Juss. Ayrostemma Githago L. Im Wintergetreide bei Lomnitz. Lychnis Viscaria L. Auf Wiesen. — Flos cuculi L. Ebenda. = — var. ıx albiflora PA; Im Walliczek’schen Garten in Lomnitz. (Erhält sich bereits mehrere Jahre an dem selben Standorte.) —_ — var. ßB plena Pl. Auf einer Wiese bei Scherkowilz. — vespertina Sibth. Auf Aeckern bei Lomnitschka. Cucubalus bacciferus L. Hin und wieder um Lomnitz. Silene Otiles Sm. Im Kalkboden auf der Tschebinka. — inflata Sm. Auf Aeckern bei Tschebin. — nutans L. Bei Lomnitz. Saponaria officinalis L. Auf der Tschebinka. Dianthus Armeria L. Auf Hügeln um Tischnowitz. — deltoides L. Auf dürren Grasplätzen der Gegend. = Carthusianorum L. Auf-Hügeln bei Tischnowiiz. Gypsophila muralis L. In Gräben bei Lomnitz. XII. Alsineae. DC. Malachium aqualicum Fr. Am Bachufer bei Lomnitz. Cerastium arvense L. Auf Rainen der ganzen Gegend. _ triviale Lk. Auf Triften der ganzen Gegend. — — var. monstrosum Karl. (Der Blüthenstand entwickelt sich nicht und bildet bloss dichtblättrige Köpfchen.) Hin und wieder auf Triften, in mauchen Jahren häufig. Stellaria Holostea L. Im Gesträuche bei Lomnitz. RR — graminea L. Ebenda, = nemorum L. In Waldgebüschen. Holosteum umbellatum L. Auf Aeckern der ganzen Gegend. — — var. pleniflorum Pl. Auf einem Felsen bei Dau- brawnik. Arenaria serpyllifolia L. Um Lomnitz. Alsine media L. Auf allen Culturflächen bei Lomnitz. Moeehringia trinervia Clairwill. Um Lomnitz. Spergula arvensis L. Auf Aeckern bei Raschau üppig und häufig. Sagina procumbens L. Auf Aeckern bei Lomnitz und Raschau. XIV. Lineae. DC. Linum catarthicum L. Auf Hügelwiesen bei Lomnitz. = flavum L. Am Waldrande bei Drasow. XV‘ Malvaceae. Brown. Malva vulgaris Frag. Häufig um die Häuser und an Wegen. xXVl. Tiliaceae. Juss. Tilia parrifotia Ehrh. Bei Lomnitz. — europeae L. Ebenda. XVII. Hypericineae. DC. Hypericum quadranyulare L. Im Holzschlage bei dem Podoler Hammer. — perforatum 1. Allenthalben um EBomnitz. XVII. Acerineae. DC. Acer Pseudoplatanus L. Bei Lomnitz. — 'platanoides L. Bei Lomnitz. — campestre L. Bei:Lomnitz. Fe I var. « ternipteron P1. (Mit drei flügeligen Carpelen.) en = var. ß erythrocarpon Op. Beide auf. der. Nettichowa bei Lommnitz. = — var. y tricotyledoneum P\. Zuweilen unter‘ den jungen Pillanzen. \ XIX. Hippocastaneae. DC. Aesculus Hippocastanum L. Um Lomnitz. = — var. tetrapetalus Pl. Oft ein ganzer Baum mit einer vierblättrigen Corolle. XXI. Geraniaceae. DC. Erodium cicutarium. Sm. Auf belaubten Stellen um Lomnitz. Geranium sanguineum L. Um Lomnitz. = Robertianum L. Um Lomnitz. == dissectum L. Um Lomnitz. = molle L. Um Lomnitz. = pyrenaicum Jı. Im Rasen des Schlossparkes in Lomnitz. (Scheint bereits eingegangen.) = phaeum L. Dorfwiesen bei Ossyk. = pratense L. Auf allen Wiesen. —— = var albiflorum Op. Sehr häufig auf.der Scherkowitzer Thalwiese. XXI: Balsamineae. A. Rich. Impatiens Nolitangere Jı. Auf schattigen Plätzen. XXIII. Oxalideae. DC. O.ralis Acetosella L. Um Lomnitz überall. XXVI. Rhamneae. RBr. Rhamnus Frangula L. Um Lomnitz und in der ganzen Gegend. — catharticu L. Um Lomnitz. AXVI. Evonymeae. DC. Evonymus europaeus L. Er verrucosus L. XXIX. Papilionaceae. DC. Onobrychis sativa Lam. Kalkboden bei Tschebin. = — var. comosa. Pl. (Der Obertheil der Blüthenähre in einen Blattschopf ausgehend.) Bei Lomnitz. Coronilla varia L. In der ganzen Gegend häufig. Astragalus glycyphyllos L. Ueberall in lichten Schlägen. Spartium scoparium L. Auf der Crhowa und Nettichowa bei Lomnitz. Genista tinctoria L. In der ganzen Gegend häufig. — germanica 1. Hier und da an Waldsäumen. Ononis spinosa L. Um Lomnitz. = == vor. albiflora Op. Einzelne Exemplare unter den Normal- blüthigen. Cytisus nigricans L. Ueberall in den Wäldern. — capitatus Jacg. Um Tischnowitz, Tschebin, Raschau. — biflorus Kit. Bei Drasow, Tschebin. Anthyllis vulneraria L. Um Rzepka und Tschebin. Orobus vernus L. In der ganzen Gegen häufig. Er = var. albiflorus Clusius. Unter den Violettblüthigen nicht selten. — niger L. Bei Lomnitz. Lathyrus pratensis L. Auf allen Wiesen der Gegend. = sepium Scop. Bei Lomnitz. \ == tuberosus L. Als lästiges Unkraut unter dem Getreide. Tr siivestris L. In Holzschlägen bei Lomn tz. 6 Vicia silvatica L. Bei Lomnitz. — pisiformis L. In einem Holzschlage bei Lomnitz. — cracca L. Au Hecken und im Getreide bei Scherkowitz. Ervum tetraspermum L. Um Lomnitz häufig- Lotus corniculatus L. Auf dürren Plätzen um Lomnitz. Medicago lupulina L. Bei Lomnitz. = sativa L. Hin und wieder auf Wiesen. Medicago minima L. Auf dem Schlossberge in Lomnitz. Melilotus officinalis L. Auf Rainen bei Lomnitz. Trifolium fiiforme L. Am Bachufer bei Lomnitz, —_ spadiceum L. Auf Wiesen bei Wochoz und Ossyk. == agrarium L. Auf Feldern bei Lomnitz. — procumbens L. Ebenda. _ repens L. Ueberall in der Gegend — — var, a Phyllanthum Pl. — — var. B proliferum P1. (Beide Formen oft auf einer Pflanze.) Im Gartenlande bei Lomnitz. — hybridum L. Auf Wiesen bei Lomnitz. = montanum L Auf Rainen bei Lomnitz. — — var. proliferum Pl. (Die Blumenköpfe, kleinere Köpf- chen austreibend.) An feuchteren Standorten. _ fragiferum L. Am Bachufer bei Lomnitz, auch um Tischnowitz. — arvense L. Auf allen Brachäckern. —: rubens L. Bei Scherkowitz und Tschebin, — alpestre L. Bei Drasow und Lomnitschka« — medium L. Im Walde bei Lomnitz und Brusny. = pratense L. Auf allen Wiesen der Gegend. — — var. albiflorum P]. Unter den Normalblüthigen nicht selten. AÄXXIH. Amygdaleae. Juss. Prunus Padus L. Brusny. — Chamaecerasus Jacq. Bei Lomnitz und Tschebin auf Rainen und Abhängen. — avium L. In den Waldungen hin und wieder. — spinosa L. In der ganzen Gegend, Hecken bildend. — insititia L. Bei Lomnitz. XXXIII. Rosaceae. Juss. Sorbus aucuparia L. Bei Lomnitz. Cotoneaster vulgaris IL. Auf der Kwetniza bei Tischnowitz. -Crataegus oxyacantha L. Um Lomnitz. Spiraea ulmaria L. Auf feuchten Wiesenstellen bei Lomnitz, Rosa canina L. In Hecken überall. Rubus fruticosus L. In Hecken bei Lomnitz. — idaeus L. In Wäldern. — caesius L» In Holzschlägen und als Ackerunkraut. — hirtus W. K. Im Walde bei Segkor. Fragaria collina Ehrh. In der ganzen Gegend auf dürren und sonnigen Hügeln. B 10 Fragaria etatior Ehrh. Hin und wieder in Waldungen. = vesca L. Weberall häufig. Potentilla anserina L. In der ganzen Umgehung. >= supina L. Bei Lomnitz. — alba L. Im Walde bei Tischnowitz. — recta L. Hin und wieder vereinzelt vorkommend. or reptans L. Bei Lomnitz und anderwärts in der Gegend. = argentea L. Ebenso. on verna L. Ebenso, — opaca L. Auf der Tschebinka. Tormentilla recta L. Auf Wiesen bei Scherkowitz. Geum urbanum L. Allenthalben in der Umgegend. Agrimonia Eupatorium L. Auf Rainen. XXXIV. Sanguisorbeae. Lindl. Sanguisorba officinalis L. Auf allen Wiesen der Gegend. Alchemilla arvensis Scop. Aufäeckern bei Lomnitschka und Drasow. = vulgaris L. Auf Wiesen und Triften der Gegend. XXXV. Onagrariae.. Juss. Oenothera biennis L. Hin und wieder auf Schutthaufen. Epilobium angustifolium L+ In allen Holzschlägen der Gegend. Sr = var, albiflorum Op. In der Jahodna unter den Nor- malblüthigen. = palustre L, Bei Brusny. E= roseum Schreb. Um Lomnitschka. = montanum L. Sehr häufig in der ganzen Gegend, — parviflorum Schreb. Bei Lomnitz. Circaea lutetiana L. Im Walde bei Lomnitz, Sinalow, u. a. XL. Lythrarieae. Juss. Lythrum Salicaria L. Bei Lomnitz , Vorkloster u. a. XLIIE. Cucurbitaceae. Juss.. Bryonia alba L. Bei Lomnitz. XLIV. Portulaceae. Juss. Portulaca oleracea D. In Gemüsegärten bei Lomnitz. XLV. Paronychieae. St. Hill. Herniaria glabra L. Auf sandigen Aeckern bei Lomuitz. XLVI. Selerantheae. Luk. Scleranthus perennis L. Am Waldrande bei Drasow. —— annuus L. Auf Aeckern. überall. XLViI. Crassulaeceae. DC. Sedum album L. Bei Lomuitz, Podoly und auf der Tschebinka, — reflerum L. Um Lomnitz und auf der Tschebinka. — acre L. Ueberall in der Gegend. — sexangulare L. Ebenfalls, — Tetephium L. Bei Lomnitz. XLVII. Grossularieae. DC. Ribes Grossularia L. Allgemein auf Rainen und in Wäldern. — alpinum L. Bei Lomnitz. XLIX. Saxifrageae. Vent. Saxifraga granulata L. Ueberall auf Rainen und Triften. — tridactilites L. Auf Glimmerschiefer-Felsen bei Lomnitz. = Aizoon L. Auf Kalkfelsen der Kwetniza Chrysosplenium alternifolium L. Ueberall an feuchten Plätzen. L. Umbelliferae. Juss. Eryngium campestre L. Ueberall auf Rainen und Triften. Sanicula europaea L. Auf der Nettichowa und in der Jahodna. Pleurospermum austriacum Hoff. Auf Wiesen bei Lomnitz. Chaerophyllum bulbosum L. Bei Lomnitz. Critamus agrestis Bess. Ueberall im Getreide- Aeyopodium Podagraria L. Um Lomnitz, Pimpinella Saxifraga L. Allenthalben auf Feldrainen. Bupleurum rotundifolium L, Auf Aeckern bei Drasow. —_ falcatum L. Auf der Tschebinka und Kwetniza. Aethusa Cynapium L. In Gemüsegärten überall. Angelica siWwestris L. Ueberall an Bachufern, Pastinaca sativa L. Auf Wiesen um Lomnitz. ‚ Heracleum Spondylium L. Ebenda. Torilis Anthriscus L. An Hecken. Caucalis daucoides L. Auf Feldern hei Scherkowitz. Daucus carota L. Allenthalben auf Wiesen und Rainen, 11 = — var. umbella prolifera Pl. (D. C. y prolifer Op.) Zuweilen unter der Normalform, LI. Araliaceae. Juss. Hedera Helix L. Um Lomnitz häufig, jedoch niemals blühend. B* 12 LIE. Corneae. DU. Cornus mascula L. Auf der Kwetniza sehr häufig. — sanguinea 1. Ueberall in der Gegend. LIII. Lorantheae. Don. Viscum album L. Auf den Tannen der dasigen Wälder häufig schmarotzend. LIV. Caprifoliaceae. Juss. Sambucus Ebulus L. In den Wäldern und auf Feldern. — racemosa L. In den Wäldern der Gegend. — nigra L. An Zäunen und Hecken. Viburnum Opulus L. Hin und wieder. Nicht häufig. Lonicera Xylosteum L. In den dasigen Wäldern. Adoxa Moschatellina L. Unter Haselnusssträuchern. — — var. «a triflora P]. — — var. B uniflora Pl. Beide zuweilen unter der Nor- malform. LV. Rubiaceae. DC. Galium Cruciata Scop. In Gebüschen bei Lomnitz. — —— var. approximatum Pl. (Die Distanzen zwischen den Wir- beln ungleich und auffallend zusammengedrängt). — rotundifolium L. Im Walde bei Lomuitz und Sinalow. —- palustre L. Bei Rzepka und Scherkowitz. — Aparine L. An Zäunen und auf Aeckern. — verum L. In Gebüschen. — — var. ochroleucum P]. — silvaticum L, In den Wäldern überall. — Mollugo L. In Hecken. — —_ var. ochroleucum Pl. Zuweilen unter Normalfärbigen. Asperula odorata L. In den Lomnitzer Wäldern. — cynanchica L. Auf Rainen. Sherardia arvensis L. Auf allen Aeckern. LVI. Valerianeae. DC. Valeriana silvestris L. Im Bachgesträuche bei Lomnitz und Zileby. —_ dioica L. Auf der Borkowetzwiese bei Lomnitz. Fedia olitoria L. Unter Saaten bei Lomnitz. LVII. Dipsaceae. DC. Dipsacus silvestris Mill. An Strassen und Gräben bei Lomnitz. Scabiosa arvensis L. Auf allen Wiesen häufig. 13 Seubiosa arvensis, var,a heterophylla P 1. (Wurzelblätter lappig oder fieder- ähnlich, die Stengelblätter gauzrandig und Jlanzett- förmig, oder umgekehrt? polymorpha. Schm.,? hetero- phylla Op.) var. B integrifolia Op. (Wurzel- und Stengelblätter ganzrandig , lanzettlich.) i var. y sublucida Pl. (Die ganze Pflanze unbewelhrt , glatt, fast glänzend. (Sämmtlich unter den Normal- species , die letzte selten. silvatica L. Auf der Scherkowitzer Wiese. succisa L. Auf der: Podoler Mühlwiese. ochroleuca L. Auf Rainen um Lomuitz. LVIIH. Compositae. Ads. Carlina acaulis L. Allenthalben auf Rainen. vulgaris L. Ebenda. Arctium Bardana W. Auf öden, feuchten Plätzen. Lappa Hayne, Hin und wieder um Lomunitz. Selten. minus Schk. Ebenfalls. Onopordon Acanthium L. Auf öden Plätzen. Cnicus oleraceus L. Auf gebautem Lande. tartaricus W. Auf Wiesen um Lomnitz. - lanceolatus L; Auf Schutthaufen um die Häuser. palustris W. Scherkowitzer und Ossyker Wiese. tuberosus W. Auf allen Wiesen gemein. arvensis Hoff. Auf Aeckern um Lomnitz. Carduus acanthoides L. Auf wüsten Plätzen der ganzen Gegend. var. % albiflorus Op+ var. 8 monstrum moschatellinum Pi. (Die ganze Pflanze vergrünt, zwergig mit Moschusgeruch.) var. y phylianthus Pl. (Sämmtliche Blüäthentheile in grüne Blättchen verwandelt.) var. $ prolifer Pl. Beide letzteren nicht selten unter Normalexemplaren. Die letzte an der Strasse hei Gurein ziemlich häufig in schönen Exemplaren. crispus L. Hin und wieder an wüsten Orten. nutans L. Auf Brachfeldern bei Lomnitz. Centaurea Jacea L. Auf Rainen und Wiesen hei Lomnitz. var. pinnatifida Pl. Auf Grasplätzen hinter Rzepka. paniculata L. Auf dürren Hügeln der Gegend. Scabiosa L. Ebenda und auf Aeckern, Cyanus L. Unter den Saaten der Gegend. montana L. Auf Waldrändern bei Drasow. Tussitago Farfara L. Auf lehmbödigen Plätzen und Aeckern. 14 Petasites officinalis Gärtn. Am Bachufer in Zleby und auf der Scherko- witzer Wiese. Eupatorium cannabinum L. In Holzschlägen bei Lomnitz, Gnaphalium germanicum L. Auf Aeckern bei Rzepka. == arvense W. Auf Sandäckern bei Lomnitz. um uliginosum L. In Strassengräben bei Lomnitz. — silvaticum L. In den Holzschlägen der gangen Gegend. —— dioicum L. Auf trockenen Plätzen, Rasen bildend- — — var. % albiflorum P]. —_ — var. 9 ruberrimum Pl. (Die Schuppen sämmtlich dun- kelroth (?) G. d. carneum Op.) Beide häufig unter den Normalfärbigen. Bidens cernua L. An Gräben bei Lomnitz. — tripartita L. Feuchte Wiese bei Zhor. Tanacetum vulgare L. Mühlwiese bei Podoly; auch anderwärts auf Rainen, Artemisia Absynthium L. Auf Hügeln und Rainen, — »"ulgaris L. An Zäunen. = scoparia W.K. Bei Tischnowitz und 'Tschebin. Conyza squarrosa L. Berglehne Crhowa bei Lomnitz. Inuta hirta L. Auf der Kwetniza bei Tischnowitz. — britannica L. Auf Rainen in der ganzen Gegend. — Oculus Christi L. Auf der Kwetniza bei Tischnowitz. Pulicaria vulgaris Gärt. An Strassen gemein, Erigeron acris L. Auf Wald-Grasplätzen um Lomnitz. = canadensis L. Auf bebautem Lande überall. Aster Amellus L. Auf Kalkboden bei Tschebin. Solidago Virgaurea L. Auf dem jüdischen Friedhofe in Lomnitz, Senecio Jacobaea L. Auf Rainen bei Lomnitz.. = viscida L. Auf Schuttplätzen. — silvaticus L. Bei Lomnitz und Hluboky. — vulgaris L. Auf bebautem Boden gemein. - barbareaefolius Krak. Bei Rzepka und Drasow. Bellis perennis L. Auf allen: Grasplätzen häufig. Chrysanthemum Leucanthemum L. Auf Wiesen und Rainen. Pyrethrum inodorum L. Auf Aeckern bei Lomnitz. — corymbosum L. Auf der Tschebinka, Anthemis tinctoria L. Auf Feldrändern und im Getreide. — arvensis L. Auf Brachäckern. Achillea Millefolium L. Auf Wiesen und Rainen gemein. Crepis biennis L. Auf Feldern bei Raschau. — tectorum L. Auf Aeckern und Schutt. Hieracium Pilosella L. Auf trockenen Stellen, Rasen bildend. —_ Auricula L. Ebenso. — cymosum L. Im Lomnitzer Schlossparke. 15 -Hieracium murorum L. Auf allen Rainen der Gegend. — sabaudum L. An Hecken bei Lomnitz. Sonchus arvensis L. Unter dem Getreide häufig. — oleraceus L. In allen Gemüsegärten. Mycelis angulosa H. Ca ss. in den Wäldern bei Lomnitz. Chondrilla juncea L. Auf Rainen, auch unter dem Getreide, Lactuca Scariola L. Im Schutte bei Hluboky. Tragopogon pratensis L. Auf Wiesen allgemein. —_ major L. Im Schlossparke. Leontodon Taraxacum L, Ueberall auf Grasplätzen. — laevigatus W. Auf dürren Hügeln und Rainen. Apargia hispida W. Auf Grasplätzen. — hastilis Host. Auf begrasten Waldstellen. Lapsana communis L. Auf bebautem Boden überall, Hypochoeris glabra L. Unter dem Getreide. Cichorium Intybus L. An Wegen und auf Aeckern. —_- — var. a albiflorum Peterm.. = — var. ß roseum Peterm. (Mit blassrothen Blüthen.) Beide um Lomnitz. Selten. LIX. Ambrosiaceae. Luk. Xanthium Strumarium L. Auf Schuttplätzen. — spinosum L. Ebenda (periodisch erscheinend. LX. Campanulaceae. Juss. Jasione montana L. Auf trockenen Plätzen gemein. Phyteuma spicatum L. Auf der Mühlwiese bei Podoly. Campanula glomerata L. Auf dem Raine an der Strasse bei der Lomnitzkaer Ziegelei. E= Trachelium L. Ueberall in Gebüschen. _ —_ var. phyllantha Pl. (Der -Blüthenstand vergrünt und in Blättchen verwandelt.) — rapunculoides L. Auf Aeckern gemein. — persicifolia L. In den Waldungen der Gegend. = = var. albiflora Peterm, Seiten. —_ patula L. Auf Wiesen überall. — rotundifoli@ L. Bei Hunim. LXI. Vaceineae. DE. Vaccinium Myrtilius L. Auf der Kwetniza häufig, sonst selten, LAÄH. Pyroiaceae. Lndl. Pyrola secunda L. Im Schatten der Laubwälder überall. — chlorantha Sw. Auf der Crhowa bei Lomnitz, 16 Pyrola rotundifolia L. Auf der Jahodna bei Brusny. — minor L. Ebenda. — aniflora L. Auf der Crhowa bei Lomnitz und bei Ossyk. LXII. Ericaceae. Dsf. Calluna vulgaris Salisb. In der ganzen Gegend. - —_ — var. albiflora Op. Unter den Normalfärbigen nicht selten. Arctostaphylos Uva ursi Ad. Auf der Jahodna bei Brusny. LXIV. Oleaceae. Lindl. Frazxinus excelsior L. Bei Lomnitz. Ligustrum vulgare L. Bei Lomnitz. Südwärts viel häufiger. LXV. Contortae. Bartl. Vinca minor L. Um Lomnitz, jedoch niemals blühend. Asclepias Vincetowicum R. Br. Auf der Duhina und Tschebinka. LXVI. Gentianeae. Juss. Gentiana Amarella L. Bei Lumnitz auf feuchten Bergstellen. (Erscheint nur N in feuchteren Sommern.) — ciliata L. Auf dem jüdischen Friedhofe bei Lomnitz und auf der Tschebinka (häufig.) — ceruciata L. In der Schlucht hinter der Pottaschenhütte bei Lomnitz und bei Brusny- Erythraea Centaurium L. Auf allen Hügeln um Lomnitz. LXVII. Convolvulaceae. Juss. Convolvulus sepium L. Bei Scherkowitz. — arvensis L. Auf Aeckern um Lomnitz. Cuscuta Epilinum Whe. Als Parasit auf dem Leine hei Ossyk. — europaea L. Bei Lomnitz. LXIX. Boragineae. Juss. Symphytum tuberosum L. Im Walde hinter Tischnowitz, gegen Drasow: == offieinale L. Auf feuchten Wiesen gemein. — —_ var. a albiflorum P\. e- — var. P intense rubrum P 1. Unter den. Normalfärbigen. Echinospermum Lappula Sw. Um Tschebin im Kalkboden. Cynoglossum offieinale L. Bei Podoly. Anchusa arvensis Lk. Unter dem Getreide. — officinalis L. An der Strasse bei Lomnitschka. Myosotis palustris L. Auf der Wiese hei Brusny. Myosotis sparsiflora M.K. Auf der Nettichowa bei Lomnitz. silvatica Ehrh. Ueberall in den Wäldern. — var. « albiflora P. —_ var. 8 rosea Pl. Unter den Normalfärbigen. arvensis Sibth. Auf Brachäckern der ganzen Gegend. Cerinthe minor L. An der Strasse bei Lomnitschka. - Pulmonaria officinalis L. Ueberall in den Wäldern. — var. a albiflora P]. 17 —— var. B maculata Op. Beide unter den gewöhnlichen bei Lomnitz. . Lithospermum arvense L. Auf den Aeckern unter dem Getreide. Echium vulgare L. Auf Grasplätzen und anter den Saaten wuchernd. —_ var. «a albiflorum Fieber. — var. BD monstrosum Pl. (Der ganze Blüthenstand in Blätt- chen verwandelt und vergrünt; 27 monstrosum Fieber.) im Lomnitzer Schlossgarten. LXX. Solaneae. Juss. Lycium europaeum L. Bei Tischnowitz in Hecken. Solanum Dutcamara T.. Am Bache bei Lomnitz. nigrum L. Auf bebautem Lande bei Lomnitz. rubrum L. Um den Borkowetz’schen Garten bei Lomnitz. Physalis Alkekengi L. Auf der Kwetniza. Atropa Belladonna L. In allen Holzschlägen der Gegend. Datura Stramonium L. Bei Lomnitschka und Tschebin. Hyoscyamus niger L. Auf bebautem Boden überall. LXXI. Personatae. Juss. Verbascum Blattaria L. Am Bachufer bei Lomnitz. Lychnitiıs L. Bei Tschebin. nigrum L. Ueberall gemein. phlomoides L. In den Wäldern bei Lomnitz. Thapsus L. An der Kwetniza und bei Hradschan, thapsiforme L. Ebeuda. Veronica prostrata L. Auf Rainen allenthalben. — var. a albiflora Op. Bei Lomnitz. —_ var. B fusciflora Pl. Auf der Wirthshauswiese Scherkowitz. scutellat« L. Im Strassengraben bei Wochoz. Anagallis L. In Gräben der ganzen Gegend. Beccabunga L. Am Bache bei Lomnitz. Chamaedrys L. Auf Grasplätzen. — var. rosea Pl. Bei Lomnitz. bei 15 Veronica officinalis L. In den Wäldern der ganzen Gegend. — spicata L. Auf der Tschebinka. = serpiliifolia L. Ueberall auf feuchten Plätzen. = verna L. Auf Hügeln bei Lomunitz. == triphylios L. Auf Aeckern bei Lomnitz und Podoly. = arvensis L. Unter den Saaten. — hederaefolia L.. Auf Schuttplätzen. n— praecox L. Auf Kalk der Kwetniza. zum, agrestis L. Auf bebautem Boden gemein. TLiimosella aquatica L. In Pfützen bei Ossyk. Serophularia nodosa L. Am Bache bei Lomnitz. Digitalis ochroleuca Jacg. In Wäldern der ganzen Gegend. Antirrhinum Orontium L. Auf Feldern bei Wessely. Linaria spuria Mill. Auf einem Acker bei Drasow. — minor DC. Auf Aeckern um Lomnitz. — genistaefolia Mill. Auf Kalkboden der Tschebinka. — arvensis L. Um Lomnitz auf Aeckern. Selten. — vulgaris C. Bauh. Allenthalben auf Rainen und Feldern. Pedicularis silvatica L. Auf der Wiese bei Wochoz. — palustris L. Auf der Wiese bei Ossyk. Melampyrum arvense L. Auf Aeckern der Gegend gemein. rer nemorosum L. In den Wäldern. == pratense L. Ehenda. Rhinanthus minor Ehrh. Auf allen Wiesen der Gegend. — major Ehrh. Unter den Saaten. Euphrasia officinalis L. Aufallen Wiesen der Gegend. Odontites verna Rchb. Auf Aeckern und Triften gemein. Orobanche ramosa L. Auf Hanfwurzeln bei Wochoz und Lomnitschka. Lathraea squammaria L. Auf Wurzeln der Haselsträucher, LXXII. Labiatae. Juss. Verbena officinalis An Wegen und Mauern gemein. Salvia austriaca L. Auf Rainen bei Lomnischka. — verticillata L. Auf Hügeln bei Lommitz. — pratensis L. Auf allen dasigen Wiesen. — silßwestris L. Auf Hügeln bei Lomnitz. Scutellaria galericulata L. Am Bache bei Lomnitz. Prunella alba Poll. Rasen am Walde hinter Tischnowitz, anch bei Brusny. — grandiflora L. Am Fusssteige von RZepka gegen Vorkloster. = — var. u lanceolata integrifolia P]. 5 Fa Tr var. ß parviflora P]. —_ —_ var. Y pinnatifida Op. —— — vor. $ umbrosa Pl. (Um Vieles höher und schlanker, ? umbrosa Op.) i 19 Prunelia grandiflora var. s variegata Pl. Sämmtlich auf einem Rasenplatze hinter Rzepka, am Fusssteige gegen Vorkloster. » vulgaris L. Allenthalben an Gräben und auf Grasplätzen. Far — var.a albiflera P]. — var. 8 grandiflora Pl. Beide Hei Lomnitz. na — var. ypinnatifida Benth. (?P. pinnatifida Pers.) Auf einem Raine bei RZepka. Melitis Melissophylium L. In der Jahodna und bei Drasow. Acinos thymoides Mnch. Ueberall auf trockenen Hügeln, auch unter dem Getreide. Clinopodium vulgare L. In Gebüschen: überall. Marrubium vulgare L. Im Gerölle am Fusse der Kwetniza und auf der Tschebinka. Ballota nigra L. An Zäunen. Leonurus Cardiaca L. Ueberall an Zäunen und im Gebüsch. Galeobdolon luteum Sm. In den Wäldern um Lommnitz. Galeopsis Ladanum L. Auf Aeckern um Lomnitz. == angustifolia Ehrh. Ebenda. == Tetrahit L. Auf Schutt hin und wieder. Lamium amplexicaule L. Auf gebautem Boden. — purpureum L. Ebenda. — maculatum L. Auf der Nettichowa bei Lomnitz. — = var. immaculatum P\1. Ebenda. — album L. Auf bebautem Lande und au Zäunen. Betonica officinalis L. Auf Vorwaldhügeln gegen Drasow. Stachys annua L. Auf Aeckern bei Tischnowitz und Tschebin. — recta L. Auf der Tschebinka. — pulustris L. Auf Aeckern gemein» — silvatica L. In Wäldern um Lomnitz. — germanica L. Bei Lomnitz und auf der Kwetniza. Nepeta Cataria L. An Gebüschen und Mauern bei Lomnitz. Glechoma hederaceum L. Auf bebautem Boden gemein. — —_ var. glaberrimum Pl. Im Schutte bei der allen Walke im Scherkowitzer Thale. Teucrium Botrys L. Auf der Kwetniza bei Tischnowitz gemein. = Chamaedrys L. Bei Lomnitz, Tischnowitz, Tschebin. Ajuga reptans L. Auf Wiesen und im Gesträuch. — — var. a astolonifera Tausch. —_ _ var. B glabrata Pl. Beide im Gesträuche auf der Scherko- witzer Wiese. — montana Dill. Auf Grasplätzen überall. — — var. u albiflora Op. = — var. ß rosea Pl. Beide unter den Normalfärbigen. Selten. Thymus angustifolius Schreb. Auf der Kweiuiza. CH 20 Thymus angustifolius var. pilosus Pl. Ebenda. — . Serpyllum L. Ueberall auf Rainen. a Br var. pilosus Pl. Anf der Kweätniza. — humifusus Bernh. Auf der Tschebinka. Origanum vulgare L. Auf Hügeln in Gesträuche. Mentha sitlvestris L. An Gräben um Lomnitz. — aquatica L. Ebenda. — arvensis L. Auf Aeckern gemein. Lycopus europaeus L. Am Bachufer bei Lomnitz und Scherkowitz. LXXIV. Primulaceae. Vent. Lysimachia vulgaris L. Ueberall im Bachgesträuche. — — var. % quaternifolia Peterm. _ — var. ß ternifolia Peterm. Bei Lomnitz. — . nummularia L. Auf feuchten Stellen. Anagallis arvensis L. Auf bebautem Lande. — coerulea L. Auf Aeckern und in Gräben bei Tschebin. Cyclamen europaeum L. In Wäldern bei Tschebin und Tischnowitz. Primula elatior Jacg. Auf der Kwetniza und Tschebiuka. Androsace elongata L. Auf Aeckern um Lomnitz und Brusny. N LXXVI. Plantagineae. Juss. Plantago major L. Auf Aeckern und feuchten Stellen. — — var. bistachya Pl. Bei Lomnitz. —_ media L. Auf Grasplätzen in der ganzen Gegend. — , 7 ver. % connala P]. (Mit zwei zusammengewachsenen Schäften), — — var. B folüs crenulatis Pl. Bei Lomnitz. — — var. Yy polystachya Op. (Mit 2 — 3 Aehren.) = lanceolata L. Auf Wiesen. — — var. polystachya Berchtold. (Mit 2— 6 Aehrchen.) Unter der Normalform bei Lomnitz. LXXVIH. Amaranthäceae. Juss. Amaranthus Blitum L. Auf bebautem Boden. = adscendens Lois. Ebenda. LXXIX. Chenopodiaceae, Vent. Atriplex nitens L. Auf Schutthaufen. — ruderalis W all. Ebenda. — patula L. Ebenda. — angustifolia Sm. Ebenda. 21 Chenopodium polyspermum L. Ebenda. —= Bonus Henricus L. An Mauern. = rubrum L. In Gräben. — hybridum L. Im bebauten Boden. = olidum Curt. Ebenda. = glaucum L. In Gräben. == album L. Ebenda. — paganuım L. Ebenda. LXXX. Polygoneae. Juss. Polygonum Convolvulus L. Auf Aeckern. = aviculare L. Au Wegen und auf Brachfeldern. == Bistorta L. Auf der Mühlwiese bei Podoly. _ amphybium L. Auf einer sumpfigen Stelle bei Drasow. = Hydropiper L. An Gräben überall. = Persicaria L. Ebenda. = nodosum L. Am Bachufer bei Lomnitz. Rumex Acetosella L. Auf Rainen und feuchten Orten. — var. multifidus Pl. An steinigen Orten bei Rzepka. — Acetosa L. Auf Wiesen. — crispus L. An Gräben. — Nemolapathum L. Ebenda. LXXXI Thymeleae. Juss. Daphne Mezereum L. In allen Wäldern der Gegend. — _ Cneorum L. Im Walde zwischen Drasow und Tischnow ilz. LXXXII. Aristolochieae. Juss. Asarum europaeum L. Ueberall in den Wäldern. LXXXV. Euphorbiaceae. Juss. Mercurialis perennis L. In Wäldern gemein. Euphorbia silvatica Jacy. Auf der Kwetuiza und Tschebinka. == exigua L. Auf Aeckern überall. — Cyparissias L. Auf Rainen (häufig schön roth). —_ — var. fasciata Pl. Zuweileu bei Lomnitz. = Esula L. An Wegen. — helioscopia L. Auf bebautem Boden. = Gerardiana: Jacq; Im Thonboden bei Lomnitz. — epithymoides L. Auf der Kwetniza und Tschebinka. 22 LXXXVI. Urticeae. Juss. Urtica urens L. Auf bebautem Boden und Schutt. — dioica L. An Zäunen. Humulus Luputus. L. An Hecken allenthalben. LXXXVII. Ulmeae. Mirbl. Ulmus campestris L. In den Wäldern. — suberosa Ehrh. Bei Lomnitz. LXXXIX. Amentaceae. Juss. Populus pyramidalis Mch. An Bachufern. — nigra L. In den Wäldern. — tremula L. Ebenda. Salix pentandra L. Ueberall an Bachufern. — alba L. Ebenda. — fragilis L. Ebenda. — daphnoides Vill. Bei Raschau. — purpurea L. An Bachufern. — viminalis L. Ebenda. — capraea L. Ebenda. — cdurita L. An der Strasse nach Sinalow. Carpinus Betulus L. In gemischten Waldbeständem Alnus glutinosa L. An Bachufern. Betula alba L. In gemischten Waldbeständen. - — — var. pendula Ehrh. Auf der Kwetniza und bei Brunow. Fagus silvatica L. In den Wäldern. Quercus Cerris L. Auf dem Lednow bei Lomniiz. — pedunculata L. In Wäldern. — RBobur L. Ebenda. — pubescens L. Auf der Kwötniza und Tschebinka- Corylus Avellana L. Hecken bildend. — — var. Serenyiana Pl. Bei Lomnitz. xC. Coniferae. Juss. Lariz europaea DC. In den Wäldern, auch einzelne Bestände bildend. Abies picea L. In Waldbeständen. — ezxcelsa I. Ebenda. Pinus silvestris L. Ebenda. Juniperus communis L» Auf allen Hügeln der Gegend. Taxus baccata L. In Brusny. 23 XCH. Alismaceae. Juss. Alisma Plantago L. Auf sumpfigen Stellen der ganzen Gegend. XCIV. Juncagineae. Rich. Triglochin palustre L. Ueberall auf sumpfigen Grasplätzen. XCVHI. Lemneae. Link. Lemna trisulca L. Auf stehendem Wasser der ganzen Gegend. ACVII. Typhaceae. Juss. Sparyanium ramosum L. In wasserhaltenden Gräben. C. Orchideae. Juss. Orchis morio L. Auf Wiesen und Triften der ganzen Gegend. — — var. a albiflora Pl. — — var. ß variegata Pl. Beide auf Wiesen um Lomnitz. — militaris L. In der Senkung hinter der Pottaschhütte bei Lomnitz. — ustulata L. Im Rasen des Bomnitzer Schlossgartens (durch Cultur wahrscheinlich eingegangen.) — palustris L. Auf der Scherkowitzer Wiese hinter der Nettichowa. — mascula L. Auf Wiesen bei Wochoz und Wessely., — sambucina L. Bei Kozarow. — — var. incarnata Pl. (Orchis incarnata L.) Ebenda. — maculata L. Auf Grasplätzen allenthalben. _ — var. immaculata Pl. Zuweilen unter den übrigen. — latifolia L. In Wäldern hin und wieder. Gymnadenia conopsea Rich. Auf allen Grasplätzen der Gegend. = = ver. % albiflora Pl. — B= var. B intense rubra PI. = var. Y pallidior P1. Sämmtlich hin und wieder unter den Normalfärbigen. Himanthoglossum viride Sp. Bei Sinalow. Cephalanthera ensifolia Rich. Auf der Nettichowa bei Lomuitz. Neottia nidus avis Rich. Allenthalben in den Waldungen. CI. Irideae. Juss. Iris Pseud-Acorus L. Im Raschauer Teiche; CH. Amaryllideae. R. Br. Galanthus nivalis L. Auf der Nettichowa. — — var. a biflorus P\. — — var. PB trifolius P1. Beide ebenda, / CI. Asparageae. Juss. Paris quadrifolia L. In den Wäldern der ganzen Gegend. == == var, a sterilis Pl. — ——- var, B quinquefolia Peterm. = = var. Y trifolia Pl. Sämmtlich zuweilen unter der Nor- malform. Convallaria majalis L. In der Dubina bei Lomnitz. 2 multiflora L. Auf der Nettichowa. = Polygonatum L. In der Dubina. Majanthemum bifolium DC. In allen Waldungen gemein. — = var. trifolium Op. Unter der Normalform. CIV. Liliaceae. DC. Anthericum ramosum L. Auf dem Waldraine bei Drasow. Fritiltaria Meleagris L. Auf der Kwetniza. Muscari comosum Mill. Als lästiges Ackerunkraut bei Lomnitz, Scherkowitz, Drasow, Tschebin. Gagea lutea Ker. Im Vorwalde bei Lomnitz und anderwärts. — arvensis Pers. Auf Aeckern bei Lomnitz. Ornithogalum umbellatum L. Auf Aeckern bei Tschebin. Allium ursinum L. Auf der Nettichowa. — acutangulum W. Auf dem Kalke der Tschebinka. . Codonoprasum carinatum L. Hin und wieder auf Grasplätzen. CV. Colchicaceae. DC. Colchicum autumnale L. Auf allen Wiesen der Gegend. =; = var. «a biflornm Pl. _ == — var. polypetalum P\. Beide unter den Normalformen bei Lomnitz.. CVI. Juncaceae. R. Br. Juncus filiformis L. Am Abäusse einer Quelle an der Strasse nach Raschau. — conglomeratus L. An sumpfigen Stellen. : — efusus L. Ebenda. — compressus Jacg. Ebenda. — bufonius L. Ebenda. — tamprocarpus Ehrh. Ebenda. Luzula vernalis DC. Auf den meisten Hügeln der Gegend. — .albida DC. In den Waldungen, — campestris DC. Auf den meisten Grasplätzen. 25 UVII. Cyperaceae. Juss. Eriophorum angustifolium Lth. Auf allen nassen Wiesen. Heleocharis palustris L. An sumpfigen Stellen. Biysmus compressus Panz. Ebenda. Carex digitata IL. In den Wäldern gemein, — praecox Jacg. Auf den sandigen Hügeln der Gegend. — dirta L. Ebenda. — vesicaria L. Auf sumpfigen Stellen. Scherkowitzer Wiese. — riparia Gurt. Auf der Wiese bei Tschebin und Bukowitz. — Drymeja Ehrh. Auf grasigen Waldplätzen. — 0Oederi Roth. Auf den Wiesen bei Ossyk. — flava Schrb. In der Schlucht im Tbiergarten bei Lomnitz. Viynea acuta L. Auf feuchten Wiesenstellen. _ caespitosa L. Ebenda. = vulpina L: == muricata L. Ebenda. — brizoides L. Im Walde bei Ossyk. = stellulata Good. Ebenda. CVII. Gramineae. Juss. Andropogon Ischaemum L. Auf trockenen Rainen, jedoch über Lomunitz hinauf nicht mehr. Echinochloa Crus galli P. B- Auf bebautem Lande bei Lomnitz. Setaria viridis P.B. Allenthalben auf umgegrabenem Boden. Digitaria humifusa L. Au der Strasse nach Raschau (periodisch). Phalaris arundinacea L. Hin und wieder an wasserhaltenden Gräben. Anthoxanthum odoratum L. Auf allen Wiesen und Hügeln. -Alopecurus pratensis L. Auf Wiesen der ganzen Gegend. —_- geniculatus L. Auf Wiesen bei Zhor. — futvus Sm. Auf der Teichelwiese bei Lomnitz. Phieum Böhmer? .W ib. Ueberall auf steinigen Hügeln. — — var. compositum Pl. Im Lomnitzer Parke. £ — pratense L. Ueberall auf Wiesen und Ackerrainen. — — var, « monstrum folio infra spicam Op. — _ var. B proliferum Pl. Auf feuchten Wiesen. Mitium effusum L. Auf feuchten Waldsteilen. Ayrostis vulgaris L. Auf der Wiese hinter Brusny. Apera Spicaventi P. B. Unter den Saaten. _ == ver. panicula coarctata Pl. Manchmal unter d. Normalf, Calamagrostis silvatica Schrad. Auf feuchten Waldstellen. — Epigejos Rth. An Bachufern. Zleber Thal. Arundo Phragmites L. Im Teichel bei Lomnitz. Sesleria coerulea Ard. Auf dem Kalkboden der Tschebinka. D 26 Koeleria cristata Pers. Auf trockenen Grasplätzen. Holcus lanatus L. Im Walde bei Lomnitz. — mollis L. Ebenda. Arrhenaterum avenaceum P. B. Im Lomnitzer Schlossparke. Avena fatua L. Im Getreide. | — pratensis L. Auf trockenen Hügeln bei Lomnitz. Melica nutans L. Ueberall in den Waldungen. — qwniflora Retz. Auf der Nettichowa bei Lomnitz. Briza media I. Ueberall auf trockenen Waldplätzen. Sclerochloa dura P. B. Hinter der Gasthofimauer (Humpolka) bei Tischno witz. Poa bulbosa L+ Auf dem Feldraine vor dem obgenannten Wirthshause. .— -— var. vivipara Schr. (P. prolifera Schm.) Ebenda. — cannua L. Auf bebautem Lande überall, — trivialis L. Auf feuchten Grasplätzen: — compressa L. Auf Aeckern und dürren Plätzen. — —_ var. nodis comosis Pl, An schattigen Orten. y — pratensis L. Auf allen Wiesen der Gegend. = = var. cuprea Pl. Im Gestein bei RZepka. — nemoralis L. In den Waldungen. — = var nodis comosis Pl. An schattigen Orten. Giyceria fluitans R. Br. Ueberall in Gräben. Molinia coerulea Schrk. In der Jahodna bei Brusny. Dactylis glomerata L. Auf allen Grasplätzen häufig. Cynosurus cristatus L. Auf feuchteren Grasplätzen. Festuca pratensis Huds. Auf der Scherkowitzer „Müllerwiese. — ovina L. Auf trockenen Wiesen der Gegend, Brachypodium pinnatum Rt. Auf trockenen Hügeln. Bromus tectorum L. An Mauern und in Gebüschen. — secalinus L. Unter dem Getreide. — arvensis L. Ebenda. — mollis L. Auf Feldrainen. Agropyrum repens P. B. Allenthalben auf Aeckern, — caninum R. S. Auf Feldrainen hier und da. Elymus europaeus L. Auf der Nettichowa bei Lomnitz. Lolium temulentum L. Unter dem Getreide. — arvense With. Auf Leinäckern überall. Tora — var. ramosum Pl, Unter der Normalform. — perenne L. Auf Grasplätzen der ganzen Gegend. a Se var. ramosum Schrad. Unter der Normalform. Nardus stricta L. Auf allen feuchten Wiesen der Gegend. —7 Bemerkungen über die Vegetation der Moldau. Nach eigenen, im Jahre 1835 gemachten Beobachtungen entworfen von Julius Edel. Dem Vereine durch das Mitglied Hrn. Eud. v. Hormuzaki übergeben. Im X. Bande der „Bibliolheque universelle de Geneve (Fevrier 1819 p. 89)“ wird von C. Guebhard eine geographisch-botanische Notiz über die Moldau als Einleitung zu einer Flora dieses Landes mitgetheilt. Der Verfasser scheint jedoch sein unter dem Titel: „Textamen florae moldavicae“ angekündigtes Werk bisher noch nicht veröffentlicht zu haben. Da überdiess die erwähnte Notiz nur im Allgemeinen den Ve- getationscharacter des Landes bespricht, ohne sehr ins Specielje einzu- gehen, so gewinnt nachfolgende Abhandiung eine um so grössere Wichtigkeit, als sie bereits im Jahre 1335, auf ziemlich detaillirte Beobachtungen gestützt, verfasst wurde, in den Hauptansichten mit der Notiz des Herrn C. Guebhard auf eine überraschende Weise übereinstimmt und insofern gegenwärtig die ausführlichste und ge- naueste Schilderung der moldauischen Flora enthält. f (Anmerkung der Redaction.) Füglich kann man das Gebiet der hiesigen Flora in zwei Hälften abtheilen, jene zwischen dem Pruth und Sereth, bis zu ihrem beiderseitigen Ausflusse in die Donau, dann die Fläche jenseits des Sereth, mit der Karpathenkette, welche das Land westlich von Fokschan über Okna, Mo&uesti, Piatra und Foltitschen begräuzt. Viele Gewässer entspringen aus ihrem Schoosse,, unter welchen im Gebiete der Moldau der Pruth, die östliche Gränze bildend, der aus Sie- D* 283 benbürgen kommende Sereth, nebst der Bistritz von ebenda, die merk- würdigsten sind. Die Karpathenkette selbst lauft in ziemlich gerader Rich- tung von Nordwest nach Südost etwas inclinirend der Gränze entlang und hat ihren höchsten Gipfel in der Nähe von Piatra, den sogenannten Czachlou-Pion, der jedoch nicht über 6000 Fuss misst. Eine eigene Erscheinung, ganz unabhängig von der übrigen Gebirgs- kette, ragt sein Gipfel auf der Südseite an furchtbaren Schluchten mit oft säulenartig hinaufstrebenden Zacken himmelwärts. Umgürtet mit dunkeln Tannenwäldern, netzt. den begrünten Fuss auf der Ostseite die Bistritza, auf den übrigen Seiten umgeben ihn von Gebirgstrümmern zerrissene Thäler, von sanft gewölbten Bergreihen ringsum eingeschlossen. Wie losgerisser von dem siebenbürgischen Stocke, scheint sich dieser hier verloren zu haben, als letzter Punct der höhern Formation; auch sein Gestein, Granit mit einge- sprengter Breccie, scheint diess zu bestätigen, An seinem Fusse vorbei, aus Siebenbürgen kommend, strömt die klare, rauschende Bistritz der Ebene zu, ein weites geräumiges Thal bildend. Zur rechten Seite der Karpathenkette entlang fliessend und sich immer weiter von ihr entfernend, mündet sie hinter Bakau in den Sereth, welcher ein erweitertes Thal durchströmt und bei Galatz sich in die Donau ergiesst. Zur Linken begleiten sie die Karpathen noch eine Strecke und enden dann bei Piatra mit einem steilen, sonderbar ge- formten Berge, dessen Tuffsteinlager parallele, grottenartige, gneissene Schich- ten an der gegen die Bistritz stossenden steilen Vorderseite bilden, wäh- rend die bintere Fläche sauft in die Landschaft verlauft. — Eine weiter entfernte Hügelreihe, deren Spur auf der linken Seite ebenfalls his Galatz zu verfolgen ist, hilft auch auf dieser Seite das Thal vollenden. Allem An- scheine nach hat in dieser Richtung eine grosse Wasserbewegung stattge- funden, wovon auch die Ufer der Bistritz zeugen, die oft gewaltsam mit Sandsteinschiefer durchgesprengt sind. Weiter nördlich kommt der erwähnte Sereth, ebenfalls aus der bukowiner galizischen Karpathenkette an der gleich- namigen Stadt Sereth vorbeiströmend, und bildet durch seine Vereinigung mit der Bistritz ein Delta, welches den andern Arm der Karpathen umfasst. In diesem Umkreise nun findet sich eine moldauisch-dacische Flora, welche dem Laufe des Sereth, der Bistritza und des Trotusch, nebst ihren fast durchgängig aus Siebenbürgen zuströmenden Nebenbächen folgt und sich einerseits strahlig bis nach Bessarabien verliert, andererseits von dort Formen aufnimmt, während eigentliche Polarpflanzen nur die Abhäuge des Czachlou schmücken, den höhern Regionen jedoch fehlen 1). Auf der obersten Spitze kommt das Krummholz nicht vor, Rhodo- dendra sind nicht zu finden. Von Primulaceis findet sich nur die Cortusa Matthioli, welche ganze Flächen bedeckt. Saxifrageae sind äusserst wenige, während die benachbarten Gebirge Siebenbürgens reich an Arten sind. Unter den Asperifolüs zeichnen sich besonders das Zwerg- und Alpenver- gissmeinnicht aus, deren ersteres die Felsen, letzteres die Wiesen auf 29 das angenehmste ziert; unter den Caryopäyllaceis kommt die Felsen- Banffia häufig vor. Von den auf den westlichen Alpen so häufig vorkom- menden Gentianeis findet sich hier nur der Frühlingsenzian und der Amarellenenzian; dieser am Fusse des Berges, jener auffallender Weise oben auf dem höchsten ‚Gipfel, während sie in den deutschen Alpen gewöhnlich am Fusse, und in Oberbaiern selbst in der Gegend von München, eine Tagereise vom Gebirge entfernt, erscheint. Grosse Moose mit Torfbildung überziehen die Oberfläche des Berges in denen zwischen der isländischen und Korallenflechte auch die Moos- beere und diePreiselbeere in langen Strecken gesellschaftlich vorkom- men. Die Lärchen, hier und da auf der Höhe zwischen dem Krummholze vorkommend, erscheinen nur zwergartig, während sie gegen die mittlere Region des Berges gar nicht vorkommen. Auch die Zwergkiefer findet sich, jedoch nur selten. Weiter unten in tiefen Schluchten, welche jäh vom Gipfel bis auf die mittlere Region des Berges reichen, und wo die Sonne der Lage halber den gewehten Schnee nicht so schnell schmelzen konnte, fand ich an den frühgeschmolzenen Stellen die Alpensoldanella in Blüthe, während die büschelförmige Schwarzwurz und andere Pflanzen der mittleren Region ebenfalls blühten. In der mittlern Region, mit Schwarztannen umgeben, finden sich im Verhältniss nur wenige Pflanzen desto reicher ist der untere Theil des Berges ?). Die Waldungen erscheinen gemischt; Buchen, Birken, Zitterpappeln, ja in der Ebene, hart am Fusse des Berges, erscheint schon die gemeine Linde, — Diess ist nun der einzige Berg, welcher eine eigentliche Alpenvegetation hat. Die umgebenden Bergzüge ?) erscheinen als Abdachungen des transyl- vanischen Gebirgsstockes, in sanftgewölbten, ‚in einander übergehenden Formen längs der Bistritz hinziehend, und erscheinen erst wieder höher und steiler bei Okna, wo in den Seitenthälern sich wieder grosse Kels- wände, aus ungeheueren, in parallelen Linien übereinander geschichteten Sand- steinblöcken bestehend, auf welchen auch wieder einige höhere Alpenpflanzen vorkommen, hinziehen. Von Okna nach Fokschan zieht sich die Kette wieder niederer fort, his in die Wallachei. Mit ziemlich hohen Vorgebirgen fallen sie meistens plötzlich ab in die Ebene, und nur an einigen Stellen geschieht diess allmählig, wie beiOdobest, wo die Ebene allmählig in Janggezogene Terrassen übergeht, die sich plötzlich auf beiden Seiten zu einem Thal an- schliessen, dessen Kiesberge oft auf die sonderbarste Weise fast senkrecht berabgestürzt sind. Auffallend bemerkbar ist in diesem Thale der schnelle Wechsel der Vegetation gegen die eine halbe Stunde davon entfernte Ebene von Fokschany, wo die Vegetation der Ebene einen grossen Theil der Ve- getation jenseits des Sereth übersprungen hat *). — Eine Reihe kahler Berge zieht bei Okna vor der eigentlichen Alpenkette, im Innern reiche Salzlager enthaltend, und auf ihrem Rücken finden sich meist die Pflanzen der Ebene. Ein Thal, welches der Trotusch durchfliesst, scheidet diese Bergreihe von 30 der grossen Kette, welche sich hinter diesen Ufern steil erhebt und viele Schätze der Natur in ihrem Innern birgt, worunter ich die Erdtheergruben (romanisch: Pecora), die vielen Minerälquellen, besonders im Thale von Slanika, und die allenthalben in ihrem Bezirke befindlichen Salzlager rechne, deren Spuren man in der ganzen Kette findet. Auch das fossile Erdwachs findet sich in der Nähe von Okna °) Weiter nördlich gegen Moinesti lagert sich der Sandstein schieferartig, sowie überhaupt in den inneren Ge- birgsthälern ; Steinkohlen oder Thonlagen durchziehen ihn, und die Schwefel- kiese, welche man in den reissenden Gebirgswässern findet, sowie oft auf- fallend kahle Stellen zeugen noch von unerforschten metallischen Adern des Innern. Auch. Mineralquellen finden sich in den jetzt erwähnten Gegenden häufig, so in Borka, in Dorna, in Stanika, bei Grosesti u. s. w. °) Zwischen Okna und Borka zieht die Vorbergkette in nordöstlicher Richtung über Roman nach Jassy in allmählicher Abnahme gegen den Pruth, sich in verschiedenen Abfällen dann durch die Ebene verbreitend. Die eigentliche Kette selbst ‚aber zieht sich im oben angeführten Bistritzthale nach Piatra an der Vorderseite meist scharf abschüssig, was, so wie die Stellung der einzelnen, Berge und der unter dem Dammboden des Thals sich vorfindende Flusskies seine ehe- malige Bildung durch die Fluthen beweist. Hinter Piatra, wo die Bistritz in ein engeres Bett durch die hohen Berge eingeschlossen ist, setzen sich die Vorberge in ziemlich sanften Ausläufern in die Ebene fort. — Der Sereth, in seinem Laufe von Norden nach Süden die Eintheilung des Landes in Oberland (Zara di Sus), und Unterland (Zara di Schos) bildend, mag auch die Grenzscheide der beiden Hauptmarken des Landes bezeichnen» Aus der österreichischen Provinz Bukowina kommend, windet sich sein Lauf an Roman und Bakeu vorbei nach Süden, wo ihn die Donau unweit Galatz aufnimmt. Ruhig ziehen seine Wellen zwischen scharfbegrenzten Ufern, die meist senkrecht abschüssig sind, fort, eine passende Abtheilung zwischen dem sturmbewegten Oberlande und dem heissen Unterlande bildend. Sanfte Hügelreihen und Bergkoppen durchziehen die Ebene gegen den Pruth zu, welche durch den Trotusch im Norden und die Moldova gegen Süden, beide sich in den Sereth ergiessend, in zwei grosse Regionen geschieden wird. Die nördliche, bis Jassy gegen Östen reichend,. hat im Verhältnisse kleinere Thalbiegungen und ist meist mit Hügelreihen und auch noch häufig mit Waldungen durchzogen. Die untere, südliche, ist minder waldig, die Bergreihen sind flächer und laufen endlich gegen Süden in flache wellenförmige Hügelbildungen , gegen Südwest aber bei Fokschan in eine völlige Ebeue aus. Die ‚Thäler der Flüsse und Bäche sind oft fortlaufende Sümpfe, oft von dem Umfange be- trächtlicher Seen „ theilweise mit Schilfpflanzen bewachsen; besonders ist das Pruththal, weiter gegen Galatz, durch seine ununterbrochene Sumpfbildung merkwürdig. Angenehmer sind die nördlichen Ufer des Pruth, wo Haine mit fetten Triften abwechseln. Die niedern wellenförmigen Hügelreihen, welche besonders gegen Süden das Land durchziehen, sind meist entblösst von Holz 31 und eigentlichem Graswuchse, und nur mit Steppenpflanzen dünn bewachsen; dass der Boden des Landes überhaupt häufig salzig ist, zeigen besonders in der Nähe des Pruth und der Donau kahle grüne Stellen an, wo in den Vertie- fungen Salzpflanzen wachsen 7). Bei Galatz laufen diese abwechselnden Er- böhungen und Vertiefungen, gegen die Ufer der Donau zu, plötzlich in senk- recht abschüssige Ufer aus. Sie sind von der auffallendsten Form, mit Fur- chen und Riefen gleich Felswänden durchzogen, bald gegen den Strom sich verziehend, bald einbuchtend oder langfortlaufende starre Wände bildend. Man glaubt von weitem ein Meergestade oder eine fortlaufende Fortificationslinie zu erblicken. Auch das Innere der Gegend durchziehen ähnliche Erdbrüche, mit oft ungangbaren Schlünden und tiefen gähnenden Spalten. So ist selbst die Stadt Galatz am Fusse und auf einem terrassenförmigen Abhauge dieses steilen Ufers gebaut. Die senkrechten Spaltungen zeigen deutlich, dass keine Gewalt von aussen dies bewerkstelliget hat; und eine beträchtliche Ebene, welche in gewisser Entfernung von ihrem Fusse noch längs der Donau sich fortzieht, zeigt noch ausserdem zur Genüge, dass von der Mit- wirkung des Stroms nicht die Rede sein kaun. Caleinirte Muscheln , welche sich am Fusse vorfinden, sprechen für eine unterirdische Wassercommuni- cation, deren Wann und Wie jedoch ein Räthsel ist. — Auch die geringe Masse Schuttes, welche sich trotz der mächtigen Brüche vorfindet, beweist diesnoch deutlicher. Auffallend dabei ist, dass nur jenes Delta, welches durch die Vereinigung desPruth und Seretl mit der Donau entstanden, diese Verheerungsspuren trägt, während die nahen tiefer liegenden Ufer des Pruth nur von meilenlangen Sumpfstrecken durchzogen sind, jene des Sereth aber die anmuthigsten Auen mit schattigen Hainen geziert, besitzen und reich an Pflanzen und vortrefflich cultivirt sind8). Jene wellenförmige Hochebene des Mittelpunctes aber, wo die Bäche so furchtbare Verheerungen ange- richtet haben, ist auf ihrem Plateau meist mit Steppenpflanzen bewachsen ; nur an den Abhängen der Schluchten ist die Vegetation reicher, und manche dieser Schluchten bilden bedeutende Thäler, mit Hainen, Gärten und Wiesen erfüllt, gleich Oasen einer Wüste, nur nicht erhöht, sondern vertieft. Wei- ter ins Innere, wo die Wellenform in höhern Hügelbildungen sich hebt und senkt, wird die Vegetation mannigfaltiger; die gebräuchliche Pfingstrose, der Diptam, der Perückenbaum, die Zwergmandel finden sich dort in Menge, während die eigentlichen Steppen vom pontischen Wer- muth, dm Knorpelkraute u. s. w. ein dürftiges, mehr graues als grünes Ansehen haben °). Haine von gallischen Tamarisken ziehen entlang den Ufern des Sereth,dasGnadenkraut wächst im gesellschaft- lichen Zustande und das Süssholz findet sich in auffallender Menge vor. Noch bemerke ich jene steppige Hügelreihe von bedeutender Höhe, die sich rechtwinkelig in einer ziemlichen Entfernung vom Sereth hinzieht, äusserst steil und aufs regelmässigste abgerundet, auf der Oberfläche der Kuppen regelmässige Plateaus bildend. Eine nicht minder anziehende Erscheinung ist der Teich Bratesch, die einzige grössere unter den vielen geschlos- 32 senen Wassermassen, welche diesseits des Pruth sich befinden, während jenseits in Bessarabien noch mehrere ähnliche und von bedeutenderem Um- fange sind. Er ist gänzlich unabhängig vom Pruth und auf der Rückseite mit eben solchen Ufern wie das erwähnte Ufer, wovon er einen Theil aus- macht, und dient zu noch mehrerer Bekräftigung des Obengesagten; gegen Süden löst sich derselbe in einen weiten Sumpf auf, von Rohrwölfen bevöl- kert !°). Die Ufer der Donau sind stark salzhaltig und man findet dort die gewöhnlichen Salzpflanzen. Die Ebene, welche von Galatz über Braila bis Orsova sich erstreckt, ist als Basis der moldauisch-dacischen Flora, als ein bedeutender Zweig der kaspischen zu betrachten , in manchen Modificationen sich gegen die Karpathen erstreckend , deren deutsche Formen wiederum in dieselbe einstrahlen; doch schneiden der Pruth und die Donau viele eigen- thümliche Pflanzen hart an der Grenze vom dacischen Gebiete ab '!!). Sowie viele Pflanzen die Flussgrenze nicht überschreiten, so haben dieselben wie- derum manche eigenthümliche, so zu sagen künstlich übersprungen, und sich eingebürgert. Als Beispiel erwähne ich hier des jetzt an allen Wegen, Fluren und Düngerhaufen vorkommenden dreispitzigen Spitzblattes, Xanthium tricuspidatum, welches man vor dem türkischen Kriege 1819 nicht in der Moldau kannte, deren mit Wiederhaken versehene Samen wahr- scheinlich in den Mähnen der Pferde oder auf sonst ähnliche Art überge- siedelt wurden, wie man noch jetzt im Spätjahre das von der Weide heim- kehrende Vieh oft ganz damit bedeckt sieht. So die ebenfalls in Deutschland eingebürgerten Datura stramonium und Oenothera biennis. Unter. den gesellschaftlichen Pflanzen dieser Flora sind viele; die sich durch Eigenschaften, als: Blüthe, Anordnung, u. dgl. auszeichnen. So bei Galatz diegebräuchliche Eihischrose,das@naden- kraut, der weisse Diptam, die Osterluzei, der pontische und gemeine Wermuth, die Scharlach-Salbei, welcher besonders bei Fokschan ganze Wiesen blau färbt '*). So ist wiederum der Sommer- und Frühlingsadonis in den Pruthgegenden häufig in den Feldern, während man jenseits des Sereth alleuthalben statt dessen den geflamm- ten bemerkt. Die gemeine Kornblume, bei uns eine so häufige Saat- zierde, habe. ich hier nur in geringer Zahl im Gebirge gefunden, dafür desto häufiger den rothen Hornmohn. So der gemeine Sanddorn, der noch eine Strecke in die Thäler des Gebirges hinein vorkommt. Wiederum findet man viele Wiesenpflanzen der Gebirgsgegenden hier als Waldpflanzen '3). Im Ganzen erhalten durch diese Erscheinungen die Gründe und Wiesen ein geschmücktes, buntes und mannigfaltiges Ansehen, ungeachtet man auch kahle Stellen antrifft und die häufigen Steppen eher ein _düsteres als gefälliges Bild gewähren. Der Holzmangel ist in diesen Nie- derungen bedeutend und wird häufig durch Surrogate ersetzt, wozu beson- ders das in den Sümpfen so häufig verbreitete Schilf benützt wird, sowie 33 nicht minder zu Einhegungen der Dörfer und Gärten, welche letztere da- durch oft ein sehr zierliches Ansehen erhalten. Angehends muss ich der sonderbaren Art, um Galatlz die Gärten mit Thierknochen zu umfassen, erwähnen, die noch ein altes Ueberbleibsel zu sein scheint. Weiter gexen Norden werden die Waldungen häufiger und selbst in Jassy steht das Holz noch zu einigermassen billigen Preisen ; aber wenn das Steigen der Preise noch‘zunimmt, wie es jetzt der Fall ist, so wird in einigen Jahrzehenten bedeutende Theuerung entstehen. Im Gebirge ist noch grosser Ueberfluss, und es wird mit den dortigen Flössen, welche auf der Bistritz und dem Sereth in die Donau und von dabei Galatz in riesenmässig aneinander gereihten und durch Schiffe gelenkten Zügen nach Konstan- tinopel geführt werden, ein bedeutender Handel getrieben. Auch in der Ebene haben noch die Waldungen von Roman, Backen, Berlad und Botuschan schöne Holzschläge von Eichen und Buchen etc., zwischen welchen sich die majestätische Linde häufig eingemischt findet. Küster, Ahorn, Hainbuchen, Zitter- und andere Pappeln sind ebenfalls reichlich vorhanden. An Stränchern ist eine bedeutende Auswahl vorhanden: der euro- päische und der warzige Spillbaum, die Pimpernäuss, der einweibige Crataegus, drgemeineLiguster, die deutsche und die gallische Tamariske, der schon erwähnte Perückenbaum, der büschelförmige und der gemeine Hollunder, der gemeine Sanddorn u. S. w. sind häufig; im eigentlichen Gebirge finden sich Schwäarz- hölzer auf den höhern Bergen und in den innern Thälern.in Menge, etwas selten ist die Zirbelkieifer, welche z. B. bei Okna vorkommt. Eichen weniger, mehr Buchen, gemeine und Hängbirken kommen in den Waldungen daselbst häufig vor, und es mischen besonders letztere etwas ungemein Ar- tiges, Leichtes in den immer etwas ernsten Character der Gebirgslandschaften. Nur auf den Höhen desCzachlou habe ich, wie gesagt, Alpensträucher an- getroffen, Krummholzkieter, Zwwergkiefer und die Lärche im verkrüppelten Zustande. Auch wilde Obstbäume findet man häufig und oft von bedeutender Grösse 1#) Leider wird der Waldreichthum ungeheuer verschwendet, und die niedrige Habsucht der Besitzer, nur aufden Genuss der Gegenwart hinzielend, richtet wahre Verheerungen an. Es ist mit dieser planlosen Holzausrottung zugleich noch im jetzigen Augenblicke der Nachtheil für die Landescultur verbunden, dass häufig die Baueru der holzleeren Gegenden ihren Standort verändern und andere, ihren Absichten mehr entsprechende Gründe suchen; denn nurin den Rohrgegenden wird der Holzmangei noch einigermassen ersetzt, in andern geben die Sten- gelvom türkischen Waizen, und der Mist der Hausthiere nur sehr dürftig aus, und Zufuhren sind, abgesehen davon, dass der Landmann Jahraus jJahrein schon von der Regierung und Herrschaft mit Gespann gedrückt ist, auch schon der schlechten Wege halber sehr beschwerlich., — Der Obstbau ist, E 34 wie ich schon im vergangenen Jahre bemerkte, noch sehr wild, aber doch häufige, und man findet Aepfel, Birnen, Aprikosen, Pfirsiche, Kirschen, Mandeln, Mirabellen, Pflaumen, (doch nicht unsere deutsche Zwetschke) in grosser Menge. Maginien sind vorzüglich, und Melonen gedeihen vortrefflich, doch beschränkt man sich bis jetzt im allgemeinen Anbau nur auf einige minder ausgewählte Sorten. — Ich muss hier Einiges beifügen über die allerdings sehr merkwürdige Art des Gartenbetriebes, welchen die Bulgaren im Lande eingeführt haben, und der, obgleich man hier noch nicht jene Auswahl cul- tivirter Gemüsesorten anderer Länder hat, doch auch wieder manches Eigen- thümliche liefert. Am liebsten, wo in der Nähe von Bächen sich absenkende Felder finden, legen die Bulgaren ihre Gärten an und bewässern auf diese Art, von Beet zu Beet das Wasser führend, ihre ganzen Gärten, selbst in die Höhe treiben sie dasselbe durch künstliche Dämmungen. Ein mit Rohr umfass- tes Gevierte dient als Frühbeet, ebenfalls mit Rohr gegen die Fröste gedeckt, und liefert die Producte erstaunlich schnell. Reich ist übrigens die Moldau an romantisch gelegenen, reizend angelegten und wohl gepflegten Gärten, worunter sich besonders auszeichnet der von Sokola nächst Jassy, von Stinka bei Skuleni mit einem schönen Schloss und einer herrlichen Aussicht, von Mikleoscheni, unweit von Roman, von Dulczesti auf der Strasse gegen Piatra mit einem stattlichen Schloss und einer zauber- haft schönen Fernsicht, den Anblick des majestätisch aufstrebenden schnee- bedeckten Czachlou gewährend, etc, An allen diesen Schöpfungen arbeiten fast ausschliesslich deutsche Hände. Die Felder werden nicht mit Spaten bearbeitet, sondern umgepflügt und später behackt, die Gemüse wachsen ohne weiteren Dünger vortrefflich, Man findet Blumenkohl von vorzüglicher Güte in Menge, Kohl, Kraut und Salatarten, und als eigenthümliche Gegenstände, in Deutschland wenig bekannt: die Czernachtschatten oder Melanzanäpfel (Patladschele) , welche hier als Leckerbissen gelten, die Bami lotus, Lupinen, die spanischen Pfefferarten und Paradiesäpfel in grosser Menge. — Dieser Betrieb, obgleich sehr einfach, reiht sich an Zweckmässigkeit den besten Methoden an, und mit noch mehr Vervollkommnung und besserer Auswahl wird die Production gewiss noch zu einem Gegenstand von Bedeutung sich steigern. Unter den Nahrungsmitteln, welche das freie Feld dem‘ Eingebornen liefert, bemerke ich noch besonders die Wurzeln von dem knolligen und dem behaarten Käiberknopf, welche unter dem Namen Alunele ge- kocht und gebraten, ein schmackhaftes, den Kastanien Ähnliches Gericht lie- fern, ferner die Knollen von dem knolligen Erdrauch,.welche im Salate genossen werden. Bemerkbar .und selbst nachahmenswerth ist der hier sogenannte Borsch, welcher aus mit Wasser gegohrener Kleie bereitet, und mit Lamms- oder anderem Hleische gekocht, ein hier allgemeines und sehr beliebtes etwas säuerliches Nahrungsmittel ist. [IE [>72] Sonst ist das all&emeine und beinahe ausschliessliche Nahrungsmittel des Landmanns der Mais (Popuschoi), der in einem hölzernen Mörser ge- stossen und in Wasser gekocht, in Kuchen (Mamaliga) ganz heiss genossen wird, aber, obgleich sehr nahrhaft und angenehm, doch eine etwas schwer verdauliche Speise ist. Sein Aroma und seine Nahrhaftigkeit sichern ihm bedeutende Vorzüge vor deu Erdäpfeln, die hier nicht allgemein werden wollen. Im Aufbewahren des Obstes ist man noch nicht sehr weit gekommen, Man macht Pflaumen in Fässern auf eine wenig kuustsinnige Art ein, ebenso Aepfel in einer Salzlacke. \ Doch sehr vorzüglich ist noch die Methode Obstarten mit Zucker, wel- cher über ihnen bis zur Tafelconsistenz eingekocht wird, einzumachen, wel- che von vorzüglicher Güte sind, Dulczez genannt, und löffelweise als Erfrischung mit kaltem Wasser genossen werden. Einige schöne Frauen- hände üben mit vorzüglicher Gewandtheit diese zarte, vieler Nüancirungen fäbige Einmachekunst, und das ist nicht der letzte Vorzug der Dulezezen in den Augen des Fremden, der bei jedesmaligem Besuch damit gastfreund- lich bewirthet wird, wie denn überhaupt edle Gastfreundschaft zu den her- vorragendsten Tugenden der Romanen gehört. Anmerkungen. 1) An Alpenpflanzen habe ich bis jetzt auf dem Czachlou gesammelt: Paedarota coerulea, Pinguicula flavescens, Circaea alpina, Valeriana montana, sawatilis, Scabiosa longifolia, G a- lium pusillum, Alchemilla montana, Betula nana, Myosolis nana, alpestris, Pulmonaria mollis, Symphytum cordifolium, Androsace villosa, Cortusa Matthioi, Soldanelta alpina, Phyteumanigrum, Campanula alpina, Ribes petraceum, Viola alpind, biflora, Thesium alpinum, Gentiana verna, Meum Mu- tellina, Astrantia major, Linum alpinum, Allium wursinum, Lilium Martagon, Veratrum album, Vaccinium uliginosum, Vitis idea, Myrtillu, Daphne Mezereum, Polygonum alpinum, Paris quadrifolia, Rhodiola rosea, Pyrola uniflora, Saxifrag« crustata, caesia, granulata etc,, Banffya petraea, Dianthus caesius, Sitene alpestris, Arenaria sawalilis, O xalis Acetosella Cerastium alpinum, villosum, Mespilus Amelanchior, Rosa alpina, Rubus, saxatilis, Potentilla aurea, Dryas octopetala, Actaea spicata, Hetianthemum serpylifolium, Ayquitegia alpina, E* 36 ”) Clematis alpina, Thalicetrum alpinum, Ranunculus montanus, Thymus monlanus, Melampyrum saxosum, Pedicularis aspleni- folia, foliosa, comosa, incarnata, rostrata, Scrophularia latiniaia, Alyssum alpestre, Biscutellta saxatilis, Erysimum odoraltum, Arabis alpina, Dentaria glandulosa, hulbifera, Geranium Macrorhyzum, Pinus Mughus, Pumilio, Larix, Juniperus com- munis, Polygala amara, Anthyllis montana, Lotus alpinus, Dorycenium herbaceum, Astragalus montanus, Onobrychis montana, Scorzomera rosea, Hieracium alpinum, auranliacum, villosum, Sonchus alpinus, Carlina acaulis, Centaurea di- pina, Cacalia albifrons, Absinthium spicatum, Tussilago alpina, palustris, nivea, Cineraria auranliaca,. Gnaphatium Leontopodium, alpinum, Chrysanthemum montanum, Aster alpinus, Arnica montana, Doronicum austriacum, Salix herbacea. In den untern Regionen des Czachlou fand ich unter andern in der Blüthe: ‚Veronica urticaefoia, Valeriana dioica, tripteris, Al- chemilla vulgaris, Maianthemum bifolium, Betula penduta, Primula elatior, acaulis, Lysimachia Nummularia, Camp a- nula pulla, linifolie, barbata, ylomerata, Lonicera Periciymenum, Verbascum Thapsus, thapsoides, niyrum, Rhammnus catharticus, Ribes reclinatum, Impatiens Noliangere, Thesium linophylium, Gentiana amarelia, Ulmus suberosa, Sanicula europaea, L«- serpitium Süerifolium, Conium maculatum, Bupleurum falca- tum, Chaerophyllum hirsutum, bulbosum, Sambucus racemosa, Tamarix germanica, Parnassia palusins, Convallaria ver- Ücillata, Epilobium angustifotium, roseum, parviflorum, Polygo- zum Bistorta, Mercurialis perenxis, Dianthus collinus, Sedum Telephium, Lychnis floss cuculi, Viscaria, Rubus Idaeus, caesius, eorylifolius, Geum intermedium, rivale, Actaea racemosa, Aconi- tum cernuum, Napellus, neomontanum, Thalictrum majus, flavum, aquilegifolium, Trollius europaeus, Stachys alpina, vecia eic. Metlittis Melissophylium, Prunella yrandiflora, Rhinanthus glaber, Eüphrasia officinalis, Digitalis lutea, [erruginea. Orobanche lutea, elatior, caryophyllacea, Sisymbrium Nastur- tum, Geranium phaeum, Ononis hireina, Anthyllis Vulneraria, Coronilla varia, Hypericum alpinum, Hieracium alpestre, - Pilosella, chondritioides, molle, Hypochaeris maculata, radicata. Lappa tomentosa, Cirsium rivulare, helerophylium, Centaure« phrygia, Doronicum Pardalianches, austriacum, Buphthalmum cordifolium, Orchis bifolia, globosa, Morio, variegata, militaris, 3 — ”) 37 latifoha , sambucina, maculata , odoratissima, Arachnites Monor- chis, Neottia spiraliss, Epipactis latifolia, pallens, ensifolia, Maltazxis Loeselü u. s. w. Sonst wurden noch in ‘den Karpathen gefunden: Veronica longifolia, officinalis, dentata, Lycopus europaeus, Salvia glutinosa, Circaea Iuteliana, Gladiolus communis, Scabiosa polymorpha, Crocus vernus, Sanyuisorba officinalis, Cynoylossum Omphalodes, Lysimachia vulgaris, thyrsiflora, Campanula persicifolia, Llatifolia, Medium, u. s. w+, Physalis Alkekengi, Atropa Belladonna, Solanum Dulcamara, Herniaria ylabra, Viola hirta, Gentiana asclepiadea, ceruciata, acaulis, lutea, Hydrocotyle vulgaris, Heracleum flavescens, Angelicw Archangelica, Ligusticum levisticum, Carum Carvi, Sium lati- folium, falcaria, Myrrhis odorata, Linum catharticum, Loran- thus europaeus, Leucojum vernum, Rume:x sanguineus, alpinus, Acetosella, Colchicum autumnale, Oenothera biennis, Epilo- bium tetragonum, Vaccinium Oxycoccos, Erica vulgaris, M en- ziesia Bruckenthalü, Chrysosplenium alternifolium , oppositi- folum, Polygonum viviparum, amphibium, Hydropiper, Persicaria, Fagopyrum , Convolvulus, Adoxa Moschateilina, Pyrola secunda, Sa ponaria oflicinalis, Dianthus diminutus, superbus, Cucu- balus baccifer, Viscaygo glulinosa, Otiles, Silene Armeria, Se- dum acre, Lychnis sylvestris, Spiraea chamaeilrifolia, ulmifolia, Aruncus, filipendulta, Rosa rubiginosa, Tormentilla erecta, rep- tans, Fragaria vesca, collina, Potentilla intermedia, Helian- themum vulgare, Aconitum Lycoctonum, Ranun culus lanu- ginosus, aconitifolius, Nepeta nuda, Rhinanthus hirsutus, Me- tampyrum cristatum, barbatum, nemoresum , pratense, Scrophu- laria nodosa, aquatica, Digitalis ambigua, Isatis tincloria, Lunaria rediviva, Arabis bellidifoia, Orobus vernus, varius, niger, Lotus corniculatus, Melilotus officinalis ,„ dentata, Trifo- tium alpestre, ochroleucum, pannonicum, montanum, Apurgia al- pina, Hieracium murorum etc. Cnicus palustris, Carlina vul- garis, Gnaphalium dioicum, Senecio rupestris, nemorensis, Tussitago Farfara, Petasites, Eriyeron alpinum, Inuta He- lenium, Achillea magna. So z.B. Tamarix gallica, welche später der T. germanica Platz machte3 so die Astragalus, welchen bald Orobus varius, niger etc. folgen. Hippophae rhamnoides in diesen kiesigen Thälern verbreitet sich in die Ebene bis an die Ufer des Sereth, jenseits ist sie 1; 8 mir bis jetzt noch nicht vorgekommen ; häufig kommt in dieser Ehene Glyeyrrhiza glabra und @G. foetida vor. 5) Ueber dieses merkwürdige Fossil siehe den Aufsatz in den Verhand- lungen der naturforschenden Gesellschaft in Breslau. 6) Untersucht vom Protomedicus Dr. Michael Zotta und Apotheker Abrahamffy, 1833. Bericht in Buchner’s chemischen Annalen. °) Unter andern: Salicornia herbacea, Chenopodium rubrum ‚„ maritimum, Atriplex mucronata et littoralis, Salsola prostratsa, Kali, lanata, Statice Limonium, Mesembrianthemum sp., Aster Tripolium, Erysimum repandum, Artemisia salina, Aster punctatus. 8) Unter andern wachsen hier: Giycyrrhiza echinata,. Lithospermum purpureo-coeru- leum, Gratiola officinalis, Asparagus amarus, caspicus, Ta- marix gallica, u. S. W. 9) Besonders häufig sind hier: Artemisia vulgaris, A. pontica, Polycnemum uarvense, Ajuga Chamaepity, Arenaria fusciculata, Adonis aestivalis, Medicaygo falcata, media, minima, Androsace elongdta, 10) Die hier so häufigen Sümpfe konnten bis Jetzt noch sehr wenig unter- sucht werden, und die Ausbeute an Wasser- und Sumpfpflanzen war bisher noch sehr gering. Unter andern waren hier: Veronica Beccabunga, Anagallis, scutellata, Iris Pseuda- corus, Phellandrium aquaticum, Cicuta virosa, Triglochin palustre, Alisma Plantago, Epilobium grandiflorum, Polyygo- num Hwydropiper, Amphibium , _Persicaria, Butomus umbellatus, Lythrum Salcaria, Euphorbia palustris, Sagittaria sagitti- folia, Stratiotes aloides, Nymphaea alba, lutea, Ranun- culus Lingua, sceleratus, peucedanifolius, Caltha palustris, Mentha aqualtica, Scrophularia nodosa, Armoracia vulgaris, Bidens tripartita, u. s. w. 39 11) Soz.B. Dracocephaltum moldavica. Unter den in diesen Gegenden gesammelten Pflanzen erwähne ich noch: Blitum virgatum, Arum maculatum, Veronica Teuerium, prostrata, Chamaedrys, praecox, arvensis, hederaefolia, verna, Salvia pratensis, Horminum, austriaca, verticiliata, Sclarea, nutans, Vale- riana ojficinalis, Fedia olitoria, dentata, Iris pumila, graminea, germanica, Holosteum umbellatum, Dipsacus syWwestris, Sca- biosa succisa, arvensis, columbaria, leucantha, Galium Vaillantia, rubioides, palustre, uliginosum, verum, Mollugo, sylvaticum, Aparine, Vaillantia glabra, Plantago major, media, lanceolata, pusilla. Urtica urens, dioica, Viscum album, Cuscuta europaea, Epi- thymum, Myosotis arvensis, scorpioides, Lappula, Lithosper- maum officinale, arvense, Anchusa officinalis, ochroleuca, Barre- tieri, Cymoglossum officinale, Pulmonaria officinalis, Sym- phytum officinale, tuberosum, Cerinthe aspera, Lycopsis ar- vensis, Echium rubrum, vulgare, Anagallis arvensis, Convol- vutus arvensis, sepium, Campanula patula, rapunculus, Trache- lium, Speculum, Datura stramonium, Hyoscyamus niger, albus, Scopolia, Solanum vulgatum, villosum, WVinca minor, herbacea, Vitis Labrusca, vinifera, Hedera Helix, Viola lhirta, odorata, canina, bicolor, tricolor, Chenopodium bonus Henricus, urbicum, album, viride, hybridum, glaucum, olid um, Scoparia, Atripltex ro- sea, hortensis, nitens, laciniata, Cannabis sativa, Humulus Lu- pulus, Eryngium campestre, planum, Pastinaca sylvestris, He- racteum Spondylium, Peucedanum oficinale, Anethum gra- veolens, Selinum Oreoselinum, Scandix Cerefolium, Daucus Carota, Chaerophyllium siwestre, Sambucus Ebulus, Alsine media, Amaranthus Bütum, viridis, cruentus, Linum usitatissi- mum, perenne, flavum, Narcissus poelicu, Galanthus nivalis, Allium sativum, vineale. Ornithogalum umbellatum, nutans, Scilla bifolia, Anthericum ramosum, Hyacinthus comosus, racemosus, Fritillaria Meleagris, Convallaria majalis , Poly- gonaltum, latifola, Asparayus officinalis, Tamus communis, Ru- me:x crispus, acutus, oblusifolius, aquaticus , acetosa, Epilobium grandiflorum, Polygonum aviculare, Dumetorum, Dietamnus albus, Tribulus terrestris, Asclepias Vinceloxicum, Gypso- phila arenaria, Saponaria Vaccaria, Stellaria graminea, Holostea. Agrostemma Githago, Cerastium sylvaticum, vulga- tum, arvense, Asarum europaeum, Portulaca oleracea, Ly- thrum virgatum, Agrimonia Eupatoria, Reseda luteola, lulea, odorata, Euphorbia Cyparissias, Esula, helioscopia, Peptus, falcata, Lathyris, epithymoides, segetalis, amygdaloides etc. Sempervivum 40 teclorum, Rosa canina, arvensis, pumila, Potentilla anserinu, argenlea, recta, opaca, verna, reptans, Geum urbanum, Glaucium phoeniceum, Papavwer Rhoeas, Helianthemum Fumana, Paeonia officinalis, Delphinium consolida, Ajacis, Nigella saltiva, arven- sis, Anemone syivestris, nemorosa, ranunculoides, Pulsatilla verna, vulgaris, Hepatica nobilis, Ulematis Vitalba, flammula, erecta, integrifolia, Adunis vernalis, aestivalis, flammea, Ficaria ranunculoides, Ranunculus reptans, auricomus, acris, repens, bul- bosus, arvensis, falcatus, Isopyrum thalictroides, Ajuga pyrami- dalis, reptans, Teucrium Botrys, Chamaedrys, Nepeta Cataris, 7 Verbena ofjicinalis, Sideritis montana, Mentha sylWestris, arvensis etc. Glechoma hederacea, hirsuta, Hamium maculatum, album, purpureum, amplexicaule, Galeopsis Teirahit, versicolor, Galeobdolon luteum, Betonica oficinalis, Stachys sylvalica, palustris, germanica, Ballota nigra, Marrubium vulgare, Leo- nurus Cardiaca, Marrubiastrum, Phlomis tuberosa, Clinop o- dium vulgare, Origanum vulgare, Thymus Serpillum, lanugi- nosus, Scutellaria galericulata, Prunella vulgaris, Euphru- sta lutea, Melampyrum arvense, Linaria minor , genistaefolia vulgaris, OQrobanche ramosa, Camelina saliva, Bunias pani- culata, Crambe tatarica, Draba verna, Alyssum incanım, Adyseton minimum, Lepidium perfoliatum , ruderale, Thlaspi arvense, alliaceum, campestre, montanum, Bursa Pastoris, Lunaria annua, Sisymbrium Columnae, Alliaria, strictissimum, officinate, Sinapis arvensis, Erysimum cheiranthoides, Cheiranthus, hieraci- folium, Barbarea, Turritis glabra, Cardamine Impatiens, pra- tensis, amara, Hesperis tristis, inodora, Raphanus Raphanistrum, satwus, Erodium cicularium, Geranium sanguineum, sybwalicum, palustre, pratense, molle, pusillum, rotundifolium, columbinum, dissec- tum, robertianum, Malva rolundifolia, sylvesiris, Lavat Era thu-, ringiaca, Olbia, Hibiscus Trionum, Bryonia alba, dioica, Cory- datlis cava, solida, formosa, Fumaria officinalis, Polygala vul- garis, major, Genista tinctoria, Ononis spinosa, Pisum sativum. Orobus luteus, vernus, tenuifolius, Lathyrus sativus, tuberosus, pratensis, syWvestris, latifolius, heterophylius, Vicia Cracca, dume- torum, Ervum hirsutum, Oytisus nigricans, supinus, Lotus cor- niculatus, Galeyga officinalis, Astragalus yglycyphyllus ,„ Cicer, galegiformis, praecox, Melilotus coerulea, Trifotium, hybridum, repens, pratense, arvense, resupinatum , fragiferum ,. campestre, pro= : cumbens, Medicago lupulina, Hypericum perforatum, Tray o- pogon pratensis, undulatus, Scorzonera ausiriaca, humilis, Picris hieracioides, Leontodon Taraxacum,, Apargia hispida, hastilis , autumnalis, Hieracium dubium, auricula elc. Sonchus arvensis, oleraceuss, Lactuca quercina, silvestris, virosa, salignas 12) 237 4 Lapsana foetida, communis, Cichorium Intybus, Onopordon Acanthium, Lappa major, Serratula linctoria, Carduus acan- thoides, crispus, Carthamus lanatus, Centaurea solstitialis etc., Echinops sphaerocephatu, Eupatorium cannabinum, Arte- misia campestris, vulgaris, Tanacetum vulgare, Gnaphalium arenarium, germanicum, Conyza squarrosa, Matricaria Chamo- milla, Chrysanthemum Leucanithemum, Pyrethrum Parthe- nium, Senecio vulgaris, Jacobaea etc. Erigeron acre, Aster canus, Amellus, Inuta dysenteria, germanica, salicina, ensifolia, Achillea Ptarmica, Mitltefeium, Chamaemelum foelidum, An- themis nobilis, arvensis, linctoria. Ausser den angeführten bemerke ich noch folgende: Gladiolus communis, Iris pumila, graminea, Echium rubrum, Campanula persicifoia, Medium, Verbascum phoeni- ceum, Vinca minor, herbacea, Sambucus Ebulu, Amaranthus viridis, hier das wucherndste Gartenunkraut, Statice Limonium, Linum flavum, Narcissus poöticu, Hyacinthus racemosus, Saponaria .oficinalis, Amyydalus nana, Spiraea Ulmaria, Aruncus, filipendula, Rosa pumila, Glaucium phoeniceum, Cle- matis erecta, Adonis aestivalis, Flammula, vernalis, Melam- pyrum arvense, nemorosum, cristatum, Digitatis ambigua, lutea, ferruginea, Althaea officinalis, Lavatera thuringiaca, Olbia, Corydalis formosa,.Genista tinctoria, Oylisus supinus. Als Beispiele: Salvia giulinsa, Campanula, Physalis Aikekengi, Convallaria, Thalictra, Coronilla varia, Melampy- rum nemorosum, Orchideae etc. 14) Unter den Holzpflanuzen erwähne ich für jetzt folgende: Liyustrum vulgare, Syringa vulgaris, Cornus mascula, sanguinea, Frazinus excelsior, Ornus, Salix Vitellina, pentandra, fragilis, decipiens, Helix, cinerea, caprea, viminalis, alba u. Ss. w. Betula alba pendula, Alnus glutinösa, incana,Morus alba, nigra, Lonicera Periciymenum, alpigena, Rhamnus catharticus, saxa- tilis, Frangula, Evonymus verucosus, latifolus, Vitis Labrusca, vinifera, Ribes petraeum, Grossularia, Uva crispa, reclinatum, H e- dera Helix, Viburnum Lantana, Opulus, Sambucus nigra, race- mosa, Rhus Cotinus, Staphylea pinnata, Tamarix gallica, ger- manica, Populus alba,nigra, tremula,Philadelphus coronarius, Amygydalus communis, nana, persica, Prunus armeniaca, spinosa, F 42 insititia, domestica, Padus, avium, Cerasus, Crataeyus Oxyacantha, monogynaea, Sorbus Aucuparia, Mespilus germanica, Pyrus Amelanchier, domestica, Malus, Cydonia vulgaris, Spiraea cha- maedrifolia, Rosa lulea, arvensis, pumila, rubiginosa, canina, alpina, collina u. s. w. Rubus Idaeus, caesius, nemorosus, fruticosus, coryli- folius u. s. w. Tilia parvifolia, grandifolia, tomentosa, Clematıs Vitalba, Flammula, Quercus Robur, pedunculata, Cerris, Juglans regia, Fagus sylvalica, Carpinus Betulus, Corylus Avellana, Pinus sylvestris, Mughus, Pumilio, Cembra ,„ Larix, Picea, Abies, Taxus baccata, Juniperus communis, Cytisusnigricans, supinus, Robinia Pseudacacia. Beobachtungen über den Einfluss der geopnostischen Unterlage aul die Veriheilung der Pflanzen Oesterreich und Steiermark. Gesammelt und zusammengestellt von D. Stur. Mit zwei geognostischen Durchschnitten. Im Auftrage der k. k. geologischen Reichs-Anstalt bereiste ich in den Jahren 1851. und 1852 den grössten Theil von Unter-Öesterreich und Steiermark; bei der geologischen Aufnahme kommt man so vielfältig mit der Pilanzenwelt in Berührung, dass man sich nicht enthalten kaun, die- selbe genauer zu beobachten. Auffallend ist es dem sammelnden Botaniker, dass die Ebene, das 'Vorgebirge, die höheren Hervorragungen der Gebirge und die höchsten Spit- zen der Alpen eine von einander wesentlich abweichende Pflanzenwelt er- nähren. Derselbe gewöhnt sich, bald diese bald jene Stelle dieses oder jenes Berges, diese oder jene Spitze in einem oder dem andern Gebirgszuge, diese oder jene Erhöhung oder Einsenkung der weiten Ebene, als die Erzengerin der eigenthümlichen , der niedlichen und der selteneren Kinder Flora’s zu betrachten. Er besucht zu wiederholten Malen diese wohlbekannten Stellen und trifft immer wieder seine lieben Bekannten, Einen ganz andern Eindruck fühlt der Geologe bei seinen Untersu- chungen, wenn er mit dem Auftreten anderer, von den bereits beobachteten verschiedener Gebirgsarten, auch die Pflanzendecke sich wesentlich verän- dern sieht, wenn er mit der Wiederholung der Gebirgsarten auch die F* 44 pflanzlichen Bewohner wiederkehren sieht. Er besucht jene, dem Botaniker so werthen Stellen und mit Freude gewahrt er, dass sie die, dem Botaniker theuere Eigenthümlichkeit in ungleich grossem Masse der geognostischen Unterlage verdanken. Daher war ich bemüht, so viel mir meine Hauptaufgabe es erlaubte, über den Einfluss der geognostischen Unterlage auf die Vertheilung der Pflanzen Beobachtungen zu pflegen. Diese und die daraus gezogenen Resul- tate, so weit sie aus den bisherigen , keinesfalls abgeschlossenen Untersu- chungen hervorgehen, will ich hier mittheilen, und muss bloss bemerken, dass ich weit entfernt bin, die letzteren als vollkommen begründet nnd all- gemein geltend zu betrachten, vielmehr ich dieselben zur Controllirung be- kannt gebe, und die Aufmerksamkeit der Naturforscher auf diesen Gegen- stand lenken will. Es ist freilich in dieser Richtung nicht hinreichend genug, bloss die Unterschiede der Granit-, Schiefer- und Kalkgebirge zu kennen. Da aber die k. k. geologische Reichsanstalt geologische Specialkarten der bereits untersuchten Gegenden herausgibt, so ist es nun möglich, nach diesen Karten für jeden Standort auch die geognostische Unterlage ausfindig zu inachen, und auf diese Weise mein kurzes Verzeichniss vielseitig zu ver- sollständigen. Im Sommer des Jahres 1851 hatte ich unter andern den Wechsel, den Schneeberg, die Raxalpe, die Schneealpe, den Göller und den Hochschwab be- sucht. Der Wechsel besteht aus einem in Glimmerschieferübergehenden Gneisse, die andern bestehen theils aus Isokardienkalk theils aus dessen Dolomit. Der Wechsel ist zu wenig gehoben und seine alpine Flora zu arm, als dass ich schon in diesem Jahre den Unterschied zwischen der Flora des krystallinischen Schiefergebirges, und den der bedeutend höhern Alpen -Kalkgebirge genauer fassen konnte. Ich hatte aber Gelegenheit, die Floren der einzelnen Alpen- Kalkglieder, so wie des Isokardienkalkes , des Isokardiendolomits , des Schwarzkalkes, der Liaskalke u. s. w. zu vergleichen. Es wurde mir klar, dass im Vergleich zu der Flora des Isokardienkalkes und dessen Dolomits bei gleicher Höhe, die Floren der andern Alpenkalk - Glieder viel ärmer sind, obwohl es ihnen an Seltenheiten nicht fehlt. Um ein Beispiel der Reichhaltigkeit der Isokardienkalks- Flora zu geben, will ich die alpine Flora des Hochschwab, der ganz aus Isokärdien- kalk besteht, anführen. Das Verzeichniss und die genaue Angabe der Stand- orte der gesammelten Pflanzen verdanke ich dem hochw. Herrn Professor Bilimek, und dem Herrn Michael Höltzel, Apotheker in Maria - Zell, wofür ich mich verpflichtet fühle, ihnen meinen Dank zu entrichten. Isokardienkalk-Flera des Hochschwah. Achillea Clusiana T sch. Androsace Chamaejasme Wulf. Aethionema saxatile Br. — lactea 1. Alsine arelioides Mk. Aronicum Clusü Koch. Aronicum glaciale Rehb. Pedicularis verticiliata L. Atragene alpina L. Petrocallis pyrenaica R. Br. Azualea procumbens L. Polygonum viviparum L: Bartsia alpina L. Psilathera tenella Lk. Chamorchis alpina R. Rhododendron hirsutum L. Crepis hyoseridifolia Rehb. Rhodothamnus Chamaecistus Rchb. Draba aizoides L. Rumex scutatus L. — Sauteri Host. Saltie Jacguinü Host. — stellata Jacg. — reticulata L. Dryas octopetala L. Saussurea pygmaeaSpr. Erigeron alpinus L. Sazxifraga aizoides L. Gentiana acaulis L. or caesia L. — brachyphylla V ill. — muscoides Wulf. ana imbricata Fröl. 7a stellaris L. ne pumila Jacg- Urs stenopetala Gaud. — verna L. Soldanella alpina L» Gnaphalium carpathicum Whlnbh. Fr minima Hoff Hedysarum obscurum L. Tofieldia glacialis Gaud. Hieracium vitlosum L. = borealis Wahlenb. Himantoglossum viride R. Valfriana celtica L. Homoyyne diseolor Cass. — elonyata Jacgq. Hutchinsia alpina R. Br. Veronica aphylia L. Iberis cepeaefolia Wulf. —— saratilis L. Pedicularis Portenschlagii Saut. Viola biflora L. — rosea Jacg: Im Sommer des Jahres 1852 wurde mir das Wassergebiet der Enns, also das Ennsthal mit allen den dazu gehörigen Gehirgen zur geologischen Aufnahme übergeben. Es ist nothwendig, dass ich mich in die geologischen Verhältnisse die- ser Gegenden einlasse, um die weiteren Betrachtungen leichter daran knü- pfen zu können. Die Enns lauft von West nach Ost im Gebiete der Grauwackenschie- fer. Sie {rennt gerade die aus krystallinischen Schiefern bestehende Centrai- Alpenkette von der nördlichen, die aus der sogenannten Alpen-Kalkforma- tion gebildet wird. Alles vom Süden her zufliessende Wasser kommt aus, krystallinischen Schiefern, das vom Norden aus der Alpen-Kalkformation. Der südliche Zufluss ist bei weitem der bedeutendere. Das Einnsthal selbst mit beinahe allen seinen Querthälern war zur Myocen-Periode von dem ter- tiären Meere bis zu einer Höhe von 3 — 4000: Fuss bedeckt. Darauf weisen die vielen tertiären Gerölle und Conglomerat-Ablagerungen, welche auf den Abhängen des Hauptthales und der Querthäler abgelagert sich befinden. Die Central-Alpenketie besteht aus Glimmerschiefer, in welchem Gueiss, Amphi- bol- und Chloritschiefer, auch der körnige Kalk eingelagert vorkommen. Die nördliche Alpenkette besteht, &o weit meine diessjährigen Untersuchun- 46 gen reichen, aus Isokardienkalk , Isokardien- Dolomit und aus bunten Sand- steinen. Die ersteren bilden die eigentliche Alpenkette, die hohen Gebirge, der bunte Sandstein kommt nur auf Abhängen und in der Tiefe der Thäler vor und bildet selten Hügel oder kleinere Berge. Auf diesen beiden aufge- lagert befindet sich die Gosau - Formation, und die Diluvialgebilde. Um nun diese Verhältnisse klarer darstellen zu können, habe ich mich folgender zwei Durchschnitte bedient. Der erste lauft in Südwest, am Hochgolling angefangen, in nordöstlicher Richtung über den Hoch-Wildsteller, Plimitz-Zinken in die Enns bei Stein herab, von da über den Mitterberg auf den Grimming , herab in die Klachan "und wieder hinauf auf das todte Gebirge, bis zum grossen Tragl. In der Tiefe des Ennsthales sind die Grauwackenschiefer entwickelt. Auf diesen sind die tertiären Gerölle und Conglomerate , besonders deutlich auf dem südlichen Abhange des Grimmings aufgelagert. Auch sehr bedeu- tende, aus Sand und Gerölle in dieser Gegend bestehende Alluvionen’ hat die Enus gebildet, Südlich unter die Grauwackenschiefer einfallend. kommt der Glimmer- schiefer vor, in welchem sich in der Gegend des Hoch-Wildstellers Gneiss, nördlich am Plimitz - Zinken aber körniger Kalk eingelagert befindet. Die Gränze ‘zwischen dem Glimmerschiefer und den Grauwackenschiefern ist durch eine Einlagerung von Chloritschiefern bezeichnet. Nördlich von den Grauwackenschiefern ist, vom nördlichen Fusse des Grimmings angefangen, his auf das todte Gebirge hinauf der Isokardienkalk ausgedehnt , auf welchem in der Einsattlung zwischen den zwei genannten Höhen Diluvialgerölle abgelagert vorkommen. Vom- Steirersee südlich ist der Isokardienkalk als solcher erhalten, nördlich von demselben ist er dolomitisch. Der zweite Durchschnitt fängt im Südost am Griesstein an und lauft in nordwestlicher Richtung über den Bösenstein, Stein am Mandel zum Stechauer Schloss und in die Enns herab, von da über Saalberg, Pirnbach und die Anger Höhe auf den Thorstein, Hier wiederholen sich dieselben Verhältnisse. Das Thal selbst ist mit denselben Grauwackenschiefern angefüllt. Auch hier finden sich tertiäre Gerölle und das aus Gerölle, Sand und Lehm bestehende Alluvium, welches letztere überdiess bedeutende Torflager enthält. Südlich von den Grauwacken- schiefern kommt wieder der Glimmerschiefer am Stein am Mandl vor, in welchem abermals eine sehr grosse Einlagerung von Gneiss sich befindet und die Höhen Bösenstein und Griesstein zusammensetzt. Nördlich von den Grauwackenschiefern kommt der bunte Sandstein, mehrmals vom Isokardienkalk unterbrochen und wieder erscheinend „ vor, auf welchen dann der Isokardienkalk folgt und die Hochebene zwischen der Anger Höhe und dem Thorstein bildet. Nördlich vom Thorsteintritt der Iso- kardiendelomit auf. 47 Auf dem Lietznereck sieht man über dem Isokardienkalk und dem bunten Sandstein die &osau-Conglomerate abgelagert. Auch kommen in die- ser Gegend in den Grauwacken-Schiefern, Grauwacken-Kalke (halb krystal- linische Kalke) eingelagert vor, und zwar das Schloss Strechau steht auf einer solchen Kalkeinlagerung; auf der Grenze zwischen den Grauwacken-Schiefern und dem bunten Sandstein befindet sich eine andere. So wie wir gesehen haben, dass die südlich von der Enns gelegenen Gebirge dem Geologen von den nördlichen als wesentlich verschieden er- scheinen ; so findet auch der Botaniker wensentliche Unterschiede in der Flora dieser beiden Gegenden. Ja sogar der Unterschied zwischen den Floren ein- zelner Gneissarten (Glimmerschiefer, Gneiss, Isokardienkalk und Isokardien- dolomit u. s. w.) ist auffallend genug. Ich sammelte über das Vorkommen der einzelnen Pflanzen auf gleichen und verschiedenen Gebirgsarteın, so viel Daten, als es mir nur möglich war. Diese stellte ich nach der Weise des Herrn Professors Unger zusammen, nur mit dem Unterschiede, dass ich die Eigenschaften der bodensteten, boden- holden und bodenvagen Pflanzen nicht bloss in Bezug auf die Schiefer- und Kalkgebirge, sondern in Bezug auf die einzelnen Unterabtheilungen der For- mationen (Glimmerschiefer, Gueiss, Amphibolschiefer, u. s. w.) hervorheben musste. Daher hatte ich schichtenstete „ und schichtenholde Pflanzen, wenn ich mich so ausdrücken darf, vor mir. Die schichtenvagen Pflanzen sollte ich in formations-stete, -holde und -vage, und die letzteren erst in schieferstete und -holde, kalkstete und -holde „ und in allgemein vage abtheilen. Aber die Anzahl der bis jetzt als schichten-vagen sich darstellenden Pflanzen ist noch zu gering, die Untersuchungen noch viel zu wenig ausgedehnt, als dass . ich eine solche hier bloss rudimentär angedeutete Unterscheidung vornehmen hätte können ; obwohl man in dem folgenden Verzeichniss der vagen Pflan- zen recht wohl die Andeutung einer solchen Trennung wahrnehmen kann. Nach meinen vorläufigen Untersuchungen konnte ich folgendes Ver- zeichniss zusammenstellen. Schichtenstete Pflanzen. Für Glimmerschiefer. -Oreochloa disticha Lk. Soldanella pusilla Baumg. Nardus stricta L. — motana W. Lycopodium Selago L. Phaca astragalina DC. Artemisia Mutellina L. Sibbaldia procumbens L. Chrysanthemum alpinum L. Sieversia reptans Spr. Campanula. cespitosa Sc op. Draba fladnitzensis W ulf. Eutrichium nanum Schrad. — frigida Saut. Aretia glacialis Schl, Cardamine resedifolia L. Androsace obtusifolia M. kanuncutus glacialis 1. Primula Floerkeana Schmd. Pulsatilla alba Lob. 48 Für Gneiss. Ruscus hypoglossum L. Hippochaeris uniflra Vill. Für Amphibolschiefer. Oxytropis Halleri Bunge. Für Grauwackenkalk. Dianthus sp» L. Für Isokardienkalk- Psilathera tenella Lk. Crocus parviflerus W.K. Tofieldia borealis Whlnb. = " ylacialis Gaud. Chamaerepes alpina Rchb. Salz reticulata L. — Jacquinü Host. Valeriana saxatilis L. Gnaphatium Leontopodium L, — carpathicum Whlnb. Achillea Clusiana Tsch* Erigeron alpinus L. Saussurea pygmaea Spr. Pedicutaris Portenschlagü Saut. — incarnata JaCgq. ‚ Veronica aphylla L» — saxatilis L. Aretia helvetica L. Androsuce lactea J.. — chamaejasme Wulf. Soldanella alpina L. Gentiana imbricata Fröl. == verna L. Gentiana acanlis L. Athamantha cretensis L. Hippocrepis comosa L. Hedysarum obscurum L. Saxifraga stenopetala Gaud. — muscoides W ulf. = androsacea Iı. Rumex scutatus L. Potentilla caulescens L. — Clusiana Murr- Sieversia montana Spr. Rosa alpina L. Noccea rotundifolia L. Draba tomentosa Whlub. — stellata Saut. — Sauteri Hoff. — aizoides A. Petrocallis pyrenaica R. Br. Viola alpina Jacg. Putsatilla grandiflora Hopp» Sieberia cherlerioides Schrad. Lychnis diurna L. Für Isokardiendolomit. Androsace Hausmanni Legd. Alchemilla alpina. L. Für Liaskalk. Iris pumila L. Circaea alpina L. Für Wiener Sandstein. Vinca herbacea W. K. Für tertiäre Ablagerungen. a) Tegel. Juncus bufonius L. b) Gerölle. Circaea intermedia Ehrh. Euclidium syriacum R. Br. Für Diluvial-Gerölle. Aconitum cernuum Wulf. Für Alluvionen. a) Salzige. Limnochloa Baeothryon Ehrh. Alsine marginata DC. Lepidium crassifolium W. K. b) Torf. Calla palustris. L, Andromeda polifolia L. Eriophorum alpinum L. Comarum paluslre L. Scheuchzeria palustris L.» Viola palustris L. Malazxis paludosa S w. Drosera rotundifolia L. Oxycoccos palustris L. — longifolia L. Primula farinosa L. Schichtenholde Pflanzen. Für Glimmerschiefer. Lioydia serotina Rchb. Primula glutinosa L. Herminium Monorchis R. Br. zalea procumbens L. Valeriana celtica L. - Sazxifraga bryoides L. Für Gneiss. Arabis arenosa Scop. Für körnigen Kalk. Aster alpinus L. Für Grauwackenkaik. Sazxifraga caesia L, an 49 30 Für schwarzen Kalk. Sarifraga mutata L. Für Isokardienkalk. Oxytropis montana L. Saxifraga stellaris Tı. Für Isokardiendolomit. Listera cordata R. Br. Gentiana pumila Jacg. Epipogium aphyllum Gm. Swertia perennis L. Valeriana elongata Jacg. Noccea alpina L. Linaria alpina L. — cepeaefolia Wulf. Soldanella minima Hoff. Papaver alpinum L. Rhododendron hirsutum L. Ranunculus alpestris L. Rhodothamnus Chamaecistus Rchb. Dianthus alpinus L. Vage Pflanzen. Am Kalk. Tofieldia calyculata Ls . Primula spectabilis Tratt. Nigritella angustifoia Rich. —— auricula L« Goodyera repens R. Br. Biscutella laevigata L. Pinguicula flavescens Flör. Arabis Crantziana Ehrh. Auf den kristallinischen Schiefern. Senecio carniolicus W. Oxytropis campestris Jacgy» Phyteuma pauciflorum L. Sitene Pumtlio. Ueber alle diese Gebilde. Crepis hyoseridifolia Rch. Viola- biflora L. Primula minima L. Gypsophila repens L. Rhododendron ferrugineum L. (2) Sitene acaulis L. Sazxifraga oppositifolia L. Schliesslich _ muss ich noch bemerken, dass es auffallen könnte, warum ich die alpinen und nur bis zu einer gewissen Tiefe herab reichenden Pflan- zen hier vorzüglich betrachtete. Einestheils wollte ich mich bloss auf die- Jenigen Daten beschränken, für die ich Beweise aus den Alpen mitgebracht habe ; andererseits glaubte ich, die aus der Ebene bis zu einer gewissen Höhe hinauf reichenden Pflanzen, einige wenige ausgenommen, von der vVOr- läufigen Betrachtung ausschliessen zu müssen. Die Auseinandersetzung der- Jenigen Gründe, die mich bewogen haben, diess zu thun, muss ich mir noch auf eine spätere Zeit aufbewahren. Dipterologische Fragmente von Dr. I. 2. Schiner wı Dr. J. Egger. I. (Von Dr. J. R. Schiner.) Mit zwei Abbildungen. Die Orduung der Zweiflügler ist bei uns bisher wenig beachtet worden. Obwohl Meigen einen grossen Theil des von ihm beschriebenen Materiales durch Hrn. Megerle v. Mühlfeld aus Oesterreich erhalten hatte, so ist meines Wissens ausser Mikan’s „Monographie der Bombylien Böhmens“ *) und Rossi’s Verzeichnisse der Dipteren **) kein Druckwerk über Fliegen vorhanden, das einen Oesterreicher zum Verfasser gehabt hätte. InRossi’s „Verzeichnisse“ ist ein grosser Theil der vielseitigen Erfahrungen unseres verehrten Mitgliedes Hrn. Schefer niedergelegt, durch welcheh auch viele Notizen Goldegg’s, dessen reiche Sammlung für die Wissenschaft leider verloren gegangen ist, gerettet wurden. | Hätte mich nicht schon seit der frühesten Jugend eine besondere Vor- liebe zu den wunderbaren Thierchen hingezogen, die, freundlich oder feindlich, sich so gerne in die Nähe des Menschen drängen: so wäre vielleicht der oben ausgesprochene Mangel Veranlassung gewesen ,„ mich zu dipterologi- schen Studien zu vermögen. Anfänglich fand ich hierbei so viele Schwierigkeiten, dass ich mehrere Male fast an jedem Gelingen verzweifelte, bis ein glücklicher Zufall mich meinen theuern Freund Dr. Egger begegnen liess und vereinten Kräften gelang, was-dem Einzelnen nicht gelingen wollte. *%) „Monographia Bombyliorum Bohemiae authore Joanne Christiano Mikan“. Pragae 1795. 8. *) „Systematisches Verzeichniss der zweiflügelichten Insecten (Diptera) des Erzherzogthums Oesterreich,“ von Dr. Frdr. Rossi. Wien 1848. 8. G* 52 Wir haben zusammen fleissig gesammelt und den grössten Theil un- seres Materiales , welches durch die Güte Frauenfeld’s, der uns seine sämmtlichen Vorräthe zur Disposition stellte, beinahe bis zur Vollständigkeit bereichert wurde, genau und gewissenhaft bestimmt und dabei Manches ge- füunden, was uns des Mittheilens werth erschiene. Wir haben auch beschlossen, unsere Beobachtungen von Zeit zu Zeit hier mitzutheilen und so „Dipterologische Fragmente“ zu liefern, welche der- einst zu einem geordneten Baue benützt werden mögen. Diessmal werde ich Einiges über die Familie der Syrphiden anzu- führen die Ehre haben und zunächst von einem Eumerus sprechen, der trotz seiner ausgezeichneten Bildung bisher noch nicht beachtet worden zu sein scheint. Im Monate August vorigen Jahres fand ich in einer schmalen Schlucht der hinteren Brühl nächst Mödling vier: Männchen und ein Weihchen dieses schönen Thieres. Es schwärmte nur iu der grössten Sonnenhitze, kam schnell angellogen und setzte sich, nach Art des Saryus cupreus, in dessen Gesell- schaft ich es fand, auf Momente an die Oberseite der Blätter. Obwohl ich viermal und jedesmal mehrere Stunden hintereinander auf dasselbe Jagd machte, so gelang es mir doch nicht, mehr als die obenge- nannten Exemplare zu sammeln; auch beschränkte sich dessen Vorkommen auf einen sehr kleinen Bezirk und auch da war es wieder nur ein einziger Weissdornstrauch, au welchem drei von den fünf Stücken gefangen wurden. Die silberglänzenden Tarsen des 5 zeichnen das Thier schon von weitem aus. Eine besondere Eigenthümlichkeit desselben ist auch, dass am Hinter- leibe an der Stelle des ersten Paares der gewöhnlichen, weisslichen Mond- flecken zwei gelbe, fast durchscheinende rundliche Flecken stehen, welche unwillkürlich an Pipiza erinnern, und welcher Umstand den Hrn. Win- them wohl veranlasst haben mochte, das einzige Exemplar seiner Sammlung ohne Namen der Gattung. Pipiza beizustecken Ich gebe die Beschreibung des Thieres, das wir: Eumerus elegans Schiner u. Egger zu nennen uns erlauben. & Thorace atro-coeruleo nitidissimo; abdomine nigro, ınaculis duabus obtuse-triangularibus flavis et bis duabus lunulis argenteis; tarsis posticis dilatatis albomicantibus; oculis hirtis. © Thorace atro nitido, abdomine nigro bis tribus lunulis albis. Long. 3 lin. & Untergesicht und Stirne schwarz, dicht mit glänzend weissen Haaren besetzt; Augen sparsam steifhaarig, zusammenstossend. Hiuterer Augenrand weiss, Scheiteldreieck glänzend schwarz. Fühler rothgelb, weissschillernd mit nackter Borste. Das dritte Glied vorne abgerundet. Rückenschild blauschwarz glänzend, mit zwei sehr undeutlichen weissen Striemen. 53 Schildchen einfärbig schwarz. Hinterleib striemenförmig schwarz, etwas glänzend, mit weisslichen kaum wahrnehmbaren Härchen, diean den Seiten und äm letzten Ringe dichter stehen, besetzt. Am zweiten Ringe zwei gelbe fast durchscheinende, abgerundet-dreieckige Flecken, am dritten und vierten Ringe je zwei silberweisse Mondfllecken, die am vierten Ringe etwas undeutlicher sind. Bauch schwarz, an den drei ersten Ringen weisslich; am Grunde des vierten zwei rothgelbe rundliche Höcker.chen. Schenkel mässig verdickt, glänzend schwarz, an der äussersten Spitze gelb. Schienen gelb, die hinteren auf der Mitte braun. Tarsen der Vorder- und Mittelbeine einfach, die der hinteren stark erweitert, mit silberglänzenden, anliegenden Haaren dicht besetzt. Das erste breiteste Glied an der Innenseite bräunlich. Die Flügel fast glashelle mit schwärzlichem Randmale, die dritte Längsader fast gerade. © Untergesicht dünner behaart , Stirne und Scheitel gläuzend schwarz. Fühler etwas grösser. Rückenschild schwarzglänzend, die zwei weissen Striemen deutlicher. Hinterleib mit drei Paar gleichgrossen weisslichen Mondflecken. Beine schwarz, Schenkelspitze und Schienen- wurzel gelb. Tarsen der Hinterfüsse nicht erweitert, aussen braun, innen gelb, mit gelben anliegenden Haaren dicht besetzt. Alles Uebrige wie beim Männchen *). Die stark erweiterten Hintertarsen und die heiden gelben Klecken an der Basis des Hinterleibes unterscheiden das Mänuchen leicht von allen an- deren bekannten europäischen Arten. Stark erweiterte Hintertarsen hat auch Eumerus cilitarsis Löw, ein angeblich in Oesterreich vorkommendes Thier 5 diese sind aber auf der Ober- seite mit dichter, rauher und langer schwarzer Behaarung bewimpert, wäh- rend sie bei unserem Eumerus mit silberglänzenden Haaren dicht be- setzt sind, auch hat E. cilitarsis die gewöhnlichen drei Paare weisser Mond- flecken, während bei unserem Thiere das erste Paar durch gelbe, fast durch- scheinende Flecken ersetzt ist. Eumerus cilipes und uncipes Roudani, haben nach der Abbildung die hinteren Tarsen ebenfalls erweitert; allein es fehlen ihnen die gelben Flecken, auch ist das dritte Fühlerglied des 5 von cilipes zugespitzt. Bei E. uncipes haben die Hinterschienen an der Spitze einen Haken. *) Ich fing das @ ganz unter denselben Verhältnissen, wie die vier 5 und glaube dasselbe, obwohl ich es nicht in copula fing, vorlänfig doch als @ von E. elegans bezeichnen zu müssen. Sollten meine Beobach- tungen im nächsten Jahre ein anderes Resultat geben, so würde dieses Q ebenfalls als neu beschrieben werden müssen, da es sich bei den bekannten Eumerus-Arten nicht unterbringen lässt. Dr. Sch. 54 Eumerus flavitarsis 4etterstedt zeigt die beiden gelben Flecken an der Basis des Kinterleibes, allein die Hintertarsen sind nicht erweitert, und die Augen nackt, während unser Eumerus, besonders das @ dicht be- haarte Augen hat. Das Weibchen von E. elegans könnte leichter mit dem © von E. ruficornis M. verwechselt werden. Allein E. ruficornis unter- ‚scheidet sich nach Löw’s Beobachtung durch eine ganz eigenthümliche Stel- lung der Punctaugen, deren vorderes von den beiden hinteren fast dop- pelt so weit entfernt steht, als diese von einander, während sie bei unserem Thiere alle gleichweit entfernt sind. Ich unterlasse es über die bei uns vorkommenden übrigen Eumerus- Arten etwas zu sagen, und verschiebe diess bis dahin, wo unser Materiale reicher und unsere Beobachtungen über diese schöne Sippe, die, wie Löw in seinem Anfsatze über die ihm bekannten Eumerus-Arten und Rondani in seiner Monographie der italienischen Eumerus-Arten gezeigt haben, noch vielseitig verkannt ist — vollständiger sein werden. Einen zweiten interessanten Fund verdanke ich einem sehr angenehmen Ausfluge, den ich in Gesellschaft meiner verehrten Freunde Egger, Le- derer und Gerstäcker im verflossenen Sommer auf den Schneeberg unternahm. Ganz oben auf dem Gipfel des Berges, in der Naehsten Nähe des so- genannten Kaisersteines fiel mir eine Schwebfliege auf, die mit der grössten Schnelligkeit angeflogen kam, einige Secunden ganz niedrig überden Boden auf einem Puncte schwebend verweilte und dann eben so schnell wieder ins Weite hinausschoss. Wären die Bewegungen des Thieres nicht so unbe- schreiblich rasch gewesen, so hätte ich dasselbe für irgend eine der gewöhn- lichen Eristalis-Arten gehalten, denn in der Färbung hatte es in-der That mit einer solchen viele Aehnlichkeit. Nach einer vollen Stunde, die ich mit allem Eifer verwendete, um die äusserst schnelle Fliege zu erhaschen, ge- laug es mir, ein Exemplar zu fangen. Wie überrascht war ich nicht bei näherer Besichtigung desselben. Es glich dem 5 von Syrphus nobilis M., nur war es viel prachtvoller, Ich, verweilte noch mehrere Stunden wie ech an der Stelle, sah eine Menge dieser herrlichen Fliegen pfeilschnell ankommen und forteilen, konnte aber trotz aller Bemühung nur noch ein zweites Exemplar mit dem Netze einfangen. Da das Thier in den uns zugänglichen Werken nicht be- schrieben ist, so erlauben wir uns, dasselbe zu beschreiben, und nennen es: Syrphus Teiophthalmus Schiner u. Egger. 5 Thorace nigro-fusco nitido; scutello rufescente; abdomine atro, fasciis tribus glaucis, prima integra, secunda et tertia interruptis; oculis nudis. Long. 5, lin. Untergesicht gelblichweiss, Backen vorne glänzend schwarz, hinten gelb. Stirne gelb, ober der Fühlerwurzel etwas schwärzlich. augen nackt. 35 Fühler schwarzbraun mit nackter Borste. Rückenschild schwarzbraun glänzend, an deu Seiten gelblich, Brustseiten schwärzlich grau. Schildchen braungelb; Hinterleib oval, glänzend schwarz mit drei grauweissen Binden ; die erste breite an der Basis des zweiten Ringes gelegene ist nicht unterbrochen , die zweite und dritte an der Basis des dritten und vierten Ringes sind schmäler und deutlich un- terbrochen. Bauch schwarz, der erste und die Hälfte des zweiten Ringes grauweiss, letzterer, so wie der dritte am Hinterrande weisslich gesäumt, Beine gelb, Schenkel au der Wurzelhälfte schwarz; Schüpp- chen und Schwinger gelb. Flügel fast glashell mit schwarzbraunem Randmahle. Das ganze Thier ist dicht behaart, am Untergesichte und an der Stirne gelblich, an letzterer mit schwärzlichen Haaren gemengt; am Rückenschilde fuchsroth, an den Seiten dichter. Das Schildchen ist oben gelb, am Rande weissgelb behaart. Der Hinterleib ist mit eben solchen weissgelben Haaren besetzt, welche auf den schwarzen Stel- len aber mit schwärzlichen Haaren abwechseln. Letztere erreichen Jedoch den Seitenrand nicht, so dass die weissgelbe Behaarung den- selben wie ein Saum umgibt. Die Behaarung der Beine ist durchaus gelb, an den Schenkeln dichter. Zwei 5 am 20. Juli 1852 auf der höchsten Spitze des Schnee- berges gefangen. S. leiophthalmus hat Aehnlichkeit mit 5 von S, nobilis M, von dem er sich durch Folgendes unterscheidet: Die Augen sind nackt, bei S. nobitis behaart; die Backen erscheinen vorne glänzend schwarz, bei S. nobilis einfärbig gelb; die Schulterflecken sind undeutlich, bei S. nobilis deutlich; die erste Hinterleibsbinde ist nicht unterbrochen, bei S. nobilis etwas unterbrochen ; die des dritten und vierten Ringes sind breit, bei S. nobilis schmal unterbrochen ; die Hinterschenkel sind an der Wurzelhälfte, bei S. nobilis bis au die Spitze schwarz. Die Behaarung ist dichter und länger als bei S. nobilis und zeichnet sich auf dem Hinterleibe dadurch aus, dass sie am Rande einfärbig weissgelh erscheint, während sie bei S. nobilis durch das Vortreten der schwarzen Behaarung der Scheibe weissgelb und schwarz abwechselt, j Von den in Rossi’s Verzeichnisse angeführten, in Oesterreich vor- kommenden neununddreissig Syrphusarten haben wir bisher dreiunddreissig aufgefunden. Es fehlen uns nur S. nitzdicollis, oestriformis, Winthemi, bar- hifrons, hieroglyphicus und sexguttatus. Dagegen sind als in Oesterreich vorkommend beizufügen. Syrphus glaucus M., den Se, Durchl. unser verehrter Hr. Präsident in Kammerburg in Böhmen einsammelte. Syrphus hyalinatus FU., von Dr. Egger am Hornauskogel. und von Hrn. Frauenfeld bei Mödling gefangen. Das Thier schwärmt an schattigen, von der Sonne hier und da durchbrochenen Waldstellen und gleicht bei oberflächlicher Beachtung in seinem Fluge dem S, balteatus. Syrphus (Scaeva) cinctellus Zetterstett. Diese Schwebiliege, welche Zetterstett von S. cinctus abtrennte, ist von letzteren leicht durch die schwarzen Flecken ober den Fühlern, durch die am Rande geschwärzten Fühler und durch die braungelbe Behaarung des Schildchens zu unterscheiden und kommt bei uns nach den bisherigen Ergebnissen viel häufiger vor, als S. cinctus. Dr. Egger und ich selbst fingen sie ziemlich häufig im Monate August und September in Dornbach auf Waldwiesen, wo sie an den Dolden von Pastinaca sativa schwärmte. Noch erwähne ich einer Varietät von S. Pyrastri L. 2, mit einfärbig schwarzem Hinterleibe, die ich ebenfalls am Schneeberge fing. Meigen spricht schon in seinem berühmten Werke von einer solchen Varietät- a Beiträge zur Kenniniss des Alpenlandes in Siebenbürgen Von Theodor Kotschy. Der Reichthum an seltenen und neuen Pflanzen, die durch Rochel’s Werk: „Piantae Banatus rariores,“ bekannt wurden, bestimmte mich, noch während meiner Studienzeit (1834) zu einer botanischen Reise in das Banat. Das Glück wollte diesen mir warm am Herzen gelegenen Wunsch zur Aus- führung gebracht haben. Der bekannte Botaniker, Herr Dr. Heuffel in Lugos, interessirte sich für das kühne Unternehmen eines noch unerfahrenen Jünglings, und durch seine edle Unterstützung blieb das Unternehmen nicht ohne Erfolg *). Die Gegend von Lugos, Karansebes und Orsowa sammt den Herkulesbädern hei Mehadia ergab schon eine hinlänglich lohnende Ausbeute ; aber durch den wiederholten Besuch, der, hinter weiten Vorber- gen liegenden Banater Alpen und durch die Besteigung des im Hatzeker Thale noch höher sich emporhebenden Retyezat erreichte die gemachte Plan- zenausbeute einen bedeutenden Glanzpunct, indem sich darin selbst in Wiener Herbarien noch nicht vertretene Arten befanden. Von einer, an Freiherrn von Jacquin gemachten Sendung lebender Exemplare finden sich jetzt noch Reste im Garten der österreichischen Flora vor. *) „Flora,“ botanische Zeitung 1835, I., pag. 245 — 247. H 8 Nach meiner Rückkehr von den achtjährigen naturhistorischen Reisen in Afrika und Asien, wurde mir auf mein Ansuchen in dem für mich un- vergesslichen Jahre 1846 von Hrn. Schott, k. k. Hofgärtendirector, der Auftrag, die Alpen von Krain, dem südlichen Kärnthen und das Hochland von Carnien zu bereisen, um zum Behufe der Gartencultur lebende Alpen- pflanzen mit Auswahl nach Wien einzusenden. Da die südlichen Alpenlehnen, von denen man sich eine reichliche Sendung an Seltenheiten versprach, gegen Erwarten arm gefunden wurden *); so hatte ich mich entschlossen, in der schon vorgerückten Jahreszeit, die mir mit ihren Seltenheiten, dem Standorte nach genau bekannten Banater Alpen zu besuchen. Mit Anfang Septembers wurde die, nach Hrn. Schott’s Wunsche auf die südliche Alpenkette Siebenbürgens ausgedehnte Reise angetreten, und wenn auch im selben Monate Schneefall und ungünstige Witterung, grosse Hin- dernisse in den Weg gestellt haben ; so war die Ausbeute im October auf dem östlichen Theile der Alpen eine überaus günstige. Nicht nur alle bisher bekannten, jenen Gegenden einzig angehörenden Pflanzen sind in zahlrei- chen lebenden Exemplaren eingesendet worden, und gelangten auch glücklich an den. Ort ihrer Bestimmung ; sondern es waren auch unter den eingesand- ten Pflanzen ganz neue oder solche, die zwar schon beschrieben waren, deren Vaterland man aber bisher nicht gekannt hat. Diese reiche Ausbeute veranlasste Hrn. Schott im Jahre 1850 mich, mit Erlaubniss meiner hohen Oberbehörde , schon im Anfang Juni in jene Gegenden zu gleichem Zwecke zu senden. Das Unternehmen konnte zu jener Zeit nur dadurch gelingen, dass Se, Exc. der Herr Feldzeugmeister Baron von Welden lebhaftes Interesse dafür zeigte und mich mit einem Empfeh- lungsschreiben au den damaligen Gouverneur von Siebenbürgen versah, wie auch mit einem eigenhändig unterschriebenen Reisepass mich ausrüstete, wodurch es mir möglich geworden, die entferntesten, mitunter noch militä- 'risch besetzten Landstriche ohne jede Unannehmlichkeit, zu. durchforschen. So begünstigt, wurde in drei Sommermonaten ein grosser Theil der Alpen- kuppen in der südlichen Kette erstiegen, dann die nördlichen Berge Sieben- bürgens an der Grenze der Marmaros besucht, und am Rückwege in den Alpen bei Kronstadt nochmals ein längerer Aufenthalt gemacht. Bedeutende Sendungen an lebenden Pflanzen „ die, theilweise von der Hitze während des Transportes durch Ungarn gelitten haben, folgten aufeinander nach Wien, und ergänzten das schon im Jahre 1846 Gesammelte reichlich. : Die bei dieser Reise gewonnene Einsicht in die näheren Verhältnisse der Vegetation und das Vorkommen gewisser Pflanzen in dem. Alpenlande von Siebenbürgen halte ich für wichtig genug, um sie in mehreren Schilde- rungen, dem botanischen Publicum, nach den an Ort und Stelle empfangenen Eindrücken, wiederzugeben. Y *) Vide: Suffrin Catalogue des plantes du Frioul et de la Carniole. Venize 1802. 