er BR CE OR LER eV “ ” \ 1 > “ nA Be" L Aark et BR DUPLICATA DE LA BIBLIOTEKOUR DU CONSERVATOIRE BOTANIQUE DE GENEVE- VENDU EN 1922 VERHANDLUNGEN BOTANISCHEN VEREINS DER PROVINZ BRANDENBURG. EINUNDVIERZIGSTER JAHRGANG. 1899. ä LIBRARY Baer NEW YORK MIT BOTANKAL Rn GARDEN BEITRAGEN VON P. ASCHERSON, R. BEYER, C. BOLLE, H. FITTING, P. HENNINGS, F. HÖCK, 0. JAAP, G. LINDAU, TH. LOESENER, L. LOESKE, E. LOEW, P. MAGNUS, A. MATZ, W. RUHLAND, A. SCHULZ, F. SPRIBILLE, C. WARNSTORF, A. WEISSE, J. WINKELMANN unD E. WÜST. MIT VIELEN ABBILDUNGEN IM TEXT. REDIGIERT UND HERAUSGEGEBEN VON u R. BEYER, Dr. A. WEISSE, Dr. TH. LOESENER, SCHRIFTFÜHRERN DES VEREINS. BERLIN ; BAER ETURRDERNALT Verlag von Gebrüder Borntraeger vrl-r SW. 46, Schönebergerstrasse 17a 1900 f\ \y 3 Ve Ausgegeben: Heft I (Abhandlungen, Bogen 1—7) ‚„ am 25. Mai 1899. Heft II (Verhandlungen, Bogen A—F, Abhandlungen, Bogen S—15) am 23. Januar 1900. Die’ regelmässigen monatlichen Vereins-Sitzungen finden jeden zweiten Freitag im Monat, abends 7 Uhr, statt und zwar während der Wintermonate (October bis März) im Hörsaal des Botanischen Instituts der Universität, Dorotheenstr. 5, I Treppe, während der Sommermonate dagegen im Hörsaal des Kgl. Botanischen Museums Grunewaldstr. 6/7. Jeden Freitag Abend finden gesellige Zusammenkünfte statt und zwar bis auf weiteres im Restaurant Zum Patzenhofer, Friedrich- strasse, Ecke der Taubenstrasse, I Treppe hoch. Alle für den Druck bestimmten Beiträge sind völlig druckreif dem ersten Schriftführer, Dr. E. Gilg, Assistenten am Kgl. Botani- schen Museum, Berlin W., Grunewaldstr. 6/7, zuzusenden, und zwar die für die Abhandlungen bestimmten bis spätestens 2um 1. October jeden Jahres. Die Manuseripte der in der Herbst-Hauptversammlung gehaltenen Vorträge werden bis zum 1. November erbeten, da sonst ein pünktliches Erscheinen der Verhandlungen vor Jahresschluss un- möglich ist. er) Es wird gebeten, sämtliche für den Botanischen Verein der Provinz Brandenburg bestimmten Drucksachen, sei es durch die Post oder auf buchhändlerischem Wege an den Bibliothekar, Dr. Th. Loesener Berlin W., Kgl. Botanisches Museum, Grunewaldstr. 6/7, adressieren zu wollen. Derselbe ist in Bibliotheks-Angelegenheiten ebendort, Donnerstags von 3—4 Uhr zu sprechen. Die geehrten Mitglieder werden ergebenst ersucht, dem Kassen- führer — Rentner W. Retzdorff, Friedenau bei Berlin, Lauter- ‚strasse 25 — jedesmal eine kurze Mitteilung zu machen, sobald sie ihren Wohnort oder in grösseren Städten ihre Wohnung verändern. Inhalt. Verhandlungen. Beyer, R., Bericht über die 70. (41. Frühjahrs-) Haupt-Versammlung des Botanischen Vereins der Provinz Brandenburg zu Oderberg in der Mark am 28. Mai 1399 . . ... Vorexcursion . Ascherson, P., ne ; Winkelmann, J., Neue und Arteneramie lan : aus den Flora - Fon (Cerastium brachypetalum, Myosotis sparsi- flora, Poa pratensis b. costata, Senecio vulgaris X ver- nalıs, Ropubusı tzemula var) 2 en — Verschiedene Monstrositäten . — Eine neue Giftpflanze (Ornithogalum tens). rg Hennings, P., Gyrocratera, eine neue Tuberaceengattung, sowie einige neue und seltenere Ascomyceten aus der Mark Beyer, R., Ueber einige bisher noch unbekannte oder wenig; be- achtete Formen in der Gattung Zuzula : Lindau, @., Rhizidium lignicola nov. spec., eine Halahenyahnend satten (Mit Abbildungen) Matz, A., und Ascherson, P., Erriyeron ern een var. MUCro-. natus (DC. a. A.) — Vittadinia triloba aut. non DC., eine in Italien und Portugal neu eingebürgerte Pflanze Loesener, Th., lest den Prospect von „Dalla Torre und Harms, Genera Siphonogamarum ad systema Englerianum con- seripta‘“ vor £ Hamster verteilt Pflanzen . Bericht über das Festmahl Spaziergang am Nachmittage a Weisse, A., Bericht über die 7L. (30. Herbst-) Haupt-Versammlung des Botanischen Vereins der Provinz Brandenburg zu Berlin am 7. October 1899. Sb 201 1 Jahresbericht des Schriftführers R. Beyer, vorgetragen von P. Ascherson Ga a Bericht des Kassenführers w. Retzdorff.. : 3ericht der Kassen-Prüfungs-Commission (P. Graebner) ericht des Bicherwarts Th. Loesener a Berieht der Commission für die mern | (G. Lindau) Seite IV VI VII VII VII XI XXVI XXXII XXXVII XXXIX XXXIX XL XLI XLII XLIV XLVI XLVI XLVIl Discussion (E. Jahn) Wahlen Höck. F., Z ahlenvernsltnieen in los Ener rel Norden jonas : Ascherson, P., Vorlage der von dem Vortras enden nd P. Graebner verfassten Flora des nordostdeutschen Flachlandes. Gründe für die Weglassung der Autoritäts- bezeichnung in diesem Werke . DR — Varietäten der Früchte von Sambucus nigra . — (Cares aristatavar. Kirschsteiniana, eine neue ee Discussion . Potonie, H., Vorl | seiner Wandtafel öitne Landschaft den enkenenzeit { AR Discussion Warnstorf, C., Vorläufige Mitteilung ner neue Moseknde in der Mark. Ascherson, P., Nachruf auf ame: Emalhellz : : Ikepennimmg der Sitzungen im abgelaufenen Geschattj ae Verzeichnis der Mitglieder des Botanischen Vereins der Provinz Brandenburg XLVIII XLVII XLIX LIX LXII LXII LXVI LXVI LXVI LXVII LXX LXXII LXXVII AUG 7- 1923 LIBRARY NEW YORK Q BOTANICAL Bericht EDER über die siebenzigste (einundvierzigste Frühjahrs-) Haupt-Versammlung des Botanischen Vereins der Provinz Brandenburg Oderberg in der Mark am 28. Mai 1899. Die diesmalige Frühjahrs-Haupt-Versammlung des Vereins fand am 28. Mai 1899 in dem romantisch an der Alten Oder liegenden Städtehen Oderberg statt, wo unser Verein schon einmal — 1877 — getagt hat. Die pflanzenreiche Umgebung dieses idyllischen Ortes bewährte auch diesmal ihre Anziehungskraft, und wir zählten an der festliehen Tafel im Schützenhause nicht weniger als 60 Teilnehmer, darunter zahlreiche Damen. Eine beträchtliche Anzahl davon war schon Sonnabend, den 27. Mai, nachmittags über Freienwalde mit der Bahn nach Oderberg-Bralitz gefahren. Bereitstehende Wagen brachten uns ins Hotel zum Deutschen Hause in Oderberg, wo schon der Kaffee unserer wartete. Nachdem die Kaunen geleert waren, wurde die für diesen Tag geplante Exeursion nach dem botanisch so interessanten Paarsteiner See, einem der grössten in unserer seenreichen Mark, an- getreten. Teils zu Fuss, teils zu Wagen dureliquerten wir die herr- lichen königlichen Forsten Maienpfuhl und Breitefenn, unter Leitung der Herren emer. Lehrer Heinrich Lange, unseres greisen, aber noch rüstigen, um die Oderberger Flora und Fauna so hochverdienten Freundes, und der gegenwärtigen Lehrer Hamster und Holzkampf, die auch in naturwissenschaftlicher Beziehung würdige Nachfolger ihres obenerwähnten Vorgängers zu werden versprechen. Das bisher keineswegs anmutende Wetter hatte sich aufgeklärt und blieb auch am folgenden Tage ganz prächtig. Leider waren aber die obnedies nieht gerade gut erhaltenen Wege durch den Tags vorher Verlisodl. des Bot. Vereins f. Brandenb. XLL A u gefallenen Regen zum Teil recht mitgenommen, so dass die Fahrt durch die Forsten stellenweise einen etwas beängstigenden Charakter annahm. Indem wir für die reiche Vegetation Oderberg’s auf die früher in diesen Verhandlungen') gemachten Veröffentlichungen verweisen, beschränken wir uns hier im allgemeinen darauf, in jenen noch nicht erwähnte Funde anzuführen. An den Wegrändern bemerkten wir unter andern mehrfach Büsche von Astragalus glycyphyllus, sodann die im Osten der Mark ja ziemlich verbreitete Sanicula, sowie neben Vicia angustifolia wiederholt den Zathyrus montanus linifolius. Die einem anderen Wege folgenden Fusswanderer sammelten (nach freundlicher Mitteilung des Herrn F. Hoffmann) Cerastium glomeratum, Impatiens Nolitangere, Potentilla rubens, Asyerula odorata, Carex silvatica, Equisetum silvatieum und Aspidium phegopteris, weiterhin auch noch Anthyllis Dillenüi. In der Nähe des freundlich gelegenen Lindsees fanden wir Stellaria neglecta in Begleitung von Veronica serpyllifolia ete. Der Lindsee selbst bot an Pflanzen nichts sonderlich erwähnenswertes. Das Ufer umrahmte neben einigen häufigen Carexarten stattliche Exemplare von Scirpus silvaticus. Das Wasser war weithin mit den schönen weissen Blüten des Ranunculus aquatilis (in der Form heterophyllus truncatus) bedeckt. Kurze weitere Fahrt brachte uns an das Ziel des Ausfluges, den Sauwerder, an der Südostecke des Paarsteiner Sees gelegen. In der Nähe desselben fand Graebner seine Daciylis Aschersoniana?) und konnte uns deren Unterschiede von der gemeinen Dactylis glomerata demonstrieren. Die teilweise überschwemmten Wiesen am See bestanden zu einem erheblichen Teil aus Carezarten, 0. disticha, panicea, glauca, letztere in einer auffallend niedrigen Form?) und €. elongata (F. Hoffmann), denen Zguisetum palustre, Scirpus pauciflorus und einige Orchisarten beigemengt waren. Unter vielen normalen Exemplaren des Orchis incarnatus brevicalcaratus fand Herr Dr. Graebner hier ein weissblühendes. Interessanter war das Gebüsch am Sauwerder. Ausser Carex silvatica (F. Hoffmann) und Listera ovata (mit für diese Art äusserst auffallend weit abgerückten unteren Blüten) fanden wir hier, allerdings ziemlich spärlich, die kleine, gelbgrünliche Coralliorrhiza. Der Versuch, nunmehr am Pehlitzwerder den sehon 1877 bewunderten Stammrest des ehemals dort vorhandenen mächtigen Exemplars von 1) Ausser dem Bericht über die schon erwähnte Frühjahrsversammlung in Oderberg (Verh. Bot. Ver. Brandenb., 19. Jahrg. 1877, S. I-XVII) vgl. noch be- sonders die Schilderung einer Exeursion nach Oderberg von P. Ascherson (ebenda, 17. Jahrg. 1875, S. XIV— XIX). 2) Vgl. die Beschreibung: dieser Pflanze im „Notizblatt des Kgl. Botanischen Gartens und Museums in Berlin“ 1899. 3) Bei einem Exemplar dieser Art beobachtete der Unterzeichnete ein an der Spitze männliches unterstes Seitenährchen; diese Pflanze nähert sich also der merk- würdigen O©. Thuringiaca. TH Pirus torminalis aufzusuchen, misslang, da wir keinen Kahn zum Uebersetzen nach dem Werder erhalten konnten. Es wurde daher die Rückfahrt, resp. der Rückmarsch angetreten. Dabei lernten wir in dem in der Forst Maienpfuhl unweit der Chaussee belegenen Schwarzen See ein wahres Juwel landschaftlicher Schönheit kennen, das in seiner noch völlig unberührten Wildheit, seiner herrlichen Umrahmung, seinem romantischen Inselehen auf die Teilnehmer an der Exeursion einen unauslöschlichen Eindruck machte. Am Ufer des Sees fielen besonders mannshohe Exemplare von Carex stricta auf. Unter den vielen anderen Carices, die wir hier beobachteten, ist, erwähnenswert, dass ausser normaler ©. e/ongata hier auch die bisher bei uns noch nicht beobachtete!) Form dieser Art mit männlicher Endähre (var. ©. heterostachya), sowie vereinzelt auch die sehr seltene Form mit kurzen, wenigblütigen Seitenährchen (var. 0. Gebhardii) vom Unterzeichneten beob- achtet wurde. Voll befriedigt kehrten wir in das gastliche Restaurant zum Deutschen Hause zurück, während die Fusswanderer es nicht versäumten, noch dem bekannten Standort von Pirus torminalis am Gaisberge einen Besuch abzustatten. Sie fanden den bei uns so seltenen Baum in sehönster Blüte und konnten überdies Mespilus germanica einheimsen. In einer Vase auf dem Tisch des erwähnten Gasthauses befanden sich ausser Zweigen von Pirus torminalis mächtige Exemplare von Egw- setum maximum, die Herr Hamster, ein rüstiger Radfahrer, für die Gesellschaft aus Zehden mitgebracht hatte. In anregendem Gespräch verfloss der Abend schnell. Für den Sonntag Morgen war ein Ausflug nach dem Teufelsberge geplant. Die Landstrasse nach Liepe führt am Kynastberge vorüber zu den „königlichen Weinbergen.“ An den Abhängen rechts von der Strasse fanden sich ausser den von hier altbekannten Arten (Alyssum montanum und Medicago minima) noch Silene conica, Euphor- bia esula, Phleum Boehmeri mit und ohne die Tylenchus-Galle und Poterium sanguisorba (F.Hoffmann) vor. Im Walde oberhalb der Strasse wurde das schon 1877 beobachtete Oerastium brachypetalum sehr reichlich wiedergefunden, ausserdem aber Polygonatum oficinale, Peucedanum Oreoselinum (fol, Rottenbach, neben dem schon 1875 beobachteten P.cervaria), Hepatica, Origanum, Melampyrum eristatumund Viola Riviniana und hirta (diese alle nach F. Hoffmann). An den kgl. Weinbergen, kurz vor dem Pimpinellenberge mit seinem weithin sichtbaren Kaiser- Friedriehs-Aussichtsthurm wurde die Strasse verlassen und links nach dem Teufelsberge abgebogen. Dieser wildzerklüftete Hügel (67 m hoch) gewährt einen ausgezeichneten Ueberblick auf den vielgebuchteten Oderberger See. Auf ihm beobachteten wir Campanula Sibirica, 1) Vgl. Ascherson und Graebner’s Flora des Nordostdeutschen Flach- landes (ausser Ostpreussen) $. 150, Ar IV Anthericum liliago (F. Hoffmann), Orataegus monogyna, Viola odorata, Euonymus Europaea, _Asparagus altilis, Allium vineale compactum, Sedum reflexum, Viscaria viscosa und Koehleria glauca (letztere nach F. Hoffmann), dann endlich beim Abstieg Orobanche Galü und am Wege zur Waldschenke Cerastium glutinosum, Arenaria viscida und Lithospermum arvense mit blauen und weissen Blüten. Das 1877 in dieser Gegend gesammelte T’rifolium alpestre var. glabratum ist diesmal leider nicht gefunden worden. Von verwilderten Arten sammelte F. Hoffmann bei diesem Ausfluge noch Caragana frutescens, Hesperis matronalıs und Isatis tinctoria. In der Waldschenke wurde gefrühstückt, und bald trafen hier von Nieder-Finow aus mit dem Dampfer die Teil- nehmer an der Sonntags-Versammlung, grösstenteils aus Berlin, ein. Nachdem auch sie sich von den Strapazen der Fahrt erholt hatten, wurde durch den Wildzaungrund nach dem Schützenhause aufgebrochen. In der Nähe der Waldschenke beobachteten wir nur schon früher von Oderberg erwähnte Arten. Unter den weiterhin angetroffenen Pflanzen ist besonders die von einigen Teilnehmern in sehr wenigen Exem- plaren gesammelte seltene Cephalanthera Xiphophyllum zu nennen. F. Hoffmann erwähnt aus diesem Gebiet weiter Genista tinctoria, Pirola minor, Adoxa moschatellina und Stellaria neglecta, sowie beim Schützenhause Veronica polita und FPotentilla alba‘). Nach kurzer Erholungspause begann um !/,1 Uhr die wissenschaftliche Sitzung. Das Wort ergriff zunächst der die Versammlung leitende Ehren- vorsitzende des Vereins, Professor P. Ascherson, mit dem Ausdruck des lebhaften Dankes an die Oderberger Herren, welche mit so viel Mühe und Ausdauer die heutige Tagung vorbereitet hätten. Er ersuchte Herrn Lehrer Lange am Vorstandstische Platz zu nehmen. Prof. P. Ascherson sprach seine Genugthuung darüber aus, dass sich eine so grosse Anzahl von Mitgliedern mit ihren Angehörigen und sonstigen Gästen wie noch nie zuvor zur heutigen Versammlung eingefunden haben. Indem er darauf verzichtete, die Geschichte und die heutige Lage der Stadt Oderberg zu besprechen, die unseren Verein schon vor 22 Jahren einmal gastlich aufgenommen, und in dieser Hin- sicht auf den in den Händen zahlreicher Teilnehmer befindlichen Wilkeschen Führer verwies, ging er sofort zur Geschichte der botanischen Erforschung der Oderberger Gegend über. Schon der erste märkische Florist in diesem Jahrhundert, der verdienstvolle Johann Friedrich Ruthe, hat dieselbe besucht und nennt ausser dem hier aller- dings ausserordentlich verbreiteten, auch von uns bereits angetroffenen Alyssum montanum auch die spätblühende Odontitis lutea zum ersten Male als Bürger der Provinzialflora. Genauer wurde die Vegetation Oderbergs 1) Diese Art ist die einzige, die sich dort aus dem reichen Pflanzenbestande des schon vor mehreren Decennien verschwundenen Laubgehölzes „Bucht“ erhalten hat. Y in der ersten Hälfte der Fünfziger Jahre bekannt. Der Lehrer Friedrich Wilhelm Schmidt, Mitglied unseres Vereins von seiner Gründung an (7 1893)!), erforschte dieselbe zuerst eingehender; an seinen Beobachtungen beteiligte sich vor Allen der um die Flora Pommerns und des mär- kischen Odergebiets gleich hoch verdiente Lehrer, spätere Conrector Karl Seehaus (7 1892)9), welcher im benachbarten Lunow seine Jugend zugebracht hatte; ferner die in der Nachbarschaft wohnhaften Floristen, Chemiker Friedrich Reinhardt-Alaunwerk Freienwalde (f 1870), Cantor Julius Schäde-Alt-Reetz ( 1868)”) und Pharmaceut Hermann Hertzsch-Angermünde (+ 1856)*). Durch letzteren wurde das Vor- kommen der Pirus torminalis auf dem Pehlitzwerder, damals der erste sichere Fundort in der Provinz, zuerst bekannt, wie auch das der Najas flexilis im Paarsteiner See, deren frühere Angabe bei Mahlendorf, unweit Lychen, durch v. Chamisso’) und Schlechtendal®) immer noch neuerer Bestätigung harrt. Mit den genannten Beobachtern besuchte auch Vortr. wiederholt (zuerst mit dem jetzt so berühmten Chemiker A. v. Baeyer-München) Oderbergs Umgebungen, so dass er in seiner Flora von Brandenburg 1864 eine nicht unbeträchliche Anzahl auf eigener Anschauung beruhende Angaben machen konnte. Es war ihm auch noch 1854 vergönnt, die seitdem verschwundene Bucht, wo unfern unseres heutigen Versammlungs-Locals mehrere interessante Laubwaldpflanzen, u. a. die seitdem bei Oderberg noch nicht wiedergefundenen Crepis praemorsa und Pulmonaria angustifoha vorkamen, kennen zu lernen. Zu Anfang der Sechziger Jahre hielt sich ein vortrefflicher, in der reichen Flora seiner thüringischen Heimat geschulter Beobachter, der jetzige Forstmeister Dr. Hugo Ilse in Pfalzburg, längere Zeit in der Nähe von Oderberg auf. Von seinen Funden, die er z. T. in unseren Verhandlungen mitgeteilt hat’), sind u. a. Oerastium brachy- petalum, Trifohum striatum, Gagea saxatilis und Seirpus radicans zu nennen. An seinen Ausflügen nahm mehrfach auch Herr Lehrer Heinrich Lange teil, derselbe, den wir heut als hochverdienten, aber noch stets rüstigen Veteranen in unserer ‘Mitte sehen und dessen that- 2) Vgl. den von P. Magnus verfassten Nachruf. Verh. Bot. Ver. Brandenb. XXXV (1893) S. XXVII. 2) Vgl. den Nachruf von J. Winkelmann. Ber. D. Bot. Ges. X (1892) S. 39. Sein Herbar befindet sich im Besitze des botanischen Instituts zu Greifswald. %) Sein Herbar ist im Besitz des Landwirtschaftlichen Museums in Berlin. ‘) Vgl. den Nachruf von Ascherson. Verh. Bot. V. Brand. III. IV. S. 372, 5) Linnaea IV (1828) S. 502. %) A. a. 0. IX (1833) S. 522. Vgl. auch Ascherson Bot. V. Brand. XXIV (1882) Sitzb. 5. 59, wo auch über die Entdeckung von Aldrovandia im Paarsteiner See durch unser verdienstyolles Mitglied K. Scheppig berichtet wird. ’) Zur Flora des Oderbruchs zwischen Hohensaaten und Zehden IIL. IV. S. 27 (1861). Gagea sazatilis Koch bei Oderberg, V. (1863) S. 228. VI kräftiger Wirksamkeit wir vorzugsweise das völlige Gelingen unseres heutigen Festes zu danken haben. Er hat seitdem nicht aufgehört, wie allen übrigen Zweigen der Landeskunde, so auch der Oderberger Flora seine Kräfte zu widmen. Durch ihn wurde u. a. das reiche Vorkommen der Elsbeere in unmittelbarer Nähe der Stadt!), /nula Ger- manica und COhrysanthemum corymbosum in den Umgebungen des Paar- steiner Sees (erstere leider neuerdings verschwunden) aufgefunden. Unser Verein schuldet ihm noch besonderen Dank dafür, dass er auch auf unseren in der Nähe abgehaltenen Versammlungen, in Eberswalde, Freienwalde und Schwedt, die seltenen Pflanzen Oderbergs mit freigebiger Hand verteilt hat. So konnte er am 2djährigen Stiftungsfeste des Vereins die durch den Forstreferendar Scheuch gefundene, bisher so seltene Orchidacee Cephalanthera ziphophyllum vorlegen?), von deren mässig zahlreichem Vorkommen wir uns soeben überzeugt haben. Seine bis 1879 gemachten Beobachtungen sind in der Flora der Uker- mark von K. Grantzow niedergelegt. Im letzten Jahrzehnt ist unser Freund Lange in seinen botanischen Bestrebungen durch seine Schüler und jüngeren Collegen, von denen wir hier nur die Herren August Hamster und Alexander Holzkampf nennen wollen, kräftig unter- stützt worden. Wir sind Beiden auch für ihren Anteil an den Vor- bereitungen zur Versammlung Dank schuldig. Und so können wir hoffen, dass es der Oderberger Flora, deren Erforschung wir in diesem flüchtigen Ueberblick durch mehr als 7 Jahrzehnte verfolgt haben, auch künftig nicht an eifrigen und kun- digen Beobachtern fehlen werde. Darauf spricht Herr Winkelmann über neue und interessante Pflanzen aus der Flora Pommerns, die er in letzter Zeit daselbst auffand. Von neuen Funden steht obenan Cerastium brachypetalum bei Stettin, die für Pommern neu sein dürfte. Ferner fand Vortr. Myosotis sparsiflora ebendort selbst zum ersten Male; ob diese Art schon von einem andern in Pommern gefunden wurde, weiss er nicht, hat auch in der Litteratur nichts darüber finden können. Er entdeckte sodann einen zweiten Standort von Poa pratensis b. costata bei Jasenitz (der erste vor zwei Jahren von ihm bei Stolzenburg gefundene ist schon in Ascherson und Gräbner’s Flora des Nordostdeutschen Flach- landes erwähnt). Weiter gedenkt er eines von ihm aufgefundenen Exemplars von Senecio vulgarıs X vernalis und zweier verschiedener Formen der Zitterpappel, die eine mit keilförmig am Grunde zugespitzten, die andere mit seidenartig behaarten Blättern. !) Vgl. Lange’s Mitteilungen in Verh. Bot. Ver. Brandenb. XIX (1877), S. XVI, XVII. 2) Verh. Bot. V. Brand. XXVI, S. XIII. VII Der Vortragende bespricht sodann einige von ihm beobachtete interessante Missbildungen; zunächst ein Exemplar von Taraxacum ofeinale mit 8 Köpfen an demselben Schafte und ein anderes mit einem abnorm erweiterten mehrköpfigen Schafte. Hierzu bemerkt R Beyer, dass bei letzterer Pflanze, wie bei einer von ihm selbst früher in diesen Verhandlungen!) beschriebenen, der Schaft sicher mindestens noch einen zweiten eng umschliesse, der, grade umgekehrt wie der erste, ein dünnwandiges Parenehym nach aussen und die Epidermis nach innen trage, eine Erscheinung, die sich sowohl durch Verwachsung, wie durch sogenannte ringförmige Fasciation erklären lasse. Herr Winkelmann legt ferner vor eine Verbänderung von Del- phinium und einen merkwürdigen Stock von Oarex fava. Aus demselben Wurzelstoecke kommen drei lange Halme, von denen der eine eine lang- . gestielte @ Aehre, darüber eine sitzende @ Aehre, jede mit langem Deekblatte, oben eine verlängerte g' Aehre trägt; der zweite hat nur eine © sitzende Aehre mit Deckblatt, die g' wie bei vorigem; der dritte zeigt zwei kurzgestielte, mehr rundliche @ Aehren und der Halm endigt mit einer ebensolchen, von der seitwärts abgebogen sich die g' Aehre befindet. Das Exemplar bildet ein schönes Beweisstück für die Anhänger der Artbeständigkeit. ) Endlich gedenkt Vortr. der bisher noch nicht bekannten giftigen Eigenschaften von Ornithogalum nutans. Die landwirtschaftliche Ver- suchsanstalt zu Köslin schiekt ihm oft Pflanzen zur näheren Be- stimmung. So erhielt er anfangs Mai dieses Jahres eine Anzahl Blätter, die er nach Vergleich mit Stettiner Exemplaren als zu Ornithogalum nutans gehörig erkannte. Diese Pflanze stand in grosser Menge am Rande eines Parkes (war also wohl verwildert, was diese Art gern thut), und eine grosse Zahl junger Gänse, die davon gefressen, waren gestorben?).: Zum Schluss verteilt Herr Winkelmann noch Cerastium semı- decandrum mit darauf befindlicher Peronospora Alsinearum. Herr P. Hennings legte nun vor und besprach: Gyrocratera, eine neue Tuberaceengattung, sowie einige neue und seltenere Ascomyceten aus der Mark. Mitte Mai d. J. erhielt ich von Herrn Dr. Plöttner in Rathenow einen merkwürdigen Pilz zugesandt, den derselbe auf dem hohen Rott !) Vergl. Bot. Ver. Brandenb. XXXVIII. 1896, S. XIII-XVII. °) Durch den Bericht in der Vossischen Zeitung veranlasst, fragte Herr Geheimrat Ehrlich (Vorstand des Instituts für Infeetionskrankheiten) bei Herrn Winkelmann um nähere Angaben an. Es war aber dem Vortr, bisher nicht mög- lich, weiteres über diesen Vorgang zu erfahren. Hier darf wohl an die ähnliche giftige Wirkung von Erysimum crepidi fohum auf Gänse erinnert werden (vergl. diesen Bd., S. 133 Anm.). vn bei Stechow lose zwischen Moos und faulenden Kiefernnadeln liegend, in etwa 15 kleineren und grösseren Exemplaren aufgefunden hatte. Er war von dem Einsender als G@enea spec. bezeichnet. Auf den ersten Blick zeigte derselbe auch mit den in Corda Icon. t. VI, sowie in E. Fischer, L. Rabenhorst Pilze I, V. S. 13 gegebenen Ab- bildungen grosse Aehnlichkeit, zumal in den noch unreifen Frucht- körpern die Sporen ungefärbt waren. Bei Arten der Gattung Genea sind jedoch die Paraphysen über dem Scheitel der Asken zu einer continuierlichen pseudoparenchymatischen Schicht, dem Epitheeium, verschmolzen, während bei den vorliegenden Exemplaren die Para- physen frei und wenig länger als die entwickelten Asken sind. Bei einem nachgereiften Exemplar zeigten sich die reifen Sporen braun, mit dicken Warzen bekleidet; bei @enea sind die Sporen jedoch farblos. Die vorliegenden Exemplare besitzen eine fast kugelige, oder un- regelmässig höckerige Form. Dieselben sind hohl und mit einer meist scheitelförmigen, rundlichen Mündung versehen. Die äussere Wandung ist hellfleischfarben oder gelbrötlich gefärbt, nach Innen meist hirn- artig eingebuchtet, an der Innenseite mit Vorsprüngen versehen, Höhlungen und Gänge darstellend, welche mit der Mündung convergieren oder bei jungen kleinen Exemplaren nur einen Hohlraum besitzend. Die innere Wandung ist blass, später fleischrot, gleiehmässig mit der Hymenialschicht überzogen, welche aus pallisadenförmig gestellten Asken und fadenförmigen, septierten Paraphysen besteht. Die Aussen- fläche des Fruchtkörpers ist völlig kahl oder schwach bereift; es findet sich keine Spur von Mycelfasern. Auch bei ganz jungen Exemplaren wurde von Herrn Dr. Plöttner trotz eifrigen Suchens kein Mycel auf- gefunden. Nach den oben gegebenen Merkmalen ist dieser Pilz den Tube- raceen anzuschliessen, doch zu keiner der bisher beschriebenen Gat- tungen gehörig. Er zeigt aber ausserdem nahe Verwandschaft mit den Pezizeen, so mit Arten von Sepultaria; doch sind bei diesen die Sporen glatt und farblos. Endlich zeigt er auch mit Helvellaceen äussere Aehnlichkeit und Verwandschaft, so mit der Gattung Sphaero- soma, doch wird bei dieser die Aussenseite des Fruchtkörpers vom Hymenium überzogen. Im Einverständnis mit Herrn Prof. E. Fischer, dem ich derzeitig nur ein unreifes Exemplar des Plöttner’schen Pilzes zusenden konnte, stelle ich denselben als neue Gattung neben Genea oder Hydno- cystis an den Anfang der Tuberaceen. Am 25. Mai erhielt ich durch Herrn Dr. Plöttner zahlreiche reifere Fruchtkörper zugesandt, die derselbe an gleicher Stelle bei Rathenow gesammelt hatte. Durch Untersuchung derselben die von mir und Herrn Ruhland ausgeführt wurde, fand vorstehende Ansicht ihre volle Bestätigung. Herr Ruhland wird über den Bau des Frucht- IX körpers, sowie über Entstehung der Asken und Sporen später aus- führliehere Mitteilungen machen. Die Beschreibung des Pilzes lautet: Gyrocratera n. gen. Tuberacearum. Ascomata carnosa, ro- tundata, glabra vel gyroso-lobata, laevia, apice foramine rotundato, arrhiza; gleba nune lacuna amplissima simpliei excavata, nunc varie cavernosa, anfraetibus labyrintheis eontinuis in ostium apicale simul confluentibus. Asci cylindraceo-clavati, 6—8 sporis; paraphysibus paulo superantibus, apice liberis. Sporae crassae verrucosae, brunneae, subglobosae. @. Plöttneriana P.Henn. n. sp., ascomatibus globosis vel irre- gulare gyroso-lobatis, apice foramine rotundato, glabris vel pruinosis, flavo-carneis ea. 2 mm—2 cm diametro; gleba pallida dein carnea, excavata; aseis eylindraceo-clavatis, apice rotundatis, basi attenuato- stipitatis, 6—-8sporis, 200—230%x 30—40 «, paraphysibus filiformibus, septatis paulo superantibus, apice haud incrassatis, obtusis, hyalinis, 6—8 1. crassis; sporis globosis vel late ellipsoideis, primo hyalinis, laevibus dein brunneis vel castaneis, grosse verrucosis 22—32 }. Der Geruch der reifen Exemplare ist schwach trüffelartig. Der Pilz findet sich einzeln oder nesterweise zwischen Moos und faulenden Kiefernadeln; nur einzelne Exemplare lagen in der darunter befind- liehen Sandsehicht, mit dem Scheitel hervorragend. Das Mycel dürfte bei Bildung der Fruchtkörper völlig verbraucht werden. Selerotinia Aschersoniana P.Henn. et Plöttn. n. sp. Ascomatibus primo eupulatis dein subdisciformibus, margine re- volutis, extus carneo-brunneolis vel pallidis subvenosis, disco brunneo, laevi 1—1,5 mm diametro; stipite subtereti-filiformi, pruinoso, pallido vel flavo-carnescenti, basi obseuriori, 5—8 mm longo, 0,3 mm crasso; ascis eylindraceis, apice rotundato-obtusis, basi attenuatis, 8sporis 90—110 u. longis, p. sporif. 60—70Xx7—9 u; paraphysibus filiformibus, apice vix inerassatis ca. 2 x. crassis, hyalinis; sporis ellipsoideis vel ovoideis, obligque monostichis, utrinque obtusis, hyalinis 9—12x4—6 ». Die kleinen Fruchtkörper gehen aus sclerotisierten, schwarzen, wenig vergrösserten, vorjährigen Nüsschen von Carex stricta Good. hervor. Dieselben wurden auf feuchtem Boden im Rodewald’schen Luch am 21. April 1899 von Herrn Dr. Plöttner gesammelt und mit obiger Bezeichnung mir freundlichst übersendet. Die Art ist Herrn Professor Dr. P. Ascherson gewidmet worden. 5. Kirschsteiniana P.Henn. n. sp. Ascomate carnosulo-ceraceo, cupulato, subrepando, extus laevi, glabro vel subvenosulo, einereo-fuscescente, disco laevi concolori vix l mm diametro; stipite filiformi, tenuissimo, flexuoso, flavo-fuscescente glabro, laevi ca. 3 em longo, ca. 70—80 y. erasso; aseis eylindraceo- elavatis, apice rotundatis, basi attenuatis, 50—65 y. longis, p. sporif. x 40—50x83—10 1, 8sporis; paraphysibus filiformibus ca. 3 u crassis, hyalinis5 sporis obligue monostichis, oblonge ovoideis, ellipsoideis vel subfusoideis, continuis, hyalinis 8S-11x3—3!/,—4 \. Der dünne fadenförmige Stiel geht aus einem fast kugeligen, schwarzen senfkorngrossen Sclerotium hervor, welches von Herrn Kirschstein zwischen Torfmoos in einem Culturglase gezüchtet worden ist. Vorliegender Pilz lässt sich mit keiner der beschriebenen Arten identifizieren; doch ist es leider nicht sicher feststellbar, ob das Sclerotium im Torfmoose entstanden ist. Ciboria filopes P. Henn. Ascomate ceraceo, cupulato-discoideo, marginato 0,5—1 mm dia- metro, extus pallide brunneo, laevi, glabro, disco pallido; stipite te- nuissimo filiformi, flexuoso, flavo-brunneolo, laevi, usque ad 4-5 cm longo 30—45 y. crasso; aseis elavatis, vertice rotundatis, basi atte- nuatis, stipitatis, 8sporis, 100—120 x longis, p. sporif. 60—80x8—11 1; sporis ellipsoideis, obligue monostichis utrinque obtusis, continuis, hy- alinis 13 —-16Xx7—8 „.; paraphysibus filiformibus. — Grossbehnitz bei Nauen auf faulenden Blättern von Salıw alba, 16. August 1898 (Kirsehstein). Dieser Pilz besitzt eine ganz überraschende Aehnlichkeit mit der Selerotinia Kürschsteiniana P.Henn., doch fehlt ein Selerotium und sind die Asken und Sporen sehr verschieden in Grösse und Form. Keine der beschriebenen Ciboria-Arten stimmt mit dieser: überein; sie ist durch den ungemein langen, fadenförmigen Stiel besonders ausgezeichnet und vielleicht mit ©. amentacea Balb. verwandt. C. Henningsiana Plöttn. n. sp- Ascomatibus carnosis, cupulatis dein applanatis, convexis ca. 1-2 mm diametro, extus pallidis, laevibus, disco pallide bruuneo; stipite tereti ceraceo, 3—4 mm longo 0,5 mm crasso, pallido, laevi, basi brunneolo incrassato; ascis elavatis apice applanato-obtusis, basi attenuato-stipitatis 160—200 »., p. sporif. 70—80Xx9—11 1; para- physibus filiformibus septatis, diehotomis, vix elavatis 3—3!/, 1, hya- linis; sporis oblique monostichis vel subdistichis, oblongis utrinque rotundatis, interdum subeurvulis, saepe 2-guttulatis, continuis, hyalinis 15—18x7—8 u. — Rathenow, Stechower Heide in einem Waldsumpf auf faulenden Blättern von Zriophorum vaginatum in Gemeinschaft mit Lachnum Eriophori Quel., 9. Mai 1899 (Dr. Plöttner). Obiger Pilz wurde mir freundlichst unter diesem Namen mit Beschreibung von Herrn Dr. Plöttner zugesendet. Er ist von ©. Phrag- mitidis (Saut.) Rehm jedenfalls verschieden, ebenso nach den Be- schreibungen von anderen Arten. Lachnum pistillare P.Henn. et Kirschst. Ascomatibus gregariis, subglobosis, tubiliformibus dein cupulatis, extus ‚albis, ad marginem squarroso pilosis ca. 250 y diametro, disco AT concavo pallide flavo, laevi; stipite ceraceo, rigido, eurvato vel flexuoso 6—10 mm longo, 200—250 y. cerasso, pilis albidis 30-60x3—4 squarrosis vestito, flavo-brunneo, basi byssino, niveo; aseis eylindraceis, apice rotundatis, bası attenuatis, Ssporis, 60—65xX4--5 „u; paraphy- sibus filiformibus septatis, apice paulo incrassatis ca. 3—8!/, y. erassis; sporis eylindraceis vel fusiformibus, utrinque obtusis vel acutiusculis, 2-guttulatis, 1O—12X]1 x, oblique monostichis vel subdistichis, eontinuis, hyalinis. — Rathenow, Grünauer Forst, in Rissen von Kiefernborke, Mai 1899 (Kirschstein). Eine ganz merkwürdige Art, von fast trompetenartiger Form, deren Cupula wenig breiter als der Stiel ist und in diesen übergeht. Der ganze Pilz ist aussen mit abstehenden, zarten, flaumigen, weissen Härchen bekleidet. Er lässt sich nur in obige Gattung stellen. Lachnea Warnstorfiana P.Henn. n. sp. Ascomatibus ceraceis, minutissimis, subglobosis, atris, extus minute pilosulis, pilis atris ca. 30xX3'/,—4 1; margine albido-pruinosis 0,5— 0,7 mm diametro, disco atrocinereo, laevi; aseis clavatis vertice obtusis vel acutiuseulis 8sporis, 40—60Xx7—9 }., paraphysibus filiformibus, guttulatis vel septatis apice haud inerassatis, 1—-1!/, u erassis, hya- linis; sporis oblique monostichis vel distichis, fusoideis utringue acu- tiuseulis S—-11X3—4 y. eguttulatis, continuis, hyalinis. — Neuruppin beim Kaffeehause Alsen im Kiefernwalde auf sandigem, festgetretenen, mit Cephalozia byssacea bewachsenen Boden. 12. Mai 1899 (Warnstorf). Die Art ist von Humaria nigrescens Saut. durch die bebaarten Fruchtkörper und die viel kleineren Asken und Sporen, aber auch von L. subatrata Rehm ganz verschieden. Velutaria rufo-olivacea (Alb. etSchw.) Fuck. form. nov. Crataegt m. Asken ca. 120 y. lang, Sporen elliptisch 10—13xX7—8 1. mit 2 grossen Oeltröpfchen; Paraphysen oben gelblich gefärbt. — Rathenow auf Zweigen von Orataegus Oxyacantha 3. April 1899 (Dr. Plöttner). Diese Form wurde gleichfalls von Herrn Dr. Plöttner bei Ballenstedt im Harz gesammelt. Ascobolus Crouani Boud. Mem. Asecob. p. 26 pt. 51.2. — Rathenow, auf faulenden Zweigen von Populus tremula. 17. Mai 1899 (Dr. Plöttner). Phomatospora hydrophila P.Henn. et Kirschst. Peritheeiis submembranaceis, subglobosis, sparsis erumpentibus, atris, papillatis, laevibus, ca. 250 ». diametro; ascis eylindraceis, apice rotundatis, basi paulo attenuatis eurvulis, p. sporif. 655— 80X31/,—4 1; sporis oblongis, subeylindraceis, utringue rotundatis 2-guttulatis, con- tinuis, hyalinis 11—14X3!/, y., oblique monostichis. — Rathenow, im Grünauer Forst auf im Wasser liegenden entrindeten, faulenden, mehr- jährigen Stengeln von Buphorbia palustris. Mai 1899 (Kirschstein). xu Alsdann wird vorgetragen: Ueber einige bisher noch unbekannte oder wenig beachtete Formen in der Gattung Luzula. Von R. Beyer. I. Luzula silvatica X pedemontana (— L. Lepetitiana), ein neuer Bastard. Nach Buchenau!), dem verdienten Monographen der Juncaceen, spielt die Bastardbildung in dieser Familie keine grosse Rolle, da die Befruchtung wohl meist zwischen den Blüten eines und desselben Stockes vor sich gehe. Das blosse Vorkommen einer anscheinenden Mittelform zwischen zwei Arten, also die äussere Erscheinung, genüge bei der grossen Veränderlichkeit vieler Arten nicht, eine solche als hybrid zu betrachten. Dazu müsse auch der Bau des Pollens und die Frucht- barkeit der betreffenden Pflanze untersucht werden. Gewiss wird man dieser Bemerkung des verdienten Gelehrten schon aus dem Grunde zustimmen müssen, weil unter den Juncaceen nur wenige so charakteristische, einer Art allein eigene Kennzeichen besitzen, dass ihre Anwesenheit auch deren Hybriden leicht als solche kenntlich macht. In manchen anderen Familien sind derartige Eigentümlichkeiten häufiger. So kann man bekanntlich die Bastarde des Rubus tomentosus durch die fast nie fehlenden winzigen Sternhaare auf der Oberseite der Blätter sofort als solche erkennen, die der Rosa gallica durch ungleiche, gekrümmte Stacheln ete. Wie gewöhnlich bestätigen aber auch bei den Juneaceen Ausnahmen die Regel. Es giebt auch hier einzelne Arten mit so ausgezeichneten Merkmalen, dass auch ihre Hybriden durch deren Vorhandensein sofort zu erkennen sind, und dass daher z. B. die Verkümmerung der Frucht nur als eine, ja allerdings wertvolle Bestätigung der Bastardnatur hinzukommt. Zu jenen charakteristischen Arten gehört vor allen Zuzula pede- montana. Sie wurde von früheren Autoren teils mit Z. nemorosa zusammengeworfen, teils für /. lactea gehalten, eine auf der iberischen Halbinsel heimische Art, deren Perigonblätter in Grösse und Farbe an die von Z. nivea erinnern, aber sämtlich gleich lang sind. Boissierund Reuter), die Z. pedemontana am Col di Tenda sammelten, erkannten sie zuerst als neue Art und beschrieben sie in der bekannten ı) F. Buchenau, Monographia Juncacearum in Engler’s Bot. Jahrb. XII, 1890, S 43f. — Verhältnismässig verbreitet ist übrigens, wie Prof, Ascherson in ' der Versammlung mit Recht betonte, Juncus efususXglaucus = J. difusus Hoppe, der darin somit gewissermassen eine Ausnahme in der Familie der Juncaceen bildet. 2) Boissier et Reuter, Pugillus plantarum novarım ete, Genevae 1852, p. 115 fig. X musterhaften Weise. Sie unterscheidet sich ausser einem eigen- artigen Habitus, der besonders durch die in ihrem oberen Teile fast fadenförmig eingerollten Grundblätter bedingt wird, von allen übrigen Zuzula-Arten leicht durch auf ein Drittel ihrer Länge gablig-zwei- spaltige Staubbeutel!).. ZL. pedemontana wächst in den Wäldern der Cottischen Alpen, der französischen und italienischen Seealpen, der Ligurischen Küste, des nördlichen Apennin und Corsikas?) und ist in diesem Verbreitungsgebiet stellen#eise gemein; doch sind die Grenzen ihres Vorkommens noch genauer festzustellen. Die Gabelung der Staub- beutel überträgt sich nun bei dieser Art auch auf ihre Hybriden. Da sie nur wenig variiert, so berechtigt schon ein auffallend abweichender Habitus in Verbindung mit jenem Merkmal zu der Annahme, dass ein Bastard vorliege. So gehört nach Buchenau?) zu den wenigen unzweifelhaften Hybriden in der Gattung Zuzula ganz besonders Z. nivea X pedemontana, die durch den Wuchs und die Laubblätter mehr an Z. niwea wie an L. pedemoniana erinnere, aber tief ausgerandete Staubblätter trage. Sie wurde von Levier 1887 im Walde „Della Fornace“ bei Boscolungo in den etrurischen Apenninen zwischen den Eltern aufgefunden. Das erwähnte Merkmal charakterisiert auch einen neuen Bastard, den ich mich beehre heute hier vorzulegen. Während ıeiner botanischen Ausflüge in den Cottischen Alpen kreuzte ich auf Veranlassung des Vorsitzenden der Societa Botanica Segusina, d. i. der Botanischen Gesellschaft in Susa, Cavaliere Roberto Lepetit, am 17. Juli 1894 den Gebirgszug zwischen den Thälern der Dora Riparia und des Sangone. Auf einem Bergpfad am Ostufer des tiefeingerissenen Betts des Rio Gravio über dem Dörfehen Villar Focehiardo bei Borgone (zwischen Turin und Susa) gelangte ich zunächst zu den Alpen Mombenedetto und Piano del Signore. Eigentlich wollte ich von diesen Matten aus über den mir als’ botanisch sehr interessant geschilderten Colle del Vento auf die Alpen von Giaveno gehen. Da ich aber lange Zeit keinem Menschen begegnete, bei dem ich hätte Erkundigungen einziehen können, irrte ich zu weit nach Osten ab. Durch einen aus reinen Beständen von 1) Bei L. nemorosa sind die Staubbeutel nach Buchenau (a. a. OÖ. S. 94) an der Spitze kaum merklich ausgerandet, bei allen anderen Zuzula-Arten ganz. 2) Naeh Parlatore, Flora Italiana, Vol. II., Firenze 1852, p. 299, soll die Pflanze auch in den Pyrenäen wachsen. Eine neuere Bestätigung dieser Angabe, die pflanzengeographisch interessant wäre, ist mir nicht bekannt. — Parlatore gedenkt merkwürdigerweise in seiner Diagnose der gegabelten Staubbeutel nicht, obgleich dies Merkmal schon von Boissier und Reuter aufgeführt wird. °) A. a. O., 8.101 Nota 2. — Ausserdem kennt der Autor nur noch zwei sichere Bastarde aus dieser Gattung: L. Forsteri X pilosa (= L. Borreri Bromfield), die auf der Insel Wight und L. pilosa X silvatica, die im Klönthal in der Schweiz beobachtet wurde. Ueber L. nemorosa X nivea Fayr. vergleiche weiter unten 8, XVILI. XIV Cytisus Laburnum zusammengesetzten Wald am Piano del Signore kam ich auf den nordöstlich vom Colle del Vento gelegenen Mte. Salancia, von dem aus ich einen Ueberblick über das Thal von Susa gewann, wodurch ich mich nun wieder zu orientieren vermochte. Leider war es dabei aber zu spät geworden, um noch über den Colle del Vento gehen zu können; ich musste daher direct ins Thal des Sangonetto und Sangone hin- absteigen. Am nordöstlichen Abhange des Mte. Salancia, der mir immerhin eine recht reichliche Ausbeute gewährte und der besonders reich an Hieracien ist, fiel mir eine Zuzula auf, die, neben normaler Z. silvatica wachsend, anscheinend ebenfalls zu dieser Art gehörte, aber auffallend hell gefärbte Blüten aufwies. Erst vor kurzem war mir eine genauere Untersuchung dieser Pflanze möglich und dabei fand ich, dass die Blüten ganz wie bei L. pedemontana „weispaltige Staubbeutel besitzen und dass auch alle anderen Merkmale auf einen Bastard zwischen den erwähnten Arten hindeuten, indem sie bald mehr an L. silvatica, bald mehr au L. pedemontana erinnern. Zum Ueberfluss erwies sich endlich Frucht und Same völlig verkümmert. Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale des Bastards von seinen Eltern sind folgende: L. silvatica Stengel aufrecht, kräftig, bis 3 mm dick. Grundblätter flach, breitlineal, (5— 11, selten bis 19 mm breit!)), von sehr ver- schiedener Länge (bis 30 em lang),nach oben hin allmählich zuge- spitzt, an den Rändern meist dichtgewimpert. Stengelblätter weit kürzer und schmä- ler wie die Grundblät- ter (selten bis 10 em lang und bis 5 mm breit). L. silvaticaX pede- montana aufsteigend, kräftig, bis 2 mm dick. grösstenteils flach, schmäler-lineal, ähn- | lich denen von 2. Sie- beri 3-6 mm breit, aber (bis 20 cm) lang, nach der Spitze zu meist ein Stück weit eingerollt und faden- förmig, an den Rändern ziemlich bewimpert. den Grundblättern ähn- lich, die unteren so breit und beinahe (bis 17 cm) so lang wie jene, die obersten kür- zer und weit schmäler. L. pedemontana aufsteigend, schlank, 0.5—(selten!) 1,5 mm dick. am Grunde meist schmal lineal (bis höchstens 3 mm breit), nach oben zu gekielt oder eingerollt, faden- förmig pfriemlich, bis 12 em lang, an den Rändern?) sparsam ge- wimpert, später oft kahl. nur wenig kürzer wie die grundständigen(bis 10 em lang und meist etwa 1 mm breit), flach oder eingerollt. 1) Die genauen Massangaben für Z. silvatica und L. pedemontana sind meist aus Buchenau a. a. O., S. 91 und S. 96 entnommen. 2) Zwischen Scheide und Blattspreite befindet sich bei dieser Art wie ge- wöhnlich ein dichter pinselförmiger Haarbüschel. L. silvatica Blüten braun, ihre Teile auch im getrockneten Zu- stande sehr zähe ver- bunden. Perigonblätter etwas ungleich, die äusseren meist etwas kürzer, lanzettlich, die inneren länglich und stumpflich, allestachel- spitzig, in der Mitte grünlich, an den Seiten braun ‘oder rotbraun, schmal weisshäutig be- randet. Staubgefässe etwas kürzer wie die äusseren Perigonblät- ter, ihre Beutel 3-4 mal so lang wie die Fäden, ganz. Narben fast so lang wie der Griffel. Frucht so lang wie dieinneren Perigonblätter, dunkel- braun. XV L. silvaticaX pede- montana hellbräunlich oder bräunlichweiss, ihre Teile weniger fest zu- sammenhaltend. ziemlich gleichlang,die äusseren lanzettlich, spitz, die inneren stumpf, alle mit kurzer Stachelspitze, in der Mitte mehr oder we- niger bräunlich mit breitem weissen Haut- rande. 2/, bis ®/, so lang wie die Perigonblätter, ihre Beutel wenigstens 3 mal so lang wie die Fäden, an der Spitze gegabelt. ziemlich so lang wie der Griffel. fahlgelb, wie der Same verkümmert. L. pedemontana gelblichweiss, ihre Teile (wenigstens ge- trocknet) sich leicht ablösend und ausein- anderfallend. ziemlich gleichlang, lanzettlich, die äusse- ren spitz, die inneren stumpfer, mit einem winzigen Stachelspitz- chen, fast ganz häutig, selblichweiss. etwa °/, so lang wie die Perigonblätter, ihre Beutel doppelt so laug wie die Fäden, oben bis zu etwa !/, ihrer Länge gegabelt. halb so lang wie der Griffel. etwas kürzer wie die Perigonblätter, braun- gelb. Parlatore!) erwähnt unter Zuzula sivatica eine var. b. alba, floribus albis, aus dem Gebüsch am monte di Pizzo di Sivo in den Abbruzzen und am Monte Volubrio in der Marche, und vor näherer Untersuehung glaubte ich meine Pflanze zu dieser Abart stellen zu müssen. Ob diese var. alba Parl. wirklich eine weissblütige Form von L. silvatica ist, oder ob es sich hier — falls L. pedemontana noch in 2) Parlatore l. c,, pag. 303. — Buchenau ist diese Angabe augenscheinlich entgangen, da er dieser Form weder in der Monographie noch in dem „Kritischen Verzeichnis aller bis jetzt beschriebenen Juncaceen nebst Diagnosen neuer Arten, Bremen 1880“ gedenkt. xVT jenen Gebieten vorkommen sollte, was sehr zweifelhaft ist — um den eben beschriebenen Bastard handelt, muss eine neuere Untersuchung in Parlatore’s Herbarium erweisen. Mir ist Z. silvatica mit weissen Blüten bisher nieht zu Gesicht gekommen. Dagegen sah ich die Art im Berliner Herbarium von 2 Standorten mit schneeweissen Bracteen, aber hellbraunen Blüten, nämlich aus Siebenbürgen („in subalpinis Präsbe“, leg. Barth am 16/6 1874) und aus Bosnien („Buchwald am Trebevitj oberhalb Dobrovoda“, leg. Dr. Blau im Mai 1869). Als Binärnamen für den neuen Hybriden schlage ich Luzula Lepetitiana vor. Auf Veranlassung des Hauptmann Treves, Vice- präsidenten der Botanischen Gesellschaft in Susa, dessen Bekanntschaft ich zufällig im Eisenbahnwagen gemacht hatte, lud mich Herr Cavaliere Lepetit als einen ihm gänzlich Fremden in sein gastliches Haus, versah mich mit Empfehlungen und begleitete mich zu der schwer aufzufindenden, von Rostan bei Susa entdeckten Kphedra helvetica, die ieh somit durch seine Güte im Naturzustande beobachten konnte. Indem ich die eben beschriebene Pflanze nach ihm benenne, freue ich mich, ihm meinen aufrichtigen Dank durch dies kleine Zeichen meiner Wertschätzung bezeugen zu können. Il. Farben- und Grössenvarietäten der Blüten von Luzula nivea. Die Blüten von Zuzula nivea sind bekanntlich normal schneeweiss, nehmen aber im Fruchtzustande eine stark grauweisse Färbung an.!) Buchenau vermutet nun, dass es vielleicht solche Pflanzen gewesen seien, welche Desvaux als Z. niwea var. livida beschrieben habe. Das ist indes nicht wahrscheinlich. Sehr zerstreut findet man in den Alpen Exemplare, die schon zur Blütezeit eine entschieden gelblich- grauweisse Färbung haben, die sich sowohl von dem reinen Weiss der normalen Blüten, wie von dem Grauweiss der Frucht deutlich unter- scheidet. Die Staubbeutel scheinen dabei, wie noch nicht geöffnete Blüten zeigen, von Anfang an braun gefärbt zu sein, nicht anfangs weisslich, später rötlich und erst nach dem Verblühen braun, wie gewöhnlich. Diese Form darf man wohl unbedenklich als die var. 1) Diese Umänderung tritt an den Blüten aller mir bekannten hellgefärbten Luzula-Arten zur Fruchtzeit ein, sehr auffällig z. B. auch bei L. /utea, am wenigsten bei Z. nemorosa, deren Blütenfarbe aber auch von Anfang an nie so rein weiss ist wie bei L. nivea. Sie beruht meiner Meinung nach auf einer Verfärbung der Peri- gonblätter selbst und nicht, wie Buchenau andeutet (a. a. O., S. 101, Nota 1), z nur auf der Entwicklung: der braunen Frucht und auf dem Heraushängen der braun- gewordenen Staubbeutel. Denn die Farbe ändert sich nicht, wenn man diese Teile entfernt. Die Verfärbung fällt allerdings mit der Bräunung der Staubbeutel zeitlich zusammen. Abhandlungen. Bolle, C., Eine Farbenyarietät der Armeria elongata . Jaap, 0.. Aufzählung der bei Lenzen beobachteten Pilze . ; Warnstorf, €., Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark meer burg. Verzeichnis der in der Niederlausitz beobachteten Moose nebst kritischen Bemerkungen zu verschiedenen Arten, sowie Mitteilungen über neue Beobachtungen aus anderen Teilen der Mark. II. Specieller Teil . Se ge Ruhland, W., Ueber einige neue oder weniger bekannte Ascomyceten Deutschlands nebst einem Beitrage zur Kenntnis der Pilzflora Pommerns. (Mit Abbildungen) Hennings, P., Einige neue und interessante Meouyeetena aus de: Umesıma von Rathenow. (Mit Abbildungen) . — Nachträgliche Bemerkungen zu Plöttnera coer leo“ ie (Rehm) P. Henn. 6 Weisse, A., Eine monströse Frucht von a us ae, “ Mit Test- ern). : Loeske, L., Bryologische Bernaknugen aus dam anrs 1898 : Ascherson, P., Zur Chronik der Märkischen Flora (Taxus baccata, es torminalis, Omphalodes ee B — Nachträglicher Zusatz : Fitting, H., Schulz, A. und Wüst, E., hoher zu ask! are Flora von Halle. Herausgegeben von Ewald Wüst 5 Magnus, P., Ueber A. Weisse’s monströse Frucht von Citrus Aur En. (Mit Textfiguren) o Loew, E., Die Kleistogamie und is hlütenbiologische Verhalten von Stellaria pallida Pire — Nachträglicher Zusatz Höck, F., Studien über die Sinne Verzskung len Nuarin tanzen Brandenburgs. V . Spribille, F., Beitrag zur Konene de ossnor Rabi 3 Ascherson, P. Uebersicht neuer, bez. neu veröffentlichter een ande von Gefässpflanzen (Farn- und Blütenpflanzen) des Vereinsgebiets aus dem Jahre 1898 Seite 219 3 EN Ai \ 5. XV livida Desv. betrachten. Dazu gehört der zur Ansicht vorliegende Blütenstand, den der verstorbene Dr. E. Rostan, der verdiente Erforscher der Flora der Cottischen Alpen, bei Pramollo in den Waldenserthälern sammelte und durch die auf dem Zettel gemachte Bemerkung „epis fauves“ als Abart mit anders gefärbten Blüten be- zeichnete. Ich selbst sammelte ähnlich gefärbte Exemplare amGaudissard bei Chiomonte unweit Susa, sowie (weniger auffällig gefärbt) am unteren Teil des Monte Generoso in der Schweiz und im Frucht- zustande im Val Grisanche in den Grajischen Alpen. Letztere unter- scheidet sich von der normalen Fruchtform leicht durch die deutlich gelblichgraue Farbe der Perigonblätter. Im Mus. Bot. Berol. sah ich dahingehörige Exemplare aus dem Engadin und solche mit fast gelben Perigonblättern vom Simplon (leg. G. von Martens). Natürlich ist die Färbung bald auffälliger, bald geringer. ' Weit seltener ist zweifellos die rötlichblühende Form dieser Art, die var. rubescens Fayr.!), welche ganz der ZL. nemorosa var. rubella (Hoppe a. A.) Gaud. entspricht. Sie wurde zuerst (nach Mertens und Koch a. a. ©.) von Vest auf der Villacher Alpe in Kärnthen entdeckt und scheint (nach Gremli) auch in der Schweiz beobachtet zu sein. Ich sammelte diese interessante Varietät 1385 an einem bis- her anscheinend noch unbekannten Standorte, am Gipfel des Dosso Alto in der Lombardei. Buchenau erwähnt nicht, dass es entsprechend der Z. nemorosa var. parviflora Doell auch von Z. nivea eine kleinblütigere Varietät giebt. Nach seiner Angabe sind die Blüten dieser Art „ca. 5,5 mm longi“. Ich sammelte aber bei Cadenazzo unter dem Mte. Ceneri in der Schweiz und am Wege zur Certosa im Val Pesio in Piemont Fruchtexemplare, deren Perison nur 4 resp. 4,5 mm lang ist. Fast ebenso kleinblütige Exemplare im Blütenzustande liegen im Mus. Bot. Berol. mehrfach aus der Schweiz und zwar vom Gipfel des Mte. Generoso, von der Grimsel (leg. Scherer) und vom Saleve (leg. Guillemin im hb. Kunth). Ich bezeichne diese kleinblütige Abart als Z. niwvea var. minuta. Früchte und Samen sind bei den erwähnten Fruchtexem- plaren ganz normal entwickelt. 2) Buchenau (Monographie S. 101) nennt diese Pflanze L. nivea DC. var. rubella Bluff, Nees v. Esenb. et Schauer in: Bluff et Fingerhut, Compendium florae germanicae, ed. II, 1836. Es ist dem Verfasser entgangen, dass dieser Name schon 10 Jahre früher von Mertens und Koch in Röhling’s Deutschlands Flora, Bd. II, 1826, 8. 600 Anwendung fand, wohl deshalb, weil die Varietät später von Koch weder in der Synopsis noch im Tasehenbuche erwähnt wird. Um aber Ver- wechselungen mit der gleichbenannten Form von L. nemorosa vorzubeugen, empfiehlt es sich entschieden, diejenige von L. nivea als var. rubescens Favrat (nach Gremli, Exeursionsflora für die Schweiz, 5. Aufl., 1885, S. 419) zu bezeichnen. Verhandl. des Bot, Vereins f. Brandenb, XLI. B vll Doch besitze ich ausserdem auch unter dem Namen Zuzula nemo- rosaX.nivea Favr.') Exemplare, deren Blüten etwa 4,5 mm lang sind, die aber bei völlig entwickelter und bereits aufgesprungener Frucht durch- weg verkümmerte Samen haben. Sie wurden von dem verstorbenen Fräulein Masson 1884 am Favrat’schen Originalstandorte des Hy- briden, dem Bois de Sauvabelin bei Lausanne gesammelt. Da die Blütenlänge bei Z. nemorosa ca. 2,5 mm beträgt, so steht die Grösse der Blüten bei dieser Pflanze in der That mitten zwischen den er- wähnten Arten. Allerdings sagt Buchenau (a. a. O., S. 101, Nota 2), dass er an einer von Dr. Heidenreich am 3. August 1876 an dem ebenerwähnten Standort gesammelten angeblichen Z. nemorosa X nivea keinen Anhalt für (ie Bastardnatur finde. Er könne sie nur für eine L. nivea mit zwar noch unreifen aber doch beim Austrocknen bereits aufgesprungenen Früchten halten. Trotz dieser gegenteiligen Meinung des trefflichsten Kenners der Familie ist mir die Hybridität dieser Pflanze doch wahrscheinlich. Die abweichende Ansicht Buchenau’s erklärt sich wohl dadurch, dass die ihm vorgelegene Pflanze noch unreife Früchte hatte. An meinen Exemplaren sind diese, wie erwähnt, reif, von normaler Grösse, glänzend braun und aufgesprungen, alle Samen aber anscheinend unentwickelt. Auch die übrigen Merkmale stiinmen mit denen von Z. nivea nicht völlig überein. Die äusseren Perigonblätter haben ea. ®/, der Länge der inneren, die Frucht mit Einschluss der Stachelspitze ist ca. 3 mm lang (bei Z. nivea halb so lang, bei Z. nemorosa ebensolang wie das Perigon). Weit zweifelhafter ist mir ein zweites, von demselben Fräulein Masson ebenso bezeich- netes und am gleichen Orte am 17. Juni 1876 gesammeltes Blüten- exemplar meines Herbariums. Es gleicht in Grösse und Färbung der Blüten ganz der Z. niwea var. livida. Die Früchte sind noch sehr jung. Auch über ein von Raab bei Lausanne gesammeltes blühendes 1) Zuzula nemorosa X nivea Favr. ist nach Buchenau in Durand et Pittier’s Catalogue de la Flore Vaudoise, im Bulletin de la Soeiete Royale de Botanigue de Belgique, t. 21, 1882, p. 275 veröffentlicht, wird aber schon, wie Durand und Pittier selbst bezeugen, in Gremli’s Excursionsflora, 3. Aufl., 1878, S. 377 von Lausanne aufgeführt, an beiden Orten ohne Beschreibung. — Auf meine Bitte hatte Herr Professor Dr. H.Sehinz, Director des Botanischen Gartens und des Botanischen Museums der Universität Zürich, mein hochverehrter Gönner und Freund, die Güte, mir die dort aufbewahrten Favrat’schen Originale von Z. nemorosa X nivea zu senden. Sie sind im Juni 1830 gesammelt und stimmen mit meinen obenerwähnten, von R. Masson eingelegten Exemplaren gut überein. Leider besitzen sie aber sämtlich unreife Früchte, die indess schon so weit entwickelt sind, dass sie bei einem Druck mit dem Fingernagel aufspringen. Während nun gleich weit ent- wickelte Früchte 'von normaler Z. mivea schon angeschwollene, rundliche Samen’ zeigen, sind diese hier noch ganz verkümmert. — Ich spreche Herrn Professor Schinz für die mir bei dieser Arbeit durch Zusendung vielen wertvollen Materials — siehe auch weiter unten — gewährte Unterstützung auch an dieser Stelle meinen verkindlichsten Dank aus. AR Exemplar von Z. nivea var. minuta im Mus. Bot. Berol. wage ich kein Urteil abzugeben. Eine weitere Untersuchung dieser im Bois de Sauyabelin anscheinend nicht allzuseltenen Pflanze auf ihre Frucht- barkeit wäre zur völligen Aufklärung ihrer Stellung dringend erforderlich. Erwähnenswert ist schliesslich, dass ich bei einem meiner beiden Individuen von L. nemorosa X nivea eine Blüte fand, deren vorderes äusseres Perigonblatt nebst dem zugehörigen Staubgefäss abortiert war, so dass die Blüte abnorm zygomorph erschien. An ein mechanisches Ausfallen der betreffenden Organe ist hier um so weniger zu denken, als die Blütenteile dabei sehr zähe zusammenhängen, so dass man sie nur unter Aufbietung von Gewalt abreissen kann. Il. Luzula silvatica Gaud. subspee. nov. croatica. Von ande der Blüten von 2. silvatica erwähnt Buchenau (a.a. 0. S. 92) nur die auf den Faroer und den Shetlands- Inseln wachsende var. et Rostrup, die sich übrigens durch ihren sehr schlanken Wuchs und ihre auffallend kurzen Blätter auszeichnen soll. Sie besitzt „tHores intense colorati, fere castanei“. Es dürfte daher interessant sein, eine grade umgekehrt diekstenglige, breit- und langblättrige Form vorzulegen, deren Blüten nicht nur kastanienbraun, sondern gradezu schwarzbraun, ganz wie die von Z. spadicea gefärbt sind. Sie bilden somit ein Analogon zu der von unserem Ehrenvor- sitzenden beschriebenen ZL. nemorosa var. fuliginosa.‘) lch sammelte diese interessante Form an dem pflanzenreichen Berge Klek bei Ogulin in Kroatien und zwar sowohl am südwestlichen Abhange über Musu- linski-Potok, wie am östlichen über Turcovie Sello. Bei näherer Untersuchung der betreffenden Exemplare ergab sich noch eine andere, wichtigere Abweichung. Während nämlich die Früchte der normalen Pflanze völlig so lang sind wie die Perigonblätter, so dass ihr oberer Teil zwischen letzteren deutlich hervortritt, sind die reifen Früchte dieser dunkelblütigen Exemplare entschieden kürzer und ohne Zurückbiegen der Perigonblätter nicht sichtbar. Sie messen bei einer Blütenlänge von 3 mm mit Einschluss ihres Schnäbelehens nur 2'!/, mm. Die Grundblätter erreichen bis 14 mm Breite, über- schreiten also das gewöhnliche Mass. Nach Buchenau’s Bestimmungs- tabelle (a. a O., S. 87) ist das Verhältnis der Länge von Frucht und Perigon im Subgenus Anthelaea Griseb. ein recht wesentlicher Art- character, so dass man bei Annahme kleiner Arten auf Grund dieses Befundes wohl eine neue Art aufstellen könnte. Da aber der Habitus und die übrigen Kennzeichen mit denen von Z. silvatica übereinstimmen, halte ich es für richtiger, die neue Form als Subspecies zu dieser Art zu ziehen und schlage, daher für sie die Bezeichnung ZLuzula silvatica ) Vgl. Ascherson, Flora der Prov. Brandenburg, 1864, S. 740. B* xx Gaud. subsp. croatöca vor. Wahrscheinlich ersetzt diese Unterart wenigstens in der Umgegend des Klek ganz die gewöhnliche!). Mehr oder weniger dunkel kastanienbraune Blüten scheinen übri- gens bei sonst normalen Exemplaren dieser Art öfter vorzukommen. Ich sah solche von verschiedenenen Orten Frankreichs (von Vernon [Eure], leg. de Schoenefeld im Mus. Bot. Berol. neben normal ge- färbten Blütenexemplaren, von Bareges [Pyrenaeen], leg. Bordere in meiner Sammlung, und, minder auffallend, von Paris, leg. Devaux im Mus. Bot. Berol.), der Schweiz (Lausanne, hb. Gareke im Mus. Bot. Berol.) und Portugals (Serra do Gerez: Ponte de Maceira, leg. A. Moller im Mus. Bot. Berol.; aus derselben Gegend auch mit der gewöhnlichen Blütenfarbe). Auch ein nach Buchenau wahrscheinlich zu der Art gehöriges Exemplar von Rio de Janeiro (leg. Glaziou no. 9042 im Mus. Bot. Berol.) hat schöne kastanienbraune Blüten. End- lich sind so gefärbte Blüten wohl bei der var. Sieber (Tausch a. A.) in Tirol nicht allzuselten. Im Mus. Bot. Berol. finden sich solche von Klausen?), leg. Treffer (die Blüten sind dabei von weisslichen Deck- blättern umgeben, also sehr schön gezeichnet), vom Gleichersee über Matrei, leg. A. Kerner, und — neben normal gefärbten Blüten — vom Monte Baldo, leg. Strobl. IV. Formen von Zuzula multiflora (Ehrh.) Le). Buchenau vereinigt alle europäischen und einige ausser- europäische Verwandte der ZLuzula campestris unter diesem Namen zu einer Art und unterscheidet dabei folgende in Europa vorkommende Varietäten: Z. vulgaris (L. campestris s. str. der Autoren), 2. multiflora, L. congesta, L. calabra, L.pallescens und L. sudetica Celak. (DC. a. A.) — L. alpina Hoppe ap. Sturm — L. pallescens 3 nigricans Pohl (Desv. a. A... Als Monograph der Gattung war der verehrte Forscher zu dieser Vereinigung wegen der verwirrenden Fülle von Formen, der zahllosen Uebergänge u. s. w. zweifellos berechtigt; doch verdient auch seine Bemerkung Zustimmung (S. 144), dass die erwähnten Varietäten in Localfloren von Gegenden, in denen sie selbständig auftreten oder die Mittelformen selten seien, mit gleichem Recht als Arten aufgeführt werden könnten. 2. campestris bildet eben im Sinne der Synopsis Ascherson und Graebner’s eine Gesamtart mit vielen Einzelarten. Die erwähnten sechs Arten werden von Buchenau so scharf charak- terisiert, dass es leicht ist, sie danach in typischer Ausbildung zu bestimmen. Die zahllosen, dann noch übrig bleibenden Formen, welche sich ohne Zwang keiner dieser Arten zurechnen lassen, betrachtet er ı) Im Velebit-Gebirge sammelte ich dieTnormale L. silvätica. 2) Gemeint ist wohl Gross-Klausen zwischen Steinhaus und Rain bei Taufers oder auch Alpe Klausen im Zemmthalfbei Mayrhofen, nieht aber Station Klausen an der Brennerbahn. AXI als Uebergangsbildungen zwischen jenen. Er sucht (a. a. O., S. 49) die Ursache der ungemeinen Veränderungsfähigkeit der Z. campestris- Gruppe in der grossen Neigung zur Variabilität, der weiten Verbreitung und den Einflüssen der verschiedenen Klimate und Substrate. Vielleicht sind hier, wie bei vielen Hieracien, Rubi ete., neue Arten in der Bildung begriffen, zwischen denen die später wohl aussterbenden Uebergangs- formen noch vorhanden sind. Ob es sich aber dabei empfiehlt — wenigstens für ein begrenztes Gebiet wie die Alpen -- nur die von Buchenau angenommenen Arten zu unterscheiden, das hängt wohl von Erwägungen mehr persönlicher Natur ab. Mein Gefühl sträubt sich z. B. gegen die unterschiedslose Vereinigung von habituell so verschiedenartigen Bildungen, wie sie von Buchenau unter Z. multiflora inbegriffen werden. So unzweckmässig es einerseits wäre, jede dieser zahllosen Formen zu beschreiben und zu benennen, so scheint mir doch, dass sich beim Vergleich von umfangreicherem Material einige dieser Mittelformen durch leicht kenntliche Merkmale im Blütenstande, Wuchse etc. so aus der Masse abheben, dass man sie recht gut unter- scheiden und charakterisieren kann. Dabei ist es natürlich selbst- verständlieh, dass auch diese erheblich abändern und mit der Stamm- art durch zahlreiche Uebergänge verbunden sind. Welche Ursache die betreffenden Variationen veranlasst haben mögen, das bleibe dabei dahingestellt, insbesondere, ob ausser dem Klima und dem Substrat noch andere Factoren in Frage kommen. Leider wissen wir ja noch nicht, wie z. B. verschiedene Culturbedingungen abändernd auf ver- schiedene Formen von L. campestris einwirken, welehe Folgen etwaige Bestäubung mit dem Pollen anderer Formen derselben Art hat u. s. w. Die Unterscheidung einzelner Varietäten hat den wesentlichen Nutzen, dass die Stammart weit schärfer begrenzt werden kann, dass etwaige Unterschiede in der geographischen Verbreitung dieser Varietäten sich leichter feststellen lassen u. s. w. Die angeführten Gründe haben mich dazu geführt, aus dem mir vorliegenden reichen Material von L. multiflora aus den Alpen zunächst zwei Varietäten abzuscheiden. Die eine, in den Alpen nicht gerade seltene, umfasst die Exemplare mit geknäueltem, aus mehreren Köpfen zusammengeballtem Blütenstande, der oft eben so dicht ist wie bei L. congesta, also Uebergangsbildungen zu dieser Art. Buchenau beschränkt (a. a. O., S. 162, f.) Z. congesta (Thuill.) Lej. mit Recht auf die blassblütige, starke Pflanze der Haiden und Moore mit geknäueltem, reiehblütigen Blütenstande. Ob diese Art in den Alpen überhaupt in typischer Ausbildung vorkommt, ist mir zweifelhaft. Ich sah unter recht reichliehem Material bisher kein unbedingt dazu gehöriges Exemplar aus diesem Gebiet. Wohl aber werden von den Sammlern öfter meist dunkelblütige Formen von ZL. multiflora mit geknäueltem Blütenstande unter jenem Namen ausgegeben. Diese Pflanzen erinnern XXI überdies an Z. congesta durch den gewöhnlich straff aufrechten Wuchs, die oft ziemlich breiten Blätter, das den Blütenstand fast immer über- ragende untere Deckblatt und den nicht selten minder grossen Samen- anhang. Dagegen unterscheidet sich die echte Z. congesta davon (nach Exemplaren aus Gräben am Butterberge bei Braunschweig, leg. Krummel, und Buchenau’s Beschreibung) durch bleichere, grössere (3 mm und darüber lange) Blüten, mit schmal lanzettlichen, lang zu- gespitzten Perigonblättern, deren äussere deutlich länger wie die inneren und die stets entschieden länger sind wie die ebenfalls bleiche reife Frucht, sowie durch stärkere (unten bis 2 mm dicke) und höhere (oft bis 40 cm und darüber lange) Stengel. Bei unserer Form sind die Blüten meist kleiner und fast immer dunkel gefärbt, die Perigonblätter mehr weniger breitlanzettlich-stumpflich mit auf- gesetzter Stachelspitze und meist ziemlich gleichgross, die dunkel- kastanienbraunen Früchte so lang wie das Perigon oder kürzer, die Stengel oft dünner und niedriger. Man kann nun in Zweifel sein, ob diese Form besser der Z. congesta oder der ZL. multiflora zuzurechnen ist. Indem ich mich in dieser Beziehung Buchenau’s Begrenzung dieser Arten anschliesse, bezeichne ich sie als Z.multiflora var. alpestris. Sie ist mir nämlich bisher fast nur aus dem Alpengebiet und dem hohen Norden zu Gesicht gekommen und ist es mir nicht un- wahrscheinlich, dass sie auf diese Gegenden (vielleicht mit Einschluss anderer hoher Gebirge!) beschränkt ist.°) Unter meinen, dieser Form zuzurechnenden Exemplaren stehen der Z. congesta am nächsten die, welche Gander unter dem Namen Z. multiflora Lej. 3 congesta Koch — L. alpina Hoppe in Tirol (Villgrattenthal im Pusterthal), Juli 1884 sammelte. Sie erinnern an jene Art auch durch den starken. hohen Wuchs (Stengel unten 2 mm dick und bis beinahe 40 em hoch) und die auffallend (bis 6 mm!) breiten Blätter, sowie die grossen Blüten, weichen aber von ihr ab durch dunkle Blüten und Früchte und die Form der mit den Früchten gleichlangen Perigonblätter. Fine ähn- liche Uebergangsform zur echten L. congesta liegt im Mus. Bot. Berol. von Heiligenblut. Diese var. alpestris besitze ich ferner vom Berge 1) Wahrscheinlich gehören z. B. hierher von Sintenis in Paphlagonien, Wi- lajet Kastambuli (Tonia: Kutschuk-Ilkazdagh), auf Alpenwiesen gesammelte und von Prof. Haussknecht als Z. congesta Lej. bestimmte Exemplare im Mus. Bot. Berol. 3) Nur in dem jetzt zum Mus. Bot. Berol. gehörigen herb. Kunth liegen ein Paar ältere, mir zweifelhafte Exemplare, welche nicht aus den erwähnten Gebieten zu stammen scheinen, nämlich von Lutetia von Devaux gesammelt (vielleicht im Pariser Botanischen Garten angepflanzt?) und von „Moorfontaine“, unter welchem Namen wohl ein Dorf im Departement Meurthe et Moselle gemeint ist. Diesem Befunde gegenüber ist aber erwähnenswert, dass Grenier und Godron in ihrer Flore de France III p. 356 für L. multijlora ß congesta, unter welchem Namen sie alle Formen mit „fleurs rapprochees en capitule lobul&“ zusammenfassen, als alleinigen Standort ausdrücklich die „region alpine“ angeben. XXI Sehuss bei Sexten im Pusterthal (leg. Huter, 17. Juli 1878, sub nom. L. sudetica |Willd.]), bei der die meisten Exemplare so hell gefärbte Blüten haben wie die echte Z. congesta. Ich sammelte dieselbe Varietät am Seckauer Zinken in Steiermark; Rostan fand sie auf der Alpe Asera in den Waldenserthälern und auf Bergen bei Condove im Thal der Dora Riparia. Im Mus. Bot. Berol. sah ich zahlreiche Exemplare dieser Form, u. a. als Z. campestris alpina von Heiligenblut (leg. Funck), als Z. sudetica von der Fusch (leg. von Spitzel), als Z. multiflora var. nivalis Wahlbg. von Fend im Oetzthal, als var. congesta von der Scheideck in der Schweiz (leg. Scherer), ferner aus „Lapponia fennica“ (leg. Pastor Fellmann), aus Grönland (leg. Holstenborg) und im herb. Braun aus Labrador. In der Schweiz scheint die var. alpestr.s nach dem Material des Bot. Museums der Universität Zürich oft neben normaler Z. multiflora vorzukommen, was sonst gewöhnlich nicht der Fall ist, so am Gotthard (leg. Müller-Arg.), am Simplon!) (leg. Favraät) ete. Ist diese Form vornehmlich durch den zusammengezogenen Blütenstand bei steif aufrechten Stengeln charakterisiert, so zeichnet sich eine zweite durch den abweichenden Wuchs aus. Während näm- lich die typischen Exemplare von 2. multiflora einen straff aufrechten, meist völlig geraden oder nur wenig gebogenen Stengel besitzen, findet man besonders an sumpfigen Orten der Alpen Exemplare mit auffallend schlanken, dünnen, mehr weniger hin und hergebogenen Stengeln, deren Blüten überdies öfter auffällig klein sind, so dass sie zuweilen leieht für Z. sudetica genommen werden könnten, an die auch die oft schmalen Blätter erinnern. Der schlaffe Wuchs deutet aber weit mehr auf eine nahe Verwandtschaft mit 2. pallescens (Wahlbg.) Bess. Von beiden Arten unterscheidet sich aber unsere Form sofort durch den grossen Samenanhang, die gleichlangen, meist lanzettlichen und in eine feine Spitze auslaufenden Perigonblätter, von L. sudetica überdies durch den entwickelten Griffel. Die Frucht ist so lang oder wenig kürzer wie die Perigonblätter, die unterste Bractee gewöhnlich kurz, kürzer oder zuweilen etwas länger wie der Blütenstand, und dieser arm- (meist 2—5-) ährig, bald zusammengezogen (allerdings nur selten so zusammengeballt wie bei der var. alpestris), bald lockerer und dann sind auch die Blütenstandsäste aufwärts gebogen, also nicht steif aufrecht. Diese Form mag als Z. multiflora var. flecuosa bezeichnet werden. Ich sammelte sie am Altissimo di Baldo oberhalb ı) Unter den Exemplaren vom Simplon sah ich eins mit interessanter Ab- normität. Aus der Achsel des obersten Stengelblatts (21/3 cm unter dem endständigen, reichblütigen und meist gestielte Aehrenbüschel tragenden Blütenstande) entspringt dabei ein auffallend (nicht ganz Sem!) langer, seeundärer Blütenstiel mit wenigen geknäuelten Aehrehen. Der Hauptstengel ist dabei besonders nach oben zu etwas verbreitert (fasciiert?). XXIV der Alpe St. Giacomo und bei Beauregard im Val Grisanche in den Grajischen Alpen auf sumpfigem Boden. Ferner gehören dazu auch einige schöne, von Rostan wohl in den Waldenserthälern!) eingelegte Exemplare, deren Blüten aber grösser sind wie gewöhnlich. Im Her- barium der Züricher Universität befindet sich diese Form von Brügger am 9. 6. 1867 im Torfmoor von Bennau bei Einsiedeln gesammelt. Im Mus. Bot. Berol. sah ich sie als Z. campestris (luxurians) aus den Euganeen (herb. Braun); neben normaler /. multiflora von Jaroslawl am Ural (leg. Petrowsky); in Formen, die sich der Z. pallescens sehr nähern, aus dem nördlichen Ural (leg. Ehrenberg); endlich sehr schön als Z. multifiora fo. pallida aus Wäldern „ad Hindtgeol Fioniae“ (leg. Lange). Ob Zuzula multiflora Lej. b. uliginosa Gremli?) „Stengel mehrere, schlank; Aehrchen 5—6, gestielt oder fast sitzend; Kapseln schwärz- lieh; — auf Torfboden“ vielleicht mit meiner var. fexuosa zusammen- fällt, ist fraglich. Meine Bemühungen, Gremli’sche Originalexemplare dieser Form zur Ansicht zu erhalten,sind misslungen. In der reichen Sammlung von Schweizer Exemplaren der Z. multiflora im Herbarium der Züricher Universität, welehe mir Herr Professor Schinz auf meine Bitte gütigst übersandte, fand ich ein einziges mit Fragezeichen als L. multiflora b. uliginosa bezeichnetes Exemplar, das von Aubert an den „sommets du Mt. Tendre“ gesammelt war. Es ist zwar sehr klein- blütig, sonst aber normale Z. multiflora. Ich kann mich somit zum Vergleich beider Formen nur auf die angeführte Gremli’sche Diagnose stützen. Die meisten Exemplare der var. fexuosa, welche ich sah, waren ein- seltener zweistenglig. Die oben erwähnte Pflanze aus dem Torfmoor bei Bennau ist zwar mehrstenglig, hat aber entschieden keine schwärzlichen Kapseln. Ich betrachte daher die Zahl der aus einem Wurzelstock entspringenden Stengel als veränderlich. Die Farbe der Kapseln ist bei meiner Varietät ebenfalls wechselnd, hell- bis schwarz- braun und die Zahl der Aehrchen, wie schon erwähnt, meist gering. Allerdings wächst auch sie vorherrschend oder ausschliesslich auf Sumpf- oder Moorboden. Ob aber der Standort allein für ihre Ent- stehung massgebend ist, scheint mir fraglich, da ein anderes, ebenfalls von Brügger im Einsiedler Torfmoor am 23. 6. 1861 gesammeltes }) Sie befinden sich in seinem Herbar neben normaler L. multiflora auf einem Bogen, auf welchem"2’Zettel liegen, wovon jeder mehrere Standortsangaben enthält, sodass der genaue Fundort nicht mit Sicherheit zu ersehen ist. Ich vermute, dass zu unserer Form der Zettel mit der Bemerkung „variete ä& fruits plus gros“ gehört, da die Kapseln und die Blüten der erwähnten Exemplare etwas grösser sind wie die der übrigen Pflanzen auf diesem Bogen. Ist diese Annahme richtig, so stammt unsere Form wohl von den „prairies expos&es de Massel & Coulmian“. Mit Bleistift sind aber noch Orsiere und Asera hinzugeschrieben. 