59 Das südöstliche Gebiet des österreichischen Kaiserreiches wird von den Ufern der Donau an bis nach dem äussersten Osten von einer mächtigen, drei bis vier Meilen breiten und dreissig Meilen langen Gebirgskette gegen das Fürsteuthum der Weallachei begränzt. Der grösste Theil dieser Strecke liegt in der Alpenregion, wo die höchst gelegenen Rücken und Spitzen die Gränzscheide in einer Höhe zwischen 5000 bis 8000 Fuss bilden. Diese Linie ist, mit geringen Unterbrechungen, über die Baumregion erhoben und Land- schaften daselhst bilden, entweder ein weites, oft bis 3000 Fuss über die Baumregion sich erhebendes, mit üppigem Graswuchse bedecktes Weideland, oder sie nehmen den wilden zerrissenen Character der Hochalpen mit Ab- gründen, zackigen Kämmen, Kanten und Steingeröllen an. Der Seitenabfall dieses ganzen mächtigen Alpenwalles senkt sich mit seinen südlichen Ab- hängen in die weiten Ebenen der Wallachei, an 1000 Fuss tiefer hinab, als mit seinen nördlichen , steiler ansteigenden, nicht so üppig: bewaldeten Lehnen nach der Seite des Berglandes von Siebenbürgen. Nach der Ver- schiedenheit der Hauptformationen zerfällt diese Kette in eine westliche, aus krystallinischem Gestein bestehende, während die östliche, durch Kalk- massen, die wahrscheinlich ganz der Lias-Periode angehören, gebildet wird. Die mannigfaltigen Felsarten beider Formationen erlitten durch den Einfluss der Verwitterung nach ihrer verschiedenen Beschaffenheit auch ver- schiedene Veränderungen an ihrer Oberfläche. Je nachdem diese Alpen aus gleich beschaffenem Gesteine bestehen, je nachdem die Schich- tungsverhältnisse derselben sich gegeneinander ähnlich verhalten „ haben sie auch durch abwechselnde Einwirkungen der Luft und des Wassers in der Länge der Zeit ihre gleichartige Gestalt erhalten; desshalb sie als ähnliche Gebirgsformen in Gruppen hervortreten, Von der Donau erhebt sich in den Bergen Allion und Domoglett über den Herkulesbädern von Süd nach Nord das sieben Meilen lange und von West nach Ost drei Meilen breite Banater Alpenland, als Östliche Gränze des wallachisch-illyrischen Regimentsgebietes. In der Höhe von 5500 Fuss breiten sich reiche Grastriften aus, mit einer lachenden, üppig grünen Pflanzendecke bekleidet, wie eine solche nur selten so gleichmässig vertheilt, in; Alpen zu finden ist. Nicht einmal der südliche Abhang in den Carnischen Bergen kann so reiche Vegetation vorweisen, und nur der üppig überwach- sene Theil der Pasterze und Gamsgrube am Grossglockner eignen sich zu einem Vergleich. Dieses über der Baumregion weit sich ausbreitende Alpen- land wird von den über 7000 Fuss hohen Spitzen Sarko, Gugu, Muraru und Godjan überragt. Es gehört zu den Eigenthümlichkeiten dieser Bergkelte, dass alle Formen der Rücken und selbst der höchsten Spitzen sanft ansteigend und abgerundet sind. Das felsige Terrain tritt selten zu Tage hervor,und mauer- arlige Wände sind, ausser dem Thale Gropa Bistra, eine Seltenbeit. Die in den Centralkarpathen bis zum Nachtheil der übrigen Vegetation alle Alpen- seiten überwuchernde Krummholzföhre ist hier nicht zu fiuden, ausser un- H* 60 mittelbar an der Baumgrenze der nördlichen Abdachung, wo sie aber spar- sam und von einander weit zerstreut vorkommt. Dagegen ist das, den nördlichen Karpathen gänzlich fehlende Rhododendron au mehreren nörd- lichen Abhängen hier reichlich vertreten, und auch Azalia 'procumbens L. bedeckt ganze Seiten der Alpenspitzen, während sie in den N bisher nicht gefunden wurde. Die zweite Gruppe bilden in unserer südlichsten Karpathenkette die Hunyader Alpen. Mit dem 7854 Fuss hohen Retyezat gewinnt das Gebirgs- system, im rechten Winkel abweichend, die Richtung von Westen nach Osten, und zieht sich in der Ausdehnung von fünf Meilen über den Vulkanpass hinter den ganz felsigen Pareng und den 7670 Fuss hohen Sklaevoi hinaus. Ein ebeneres Weideland fehlt dieser Gruppe ganz, ihre Alpenhöhen sind mächtige Felsenkolosse von Gneiss mit steilen Mauern, stark zerrissenen Seiten, tiefen Thälern meisteutheils mit grobem Gerölle bedeckten Lehnen, oder verwitternden Schiefer ganz überworfen, dann aber in den bedeuten- deren Höhen ohne Vegetation der Phanerogamen. Die aus Glimmerschiefer bestehenden, östlich vom Retyezat gelegenen Spitzen zeigen ein zackiges Aussehen, bilden auf den Läugsrücken lauter Kanten, und dadurch, dass ihre Schichten ziemlich schroff und quer durch die Kette von Norden nach Süden streichen, bilden sie an ihren Seiten viele schmale, scharfe, herab- laufende Kämme. Die in bedeutender Ueppigkeit gedeihende Lichenen-Vege- tation gibt auf den höheren Spitzen dem felsigen Terrain des Gneiss einen grauweissen Anstrich, ganz ähnlich dem Character der Thäler im Aufsteigen von Kahls gegen das Stabachthal in der. Pinzgau. Die nächste Umgehung über der Baumregion hat theilweise schöne Weiden, hier sind aber die stei- leren Lehnen zum grösseren Theile mit der Krummbolzföhre und Brucken- thalia spicutifolia überdeckt. Mehrere Alpenseen, deren zwei am Retyezat und drei am Pareng bekannt sind, begünstigen die Pflanzenvegetation in ihrer Umgebung besonders. Die dritte Gruppe vom Wyrwu Puetro, bis hinter den Surul, erstreckt sich acht Meilen weit, indem sie bis hinter den Roththurmpass reicht. Sie bildet anfangs ein breites Bergland, in 5000 Fuss Höhe, welches mit krüp- pelnden Tannen und der Krummholzföhre überwachsen ist. In der Haupt- richtung des Gebirges sieht man sanft ansteigende, nicht viel über 5000 Kuss hohe, mit üppigem Blumenteppich bekleidete Rücken, die an steilereu Ab- dachungen in der Nähe höher emporragender Kuppen, mit scharlachrothen Blumen, des sehr häufigen Rhododendron geschmückt sind. Ueber dem. sehr nassen, moorreichen, tieferen Alpenland erheben sich, von einander isolirt, platt abgerundete Kuppen, unter denen die vorzüglichsteen Wyrwu Puetro mit 6739 F., Piatra alba, Fromoasa mit 7168 F. urd Surul mit 7259 F. sind. Die mächtigste und sich mit ihren Spitzen am höchsten haltende Ge- birgspartie ist jene der Freker, Porombacher, Arpascher und Dreguscher Alpen. Es befinden sich hier die bedeutendsten Höhen, so Boleslaw, 7482 Fuss, Olan 7700 Fuss, Negoi 8040 Fuss, Venatara 7953 Fuss, auf der der 61 Gemseuteich Kaprareaza, 7090 Fuss hoch, gelegen ist. Durch die Unterlage von Granit, der zumal auf den Höhen der Arpascher Alpen vorherrscht, und durch die, gleich Mauern steil ansteigenden Wände im Alpenlande, unter- scheiden sich diese von allen übrigen Gruppen. Schon in der Baumregion ist das Ansteigen mit Schwierigkeiten verbunden ; gelangt man aber in die hö- here Region, so finden sich nur wenige Spitzen, zu ‚denen ein wackerer Bergsteiger emporklimmen kann. Mit: dem Aufhören der Tannenregion tritt ein Saum von Alnus viridis D. C. auf, über dem Pinus Pumilio Haenke stellenweise und da vereinzelt vorkommt. Dieses, auf seinen Höhen kahle, und in den Tiefen mit wenig Triften überzogene Alpenland hat viel mit Geröllblöcken überdecktes Terrain, muldenförmige Hochthäler und mehrere bedeutend hoch gelegene Alpenseen. Die höchsten Gipfel fallen von drei Seiten senkrecht über 1000 Fuss mit ihren Wänden ab und bilden nur schmächtige Spitzen. Die Dreguscher Alpen treten durch ihre scharfkautigen: Seitenrücken bezeichnend ' hervor. Dieser durch seine nackte, felsige und zackig-kantige eingefürchte Oberflä- che sich älinliche Gebirgscomplex beträgt vier Meilen Länge. Die letzte der aus Urgebirgsgesteinen bestehenden Berggruppen ist die der Fogarascher Alpen. Ausgezeichnet durch ihre 6725 Fuss hoch laufende Bückenhöhe und die Spitze des Wyrwu Ourla von 7850 Fuss, senden sie weite Vorberge aus. Auf den Höhen sind weite und breite Ehenen mit Gras- boden bekleidet, von Felsen nur selten durchbrochen , Kesselthäler einsäu- mend, in deren tiefem Grunde kleine stehende Wasser sich angesammelt be- finden. Im Hauptcharakter haben die Fogarascher Alpen viel Aehnlichkeit mit den Banater Gebirgen, und so wie diese bei den Herkulesbädern, so grenzen Jene, nachdem sie sich 3 Meilen weit erstrecken, durch die 7500 Fuss hohe Alpe Papuscha, an.die östlichen Kalkalpen von -Kronstadt. Der ganze östliche Theil. von Kalk bildet kein zusammenhängendes Alpenland, und Bergreiben, noch in dem Bereiche des Laubholzes gelegen, ziehen die Grenze gegen die Wallachei, Diesen Hügeln eutsteigen vom Fusse aus durch steile Wände ausgezeichnete, «von einander getrennte Alpenkolosse. Piatra Krajuluj steht der Länge nach quer gegen die bisherigeKetten- richtung, ist ganz aus Kalk „ hat vorne einen dachähnlichen Querdamm mit scharfem, zackigen Längsrücken, und von allen Seiten durch die schlanke Form hervortretend. Nach Umfang, Höhe und Form gehört der 7951 Fuss hohe Butschetsch zu den allerersten Bergen Siebenbürgens. Seine äussersten Höhen bilden ein Hochplateau, welches sich nach Süden zu sanfter herab- senkt, und da aus den Resten der verwitternden Sandsteinconglomerate, grosse Sandfelder. in der Höhe von 7500 Fuss besitzt. Der südwestliche Theil hebt sich in kühnen Kalkmassen empor, während die Ost- und Nordabhänge Jäh in Wänden aus kalkhaltigen Couglomeratfelsen abstürzen. In der äussersten südöstlichen Ecke Siebenbürgens liegt die letzte Alpenreihe, die an ihrem nördlichen Abhange Kalkgesteine, au dem südlichen hingegen die aus Sand- stein bestehenden Conglomerate führt; sie wird in einer Länge von 2 Mei- 62 len, sich über die Baumregion erhebend, theils durch Krummbolzföhren beschattet, theils von felsigem Rasenland bedeckt. Die nördliche Kuppe Tetzla, so wie ein Theil des in der Mitte stehenden Csuka, von 6217 Fuss, zeigen dieselben Kalkconglomerate,, wie wir sie auf dem Ostabhange des Butschetsch getrof- fen haben. Ueber dem Bozauer Pass erhebt sich die östliche Alpe Piatra ku Laptie mit unzähligen merkwürdigen kleinen Kegeln aus sandigen Conglo- meraten überdeckt. Mit dieser Spitze endet das ven Westen nach Osten sich ziehende Alpenland, und die weitere Fortsetzung des Gebirgszuges wen- det sich in niederen Bergen, ohne Alpenhöhe, nach Norden ins Sekler- land ab. I. In botanischer Beziehung gehört die Umgebung von Kronstadt mit den zunächt gelegenen Alpen, auf einer und derselben Unterlage von Liaskalk, durch das Vorkommen bisher nur diesen Gegenden eigenthümlichen Pflanzen, zu den interessantesten unseres Kaiserstaates. Die in der südöstlichen Ecke des flachen Burzenlandes gelegene, romantisch von Hügeln, und im Süden von aufgethürmten Bergen umschlossene Stadt, wird durch den steilen, 2000 Fuss hohen Kapellenberg au ihrer Ostseite überragt: Seine schroffen westlichen Kalklehnen sind mit einer dichten Buchenvegetation, gleich einem grünen Vorhang . überzogen. Eine leichte Lauberde nährt hier üppig den Baumwuchs,, wie er sich in den Ritzen der Lehne mit seinen Wurzeln ein- gräbt, in dessen Schatten eine neu aufgefundene Zierde für Oesterreich’s Flora, Hepatica angulosa D. C.}), zahlreich den Boden deckt. Weiter im Südost weohselt auf. dem Schüllergebirge die leichtere Laubdecke mit dunk- leren Strecken von Nadelholz, bis zu den vom Wiesenland bedeckten Rücken, ab. Als nächster an Höhe, die Umgebung übertreffender zackiger, langer Hochkamm ragt im Südwest Piatra Krajaluj hervor. Zu dieser Alpe hin öffnet sich ein Thal, aus dem der Burzenbach gegen das nördlich gelegene Ufer der Alt zufliesst. An der südöstlichen Seite dieses Thales zieht sich eine niedrige , mit Eichen bedeckte Hügelreihe von Kronstadt bis Ro- senau fort. . Die nördlichen Abflüsse vom Butschetsch und der Piatra Krajulu) , so wie jene der zwischen ihnen, die Landesgrenze bildenden Bergreihe, haben vor dem Orte Rosenau durch Anschwellungen einen Theil der Thalebene in Stein- plätze verwandelt, wo sich Auen von Alnus glulinosa Gaert, und zwi- schengestreuter Betula incana Willd. bildet, deren westlicher Theil sich bis an den Fuss der Piatra Krajuluj' erstreckt. Die Ostseite dieser Kalkalpe hebt sich ohne Vorberge in schroffen Wänden bis zu der Felsspalte Kerma- tura 5000 Fuss hinauf. Die Breitenansicht von hier hat den Umriss einer mächtigen Unterlage, die im spitzen Winkel pyramidenartig ansteigend, ım einer scharfen Kante endet. Nähert man sich den ersten Felsen, so erreicht man ein mächtig hervorsprudelndes eiskaltes Quellwasser, Fontie del Do- mine von den Walachen genannt. Hier schmücken das umliegende Gerölle 1) Siehe hinten wie die folgenden ?), 3) etc. 63 reichlich die grossen, blauen, hingestreckten Blumen der Campanula carpa- thica L. und die feinen dunkelgrünen Blätter von Sabulina setacea Thuill. In die Felsschlucht La Byu eintretend, gewahrt man auf. schattigen Moos- wänden über dem dahinrauschenden Bache Valeriana tripteris L. und lang herabhängende Büschel von Campanula carpathica L. Den Saum des Fluss- bettes umgibt Senecio rupestris W.K., Caltha palustris L. und Silene qua- dridentata D. C. An der Sonnenseite, wo in Absätzen der Wände Aster Amellus L. mit auffallend grosser Blume auftritt, wurde zuerst das neue Sem- pervivum Heuffeii Schott?) gefunden „ welches mit seinen ausgezeichnet srossen Blattrosen reichlich die Ritzen der Felsen einfasst, und dürch seine glatten reichlichen Blüthen auffällt. Die kleinen Rasen auf den Felsstufen werden von Sesleria rigida He uff. gebildet, und in lockerer Erde kommt Cerastium strictum All. mit Arabis alpina L. nicht selten vor. An den schattig liegenden Felsenblöcken, die theilweise mit jungem Buchenge- strüppe überwachsen sind, wird Sazifraga cuneifolia L. zur vorherrschen- den Pflanze, während die von Saxifraga Aizoon Murr. abweichende Form Sazxifraga cochlearis Rchh. an der ganzen Sonnenseite auf Felsen zer- streut, herumsteht. Weiter im sich öffnenden Thale begegnen wir im gro- ben, von erwachsenen Buchen beschatteten Kalkgerölle eine gewöhnliche Gebirgsflora, vorzüglich durch Salvia glutinosa L., Cirsium defloratum Scop., Acinos alpinusMnch. etc., vertreten. Den südlich aus der Schlucht anstei- genden Pfad, durch Laubgehölze einschlagend, erreicht man die Colonie La Toantiesch, deren Wiesen im Juni mit der sonst seltneren Orchis eruenta Retz, bedeckt sind. Am Grenzposten Commanda Petrila ist bereits die Re- gion der Laubholzvegetation überstiegen, und eine zwei Stunden lange Stre- cke vom Hochgebirgswald bringt uns in die Höhe der Alpenvegelation. Am Weideplatz Fondur la Grind, Valie hotaru Wladuschka angelangt, macht man an der Quelle Station. Hier steht Piatra Krajuluj nach der ganzen südöstlichen Längenseite in freudig grünem, von Felsen vielfach durchbrochenem Kleide zu herrlicher Ansicht vor uns. Die Länge dieser weiten Alpenlehne heträgt mehr als eine deutsche Meile, während die Breite in einer Höhe von 2000 Fuss eine Viertel- Meile erreicht. Verschiedene herablaufende Hügelreihen, mit grünem Rasen überzogen, durchlaufen diese Lehne nach allen Seiten. An steileren Stellen sind trockene Riesen entstanden, an deren Ausgang sich Bänke vom Gerölle ansetzen. Terassenfürmige Felsenpartien werden mit humusreicher Erde be- deckt, während überhängende Wände in ihrem Schatten noch bedeutende Schneemassen bergen. Reissende, von Zeit zu Zeit durch Platzregen entstan- dene Giessbäche durchfurchen manche Theile des frisch ergrünenden Bodens. So sind es noch mehrere Bedingungen, die hier zusammenwirken, um die Mannigfaltigkeit der Vegetation zu begünstigen. Einige über der Quelle aus sandigem Conglomerat befindliche Hügel, Kolzu Gojini genannt, werden noch in der Höhe von 5000 Fuss durch niedrig gewachsene Tannen, die mit der Krummholzföhre gemengt sind, bewaldet. Von hier setzt sich ein breiter, 64 gerade gegen die Spitze der Piatra Krajulu) ansteigender Rücken fort. Bezeich- nend ist für dessen Östliche Abfallsseite das schroffe Hervortreten von Con- zlomeratwänden aus sandigen Bestandtheilen, in deren gelockerten Zwischen- räumen, die seltene Banffya petraea Baumgt.3) gefunden wurde, die nur auf den östlichen, der Kalkformation angelörenden Alpen wächst. Die weitere Abdachung gegen Commanda Wladuschka, deren wellenförmiger Boden schüt- ter mit Krummholz hewachsen ist, zeigt eine für den Juni auffallend in die Höhe vorgerückte Thalflora; denn Isopyrum, eine Corydalis, eine Varie- tät von Anemone rununculoides L., so wie der für Oesterreich neue, mit einer dunklen Querbinde bezeichnete Crocus Veluchensis Herbert), blü- hen hier in der Nähe eines Schneethälchens. Die wieder aufgefundene Scylla praecoxz Willd,, eine treue Begleiterin des Crocus, liegt schon verblüht mit ihren langen breiten Blättern am Boden herum, und umgibt mit einem weissblühenden Ornitkogalum , der mit ihren Blumen hervortretenden Pri- mula longiflora All., und dem schon verblühten Erythronium, den weite- ren Saum der vielen Schneeflecken. Indem gegen das nach Westen zu an 6000 Fuss hoch gelegene Wiesenland angestiegen wird, finden sich an Sel- tenheiten zwischen gewöhnlicher Alpenflora Scabiosa lancifolia Heuff., an trockenen Felsen Geranium aconitifokum? Vill., und in deren Ritzen die ganz neue Gentiana phlogifolia Schott.5). Eine mit wuchernd gedeihen- der Vegetation nach Süden geneigte Berglehne, Pojana Batschi, bildet in der Nähe der ersten Kalkwände den 2—3 Fuss hohen Bestand von Gramineen, deren Species nach ihrem häufigen Vorkommen so aufeinander folgen: Poa hybrida Gaud., Dactylis glomerata L., Poa pratensis L., Brachypodium pinnatum P. B. sind allgemein mit Ara caespitosa L. verbreitet; schütterer stehen dazwischen Phleum Michelü All., Anthoxantum odora- tum L., Poa annua L. und Festuca ovina L.ß) wivipara. Diese Gräser sind mit verschiedenen Pflanzen anderer Familien mannigfaltig durchwachsen. Zu den vorherrschend verbreiteten gehört Laserpitium latifolium L., Chaerophyl- Zum hirsutum L., Geum rivale L., Geranium Phaeum L. Polygonum vi- viparum L. mit einer üppig emporgesprossenen, in dichten Büschen sehr häufig vorkommenden Form von Myosotis alpestris Sturm. Ein mehr zer- streutes und vereinzeltes Vorkommen zeigen Achillea lingulata W. K., Ara- bis arenosa Scop.? Pedicularis foliosa L:, Orchis mascula L., Chrysanthe- mum rotundifolium W. K. und die im tiefen Grase sich hinstreckende Piola declinata W.K., gemischt mit Polygala amara Jacg. und Viola tricolor L. var. alba. Iu der Nähe der Felsen wächst aus dem dichten Rasengeflechte der Grasbüsche Allium ochroleucum W.K., und Bupleurum caricifolium W illd. drängt sich aus den Spalten der Felsen, während um dieselben zwei noch nicht erkannte Species von Thlaspi mit Anthemis macrantha Heuff. den Saum bilden, Die. weisse Farbe herrscht hier unter den Blumen in Hinsicht der Species, besonders aber nach der Menge der Individuen, überwiegend vor. Unter dem schroffen Felsenkamme, von hieraus 1500 Fuss hoch, an der Süd- 65 westseite ansteigend erblickt man gleich in den Ritzen der ersten Felsen- platten die in dichten polsterartigen Rasen häufige Androsace villosa L«, und dazwischen Plätze von mehreren Quadratfuss , durch das herrliche kimmelblaue , reichlich blühende Erithrichium Hacyueti Koch. bedeckt. Die Felskanten ziert Dianthus petraeus W. K., während der nach Osten ge- neigte, mit Rasenstücken bedeckte Felsentheil von Asperula hexzaphylia All. von reichen Gnaphalium Leontopodium L., einzelnen Bartsia alpina L. und sehr häufig dastehenden Phyteuma orbicutare L. geziert wird. Aus den Fel- senritzen der Wände hängt Draba ciliata Scop., Ranuncutus Hornschuchit Hopp., Draba aizoides L., Veronica depauperata W. K. mit Cortusa Ma- thioli Clus. herab. In schwarzer unter den Wänden, zwischen Kalkgerölle gelegener Humuserde, und den damit bedeckten Felsen wird man am häufig- sten Sarifraga Hohenwarti V est. und S. sedoides L. begegnen ; vereinzelt stehen Büschel von Cerastium lanatum L am., Arabis alpinaL., Silene quadri- fida L., Doronicum orientale A d., Ranunculus montanus I.., und der an sich be- schwerliche Weg wird durch die Aufmerksamkeit auf viele von oben hierher her- abgeschwemmte Pflanzen verkürzt. Um die Rasen oberhalb der Felsenwände, die mit Carex montana L. und Carex firma Host.,so wie von Sesleria rigida Heuff. verwachsen sind, kommt in dürrem Boden Helianthemum alpestre Rehb., Prunella grandiflora L., Thymus pannonicus All. var. elegans, jetzt in Blüthe, vor, Die trockenen Geröllrinnen sind von einem noch unerkannten Lamium maculatum flore cupreo nicht selten durchwachsen. In der Höhe von 6500 Fuss angelangt, sieht man den Boden , wo eben Schnee weggeschmel- zen ist, sternartig mit Blumen des Ranunculus crenatus W. K. übersäet, so wie an Felsen Hieracium villosum L. und Salix retusa L. zerstreut sind. Ueber Absätze der Wände auf der Höhe des Seitenkammes angekommen, öffnen sich nach der Ostseite zu gähe Abgründe. Gentiana acaulis L. ist hier nicht selten eine durch ungewöhnlich grosse Wurzelhlätter und lang be- haarte Blumenstiele ausgezeichnete Primula aus der Gruppe der veris, so wie Viola alpina Jacg. var. sind die häufigsten Blumen. Nach kurzem An- steigen hat man den Längsrücken und die Spitze Wyrwu Batschuluj von 7100 Fuss Höhe erreicht. Auf dem, hier von Rasen und Steinplatten errichte- ten Triangulirungszeichen , von den Wallachen El Uomo genannt, wachsen mit auffallender Ueppigkeit Sawifraga controversa L., Poa annua L., Po- tentilla grandiflora L., Arenaria austriaca Jacg. etc., wozu die in die- sen Höhen so häufigen Niederschläge viel beitragen , da das Erdreich heim leisesten Winde leicht austrocknet, Unter mehreren schon genannten Pflan- zen, von denen einzelne die Spitze erreichen, fallen drei zugleich hier auf der Höhe allgemein verbreitete, und im August blühende auf, um so mehr, da sie die nächste Umgebung der Spitze und die höchsten Puncte der Piatra Kra- julu) mit einem herrlichen rothen Teppich schmücken. Die sanfter abfallen- den Ostlehnen sind mit Rhododendron myrthifoium Schott®), die gegen Süd sich neigenden Abhänge mit dem feingezeichneten Dianthus calizonus Schott?) und die Kanten der Felsen auf dem Rücken mit Sempervivum I 66 blandum Schott®) überzogen, An der Nordseite des Hochrückens trifft man nur karge Exemplare von Phyteuma hemisphaericum L.? und Draba aizoon Wibge. Diese den Fogarascher Alpen, ihrer Länge nach, quer gegenüberste- hende Lelne besteht-aus kahlen und unzugänglichen Felsenabgründen. . Das nackte Aussehen der nördlichen Rückenkante rührt von den gewaltigen Stür- men her, die alle Spuren vom Erdreich wegwehen, wie diess die wenigen, auch schon halb entwurzelten Pflanzen‘ andeuten. Diese Winde nehmen die Richtung von der breiten hohen Alpe Paposcha und dem Montie Swia, die beide noch bedeutende Schneefelder an ihrer Ostseite am 3. October 1846 aufzuweisen hatten, und jedenfalls unsere Piatra Krajuluj an Höhe über- treffen. (Fortsetzung folgt.) Anmerkungen. 1) Anemone angulosa Lam. dict. I p. 169 n. 73 (1789)—Spreng. syst. II p. 660 (1825) excl. syn. A. pedata Rafin. Hepatica anyulosa D.C. syst. I p. 217 (1818) D. C.— Prog. I, p. 22 n. 3 (1824). Hepatica triloba angulosa Spach hist. des veget. FI pP. — 241 (1839) Anemone angulosa L am. — Pritzel in Linnaea XV, p: 693 (1844). Hepatıca triloba species Guebhart mss.in herb. Mus.‘Palat. Vindob. (1844). Hepatica transylvanica M. Fuss in den Verhandl. des siebenh. Vereins etc. I., p- 83 (1850). Hepatica angulosa in Mohl und Schld. botan. Zeitung IX, p- 194 (1851). Lamark gibt in der Encyclopedie methodique I, p. 169 im J. 1789 von dieser lange unbekannt gebliebenen Pflanze folgende Beschreibung: „Anemone a feuilles anguleuses, Anemone angulosa. Anemone folüis patmato angulatis „ seratis , venosis, pedunculis aequantibus. Sa racine pousse un grand nombre de feuilles disposees en une touffe hemispherique bien garnie, ses feuilles sont petioldes, demi-palmees & sept ou neuf angles grossierement dentees d’un verd fonce, veineuses et velues sur leur petioles et sur leur nerveurs posterieurs. Elles ressemblent presque ü celles de la Ranuncule acre, et ont cing pouces de longueur en y comprenant leur petiole qui en fait un peu plus de la moilie. Il nait d’en- tre les Feuilles beaucoup de hampes, menues, presque aussi longues que les feuilles m&mes, velues et qui soutient chacune fleur pourpourienne ou bleuätre „ ayant huit ou neuf petales ouvertes en etoile, et par dessu un calice de trois feuilles a une ligne de distance de la corolle, entierement comme dans Üespece precedente (Anemone hepatica). Je ne sais d’ou pro- vient cette plante, elle etait cultivee au Jardin des Apothecaires eten fleur au 67 eommencement de Mars; ily a trois ans (1785), depuis on la perdut par ta faute des Jardinieres, qui Vont arrachees sans la connaitre. J’en conserve des brins dans mon herbier.“ (Lamark.) Im Jahre 1843 reiste der von Decandolle an die Botaniker empfohlene Guebhart durch Wien nach Galatz, und sandte ein Jahr darauf ein Pa- ket mit Pflanzen an Herrn Prof. Fenzel, worunter sich ein Blüthenexem- plar von Hepatica befand, der @uebhart folgende Anmerkung beifügte: „Diese Pflanze hielt ich beim ersten Anblick für die Hepatica triloba, aber „bei etlichen vom letzten Jahre zurückgebliebenen Blättern wurde ich eines „gewissen Unterschiedes gewahr, und bei näherer Untersuchung fand ich ein „Involucrum quinge foliatum segmentis in volueri tricuspldatis. Floret „Aprili in sylwvis ad pedem Carpathorum.“ In der kaiserlichen Sammlung wurde dieses Blüthenexemplar, sammt dem dabei liegenden Zettel, damals zum Genus Hepatica eingereiht. Als ich im Jahre 1846 in Hermannstadt ankam, zeigten mir die dortigen Botaniker bei Herrn Bielz ein kümmerliches, kaum blühendes Exemplar ohne’ Wurzel, welches ich vorläufig für eine neue Hepatica zu halten geneigt war. Der Fundort ist mir im Seklerland bei Aro Patak, eine halbe Tag- reise von Kronstadt entfernt, angegeben worden, wo beim reformirten Pfar- rer, Joseph Jantscho, einzukehren und durch dessen Tochter der unmittel- bare Standort zu erfahren wäre. In Kronstadt bestieg ich in Begleitung des Apothekers €. Hornung den steilen Kapellenberg, und war nicht wenig er- staunt, in der Nähe der Stadtmauer an den Spaziergängen im dichten Bu- chenwald der nördlichen steilen Lehne die leichte Lauberde sehr häufig mit der- selben Hepatica bedeckt zu sehen. Herr Hornung theilte mirmit, dass Kin- der im zeitigsten Frühjahr die Blumen auf den Markt bringen, und er diese für Anemone hepatica gehalten habe. Die Pflanze wurde als eine durch ihre Häufigkeit am meisten hier vorherrschende, bis in die Höhe der letzten Sträu- cher des Kapellenberges gefunden, wo sie mit Waldsteinia geoides W il ld. und Pedicularis foliosa L. in der subalpinen Höhe aufhört. Einige Ausflüge in der Umgebung von Kronstadt brachten mich zu der Ueberzeuguung, dass hier Hepatica triloba Chaix. fehle, und in allen Gehölzen nur die des Kapel- lenberges vorkomme. Am Rückwege theilte ich meinen botanischen Freun- den in Hermannstadt den glücklichen Fund mit, beschenkte. mit mehreren Exemplaren ihre Herbarien, und nannte ihnen Herrn Hornung als denjeni- gen, durch den von ihnen die Pflanze im Frühjahr blühend und lebend bezo- gen werden kann. Eine Anzahl guter Wurzelexemplare, die in Wien angekom- men, im Februar 1847 zur vollsten Blüthe gelangten, liessen Herrn Director Schott die Anemone anygulosa Lamark’s erkennen, was ich auch im selben Frühjahr meinen Freunden in Hermannstadt mitgetheilt habe. Im Jahre 1850 erschien in den „„Verhandlungen des siebenbürgischen Vereins“ I, pag. 83 die Beschreibung einer Hepatica transylvanica Fuss mit dem Standort: ‚In der Gegend von Eloepatak gesammelt, und mitgetheilt von €. Hornung und A. Bielz.“ I * 68 Unerwartet traf ich anfaugs Juni in Hermanustadt ein, was M. Fuss zu.den auf pag. 100 derselben Zeitschrift gemachten Nachtrag bestimmte, den ich hier dadurch berichte, wie schon Herr Schur zugegeben hat, dass ich einzig und allein der Entdecker der Pflanze am Kapellenberge bin. Was aber Herrn Dr. Schur bewogen haben mag, in der so eben genannten Zeitschrift pag. 115— 117 einen Aufsatz gegen mich zu richten, bleibt mir noch immer unbegreiflich. Es konnten doch nicht die scherzhaften Reden sein, die sich auf meine Hepatica bezogen, von der ich behauptete, sie sei die von La- mark beschriebene Anemone angulosa. Wenn Herr Schur pag. 117 als Resultat seines Aufsatzes anführt, ",„‚dass wir diese Pflanze früher als Kot- schy kannten, um so mehr, da die H. transylvanica M.Wuss schon seit drei Jahren im Gärtchen des Herrn M. Bielz jährlich blüht,‘‘“ so antworte ich, dass mir vor der Reise nach Siebenbürgen Guebhart’s Exemplar durch Au- sicht bekannt war, und die Pflanzen erst durch meine Entdeckung derselben am Kapellenberge, dorther im Frühjahr 1847 von Herrn Hornung in das Gärtchen des Herrn Bielz gelangten; auch ist es bekannt, dass seit 1846 bis 1850 keine anderweitigen Exemplare in Hermannstadt sich befanden, ausser de- nen vom Kappellenberge. Der Herr k.k. MinisterialcommissärRitter von Heuff- ler hat diese Pflauze im Jahre 1850 auf den Anhöhen von Borszek im Sekler- lerlande gefunden. Im nördlichen Bezirke von Bistritz ist mir überall nur He- patica triloba untergekommen, die ich auch bei Heltau, in den Wäldern bei Freck und südlich von Fograsch, bei Breasa, beobachtete. Hepatica anyulosa ist ım Jahre 1851 vonHerrn Andre amFusse der Piatra Krajuluj gefunden worden, und ihr Verbreitungsbezirk scheint sich auf die Kalkgebilde ser Lias-Forma- tion im südöstlichen Siehenbirgen zu beschränken. 2) Sempervivum Heuffelii Schott im österr. botan. Wochenbl, IL, p- 18 gehört zu den kalksteten Pflanzen, die in den Felsspalten neben der Räuberhöhle über den Herkulesbädern bei Mehadia unter Pinus pinaster in Roch. plantae Banatus rariores p. 79, tab. 39, fig. 81 in Gesellschaft der Sazifraga pseudocesia Roch. häufig im Jahre 1846 von mir auf Kalk ge- sammelt wurde. Das Wiederfinden derselben in der Schlucht Ryu am Fusse der Piatra Krajulu) 1850 in Gesellschaft von Sazifraga cochlearis Rchb. bezeichnete sie mir durch ihre erkennbaren grossen Blattrosen. 3) Banffya petraea Baumg. enum. stirp. I. p. 385 (1816) —Spren- gel neue Entdeckungen I. p. 300 (1822) — DC. prod.,I p. 355 (1824) — Welden in Flora bot. Zeit. (1826) p. 263—Rchb. plantae crit. IV, p. 71, tab. 586; ejusdem flora excursoria p. 801. Seit Baumgarten ist diese Pflanze bis zu meiner Ankunft in Sie- benbürgen 1846 nicht wieder gesammelt worden. Niemand wusste mir den Standort anzudeuten, und ich fand sie an einer, Herrn Baumgarten selbst nicht bekannten Stelle. Im Jahre 1850 wurde sie an allen ven Baum- garten angegebenen Standorten in grosser Menge beobachtet. 4) Crocus Veluchensis Herb. in bot. Reg. (1845) opp. p- 86 n. 72; idem 1847, tab. 4, fig. 3.— Schott inMohl u. Schldl. bot. Zeit. (1851). 69 Diese ausgezeichnet schöne Species kommt häufig in der Höhe von 6000 Fuss auf den östlichen Alpen Siebenbürgens vor, und wurde auf dem 7200 Kuss hohen Veluchi durch Hubert’s Sammler in Griechenland zuerst entdeckt. 5) Gentiana phlogifolia Schott. in Mohl u. Schldl.’botan. Zeitg. (1851) p- 151. Das Vorkommen in einer Höhe von 6000 Fuss in spärlichen, zwischen Ritzen der Kalkfelsen wachsenden Exemplaren machte mich sammt dem Habitus schon vor der Blüthezeit auf diese Pflanze aufmerksam, die ich später auch am 18. August 1850 in der Krummholzregion an Felsenwänden häufig in Blüthe fand. 6) Rhododendron myrthifolium S chottet Kotschy in Mohl und Schldl. bot. Zeitg. (1851) p- 117. ”) Dianthus calizonus in Mohl und Schldl. botan. Zeitg. (1851) pag. 192. 8) Sempervivum' blandum Schott im bot. Wochenblatt (1853) p- 29. Ueber die ersten Stände einiger Phycideen. von J. V Hornig. Eymnancyla Canella S.N. Die Raupe dieses Schinetterlings ist einen Zoll lang, schlank, en hinten verdünnt, Der Kopf klein, rund, glänzend schwarz. Das Nackenschild ist gross. Die Längszeichnungen des Leibes setzen sich in ihm fort; es ist in der Mitte in einer breiten Längsbinde etwas heller als die Oberseite des Leibes, gegen seine Seiten zu dunkler, gelbgrau, mit röthlichen Atomen besäet. Die Grundfarbe des Körpers ist ein in seiner Intensivität veränder- liches röthliches Grau. Ueber die Rückenmitte läuft ein breiter, nahezu die Hälfte der Oberseite einnehmender Längsstreif dieser Farbe und in seiner Mitte eine dunklere rothbraune Längslinie. Dieser Streif ist beiderseits hel- ler, gelbgrau, gesäumt, an welchem Saume nach innen eine Längsreihe kleiner, schwarzer Pünctchen und zwar je zwei auf jedem Gelenke (mit Ausnahme des zweiten und dritten Leibringes, deren jeder nur Einen Punct führt,) stehen. Auf diesen Längsstreif folgt ein nur halb so breiter, dunkler, grünlich grauer Längstreif, und nach diesem endlich der breite hellgraue, in seiner Mitte röthlich angelegte Seitenstreif, in welchem die kleinen schwarzen, hell umzogenen Luftlöcher stehen. Ober und unter jedem Luft- loche befindet sich ein kleines schwarzes Pünctchen. Auf dem zweiten Leib- ringe, dann auf dem Gelenke vor der Afterklappe steht beiderseits in dem dunklen Rückenstreife ein grosser, glänzend weisser, schwarz eingefasster runder Fleck von brillenartigem Ansehen. Die Unterseite ist hell grünlich- grau. Unter dem Seitenstreife zeigt sich eine Längsreihe weisslicher, schwarz gekernter Wärzchen, Eines auf jedem Gelenke. Je eine Querreihe | von derlei Wärzchen befindet sich auf den fusslosen Gelenken, Die schwar- zen Puncte und die Wärzchen des ganzen Leibes sind durchgehends je mit einem einzelnen langen, feinen Haare besetzt. zZ Die sechs Brustfüsse, die acht Bauchfüsse und die Nachschieher sind grünlichgrau, die Brustfüsse und die Nachschieber nach aussen glänzend schwarz 'gefleckt: Die Raupe lebt im September und October, und ist um Wien an: öden Plätzen auf Salsola Kali (siehe auch Isis, 1848, Heft VII, Seite 746) ge- mein. Sie verfertigt sich an der Pflanze ein weissliches schlauchartiges Ge- webe, das immer nur von einer einzelnen Raupe bewohnt ist. Zur Nahrung dienen ihr die Pflanzenstängel, deren ihrer Wohnung zunächst gelegene Theile sie benagt. In einem mit Erdkörnern verwebten, dichten, länglichrunden Gehäuse, das sie au der Oberfläche der Erde oder doch nur wenig unter derselben anlegt, wird die Raupe in einigen Tagen zu einer gewöhnlich gestalteten, wenig beweglichen Puppe, deren Farbe, hell gelbbraun, etwas ins Grüne zieht. Die Fühlerscheiden und‘ der Rücken sind hellgrün, eine Längslinie von derselben Farbe zieht oben über die Mitte des Hinterleibs. Der Kopf des künftigen Falters bildet einen kleinen kegelartigen Vorsprung. An dem voll- kommen stumpfen Ende ist oben ein dunkelbrauner hornartiger Fleck. Der Schmetterling erscheint Ende Juli und Anfangs August. Spermatophthora Hornigii Lea. (Verhandlungen des Wiener zoologisch-botanischen Vereins, 1852, Seite 132). Die Raupe ist erwachsen ungefähr einen Zoll lan&, plumper und ge- drungener, als Phycideen-Raupen gewöhnlich sind. Der Kopf ist sehr klein, braungelh. Das Nackenschild schwer wahrzunehmen, von der Farbe des Leibes, mit einigen schwarzen Puncten besetzt, und nach: hinten mit einer schwarzen Linie eingefasst. Die Grundfarbe des Leibes oben schmutzig hellgrün. Auf der Rücken- mitte findet man einen helleren, nicht scharf begränzten, grünlichgrauen, hreiten Längsstreif. In diesem stehen auf jedem Gelenke, unregelmässig zer- streut, mehrere hellröthliche, oft mit der Grundfarbe verschwimmende Wische, welche auf der Rückenmitte in jedem Gelenke einen unregelmässigen, grün- lich grauen Fleck frei lassen. Neben diesem Fleck zeigt sich beiderseits ein Wisch von besonders intensivem Roth. Nach einem breiten Längsstreife der Gruudfarbe, welcher nach innen zu mit einer Längsreihe schwarzer‘ Pünct- chen, wovon zwei auf jedem Gelenke, besetzt ist, (diese Pünctchen fehlen auf dem ersten Leibringe, und sind am zweiten und dritten der Breite des Körpers nach neben einander gestellt,) kömmt der schmale, verloschen röth- liche Seitenstreif, in dem die schwarzen Luftlöcher sich befinden. Vom vier- ten Ringe an stehen ober jedem Luftloche: ein und unter demselben zwei schwarze Pünctchen. Auf dem ersten Leibringe sind seitlich zwei derlei Pünctcheu, auf dem zweiten drei, auf dem dritten vier derselben. In dem der Mittelbinde folgenden Längsstreife der Grundfarbe steht auf dem zweiten Leibringe , daun auf dem: Gelenke vor‘ den Nachschiebern ein grösserer, weisser, schwarz eingefasster, augenartiger Punct. \ «2 Die Unterseite, die sechs Brustfüsse, die acht Bauchfüsse und die Nach- schieber sind grünlich grau. Ober den Füssen trifft man eine Längsreihe schwarzer Pünctchen, je Eines auf jedem Gelenke, und auf den fusslosen Gelenken je eine Querreihe derselben. Jedes Pünctchen ist mit einem feinen, langen, dunkeln Haare besetzt. Die von mir entdeckte Raupe finde ich durch mehrere Jahre in be- deutender Anzahl auf dem Kalkgebirge um Wien, aber auch in einer weit davon entfernten Ebene. Sie lebt im September und October auf Atriplexr angustifolia und nährt sich von den Samenhüllen dieser Pflanze. In der er- sten Jugend wohnt sie in den Samenhüllen selbst, an welchem keine Spur die Bewohnerin verräth- Wenn sie ihr Wachsthum zwingt, diesen Aufent- halt zu verlassen, so legt sie zwischen und an den Hülsen, und zwar jede einzelne Raupe abgesendert, ein zartes, schlauchartiges, helles Gewebe zu ihrer Wohnung an. Oft sind die Pflanzen mit solchen Geweben ganz be- deckt, und die Spur der Raupen dann schon von Weitem sichtbar. Die Verwandlungsgeschichte dieses Thieres ist genau, wie bei Gym- nancyla Canella, und die Puppen ähnlich. Doch ist jene von Hornigi leb- hafter, etwas grösser und gedrängter. Die braune Farbe ist dunkler, die Fühlerscheiden grün, der Vorsprung am Kopf kleiner, dagegen der horn- artige Fleck am gleichfalls stumpfen Ende grösser und dunkler. Der Schmetterling erscheint genau zu gleicher Zeit, wie jener von Gymnancyla Canella. Homoeosoma Binaevella Hübn. Die Raupe ist beiläufig einen halben Zoll lang, ziemlich dick ,„ gegen den Kopf zu ein wenig verdünnt. » Der Kopf ist klein, rund, glänzend dunkelbraun. Das Nackenschild gross, noch dunkler gefärbt als der Kopf, in seiner Mitte durch eine helle Linie getheilt. Beiderseits dieser Linie befindet sich ein schief liegender schwarzer Eindruck. Die Grundfarbe des Leibes ist ein ins Röthliche ziehendes, schmutziges Hellgrau. Ueber die Rückenmitte läuft ein dunkelbrauner Streif. Auf diesen folgt ein Längstreif der Grundfarbe, an seinem äussern Saume mit zwei kleinen schwarzen Pünctchen auf jedem Leibringe, vom vierten an, besetzt. Hierauf ein breiter, unregelmässiger, dunkelbrauner Längsstreif (bei manchen Exem- plaren verfliessend), in ‘welchem auf jedem Gelenke schief zwei helle Pünctchen sich befinden. In einem schmalen Längsstreife der Grundfarbe stehen die schwarzen Luftlöcher. Ober jedem Luftloche findet man einen, unter jedem derselben aber zwei kleine schwarze Pünctchen, letztere in einem schmalen dunkelbraunen Längsstreife. Neben jedem Luftloche zeigt sich noch nach hinten ein dunkelbrauner Wisch. Die biser erwähntenschwar- zen Pünctchen sind auf dem zweiten und dem dritten Leibringe oben zu un- regelmässigen Querreihen gestaltet. Vor dem Luftloche des ersten Gelenkes steht ein grösseres schwarzes Wärzchen. Alle dunkeln Längsstreife werden durch die Gelenkeinschnitte stark unterbrochen. Die Unterseite ist der Grund- 73 farbe der obern gleich, Ober den Füssen zieht eine Längsreihe kleiner schwarzer, braun schattirter Pünctchen, je Eines auf jedem Gelenke. Die Ringe ohne Füsse haben Querreihen dieser Pünctchen, welche, so wie alle übrigen des gauzen Leibes mit einem feinen kurzen Haare besetzt sind. Die sechs Krallen und die Hakenkränze der Bauchfüsse sind dunkel- braun, die acht Bauchfüsse und die Nachschieber wie die Unterseite gefärbt. Die Raupe dieser ziemlich selteneu PAhycidee fand ich nicht zahlreich auf den Sumpfwiesen bei Moosbruun nächst Wien, erwachsen Ende Mai und Anfangs Juni im Innern der Blüthenköpfe von Carduus acanthoides. Der Schmetterling erschien mir Mitte Juli. Cryptoblabes HRutilella F. R. Die Raupe ist erwachsen einen Zoll lang, schlank, vorn und rück- wärts nur wenig dünner. Der Kopf klein, rund, hellbraun, dunkler gesprenkelt. „Das Nackenschild gross, von der Grundfarbe des Leibes, mit vier schwarzen Längsstreifen und mehreren schwarzen Puncten. Die Grundfarbe des Körpers ist ein veränderliches, sehr helles, gelb- liches oder röthliches Braun, welches grösstentheils mit unregelmässigen, dunklen rothbraunen Flecken bedeckt (gewässert) ist. Ueber die Rückenmitte zieht ein schmaler dunklerer Längsstreif. Neben und parallel mit demselben stehen beiderseits auf jedem Leibringe, vom vierten an, zwei schwarze Puncte Auf dem zweiten und dritten Leibringe sind diese zwei Puncte sehr nahe an einander und schief gestellt ; die Afterklappe ist mit zehn schwar- zen Puncten besetzt. Auf den mittleren Leibringen folgt nach der Punct- reihe ein breiter dunklerer Seitenstreif, welcher, in der Farbe ebenfalls ver- änderlich, vom Dunkelgrau ins Chocoladfarbene zieht, und der Länge nach von der Grundfarbe des Körpers durchzogen ist. Knapp unter diesem Sei- streife findet man die hellen, der Grundfarbe des Leibes ähnlich gefärbten Luft- löcher und ober jedem derselben einen schwarzen Punct. Ober dem Seiten- streife steht (eine mehreren PAycideen-Raupen, als canella, Hornigü und der gegenwärtigen zukommende, eigenthümliche Auszeichnung) auf dem zweiten Leibringe ein hornartiger, schwarzer, hell gekernter, mithin augen- förmiger Fleck, der in kleinerer Dimension auf dem dritten und dem vor- letzten Leibringe sich- wiederholt. Die Unterseite des Leibes ist vom vierten Gelenke an etwas heller gefärbt, als die Oberseite. Die drei ersten Leib- ringe haben unter dem Seitenstreife einen breiten scharf begränzten Längs- streif von der Grundfarbe der Oberseite, sind im Uebrigen aber durchaus dunkelgrau, dem Seitenstreife gleich gefärbt. Dieses Grau verliert sich auf dem vierten Leibringe allmälig in die helle gelbbraune Grundfarbe. Unter dem Seitenstreife zeigen sich zuerst auf dem zweiten und dritten Leihringe- drei, auf jedem der übrigen Gelenke aber dicht an einander zwei schwarze Puncte, und hinter denselben jedesmal ein verloschener dunkler Wisch, Ober den Füssen zieht eine Längsreihe schwarzer Puucte, je Einer auf jedem Gelenke rückwärts des Fusses, Auf den fusslosen Gelenken steht ausserdem K 74 weiter einwärts je eine QOtterreihe von vier derlei Puneten. Die Fussgelenke der Bauchfüsse endlich sind nach aussen noch mit drei schwarzen Puncten besetzt. Jeder Punct am ganzen Leibe führt ein feines Härchen. Die sechs Brustfüsse schwarz, die acht Bauchfüsse wie die Unter- seite, die Nachschieber wie die Oberseite des Leibes gefärbt. Die Raupe finde ich im Prater bei Wien an einer einzelnen Stelle, daselbst aber stets in bedeutender Zahl, erwachsen auf dürftigen, mit Staub bedeckten Sträuchern der Erle. (Alnus incana). Ihre Gefährten sind die Raupen von Geom. Pusaria, Hepararia, Impluviaria, Grac, Rufipennella, Lith. Alnifoliella, Kröhlichiella u. m. a., welche Gesellschaft an jenen Er- lensträuchern eine nicht geringe Verwüstung anrichtet. Die Raupe von Ru- titella lebt in einem uliregelmässigen schüttern Gewebe, das zwischen zwei flach zusammengesponnenen Blättern angelegt, oder über welches auch nur ein einzelnes Blatt umgebogen ist. Selten, und dann wohl nur, wenn sie gestochen ist (was aber, nach der Menge der in dem Raupenhause gefun- denen Parasiten-Cocons zu urtheilen, häufig der Fall sein muss), finde ich sie frei auf einem Blatte sitzend. Sie ist wenig scheu und lebt gesellig; wo eine ist, kann man sicher sein, in der Nähe auf mehrere zu treffen. Ich habe sogar zwei und noch mehrere Raupen eine und dieselbe Behausung auf einem Blatte benützen gesehen. Sie frisst die Erlenblätter theils am Rande, theils zwischen den Rippen aus. Die Erziehung gelingt leicht, da die Raupe, durchaus nicht wählig, auch welkende, ja, wie ich mich genau überzeugte, selbst ganz dürre Blätter nicht verschmäht. \ Zur Verwandlung verfertigt sich das Thier ein weitläufiges, zartes und lockeres weissliches Gespinust zwischen Blättern, oder zwischen diesen und den Wänden des Behältnisses, oder endlich auf der Oberfläche der Erde. Häufig benützt auch die Raupe hierzu ihre frühere Behausung. Die Ver- puppung erfolgt Anfangs October. Die Puppe ist wenig lebhaft, schlank, von gewöhnlicher Form, glänzend hellkastanienbraun, mit sehr verlängerten Flü- gelscheiden, und hat an dem abgestumpften Ende eine einzelne, sehr dicke Borste. Der Schmetterling entwickelt sich im Mai des nächsten Jahres. Zwei neue österreichische Spanner. Beschrieben von Joseph Mann. Psodos elticolaria Mann. Der Schmetterling hat die Grösse und Gestalt von Trepidaria, der er auch in Farbe und Zeichnung der Oberseite so nahe steht, dass er leicht damit zu verwechseln ist. Der ganze Körper ist schwärzlich-eisengrau, Kopf, Rücken, Brust, Pal- pen und Schenkel sind zottig behaart, die Zunge ist hornig, spiral, die Füh- ler sind in beiden Geschlechtern borstenförmig, beim Manne sehr dicht und kurz gewimpert, die Schienen sind anliegend beschuppt, die hintern haben zwei Paar Spornen. Die Flügel sind glänzend, seidenartig beschuppt ; sie haben nicht das Grobkörnige von Trepidaria, sondern das Glatte von Hor- ridaria. Die Grundfarbe der Oberseite ist ein grünliches Eisengrau. Die Zeichnung kommt ganz mit Trepidaria überein, nur ist die Saumlinie fei- ner, und auf den Rippen nur von der Grundfarbe unterbrochen ; (bei Tre- pidaria erscheint sie als eine Reihe grober schwarzer Puncte, die um so greller vortreten, da der Saum auf den Rippen weiss durchschnitten ist). Die Fransen sind mit der Grundfarbe gleich, nur auf den Rippen et- was heller. Ganz verschieden von Trepidaria ist die Unterseite. Die Färbung ist hier bis zu Dreiviertheil eisengrau, etwas heller als oben ,‘sodann wird die Grundfarbe durch eine schwarzgraue,„ nach innen verwaschene, nach aussen aber sehr scharf ausgedrückte Linie begränzt, die auf den Vorder- flügelu bei drei ‚Viertheil des Vorderrandes beginnt, auf der fünften Rippe (von unten hinauf gezählt) einen stumpfen Vorsprung nach aussen macht und dann parallel mit dem Saume geht; auf den Hinterflügeln ist sie ganz bogenförmig. Hinter dieser Linie ist der Grund auf allen Flügeln hell sil- bergrau, in der Mitte von einem eisengrauen, nicht ganz zusammenhängen- den Streifen durchzogen 5 die Vorderflügelspitze ist gleichfalls eisengrau. Die Mitteluncte sind so gross wie bei Trepidaria , der bei dieser Art da- K* 76 hinter stehende Bogenstreif fehlt aber bei Alticolaria gänzlich. Ich entdeckte diese Art auf dem Grossglockner in der sogenannten Gamsgrube, ungefähr 1000 Fuss ober dem Pasterzengletscher, wo sie in windstillen sonnigen Vormittagen zwischen dem höchsten Steingerölle flog. Ich konnte trotz alles Suchens bisher nur zwei Stücke erbeuten ; das Männchen fing ich am 29. Juli 1848, das Weibchen am 5. August 1849. Geometra Beryllaria Mann. Grösse etwas ansehnlicher als Cloraria, besonders das Weib; Flü- gelschnitt von Herbaria, nämlich mit sanft gerundeter Spitze, die hintern mit stumpfeckigem Innenwinkel, der Saum auf allen Flügeln schön gerundet. Der Körper ist schlank, nur beim Weibe etwas plumper; der Rücken fein wollig , der Hinterleib reicht nicht his zum Innenwinkel der Hinterflü- gel. Die Zunge und Palpen sind schwach, letztere gelblich, anliegend be- schuppt, am Kopf aufsteigend und nur wenig über die Stirn vorstehend. Die Fühler sind unter halber Vorderrandslänge gelblichweiss, beim Manne mit regelmässig gestellten Kammzähnen , die gegen die en zu in Sägezälne übergehen; beim Weibe schwach sägezähnig. Die Beine sind schwach, anliegend beschuppt und von gelblicherFarbe ; die hintern sind beim Manne kürzer als die mitlleren, ihr Fuss ist nicht kür- zer als die Schiene; ihre Schienen haben in beiden Geschlechtern nur End- spornen. Die Flügel sind schön seladongrün ; die vordern haben einen schmalen, scharf begränzten gelblichweissen Vorderrand, und als Zeichnung die gewöhn- Jichen zwei Mittellinieu. Diese sind am Vorderrand ganz verloschen, nur vom obern Drittel des Flügels an bis zum Innenrande deutlich, und theilen die Fläche in drei ziemlich gleiche Felder. Die innere Linie macht in der Mitte eine sanfte Krümmung nach aussen; die äussere ist nahe am Innenwinkel etwas saumwärts gerandet,, sonst zieht sie parallel mit dem Saume. Die Hinter- flügel haben bloss die Fortsetzung der äussern Linie; sonst aber keine Zeichnung. Die Fransen sind zur inneren Hälfte mit der Flügelfläche gleich gefärbt, zur äusseren weisslichgrau. Die Unterseite ist.blässer als die obere , der Vorderrand der Vorder- lügel zeigt sich auch hier gelblichweiss ; sonst ist keine Zeichnung vor- handen. Noch ist zu bemerken , dass auf den Hinterflügeln sowohl das aus der unteren, als auch das aus der obern Ecke entspringende Rippenpaar auf einem Stiele stehen, und dieser Ast also auch darin mit Herbaria überein- kommt; bei mehreren anderen grünen Spannern entspringt das. erste Paar getrennt. { Ich scheuchte diesen schönen Spanner, wovon ich Mann und Weib habe, den 18. Juni 1850 zwischen Spalato und Salona (in Dalmatien) aus einer Dornhecke (Rhamnus paliurus) in den Morgenstunden heraus. Diese Art scheint wohl selten zu sein, da ich in dieser Gegend den sanzen Juni suchte, aber leider keinen mehr zu sehen bekam. (u Aufzählung der auf vierzehn verschiedenen österreichischen Alpen beobachteten Pflanzenarten. Von Franz Hillebrandt, k. k. bot. Gärtner. 4Iu Begleitung des Herrn Grafen Johann Zichy wurden von mir in den Jahren 1842 — 1851 auf vierzehn verschiedenen österreichischen Alpen zahlreiche Pflanzenarten aufgefunden, deren Aufzählung nach Localitäten hier angeschlossen nachfolgt. Die besuchten Alpen sind folgende: In Unter-Oesterreich : 1. Der Unterberg bei Potienstein; 2, der Schnee- berg bei Reichenau; 3. die Raxalpe. In Steiermark : 4. die Schneealpe bei Neuberg, 5. die Veitschalpe bei Mürzsteg ; 6. der Hochschwab; 7. der hohe Ring bei Seckau; 8. der Zinken bei Seckau; 9. der Reichart bei Wald; 10. der Sirbitzkogel bei Obdach. In Salzburg : 11. der Radstädter Tauern und das Gurbetschek ; 12. die Gamsleiten; 13. der Hundsfeldkopf; In Kärnthen: 14. die Kreuschlachalpe. l. Flora des Unterberges bei Pottenstein. (Bestiegen den 16. Juni 1844 vom Mirafalle aus). Orchis globosa L. Gentiana acaulis L. — mascula L. — cruciata L. Anacamptis pyramidalis Rich, — Amarella Jacg. Epipactis atrorubens Hoff. — asclepiadea L. - Arnica montana L. Primula Auricula L. 73 Pyrola chlorantha S w. Sazifraga controversa Sternh. Thalictrum atropurpureum Jacg. Ranunculus alpestris L. aconitifolius L+ il. Flora des (Bestiegen den 12. Juni 1842 von Buchberg aus, später noch mehrere Male von verschiedenen Seiten.) Poa sudetica Hänke. Agrostis rupestris All. alpına Scop. Phleum alpinum:L. Michelii All. Carex atrata L. firma Host. tenuis Host. capillaris L. Tofieldia calyculata Wahlenb,. Veratrum album L. Orchis militaris L. globosa UL. pallens L. mascula L. maculata L. latifolia L. Gymnadenia albida Rich. conopsea R. Br. odoratissima Rich. Nigritella angustifoliaRich. dunkel- blutroth. schwarzpurpur. Chamorchis alpina Rich. Goodyera repens R. Br. Corallorrhiza innata RB» Br. Habenariu viridis R. Br. B, alpina. Pinus Pumilio Hänke. Alnus viridis DC. Salixz reticulata L. Jacquiniana Koch. retusa L. — — Cardamine resedifolia L. Draba aizoides L. Tofielda borealis Dollin. Vicia oroboides Wulf. Schneebergs. Rumex alpinus L- \ scutatus L. Acetosella L« Polyyonum Bistorta L. viviparum L. Thesium alpinum L. Daphne Mezereum L. Armeria alpina Willd. Valeriana saxatilis L. tripteris L. montana L. Adenostyles alpina Döll. albifrons Reichenb. Petasites niveus Bauıng. Homogyne alpina Cass. discolor Cass. Aster ulpinus L. Bellidiastrum Micheli Cass. Erigeron alpinus L. Solidago alpestris W. u. K. Achillea Clavennae L. atrata L. B. Clusiana. Chrysanthemum atratum Jacg. Leontopodium alpinum Cass. Gnaphalium supinum L. sylvaticum L. norvegicum Gunn. — Arnica montana L.» Doronicum austriacum Jacg. Aronicum Clusü Koch. Senecio abrotanifolus L. Senecio alpinus Koch. Saussurea discolor DC. — pygmaea Spr. Apargia crocea W illd. Hieracium villosum Jacg. B. glabratum er Jacguinä Vill. — paludosum L. — chondrilloides L. — molle Jacgq. Crepis blattarioides V ill. _ Mulgedium alpinum Less. Phyteuma orbiculare L. Campanula pulla L. — rotundifolia L. — pusilla Hänke. = caespitosa Scop. — alpina Jacgq. —_ barbata L. _— thyrsoidea L. Lonicera Xilosteum L. — nigra L. En alpigena UL. Adoxza Moschatellina L. Gentiana pannonica Scop. — asclepiadea L. — cacaulis L. — Pumila Ja-c q. EVELRANL. — mivalis L, — ciliata L. — Amarella Host. syn. Betonica Alopecurus L. Globularia nudicaulis L. Echinospermum deflexum Lehm. Myosotis alpestris Schmidi. Linaria alpina Mill, Veronica aphylia L. == alpina L. — urticaefolia Jacg. —_ saxatilis Scop. Bartsia alpina L. Pedicularis Jacquini Koch. — inearnata Jaecgq. Pedicularis recutita L. — , rosea Wulf. — verticillata L» — foliosa L. Rhinanthus alpinus Baumg. Pinyuicula alpina L. Androsace lactea L: — Chamaejasme Bauh. Primula integrifolia L. — Auricula L. — minima L. fl- albo — elatior Kov. Soldanella alpina L. == pusilla Baumg. — minima Hopp. Azalea procumbens L. Rhododendron ferrugineum L. = hirsutum UL. Arctostaphylos alpina Spr. — officinalis W. et Gr. Vaccinium Myrtillus L.. — Vitis idea L. I uliginosum L. Pyrola chlorantha Sw. — rotundifolia L. — secunda L» — wniflora L. Athamanta cretensis L. Meum athamanticum Jacg. — Mutellina Gärtn. Gaya simplez Gaud. Heracleum austriacum L. Laserpitium latifolium L. == Siter L. Chaerophyltum hirsutum L. Pleurospermum austriacum Hoffm, Sedum atratum L. Saxwifraga Aizoon Jacg. == caesia L. — aizoides L. = muscoides Wulf. = stenopetala Gaud, = androsacea L. 80 Sazxifraga stellaris L. rotundifolia L. Chrysosplenium alternifolium L. Ribes alpinum L. Thalictrum atropurpureum Jacg. Anemone alpina L. narcissiflora L» Ranunculus alpestris L. aconitifolius L. hybridus Biria. montanus Willd. Trollius europaeus L. Helleborus niger L. Aconitum Lycoctonum UL. Anthora L. hei Stixenstein. Napellus L. Cammarum L. Arabis auriculata Lam. ciliata R. Br. alpina L« bellidifolia Jacg. pumila Jacg. arenosa Scop. Cardamine trifolia L. Lunarin rediviva L. Peltaria alliacea L. bei Stixenstein, Petrocallis pyrenaica R. Br.‘ Draba stellata Jacg. aizoides L. Kernera saxatilis Reichenh. Thlaspi alpinum Cr. Biscutella laevigata L. Hutchinsia petraea R, Br. alpina R. Br. Aethionema sazatile R.B, heim Rai- serbrunnen im Höllenthal. Helianthemum oelandicum Weahlenb, Parnassia palustris L. Viola biflora L. alpina Jacg. Cherleria sedoides L. Arenaria austriaca Jacg. laricifolia Wahlenb. ceiliata L+ Arenaria Gerardi Wilid. multicaulis L, Moehringia muscosa L. polygonoides M. et K. Cerastium carinthiacum N est. Dianthus alpinus L. Sitene acaulis L. alpestris Jacyg. — quadridentata Pers. Lychnis diurna Sibth. A Polygala amara Jacgq. austriaca Krntz. Chamaebuxus L. fl. purpureo. — Empetrum nigrum L. Euphorbia angulosa Jacg. Linum alpinum Jacg. Epilobium trigonum Schrank, origanifolium La. alpinum UL. Aria Chamaemespilus Host. Rosa alpina L. Rubus saxatilis L. Idaeus L. D Potentilla Clusiana Jacg. aurea L. Geum rivale L. montanum \L. Dryas octopetala L. Spiraea Aruncus L. Phaca frigida L. Ozxytropis montana DC. Coronilla vaginulis L am. Hippocrepis comosa L. Hedysarum odscurum L. Galeobdolon luteum B. maculatum. Carduus Personata Jacg. Aspidium Lonchitis Sw. aculeatum Döll. Cystopteris fragiis Döll. alpina Döll. montana Link. Scolopendrium officinarum S w. monlanum Botrychium Lunaria S w. Lycopodium Selago L. == annotinum L. s1 Lycopodium complanatum L. Am Ein- gange in das grosse Höl- lenthal. — Selaginoides L. _ helveticum L. II. Flora der Rax- oder Preineralpe. (Bestiegen den 15. August 1842 und noch später oftmals von verschiedenen Seiten.) Phleum alpinum L. == Michelii All. Ayrostis rupestris All. = alpina Scop. Calamagrostis montana Host. = sylvatica DC. Carexz atrata L: — firma Host. Tofieldia calyculata Wahlenh. Veratrum album L. Orchis militaris L. mascula L. — pallens L. Gymnadenia albida Rich. conopsea R. Br. = odoratissima Rich. Nigritella angustifolia Rich. Chamorchis alpina Rich. Epipogium Gmelini Rich. Listera ovata R. Br. — cordata R. Br. Goodyera repens R. Br. Corallorrhiza innata R. Br. Pinus Pumitio Haenke. Alnus viridis DC. Salic reticulata L. — Jacquiniana Koch. —, retusa L. Polyyonum Bistorta L. — viviparum L. Thesium alpinum U. Daphne Mezereum L. Adenostyles alpinaD öll. et flore albo. Adenostyles albifrons Reichenb. Petasites niveus Baume. Homogyne alpina Cass. = discolor Cass. Aster alpinus L. Bellidiastrum, Michelüi Gas s. Erigeren alpinus L. Solidago alpestris W. u. K. Achiliea Clavennae L. — altrata L. — B. Clusiana. Chrysanthemum atratum Jacg. Leontopodium alpinum Cass. Gnaphalium supinum L. — sylvaticum UL. == norvegicum Gun. Arnica montana L.» Aronicum Clusü Koch. Senecio abrotanifolius L. — alpinus Koch, Saussurea pygmaea Spr. — discolor DE. Hieracium villosum Jacy. —— chondrilloides L. — porrifolium L. Mulgedium alpinum Less. Phyteuma orbiculare L. Campanula pulla L. — pusilla Haenke. = caespitosa Scop. u alpina Jacg. — thyrsoidea L. Lonicera nigra L. L 32 Gentiana pumila Jacgq. Amarella Host. syn. acaulis L. verna L. nivalis L. pannorica Scop. asclepiadea L« Betonica Alopecurus L. Myosotis alpestris Schmidil. Linaria alpina Mill, Veronica aphylia L. alpina UL. saxatilis Scop. Bartsia alpina L. Pedicularis verticillata L. Jacguini Koch. recutita L. Pinguicula alpina L. Andraosace lactea L. chamaejasme Bauh. Primula integrifotia L. elatior Kov. Auricula L. Soldanella alpina L. pusilla Baume. minima Hopp. Azalea procumbens L. Rhododendron ferrugineum L. hirsutum L. Rhodothamnus Chamaecistus Reichb. Arctostaphylos alpina Spr. offieinalis W. et Gr. Vaccinium Myrtillus L. Vitis Idaea L. Pyrola uniflora L. secunda L+ rotundifolia L. Meum athamanticum Jacg. Mutellina Gärtn. Pieurospermum austriacum Hoffm, Sedum atratum L. Sazifraga Aizoon Jacg. stellaris L. androsacea NL. — Saxifraga caesia L. muscoides Wulf. rotundifolia L. Anemone alpina L. narcissiflora L« Ranunculus alpestris L. monltanus Willd, hybridus Biria. Trollius europaeus L. 4 — .Helleborus niger L. Aconitum- Lycoctonum U. Napeltus L. Arabis coerulea Haenke. ciliata R. Br. alpina L+ pumila Jacg. Cardamine trifolia L. Petrocallis pyrenaica R. Br. Kernera saxatilis Reichenb. Draba aizoides L. stellata Jacg. Thlaspi alpinum Cr. Biscutella laevigata L. Hutchinsia petraea R. Br. Helianthemum oelandicum Wahlenb. Parnassia palustris L. Viola alpina Jacg. biflora, L. Cherleria sedoides U. Arenaria multicaulis L. austriaca Jacg. Gerardi Willd. ciliata L. grandiflora All. larieifolia Wahlenb. Moehringia muscosa L. polygonoides M. et K. Cerastium carinthiacum Vest. Dianthus alpinus L. Silene acaulis L. alpestris Jacg. quadridentata Pers. Polygala amara Jacg. austriaca Krntz. — Polyyala Chamaebuxus L. Empetrum nigrum L. Linum alpinum Jacg. Gypsophila repens L. Epilobium trigonum Schrank. = alpinum L. = origanifolium Lam, Aria Chamaemespilus Host. Rubus saxatilis L. — JIdaeus L. Potentilla Clusiana Jacg. — aurea UL. = minima Haller fil. — caulescens L» Geum rivale L. — montanum L. Dryas octopetala L. Oxytropis montana DC. Hedysarum obseurum L. Atragene alpina L. Juncus trifidus L» Aspidium Lonchitis, S w. — aculeatum Döll. Blechnum boreale Willd. Polypodium vulgare L. Cystopteris fragilis Döll. — alpina Döll. = montana Link. Lycopodium Selago L» — Selaginoides L. — 7 clavatum Le == annotinum L. IV. Flora der Schneealpe bei Neuberg. 33 (Bestiegen den 18. August 1844. — Die höchste Spitze, der Windberg, ist 5,988 Fuss hoch.) Phleum alpinum L. Carexz firma Host. Pinus PumilioHaenke. Gymnadenia conopsea R. Br. Goodyera repens R. Br. Anacamplis pyramidalis Rich. Polygonum viviparum L. Thesium alpinum L. Aster alpinus L. Beltidiastrum Michel Cass. Erigeron alpinus L. Chrysanthemum atratum J acg. Gnaphatium supinum L., Arnica montana L. Aronicum Clusü Koch. Senecio abrotanifolius L. — alpinus Koch Saussurea pygmaea Spr. Crepis blattarioides V ill. Achillea Clusiana Tausch, Adenostyles alpina Döll. Mulgedium alpinum Cass. Phyteuma orbiculare L. Campanula thyrsoidea L- = pulla L. = pusilia Haenke. = alpina Jacaq. Gentiana pumila Jacg. —. nivalis L. — pPannonica Scop. — verna L. — acaulis L. Betonica Alopecuros L. Myosotis alpestris Schmidl. Bartsia alpina L. Pedicularis verticillata L. — Jacquini Koch. Pinguicuta alpina L. Androsace lactea L. _ chamaejasme Ba uh. Primula Auricula L. — _üntegrifolia L. Soldanella alpina L. ar minima HoAtf. 1 84 Soldanella pusilla Baumeg, Azalea procumbens.L. Rhododendron hirsutum L. RBRhodothamnus Chamaecistus Rchb. Monotropa Hypopitys L. Vaccinium Myrtilius L. Vitis Idaea L. Meum athamanticum Jacg. Mutellina Gärtn. Sedum atratum L. Sarifraga caesia L. muscoides W u lf. androsacea UL. stellaris L.» RBanunculus atlpestris L. montanus Willd. Aconitum Napellus L. ‚ Arabis alpina L. pumila Jacg. Draba aizoides L. stellata Jacg. Thlasp? alpinum Cr. Hutchinsia alpina R. Br, Parnassia palustris L. Arenaria multicaulis L. ciliata L. Silene acaulis L. alpestris Jacgq. Dryas octopetala L. Herminium Monorchis R. Lilium bulbiferum L. Linaria alpina Mill. Hypericum quadrangulum Blechnum boreale Sw. Aspidium alpinum S w: Br. V. Flora der Veitschalpe bei Mürzsteg. (Bestiegen den 16. August 1851 durch den Lahngraben aus, zurückgekehrt über die ganze Rückenlänge und durch das Dürnthal. Höchste Spitze 6246 Fuss hoch.) Ranunculus alpestris L. montanus Willd. Papaver Burseri Crantz. Arabis arenosa Scop. fl. albo et coeruleo. alpina L. pumila Jacgq. Draba stellata Jacg. varietas. aizoides L. Hutchinsia alpina R. Br. Viola alpina Jacg. Silene alpestris J ac g+ acaulis L. quadridentata Pers. Arenaria ciliata L. multicaulis L. Cherleria sedoides/L. Moehringia muscosa L. polygonoides M. et Koch. Oxytropis montana DC. Hedysarum obscurum L. Sedum atratum L. Sempervivum sp. nicht blühend. Sazifraga crustata Vest Aizoon Jacg. stellaris L. caesia L. autumnalis L. controversa Sternb. Pimpinella alpina Host. Meum Mutellina Gärtn. Aster alpinus L. Erigeron alpinus L. Gnaphatium carpathicum W hinb. Achillew Clavenae L. Clusiana Tsch. atrata L. Chrysanthemum atratum J acg. Aronicum Clusit Koch. Senecio abrotanifolius L. Crepis aurea Cassin. Hieracium glabratum Hoppe. == chondritloides L. Campanula alpina Jacg. Arctostaphylos officinalis et Grab. Rhododendron hirsutum L. Rhodothamnus Chamaecistus Rchb. Pyrola minor L. Gentiana nivalis L. — pumila J acg. — pannonica Scop. = campestris L. = acaulis L. — verna L. Myosotis alpestris Schmidt. Veronica atpina L. Pedicutaris verticiliata L. = Jacquini Koch. — rosea W ultf. Bartsia alpina L. Pinguicula alpina L. Androsace lactea L. Primula integrifolia L. = Auricula L. Saliv reticulata L. — glabra Scopp. Gymnadenia odoralissima Bich. Juncus trifidus L. Carex capilaris L. — atrata L. — firma Host. Wimm. Carex ferruginea Scop. Phleum alpinum L. Calamagrostis tenella Ho st. varietas mutica Sesleria coerulea Arduin. Aira caespitosa L. Avena alpestris Host: Poa alpina vivipara L. — nemoralis L. Festuca pumila Vill. — dwuriuscuta L. Aspidium alpinum S w. Cystopteris montana Link. Osmunda Lunaria L. Lycopodium Selago L. = Selaginoides L. — annotinum L. = clavatum L» Bei dem todten Weibe, Cortusa Matthiol L. Primula integrifolia L. Pyrola uniflora L. Athamanta cretensis L« Pleurospermum austriacum Hoff Kernera saxatilis Reichenb. 'Sitene quadridentata Pers. Galeobdolon luteum Hds. var. tanum maculatum Petasites niveus Baumg. Leontopodium alpinum Cass. Hieracium Jacguwnü Vill. MON- VI. Flora des Hochschwab bei Seewiesen. (Bestiegen den 7. August 1842 bei schlechtem Wetter und unterhalb des 7175 Fuss hohen Gipfels (am Wetterkogel) vom Hagel überfallen und zurückgetrieben.) Juniperus nana W illd. Gymnadenia albida Richard. _ odoratıssima Rich. Malaxis monophylios Swartz hei Seewiesen. Valeriana elongata L. s6 Erigeron alpinus L. Petasites niveus Baumg. Achillea Clusiana Tausch. Gnaphalium supinum L. Aronicum Clusi Koch. Senecio abrotanifolius L. alpinus Koch. crispatus DC. Hieracium villosum Jacg. Phyteuma orbiculare L. Gentiana pannonieca Scop. acaulis L. pumila Jacg. bavarica L. verna L. Betonica Alopecuros L. Myosotis alpestris Schmidt. Linaria alpina Mill. Bartsia alpina L. Pedicularis Portenschlagii Saut. Jacqguinü Koch. verticillata L. Pinguicula alpina L. Primula integrifolia L. Soldanella alpina L. Azalea procumbens L. Rhododendron hirsutum L. Rhodothamnus Chamaecistus Rhodiola rosea L. Saxifraga caesia L. autumnalis L. muscoides W ulf. » androsacea L. sedoides L. Hohenwartü Vest. Anemone alpina L. Papaver Burseri Crantaz. Alyssum Wulfenianum Bernh. Petrocallis pyrenaica RB. Brw. Cherleria sedoides L. Hutchinsia alpina R.Br. Sagina nodosa Meyer. Arenaria laricifoia Wahlenb, Cerastium alpinum L. Dianthus alpinus L. Rchb. :Sitlene acaulis UL. Rubus saxatilis L. Oxytropis montana DC. Hedysarum obscurum L. Cumpanula alpina Jacgq. Biechnum boreale S w Lycopodium Selaginoides L. heivweticum Willd. vH. Flora des hohen Ringes bei Seckau. (Erstiegen den 6. September 1847. Der grosse Ring-Kogl hat 7185 Fuss Höhe. Der Weg ging durchs Ingering-Thal zur Hofalpe, den zweiten Tag über das Gailer Thörl in die Human-Alpenhütte, den dritten Tagauf den Pletzenkogel, den kleinen und hohen Ring.) Montia Fontana L. Rhodiola rosea L. Callitriche hamulata Kütz. Sempervivum montanum L. Sedum repens Schleich, Silene rupestris L. atratum L. -— Pumilio Wulf. - vitlosum Le Dianthus superbus L. fl. purpureo. Saxifraga aphylla Sternb. Cherleria sedoides L. moschata W ulf. Anemone alpina L. varietas minor Aconitum Napellus L. Cardamine resedifolia L. Drosera rotundifolia L. Am Ingering- bach. Saxifraga aspera L. E bryoides L. - androsacea L. — stellaris, L. = aubumnalis L. Aronicum Clusü Koch. Gnaphalium supinum L. Chrysanthemum alpinum L. Hieracium intybaceum W ul f. Senecio carniolicus Willd. Centaurea phrygia L. Phyteuma pauciflorum L« — hemisphaericum L. Campanula alpina Jacgq. Gentiana caesia Presl. — - frigida Haenke. Gentiana punctata L. Pedicularis Portenschlagü Saut. — verticillata L. Primula villosa Jacgq: 7 glutinosa W ulf. — minima L. Dryas octopetala 1. var, sericeqa Veronica bellidioides Wulf. Salix serpylüfolia Scop. Aira flexuosa L. Sesleria disticha Pers. Lycopodium Selago L. = clavatum L. = alpinum L. = annotinum L. Allosurus crispus Spr. VIH. Flora des Zinkens bei Seckau. (Bestiegen den 7. September 1845 und den 12. Juli 1846 durch den Stein- müller-Graben zur Jürgbauer-Hütte und bis zur 7566 Fuss hohen Spitze.) Anemone alpina L. varietas minor Ranunculus glacialis L. Aconitum Napellus L. Cardamine resedifolia L. Viola palustris L. Silene Pumitio W ulf. — rupestris L- — ezcapa All. Arenaria biflora L. 'Cherleria sedoides L. Genista sagittalis L. Spiraea salicifolia L. fl. purpureo Dryas octopetala L« Geum montanum L. Montia fontana L. Sedum villosum L. — repens Schleich. — atratum L. Sempervivum montanum L. = Funkü Braun. Sazifraga bryoides L. Saxifraga moschata Wulf. = stellaris L. = androsacea L. — _ B. latifolia Vuleriana celtica L. Gnaphalium supinum L. Anthemis styriaca V est. Chrysanthemum alpinum L. Aronicum Clusü Koch. Arnica montana L. Senecio alpinus ScOP. — carniolicu Willd. Hypochaeris uniflora Vill. Hieracium alpinum L. —_ intybaceum Willd. Phyteuma paueiflorum Willd. == hemisphaericum W illd. Vaccinium Myrtilus L. — Vitis Idaea L. Tre uliginosum L. Rhododendron ferrugineum L. 88 Gentiana punctata L. — T[rigida Haenke. — ezcısa Presl. Myosotis alpestris Schmidt. Veronica bellidioides L. = alpina L. Pedicularis versicolor W ahlenb. — Portenschlagii Saut. == vertieillata L. — asplenifolia Flörk. Bartsia alpina L. Androsace obtusifolia All. Primula glutinosa Wulf. — villosa Jacg. — minima L. varietas Soldanella pusilla Baume. Cyclamen europaeum L. Statice elongata Hoff. bei Graubath. Juniperus nana W illd. Ei Pinus Pumilio W illd, Gymnadenia albida Rich. | Nigritella angustifolia Richard. Herminium Monorchis R. Brow. Pinguicula grandiflora Lam. Azalea procumbens L. Allosurus crispus Spr. Polypodium vulgare Smith. Lycopodium clavatum Smith. Selago L. annotinum UL. IX. Flora des Reichardts bei Wald in Steiermark. (Erstiegen den 25. Juli 1847 von der nördlichen Seite über die Alpe Schön- eben, dann durch die Wildschlarpfen bis zur 7618 Fuss hohen Spitze, ohne jedoch auf die südliche Abdachung zu kommen. Anemone alpina L. var, minor: Banunculus alpestris L. — montanus Willd. — aconitifolius L. Arabis arenosa Scop. Cardamine resedifolie L. Drosera rotundifolia L. bei Wald. Silene rupestris L. — erzscapa All — Puwmilio Wulf. Cherleria sedoides L. Cerastium lanatum L am. = alpinum L. Hedysarum obscurum L. Rhodiola rosea L. Sempervivum Funkiü Braun. — montanum L+ Sazxifraga Aizoon Jacg. — bryoides L. == aspera L. = oppositifolia L. = retusa Gouan. Sazxifraga autumnalis L. rotundifolia U. androsacea L. stellaris L. moschata Wulf. aphylla Sternb+ Valeriana celtica L. Beltidiastrum Michelü Cass, Erigeron uniflora L. Gnaphalium carpaticum Wahlenb. supinum L. Chrysanthemum alpinum L. Aronicum Clusü Koch. Senecio carniolicus Willd. Hieracium alpinum L. Phyteuma pauciflorum L. hemisphaericum L. Campanula alpina Jacg- pulla L. pusilla Haenke. Azalea procumbens L. Rhododendron ferrugineum L. Pyrola rotundifolia L. Gentiana punctata L. - brachyphylla Vill. — frigida Haenke. Myosotis alpestris Schmidt. boh. Linaria alpina Mill. Veronica alpina L. Pedicularis versicolor Wahlenb. n verticillata L. — recutita L. Pinguicula grandiflora Lam. Primula glutinosa L: — minima L. Soldanella pusilla Baumg. Armeria alpina Willd. Oxyria digyna Campder. 'Salix herbacea L. — retusa L. Alnus viridis DC. Pinus Cembra L. — Pumilio Haenke. s9 Gymnadenia albida Rich. Habenaria viridis B. Brow. f. alpina. Corallorrhiza innata R. Brow. Lioydia serotina Salisbur. Tofieldia borealis Wahlenb. Juncus trifidus L. Phleum alpinum L. Aira flexuosa L. Nardus stricta L. Geum reptans L. — monlanum L. Blechnum boreale S w. Aspidium spinulosum Schr. Allosurus crispus Spr. Aspidium Filict mas Sw. — femina Sw. Lycopodium complanatum L. — clavatum Smith. —— alpinum L. —_ Selago L. — annotinum Smith. X. Flora des Sirbitzkogels bei Obdach. (Die südliche Bortsetzung der Judenburger Alpen gegen die Grenze Kärn- thens, 7581 Fuss hoch. Bestiegen den 27. Juli 1846 ) Anemone alpina L. varietas minor Cardamine resedifolia 1.. Arenaria biflora L.. Dryas octopetala L. - 4Arabis Haller! L. Sazxifraga bryoides L. Fr stellaris L- —— — B. Latifolia Valeriana celtica L. Gnaphalium supinum L. Chrysanthemum alpinum L. Arnica montana L. Senecio carniolicus Willd. Leontodon pyrenaicus Gouan. Hieracium intybaceum W illd. — alpinum L. Oxytropis campestris DC. Phyteuma pauciflorum Willd, — hemisphaericum Willd. Rhodiola rosea L. Campanula Scheuchzeri\ ill. Azalea procumbens L. Rhododendron ferrugineum IL. Gentiana excisa Presl. == verna L. Swertia perennis L. B. alpina Veronica alpina L. — bellidioides L. Pedicularis recutita L. > = verticillata L:+ Bartsia alpina L. Pinguicula grandiflora Sw. M 90 Primula minima L: Alnus viridis DC. — . glutinosa 1. Eriophorum alpinum UL. Noldarella pusilla Baume. Lycopodium alpinum L. N "accinium uliginosum L. == Selago L. Fr Myrtillus L. —- Selaginoides L. == Vitis Idaea Smith. — annotinum L. Pinus Pumitio B. rotundata Link. — clavatum L» — Cembra L. ein ganzer Wald. XI. Flora des Radstädter Tauerns und Gurpetscheckes. (Der Ausflug wurde im August 1846 über den Rottenmanner Tauern, nach Seethal, Tweng, zum Wiesenecker Tauernhaus gemacht, daselbst drei Tage verblieben und sodann über Radstadt zurückgekehrt.) Auf den Rottenmanner Tau- Silene acaulis L. ern an der Poststrasse fanden wir: Potentilla aurea L. Cirsium heterophylium Allion. Linaria alpina Mill. Myrrh is odorata Scop.: Centaurea phrygia L. Primula elatior Kov. NSaxrifraga autumnalis L. Bei Tamsweg: Sempervivum arenarium Koch. — arachnoideum L. Auf dem Kirchhöofe des Radstäd- ter Tauern, für Verunglückte „ bei 5499 Fuss hoch gelegen, fanden wir: Im Seetha) aufeinem schwingenden Moorgrunde, bereitsin der Lungau: Drosera rolundifotia L. Gentiana glacialis Will. Pedicularis palustris L. — eXcisa Priesl. Andromeda polifolia L. Vaccinum Oxycoccos L. — bavarica L. Comarum palustre L. | — mivalis L. Menyanthes trifoliata Lı. — verna L. Bartsia alpina L. Auf einer Sandbank bei Tweng, Silene acanlis L. vom Badstädter Tauern durch syphaldia procumbens L. den Alpenbach, welcher zwischen den Pjnyurcula alpina L. grossen Gurpetsch-Eck und den saux retusa L. kleinen Gurpetsch herabfliesst, — reticulata L. herabgeschwemmt. Arctostaphylos alpina Spr. Sazxifraga caesia L. Vaccinium uliginosum L. a: Burseriana L. Primula minima UL. == autumnalis T.. Erigeron alpinus L. Dryas octopetala L. Lomatogonium carinthiacum Alex Gupsophila repens L. Braun. Auf dem Radstädter Tauern und Gurpetsch-Eck, 7985 Fuss Twenger-See, aufs Schönalm- den hoch, Twenger-Thörl, die Seen links lasseud, wie auch Rupenir-See., Hier fanden wir: zum Anemone alpine L. Aconitum Napellus L. Arabis pumia Jacg. Halleri L. alpina L. arenosa SCOp: bettidifolia Jacg: caerulea Haenke. Cardamine alpina Willd. resedifolia L. Draba frigida Sauter. Gypsophia repens L. Dianthus glacialis Haeuke. Silene quadridenta Pers. alpestris Jacg. acaulis L. excapa Al]. rupestris L. Cherleria sedoides L. Moehringia polygonoides M. u. K. muscosa L. Phaca alpina Jacg. Oxytropis campestris DC. Hutchinsia alpina R, Br. Geum montanum L. reptans L. Potentilla caulescens L. Sibbaldia procumbens L. Rhodiola rosea L. Sedum vilosum L, atratum L. dasyphylium L. / — Saxifraga mutata L. — autumnalis L. caesia L. oppositijolia L. androsacea L. 91 Saxifraga stellaris L. moschata Wulf. dryoides L, tridactylites L: Aster alpinus L. dort eine Seltenheit bloss am Twenger Ulmthörl. Bellidiastrum Michelä Cass- Solidago alpestris W. u. K. Gnaphalium supinum L. carpathicum Whinb, Leontopodium alpinum Cass. Achillea Clusiana Tausch. Ulavennae L. Chrysanthemum alpinum L. — — varielas au der Basis der Lamina roth gelleckt. NSenecio carniolicus W ilkd. — ubrotanifolius L. En nemorensis L. Cirsium spinosissimum Scop. Leontodon alpinus Hopp. Crepis aurea Cassin, IHeracium intybaceum W illd. Phyteuma hemisphaericum Wiltd. pauciflorum Willd. Campanula pusilla Hänke. pulla L. Vaccinium uliginosum L. Vitis Idaea L. Myrtittus L. Arctostaphylos alpina Sp. Azalea procumbens L. Rhododendron ferrugineum L. lirsutum La Rhodothamnus Chamaecistus Bchb. Swertia perennis L. Lomatogonium carinthiacum Braun. Alex. Gentiana acaulis L. excisa Presl. bavarica L. nivalis L. glacialis VI. M* 92 Gentiana punctata L. verna L. Myosotis alpestris Schmidt. Eritrichwum nanum Schrad. auf der Spitze der Alpe. Pedicularis Portenschtagii Saut. Jacguini Koch. verlicillata L. recutita L. rosea W ulf. Bartsia alpina L. Pinguicula alpina L. Androsace obtusifolia All. Primula minima L. glutinosa L. elatior Kov. Soldanella pusilla Baumg. Oxyria digyna Campder. Empetrum nigrum L. Salixc retusa L. reticulata L. myrsinites L. Pinus Pumiio Haenke. Cembra L. Niyritella angustifolia Rich. Chamorchis alpina Rich. Habenaria viridis R. Brown. B. alpina — Orchis maculata UL. Crocus albiflorus Hopp. Lilium bulbiferum L. Allium sibiricum W illd. Lycopodium annotinum Smith. Selayo L, Selaginoides L. alpinum L. clavatum Smith. — \ Volksnamen einiger Pflanzen auf dem Radstädter. Tauern. Senecio abrotanifolius Harnwindkraut. Linaria alpina wilder Hühnerdarm. Anemone alpina Peterporst. Aconitum Napellus blaue Wolfswurzel. Crepis aurea wildes Hexenkraut. Meum Mutellina Hexeukraut. | Aster alpinus blaues Gamsblümel. Primula glutinosa Serfass. Niyritella angustifoliaSch weissblümel, wegen der. hlutrothen Farbe, aus der Jagdsprache. Das häu- fige Riechen an dieser Pflanze soll Nasenhluten machen. XII. Flora der Alpe Ganssleiten in Salzburg. (Erstiegen den 20. August 1847 über den Radstädter Tauern. Auf der 6928 Fuss hohen Gamsleiten ist Thonschiefer, dann höher Kalk des cristal- linischen Schiefergebirges.) Aconitum Napellus L. Lycoctonum ]ı. Arabis pumila Jacg. caerulea Haenke. bellidifolia Jacg. Cardamine resedifolia L. alpina Willd. parviflora L. Draba frigida Sauter. A aizoides L. Hutchinsia alpina R. Br. Gypsophila repens L. Silene Pumilio Wulf. excapa All. Cherleria sedoides L. Geum reptans L. Geum montanum L. Sazxifraga aphylla Sternb. Rudolphiana Horusch. oppositifolia L. bryoides L. Aizoon Jacg. moschata W ulf. androsacea L. stellaris L. = caesia L. Burseriana L. mutata L. aaltumnalis L. Phyteuma pauciflorum Wil ld. hemisphaericum L. Willd, Cumpanula Scheuchzeri V ill. barbata L; pulla L. pusilla Haenke. Gentiana nivalis L. ezcisa Presl. bavarica L. prostrata Haeuke. punctata L. verna L. Primula farinosa L. minima L. Soldanella pusila Baumg. 93 Rumez nivalis Hegetschw: Oxyria digyna Cambd. Veronica urtieifolia L. alpina L: aphylla L. bellidioides W ul f. Geum reptans L. Artemisia Mutellina V ill. Arnica montana L. Achiltea atrata L. Hieracium villosum Jacg. Chrysanthemum alpinum L. atratum Jacq- Erigeron alpinus L. Senecio carniolicus Willd. Gnaphalium supinum Hoppe. norveg cum Gouan. Cirsium spinosissimum Scop. Pedicularis recutita L. Meum Mutellina Gärt. Juncus Jacquini L. trifidus L. Gymnadenia albida Richard. Habenaria viridis R. Braun. Aspidium fragilte DC. Lycopodium Selago L. alpinum L. XI. Flora des Hundsfeldkopfes in Salzburg. (Erstiegen den 21. August 1847. Hat Glimmerschiefer und ist 7623 F. hoch.) Cardamine alpina Willd. Draba Wahlenbergüi Hartman. Meehringia polygonoides M. u. K. Phaca astragalina DC. O.xrytropis campestris DC. Phaca frigida L. Geum reptans L. Sedum vitlosum Le repens Schleich. Sempervivum monlanum L. Saxifraga aspera L. bryoides L: Epilobium alpinum L. Aster.alpinus L. Hieracium intybaceum W illd. hyoseridifolium L. (Soyer« hyoseridifolia Koch. Apargia crocea Willd. Leontodon alpinus Hoppe. Centaurea phrygia L. 94 Campanula barbata L. — pulla L, — pusilliaHaenke. Vaccinium Myrtillus L. — uliginosum L: Zu Vitis Idaea UL. Rhododendron ferrugineum L. Gentiana prostrata Haenke. = verna L. = nivalis L. — punctata L. — excisa Presl. Myosotis alpestris Schmidt. Veronica alpina L. = aphylia L. Pedicularis rosea Jacg. Bartsia alpina L. Euphrasia salisburgensis Funk. Rhinanthus alpinus Baumgart. Pinguicula alpina L. Androsace obtusifolia All. Primula farinosa L. — minima L. Rumex nivalis Hegetschw. Daphne Cneorum UL. — Mezerum U. Chamorchis alpina Rich. Tofieldia borealis Wahhenb. Gaya simplez Gaud. Asplenium septemtrionale Hoffm. Pedicularis verticillata L. | XIV. Flora der Kreuschlachalpe bei Gmünd in Kärnthen. (Der Ausflug wurde über Klagenfurt und den Werthersee nach Villach und am Ossiachersee im August 1843 unternommen und von da über Gmünd auf die Kreuschlachalpe und das Stubeneck fortgesetzt.) Am Werthersee fand ich folgende Pedicularis palustris L. Pflanzen: Calla palustris L»+ Utricularia vulgaris L. = minor L« Scabiosa australis W ulf. Isnarda palustris L. Erythraea pulchella Kries. Drosera intermedia Hayn. Peplis Portula L. Senecio paludosus L. Potamogeton densus L. — pectinatus L» Marsilea quadrifolia W illd. Veronica scutellata L. Triglochin palustre L. Am Ossiachersee: Cicuta virosa L. Trapa natans L. Callitriche vernalis Kütz. Calla palustris L.! An Felsen am See daselbst: Sempervivum arachnorideum L. Asplenium septemtrionale Hoffm. Silene rupestris L. Auf der Kreuschlachalpe und Stubeneck bei Gmünd in Ober- kärnthen. Granitalpe. Anemone vernalis L. Aconitum Napellus L» Cardamine resedifolia L. Dianthus glacialis Haenke. Silene rupestris L. Arenaria biflora L. Montia fontana L. Sedum annuum L. — villosum L. — repens Schleich. Sedum dasyphyllum L. Sempervivum Wulfeni! Hopp. lg montanum L. ==: Funki Braun. Saxifraga bryoides L. — aspera UL. — stellaris L. B. latifolia Gaya simplex Gaud. Gnaphalium supinum UL. Chrysanthemum alpinum L. Cirsium spinosissimum Scop. Hypochaeris uniflora V ill. Crepis aurea Cass. Eriygeron uniflora L. Senecio carniolicus W illd. Phyteuma pauciflorum L. — _ _ hemisphaericum L. Campanula Scheuchzeri V ill. — barbata UL. Vaceinium uliyinosum L. Rhododendron ferrugineum L. Swertia perennis L. B. alpina Gentiana punctata L. Be} SU Gentiana bavarica L. — ezcisaPresi. —— nivalis L. Myosotis alpestris Schmidt. Veronica bellidioides W ulf. Pedicularis tuberosa L. = recutita L. = verticillata L. Bartsia alpina L. Pinguiceula grandiflora Lmk. Androsace obtusifolia All. Primula glutinosa W ulf. — dongiflora All. Thesium alpinum L. Juniperus nana Willd. Yigritella angustifolia Richard. == suaveolens Koch. Gymnadenia conopsea R. Br. — ornithis Spr. = albida Richard. Chamorchis alpina Rich, Crocus albiflorus Hopp.etHornsch. Allium sibiricum Willd, Sihbaldia procumbens. L. Dipterologische Fragmente von Dr. I. Zi. Schiner wı Dr. I. Egger. II. (Von Dr. Egger.) Ich nehme heute Anlass, Ihnen als Fortsetzung der Bipterologischen Fragmente, die wir, Hr. Dr. Schiner und ich als gemeinschaftliche Arbeiten zeitweise vorzulegen die Ehre haben werden, einige weitere Ergebnisse mitzutheilen. Sie betreffen vorerst die Bekauntmachung zweier, bis Jetzt unbeschrie- bener Zweiflügler, aus der Familie der Syrphiden. Der erste gehört zu der schönen und im Ganzen seltenen Gattung Para- gus. Dieses Thierchen, das wir auf den ersten Blickals eine grosse Besonderheit erkannten, befand sich in der ungewöhnlich reichen Sammlung von Dipteren, die uns Herr G. Frauenfeld, Custos-Adjunct im k. k. Hof-Naturalien- cabinet, bei der Bearbeitung der österreichischen Dipteren zur Disposition stellte und theilweise auch schenkte. Der wärmste Dank Sei ihm hier öffent- lich dafür ausgesprochen. Bei genauer Untersuchung dieses Paragus fand sich, dass er, in der uns zugänglichen Öffentlich bekannten dipterologischen Literatur nicht he- schrieben sei, welcher Umstand uns die angenehme Pflicht auferlegte, ihn zu beschreiben und der dipterologischen Welt, unter dem Namen Paragus cinctus Sch. u. E., als neue Species vorzuführen. Paragus eincetus Sch. u. E. Schwarz, punctirt, Schildchen hinten gelb, Hinterleib mit zwei ‚ganzen gelben Binden, und zwei unterbrochenen gelben Bogen. Die Füsse gelb. Niger, punctatus, scutello apice, abdomine fasciis duobus integris et arcubus duobus interruptis, pedibusque flavis. / Untergesicht gelb, bei den Weibchen mit schwarzer Strieme, Fühler dunkelbraun; Stirne und Scheitel schwarz, bei dem Weibchen längs dem Augenrande gelblich ; Rückenschild schwarz, glänzend, un- 97 „.gestriemt ,„ an den -Brustseiten eine, ‚weisse Haarflocke,, Schildchen mit gelber. Spitze. Stirne, des Weibchens, Bückenschild und Schildchen beider sind ‚punctirt; Hinterleib schwarz, am Vorderraude des zweiten Ringes eine gelbe Binde, die vorne in der Mitte in eine Spitze vorge- ‚zogen ist, und an den Seitenrändern verbreitet nach vorwärts geht; am : Vorderraude des dritten Ringes, eine gleichfarbige, hinten etwas ausgeschnittene, und an den Seitenrändern nach rückwärts erweiterte ». Binde. Am vierten Ringe nahe ‚dem Viorderrande eine. schmale unter- n brochene , ‚am .,Seitenrande erweiterte gelbe Bogenlinie , am, fünften „Ringe näher...‚dem . Hinterrande eine ‚eben. solche, ‚beide. mit weissen Härchen dicht;bedeckt. „Bauch gelb, der,vierte und fünfte Ring. schwarz, Füsse gelb, Schenkelwurzel ‚beim , Männchen. ‚braun; , Flügel ‚glashell,. Randmahl bräunlich, Schwinger. und Schüppchen. weiss, Grösse, stark. 3” ‚Er wurde bei Purkersdorf in Nieder-Oesterreich von Herrn 2 '&. Frauenfe 1a gefangen. Er Wir inrassen hier jede Differential-Di EN weil.es bone un- möglich ist, ihn mit irgend einer. andern Species zu verwechseln. Lage und Zeichnung seiner Binden unterscheiden, ihn auf den ‚ersten Blick. Er ist unter den bisher beschriebenen Arten die grösste und schönste. Ausser den in, Dr. Rossi's Verzeichniss für ‚Oesterreich angeführten Par agus-Arten, wurden von uns noch aufgefunden : Paragus testaceus M,, Paragus. trianguliferus. Z. ‚ Der zweite Zweiflügler gehört der ebenso zahlreichen als schwierigen Gattung Cheilosia M. an. Am 12. Mai 1852 machten unser verehrter Herr Vicepräsident Ritter L: v. Heufler, Dr: A: Bach, Hr. .Custos-Adjunct @. Frauenfeld und ich, eine naturhistorische Excursion ‘nach den in botanischer und zoologischer Beziehung, ‚höchst reichen Bergwiesen, zwischen Kaltenleutgeben und Sulz. Dort ‚fand sich das Thierchen auf Caltha palustris L. schwebend. “Auffallend schimmerten die metallischen Flecken seines Hinterleibes im. Sonnenschein. Bei der wissenschaftlichen Untersuchung ergab sich, dass es eine neue, bis jetzt unbeschriebene Cheitlosia M. sei, die wir unter dem Namen Cheilosia ‘fasciata S Sch. et E. den Freunden der Dipterologie vorführen. Cheilosia faseiata Sch. u. E. ‚Schwarz, glänzend, Fühler dunkelbraun, Hinterleib mit drei hlei- glänzenden unterbrochenen Binden, Augen ‚behaart. Nigro aenea, antennis fuscis, abdomine fascis tribus inter- ruptis plumbeo nitentibus, oculis hirtis. Untergesicht glänzend schwarz, wenig: vorstehend, an den Sei- tenräudern weiss bestäubt. Höcker klein, Fühler klein, dunkelbraun, N drittes” Glied grau schimmernd,.’ Fühlerborste nackt. Stirne "schwarz mit deutlicheh Grübchen,, Augen dicht behaart, ' Rückehschild und Schildchen glänzend schwarz, Hinterleib schwarz, stahlblau glänzend, auf dem zweiten, dritten und vierten Ringe je eine breite unterbro- chene, 'bleiglänzende Binde, die aber in gewisser Richtung vorne schmal zusammenhängt, der fünfte Ring ganz bleiglänzend. Die Behaarung der Stirne, des Rückenschilds und Schilächen schwarz , des" Hinter- leibes 'gelblichgrau. Bauch bleifärbig mit blassen Einschnittem Füsse schwarz, 'Schenkelspitze und Schienenwurzel röthbraun: Flügel bräun- lich "mit starken braunen "Adern, und dunkelbräunem 'Rändmahle. ı weiss mit schwarzem Fleck auf dem‘ Knopfe!’ i dem Weibchen ‘ist die Stirne' breit, ‘schwarz , vorne mit einem ee und in‘ der Mitte mit'' einer nn Alles Uehrige wie’bei den Männchen. Dee 3Yya’, ri n Dieses niedliche 'Thierchen gehört in die Abtheilung der Discoloren und steht in naher Verwandtschait mit Cheilosia maculata Fall. und Cheilosia piyra Zeller in der „Isis“ von 1840. Von der ersterh unterscheidet sie sich 1. durch ganz dünkelbraune Fühler, (Chedlosia maculata Fall. hat das dritte Glied. 1, ziegelrölh) und 2. durch die behaarten Augen. Von Cheilosia pigra ‚Zeller, mit der sie die behaarlen® Augen und braunen Fühler gemein ‘hat, unterscheidet sie sich vorzüglich ‘durch’ ‚die Zeichnung des Hinterleibes. Zeller beschreibt sie als drei Paar von nieder- gedrückten weissen Haaren hervorgebrachten Möndchen,“deren hohle Seite nach vorne sieht. Er spricht zugleich die Vermuthung aus, dass, weil er nur: lauter, Weibchen fing, sieıdas Weibchen zu seiner Velutina, die Wetter- stedt»Eristalis gigantea nennt, sei, mit welcher unser Thierchen, . wolil auch nicht die kleinste Aehnlichkeit hat. y ) i Ausser den in Rossi’s’ Verzeichniss für Oesterreich “Aaufgeführfen Cheilosien haben’ wir in Oesterreich eingefangen Cheilosia alpina Zett'er, und zwar Dr. Schiner auf dem Schneeberg. Cheilosia Schmidtü(Eristalis. Schmidtiüi Zett.) Dr. Schiner und ich, ziemlich häufig im Frühling‘ auf Caltha palustris. Cheilosia Soror (Eristalis Soror Zetter),. ich bei Dorn- bach im Septemher. auf Pastinaca nicht. selten, und. in; , Gesellschaft von Cheilosia scutellata, mit. der sie ‚vielleicht, wegen der; gelben ‚Spitze, des Schildchens früher verwechselt wurde; von der sie aber ‚ohne Widerrede, durch den kleinern Unterkesichishöckbt‘, durch - die örössen, kreisrunden, rothgelben Fühler, und bei den Weibchen, durch die fehlende rothgelbe Makel - zu beiden Seiten des Untergesichtes, welche der C’heilosia scutellata so cha- racteristisch ist, sich unterscheidet. Eudlich Cheilosia Huviananag Meig. ich und Dr. Schiner. Ausserdem hat Dr. Schiner am Schneeberg: zwei, ich in der Dorn- bacher Gegend eine Species Cheilosia eingesammelt, die von den: bisher be- 99 a schriebenen,, Arten so abweichen, dass man-sie ohne argen Zwang im keine derselben ‚einreihen kann, und. mit;deren ‚Veröffentlichung: wir nur. zuwarten, um ‚durch. Einfangen mehrerer. Exemplare die Beständigkeit ihre Unterschiede zu ermitteln, ;und;sie prägnanter, darstellen, zu, können; Zuletzt. noch Einiges über-einen | Theil der ei einer kleinen Fliege aus der: SbihralnE der‘ Adalupberein "In den ersten sonnigen Märztagen brachte uns der unermüdete Natur- forscher Hr. Custos-Adjunct 6. Frauen feld eine kleine Fliege, die sich gesellig" in den, von Verwittertem "Mörtel entstandene Ritzen der. Stadtmauef sonhte. ' Wir erkannten an ihr sogleich die Gymnopa aenea M., und weil diese "niedliche” Fliege nicht allzuhäufig in unseren Sammlungen verireten war, so beschlossen wir, diese Keine Fliegencolonie zu besuchen. ‚Diese Thierchen sasseu dutzendweise ‚bei Sonnenschein in den Mauerritzen, und beim Anblick dieses Vö licchens, inusste sich Einem fast unwillkürlich der &e- dahke' aufdringen, dass ‚hier (die Möglichkeit gegeben sei, etwas von ihrer Lebelisweise zu erspähen. Diess traf denn auch zu, und nach einigen Be- suchen, machten ich ind Dr. Seh iner fast gleichzeitig folgende wirklich höchst interessänte Bemerkungen. == Diese Fliegen leben gesellig und ziem- lich näufie in den Ritzen alter Mauern, die viel, lockern Sand enthalten ; ; so wurden sie von uns Beiden im Stadtgraben an der Stadtmauer, von Dr. Schiner an der Stadtmauer zu Klosterneuburg, von mir ferner an den Gartenmauern von Währing, Weinhaus und der Türkenschanze und zwar immer in zahlreicher Menge beobachtet. Diese Thiere haben die Gewohnheit, sich Abends, und zwar noch vor Sonnenuntergang, oder ausnahmsweise unter Tags, wenn ihnen die Luft zu kalt streicht, oder die Sonne sich oft verdunkelt, vollständig in den lockern Sand einzugraben. Dieses Eingraben vollbringen sie mit erstaunlicher Schnelligkeit, und noch mehr mit bewunderungswürdiger Geschicklichkeit. Das Thierchen stellt sich ‚sehr schief, fast aufrecht mit den Spitzen des Hin- terleibes in den Sand, dieser wird mit den Hinterfüssen unter der Spitze des Hinterleibes emsig weggeräumt, damit die Spitze immer tiefer in den Sand dringen kann; so schiebt sie sich bis zum Rückenschild in den Sand. Nun beginnt, um sich ganz zu bedecken, ein erstaunungswürdiges Manöver. Das Thierchen fasst mit den Klauen der Vorderfüsse, wie der Mensch mit der Hand, gröbere Sandkörnchen, und wirft sie so lange über sich, bis der ganze Rückenschild dicht mit ihnen bedeckt ist, dann biegt sich das Thier- chen flach nieder, so dass nun die vom Rückenschild über den Kopf hervor- rollenden Steinchen es ganz bedecken. Einige Minuten sieht man noch durch die leise wellenförmige Bewegung des Sandes, dass sich das Thierchen noch - tiefer in den Sand schiebt, oder eine bequeme Lage zu erzielen sucht. Hier ruht es nun, bis nächsten Tages der warme Sonnenstrahl sie herauslockt. Stört man ein so vergrabenes Thierchen aber auf, so kömmt es ganz weiss bestäubt zu Tage, fliegt schnell von hinnen, und macht an einer ruhigen N* 100 Stelle dasselbe Manöver. So wie sie am Tage sich‘$esellig sonnen, 's0 ver- graben sie sich gesellig‘, und keine stört die ändere: ii ihrer Arbeit Dieses Vorgehen der Fliege brachte uns auf den "Gedanken, ob licht das Weibchen seine Eier in den Sand, ir dem es sich eingräht, leße} aber es gräbt sich auch das Männchensein, uiid einesspätereBeobächtungibelehrte uns eines Andern. Wir sahen nämlich; wie«sich ' die Weibchen‘ häufig -von' ihrer sonnigen Stellen, an die feuchte Erde und. naheliegenden Dünger, sich be- gaben,, sich mit Borborus- und Sepsis-Weibchen um die Plätze, stritten,, und an dem behaupteten oder tauglich gefundenen Platze, bei ganz ruhigem Körper die Hinterleibspitze gegen die betreffende Unterlage beweg sten, wie es Flie- genweibchen zu thun pflegen, wenn sie ‚ihre ‚Eier, absetzen. — auch. ist es der Analogie vieler anderer Fliegen nach viel natürlicher, dass, sie ‚ihre Eier in feuchte Erde und Dünger legen Wo die Maden sogleich ihre Nahrung finden ; ; kurz, wir waren nahe daran a die Fortpflanzungsweise, ‚dieser, Thiere zu erspähen, als der ungestüme Nachwinter mit seinem massenhaften, Schneefalle unseren Beobachtungen auf eine geraume Zeit ein Ziel. setzte, Ze” Sollte es unsern gemeinschaftlichen. und unausgesetzten Beobachtungen gelingen, etwas Weiteres zu erforschen , so ‚werden ‚wir nicht, säumen .; es, "zur Kenntniss ‚zu bringen, und mit dem Wunsche ‚es ‚haldigst zu. können, beende ich meinen heutigen Vortrag. VE PH: ARTR LEE! Beiträge bad an Zur, % Kenntniss der. Ameisen. Von Gustav, L. Mayr. Durch die zuvorkommende Güte des Herın Eu gen Ritter v. Sis- monda, Professor und Secretär der königl. Akademie, der, ‚Wisseuschaften zu Turin, bin ich in der angenehmen Lage , durch die Uebersendung der Ameisen des zoologischen Museums zu Turin einen Beitrag zur Kenntniss . der Ameisen R insbesondere von Piemont und Sardinien, ‚zu liefern. Im Jahre 1834 hat der leider zu früh,für die Wissenschaft verstorbene Herr Matthäus Losana, Pfarrer in Lombriasco in Piemont, in. den Me- morie della Reale Accademia delle Scienze di Torino Tomo XXXVII, pag. 307—333 unter dem Titel: „Saggio sopra le Formiche indigene dei Plesionte die geschlechtslosen Ameisen von Piemont beschrieben ,. auch mehrere neue Arten aufgestellt; ‚doch hat er bei den Beschreibungen noch die Latreille- sche undeutliche, Weitläufigkeit, angenommen, „Wo. z. B. die Nuancen der e Farbe mit einer grossen Genauigkeit angegeben werden, die eben bei den Ameisen einen so unter geordneten Charakter abgeben, doch die Sculptur, die Form der einzelnen Theile u. s. w. fast nicht berücksichtigt wird; so ist man -inmänchen Fällen nicht im Stande, die von ihm ‚beschriebene Art zu erkennen. Losana schrieb nämlich seine Arbeit och zü einer Zeit, wo Dr. Nylander, der Gründer der neueren’ Myrmecolögie, seitie ‘Arbeiten noch nicht veröffentlicht hatte. } Ich erlaube mir daher , eine Aufzählung der mir desaiaateh Apten mit Angabe des. Vaterlandes , so wie die Beschreibühgen der- neuen Arten folgen zu lassen. Es ist zu wundern, dass keine von Losana heu huftghtarkte Art unter - diesen gesendeten Ameisen sich befindet, so wie überhaupt Losana’s neue Arten keinem Myrmecologen in natura bekannt sind. Die Namen dieser neuen Arten sind: Formica merula, cuerulescens, quadrinotata; Myrmica gal- bula „ trinodis, teonina. Die hierzu gehörigen Abbilduhgen sind leider un- brauchbar. >’ - ’ 102 Ich kann es nicht unterlassen, dem Herrn Ritter v. Sismonda für seine so ausgezeichnete Zuvorkommenheit zu danken, indem er nicht bloss meinen Wunsch , die Ameisen des Turiner, königl» zoologischen Museums zu kennen, so schnell erfüllte, sondern er gewährte mir auch die Bitte, das Losana’sche Werk,‘welches durch deu Buchhandel nicht separat zu er- halten ist, mir zur Ansicht zu senden, dadurch, dass er mir den 37. Band der Abhandlungen der königl. Akademie der Wissenschaften zu Turin zur Ansicht sandte. Ebenso bin ich dem Herrn Prof. und Director Dr. Peter Doderlein in Modena zu grossem Danke für die Zusendung einer Ab- ' schrift des nachfolgend eitirken Aufsatzes von G as ara ich ‚ebenfalls nicht sepatat)erhällen konnte , verpflichtet. © @ 9 IPAE Ich erlaube mir also, nachfolgend die mir zur Bestimmung übersandten Ameisen, mit Angabe des Vaterlandes, anzuführen : - Mr Formica ligniperda Ltr. In Piemont. — marginata Ltr. In Piemont und in Sardinien. — : pubescens T. In Piemont und in Sardinien. — aethiops Ltr. In Piemoht und in Sardinien. er lateralis. oliv. In Sardinien und in Marseille. Durch die Untersu- chung der beideii Geschlechter und des Arbeiters hat ‚sich herausgestellt, dass Formica melanogaster Ltr. und Form. lateralis Oliv. ein und dieselbe Art sind, und daOlivi er (Encyclop. method. Hist. nat. tom. 6, "pay. 497) die Art: Form. later alis früher aufstellte als Latreille (Essai Sur Vhistoire näturelle des Fourmis' de la France pag. 171 als Formica bicolor und Histoire naturelle des Four- "mis pag. 171 als Form. melanogaster) , so ‚nehme ich 'er- P stere am. "Nachfolgend gebe ich die "ausführliche Beschrei- bung dieser Art, da der Arbeiter und das Weibchen nur, unvollkommen , das Männchen aber meines Wissens noch ? nicht beschriehen ist. x Formica sanguinea. L tr. Cdonzigtla, N yl. ). In, Piemant and in Sicilien. if — truncicola, Nyl. In Piemont; N af DR AIEOy ER — ,,‚fusca Ltr., (glebaria Ny.l. " In Piemont, u ' ; = fuliginosa Ltr. (fusca Först.). In Piemont. ‚—. , „pallescens Schenck. In Sardinien. DEE | —. umbrata. Nyl. In Piemont und in, ‚Sardinien. r os Su Tapinoma erraticum. Ltr. In Sardinien. Ponera eontracta. Ltr. in Piemont, Atta capitata. Ltr. In Sardinien , in Ligurien , in Diemast; — structor. L tr. In Sardinien und Piemont. ” mar SET Aphaenogaster sardous. Mayr. nov. gen. ‚et spec. In Sardinien. Die .Be- schreibung folgt. — senilis. Mayr. nov. sp. In Sardinien. Die Be reihen folgt. 103 Myrmica 'montanas Imhoff, In Piemont. Diese: Art ist in Dr: Tmhöff's und Labram’s ‚‚Insecten der Schweiz,‘ Basel 1838 auf- gestellt und in 'kurzen Umrissen nebst Ahbildung darge- stellt ; nachfolgend gebe ich die ausführliche Beschreibung. laevinodis, N yl. In Piemont. scabrinodis. N y.l.. In: Piemont. 19 .caespitum Ltr. (fuscula N y1.). In: Piemont und in Sardinien. unifasciata,s Ltr. In Piemont.: i i ‚Oecophthora subdentata. Mayr. (,‚Einige neue Ameisen“ in den Verhand- lungen des zoologisch-botanischen: Vereins:zu Wien, II. Bd., pag.143 von GusiavL. Mayr.) In: Piemout w.:in Sardinien. ‚Acrocoelia ‚Rediana. Leon Dufour.;,In Piemont,und in Sardinien. Ich habe in. dem oben citirten Aufsatze: „Einige neue Ameisen,‘ ‚die Gattung Acrocoelia aufgestellt und hierzu zwei Arten beschrieben. So sehr sich die; mir damals zur Untersuchung dargebotenen Exemplare der Acrocoelia ruficeps.im.aus Tirol und Venedig von denen der Acrocoelia Schmidt! m. aus Kraiun schon durch. den ersten Anblick unterschieden ;: so :bekam ich doch bald ein. Exemplar. von den. Herreu, Villa in Mailand, welches die Mitte zwischen beiden Arten hielt; nun aber erhielt ich. viele Exemplare aus verschiedenen Localitäten, wodurch ich zur Ueberzeugung. kam, dass die beiden aufgestellten Arten in eine Art zusammenzuzie- hen sind. Durch, die Güte. des Herrn Prof. Dr..Doder- ‚lein in Modena erhielt;:ich.den Aufsatz: „Memoria. per servire ‚alla. Storia naturale, di. alcuni ‚Imenotteri,‘‘ von Prof. Gene in dem physikalischen Theile; des 23. Ban- des der „‚Memoire della, Societa Italiana. delle Science,‘ 1542, wo Gene die ‚Beschreibung und. ausgezeichnete Biographie der Myrmica Rediana gibt, welche nach ihm in der 38. Tafel des Werkchens von Redi; (,„Experi- menta circa generationem insectorum.‘“ Amsterdam, 1686.) zuerst Leon, Dufour erkannt hat, und welchen er.als Autor anführt. Die Beschreibung Big Art stimmt mit. Je- ner der Acrocoelia ruficeps. m. überein, wesshalb ‚ich letztere, so wie die Acrocoelia Schmidti m. als Synonyme stelle, aber die Gattung Acrocoelia, die sich strenge von den andern abgrenzt,,„ beibehalte, Nun foigen die Beschreibungen, Formica lateralis. Oliv. Operaria: Sanguinea , nitida; ocul atque abdomen nigri, saepe frons ac pars thoracis castaneae; mandibulae breves, 5dentatae , leviter rugulosae, foveoßs irregularibus oblongis; elypeus quadratus ,„ coriarie ru- 104 gosus; antennae,, 12articulatae ; frons. ‚atgue oceiput coriarie rugosa setis ‚nonnulis: erectis; ocellis caret; thorazx, antice: latior „ metathorax a meso- thorace adstrictus, fere cubicus; syquama ‚crassa ,\quadrata, serie setorum margine superiöre. Long. PA — Ph lim 0 Roth, das Ende der Fühlergeissel, die Augen- und der Hinterleib schwarz, der Mittelleib, besonders hinten, und die Mitte der.Stirne öfters dunkelbraun, manchmal ist der ganze Mittelleib braun, so wie die Beine 'rofibraun. Der Kopf ist von verschiedener Grösse , oft viel breiter als der Mit- telleib , oft aber kaum breiter, vörne abgerundet, hinten abgestutzt, 'kaum ‚ausgerandet; dieMandibeln sind kurz 5zähnig , schwach gerunzelt mit klei- nen länglichen, unregelmässigen Grübchen ; der Clypeus viereckig, schwach gekielt, fein''lederartig'gerunzelt, der hintere Rand in der "Mitte schwach ausgerandet;' die Stirnlamellen schmal, aufgebogen'‘, nach vorne etwas con- vergirend ; die Fühler zwölfgliedrig ,„ mit 'kurzen anliegenden Härchen be- setzt; der Schaft überragt zurückgelegt bei jenen Individuen, die einen gros- sen Kopf.haben, den Hinterrand des Kopfes nur wenig, bei jenen aber mit ‚kleinem Kopfe überragt er weit den Hinterrand des Kopfes, er ist am Grunde schwach gebogen und an diesem etwas dünner; die fast fadenförmige Geis- sel ist etwas länger als der Schaft und besteht aus ziemlich gleichlangen Gliedern 5’ das Stirnfeld sehr fein, lederartig gerunzelt, glänzend, schwach, doch meist deutlich abgesetzt, dreieckig mit scharfen spitzigen Winkeln; die Stirn und der Scheitel schwach glänzend, fein lederartig gerunzelt mit we- nigen groben Puhicten und eben so vielen ‘langen, gelblichen, abstehenden Bor- sten’; eine' feine Stirnrinne zieht sich durch die Mitte der Stirn ; die Netzau- ‘gen Nach,'rundlich und kahl, die Nebenaugen fehlen; die Unterseite des Kopfes feiner lederartig gerunzelt, als die Oberseite, gläuzend. Das Pronotum ist, von oben gesehen, halbmondförmig, mit dem concavein Rande an das Mesonotum stossend, breiter als dieses, glänzend, | sehr fein lederartig gerunzelt, öfters mit wenigen ‘abstehenden gelblichen ‚langen Borstenhaaren; das Mesonotum schmäler als das Pronotum, aber etwas breiter als das Metanotum, von oben gesehen fast scheibenfürmig, die 'Scenlptur und Behaarung wie die des Pronotums; das Metanotum vom Mesonotum' tief abgeschnürt , fast würfelförmig, eben so hoch als das Me- sonotum, dessen Scheibe viereckig nach hinten sich erhebend, von vorne nach ‚hinten convex, von einer Seite zur andern plan, fein lederartig gerun- zelt, glänzend, der Basal- und abschüssige Theil bilden zusammen fast einen rechten Winkel, die hintern Ecken sind rechtwinklig , der hintere Rand des Basaltheiles schwach eingebogen. Die Seiten des Thorax regelmässig , theils längs-, theils schräg gestreift. »- Die Schuppe des . Stielchens senkrecht, ziemlich dick, fast viereckig, die oberen Winkel abgerundet, der obere Rand entweder gerade oder schwäch eingebogen mit einer Reihe von aufstehenden 'gelblichen lan- gen. Borsten. Der Hinterleib wenig grösser als der Kopf, hinten vetwas zuge- spitzt, sehr fein lederartig gerunzelt, glänzend, mit wenig Borstenhaaren besetzt, 105 BN Die Beine ziemlich: 'kurz', fein: lederartig. Serunzelt, mit feinen an- liegenden weisslichen Härchen ‚sparsam bekleidet. x Femin«a: Nigro-picen, caput exceptis fronte, gula et oculis nigris sanguineum, antennae pedesgue brunnei, articulationes pedum flavescentes, " pars mesothoracis saepe obscure sanguinea; caput coriarie rugosum , pilis longis erectis , mandibulae 5dentatae „ rugosae foveolis parvis, clypens quadrakus, antennae 12articulatae; thorax cylindricus subtilissime coriarie rugosus pilis nonnullis; sguama lata, crassa, quadrata , abdomen magnum pilis parcis; pedes pilis brevissimis parcis ; alae anteriores absque area discoidali, flavidae, nervis ochraceis. Long.:4 lin. Braunschwarz,, der Kopf, mit Ausnahme der schwärzlichen Stirne und Kehle und der schwärzen Augen blutroth , die Fühler und die Beine roth- braun, eine Stelle des Mesothorax öfters dunkelroth. ” Der Kopf wenig breiter als der Mittelleih „ hinten ahgestutzt. mit ab- gerundeten Ecken, sparsam mit langen abstehenden gelben Borsten besetzt, mit Ausnahme der Augen und Fühler ; die Mandibeln fünfzähnig, fein ge- runzelt mit kleinen Grübchen, aus denen die Borstenhaare entspringen ; der Clypeus viereckig, der hintere Rand etwas ausgebuchtet, lederartig gerun- zelt mit einem schwachen Kiele; die Stirnlamellen und die Fühler wie beim Arbeiter; die Stirn und der Scheitel lederartig gerunzelt; die Augen rundlich, ziemlich flach, unbehaart, die Nebenaugen klein; die Unterseite des Kopfes fein lederartig gerunzelt und glänzend, Der Thorax walzenförmig, oben mit wenigen Borsten,, das Pro-, Meso- und Metanotum sehr fein lederartig, gerunzelt., die Seiten des Metano- tum so, wie der Metathorax sehr fein runzelig gestreift; der Basaltheil des Me- tanotums etwas kürzer als der abschüssige Thei!, und geht in ietzteren ohne scharfe Grenze über. Die Schuppe ziemlich dick , viereckig, etwas breiter als hoch, die vordere Fläche schwach gewölbt, die hintere: plan , die oberen Ecken gut abgerundet , der obere Rand manchmal etwas. eingebuchtet, die. Ränder mit einzelnen langen Borsten besetzt. Der Hinterleib gross ,„ breiter als der Mittelleib und fast etwas länger, höchst fein quergerunzelt, mit Borstenhaaren sehr sparsam besetzt, Die Beine ziemlich kurz , mit sehr kurzen weisslichen Haaren, weit- läufig bekleidet. Die Flügel weissgelb , die Adern und das Randmal rütklichgelh, die Vorderilügel so ur wie der gauze Körper, deren Nervatur wie bei Formica tigniperda Ltr. und deren Verwandten, nämlich ohne Discoidalzelle. Mas: Aterrimus, nitidus, sparsissime pilosus , mandibulae , pais basalis funiculi antennarum pedesque picei, basis scapi, apex funiculi, articulationes pedum tarsique testacei; mandibulae uridentatae , antennae 13articulatae; caput subtile, notum thoracis, subtilissime rugosa ; pedes pilis nonnullis; alae absque area discoidali. Lony. 2'% lin. Ö 106 Tiefschwarz , glänzend , die Mandibeln, die Basalhälfte der Fühler- geissel und die Beine schwarzbraun, die Wurzel des Fühlerschaftes, die Spitze der Fühlergeissel und die Gelenke der Beine und die Tarsen gelbbraun. Der Kopf fast schmäler als der Mittelleib , fünfeckig mit zwei hin- teren stark abgerundeten „zwei seitlichen stark vorspringenden, aber abge- rundeten, durch die Netzaugen gebildeten Ecken, und einer vorderen, durch die zusammenstossenden Spitzen der ®berkiefer gebildeten. Ecke; die Man- dibeln sehr fein, aber tief und dicht lJängsgerunzelt, am Grunde schmal wer- dend, etwas über die Mitte breiter , und nehmen ‚sodann rasch an Breite ab und endigen in einen Zahn; nahe dem Innenrande ‚eines .der beiden Ober- kiefer befindet sich, an der untern Seite eine tiefe schmale Grube, in wel- che der Zahn. des gegenüberstehenden Oberkiefers hineinpasst (bei den mir vorliegenden Exemplaren ist der Zahu, des linken Oberkiefers in die Grube des rechten Oberkiefers eingesenkt); der Clypeus gewölbt, ohne Mittelkiel, slänzend, fein, lederartig gerunzelt; die Stirnlamellen sehr Schmal , aufge- bogen und convergirend nach vorne; die Fühler sind dreizehngliedrig, deren langer Schaft überragt zurückgelegt weit den Hinterrand des Kopfes, spar- sam mit langen weisslichen Haaren besetzt, die Geissel fadenförmig, bei- läufig um den vierten Theil länger als der Schaft, mit sehr feinen Härchen ziemlich dicht bekleidet, die einzelnen Glieder beinahe gleichlang und gleich- dick, eylindrisch, bloss das erste Geisselglied ist etwas länger uud vorne dicker; das Stirnfeld dreieckig, etwas undeutlich Abgegränzt, sehr fein ge- runzelt; die Stirne glänzend, fein gerunzelt; die Stirnriune zieht sich von dem Stirnfelde bis vor das mittlere Nebenauge und vertieft sich oft an die- sem Ende in ein längliches_Grübchen ; der Scheitel fein gerunzelt; die Netz- augen gross, seitlich stark vorspringend, stark kugelig _ sgewölbt, die Ne- benaugen gross, unmittelbar vor dem mittleren Nebenauge liegt ein queres Grübchen, welches mit dem vor ihm liegenden länglichen und kleinen Grüh- chen der Stirnrinne nicht zusammenhängt; der Hiuterrand des Kopfes ge- rundet; die Wangen und die Unterseite des Kopfes fein lederartig. gerun- zelt und stark glänzend. Y Der Mittelleib walzlich, oben abgeflacht, vorne abgerundet , hin- ten mit einer schiefen Ebene nach abwärts endigend; das Pronotum sehr kurz , mit einem oberen und unteren breiten Rande, sehr fein gerunzelt, glänzend ; das Mesonotum besonders vorne stark gewölbt, oben ahgeflacht, mit langen aufstehenden Haaren, glänzend, sehr fein gerunzelt; das Schild- chen durch einen queren Eindruck vom Mesonotum getrenit, ebenfalls sehr fein gerunzelt und glänzend 53 das Metanotum sehr fein gerunzelt, glänzend, mit einzelnen langen, aufrecht stehenden Haaren, ohne Höcker und ohne Zähne , der Basaltheil kürzer als der abschüssige Theil; ersterer geht ohne deutliche Gränze in letzteren über. Die Schuppe des Stielcheus glänzend, klein, dick , der obere Band abgerundet und mit einzelnen langen abstehenden Borstenhaaren. Der Hinterleib so breit wie der Mittelleib , vorne abgestutzt, hin- 107 ten in‘; eine ‚sehr stumpfe Spitze, ansgezogen ,„ vorne nach oben stark. ge- wölbt , welche Wölhung sich in einer schiefen' Ebene an der hinteren Spitze des Hinterleibes verliert ‚„ sparsam mit langen , gelblichweissen Haaren he- setzt , stark glänzend und höchst fein -quergerunzelt. Die Beine sehr fein gerunzelt und sehr sparsam mit- langen ahste- henden, weisslichen Borsten besetzt. x © Die Flügel weisslich durchscheinend, die Adern bräunlichgelb,, die Vertheilung derselben wie bei Formica ligniperda Ltr. und deren Verwand- ten, ohne Discoidalzelle. { Aphaenogaster. m. (ab agasıvos non nitidus et 0 yasns-spos venter.) Operaria et femina. Mandibulae basi angustae, antice tatae , margine inferiori anlice dentibus validis, postice haud perspicuis. Labrum subquadratum , fere duplo latius quam longum, margo ba- salis, transversus, marygines laterales cum incisura, anyuli anteriores ro- tundati, margo anterior in medio cum incisura magna , ia ut lobi utrin- que rotundati sint. ; Palpi mazillares quinque articulati, articulus primus cylindri- cus, duplo longior guam crassus, articulus secundus,, terlius et quartus longitudine primo aequales, basi angusti, apice paulo crassiores, arlicu- tus quintus dimidio longior quam quartus, angustus fusiformis. Palpi tabiales triarticulati, articulus primus subcylindricus, longior quam articulus primus palpi mazxilaris „ articulus secundus lon- gitudine primo aequalis, subcylindricus , basi paulo angustior, articulus tertius longitudine secundo aequalis,, fusiformis. Antennae 12articulatae, scapus longus, basi paulo arcuate flexus, Tuniculus subfiiformis , articuli inter se longitudine subaequales. Thorax, petiolus binodis et abdomen fere ut in Genere Atta. F, Aphaenogaster sardous. m. Operaria: Rubido-flava , pilosula, opaca; clypeus longitudina- titer rugosus; metanotum dentibus duobus acutis ; abdomen in parte supe- riore opacum , subtilissime transverse striatum. Long. 2°/«— 3. lin. . Röthlichgelb , der Innenrand , der Oberkiefer und die Augen schwarz, der Hinterleib auf seiner Oberseite in der Mitte öfters schwärzlich; der ganze Körper glanzlos, mit Ausnahme der Unterseite.des Kopfes und des Hinter- leibes und der Beine, mit langen weisslichen Haaren sparsam, der Hinter- leib reichlicher besetzt. Der Kopf länglich - eiförmig , fast doppelt so lang als breit , etwas hreiter-als der Mittelleib ; die ‚Oberkiefer ‚längsgerunzelt, am Innenraude mit o* 108 einer Borstenreihe, fünfzähnig , die‘ vorderen Zähne stark und gross, die hin- teren sehr undeutlich ausgeprägt; der Clypeus wenig 'gewölbt, stark längs- gerunzelt; die’Stirnlappen dick „ längsgestreifl etwas aufgebogen; die Füh- ler zwölfgliedrig, der Schaft'an der vorderen seite läugsgestreift, überragt zurückgelegt etwas den Hinterrand des Kopfes, nahe au der Wurzel schwach gebogen, die Geissel fast fadenförmig, nur gegen die Spitze etwas verdickt, deren ‚Glieder fast gleichlang „ heinahe doppelt so lang als. diek; das Stiru- feld, vertieft zwischen den Stirnlappen, ist längsgestreift, mit .querem Vor- der- und halbkreisförmig gekrümmten Hiuterrande; die Stirne gekörnt mit erhabenen Längsstreifen; die Stirprinne fehlt; der Scheitel, so wie die Stiru eekörnt mit erhabenen runzeligen Längsstreifen; die Netzaugen oval, klein, die Nebenaugen fehlen ; die Wangen gekörnt und längsgerunzeltz die Unter- seite des Kopfes gerunzeit und glänzend. u Das Pronotum ist in Verbindung mit der vorderen Hälfte des Me- sonotums halbkugelig, gekörnt; das Mesonotum etwas zusanmengezo- gen, schmäler als das Prenotum, gekörnt, hinten mit Längsrunzeln; das Metanotum mitzwei am Grunde dicken,sehr spitzigen Dornen, am Grunde und zwischen den Dornen quer-, vor den Dornen und an den Seilen lähgsgestreilt. Die zwei Knoten des Stielchens feingerunzelt, das erste Segment lang, gestielt. ' S Der Hinterleib auf der Oberseite sehr fein quergestreift, an der Unterseite glatt. ; Die Schenkel und Schienen ziemlich. Jang, punetirt- gerunzelt, glänzend; ., 2 Aphnenogaster senilis. m. Operaria: Atra, opaca, albide setulosa „ [uniculus antennarum, mandibulae, pedesque castanei; clypeus granulatus strüs ‚longitudinalibus, margine anteriore subemarginatus; metanotum ‚spinis duabus aculis; seg- mentum primum abdominis strüs longüudinalibus subtilissimis „ seymenta aitera laevia, nitida. Long. 3Yz lin. h Schwarz, die Oberkiefer , der Grund- und die Spitze des Fühlerschaf- tes, die Fühlergeissel und die Beine kastanienbraun,; der ganze Körper mit abstehenden langen, silberweissen, glänzeuden Borsten besetzt. Der Kopf ist glanzlos, mit Ausnahme der Fühlergeissel und. der Kehle, länglich-oval, fast doppelt so laug als breit, breiter als der Mittelleib; die Mandibeln breit, dreieckig, längsgestreift, am Innenrande mit einer Punct- reihe „ sechszähnig , die vorderen zähne stark , die hinteren undeutlich aus- geprägt; der Clypeus wenig gewölbt,in der Mitte des Vorderrändes schwach ausgerandet, stark ‚Tängsgestreift, zwischen den Streifen gekörnt; die Stirn- lappen erweitert, aufgebogen und längsgestreift; die Fühler zwölfglied- rig, deren Schaft an der vorderen Seite längsgestreift, überragt zurückge- legt etwas den Hinterrand des Kopfes, am Grunde schwach hogenfürmig ge- 109 krümmt , die Geissel‘ so lan& als der, Schaft ohne die. drei letzten! Glieder, fast fadenfürmig „ gegen die Spitze etwas dicker, die einzelnen"Glieder un- tereinander fast gleichlang, fast doppelt: so laug als dick; das Stirnfeld: ver- tieft, längsgestreift, zwischen den Streifen gekörnt, der Vorderrand ist quer, der Hiuterrand gebogen mit der Concavität nach vorne; die Stirne gekörnt mit Längsstreifen;‘ der Scheitel gekörnt mit einzelnen Längsrunzeln; die Netzaugen oval, klein, wenig gewölbt, die Wangen gekörnt und längsge- runzelt, die Kehle glänzend und gekörnt. Das Pronotum glanzlos, gekörnt, halbkugelförmig wie bei der vorigen Art; das Mesonotum glanzlos , etwas zusammengezogen , ge- körnt; das Metanotum mit zwei spitzen, mitlelmässig «langen Dornen, elanzlos, gekörnt, zwischen den Dornen quergestreift, unter den Dornen bis zur Einlenkung des Stielchens glänzend und glatt, an den Seiten, an der hinteren Hälfte längsgerunzelt. Die Knoten des Stielchens gekörnt-gerunzelt, der zweite Kno- ten mit Längsrunzeln. / Der Hinterleib kurz - eiförnig, das erste. Segment glanzlos mit sehr feinen und dichten Län gsstreifen, die anderen Segmente glatt und glänzend. Die Schenkel und Schienen glänzend, sehr fein netzaderig. Femina: Fusco-rubra, albide pilosula , opaca , mesonolum scutel- lumque obscuriora, tarsi dilutiores; clypeus granulatus ac longitudinaliter striatus; metanotum granulatum, transverse strialum , spinis duabus acu- tis. Long. eirciter 3°/ı lin. Braunroth , das Mesonotum und das Schildchen dunkler, die Tarsen lichter,, die Augen schwarz; der ganze Körper mit langen silberweissen, glänzenden, abstehenden Borsten besetzt. Der Kopf glanzlos, mit Ausnahme der Oberkiefer, der Fühlergeissel und der Kehle, länglich- oval, fast doppelt so lang ‘als breit, breiter als der Mittelleib ; die ‚Mandibeln breit, dreieckig , längsgestreift , beiläufig achtzähnig, die vorderen Zähne stark und deutlich, die hinteren klein und undeutlich ausgeprägt; der Ciypeus schwach gewölbt „ grob längsgestreift, zwischen den Streifen gekörnt-gerunzelt; die Stirnlamellen erweitert, aufge- bogen und längsgestreift; die Fühler zwölfgliedrig, deren’ Schaft an der Vor- derseite längsgestreift, überragt zurückgelegt fast den Hinterrand des Ko- pfes, nahe am Grunde) schwach bogenförmig gekrünmt,, die Geissel um die drei letzten Glieder länger als der Schaft, fast fadenförmig, gegen die Spitze eiwas dicker, die einzelnen Glieder unter einander ziemlich gleichlang , je- des fast doppelt so lang als dick; das Stirnfeld vertieft, längsgestreift , dreieckig mit abgerundeter Hinterecke, wie beim Arbeiter; die Stirn ge- körnt und längsgestreift, der Scheitel gekörnt mit erhabenen Längisrunzeln ; die Netzaugen oval, wenig gewölbt, die Nebenaugen kugelig, gelb; die Wangen der Länge nach gekörnt - gerunzelt, die Kehle gekörnt.. glänzend mit einigen Runzeln, Das Pronotum glanzlos, runzelig- gekörnt,:der Hinterrand glän- 110 zend, das Mesonotum glanzlos, stark gekörnt- gerunzelt, der . Vorder- rand glänzend , von der Mitte des Vorderrandes zieht eine seichte, mit feinen Längsstreifen versehene Furche gegen die Mitte der Scheibe des Mesonotums; das Schildchen glanzlos, stark gekörnt-gerunzelt; das Metanotum glanz- los „. gekörnt und quergestreift, an den Seiten längsgestreift, mit zwei spit- zen Dornen ; unter den Dornen ist das Metanotum .bis zur Einlenkung des Stielchens glatt und glänzend. Der erste Knoten des Stielchens gekörnt - gerunzelt. (Da das einzige flügellose Weibchen „welches ich zur Untersuchung hatte, kein zweites Stielchensegment und keinen Hinterleib mehr 'besass, kann ich diese nicht beschreiben.) Myrmiena montana. Imhoff. Operaria: Rubro-brunnea, flavide pilosula; antennae 12articu- latae , scapus basin versus arcuate flexus; caput , pro- et mesonptum lon- gitudinaliter striata disco excepto laevis pronoti; metanotum edentatum, transverse striatum, abdomen laeve. Long. 2; — 3 lin. Röthlichbraun, zuweilen röthlichgelb , der Innenrand der Mandibeln und die Augen schwarz , die Vorderseite des Kopfes und der Hinterleib, mit Ausualhme des Grundes und der Spitze, dunkler, oft dunkelbraun gefärbt; der ganze Körper mit langen, feinen, gelblichen Borstenhaaren bekleidet. Der Kopf oval, vorne zugespitzt, hinten abgestutzt, breiter als der Mittelleib; die Mandibeln gross, dreieckig mit meist 13 Zähnen, deren zwei an der Spitze. gross, die anderen klein, stumpf und undeutlich sind, die. vor- dere Seite der Mandibeln grob längsgestreift, nahe am Iunenrande‘glatt und slänzend; der Clypeus gewölbt, ohne Mittelkiel, grob längsgestreift, sehr scharf abgegränzt; die Stirnlamellen schmal; die Kühler zwölfgliedrig, deren Schaft nahe an der Wurzel fast rechtwinklig bogenförmig gekrümmt, (doch ‘nicht gebrochen); erreicht zurückgelegt den Hinterrand des Kopfes, die Geissel um ihre zwei letzten Glieder länger als der Schaft, das erste Geis- selglied fast so lang als die zwei folgenden zusammen, das zweite bis fünfte so lang als dick, das sechste Glied etwas grösser als das vorhergehende, fast so lang als das erste, und beinahe so hreit als lang; von den drei fol- genden jedes um ein Geringes grösser, das Endglied fast doppelt so lang als das vorletzte Glied und spindelförmig; das Stirnfeld ‚mit groben Längsstrei- fen durchzogen, zwischen diesen und besonders am Voorderrande glänzend; die Stirn und der Scheitel ziemlich grob längsgestreift, die Netzaugen flach, oval, an der Unterseite des Kopfes zieht sich vom Munde ‚bis zum Hinterhauptlo- che eine schwarze glänzende Furche , von welcher quere Streifen ausgehen, die bogenförmig zur Seitengegend hinaufziehen. Das Pronotum ziemlich fein längsgestreift, seine Scheibe glänzend und glatt; das Mesonotum vom Metanotum ziemlich stark abgeschnürt, quer- " gerunzelt, ohne Dornen, an deren Stelle kleine zahnartige Höcker; der Ba- 11 saltheil ist von vorne nach hinten. convex und etwas länger als der abschüs- sige Theil. N Das erste Segment des Stielchens mit einem verhältnissmäs- sig ziemlich langen Stiel, fein gerunzelt, An seiner Scheibe sehr fein gerun- zelt, glänzend, an seiner Unterseite vorne mit einem kleinen stumpfen Zahne, an heiden Seiten eine tiefe Längsfurche ; das zweite Segment ebenfalls sehr fein längsgerunzelt, seine Scheibe glatt, glänzend, beiderseits mit einer tiefen Längsfurche. Der -Hinterleib eiförmig, glatt und glänzend. Die Beine mittelmässig lang. Femina: Rubro- brunnea , flavide pilosula, pars anterior capitis, margo posterior mesondti ac scutelli et pars posterior segmentorum abdo- minis obscurae; antennae 12articulatae , scapus basin versus arcuate fle- zus; caput, mesonotumque longitudinaliter , pronotum ac metanotum trans- verse striatum, scutellum. et discus pronoti laeves ; alae subflavae , area cubitalis nervo recurrente ; abdomen: laeve. Long. 4Y4 — 5 lin. Röthlichbraun, bisweilen röthlichgelb , mit feinen, langen, gelblichen Borstenhaaren, der Innerand der Oberkiefer, die vordere Hälfte der Oberseite des Kopfes, der Hinterrand des Mesonotums und“des. Schildchens, so wie die- Einlenkungsstellen der Flügel am Mesonotum, die hintere obere Hälfte der Ahdominalsegmente, mit Ausnahme des Hinterraändes derselben schwärzlich, die Augen schwarz, Der Kopf wie beim Arbeiter: geformt. Die Mandibeln haben noch stumpfere Zähne, mit Ausnahme der zwei grossen Zähne an der Spitze, so zwar,dass der Innenrand, hbesenders hinten , eigentlieht ein bloss leicht ge- kerbter Schneiderand ist; der Clypeus, die Stirnlamellen,, die Fühler, das Stirnfeld, die Stirne mit der Stirnrinne, die wie beim Arbeiter gebildet, sehr flach und. oft undeutlich vom Stirnfelde zum vorderen Nebenauge zieht; die Netzaugen rundlich , schwach gewölbt, die Nebenaugen klein. Das Pronotum längsgestreift, in.der Mitte mit einer glatten glän- zenden; Stelle; das Mesonotum in der Mitte längsgestreift, an beiden Sei- ‚ten ziemlich glatt, glänzend; das Schildchen glatt und glänzend mit einzel- nen Puncten, beiderseits mit einigen Längsrunzeln5 das Metanmotum fein quergestreift, wie beim Arbeiter gebildet, nur ist der Basaltheil noch kürzer. Das Stielchen und der Hinterleib wie beim Arbeiter. Die Flügel blassgelb mit bräunlichgelben Adern und braunem Stigma, an.den Vorderflügeln ist die Cubitalzelle von hinten bis in ihre Mitte durch eine rücklaufende Längsader in zwei Abschnitte. fast getheilt, die Vorder- fügel sind so lang als der ganze Körper. Mas: Niger „ pilosus, mandibulae ,„ pars terminalis funieuli antennu- rum et articulationes pedum brunnene, maryo posterior segmentorum ab- dominis, basis antennarum, anus et tarsi testacei; caput fortiter stria- tum; mandibulae latae, trigonae, striatae dentibus inconspicuis exceptis duobus validis anticis; antennae A3urticulatae scapo brevissimo; Prono- / 112 tum rugose'striatum , 'mesonotum ruyosum' Tineis duabus antice divergenti- bus; metanotum edentatum ; alae flavidae, area Cubitalis nervo recwrrente. Long: 4; lindwr mönn tim red TaTN RR Schwarz, die Oberkiefer , die Eudhälfte der Fühlergeissel und die 'Ge- lenke der Beine rothbraun , der Hinterrand der Abdominalsegmente röthlich, die Wurzel .der Fühler, die Spitze des Hinterleibes und die Tarsen röthlich- gelb ; der ganze Körper mit langen gelben Borstenhaaren reichlich besetzt. Der Kopf wenig breiter als der Mittelleib, fast fünfeckig mit stark abgerundeten Hinterecken; die Mandibeln gross, dreieckig, gestreift, nahe am Innenrande mit einer Punctreihe, schwach glänzend, der Innenrand mit vorne etwas ‚grösseren , hinten nere Thiere tödtliches) Gift“ beizubriugen,. werden sie fortwährend ver- folgt und vernichtet. Und wie soll es einem Volke anders ergehen , das mit sich selbst in ewiger Fehde lebt, bei dem keine friedliche Ehe herrscht, bei dem der Bruder den Bruder , das Weib den Mann verzehrt, zum Danke für eine wohlgemeinte Liehkosung? Freilich bedenken Diejenigen, welche im heiligen Eifer gegen ein solches Gezücht- ankämpfen, nicht dass diese Räu- ber so manchen Feind aus dem Wege räumen. Ganz andere Gesinnungen ‚müssen rege werden gegen jenes Heer, wenn man ihr. Thun und Lassen ge- nauer beobachtet, und ihre grosse Kunstfertigkeit und Genauigkeit im Ge- spinnste, ihren wunderbaren Instinct, der sie zu Handlungen bestimmt, die der Mensch nur durch Ueberlegung combinirt, Oder etwa nicht, wenn eine - Spinne, um zwischen zwei entfernten Gegenständen ein Seil zu spannen, woran ihr Gewebe hängen soll, sich die Flügel dadurch zu ersetzen weiss, dass sie einen zarten Flocken Wolle spinnt, denselben auf ihren Rücken gibt, und sich so von der Luft tragen lässt ? Ich entschloss mich, mit diesen so interessanten Thieren Freundschaft zu schliessen, indem mich die einla- dende Güte des Herrn Directors Kollar, welcher jedem Freunde der Wis- senschaft die herrlichen Sammlungen des k, k, zoologischen Hofcabinetes zur vollen Verfügung überlässt, dazu aufmunterte. Die Spinnensammlung,.an der schon Herr Doleschal so viel arbeitete, ist unerschöpflich und nähme p* 116 selbst ein Leben für sich in Anspruch. Ich nalım mir gegenwärtig zum ge- naueren Studium das kleine Genus Dysdera heraus , und übergebe hier dem ° Vereine eine kleine Arbeit darüber. Die Grundlage derselben ist Walke- - near’s Naturgeschichte der ungeflügelten Insecten aus den „Suites a Buf- fon ,“ welche das einzige allgemeine systematische Werk über Spinnen ist, sich durch grosse Genauigkeit auszeichnet, und noch den Vortheil bietet, dass sein Schöpfer ’ein sehr emsiger Beobachter war. Es fanden sich in der Sammlung zwei neue Species vor. Um aus diesen und den übrigen. Beobach- tungen ein zusammenhängendes Ganzes zu bilden, konnte ich nicht anders, als das Mangelnde durch die Beobachtungen Anderer ergänzen. Zu diesem Zwecke nahm ich Koch’s Arbeiten, die nicht systemalisch zusammenge- stellt sind, so wie jene von Blackwell, die sich des Lobes grosser Ge- nauigkeit erfreuen dürfen, zu dn Walken ear'schen,. von denen ohnehin keine Uebersetzung besteht. Gleich nach der Charakteristik des Geschlechtes . folgt die Eintheiluug Walkeneaär’s, weil ich eine andere Ordnung beob- achte. Die Arten folgen hier auf einander, wie ibr Rückenschild an Länge » ab-, und an Wölbung zunimmt. Eine Ausnahme davon macht Dysdera Hom- bergi, die vermöge ihres langen und flachen Rückenschildes an der Spitze ste- hen sollte. Da aber Dysdera erythrina die gemeinste, und in der Sammlung des Cabinefes in solcher Menge vorhanden ist, dass ich dadurch in den Stand gesetzt war, alle möglichen Uebergänge daran zu beobachten, und desshalb eine eigene Beschreibung derselben beifügte, so stellte ich sie auch voraus. Genus Dysdera. Sechs Augen vorne am Rückenschilde. » - Die Sehaxe der zwei vordern, die meist etwas grösser und mehr oder weniger von einander entfernt sind, ist nach vorne gerichtet und nur wenig seitwärts, die der zwei mittleren Augen der hinteren Reihe nach hinten- oben, und jene der zwei äussern dieser Reihe uach aussen - oben - hinten. Die Farbe der Augen ist mehr weniger blond. Lippe wenigstens um etwas länger als breit. Kauplatten (untere Kinnladen , mächoires) an der Basis verdickt, über der Verdickung entspringen die Palpen. Vier Lungenöffnuungen an beiden Seiten. Die zwei vorderen und das hintere Paar Füsse ziemlich gleich lang, das andere bedeutend kürzer. Der Bulbus (das männliche Zeugungsorgan) ist auf der Untezseite des letzten Palpengliedes mittelst eines Stieles befestiget. Schliessen sich in einem länglichen weissen Sack ein oder in seidene Röhren unter Steinen oder in Mauerlöchern, Walkenear theilt in den „Suites a Buffon“ (Ins. apteres, Band I, und im Anhange des Bandes U. u. VI) dieses Genus ein, wie folgt: u 117 l. Fam. Agonae (Les Agones). Augen der vorderen Reihe grösser: Lippe an der Spitze ausgerandet. Kauplatten divergirend, am Ende spitz. Kieferfühler (mandibules) wach vorne gerichtet. Dysdera erythrina crocata lata ” ” ll. Fam. Agorae (Les Agores). Die Augen der vorderen Reihe sehr gross. Kauplatien an ihrem Ende abgerundet, die innern Seiten parallel und nicht divergirend. Kieferfühler senkrecht. 