3) A.Gremli, a.a. O., 3. Aufl. 1878, S. 377; ob die Form schon in den ersten Auflagen erwähnt wird, ist mir unbekannt. XXV Exemplar des Herbariums der Züricher Universität normale 2. mult- Zora ist Auf Grund dieses — wie erwähnt nur nach der Beschreibung angestellten — Vergleichs möchte ich Gremli’s /. multiflora b. uli- ginosa nur für eine besondere, aber wohl kaum der Unterscheidung werte Form meiner var. fexuosa halten. Bei der ungeheuren Veränderlich- keit der Arten in der Z. campestris-Gruppe dürfte es sich überhaupt nicht empfehlen, Abarten von diesen auf so verschiedene, in’s Einzelne gehende Angaben zu begründen, wie hier Gremli thut, da sonst die Anzahl der zu anterscheidenden Formen gradezu Legion werden müsste. Aus diesem Grunde habe ich die oben aufgestellten Varietäten ab- siehtlich nur auf ein einzelnes ins Auge springendes Merkmal gestützt und andere nur nebensächlich zur weiteren Charakterisierung hinzu- gefügt. Nur auf diesem Wege wird es meines Erachtens möglich sein, in diese der Klärung noch recht bedürftige Gruppe Ordnung zu bringen. V. Verschiedenes. Eine zur Gattung Zuzula gehörige, sehr merkwürdige, stark ver- kümmerte Hochgebirgsform sammelte Rostan am Lago nero (unter dem colle di Bousson, am Wege von Cesana über Bousson nach Briancon) in den Cottischen Alpen, vermochte sie aber nicht zu deuten!). Auch mir ist ihre Stellung nicht völlig klar geworden. Ich schwankte sogar anfangs, ob sie zu L. spicata oder zur Gruppe der Z. campestris sens. lat. zu rechnen sei. Das von Buchenau aufgefundene vor- zügliche Merkmal der Beschaffenheit der Blattspitze scheint aber ihre Zugehörigkeit zur letzteren zu beweisen. Diese ist nämlich hier an allen Blättern schwielig stumpf, mit alleiniger Ausnahme der unteren Braetee bei einem der Köpfehen, die in eine feine Spitze ausläuft. Doch stimmt die Form mit keiner Art jener Gruppe überein. Am meisten nähert sie sich wohl der Z. sudetica und der L. multiflora. Sie bildet ein nur 83cm hohes Pflänzehen mit kurzrasigem Wurzelstock, aus dem drei aufrechte Blütenstengel entspringen. Die Blätter sind verhältnismässig lang, aber sehr schmal (bis 1'/, mm breit), in der Mitte meist (wohl durch Druck?) mehr weniger flach, übrigens der ganzen Länge nach an beiden Rändern eingerollt, ausser dem pinselartig bewimperten Rande der Blattscheide nur spärlich behaart. Der Blütenstand ist köpfehenartig, kaum erbsengross, und wird von einer ebenso langen, bis fast doppelt so langen Bractee gestützt. Dies scheinbare Köpfchen ist aber wieder aus mehreren dichtgedrängten, fast sitzenden, meist einblütigen Köpfchen zusammengesetzt, die ab- wechselnd rechts und links von der Achse stehen. Die Blüten sind klein, 1) Sie lag ohne besondere Bezeichnung in ein Stück Papier mit dem Namen des Fundorts eingeschlagen bei Juncus capitatus! AXVI die Perigonblätter annähernd gleichlang, breit eiförmig-lanzettlich, nach oben zu weisshäutig berandet und lang zugespitzt, mit einem in die Spitze auslaufenden braunen Mittelnerven. Leider ist die Frucht, welche für die Deutung der Form von besonderer Wichtigkeit sein würde, anscheinend durch Brand zerstört. Nach diesen Merkmalen scheint mir die Pflanze der arktischen Form von Z. sudetica noch am nächsten zu stehen, die nach Buchenau durch einen sehr kleinen Blütenstand und braune Blüten ausgezeichnet ist. Sie unterscheidet sich aber von dieser besonders durch die gekielten Blätter, die der ganzen Gruppe der Z. campestris fremd sind und vielleicht auf einen hybriden Ursprung der Form deuten. Ich bin zu keiner sicheren Entscheidung darüber gelangt, ob die Pflanze eine sehr eigentümliche verkümmerte Form der 2. sudetica (oder vielleicht der ZL. multiflora?) oder Z. su- detica X spicata (var. tenella Mielichh. oder var. :falica Parl. a. A.?) ist. Einstweilen mag sie als Z. depauperata bezeichnet werden. Zum Schluss ist wohl noch erwähnenswert, dass Rostan wahr- scheinlich in den Waldenserthälern!) drei Exemplare einer Z. spicata sammelte, die an die merkwürdige Z. spicata var. 3 simensis Hoch- stetter (bei Buchenau a. a. O., S. 128) erinnern, indem sie schmale, flache Laubblätter und an zwei Exemplaren einen fast aufrechten Blütenstand haben. Dabei erreichen sie eine Höhe bis zu etwa 35 cm. Die Blattspitze ist aber an den oberen Blättern pfriemlich (nicht schwielig stumpf). Auch besitzt das einzige bewurzelte Exemplar, das sich darunter befindet, soweit sich das noch feststellen lässt, keine Ausläufer; dafür ist sein Rhizom auffallend verdickt. Die Kapseln sind normal entwickelt, die Samen dagegen anscheinend nur teilweise. Aehnliche Formen von Z. spicata fand ich bei einer ‚Durchsicht der Exemplare im Mus. Bot. Berol. unter normalen noch besonders häufig von der Schneekoppe. Auch dort kommen hoch- und stark- stenglige Individuen mit mehr weniger flachen Blättern und meist ziem- lich aufrechten Aehren vor. Mit nickenden Aehren sah ich diese flach- blättrige Form daselbst aus Lappland und vom Balkan. Buchenau deutet das Vorkommen dieser Abart nur durch beschränkende Zusätze in seiner Beschreibung von Z. spicata (a. a. 0. S.128) an: „lamina plerumque plus minus canalieulata ... ... inflorescentia ... fere semper nutans“. Mir scheint sie aber der Beachtung ebenso wert ı) Rostan hatte die nicht zu billigende Gewohnheit, Pflanzen verschiedenen Ursprungs, von denen er glaubte, dass sie zu derselben Art gehörten (was übrigeus zuweilen nicht einmal zutrifft), auf ein und denselben Bogen zu legen und mit einem gemeinschaftlichen Zettel zu versehen, der nicht nur die Standorte der auf diesem Bogen liegenden Pflanzen nennt, sondern auch andere, an denen die Art nach seiner Beobachtung wuchs. So lautet der bei der in Rede stehenden Pflanze liegende Zettel beispielsweise: „Luzula spicata DC. Päturages secs, rocs herbeux des Alpes Vses & Massel, Pral, Prawol. Iufernet, Maera, Rora (letztere drei Namen mit Bleistift zugeschrieben), Barge“. XXVI zu sein wie die 2. spadicea 3 Candollei E.Meyer. Ob sie aber einen besonderen Namen erhalten muss, oder wie möglich mit der var. sud- pediformis Schur identisch ist, wage ich ohne ein weiteres Studium der letzteren Pflanze nicht zu entscheiden Es genügt, die Aufmerk- samkeit auf diese abweichende Form gelenkt zu haben. Weiter sprach dann Herr @. Lindau über Rhizidium lignicola nov. spec., eine holzbewohnende Chytridiacee. (Abbildungen hierzu auf S. XXXII.) Während eines Aufenthaltes auf Rügen im Jahre 1896 fand ich am Strande auf Rosskastanienholz den seltenen Amylocarpus encephalo- ides!). Das Holzstück wurde in einem Glaseylinder, in dem sich am Boden Salzwasser befand, aufbewahrt und brachte innerhalb zweier Jahre eine ganze Anzahl von Fruchtkörpern des Amylocarpus hervor. Als ieh im März dieses Jahres das Holzstück abermals untersuchte, fand ich auf der Oberfläche zahlreiche Sporangien, die zum Teil mit Sporen erfüllt, zum Teil schon entleert waren. Ein Mycel war nicht aufzufinden. Da die Sporangien sehr klein waren, so vermutete ich, dass der Pilz zu den Chytridiaceen gehörte. Eine Entscheidung darüber konnte ich nur durch die Keimung der Sporen erwarten. Darauf will ich später kommen. Jetzt sei die Beschreibung des Pilzes vom natürlichen Substrat gegeben. Die Sporangien sitzen gesellig auf der Oberfläche des feuchten Holzes. Sie stehen wagerecht ab und besitzen eine derbe, glatte, ein wenig bräunliche Membran. Diese Färbung findet sich in der Cultur nicht, sondern der Pilz ist dann in allen seinen Teilen hyalin. Das Sporangium besteht aus einer ellipsoidischen oder mehr länglichen Zelle, die sich nach unten stielartig zusammenziehen kann, am Scheitel aber stets abgerundet ist (Fig. 1). Die Länge des Sporangiums schwankt sehr; ich mass solche von 25 » Länge, bei denen die Form mehr rundlich war, neben solchen, welche fast die dreifache Längs- ausdehnung besassen und am Grunde stielartig zusammengezogen waren. Auch die Breite wechselt; 20—25 ). dürfte hier der Durch- schnitt sein. Am Grunde findet sich bei den allermeisten Sporangien ein kleiner Ansatz, der wie eine zerstörte Zelle aussieht und auch nach unten hin nicht geschlossen ist. Wie er gedeutet werden muss, ergab erst die Cultur. Die Wandung der Sporangienzellen wölbt sich gewöhnlich etwas in den Fortsatz hinein. Die Sporen füllen das ganze Innere der Sporangiumzelle aus und zeigen im reifen Zustande, den ich allein auf dem Holze fand, ») Eine vorläufige Mitteiluvg darüber ist enthalten in diesen Verhandlungen 1898 S. XXIV, die ausführliche Arbeit ist in Hedwigia 1899 p. 1 abgedruckt. AXVIM keinerlei Plasmareste zwischen sich. Sie sind rund, messen etwa 15—8 » im Durchmesser und zeigen einen grossen, glänzenden, excentrisch gelegenen Oeltropfen. Wie die Sporen das Sporangium verlassen, konnte ich erst in der Cultur sehen. Ich suchte vergeblich nach einem Mycel; an keinem Sporangium war eine Andeutung davon zu sehen. Auch Sehnitte zeigten im Inneren des Holzes nichts, was darauf hindeutete, dass von dem offenen Fortsatz der Sporangien einmal ein Mycel ausgegangen sei. Der geschilderte Bau gab also keinen Anhaltspunkt, wo der Pilz untergebracht werden musste. Hier konnte nur die Kenntnis der Entwickelung helfen. Da es wahrscheinlich war, dass der Pilz sich saprophytisch ernähren liess, nahm ich vorsichtig mit steriler Nadel einige Proben des Holzes mit Sporangien ab und verteilte sie in sterilem Wasser!) auf offene Objectträger. Schon nach 24 Stunden hatten die meisten Sporangien ihre Sporen entlassen. Der ganze Wasser- tropfen zeigte sich mit Zoosporen angefüllt. Dieselben tummelten sich in schneller Bewegung im Wasser, wobei die eine Geissel, welche sich in fortwährender Bewegung befindet und etwa 40—50 y lang ist,. hinten nachgezogen wird (Fig. 2). Die Bewegung ‚geht nicht ausschliesslich in gerader Linie vor sich, sondern bisweilen in Ziekzack- linien. Manchmal bleiben die Sporen ohne jede sichtbare äussere Veranlassung still liegen und bewegen nur das äusserste Ende der Geissel. Im Inneren der Sporen zeigt sich noch der excentrisch gelegene Oeltropfen. Nach 2 Tagen war die grösste Zahl der Sporen zur Ruhe gekommen. Der Durchmesser war meist auf 11-12 u gewachsen. Die Geissel liegt ganz gerade ausgestreckt und ver- schwindet. Gleichzeitig treten auch Keimschläuche auf. Sie sind ausserordentlich zart und fein, messen wenig über 1 4 in der Dicke und sind bei jeder Spore in der Mehrzahl vorhanden. Die erste Verzweigung findet meist schon unmittelbar hinter der Austrittsstelle des Schlauches statt (Fig. 3, 4). Die Mycelien wachsen sehr schnell und bilden um die Sporen ein weitausgedehntes Mycelnetz. Die Fäden sind nach der Spore zu bedeutend dieker geworden, sind aber immer noch sehr zart. Die Verzweigungen sind reichlich. Der Inhalt ist homogen, selten lassen sich kleine Oeltröpfehen unterscheiden. Scheide- wände fehlen natürlich. In dem Masse, als das Mycel wächst, wird der Oeltropfen der Zoospore kleiner. Einige Tage später konnte ich constatieren, dass einzelne Sporen angefangen hatten, sich zu ver- grössern, bei einer beobachtete ich ein birnförmiges Anschwellen. Auch die Mycelien hatten sich weiter ausgedehnt. Da die Wasser- - tropfen auf den Objectträgern stark verdunsteten, so war ich gezwungen, ı) Da Parallelversuche mit Pfiaumendecoct niemals den geringsten Erfolg; zeigten, so gehe ich darauf nicht weiter ein. AXIX frisches steriles Wasser zuzuführen. Als ich am Tage nachher die Culturen musterte, fand ich die meisten Sporen noch mehr auf- geschwollen, viele aber geplatzt. Die Zerstörung der Sporen nahm auch weiter seinen Fortgang, so dass ich diese Culturreihe abbrach. Höchst wahrscheinlich ist an der Zerstörung der Sporen die plötzliche Aenderung im Concentrationsgrad der Flüssigkeit durch Hinzufügen neuen Wassers schuld. Ich setzte nunmehr neue Wasserculturen an. Ohne weitere Vorsicht wurden die Holzsplitterchen mit den Sporangien in frischem Wasserleitungswasser auf reinen Objeetträgern verteilt. Ein Teil der Culturen blieb offen, ein anderer Teil wurde mit Deckgläschen bedeckt. Diese letzteren Culturen ergaben so günstige Resultate, dass ich mich ausschliesslich mit ihnen beschäftigen will. War das Wasser etwas verdunstet, was trotz der feuchten Luft, in der die Objectträger sich unter Schalen befanden, nicht zu vermeiden war, so wurde ein Tropfen gewöhnlichen Wasserleitungswassers zugefügt. Durch den Abschluss gegen die äussere Luft wurde die Zeit des Schwärmens sehr beschränkt. Bereits nach 24 Stunden fand ich ausgekeimte Sporen neben eben zur Ruhe gekommenen, während in den offenen Culturen noch alles in voller Bewegung war. Die Aus- keimung war zum Teil so schnell vor sich gegangen, dass das Schwärmstadium ganz übersprungen wurde. In einigen Sporangien nämlich waren sämtliche Sporen ausgekeimt und die Mycelien hatten die Sporangienwand durchbohrt (Fig. 5). Die Mycelien der ausgekeimten Sporen bildeten ausgedehnte Fadencomplexe mit zahlreichen Verzweigungen. Wenn die Sporen gerade in der Nähe von Holzsplitterchen lagen, so wuchsen einzelne Fäden an die Holzzellen heran, und es schien mir, als ob dann die Weiterentwiekelung schneller und kräftiger vor sich ginge. Die Oel- tropfen in den Sporen wurden etwas kleiner, verschwanden aber nicht ganz. Nach einigen Tagen begannen dann die Sporen ihre Weiter- entwickelung. Meist wurde an einer Stelle eine Blase hervorgetrieben, die sich zu einem länglichen Sack umformte, der an der Spitze meist sich etwas verjüngte (Fig. 6). Der Oeltropfen verschwand inzwischen, die ursprüngliche Sporenzelle. die nun gleichsam als Tragzelle fungierte, wurde inhaltsleer, und das hervorwachsende junge Sporangium füllte sich mit dichtem glänzendem Plasma, das nach oben zu allmählich durehsichtiger wurde und mit einer gleichmässig hyalinen Kappe an der Spitze des Sporangiums abschloss (Fig. 6b). Was also bei den auf natürlichem Substrat gefundenen Sporangien die zerstörte Zelle am Grunde betrifft, so lässt sich dieselbe jetzt leicht als Ueberbleibsel der ursprünglichen Zoospore deuten. Allmählich wird dann das Plasma durchsiehtiger; man kann inmitten der dichten Fügung hellere Stellen erkennen, in denen schliesslich die Sporen erscheinen. Die AXX Jungen Sporen liegen zuerst von einem sehr schmalen hellen Hof um- geben in einem dichten Plasma eingebettet, das das ganze Sporangium ausfüllt (Fig. 7, 11a). Sie sind in unregelmässiger Zahl vorhanden und sind kleiner als bei der nicht eultivierten Pflanze. Meist waren sie nur 2—3 % im Duchmesser. Bei der Reife erscheint der Oeltropfen. Die Membran des Sporangiums ist gleichmässig doppelt conturiert und völlig hyalin. Die Oeffnungsweise ist folgende: an der Spitze des Sporangiums wird die Wandung verschleimt und zwar greift dieser Process nur auf ein bestimmtes Siück der Wandung über. Dadurch entsteht in der Membran ein Loch mit aufgewölbtem und etwas zurückgeschlagenem Rande, das von einem Schleimpfropfen verschlossen wird (Fig. 11a, Fig. 12 ohne Schleimpfropfen). Unterhalb dieses Schleimpfropfens sieht man eine helle Linie sich über den Scheitel erstreeken und unterhalb desselben befindet sich dichtes Plasma in halbmondförmiger Lagerung, das in seiner Mitte ebenfalls eine hellere, aber viel undeutlichere Linie zeigt. Die Oeffnung wird also durch zwei Pfröpfe verschlossen, von denen der äussere aus den Producten der verschleimten Membran, der innere dagegen aus Spo- rangiumplasma gebildet wird. Dazwischen sehen wir die helle Linie. Dieser Doppelverschluss wird wie der Korken aus einer Flasche ausgestossen und bleibt nach dem Ausschwärmen der Zoosporen, die sofort nach dem Oeffnen erfolgt, vor der Mündung liegen (Fig. 11b). Man kann bei diesem ausgestossenen Pfropfen noch deutlich die beiden Teile unterscheiden, welche durch die glänzende Linie getrennt, werden. Wie dieselbe gedeutet werden muss, geht aus den Beobachtungen nicht mit absoluter Sicherheit hervor. Man könnte sie als die innerste, nicht verschleimende Lamelle der Sporangiumwandung auffassen oder als festere äusserste Lage des Sporangiumplasmas. Wahrscheinlicher ist wohl die erstere Deutung. Den Moment des Aufspringens und Aussechwärmens habe ich nicht beobachten können. Beides scheint Nachts vor sich zu gehen, denn am Vormittag zeigten sich regelmässig die Sporangien bereits entleert. Die ausgeschwärmten Zoosporen keimten abermals nach kurzer Zeit aus und begannen wieder Sporangienbildung. Indessen wurde die Entwickelung bald sistiert, höchst wahrscheinlich infolge von Luft- und Nahrungsmangel. Damit währe der Entwickelungskreis des Pilzes geschlossen; ich will aber noch einige Erscheinungen besprechen, die ihre Erklärung vielleicht in dem Luftmangel bei den Deckglaskulturen finden. Viele von den angelegten Sporangien entwickelten sich anfangs normal und zeigten die Sporenanlagen sehr deutlich. Aber anstatt die Sporen auszureifen, wurden die Hohlräume grösser, das Plasma heller und das Sporangium fuhr fort zu wachsen. Schliesslich war XXI das Innere ganz mit einem sehr grobmaschigen, hyalinen Netzwerk erfüllt. Auf diesem Punkte blieb die Entwickelung stehen. Vielfach nun wuchs das Sporangium nicht nach einer Seite aus, sondern begann sich zu verzweigen. lch beobachtete 2 und 3 hörnige Gebilde Die Figur 10a zeigt ein Sporangium von bisher normaler Entwickelung, das bereits auf einer Seite eine Hervorwölbung zeigt. Nach 48 Stunden bot es den Anblick der Figur IOb. Schliesslich wurde das Plasma in der angegebenen Weise verändert und die Weiterentwiekelung sistiert. Einige Male beobachtete ich in zwei- hörnigen Sporangien Sporenbildung. Ich war begierig, ob die Sporen an beiden Spitzen entlassen werden würden. Dies fand nicht statt, sondern nur die Spitze des ursprünglichen Sporangiums, nicht der Verzweigung, öffnete sich in der oben geschilderten Weise. Von ganz besonderem Interesse ist nun die Frage, ob die ursprüngliche Zoospore immer als Tragzelle funetioniert oder ob auch an beliebiger Stelle des Mycels ein Sporangium hervorsprossen kann. leh bin darüber nieht völlig ins Klare gekommen. So lässt sich die Fig. 8 auch so deuten, dass aus der ursprünglichen Zoospore seitlich an einer Stelle, wo ein Mycelzweig abging, die Bildung des Sporangiums begann“ Schwieriger würde es sein, die Fig. 9 zu deuten. Doch könnte man wohl an starke Mycelanschwellungen denken, wenn man die beiden henkelartigen Blasen an dem hervorwachsenden Sporangium sieht. Dass solche kleine Anschwellungen gelegentlich vorkommen, zeigt z. B. auch Fig. 7 bei a. Das Wahrscheinlichste ist also, dass das Sporangium aus der ursprüglichen Zoospore hervorwächst, dafür würde dann auch das regelmässige Vorkommen der zerstörten Zelle am Grunde des wildgewachsenen Sporangium sprechen. Trotzdem möchte ich nicht unterlassen, auf einen Unterschied hinzuweisen, der diese vor den cultivierten auszeichnet. Das Sporangium ist bei ihnen nämlich stets durch eine gewölbte Kammerungswand von der Tragzelle getrennt, bei den eultivierten dagegen habe ich nie eine Scheidewand gesehen. Auf diesen Unterschied ist aber weniger Wert zu legen‘, da auch sonst beide Sporangien durch die Dicke der Wandung und die Färbung ein wenig verschieden sind. Jedenfalls muss man die grosse Verschiedenheit der äusseren Bedingungen beachten, unter denen beide Sporangien erwuchsen. Auf dem Holze sitzen sie in feuchter Luft, in der Cultur sind sie ganz vom Wasser umgeben Der letztere Umstand trägt meiner Ansicht nach auch dazu bei, die Sporangien viel schneller zur Entleerung zu bringen als auf dem Holz. Wohin gehört nun der Pilz? Nach der Bearbeitung der Chytri- diaceen von Schroeter (in Engler Prantl’s Natürl. Pflanzenfam. 1, 1) kann nur die Gattung Khizidium A. Br. in Betracht kommen. Sie ist die einzige Gattung mit „subsporangialer Blase“ und ganz ähnlicher Entwickelung (Nowakowski in Cohn’s Beitr. II, Taf. V, VI). 11. 12. Figurenerklärung, Alle Figuren sind von Rhizidium lignicola und wurden mit der Camera entworfen. 330 Vier Sporangien vom natürlichen Substrat c. iR 5 2 330 Zoospore mit Geissel c. —— 650 Zwei ausgekeimte Zoosporen von verschiedenem Alter c. h g { 330 Eine Gruppe von ausgekeimten Zoosporen ec. — 650 Im Sporangium ausgekeimte Zoosporen ce. —— Bildung der Sporangien. a. auswachsende Zoospore, b. dieselbe nach 330 24 Stunden. ec. —— Fast reifes Sporangium der Cultur, bei a eine kleine Anschwellung des 330 Mycels. e. a R E R 330 Nicht normale Sporangienbildung, z. Zoospore, s. Sporangium. ec. Nicht normale Sporangienbildung, s. Sporangium. Unregelmässig; auswachsende Sporangien. a. mit beginnender Verzweigung 650 b. dasselbe 48 Stunden später. c. St Oeffnung: der Sporangien. a. Sporangium kurz vor der Oeffnung mit ver- schleimter Membran am Scheitel, b. dasselbe 24 Stunden später entleert mit 830 ausgetriebenem Schleimpfropfen c. Be : ! : 830 Scheitel eines leeren Sporangiums c. SR XXX A. Fischer (Rabh. Kryptogamenfl. IV, S. 121) hatte die einzige, bisher beschriebene Art mit Arten aus anderen Gattungen zu seinem neuen Genus Ahrzophlyetis vereinigt. Schroeter hebt aus diesen Arten die alte Braun’sche wieder heraus und belässt ihr den von A. Braun gegebenen Gattungsnamen. Auch A. Fischer neigt sich bereits der Meinung zu, dass Khrzidium mycophilum eine eigene Gattung!) darstellt. Zu dieser bisher monotypen Gattung stelle ich die von mir beobachtete Art und gebe ihr den Namen Rhizidium lignicola. Er gilt allerdings nur vorläufig; denn die Dauersporen kamen bisher nieht zur Beobachtung. R. myeophilum gehört zu den wenigen Chytridineen, welche saprophytisch leben. Ein exquisites Beispiel für Saprophytismus bietet auch die neue Art, da ausser ihr nur zwei Arten, Khizophidium zylophilum (Cornu) A. Fisch. und Tetrachytrium triceps Sorok. bekannt sind, welche auf ähnlichem Substrat gefunden sind. Höchst wahrscheinlich werden sich bei genauerem - Suchen noch recht viele derartige Formen nachweisen lassen. Herr _P. Ascherson brachte unter Vorlage von Herbarmaterial folgende Mitteilung des Herrn A. Matz zum Vortrag: Am Pfingstsonnabend, den 23. Mai 1896, kam ich aus Calabrien, das ich von Paola aus über Cosenza nach Sibari durchquert hatte, in dem herrlich gelegenen Amalfı an. Im Herbst 1885 war ich schon einmal hier gewesen. Bei der Wanderung in das Mühlenthal unmittelbar bei Amalfi fiel mir an feuchten, etwas schattigen Mauern und Felsen eine in voller Blüte stehende Composite auf, welche mit den weissen, bisweilen leicht rötlichen Strahlenblüten im ersten Augenblick sehr an Stenactis annua erinnerte. Die Pflanze wuchs dort in üppiger Fülle. Acht Tage später suchte ich von Neapel aus unser correspondierendes Mitglied, Herrn Terraceiano sen., den Director des Königlichen Gartens in Caserta auf. Dort traf ich die Pflanze wieder an. Herr Terracciano sagte mir, dass es sich um Vittadinia?) triloba DC. handele und dass die Pflanze sehr leicht verwildere. Prof. Beyer teilte mir im Herbst 1896 mit, dass er die Pflanze von H. Raap aus Genua erhalten habe, wo sie auch verwildert vorkomme. Auch Hofrat Haussknecht hat sie dort beobachtet. Am 2. Mai d. J. führte mich eine dreimonatliche Reise durch Spanien und Portugal, welche ich am 28. Februar angetreten hatte, nach Cintra bei Lissabon. Ich war nieht wenig erstaunt und erfreut, an gleichen Standorten wie bei Amalfı, an etwas feuchten schattigen Mauern und Felsen, sehr weit verbreitet, Vittadinia in schönster Blüte !) DassSchroeter den Gattungsnamen Rhizidium nicht im Sinne A. Fischer’s beibehält, kann ich nur billigen (efr. Eng]. Prantl I, 1 S. 78) 2) Vittadini (Carlo), namhafter Mykolog, gestorben iu Mailand 1865. Verhandl. des Bot, Vereins f. Brandenb. XLI. Ö AXXIV zu begrüssen. Auch am nächsten Tage sah ich sie viel an den Mauern und Bergen nach der berühmten Quinta de Monserrate zu. Am 6. Mai traf ich die Pflanze bei Coimbra an Felsen in der Nähe des Dorfes, wo ich das hochinteressante Drosophyllum lusitanieum mit schönsten Blüten und Früchten sammelte. Prof. Henriques und Herr Universitätsgärtner Moller, welche Herren sich meiner in Coimbra in liebenswürdigster Weise annahmen, teilten mir Tags darauf mit, dass die Pflanze auch im botanischen Garten daselbst schon längere Zeit verwildert sei. Am 8. Mai sah ich die Pflanze dann in dem herrlichen ehemaligen Klosterwald von Bussaco und am 11. Mai mehr- fach bei Porto, an Felsen und Mauern am Douro, am Wege nach Säo Joaäo da Foz. In Spanien habe ich die Pflanze nicht gesehen. Ich bin der festen Ueberzeugung, dass sich Vittadinia im südlichen Europa schon vollkommen eingebürgert hat. Interessant wäre es, ihre weitere Verbreitung und besonders die Nordgrenze festzustellen. Bei Genua ist sie, wie Herr Raap Prof. Beyer mitgeteilt hat, schon ein- gebürgert und erscheint alljährlich. Dieser Mitteilung hat Herr P. Ascherson nachträglich Folgendes hinzuzufügen : Nachdem diese Zeilen (Ende Juni) bereits für den Druck ein- gesandt waren, erhielt Herr Matz von Herrn Garteninspector Moller in Coimbra einen auf den Gegenstand bezüglichen Brief, den er mir sofort mit der Bitte übersandte, die Sache weiter zu verfolgen. Herr Moller berichtet, dass die (nach Graf Solms-Laubach sehr hübsche) Pflanze in Portugal häufig, besonders zu Einfassungen von Gärten gezogen werde, weshalb ihr Vorkommen an Gartenmauern und ihre weitere Verbreitung von da leicht erklärlieh sei. Uebrigens sei Vitta- dinia triloba, unter welchem Namen die Pflanze auch in den Verzeich- nissen gehe, nicht der richtige Name, sondern sie sei von Boissier, Leresche und Levier, die sie schon vor 20 Jahren bei Porto beobach- teten, als Zrigeron diplopappoides bestimmt worden. In der That finde ieh in dem mir vor Jahren als Geschenk von Freund Levier zugegangenen Reisebericht „Deux excursions botaniques dans le Nord de P’Espagne et le Portugal en 1878 et 1879 par Louis Leresche et Emile Levier“. Lausanne 1880 S. 92 folgende Erwähnung der Pflanze, die einzige, die ich bisher in der Litteratur von dem verwilderten Vorkommen der- selben in Europa habe ermitteln können: Herr Leresche macht am Morgen des 27. Juli 1878 allein einen Spaziergang am linken Ufer des Douro (also der Stadt Porto gegenüber)... .. In den Mauer- ritzen einer Art von Quai wächst reichlich ein Zrigeron mit rötlich- weissen Blumen von der Grösse des Maassliebehens. Diese uns un- bekannte Art scheint adventiv und ist wohl mit Sehiffsballast ein- geschleppt [diese Vermutung widerlegt sich durcb obige Mitteilung AXXV Mollers. A]. Die Pflanze ist sehr ästig, ausgebreitet, ausdauernd; die Blätter sind lineal, die der Blüten stehen auf langen, dünnen, aber ziemlich steifen Stielen.“ Hierzu gehört folgende Fussnote des Herrn Leresche: „Nach der Schweiz zurückgekehrt, fand ich diese Pflanze unbestimmt im Boissier’schen Herbar, 1855 bei Orizaba (Mexico) von Salles und 1866 von Bourgeau (No. 167) ebenfalls bei Orizaba gesammelt. Es ist: Zrigeron diplopappoides Schauer, Linnaea XIX S. 722, Walpers Annales I S. 106.“ Ein eingehender Vergleich des im Kgl. Botanischen Museum in Berlin vorhandenen Materials ergab, dass die Pflanze in der That mit der im aussertropischen Australien incl. Tasmanien, Neuseeland, Neu- ealedonien weit verbreiteten Vittadinia triloba (DC. Prod. V. S. 281 [1836], F. australis A. Rich. Fl. Nov. Zel. 250 [1832], Brachycome triloba Gaudichaud Freyeinet voy. Bot. p. 467 [1826]), welche nur eine ganz entfernte Aehnlichkeit mit ihr besitzt, nichts zu thun hat, sondern wirkliei mit einer in Mexico vorkommenden Zrigeron-Art identisch ist, allerdings wohl kaum mit 2. diplopappordes, von dem das Bot. Museum kein Exemplar besitzt, dessen Beschreibung aber durch zahl- reiche wichtige Merkmale, besonders dureh die Angaben: Fruticulosus, totus strigilloso-hispidulus et subcanescens, foliis confertissimis, involucri subhirsuti. ..... abweicht, wohl aber mit dem, nach der grossen Zahl der von verschiedenen Sammlern wildwachsend angetroffenen Exemplare zu schliessen, dort sehr verbreiteten X, mucronatus (DC. a. a. O., S. 285), welcher ausser in Mexico auch in Guatemala (z.B. Coban v. Türckheim!) und Venezuela (u. a. Merida u. Caracas Moritz!) vorkommt. Die Matz’schen Exemplare stimmen sowohl mit der De Candolleschen Diagnose, als auch mit den wilden und eultivierten Exemplaren dieser Art sehr gut. Sie ist in dem Grade der Verzweigung, in der Grösse und einigermassen auch der Form der Blätter sehr veränderlich, wodurch sich erklärt, dass Sie noch nach De Candolle zweimal, nämlich von Kunth und Bouch& (Ind. sem. hort. Berol. 1846 app. S. 11) als £. heterophyllus und ein Jahr später von Sebastian Schauer (Linnaea XIX S. 723 [1847]) als E. leucanthemifolius neu beschrieben wurde. In Gärten findet sie sich öfter als 2. Karwinskyanus und zu diesem Namen führt Rach (Ind. sem. lıort. Petrop. 1857 app. S. 40) das Synonym Vittadinia triloba h. Paris an. Obwohl diese falsche Bestimmung mithin schon vor 42 Jahren an einer den Beamten botanischer Gärten zugänglichen Stelle berichtigt worden ist, hat sie sich doch mit einer bedauerlichen Zähigkeit bis auf die Gegenwart fortgepflanzt. E. Karwinskyanns') ist nun wie &. mucronatus von De f To) De, Cau dollle schreibt a.a O. Karvinskianum. Abgesehen von dem jetzt allgemein gebräuchlichen männlichen Geschlecht des aus dem Alterthum überlieferten Gattungsnamens ist zu bemerken, dass der Sammler in seinem Nekrolog in Flora 1855 8. 160 als Wilhelm Freiherr von Karwinsky von Karwin (* 1779 -} 2. März 1855 in München) bezeichnet wird. So ist sein Name auch von den Beamten des Münchener Herbars geschrieben. XXXVI Candolle nach Exemplaren des Münchener Herbars, die vonKarwinsky in Mexico gesammelt wurden, beschrieben. Obwohl die beiden Arten bei De Candolle a. a. O. auf S. 285 durch den ganz verschiedenen nordamerikanischen Z. quereifolius (Lam. in Poiret Enc.VIll. S.491|1808]) getrennt werden, ist schon aus’ den Diagnosen zu ersehen, dass beide Arten sich sehr nahe stehen müssen. Da aus der Diagnose allein nicht sicher zu beurteilen war, ob die in Berlin allein vorliegenden eultivierten Exemplare von EZ. Karwinskyanus richtig bestimmt seien, kam es darauf an, die zu München aufbewahrten Originalexemplare beider Arten ein- zusehen, was durch die Güte von Prof. Radlkofer und Dr. Solereder, denen ich hierfür meinen besten Dank sage, ermöglicht wurde. Das Resultat der Vergleichung war, dass beide Formen wohl nicht als Arten getrennt werden können, da sie in den meisten Merkmalen, be- sonders in den Köpfen, durchaus übereinstimmen und nur in der Grösse und Berandung der Laubblätter zu unterscheiden sind. In der Textur und Bekleidung, sowie im Allgemeinen auch im Umriss stimmen übrigens auch diese Organe bei beiden Arten überein. Die unteren Blätter sind stets grösser und besonders breiter als die oberen, besonders am keilförmig in einen kurzen Stiel verschmälerten Grunde borstig ‚gewimpert, ausserdem beiderseits, besonders auf den Nerven, sehr spärlich behaart Bei #. Karwinskyanus sind die Blattspitze, sowie die an den unteren und mittleren Blättern in der Regel (nicht. wie De Candolle sagt, selten) zu je zwei vorhandenen Seitenlappen ab- gerundet-stumpf und mit einem plötzlich aufgesetzten sehr kurzen Stachelspitzchen versehen (mucronulat). Die Blätter erreichen inel. Stiel bis 6cm Länge und 2cm Breite. Bei #. mucronatus ist dagegen nur je 1, wie die Blattspitze spitzer, allmählich in eine kräftige, über 1 mm lange Stachelspitze verschmälerter Seitenlappen vorhanden; diese ölappigen Blätter (die wohl die Verwechslung mit Vittadinia triloba veranlassten, die aber länglich-keilförmige, nur an der Spitze stumpf özähnige Blätter hat) wechseln besonders oberwärts mit völlig un- geteilten und ganzrandigen, woher der sehr passende Kunth’sche Name. Das Verhältnis zwischen den ungeteilten und 3lappigen Blättern ist bei den Exemplaren von demselben Fundort veränderlich; an den kleinblättrigen Formen, zu denen die meisten aus Amerika vor- liegenden gehören (Blätter oft nur 1—2 cm lang), überwiegen die ganzrandigen, was wohl bei den Leresche’schen Exemplaren der Fall sein mag, die vermutlich an einer trockenen, besonnten Mauer gesammelt wurden. Die in europäischen Gärten eultivierten und die verwilderten Exemplare nähern sich nun in der Grösse der Blätter. (bis 4 cm lang und 1'/, cm breit) dem vermutlich an einem feuchten und schattigen Standorte gesammelten #. Karwinskyanus, wogegen sie in der Berandung mit #. mucronatus übereinstimmen. Unter den wild gewachsenen Exemplaren des Berliner Herbars nähern sich nur AXXVI wenige (u. a. die Schiede’schen, welche Lessing im Herbar als Aster quercifolius bezeichnete) durch je 2 stumpfe Seitenlappen dem Typus von Z. Karwinskyanus, obwohl diese Blätter kaum halb so lang sind und ansehnlichere Stachelspitzen zeigen. Das Vorstehende genügt wohl um die Vereinigung beider Arten zu begründen. Obwohl #. mueronatus die im Vaterlande bei weitem häufigere Form sein dürfte, scheint es mir doch zweekmässig, den zuerst von De Candolle aufgeführten Namen #. Karwinskyanus voranzustellen, nicht wegen dieser priority of place. sondern um das Andenken des Sammiers beider Formen aufrecht zu erhalten. Nach der Teilung der Blätter wären die in Portugal und Italien verwildert gefundenen Exemplare als 2. Karwinskyanus var. mueronatus (DC., als Art) zu bezeichnen. Zu den Matz’schen Fundorten ist noch Mentone hinzuzufügen, wo Herr W. Retz.dorff die Pflanze im Mai 1899 ebenfalls an beschatteten Gartenmauern angetroffen hat. Bei Bor- dighera sammelte sie schon vor mehreren Jahren (nach brieflicher Mit- teilung) Freund Haussknecht. Graf Solms-Laubach teilte mir noch mündlich mit, dass die Pflanze (gleichfalls unter dem Namen Vittadinia triloba) in den Gärten der Ortschaften am Lago Maggiore häufig eultiviert wird und in deren Nähe auch an Felsen, namentlich ' auf der Isola Bella, bei Intra und Pallanza reichlich verwildert ist- ‚Alle diese Fundorte liegen innerhalb der Grenze des Gebiets, dessen Pflanzen-Bestand von Graebner und mir in der Synopsis der mittel- europäischen Flora behandelt wird. Uebrigens hat sich unser mexicanischer Zrigeron nicht nur in Süd-Europa als verwilderte Zierpflanze eingebürgert; er wurde auch auf der ostafrikanischen Insel Mauritius am 21. November 1883 an Wegrändern bei Curepipe, 1800 Fuss über dem Meere, aus Gärten verwildert angetroffen (H. H. Johnston, Transactions and Proceedings of the Botanieal Society of Edinburgh XX (1896) S. 396.). Es ist also alle Aussicht vorhanden, dass er mit der Zeit, wie schon mehrere seiner Gattungsverwandten, eine kosmopolitische Verbreitung erlangen wird. Vielleicht könnte er in Australien der wirklichen Vittadinia begegnen. Erigeron Karwinskyanus ist die vierte amerikanische Art dieser Gattung, die sich seit 250 Jahren in Europa eingebürgert hat. Der bereits im 17. Jahrhundert zu uns gelangte &. Canadensis ist, wie bekannt, in Europa eines der gemeinsten Unkräuter!) geworden. Nicht so allgemein verbreitet, aber immerhin in vielen Gegenden Süd- und Mittel-Europas völlig eingebürgert, ist #. annuus (bekannter unter dem Namen Stenactis annua), der zuerst vor mehr als 100 Jahren in Holstein ») Deber die bemerkenswerte Wiederstandsfähigkeit desselben gegen Steppen- brände 3. Graebner B. V. Brand. XL (1898) Verh. S. LXXXI. AXXVIU von Weber bei Plön und Altona verwildert gefunden wurde, aber jetzt stellenweis noch sein Gebiet erweitert; so ist er nach Marchesetti (Flora di Trieste S. 278) um Triest erst in den letzten 20 Jahren aufgetreten. Ungefähr um dieselbe Zeit, gegen Ende des vorigen Jahr- hunderts tauchte in Süd-Frankreich und Italien zuerst Z, erispus (Pourret Chloris Narbon. in Mem. Ac. Toulouse III S. 318 [1788]) be- kannter unter den jüngeren Namen #. Zinifolius (Willd. Spee. plant. DI S. 1955 [1804]) oder Conyza ambigua (DC. Flore frane V. S. 468 [1815]) auf, jetzt im ganzen Mittelmeergebiet verbreitet und dort viel- fach viel gemeiner als #. Canadensis, z. B. in Aegypten, wo letztere, sonst ziemlich kosmopolitisch gewordene Art noch nicht beobachtet wurde, bis in die Oasen der Libyschen Wüste vorgedrungen. Diese Art wurde schon von De Candolle (Prodr. V. S. 289) teilweise mit dem südamerikanischen Linne&’schen Z. Bonariensis vermengt und von Schultz-Bipontinus (Ind. sem. hort. Berol. 1858 S. 9) geradezu mit dieser Art identifieiert.‘) Wenn auch diese Identification nach A. Gray nicht gerechtfertigt ist, so ist doch nach der Verwandschaft dieser jetzt in den Tropen beider Hemisphären verbreiteten Art an ihrer amerikanischen Herkunft nicht zu zweifeln.?) Neuerdings hat auch diese Art die Grenze des Mittelmeergebiets nach Norden überschritten und ist nicht nur in West-Frankreich (La Rochelle Foucaud nach Nyman Consp. Suppl. S. 174), sondern auch in Belgien (Kies der Vesdre bei Bethon, Dolhain, Verviers und Ensival in Herb. Hort. Bruxell.!), in den Niederlanden (Garten der Villa Marokko bei Apel- doorn als Unkraut 1893 Kok Ankersmit, Nederl. Kruidk. Arch. 2. Ser. VIS. 504 [1894]) und bei Hamburg (Wollkämmerei am Reiherstieg, J. Schmidt, Dtsch. Bot. Monatsschr. XIV [1896] S. 54) beobachtet worden. Ob sich die Pflanze an dem letztgenannten Fundorte erhalten wird, ist allerdings fraglich; bei einem von mir im September 1899 unter Führung des Herrn J. Schmidt ausgeführten Besuch dieser interessanten Adventiv-Localität wurde sie nicht bemerkt. Darauf legte Herr Loesener einen Prospect des im Erscheinen be- griffenen Werkes: Genera Siphonogamarum ad systema Englerianum !) Weder Nyman (Conspeet. Fl. Europ. S. 389) noch Arcangeli (Compend. Fl. It. S. 340, ed. 2 [1894] S. 664) haben bemerkt, dass der von ihnen erwähnte E. Bonariensis von Cagliari (Ascherson) nur ein Synonym des von ihnen ausserdem erwähnten E. linifolius ist; auch nicht, nachdem ich in Barbey, Florae Sardoae Compendium S. 227 (1885) meine frühere Angabe richtig gestellt hatte. 2) Freund Bolle, welcher diese Art auf den Canarischen Inseln vielfach beob- achtete, teilte mir nachträglich mit, dass dort die Meinung verbreitet ist, die Pflanze sei etwa um das Jahr 1840 nach einem verheerenden Südwest-Sturm plötzlich auf- getreten. Wahrscheinlich wurde sie aber dorthin entweder aus Süd-Europa, ver- mutlich aus Spanien, oder aus dem tropischen Amerika, mit dem die Inseln in leb- hattem Verkehr stehen, eingeschleppt. AXAIX eonseripta von Dr. C. G.ävon Dalla Torre und Dr. H. Harms vor. Es ist dies ein Index, der eine Uebersicht über die Ordnungen, Familien, deren Unterabteilungen bis zu den einzelnen Gattungen und Seetionen giebt, als Auszug aus den jetzt fertig vorliegenden Phanerogamen-Bänden von Engler’s Natürl. Planzenfamilien. In seiner Form schliesst sich das Werk ganz ar den von Durand herausgegebenen Index aus Bentham und Hookers Genera plantarum an. Diesem gegenüber bietet es aber, abgesehen davon, dass es dem neuesten Standpunkte der Wissenschaft angepasst ist, noch den Vorteil, dass es zu jedem Namen auch das zugehörige Citat angiebt und zwar nicht blos bei den höheren Gruppen und den jetzt geltenden Gattungen, sondern auch bei den Untergattungen und Sectionen und bei den Synonymen. Gerade hierdurch ist das Werk eine wertvolle und für systematische Studien geradezu notwendige Ergänzuug zu den Natürl. Pflanzen- familien selbst. Nachdem _alsdann noch einige geschäftliche Mitteilungen gemacht worden waren und Herr Hamster interessante Pflanzen u. a. Zguisetum maximum von Zehden zur Verteilung gebracht hatte, wurde die Sitzung geschlossen. Um 2 Uhr folgte nunmehr im grossen Saale des Schützenhauses das übliche gemeinschaftliche Mittagsmahl, welches, durch zahlreiche Trinksprüche gewürzt, sich mehr als beabsichtigt in die Länge zog. Herr Bürgermeister Sieg hiess den Verein herzlich willkommen, dankte für die der Stadt Oderberg durch denselben erwiesene Ehre und bat, diese auch weiterhin in gutem Angedenken zu behalten. Seine Rede schloss mit einem Hoch auf den Botanischen Verein. Ihm erwiderte Herr P. Ascherson. Anknüpfend an seine Worte zu Beginn der wissenschaftlichen Sitzung führt er weiter aus, welche intimen Beziehungen früher zwischen Berlin und Oderberg, die ja beide zu den ältesten Städten der Mark gehörten, geherrscht hätten. Dabei seien die Verbindungswege früher recht primitiver Art gewesen. Als Redner in Gesellschaft des berühmten Chemikers Baeyer Oderberg zum ersten Male besucht babe, hätten sie lange des Fährmanns harren müssen, der sie über den Strom setzen sollte. Bei einer späteren Anwesenheit hierselbst habe es schon eine Brücke gegeben und heute vermittelten Dampfer und Eisenbahn die Verbindung mit dem romantischen Städtehen. Die gastliche Stadt Oderberg lebe hoch! Nachdem sodann Herr Rentner Haucke in bilderreicher Rede die Damen hatte leben lassen, ergriff Herr P. Ascherson nochmals das . Wort zu einem Toast auf unseren alten Freund Lange, den er seit 34 Jahren kenne und der sich um die Kenntnis Oderbergs in natur- wissenschaftlicher Beziehung so hoch verdient gemacht habe. Ihm sei auch in erster Linie der vorzügliche Ausfall unserer diesmaligen XL Pfingstexeursion zu verdanken. Herr Lange dankte bewegt, wälzte aber einen Teil der heut auf ihn gehäuften Ehren auf die Schultern der Herren Hamster und Holzkampf ab, die ihn bei den Vor- bereitungen zur Versammlung so wacker unterstützt hätten. Er erinnere sich noch wohl der Pfingstversammlung des Botanischen Vereins in Oderberg vor 22 Jahren. Von den damals hier Ver- sammelten sei ausser ihm wohl nur noch Ascherson auch heute anwesend. 22 Jahre änderten viel in einem Verein wie in der Natur. Wie manche seltene Pflanze sei in dieser Zeit aus der Flora seiner Umgebung verschwunden, wieviel neue seien an deren Stelle getreten. Wenn nun auch die Mitglieder des Vereins in gleicher Weise gewechselt hätten, so blühe der Verein ’als solcher mehr als je. Aeusserst angenehm berühre es ibn ausserdem, dass er heute hier einen se stattlichen Kreis von Damen versammelt sehe! Das sei vor 22 Jahren nicht. der Fall gewesen. Sein Hoch gelte dem Vorstande des Vereins, besonders Herrn Professor Ascherson. Nachdem sodann noch „das jüngste Mitglied des Vereins“, Herr Mischke, eine launige Kritik an den Vorgängen der beiden letzten Tage, besonders an den Reden während der Sitzung geübt hatte, verlas Ascherson vor Schluss der Tafel noch die eingelaufenen Depeschen und Glückwünsche. Besonders erwähnenswert ist davon der, den die Herren Dr. 0. Drude und Dr. Abromeit an unseren Ehrenvorsitzenden sandten. Sie teilen mit, dass sie am heutigen Tage auf einer Excursion in dem Moore von Paballen, Kreis Ragnit, einen Busch von Salıix Lapponum Q entdeckten. Zugleieh berichten sie, dass Herr Mittelschullehrer Lettau bei Hoch- Szagmanten im Jurathale (arex capiülarıs aufgefunden habe, beides!) Neuheiten für das nordostdeutsche Flachland. Die Nachmittagsstunden waren einem Besuch des Pimpinellen- berges mit dem Kaiser Friedrichs-Aussichtsturm gewidmet, der 1896 durch Herrn Müller in Bralitz gestiftet worden ist und von dem man einen herrlichen Rundblick über das Oderthal und bis nach Pommern hinein geniesst. Gesammelt wurde allerdings nur noch wenig. Am Turm wäre vielleicht noch erwähnenswert Carex supina und Veronica Dilleni (F. Hoffmann). Vollbefriedigt traten wir die Rückfahrt mit der Bahn an, die uns aus der idyllischen Ruhe Oderbergs wieder dem Lärm und Getriebe der Grossstadt zuführte. R. Beyer. 1) Hierzu kam im Laufe des Sommers noch eine dritte, überhaupt für Nord- und Mitteldeutschland neue Art: Juncus stygius am Lenkuk-See, Forstrevier Borken, Kr. Lötzen (Phoedovius nach Abromeit briefl.). Red. Bericht über die einundsiebenziuste (dreissigste Herbst-) Haupt-Versammlung des Botanischen Vereins der Provinz Brandenburg zu Berlin am 7. October 1899. Vorsitzender: Herr E. Koehne. Die diesjährige Herbstversammlung fand, wie die übrigen wissenschaftlichen Sitzungen während der Wintermonate, wiederum in dem von Herrn Geheimrat Schwendener gütigst zur Verfügung gestellten Hörsaale des Botanischen Instituts der Universität statt. Sie wurde von 43 Mitgliedern besucht, unter denen wir von Aus- wärtigen die Herren Höck aus Luckenwalde und Thomas aus Ohrdruf unter uns zu sehen die Freude hatten. Der Vorsitzende eröffnete die Versammlung mit der Mitteilung, dass ihm die Leitung der Sitzung zustehe, da Herr Schumann leider durch Unwohlsein behindert sei, während Herr Volkens in ehren- vollem Auftrage sich auf ‘einer Forschungsreise nach Deutschlands jüngsten Kolonieen, den Karolinen-Inseln, befinde. Sodann machte er der Versammlung Mitteilung von dem Tode zweier Mitglieder: Herr Apotheker Scharlok, der verdiente Erforscher der preussischen Flora, ist am 13. August in hohem Alter in Graudenz verstorben, während Herr Dr. Kuhla, noch jung an Jahren, auf einer Reise zur Erforschung der brasilianischen Kautschukgewächse begriffen, am 2. Juli in Manaos dem gelben Fieber erlegen ist. Die Versamm- lung ehrte das Andenken der Dahingeschiedenen durch Erheben von - den Sitzen. Hierauf proklamierte der Vorsitzende Herrn Lehrer Fritz Römer in Polzin zum Mitglied des Vereins und verlas Begrüssungs-Tele- gramme, die von dem z. Z. in Hamburg weilenden ersten Schrift- XLI führer, Herrn Beyer, sowie von den Herren Treichel-Hoch- Paleschken und Winkelmann-Stettin eingegangen waren. Es wurde dann beschlossen, der Soeieta Adriatica zu Triest zu dem 50jährigen Jubiläum ihres Bestehens die Glückwünsche des Vereins telegraphisch auszusprechen. Sodann verlas der Ehren-Vorsitzende, Herr P. Ascherson, den nachfolgenden, von dem ersten Schriftführer übersandten Jahresbericht: Die Zahl der ordentlichen Vereinsmitglieder belief sich am 1. October 1898 auf 274, am 1. October 1899 auf 269. Einem Zuwachs von 17 im verflossenen Jahre aufgenommenen ordentlichen Mit- gliedern steht ein Verlust von 22 solehen durch Tod oder Ausscheiden gegenüber. Wie in den letztvergangenen Jahren hatte der Verein auch diesmal zahlreiche verstorbene Mitglieder zu beklagen. Am 4. De- cember 1898 verschied unser correspondierendes Mitglied, Professor Dr. Th. Caruell, Director des botanischen Gartens in Florenz, einer der bedeutendsten Floristen Italiens, der sich um die Flora von Toscana und durch Fortsetzung von Parlatore’s Flora Italiana unvergessliche Verdienste erwarb. Am 29. December 1898 starb in Viesecke, Kr. West-Prignitz, der emeritierte Cantor H. Buchholz aus Eberswalde, einer der Mitstifter unseres Vereins, um die Flora seines Wohnortes durch eingehende Forschungen, welche zu schönen Funden führten, hochverdient. Sodann verschied am 10. Februar 1899 unser Ehren- mitglied, Professor Dr. K. Müller in Halle a. Saale, wohl der bedeutendste unter den jetzigen Bryologen. Seine reichen Samm- lungen sind durch Kauf in den Besitz des hiesigen Botanischen Museums übergegangen. Am 2. März dieses Jahres starb sodann das ordentliche Mitglied, der ehemalige Apotheker Dr. Graef in Steglitz bei Berlin, ein eifriger und erfolgreicher Alpinist und Moos-Samnler, der auf seinen Hochgebirgstouren manchen schönen Fund machte. Am 5. März 1899 folgte ihm sein College Dr. ©. Boeckeler zu Varel in Oldenburg im Alter von 95 Jahren in den Tod. Mit ihm schied ein hervorragender Kenner und Monograph der Cyperaceen aus dem Leben. Sein bedeutendes und wegen der zahlreichen Typen für die Wissenschaft äusserst wichtiges .Herbarium vermachte er dem hiesigen Kgl. Botanischen Museum. Am 20 März verschied noch ein dritter um unsere Wissenschaft wohlverdienter Pharmazeut, das ordentliche Mitglied O. Gelert in Kopenhagen, der während seiner letzten Lebensjahre im Botanischen Garten daselbst gearbeitet hatte. Ausser durch allgemeine floristische Arbeiten für die Flora Dänemarks und der Altmark machte er sich besonders als aus- gezeichneter Kenner der Gattungen Aubus und Batrachium einen Namen. Am folgenden Tage, dem 21. März, starb der Oberlehrer a. D. Wacker in Westend bei Berlin. Er hat sich während seines XLII langjährigen Aufenthaltes in Westpreussen um die Kenntnis der dortigen Flora recht verdient gemacht. Am 27. März verloren wir das als Diatomaceen-Forscher geschätzte Ehrenmitglied, Grafen Castracane degli Antelminelli in Rom. Bestand die bisherige Verlustliste (mit Ausnahme von Gelert) aus Männern, die nach vollbrachtem Tage- werk grösstenteils hochbetagt verschieden sind, so hatten wir am 2. Juli 1899 den Tod eines jungen, vielversprechenden botanischen Sammlers zu beklagen, des Dr. Fritz Kuhla, der am 2. Juli 1899, kurz nach seiner Ankunft in Manaos in Brasilien dem dortigen mörderischen Klima erlag. Endlich starb am 13. August noch ein verdienstvoller Veteran, der frühere Apotheker J. Scharlok in Graudenz im Alter von 90 Jahren. Er hat die Flora von Westpreussen durch schöne Funde bereichert, stand mit zahlreichen Sammlern in Tauschverkehr und beschäftigte sich erfolgreich mit der Cultur von ZPotentilla- und Ranuneulus- Arten. Von früheren, im verflossenen Jahre dahin- geschiedenen Mitgliedern nennen wir den Lehrer Friedrich Deicke, geb. 1. November 1823 zu Schadeleben bei Aschersleben, gest. am 16. Juni 1899 in Burg, R.-B. Magdeburg, wo er mehr als ein halbes Jahrhundert segensreich im Schulamt gewirkt hat. Er war der beste Kenner der dortigen Flora und hat seine zahlreichen wertvollen Funde uneigennützig den Floristen Korschel (1856), Ascherson (1859 und 1864) und Schneider (1877), zuletzt auch 1894 für den vom Aller-Verein zusammengestellten Nachtrag zu Schneiders Flora mitgeteilt. Auf den mit der Frühjahrs-Versammlung unseres Vereins 1393 verbundenen Exeursionen war er der liebenswürdigste und kundigste Führer. - Ueber die Vermögenslage des Vereins wird Ihnen der Herr Kassenwart berichten. Obwohl dieselbe wegen der Zunahme der Mitgliederzahl und der Erhöhung der Beiträge auch diesmal als günstig bezeichnet werden kann, so dürfen wir doch nicht vergessen, dass besonders das grosse Werk einer Kryptogamenflora unserer Provinz dem Verein auf viele Jahre hinaus noch grosse Opfer auf- erlegen wird. Zwar hatten wir uns auch im verflossenen Jahre wieder der gütigen Unterstützung durch den Provinzial-Ausschuss zu erfreuen. Doch wären noch weitere aus Öffentlichen oder privaten Mitteln zu gewährende Zuschüsse zur Deckung der Unkosten jenes bedeutenden Unternehmens für unsere finanzielle Erleichterung von grosser Bedeutung. Auf Kosten des Vereins und im Auftrage der Commission für die Kryptogamenflora bereisten in diesem Sommer Herr G. Lindau mit Dr. Marsson die nördliche Neumark und Herr W. Ruhland die Ukermark. Der Druck der Verhandlungen ist soweit gefördert, dass wir auch diesmal hoffen. den Mitgliedern das Jahresheft zum Jahresschluss über- liefern zu können. Einen grossen Teil seines reichen Inhalts nehmen XLIV wieder Arbeiten über Kryptogamen ein. Als die bei weitem wichtigste darunter dürfen wohl Warnstorf’s „Neue Beiträge“ bezeichnet werden, die die Resultate seiner mit Unterstützung des Vereins im vorigen Jahre ausgeführten bryologischen Bereisung eines Teils der Niederlausitz enthält und ausser zahlreichen neuen Arten und Formen einen ausgezeichneten Schlüssel zur Bestimmung der Sphagnum- Arten Europas enthält. Herr Hennings hat wieder zahlreiche neue Pilze, besonders aus der Umgebung Rathenows, beschrieben. Uebrigens wird Ihnen die Commission für die Kryptogamentlora über ihre Thätigkeit im verflossenen Vereinsjahr selbst Bericht erstatten. Ebenso werden Sie über den gegenwärtigen Stand der Bibliothek von deren bewährtem Verwalter in Kenntnis gesetzt werden. An der am 10. Februar d. J. begangenen Feier des 70. Geburts- tages unseres hochverehrten Ausschussmitgliedes, Geheimrat Prof. Dr. S. Schwendener, beteiligte sich der Verein durch Ueberreichung einer Adresse. Die wissenschaftlichen Sitzungen erfreuten sich besonders im Winterhalbjahr einer regen Beteiligung seitens der Berliner Mitglieder. Auch Auswärtige beehrten uns vielfach durch ibren Besuch. Die Frübjahrs-Hauptversammlung in Oderberg in der Mark war stark besucht und nahm einen durchaus befriedigenden Verlauf. Auch das abgelaufene Vereinsjahr darf als ein für den Verein in jeder Beziehung gedeihliches bezeichnet werden. Möge das fünfte Decennium, in welches er mit diesem Jahre eintrat, für ihn gleich günstig verlaufen wie die vorigen. Möge er stetig mehr blühen, wachsen und gedeihen, solange es noch Freunde der schönen Flora unseres Vaterlandes giebt. Hierauf berichtete der Kassenführer Herr W. Retzdorff über die Vermögenslage des Vereins. Die Jahresrechnung für 1898 enthält folgende Posten: A. Reservefonds. 1. Einnahme. a) Bestand von 1897 (s. Verhandl. 1898 S. LXXII) 3018 Mk. 33 Pf. b) Zinsen von 2500 Mk. 3!/,°/, Consols für die Zeit vom 1. 10. 1897 bis 1. 10. 1898 . . . Bu, 00 c) Zinsen des Sparkassenguthabens für 1898 . 16,, „Aue d) Einmalige Zahlung des Dr. Loesener behufs Erwerbung der lebenslänglichen Mitgliedschaft 100 „ — , Summa 3222 Mk. 28 Pf. 2. Ausgabe. Depotgebühren . -. . . S 6 Mk. — Pf. Verbleibt Bestand 3216 Mk. 28 Pf. XLV B. Laufende Verwaltung. 1. Einnahme. : a) Laufende Beiträge der Mitglieder . . . . 1434 Mk. — Pf. Rückständig gewesene Beiträge aus Vorjahren SD, Wenn b) Erlös für verkaufte Verhandlungen. . . . 325 „ 9% „ €) Ausserordentliche Beiträge: : des Consuls Seifert. . . . . 20 Mk. „ Kommerz.-Rats Arnhold . 14 ,„ » Bankdirektors Steinthal . 50 „ » Kaufmanns Friedländer . 4 „ zusammen 38 ,„ N d) Beihilfe des Provinzial- Ausschusses der Provinz Brandenburg . . . . EHI e) Zinsen des Snackassengathälenk für 1898 } SO 3 29) Verschiedene Einnahmen . . . .... DERREEIOTE Summa 2527 Mk. 44 Pf. 2. Ausgabe. a) Verschiedene Drucksachen . . . . 2... 40 Mk. — Pf. An Gebr. Bornträger für 510 Exemplare der Verhandlungen, Jahrgang 1898, a Mk. 2,50 . 1275 Mk. — Pf. Mehr für 2(über 20 Bog.) über- schiess. Bogen, a Mk. 50. . 10 „ — ,„ 1375 Mk. — Pf. ab Gewinnanteil für 1898, '/, yoB 19 NK 607 BR. 2.2. SISMKZIOIBE bleiben 1356uE ma 0% HNSILALCOTTEEINTENL, ans 23, 140805 Dakmneibeilagen ms ana Bra Te, e) Einbinden von Büchern . . . a 139 N ShRu, d) Porto und sonstige Veraltueekosten . DD, 720, e) Neu-Anschaffungen (Messtischblätter u. s. w.) 105,005. 5 f) Verschiedene Ausgaben . . . 2.2.2... TS 50% g) Kryptogamen-Flora betreffend: Beihilfe zu einer Exeursion nach Sommerfeld u.s.w. . . . . 90Mk. — Pf. Drucksachen, Porto us.w.. . 103 „ 66 „ zusammen 193 ,„ (9, Summa 2248 Mk. 18 Pf. XLVI Die Einnahmen betragen zn. 2 nn 72527 Mk ABER Die Ausgaben dagegen . . . ENTER NO ;, Die Mehreinnahme im Jahre 1898 era mithin 279 Mk. 26 Pf Unter Berücksichtigung des Bestandes vom Vorjahre (s. Verhandl. 1898, S LXXII) von. . . . 1643 Mk. 40 Pf. ergiebt sich ein Bestand von 1922 Mk. 66 Pf. Bei Abschluss der Rechnung waren an Beiträgen noch rückständig: für 1897 . . 1 Mitglied „ 1898 . . 3 Mitglieder „ Kae » Sodann berichtete Herr Dr. Graebner im Namen der Kassen- prüfungscommission. Die Kassenbücher wurden hierbei als ordnungsmässig geführt und die Ausgaben als gehörig nachgewiesen befunden; ebenso wurde das Vermögen des Vereins den Kassenprüfern vorgelegt. Dem Herrn Kassen- führer wurde darauf von der Versammlung Entlastung erteilt. Alsdaun berichtete der Bücherwart, Herr Dr. Th. Loesener, über die Verwaltung der Vereinsbücherei. Die Vereinsbibliothek erfreute sich im letzten Jahre einer recht regen Benutzung. Es wurden in der Zeit vom 1. October 1898 bis 1. October 1899 ausser den Werken, welche an Ort und Stelle von den Benutzern durchgesehen und sofort wieder zurückgegeben wurden, noch über 570 Bücher (bezw. Hefte) an Mitglieder verliehen. Neue Tausehverbindungen wurden angeknüpft mit dem Wisconsin Geological and Natural History Survey in Madison, der Natur- historischen Gesellschaft in Colmar, dem Botanischen Institut: der Universität in Stockholm und dem Verein für Naturkunde an der Unter- weser in Geestemünde. Ausserdem wurde der seit einigen Jahren unterbrochene Schriftenaustausch mit dem United States Department of Agriculture in Washington neu geregelt. Somit ist die Zahl der Tauschverbindungen, nach Abzug der unsicheren, auf 170 gestiegen. Auf Anregung der Kryptogamencommission wurden 80 Messtisch- blätter der Provinz Brandenburg angeschafft. Das nächste Verzeichnis der für die Vereinsbibliothek ein- gegangenen Drucksachen wird erst im Jahre 1901 zusammen- gestellt werden, auf Grund eines Vorstandsbeschlusses, nach dem in Zukunft nur alle drei Jahre ein solches Verzeichnis veröffentlicht werden soll, um in der Zwischenzeit den sonst dazu in unserem Jahres- bericht verwandten Raum für wissenschaftliche Arbeiten verwerten zu können. XLVI Darum seien hier nur die wichtigeren von den der Vereins- bibliothek als Geschenk dargebrachten, selbständig erschienenen Werke angeführt: 1. Abromeit, J., Flora von Ost- und Westpreussen, unter Mit- wirkung von A. Jentzsch und G. Vogel, herausgegeben vom Preuss. Botan. Verein zu Königsberg i. Pr. I. 1. Hälfte. Berlin. 1898. 2. Arechavaleta. Las Gramineas Uruguayas. 3. Ascherson, P. und Graebner, P., Flora des nordost-deutschen Flachlandes. Berlin 1898—1899. 4. Engler, Dr. A., Syllabus der Pflanzenfamilien. 2. Aufl. Berlin. 1898. 5. Just’s Botanischer Jahresbericht. Alles, was seit Jahr- sang 20 (1892) erschienen ist. Die drei zuletzt angeführten Werke sind Geschenke des Ver- legers, Herrn Dr. R. Thost. — Endlich 6. Römer, Julius. Aus der Pflanzenwelt der Burzenländer Berge in Siebenbürgen. Wien 1898, geschenkt von Herrn Dr. F. Mvewes. Allen Herren Autoren und Geschenkgebern, die zur Bereicherung der Vereinsbibliothek beigetragen haben, sei hier unser bester Dank ausgesprochen. Nunmehr folgte der Bericht der Commission für die Kryptogamenflora für das Vereinsjahr 1899, erstattet: von Herrn Dr. &. Lindau. Im Vereinsjahr fanden 2 Sitzungen der Commission statt, in denen Besprechungen über Erforschungsreisen in der Mark, sowie über Unterstützung von Abwässeruntersuchungen abgehalten wurden. Herr Dr. Marsson wurde als Mitglied der Commission eooptiert. Im Juli teilte unser Mitglied, Herr Warnstorf mit, Jass die Vorarbeiten für die Moosflora der Provinz beendet seien, so dass er an die Ausarbeitung des 1. Bandes der Kryptogamentlora, der die Moose umfassen soll, gehen könne.” Gleichzeitig sandte er eine Probeseite ein, von der Druckproben angefertigt wurden. Die Einteilung des Textes und die speciellen Vorschriften für die Ausarbeitung waren Gegenstand eingehender Beratungen innerhalb der Commission und des gesamten Vorstandes des Vereins. Ueber Ausstattung des Bandes mit Figuren, sowie über den Verlag wurde eine vorläufige Einigung mit unserem Verleger, Herrn Dr. Thost erzielt. Von Herrn Ruhland wurde eine lOtägige Forschungsreise in die Gegend von Templin und Prenzlau, von Herrn Lindau eine 4tägige Reise nach Berlinchen unternommen. Während die erstere Reise haupt- sächlich den Moosen und Pilzen galt, wurde auf der zweiten, der sich auch Herr Marsson anschloss, hauptsächlich das Plankton der Seen bei Berlinchen gesammelt. Für das Kryptogamenherbar wurden reiche Beiträge aus der Gegend von Tamsel durch Herrn Vogel eingesandt. Auch die Herren ALVII Plöttner und Kirschstein haben bei ihrer weiteren Erforschung der Rathenower Pilzflora viele interessante Funde mitgeteilt. Die Zahl der von Herrn Sorauer bearbeiteten Krankheitsfälle belief sich auf 198. So steht denn zu hoffen, dass der Text des Moosbandes bereits im nächsten Jahre fertig gestellt wird, dass also das 1. Heft der Kryptogamenflora in absehbarer Zeit erscheinen kann. Trotzdem nun die Moose der Provinz ausreichend bekannt sind, zeigen die übrigen Abteilungen der Kryptogamen um so grössere Lücken. Es ist daher noch eine rege Mitarbeit von Seiten aller, die sich dazu berufen fühlen, notwendig, um auch für weitere Bände das Material herbeizuschaffen und zu vervollständigen. Im Anschluss hieran sprach Herr E. Jahn die Bitte aus, auch der Gruppe der Myxomyceten die Aufmerksamkeit zuwenden zu wollen. Die Schleimpilze lassen sich am besten in leeren Streichholz- schachteln aufbewalıren und erfordern keine schwierigere Präparation. Er selbst legte eine interessante Sammlung von charakteristischen Myxomyceten vor, die er in der Umgebung von Berlin gesammelt hat. Darauf erfolgten die Vorstandswahlen. Von dem seit den letzten Jahren üblichen Wechsel zwischen dem ersten und zweiten Vorsitzenden musste diesmal Abstand genommen werden, da Herr Professor G.Volkens wegen der schon erwähnten Reise nach den Karolinen während eines grossen Teiles des Vereinsjahres von Berlin abwesend sein dürfte. Es wurden daher der Vorsitzende und seine beiden Stellvertreter in der bisherigen Reihenfolge durch Zuruf wiedergewählt. Für das Amt des leider wegen Zeitmangels zurücktretenden ersten Schriftführers, Herrn Professor R. Beyer, wurden Herr Dr. E. Gilg sowie der unter- zeichnete zweite Schriftführer aus dem Schosse der Versammlung vor- geschlagen. Nachdem der letztere erklärt hatte, dass auch er dieses Amt aus Zeitmangel nicht würde annehmen können, erfolgte die Wahl des Herrn Gilg dureh Acelamation. Die übrigen Vorstandsmitglieder wurden nun, gleichfalls durch Zuruf, wiedergewählt, während die Wahl des Ausschusses durch Zettelabstimmung erfolgte. Der Vorstand besteht somit für das kommende Jahr aus folgenden Mitgliedern: Prof. Dr. P. Ascherson, Ehrenvorsitzender. Prof. Dr. K. Schumann, Vorsitzender. Prof. Dr. G. Volkens, erster Stellvertreter. Prof. Dr. E. Koehne, zweiter Stellvertreter. Privatdocent Dr. E. Gilg, Schriftführer. Oberlehrer Dr. A. Weisse, erster Stellvertreter. Dr. Th. Loesener, er Stellvertreter und Bibliothekar. Rentner W. Retzdorff, Kassenführer. XLIX In den Ausschuss wurden gewählt die Herren: Prof. R. Beyer. Geh. Regierungsrat Prof. Dr. A. Engler. Dr. P. Graebner. Custos P. Hennings. Geh. Regierungsrat Prof. Dr. S. Schwendener. Prof. Dr. I. Urban. Hierauf folgten wissenschaftliche Mitteilungen: Zunächst hielt Herr F. Höck den folgenden Vortrag über Zahlenverhältnisse in der Pflanzenwelt Nord- Deutschlands. Das Erscheinen einer zweiten Auflage von Ascherson’s Flora von Brandenburg, in der das Gebiet weit mehr noch über die Grenzen unserer Provinz ausgedehnt ist, als früher, nämlich durch Mitberücksichtigung von Mecklenburg, Pommern, Westpreussen und Posen, setzt uns in den Stand, einige Vergleiche über Zahlenverhältnisse in der Pflanzenwelt N-Deutschlands anzustellen. Es wird dies natür- lich in noch weiterem Masse der Fall sein, wenn die von dem preussischen botanischen Verein (unter Leitung Abromeit’s) jetzt bearbeitete Flora von Ost- und Westpreussen fertig vorliegt. Aber schon jetzt werden wohl einige Angaben über die Gesamtzahl der norddeutschen Pflanzen- ‚arten und deren Verteilung über die wichtigsten Verwandtschaftsgruppen von Wert sein. Die Zahl aller von Ascherson-Graebner gezählten, also als hinreichend eingebürgert betrachteten Arten beträgt nach ihrem Werke 1487 Arten oder wenn man einige mitgezählte, aber meines Wissens nicht ganz sicher als selbständige Arten auftretende Bastarde (2 bei Nasturtium, 2 bei Menta, 1 bei Lamium) ausser Rechnung lässt, 1482. Wäre noch Ostpreussen mit berücksichtigt, so hätten noch 21 weitere Arten!) aufgenommen werden müssen, nämlich @/yceria remota, Carex tenella und globularis und die für den NW unseres Vaterlandes angegebenen aber wenigstens jetzt zweifelhaften ©. heleonastes, loliacea und microstachya, dann Üerastium silvaticum, Arenaria graminifolia, Agrimonia pilosa, die vielleicht in Westpreussen auch heimische Coto- neaster nigra, das auch in Schleswig-Holstein vorkommende Trifolium spadiceum, ferner Lathyrus laevigatus, Oenolophium Fischeri, Conioselinum tataricum, Andromeda culyculata, Asperula aparine, Bidens radiatus und Tragopogon floccosus. !) Nach brieflicher Mitteilung von Prof. Ascherson kommen nämlich zu den oben genannten nach den neuesten Forschungen noch Saliz /apponum, Juncus stygius und Carez capıllarıs hinzu. Verhbandl. des Bot. Vereins f. Brandenb. XLL D L Von diesen sind die nur für"Ostpreussen angegebenen Carezx-Arten (©. tenella und globularis) ebenso wie die auch für NW-Deutschland an- gegebenen aber sehr zweifelhaften Arten ©. loliacea und microstachya aus Europa nur aus arktisch-subarktischen Gebieten bekannt, während O©. heleonastes sicher auch in Hochmooren S-Deutschlands wiederkehrt, also im weiteren Sinne arktisch-alpin ist. In gewisser Weise schliesst sich dieser Glyceria remota an, da sie, wenn auch nicht in den Alpen, doch (nach Richter) im Kaukasus vorkommt; doch ist dies eine Wald- pflanze. Eher könnte man den genannten Carex-Arten, die vorwiegend Moorpflanzen sind, die fast rein arktisch-subarktische Andromeda caly- culata anschliessen, die wenigstens in Amerika, wo sie bis zu den Alleghannies südwärts reicht, bis zu gewissem Grade auch alpine Stand- orte einnimmt. Im Gegensatz dazu tritt der überschwemmte Orte be- vorzugende Bidens mehr weiter süd- als nordwärts auf, ist entweder Rest- pflanze oder vielleicht öfter übersehen. Dagegen liesse sich an @lyceria eher Cerastium silvaticum anschliessen, das über Mittel-Russland und Ungarn westwärts bis in die österreichischen Alpenländer reicht, also eine gewisse Aehnlichkeit in der Verbreitung mit der Fichte zeigt, aber weniger weit ost- als westwärts reicht. Im S reicht Agrimonia püosa noch weniger weit westwärts als jenes Hornkraut (nur bis Galizien), dafür aber weiter nordwärts, während Arenaria graminifolia ostwärts weiter, nämlich bis Daurien reicht. Diesen schliesst sich auch Lathyrus laevigatus an, der wiederum die Österreichischen Alpen!) erreicht, in Ostpreussen aber” wie jene @lyceria auf das Pregel- gebiet beschränkt ist. Wie jener Zathyrus hat Cotoneaster auch in . den Alpenländern wenigstens einen nahen Verwandten. Das gleich diesen in Wäldern vorkoınmende Convoselinum reicht westwärts bis zu den Sudeten, ebenso Asperula Aparine, beide reichen ostwärts in Asien hinein. Das Gleiche gilt von Cenolophium, das in Ostpreussen nur Flussthalpflanze ist; Tragopogon floccosus dagegen ist eine südost- europäische Steppenpflanze, die also an der ostpreussischen Küste viel- leicht als Restpflanze aus der Steppenzeit zu betrachten ist. Hinsichtlich ihrer Standorte nimmt die einzige Norddeutschland nur in den beiden nördlichsten Provinzen erreichende Art, TrifolWum spadiceum, eine ge- wisse Zwischenstellung zwischen den beiden Hauptgruppen der für Ostpreussen bezeichnendsten Arten ein, da sie in dieser Provinz so- wohl in Mooren als in Wäldern vorkommen soll, hauptsächlich aber doch wohl, wie in Schleswig-Holstein, Wiesenpflanze ist; der Gesamt- verbreitung nach kann man sie wohl subarktisch-subalpin?) nennen, 1) Auch die drei neuesten Entdeckungen, welche Ostpreussens Flora gegen- über der Pflanzenwelt des übrigen N-Deutschland um drei reicher machen, sind sämtlich sowohl in N-Europa als in den Alpen vertreten. 2) Im Kaukasus gehören ihre Vorkommnisse nach Radde der unteren hoch- alpinen Zone an. LI da sie schon in Thüringen und der Rhön wieder auftritt und nach N kaum in die eigentlich arktischen Gebiete hineinreicht; also ähnlich wie etwa der erwähnte Didens. Pflanzen von ähnlicher Verbreitung sind es daher in erster Linie, die Ostpreussens Pflanzenwelt gegen die des übrigen NO-Deutschland unterscheiden und die es wohl gestatten, diese Provinz als Uebergangsgebiet zu O-Europa anzusehen. Diese Ansicht stellte ich in meinen Grundzügen der Pflanzengeographie (Breslau 1897) auf und möchte sie trotz des Einspruchs von E.H.L. Krause aufrecht erhalten. Aehnliche Pflanzen zeichnen, wenn auch in weit geringerer Zahl, die andere N-Provinz Preusseus, Schleswig-Holstein (im Sinne Prahl’s) aus. Denn die wie Didens feuchte Standorte bewohnenden Subularia aquatica und Utricularia Bremil!) bewohnen sonst nördlichere und ge- birgige Standorte, und Aehnliches gilt von Vreia (Ervum) orobus, die ausser in Kratten und Heiden N-Schleswigs im deutschen Reich nur noch im Spessart auftritt, dann aber wieder in den Pyrenäen er- seheint:; diesem schliesst sich Zreraeium caesium in gewisser Weise an, wenn ihre nur von Lange angegebenen Vorkommnisse in Schleswig- Holstein sicher sind. In gewisser Weise reiht sich diesen auch die einzige aus ganz Deutschland nur von Schleswig-Holstein bekannte Carez-Art, ©. incurva an, die bei uns nur von Röm bekannt ist und auch da vielleicht schon ausgestorben sein mag; doch ist sie ausser in den Alpen und dem hohen Norden noch an der atlantischen Küste etwas verbreitet. Mit Ausnahme ihres Verkommens in Ungarn ist die im deutschen Reich nur auf Sylt und auch da nicht nach 1768 ge- fundene Trigonella ornithopodioides (von einem Vorkommen in Ungarn abgesehen) eine echt atlantische, also wohl als heimisch zu be- trachtende Art. Atlantisch-mittelländisch ist dagegen der kleine Juncus Pygmaeus, der an der W-Küste Jütlands und Schleswigs und dann wieder von den westfriesischen Inseln au südwärts an der atlantischen Küste bis N-Afrika, ostwärts aber am Mittelmeer bis Cypern verbreitet ist. Im Allgemeinen schliesst sich dieser Art Zehinopsulon hirsutus in seiner Verbreitung an, wenn er auch weniger weit nach S (nicht nach N-Afrika), dafür aber weiter nach SO (über S-Russland bis S-Sibirien) verbreitet ist; dagegen ist Statice bahusiensis ganz auf das nördliche at- lantische Gebiet beschränkt. Ausser diesen sind aus N-Deutschland nur für Schleswig-Holstein sicher erwiesen noch Rubus Lindebergüüi (Haders- leben), eine anscheinend nicht sichere Art, sowie die unbedingt ein- geschleppte, nur: in dieser Provinz eingebürgerte, seit 80 Jahren bei 1) Beide kehren schon in Mitteldeutschland wieder; überhaupt sind alle in Schleswig-Holstein für N-Deutschland eine S-Grenze erreichenden Arten weiter süd- wärts wieder erwiesen, z. T. schon in S-Deutschland, z. T. in den Alpen oder anderswo, wie ich bei einer Prüfung jeder einzelnen fand. D* LI Schleswig sich haltende Serophularia vernalis!), denen sich wahrschein- lich Carduus tenuiflorus anschliesst, da er als Ruderalpflanze auch schwerlich urwüchsig im Gebiet ist. Es sind also nur 12 Arten vor- handen, die in N-Deutschland nur in Schleswig-Holstein vorkommen. Grösser ist die Zahl derer, die in unserem Tieflandsgebiet auf Schleswig-Holstein und das NW-Gebiet (im Sinne Buchenau’s) beschränkt sind. Unter diesen scheint Aera paludosa, wenn sie nicht nur als Form von A. caespitosa aufzufassen ist, eine der wenigen auf Deutschland beschränkten Arten zu sein. Sie ist auch dort nur auf Schlamm einiger in die Nordsee mündenden Flüsse von der Eider bis zur Weser erwiesen. Vielleicht schliesst sich ihr Aubus Arrhend an, während R. egregius auch aus Dänemark bekannt ist; doch ist natürlich bei Rudus-Arten die Verbreitung wie teilweise die Selbständigkeit als Arten zweifelhaft; so wird von Nyman der erstgenannten Art auch R. scanicus aus Schonen und Dänemark zugerechnet. Von den anderen nur in Schleswig- Holstein und dem niedersächsischen Gebiet unsere Ebene erreichenden Arten zeigen nur Rosa pimpinellifolia und allenfalls noch Sedum album einige Beziehungen zu den subarktisch-subalpinen Arten, wenn man nicht gar bei dieser die nordwestdeutschen Standorte nur als Ausläufer der Gebirgsflora betrachten will. Alle anderen sind mehr oder weniger nach ihrer Verbreitung in Europa als atlantisch oder atlantisch-mittelländisch zu bezeichnen, nämlich Hordeum martitimum. die auf die friesischen Inseln beschränkte Carex trinervis?), Scirpus Polichü, Juncus anceps, Narthecium, Gymnadenia albida, Obione portulacoides, Atriplex laciniatum, Sagina subulata, der selbst hier kaum urwüchsige Ulex, das wiederum nur die friesischen Inseln bewohnende Cerastium tetrandrum, Corydallis claviculata und die mutmasslich ursprünglich eingeschleppten Torilis nodosa und Cotula coronopifolia, wenn auch einige von ihnen, wie die genannte Sagına, sich in SO-Europa ziemlich weit vom Meere entfernen und da als Steppenpflanzen erscheinen. Nur Rumex domesticus vermittelt in gewisser Weise zwischen den arktisch-alpinen und atlantisch - mittelländischen Pflanzen in seiner Verbreitung’). Im Ganzen sind mir also 20 Arten 1) Auch Tragopogon porsifolius wird von Prahl gezählt, ist aber schwerlich da mehr eingebürgert als in anderen Teilen N-Deutschlands. Fumaria muralis scheint sogar neuerdings zu verschwinden. 2) Nach den neuesten Forschungen Prof. Aschersons ist dieser, wie er mir brieflich mitteilt, Aoeleria albescens anzureihen, die in gleicher Form wie auf den belgischen auch auf den niederländischen Dünen nachgewiesen ist, auf den ost- friesischen Inseln aber früher für X. glauca gehalten wurde, während die auf Amrum dieser Art zugerechnete Form wohl gleich Formen aus Jütland zwischen beiden Arten vermittelt, doch am nächsten sich der ersten zuneigt, daher von jenem For- scher als X. albescens var. cimbrica bezeichnet werden soll. 3) Aehnlich wie der unser Tieflandsgebiet ausser im NW und Schleswig, noch in Brandenburg erreichende Scirpus multicaulis. LIN bekannt, die in NW-Deutschland und Schleswig-H olstein, nicht aber in NO-Deutschland auftreten. Neben diesen sind aus dem NW, nicht aber dem NO unseres Vaterlandes ausser dem vielleicht früher in Schleswig-Holstein vor- handenen Ranunculus hololeucus!) noch 13 anscheinend auf der cim- brischen Halbinsel fehlende Arten erwiesen. Von diesen ist (arum bul- bocastanum wohl nur verschleppt, aber bei Meppen eingebürgert; vielleicht gilt Aehnliches auch für Rosa repens (oder arvensis), sonst haben wir deren niedersächsische Standorte als Ausläufer der Gebirgs- tora anzusehen. Als solche Ausläufer können wir auch am besten Oro- banche rapum genistae und vielleicht noch Ranunculus silvaticus (oder nemorosus) betrachten, wenn auch der Delmenhorst, in dem die letzte Art allein vorkommt, schon recht weit vom Gebirge entfernt ist. Die übrigen sind alle atlantisch (oder gleich mehreren der vorher- genannten richtiger atlantisch-mittelländisch), nämlich das ursprüng- lich wohl auch nur eingeschleppte Anthowanthum aristatum, ferner Cirsium anglicum, der in Deutschland nur von den friesischen Inseln bekannte Convolvulus soldanella, eine sonst weit verbreitete Art, das nach den’ Forschungen unseres hochverehrten Ehrenpräsidenten schon 1666 zwischen Brabant und Cleve gesammelte Hypericum helodes, endlich Wahlenbergia und 4 fast ganz auf Nordseeländer beschränkte Rubus- Arten (KR. leucandrus |auch Belgien], chlorothyrsus [Dänemark], folosus [Belgien, Holland und S-England] und rosaceus|Belgien, England, Irland)). Es sind also im Ganzen 45 Arten vorhanden, die O-Deutschland nur westlich oder nördlich von der Elbe erreichen. Bezeichnend für die Armut des nordwestlichen Teiles unseres Vaterlands an Pflanzen- arten ist, dass dieser geringen Zahl gegenüber von mir 335 nordost- deutsche Arten gezählt sind, die sowohl in Buchenaus als Prahls Florengebieten fehlen. Im Ganzen sind nach meiner Berechnung aus Niedersachsen 1061, aus Schleswig -Holstein?) 1122 Arten?) bekannt. Wenn auch die Gebiete von Ascherson-Graebner und Buchenau sich nicht geuau berühren, sondern ein etwa in Nöldeckes Flera von Lüneburg berücksichtigtes Gebiet sich dazwischen befindet, das weder in der nordostdeutschen noch nordwestdeutschen Flora ganz berücksichtigt ist, scheint mir dadurch doch keine neue Art hinzu- zutreten, wenn wir nicht unbedingte Ausläufer der Gebirgsflora in Betracht ziehen. Wir finden daher für ein Gebiet, das wir als Nord- deutschland im engeren Sinne bezeichnen wollen, eine Zahl von 1549 heimischen oder eingebürgerten Arten. 2) Buchenau zählt auch den nur eingeschleppten, früher auch in Schleswig- Holstein beobachteten Aster leucanthemus mit, doch ist dieser wohl kaum wirklich eingebürgert. 2) Prahl zählt 1134 Arten wegen teilweise engerer Fassung des Artbegriffs. ”, Falls die Koeleria an der Elbe und auf Amrum 2 verschiedenen Arten an- gehören (s. 0), 1123 Arten. LIV Betrachten wir diese etwas näher hinsichtlich ihrer Verteilung nach den Verwandtschaftsgruppen, so finden wir zunächst, dass sie sich auf 108 Familien und 528 Gattungen!) verteilen. Auf die Haupt- gruppen nach Englers Anordnung verteilen sich die Arten folgender- massen: In Europa Etwa %, Es sind inN-Deutsehland: nachNymansConspeetus: in N-Deutsehl.: Gamopetalen 439 3386 13 Archichlamydeen 684 4345 16 Monoeotylen 376 1625 23 Gymnospermen 5 39. 16 Gefässsporenpfllanzen 45 110 41 1549 9505 Ein Vergleich mit der Artenzahl dieser Gruppen in Europa zeigt, dass im Verhältnis die Gefäss-Sporenpflanzen bei uns am stärksten, die Verwachsenkronigen am schwächsten vertreten sind. Unter den Familien stehen der Arten-Zahl nach natürlich die Korbblütler obenan, die etwa 10°/, aller Gefässpflanzen bei uns ausmachen. Die 9 grössten Familien umfassen mehr als die Hälfte, die 15 grössten fast °/, aller Arten wie folgende Uebersicht zeigt: Gesamtzahl (nach Engler)?): N-Deutschland: Europa®): RoWo oB = Wong > UT SE SCH ou . Compositaceae 153 10°), . Gramtinaceae 114 7%), . Rosaceae 107 7% . Cyperaceae 103. TO . Leguminosaceae 74 5°), . Oaryophyllaceae 69 49), Oruciferaceae 61 4%, . Scrophulariaceae60 4°), . Umbelliferaceae 58 4°), 1336 (1%/,) 570 (20%) 277 (38%/,) 240 (429),) 839 ( I) 555 (13%),) 543 (119/,) 387 (16%/,) 500 (12%/,) 11000 ( 1%) 3500 ( 5%) 2000 ( 59/) 2200 ( 5%) 7000 ( 1%/,) 1300 ( 5%) 1200 ( 5%) 2000 ( 3%) 1300 ( 4%),) 198 520%, 10. Ranunculaceae 5l 3%, 242 (21°%/,) 1200 ( 4%) 11. Labiataceae 47 53% 420 (11°/)) 2600 ( 20/0) 12. Orchidaceae 21023, 112 (87%,) 5000 ( 1°.) 13. Liliaceae 29.2, 263 (11%) 2600 ( 1°/,) 14. Ohenopodiaceae 28 2°), 121 (23%) 500 ( 6%) 15. Juncaceae 28 2%, 74 (36°%/,) 250 (11%,) 1022 67°), 1) Die 8 nicht bei Ascherson-Graebner gezählten Gattungen sind: Narthecium, Echinopsilon, Subularia, Ulex, Conioselinum, Cenolophium, Wahlenbergia und Cotula. 2) Die eingeklammerten Zahlen geben an, wieviel °/, von diesen in N-Deutsch- land vorkommen. LV Ein Vergleieh der artenreichsten Familien mit der Gesamtzahl der Arten aus diesen Familien in Europa (nach Nyman) ergiebt die verhältnismässig reichste Vertretung in N-Deutschland für die Cyperaceen, Rosaceen und Orchidaceen, von denen mehr als der dritte Teil aller europäischen Arten in N-Deutschland vorkommt; ein eben- soleher Vergleich mit der Gesamtzahl aller bekannten Arten (nach Engler) ergiebt nur für die Juncaceen eine Vertretung durch mehr als 10°), und nur noch für die Chenopodiaceen, Graminaceen, Cyperaceen, Caryophyllaceen und Kreuzblütler eine etwa halb so starke Vertretung. Die artenreichsten Gattungen sind in N-Deutschland (wie in ganz Deutschland) Carex (70) und Rudus (55), während die nächstgrösste deutsche Gattung (nach Garcke) Akeracium in N-Deutschland nur (wie Potentilla) 15 Arten zählt, also durch Juncus (23), Veronica und Ranunculus (je 22), sowie noch durch Trifolium (17)!), Salix und Senecio (16) übertroffen wird. Zu erweitern wäre das norddeutsche Gebiet wohl entschieden noch, wenn man es natürlich begrenzen wollte, um die Niederlande (und die belgische Ebene). Dadurch würde ein weiterer Zuwachs an Arten entstehen. Da die jetzt über dies Gebiet zu Gebote stehenden Floren- werke dafür nicht ausreichen, z. B. vor allem nicht die Einbürgerung der Arten genau angeben, hatte Herr Prof. Ascherson die Güte, die von mir nach Heukels Schoolflora voor Nederland festgestellten Er- sänzungen für ein etwaiges Verzeichnis aller norddeutschen Pflanzen zu prüfen. Von diesen ist als echt atlantische Art die auch in West- falen vorkommende Anagallis tenella unzweifelhaft hinzuzufügen (wäh- rend Scilla nonscripta wohl in den Niederlanden ebensowenig als heimisch zu betrachten ist wie in NW-Deutschland). Sicher würde die bei Schleswig-Holstein zweifelhafte Trigonella ornithopodioides durch Hineinziehung der Niederlande ein berechtigter Bürger der nord- deutschen Flora Als mittelländisch-atlantisch schliessen sich diesen an: Milium vernale, Spartina strieta, Alopecurus bulbosus?), Trifolium scabrum, T. subterraneum, T. maritimum und Euphorbia paralias?). Endlich können noch als Ausläufer der rheinischen Flora allenfalls hinzugefügt werden, ausser der auf Limburg beschränkten Ophrys apifera‘), Erysimum ı) Oder 18, wenn man Trigonella ornithopodioides mit Taubert (Oest. B. Z. 1893) dazu rechnen will. 2) Arum italieum ist nach Oudemans nur eine verwilderte Gartenpflanze; Seneeio squalidus ist nur Imal gefunden, ebenso wenig also wie 2 nur auf einer Mauer gefundene Hieracien zu den Bürgern der Niederlande zu rechnen. ») Helminthia echioides wäre auch hierzu zu rechnen, wenn sie sicher ein- heimisch wäre, #) Hierher gehört auch der nur verschleppte oder verwilderte Cheiranthus cheiri; sicher nicht heimisch sind: Veronica peregrina und Vaceinium maerocarpum, LVI orientale (— ÜOonringia or.), Brucastrum Pollichü, Diplotaxis viminea, Euphorbia Gerardiana, Heliosciadium nodiflorum, Oenanthe peucedanifolia, Peucedanum Chabraei, Gentiana germanica, Heliotropium europaeum, Salvia sivestris, Ajuga chamaepitys, Teuerium chamaedrys, Orohanche amethystea und minor, sowie endlich Cirsium eriophorum, wenn dieser als ursprünglich betrachtet werden kann!) und die unzweifelhafte Centaurea nigra. Hierdurch wäre also die Flora N-Deutschlands noch um 23 Arten zu bereichern. Im Ganzen zähle ich ausser 32 auf Limburg beschränkten Arten noch 1045, die Anspruch auf Heimatrecht in den Niederlanden haben, also 1077 Arten im Ganzen, demnach mehr als in NW-Deutschland, weniger als in Schleswig-Holstein, doch ist noch bei manchen zweifel- haft, ob sie wirklich fest angesiedelt sind. Hoffentlich giebt eine in Aussicht stehende Flora der Niederlande darüber sichere Auskunft. Es ist wohl kaum anzunehmen, dass dureh Hineinziehung der belgischen Ebene die Zahl der Pflanzenarten N-Deutschlands wesentlich erhöht würde, wenn die ausser Acht gelassen werden, die auch dort nur auf der Unterlage von festem Gestein vorkommen, also unbedingt Ausläufer der Gebirgstlora sind. Doch gestatten die mir zu Gebote stehenden Schriften über dies Gebiet keine derartige Berechnung. Die gleiche Schwierigkeit war für mich zunächst vorhanden bei Hineinziehung der schlesischen Ebene. Doch wurde auch diese durch eine nachträgliche freundliche Prüfung meiner Liste von Herrn Prof. Ascherson aus dem Wege geräumt. Diese ergab. dass von den 79 Arten, die nach meiner Berechnung nach Schubes Arbeit über: „Die Verbreitung der Gefässpflanzen in Schlesien nach dem gegenwärtigen Stand unserer Kenntnisse“ (Breslau 18935) noch ausser den von mir für das übrige N-Deutschland berechneten Arten in der schlesischen Ebene vorkommen, nur etwa 20 die Zahl der Pflanzenarten, welche im norddeutschen Tieflande vor- kommen, bereichern können. Von diesen ist (ausser dem wahr- scheinlich auch nur auf Flöz?) vorkommenden Rubus scaber) nur Pinus montana auf die niederschlesische Ebene beschränkt. zweifelhaft in dieser Beziehung sind Doronicum pardalianches und Digitalis purpurea, die auch in anderen Teilen N-Deutschlands fast wie heimisch oder eingebürgert erscheinen. 1) Corydallis lutea, 4 Fumaria-Arten, Sisymbrium columnae, Erodium moschatum, Muyrrhis odorata, Borrago, Hyssopus, Lycium, Nicandra, Ohrysanthemum parthenium, Silybum, Crepis turaxacifoia u. a. sind dagegen nach Ansicht Herrn Prof. Aschersons in den Niederlanden ebenso wenig als im übrigen Norddeutschland fest angesiedelt; da ich mich seinen Ansichten aber für das übrige N-Deutschland gefügt habe, muss ich das hier auch thun, wenn die Berechnung überhaupt einen Wert haben soll. 2) Sicher nur auf Flöz-Untergrund wachsen nach den Mitteilungen von Herrn Prof. Ascherson: Asplenum viride, Marsilia, Larix, Melica eiliata, Carex pediformis, ©. Michelü, Veratrum Lobelianum, Saliz silesiaca, Ranuneulus platanifolus, Fumaria LVI Aus der nieder- und mittelschlesischen Ebene!) sind bekannt (die mit * auch aus Oberschlesien) Scirpus Michelianus, *Muscari comosum, Polycarpon tetraphyllum, * Potentilla canescens?), “Rosa Jund- zllüi, *R, gallica, Buphorbia villosa, * Lindernia pyxidaria und *Prenanthes purpurea. Dagegen sind aus Nieder- und Oberschlesien, nieht aber aus der mittelschlesischen Ebene, bekannt: Zanuneulus illyrieus und die in Oberschlesien wohl nur verschleppte, in Niederschlesien vermutlich bald aussterbende Succisa australis (oder inflewa). Aus der mittel-, nicht aber niederschlesischen Ebene bekannt sind (die mit * auch aus Oberschlesien): Hragrostis minor, Seirpus mucronatus, Iris nudicaulis, *Fumaria Schleichert, *Oytisus capitatus und Cerinthe minor; Asperula arvensis ist (wenigstens nach Scehube zu urteilen) nur in Mittelschlesien fest angesiedelt, in. Niederschlesien nur verschleppt. Endlich erreicht Streptopus amplexifolius nur in Oberschlesien die Ebene?