1. Race. Maximae (Les Grandes). Lippe am Ende ausgerandet. Dysdera solers. 2. Race. Minimae (Les Petites). Lippe an der Spitze gerade abgestutzt oder zugerundet. Dysdera Hombergü » lepida. Ill. Fam- Ariadnae (Zes Ariadnes). Die mittleren Augen der hinteren Reihe grösser. Kauplatten am äussern Ende abgerundet, innere Seiten parallel und nicht divergirend, Kieferfühler senkrecht- Dysdera insidiatrix. IV. Fam. Albionidae (ATGenoides). Dysdera pulchra, Dysdera erythrina 6. l Rückenschild gross, etwas länger als breit, hinter der Mitte am brei- testen. Der vordere Theil (Kopf) ist schmäler, seitlich gewölbt und zieht sich nach und nach rückwärts , indem er in die niedriger gelegene und flache Verbreitung übergeht, welche ungefähr im vorderen Vier-Theile entspringt (An dieser Uebergangsstelle liegt ein mehr weniger ausgesprochenes Längsgrüb- chen). Hinterleib ist entweder kleiner als der Rückenschild,, oder auch viel grösser, länglich-oval bis fast walzenförmig. Die zwei vorderen Fusspaare sind in der Regel stärker als die hinteren. Die Färbung wechselt ungemein. Bei dunklern Individuen ist das Kopf- bruststück kastanienbraun,, bei helleren röthlichbraun , zimmtroth,- selbst bis 118 ins Röthlichgelbe, Orange und Gelbe (bei zarten jungen Individuen vorzüglich)» Die Füsse und Palpen sind immer heller als das Kopfbrustslück, und den Ab- stufungen desselben meist entsprechend , d; h. bei kastanienbraunem Cepha- lothorax bräunlichroth bis roth (Sicilien sogar gelblich), bei helleren immer heller, bis ins Gelbliche. Unter den Palpen und Füssen selbst besteht in der Regel von vorne nach hinten eine ähnliche Abnahme der Dunkelheit, so dass die Palpen, obwohl etwas heller als der Cephalothorax, doch dunkler sind als die hinter ihnen folgenden Füsse, und von diesen die hintern wieder heller als die vordern, obwohl dieses nicht immer gleich auffallend ist, und oft Palpen und Füsse in gleichmässiger Färbung erscheinen. Die Kauplatten sind hier und an der Spitze heller, die parallele oder nicht parallele Stellung der inneren Seiten zufällig, Lippe zweimal so lang als breit, von den Kauplatten überragt. Die Färbung des Hinterleibes ist grau, graulichgelb, und steht mit der helleren oder dunkleren Färbung des Vorderleibes in keinem Verhältnisse. Kieferfühler walzenförmig, hier und da nach innen kantig, nach vorne sich verschmälernd, stehen entweder fast‘ senkrecht (dann sind sie Kürzer) oder mehr weniger nach vorne, bis horizontal (je nach ihrer Länge, ‚welche 1/ der Länge des Rückenschildes erreichen kann). Es sind aber auch die Hauptmerkmahle variabel. Der bei vielen sehr flache Rückenschild erreicht eine bedeutendere Wölbung, indem der vom Kopfe aus sich nach hinten ziehende Theil höher und breiter wird,‘ sich’mehr rück- wärts verlängert, so dass der Contrast mit dem seitlichen flügelförmigen flächeren Theile verschwindet. Oder es wird dieser Kopftheil vorne breiter, die zwei vorderen Augen rücken weiter auseinander,; so: wie die Kieferta- ster, die sich in demselben Maase verdicken. raN Es ist schwer , zwischen diesen Uebergängen eine Gränze aufzufinden, und es dürften viele als eigene Species beschriebene Dysderen nur Glieder aus der Reihe von D. erythrina sein. Von ihrer Lebensweise sagt Walke- near: Sie geht herum, man findet sie vom Mai bis November. Unerschro- cken wild, fällt sie oft andere Spinnen an. Sie schliesst sich unter Steinen in Seidensäcken ein.. Ein vorzüglicher Ameisenfeind, baut sie ihr Nest sogar ins Innere der Ameisenhaufen , wo sie ihr Sack, in welchen sie auch ihre Jungen absetzt, hinreichend schützt. Vorkommen. Im k. k. zoologischen Hofnaturalienkabinete befinden sich deren’ von Wien, Sicilien, Toscana, Tauria . (Krimm),, Spanien, Syr- mien,, Ragusa, Cypern, Schiras (Persien). — Afrika (Walkenear). Nach Blackwell gefunden unter Steinen in den mittleren Theilen der Stadt Manchester, zu Cambrigde , Oxford und an der Südküste am Seeufer. \ Synonymie. D. erythr. Walkenear. Hist. nat. des. Ins. apt.t. TI. p. 261; Tabl. des Araneides Pi. 5. Fig. 49. — 50.; Araneides de France, dans la Fauna frangaise p. 185.— Blackwell Linn. Trans. vol. XIX. p. 128. — Koch, die Arachniden , Bd. V, p. 76, Taf. 165, Fig. 389. 5 — Koch, Uebersicht des Arachnidensystems, 1. Hft., p. 20; Hahn, die Arachniden, 119 Bd. I, p. 7, Taf. I, Fig. 3? Latr. Gen, Crust. et Insect. t.-I, pay. 90; Dufour , Observ. sur quelques Arachnides ; Bruxelles 1820, Pi. 73. Walkenear gibt in seinem Anhange noch zur Synon. D. rubi- cunda Koch, in Hahn’s Arachn., Bd, 5, p. 79, Taf. 165, Fig. 390 5 391 @ indem er sagt: „Ich habe öfters an ein und demselben Orte zur nämlichen Jahreszeit die Varietäten gefunden, aus denen Koch Species macht. Blackwell anerkennt sie aber als besondere Species, indem er in The Annales and Mayazine of natural history vol. 10, 2 series Nr. 58, p. 250 bei den Dysderiden sagt: Das einzige Individuum dieser Species „ das ich sah, war ein erwachsenes Männchen aus einer Spinnensammlung, die mir C. Babington von Cambrigde schickte. Herr Walkenear' hat ge- wiss einen Missgriff gethan, wenn er annimmt, .dass D. rubic.- nur ‚eine Varietät von D. eryihr, ist, da gut markirte Unterschiede in .der Structur der Paipen des Männchens ihre Verschiedenheit darthun. Koch setzt zum Hauptcharakter die Färbung, was, wie aus D. erythr: zu ersehen, durchaus unwichtig ist. Die Form des. Bulbus ist bei derseihben Species verschieden, wie D. punctata ein Beispiel liefern wird. Es ist kein Hinderniss, sie zu D. erythr. zu stellen, sonst wäre man genöthigt, beinahe aus jeder Spinne eine Species zu machen, da doch nur vorzüglich Verschie- denheit der Lebensweise oder auffallende Verschiedenheit der Form in allen Theilen, die sich nicht durch Uebergänge an- andere reiht, dazu berechtigen. er Vorderleib des Weibchens ist nach seiner Abbildung viel dunkler als jener des Männchens,. so wie gewölbter ; in der Beschreibung aber heisst es, dass beide in Gestalt und Färbung gleich sind. 8 Im Frühjahre bis in den Monat Juni findet man Männer mit vollkom- men entwickelten Genitalien. In diesem Monate verlässt das Weib selten ihr zart gesponnenes enges Säckchen; gewöhnlich findet man sie alsdann in die- sem ihre Eierchen bewachend. Vaterland. Deutschland. In der Gegend von Regensburg ‚unter Stei- nen in Keldern und Wäldern ziemlich häufig; auch in Böhmen keine Sel- tenheit. . ; | B Dysdera.crocate Koch in Hahn: die Araächniden, Bd. V, Taf: ELXV, Fig. 392 5 3%’ — 4" 393 9.394 Q@ var. — 4" — 31%”. „Vvorderleib und Beine mennigroth, Hinterleib ocherbengelb, fein bräun- lich gefleckt; die zwei vorderen Augen kaum um ihre Breite von einander entfernt.“ j | Dennoch würde sie nichts von D. erythr. ausschliessen, und Koch sagt selbst, dass es eine mit D. erytihr. nahe verwandte: Art sei, iindemndie Stellung der Augen ziemlich wie bei jener ist, doch die beiden vorderen einander mehr genähert sind. Ferner gibt er einen sehr kleinlichen Unter- schied an, der alle möglichen Uebergänge hat, nämlich: dass der Augenhü- gel hinten unmerklich in die Kopffläche übergeht, indem er bei D. erythr. durch einen deutlichen Quereindruck und schärferen Absatz vou der Kopffiäche geschieden und überhaupt höher ist. — Der Kopf soll bei ihr hinten mehr er- ‚120 weitert und der Brustrücken (Rückeuschild) gewölbter sein als beiD. erythr. (lauter Uebergangsformen). — Ein einziger Umstand spricht gegen D, erythr., d. i. der feine schwarze Saum an den Seitenkanten des Cephalothorax. Von unbedeutenderem Einflusse dürften dıe bräunlichen ungleichen Fleckchen auf der Oberseite ‘des Hinterleibes sein, die, wie Koch sagt, nur schwach zu sehen sind, also offenbar nicht so stark, wie in seiner Abbildung. Er bekam seine Spinnen schon im Weingeiste, der Aehuliches zum Vorscheine bringt. Unter diesen sollen sich zwei Weiber mit grösseren, ziemlich aufgetriebenem und ungeflecktem Hinterleibe befunden haben. Auf‘ der Halbinsel Morea nicht: selten. Als Anmerkung fügt Koch bei: sehr wahrscheinlich gehört Aranea rufipes Fab. Ent. hyst. LI. p. 426 als Synon. hierher, wenigstens eher als zu D. erythr. Diese ist aus Marokko. Walkenear nimmt D. crocata als selbstständige Species in seiner ersten Familie auf. Dysdera Homberg. Gehört eigentlich’'nach der Ordnung, wie ich sie hier befolgen möchte (nämlich die mit flachem und verhältnissmässig langem Rückenschilde vor- aus, die mit gewölbtem, verhältnissmässig kürzerem Rückenschilde zuletzt), vor D, erythr. Da aber letztere die häufigste ist, und aus ihrer genaueren Beschreibung der ganze Plan dieser Monographie ensichklieh wird, so nahm ich sie voran. Synon. Dysdera PERL Homb. Scopoli Entomol. Carniolica pag. 403 .n. 419 D. Homb»«- Walk. Hist. Nat. des Ins. apt. t. 1 p. 263, Araneides de France p. 186 —192; Blackwell Linn. Trans. vol. XIX, p.: 129. —Koch, die Arachniden, Bd. X, p. 95, Taf. 351, Fig. 819 5, 820 ©. D. Latreitüüi Blackwell, London and Edinb. Phil, Mag. Third. se- ries, vol. 1, pag. 190. D. parvula Dufour, Annales des sciences physiques t. 5, p. 40; Ibidem Annales, des sciences naturelles 1831, t. 22, p. 370 Pi. 11, Fig. 4 (Walkenear). D. gracilis Wider (Blackwell), Reuss (Walkenear) Museum tenkenbergianum, Bd. I, p. 200, Tef. 14, Fig. 1.u,b,c Ich beschreibe hier. zuerst zwei Exemplare 5 u. @ des k. k. z00lo- gischen Cabinetes, die vom Schneeberge sind. Sehr- schlank, dünn, kaum 3” lang. Cephalothorax verhältnissmässig noch länger als bei D. erythr. nicht ganz gerundet, fast flaschenförmig, ach, kastanienbraun „ matt, die zwei vorderen Augen sehr gross und nalıe bei- sammen. Küsse sehr lang und zart, breit, röthlichgelb und braun geriugelt. Kieferfühler schief nach vorne, lang, ganz walzenförmig. Lippe bei dreimal so hoch als breit, Kauplatten dieselben überragend, sehr schlank, an der Spitze abgerundet. Brustblatt gross. Beim Männchen hat der Rückenschild ringsum einen zurückgeschla- genen Randsaum. Hinterleib sehr Jang, dünn (an vorliegenden Exemplaren eingeschrumpfi), Walkenear gibt ihn cylindrisch an, oben kastanien- 121 braun, unten röthlich. Das © ist nach ihm 2’4’”’, das 5 2””, die Palpen des letzteren röthlich, das vorletzte Glied sehr verlängert. Koch charakterisirt sie so: Vorder- und Hinterleib dunkelbraun, letzterer an der Wurzel und an der Spitze gelb. Taster und Beine gelb, mit braunen Schenkelun und Schien- beinen, erstere an der Wurzel, letztere an der Spitze ins Gelbe übergehend. Länge 5 2%”, 9 2344”. Lebensweise. Koch fand sie in Wäldern unter Steinen im feuch- ten. Moose. Nach Walkenear unter Steinen , wo sie einen kleinen Sack spinnt: Er gibt auch D. punctata Koch hierher , aber sehr mit Unrecht. Nach Blackwell'(Annales of nat, hist. 2 ser. Bd. 10, Nr. 58) in Spalten von: Felsen und Mauern, auf der Unterseite von Flechten, die an Bäumen wachsen. Paarung im Mai. Das Weibchen hüllt sich dann in eine lockere ovale Zelle von weicher Seide, an deren Aussenseite Sand und kleine Stückchen verhärteter Erde etc. hängen. In diese Zelle legt sie zwischen 20 und 30 runde Eier von blassnelkenbrauner Farbe, die nicht an einander kleben. Vorkommen»: Schneeberg, Krain, Frankreich, Spanien. Nach Black well häufig in den waldigen Districten von Deihig- shire, Caernarvonshire und Lancashire, ferner Berwikshire. Dysdera lepida (Koch). N Walkenear sagt, diese Species ist vielleicht nur eine Varietät der W)ysdera Homb., aber die bedeutenden Unterschiede bewegen mich, sie als eigene Species aufzunehmen. 5 214”, 2 11%”. Hinterleib röthlichgelb , blass ; kleine, krumme , breite röthliche, ge- neigte und paraHele Züge (traites) an den Seiten des Rückens und im Längs- bandin der gelben Mitte. Rückenschild graulich, Füsse blass. Koocch’s Beschreibung ist etwas verschieden : Vorderleib dunkel rost- braun, mit etwas flachem Brustrücken; Hinterleib bleich ‚ochergelb , gelb- bräunlich und undeutlich gefleckt und mit 'weisslichem Seidenschimmer. Ta- ster und Beine rostgelb, die zwei Endpaare heller. Kopf ziemlich lang, mit dem Rücken sich etwas weit über den Brust- rücken erstreckend , nicht besonders hoch und rund, gegen die Seiten zu ab- gedacht, glänzender als der Brustrücken , dieser ist gewölht, ziemlich flach, mit etwas breiten Seiteneindrücken. Augen gedrängt beisammen, die vorderen gross. Fresszangen lang, etwas geschwungen mit schwachem, ziemlich kur- zen Stachel. Hinterleib etwas breiter und kürzer als bei andern Arten. Es scheint diese Species wirklich zu D. Homb. zu gehören, indem die Verschiedenheiten Variationen sind, wie sie bei D. erythr. auch vorkommen. Synon. Koch in Hahn's Arachn., Bd. 5, pag. 85, Taf. CLXVII, Fi- gur 397 5, 2%”. Er keunt nur das Männchen (Monat Juli). Carlsbad in Böhmen unter Steinen in den dortigen Bergabhängen. Walkenear citirt noch: D. scataris Herrich-Schäffer 134, 23 — unter Steinen in der Umgehung von Ratisbonne, V 122 Dysdera longirostris. Rückenschild fast oval (nur vorne etwas gerade abgestutzt‘, nicht gar stark, aber gleichmässig gewölbt,, kastanienbraun. Kieferfühler so: lang oder fast so laug als der Rückenschild, die Zähne eben so lang oder länger. Far- benverhältniss wie bei D. er ythr.—Q u. 54”. Rückenschild im Verhältnisse zu dem der D. erythr. kleiner, schmäler und länger, gleichmässig, aber nicht gar stark gewölbt, besonders vorne an den Augen nicht so hoch, wie die frühern. In. der Mitte der Länge noch eine zarte Furche, seitlich und hinten einige Eindrücke. Vorne an der An- satzstelle der: Kieferfühler nicht wulstig,. wie andere Species. Die vordern zwei Augen ziemlich weit entfernt. Die Kauplatten: vorne innen behaart, wie. bei den andern Arten, nicht um die Hälfte über die Lippen vorragend. Lippe etwas. breiter, nicht um'die Hälfte länger als breit. Füsse zarter als bei D. erythr., heller als der Cephalothorax , die vordern nicht dicker. Vorne am Bauche an den Lungenöffnungen glänzende, starke, braune Hornplättchen, Hinterleib grau, graulichgelb, zweimal so Jang und noch länger als der Ce- phalothorax, und oval walzenförmig, oder so gross wie der Cephalothorax und noch kleiner. Im k. k. zoologischen Cabinet befinden sich deren viele aus der Krimm (Tauria). Ich glaube nun hierher setzen zu müssen: Dysdera Tata 6". Folgendes ist die Ucbersetzung Walkenear's: „Bückenschild breit, sehr gewölbt, carmoisinroth,, Hinterleib oval, kurz, graulichschwarz. | Reuss zoologische Miscellen im Museum Senkenbergianum t. I, p. 201. Savygni. Description del’Eyypte Pi. 5, Fig. 3 des Arachnides— Dys- dera erythrina Audouin, dans les Arachnides d’Egypte pag. 154. Alte Welt. Afrika. Egypten. N Sie unterscheidet sich von D. erythr. nur durch einen, um 4 kürze- res Rückenschild und einen kürzeren behaarteren Hinterleib. Herr Reuss machte die Beschreibung nach einem Individuum , das Herr Rüppel aus Egypten brachte. In der Deutung der Abbildung des Werkes über Egypten verwechselte man sie mit D, Erythr. Ich vermuthe, dass sie sich auch in Frankreich. findet, und dass dieses die Species ist, die in Ameisenhaufen vorkommt.“ \ Es ist nun die Frage, ob diese D. lata zu D. erythr. gehöre, oder die breiten D. erythrina hierher? Dysdera solers 5”. Uebersetzung Walkenear's: „Rückenschild glatt, länglich, sehr gewölbt, rauh, roth; Brust glatt, röthlich, mit Erhabenheiten an der Ausgangsstelle der Füsse (was bei allen mehr oder weniger der Fall. ist). Lippe oval, sehr stark ausgerandet, am _ Ende braunroth und schwarz. — Kauplatten blass; Hinterleib länglich oval, 123 eylindrisch, blassgelblich, Kieferfühler braunröthlich. Augen braunroth, die seitlichen sehr genähert. Neue Welt: Nord-Amerika. Carthagena. Die Kauplatten waren wenigstens bei einem der zwei Individuen, die ‚ich sah, ein wenig convergirend.‘* Dysdera Hollari 4" — 5”, Rückenschild breit, gewölbt, verhältnissmässig kurz, Unterschied zwischen Kopf und seitlichem Rückentheile gering. Kieferfühler au der Ba- sis dick, aber von hier an gleich plötzlich nach oben innen abnehmend, und so ausgeschweift und innen concav werdend, mit einer Kante. Lippe ziemlich breit, nicht zweimal so lang als breit, vorne ausge- randet, Füsse stark, besonders die vordern zwei Paare. Kauplatten und Pal- pen ‚bedeutend heller als der kastanienbraune Cephalotlıorax. ‚Hinterleib wie bei D. erythr. Die vorderen Augen kaum um ihre Breite von einander entfernt. Cattaro in Dalmatien. Eine D. erythr. aus Toscana zeigt an ihren Kieferfühlern einen Ueber- sang in diese Art. Diese Spinne (im k. k. Hof-Naturalienkabinete) nähert sich durch den gewölbteren kürzeren Rückenschild der folgenden Species. - Dysdera punetlata. Kochin Hahn’s Arachn., Bd. 5, p. 84, Tab. CLXVII, Fig. 395 5 314",399Q 4'%5”’”(Walkenear und Blackwell geben diese zu D.Homb.). Rückenschild stark gewölbt, fast halbkugelförmig , kastanienbraün, stark vertieft punctirt“ 4” —5". Aus was für einem Grunde Walkenear (im Anhange des 2. Ban- des) und Blackwell diese Species zu D. Homb. gegeben, ist unbekannt; jedenfalls steht sie als die begränzteste Species dieses Geschlechtes da. Der sewölbte kurze Rückenschild unterscheidet sich hinlänglich davon, noch viel mehr aber die so deutlich ausgesprochene Punctirung des Cephalothorax, welche jeder andern Art fehlt. Füsse heller als das Kopfbruststück, schwä- cher und kürzer gegliedert als jene der D. erythr. Hinterleib dieser gleich (graulichgelb). — Koch gibt als Hauptmerkmal an, dass der Hinterleib röthlichbraun gefleckt ist, was aber bei keinem mir zu Gebote stehenden Exemplaren zu beobachten war. Vorne am Rücken des Hinterleibes befindet ‚sich ein weisser Längsstrich (bei einem Exemplare war er vorhanden), hinten über den Spinnwarzen ein weisslicher Fleck. An den Lungenöffnungen ‘ braune , glänzende Hornplättchen. Die vordern Augen merklich grösser. - Koch’s Species ist aus Näauplia in Griechenland. Corfu (k. k. Hof-Naturalienkabinet). Rückenschild kurz - eiför- mig, von allen am stärksten gewölbt und punctirt, ohne Grübchen, Die Schildchen an den Lungenöffnungen schnüren den Bauch ein. Sie ist die dunkelste, 5 — Italien (k. k. Naturalienkabinet). Auch sehr stark gewölbt , aber vorne etwas schmäler, der Eiform nicht mehr so nahe. Das 0* 124 männliche Zeugungsglied seitlich «mit einem Haken und einer braunen Spirale. Die Einschnürung durch die Horn- plättchen schwächer. Dalmatien (k. k. Hof-Naturalienkabinet). Hinterleib sehr‘ gross, vorne oben ein schwacher weisser Streifen; Rückenschild, besonders vorne, sehr hoch, Kopf ein wenig'von den Sei- ten abgeschieden, die vordern Füsse stärker ‚als die hin- tern Paare „alle kürzer als gewöhnlich bei D. erylhr., Hiu- terleib grau. 5”. \ Umgebung von Wien (Sammlung ee zoologisch - botanischen Vereines. Von Herrn Frauenfeld *). Diese hat den llachsten Rückenschild, der Kopf ist beiderseits von den seitli- chen Theilen abgeschieden , hinten befindet 'sich ein Grübchen. Füsse stärker, die ganze Spinne, etwas heller als: die frühern, Der Rand rings um den Rückenschild zurückgeschlagen. Dysdera insidiatris 3". Uebersetzuug Walkenear's. i „Bückenschild braun ; Bauch hellgrau, seidig, an der Basis mit einem Aunkleren Längsflecke.. Füsse röthlich, das vordere Paar mit braunen Tarsen. Ariadne insidiatrir Savygni. ‚Description‘ de Ü Egypte, Arachnides , p. 109. Pt. 1, Fig. 3. Alte Welt. Afrika. Egypten, | In Gebäuden in’ Alexandrien. Schliesst sich in Löchern in einer Sei- denröhre ein, von deren Oeffnungsrande aus Fäden nach allen Richtun- gen ausgehen, wie 'bei Segestrid, zu welcher sie den Uebergang macht. Kieferfühler sehr geneigt, kurz, ohne Zähnelung, mit ‚sehr kurzem Haken (Zahn). Kauplatten ein wenig convergirend. Palpen aufgeblasen , Lippe länglich , am ‚Ende stark abgerundet. | j Verwandtschaften. Grosse Aehnlichkeit mit Dysdera hat Oonops pulcher (Templeton , Zoological Journal. vol. V, p. 404, Pi. 17, Fig. 10; Blackwell. Linn, Trans. vol. XIX, pag. 129. — Deletrix exilis Blackw. Lond. and, Edinb. Phil. Mag. Third. Series, vol. X.; pag. 100). Da Walkenear diese Spinne (Hist. Nat. des ins Opt. A. IV, p. 382) als Dysdera pulcher auf- nimmt (statt seinem Conops ist zu lesen Oonops). Er sagt, dass das letzte Glied der Palpen beim Männchen birnenförmig ist. Demnach wäre das männ- liche Glied kein von diesem abgesonderter Bulbus, also auch die ‚Spinne keine : Dysdera. In allem der Dysdera sehr Ähnlich ,„ ist Stalita taenaria Schiödte (Adelsbergergrotte). Der Mangel jeder Spur eines Auges. unterscheidet sie leicht davon. Ku SIRRa4 | | Ki *%) Von Herrn Frauenfeld zuerst daselbst entdeckt, und für die Wiener, Fauna neu. — Ueher Aquilegien Von H. Schott. Unter den Pflanzen unseres Vaterlandes scheint die Gattung Aquilegia Aulass zu mannigfaltigen Untersuchungen geben.zu wollen. Ich erlaube mir hier Einiges mitzutheilen, was ich im Laufe der Zeit wahrzunehmen Gele- genheit fand. Aguilegia pyrenaica DC., welcheDecandolle selbst auf nachste- hende Weise zeichnet : „calcaribus rectis Limbo vix brevioribus, caule sub- nudo, subunifloro, foliorum segmentis in lobos lineares profunde multifidis. (DC. Fl. Fr. edit. III. vol. V. p. 640. (1815). — Affinis A. alpinae sed omnibus partibus dimidio minor; folia longius petiolat« circumscriptione fere orbicularia ; caulis nudus aut folia 1 — 2 gerens; flores 1 — 2 termi- nales coerulei medivocres ; sepala ovalia utrinque attenuata; calcar rectis- simum tenue, nec ullo modo apice incurvum. — Variat caule petiolisque glaberrimis aut pilosiusculis. (DC. Syst. I. p. 337. (1818)* — wobei er ausser DC. Fl. Fr. Edit. III. vol. III. p. 912 (1815) und Lapeyrouse Abr. Pyren. p. 306 (1813), noch Ayuilegia montana parvo flore Thalictri folio Jok. Bauh. Hist. III. p. 484 (1651) als Synonyme anführt, während er im Prodr. I. p. 50 (1824) nur A, alpina B DC. und A. viscosa Trevir. Delph. p. 23. t. 2. (1817) hinzufügt, und Apennini Appuani als Fundort beibehält, — soll nach Reichenbach Flor. excurs. IH. p. 749 (1330) im südlichen Ge- biete vorkommen. Dem Citate DC. von Joh. Bauhin zufolge, käme diese Art, welche eine Blume „forma quidem vulgari similem, sed 5plo minorem“ zeigt, auch noch in „Heivetiorum alpibus“ und „in Moravia prope urbem Trebis sub arce Smilo .... copiosissime“ vor, wie dem C, Bauhino relatum est,“ und nach Reichenbach wäre Aquilegia viscosa, Suffren (1802), so wie A. viscosa W aldst. Kit. t. 169 (1805) und A, viscosa Trevir. Obs. Delph. t. 2. (1817) *) ebenfalls hierher gehörig, doch scheint Reichenbach hier- über etwas in Ungewissheit zu bleiben, weil er am oben angeführten Orte *) Aus Friaul zwischen Ponteba uud Resciuta, 126 unmittelbar nach dem genannten Citaten, hinzufügt „flos major ac nostrae, num sequens (A. Sternbergi = A. alpina Sternb.) ante compltelam an- thesin?“ welche Aquilegia von Sternberg in den vicentinischen- Alpen und auch bei Storo gefunden wurde. ! Die Pyrenäen also, die Apenninen, die Schweiz, Tyrol, die venetiani- schen Alpen, Friaul, Krain und Croatien sollen dieselbe Agleiart aufweisen ! Ob Joh, Bauhins Aquilegia montana etc. wirklich die Decandol- le’sche Pflanze bedeute, geht aus der unvollkommenen Beschreibung der- selben nicht hervor. — Lapeyrouse gibt ausser den Standorten, wor- unter auch Houle de Marbore&, nichts Brauchbares, wenn wir jedoch um A. pyrenaica näher kennen zu lernen, jene Stelle aufsuchen, an welcher zuerst von ihr unitrügliche Erwähnung gethan wird, so finden wir in DC. Fi. Fr. Edit. III. vol. IV. (1815) p. 912 (wohin DC. im Systema selbst weiset) bei A. alpina ßB angegeben: „La variete ® est 3 fois ‚plus petite, et a en particulier les feuilles beaucoup moins grandes, quoique sa fleur conserve les memes dimensions ....“. Aquilegia pyrenaica ist also kleiner als A. alpina, während ihre Blüthen dieser an Grösse gleichen. Ausser dieser kurzen Angabe, den näher angedeuteten Standorten Lapeyrouse’s und Decandolle’s Diagnosen und Observationen in der letzten III. Edit. der Flore Frang., und im Systema und Prodromus, findet sich nichts Hierhergehöriges vor, es wäre denn, dass man auch noch dem Standorte auf den Appuanen, den DC. sowohl im Systema wie im‘ Prodromus anführt und dem späteren Citat von Treviranus, der eine österreichische Pllanze meinte, hier Rücksicht gewähren wollte, was viel- leicht, da es sich vorzüglich darum handeit, die pyrenäische Art zu erken- nen, nicht ganz am Plaize wäre. Unter den. von Endress in ‚den Pyrenäen gesammelten Pflanzen kömmt auch die Aquilegia pyrenaica vor. Der Standort, auf ı welchem die Exemplare gefunden wurden, ist der von Lapeyrouse angegebene „Houle de Marbore“. Es ist daher nur nöthig zu untersuchen, ob die Merkmale dieser eingesendeten Aguilegia mit jenen von DC. für A. pyrenaica angegebenen übereinstimmen, Die Charactere, getrockneten Exemplaren entnommen, wären folgende: Aquilegia pyrenaica DC. fotis infimis infra pilosulis, supra glabratis, lobulis oblongo-obovatis, truncato-rotundatis, retusis, subdistantibus; caule gracili, inferne petiolisque pilosulo, apicem versus viscido- puberulo; floribus magnis; sepalis oblongo- ovatis, subcuspidatis, cilolatis, ewtus pilosulis, intus glabris; petalorum lamina oblonga, sepalis multo breviore, apice ro- tundata, utrinyue praecipue apicem versus dense-puberula, ciliolata, calcare rectiusculo, puberulo, valde attenuato, la- mina sua multo longiore ; genitalibus petalis multo brevioribus ; eyamüs viscide-puberuls. rostro subaequilongo auclis: ı 127 Man darf wohl annehmen, dass die eben angegebenen Charactere zu DC. Angaben passen, und nun, nachdem wir demnach die echte A. pyrenalca kennen, ist es möglich die Pflanze der Appuanen und des Treviranus einem Vergleiche zu unterziehen, was, da wir einestheils die entsprechenden Exem- plare, anderntheils die Angaben des Treviranus und Bertolonis besitzen, nun- mehr von Wirksamkeit sein dürfte. Zur Zeit als DC. den Standort der Appuanen anführte, konnte er nur durch Exemplare oder Mittheilungen, welche ihm Bertoloni oder andere italienische Botanikcr zukommen machten, von der Gegenwart einer Aguilegia auf diesem Gebirge unterrichtet sein. Denn Bertoloni selbst publicirte erst 1819 in den Amoenitatibus p. 374 eine A. pyrenaica, der er die Citate DCT's beifügte. Dass jedoch die von ihm (Bertoloni) als A. pyrenaica versaudte trockene Pflanze der Appuanen nicht zu DCl’s A. pyrenaica ge- zogen werden könne, beweiset ein von Bertoloni selbst eingesendetes Exemplar, auf dessen Zettel der Name „A. pyrenaica Bertol, Amoen pag. ‘374. ex Sagro. alpium Appuanarum“ — von Bertoloni’s Hand geschrieben ist. Dieser Aguilegia, der ich, da sie gänzlich verschieden, den Namen A. Bertotoni beilegen zu müssen glaube, Kennzeichen sind folgende: Aquiltegia Bertolonii S. Fotis infimis infra pilosulis, supra glabratıs ,„ lobulis linearibus subacutatis „ divergentibus ; caule gracili, ramuloso, inferne petiolisque pilosulo l. glabrato, apicem versus dense viscide-puberulo ; floribus magnis ; sepalis oblongo- lanceolatis, acuminalis, ciliolatis, postice sparsepilosulis, antice glabratis ; petalorum lamina oblonga, sepalis multo breviore, apice subtruncato-rotundata, extus puberula, intus excepta summitate glabra, ciliolata ; calcare. uncinato , puberulo, cras- siusculo, lamina sua subaequilongo; genitalibus petalis paulo brevioribus; eyamüs .......» Dass des Treviranus Pflanze unverkennbar die von Lachenal (Acta Heivetica vol. VII. p. 146. tab. 5. (1777) nach C. Bauhin abgehil- dete Ayuilegia montana flore parvo Thalictri folio sei, wird wohl Niemaud bezweifeln, der beide Abbildungen vergleichend, diese au Grösse so sehr wandelbare Art im getrockneten und lebenden Zustande zu schauen G@ele- genheit hatte. Dass Haenke’s A. alpina auch hierher zu ziehen sei, dürf- ten Exemplare in Jacquin’s, des Jüngeren, Herbar bekräftigen , welcher dieselbe Art unter der Bezeichnung A. alpina (donum) Wulfen besass. Es ist recht gut glaublich, dass Wulfen die Haenke’sche Pflauze kannte, es ist ferner glaublich, dass Jacquin die in seines Vaters Werke beschrie- bene Pflanze unter dem damals giltigen Namen aufbewahrte.- Host in der Synopsis (1797) zieht diese Haeuke’sche Pflanze zu seiner A. viSCosqa, und unter diesem Namen findet sie sich abermals in Jacquin’s Herbar "und.diesen Namen gebrauchte auch Suffren. Ein fernerer Beweis dürfte sich vielleicht auch noch. darin finden lassen, dass Sternberg bei seiner 128 in den Denkschriften der Regensburger Gesellschaft, p. 61. (1818) zu seiner A. alpina, welche der Abbildung (ibi tab, 4) zufolge ‚gänzlich mit oben an- geführten Abbildungen übereinkömmt, Haenke in Jacg. Coll. II. p. 39 eitirt und den’ Haenke’schen Namen A. alpina. aunimmt. — Wir hätten demnach höchst wahrscheinlich in dieser Aquilegia die "echte Haenkeana, während die von Koch in seiner Synopsis Edit. II. p. 23. (1843) aufgestellte Aquilegia nach Beschreibung und Exemplaren, die auch wir von den Ufern der Save bei Laibach kennen, eine ganz andere Pflanze bezeichnet, die, wenn auch vielleicht eigene Art, doch der A. vulgaris höchst nahe steht und. sich daher von Bauhin’s Pflanze wesentlich unterscheidet. Welchen Namen man nun dieser, seit so lange verkaunten Aguslegia beizulegen wagen darf, ist zu untersuchen. A. pyrenaica DC. ist sie nicht, A. viscosa Gouan ist kaum gekannt, A. alpina L. die dermalen giltige, ist zu sehr verschieden, A. viscosa Rch b. Jc. IV. 4731 (1840), obschon die . hier gemeinte Pflanze darstellend, kann nicht gelten und A. Haenkeana K.o.ch ‚bedeutet diese Pflanze nicht, indem Koch. in ihr die echte A. pyre- naica zu sehen glaubt. Wenn ich demuach den Namen A. Bauhini fü diese Aguilegien-Art vorzuschlagen mir erlaube, fühle ich sehr wohl das Missliche dieses Verfah- rens, allein, da bei dem Umstande, dass die vielleicht beste Benennung A. Haenkeana wegen Irrungen nicht mehr anwendbar ist, ferner keine der bis nun verwendeten Bezeichnungen Geltung gewinnen kann, sd Scheint es am zweckdienlichsten, die noch nie dagewesene Beennung A. Bauhini anzuwenden. Die Kenuzeichen dieser A. Bauhini könnten etwa auf nachstehende Weise angegeben werden; Aquilegia Bauhini S. Foliüs infimis infra pilosulis, supra glabratis, lobulis ovatis obovatisque obtusis, brevibus „ appro- zimatis; caule gracili inferne petiolisque pilosulo,„ superne viscido-hirto; floribus parvis; sepalis lanceolatis, subacumi- natis, ciliolatis, postice sparse-pilosulis „ antice glahris; peta- lorum lamina obovato-oblonga ,„ sepalis multo breviore, apice truncato-rotundata, extus basim versus pilosula, ceterum glabra, cilüs destituta ; calcare rectiusculo, pilosulo, sensim attenuato, lamina sua subaequilongo; genitalibus petalis subaequilongis ; cyamiüis viscide-hirtellis, divergentibus, rostro _fere aequali aucdis. Es erübrigt nun noch Reichenbach’s A. pyrenaica mit der zu ihr gezogenen A. viscosa Waldst. Kit. einer näheren Untersuchung zu unter- ziehen. — Weiche Pflanze Reichenbach in.der Flora excursoria IU. p- 749 unter A. pyrenaica verstand, ist aus den Angaben „calcaria recta lamina sua stamina aequante breviora ...... Habitus graciliimus — A. al- pina . .... flos minimus inter indegenas imprimis brevissimus ... ... im Rablthale unter Buchen (A. alpina Haenke) ....... zwischen Pontieva und 129 Risciuta, Trevir., ....... zu. entnehmen. ‚Es: ist. ‚eben: unsere A. Bauhini: Wieso jedoch die in. den Iconibus ‚Cent. IV., Tab; CXVII, Fig, Nr. 4752 ab- gebildete Pflanze ebenfalls den Namen A. Yyrenaica, von, Reichenbach erhalten konnte, deren flos gewiss nicht miaimus zu, nennen, deren calcaria gewiss nicht recta zw bezeichnen sind, ist hier nicht.erklärlich. Ob A. viscosa Suffren mit Recht zu A. Bauhini zu ziehen sei, ist, da Suffren nür den Namen'angibt, von minderer Wichtigkeit, von höherem Belange ist jedoch Reichenbach’s Citat der A. viscosa Waldst. Kit., dessen ‚richtige Anwendung wir beargwöhnen dürfen. Schon, die Abbildung in W;,aldst. u.Kit. vol. II. t. 169, so unvoll- kommen sie sein mag, berechtiget zur Hegung von Zweifeln. Der genauere Vergleich zwingt Jedoch. sogar zur Anerkennung ‚von Unterschieden. A vis- cosa W. K. zeigt sich als vollständig verschiedene Art, deren Benennung, da nur A. viscosa Go uan, welche denn doch vielleicht noch ihre Anerken- nung finden wird, diesen ‚Namen mit Recht trägt, (und. Kitaibel s Pflanze, der. A. vulgaris zu unähnlich' a mit welcher Gouan’s A. viscosa mehrmals vereinigt. wurde, nie. die A, viscosa Gouan, wie Kitaibel, ‚glaubte, sein kann), vielleicht bezeichnender in A. .RKitaibeli umznändern ‚sein möchte, deren Characteristik nachstehend nach mehreren in Croatien eingesammelten Exemplaren zu entwickeln versucht wird! . Aquilegia. Hitaibelii Schott. Folüs infimisinfra dense-, supra i sparsius villosulis, lobulis obovatis I. subrotundo-ovatis , obtu- sissimis, subdistantibus ; caule firmo , inferne petiolisyue villo- sulo, apicem versüs et, viscido-puberulo ; floribus majus- culis; sepalis ovalis, acuminutis, ciliolatis, extus puberulis, _ intus glabratis; petalorum lamina oblongo-obovata , sepalis paulo breviore, apice subtruncato-rotundata , utrinque glabra, cilüs destituta ; calcare rectiusculo , apice curvato , glabro, sensim attenuato, lamina sua breviore, genitalibus petalis multo brevioribus; cyamüs..... . Einigermassen ähnlich der eben abgehandelten Agleiart, soll nach Au- gabe des Autors A. Sternbergii Reichenb. sein, die, wie Flora Excur- soria Il. p. 749 angegeben wird, jedoch calcaria (valde) uncinata , lami- nam suam stamina superanlem aequantia“ hat (A. alpina Sternb. gehört nach Reichenbach hierher!) — Differt, sagt Reichenbach, a prae- cedente (A. pyrenaica Rchb. = BauhiniS.) ...... folüis latioribus rotun- datis parum incisis ...... flore magno fere sequentis (A. alpina) , calca- ribus magnis curvalis ...... parastemonibus ...... truncalis ...... petalis albis ...... In wiefern Koch, der A. Sternbergi iu der ersten Aus- gabe seiner Synopsis p. 21 (1837) als selbstständige Art, wiewohl mit Aus- schluss des Citates von Sternberg, aufzählt, dieselbe in der 2. Ausgabe 1. p. 23. (1843) richtiger A. Haenkeana nannte, bleibt zu erweisen, da ‚Haenke’s angegebene Standorte , wie uns bisher bekannt wurde, nur R 130 immer A. Bauhin? darbieten. Sowohl Reichenbach’s wie Koch’s Agui- legia scheint die der A. vulgaris ähnliche Pflanze vom Sarestrom zu sein. Allein nicht so verhält es sich mit jener Aguilegia, deren Standort in der Flora excursoria, unter A. Sternbergü, nach Sternberg, (wie Rei- chenbach sagt) bei Storo in Tirol angezeigt ist. Diese, obschon der A. Bauhini rücksichtlich der Grösse der Blüthe nahestehend, bietet zu auffal- lende Verschiedenheit dar, als dass nicht, in ihr die eigene Art erkannt wer- den sollte. Ihre Diagnose wäre folgende: - 0 Aquilegia thalictrifolia Schott et Kotschy. Folüs in- fimis undique, ut tota planta dense viscido-hirta, lobulis lineari- oblongis, obtusiusculis, divaricaltis; caule gracili; floribus parvis; sepalis lanceolatis; acuminatis, ciliolatis, extus hir- tellis, intus glabratis ; petalorum lamina oblongo-obovata, se- palis paulo breviore„ apice subtruncato-rotundato, utringue glabra, cilüs destitutae ; calcare rectliusculo vix curvato, sen- 'simqgue attenuato, glabro, lamina sua subaequilongo ; genitali- bus petalis vix excedentibus; Cyamiis divaricatis, er berulis, rostro subaequilongo auclis. Es ergibt sich mithin aus vorstehender Untersuchung, dass-A. pyrenaica DC. keine österreichische Pflanze, dass die von uns bisher dafür gehaltene, unter dem Namen A. Bauhini gelten dürfte, dass auch die Pflanze der Ap- puanen nicht A. pyrenaica, sondern eine eigene Art, die wir A. Bertolonü zu nennen vermögen, dass ferner die A. viscosa W1dst. Kit. nicht wie Grenier und Godron Flore de France 1. p. 45. (1848) fragend meinen, als Varietät P decipiens aufzuführen sei, sondern selbstständig, schon um Irrungen zu vermeiden, als A. Kitaibelii angegeben werden darf und .dass endlich die A. alpina Sternbere’s von Storo als ausgezeichnete neue österreichische Art unter dem Namen A. thalictrifolia dargestellt werden könne. beiträge ‘zur Kenniniss des Alpenlandes in Siebenbürgenm Von Theodor Kotschy. (Fortsetzung.) IL. Von der Spitze der Piatra Krajuluj ziehen sich die schmalen Rücken- kanten nach Westen ins Gebiet der Walachei hin, und fallen in das wegen seinen Naturschönheiten weitbekannte Thal der Dembawitza oder: Dembi- tzora ab. Die östliche Verbindung-der Höhen erweitert sich in den meist aus felsigem Boden bestehenden Vorbergen der Magura, unter der oberen Grenze der Laubhölzer nach Osten hin, Es ist ein an 3000 Fuss hohes, 2 Stunden breites, von Hügeln wellenförmigdurchzogenes Bergland, welches die Pia- tra Krajuluj; mit dem mächtigen Bergstock Butschetsch,, dem zweiten Alpen- koloss der Kalkformation ;, in Verbindung bringt. Die vielen, durch Bergbä- che bewässerten Thäler sind fleissig bebaut, und an ihren Lehnen: erfreuen einzelne ,: von Obstgärten beschattete Häusergruppen der Kolybaschen das an so belebende Bilder ungewohnt gewordene Auge. In der tiefsten Einsenkung führt die Karavanenstrasse bei Croce,, vom Schlosse Terzburg aus, in die Walachei. Von diesem Passe erheben'sich in dichtbelaubten Rücken. die Vorberge bis an den Fuss des Butschetsch. Sein Umfangsumriss: bildet ein abgerundetes Profil ,, und von Süden her erheben sich die Lehnen in bedeutender Ferne allmählig zur Alpenhöhe ; dagegen die anderen Seiten in schroffen Felsenwänden und sehr steilen mit Tannen, un- ten am Fusse aber. mit Buchen beschatteten Lehnen aufsteigen. Die Berg- kämme der Nord-, und Westseite senken sich gähe herab , die der Südseite "aber reichen mit ihren flächeren Formen weit in die Walachei hinein, indes- sen jene im Osten plötzlich‘ in die Tiefe des Tömescher Passes abfallen. Die - unbedeutend eingefurchte Oberfläche des Alpenlandes an der weiten Südseite R* 132 bildet nur wenige und flache Thäler. Der Grasboden ist hier sehr weit ver- Nlacht, und bildet ein nach Süd geneigtes, von weiten Sandflächen durchbro- chenes Hochplateau, dessen West-, Nord- und Ostseite von mehr oder min- der schroffen Felsenwänden eingefasst ist. Die höchsten Puncte, Rücken und. Kämme erscheinen als platt abgerundete Erhebungen in ihrem Profile, wel- che bis zu ihren weitesten Höhen‘, ausser den Unterbrechungen von Felsen oder, Sandfeldern mit rasigem Weideland bedeckte Massen darstellen. Um diese weite Excursion mit Vortheil zurücklegen zu können, ist es gerathen, das erste Nachtquartier, in Terzburg zu nehmen, und mit frühestem' Mor- gen, nach abgethanen Formalitäten in der Quarantaine, den Weg durch das Thal von Simon zu Pferde zu nehmen, und Eile wird nicht überflüssig sein, da man erst nach einem stundenlangen Ritte an einen steilen Berg- weg gelangt, auf welchem die Höhe der oberen Läubholzgrenze zu erreichen sein wird. Hier südlich von der auf einem offenen Rücken führenden Strasse, ' Piaje lui Tom, erfreut sich das Auge der Aussicht auf die lachende, mit weis- sen Häusern glänzende, die äussere Cordonslinie berührende Niederlassung La Soka, welche tief unten in. den Thälern zerstreut, ein überraschendes Bild gewähren. Vier Stunden Weges von Terzburg befindet sich das, bereits in der Tannenregion gelegene Grenzrastell Gutzan. wo der Reisepass zum vierten Male an diesem Morgen vidirt wird. Die Nähe der südwestlichen Kalkwände beschränkt hier die Ansicht des’ Butschetsch ,; und gestattet‘. dem Blicke nur einen‘kleinen Theil des Alpenlandes. Der Saumweg zieht‘ sich am Bergah- hange immer näher an die Felsenwände, gegen Südost allmählig ansteigend, und gehört noch’zu dem niederen Gebiete der Alpenvegetation „denn Pinus. pumiko Haenke, Silene acaulis L., Saxifraga cochlearis Bchb,treten häufig auf. Der 'eingesattelte Rücken wird auf diesem theilweise felsigen Wege erreicht, und die, walachische Grenzmarke, am Posten Granitza Streinga, in emer Höhe von ungefähr 6000 Fuss, überschritten. Die Umgebung dieses Postens ist’sehr pflanzehreich. Einerseits sind die südlich gelegenen, sehr: feuchten Wände durch eine ausgezeichnete 'Moos- und Lichenenvegetation, andererseits die sich gegen die Spitze zu wendenden Kalkrücken durch Sempervivum, Se- dum , Sazxifraga , Cerastium am meisten belebt. Eine grosse Strecke dieses Kalkrückens bietet 'ein 'steriles weisses,, nur theilweise bewäachsenes Aus- sehen. In den mauldenartigen Vertiefungen gedeiht in schwarzem Boden’) Ra- nunculus montanus I acq:, Viola Zoysit Scop. mit der auffallend schön blühenden Anthemis tinctoria L., Gentiana utriculosa L., Centaurea azilla- ris W. und Gentiana amarella L. flore albo. Die schattigen‘'Felsen sind mit Eritrichium Hacquetii Koch., Saxifraga caespitosa L. var., Draba aizoon L., Cistopteris fragilis Bernh. spärlich bewachsen. : Hier gewinnt man die Uebersicht über die ganze Südseite des weiten 'Alpenbodens, an des- sen unterer Hälfte sich ein flaches Thal bis ‘unter die Grenze ‘der Tannen vertieft. So wie an der Nordwestseite kahle 'Kalkrücken' gegen’ den Kerey- man sich erheben, so erscheint jenseits’ dieses Thales eine weite, von Erhö- 133 hungen durchzogene Sandebene beinahe ohne Vegetation. Bei herannahendem Ahbeude muss ınan die vom Granitza Strenga vorausgeschickten. Pferde im Thale, wo der Alpenbach Jalomitza fliesst, zu erreichen bestrebt sein. Nach- dem eine Viertelstunde : hindurch der Weg durch. Zwergtannen an, den Fel- senabdachungen herabgeführt hat, welche Vorsicht erheischen , wird ein ebe- neres Terrain mit üppigem. Graswuchse sichthar, und’ nun ist auch bereits das Gebiet eines noch unsichtbaren Klosters betreten. Bietet schon das Berg- thal durch seine felsigen Seiten‘ und die ‚darauf wachsenden. Zwergtannen, durch die beiderseitigen Alpeuhöhen erreichenden , ganz verschiedener Natur angehörigen Bergrücken. einen pittoresken Anblick, so gewinnt dieser noch mehr durch..die Auftauchung des Klostergebäudes; denn neben der Wand dieses Felsenhügels führt ein, schmaler Pfad, welcher nach ‚einer ‚kurzen Wendung die Höhle selbst vors Auge bringt, die in der hohlen Wand mit Mauerwerk vergittert, ein Klosterkirchlein. sehe lässt, welches mit seiner Kuppel wohl bis. an die Mitte:der Felsenhöhle reicht. Diese überraschende Lage lohnt wohl. den Reisenden schon durch. die ganz ungewöhnliche Zusam- menstellung der ewigen Mauern mit der menschlichen Arbeit. Für den. Frem- den ist dieser interessante Punct schwer aufzufinden, indem der Verkehr mit dem Kloster selır gering ist, und der oben erwähnte Fusspfad sehr nahe schon an der Wand, weil er rivgsum in üppigem Graswuchse "und in ‚dicht- buschigen Zwergtannen wechselnd, keine Spur aufkommen: lässt. Die Oeffnung der Höhle liegt gegen Sonnenaufgang , gerade gegeu die keuleuförmigen Felsen von der hohen Babele, und hat an 15 Klaftern Breite, 8 Klaft, Höhe und-25 Klaft. Tiefe. Neben den Felsenwänden sind die Zellen für die Mönche leidlich erbaut, an der Hinterwand ein freier Raum für ver- schiedene Winterbedürfnisse gelassen, und an. der Oeffnung der Höhle steht ‚die Fronte, der nach Art der Sophien- Moschee erbauten kleinen Kirche. Vor dem Eingang rieselt ein murmelnder Alpenbach zwischen überhängenden Fel- sen in tiefer Schlucht vorbei, und der Anblick durch seine ‘Schlucht gegen das Alpenland hinauf erheitert das in der Höhle düster gewordene Gemüth. Der einsame Aufenthalt ist in der wildschönen Alpennatur den Sommer: hin- dureh erträglich; doch im Winter, wo der ‘Schnee in diesen »Höhen mehrere Klafter hoch liegt, durch mehr als 4 Monate Jede Communication unterbro- ehen, Ja selbst der Ausgang .aus dem: Kloster oft nicht ermöglicht ist, mag es denn doch dauernder Andacht und christlicher Geduld genug bedürfen, um auszuharren, Bei einem lustigen Feuer neben einer Felsenwandzwischen dich- ten Zwergtannen mag heute der Reisende seine Pferde über Nacht gebunden halten, um den Anfällen der hier häufigen Bären 'zuvorzukommen. Ein Kes- selchen voll Cucurutzmehl zu Mamaliga gekocht , mag ihm neue Kräfte rei- chen, und Ruhe nach solcher Anstrengung findet ver im vollen Masse zwi- schen Felsen- und Feuerherd unter der Decke eines Kronstädter Kotzen. Mit dem zeitigsten Morgen aufbrechend, :wirl eine Schäferwirthschaft in. den Beständen der Krummholzföhre erreicht, deren grasreiche Matten zahl- reichen ‚Ochsenherden zur Weide dienen. Ein und eine halbe Stunde ‘vom 134 Kloster reitend, gelangt man zu einer ersten „ weniger steilen Anhöhe über dem Thale der Jalomitza, und entdeckt in tiefem Thalgrunde die Klosterhöhle mit dem weiss angetünchten Kirchlein wieder. Hat sich‘ die Sonne gehoben, und die im Osten stehenden Rücken überstrahlt, so ist man an den ersten, durch Sandfelder zerrissenen Rasenflecken gelangt, ‘welche Gegend Kokora heisst. Eine Stunde leise ansteigendes, immer mehr sandig werdendes Ter- rain überschreitend ,„ steht' man schon in der Nähe der Felsen ‘von Babele auf 7500 Fuss Höhe , wo die Sandfelder einen bedeutenden Umfang "gewinnen. Hier bietet’ sich eine eigene Pflanzenvegetation dar. Auf den trockenen Stel- len der sandigen Erhöhungen ist Chrusanthemum : spec., Eritrichium nanım Schrad., Biscutella laevigata L., Androsace arachnoidea sp. n. Draba aizoides L. nicht selten. Auf den feuchteren, schroffer geneigten Ebenen blüht Saxifraga muscoides All., Arenaria biflora L. var. major, und in starken Polstern Arenaria? recurvae proxima mit Cherleria sedoides L. etc. In feuchtem, vom Schueewasser beständig durchzogenen Sande steht Oxyria digyna Cambd., Scleranthus neylectus Roch., Saxifraga autumnalis L. und Plantago al- pina L. An denRändern der Sandfelder am Rasen: Potentilla minima Hall., fil., Cerastium viliosum Baumeg., Gentiana utriculosa L., Erigeron alpinum L., Saxifraga stellaris L., Saxifraga planifolia Lap.? Saxifraga moschata Wulff.? fortasse sp. n. Hinter den Sandfeldern über Babele wird: die erste Rückenhöhe gewonnen, von der aus nach Osten mächtige Felsenwände senk- recht herabstürzen, und durch‘ die Verwitterung ‘der äussersten: Kalkober- fläche ein weissgraues Ansehen. erhalten haben. Die Rasenstreifen, welche zwischen den stufenweisen Ahsätzen dieser gähen Bergseite die Leiten bil- den, erfreuen sich eines reichlichen Pflanzenwuchses, und schon bei flüchti- gem Ueberblick dieser Abgründe zeigen sich auch einige Gemsen, wie Schat- ten ‚vorübereilend , die hier die östliche Grenze ihrer Verbreitung erreichen. Es ist bekannt, dass'sonst auf allen Alpen die östlichen und südöstlichen Lehnen die reichste Flora aufzuweisen und am besten zu lohnen pflegen. Diese Beobachtung füllt das Herz hier nur mit Schmerz und Weh, denn durch die Schwierigkeit hier ’den Lehnen 'beizukommen, sind jedem, noch so resem Wunsche ‘unabweisbare Schranken dem Fusse ein frühes Ziel gesetzt. Herzhaftigkeit, Gewandtheit, selbst mit Fusseisen bewaffnet, reicht hier ‚nicht aus und man muss sich jedes Versuches U 2 vor Augen schweben- den Reichthümer auch nur zu berühren. IR An die Stelle der Sandfelder tritt, gegen die weiteren Höhen zu, ein verwitternder, in kleine griesartige Stücke aufgelöster Kalk, den strecken- weise humusreicher, schwarzer Rasenboden bedeckt, streckenweise' aber' nur in abgesonderten Stücken die Rücken überzieht. Hier in der Hochalpenregion hat die nächste Umgebung gegen Westen einen sanften abgeriindeten Ge- birgsboden, und selbst der Weg zur‘ Spitze des Butschetsch erhebt sich nur allmählig zu den breiten, flachen, 7950 Fuss erreichenden @ipfel Kereyman. Die kaum 2 Zoll über dem Erdboden ‚sich erhebende Vegetationsdecke be- steht nach der Häufigkeit des: Vorkommens' der Individuen aus: Primula ; 135 minima L., Ozytropis uralensis DC., Phaca frigida L., Sazxifraga caespi- tosa L. und aizoon L., Armeria alpina Hopp., Campanula alpina L., Gen- tiana frigida Haeuke, Pedicularis vwersicolor W ahlb., Erigeron uni- florus L., Geum reptans L. und einigen anderen verblühten gewöhnlicheren Gramineen der Hochalpen. Anziehend ist von diesem Puncte die Ansicht der östlich gelegenen Landschaft, wo das Auge im Nordost den Kapellenberg über Kronstadt, ostwärts die letzten Alpengruppen des Tetzla‘, und in der Mitte die weite Ebene. des Burzenlandes, bis tief in die Gebirgsthäler der Sek- ler, beherrscht. Nach einer ausgezeichnet reichen Ausbeute werden die Pferde bestiegen und der Weg zu der Felsengruppe Batrynia eingeschlagen, wo Sa- &üxz herbacea L. var. im sandigen Boden der verwitterten Conglomeratfel- sen, auf dem festen Kalk hingegen Dianthus glacialis Haenke, :Artemisiu petrosa Bäumg., Saxifraga. oppositifolia L. sammt Draba ciliata Sco P- ‚var.;die: vorherrschenden Gewächse werden. Hart au dem am Rücken füh- renden’ Wege gähnen schroffe Abgründe aus der Tiefe, hinter Batrynia je- doch steigt man in eine Einsattlung herab, wo der walachische Cordonspo- sten Kommanda la Oberschye: vorgerückt ist. Nach 'wiederholtem Auf- und Absteigen , wo neben‘ dem Wege auf sandigem Boden Papaver pyreneucum W. und ein neues Chrysanthemum mitgenommen wird, hat man wieder das österreichische Gebiet. an dem Triangulirungspuncte la Uomo erreicht. Eine bedeutende Strecke Weges wird in diesen Höhen‘ zurückgelegt, ehe man auf dem. 'Nordabhange das häufige Auftreten: von’ Rhododendron , Juniperus nana L., Pinus pumilio Haenke bemerken kaun. Der Gebirgsrücken Zy- ganiescht wird auf steil herabführenden Pfaden theilweise umgangen, und Wege, die durch ihre Steilheit für die Pferde gefährlich werden können, geleiten, wenn man: sich zwischen Felsenwänden durchwindet, zu der Waldregion. Vom : Cordonsposten Palizza wird nach 3 Stunden: das ' Thal von Terzburg gewonnen. Wie verschieden die Vegetationsverhältnisse an der Nordseite sich ge- gen jene der oben beschriebenen südlichen Abhänge verhalten , zeigt eine Besteigung vom 29. Juni, des dem Dorfe Rosenau angehörigen Berggebietes von Butschetsch. Obwohl hier: noch bedeutende Schmeefelder die breiten Hö- hen des Berges bedeckten , so konnte man um den Saum derselben, ‚so wie an: der Grenze der felsigen Baumregion die Flora in ihrer Blüthenentwick- lung schon hoffen. | Indem auf dieser steilen Bergseite kein Fusssteig zu den Alpenhöhen hinanführt , so würde das Auffinden von Begleitern in Rosenau zeitraubend sein. Von diesem Orte aus führen Waldwege neben dem grossen Weiden- bach noch zwei Stunden weit, die man bis an den Cordonsposten la Kom- manda Ryuluj mare zu Wagen zurücklegen kann. Nachdem das allernoth- wendigste vom Gepäck sammt dem unentbehrlichsten Wasserbedarf zwei Führer übernehmen, und hier noch ein warmes Frühstück in der: Schnellig- keit genossen wird , beginnt um 7 Uhr. früh in‘ der nächsten Strecke ein Ansteigen über thonigen Lehmboden, und man erhebt sich an einer der auf- 136 gehenden Sonne gegenüberstehenden Lehne zu der Höhe des vom Butschetsch am weitesten nach :Nerden auslaufenden Rückens. .Der dichte Unterwald macht, da angelangt, einige Schwierigkeiten: in der Wahl der einzuschla- genden Wegrichtung ; man hält sich demnach immer auf den erhabensten Stellen des Erdbodeus. Nach der Anstrengung zweier Stunden „' in welcher Zeit die Kleider vom Schweisse ganz durchnässt sind, tritt man aus niede- rem dichten Laubwalde in die Region des Hochwaldes der Tannen. Aber auch hier häufen sich neben der zunehmenden Steilheit des Bodens Hindernisse, die oft zur Rückkehr bewegen könnten. Alte mächtige, in mehrfachen Lagen quer über einander gefallene Riesentannen bilden mit ihren weit ausgebrei- teten Aesten natürliche Verhaue von grossem Umfange, durch die man sich auf weifen Umwegen durchwinden muss, da sie weder überstiegen' werden können „ noch sich Raum findet, um zwischen ihnen durchzukriechen. ‚Wein bisher der Laubwald eine allgemein verbreitete Form von Frühlingsflora zeigte, so bekommt hier im Urwald dieselbe einen ganz anderen Charakter. An: lich- teren Stellen, zumal auf der Rückenhöhe, wo Windbrüche Verheerungen au- gerichtet, war Symphitum cordifoium Baumg. mit seinen dunkelgrünen Blättern, die vorherrschende, den Boden überdeckende Pflanze, und schon be- reits verblüht, Thalictrum aquilegifolium L, steht mit:gelben und röthlichen Blumen dazwischen zerstreut, und Cacalia hybrida ? erhebt sich mit ihren Knospen um den Rand der lichten Stellen, bis im tieferen Baumdunkel noch Homogyne alpina Cass. allein zerstreut, den schon kahleren' Boden’ belebt. An tiefschattigen Felsen in einer Höhe von annähernd 5500 Fuss ist Sa- zifraga aizoon L. mit einer Varietät von Cortusa Matthioli: Cl us. jetzt der schönste Blüthenschmuck „ während Geranien, Cruciferen erst später sich ganz entwickeln. Hier herrscht eine. Stille der Hochgebirgswälder, die wegen der Unzugänglichkeit, höchstens einmal im Hochsommer von einem Hirten mit seiner Heerde durchzogen wird, und hier finden sich unter den aufge- ‚schichteten, zu Humus verwitternden Baumstämmen nicht selten Behausun- gen von Bären. In dem oberen Theile des Hochgebirgswaldes tritt der gross blühende, hier.die Flur herrlich schmückende Ranunculus carpathicus Herb. theilweise schon in Früchten prächtig auf, der mit seinem starken 'grünlichen Rhizome in Gesellschaft eines zweiten neuen Bürgers der siebenbürgischen Flora, der scharfsinnig und ganz richtig für neu erkannten Pulmonaria ru- bra Schott vorkommt. Diese letztere Pflanze wurde zuerst im Jahre 1846 auf den Kogarascher Alpen in der Schlucht Zyrna bei einer Höhe von 6700 Fuss gefunden, und deren Bedeutung als neue Species erkannt. In dem ho- hen Tannenwalde, der prachtvoll mit Usneen behangen ist, treien, so wie man höher ansteigt, häufigere und hühere Felsenpartien immer ‚mehr hervor, bis endlich Zwergtannen mit dichtem Rasen, Moos, Vaceinium myrtillus L. und Vaccinium Vitis idaea L. mit eingeflochtener Bruckenthalia spiculiflora Rchb. den Raum zwischen den Felsen ausfüllen. In dieser Höhe von 6000 Fuss bilden höhere und niedere, von schmalen Rasenhändern durchzogene Felsenwände einen mächtigen steilen Kranz um die Nordwestseite des Buü- 137 tschetschgebirges , indem sie auf der Westseite noch schroffer hervortreten, um sich mit jenen Felsenwänden von Kalk zu verbinden, die über dem Rastell Gutzan, neben dem Wege gegen die Granitza strenga links emporragen. Diese aus kalkhaltigen Conglomeraten bestehenden Gesteine nähren in ihren Spalten, so wie in den Rasenbändern eine Flora, die jetzt im üppigsten Er- blühen dasteht. Es sind lauter Alpenpflauzen, die hier erscheinen, und meh- rere von ihnen nur der siebenbürgischen Flora angehören, Am häufigsten und üppigsten steht Artemisia petrosa Baumg. am Saume der Felsen in starken herabhängenden Exemplaren. In den Ritzen der Felsen wurzelt, in zahlrei- chen, dicht geballten Büschen Banffya petraea, und an Stellen, wo Feuchtigkeit "mit schwarzem Humusboden den Felsen decken, ist Anthemis atrata n.sp. mit ihren dunkelgrünen, feinen Blättern, reichlich vertreten. ‚Wahre Felsenpfian- zen treten hierin der häufigen Saxifraga luteo-viridis Schott u. Kotschy, und Saxifraga sp. mutatae proxima auf. Diese Pflanzen, eine Elite der Alpen- flora des Butschetsch kommen hier in reicher und ziemlich gleicher Indivi- duenanzahl jetzt vor. Zu den häufigsten Gräsern gehört Sessleria rigida Heuffel, Poa hybrida G aud., andere sind selten und Phyteuma orbiculare L., Potentilla aurea L., Androsace lacteal.., Saxifraya controversa Sternb. var. und Hieracium villosum L. var. involucratum Rochel, kommen nur vereinzelt vor. Ist der obere Saum des breiten felsigen Bergkrauzes ge- wonnen, so erreicht man nach einigem Ansteigen über Siene acaulis L. Myosotis alpestris Sturm, einigen Arenarien, die Rückenhöhe von 6500 F., bereits mit Aralea procumbens L. bedeckt, der Gruppe des Zyganiescht an- gehörig. Hier bietet sich ein weiter Ueberblick des nach Norden sich sanft abdachenden Alpenlandes, welches in den Vertiefungen noch vielfach Schnee- felder beherbergt. An wärmer gelegenen Stellen herrscht eine üppige Früh- lingsflur, und mehrere Pflanzen, die später nur weit zerstreut und spärlich zu finden sind, bedecken hier in ungewöhnlichem Vorkommen ganze Strecken im Rasen. Lioydia serotina Rchb. ist es, die ganze weisse Flecken bil- det, eben so auch Draba aizoon L. und Pedicularis versicolor Wahlbg., die aus kaum erwachenden Carex-Rasen dicht emporgewachsen waren. Es zeigte sich Pedicularis und Lioydia am zahlreichsten, zwischen “denen die abweichende Viola alpina in schmächtigen Exemplaren, und nie - in Büscheln, wie auf unserem Schneeberge, zerstreut steht. Bedeutende Alpenstrecken sind gegen die höheren Rücken hinauf, mit niedrigen, breit sich hinlegenden Beständen von Rhododendron myrtifolium Schott et Kotschy bedeckt, und es wird augenscheinlich „ dass diese Pflanze auf dem Nordabhange besonders gut gedeihe. Der niedriger gelegene Gürtel dieses schönen Strauches, wo er schon länger von der Schneedecke entblösst, prangt in herrlichster, purpurnen Blüthenfülle, und übertrifft durch die intensivere Farbenpracht, den Anblick der üppigsten blühenden Bestände von Rhododendron hirsutum L. oder R. ferrugineum L. unserer Alpen, Da hier das Krummholz nur spärlich zwischen den Zwergtannen auf- tritt, dann aber ganz aufhört, so repräsentirt das Rhododendron vikarirend Ss 138 dessen Vorkommen. Durchstreift man einen Theil der Gegend, so lassen sich noch blühende Erstlinge ausser den bereits erwähnten folgende finden :; Sati- fraga caespitosa L., Gentiuna utriculosa L., Cardamine rivularis Schur., Pedicularis verticillata L., häufiger Silene acaulis L., Habenaria viridis Sv. Bot. und Gymnadenia albida Rich., an felsigen Stellen Draba ciliata Scop., Sazifraga oppositifolia L., Formen von Saxifraga aizoon L., mit Saxifraga androsacea L., und um die höher gelegenen Schneeflecken. Ra- nunculus alpestris IL. häufig. An sonnig gelegener Lehne steht eine Alpen- hütte mit kleiner Heerde, die an den Felsenwänden reichliches nahrhaftes Futter findet. Nachdem hier der brennende Durst gestillt ist, wird ein näberer Rück- weg durch eine steile Rasenwand, in Begleitung eines Hirten, bis an den Ursprung des grossen Weidenbaches zurückgelegt, und hier durch die Schlucht so schnell und. so gut-es geht, vorgedrungen. Auf Felsen, noch in der Tan- nenregion, kommt die seltene Abart von Androsace lactea L. var. pauciflora vor, und im Grunde der Schlucht, zwischen einer üppigen Voralpenvegetation von Cacalia, Aconitum, Doronicum, Cineraria, die zarte Tozzia alpina L.; im: Laubwalde Pyrola secunda L. und Serapias rubra L. beide jedoch sel- tener. Mit eintretender‘ Dunkelheit, ist nach einem ‚anstrengenden Bergab- steigen der Cordonsposten wieder erreicht, und zu Wagen noch vor Mitter- nacht auch der Ort Rosenau. J Obwohl bei dieser Besteigung nur eine Höhe von 6500 Kuss erreicht _ wurde und Kereyman 1500 F. höher emporragt, so zeigte sich dennoch eine reiche Alpenflora und bei einem Vergleiche der noch diesseits von la Uomo vorkommenden Pflanzen, dass die Nordseite mehrere eigenthümliche, auf der Südseite ganz vermisste Species aufzuweisen hat. Es sind aber besonders die umfangreichen, über 7000 Fuss hoch liegen- den, nassen Sandfelder, die eine, den übrigen Alpen Siebenbürgens nicht in diesem Grade zukommende Florenverschiedenheit zwischen ihrer Süd- und Nordseite bedingen. & „Das am weitesten östlich gelegene Alpenland erhebt sich über dem Bosauer Pass, uud gehört derselben Formation ,„ des vorherrschend aus Kalk bestehenden Conglomerates, und zum anderen Theile aus der überwiegend von Sandstein gebildeten Nagelfluche an. Als Verbindungsglied mit dem But- schetsch treten neben dem breiten, aus vielen Rücken bestehenden, bewaldeten Berglande zwei bedeutendere Höhen in der Piatra mare und Piatra mik auf. Vom Butschetsch bis zur Piatra mare ist das ‘Bergland, von der Alpenhöhe des Kereymann gäh in schroffen oft überhäugenden Wänden herabfallend, bei Predial am tiefsten eingeschnitten, wo die Communicationsstrasse von Kronstadt nach Bukarest führt. Die sich beinahe zur Alpenhöhe erhebende Piatra ‚mare entsendet ein dicht bewaldetes Gebirgsland an die Bosauer Alpen, in welchen die Spitzen Cinkasch , Tetzla und Piatra ku Laptie den Schluss des südlichen siebenbürgischen Bergzuges bilden. Um diese entlegene Alpengruppe zu besteigen, begibt man sich aus Kronstadt nach dem Badeorte Zeison und N 139 requirirt von dem ungarischen Derfvorstande die nöthigen Führer und Last- thiere für wenigstens zwei Tage. Mit Tagesanbruch verlässt man den schönen, mit Villen der Kronstädter gezierten Badeort und verfolgt das Bett des Flusses gleichen Namens durch drei Stunden, bis er durch Ausfall der Zu- flüsse zu einem kleinen, von Alnus glutinosa, Salix incana, Prunus spinosa beschatteten Bache abgenommen hat. Hier, bevor von der Strasse zum Bo- sauer Passe in die mit Buchenwald dicht bedeckten Vorberge des Tetzla ab- gelenkt wird, findet sich an den Ufern unter den Gesträuchen die schöne Hepatica angulosa Lam. mit der bisher nur am Ojtoscher Passe, zwei Tagereisen nördlicher, von Hrn. Hornung aus Kronstadt entdeckten, und in seiner Gesellschaft hier aufgefundenen Waldsteinia sibirica Trat., und an feuchten Stellen, um den Saum der Erlenauen Ranunculus flabelifolius Heuff. Aus diesem für den Botaniker auch sonst reichen Thale, reitet man im dichten Hochwalde von Laubhölzern, der nach zwei Stunden Weges, mit der Buche auch den Ahorn mengt, in einer halbdunkeln Wildniss, auf mit Laub hoch belegtem Boden. Sobald sich die ersten Tannen mit dem Ahorn und der Buche sehen lassen, sind auch schon die ersten Kalkwände des Tetzla vor Augen, welche mit Farren,, Lycopodien, Campanula carpathica L. Sazxifraga aizoon L, etc. bewachsen sind. Kaum hat die Tannenregion recht begonnen, so Öffnen sich die kahlen, felsigen, nur stellenweise mit schütterem Krummholz bedeckten Alpenhügel. Hier an einer Quelle wird am füglichsten Mittagsstation gemacht, denn der Berg hat keine zweite aufzu- weisen. Die Vegetation ist an den kahlen Felsen uur theilweise alpinisch, und Pflanzen hoher Voralpen wie Potentilla aurea L., Juniperus nana L., Camyanula rotundifolia L., Saxifraga atzoon var., Helianthemum alpestre Reichb. bedecken die sonst noch grösseren Steinblössen mit einem wahr- baft wuchernden Wuchse. Den kaum eine halbe Stunde breiten, an seiner Nordseite aus reinem Kalkfelsen, an der Südlehne hingegen aus sandigem Conglomerat reich überwachsenen, mit gelben Cichoriaceen durchwebten Alpenrücken nach Osten verfolgend, erhebt sich in der mittleren Alpenkuppe des Ciukasch der Boden zu 6217 Fuss. Bei der Verschiedenheit der Boden- verhältnisse gedeiht daselbst eine reiche und anziehende Alpenflora. Die aus fünf kleinen Kuppen bestehende Höhe des Ciukasch ist zur Hälfte mit der Krummholzföbre bedeckt, die sich hier in zwei schon dem Ansehen nach verschiedenen Arten untereinander gemengt befindet. Die eine Art hat auf- fallend kurze Blätter, verhält sich immer kürzer in allen ihren Theilen , die Zapfen erreichen kaum die Grösse einer wellschen Nuss, und der ganze Strauch dichter beblättert und steifer, breitet sich mit seinen Aesten niedriger über den Boden aus. Die zweite, weit häufigere Art scheint von Pinus Mughus Scop., als Varietät abzuweichen ‚„ denn die Blätter sind bedeutend weicher und länger, die Zapfen grösser und spitziger, die Aeste lang und aufstrebend. Obwohl nur 6217 Fuss über dem Meere erhoben, kündigt sich doch hier eine Vegetation der Hochalpen in Eritrichium nanum Schrad. Sazxifraya oppositifolia L. an. Lehnen mit Moosmatten von Vaccinium \ S% 140 Vitis idaea L. durchwachsen , beherbergen Pingwcula alpina L., Biscutella alpestris W, K., Campanula rolundifolia L., Chrysanthemum rotundifolium W. K., während die sandigen, aus der Verwitterung der Conglomeraätfelsen entstandenen, mit grobem Kies gemengten Lehnen, häufig Saxifraga autum- nalis L., Viola alpina J acg-, var. Saxifraga luteo-viridis Schott et Kotschy, Doronicum orientale A d. Sazifraga bryoides L. etc. tragen. An den Stellen, wo der Kalk in Brüstungen hervortritt, und wo überhaupt Kalk den grösseren Theil des Steingemenges ausmacht, wuchern in. grossen üppigen Stöcken: Dryas octopetala L., mit Juniperus nana L., während auf. schattigen Felsen Saxifraga caespitosa L. in einer ganz eigenen Form, mit einer sehr üppigen Alchemilla, Onobrychis sativa, nebst "einem neuen gelblich blühenden Sempervivum sammt einigen Gramineen am häufigsten stehen. Zu den mir seltener unterkommenen Gewächsen auf Kalk, gehört Campanula carpathica L. var. tomentosa, Banun- culus-Arten eine Astrantia, mit anderen noch näher zu bestimmenden ausge- zeichneten, abweichenden, alpinischen Pflanzen. Allgemein verbreitet sind mehrere Cichoriaceen ,„ so wie Hieracium alpinum L., H. villosum L. H. auranliacum L, H. saxatile Jacg., H. glabratum Schl., H. amplexicaule L. und dazwischen Polygonum Bistorta L., P. viviparum L. mit der häufig- sten Campanula rotundifolia L. Der weitere, östliche Theil des Alpenlandes, jenem eben betretenen, in seiner Vegetationsdecke ganz ähnlich, fällt nun immer mehr ab. Bei einem einmaligen flüchtigen Besuche konnte weiter keine auffallende Abweichung vom Nachbarboden aufgefasst werden. Die beinahe 6000 Fuss erhöhte Kuppe Piatra ku Laptie, bietet wegen reichen Quellen Unterstand für Heerden, und besteht in ihren oberen Theilen aus ‚sandigen Conglomeratfelsen, die mitunter ganz eigenthümliche, weite Strecken bede- ckende, kleine oder grössere, unzählige Kegelgebilde emporragen lassen. Der aicht breite aber dichte, das Alpenland umfassende Saum vou Hochtannen, steht auf stufenweise abfallenden , felsigen Kalklehnen und gehört zu den wildesten Partien des Gebirges, bedeckt auch die Seiten des Ost- und Nord- abhanges so weit, bis das Terrain eine sanftere Abdachung gewinnt, und Laubholz weit über "die Vorberge durch die Thäler an den Fuss des Ge- birges herabreicht. Eine vollständige Aufzählung des Florenreichthums, so wie eine kri- tische Beleuchtung wmehrerer noch zweifelhafter diesem Alpenlande einzig bisher angehörender Arten , konnte bei nur flüchtigem zweimaligen Besuche dieser weiten Gebirge nicht zur Zufriedenheit erzielt werden und bleibt dess- halb für eine anderweitige Publication vorenthalten. In wieweit aber in die- sem Versuche es gelungen ist, eine so viel als möglich einfache und treue Schilderung der botanischen Reichthümer der südöstlichen Kalkalpen zuerst gegeben zu haben, werden jene mit Nachsicht beurtheileu wollen, welche so glücklich sind, den Pflauzenreichthum jener Gegenden zu schauen. (Fortsetzung folgt.) r — —_ Beiträge zur Kenniniss der Karpathen-Flora. HIFI. Apetalen. Von den 64 Arten Apetalen der Wahlenberg’schen Flora kommen die meisten nur in den grössern Thälern und auf den Vorgebirgen vor, deren Gipfel höchstens in die subalpine Region hineinreichen. Nur wenige von ihnen nährt das innere Gebirge, und "auch diese sind, wie es überhaupt der Fall mit den Pflanzen der Karpathen-Flora ist, an specielle Standorte gebunden, Dasselbe gilt auch von denjenigen Arten, mit welcher ich die Wahlen- berg’sche Flora ergänzen kann. Die Serpentarien fehlen fast gänzlich. Nur Asarum europaeum L. ist in der Buchenregion gemein, Die Thymeleen sind schwach vertreten, Thesium montanum Ehr. und Th. intermedium Schrad. gehören dem Flachlande, Daphne mezereum L. -und Thesium alpinum L. den Vorgebirgen an. Daphne Cneorum L. wächst nur am Kalkgebirge bei Teplitz und Lucsiwna, und Hippophae rhamnoides L. wurde nur fern vom Gebirge am Ziluti-Zob bei Bodlak in Zölyom von Rochel entdeckt. Von den Oleraceen ist die Ordnung der Chenopodeen die reichıste, mit fünfzehn der verbreitetsten Arten, darunter die polymorphen Species Chenopodium album L, und Chenopodium polyspermum. Eine auffallende Varietät des Letztern mit triaudrischen Blüthen und eiförmigen, an der Spitze abgerundeten Blättern, wächst auf schattigem fetten Boden. Es.sind 142 Exemplare von 2—4° Höhe, die wahrscheinlich von der Wärme des Bodens getrieben, Blüthen treiben, ohne bevor die eigentlichen Stengelblätter zu entwickeln. Die Amarantaceen zählen zwei Arten. Amarantus Blitum und A. retroflexus L., beide als Unkraut im Gartenboden, so weit die Garten- Cultur reicht. Von den Knöterichen steigen Polygonum viviparum L. und P. bistortaL. bis weit in die Alpenregion hinauf, P. convolvulus L. hingegen, Polygonum dumetorum L., P, aviculare L., P. minus Hds., P. Hydropiper L., P. mite Schrk., P. Lupathifolium L., P. Persicaria L. und P. Amphibium L. mit seiner schmalblätterigen Varietät, sind nur in den anliegenden grossen Thälern zu finden. ’ Von den Rumex-Arten sind: der grosse R. alpinus L. auf die Babja- gura in Ärva, R. Patientia L. auf die südliche Zips, R. arifolius All. auf die Gipfel der höhern Vorgebirge, R. scutatus L. mit seiner Varietät hasti- folius und R. diginus L. auf das Central-Gebirge beschränkt. Allgemein verbreitet hingegen ist in den umliegenden Gegenden R. Hydrolapathum L., R. conglomeratus Mur., R, Acetosella L. und R. acetosa L. Letzterer ist selbst in der Alpenregion gemein. 2 Die Julifloren bleiben grösstentheils fern vom Gebirge zurück. Am höchsten steigen die Alpenweiden, wie: Salix retusa L. und S. herbacea L. bis nahe zu den höchsten Spitzen, dann S. reticulata L. und S. Jacqui- niana Host., bis auf die höchsten Kalkgebirge — erstere wächst wohl auch auf rothem Sandstein und Granit, doch sparsam — ferner S. arbuscula L. und S. hastata L. In der subalpinen Region trifft man noch Alnus incana L., Salix phylicifolia L. und S. silesiaca Willd. Die übrigen muss man in den Vorgebirgen und auf den Ebenen sammeln. Die interessanteste und reichste Gattung ist ohne Zweifel Salix, von welcher Pastor Mauksch nahe an 200 sammelte, Formen, die Wahlen- berg in 21 Species vertheilte. S. repens und Salix viminalis L. kommen nur jenseits der Grenzen der Wahlenberg schen Flora vor. Von den Weiden verdient S. myrtilloödes L. und S. Jacquiniana Host, besonders bemerkt zu werden, Erstere wächst am Fusse des Gebirges N. W. von Rox in sumpfigem Waldboden mit Trientalis europaea, Pedicularis: sceptrum und Alnus glutinosa, letztere nur an der östlichsten und westlich- sten Grenze der Tatra, einerseits auf deu Kalkrücken der sich vom eisernen Thore über den Steinberg bis zum Thörichtergern zieht, andererseits auf den Rosudetz an der Grenze Arväs. Auffallend ist an dieser die Verschiedenheit der Blätter an Grösse und Form, gewöhnlich an einem und demselben Zweige, die meisten sind breit, verkehrteiförmig, an der Spitze flach zugerundet, ke 143 selten kurz zugespitzt, andere sind elliptisch an beiden Enden spitz und nur die jungen unentwickelten zeigen eine lanzettliche Form, im übrigen stimmt sie mit der Koch’schen Diagnose überein. IV. G@ymnospermen. Die Gymnospermen der Karpathen sind dieselben, welche auf gleich hohen mitteleuropäischen Gebirgen überall gedeihen, nur Pinus maritima L. der österreichischen Gebirge fehlt. Juniperus nana W illd. ist allgemein in der Krummliolz-Region ver- breitet, auch konimt er auf den Gipfeln der Berge Pilsko und Babjagura in Ärva vor. Beobachtet man beim Herabsteigen der Gebirge fortwährend diese Pflanze, so gelangt man unwillkürlich zur Ueberzeugung, dass selbe nur eine Alpenform des J. communis L. sei. Auch erwähnt Wahlenberg pag+ 322, dass eine von Rochel im Garten gepflauzte J. nana in einigen Jahren in J. communis überging. Der gemeine Wachholder kommt in allen Nadelwäldern, besonders an offenen Stellen häufig vor, zieht sich aber. auch über die Grenze derselben bis zu den Eichen hinab, J+» sabina L. soll nach Rochel auf Klassterska Chworka wild vorkommen. Taxus baccats bildete einst in der Umgebuug der Tatra nach den Volkssagen ganze Waldungen, was die, zuweilen bei neuen Bauten ausge- grabenen Theissholz-Balken zu bestätigen scheinen. Gegenwärtig ist er in der Zips und in Liptau fast gauz ausgerottet, nur in Arva findet er sich noch in einigen Waldungen häufiger, z. B. bei Welkavez ohnweit A. Kubin; doch auch hier ist der grösste Stamm, den ich bemerkte, kaum 4‘ dick. - Fast dasselbe Loos traf Pinus cembra L. Nur einzelne Bäume sieht man noch hier und da zwischen den obersten Tannen, und in der untern Zone des Krummholzes, da man doch nur vor beiläufig 40 Jahren in Käs- mark stets zu gewissen Zwecken Kienbaumholz — Zirbelfichte — haben Konnte. Wahlnb. pag. 310. Pinus sylWwestris erträgt den starken Temperaturwechsel der Tatra nicht, sie gedeiht daher auch nur auf den anliegenden niederen Hügeln, doch in einer 5—6 Meilen weiten Entfernung bis in einer Meereshöhe von 3000° vom Hauptgebirge, nirgends aber erreicht sie die subalpine Region. Es fehlt daher auch in dem Centralgebirge ihre Alpenform, die Pinus Mughus Jacg. Hingegen haben wir im Uecberflusse die P. Muyhus Scop., welche eine wenigstens 1000’ breite Zone rings um das.Gebirge fast ausschliesslich einnimmt, Nur sparsam trifft man sie tiefer unter den Tannen, doch auch 144 ” hier behält sie ihren characteristischen Wuchs und bildet nirgends einen Baum. Wahlenberg meint 8.312, dass sie auf dieselbe Art und unter den- selben Verhältnissen aus Pinus Pinaster entstanden sein mag, wie P. Mu- ghus Jacg. —- P. montanus Hoffm. — aus P. syWvestris. — Der gemeinste Baum der Tatra-Waldungen ist Abies excelsa, sie bildet die meisten Wal- “dungen fast ausschliesslich bis zur Meereshöhe von 4600’. Eben so hoch steigt auch P. larixc L., bildet aber ausschliesslich nirgends grössere Waldungen. ‚Abies fissa steigt höchstens bis zu einer Höhe von 3600° in. Vorgebirge hinauf. Noch will ich als Curiosum einer Form der Abies excelsa erwähnen, welche einzeln in den höhern Waldungen angetroffen wird, Sie hat schlanke, sehr biegsame Zweige, an denen die Blätter nach allen Seiten gleichförmig abstehen, macht sehr kurze, jährige Endtriebe, und treibt nur selten ein oder das andere Seitenästchen, so dass man aus 5—6 Jahrtrieben gebildete ast- lose Aeste brechen kann, deren grüsster Durchmesser kaum, mehr als einen halben Zoll beträgt. — Die Anwohner nennen diese Form amerikani- sche Fichte. I V. Ringsprosser. | 1. Spadiciflorae. Von den Kolbenblüthlern sind nur Sparganium ra- mosum Hds., und Typha Llatifolia an ihnen zusagenden Standorten allgemein verbreitet, die andern aus diesem Gebiete bekannten wurden bis jetzt nur N Ärva gesammelt, wie: Calla palustris L. und Sparganium natans in den Bori-Sümpfen, Sp. simplex Hds. bei Welkavesz und Arum maculatum zer- streut auf den Kalkgebirgen, auch erwähnt Wittkay in seinem Catalog Acorus Calamus aus dem Zäzkaler Teich. 23. Fiuviales. Diese sind wie die Spadicifloren auf die Niederungen beschränkt, und theils wegen des schnellen Laufes der Flüsse, theils wegen Mangel an Teichen in geringer Zahl vorhanden. Bei Welkavesz fand ich Zanichellia palustris uud Potamogeton natans L. P. gramineus L. mit sei- ner verschiedenblättrigen Varietät wurde in der Zips und in Ärva gesam- melt. P. pusillus und P, crispus L. sind gemein, Letzterer gedeiht selbst in der reissenden Wag und in der schnellen Poper. P. compressus L. wäehst nur im stehenden Wasser. 3. Gynandrae. Wiewohl wir mehr Orchideen besitzen als Wahlen- berg in seiner Flora aufzählt, demungeachtet muss man die Tatra nach Wahlnb. S. LXXXI an diesen schönen Pflanzen arm nennen, nicht aber das von ihren Zweigen beherrschte Gebiet. Ueber der Tannen-Region findet man zwar nur Orchis conopsea L., Gymnadenia albida Rich., Habenaria viridis R. Br., und wenn man glücklich ist, Chamaeorchis alpina Rich., 145 Hingegen ist schon die Region der "Nadelwälder reicher, und noch mehr bieten die Laubwälder und. der. Wiesenboden. Bis zur. Grenze der Nadel- wälder reichen Orchis mascula ‚und O. globosa L., ‚beide steigen mit Habe- naria viridis bis zu einer Höhe von ungefähr 2000° herab. O. maculata L. ist überall gemein bis zur subalpinen Region, Listera cordata R. B r., hier eine seltene Pflanze, wurde bis jetzt nur über den Käsmarker Koschar, unter dem Krivan und auf der Babjagura gesammelt. Listera ovata sleigt von den Vorgebirgen bis auf den westlichen Abhang des Stirnberges hinauf. Bis in die untere Zone der Nadelwälder reichen Gymnadenia odoratissima Rich. im Zsarer Pass, und bei A. Kubin Habenaria bifolia R. Br., Epigogium Gmetini Rich. am Chotsch und bei Pärnicza, Epipactis latifolia mit E. ru- biginosa, Neöttia Nidus avis Rich., Corallorrhiza innata R. Br., Goodyer« repens R. Br. und’ Cypripedium Calceolus. Fast alle sehr sparsam, der Frauenschuh nämlich "am Füsse der westlichsten Vorgebirge in den Belaer Waldungen im Arva bei’As Kubin und südöstlich am Fusse des'Braniszko- Gebirges: In den. Laubwäldern findet man noch Orchis militaris L. und O. fusca Jacgq,, O0. ustulata L., 0. sambucina mit O. incarnata, beide stellenweise sehr zahlreich , Cephalanthera pallens und C. rubra Rich., keiziere auf den Kalkfelsen bei Kubin und in der südlichen Zips. ‚Auf! feuchten Wiesen kommen vor. Malaxis ‚monophyllos in Ärva. von Wittkay, Ophrys :myodes S w. in der Zips- von Kalkbrenner gesam- melt.; ferner O. latifolia L. und O. angustifola Wim. et @rab.,. Orchis Morio L. und Epipactis palustris L. Auch könnte man zu den Orchideen der Karpathen. hinzuzählen : Sturmia. TLoeselüi Rh. und Herminium Monor- chis R. Br.,, welche in Säros in keiner grössern ‚Entfernung vom Central- gebirge wachsen, wie die Pflanzen der Tatra, und auf einem Boden, dessen Trockenlegung wahrscheinlich mit der Erhebung der Tatra zusam- menfällt. _ 4. An, Amaryllideen haben wir blos Galanthus nivalis. 5. Ensatae. An Ensateen führt Wahleuberg bloss Crorus vernus L. und Gladiolus tenuis M. B. an. 'Ersterer überzieht als erste Frühlingsblume stellenweise grosse Strecken Wiesenlandes, vom Käsmarker Langenwald angefangen , bis auf den Sattel in die alpine Region hinauf, wo. man:noch im Juli Blütheu antreffen kann. Im Langenwalde dringt er oft durch Eis und harten Schnee empor, ohne die geringste Spur .einer Verkümmerung zu zei- gen. Der Schnee nämlich oder das Eis schmilzt bis zu einer Entfernung von 1 ar rings um die Blüthe. Von :den Irisarten zieht sich I. söbirica L. bis an deu Fuss des Ge- birges in das Gebiet des Pedicularis sceptrum; sie kommt ferner bei Tur- dossin in Arva, weiter aber südöstlich erst bei Eperies in Säros vor. Wei- T 146 + ter zurück bleibt I, Psend-Acorus in’den’ Sümpfen Arväs und in der südli- chen Zips, T. bohemica Sm. endlich und TFT. grraminea komnt nur 'bei Eperies, erstere auch im Hernader-Thal: bei: -Mäloveszka vor. 191 6. Smilaceae. Paris yuadrifolia Dr Majanthemum bifolium DC. und Polygonatum verticillatum steigen bis in die subalpine Region hinauf, hin- gegen gehören P. vulgare Desf. P. multiflorum All. und Convallaria majalis den Laubwäldern an, Sehr zerstreut wächst Streptopus amplexifo- lius DC. Am nächsten zum Gebirge wurde er im Weisswasser-Thale be- obachlet, südlich nur am Fusse des Braniszko-Gebirges, westlich in Ärva, von Kitaihel, wo Wittkay auch Polygonatum Latifolium fand. 7. Liliaceae. Die Tatra ‘zählen nur zwei: Liliaceen, die. eine,ist Lloy- dia serotina Salish., welche ‚aus der untern Zone, der alpineu Region fast bis zur obern Grenze der Tannen hinabsteigt, namentlich beim! eisernen Thore. im Drechselhäuschen, übrigens durch das ganze innere Gebirge. ver- breitet ist. Die andere ist eine Varietät des Allzum fallax D on., mit arm- blüthiger Dolde und zusammengedrücktem, fast zweischneidigen Schafte. — Allium senescens ß- Wahlnb. No. 307. — Dieser Lauch wächst in der Krummholz-Region, steigt aber bis ins Drechselhäuschen hinab, wo er oft mit dem echten All’um fallaz Don. in demselben Rasen angetroffen "wird. Hier hat er gewöhnlich einen scharf vierkantigen Schaft, wo hingegen die Exemplare der niedern Vorhügel meist einen mehrkantigen cylindrischen Schaft zeigen. A, acutangulum Schrad. fand ich im Gebiete dieser Flora nicht, wohl aber auf den sumpfigen Wiesen der grossen‘ ungarischen Ebene, 2. B, bei Tokay. An Gageen ist die Zips am reichsten, sie zählt 5 Species, nämlich : Gagea stenopetala Reich., G. arvensis, @. lutea, G. pusilla und G. mi- nima Schult. Keine von ihnen steigt bis in die subalpine Region hinauf und nur @. lutea ist Allgemein verbreitet. Die Gattungen: Scilla, Lilium, Muscari, Ornithogalum, Anthericum und Asparagus enthalten keine interessinie Species. Bemerkenswerth jedoch ist noch Allium. ochroleucum W, et K., welches im Hennader-Thal: von Ma- loveszka an bis gegen Wallndorf in der. Zips sehr häufig vorkömmt. 8. An Colchicaceen haben wir nur ar Aa Wahln = und Veratrum ‚Lobelianum Bernh. ii 9. Die Juncaceen sind durch 17 Species vertreten, wenn man .Luzula glabrata Hoppe, Juncus Hosti Tausch und L. sudetica älteren Species einverleibt. Letztere sammelte ich blos auf der Babjagura in Ärva, in deren Umgebung L. multiflora Lejeun nicht beobachtet wurde. Bemerkenswerth ist noch L. albida, von welcher drei Formen vorkommen: «) die ächte Form; ß) die kupferrothe, die sich von der erstern nur durch ihre Farbe unterschei- det, eine Alpenform mit aufrechter steifer Spirre, büscheligen, roihen, mat- “ 147 ten Blüthen, deren jede an der Basis mit gewöhnlich 12 durchscheinenden, rothen: Deckblättchen dicht bedeckt ‚ist, und daher einen ovalen Umkreis zeigt. Perigonium:und Bracteen‘ sind in eine @ranne zugespitzt, Kapsel rund, schwarz, au der Spitze weiss, die ganze Pflanze ist kahl und nur wenige Exemplare zeigen am:Ende; der Scheide einen Haarbüschel, Sie steht zwi- schen’ Luzula albida und L. tutea.der Tyroler Alpen und könnte mit mehr Recht als eigene,Species gelten, als :Juncus Hostü.; Auch ist ihr) Standort im: za Gegend des: blauen Sees, im innersten Gebirge, ganz isolirt. 10. Die Helobien fehlen in der Tatra gänzlich und selbst die anliegen- en Gespaunschaften zählen davon nur die verbreitetsten Arteil. 11. Die, Cyperaceen sind zahlreich vorhanden ,. doch meist auf die grössern Thalsohlen beschränkt, auch fehlen die Gattungen Elyna, Schönus und Rhynchospora gänzlich, Cyperus ist nur. durch C. fuscus L., Scirpus Heleocharis_ und Eriphorum durch wenige der verbreitetsten Arten ver- treten. R | f Von den mir aus diesem Gebiete bekannten 52 Seggen-Arten kom- men ‚vor: a) ‚Nur auf dem Central-Gebirge: C.,atrata L., 6 capitlar is L., C. fuli- ginosa Schk., C;fr EN All.,.C; firma Hst., ©. ferruginea Sony, und C.tenuis Hst. b) Sowohl: auf dem Central- Gebirge als auch auf dem Wald- und Wie- senboden : C. Zeporina@ L., C. stellutata Good., C. canescens L;, C. caespitosu L. C., C. praecox Jacg-, C. alba L. €. ylauca Scop., C. pallescens L, und: C. flave L. 2 'c) Nur im Sumpf- und Rasenlande. Die Flohseggen: C. dioica L. und C. Dawalliana Sm.; die Viyneen: C, disticha Hds., C. vulpina L., C. muüricata L., C. teretiuscula &00d., C. paniculata L., C. para- doxa Wwilld., ©. brizoides L., C. Schreiberi Schrnk., C. remota L., C. elongata L, und die echten Seggen : €. stricta G o0d., C. acuta L. C, Buxbaumi Wahl., ©: limosa L., ©. piluüfera L.,'C. tomentosa L. ©. montana L., C. longifolia Hst., €. clandestina G00d., CO. digi- tata L., C. ornithopoda:L., C. pediformis May., C.:pilosa Scop., C. panicea L., C. Michel Hst., C. fulva @ood., C. distans L., ©. syWwatica Hds., ©. Pseudocyperus L., C. ampullacea Goo0d., C. Vesicaria L,, C. paludosa Good., ©. riparia Curt., C. hirta L. 12. An Gramineen sammelte ich in den Central-Karpathen und den anliegenden Gespannschaften 102 Arten, von denen Y/ıo dem Gebirge, "0 der subalpinen Region vorzugsweise angehören, .?Ao aber dem Wald- und Wie- senlande zufallen. ART Von den Alpengräsern sind die verbreitetsten‘Po@ .laxa:Haenk e und Sesleria disticha Pers, Beide bilden‘ ausschliesslich auf den höchsten Gip- T* 148 feln: den Rasen, doch‘ steigen auch beide in die subalpinen 'Thäler 'herab, und; zwar jene tiefer als diese. Auch kommt: erstere mit‘ Pos atpina fern vom Gebirgsstocke auf den Ärväer Bergen’ Pilszko und Babjäagura.vor, wo Poa disticha bis’ jetzt nicht beobachtet ‘wurde, "Letztere ‘hat stellenweise auf dem östlichen: Kalkrücken eine: ovale, ein-:oder' auch fast »allseitige Aehre, wodurch sie einen eigenen: Habitus erhält, wozu auch die hier: län- geren: aufrechten Blätter-Vieles beitragen. Tiefer als die erstgenannten. be- ginnen Nardus strieta L., Poa ulpina L., Avena versicolor, Festuca ovina mit der Varietät y amethystina , Sesleria coerulea L. Alopecurus, pratensis, welche alle in der suhbalpinen Region häufiger und üppiger wachsen. . Von den Gräsern der subalpinen Region, verdienen Erwähnung: Poa sudetica Haenke, Phleum alpinum L., P. Michelü v AN, Agrostis alpina und A. rupestris All., ferner die Festuca-Arten: nutans Hs t., ‚rubra L., varia Haenke, decumbens L., vor allen aber Avena alpestris und carpa- thica Hst. Erstere wächst nur auf dem trockenen Felsen des Kalkgebir- ges von der untern Zone der subalpinen Region angefangen bis zur Ebene herab , ist stets bleichgrün, hat zweiblüthige Aehrchen und wimperig ge- zähnte Granen. Variürt mit 1 und 2’”’ breiten Blättern — letztere Form kommt nur’ auf dem Koszudecz vor — ferner mit haarigen Blättern ‘und Scheiden, und mit glatten gewimperten. Blättern, deren: Wimperhaare meist so lang, als der Blattdurchmesser sind, und stets mehr als’die Hälfte dessel- ben betragen — Letztere beginnt zwischen den obersten Tannen des -Drech- selbäuschens, wo sie-stellenweise den üppigen Rasen zwischen den Kalk- schieferfelsen — auf welchen A, alpestris ein "häufiges &ras. ist — bildet, und steigt von hier bis an die untere Grenze: der alpinen Region "hinauf. Hier hat sie stets schwärzliche Bälge und schwarze gewimperte Grannen, nicht so an den tieferen Standorten, ‘wo sie an Färbung, mit Avena alpestris übereinstimmt. Sie variirt wie. die erstere mit gleichförmig behaarten Blät- tern und Scheiden, und mit se wigpoxten Blättern, welche bald grau, bald grasgrün sind. r B Wald, Wiesen. und Ackerboden nähren neben emigen Varietäten nur die verbreitetsten mitteleuropäischen Arten, von welchen nurnoch Aira uli- ginosa Weihe, Melica altissima L., Catabrosa aquatica Beauv. und Alo- pecurus fulvus Sm. als die seltensten. Erwähnung verdienens VI. Protophyta. 1. Equiseta. An Schachtelhalmen sammelte ich neben den von wa een berg an- geführten vier Arten nur: 1. E, limosum L. in den. Sümpfen der Poper: bei, Käsmark, ‘ferner -'bei- Palocsa in. Gesellschaft der, Cicuta viros« und endlich in den 149 Sümpfen bei Eperies. Die astlosen und die ästigen Formen kommen an allen ’diesen Orten gemischt vor, Die ersteren haben‘in der Regel nur 10—15 seichte Furchen, die reichästigen hingegen 20-30. Auch seheinen' die Kanten ‚der Aeste mit'der =. des Exemplärs zuzUu- nehmen: ER 9 2. E. Telmateja Ehr. fand’ich am Fusse des Chocs bei A. Kubin, beim "Unterschloss Ärva, bei Eperies und von hier südlich u östlich an ‘mehreren Orten. 3. E.nemorosum Braun. nur in einem beschränkten Orte bei Lipocz, wo selber mit der riesigen Irgularia sibirica im Schatten der Erlen den bodenlosen Sumpf nur sparsam bekleidet: Eine durch ihre langen, schlanken unregelmässig ästigen Aeste sehr auffallende Form. 2. Filices, _ Zu den von Wahlenberg n. 1043—1063 und von Sadler de fi- licibus veris Hungariae Budae 1830 p. 32 u. 39 aus dem fraglichen Gebiete angeführten Farnkräutern habe ich hinzuzufügen: Polypodium calcareum Sm. Es wächst fast auf allen Kalkbergen rings um das Tatra-Gebirge. P. alpestre Hoppe wächst im Weisswasserthale auch im Säroscher Trachytgebirge. Aspidium Thelypteris L. kleidet die Sümpfe bei Lucska in Liptau und viele des Sovärer Gebirges. A. montanum S w., sammeltc ich auch in der Tatra und zwar beim eiser- nen Thor in dem Kalkgebirge. Blechnum boreale Sw. sammelte ich am westlichen Abhange der Babja- gura in Ärva, Aspidium spinulosum S w. faud ich wie auch Ophioglossum vulgatum L. bisher nur in Säros. Botrychium matricarioides Willd. kenne ich nur von dem Grenzgebirge zwischen Zips und Abau). Ueber Cheilanthes ramentacea Wahl, welcher nicht existirt, ; siehe Sadlers oben erwähnte Schrift p. 44, Anm. Von allen aus diesem Gebiete bekannten Farnkräutern steigt nur A. Lonchitis bis in die, Alpenregion hinauf, doch kommen die meisten von ihnen schon in der suhalpinen Region vor, selhst Cystopteris fragiiis als Varietät mit schmalverkehrt-kielförmigen und lineal-lanzettförmigen einge- schnittenen Fiederchen. 3. Hydropterides. Diese Classe fehlt hier ganz, Marsiea sammelte ich zunächst bei Szenna in Ungh, -Salvinia und Pilularia nur jenseits der Theiss. 150 4. Selagines. Auf Lycopodium | Selago ‚und clavatum sind. sehr ‘verbreitet, eben so Se- laginella: selaginoides, die ich selbst auf den: hölrern Sandsteinbergen -Ärva’s öfters antraf. , Sparsamer findet man .L. sannotinum. : Das seltenste ‚aber von allen ist Lycopodium alpinum L., welches ich bis jetzt nur unter der Lom- nitzer Spitze gegen das Kellbacher Thal auf einem Raum von geringer Aus- dehnung sammelte. ‚Von den übrigen Lycopodien der deutschen Alpen, kommt zunächst den Karpathen erst auf dem Zebner Gebirge in Säros Lycopodium complanatum L. vor. } | Wi Dipterologische Fragmente , von Dr. J. MR. Schiner w Dr. J. Egger. vi IH. (Von Dr. Schiner.) Sie werden sich, meine verehrten Ierren, noch an jenen interessanten Vortrag erinnern, welchen unser verehrtes Mitglied Hr. Prof. Alois P o- korny erst neulich über die von ihm und Hrn. Dr, Adolph Schmidl in den unterirdischen Grotten Krains gemachte zoologische Ausbeute hier ge- halten hat. Unter den damals vorgezeigten Thieren befanden sich Auch zwei Arten Fledermäuse, die für mich ein besonderes Interesse hatten, da ich der Hoff- nung Raum gab, cs könnten sich auf deren Balg- parasilische Fliegen vor- finden, wie überhaupt auf Chiropteren nicht selten vorzukommen pflegen. Meine Untersuchung der kleineren Art (Rhinolophus HippocrepisH er m.) wurde durch das Auffinden eines @ von Nycteribia biarticulata Herm. (N. vespertitionis Montaxgn.) belohnt. An der zweiten Art, die Ar. Prof. Pokorny in der Luegger-Grotte eingesammelt halte, und welche durch die Güte des Hrn. Custosadjuncten, Dr, Fitzinger, als Miniopterus Schreibersii Natterer bei Kuhl' näher bestimmt ‘wurde, fand ich zwischen dem seidenen Haarpelze in der Gegend des Ohres ein ganz sonderbar aussehendes Insect, das meine ganze Aufmerk- samkeit auf sich zog. Die genaue Untersuchung, wobei ich durch die grosse ‚Güte des Hrn. Directors Vinzenz Kollar aufs freundlichste unterstützt "wurde, ergab das Resultat, dass das Thier eine nur von den bekannten Arten der Gattung Nycteribia abweichende Art sei, die wir dem:unermüdlichen Grot- tenforscher, Dr. Adolph Schmid], zu Ehren: Nycteribia Schmidlü zu nen» nen uns veranlasst sahen. Die Beschreibung des Thieres lautet: Ryeteridbia Scehmidlii Nobis. Paltide-ferruginea, pectinibus lateralibus valde distinctis, tho- racis linea longitudinali ante scutellum. foveolata, niyraz femoribus 152 tibiisque subtriangularibus wvalde dilatatis, setigeris; Ttarsorum articulo primo longitudine caeteras vix aequante, pulvillo lato unico; long. ”/s lin. Blass-rostbraun, die Seitenkämme sehr deutlich, der Thorax grob punktirt, auf der oberen Hälfte die gewöhnliche ankerförmige Leiste, über welcher die Punktirung feiner und dichter wird, Die Mit- Stefinie ‚endet vorsdem breiten, mit‘ ‚einem ‘schWarzeii dichten Borsten- kamme berandeten Schildchen, in einem ziemlich tiefen Grübchen. Hinterleib fünfringelig. Auf der Mitte jedes Ringes eine Querreihe schwarzer Borsten, der letzte Ring hinten etwas ausgerandet, auf jeder Seite mit einzelnen langen Boräfen besetzt.’ Die kammförmigen Organe sehr gross, etwas über den Rand des Thorax hervorragend. Füsse: der Schenkel länglich, unten erweitert, auf dem oberen Viertheil quer eingedrückt, so dass sie an dieser Stelle wie gegliedert erscheinen; die kurzen, fast. dreieckigen ‚Schienen stark erweitert, un- ten mit langen Borsten besetzt, das erste Tarsenglied fast so lang, als die übrigen zusammengenommen, etwas gebogen; die, drei folgen- den gleichgrossen : dreieckig, das letzte doppelt so gross, unten, mit einem:obsoleten, beborsteten Zähnchen —. die beiden schwarzen eiu- fachen Klauen ‘nicht so.lang, als, der stark verlängerte ‚Ballen. ? Sn Das Thier ist durch seinen floharligen Habitus sehr auffallend ; ‚die. Füsse sind wicht, wie, bei den übrigen uns bekannten; Nycteribien nach Art der Spinnen 'ausgespreizt, sondern hängen nach rückwärts; ‚der Thorax ist sehr convex, der Hinterleib unten bauchförmig aufgeblasen, oben eingedrückt, die Endborsten. sind daher nach aufwärts gerichtet» . a R Bei der. ‚genauesten mikroskopischen Untersuchung des Kopfes , der, wie ‚bei ailen Nycteribien, tascheumesserförmig eingeklappt werden kann, war keine Spur von Augen zu entdecken. Die fühlerartigen. Organe auf dem oberen. ‚Kiopfrande sind dicht und'kurz behaart und erscheineu durch dunklere Ringe: wie: dreigliedrig; die.als Taster bezeichneten zwei untereu Fortsätze (nach Fabrieius die:beiden Klappen) sind. mit einzelnen lan- gen: Borsten (besetzt; „ebenso die dazwischen liegende mässig lange Zunge. Der gauze Kopf ist kurz, kegelförmig und mit einem schmaler Rande an der untern Seite des Thorax angeheftet. Von den eilf in Weis tw 0 0d’s Monographie, der Gattung Nyeieribia (Transactions of the zoolog. society, Vol. 1. 283 diff.) beschriebenen und ab- gebildeten Arten, ‘von, denen.N.; hypesi, Hopei, ‚dubia, Blanivillii Leach,, Royli und Jenynsü aussereuropäisch.') sind, könnte unser Thier, nur mit dem Be) Europäisch sind: N. Düfourii W estw., N. pedicularia. I-tr. N. ve- zata Westw., N. LatreilüiCurt. und N. biarticulata,Werm.‘ - Nycteribia Vespertilionis der Autoren ist als Synonym ..der, neueren Arten beizufügen: So ist: N. vespertilionis Montagn. gleich N. biar- ticulata HErm. — N. vespertilionis Herm. gleich N. vexata Westw. — N. vespertilionis Ltr. gleich N. pedicularia Ltr. — N. vesperti- tionis Duf, gleich N. Dufourii Westw. 153 © von Nycteribia Latreilüi Curtis in Vergleich gezogen werden. Die Bil- . dung der Schienen, das Verhältniss der Tarserglieder unter einander, der deutlich 5ringlige Hinterleib und die Bildung des Fussballens unterscheiden es jedoch hinlänglich von dieser. Wenn es uns glückt, auf Miniopterus Schreibersil noch mehrere Exem- plare unserer neuen Fliege aufzufinden, dann wollen wir durch genaue Vergleichung derselben mit allen bekannten Arten , die generischen Merk- male der Gattung Nycteribia genauer und bestimmter als bisher aufzustel- len und auszuarbeifen versuchen, um in die interessante Abtheilung der Nycteribien, von welcher derzeit nur zwei Gattungen: Nycteribia, Megisto- poda Mig. und das Subgenus Stylidia West w. bekannt sind, — die nöthige Klarheit zu bringen. Denn dass trotz Westwood’s monographischer Be- arbeitung und trotz der vielfältigen hie und da zerstreuten Notizen über diese Familie noch Vieles zweifelhaft und unklar geblieben ist, wird Jeder- mann wissen, der sich mit der Determinirung’von Nycteribien beschäftigte. Ist es ja doch noch nicht ausgemacht, ob die Nycteribien Augen besitzen, oder nicht; Curtis hat deren, gleich uns, keine aufgefunden, während Latreille und Westwood von Augen sprechen; — Fabhricius, Hermann, Curtis und Dufour fanden keine. Antenne, Latreille und \Westw0o0od sahen diese wieder deutlich. Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir über die Familie der Coria- ceen’ überhaupt unsere bisher gemachten Erfahrungen mitzutheilen. Unsere Sammlung enthält Hippobosca equina, O rnithomyia viridis, Ste- nopteryz hirundinis, Melophagus ovinus, Iipoptera cervi, Olfersia ardeae, Nycteribia biarticulata und Nycteribia Schmidlü, die sämmtlich in Oesteı- reich gefunden wurden. Ornithomyia viridis stammt von Jungen Grünspechten, die noch im Neste sassen, Stenopteryxz hirundinis von der Hirundo urbica; Lipoptera cervi von einem Hehe, Alfersia Ardeae von einer jungen Ardea stellaris, Nycteribia biarticulata von Plecotus auritus und Rhinolophus Hippocrepis; N. Schmidti endlich, wie bereits erwähnt, von Miniopterus Schreibersüi. Die meisten der angeführten Arten verdanken wir der Güte des H. 6. Frauenfeld, dessen vielseitigen Erfahrungen wir bei unseren diptero- logischen Studien so viele Aufschlüsse verdanken. Dr. Schaum’s Ansicht ?), dass Ornithobia pallida Mg. nichts Ande- res als die vollständig geflügelte Lipoptera cervi sei, können wir als ganz richtig bestätigen. Wir besitzen ein Exemplar, welches Hr. Frauenfeld in einem Walde fing, wo es an sein Gesicht angeflogen war und in dem- selben Augenblicke den einen Flügel verlor. Den zweiten Flügel fand ich später gleichfalls abgebrochen in dem Fläschchen, wohin es gebracht wurde. Das Thier lässt sich bei der genauesten Vergleichung von Lipoptera cervi, von dem wir eine tüchtige Anzahl von Exemplaren besitzen, nicht unterschei- ‘) Entomolog. Ztg. 1849, p. 294 u. s+ f. SEN U 154 f den, müsste aber mit dem depositirten Flügel als Ornithobia pallida determi- nirt werden. Die seltene. Alfersia ardeae brachte im verflossenen Sommer Hr. 6.Frauenufeld aus Mähren, wosie von ihm auf einer Jungen lebenden Rohrdommel aufgefunden wurde. . ' Da er den Vogel noch lebend hatte, so versuchten wir auch noch hier seinen Balg tüchtig abzusuchen, und es fanden sich auf demselben ‚wirklich noch zwei weitere Exemplare, die mit dem gastfreundlichen Wirthe „von Mähren. bis nach , Wien, gereiset waren. Die Fliege läuft und fliegt, sehr schnell. Sieht sie sich. von dem Verfolger zu sehr gedrängt, so Miegt. sie pfeilschnell weg. In dem gegebenen Falle flog sie aus Fenster, und ‚wurde daselbst gesammelt. Prof. Löw, behauptet in: seiner bei Gelegenheit der,von Dr, Schaum über die Identität von Ornithobia pallida und Lipoptera cervi gemachten so schöneu Entdeckung, dass die mit zwei Klauen versehenen, Coriaceen auf Säugethiere, die dreiklauigen hingegen auf Vögel angewie- seu seien. Es ist nicht zu begreifen, wie Hr. Löw in die ‚erste, Kategorie die allerdings zweiklauige Alfersia bringen. konnte, welche ‚doch. ur- sprünglich auf einen ‚Reiher gefunden wurde ‚und die auch, wie unser Fall zeigt, wirklich auf Ardea stellaris lebt. Zur Kenntniss / des Stringocephalus Burtini Defrane e Von Eduard Suess. Die neueren Untersuchungen über Brachiopoden haben es über Jeden Zweifel erhoben, dass, um zu einer natürlichen Eintheilung dieser Classe zu gelangen, die genaue Kenntniss der zarten. Kalk-Gerüste, welche bei vielen Geschlechtern das Thier im Innern der Schale gleichsam tra- gen, unumgänglich nöthig sei. Es hat sich gezeigt, dass die Form dieser Gerüste zwar sehr verschieden, dass dieselben jedoch nicht n Jeder A rt anders gebaut seien, wie man bisher dachte; und erst jetzt, wo man es versucht, neue Gruppirungen zugleich auf dieses neu hinzugekommene, äusserst wichtige Merkmal zu gründen, sieht man mit Ueberraschung die Uebereinstimmung auch der äusseren Charactere in jenen Arten, deren Ge- rüste analog gebaut sind. Dass diese Ansichten so lange Zeit brauchten, um sich geltend zu machen, ist vor Allem zwei Ursachen zuzuschreiben : der geringen Anzahl und der Seltenheit der lebenden Formen gegenüber dem zahlreichen Heere von fossilen Arten, ‘über deren inneren Bau man nur durch einen glücklichen Zufall oder die Aufopferung einer bedeutenden An- zahl von Exemplaren Aufschluss erhält, und daun dem Umstande , dass die lebenden Arten, obgleich gering an Zahl, doch verhältnissmässig vielen Geschlechtern "angehören und so jene Mannigfaltigkeit des inneren Baues zeigen, welche selbst die ausgezeichnetsten Conchyliologen abschreckte, auf scheinbar so veränderliche Theile ihre Gruppirungen zu gründen. IE 156 Das hier zu hesprechende Geschlecht Stringocephalus war eines von jenen, die am frühesten durch ihre innere Organisation die Aufmerksamkeit der Naturforscher auf sich zogen. Von Vielen als selbstständiges Geschlecht behauptet, von andern, hohen Autoritäten nicht anerkannt, hat dieses Ge- schlecht alle Wechselfälle des Kampfes der beiden erwähnten Ansichten erprobt, und ist endlich, als nach und nach die einzelnen Theile der sehr verwickelten inneren Einrichtung bekannt wurden, in die verschiedensten Brachiopoden-Familien gestellt worden. Diess ist es, wesshalb ich es von Interesse hielt, hier die Ansichten mitzutheilen, die ich durch die Unter- suchung einer grossen Zahl von Exemplaren mir bilden konnte, und welche, wenn sie auch noch nicht alle Kragen üher den inneren Bau erledigen, doch schon ein so weit vollständiges Bild davon liefern, dass man mit mehr Sicherheit die Verwandtschaft von Stringocephalus mit andern Brachiopoden- Geschlechtern wird besprechen können. ' Wenn man von der sehr zweifelhaften Figur in Schlotheim’s _Petrefactenkunde, p. 260, t. xVI. f4. absieht, welche Bronn hieher zählt, so war es zuerst Defrance, der im Jahre 1837 im 5!. Bande des Dic- tionn. de sciences natur. p. 102 dieses Geschlecht au:stellte und zu den Ab- bildungen bereits eine Zeichnung des Schlosses, beider grossen Septa, so wie der sogenannten Brücke hinzufügte; die Exemplare waren von Chimay in Belgien. — 1825 copirt Blainville (Manuel d. Malacol.p. 5il. t. LIU.) die Figuren von Defrance, vereinigt jedoch Strygocephalus als eine ‚Unterabtheilung mit Terebratula. — 1830 erkennt Deshayes (Bru- quiere, Encyct. method. p. 1000, 1021.) das Geschlecht eben so wenig an, als Blainville, und stellt dasselbe zu Terebratula.. Im selben Jahre veröffentlicht Sowerby (Mineral Conchology , p. 147, t. 576, f. 1.) den Strygocephalus Burtini unter dem Namen Terebratula porrecta Sow. aus dem Kalke von Bradley, und Höninghaus (Leonhard u. Bronn's Jahrb., p. 233) führt im Verzeichnisse seiner Sammlung ausser Stryg. Burtini noch einen Siryg. elongatus ohne Beschreibung oder Abbildung auf, der von Bronn und Anderen später wieder mit Stryg. Burtini Defr. vereinigt worden ist — 1832 schafft auch Goldfuss (Dechen’s Uebersetzung der Geologie v. de la Beche, p. 537) einen neuen Namen Siryg. striatus, ohne denselben durch eine weitere Bemerkung, zu begründen. — 1834 zähltBuch in seiner classischen Abhandlung „Ueber Terebrateln“ dieses Geschlecht zu Terebratula und beschreibt die einzige bekannte Art als Terebratula stry- gocephalus; als Fundorte sinderwähnt: Klutstein bei Gladbach, Bensberg bei Cöln, und Lüdenscheid. Im selben Jahre zeigt Klöden-(Verstein. der Mark Brandenburg, p. 177) das Vorkommen von Stryg. Burtini in den Geschieben der Umgebung von Potsdam an, — 1836 verharrtDeshayes (Lamark, Ani- maux sans vertebres, vol. VII. p. 371) bei seiner in der Encyclop. method. ausgespruchenen Meinung und beschreibt unsere Form als Terebratula Bur- ini. Im selben Jahre bespricht auch Buch (Leonh. u. Bronn's Jahrh., 157 p- 176, 180) die Area derselben, und zeigt auf die Verwandtschaft mit Delthyris hin.. Es stimmt damit überein, was derselbe Verfasser 1837 (Ueber Deilthyris, etc. p. 26) erwähnt. — 1837 gibt Beyrich (Beitr. z. Kenntn. d. Rhein. Uebergg. Geh. p. 8) Aufschlüsse über die Lagerung der Strygoce- phalen-Kalke und Kischer v. Waldheim (Orictograph. d. Moscou, p. 145, t. XX. f. 7, 8) beschreibt einen Stryg. Defrancü, der jedoch, wie auch Bronu bemerkt, wahrscheinlich zu Orthis resupinata gehört. Noch im selben Jahre erscheint Bronn's treffliche Lethaea yeognostica, in wel- cher (vol. I p. 74, t. 11. £. 5) Strygocephalus als selhstständiges Geschlecht aufgeführt und das Septum der grösseren Schale nebst einem Theile der Brücke abgebildet ist. — 1838 meint Bronn (Leonh. u. Bron n’s Jahrb., -p. 225) duss Spirifer rostratus Schlot. und Stryg. Burtini sich entsprä- chen. Ezquerra del Bajo (Ehendaselbst, p. 313) erwälnt das Vorkommen von Stryg. Burtini an der Westseite der Sierra-Morena, unweit Almaden. Der im nämlichen Jahre im Ill. Bde. der Memoires de la soc. yeol. de France erschienenen Uebersetzung von Buch’s Abhandlung über Terebratula ist ein Theil von Defrance’s Figuren beigegeben (t. XX. f 12) — 1840 be- schreibt der jüngere Sowerby (Transact. of the Geolog. Soc. 2 ser. vol. V. p. 704) Stryg. Burtini aus mehreren Punkten von Devon und fügt hierzu einen Stryg. yiganteus So w. (p. 764, t. 56, f. 10, 11), der, entsprechen soll der Terebratula gigantea und Tereb.. Hennahiana desselben Verfassers in Encyclop. Metropolit., welche mir unbekannt sind. Uehrigens ist diese Art wohl kaum vom Stryg. Burtini zu trennen. Im selben Jahre bespricht Verneuil (Leonh. u. Bronn’s Jahrh., p. 97) die Alterverhältnisse der Strygocephalus führenden Schichten. — 1841 beschreibt Philipps (Palaeo- zoic fossils, pP. 79, t. 32, f. 141) Stryg. Burtini und Sowerby’s Stryg. , giganteus (p. 80, t. 32, f. 142) als vielleicht dazu gehörig; von dem letzteren werden Brücke und Schlossplatten gezeichnet. Stryg. brevirostris Phill. (p- 80, t. 32, f. 143) scheint unvollkommen bekannt gewesen zu sein und wurde später von M’Coy zu Pentamerus gezählt. Im selben Werke p. 55 hat Phillips zuerst auf die Verwandtschaft zwischen Pentamerus und Stry- gocephalus hingewiesen. — Archiac und Verneuil beschreiben in ihrer ausgezeichneten Arbeit über die Versteinerungen der Rheingegend (Transact, of the Geolog. Soc. 2.s., vol. Vl.p. 368) Stryg. Burtini, trennen jedoch davon alseigene Art Stryg. dorsalis Go ldfuss in Mus. Bonn. (p. 369; als Stryg. dorsatus. t. XXXV. f. 5), welcher sich durch eine Furche unter- scheiden soll, die an der grossen Schale bis in den Schnabel, an der klei- neren nur Dis in die Mitte reichen soll, so wie durch die eigenthümliche Krümmung des Schlossrandes. Ich habe Gelegenheit gehabt, viele solche ge- kielte Exemplare zu sehen, glauhe jedoch, dass sie zu sehr durch Ueber- gangsformen an die typische Gestalt geknüpft seien, als dass ma sie als selbstständige Art betrachten könnte. —Sandberger (Leonh. u. Bronn’s Jahrb. 1841, p. 240) und Dreves (Ebendaselbst, p. 552) geben neue Fund- orte für Stryg. Burtini an. — 1842 verbessert Sandberger (Leonh. nn 158 u. Bronn’s Jahrhb. p. 386, 398) Strygocephalus' in Stringocephatus , führt aber in seiner Liste nur eine Trigonotreta stringocephalus auf. Es ist diess das letzte Mal, dass die Selbstständigkeit des Geschlechtes: nieht anerkannt wurde. — 1843 führt Morris (Catalogue of British fossils, p. 131)’ die einzelnen Arten nach Phillips an. — 1844 vereinigt Roemer (Rhei- nisch, Uebergg. Gebirge, pag. 68, 91) die bis dahin unterschiedenen Arteli wieder mit Recht unter dem einzigen Namen Str. Burtini und "gibt eine grosse Zahl neuer Fundorte an. — 1845 beschreibt Verneuil (Mur- -chison, Verneuil and Keyserling, Russia and the Ural mount. vol. U. p. 105, t. VI. f. 6) Str. Burtini von den Ufern der Serebrianka, unweit Serebriansk (Ural) ; dieser ausgezeichnete Naturforscher weis’t wie Phillips vorztiglich auf die‘ Verwandtschaft mit Pentamerus hin, und stellt: in seiner Classification das Geschlecht Stringocephalus zwischen Pentamerus und Terebratula. — 1846 stellt es Kin 2 (Annals and. magaz. of nat. hist., p. 28) an das Ende der Spiriferiden, — 1847 nimmt Orbigny dasselbe zu den Rhynchonelliden (Ann. d. sciences nat. und pal. franc. terr: - cret. vol. IV. p. 344) und bildet auch die Crura der Schleife ab, ‘deren Ge- stalt ihn wohl dazu bewogen haben mag, das Geschlecht “in diese Gruppe zu stellen. Uebrigens fehlt seiner Figur das grosse Septum der grösseren Schale. — 1848 erwähnt Murchison (Leonh. w Bronn’s Jahrb., p! 12, 13) das Vorkommen von Stringocephalus in den devonischen Kalkem von Mähren ; unter den Versteinerungen ,„ welche‘ der mähr. -schles. Werser- Verein mir aus diesen Kalken zuschickte, so’ wie unter dem,.'wäs die Wieier Sammlungen von mährischen und: schlesischen Petrefacten enthalten, hat’ sich bisher kein Stringocephalus gefunden. Gray veröffentlicht seine‘ 'Classi- fication der Brachiopoden und stellt Stringocephalus in die U. 'Subclass: Helictopoda , III. Ord: Sclerobrachia an den Schluss der.'3. Fam. Spir- feridae, so dass unmittelbar darauf die Rhynchonellidae ‘folgen. Im selben Jahre gibt Bronn (Index palaeontolog. vol. I. p. 1203) eine ausführliche Synonymik des Geschlechtes; auch hier findet man nur. eine einzige Art, String. Burtini als zweifellos angeführt: — 1849 unterscheidet Orbigny (Prodröme de Paleont. stratig. vol. I. pag. 92) noch den Str. dorsatus: Goldf. vom Str. Burtini. — 1850 gibt King (Monograph. of Brit: Permian fossils p. 7, 70,141. t.XIX. f. 1) die erste Zeichnung einer Schleife’ in ‚Stringocephalus, welche, wenn auch noch nicht vollständig, doch’in den Hauptumrissen richtig ist, bespricht dänn die Aehnlichkeit zwischen dieser Schleife und jenen der Terebratuliden, und‘ stellt ‘(pag. 81) schon weit richtiger als diess bisher geschehen war, Stringocephalidae als eine eigehe' Familie unmittelbar vor jene der Terebralulidae an die Spitze der Ancylo- poda. Im selben Jahre erwähnt F. A. Roemer (Palaeontograpkica, I. pag. 24) “Str. Burtini in den. Stringocephalus-Kalken ‘des N. W.'Harzge- birges. — 1852 beschreibt M’Coy (Sedgwick, Synops. of the Classific. of Brit. Palaeozoic Rocks, Puteont. fasc. II. p. 383) Str. giganteus Sow. und stellt, des inneren Baues halber, Str. brevirostris Phill. zu 159 Pentamerus. Quenstedt (Handbuch der Petrefactenkunde pag, 460. t. 36, f. 41) bringt das Geschlecht mit Pentamerus und Uncites in eine Gruppe, und stellt es zwischen seine Bicornen und Calcispiren. Es wird die Brücke mit den beiden grossen Wänden abgebildet, so wie ein Schlauch au der Anhef- tungs-Oeffnung; auch findet man hier eine richtige Zeichnung der Jugendform. Giebel (Deutschlands Petrefacteu, p. 458) vereinigt auch alles zu diesem _ Geschlechte Gehörige unter dem Namen String. Burtint. Mit Sicherheit ist also bisher von diesem Geschlechte nur die einzige Art Stringocephatus Burtini Defrance bekannt, welche in den devonischen Ablagerungen von Spanien, Engiand, Belgien, Norddeutschland und dem Ural vorkömmt und eine der bezeichnendsten und verbreitetsten Versteine- rungen dieser Schichten ist. ‚Das Gehäuse von Stringocephalus besteht aus zwei Schalen, einer grösseren, welcher der Schnabel mit der Anheftung ss-Oeffnung angehört, und einer kleineren, die die Schleife trägt. Die grössere Schale trägt am unteren Rande des scharf begränz- ten Schlossfeldes, der Area, zwei starke, gegen innen umgebogene Schloss- zähne, welche die Articnlation zwischen den beiden Schalen herstellen und durch ihre Stärke ganz den gewaltigen Muskeleindrücken entsprechen , die sich'vorzüglich gegenüber der Rückseite der Schlosszähne zu beiden Seiten an der inneren Fläche des Schnabels befinden. Das Schlossfeld selbst zeigt die Oeffuung, die dem Hefimuskel zum Ausgange diente. In der Jugend, wo der Schnabel meist geräde ahsteht *), ist diese Oeffnung dreieckig "und ver- hältnissmässig gross, während man sie in alten Exemplaren, deren Schnabel gewöhnlich nach vorne hängt, verkleinert und gleichsam zusammengeschnürt findet durch Kalkablagerungen , die weniger oberhalb als unter- halb. des Heftmuskels stattfinden. Quenstedt gibt an, dass sich die Oeffnung nach Innen in einen Schlauch fortsetze, eine Erscheinung, die auch z. B. bei Rhynchonelliden nicht selten ist. Es ist diess eine gelegentliche Kalkablagerung am inneren Theile des Heftmuskels, und kann, wie ich glaube, nicht als Kennzeichen dienen.. — In der Mitte der grösseren Schale erliebt sich eine Wand avon ganz ungewöhnlicher Höhe, welche durch mehr als drei Viertheile der Schale herabläuft, stets an Höhe zu-, an Dicke ab- nehmend und dann plötzlich durch einen senkrechten oder leicht nach ein- wärts gekrümmten Abfall hegränzt. Welche Höhe diese Wand erreichen kaun, zeigt folgendes Beispiel: *) In manchen Stringocephalen findet man eine aft ziemlich bedeutende Anzahl ganz kleiner (1'5—2'5 Millim. langer) deutlicher Exemplare. “ 160 Höhe der grösseren Schale ............ 44 Millim. Dicke des ganzen Gehäuses ..........25 „ Höhe der Wand ...... 22... 2er 15% In der Regel scheint diese Wand sich nicht bis in die äusserste Schnabelspitze fortzusetzen, sondern kurz vor derselben zu enden; in ihrem oberenTheile wird sie durch mantelförmig darübergelagerle Kalk- schichten verstärkt. In der kleineren Schale erhebt sich vom Scheitel ein starkes Stück c, gewöhnlich die Brücke genannt, das den ganzen innern Raum des Gehäuses durchquert, und an seinem freien Ende gabelförmig gespalten die grosse Wandader anderen Schale umfasst. Diese Brücke, die vielleicht nichts als eine eigenthümliche Entwicklung des beivielen andern Geschlechtern vorkom- menden Muskelansatzes des Scheitelsist, scheint durch ihr Umfassen der Längs- wand der grösseren Schale eine sichere Leitung gefunden zu haben. Wenn, wie es nicht unwahrscheinlich ist, die Muskel auf diesen Fortsatz wirkten, musste erals ein gewaltiger Hebel zur Oeffnung und Schliessung des grossen und massiven Gehäuses dienen. Einige Autoren betrachten die Brücke als zwei, der Länge nach vom Ursprunge an bis zur Gabelung verwachsene Stücke; die Erhaltungsweise meiner Exemplare erlaubte mir keine Schnitte zu machen „ und die Oberfläche gibt über diese, recht wahrscheinliche An- nahme keinen Aufschluss. Dass man sie aber auf keinen Fall als den Hör- nern der Rhynchonelliden entsprechend betrachten dürfe, zeigen die anderen Theile dieser Schale. — Der Scheitel, von dem die Brücke ausgeht, ist: wie gewöhnlich der Anknüpfungspunct oder Ursprung der sämmtlichen starren Theile, die der kleineren Schale angehören, und daher einer besonderen Aufmerk- samkeit würdig. Betrachtet man ihn von oben, so sieht man die beiden Schloss- gruben, welche vom Scheitel ziemlich entfernt sind, in, breite Platten sich erweitern, welche mit ihrem freien Rande unter den Schlossrand der andern Schale hineinreichen, und zugleich an den Schlossrand der ‚kleineren Schale, den Scheitel uud den untern Theil: der Brücke sich anschliessen. Während durch diese Platten die Brücke zur Rechten und Linken gestützt wird, er- hält sie noch von unten einen starken Strebepfeiler durch die Wand 5, welche in der Mitte dieser Schale etwa bis zur Hälfte herabläuft. Zu jeder Seite dieser Wand findet man zwei starke Muskelnarben. Die Schlossgruben selbst sind eben so eigenthümlich gebaut, denn der hakenförmig umgebogene Zahn greift wirklich unter die Platte hinein ‚.die wir Schlossgruben-Platte nennen wollen, und welche nicht die Crura der Schleife trägt, obwohl sie bis an den Scheitel reicht, und daher nicht ganz mit den eigentlichen Cruralplatten sonst verwandter Geschlechter üherein- stimmt; möglich bleibt es Jedoch, dass die Kalkablagerungen des Schnabels Theile verbergen, welche wirklich den Crural-Platten anderer Geschlechter entsprechen. 161 ' Unter: diesen Schlossgruben - Platten also ‚treten ‚die Stämme, der Schleife 'knapp ah jeder Seite der Brücke: hervor, und liegen beide in nahe- zu parallelen Ebenen. Einfach nach. vorne gebogen, nicht-gewunden, ziehen sie sich tief: in die Schale herab,';an ihrem:'oberen Theile stark: und beinahe rund, . gegen das Eude zu ‚flach , breit‘'und ‚schaufelförmig. Diese beiden Stämme liegen sehr nahe au einander, oben nur durch die:Dicke, der Brücke getrennt, unten durch einen ‚noch. ; geringeren -Zwischenraum von einander geschieden, z. B. | .Höhe,der grösseren. Schale ©... .. .. ;,72.Millim. Si. sp kkeinereni Her een DR Pr Länge 'des,Stammes, der Schleife ..... 33 Br NIE der. beiden Stammspitzen . 7 5 Sie dürften. in. Bezug auf ihre Functionen den Spornfortsätzen. oder converging processes au der Crural - Gegend andern Schleifen entsprechen, _ und sind, weil. sie nach unten in eine breite Schaufel zu enden scheinen , oft für solche Apparate gehalten worden, wie man sie bei Rhynchonelliden findet. Doch sind diese Theile nur die Träger zweier schön geschwungenen &Aeste, die ,sich von der Spitze derselben schnell divergirend in die. Höhe he- ben, und, jederseits unmittelbar unter der Einlenkung des Schlosses wie Bän- der. umgeschlungen, einen breiten , weiten, flachen Ring tragen, der mit seinem äusseren. Rande schon. von der Schlosskante an dem Umrisse des Ge- häuses folgt, so dass die Wimpern ringsum aus der. klaffenden Schale her- vortreten konnten. Die,stetige, kreisförmige Krümmung dieses Ringes wird an der Stirn durch die Einschaltung eines geraden, etwas über die Ebene des Ringes aufgeworfenen Stirnstückes f unterbrochen. Dass diese Aufwerfung des Stirnstückes nur so unbedeutend ist, schafft der ganzen Schleife ein eigen- thümliches, einfacheres Aussehen , welches sie von der gewöhnlichen Schlei- fenform der Terebratuliden scheinbar sehr weit entfernt, denn da pflegt das analoge Stirnstück durch eigene aufsteigende Aeste wieder weit rn auf- wärts gerückt zu sein *). -"Yon dem inneren Rande des Schleifenringes steigen schlanke ‚ Nläche 'Aeste in mehr oder weniger radialer Richtung auf, oft breiter, oft ‘wieder schwächer und dann gewöhnlich ‘paarweise gestellt. Gerade oder wenig *) Den Spiriferiden fehlt dieses Stirnstück gänzlich und die Spirae wer- den durch Fortsetzungen der nicht verbundenen aufsteigenden Aeste ' der Terebratuliden gebildet. Das Querstück , welches Davidson "" (Monogr. Brit. Lias. and Ool; Brach. pl. II.) so schön zeichnet, 'ent- "spricht wohl einer Verbindüng’der convergirenden Förtsätze: Re: PR Bande wie sie bei Terebratulina vorkömmt. X 162 - ” ni j Pr . 3 £ . r P .. ” Yach’öben’ConYvex, neigen sie sich im’ Allgemeinen den Enden; der Stämme zu; ob sie daselbst Angekntipft,.ob ihr! Ende frei gewesen‘ sei; ‚konnte:noch-nicht ermittelt werden. Sie bilden, im Zasammenhange:betrachtet; einewisehr stum- pfen Kegel. dessen ‘Spitze der’ Mitteder grösseren Schale zugewendetlist..In den Abständen ; ‚welehe die einzelnen‘ Aestchen itrenien', konnte ein Gesetz noch’ nicht! erkannt werden , ja sie scheinen nicht; einmal: immer auf beider Hälften einer und derselben-Schleife symmetrisch'zw stehen. ln num Schon die weite ringförmige Gestalt der Schleife, welche wie ich glaube eine verhältnissmässig 8“ grössere Entwicklung der Eingeweidehöhle bedingt, nähert Stringocephalus' $o ‘ sehr‘ dem rare ‚dass eine Ver- gleichung der anatomischen: Beschreibung ‚ die Da’widsoin! vor Kurzem gegeben hat, für die Erkennung‘ des GRAN Che diese sonderbärenii Aestchen be- sonders versprechend erschien (vergl. Ann. Mag. nat. hist. May 1852, p. 872 — Monogr. Brit. tert. ‚Brachiop. p. 8. — Monogr. Brit. erbtad. Brachiop.,p. 16, t. IM). Dieser treffliche Beobachter zeiet hämlich, dass‘, 'wäs man für‘ den Want von Argı yope decollata gehalten hatte ’ nur eine 'scheibenförmige Membran sei ‚„ die durch die "Wimperh” und den’ "Communisationscanal be- grenzt ist, welche letztere mit der ganzen "Membrau vou 'der''Schleife ‚getra- gen werde. Die ganze Membran ist also“ "auf den Reifen" gespannt, den die Schleife bildet, und von dem rinds. um 'die "Wimpern ausgehen "Es schwebt diese gewimperte Scheibe, wenigstens zum srossen Theil’ frei und zwie "schen ihrer unteren Fläche una ‘dem wahren, an der Schale haftenden Man- tel befindet sich ein Raum - die Eingeweidehöhle: -Etwa in" 'der Mitte der Scheibe tritt durch die Memprai‘ als der re pe der Mund NEANOE, Vergleicht. man nun "Stringocephalus mit Ar ‚yyope-Arten, deren Schleife nur ein Septum hat, wie 2. B. Arg., decemcostata und Arg. cistellula, so wird die Aehnlichkeit noch schlagender. — In der früher genannten Art, Arg. decollata, treten Wülste aus der Dicke der kleineren Schale hervor, welche drei- oder fünfmal den Ring der Schleife unterbrechen und nach aufwärts rücken, so dass auch der Wimperkreis eben so oft diese Wülste umgeht. Diesen Wülsten können unsere Aestchen. nicht analog; sein ; sie konnten keine Ablenkung des -Wimperkreises zur Folge haben, ı nieht nur weilsie schweben und nicht. ‚mit dem Gehäuse verwachsen sind „.sondern auch, | ‚und zwar hauptsächlich desshalb nicht, weil sie vominneren Rande der Schleife abzweigen, während der äussere Rand, dem der Wimperkreis entspricht, unbeirrt dem Umrisse des Gehäuses folgt, Auch die Spitzen, welche. ‚Davidson | am äusseren Schleifenrande einzelner Arten von Terebratula, ‚Terebrateila und Spirifer_zuerst beschrieb und welche ich‘ bei einzelnen. Z’heeideen;, besonders ‚entwickelt gefunden habe, können diesen Theilen nicht:entsprechen, schon .desshalb nicht, weil Ju) 163 sie als: Secrelionen der einzellens Wimpern nothwendiger Weise am, äusseren . Rände) der‘ Schleife‘ stehen müssten‘ Ein: Wampierkveis amı inneren Schleifenrande»ist niehsianzunehmens!4 9 AEETıE) DE NENERT 1nYyo 4 mals A a need 4b er aih Alles 3 IhaArisR m rl Fasst mäh dagegen die'grodse’ Fläche‘'der zarten „''scheibentörmigen Membran ins Auge, welche, der früheren Voraussetzung einer Verwandt- schaft mit Ardyope zemäsk, frei über (den ganzen Ringder Schleife gespannt sein müsste: so wird man die “Wälirscheinliehke&it eihsehen ‚dass “die con- vergirenden Aestchen nur zur Befestigung der schwebenden Lage dieser Membran über der Eingeweidehöhle bestimmt gewesen sein mögen. Hierfür spricht denn auch die geringe Regelmässigkeit in ihren Abständen, ihre Breite so wie vor allem die Lage an einer sehr 'stumpfen Kegellläche, wie sie sich im Profile recht deutlich zeigt, und die dann der Fläche der Membran ent- sprechen würde. Es wollte mir noch nicht gelingen auf der Mitte des Stirn- stückes ein solches. Aestchen zu entdecken, und doch wäre diess von »be- sonderem Interesse, weil sich aus der Länge desselben vielleicht auf die Lage des Mundes schliessen liesse, der, wie schon erwähnt, unterhalb der Spornfortsätze sich befunden baben muss, Ueberdiess liessen sich noch andere Analoga zwischen Stringocepha- lus und Argyope nachweisen, z. B. aus der Gestalt der Anheftungsöffnung in der Jugend, aus der Entfernung der Schlosszähne, die bei Stringocepha- lus den eigentlichen Schlossrand länger erscheinen lässt, als es der äussere Umriss verräth; doch glaube ich, dass die auffallende Aehnlichkeit des -in- neren Baues wohl hinreichen werde, in künftigen Classificationen diese bei- den Geschlechter an einander zu knüpfen. An Stringocephalus und Argyope würden sich dann Geschlechter wie Morrisia und vielleicht auch Waltonia anreihen, welches letztere auf ein einziges Exemplar im Jardin des Plantes gegründet ist, und das ich nur aus der Beschreibung kenne; Es wird von dem Entdecker als Unter-Abthei- lung von Magas betrachtet, scheint aber auch mit den eben genannten Ge- schlechtern viel Aehnlichkeit zu besitzen. ” 3 Fig. 1 Stringocephalus. Burtini von Paffrath. Gebrochenes Exem- plar mit der Schleife. - Fig. 2. Ergäuztes Profil; der ganze Schlossapparat und die Schloss- sruben-Platten sind ausgelassen, um nicht den oberen Theil der Schleife zu verdecken. f = \ 164 Fig.“3. Schlossfeld' eines erwachsenen Individuums» «) ‚die, Oeffnung b) Deltidium, ce) Area. Die Oeffnung ist hier sehr:'nach' aufwärts. gerückt, _ wovon vielleicht die Aufblähung der kleineren Schale'die Ursache: ist. Das Deltidium zertheilt eine ‚Spalte, die von der Oeffnung nicht ganz ‘bis an den Schlossrand reicht, wie diess Quenst Kae ihn beschrieben. i Ser Ya s A ’ N 4 ve. ' una Die; Figuren sind; sämtlich im „natürlicher ‚Grüsse;, die, Exemplare su7 befinden‘ sich im k. K. Hofrtineraliengahingie- Kar ide | 7) ! Ih DIV I ‘ .} 3% x c ER PAR ER. HM H ! ! 4 . \ u y lı e } % £ { \ is nt 1° j $ 38 1.38 iM 7 st Ye mot NR { : 1a air Mono { 7 is I { 197 A WIE s ! Muh ei} N > oh Ans "Die 'Spänner. er u 3 ‚(Als Foriseizung des im vorigen Jahre dieser. Zeitschrift enthallenen Aufsatzes; „Versuch, die. europäischen Lepidopteren, in. möglichst di Aaknliche: PReREBINID zu Bellen, 2 N AR ‘Von Le er l Ba N Julius Lederer. | vv Einleitung. en ‚Der: W.unsch, mich der, Bearbeitung der Noctuen mit; ungetheilter Auf- u merksamkeit;zuwenden zu können, ‚veranlasst mich,, früher die Spanner y ‚die ich, schon: vor. ‚einem: Jahre in Arbeit genommen, zu.publiciren. , .ı, „unoıoh . ‚Meine Eintheilung weicht von allen bisherigenbedeutend ab; desshalh, so, wie. der Gleichförmigkeit wegen, hielt ich;es für das, sel Wlaieseners neu ‚zu characterisiren;;, Die Definition für Spanner gibt Herrich - ‚Schäffer eat massen 5 er nennt sie:;, „Jene. Schmetterlinge, ‚welche borstenförmige Fühler. haben , unge- „theilte Flügel, die vorderen mit einer, die hinteren höchstens mit zwei „freien Innenraudsrippen,, die hinteren mit. einer Haftborste; zwei Palpen, „keine Ocellen und deren Baupen zwei (nur bei wenigen Arten vier) Bauch- „füsse , immer aber Afterfüsse haben und frei, leben,‘‘ — (Letzteres ist wohl derart zu. nehmen, dass keine Raupe im Marke, in Stämmen oder in Sä- cken ‚lebt; denn mehrere Arten, z. B. Eupithecien, leben in ihrer Jugend ganz, in Samenkapseln, oder bohren sich, erwachsen wenigstens theilweise hinein.) * . Herrich-Schäffer theilt sie @. Bd., pag. 38) in zwei grosse ‚Gruppen, nämlich solche, bei welchen Rippe 8, der Hinterflügel aus der ‚Wurzel kommt (seine Dendrometriden), und, solche , bei denen Rippe 8 aus dem Vorderrande die Mittelzelle entspringt (seine Phytometriden.) Ich glaube, wenigstens bei, den, Europäern BPARCHEN Material. besitze ich nicht), vier Gruppen annehmen zu können: Die erste (Genus Pseudoterpna bis Jodis, Fig. 1 u. 2) ohne Anhang- | zelle der Vorderflügel mit gleich starker Rippe 5, und frei ans der Wurzel 166 ziehender Rippe 8 der Hinterflügel. Rippe 5 entspringt auf Vorder- und Hin- terflügel immer viel näher au 6 als an vier. e - Die zweite Gruppe (Genus Acidaha — Pellonia , Fig. 3 bis 8) hat eine Anhangzelle der Vorderflügel, die Hinterfiügel sind wie bei der vorigen Gruppe, nur entspringt Rippe 5 bald mitten zwischen 4 und 6, bald näher an ersterer (diess ist dann auch auf den Vorderflügeln der Fall). Die dritte Gru Ri Be bis,.Gypsochroa , Fig. 9 bis 23) hat keine HagBER PERtEH | (abgeschlösseffe Räume bilden sich höchstens ‚durch I Berührung ‚einzelner Rippen oder Yorkaudenz „Schriet te), Rippe & der Hinterfligel zieht. ‚aus der Wurzel (eiik Äusnahme Hiervon ı macht \ Anisopteryit ‚bei welcher Gattung sie ang! Ugem Vorderrände: def 'Mittelzelle -kommt ; diese Gattung würde also. deii'Vorderfügelninäch hierher, den hin- teren nach zur nächsten Gruppe gehören, wo ich sie aber nicht unterzubrin- gen weiss); Rippe 5 ist in der Regel schwächer als die übrigen ; oder fehlt ganz, kommt jedoch bei einigen Gattungen (Eremia , Heliothea, Cimelia , Gypsochroa und Aplasta) ‚auch gleich stark, vor ; diese Gattungen gehören aber, da die Vorderflügel keine Anhangzelle nettech ‚ auf den Hinterflügeln Rippe 5 nicht so auffallend nahe, an, ‚6. entspringt und 8 frei aus der Wurzel ‘ zieht, hierher. 1. Die vierte PRIREIEN pis'Bupithecia, Fig. -34”bis’62y’hat eine Anhangzelle der Vorderflügel y gleich’ ‚starke Rippe 5, und Aus’ dem Vor: derrande der Mittelzelle 'entspritigende Rippe 8' der Hinterfügel; An'detzteter differirt der Mann von"Dobophora Tobutate und die Gattungen Oddtia und Stonu’in'so fern, däss sie bei ihnen !voit"Vorderrande‘ der Mittelzelle’ ge- trennt ist und ge ArR a sonst zeigt aber die er keine Verschiedenheit.' EN sn ff er kp MER Zur besseren Uebersicht gebe ich bei jeder Gruppe eine ‘analytische Eintheilmg der' Genera; die dritte, als’ an Gattuigen am reiclisten , zer- fällte ich der"leichteren Behandlung’ wegen‘, wodurch äber ‘durchaus keihe Zerspaltung in Zünfte angedeutet‘, sondern nur für Anfänger ein ERBEN. Auffinden der @eherä'bezweckt werden sol. wen u ll wa Kl Ser Apockima und Hetiothea , 'welche Gattung ich’ nicht” kenne‘, löhe ich die Charaktere wörtlich nach 'Herrieh-Schäffer; Phyltonieträ‘ ud 'Anthometra aber sind bei Boisduval'so ungenügend 'Dezeichnet, (dass'man . gar keine Aufklärung über ihre’ Stellung im Sy steme erhält, und’ eopire ich daher deren Beschreibungen nicht weiter. le Mehrere Genusnähmeh waren schon anderwärts‘ “vergehen , einige Neuere Gattungen stellte ich auf‘; die’ Bildung Sämitlicher newer Namen war (50 wie in meinem früheren Aufsätze)‘ ‘Heir ‚Professor Zeller in Glogau so freundlich zu übernehmen, 'yoftir ich’ihm meinen verbindlichsten Dank dhr- ; bringe; am "Texte hät Herr Prof. Zeller keinen Autheif‘, und fallen also alle Feller nur mir allein zur Last." RR 3 ssie ‚loin Mir fremde Arten habe ich an der\ mir am Spasanh scheinenden Stelle eingereiht ; natürlich kann ich nicht überall das’ Richtige getroffen } i use 1 ‘; 5 | . 167 “haben ‚'und wird. man mich -dafür umso weniger‘ verantwortlich" machen, als die Beschreibungen gar vieler nener' Arten’'so ‘oberflächlich‘ abgefasst sind, dass man sich nach ihnen hur schwer oder’ gar nicht 'orienfiren kann (diess Silt besonders’ von‘ den’Ev'iersim aui'n’schen)), und 'selbst die Genera mit wenig Ausnahmen bishier -s0''Ziemlich'\äller’ sicheren Basis’ entbehren. Die’ Stellung der’ mir "unbekannten Ra mpur'schen' "Arten ist von Herrn Ramb ur selbst ‘bestimmt. di: se '" @eometra‘ fuscarta - Hub. kenne ich’ nicht im‘ Nafur, ' | weiss ich nirgends ut unterzubringen. Herrich'-!Schäffer 'stent sie "in iseine Gattung ‚donia , worin er’aber Sehr‘ fremdartige Thiere, z.B. are und nme murihanit vereinigt; wahrscheinlich bildet sie 'ein eigelies @enus?t Wann "Lacernarta Hb., Bois Ar Heyd e n re ich ist "Anthop Rita’ "ylarea und wohl nur aus Versehen eitirt letzterer" Autor dabei Venetania‘ #e Fr- Senäffer: e r REN 12 PAIR | i 5517 L ‘ Flexularia Aventia flezula) } hat. ‚Ocellen und gehört. mithin nicht zu den Spannern „ wovon sie bereits Ss P. ey. e r-, und H er ri ch- - Ss ch äffe r ausgeschieden haben; Hey, denreich, ‚führt, sie wieder. ‚an. der, ‚Spitze von Ennomos auf. "Boisdwval und Herri-Schäf. lassen alle Spänner -iniari@lenden; ‚es ist daher bei allen in at« endigenden Arten, wordiese Autoren angeführt sind, diese Sylbe zu ergänzen. Ich habe: jeder Art/die ihr zuerst gegebene En- ‚dung, ohne alle Rücksicht auf dieFühlerbildung‘, gelassen ; wer die gleich- mässige Endung in aria vorzieht, kann 'sie ja leicht vornehmen;:iich ‘glaube aber, dass die Verletzung des Prioritätsgesetzes unter keinerlei: Vorwand ge- duldet werden 'soll. Dass die Namen einiger weniger Arten-damr nur, durch die Endung aria oder ata verschieden sind, ist ein ganz unbedeutender Uebel- stand, und um so weniger in Betracht zu ziehen, als gerade die Arten ,. bei denen diess vorkommt — Punctaria und Pünetata ausgenommen —noch zufäl- lig in ganz verschiedenen Gruppen zu''steien kommen, also ‘schon wegen ihrem verschiedenen Rippenbau nicht mit einander verwechselt werden kön- nen. Es sind: „arg Ber n rısB Angulata — Angularia Brunneata — Brunnearia (Pinetaria und Quinquaria Hb.) Corticata — Corticaria (Alutacearia Boisd.) - Ditutata — Dilutaria (Interjectaria B.) Fuscata — Fuscaria Luridata — Luridaria Luteata— Lutearia Hb. (Tinctaria Esp. > B.) Ocellata — Ocellaria (Argusaria B.) Punctaria — Punctata Punctulata — Punctularia (Fasciolaria B.) : Prunaria — Prunata (Ribesaria B.) Pruinata — Pruinaria - 168 . » Pusillate — Pusiliaria (Microsaria:B.)\: air ; ‚1 Pugmasabı —— Pygmäearia (Parunlania 1%) es ee „, Zonata — Zonaria. un alyeen Eine;, Aenderung des. Namens Sertata, in, Wer nen die ae, \ duvah,wegen-Eucosmia, certata vornimmt, halte: ich, nicht ‚fivr nöthig, da- gegen lasse ich hei, Cidaria. aqueata, den Boisduv a;l,schen Namen .Lotar ria eintreten, da es in demselben Genus eine Aguata; gibt, und ändere bei Serraria,Lienig den Namen, wegen Serraria Rb., ‚bei. Plumularia, R,b. we- gen .Plumularia Freyer; bei Grammaria Zeller wegen, Grammaria Rh. Unter dem Namen: Sparsaria ‚hat Hübner zwei! verschiedene Arten bekannt gemacht; ich. lasse; der zuerst: (Fig. ;325— 26) abgebildeten.Cim kai- serlichen Museum, vorhandenen) Art diese Namen, .(Bo isduval ändert ihn ‚in, Tephraria), und. ‚nehme für die. später (Fig, .389) gelieferte den Namen Sparsata Tr. Au dem Vorkommen einer Alpina und Alpinata ,, Fusca ‚und Fuscata wird man sich um so weniger stossen, als bisher an dem Vorkom- men von Margarita und Margaritaria Niemand Ahstand nahm. Mehrere bisher allgemein gebräuchliche Namen mussten ‘älteren wei- chen. Wie bei den früheren Zünften, ist es auch hier wieder besonders Hu f- nagel, der ohne allen Grund bisher unberücksichtigt blieb, “ha Jasse'ich seihe ‚Namen. — einige unpassende ausgenommen — in iihr-Becht eititreten ; hierzu. benützte:ich Herrn Zelher’s vortrefflichen Aufsatz; in. der ie 1844, 1. Heft: ‚Ueber: die Synonyme der Hwfn ag el’schen Falterarten.‘“ 0. Aeusserst :ungenügendes: literarisches Material ‚(ausser .,H ü Di u ana Treitschke,Freyer,Boisduval, Herrich-Schäffer, Stettiner Zeitung, einigen Bänden der Annales de lu Societe entomologique, de France, “einzelnen Separatabdrücken des: Bulletin de Moscou, den; Stephen s’schen und Heydenreich’schen Catalogen besitze ich. nichts) lassen mich.fürch- ten, dass ich hier und da längst. Bekanntes unnütz wiederhole „bei iman- chem Genus nicht: ..den ältesten Namen ‚getroffen,;; manches vielleicht ‚schon von Andern errichtete neu benannt habe ;..in Berücksichtigung, des erwähn- ten Umstandes hoffe ich aber freundlichst entschuldigt zu werden, In der DARaNNe und den übrigen Ausdrücken habe sich mich Kor nau nach Herrich-Schäffer gehalten; überzeugt, dass’es für die Wis- senschaft nur. Gewinn ist, wenn auf Gleichheit in. den Ausdrücken gesehen wird, als wenn jeder Autor sich anderer bedient ; ich nenne also. eine An- hangzelle eine kleine, an der Spitze der Mittelzelle befindliche Zelle, und zähle die Rippen vom Innenrande der Flügel nach ‚vorne , die Innenrands- rippen der Hinterflügel als 1 a und 1 b, die nächste, aus dem Innenrande der Mittelzelle entspringende, als 2 und so fort. ' Die vor die Namen gesetzten Zeichen haben dieselbe Bedeutung ;„ wie in meinem früheren Aufsatze. & Ber Die Rippen wurden au udetehesien, ‚Arten untersueht. Mit Material zum Abschuppen unterstützte mich Freund Mann aufs Unei geumützigste ; auch die Zeichnungen zu den beiden Tafeln sind von ihm verfertigt, Folgende Arten wurden abgeschuppt : Aceraria Adspersaria Adustata Advenaria Aeruginaria Aescularia Aestimaria Alpinata Amataria Angularia Angulata Apiciaria Aptata Asperaria Atomaria Aureolaria Badiata Bajaria Berberata Betularia Bicolorat« Bidentata Bilineata Bimaculata Blandiata Boreata Brumata Brunnearla Calabra Camparia Candidata Capreolaria Carbonaria Caelibaria Cervinata Chaerophyllata Citraria Clathrata Cloraria Coarctata Columbata Consonaria Conspersaria Corticaria ‚Crataegata Crepuscularia Cribraria Dealbata Decussata Derivata Dilucidaria Dilutata‘ Dolabraria Elinguaria Elutata Emarginata Euphorbiata Externaria Farinata Fasciolaria Favillacearia Filicata Fimbriata Flavicinctata Fluctuata Frustata Fuliginaria Fumidaria Fyrvata Fusca Gilwaria Glarearia .Glaucinala Griseata Grossulariata Halterata Hirtaria Hispidaria . Horridaria .‚Humifusaria Illunaria Imitaria Immorata Immutata 169 Indigenata Innotata Leucophaearia Limbaria Lineolata Lotaria Lunaria Lutearia Luteata Margaritaria Melanaria Mendicaria Moniliata Monochroaria. Mucidata " Muricata Murinaria Nebulata Nobilaria Obliterata Occitanaria Ononaria Operaria Osseata Ostrinaria Pallidaria Paludata Papilionaria Pectinitaria Pendularia Pennaria Pennigeraria Permutata Perochrearia Perversaria Petraria Pilosaria Piniaria Plagiata Plumbaria Plumaria Plumistraria Y 170 Polycommata Populata Prasinaria Procellata Progemmaria Pruinata Prunaria Prunata_ Pullata Purpuraria Pusaria Pyymaearia Pyropata Renitidata Repandata Respersaria Reversata Rhomboidaria Rivulata Roboraria Rubricaria Rufaria Rufillaria Rupestrata Rupicapraria Fig. 1. Flügelrippen von Pseudoterpna pruinata. » % » » # „ ” >» 6. Bu DR B2) 8. 2) 9. sau. gl ” 7 2) 79 E>) 9 ” „ 4) ” Sabinata Thymiaria Sacraria Torvaria Sambucaria Trepidaria Sareptanaria Tritlinearıa Sartata Trinotata Sazxicolata Transversata Scripturata Truncata Scutulata Turbaria Selenaria Ulmaria Semicanaria Umbellaria Sepiaria Variata Sericeata Venetaria Silaceata x Vernaria Siterata Vespertata Sparsata Vetulata Spartiata Vibicaria Strataria Viduaria Strigillaria Vincularia Strobilata Virgata Subcordariu Viridata Submutata Wawaria Syringaria Zonuria a Taeniolaria Zonata. Temerata Tersata Erklärung der Tafeln. »» Eucrostis indigenata. Acidalia mutata, „ > 34 humifusaria. „„ Boletobia fuliginaria. „ Zonosoma pendularia. j Timandra amataria (V orderflügel wie bei Aci- ‚dalia). »„ Pellonia calabra. Rhyparia melanaria von unten; a der ‚kahle Fleck an der Basis. Zerene grossulariata. Cabera pusaria. Hinterflügel des Mannes mit einer kahlen Grube an der Basis der Oberseite. 171 Fig. 12. Flügelrippen von Numeria capreolaria. PR) „ ” „9 e>] DB} ” ” 2) 39 39 99 ER) 13. 14. 13. 16. 17. 18. 0. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 31 b. 32. ul bb} ” „ ” &$) 9 ” >] 79 BB) „9 9 Ei] ” ”„ 39 >>) 9 „ E) ” 22 ” ” „ 2 eb} „ ” „I Eugonia tiliaria. Pericallia syringaria. Urapteryz sambucaria. Hibernia aurantiaria. Anisopteryx aescularia. Boarmia rhomboidaria. Vorderllügel beim Manne unten mit kahlem Fleck au der Basis. Synopsia sociaria. Vorderflügel beim Maune unten ohne dem kahlem Fleck au der Basis. Tephronia corticaria. Vorderflügel unten bei beiden Geschlechtern mit kahlem Flecke an der Basis. Sthanelia hippocastanata. Eubolia murinaria. Aplusta ononaria. Sterrha sacraria. Mesotype virgata. Odezia chaerophyliata. Siona decussata. Lithostege griseata; a 5, b 2. (Die Vorder- flüge! sind wie bei Siona.) a Vorderfuss von Siona, b von Lithostege, c von Anattis. Flügelrippen von Chimatobia boreata. a. Vorderflügel von Lygris prunata 5 von der Unterseite (an der Basis ein sammt- artiger Haarbusch.) \ b. Hinterfügel von Eucosmia certata 5 von der Unterseite (au der Innenrandsrippe mitten eiır sammtartiger Haarbusch). Flügelrippen von Eupithecia innotata. GEOMETROIDAE o Cloraria Hb., H.-Sch. 362. Pseudoterpna H.-Sch. ' Er ' + Pruinata Hufnagel. Cytisaria S. V. Coronillaria Hb. 0) Fimbriata Hufn. Thymiaria S.V., Hb. Verz, Aestivaria Hb. Corsicaria Rb., H.-Sch., 60,61. Fhralera Hb. Porracearia. Rb, Geometrc Boids. o Papilionaria L. 0 Vernaria UL. Phorodesma DB. o-r Pustutata Hufn. Bajularia S. V. Neriaria H.-Sch. 429. Smaragdaria Fab, Plusiaria Rb., H.-Sch. 441, 442. Euerostis Mm. AB Ü Indigenata de Villers H.-Sch. 538. Fimbdriolaria Hh. Herbaria Hb., H.-Sch. 363. 5. Advolaria H.-Sch. 414. 9: Graminaria Koll» i. 1, (vide St. Ztg. 1849). Olympiaria H.-Sch. 539. Venustaria H.-Sch, Beryllaria Mann. Nemoria u. ° -)- - Viridata L. Porrinata 2. Viridat« Tr. Etruscaria Z. Stett. Ztg. 1849. Melinaria H.-Sch. 413. Thymiaria L. Bupleuraria 8. V. DJodis Hb. o Putataria L. o Aeruginaria S. V. Arcidalia Tr. A. a) Üs ” eh . Humifusaria Ev., H.-Sch. 378. Pyymuearia Hb., H.- Sch. 335, 336. Parvularia Text, Nexaria Hb. Perpusiliaria Ev., H.- Sch. 462. Vittaria Hb. o Filacearia H.-Sch. 392, 393. B., H.-Sch. o Aureolaria S. V. o Flaveolaria Hh. Perochrearia F. R. 0 (Ochrearia Var. Freyer tah. 66, Fig. 2. o Ochreata Scopoli. Freyer tab. 66, Fig. 1, 2% ®%8 0 Rufaria Ab. 90 *7 ? Rufularia Ev. 1851. „o Consanguinaria Mann i. lit. Litigiosata Rb.,H.-Sch.303—4. o Monitiata S. V. o Sericeata Hb. o Mediaria Hb. Muricata Hufnagel. o (Auroralis S. V. Auroraria Hb. Scutulata S. V. Dimidiata Hufuagel. Antiquaria H.-Sch . 340, 341. j Macitentaria Rb., H.-Sch. 330, 331. Pallidata S. V.,H.-Sch. 110 0 bis 313. h © Byssinata Tr. + Stramentata Ev. 1842. o Asbestaria 2. Pinguedinata Z., H.-Sch. 409, 410, j Obsoletaria Rb., H.-Sch. 409, 410. o Straminata Tr.,H.-Sch. 82,83. Colonaria H.-Sch. 334. j Fractilineata 2.,H.,-Sch., 405, 406. j Canteneraria. B. o Calcearia H.-Sch. 437, o Incanata L. ST j Modestaria Rb. Longaria H.-Sch. j Prolongaria B. 0 Contiguaria Hb. j Aseliaria H.-Sch. 342, 343. Camparia H.-Sch.. 465. o Sodaliaria H.-Sch. 466. Laevigata Scopoli, Renularia Hb. Bellata Ereyer. 323. Efflorata 7. Stett, Zig. 1849, Eztarsaria H.-Sch. 435» 8. =) 173 Troglodytaria H.-Sch. 434. o Bisetata Hufnagel, H.Sch. 116. o Reversata Tr. Palearia Rh. Politaria Hb., H.-Sch. 337. Filicata Hb. Rusticala S. V. Vulpinaria H.-Sch. 473, 474. Osseata S. V. Perfluaria Rb. Holosericata Dup., H.-Sch. 80, 31. Dilutaria Hn. . Interjectaria B. H.-Sch. 78, 79. Inustaria H.-Sch. 15, 16. Inconspicuaria B. Distinctaria Rb. Tenellaria Rb. Attenuaria Rh. Rufillaria H-Sch. 84— 85. 0 Zitg. Isis 1847. Rufularia H.-Sch. Text. o Aridata Z. H.-Sch. 407-8. » Consolidata Mann in lit. Pusillaria Hb. Microsaria,B. Manicaria H.-Sch. 471. o Circuitaria Hb. H.-Sch. 332, 233. o Ostrinaria Hb., H.-Sch. 234, PBEF Ruficoslata 2. Incarnaria H.-Sch. 436. o-Fo oo oo -. eb o 7 Neglectaria Rb. ‚o Degeneraria Hb,, H.-Sch. 339. o Aversata L. o Deversaria H.- Sch. 305 — 8, 314. o Suffusata Tr., H.-Sch. 309, T ?Vitellinaria Ev. 1851: o Emarginala L. / o Immorata L. V. Tessetaria B., I.-Sch. 227. Rubricata S. V. Turbidaria Hb., H.-Sch. 472. Acessaria H.-Sch. 533. Albiceraria H.-Sch. 17, 18. Sulphuraria Freyer. Ochroleucaria H.- Sch. 469, 470. Ochroleucaria 20, 21. Immistaria H.-Sch. 467, 468. Elisabetharia Mann in lit. Becheraria. Immutata L., H.-Sch. 101. Incomptaria Rb. Infirmaria Rb. Confinaria H.-Sch, 315, 316, 317. Luridata 7. Isis, 1847. Luridaria H.-Sch. 419. Falsaria H.- Sch. 463 , 464. o Submutata Tr., H.-Sch. 97. o Mutata Tr., H.-Sch. 98,98, 100. Commutata Freyer 77, of Sch. 91—96. Simplaria Freyer 594. o Remutata S. V. Freyer 77, H.-Sch. 86—90, L ? Nitidaria B, Gypsaria B. Nemoraria Hb., H.-Sch. 102. Punctata Tr. Scopoli®? de Vil- lers? Bkh.? Eier © |’. H. - Sch. 19, ee ---r- o b) [) -)- -’ & Subpunctaria H.-Sch.311,312, 313 (non 415). Syivestrata Bkh., Freyer 77, A H.-Sch. 103—105. ? Syivestraria H.- Sch. 106, 107. Grammicaria B. Sylvestaria Hh. 94. -. T ® Matacellaria Rh, Obtiteraria Rh. ) T Adjunetaria B. j Elongaria Rb. o Strigaria Ab.,H.-Sch. 114, 115. 6 Umbellaria Hb. Compararia H.-Sch. 299-302. Nigropuncetata Hufnagel. Strigilata S. V. 5 Strigilaria Hb. 109. Exemptaria Hb., Verz. Prataria B., H.- Sch. 109. y Rubeltaria Rb. „ jFlaccidaria 2. Emutaria H.-Sch.? ? Rectistrigaria Ev. 1851. Emutaria Hb., Tr ' , Imitaria Hb. 108, Paludata L. !Ornata Scopoli. o Concinnaria Rb. Congruata 2., H.-Sch. 40% & Decorata S. V. -t H- Goletobia ». Fulginaria L. Carbonaria S. NV. Zonosoma m. (Ephyra Dup.) o Pendularia L., H.-Sch. 357. o Orbicularia Hb. o Omicronaria SV Ocellaria Hb. 63, Tr. o (Albiocellaria Hb. Beiträge. Argusaria B., H.-Sch. Pupillaria Hb. 69. o {Gyraria Mann. Stett. Zeilgs 1849. V. Gyrata Hb. 434, 543. _ o ! Pupillaria Mann. Stell. Zeil. 1849. + V.? Nolaria Ib. 335. Porata Fahb., Steph. L.? Punctaria S. V., Hb. 67. Poraria Tr., B. Hübneraria Haw. Punctaria L. V? Suppunctaria 2. Subpunctaria H. - Sch. 415 (non 311—313). Pulvisaria Rh. Tritinearia Bkh. Strabonaria 7. Stemmataria Ev. 1848. oO o os =, M Du -. Timandra B. o Amataria L. Ochodontia_n. Sareptanaria Freyer. 353. Sch. 31. H.- Pellonia Dup. o Vibicaria L. Sicanaria 2. o Calabru Petnyna. V. Tabidaria Z. o V. Taeniaria Freyer. Rhyparia Hb. | Melanaria L. Zerene Tr. 0 Grossulariata U. o Pantaria L. Ulmata Fab. Adustata S. V. Marginata L. V. Pollutaria Hh. V. Naevaria Hb. SO 09 00 Orthostis#is H.-Sch. o. Cribraria Hh. Calcularia Nordm. in lit. Bapta Steph. y Pictaria Thbg., H.-Sch, 40. Bimaculata Fab. 1775. Rn S. V. 1776. Temerata S. V. Punctata Fah. Terpnomicta m. (Stegania Dup.) Permutataria Hb. 92. j Commutaria Hb. Coynataria Mann. Permutataria Hb. 5064. o Dilectaria. Hb., H.-Sch. 59. j o Cararia Hh. Cabera Tr. Pusaria L. o {V. Confinaria Freyer. 60. V.Heyeraria HA.-Sch.251, 252. jr Albeolaria Rb. o Exzanthemata Scop: Numeria Dup. o Pulweraria L. o Capreolaria S. Donzelaria Dp. V. Ellopia Steph. o Fasciaria L. o V. Prasinaria Hb. j Ab. Manitiaria H.-Sch. 355. Metrocampa Lat. o Margaritaria L. o Honoraria S. V. Eugonia H). Ar Ä o Angularia S. V., H.-Sch. 6, 72. o V. Carpinaria Hb. o Alniaria L. B. o Tiliaria Bkh. j Effractiaria Ereyer 353, H.- Sch, 25, 26. o Erosaria 8. V., H.-Sch. 72,73. Humia Dup. o V. Quercinaria Hb., H.-Sch. o Crataegata L. 74, 75. o Quercaria Hb., H.- Sch. 248, Heterolocha nm. 249. Laminaria H.-Sch. 489, 490. Selenia H». Epione Dup. \ ' 0 Illunaria Hh. ; j Aulicaria H.-Sch. 344. o Lunaria S.V. j Exornata ‘Ev., H.-Sch. 418. o Delunaria Hb. j * Acuminaria Ev. 1851. o Illustraria Hh. o Apiciaria S. V. Vespertaria L. o {Bepunduria Hufnagel. o Syringaria L. Parallelaria S. V. Cruentaria Hb. o Advenaria Bkh. Pericallia Steph. Therapis H». | o Evonymaria S. V. Hypoplectis Hb. Adspersaria Bkh. V. Sylvanaria H.-Sch. 431. Odontopera Steph. Bidentata L. fi) Dentaria Esp. Caustoloma m. Himera Du. o Flavicaria S. V. o Pennaria L. Elierina B. Crocallis Tr. \ *%* Trinotata Metzner, H.- Sch. o Extimaria Hh., H.- Sch., 22, ' 310 23 , 24. o Cordiaria Hb. Dardouinaria Dz., H. - Sch. V. Animata F.R.,H.-Sch. 364. 45, 46. ® |Cordidaria Freyer 78. Aylossaria B. Subcordaria H.-Sch. 446. o Elinguaria L. V. Trapezaria B.,H.-Sch. 411. Venilia Dup- a Macularia L. Eurymene Dup. ® Ivy. Quadrimaculata Hatchett. o Dolabraria L. N Macaria Curtis. Angerona Dup. o Notata L. o Prunaria L. o Allernata S. V. V..Sordiata Goetze 1779. o Aestimaria Hb. Corylaria Thbg. 1784. o Signaria Hb. o Liturata L. Urapteryx Leach. | o Sambucaria L: Ploseria B. ji Persicaria Men. o Diversata 8. V. 177 Dysemon n. Amphidasys ir. (ChemerinaB.) o Betularia L. Caliginaria Rb. Apochima H.-Sch. Ramburaria B., H.-Sch. 48. + Flabellaria Heeger, H.- Sch., Liynyoptera m. 8,9, 10. (Acalia Guende.) Hemerophila Steph. o Fumidaria Hh:.H.-Sch. 366. Nycthemearia Hb. Hibernia Lat: Abruptaria Thbg. o Rupicapraria S. V. Petrificata Hb. V. Ibicearia H.-Sch. 511. Nychiodes m. o Bajaria S.,V., H.- Sch., 354. o Lividaria Hb., H.-Sch. 37. o Aurantiaria Hb., H-Sch. 351. Amygdataria H.-Sch. 432, 433. o Proyemmaria Hb., H.- Sch., Synopsia HN. 546, 347. o Sociaria Hb. o Defoliaria L. | V. Luridaris Wreyer 47%, o Leucophaearia S. V., H.-Sch. H.-Sch. 509, 510. 350. ° 1? Psoricaria Ev, 1848. o V. Niyricaria Hb + Solieraria B.: Anisopteryx Steph. 7 Propinguaria B. o Aceraria S. V., H.-Sch., 348, Boarmia Tr. 349. R o Aescularia S. V. Ocecitanaria B.,H.-Sch. 32. Phigalia Dup. i Consimilaria Dup. Pitosaria S. V., H.-Sch. 13. * 7 Serrularia Ev. 1847. o (Ab. Extinctaria Standfuss, 0 Cinctaria S. V. o Perversaria B., H.-Sch.:35, 38. H. - Sch., 457 .. 458. Biston Leach. V. Correptaria 2. Isis 1847. EU FFIR Perversarin H.-Sch. 424, 426 o Hispidarius S. V., H.-Sch. 14 o Rhomboidaria. S.:V., H.-Sch. o Pomonarius Hh., n. -Sch. 11, 420, 439. j AbstersariaB. Lapponarius B., H.-Sch. 440. Iticaria Hb., H.-Sch. 265. j Bombycarius B. o Secundaria S. V., H.-Sch. 247. o Zonarius SV. o Abietaria ,S. V. H Alpinus (Alpina) Goetze. o Umbraria Hb. o ı Alpinaria Hb., H.- Sch. 12, ji Gaditaria B. 438. Repandata L. ”= 7 Liquidarius Ev. 1848. ° Iv. Extinctaria Ev. 1851. B. e Roboraria 8. V. Hirtarius L. Consortaria Fab. | Atomaria Hufn. ee Hufn. V. Necessarius Z. o Viduata, 8. V. Stratarius Hufn. o Lichenaria Hufn. ae Ss. .V. 0 Glabraria S. V. 7 RB. o Selenaria 8. V., H.-Sch. 374, 375,376. Crepuscularia S. V., H.-Sch. 389. 2? Sinnilaria Hufu. V. Defessaria Freyer 510. o Consonaria Hb., H.-Sch. 246. o Extersaria Hb. Punctulata S- V., H.-Sch. 0 228 , 229, 333. Arenaria Hufn. Tephronia Hi. (Mniophila B.) -. Sepiaria Hufu. Cineraria S. V. Carieraria H.-Sch. 214 Corticaria Hb., H.-Sch. 211. 0.1212, 213.0 Cremiaria Freyer. Sthanelia B o Hippocastanaria Hb., H.-Sch. 330. Enophos Tr. A. b) B. a) ‘1 Stevenaria B., H.-Sch. 326. Lapidisaria Freyer 353. Lapidosaria Freyer, St. Zig. 1845. Dumetata Tr., H.-Sch. 388, 0 412. Temperata Ev., (Ennomos). C V. Daubearia B., (Ennomos), H. - Sch. 260. o Furvata S.V. Respersaria Hb., H.-Sch. 505, 506. Perspersata Tr. Asperaria Hb. 484. Collata Hb.. 542, Tr., H.-Sch. 253, 254. | Felge Rb. vo Sartata Tr., H.-Sch. 324 —25. o Obscurata S. V. * Onustaria H.-Sch. 469, 470. 7 Crenularia RBb. Pullata S. V., H.-Sch. 70, o o { 500, 501. Pultularia:H.-Sch. 498, 499. Glaucinaria Hb., H.-Sch. 68, 69. 7 0 Falconaria Freyer 377. Sartaria H.-Sch. 66, 67. o V. Supinata Mann i. |. j Serraria Rb. ‘ Ambiguata Dup., H.-Sch. 379, 380 , 381. Dolosaria H.-Sch. 430. Mucidaria Hb., H.-Sch. 266, 267, 268, 502. Var. Variegaria H.-Sch. 504. V.Variegata Dup., H.-Sch. 503. o Serotinaria Hb., H.- Sch. u Freyer 353. Mendicaria H:-Sch. 491, 498, | ‘493. Dilucularia Freyer 570. ? Serotinaria S.V. ? Sordaria Thheg. o Dilucidaria S. V.,„H.-Sch. 71, 494. 495. Unicotoraria Rb. =) -’- o Obfuscata S. V. V. Canaria Hb. 344, Freyer fi) 377. Limosaria Hb. 360. o Zelleraria Freyer 19%, H.-Sch. 57, 58. Caelibaria H.-Sch. 421. Caelebaria H.-Sch. 507. o Operaria Hb. Dasydia Guenee. Torvaria Hb. © Horridaria Hb. 149. V. Nigrarıa Mann i. I. Hey- denreich, Cat. 0 o Innuptaria H,-Sch. 508. Psodos Tr. o Alticolaria Maun. o Trepidaria Hbh. o V. Chaonaria,Ereyer. o,Horridaria S.WV. Alpinata S.V. Equestraria Esp., B. H.-Sch. Colutogyna n. (PygmaenaB.) Fusca Thunberg. Venetaria. Hb., H.-Sch. 444. Phyllometra Rh. . 7 Gracilaria Rb. Eugea Du. . Pravaria H». Anthometra Rb. Concoloraria en Rb. . \ Fidonia Tr. _ Fasciolaria Hufn. Cebraria Hb. V. Baltearia Freyer 474. |Tessutarin Metzner St. Zig. 1845. |eromacntari H. - Sch. 216 bis 220, 367. Carbonaria L. Picearia Hb. V. Roscidaria Hi. Concordaria Hb. Roraria Esp. Sparliaria Hh. 0 o 179 Limbaria Fab. 1775. Conspicuaria S. V. 1776. .. + * Pauperaria Ev. 1848. Athroolopha nm. Penniyeraria Hb. Chrysitaria Hb. _ Eurranthis H». i Plumistraria Hb. Ab. Auritaria Hb. Ematurga m. o Atomaria L., H.-Sch. : 323, Bupalus Leach. o Piniarius L. Selidosema H). o Plumaria S.V. Pyrenaearia Dup. Miniosaria Dup. TaeniolariaHb.,H.-Sch. 33, 34- Ambustaria Hb. 567, 568. Duponchelaria Hb. 577, 578 H.-Sch. Thamnmnonoma m. (Halia B.) Vincularia Hb. Semicanaria Freyer, H.-Sch. 358. Gesticularia Hb., H.-Sch> 513. o !Inguinataria B. Graelsaria ’Feisth. Contaminaria B. Loricaria Ev., H. - Sch. 377 0 ? / € 422. T Ar ) 0 Vinctaria Lienig. o Wavaria L. Brunneata 'Thbg. 1784. O Pinetaria Mb. 1797. 5 Quinguaria Hb. 1816. TR Circumflexaria Ev. 1848. "* + ? Saburraria Ev. 1851, Diastietis Hb. o Artesiaria 8. V. v7 * 0 a. DJ 180 Phasiane Du). Eremiah.- Sch. o Petraria, Esper. Culminaria Ev., H.-Sch. Text. Partitaria Hb.,H.-Sch. Nachtr. Desertaria H. - Sch. 215., Rippertaria B., H.- Sch. 221, Freyer:438. “% 222. Peltaria Rh., H.-Sch. 64, 65. Meliothea B. Permutaria. Freyer. | SAT Discoidaria Rb., H: -Sch. 226. Partitaria H.-Sch. 262, 263. gsmelia m. k * Leyataria H.-Sch.,488. (Timia B.) em o Glarearia S. V. Margarita Hb. o Clalhrata L., H. - Sch. 386. + ? Fuscaria Hb., H,-Sch. 394. H ? Interpunctaria H.-Sch. 390. Prosopolopha n. ROWR: (LigiaB). Opacaria Hb. Euboelia B. Re Jourdanaria B«» o Arenacearia S. V. 7 Arygentaria H.-Sch. 403. o Murinaria S. V. Pr * 4? Pruimaria Ev. 1851. Aspilates Tr. 7 Assimilaria Rb. A. . N + Osyraria Rb. Mundataria Cramer. Ku vu SAGE HEN. 23255 SEO Formosaria Fuchs‘, H.- Sch. Enconista m. Gloriosaria. B. 3 Perspersaria Tr., H.-Sch. 54 — + Rectaria: Freyer 534 N 56. } 7 Baeticaria Bb. “y en, u], o Gilvaria 8. V., H.-Sch. 487. b. Agaritharia Dardouin. H.-Sch. , N “ BD 361. o Strigillaria Hb. . Cr ‘a Ev., H.-Sch. 423 Scodiona:p.: oV Kuala Na a Emucidaria Hb., H.-Sch. 223, } \ EN 225. Cleogene B. o Favillacearia Hb., H.-Sch. 47. Lutearia: Fab. nuV. ‚Belggria Al, 0° |Tinctaria Hb., H.-Sch. 361. ji Turturaria H.-Sch. 269, 270. Peletieraria Dup. o Conspersaria S, V.. o Ilibata S. V.,H.-Sch. 331, 7 o Raunaria Freyer 582. 332. j Arcuaria Hh. Lentiscaria Dz. Scoria Steph. Eusarca A. -Scl. o Dealbata L. Telaria H.-Sch. Text. ; Badiaria H.-Sch. 30. Aplasta Hb. Emucidaria Ev. Fauna lepid -Ononaria Fuessiy. Praecanaria Ev. Bullet. 1847. o {V. Sudataria Hb. Jacularia Hb., H,-Sch. 365. (v. Fuecataria Ah. Eypsochroa H.-Sch. Renitidaria,Hb. , H.-Sch. 236. ’ =1=EIO Sterrha H.-Scı. j Acutaria H.-Sch. Sacraria L. V. H.-Sch. 264. + Consecraria Rh. Anthophilaria Hb., H.-Sch. 29. j Rosearia Tr. 447. 0 Lythria Hb. ET Plumutaria Freyer 36, H.-Sch. 475, 476, 477. Sanguinaria Rb,, H.-Sch. 478 E — 483. D Purpuraria L., H.-Sch. 484. " Var. % Ab. Porphyraria H.-Sch. 485 — 486. Ortholitna 4». o Coarctaria S. V., H.-Sch. 288. Plumbaria Fab. 1775. 'I-Palumbaria S. V. 1776. A 181 Odezeia B. Chaerophyliata L. Tibialata Hb. Eversmannaria H.-Sch, 443: Sona Dip. Decussata S.V. Exalbata Hb. V. Nubilaria Hb. Lithostege Hb. Flavicornata 27. Isis 1847, H.-Sch. 445. Odessaria H.-Sch. 512. Griseata S. V. Asinata Hb..572. Tenebraria Hb. 330. Duplicata Hh. 208. Coassaria B., H.-Sch. 43. Duplicaria Hb.' 491. Farinata Hufn. , Niveata Scop. Bosporaria H.-Sch. 327. 0 Cervinata S. V. "Anailtis B. y Zonata' Hufn * Lithoxylata Hb. X Mensuaria 8. V. * 7 ? Mollicularia Ev. 1848. Chenopodiaria Esp. Angulata Hufn. Moeniaria S.\V. Peribolata Hb., H.-Sch. 52. + Proximaria Rh. Burgaria Ev., Freyer 438. re H.-Sch. 51. - Vicinaria H.-Sch. 384. o Bipunctaria S. V. Mesotype Ho. Virgata Hufnagel. 2 ANNE S. 'V. Minoa B. Fuscala Hufn. Euphorbiata S. V. ‘o V. Monochroaria H -Sch. 391. % a w x o Plagiata L. x | Columbata‘ Metzner St. Zig. 1845. Columbaria Freyer 521. Nomadaria H.-Sch. 395. Boisduvaliata. Dup., H. - Sch. 41. Annexata Tr. Praeformata Hb. Cassiata Tr. Obsitaria m. o Simpliciata Tr., H.-Sch. 6, 7. Numidaria H.-Sch. 514. Sororiata Hb. 355. Imbutata Hb. 403. 182 Chesias Tr. o Spartiata Fuessly. o Obliquata S. V. Lobophora Curtis. AR. * Externata H.-Sch. 1, 2. Sexalata Bkh. Se:xralisata Hb. Halterata Hufn. Hezapterata S. V., H.-Sch. 245. Sabinata Hb. o Viretata Hb. j Appensata Ev. 1842, H.-Sch. 386. Sertata Hh. o $ Appendicularia B.,.H.- Sch. 368 , 369. 0o Polycommata S. VW. o Lobulata Hb, Chimatobia Steph. o Brumata L., H -Sch. .352.. ; o Boreata Hb., H.-Sch. 353. Triphosa Steph. Sabaudiata Dup: o Dubitata L. Eucosmia Steph. 0 Uxdulata L. o Certata Hb. j Montivagata B., H.-Sch. 203, 204. ; ? Affectata Ev. 1842. Seoltosia Steph. o Vetuluta S. V. Transversata Huf. Rhamnata S. V. + Nevadaria Rb. Lygris H». o Reticulata 8. V. & Dh L.: Ribesaria B. Pyropata Hb. o Achatinata Hb. Poputata S.V. L.? a Mus. L. o Marmoruta Hb. Cidaria Tr. A. a) o Pyraliata S. V. o Fulvata Forster. ' o Ocellata L. Bicolorata Hufı. Contaminata Hufn. Rubiginata S. V. o Variata S.V. V. Obeliscata Hb., H.- Sch. 240, 241 , 242. Simularia Mus., Boisd.,\° V. Strayulata Hb. Vitiosata Freyer 60. Variata V., H.-Sch. 296, 297, 298: \ Simulata Hb. | | Geneata Feisth., H.-Sch. 396. Juniperata L. Cupressata Hb. Siterata Huf. read: Ss. V. Miata L. Luctuata Fah. Coraciata Hb., Tr. ° o ss © Truncata Hufn. o (Russata S. V. Passeraria Freyer 486. V. Perfuscata Haw. (Russata Hb. 445. b) o Firmata Hb., H.-Sch. 237, 338, 239. Ulicata Rb., H.-Sch. 49. -- a) . (Lienigiaria. Serraria Lienig, H.-Sch. 417. Munitata Hb., H.-Sch. 53. Collinaria Metzner „ Freyer 01.2884. Arcticaria Germar. Aptata Hb. Suplata Freyer. o Olivata S. V- Pectinitaria Fuessiy. Rectangulata Hufn. 0 | Viridata Fab. Miaria S. V. o Turbaria Hh. o Kollariaria H.-Sch. 243, 244. o Austriacaria H.-Sch. 450, 451, 452. * -- Polata B., H.-Sch. 427. Lotaria B., H.-Sch. 50, 121, 122. Aqueata Hb., H.-Sch.. 455. .Sandosaria H.-Sch. 517. = Salicata Hb , H.-Sch. 207—8. Podevinaria H.-Sch. 250. ? Ferraria H.-Sch. 398. Multistrigaria Haw., H.-Sch. 196, 197, 329. Didymata L. Scabrata Hb. 329, H.- Sch. 0° \ 359, 360. Alpestrata.Hb. 320. Brunnea.ia de Villers. Vespertariu S. V. Cambrica Curtis. Erutaria B.,H.-Sch. 258, 259. Nebulosaria Freyer 528, (2.546). 7 Sylvata S. V., H.-Sch. 110. 5 Incursata Hb ,„ H.- Sch. 256, 257. -.- b) ü, c) 183 y Deerepitaria H.-Sch. 255. o Disceptaria F. R. Putridaria H.-Sch. 535 , 536. o Fluctuata L.. H.-Sch. 292 bis 295. Rectifasciaria m. Monticolaria H.-Sch. 526, 527. o Confixaria H.-Sch. 334. Corollaria H.-Sch. 335. o (Suavaria Mann in lit. ? Feisthamelaria B. o Montanata S. V. 0 Ligustrata S. V. o Ferrugata L. o V. Spadıcearia S. V. o 0 Suffumata S. V. Quadrifasviaria Hb., L. ? Unidentaria Haw. o Propugnata S.\V. o Fluviata Hb. ji Gemmata Hb., H.-Sch. 345. o Lignata H»b. o Dilutata S. V. i Filigrammaria H.- Sch. 194, 195.» Ineultaria H.-Sch. 372, 456. Nobllaria H -Sch. 449 , 453. Cyanata Hb. Caesiata S.V. Flavicinctata Hb. Tophaceata S. V.,H.-Sch., 198, 199. o Nebulata Tr.. H.- Sch., 371. o Saxicolata m. Senectaria H.-Sch., 528. Obsoletaria Kollar in i. RupestrataS.V., H.-Sch., 192. Alienaria B. Polygrapharia B. oO 809006 370, De) — 0 {0} o | Alpicotaria H.-Sch., Text. | Abstersaria H.-Sch., 119, 120. Picata Hb. Matlvaria Hb., H.-Sch., 200, 201, 202, 397. Basochesiata Dup. Filaria Ev, 1848. Galiata S. V. V. Chatybeata Hb. Cucullata Hufn. Sinuata S. V. Albicillata L. o Procellata S. V. o Luctuata S. V., H,-Sch., 321. oO © ©0©9 8 °©09 o o© Alaudaria Freyer, 486. Culmaria H.-Sch., 317, 318. Thulearia H.-Sch., 387. Hastata L. V. Hastulata Hb. Tristata L. V. Funerata Hh. Molluginata Hb, Alchemilluta L. Rivata Hb. Unangulata Haw., H.-Sch. 338. Amniculata Hb., 386. Unifasciaria Haw. Rivulata S. V:, H.-Sch., 289, ‚Affinitaria Wood., H.-Sch., 271, 272, 2.319, 320. Rivinata F. R., i. 1. Hydrata Tr., H.-Sch., 400. Taeniata Stepli. Bifasciata Haw. Aquilaria H.-Sch., 336. Scitularia Rob. Jucundaria B. Blandiata S. V., H.- Sch., 290, 291. Albidata Ev., 1842. Minorata Tr., H.-Sch,, Ericetala Dale. 118. eo0o®© o--ooo .. 4 Albulata SV. Decotorat&a'Hb. Luteata S. V. Candidata S. V. | Obliterata Hufn. | Heparata SC Ve Adumbraria H.-Sch., 530, 531, Et Ada: Dissimilata Rob. Comptaria B. Limbaria Hb., 522. Scripturaria S. NV. Bitineata L. | V. Bistriyata H.-Sch., 3.4, 5. Bistrigata Tr., H.- Sch., 62, 63. Riguata Hb, N Cuprearia H.-Sch., 373. Frustata Tr., Freyer, 54, H.- Sch., 205, 206. Consentaria Freyer, 486. Permixtaria H.-Sch., 515. Elutata S. V. Albimacularia Freyer,, 534. Imptuviata S. V., H.-Sch., 193. Ruberata Freyer, 36, H.- Sch. 209, 210. ._ Capitata H.- Sch., Deutschl. Insecten. % Capitaria H.-Sch., 460. | Balsaminata Freyer, 588, 2. Silaceata Hb.,477, 78.,8. V.,? Insulata Haw. Au Cuneata Donayan. Corylata Thbg. Rupluta Hb. Derivata‘S. V. Badiata S. V. Berberata S. V. Fumosaria Ev., H.-Sch., 385. Rubidata S. V. Blomeri Curtis. Puichraria Ev., H,-Sch., 117. -! L o o eFrerzr eo S (Sagittata Fab. Comitata Hb. Arctata Lienig, H.-Sch., 416. Chenopodiata S. V., L. ? abi Mus. L. Lapidata Hb., H.-Sch., 286, 287. ? Curata Ev. 1844. Polygrammata Bkl. Hb. Conjunctaria. Polygrammata Z. 1sis 1847. Grammaria Ze i. hit. Corticata Tr. Alutaceari@ B., H.-Sch., 42. Tersata S. V. Testaceata Hb., 332. Exoletaria H.-Sch., 399. Aemulata Hh., 448. Vitalbata S.\V. Aquata Hb. Calligrapharia H.-Sch., 38.39. Ligaminata Ev. Eupitheecia Curtis, A. pie ’ a ” © Prolongaria (Lienig) Z. 1sis. Extensaria Freyer 438, H.- Sch., 124, 125. ? Taeniolata Ev., 1842. Tribunaria H.-Sch., 522, 523. Subsequaria H.-Sch., 520, 521. Riparia H.-Sch., 518, 519. Denticulata Tr., H.-Sch., 126. Grammaria Rb. Modicata Hb., 361, H.-Sch., 178. ? Impurata Hb., 347. Corticulata Freyer, 323. Semigrapharia H.-Sch., 537. Graphata Tr., H. - Sch., 179, 180, 189. Mayeri Mann. Scriptaria H.-Sch., 123. + 185 6 | Obrutaria H.-Sch., 145, 146. |? °Piperata Stepi. Castigata Hh., H.-Sch., 164— 167. o Trisignaria H.-Sch., 175, 176. Atraria H.-Sch , 154, 155. Lariciata Freyer, H.-Sch., 170 —174. o Gemellata 7. i. 1. Exiguata Hb. Abbreviata Steph, Reductaria B. Ericeata Rb. Lanceotaria Rb. Guinardaria Dup., 273. Oxycedrata Rh. Scopariata Rob. Phoeniceata Rh. Consignata Bkh. E:xtremata Fab., Hb. Lanceata Hb., Verz. Succenturiata Hb., 236. Hospitata Tr. Subfasciata Wood. Indigata Hb., H.-Sch., 183— 186 Palustraria Doubleday. Callunaria. Stainton. Tenebrosaria H.-Sch., 157. Ericearia Koll. i. 1. Pumilata Hb., H,-Sch., 127. en H.- Sch., 187. Pauxillaria Rb., H.-Sch., 278. Rufifasciaria Haw - Recictaria B. Sobrinata Hb. Tempestivata Z. Isis, 1847. E:ıpressaria H.-Sch., 284, 285. Pusitlata S. V., H.-Sch., 158, 159. Tuntiltaria Rb. Manniaria H.-Sch., 156. Aa H. - Sch., 186 Ben, Hh., 378. ? Residuata Hb., 467, Tr. o V. Togata Hb. Subumbrata Hh., 233, Tr. Laguaearia H.-Sch., 181, 182° + Tripunctaria H.-Sch., 461. o Sitenata Standfuss, H.-Sch., 428. Ultimaria Rb., H.-Schff., 281 —83. 7 o Pygmaeata Hb., 234, H.-Sch,, 401, 402. Distinctaria H.-Sch., 162, 163. Libanotidata Schlaeger,; Absynthiata L- o (Minutata S. V. Elongata Steph. Heiveticata Dup:. , 130—133. 7 Egenaria H.-Sch., 279, 280. H. - Sch., T 0 Arceuthata Freyer, 372, H.- Sch., 134—137. Veratrala H.-Sch., 152. ? Proluaria Freyer, 593. Unitaria H.-Seh., 524, 525. Satyrata Hb., H.-Sch., 147 — 151. Cauchgata Mus. (Dup:?) o Pimpinellata Hb., H.-Sch. 153. Austerata Hb., H.-Sch. 138, 0 139, 140. Vulgata Haw. -+ Sinuosaria Ev. 1848. o Valerianata Hb. 399. o Inturbata Hb. o Tenuiata Hb.,H.-Sch. 168, 169. Innotata Hufn., H.-Sch. 274. Tamarisciata Freyer 192. o Nanata Hb., H,-Sch. 168, 169. 8 Boisduval -+ y Ligusticata Dz. Subfulvata Haw. (1810.) Disparata Hb., Fig. 247. Oxydata Tr. (1828.) Succenturiata L., Hb. 459. Disparata Hbh. 246. ö (a Steph. Succenturiata V. H.-Sch. o Centaureata 8. V. Breviculata Dz. o Linariata S. V. y Puichellata Steph. o Venosata Fab. =) o Subnotata Hb., H.-Sch., 177 Var; Spissilineata Metzner, H.- 0 Sch., 448. Cuculliaria Mann i lit. Begrandaria B., H.-Sch, 128, 129. Pusilata Haw. o (Valerianata Tr. ? Isogrammata Tr., H.-Sch., 188. ? Plumbeolata Wood. Immundata (Lienig) Z. Isis, 1846. Argillacearia H.-Sch., 143, 144. 0 Singularia H.-Sch., 141, 142. o Debiliata Hb., H.-Sch., 277. Rectangulata L., H.- Sch., 275, 276, Tr. Cydoniata Bkh., Tr. Nanata Tr. Coronata Hb. E — ata Wood. B. Sparsata Tr. Sparsaria Hb. 398. 187 Erste Gruppe. Die folgenden 7 Genera sind im Rippenbau zunächst überein- - stimmend. Die Vorderflügel haben keine Anhangzelle; Rippe 2 ent- springt bei %s des-Innenrandes der Mittelzelle, 3 u. 4 nahe an ein- ander aus der unteren, 6 u. 7 aus einem Puncie aus der oberen Ecke derselben, 8, 9 u. 10 aus 7, 11 u. 12 berühren sich und: erstere streift auch an 10 (bei Indigenata ist 11 nur ein kurzer, in 12 zie- hender Ast); 5 entspringt weit näher an 6 als an vier. (Diess ist auch bei einigen Acidalien der Fall, womit die gegenwärtige Gruppe noch darin Uebereinstimmung zeigt, dass einige Arten im männlichen Geschlechte verkümmerte Hinterbeine haben.) Auf den Hinterflügeln steht Rippe 5 ebenfalls viel näher an 6, als an 4 und 8 zieht frei aus der Wurzel, 3 u.4, 6 u. 7 entspringen aber bald gesondert (Pseudoterpna), bald aus einem Punct (Papi- lionaria), bald jedes Paar (Eucrostis, Nemoria, Jodis), bald nur das letztere Paar (Thalera und die Arten vernaria und pustulata) gestielt. Zur Erleichterung gebe ich folgende Uebersicht der Genera: I. Hinterbeine in beiden Geschlechtern mit zwei Paar Spornen, Fühler des Mannes gekämmt. A. Männliche Fühler über halber Vor- derrandslänge . 4 Pseudolerpna B. Dieselben unter halber Vorder randslänge. - a) Kammzähne gekeult, verhält- nissmässig kurz . - . ,. Geometra 5) Kammzähne lang und dünn . Phorodesma c) Kammzähne ruthenförmig an den Schaft gelegt, Fühler- spitze nackt a h Jodis 1l. Mann nur End-, WeibMittel- und Elan nen; Fühler beim Manne bloss gewimpert Nemoria Ill. Mann und Weib nur Endspornen; Füh- ler beim Manne kammzähnig. A. Hinterflügel ganzrandig ; : Eucrostis B. Hinterflügel zwischen Rippe 4 u, 6 ausgenagt . . - : . Ihalera. Aa* 188 Pseudoterpna. (Figur 1.) Die Arten haben gestreckte Vorderflügel mit vortretender Spitze, ziem- lich schmale, am Innenwinkel bedeutend in die Länge gezogene und daselbst etwas eckige Hinterflügel. Die Färbung ist staubig grün oder grau; die Zeichnüng besteht aus zwei welligen Querlinien über die Mitte der Vorder- Nügel , einer am Saume; die Hinterflügel führen gewöhnlich .nur letztere ; die Mittelzeichen sind strichförmig, meist undeutlich und nur auf der Oberseite ausgedrückt. Palpen kurz, am Kopfe aufsteigend, dicht und auliegend beschuppt, daher die Glieder nicht zu unterscheiden, abwärts schneidig ; Endglied sehr kurz und dick, stumpf. Zunge spiral. Fühler beim Manne über halber Vor- ' derrandslänge, mit sehr kurzen, etwas gekeulten Kammzähnen, die gegen die Spitze in Sägezähne übergehen und sich allmählig ganz verlieren , beim Weihe einfach borstenförmig, Beine anliegend beschuppt, ziemlich stark ; Hinterschienen lang, in beiden Geschlechtern mit zwei Paar kurzen Spornen, das Mittelpaar bei ”/, Fuss kürzer als die Schiene, \ Die Schmetterlinge fliegen im Sommer in trockenen kräuterreicheu Gegenden bei Tage und tragen die Flügel in der Ruhe mit den Innenrändern an einander gelegt. Geometlra. Die Arten haben viel breitere, rundere, nach aussen mehr erweiterte Flügel, als die der vorigen Gattung, sind schlank, schön grün, haben als Zeichnung die gewöhnlichen zwei Querlinien der Vorderflügel, deren äussere sich auf den Hinterflügeln fortsetzt, und schwache Mittelzeichen. Brust und Thorax fein wollig, Palpen vorwärts gerichtet, Zunge spi- ral, Fühler unter halber Vorderrandslänge, beim Manne stark mit bis ans Ende reichenden, ziemlich kurzen, etwas gekeulten Kammzähnen, beim Weibe ' von Papilionaria schwach sägezähnig, bei dem von Vernaria kurz kamm- zähnig, Beine anliegend beschuppt, ziemlich gedrungen, Hinterschienen wenig länger als die Schenkel, in beiden Geschlechtern mit, zwei Paar Spornen, Hin- terfüsse beim Manne vollkommen. Re Die Schmetterlinge erscheinen im Sommer und wohnen bei Tage in .. \ Gebüschen. ’ Phorodesma. Die Schmetterlinge sind im männlichen Geschlechte ziemlich schlank, im weiblichen weit plumper ; die Vorderflügel sind gestreckt, ihre Spitze ist ziem-. lich scharf (besonders bei den ersten zwei Arten), die Hinterflügel sind län- ger als breit, am Vorderwinkel stark, am Innenwinkel gar nicht gerundet. Palpen vorwärts gerichtet , kurz, Endglied düun, cylindrisch , Zunge schwach. Fühler unter halber Vorderrandslänge, beim Manne mit langen dün- nen Kammzähnen, an der Spitze sägezähnig, beim Weibe sägezähnig. Beine» anliegend beschuppt, die Hinterschienen in beiden Geschlechtern mit zwei Paar kurzen Spornen, die sehr nahe an einander stehen ; Hinterfuss beim Manne nicht verkümmert. 189 Gut abgeschlossen ist diese Gattung durch ihre Raupen, welche die Eigenthümlichkeit haben, sich mit den Abfällen ihrer Nahrung zu bekleiden. In Zeichnung haben die Arten wenig Uebereinstimmendes; auch in der Fransenbezeichuung nicht; Smaragdaria hat ganz einfärbige, die übrigen Arten scharf gescheckte Fransen. Pustulata hat im männlichen Geschlechte an der Aussenseite der Hin- terschienen einen langen Haarbusch (die ihr zunächststehende Neriaria kenne ich nicht), hat auch in Habitus- und Zeichnung viel Eigenthümliches , bleibt aber wohl der Raupe wegen am besten mit dieser Gattung verbunden. Die Arten erscheinen im Sommer und leben bei Tage in Büschen ver- steckt. Die Flügelhaltung in der Ruhe habe ich nie genau beobachten kön- nen; Smaragdaria klopfte ich einige Male Ende Juni aus Büschen ; aufge- scheucht trug sie die Flügel flach, etwas ausgebreitet. Anmerkung. Plusiaria, dieHerr.-Schäffer in die himmelweit verschiedene Gatlung Ligia (nun Prosopolopha) stellt, gehört der Rippen- und der Fühlerbildung nach sicher hierher, hat auch nicht den kegelartig aufgerichteten Schupf zwischen den Fühlern, der der Gattung Ligia eigenthümlich ist. Euerostis. (Fig. 2.) Kleine Schmetterlinge, die in Habitus und Fühlerbildung nächste Aehn- lichkeit mit voriger Gattung zeigen, sich aber durch gestielte Rippe 3 u. 4, 6 u. 7 der Hinterflügel und die in beiden Geschlechtern nur mit Endspornen versehenen Hinterbeine davon unterscheiden (Herbaria Weib soll nach Her- rich-Schäffer, pag. 10, zwei Paar Spornen haben, ‘was aber auf einem Irrthum beruhen muss), die Hinterschienen sind kaum so lang, als die Schen- kel, der Hinterfuss ist länger als die Schiene. Die Arten Niegen im Sommer in kräuterreichen Gegenden, und sollen die Flügel in der Ruhe flach, etwas ausgebreitet tragen. Nemoria. Mittelgrosse Schmelterlinge von blaugrüner abunz, mit der gewöhn- lichen Zeichnung der hierher gehörigen Arten. Rippen wie bei Eucrostis, von dieser Gattung aber durch die auf Rippe 4 mehr oder weniger eckigen Hinterflügel, die beim Manne nicht kammzähni- gen, sondern bloss kurz und dicht gewimperten Fühler und die Hinterbeine verschieden; der Maun hat nämlich lange, dicke, etwas flach gedrückte Schienen. und bloss Endspornen, das Weib Mittel- und Endspornen ; der Hin- terfuss ist beim Manne kaum von halber Schienenlänge. Die Arten sitzen bei Tage in Büschen, tragen die Flügel flach , etwas ausgebreitet und erscheinen im Sommer, Anmerkung. Cloraria Herr.-Schäff. (pag. 10) kann gar nicht in diese Gat- tung gehören, da der Mann kammzähnige Fühler und zwei Paar Spornen haben sull ; seine in den Nachträgen pag. 63 erwähnte Art ist aber die richtige Hübn er'sche. Thalera. Die einzige Art dieser Gattung hat nicht gar so viel Uebereinstimmen- des mit /imbriata, als bisher angenommen wurde. Schon die Flügelform ist 190 verschieden, denn es findet sich auf den Hinterflügeln zwischen Rippe 4 u. 6 ein Ausschnitt, wie bei einigen Ennomoniden (dass sie aber nicht dorthin ge- hört, beweist die Rippenhildung) ; die Fühler sind in beiden Geschlechtern kammzähnig, die Hinterbeine vollkommen entwickelt mit Endspornen, ihre Schienen nicht länger als die Schenkel, der Fuss so lang als die Schiene. Rippe 3 u. 4, 6 u. 7 der Hinterflügel aus einem Punct. Flügelhaltung und Erscheinungszeit wie bei voriger Gattung. Jodis. Die Arten sind klein, schlank, auf Rippe 4 der Hinterflügel -schwach eckig, Rippe 3 u. 4,6 u. 7 sind gestielt, die Palpen sehr schwach „ das Endglied dünn und spitz, vorstehend. Die Hinterschienen des Mannes sind verdickt, flach gedrückt, viel länger als die Schenkel, ihr Fuss kaum Y; so lang ; beide Geschlechter haben zwei Paar Spornen, das mittlere Paar hinter der Mitte; Zunge spiral. r Ausgezeichnet sind die männlichen Fühler, die bis zu % ihrer Länge mit langen ruthenartigen Kämmen besetzt, dann ganz nackt sind. | Flügelhaltung etc, wie bei vorigen zwei Gattungen. j Zweite Gruppe. Die folgenden 6 Genera haben eine auf die Mittelzelle aufsit- zende Anhangzelle der Vorderflügel; Rippe 5 der Hinterflügel ist so stark als die übrigen, und 8 entspringt frei aus der Wurzel. Die Arten sind mittelgross bis klein und schwächlich gebaut, haben aber ausser der Rippenbildung wenig Uebereinstimmendes; denn die männlichen Hinterbeine sind nicht bei allen verkümmert; die Fühler ändern in der Bildung auf’s Mannigfaltigste, eben so die Flügelform. Eintheilung der Genera: I. Anhangzelle der Vorderflügel einfach. A. Fühler des Mannes kammzähnig mit nackter Spitze. a) Hinterflügel auf Rippe 4 mit scharfer Ecke, Hinierschie- nen in beiden Geschlechtern mit 2 Paar Spornen. «. Vorderflügel vor der Spit- ze mit mondförmigem Ausschnilt . ! .. .. Ochodonlia 8. Vorderflügel nicht ausge- e schnitten A } : Timandra. [; 191 ’ 2) Hinterflügel gerundet oder höchstens mit stumpfem Vor- sprunge aufRippe 4 (nur bei Acidalia nigropunctata bis imitaria daselbst eckig, diese haben aber im männlichen Ge- schlechte ungekämmte Füh- ler und ungespornte Hinter- beine). a. Palpen kurz und schwach, Hinterschienen beim Man- ne mit einem, beim Weibe mit zwei Paar Spornen , Zonosoma 3.Palpen weitüber den Kopf vorstehend, Hinterschie- nen in beiden Geschlech- . tern mit zwei Paar Spor- nen ‘ . . Boletobia B. Fühler entweder einfach borsten- förmig, oder mit abgesetzten oder eckig vortretenden Gliedern, oder wenn kammzähnig, bis zur Spiize . Acidalia II. Anhangzelle der Vorderflügel durch eine Querrippe getheilt . : ; { ä Pellonia. Acidalia. (Figur 3 und 4.) Die Arten sind mittelgrosser bis kleinster Gattung, von schwäch- lichem Bau; ihre Flügel sind nach aussen erweitert, meist gerundet, der Saum, mit wenig Ausnahmen, ganzrandig, nur bei Emarginata auf allen, bei Paludata — Decorata auf den Hinterflügeln ausgenagt, die Hinterflügel nur bei Nigropunctata — Emutaria auf Rippe 4 eckig vorspringend. Die Grundfarbe ist weiss, trübgelb oder grau; als Typus der Zeich- nung gelten die’aus 2 Querlinien bestehende Mittelbinde, durch deren Mitte meist ein Schattenstreif zieht, Mittelpuncte und mehr oder weniger deutliche Wellenlinien gegen den Saum. Zunge spiral, Palpen schwach und anliegend beschuppt; Fühler im männlichen Geschlechte.nur bei wenigen Arten kammzähnig, bei den meisten 192 mit eckig vortretenden Gliedern oder bloss borstenförmig, Sewimpert, die Wimpern sehr verschieden gebildet. Beine so verschieden geformt, dass nach ihnen selbst eime Bildung von Unterabtheilungen nicht ganz consequent durchzuführen ist; man müsste denn augenscheinlich neben einander gehörige,.sich im ührigen Bau und Zeichnung höchst ähnliche Arten, wie z.B. Rusticata und Vulpinaria, Remu- tata und Commutata oder Confinaria und Submutata« weit von einander stellen wollen. Hinterbeine in beiden Geschlechtern immer kürzer, als die mittleren, ihre Schienen beim Männchen mit und ohne Spornen , oft mit einem langen Haarpinsel, ihre Tarsen theils verkümmert ,„ theils vollkommen. Die Hiuter- beine des Weibchens sind, ihre Kürze abgerechnet, nicht verkümmert und haben eine oder zwei Paar Spornen. Vollkommen übereinstimmend sind die Arten dagegen in der Rippen- bildung. Die Vorderflügel haben 12 Rippen und eine auf die Mittelzelle auf- sitzende ungetheilte Anhangzelle. Rippe 2 entspringt aus der Mitte des Innenrandes der Mittelzelle; 3 vor, 4 aus der unteren, 6 aus der oberen Ecke derselben, 7 u. 11 aus einem Puncte aus der Spitze der Anhangzelle 8 aus 7, 9 u. 10 aus 8, 12 frei als Vorderrandsrippe; 5 ist so stark als die übrigen , zieht meist mitten zwischen 4 u. 6, steht aber auch zuwei- len an ihrem Ursprunge etwas näher an 6 als an 4. Hinterflügel 8 Rippen; Innenrandsrippe ist nur eine vorhanden, die nahe am Innenrande und parallel mit demselben zieht; 2 entspringt hinter der Mitte des Innenrandes der Mit- telzelle, 3 vor, 4 aus der untern, 6 u. 7 (aus gemeinschaftlichem Puncte oder gestielt) aus der oberen Ecke derselben, 8 aus der Wurzel, 5 ist immer so stark als die übrigen. Unterabtheilungen weiss ich nur auf folgende Weise zu bilden: A. Rippe 6 u. 7 der Hinterflügel gestielt. a) Fühler des Mannes kammzähnig. «. Hinterbeine beim Manne mit End-, beim Weibe mit Mittel- und Endspornen. ß. Hinterbeine in beiden Geschlechtern mit Endspornen. y. Hinterbeine beim Manne umgespornt, beim Weibe mit Endspornen. b) Männliche Fühler borstenförmig: oder mit abgesetzten, oder eckig vortretenden Gliedern, nie aber kammzähnig. a. Flügel ganzrandig: 1. Hinterbeine in beiden Geschlechtern mit End- spornen, dieselben nur bei Fliaveolaria 5 fehlend, bei Perochrearia 5 verkümmert. [ere) Männliche Fühler mit langen piuselar- artigen Wimpern. 3% Männliche Fühler gleichmässig kurz gewimpert, 2 193 2. Hinterbeine beim Manne ungespornt (nur Vui- pinaria ‘5 hat Endspornen), beim Weibe mit Endspornen. ! [ete) Fühler des Maunes mit langen Wim- pern und steifen Borsten Jederseits. = &3 Fühler des Mannes sehr kurz und gleich- mässig. gewimpertl. ß- Flügelsaum ausgenagt (Beine, wie bei 6) «. 2.). | B. Rippe 6 u. 7 der Hiuterflügel aus einem Puncte oder sehr. nahe ’ an einander entspringend. Fühler des Mannes ‚mit ziemlich lan- gen, dünn. gestellten Wimpern. Hinterbeine heim Manne unge- spornt, beim Weihe mit Mittel- und Endspornen; eine Ausnahme hiervon machen Confinaria, Luridata und Commutata , die im männlichen Geschlechte Endspornen haben, im weiblichen aber die Mittelspornen enthbehren, a) Saum der Hinterflügel ganzrandig, bei den letzten 5 Arten auf Rippe 4 eckig. b) Saum. der Hinterflügel zwischen Rippe 4 1.6 eingezogen, Die Arten tragen die Flügel in der Ruhe flach, meist etwas ausge- hreitet, sitzen au Blättern, Stämmen und dergleichen oder halten sich im Grase auf, Alpin ist keine; alle haben in der Laubholzregion ihre Grenze. Boletobia. (Fig. 5.) Die einzige Art ist mittelgross, schlank; die Flügel sind breit, die vorderen mit stumpfer Spitze und bauchigem Saume , alle mit stark gerunde- tem Innenwinkel. Die Beschuppung ist sehr zart, mehlig, die Färhung russigbraun, die Zeichnung einigen Gnophos - Arten ähnlich , daher diese Art auch meist fälschlich damit verbunden wurde. Palpen grobschuppig, etwas aufwärts und weit über den Kopf vorste- heud, das Mittelglied anverhältnissmässig lang, das Endglied kurz und zuge- spitzt.. Zunge spiral, Fühler beim Manne dick mit langen, dünnen, gewim- perten Kammzähnsn und nackter Spitze, beim Weibe. schwach sägezähnig. Beine anliegend beschuppt, Hinterschienen fast doppelt so lang als die Schenkel , in beiden Geschlechtern mit 2 Paar Spornen; Hinterfuss beim Maune nicht verkümmert. Rippen: Vorderflügel: Rippe 2 aus der Mitte des Innenrandes, 3 u. 4 gesondert, 5 viel näher an 4 als au 6, 6 aus der der oberen Ecke der Mit- telzelle, 7 und 8 aus einem Punct aus der Spitze der Anhangzelle, 10 aus ihren Vorderrande, 9 aus 8, 11 u. 12 sich nicht berührend,. Hinterflügel: 1 «a in die Mitte des Innenrandes, 1 5 in den Innenwinkel, 3 u. 4, 6 u. 7 kurz gestielt, 5 näher an 4, als an 6. - Der Schmetterling "sitzt im Juni an Häusern, Stämmen und derglei- Bb 194 chen (da sich seine Raupe an faulem Holze, Flechten und Holzschwämmen meist anf’Schindeldächern , findet), und trägt die Flügel fläch, mit den In- nenrändern an einander gelegt. Zonosoma. (Fig: 6.) . Mittelgrosse Schmetterlinge mit scharf gespitzten Vorder-, auf Rippe 4 etwas vorspringenden,, am Innenwinkel eckigen Hinterflügeln. Färbung bleichgelb oder rothbraun, Mittelbinde mehr oder weniger deut- lich, mit Mittelschatten. Mittelzeichen meist ringförmig, hell gekernt, zuwei- len aber auch fehlend. Fransen ganzrandig, einfärbig. | Fühler beim Manne bis zu % ihrer Länge mit eckig vortretenden Glie- dern, jedes Glied mit einem langen feinen, fadenförmigen, gewimperten Zahn, am letzten Drittel aber ganz nackt. Palpen sehr schwach, nicht bis zur Stirne reichend, Zunge spiral. Beine vollkommen, anliegend beschuppt, beim Manne bloss mit End-, beim Weibe auch mit Mittelspornen, Rippen von Acidalia nur in so ferne abweichend, dass auf den Vorder- Nügeln nicht 7 u. 11, sondern 7 u. 8 aus der Spitze der Anhangzelle ent- springen; 9, 10 u. 11 kommen dann nacheinander aus 3. Auf den Hinterflü- geln ist 6 u. 7 kurz gestielt. Die Schmetterlinge ruhen bei Tage an Blättern mit flachen, etwas aus- gebreiteten Flügeln, und erscheinen zweimal im Jahre: im Mai und Juli. Ephyraist nach Agassiz schon 1809 bei den Acalephen vergehen ;.. es musste daher ein neuer Name geschaffen werden: Zonosoma von Luyn Gür- tel, und owua Leib (wegen der aufgehängten Puppe). Tiomandra. (Fig. 7.) Vorderflügelrippen wie bei Acidalia, auf den Hinterflügeln aber Rippe 3u.4,6 u. 7 aus einem Punct (das erstere Paar entspringt bei allen andern Acidalien gesondert), Fühler wie bei Ephyra, von dieser Gattung aber durch den Rippenverlauf der Vorder- und Hinterflügel, die weit vorspringend scharfe Ecke der letzteren, und zwei Paar Spornen der Hinterschienen in beiden Ge- schlechtern verschieden. " Färbung bleich graugelb, Zeichnung sehr auffallend; von der Vorder- fügelspitze zieht ein gerader rosenrother Streif, der sich über die Mitte der Hinterfllügel fortsetzt; Mittelpunet schwach, Fransen ganzrandig , einfärbig, rosenroth, Flugzeit, Flügelhaltung und Aufenthalt wie bei Zonosoma. Ochodontia. (Ochodontia von Exw ich habe, und odaus Zahn). Diese Gattung unterscheidet sich von der vorigen durch den mondför- migen Ausschnitt der Vorderflügel (ähnlich dem einiger Ennomoniden, wovon 195 - sie. aber der Rippeubau entfernt), durch aus dem Vorderrande der Anhang- zelle (von. 7 getrennt) entspringende Rippe 11 der Vorderfügel, gesonderte Rippe 3 u. 4, der Hinterflügel, durch verschiedene Lebensweise (der Schmet- terling fiegt bei Tage in kräuterreichen Gegenden) und auch durch die Zeichnung. Flügel bleichgelb, in’s Rosa ziehend, Vorderraud der vorderen grün- lich ; über ihre Mitte ziehen zwei gerade Querlinien , deren äussere saum- wärts dunkel begränzt ist. Mittelzeichen schwach, Hinterflügel auf 4 scharf eckig, mit einigen parallelen, dicht an einander stehenden, am Innenrande scharf marquirten Linien über die Mitte. Fransen brandigbraun. Fühler und Beine wie bei Timandra. Pellonia. (Fig. 8.) Mittelgrosse Schmetterlinge mit breiten, gespitzten Vorder- und ge- rundeten Hinterflügeln. Färbung trübgelb, Vorderflügel mit 3 carmoisinrothen Querlinien, der Raum zwischen den 2 äusseren oft bindenartig ausgefüllt; Hinterflügel mit Fortsätzen der Vorderflügelzeichnung, Fransen ganzrandig, carmeoisinroth. .Palpen kurz, am Kopfe aufsteigend, Zunge spiral; Fühler beim Männe mit eckigen Gliedern, jedes derselben bis zur Spitze mit einem feinen fadenförmigen gewimperten Zahbne, beim Weihe borstenförmig. Beine an- liegend beschuppt; Hinterschienen beim Weihe mit 2 Paar Spornen, beim Manne statt dem mittleren Paare nur mit einem, der bei Vibicaria. und Si- canaria normal gebildet, bei Calabra kolbenförmig ist; letztere Art hat auch im männlichen Geschlechte noch einen Haarbusch an der Innenseite der Hinterschienen. Anhangzelle der Vorderflügel durch eine Querrippe getheilt; aus ihrer Spitze entspringen 7 und 8, aus ihrem Vorderraude 11; 9 u. 10 komen nach einander aus 8. Hinterflügel: Rippe 3u. 4 gesondert, 6 u. 7 kurz gestielt. Die Arten fliegen bei Tage, erscheinen zweimal im Jahre, im Mai und August und tragen die Flügel in der Ruhe flach; ihre Raupen sind unver- hältnissmässig lang und dünn. Dritte Gruppe. Von hier tritt eine wesentliche Veränderung in der Rippenbil- ‘dung ein. Die nun folgenden Genera haben bis inclusive @ypsochroa keine deutliche Anhangzelle der Vorderflügel, (abgeschlossene Räume _ bilden sich höchstens durch Berührung einzelner Rippen oder durch vorhande Schrägäste) Rippe 8 entspringt wohl frei aus der Wurzel B b se 196 wie bei’ den früheren zwei Gruppen, 5 ist eben in der Regel: schwä- cher, als die übrigen, oder fehlt ganz: Gleich‘ stark ist dieselbe nur bei Eremia, Heliothea, Cimelia, Gypsochroa und Aplasta ; Anisopter yr ist darin abweichend, dass Rippe 8 den Hinterflügel aus dem Vor-. derrande.. der Mittelzelle entspringt; alle diese Gattungen unterschei- den sich aber von der ersten Gruppe durch die Stellung der Rippe 5, von der zweiten und vierten durch den Mangel der Anhangzelle der Vorderflügel. Die nachstehenden 7 Genera umfassen die Arten der Treitsch- ke’schen Gattungen Zerene und Cabera (nach Ausscheidung der nicht dazu gehörigen Arten). Im Allgemeinen kommt ihnen zu: Schlanker Bau, breite, nach aussen sehr erweiterte, stets ganzrandige Flügel, helle Färbung, meist buntfleckige Zeichnung ; seharf abgrenzen aber lassen sie sich von den folgenden Gattungen dieser Gruppe nicht. Sie zerfallen: I. Vorderflügel unten mit kahlem Fleck an der Basis . 2 2202.02 Rhyparia. II. Vorderflügel ohne diesen Fleck. A. Rippe 3 u.4 der Hinterflügel aus einem Punet. Fühler in beiden Ge- schlechtern gleich stark, beim Manne kaum sichtbar gewimpert . Bapta. B. Rippe 3 u. 4 der Hinterflügel ge- sondert, Fühler beim Weibe dünner, beim Manne mit starken Wimpern. a) Hinterschienen mit 2% Paar Spornen sn. 1.0802, sasTist MZeriänes d) Hinterschienen nur mit End- spornen: ::< .v.... . .-WWK DOrthostuinis: mis C. Fühler beim Manne kammzähnig. a) Hinterflügel beim Manne oben mit kahlem Fleck an der Basis Cabera. 5) Diesclben ohne kahlen Fleck. «) Querrippe der Hinter- fiügel bogenförmig . . Terpnomicta. 8) Querrippe nach innen winklich gebrechen . . Numeria. 197 Rhyparia. \ (Fig: 9.) Die einzige Art dieser Gattung (von Boisduval sanz unrichlig neben Pennigeraria gestellt) kann nicht mit Zerene verbunden bleiben ; sie hat auf der Unterseite an der Vorderllügelbasis zwischen Rippe 1u.2 in beiden Geschlechtern einen grossen, kahlen, eingedrückten Fleck „auf den Vorder- flügeln fehlt der Querast zwischen Rippe 10 u. 11, Rippe 3 u. 4 entspringen aus einem Punct und auf den Hinterflügeln entspringen 3 u. 4, 6 u. 7 näher an einander als hei Zerene; ferner differiren Fühler und Beine. Schmetterling gross, Flügelform wie bei nächster Gattung. Vorderlügel weiss, Hihterflügel goldgelb, alle Flügel mit grossen schwarzen, bindenäartig gestellten Flecken; Hinterleih schlank, goldgelb, schwarz gefleckt. Fühler dünn, weit unter halber ‘Vorderrandslänge, beim Manne mit langen dünnen Kammzähnen. Palpen kurz und schwach, kaum die Stirne überragend, Zunge stark, Beine anliegend beschuppt. Vorderschienen beim Manne mit langem, spitz abstehenden Schienblatt , Hinterschienen mit einem an der Innenseite in einer Rinne liegenden Haarbusch (wie bei den meisten Boarmien), 'heide Geschlechter mit zwei Paar Spornen. ? Rippen: Vorderflügel mit fein geschlossener Mittelzelle; 2 hinter der Mitte des Iunenrandes derselben, 3 und 4 aus einem Punct, aus ihrer unte- ren, 6 aus ihrer oberen. Ecke entspringend, 7 mit 8 auf langem Stiele neben 6. 9aus 8; 10 entspringt dicht an 7, 11 stösst bald nach ihrem Ursprung mit 12 zusammen, aus 12 ziehen zwei ganz kurze Aeste in den“ Vorderrand. Hinterflügel: 1 @ in die Mitte des Innenrandes, 1 5 in den Afterwinkel, 3 uud 4 nahe an einander, 6 und 7 aus einem Punkt, 5 ungemein schwach, Zellen- schluss wie bei Zerene. Der Schmetterling fliegt im Juni bei Tage in Wäldern, wo die Nalı- rungspflanze der Raupe (Vaccinium uliginosum) wächst. Zerene. ' Fig. 10. Grosse bis mittelgrosse schlanke Schmetterlinge mit zartrippigen, hrei- ten runden, weissen, grossfieckigen Flügeln. Körper anliegend beschuppt, Palpen sehr kurz, Zunge ziemlich weich. Fühler borstenförmig, beim Maune bloss gewimpert ; Beine anliegend be- sehuppt, Hinterschienen etwas verdickt, mit 2 Paar Spornen, Fuss etwas kürzer als die Schiene, Vorderschienen beim Manne ohne spitz abstehendes Schienblatt. Vorderfügel 11 Rippen; 2 hinter‘ der Mitte des Innenrandes, 3 vor, 4 aus der untern, 6 aus der obern Ecke der durch eine einwärts ge- bogene Querrippe geschlossenen Mittelzelle; 7 mit 8 auf langem Stiele neben 6, 9 aus 8, 106 neben 7 entspringend; 11 zieht als Vorderrandsrippe, berührt 10 nicht, ist aber durch einen Schrägast damit verbunden. Hinterflügel 1@ in der Mitte des Innenrandes, 15 in den Afterwinkel, 2 aus dem Innenrande der Mittelzelle 3 vor, 4 aus der untern, 6 und 7 fast aus einem Punkt aus der 198 obern Ecke derselhen, 8 frei; 5, zieht‘ mitten zwischen 4 uw. 6 und ist sehr schwach, fast fehlend, Die Schmetterlinge erscheinen im, Juni und sitzen hei Tage an Sträa- chern, Planken etc. mit flachen, etwas ausgebreiteten Flügeln. Anmerkung. Adustata gehört nach allen obigen Merkmalen sicher hierher und nicht zu Borrmia, wohin sie Herrich-Schäffer zieht, das Männchen hat auch keinen kahlen Fleck an der Unterseite der Vorderflügelbasis. Orthostizxis. “ Habitus und Flügelschnitt. von voriger Gattung; Flügel rein weiss mit:schwarzen Puncten, die am Saume zwischen, auf der Flügelfläche auf den Rippen stehen; sie bilden auf den Vorderflügeln zwei,,auf den hinteren eine (nur die äussere) Bogenreihe ; alle Flügel führen Mittelpuncte. Körper anliegend beschuppt, Zunge, Palpen und Fühler wie bei Zerene, Beine nur darin abweichend, dass die Hinterschienen nicht verdickt sind, nur kurze Endsporen haben und ihr Fuss nicht kürzer, als sie selbst ist. Rippen : Vorderflügel 12 Rippen, 3 u.4, 6u. 7 weit gesondert, 8 aus 7, 9 aus 8; 10 frei, berührt den Stamm von 8u. 9, 1.u. 12 ziehen aus ihr als kurze Aeste in den Vorderrand, auch ist 10 durrh einen kurzen Schrägast mit dem Vorderraude der Mittelzelle verbunden. Hinterflügel 3 u. 4 weit von einander, 6 u.7 näher beisammen entspringend, 5 schwach, doch stärker. als hei Zerene. Lebensweise wie bei Zerene. Anmerkung. Herrich-Schäffer stellt diese Gattung zwischen Fidonia und Tephronia, es ist mir aber selbst ihre generische Trennung von Zerene etwas zweifelhaft, zumal das Kaiserl. Museum eine "ausländische Art mit der Zeichnung von Cribrata, doch mit zwei Paar Spornen der Hinterschienen und gekämmten Fühlern besitzt. Bapte. Schmetterling mittelgross, etwas kräftiger als die der vorigen Gat-: tung, Vorderflügel breit, ihre Spitze scharf, aber fast rechtwinklig , daher nicht vortretend, ihr Saum bauchig, ihr Innenwinkel gerundet; Hinterflügel gerundet; Fransen ganzrandig einfärbig- Zeichnung: Zwei feine zackige Querlinien auf schneeweissem , bei Pictaria bräunlichen Grunde, auf den Hinterflügeln nur die äussern; alle Flügel mit Mittelpuncten. Palpen anliegend beschuppt, kurz, wenig über die Stirne. vorstehend, Zunge spiral, Fühler stark, in beiden Geschlechtern gleich. dick, heim Manne mit ungemein kurzen, kaum mit der Loupe sichtbaren Wimpern. Beine an- liegend beschuppt, Hinterschienen mit den gewöhnlichen ‚2. Paar Sporen; Schienblatt beim Männchen nicht abstehend. Rippen : Zellenschluss auf allen Flügeln fein und fast gerade. Vor- derflügel 12 Rippen; 2 aus der Mitte des Inneurandes der Mittelzelle, 3 u.4 aus einem Punct aus der unteren, 6. aus der oberen Ecke derselben, 7 mit 8 auf langem. Stiele aus ihrem Vondrande, 9 aus 8; 11 und 12 be- rühren sich; 10 entspringt aus dem Slanım von? 7u.8 und berührt nach ihrem 199 Ursprunge 11. Hinterflügel: 1@ in die Mitte des Innenrandes, 15 in den Afterwinkei; 3 u,4 aus einem Punct, 6u. 7 gesondert, doch. sehr nahe an- einander, 8 frei aus der Wurzel, 5 äusserst schwach, fast fehlend. Die Schmetterlinge fliegen im Sommer, sitzen bei Tage im Gebüsche und tragen die Flügel flach. Terpnomicte. Die Schmetterlinge haben im Flügelschnitte einige Aehnlichkeit mit der vorigen Gattung, sind jedoch kleiner, schwächlicher gebaut, die Grundfarbe ist staubig gelb mit dunkleren Atomen, die Zeichnung besteht aus den ge- wöhnlichen Mittelzeichen und 2 feinen Querlinien, wovon die äussere aus- wärts zackig ist, die Fransen siud ganzrandig, .einfärbig. Körper schlank, auliegend beschuppt, Palpen kaum über die Stirn vor- stehend, schwach, das Endglied sehr spitz, Zunge nicht gar stark. Fühler des Mannes mit zwei Reihen schwachen, ziemlich weit von einander stehenden langen und etwas gekeulten Kammzähnen (bei der mir unbekannten Cararia sollen sie nach Herr.-Schäff. bloss gekerbt sein, Treitschke nennt sie aber gekämmt), beim Weibe einfach borstenförmig- Beine anliegend beschuppt, die hinteren mit den gewöhnlichen 2 Paar Sporen, die vorderen beim Manne mit langem, spitz abstehenden, bis ans Ende der Schiene reichenden Schienblatt. Rippen : Hinterflügel 3 u. 4, 6u. 7 gesondert, erstere weiter von ein- ander, als letztere, Querrippe nach innen sanft gebogen. Vorderflügel nach Herr.-Schäff. (ich habe kein Exemplar zum Abschuppen) 11 Rippen, 8 u. 9 aus 7, 10 aus der Mittelzelle. P Die Schmetterlinge sitzen im Juni an Baumstämmen, Planken u. dgl. und halten die Flügel flach. Der Name Steyania konnte dieser Gattung nicht bleiben, da es ein Dip- teren-Genus Stegana gibt. Terpnomicta ist aus TEBTVOS, angenehm und uiyyupe, Ich mische, gebildet. Numeria. (Fig. 12.) Schlanke Schmetterlinge mit breiten Flügeln, die vordern mit scharfer, doch nicht vortretender Spitze, gerundetem Innenwinkel und bauchigem Saume, die hinteren gerundet, Färbung staubig gelbbraun; die Vorderflügel mit zwei dunkleren Linien über der Mitte, der Raum dazwischen bindenartig ausgefüllt, Hinterflügel mit schwacher Fortsetzung der äusseren Linie; Fransen ganz- randig, einfärbig. Palpen wenig vorstehend, aufwärts gerichtet, anliegend beschuppt, abwärts schneidig; Zunge spiral. Augen gross, stark vorstehend, Fühler dünn, beim Manne mit langen, an der Spitze kürzeren, (bei Pulveraria ge- keulten) Kammzähnen, beim Weibe: einfach borstenförmig. Körper und Beine Anliegend beschuppt, Hinterschienen mit 2 Paar starken Sporen, Vorderschienen beim Manne mit langem spitzen Schienblatt. 200 Vorderflügel 12 Rippen; 1 aus der Mitte des Innenrandes der Mittelzelle, 3 vor, 4aus ihrer unteren, 6 aus ihrer oberen ‚Ecke ,:5 etwas näher an'6, » als an 4 entspringend; 7 entspringt weit ober 6, 8 steht mit ihr auf langem Stiele, 9’ kommt: aus 85 10 entspringt aus dem Stamme von 7 und 8 und be- rührt 14, 11 und 12 berühren sich auch. Hinterflügel: Querrippe nach innen scharf winklig gebrochen, unten - saumwärts gewendet, der untere Winkel der Mittelzelle daber spitz und län- ger als der obere, 3 us 4, 6 u. 7 weit gesondert, 5 sehrschwach, 8 aus der Wurzel, auf den halben Vorderrand der Mittelzelle aufliegend. ‘Die Schmetterlinge erscheinen im Sommer; ihre Flügelhaltung konnte ich noch nicht genau beobachten. Anmerkung. Die von Herr.-Schäff. hierher gezogene Agaritharia hat eine starke Kralle der Verderschienen, gehört also zu Enconista. UCuber«a. (Fig. 11.) Die Arten sind schlank, haben breite gerundete. Flügel; ihre Grund- farbe ist weiss mit feinen dunkleren Atomen, die Vorderflügel führen: 3 un- ‘ deutliche Querlinien, die hinteren nur die beiden äusseren, die Fransen sind - ganzrandig, einfärbig; die Männchen haben auf den Hinterfügeln oben au der. Basis einen (vom Innenrande der Vorderflügel verdeckten) kahlen Fleck. Thorax dicht beschuppt, Palpen schwach, wenig vorstehend, Zunge spiral, Fübler beim Manne mit langen. Kammzähnen , au der Spitze bloss sägezähnig, beim Weibe gekerbt, Beine anliegend beschuppt, die Hinter- schienen mit 2 Paar Sporen , die Vordersehienen des Männchens mit langem abstehenden Schienblatt, Vorderlügel 12 Rippen; 3 vor, 4 aus der unteren, 6. aus der oberen Ecke der Mittelzelle, 7 aus ihrem Vorderrande, ziemlich weit von 6, 8 aus 7, 9u. 10 aus 8, 1! dicht am Stamme von 7 u. 8 entspringend, 12 nicht berührend. Hinterlügel : 3 uw. 4, 6 u. 7 gesondert, 5 fehlend, 8 frei aus der Wurzel. Die Schmetterlinge erscheinen im Mai und Juni an Laubhölzern, wo sie. gewöhnlich an Blättern sitzen-und halten die Flügel in der Ruhe flach, die hinteren von den vorderen nur halb bedeckt. Die nun folgenden 3 Gattungen sind unter allen Spannern die einzigen, welche zwölffüssige Raupen haben; Margaritaria und Honoraria machen durch die Flügelform einen schönen RER zu den Ennomoniden. Ellopia, Der Schmetterling ‚ist ziemlich - gruss, schlank, und hat Statur und Flügelschnitt von Cabera. Die Färbung ist schmutzig grün oder röthlich, über die Vorderflügel zieht eine etwas dunklere, zu beiden Seiten heller 201 begrenzte Mittelbinde, über die Mitte der hinteren ein undeutlicher 'Streif; die Fransen sind ganzrandig, einfärbig. - Körper auliegend beschuppt, Thorax fein wollig; Zunge spiral., Palpen kurz und schwach, etwas aufwärts gekrümmt, Endglied spitz. Fühler beim - Manne mit langen dünnen Kammzähnen bis zur Spitze, beim Weibe borstenförmig. Vorderflügel 12 Rippen; 2 hinter der Mitte des Innenrandes, 3 vor, 4 aus der unteren, 6 aus der obern Ecke der Mittelzelle entspringend, 7 weit von 6, Saus 7, 9 aus 8; 11 und 12 berühren sich, 10 entspringt aus 11. Hinterflügel 1 @ hinter der Mitte des Innenrandes, 15 in den Innen- winkel auslaufend, 3 u. 4, 6 u. 7 gesondert, 5 fehlend, 8 frei aus der Wurzel auf den halben Vorderrand der Mittelzelle aufliegend. _ Der Schmetterling erscheint Anfangs Juni und September und sitzt an Föhren (worauf auch die Raupe lebt) zwischen Zweigen mit flachen, etwas ausgebreiteten Flügeln.- Metrocampa. Diese Gattung differirt von der vorigen durch die Flügelform ; alle Flügel springen nämlich auf Rippe 4 mehr oder weniger eckig (beim Weibe schärfer als beim Manne) vor und die vorderen sind scharf gespitzt; der Saum der hinteren ist schwach gezähnt,, die- Kammzähne,,der männlichen Fühler sind kürzer; die Rippen (nur an Margaritaria untersucht) bieten nur die Ah- weichung, dass auf dem Vorderflügel Rippe 10 aus dem Stamme von 7 u. 8 entspringt und daun 11 berührt, alles Uebrige wie bei Elopia. - Margaritaria erscheint zweimal im Jahre , vielleicht auch Honoraria, wenigstens findet sich von letzterer die Raupe noch klein im Herbste und liefert schon im Mai den Schmetterling, daher recht gut zwei Generationen bestehen können, Flügelhaltung, wie bei voriger Gattung. - Raupen auf Laubhölzern. Die folgenden 18 Genera umfassen die Treitschke’sche Gat- tung Ennomos (nach Lostrennung der nicht dazu gehörigen Aventia flezuta, Acidalia strigilata und emarginala und der wohl in diese Gruppe gehörigen, aber als nordamerikanisch wegzulassenden peclinaria). Sie bieten in Habitus, Flügelform und Flügelhaltung die mannigfaltigsten Abwechslungen; im Allgemeinen kommen ihnen zu: Gespitzte Vor- derflügel, mehr oder weniger. scharfe Vorsprünge derselben, zwischen Rippe 4 u. 5 oft ausgenagte Hinterflügel, meist breiter dichtwolliger Thorax bei verhältnissmässig schlankem. Hinterleibe der Männer, diekem plumpen der Weiber. Im Geäder stimmen sie mit den früheren zwei Untergruppen überein; ein kahles Fleckchen an der Unterseite der männlichen Vorderflügelbasis, wie es mehrere spätere Genera be- sitzen, kommt nur bei Macaria vor. Die Hinterschienen haben -bei allen, mit Ausnahme von Eugonia, Abth. B., 2 Paar Sporen. Ce 202 Eintheilung der Genera: I. Vorderflügel mit scharf vorspringenden Ecken. A. Hinterflügel zwischen Rippe 4 u. 6 nicht ausgenagt. a) Dieselben auf Rippe 4 mit län- gerem Zacken. . . 2... b) Dieselben- gleichwässig aus- gezackt. «) Zacken sehr schwach, männliche Fübler mit — kurzen dicken Kamm- zähnen.. .s .,. seid enuseinie > Bß) Zacken scharf, männliche Fühler mit ziemlich lan- gen, dünnen, . horizontal abstehendenKammzähnen B. Hinterflügel zwischen Rippe, 4 u.6 ausgenagt . . x. 2. 2 re II. Vorderflügel ohne eckige Vorsprünge. A. Ihr Saum ganzrandig. a) Hinterfügel geschwänzt . . b) Hinterflügel nicht geschwänzt. a) Dieselbenzwischen Rippe 4 u. 6 ausgenagt. 7 Palpen sehr kurz, nicht bis zur Stirne reichend . . . +7 Palpen in Kopfes- länge vorstehend: . ß) Dieselben zwischen Rippe 4 u. 6 nicht ausgenagt, die Fühler des Mannes kammzähnig. 7 Stirne mit kegel- artigem Schopf. . +7 Stirne mit gerun- detem Schopf . +77 Stirne anliegend beschupp.t ®& Kammzähne langu. dünn . &®8 Kammzähne kurzu.dick . Eugonia. Odontopera. Therapis, Selenia, Urapteryz. \ Angerona. Epione. Himera. Crocallis. Heterolocha. Hypoplectis.. 203 B. Ihr Saum mit busigen Ausbiegun- gen; Fühler des Mannes kammzähnig. a) Fühlerspitze nackt, Hinterflügel zwischen Rippe-4 u. 6 nicht ANSSEHamt: Sin a ea b) Fühlerspitze gekämmt, Hinter- flügel zwischen Rippe 4 u. 6 ausgenagt -. - » 2. 2 .. Pericalla. 111. Vorderflügel vor der Spitze mit sichel- förmigem Ausschnitte, (bei den letzten 3 Arten von Macaria fehlend, welche sich aber durch die Gestalt der Hinterflügel von Abtheilung II, unterscheiden) sonst ganz- randig. A. Hinterfiügel zwischen Rippe 4 u. 6 ausgenagit, Stirne blasig erhaben . Caustolome.: B. Hinterflügel zwischen Rippe 4 u. 6 nicht ausgenagt, Stirne normal ge- bildet. a) Hinterlügel auf Rippe 4eckig vorspringend . . 2° ...2... Macaria db) Hinterflügel vollkommen ge- _ fundet - . sans. . . EBlierina. Eugonia. ; (Fig. 13.) Plumpe Arten mit wolligem Thorax, vorspringender Ecke aller Flügel, scharfer Spitze der vorderen. Färbung bleichgelb, Vorderflügel mit 2 Quer- streifen über die Mitte und mehr oder: weniger deutlichem Mittelzeichen, Hin- terflügel zeichnungslos, Kopf etwas eingezogen, Stirne mit konischem Haar- schopf, Zunge "kurz und schwach. Palpen an einander gepresst über den darauf aufliegenden Stirnschopf vorstehend, das Endglied spitz, horizontal. Brust und Schenkel dicht wollig, Schienen anliegend beschuppt, die Spornen der hinteren schwach, Abth. A mit 2 Paar, B. bloss mit Endspornen. Füh- ler beim Manne mit ziemlich langen regelmässig gestellten Kammzähnen bis zur Spitze, beim Weibe sägezähnig. Rippen: Vorderflügel 12 Rippen; 3 u. 4 nahe an einander, 6 u. 7 auf kurzem Stiele aus der obern Ecke der Mittelzelle, 8 aus 7, 9 aus 8; MW entspringt dicht-an dem Stamme von 6 u. 7, i1 dicht an 10, 11 u. 12 berüh- ren sich. Hinterflügel : Querrippe nach innen gebrochen, 3 u.4 weit von ein- ‚ander, 6 u. 7 aus einem Punct, 5 schwach, 8 frei. Ger 201 R Die Schmetterlinge tragen die Flügel in der Ruhe aufgestellt und ruhen bei Tage an Zweigen und Blättern verschiedener Laubholzgattungen. Erschei- nungszeit im Sommer und Herbst. 5 Selenia. Von der vorigen Gattung durch kürzere stumpfere Palpen und Stirnschopf, in Zelle 5 ausgeschnittene, am Saume (auf den Rippen selbst) gezackte Hin- terflügel, frei neben ‚einander verlaufende, sich nicht berührende Rippe 10— 12 der Vorderflügel, die durchsichtigen Mittelmonde und verschiedene Zeich- nungsanlage aller Flügel verschieden. Flügelhaltung und alles Uehrige wie bei Eugonia. Hinterschienen mit 2 paar Spornen. Flugzeit 2mal im Jahre, im Juni und September. Periecallia. (Figur 14.) - Die einzige schon durch ihre ersten Stände von allen übrigen »Ennomo- niden ausgezeichnete europäische Art dieser Gattung (die ührigens auch exo- tische Verwandte hat) kann nicht mit Selenia verbunden bleiben. Die Vor- derflügel entbehren die vorspringende Ecke, allen Flügeln fehlen die durch- sichtigen Mittelmonde und die Fühler sind auch beim Weibe kammzähnig die Zunge ist lang, doch nicht stark. Auch die Rippen differiren AAuRITS dass auf den Vorderflügeln Rippe 6 und 7 sehr weit von einander entspringen. Flugzeit und Flügelhaltung wie bei Selenia. Therapis. Von Seienia durch viel schwächeren Bau, Mangel der Mondflecke, an der Spitze scharf sichelförmig ausgeschnittene Vorderflügel, gleichmässig ge- zackten, in Zelle 5 nicht ausgenagten Saum der Hinterflügel, dünne, weit von einander und horizontal abstehende Kammzähne der männlichen Fühler und äusserst kurze, stumpfe, vom Stiruschopf weit überragte Palpen verschieden, Rippen. wie bei Pericallia, von welcher Gattung’ aber wieder Palpen, Flügelform und die beim Weibe bloss sägezähnigen' Fühler differiren. Der Schmetterling erscheint im Mai und August. Odontopera. Im Habitus mit Seienia zu vergleichen, Vorderfllügel aber nur auf Rippe 4 und 6 mit wenig vorspringenden scharfen Ecken, sonst nebst den Hinter- flügeln nur schwach wellenrandig. Farbe. graubraun, “auf den. Hinterflügeln heller; Vorderflügel mit 2 nach innen genäherten:Querlinien über. die ‚Mitte, Hinterflügel nur mit der äusseren ; Mittelzeichen auf allen Flügeln hell ge- kerut. Zunge stark, .Palpen am Kopf aufsteigend, Endglied anliegend be- schuppt, kurz, zugespitzt, horizontal, den abgerundeten Stirnschopf überra- gend, Fühler beim Manne mit kurzen, dicken, gekeulten Kammzähnen, beim Weibe borstenförmig. Brust und Schenkel wollig, Hinterschienen mit 2 paar Spornen. e 205 - Rippen wie bei Pericallia, 6 und @ der Vorderflügel aber viel näher an- einander entspringend. Flugzeit im Mai und Juni. Himera. Grösse und Habitus der vorigen Gattung, Flügel nicht gezackt, die vor- deren mit scharfer Spitze, hauchigem, auf Zelle 4 nur sehr wenig und stumpf vorspringendem Saume, die hinteren schwach wellenrandig. Färbung licht rothgelb oder graubraun, die vorderen mit 2 geschwungenen, nach innen ge- näherten Querstreifen über dieMitte, die hintern nur mit dem äusseren; Mit- telpuncte schwach .oder fehlend. Thorax, Brust, Schenkel und Stirnschopf fein und dicht wollig, letzterer kegelartig aufgerichtet und etwas vorwärts ge- neigt, Palpen sehr kurz, kaum bis zur Stirne laugend, Zonge schwach, Füh- ler beim Manne mit langen federartlig ausgebreiteten Kammzähnen bis. zur Spitze, beim Weihe bloss borstenförmig. Rippen: Vorderflügel: 3 und 4 sehr weit von einander, 6 und 7 nahe an- einander entspringend, 8 und 9 auf einem Stiele aus 75 10 entspringt neben 7, berührt 11 und die Gabel von 7 und 8; 11 ist durch einen kurzen Schräg- ast mit dem Vorderrande der Mittelzelle verbunden und sendet 2 kurze Aeste in den Flügelvorderrand. Hinterflügel 3 und 4 weit von einander, 6 und 7 nahe beisammen entspringend, Querrippe nach innen winklich gebrochen. Der Schmetterling erscheint in Jungen Laubwaldungen im Octo!er und November und sitzt zwischen den Zweigen mit flachen, aneinander gelegten Flügeln. Crocallis. Habitus und Flügelschnitt der vorigen Gattung, der Schopf zwischen den Fühlern jedoch gerundet, Palpen am Kopfe aufsteigend, in Kopfeslänge vor- stehend, Endglied etwas zugespitzt, horizontal, Fühler beim Manne mit et- was dicken, gekeulten Kammzähnen, beim Weibe sägezähnig (die Sägezähne bei Extimaria scharf, bei den übrigen Arten schwach). Rippen : Vorderflügel 3 und 4, 6 und 7 weit gesondert, 8 und 9 auf einem Stiele aus 7, 10 berührt 11 und den Stiel von 8 und 9, 11 und 12 be- rühren sich auch. Hinterflügel 3 und 4, 6 und 7 gesondert. Die Schmetterlinge erscheinen im Sommer und halteı die Flügel in der Ruhe flach, mit den Innenrändern aneinander gelegt. Erymene. Die einzige Art ist gedrungen, doch nicht plump gebaut, die Spitze der Vorderflügel ist rechtwinklich, der Saum von da bis zur Rippe 3 bauchigz dann bis zum Innenwinkel eingezogen, daher er in der Mitte stumpf vor- springend erscheint, auf den Hinterflügeln tritt er zwischen Rippe 2—4bau- chig vor. Die Färbung ist bleichgelb, die Zeichnung besteht nur in gelbbraunen holzfaserigen, gegen die Innenwinkelzu mehr violetien und schärferen Quer- 206 n strichelchen ; die Fransen sind ganzrandig, nicht gescheckt. Stirn und Thorax- haare glatt gestrichen, Zunge spiral, Palpen etwas über die Stirne vorste- hend, Endglied stumpf. Fühler beim Manne bis zu %. mit mässig langen, dünne von einander stehenden und etwas gekeulten Kammzähnen, dann bloss sägezähuig, beim Weihe schwach sägezähnig. Beine anliegend beschuppt, Hinterschienen mit 2 paar Spornen. Rippen: Vorderflügel 3 und 4 nahe beisammen, 6 aus der oberen Ecke der Mittelzelle, 7 nicht gar nahe an 6, 8 und 9 auf langem Stiele aus 7, 10 dicht an 7 entspringend, 11 mit dem Vorderrande der Mittelzelle durch einen Schrägast verbunden, einen kurzen Ast in den Flügelvorderrand sendend. Hinterflügel 3 und 4, 6 und 7 gesondert. Der Schmetterling findet sich im Mai und Juli zwischen den Zweigen verschiedener Laubholzgattungen und trägt die Flügel in der Ruhe flach. Angerona. Grosser schlanker Spanner mit breiten orangegelben Flügeln mit dunkle- _ ren, Querstrichelchen und geschecktenFransen; die vorderen mit rechtwinklicher Spitze und bauchigen, ganzrandigem Saume, die hintern zwischen Rippe 4 und 6 ausgenagt, ihr Saum gelappt: Stirn und Thorax anliegend behaart, Palpen kurz, nicht ganz zur Stirne reichend, Zunge ziemlich schwach, Fühler beim Manne mit dünnen Kamm- zähneh bis zur Spitze, beim: Weibe borstenförmig. Beine anliegend beschuppt, Hinterschienen kurz und dick, mit 2 Paar kurzen Spornen, Vorderschienen beim Manne mit spitzem Schienblatt. Rippen: Vorderflügel Rippe 3 und 4, 6 und 7 weit gesondert, 8 und 9 aus 7, 10 und 11 au ihrem Ursprunge zusammenstossend, 11 und 12 sich be- rührend. Hinterflügel 3 und 4, 6 und 7 gesondert; OQuerrippe nach innen winklich gebrochen, untere Ecke der Mittelzelle spitzwiuklich und länger als die obere. Der Schmetterling erscheint im Mai und Juli und sitzt in jungen Gehöl- zen zwischen Zweigen oder an Blättern mit flachen Flügeln. Urapterys. (Fieur 15.) Die Arten haben die Grösse von Prunaria, sind schlank, die Flügel sind. gestreckt, die vorderen mit etwas vorgezogener scharfer Spitze und ganzran- digem bauchigen Saume, die hinteren in die Länge gezogen, auf Rippe 6 eingebogen, auf 4 geschwänzt, am Innenwinkel stumpf eckig. Die Färbung ist grünlich weiss, die Zeichnung besteht nur in 2 auswärts gerichteten ge- raden Querstreifen über die Vorder-, einem über die Hinterflügel' und einem rostfarbigen Fleckchen vor dem Schwanze; Fransen ganzrandig, einfärbig. Thoraxhaare feinwollig, glatt gestrichen, Stirne mit gerundelem Schopf, Palpen dünn, sichelförmig, Endglied ungemein kurz, eiförmig. Fühler ih bei- den Geschlechtern einfach borstenförmig, beim Maune äusserst kurz gewim- 207 pert5 Beine anliegend beschuppt, Hinterschienen verdickt, etivas fach gedrückt mit 2 Paar sehr kurzen Spornen, Vorderflügel mit 11 Rippen, 3 und 4, 6 und 7 nahe beisammen, 8 und 9 auf einem Stiele aus 7, 10 und 11 sich berührend. Hinterflügel.3 und 4 aus einem Punct, 6 und 7 nahe aneinander, 4 und 6 sich saumwärts sehr nähernd, 5 fehlend. Flugzeit im Juni und Juli; Flügel in der Ruhe flach mit den Innenrän- dern aneinander gelegt. Rumie. Der Schmetterling ist schlank, mittelgross, breitflügelich, die Vorderflügel haben eine nicht vortretende Spitze, sehr bauchigen ganzrandigen Saum, die hinteren treten auf Rippe 4 unmerklich vor. Farbe lebhaft citrongelb, Vorderflügel am Vorderrande und der Flügel- spitze braun gefleckt, auf der Querrippe mit einer hell und durchsichtig ge- kernten Makel und zwei abgesetzten Querlinien über die Mitte, die Hinter- flügel nur mit der äussern Querlinie und dem Mittelflecken. Thoraxhaare wollig und glatt gestrichen, Stirn, Palpen und Beine anlie- gend beschuppt, die Hinterschienen mit 2 Paar kurzen Spornen, Zunge stark, spiral, Fühler in beiden Geschlechtern borstenförmig, beim Maune äusserst kurz gewimpert. Vorderflügel 12 Rippen, 3 und 4, 6 und 7 gesondert, 8 und 9 gestielt aus 2, 10 und 12 sich nicht berührend, 11. als kurzer Ast aus, 10 in den Vor- derrand. Hinterflügel Querrippe scharf nach innen gebrochen, 3 und 4, 6und 7 gesondert, 5 fehlend, 8 auf '/s des Vorderrandes der Mittelzelle aufliegend. Der Schmetterling erscheint im Mai und Juli, sitzt bei Tage zwischen Zweigen oder Blättern und trägt die Flügel in der Ruhe flach. Heterolocha. Heterolocha (£tspo;s verschieden, Aoxo; Schaar — zu einer andern Schaar gehörig). Die einzige Art dieser Gattung hät die Grösse von Apiciaria, den Flü- gelschnitt von Crataegata, unterscheidet sich aber von letzterer ausser schwächlicherem Bau und langen dünnen Spornen der Hinterschienen durch . die beim Manne mit langen dünnen fein gewimperten, nicht bis zur Spitze reichenden Kammzähne der Fühler, und das bis an’s Ende der Schiene rei- chende, spitz abstehende Schienblatt; Palpen wie bei Epione. Färbung lebhaft citrongelb; Vorderflügel mit ungekerntem Mittelfleck, 2 Querlinien über die Mitte und violettem Fleck an der Flügelspitze, Hiuter- flügel nur mit der äussern Querlinie und Mittelpunct. Unterseite lebhafter als - die obere; Fransen ganzrandig, einfärhig gelb. - Rippen, so weit sie sich ohne Abschuppung ausnehmen lassen, wie bei Rumia. ! Anmerkung. Legataria H.-Sch., die Herr.-Schäff. in eine Gattung mit Laminaria stellt, hat gar nichts damit gemein. 208 Epione. Die Arten sind mittelgross, schlank, haben hreite Flügel, die vorderen mit fast rechtwinklicher Spitze und bauchigem ganzrandigen Saume, die hintern in Zelle 5 ausgenagt, sonst ganzrandig. Farbe orange- oder schmut- ziggeib, Vorderflügel mit 2 Querlinien über 'die Mitte, Hinterflügel nur mit der äusseren, der Raum hinter der äusseren auf allen Flügeln dunkler. schat- tirt, Mitteipunct schwach. Körper, Beine und Palpen anliegend beschuppt, letztere abwärts schhei- dig, über die Stirne vorstehend, Fühler beim Manne mit Jaugen, dünnen ge- wimperten, an Basis und Spitze viel kürzeren Kammzähnen, beim‘ Weibe borstenförmig; Zunge spiral, Hinterschienen .'% länger als die, Schenkel, nicht verdickt mit 2 Paar langen dünnen Spornen, Vorderschienen beim Manne mit laugem abstehenden Schienblatt. Vorderflügel 12 Rippen, 2 bis 7 in ziemlich gleicher ‚Entfernung von.ein- ander, 8 aus 7,9 aus 8 entspringend, 11 und 12 sich nicht ‚berührend ; 10 entspringt aus 11, bei advenaria aus 7. Hinterflügel 3 und 4, 6 und 7 ge- sondert, 5 äusserst schwach, Querrippe nach innen bogenförmig, obere und untere Ecke der Mittelzelle gleich lang. Die Arten sitzen bei Tage in Gebüschen an Blättern und Zweigen mit flachen Flügeln. Anmerkung. Cruentaria habe ich bei Herrn Mann verglichen, sie, stimmt in allen Merkmalen mit "dleser Gattung überein. Hübner's Figur ist ganz unbrauchbar; es scheint fast, dass eine Calabra gezeichnet, dann nach Belieben auf Cruentaria ausgemalt und verschönert wurde. T reitschke's Beschreibung stimmt ganz mit Manns Exemplar. Hypopleectis. Mittelgrosser, im nämlichen Geschlechte sehr schlanker, im weiblichen plumperer Spanner, mit verhältnissmässig grossen, nach aussen sehr erwei- terten Varderflügeln, deren Vorderrand gerade, deren Spitze scharf, doch wenig über den Innenwinkel vortretend, deren Saum ganzrandig, in der Mitte bauchig vorspringend, mit gerundeten ‚Hinterflügeln, deren Vorderraud um. 1% länger, als ihr Iunenrand ist. Flügel bleichgelb mit dunkleren Atomen, Vorderdügel mit 2% mehr oder weniger deutlichen, abgesetzten QOuerlinien üher die Mitte, Hinterßügel nur mit der äusseren, alle Flügel mit schwa- chem Mittelpuncte. Fransen mit der Grundfarbe ‚gleich, nur an der Vorder- Nügelspitze brandbraun. Körper anliegend beschuppt, Thoraxhaare glatt gestrichen, Palpen hän- ‘gend, nur bis zur Stirne reichend, Zunge schwach, Fühler unter halber Vor- derrandslänge, beim Manne mit mässig langen, an Basis und Spitze kürze- ren, etwas anliegenden Kammzähnen, beim Weibe borstenförmig. Beine an- liegend beschuppt, Hinterschienen mitten etwas verdickt mil 2 paar Spornen; Schienblatt beim Manne bis an’s Ende der Schiene reichend. Rippen : Querrippe auf allen Flügeln nach innen winklich gebrochen, die untere Ecke der Mittelzelle länger, als die obere. Vorderflügel 12 Rip- \ 209 ‘ pen, 3 und 4, 6 und 7 gesondert, 8 aus 7, 9aus 8; 10 und 12 berühren sich, aus dem Berührungspuncte kommt 11; 10 berührt auch den Stamm von 8 und 9. Hinterflügel 3 und 4, 6 und 7 gesondert, 8 sehr schwach. ; Der Schmetterling Niegt nach Treitschke im Mai und Juni, seine Flü- gelhaltung ist mir unbekannt. Caustoloma. (Cuustoloma von xauors- gebrannt, Auua Saum — wegen der brandigen S : B) M: 5 5 Ausrandung.) Eine unter allen Ennomoniden ausgezeichnete Gattung, wieder nur aus einer Art bestehend, denn weder Artesiaria, noch Cruentaria, die Herr.- Schäff. damit vereinigt, gehören dazu. (Erstere Art hat wohl einen Stirn- schopf, der sich aber nur durch die Behaarung bildet, die Stirne selbst ist normal gebildet und die männlichen Vorderflügel führen au der Unterseite der. Basis ein kahles Fleckchen; letztere gehört zu Epione.) Habitus und Zeichnungsanlage am Besten mit Venilia zu vergleichen. Vorderflügel aber von der Spitze bis zu Rippe 4 sichelförmig ausgeschnitten,. dann der Saum fast gerade zum Innenwinkel ziehend, Hinterflügel zwischen Rippe 4 und 6 ausgenagt, Frausen an der Vorderflügelspitze dunkelbraun, sonst gescheckt. Die Stirne tritt als eine längliche Blase horizontal vor, die laugen zuge- spitzten Palpen ragen darüber hinaus, die Zunge ist spiral; Beine anliegend beschuppt, die Hinterschienen nicht verdickt mit 2 Paar Spornen. Fühler in beiden: Geschlechtern kammzähnig, die Zähne an Basis und Spitze viel kür- zer, beim Weibe fast eben so lang als beim Manne. Rippen: Auf den Hinterflügeln 3und 4 gesondert, 6und 7 aus einem Punct, Vorderflügel, so weit sie sich ohne Abschuppung beurtheilen lassen, wie bei Epione, Der Schmetterling soll im Mai und Juli fliegen; Näheres ist«mir nicht bekannt. Elierina. Habitus und Flügelform der Gattung Caustoloma, Hinterflügel aber ganz- randig, nur bei Trinotata zwischen Rippe 4 und 6 unmerklich. eingezogen, Stirne senkrecht abfallend, Palpen kurz und schwach, Fühler in beiden Ge- schlechtern dick, borstenförmig, beim Manne bloss mit ungemein kurzen Wimpern besetzt. Färbung bleichgrau oder gelb, Zeichnung: Vorderflügel mit einer Mittel- makel zwischen den gewöhnlichen zwei Querlinien, und einem dunklen Mond- lecken an der Flügelspitze, Hinterflügel nur mit der äusseren Querlinie. Vorderflügel 11 Rippen, 3 und 4 aus einem Punct, 6 und 7 weit geson- dert, 8 aus7, 9 aus 8, 10 und 11 berühren sich, erstere berührt auch den Stiel von 8 und 9. Hinterflügel: 3 und 4, 6 und 7 gesondert, 5 fehlend. Die Arten haben 2 Generationen (nach Herr.-Schäff. nur eine) und die Eigenthümlichkeit, dass die im Sommer erscheinenden Schmetterlinge Dd 210 gelbe, die der Frühjahrgeneration graue Färbung zeigen. Um Wien kommt - meines Wissens keine Art vor, nach Treitschke soll sich Cordiaria hier fin- | den. Trinotata, nach Herr.-Schäff. eine Acidalia, gehört zufolge der Fühler- und Rippenbildung, Flügelform und Zeichnung sicher hierher; für eine Acidalia müsste sie auch Rippe 5 der Hinterflügel gleich stark den übri- gen haben, was aber nicht der Fall ist. Venilia. Der Schmetterling ist mittelgross, schlank und breitflüglich ; die Vorder- flügel sind gespitzt, die Spitze tritt aber wenig über den Innenwinkel vor, der Saum ist bauchig; die Hinterflügel sind gerundet, ihr Saum ist zwischen Rippe 4 und 6 etwas eingezogen. Die Zeichnung besteht aus unregelmässi- _ gen schwarzen Flecken auf kocheitfongefbeui Grunde, die Fransen sind un- regelmässig gescheckt. Kopf und Palpen borstig behaart, letztere über die Stirne vorstehend, ihr Endglied spitz; Zunge spiral, Fühler dick, beim Manne äusserst kurz ge- wimpert, Körper «und Beine anliegend beschuppt, nur die Schenkel dünn -be- haart, Hinterschienen mit 2 Paar langen Spornen. ' Vorderflügel 12 Rippen. Rippe 4 entspringt aus der untern, 6 aus der oberen Ecke der Mitteizelle, 7 (in ziemlicher Entfernung) neben 6, 8 und 9 auf langem Stiele aus 7, 10 neben 7, 11 und 12% berühren sich. . Hinterflügel 1 a in der Mitte des Innenrandes, 1 b in den Saum, 3 und 4, 6 und 7. geson- dert, 5 fehlt, 8 liegt im Anfange auf den Vorderrand der Mittelzelle auf. Der Schmetterling fliegt im Mai in lichten Gehölzen und trägt die Flügel in der Ruhe flach. ä Macaria. Schlanke mittelgrosse Spanner mit’ gespitzten (beiden ersten zwei Arten an der Spitze sichelförmig ausgeschnittenen) Vorder-, auf Rippe 4 mehr oder weniger geeckten Hinterflügeln, Zunzran de Fransen. Farbe staubig grau; Vorderflügel mit 4 dunkleren Flecken am Vorderrande, welche die Anfänge zu mehr oder minder deutlichen Querlinien bilden, Hinterflügel mit Mittel- puncten und meist’ bleicherer Fortsetzung der Vorderflügelzeichnung; die Männchen haben auf der Unterseite der Vorderflügel an der Basis dicht. an Rippe 1 ein eingedrücktes kahles (bei Notata sehr undeutliches) Fleckehen. Körper und Beine anliegend beschuppt, Palpen wenig über die Stirne vor-_ stehend, das Endglied kurz, ziemlich stumpf, Zunge spiral, Fühler beim Manne mit kurzen gewimperten Sägezähnen (bei aestimaria einfach) beim Weibe hloss horstenförmig. Vorderschienen nur von halber Vorderschenkel- länge, Hinterschienen mit 2 paar Spornen, das Mittelpaar bei %/;, Hinterfuss viel kürzer, als die Schiene. . « Rippen (nur an Aestimaria untersucht): Vorderflügel 11 Rippen, 3 und 4 aus einem Punct aus der untern Ecke der Mittelzelle, 6 aus der oberen, 7 neben 6, 8 und 9 auf einem Stiele aus 7; 10 läuft dicht an 7 und verbin- 211 bindet sich in .der Mitte mit 11, Hinterflügel : Rippe 3 u. 4, 6 u. 7: aus einem Punct , 5 fehlend; 8 aus der Wurzel, im Anfange auf den Vorderrand der Mittelzelle aufliegend. Alle Arten haben eine doppelte Generation und erscheinen im Mai und ‚Juli; die Flügelhaltung habe ich nur an den ersten zwei Arten beobachtet, bei welchen sie tagfalterartig ist. Die Männchen der ‚nachfolgenden 5 Gattungen sind ungemein schlank, haben sehr zartrippige, an der Basis schmale, nach aussen sehr erweiterte ganzrandige, seidenartig beschuppte Flügel. Die Weib- chen sind nur bei den ersten zwei Gattungen geflügelt, die der ühri- gen haben statt der Flügel nur kurze Lappen. Alle "Arten erscheinen im ersten Frühling oder im Spätherbst ; keine hat eine doppelte Gene- “ration. Die bis jetzt bekannten Räupen leben alle auf Laubhölzern, 1. Beide Geschlechter geflügelt. A. Fühler in beiden Geschlechtern einfach herstenförmig..4.:. arm Ah ai enede Ploseria 35. Fühler beim Manne kammzähnig. . .:.. Dysemon 11. Nur das Männchen geflügelt. A. Rippe 8 der Hinterflügel aus der Wurzel. a) Palpen und Schenkel zottig . . . Lignyoptera db) Palpen und Schenkel anliegend be- sehuppt =. 1er r.: sie el Marneian. . Alhernia B. Rippe 8 der‘ Hinterflügel aus dem Vor- derrande der Mittelzelle . . =... Anösoplerys. — Ploseria. Die einzige Art dieser Gattung hat einen kleinen Körper und ‚unver- hältnissmässig grosse, sehr zarte Flügel. Die vorderen sind nach, aussen sehr erweitert, Vorder- und Innenrand sind fast gleichlang,„ die Spitze ist scharf, doch nicht vortretend, der Saum bauchig , gut von ?/s Vorderrands- länge; die Hinterflügel sind etwas in die Länge gezogen, der gerundele Vor- derwinkel tritt schwach vor. Das Weibchen ist kleiner und plumper, als das Männchen: Zeichnung: Vorderflügel bleichbraun mit einer aus zwei zackigen Quer- linien bestehenden, am Vorderraude beiderseits hell aufgeblinkten Mittelbinde. Hinterflügel orange mit grauen Atomen und einem oder zwei mehr oder we- niger deutlichen Bogenstreifen; alle Klügel führen grosse Mittelpuncte -und haben ganzrandige einfärbige Fransen. Körper anliegend beschuppt, Palpen horizontal, dünn, nicht über die Stirn vorstehend , abwärts borstig beschuppt , Eudglied cylindrisch , Zuuge D.d* 212 spiral, Fühler unter halher Vörderrandslänge, in beiden Geschlechtern bor- steuförmig, beim Manne kurz gewimpert ; Beine anliegend beschuppt, dünn, Vorderschienen halb so lang als ihre Schenkel, Hinterschienen nur wenig län- ger als die Schenkel mit zwei Paar langen Spornen n das Mittelpaar bei ”% Rippen (so weit sie sich ohne Abschuppung ausnehmen lassen), Mittelzelle auf allen Flügeln sehr breit, Querrippe schwach einwärts gebogen; Bippe 3 u. 4, 6 u. 7 auf Vorder- und Hinterflügeln gesondert, auf letzteren 1 .@ und 1 5 weit von einander entfernt, erstere in den Innenrand, letztere in den Saum (diese fehlt bei Herr. -Schäffer’s Fig. 15 auf Tab. X Sanz),, 5 sehr schwach, 8 aus der Wurzel. Der Schmetterling erscheint im ersten Frühjahre ; seine Flügelhal- tung etc. ist mir unbekannt. Dysemon. Schlanker, mittelgrosser Schmetterling, im Flügelschnitte der vorigen Gattung am nächsten, eben so zart gerippt und beschuppt. Vorderflügel sei- denartig glänzend, bläulich aschgrau mit einer aus zwei am Vorderrande weit von einander entfernten, in der Mitte sich sehr nähernden Querlinien bestehenden Mittelbinde und abgesetzter bleicher Wellenlinie dahinter ; Mit- telpunct dicht an der äussern Querlinie der Mittelbinde stehend 5; Rippe 1— 4 sind auf der Mittelbinde dunkel gefärbt, und daher wie bei Cidaria dilutata scharf hervorgehoben. Die Hinterllügel und ganzrandigen Fransen sind ein- färbig blassgrau. : Körper und Beine anliegend beschuppt, Palpen aufwärts gerichtet, End- glied sehr kurz und stumpf, Zunge spiral; Fühler schwach, unter halber Vor- derrandslänge , beim Manne mit regelmässig gestellten, mässig langen, an Schaft und Spitze viel kürzeren Kammzälnen, beim (mir unbekannten) Weibe nach Herr.-Schäff. sehr kurz gewimpert, jedes Glied jJederseits mit einer stärkeren Borste; zwischen dem Kühler steht ein aufgerichteter wolliger Schopf; Beine wie bei voriger Gattung, die Hinterschienen aber länger. Die Rippen kann ich nicht untersuchen, da ich kein Stück zum Ab- schuppen habe, sie scheinen mir aber von Ploseria wenig verschieden , nur sind die Mittelzellen nicht so breit, auf den Hinterflügeln fehlt Rippe 5 ganz, und 6 u. 7 entspringen sehr nahe an einander. Der bis jetzt nur in Südfrankreich und auf Corsika Kertklerne Schmet- terling erscheint im Jänner und Kebruar ; über Flügelhaltung etc. weiss ich nichts Näheres anzugeben. Der Name Chemerina (richtiger Chimerina) konnte dieser Gattung nicht bleiben, da es schon ein Vogelgenus Chimerina gibt. Dysemon ist von öv;, übel, und eiua, Kleid. Lignyoptera. Habitus, Grösse und Flügelschnitt von Dysemon, derselbe zarte Bau, dieselbe seidenartige Beschuppung, Stirne aber ohne Schopf: 213 Vorderflügel entweder einfärbig rauchbraun oder doch nur mit undeut- lichen Anfängen einer Mittelbinde, die vom Vorderrande bis zur Flügelmitte reichen und daselbst zusammenstossen, Hinterflügel einfärbig grau ; Fransen gauzrandig, braungrau. Das Weibchen soil nach einer Mittheilung des seligen Kindermann (Vater) uugeflügelt sein. Zi Stirn, Brust und Palpen fein. zoitig, letztere etwas hängend, kaum über die Stirne vorstehend; Beine schwach, Schenkel zottig, Schienen und Füsse anliegend beschuppt , Hinterschienen doppelt so lang als die Schen- kel mit zwei Paar Spornen, das Mittelpaar bei ’/%, Hinterfuss viel kürzer als die Schienen. Zunge spiral, Fühler von. halber Vorderraudslänge , dünn, mit kurzen, horizontal abstehenden, pinselartig gewimperten,, an Schaft und Spitze viel kürzeren Kammzähnen. Vorderfllügel: Rippe 3 u. 4, 6 u. 7 gesondert, 8 u. 9 auf langem Stiele aus 7, 10 u. 11 neben einander aus dem Vorderrande der Mittelzelle, 10 be- rührt 11, 11 berührt 12. Hinterflügel > Rippe 1 a läuft in den Innenwinkel aus, 15 ist weit davon entfernt und zieht in den Saum, 3 u. 4, 6 u. 7 entspringen nahe an einander, 5 ist sehr schwach und zieht mitten zwischen 4 u. 6, 8 kommt aus der Wurzel und liegt auf den halben Vorderrand der Mittelzelle auf. Der Schmetterling erscheint im October und November, und soll auf dürren Bergen im Grase fliegen. Der Name Acalia (Guenee) konnte nicht bleiben, da er schon früher bei den Echinodermaten verbraucht wurde. Liynyoptera ist von Aryyug, Rauch, und rtepöv, Flügel, gebildet. Anmerkung. Herrich-Schäffer stellt in diese Gattung pravaria und ad- spersaria; erstere hat die Form von Pygmaena fusca, ist nicht zottig, hat keine Spi- ralzunge und differirt auch im Rippenverlaufe. Letztere hat in Beschuppung , Fühler- bildung, Flügelform und Zeichnung auch nichts mit fumidaria gemein, und der Rippen- verlauf stimmt ebenfalls nicht ; ganz verschieden verlaufen namentlich die Innen- randsrippen der Hinterflügel. 5 Hibernia. (Fig. 16.) Die Männchen dieser Gattung haben bei sehr kleinem Körper unge- mein grosse, an der Basis sehr schmale zartrippige Vorderflügel, deren Vor- derrand fast doppelt so lang als ihr Innenrand, deren: Spitze sanft, deren Inuenwinkel stark gerundet ist und deren Saum von der Spitze zum Innen- winkel schräge zieht; die Flügel erhalten dadurch eine dreieckige Form. Die Hinterflügel siud gerundet, etwas in die Länge gezogen und üherragen daher den Hinterleib ; die Frausen sind ganzrandig, ziemlich breit, einfärbig. Die Farbe ist bleich gelbbraun oder grau , verwelktem Laube ähnlich ; über die Vorderfiügel ziehen zwei meist zackige Linien, hinter der äussern wird der Grund gewöhnlich dunkler, oder es stehen saumwärts noch undenutliche hellere Wellenlinien ; die Hinterflügel sind bleicher , als die vordern,, gelb oder grau mit einer feinen Linie über die Mitte; alle Flügel führen schwa- che Mittelpuncte. 214 s Die Weibchen haben statt der Flügel nur kurze, je nach‘ den Arten an Grösse verschiedene Lappen‘, einen anliegend beschuppten Körper, borsten- förmige Fühler, scharf gespitzten After und vorstehenden Legstachel. Körper und Beine beim Männchen anliegend beschuppt, Palpen schwach, nicht bis zur Stirn reichend, etwas hängend, Endglied kurz und stumpf; Zunge dünn, spiral ; Fühler ungemein schwach, mit dünnen, weit von einander und fast horizontal abstehenden lang gewimperten, am Schafte sehr kurzen Kamm- zähnen ; Beine ohne Auszeichnung, anliegend beschuppt, die Hinterschienen mitten schwach verdickt mit deu gewöhnlichen zwei Paar 'Spornen. Die Rippen der Vorderflügel'sind hier wenig in Betracht zu ziehen, denn es entspringen auf den- Vorderflügeln bald 3 u. 4, 6 u. 7 gesondert (bajaria — progemmaria), bald 3 u. 4, 6 u. 7 aus einem Punct (defoliaria), bald 3 u. 4 gesondert, 6 u. 7 aus einem Punet (leucöphaearia), bald 3 u. 4 aus einem Punct, 6 ur 7 gesondert (rupicapraria, Rippe 5 entspringt hald näher ° an 6 als an 4, z. B. bei bajaria, bald näher an 4 als an'6 (rupicapraria), auch 8— 12 verlaufen nicht 'bei allen Arten gleich. Auf den Hinterfügeln zieht 1 a ganz dicht am Innenrande und läuft bei der Mitte desselben aus; 1 db steht nahe an 1 a und zieht in den Afterwiukel, 3 u 4, 6u.7 sind gesondert, 5 ist sehr schwach, 8 kommt aus der Wurzel, liegt aber im Au- fange auf den Vorderrand der Mittelzelle auf. 23° Die Schmetterlinge erscheine.. im Spätherbst und ersten Frühjahre und halten sich in dürren Büschen ,„ seltener an Baumstämmen u, dgl. auf; die Männchen tragen die Flügel flach, mit den Innenrändern an einander gelegt. Anmerkung. Nach Herrich-Schäffe:, pag. 59, sollen ‘alle Arten im Spät- herbste erscheinen und überwintern; mir ist von Ueberw interung nicht ein Beispiel be- kannt, und leucophaeria rupicapraria und progemmaria — also die Hälfte der Arten ge- genwärtiger Gattung — erscheinen bei uns stets im Frühjahre, nur von letzterer Art schlüpfen einzelne Exemplare ausnahmsweise im Herbste aus. , Anisopteryx. (Fig 17.) Die Männchen dieser Gattung ähneln in Habitus und Flügelform der vorigen, nur sind die Vorderflügel schmäler und gestreckter, ihre‘ Spitze tritt stärker vor, und die Hinterflügel sind in der Mitte am meisten (bei Hibernia niehr am Inneu- und Vorderwinkel) in die Länge gezogen. Beschuppung äusserst zart, seidenartig, Färbung aschgrau oder bleich- gelb; Vorderflügel mit zwei aus abgesetzten, einwärts gebogenen Halbmon- den bestehenden Linien über der Mitte; Hinterflügel nur mit schwacher Fort: setzung der äusseren ; alle Flügel mit Mittelpuncten. Fransen‘ breit, gallz- randig, einfärbig. Körper wic bei der vorigen Gattung sehr schlank und klein, nebst den Beinen anliegend beschuppt. Hinterleib nicht bis zum Innenwinkel der Hin- _terflügel reichend, Palpen ungemein kurz und schwach, Zunge fehlend. Füh- - ler dünn , unter halber Vorderrandslänge mit vortretenden Gliedern, jedes. Glied mit einem langen flaumigen Haarpinsel ; Beine schwach, die vorderen 215 sehr lang, die hinteren sehr kurz,:ihre Schienen fast nicht länger als die Schenkel mit zwei Paar Spornen. Die Weibchen haben statt der Flügel nur kurze, kaum sichtbare Stümpf- chen und sehr kurze Spornen der Hinterschienen; von Hibernia unterschei- den sie sich durch breiten wolligen After und nicht vorstehenden Legestachel. Ausgezeichnet sind die Arten durch die Rippenbildung. Die Mittelzellen reichen bis zu %% der Flügellänge ; Rippe 3,.4 u. 5 ziehen in gleicher Ent- fernung neben einander (letztere entspringt näher an 4 als an 6), 6 u. 7 ent- springen aus einem Puncte aus der oberen Ecke der Mittelzelle, 8 u. 9 aus einem Punct aus der Mitte von a. 10 u. 11 entspringen neben einander aus dem Vorderrande der Mittelzelle nahe an 7, schmiegen sich nebst 12 dicht an den Stamm von 7 u. 8, und laufen dann gesondert in den Vorderrand des Flügels aus. Hinterfllügel: Querrippe nach innen winklich gebrochen, der untere Schenkel stark: saumwärts gewendet, untere Ecke der Mittelzelle da- her länger als die obere und spitzwinklich; Rippe 1 « zieht dicht am In- nenrande und lauft in den Innenwiukel aus; 1 5 ist weit von ihr: entfernt und zieht in den. Saum, 3 u. 4 entspringen gesondert, 6 u. 7 Aus einem Punct, 5 (etwas schwächer als die übrigen) näher an 4 als an 6, 8 aus der Mitte des Vorderrandes der Mittelzelle. Die Arten erscheinen im Spätherbst (aCceraria), oder ersten Frühjahre (aescularia), sitzen an Stämmen, dürren Aesten, Blättern u. dgl. und tragen die Flügel flach mit den Innenrändern über einander geschoben. (Im Spät- herbst —wie Herr.-Schäff. pag. 106 angibt —- kam mir aescularia noch nie vor.) Die felgenden 9 Gattungen haben ein mehr oder weniger spin- nerartiges Ansehen, grobborstigen, zuweilen sehr hreiten Thorax, düster gefärbte baumrindenartige Flügel. Mehrere Arten haben im weiblichen. Geschlecht nur kurze Lappen statt der, Flügel, nähern sich also darin den vorigen 3 Gattungen; andere sind wieder darin ausgezeichnet, dass sie im männlichen Geschlechte eine kahle Grube an der Unterseite der Vorderflügelbasis haben. Die Schmetterlinge ruhen bei Tage an Baumstämmen, Brettwänden u. dgl.; keine Art fliegt bei Tage. | Die meisten Raupen leben auf Laub- und Nadelholz, nur wenige, 7. B. Biston zonarius, alpinus, Boarmia selenaria und Sociaria auf Pflanzen, einige, als Tephronia und die letzten 3 Arten der Abth. 4. bei Boarmia an Flechten. I. Männchen ohne kahlen Fleck an der Vorder- llügelbasis. A. Hinterschienen bloss mit Endspornen. a) Rippe 3 u. 4 der Hinterflügel ge- sondert oder aus einem Punct . . Biston 216 . d) Rippe 3 unb 4 der Hinterflügel ge- SUEIE 2 76..2% ot RR RER Po 3. Hinterschienen mit zwei Paar Spornen. a) Zunge kurz und weich, «) Schmetterling schlank , beide i Geschlechter vollkommen aus- ° gebildet .. ..... „ein=s 10.03} Hole, DYNOMSER ß) Schmetterling _spinnerartig , Weib nur mit kurzen Lappen statt der Flügel ee... .. Phigala. b) Zunge spiral, hornig. a) Schmetterling spinnerartig . Amphidasys. 3) Schmetterling schlank . . .„ Hemerophila. II. Männchen (bei Tephronia auch das Weibchen) mit einer kahlen (bei abietaria und umbraria sehr undeutlichen) Grube an der Unterseite der Vorderflügelbasis. A. Hinterschienen zwei Paar Spornen. a) Zunge kurz und weich, Körper ro- BSR IE un a re ee ch. wen. Nifeliindes: R 6b) Zunge spiral, Körper schlank . . Boarmia. B. Hinterschienen nur mit Endspornen . . Tephronia. Phiga Ta. Der Schmetterling ist schlank, Brust, Stirn und Thorax sind buschig behaart ;.letzterer ist durch die dichte Behaarung stark erhaben und führt vorne einen aufgerichleten Schopf; dieselbe Auszeichnung hat auch der Hals- kragen. Kopf etwas eingezogen, Palpen kurz, dick und stumpf, Glieder we- gen der Behaarung nicht zu unterscheiden. Zunge nur aus zwei sehr kurzen weichen Fäden bestehend. Fühler schwach unter halber Vorderrandslänge mit langen, federartig ausgebreiteten, gewimper:en,, gegen Schaft uud Spitze regelmässig an Länge abnehmenden Kammzähnen. Beine kurz, verhältniss- mässig schwach, Schenkel und Schienen mit langen, dünnen, wolligen Haa- ren besetzt, Hinterschienen mit zwei Paar Spornen, das Mittelpaar bei 24. Die Flügelform ist wie bei Hibernia defoliaria, die Rippen sind aber stärker (doch nicht so stark wie bei den folgenden 3 Gattungen). Die Beschuppung ist gröher, die Färbung ist ein Gemisch von Grau und Grün mit helleren und dunkleren Atomen. Die Zeichnung besteht aus zwei- ziemlich undentli- chen und unregelmässigen Linien über die Vorder-, einer über die Mitte der Hinterflügel und sehr schwachen Mittelflecken. Rippe 1--4 der Vorderflügel sind in der Mittelbinde dunkel beschuppt. Die Fransen sind breit ganzrandig. 217 Der Hinterleib ist grünlichgrau mit rosenrothem Anfluge und schwachen schwar- zen Flecken über die Rückenmitte. Rippen: Mittelzellen von ?% Flügellänge, fein getheilt ; Querrippe fast gerade. Vorderflügel 3 u. 4 gesondert, 6 u. 7 aus einem Punct aus der Vor- derecke der Mittelzelle, 5 mitten zwischen 4 u. 6, 8 aus 7, 9 u. 10 aus 85 11 aus dem Vorderrand der Mittelzelle, läuft dicht am Stamme von 7 u. 8; i2 berührt 11. Hinterflügel 1 a und 1 d sind ziemlich weit von einander entfernt; erstere läuft hinter der Mitte des Innenrandes, letztere in den Af- terwinkel aus; eine sehr feine Kalte steht noch zwischen 1 5 u. 2; 3 u. 4, 6 und 7 sind gesondert, 5 ist: schwächer als die übrigen und zieht mitten zwischen 4 u. 6, 8 kommt aus der Wurzel und liegt im Anfange auf dem Vorderrand der Mittelzelle auf. Das Weib ist anliegend beschuppt, hat borstenförmige Fühler von Kör- perlänge, anliegend beschupptem, zugespitzten’Körper mit vorstehendem Le- gestachel, und statt der Flügel nur kurze Lappen. Der Schmetterling erscheint in den ersten warmen Frühlingstagen und sitzt an Baumstämmen, Brettwänden u; dgl.; das Männchen trägt die Flügel flach, mit den Innenrändern an einander gelegt. R Biston. Die Männchen sind robust gebaut, zottig behaart, haben ein spinner- artiges Ansehen und im Verhältniss zu ihrem starken Körper kleine, sehr steife Flügel. Die vorderen sind schmal, gestreckt, ihr Vorderrand ist gerade, ihre Spitze schwach gerundet, ihr Innenrand gut '% kürzer als der Vorderrand, und der Saum zieht schräge von der Spitze zum Innenwinkel, die Form ist daher dreieckig. Die Hinterflügel sind länger als breit, ihr Vorder und In- nenwinkel sind gerundet uud erstere tritt weit über den Innenwinkel der Vor- derflügel vor. Die Zeichnung besteht aus bindenartigen Querlinien auf baumrinden- färbigen mit dunkleren Atomen bestreutem Grunde ; die Fransen sind dicht, mässig lang, gauzrandig. Kopf stark eingezogen, nebst Brust und Thorax dicht zottig , letzterer gerundet, ohne Schopf, Palpen kurz, ganz in den Zotten versteckt , Zunge nur aus zwei kurzen weichen Fäden bestehend; Beine kurz und schwach, mit schwachen dünn stehenden Haaren besetzt, Hinterschienen nur mit kur- zen Endspornen. Fühler unter halber Vorderrandslänge mit langen, dicht ge- wimperten — bei Strataria fast horizontal abstehenden — Kammzähnen, die bei einigen Arten nicht bis zur Spitze reichen. Rippen sehr stark und steif; Mittelzellen fein getheilt, laug und schmal, von % Flügelläuge. Auf den Vorderflügeln entspringt Rippe 3 und 4 bei hispidaria gesondert, bei den übrigen mir bekannten Arten aus einem Punct, 6 u. 7 entspringen nahe an einander, 8 aus 7, 9 aus 8, 10 u. 12 ziehen ne- ben einander, 11 kommt aus 10. Hinterflügel 1 « hinter der Mitte des Innen- randes, 1 5 in den Afterwinkel auslaufend, zwischen 1 5 und 2 noch eine E e 218 Falte;} 3 u. 4 gesondert (hispidaria und pomonaria) oder aus einem Punct, 6 u. 7 bei pomonaria aus einem Puncte, bei den übrigen gestielt/ 5 schwach, mitten zwischen 4 u. 6, 8 aus der Würzel, im Anfange auf: den Vorder- rand der Mittelzelle aufliegend. Die Weibchen der Abtheilung A. haben statt der Flügel nur kurze Lap- pen; ihr Körper ist mit dünn stehenden , langen Haaren besetzt , läuft spitz zu und hat einen vorstehenden Legestachel. Abtheilung B. hat vollkommen geflügelte, die Männer an Grösse noch übertreffende Weiber mit kürzer be- haartem Körper und ebenfalls vorstehendem Legestachel. j Die Arten haben Erscheinungszeit und Aufenthalt mit voriger ein, gemein, tragen aber die Flügel in der Ruhe steil dachförmig. Amphidasys. In Flügelform und Zeichnungsanlage dem Biston stratarius ähnlich, Vorderflügelspitze aber noch weiter vorgezogen, Saum gerader; von der vo- rigen Gattung durch schlankeren Bau, anliegend beschupptem Körper, Spiral- zunge, Mittel- und Endspornen der Hinterschienen und. verschiedene Flügel- haltung verschieden. Der Schmetterling trägt die Flügel in der Ruhe flach, etwas ausge- breitet und erscheint im Mai und Juni. Das Weib ist grösser als der Mann. . Apochima. Diese Gattung fehlt mir, ich gebe daher die Gattungsmerkmahle wört- lich nach Herr.-Schäff. pag. 98: „Ein ganz eigenthümliches Thier von fast exotischem Ansehen, wel- ches im Baue des Körpers, des Mundes, der Fühler und der Beine ganz mit Amphidasis (Herr.- Schäff. betrachtet diese Gattung im Treitschke’ schen Sinne; sie besteht also bei ihm aus den Gattungen Phigalia, Biston und Amphidasis) übereinstimmt, aber im Schnitte und den Rippen der Flügel von dieser und allen anderen Gattungen abweicht. Sie soll auch mit aufge- richteten, der Länge nach faltigen Flügeln sitzen. — Diese sind langgezogen und haben eine scharfe Spitze, welche besonders an den hinteren auffällt; der Saum tritt auf allen Rippen in schwach spitze Zacken vor. Auf den Vorder- flügeln entspringt Rippe 3 u. 4 auf gemeinschaftlichem Stamme, 7 u. 8 eben so, 8 sendet einen‘ kleinen Verbindungsast zu 9 und bildet dadurch eine Ne- benzelle. Auf den Hinterflügeln entspringt Rippe 3 u. 4 aus einem gemein- schaftlichen langen, 6 u. 7 aus einem kürzeren Stamme; 5 ist wenig schwä- cher als die übrigen. Zeichnungsanlage staubig, wie bei Amphidasys. Füh- ler des Mannes sehr gross, fächerartig, ihre langen Kammzähne sind nur vorwärts gewimpert. Die lang behaarten Palpen hängen abwärts. Die Hin- terschienen sind etwas kürzer als die mittleren und haben nur- Endspornen; die Hintertarsen sind kürzer und dicker, als die mittleren.“ Der Schmetterling soll im Frühling erscheinen. 219 Hemerophila. Die Arten sind mittelgross, schlauk, haben scharf gespitzte Vorder- flügel mit geradem Vorderrande, bauchigem Saume und schwach geründeten Innenwinkel, an Innen- und Vorderwinkel gerundete Hinterflügel; der Saum ist auf den Rippen gezackt und zwar auf den Hinterflügeln schärfer, als auf den vorderen, am schärfsten auf Rippe 3 — 6, Die Beschuppung ist glatt, die Färbung versteinertem Holze ähnlich; die Vorderflügel haben einen hellen Vorderrand, äusserst schräg nach innen ziehende Mittelbinde, die Hinterflügel sind holzfaserig mit einer geraden scharf abgeschnittenen Binde oder Linie hinter der Mitte; alle Flügel haben schwache Mittelzeichen. Körper und Beine anliegend beschuppt, Palpen am Kopf. aufsteigend, die Stirne überragend, dichtschuppig, das Endglied kurz und stumpf, Zunge lang, spiral. Fühler über halber Vorderrandslänge, beim Manne mit anlie- genden, schlank gekeulten Kammzähnen, an der Spitze bloss sägezähnig, beim Weibe mit kurzen Sägezähnen. Vorderschienen halb so lang, als die Schenkel; Hinterschienen doppelt so lang, schwach verdickt mit zwei Paar langen, dünnen Spornen, das Mittelpaar bei %%; Hiuterfuss kürzer als die Schiene. Die Rippen kann ich nicht genau untersuchen , so: weit sie sich aber ohne Abschuppung beurtheilen lassen, sind sie wie bei Boarmia, von welcher Gattung sich aber Hemerophila unter Andern durch den Mangel des kahlen Fleckes an der Vorderflügelbasis des Männchens 'unterscheidet. Abruptaria erscheint nach Boisduval im September; die Flugzeit vou Nycthemeraria kenne ich nicht, Nychiodes. (Nychiodes, von vixıos, nächtlich, sidos, Ansehen.) Grosse, kräftig gebaute Schmetterlinge mit breiten Flügeln, die vor- _ deren mit geradem Vorderrande, wenig kürzerem Innenrande, scharfer, doch nicht vortretender Spitze, bauchigem Saume und nicht abgerundetem Innen- winkel, die hintereu halbkreisförmig, am Innen- und Vorderwinkel nur schwach gerundet, Der Saum ist auf den Rippen gleichmässig gezackt, auf den Hinterflügeln stärker, als auf den vorderen; die Fransen sind breit, hell und dunkelgrau gescheckt. Palpen wenig über den Kopf vorstehend, grobborstig, das Mittelglied aufwärts gerichtet, nach vorne verdickt, das Endglied horizontal, dick und stumpf. Zunge nur aus zwei kurzen weichen Zäpfchen bestehend; Beine kräftig, gedrungen, anliegend beschuppt, nur die Schenkel dünn behaart, Hin- terschienen mitten nicht verdickt, mit zwei Paar Spornen, das Mittelpaar ?/% ; Hinterfuss nur halb so laug als die Schiene. Ee* 220 Fühler stark, von halber Vorderrandslänge, beim Manne bis zur Äusser- sten Spitze mit langen dünnen, abwärts stehenden, au Schaft und Spitze nur wenig: kürzeren Kammzähnen, beim Weibe mit kurzen starken Kammzähnen. ‚Die Färbung ist eisengrau mit dunkleren Atomen und Einmischung von Rostbraun; die Zeichnung besteht aus zwei scharfen zackigen Linien über die Mitte der Vorderflügel, Fortsetzung der äusseren über die,‘ Hinter- flügel, verloschenen Wellenlinien gegen den Saum und Mittelpuncten sämmt- licher Flügel, r Die Vorderflügel des Männchens haben den bei Boarmia zu erwähnen- den kahlen Fleck auf der Unterseite an der Basis; die Rippen differiren nicht von Boarmia, Bildung der Zunge und Fühler, und verschiedener Ha- bitus (rennen sie aber davon. Die Schmetterlinge fliegen im Juli. Synopsia. (Fig. 19.) Diese Gattung steht zwischen Nychiodes und: Boarmia; in der. Zungen- bildung nähert sie sich der ersteren Gattung, da sie keine Spiralzunge,: son- dern statt derselben nur zwei kurze weiche Fäden. besitzt, in Habitus.und Zeichnungsanlage stimmt sie mit Boarmia, unterscheidet sich aber ‚davon ausser der Zungenbildung auch durch den Mangel 'des kahlen Fleckes an den männlichen Vorderfügeln. Auch das Geäder differirt etwas; Rippe 11 u. 12 laufen nämlich nicht neben einander, sondern letztere entspringt aus 11 und ist nur ein ganz kurzer, in den Vorderrand ziehender Ast; 10, läuft neben 11 und berührt den Stamm von 7u.8. Die Fühler des Männchens sind kammzähnig, an der Spitze bloss säge- zähnig, die des Weibes gekerbt. Flugzeit im Juli. Aufenthalt und Flügelhaltung wie bei Boarmia. Die Raupe ist schlank, hat nicht das Astförmige der Boarmien, am letz- ten Gelenke steht jederseits eine horizontale fleischige Spitze in den Seiten. Bourmia. (Fig. 18.) Die Schmetterlinge sind gross bis mittelgross,, beide Geschlechter in. Grösse und Flügelschnitt vollkommen gleich; der Körper ist schlauk , beim Weibe nur wenig dicker als beim Manne, die Flügel sind verhältnissmässig gross, die vorderen mit etwas vorgezogener schwach gerundeter Spitze und schräg zum Innenwinkel ziehenden Saume, die hinteren am Vorderwinkel mehr, am Innenwinkel weniger gerundet; ihr Saum seicht wellenrandig Die Beschuppang ist grobkörnig, die Färbung heller oder dir aschgran mit Braun gemischt, baumrindenfärbig ; die Vorderflügel führen eine aus zwei Zacken- oder Kappenlinien bestehende Mittelbinde, durch deren Mitte meist ein Schattenstreif zieht und saumwärts einige mehr oder weniger deutliche Wellenlinien; die hinteren haben gewöhnlich die Fortsetzung der 221 äusseren Linie, dahinter einige schwache Wellenlinien ; die Mittelpuncte “sind auf allen Flügeln deutlich, zuweilen hell gekernt. Die Fransen sind hell'und dunkelgrau gescheckt. : Stirn, Thorax und Palpen grobborstig beschuppt, letztere kaum oder nur wenig über die Stirne vorstehend, ohne Auszeichnung „ Zunge spiral, bornig. Beine anliegend beschuppt; die, Hinterschienen mitten etwas ver- dickt, mit den gewöhnlichen zwei;Paar Spornen, der Fuss kürzer als die " Schiene. Die Männchen der Arten von Abietaria bis Consortaria haben au der Innenseite der Hinterschienen eine Rinne, in welcher ein dichter langer Haarpinsel'steckt. Nach den männlichen Füblern zerfallen die Arten in drei Abtheilungen. Bei A. sind sie kammzähnig und die Kammzähne reichen nur bei Lichenaria bis zur Spitze, sind aber daselbst sehr kurz; bei den,übrigen Arten ist die Spitze nur sägezähnig. B. hat: schwach vortretende Ecken .der Fühlerglieder und jede Ecke ist mit einem dichten .Büschel borstiger Haare besetzt, C. hat borstenförmige, kurz uud gleichmässig gewimperte Fühler. Die Weiber haben borstenförmige, nur Lichenaria sägezähnige Fühler. Die Männer dieser Gattung haben auf der Unterseite der. Vorderflügel an-der Basis an Rippe 1 eine kahle eingedrückte, bei Abietaria und Umbra- ria nur schwach angedeutete Stelle. Vorderflügel 12 Rippen, 3 u. 4, 6.u,;7 gesondert, 5 mitten zwischen 4 u. 6, 8 u, 9 auf einem Stiele aus 7, 11 u, 12 dicht an einander verlaufend, 10 zwischen dem Stamme von 7.u. 8 u. 11. Hinterflügel. 1@ in die Mitte des Innenrandes, 1 d.in den Innenwinkel, beide dicht an einander und nahe am Imnenrande, 3 u, 4, 6 u. 7 gesondert, 5 sehr schwach, mitten zwischen 4u.6, S aus der Wurzel, im Anfange auf den Vorderrand der Mittelzelle aufliegend. Die Schmetterlinge sitzen bei Tage an Baumstämmen,, Planken u. dgl. und tragen die Flügel flach, etwas ausgebreitet, die hinteren vou deu vor- deren nur zur Hälfte bedeckt. Die Flugzeit ist je nach den Arten verschieden; die meisten Arten erscheinen zweimal im Jahre, nämlich im April oder Mai und dann wieder im Juli, einige haben aber nur eine Generation und fliegen im Sommer. Tephronia. (Fig. 20.) { Die Schmetterlinge sind klein, in Statur der vorigen Gattung ähnlich, die Flügel aber schwachrippiger, die vordern mehr gleichbreit , etwas ge- streckt mit gerundeter Spitze und Innenwinkel, die hinteren am Innen- und Vorderwinkel stark gerundet. i % Die Beschuppung ist zart, die Farbe ein schmutziges Aschgrauj; die Zeichnung der Vorderflügel besteht aus zwei scharfen, weit von einander stehenden, ein etwas helleres, von einem Schattenstreife durchzogenes Mit- telfeld einschliessenden Querlinien; die Hinterflügel haben hur einen schwa- chen Querstreif hinter der Mitte. Die Fransen sind breit, hell und dunkel- grau gescheckt. 222 : Körper und Beine anliegend heschuppt , Palpen ungemein kurz und schwach; Zunge kurz und weich. Fühler beim Manne mit dünn stehenden, etwas gekeulten, nicht ganz zur Spitze reichenden Kammzähnen , beim Weibe borstenförmig. Beine schwach, die hinteren hürzer, als die mittleren hloss mit: Endspornen, ihr Kuss so lang, als die Schieue. Die Arten haben den bei der. vorigen Gattung erwähnten kahlen Fleck besonders gross und scharf, und in beiden Geschlechtern; ausserdem 'ver- weisen sie auch die Raupen hierher. (Herr.-Schäff. stellt sie zwischen Orthostixis und Aspilates. Rippen: Mittelzelle lang nnd und nach aussen sehr erweitert. Vorder- Nügel nur 10 Rippen, 3 u. 4, 6 u. 7 weit gesondert, 8.aus 7, 9 nahe an 8, 10 als Vorderrandsrippe. Hinterflügel 1 a« dicht am Innenrande, 1 5 in. den Innenwinkel ziehend 3 u. 4 gesondert, 6 u, 7 lang gestielt, 5 schwächer als die übrigen und von 4 u. 6 gleich weit entfernt, 8 auf den halben Vorder- rand der Mittelzelle aufliegend. Die Schmetterlinge erscheinen im Juni und Juli, haben den Aufenthalt mit Boarmia gemein, tragen aber die Flügel mit den Innenrändern geschlossen, Die nachfolgenden fünf Gattungen sind den vorigen nächst ver- wandt, im Allgemeinen aber durch schlankeren Bau, zartere Rippen, zartere und mehr seidenartige Beschuppung;, besonders der Unterseite, feine glattgestrichene Haare des Rückens verschieden. Ein kahles Grübchen an der Vorderflügelbasis kommt bei keiner Art vor. Lappen statt der Flügel haben nur G@nophos operaria und caelibaria. Die Stirne tritt bei den meisten Arten mehr oder wenig blasig vor; alle haben eine starke Spiralzunge. Sthanelia gehört der. Stirn- und Füh- lerbildung, so wie den verdickten Hinterschienen nach offenbar hierher, Herr.-Schäff. betrachtet sie wegen des abweichenden Verlaufes der Innenrandsrippen der Hinterflügel als ganz isolirt stehende Gruppe, spricht (pag. IX.) von einer nicht zu verkennenden Verwandtschaft mit Roeselia (Nola) und Penthina (revayana) und (pag. 97) von einem Anschlusse an Ligia, aber dass die Innenrandsrippen nicht bei allen Spannern in gleicher Entfernung verlaufen, sehen wir z. B. bei Dysemon und Hibernia, und bei einigen (späteren) Gattungen feh- len sie ganz. Uebersicht: ° I. Palpen anliegend beschuppt, A. Flügel lang, oval . . .......,. . ‚Sthanela. B. Flügel breit, die vorderen mehr oder we- | niger dreieckig. . . . WERT, WieRepNon: 223 Il. Palpen zottig. A. Fühler des Mannes kammzähnig. a) Schmetterling gross, auf seine Gno- phide robust; Vorderflügel beim Manne dreieckig, ihr Saum gut von ?/s Vorderrandslänge, beim Weibe kurz und rund (wie bei @nophos Zelleraria). sei sa neo.e eines nen Dasydın. b) Schmetterling klein und schwächlich, Vorderflügel des Mannes nicht drei- eckig, mehr gleichkreit, ihr Saum kaum von halber Vorderrandslänge, die des Weibes gespitzt, lang und schmal, kaum halb so breit als lang . Colutogyna. B. Fühler in beiden &eschlechtern borsten- Farmer, ale alas [9 Aare Bän-ar Bundlas. Sthanelia. (Fig. 21.) Mittelgrosser schlanker Schmetterling, von eigenthümlicher, fast ovaler Flügelform ; nur die (schwach gerundete) Spitze der Vorderflügel, tritt etwas vor und der Saum der Hinterflügel ist zwischen Rippe 4 u. 6 unmerklich ein- gezogen. Die Vorderflügel sind grau gewölkt mit dunklerem Schattenstreif über die Mitte, schwachem Mittelpuncte und punctirter Saumlinie, die hin- tern und die ganzrandigen Fransen einfärbig aschgrau. Körper und Beine an- liegend beschuppt, Hinterleib über den Innenwinkel der Hinterflügel vor- tretend, Stirne blasig erhoben, Palpen horizantal, in Kopfeslänge vorstehend abwärts schneidig beschuppt, das Endglied ziemlich kurz und stumpf, Zunge stark, spiral. Fühler unter halber Vorderrandlänge, in beiden Geschlechtern borstenförmig, beim Manne ziemlich dick und sehr kurz gewimpert. Beine schwächlich, die Hinterschienen verdickt, doppelt so lange als die Schenkel, mit zwei Paar Spornen, ihr Fuss nur halb so lang als die Schiene. Rippen : Mittelzellen von ?/s Flügellänge, (doppelt so lang, als bei Herr.-Schäffer's Fig. 41, Tab. X.), Querrippen nach innen gebogen. Vorderflügel 12 Rippen, 3 u. 4, 6u. 7 gesondert, 8 aus 7, 9 aus 8, 10 an 7 entspringend und den Stamm von 8 u. 9 berührend, 11 u. 12 neben einander, ohne sich zu berühren. Hinterflügel 3 u. 4, 6 u. 7 gesondert, 5 äusserst schwach, 8 aus der Wurzel. Der Schmetterling erscheint mit dem Beginne des Krühlings, findet sich an Baumstämmen und dergleichen (nach Herr.-Schäff. auf Wiesen) und trägt die Flügel in der Ruhe Sach, mit den Innenräudern aneinander geleet. | 221 Gnophos. Schwachrippige Schmetterlinge von grosser bis mittelgrosser Gattung, schlankem Bauwe,. grossen breiten Flügeln, die bei Abth. A scharf gezackt, bei B (wenigstens die Hinterflügel deutlich) gewellt, bei C ganzrandig sind. Die Beschuppung ist fein, glänzend, besonders auf der Unterseite, die Fär- bung asch- oder eisengrau. Die Zeichnung besteht aus zwei Zackenlinien über die Mitte der Vorderflügel, deren äussere aus kleinen, nach innen ge- bogenen Halbmonden zusammengesetzt ist und sich auf den Hinterflügeln scharf fortsetzt, und wverloschenen Wellenlinien saumwärts.‘ Alle Flügel haben Mittelzeichen; bei einigen Arten sind’ sie hell gekernt. Körper anliegend beschuppt, Thoraxhaare zart, glatt gestrichen, Stirne mehr oder weniger (bei einigen Arten unmerklich, bei einigen aber auch sehr bedeutend: blasig erhaben, Palpen etwas aufwärts stehend, von oben gar nicht oder nur wenig sichtbar ; Zunge spiral, lang, Beine anliegend beschuppt; Vorderschienen sehr kurz, Hinterschienen (mit Ausnahme von sartata, mendicaria und Abtheil. C) mehr. oder weniger keulenförmig ver- dickt (bei furvata Mann mit einem in einer Rinne liegenden Haarpinsel an der Innenseite derselben, wie bei einigen Boarmien), mit zwei Paar Spornen. Rippen wie hei Boarmia, doch berühren sich auf den Vorderflügeln bei mendicaria 11 u. 12, und 10 berührt bei glaucinata, obscurata , mucidata, operaria und caelibaria den Stamm von 8 u. 9; bei glaucinata und obscu- rata findet noch die Abweichung statt, dass 10 aus 7 (bei allen übrigen Arten neben 7, aus dem Vorderrande der Mittelzelle) entspringt. Asperaria weicht wieder darin ab, dass auf den Vorderflügeln 12 nur ein kurzer, aus 11 entspringender, in den Vorderrand auslaufender Ast ist, auf den Hinter- flügeln aber 6 u. 7 aus einem Punct entspringen. Die Arten zerfallen am besten nach der Flügel- und Fühlerform : A. Flügel spitz gezackt; Flügelform in beiden Geschlechtern gleich. a) Fühler des Mannes kammzähnig mit nackter Spitze. b) Fühler des Mannes borstenförmig, sehr kurz gewimpert. B. Flügel, wenigstens die hintern, sanft wellenrandig, Flügelform in beiden Geschlechtern gleich. 4) Männliche Fühler borstenförmig, kurz gewimpert. b) Männliche Fühler kurz kammzähnig bis zur Spitze. C. Flügel ganzrandig. Das Weib der ersteren Art ist vollkommen ausgebildet, das der zweiten hat nur halb so grosse, (gerundete) Flügel, als das Männchen, das der dritten hat kurze Lappen von %/ Körperlänge, das der vierten nur ganz kurze Slümpfchen. a) Männliche Fühler horstenförmig, kurz gewimpert. b) Mänuliche Fühler kurz gekämmt, bis zur Spitze. Die Weibchen haben bei allen Arten borstenförmige Kühler. Die Schmetterlinge ruhen an Felsen oder Steinen mit flachen, etwas ausgebreiteten und dicht aufliegenden Flügeln, Die letzten drei Arten sind / 225 lediglich Alpenbewohner, doch kommen’ auch mehrere andere in ziemlicher Höhe vor. Alle haben nur eine Generation und erscheinen von Mitte Juni bis in den Juli. Anmerkung. Asperaria wurde bisher vielfach herumgeworfen,;, Hübner stellt sie mit Hirtaria in ein Genus, Treitschke in seine Gattung Aspilates zwischen ttnoxylata und lineolata, Boisduval zwischen corticata und tersata,;, auch Herr.- Schäffer verweist sie dahin, obschon corticata und ihre Verwandten eine ganz ver- schiedene Rippenbildung haben ‚und namentlich durch eine Anhangzelle der Vorder- flügel, gleich starke Rippe 5 und aus dem Vorderrande der Mittelzelle eutspringende Rippe 8 der Hinterflügel ausgezeichnet sind. . Dasydia. Der Schmetterling hat in beiden Geschlechtern genau den Flügelschnitt von Gnophos Zelleraria, macht aber hinsichtlich seiner Färbung, Zeichnung und Beschuppung den Uebergang zu Psodos. Stirn blasig erhaben, nebst Palpen und Schenkeln zottig behaart ; die Palpen aufwärts gekrümmt, etwas über die Stirne vorragend; Zunge lang und stark. Fühler sehr lang, von ?”/ Vorderrandslänge, beim Manne mit ziemlich kurzen gewimperten, etwas gekeulten, gegen die Spitze zu sehr an Länge abnehmenden Kammzähnen, beim Weibe borstenförmig ; Schienen stark, anliegend beschuppt, die hintern nicht verdickt mit den gewöhnlichen - zwei Paar Spornen 5 Hinterfuss so lang, als die Schiene. Die Färbung ist düster schwarzbraun ; über die Mitte der Vorderflügel zieht eine aus zwei zackigen Linien bestehende, etwas heller aufgeblinkte Binde; die äussere Linie setzt sich-auch auf den Hinterflügeln fort. Die Unterseite ist einfär- big braun mit schmutzig gelber oder grauer verloschener Randsbinde, und Mittelpuneten sämmtlicher Flügel. Saum und Fransen sind ganzrandig. Die Rippen sind wie bei Gnophos, die am Vorderrande der Vorder- flügel befindlichen aber sehr stark; 11 u. 12 berühren sich nicht, 10 berührt den Stiel von 8u.9. (Ein Querast zwischen 10 u, 11, der sich nach Herr.- Schäff., pag. 102 und Tab. XI. pag. 2, finden soll ist nicht 'vorhänden.) Die Schmetterlinge sind Bewohner der Hochalpen ud Niegen im Juli. Psodos. z Die Arten sind unter Mittelgrösse, die Männchen robust, die Weibchen plump, haben kurze, breite Vorderflügel mit schwach gerundeter , nicht vor- tretender Spitze, etwas bauchigem Saume und gerundeten Innenwinkel, gerundete, nur am Vorderwinkel schwach vortretende Hinterflügel. Färbung und Zeichnung gleichen der vorigen Gattung, nur alpinala weicht ab und hat auf schwarzbraunem Grunde eine orangegelbe Randbinde auf Ober- und Unterseite sämmtlicher Flügel. Körper, Palpen und Beine wie bei voriger Gattung, Zunge lang und stark, Stirne nur schwach gewölbt. Fühler bei beiden Geschlechtern borsten- förmig, von halber Vorderrandslänge, beim Manne stark, kurz gewimpert. | Vorderflügel 12 Rippen, 3 u. 4, 6 u. 7 gesondert, 5 mitten zwischen 4u.6, 8 aus der Mitte von 7, 9 aus 8, 10 neben 7, gesondert verlaufend, Ff 226 h 11 u.'12 sich berührend. (An einem Exemplare von trepidaria, dem einzigen, das ich witersuchte, fehlt 10 ganz). Hinterflügel ohne Rippe 5; 3 u.4 ge- sondert, 6u.7 aus einem Punct, 8 aus der Wurzel, 1a vor der Mitte des Innenrandes, 1b in den Afterwinkel auslaufend. Die Schmetterlinge fliegen im Sommer auf Alpen bei Tage im Grase und tragen die Flügel in der Ruhe flach; nur wenn sie aufgescheucht wer- den, halten sie die Flügel einige Zeit aufgestellt, was Boisduval und Herr.-Schäffer als einen Character ihrer Gattung Torula (alpinata) angeben. Die Weiber sind viel träger, als die Männer. Colutoyyna:. Der Schmetterling ist schwächlich gebaut, Palpen, Zunge und Beine sind wie bei voriger Gattung, die Fühler aber beim Manne bis zur Spitze gekämmt, die Kammzähne kurz, dick und gekeult, beim Weibe sägezähnig. In Flügelform und Zeichnung vergleicht sich das Männchen mit vori- ger Gattung, beim Weibchen aber sind die Flügel um die Hälfte schmäler, die vordern scharf gespitzt, Die Färbung beider Geschlechter ist verschieden, beim Männchen schwarzbraun, beim Weibchen schmutzig hellgrau. Das Geäder differirt nur in so fern, dass auf den Vorderflügel Rippe 10 fehlt, auf den Hinterflügeln 6 u. 7 gesondert entspringen. Aufenthalt, Flugzeit etc, wie bei Psodos. Den Namen Pygmaena, unter welchem Boisduval diese Gattung hat, führt nach Agassiz schon seit 1797 eine Molluskengattung. Colutogyna ist von xoAolw , ich verstümmle und YYvn, Weib, gebildet. Die nun folgenden 23 Gattungen haben meist gestreckte Flügel, die vorderen sind mehr: oder weniger dreieckig, meist angenehm ge- färbt, die hinteren fast immer bleicher als die ordern der Saum bei allen ganzrandig. Sie fliegen alle kei Tage, Thamnonoma und Diastictis an. Sträuchern, Bupalus an Föhren, die übrigen in kräuter- reichen Gegenden. Die Weiber sind plumper und träger als die Män- ner, nie aber verkümmert. Uebersicht x J. Vorderschienen mit starker. Kralle am Ende . Enconista. II. Vorderschienen unbewehrt. | - A. Mann unten mit eingedrückten kahlen Grübchen an der Basis. a) Zunge spiral. a) Stirn anliegend beschuppt. ++ Palpen .borstig (Fühler des Mannes mit kurzen Kamm- zähnen . - . ; ir Palpen anliegend” Be ine h ® Fühler des Mannes mit federartig ausgebreiteten Kämmen. “..% Palpen nicht zur Stirn, Kammzähne bis zur Fühlerspitze reichend 2 £ ’=* Palpen die Stirne überragend , äus- serste EAmISBepIt=e nackt ®% Fühler beim Manne mit kurzen Kammzähnen, an der Spitze sägezähnig. »* Rippe 3 und 4 der Hinterflügel geson- dert“... , »5® Bippe 3 und 4 A Hinterflügel aus einem Punct ß) Stirn mit horizontal vorstehendem spitzen Schopf, (Fühler des Mannes kammzahhig) «=... .... ... db) Zunge fehlend (Fühler des Mannes mit langen ruthenförmigen Kämmen). a) Palpen horstig -. - - . 2. 8)- Palpen izettigeueiii. u... B. Mann ohne Grübchen an der Vorderflügelbasis. a) Stirn mit kegelartig aufgerichtetem Haar- SCHOPRE Bee a ae Ana 6b) Stirn ohne Schopf. «) Palpen borstig. > Fühler des Mannes mit kurzen Kammzähnen "jr Fühler des Mannes mit langen ruthenartigen Kämmen . . . 227 Fidonia. Bupalus. Selidosema.: Thamnonoma. Eubolia. Diastictis. Athroolopha. Eurranthis: Prosopolopha. Heliothea *). Ematurga. *) Sollte diese Gattung ein kahles Grübchen an den Vordergügeln haben, so ist sie neben Fidonia zu suchen und unterscheidet sich dann durch die hier gleich starke, dort fehlende Rippe 5 der Hinterflügel. Ff® 223 ß) Palpen: anliegend beschuppt. -- Fühler des Mannes kammzähnig. ® Kammzähne federartig' ausge- breitet Sen see RE &® Kammzähne ° horizontal und weit von einander abstehend. # Zunge fehlend, Rippe 6 u. 7 der Hinterflügel ern sondert . . "368 Zunge spiral, Rippe 6 u. 7 der Hinterflügel kurz gestielt . / .... .. 88 Kammzähne wie gewöhnlich am Schafte vor-und etwas abwärts gestellt. »* Schienblatt der Vorder- schienen lang u. spitz abstehend. © Thorax dicht wollig an ©© Thorax mit feinen glatt gestrichenen Haaren . . . »=* Schienblatt nicht abste- hend. © Saum der Hinter- flügel zwischen Rippe 4 u. 6 nicht eingezogen. Rippe 5 gleich stark . . ©© Saum zwischen Rippe 4 u.6 einge- zogen. Rippe d sehr schwach . 3 -7j Fühler des Mannes borstenförmig. &® Hinterschienen mit. zwei Paar ' Spornen. * Rippe 5 der Hinterflügel so stark als die übrigen . >=“ Rippe 5 der Hinterflügel viel schwächer, als die : übrigen. ® Hinterflügel gerun- det, Rippe 6 u. 7 gesondert - Eremiau. Euygea. Eusarca. ’ Scodiona. Aspilates. Cimelia. Cleogene. Aplasta. Phasiane. P2 229 ©© Hinterflügel mit “ vortretendem Vor- derwinkel, Rippe 6 und 7 aus einem Punct.. .. .7 2... Secoria. ®® Hinterschienen nur mit sehr schwachen End- spornen . = 2.2 0... G@ypsochroa. Eugea. Grösse, Habitus und Flügelform des Männchens, (das Weibchen kenne ich nicht) von Colutogyna fusca, die Flügel sind aber etwas mehr gestreckt, die vorderen haben eine schärfere, mehr vortretende Spitze, die hinteren sind auf Rippe 3 mehr in die Länge gezogen. Körper sehr schlank, anliegend beschuppt; Tho:ax dünn und anliegend behaart ; Palpen hängend, grobborstig, wenig vorstehend, Beine ohne Aus- zeichnung, Hinterschienen mit den gewöhnlichen zwei Paar Spornen. Fühler etwas über halber Vorderrandslänge mit weit von einander und fast hori- zontal abstehenden, gewimperten, an Schaft und Spitze sehr kurzen Kamm- zähnen. Zunge fehlt. Färbung schmutzig weiss.‘ Alle Flügel mit Mittel- puncten, die vorderen mit einer tiefbraunen Bogenlinie von der Spitze zur Wurzel, der Grund dahinter schmutzigbraun, von den Rippen weiss durch- schnitten 5‘ Hinterflügel weiss mit geschwungener Linie hinter der Mitte. Kransen ganzrandig, weiss. Rippen : Hinterflügel? 1@ dicht am Innenrande, vor dessen Mitte, 1b weit davon, in den Saum auslaufend, 3u.4, 6u.7 aus einem Puuct, 5 schwach, 8 aus der Wurzel. Vorderflügel (nach Herr.-Schäffer) 3u.4, 6u.7 gesondert, 8 aus einem Punct mit 7, 9 u. 10 nach einander aus 8, 11 als Vorderrandsrippe- Der Schmetterling fliegt im ersten Frühling am Ural und in Lappland auf Hügeln im Grase. Fidonia. Mittelgrosse bis kleine Spanner mit schwach sgerundeter, kaum vor- tretender Spitze, sanft gebogenem Saume und gerundetem Innenwinkel der Vorderflügel, gerundeten, etwas in die Länge gezogenen Hinterflügeln. Be- schuppung grobkörnig, glanzlos, Färbung hell, ockergelb oder weissgrau mit dunkleren Atomen und zerrissenen Querbändern oder bloss mit dunklerer Randbinde; Hinterflügel unten meist mit hellem Längsstrahl. Stirn, Brust und Palpen grobborstig, letztere hangend, in Kopfeslänge vorstehend, zugespitzt;5 Zunge spiral. Fühler beim Manne,stark, mit ziem- lich kurzen, dicken, regelmässig gestelllen, abwärts stehenden , an Schaft und Spitze sehr kurzen Kammzähnen, beim Weibe schwach sägezähnig. 230 | Beine kurz, anliegend beschuppt, nur die Schenkel schwach behaart, Hinter- schienen kaum länger als die Schenkel mit ®2 Paar nahe an einander stehen- den Spornen. i - - Vorderflügel 11 Rippen; 1 a beim Manne an der Basis mit eingedrück- tem kahlen Fleckchen, 3-und 4, 6 und 7 gesondert, S und 9 auf gemein- schaftlichem Stiele aus 7, 10 neben 7, 11 als Vorderrandsrippe. Hinterflügel 1 «a und 1 5 nahe an einander, erstere in die Mitte des Innenrandes, letz- tere ‘in den Afterwinkel auslaufend, 3 und 4 gesondert, 6 und 7 aus einem Punct, 5 fehlend. Fasciolaria weicht darin ab, dass auf den. Vorderflügeln 7 auf gemeinschaftlichem Punct mit 6 entspringt, 10 nicht gesondert verläuft, sondern nur ein Kurzer, in 11 auslaufender = ist, und auf den Hinterflügeln 6 und 7 gestielt sind. z Die Schmetterlinge Nliegen im Juni bei Tage; über ihre Flügelhakung habe ich keine eigene Erfahrung ‚ bei conspicuaria und roraria soll sie nach Boisduval tasfalterartig sein. Athroolopha. Athroolopha — asges gedrängt, 26905 Haarbusch — wegen der. männlichen Fühler, Grosse, ziemlich robuste ' Schmetterlinge mit gestreckten Flügeln, die vorderen fast dreieckig, ihr Vorderrand gerade „ doppelt so lang, als der Saum, ihre Spitze schwach gerundet und etwas vorgezogen, ihr Saum ganz- randig, wenig gebogen ; auch der Saum der Hinterflügel ist fast Berafies m nen- und Vorderwinkel erscheinen daher etwas vortretend, Vorderflügel braun mit groben Atomen und schmutzig-weissen zerrissenen Querbändern ;) Hinterflügel: orange mit dunklerer Randbinde. Fransen ganz- randig, mässig lang, hell, auf den Rippen dunkler gescheckt. Körper, Füsse und Palpen wie bei Fidonia, Zunge aber gänzlich‘ feh- .lend, Fühler des Mannes mit langen, dünnen, unregelmässig gestellten, ru- thenartigen langgewimperten Kammzähnen, die an Schaft und Spitze nur'we- nig kürzer sind, beim Weibe mit schwach vertretenden Ecken der Glieder. Vorderfügel 12 Rippen, 10 und 11 aus einem Punct ans dem Vorder- rande der Mittelzelle entspringend; ; Hinterflügel 3 und 4, 6 und 7 gesondert, 1 a vor dem Innenwinkel, 1 5 in den Saum auslaufend und beide weiter von einander getrennt, als bei Fidonia, sonst Alles, auch das kahle Grübchen an den männlichen Vorderflügeln, wie bei dieser Gattung. Die Schmetterlinge sollen in kräuterreichen esanien: nach Herr.- Schäff. im März und April, fliegen. Eurranthis. Diese Gattung ist der vorigen in Zeichnung, Habitus und Grösse sehr nahe, von ihr aber durch kürzere, breitere und stumpfere Flügel, die mit dichten, langen Zotten besetzte Stirn, Brust und Palpen verschieden. Die Zunge fehlt auch hier. Die Kämme der männlichen Fühler sind noch unregel- 231 mässiger gestellt, an der Spitze lang und abstehend (wie bei einigen Psy- chen) ; Beine wie bei Fidonia. Vorderflügel mit 11 Rippen, da statt 10 und 11. nur eine vorhanden ist; Hinterlügel 1 @« und 1 d sehr nahe an einander, letztere zieht nahe am Innen- rande und läuft in den Afterwinkel aus, Das Uebhrige wie hei voriger Gat- tung. Der Mann besitzt ebenfalls ein kahles Grühchen an Rippe 1 der Vor- derflügel. Der Schmetterling fliegt nach Boisduval im März und September bei Tage um Dorycnium. Ematurga. (Ematurga — nuas Tag, Epyov Arbeit. — Bei Tage thätig.) _ Der Schmetterling hat den Flügelschnitt der vorigen Gattung, ist aber nur halb so gross und viel schlanker. Die Färbung aller Flügel ist bleich- gelb oder weisslich, mit dunkleren Atomen und zerrissenen Querflecken, die sich mehr oder weniger deutlich bindenartig gestalten. Palpen nicht zottig, sondern grob borstig, wie bei Fidonia, Zunge spi- ral, stark 5 Vorderflügel beim Manne ohne Grübchen au der Basis und nur mit 11 Rippen, 10 und 11 durch einen Schrägast verbunden. Der übrige Rip- penverlauf und die Fühler wie bei Eurranthis. [ Der Schmetterling fliegt bei Tage im Mai und Juli im Grase und trägt die Flügel in der Ruhe flach. Bupalus. Das Männchen dieser Art ist schlank, das Weibchen plump, die Flü gel- form ist wie bei Athroolopha. Die Beschuppung ist fein, die Grundfarbe heim Manne weiss oder weisslichgelb, beim Weibe ockergelb. Die Vorderflügel sind vom Mittelpuncte bis zur Flügelspitze und längs des Saumes, die hin- teren am Vorderrand und Saume schwarz oder braun; letztere haben auf der Unterseite einen hellen Längsstrahl über die Mitte. Fransen ganzrandig, ge- scheckt. Körper, Beine und Palpen anliegend beschuppt, letztere ungemein kurz und schwach; Zunge spiral. Fühler unter halber Vorderrandslänge, schwach, beim Maıme bis zur Spitze mit federartig ausgebreiteten langen Kammzähnen, beim’Weibe borstenförmig. Hinterschienen wenig länger, als die Schenkel mit zwei Paar Spornen. * — Rippen: Vorderflügel mit 12 Rippen und einem kahlen Grübchen beim Manne; 3 und 4 aus einem Punct, 6 und 7 gesondert, 8 und 9 auf einem Stiele aus 7, 10 dicht an 7 entspringend, an ihrem Ursprunge durch einen kurzen Schrägast mit 11 verbunden. Hinterflügel 3 und 4, 6 und 7 gesondert, letztere beiden näher an einander, 5 sehr schwach. Der Schmetterling fliegt bei Tage 'um Föhren und trägt die Flügel in- der Ruhe aufgerichtet, tagfaltenartig. Das Weib ist viel träger, als der Mann. ” 232 Selidosema. ” Grösse, Habitus und Beschuppung wie bei voriger Gattung, derselbe‘ Körper und Flügelbau, Fühler beim Manne ebenfalls mit langen federartigen Kämmen, die aber vor der Spitze plötzlich aufhören, Palpen mehr ausgehil- det, die Stirn überragend, horizontal und dicht beschuppt; Thorax fein be- haart. Flügel und Frausen glat!er und glänzender, letztere breit, einfärbig, auf den Hinterflügeln seicht wellenrandig. Die Färbung ist düster erdgrau oder braun, die Vorderflügel haben Mit- telpuncte, zwei mehr oder weniger deutliche Querlinien über die Mitte, schwachen Mittelschatten, verloschene Wellenlinien gegen den Saum; die hinteren ähneln in Zeichnung den vorderen, sind aber bleicher. Beine ohne Auszeichnung, die Hinterschienen mit den gewöhnlichen 2 paar Spornen. Rippen wie Br Boarmia. Vorderflügel beim Manne zart klei- nem kahlen Grübchen an der Basis. Die Arten fliegen im Juli (Taeriolaria nach Boisduval im October) bei Tage in kräuterreichen Gegenden und tragen die Flügel in der Ruhe flach, mit den Innenrändern nicht ganz geschlossen. Durch die verschiedene Le- bensweise, Fühlerbildung, das kleine plumpe und träge Weih, Beschuppung etc. sind sie genügend von Boarmiu bvozu Herr.-Schäff. Ambustaria und Taeniolaria zieht) verschieden. R Thamnmnononma. Die Arten‘sind mittelgross, schlank, haben kurze breite, in beiden Ge- schlechtern gleich geformte Flügel. Die vorderen haben eine stumpfe Spitze, gerundeten Innenwinkel und bauchigen Saum; Innen- und Vorderrand sind .fast von gleicher Länge; die hinteren sind gerundet. Flügel staubig grau oder bräunlich, die vorderen mit Mittelflecken, 4 Querlinien oder deren Anfängen, zuweilen bindenartige Ausfüllung der äus- seren ‚beiden; die hinteren haben meist eine bleiche Wellenlinie hinter der Mitte oder schwächere Fortsetzung der Vurderflügelzeichnung. Körper und Beine anliegend beschuppt, letztere ohne Auszeichnung; Hinterschienen mit 2 paar ‚Spornen.-Palpen am Kopf aufsteigend, ‘die Stirn überragend, Endglied kurz und stumpf; Zunge spiral. Fühler von halber Vorderrandslänge, beim Manne mit kurzen, starken Kammzähnen, ’an.der Spitze bloss sägezähnig, beim Weihe von Vincularia kamm-, bei dem übri- gen sägezähnig. Rippen: Worderflügel 12 Rippen, 3 und 4, 6 und: 7 rasen 8. und. 9 auf einem Stiele aus 7, 10 aus dem Stiele von 8 und 9, 11 und 12 dicht au einander. Hinterflügel 3 und 4, 6 und 7 gesondert, letztere beide näher-an einander, 5 sehr schwach , fast fehlend Die Schmetterlinge fliegen im Juni und Juli an lichten Stellen zwi- schen Büschen oder im Grase, Semicanaria, nach Hr. Zeller im April 233 und tragen die Flügel in der Ruhe flach, die Innenränder nicht ganz ge- } schlossen. Auch bei dieser Gattung haben die Männchen ein kahles Grübchen an der Basis der Vordertiügel. Halia (Dup.) konnte für diese Gattung nicht angewendet werden, dä die- ser Name schon bei den Mollusken vergeben ist. Thamnonoma ist aus Sauvos, Strauch und veuw, bewohnen, gebildet. » Diastietis. Die einzige Art ist mittelgross, hat Habitus und Beschuppung der vori- gen Gattung, die Voörderflügel sind aber scharf gespitzt und ihr Saum ist von der Spitze einwärts gebogen, geschweift. Körper, Beine und Zunge wie bei Thamnonoma, Palpen in Kopfeslänge vorstehend, horizontal, dicht, abwärts- schneidig beschuppt, Stirne mit hori- zontalem spitzen Haarschopf, Fühler beim Manne mit mässig langen, weit von einander stehenden, gegen die Spitze zu sehr kurzen, gewimperten Kamm- zähnen, beim Weibe sägezähnig. r Flügel staubig grau, die vorderen mit 2 geraden Querlinien über die Mitte, der Raum hinter der äussern bindenartig dunkler, mit Mittelfleck, Mittel- schatten und hellgelb beschuppter Rippe 1—4; Hinterflügel mit schwachem Mittelpunct und verloschener hellerer Linie über die Mitte, Fransen einfärbig die der Hinterllügel seicht gewellt. Rippen, so weit sie sich ohne Abschuppung ausnehmen lassen, wie bei Thamnonoma, nur auf den Hinterflügeln 6 und 7 aus einem Puuet. Mann ebenfalls mit kahlem Eindruck auf den Vorderflügeln. Der Schmetterling erscheint im Juli (seine Raupe lebt auf Weiden); seines Flügelhaltung kenne ich nicht. Pnhasiane. (Figur 22.) Die Schmetterlinge sind mittelgross, schlank, haben breite ganzrandige Flügel; der Vorderrand der vorderen ist wenig länger, als ihr Innenrand, der Saum bauchig, die Spitze ist daher fast rechtwinklich und nicht vortre- tend; die Hinterflügel sind gerundet. Vorderflügel staubig grau o.:er gelb mit dunkleren Atomen, Mittelpuncten und mehr oder weniger deutlichen bindenartigen Querlinien, Hinterflügel mit ‚bleicher Mittellinie oder Fortsätzen der Vorderflügelzeichnung. Fransen bei ylacearia und clathrata gescheckt, bei den übrigen Arten einfärbig. Letztere ‚hat auch die Rippen auf Ober- und Unterseite dunkel gefärbt, die Zeichnung erscheint daher gitterförmig. Körper, Beine und Palpen anliegend beschuppt, letztere nur sehr wenig vorstehend, Endglied kurz und stumpf, Zunge spiral, Hinterschienen '% Tän- ger als die Schenkel mit 2% Paar Spornen, Fühler in beiden Geschlechtern Ge > 234 borstenförmig, beim Manne kurz gewimpert, nur bei glarearia und ia gekerbt, die Wimpern bei ersterer Art büschelweise gestellt. Vorderflügel beim Manne: ohne: Grübchen an'der Basis. Rippe 3 und 4, 6 und 7 gesondert, 8 und 9 gestielt aus 7, 10 und 11 aus dem Vorderrand der. Mittelzelle, 12: als Vorderrandsrippe, alle 3:gesondert verlaufend. Hin- terllügel 3 und 4, 6.und 7: gesondert, 5 fehlend. Bei glarearia und clalhrata fehlt auf:den ‘Vorderfügeln 11, 10 berührt die Vorderrandsrippe, sodann den Stiel von 8 und 9, ist damit eine Strecke. verbunden und Jäuft dann in den Vorderrand: aus; da ich nicht sämmtliche hierher gehörige Arten im Geäder untersuchen konnte, und. die beiden genann- ten im Uebrigen nicht erhebliclr differiren, so ‚glaube‘ ich keine.generische Trennung vornehmen zu dürfen. Die Schmetterlinge fliegen bei .Tage im Grase und. Jralten die Flügel i in der Ruhe flach, nur,,clathrata aufgestellt; sie haben 2 Generationen, nur von petrarla und Rippertaria wurde erst eine beobachtet. (Bei partilaria und pellaria, gibt Boisduval;den October als Flugzeit an, ‚ich fand: aber: die Schmetterlinge auch im Frühling.) Eubo Tea. Die Schmetterlinge gleichen im Habitus der vorigen Gattunzs haben; aber horizontal in Kopfeslänge vorstehende Palpen mit spitzem Endgliede und; im männlichen Geschlechte ein kahles Grübchen an der Vorderflügelbasis.: Die Fühler der Männchen sind kurz kammzähnig, an der, Spitze,bloss sägezähnig, die der Weibchen. borstenförmig. Zunge und Beine wie hei Phasiane. Vorderflügel 11 Rippen, 3 und 4 gesondert, 6 und 7 aus einem Punct, 8 und 9 gestielt aus 7, 10 berührt den Stiel von 8 und 9. Hinterflügel 3 und 4 gesondert, 6 und 7 aus einem Punkt, 5 fehlt. Die Arten fliegen bei Tage im Grase, halten die Flügel lach und erschei- nen ebenfalls zweimal im Jahre, im Mai und Juli. Enconista. (Enconista — yon Eyxovilsıy Vollstäuben). Die Arten haben Grösse und Habitus der nächsten Gattung, "die Fär- bung ist gelblich oder grau mit dunkleren Atomen, die Vorderflügel haben zwei verloschene Linien über die Mitte, sämmtliche Flügel: Mittelpunete; die Fransen sind‘ ganzrandig, einfärbig. ae ‘Körper und 'Thorax wie: bei nächster Gattung, Stirne etwas erhahen, Zunge spiral, Palpen am Kopf aufsteigend, die Stirn nicht überragend, Beine anliegend beschuppt, Vorderschienen kaum "4 so lang'als die Schen- kel, mit starker Kralle am Ende, Hinterschienen mit 2 Paar Spornen. Füh- ler beim Manne mit dünnen, lang gewimperten, bei agaritharia ‘etwas ru- thenförmig gestellten, gegen die‘ Spitze zu sehr kurzen Kammzähnen, beim Weibe (ich kenne nur das von 'perspersaria) scharf sägezähnig. 235 ‘ Vorderflügel: Rippe 3 und 4, 6 und‘7 gesondert, 8 und 9 gestielt aus 7, 10.neben 7, den Stiel von 8 und 9 berührend, 11 als Vorderrandsrippe, 12 aus ihr als kurzer Ast in den Vorderrand. Hinterflügel 3 und 4, 6 und 7 gesondert, 5 fehlend. Beide Arten bewohnen das südliche Frankreich und ‚Spanien ; Resper- saria fliegt nach Boisduval im September, die Flugzeit von aygaritharia ist mir unkannt. di Seodiona. ‘Die Schmetterlinge sind robust, die Stirn und der breite Thorax, hei Lentiscaria auch Brust und Schenkel, sind mit dichter, feiner Wolle besetzt. Die Vorderflügel sind gestreckt, an der Basis schmal, nach aussen er- weitert, ihr Vorderrand ist gerade, ihr Saum bauchig und kaum halb so laug als der Vorderrand, ihr Innenwinkel wenig gerundet, die Flügelform ist da- her 3eckig. Die Hinterflügel sind gerundet, etwas länger als breit. Die Farbe ist schmutzig. weiss oder gelb, die Vorderflügel haben als Zeichnung zwei Reihen grober schwarzer, auf den Rippen stehender Puncte, die am Vorderrande weit von einander stehen und gegen den Innenrand zu sich sehr nähern’; die Hinterflügel haben nur die äussere Punctreihe, alle Flü- gel starke Mittelpuncte und sehr dichte ganzrandige Fransen. Palpen sehr kurz, am Kopf aufsteigend, nicht vorstehend; Zunge ge- rollt, ziemlich schwach. Fühler beim Manne mit starkem Schafte und regel- mässig' gestellten, dicht und abwärts stehenden, gegen die Spitze zu allmälig atı“Länge abnehmenden Kammzähnen, beim Weibe stumpf sägezähnig. Beine anliegend beschuppt, die Vorderschienen mehr als halb so lang, als die Schenkel, mit langem, über die Schiene hinaus reichenden Schienblatte, Hiu- terschienen doppelt so lang als die Schenkel mit 2 Paar Spornen. Vorderflügel (beim Manne ohne Grübchen an der Basis) 12 Rippen; 3 und 4, 6 und 7 gesondert, 8 und 9 gestielt aus 7, 11 und 12 sich berührend. Hinterflügel 3 und 4, 6 und 7 gesondert, 5 äusserst schwach. Die Schmetterlinge erscheinen im Frühling und Sommer auf trockenen, kräuterreichen Höhen, tragen die Flügel flach, mit. den Innenrändern An ein- ander gelegt, sitzen ruhig am Boden und werden nur an heissen Tagen zum Fluge aufgescheucht. Das Weib ist etwas kleiner „ viel träger und plumper als der Mann. Eusarea: Die Arten haben die Flügelform der vorigen Gattung, sind jedoch schlan- ker, ihr Thorax ist schmal, fein behaart, die Haare sind -glatt gestrichen, Färbung lehm- oder graugelb, alle Klügel mit Mittelpuncten, die. vorderen ‚mit 2 schrägen Querlinien, die äussere wellenförmig, sich auf den Hinterflü- geln fortsetzend. Fransen ganzrandig einfärbig. Palpen und Beine wie bei Scodiona, Zunge spiral, stark, Beine anlie- gend beschuppt, Schienblatt nicht abstehend, Hinterschienen dünn, doppelt so lang, als die Schenkel, mit 2 Paar Spornen, 236 Fühler über halbe‘ Vorderrandslänge, dünn, beim Maine mit langen dünnen, gewimperten, horizontal und weit von einander abstehenden, an der Spitze ganz kurzen Kammzähnen, beim Weibe borstenförmig. Rippen der Hinterfügel: 3 und 4 gesondert, 6 und 7 kurz goskialls 3 sehr schwach, Vorderllügel nach Herr.-Schäff. wie bei Ligia (Prosopo- lopha). Mann ‚ohne Grübchen an der Basis der Vorderflügel. Die Arten findeu sich im Juni vom Ural bis Kleinasien (Diarbekir) und haben Aufenthalt und Flügelhaltung mit Scodiona gemein. Auch hei dieser Gattung ist das Weib plumper,. träger und daher viel seliner als der Mann. Eremia. Die einzige Art ist klein und ‚schlank und hat in Grösse, Habitus und Flügelschnitt viel Aehnliches mit Eugea pravaria, nur ist die Spitze: der Vorderflügel etwas bauchiger. Körper, Beine und Palpen anliegend beschuppt, letztere sehr kurz, ho- rizontal, bis zur Stirn reichend. Zunge spiral, Vorderschienen ‚2% so lang; als die Schenkel, Schienblatt nicht abstebend, Hinterschienen mit 3 Paar Spor- nen, Fühler gut von halber Vorderrandsläuge „beim Manne mit langen, düu- nen, weit von einander stehenden federartig ausgebreiteten, gegen die Spitze zu nur allmälig an Länge abnehmenden Kammzähnen, beim Weibe: borsten- _förmig. R Farbe weiss; zwei bräunliche Querlinien über die Vorderflügel, die äussere fast gerade, hinter ihr-ein schmaler Streif von der Grundfarbe, s0- dann ein bräunlicher Schattenstreif. Rippen in der Mittelbinde schwarz be- schuppt, hinter den Schattenstreifen braun; Fransen breit, weiss, auf.den Rippen braun gescheckt. Hinterflügel grau, mit bleicherem Querstreifen hinter der Mitte. 3 ‚Rippen: Hinterflügel 3 und 4 gesondert, 6 und 7 aus einem Puuct, 580 stark als die übrigen, mitten zwischen, 4 und 6, 8 auf den 'halben Vorder- raud der Mittelzelle aufliegend. Vorderflügel ohne kahlen Fleck an, der Ba- sis, nach Herr, -Schäff. mit 11 Rippen; S aus 7, 9 aus 8,10 aus dem Vorderrande .der Mittelzelle. Der Schmetterling fliegt: am Ural und in Kleinasien; Flugzeit und Flügelhaltung kenne ich nicht. Das Weib ist plump und träge, sehr selten: Hoeliothea. Diese Gattung fehlt mir; ich gebe daher ihre Charactere nach Herr.- Schäff. (pag. 38): „Kleiner, ®iemlich plumper Spanner mit schmalen, lahgen, an der „Spitze abgerundeten vorderen und kleinen hinteren Flügeln, deren Saum „gerade und unbezeichnet ist.‘“ „‚Kopf, Brust und Schenkel abstehend behaart, besonders die Palpen, „deren Glieder ich nicht unterscheiden kaun. Zunge fein, doch hornig und „gerollt. Augen gross, die Stirne viel breiter als der Durchmesser eines 237 „Auges, anliegend behaart, Fühler nicht halb so lang, als der Vorderrand „der Vorderflügel, mit langen, schwach gekeulten Kammzähnen bis an’s „Ende.“ a „Schenkel lang behaart, Vorderschienen kaum kürzer, als der Vorder- „schenkel, Mittelschienen etwas länger, ihre Spornen 1, so lang, als sie „selbst. (Die Hiuterbeine fehlen bei meinen Exemplaren.) Der hier des „„Mannes mit starker Zange.“* „Die Rippen kann ich, da mein Exemplar (oben wird von mehreren „gesprochen), ganz frisch ist und nicht beschädigt werden darf, nicht genau „angeben. 8 und 9 der Vorderflügel scheinen auf gemeinschaftlichem Stiele, „aus 7 zu entspringen. Auf den Hinterflügeln ist 5 deutlich so stark als die „übrigen und steht 6-näher als.4, 6 und 7 entspringen auf gemeinschaftli- „chem Stiele, 8 zieht sich aber bis zur Wurzel fort.‘ „„Orange, Saumlinie und Frausen, daun ein grosser Mittelpunct. aller „Flügel schwarz. Vorder- und Innenraud der Vorderflügel schmal, Vorder- „rand und Saum der Hinterflügel breit, schwarz bestäubt.““ „Aus dem südlichen Spanien; das Weib scheint noch unbekannt.“ Cimelia. Der Schmetterling ist kräftig, doch nicht plump. Die Vorderflügel sind gestreckt, dreieckig, der Vorderraud gerade, die ‚Spitze, scharf; der Saum nicht, halb so laug, als der Vorderrand, schräg zum wenig gerundeten Iu- nenwinkel ziehend; die Hinterflügel sind gerundet, ihr, Vorderrand. ist län- ger als ihr Innenrand. Vorderflügel: Grundfarbe und die gauzrandigen Fransen purpurroth ; von der Flügelspitze zieht schräg zum Mittelraume eine winklich gebrochene silbern begrenzte Linie, der Raum dahinter ist goldfarb ausgefüllt; an der Basis steht ein grosser rostfärbiger, oben und unten silbern begrenzter Fleck, in der Flügelmitte eine grosse silberne V arlige Makel. Hiuterlügel und ihre Fransen einfärbig blassgelh. | Stirne und Thorax fein wollig, Palpen kurz, die Stirn nicht überra- gend, Zunge spiral, Beine anliegend beschuppt; Vorderschienen von ?/; Schen- kellänge, Schienblatt nicht abstehend, Hinterschienen mit 2 Paar Spornen. Fühler beim Manne mit dünnen, gewimperten etwas gekeulten Kammzähnen bis zur Spitze, beim (mir unbekannten) Weibe nach Boisduvat gezähnt. Rippen: Hinterflügel 3 und 4, 6 und 7 gesondert, 5 nicht schwächer als die übrigen, mitten zwischen 4 und 6, 8 aus der Wurzel. Die der Vorder- llügel kann ich ohne Abschuppung nicht ausnehmen.« Der Schmetterling, hewohnt ‚das südliche Frankreich, Spanien und Sar- dinien und fliegt nacı Boisduvalim Juni. Tünia B. konnte nicht bleiben, da Wiedemann dieseır Namen schon 1924 au ein Dipterngenus vergab. Cimelia von xsıundrov, Schaiz. . 238 r Prosopolopha:' Allabso Grosse Schmetterlinge vom Habitus und Flügelschnitte. der .vorigei Gattung, ausgezeichnet durch den kegelartig menu nenn zwi- schen den Fühlern. %» "Körper und Beine wie bei Cimelia, Palpen hangend, ı nur wenig über die Stirn vorstehend, Zunge spiral, aber ziemlich schwach. Fühler beim Manne mit starkem Schafte, abwärts und dicht an einander stehenden, etwas ruthenförmig gestellten, langen dünnen Kammzähnen bis zur Spitze, daselbst wenig kürzer; beim Weibe borstenförmig. Vorderflügel braun oder grau mit Mittelpunet und Schräglinie von der Spitze zur Mitte, Hinterfügel blassgrau ; Fransen ganzrandig. Weib viel plumper als = Mann. Mann ohne kahlen Fleck an der Basis. ’ Rippe 3 und 4 der Hinterflügel nah an einander, 6 und 7 aus einem Pünct, 5 schwächer als die übrigen, 8 frei. Vorderflügel 3 und 4, 6 und 7 gesondert, 8 und 9 gestielt aus 7, 10 kiss Herr.- -Schäff.) diesen Stiel und sodann 11 berührend. EM Beide Arten kommen in Süd-Frankreich und Spanien: (Opacaria auch am Ural) vor und fliegen im September. Ligia, unter welchem Namen Boisdu’'val diese Gattung aufstellte, ist nach Agassiz schon 1798 von Fabrizius bei den Crustaceen 'ver- braucht, es musste daher ein neuer Name geschaffen werden. Prosopölophä von Rao0WroV, Gesicht und R0pos, Haarbusch wegen dem: Stirnschopf. Aspilates. Schlanke, im weiblichen Geschlechte plümpere Spanner, im Flügel- schnitt uud Zeichnungsanlage der vorigen Gattung am nächsten. Farbe der Vorderflügel weiss oder gelb; von der Flügelspitze zur Mitte ein oder zwei Querstreifen, bei strigillaria und citraria noch einer au der Basis, Hinterflügel oben zeichnungslos. Unterseite aller Flügel gleich ge- färbt, bleich, mit starken Mittelpuncten und grellem, geraden Schattenstreif dahinter. Körper anliegend beschuppt, Thoraxhaare glatt gestrichen, Palpen dünn und schlank, horizontal in Kopfesläuge vorstehend, Zunge spiral, ziem- lich schwach. Vorderschienen mit langem, spitzem, über die Schiene hinaus reichendem Blatte, Hinterschienen mit 2 Paar Spornen. Fühler heim Manne mit starkem Schafte und regelmässigen, dicht an einander stehenden, gegen die Spitze zu allmälig kürzeren Kammzähnen, beim Weibe von mundalaria kamm- , bei den übrigen sägezähnig. \ Rippen: Vorderflügel, (beim Mann ohne Grübchen an der Basis), 3 und ‚ 6 und 7 gesondert, 8 und 9 gestielt aus 7, 16 den Stamm von 8 und 9 be- rührend. Hinterlügel 3 und 4 gesondert, 6 und 7 bei formosaria und strigil- laria gesondert, bei mundataria und gilvaria aus einem Punct, bei citraria gestielt. Die Arten erscheinen im Hochsommer, wo sie bei Tage aus dem Grase 239 aufgescheucht. werden und;,tragen die Flügel in der Ruhe horizontal, mit.den In- nenrändern an einander gelegt. Das Weib ist viel träger. Cleogene. Die Schmetterlinge sind im männlichen Geschlechte schlank, haben zartrippige breite, auf Ober- und Unterseite ‚einfärbige, zeichnungslose Flü- gel, gleichfärbige ganzrandige Fransen. Die Vorderflügel sind an, der Basis schmal, nach aussen sehr erw eitert, ihr Vorderrand ist gerade, etwa Y/ı län- ger, als der Innenrand, ihr Saum bauchig, "ihre Spitze scharf; die hintern sind am Innenwinkel mehr, am Vorderwinkel weniger gerundet, ihr Saum ist zwischen Rippe 4 und 6 eingezogen. Das Weib (ich kenne nur das von Lutearia) ist '/; kleiner, als der Mann, plumper und spitzflüglicher. \ Körper anliegend beschuppt, Hinterleib deu Innenwinkel der Hinterflü- gel nicht überragend, Palpen aufwärts gekrümmt, abwärts borstig, etwas über die Stirn vorstehend, Zunge stark ; Fühler dünn, kaum von halber Vor- derrandslänge, mit feinen mässig EL gegen die Spitze zu sehr kurzen Kammzähnen, beim Weibe schwach sägezähnig. Beine dünn, anliegend be- schuppt, Hinterschienen doppelt so lang, als die Schenkel, mit 2 Paar Spor- nen; Hinterfuss kürzer als die Schiene. Vorderfügel 12 Rippen, 3 und 4, 6 und 7 gesondert, 8 und 9 gestielt aus 7, 10 neben 7, den Stiel von 8 und 9 berührend, 11 berührt 12 und När hert sich sodann 10. Hinterflügel ‘3 und 4, 6 und 7 gesondert (diese zwei sehr nahe an einander, 5 sehr schwach, 8 auf den halben Vorderrand der Mittelzelle aufliegend. Die Arten fliegen im Sommer; Peletieraria und Latearia sind Alpen- bewohner, vielleicht auch Illibaria. Näheres ‚weiss ich ‚über ihr Vorkommen nicht anzugeben. Scoria. Die einzige Art ist ansehnlich gross, hat in Flügelform die nächste Aehnlichkeit mit: Cleogene,„ doch sind. die Vorderflügel mehr gestreckt, die hinteren am Vorderwinkel mehr vortretend, ihr. Saum ist fast gerade, zwi- schen Rippe 4 und 6 kaum merklich eingezogen. Oberseite sammt den ganz- randigen Franseneinfärbig, weiss 5: Unterseite : Vorderflügel mit, Hinterflügel. ohne Mittelileck, alle Flügel mit schwarz bezeichneten Rippen. Körper schlank, beim Weibe plumper, den Innenwinkel der Hinterflü- gel weit überragend, Thoraxhaare glatt gestrichen ; Palpew horizontal, End- glied zugespitzt ; Zunge spiral; Beine lang und dünn, Hinterschienen doppelt so lang, ‚als. die Schenkel mit 2 Paar Spornen, Hinterfuss nicht so lang, als die Schiene. Fühler einfach borstenförmig, ziemlich stark, beim Maune unge- mein kurz gewimpert. e x Vorderflügel 12 Rippen; 3 und 4, 6 nud 7 gesondert, 8 und 9 gestielt aus 7, 10 den Stiel von 8 und 9, 11 und 12 sich nicht berührend. Hinter- flügel: 3 und 4 gesondert; 6 und 7 aus einem Punct, 5 äusserst schwach, 8 . aus der Wurzel. 240 % Der Schmetterling fliegt im Mai und Juni auf Bergwiesen bei Tageim - Grase und trägt die Flügel in der Ruhe flach, mit den Innenrändern an ein- ander gelegt. 3 "Eypsochroa. Die einzige Art ist noch schlanker und zartrippiger, als die allgemein bekannte Sterrha sacraria, deren Flügelschnitt sie hat. Das ganze Geschöpf ist von zünslerartigem Ansehen, glänzend beschuppt, auf Ober-, Unterseite und den ganzrandigen Fransen einfärbig schneeweiss. Körper anliegend beschuppt, Palpen schwach, Zunge lang, Fühler über halber Vorderrandslänge, beim Manne mit abgesetzten Gliedern und sehr kurz gewimpert, beim Weibe borstenförmig. Beine sehr lang und dünn, Hinterschienen nur mit schwachen Endspor- nen ; Hinterfuss so lang, als die Schiene. Vorderflügel 11 Rippen; 3 und 4, 6 und 7 sehr weit von einander ent- springend, 8 und 9 auf langem Stiele aus 7, 11 als Vorrandsrippe, den Stiel von 8 und 9 berührend, 10 dicht an 7 entspringend, zieht als kurzer Schräg- ast in 11. Hinterflügel: Rippe 3 und 4, 6 und 7 gesondert, 5 gleich stark, 8 frei. Der Schmetterling findet sich vom Ural bis 'Kleinasien und fliegt nach Herrn Mann bei Tage im Grase, besonders um Luzernerklee. Aplasta. (Fig.23.) Die einzige Art ist mittelgross, hat ziemlich runden Flügelschnitt, nur die Spitze der Vorder-: und Hinterflügel schwach vortretend. 'Die Färbung ist trübgelb, mit röthlichen Atomen, welche saumwärts zwei undeutliche Binden bilden. Körper schlank, nicht ganz zum Innenwinkel der Hinterflügel reichend;; Palpen anliegend beschuppt, geneigt, etwas über den Kopf vorstehend, End- glied kurz, zugespitzt, Zunge spiral ; Fühler verhältnissmässig dick, in bei- den Geschlechtern fast gleich stark, beim Manne mit ungemein kurzen Wim- pern ; Beine anliegend beschuppt, die hinteren mit 2 Paar ziemlich kurzen Spornen. i Rippen: ‚Vorderflügel 11 Rippen; 3 und 4 entspringen gesondert, 6 und 7 aus einem Punct, 8 aus 7, 9 aus 8, 10 zieht frei als Vorderrandsrippe, berührt die Gabel von 7 und 8 und ist durch einen Schrägast mit’dem Vor- derrande der Mittelzelle verbunden ; 11: ist »ur ein kurzer, aus 10 in den Vorderrand auslaufender Ast. Hinterfügel: 3 und 4 gesondert, 6 und 7 ge- stielt, 8 im Anfange auf den Vorderrand der Mittelzelle aufliegend, 5 nicht schwächer als’ die übrigen. Der Schmetterling fliegt im Juni und August bei Tage um. Ononis spinosa (worauf seine Raupe) und trägt die Flügel in der Ruhe flach. 241 Vierte Gruppe. Es folgt nun die letzte Gruppe, nämlich die mit einer” Anhang- zelle der Vorderilügel,; gleich starker Rippe 5 und aus dem Varder- rande der Mittelzelle entspringenden Rippe 8 der Hinierflügel. So übereinstimmend nun die Arten auch in der Rippenbildung sind (nur Siona, Odezia und der Mann von Zodulata differiren an Rippe 8 der Hinterflügel etwas, wie bereits in der Einleitung erwähnt) so ver- schieden ist die Zeichnungsanlage. Sterrha und Lythria zeigen darin eine enischiedene Annäherung an Aspilates (wurden daher auch meistens mit dieser Gattung verbunden), Minoa und Odezia erinnern durch ihre Einfärbigkeit an @ypsochroa, Scoria und Cleogene. Die Arten der übrigen Gattungen haben meist Wellen- oder Zackenlinien auf den Vorderflügeln und eine mehr oder weniger scharfe Mittelbinde; alle Arten sind schlank, keine hat Zacken oder Ausschnitte an den Flügeln, keine ein kahles Grübchen an der männ- lichen Vorderflügelbasis, keine eine verkümmerte Zunge; verkümmerte Weiber nur die Gattung Chimatobia. Siona — Lobophora sind darin ausgezeichnet, dass die Hinterflügel der Männchen anders gerippt “sind, als die der Weibchen und ihr Innenrand an der Basis einen häutigen Anhang führt oder doch wenigstens verdickt ist (Siona) auch haben mehrere Arten eine starke Kralle an den Vorderschienen, was sich unter allen übrigen mir bekannten europäischen Spannern nur noch bei der Gattung Enconista findet. Uebersicht der Genera: I. Beide Geschlechter geflügelt. A. Hinterflügel in. beiden Geschlechtern gleich gerippt. a) Anhangzelle der Vorderflügel ein- fach. a) Palpen borstig, Fühler des Mannes gekämmt . . . .. Lythria. ß) Palpen grobschuppig, Fühler des Mannes borstenförmig . Odezia. Hh 242 y) Falpen anliegend beschuppt. , -+- Fühler beim Manne kamm- zähnig: mit. nackter Spitze . Sterrha. -r Fühler in beiden Geschlech- tern. borstenförmig. _ ® Rippe 3 u. 4 der Vor- derflügel nahe aneinan- St der; fast aus einem Punct , Mesotype. | &® Rippe 3 u. 4 der Vorder- I flügel in gewöhnlicher ‚Entfernung von einander enlspringeng, =* Vorder- und Hin- terflügel proportio- ‚nirt, ‚(zeichnungs- los)... :..,* 1, +1, Minog;;,. »=* Hinterflügel im Ver-, hältniss zu den vor- deren klein, (alle Flügel mit Wellen-. ' linien bezeichnet), Eupithecia *). 6) Anhangzelle getheilt. ‚«) Vorderflügel beim Manne unten mit dichtem Haarbusch an der Basis . Lygris. ß) Hinterflügel des Mannes unten mit iu; einem Haarbusch am Innenrande . .Eucosmia. . y) Kein Flügel mit einem derlei Haar- ; busch. - Hinterleib des Mannes sehr lang mit langem pinselartigem Afterbusch . . ! . ‚Scolosia. “+7 Hinterleib und Afterbüschel von gewöhnlicher Länge. *) Hier sind die Cidarien oblilerata, luteata, cambrica und bicolorata zu erwähnen, welche zwar auch eine einfache Anhangzelle der Vor- derflügel haben, deren Hinterflügel aber nicht auffallend kleiner als die vorderen sind. ® Hinterflügel tief gelappt &8 Hinterflügel ganzrandig. »* Schmetterling kräf- tig, Hinterflügel mit vortretendem Vor- derwinkel . . . zer Schmetterling, | schwächlich; Hin- terflügel gerundet, 'Vorderwinkel nicht 'vortretend . . . B. Hinterflügel beim Manne ohne, beim Weibe mit einer Innenrandsrippe. | aa: a) Hinterflügel. mit , weit vorspringendem eckigem 'Vorderwinkel : . al ''d) Hinterflügel gerundet, beim Manne mit "mehr oder weniger deutlichem Hautlappen an der Basis. ' a) Vorderschenkel verdickt (mit einer Kralle am’ Ende). 77 Vorderflügel scharf «espitzt, Beschuppung kreidig, glanzlos F ++ Vorderflügel mehr oval, seiden- arlig glänzend, sehr zartrippig 8) Vorderschenkel nicht verdickt. - Vorderflügel starkrippig mit scharf vortretender Spitze, Vor- derschienen mit Ausnahme von lithoxylata, numidaria und so- roriata mit einer Kralle am Ende. ach BE Nr -r Vorderflügel zartrippig, gerun- det, Habitus und Zeichnungs- anlage von Cidaria, Vorder- schienen unbewehrt. . . "II. Nur der Mann geflügelt, das Weib mit kurzen Banpen 2 ua mars RR nat 243 Triphosa. Ortholitha. Cidaria. Siona. Lithostege. Chesias. Anattis. . ,Lobophora, Chimatobia. Hh* 244 Sterrha: (Fig. 24.) Die Schmetterlinge sind mittelgross, sehr schlank, ihr Hinterleib ragt über den Innenwinkel’ der Hinterflügel hinaus, ihre Fühler sind von ?/ Vorderrandslänge. Die Vorderflügel sind gestreckt, scharf gespitzt, ihr Innenrand ist etwa Yı kürzer als ihr 'Vorderrand, ihr Saum fast gerade, ihr Innenwinkel gerundet; die Hinterflügel sind gerundet, etwas länger als breit. Die Vorder- flügel sind zart und'glatt beschuppt und führen auf gelbem oder hlassrothem Grunde einen geraden‘ von der: Flügelspitze zum Innenrande ziehenden Streil; die hintern sind zeichnungslos, oder haben eine bleiche Linie hinter der Mitte. Die Fransen ‚sind ganzrandig, einfärbig. ‚ Körper und Beine anliegend beschuppt, letztere sehr lang und dünn, zünslerartlg, Vorderschienen nicht ganz halb, Hinterschienen mehr als doppelt so lang als die Schenkel, letztere mit zwei Paar Sporuen, Stirne platt, Palpen etwas darüber vorstehend, aufwärts gekrümmt ‚und dicht beschuppt, ihr Endglied sehr kurz und stumpf ; Zunge stark. Fühler beim ‚Manne his zu ”/; mit sehr dünnen, gewimperten,. etwas ruthenartig; gestellten Kämmen, sodann nackt, beim Weibe borstenförmig. Vorderflügel mit 12 Rippen; 2 aus der Mitte des Iunenraändes, 3 vor, 4 aus der untern, 6 aus der oberen Ecke der Mittelzelle; auf diese sitzt eine grosse ungetheilte Anhangzelle auf, aus deren Spitze 7 u. 8 aus einem Punct entspringen; 9,10 u. 11 kommen nach einander aus 8, 12 zieht als Vorderrandsrippe frei. Hinterflügel 1@ schon ganz dicht au der Basis aus- laufend, 15 nahe am Innenrande in den Innenwinkel, 3 u. 4 gesondert, 6 u. 7 aus einem Punct, 2 aus der Mitte des Innen-, 8 aus der Mitte des Vorder- randes der Mittelzelle. Die Arten fliegen im Juni und Juli bei Tage auf 'Stoppelfeldern , und dürren Grasplätzen und tragen die Flügel in der Ruhe steil dachförmig. Lythria. Die Arten sind-mittelgross, ihre Vorderflügel ebenfalls dreieckig, aber viel kürzer und breiter, als bei Sterrha; der Innenwinkel der Hinterllügel ist spitz, der Vorderwinkel zwar abgestumpft, aber stark vortretend, der Saum fast gerade. Flügel dicht und glanzlos beschuppt, die vorderen oliven- farben mit purpurnen Querstreifen, die hinteren hoch ockergelb, an der Basis dunkler bestäubt, nur! bei Plumularia mit einem Querstreifen. Körper robuster als bei Sterrka, Hinterleib nicht ganz zum Innen- winkel der Hinterflügel reichend; Beschuppung borstig, Stirne vertikal, Palpen weit vorstehend, hangend, abwärts borstig, Endglied zugespitzt; Zunge stark, Beine vn Vorderschienen mehr als halb so lang, als ihre Schenkel, Hinterschieuen */s länger’ mit zwei Paar Spornen. Fühler unter . 245 halber Vorderrandslänge „ beim Manne mit langen, dünnen gewimperten Kammzähnen, die vor der äussersten Spitze aufhören, heim Weibe borsten- fürmig. Vorderflügel mit :12 Rippen, und einer, «ungetheilten Anhangzelle , aus deren Spitze 7: u. J1 entspringen; 8 kommt aus der Mitte von 7, 9.u, 10 nach einander aus 8. Hinterflügel: 6 u. 7 kurz gestielt, 8 aus ”/s des Vor- derrandes der Mittelzelle, ‚alles Uebrige wie bei Sterrha. Die Schmetterlinge fliegen im: April- und. Mai, zum zweiten Male: im Juli:und August bei Tage im Grase und tragen die Flügel in der Ruhe flach mit,den Innenrändern an einander gelegt. Anmerkung. Bei purpuraria finde-ich allenthalben den Juli. und. August als Flugzeit angegeben, es fliegt aber diese Art auch im Frühjahre, nur ist die Frühlings- generation seliner ; dass die im Frühjahr fliegenden Falter keine überwinterten der Sommergeneration sein können, wie Herr.-Schäffer (pag. 197) glaubt, versteht sich von selbst. Sanguinaria traf ich bei Ronda im April und Mai, in den Pyrenäen auch Anfangs August. Bei plumularia gibt Herr.-Schäffer bloss den August als Flugzeit an, es wird aber eben dadurch eine frühere Generation wahrscheinlich. Ortholtitha. Mittelgrosse schlanke, etwas kräftiger als die vorhergehenden zwei Gattungen gebaute Schmetterlinge. Flügel breit, die vorderen an der Basis schmal, nach aussen sehr erweitert, mit scharfer wenig vortretender Spitze bauchigem Saume und wenig gerundetem Innenwinkel ; Hinterflügel: Vor- derrand %; länger als der Innenrand, Vorderwiukel daner über den Innen- winkel der Vorderflügel weit vortretend, gerundet. Vorderflügel staubig grau oder braun mit dunklerer aus geraden oder zackigen Querlinien bestehender Mittelbinde, bleicheren Wellenlinien davor und dahinter und dunkel getheilter Flügelspitze, Hinterflügel etwas hlässer als die vorderen mit verloschenen Wellenlinien. Fransen ganzrandig. Körper und Beine anliegend beschuppt, Palpen am Kopfe aufsteigend, abwärts schneidig, die etwas flache Stirne überragend, Endgelied horizontal, schwach gespitzt; Zunge spiral, Vorderschienen von halber Schenkellänge, Hinterschienen etwa "Ys länger mit zwei. Paar Spornen ; Fühler von halber Vorderrandslänge, beim Manne mit sehr kurzen, anliegenden, nicht bis zur Spitze reichenden Kammzähnen, beim Weibe horstenförmig. Rippen: Vorderflügel mit einer durch eine Querrippe getheilten Anhang- zelle, deren äussere Hälfte über die Mittelzelle hinaussteht; 6 entspringt aus ihrem Innen-, 11 aus ihrem Vorderrande, 7 u. 8 aus ihrer Spitze aus gemeinschaftlichem Punct, 9 u. 10 nach einander aus 8. Hinterflügel 3 u. 4 weit gesondert, 6 u, 7 gestielt, Innenrandsrippen wie bei Sterrha, Querrippe nach innen winklich gebrochen, untere Ecke der Miltelzelle länger als die obere. Die Schmetterlinge fliegen im Sommer bei Tage an lichten Stellen im Grase (meist unter Gebüschen) und tragen die Flügel in der Ruhe flach, mit den Innenrändern an einander gelegt. Die Weiber haben eine sehr scharfe Hinterleibsspitze. Mesotype. ., (Fig. 25.) Habitus, Flügelform und Zeichnungsanlage der einzigen Art mit voriger Gattung (am besten mit coarctaria) zu vergleichen, von ihr aber dürch vertikale Stirn, hangende 'Palpen, die beim Manne‘ nicht gekämnmten, sonderu bloss kurz gewimperten Fühler und den Rippenbau’ der Vorderflügel 'ver- schieden ; diese haben nämlich nur eine kleine ungetheilte Anhangzelle, aus deren Spitze 8 u. 11 entspringen; 9 u. 10 kommen’ nach einander aus 8. Rippe 3 u. 4 entspringen nahe an einander, fast aus einem Punct aus’ dem unteren Winkel der 2 lila 6u7 auf sehr langem Stiele aus der vberen Ecke derselben. Der Schmetterling hat einen schwächliöhen Plug una Niegt Ende April. und im Juli bei Tage in trockenen Gegenden. Flügelbaltung wie: bei voriger Gattung. Minoa. Kleiner, sehr schwächlicher, zart und seidenartig beschuppter, zeichnungs- loser Spanier vom Flügelschnitte der Gattung Lythria. N Körper und Beine anliegend beschuppt, letztere ohne Auszeichnung ‚die Hinterschienen mit den gewöhnlichen zwei Paar Spornen. Stirne vertikal, Palpen ungemein schwach, nicht darüber vorstehend, hangend, Zunge spiral, Fühler in beiden Geschlechtern borstenförmig , beim Manne sehr kurz, ge- wimpert. &' : Bi Vorderflügel : Anhangzelle durch ‚eine Querrippe getheilt; Rippe 7 vor, 8 aus ihrer Spitze, 11 aus ihrem Vorderrande, 9 u. 10 nach einander aus 8, alles Uebrige nebst den Hinterflügeln wie bei Lythria. Der Schmetterling fliegt vom Mai bis in den Hochsommer (ich möchte daher zwei Generationen vermüthen) bei Tage um Euphorbia (worauf die Raupe) und hat die Flügelhaltung der EN drei Gattungen. "Odezia. (Fig: 26.) a oxitin Die Schmetterlinge sind mittelgross , ‚schwächlich gebaut. und, haben breite, runde sehr zart beschuppte ‚matt. schwarze Flügel, die bei.‚.chaero- phylluta zeichnungslos, nur au der, Vorderflügelspitze - weiss gerandet, bei den übrigen Arten von einer weissen Querbinde auf Ober- und, Unterseite (oben meist nur auf. dem Vorderflügel) durchzogen sind. Palpen in Kopfeslänge horizontal vorstehend, grohborstig, Zunge stark, Fühler in beiden Geschlechtern borstenförmig, beim Manne sehr dick mit kurzen Wimpern. Beine anliegend beschuppt, Vorderschienen ?/s .so lang als die Schenkel, Hinterschienen mit zwei Paar Spornen. ) Vorderflügel: Anhangzelle einfach; 6 aus ihrem Innen-, ‚11.aus ihrem Vorderrande, 7, 8 u. 10 aus einem Punct aus ihrer Spitze, 9.aus 8, 3 u. 4 247 gesondert. Hinterflügel: 3 u. 4 gesondert, 6 u. 7 gestielt, 8 auf dem Vor- derrande der Mittelzelle aufliegend’ und sich ‘nahe vor dem Ende derselben davon trennend. ‚... Die Schmetterlinge fliegen im Juni: in Gebirgsgegeuden. Näheres ist mir nur von chaerophyllata bekannt, welche bei Tage um ihre Nahrungs- pflanze (Chaerophyllum sylvestre) fliegt; ihr Flug ist fatternd und sie trägt die Flügel aufgestellt, tagfalterartig. Siona. _ (Figur 27 u. 29 a.) Eine: im »Rippenverlaufe den folgenden 3 Gattungen verwändte, in Flügelform aber von allen übrigen Spannern verschiedene Gattung, die Her- ric h-Schäffer mit Unrecht mit Lithostege ,' einigen Anaitis:- Arten’und chaerophyllata in: seinem‘ Genus Chesias geeinigt‘, und welche Boisdu- val gar mit fumidaria und dealbata zusammenstellt. Körper schlank , Flügel ganz eigenthümlich geformt, nach aussen sehr erweitert. Vorderrand aller Flügel '/ länger als ihr Innenrand , alle mit scharfer fast rechtwinkelicher Spitze und stark &erundetem Innenwin- kel. Der Vorderwinkel der Hinterfügel tritt weit über den Innenwinkel der vorderen vor; der Saum derselben ist fast gerade und ihr EnLIE ra on die Basis zu beim Manne eigenthümlich verdickt. » Färbung und Zeichnung ungemein variirend , erstere vom ‘Weiss bis zum Schmutzigbraun,, letztere von scharfen Querbändern und dunkel be- zeichneten Rippen bis ins einfärbige Weissgrau oder Braun ändernd ; Fran- sen breit gauzrandig , vom Einfärbigen bis zum scharf Gescheckten überge- hend. Körper anliegend beschuppt, Palpen kurz, nur wenig über die Stirn vorragend, abstehend beschuppt, Zunge stark; Beine dühn, Vorderschienen unbewehrt, Hinterschienen nicht ganz doppelt so lang als die Schenkel, mit zwei Paar Spornen; Fühler in: beiden Geschlechtern horstenförmig , Dean, Manne sehr kurz gewimpert. Verderflügel: Auhangzelle durch eine Querrippe getheilt, die äussere Hälfte weit über die Mittelzelle hinausstehend; 6 aus, der Mitte des Innen-, 11 aus 2/; des Vorderrandes, 7 u. 8 aus ihrer Spitze, 9. u. 10 nach einan- der aus 8. Hinterflügel beim Manne ohne Innenrandsrippe (dafür ist aber der In- nenrand selbst verdickt), beim Weibe mit einer, die dicht am Innenrande zieht und bei ?/; ausläuft; 2 zieht beim Manne in den Afterwinkel, beim Weibe in den Saum; 3 u. 4 sind bei beiden Geschlechtern gleich weit ge- sondert, 6 u. 7 gestielt, 8 zieht erst knapp vor dem Ende der Miittelzelle in den Vorderrand , entspringt aber eigentlich aus der Wurzel und liegt nur ‚auf den Vorderrand der Mittelzelle auf. I) Die Schmetterlinge fliegen auf sumpfigen Wiesen im Juni bei Tage, und tragen die Flügel in der Ruhe flach mit den Innenrändern in einander gelegt. 248 j Lithostege. (Figur 28 u. 29 5.) Ebenfalls eine scharf abgeschlossene und doch nirgends richtig : zusam- RIES ru 1ile Gattung. y Die Schmetterlinge sind mittelgross, schlank , die Vorderflügel sind schmäler als bei Siona, an der Basis ebenfalls sehr schmal und nach aussen erweitert, ihre Spitze tritt aber mehr vor; die Hinterflügel sind etwas in die Länge gezogen und im Verhältniss zu den vorderen klein ‚„ ganz verschieden von Siona geformt , denn Innen- und Vorderrand sind hier gleich lang, In- nen- und Vorderwinkel ganz abgerundet 5 die Männchen: baben an der Basis des Innenrandes einen sehr kleinen häutigen Anhang, der eine Annäherung an’ Anaitis, Chesias und Lobophora anzeigt. j Beschuppung glanzlos, staubig. Flügel und die — an Fran- sen meist einfärbig weiss’ oder grau , nür bei odessaria die vorderen mit helleren Querstreifen bezeichnet. Körper, und. Beine auliegend beschuppt, Palpen nur wenig über. die etwas. kugelich 'erhabene Stirne vorstehend, horizontal, grob und abstehend beschuppt; Fühler von. halber Vorderrandslänge, in beiden Geschlechtern bor- stenförmig, beim Manne kurz gewimpert.. Vorderschenkel sehr. verdickt und etwas gekrümmt, ilffe Schienen nur 4 so. lang mit starker ,Kralle am Ende, Hinterbeine dünn, die Schienen 1/; länger als die Schenkel mit zwei Paar Spornen, die Füsse nicht kürzer, als die Schienen, Rippen: Vorderflügel wie bei Siona, nur entspringt 6 dicht an der Vorderecke der Mittelzelle, 7 u. 8 aus einem Punct aus.der Spitze der An- hangzelle. Hinterflügel. beim Manne ohne: Innenrandsrippe, dafür mit dem oben erwähnten häutigen Anhang an der Basis; Rippe 2 entspringt aus der. Mittel- zelle und läuft in die Mitte des Iunenrandes (also von allen bis Jetzt,abgehau- delten Spannern ganz verschieden) aus,3 u. 4 sind weit gesondert, und;ersliere zieht in den Innenwinkel, 6 u. 7 sind kurz gestielt,8 entspringt:nahe vor dem Ende der Mittelzelle. Beim Weibe fehlt das häutige ‚Läppchen an der Basis und ist eine Innenrändsrippe vorhanden, die dicht am Innenrande zieht, und bei */; desselben ausläuft; Rippe 2 zieht in den Innenwinkel, 3 in den Saum, die übrigen sind wie beim Manne. i Se Die Arten fliegen im Sommer bei Tage im Grase, am liebsten auf brach liegenden Plätzen und halten die Flügel in der Ruhe steil dachförmig. } Ki Anaitis. (Figur 29 c.) Eine gleichfalls ausgezeichnete, von Boisduval ganz richtig zusam- mengestellte Gattung (nur simpliciata kennt er nicht. und, stellt ‚sie. daher neben bipunctaria), die Herrich-Sch üffer eben so unrichtig einzieht, und die Arten bei seinen Larentien und bei Chesias eintheilt. 249 Die Schmetterlinge haben offenbar die nächste Verwandtschaft mit der vorigen Gattung, und auch hier hat das Männchen an der Innenrandbasis einen häutigen Lappen. Sie sind meist ansehnlich gross, viel gestreckter und kräftiger gebaut, als Lithostege, im Flügelschnitte damit ziemlich überein- stimmend ; nur ist die Spitze der Vorderfiügel schärfer, mehr vortretend, und die HA RS sind mehr in die Länge gezogen; überhaupt haben die Arten ein fast zünslerartiges Ansehen. Vorderflügel glanzlos, grau oder braun mit dunk- leren parallelen Querbändern,die immer eine mitten hellere Mittelbinde bilden, und getheilter Flügelspitze.: Hinterflügel zeichnungslos. Fransen ganzrandig. Körper lang, beim Manne sehr schlank und den Innenwinkel der Hin- terflügel überragend. Palpen vorgestreckt, den Kopf überragend, grobschup- pigyabwärts schneidig ; Stirne etwas platt und gewöhnlich mit kurzem, stum- pfen , auf die Palpen aufliegenden Schopf ; Zunge sehr stark und lang ; Füh- ler in beiden Geschlechtern borstenförmig, beim Manne sehr kurz gewim- pert. Vorderschenkel lang, gerade und nicht verdickt, Vorderschienen nur Y% so lang als’ die Schenkel, mit starker (nur bei lithoxylata numidarie und soro- riata fehlenden)'Kralle am Ende, Hinterschienen '/ länger als die Schenkel, ‚mit zwei Paar Spornen, Fuss nicht viel kürzer als die Schiene. Rippen in beiden Geschlechtern wie bei Liöthostege. Die Schmeiter- linge fliegen in den Sommermonaten und ruhen bei Tage an Felsen, Stäm- men u. dgl., werden aber leicht aufgescheucht ; sie tragen die Flügel in der Ruhe mit den Innernrändern an einander gelegt, dachförmig. o . Chesias. Die Schmetterlinge haben in beiden Geschlechtern Rippenverlauf, Füh- ler uyd Palpenbildung mit voriger Gattung gemein, die Rippen sind jedoch zart, die Beschuppung ist seidenartig glänzend, die Vorderflügel haben nicht das Dreieckige von Anaitis, sondern sind mehr oval, den hiuteren ähnlich (ungefähr wie bei Sthanelia), die Vorderschenkel sind gekrümmt und ver- dickt (die Schienen haben eine Kralle am Ende, und auch die übrigen Beine sind wie bei Anaitis), der After des Mannes ist kolbjg und kurz beschuppt (bei Anaitis mit langem Haarbüschel). Zeichnung : Vorderflügel grau oder braun gemischt mit schräger Mit- telbinde, helleren Wellenlinien dahinter und getheilter Flügelspitze ; Hinter- flügel einfärbig grau. Fransen ganzrandig, einfärbig. Die Schmetterlinge erscheinen im ersten Frühlinge (obliguaria) oder 'Spätherbst (spartiaria), sollen die Flügel dachförmig — spartiaria nach Treitschke zusammengerollt (?) — tragen und bei Tage auf ihrer Nah- rungspflanze (Spartium scoparium) sitzen. Lobophora. Mittelgrosse schwachrippige Schmetterlinge vom Flügelschnitt und ‚Zeichnungsanlage der Cidarien, im Rippenverlaufe aber den vorigen vier Gattungen verwandt, ausgezeichnet durch die verhältnissmässig kleinen gerun- Hi 250 deten HinterNügel des Männchens, welche an der Basis einen häutigen, je nach der Species an Grösse verschiedenen Lappen (am grössten bei halte- rata und sexalata, am kleinsten bei externaria) führen. Körper und Beine anliegend beschuppt 5 Vorderschenkel nicht verdickt, Vorderschienen halb so laug. als die Schenkel, ohne Kralle, Hinterschienen 1% länger als die Schen- - kel, bei Abtheilung A. mit zwei. Paar, bei B. nur mit Endspornen. Zunge stark , Fühler in beiden Geschlechtern horstenförmig , beim 'Manne äusserst kurz gewimpert, (Herrich-Schäffer macht hier bei Lobophora — pag. 178 — die sonderhbare Notiz: »bei Erutaria kammzähnig,« führt aber diese mir fremde Art gar nicht bei Lobophora, sondern in seiner Gattung Hydrelia auf; bei den Noctuen hat er übrigens noch ein Genus Hydrela, und lässt Beide auch in den Nachträgen fortbestehen). Körper und Palpen weichen an Länge sehr ab; ersterer reicht bei viretata und sexatata nur bis'zum Innen- winkel, bei sertala nicht einmal so weit, bei den übrigen darüber hinaus. Die Palpen sind grob schuppig, bei externata, halterata und lobulata bis zur Stirn reichend, bei den übrigen darüber hinaussiehend, besonders bei sa- binata, bei der sie iu Kopfeslänge vorstehen. Wie Palpen und Beine, bieten auch die Rippen der Hinterflügel bei den Männern verschiedene Abweichungen. Bei, externata und sexalata fehlt Rippe 2 ganz und 3 läuft nahe am Innenrande in den Innenwinkel aus, 6 u. 7 entspringen aber bei ersterer Art weit gesondert, bei letzterer sind sie gestielt. Bei halterata,, sertata und polycommata zieht 2 in die Mitte des In- nenrandes, 6 u. 7 sind aber bei den ersten zwei Arten gesondert, bei der letzten gestielt. Bei sabinata zieht 2 in den Afterwinkel, 6 u. 7 sind gesondert. Bei viretata zieht 2 in die Mitte des Innenrandes, 6 u 7 sind ge- sondert ; hier entspringt aber wieder 7 u. 8 aus einem Punct aus der Vor- derecke der Mittelzelle; (bei allen vorhergehenden Arten entspringt 8 aus dem Vorderrande der Mittelzelle vor derem Ende.) Noch abweichender ist Zobulata; bei dieser zieht 2 ins erste, 3 ins zweite Drittel des Innenrandes, 4 in den Afterwinkel, 6 u. 7 sind gesondert; 8 ist vom Vorderrande der Mittelzelle getrennt, läuft parallel mit demselben und ist am Ende des Zellenschlusses durch eine Querrippe damit verbunden. Mehr Uebereinstimmendes haben die Weiber; (von viretata habe ich keines); bei diesen zieht durchaus 1 nahe am Innenrande und parallel damit,. % bis 5 verlaufen in ziemlich gleicher Entfernung, 6 u. 7 sind gestielt — nur bei Sabinata gesondert , 8 entspringt aus dem Vorderrande der Mittelzelle. Vorderflügelrippen bei allen Arten in heiden Geschlechtern gleich ; An- hangzelle getheilt, die äussere Hälfte über die Mittelzelle vorstehend, 6 aus ihrem Innen-, 11 aus ihrem Vorderrande, 7 vor, 8 u. 9 (aus einem Punct) aus ihrer Spitze, 10 aus 9, oder 7 u. 8 aus einem Punct, 9 u. 10 nachein- ander aus 8 (Sabinata). & 251 f Die Schmetterlinge erscheinen mit Beginn des Frühlings , nur sertata im Herbsie (nach Herrich-Schäffer auch diese im März und April, wo ich sie aber noch nie fand) und sitzen bei Tage an Stämmen, Planken u. dgl. mit flachen , mit den Innenrändern an einander gelegten Flügeln. Chimatobia. (Fig. 30.) Die Männchen di@ser Gattung sind mittelgross, schwächlich gebaut, sehr zartrippig und seidenartig besehuppt. Vorder- und Hinterflügel ganz- 'randig, an der Basis schmal, nach aussen breit und gerundet. Erstere, füh- ren mehrere matt graubraune Wellenlinien auf bieich graugelbem Grunde; die über die Mitte ziehenden sind am deutlichsten ausgedrückt, und Rippe 2, 3 u. 4 an ihrem Ursprunge schwarz beschuppt; letztere sind etwas bleieher als die Vorderflügel, oben zeichnungslos ,„ unten mit oben durchscheinendem Mittelpunct und Bogenstreif dahinter. Fransen ganzrandis. Körper nicht bis zum Innenwinkel langend, Beine dünn und anlie- gend beschuppt, Hinterschienen mit zwei Paar Shortien‘ Palpen sehr schwaclhı und kurz, nicht bis zur Stirne reichend, hängend, Zunge gerollt, nicht stark. Fühler nur von 1/4 Vorderrandslänge, dünn, beim Maune lang gewimpert. Vorderflügel mit ungetheilter, ungemein langer, schmaler, sehr weit über die Mittelzelle hinausragender Anhangzelle, aus der Mitte des Innenrandes der- selben 6, aus der Spitze S u. 10 aus einem Punct; 7 entspringt nahe vor, 41 nahe hinter 8, 9 aus 8. Hinterflügel: Innenrandsrippe sehr nahe am In- nenrande in dem Innenwinkel, 3 u. 4 weit gesondert, 6 u. 7 lang gestielt. Die Weibchen haben statt der Flügel nur knrze, fransige Lappen. Die Arten erscheinen im Spätherbst und sitzen bei Tage an Stämmen, Planuken u. dgl., die Männchen mit flachen, mit den Innenrändern an einan- der gelegten Flügeln. Triphosa. Grosse, zartrippige , seidenartig glänzende Schmetterlinge mit breiten Flügeln, die vorderen gespitzt mit bauchigem wellenrandigen Saum und schwach gerundetem Innenwinkel, die hinteren in die Länge gezogen mit geradem, den Hinterleib überragenden Innenrand, bauchigem Vorderrände und tief gelapptem Saume, Alle Flügel oben grünlich lehmgelb oder kupferfar- ben mit einer Menge dunklerer Wellenlinien, auf den vorderen die im Mittel- raume am schärfsten marquirt, daher eine Art Mittelbinde bildend. Unterseite \zeichnuugslos, nur mit schwachen Mittelpuncten und dunkler gescheckten Rippen. Fransen breit, besonders auf den Hinterflügeln, einfärbig. Körper und Beine anliegend beschuppt, letztere ziemlich kräftig, Hin- terschienen mit zwei Paar nahe an einander stehenden Spornen 5; Zunge spi- ral, Stirn etwas erhaben, Palpen darüber vorstehend , horizontal, zuge- spitzt. Hinterleib des Mannes mit kurzem, dickbuschigem Afterbüschel. Bippen wie bei Cidaria. 