°). Es sind nach dieser Berechnung 1255®) Arten als heimisch in der schlesischen Ebene zu betrachten, also wesentlich mehr als in den nordwestlichen Teilen des norddeutschen Tieflandes. Die Zahl aller Pflanzenarten N-Deutschlands (im weiteren Sinne) beläuft sich hiernach auf 1592. Auf die Verteilung dieser über die einzelnen Teile N-Deutschlands kann ich noch nicht eingehen, zumal da für West- und Ostpreussen rostellata, Arabis Halleri, Oardamine trifolia, Conringia orientalis, Aruncus aruncus, Ono- brychis onobrychis, Lathyrus hirsutus, Geranium phaeum, Euphorbia amygdaloides, E. jaleata, Viola lutea, Epilobium Dodonaei, Hacquetia epipactis, Bupleurum falcatum, Pleurospermum austriacum, Chaerophyllum nilidum, Gentiana germanica, G. ciliata, Brunella alba, Ajuga chamaepitys, Teucrium botrys, Linaria genistifolia, Asperula glauca, Lonicera nigra, Senecio memorensis, Carduus personata, Cirsium pannonicum, Ürepis rhöadifolia; ich nenne sie alle einzeln, da es vielleicht den in Schlesien wohnenden Botanikern möglich wäre, einige aus der eigentlichen Ebene nachzuweisen. 1) Als heimisch in der schlesischen Ebene mindestens zweifelhaft bezeichnet Herr Prof. Ascherson Aspidium lonchitis, Muscari comosum, M. botryoides und Adonis flammeus. 2) P. canescens ist auch für Posen erwiesen, doch da als urwüchsig: zweifel- haft, deshalb oben nicht mitgezählt. ») Dagegen können Lohum multiflorum, Tulipa silvestris, Portulaca oleracea, Hesperis matronalis, Lepidium draba, Spiraea saheifolia, Rosa humilis, R. pomifera, Geranium pyrenaicum, Menta viridis, Digitalis lutea, Ebulum humile, Solidago lanceolata, S. serotina, Inula helenium und Echinops sphaerocephalus nicht als heimisch in der schlesischen Ebene betrachtet werden, wenn man die gleichen Grundsätze für die Einbürgerung beachten will, wie sie von Ascherson-Graebner bei der Abfassung ihrer Flora befolgt wurde. *) Noch reichlich 200 Arten kommen hinzu, wenn wir das schlesische Gebirgs- land mit in den Bereich der Berechnung gezogen hätten. Genau lässt sich die Zahl nach gleichem Massstabe nicht bestimmen, da sowohl der Artumfang als auch die Ansichten über Einbürgerung bei Ascherson-Graebner und Schube ver- schieden sind; doch ist die Zahl 1450 sicher nicht zu hoch; und doch zeigt diese schon deutlich den grossen Einfluss verschiedener Bodenverhältnisse. LVI noch nicht in allen Fällen mir die Verteilung ganz klar ist. Sobald die jetzt erscheinende Flora dieser Gebiete (von Abromeit u. a.) fertig ist, hoffe ich darauf an einer anderen Stelle zurückzukommen. Die Mitglieder unseres Vereins werden aber sicher vor allem zu wissen wünschen, wie viele Arten das Bürgerrecht in der Provinz Brandenburg erlangt haben; denn leider giebt die neue Auflage von Ascherson’s Flora keine unmittelbare Antwort darauf. Wenn ich aber die dortigen Angaben mit den mir sonst zur Verfügung stehenden vergleiche, so scheinen mir im ganzen Brandenburger Gebiet (im Sinne der ersten Auflage von Ascherson’s Flora) zu fehlen!) 112 Arten. Es würde also die neue Auflage von Ascherson’s Flora, wenn sie das gleiche Gebiet umfasst hätte wie die frühere, mindestens 1371 Arten umfasst haben, also reichlich 100 mehr als die erste (1243); wenn auch der Artumfang stellenweise ein anderer geworden ist, so ist doch die grössere Zahl z. T. durch Entdeckungen und Neueinbürgerungen während des letzten Vierteljahrhunderts bedingt. Nun umfasste dies Gebiet aber schon Teile des Tieflandes, die nicht zur Provinz Brandenburg gehören. Ziehen wir die Arten ab?), 1) Woodsia Ilvensis, Isoetes lacustre, echinospora, Sparganium affine, Potamogeton coloratus, densus (früher bei Potsdam), Hydrilla vertieillata, Alopecurus agrestis (nicht eingebürgert), arundinaceus, Calamagrostis pseudo-phragmites (früher im Magdeburgi- schen), Aera paludosa, Festuca thalassica, Triticum junceum, Lepturus incurvatus, Scirpus parvulus, pungens, Kalmusii (Kottbus?), Carex Davalliana (früher bei Berlin und Guben), paucijlora, pilosa, secalina, sparsijlora, punctata, extensa, strigosa (früher in der Altmark), aristata, Juncus maritimus, Balticus, Luzula silvatica, Galanthus nivalis, Gymnadenia eueullata, Salix daphnoides, dasyclados, nigricans (heimisch?), myrtilloides, Betula nana, Rumex ucranicus, Polygonum Raji, Atriplex litorale, Babingtonii, Corispermum intermedium, Echinopsilon hirsutus, Montia lamprosperma, Silene italica, Sagina maritima (Mag. fr.), Honckensya peploides (nur verschleppt), Stellaria Frieseana, Isopyrum thalictroides, Aconitum napellus, variegatum, Cimicifuga foetida, Ranumculus cassubicus, Nasturtium austriaeum, Lunaria rediviva, Draba nemorosa, Cochlearia officinalis, Danica, Lepidium latifolium, Bunias orientalis, Cakile cakile, Crambe maritima, Prumus fruticosa, Geum Aleppicum, Bubus argentatus, serpens, maximus, Seebergensis, palhidus, pyramidalis, chamaemorus, Potentilla recta (wild?), Pirus suecica, Oytisus Ratisbonensis, Trifolium lupinaster, Dathyrus hetero- phyllus, maritimus, pisiformis, Evonymus verrucosus, Viola uliginosa (Golssen?), collina, Hippophae rhammoides, Epilobium Lamyi (nur verschleppt), Zryngium maritimum, Bupleurum longifolium, Oenanthe Lachenalii, Pleurospermum austriacum, Chamaepericly- menum suecicum, Primula acaulis, Statice limonium, Ligustrum vulgare (wild?), Polemonium coeruleum, Salvia verticillata, Scrophularia Scopolii, Linaira odora, Veronica Austriaca, Odontites litoralis, Pediceularis sceptrum Carolinum, Melampyrum silvaticum, Galium vernum, Schultesii, Valeriana simplieifolia (wenn wirklich als Art zu trennen?), Adenophora lilifolia, Lobelia Dortmanna, Erigeron annuus, Artemisia scoparia, maritima, Petasites albus, Senecio crispatus, campester, Cirsium heterophyllum, Centaurea phrygia, Hieracium aurantiacum. 2) Scolopendrium scolopendrium, Equisetum ramosissimum, (arex wirens, Buekii, umbrosa, nutans, Seilla bifolia, Polygonatum vertieillatum, Obione pedunculata, Nuphar pumilum, Nasturtium pyrenaicum, Biseutella laevigata, Rubus carpinifohus, gratus, rect- angulatus, pubescens, silvatieus, Scanicus, Danicus, lingua, Schummelü, hirtifolius, rudis, LIX die meines Wissens nur in solchen Teilen (der Provinz Sachsen und des Anhaltischen) vorkommen, so bleiben 1331 übrig!). Jedenfalls zeigt diese Zahl ziemlichen Reichtum unserer Provinz an. Sodann legte Herr P. Ascherson die nunmehr vor einigen Monaten vollständig erschienene, von Herrn P. Graebner und ihm ausgeführte Neubearbeitung seiner Flora von Brandenburg vor, welche zu einer Flora des nordostdeutschen Flachlandes, westlich bis Mecklenburg, Prignitz, Altmark und Magdeburg, östlich bis Posen und Westpreussen erweitert “_ worden ist. Da das Werk wohl den meisten Mitgliedern bereits be- kannt ist, verzichtete Vortragender auf eine ausführliche Besprechung und verwies nur in Betreff der von manchen Seiten getadelten Weglassung der Autornamen bekannter und unzweifelhafter Arten, welche die Be- arbeiter nach dem Vorgange von Saint-Lager und Krause durch- gefübrt haben, auf die Ausführungen der Verfasser der in No. 38 der diesjährigen Naturwissenschaftlichen Wochenschrift S. 450—451 abgedruckten Besprechung. Vortragender trat der neuerdings vielfach kritiklos. nachgeschriebenen Behauptung von Alphonse De Candolle entgegen, dass die Autoritätsbezeichnung zur wissenschaftlieben Fixierung eines Pflanzennamens notwendig, dieser also ohne Autor unvollständig sei. Das kann nur für den Fall von gleichzeitig in ver- schiedener Bedeutung cursierenden Homonymen zugegeben werden. So ist z. B. der Name Carex praecox Schreb. Spieil. Fl. Lips. (1771) zwar, seitdem er in der Flora von Brandenburg des Vortragenden (1364) und in Garcke’s Flora von Nord- und Mitteldeutschland, bezw. von Deutschland von der10. Auflage (1371)an wieder vorangestellt worden, in Deutschland und Oesterreich (wo ihn auch Beck in seiner Flora von Nieder-Oesterreich (1890) und Fritsch in seiner Excursionsflora für Oesterreich (1897) anwenden) gebräuchlich geworden. Daneben ist aber der Name ©. praecox Jacg. Fl. Austr. (1778), dessen Autor seine Pflanze mit der Schreber’schen irrtümlich für identisch hielt, trotzdem er mithin auf einer falschen Bestimmung beruht, nicht nur fast in der ganzen Litteratur vor 1860 allein herrschend, sondern wird auch noch jetzt von mancher autoritativen Seite, z. B. Gelakovsky Analyt. kvetena Cesko-Moravska 3 Vyd. (1897), Index Kewensis (1893) für die Art, welche seitdem unter dem Namen (. verna Chaix in Vill Hist. pl. Dauph. (1786) geht?), festgehalten. Koehleri, Wahlbergii, Potentilla sterilis, Dictammus alba, Polygala depressum, Quscuta Gronovü, Lithospermum purpwreo-coeruleum, Lycopus ewaltatus, Linaria spuria, Orobanche pieridis, Plantago coronopus, Galium tricorne, Dipsacus laciniatus, Specularia speculum, Aster parviflorus, Senecio Fuchsii und Urepis mollis, alao 40 Arten. ı) Also etwa 200 mehr als in Schleswig-Holstein. 2) Für diese Art ist neuerdings von Rouy (Journ. de botanique VIII p. 59 [1894]) der um ein Jahr ältere von Villars selbst eitierte Name C. caryophyliea LX In diesen und ähnlichen Fällen wird man also, um Missverständnisse zu vermeiden, vor der Hand noch gut thun, die Autorität dem Namen 0. prarcox hinzuzufügen. Dasselbe Verfahren empfiehlt sich, wenn man einen Namen anzuführen hat, der bisher noch wenig bekannt und in gangbaren Werken nicht zu finden ist, wie etwa der in der Fuss- note erwähnte Name Üarex caryophyllea. In allen diesen, immerhin nicht allzu häufig vorkommenden Fällen ist es zweekmässig, um den, wie es scheint, ganz in Vergessenheit ge- ratenen Zweck der Autoritätsbezeichnung zu erreichen, nicht blos den Namen des Autors, sondern auch der betreffenden Schrift und, wenn nötig, den vollständigen bibliographischen Nachweis zu geben; wo es sich um bekannte Werke handelt, genügt ein’ganz kurzer Hinweis, wie L. Sp. ed. 1 oder Jaeq. Fl. Austr. Das Dogma, dass der Name durch die Autorität wissenschaft- liche Bestimmtheit erhalte, findet eine eigentümliche Illustration durch die recht zahlreichen Fälle, in denen notorisch der jetzige Artbegriff sich mit dem des ersten Benenners nicht deckt. So dürfte es all- gemein bekannt sein, dass Oypripedium [richtiger Oypripedilum oder immerhin auch Oypridopedilum] Oalceolus L. Sp. ed. 1 noch das russische ©. guttatum und zwei nordamerikanische Arten, Asplenium [besser Asplenum] Trichomanes L. Sp. ed. 1 auch A. viride einschliesst und dass Hudson beide Namen zuerst in heutigem Sinne gebraucht hat. Dennoch. hat die ganz berechtigte Schreibweise Cypripedium Calceolus Huds. und Asplenium Trichomanes Huds. keinen Anklang gefunden; nicht einmal „L. z. T., Huds.“ hat sich Geltung verschafft. Die all- mählich ausgebildete sentimental - juristische Vorstellung, dass die Autorität ein Ehrendenkmal oder ein wohl erworbenes Eigentum des ersten Benenners sei, an dem nicht gerührt werden dürfe, war stärker als die ursprüngliche nüchterne Auffassung, dass sie eben nur ein zur Begriffsbestimmung ; führender abgekürzter Litteratur- nachweis sein solle. In gleichfalls sehr häufigen Fällen ist die Be- deutung älterer Namen noch jetzt mehr oder weniger zweifelhaft und man müsste mit Rücksicht auf den Zweck der Begriffs- Fixierung denjenigen Autor hinzufügen, der den Namen zuerst im heutigen Sinne gebraucht hat, z. B. Agrostis rubra L., Fr. Summa Veg. statt A. rubra L. oder Agrostis capilaris L., Willkomm u. Lange Prodr. Fl. Hisp. statt (Latourrette und Rozier, Chloris Lugdunensis, p. 27 [1785]) vorangestellt worden und der verdienstvolle Herausgeber der Carices exsiecatae, A Kneucker, hat diese Namensänderung, (zuerst Allgem. Bot. Zeitschrift. Jahrg. IL, S. 89 [1396]) adoptiert. Allerdings ist die von ihm angewandte Abkürzung „Lat.“ für den Namen eines Autors nicht geeignet, der nur botanisch-litterarischen Feinschmeckern durch seine Beziehungen zu J. J. Rousseau (vgl. Alb. Jansen, Jean-Jacques Rousseau als Botaniker. Berlin 1885, S. 123) etwas bekannter ist. LXI A. capillaris L.'). Aber auch in diesen Fällen neigt sich die Wag- schale bei der grossen Mehrzahl der Schriftsteller zu Gunsten des ersten Benenners. Im Gegensatz zu dieser Praxis hat W. O. Focke den Vorschlag gemacht?), als Autor ausser dem Erfinder des Namens auch den Entdecker oder denjenigen zu eitieren, der die Art zuerst kennt- lich beschrieben und von den nächstverwandten Arten unterschieden hat, gleichviel, ob sein Name anuehmbar ist oder nicht, also z. B. Zobelia Dortmanna |Dortmann, Clusius] L., Potentilla opaca |Clusivs] (L. ex. p.) Lehm. Schon die gegebenen Beispiele sind wenig geeignet, zur Nach- folge zu ermutigen; in vielen Fällen, bei denen sich die Kenntnis einer Art noch allmählicher entwickelt hat, das Verdienst sich also unter eine noch grössere Zahl von Personen teilt, würden sich die Formeln noch viel complieierter gestalten, ohne doch eine ausführliche Ge- sehiehte der Art ersetzen zu können. Sicherlich muss man den Verfassern des oben erwähnten Referats in der Naturwissenschaftlichen Wochenschrift beistimmen, wenn sie behaupten, dass es sich in vielen, wohl in der Mehrzahl der Fälle, verhält, wie bei unserem altbekanıten Gänseblümchen, wo Bellis perennis L. nieht mehr sagt als 2. perennis auct. und dass man sich daher ebenso gut mit Bellis perennis begnügen kann. 2) Ziemlich ähnlich liegt die Sache bei den Linn&schen Arten Afriplex tatarica Sp. ed. 1 und laciniata Sp. ed. 1. Vortr. glaubt im Samenkatalog; des Berliner Gartens 1872 überzeugend nachgewiesen zu haben, dass erstere bis dahin fälschlich in A. oblongifolio (W.K. Pl. rar. Hung.), letztere dagegen in einer im östlichen Europa verbreiteten, neuerdings vielfach bei uns eingeschleppten Pflanze gesucht wurde, welche in der That, nach Ausweis des Linn&schen Herbars, das wahre A. Tataricum darstellt, während 4. /acinietum auf jene, bei uns nur an der Nordsee vorkommende Strandpflanze, die Dumortier als A. farinosa, Woods als A. arenaria beschrieb, zu beschränken ist. welche Vortr., beiläufig bemerkt, auf der Helgoländer Düne, wo sie früher sehr häufig war. 1899 vergeblich suchte. da sie seit der Sturmflut von 1894 verschwunden zu sein scheint. Trotz der beleidigenden Ausfälle, die Dumortier aus diesem Anlass gegen den Vortr. richtete, und trotz der wunder- lieben Drehungen und Wendungen, zu denen sich Nyman genötigt sah, um bei der alten Nomenclatur bleiben zu können (vgl. Sitzungsb. B. V. Brandenb. XXIV. 1882 S. 93; die Bemerkungen in Consp. Suppl. II p. 372 haben den Vortr. nicht von der Unrichtigkeit seiner Auffassung überzeugt), ist diese Deutung der beiden Arten von der Mehrzahl der neueren Floristen angenommen. Hier genügt es nun nieht, A. laciniatum L. und A. tataricum L. zu schreiben, sondern man muss, um jeden Zweifel auszuschliessen, „nach Ascherson“ oder „nach Koch“ hinzufügen. So ist z.B. in dem von Schube und Dalla Torre bearbeiteten Florenbericht der Deutschen Botanischen Gesellschaft für 1892—95 S. (76) durch das Fehlen dieser Nachweise ein Irrtum entstanden; denn obwohl die Verfasser mit Garcke die Nomenelatur des Vortr. annehmen, bezieht sich die Angabe von Atriplex „tataricum“ bei Meissen auf A, oblongifollum, die von „laciniatum“ bei Nürnberg auf A. tataricum L., Aschers., was wenigstens die von Herrn Schwarz in Nürnberg erhaltenen Proben beweisen, *) Abh. Naturw. Verein Bremen, X. S. 419 (1889). LAU Hierauf legte Herr P. Ascherson Sambucus nigra mit schmutzig- hell-olivengrünen Früchten lebend vor, welche ihm auf Veranlassung des Herrn Dr. M. Rikli in Zürich Herr stud. agron. Johann Hohl aus einem Garten in Seewis im Prätigau, Canton Graubünden, zugesandt hatte. Die Veränderlichkeit der Fruchtfarbe beschränkt sich beim Hollunder nicht auf den Gegensatz von Dunkel und Hell. Schon vor mehreren Jahren machte unser verdienstvolles Mitglied Maass darauf aufmerksam!), dass das Volk in der Gegend von Neuhaldensleben zwei dunkelfrüchtige Formen unterscheidet: Blutkeitschen mit dunkel- purpurnem Saft und ebenso gefärbten Blütenstandachsen und Wasser- keitschen mit hellrötlichem Safte und grünen Blütenstandachsen. Man könnte diese Volksnamen als var. Aaematactea und hydractea (von dxzia, das Hollunderbaum, «ua Blut, 35oe Wasser) der botanischen Nomencelatur einverleiben. Ebenso scheint es aber auch zwei hell- früchtige Formen zu geben, eine weissfrüchtige, var. leucocarpa hort., welche Vortragender so wenig wie K. Koch gesehen hat, und die vor- gelegte grünfrüchtige var. verescens, welche sogar als eigene Art S. virescens Desf. Hist. des arbres et arbrisseaux I. S. 348 (1809) be- schrieben worden ist. Diese Form ist nach Herrn E. Koehne auch in den Spaeth’schen Baumschulen vorhanden. Ferner legte Herr P. Ascherson eine von Herrn W. Kirsehstein am 22. Juli d. J. im Kleinen Hüllpfuhl?) bei Friedrichshof unweit Kl.-Behnitz, Kreis West-Havelland, aufgefundene Carex vor, welehe an Seltenheit und pflanzengeographischem Interesse der von dem gleich- falls in Rathenow wohnhaften Prof. Dr. T. Plöttner 1897 an dem nicht allzuweit entfernten Rhinsberge entdeckten ©. odtusata?) nicht nachsteht. Die Pflauze, welche seitdem von mehreren Vereinsmitgliedern, meist unter freundlicher Führung des Entdeckers, vom Vortragenden am 5. August, am Standorte aufgesucht wurde, bedeckt in dichtem Bestande den grössten Teil des betreffenden Pfuhls, einer kleinen, früher (nach Aussage des Herrn Fisehermeisters Kirschstein in Gr.-Behnitz) mit Wasser gefüllten, jetzt noch recht sumpfigen Vertiefung; die Blatt- triebe erreichen mehr als Mannshöhe und die Fruchtstengel (nach Herrn R. Gross) 2 Meter. Carex hirta und Ü. vesicaria finden sich, obwohl in viel geringerer Zahl als die fragliche Form, in und am Rande des Pfuhls, und da diese durch manche Merkmale an beide Arten erinnert, so lag zunächst die Vermutung nahe, dass es sich um ı) Verh. Bot. V. Brandenb. XXXVI für 1894, S. LXXII. In Berlin scheint das Vorurteil, welches die Wasserkeitschen aus der Küche verbannt, keine Geltung zu haben, da Vortragender solche in einem Vietualienkeller in der Goebenstrasse zum Kauf ausgestellt sah. 2) Ueber das Wort „Hülle“, womit im Havellande Oarex-Horste (besonders von ©. stricta) bezeichnet werden, vgl. Ascherson Bot. V. Brandenb. I., S. 84 (1859). 3) Verh. Bot. V. Brandenb. XXXIX, S. XXXVIII (1897). LXII einen Bastard von ©. vesicaria und Airta handele, wie Herr Kirsch- stein vermutete, eine Ansicht, der auch Vortragender und seine da- maligen Begleiter, worunter ein als Kenner dieser Gattung bewährter Fachgenosse, sich anfangs anschlossen. Einen Zweifel an dieser Deutung äusserte zuerst Herr R. Gross, welcher 1596 an seinem damaligen Wohnorte Tiegenhof im Weichsel-Delta einen Bastard zwischen (. vesı- caria und Airta aufgefunden hatte!). Er vermutete vielmehr, dass eine Form von C. hirta oder vielleicht noch eher der ©. aristata vorliege, welche Art bisher erst von zwei Oertlichkeiten Mittel-Europas, je einer in Sehlesien und in der Provinz Posen bekannt war und an der ersteren ebenfalls lange für eine Ü. vesicaria X hirta gehalten wurde. Er sandte die Pflanze an Herrn Pfarrer G. Kükenthal in Grub am Forst bei Koburg, einen Botaniker, der seit einer Reihe von Jahren zahlreiche wertvolle Beiträge zur Kenntnis der Carex-Arten Europas und ver- wandter Gebiete veröffentlicht, und neuerlich auch gerade die in Rede stehenden Formenkreise zum Gegenstand specieller Studien gemacht hat?). Derselbe erklärte sich für die letztere Alternative und nach eingehendem Studium eines grösseren Materials kann auch Vortragender nicht umhin, sich der Ansicht anzuschliessen, dass hier eine Form der C, aristata vorliegt, die somit an einem dritten mitteleuropäischen Fund- orte, dem in unserem Weltteil (abgesehen von dem zweifelhaften Vorkommen in Norwegen) bisher am weitesten nach Westen vorge- schobenen, festgestellt ist. Kükenthal giebt in dem zuletzt erwähnten Aufsatze einen sehr vollständigen Rückblick über die historische Entwicklung unserer Kenntnis der betreffenden Pflanzengruppe. Wir können uns hier darauf beschränken, auf den wichtigen in den Verhandlungen unseres Vereins ab- gedruckten Aufsatz unseres unvergesslichen Rudolf von Uechtritz°) zu erinnern, in welchem die schlesische Pflanze eingehend beschrieben und die Hypothese ihres hybriden Ursprungs gründlich widerlegt wird, die trotzdem später noch von so competenten Beurteilern wie W.O. Focke‘) und H. Christ’) wiederholt wurde Uechtritz erkannte auch die nahe Verwandtschaft der schlesischen Pflanze, für die ihr Entdecker Siegert, ohne Kenntnis vom Vorhandensein einer von R. Brown als Oarez aristata beschriebenen Art, denselben Namen gewählt hatte°), ı) H. Fiek, Ueber Carexz hirta X vesicaria, Allg. Bot. Zeitschr. II (1896). S. 182, 183. 2) Carex pilosiuscula Gobi. Allg. Bot. Zeitschr. IV. (1898). S. 197—199. (Nach K. nicht, wie bisher angenommen wurde, Bastard von C. hirta mit vesicaria, sondern mit der nordischen (. /uevirostris). Carez orthostachys C.A.Meyer und ihr Verwandt - schaftskreis. Botan. Centralbl. LXXVII (1899), S. 65—60, 8798. °) Ueber Carez Siegertiana. Verh. Bot. V. Brand. VIII, S. 83—105 (1866). +) Pflanzen-Mischlinge S 406 (1881). ') Bulletin de la Societe Royale de Botanique de Belgique XXIV, II, p. 11 (1885). ’ %) 29. Jahresb. der Schles. Ges. f. 1851. 8. 92. LXIV mit eben dieser nordamerikanischen Art, glaubte indess hinreichende Unterschiede zu finden, um die schlesische Form als eigene Art (. Siegertiana aufrecht zu erhalten. Am 21. Juni 1888 fand unser um die Flora der Provinz Posen so hochverdientes Mitglied Professor Spribille eine der (©. Siegertiana sehr nahe stehende Carex-Form in der Nähe seines Wohnortes auf, die Vortragender einige Wochen später, in liebenswürdigster Weise vom Entdecker geführt, am Standorte, der mit dem der Behnitzer Pflanze grosse Aehnliehkeit besitzt, kennen lernte. Vortragender ver- glich dieselbe mit dem ihm zugänglichen Material und kam zu einem von der Auffassung von Uechtritz beträchtlich abweichenden Ergebnis, das er in den Berichten der Deutschen Botanischen Gesellschaft ver- öffentlichtet). Die Uechtritz’sehen Unterschiede zwischen Siegert’s Carex aristata und der gleichnamigen Brow.n’schen Art konnte Vor- tragender teils nicht bestätigen, teils nicht genügend finden, um eine speeifische Trennung zu rechtfertigen. Er zog daher in Uebereinstimmung mit A.Gray°) und Boeckeler°) die europäische, schon vor der Mitte dieses Jahrhunderts in Russland aufgefundene Pflanze (das Vorkommen derselben in Norwegen und Siebenbürgen hat sich bis jetzt nicht be- stätigen lassen) zur Brown’schen C. aristata, von der er vier Formen unterschied: var. Siegertiana (CO. Siegertiana Uechtr.) in Schlesien und bei Petersburg, var. glabra (©. Siegertiana var. glabra Uechtr.) bei Charkow und in Dahurien, var. Cwyavica Aschers. u. Spribille in Posen und var. Browntana in Nordamerika. Kükenthal, welcher in der oben erwähnten vor wenigen Monaten erschienenen Abhandlung den Formenkreis der ©. aristata und der nahe verwandten Arten O.trichocarpa und ©. Amurensis (Kükenthal, wohl richtiger ©. drymophila Turezan. zu nennen) eingehend erörtert, lässt von diesen 4 Formen der C. aristata nur die var. glabra bestehen, während die Unterscheidungsmerkmale der drei übrigen von ihm an dem ausserdeutschen Material nicht beständig gefunden wurden Dies ändert aber nichts an der Thatsache, dass die schlesischen und die Posener Exemplare, von denen dem Vortr. ein reichliches Material zur Verfügung stand, unter einander so beständig verschieden sind, dass sie ohne Mühe von einander unterschieden werden können; die trennenden Merkmale sind, wie Vortr. schon 1888 a. a. 0. S. 291 angab, die Folgenden: ı) Ein neues Vorkommen von Carez aristata R.Br. in Deutschland. A. a. O. VI. 8. 283—293 (1888). 2) Manual of the Botauy of the Northern United States, 5 ed. p. 597 (1867). °®) Linnaea XLI S. 316 (1871). LXV var. Stiegertiana var. Oujavıca Blattspreite unterseits | behaart | andenunteren Blättern behaart, an den oberen fast kahl Breite derselben 5—7 mm 3—5 mm Stengel zwischen den beiden oberen weib- liehen Aehrehen rauh glatt oder ‚schwach Weibliche Aehrehen. rauh meist 3—4 2—3 Sehläuche spärlich behaart meist völlig kahl, sel- ten -mit einzelnen Haaren Männliche Aehrchen meist 3—4 2—3 Stand der Aehrchen gedrängt entfernt Tragblatt d. untersten weibl. Aehrehens länger als der Blüten- so lang oder kürzer stand als der Blütenstand Von grossem Interesse ist nun, dass auch die Havelländische Pflanze einige anscheinend beständige Merkmale besitzt, welche sie von der der beiden andern Fundorte in Deutschland unterscheiden. Sie schliesst sich zwar in der Mehrzahl der angeführten Merkmale mit Ausnahme der Rauhheit der Inflorescenzachse, in der sie mit der var. Siegertiana übereinstimmt, der var. Uujavica näher an, unterscheidet sich aber von beiden, wie auch von allen übrigen Formen der (©. aristata durch die sehr kurze, oft fast fehlende, höchstens einige mm lange Scheide der Tragblätter auch des untersten weiblichen Aehrehens. Dasselbe zeigt eine ansehnlich lange Scheide nur dann, wenn das Aehrchen weit abgerückt und lang gestielt erscheint, also schon nahe- zu einem |]. rhizogyna angehört, was ja bei dieser Art nicht allzu selten vorkommt, aber für die typische Bildung nicht als massgebend betrachtet werden kann. Bei var. Siegertiana und var. Uujavica, wie auch bei den amerikanischen Exemplaren, erreicht die Länge der untersten Tragblattscheide mitunter 2 em und sinkt wohl selten unter 1 em; eine so kurze Scheide, wie sie bei unserer Havelländischen Pflanze typisch ist, sah Vortr. nur bei einem einzigen schlesischen Exemplar, das mit nur 2 weiblichen und nur 1 wohlentwickelten und 3 rudimentären männlichen Aehrchen als Kümmerling zu betrachten ist. Dies Merkmal ruft. wie nicht verhehlt werden kann, bei der dichotomischen Anordnung der Arten eine Schwierigkeit hervor, da Verlisnd). des Bot. Vereins f. Brandenb. XLL B LXVI Ö. aristata bisher anstandslos neben Ü. Airta, bei der alle Tragblatt- scheiden der weiblichen Aehrchen eine deutliche Scheide haben, gestellt werden konnte, während nunmehr bei der betreffenden Dichotomie ein Vorbehalt zu machen ist. Ausserdem unterscheidet sich die Form des Havellandes noch von typischen Exemplaren der schlesischen und kujawischen durch ihre schmächtigen weiblichen Aehrehen, die meist nur 6, nicht wie bei den beiden andern Formen, typisch 8 Längsreiken von Schläuchen zeigen. Sie stimmt darin mit den hier vorliegenden amerikanischen Exemplaren überein. In seiner Abhandlung von 1888 hat Vortr. auf die letztere Eigentümlichkeit der var. Browniana kein Gewicht gelegt, weil schwächliche Exemplare der schlesischen und kujawischen Form dieselbe zeigen und die Möglichkeit nicht aus- geschlossen werden kann, dass die wenigen vorliegenden amerikanischen Exemplare nicht gerade zu den kräftigsten gehören. Anders verhält sich die Sache bei der Behnitzer Form, die an kräftigem Wuchs den robustesten Exemplaren aus Schlesien und Posen mindestens nicht nachsteht. Hier muss also die Schmächtigkeit der weiblichen Aehrehen als eharacteristisch betrachtet werden. Da nun an diesen beiden Merkmalen die kurzen bez. fehlenden Scheiden der Tragblätter an Ü. vesicaria, die schmächtigen Aehrehen an ©. hirta in höherem Grade erinnern, als dies bei anderen Formen der Art der Fall ist, so erklärt und entschuldigt dies einigermassen, dass Vortr. anfangs dieser Pflanze gegenüber in denselben Irrtum verfiel, den er 1883 sich zu bekämpfen bemüht hat. Hierzu kommt noch der Umstand, dass die Pflanze von Behnitz nur sehr selten Achaenien ausbildet; alle vom Vortr. untersuchten Schläuche waren taub; die einzige von ihm gesehene Frucht wurde ihm von Herrn Kükenthal gütigst zugesandt. Auch bei var. Oujawzca ist der Frucht- ansatz mangelhaft; wie in den Berichten der Deutsch. Bot. Ges. 2.2.0. S. 287 mitgeteilt ist, verschrumpfen die Achaenien in der Regel, wenn sie !/, oder noch weniger der normalen Grösse erreicht haben. Bei var. Siegertiana ist der Fruchtansatz normal. Dies verschiedene Ver- halten der sich so nahe stehenden Formen mahnt zur Vorsicht bei etwaigen daraus zu ziehenden Schlüssen. Dass speciell das Verhalten der märkischen Pflanze nicht als Bestätigung des Verdachts der Hybridität ausgelegt werden darf, geht aus der Thatsache hervor, dass, worauf Geh. Rat Körnicke den Vortr. zuerst aufmerksam machte, bei Carex rostrata sich das Achaenium selten und bei ©. vesicaria niemals!) ausbildet. ı) In Lange’s Haandbog i den danske Flora, in dessen neueren Auflage die Achaenien jeder Carex-Art beschrieben wurden, fehlt die betreffende Angabe bei ©. vesicaria (4 Udg. S. 149). LXVI Jedenfalls ist die Pflanze von Behnitz durch die angeführten beiden Merkmale derart gekennzeichnet, dass auch Herr Kükenthal dem Vortr. darin beistimmt, dass sie als eigene Abart zu unterscheiden ist, welehe zu Ehren des um die Flora seiner Heimat, des Havellandes, so hoch verdienten Entdeckers den Namen Ü. aristata var. Körsch- steiniana Aschers., Graebn. und Kükenth. führen soll!). Sehliesslich sei noch im Voraus auf weitere Mitteilungen über diese interessante Art verwiesen, die Herr Kükenthal demnächst, wie er dem Vortr. schrieb, zu veröffentlichen gedenkt. In der sich an diesen Vortrag anschliessenden Discussion teilte Herr E. Koehne mit, dass er seit einigen Jahren Zimnanthemum nymphaeoides sehr reichlich im Teufelssee im Grunewald gefunden habe, während die Pflanze dort früher nicht anzutreffen war. ‚Hierzu bemerkte Herr P. Ascherson, dass diese Pflanze, welche bekanntlich in der Havel zwischen den Pichelsbergen und der Pfauen- insel sehr verbreitet ist, im Gegensatz zu andern Gewächsen, die vor der Cultur zurückweichen, die Neigung habe, ihre Standorte zu erweitern. Er hat sie in diesem Sommer auch von Herrn A. Holzkampf aus Oderberg als für die dortige Gegend neu erhalten. Hierauf erläuterte Herr H. Potonie eine von ihm im Auftrage der Direction der Königl. Preuss. geologischen Landesanstalt und Bergakademie zu Berlin herausgegebene Wandtafel „Eine Land- schaft der Steinkohlen-Zeit“, die soeben im Verlage von Gebrüder Borntraeger erschienen ist. Die Tafel stellt ein Wald- moor dar, das uns Repräsentanten der vierten Steinkohlenflora vorführt. Es ist gerade diese Flora gewählt worden, weil sie verhältnismässig am besten bekannt ist. Ein besonderer Vorzug des neuen Tafelwerks liegt darin, dass nur wirklich sicher erforschte Formen zur Darstellung gelangten. Herr A. Engler begrüsste diese Tafel als ein lange entbehrtes Unterrichtsmittel, das nicht nur für Universitäten, sondern auch für höhere Schulen sehr wertvoll sei. Er hält es für erwünscht, auch für morphologische und anatomische Einzelheiten der Steinkohlenpflanzen Wandtafeln herzustellen. Herr P. Ascherson nahm Gelegenheit, Herrn Potoni& auch zu der so schnellen Vollendung seines Lehrbuchs der Pflanzen- palaeontologie zu beglückwünschen. ı) Dieser Name ist schon in zwei Referaten über die Herbst-Versammlung, in der Vossischen Ztg. No. 485 vom 15. Oct. 1899 (hier ungenau als var. Airschsteinii) und in der Allg. Bot. Zeitschr. 1899 No. 11, 8. 183, mit Angabe der wesentlichen Merkmale veröffentlicht. E* LXVII Endlich referierte Herr @. Lindau über die folgende, ihm vom Herrn Verfasser eingesandte Notiz: Vorläufige Mitteilung über neue Moosfunde in der Mark. Von C.. Warnstorf-Neuruppin. Auf meinen diesjährigen botanischen Reisen nach der Altmark, Prignitz und Neumark, zu welchen in dankenswerter Weise wie in früheren Jahren Se. Excellenz der Herr Cultusminister Dr. Bosse bereit- willigst Mittel zur Verfügung gestellt hatte, sind mir eine Anzahl so inter- essanter, für das Gebiet unserer Mark nieht erwarteter Neuheiten auf- gestossen, dass ich mich veranlasst sehe, dieselben vorläufig bekannt zu geben, mir einen ausführlichen Bericht über meine Gesamtbeobach- tungen vorbehaltend. Von grossem bryo-geographischem Interesse ist zunächst das Auftreten von Tortella fragiis Limpr. 2 in grossen Dicranumartigen Polstern am Ostufer des Stawinsees bei Arnswalde, wo das Moos auf mergelartigem Sumpfboden in Gesellschaft von Zissidens adiantoides und Hypnum elodes ziemlich häufig auftritt. Im Alpengebiet verbreitet und nordwärts in Deutschland bis zur Rhön bekannt, ist diese Art für das ganze norddeutsche Flachland neu. Nicht minder auffallend ist das Vorkommen von ZZagvothecium succulentum Lindb. in Erlenbrüchen bei Ruppin und Triglitz (Prignitz), welches habituell von kräftigen Formen des 2. silvaticum nicht zu unterscheiden ist, sich aber durch polygame Blüten auszeichnet. Diese Art war aus Deutschland bisher nicht nachgewiesen, dürfte aber in Erlenbrüchen, wo sie den Grund alter Bäume und Stubben bevorzugt, nunmehr öfter gefunden werden. Plagvothecium depressum Dixon, das bereits für Ostpreussen und Schleswig von erratischen Blöcken angegeben wird, fand ich in Gemeinschaft von Ahynchostegium confertum und Zhynchostegiella tenella auf beschatteten Granitblöcken der Stadt- mauer in Wittstock. Aypnum Haldanianum Grev., bereits aus Ost- und Westpreussen bekannt, sammelte ich in Gesellschaft von Herrn ©. Jaap mit Aypnum imponens Hedw. c. fr, Jungermannia Flörkei W. et M. und Sphagnum molle Sulliv. (letzteres überreich fruchtend) auf einer Moorheide bei Triglitz, woselbst vor uns auch an einem Mergelabstiche Fissidens decipiens de Not. aufgenommen wurde, der aus der Mark nach Limpricht nur noch aus der Umgegend von Bärwalde durch meinen langjährigen Freund Ruthe nachgewiesen worden ist. Hier bei Ruppin sammelte ich schon vor vielen Jahren an lehmigen, feuchten Grabenrändern ein steriles, der Barbula fallax einigermassen ähnliches Moos, welches von mir aber erst im Laufe des verflossenen halben Jahres als Didymodon spadiceus Limpr. eruiert wurde, eine Species, LXIX welche im sterilen" Zustande von kräftiger Barbula fallax am besten dureh die sehr verdiekten unregelmässigen Blattzellen zu unterscheiden ist. Auch Cephalozia elasticha Jack lag schon seit 15 Jahren aus den Grunewaldsümpfen bei Berlin in meinem Herbar, allein erst seit Anfang d. J erkannte ich sie als solche. Während des verflossenen Sommers erhielt ich durch den Vorsitzenden der Kryptogamen-Commission Herrn Dr. Lindau eine kleine Mooscollection, welche der Obergärtner Vogel in Tamsel an der Ostbahn im dortigen Parke zusammengebracht hatte. Dieselbe enthielt zu meiner grossen Ueberraschung einige Stengel von einem echten Gebirgsmoose: Dicranella squarrosa Schpr. und einige Fruchtrasen von Brachythecium lanceolatum Warnst., welches bisher nur steril bekannt war. Schliesslich muss ich noch eine neue Phzlonotıs erwähnen, welche Lehrer Grundmann in der Altmark bei Reetzendorf i. J. 1898 an Torfgräben mit fliessendem Wasser sammelte. Dieselbe ist ebenso zart wie Ph. Arnellii Husnot und /h. Ryanı Philib., weicht aber von beiden schon durch die dunkelgrünen Räschen und die flatterig abstehenden, kurz und breitspitzigen Blätter mit unter der Spitze verschwindender Rippe ab. Sie ist für die europäische Flora jedenfalls neu, und habe ich sie PR. rövuwlaris genannt. Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. Die Mehrzahl der Ver- sammelten blieb alsdann noch einige Stunden in dem Bavaria-Haus in der Friedrichstrasse in angeregter Unterhaltung beisammen. A. Weisse. Cantor Buchholz. Nachruf von P. Ascherson. (Vorgetragen in der Vereins-Versammlung am 10. November 1899.) Heinrich Buchholz wurde am 5. April 1814 zu Wertzien, einem an der Ostgrenze des Kreises Westprignitz an der Berlin- Hamburger Kunststrasse, unfern des in früheren Jahrzehnten sehr frequenten Kreuzungspunktes mit der Havelberg—Pritzwalker Chaussee, bei Neu-Schrepkow gelegenen Dorfe geboren, wo sein Vater Gastwirt und Musikus war. Einige Jahre später zog er mit seinen Eltern nach dem benachbarten Dorfe Rambow. Seine Neigung und Befähigung für das Lehrfach scheint sich früh herausgestellt zu haben, denn schon mit elf Jahren kam er zu seinem Onkel, dem Lehrer Marcus zu Lentzke bei Fehrbellin, um sich unter der Leitung dieses tüchtigen Schulmannes für das Seminar vorzubereiten. Nachdem er noch einige Jahre die Stadtschule zu Fehrbellin besucht hatte, kam er auf das Seminar zu Potsdam. Diese Bildungsanstalt besass damals wie auch gleichzeitig das Seminar in Neuzelle eine Lehrkraft, welche, selbst im Besitz einer tüchtigen Pflanzenkenntnis, die jungen Leute nach- haltig für die einheimische Flora zu interessieren wusste. Wie J. F. Ruthe schätzbare Beiträge für seine Flora von Sehoen-Potsdam erhielt, so muss ich dankbar anerkennen, dass ich den von demselben wie von seinem Collegen Fischer-Neuzelle ausgebildeten Generationen von Volksschullehrern‘ einen erheblichen Teil des in meiner Flora der Provinz Brandenburg mitgeteilten Materials verdanke. Jedenfalls fielen Sehoen’s Anregungen bei dem jungen Buch- holz auf sehr fruchtbaren Boden. Er scheint sich, auch abgesehen von seinen Leistungen in diesem Fache, die Wertschätzung seiner Lehrer erworben zu haben, denn nachdem er von Ostern 1835 bis Michaelis des folgenden Jahres an der Schule in Lehnin unterrichtet, wurde er als Hilfslehrer an das Potsdamer Seminar berufen, in welcher Stellung er bis Ostern 1843 verblieb, um dann an die Stadtschule zu 1) Die mitgeteilten biographischen Thatsachen sind mir von Herrn Haupt- lehrer Eichhorst in Eberswalde unter gütiger Vermittelung unseres Kassen- führers Herrn W. Retzdorff zugegangen. LXXI Eberswalde überzutreten, welches Schulamt er bis zu seinem 70. Ge- burtstag, den 5. April 1884, verwaltete. Daneben bekleidete er das Amt eines Cantors und Organisten an der Johanniskirche. Buchholz war gleich tüchtig als Lehrer wie als Musiker, für welche Kunst er wohl eine ererbte Begabung mitbrachte. Als Bratsche - Spieler war er in den besten Kreisen gesucht. Er eomponierte auch für Orgel und Klavier, obwohl nichts von seinen Schöpfungen an die Oeffentlichkeit gelangt zu sein scheint. Kein Wunder, dass der „Cantor Buchholz“ oder der „alte Buchholz“, wie der unverheiratet gebliebene, mit der Regelmässigkeit einer Uhr an seinem Stammtisch im Deutschen Hause täglich erscheinende Mann in seinen späteren Jahren genannt wurde, eine der bekanntesten und beliebtesten Persönlichkeiten in Eberswalde war. Kaum weniger bekannt und beliebt war der alte Herr im Kreise unserer Vereins- genossen. Er gehörte zu der kleinen Zahl von Fachgenossen, welche am 10. Juni 1859 zu Eberswalde (damals noch Neustadt-Eberswalde genannt) zu einem botanischen Verein für die Provinz Brandenburg und die angrenzenden Länder zusammentraten. Damals und ebenso bei den späteren Vereins-Versammlungen an seinem Wohnorte in den Jahren 1875 und 1884 war es selbstverständlich, dass Buchholz die Führung zu den vielen Schätzen der: dortigen Flora übernahm. Ebenso war er stets bereit, wenn einzelne Vereinsgenossen bei Ebers- walde botanisieren gingen, seine Zeit und sein Wissen ihnen zur Ver- fügung zu stellen. Ich bin ihm für die freundliche Führung auf meinen lange Jahre hindurch jährlich mit Studierenden unternommenen Ausflügen zum herzlichsten Danke verpflichtet. Nicht weniger bereit- willig stellte er sein Wissen auch den botanischen Docenten an der Eberswalder Forstakademie zur Verfügung. Von meinem unvergess- liehen Gönner und Freunde, unserem ersten stellvertretenden Vor- sitzenden Geheimrat Ratzeburg an hatten sich alle seiner Unter- stützung zu erfreuen. Dass H. Hentig das Fundorts-Material seiner Flora von Eberswalde im wesentlichen den Mitteilungen von Buchholz verdankt, erkennt er selbst in der Vorrede dankbar an. Uebrigens beschränkte sich Buchholz keineswegs auf die Er- forschung der Eberswalder Gegend, sein ausgesprochener Familien- sinn führte ihn fast jährlich zu den Verwandten in der Prignitzschen Heimat. Auch dort wie schon in seinen Jugendjahren um Potsdam und auf dem oft zurückgelegten Wege von dort nach Fehrbellin hat er manchen schönen Fund gemacht; so war er der erste, der bei einer solehen Gelegenheit die jetzt so oft besuchte Halophyten-Stelle am Nauener Weinberg entdeckte. Auch nur seine wichtigsten Funde in den Umgebungen von Eberswalde aufzuführen, würde zu weit führen, ich beschränke mich hier Mierostylis monophyllos zu nennen, die bis jetzt ihren einzigen beglaubigten Fundort in der Provinz bei LAXI Eberswalde hat; ebenso ist mir Zguisetum maximum von dort zuerst bekannt geworden, da das Vorkommen bei Zehden von dem Entdecker Schäde mir erst später mitgeteilt wurde. Seine in meiner Flora der Provinz Brandenburg enthaltenen Funde wurden durch bis in sein hohes Alter fortgesetzte Exeursionen jährlich vermehrt; die in unseren Verhandlungen 1859, 1860, 1862 und 1866 veröffentlichten Verzeichnisse neuer Entdeckungen enthalten wertvolle Beiträge von Buchholz und auch später wurde er nicht müde, mir seine Funde mitzuteilen. Aber, so viel und so gut er schrieb, auch auf diesem’ Gebiete zeigte er eine fast unüberwindliche' Scheu vor der schriftstellerischen Thätigkeit. Der in den Verhand- lungen XXIV für 1882 S. 111, 112 abgedruckte Brief dürfte seine einzige botanische Veröffentlichung geblieben sein. Uebrigens beschränkte sich Buchholz keineswegs auf Pflanzen- sammeln. Er untersuchte Blütenpflanzen und Moose gründlich mit Lupe und Mikroskop auch über die Bedürfnisse der Bestimmung hinaus. Meines Wissens war er der Erste, der die in meiner Flora mitgeteilte Beobachtung gemacht hat, dass der bräunliche Farbstoff von Neottia nidus avis mit kochendem Wasser behandelt, gelbgrün wird. Buchholz stand zu seinen lieben Pflanzen gewissermassen in einem persönlichen Verhältnis. So bereitwillig er, wie oben bemerkt, die Führung auf botanischen Ausflügen übernahm, so wurden die grössten, nur spärlich vertretenen Seltenheiten doch nur Auserwählten gezeigt; das profanum vulgus wusste er geschickt an der gefährdeten Stelle vorüber zu führen. Nach seiner, wie bereits erwähnt, 1884 erfolgten Emeritierung blieb Buchholz noch bis zum Januar 1898 in Eberswalde Da die Beschwerden des’hohen Alters sich nach und nach in empfindlicher Weise geltend machten, nahm ihn sein Neffe, der Tischlermeister Graevenitz in Viesecke (welches Dorf seinem Heimatsorte Wertzien unmittelbar benachbart ist), zu sich. Aber er sollte sich der besseren Pflege seitens seiner Verwandten nicht lange erfreuen. Schon am 29. December 1893 endete er dort seine irdische Laufbahn und ward in heimatlicher Erde zur Ruhe bestattet. In der Geschiehte der Erforschung der Märkischen Flora wird sein Name stets ehrenvoll genannt werden. Tagesordnung der Sitzungen im abgelaufenen Geschäftsjahre. Sitzung vom 11. November 1898. Lopriore bespricht das Leben und Wirken des verstorbenen correspondierenden Mitglieds Professor Gibelli in Turin. Wittmack legt frische Beeren von Sambucus melanocarpa, 8. (racemosa var.) pubens und S. pubens fo. maxima vor. Letztere Form ist vielleicht ein Hybrid zwischen den beiden erstgenannten. Derselbe bespricht Sorbus aucuparia var. dulcis, die sich jetzt in den Späth’schen Baumschulen findet. Ihre Beeren sind, wie Preissel- beeren eingemacht, wohlschmeckend. In Russland soll eine ähnliche süssfrüchtige Form der Eberesche (var. rossica) vorkommen. Sorauer spricht über den auf COhrysanthemum indicum auf- getretenen Rost, der besonders in englischen Züchtereien häufig vor- kommt, jetzt aber auch in zwei hiesigen Gärtnereien sich gezeigt hat. Redner bezweifelt seine Zugehörigkeit zu Puccinia Bkeracü. Die Teleutosporen sind noch unbekannt. Ascherson erwähnt eine für die Provinz neue, in der Nieder- lausitz aufgefundene Art, Zmpetrum nigrum (vgl. S. 230). Herr Lehrer Gross hat Carex vesicaria X hirta, einen bisher nur einmal in Russ- land gefundenen Bastard, in Westpreussen bei Tiegenhof entdeckt. Conrad legt interessante von ihm gesammelte Pflanzen vor: Hieracium silvestre var. chlorocephalum (Rüdersdorfer Kalkberge), H. pilosella var. virescens und H. laevigatum var. alpestre (Hohenbucko, Kreis Schweinitz), Driza media var. pallens, Bromus racemosus var. monostachyus, B. mollis var. hordeaceus, Lolium perenne var. paleaceum, Poa Chaizii und Brunella vulgaris var. pinnatifida. Sitzung vom 9. December 1898. Schumann trägt vor über die Resultate seiner Revision der Zingiberaceen, deren Blütenbau und Einteilung. Volkens erwähnt im Anschluss an diesen Vortrag seine Methode zur Beobachtung der Stellungsverhältnisse. Er bettet das Präparat in Paraffin und Wachs ein, bringt es dann unter die Luftpumpe und schneidet mit dem Mikrotom. LXXIV DO Volkens legt vor und bespricht eine vom deutschen Sprach- verein prämiierte Schrift: W. Meigen, Die deutschen Pflanzennamen, Berlin 1898. An der sich daranschliessenden sehr lebhaften Discussion be- teiligen sich Schumann, Ascherson, Koehne, Lehmann und Bolle. Sitzung vom 13. Januar 1899. Schumann macht verschiedene geschäftiiche Mitteilungen. Ule bespricht die Bestäubungsverhältnisse von Aristolochia und beschreibt eine von ihm in Brasilien künstlich vollzogene Bestäubung zwischen zwei Arten und den dadurch erzielten Bastard Arzstolochia brasiliensis X macroura. Ruhland macht Mitteilungen über von ihm im verflossenen Herbst an der Ostsee beobachtete Pyrenomyceten, die teils neu, teils wenig bekannt sind. - (S. Verhandl. S. 81.) Hennings zeigt eine von Ule in Brasilien gesammelte Ustilaginee: Polysaccopsis Hieronymi (nov. gen.) vor. Derselbe bespricht Pilze aus Buitenzorg, die den Ameisengärten ähnliche Termitengärten bilden, ferner die auf Federn vorkommende Tuberacee Onygena corvina. endlich Penicillopsis elavarüformis und Lepiota parvannulata. Lindau lest von neuer Litteratur vor: Hagen, Das Mikroskop, neu herausgegeb. von Mez, und Neuhaus, Lehrbuch der Mikro- photographie. 2. Aufl. Derselbe bespricht den Bau einiger Flechten aus der Gattung Gyrophora. Ruhland bemerkt, dass den vom Vortragenden erwähnten ähn- liche Verzweigungen sich auch an Perithecien finden. Wittmark spricht über eine von Herrn Knake ge- sammelte monströse Haferrispe aus Hannover, die durch Ver- mehrung der Hüllspelzen entstanden sei (Phyllomanie).. An einem Aehrehen kommen davon bis 19 Paar vor. Staubgefässe ete. sind ganz unterdrückt. Aehnliche Phyllomanien, bei denen die Hüllblätter zu ährenähnlichen Gebilden vermehrt sind, finden sich auch bei Nelken. Beyer zeigt monströse, durch Verwachsung mehrerer Früchte entstandene Aepfel und Wallnüsse, die ziemlich häufig beobachtet werden. Loesener legt das seit zwanzig Jahren so gut wie vergessene Vereinsalbum vor und ersucht die Mitglieder, besonders des Vorstandes und Ausschusses, sowie der Commissionen, um Ueberweisung ihrer Photographien für dasselbe. Schumann bittet die Mitglieder, seltene Pflanzenfunde in der Mark Herrn Prof. Ascherson für das jährlich zu veröffentliehende Verzeichnis mitzuteilen. LAXV Sitzung vom 10. Februar 1899. Schumann gedenkt der Verdienste des verstorbenen Ehren- mitgliedes Professor Dr. Karl Müller in Halle. Conwentz erinnert an die Verdienste des verstorbenen Lietzow-Oliva, der die Pflanzenkenntnis seiner Heimat durch wich- tige Funde gefördert und sich zuletzt besonders der Mooskunde mit Erfolg gewidmet hat. Derselbe spricht über die Hülfsmittel zur Erforschung der bei uns vorkommenden Gehölzarten. Ausser Uinfragen bei Forstmännern u Ss. w. empfiehlt er zu diesem Zweck das Studium von Orts- namen, sowie auch des Organs für öftentliche Holzverkäufe, des „Anzeigers für Holzauctionen“. In diesem würden in einer der letzten Nummern Elsbeerbäume von Falkenhagen im Brieselang zum Verkauf gestellt, von wo das Vorkommen dieser Pflanze ganz in Vergessenheit geraten sei. Der dortige Förster habe ihm auf seine Anfrage ihre Anwesenheit bestätigt. Ascherson bespricht die mit Spannung erwartete „Flora von Ost- und Westpreussen“ von Abromeit. Moewes legt Julius Roemer’s Werk: „Aus der Pflanzenwelt der Burzenländer Berge in Siebenbürgen“ vor. W. Magnus referiert über eine neuerdings aufgetretene Tabaks- krankheit, die vielleicht durch „flüssiges Plasma“ veranlasst werde. In der Discussion bemerkt Grüss, dass man bei der Beurteilung der Wirkung von Fermenten äusserst vorsichtig sein müsse. Potonie trägt vor über die Frage der Autochthonie von Stein- kohlenflötzen, sowie über Baumreste in Mooren, die an Einschnitten der Brockenbahn zum Vorschein kamen und auf ein ehemals wärmeres Klima einen Schluss gestatteten. GConwentz bemerkt dazu, dass das Vorkommen dieser Bäume vielleicht eher auf ehemalige grössere Feuch- tigkeit hinweise. Sitzung vom 10. März 1899. Schumann gedenkt des verstorbenen 'Dr. Graef in Steglitz. Ascherson legt von dem Realschüler Haberlandt gezeichnete Aquarelle vor, die den Verlauf der Durchlöcherung bei Monsterablättern zur Anschauung bringen. Lindau bespricht die Strahlenpilze (Actinomyces), die nach Lachner Sandovall’s Arbeit „Ueber Strahlenpilze“, Strassburg 1898, nieht zu den Bacterien, sondern zu den Hyphomyceten gehören. Ruhland spricht über die Eriocaulaceen, die „Compositen unter den Monocotyledonen“, die Vortragender monographisch behandelt hat, deren Bau, Einteilung und Verbreitung. An der sich anschliessen- den Discussion beteiligen sich Loesener, Strassmann, Ule, Ascherson und Schumann. LAXXVI Kotzde hat das von Conwentz im „Anzeiger für Holzauctiouen“ wiederentdeckte Vorkommen von Pirus torminalis bei Falkenhagen an Ort und Stelle untersucht und für wahr befunden. Schumann bespricht zur Verbreitung dienende eigentümliche Klettapparate verschiedener Art bei den tropischen Gramineen Oenthotheca und Lophatherum. Interessante Aussäevorrichtungen ganz anderer Art besitzen Streptochaete und Streptogyne. An der sich an diesen Vortrag anschliessenden Discussion, die die Verbreitungseinriehtungen von Gräsern überhaupt betrifft, beteiligen sich Ule, Ascherson, Volkens und Beyer. Sitzung vom 14. April 1899. Volkens gedenkt der Verdienste des verstorbenen Apothekers Böckeler. Ascherson hält den verstorbenen Mitgliedern Apotheker Gelert und Oberlehrer a. D. Wacker warmempfundene Nachrufe, Volkens macht zahlreiche geschäftliche Mitteilungen. Loesener trägt vor über die Celastraceen-Gattungen Zuonymus und Celastrus. Diels bespricht auf Grund pflanzengeographischer Tabellen zwei von ihm unternommene botanische Querreisen durch die Alpen und deren Ergebnisse. Ascherson legt die zweite Lieferung der Flora exsiccata Bavarica vor. Hennings macht Mitteilungen über neue Pilzarten (vgl. Abhdl. S. 94 fig.). ; Weisse spricht über eine monströse Apfelsinenfrucht (vergl. Abhandl. S. 100). Sitzung vom 12. Mai 1899. Schumann gedenkt des verstorbenen Geh. Kanzleisecretärs Woyte. Ascherson spricht zur Chronik der märkischen Flora (Taxus baccata, Pirustorminalis, Omphalodes scorpioides, vgl. Verhandl. S. 111 fig.). Daran schliesst sich eine Discussion über die Gründe des Rück- ganges von Taxus nach dem Süden, an der sich Potonie und Sorauer beteiligen. Nach Loesener ist auch Zex in einem ähnlichen Rückgange begriffen. Hennings legt einen monströsen Phallus und Aypocrea Solmsüi vor. Sorauer redet über eine verbreitete Krankheit von Meerrettig- wurzeln, bei der diese dunkle Flecken bekommen und keinen scharfen Saft haben, daher unverkäuflich sind. Er glaubt, dass nicht Pilze, sondern ein Gummifluss die Krankheit veranlassen. LXXVI Schumann bespricht den Blütenstand des verbreiteten tropischen Grases Thuarea sarmentose. Ein Schwimmapparat dieses Grases bildet einen gallenartigen Körper. Derselbe erläutert den Blütenstand der Musaceengattungen Musa, Heliconia und Strelitzia. Sitzung vom 9. Juni 1899. Loesener legt von Magnin gegebene Abbildungen baumartiger Ueberpflanzen auf Kopfweiden aus der Soe. bot. de Lyon (vgl. Abhandl. 1895 S. 128 fig.) vor und referiert über Heldreich’s Flora von Thera. Volkens hält einen Vortrag über den Affenbrotbaum (Adansonia digitata), den Bau des Stammes, der Blätter, Blüten, Befruchtung etc., widerlegt verschiedene irrige Ansichten über diese Pflanze und gedenkt ihrer Verwendung. “ Hennings spricht über Polyporus vaporarius, einen für feuchte Häuser sehr gefährlichen Schwamm, Polystictus versicolor und Cordiceps Möller:. Sehumann bespricht die Cacteen-Sammlung des Botanischen Gartens, jetzt wohl die beste und vollständigste in Deutschland, die etwa 2/, aller beschriebenen Arten enthält. Vortragender macht auf einige besonders bemerkenswerte Formen aufmerksam und erwähnt u. A., dass fast alle von Gärtnern cultivierten Phyllocacteen (200—300 Sorten) Hybriden seien. Volkens zeigt Sarcophyte sanguinea, eine unansehnliche, von Goetze aus Afriea übersandte Schmarotzerpflanze vor. Moewes weist auf eine Mitteilung über die Entwiekelung von Neottia Nidus avis in den Compt. Rend. hin, nach der die Pflanze schon in frühester Jugend von Mykorrhiza befallen sei. An der Discussion beteiligen sich Wittmack und Ascherson. Wittmack macht interessante Mitteilungen über die Gartenbau- Ausstellung in Petersburg. Verzeichnis der Mitelieder des Botanischen Vereins der Provinz Brandenburg. Ehrenvorsitzender: Asceherson, Dr. P., Professor der Botanik an der Universität in Berlin W., Bülowstrasse 51. Vorstand für 1399 —1900. Schumann, Prof. Dr. K., Vorsitzender. Volkens, Prof. Dr. G., Erster Stellvertreter. Koehne, Prof. Dr. E., Zweiter Stellvertreter. Gilg, Dr. E., Schriftführer. Weisse, Dr. A., Erster Stellvertreter. Loesener, Dr. Th., Zweiter Stellvertreter und Bibliothekar. Retzdorff, Rentner W., Kassenführer. Ausschuss für 18991900. Beyer, Prof. R. Engler, Geh. Regierungsrat, Prof. Dr. A. Graebner, Dr. P. Hennings, Custos P. Schwendener, Geh. Regierungsrat, Prof. Dr. S. Urban, Prof. Dr. 1. Redactionscommission. Ausser dem Ehrenvorsitzenden und den drei Schriftführern Urban, Prof. Dr. 1. Hennings, Custos P. Lindau, Dr. G. LAXIX Commission zur Vorbereitung einer Kryptogamen- Flora der Provinz Brandenburg. Lindau, Dr. G., Vorsitzender, Grunewaldstr. 6—7 (Pilze und Flechten). Kolkwitz, Dr. R., Sehriftführer, Charlottenburg, Schillerstr. 75 Ill (Algen). Hennings, P. (Pilze). Hieronymus, Prof. Dr. G. (Algen). Ludwig, Prof. Dr. F. (Pilze). Moeller, Prof. Dr. A. (Pilze). Müller, Dr. O. (Bacillariaceen). Sorauer, Prof. Dr. P. (Pflanzenkrankheiten). Warnstorf, K. (Moose). I. Ehrenmitglieder. Ascherson, Dr. P., Professor der Botanik an der Universität, Ehren- N vorsitzender des Vereins, in Berlin W., Bülowstrasse 51. Celakovsky, Dr. Ladislav, Prof. der Botanik an der Böhmischen Universität in Prag, Katharinagasse 36. Crepin, Francois, Director des Botanischen Gartens in Brüssel, Rue de l’Association 31. Focke, Dr. W. O., Arzt in Bremen, Steinernes Kreuz 2a. von Heldreich, Prof. Dr. Th, Director des Bot. Gartens in Athen. Schweinfurth, Prof. Dr. G, in Berlin W., Potsdamerstr. 75a. Virchow, Dr. R., Geh. Medieinalrat und Prof. an der Universität in Berlin W., Schellingstr. 10. ll. Correspondierende Mitglieder. Arcangeli, Dr. G., Prof. der Botanik und Direetor des Botanischen Gartens in Pisa. Barbey, W., in Valleyres bei Orbe, Canton Waadt und in La Pierriere bei Chambesy, Genf. Bornet, Dr E., Membre de l’Institut in Paris, Quai de la Tournelle 27. Christ, Dr. jur. H., in Basel, St. Jacobstr. 5. Conwentz, Prof. Dr. H., Direetor des Westpreussischen Provinzial- Museums in Danzig, Weidengasse 21. Freyn, J., Fürstl. Colloredo’scher Baurat in Prag- Smichow, Jung- mannstr. 3. Gradmann. R., Pastor in Forehtenberg (Württemberg). Grunow, A, Chemiker in Berndorf (Station Leobersdorf in Nieder- Oesterreich). Hackel, E, Prof. am Gymnasium in St. Pölten (Nieder-Oesterreich). Lehmann, Dr. Ed., Arzt in Rjeshitza (Gouy. Witebsk, Russland). LXXX Levier, Dr. E., Arzt in Florenz, Via Jacopo a Diacceto 16. Limpricht, G., Oberlehrer in Breslau, Palmstr. 21. Mac Leod, Dr. J., Professor der Botanik, Director des Botanischen Gartens in Gent. Nathorst, Prof. Dr. A. G., Mitglied der Akademie, Director des phytopalaeontologischen Museums in Stockholm. Oudemans, Dr. C. A. J. A., em. Professor der Botanik und Director des Botanischen Gartens in Amsterdam. Penzig, Dr. O., Professor der Botanik und Director des Botanischen Gartens in Genua, Corso Dogali 43. Pirotta, Dr. R., Professor der Botanik und Director des Botanischen Gartens in Rom. Rehm, Dr. H., Geh. Medieinalrat in Regensburg. Rostrup, E., Docent an der landwirtschaftlichen Akademie in Kopen- hagen, Forhaabningsholms Allee 7, V. Schwarz, A., Kgl. Stabsveterinär in Nürnberg, Praterstr. 7. Terraeeiano, Dr. A., Assistent am Botanischen Garten in Palermo. Terraeeiano, Dr. N., Director des Königl. Gartens zu Caserta, Italien. Warming, Dr. E., Professor der Botanik und Director des Botanischen Gartens in Kopenhagen, Gothersgade 133. Wettstein, Ritter von Westersheim, Dr. phil. R., o. ö. Professor der Botanik an der Universität, Direetor des Botanischen Instituts und des botanischen Gartens in Wien Ill, Rennweg 14. Wittrock, Dr. V. B., Professor der Botanik, Direetor des Natur- historischen Reichsmuseums in Stockholm. III. Ordentliche Mitglieder. (Die Namen der lebeuslänglichen Mitglieder — vergl. $ 5 der Statuten — sind fett gedruckt. — Die mit * bezeichneten Mitglieder bezahlen freiwillig mehr als 6 M. jährlich. Abromeit, Dr. J.. Assistent am Botanischen Garten in Königsberg i. Pr., Tragheim-Passage 1. Ahlenstiel, F., Apothekenbesitzer in Templin, U.-M. Albers, E., Obergärtner, 2. Z. in Ost-Afrika. Altmann, Dr. P., Oberlehrer in Wriezen a. O.. Anders, G.. Lehrer in Charlottenburg, Sophie Charlottenstr. 88. Andr&e, A., Apothekenbesitzer in Hannover, Breitestr. 1. Appel, Dr. O., Hilfsarbeiter am Reichs- Gesundheitsamt zu Berlin, in Charlottenburg, Schlossstr. 53, III. - Areschoug, Dr. F. W. C., Professor der Botanix und Director des Botanischen Gartens in Lund (Schweden). Arndt,A., Lehrer an der Elisabethschule in Berlin SW., Bernburgerstr. 25. *Arnhold, E., Kgl. Commerzienrat in Berlin W., Bellevuestr. 18 (zahlt jährlich 20 Mk.). LXXXI Ascherson, E., p. Adr. Naylor, Benzon and Cp. in London 20, Ab- church Lane. Ascherson, Prof. Dr. F., Oberbibliothekar a. D. in Berlin SW., Hornstr. 13. Barn&witz, A. Professor am Saldern’schen Realsymnasium in Brandenburg a. H., Mühlenthorstr. 55. Bartke, R., Oberlehrer in Spandau, Neuendorferstr. 95. Behrendsen, Dr. W., Arzt in Berlin W., Gleditschstr. 53. Berkhout, A.H., Professor an der Laubanhochschule in Wageningen (Niederlande). Bernard, Dr. A., Rentner in Berlin W., Joachimsthalerstr. 12. Beyer, R., Professor in Berlin O., Raupachstr. 13, 1. Btonski, Dr. Fr., in Spiezynce bei Lipowiec, Gouvern. Kiew (Russl.). Boetteher, O., Major in Saarlouis. Bohnstedt, Dr. E., Professor am Gymnasium in Luckau. Bolle, Dr. K., in Berlin W., Leipziger Platz 14. Born, Dr. A., Oberlehrer in Berlin S., Urbanstr. 130. Brand, Dr. A., Oberlehrer in Frankfurt a. O., Fürstenwalderstr. 471, Brehmer, Dr. W., Senator in Lübeck, Königstr. 57. Brenning, Dr. M., Arzt in Charlottenburg bei Berlin, Herderstr. 9. Buchenau, Prof. Dr. F., Direetor der Realschule am Doventhor in Bremen, Contrescarpe 174. Buchholz, W., Custos und Vertreter des Märk. Provinz.- Museums in Berlin, Zimmerstr. 90. Buchwald, J., Dr. phil., Assistent am Landwirtschaftlichen Museum in Berlin NO., Weinstr. 9. Bünger, Dr. E., wissenschaftl. Lehrer in Deutsch -Wilmersdorf bei Berlin, Wilhelms Aue 31. Buss, O, stud. rer. nat. in Steglitz bei Berlin, Florastr. 22. Büttner, Dr. R., Oberlehrer in Berlin O., Petersburgerstr. 84, II. Charton, D., Kaufmann in Charlottenburg, Stuttgarter Platz 3, 1. Claussen, P., cand. rer. nat. in Berlin N., Borsigstr. 17a, ll. Collin, Dr. A., Assistent am Museum für Naturkunde in Berlin N., Invalidenstr. 43. Conrad, W., Lehrer in Berlin N., Kastanien-Allee 38. Cornils, Obergärtner am Königl. Bot. Garten zu Berlin W., Pots- damerstr. 75. Correns, Dr. K., Professor an der Universität in Tübingen. Damm, O., Lehrer in Charlottenburg, Sesenheimerstr. 5. Dammer, Dr. U., Custos am Königl. Botanischen Garten, in Gross- Lichterfelde bei Berlin, Steinäckerstr. 12. Decker, P., Lehrer in Forst i. L., Pförtenerstr. 63. Demmler, A., Kunst- und Handelsgärtner in Friedrichsfelde bei Berlin, Diels, L., Dr. phil., in Berlin W., Magdeburgerstr. 20. Verhandl. des Bot, Vereins für Brandenb, XLI, E LXXXI Diercke, P., stud. phil., in Braunschweig, Neues Petrithor 11. Dinklage, M., in Grand Bassa, Liberia, West-Afrika. Dubian, R., Zeugleutnant in Strassburg i. E, Kalbsgasse 13. Dufft, C., Hofapotheker in Rudolstadt, Neumarkt 4. Ebeling, W.. em. Mittelschullehrer, Conservator des städtischen Herbariums in Magdeburg, Wilhelmstr. 12. Eckler, Prof. G., Lehrer an der Königl. Turnlehrer-Austalt in Berlin SW., Friedriebstr. 7. Egeling, Dr. G., Apothekenbesitzer in Ponce, Portorieo. Eggers, H., Lehrer in Eisleben. Engler, Dr. A., Geheimer Regierungsrat, Professor der Botanik an der Universität, Direetor des Königl: Botanischen Gartens und Museums, Mitglied der Königl. Akademie der Wissenschaften in Berlin W., Motzstr. 89. Fintelmann, A., Städt. Garteninspeetor in Berlin N., Humboldthain. Fischer, E., Realschullehrer und Vorsteher des Naturhistorischen Schulmuseums in Rixdorf bei Berlin. Fitting, H., cand. phil. in Strassburg i. E., Sternwartstr. 3. Frank, Prof. Dr. A. B., Geheimer Regierungsrat, Abteilungschef am Reichs-Gesundheitsamt, in Berlin NW., Turmstr. 3. Franke, A., ordentl. Lehrer in Dortmund, Kronenstr. 35. Frenzel, W., Rector in Berlin W., Linkstr. 24. Freund, Dr. G., in Berlin NW., Unter den Linden 69 und Halensee, Georg-Wilhelmstr. 7—11. *Friedländer, Julius, Kaufmann in Berlin W., Vietoriastr. 5 (zahlt jährlich 10 Mk.). Fritze, R., Gutsbesitzer auf Rydultau b. Czernitz, Reg.-Bezirk Oppeln. Gallee, H., Lehrer in Berlin ©., Memelerstr. 44. Garcke, Geheimer Regierungsrat Dr. A., Professor der Botanik an der Universität und Erster Custos am Königl. Botanischen Museum in Berlin SW., Gneisenaustrasse 20. Gebert, F., Postverwalter in Annahütte, Kr. Finsterwalde. Geheeb, A., Apotheker in Freiburg (Breisgau), Goethestr. 39 11. Geisenheyner, L., Oberlehrer in Kreuznach. Gerber, E., Privatgelehrter in Hirschberg i. Schl., Kavalierbergstr. 1a. Gilg, Dr. E., Assistent am Kgl. Botanischen Museum, Privat-Docent an der Universität zu Berlin W., Grunewaldstr. 6-7. Graebner, Dr. P., Assistent am Königl. Botanischen Garten, in Gross- Lichterfelde bei Berlin, Victoriastr. 8. Grimme, A., Kreistierarzt in Melsungen (R.-B. Cassel). Gross, R., Lehrer in Berlin O., Weidenweg 44. Grundmann, E., Vers.-Beamter in Steglitz bei Berlin, Arndtstr. 4 Gürke, Dr. M., Custos am Königl. Botanischen Museum, in Steglitz bei Berlin, Rothenburgstr. 10. EXXXIN Haase, A., Kgl. Forst-Assessor in Allenstein (Ostpr.), Balınhofstr. 64. Hagedorn-Götz, Apothekenbesitzer in Lübben N.-L. Hausen, Dr. E., Apotheker in Heidelberg, Schwanen-Apotheke. Harms, Dr. H., Assistent am Königl. Botanischen Museum, in Schöneberg bei Berlin, Bahnstr. 5. Haussknecht, K., Hofrat, Professor in Weimar. Hechel, W, in Friedrichroda. Heideprim, P., Oberlehrer in Frankfurt a. M., Bäckerweg 6. Heine, E., Oberlehrer an der Realschule in Herford. Hennings, P., Custos am Königl. Botanischen Garten, in Schöneberg bei Berlin, Grunewaldstr. 113. Hieronymus, Prof. Dr. G, Custos am Königl. Botanischen Museum, in Schöneberg bei Berlin, Hauptstr. 141. Hildmann, H., Gärtnereibesitzer in Birkenwerder bei Oranienburg. Hinneberg, Dr. P., in Altona, Schulterblatt 133. Hirte, G., Redacteur in Berlin S., Bergmannstr. 52, IV. _ Höck, Dr. F., Oberlehrer in Luckenwalde, Dahmerstr. 3. Hoffmann, Dr. F., Oberlehrer in Charlottenburg, Spandauerstr. 6. Hoffmann, Dr. O., Professor in Berlin-Südende, Bahnstr. 8. Holler, Dr. A., Königl. Medicinalrat, in Memmingen (Bayern). Holtermann, Dr. K., Privatdocent der Botanik an der Universität in Berlin NW., Dorotheenstr. 5 (Botanisches Institut). Holtz, L, Assistent am Botan. Museum in Greifswald, Wilhelmstr. 6. - Holtz, M., in Berlin NW., Calvinstr. 30. Holzfuss, E., Lehrer in Grabow a. 0. Holzkampf, A., Lehrer in Oderberg i. Mark. Hülsen, R., Prediger in Böhne bei Rathenow. Jaap, O., Lehrer in Hamburg-Hohenfelde, Elisenstr. 17. Jacobsthal, Dr. H., Assistenzarzt a. d. chirurg. Klinik in Rostock. Jacobsthal, J. E., Geheimer Regierungsrat, Professor an der tech- nischen Hochschule in Charlottenburg, Marchstr. 7 £. Jahn, E, Dr. phil. in Berlin NW., Spenerstr. 6, 1. Jurenz, H, Bankbeamter in Berlin W., Kurfürstenstr. 17. Kausch, ©. H., Lehrer in Hamburg-Borgfelde, Elise-Averdieckstr. 22, Ill. Keiling, A, Oberlehrer an den Königl. vereinigt. Maschinenbauschulen in Dortmund, Westwall 38. Kiekebuseh, A., Lehrer in Berlin N., Prenzlauer Allee 199. Kinzel, Dr. W.. Assistent a. d. Jandwirtschaft]. Station in Dahme (Mark). Kirchner, G. A., Rentner in Berlin S., Sebastianstr. 80, I. Kirschstein, W., Lehrer in Rathenow, Waldemarstr. 3. Kny, Dr. L., Professor der Botanik, Director des Pflanzenphysiolo- gischen Institutes der Universität und des Botanischen Institutes der Königl. landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin, in Wilmersdorf bei Berlin, Kaiser-Allee 92—92. Pr LÄXAXIV Koehne, Dr. E., Professor am Falk-Realgsymnasium in Berlin, in Friedenau bei Berlin, Kirehstr. 5. Königsberger, A., Apotheker in Berlin SW., Solmsstr. 35. Kolkwitz, Dr. R., Docent der Botanik an der Universität Berlin, Assistent am Botanischen Institut der Landwirtschaftlichen Hoch- schule, Charlottenburg, Schillerstr. 75, IM. Kotzde, W., Lehrer in Berlin N., Plantagenstr. 11. Kramer, O., Partieulier in Berlin SW., Dessauerstr. 31, II. Krause, Dr. Arthur, Professor an der Luisenstädtischen Oberrealschule in Berlin, Gross-Lichterfelde bei Berlin, Paulinenstr. 27. Krumbbholtz, F., Apothekenbesitzer in Potsdam, Mauerstr. 27. Kuckuck, Dr. P., Custos an der Biologischen Anstalt auf Helgoland. Kuegler, Dr., Marine-Oberstabsarzt a. D. in Berlin W., Lützowstr. 6. Küster, Dr. E., in Charlottenburg, Hardenbergstr. 42, jetzt in Neapel, Acquario. ’ Kunow, G., Schlachthof-Inspeetor in Freienwalde a. O. Kuntze, Dr. O., in San Remo, Villa Girola. Kurtz, Dr. F., Professor der Botanik an der Universität in Cordoba (Argentinien). Lackowitz, W., Redaeteur in Berlin N., Weissenburgerstr. 56. Laubert, Prof. Dr., Direetor des Realgymnasiums in Frankfurt a. O. Lauche, R., Garteninspector in Muskau. Lehmann, G., Lehrer am Joachimsthal’schen Gymnasium in Berlin W. Leimbach, Prof. Dr. G., Director der Realschule in Arnstadt. Leisering, Dr. B., in Pankow bei Berlin, Breitestr. 30. Lindau, Dr. G., Privatdocent an der Universität und Custos am Königl. Botanischen Museum zu Berlin W., Grunewaldstr. 6/7. Lindemuth, H., Königl. Garteninspeetor und Docent an der Land- wirtschaftlichen Hochschule in Berlin NW., Universitätsgarten. Loesener, Dr. Th., Assistent am Königl. Botanischen Museum, in Schöneberg bei Berlin, Erdmannstr. 4. Loeske, L., Redacteur in Berlin SW., Zimmerstr. 8. Loew, Dr. E., Professor am Königl. Realgymnasium in Berlin SW., Grossbeerenstr. 67. Ludwig, Dr. F., Professor am Gymnasium in Greiz, Leonhardsberg 62. Lüddecke, G., Oberlehrer in Krossen a. O. Luerssen, Dr. Chr., Professor der Botanik an der Universität und Director des Botanischen Gartens in Königsberg i. Pr. Maass, G., Bureau-Vorsteher in Altenhausen, Kreis Neuhaldensleben. Magnus, Dr. P., Professor der Botanik an der Universität in Berlin W., Blumeshof 15. Magnus, W., stud. rer. nat. in Berlin W., Karlsbad 4a Mantler, Anna, Frau Diveetor in Berlin SW., Charlottenstr. 1b. Marloth, Dr. R, in Capstadt, Burg-Street 40. LAAXV Marsson, Dr. M., in Berlin W., Neue Winterfeldstr. 20. Matz, Dr. A., Oberstabs- und Regimentsarzt bei d. Infant.-Reg. No. 152 in Magdeburg, Mittelstr. 7. Matzdorff, Dr. K., Oberlehrer am Lessing-Gymnasium in Berlin, zu Pankow bei Berlin, Amalienpark 4. Meyerhof, F., Kaufmann in Berlin W., Motzstr. 79. Meyerholz, F., in Hameln, Klütstr. 13. Mischke, Dr. K, Schriftsteller in Berlin SW., Friesenstr. 14. Moewes, Dr. F., in Berlin SW., Lankwitzstr. 2/3. Moellendorf, H., Apotheker in Charlottenburg, Kaiser Friedrichstr. 39. von Moellendorff, Dr. O., Kais. Deutscher Consul in Kowno (Russl.). Moeller, Prof. Dr. A., Kgl. Oberförster in Eberswalde. Müller, Dr. K., Professor der Botanik an der Kgl. Technischen Hoch- schule und Docent an der Kgl. Landwirtschaftlichen Hochschule -zu Berlin, Seeretär der Deutschen botanischen Gesellschaft, in Charlottenburg, Kaiser Friedrichstr. 35, II. Müller, Dr. O., Verlagsbuchhändler in Berlin W., Köthenerstr. 44 (Wohnung: Tempelhof, Blumenthalstr. 1). Müller, Dr. T., Oberlehrer in Hanau a. M., Hainstr. 30. Naumann, Dr. F., Marine-Stabsarzt a. D. in Gera, Gr. Kirchgasse 17. Neumann, Dr. E., Oberlehrer in Neuruppin. Niedenzu, Dr. F., Professor am Lyceum Hosianum in Braunsberg. Nordhausen, Dr. M., in Schöneberg bei Berlin, Hauptstr. 23. Oder, G., Bankier in Berlin W., Linkstr. 40. Orth, Dr. A., Geh. Regierungsrat, Professor an der landwirtschaft- lichen Hochschule und Director des Agronomisch - Pedologischen Instituts, in Berlin SW., Anhaltstr. 13. Osterwald, K., Professor in Berlin NW., Spenerstr. 35. Paeske, F., Rittergutsbesitzer auf Conraden bei Reetz, Kr. Arnswalde. Pappenheim, Dr. K., Gymnasiallehrer in Berlin S., Alexandrinenstr. 70. Paul, A. R., Lehrer in Stettin, Petrihofstr. 48. Paul, Hermann, Berlin NW., Bandelstr. 30. Pax, Dr. F., Professor der Botanik und Direetor des Botanischen Gartens zu Breslau. Pazschke, Dr. O., Fabrikbesitzer in Leipzig-Reudnitz, Heinriehstr. 35. Perring, W., Inspeetor des Königl. Botanischen Gartens in Berlin W., Potsdamerstr. 75. Peters, C., Obergärtner am Königl. Botanischen Garten in Berlin W., Potsdamerstr. 75. Petzold, O, Realschullehrer in Oschersleben. Pfuhl, Dr. F., Professor am Marien-Gymnasium in Posen, Oberwallstr. 4. Philipp, R, in Berlin SO., Köpenickerstr. 154 a Pieper, G. R., Seminarlehrer in Hamburg, Rutschbahn 38 p. Pilger, Dr R, Charlottenburg, Hardeubergstr. 37. LXAXVI Plöttner, Prof. Dr. T., Oberlehrer in Rathenow. Poeverlein, Dr. H., Rechtspraktikant in Regensburg, Maximilian- strasse 112. Potonie, Dr. H., Docent für Pflanzenpaläontologie an der Kgl. Berg- akademie und Bezirksgeologe an der Kgl. geologischen Landes- anstalt, Gr. Lichterfelde bei Berlin, Potsdamerstr. 33. Prager, E., Lehrer in Berlin N., Franseckistr. 10, 11. Prahl, Dr. P., Ober-Stabsarzt a. D., in Lübeck, Geninerstr. 27. Preuss, Dr. P., Direetor des Botanischen Gartens zu Viktoria, Kamerun. Pritzel, Dr. E., in Gross-Lichterfelde bei Berlin, Hans-Sachsstr. 4. Reinhardt, Dr. O., Privatdocent der Botanik an der Universität in Berlin N., Elsasserstr. 31, Portal 11. Rensch, K., Reetor in Berlin SW., Gneisenaustr. 7. Retzdorff, W., Rentner in Friedenau, Lauterstr. 25. Riebensahm, Apotheker in Berlin NW., Perlebergerstr. 32. Rietz, R., Lehrer in Freyenstein, Kr. Ost-Prignitz. Ritschl, J., Justizrat in Stettin, Berliner Thor 2, I. Roedel, Dr. H., Oberlehrer in Frankfurt a. O., Sophienstr. 2a. Roedler, Dr., städtischer Lehrer in Berlin S., Grimmstr. 26. Römer, F., Lehrer in Polzin. Rössler, Dr. W, wissenschaftl. Lehrer in Potsdam, Waisenstr. 1. Ross, Dr. H., Custos am Königl. Botanischen Garten in München. Rottenbach, Prof. H., in Berlin W., Gleditschstr. 21. Rüdiger, M., Fabrikbesitzer in Frankfurt a. ©., Holzmarkt 2. Ruhland, W., Dr. phil. in Berlin N., Schönhauser Allee 164. Ruthe, R., Kreistierarzt in Swinemünde. Sadebeck, Prof. Dr. R., Director des Botanischen Museums und des Botanischen Laboratoriums für Warenkunde in Hamburg, in Wandsbeck, Schlossstr. 7. Sagorski, Dr. E, Professor in Schulpforta bei Naumburg. Schaeffer, P., Lehrer in Berlin SW., Gneisenaustr. 111. Scheppig, K., Gasanstalts-Beamter in Berlin SO., Manteuffelstr. 93. Sehinz, Dr. H., Professor an der Universität und Direetor des Botanischen Gartens in Zürich, Seefeldstr. 12. Schlechter, R. z. Z. auf einer Studienreise in Africa. Sehleyer, A., Lehrer in Charlottenburg, Kaiser Friedriehstr. 74, 1. Schmidt, Dr. J. A., Professor in Horn bei Hamburg, Landstr. 65. Schmidt, Justus, Gymnasiallehrer in Hamburg, Steindamm 71. Scholz, J. B., Oberlandesgerichtssecretär in Marienwerder, Graudenzer- strasse. 16. Schrock, O., Lehrer in Straussberg. Schütz, H., Lehrer in Lenzen a. E. Schultz, Dr. Arthur, pract. Arzt in Wiesbaden, Gustav-Adolfstr. 1. Schultz, Dr. O., Gymnasiallehrer in Berlin N., Brunnenstr. 166, I. LXXXVI Schulz, Apothekenbesitzer in Berlin O., Landsberger Allee 152. Schulz, Dr. August, pract. Arzt und Privat-Docent der Botanik an der Universität in Halle, Albreehtstr. 10. Schulz, Otto, Lehrer in Berlin NW., Lehrterstr. 40, 1. Sehulz. Paul, Lehrer und Leiter der Tauschvermittlung für Herbar- pflanzen in Berlin NO., Virchowstr. 9, III. Schulz, Roman, Lehrer in Berlin NW., Quitzowstr. 127. Schulze, Max, Apotheker in Jena, Zwaetzengasse 14: Schulze, Dr. Rudolf, in Berlin W., Uhlandstr. 14, pt. Sehulze, Rudolf, Lehrer am Pestalozzi-Stift in Pankow bei Berlin. Schumann, Prof. Dr. K., Custos am Königl. Botanischen Museum, Herausgeber des Botanischen Jahresberichts und Privatdocent an der Universität, in Schöneberg bei Berlin, Sedanstr. 82. Schwendener, Dr. S., Geheimer Regierungsrat, Professor der Botanik -und Direetor des Botanischen Instituts der Universität, Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin W., Matthäikirchstr. 28. Seriba, Dr. J., Professor in Tokyo, Hongo, Kagayashiki 13. Seler, Dr. E, Prof. an der Universität und Assistent am Museum für Völkerkunde in Berlin, in Steglitz bei Berlin, Kaiser Wilhelmstr. 3. Seemen, O©. von, Hauptmann in Berlin W., Potsdamerstr. 110. Seifert, R., Consul in Berlin W., Potsdamerstr. 121. Siepert, Dr. P., Gymnasiallehrer in Brandenburg a. H., Magdeburger- strasse 7. i Simon, Dr. K., Oberlehrer am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin N., Prenzlauer Allee 27. Söhring, W., Lehrer in Berlin NW, Perlebergerstr. 29. Sonntag, Dr. P., Oberlehrer in Kattowitz, Wilhelmsplatz 8. Sorauer, Prof. Dr. P., in Schöneberg b. Berlin, Apostel Paulusstr. 23, II. Spieker, Dr. Th., Professor a. D. in Potsdam, Neue Königstr. 24. Spribille, F., Professor am Gymnasium in Inowrazlaw. Staritz, R., Lehrer in Gröbzig, Anhalt. Steinbrecht, P., Pfarrer in Beendorf bei Helmstedt Strasburger, Dr. E, Geh. Regierungsrat, Prof. der Botanik an der Universität und Director des Botanischen Gartens in Bonn. Strassmann, Gymnasiallehrer in Berlin SW., Dessauerstr. 36. Strauss, H.. Obergärtner am König]. Botanischen Garten in Berlin W., Potsdamerstr. 75 Sulzer, Dr. L., pract. Arzt in Berlin W., Lützowstr. 88. Suppe, K, Lehrer in Berlin W., Kurfürstenstr. 18. Supprian, Dr. K., Gymnasiallehrer in Altona, Mathildenstr. 5, I. Tepper, Dr. G. O., Staatsbotaniker am Naturhistorischen Museum zu Adelaide. Thies, Lehrer in Berlin O., Caprivistr. 3. Thomas, Dr. F., Professor an der Realschule in Ohrdruf. LXXXVIN Thost, Dr. R., Verlagsbuchhändler in Berlin SW., Schönebergerstr. 17a (Wohnung: Gross-Lichterfelde, Drakestr. 14). Treichel, A., Rittergutsbesitzer auf Hoch-Paleschken bei Alt-Kischau (R.-B. Danzig). v. Treskow, Major a. D. in Görlitz, Moltkestr. 40. Trojan, J., Redacteur in Berlin W., Marburgerstr. 12. Tsehiersch, Prof. Dr, Director und Vertreter des Königl. Gym- nasiums in Küstrin (Neumark). Uhles, E., Kammergerichtsrat, in Berlin W., Thiergaıtenstr. 3a. Ule, E., Assistent am Botanischen Museum in Rio de Janeiro. Urban, Prof. Dr. I., Unterdirector des Königl. Botanischen Gartens und Museums, in Friedenau bei Berlin, Sponholzstr. 37. Vogel, Obergärtner in Tamsel bei Küstrin. Vogtherr, Dr. M., in Berlin NW., Luisenstr. 31a. Volkens, Prof. Dr. G., Custos am Kgl. Bot. Museum und Privatdocent der Botanik an der Universität Berlin, z. Z. auf den Karolinen. Warburg, Prof. Dr. O., Privatdocent der Botanik an der Universität, in Berlin W., Lutherstr. 47, I. Warnstorf, Joh., Lehrer in Wittenberge. Warnstorf, K., Mittelschullehrer a. D. in Neu-Ruppin, Präsidenten- strasse 44. Weiland, H, Professor an der Vorstädtischen Oberrealschule in Köln, Mauritiuswall 56. Weisse, Dr. A., Oberlehrer in Zehlendorf bei Berlin, Parkstr. 2, 1. v. Wilamowitz-Moellendorff, Graf, Majoratsherr auf Schloss Gadow bei Wittenberge, Vorsitzender des Provinzial-Ausschusses der Provinz Brandenburg. Willmann, O., Lehrer in Berlin W., Goltzstr. 49. Winkelmann, Dr. J., Professor am Gymnasium in Stettin, Pölitzer- strasse 85, 11. Winsch, Dr. med. W., in Halensee bei Berlin, Bornstedterstr. 5, 1. Wittmack, Dr. L., Geheimer Regierungsrat, Professor der Botanik an der Universität und Landwirtschaftlichen Hochschule, Custos des Landwirtschaftlichen Museums in Berlin N., Platz am Neuen Thor 1. Wolff, H., Städt. Tierarzt in Dt.-Wilmersdorf bei Berlin, Bingerstr. 84. Wolter, F., Lehrer in Berlin N., Chausseestr. 103. Zander, A., Oberlehrer in Dt.-Wilmersdorf bei Berlin, Güntzelstr. 41. Zenske, J., Lehrer in Berlin W., Elssholzstr. 15. Zimmermann, Prof. Dr. A., in Java, Buitenzorg. Zschacke, Lehrer a. d. höheren Töchterschule in Bernburg, Neue Str. 84. Zühlke, P., cand. phil., in Charlottenburg, Pestalozzistr. 