42 252 Ueber Flugzeit und Flügelhaltung ist mir nur von dubitata Näheres bekannt; diese trägt die Flügel Nach, mit’den Innenrändern: an einander ge- legt und verbirgt sich gerne an dunkle Orte, in Höhleneingänge‘, Keller etc, auch in dürre Büsche. Sie fliegt vom Sommer bis in den ‘Spätherbst und über- wintert wahrscheinlich, da sie auch im Frühjahre gefunden wird. Euecosmia. (Fig. 31 5.) . Die Schmetterlinge haben Flügelschnitt und Zeichnungsanlage .der vorigen Gattung, ‚die Hinterflügel sind aber nicht so tief gelappt, mehr wellenrandig; Rippe 1 db der Hinterflügel ist beim Manne auf der Unterseite faltig erhaben und führt hinter der Mitte einen, dichten sammtartigen Haar- wulst. ’ gi Certata, und nach Herrich-Schäffer auch die mir unbekannte montivagata hat am vorletzten Hinterleibssegmente des Mannes an jeder Seite einen kurzen krummen. Haarbüschel, Alles Uebrige wie bei Triphosa. Die,Arten fliegen im Juli, certata auch im April, tragen die Flügel flach, mit den Innenrandrändern etwas ausgebreitet und sitzen an Baum- stämmen, Brettwänden,,„ Felsen etc. Secotosia. Diese Gattung ist den beiden vorigen ähnlich, die Spitze der Vorder- flügel tritt aber schärfer vor, und der Saum läuft schräger zum Innenwin- kel; die Hinterflügel sind so tief. gelappt, wie bei Triphosa. Der Hinterleib des Mannes übeıragt den Innenwinkel der Hinterflügel und ist durch den langen Afterbusch und die weit darüber hinausreichende birnförmige Afterklappe ausgezeichnet; auch das vorletzte Segment hat lan 8%, auf den Afterbusch aufliegende Haare. Von Triphosa unterscheidet sich also diese Gattung durch die Hinter- leibsform , von Eucosmia durch den Maugel der sammtartigen Haarbüschel am Inneurande der Hinterflügel der Männer; alles Uebrige ist wie bei die- sen zwei Gattungen. Die Schmetterlinge ruhen an Stämmen und Plauken, fliegen im Juni und tragen die Flügel ausgebreitet, die hintern von den vorderen nur halb bedeckt ; der Vorderrand der vorderen bildet im Sitzen eine gerade Linie. Lugvis. (Figur 31 a.) Die, Schmetterlinge kommen der folgenden Gattung Cidaria sehr nahe, sind sehr schlank, haben breite Flügel, die vorderen ‚gespitzt, mit sehr bau- chigem Saume, die hinteren gerundet, kurze, ganzrandige Fransen. Die Beschuppung ist zart, die Zeichnung grell; die Vorderflügel haben ein dunkleres Wurzelfeld, eine dunklere :scharfzackige Mittelbinde auf gel- hem oder weissbraun gewässerten Grunde. und getheilte Flügelspitze ; die 253 hinteren sind blassgelb oder grau mit mehreren Wellenlinien saumwärts, die am Innenrande am schärfsten ausgedrückt sind, und sich gegen den Vorder- rand zu in die Grundfarbe verlieren. Von Cidaria unterscheiden sich die Schmetterlinge hauptsächlich. da- durch, dass die Männchen unten an der Basis der Vorderflügel an Rippe 1 einen Büschel sammtartiger Längshaare führen. Alles Uebrige ist wie bei Cidaria, nur.ist der Hinterleib noch schlan- ker als hei.dieser Gattung; er überragt bei allen Arten den Innenwinkel der Hinterflügel. Die Palpen stehen bei allen Arten über die Stirne vor (bei reticulata sind sie am kürzesten), die Fühler sind bei allen borstenförmig, unter halber Vorderrandslänge , beim Manne sehr kurz gewimpert. Die Schmetterlinge fliegen im Sommer. Die Flügelhaltung habe ich nur an prunata beobachtet, welche bei Tage mit flachen, an’ einander gelegten Flügeln und abwärts gerichtetem Kopfe au Baumstämmen und Zäunen sitzt und. den: Hinterleib überstürzt trägt. Cidaria. Diese Gattung ist ungemein zahlreich an Arten, wohl unerschöpflich. Man hat bisher zum Theil ganz heterogene Arten mit ihr verbunden (H er- rich-Schäffer zieht sogar einige Anaitis- Arten und collata dazu), zum Theil sie ohne Grund in mehrere Genera zertheilt; so z. B. macht Boisdu- val 4 Gattungen: Larentia, Cidaria, Melanthia und Melanippe daraus (und rechnet dazu nebst andern Arten noch asperaria, petraria und lithoxylata) und löst sie Stephens noch in eine Unzahl von Gattungen auf. Im Allgemeinen sind die Schmetterlinge mittelgross oder darunter , schlauk und zartrippig; ihre Vorderflügel sind nach aussen sehr breit, der Saum bauchig, die Spitze nur selten ein wenig vortretend,, meist sanft ge- rundet, der Innenrand nur wenig kürzer als der Vorderrand, der Innenwin- kel gerundet. Die Hinterflügel sind gerundet, nur bei fluviata, obliterata, luteata und candidata auf Rippe 4 schwach geeckt; Saum und Fransen sind bei allen Arten ganzrandig. £ Die Zeichnung besteht gewöhnlich aus mehreren sehr deutlichen Za- cken- oder Wellenlinien auf hellerem Grunde, die meist ein dunkleres Wur- zelfeld und eine nach aussen zackige Mittelbinde bilden; die hinteren sind den vorderen entsprechend gezeichnet, theils wellenlinig, theils einfärbig. Einige Arten, z. B. /uteata und candidata ähneln in Zeichnung den Aci- dalien (Stephens und Heydenreich verbinden sich noch in den neue- sten Catalogen 1850 u. 1851 damit), unterscheiden sich aber leicht durch die Rippenbildung und Hinterbeine. ; Die Palpen sind bei allen Arten anliegend beschuppt, mehr oder we- niger vorstehend , nebst den Beinen ohne Auszeichnung, leiztere mit den gewöhnlichen zwei Paar Spornen der Hinterschienen ; die Zuuge ist bei allen spiral. ' 5354 i Der Hinterleib ist schlank ; die Afterklappen des Männchens sind bei | Abtheilung A besonders stark ausgebildet, löffelförmig, weit über den After- büschel hinausstehend, bei B sehr kurz, den Afterbüschel nur sehr‘ wenig oder gar nicht überragend. ‚Die männlichen Fühler sind bei A a borstenförmig, kurz gewimpert, bei Ab gekämmt, bei Ba gekämmt , bei Bb borstenförmig lang gewimpert, bei B c borstenförmig kurz gewimpert; die der Weiber bei allen Arten bor- "stenförmig. (Von Sandosariad, disceptaria und corollaria keune ich keine Männer auch von polaria, confizaria und fiigrammaria sind nur Weiber ab- gebildet, ich weiss also nicht, ob ich die Arten an ihrer rechten Stelle un- tergehracht.) Die Vorderflügel hahen eine Anhangzelle, die gewöhnlich durch eine Querrippe getheilt. ist; nur bei odlterata luteata, bicolorata, und nach Herr.-Schäff. auch bei der mir unbekannten cambrica ist sie ungetheilt, doch kaun von einer generischen Trennung keine Rede sein, da die Arten sonst keine erheblichen Merkmale bieten, und z. B. bei der, der Juteata so ähnlichen candidata die Querrippe vorhanden ist. Rippe 3 u. 4 entspringen gesondert , 6 aus dem Innen-, 11 aus dem Vorderrande, 7 u. 8 (aus einem. Punct) aus der Spitze der Anhangzelle, 9 u. 10 nach einander aus 8; bei obliterata 9, 10 u. 11 nach einander aus 8, bei Zuteata und candidata 7, 8 und 11. aus einem Punct, 9 u. 10 nach einander aus 8. Die Hinterflügel zeigen sich bei den verschiedenen Arten etwas ab- weichend ; 3 ua. 4 sind meist weit gesondert (z. B. bicolorata), eutspriu- gen. aber auch zuweilen aus einem Punct (z. B. scripturata) , 5 steht ‚meist mitten zwischen 4 u. 6, zuweilen aber auch näher an ersterer (z+ B. implu- viata), 6 u. 7 sind immer gestielt. (Das Geäder ist sonach wie bei Ortho- litha), deren Arten aber kräftiger gebaut sind, andere Flügelform und au- dere Lebensweise haben.) Die Flugzeit ist sehr verschieden 5 mehrere Arten erscheinen EI im Jahre, andere nur einmal; einige bloss im Frühling (z. B. badiata , de- rivata) oder Herbst (firmaria , psittacata ; letztere überwintert sogar); viele sind alpin oder subalpin und fliegen dann nur einmal in den Sommermona- ten. Alle lieben Schatten, sitzen bei Tage an Felsen, Stämmen, Planken, Blättern oder grossblätterigen Pflanzen und tragen die Flügel in der Rule flach „ theils. mit den 'Innenrändern theils geschlossen, theils etwas ausge- breitet, nur obliterata tagfalterarlig aufgestellt. Eupithecia. (Fig. 32.) Kleine Schmetterlinge mit mehr oder weniger gerundeten Vorderflü- geln , deren Vorderrand etwa ein Drittel länger als der Körper , deren In- nenrand weit kürzer, deren Spitze mehr oder weniger sanft gerundet ist und deren Saum schräge zum Innenwinkel zieht3 mit sehr kleinen gerundeten, Hinterflügeln. Saum aller Flügein bei Abtheilung A ganzrandig, der der hin- teren bei Ahtheilung B auf den Rippen zackig. 255 Färbung schmutzig grau oder bräunlich, selten weiss. Zeichnung; Vor- der- und Hinterfügel mit einer Menge bindenartiger Wellenlinien (meist auch auf der Unterseite), meist Mittelpuncten, Vorderflügel oft er hellem Wisch am Innenwinkel. Körper anliegend beschuppt, beim Manne schlauk, den Innenwinkel der Hinterflügel etwas überragend, beim Weibe plumper und kürzer, Stirne etwas “platt, mit schwachem, stumpfen, auf die Palpen aufliegenden Schopf ; diese mehr oder weniger vorstehend, grobschuppig, Endglied geneigt mit stumpfer Spitze. Zunge spiral, Beine auliegend beschuppt, ohne Auszeichnung, die Hin- terschienen mit zwei Paar Spornen. Fühler borstenförmig, beim Manne mit gleichmässig kurzen Wimpern. Vorderflügel mit 12 Rippen und ungetheilter Anhangzelle aus deren Spitze auf kurzem Stiele oder aus einem Punct 7 u. 8, aus deren Vorderrande 11 entspringt; 9 u. 10 nach einander aus 8, 3 w. 4 gesondert, 6 aus. der obe- ren Ecke der Mittelzelle oder aus dem Innenrande der Anhangzelle. Hiuter- flügel 3 u. 4 gesondert, 6 u. 7 gestielt, 5 so stark, als die übrigen, 8 aus dem Vorderrande der Mittelzelle. Die Schmetterlinge fliegen in den Sommermonaten, ruhen bei Tage an Baumstämmen, Brettwänden, Felsen und tragen die Flügel Nach, 3 hinteren von den vorderen nur zur Hälfte bedeckt. Anmerkung. Herrich-Schäffer sagt (pag: 112), dass Boi sduval Sparsata mit Unrecht hierher ziehe und stellt diese Art an die Spitze seiner Laren- tien, vor Dubitata. Sparsata hat aber eine ungetheilte Anhangzelle der Vorderflügel Herrich-Schäffer’s Larentien eine getheilte und passt auch in Flügelschnitt und Zeichnung besser zu Eupithecia; die gezackten Hinterflügel können hier eben so we- nig Grund zum Lostrennen geben, als z. B. bei Gnophos. Bemerkungen zu einigen Arien Acidalia. Flaveolaria—Filacearia. Die mangelhaften Beschreibungen und Abbildungen nöthigen mich, ‚beide Arten näher zu besprechen. Flaveolaria hat zuerst Hübner bekannt gemacht; Abbildung zeigt ein Thier mit noch kürzeren, stumpferen Vorderflügeln, als Perochrearia, cilrongelber Färbung, zwei ziemlich genäherten Querlinien aller Flügel, eisengrauen Fransen und borstenförmigen Fühlern. Treitschke beschreibt im Supplementbande eine Art, die in Fär- bung und Zeichnung zu Noth mit Flaveolaria stimmt, deren Fühler aber zart gekämmt und deren Fransen unten bleich goldfarben schimmernd sein sol- len.Herr.-Schäffer's. Flaveolaria endlich soll (nebst Filacearia) im männ- i lichen Geschlechte Endspornen der Hinterschienen haben. (Die Fühler beschreibt er gar nicht, auch gibt er keine Abbildung dieser Art.) 356 ” u Filacearia ist bisher nur von Herrs‘-Schäff. abgebildet und he- schrieben. Die Abbildung stellt ein Männchen dar mit gekämmten Fühlern und Endspornen der Hinterbeine ; letztere sollen auch dem Text nach vor- handen sein, über die Fühler wird aber auch bei dieser Art nichts erwähnt: Weder von meiner Flaveolaria noch von Filacearia haben die Männ- chen .gespornte Hinterschienen und ich würde also diese beiden Acidalien ohneweiters für audere Arten halten, wenn nicht durch Originalbestimmun- gen die Identität mit.den Herr.-Schäffe r’schen Arten erwiesen wäre und feblerhafte Angaben über die Hinterschienen sich auch bei anderen Ar- ten, z. B. Cloraria und Litigiosata fänden; (von ersterer Art sollen beide Geschlechter, von letzterer der Mann 2 Paar Spornen haben, es finden sich aber bei beiden — von Litigiosata kenne ich kein Weib — nur Endspornen) weiters ist es auch sehr. unwahrscheinlich, dass noch zwei andere’ so höchst ähnliche, nur durch die gespornten. Hinterbeine der Männchen verschiedene Arten neben einander existiren sollen. Flaveolaria fand Herr Mann einzeln am Gahus bei Retcheuak und er- hielt Herr Hopffer in Mehrzahl aus der Schweiz, doch 'sah ich bis jetzt nur Männchen. Die Färbung dieser Art stimmt nicht genau mit Hübner,: sondern ist mehr orange- mit ockergelbem Stich ‘und die beiden Querlinien stehen auch nicht gar so nahe an einander; da aber die Flügelform ‚und Fransenbezeichnung stimmt, so durfte Hübner’s Figur nach einem geflo- genen Exemplare gemacht und in der Zeichnung etwas nachgeholfen worden sein. Flaveolaria Treitschke kann kaum hierher gehören, da die Färbung bleich citrongelb und die Fühler des Mannes schwach gekämmt genannt wer- den ; ich möchte sie zu Filacearia ziehen. Flaveolaria der Franzosen ist Aureo- laria, wenigstens erhielt ich von allen meinen französischen Correspondenten (auch aus Paris) stets diese Art als Flaveolaria;5 was dort für Aureolaria gilt, weiss ich nicht. Nach Herrn Herr.-Schäff. erklärte Herr Fischer von Rösler- stamm unsere jetzige Filacearia für Flaveolaria;, hierin mag Herr Fi- scher von Röslerstamm in so fern Recht haben, als er darunter Fla- veolaria Treitschke (nicht Hühner) verstand. h Filacearia hat zufolge der gekämmten Fühler, ungespornten Hinter- beine des Mannes und borstigen Palpen mehr Aehnlichkeit mit Pygmaearia, als mit Aureolaria, stimmt auch in der Flügelform besser damit. In Oester- reich kam mir diese Art noch nicht vor; mein einzelnes (mänuliches) Exem- plar ist aus Amasia. 3% ME: Consanguinaria. Diese Art hat Grösse, Flügelschnitt und Zeichnungsanlage von Rufa- ria, die Grundfarbe ist aber bleicher , heingelb, nur wenig dunkler, als bei Litigiosata oder Holosericata. Die Beschuppung, ist zarter, mehr glänzend, als bei Rufaria, die Querlinien ziehen wie bei dieser Art, sind aber viel. bleicher und die dem Saume zunächst stehenden der Vorderflügel gegen den Innenwinkel zu mehr d 257 saumwärts geschwungen. Die Mittelpuncte sind auf allen Flügeln schwarz und scharf ausgedrückt, der Saum führt schwarze Puncte, die Fransen sind, mit der Flügelfarbe gleich, einfärbig. i Die Unterseite ist blass beingelb, die Vorderflügel ziehen elwas mehr auf’s Graue. Die Zeichnung ist wie oben, aber weit matter, verloschener (also von Rufaria weit verschieden). Fühler, Palpen, Beine und Rippen sind in beiden Geschlechtern wie bei Rufaria' gebildet, erstere aber oben nebst der Stirne weiss Dei Rufaria gelb). gefärbt. - Der Entdecker dieser Art ist Herr Mann, der sie im Juli bei Spalato aus Büschen klopfte und später auch bei Brussa auffand. na Consolidata. Der Schmetterling hat Grösse und Flügelform von Contiquata, iu Zeichnung aber sehr viel Aehnlichkeit mit Immutata; der hier nicht dunkel gefärbte Halskragen, die gestielte Rippe 6 und 7 der Hinterllügel und die hinter der Saumlinie, auf den Fransen selbst, stehende Reihe grober, schwar- zer Puncte unterscheiden ihn aber bei näherem Vergleich leicht davon. Die männlichen Fühler haben etwas eckig. vortretende Glieder und sehr kurze Wimpern, die männlichen Hinterbeine haben einen Büschel Längs- haare an den Schienen und ihr Fuss ist kaum so lang, als ein Sporn der _Mittelschienen. (Contiguata, der Consoliduta ebenfalls ähnlich sieht „ hat im männlichen Geschlechte lang gewimperte Fühler und der mäunliche Hinter- fuss ist wenig kürzer als die Schiene.) Ebenfalls eine Entdeckung des Herrn Mann, der nur,w enige Exem- plare im Sommer bei Brussa aus Hecken klopfte. Sulphurauria — Ochroleucaria. Herr.-Schäff. liefert Fig. 469—70 eine Ochroleucaria, die, wie schon der blosse Anblick zeigt, nicht das Mindeste mit seiner Ochroleucaria fig. 19—21 gemein hat. Figur 469—70 gehört zu Sulphuraria Freyer, einer ganz guten, sichern Art, die ich in zwei Paaren besitze und die nun Herr.-Schäff. in den Nachträgen wieder zu seiner mir unbekannten Al- biceraria ziehen will; davon unterscheidet sie sich aber, wie aus der ganz guten Freyer’schen Abbildung und aus Herrich-Schäffer's Figur ersichtlich — durch verschiedene Flügelform (die Vorderflügel sind schmä- ler mit mehr vortretender Spitze, während sie bei Albiceraria mehr die Flü- selform von Immutata zeigen), und die Färbung. (bei Figur 469—70 nicht gelungen) ; diese ist bleich schwefelgelb (bei Albiceraria schmutzig wachs- gelb), die an allen meinen vier Exemplaren von Sulphuraria sehr deutlich ausgedrückte erste Linie des Mittelfeldes fehlt bei Albiceraria ganz, die Streifen ziehen bei meiner Art viel gerader; die Mittelpuncte und Striche am Saume sind ganz matt und verloschen, bei Herr.-Schäffer's Fig. 19. aber “eben sehr scharf ausgedrückt. Sulphuraria wurde von Kindermann bei Sarept« end und mir in sieben gleichen Stücken mitgetheilt. Kk na un Beckeraria. Be: . Der Schmetterling Sieh der Immutata zunächst, ‚deren Grösse: und Klügelschnitt, er hat. DEN, FH Die Färbung ist ein ı öleichmäßeiggh, sehmutzigesh Chamoix a ‚dem von Eusarca telaria oder jacularia zu ‚vergleichen), duuklere Atome sind aur wenige vorhanden; sie sind sehr fein und nur; mit der. Loupe, wahrnehm- bar. Die, Zeichnung ‚ist; wie bei Immutata,, doch, unterscheidet sich.ünsere Art Anffallend darin, dass der Raum zwischen der äusseren Mittellinie) und (dem Saume auf allen _ Flügeln fast zeichnungslos ist; die hellere,Wellenlinie fin- det sich kaum angedeutet,, ‚während bei Immutata gerade hier.die Zeichnung am Schärfsten ist; auf den Hinterflügeln ‚macht die äussere Mittellinie bei Immutata in der Mitte einen starken Bogen gegen den Mittelpunct zu, wäh- rend sie'bei Beckeräria fast ohne Einbug verläuft. Die Saumlinie besteht aus abgesetzten Strichen; die Frausen sind mit der Grundfarbe vollkommen g gleich, ohne eine Spur von dunklen Atomen, (bei Immutata sind sie ganz damit be- streut). i Palpen, Rippen und Beine sind wie bei Immutata ; einen Hauptunter- 'schied geben aber die männlichen Fühler, die borstenförmig ohne vortretende Vorderecken der Glieder, mit langen dünn stehenden Wimpern besetzt sind CImmutata Mann hat’eckig vortretende Fühlerglieder) und der ‚Halskragen, der bei Beckeraria mit der Grundfarbe gleich, nur hinter den Fühlern hräun- lich, bei Immutata aber in seiner ganzen Breite tief schwarzbraun ist. Mein sehr reines Pärchen brachte Kindermann aus ‚Elisabethpol in Grusiei, zwei andere Stücke erhielt Herr Parreys s als Beckeraria Br Sarepta; wer den Namen gab, weiss ich nicht. Auch Immutata .erhielt ich, ganz übereihstimmend mit den hiesigen, aus Elisabethpol. Er Umbellari, vd. ar Diese Art zeigt sich im Vorhandensein: oder Kehleu der Mittelpuncte nicht constant; sie sind bald auf allen Flügeln scharf ausgedrückt (Comparata), bald nur auf den hinteren vorhanden, bald (seltener) ‚auf allen fehlend (Umbellaria). Zonosoma.: ü Pupillaria — Gyrata. Pupillaria durchläuft in Färbung alle Absiufungen vom staubigen Le- dergelb bis zum lebhaften Fuchsroth; die Exemplare der letzteren Färbung. haben gewöhnlich auch lebhaftere und schärfere Zeichnung (Gyraria Ab. 543) und duliklere Rückenflecke, es fehlt jedoch nicht an Uehergängen. Gyrata H». 434 nähert sich in der Farbe schon etwas der Pupillaria und auch Gyraria Treitsehke muss ein Uebergang zu Pupillaria_sein, da er die von ihm eitirte Hübner’sche Figur 434 zu lebhaft colorirt nennt, die doch bei weitem noch. keines'der lehhaftesten Exemplare darstellt. 259 2 Die Rückenflecke sind bei sehr lebhaften Stücken dunkelbraun und se- hen daun fast serhaben (wie Schöpfe) aus ; beinminder lebhaften Exemplaren "sind auch diese 'Flecke blässer und: bei matt: gezeichneten verschwinden: sie ganz.» 12, iraf t | Ki " Nolaria Hb.' 325 gehört vielleicht auch hierher, wenigstens besitze ich: ein’ Exemplar von(Pupiliaria, 'das:— den bei Hübners Figur fehlenden Mittelschatten ausgenommen — in’Zeichnung ganz damit stimmt, in Färbung aber matt hellgelb.ist und mir ein Uebergang zu Nolaria scheint: HiP7 Punctaria. ‚Von Suppunctaria besitze ich nur ein einziges, von Herrn Stentz hei Obbrowazzo in Croatien gefangenes Stück , nach dem ich’ diesen Spanner eher für Varietät von Püunctaria, als für eigene Art halten möchte. Puncta- ria variirt beträchtlich, es muss also auch bei Suppunctaria. noch genau ber obachtet werden, ob sie sich immer constant bleibt. | Pellonia. Bud, . Calabra — Tabidaria. ' Ich habe auf die Untersuchung dieser beiden Spanner viel Zeit verwen- det, auch mit Herrn Professor Zeller viel darüber correspondirf, kann mich aber der Ansicht meines verehrten Freundes , jede für eigene Art zu halten, nicht.anschliessen. Der Hauptunterschied soll an den männlichen Hinterbeinen liegen. Bei Calabra soll nämlich der Haarpinsel länger als die Schiene sein und die an der Stelle der Mittelspornen befindliche Kolbe weit über die Schiene hinaus reichen ; Tabidaria aber soll Kolbe und, Haarbusch kürzer haben und -letzte- rer. kaum die Wurzel der Kolbe bedecken, Ich‘ habe von Calabra und Tabidari« 20 Exemplare in: meiner Samm- lung, darunter 12 Männchen. Diese zeigen den Haarbusch au Länge sehr ver- schieden, es mag :daher die Kürze durch zufälliges Abstossen entstehen; anı Kölben finde ich weiter keinen Unterschied, als dass er mehr oder weniger an die Schiene .änliegt oder davon absteht, und desto. kürzer. erscheint, je weiter er absteht. | - „Die Färbung und Zeichnung kann mich eben so wenig von ‚den. Art- recliteii überzeugen. " Bei Calabra ist die Grundfarbe gewöhnlich lehmgelb, die Binden sind schön’ carmoisinroth und sämmtliche Flügel ohne Mittelpuncte ; Tabidaria.hat trübere Grundfarbe, matteres, staubiges Roth und starke Mittelpuncte. Von 4 Sareptaner Exemplaren haben drei ganz das schöne: heitere Roth von Calabra, aber auch sehr deutliche, wiewohl nicht so stark, wie bei Ta- bidaria ausgedrückte Mittelpuncte, das vierte ist aber in Färbung und ‚Zeich- nung gaıız Tabidaria und auch bei der gewöhnlichen Calabra ‚finde ‚ich zu- weilen, wenigstens auf der Unterseite, mehr oder weniger deutliche Mittel- puncle. | kun 260 $ Zwei andere Exemplare (das Männchen aus Ronda, das Weibchen aus Südfrankreich) variiren darin, dass die äussere Querbinde auf Vorder- und Hinterflügeln nur aus zwei sehr feinen, mitten nicht ausgefüllten Linien be- steht; das Männchen hat keine, das Weibchen deutliche Mittelpuncte.. Ein anderes Weibchen aus Südfrankreich hat noch trübere Grundfarbe, als Tabi- daria und die äussere Querbinde ist auf allen Flügeln schmutzig grau, fast ohne Rotiı (der Schmetterling ähnelt daher fast gewissen Varietäten von Aversata) Mittelpuncte sind abernur auf der Unterseite, und da nur schwach | vorhanden. Ein Männchen aus Fünfkirchen hat keine Spur von Mittelpuncten, sehr schönes und sehr viel Roth, das der äusseren Binde auf allen Flügeln nach innen ausgeflossen, nach aussen nur auf der Unterseite scharf, auf der oberen aber schwach begrenzt. Die Raupe von Calabra fand Herr Stentz bei Botzen und er theilte mir ein gut ausgeblasenes Exemplar derselben mit. Sie hat ganz die unver- hältnissmässig Jange'und dünne Gestalt von Vibicaria, ist jedoch viel grös- ser, beingelb mit breitem chokoladebraunen Streif über den Bauch, schwar- zen Luftlöchern, 4 schwarzen, in ein längliches Viereck gestellten, kleinen glänzenden Wärzchen auf der Mitte jeden Gelenkes und zwei verloscheneu Sleischfarben Streifen über. den Rücken. Ich glaube kaum, dass Me von Tabi- daria sich verschieden zeigen wird, Orthostixsis. Calcularia. L) Diese Art gleicht sehr der Cibraria und ist bei oberflächlicher Ansicht leicht damit zu verwechseln. 2 - Sie unterscheidet sich davon durch gestrecktere Flügel (die Spitze der vorderen tritt mehr vor, die Hinterflügel sind am Innen- und Vorderwinkel mehr in die Länge gezogen und ihr Saum ist fast gerade, während Oribra- ria vollkommen gerundete Hinterflügel hat), die Beschuppung ist dichter und hat nicht das Zarte, Seidenartige von Cribraria, sondern das Weiss ist glanz- los und fällt in’s Gelblichez; die Puncte der Hinterflügel sind mehr strichför- mig und bilden eine regelmässigere Bogenreihe als bei Cribraria; die drei dem Innenrande zunächst (auf Rippe 1—3) stehenden, sind vom Saume am weitesten entfernt , während sie bei Cribraria sich demselben nähern. (An dieser Verschiedenheit hat übrigens auch die Flügelform bedeutenden Antheil, denn da die Flügel bei Cribraria gerundet sind, so müssen auch Bogenreihe - und Saum mehr parallel laufen, da aber bei Calcularia der Innenwinkel' in . die Länge gezogen ist, so ist auch hier die Distanz zwischen den. Puncten und dem Saume grösser.) Unten sind die Vorderfügel von der Basis an mehr oder weniger, zu- weilen über die ganze Fläche schwarzgrau (bei Cribraria sind sie ganz weiss); in den unten mehr oder weniger scharf ausgedrückten, zuweilen sanz fehlenden Punctreihen, zeigt sich auch unsere neue Art veränderlich, Fühler, Palpen und Beine sind wie bei Oribraria gebildet, an ersteren ® 261 unterscheidet sich aber Calcularia darin, dasr sie bei beiden Geschlechtern ‚unten schwarzbraun, bei Cribraria ganz licht honiggelb sind. B Kindermann entdeckte diese Art im Jahre 1947 bei Elisahbethpol in Grusien, fand sie aber später auch bei Amasia; eben daselbst kommt auch Cribraria vor _ Terpnomicta. s Permutataria — Cognataria. Diess sind zwei ganz gut verschiedene Arten, wovon ich jede in beiden Geschlechtern besitze. Permutataria hat rein schwefelgelbe Färbung — nur mit der Loupe betrachtet, zeigen sich einzelne blassbraune Schuppen — und mit der Flü- gelfarbe vollkommen gleichfärbige ungescheckte Fransen ; Cognataria hat die unreile ledergelbe Färbung von Dilectaria, die ganze Fläche ist wie bei dieser Art mit staubgrauen Atomen bestreut, die auf den Vorderflügeln im ersten Felde die gauze Grundfarbe bedecken und auch am Innenwinkel stark angehäuft sind; die Vorderfügelfransen zeigen sich ebenfalls wie bei Dilec- taria grau, unregelmässig gelb unterbrochen; (diesen Unterschied an den Fransen hat Hübner an seinen beiden Figuren sehr gut ausgedrückt); weiters zeigt sich ein auffallender Unterschied am Vorderrande der Vorder- flügel; bei Permutataria sind die daselbst befindlichen Flecken auffallend grell und scharf ausgedrückt, bei Cognataria stechen, sie aber nicht im min- desten von der übrigen Zeichnung ab. Permutataria erhielt ich von Herrn Mann aus Livorno, Cognataria aus Südfrankreich ; beide Arten mögen selten sein „ da.sie immer nur ein- zelun im Verkehr vorkommen. Commutaria Hb. 505 — die Herr. - Schäff. pag. 3 zu Dilectaria, pag. 70 zu Permutataria ziehen will — kenne ich nicht; doch scheint sie mir der Abbildung nach zu keiner von beiden zu gehören, sondern eigene Art zu sein. Eugonia. Erosaria — Quercinaria. Ich kann mich durchaus nicht mit den Artrechten von Erosaria und Quer- - einaria überzeugen. Hübner’sFiguren sind von beiden Arten gleich schlecht ; die Herrich-Schäffer’schen zeigen , ausser dass er Erosaria röth- lichgelb , Quercinaria aber bleich ledergelb. darstellt (in der Färbung ist Erosaria ‚sehr veränderlich), keinen Unterschied, und im Texte äussert Herr Herr.-Schäff. selbst Zweifel, ob beide Arten genügend verschieden sind; Erosaria Freyer 216, die er zu Quercinaria zieht, ist eine gewöhnliche Erosaria. Auch Quercaria H b. 216 — 17 ist vielleicht nur Var. von Erosaria ; sie unterscheidet sich durch etwas kürzere Flügel und durch die Färbung, "woran aber vielleicht die verschiedene Nährung schuld ist; die von mir er 262 hei,Honda an Speis- und’ Korkeichen gefangenen: Exemplare sind’ ganz grüne k lichgrau, die vou Herrn: Stent z aus Croatiem gebrachten neigen Sich aber schon (wie Hübner’s Figur) in der. Färbung mehr zu Erosaria hin: “ Ob Treitschke dasselbe Thier wie Hübıt er vorisich hatte, möchte ich bezweifeln, da er die Rheingegend als Heimath angibt ; ich habe Oxder- caria und Quercinaria aus deu, verschiedeusten Gegenden Deutschlands an- geboten erhalten, statt derselben aber immer nur Erosar ia zugeschickt be- kommen. ° 48 Elierina. 3 Subcordaria. Kindermann faud diese Art in der a N ganz grau. Da Herr Mann auch von Trinotata, die Frühlingsgeneration ‚grau, die Sommer- generation gelh fand, so glaube ich auch nicht. an die Artrechte von Cordi- aria und Animariu. - ih ‚. Cordiaria soll sich nach Treitschke auch um Wien finden; wo sie aber weder mir , noch, einem meiner Bekannten vorkam; ; meine. Exemplare sind aus -Fünfkirchen, ma ' ‚Heyde nreich citirt Freyer’s: Cordieria, Tab. 73; doppelt, bei der Stammart und Varietät ; sie gehört zu ‚letzterer. Hibernia. Rupicapraria — Ibicearia. Herr Herrich-Schäffer trennt Ibicearia als eigene Art von Ru- picapraria , ich halte 'sie- Aber nicht für specifisch verschieden. Sie hat meist etwas kürzere Vorderflügel und das Braun ist auf der ganzen Fläche gleich- mässiger, mit der Mittelbinde gleich gefärbt, diese daher nicht abstechend und die Onerlinien zuweilen ganz verloschen, aber sowohl in = a Fiügelform BInEN! sich Uebergänge zu Rupicapraria. Phigalia. Pilosaria. -—. Extinctaria. ‚Herr Zeller war so gütig, mir das einzige bekannte Exemplar von Extinctaria zur Ansicht mitzutheilen., Es ist auf den: ersten Anblick be- trächtlich von. Pilosaria verschieden; alle grauen und grünen Atome sind zu - einem gleichmässigen gesältigten Grünlichgrau zusammengeflossen , alle Querlinien ausser den drei über die Mitte der Vorderflügel und der einen über die Mitte der Hinterflügel ziehenden verschwunden, Die Unterseite ist mit der oberen gleich gefärbt ; die Hinterflügel haben zwei grosse Flecke ‚am Vor- derrande und grosse Mittelpuncte, sonst sind sie nebst den _Vorderllügeln zeichnungslos, ; Für speeifisch verschieden re ich nach diesem einen Exemplare Ewtinclaria nicht halten, da Piosaria beträchtlich varlrt'g. sich die Aehn- f \ 263 lichkeit mit dieser: Art doch nicht verkennen sei „und auch‘ kein’ „weites Exemplar mehr gefunden wurde. ; »Eversmann'hat viel später (1851) eine Boarmia Extinctaria nei kannt gemacht, die aber nach Herm-Herr.-Schäff. zu Repandata gehö- ren soll. Biston. Necessarius. Das einzige, inir ebenfalls von Herrn Zeller zur Ansicht ‚gesandte Stück hat oben und unten nur die beiden Mittellinien der Vorder-, und die hinter der Querrippe befindliche der Hinterflügel schwach ausgedrückt ; alle andern sind verloschen oder unbestimmt, und vom Mittelstreifen findet sich nur ein Anfang am Vorderrainde; da sich sonst keine Verschiedenheit zeigt und auch Hirtarius in Farbe und Zeichnung sehr veränderlich ist, 'so halte ich Necessarius nur für Varietät. & Gnophos. Asperaria. ''Teh’sehe nicht ein, warum diese Art Collata heissen’ soll, da sie doch Hübner schon Figur 484 als Asperaria bekannt mächte, und diese Abbil- dung sogar besser ist als seine Collata Fig. 542. Das Vorkommen dieser Art in Deutschland möchte ich mit Her Her- rich-Schäffer bezweifeln. Ich fand sie in Andalusien im Mai; Herr Mann brachte sie in grösserer Anzahl aus Dalmatien; sie hat das Betragen von G@nophos, sitztan. und unter Steinen und: wird leicht aufgescheucht, Auch ihr Geäder verweist sie hieher. Heydenreich eitirt Fig. 542 zweimal, sub Nr. 103 bei Collaria und sub Nr. 10% bei Asperaria; Asperaria (Fig. 484) führt er bei Nr. 103 an, Fidonia. . Fusciolaria — Baltearia. Gleich Ematurya atomaria ist Fasciolaria in wärmeren Gegenden in der Färbung sehr veränderlich und durchläuft alle Stufen vom schmutzigen Gelb bis ins Weiss;. je heller die Grundfarbe , desto dunkler und schmäler sind dann gewöhnlich die Querbänder; doch ist Baltearia auf keinen Fall eigeneArt, denn ich erhielt von Kindermann aus der Kirgisensteppe und aus Amasia Exemplare, die mit unserer deutschen Fasciolaria ganz über- einstimmten. Die Hinterbeine haben bei Fasciolariu und Baltearia ‘zwei Paar Spornen; nach Herrn Metzner (Stett. Ztg. 1845 pag. 187) soll letz- tere im männlichen Geschlechte nur Endspornen haben, das Mittelpaar mag also an Herrn Metzner’s Exemplare abgebrochen gewesen sein. Baltearia wurde von Herru Freyer und Metzuner zu gleicher Zeit (1845) bekannt gemacht, von letzterem aber Tessularia genannt; einen 264 dritten Namen: Atromacularia erhielt sie später-von Herr,-Schäffer; ich glaube den Freyer’schen Namen um so mehr vorziehen zu sollen , als Boisduval schon‘eine Tesselaria hat und Baltearia meines Wissens nie eutschieden schwarz, sondern höchstens ‚tief braun gefleckt ist. Selidosema. Ambustaria. Herrich-Schäffer nimmt für diese Art den Namen Donzelaria ; Ambustaria ist aber Jedenfalls älter und allgemein angenommen, _ Pnhasiane. Partitaria — Peltaria. L { e % Die von Herr. -Schäff. Fig. 292 — 293 abgebildete Partitaria ist nicbt die wahre, sondern eine helle Peltaria; er findet daher (pag. 87) au der ganz guten Hübner’schen Figur ‚den Saum der Vorderflügel zu spitz und die beiden gelben Streifen an den beiden abgekehrten Seiten zu scharf begrenzt.“ Die in den Nachträgen. erwähnte Art ist wohl die echte, wurde aber Herrn Herx.-Schäff. von mir nicht als an Felsen, sondern auf Brachfeldern gefangen mitgelheilt. Lythria. “ Sanguinaria. Herr.-Schäff. führt in den Nachträgen eine Numantiaria Lede- rer auf; ich habe diesen Namen nicht gegeben, sondern Herrn Herrich- Schäffer die Originale zu seinen Figuren 478 — 483 als EETRERNN Rambur mitgetheilt. Odezia. Sowohl Eversmannaria Herr.-Schäff. als Moeroraria Freyer scheinen mir nur Varietäten von Tibialats, und zwar erstere mit sehr viel, letztere mit sehr wenig Weiss zu sein; daich aber von Tibzalata nur zwei (weibliche) Exemplare habe, so wage ich kein sicheres Urtheil. Anailtis. 4 Obsitaria Von dieser Art besitze ich nur zwei Weibchen; sie wurden von euch in- dermann bei Diarbekir gefangen. Grösse. und Flügelschnitt sind wie bei Plagiata , die Färbung ist aber ein schmutziges Braungrau und erinnert an manche Varietäten von Bipunc- taria. Die Zeichnungsanlage ist ungefähr wie bei Plagiata. Die Mittelbinde ist etwas dunkler als die Grundfarbe; am Vorderrande und an den Kanten am dunkelsten; sie entspringt aus keinen dunklen Vorderrandfliecken, besteht 265 mehr aus halbmondförmigen Strichen, und die äusseren Linien machen keine scharfen Zacken gegen die Flügelspitze zu. Die Mittelbinde ist beiderseits von einem schmutzig braungelben Bande begrenzt; durch das innere dieser Bänder läuft parallel eine, durch das äussere zwei graue Linien, saumwärts noch eine licht bläulichgraue verloschene Wellenlinie auf braungrauem Grunde; die Flügelspitze ist durch einen braunen Schrägstrich getheilt. Die Krausen sind braungrau „ der Länge nach von einer dunkleren Linie durch- zogen und Auf den Rippen heller durchschnitten. Die Unterseite ist staubig graubraun mit verloschenen Mittelpuncten und undeutlicher Zackenlinien dahinter. Fühler, Palpen und Beine sind den übrigen Theilen entsprechend ge- färbt und wie bei Pluyiata geformt ; die Vorderschienen haben ebenfalls eine Kralle am Ende. v Cidaria. Variata — Simulata. - Stephens eitirt in der „List of Ihe Specimens of british animals 1850« Vitiosata Freyer irrig bei Rubiginata S. V. Als Simulata erhielt ich aus Frankreich stets unsere Obeliscata, und auch in Boisduval’s Sammlung steckt sie so. Simulata Hübner haben die Franzosen als Genearia. Herr Sydy hat Simulata auch auf unserem Schneeherge hei der Baumgartnerhütte gefangen. Cambrica. Diese Art kenne ich nicht, doch glaube ich nicht zu irren, wenn ich Nebulosaria Freyer (Tab. 523) hieher ziehe. Die Beschreibung ist un- brauchbar, so z. B. sagt Freyer: „Die ganze Unterseite ist weiss'* auf der Abbildung sind aber die Vorderflügel unten grau und alle Flügel haben Mittelpuncte und dunkle Bogenstreife dahinter; die Fühler nennt aber Herr Freyer gekämmt, was auf Cambrica passen würde. Auf Tafel 548 liefert Herr Freyer noch eine Nebulosaria, über die ‚ aber nicht ins Klare zu kommen ist. Ueber die Beschaffenheit der Fühler er- wähnt hier Herr Freyer gar nichts, sagt aber, dass Herr Standfuss diese Art im Juli gefangen und ihm als Dilutaria Var. mitgetheilt habe, „für welche sie auch wohl gelten könnte ;“ davon kann aber- nach der Flugzeit und den Fühlern, die bei Dilutata borstenförmig, lang gewimpert sind, keine Rede sein. Rectifasciaria. Habitus von Fluctuata , Grösse etwas darüber, wie Montanata. Körper gelblichweiss, Hinterleib mit einer Reihe dunkler, helldurch- schnittener Flecken über die Rückenmitte, wie bei fluctuata ; Afıer eben so breit und stumpf wie bei dieser Art. Palpen horizontal, in Kopfeslänge vor- L1 266 Stehend, anliegend beschuppt, schmutzig branngrau; Zunge spiral. Beine an- liegend beschuppt , die Hinterschienen mit den gewöhnlichen zwei Paar Spor- nen. Fühler gelb und braun &eringelt, mit dünnen gewimperten, nicht ge- keulten Kammzähnen, die nicht bis zur Spitze reichen und auch länger und mehr an den Schaft anliegend sind, als bei Fluctuata. : Flügelform wie bei Galiata. Grundfarbe noch schmutziger weiss, als bei dieser Art. Zeichnungseintheilung ungefähr dieselbe; nämlich an der Basis ein ‘kleines, dunkles Wurzelfeld, sodann ein breiteres helles, von zwei duukleren parallelen Linien durchzogenes Feld, dann die Mittelbinde, die aber aussen nicht wie bei Galiata zackig ist, sondern vom Vorder- bis zum Innenrande gerade läuft und nur auf Rippe 4 einen ungemein schwachen kaum bemerkbaren Bug nach aussen macht. Sie ist so staubig braun wie bei Fluctuata, im Mittelraume etwas heller, mehr ins Graue ziehend und undeutlich streifig; der Raum hinter ihr ist wie bei Fluctuata und Galiata, nämlich ein schmales Band von der Grundfarbe, von einer dunkleren Linie durchzogen, sodann eine verwaschene dunklere Binde, die nur am Vorder- rande deutlich, gegen den. Innenrand zu aber verloschen, durch einen von der Flügelspitze ziehenden hellen Schrägwisch unterbrochen und aussen von einer hellen gewässerten Linie begrenzt ist; gegen den Saum zu zieht die Grundfarbe mehr ins Graue; die Saumlinie besteht aus groben schwarzen Strichen, die Fransen sind wie bei Fluctiata. i Die Hinterflügel sind gelblichweiss mit mehreren dunkleren parallelen Linien bezeichnet, die wie bei Galiata am Innenrande am schärfsten, gegen den Vorderrand zu verloschen sind, in der Mitte aber keinen Winkel bilden. Unten sind die Flügel matter und verloschener- gezeichnet. als oben, jeder Flügel führt einen schwachen Mittelpunet. 3 Mein einzelnes Männchen fand Hr. Kindermann bei Elisabethpol. D ji Fluviata. Treitschke und H err.-Schäffer, äussern Zweifel über das Vorkommen dieser Art in Oesterreich; Hr. Dorfinger hat aber zwei Exem- plare im September bei Dornbach gefangen und mir noch. lebend überbracht: Mann fand sie auch bei Livorno, Kindermann bei Sarepta. Salicata — Sazxicolata. ' Wir haben um Wien eine der Nebulata sehr ähnliche Art, die wir bisher als Salicata verschickten , die aber diesen Namen nicht ferner be- halten kann, da er sich durch gar nichts motiviren lässt und die ich daher Saxicolata nenne. Salicata führt zuerst das Wiener Verzeichniss auf, aber aus der Be- zeichnung pag. 109: „Bandweidenspanner“ lässt sich nicht errathen, welche Art die Verfasser des Wiener Verzeichnisses vor sich halten und muss also ihre Autorschaft wegfallen. (Das kais. Museum besitzt ührigens aus der 267 Podevim’schen Sammlung zwei als Salicata bezeichnete Exemplare von Saxwicolata und unsere jetzige Podevinaria ist darin als Grapharia Podevin bezeichnet.) ; Weiters hat Hübner, Fig. 273, eine Salicata abgebildet, die aber schon der gekämmten Fühler und dunkel bläulichgrauen Färbung wegen nicht mit unserer bisherigen Salicaria zusammen gehören kann. Treitschke kann eben so wenig die bisher für Salicaria gehal- tene Art vor sich gehabt haben, denn er spricht von deutlichen Kammfasern der männlichen Kühler, bläulichgrauer Grundfarbe (sollte die ganze Be- schreibung etwa gar nur nach Hüb ner’s Figur verfasst sein ?) und lässt den Schmetterling auf feuchten Wiesen wohnen, aber sowohl Saxicolata als Podevinaria lieben bergige Gegenden, wo sie an Felswänden sitzen. Podevinaria Herr. -Schäff. hat viel Aehnliches mit SatlicataHübn. und erhielt ich auch aus: England unter diesem Namen, da aber Herrich- Schäfferein mit Hübner’s Figur ziemlich übereinstimmendes Weib .ab- bildet, so kann doch noch eine andere, hier unbekannte Art existliren und möchte ich daher den Namen S«licata noch nicht auf Podevinaria übertragen, Sazicolata ist der Nebulata sehr ähnlich, die Vorderllügel sind aber schmäler, und der Saum ist viel gerader, die Grundfarbe heller, mehr weiss, die Zeichnung schärfer, die Beschuppung grobkörniger und glauzlos, die . Binden und. Linien stechen scharf von der-Grundfarbe ab. Nebulata führt ein glänzendes Bleigrau, auf dem die Zeichnung wenig hervortritt und die Hinterfllügel sind wenig heller, als die vorderen, während sie bei Saxicolat« fast weiss sind und auch hier die Zeichnung sehr scharf absticht. Nebulata ist im Juni und Juli in Alpengegenden gemein, Saxicolata aber fliegt im Mai und Anfang August in den kräuterreichen „Gegenden zwischen Mödling und Baden, wo sie bei Tage an Felsen ruht. Salicaria Herr.-Schäffer 529, ist eine lichte Ablutaria (Probaria Mann.)- ’ Sitaceata — Capitata. = Im kais.. Museum’ stecken als Silaceata drei Stücke von dieser Art, drei von Capitata, es ist also nicht mehr zu ermitteln, welche. von beiden zu den Zeiten der Theresianer für Siluceata galt und ich kann als sicheren Autor nur Hühner, und da nur Fig. 477— 78 aufführen, denn Fig. 303 ist ganz misslungen und passt in Flügelform zu keiner von beiden. Treitschke scheint beide Arten vermengt zu beschreiben. Mir und meinen Freunden kam Capitata bis jetzt noch nicht. in Oesterreich vor. - WR; 268 Register der Gattungen. N pag. Acalia Guenee RE RE N Eubolia B.e. . . : . .% Acidalia Tr. . x 2° .....191 Eucosmia Steph. . . - Amphidasis Tr. . . » . . 218 Eucrostis Hb. .... Anaitis Be : : . 2: 0.200, 248 Eugea Dup. © ..:.. » Angerona Dp, e 2... 0. 206 Eugonia Hh.. . . =» Anisopteryce Steph. . . . 214 Euphithecia Curtis . . Aptlasta HWy. ...7.2 .20.2 0. 240 Eurranthis Hb. . » » - Apochima H.-Sch. . +» . . 218 Eurymene Dp.: . .:. .. Aspilates Tr. - » 2... 238 Eusarca H.-Sch ,... Athroolopham. . » » + . 230 Fidonia Tr. . . .. Bapta Steph: . . 2.2.2198 " GeometraB. . . . » Biston Leach. -. - . ....217 Gnophos Tr... ai Sy. Boarmia Tr. © 2... ......220 Gypsochroa H.-Sch. . . Be ene: AO a BI ne ae Bupalus Leach . ... . 231 HolotheanBin. meh E Cabera Trr . 2.2.2... 200 Hemerophila Steph... -» Caustoloma m. . : 2... 209 HeteroWela im. u. Chemerina Bit} Warm RR 788 Biberaia; bat. \.i huiesen Chesias Tr. 2... 2a9,, mer Dip: „a Chimatobia Step. . . . 251. Hypoplectis Hb.. . . . Cidarta Tr. . En acs iba ie Sri Cimelia m... . - .» ar Cleogene B. SL. 1 :) Colutogyna m. . 2 2... 226 Crocallis Tr. . - .:. °.'..205 Ligia B. + -. 2.0 000% Lignyoptera m. . » . .» Lithostege Hb. . x» . Lobophora Curtis >» . Dasydia Guende . . . . 235 Lygris Hb.. . . 0...» Diastictis Hb. . . 2.0.0233 Lythria H-Sch ..= Dysemon m. . 2.» . 212 Macaria Curtis et: Elicrina B. „209 Mesotype Hb. . .. « Ellopia Step. 2: = .......200 Metrocampa Lat. . . » Ematwgaımı . 2 2220.20 231 Minoa Hb. as ee Me Een. 234 Mniophila B. x . 2.0.» | Ephyra Dp. - .. . .....'194 Nemoria Hb. . .. =, 1.1898 Epione,Dy.: e.......0.00208 Numeria Dp. . . » : . +». 19 Eremia H-S ch. 07220235 Nychiodes m. : » - 2. =,. 28 269 Pag. pas. Ochodontia m: :. . +» . . 194 Seenia Hb. » : . . . . 204 ah... in. en 86 NokdesemaHb.‘. .. - . 202 1283 Odontopera Steph . .. +» 204 SionaDp. » . . . 2. ..247 Ortholitha Hb. » » .» . .. 245 Stegania Dp . + : . . . 19 Orthostixzis H.-Sch. . » . 198 Sterrha Hb. . 2. 2 #0. 244 SthaneiaB. . * »..* .* ...%8%3 Pellonia Dp. » -. : . » 195 ch SynopsiaHb.. » 2u.2.2.0.220 Pericallia Steph., - . 2.0204 Phasiane Dp. . : . . »...%33 Tephronia Hb. « e . . .. .221 Phigalia Dp. » . » » . +» 216 Therpnomicta m. I Phorodesma Be » . . . . 18 Thatera Hb. -. ». . . . . 189 " Ploseria B. a A | Thamnonoma m. . . 2. . 23 Prosopolopha m. e 2 « . . 238 Therapis Hb.. © . » . . 204 Pseudoterpna H.-Sch. « .. 188 Timandra Be » . « . +. 19 Pso0oseRr. = 80 cn. el 228 TimiacBs 2000 02 20097 Pygmaena B. © . . 2... 226 Triphosa Steph . ... 251 Rhyparia Hb. . « » .„ . 197 Urapteryc Leach. . . . 206 Bam DEIN 202 0,2807 7 Ventile Dip. '.. rlcye Saison :310 Scodiona Be * : * .1.2...%835 en: ar Scoria Steph. . ._. ....239 ” Zonosoma m . . 220.0. 194 Scotosia Step. a Ar > Register der besprochenen Arten. Amtbustaril..s 2°. 2012 00,964. Exlinctarian 0 el en Ü N N Ar Fasciolaria: . 2... 0.20 ..°.%263 Balteuria . :. 2.2 .2..2...%63 Filacearia.. . e . 2:2. «+ 255 BBeckerarian ı..2.. 2%... . ...,358..Flaveolaria "sven oe. 288 a TE or ang Fiuviata. . . Do. 0..:266 Caleularia . 2. 2 ....."..'2360 Gyrata. 20 et. 258 Beumbrica.: „mn. 0n.. 27865: Ibicearia ENT N 268 Baptamalı 9.2. 1.0. 6°. 267 Cognataria. . . 2 2.2.0. 261 Consanguinaria . 2 2... ...256 Best. NET 57 Obstanat nn te SE Ochroleucaria. -. » » =. ...%237 Moeroraria . ... 2. . .+' 264 Necessaria Re en OS BrOosarian ee ne 261 Eversmannarid .- »-.** + .'1264 Parlitaria . x: -» ve . 8... 264 270 Peltaria Permutataria Pilosaria Punctaria . . Pupillaria . Quercinaria . Rectifasciaria'. Rupicapraria Salicata Sunguinaria ’ 26%. Saxicolata: > : 2 2 22% . 261 Silaceuta » *» =» 2 02. 2} 262 Simulata .o + . ”\ . .. 0 ..259 Subcordaria x 2... ee 258 Sulphuraria 261° Mubbidaria » ar. kan Tibialata. »: : la ca 2 262 Umbellania 2 ae are Ben Varidin bi: Beiträge zur Kenntniss des Alpenlandes ih Siebenbürgen von Theodor Kotschy. (Fortsetzung. ) r HI. Au die Alpe Piatra Krajuluj schliesst sich westwärts als erste Ge- birgsgruppe von crystallinischem Gestein das Fogarascher Alpenland an. Die hier sich hoch haltenden Rücken bilden in einer Länge von drei Meilen flach gedrückte, breite, durch Muldenthäler unterbrochene, über 6500 Fuss hohe Alpentriften. Zwei Längsthäler gegen Ost und West abfallend, und Querthäler gegen Süd und Nord sind die mächtigsten Einfurchungen in die- sem, mit Rasen reich bedeckten Hochlande. Den grössten Umfang hat das östliche sich abdachende Thal Zyrna, vom Berge Skerischora bis zur Gaura Pisku; durch die Mitte dräugt sich von 2'/ Stunden Länge ein mächtiger Alpenhach herab, der meist tief zwischen engen Felsenwänden eingeklemmt ist, und es steigt von der. südöstlichen Tannenregion bis zu der Höhe von 7000 Fuss au. Das zweite Hochthal Pisku Lautie, sich mehr einer Kesselform nähernd, liegt durch die Querrücken des Pisku von dem Zyrnathal getrennt, endet aber an dem Ostwänden des hoheu Wyrwu Ourla, und vertieft sich aber nur bis 3500 Fuss mit süd- licher Ahdachung. Im Grunde dieses Thales sind mehrere Alpenquellen , die kleine Teiche bilden, und durch einen reichen Abfluss von Wasser bald einen brausenden Wildbach gegen die tief gelegene Baumregion entsenden. Die nordwestliche Ahdachung der mächtigen und breiten Ourlaspitze seukt sich allmälig in ein mehr- Be 2 viale Link, durchgängig. Cerastium sylvaticum W. Kit., hei Sagor und Tüffer. Cerastium arvense L., auf bebautem Boden. — Söleneae DC; Leimkrautgewächse. Gypsophylia muralis L., auf Sandstellen durchgäu+ % gig. Tunica Saxifraga Scop., überall. Dianthus Armeria L., bei Mariafeld, | Poganek und Tüffer. Dianthus barbatus L.,an Gebüschen durchgängig. Dian- thus: Carthusianorum L., auf angrenzenden Wiesen. Dianthus sylvestris Li, zwischen Sagor und Steinbrücken. Saponaria officinalis L., bei Salloch, Po- ganek, Littay und Cilly. Cucubalus baccifer L, an Gebüschen, ‚Sdiene nu- tans L., auf Hügeln durchgängig. Silene viridiflora L. , bei Sagor und Tri- fail. Sitene inflata Smith, durchgängig. Silene Saxifraga L., bei Sava,Tri+ fail und Steinbrücken. Silene alpestris Jacg., zwischen Sagor. und Stein- brücken. Lychnis Viscaria L., bei Poganek, Sagor und Steinbrücken‘ Lych- nis flos cuculi L., an feuchten Stellen überall. Lychnis dioica L., an Gebü- schen durchgängig. Ayrostema Githayo L., auf Aeckern durchgängig. — Malvaceae Juss. Malvengewächse. Malva Alcea L., bei Littai, Tüf- fer und Cilly. Malva sylvestris L., durch.die ganze Strecke, meistens an Gebänden. Malva rotundifolia L., an Gebäuden durchgängig. Hibiscus Trio- num T,., bei Mariafeld und Salloch. — Wiliaeeae Juss. Lindenge- wächse. Tita parvifolia Ehrh., bei Lase, Littay und -Tüffer. Tilia yran- difolia Ehr.h., bei Salloch, Littay und Tüffer.. — ZWypericineae DE: Hartheugewächse. Hypericum perforatum L.. überall. Hypericum. kumi= fusum L., bei Mariäfeld, Littay, zwischen Sava und Steinbrücken: 'Hyperi- eum quadranygulare L., bei Lase, Sava und Tüffer. Hypericum puichrum T.., bei Salloch, Sava, Tüffer und Cilly. Hypericum hirsutum L., bei Littay. — Tamariscineae Desf. Myricaria germanica Desf., an der Save, zwischen Lase und Littay. — Acerineae DC. Acer pseudoplatanusL., bei Lase, Littay und Tüffer. Acer campestre L., durchgängig. — Polyga= Zeae Juss. Kreuzblumengewächse. Polygala vulgaris L., auf Gras- plätzen überall. Polyyala amara L., zwischen Sava und Steinbrücken. Poly- gala Chamaebuxus L., auf angrenzenden Hügeln. — Celastrineue R. Br, Evonymus‘ europaeus L., überall. Evonymus verrucosus L., zwischen Sava und Tüfferbad.— Rhasnneae R. Br. Kreuzdorngewächse: Rham- nus catharticus L., in Gehüschen hier und da. Rhamnus saxatilis L., bei Mariafeld, Sava und Tüffer. Rhamnus Frangula L., bei Lase, Littay und Tüffer. — Asmpelideae H. B. Vitis Labrusca Scop., au Gebüschen hier und da. — Euphorbiaceue Juss. Wolfsmilchgewächse. Euphorbia dulcis Jacg., zwischen Littay und Trifail. Euphorbia carniolica Jacg., bei Salloch,, Lase, Sagor, Sava und Steinbrücken.. Euphorbia epithymoides Le», hi überall. Euphorbia amygdaloides L., bei Salloch,, Lase, Sagor und Tüffer- bad. Euphorbia Cyparissius L., überall. Euphorbia Esula L., hier und da. Euphorbia Peplu$ L., auf bebautem Boden. Mercurialis annua L., überall. Mercurialis perennis L., durchgängig. — G@eraniaceae Brown. Storchschnabelgewächse. Frodium cicutarium L., auf bebautem Boden durchgängig. Geranium phaeum L., bei Salloch, Lase und Tüffer Geranium y 3 297 x — i palustre L., bei Littay, Sava und Tüfferhad. Geranium sanguineum L., zwi- schen 'Sava und Steinbrücken. Geranium pusillum L., bei Sagor und Trifail. Geranium columbinum L., überall. Geranium molle L., bei Salloch, Littay, Tüffer und Cilly. Geranium Robertianum L., durchgängig. —. Lineae DC. Leingewächse. Linum flavum L., auf Wiesen bei Salloch, Littay und 'Sagor. Linum tenufolium. L., bei Mariafeld und Sava. Linum cartharticum L., überall. Linum viscosum L., auf Wiesen durchgängig. — Oxalideae DC. Oxalis Acetosella L., bei Lase und Tüffer. — Genothereae Juss. Nachtkerzengewächse. Oenothera biennis L. , bei Mariafeld. Epiobium palustre L., auf feuchten Stellen durchgängig. Epilobium hirsutum L., bei Salloch, Lase und Tüffer. Epilobium rosmarinifolium Haenke, bei ‚Salloch und Poganek. Epilobium mantanum L., zwischen Littay und ‘Steinbrücken. Circaea lutetiana L., an Gebüschen durchgängig. Isnardia palustris L., in Wassergrähben überall. — Halorageae R. Br. Hippuris vulgaris L., in Wassergräben. — Lythrarieae Juss. Weidrichgewächse. Lythrum Salicaria L., auf feuchten Stellen durchgängig. — Pomaceuae Juss. Sorbus Aucuparia L., bei Poganek, Littay, Sava, Steinbrücken und Tüffer. Sorbus torminalis Crantz., zwischen Salloch und Littay. Amelanchier vulgaris Mönch., zwischen Littay und Steinbrücken. Cotoneaster vulgaris. Lindl., durchgängig. Crataegus monogyna Jacg., durchgängig. Cra- taegus Oxyacantha L., überall. — Sungwisorbeae Lindl., Al- chemilla arvensis Scop., auf bebautem Boden, Sanguisorba officinalis L., bei Littay. Poterium sanguisorba‘ L., zwischen Sava und Stein- brücken. — MHosaceae Juss. Rosengewächse, Rosa canina L., überall. Rosa arvensis Huds., auf Aeckern. Geum urbanum L , an Ge- büschen. Geum rivale L., auf feuchten Stellen. Rubus fruticosus L., überall. Rubus caesius L., durchgängig. Fragaria vesca L., durchgängig. Poten- tilla rupestris L., bei Salloch , Poganek , Littay und Tüffer, Potentilla anse- rina L., auf feuchten Stellen. Polentilla argentea L:, zwischen Sava und Steinbrückeu. Potentilla reptans L., überall. Potentilla vernaL., überall. Potentilla Tormentilla Sibth., bei Littay. Agrimonia Eupatorium L., an Gebüschen hier und da. Spiraea ulmifolia Scep., zwischen Littay und Stein- ‚hrücken. Spiraea Aruncus L., überall. Spiraea Ulmaria L., auf feuchten Stellen überall. Spiraea Filipendula L., auf Wiesen. — Amygdaleae Juss. Prunus spinosa L., an Gebüschen. Prunus Padus L., durchgängig. — Papilionaceae L. Schmetterlingsblüthler. Genista pilosa L., auf dürren Orten überall. Genista scariosa Viv., zwischen Littay und Stein- brücken. Genista tinctoria L., überall. Genista germanica L., durchgängig. Cytisus Laburnum L., hier und da. Cytisus purpureus Scop., bei Mariafeld. Cytisus hirsutus L’, zwischen Littay und Tüffer. Ononis,spinosa L., auf Wie- sen hier und da. Anthyllis Vulneraria L., überall. Medicayo sativa L., bei Mariafeld und Salloch. Medicago falcata L., au Gebüschen durchgängig. Me- dicago lupulina L., überall. Melilotus alba Ders.,hier und da zerstreut. Me- tilotus officinalis Ders., bei Mariafeld, Littay und Cilly. Trifolium pra- 298 tense L., überall. Trifolium rubens L., bei Mariafeld, Littay und Tüffer. Trifolium arvense L., auf bebautem Boden. Trifolium montanum L., auf Wie- sen durchgängig. Trifolium repens L., überall. Trifolium agrarium L,, an Gebüschen durchgängig. Doryenium herbaceum Vil., zwischen Littay: und Steinbrücken. Lotus corniculatus L., überall. Galeya officinalis L.. bei Sa- ' gor. Astragalus glycyphyllos L., überall. Coronilia varia L., auf bebautem Boden. Hippocrepis comosa L.»auf dürren Stellen durchgängig. Onobrychis sativa Lam., hier und da. Vicia Cracca DC,, auf bebautem Boden. Vicia sepium L., an Gebüschen. Vicia sativa L., auf bebautem Boden überall. Vi- cia anygustifolia Roth., bei Mariafeld, auf bebauten Orten. Ervum hirtum L., auf Aeckern. Lathyrus Nissolia L., auf Aeckern. Lathyrus pratensis L., durchgängig. Lathyrus sepium Scop., au Gebüschen und Zäunen. Lathyrus tuberosus L., bei Salloch, Littay, zwischen, Steinbrücken und Cilly. Lathy- rus sylvestris L., an Gebüschen durchgängig. _ Pr = | | | | | | u Ein wilder Primmelabkömmline - E x Beschrieben von H. W, Schott. Dem Forscherblicke unseres eifrig bemühten Stur war es vorbe-, halten, die Zahl unserer bekannten, natürlich vorkommenden Primelformen durch eine merkwürdige Bildung zu vermehren. Auf Schiefer in Gesell- schaft von Pr. minima und vitlosa fand Stur ein Exemplar, das, wie die vorgezeigte, nach dem Leben gefertigte Abbildung zeigt, durch die. auffallend übergrossen Blätter einer Pr. minima die höchste Aufmerksamkeit und Be- wunderung erregen muss. & Wennmun aber auch das Blatt dieser Pflanze allsogleich an Pr. minima erinnert, so lässt doch der schärfere Hinblick die Puhescenz aller Theile, die doldenartige Stellung der Blüthen, das Blauviolett der Blume nicht über- sehen ‚und leitet unwillkürlich, berücksichtigend das vereinzelte Vorkommen des Exemplars in der Umgehung so auffallend verschiedener Primelarten, zur Vermuthung einer Hybride von Pr. minima und villosa. Um jedoch dieser Vermuthung eine solidere Basis zu gewinnen, wer- den wir die Merkmale des eingesandten Exemplars genauer angeben und hierauf die Organe von Pr. minima uud villosa durchgehen, wodurch zu er- mitteln sein wird, ob und welche Aehnlichkeit oder Uebereiustimmung mit ‚ Theilen einer oder der andern Art in der Stur’schen Pflanze sich nach- weisen lasse. 5 Die äusseren Rosettenblätter dieser letzteren, dem Umrisse nach um- gekehrt-eiförmig-spatelig, sind °/: bis anderthalb Zoll lang und bei % Zoll breit, über der Hälfte, gegen das Ende zu, mit 7 —9 grossen und spitzigen aufwärts gerichteten Sägezähnen verseben. Die inneren später eutwickelten 1% —2 Zoll langen Blätter, werden mehr gestutzt-keilig, nach unten sehr verschmälert, am ‚obersten Ende tief und scharf gezähut. Die feinpunctirte Oberseite aller, die punctlose Unterfläche sind gegen unten und längs des A Mittel-Gefässhündels mit kurzen und feinen dreigliederigen zerstreuteren, der 300 ? Rand mit gleichartigen, Jedoch etwas längeren und dichter stehenden Haaren bedeckt, deren oberstes kopfförmiges Glied, durch röthlichbraune Färbunug auffällt. Ausser der unterseits etwas hervorragenden Mittelrippe ist keine Adervertheilung deutlich wahrzunehmen. Die Pubescenz der oberen Blatt- fläche ist die dichtere. ; Der Stengel, welcher die Höhe von 2'/% Zoll erreicht, übertrifft an Dicke das Mass’einer Linie, er ist, besonders am oberen Ende, dicht mit dreimalgegliederten Haaren bedeckt. Dieselbe Bekleidung findet sich auch an den lanzettigen Involucrai-Blättchen, nur dass sie hier-minder dicht und kürzer ist, besonders was die unteren Randhaare betrifft. Auch sind die au der Basis etwas sackartig vorgezogeuen und mit dem sehr kurzen ebenfalls behaarten Blüthenstiele unten verwachsenen Blättchen auf der Rückseite weniger behaart. Was die Anzahl der Blüthen betrifft, so waren derselben drei naher dicht genäherte zu bemerken und an dem Stengel vom vorigen Jahre, der sich noch erhalten hatte, zwei. Der hin und ‘wieder bepurpurte Kelch dieser Blüthen überragte das kleinere Hüllblättchen fast um die Hälfte Er war fast birnförmig nach oben erweitert, nach unten allmählig' verdünnty‘isowohl von innen wie von aussen mit 3 — 4gliedrigen in Drüsenköpfe "ausgehenden Haaren ziemlich dicht besetzt, deren Länge an der Innenseite vermindert, deren Häufigkeit jedoch dort eher vermehrt war. Noch muss bemerkt werden, dass die freien eiförmig-lanzetiigen Ausgänge der Kelchblättchen, welche ungefähr den dritten Theil der Kelchlänge messen , mit ihren Spitzen sich zusammenneigen« Bezüglich der Blume ist anzuführen, dass die Röhre derselben ungefähr '% über den Kelch vorstehend befunden wurde, °% weit von unten, bis zur Einfügung der Staubgefässe, kahl war, von dieser erweiterten Stellean aber, ungefähr um die halbe Höhe der Kelchzipfel, an der inneren. und’ äusseren Wandung sich,behaart zeigte, und-zwar auf solche Weise, dass die längeren und kürzeren viergliedrigen Kopfhaare aussen zerstreut, innen jedoch sehr dicht aneinander gestellt erschienen, Der Schlund bis zur Trennung in die fünf Blumenlappen , welcher sich eben 'so behaart wie der innere Obertheil der Röhre wies, war wie die ganze Blumenröhre bleich, ja weisslich ge- färbt. Der Blumensaum, der ziemlich ausgebreitet, und dessen beiderseits violetten, nur, am untersten Rande behaarten , IRESRCCHE ganz kahlen Lappen fast bis zur Hälfte eingeschnitten sind, zeigt fünf tief und weitbuchtige umgekehrt-herzförmige und sanft erhabenadrige Platten, deren Liäppchen etwas schief und ungleich abgerundet waren. Es sind nun noch die Staubgefässe nebst denr Stempel darzustellen, da die ersteren jedoch durch den Transport des Exemplars gelitten hatten, so kann die Aufmerksamkeit nur auf den hohen Ort der Fadenentsendung, über der Hälfte der Blumenröhre, geleitet werden, Die Narbe. befand sich, bis kaum zur halben Kelchhöhe emporgehoben und bot nichts Aufzeichnens- werthes dar. 301 - Betrachten wir nunmehr die Pr, minima, so finden wir deren Blätter kleiner, mehr gestutzt-keilig, die fast nur endständigen Zähne, durch das ‚weiter vorgezogene Aderende, spitziger, die Oberseite dicht punctirt, im Jungen Zustande äusserst kurz-, 2—3- und kurz gliedrig-behaart, die - Unterseite punctlos mit wenigen Kopfhärchen bedeckt. Der Stengel ist wie die langen und schmalen lanzettig-linearenHüllblättchen , nur mit äusserst kurzen, 2—3 gliedrigen, zerstreuten Kopfhärchen besetzt. Der Blüthenstand 1—2 blüthig entsendet kaum zu nennende Blüthenstielchen. Der obkonische _ Kelch, von aussen kahler, von innen dicht mit kurzen Kopfhärchen bekleidet, endet in- ovale Zipfel, die mit einer hervorspringenden Spitze versehen sind und bis an die halbe Blumenröhre reichen. Die androdyname Blume, welche hier violettroth, ist aussen unbehaart, von innen vom Schlunde bis zu den Stanbgefässen, die etwas über der Mitte der Röhre ausgeschieden werden, mit langen 5—7gliedrigen, kleinköpfigen Haaren dicht besetzt. Die Lappen des haarlosen Saumes tief, oft auch über die Hälfte gespalten„ richten ihre 14 Läppchen weitbuchtig auseinander. In Verfolgung unserer Forschung bei Pr. villosa angelangt, finden wir Nachstehendes. Die Form der Blätter ist hier umgekehrteiig-spatelig, die kurzen fast stumpfen Zähne erseheinen am oberen Drittel oder Viertel des Randes, die dichte Bekleidung aus dreigliedrigen Haaren bestehend, deren unterstes Glied sehr verlängert, deren oherstes kopfförmiges braunroth und schmierig, ist auf der Rückseite des Blattes viel gedräugter. Der Stengel, die sehr kurzen ahge- rundeten Hüllblättchen, die längeren Blüthenstiele, sind alle dicht mit erwähnten Schmierhaaren bedeckt, welche auch den Kelch an beiden Seiten (von innen jedock mit kürzeren Haaren) überkleiden, dessen Zipfel aus breiter Basis allmählig zugespitzt enden. Die Röhre der androdynamen Blume ist hier, aussen über den in der Röhremitte liegenden Einfügungsort der Staubgefässe, innen, vom Schlunde bis gegen die Antheren schmierig behaart. Der Schlund und selbst die Lappen des Saumes mit seichter Endhucht, sind an den Mit- telstellen mit Schmierhaaren, die jenen des Blattes entsprechen, bekleidet. Nachdem wir in Vorstehendem die Darstellung der drei zusammen auf- sefundenen Pflanzen versucht, sei es uns erlaubt, uns an die Vergleichung derselben zu wagen. Die Rossettenblätter der Stur’schen Pflanze, besonders die unteren haben dem Umrisse nach zwar mehr die Form jener der Pr.’ villosa, allein die Zähne derselben, obschon wie bei Pr. villosa am oberen Drittel vertheilt, sind läuger und spitziger, wiewohl nicht ganz so lang zugespitzt als bei Pr. minima. Die Pubescenz länger und dichter als jene der Pr. minima, ist kürzer als die der Pr. v»iliosa, aber auch mit lauggezogenem untersten Gliede, sie hält fast die Mitte zwischen beiden Bekleidungen, nimmt aber die ‚bräunlichrothen Köpfchen der Haare von Pr. villosa und die dichtere Ver- breituug derselben auf der Oberfläche von Pr’ minima au. Die inneren Rosettenblätter ähneln in.der Grösse und Behaarung mehr dem Blältern der Pr. minima. Der Stengel ist jener der Pr. villosa. Die Hüllblättchen Jedoch, 0q 302 - wiewohl mit dem sackarligen Anhängsel der Pr. villosa versehen, sind länger, dicker, grüner und spitziger als die der ebengenannten Primel, werden jedoch breiter und kürzer als Pr. minima sie weiset. Der Blüthen- stand ist der Blüthenzahl und Bekleidung nach der der Pr. willosa, der Kürze des Blüthenstiels zufolge aber jener der Pr. minima. Der Kelch ist mit spitzigeren Zipfeln und ausserhalb kräftigerer Bekleidung, als Pr. minima - bietet, versehen; aber schmierhaarig, wie der von Pr. vwillosa. Was die Blume anbelangt, so ist deren Färbung, äussere und innere Bekleidung von Pr. villosa; der tiefe Einschnitt, die höhere Einfügung der Stamina von - Pr. minima. Zu bemerken ist noch, dass die Pubescenz an allen Theilen, auf der Oberfläche dichter zu stehen scheint, was wieder mehr an Pr. minima erinnert. \ Der Blatt- und Zahnform , der oberseits dichleren Behaarung, dem verkürzten Blüthenstielchen, dem tiefbuchtigen Blumenlappen und der höheren Staubgefässausscheidung nach entspricht also Stur’s Pflanze der Pr. minima, allein die Pubescenz ‚aller Theile, der Stengel und Blüthenstand, so wie die Farhe der Blume, sind wieder jene der Pr. villosa. Wir werden daher den Versuch wohl wagen dürfen, in ihr eine Primula villoso-minima oder Pr. minima (hybrida) Sturi zu begrüssen, wenn auch noch nicht ermittelt: ist, ob die Pflanze, deren. Same diesen Blendling entfaltete, Pr. minima oder villosa war, obschon Erfahrungen an künstlich hervorgebrachten Hybriden zu der Annahme zu berechtigen scheinen, dass im Pollen die Gestaltung der künftigen Pflanze hauptsächlich begründet sei. YoR< Fragmente zur Pflanzengeographie des österreichischen Alpengebietes. "Von ä Prof. Fr. Simony, Eine mit Unterstützung des hohen k. k. Unterrichtsministerinms während der Monate Juli, August und September des Jahres 1852 unternommene Reise in die oberösterreichischen , salzburger und tyroler Alpen, welche im All- gemeinen physikalisch-geographische Forschungen, insbesondere aber wissen- schaftliche Landschaftszeichnung und Terrainsstudien zum Zweck hatte, gab mir auch manche Gelegenheit zu pflanzengeographischen Beobachtungen, »deren Resultate, wenn auch noch so fragmentarisch, doch einige nicht ganz werthlose Daten fürdie im Ganzen noch wenig cultivirte Pflauzengeographie unserer Alpen liefern dürflen. S z pi& Es gibt wohl wenige Gebiete von verhältnissmässig so geringer Aus- dehnung als die bereisete Strecke (das Salzkammergut, Berchtesgaden, das ‚steinerne Meer, Zell am See, Kriml, der Oetzthaler Stock, das Wormser Joch und Botzen waren die Hauptpuncte) die in Bezug auf Pflanzenverhrei- tuıfg mannigfaltigere und belehrendere Erscheinungen darzubieten vermögen. Die verschiedene geognostische Beschaffenheit des Bodens (Kalk, Dolomit, | Thonschiefer , Glimmerschiefer, Gneiss-, Porphyr sind hier die herrschenden Formationen), die ungleiche Massenentwicklung und Erhebung der Bergketten, ihre mannigfache Lage und Richtung, so wie ihre verschiedenen Abdachungs- verhältnisse, sie alle zusammen rufen eine überraschende Vielartigkeit sowohl in der räumlichen Entwicklung der allgemeinen Pflanzendecke als auch in dem Vorkommen einzelner Vegetationstypen hervor. O0q* 304 I ) Was die Verschiedenheit in der räumlichen Entwicklung der allgemeinen Pflanzendecke betrifft, in so fern dieselbe durch eine verschiedene geogno- stische Beschaffenheit des Bodens hervorgerufen wird, so ist diese kaum irgendwo so auffällig ausgesprochen als bei Zell am See, wo eine besonders günstige Gestaltung des Terrains drei verschiedene Formationen , Kalk, Thonschiefer und Gneiss in grossartiger unvermischter Entwicklung voll- 2 ständig überblicken lässt. Schon- vom Spiegel des Zeller See’s aus geniesst _ man das überraschende Bild dreier (nach Gestaltung des Reliefs und räum- licher Entwicklung der Vegetationsdecke) verschiedener Alpengruppen; noch auffälliger und grossartiger aber erscheinen die Gegensätze auf der Schmie- denhöhe (6400) nächst Zeil am See, innerhalb deren Gesichtskreis gegen Norden die zerrissenen Mauern und Zinnen der baierisch-salzburgischen Kalkalpen, gegen Süden die gletscherbelastete Kette der centralen Urgebirgs- alpen, gegen Ostund West aber die zwischen beide gelagerteu Thonschiefer- züge zu ihren bedeutendsten Höhen sich erheben. Gleich Skelettstücken einer zertrümmerten Welt tauchen aus der Tiefe des nördlichen Horizonts bleich und nackt die schauerlichen Wände und Ziacken des ewigen Schneebergs, steinernen Meeres, Hundstödt, ‘Wazmann, Birnhorns und des Loferer Gebirges empor. Den Fuss umhüllt ein mehr oder minder zusammenhängender Waldmantel; in mittlerer Alpenhöhe schmie- gen sich dunkelgrüne Krummbholzbänder um die Stufen und Spalten des wüsten Gemäuers, nur hier und da hängt eine kleine Grastrifte gleich einer Oase an den schroffen. Klippen; aber über 6600 Fuss gewahrt das Auge. nichts mehr als öde, pflanzenlose Steinwüste. Bi Ein frisches heiteres Bild kräftigen Jugendiebens sind dagegen die sich an die Kalkalpen unmittelbar anreihenden Thonschieferberge. Ein fast undurchbrochenes Pflanzenkleid umwallt die sanft gerundeten Formen dieser Gruppe, selbst noch in Höhen von ‚7500 — 7800 Fuss deckt üppiges Pflan- zeugrün das hier stellenweise schroffer emporstrebeude Gestein, A “ Ernst und ehrfurchtgebietend, ein zu Fels erstarrtes Titanengeschlecht, schauen aus Süden die Urgebirgsalpen herüber. Tief zerfurcht ist der ge- waltige Leib, das Haupt in Schnee und Eis gehüllt, doch bis zu den Rändern der Gletscher zieht sich hier, selbst an den steilsten Gräten, das Pflauzen- leben in reicher Entwicklung empor und noch in Höhen von 8000 Fuss finden sich unter günstiger Lage ausgedehnte Rasenflecke. Dieselbe Erscheinung einer bei gleichen Situationsverhältnissen aber ungleicher geognostischer Bodenbeschaffenheit vorkommenden augenfälligen Verschiedenheit in der räumlichen Verbreitung der Pflanzendecke zeigt sich auch im grossen Massstabe in der. herrlichen Rundschau der hohen Salve | und des Kitzbüchler Horns im nordöstlichen Tyrol, auf dem Rittner Horn bei Botzen, und in beschränkterem Masse, aber nicht minder ausgesprochen am Wormser Joch und an noch vielen anderen Puncten- 305 Dass die leichte Verwitterbarkeit des Gesteins und die damit ver- -bundene stete Fortbildung eines der Vegetation günstigen Erdreiches beim Thonschiefer, Glimmerschiefer, Gneiss etc. es ist, welche dem Pflanzenwuchse hier eine viel grössere räumliche Entwicklung im Allgemeinen, wie auch eine reichere Flora nach Gattungen und Arten im Einzelnen ermöglicht, als, diess auf Kalk und Dolomit der Fall ist, bedarf keiner weiteren Erläuterung: Eine viel minder auffallende, wenn auch nicht weniger interessante Erscheinung als die eben besprochene durch eine verschiedene geognostische Bodenbeschaffenheit hervorgerufene Verschiedenheit in der räumlichen Ent- wicklung der allgemeinen Pflanzendecke bieten die obern Verbreitungsgränzen einzelner bestimmter Vegetationsformen dar, insofern diese durch das locale Klima bestimmt werden. In dieser Beziehung eröffnet sich dem aufmerk- samen Forscher in dem bezeichneten Terrain ein weites Feld zu Beobach- tungen dar, die um so interessanter sind, als sich aus ihnen umgekehrt kli- malische, namentlich Wärmeverhältnisse für die einzelnen Oertlichkeiten im Gebiete der Alpen ableiten lassen, die von den allgemeinen Gesetzen der Wärmevertheilung mitunter bedeutend abweichen. Fassen wir vorerst die obersten Höhengränzen des Getreidebaues und der zugehörigen Culturpflanzen ins Auge. Im Salzkammergut, dann in den Bezirken von St. Wolfgang, Faistenau, Hallein und Berchtesgaden reicht der Getreidebau durchschnittlich nicht über 3000 Fuss, ja meist nicht über 2500 Fuss hinauf und nur an sehr wenigen Stellen, bei besonders günstiger Lage finden sich vereinzelte kleine Felder bis zur Höhe von 3600 Fuss, Wenn auch in den eben genannten Bezirken die Höhe von 3000 Fuss nicht als die von der Natur dem Getreidebau ge- setzte Grenze zu befrachten ist, indem hier die grossartigen Salinen des Salzkammergutes, Halleins und Berchtesgadens vor allem eine möglichst aus- gedehnte Forsteultur beanspruchen, und die Feldwirthschaft auf ein Minimum der Ausdehnung beschränken, so dürfte doch die wahre oberste Grenze des Getreidebaues in dem bezeichneten Theile des nördlichen Kalkalpenterrains nirgends 3600 Fuss übersteigen, wie auch im ganzen westlichen Verlauf der Nordalpen — im baierischen Hochlande sowohl als auch in der. nördlichen Schweiz — die obern Grenzen der Getreidecultur sich innerhalb 30003600 Fuss bewegen und erst in der westlichsten Flanke, wo die nördlichen Kalk- alpen sich bereits bedeutend gegen Süden vorgeschoben haben, his zu 4000 Fuss hinaufgerückt sind. Am Südabfall des Dachsteingebirges, des ewigen Schneebergs und des - steinernen Meeres, dann in den zwischen die Kalk- und Centralkette gela- gerten Thonschiefergebirgen finden sich einzelne Felder bis zu 3800, selbst «3900 Fuss. z le h ‚Fasst mau den vielgliedrigen Bau der nördlichen Kalkalpen und des enge angeschlossenen Thonschiefergebirges, welche zusammen in dem be- i 306 reiseten Gebiete die durchschnittliche Breite von einem halben Grad einneh- men, als ein Ganzes auf, so beträgt der Unterschied des mittleren Maximums - der oberen Getreidegränze zwischen Nord- und Südabfall dieser Alpenzone- >00 Fuss, indem dem erstern ein mittleres Maximum von 3200 Fuss, dem letztern von 3700 Fuss entspricht. Lassen wir vorläufig die centralen Alpen ausser Acht und versetzen uns in die südliche Zone des zu betrachtenden Gebietes, also etwa einen Grad südlicher, so zeigen sich, wie wohl nicht anders zu erwarten, die Ge- treidegrenzen wieder um ein Bedeutendes hinaufgerückt. Auf dem Ritten 'bei Botzen fand ich ein schönes Haferfeld in einer Höhe von 4550 Fuss; im obern Drauthal hei Innichen kommt in südlichen Lagen Getreidebau ebenfalls bei 4500 Fuss vor. Das mittlere Maximum dürfte für diese südliche Zone in der Höhe von 4200 Fuss liegen. Dass von der nördlichen Abdachung der nördlichen Kalkalpen an bis zu den um anderthalb Grade südlicher gelegenen, südwärts gekehrten Alpen- theilen des Etsch- und Draugebietes die Getreidegrenze um 1000 und mehr Fuss hinaufgerückt ist, hat an und für sich nichts Befremdendes. Die Erscheinung _ erklärt sich ungezwungen durch die Abnahme der geographischen Breite und durch die begünstigte Lage der Culturflächen gegen Süden. Gegenüber diesen Verhältnissen in den beiden äussersten Grenzen des bezeichneten Gebietes muss es nun aber um so mehr überraschen, dass inner- halb derselben, nämlich.in den Thälern der centralen Kette, und zwar gerade da, wo die Gletscher ihre grossartigste Entwicklung zeigen, demzufolge . also eher eine Depression des Pflauzenwuchses zu erwarten wäre, dass . gerade hier die Vegetationsdecke nicht nur im Allgemeinen , sondern. auch im Einzelnen, zum Beispiel die Cultur des: Getreides und wie wir später sehen werden, auch der Holzwuchs höher hinaufrücken, als diess in den niedrigeren Alpenzügen südlich davon der Fall ist. N Die Erscheinung ist am auffallendsten, wenn man in-der Richtung von Süd gegen Nord über den Oetzthaler Stock hin die obersten Höhengrenzen des Getreidebaues mit einander vergleicht. Im südlichsten Theile (Ritten) finden sich, wie bereits erwähnt wurde, die höchsten Getreidefelder bei 4550 Kuss. Zwanzig Minuten nördlicher, am Jaufen und im obern Passeyr kommen Getreidefelder bei 4900 Fuss vor. Noch rascher erhebt sich die Getreidegrenze unmittelbar am Südahfall des Oetzihaler Stockes. "Hat ‚man das Timbl- Nieder- oder Hoch- Joch überstiegen und die Sohle des nördlich verlaufenden Oetzthales erreicht, so findet man kleine Gerstenfelder in der Höhe von 5400 Fuss (bei Heiligen-Kreuz) Weizen hei- 4200 Fuss, ausgebreiteten Leinbau bei 3700 Fuss (Lengenfeld) Kartoffeln aber, Rüben und anderes Gemüse noch bei 6000 Fuss (Fend) ja selhst bei - 6300 Fuss (Rofner Höhe). ? Dieses abnorm hohe Vorkommen des Getreidebaues im Oetzthal ist ‚übrigens kein isolirtes. In dem nahen Langtauferer Thal gedeihen Gerste und Hafer noch hei 5800 Fuss, am Reschenscheideck Waizen bei 4800 Fuss; \ “ ‚der Zirme. 307 in dem mit Botzen in einen Parallel fallenden Oberengadin sind die höchsten Getreidefelder 5900 Fuss über dem Meere gelegen, ja an dem nur einen halbeu Grad südlicheren Monte Rosa wird Gerste sogar noch bei 6300 Fuss mit Erfolg cultivirt. i Gehen wir nun zur verticalen Verbreitung des Holzwuchses über und wenden, um.das Bild möglichst einfach und klar zu erhalten, unsere Auf- merksamkeit hauptsächlich nur einer Baumart zu, derselben , die unter ihren Schwestern am meisten dem rauhen Klima der Alpen zu trotzen vermag und sich auch innerhalb derselben ziemlich‘ allgemein verbreitet findet, nämlich ‚ Für die Zirme wird allgemein in den nördlichen Kalkalpen und den sich unmittelbar anschliessenden Thonschiefergebirgen die Höhe von 5800— 6000 Fuss als höchste Grenze angenommen. In den nördlichen Alpen fand ich da, wo die Massenerhebung des Gebirges nicht bedeutend ist, auch wirklich die Zirbel nirgends über 6000 Fuss hinaufgehen. Am Salzajoch, nördlich von Kriml , stehen die höchsten Stämme am Südgehänge 5980 Fuss, am Nordgehänge 5840 Fuss über dem Meere. Aehnlich auf dem Steinkogel bei Wald im obern Salzathal. = "Höher dagegen erhebt sich die Zirme in den nördlicher gelegenen mäch- tigen Kalkstöcken des steinernen Meeres und Dachsteingebirges. Auf dem Plateau des erstern fand ich noch ziemlich kräftige Stämme bei 6260 Fuss, auf dem letztern bei 6290 Fuss. Ich kanı hier eine schon oft beobachtete aber fast eben so oft miss- deutete. Erscheinung: nicht unberührt lassen, nämlich die theils im Ahsterben begriffenen, theils schon vollkommen abgestorbenen Zirmbäume, welche an der obersten Grenze des Baumwuchses meist in ungleich grösserer Menge “vorkommen als die lebenden Stämme, und die den ohnehin düstern und öden Character der grossen Kalkhochplateaus noch bedeutend erhöhen. Gewöhnlich verleitet dieses auffallende Ueberwiegen der abgedorrten Stämme gegenüber den grünenden Bäumen zu der Ansicht, dass ein durch allmälige Depression des Klima’s bewirktes Zurückziehen der Vegetation hier stattfinde. Wenn das letziere nun wohl auch hier und dain der unmittelbaren Nähe wachsender Gletschermassen erfolgen dürfte, so wird es immer nur sehr beschränkte Räume treffen. Eine viel natürlichere Erklärung jener Erscheinung ist durch die Thatsachen gegeben, dass der Wuchs der Zirbel in diesen Höhen, schon einmal ein äusserst langsamer ist, dass ferner verhältnissmässig nur sehr selten ein zur Erde gefallenes Samenkorn in den weiten Steinflächen einen geeigneten Boden zur Entwicklung findet, dass endlich auderseits die abge- dorrten und entrindeten Stämme noch ganze Reihen von Jahren den Stürmen zu trotzen vermögen, ehe sie umgeworfen werden. Eine Anomalie in der verticalen Verbreitung des Holzwuchses findet insbesondere noch auf dem steinernen Meere statte Während nämlich von ‚dem Nordgehänge desselben an bis auf das Plateau die Zirbel zur Höhe ‚von 6260 Fuss, das Krummholz bis zu 6500 Fuss emporwuchert , findet im [ 308 südlichen Absturz desselben das letztere seine Grenze bei 6200 und die höchsten Baumstände (Lärchen, die Zirbel scheint hier ganz zu:fehlen) über- steigen nicht 5500 Kuss. = Kehren wir uns der Südgrenze des: bereiseten Gebietes zu, so finden wir auf dem Ritten die höchsten Zirbelstände gegen 65600 Fuss, das Krumm- holz bei 7100 Fuss, die Holzvegetation im Ganzen also etwa 4—500 Fuss höher als in den höchsten Ständen der nördlichen Kalkalpen. | In den centralen Alpen dagegen ist ähnlich der Getreidegrenze auch ‚der Holzwuchs hinaufgerückt. Im Oetzthal erreichen einzelne 'Zirbeln die Höhe von 6850 Fuss, ganze Gruppen dieser Baumart finden sich noch bei 6400 Fuss; Lärchen kommen vor bei 6300 Fuss, Fichten bei 6150 Fuss, Birken bis zu 5800 Fuss und in Strauchform noch bei 6300 Fuss, die Zwerg- kiefer und der die letztere stellenweise ganz verdrängende Sebenstrauch (Juniperus Sabina) bis zu 7200 Fuss. Noch höher steigt der Holzwuchs - im Langtauferer Thal empor; dort fand ich eine grüne Zirme bei 7220 Fuss. Die höchsten Bäume der Monarchie aber dürften wohl am Ortles zu finden sein, es sind diess die Lärchen und Zirbeln gegenüber: der Post Franzens- höne am Wormser Joch „ deren Standpunct nicht weniger als 7330 Fuss über dem Meere gelegen ist. Aber mit der Erhebung der obern Grenzen des Holzwuchses ist die Hinaufrückung, des Pflanzenlebens in den grossen Massenerhebungen der centralen Alpen noch nicht abgeschlossen. Auch der Graswuchs erreicht. | hier grössere Höhen, als in den südlicher gelegenen Nebenketten, So finden sich mähbare Triften im Oetzthal, Langtauferer und Trafoier Thal noch bei 7600 Fuss, Weideplätze für Kühe bei 8200 Fuss und selbst Höhen von 8800—: 8900 Fuss bietet hie und da Schafen und Ziegen noch vortreffliches Futter. Forscht man nun nach der Ursache jenes auffallenden Hinaufrückens der obern Vegetationsgrenzen, besonders innerhalb der centralen Alpen, eines Hinaufrückens, das unter sonst gleichen Verhältnissen der Lage und Terrains- gestaltung regelmässig sich um so bedeutender zeigt, Je grösser die Gesammt- erhebung der Gebirgsmasse ist, so ergibt sich bald, dass die Ursache eben in jener Massenerhebung liegt, durch welche in einem entsprechendeu 'Ver- hältnisse die Wärme der unmittelbar auflagernden Luftschichten gesteigert und somit auch eine verhältnissmässig höhere Productivität des Pflanzenlebens. hervorgerufen wird. Eines der belehrendsten Beispiele in dieser Beziehung ist das mehrfach erwähnte Oetzthal, in welchem die oberste Getreidegrenze um 1800 Fuss höher liegt als in dem um einen Grad nördlichern Nordabfall der Alpen und. um noch volle <—900 F. höher als in den um einen halben Grad südlicheren Theilen des Etsch- und Drauthals ; und-eben so auch noch die Grenze des Baumwuchses jene der nördlichen Kalkalpen um 6—900 Fuss, die des Rittens bei. Botzen um 2—300 Fuss übertrifft. Das Oetzthal fällt von Süd gegen Nord ab, ist gegen Süden durch den 9—11000 Fuss hohen Hauptkamm ge- ‚schlossen, ‚die steilen Gehäuge zu beiden Seiten des Thales sind meist ganz 309 _ nahe aneinander gerückt und gestatten daher den Sonnenstrahlen nur einen beschränkten Zutritt, und 'endlich sind noch die grossartigen Gletscher in Anschlag zu bringen (ihr Flächenraum nimmt im Oetzthaler Stock allein sieben Quadrat-Meilen ein), die durch ihre eisig kalten Schmelzwässer und durch die grossarlige Verdampfung an ihrer Oberfläche im hoheu Grade de- primirend auf die Temperatur wirken müssen. Bei dem Zusammenwirken ‘so vieler ungünstiger Verhältnisse, die alle cher eine Erniedrigung der Vegetationsgränzen erwarten liessen, bleibt nur die Erklärung möglich, dass hier einzig und allein die grossartige Massenerhebung die Ursache sein könne, welche jene störenden Einflüsse nicht nur vollständig ausgleicht, sondern auch noch eine so bedeutende Steigerung der Wärme zu bewirken vermag, wie sie jene auffallend hohen Vegetationsgrenzen erfordern. Wir begegnen demnach innerhalb unserer Alpen ähnlichen Erschei- nungen, wenn auch nur in verjüngtem Massstabe, wie sie uns die grossen Massenerhebungen in den mexikanischen, bolivianischen und peruvianischen Hochplateau’s, in noch höherem Grade aber die grösste Massenerhebung der Erde, das thibetanische Hochland darbieten. Durch die letztere werden die Wärmeverhältnisse so gesteigert, dass am Nordahfall des Himalaya die Getreidegrenze bis zu 13000 Fuss hinauf gerückt ist, während sie am Süd- ahbfall kaum die Höhe von 10000, ja selbst nur 9000 Fuss erreicht. Berechnet man unter Ausserachtlassung aller hemmenden oder für- dernden Einflüsse bloss nach den allyemeinen Gesetzen der Wärmever- theilung und nach den Erfahrungen über die Temperaturverhältnisse in der Polargrenze des Getreidebaues die obersten möglichen Höhengrenzen des letztern nach verticaler Verbreitung für verschiedene geographische Breiten, ‘so ergibt sich, dass im Oetzthaler Stock _ die oberste Getreidegrenze um . 1200 — 1600 Fuss (in Thibet um 4500 — 5000 Fuss) durch die Massener- hebung des Bodens hinaufgerückt ist. Um nur einen aunähernden Begriff von der Grossartigkeit der Hebung des Terrains innerhalb der Centralalpen zu geber, mag erwähnt werden, dass sich über dem Oetzthaler Stock allein,ein längliches Viereck von dreissig _Quadrat-Meilen verzeichnen Jässt, innerhalb welchem kein einziger Thalpunct unter 4000 Fuss Meereshöhe hat und drei Kirchdörfer (Gurgl, Fend und Hinterkirch) von nahe 6000 Fuss Meereshöhe sich befinden. Die Steigerung der Wärme mit der Hebung des Bodens gibt wieder eines der unzähligen Beispiele von der wunderbaren Oekonomie im grossen Haushalte der Natur. Nicht allein, dass jene gewaltigen Erhebungen der ‚Erdoberfläche dazu dienen müssen , durch die Anhäufung von Gletschern, durch die Anziehung der Hydrometeore den grossen Pulsadern im Erdorganismus den Strömen, einen gleichmässigern nnd reichern Zufluss zu geben,‘ sie werden dadurch, dass sich mit ihnen die Wärmeschichten der Luft heben, in grösserer Ausdehnung nach Höhe und Breite dem Pflanzen-, Thier- und Menschenleben zugänglich gemacht und so nicht unbedeutende Theile des Erdraunss- die x . Rr 310 u [3 = . [3 . bi sonst der Oede eines arktischen Klimas verfallen wären , einer verhältniss- mässig reichen Lebensentwicklung erhalten. ae Zum Schluss möge nun noch ein Verzeichniss der’ von mir heobach- teten Pflanzen mit Angabe des Fundortes, der beobachteten Höhe des Vor- kommens, der Bodenunterlage und der Blüthezeit, wo dieselbe sich beobachten E liess, hier nachfolgen. Mit-Dank muss erwähnt werden, dass die Bestim-" { mung der Flechten und Moose die Herren: Sectionsrath R. v. Heufler | und Prof. Pokorny zu übernehmen- die Ente hatten. Phanerogamen. 7 Aconitum Lycoctonum. Auf dem Dachsteingebirge und steinernen Meere (Kalk) stellenweise bis zu 5800 Fuss hinauf. - Bei 5800 Fuss im ersten Stadium des Aufblühens .20. Juli. — Auf dem Ritteu (Porphyr) nächst Botzen bei 3800 F. 6. Sept. im Verhlühen. Achillea atrata. Auf dem Dachsteingebirge und steinernen Meere (Kalk) zwischen 4200 und 7000 F. Zwischen 4200 — 5000 F. blühend 18. Juli. — Wormser Joch (Thonschiefer) bei 8000 FE. \ — moschata. Brunnkogel (Glimmerschiefer) bei Sölden im Oetzthal zwischen 7000— 8650 F., Wormser Joch (Thonschiefer) bis 9060 F- -— Langtauferer Jöchl im Oetzthal (Glimmerschiefer) bis zu 9400 FE. Auf dem letiztern Punct im Aufblühen 31. August. Alchemilla alpina. Auf dem Dachsteingebirge und steinernen Meere (Kalk) zwischen 4500—6500 F., blühend bei 6000 F. 21. Juli. — Worm- ser Joch (Thonschiefer) bis 8000 F. { — vulgaris. Im Nordabfall des steinerneu Meeres (Kalk) bis zu E 5600 F.— Rittner Berg (Porphyr) bei Botzen his 5900 FE. Alsine recurva Wahlbg. Brunnkogel (Glimmerschiefer) bei Sölden im Oetzthal bei 8650 F., blühend 27. August. — Wormser Joch (Thon- schiefer) bei 5800 E. e — " rubra. Schmiedengraben bei Zell am See (Thonschiefer) bei 2700 F., blühend 21. Juli. Anırösbee chamaejasme. Schafberg (Kalk) 5000—5600 F. Weissbachscharle im steinernen Meer (Kalk) blühend 20. Juli. - — helvetica. Schafberg (Kalk) bei 5450 F., im Prielgebirge südlich ‚ der Elmgrube (Kalk) bei 5300—5500 F, auf dem Dachstein- .gebirge (Kalk) am Gjaidstein zwischen 7300—7700 F. | Anemone narcissiflora. Südlich abwärts von der Weissbachscharte im stei- nernen Meere (Kalk) zwischen 6500—5800 F. Bei 6500 F. im Verblühen 20. Juli. g —_ alpina. Am Blassen (Kalk) bei Hallstatt zwischen 5400—6000 F, — Plattenberg (Thonschiefer) bei Kriml bis zu 6300 F, > 311 Anemone vernalis. Brunnerkogel im Oetzthal (Glimmerschiefer) 7200 F. - Wormser Joch (Thonschiefer) 7500 F.— Rittner Berg (Porphyr) bei Botzen 6500 FE. CHAT rare Uniflora Jacg. Am Langtauferer Jöchl (Glimmerschiefer) im Oetz- thal bei 9400 F. blühend’ 31. August. Pate montana. Ostzehänge der Schmiedenhöhe (Thonschiefer) bei Zell am See zwischen 4—5000 F. im Verblühen 24. Juli. — Plattenberg \ (Thonschiefer) bei Kriml bei 6200 F. 24. Juli blühend. — Brunner- kogel im Oetzthal (Glimmerschiefer) bei 6509 F. im Verblühen 27. August. — Ritiner Berg (Porphyr) bei Botzen -4000 F. Aronicum Clusiö. Weisshachscharte am steinernen Meere (Kalk) bei 7100 FE. 1 blübend 20. Juli, auf dem. Brunnerkogel (Glimmerschiefer) im Oetzthal bei 8000— 8200 F. blühend 27. August. Artemisia Absynthium. Im Oetzthal stellenweise bis zu 6200 E. Aster ‚alyinus. Auf dem Loser (Kalk) bei Aussee in Steiermark 5000— 5600 F. — Brunnkogel (Glimmerschiefer) im Oetzthal von 6000—8650 F. Am Kuntersweg (Porphyr) bei Botzen bei 950 F. Azalea procumbens. Auf dem Dachsteingebirge und steinernen Meere (Kalk) zwischen 5600—7200 F. — Plattenberg (Thonschiefer) bei Kriml 6400 F.— Am Langtauferer Jöchl (Glimmerschiefer) im Oetzthal noch bei 9400 F,; Rittner Horn (Porphyr) bei Botzen 7150 F. Betula alba. Im Oetzthal als Baum bis zu 5800 F. auf dem Rittner Berg bis 5000 FE. Calluna vulgaris. Im Salzkammergut stellenweise auf Kalk bis 5600 F.; .Schmiedenhöhe (Thonschiefer) bei Zell am See bis zu 6200 F., auf dem Brunnkogel (Glimmerschiefer) im Oetzthal bis 6800 F.; ‚Rittner Berg (Porphyr) bei Botzen bis 6000 F. Cumpanula barbata. Auf den Kalkalpen des Salzkammergutes zwischen E 3800—5600 F. Im Ostgehänge der Schmiedenhöhe (Thonschiefer) bei Zell am See von 5500 F. bis zu 2900 F, herab; Plattenberg (Thonschiefer) bei Kriml bei 6200 F. blühend 29. Juli; auf dem Brunnerkogel (Glimmerschiefer) bei 7000 F. im Verblühen 27. Aug. Rittner Horn (Porphyr) bei Botzen bis 7150 F. =. linifolia Lam. Auf der Höhe des Plattenberges (Thonschiefer) bei Kriml in der Höhe von 6200 F. blühend 29. Juli. Cardamine alpina. Am Wormser Joch (Thonschiefer) bei 9000 F. = resedifolia. Gipfel des Brunnerkogels (Glimmerschiefer) im Oetzthal, 8650 F., blühend 27, August. Castanea vulgaris. Bei Unterach am Attersee auf Wiener Sandstein in einer Höhe von 1800 FE. Bei Botzen auf dem Porphyrgebirge des Ritteu bis zu 3700 F. (nächst Mittelbere), in. dieser Höhe noch schöne Bäume. Celtis australis. Auf der Sonnenseite des Riltner Sebireas (Porphyr) bei Botzen bis zu 2500 F. hinauf, Rr* 312 a. Centranthus ruber. Aufden BOT UHYRRESER bei Botzen; 11. September im iz ten Verblühen. r e| Cerastium latifolium. An der Weissbachscharte auf dem steinernen Meere (Kalk) bei 7000 F. blühend 20. Juli; am Langtauferer Jöchl (Glim- merschiefer) im Oetzthaler Stock bei 9500 F.blühend 31. August. Cherleria sedoides. An der Weissbachscharte auf dem steinernen Meer (Kalk) 8 bei 6800 F. blüheud 20. Juli. Chrysanthemum alpinum. Am Langtauferer Jöchl noch bei 10000 F. einzelne kleine Exemplare im ersten Aufblühen 31. Aug.5; — am Wormser Joch .bei 9000 F. blühend 5. Sept. — auf dem Rittner Horu 7150 F. 13. Sept. im letzten Abblühen. — leucanthemum. Aut den Alpenwiesen des Biilhexkogels im im Oetzthal noch hei 6800 F. in grosser Ueppigkeit blübend 27. August. Auf dem Rittner Berg (Porphyr) bei Botzen bis zu 5800 FE. hinauf, . Cichorium Intybus. Auf dem Ritten bei Botzen bis zu 4500 F., blühend ' 13.: September. Cirsium. spinosissimum. Auf dem steinernen Meere stellenweise in grosser Menge, z. B. östlich aufwärts der Fundenseer Alpe zwischen . ’ 5200—5800 FE. blühend 18. Juli, danı an der Weissbachscharte 7150 F. — Plattenberg (Thonschiefer) bei Kriml 6000—6300 FE. — Am Wormser Joch (Thonschiefer) bis za 8500 F.; auf dem Ritten (Porphyr) bei Botzen bei 6000 F. Colchicum autumnale. Auf’dem Ritten bei 4500 F. 18. Sept. blühend. Daphne Mezereum. Auf dem steinernen Meer bis zu 5800 F. aufwärts. — striata Tratt. An der Wormser Strasse (Thonschiefer) zwischen | 7800—8300 F. (Ob die Daphne ÜCneorum , durch Isser am Stilfser Joch gesammelt, nicht auch D. striata ist?) Draba aizoides Weisshachscharte im steinernen Meere 7150 FE. — tomentosa. Auf dem Dachsteingebirge und steinernen Meere (Kalk) nicht un’er 5500 F. herab. Auf der hohen Dachsteinspitze noch bei 9500 F\, Dryas octopetala. Auf dem Dachsteingebirge von 7800 F. durchschnittlich | bis zu 5000 F. berab, hier und da selbst am Yuss ‘des Gebirges z. B. zwischen Obertraun und Aussee in der Höhe von nur 1750 FE.; eben so im Kies des Almflusses zwischen Ebenau und Hallein ' bei 1700 F. in ungeheuerer Menge und grösster Ueppigkeit, hier im Verblühen in der Mitte Juli’s. Elatine tziandra. Sowohl in Blüthen als Früchten sehr häufig als Schma- rotzer auf alten, innerlich bereits hohlen Exemplaren der Aeyagropila Sauteri im Zeller See, 2—2': F. unter dem Was- serspiegel. In voller Blüthen- und theilweiser Fruchtentwicklung gesammelt 23. Juli. 313 Empetrum nigrum, uf dem Dachsteingebirge und steinernen Meere nicht unter 5700 F. Auf dem Brunnerkogel im Oetzthal bis zu 8200 FE. hinauf. Epitobium atpinum. Auf dem steinernen Meer (Kalk) bei 6400 F. blühend - 20. Juli ; Brunnerkogel im Oetzthal (Glimmerschiefer) bei 7500E. blühend 27. Aug.; an der Wormser Strasse (Thonschiefer) bis zu 8500 F.; auf dem Ritten (Porphyr) bei Botzen 6500 E. = angustifolium. An der Wormser Strasse bis zu 7600 F. hinauf; in dieser Höhe blühend 5. Sept. = Dodonaei Will. Im Talferthal bei Botzen auf Porphyrkiesgrund, 850 FE. blühend 8. Sept. Eriyeron alpinus. An der Weissbachscharte im steinernen Meer (Kalk) bei 7100 F. blühend 20. Juli. Auf dem Brunnerkogel (Glimmerschie- fer) im Oetzthal bei 8000 F, blühend 27. August; auf dem Rittner Horn (Perphyr) 7150 F. — + uniflorus. Aufder Höhe des Plattenberges 6400 F. blühend 29. Juli. Euphrasia minima. Auf der Höhe des Plattenberges 6400 F. blühend 29. Juli. nn officinatis. Bittner Horn bis zu 7150 FE. Ficus Carica. Zwischen Botzen und Oberbotzen auf den sonnigen Porphyr- felsen bis zu 2000 FE. Frazxinus excelstor. In den Thälern des Salzkammergutes bis zu 2300 F. hinauf; im Oetzthal bis zu 4200 F. auf dem Ritten bei Botzen noch bei 3800 FE. Galeopsis Tetrahit. In der Faistenau nächst Hallein bei 2300 F. blübend 14. Juli, am Rossfeld bei Hallein in der Höhe von 3500 F. blü- hend 15. Juli, an der Wormser Strasse bei 5800 F, blühend R 3. Sept.; auf dem Ritten bei 3800 F. Galium verum. Auf dem Rittner Berg bei Botzen noch bei 4900 F. Gaya simplex Gaud. An der Weissbachscharte bei 6700 F. blühend 20. Juli; am Langtauferer Jöchl im Oetzthaler Stock (Glimmerschiefer) bei 9400 F, 31. Aug. Gentiana acaulis. Auf dem Dachsteingebirge von 6800 F. stellenweise bis zur Thalsohle herab, z. B. an der obern Traun bei 1700 F. Am Metzgersteig bei Faistenau auf Dolomit bei 1800 F. — _ .brachyphylla Vill. Auf dem GJjaidstein. (Dachsteiugebirge) zwi- schen 7—8000 F. An der Weissbachscharte im steinernen Meer bei 7150 blühend 20. Juli. Auf dem Brunnerkogel (Glimmer- schiefer) im Oetzthal bei 8650 F. hlühend 27. Ang. — bavarica. Auf dem Dachsteingebirge und steinernen Meer (Kalk) nicht unter 5000 F. herab, stellenweise bis zu 7500 F. auf- “steigend. Auf dem Plattenberg (Thonschiefer) bei Kriml bei- 6400 F. hlühend 29. Juli. — punctata. Steinkogel (Thonschiefer) bei Wald im obern Salzathal bei 5800 F. im letzten Abblühen 30. Juli. Brunnerkogel (Glim- 314 3 merschiefer) im Oetzthal bei 8650 F. blühend 27, August; am Langtauferer Jöchl bei 9100 F.; Wormserstrasse bei 8700 F.; am Rittner Horn (Porphyr). r Gentiana verna. Auf dem Plattenberg bei Kriml in der Höhe von 6000 #. blühend 29. Juli. Geranium sylvaticum. Auf dem Dachsteingebirge und steinernen Meer bis zu 5900 F. hinauf; bei 5800 F. blühend 20. Juli. Rittner Berg (Porphyr) 5800 FE. | Geum montanum. Auf dem Dachsteingebirge (Kalk) zwischen 6000—7500 FE. ziemlich verbreitet; auf dem Langtauferer Jöchl (Glimmerschie- fer) im Oetzthaler Stock noch bei 9400 F. blühend 31. Aug. auf dem Rittner Horn (Porphyr) 7150 F. BT: — reptans. Am Wormser Joch (Thonschiefer) bis zu 9000 E. Gnaphalium dioicum. Auf dem Brunnerkogel im Oetzthal bei 6800 F. blü- hend 27. Aug. — supinum. Auf dem Dachsteingebirge und steinernen Meer von 4200 F. bis’über 7500 F. hinauf. Bei 4200 blühend 18. Juli. Auf dem Rittiner Horn (Porphyr) 7150 F. Hedysarum obscurum. Auf dem Schafberg. nicht unter 5300 F. herab. Auf dem Dachsteingebirge und steinernen Meer stellenweise zwischen 6000—7200 F. An der Weissbachscharte bei 7150 F. blühend 20. Juli. Auf dem Brunnerkogel bis 7800 F. hinauf. \ i Helianlhemum vulgare, Auf dem steinernen Meer blühend bei 5800 F. 20. Juli. Auf dem Rittner Berg (Porphy") bei 4500 F. ‚Herniaria glabra. Im Kies der Salza bei Kriml 2800—2950 F. sehr häufig - 30. Juli im letzten Abblühen. Auf dem Ritten (Porphyrgrund) bei 3900 F. “ Hieracium albidum Vill. Schmiedenhöhe (Thonschiefer) bei 5600 blübend 29. Juli. Brunnerkogel (Glimmerschiefer) im Oetzthal bei 7800 F. hlübend 27. August. Wormserstrasse bei 8300 F. blühend 5. Sept. Rittner Berg (Porphyr) zwischen 5—7000 F. Hypericum humifusum. Auf Thonschiefergrund bei Wald im obern-Salzathal 2900 F. im Verblühen 30. Juli. Hippophae rhamnoides. Zwischen Brad und Trafoi au der Wormserstrasse. bis zu 3300 F. hinauf. Auf dem Ritten im EIROIEEEIANETE bei den Erdpyramiden bis zu 3700 F. hinauf. Homogyne alpina Cass. Auf dem Dachsteiungebirge (Kalk) von .6500 F. bis - zu 3000 F. herab, Am Langtauferer Jöchl im Oetzthaler Stock (Glimmerschiefer) noch bei 9300 F. Auf dem Ritten (Porphyr) bei 6000 FE. ‚Horminum pyrenaicum. Auf dem steinernen Meere im Nordahfall von 4300 k bis zu 5900 F. im Südabfall zwischen 6500 und 5000 F. in un- . geheurer Menge. Zwischen 4600—5800 F. in schönster Blüthe 18. Juli. löhlah / 315 "Juncus monanthos Jacg. Am Fundensee (5100 F.) im steinernen Meer blühend 18. Juli. Juniperus nana. Erstes Auftreten auf dem steinernen Meere im Nordabfall bei 4500 F.; auf dem Dachsteingebirge zwischen 4800-6400 F. Auf der Schmiedenhöhe (Thonschiefer) von 5000 F. an aufwärts - bis zum Gipfel (6400 F.) Am SSWGehänge des Brunnerkogels (Glimmerschiefer) im Oetzthal bis zu 7600 F.; auf dem Rittner Horn (Porphyr) noch bei 7100 FE. i — Sabina. Im Salzkammergut vereinzelt, z. B. bei Hallstatt am Sollingerkogel und bei Obertraun in der’ Burgau; dagegen in ausserordentlicher Menge im Oetzthal von der Thalsohle an bis zur Höhe von 7200 L. Thactuca perennis. Auf Porphyrgrund bei Rungelstein nächst Botzen 950 F. im Verbhlühen 8. Sept. Litium "Martagon. Auf dem steinernen Meer (Kalk) bei 5100 FE, blühend 18. Juli; bei Fend im Oetzthal (Glimmerschiefer) in der Höhe von 6100 F. hlühend 29. Aug. Auf dem Ritten (Porphyr) 4100 E. Linaria alpina. Im Kiesbett der Alm bei Hallein bei 1700 F. häufig mit “ Dryas octopetala. Im Bergschutt des Oetzthales hier und da bis zur Thalsohle_herab. An der Wormserstrasse noch bei 7800 F. Linnaea borealis. Im Oetzthal bei Sölden, auf dem Wege nach dem Brunner- kogel in ‘der Höhe zwischen 5100—5400 F. fast abgeblüht 27. August. i Linum catharticum,. Auf dem steinernen Meer bei 4000 F im Aufblühen 18. Juli. — usitatissimum. Im Faistenauer Thal bei 2500 F. blühend i4. Juli; in Kriml bei 3300 F. schnittreif 28. Juli; im Oetzthal bei 4000 F. geschnitten am 26. August, r Luzula: spadicea DC. ß barbata Neilr, Auf der Höhe. des Plattenberges (Thonschiefer) bei Krim! 6200 F. blühend 29, Juli. Maiva alcea. Zwischen Saalfelden und Zell am See häufig blühend 21. Juli in der Höhe von 2300—2400 F. Menyanthes trifoliata. Am Fundensee im steinernen Meer bei 5100 E, im Aufblühen 18, Juli. Meum Mutellina Gärtn. Auf dem Dachsteingebirge und steinernen Meer (Kalk) häufig zwischen 5500—6200 F.; auf dem Plattenberg (Thonschiefer) bei Kriml in der Höhe von 6200 F. hlühend 29. Juli; Rittner Horn (Porphyr) bis 7150 FE. Myricaria germanica Des v: Im Kies der Oetz (Oetzthal) bei Sölden 4200 FE. biühend 27. August. Nigritella angustifolia Rich. Auf den Kalkalpen des Salzkammergutes zwischen 4800 und 600 F: s v " Ononis spinosa, Auf dem Ritten hei Botzen bis 4200 F. 316° ; Opuntia vulgaris Mill. Auf sonnigen Porphyrfelsen bei Botzen bis 1300 F. hinauf. - a _ Pedicularis Jacquinü. Auf dem steinernen Meer bei 4350 F. 18. Juli im letzten Abblühen. Hs = palustris. Auf dem Plattenberg bei Kriml in der Höhe von 5000 F. blühend 29. Juli. h = tuberosa. Auf dem Plattenberg bei Kriml (Thonschiefer) bei 6200 F. blühend 29. Juli; Rittner Horn (Porphyr) bei Botzen. Phyteuma hemisphaericum. Schmiedenhöhe bei Zell am See (Thonschiefer) ‚ bei 6400 F. blühend 24. Juli. Gipfel des Brunnerkogels im Oetz- thal bei 8650 F, blühend 27. August. — pauciflorum, Auf dem Wormserjoch (Thonschiefer) bis zu 9000 F. Pimpinelta Saxifraga. Auf dem steinernen Meer (Kalk) blühend bei 4300 F. 18. Juli; auf dem Ritten (Porphyr) bei-Botzen. Pistacia Terebinthus. Auf Porphyrgrund zwischen Botzen und Oberbotzen bis zu 2400 F. i Poa alpina. Am Langtauferer Jöchl im Oetzthaler Stock bis zu-9400 F. Polygonum bistorta. Auf dem Plattenberg in der Höhe von 6000 F. blühend 29. Juli. r REN Potentilla grandiflora. Südgehäuge des Brunnerkogels im Oetzthal zwischen 6400—6700 F. in ausserordentlicher Ueppigkeit blühend 27, Aug.- Au der Wormserstrasse bei 7100 E. — caulescens. Am Eingang des Krimlthales, auf Kalk bei 3000 F. blühend 1. August. i Primula fariıosa. Am Fundensee im steinernen Meer bei. 5100 F. blühend 18. Juli. Auf dem Ritten noch bei 5600 F. vorkommend. = longiflora. Auf dem Brunnerkogel bei 8600 F. im letzten Abblühen 27. Aug. Am Langtauferer Jöchl bei 9200 F. blühend 31. Aug. Am Wormserjoch bis zu 9000 F, — minima. Auf dem Dachsteingebirge und steinernen Meer nicht unter 6000 F. auf dem hohen Dachstein noch bei 9300 F. An der Weissbachscharte bei7000 F. blühend 20. Juli. Auf der Schmieden höhe (Thonschiefer) bei Zell am See in der Höhe von 6400 FE. : vollständig verblüht 24. Juli. — villosa Jacg- Beginnt am Brunnerkogel im Oetzthal hei_5600 F. und reicht bis zum Gipfel , 8650 F. wo sie bereits vollständig abgeblüht ist 27. August. Am Langtauferer Jöchl bei 9500 #. i mehrere kleine Exemplare 31. Augustim Abblühen. Am Wormser Joch bei 9000 E. Ranunculus glacialis. Am Wormser Joch bei. 9000 F» im letzten Abblühen 5. September. Rhododendron ferrugineum. Im Ostgehänge der Schmiedenhöhe (Thonschiefer) _ bei Zell am See zwischen 5000—6200; im Oetzthal (Glimmer- schiefer) das erste Auftreten bei 4000 F. unterhalb “Sölden ; auf * 317 dem Brunnerkogel im Oetzthal von 4500 F. an bis 66800 F. Auf - dem Rittner Horn (Porphyr) bis zum Gipfel 7150 F. 4 Rhododendron hirsutum. Im Salzkammergut fast überall bis zur Thalsohle | - herab und auf dem Dachsteingebirge bis zu 6700 F. hinauf. Rhodotlhamnus Chamaecistus. Auf dem Dachsteingebirge in grösster Ent- wicklung zwischen. 5500—6000 F.; steigt bis zu 6500 F. hinauf und an schattigen Gehängen stellenweise bis zu 1600 FE, herab. Rosa alpina. Im Salzkammergut hier und da in der unteren und mittleren Region der Alpen, doch nirgends über 5000 F. hinauf. Im Nord- abfall des steinernen Meeres bei 4500 F. blühend 18. Juli. An der Wormser Strasse auf Thonschiefer bei 5800 F. auf dem Ritten bei 5400 FE. Rubus Idaeus. An der Wormser Strasse bei 6400 F. 5. September reife Früchte. Bar herbacea. Auf dem Dachsteingebirge (Kalk) zwischen 5800- -7500 F.; auf dem Brunnerkogel (Glimmerschiefer) bis zu 8650 F.; am Langtauferer Jöchl noch bei 9300 F.; am Wormser Joch (Thon- schiefer) -bei 9000 F.; am Rittner Horn (Porphyr). Sambucus Ebulus. Zu Kriml bei 3300 F. im Verblühen 30. Juli. = racemosa. Im obern Salzathal häufig vor den Häusern als Zier- strauch. An der Wormserstrasse bis 6600 F, hinauf; auf dem Ritten bei 3600 FE. Sarifraga aizoides. Auf dem Dachsteingebirge (Kalk) von 6700 his zu 5000 F. herab, an schattigen feuchten Orten hier und da selbst bis zu 2000 F. Auf dem Brunnerkogel (Glimmerschiefer) im Oetzthal bei 8000 F., 27. August im Aufblühen; auf der Schmiederhöhe bei Zell am See (Thonschiefer) bei 5600 F., 24. Juli blühend 5 Rittner Horn (Porphyr). Auf Thon- und 'Glimmerschiefer er- scheinen die Blüthen dieser Pflanzenart durchgängig dunkler als auf Kalk. \ —n; Aizoon. Auf dem Brunnerkogel bei 6800 F. blühend 27. August. in sehr üppigen langgestreckten Exemplaren. == bryoides. Auf dem Brunnerkogel im Oetzthal bei 8650 F. in voller -Blüthe 27. August; am Langtauferer Jöchl bis zu 9500 F. auf- blühend 31. August; am Wormserjoch bei 9000 E.. 5. Septemb. blühend ; Rittner Horn 7150 FE. ; — exarata Vill. Auf dem Brunnerkogel (Glimmerschiefer) im Oetz- thal bei 8650 F. blühend 27. August. Am Langtauferer Jöchl bei 9300 F.; am Wormserjoch bei 9000 F. blühend 5. Sept. — exzarata « compacta Koch. Auf dem Gipfel des Brunnerkogels 8650’ F. blühend 27. August. — _ muscoides L. Auf dem Dachsteingebirge von 6300 F. bis, fast zum höchsten Gipfel (9200 F.); auf dem steinernen Meer hei 7000 F. blühend 20. Juli. Ss 318 einar ire oppositifolia L. Auf dem Loser und einigen andern Puncten des Prielgebirges bei Aussee .in der Höhe von 5500—5700 F.; auf dem Dachsteingebirge bei 6500—8000 F. und selbst Kög, auf der Spitze des hohen Dachsteins bei 9500 -F. Auf dem SAEIDELDER Meer an der Weissbachscharte 7150 F. Sedum repens. Am Wormser Joch 8500--9000 F. blühend 5. Sept. Sempervivum arachnoideum. Auf dem Brunnerkogel im Oetzthal bei 8650 F. blühend 27. August. on y Wutfeni Höppe. Auf dem Brunnerkogel cn 7000— 7500 E. :Senecio abrotanifolius. Auf dem Dachsteingebirge zwischen 4500 und 6200 FE. Auf dem steinernen Meer bei 4500 F. im ersten Aufblühen 18. Juli. In den Berghängen des Oetzthales (Glimmerschiefer) bis zu 7600 F. hinauf, Diese Pflanze hat eben so wie die Saxifragd aizoides auf Glimmerschiefer dunkleres Gelb der Blüthe als auf Kalkboden. | — incanus. Auf dem Brunnerkogel von 6500 bis zu 8650 F.; über 8000 F. in voller Blüthe 27. August. Am Langtauferer Jöchl bis zu 9400 F. ; bei letzterer. Höhe im Aufhlühen 31. August, Am WVonäserineh bis zu 9000 F. blühend 5. Sept. Serratula discolor. Auf dem Brunnerkogel zwischen 7100—8200 F. blühend 27. August. Sibbaldia procumbens. Im SWGehänge des Brunnerkogels bei 5700 F.; am Langtauferer Jöchl noch bei 9300 F.; am Wormserjoch bei 8900 F., auf dem Rittner Horn 7150 FE. Silene acaulis. Auf dem Dachsteingebirge (Kalk) von 5000 bis zu 8000 FE. Am Langtauferer Jöchl (Glimmerschiefer) noch bei 9700 F.; am Wormser;och (Thonschiefer) bei 9000 F.; Rittner Horn (Porphyr) 7150 F. : Solidago virga aurea var. alp. Am Wormserjoch bis zu 8500 F. Stellaria cerastoides L. Am Wormserjoch bei 9000 F. blühend 5. Sept. Thalictrum aquilegifolium. Auf dem steinernen Meer bei 4900 F. blühend 18. Juli. Thesium alpinum. Auf den Kalkkehins sen des Salzkammergutes ziemlich all- gemein verbreitet von 6000 F. bis zur Sohle der 'Thäler. Platten- N berg bei Kriml (Thonschiefer) bei 6100 F. Fenderberg im Oetz- thal (Glimmerschiefer) bei 7500 F. Rittner Horn (Porphyr) 7150 Fuss. Tozzia alpina. In der Alpe _Oberlahner auf dem steinernen Meere bei 4500 F. blühend 18. Jnli. Trifolium alpinum. Auf dem Brunnerkogel (Glimmerschiefer) von 5700 F, bis zu 8000 F. Rittner Horn (Porphyr) 7150 F. Valeriana celtica L. Auf dem Dachsteinplateau an mehreren Puncten, doch überall nur zwischen 6200—6800 F. 319 Veronica beccabunga. Auf der Salza-Alpe bei Gerlos in der Höhe von 5630 F. 3. August blühend. - _ saxatiis Jacg. Auf dem Brunnerkogel bei 6800 F. 27. August blühend. wu Moose. .Bartramia ithyphylla Brid. Auf einem quarzreichen Thonschieferblock am Plattenberg bei Kriml, in der Höhe von 6000 F. - Bryum arcticum Br. et Sch. Am Langtauferer Jöchl, auf Moränenschlamm von Glimmerschiefer, in der Höhe von 9506 FE. — argenteum L. Im Kies der obern- Salza bei Kriml 3000 F, und am Langtauferer Jöchl bei 9500 E. — crudum Schreb. Auf dem Plattenberg bei Kriml, 6000 F. — »turbinatum Hedw. var. Schleicheri. Auf alten Kalkmoränenschlamm bei den heil. drei Brunnen am Nordfuss des Ortles. > Climacium dendroides W. et M. Am Zusammenfluss der Salza und Krimler Ach.. 3000 FE. Dicranum montanum Hedw. Auf dem Plattenberg 6000 F. — scoparium Hedw. Auf dem Stamme einerlebenden Pinus Cembra in der Höhe von 6100 F. auf dem Plateau des steinernen Meeres. Encalypta apophysata Nees et Hornsch. Plattenberg bei Kriml 6000 F. == obtusa Sch w. Auf dem Langtauferer Jöchl 10,000 F. Grimmia ovata W. et M. Auf einem Gneissblock bei Kriml 3000 F. Hypnum populeum Hedw. Auf einem Gneisshlock bei Krim! 3000 FE. Meesia uliginosa H ed w. Auf einer alten Kalkmoräne am Kundersee, 5100 F. auf dem steinernen Meer. Polytrichum aloides Hedw. Im Kies der oberen Salza bei Kriml 3000 F. —_ alpestre Hoppe. Auf der Schmiedenhöhe (Thonschiefer) bei Zell am See. 6400 F. — alpinum L. Auf feuchten Orten des Plattenberges bei 6000 FE. _ urnigerum L. Südliches Gehänge des Steinkogels bei Wald im obern Salzathal. Racomitrium canescens Brid. Im Kies der obern Salza bei Kriml 3000 F. Flechten. - Biatora icmadophila Ehrh. Auf dem Plattenberg' bei Kriml (Thonschiefer) in der Höhe von 6000 FE. Cludonia amaurocraea F1lk, Auf dem Plattenberg bei Krimi, Höhe 6000 F. = beilidiflora Ach. Steinbergkogel bei Wald im obern Salzathal, in der Höhe von 4000—4500 FE. S Ss* . 320 74 Cladonia cornucopioides L. Steinbergkogel in der Höhe zwischen 3600— 4500 Fuss: ß — deformis L. Steinbergkogel zwischen 3600—4500 F'. == digitata L. Steinbergkogel zwischen 3600—4500 F. — yracilis L. Steinbergkogel zwischen 3600—4500 F. — pyzxidata L. Auf einem erratischen Gneissblocke bei Kriml 3200 FE. Parmelia diatrypa Ach. Im kurzen Grund (südlich von Hopfgarten in Tyrol) auf Thonschiefer 3200 F. ER — perlata L. Im kurzen Grund auf Thonschiefer 3200 F. _ physodes L. var. obscurata. Auf dem Plattenberg bei Kriml 6000 F. — sawatilis L. Plattenberg 6000 F. auf Thonschiefer und auf einem erratischen Gneissblock bei-Kriml 3200 FE. ö Peltigera saccata L. Auf einer alten Kalkmoräne am Fundensee 5100 F, auf dem steinernen Meer. Stereocaulon paschale L. Auf einem erratischen Gneissblock im. Krimlthal 3200 F. \ _ alpinum Laurer. Auf dem Gipfel des :Brunnerkogels im Oetz- thal (Glimmerschiefer) 8650 F. \ # Aeyagropila Sauteri Nees. In der südwestlichen Ecke des Zeller Sees in der Tiefe zwischen 1% und 4 F. auf Thonschieferschlamm, der t mit vielen Holzresten bedeckt ist. } Isoetes lacustris L. In Gesellschaft der Aegagropita_Sauteri im Zeller-See. Beitrag näheren Kenntniss des Formenkreises ® einiger inländischer Leucanthemum- und Pyrethrum-Arten De Candolle’s. Von Prof. Dr. Ed. Fenselt. Es gibt gewisse, aller Welt bekannte Pflauzen-Arten, über deren nähere Bezeichnung und Begränzung man trotz der vielen davon bekannten Beschreibungen und Abbildungen noch immer nicht im Klaren ist; ja von welchen man dreist behaupten darf, man kenne sie gegenwärtig nicht um ein Haar genauer und besser als unsere Väter im 16. und 17. Jahrhunderte sie aufgefasst. Die Aufstellung jeder neuen nahe mit ihnen verwandten Art, wie die Abtrennung uud Erhebung solcher, bereits bekannter Arten zu eigenen Gattungen haben die Sachlage nicht nur nicht geändert, sondern zum öfter- sten nur noch in ein grösseres Dunkel gehüllt. All zu einseitige Auf- fassung bestimmter ausgezeichneter Formen und bequeme Ignorirung der noch zahlreicheren Zwischenformen, Unkenntniss mancher auderen, Ueber- schätzung des Werthes gewisser Charactere und Unterschätzung, eben so variabler anderer, so wie flüchtige Benützung älterer und gleichzeitiger Autoren haben, wie nicht zu läugnen, das ihrige gethan, die Characteristik solcher Arten zu verwirren und die Wiederaufnahme einer kritischen Unter- suchung derselben dem ernsteren Forscher gründlich zu verleiden. Niemand dürfte dieses Urtheil, auf viele Arten der Gattungen Chry- santhemum, Pyrethrum und Tanacetum der Autoren bezogen, zu herbe finden, selbst jene nicht, welche sich das Studium derselben seiner Zeit zur Aufgabe gemacht und von demselben daher directer noch als andere betroffen werden. 322 Die Perspective, welche sich demjenigen öffnet, der, in der Hoffnung glück- licher als seine Vorgänger in der Aufhellung dieser Arten zu sein, es wagt in dieses Chaos wiedersprechender Angaben und Ansichten zu tauchen, ist demnach nichts weniger als eine erfreuliche und Gewinn versprechende. Lockend dürfte sie nur jenen erscheinen, welche die Wissenschaft dadurch zu fördern vermeinen,. wenn sie älteren Fictionen ‘neue unter der Firma von Arten anreiken, und diese mit Characteren ausschmücken , die zum öfteren mit den ihnen zu Grunde liegenden Exemplaren, in der Regel mit hundert anderen daneben gewachsenen im grellen Widerspruche stehen. ‘Wenn ich unter solchen Verhältnissen und mit der Ueberzeugung nichts weiter zu finden, was nicht Andere bereits vor mir gesehen, gefunden und veröffentlicht haben, mich dennoch in die Untersuchung dieses undank- _ haren Gegenstandes eingelassen, so geschah es nur, um mit mir selbst über die Ausdehnung und den Parallelismus der Formabänderungen einiger dieser Arten im Allgemeinen, ihr Gebundensein an gewisse geographische Verhält- nisse, wohin denn auch ihr Verhalten bei der Cultur gehört, und ihre wech- selnde Bezeichnung bei den Autoren ins Reine zu kommen. Meine in früheren Jahren in der freien Natur gesammelten Erfahrungen, nebst der Vergleichung zahlreicher getrockneter, mitunter authentischer Exemplare unseres Museums- Herbares mit den im Garten seit einer Reihe von Jahren gezogenen Individuen, liessen mich mit Grund hoffen, zu irgend einem bestimmteren Resultate zu gelangen als Andere, die dasselbe Ziel vielleicht mit geringeren Mitteln an- gestrebt. Ohne ehen etwas Neues und bisher Unbekanntes im Laufe meiner mehr als dreiwöchentlichen Uutersuchungen im allgemeinen gefunden zu haben, stiess mir doch des Besonderen und Belehrenden so viel auf, dass ich eine Veröffentlichung desselben im Interesse unseres Vereines nicht für un- werth erachtete; insbesonders zu dem Zwecke, die Aufmerksamkeit meiner Fachgenossen auf die in unserem Kaiserstaate vorkommenden, späler zu er- wähnenden Arten wiederholt zu lenken und zur gemeinsamen näheren Unter- suchung- derselben und ihrer biologischen Verhältnisse anzuregen. Zu diesem Behufe versuchte ich, nach dem mir zu Gebote stehenden Materiale, das Formenheer einer, wie mir däucht, untheilbaren, so zu sagen, das Centrum aller verwandten repräsentirenden Art, natürlich zu gruppiren, diese Gruppen näher als bisher geschehen, zu kennzeichnen und jeder einzelnen Jene Syno- nyme zuzuweisen, welche sich theils zuverlässlich, theils nur muihmasslich auf selbe beziehen lassen. Mag sich diese Gliederung als zureichend und natürlich bewähren, oder sich als noch zu enge erweisen, was ich fast glau- ben möchte, jedenfalls dürfte sie als Anhaltspunct weiterer Specialerhebungen und Zusammenstellungen Älterer bekannter und näher zu bezeichnender neu aufgefundener Formengruppen vorläufig ausreichen. o\ 2 e = . Bevor ich Jedoch zur näheren Untersuchung der Arten selbst schreite, möge es mir noch erlaubt sein, meine Ansicht über, die Zulässigkeit der Galtungen Leucanthemum, Pyrethrum und Tunacetum auszusprechen. | 323 Bekanntlich bilden Leucanthemum und Pyrethrum die ältesten generi- schen Ableger der linnaeischen Gattung Chrysanthemum. Gewichtige Stimmen, darunter die ersten Synantherologen und Systematiker von Lamarck's und Willdenow’s Zeiten bis auf unsere Tage, haben sich eben so -be- harrlich für, als die Mehrzahl der Floristen seither gegen ihre Anerkennung als ebenbürtige Gatlungen ausgesprochen, und nie haben dieselben, gleich mehreren anderen noch aus Chrysanthemum später gebildeten, sich einer so allgemeinen Anerkennung wie Tanacetum zu erfreuen gehabt. Ich würde mich viel zu weit von meiner Aufgahe entfernen müssen, wollte ich näher auf den Grund dieser Erscheinung eingehen und nachzuweisen suchen, mit wie viel Grund oder Ungrund hierin von verschiedener Seite vorgegangen wurde... Für meine Zwecke genügt es einfach zu bemerken, dass Linn es Gattung Chrysanthemum an dem Mangel einheitlicher Fruchtcharactere leidet, und gewiss mit eben so viel Recht als viele andere Gattungen der Synan- theren folgerichtig zerfällt werden muss. Scheidet man nach dem Vorgange der Synantherologen alle bis zur Stunde von verschiedenen Autoren zu Chrysanthemum gezählten Arten mit anders gestalteten oder aus Er- manglung eines Griffels typisch taub und u nentwickelt blei- benden Strahl-Achenen von jenen ab, bei welchen alle voll- kommen ausgereiften Strahl- und Discus-Achenen, ohne Berücksichtigungder Pappusbildungin ee Capi- tulum, gleiche Grösse und Bildung zeigen, so erhält man zwei ziemlich natürliche re pie ‚ von welchen nur die letz- tere Gegenstand einer näheren Erörterung sein soll. Die erstere — mag man sie ungetheilt als Gattung Chrysanthemum im Sinne De Candolle’s bestehen lassen, oder deren Sectionen zu Gattungen erhoben nach dem Vor- schlage meines Freundes C. H. Schultz Bip.*), unter der Bezeichnung Chrysanthemeae, zu einer eigenen Abtheilung der Senecionideen vereinigen — erscheint in unserer Monarchie nur: durch Chrys. coronarium und segetum L. repräsentirt und beirrt uns durchaus nicht. Die zweite Gruppe umfasst,,mit Ausschluss des einzigen Chry- santhemum frutescens Linz &’s, dessen sämmtliche Leucanthemen, von welchen einige unter Leucanthemum, andere unter Pyrethrum,Matricaria undTanacetum bei den verschiedenen Autoreu gegenwärtig aufgeführt werden und mit Aus- schluss von Chrys. (Pyrethrum DC.} Achilles und Balsamita L. innerhalb unserer Landesgrenzen zugleich vorkommen. Untersucht man die Früchte aller bisher bekannten Arten dieser Gattungen, so wird man, nach Aus- scheidung mancher exotischer, offenbar anderen Galtungsgruppen Angehörigen, oder nicht hinlänglich bekannten Arten finden: dass die Mehrzahl derselben Achenen mit gleichweit von einander entfernten und gleich stark entwickelteu Rippen besitzt, während eine weit- \ *) Schultz Bip. die Tanaceteen, p. 10 — 15. 324 | aus geringere Menge ungleichstark entwickelte oeder min- destens ungleich weit voneinander abstehende, zuweilen sogar anscheinend fehlende Rippen zeigt. Aus den ersteren bildete Schultz (o. c,) seine Tanaceteen-, aus den letzteren seine Matri- carieen-Gruppe. Letztere vermittelt ganz entschieden den Zusammenhang zwischen dessen Chrysanthemeen und Tanaceteen, und in so ferne mag man derselben immerhin ihren Platz zwischen den beiden genannten, als einer für, sich bestehenden Abtheilung, gönnen. Bei uns wird sie nur durch ‚einige wenige Arten aus den Gattungen Matricaria und Chamaemelum Vis. (Tri- pleurospermum und Gastrostylum — lapsu calami Gastrosulum — S chult Z) vertreten. In der Gruppe der Tanaceteen verbleiben somit nur die Gattungen Leucanthemum L a m., Phalacrodiscus L es s., PyrethrumH aller, Decaneu- rum Schultz und Tanacetum L. nebst einigen. wenigen anderen, zumeist Aussereuropäischen, mindestens ausserösterreichischen Gattungen, die. ich gegenwärtig nicht mit in Betrachtung ziehen will. — Vergleicht man die Differential-Charactere, wiesiein De Candolles Prodromus, Endlicher’s Genera und Schultz’s Tanaceteen aufgefasst sind, so wird man finden, dass selbe heinahe einzig und allein nur auf der durch greifenden oder theilweisen An- oder Abwesenheit des Pappus an sämmtlichen Achenen eimes Köpfchens, oder bloss des Strahles, oder nur der Scheibe beruken. So sollten alle ZLeucanthemum-Arten durchgehends pappuslose, alle Pyrethra pappustragende Achenen besitzen, die Phalacrodiscei pappustragende im Strahle, pappus- lose in der Scheibe, die Decaneura solche in umgekehrter Reihenfolge zeigen. Die Tanacetum-Arten De Candolles wverhielten sich in dieser Hinsicht genau wie Leucanthemum und Pyrethrum, mit dem einzigen Unter- schiede, dass ihre Köpfchen keinen Strahl:besässen. Wie wenigübrigens letzterer Character in generischer Beziehung gerade in dieser Abtheilung. der Compositen zu bedeuten habe, darüber mag sich jeder durch genaue Unter- suchung der Randblüten bei Tanacetum vulgare und Balsamita L., der strahl- losen Varietäten von Pyrethrum Parthenium und Leucanthemum vulgare, anderer exotischer Pyrethrum-, Matricaria- und Chamaemelum-Arten zu ge- schweigen, des näheren belehren. Schultz hat daher auch mit Fug und Hecht Umgang von diesem Character genommen und sämmtliche echte Pyre- thrum-Arten mit Tanacetum vereiniget. Nach dem Wegfall der Gattung Pyrethrum und Einbeziehung derselben in Tanacetum ”) handelt es sich nunmehr nur noch um den Nachweis der *) Ein näheres Eingehen in die dadurch nothwendig gewordene Aus- scheidung mehrerer Pyrethrum- und Tanacetum-Arten De Candolles, wie sie Freund Schultz (o. c.) hereits angedeutet, verbietet mir der Zweck meiner Abhandlung. 325 Beständigkeit des absoluten oder theilweisen Vorhanden- oder Nichtvorhan- denseins des Pappus, als Differential-Characters, bei den obgenannten übrigen Gattungen. { Erregt schon das thatsächlich gemischte Auftreten va proher und _ pappustragender Achenen in den Köpfchen der Phalacrodiscus- und Decaneurum- Arten Schultz’s gerechte Bedenken gegen die Beständigkeit dieses Cha- racters gegenüber von Leucanthemum wie von Tanacetum, so steigert eine genaue Untersuchung der Einzelblüthen der Köpfchen sämmtlicher Arten jener Gattungen, so wie der von Leucanthemum ,, selbe zur völligen Gewissheit- Untersucht man verschiedene Köpfchen des -Decaneurum serotinum. Schultz, (Pyrethrum serotinum Willd. und uliginosum W. et Kit., deren Identität Schultz—.0. c. pag. 45 — schlagend nachgewiesen) genauer, so, findet man seltener in jenen desselben Individuums, häufiger in solchen verschiedener Individuen bereits einzelne ÄAchenen des Strahles mit unver- kennbarer Anlage eines zahn- oder halbohrföürmigen Pappusaminneren Rande versehen, während die übrigen der Mehrzahl nach völlig pappuslos, die der Scheibe hingegen sammt und ‚sonders, gleich den Tanacetum- (Pyrethrum-) Arten, mit einem kronenar- tigen Pappus besetzt sind. Umgekehrt lassen sich zu Genüge an Leu- canthemum- vulgare, besonders an robusteren Exemplaren, wie sie an Hecken, Waldrändern und Berglehnen um Wien vorkommen, alle nur denk- haren Uebergäuge völlig kahler Strahl-Achenen, von der Bildung eines halbseitig entwickelten, kaum merklichen callösen Randes, Zähnchens, sanzen, gezähnelten oder geschlitzten, unpaarigen inneren oder paarig seit- lichen Schüppchens durch, bis zu den mit einem deutlich halbseitig-inneren ohrförmigen Pappus gekrönten des, Phalacrodiscus montanus Less. und Schultz’s leicht nachweisen. : Pettermann’s*), Fries’s**) und Visiani's ***) früherere Beob- achtungen dieses Sachverhaltes an Leucanthemum vulgare und des letzteren zugleich an seinem. Chrysanthemum ceratophylloides, (nec All.) finden somit in meinen ihre volle Bestätigung. Hieraus. erklären sich leicht, eine - Menge widersprechender , oder theilweise abweichender Angaben und ‚An- sichten der Autoren bei der Aufstellung und Characteristik älterer und neuerer hierher. gehöriger Arten. Zur richtigen Würdigung dieses hier so ungemein. veränderlichen, in anderen Compositen- Gruppen hingegen wieder so überaus "beständigen, morphologischen Characters, muss ich nur bemerken, dass es mir bisher nie gelungen wederin einem und demselben Köpf- chen, noch in verschiedenen desselben Individuums alle *) Flora 1844. p. 472.; ej. Deutschl. Flora p- 301. **) Fries Summa vegel. scand. p. 186. ==) Visiani Fl. Dalmat. I. p. 87. z Tı 326 ? ohbgedachten Steigerungs-Arten der Pappusefitwicklung 1 vereinigt zu finden, wohl aher die verschiedensten an gemischt, oder mit diesen in nächster Umgebung wildwachsenden , wie auch aus reiner Samenaussaat gezogenen Pflanzen zu beobachten. Bezüg- lich der Häufigkeit des Auftretens dieser ‚unvollkommenen Pappusbildungen an den Achenen des-Strahles in den Köpfchen desselben Indiv idums‘ muss ich Folgendes ‚anführen : 1. Die niedersten Grade der Pappusbildungen, wie die des Zusam- menfliessens der Acheniums - Rippen am Scheitel zu einem schwieligen ! Viertels- oder Halbring, oder dessen Erhebung zu einem Zähuchen oder Schüppchen von %:—%A2”’ Länge am inneren, oder seitlich inneren Schei- telrande treten häufig gemischt, bald bloss in einzelnen, bald in allen Köpfchen derselben Pflanze, innmer jedoch spärlich, meistens nur an 1 —7. Achenen des Strahles auf. 2. Kommt es zu einer deutlicheren Pappusbildung im Strahle, so findet man denselben. mehr oder. minder halbkronenförmig am inneren, nie am äusseren Rande (Rückenrande) des Achenenscheitels ausgebildet und dann häufig in demselben Köpfchen verschiedentlich gestaltet, bei den einen zähnig-benagt, hei anderen eingeschnitten, auch förmlich bis an den Grund vorne zweitheilig oder fransig-gespalten. Gewöhnlich überwiegen so. gear- tete Achenen der Zahl nach die pappuslosen im Strahle; nicht selten findet man solche aber. auch vereinzelt, oder nur in geringerer Menge zwischen letztere eingeschoben. Eben so häufig trifft man aber auch an solchen Pflanzen einzelne Köpfchen mit durchgängig pappuslosen Achenen , andere mit durchgehends pappustragenden im Strahle, besonders an verspätet blü- henden Aesten im Hochsommer und Herbste. 3. Entwickelt sich der Pappus im Strahle zu einem deutlich ohrför- migen inneren, oder am Rücken sehr tief ausgeschnittenen, oder daselbst bis am Grunde getheilten, so tritt derselbe, meinen bisherigen Untersuchungen zufolge, daun nur mit sehr seltenen Ausnahmen bei allen Achenen des ‚Radius auf. So constant ich aber dieses Verhalten der Pappusbildung , be- züglich seiner Erscheinung in jedem einzelnen Köpfchen eines Individuums fand, ebenso inconstant fand ich dessen Bildung und relative Länge zum Achenium an Exemplaren derselben Localität, desselben Entwicklungsgrades, derselben Blattform und Grösse der Capitula ; so zwar, dass er bei völliger Fruchtreife zweier sonst ganz übereinstimmender Exemplare, in dem einen kaum den vierten, bei dem anderen zuweilen nahezu zwei Drittheile der Acheniums-Länge mass. Fand eine solche augenfällige Verkürzung des Pappus statt, so stiess ich zu wiederholten Malen auch auf einige eingemengte pap- puslose Achenen im Strahle solcher Köpfchen, wie bei Leucanthemum ma- xzimum DC. aus den Pyrenäen, cultivirten Exemplaren des L. Janceolatum aus den südtirolischen Alpen und des Phalacrodiscus monspeliensis Schultz (L. cebenense DC.). x 2 327 4. Ein entschieden theilweises Ueberspringen der Pappusbildung im Strahle auf einzelne, mehrere oder selhst ganze Reihen von Achenien in der Scheibe, konnte ich bisher weder an Köpfchen derselben Pflanze, noch an ganz identischen derselben Art, weder im Freien, noch im Garten wahr- nehmen. Seltene Andeutungen glaube ich jedoch hier und da, besonders an alpinen Formen des Phalacrodiscus montanus Less. wahrgenommen zu haben. Bei der überaus grossen Aehnlichkeit gewisser Formen der letz- teren Art mit Tanacetum atratum Schultz (Chrys. atratum L. et auct. pl.) dürften. derartige Uehergänge meines Erachtens wohl noch nachgewiesen werden können. Aus dem bisher Gesagten geht denn wohl die völlige Unhaltbarkeit der Gattungen Leucanthemum, Phalacrodiscus und Decaneurum, der Gattung Tanagetum Schultz gegenüber, klar hervor. Er selbst hält sie, wie diess seine Bemerkungen (p. 35 u. 38) in dessen meisterhafter Abhandlung über die Tanaceteen beweisen, für sehr schwach begründete Gattungen, und erklärt sich, im Falle die angegebenen, von der Beschaffenheit des Blüthenbodens ent- lehnten Auxiliar-Charaktere sich unhaltbar erweisen sollten, für deren Aufge- hen im Tanacetum. — Ich habe auch letztere einer besonderen Unvtersuchuug unterzogen und mich von ihrer Unzulänglichkeit sattsam überzeugt. Alle Leucanthemum - Arten sollen nämlich einen grubig-punctir- ten, alle übrigen einen körnig-punctirten Blüthenhoden besit- zen. Entfernt man bei voller Fruchtreife sämmtliche Achenen eines Köpf- chens verschiedener Leucanthemum-Arten, besonders gross- und kleinblüben- ‘der Formen von L. vulgare, so findet man deren Anheflungsstellen, als flach warzeuförmige Puncte, von den zwischen ihnen sich schwach leistenförmig er- hebenden 5— 6gonalen Areolarrändern des Blüthenbodens überragt. Je fla- ‘cher nun letzterer sich entwickelt, desto deutlicher {reten die in ihrer Jugend mit kurzen länglichen Blasenlaaren besetzten Areolarränder im Um- kreise, schwächer hingegen schon gegen die Mitte des Blüthenbodens hin, hervor. Jegewölbter hingegen derselbe sich ausbildet „ desto un- deutlicher treten diese Leisten schon am Rande, um desto deutlicher dagegen die Insertionsstellen der Achenen an, und selbst über die glatte Oberfläche des ersteren in Wärzchenform hervor. An Leucanthemum vulgare, Phalacrodiscus montanus , Tanacetum (Pyrethrum) roseum und carneum kaun man den eben geschilderten Uebergang vom grubigpunctirten zum kör- nigpunctirten Blüthenboden, wie diesen sämmtliche kleinköpfigen Tanacetum- Arten zeigen, in demselben Capitulum oft ausgezeichnet gut nachweisen. Es besitzt demnach der, bei anderen Compositen oft ganz ausgezeichnete Cha- racter , in dieser Gruppe eben nur einen sehr untergeordneten Werth. Mit dem Falle dieses letzten -Differential - Charakters schwindet somit jeder weitere durchgreifende Unterschied zwischen den gedachten Gattungen und. Tanacetum. Absolut unhalthar erweist sich in jeglicher Beziehung Phu- lacrodiscus und muss desshalb in Leucanthemum als synonym wieder auf- WS; 328 sehen. Leucanthemum uud. Decaneurum behaupten sich” hingegen durch das wechselnde Auftreten des Pappus bei’ dem einen im Strahle, bei dem anderen vor- zugsweise im Discus wenigstens als Subgenera von Tanacetum. Fasst man alle Tanaceta mit durchgängig pappustragenden Achenen in ein Subgenus zusammen (das ich des specifischen Geruches halber, der die meisten Arteii auszeichnet, Tanacetosma nennen möchte, und nach Schurftz in neun kleinere‘ sehr natürliche Gruppen zerfällt), so schliesst sich Leucanthemum zwangslos an’ die alpinen: Leucoglossen Sc hultz’s (Tanacetosmi. sect. VII), Decaneurum eben nicht unnatürlich an dessen DEHUENERAN (ej. sect. IX) an. Nachdem ich die der Gattung Tanacetum zu gebende Ausdehnung und Theilung in die drei Subgenera: Tanacetosma, Leucanthemum und Deca- neurum hinreichend gerechtfertiget zu haben glaube, gelange ich nunmehr zu meiner anfangs mir gestellten Aufgabe, der Beleuchtung einiger Arten aus dem Subgenus Leucanthemum, über deren Trennung von jeher die. wider- sprechendsten Ansichten herrschten. Es sind diess vor Allem:. Tanacetum, Leucanthemum und montanum Schultz (Chrysanthemum Leucanthemum u. montanum Linn. et auct.) nebst Chrysanthemum u. Pyrethrum ceratophylloides auct. diversorum. Welche Art Linne in beiden Ausgaben seiner Species plantarum un- ter Chr. Leucanthemum verstanden, darüber obwaltet wohl kein Zweifel. Den von ihm angezogenen Abbildungen Fuchs’s und Came rarius’s nach, ist es eine der gemeinsten Formen mit ziemlich gleichförmig kurzgesäg-. ten, am Grunde schwach. geöhrten Stengelhlättern. In seiner Mantissa ul- tera bemerkt er zwar nachträglich, dass die Achenen weissgestreift seien, nicht aber, ob sie einen Pappus oder keinen besitzen. Zügleich führt er da- selbst noch zwei Varietäten, eine mit stumpf -gekerhten Blättern , und eine andere mit grauer Behaarung nach Tournefort an. Schliesslich erklärt er sein Ch. montanum auf Gerärd’s Autorität hin, als Varietät der ersteren Art. Sein Ch. montanum scheint er nur nach J. Bauhin’s Beschreibung und Abbildung (Hist. III, p. 115 als Bellis montana minor) aufgestellt, nie aber selbst gesehen zu haben, wesshalb ihm auch diese Art, wie diess das hinter die Diagnose gesetzte Kreuzzeichen besagt, immer zweifelhaft geblie- ben. Nähere und zuverlässigere Anhaltspuncte für den Unterschied beider Arten, als uns der Vergleich dee Bauhin’schen Abhildung mit den späte- ren des Ch. montanum Allioni’s (Fl. Pedem. I, p. 190, t. 37, f. 2.) und Jacquin’s (Observ. IV, p. 9, t. 91) liefert, gewinnen wir in keinem Falle aus Linne’s Schriften. Die Abbildungen dieser Autoren blieben daher auch fortan massgebend für die meisten Floristen und Systematiker bis auf un- sere Tage, und gelten als gleichbedeutend für die Linne’sche Art. Auch bei dieser seheiı wir uns ohne nähere Kenntniss der Beschaffenheit der Achenen zur Unterscheidung von Ch. vulgare einzig und allein auf-die geringe Ver- schiedenheit der Blattform augewiesen. Es darf uns daher nicht Wunder neh- 329 > men, wein dieselben Abbildungen von verschiedenen Autoren verschieden gedeutet, hald zu dieser, bald zu jener Form der vielgestaltigen Art 20207. gen wurden. r Eine concretere Form gewann die Charakteristik beider Arten erst durch Lessing (Synops. Comp.,p. 254, sub Phalacrodisco), dann durch De Candolle und Koch. Ganz vorzüglich bearbeitet findet man sie end- lich in Schultz’s Tanaceteen. Als wesentlichsten Unterschied zwischen beiden Arten: heben Alle. den Mangel eines Pappus bei Ch. Leucanthe- mum L.,und dessen Anwesenheit im Strahle bei montanum hervor. Aus- :serdem soll Leucanthemum verkehrt-eiförmige, montanum nur spathelig - kei- lige grundständige, und nach Schultz zugleich fleischigere Blätter besit- zen, Von beiden wird bemerkt, dass deren Blattform, besonders die der Sten- gelblätter, ungemein variabel sei, und es werden desshalb auch ven Schultz Chr. heterophyllum W illd., /Zanceolatum Pers. und graminifolium L., theils als Synonyme, theils als Varietäten in montanum mit Recht einbezogen. Als nahe mit beiden verwandte Arten wurden 'aber noch Leucanthe- mum maximum (Ch. grandiflorum Lapeyr.), pallens und ircutianum von De Candolle aufgeführt, und erstere jüngst noch von Grenier und God- ron in ihrer Flore de France, letztere von Ledebour in seiner Flora rossica als solche anerkannt. Ihre Unterschiede beruhen im Wesentlichen bloss auf der Art der Theilung und des Rückenausschnittes des Pappus im -Strahle. Leuc. maximum soll nach De Candolle sogar keinen, nach Les- sing und Grenier bald einen ohrförmigen, zweitheiligen, bald ganz kron- nenartigen Pappus besitzen. Ingleichen wird Leuc. ircutianum ein halb-, kronenförmig ausgeschnittener Pappus im Strahle von De Condolle zu- geschrieben, während Schultz hinwieder gar keinen getroffen. Der Blaltform nach unterscheiden sich Leucanthemum pallens und ircutianum von gewissen Formen des Leucanthemum eben so wenig, als maximum iu dieser Hinsicht von montanum. — Diess das wesentlich Historische zur Cha- rakteristik dieser Arten. rn Meine Erfahrungen belangend, habe ich mit Bezugnahme auf früher bereits Gesagtes alle nur erdenklichen Modificationen des Pappus bei seiner zwischen "/ı»—!%A2 Wien. Lin. wechselnden Länge, was dessen Gestalt, Thei- lung und Intensität der Färbung zwischen Weiss und Blassbraun betrifft, mit allen Arten von Blattformen, Dimensionen derselben, Grössenverhältnissen der Köpfchen, Längen des Strahles, Verästlungen des Stengels und Beklei- dung der ganzen Pflanze gepaart bei jeder dieser Arten getroffen. Am wali- delbarsten (eben so häufig ganz fehlend, als durchgehends vorhanden, wie gemischt „ bald vereinzelt, baJd in grösserer, bald geringerer Häufigkeit in den Achenen des Strahles auftretend) habe ich ihn an der Wiesen- und Wald- form unseres Lexcanthemum , bei pallens und ircutianum ; ständiger schon bei maximum und den verschiedenen Formen des montanım; ausnahms- los vorhanden, Jedoch hei keiner dieser aufgestellten Ar- 330 3 ten getroffen. An- und Ahwesenheit des Pappus, wie noch mehr dessen Bildung im Strahle der- Köpfchen aller dieser Arten erweisen sich demnach, anund für sich genommen, für deren Charakteristik eben so un zu- verlässig und unhaltbar,als für die der Gattungen. Allein zulässig, als standhafterer Varietätencharakter, erscheint er mir nur in Verbindung mit anderen zur Kennzeichnung bestimmter Formen- Gruppen einer und dersel- hen weit verbreiteten polymorphen Art. | Ich spreche diesem Charakter, weil er sich ebeu in dieser Art so un beständig in jeder Hinsicht erweist, noch lange nicht seinen Werth. bei an- deren derselben Gattung, noch. weniger im Allgemeinen ab. — Nach der ihm zu theilgewordenen Würdigung fragt es sich, ob denn nicht doch noch an- dere zur Stabilirung‘ gedachter Arten geeignetere Charaktere: sich auffinden lassen oder nicht. Ich habe mich in dieser Beziehung vielseitig umgeschen, muss aber gestehen, dass es mir durchaus nicht. gelungen, auch nur‘ einen einzigen zu finden, der sich unter allen” Verhältnisseir standhafter als jener erwiesen. Ich will gar nicht in Abrede stelleu, dass sich nicht für eine Reihe individueller, local oft in grosser Menge auftretender und daselbst mit einer gewissen Constanz sich behauptender,ja selbst durch die Cultur anfänglich sich wenig verändernder Formen Charaktere auf dem Papiere ganz. leicht entwer- fen lassen, mit deren Hilfe man im Stande ist, selbe zu erkennen; allein eine noch bei weitem grössere Anzahl derselben lässt sich aller Orte nach- weisen, ‘welche die einander zunächst stehenden, wie die entferntesten, wie- der unter einander verknüpfen und die Charaktere der ersteren so abschwächen, dass sie diesen gegenüber sich nicht viel. besser als pure Fictionen erwelsen. Will man diese nebenher laufenden Formenreihen als unbequem ignoriren, so beweist man damit nur, dass einem nichts an der wissenschaftlichen Erhe- bung einer unläugbaren Thatsache, sondern nur um die sehr problemati- sche Verherrlichung seines eigenen Ichs durch Zuführung neuen Namens- Ballastes zum alten zu thun ist. Anerkennung ihrer Leistungen auf. diesem Gebiete unfruchtbarer Forschung dürfen aber Solche nicht von Jenen erwar- ten , welchen als Ziel und Zweck der Systematik die Aufgabe vorschwebt, einer nicht mit blossen Zahlenverhältnissen spielenden Pflanzengeographie ein geordnetes Materiale vorzubereiten. Zahlreiche und mehrfach wiederholte, zu gedachtem Zwecke zurei- chend scharfe Messungen vollkommen ausgereifter Achenen aus verschiedenen Köpfchen derselben Pflanze, ‚wie von Individuen aus sämmtlichen, mir bisher bekannten Formengruppen bewiesen, dass: 1. das Längenmass der reifen. Achenen vom Grunde bis zum. Scheitel, mit Ausschluss des Pappus, in allen Formengruppen zwischen %2—'Y%Aı W.L. schwankt und nur ausnahmsweise bis auf '%43”’ steist; der Querdurchmesser am Scheitel hingegen stets zwischen %ıa u. Yı3”’ variire ; 2, die. Grösse derselhen durchgehends in einem constauten Verhältnisse zur Länge und Breite des Strahles, Blüthenbodens und der Deckschuppen des 331 Involucrums stehe, und zwar in der Art, dass man von Köpfchen von einem Durchmesser von 8—12”’ (von einem Ende des ausgebreiteten Strahles zum entgegengesetzten) keine längeren Achenen als von %ı12—'”/i=””, bei solchen mit einem Durchmesser von 1%—2” gewöhnlich nur Achenen von Y’YA2— 1413”, bei den 2/4 —3zölligen erst solche von !"%ı2—'} 12”” Länge trifft; 3. das Auftreten und die Bildung des Pappus, obgleich sehr häufig an das Vorhandensein grösserer Achenen gebunden, nirgends in einem so direc- ten Verhältnisse zur Achenenläuge stehe, als diese zum Durchmesser des Köpf- chens, und dessen Gegenwart an kleinen Achenen eben so gut als dessen Abwesenheit an grossen nachweisbar sei; 4. der Längenunterschied zwischen den unausgebildeten Achenen kurze Zeit nach der Verstäubung der einzelnen Blüthen und den vollständig ausge- reiften, nie mehr als %ı 2 —% 12” betrage, und ınan daher mit ziemlicher Genauig- keit durch Messungen jugendlicher oder tauber Achenen die spätere absolute Länge der vollständig ausgereiften zu bestimmen im Stande sei; 5. der Pappus nach der Anthese der einzelnen Blüthen sehr ungleich fortwachse und bald nur um YA, baldnoch um %a—*12”’ an Länge zunehme. >7 2 {=} Grenier und «@odron*)scheinen hei der Characteristik der einzel- nen Arten noch ein besonderes Gewicht auf den ‚mützenförmig über den Achenen-Scheitel sich herab- oder nicht herabsenkenden Co rollengrund der Discusblüthen zu legen. So soll diese Verlängerung Leuc. vulgare und graminifolium fehlen, bei yallens, maximum, montanum und palmatum (Ch. monspeliense L.) hingegen vorhanden sein. Meinen Untersuchungen an lebenden Pflanzen aller dieser angeführten Arten zu Folge findet sich dieser Character ausnahmslos, nur bald mehr bald minder augenfällig ausgesprochen, an allen Blüthen ‘eines Köpfchens, bei welchen es zu keiner entschiedenen Pappusbildung kommt, daher-nicht bloss an sämmtlichen Scheiben-, sondern auch an allen so gearteten Strahlenblüm- chen. Bildet sich an den Achenen der letzteren der Pappus nur ganz uu- vollständig zahn- oder schüppchenförmig innen oder seitlich aus, so senkt sich der Grund der Corolle an dem’ entgegengesetzten Puncte des Achenen- Scheitels schief am Rücken oder zur Seite, wo der callöse Rand fehlt , her- ab. Die von mir verfolgte Entwicklungsgeschichte lehrt ferner, dass dieses blasige Anschwellen der Epidermalzellen des Corollengrundes erst nach Anlage des Pappus, nicht aber vor derselben eintritt. Dieser Character ist demnach nichts weniger als specifisch für die Art und desshalb ganz zu verwerfen. . „ % Eben so unsichere und überaus schwankende Arten-Charactere geben noch Gestalt und Färbung der Involueral-Schuppen ab. Mehr oder minder Janzettlich oder lineal sind sie bei allen, und je nach der Grösse der « *) Flore de la France II. 140 et segq. 332 Köpfchen au Länge und Breite wechselnd. Letztere schwankt , wie meine zahlreichen Messungen erwiesen, immer zwischen Y und 1"% Linien. Hierbei bleiben diese Masse am Grunde der breitesten äusseren und an der Spitze der daselbst immer stumpf abgerundet bleibenden innersten. Hüllblätichen desselben Köpfchens sich beinahe gleich ; bedeutender ändern sich die der da- zwischen fallenden. Sämmtliche Arten zeigen, sobald sie in der Ebene, im Walde oder in von den Alpen entfernteren Mittelgebirgen vorkommen, ge- wöhnlich am Kiele schmal braun- oder schwärzlich beränderte Hüllschuppen mit ‚weissem oder schmutzigweissem , häutigeun Saume; näher den Alpen auf Wiesen, in Voralpen, oder auf Alpentriften wachsende Exemplare der- selben zeigen breitere, sich oft über den ganzen übrigen Rand erstreckende braun oder schwarz gefärbte Kieleinsäumungen. In der Regel findet man aber aller Orte bald einzelne, bald (besonders in Gebirgsgegenden) zahl- reiche Uebergangsstufen dieser Färbungsgrade. e Trotz der ganz erstaunlichen Weandelbarkeit in der Grösse, Dicke, Configuration und Randtheilung der Blätter bei allen bisher angenommenen Arten findet man bei Berücksichtigung der geographischen Verhältnisse im ‚Allgemeinen doch noch mehr Beständigkeit in denselben, als ich anfangs vermuthet, wodurch es daım Einem allein möglich wird die Unumasseindivi- aueller Formen zu sondern,, und gewisse Gruppen derselben noch als ziem- lich beständige, „für manche Localitäten sogar charakteristische Varietäten näher bezeichnen zu können... In jeder Hinsicht sehr. wandelbar, oft an einem und demselben Stocke ,„ erweisen sich die untersten Stengel- blätter (Wurzelblätter) und die schopfförmig zusammengerückten der sterilen Schösse. Eben nicht selten findet man daselbst fast kreisrunde, ih einen. langen ‘Stiel keilförmig verschmälerte Blätter mit verkelnteiförmig- Jänglichen, grebgekerbte oder ungleich grobgesägte, mit lappig eingeschnittenen, letztere mit fast leierförmig- geschlitzten oder ‘selbst unterbrochen lappis- fiederschnitligen' gemischt. Die Randtheilung dieser: Blätter schwankt im Allgemeinen, wie nur zu häufig auch an einzelnen Exemplaren, inimer zwi- schen wahrer Kerbe- und Sägezahn-Bildung; reine Zähnung mit einsprin- genden stumpfen Winkeln fand ich nie durchgreifend auftreten; eben so wenig fiederlappige oder zerschnittene Blätter, an welchen'der innere oder respective. obere-Rand der grössten primären Ab- schnitte mehr als 2—3 secundäre Läppchen gezeigt hätte. In der. Regel ist derselbe ungetheilt oder nur mit 1—2 Zähnen besetzt. Nie ‚fand:ich au stärker getheilten Srundständigen Blättern die Ränder der Zähne und Läppchen entschieden callös eingesäumt und in eine bersten- förmig vorgezogene Stachelspitze auslaufend; selten,. und selbst dann an demselben Blatte nie allgemein, ‚höchstens nur die aller untersten, oder die am Blattstiele weit ‚von einander gerückten Fiederlappen stark gegen den Blattgrund zurückgekrümmt und sparrig aus- einanderfahrend. Eben so wenig traf ich diese Blätter von der- Spitze oder vom oberen Drittheile der Spreite her so tief eingeschnitten, R; 333 dass letztere fingerförmig zu nennen gewesen wären. Die Berück- sichtigung dieser Momente ist wesentlich und begründet beinahe aussehliess- _Jich den Unterschied zwischen der Varietät des Tanacetum Leucanthemum mit tiefgetheilten Stengelblättern und dem T. monspeliense, welches sich diesem durch manche Formen überaus nahe anschliesst. — Ganz unzu- verlässlich ist das flügelförmige Herablaufen der Spreite bis an den Grund des Blattstieles bei allen Varietäten und Formen. In der Regel ist dieser Character am stärksten bei solchen grundständigen Blätiern ausge- prägt, deren Spreiten länglich-lanzettlich und ziemlich gleichförmig kerb- zähnig gesägt sind. So charakteristisch die fleischigbrüchige Be- schaffenheit aller Blätter bei manchen, besonders alpini- schen und jenseits der grossen Alpenkette in den Mediterrangegenden vor- kommenden Leucanthemen ist, so wenig constant bewährt sich dieselbe so- wohl an Ort und Stelle, als bei der Cultur. Ziemlich ausreichende Charak- tere für die Bezeichnung der einzelnen Varietäten bieten, bei Mitbenützung der bereits verhandelten, die Configuration der Stengelblätter und deren Randtheilung vom Grunde bis zur Spitze. Hierbei sind vorzüglich die unte- ren und mittleren zu berücksichtigen. Die Zahl der Zähne an jedem Rande wechselt zwischen 5 und 20 und zuweilen darüber. Je spärlicher sie sind, desto ungleicher, spitzer und entfernter ; je zahlreicher, desto gleichför- miger und stumpfer im Allgemeinen. Selten wechseln in der Mitte des Sten- 'gels regellos an einem und demselben Individuum am Grunde kammförmig eingeschnittene mit ganz undeutlich daselbst gesägten oder ganzrandigen Blät- tern. Ein Näheres über die Beschaffenheit, Gestalt und Richtung’der Zähne mag man bei der nachstehenden Charakteristik der einzelnen Varietäten nachsehen. Vollkommen glatte Formen gehören verhältnissmässig zu den Selten- heiten. Der Mehrzalıl nach findet man die Stengel noch am stärksten am Grunde bis zur oder über die Mitte, gar nicht selten bis'an die Spitze, mit einem aus etwas gekräuselten, mehr rauh als weich anzufühlenden kürzeren oder längeren Haarüberzuge bekleidet. Derselbe Ueberzug bedeckt auch sämmtliche oder nur die unteren Blätter, verdichtet sich aber nie zur Wolle oder zum Filze. Eingemengte absondernde Drüsenhaare findet man gar nie oder nur _ selten in auffallender Menge.“ Aus dem bisher Gesagten geht wohl zur Genüge hervor, dass an eine rationelle Unterscheidung von Leucanthemum vulgare, ircutianum, pal- tens, montanum , maximum , heterophylium , lancevlatum und graminifolium ‚De Candolle’s, der Art nach, nicht zu denken’ ist. Lässt man sie aber als solche zu, so muss ich erklären, dass man solcher Arten noch viel zu wenige angenommen, und consequent wenigstens dreimal so viel aufstellen sollte. Ist man aber gegenwärtig schon zum Öftersten ausser Stande, die genannten mit Sicherheit zu bestimmen, so dürfte mit der wachsenden Anzahl der Ar- ten man bald dahin kommen, keine einzige mehr mit.Sicherheit zu erkennen, Uu 334 Fasst man sie hingegen in eine zusammen, so lässt sich dieselbe, ungeach- tet ihrer. Vielgestalligkeit, immerhin noch sO scharf und natürlich begrenzen, dass man nur in sellenen Fällen über die Art in Zweifel bleiben dürfte, zu wel- cher ein bestimmtes Individuum zu zählen wäre. Ich werde die übrigen mit Tan, Leüucanthemum zunächst verwandten Arten am Schlusse mit ihren Dif- ferential-Charakteren aufführen und hinwieder jene Unterschiede angeben, . ” . « . .. . .. \ wodurch sich die beiderseits berührenden Värietälen derselben nach unter- scheiden lassen. — Voran gehe noch der reformirte Genuscharakter von Ta- nacetum und seiner Subgenera. TANACETUM (Linn.) SCHULTZ BIP. Schultz Bip. Tanacet. p. 35 in obs. — Leucanthemum,-Phalacrodiscus , Decaneu- rum et Tanacetum Schultz Bip. 0. c. p. 34 — 35. — Leucanthemi, Pyrethri et Tana- celi sp. plurimae DE. et auct. — Chrysanthemi sp. L. et auet. ads Char. essent. Capitula heterogama, floribus marginalibus foemineis fertlilibus lingulatis. Involuer! squamae arcte imbricatae, ut plurimum sca- rioso -marginatae. Anthoclinium (receptaculum auct.) plus minusve conve- xum v. subglobosum, nudum, foveolato- v. granulato - punctatum. Achenia omnia homomorpha teretiuscula recia v. curvata, costis aequalibus v. subin- aequalibus aequidistantibus. 5— 10striata, nunc omnia .calva, nunc solum radii, nunc disci, nunc cuncta papposa. Pappus membranaceus v. basi suh- callosus, nunc coroniformis aequalis, nunc inaequalis , tunc coroniformi- auricularis parte dorsali breviore, nunc dimidiatus internus v. laleralis, quandoque obsoletissimus denti- v. squamulaeformis inermis, margine in-_ _ tegro v. varie denticulato v. lacero - inciso. Herbae perennes, amphigeae hemisphaerae-boreaüis, foliis alternis di- versimode divisis, unicae solum speciei (Tan. integrifolii Schultz. — Leucanth. integrifol. DC.) omnibus integerrimis. Subgen. I. Tanacetosma.— Achenia omnia papposa. Tanaceti sp. plurimae Schultz Bip. 0. e. — Pyrethri et Tanaceti sp. plurimae DC.-Prod. Subgen. U. Leucanthemum Tournef. — Achenia nunc omnia calva, nunc solum radii cuncta, pauca v. plurima pappo obliquo completo , incompleto v.. rudimentario interno. V. laterali coronata.— Capitulorum radius typice longus albus, v. roseus, Leucanthemum et Phalacrodiscus Schultz Bip. 0. c. p. 43—44. — N Leucanthemi sp. n. 1— 17. DC. Prod. excel. reliquis. ‘Subgen, I1.Decaneurum Schultz -Bip. (nec. DC.). — Achenia radii- omnia v. longe plurima calva, disci papposa. — Capitulo- um radius longus albus. Pyrethrum serotinum et uliginosum auet. 335 TANACETUM LEUCANTIHEMUM SCHULTZ BIP. 0.1C,P.35- Herba infra medium v. tota pube subcrispata hirta v. hirsuta, num- quam lanuginosa nec tomentosa, saepe glabriuscula, rarius glaberrima, erecta v. a basi adscendens. Caulis simplieissimus v. circa medium, rarius a basi, parce virgato-, numquam ahbreviato -conferteque corymbose-ramosus. Folia turionum ac infima caulina conferta longe petiolata, saepe heteromorpha, la- mina diversimode e forma suborbiculari in lanceolatam v. cuneatam transien- tia, varie crenata, serrata, lobata, incisa, Iyrata,imo interrupte Iyrato-pinnati- secta, numguam integerrima, nec palmato-, nec subpipinatisceta ; pinnatisecto- rum segmentis superiore margine numquam lobato-incisis, dentibus Obtusis v. acutis, nisi obsoletissimis numquam setaceo-mucronatis; caulina media ob- longo-lanceolata v. subspathulato-lingulata, lanceolato-linearia, imo anguste linearia, omnia nunc aequabiliter conferte-, nunc inaequaliter remote-, imo parce ac obsolete-, rarissime setaceo-dentiforme-, frequenlius grosse arguteque ser- rata v. inciso -lobata aut subpinnatifida, numquam bipinnalisecta , basi ple- rumque auriculato - serrata v. pectinato - ineisa. Involucri squamae extimae ma)ores basi, intimae apice, 1”%”’ haud latiores, plerumque Bulle num- quam coriaceae. Achenia matura %ı2 — !%ı3’” Tonga. Var. «. pratensis : Achenia omnia epapposa, v. radii pauciora vertice callose - marginata v. intus v. latere denticulo sive squamula minutissima munita, Yız — 1242” ut plurimum longa. Folia caulina inferiora ac media, nec raro omnia versus api- cem v. summo apice quam basi plus miuusve latiora. Syn. generalia: Tanacetum Leucanthemum Schultz Bip. Tanacet. p: 33- Leucanthemum vulgare Lam. fl. fr. I. p. 137. — DC. Prod. Vl. p. 46. — Schultz Bip. 0. c. p. 36.% — Ledeb. fl. ross. Il. p. 542. — Torr. et Gray Fl. N. Amer. II. pag. 412.— Gre- nier et Godron fl. de France II. pag. 140. Pyrethrum Leucanthemum Coss. et Germ. fl. Paris. II. p. 401. Chrysanthemum Leucanthemum Linn. sp. ed. 1. p. 888; ed. 2. p. 1251 — Vill. Dauph. III. p. 200. — Krock. fl. Siües. 11. 2. p. 454. — Rchb. fl. exe. p. 232. — Wimm. et Grab. fl. Siles. II. 2.p: 162 e deser. — Koch Syn. ed. 1. 378; ed. 2. p- 416. — Bluff et Fingerh. Comp. Il. p. 327. — Boreau [l. sent. d. France II. p. 248. — Grieseb.-spicil. Il. p. 204. —.Neilreich Fl. Wien. I. pag. 240. Chrys. Leucanthemum «. vulgare Peterm. Fl. germ. p. 301. t. 48. f. Es 2 375 h.— Gurke fl. Hall. p. 247. 77 2 4. pratense Neilreich Fl. Wien Nachtr. p. 142. ' = = I. triviale Gaud. Helv. V. p. 341.” Uu* 336 Matricaria Leucanthemum Scop. carn. ed. 2.p. 147. — Schrank. bair. FI. II. p. 405. — Desrouss. in Lam. Enc. II. p. 731. y — leucanthema Clairv. Man. p. 248. Lus. 1. Caules simplicissimi, digitales ac pedales. Fol. radicalia ac tu- rionum obovato - subrotunda, spathulata v. oblonga, rotundata 4 BEN N plerumque inaequaliter crenata v. sublobata, 1--3pollicaria; | caulina plurima 1 — 11/2” Ig. ac 2—4’’ lata, oblonga v. lin- Sulata, basi atienuata, parce minuteque dentata, creniforme serrulata, dentibus utringue 4 -10 margine suo breviore vix Ya’ longis. — Herba glabra, hirta v. hirsuta. Chrysanthemum Leucanthemum ß. Lapeyr. hist. Pyren. p., 529. _ a d. DC. fl. fr. IV. 178 (huc po- tissimum referendum). — Ten. fl. neap. II..p. 232. — Leucanthemum ß riparium et y- subnudum Nonlet \ a fl. d. bassin Sous - Pyren. p. 338. —_ Leucanthemum e, alsaticum et f. subacaule Mu- tel fl. fr. II. p. 154. lcon.: Chrysanthemum Leucanthemum Sturm. D. Fl. H. 2. (optima!) Lut. 2. Caules plerumque 1 — 2pedales, ramis 1 —» saepe aucti. Folia infima longe petiola subrotunda v. mere obovatata v. ova- lia v. spathulata, grosse crenata v. obtuse serrata, lamina basi subinde incisa; caulina majora oblonga v. cuneato - oh-. longa, basi frequentissime pectinato-auriculata, 3> 1'/2” 1g. ac superiore triente 12 > 5” lata, apice rotundata, plerumque acu- tiuscule subinaequaliter serrata, dentibus utrinque potissimum 10—20, patulis, majoribus margine suo hbreviore %— 1”’ lon- gis. Involucri squamae majores basi 1’” latae, anguste fusco-, v. nigro -marginatae. —Reliqua praecedentis. Chrysanthemum Leucanthemum Pollich. Palat. II. 475. # — Vest manuale p. 199. — Suter fl. helv. ed. 2. II. p. 236.,— He- getschw. Fl. d. Schweiz p.822.— Loisel. fl. gaN. 2.579 (par- tim ad lus. 1.) - — Leucanthemum a. ß. &. Wimmer et Grab. fl. siles. II. 2. p- 161 et 162. — Leucanthemum «.et ß.(glabriusculum et hirsutum)Schult. Oesterr. Fl. II. p. 496. — DC. fl. fr. IV. p. 178. — Ten. fl. neap. II. p. 232. ee Leucanthemum var. rotundifolium Opitz in Flora 1821. II. p. 758. \ > — Leucanthemum «. St. Aman fl. Agen. p. 355. — Mutel fl. fr. DI. 154. _ Leucanthemum «. pratense Vis. fl. dalmat. 1. p: 86. re = b. corymbiferum Gay. in Mutel fl. fr. UI. p. 154 (ramosum). 337 Chrysanthemum Leucanthemum £. earpathieum Rochel pl. exsic. in Besser enum. p. 34 et 76 (hirsutum). E= Leucanthemum y. Smithii Nees jun. in Flora 1821. II. p- 758. (Lus. in sequentem vergens.) Leucanthemum vulgare ß. carpathicum Ledeb. fl. ross. II. p. 542. v— ircutianum DC. partim (fide specim. Turezan, et viv. cultorum, pappo radii obsoleto ac nullo). Mafricaria Leucanthemum Savi fl. pisana. Il. p. 269. lecon: Gänsblumen Brunfels p. 255. (Lus. in sequentem vergens.) Betlis major Tragus p. 144; ed. 1560.p. 52.— Fuchs hist. p. 148. — Dalech.- hist. p. 853. (ie. Fuchsii imminuta). — Chahr. sciagr. p. 362 (eadem immin.) — J. Bauh. hist. III. p. 114 (fig. superior, ie. Fuchsii immin.) — Weinm. Phyt. 1. t. 238. f. e.— Camer. epit. p. 653. St. Johannisblum Lonicer. Kräuterb. ed. 1587. p. 120, icones duae minores; ed. 1770. p. 222 cum. iisd. ic. Leucanthemum vulgare Zannich. istor. fig. 184. — Dietr. fl. boruss. VIII: t. 545. Chrysanthemum Leucanthemum Schrank fl. monac. II. p. 194.* t. 194. (optime). Lus. 3. Praecedens, caule plerumque digitali v. palmari, rarius pedali, plerumque simpliei. Folia infima ovalia v. late‘ cuneata, saepe solo apice grosse 3 — 5dentata; caulina remote ac parce ser- rata, quandoque subintegra. . Chrysanthemum atratum Gmelin fl. bad. IV. p. 619 (probabili- - ter). — Gaud. fl. helv. V. p. 344. (fide Koch, nisi cum syn. plurimis huc allatis ad lus. 2. var. ß. potius referendum). — Kittel Taschenb. II. p. 614. — Suter fl. helv. ed: 2. II. 236. Lapeyr. hist. Pyren. p. 528 (fide Noulet). Chrysantheuum Leucanthemum var. alpinum Rchb. fl. exe.p. 232. _ _ ß. alpinum Neilreich Fl. Wien. Nachtr. p- 142 (partim ad lus. varietatis ®. spect.). — Leucanthemum Y.atratum Koch Syn. ed. 1. p. 378; ed 2. p- 416. — Bluff et Fingerh. Comp. Il. p. 327. — _ Leucanthemum Y. Smithii Nees jun. in Flora 1822. pag- 191 (Forma invol. squamis pallidioribus). _ montanum Vest. man. p. 200 (probabiliter.). Icon.: Leucanthemum alpinum latifolium Barrel. ie. 458. n. 1. Chrys. atratum Jacqu. Frag. t. 44. (icon aequo jure huc, ad varietatisYy. lus. 2. et Tanacetum atratum re- ferenda). Lus. 4. Totus lus. 2., foliis infimis ac turiorum saepe inciso -lobatis v. lyrato - pinnatifidis; caulinis inaequaliter inciso - serralis v. pinnatilobis ac grosse parceque serratis, basi dilatata exi- mie pectinato - incisis. Tanacetum Leucanthemum Willkomm sertum fl. hispan. p. 1 (forma humilis), E 338 h „Chrysanthemum Leucanthemum Wahlenb. fl. suec. U. pag. 532 ; ej. lapp. pag. 210 et auct. plurim. fl. Europae septentrio- nalis.— Sm. Engl. fl. III. 449. °* — Hook. et Arn. brit. Fl. ed. 6. p. 241. — Naccari fl. veneta IV. p. 110. x Ehrysanthkemum Leucanthemum «. Pollini fl. veron. U. p. 662. — Duby Bot. gall. p.- 272. — Noulet fl. d. bassin Sous- Pyren. p. 337. — Leucanthemum «&, sylvestre Nees jun. in En 1822. 1. p. 191. _ Leucanthemum ß. autumnale St. Aman f. Agen. p. 35>3- _ _ P£. pinnatifidum Lecog et Lamotte Catal. des pl. d. France. p. 227. —_ Leucanthemum €. Ten. fl. neap. 11. p. 232. _' —_ ce. coronopifolium Rchb. fl. exc. p: 232.— Mutel fl. fr. IL. p. 154. _ Leucanthemum Y. De Candolle fl. fr. IV. p. 178. — -Lapeyr. hist. Pyren. p. 529. — Schult, Oesterr. Fl. II. pag. 496. — Wimm. et Grab. fl. siles. II. 2. 162. ie. p. 478 (ie, Matth. mutilata). — Tabern. Kräuterb. pag. 7i0; ej. ic. 331 (ic. Lohel.). — Dodon. p. 265. f. 3. (ie. Lobel:).. — Gerard. emac. p. 634. (ic. Lobel. imminuta). J. Baubin Hist. III. p. 114. fig. inferior. — Blackw. t. 42. opt.! Bellide maggiore Durante Herb. p. 68. St. Johannishlum Lonicer Kreuterb. ed. 1587. p. 120; ed. 1770. p: 222 (ic. major). Great Daisie Petiv. britan. t. 19. f. 1. (in lus. 2. vergens.) Chrysanthemum Leucanthemum fl. dan. t. 994. — ‘Engl. Bot. t. 601. — Curt. fl. Lond. Fasc. 5. t. 62. vell. 1.174. — Swens’k Bot. t. 346. — Plenk. ic. VI. t. 616. Var. 2. aurieulata: Achenia "42 —"%42”’ ut plurimum longa, radii plurima v; cunctanunc pappo incompleto interno v. laterali tunc squamulaeformi integro v. eroso, nunc distinctiore 2 — 5den- tato v. lacero v. antice plus minusve inciso v. bipartito, 1%” vix longiore. — Folia ‘omnino var. « ejusque lusuum, saltem infima magis membranacea ac dum complicantur, minus fra- = gilia quam var. Y. Las. 1. Folia cum reliquis partibus omnino varietatis « lus. 4.; nonisi pappo plerumque minuto ac valde incompleto distinctus. Praetersynonyma et icones huc simul spectantes certiora sunt: Tanacetum Leucanthemum Willkomm. sert. hisp. pag. 81; e). collect. plant. venal. n.. 180! : Chrysanthemum - Leucanthemum £. laciniatum Vis.. fl. dalmat. I. pag. 86. Lus. 2. Omnino lus. 2. varietalis «, pappo acheniorum radii distincto. . Re) . . . ” . ” ‘ — Hyjus synonymis et iconibus quam plurimis, pariter huc spec- tanlibus, addenda specialia: Icon.: Bellis major Matth. ed. magna p. 910. — Lobel hist. p. 253; ej. 339 T Chrysanthemum Leucanthemum & «urieulatum Petern. Deutschl. Fi. p. 301. t. 48. f. 375. m. (ie. achenii radii). — Garke fl. hall. p. 247. _ Leucanthemum $ nudieaule Vis. fl. dalmat. I. p. 87. (Forma caule simplieissimo, foliis infimis inciso-serratis). _ auriculatum Peterm. in Flora 1844. p. 472. (Formae pappo minuto squamulaeformi interno). — Leucanthemum montanum Gaud. helv. V. 342 (e deser. probabiliter. Forma macrocephala in lus. 1. varietatis Y. vergens.) _ Leucanthemum Ledeb. fl. alt. IV. p. 115. (fide Ledeb.) 2 ircutianum Turez. cat. Baical. n: 605. Leucanthemum ircutianum DC. Prod. VI. p. 47. — Fisch. et Meyer Ind. sem. h. Petrop. VI. n. 1527* — Ledeb. fi. ross. II. p. 543 (Pappus summe variabilis, cultura haud raro fere penitus evanescens). Chrysanthemum montanum Perreym. cat. Frejus. p. 28. — montanum b. pallens Mutel fl. fr. II. p. 154. —_ pallens Gay in Perreym. cat. Frejus p. 91 — Guillem. Archiv. (nee Annales apud DE. et Grenier) de bot. II. p. 545* (Formae foliis.caulinis grosse serratis, basi in- = eiso-Jdentatis, pappo distincetiore lacero antice exciso). Leucanthemum pallens DC. Prod. VI. p. 47. — Gren. et Godron a fl. de France. N. p. 140 *. (Formae fol. caulinis angu- stioribus, supra medium sSerratis, basi minute dentieulatis, pappo lacero intus bipartito). — Syn. hoc aequo jure ad lusum sequentem quogue referendum). Las. 3. Omnino lus. 1. varietatis «; pierumque tamen procerior ac saepius subramosus; foliis infimis spathulatis v. oblongis in petiolum longe attenuatis, Ys” plerumgne angustioribus. Pap- - pus plerumgue minutus v. antice excisus. — Glabrescens'v. totus hirtus v. hirsutus. Chrysanthemum montanum Jacqu. obs. IV. p. 9. (fide ej. herh.! specimen subramosum, caeterum iconi exacte 'corresp.) — Krock. Siles. II. 2. p. 459. — Vest. man. p. 200. — "Schult. Oesterr. Fl. II. 49%. — Hegetschw. Fl. Schweiz. p. 822. (fortasse v. partim ad lus. 3. varietatis «. spect.) —_ Leucanthemum ß montanum Poll. fl. veron. II. p. 662.— Nees jun. in Flora 1822. p. 191. — „ Leucanthemum var. D. Ten. fl. neap. Il. pag. 232 verosimiliter, — variabile A. Ten. Syll. p. 437. Icon: Chrysanthemum montanum Jacqu. obs. IV. t. 91. Var. y- montana: Achenia polissimum 12 —1%ı2’” longa, radii Omnia v. longe plurima pappo coroniformi obliquo, postice nunc usque ad basim fere, nanc varia altitudine supra illam exciso V. fisso, intus productiore, margine eroso, denticulato v. lobulato, 310 Luss1. = 1/'"' ut plurimum longiore,, albido v. sordide fuscescente, — Folia omnia plerumque carnosa, firmia‘, complicata ideo fragilia. Caules saepe praealti 1'/ — 3pedales simplices v. subramosi. Folia infima ac turionum maxima, ovalia v. rhombea, basi longe enneata, 1-2” saepe lata, grossissime obtuse v. acute . serrata ; caulina oblonga v.late lanceolata, remote inciso-ser- rata, dentibus ut plurimum patentissimis v. recurvis robustis quandoque 3—4”’ longis; superiora parce dentata ac integer- rima. Capitula radio expanso saepe 3-pollicaria. — Sylvaticus, insensiliter in lus. 2. varietatis ß et in sequentem transiens. Chrysanthemum affine Peterm. "in Flora 1844. p. 472. (Forma minus procera in lus. 2. var. P. vergens.) — Leucanthemum Y. affine Peterm. Deutschl. Fl. p. 301. t. 48. f. 375. n. (ie. achenii radii) — Garke fl. hall.. p. 247. —_ variabile B. et C. Ten. Syll. p. 437 (probabiliter, nisi ad unum alterumve praecedentium varietatis «. vel subse- quentium var. Y. spectat). Icon: Bellis major Weinmann Phyt. 1. t. 238. f. b. (nimis rudis, atta- men lusum nostrum quodamodo repraesentans). — Besler h. Eystet. Cl. aestiv. ord. 5. Fol. 5. f. 1. (optime). — sylvestris major Moris. hist. III. Sect. 6. tab. 8. f. 1. (ie. Beslerisimminuta). Lus. 2. Caules plerumgue simplicissimi spithamei ac pedales. Folia infima ac turionum plurima, saltem majora obovata, hasi abruptius cuneato - attenuata v. late cuneata apice lobata, rarius 17 lata, utroque margine ut plurimum grosse, quandv- que incise 3—7crenata v. obtuse creniforme - serrata; caulina media cuneato-lingulata v. obtusissime lateque lanceolato- linearia, subaequabiliter multi — v. parce arguteque serrata. Capitula radio expanso plerumque 2—2': pollicaria, squamis saepe late aträtis. — Hinc in Jus. 3. warietatis «, illine in lus. 3. varietalis ß, lus. praecedentem et sequentem frequen- tissime transiens. Chrysanthemum montanum «. adustum Koch. Syn. ed. 1. p. 378, ed. 2. p. 417 (forma subalpina ac alpina squamis atratis). — atratum’ Gaud. helv. V. p. 344. e descriptione. — Loisel. fl: fr. 9.579. nisi ad Tanac. atratum Schultz referendum). = Leucanthemum £. alpinum Neüreich Fl. Wien, Nachtr. p. 142 (partim ad lus. 3. varietatis «. speect.). = Leucanthemum Y. atratum Pollini Veron. II. p. 663 (nisi forsan rectius ad lus. 5. v. 6. varietatis y. referendum). — Leucanthemum atratum DC. Prod. VI. p. 48 (nisi potius adTanacetumaträtum Schultz eo monente referen- dum) — Kittel Taschenb. I. p. 614. Rn 341 Phalacrodiseus montanus A. atratus @. Kochianus Schultz Tanacet. pag. 41. Icon: Chrysanthemum atratum Jac. Fragm. t. 44 (aequo juretam ad lus. 3. varietatis «. quam ad Tanacetum atratum Schultz referendum, formam humilem alpinam exhibens.) # Lus. 3. Caules plerumque simplicissimi mäacrocephali 1—2 pedales ac altiores, foliosi. Folia carnosa, infima late lanceolata v. lon- gissime cuneata, acuta v. obtusa, plerumque a medio obhtu- ‘siuscule serrata; caulina media lanceolata ac late Jinearia utringue acutata, nunc a basi v. superne valide arguteque v. inciso-serrata, dentihus patentibus plurimis recurviusculis. Pappus _saepe incompletus mere auricularis, imo quibusdam acheniis radii deficicens. — Hinc in lus. 1., illince in lusus se- quentes transit. Chrysanthemum grandiflorum Lapeyr. hist. Pyren. p. 527; suppl. p- 537. (Formae procerrimae.) Chrysanthemum maximum Ramond bull. phil. n. 42. p. 140. — DC. fl. fr. IV. p. 178; VI. p. 476. (Formae intermediae, pappo obsoletiore.) — Pers. Syn. TI. p. 460. — Duby bot. gall. p. 272. — Loisel. fl. gall. p. 579. Leucanthemum maximum DC. Prod. VI. p. 46. — Gren. et Go- dron fl. de France II. p. 141 (cum lus. sequente). Chrysanthemum montanum e. grandiflorum Mutel fl. fr. ge p. 155. Phalacrodiscus maximus Less. Syn. p..253- Pyrethrum latifolium Willd. enum. p. 904. — Ten. Syü. p. 437. Icon: Bellis pyrenaea.ete. Dodart in Robert, Bosse et Chatill. Recueil de plantes 1. t. 57 (eadem in Dodart Jonqu. t. 66 e Lapeyr.; t. 56 e DC. et Gren. — opere hoc sub titulo mihi ignoto; in Dodartii Mem. saltem haec tabula non continetur). Icon nitidissima formam in lusum sequentem transienten sistit. Coilect. Chrysanthemum maximum Enderess coll. pl. Pyren. un. it. 1830 (Formae pappo radii saepe incompleto ac nullo). Tas. 4. Praecendenti simillimus, nonisi foliorum omnium dentihus iminutis, superiore suo margine ,3—%ı” longis, modo ohtusius- eulis creniformibus, modo acutis porreetis, in uno quoque latere saepe 12 — 20, aequidistantibus distinctus; caulina inferiora lanceolata ac late linearia obtusa v. acuta, in petiolum longis- simum alato-decurrentia, maxima quandoque 6” longa ac medio, vix 7° lata. Involucri squamae anguste atrato-marginalae v. plerumque late brunescentes. Pappus radii distinctissimus. — In praecedentem et sequentem inseusillime transit. Chrysanthemum heterophyllum Willd. sp. pl. III. p. 2142. — Gaud helv. V. p. 343. — Lois. fl. gall. p. 579. = montanum £. heterophyllum Koch Syn. ed. 1. p. 375, ed. 2. p. 417. = lanceolatum Pers. Syn. Il. p. 460. — montanum Noulet fl. du bassin Sous-Pyren.p. 338, -Xx 342 » TLeucanthemum heterophylium' DC, Prod. VI. p. 4%. £ — maximum Gren. et Godron fl. de France U. p. 141 Ceum lus. praecedente). \ Phalacrodiscus lanceolatus Less. Syn. p. 253. ß — montanus A, £. Bauhinianus Schultz Bip. Tanacet. p. 41. Icon: Bellis alpina major rigido folio C. Bauhin Prod. p. 120. — Moris. hist. III. Sect. 6. Tab. 8. f. 4. (ic. Bauhin.) _ pyrenaea etc. Dodart in Robert o.-c. I. t. 57 (huc pariter optime spectat). Lus. 5. Caules simplicissimi, plerumqgue glabri. Folia carnosa, infima Lus. 6 ac. turionum late cuneata v. spathulata, in petiolum longum attenuata, circa v. supra medium grosse inciso-, quandoque duplicato serrata, reliqua lanceolato-linearia ac exacte linearia argutissime ac subinaequaliter saepe inciso-serratla, dentibus antrorsis angustis subcallose-mucronätis, majoribus saepe 1”/”” longis. Involucri squamae latae, plerumque pallidae. Pappus radii postice saepe fissus v. excisus. — Hinc in lus. praece- _‚dentem, illinc in lus. 1. var. $ {ransiens. Chrysanthemum Leucanthemum Y. montanum Vis. fl. dalm. II. p. 86. i _ Leucanthemum lanceolatum DC. Prod. VI. p. 47. Phaloerodiscus montanus A. b. pallidus Schultz Bip. Tanacet. p. 41. Caules graciles rigidi, pleramque simplicissimi. Folia firma, turionum ac caulina infima anguste obovata sive cuneata V. mere oblonga v. lanceolata, in petiolum longe attenuata, modo. supra medium parce crenata v.tota longitudine-minute ac sub- aequabiliter agute serrulata v.- subdentata;5 superiora linearia parce dentata v. subintegra. Involucri squamae modo anguste atrato- v. fusco-marginatae. Pappus postice plerumque excisus. — Hinc in praecedentem, illine in squentem var. ö transiens. A simillimo lusu 3. varietatis P, (montano Jacqu.) 'differt caule longiore tractu superne aphyllo, foliis rigidioribus superioribusque angustioribus, parce serrulatis. Chrysanthemum montanum. Lin. sp. p. 1252 (saltem ad iconem % Bauhinianam citatam). — Rchb. fl. exc. p. 232. — Loisel. fl: gall. p. 579. — Lupeyr. hist. abr. d. Pyren. Il. 527. = montanum Y montanam Koch. Syn. ed. 1. p. 378; ed. 2. p. 417. z — montanum d. Mutel. fl. fr. II. p. 145. (involucri Squamis'(atratis). = Leucanthemum eg. DC. fl. fr. IV. p. 178. = —_ ß. montanum Duby. Bot. gall. p. 272. I? — Y atratum Poll. Ver. II. p. 663 | Cnissad var.Y.2. spect.) — Bauhini Tausch in Sylloge pl. II. p. 251. — Rechb. fl. exe. ‚add. p. 850. . \ ’ / 343 Leucanthemum montanum DC. Prod. VI. p. 48. — Gren. et Godron fl. d. France IM. p. 141. — Kittel Taschenb. I. p- 615. Phalacrodiscus montanus Less. Syn. p. 254. (verosimiliter). ” — montanus B. graminifolius Schultz. Bip. Tanacet. p. 41. et 43 (partim). 2 - Matricaria montana Desr. in Lam. Enc. III. p. 732. Icon: Bellis montana major folio acuto ©. Bauhin Prod. p. 121 (de- scriptio bona, icon tamen rudior ac minus quadrans potius formam inter lusum nostrum et varietalis Y 5. ambigentem exhibet). — Moris. hist. UL. Sect. 6. Tab. 8. f. 9. (ie: Bauhin). Bellis montana minor J. Bauhin hist. III. p. 115. (sat bona; ie. a Linnaeo eitata !) — Chabr. Sciagr. p. 361 (eadem). Chrysanthemum montanum AU. Pedem. I. p. 190. t. 37. f. 2. (Forma macrocephala , inter hune et praecedentem ambigens). Coll. Chrysanthemum montanum Rchb. fl. germ. exsic. n. 1905! Var. $ graminifolia : Achenia. utplurimum. !%ıa — !%:” longa, radii .pappo plerumque incnmpleto auriculari interno rotundato, quandoque valde obsoleto, rarius coroniformi postice exciso. Folia haud carnosa, exceptis infimis angustissime linearia, basi v. ulterius parce serrulata v. denticulata, dentibus subulato- setaceis v. mere ciliaeformibus. Involucri squamae nunc 0mniuo ” _pallidae, nunc anguste fusco-v. atrato-marginatae, BE Lus. 1. Folia turionum ac caulina infima spathulata, ohovato-cuneata v. mere cuneata, apice minute v. grosse crenata v. parce ser- rata , .subsequa cuneato-linearia, apice rotundata, ultra medium argute serrulata, reliqua -praelonga, exacte linearia, 1”” plerum- que angustiora. Insensiliter partim in praecedeutem, partim in sequentem transit. i Chrysanthemum gracilicaule Dufour in Annal. gener. d. sc. phys. vn. p. 306. h — montanum ß gracilicaule- DC. Prod. VI. p. 48. —_ graminifolium Boreau Fl. cent. de la Frange II. p. 48. Lus. 2. Foliorum turionum ac caulinorum infimorum pauca cuneata v. cuneato-linearia, apice grosse et argute 3 — 5crenata v. serrata, vel omnia cum subsequis exacte linearia, parce ciliose - serrata- ‘v. dentata, plura saepe integerrima. Chrysanthemum graminifolium Linn. sp. p. 1252. — DC. |. fr. IV. p. 179. — Lapeyr. hist. Pyren. p. 527. — Loisel. fl. gall. p. 580. Mutel fl. fr. IL. p. 155. — Duby Bot. gall. p. 272. — Rechb. fl. exc. app. p. 850. — Bluff. et Fingerh. Comp. II. p. 329. — Hochst. in Flora 182%. p-. 73. — Ten. fl. neap. I. p. 233. _ Leucantliemum sg. graminifolium:! Vis. Fl. Dalm.II. p. 87° xXx* 344 v Leueanthemum graminifolium. Lam. fl. fr. U.-P.137.— DC. Prod. N VI. p..48.— Gren. et Godron fl. de France 11. p. 142. Pyretlrum graminifolium Guss. ‚pl. ra”. p. 349= — Ten. Syll. p. 453 cum var. 2 Phalacrodiscus graminifolius Less. Lyn.- p. 254. Mn — montanus B. graminifolius Schultz. Bip. Tanacet. p: 4 et 43 (partim ad lus. 6. varietatis Y, partim ad praece- dentem simul spectans.) { Matricaria graminifolia Desr. in Lam. Enc. IH, p. 732. Icon: Bellis montana gramineis foliis Magnol. hort. monsp. p. 31. t. 31. (pessima). Chrysanthemum graminifolium Jacyu. Obs. IV. p. 9. t. 92. , (medioecris). | Matricaria graminifolia Lam. Mil. III. p. 255. t. 678. f. 5.(bona). x Varietates, v. potius lusus, a typo aberrantes, singillalim , nec omhi anno occurentes, cullura haud constantes. Var. s. discoidea: Capitula radio destituta. Caetera varietalum @v.B. Chrysanthemum Leucanthemum P. discoideum Koch. Syn. ed. 2. p. 416. _ Leucanthemum $: Schult. Oesterr. Fl. U. p. 496. 5 er = C. DC. fl. fr. IV. p. 178. _ — d. flosculosum Mutel. fl. fr. II. p. 154. —_ montanum f. flosculosum Mutel. o. c. p. 155 (pappo distinete. E syn. ab auctore allatis esset Plagius grandiflorus L’Herit., quod tamen e loco natali ye Pyreneis“ haud verosimile). ® Var. I. tubulosa - adtarıt un: radii albi praelongi tnbuloso- lingulati. e Bellis major fl. albo fistuloso Weinmann Phyt. I. p.144. t. 238. f. d. Geographische Verbreitung: Tanacetum Leucanthemum wächst in dem grössten Theile von Europa, innerhalb des 40° und 66° 30’ n. B. (Polarkreis); ‚überschreitet den ersteren;nach Broteros Angaben, südwärts bis nahe zum 38° bloss in Portugal, letzteren, nach Fellmann, im russischen Lappland his nahe zum 69°. Es fehlt demnach schon dem südlichen Portugal und Spanien, Sardinien (?), Siciliem,. dem südlicheren Neapel und nach den mündlichen Mittheilungen meines Freundes Heldreich auch dem heutigen Griechenland. In Asien findet sich diese Art zwischen den 42° und 60° n. B., östlich bis über Jakutsk hinaus, südlich jenseits des Caucasus nur noch im Abchasien und Mingrelien. In Nordamerika, offenbar eingeschleppt, hat sie sich nach A. Gray bereits zwischen den 30 und 50° n. Br., von Canada bis New-Orleaus und Californien. 345 hin eingebürgert. In verticaler Erstreckung trifft man sie in dem nördlichen Alpenzuge kaum noch auf einer Höhe von 5500 Fuss. In der.Regel wird sie schon bei 4000-4500 Fuss von Tanacetum atratum, mit welchem sie daselbst häufig gemischt vorkömmt, abgelöst. in der Ebene und im Mittelgebirge kommt sie auf feuchten und trockenen Wiesen, Brachäckern, Hutweiden und an Waldsäumen „ in Voralpen und auf den Alpen an grasigen Geländen und Triften oft in unglaublichen Mengen vor. Sie blüht vom_Mai bis Anfaug August’s, verspätet in der Ebene und auf Alpen bis in den tiefen Herbst hinein. Die südlicheren und alpinen Formen blühen im freien Lande cul- tivirt in der Regel um einige Wochen früher bei uns als die gemeinen der Ebene. Von den zahlreichen und nur zur Noth zu characterisirenden Formen der vier Hauptvarietäten findet man a 1, ß3,Y2,5, 6 und $ 1, 2 am häu- figsten auf sehr trockenen kurzgrasigen Wiesen, steinigen 'Brachfeldern und dürren Hügeln; « 2—4, ß 1, 2, Y 1, 3 und 4 auf feiteren Wiesen, grasigen Berglehnen, zwischen Gebüschen, an Waldrändern, in Holzschlägen und Gebirgsschluchten. An den vier letzteren Standorten erreichen, einzelne Exemplare aller dieser Formen oft eine riesige Höhe, besonders gilt diess von Y 1 und-3.. Die Formen «& 3, Y2 und 6 sind es, welche unter allen am häufigsten in Gebirgsgegenden an den höheren Geländen vorkommen, man trifft sie aber auch nicht selten schon im Mittelgebirge auf trockenen Hügeln und Waldblössen, wie um Wien in derBrühl. Im nördJichereu Europa scheinen ganz besonders « 2 und 4, BP 1—2 undY 1; im mittleren diessseits der südlichen Alpenketle ausser den genannten noch « 1 und 3, ß 3» Y 2 und 6 (diese schon als Ueber- gangsglied am südlichsten); Jenseits der grosseu Alpenkette und im Hauptstocke derselben in der Schweiz, wie in den Pyrenäen hauptsächlich noch Y 3—6 und $1— 2 vorzukommen. An den Gehängen ‚ dieser Kette eben begegnet man den zahllosen Mittelformen zwischen « 1, P 3 und y 6, zwischen « 2, BP 2 und Y 5, dann noch zwischen 7 6 und $ 1. In Asien scheinen nach den Beschreibungen der Autoren und den wenigen mir vorliegenden Exemplaren nur « 2 und ß 2, in Amerika nach einen Exemplare der Ensle n’schen Sammlung und den Angaben der nord- amerikanischen Floristen die eben genannten gieichfalls vorzukommen. Unugemein nahe-an Tanacetum atratum streift schon die alpine Form von Y 2, häufig nur mehr durch den absoluten Mangel des Pappus in der Scheibe von jener Art unterscheidbar. Eben so uahe, uud in manchen Fällen noch schwieriger zu unterscheiden, schliesst sich die, im trans- alpinischen Gebiete und im südlichen Frankreich eben so häufig wie bei uns vorkommende Form 3 1 an gewisse Formen von Ta- nacetum monspeliense au, welche als Leucanthemum coriscum und ceratophyl- loides DC. und der italienischen Floristen (aber nicht Allionis) theil- weise aufgeführt werden. Von ihren , noch einiger Massen haltbaren Unter- ww soll bei dieser Art sogleichk die Rede sein. 346 2 ‚ TANACETUM MONSPELIENSE SCHULTZ BIP. Tanacet. p. 35. Folia. turionum ac caulina inferiora 3— 7 nunc obovata v. obovata- oblonga in petiolum longum superne decurrentia ibique plus minusve inter- rupte Iyrato-pinnatifida, lobo terminali rotundato obsoletius distinctiusve tri- lobo, lobis. segmentisque, inferioribus diversimode Sserrato-.v. dentato-incisis, sinubus cardinalibus saepe obtusissimis, dentibus ovatis.v. oblongis, caulinis reliquis oblongis v. lanceolatis pinnatifidis nec partitis; nunc inflmorum plu- rima cuneata-oblonga sive lanceolata, simpliciter remote pinnatifida, segmen- tis lanceolatis v. linearibus integerrimis v. 1—?dentatis acuminatis unci- nato-recurvis, apice dilatato saepe trilobis, lobis_ inciso-2 — 3dentatis, si- nubus cardinalibus rotundatis; nunc omnia circumferentia ovata, obovata v. oblonga sub- v. omnino-bipinnatisecla sive partita, lacinulis omnibus anguste lineari-lanceolatis eximie mucronaltis integerrimis v. inciso - dentatis. Invo- lucri squamae exteriores 'basi , intimae apice rotundalo %Ası — A” latae entes v. anguste bruneo - marginatae. Achenia matura Ya — 1A: onga ‘ allent guste ] ginatae. Ach t yn 1243” longa radii papposa. cum epapposis haud raro mixta, pappo tunc obsoletissimo, v. semiauriculari - rotundato, nunc radii cuncta pappo distincto subcoroni- formi crenato v. inciso , postice usque ad basim exciso instructa. Herba tota glabra v. plus minusve hirta, caule simplici v. ramoso erecto. Var. «a. latifolium : Folia inferiora obovato -rofundata v. obovato- oblonga,longissime peliolata, Iyrato-pinnatifida, media ac supe- riora oblonga v. lanceolata semipinatifida nec partita, sinubus obtusis v. rotundatis, Jaciniis majoribus exteriore margine ple- rumque dentibus 1 — 2% recurvis auctis, summa linearia argu- tissime serrata v. integra, omnium dentibus callose aristulato- mucronatis. Pappus radii ut plurimum distinctissimus. x Chrysanthemum- corsicum Sieber pl. Cors. exsicc. (in variis col- lectionibus divulgatis cum sequentibus, schedularum com- mutatione, Ch. ceratophylloidis nomine prostans.) _ ceratophylloides Willd. sp. III. p. 2144; ej. enum. p. 905 (lusus in sequentem varietatem‘ vergens, nisi plane eadem). — Vis. fl. dalm. II. p. 87 (partim ad sequentem simul spect.). ae —_ montanum c. corsicum Mutel fl. fr. II. p. 154. Leucanthemum e,rsicum DC. Prod. VI. p. 47! Phalacrodiscus corsicus Less. syn. p. 254 ! Var. ß. pinnatifidum : Folia infima cuneato - oblonga , Ionge pelio-- lata, remote pinnatifida, dilatato apice plerumgue triloba, lobo terminali grose tri-, lateralibus plerumque- bidentalis, sinubus cardinalibus e&ximie rolundalis, laciniis inferioggbus 347 omnibus lanceolatis uncinato-recurvis inaequalibus plerisque integerrimis; reliqua oblonga v. lanceolata, apice haud dila- tata, inferioribus caeterum consimilia, a basi pilnatifida , lohis saepe horizontalibus. Pappus radii ut plurimum distinc- tissimus. Chrysanthemum corsicum et ceratophylloides Sieb. pl. Eure exsic. quarundam collectionum! _ ceratophylloides var. A. Ten. fl. neap. 11. p. 233 (ve- rosimiliter). Phalacrodisceus ceratophylloides Schultz Bip. Tan. p. 44 (exel. syn. Allioni). Var.y. bipinnatifidum : Folia infima et caulina majora circumfe- rentia obovata v. obovatv-oblonga; cuncta, praesertim ma- ’ Jora bipinnatisecta, segmentis inferioribus remotis minoribus, saepe simplicissimis, superioribus inciso-dentatis in rhachim plerumque dentatam confluentibus,, laciniis linearibus v. angustissime lanceolatis acutis callose mucronatis, patenlissi- mis v. divaricatis; superiora ac suprema simpliciter pinnati- partita. Pappus radii utplurimum distinctissimus. Chrysanthemum ceratophylloides Sieb. pl. cors. exsic. quarundum collectionum ! — ceratophylloides var. B. T'en. flor. neap. 1I. p. 233. Pyrethrum ceratophylloides P. disseetum DC. fl. fr. VI. p. 376; ej. Prod. VI. p. 56 *). 1 £ _ ceratophylloides £. tenuifolium Guss. pl. rar. p. 350 * — Ten. Syll. p« 438. Var. $. cebenense: Folia infima et caulina majora circumferentia ut plurimum ovata ac ovato-oblonga, longe petiolata; caulina sub- ‚v. plaıfe bipinnatipartita, segmentis suboppositis v. alternis 3 — 7Jugis patentissimis, omnibus linearibus v. angustissime lan- ceolatis mucronulatis muticis, integerrimis v. parce incisis. Pappus radii minutus rotundato-auriculatus, saepissime etiam nullus v. rudimentarius. Lus. 1. Folia turionum ac caulina omnia consimilia sub- v. bipinnati- partita. — Nimis affinis var Y. - Chrysanthemum monspeliense Linn. sp. p. 1252. — Wild. sp. II. p- 2145. — DC. fl. fr. IV. p. 180, VI. p. 476. — Duby bot.,gall. p- 272 (nec Schkuhr, quod Tan. — Leucanth. — sibiricum). — Loisel. fl. gall. pag. 580. — Mutel fl. fr. II + p. 155. *) Pyrethrum ceratophylioides DC. Prod. I.c. e diagnosi magis huc, quam ad stirpem genuinam Allionii, quae Tanaceti atrati varietas pecu- liaris, speclare videtur. 348 Chrysanthemum monspeliense et ceratophylloides Lapeyr. hist. Pyren. p. 529. z Leucanthemum palmatum Lam. fl. fr. II. p. 138. — Gren. et Go- dron fl. de France U. p. 149. — cebennense DC. Prod. VI. p.48. - Phalacrodiscus monspeliensis Schultz Bip. Tanacet. p. 44. Matricaria monspeliensis Desr. in Lam. Enc. III. p. 733 (excel. L var. ß. ad Tan. — Leucanth. — sibiricum spect.). lecon.: Chrysanthemum monspeliense Jacqu. Obs. IV. p. 10. t, 93. Lus. 2. Folia turionum ac caulina infima sublyrato-pinnatifida 2—3juga, lobis confluentibus inciso-lobulatis ac inaequaliter serratis, den- tibus obtusiusculis muticis 5 reliqua subpipinnatifida ac pecti- nato - pinnatifida „ laciniis integerrimis ineicisve. —' Cultura e ‚praecedente prodiens ac vix nisi pappo radii passim defi- ciente v. minuto auriculari a var. «. distinguendus. _ [2 Geographische Verbreitung: Tanacetum monspeliense findet sich nur jenseits der südlichen Alpenkette, in den Östlicen Pyrenäen, den Cevennen, in Piemont und Dalmatien, auf Corsica und süd- licher noch in den Abruzzen. Sie kommt daselbst immer an trockenen steinigen Hügeln und Berglehnen vor. 2 In so ferne diese Art weder um Mo ntpellier vorkömmi *), noch auf den ‚Cevennenen, noch in Corsica allein zu Hause ist „ noch handförmig getheilte Blätter besitzt, wieder Lamark’sche Name „palmatum“ sie: bezeichnet, Führt sie den Namen monspeliense mit eben so wenig Recht, als die ührigen, unter welchen sie von den verschiedenen Autoren aufgeführt wurde. Wollte man aber desshalb den.-ältesten Linndschen Namen mil einem neuen vertauschen, so müsste diess mit hundert anderen ebenso unpassenden Pflanzennamen gleichfalls geschehen. Ein Verfahren, dem kein Verständiger in unseren Tagen mehr das Wort reden dürfte. Die Wandelbarkeit der Blattform erschwert 'bei dem Mangel anderwei- tiger Charactere die Charakteristik dieser Art ungemein und tässt, so. ver- schieden das äussere Ansehen der Varietäten Y und $1 gegenüber der Melır- zahl der Formen von Tan. Leucanthemum auch sein mag, nur nothdürftige Unterschiede zwischen © und $2 des T. monspeliense einer, tınd der schlitz- blätterigen Form der Var. von Leucanthemum anderer Seits, auffinden. Unter sich gehen übrigens alle hervorgehobenen Hauptvarietäten des T. mon- speliense durch eine Reihe von Zwischenformen auf das Mannigfaltigste in einander über. Besonders ist diess zwischen @ und ß, « und $2, y und s1 der Fall. Die Varietäten « und $2, als die mit T. Leucanthemum Pi zunächst ver- wandten, lassen sich ‚nur, und zwar die erstere Ausg die borstlich - stachel- 4 *) Vide DC. fl. fr. Suppl. p. 476. \ ER 3 349 spitzen Zähne aller Läppchen, die letztere durch die ausnehmend tiefe Fieder- -spaltung und spitze Zähnelung der untersten, und die verhältnissmässig weit schmälere , tiefere und sparrigere Zertheilung der übrigen Blätter von jener Form des Leucanthemum unterscheiden. Charakteristisch ‘für alle Formen des T. monspeliense ist das häufige sparrige Zurückkrümmen der kürzeren Läppchen und schmalen Zähne der grösseren Blattabschnitte. Die Formen mit doppelt- fiederspaltigen Blättern können schon der deutlich entwickelten schmalen Absätze der Blattspindel zwischen den einzelnen Abschnitten wegen ohnediess nie mit T. Leucanthemum verwechselt werden. Ob aber zwischen den ein- zelnen Varietäten und Formen unserer Art und dem T. atratum var. cera- tophylloides (Ch. ceratophylloides All.) zuletzt nicht doch Uebergangsformen durch das Ueberspringen der Pappusbildung von den Achenen des Strahles auf einige Reihen der Scheibenblüthen existiren, wage ich vorerst nicht zu behaupten ; selbst gesehen habe ich noch keine. Visiani (Fl. daltm. U. p- 87 u. 88) scheint hingegen geneigt solche anzunehmen, obgleich er ganz richtig bemerkt, dass seine Exemplare von Ch. ceratophylleides ihrer zu breiten Blattspindel und zu kurzen Fiederlappen halber nicht gut auf Allioni’s Abbildung passen, während andererseits beinahe unmerkliche Uebergänge seiner Art in die Varietät $ nudicaule seines Ch. Leucanthemum nachweis- bar seien. Offenbar hatte Visiani, wie diess auch aus seiner Diaguose und seinen kurzen aber treffenden Bemerkungen hervorgeht , die in Dalmatien gleichfalls vorkommenden breitblätterigen und minder zertheilten Formen meines T. monspeliense (% u. P) ‚„ wie sie Sieber in Corsica gesam- melt, hierbei vor Augen, während De Candolle und die meisten. italieni- schen Botaniker unsere var. Y, ohne genauere Untersuchung der Art des Vor- kommens pappustragender Achenen in den einzelnen Köpfchen, der grossen Uebereinstimmung der Blattform nach für identisch mit der Pflanze Allionis hielten. Exemplare der letzteren hat Reichenbach in seiner Flora ger- manica exsiccata unter Nr. 2527, am Colde Tenda, dem von Allioni angegebenen Standorte, gesammelt ausgegeben. Mein Exemplar stimmt nicht bloss wörtlich mit den Angaben Allioni’s bis auf die letzte Silbe überein, sondern passt zufällig auch auf dessen Abbildung (Fl. pedem. t. 37. f. 1.). so genau, als hätte dasselbe dem Zeichner zur Vorlage gedient. Ebenso lie- gen mir weitere , genau mit diesem übereinstimmende,. von Balbi's und Schleicher am Mont-CGenis gesammelte vor, die mit anderen von Freund Heufflerin Tirol und von unbekannter Hand auf dem hohen Priel in Oberösterreich gesammelten Exemplaren verglichen, Koch’s *) Vermuthung, dass diese Art nichts weiter als eine sehr tief schlitzblätterige Varietät des Tunucetum atratum Schultz (Ch. coronopifolium Vill., Koch.) mit durchgehends pappustragenden Achenen in den Köpfchen sei, glänzend“bestätigen. Eine Thatsache, die auch- den verdienstvollen Heraus- *) Koch Syn. ed. 2. p. 418. 350 gebern der Flore de France,den HerrenGrenierund@odron*), nicht ent- ging, und die nur darin irren, dass sie Leucanthemum corsicım DC. und Phalacrodiscus corsicus Less. zugleich für identisch mit der Pflanze Allionis halten. De Candolle**) und Willdenow“**) scheinen die Allion’sche Pflanze anfänglich ganz gut erkannt, später theilweise verkannt, letzterer durch ein cultivirtes Exemplar der Var, „ von T. monspeliense verführt, mit dieser fortan verwechselt zu haben. Bei De Candolle beginnt die Verwechslung mit der Var. y gedachter Art erst im Supplemente zu seiner Fl. francaise und steigert sich im VI. Bande des Prodromus durch Aufnahme der Citate Tenore’s, Gussone’s und Tausch’s bei Pyrethrum_ cerato- phylioides nochmehr. Tenor e’s Chrysanthemum und G uss one's Pyrethrum ceratophylloides gehören beinahe unzweifelhaft zu den Varietäten ß und Y meines Tanacetum monspeliense, Tausch’s Pyrethrum leucanthemoides +) hingegen , der Beschreibung der Fiedertheilung der Blätter nach, offenbar zu einer anderen Tanacetum-(Pyrethrum-)Art. — Damit glaube ich denn allen an der Allion’schen Pflanze‘ seither haftenden Zweifeln und sich wider- sprechenden Angaben über ein wechselndes Vorkommen pappustragender Achenen bald nur im Strahle allein, bald in der Scheibe zugleich, durch Aufhellung des ihnen zu Grunde liegenden Sachverhaltes vorläufig begegnet zu sein und „könnte nunmehr zur näheren Characteristik der mit diesen Arten zunächst verwandten aus der Leucanthemen-Gruppe übergehen, will jedoch, um der vorliegenden Abhandlung »icht eine zu grosse Ausdehnung zu geben, mir dieselbe zum Gegenstande einer Fortsetzung in unserer Ver- einsschrift vorbehalten. 3 *) Grenier et Gordon FV. de France 11. p. 143. **) De Candolle FV. fr. IV. p. 179 et VI. p. 476. *#*#) Willd. sp, pl. IH. p. 2144. 7) Tausch in Flora 1829. I. Ergänzbi. p. 61. x Sie Dem mit nächster Lieferung auszugebenden Auf- satze des Mitgliedes Herrn Julius Lederer : „Lepidopterologisches aus Sibirien.“ werden sieben Tafeln neu entdeckter Schmetterlinge, ‚ Jedoch nur uncolorirt beigegeben. Wer sie illuminirt zu beziehen wünscht, kann sie gegen Einsendung von 1 fl. 20 kr. C. Mze. und der allfälligen Portoauslagen (zool. bot. Verein, Stadt, Herrngasse, Nr. 30.) erhalten. Es wird jedoch um baldige Angabe gebeten, da nur eine verhältnissmässig geringe Zahl den eingehenden . Anmeldungen gemäss colorirt wird. ar - .n W Er Amailas Er ur ' ä. ‚itab. ae Sr f mr N f Saba Lepidopterologisches Sibirien. Mitgetheilt von Julius Lederer. Pr Der bekannte und besonders in der Lepidopterologie unermüdlich thä- tige Naturalist, Hr. Albert Kindermann, hat im vorigen Jahre eine Reise nach Sibirien angetreten und ich erlaube mir in Nachstehendem das Resultat der Einsammlung der verflossenen Saison bekannt zu machen. Sämmtliche Angaben sind von Kindermann, nur die eingeklammerten Bemerkungen von mir. Die mit * bezeichneten Arten wurden mir von Kindermann nicht mitgetheilt, alle anderen liegen mir in natura vor. Die Einsammlung- geschah in den Vorbergen des Altai zwischen Ustkamenogorsk und Ustbuchtarminsk am Irtisch. Ueber jene Gegenden be- riehtet Kindermann selbst: „Der Altai hat eine Ausdehnung von mehreren hundert Meilen , meine Bemerkungen beziehen sich aber nur auf die von mir explorirte Strecke am oberen Irtisch zwischen Ustkamenogorsk und Ustbuchtarminsk gegen die chinesische Grenze zu, die von letzterem Orte noch etwa 100 Werste (7 =1 deutschen Meile) entfernt sein mag.“ „Einzelne Bergreihen ausgenommen , die schon vor Ustkamenogorsk von Süden nach Norden ziehet, nimmt das eigentliche Gebirgsland: erst bei diesem Orte von südwestlicher Seite seinen Anfang. Die Berge sind hoch, kahl und steinig; sie waren vielleicht'vor Zeiten bewaldet, doch mögen die Waldungen durch das Binwandern der Russen und durch das Abbrennen des Gestrüppes und der dürren Pflanzen, das zur Erzielung eines besseren Graswuchses alljährlich und zwar im Frühjahre -zu geschehen pflegt, ver- tilgt worden sein.“ ZZ 352 „In Folge dieses Abbrennens sind selbst die Ufer des. Irtisch unhe- buscht und alle Gegenden, welche den Verheerungen des Feuers ausgesetzt sind, an Insecten arm, da natürlich Alles zu Grunde gehen muss, was sich nicht gerade in der Erde befindet. Nur die sehr tief gelegenen Thäler, die gewöhnlich mit Bächen und Flüssen stark bewässert, felsig und,. da sie dem Abbrennen weniger Zugänglich, mit Büschen "bewachsen. sind:, bieten dem Entomologen mehr Interesse, doch machen trotz der beträchtlichen Entfernung von Europa noch immer die in diesem Welttheile gemeinen Arten die Haupt- formen aus; am meisten stimmt die Fauna mit der des südwestlichen Urals überein.“ i m „Das hohe Gebirgsländ zwischen Ustkamenogorsk und Ustbufhtarminsk hat guten schwarzen Boden und einen Pflanzenwuchs, der an Ueppigkeit noch den des nördlichen Kaukasus weit übertrifft; aber obschon herrliche, prachtvolle Blumen weite Strecken bedecken, sind diese Gegenden doch von Lepidopteren fast unbewohnt.“ „Oestlich von Ustbuchtarminsk zwischen den Flüssen Irtisch und Buch- tarmina liegen kleine Steppen, «wo sich wieder manches in den Steppen an der Wolga vorkommende Insect findet. Diese Steppen sind beiderseits von Bergen begrenzt, die nur Jenseits des Irtisch wenig Kieferwaldung haben, sonst aber unbewaldet sind und sich bis zur chinesischen Grenze hinziehen. Jenseits der Steppen, auf chinesischer Seite, ist hohes Schneegebirge, wo gewiss noch viel zu entdecken wäre, wohin ich aber nicht gelangen konnte.“ „Auch auf russischer Seite, nördlich von Ustkamenogorsk liegt Schnee- gebirge, doch scheint es nicht hoch zu sein und ist Ende Juli grösstentheils vom Schnee entblösst; dieses Mal. war es mir noch nicht möglich, meine Excursionen bis dahin auszudehnen.* . „Baum- und Straucharten hat der Altai wenige. Ausser der sibirischen Ceder und den gemeinen Nadelholzgattungen ist die Birke am häufigsten. In Thälern und an Flussufern sind Weiden und Pappeln (darunter eine; Art mit länglichen weidenartigen Blättern, vielleicht die Balsampappel?) vorherrschend. Weiters findet sich der Faulbaum, der hier zum Theil die Arten nährt, welche bei uns auf: Obstbäumen und wilden Sträuchern vorkommen ; namentlich hatte Pieris crataegi zu seiner Verwüstung das meiste beigetragen und die Schmetterlinge waren au feuchten Stellen zu vielen Tausenden vorhanden.“ „Von Sträuchern sind am häufigsten Lonicera tartarica, die mit ihren schönen Blüten und dunklem Laube eine. Zierde der Gegend ist, aher gar nichts beherbergt *), wilde Rosen und die strauchartige sibirische ‚Akazie; sonst finden sich nur noch wenige mir nicht bekannte Sträucher. Aus dieser *) Sollte nicht darauf Limenitis Helmanni und Sydyi, Macroglossa bom- byliformis und Amphipyra perflua wohnen ® Lederer. 333 Armuth an Laubhölzern erklärt es sich, warum die Anzahl der Arten hier spärlicher ist, als in Deutschland, wo Eichen, Buchen und Linden noch viele Arten nähren.“ „Das Klima ist ungefähr dasselbe, wie im südlichen Ural. Im halben April schmilzt der Schnee ; sind die Berge und Steppen von demselben ent- hlösst und trocken, so legt man überall. Feuer und die ganze Gegend ist dann schwarz, bis wieder frische Pflanzen erscheinen.“ „Die Hitze wird ungemein gross und mit ihr erscheinen eine unendliche Menge fliegenartiger Insecten. Die ganze Luft ist von kleinen , bunten Bremsen belebt ; kaum begeben sich diese nach Sonnenuntergang zur Ruhe, so erscheinen langbeinige Gelsen in solchen Massen, dass sich uur der einen schwachen Begriff davon machen kann, der die untern Donaugenden oder den Don am Ausilusse ins azow’sche Meer bereiste.“ „Diese Insecten wären noch zu ertragen, aber von Ende Juni bis in den August kommt eine Art kleiner. Mosquitten, die dem Entomologen hei Windstille das Sammeln, gänzlich unmöglich machen. Man- wird von ihnen stets in eine Wolke gehüllt, sie schlagen sich heim Athemholen in Mund und Nase, und fliegen in die Augen, als wollten sie den Menschen ersticken und erblinden ; wirft maır sich auch zur Erde und verbirgt das Angesicht im Grase, so wissen sie dennoch beizukommen und man kann froh sein, mit geschwolleuen Lippen, Augen und Ohren, in Angstschweiss gebadet, seine Wohnung zu erreichen. Diese Fliegen hören erst nach vollkommener Dunkelheit «zu fliegen auf; es wäre gar nicht möglich, zur Zeit ihres Erscheinens die Keldarbeiten zu verrichten, wenn nicht Jedermann feine, aus Rosshaar geflochtene „ kapuzenartig bis über die Schultern reichende Netze trüge.* „Man wird sich vielleicht wundern, dass ich von den von Herrn Staatsrath Prof. Eversmann in dem „Bulletin de Moscou* als altaisch beschriebenen Arten keine gefunden habe. Diese bewohnen aber nicht den Altai, sondern sind um 700—1000 Werste Südlicher zu Hause und wurden von Herrn Schrenck, einem Botaniker aus Petersburg in den Tarhagatai- schen und Allakanischen Gebirgen gesammelt. Manches als Hipp. sunbecca, Eversmannü, Euprepia Menetriesi etc., mag sich auch in der hungerigen Steppe oder den Sandıeere, wie es sibirische Kosaken und Kirgisen nennen, südwestlich vom See Balkhatsch am Wege nach Chokand finden; zwischen Jenen Gegenden und den von mir ausgebeuteten ist aber der Unterschied fast so gross, wie zwischen Spanien und Deutschland.“ Z2* Rhopalocera. Equites Herr.-Schäffer. Paptlio L. * Machaon L. Doritis Fab. Apollo L. Var. sibirica Nordmann („Bulletin de Moscou* 1852, pag. 30, tab. Xl.). Den_ ganzen Juli hindurch an steinigen Bergen. [Ist vom hiesigen Apollo im männlichen Geschlechte bloss durch die bedeutendere Grösse, im weiblichen ausserdem durch grössere Augenspiegel und rothen Kern der vor dem Innenwinkel in Zelle 1 und 2 stehenden zwei schwarzen Flecken der Hinterflügel' verschieden, In derselben Grösse kommt Apollo auch im Uralgebirge und auf türkischen Bergen vor; die erwähnten rothen Flecke finden sich zuweilen auch’ an hiesigen und steirischen Exemplären;, es-ist also diese Varietät sehr unerheblieh. Das Original zuNordmann’s Abbil- dung soll aus Henning’s Sammlung stammen und bei Irkutsk gefangen worden sein.] Var a Clarius Ev. [Der echte, nun von Herr.-Schäffer, tab. 130 abge- bildete; von Kindermann als Ariadne n: sp. verschickt. Clarius H.-Sch. Fig. 257 ist eine andere, in dem „Bulletin de Moscou“ 1851, Tab. XIM., als Nordmanni M€n. abgebildete Art.] Im Mai an den südwestlichen V orbergen des Altai an kahlen felsigen Stellen, wo er schwer zu fangen ist. Stubendorfü Men. H.-Sch. Taf. 133. Mnemosyne Var. immaculata M.€n.:olim. Im Mai in dichten feuchten Wäldern an grasigen Stellen. Pierides B. Pieris Schk. * Crataegi L. Allenthalhen gemein im Juni. Napi L. Gemein; Juni. [Mir in einem sehr grossen Exemplare der Var. Napaeae Esper mitgetheilt.] * Daplidice L. April. = Chloridice Hb. April; nicht häufig. Anthocharis B. * Cardamines I. Mai, Juni. Leucophasia StepNh. Sinapis L. |Viel grösser als die hiesigen, in Zeichnung nicht ver- schieden.] Colias Fab. * Hyale L.. [Kindermann schrieb mir auch, dass er Aurora ge- fangen, führt aber diese Art in seinem Kataloge nicht auf; wahrscheinlich verwechselte er sie mit Edusa oder Myrmidone, welche aber auch in seinem Verzeichnisse fehlen.] Rhodocera B. f * Rhamni L. Lycaenoidae B, Theela Fab. * Betulae L. August. ' Prunö L. Juli» [%% kleiner als die ‚hiesigen , die rothe Randbinde der Unterseite der Hinterflügel viel matter, die am Innenrande derselben stehenden -schwarzen Randpuncte so matt und verloschen wie bei Acaciae.] * Rubi L. Mai. Polyommalus Lat. * Thersamon Esp. Juli. Hippothoe L. Juli, selten. [Grosse, mattgefärhte Exemplare.] Aleiphron Rottemburg: “(Hipponoe Esp. O.) [Zwei Männchen, ohen bloss mit den zwei Mittelflecken auf den Vorderflügeln, sonst zeich- nungslos.] * Dorilis Hufnagel (Circe S. V. O0.) Juni. Helie S. V. Juni. Lycaena Yab. 'Fischeri Ev. #ö Alsus S. V. Juni. [Grösser, als die hiesigen, Flügel oben an der Basis mit viel Blaugrün. Diese Varietät theilte mir Herr Auderegg als seine Var. Alsoides mit, ist aber ganz unerheblich und kommt auch um Wien nicht selten vor.] 22. \ * Acis S, V. Mai. * Hylas S. V. Mai. * Batius S. V. Mai. Pylaon Ev. [Grösser und, besonders die Weibchen, lebhafter,, als die Sureptaner.] ' Cyane Ev. (Tafel 1, Fig. 4.) [Diese Art theilte mir Kindermann als Syivestra n. sp. mit und ich erfuhr erst, dass sie Cyane Ev. sei, alsdie Platte bereits gestochen war. Kindermann fand nur wenige, meist ver- flogene Exemplare bei Ustbuchtarminsk auf Sedum.] Chiron- Hufnagel (Eumedon E sp. 0. etc.) Juni. [Unten greller und lebhafter, als die deutschen.] Eros 0, [3 Männchen, welche genau das Mittel zwischen Eros und Boisduvalii halten und somit das Zusammeugehören beider Arten beweisen, 356 Für Boisduvalii hat übrigens der Name Ereides Friv. einzutreten, da sie Frivaldszky schon 1835 in den „Magyar Academiai Ev’-Könyvek“ ab- bildete und beschrieb, was mir früher nicht bekannt war.] Amandus Hb. (Icarius Esp. O. etc.) [Grosse Exemplare, die Männ- chen uni lebhafterem Blau und breiterem schwarzen Rande, als die deutschen.] Icarus Hufnagel (Alexis S. V. O. etc.) Juni. ” Argiolus L. Mai. Diomedes Hufnagel (Alcon S. V, O.etc.) Juni. [Mir in einem sehr grossen, oben einfärbig schwarzen, unten aber nicht variirenden Weibchen mitgetheilt.] Arion L. Juni. [Von gewöhnlicher Grösse und gewöhnlichem Blau der Oberseite bis zur fast doppelten Grösse und bis ins einfärbig Schwarze variirend. Die grossen Exemplare mit besonders grossen schärfen Flecken der Oberseite, starkem Grünspau und grossen, grellen Flecken der Unter- seite sind Var. Cyanecula E v.] j Arcas H ufnagel (Erebus Knoch, O. etc.) Juni, Rhymnus Ev. |Grösser, als die Uratenser.] Nymphalidae B. Limenitis Fab. Helmanni Kindermann. Tafel 1. Fig. 4. Bei Usthuchtarminsk in Gesellschaft der beiden folgenden in mit Sträuchern und Gebüschen bewach- senen Thälern von Mitte Juni bis Mitte Juli. [Flügelschnitt der Camilta am nächsten, Flügel jedoch etwas breiter. Grundfarbe maltbraun wie bei Sibylla, Vorderflügel mit ästigem unterbrochenen: Längsstrich von der Basis zur Mitte (wie bei Aceris), hinter ihm in Zelle 7 bis 5 drei ungefähr wie bei.Aceris gestellte, doch kleinere weisse Flecken, am Vorderrande zuweilen noch ein sehr kleiner; zwischen dieser Kleckenreihe und dem Saume_ stehen noch und.zwar ziemlich. parallel mit letzterem, sechs kleinere unregelmässige Fleckchen in Zelle 7 bis 3, ein siebentes mehr wurzelwärts gerücktes in Zelle 2. Die Binde der Hinterflügel ist ungefähr wie bei S’bylla, doch schmä- ler und geschwungener, auf den Rippen dick von der Grundfarbe durch- schnitten. Der Raum hinter den weissen Flecken hat wie bei Sibylla auf Vorder- und Hinterflügeln undeutliche Flecken auf hellerem Grunde und eine verwaschene Linie dahinter. Die weissen Flecken sind nicht selten. rauchbraun überflogen. Fransen gescheckt, wie bei Sidylla. Unterseite: Grundfarbe wie bei Sibylla, die schwarzen Punctreihen fehlen aber auf Vorder- und MHinterflügeln . ganz, die Mittelbinde ist auf den Hinterflügeln grünlichblau überflogen, der Raum dahinter bis zum Saume ist gelbbraun in der Mitte perlmutterartig grau, das Grau ist an der inneren Seite von einer Reihe matt kastanienbrauner Flecken, an der äussern von einer verwaschenen weisslichgrauen Binde begrenzt; in Zelle 2 stehen nahe am Innenwinkel zwei schwarze Fleckchen.] 357 - Sydyi Kindermann. Taf. 1, Fig. 3. (Nach meinem Freunde J..6, Sydy, einem sehr eifrigen Entomologen in St, Pölten benannt.) Zugleich mit voriger Art. [Etwas grösser, als Sibylia, in Zeichnung und Flügelform dieser Art sehr ähnlich, die weisse Binde schillert jedoch beim Manne blass amethystfarben, die der Vorderflügel bildet vom Vorderrande bis zu Rippe 2 einen regelmässigen Bogen und unter ihr steht dann wurzelwärts ein grosser weisser, öft von den Rippen getheilter Fleck, während bei Sibyllia 4 Flecken am Vorderrande, ein kleineres in Zelle 4 nahe am Saume, die übrigen Flecken in Zelle 3 bis 1 aber mehr wurzelwärts und über einander stehen. Binde der Hinterflügel wie bei Sibylla, nur etwas mehr geschwungen. Unterseite der von Sibylia ähnlich, auf den Hinterflügeln reicht jedoch das Rostroth nicht bis an den Vorderrand und Saum, die äussere Binde hat nur die innere Punctreihe deutlich, die äussere ist sehr undeutlich und verwischt und bildet die Begrenzung der Binde, hinter welchen der Raum bis zum Saume einfär- big grünlichweiss, von einer dicken schwärzlichen Bogenlinie durchzogen ist. Fransen und alles Uebrige wie bei Sibylia, nur die Palpen unleu etwas heller.] Lucilta S. V. und Var. Ludmitta H,-Sch. (mit spärlicherem Weiss der Ober- und gesättigterem Braun der Unterseite.) An denselben Stellen und zu gleicher Zeit mit den beiden vorigen, in Unzahl, Melitaea Fab. Dictynna Esp. Im Mai in schönen felsigen Thälern; nicht überall. [Eine Varietät mit blass weissgelber Färbung der Oberseite verschickte Kindermann als Erycina; sie ist bei Herrich-Schäffer Figur 601 abgebildet.] Bitromartis Assmann. Zeitschr. f. Entomologie, herausg. v.d. Ver. f. schles. Insectenk. zu Breslau. 1847 Nr. 1, p. 2 nud 3 der Schmetterling, 1850. III. Quartal Nr. 14 die Raupe und Puppe beschrieben. Veronicae Dorfm. [Nur ein Pärchen. Die Artrechte unterliegen keinem Zweifel, denn abgesehen von der verschiedenen Raupe, unterscheidet sich Bitromartis von Athalia, Parthenie und Dictynna durch viel schmälere gestrecktere Flügel, weniger bauchigen Saum und schärfere, mehr vorgezogene Vorderflügelspitze was Alles beim Weibe noch weit schärfer hervortritt, als beim Manne. Die Oberseite ähnelt am meisten der Dictynna, ein geübtes Auge wird sie aber davon, so wie von Athalia und Parthenie leicht unterscheiden. Die Auf- stellung eines constanten Merkmahles in der Zeichnung wage ich nicht zu versuchen, da ich nur vier Stücke besitze und diese unter sich wieder differiren. Bei einem Assmann'schen Exemplare, — ein Mänuchen, das ich durch Herrn Professor Zellers Güte erhielt — ist die Grundfarbe der Unterseite der Hinterflügel viel schmutziger und unreiner gelb, als bei Athalia, bei einem Weibchen aus St. Steyer stimmt sie mit dieser Art überein, beim sibirischen Männchen ist sie viel heller, beim Weibchen aber weiss; letztere zwei Exemplare sind auch auf der Oberseite viel frischer gefärbt. 358 Die flaumigen' Haare der Oberseite scheinen mir «hei Bitromartis spärlicher und ihre Farbe ist nicht so goldbraun. wie bei Athalia und Parthenie, sondern viel dunkler, wie:bei Dictynna. Der Schmetterling ist vielleicht, im Altai nicht selten, wurde aber von Kindermann nicht näher ‚beachtet, da er ihn für Athalia hielt.] Parthenie Bkh. Im Mai allenthalben: gemein, von den hiesigen gar nicht’ verschieden. Artemis S: V. Mai: [Darunter einige Exemplare noch kleiner als. Meroöpe, in Färbung und Zeichnung aber nicht variirend.] Maturna 1. Mai. [In sehr frischer Färbung, die Binden sehr lebhaft rotbgelb, die Zwischenräume blassgelb, der Schmetterling daher Hübner’s Fig. 807 ähnlich.) . Arduinna Esper. [Von den Uralensern nicht: abweichend] Phoebe S. V. Juni. [Nur ein Exemplar (Männchen) erhalten, welches sehr gross und dunkel gefärbt: ist.] 1 * Didyma F ab. Mai. Trivia S. V. Mai. [Oben wie die hiesigen, unten auf den Hinterfllügeln die Grundfarbe mehr ins Weissliche ziehend.] Argynnis Fah. Dia L. Pates S. V. [Nur ein (mäÄnnliches) ‚Exemplar, mit denen unserer Alpen vellkommen übereinstimmend, Da Kindermann keine ‚Alpe besuchte, so kann dieses Stück nur aus den Vorbhergen des Alltai stammen und muss also entweder vom Sturm verweht worden sein, oder es geht Pales dort viel tiefer herab, als bei uns, wo man sie selten unter der Krummholzregion findet.] Hecate S. V. Juni. [Etwas lebhafter als die hiesigen.] Ino Esper Juni. * Latonia 1. August. ” Adippe S. V. Juni. Paphia L. August. / Vanessa F.ab. ‚ Prorsa. L. und Var. Levana.L. ...;; a ı ..dardul L. Atalauta L. * Jo L. Antiopa L C. album T,. |Lebhafter als die hiesigen. Grundfarbe noch reiner und lichter als bei Triangulum, Flecken dunkler und schärfer.] 4 Satyroidae B. Hipparchia Fab. Clotho Hb. Juni. 359 Erebia DB. Theano Tauscher (Stubendorfii Men&tlries). Hier und da in be- waldeten Gegenden nördlich von Ustbuchtarminsk; Flugzeit im Mai. * Medea S. V. Juni. Liyea L. Juli. Nur einige schlechte Exemplare am Fusse der höch- sten Gebirge. [Kleiner als die hiesigen, unten sich mehr der Var. Euryale nähernd. ] Afra Fabh. April. Chionobas B. Tarpeja Fab. Mai. Satyrus Lat. * Briseis L. Juli. Heydenreich‘i Kindermann. Im Juli auf steilen, felsigen Bergen an der Buchtarmina. [Da die Art erst zu fliegen anfing, so fand Kinder- mann nur Männer; als er später wieder nach Usthuchtarminsk kam, waren die Weiber schon ganz verflogen, Schöne neue Art, oben der Anthe, unten der Briseis am nächsten. Fühler und Palpen wie bei Briseis,. Flügel oben tief schwarzbraun, die vorderen mit weissen ins Gelhliche ziehenden Flecken, welche wie bei Anthe stehen, nur fehlt in Zelle 2 vor dem Auge der äussere, der innere ist gewöhnlich sehr klein und die Mittelzelle ist von der Basis his fast zur Querrippe weiss. Hinterflügel wie bei Anthe, die Binde aber au der Innenseite nicht scharf begrenzt, das Weiss mehr oder weniger bis zur Basis reichend, hinter der Binde in Zelle 3, zuweilen auch in 4 ein kleines, meist weiss gekerntes Auge. Fransen weiss und schwarz gescheckt. Unterseite: Vorderflügei beingelb, gegen Spitze und Saum zu hellgrau mit dunkleren Strichelchen (wie bei Alcyone,) in der Mitte mit zwei Llief- schwarzen Querflecken, welche vom Vorderrande schräg nach aussen ge- stellt sind und sich gegen den Innenrand bindenartig fortsetzen; im äussereu Felde in Zelle 3 und 6 ein schwarzes, weiss gekerutes Auge, vor dem Saume eine schwarze Linie. Hinterflügel weissgrau mit bräunlichen Strichelchen und helleren Rippen. Zeichnung ungefähr wie bei Briseis Mann, Mittelbinde mitten unterbrochen , dunkelbraun, tiefschwarz eingefasst ; nahe vor dem Saume zieht eine schwarze unterbrochene Linie, der Grund davor ist grau- braun, dahinter weissgrau, gegen den Saum zu bräunlich. Das Weib weicht in Zeichnung vom Manne gar nicht ab, nur das Weiss in der Mittelzelle der Vorderflügel ist mit feinen schmutziggrauen Atomen bedeckt] Autonoe Fab. Juli. * Arethusa S. V. August. Hippolyte Herbst. Juli. Bryce ©. Juli. [Unten viel lebhafter ,„ als die Sareptaner. Zeichnung her Hiuterilügel von den Rippen oft heller durchschnitten.] Phaedra L. Juli. |Von Kindermann fälschlich für Virbius gehal- ten und als solche verschickt.] Aaa 360 Parargc H.-Sch. Dejanira L. Juni. [Nicht verschieden von den hiesigen; Kinder- mann hielt sie für Deidamia Ev.] Epinephele 4.-Sch. * Lycaon Hufnagel (Eudora Fab. O. etc) Juni. Hyperanthus L. Coenonymphea H.-Sch. Oedipus Fab. Juni. Hero L. Juni [Ober- und Unterseite lebhafter, als bei den deutschen Exemplaren ; — Vorderrand der Vorderflügel oben .oft in beträchtlicher Breite ockergelb, Weiss der Unterseite etwas mehr verbreitet. Kindermann hielt diese Varietät für eine neue Art und verschickte sie als Perseis.] Amaryllis Herbst. * Pamphilus L. Juni, * Davus L. Juni. Triphysa 2. Phryne Pallas. Mai. ; Hesperioidae. Hoesperia Lat. * Mativarum O.-Mai« Tessellum Hb. Juli. Cribrellum Freyer. Juli. Sidae Fab, Juni. Carthami Hb. Juni. * Alveolus Hb. Juni. Eucrate Var. Orbifer Hb. Juni. Tages L. Mai. ® Lineola ©. * Sylvanus Fab. 3 Cyclopides H). Steropes S. V. Carterocephalus m. * Paniscus Fab. Sylvius Knoch. [Das Weib scheint sehr selten; ich erhielt von Kindermann immer nur Männer.] \ 361 Heteroceri% Atychioidae m. Atychia Lat. * Appendiculata Esper. Juni. Thyridides H.-Sch. Thyris ı11. Fenestrina S. V. |Das Goldgelhb reichlicher und nebst dem Weiss viel reiner als bei den hiesigen. ] Sesioidae B. Trochilium Scopoli. * Apiforme L. [Kindermann erwähnt noch das Vorkommen zweier ihm nicht bekannter Sesien.] Sphingoidae B. Muacroglossa O0. * Fuciformis L. O, Mai. Bombyliformis O. Mai. Pierogon B. Gorgoniades Hb. Verz.’ [Von den südrussischen Exemplaren durch hedeutendere Grösse und bräunlichgelbe Grundfarbe der Hinterflügel ver- schieden. Gorgoniades scheint im Osten eine bedeutende Verbreitung zu haben, denn Kindermann fand diese Art auch auf den Hochebenen von Siwas in der asiatischen Türkei.] Deilepnhila 0. * Eipenor L. Juni. ” Gabi S. V. Juni, Sphinz O0. Ligustri L. Juni. [Zwei Exemplare, das Roth viel blässer, das Schwarz reichlicher und viel tiefer als bei den hiesigen.] Luaoihoe Eab. = Populi L, 362 Syntomides H.-Sch. Syntomis 111. Phegea L. [Nur ein Weib erhalten ; dasselbe ist auffallend klein, die Flecken sind sehr gross und gelblich überflogen.] Zygaenoidae B. - Zygaena Yab. * Minos S. V. Juni. s Cynarae Esper Juni. [Von den ungarischen gar nicht abweichend.] * Achilleae Esper. Juni. Metiloti Esper. [Darunter ein Exemplar kaum !% so eross als ge- wöhnlich, ein anderes von sewöhnlicher Grösse mit ganz rothen Vorderflügeln.] Trifowi Esp. [Gar nicht von den hiesigen verschieden, vielleicht fällt Dahurica B. mit Trifoli zusammen.| ” Carniolica Scopoli (Onodbrychis S. V.) Juli. Ino L eac h+ * Pruni S. V. Epialoidae H.-Sch. Epialus Kab. Nubifer mihi, Tafel 2, Figur 1. [Nur zwei “Exemplare erhalten. Das Männchen stimmt im Körper, Beinen, Fühlern und Flügelschnitt mit Sylvinus überein, ist auch gewissen grauen Varietäten dieser Art ähnlich, die Ge- stalt des Mittelfeldes, so wie die (ungefähr wie bei Carnus oder Velleda) scharf hervorgehobene Zeichnung unterscheiden aber Nubifer leicht davon. Vorderflügel trübgrau mit holzbraunen fahlgelb umzogenen Flecken und Bändern. Vier kleine Flecken stehen am Vorderrande, ein ebenfalls kleiner stösst schräg an den zweiten, ein keilförmiger steht ziemlich nahe an der Basis und sitzt auf den Innenrand auf, eine breitere unregelmässige Binde befindet sich unter dem vierten Fleck eine schmälere, etwas geschwun- gene nahe vor dem Saume. Fransen gelbbraun, mattgrau gescheckt, Hiuter- Nügel braungrau, am äussern Drittel des Vorderrandes mit schwachen An- fängen zweier hellerer Binden; Fransen einfärbig gelbbraun. ‚Unterseite ein- färbig graubraun, nur die Vorderränder der Flügel mit Andeutung der Zeichnung der Öberseite. Das Weibchen hat im Verhältniss zum Männchen eine riesige Grösse (es ist fast so gross, wie humuli) mein Exemplar ist aber so stark geflogen, dass sich keine Beschreibung darnach geben lässt.] x 363 Psychoidae H.-Sch. Psyche Schk. Detrita m. Tafel 2, Figur 2. [Nur ein Stück, ohne näherer Angabe erhalten. Es gleicht in Allem ganz der Viciella, doch sind Körper und Fühler tief schwarzbraun, und die düun beschuppten Flügel schwarzgrau.] Saturniina H.-Sch. Saturnia Schk. ” Spin! S. V. April. ” Carpini S. V. April, Bombycidae B. Gastropacha Curtis. Quercifolia L. |Ein Weih in der Färbung von Pepulifolia und mit sehr schwacher verloschener Zeichnung.] * Betulifolia O. Bombyx»B. Potatoria L. Castrensis L. Neoygena Fischer. * Quereus L. Liparides B. Porthesia Steph. Auriflua S. V. [Ein Pärchen, die letzten Segmente des Hinterleihes „' . ockergelb angeflogen, sonst nicht verschieden.] Ocneria H.-Sch. ar Dispar L. Lexeomeae Steph. * Salicis L. Lithosioidae B. Calligenia Dup. ” Miniata Korster (Rosea Fab.) 364 Selina Schk. Fiavicans B. [Die schwarzen Puncte viel schwächer, als bei den französischen Exemplaren, bei einem Pärchen sogar ganz fehlend.} Roscida S. V. [Färbung lebhafter, Puncte schwächer, als bei den hiesigen. ] Mesomella L. (Eborina S. V.) [Ein Männchen ; Vorder- und Hinter- flügel viel bleicher, als gewöhnlich.] Lithosia Fab. Griseola Hb. [Kindermann erwähnt noch mehrere andere ver- wandte Arten, die er nicht näher beachtete und mir auch nicht mittheilte.] Flavociliata m, Tafel 2, Figur 3. [Nur ein Männchen. Der Lutarella zunächst. Kopf lebhaft gelb, Hinterleib etwas graulich angeflogen ; Fühler goldbraun, dünn gewimpert. Vorderflügel sammt den Fransen einfärbig stroh- gelb ; Hinterflügel aschgrau, an der Basis heller als am Saume, Fransen gelb, ein wenig lebhafter, als auf den Vorderflügeln. Unterseite einfärbig mattgrau, Vorderrand und Fransen sämmtlicher Flügel bleich strohgelb.] Enophria Steph. * Rubricollis L. Euprepiae. Emydia B. Grammica L. und Var. Striate« Bkh. [Grosse Exemplare in sehr frischer lebhafter Färbung;] ‚ Nemeophila Steph. Russula L. [Ein Männchen, Hinterfügel ohne Mittelmakel und Randbinde.] Plantaginis L. [Ein ganz gewöhnlicher Mann.] Arctia Steph. * Caja L. * Purpurea L. Spectabilis Tauscher (Intercisa Freyer.) * Hebe L. ” Aulica L. Maculosa S. V. [Ein Weib von Kindermann als Caecilia n. Sp., noch weit greller und frischer als Var. Honesta.] * Menthastri 8. V. * Mendica L. Phragmaltodbia Steph. * Fuliginosa L. Notodontides B. Harpyia od. Vinula L. [Ein Weib; Färbung und Beschuppung genau wie Erininea, Zeichnung wie Vinula; vielleicht specifisch verschieden.] Clostera B. * Anastamosis L. Noctuina. Simyra \v. * Dentinosa Freyer. * Nervosa 8. V. Bryophila \r. Raptricula S. V. Acronyelad. * Tridens 8. N. * Auricoma 8. \. Scoliopteryx Germar. * Libatrix L. Spiniherops B. Spectrum Fab. |Ein Weib; Färbung ins Aschgraue ziehend,„ Zeich- nung sehr verloschen. Nach Kindermann ist diese Varietät Phantasma Ev.] Amphipyrva Tr. Perflua Fab. * Tragopoginis L. Triphaena Tr. Chardinyi B. (Hetaera Freyer.) [In ziemlicher Anzahl; doch meist verfllogen.] Spaelotis B. * Ravida S. V. Lycarum Ev. * Sömulans Hufnagel (Pyrophila S. V. etc.). 366 Opigena B. Polyyona S. V. [Ein Exemplar, viel dunkler als die hiesigen ] Graphophora d. (Noctua ist 1793 hei den Mollusken vergeben.) * Augur Fab. Dahlü Hb. (Brunnea Var. Freyer 531,) [Viele Exemplare, aber alle schlecht.] Punicea Hh. Selten. Sobrina B. (Mista Freyer 441, non Hb., Gruner‘ Tr. i. lit) [Zahl- reich „ aber ebenfalls nur in schlechten Exemplaren erhalten. Nicht aus Ver- sehen, wie Herr Freyer sagt, sondern weil in den Icones historiques (1834) schon eine Noctua Gruneri bekannt gemacht ist, hat Bois du- val diese Eule Sobrina benannt. Mista Hühner, von der Herr Freyer fest überzeugt ist, dass sie unsere Sobrina darstelle, ist sicher nur eine röthlicher gefärbte Rubricosa, wie sie besonders in England vorkommt, und wird auch von Boisduval und Treitschke ganz richtig bei dieser Art citirt. Lapponica Freyer 455 würde ich ohne weiters zu Sobrina ziehen, wenn Herr Freyer nicht hei ersterer Art die Fühler gekerbt, bei letzterer borstenförmig nennen würde.] Margaritacea Bkh. (Glareosa Esp., Tr.) Nicht selten. Kollari Kdm. Taf. 4. Fig. 1. [Habitus von Triangulum , Grösse etwas darüber. Zeichnung wie bei dieser Art, Färbung aber gauz verschieden. Vor- derflügel schön bläulich aschgrau,, Mittelfeld und die aus dem dunklen Vor- derrandflecke entspringende äussere Binde schwarzgrau, ersteres mit nelkeu- brauner Einmischung und eben so gekernten Makein,. Hinterflügel an der Basis hellgrau, gegen den Saum zu dunkler ; Frausen aller Flügel einfärbig, der Grundfarbe entsprechend gefärbt. Unterseite: Färbung grau, Zeichnung wie bei Triangulum. Sämmtliche Körpertheile wie bei dieser Art. ] Insignata m. Taf. 4. Fig. 2. [Nahe der Depuncta, Vorderflügel aber etwas schmäler und gestreckter, grünlichaschgrau (gewissen hellen Exem- plaren von Orthosia caecimacula ähnlich), Zeichnung ganz wie bei Depuncta; Hinterflügel schneeweiss , höchstens vor dem Saume mit schwachem grauem Anfluge. Unterseite der Vorderflügel hellgrau mit schwachem Anfange eines Bogenstreifes hinter der Nierenmakel; Hinterflügel weiss, am Vovrderrande grau, zeichnungslos. Fühler, Palpen und Beine wie hei Depuncta gebildet, den Flügeln entsprechend gefärbt. Nur wenige Exemplare erhalten.] Chersoeltis B. Alpestris B. Grammiptera Rb. [Sehr lebhaft gezeichnete Exemplare.] Deplanata Ev. (Deplana Freyer.) * Multangula Hb. 367 Melancholica Kdm. Taf. 4. Fig. 3. Selten ,„ nur in wenigen Exempla- ren mit den vorigen Arten im Sommer Abends auf Blüthen gesammelt. [Sehr schöne neue Art. im Flügelschnitte der Multangula am nächsten, Grösse noch etwas darüber. Vorderflügel dunkel veilgrau mit maft pfirsichfarbigem Schiller. Die beiden doppelten , das Mittelfeld einschliessenden OQuerlinien sind ungefähr wie bei Multangula angelegt, aber viel schärfer ausgedrückt, ‘die Makeln stehen weiter von einander, sind fein gelb gerandet,, die Nie- renmakel steht senkrecht und ist aussen tief eingeschnitten ; der Raum zwi- hen den Makeln, die — meist sehr undeutliche — Zapfenmakel, die untere Hälfte des Wurzelfeldes und die Saumlinie sind tief schwarzbraun ; das ' Saumfeld ist zur inneren Hälfte schwarzbraun, zur äusseren veilgraus die Begrenzung ist aber zuweilen sehr undeutlich ; die Fransen sind mit der Grundfarbe gleich. Hinterfügel blassgelb, gegen den Saum zu grau; ihre Fransen mit der Grundfarbe gleich, bei schr reinen Exemplaren auf Rippe 2 bis 4, 6 u. 7 grau gescheckt. Unterseite: Vorderflügel aschgrau ,„ Hinter- flügel blassgelb, am Vorderrande dunkelgrau; alle Klügel mit mattem Bogen- streif,, die hinteren mit Mittelpuncten.] | Stentzi Kdm. Taf. 4. Fig. 4. [Von dieser Art erhielt ich nur Weih- chen. Der Schmetterling steht der Musiva zunächst , ist aber um Ys kleiner; die Grundfarbe der Vorderflügel ist ein tiefes Schwarzbraun, die Nierenma- kel bildet mehr ein auf die Spitze gestelltes Dreieck, vor der Flügel- spitze steht ein tiefschwarzer Strich, aus dem eine mehr oder weniger deut- liche Querlinie entspringt, hinter welcher der Raum nebst den Fransen licht röthlichbraun ist. Hinterfügel dunkel braungrau , Basis und Fransen heller. Unterseite grau mit verloschenem Bogenstreif und hellerem Fleck vor der Vorderflügelspitze. Halskragen wie bei Musiva.] Musiva Hb. Nicht selten ; etwas kleiner als die hiesigen. Rana Kindermann. [Nur zwei Männchen. Grösse und Habitus von Sagittifera, Färbung von Acronycta tridens. Zeichnung wie bei Sagittifera, die runde Makel und die dunklen Vorderrandflecken fehlen jedoch gänzlich, und auch die Nierenmakei ist sehr verloschen ; Alles Uebrige wie bei Sagit- tifera.] Agrotis Tr. Desertorum B. Truculenta m. Tafel 3. Figur 3. [Ein eigenthümliches Thier, nur mit Signifera zu vergleichen. Fühler wie bei dieser Art, beim Männchen nämlich blos borstenförmig mit kurzen Wimpern. Vorderflügel heller grau als Signifera, Zeichnungsanlage ungefähr dieselbe, nur fehlen die Quer- linien des Mittelfeldes und ist die runde Makel ungemein in die Länge gezogen. Hinterflügel und Fransen beim Manne schneeweiss, zeichnungsios, beim Weibe hellgrau. Unterseite: Vorderflügel grau, im Discus heller, mit dunklerer Nierenmakel und undeutlichem Bogenstreif; Hinterflügel weiss, am Vorderrande grau, Bob * Erclamationis L. Fumosa S. V. * Tritici L. Aguilina S. V. |Ein Männchen mit blass ziegelrother Färbung und scharfen Pfeilstrichen, ein Weibchen aschgrau mit sehr verloschener Zeich- nung. . ü Hastifera Donzel (Obelisca Var. H.-Sch. 621.) [Die Artrechte unterliegen keinem Zweifel, denn das Männchen hat weit längere Pyrami- dalzähne an den Kühlern, als Obelisca, und Zeichnung und Färbung sind auch ganz verschieden. Die Vörderflügel sind violetthraun, der Vorderrand ist weisslichgelb, von der Grundfarbe so eigenthümlich scharf getrennt, wie bei Musiva, und die Hinterllügel sind nebst den Kränsen entschieden weiss, (beim Weibchen blos an der Basis)]. Recussa Hb., H.-Schäff, 21. (Dazu vielleicht auch Transylivanica H.- Sch. 547.) [Grundfarbe etwas heller als gewöhnlich]. Clavis Hufnagel (Seyetum S. V.) Corticea 8. V. Suffusa 8. V. Crassa Hb. Trifurca Ev. Selten. * „L > I Sr * Oncocnemiis m. [Diese Gattung steht in Habitus und Zeichnungsanlage den Ayrotiden (besonders fimbriola) zunächst, unterscheidet sich aber davon durch die Vor- derschienen , welche der Dornuborsten an den Seiten entbehren , dafür aher eine starke Kralle am Eude haben; die männlichen Fühler sind bei den bis jetzt bekannten Arten borstenförmig, gleichmässig kurz gewimpert ; die Zunge ist spiral, die Palpen am Kopfe aufsteigend, ihr Endglied kurz und stumpf. Die Weiber haben einen etwas vorstehenden Legestachel. Herrich- Schäffer rechnet Confusa, die einzige bis jetzt in seinem Texte vorkom- mende Art dieser Gattung, zu Heliothis, wovon sie aber Habitus, Flügel- schnitt und Zeichnungsanlage entfernen. Ich betrachte Oncocnemis als Ueher- gang von den Agrotiden zu den Hadeniden; die Kralle der Vorderschienen findet sich auch hei Hadena brassicae.) Strioligera m. Taf. 5. Fig. 1. [Mir nur in zwei weiblichen Exemplaren mitgetheilt. Grösse von Confusa, Körper schlanker, Flügel etwas gestreck- ter. Körper und Vorderflügel schmutziegrau, Halskragen an der Basis dunk- ler gerandet. Vorderflügel mit verloschener halber Querlinie an der Basis und drei schwärzlichen. Flecken am Vorderrande, aus welchen. die beiden, das Mittelfeld einschliessenden Querlinien und der — sehr. undeutliche — Mittel- schatten entspringen ; erstere sind scharf, bestehen aus hälbmondförmigen, au einander gereihten Bogen und nähern sich einander gegen den Innenrand zu; die äussere macht um die Nierenmakel einen starken Vorsprung. Die runde und die Nierenmakel sind mit der Grundfarbe gleich, etwas dunkler gekernt, 369 der Raum zwischen ihnen istdunkler ausgefüllt; die Zapfenmakel fehlt. Die lichte Wellenlinie ist sehr verloschen und führt innen mehrere mehr oder weniger deutliche schwarze Pfeilstreife. Die Saumlinie ist sehr fein, schwarz; die Fransen sind grau mit dunklerer Längslinie. Hinterflügel hellgrau .mit verloschener, vom äussern Drittel des Vorderrandes zum Innenwinkel zie- hender dunkelgrauer Randhinde; Fransen einfärbig weissgrau. Unterseite: Vorderflügel grau mit dem Anfange der äusseren Wellenlinie ; Hinterflügel weisslich, gegen den Saum zu dunkelgrau, mit Mittellleck und braungrauer, auf den Rippen scharf marquirter Bogenlinie.] Nigricula Ev. H.