22, pt. LAXXIX Gestorben. Boeckeler, O., Apotheker in Varel (Oldenburg), am 5. März 1899. Buchholz, H., Cantor a. D. in Eberswalde, am 29. December 1898. Caruel, Dr. T., Prof. der Botanik und Director des Botanischen Museums u. Gartens in Florenz, correspondierendes Mitglied, am 4. Debr.1898. Castracane degli Antelminelli, Abbate Graf Francesco, in Rom, Ehrenmitglied, am 27. März 1899. Gelert, O., in Kopenhagen, am 20. März 1899. Graef, Dr. H., Apotheker in Steglitz bei Berlin, am 2. März 1899. Knuth, Dr. P., Prof. an der Oberrealschule in Kiel, am 30. October 1899. Kuhla, Dr. F., ehemaliger Assistent am Botan. Institut in Marburg, starb auf einer Forschungsreise nach Brasilien in Manaos am 2. Juli 1899. Müller, Prof. Dr. K., in Halle a. S., Ehrenmitglied, am 10. Febr. 1899. Scharlok, J., Apotheker in Graudenz, am 13. August 1899. Wacker, Oberlehrer a. D. in Westend bei Charlottenburg, am 21. März 1899. BERN Klima, Ba! H Er P Ri \ SE n Eine Farbenvarietät der Armeria elongata. Von Carl Bolle. Gewöhnliche Pflanzen kommen bisweilen nicht zu ihrem Recht. Der Botaniker fertigt sie mit dem Ausdruck „gemeines Zeug“ ab. Dennoch ist über sie oft das letzte Wort noch richt gesprochen, die letzte‘ Beobachtung noch nieht gemacht worden. Als folgeriehtig darf wohl angenommen werden, dass es gerade die am zahlreichsten vorkommenden Gewächse sind, welche das Land- schaftsbild vorzugsweis bedingen, natürlich in den Fällen besonders stark, wo Grösse, Tracht und Lebhaftigkeit der Farbe sie in hervor- ragendem Maasse dazu befähigen. Aus diesem Grunde dürfen die Plebejer, ja sogar die Proletarier jedweder Flora ein Interesse für sich in Anspruch nehmen, welches sich sonst am liebsten den Selten- heiten zuwendet. Ungerecht wäre es, zwischen derartigen Extremen Partei ergreifen zu wollen. Von einem gegebenen Standpunkte aus hat eins wie das andre gleich volle Berechtigung. Man wird unser Katzenpfötchen (Helichrysum arenarium) auf den Feldern der Mark mit anderen Augen ansehen wie bei Paris oder auf einer Insel der Adria. Im Uebrigen sorgt schon die täglich weiter um sich greifende Cultur dafür, dass die Grenzlinie zwischen Gewöhnlicherem und den „Rarioribus“ sich mehr und mehr verwische, je nachdem Einschränkung oder Ausbreitung des Standortes die bestehende Rangordnung stört. Sehen wir nicht im immer schwerer werdenden Kampf um’s Dasein Pflanzen verlieren oder gewinnen? Ersteres allerdings häufiger, indem Vegetabile, weil ihnen die Bedingungen der Existenz entzogen wurden, vielleicht weniger aussterben, als vielmehr lokal ausgerottet werden. Andere Gewächse aber widerstehen; für sie gilt das „Fertiles estote et multiplicamini“. Sie behaupten sich kraftvoll, selbst bei räumlicher Verminderung, oft in so gewaltiger Menge, dass sie fortfahren dem Pflanzenbilde gewisser Gegenden ihren Stempel aufzuprägen. Im Brandenburgischen gehört zu solchen die einzige Plumbaginee, welche wir besitzen. Es ist dies Armeria elongata, durch Willdenow zuerst zum Range einer Gattung erhoben; von unserem frühesten Anbahner einer Flora, Elssholz, finden wir sie mit der für unser systematisches Gefühl be- Abhandl. des Bot, Vereins f, Brandenb. XLL 1 = ©. Bolle: fremdlichen Phrase: Caryophyllus montanus major, flore globoso, zu deutsch: Grosses Bergnägelein mit kugeliger Blume, bezeichnet. Sonst hat sie nur wenig unter Synonymen zu leiden gehabt. Es ist an- zunehmen, dass die Form, deren Angabe hier bevorsteht, die einzige sei, die bisher von ihr absplitterte. Also Armeria elongata oder auch A. vulgaris. Mag man sie auch vergebens suchen, wo der Pflug geht oder der Wald schattet, auf Flur und Brache ist sie überall zu Hause. Da überzieht sie, gesellig wachsend, den Boden mit einem Blütenteppich, dessen rosiges Leuchten man von der Bescheidenheit der einzelnen zart abgetönten Köpfchen kaum erwarten sollte. Ich habe Botaniker, selbst solche aus glück- licherer Zone, voller Bewunderung diesen Farbenschmelz anstaunen und ihn als einen Vorzug unserer floristischen Eigenart anerkennen sehen. Von allzu dürrem Sande wie vom feuchten Wiesenwuchs bleibt diese Pflanze, ihrer Natur gemäss, ausgeschlossen. Sie bewohnt das sonnige, von Menschenhand unberührte Flachland, die mehr und mehr schwindende Haide, begnügt sich auch, von der Ackerkrume eingeengt, mit Wegrändern und kleineren Grasplätzen, nicht also die Menschennähe, wohl aber die Domestication fliehend. Allgemein be- kannt und ein Liehling Vieler, überliefert sie gern der Kinderwelt ihre Blütenstengel zu Kränzen und Bouquets. Man nennt sie Grasnelke, der mittelmärkische Landmann auch Paddenblume, wohl nach den Taufröschen, die ihren Kräuterwald durchhüpfen. Man freut sich, beim Mittagssonnenschein den seltsamen schwarzen Schatten ihrer Köpfchen, gleich dem der Jasione, auf Sand oder Kies sich abzeichnen zu sehen. Diese Grasnelke, die lange für eine Siatzce galt und für Kochs Synopsis noch eine solche ist, hat die seltene Eigenschaft, regelmässig zweimal im Jahr zur Blüte zu gelangen. Ihre erste florale Ent- wicklung, vom Mai, ja schon von den letzten Tagen des April an- fangend, schliesst mit Ende Juni, manchmal schon früher ab. Hitze und Sonnenbrand lassen hierauf eine Ruheperiode ein- treten, die selbst feuchte Witterung nicht unterbricht. Mit dem ersten reichlicheren Regen des Spätsommers aber beginnt für diese Speeies das Erwachen eines neuen Frühlings, die Epoche eines noch reicheren lors als der erste gewesen war. Oder sind wir etwa beim Nahen des blumenarmen Herbstes nur empfänglicher und dankbarer für ein so liebliches Auferstehungsfest? Dies plötzliche sanfte Schimmern von Tausend und Abertausenden so geselliger Inflorescenzen erweckt in dem, der den Süden kennt, hierorts durch eine einzige Pflanze hervor- gerufen, so etwas wie den Anflug einer mediterranen Reminiscenz. Ist diese zweite Blütezeit mit dem September vorüber, so sind es nur noch vereinzelte Spätlinge, die bis zum Eintritt: des Frostes über den Blattrosetten lebendig bleiben. Eine Farbenvarietät der Armeria elongata. 3 Gewiss sind in unserem Klima jene Fälle selten, wo, unter einem oft regenschweren Himmel, die Sonnenwärme mächtig genug wirkt, um in einer Reihe von Generationen eine intensive Steigerung der Blütenfarbe dauernd zu fixieren. Eine solche, auffallend selbst für den farbenfrohsten Sinn, zu konstatieren, mag hier die Aufgabe sein. Ihr Fund gehört der nächsten Nähe, sozusagen der Bannmeile Berlins an. Ich beobachte nämlich seit einer Reihe von Jahren eine unwandelbare Farbenvarietät unserer Armeria, die ich bis jetzt allein auf der Insel Scharfenberg angetroffen habe.*) Unter der ungezählten Menge normal colorierter Stöcke erscheinen hier und da Gruppen von Individuen, die durch den brennendsten Purpur ihrer Corollen von der Masse abstechen, sonst in nichts Anderem von den Nachbarn unterschieden. Uebergänge zwischen den Farben, nüancen sind mir nicht aufgefallen, wohl aber spärliche Exemplare- bei welchen die Blume, zum lichtesten Fleischfarb verblasst, sich dem Weiss nähert, ein Fall, der daran mahnt, dass in dem feuchten Dunst- kreis der Inseln des Tegeler Sees ausgeprägte Leueismen unter den Ge- wächsen überhaupt häufiger als anderswo in der Mark auftreten. Diese Steigerung der Scala des Rots hat übrigens ihr Analogon in einer gleichen Erscheinung, welche sich bei der nahverwandten Armeria maritima zeigt und die der Gartenwelt seit ein paar Jahr- zehnten bekannt ist. Man hat dieselbe nach ihrem verdienstvollen Verbreiter var. Zaucheana genannt. Als solche figuriert diese „Ver- besserung“ einer an sich schon anmutigen, früh zur Gartenzierde ge- wordenen Strandpflanze nördlicher Meere jetzt in verschiedenen Cata- logen. Vielleicht erlangt die Species kraft derartiger Idealisierung wieder eine Popularität, deren sie, als altmodisch gewordene Blume, seit lange verlustig gegangen war. Vor der Mitte des Jahrhunderts sah man sie häufig zu Einfassungen der Beete benutzt; jetzt hat sie sich in die Bauerngärten zurückgezogen, und man weiss, wie zweifel- haft konservativ auch diese, einer geringen Zahl von Florblumen zu Liebe, jetzt zu werden anfangen. Den hübschen französischen Namen Gazon d’Olympe habe ich in meiner Jugend von Berliner Gärtnern noch öfters brauchen hören. Deutsch hiess man die Pflanze unterschiedslos Grasnelke. Ein Wort noch über den zu schaffenden Namen. Für die neue Seharfenberger Form wäre der passendste wohl var. purpurea gewesen. Nun giebt es aber bereits eine selbständige Art der Gattung: Armeria (Statice) purpurea Koch, der bairischen Flora angehörig, mit welcher Verwechslung ebenso möglich wie unerwünscht sein würde. lch hatte *) Ich bin es der Wahrheit schuldig zu bekennen, dass eine Form unserer Armeria mit röterer Blüte als gewöhnlich, dabei etwas kurzschaftig, von mir auf dem Gollen bei Cöslin, unweit des Kreuzes, gefunden worden ist. Meiner Er- iuneruug naclı stand sie in der Farbe jeduch der Scharfenberger Varietät nach. ı1r 4 C. Bolle: Eine Farbenvarietät der Armeria elongata. längst die Spielart „in litteris“ sowohl wie im Herbar als var. persicina festgelegt. Bei dieser Benennung mag es bleiben, um so mehr, da die neu erscheinende Flora des nordostdeutschen Flachlandes von Ascherson und Graebner sie schon S. 556 kennt und eitiert. Man muss aber dabei an die dunkelsten unter den ziemlich ungleich ge- färbten Pfirsichblüten denken. Dass ich imstande gewesen bin, diese Varietät aufzustellen, empfinde ich um so tiefer deshalb, weil der Parallelismus zur gleichfarbigen Form von Armeria maritima Laucheana mir auf das lebhafteste die wehmütige Erinnerung an meinen unver- gesslichen Freund Lauche in der Seele wachruft. Aufzählung der bei Lenzen beobachteten Pilze. Von Otto Jaap. Im Auftrage der Commission zur Vorbereitung einer Krypto- gamen-Flora der Provinz Brandenburg botanisierte ich Anfang August und Ende September 1897 bei Lenzen an der Elbe. Die ausgeführten Exeursionen nahmen im ganzen etwa 9 Tage in Anspruch. Während Zellkryptogamen aus dieser Gegend der Mark bisher nieht bekannt geworden sind, ist die Phanerogamen-Flora von Lenzen besonders von den Herren Lehrer Schütz und Pharmaceut Meyer- holz erforscht worden; die wichtigsten ihrer Funde sind in den „Floristischen Beobachtungen aus der Prignitz“ von H. Potonie und P. Ascherson veröffentlicht worden (diese Verhandl. AXIV und XXVI. Herr Lehrer Sehütz beabsichtigt jetzt auch eine systema- tische Durehforschung der Moosflora seines Wohnortes vorzunehmen. Nach meinen Beobachtungen ist die nähere Umgebung von Lenzen sehr arm an Muscineen; die fruchtbare Elbniederung sowie die trockenen Kiefernwälder beherbergen nur wenige Arten. Kein einziges Torfmoos kam mir auf meinen Exeursionen zu Gesicht! Man vermisst dort die feuchten Laubwälder, die Heidemoore und Torfwiesen, die in unserer Mark so oft seltene Moose beherbergen. Ein auf der Karte als „Lenzer Moor“ bezeichnetes Gebiet nördlich der Stadt erwies sich als wohlbestelltes Ackerland! In den dürren Kiefernwäldern bedecken auf weite Strecken zahl- reiche Flechten, z. B. Oladonia-, Oornicularia- und Stereocaulon-Arten den sterilen Sandboden; an alten Kiefern waren Üetraria glauca und 0. aleurites, Psora ostreata sowie Dicranoweisia cirrata eine häufige Erscheinung. Da aber die in den Augusttagen herrschende fast tro- pische Hitze dem Einsammeln der Flechten wenig günstig war, auch keine Ausflüge in die weitere Umgegend gestattete, so beschränkte ich mich darauf, die nähere Umgebung der Stadt und des Rudower Sees nach parasitischen Pilzen zu durehsuchen. Eintretendes Hoch- wasser verhinderte leider das Absuchen des Elbufers, an dem ich be- sonders seltene Arten zu finden gehofft hatte. Ende September wurden die Kiefernwälder namentlich nach Hutpilzen durchforscht; wegen der 6 0. Jaap: Trockenheit des Sommers aber hatten viele Arten noch keine Frucht- körper entwickelt, so dass z. B. von dem sonst um diese Zeit in den Kiefernwäldern der Prignitz häufigen Phaeodon imbricatus kein Exem- plar aufzufinden war. Ilm ganzen wurden bei Lenzen etwa 300 Pilze beobachtet, von denen 180 Species präpariert und dem Kryptogamen-Herbarium des Vereins übergeben wurden. Leider sind einige von diesen noch nicht mit Sicherheit bestimmt, so dass sie in diese Aufzählung nicht mit aufgenommen werden konnten. Die ohne nähere Standortsangabe auf- geführten Pilze wurden sämtlich in unmittelbarer Nähe der Stadt be- sonders auf den Gartenländereien gesammelt. Schliesslich habe ich noch die angenehme Pflicht, Herrn Dr. G. Lindau für die übermittelte Reiseunterstützung, sowie den Herren Custos P. Hennings und Prof. Dr. P. Magnus für die Bestimmung einiger Pilze meinen verbindlichsten Dank auszusprechen. Mysxomycetes. Trichia chrysosperma (Bull.) DG.? Auf faulenden Pappelstümpfen am Wege nach Verbitz. Leocarpus fragiis (Dieks.) Schroet. Auf Gras im Kiefernwalde. Albuginaceae. Alhugo candıda (Pers.) O.Kuntze. Auf Nasturtium amphibium an der Löcknitz, auf N. silvestre, Sisymbrium oflicinale, 8. sophia, Erysimum. cheiranthoides, Capsella bursa pastoris (häufig), Coronopus coronopus und Raphanus raphanistrum. 4A. Tragopogonis (Pers.) S.F.Gray. Auf Centaurea scabiosa am Rudower See. Peronosporaceae. Phythophthora infestans (Mont.) de By. Auf Solanum tuberosum häufig. Sclerospora graminicola (Sace.) Schroeter. Auf Setaria viridıs häufig. Plasmopara nivea (Ung.) Schroet. Auf Aegopodium podagraria häufig, auf Angelica silvestris am Elbdeich. P. densa (Rabenh.) Schroet. Auf Zuphrasia odontites bei der Ziegelei am Elbdeich, auf X. nemorosa am Wege nach Bäkern. P. viticola (Berk. et Curt.) Berl et de Toni. Auf Vitis vinifera in Gärten. Bremia LDactucae Regel. Auf Senecio vulgaris, Centaurea eyanus, Carduus nutans (neue Nährpflanze für diesen Pilz!), Cirsium arvense, Sonchus oleraceus und 9. asper. Peronospora. Dianthi de By. Auf Melandrium album (neue Nährpflanze!). Aufzählung der bei Lenzen beobachteten Pilze. 7 Peronospora calotheca de By. Auf Galium mollugo am Rudower See. P. Alsinearum Casp. Auf Stellaria media. P. leptosperma de By. Auf Tanacetum vulgare am Elbdeich. P. obovata Bon. Auf Spergula arvensis. P. Trifoliorum de By. Auf Trifohium medium und T. hybridum am Rudower See, auf 7. arvense beim Schützenhause. P. Violae de By. Auf Viola tricolor var. arvensis. P. Lamiül A. Br. Auf Zamium amplexicaule häufig, auf .L. pur- pureum, L. album und Stachys palustris. P. effusa Grev. Auf Chenopodium hybridum, Oh. album und Ch. poly- spermum. P. Urticae (Lib.) de By. Auf Urtica urens. P. conglomerata Fuck. Auf Erodium cicutarium. P. Polygoni Thümen. Auf Polygonum convolvulus am Wege nach Bäkern. P. alta Fuck. Auf Plantago major. Exoascaceae. Taphrina flava (Sadeb.) Magnus. Auf den Blättern von Alnus glutinosa sehr häufig. T. aurea (Pers.) Fr. Auf den Blättern von Populus canadensis häufig. T. Betulae (Ruck.) Johans. Auf den Blättern von Betula verru- cosa beim Turnplatz. T. Ulmi (Fuck.) Johans. Auf den Blättern von Ulmus campestris in den Anlagen beim Schützenhause. Exoascus Orataegi (Fuck.) Sadeb. Auf Orataegus owyacantha am Rudower See. E. Tosqwinetii (West.) Sadeb. Auf Anus glutinosa ziemlich häufig. Pezizaceae, Peziza auwrantia Müller. Auf feuchtem Lehmboden in der Elb- niederung. Cenangiaceae. Cenangium Abietis (Pers.) Rabenh. Auf dürren Kiefernzweigen. Stietidaceae. Propolis faginea (Schrad.) Karst. Auf entrindeten Aesten von Popubus tremula. Lasiostictis conigena Sacc. et Berl. (Stietis fimbriata). Auf Zapfen- schuppen von Pinus silvestris. 8 0. Jaap: Tryblidiaceae. Seleroderris aggregata (Lasch) Rehm. Auf BZuphrasia nemorosa auf dem „Moor“. Phacidiaceae. Trochila Oraterium (DC.) Fr. Auf der Unterseite dürrer Blätter von Hedera helix auf dem Friedhofe beim Schützenhause. Ehytisma acerinum (Pers.) Fr. Auf Blättern von Acer pseudo- platanus und A. platanoides. R. salicinum (Pers.) Fr. Auf den Blättern von Saliw aurita X repens auf dem „Moor“. Hypodermataceae. Lophodermium Pinastri (Schrad.) Chev. Auf abgefallenen Nadeln von Pinus silvestris sehr häufig. Erysibaceae. Sphaerotheca Humuli (DC.) Schroet. Auf Erigeron canadensis. Podosphaera. Oxyacanthae (DC.) de By. Auf Orataegus oxyacantha. Erysibe Polygoni (DC.) Schroet. Das Oidium auf Galium aparine, Knanutia arvensis und ÜUucurbita pepo. E. Pisi. (DC.) Schroet. Auf Trifolium medium und T. minus am Rudower See. E. Galeopsidis (DC.) Schroet. Das Oidium auf Zamium purpureum und Ballota nigra. E. Linkü (Lev.). Auf Artemisia vulgaris. : E. Cichoracearum (DC.) Schroet. Auf Zappa minor, L. tomentosa, L. minor X tomentosa und L. oficinalis X tomentosa bei der Ziegelei am Elbdeich, das Oidium auf Kehium vulgare, Lithospermum' arvense und Aumex acetosella. E. Heraclei (DC.) Schroet. Auf Angelica silvestris und Heracleum sphondylium am Rudower See. E. graminis (DC.) Schroet. Auf Triticum repens. E. Astragali (DC.) Schroet. Auf Astragalus glycyphyllus am Rudower See. Microsphaera Berberidis (DC.) Lev. Auf Berberis vulgarıs beim Bahnhof. M. Grossulariae Lev. Auf Kibes grossularia in Gärten. Phyllactinia sufulta (Rebent.) Sace. Auf Corylus Avellana und Betula verrucosa in den Anlagen beim Schützenhause. Hypocreaceae. Nectria cinnabarina (Tode) Fr. Die Conidienfrucht (Tubereularia vulgaris Tode) auf dürren Aesten von Quercus robur, Prumus padus, Orataegus owyacantha und Ü. coccinea. Aufzählung der bei Lenzen beobachteten Pilze. 9 Neetria Cueurbitula (Tode) Fr. Auf dürren Zweigen von Pinus silvestris. N. Peziza (Tode) Fr. Auf faulenden Pappelstümpfen. N. Fuckelii Sace. Auf Physcia stellarıs var. adscendens an Pappeln. Polystigma rubrum (Pers.) DC. Auf den Blättern von Prunus spinosa am Rudower See. i Olaviceps purpurea (Fr.) Tul. Das Selerotium auf @lyceria fluitans und ZFestuca elatior in der Elbniederung, auf Hordeum arenarium beim Sehützenhause. ©. nigricans Tul. Das Sclerotium auf Scirpus paluster am Elbdeich. Dothideaceae. Plowrigthia ribesia (Pers.) Saecc. Auf dürren Zweigen von Ribes rubrum beim Schützenhause. { Phyllachora Trifolii (Pers.) Fuck. Auf Trifolium medium und T. hybridum am Rudower See; die Conidienform ( Polythrincium Trifolii Kze.) auf T. repens beim Turnplatz. P. graminis (Pers.) Fuck. Auf @lyceria aquatica in Gräben der Elbniederung. P. Junei (Fr.) Fuck. Auf Juncus effusus am Rudower See. Sphaeriaceae. Leptospora spermoides (Hoftm.) Fuck. Auf faulenden Eichenästen im Gehölz am Elbdeich. Cucurbitariaceae. Cucurbitaria Laburni (Pers.) Ces. et de Not. Auf dürren Zweigen von Oytisus Laburnum in den Anlagen beim Bahnhof. Pleosporaceae. Leptosphaeria Salieinearum (Pass.) Sace. Auf Blättern von Po- pulus Canadensis am Wege nach Verbitz. Valsaceae. Valsa Sorbi (Alb. et Schw.) Fr. Auf dürren Aesten von Pirus aucuparia beim Bahnhof. i V. Prunasti (Pers.) Fr. Auf dürren Stämmen von Prunus spinosa am Rudower See. Diatrypaceae. Diatrype Stigma (Hoffm.) Fr. Auf dürren Zweigen von Orataegus oryacantha beim Schützenhause, auf abgefallenen Zweigen von (uer- cus robur im Kiefernwalde. 10 0. Jaap: Xylariaceae. Nylaria Hypoxylon (L.) Grev. An Baumstümpfen beim Schützen- hause. Ustilaginaceae. Ustilago hypodytes (Schlecht.) Fr. In den Internodien von Hor- deum arenarium unweit des Schützenhauses. U. longissima (Sow.) Tul. In den Blättern von @lyceria flaitans und @. aquatica an der Löcknitz und in Gräben der Elbniederung. U. utriculosa (Nees) Tul. In den Fruchtknoten von Zolygonum lapathifolium auf dem „Moor“. U, violacea (Pers.) Tu. In den Antheren von Saponaria officinalis (häufig!) und Melandryum album. U. major Schroet. In den Antheren von Silene otites beim Bahnhofe. Cintractia Carieis (Pers.) Magnus. In den Fruchtknoten von Carex arenaria. Sandfelder am Rudower See. Tilletiaceae. Entyloma serotinum Schroet. Auf Symphytum officinale am Ru- dower See und am Elbufer. E. Eryngü (Cda.) de By. Auf Zryngium campestre am Elbdeich. Schinzia Aschersoniana Magnus. In Wurzelanschwellungen von Juneus bufonius beim Turnplatz. Tuberculina persicina (Ditm.) Sacc. Auf dem Aecidium auf Euphorbia cyparissias an der Chaussee nach Rambow. Melampsoraceae. Coleosporium Senecionis (Pers.) Fr. Auf Senecio silvaticus. Kiefern- wald am Rudower See. O. Sonchi (Pers.) Schroet. Auf Sonchus oleraceus und $. arvensis. Aecker am Rudower See. ©. Petasitidis (DC.) Lev. Auf Petasites tomentosus am Elbufer. ©. Euphrasiae (Schum.) Wint. Auf Alectorolophus major, Buphrasia nemorosa (häufig) und #. odontites. Melampsora Helioscopiae (Pers.) Wint. Auf Huphorbia esula häufig, E. eyparissias, E. helioscopia und E. peplus. M. Lini (Pers.) Tul. Auf Zinum catharticum am Rudower See. M. farinosa (Pers.) Schroet. Auf Salix caprea beim Turnplatz und am Rudower See, auf $. auria auf dem „Moor“. M. epitea (Kunze et Schm.) Thüm. Auf Salix acutifolia in den Anlagen beim Bahnhof. M Vitellinae (DC) Thüm. Auf Salix pentandra auf dem „Moor“. M. Tremulae Tul. Auf Populus tremula häufig. M. populina (Jacg.) Castagne. Auf Populus Canadensis häufig. Aufzählung der bei Lenzen beobachteten Pilze. 11 Melampsora betulina (Pers.) Tul. Auf Betula verrucosa und B. pu- bescens in den Anlagen beim Turnplatz. Pucciniaceae. Uromyces Pisi (Pers.) de By. Auf Zathyrus pratensis am Ru- dower See. DO. striatus Schroet. Auf Trifolium arvense. U. Limonü (DC.) Lev. Auf Armeria vulgaris. U. Polygoni (Pers.) Fuck. Auf Polygonum aviculare. U. Trifolii (Hedw. fil.) Schlecht. Auf Trifollum hybridum und T. repens. U. Geranü (DC.) Wint. Auf Geranium palustre am Rudower See. U. Valerianae (Schum.) Fuck. Auf Valeriana sambucifolia am Rudower See. D. verrueulosus Schroet. Auf Melandrium album. Puceinia graminis Pers. form. Aerae Erikss. Auf Aera caespi- tosa auf dem „Moor“ (Uredo); f f. Secalis Erikss. Auf Triticum repens (häufig), T. cereale und Hordeum arenarium unweit des Schützenhauses. P. Phlei pratensis Erikss. et Henn. Auf Phleum pratense in der Elbniederung. P. dispersa Erikss. et Henn. Das Aecidium auf Zycopsis arvensıs. P. coronata Cda. Auf Holeus mollis und AH. lanatus am Ru- dower See. P. coronifera Kleb. Auf Lolium perenne und Festuca elatior in der Elbniederung; vom Autor der Art bestimmt! P. Festucae Plowr. Auf Festuca ovina (Uredo). Sandfelder am Rudower See. P. Phragmitis (Schum.) Körn. Auf Arundo phragmites an der Löcknitz und am Rudower See häufig. P. Magnusiana Körn. Auf Arundo phragmites am Rudower See. P. Poarum Nielsen. Auf Poa annua (nur Uredo) beim Schützen- hause. P. Caricis (Schum.) Rebent. Auf Carex hirta im Kiefernwald am Rudower See, auf ©. acutiformis in Gräben der Elbniederung (?), auf ©. gracilis am Rudower See (?). P. silwvatica Schroet. Das Aecidium auf Taraxacum vulgare an der Chaussee unweit der Brauerei. P. vulpinae Schroet. Auf Carex vulpina in Gräben der Elb- niederung. P. Gahi (Pers.) Schw. Auf Galium verum, @. mollugo und @. uliginosum am Rudower See. P. Cirsil lanceolati Schroet. Auf Cirsium lanceolatum in der Elb- niederung. 12 0. Jaap: Puccinia Lampsanae (Schultz) Fuck. Auf Lampsana communis. P. Crepidis Schroet. Auf Orepis tectorum. Aecker am Wege nach Bäkern. P. Epilobiü DC. Auf Epiobium hirsutum am Rudower See. P. Violae (Schum.) DC. Auf Viola canina. Kiefernwald am Rudower See. P. Pimpinellae (Strauss) Link. Auf Anthriscus silvestris auf dem „Moor“. P. Menthae Pers. Auf Mentha aquatica am Rudower See, auf M. arvensis häufig. P. suaveolens (Pers.) Rostrup. Auf Oirsium arvense. P. Hieracii (Schum.) Martius. Auf Aypochoeris radicata und Hieracium umbellatum. P. Centaureae Plowr. Auf Centaurea jacea am Rudower See. P. bullata (Pers.) Schroet. ‘Auf Aethusa cynapium und Conium maculatum. P. Oreoselini (Strauss) Körn. Auf Peucedanum oreoselinum ziem- lich häufig. P. Polygoni Alb. et Schw. Auf Polygonum convolvulus am Wege nach Bäkern. P. Polygoni amphibü Pers. Auf Polygonum amphibium f. terres- tris am Rudower See und auf dem „Moor“. P. Tanaceti DC. Auf Artemisia vulgaris. P. Arenariae (Schum.) Schroet. Auf Moehringia trinervia im Kiefernwald am Rudower See. P. Glechomatis DC. Auf Glechoma hederaceum. P. Asteris Duby. Auf Centaurea scabiosa am Rudower See. P. Anemones virginianae Schwein. Auf Pulsatilla pratensis auf Hügeln unweit des Bahnhofes. Uredo Symphyti DC. Auf Symphytum ofieinale am Elbufer. Phragmidium subcorticoım (Schrank) Wint. Auf Rosa dumetorum in der Elbniederung, auf R. lucida in den Anlagen beim Schützenhause. P. Rubi Idaei (Pers.) Wint. Auf Rudus Idaeus am Rudower See. Tremellaceae. Exidia glandulosa (Bull) Fr. Auf faulenden Zweigen beim Schützenhause. Dacryomycetaceae. Dacryomyces abietinus (Pers.) Schroet. An kiefernen Lattenzäunen häufig. Calocera furcata Fr. Auf faulendem Kiefernholz. Kiefernwald. OÖ. viscosa (Pers.) Fr. Auf Kiefernstümpfen. Aufzählung der bei Lenzen beobachteten Pilze. 15 Hypochnaceae. Tomentella ferruginea Pers. Auf faulendem Kiefernholz. Thelephoraceae. Cortiecium calceum (Pers.) Fr. An trockenen Aesten von Robinia pseudacacia und abgefallenen Aesten von Quercus robur. ©. laeve (Pers.) Fr. An abgefallenen Zweigen von Populus tremula. Coniophora cerebella (Pers.) Schroet. Auf feucht liegendem Kiefernholz. Stereum rugosum Pers. An Erlenstümpfen beim Schützenhause. S. hirsutum (Willd.) Pers. An Eichenholz. S. purpureum Pers. An Baumstümpfen in den Anlagen beim Sehützenhause. S. erispum (Pers.) Schroet. An dürren Aesten von Pinus silvestris im Kiefernwalde. Thelephora terrestris Ehrh. Im Kiefernwalde häufig. Solenia anomala (Pers.) Fuck. An dürren Zweigen von Robinia pseudacaeia. Anlagen beim Bahnhof. S. candida Hoffm. Auf faulenden Erlenzweigen in einem Graben beim Schützenhause. Hydnaceae. Grandinia cerustosa (Pers.) Fr. An faulendem Kiefernholz im Kiefernwalde. ? Hydnum stipatum Fr. In einer hohlen Weide. Irpex spathulatus (Schrad.) Fr. Auf faulenden Kiefernstämmen. Kiefernwald. ]. fusco-violaceus (Schrad.) Fr. Mit vorigem. J. obliquus (Schrad.) Fr. An faulenden Eichenästen. Gehölz am Elbdeich. Polyporaceae. Merulius tremellosus Schrad. An einem Erlenstumpf in den An- lagen beim Schützenhause. Poria rufa Schrad. Auf faulenden Stämmen von Pinus sülvestris im Kiefernwalde. P. ferruginosa Schrad. An einer alten Kopfweide am Wege zum Ziegelhof. Fomes pinicola Fr. An Kiefernstümpfen im Kiefernwalde. F. applanatus (Pers.) Wallr. An Pappelstümpfen am Wege zum „Moor“. F, igniarius (L.) Fr. An Saliz alba (Kopfweiden) am Wege zum Ziegelhof; an Prunus cerasus an der nach Rambow führenden Chaussee. Polyporus amorphus Fr. An Kiefernstümpfen häufig. P. adustus (Willd.) Fr. An alten Pappelstümpfen. 14 0. Jaap: ? Polyporus croceus (Pers) Fr. An dürren Aesten von Populus tremula. Kiefernwald. P. squamosus (Huds.) Fr. An Pirus malus in einem Garten. Polystietus versicolor (L.) Fr. An alten Baumstümpfen in den Anlagen beim Schützenhause. P. abietinus Fr. An Kiefernstümpfen. P. radiatus (Sow.) Fr. An einem Erlenstumpf. Anlagen beim Schützenhause. Trametes suaveolens (L.) Fr. An einem Pappelstumpf am Ru- dower See. T. Pini (Brot.) Fr. An Pinus silvestris. Kiefernwald am Ru- dower See. Daedalea unicolor (Bull) Fr. An einem Birkenstumpf beim Schützenhause. D. quereina (L.) Pers. An eichenem Brückenholz am Hechtfurts- graben. Boletus scaber Bull. Anlagen beim Schützenhause unter Birken . bulbosus Schaeft. (#. edulis Bull.). ebenso wie . subtomentosus Fr , . varlegatus SW. . piperatus Bull., . badius Fr., . bovinus L., sehr häufig, sämtlich im Kiefernwalde. Boletopsis luteus (L.) P. Hennings, häufig im Kiefernwalde. Su u u is 5 Agaricaceae. Uantharellus eibarius Fr. Kiefernwald sehr häufig. ©. aurantiacus (Wulfen) Fr. Kiefernwald häufig. Paxillus involutus (Batsch) Fr. Anlagen beim Bahnhof, Kiefern- wald häufig. Coprinus macaceus (Bull.) Fr. Auf Viehweiden in der Elbniederung. ©. atramentarius (Bull.) Fr. An Pappelstümpfen. Gomphidius roseus Fr. Kiefernwald ziemlich häufig. Hygrophorus conicus (Scop.) Fr. Auf Grasplätzen. H. ericeus (Bull.) Schrad. (4. virgineus Fr.). Auf Grasplätzen. Lactaria rufa (Seop ) Schroet. Kiefernwald gemein. L. torminosa (Schaeff.) Schroet Anlagen bei der Stadt, an der Chaussee nach Rambow;; häufig, immer unter Birken. L. delieiosa (L.) Schroet. Kiefernwald häufig. Russula fragiis (Pers.) Fr. Kiefernwald sehr häufig. R. hivida (Pers.) Schroet. (A. heterophylla Fr... Anlagen beim Schützenhause. Russulina alutacea (Pers) Schroet. Häufig. Aufzählung der bei Lenzen beobachteten Pilze. 15 Lentinus tigrinus (Bull.) Fr. An Stümpfen von Populus tremula und /. Canadensis. Marasmius androsaceus (L.) Fr. An Kiefernadeln sehr häufig. M. alliatus (Schaeft.) Schroet. (M. scorodonius Fr.) Häufig. M. caryophylleus (Schaeft.) Schroet. (M. Oreades Bolt.) Häufig. M. peronatus (Bolt.) Fr. Kieiernwald. Coprinarius disseminatus (Pers.) Schroet. An faulenden Baum- stümpfen häufig. i Ohalymotta campanulata (L.) Karst. Auf Wegen und Triften. ITypholoma fasciculare (Huds.) Fr. An Baumstümpfen häufig. Psalliota semiglobata (Batsch). Auf Dung in der Elbniederung. P. melanosperma (Bull.) Schroet. Am Wege zum „Moor“ zwischen Gras. P. viridula (Schaeff.) Schroet. (P. aerugimosa). Chausseegraben im Kiefernwalde. P. campestris (L.) Fr. Viehweiden in der Elbniederung. var. praticola VWittad. Anlagen beim Bahnhof. Derminus pezizoides (Nees).. An faulenden Eichenzweigen im Kiefernwald. D. mollis (Schaeft.) Schroet. An Eichenholz auf einem Holzlager. D. hypni (Batsch) Schroet. Kiefernwald zwischen Moos sehr häufig. D. erustuliniformis (Bull.) Sehroet. An der Chaussee im Kiefern- walde häufig. Inoeybe geophylla (Sow.). Anlagen beim Bahnhof. I. rimosa (Bull.) Fr. Kiefernwald. I. ceristata (Scop.) Schroet. Kiefernwald häufig. Cortinarius cinnamomeus (L.) Fr. Kiefernwald sehr häufig. ©. mucosus (Fr.). Kiefernwald häufig. Naucoria erinacea (Fr.) Sace. An abgefallenen Eichenzweigen im Kiefernwalde. N. furfuracea (Pers.) Quel. An faulenden Zweigen im Kiefernwald. N. Havida (Schaeff.) Schroet. An Baumstümpfen in der Elb- niederung. Pholiota mustellina Fr. An faulenden Stämmen von Pinus silvestris. P. adiyosa Fr. An einer Kopfweide. PP. spectabilis Fr. An Baumstümpfen in der Elbniederung. P. auriwella (Batsch) Quel. An gefällten Pappeln auf einem Holzlager. Hyporhodius leoninus (Schaeff.) P. Henn. An faulenden Pappel- stümpfen H. vervinus (Schaeff.) P.Henn. An einem Erlenstumpfe beim Schützenhause Agarieus (Pleurotus) mitisPers. An dürren Aesten von Pinus silvestris. 16 0. Jaap: Agaricus (Omphalia) Fibula (Bull... Kiefernwald zwischen Moos sehr häufig. 4A. (Mycena) corticola Pers. An alten Kopfweiden häufig. A. sanguinolentus Alb. et. Schw. Kiefernwald zwischen Moos häufig. A. lactescens (Schrad.) Schroet. (A. galopus Pers.). Kiefernwald zwischen Moos. A. haematopus Pers. In einer hohlen Kopfweide. 4A. filipes Bull. Kiefernwald zwischen Moos. A. alcalinus Fr. Mit vorigem. A. galericulatus Scop. An Baumstümpfen in den Anlagen beim Schützenhause. . roseus Bull. Kiefernwald. . (Oollybia) dryophiüus Bull. Kiefernwald. ceirrhatus Pers. Auf faulenden Hutpilzen im Kiefernwalde. conigenus Pers. Auf faulenden Kiefernzapfen. velutipes Curtis. An Kopfweiden . (Olitocybe) laccatus Scop. Kiefernwald häufig, nur die rote Rasse. phyllophilus Pers. Kiefernwald. odorus Bull. Kiefernwald. . (Tricholoma) terreus Schaefi. Kiefernwald sehr häufig. . rutilans Schaeff. Gern an Stümpfen von Pinus silvestris, häufig. . albobrunneus Pers. Kiefernwald. . equester L. Kiefernwald häufig. Lepiota amianthina (Scop.) Karst. Kiefernwald zwischen Moos häufig. L. Carcharias (Pers.) Karst. Kiefernwald zwischen Gras nicht selten. L. erminea (Fr.) Gill. Auf Grasplätzen beim Bahnhof. Amanita pustulata (Schaeff.) Schroet. (A. rubescens Pers.). Häufig. A. muscaria (L.) Pers. Sehr häufig. A. Mappa (Batsch) Sace. Gemein. SISSTELIEITTS Sphaerobolaceae. Sphaerobolus Oarpobolus (L.) Schroet. Auf faulenden Stengeln von Artemisia campestris im Kiefernwalde. Lycoperdaceae. Globaria furfuracea Schaeff. Sandfelder am Rudower See. Nidulariaceae. Oyathus Olla (Batsch) Pers. Auf faulenden Pappelstümpfen. Fungi imperfecti. Sphaerioideae. Phyllostieta vulgaris Desm. var. Philadelphi Sacc. Auf Philadel- phus coronarius in den Anlagen beim Bahnhof. Aufzählung der bei Lenzen beobachteten Pilze. 17 var. Viburni Desm. Auf Viburnum opulus. Anlagen beim Schützenhause. ? Pryllostieta Cirsii Desm. Auf Onopordon acanthium. Allescher führt (in Rabenhorst’s Kryptogamenflora, Fungi imperfecti) auf dieser Nährpflanze keine Phyllostieta an; vielleicht eine neue Art! P. anceps Saee. Auf Nasturtium amphibium an der Löcknitz. Neu für Deutschland! Nach Allescher bisher nur aus Frankreich bekannt; det. Prof. Magnus! P. Petasitides Ell. et Ev. Auf Petasiies tomentosus am Elbufer. 2 Phoma strobiligena Desm. Auf Zapfenschuppen von Pinus sel- vestris häufig. Actionema Rosae (Lib.) Fr. Auf den Blättern von Rosa lucida in den Anlagen beim Schützenhause. Septoria argyraea Sacc. Auf Elaeagnus angustifolius beim Bahnhofe. S. quercina Desm. Auf Quercus robur. Anlagen beim Schützen- hause. - : S. Rubi West. Auf Rubus caesius. S. Apül Rostr. Auf Apium graveolens in Gärten. S. Cannabis (Lasch) Sace. Auf Cannabis sativa in Gärten. S. Convolvuli Desm. Auf Convolvulus arvensis und Ü. sepium. S. dianthreola Sace. ‘Auf Dianthus deltoides am Rudower See. S. Euphorbiae Guep. Auf Huphorbia esula am Wege zum „Moor“. S., sp. nov.? Auf Gypsophila muralis in der Elbniederung. S. scabiosicola Desm. Auf Änautia arvensis. S. Oenotherae West. Auf Oenothera biennis und ©. muricata sehr häufig. S. Oreoselini (Lasch) Sace. Auf Peucedanum oreoselinum. S. Polygonorum Desm. Auf Polygonum convolvulus. S. Stellariae Rob. et Desm. Auf Stellaria media. S. Urticae Desm. et Rob. Auf Urtica urens. Phleospora Ulmi (Fr.) Wallr. Auf Ulmus campestris in der Elb- niederung. Leptostromataceae. Discosia alnea Not. Auf lebenden Blättern von Alnus glutinosa. Anlagen beim Schützenhause und am Rudower See. Mucedineae. Ovularia Veromicae (Fuck.) Sace. Auf Veronica agrestis. Kamularia sambucina Sacc. Auf Sambueus nigra am Rudower See. li. Armoraciae Fuck. Auf Üochlearia armoracia. Gartenland am Rudower See. Abhandl, des Bot Vereins f, Braudenb. XLL 18 0. Jaap: Aufzählung der bei Lenzen beobachteten Pilze. Kamularia Geranii (West.) Fuck. Auf Geranium molle. It. Heraclei (Oud.) Saec. Auf Heracleum sphondylium. JR. Lampsanae (Desm.) Sace. Auf Lampsana communis, R. Urticae Ces. Auf Urtica dioeca. h. variabilis Fuck. Auf Verbascum thapsiforme. KR. agrestis Sace. Auf Viola tricolor. Dematieae. Öercospora microsora Sacc. Auf Tilia cordata. Anlagen beim Schützenhause. ©. ferruginea Fuck. Auf Artemisia vulgaris am Wege zur Ziegelei. Napieladium arundinaceum (Cda.) Sace. Auf Arundo phragmites am Rudower See häufig. Ooniothecium betulinum Cda. Auf dürren Zweigen von Betula verrucosa. Anlagen beim Bahnhof. Neue Beiträge zur un Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. Verzeichnis der in der Niederlausitz beobachteten Moose nebst kritischen Bemerkungen zu verschiedenen Arten, sowie Mit- teilungen über neue Beobachtungen aus anderen Teilen der Mark. Von GC. Warnstorf. 1. Specieller Teil. A. Lebermoose. 1. Riccieae. 1. Riccia subinermis Lindb. in Meddel. af Soc. pro Fauna et Flora Fenn. 2. April 1881. — Syn.: R. glauca L. var. cikaris Warnst. in Moosfl. der Prov. Brandenb. (Verh. des Bot. Ver. XXVII. 1885, S. 87). Die aus Deutschland bisher nur von Göttingen bekannte Art beobachtete ich bereits vor 14 Jahren in der Ruppiner Gegend auf feuchten, sardigen Stoppelfeldern nach der Ernte und unterschied dieselbe in der Moosflora von Brandenburg als A. glauca var. cilarıs. Da sie mir nun auch auf meiner diesjährigen Reise in der Nieder- lausitz an verschiedenen Punkten begegnet ist, so vermute ich, dass sich diese ZAiceia auch in den mittleren Teilen der Mark wird nach- weisen lassen. Um ihre Auffindung zu erleichtern, gebe ich nachstehend eine ausführliche Beschreibung der Pflanze nach frischem Material, welehes ich hier bei Ruppin neuerdings in grösserer Menge sammeln konnte. Die oberseits hell- bis gelbgrünen Laubrosetten messen meist 6—8, seltener 15 mm (nach Heeg erreichen sie 10--20 mm) im Durchmesser und sind unterseits bleich oder durch gefärbte Ventral- schuppen an den aufstrebenden Seitenrändern violett gefärbt; die Rhizoiden sind zum Teil innen mit ins Lumen der Zellen hinein- ragenden warzigen Verdiekungen versehen. Die Laubstücke erscheinen gabelig-geteilt und die der letzten Ordnung an der abgerundeten, mit flacher Mittelrinne versehenen Spitze seicht gegabelt. Im Querschnitt ist das Laub unter der Spitze der Lappen durchschnittlich 1,5 mm breit und etwa 0,3 mm dick, also etwa 5 mal so breit wie hoch. Die mittleren und unteren Teile der Laubstücke sind auf Pi 20 C. Warnstorf: der Mitte der Oberseite flach gewölbt, an den Rändern scharf, nicht aufgewulstet und bald mit vereinzelten, bald reihig angeordneten, meist rechtwinklig-abstehenden, verschieden langen, glashellen Wimpern besetzt, welche indessen häufig auch gänzlich fehlen; im letzteren Falle dürfte die Pflanze von ge- wissen Formen der R. gluuca nieht zu unterscheiden sein. Epidermis der Dorsalfläche in der Mediane des Laubes mit mamillenartig vor- gewölbten hyalinen Zellen. Einhäusig; Antheridienstifte zahlreich, weiss; Sporogone in der basalen Hälfte der Laubstücke eingesenkt; zur Zeit der Reife durch Zerreissen derOberhaut freigelegt. Sporen hellbraun, kugel-tetra@drisch, mit crenuliertem, hellerem Randsaume, 73—87 „ diam. je nach Lage derselben im Gesichtsfelde des Beschauers; Grundfläche mit regel- mässigen 5—6 eckigen Feldern, 6—8 im Durchmesser, die Seiten- flächen mit geschlängelten Episporleisten. In Species Hepaticarum (Bulletin de l’Herbier Boissier, Tome VI. no. 4., Avril 1898, p. 314) giebt Stephani das Verhältnis der Breite zur Höhe des Laubdurchschnitts dieser Art wie 6:1 an; die Sporen messen bei ihm 68 y., während Heeg die Grösse derselben auf 75—90 y. diam. angiebt. Wie bereits Lindberg bemerkt, sollen die Cilien bis- weilen fehlen, und trotzdem sagt Stephani in seiner lat. Diagnose ohne Einschränkung: Spinae marginales sparsae, brevissimae! Nach Heeg, Mitteilungen über einige Arten der Gattung Zucei« in Bot. Notis. 1898, p. 18 ist iım 2. subdinermis aus Finnland, Schweden, Deutschland, Niederösterreich, Salzburg, Frankreich, Italien und Madeira bekannt geworden, während Stephani für dieselbe nur 3 Standorte: Fennia, Gallia: Angers, Germania: Neuruppin angiebt. Da eine Reihe von Riecien: A. Warnstorfü, R. ciliata, R. subinermis, R. bifurca u. R. Lescuriana bald mit, bald ohne Trichombildungen angetroffen wird, so kann man diesen Gebilden unmöglich eine solche Wichtigkeit bei- messen, dass man die Gattung ZAiccia je nach dem Vorhandensein oder Fehlen der Cilien in die beiden Hauptgruppen: Ckiliatae und Inermes einteilt, wie das von Stephani in seiner oben citierten Arbeit in neuester Zeit noch geschieht. Sehen wir die bewimperte Form von R. subinermis ais die typische Pflanze an, so muss die wimperlose Form als var. inermüs bezeichnet werden. Ausser dieser Abänderung kommt aber noch eine andere vor, welche ich var. crassa nenne Die Laubstücke dieser letzteren zeigen an den Rändern vereinzelte Cilien und sind unter der Spitze im Quer- schnitt durehsehnittlich 1 mm breit und 0,43 mm dick, sodass sich die Breite zur Höhe etwa wie 5:2 verhält; die Ventralschuppen dieser Form sind violett gefärbt und die Sporen, welche 63—75 u diam. messen, sind selbst in Schwefelsäure dunkelbraun und wenig durch- scheinend. — Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. 21 Riccia subinermis ist höchstwahrscheinlich nur eine mehr oder weniger bewehrte Form von AR. g/auca L. im Sinne von Bischoff und Linden- berg; wenigstens bin ich nicht im Stande, ihre wimperlose Form von letzterer Art mit Sicherheit zu unterscheiden. Derselben Ansicht sind auch Levier in Florenz und Heeg in Wien, welche sich beide sehr eingehend mit den Riceien beschäftigt haben. Ersterer schreibt in Bull. de ’Herbier Boissier, Tome Il. no. 4. Avril 1894, p. 236: „Le R. glauca du centre de l’Europe est generalement glabre, mais il existe, en Scandinavie, en Allemand et en Autriche, une forme garnie de quelques rares eils marginaux, que S. 0. Lindberg a ceru devoir elever au rang d’espece sous le nom de AR. subinermis, quoique, a part ce caractere, elle ne se distingue en rien du type.“ Und Heeg sagt in Mitteilungen über einige Arten der Gattung Aiccia (Bot. Notis. 1898, p. 15): „Rieccia subinermis Lindbg. ist vielleicht nur als eine üppig entwickelte, mehr oder minder bewehrte Form von AR. glauca L., wie sie von Bischoff und. Lindenberg vor nun mehr als 60 Jahren enger um- srenzt wurde, zu betrachten“. Bisher sammelte ich R. subinermis an folgenden Standorten: Neuruppin:. feuchter Stoppelacker vor Krenzlin sehr zahlreich mit und ohne Wimpern, feuchtes Stoppelfeld vor dem Gänsepfuhl selten, mit #. Warnstorfi lehmiges Stoppelfeld auf der Höhe vor der Kegelitz selten als var: crassa und auf einem nassen Kartoffelfelde in der Kegelitz mit R. Warnstorfi. — Bobersberg: Kuckädel, in einer Bodenausschwemmung im Inundationsgebiete des Bobers als var. crassa mit A. sorocarpa, glauca und Warnstorfü. — Teuplitz: auf einem feuchten Getreidefelde in der Nähe des Bahnhofes unweit eines Fisch- teiches mit Z. sorocarpa, glauca, Warnstorfi und bifurca, sowie in Ge- sellschaft von Anthoceros punctatus. — (Auf einem nassen Haferfelde zwischen Quolsdorf und Zibelle, im Schles.