-Sch. 627. Vesperugo Kdm. in lit. Selten. Er- scheint zur Zeit der ersten Nachtfröste, gewöhnlich Ende August und fliegt Abends auf weissen Scabiosen. Die Eule ist ungemein scheu, und nur in sehr kühlen Nächten etwas leichter zu fangen. [Kindermann fand sie voriges Jahr auch in der Kirgiseusteppe, aber da ebenfalls sehr selten.] Campicola Kindermann. Taf. 3. Fig. 5. In ziemlicher Menge ge- sammelt. [Grösse und Flügelschnitt von Confusa, Körper und Halskragen hellgrau, Stirn , Thorax und Fühler schwarzgrau. Vorderflügel schön bläu- lichgrau, Mittelfeld schwarz- oder braungrau, schmal, von zwei scharfen schwarzen, an den abgekehrten Seiten dunkelgrau oder bräunlich beschat- teten Querlinien, deren Äussere einen Bogen um die Nierenmakel macht, eingefasst; Mittelschatten wenig dunkler, als das Mittelfeld, meist nur am Vorderrande deutlich; runde und Nierenmakel hellgrau, etwas dunkler aus- gefüllt, Zapfenmakel fehlend. Die lichte Wellenlinie steht auf dunkel- eisenerauem Grunde und führt einige feine ‚schwarze Pfeilstriche nach in- nen; die Fransen sind grau, undeutlich heller und dunkler gescheckt. Hin- terflügel nebst den Fransen beim Manne weissgrau, beim Weibe aschgrau ; erstere mit dunklerer, undeutlich begrenzter Randbinde. Unterseite: Vor- derflügel aschgrau mit schwacher „ Hinterflügel weissgrau mit starker Bo- genlinie, dunkelgrauer Randbinde und ohne Mittelfleck. Azpuımea Tr. Literosa Haw. (Suffuruneula Tr.) Nur wenige Stücke. Furuncula S. V. 3 Captiuncuta Tr. Hadena Tr. *Typica L: Eversmanni m. Taf. 4. Fig. 1. (Obesa Ev. Bulletin de Moscon 1846. H.-Sch. Fig. 629.) Ledereri Kdm. in lit |Eversmann und Herr.- Schäffer haben. nur das Weib abgebildet; ich liefere daher den ann. Der Name muss wegen Noctua obesa Boisd. geändert werden.] * Adusta Esp. Potyodon L.. *Lithoxylea S. V. Bbb* = 370 Veterina m. Taf. 2. Fig. 4. [Nur wenige, nicht ganz reine Stücke erhalten. Grösse von Lithoxylea, Vorderflügel etwas breiter, ihre Spitze minder vortretend. Alle Körpertheile wie bei Lithoxyleas gebildet, Vorder- flügel viel lebhafter, ockergelh, die beiden Mittellinien und die Makeln nicht scharf, aber deutlich vorhanden , das Mittelfeld und der Vorderrand bräun- lich, der Mittelschatten dunkelbraun , der bei Lithozylea am Innenwinkel stehende dunkle Wisch fehlend. Hinterflügel aschgrau, gegen den Innenrand zu mehr gelblich, mit verloschenen gelblichen Streifen hinter der Querrippe und vor dem Saume. Unterseite ockergelb mit mehr oder weniger deutlichem Mittelfleck und Bogenstreif.] Ophioyramma Esper. Arcta m. Taf. 2. Fig. 5. [Nur ein Weibchen. Hat den schlanken Ha- hitus von Scolopacina, ist Jedoch etwas grösser und breitflüglicher. Körper, aschgrau, Rückenmitte und die Hinterleibsschöpfe dunkel graubraun. Vor- llügel matt aschgrau, gegen den Saum zu bräunlich. Mittelfeld dunkelgrau, sehr schmal und scharf begrenzt; runde Makel hell, dunkel umzogen , Nie- renmakel nur an ihrer inneren Seite scharf begrenzt, an der äusseren sehr verloschen. Die lichte Wellenlinie ist hellgrau, nach innen dunkler beschat- tet und steht auf bräunlichem Grunde. Die Fransen sind dunkelbraun, von einer feinen hellen Längslinie durchzogen. Hinterflügel sammt den Fransen lichtgrau mit dunklerer Bogenlinie und dunklerem Schatten vor dem Saume. Unterseite lichtgrau mit Mitlelpunct und zwei dunkleren Schattenstreifen dahinter.] Altaica Kindermann. Taf. 2. Fig. 6. Im Juni ziemlich selten. [Der Auena zunächst verwandt, etwas grösser und gestreckter. Fühler beim Maune kurz gewimpert. Vorderflügel bläulich aschgrau , dunkler marmorirt. Mittelfeld wenig dunkler als der Grund, Mittelschatten breit und deutlich, runde Makel, gross, wenig oder gar nicht dunkler ausgefüllt, Nierenmakel gross und grell mit scharfem dunkleren Kerne, Zapfenmakel deutlich, schwarz- grau eingefasst, hinter ihr und hinter der Nierenmakel oft ein licht holzbrau- ner Wisch; äussere Wellenlinie hell, beiderseits dunkler beschattet, das W-zeichen sehr undeutlich. Saumlinie aus abgesetzten halbmondförmigen Fleckchen bestehend ; Frausen grau, auf den Rippen heller durchschnitten. Hinterflügel grau, gegen den Saum zu dunkler, mit hellem Längswisch gegen den Innenwinkel zu. Fransen vom Innenwinkel bis zu Rippe 2 weiss, von da bis zum Vorderwinkel innen grau, aussen weisslich, auf den Rippen heller durchschnitten. Unterseite: Vorderflügel dunkel, Hinterflügel hell- grau, letztere mit starkem Mittelpunct und Bogenstreif, der Raum hiuter der äusseren Wellenlinie auf allen Klügeln heller. Der Schmetterling variirt in mehr oder minder greller Zeichnung und in der Färbung, welche sich zu- weilen der von Genistae nähert; es finden sich aber allmählige Ucbergänge zur Stammart.] 371 Eygena m. [Aus Sibirien erhielt ich nur 2 Stücke (als Aliena be- stimmt); öfter fand sie Kindermann in der Kirgisensteppe. Der Schmet- terling: ist der Albicolon sehr ähnlich, beim Vergleiche in der Natur aber leicht davon zu unterscheiden. Die Grundfarbe der Vorderflügel ist ein gleich- mässiges trübes Lehmgelb (wie bei Immunda). Die Nierenmakel sticht nicht so scharf ab, wie bei Albicolon , die Hinterflügel sind viel dunkler und von der Basis bis zum Saume gleichmässiger grau, auch ihre Fransen dunkler; alles Uebhrige wie bei Albrcoton.] Inops m. Taf. 4. Fig. 2. [Ein sonderbares Thier von eigenthümlichem Flügelschnitt und Färbung. Fühler beim Manne borstenförmig mit regelmäs- sig gestellten Wimpern. Hinterleibsschöpfe sehr schwach und nur an sehr reinen Exemplaren deutlich. Vorderflügel breiter und spitzer als bei allen Hadenen „ fast dreieckig. Färbung grünlichgrau „ Zeichnung dunkel bleifar- ben matt glänzend. Halbe Querlinie an der Wurzel sehr undeutlich , Mit- telfelä nach innen verschmälert, Mittelschatten schwach ,„ runde und Nieren- makel dunkler gekernt, Zapfenmäakel sehr kurz und verloschen. Saumfeld mit drei weissen Puncten am Vorderrande ; äussere Wellenlinie nach innen scharf aufgeblinkt, nach aussen ohne deutliche Begrenzung; Saumlinie heller als der Grund, Fransen glänzendgrau mit feiner dunkler Linie über die Mitte. Hinterflügel sammt den Fransen schmutziggrau ,„ gegen den Saum zu dunk- ler, mit mattem Bogenstreif. Unterseite trübgrau mit mehr oder weniger deutlichem Bogenstreif „ Hinterflügel mit schwachem Mittelpunct. Mehrere Exemplare, aber meist in schlechtem Zustande erhalten. Kindermann be- nannte diese Art Phantasma, welcher Name aber wegen Phantasma E-v. (=spectrum Var.) nicht bleiben kann. Von Bischoffii H.-Sch. 449 (Fi- sur 440 scheint mir eine von Fig. 449 verschiedene Art darzustellen), der meine Inops in Färbung elwas ähnlich sieht, habe ich das Originalexem- plar bei Herrn Dr. Frivaldszky gesehen und mich von deren Verschie- denheit überzeugt.) Chenopodiü S. V. Dianthoecia B. * Albimacula S. V. Comta S. V. Filigramma Esp. [Ein Weib, mir von Kindermann als Monti- vagu n. sp. mitgetheilt; etwas grösser und breitflüglicher als gewöhnlich, Zeichnung etwas feiner und schärfer, ungefähr wie bei Tephroleuca.] Proxima Hb. [Mehrere Exemplare, kleiner als gewöhnlich, Färbung das Mittel zwischen unserer steirischen Proxima und der russischen Cana haltend. Ich nehme um so weniger Anstand, Cana für Varietät zu erklären, als mehrere Schmetterlinge in Russland sich durch mehr kreidige Färbung auszeichnen, z. B. N serena (Var. leuconota Ev.), Geom. sociaria (Var. luridarie Freyer) Botys manualis (Var. furvalis Ev.) etc.] Luteago S. V. [Dass diese Art hieher gehört, beweist die in den An- nales de la SocietE entomologique 1842 Tom XI. planche 13. abgebildete Puppe, welche wie alle Dianthoecien verlängerte Flügelscheiden hat. Die Raupe lebt nach Herrn Graslin in den Stingeln und Knolleu von Silene inflata). Polia Tv. Chi L. Apftecta B. * Occulta L. Herbida S. V. Nebulosa Hufnagel. Gortynma Tr. Nictitans L. und ihre Var. Erythrostiygma Ha w. (Fucosa Freyer.) ‘iDie Stellung dieser und der folgenden Art bei Gortyna ist mir zweifelhaft ; doch weiss ich sie vorläufig sonst nirgends unterzubringen.] Leucostigma H bh. und Var. fibrosa Hb. . Micacea Esper. [Sechs Exemplare, in Grösse und Färbung sehr variirend ; letztere vom Schmutziggelb bis ins Kupferrothe.] Petasitis Doubleday (Vindelicca Freyer). [Ein sehr grosses Weib. Diese Art wurde nun auch in Steyermark anfgefunden.] * Flavayo S. \V. Leucanda Tr. , Fluxa Hh. Extrema Tr. Ein verflogenes Weibchen. * Conigera S. V. * Lithargyrea Esp. * Evidens Hb. * Imbecilla Fab. Calysmazdc Hb. Virens L. Charesedröaee Tr. ® Alsines Brahm. > Plantaginis Hb. (Ambigua Tr.) Lenta Tr. ‘ Caliginosa Hb. (Litores Freyer 479.) [Ein Exemplar mit. bleicher Färbung. Vielleicht gehört hieher Exilis Ev. Bulletin: de Moscou 1842.] Congesta m. Taf. 5. Fig. 2. [Der Terrea sehr nahe, Thorax und. Vor- derflügel jedoch licht aschgrau (bei Terrea erdfarben, mehr der Ambiyua oder Alsines ähnlich), letztere gegen den Saum zu ‘tief eisengrau, die helle Wellenlinie innen ziegelroth begrenzt , die Hinterflügel sammt den Fransen 373 ganz weiss, nur beim Weibe mit schwächem grauen Anfluge vor den Fran- sen und auf den Rippen. Ueber 20 vollkommen gleiche Exemplare erhalten. Nach Herrn Keferstein’s Mittheilung soll diese Art Albina Ev. sein, und dazu Cubicularis Var. Herr.-Schäff. 425 gehören; Herr.-Schäffr's. Bild hat aber blass ledergelbe Vorderflügel und vier scharfe schwarze Puncte am Vorderrande, stimmt also nicht mit meiner Art.] Morosa m. Tafel 5. Fi&. 3. [Lässt sich mit keiner bekannten Art gut vergleichen; in Grösse, Flügelschnitt und dem dunkleren Bande vor der äusseren Wellenlinie stimmt sie mit Morpheus überein. Körper grau, Fühler beim Manne sehr kurz gewimpert. Vorderflügel mäusegrau, mehr oder weni- ger stark auf’s Olivengelbe ziehend ; die halbe Querliniean der Basis, die hei- den Mittellinien und der — am Anfang und Ende sehr deutliche, in der Mitte schwächere — Mittelschatten entspringen aus grossen schwarzgrauen Vorder- randflecken; die runde Makel ist sehr schwach, bei matt gezeichneten Stü- cken kaum angedeutet, die Nierenmakel wie bei Cubicularis geformt (also viel schmäler als bei Morpheus) und dunkel ausgefüllt; die äussere Mittel- linie ist weit von der Nierenmakel entfernt und besteht aus feinen Halbmon- den; hinter ihr bleibt wie bei Morpheus ein schmaler Streif von der Grund- farbe, sodann wird der Raum bis zur lichten Wellenlinie bindenartig dunk- ler grau. Saumlinie abgesetzt, Fransen einfärbig, etwas heller als die Grundfarbe der Flügel. Hinterüügel hellgrau, gegen den Saum zu dunkler, in beiden Geschlechtern ziemlich gleich gefärbt, Fransen grau. Unterseite grau , mit dem gewöhnlichen Bogenstreif, Hinterflügel mit Mittelpunct, Vor- derflügel bei scharf gezeichneten Exemplaren mit Andeutung der hellen Wel- lenlinie. Ich erhielt mehrere Stücke; von Eversmann’s Beschreibungen lässt sich keine auf diese Art deuten.] Orihasda Tı. Chaldaica -B. [Zahlreich ; "ärbung stark ins Röthliche ziehend.] Ypsiton S. V. [Ein sehr helles Männchen.] Mesoyona DB. *= Acelosellae S. V. Cieoceris B. Viminalis Fab. (Saliceti Bkh.) [Grösser und dunkler als die deut- schen; ein Exemplar ganz schwarzgrau.] * Retusa L. Subtusa S. V. [Grösser und bleicher als gewöhnlich.] Kıaemihia Tr. . Zelotypa m. Taf. 4. Fig. 4. [Ein Männchen. Flügel kürzer als hei allen Xanthien, noch kürzer als bei Ambusta, mit der sie sich übrigens im Flügelschnille noch am besten vergleicht, Palpen und Thorax citronengelb, Hinterleib grau, Fühler bräunlichgelb mit kurzen Pyramidalzähnen , Jeder 374 Zahn mit einem kurzen Haarpinsel. Vorderflügel citronengelb mit sehr feinen bräunlichen Atomen, die Querlinien und die Makeln sehr fein und scharf, letztere nur mit schwacher dunklerer Ausfüllung. Der Mittelschatten ist brei- ter als die übrigen Linien, scharf, zieht vom Vorderrande bis unter die Nierenmakel und wendet sich von da in scharfem Winkel zum Innenrande; hinter der Nierenmakel und unter ihr längs der Aussenseite des Mittelschat- tens ist der Raum bis fast zur äusseren Wellenlinie veilgrau, die Flügelspitze ist durch einen dunklen Wisch scharf getheilt. Hinterflügel dunkelgrau, an Basis und Vorderrand heller. Fransen aller Flügel einfärbig, mit der Grund- farbe gleich. Unterseite blassgelh; Vorderflügel hinter der Nierenmakel bis zur Gegend der äusseren Wellenlinie dunkelgrau; längs des Saumes ein scharfes Band der Grundfarbe, von dunkleren Adern durchzogen. Hinterflü- gel mit starkem Bogenstreif und grauem Schatten dahinter. Togata Esp. (Silago Hb.) * Icteritia Hufnagel (Cerago S. V.) Vulpecula Kdm. Taf. 4. Fig. 5. [Zwei Männchen. Grösse und Klügel- schnitt von Rubecula. Kühler hlos bhorstenförmig, gleichmässig gewimpert, Stirne mit kurzem, spitzen, horizontalen Schopf. Grundfarbe leberhraun, ins Kupferrothe ziehend, die halbe Querlinie und die beiden Mittellinien sehr scharf, leiztere doppelt, gebogen und weit von einander entfernt. Ma- keln fein umzogen, die runde ohne Ausfüllung, die Nierenmakel dunkler gekernt; Mittelschatten breit, vom Vorderrande gegen die Nierenmakel, von da gegen die äussere Wellenlinie ziehend ; lichte Wellenlinie sehr undeut- lich, ihr Anfang am Vorderraude durch einen scharfen dunklen Fleck be- zeichnet ; Saumlinie sehr fein, etwas dunkler als der Grund, Fransen ein- färbig, mit der Grundfarbe der Flügel gleich. Hinterflügel grau, das Grau nahe vor dem Saume scharf abgegrenzt, die Färbung daselbst längs des Vorderrandes und auf den Fransen bleichgelb. Unterseite bleichgelh, gegen Flügelspitze und Saum zu licht rothbraun, mit Mittelleck, scharfer Bogen- linie und verloschenem Schattenstreif dahinter.] Fulvago S. V. . Miniago B. Selten. '* Ferrago Ev. (Caltheayo B.) Chloantha B. Perspicillaris L. Epimecia Guenee. * Ustulata B. (Ustula Freyer, Lurida Tr.) [Die Puppe hat nach Boisduval Chenilles d’Europe verlängerte Flügelscheiden, die Raupe die schlanke Gestalt der Cieophanen; der Schmetterling gehört also nicht neben Leucania, wohin ihn Herrich-Schäffer stellt.] Cucullia Tr. Propingua Ev. Selten. Spectabitis Hb. Selten. Argentea Hufnagel. (Artemisiae S. V.) [Das Grün staubiger, mehr auf’s Graue ziehend, als bei den hiesigen. Hufnagel’s Name hat die Priorität, muss also in sein Recht eintreten und dann bei Argentina Fab. der Name geändert werden.] Calpe B. * Thalictri Hb. Habrostola Sodoffsky. * Urticae Hh. Plusia Tr. * Moneta Fab. Deaurata Esp. * Chrysitis L. *_Orichalcea Fabh. Bractea S. V. [Sehr gross, Grundfarbe sehr hell.] * Festucae L. * Circumflexa L. Interscalaris Ev. (Mandarina Freyer 510). Selten. Macroyamma Ev. (Sewastina Freyer 455). Ebenfalls selten. Gamma L. Heliothis Tr. Ononis S. V. Scutosa S. V. Di»sacea L. * Umbra Hufnagel (Murginata S. V.) Acontlia Tr. Tucida Hufnagel (Solaris S. V.) Luctuosa S. V. Catocala Schk. Nupta L» Lupina H.-Sch. Nicht selten. Pacta I... August; nur ein Weih erhalten, Neonympha Hh. Paranympha L. Toxzocumpa Guende. Lubrica Freyer 483. Craccae S. V, 376 Mixzocharis uw. (Microphisa ist nach Agassiz 1834 von Westwood bei den He- miptern vergeben.) Inamoena Hb. Hoerminia Tr. Tarsicrinalis Knoch. Tarsiplumalis Hb. Hypena Tr. Proboscidalis L. Rostralis L. et Var. Radiatalis Hb. Tristalis m. Tafel 5, Figur 4. [Nahe an Obesalis, doch etwas robuster, Flügel breiter, die vorderen viel stumpfer, Palpen auffallend kürzer, dichter und gröber beschuppt; Fühler und Beine wie bei Obesalis. Die Färbung variirt vom lichten Grünlichgrau bis ins Holz- und Rauchhraune, ist aber immer viel frischer und lebhafter, als bei Obesalis. Die Z Zeichnung ist wie hei dieser Art, sticht aber ebenfalls weit greller ab; die Hinterflügel sind selbst bei den dunkelsten Exemplaren immer weit heller, als bei Obesalis und ihr Vorderrand ist bis zum Vorderwinkel immer auffallend bleich, fast weiss, (bei Obesalis mit der übrigen Grundfarbe gleich.) Die Unterseite ist wie bei Obesalis gezeichnet, die Grundfarbe der Hinterlügel ist aber eben- falls viel heller, weisslich grau. Zehn Exemplare in beiden Geschlechtern erhalten.] Palpalis Fab. Obesalis Tr. Tentacularis L, (—alis S. V.) Euelidia Tr. * Triquetra 8. V. * Glyphica L. Cuspida Hb. Zuträge, [Das kais. Museum besitzt diese Art auch aus Ostindien.] * Fortatiium Hb. “ Erastria Tr. Bankiana F ah. (Argentula S. V.) Uncana L. (Unca S. V.) Wimmeri Tr. (Obliterata Rb., Recta Ev.) [Einige schlechte en plare, Diese Art kann nicht zu Anthophila gehören, wozu sie auch Herr,- Schäffer zieht, da die Vorderflügel eine Anhangzelle besitzen.] Pyrarga Hufnagel (Fuscula S. V.) Atratula S. NV. 377 Thalpochares m. (Anthophila hat Latreille schon 18i7 bei den Hwymenopteren, Miera Zedterstedt 1841 bei den Dipteren verbraucht, der Name ist daher zu ändern, Thalpochares, von Jarros, Wärme, und xaraeıy, sich freuen.) Amasina Ev. Sehr selten. Ostrina Hb. Zwei Stücke der Var. Porphyrina Freyer 437. Pusilta Ev. (Conciunula B) Brephides H.-Sch. Brephos Tr. Parthenias L. Geometroidae. Geomelra B. Vernaria L. Nemoria Hhb. Viridata L. 2. Acidalia Tr. Pallidata S. V. Mutata. Tr. Commutata Freyer. [Zwei Exemplare, in Färbung und Zeichnung der Remutata täuschend ähnlich, doch an den in beiden Geschlechtern nur mit Endspornen versehenen Hinterschienen verschieden.] Nemoraria Hb. Umbellaria Hb. (Compararia H.-Sch.) Pellonia Dup. Vibicaria L. [Zwei Exemplare, wovou eines oben mit sehr wenig das andere ganz ohne roth, einfärbig blassgelb.] Zerene Tr. Ulmata Fab. Bapta Steph. Bimaculata Fab. (Taminata S. V.) Numeria D up. Putlveraria L. Ellopia Steph. Fasciaria L. 6 c6 “* Epione Dup. Apiciaria S. V. [Etwas grösser, als gewöhnlich.] Advenaria Bkh. Macaria Curtis. Notata L. Amphidasis T. Betularia L. Synopsia Hb. Sociaria Hb. Strictaria m. Tafel 6. Figur 2. [Von dieser Art erhielt ich nur zwei Weibchen, das Männchen kenne ich nicht; zufolge der nur aus zwei sehr kurzen weichen Käden bestehenden Zunge gehört der Schmetterling neben Sociaria. Grösse einer ansehnlichen Cinctaria. Palpen sehr kurz, am Kopfe aufsteigend, Fühler sehr schwach sägezähnig. Flügel sehr schmal, gestreckt, die vorderen mit scharfer Spitze und schwach wellenrandigem Saume und Fransen, die hinteren auf Saum und Fransen viel schärfer zackig, als Sociaria. Färbung licht aschgrau mit dunkleren Atomen (am besten mit Ocecitanaria zu vergleichen) Vorderflügel mit deutlichem schwarzen Mittel- punct und sehr schräger, schmaler und fast gerader Mittelbinde. Die innere Mittellinie ist etwas dunkler grau, als die Grundfarbe, verloschen und un- bestimmt, die äussere ist heller als der Grund, beiderseits braungrau be- gränzt macht vor der Flügelspitze einen kleinen Zacken nach aussen und zieht dann gerade zur Mitte des Innenrandes ; das Saumfeld ist mitten von einem hellen verloschenen Längsstreifen durchzogen. Hinterflügel mit lichter, gerade ziehender Binde im äusseren Drittel, welche beiderseits von dunkleren Linien eingefasst, am Innenrande sehr scharf marquirt ist, gegen den Vorderrand zu aber ganz verlischt, Saumlinie aller Flügel schwarzgrau, Fransen mit der Grundfarbe der Flügel gleich, auf den Rippen dunkler ge- scheckt. Die Unterseite ist bräunlichgrau mit dunkleren Atomen, die Zeich- nung besteht bloss in Mittelpuncten und sehr verloschenem dunklen Bogen- streif dahinter. Boarmia T:. Bituminaria m. Tafel 6, Figur 1. [Ebenfalls nur in zwei weiblichen Exemplaren erhalten. Lässt sich mit keiner bekannten Boarmia gut ver- gleichen; Grösse etwas über Cinctaria, Flügelschnitt dieser Art am nächsten, Hinterflügel jedoch kürzer und breiter. Palpen nur bis zur Stirn reichend, Zunge spiral, Fühler borstenförmig, Körper braungrau , das erste Segment lichtgelbgrau ,„ Flügel russig grau, glanzlos. Die beiden Mittellinien der vorderen sind schwarzgrau, die innere macht am Vorderrande einen Haken nach aussen und zieht dann gerade nach innen, die äussere besteht aus halb- mondförmigen kleinen Bogen; der Mittelschatten hat die Farbe der Miltel- - 379 linien, ist nicht scharf, doch deutlich. Das Saumfeld ist vor. der lichten Wellenlinie licht harzbraun, hinter ihr bis zum Saume grau; die Saumlinie ist etwas dunkler, als der Grund, die Fransen sind gelblichgrau, auf den Rippen dunkler gescheckt. Die Hiuterflügel haben die Fortsetzung der Vor- derflügelzeichnung, gegen den Vorderrand zu verlischt dieselbe aber. Die Unterseite ist trüb rauchgrau, die Mittelpunete sind kaum angedeutet, über sie zieht ein schwacher Schattenstreif, dahinter zeigt sich noch die Spur des äusseren Bogenstreifes.] Rhumboidaria S. V. Repandata L. [Kleiner und verloschener gezeichnet, als die hiesigen; darunter auch zwei Männchen der Var. Conversaria Hb. (mit kohlschwarzer zusammengeflossener Mittelbinde sätnmtlicher Flügel.] Selenaria S. V. [Ein sehr kleines Weibchen, viel heller gefärbt , als die ungarischen.] Enophos Tr. Glaucinaria Hh. Zwei Exemplare, sehr düster gefärbt. | Ophthalmicata m. Tafel 5, Figur 5. [Ein Männchen, sehr ähnlich der Ditucidaria, die Fühler jedoch bloss borstenförmig mit sehr kärzen Wimpern, die Hinterschienen wenig länger, als die Schenkel, der Hinterfuss so lang, als die Schiene. Die Flügel sind etwas kürzer, die vorderen stumpfer, als hei Dilucidaria, die Färbung ist mehr bläulichaschgrau , die ganze Oher- lläche mit feinen schwärzlichen Atomen bestreut. Die Zeichnung ist wie bei Dilucidaria, nur sind auf den Vorderflügeln die Anfänge der beiden Mittel- linien nicht so scharf marquirt; auf den Hinterflügeln zieht die äussere Linie hinter dem Mittelringe. Unterseite lichtgrau mit schwachem Mittelpunct und Bogenstreif; Hinterflügel heller, als die vorderen. Zufolge der ungekämmten männlichen Fühler steht Opkthalmicata der Onustaria H.-Sch. am nächsten; diese hat aber gestrecktere Flügel, lebhaftere Färbung und Zeichnung und das Ringzeichen der Hinterflügel stösst an die äussere Querlinie. Obfuscata S.V. Thamnonoma nm. Wavaria L. Eubolia B. Semilutata m. Tafel 6, Figur 3. [Zwei Männchen. Etwas grösser als Arenacearia, derselbe Habitus und Flügelschnitt. Der Schmetterling gehört der Rippenbildung und dem kahlen Grübchen an der Unterseite der Vorder- Nügelbasis nach zu Eubolia, bildet aber dem Fühler nach eine eigene Ah- theilung. Palpen die Stirn überragend, horizontal, das Endglied spitz und etwas hängend, Zunge spiral, Kühler borstenförmig mit langen dünnen Wim- pern, Hinterschienen mit zwei Paar Spornen. Alle Körpertheile und die Flü- gel schmutzig lehmgelb , letztere mit feinen dunkleren Atomen. Vorderfiwel mit dunklem Mittelpunct und zwei staubig braunen Linien über die Mitte; 380 die innere macht am Vorderrande einen Bug nach aussen, die äussere ist nur wenig’ geschwungen; ein staubig brauner Schattenstreif zieht hinter dem Mittelpuncle, ein zweiter nahe vor dem Saume von der Flügelspitze zum Innenwinkel. Die Hinterflügel haben dunkleren Mittelpunct „ und die äussere Qnerlinie, welche aber hier schwächer als auf den Vorderflügeln ausgedrückt ist, Fransen einfärbig gelbgrau. Die Färbung der Unterseite fällt mehr ins Graue, die Zeichnung ist dieselhe wie oben, jedoch viel matter. . Phasiane Dup. Biparata m. Taf. 5. Fig. 5. [Ein Pärchen. Grösse und Habitus von Clathrata, Fühler des Mannes borstenförmig mit dünn gestellten, mässig langen Wimpern. Vorderflügel beim Manne bhleichgrau mit zwei Paar stau- higgelben matten Querstreifen. Das äussere Paar steht etwas näher anein- ander als das innere, hat am Vorderrande ein wenig dunklere Anfänge, und zwischen Rippe 3 und 4, so wie ober 6 einen schwärzlichen Wisch. Die Hinterflügel haben die Fortsetzung der zweiten und dritten Querlinie; eine sanz verloschene Linie findet sich noch vor dem Saume angedeutet. Die Fransen sind lichterau, undeutlich dunkler gescheckt. Beim Weibchen sind die Querlinien mehr grau, unbestimmt, wenig dunkler als der Grund, und auch die Hinterflügel haben einen schwärzlichen Wisch in der Mitte der dritten Querlinie; er ist von Rippe 3 (auch auf den Vorderllügeln) hell durchschnitten. Die Unterseite fällt mehr ins Gelbe, hat nur den zweiten und dritten Querstreif deutlich, die ührigen kaum angedeutet Aspilates Tr. Murdataria Cramer. Gilwaria S. V. Strigilaria Hb. [Ein Weibchen, Grundfarbe sehr rein kreideweiss.] Ortholitha Hb. Zonata Hufnagel (Mensururia S, V.) Odezia B. Tibialata Mb. Sitona Dup. Eralbata Hb. Eucosmia Steph. Undulata L. Secotosia Steph. Vetutata 3. VW. Lygris Hb. Achatinata H b. Poputata S. V. Marmorata Hb. Prunata L. 381 Cidarta Tr. Pyraliata S.V. Fulvata Forster. Bicolorata Hufnagel (Rubiginata S. V.). Truncata Hufn. (Russata S. V.) Serpentinata m. Taf. 6. Fig. 6. [Ich kenne nur das Weibchen; die Art scheint mir zwischen Munitata und Aptata ihren Platz zu haben „ ob sie daselbst richtig steht, muss erst die Entdeckung des Männchen zeigen. Grösse und Habitus von Aptata, Vorderflügel etwas schmäler und spitzer, Palpen horizontal, in Kopfeslänge vorstehend. Vorderflügel zart beschuppt, etwas glänzend, trüb serpentinfarben, das Wurzelfeld und die Mittelbinde dunkler als der Grund , letztere zackig, unter dem Mittelpuncte an Innen- ‚und Aussenseite scharf eingeschnitten, beiderseits von einer doppelten feinen weisslichen Linie begrenzt; die helle Wellenlinie ist ebenfalls weisslich, auf der Innenseite dunkler aufgeblinkt , vor der Flügelspitze durch einen lichten Wisch unterbrochen. Die Hinterflügel sind aschgrau,, haben eine doppelte hellere Linie hinter dem Mittelpunete und eine abgesetzte helle Wel- ‚lenlinie-vor dem Saum. Die Fransen sind licht und dunkelgrau gescheckt. Die Unterseite ist braungrau, die äussere Mittellinie dunkel olivenbraun, auf den Vorderflügeln vom Vorderrande bis gegen die Mitte zu, auf den Hin- terlügeln durchaus sehr scharf ausgedrückt, nach innen sich allmählig in die Grundfarbe verlierend, aussen heller begrenzt; die Zeichnung dahiiter ist wie auf der Oberseite, nur viel verloschener , die Vorderflügel haben einen schwachen, die Hinterfügel einen starken Mittelpunct. Aptata Hb. Olivata S. V. Pectinitaria Fuessly (Miaria S. V.). Fluctuata L. Montanata S. V. Ferrugata L. Caesiata S. V. Ein Paar, ganz übereinstimmend mit unseren steirischen Exemplaren. Bavaria m. Taf. 6, Fig. 4. [Ein Männchen, zwei Weibchen. Sehr nahe an Caesiata und Flavicinctata; von beiden Arten ‚unterscheidet sich aber Ravaria sogleich durch die ganz verschiedene, grünlichgraue Farbe..der Bin- den; von Caesiata,überdiess durch viel weniger scharf ausgedrückte ‚Zeich- nung, Mangel der Mittelpuncte anf der Oberseite der Hinter- und, Unterseite sämmtlicher Flügel. Fühler, Palpen etc, wie. bei Caesiata.] Cucullata Hufnagel (Sinuata S. V.) Albicillata L. Luctuala S. N. ‚Alchemillata L- Decolorata Hb-: 3832 Fluidata m, Taf. 6. Fig. 5. |Fünf Stücke ,„ Männchen und Weibchen. Der Frustata am nächsten, die Färbung der Vorderflügel jedoch ein lichtes Olivenbraun, die Querlinien viel schärfer, dunkelbraun, die Mittelbinde in der Mitte schmutzigweiss mit starkem Miltelpunet, an den Seiten ebenfalls weisslich eingefasst, die Saumlinie gröber, die Fransen gelblichweiss und braungrau gescheckt, die Hinterflügel ‚hinter der Mitte bis: zum ’Saume mit mehreren-scharfen, parallelen, hellen und ‚dunkleren Linien; die hinter dem Mittelpuncte stehenden machen in der. Mitte einen Winkel, Die Unterseite ist grau, gegen den Saum zu hellbraun , die Querlinien sind ebenfalls viel schärfer als bei Frustata ; alles Uehrige wie bei dieser Art. Consentaria Freyer, Taf. 486, Fig. % gehört vielleicht hieher. Die Figur differirt aber durch verschiedene Gestalt und Begrenzung der Mittelbinde, verschiedene Bezeichnung der Hinterflügel gegen den Saum zu und verschiedene Unter- seite. Aus der Beschreibung: „„Es wäre möglich, dass dieser Spanner eine sehr scharf gezeichnete Decolorata Hb. sein könnte, denn er kommt in Farbe und Zeichnung sehr damit überein, doch gleicht er auch der Bistrigata, in der Zeichnung hat er auch grosse Aehnlichkeit mit dem nachfolgenden Span- ner (nämlich Passeraria Freyer = Russata)‘ lässt sich eben auch nichts entnehmen, und kann ich also meine Fluidata nicht für identisch mit Freyer's Consentaria halten, sie müsste dann sehr beträchtlich variiren, was ich aber an meinen fünf Stücken nicht finde.] Elutata S. V. Derivata S..V. Badiata S. V. Berberata S. Tersata S. V. Aquata Hb. V. Eupitheeia Curtis. Obrutaria H.-Sch. Despectaria m. Taf. 6. Fig. 7. [Ein Männchen, Ys kleiner als Ho- spitata, die Flügel eben so laug und gestreckt, nur die Spitze der vorderen sanfter gerundet, Palpen in Kopfeslänge horizontal vorstehend, Fühler bor- stenförmig, dicht und kurz gewimpert. Vorderfügel lehmgelb , glanzlos, die Querlinien sehr fein schwarzbraun, die beiden Mittellinien weit von einan- der entfernt; die innere ist bogenförmig , die äussere mächt im Anfang einen Vorsprung nach aussen und läuft dann in feinem Zickzack zum Innenrande. Der Vörderrand ist an dem Ursprunge der Querlinien dunkler beschuppt; auf der Querrippe steht ein scharfer dunkler Strich , hinter ihm einige bräunliche Schüppchen; er erhält dadurch das Ansehen einer hell gekernten Makel. Die helle Wellenlinie des Saumfeldes ist sehr verloschen, kaum sichtbar, an ihrer Innenseite stehen nahe am Vorderrande ein paar dnnkler Wische; die Saum- linie ist fein, abgesetzt. Die Hinterfügel sind heller als die-vorderen, vor und hinter dem Mittelpuncte findet sich ein hläulichgraues Band, das nur am 383 Innenrande deutlich ist und gegen den Vorderrand zu verlischt. Die Fransen aller Flügel sind einfärbig gelbgrau. Die Unterseite ist hellgrau, die Vorder- flügel: haben einen dunkleren Vorderrand, Mittelpunct, den Anfang der äus- seren Mittellinie und schwache Andeutung der hellen Wellenlinie, die hin- teren schwachen Mittelpunct, eine feine graue Bogenlinie davor, zwei da- hinter. ] Subfulvata Ha w. (Disparata Hb. 247. O.xcydata Tr.) Centaureata S. V. Pyralidoidae., Aglossa Lat. Pinyuinalis L. Botys Tr. Octomaculata L. (— alis S. V.) [Ein Exemplar. das Weiss viel rei- ner und frischer als bei den hiesigen.] Cespitalis S. V. Manualis Freyer. Die Var. Furvalis Ev. Austriacalis H.-Sch. 142. [Ein Pärchen; die Grundfarbe von un- seren Österreichischen Stücken sehr verschieden, ganz weiss, die Zeichnung differirt aber nicht.] Urticata L. (—alis S. V.) Virginalis Dup. [Vier Exemplare, welche sich von der gewöhnlichen Virginalis dadurch unterscheiden, dass das Gelb des Wurzelfeldes und der Binde dahinter bis au den Vorderrand geht, bei Virginalis aber der Vor- derrand carmoisinroth ist. Specifisch verschieden scheint mir aber diese Va- rietät nicht.] Umbrosalis F. R. (Orientalis Ev. Bulletin de la Soc. imper. des Na- turalistes de Moscou Tome XXIV 1851.) Tortricina. Sarrothripa Curtis. Revayana S. V. und Var. Undulana Hb. Tortrix Tr. Ministrana L. Aerosana m. Taf. 7. Fig. 1. [Zwei Männchen. In Flügelschnitt und Zeichnungsanlage der Steineriana am nächsten; in Grösse fast Yı darüber. Körper aschgrau; Thorax, Stirn und Palpen rostgelb; letztere horizontal, in Kopfeslänge vorstehend. Fühler dunkelbraun mit sehr kurzen dichten und gleichmässig gestellten grauen Wimpern. Vorderflügel lichtgraugelb, rost- roth bezeichnet , die ganze Oberfläche mit feinen bleifarben, bindenartig ge- Ddd 384 stellten Fleckchen hesetzt. Zeichnungsanlage ungefähr wie hei Steineriana, ‚nämlich ein undeutlich begrenztes Feld an der Basis, welches vom ersten Viertel des Vorderrandes schräg zur Mitte des Innenrandes zieht, eine schmale von der Mitte des Vorderrandes zum Innenwinkel ziehende, in der Mitte je- doch unterbrochene Binde, und ein vom letzten Viertel des Vorderrandes bis zur Flügelspitze reichender Fleck ; letztere und die Grundfarbe theilen die Flügelspitze.zur oberen Hälfte dunkel, zur unteren hell. Das Rostroth stösst nicht scharf an den Vorderrand an, sondern zieht daselhst. ins Graue oder Bräunliche. Fransen gelbgrau. Hinterfllügel aschgrau, ihre Fransen etwas heller. Unterseite aschgrau, Vorderrand und Saum lichter, besonders auf den Vorderflügeln, auf welchen das hellere Grau vor dem Saume von dem dunk- leren der übrigen Grundfläche verwaschen abgegrenzt ist. EGrapholtitha Tr. Infidana Hb. [Ein Männchen, grösser und viel bleicher als gewöhn- lich, die ganze Färbung mehr ins Aschgraue ziehend.] 2 Crambites. Crambus Fabh. Aridellus Thbeg. Festivellus H.-Sch. Lauteellus S. V. i « »Quadrifidelus-m. Tafel 7, Figur 3. [Nur ein Männchen. Nahe an Tristeltus,. Grundfarbe der Vorderllügel jedoch. reiner und, lebhafter, fast goldgelb. Dicht am Vorderrande ‚zieht ein schmaler silberweisser ‚Streif, der sich gegen die Flügelspitze zu in die Grundfarbe verliert, der: Vorder- rand selbst ist aber bräunlichgrau. Der Mittelstriemen ist breiter undsreiner silbern, als bei Tristellus, beiderseits von feinen schwarzen Schüppchen ein- vefasst und macht auf Rippe 3 bis 6 vier scharfe Aeste nach aussen. Auf den Rippen stehen am Saume schwarze Puncte5 die Fransen sind glänzend bleigrau. Hinterflügel lichtgrau mit helleren Fransen. Unterseite grau, die Vorderflügel dunkler, als die, hinteren, gegen die Klügelspitze und den Saum zu etwas heller. Heydenreich führt einen Aeneociliellus Eversmanu auf, dessen Beschreibung ich nicht nachlesen kann und worüber ich auch bei Herrich-Schäffer nichts vorfinde. ‚Ist die Stellung nächst Selasellus beiHeydenreich richtig, so kann vielleicht meine Art mit der Evers- mann’schen .zusammen fallen.] Eudorea Curtis. Sibirica m. Tafel 7, Figur 2. [Vier Männchen. Grösse und Flügel- schnitt von Ingratella; von allen mir bekannten HKudoreen durch die schmutzig lehmgelbe, nur wenig ins Graue ziehende Farbe der Binden und Makeln verschieden. Körper sammt Beinen und Fühlern weiss. Palpeu 385 horizontal, etwas länger als bei Ingratelta , bräunlichgrau, das Endglied spitz, etwas hangend, Nebenpalpei buschig, weiss. Fühler weiss, ungemein kurz und fein gewimpert. Vorderflügel kreidigweiss, Zeichnung trüb lehm- gelb, etwas ins Graue ziehend. Die beiden helle::, das Mittelfeld einschlie- senden Querlinien laufen wie bei Ingratella, sind wie bei dieser Art innen und aussen dunkler gesäumt, sind aber breiter und nur am. Vorderrande scharf ausgedrückt, gegen den Innenrand zu und an den abgekehrten Seiteu mehr verwaschen. Die beiden Mittelmakeln: sind wie bei Inyratella ge- forınt, ihre Farbe ist aber, wie gesagt, lehmgelh; die runde Makel ist un- deutlich, zuweilen kaum angedeutet, und nicht dunkler umzogen, die Nieren- makel nur etwas bräunlich gerandet. Der Mittelschatten ist bräunlich, am Vorderrande deutlich, zieht in die Nierenmakel und setzt sich unterhalb der- selben nicht mehr fort. Im Saumfeld steht nahe dem Saume die bei Eudorea gewöhnlich verwaschene helle Wellenlinie. Die Saumlinie ist fein, matt gelbgrau und etwas abgesetzt; die Fransen sind schmutzig weiss und über sie läuft eine etwas abgesetzte graue Längslinie. Die Hinterfügel sind nebst den Fransen schmutzig weiss, gegen den Saum zu verwaschen grau. Unterseite lichtgrau, die Vorderflügel am Vorderrande und längs des Saumes gelblich, die hinteren gegen den Saum zu etwas dunkler; die Fransen der Vorderllügel sind ebenfalls von einer abgesetzten grauen Längslinie durch- zogen.] e Myelois zZ. Sedakovella Ev. (Myelophita.) „Bulletin de la Societ€ imper. des Naturalistes de Moscou 1851.“ Ein Pärchen. Ich liefere Tafel 7, Figur 5 das Männchen, da diese Art bis jetzt noch nirgends abgebildet ist. Homoeo- soma ist auf der Tafel in Myelois zu corrigiren.] Rippertelia Dp. Hypochaleia 2. Aurociliella Hb. Epischnia Hb. Adultella Z. H.-Sch. 208. [Tafel 7, Figur 4. Ich erhielt diese Art in drei männlichen Exemplaren und hielt sie für neu, da mir Herr Herr.- Schäffer helle Varietäten von Prodromella (aus Amasia) für Aduitella bestimmt hatte; erst als die Platte schon gestochen war, erfuhr ich durch Herrn Zeller, dass diess die wahre Adullella sei.] Nephop»teryx 7. Janthinelta 4b. |Viel heller und mehr fuchsroth gefächt, als. die hie- sigen. Herr Mann brachte diese Varietät auch aus Brussa (ich besitze sie noch aus Amasia und Diarbekir) und nannte sie Saltuelta.] Ddd* 356 TTineina. Fumea Steph. Proxima m. Tafel 5, Figur 7. [Drei Männchen, "4 grösser, als Pulla, die Kammzähne der Fühler kürzer, mehr -abstehend und regelmässiger ge- stellt (wie bei Pectinelta, bei Pulla stehen sie ruthenförmig: und ihre Länge ist ungleich), alles Uebrige wie. bei Pulla. Adela Lat. Degeerella L. Anchinia 72. Rostrella Hb. [Ein Pärchen ; viel heller und etwas grösser, als die hiesigen.) Ueber die Abtheilung der Myrmiciden, und eine neue Gattung derselben. Von Eustav L. Mayer. Seit längerer Zeit mit anatomischen Untersuchungen der Ameisen, vorzüglich der Mundtheile derselben beschäftigt, erhielt ich Resultate, welche für die Eintheilung derselben von hoher Wichtigkeit sind. Besonders stellte sich bei den Myrmiciden heraus, dass die Mundtheile der verschiedenen zahlreichen Arten keineswegs so gleichartig gebildet sind, als man bisher annahm. Die europäischen Myrmiciden, waren bis zum Jahre 1852 in zwei Gattungen: Myrmica und Atta vereinigt, zu diesen kam alsbald eine weitere, die Professor Heer auf eine von ihm auf Madeira entdeckte Ameise dieser Abtheilung gründete, und Oecophthora („An die Zürcher’sche Jugend auf das Jahr 1852: von der Naturforscher-Gesellschaft, 54. Stück. Ueber die Haus- ameise: Madeira’s.“) nannte, zu welcher ich eine zweite Art im Kaiserthume Oesterreich fand, und in den Verhandlungen des zoologisch-botanischen Vereines in Wien Bd. II. 1852. pag. 145 beschrieb, Der Gattung Myrmica wurden sechsgliedrige Kiefer- und viergliedrige Lippen-Taster allgemein zugeschrieben, :doch ist diess nur bei einigen Arten der Fall’ und zwar bei den grössern , so dass eine bedeutende Anzahl der bisher in dieser Gattung, aufgeführten Arten wegen hiervon abweichenden Verhältnissen ‘getrennt werdeu muss. Bei der Gatlung Atta wurde.'bloss 338 angeführt, dass sie weniger als sechsgliedrige Kiefer- und weniger als vier- sliedrige Lippen-Taster habe, was in so fern zu verbessern ist, als negative Bestimmungen keinen Gattungscharacter geben können. Ausser den Merkmalen, welche die Mundtheile betreffen, habe ich auch noch weitere wichtige und sichere Unterscheidungen an andern Theilen jener Thiere aufgefunden, so dass ich, gestützt auf diese Unterschiede, welche in der ganzen Entomologie massgebend sind, die mir bisher zur Untersuchung zugekommenen europäischen Myrmiciden in neun Gattungen vertheile, von denen zwei von mir schon beschrieben wurden, und zwar Acrocoelia (Einige neue Ameisen, in den Verhandlungen des zoologisch-botanischen Vereins in Wien. Band ll. 1852, pag. 147.) und Aphaenogaster (Beitrag zur Kennt- niss der Ameisen in den Verhandlungen des zoologisch-botanischen Vereins in Wien. Baud 111. 1853, pag. 107). Indem die nähere Begründung; der übrigen‘ Gattungen seiner demnächst erscheinenden grösseren Arbeit über Ameisen vorbehalten bleibt, will ich auf eine sehr interessante, bisher hloss in Nassau aufgefundene hierher gehörige Ameise aufmerksam machen in der Hoffnung, dass dieselbe auch in Oesterreich eutdeckt werde, wozu einestheils die grosse Verbreitung der Ameisenarten überhaupt, als audererseits der Umstand berechtigt, dass die nassau’schen Ameisenarten, nur wenige ausgenommen, sämmtlich auch in Oesterreich einheimisch sind. i Der um die Kenntniss der Aderflügler Nassau’s sehr verdiente Herr Professor Schenck hat inseinem Werke: „Beschreibungen der nassau’schen Ameisen,“ (Jahrb. d. Ver. f. Naturf. im Herzogth. Nassau. 8. Hft. 1..Wiesb. 1852. .pag. 116.). diese. von ihm: entdeckte Ameise kurz beschrieben und. mit dem Artnuamen ‚tZestaceum in.das-Latreille’sche Genus ‚Ecilon ‚gestellt. Meinen Untersuchungen zufolge gehört dieselbe jedoch nicht: in. diese, vier- meintliche Gattung, von welcher, Lepelletier de Saint RKargeau (Histoire natur. des Hymenopteres Paris 1836, I. pag. 88.) herausstellte, dass sie von Latreille (Hist. nat. d. Ins. 1804.) auf eines jener räthsel- haften "Thiere gegründet ward, welche die bisher noch bei wenigen Ameisen- galtuhgen nachgew iesene Stelle der den Termiten eigenthümlichen Soldateiı einnimmt, und ‚die dann überhaupt einzuziehen sei. . j i N I: „919 im i tj sch? Ich beseiwieh die Thiere vollständig, indem ich die Rechte der Gattulig die ‚ich : Re real “ Sooyyuaos'teres et yvados rg ee hegründete:- . | Professor Sc henck, von der Richtigkeit meiner Ansicht überzeugt, zab in dersientumologischen Zeitung, September-Heft, gleichzeitig in’'seiner Arbeit :,Die nassau'schen Ameisenspecies* pag. 299, von.ihr abermalseine kurze Beschreibung ünter der umgeänderten Benennung : Myrmus emarginatus, wobei. er seinen frühereu Artnamen testaceum vielleicht: 'unnöthiger weise aufgab..Ob es wohl geihan sei, den Namen" Myrmus zu wählen, der von 389 Hahn in dem Werke: „Die wanzenärtigen Insecten,*“ an eine Wanzenart vergeben ist, welcher jedoch von seinem Nachfolger Prof. Herr.-Schäffer nicht angenommen wurde, will ich nicht entscheiden. Immerhin wird für den Fall, dass die Hahn’sche Trennung ‚später denn doch Platz greifen, sollte, dann wieder ein neuer Name nöthig. ‚Da sowohl die Gattungs- als die Artkennzeichen in: den angeführten Schenck’schen Arbeiten dürftig behandelt wurden, so lasse ich die aus- führliche Beschreibung der sämmtlichen Geschlechter dieser Art hier folgen. ? Myrmus schenck. (Strongyloynathus m.) Mandibulae teretes, upice acuminatae. Palpi tabiales triarticulati, articulus primus longus, tenus, ar- ticulus secundus brevis, crassior, urticulus tertius fusiformis. Palpi mazxillares quadriarticulatt, articulus primus cylindricus, art, secundus et tertius breves, quartus fusiformis. Labrum subquadratum , duplo latius quam longum, antice lobulis duobus semicircularibus. Petiolus binodis. Die Oberkiefer haben eine grosse Aehnlichkeit mit jenen von Potlyeryus rufescens Ltr., sie sind stielrund, vorne zugespitzt, sehr schmal, etwas bogenförmig gekrümmt mit der Concavität nach innen; bei geschlos- senen Oberkiefern bleiht zwischen diesen und dem Vorderrande des Ciypeus, da die Oberlippe hinter diesem versteckt ist, ein dreieckiger Raum frei. Die Oberlippe ist mehr weniger viereckig, fast doppelt so breit als lang; mit unausgebuchtetem Hinterrande, und eben solchen Seitenrändern, welche letztere aber vorne in einen stumpfen zahnartigen Fortsatz endigen; der Vorderrand hat iu der Mitte einen Einschnitt, wodurch zwei Lappen ge- bildet werden, die fast halbkreisförmig gerundet sind. Die Unterkiefer haben dieselbe Gestalt wie Jene der Myrmiciden, deren. Taster sind kurz, viergliedrig, das erste Glied ist cylindrisch, doppelt so lang als dick, das zweite und dritte etwas kürzer als das erste am Grunde verschmälert,, das vierte Glied spindelförmig , etwas länger als das dritte Glied. Die Unterlippe ist hreitkeilig, flach; die Lippentaster sind dreigliedrig, das erste Glied laug, dünn, am Grunde etwas verschmälert, das zweite dickere ist kaum halb so lang als das erste, ebenfalls gegen die Spitze zu verdickt, das spindelförmige Endglied, fast POPREN so laug als das zweite, trägt an der Spitze drei bis vier Haare. 390 Die Vorderflügel haben eine Discoidal- und eine Cubitalzelie, der Cubitus theilt sich gleich hinter der Vereinigung mit dem. Queräderchen, das vom Randmal kömmt, in seine zwei Aeste, die Radialzelle ist offen. Was nun die fragliche Gattung Eciton, zu welcher Prof. Schenck "das Thier in seinem oben angezogenen Werke: „Die nassau’sehen Ameisen,“ stellte, betrifft, so kann der Vergleich wohl in so ferne angestellt werden, als die verschiedenen Geschlechter einer Art namentlich‘ der ‚europäischen bei weitem nicht so sehr von einander abweichend sind, dass nicht ein all- gemeiner Gattungscharacter sich aufstellen liesse. So wenig aber diese auf jenes aussereuropäische Thier gegründete Gattung mit irgend einer dieses Welttheils vereinigt werden- konnte, ‘eben so. verschieden’ ist sie von der hier behandelten Gattung; denn die Mandibeln sind sehr lang, am Ende nach abwärts hakig .zurückgebogen , die Maxillartaster sind nur zwei- gliedrig, die Lippentaster wohl dreigliedrig, aber das erste Glied ist das dickste; die Netzaugen fehlen, an deren Stelle steht jederseits etwas nach einwärts ein kugeliges Punctauge; der Thorax ist seitlich zusammengedrück!, und auch oben abgeflacht. Diese Unterschiede dürften vollständig genügen, diese beiden 'Thiere nicht in eine Gattuug zu vereinigen. Ich lasse nunmehr die genaue Beschreibung der Art in sämmtlichen Geschlechtern folgen. Myrmus emarginatus schenck. (Strongylognathus testaceus Mayr.) Operarius: Testaceus, pilosulus, abdomen fascia obscura deleta; caput emarginutum, striatum, clypeus ac area frontalis laeves; thorax rugosus, metanotum utringque lamina dentiformi. Long.: 2'/ — 3m. Stark glänzend, bräunlichgelb, die Augen schwarz, der Hinterleib mit einer quer über die Mitte ziehenden verwaschenen dunklen Binde; der ganze Körper mit Ausnahme der Beine mit langen, abstehenden, gelblichen Borsten- haaren sparsam besetzt. Der Kopf (die Mandiheln abgerechnet) ist viereckig, etwas länger als breit, mit vorderem unausgebuchtetem, mit seitlich parallelen und hinteren sehr siark bogenförmig ausgebuchteten Rande und dadurch stark vortretenden Hinterecken , breiter als der Thorax, die obere Seite convex, die untere flach. Die Mandibelu haben an der inneren Seite eine schwärzliche Längs- leiste, von der einige gelbe Borstenhaare abstehen, die äussere vordere Seite ist glänzend mit kurzen weisslichen, fast anliegenden Haaren, welche‘ aus sehr kleinen vertieften Pünctchen entspringen, sparsam besetzt. Der Ciypeus ist mehr weniger dreieckig mit stark bogenförmig abgerundeten Hinterwinkel, glatt, sehr stark glänzend, von vorne nach hinten convex, 391 von emer Seite zur anderen flach, am Vorderrande mit einer Reihe gelher nach vorwärts gerichteter Borsten. Das Stirnfeld ist vertieft, ziemlich klein, scharf dreieckig, glatt und sehr stark glänzend; die Stirnlamellen kurz, ziemlich breit, und besonders in der Nähe der Fühlerwurzel stark aufge- bogen. Die zwölfgliedrigen Fühler sind ziemlich nahe dem Mundrande ein- gefügt und mit kurzen, weisslichen Haaren nicht sparsam bekleidet, deren kurzer Schaft ist am Grunde etwas dünner und. bogenförmig gekrümmt, überragt zurückgelegt die Augen, erreicht aber nicht den Hinterrand des Kopfes; die Kühlergeissel ist fast um ihre zwei letzten Glieder länger als der Schaft, deren erstes Glied ist dünn, doppelt so lang als dick, das zweite bis achte Glied kurz, cylindrisch, die drei letzten Glieder sind grösser und bilden die Keule, die zwei vorletzten sind in der Form gleich den vorigen aber viel grösser, das Endglied ist conisch, gross, mehr als doppelt so lang als das vorletzte. Die Stirn, der Scheitel, die Wangen und die Gegend um die Augen mit erhabenen groben Längsstreifen; an der Unterseite des Kopfes ziehen sich Streifen von der Linie, die den Mund mit dem Hinter- hauptloche verbindet, quer zur Seitengegend und setzen sich beugend in die Längsstreifen fort. Die Netzaugen sind klein, oval, deren Facetten ziemlich gross; Nebenaugen fand ich keine. Der Thorax ist vorne am breitesten und nimmt nach rückwärts all- mälig an Breite ab. Das Pronotum ist vorne halsförmig verengert, welcher Hals sehr stark glänzt, er erscheint bei oberflächlicher Untersuchung glatt, bei genauer aber mit sehr feinen Querstreifen versehen. Der andere Theil des Pronotums ist grob gerunzelt, und zwar so, dass die Runzeln vorne quer, an den Seiten der Länge nach ziehen. Das Mesonotum ist grob längs- gerunzelt, oben vom Pronotum durch keine Furche getrennt, bloss an den Seiten ist eine solche vorhanden. Das Metanotum vom vorigen durch eine breite, aber seichte Furche getrennt, beiderseits mit einer Längsleiste, die in der Mitte zahnartig erweitert ist, der Basaltheil ist horizontal, grob längs- gestreift, ebenso die Seiten des Thorax, der abschüssige Theil ist querge- streift und hildet mit dem Basaltheile einen keinahe rechten Winkel. Das erste Segment des Stielchens ist an seinem hinteren Ende knopfförmig verdickt und grob gerunzelt, die vordere Hälfte ist conisch mit der Spitze nach vorne mit einer oberen von vorne nach hinten concaven, glatten glänzenden Fläche. Das zweite Segment ist knotenförmig, breiter als lang und auch breiter als das vorige Segment mit einigen Längsfurchen durchzogen. Der Hinterleib ist klein, rundlich, kürzer als der Thorax, dessen erstes Segment bedeckt mehr als drei Theile des Hinterleibes, die anderen Segmente sind sehr klein. Die Beine sind mittelmässig gross, glänzend, mit feinen, gelblichen, wenig abstehenden Härchen besetzt. Eee 392 Femina: Rubro-brunnea, pilosula; antennae,,„ mandibulae, pars ‚inferior corpornis, pronotum pedesque testacei; capul emargi- natum, striatum, clypeus ac area [rontalis laeves; thorax striatus, metanotum dentibus duabus. Long.: 3°/ı — 4mm-, Braun (roth- oder dunkelbraun), Fühler, Oberkiefer, die ganze Un- das Pronotum und die Beine bräunlichgelb; die obere Seite des ist gewöhnlich dunkler als der Rücken des Thorax. Die ganze obere Körpers ziemlich reichlich mit aufstehenden langen gelblichen terseite, Kopfes Seite des Borsten besetzt. Der Kopf ohne Oberkiefer viereckig, die Ecken vorne recht-, hinten spitzwinklig, der Hinterrand stark hogenförmig ausgerandet, die Seitenränder ziemlich grob längsgestreift, an seinem Hinterrande quergestreift, die obere Seite kaum, die untere ziemlich stark glänzend, die übrigen Theile desselhen stimmen mit denen des Arbeiters überein. Die Nebenaugen sind ziemlich klein, die Netzaugen mässig gross. Der Thorax ist vorne am breitesten, verschmälert sich nach hinten und hat oben eine flache Scheibe. Das Pronotum ist stark glänzend und gestreift; das oben flache Mesonotum ist mit scharfen parallelen Streifen durchzogen, ebenso das Schildchen. Das Metanotum hat beiderseits einen mit breiter Basis aufsitzenden ziemlich spitzen Zahn, es ist DI N der Basaltheil unbedeutend kürzer als der abschüssige Theil. Der erste Knoten des Stielc hens ist quergerunzelt, nach vorne kurz gestielt, der zweite Knoten ist längsgerunzelt, breiter als der erste und zugleich breiter als lang. er Hinterleib ist breiter als der Thorax, eirund, stark glänzend und glatt, sein erstes Segment deckt etwas mehr als die Hälfte desselben; vor dem Hinterrande eines jeden Segmentes ist ein lichter Streif sichtbar. Die Flü el sind milchweiss, etwas irisirend. Die Beine sind mit schwach abstehenden, kurzen Börstchen besetzt. Mas: Piceus, pilosulus, nitidus, os, antennae, fascia deleta ante marginem posteriorem segmentorum abdominis testacea ; caput emarginatum, striatum, postice dentibus duabus ; antennae decem- articulalae; thorax striatus, metanotum dentibus duabus obtusis. Long.: 4m, Braunschwarz, die Mundtheile, der Piurepee nd des Clypeus, die Fübler, eine verwaschene Binde vor dem Hinterrande der Abdominalsegmente mehr weniger gelb oder röthlichgelb. Der ganze Körper mit langen abste- heiden gelblichen Haaren besetzt. » Der Kopf etwas schmäler als der Thorax mit stark bogenförmig aus-- gebuchtetem Hinterrande und beiderseits mit einem nach hinten gerichteten Zahne. Die Mandibeln sind sehr schmal, conisch, kurz, in einen Zahn en- 393 digend, weitläufig längsgerunzelt. Der Clypeus ist kurz und breit, ebenfalls längsgerunzelt glänzend, der hintere Rand bogenförmig gekrümmt mit der Co»ncavität nach hinten, der vordere Rand quer. Die Stirnlamellen sind kurz, unten breit und stark aufgebogen. Die Fühler sind zehngliedrig, der kurze Schaft erreicht zurückgelegt nicht den Hinterrand des Netzauges, ziemlich gleichdick, die Geissel ist fast viermal länger als der Schaft, mit kurzen Härchen ziemlich dicht besetzt, ihre erste Hälfte ist dünn, die zweite dicker, das erste Glied kurz, ein und einhalbmal so lang als dick, das zweite fast so lang als der Schaft und dünn, das dritte etwas kürzer als das erste, das vierte bis achte ziemlich gleichlang und gleichdick, das End- glied spindelförmig, etwas länger als die zwei vorletzten zusammen. Das Stirnfeld ist gross, aber sehr undeutlich abgegränzt , stark runzlig. Jäugsge- streift. Die Stirn und der Scheitel sind so gestreift, dass die Streifen von den _Nebenaugen aus, insbesondere aber vom vorderen strahlenförmig aus- laufen ; der hintere Theil des Scheitels ist quergestreift. Die Netiz- und Nebenaugen sind sehr gross, letztere stark vorragend. Die Unterseite des Kopfes schief gestreift, die Streifen von der Mittellängslinie auslaufend. Das Pronotum ist sehr kurz, senkrecht gestellt, so dass dessen ‚Vorderrand nach unten, der Hinterrand nach oben gerichtet ist, es ist nehst dem Prosternum vorne etwas halsförmig ausgezogen, an den Seiten runzlig gestreift. Das Mesonotum ist gross, stark gewölbt, oben flach, heson- ders in der Mitte scharfkantig längsgestreift mit drei glatten, stark glän- zenden Flecken und zwar einem vorne in der Mittellinie und einem au beiden Seiten vor dem Flügelgelenk. Das Schildchen ist dreieckig, ziemlich gross und längsgestreift. Das Metanotum hat beiderseits an der Gränze zwischen dem Basal- und abschüssigen Theil, mit welchem es einen stum- pfen Winkel bildet, ein schr kurzes stumpfes Ziähnchen, dieser Basaltheil und das obere Drittheil des abschüssigen Theiles ist längsgestreift, die zwei unteren Drittheile des letzteren aber sind quergestreift. Das erste Segment des Stielchens ist gerunzelt, vorne mit einem kurzen, aber dünnen Stiele, der Knoten vorne breiter als hinten, daselbst beiderseits in einen stumpfen Höcker auslaufend. Das zweite Segment dop- pelt so breit als lang, fein längsgerunzelt. Der Hinterleib beiläufig von der Grösse des Thorax, zlatt und stark glänzend, dessen erstes Segment deckt mehr als die Hälfte des Hinterleibes. Die Flügel sind fast milchweiss, die Adern lichtgelb , die Vorder- flügel etwas länger als der ganze Körper. Die Beine sind mässig lang, zart, mit gelben ziemlich langen Här- chen besetzt. \ Ueber die Lebensweise gibt Herr Professor Schenck interessante Daten in seinem obhenannten Werke, welche ich hier nicht wiederholen will. Im Habitus hät diese Art einige Achnlichkeit mit Myrmica caespitum L. Eiees® 394 Erklärung der Tafel. 1. Der Arbeiter. 2. Das Weibchen, wo die Flügel wegen der Aehnlichkeit mit jenen des Männchens nicht gezeichnet sind. 3. Das Männchen. 4..Die Oberlippe. 5. Die Unterkiefer, das Kinn und die Unterlippe: Das Marchfeld. Eine botanische Skizze. Von August Neilreich. Das Marchfeld galt dem Botaniker chemals als eine trostlose Ebene, auf der nichts zu finden sei als Getreide und Heidekorn. Bedenkt man die grosse Ausdelmung dieser schattenlosen ermüdenden an. Naturschönheiten allerdings sehr armen Gegend, die sonst so schwierigen Verbindungsmittel und die grösstentheils schlechte Unterkunft in den von Städtern fast nie betretenen Ortschaften, so ist es wohl kein Wunder, dass bis in unsere Zeit Niemand den Muth fasste, sich von der Unrichtigkeit der einmal vorgefassten Meinung zu überzeugen. Erst der Nordbahn und noch mehr der Pressburger Eisenbahn war es vorbehalten, den Schleier zu lüften und die dortigen gar, nicht geahnten Pflanzenschätze dem botanischen Publicum aufzuschliessen. Um so mehr Verdienst gebührt daher jenen Männern, welche zu einer Zeit, wo es noch keine Eisenbahnen gab, mühsam die Spuren unserer Wissen- schaft im Marchfelde verfolgten und so für künftige Forscher den Grund- stein legten. Der Erste, der die Flora des: Marchfeldes aus eigener Anschauung kennen lernte, war wohl unstreitig mein hochverehrter Freund, der Herr Pfarrer von Ober-Weiden, Gabriel Reinegger, einer der Veteranen der Botaniker Oesterreichs und schon von Host gekannt und geschätzt, in seiner „Flora austriaca* auch melrmal lobend erwähnt. Ihm stand würdig zur Seite Moriz Winkler in Grossenzersdorf, jetzt in Klostergrab in Böhmen thätig und wirkend, wie ehmals im Marchfeld; dann gegenwärtig der Herr Pfarrer in Angern, Alexander Matz, von dessen Eifer und botanischem Scharfblicke wir noch so manche Entdeckung zu erwarten haben. Dass sich in neuester Zeit die Herren Vereinsmitglieder Dr. Schiner, Czag!, Ortmann, Dr. Pokorny, Juratzka, Boos und Andere der mühe- vollen Aufgabe unterzogen, das Marchfeld in verschiedenen Richtungen zu durchwandern, ist aus den Vereinsverhandlungen ohnehin bekannt. Ich bin heuer dem Beispiele dieser Herren gefolgt und habe, gestützt auf ihre gültigen Mittheilungen, reichliche Nachlese gehalten. Das Marchfeld, eine ungefähr 7 Meilen lange und 2 — 4 Meilen breite, nur 417 — 535 F. über dem Spiegel des adriatischen Meeres gelegene, nach Südosten abfallende wellenförmige Ebene erstreckt sich von den Abhängen der Hochleiten und: des Matzener Waldes über Wolkersdorf, Bockflliiess, Matzen und Stillfried bis an die Donau und ‘von dem Bisamberger Sand- 396 steinzuge bis an die March. Den südlichen Theil in der Richtung von Jed- lersdorf, Leopoldsdorf, Lassee und Markthof bis an die Donau, dann der nördlich sehr eingeengte Thalweg der March sind flach und darchaus Alluvium, nördlich dagegen lagern tertiäre Gebilde, Quarz- und Urfelsgerölle, Sand mit Tegel und Köss, welche sich theils zu vereinzelten, theils zu fortlaufen- den zusammenhängenden Hügeln erheben und von welchen die zwischen dem Weiden- und Ste.npfelbache von Gänserndorf über Oberweiden nach Schloss- hof ziehende Höhe (490—535 F.) die beträchtlichste ist. Drei kleine seichte Bäche, der Weiden-, Stempfel- und Russhbaech, von theilweise sumpfigen Ufern begrenzt, trägen Laufes und trüben schmutzigen Wassers, wie die Klüsse des Urgebirges, durchziehen das Marchfeld von Nordwesten nach Südosten, tragen aber zur Bewässerung des Landes wenig bei und versiegen in trockenen Jahren. Ausgedehnte Sümpfe und "stehendes Wasser, Folgen der beständigen UVeberschwewmungen der March, begleiten den Lauf dieses Flusses oder füllen die Niederungen der Ehene.. Bei Brei- tensee sammeln sich die Wasser zu einem sumpfigen Teiche vom ziemlicher Ausdehnung. : ni An der Donau und March stehen wenigstens theilweise‘ dichtbewach- sene Auen, sonst findet man aber. ausser einigen zerstreuten trockenen Föhrenwäldchen (Pinus silvestris) und aus kurzem Gesträuche gebildeten Jagdremisen von nur ‚mässigem Umfange auf meilenlange Strecken nur einzelne Ulmen, Weiden oder Pappeln. ‘Den grössten Theil des. Landes nehmen Getreidefelder, Aecker mit Heidekorn (Polyyonum Fayopyrum), Mais und Burgunder Rüben (Beta Cicla), dann öde Hutweiden ein, die bald sandig, dürr und von höchst kümmerlicher Vegetation (meist Andropogon Ischaemum und Stipa capillata) , bald überschwemmt und »sumpfig; sind und in dem einen wie in dem andern Falle einen: ‘wenig erfreulichen: Anblick gewähren. Wiesen kommen nur hin und wieder vor, meist nass und ver- säuert, seltner trocken und damm meistens reich an seltenen Arten.‘ Auf deu südlichen Gehängen der die Nordgrenze bildenden Hügelkette sind häufig Weinreben gepflanzt. Bekanntlich bildet der Cerealienbau den Hauptreichthum!des March- feldes, das man desshaib die Kornkammer Nieder-Oesterreichs ‘nemnt. Er- freulich für den Oekonomen, dem Botaniker ist jedoch zu rathen, diese ge- segneten Stellen zu meiden, denn er: wird, mögen: die Saaten in voller Blüte wallen, oder der Wind über die Stoppelfelder streichen, oder (was das Schlimmste ist) der frisch aufgerissehe Boden :nur. die nackte erdhraune Scholle darbieten, sehr wenig und selbst in dem Wenigen: nichts’ Anderes finden als was überall vorkommt, wo Getreidefelder sind. Doft hingegen, wo käıglicher Feldbau den Flugsand verräth , auf überschwemmte‘ Aecker und nasse Wiesen, auf sandige Hügel, trockene Grasplätze, in Jagdremisen, sumpfige Niederungen, stehende Wasser und in die Auen der Donau und March, dorthin muss er seine Schritte lenken und ein oft unscheinbares Plätzchen wird die lange, mitunter auch langweilige Wanderung lohnen. 397 Ist man aber in der Gegend unbekannt oder weiss man die rechten ‘Stellen nicht zu finden, so kann es Einem allerdings geschehen, dass man den gan- zen Tag der glüheuden Sonnenhitze ausgesetzt herumirrt und mit leerer Büchse nach Hause kommt. Charakteristisch für die Flora des Marchfeldes sind das häufige Vor- kommen so vieler Arten, die in den übrigen Umgebungen Wiens zu den Sel- tenheiten gehören oder ganz fehlen; die späte Jahreszeit, in der so viele Pflanzen des erst im Herbste zurücktretenden Wassers wegen zur Blüte kommen und die grellen Gegensätze der Vegetation; bald trockne sandige oft dürre Hügel, oder mit leichtem Flugsande bedeckte Flächen, und gleich daneben überschwemmte Aecker, Sümpfe und stehende Wasser. Die Hügel- flora des Marchfeldes hat mit jener der Türkenschauze grosse Aehnlichkeit 5 die Sumpfflora weicht aber von jener bei Moosbrunn sowohl in ihrem Typus als in den einzelnen Arten ab, und erinnert mehr an den Neusiedler- See. Diess findet darin seine natürliche Erklärung, dass bei Moosbruun Moor- brüche mit einer Unterlage von Kalkschotter vorherrschen; im Marchfeld dagegen Urfelsgerölle und feiner Sand die Hauptelemente des Bodens bilden. Carez paradoxa, Cladium Mariscus, Gladiolus palustris, Serratula hrtero- phylla, Adenophora Ulifotia, Pinguicula alpina, Cochlearia officinalis, die Zierden der Flora von Moosbrunn, kommen im Marchfelde nicht vor. Dagegen sind nachstehende Arten für die Flora des Marchfeldes be- zeichnend, von welchen jene, welche in den übrigen Umgebungen Wiens gar nicht oder doch nur höchst selten vorkommen, mit einem Sternchen be- zeichnet sind. ’ Auf trockenen sandigen Aeckern: »x Tragus racemosus. Bei Wagram (Dolliner), bei Mannersdorf (Matz). Panicum ciliare. Bei Wagram. — glabrum. Sehr gemein. >* Poa pilosa. Bei Angern (Matz), bei Baumgarten. Festuca amethystina. Sehr häufig. »x Allium vineale, Bei Wagram (Ortmann), bei Marchegg. z* Polycnemum verrucosum. Bei Breitensee (Dr. Pokorny und Jaratzka). Passeriana annua. Sehr häufig. Plantago arenaria. Höchst gemein. Anthemis Neilreichii. Höchst gemein, Filago montana. Häufig. — germanica. Stellenweise. Gnaphalium luteo-album. Stellenweise in grossen Massen. Portulaca oleracea. Besonders bei Baumgarten. Herniaria hirsuta. Bei Breitensee. $ Hibiscus Trionum. Häufig bei Angern (Matz). Trigonella monspeliaca. Bei dem Reuhofe nächst Wagram (Ortmann). »* Lathyrus hirsutus. Bei Baumgarten (Reinegger). Auf trockenen Wiesen, Triften, Hügeln, an Rainen, Wegen: z< Kochia arenaria. Bei Baumgarten (Reinegger). z° Armeria vulgaris. UVeberall im südöstlichen Marchfelde. „2 Aster canus. Bei Baumgarten (Reinegger). Me un Me n N u. Artemisia maritima. Bei Baumgarten (Reinegger).: = austriaca. Bei Angern (Matz). Gnaphalium arenarium. Stellenweise überall. Senecio Doria. Bei Schlosshof, Markthof, Grossenzersdorf. Taraxacum serotinum. Stellenweise. Hieracium echioides. Bei Gänserndorf, Marchegg. Eryngium planum. ‚Stellenweise häufig. Bupleurum tenuissimum. Bei Baumgarten, Oberweiden (Reinegger). Peucedanum officinale. Bei Baumgarten (Reinegger). i Thalictrum collinum. Ueherall häufig. Ranunculus illyricus. Bei Schlosshof (Dr. Schiner). Hesperis tristis. Bei Angern (Matz). Alyssum montanum. Ueberall im südöstlichen Marchfelde. Gypsophila paniculata. Längs der Eisenbahn gemein. Dianthus serotinus. Bei Gänserndorf (M. Wink 1 r), bei Oberweiden (Reinegger). Silene dichotoma. Bei Marchegg (M. Winkler). Vicia pannonica. Bei Baumgarten (Reinegger). Auf wüsten Plätzen, an Zäunen, Hecken: Chenopodium rubrum. Ueberall im östlichen Marchfelde. Kochia Scoparia. Hin und wieder. Pulicaria vulgaris. Sehr gemein. Matricaria Chamomilla. In Dörfern oft massenhaft. ; Chaiturus Marrubiastrum. Häufig. Lamium album. Im westlichen Marchfelde. Heliotropium europqeum, Stellenweise häufig. Bryonia alba. Stellenweise (Dr. Schiner). Trifolium striatum. Bei Baumgarten (Reinegger). Auf nassen Wiesen: Iris spuria. In der Zwerndorfer Au. Orchis lazxiflora. Stellenweise. — incarnata. Stellenweise. Epipactis palustris. Bei Gänserndorf, Stripfing. Salix repens. Gemein. Aster Tripolium. Sehr häufig. Scorzonera parviflora. Bei Wagram, Gänserndorf, Oberweiden. Gentiana Pneumonanthe. Stellenweise, Veronica longifolia. Im östlichen Marchfelde. Cnidium venosum. Im östlichen Marchfelde häufig (Czag)). Oenanthe silaifolia. Bei Sripfing. Clematis. integrifolia. Häufig. Thalictrum galioides. Bei Marchegg (M. Winkler). Silene multiflora. Bei Wagram. Althaea officinalis. Hin und wieder. Galega officinalıs. Bei Marchegg. Orobus palustris. Bei Oberweiden (Reinegger). In Sümpfen und an überschwemmten Stellen: Equisetum ramosum. Gemein. Crypsis schoenoides. Bei Breitensee (Dr. Schiner), bei Angern (Matz). — alopecuroides. Stellenweise im östlichen Marchfelde. x 399 »« Scirpus Michelianus. Bei Angern, Stillfried (Matz). »* Cyperus pannonicus. Bei Grossenzersdorf (M. Winkler). — flavescens. Stellenweise. Juncus Tenageia. Bei Marchegg, Schlosshof. Leucöium aestivum. Bei Angern (Matz). >< Schoberia maritima. Bei Grossenzersdorf (M. Winkler). Rumex maritimus. Stellenweise. Gnaphalium uliginosum E. glabrum. Bei Angern (Matz). Taraxacum leptocephalum. Bei Weikendorf, Breitensee. >* Chlora perfoliata. Bei Oberweiden, Weikendorf4 Lycopus ezaltatus. Ueberall im östlichen Marchfelde. Veronica anagallioides. Gemein. Limosella aquatica. Sehr häufig. ‚=. Lindernia Pyxidaria., Zwischen Angern und Stillfried (Reinegger u. Matz.) Oenanthe fistulosa. Bei Stripfing. ' Senebiera Coronopus. Im östlichen Marchfelde. »>< Spergularid rubra. Bei Angern, Baumgarten. 'Gypsophila muralis. Im Marchthale. Lythrum virgatum. Stellenweise. — Hyssopifolia. Gemein. Peplis Portula. Im, Marchthale gemein. net In stehenden oder fliessenden Wassern, aiı) Ufern: 19; Stratiotes aloides. In den March- und: REDE 1el79 ux 8 »* Hydrocharis Morsus ranae. Ebenso. s t ne 3< Lemna polyrrhiza. Bei Angern, Baumgarten. Rumex Hydrolapathum. Gemein. \ >* Senecio paludosus. Bei Marchegg, Baumgarten, Zwerndorf. Menyanthes trifoliata. Bei Oberweiden. »* Lymnanthemum nymphoides. Bei Angern. (Matz). Nymphaea alba. In den March- und Donau-Sümpfen. Nuphar luteum. Ebenso. >*.. Trapa nalans. Bei, Marchegg, Drösing. a In trockenen Jagdremisen : Carex nutans. Bei Angern (Matz), Hieracium setigerrum. Bei Marchegg. Syringa vulgaris. Sehr häufig bei Marchegg, Schlosshof, Breitensee. Vinca herbacea. Bei Schlosshof (Dr. Schiner). i Seseli varium. Gemein. Peucedanum Oreoselinum. Gemein. Sarothamnus vulgaris. Bei Marchegg. Cytisus austriacus. Gemein. In feuchten Auen: Moianthemum bifolium. Bei Angern (Matz). Salix daphnoides. Bei Langenzersdorf. Dipsacus pilosus. Stellenweise. ‚ Lactucg quercina. Bei Baumgarten. Erucastrum Pollichü. Stellenweise. Von den hier angeführten Arten sind Crypsis schoenoides, Poa pilosa, Scirpus Michelianus, Aster canus, Lindernia Pyzidaria, Trapu natans und Fff 400 Lathyrus hirsutus in meiner Flora von Wien nicht enthalten. Schliesslich muss noch erwähnt werden, dass auf den Abfällen des Stillfrieder Waldes gegen Angern zu Amygdalus nana sehr häufig und. an Erdaufwürfen der Remise von Magyarfalva, Angern: gegenüber, Gagea bohemica (beide Ent- deckungen des Herrn 'Pfarrers von Angern) vorkommen, ‚dass. Jedoch letzter Fundort in Ungarı liege. Man sieht aus dieser kurzen Darstellung, dass der Thalweg der March von Stillfried abwärts über Angern, Zw erndorf, Baumgarteı, Marchegg und Schlosshof bis Markthof, die. sumpfige Niederung von Breitensee und Lassee, dann die Sandflächen und Wiesen bei Wagram ;und ‚Gänserndorf. die; ergie- bigsten bisher bekannten Fundorte sind. Unrichtig: wäre es aber zu meinen, hiermit sei die Sache'äbgethan. Der allem Anscheine nach ‘sehr interessante Shalweg der March von Angern aufwärts bis au die mährische Gränze, die ausgedehnte zum Theil mit Flugsand bedeckte Ebene ‚von Markgraf-Neusiedel Siebenbrunn und Leopoldsdorf, die Donau-Auen, bei ‚Orth und "Eckartsau, die südlichen Abfälle der Hochleiten und..des Matzener Waldes sind höch- steus von einem oder dem andern Botaniker durchflogen, aber nicht durch- forscht worden. Von Wien aus kann diese Aufgabe nicht gelöst werden, sondern nur Diejenigen, welche:dort wohnen, sind ;berufen, ‚die Flora des Marchfeldes zu erforschen. Möge also das gute, Beispiel, das ‚die Herren Pfarrer von Oberweiden und Augern und der eh Sopran von ae dorf geben, zahlreichen Anklang finden. Schliesslich muss ich noch erwähnen , dass ‘es mir at ‚ist, Struthiopteris germanica an Portenschlag’s altem aber verloren gegan- genen Standorte bei Thernberg; wieder aufzufinden. ‚Sie wächst am Schlaten- bach zwischen Scheiblingskirchen und Thernberg sehr ‚häufig „ daun.,auch am Zöharnbach zwischen Krumbach und Kirchschlag ‘und wahrscheinlieh noch an vielen Orten des südöstlichen Schiefergebirges. Auch Hieracium 'ample- zicaule kömmt auf den Kalkfelsen und Ruinen: von. Thernberg in grosser Menge vor, wie diess schon Host angab und Herr: von Heuflier vor Kurzem erst bestätigt hat. Vou beiden Arten theile ich hiermit der geehrten Versammtung lebende Exemplare mit. Bei dieser Gelegenheit kann ich nicht umhin, auf Portenschlag’s grosse Verdienste aufmerksam zu machen, ‘die er sich um die Flora Wiens erworben hat. Zu einer Zeit, wo es ausser Willdeno w’s „Species plantarum“ und S:chultes „Oesterreichs Flora“ kein brauchbares Handhuch gab, wo die Verbindungsmittel so schlecht waren, dass dem Botaniker zuletzt nichts übrig blieb als die Kraft; und Ausdauer seiner Füsse, wo weitere Ausflüge Unbequemlichkeiten und Entbehrungen aller Art im Gefolge hatten, war Er es, der die reichlichsten Beiträge zur Flora Nieder-Oesterreichs lieferte, so dass viele Standorte der 'seltensten Pflan- zen, die uns jetzt überlieferungsweise sehr wohl bekamit sind, ursprüng- lich von ihm herstammen. Beiträge zur bessern Kenntniss der Braula cvecaNitsc. Von Med. Dr. J. Egger. "Sowie an vielen Thieren, so lebt auch auf der Honigbiene, Apis melli- fica Linn., ein eigenthümliches Insect parasitisch,, :das ist die Braula coeca Nitzsch‘,'die Bienenlaus, der Kammfauss. ii Das Thier ist längst bekannt, beschriebeu und abgebildet; allein 'es finden sich in ‚seiner Beschreibung und Abbildung mehre und bedeutende Irr- thümer „ deren Verbesserung ich mir zur Aufgabe gestellt habe. Der Deut- lichkeit und Vollständigkeit wegen, bin ich genöthigt das, was über dieses Thier bis jetzt geschrieben wurde, in Kürze mitzutheilen, wobei ich nebenbei auch glaube, dass es jedem Naturfreund angenehm sei, von einem Thiere, das bis jetzt noch nicht richtig dargestellt, und noch obendrein ein Feind eines unserer Nutzthiere ist, alles bereits Bekarinte im Zusammenhange zu erfahren, was sonst Manchem unmöglich, für Jeden aber höchst umständlich ist. Der französische Naturforscher Reaumur sagt in seinen „Memoires pour servir a Ühistoire des insects etc. Tome 5 Paris 1740. — pag. 711. „An die Bienen hängt sich ein kleines Insect, welches an ihnen saugt, um sich zu ernähren. Man hält es für eine Art Läuse, die auf andern Flie- gengattungen nicht zu finden sind. Die jungen Bienen haben deren keine, nur die alten, und zwar die alten von gewissen Bienenstöcken sind diesem Ungeziefer ausgesetzt. Man kanu in der Regel auf einer einzelnen Biene nur Eine Laus entdecken, und um sie zu sehen, braucht man nicht Jange zu suchen; sie ist röthlich und beiläufig von der Grösse eines sehr kleinen Stecknadelkopfes, hält sich fast immer auf dem Rückenschild auf, und man wäre fast geneigt, sie für ein Körnchen rohen Woachses zu halten, das dort haften blieb. Wenn man sie aber näher betrachtet, mittelst einer, wenn auch nur schwachen Loupe, so kann man sich nicht mehr täuschen. Man unterscheidet sehr wohl ? F£Ef® 402 die meisten ihrer Körpertheile. Ihr Körper zeigt sich glänzend und schuppig, dessgleichen die sechs Beine, von denen sie getragen :wird. Wenn man sich einer starken Loupe bedienen kann, so sieht man auf ihrer schuppigen Hülle eine grosse Menge von Haaren. Au ihrem Vordertheile bemerkt man keine Kopfform, dieser erscheint am Ende viereckig, biegt sich nach unten zurück, und dieser zurückgebogene, Theil läuft, allmählig immer dünner werdend, in eine feine Spitze aus, welche ohne Zweifel das Ende des Rüssels ist. Nach oben hat der Theil, welcher sich zurückbiegt, auf jeder Seite einen ziemlich erhabenen Knoten ; man kann vermuthen, dass diese zwei Knoten die Augen des Insectes sind. Hinter dem vordern Theile zeigen sich drei wohl markirte Ringe, von denen jeder ein paar Beine trägt. Mau muss auf den Körper sehr nach den Gränzscheiden der auderen Ringe suchen, um sie "zu bemerken ; sie sind aber von der Seite des Bauches aus leichter wahrzunehmen.“ „Der Fuss, der das Ende jeden Beines ausmacht, hat die Form einer Art Schaufel von wenigstens drei oder vier Häkchen umzäunt. Es ist lustig zu sehen, wie die Häkchen des Kusses; sich auf den Haaren der Biene festklammern, welche das kleine Thier halten, ohne sich unter dessen Last zu krümmen etc.“ Christian Ludwig Nietsch, Professor der Naturgeschichte;zu. Halle, schrieb eine Anaudlung; :. „Die Familien und Gattungen der Thier. —Insecten* inGermar’ und Zinkens, genannt Somm,er’s Magazin der Entomo- logie..3. Band. Halle 1818. f In dieser Abhandlung beschrieb Are das oben erwähnte A tische Insect folgendermassen: | Kopf senkrecht eingebogen oder geneigt, breit, dreieckig, angedrückt, der Mund vorne und zugleich unten. a Oberlippe (ob. Schild?) kurz, vorne abgerundet. Unterlippe ein wenig gekrümmt, eingebogen, hervorstreckbar, zweilappig, die Lappen (Läppchen) länger und schmäler. Taster kurz, plattenförmig, länglich elliptisch, mit dornigem Rande. Fühler beiderseits zwei steifhaarige Höcker, nebeneinander in einer Grube liegend, von denen der äussere grössere, Schief kegelförmige, eine pfriemenförmige, steifhaarige, beinahe gefiederte, der innere kleinere eine einfache Borste trägt. (Also vier Rudimente von Fühlern.) N Augen und Punctaugen fehlen. > Thorax unugeflügelt, zweitheilig, kurz, so breit wie der Kopf, jedes seiner Segmente den Bauch- -Segmenten ganz ähnlich. Hinterleib sitzend, gleichsam den Thorax fortsetzend, doch etwas breiter oval oder abgerundet, gewölbt, aus vier Segmenten, welche durch äusserst zarte Nähte unterschieden, und wenig beweglich sind, bestehend. Tarsen vollkommen, zum Laufen geschickt, gegen ihr Ende breiter werdend, 5gliedrig, das letzte Glied breiter, unten mit einer Querreihe von Stächeln und zwei endständigen steifhaarigen Haftlappen. 403 Er nannte das Insect Braula von Boaude, einem obsoleten Synonym für 70 @9eıs die Laus— die einzige ihm, und bis Jetzt bekannte Species, in Bezug auf den Mangel der Augen Braula coeca (Blindlaus). Er stellt diese Braula coeca als höchst wahrscheinlich unter die Diptera, und sagt um diese Clas- sification zu rechtfertigen, ferner: „Die Brauta, ein Schmarotzer-Insect der Honigbiene, himmelweit von Pediculus apis auct. verschieden, und aller- dings sehr abweichend von allen zweiflügeligen Insecten, scheint dennoch mit dieser Familie die meiste Aehnlichkeit zu hahen. Ich kann nicht glauben, dass dieser Schmarotzer, wie jener sogenannte Pediculus apis eine Larve sein sollte, ob ich gleich bei der unendlichen Mannigfaltigkeit der Larvenbil- dung darüber nicht völlig gewiss bin. Die Härte des Panzers, die ausgebil- deten vollkommenen Lauffüsse, eine gewisse leicht bemerkhare Aehnlichkeit im Habitus mit den Hippobosken, und überhaupt eine gewisse Uebereinstim- mung mit den vollkommenen Diptern sprechen für das Ausgebildetsein der Form, in welcher ich dieses Insect nur, beobachtete. Seine Verwandtschaft mit den Diptern scheint schon aus den Mundtheilen hervorzugehen. Ich sah nämlich am Munde 1. zwei längliche gegen ihr Ende breiter werdende, bor- stige Organe, welche ich für Taster (eigentlich Maxillar-Taster, wie es die aller Zweiflügler sind) "halten muss, und 2. zwischen diesen Tastern eine längliche, vorne in zwei schmale Lappen getheilte, etwas nach unten ge- krümmte und hervorstreckbare Unterlippe. Uebrigens bestätigen jene Ver- wandtschaft: Die Bildung der 5gliedrigen Uuterfüsse, insbesonders die Haft- läppchen daran; die fast kugelige Gestalt des Hinterleibes, und selbst die kurzen, stachelartigen Borsten auf dem ganzen Leibe. Auch kommt die hier stattfindende Verkümmerung der Fühler und die Augenlosigkeit wenigstens bei den Pupiparen vor.“ „Als Verhältnisse aber, die von denen aller übrigen Dipteren abwei- chen, und folglich Hauptmerkmale der ausgezeichneten Gruppe sein würden, welche dieser Schmarotzer für sich unter jenen Insecten bilden würde, dafern er wirklich denselben angehören sollte, stellen sich folgende der Brraula dar: Rudimentezu vier Fühlern, nämlich zu zweien jederseits an der sonstigen Stelle der Augen, welche fehlen; ein in zweiSegmente, die denen des Hinterleibes Ähnlich sind, getheilter Thorax; und statt des Fussklauenpaares eine Querreihe zahlreicher Haken am Ende des letz- ten Unterfussgliedes.“ Die zwei vorletzten Punkte, nämlich die Rudimente von vier Fühlern und die zwei Segmente, aus denen der Rückenschild bestehen sollte, Dinge doch ganz sicherlich sehr wesentlich in dem Baue eines Thieres, sind es nun vornehmlich, die eine lang fortgesetzte, von verschiedenen Personen an vielen lebendigen und todten Thieren unternommene Untersuchung ganz anders herausstellte. » Die mit unnachahmlicher Virtuosität zu diesem Zwecke gemachten Prä- ' parate des Herrn Frauenfeld, Custos-Adjuneten im Wiener k.k. »00l0- gischen Museum, zeigten die Fühler dreigliedrig, das dritte Glied mit einer 4 404 steifhaarigen Endborste und den Rückenschild aus einem einzigen Segment bestehend, daher den Hinterleib nicht, wie Nietsch meint, vier-, ‚sonderu füunfringlig, Dieselben ; Präparate zeigten auch, dass.die pulwzli, Haftlappen, wie sie Nietsch nennt, ‚nicht wie bei andern Fliegen den Klauen ‘gegenüber ander innern (untern) Fläche des letzten Zarsus,. sondern hinter, der Zahn- oder Klaueureihe an, der äussern Fläche angeheftet ‚seien ,. welcher‘ sonderbare Bau mit dem Gebrauche, den,das Insect von: seinen, Füssen imacht, vollkom- men übereinstimmt. Ich lasse nun die, Beschreibung des: Thieres, "wie sie vielfältige und genaue Uutersuchung dictirte, ‚folgen, wobei ich.gerne zugehe, dass wegen der Schwierigkeit. solche , Thiere.zu untersuchen: noch ‚manche. Vervollkomm- nung möglich ist. Beschreibung des Thieres. Kopf deutlich vom Rückenschild getrennt, senkrecht, dreieckig, vorne gewölbt, hinten flach, mit feinen gelblichen Börstchen besetzt, ohne Augen und Punctaugen;: Untergesicht von der Stirne,. durch eine dunklere wenig erhabene Kante getrennt, in der Mitte mit ‚einer schwachen Linie bezeichnet, unten tief ausgeschnitten; in diesem Ausschnitt liegt der: hornartige, halh- mondförmige Mundschild, ihm zu beiden Seiten nach unten.die kurzen, kolbi- gen, vorne: zusammenstossenden Taster,, zwischen ‚ihnen der :Rüssel. Der Rüssel ist häutig, hohl, kurz, und hat an seinem vordern. Ende zwei 'ellip- tische dünne, mit wenigen Borsten besetzte , senkrecht neben einander lie- gende Platten. 7 hr Fühler in zwei grossen seitlichen Gruben genau, wo “r andern Flie- gen die Augen sind halb versenkt, so dass nur ‚die Rückenhälfte’des’zweiten und das dritte Glied: darüber hinausragt, nach aussen gerichtet, dreigliedrig; das erste Glied klein , vorne flach abgestutzt „ bildet mit der. ganzen abge- stutzten Fläche die Basis des zweiten Gliedes; das zweite Glied grösser, auf seinem Rücken höckerig, mit einem langen starken borstenähnlichen Haare, am Vorderraude ‚napfförmig vertieft zur Aufnabme, des.dritten Glie- des; das dritte und grösste Glied, beinahe kugelig, auf den Rücken ‚höckerig, haarig, mit einer zweigliedrigen unten verdickten oben steifhaarigen Rü- ckenborste. Rückenschild kurz, wenig schmäler als der Kopf, deutlich.von ihm und den Hinterleib getrennt, die Brustsetien schief, nach hinten breiter wer- dend (zur Aufnahme der sechs Füsse) ohne Schildchen, ohne Flügel. Hinterleih hoch gewölbt, eiförmig, in der Mitte breiter als der Kopf, fünfringlig, auf der Oberseite mit nach rückwärts immer. länger werdenden dunklen Borsten, auf der Unterseite mit feinen gelblichen Härchen besetzt, Die Füsse an Form und Grösse wenig: verschieden, borstig, die Schen- kel dick, die Schienen etwas gebogen, die Tarsen fünfgliedrig. Die ersten vier Glieder klein,:von gleicher Länge vorne etwas: breiter werdend. Das 405 fünfte sehr stark erweitert, flach und am breiten Rande mit 30 — 32 kamm- förmig stehenden, kaum etwas gekrümmten, fast gleichlangen Zähnen (die beiden äussersten scheinen kürzer), oder kleinen Klauen besetzt. Diese Kamm- zähne kann das Thier nach der Innenseite einschlagen. An der Aussenseite des eben beschriebenen Tarsengliedes hinter der Zahnreihe zwei dünngestielte kolbige Haftlappen mit unzählbaren drüsig geknöpften Härchen besetzt. Die Farbe des Thieres ist glänzend rothbraun, die der Fühler honig- gelb. Seine Consistenz ist hart. Die Grösse °/ Linie. Gattungs Character. Kopf vom Mittelleibe deutlich. getrennt, ohne Augen und Punctaugen ; Fühler: an den Seiten der Stirne eingesetzt dreigliedrig, das dritte Glied mit haariger Rückenborste. Rückenschild einfach ohne Schildchen ; Hinter- leib fünfringlig; das letzte Tarsenglied ‚erweitert ‚mit einer Querreihe von Zähnen. ‚besetzt, zwei rückenstäudige Kussballen ,„, Flügel und Schwinger fehlen. Caput thorace sejunctum, absque oculis et occellis, antennae frronte lateribus insertae „ triarticulatae, articulus tertius setae dorsali pilosaz; — thorax sine scutello ; abdomen quinque annulatum; tarsorum articulus ulti- mus dilatatus, dentium serie transversa pectinatus , pulvili duo ‚dorsales. Alae et halteres desunt. Von seiner Verwandlung. oder sonstigen Fortpflanzung ist bis jetzt nichts bekannt. Einer vernünftigen Analogie nach gehört es, bis das Gegen- theil erwiesen ist, zu den Pupiparen. Was Herr Wirthschaftsrath von Ho f- manm für eine Puppe hielt, und die er noch am: After des Thieres klebend in’ der letzten Bienen-Ausstellung (Wien, September 1853) zeigte, hat sich zwar, als soche nicht bewährt. Es war ein häutiger hohler Gegenstand, der noch mit einem, und zwar schmälern Ende in dem Thiere steckte, was einer halben ‚leeren Puppenbälle gerade nicht unähnlich war, und wenn man bei der übrigen Sonderbarkeit des Thieres etwas weiter gehen wollte, so wäre die Vermuthung, als :kröchen die Jungen schon während des Gebä- rens der Püppe aus derselben, und die noch hängenbleibende leere Hülle werde erst später ausgeleert, nicht gar so ungeräumt. Jedenfalls gebührt der Auf- merksamkeit des Herrn Wirthschaftsrathes von Hoffmann viel Dank, denn nur durch so emsige Beobachtungen kann die Wahrheit zu Tage gefördert werden. 2 Classifieation des 'Thieres. Zufolge der Ergebnisse welche oben in der Beschreibung niedergelegt wurden, und unter dieser vorzüglich zufolge der dreigliedrigen Fühler mit einer Endborste,„ der Mundwerkzeuge und dem fünfgliedrigen Tarsus kann es wohl keinem vernünftigen Zweifel unterliegen, dass die Braula zu den Zweiflüglern gerechnet werden müsse. 406 Da sie aber mit den bereits bestehenden Familien der Abtheilung Pu- pipara, nämlich Hippoboscida ‚und Nycteribida durchaus nicht ‘vereinigt werden kann, so stehe ich keinen Augenblick an, sie in eine neue, an!die obigen sich anschliessende Familie zu reihen, und diese Braulida zu nennen. Die Gattung Braula ist bis auf weitere Entdeckungen , die ich mit Zuversicht erwarte, die einzige dieser Familie. Vorkommen und Lebensweise des Thieres. Nach den neuesten Beobachtungen trifft man die Braula vorzüglich in alten volkreichen Stöcken an, doch kommt sie auch in andern vor. Wirthschafts- rath von,Hoffmann ist fast der einzige, der das Gegentheil behauptet. In der Regel sitzt auf jeder Biene nur Eine, und zwar mitten ’auf dem Rückenschild, ausnahmsweise auch mehrere; wenn nämlich’ der Parasit in zu grosser Menge im Stocke ist, und es an Platz mangelt, oder wenn eine oder zwei abgestreifte auf eine Biewe kriechen, auf der ohnehin schon eine sitzt. Sie setzen sich dann an das Schildchen, die Flügelwurzel “und an die Hüfte; jedoch ist ihres Bleibens hier nicht, sobald sie eine neue unbe- setzte Biene treffen, sind sie flugs auf dem Rückenschild. Von hier aus ist es der Biene unmöglich sie selbst abzustreifen, und sie werden nur durch das Durcheinanderkriechen der Bienen in vollen Stöcken, wenn sie manch- mal etwas lokerer sitzen, abgestreift. CN Sie laufen sehr behende, jedoch nur vorwärts (Nycteribia geht auch rückwärts und nach der Seite), ebenso auf den glattesten Flächen und Gfas- wänden, wie auf dem langhaarigen Körper der Biene. Zum Gehen auf diesen verschiedenen Körpern bedient sie sich auf die sinnreichste Weise der son- derbaren Einrichtung; ihres ‚letzten Tarsen-Gliedes. Der Rand dieses Gliedes ist, wie schon erwähnt, mit 30 — 32 Zähnen oder spitzigen Klauen besetzt, und die Fussballen stehen nicht wie bei andern Insecten, die deren haben, den Klauen gegenüber an der Innenseite, sondern hinter der Klauenreihe an der äusseren oder Rückenseite. zu Auf ebenen sehr glatten Flächen, besonders senkrechten Glaswänden, würden ihr diese Menge kleiner Klauen nur hinderlich sein. In diesen ‘Fällen schlägt sie die Klauenreihe nach innen, und läuft mit den stumpfen umge- bogenen tarsus und den beiden nach aussen stehenden Fussballen. 'Stünden die Fussballen nach innen, so würden sie von der Klauenreihe bedeckt, und das Thier könnte auf diese Weise nicht Jaufen. h Lauft sie hingegen in den Haaren der Biene so bedient sie sich der ausgestreckten Klauenreihe, wie eines Kammes, mit dem sie durch die Haare der Biene fährt, wie der Mensch beim kämmen. Besonders bemerkenswerth ist dieser Vorgang, wenn sie auf dem Rückenschild anlangt. Dort stehen lange, dichtgedrängte Haare, durch die sie ohne diesen Bau und dessen besondere eigenthümliche Anwendung, auf den . nackten Rückenschild, wo sie sich ansaugt, nicht gelangen könnte. Auf den 407 Rückenschild nämlich angekommen , stellt sie die sechs Tarsen so nahe als möglich zusammen, fährt damit in die Haare, und drückt sie mit der vereinten Kraft von sechs Kämmen auseinander, und flugs ist sie auf dem nackten BRückenschilde. In dieser Stellung sitzt sie, wenn sie ungestört bleibt, stunden-, ja tage- lang. Bisweilen jedoch gefällt es ihr, sich aus dieser Lage zu erheben, und sich auf. den wieder aufgerichteten Haaren gleichsam schaukelnd tragen zu lassen, wohei sie mit den Tarsen der Vorfüsse spielend die Haare der Biene kämnit. In einer solchen Lage werden sie am leichtesten abgestreift. Man kann sich überzeugen , dass das Thierchen nicht sieht. Wenn man eine Braula von einer Biene nimmt, und auf ein Blatt Papier oder Glas- platte setzt, läuft sie äusserst unruhig innerhalb eines kleinen Raumes umher, irgend eine Biene zu suchen, hält man ihr nun die Biene vor, so kehrt sie oft kaum eine Linie von ihr entfernt, wieder um, und findet sie endlich nur, nachdem sie oft schon 50mal vor ihr umgekehrt ist, durch zufälliges Anstos- sen, das sie aber dann auch mit der grössten Schnelligkeit benützt, um ihren gewohnten Wohnsitz einzunehmen. Von ‘der Biene entfernt, sterben sie unter krampfhaften Bewegungen in wenigen Stunden. Eine todte Biene verlassen sie bald. Ich habe versucht, sie auf andere Bienen-Arten , Humeln uw. dgl. zu übertragen, sie besteigen aber diese Thiere durchaus nicht, und gewaltsam Auf sie gesetzt, verlassen sie dieselbe augenblicklich. Ueber den Grad des Schadens, den sie den Bienen und Bienenstücken zufügen, habe ich selbst keine Erfahrung. Die behafteten Bienen, die ich gesehen: habe, die freilich aus ihren Familien entfernt waren, gaben deutliche Zeichen einer starken Belästigung zu erkennen, und starben bald. 'Reaumurama.O. sagt & „Ich glaube nicht, dass sein Rüssel fähig sei, die Schuppen zu durch- bohren, welche den Rückenschild der Biene bedecken; aber er kann in die Gliederfügungen eindringen, welche um der nöthigen Geschmeidigkeit willen der Schuppenbedeckung entbehren müssen. Man hat keine gute Meinung von den Bienenstöcken,„ in welchen der grösste Theil der Bienen solche Läuse haben, und vielleicht hat man Recht, weil man sie häufiger an Bienen der. alten, als an denen der neuen Stöcke findet; sie haben nämlich dort mehr Zweit gehabt, sich zu vermehren.‘“ „Machen sie aber den Bienen wirklich viel Schaden? Das weiss man nicht genau; wenigstens scheint es sicher, dass sie ihnen nicht viele Schmer- zen verursachen, ja dieselben nicht einmal beunruhigen; denn obgleich es der Biene nicht so leicht ankommen mag, eines ihrer Beine über ihren Rü- ckenschild hinaufzustrecken, als über einen andern Theil ihres Körpers, und diess vielleicht der Grund ist, welcher die Laus bestimmt, sich dort festzu- setzen, so ist sie auch oft an Stellen, wohin ein Bein der Biene vielleicht ge- langen, und von wo sie dieselbe herabstreifen könnte, und doch ist es der Laus gestattet, daselbst ruhig zu verweilen. Dessen ungeachtet war man Ggg 408 immer der Meinung, ‘dass diese kleinen Insecten den Bienen sehr schäd- lich seien.‘“ Herr Wirthschaftrath Hoffmann ist genau der Meinung - von Reaumur In Herrn Vincenz Kollar’s, jetzigen Custos und Vorstand des k. k. zoologischen Museum’s in Wien, Naturgeschichte der schädlichen Insecten etc. ,'wo über dieses Thier des Herrn Stern’s (Canonicus zu St. Florian), eines weit berühmten Bienenwirthes Erfahrungen niedergelegt sind, heisst es: „Däss die Anwesenheit dieses Parasiten der Biene Schmerzen 'verur- sache, beweiset die Unruhe, mit welcher sie bald zum Flugloche' hinausläuft, bald wieder hinein, bis sie ermüdet, stehen bleibt; sie bemüht sich sogar mitzuhelfen, wenn man ihr eine Laus abnimmt.‘ „Wenn auch die Bienenlaus die Biene nicht immer tödtet „; erwächst doch für den Bienenstock durch das Ergriffensein mehrere Arbeiter ein be- deutender Nachtheil, da solche Bienen nicht mit gleichem Fleisse Honig sam- meln und eintragen. Auch die Königin wird, wenn sie damit behaftet ist, in ihrem Geschäfte dem Eierlegen gestört, so dass der Stock in anderer Bezie- hung darch Verarmung leidet. ‚Es kann sogar geschehen, dass, wenn viele dieser Schmarotzer sich einer Königin bemächtigen — Herr Stern sah einmal 11 — diese unterliegen muss. Im Winter fallen gewöhnlich die damit- behafteten Bienen zu Boden, und gehen vor Kälte und Hunger zu Grunde,‘ j Mittel zur Vertilgung des Parasiten, Reaumur sagt am a. O.:. „Eines der gerühmtesten Mittel, um die Bienen davon zu befreien ist, sie mit einer Art Wedel mit Urin zu besprengen; aber der Urin scheint mir für diese Läuse nicht so verderblich zu sein als man denkt, und man dürfte nur wenige finden, die davon befeuchtet sind; ein anderes Mittel ist, sie mit Branntwein zu begiessen, und noch ein anderes, sie zu räuchern.‘“ Das Räuchern der mit Bienenläusen behafteten Stöcke mit verschiedenen Mitteln, besonders mit altem Wachse, ist bis heutzutage bei den Landleuten das verbreitetste Mittel. Die Resultate sind höchst unvollkommen, und das Mittel daher nicht besonders anzurathen. Ganz vorzüglich und gründlich hilfreich, und daher vorzüglich zu em- pfehlen ist die Befreiungs-Methode des Herrn Canonicus Stern. Er räth an, die Bienen, noch im Sommer oder Herbst von ihren Plagegeistern dadurch zu hefreien, dass man ihnen mit der schmalen Seite der Fahne einer langen Feder bei ihrem Erscheinen vor dem Flugloch, die Bienenlaus vom Kopfe ab- wärts gegen den Rücken schnell herabstreift. Die Bienenlaus bleibt an der Feder hängen, worauf man sie dann leicht zerquetscht. Ein günstigeres Re- sultat lässt sich kaum denken, als wenn man von ihm hört, dass er oft 2 — 3 solche Quälgeister auf einmal abstreifte, und einmal 94 in nicht vollen zwei Stunden tödtele. m — (um Ueber die ersten Stände einiger Lepidopterem Von 3. v. Hornig. Pyrausta Phoenicealis FR. — Die Länge der erwachsenen Raupe beträgt einen Zoll. Die vordere Hälfte ihres Leibes wird gegen den sehr kleinen Kopf zu bedeutend dünner, als der rückwärtige Theil. Der Kopf ist hellbraun mit dunkelbraunen Flecken. Das Nacken- schild von der Farbe des Körpers „ schwarz gefleckt und mit schwarzen Wärzchen. Die Oberseite des Leibes ändert in der Färbung sehr ab, so dass diese vom schmutzig Hellgrün bis in’s Hellgrau, was die gewöhnliche Farbe ist, und zuweilen sogar bis in helles Rothbraun übergeht. Ueber den Rücken ziehen zwei hellere Längsstreife, zwischen welchen die Grundfarbe einen intensiveren Streif bildet. Auf jedem Gelenke steht oben in schwarzen, hell eingefassten Flecken eine Querreihe von vier schwarzen Wärzchen, und auf den acht vorletzten Leibringen hinter dieser Querreihe beiderseits der Rü- ekenstreife noch ein Wärzchen. In den zwei ersten Gelenkeinschnitten liegt seitlich, jedoch ohne Einfassung, je eines, und auf der Afterklappe eine Quer- reihe von vier derlei Wärzchen, deren zwei äussere einen schwarzen Fleck Ggg* 410. vor und hinter sich haben. Die Luftlöcher sind schwarz mit hellem Kern. Die Unterseite ist schmutzig hellgrün, zuweilen hellgrau oder hellrothbraun angeflogen. Auf den ersten zwei Riugen vor dem Luftloche, auf den übrigen unter demselben steht ein doppeltes schwarzes Wärzchen, und eine Längs- reihe dieser Zierden, je Eines auf jedem Gelenke, zieht ober den Füssen, und zeigt sich namentlich ober den: Krallen in einer ausehnlicheren Grösse. Auf diese Längsreihe endlich noch weiter gegen die Mitte der Unterseite zu folgt auf den vier fusslosen Leibringen noch eine Querreihe von vier schwarzen Wärzchen, deren zwei äussere doppelt oder dreifach sind. Die Krallen, die acht Bauchfüsse und die Nachschieber sind “ wie die Unterseite gefärbt, und mit mehreren schwarzen Wärzchen Desetzt. Die Warzen der Unterseite haben keine Einfassung; am ganzen Körper führt aber jede derselben eine einzelne lange schwarze Borste. Ausser diesen Borsten hat der Eeib keinerlei Behaarung. Die Raupe habe ich in den letzten zwei Jahren gegen Ende August im Hölienthal „ der bekannten Gebirgsgegend an der Gränze zwischen Nie- derösterreich und Steiermark in bedeutender Anzahl auf Salvia glutinosa L. gefunden, und sie damit erzogen. Sie hält sich in einem zarten weisslichen Gespinst, welches zwischen den Stängeln angelegt ist, auf, und frisst sowohl die Blüthen als die Blätter. Im September verlässt die Raupe diesen Aufent- halt und verfertigt sich zu ihrer Verwandlung bei der Zimmererziehung au der Erde oder auch an der Oberfläche des Behältnisses, ein zwar elastisches, aber äusserst dichtes hellbraunes Gewebe, in welchem sie, wie.bei den Pyra- tiden gewöhnlich, den Winter über als eingeschrumpfte , entfärbte Raupe bleibt, und erst im nächsten Frühjahre zu einer lebhaften, glänzend kasta- nienbrannen, gewöhnlich geformten Puppe wird, deren Afterspitze dunkler, stumpf und mit einigen Borsten besetzt ist. Die Schmetterlinge fielen mir Ende Juni aus, doch muss die Entwi- ckelungszeit einen bedeutenden Zeitraum umfassen, da ich in jener Gegend Ende August ausser jungen und halbgewachsenen auch vollkommen ausge- bildete Raupen fand, und zugleich auch den Schmetterling fing. . P Pteropkhorus (Platyptiia) Acanthodaciylus Hb. — Die Raupe ist erwachsen sechs bis sieben Linien lang, 'hellgrün, gegen den 411 Kopf zw mehr oder weniger röthlich angeflogen. Die letztere Farbe tritt ze- wöhnlich vor der Verwandlung deutlicher ‚hervor. Nackenschild ‚von der Farbe des Körpers. Ueber den Rücken zwei hellere Längsstreifen. Eine Kappenlinie darunter bemerke ich nicht. Der Leib ist, ziemlich dicht mit kur- zen hellen Härchen besetzt, und auf jedem Gelenke steht eine Querreihe heller, mit einer einzelnen langen weissen Borste gezierter Wärzchen. Kopf und Krallen dunkelbraun, fast schwarz. Luftlöcher schwarz. Die acht Bauch- füsse und die Nachschieber von der Farbe des Leibes, alle Füsse endlich sehr verlängert. Diese Beschreibung stimmt mit der von Zeller in der Linnaea en- tomologia 6 Bd. S. 340 gegebenen mehrfach nicht überein. Aber auch die Zeit, und die Nahrungspflanze trifft nicht zu. Während Zeller die Raupe von Acanthodactylus am 20. Juli auf einem Pelargonium traf, und Schlä- ger ihre Nahrung in der Ononis Fepens oder spinosa vermuthet, fand ich meine Raupen im vorigen und in diesem Jahre ganz erwachsen in den letzten Tagen des August auf Salvia glutinosa. Es war diess ebenfalls im Höllenthal, wo die Raupe gar nicht selten ist, und die dort gemeine Pflanze gleichzeitig mit jener von Pyrausta Phoenicealis bewohnt. Doch lebt die Raupe von Acanthodactylus verborgen in den Blüthen, Phoenicealis dagegen hält sich meist in zarten Schläuchen an den Stängeln auf. Zeller’s vortreffliche Beschreibung der Puppe stimmt mit meinen Exemplaren überein. Nur sind meine Puppen braun, mit dunklerer, beinahe schwärzlicher Zeichnung, hatten diese Färbung schon unmittelbar nach der Verwandlung, und auf der Rückenmitte zwischen den Leisten des Rückens und den Haken des Hinterleibes läuft Ein, in Jeder Seite des Hinterleibes aber vier schwarze Längsstreifen. % ' Die Schmetterlinge entwickelten sich bei mir, und zwar in mehreren Uebergängen rücksichtlich der Farbe und rücksichtlich der von Zeller besprochenen hellen Punkte in den Hinterrandfransen der Vorderflügel, in der zweiten Hälfte des September, während Treitschke, IX, 2, S. 235 und Zeller als die Erscheinungszeit den Juli anführen, ohne dass diese Schrift- steller einer doppelten Generation erwähnen. 412 u Merkwürdig ist es, dass die überaus klebrige Eigenschaft der Blüthen Blätter und Stängel von Salvia glutinosa den besprochenen zwei kleinen Raupen-Arten keinen Schaden bringt, während Tausende anderer kleiner In- secten,, welche daran ankommen , mit den Nlügeln oder den Füssen kleben bleiben, und, da sie sich»nicht mehr loszureissen vermögen, ihren sichern Tod finden. nn” Uucullia Scopariae, neu entdeckte Schmetterlingsart der Wiener Gegend und Beschreibung zweier Raupen. Entomologischer Beitrag von V. Dorfmeister. Ohne ein Freund von Aufstellung neuer Arten zu sein, für deren Echtheit nicht hinlängliche Bürgschaft vorhanden ist, muss ich doch die — von mir ihrer Nahrung wegen, Scopariae genannte — Art als neu, und. in den mir zugänglichen Werken unbeschrieben bezeichnen. Schon vor mehreren Jahren erhielt ich auf Artemisia Scopariae einige wenige Cucullien-BRaupen, die ich für Absinthii hielt, da mir deren Beschrei - bung noch am meisten hierauf zu passen schien, erzielte jedoch aus ihnen kein Resultat. (Ich gab eine derselben damals mit der Bezeichnung „Ab- sinthäl?"“ im ausgeblasenen Zustande in das hiesige k. k. Hof-Naturalien- Kabinet. ) Im September v. J. erhielt ich abermals auf derselben Pflanze mehrere solche Raupen, von denen ich auch so glücklich war, im August heurigen Jahres vier Schmetterlinge zu erhalten, die ich sogleich für etwas Anderes als Absinthii erkannte. Wie aus der nachfolgenden. Beschreibung zu ‚eut- nehmen, sieht der Schmetterling dieser neuen Arteher einer kleinen Abrotani ähnlich, als einer Absinthü. Die Raupe von Abrotani ist hingegen von Scopariae ausserordentlich verschieden „ indem Erstere auf jedem Gelenke 6 kurze stumpfe Zapfen führt, während Letztere, eben so wie die Raupe von Absinthü glatt ist. Ich lasse nun eine Beschreibung der drei Stände dieser neuen Art folgen, und gebe mir zugleich die Ehre, zwei Exemplare Schmetterlinge und eine ausgeblasene Raupe hiervon als Originalien hierzu, der Vereinssamm- lung einzuverleiben. 414 U l Der Schmetterling ist etwas kleiner als Artemisiae und hat die Ge- stalt und das oberflächliche Ansehen der Abrotani. Kopf und Palpen sind aschgrau, nach vorne schwärzlich gefleckt, mit einem solchen Strichelchen am Scheitel zwischen den Fühlern. Der Hals- kragen und die Schulterdecken-sind weissgrau, Erstere mit einem schwarzen Streifen nach vorne, und mit einem doppelten aschgrauen, etwas ver- loschenen nach rückwärts; Letztere fein schwarz gesprenkelt. Zwischen ihnen stehen am Rücken zwei graue Haarschöpfchen mit schwarzen Spitzen. Der Hinterleib ist schmal, gestreckt, gelbgrau, die Unterseite dessel- ben, der Afterbüschel und die Oberseite des ersten Ringes weissgrau, Auf dessen Rücken ein schwarzer Haarbüschel. Brust grau, Küsse aschgrau mit helleren Flecken an den Enden der Glieder. Die Fühler sind laug, gekerbt, bräunlich, oben hellgrau. Die Vorderflügel sind auf der Oberseite braungrau mit hell weiss- srauen Flecken, schwarzen und-schwarzbraunen Zeichuungen. Das Wurzel- feld ist graubraun, gegen den Vorderrand heiler in’s Graue, wo ein Paar kurze schwarze Strichelchen die doppelte halbe Querlinie andeuten. Die erste ganze Querlinie ist doppelt, dunkel, schwarz punctirt, und zieht — wie bei Absinthö in gegen die Wurzel coucaven Bogen herab. Die runde Makel ist weiss umzogen, dunkel gekernt, der Grund zu beiden Seiten der- selben schwärzlich, die Nierenmakel wenig sichtbar, braun gefleckt. ' Unter der runden Makel befindet sich ein weissgrauer, fast weisser Flecken, der sich bis unter die Nierenmakel erstreckt: Die zweite ganze Querlinie (ausser der Nierenmakel nicht immer deutlich) ist hellgrau und zieht in schwachen, nach aussen dunkelgrau, nach innen, unterhalb der Nierenmakel, schwärz- lich begrenzten Bogen ; man bemerkt dort noch .innerhalb einen dunklen Schattenstreifen. r Im Aussenfelde (gewässerte Binde) sind’ ein Paar Strichelchen und ein zackiger Schattenstreifen von der Flügeispitze gegen den Immenrand an der Querlinie ; die Gegend vor den Fransen ist weissgrau, die Aderm sind hin und wieder schwarz punctirt. Die Fransen sind hellgrau, von dunklen Längslinien überzogen, und. vor ihnen stehen, wie bei Abrotani, schwarze Streifchen. | . Die Hinterfiügel sind graugelb, gegen aussen bindenartig dunkler graubraun. Eben so sind die Adern gefärbt, und bisweilen zeigt sich ein verloschenes Mittelfleckchen ; die Fransen sind weisstich. Die Unterseite‘ stimmt fast mit Abrotani. Vordertlügel aschgrau, Vorder- und Aussenrand weisslich punctirt. Hinterfügel weisslich, mit braungrau punetirtem Vorder- und asch- srauem Aussenrande; die Fransen sind weisslich ; Alles mit seidenartigem Glauze. Ausser durch ihre geringere Grösse unterscheidet sich, diese. Species auf den ersten Blick von den beiden nächststehenden und zwar: ’ 415. Von. Ahrotan?i durch die nicht so stark gezackten OQuerlinien und deu schwärzlichen Grund zwischen und neben den Makeln auf der Oberseite der Vorderflügel, £ von Absinthii durch die feinere Bestäubung, den Mangel der schwar- zen Puncte in den Makeln, und dadurch, dass am Rücken des Hinterleibes nur ein Haarbüschel hefindlich ist. Die Raupe hat einen blassbraunen Kopf mit zwei weissen nach unten divergirenden Strichen, zwischen welchen der Raum dunkelbraun. Das Nacken- schild ist von derselben Farbe wie der Kopf, mit einem dunklen Kleckeu zunächst des Kopfes auf jeder Seite des den ganzen Körper bis zum vor- letzten Absatze durchziehenden, blassröthlichen Rückenstreifens. Die Farbe des Rückens ist rothbraun, manchmal in’s Olivengrüne spielend. Zunächst der Rückenlinie stehen auf jedem Gelenke, vom vierten angefangen, vier erha- bene, bisweilen helle, bisweilen ganz schwarze glänzende Punkte, deren Jeder ein einzelnes Haar führt, und wovon das vordere Paar näher beisammen steht, als das hintere ; au den ersten drei Gelenken führt sie nur je- zwei derlei Punkte. Zunächst in den Seiten stehen hlassrosenfarbene Schrägstriche, sich in der Mitte erweiternd, nach unten von Schrägstrichen der Grundfarbe, an deren oberer Grenze auf jedem Gelenke zwei erhabene mit einem Haare besetzte Punkte stehen, — begränzt. In letzterwähnten Schrägstrichen sind die hlassrothen Lüfter. Ein breiter, weisser, nach unten dunkel gesäumter Schrägstrich steht unter den Letztbezeichnelen. Der Bauch so wie sämnmt- liche Füsse sind weiss. Durch die. ganze Länge des Körpers ziehen zwischen den Füssen zwei dunkle Linien. Die erwachsene Raupe misst a einen Zoll, und hat eine zwischen den Gelenken runzlige Haut. ; Die Puppe ist braungelb, hat tiefe Ringeinschnitte, eine nicht sehr lange vorgestreckte Rüsselscheide,. und eine, wie ein runder Löffel ge- formte Stielspitze. Bei Abrotani sind die Flügelscheiden durchsichtig smaragdgrünn , bei Scopariae mit der übrigen Puppenfarbe gleich, und die Spitze der Rüssel- scheide bedeckt hei Letzterer nur einen Ring, während sie bei Abrotanifast bis zum After reicht. Raupenzeit: September. Flugzeit: August. Nahrung: Artemisia Scoparia.. Da mejnes Wissens die Raupen der Episema Trimacula und Ophiusa Ludiera noch nicht beschrieben sind, so will ich versuchen , diese beiden in der Umgebung Wiens -von mir gefundenen Raupenarten zu beschreiben, indem ich zugleich von Ersterer ein Exemplar der Vereinssammlung widme. Die Kaupe der Trimacula findet man unter dürrem Laube, öfters ziemlich tief in lockere‘ Erde eingewühlt, bei jungen Eich- und anderen Büschen. Sie ist wafizenförmig, mit lichthbraunem , kleinem, glänzendem Hhh > 416 - Kopfe, welcher zunächst des Gebisses einen schwarzen Punkt führt. Der Rücken ist graubraun, ins Violette spielend, mit einer blass durchscheinen- den, oft kaum sichtbaren Mittellinie, die das Nackenschild und die Schwanz- klappe — beide etwas dunkler glänzend braun, als der Kopf — ebenfalls durchschneidet. Zwischen der Bückenfarbe und dem weissgrauen Bauche stehen die schwarzen Lüfter. Die Füsse sind bräunlich glänzend. Anfangs Mai erreicht sie ihre vollkommene Grösse von 1'4 Zoll, liegt aber bis An- fangs August unverpuppt in der Erde. j Die Puppe ist lichthraun, ziemlich dick , am After stumpf abgerundet mit einem kurzen schwarzbraunen Zäpfchen. : Flugzeit: September. & Nahrung: Muscari racemosum. Von Ludicra fand ich die Raupen ebenfalls unter dürrem Laube bei Gebüschen, und-nährte sie mit Wicken. ü Die erwachsene Raupe misst 1°/. Zoll, und hat einen bräunlichweissen Kopf mit schwarzbraunen Strichen und einem eben solchen Punkte in der ' Mitte des über dem Gebisse befindlichen Dreiecks. Ueber den Rücken zieht ein sich auf der Mitte eines jeden Ringes erweiterndes dunkelviolettbraunes breites Band, welches durch eine lichte Mittellinie getheilt, und gegen ‘aussen durch eine feine schwarze Linje von den weisslichen Seiten getrennt wird. Ein weisser Streifen, der sich auf dem vorletzten Absatze verliert, zieht über den Füssen, und wird nach oben von einem ‚braunen Streifen, iu welchem die gelbbraunen Lüfter stehen „ begrenzt. Der Bauch ist an den Seiten dunkler, zwischen den Füssen lichthraun, und führt in der Mitte von dem letzten Krallenpaare angefangen, eine schwärzJiche Linie , welche bis zum After reicht. Die Puppe ist hellbraun, ohne Glanz, mit zwei zusammenlaufenden Endspitzen. Raupenzeit: Mitte Mai. Flugzeit: Ende Juni, Anfangs Juli. nal, Nahrung: Wicken. ) ——— Druck von Karl VUeberreuter. r o I | | 2 ? Zool.bot. Verein 1853. Bi id \,ederer, sibir. Schmefferlinse Taf.1. EL eu (EI ; 7 © 2. S. = Iycana EUYAMHE OR 2. BI 00 Aydye Klon 5) % d dc 2 TE, . 3 =” ” > ‚2. Tals TUL : Kesyaemrei: VL Arme: 4 = 2 72 se Ndem L [A U. Geger.ddel. & x a, ool.bot. Verein 1853. - Lederer ‚sibir. Schmetterlinge,Taf. 2. a ; / > > = 7; L. Öpia us yuhier 997 4 982 Bu rede Grber AEG S ‚2. $ Soyhe dd = IJ- 5 [74 sche — IL. . 3 Gdhoser a ln Gel. £. ” Glas ca/ W/ oe ? ÜlCever atbdy Se. Z,ool.bof Verein 1853. Lederer, sibir. Schmefferl Taf. 3. 1. Hadına Ererssnanni GL ER Lg roles a GuculendaLed 2. 5 inopes FH 4. Hanke wel ar IH: EL, Aanlie wanpseoudar Adın £ bet Verein 1853. Lederer ,sibir. Schmetferl. Taf. 1 2 7 z e) Fe Nas SEM LS 5 2% EDER me: andıolico IE ; 3 2 270007 nade-Led- L.. " Heli Us 2 m) Yvr3 Mldirreoertorms eieoejeizofler BEZ y. “. S : 7.ool.bot. Verein 1853. Lederer, sibir. S chmefferimge Taf. 5. 7 2 RE Hladll. ine GL A. Hypena Lues ads Lo: 2. 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SE ; Gr BEN, N Li 2 Me Ei} = ö un E er d q N : * r r / E x % . ‘ > =: f 2 c S u j \ - S = an hi N % } VA ; ß 4 } £ ' f u ' r .. % ee c L A ö } [x d _ \ “ > ara Bra ‘ = # T N ‘ U 5 a rt eu Rn I IERNBEN. u P r R ' 2 pe f A £ ve Pa £ 1 r P} g Eu i Rn - 5 Ä “ ; au Fans ] * il Serhandl.d z.6 Fereines IIL/833. FBrauer:Ußb. Myrm ecoleon Berg f4 4, E— 1.Myrmecoleon formicarius Z.ÄAon/vergr 2 a formicalynx E' Kopf vergr CbauenlldUb 6 € yınnetr camp.B er lb. 3. Mksbild.am Fruchtknolten vCam p- rapuncul E:n.6r 4 era nn... 2 22 Sblypt.orbieulare. 2.2.02 @ Franentleld-tbl accometopius Ber ji EN N 2 k r 0, SE / Vi N \ Flügeldeckenrand von Lacom. daviedemis L. vergr _ Teueri Host vergr 9. 6. _ Z Aitkenmihbild von Teuer mont 4. 2.0r Ö._ chamaedrys /.2. 67 - ar \ r Fi; - 4 j u. - v ee » | Mm x % E 177 2 \' y r I FR; h A “ , 7 > v" } NG EZ ALLE, © IN DEEER a x . 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Hoch Wildsteller FHimitz Linken Ahtterberg Grimming, Gr Tragl 20000°, sooo’ l 2300: 2000 1300: ro00' zoo: = Heeres Niman, 70900‘ (InGrresstein. Gr Bösen stein Stern am Mandl, Strechau, Jaal berg. hietzner Eck. luger Hohe. Thorsten 7728 Gush’02 var 3000' || TEN ERN 2500 2000: 1500‘ Sa Ay Pl vo00' X = x gi e soo’ “Meeres Niveau [2 = —] Diluorum.s. "ölle;h. Tertiäres Conglomerat 5, 1 bosınm Conglomerat 6) Bunter Sandstein. ” Z v2 13 NN \ KRRNIRN IINNNS N namen REN emasten halkıı, NUN Chlorit Schiefer. 12, BEN Glimmerschtefer 23, { # B_ j Er ” ANve % Se SEEN PR re % Din f E u wre KNy IH TETER bh u a ee re ’ Pr ’ r Aus den Verhand! DFruuerteld dxbler ZZ 1833 neue Gattung der leken we r U x = s Sy + \ [4 = A @ X e , et > = ar ö PZ N) = / = u £ G % Eschatocephalus gracilipes. a natürliche Grösse & vergrössert von oben. c bon unuen d Mund von vorn e derselbe starker vergrösserl.] leistes Tarsenglıed z dasselbe von Argas refbxus hsenkrechter Durchschnitt des Thiers. i. derselbe von Argas rerlewus bon S: Durchl Äerrn Kuchard fursi -uk'heuenkiller Mecsen in aer Ädelsberoer Grolte 1852 enedecht Lich 2.11.2270 ea 0. Ä Aartınger vu N Male ee REP] “ ö N Ak: ER ee a: v- D Ike a a ı- DEREFMEHRIUT ENT 10} f Ber NE dr SD on he Na Re ee en Br “ x wo Ye . e “ u EBEN N Dh, el ee We VON $. FE len. % nr Ar: a RER SUR uch 3 & EN NT. Le * h Vene tAnah Pa EN N Ve N ER bed N in RP v s A 0 ir A ra Y » he; e ; | < br Au - ww L N n ” D Be are > u j m) 7 r fr RAR | : e hir Br Aus den Verkandl. 7 DF Sohiner u D’ Egger dx.6 Ver 118595. dinterol Fragmente. Pig 7. Ag 1. Syrphus leisphthalmus.s Seriner# Zuger 2.Eumerus elegans. & sohmerwägger Lich. u. in Farö,ged.B.A. Kartinger Ir £ 4 dry PERS, Are, Fi BETT Alpg, ALLEIN / f y de } } " PIEHREN BT: rugisrzhie, Yun iss, DRERIINTETENG 2, rue SRLFTT ERCEET RER PRERAAS FaR} B BEALEIRETE EN \ sealre ck } i ! ’ Narren, { i ! { f KERDn. ee, ? Kivsch B . 1 HIN Ir