-Märk. Grenzgebiet, mit RK. sorocarpa, glauca, Warnstorfi, bifurca, Anthoceros punctatus und Fossombronia eristata!!) 2. R. ceiliata Hoffm. Fl. germ. erypt. t. ll. p. 95. var. epilosa Warnst. in Herb. 1885. — Laubstücke ohne Cilien; im übrigen voll- kommen mit der bewimperten Form übereinstimmend. — Stephani hält diese Form für R. bifurca Hoffm., womit sie indessen, wie ich auf das Bestimmteste versichern kann, nichts zu thun hat. Man sieht hieraus wieder, wie vorsichtig man bei Beurteilung getrockneten Riccien- materials sein muss, und wie nur zu häufig die Beobachtung der lebenden Pflanze in der Natur allein ein sicheres Urteil zulässt. Debrigens ist auch Heeg ganz meiner Ansicht, dass die vorliegende Pflanze als eine trichomlose Form von Z. eiliata zu betrachten sei. — Neuruppin: Lehmacker auf der Höhe vor der Kegelitz mit der Hauptform sehr selten. August und October 1885!! 29, C. Warnstorf: 3. KRiccia Lescuriana Aust. in Proceed. of the Acad. of Natural science of Philadelphia 1869, p. 232. Diese Pflanze wird in meiner Moosflora (1885) S. 86 als A. Michelcu Raddi aufgeführt und dort eingehend besprochen. Da aber, wie Levier im Bull. de l’Herbier Boissier, Vol. II. no. 4 (1894) S. 229 —240 nach- gewiesen, die wahre AR. Michelii zweihäusig ist und bisher diesseits der Alpen nicht gefunden wurde, so ist diese Art vorläufig für unser Ge- biet zu streichen. Die Ruppiner Pflanze ist einbäusig, hat gegen die Spitze der Laubstücke aufgewulstete Ränder, ähnlich wie R. bifurca, und die Seitenränder der Ventralseite erscheinen bald mit ungefärbten, bald mit violetten Ventralschuppen. Mitunter sind die Thalluslappen mit vereinzelten hinfälligen Cilien besetzt, welche indessen häufig auch gänzlich fehlen. Danach kann man von dieser Pflanze eine var. ciliaris und eine var. inermis unterscheiden. Heeg war der Erste, welcher dieser Pflanze den richtigen Platz bei £. Zescuriana Aust. anwies (Mitteilungen über einige Arten der Gattung Zrrceia in Bot. Notis. 1898, p. 116). Als Synonym gehört hierher: AR. glaucescens Carr., welche indessen ebenso wie A. marginata Liudb. von Stephani neuerdings als Synonym zu R. bifurca Hoffm. gezogen wird (Species Hepatie. in Bull. de l’Herb. Boissier, Tome VI. no. 4, 1898, p. 338). Nach Heeg ist R. Lescuriana durch die Form des Laubquerschnitts und die um !/, grösseren Sporen sowohl von KR. glauca als von R. bifurca immer sicher zu unterscheiden. Derselbe kennt diese Art aus England, Sehottland, Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark, Deutschland (Neu- ruppin!) und Oesterreich, während sich nach Stephani ihr Vor- kommen ausschliesslich auf Nordamerika beschränkt. 4. R. Warnstorfi Limpr. Verh. Bot. Ver. Brandenb. 1885, S. 85. Stephani zählt diese Art ebenso wie A. subinermis zu den „Chliatae“, obgleich beide mit und ohne Wimpern vorkommen. A. Warnstorfi wird in den allermeisten Fällen ohne alle Trichombildungen angetroffen ; unter vielen Hunderten von Individuen, welche ich in diesem Jahre hier bei Ruppin in Händen gehabt, fand sich nur eine einzige Laub- rosette mit gegen die Spitze der Thalluslappen vorhandenen Cilien. Auch von dieser Art sind also zwei Formen: var. inermis ohne Trichome und var. eiliaris mit Wimperhaaren zu unterscheiden. — R. Warn- storfii war bisher nur aus der Umgegend von Neuruppin bekannt, wo ich sie dieses Jahr wieder an verschiedenen Stellen auf feuchten Aeckern ziemlich zahlreich angetroffen habe. Nunmehr habe ich sie auch in der Niederlausitz an verschiedenen Punkten aufgefunden; so bei Bobersberg: Kuckädel; Teuplitz: feuchtes Getreidefeld; (Zwischen Quolsdorf und Zibelle im Schles.-Märk. Grenzgebiet auf einem nassen Haferfelde). 5. R. sorocarpa Bisch. Nova Acta Acad. Caes. Leopold. 1835, XVI, S. 1053. — Synonym: R. Raddiana Jack in litt. ad Levier. — Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg, 23 Sommerfeld: Thongrube bei einer Ziegelei vor Friesenhöh auf der Ober- klinge; Bobersberg: Kuckädel; Teuplitz: feuchtes Haferfeld; (Zwischen Quolsdorf und Zibelle auf Aeckern, und bei Bogendorf: auf feuchten Stoppelfeldern); Treppeln: am Rande eines kleinen Waldsees. — Diese Art ist in der Niederlausitz demnach ebenso verbreitet wie in den nördlichen Teilen der Provinz. 6. Ricera bifurca (Hofim.) Lindenb. — Bei Neuruppin auf feuchten Stoppel- und Rübenfeldern sehr verbreitet. — Treppeln: am Kande eines kleinen Waldsees; Teuplitz: auf einem nassen Haferfelde; (Zwischen Quolsdorf und Zibelle auf feuchten Aeckern). Von dieser Art wird in Mitteilungen über einige Arten der Gattung Riceia in Bot. Notis. 1898, p. 111 von Heeg eine var. subinermis mit kurzen Randwimpern und violett tingierten, verdickten Laubrändern aus der Gegend von Upsala erwähnt, welche auch bei uns zu finden sein dürfte. 7. R. glauca L. — Sommerfeld: Thongrube am Wege nach Friesen- höh auf der Oberklinge; Bobersberg: Kuckädel; Teuplitz: auf feuchten Aeckern; (Am Wege zwischen Quolsdorf und Zibelle). 3. R. erystallina L. — Sommerfeld: feuchte Aecker; Treppeln: am Rande eines kleinen Waldsees. — Bisher galt diese Art ganz allgemein als einhäusig; Stephani aber bezeichnet den Blütenstand derselben in Species Hepaticarum p. 368 als diöcisch und sagt von R. Curtisi Jameson aus Süd-Carolina und Florida: Wäre die Pflanze nicht monoeeisch und die Sporen nicht abweichend, so könnte man sie von R. crystallina nicht unterscheiden. leh kann mir vorläufig über die Geschlechtsverhältnisse der R. erys- tallina kein bestimmtes Urteil erlauben, da ich dieselben daraufhin noch nicht hinlänglich zu studieren Zeit gefunden habe. — Riccia minima 1. ist nach Levier R. nigrella DC. (Flore france. V, p. 195), eine in Frankreich und Italien vorkommende Art, und muss für unser Gebiet gestrichen werden, da sich die in meiner Moos- flora von Brandenburg (S. 11) als 2. minima L.? und (S. 85) als R. minima Lindenb. erwähnten Pflanzen als jugendliche, unentwickelte Exemplare von AR. bifurca erwiesen haben. Da ausser den vorer- wähnten 8 Arten in der Mark noch folgende Arten: AR. pusıl!a Warnst., R. Hühbeneriana Lindenb,, R. fluitans L. und R. natans L. bekannt sind, so beläuft sich die Zahl der in unserem Gebiete vorkommenden Arten gegenwärtig auf 12. 2. Anthoceroteae. 9. Anthoceros punctatus L. — Bei Sommerfeld, Teuplitz, (Quols- dorf—Zibelle). auf feuchten Stoppelfeldern in Gesellschaft verschiedener liccien sehr verbreitet. 24 C. Warnstorf: 3. Metzgerieae. 10. Metzgeria furcata (L.) Nees. -— Schlaubethal: an alten Buchen. 4. Aneureae. 11. Aneura pinnatifida Nees. — Sommerfeld: Unterklinge in verlassenen Thongruben zwischen Sphagnen. 12. 4A. multifida (L.) Dmrt. — Bobersberg: Nasser Kiesausstich am Gubener Wege. 13. A. pinguis (L.) Dmrt. Treppeln: Uferrand eines Waldteiches. 5. Haplolaeneae. 14. Blasia pusilla L. — Bekanntlich besitzen die g' Pflanzen dieser Art auf der Mediane des Laubes gegen die Spitze hin eigen- tümliche kochflaschenartige Brutkörperbehälter, sowie gegen den Laub- scheitel Colonien kleiner, grüner, krauser Brutknospen, welche aus gezähnten Blättchen zusammengesetzt sind, die aus polygonalen, grobkörniges Chlorophyll enthaltenden Zellen bestehen. Die Brut- körper bilden sich im Bauchteile der flaschenförmigen Behälter, sind zur Reifezeit (September) gelblich, rundlich-elliptisch oder birnförmig, 5—6 zellig, hyalin gestielt und werden um diese Zeit durch einen hervorquellenden Schleim bis zur trichterartig erweiterten Mündung des Flaschenhalses emporgehoben. Hier bleiben dieselben als gelbe Häufchen, durch zähen Schleim und zahlreiche, überaus zarte, ein- zellige, gegliederte und vielfach verzweigte hyaline Haarbildungen zu- sammengehalten, längere Zeit liegen, um vermutlich vollkommen aus- reifen zu können. Von unten nachdringender Schleim in Verbindung mit Thau- oder Regentropfen spült dieselben endlich von der Trichter- öffnung hinweg, sodass sie am Flaschenhalse herabgleiten und zuletzt auf den Thalluslappen anlangen, von wo sie mit Leichtigkeit durch herabfallenden Regen während der Herbstzeit in den feuchten Sand- ausstichen, wo Blasia am liebsten vegetiert, verbreitet werden und keimen können. Erwägt man nun, dass jeder Ast eines g' Stämm- chens ausser einem Brutkörperbehälter noch eine Anzahl Brutknospen entwickelt, dass ausserdem der Sporenreichtum der fruchtenden Pflanze ein überaus grosser ist, so wird es verständlich, wenn Dlasia an geeig- neten Standorten in kurzer Zeit eine Ausdehnung erlangen kann, welche geradezu in Erstaunen setzen muss. 15. Pellia epiphylla Dillen. — Sommerfeld: Moorige Waldgräben in der Thalsenkung jenseits Friesenhöh ; Dachower Moor mit Calypogera; Jähnsdorf: Moorgräben ; (Bogendorf: Kiessgrube). 6. Fossombroniaceae. 16. HFossombronia cristata Lindb. — (Quolsdorf—Zibelle: feuchte Getreidefelder; Bogendorf: feuchter Moorsand am Wege nach dem Altteich in prachtvoller Entwickelung); Treppeln: am Ufer eines kleinen Waldsees. Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. 25 7. Jubuleae. 17. Frullania dilatata (L.) Nees. — Schlaubethal: an Stämmen der Populus tremula zwischen Bremsdorfer Mühle und Siehdichum. 8. Platyphyllaceae. 18. Radula complanata (L.) Dmrt. — Schlaubethal: an Laub- bäumen häufig. 9. Blepharozieae. 19. Trichocolea Tomentella (Ehrh.) Dmrt. — Boberthal: zwischen . Zeschau und Kriebau in einem quelligen Erlenbruche massenhaft in prachtvollen Rasen. Auch bei Jähnsdorf von Ahlisch 1890 und bei Dahme von Kinzel gesammelt. Danach hat Rabenhorst Recht, wenn er in Fl. lusat. S. 110 von dieser schönen Art schreibt: „Durch das ganze Gebiet zerstreut.“ 20. Blepharozia eihiaris (L.) Dmrt. — In sandigen, troekenen Kiefernwäldern sehr verbreitet. Ausnahmsweise überaus üppig ent- wickelt fand sich diese Art in einem Kiefernwäldchen zwischen Fünf- eichen und Diehlow, woselbst sie mit Dieranum spurium die beiden Hauptelemente der organischen Bodendecke bildete. 10. Lepidozieue. 21. Lepidozia reptans Nees. — In den Moorheiden der Lausitz neben Cephalozia bieuspidata eins der gemeinsten Lebermoose; bevor- zugt aber auch alte, morsche Stöcke in Erlenbrüchen, sowie humosen, schwarzen Waldboden unter Buchen, woselbst es dann häufig in Ge- sellschaft von Plagrotheeium Roeseanum anzutreffen ist. 22. Pleuroschisma trilobatum (L.) Dmrt. — Jähnsdorf: Moorheide- boden beim Fischerhause; (zwischen Bahnhof Quolsdorf—Tschöpeln und Zibelle auf moorigem Boden in Kiefernwäldern). 11. @eocalyceae. 23. Calypogeia Trichomanis (Dill.) Corda. — Mit Zepidozia und Cephalozia bicuspidata an ähnlichen Standorten und ebenso häufig wie diese. 12. Jungermannieae. 24. Lophocolea bidentata (L.) Nees. — Auf Waldboden in Nadel- und Laubwald überall verbreitet. 25. L. heterophylla (Sehrd.) Nees. — In moorigen Heiden be- sonders am Grunde der Kieferstämme und in Erlenbrüchen auf faulenden Stubben nicht selten; z. B. Sommerfeld: Baudacher Heide e. fr. 26. L. minor Nees — Treppeln : schattige Schlucht unter Kiefern am Wege nach Össendorf; Schlaubethal: Abhänge bei der Bremsdorfer Mühle unter Buchen. 26 C. Warnstorf: 27. Chiloscyphus polyanthus (L.) Corda. — Zwischen Christian- stadt und der Knoth’schen Mühle am Boberufer spärlich. 23. Cephalozia Eraneisci (Hook.) Sprucee. — Bobersberg: Dachower Moor an Grabenrändern von Kahre entdeckt; Heidemoor bei Jähnsdorf unweit des Fischerhauses. Am erstgenannten Standorte ist die Pflanze mit Jungerm. hyalina vergesellschaftet und bildet ziemlich grosse rötliche, dichte Rasen. Ausser diesen Standorten war die Pflanze im Gebiete bisher nur noch von Finsterwalde und Sommerfeld bekannt. Neuerdings ist dieselbe auch in der Prignitz bei Triglitz _ an einem Heckenwall von Jaap entdecki und mir zur Bestimmung mitgeteilt worden. Das Vorkommen dieser Art in der Prignitz deutet darauf hin, dass dort ganz ähnliche nasse Moorheiden vorhanden sind, wie in der Niederlausitz; diese Aehnlichkeit dürfte auch daraus hervor- gehen, dass die Sphagnumvegetation dort fast aus denselben Elementen (besonders häufig ist S. compactum) zusammengesetzt ist, wie hier. 29. ©. heterostipa Carr. et Spr.? — Jähnsdorf: mooriger Kiefer- wald bei dem Fischerhause in ausgedehnten, dicht gedrängten grünen Rasen. — leh stelle diese Pflanze vorläufig mit Reserve hierher, da sie von der aus der Mark bis jetzt gesehenen Form durch den überaus gedrängten Wuchs und die damit im Zusammenhange stehende dichte Beblätterung auffallend abweicht. 30. ©, byssacea (Roth) Heeg, Die Leberm. Niederösterr. in Verh. der k. k. zool.-bot. Ges. Wien. Jahrg. 1893, S. 96. — Treppeln: am Wege zum Waldteiche auf Sandboden unter Kiefern. 31. ©. bieuspidata (L.) Spruce. — In allen moorigen Heiden der Lausitz das gemeinste Lebermoos und oft auf weite Strecken den Boden bedeckend. 32. CO. connivens (Dieks.) Spruce. — Viel seltener als vorige. Nur im Dachower Moor bemerkt. 33. ©. catenulata (Hüb.) Spr. wurde bereits 1877 von mir bei Sommerfeld in der Baudacher Heide gesammelt, aber erst in neuerer Zeit erkannt. 34. Blepharostoma selacea (Web.) Dmrt. — Selten. — Jähnsdorf: Heidemoor beim Fischerhause an einer Grabenwand mit Calypogeia und Blechnum Spicant. — 35. Jungermannia barbata Schmid. — Teuplitz: in einem sandigen, trockenen Kiefernwäldchen in der Nähe eines Fischteiches; Treppeln: Kiefernwald nach dem Waldteiche zu; Boberthal: zwischen Zeschau und Kriebau unter Kiefern auf Sandboden. 36. J. bierenata Schmid. — Treppeln: Kiefernwald vor dem Wald- teiche an Abstichen; Schlaubethal: Abstiche am Wege um den Wirehen- see; Teuplitz: am Rande eines Ausstiches in der Nähe eines Kiefern- wäldehens beim Fischteiche. Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. Di 37. Jungermannia ventricosa Dicks. — Schlaubethal: Abstiche am Wege um den Wirchensee unter Kiefern in Gesellschaft von J. bicre- nata und J. exsecta. — Nach Heeg, die Lebermoose Niederösterreichs S. 24, sollen die Blattzellecken dieser Art verdickt und die Wände der Randzellen ge tüpfelt sein. +. gutiulata Lindb. et Arnell dagegen soll sehr stark verdieckte Zellecken und überall im ganzen Blatte ge- tüpfelte Zellwände besitzen. Da die Form der Kelche bei beiden Arten schwankt und bei J. ventricosa bald eiförmig; bald eylin- drisch, bei J. guitulata bald eiförmig, bald keulenförmig vorkommt, so ist hierauf wenig Gewicht zu legen. Unsere Pflanze vom Wirchensee stimmt in bezug auf das Blattzellnetz sehr gut mit J. guitulata überein und ist derselben auch habituell durch ihre häufig purpurbraune Färbung sehr ähnlich; allein die eiförmigen, aufgeblasenen, weit herab gefalfeten Periantbien, welche wenig über die Hüllblätter emporragen, weichen doch zu sehr von den weit emporgehobenen Kelchen eines Exemplars der J. guttulata aus Schweden (Smäland) leg. Jensen 1890 ab, als dass ich das Moos hiermit vereinigen könnte. Um aber die Lebermoosfreunde auf diese Form besonders aufmerksam zu machen, nenne ich sie var. crasstretis. 38. J. hyalina Hook. — Im Dachower Moor bei Bobersberg unter Oeph. Francisei. 39. J. crenulata Sm. — (Bogendorf: in einer nassen, moorigen Kiesgrube). 40. Diplophyllum exsectum (Schmid.) Dmrt. — Schlaubethal: Abstiche am Wege um den Wirchensee. 41. D. obtusifolium (Hook.) Dmrt. — Jähnsdorf: leg. Ahlisch 1890! 42. D. albicans (L.) Dmrt. — Perleberg: Forsthaus „Alte Eiche“ leg. Janzen 1897! 43. Scapania nemorosa (L.) Nees. — Schlaubethal: auf feuchtem Waldboden mit Tetraphis pellucida; (Bogendorf: an einem Waldgraben mit Keimkörnern). 44. 8. irrigua Nees. — Jähnsdorf: Heidemoorboden beim Fischer- hause. 45. Plagiochila asplenioides (L.) N. et M. — Schlaubethal: an Abstiehen auf Waldboden; Treppeln: Abhänge am kleinen Waldsee. 46. Alicularia minor Limpr. — Sommerfeld: Moorgräben im Thalgrunde hinter Friesenhöh; Jähnsdorf: Heidemoor bei dem Fischer- hause; (Bogendorf: Heidemoorgräben). 47. A. scalaris (Schrd.) Corda -—- (Bogendorf: Waldmoor- gräben) 28 C. Warnstorf: B. Torfmoose. a. Sphagna cymbifolva. 1. Sphagnum eymbifolium (Ehrh.) Limpr. in Kryptogamenfl. von Deutschl. Bd. IV. 1. Abt. S. 103 (1885). var. glaucescens Warnst. — Sommerfeld: quelliger Waldsumpf bei Station Baudach, Dachower Moor bei Bobersberg; Schlaubethal: Erlenbruch zwischen Kieselwitzer und Bremsdorfer Mühle; (Bogendorf (Kr. Sagan): Moorwald am Wege nach Gräfenhain). f. squarrosula (Br. germ.) — Sommerfeld: Quellsumpf im Walde bei Station Baudach; Boberthal: in Erlenbrüchen. var. flavo glaucescens Russ. f. sguarrosula W. (Quolsdorf bei Zi- belle in verlassenen Thongruben). var. pallescens Warnst. f. /axıfolia W. — (Zwischen Quolsdorf und Zibelle in einem Waldmoor); Bobersberg: quellige Kiesgrube am Gubener Wege. var. carneum Warnst. — Diese Form besitzt niemals das eigen- tümliche Purpurrot gewisser Formen des Sph. medium, sondern die Färbung, besonders in den Köpfen, ist fleischfarben, gewöhnlich mit etwas grün oder gelb untermischt, und die Pflanzen wachsen in ausgedehnten, lockeren, tiefen Rasen. Die Chlorophyllzellen der Astblätter sind nicht centriert, im Quer- schnitt schmal oder breiter spindelförmig und besitzen auf der Blattinnenfläche eine freiliegende, deutlich ver- diekte Aussenwand. Die faserlosen Hyalinzellen der Stammblätter sind nur in der basalen Blatthälfte hin und wieder septiert, während Sph. papilosum Stengelblätter mit meist faserlosen, häufig durch Querwände geteilten hyalinen Zellen besitzt. — An dieser Form bemerkte ich einmal an männlichen Pflanzen nicht nur abstehende, sondern auch unter dem Kopfe hängende Aestchen. Neuruppin: in einem Erlenbruche bei Stendenitz! 2. Sph. centrale C. Jensen (Sph. intermedium Russ.). — Zwischen - Fünfeichen und Diehlow auf einem kleinen Hochmoor; Teuplitz: auf Moorwiesen an einem Fischteiche. Auch von Jaap in der Prignitz bei Redlin und Mertensdorf gesammelt. 3. Sph. papillosum Lindb. var. normale Warnst. f. glaucescens W. — Sommerfeld: Waldmoorsumpf bei Station Baudach; Dachower Moor bei Bobersberg, die Moorgräben zum Teil ausfüllend; Jähnsdorf: Heidemoor beim Fischerhause. — f. glauco-fuscescens W. — Rasen oben blaugrün, nach unten bald mehr, bald weniger gebräunt. — Sommerfeld: Baudacher Heide, in verlassenen Thontümpeln und in Waldmoorgräben bei Station Baudach; Dachower Moor; (Bogendorf bei Zibelle: Moorheide nach Gräfenhain). — f. carnea W. — In den Köpfen und zum Teil in den mittleren abstehenden Aesten fleischfarben mit etwas hellbraun untermischt. Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. 29 var. sublaeve Limpr. f. glaueovirens (Schlieph.) Röll. — Sommerfeld: Vorderklinge, in verlassenen Thongruben; Dachower Moor. — f. glauco- Fuscesceens W. — Sommerfeld: Vorderklinge in verlassenen Thongruben. Beide Varietäten sind von Jaap auch bei Triglitz (Prignitz) ge- sammelt worden. — In „Zur Kenntnis der Subsecundum- und Cymbifoliumgruppe“ S. 119 behauptet Russow von No. 211 der europäischen Torfmoose, welche auf dem Etikett als Sp4. papillosum vav. sublaeve f. ylaucovirens (Sehlieph.) Röll bezeichnet ist, dass bei dieser Form die Chlorophylizellen ringsum dünnwandig bei trapezischem oder gleich- sehenkelig-dreieckigem Lumen seien wie bei Sph. ceymbifolium, und er ist der Ansicht, dass man diese Form mit Fug und Recht auch zu letzterer Art stellen könne. Diese Angaben Russow’s über No. 211 meiner europäischen Torfmoossammlung sind aber durchaus irrtümlich, wie ich mich nach nochmaliger Untersuchung überzeugt habe Die Form der Chlorophyllizellen ist im Querschnitt spindelförmig, mitunter schmal tonnenförmig mit meist eentriertem, elliptischem Lumen und stark verdiekter Aussenwandauf der Blattinnenfläche. Ausserdem stimmen auch die Stengelblätter, welche faserlose, häufig septierte Hyalinzellen zeigen, mit Sph. papillosum überein. — Möglich wäre es ja, dass unter dem Russow’schen Exemplare sich Stengel von Sph. cymbifolium von demselben Habitus eingesprengt vorgefunden hätten und dadurch die verschiedenen Ergebnisse unserer Unter- suchungen herbeigeführt worden wären. — Sph. papillosum ist in der Niederlausitz ausserordentlich verbreitet und häufiger als Sph. cymbi- Folium. 4. Sphagnum imbricatum (Hornsch.) Russ. var. eristatum Warnst. Diese schon vor vielen Jahren bei Sommerfeld in der Baudacher Heide in einem verlassenen Thontümpel beobachtete und in Sphagno- theca europ. unter No. 29 ausgegebene Form ist, wie ich mich auf meiner diesjährigen Reise überzeugen konnte, an demselben Standort noch reichlich vertreten; ausserdem fand ich sie im Dachower Moor bei Bobersberg. Von Jaap erhielt ich sie als unbestimmtes Sphagnum aus der Umgegend von Triglitz. var. affine (Ren. et Card.) Warnst. — Neu für Nord- deutschland! Diese aus Europa bisher nur von 2 Punkten: Batum am Schwarzen Meere und Heidmühle bei Pegnitz (Bayern) bekannte Form weicht von dem typischen Sph. imbricatum besonders dadurch ab, dass in den Hyalinzellen der Astblätter die Bildung der sogenannten Kammfasern vollständig unterblieben ist. Dieses Umstandes wegen beschrieben Renauld und Cardot diese auffallende Form in Revue bryologique 1885, No. 3, S. 44 als neue Art unter dem Namen Sph. affine. Die 30 C."Warnstorf: von diesen beiden ausgezeichneten französischen Bryologen untersuchten Exemplare stammten aus den Vereinigten Staaten Nordamerikas, von wo auch ich später zahlreiches Material zugesandt erhielt. Durch den bis auf das Fehlen der Kammfasern mit SpA. imbricatum vollkommen übereinstimmenden anatomischen Bau des SpA. afine sah ich mich ver- anlasst, das letztere als Varietät bei dieser Art einzureihen. In Les Sphaignes d’Europe (Bull. de la Soc. royale de bot. de Belgique, Tome XXV, 1886) giebt Cardot auf Taf. I zwei Astblatt- querschnittsbilder von Sph. aflıne, wovon Fig. 9 (Staat New York) ganz und gar mit dem von Sph. imbricatum übereinstimmt, indem die breiten, gleichseitig-dreieckigen Chlorophylizellen auf der Blattaussenseite gut von den stark vorgewölbten Hyalinzellen eingeschlossen werden. Der Transversalschnitt in Fig. 10 (Florida) dagegen zeigt überaus breite, parallel-trapezische, beiderseits freiliegende grüne Zellen, wie ich sie in so ausgeprägter Form bis jetzt nur an Exemplaren sah, welche Jaap in der Prignitz bei Steffenshagen am Elsbäk und bei Laaske im Mückenbusch- in diesem Jahre aufgenommen. Da diese Pflanzen einem graugrünen, sparrblättrigen Sph. ceymbifolium habituell ausser- ordentlich ähnlich sehen, so ist den märkischen Bryologen gar nicht genug ans Herz zu legen, beim Sammeln von Torfmoosen stets von allen vorkommenden, im Habitus auch noch so ähnlichen Formen Proben aufzunebmen. 5. Sphagnum turfaceum Warnst. in Schrift. der Naturforschenden Ges. in Danzig. N. F. Bd. IX, Heft 2, 1396 — Lenzen: in einem Torf- moor von Joh. Warnstorf 1897 gesammelt! Neu für Brandenburg! 6. Sph. medium Limpr. var. purpurascens (Russ.) — Schlaube- thal: zwischen Kieselwitzer und Bremsdorfer Mühle auf einem in Hochmoor übergehenden Grünlandsmoor. — var. glaucescens Russ. f. bDrachyclada W. — Ebendort. — Auch von Jaap bei Triglitz und Redlin gesammelt. Es ist sehr auffällig, dass Sph. medium in der Niederlausitz auf den Hochmooren im allgemeinen eine seltene Erscheinung ist, dagegen beispielsweise SpA. papillosum meist vorberrscht. In der Tucheler Heide (Westpreussen) war es umgekehrt: Hier konnte man in jedem Hoch- moore mit Sicherheit auf Massenvegetation von Sph. medium rechnen, während SpA. papillosum mit zahlreichen dichten Blattpapillen überhaupt nicht von mir beobachtet wurde. Ausser den sechs vorstehend genannten Typen aus der Cymbifolium- gruppe haben wir in Europa nur noch Spl. deyenerans Warnst. (England), welches Russow mit Unrecht als Synonym zu Sph. cymbifolium stellt. b. Sphagna subsecunda. 7. Sph. subsecundum (Nees) Limpr. Kryptogamenfl. von Deutschl. Bd. IV, S. 119. — Synonym: Sph. callichroum Schpr. n. sp. (Schweizer Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. 31 Jura! Hb. Bescherelle). — Nur bei Teuplitz auf einer Moorwiese bei einem Fischteiche bemerkt; ist also in der Niederlausitz selten. 8. Sphagnum inundatum (Russ.) Warnst. — Sommerfeld: Vorderklinge, in alten verlassenen Thontümpeln; Bobersberg: Dachower Moor; Neuruppin: Waldsumpf bei Steinberge (leg. Kahre!); Spandau: Rand eines Wassertümpels in der Stadtforst (leg. Prager!); Prignitz: Mertensdorf, Heidesumpf bei Schmorsow (Jaap 1895!) — Neu für die Mark! 9. Sph. rufescens (Bryol. germ.) Warnst. — Sommerfeld: Vorder- klinge und Station Baudach in verlassenen Thongruben häufig; zwischen Bobersberg und Seedorf in einem Moorsumpf in der Nähe der Chaussee; Bobersberg: Dachower Moor; Jähnsdorf: Hochmoor im Kiefernwalde beim Fischerhause; Hochmoor zwischen Fünfeichen und Diehlow dicht am Wege; Teuplitz: Moorwiese bei einem Fischteiche; (Zwischen Quolsdorf und Zibelle auf Hochmoor; Bogendorf bei Zibelle in einer Kiesgrube). 10. Sph. aquatile Warnst. n. sp. — Pflanze einem robusten Sph. rufescens habituell ganz ähnlich; oberwärts meergrün mit etwas blassviolett gemischt (ob immer so gefärbt?), zum grössten Teile unter Wasser. Rinde des Stengels 1-schichtig; Holzkörper bleich oder blass- gelblich. | Stengelblätter zungenförmig, an der breit gestutzten Spitze ge- zähnt, rings schmal und gleichbreit gesäumt, durchschnittlich 1,36 mm lang und am Grunde 1 mm breit; die Hyalinzellen bis zur Basis fibrös, in der basalen Blatthälfte hin und wieder durch eine Querwand geteilt, auf der Innenfläche des Blattes mit zahlreichen, meist in Reihen an den Commissuren stehenden kleinen Ringporen, auf der Aussenseite dagegen nur mit wenigen vereinzelten Eckporen; in der unteren Blattpartie beiderseits mit Spitzenlöchern. Aeste, meist zu 3 in einem Büschel, davon 2 stärkere abstehend, letztere bis 10 mm lang locker beblättert und allmählich zugespitzt; ihre Blätter mittelgross, eilanzettlich, an der gestutzten Spitze gezähnt, rings schmal gesäumt, hohl, an den Rändern weit herab eingebogen, trocken aufrecht-abstehend, feucht locker dachziegelig gelagert. Hyalinzellen mit zahlreichen Faserbändern ausgesteift, auf der Blattaussenfläche mit zahlreiehen in Reihen an den Commissuren stehenden kleinen Ringporen, an der Innenfläche des Blattes mit ebensolehen Löchern, aber weniger zahlreich und nicht in Reihen. Chlorophylizellen im Quersehnitt rechteckig bis fast tonnenförmig, centriert, beiderseits freiliegend und von den auf beiden Blattseiten vor- gewölbten Hyalinzellen nicht eingeschlossen. >> C. Warnstorf: Bobersberg: Dachower Moor in Moorgräben. — Vorstehende Form müsste, da die Astblätter aussen mehr Poren als innen, die Stammblätter dagegen innen mehr Poren als aussen aufweisen, zu der Abteilung „Enantiopora“ Russow’s (zur Kenntnis der Subsecundum- und Cymbifoliumgruppe S.29) gestellt werden. In dieser Hauptgruppe unterscheidet Russow 1. Sp4. contortum (Schultz) mit melırschichtiger, sowie 2. Sph. subsecundum (Nees) und 3. Sph. inundatum Russ. mit einschichtiger Rinde. Von diesen 3 Arten können No. 1 und 2 gar- nieht in Betracht kommen, wenn die Zugehörigkeit des Spk. aquatile festgestellt werden soll; es bliebe mithin nur Sph. inundatum zu ver- gleichen übrig. Russow beschreibt die Stengelblätter bei letzterer Art wie folgt: „Mittelgross bis gross, 1—-1,5 mm lang, gleichschenkelig- dreieckig, selten dreieckig-zungenförmig, mit zahlreichen Fasern im oberen Y,—'/,, selten ?/, oder mehr; an der Innenfläche mit zahl- reichen grossen, bis sehr grossen unberingten Löchern, an der Aussenfläche meist mit sehr kleinen, wenigen, beringten Poren; hyaline Zellen meist geteilt; Saum nach unten nicht ver- breitert.“ Sph. aquatile weicht mithin von dieser Art durch grössere bis zum Grunde reichfasrige Stengelblätter ab, deren Hyalin- zellen nur gegen die Blattbasis vereinzelt geteilt sind und innen stets zahlreiche kleine beringte Poren meist in Reihen zeigen, während die hyalinen Zellen der Blattaussenseite sehr armporig erscheinen. In Bezug auf die Porenbildung der Astblätter steht vorstehender Formencomplex offenbar dem des Syh. rufescens am nächsten. Auch hier sind die Astblätter beiderseits reichporig; indessen die Stamm- blätter sind entweder nur auf der Aussenseite oder beiderseits reich- porig und ihre Hyalinzellen häufig septiert. Selbst unter den exotischen Formen der Subsecundumgruppe finde ich keine, welche dem $pA. aguatzle hinsichtlich der ganz verschiedenen Lagerung der Poren in den Ast- . und Stengelblättern gleich käme. Der Grund, weshalb ich in der Subsecundumgruppe einen neuen Typus ausgeschieden, ist der, um diese schwierige Gruppe mit ihren sinnverwirrenden Formen, welche unter sieh so grosse habituelle Aehnlichkeit zeigen, zu entlasten. 11. Sphagnum Gravetii (Russ. ex p.) Warnst. Habitus wie Sph. rufescens. Rinde einschichtig, Stengelblätter sehr gross, aus ver- schmälerter Basis, breit zungenförmig, an der breit gestutzten Spitze sezähnt, rings schmal gesäumt, bis zum Grunde mit Fasern, innen fast porenlos und nur mit vereinzelten kleinen Löchern in der Nähe der Ränder, aussen in Reihen an den Commissuren. Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. 35 Astblätter mittelgross, Porenbildung ähnlich wie in den Stamm- blättern, weshalb die Formen dieser Art zu „domopora“ Russow’s gehören. Sommerfeld: Vorderklinge, in verlassenen Thontümpeln. Neu für die Mark! N Russow unterscheidet in „Zur Kenntnis der Subseeundum- und Cymbifoliumgruppe europ. Torfm. S. 32 zwei Formenkreise seines Sph. Gravetii: &. Anisopora (Astblätter an der Aussenfläche sehr porenreich, an der Innenfläche porenarm) und 3. Aypisopora (Ast- blätter an beiden Flächen nahezu gleich viel Poren führend). Bei Ab- e) teilung 3. macht er 3 Unterabteilungen: 1. Polypora. Astblätter aussen mit: meist dichten, seltener lockeren Perl-Hofporen; innen lockere Perl-Hofporen und Pseudoporen, selten dichte Perl-Hofporen. 2. Amphibola. Astblätter mit lockeren, selten dichten Hofporen oder zerstreuten Hofporen und Pseudoporen entweder bald an der Aussenfläche mehr als innen oder bald umgekehrt, selten an der Innenfläche mehr Poren als an der Aussenfläche. 3. Oligopora. Wenige bis sehr wenige Poren, Hofporen und Pseudoporen, an beiden Blattflächen zerstreut. Das Sph. Gravetii in meinem Sinne würde nur Abteilung «&. Anzso- pora Russow’s umfassen, während Unterabteilung 1 und 2 von 3. HAypisopora den grössten Teil des Formenkreises von Sph. rufes- cens bilden und Unterabteilung 3 zu Sph. obesum gehören würde. Schon in meiner Arbeit über: Die Moor-Vegetation in der Tucheler Heide in Schriften der Naturforschenden Ges. in Danzig. N. F. Bd. IX, Heft 2, 1896 habe ich mich ausführlich darüber ausgesprochen, dass ich nach meinen bisherigen Untersuchungen und Beobachtungen die Porenverhältnisse in den Ast- und Stammblättern der Formencomplexe in der Subsecundumgruppe lange nicht in dem Masse schwankend ge- funden habe, wie mein leider viel zu früh dahingeschiedener Freund Russow annehmen zu müssen geglaubt hat, und dass es mir infolge- dessen auch unmöglich geworden ist, ihm in seinen Deductionen zu folgen. Ich bin im Gegenteil nach wie vor der Ansicht, dass uns die Natur gerade durch die eigentümlichen Porenverhältnisse in den Gruppen der Cymbifolien, Acutifolien, Cuspidaten u.s. w. ein ebenso wertvolles Hülfsmittel zur Abgrenzung der verschiedenen Typen an die Hand ge- geben hat wie bei den Subsecundis. Weshalb man häufig bei der Untersuchung verschiedener Stengel eines Subsecundumrasens so ver- schiedene Porenverbältnisse in Ast- und Stammblättern antrifft, hat zumeist seinen Grund darin, dass nicht selten die verschiedensten Typen durcheinander wachsen. 12. Sphagnum erassicladum Warnst. — Zwischen Bobersberg und Seedorfan der Chaussee in einem Moorsumpfe. — Neu für die Mark! 13. Sph. contortum (Schultz) Limpr. var. robustum Warnst. In meist oben schmutzig dunkelbraunen oder dunkelvioletten matt- Ablisodl, des Bot, Vereins f, Brandenb. XLL . 3 34 €. Warnstorf: glänzenden Rasen. Pflanzen fast so kräftig wie gewisse Formen des Sph. rufescens. Rinde des Stengels 2—-3 schiehtig, Holzkörper dunkel braunrot; Zellen der äusseren Rindenschicht häufig oben mit einer Oeffnung. Stammblätter dreieckig bis dreieekig-zungenförmig, mit oben eingebogenen Rändern, etwa 1,14 mm lang und 0,70—0,72 mm breit. Hyalinzellen nicht geteilt, gegen die Spitze fibrös, und innen und aussen mit schwachberingten, aussen etwas kleineren Eekporen. Astblätter unsymmetrisch, ei-lanzettlich, etwa 3 mm lang und 11,,—2 mm breit, mehr oder minder einseitswendig; aussen mit zahlreichen kleinen Ringporen in unterbrochenen Reihen an den Commissuren, innen fast porenlos. Spandau: im Giebelfenn zwischen Gr. Glienicke und Crampnitz von Prager entdeckt! 14. Sphagnum platyphyllum (Lindb) Warnst. (Syn.: SpA. isophylium Russ. 1894). — Spandau: Teufelsfenn (Prager 1896!) Neuruppin: Carexsümpfe vor Stöffin e. fr.! und an ähnlichen Orten in der Kegelitz bei Treskow (1892); Prignitz: Triglitz (Jaap 1898!) — Neu für die Mark! — Diese Art ist von mir bereits in Schriften des Naturw. Ver. des Harzes im 7. Jahrg. S. 89 (1892) als neuer Bürger der Märkischen Flora publiziert worden. Ausser den vorstehend verzeichneten Typen aus der Subsecundum- gruppe haben wir in der Mark noch SpA. odbesum, von Löske bei Spandau an mehreren Stellen des Teufelsfenn 1896 aufgefunden. (Vgl. Verh. d. Bot. Ver. 39. Jahrg. (1897) S. 94). Es fehlt mithin in Brandenburg von europäischen Formen nur noch SpA. batumense Warnst., welches aber mit Sph. crassicladum sehr nahe verwandt ist und wahr- scheinlich später mit diesem Typus wird vereinigt werden müssen. c. Sphagna rigida. 15. Sph. compactum DC. var. imbricatum Warnst. — Sommer- feld: Vorderklinge auf quelligem Thonboden häufig; (Bei Bahnhof Tschöpeln— Quolsdorf auf trockenem Hochmoor). — var. subsquarrosum Warnst. — Sommerfeld: Vorderklinge. in Thontümpeln; Jähnsdorf bei Bobersberg (Ahlisch 1890!); Genthin: Waldwiese vor Rossdorf (Dr. Focke!). var. squarrosum Russ. — Sommerfeld: Vorderklinge in ver- lassenen Thontümpeln; Bobersberg: nasse Kiesgrube am Gubener Wege; (Bogendorf bei Zibelle: Moorheide nach Gräfenhein hin!!); Teuplitz: Moorwiese an einem Fischteiche; Prignitz: Triglitz (Jaap!). — Sph.compactum gehört in der Niederlausitz mit zu den verbreitetsten Arten und scheint auch in der Umgegend von Triglitz (Prignitz) ziemlich häufig zu sein, während es in der Mittelmark nur sporadisch auftritt. d. Sphagna cuspidata. 16. Sph. recurvum (P.B.) Russ. et Warnst. var. mucronatum (Russ.). — Sommerfeld: Station Baudach in einem Waldmoorsumpf, Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. 35 sonst aber in den von mir besuchten Teilen der Lausitz merkwürdiger- weise nicht bemerkt, scheint dort also nicht, wie in den übrigen Teilen der Mark, allgemein verbreitet zu sein. — var. amblyphyllum Russ.) — Spandau: Teufelsfenn (Prager 18961); Prignitz: Mertensdorf (Jaap 18981). var. parvifolium (Sendt.) Warnst. — (Bogendorf bei Zibelle auf einer Moorwiese.) — Diese Form ist in der Umgegend von Neuruppin in Waldmoorsümpfen sehr verbreitet. Auch von Löske in der Flora von Berlin bei Fangschleuse in einem Erlenbruche unweit des Bahn- hofes in der f. zenuis, sf. sphaeroceyhala beobachtet. In der Prignitz von Jaap 1898 bei Mertensdorf am Cressin-See aufgenommen! — Die f. Warnstorffi Jensen wurde von Prager bei Spandau im Teufels- fenn (1896!) aufgefunden und kommt auch hier bei Neuruppin auf Moorwiesen bei der Ablage „Jägerbreite“ vor. -var. mollissimum Russ. Beitr. 1865. S.61. (Syn. Sph. balticum Russ.) — Neuruppin: tiefe Sümpfe am Gänsepfuhl in Gesellschaft von Sph. Warnstorffi; August 1897! Neu für Deutschland!! — Bisher war diese schöne characteristische Form ın Europa nur aus Lappland, Finnland, Norweger, Liv- und Esthland, sowie aus England und Schottland bekannt. Die Ruppiner Pflanze findet sich am angegebenen Standorte in oben hellbräunlichen, etwa 10 cm tiefen Colonieen zwischen Sph. Warnstorfii eingesprengt. Wegen der dicht stehenden Astbüschel gehört dieselbe zur f. dasyclada Warnst. (Verh. d. Bot. Ver. Brandenb. Bd. XXXIl, S. 222). Die Rinde des Stengels ist 1- und 2schiehtig und vom dicken Holzkörper deutlich abgesetzt. Die kleinen dreieckigen Stammblätter besitzen gegen die stumpfe Spitze in der Regel Fasern und an der Aussenfläche hier kleine, meist unberingte Löcher an den Commissuren. Auf der Innen- seite der fast gar nieht undulierten, schmal gesäumten Astblätter finden sich zahlreiche, grosse unberingte Poren und auf der Aussenfläche sehr viele kleine bis sehr kleine beringte oder nur teilweis beringte, stellenweis in Reihen angeordnete Löcher an den Commissuren und ausserdem in der basalen Hälfte gegen die Seiten- ränder eine oder mehrere grössere Löcher in den oberen Zellecken. Die Chlorophylizellen werden von den Hyalinzellen innen meist gut eingeschlossen. 17. Sphagnum obtusum Warnst. — Prenzlau: Hindenburg (Grantzow). Neuruppin: Teufelssee hinter der Neuen Mühle und Sümpfe am Molchow-See. -— var. aquaticum f. riparioides Warnst. (Schriften des Naturw. Ver. d. Harzes Jahrg. 1892, S. 90) kommt hier bei Neuruppin in tiefen Carezsümpfen vor Stöffin vor; Spandau: Giebelfenn zwischen Gross- Glienicke und Crampnitz (Prager 1897!) und Teufelsfenn (Dr. Bünger 1890!); Chorin: Tümpel bei der Flüggenbucht (Löske 1898!) 5* 36 €. Warnstorf: 13. Sphagnum Dusenü (Jensen) Russ. et Warnst. — Spandau: Teufelsfenn (Dr. Bünger!). 19. Sph. cuspidatum (Ehrh.) Russ. et Warnst. var. submersum Schpr. — Neuruppin: tiefe Waldsümpfe bei Stendenitz (1897!!). Prig- nitz: Triglitz (Jaap 1898!). 20. Sph.molluscum Bruch. — Jähnsdorf bei Bobersberg (Ahlisch 1890!); (Bahnhof Tschöpeln— Quolsdorf auf Hochmoor und zwischen Quolsdorf und Zibelle). Von den Cuspidatis kommt in der Mark noch SpA. rıparium vor, sodass von europäischen Artentypen nur noch Sph. Lindbergü Schpr. und Sph. annulatum Lindb. fil. fehlen.. e. Sphagna squarrosa. 21. Sph. teres Ängstr. var. imdricatum Warnst. — Schlaube- thal: zwischen Kieselwitzer und Bremsdorfer Mühle in einem Erlen- bruche; Treuenbrietzen (Brandt!); Triglitz in der Prignitz (Jaap!) var. squarrosulum (Lesg) — Boberthal: zwischen Zeschau und Kriebau in einem Erlenbruch mit T’richocolea!! Treuenbrietzen: Böllerieh (Brandt 18871); Triglitz (Jaap!) 22. Sph. sguarrosum Pers. — Triglitz (Jaap!); Genthin: zwischen Brettin und Rossdorf (Dr. Focke!); Treuenbrietzen (Brandt!) No. 21 und 22 scheinen in der Niederlausitz nicht, wie im nörd- lieben Gebiete der Mark, allgemein verbreitet zu sein; erstere Art liebt besonders allmählich in Hochmoor übergehende Wiesenmoore und Erlenbrüche; letztere kenne ich aus Thontümpeln, aus Sümpfen an be- waldeten Seeufern und Erlenbrüchen. f. Sphagna acutifolia. 23. Sph. fimbriatum Wils. — Altmark: Neuendorf am Damm, Kummerholz bei Bismark (Schulz); Treuenbritzen (Brandt!): Prignitz: Redlin, am Cressin-See (Jaap!). var. robustum Braithw. — Spandau: Teufelsfenn (Prager 1896); Prignitz: Steffenshagen, Hegeholz (Jaap!). 24. Sph. Gürgensohmüi Russ. — Neuruppin: Erlenbruch am Tornow-See bei Forsthaus Tornow; Chorin (Osterwald 1896!). (Bogen- dorf bei Zibelle auf einer Moorwiese!). 25. Sph. Russowii Warnst. — (Zwischen Quolsdorf und Zibelle auf einem Hochmoor mit Sph. rubellum!!); Bobersberg: Jähnsdorf, Moorheide mit S. molte!! Spandau: Teufelsfenn (Dr. Bünger!); Wittenberge: Schilde in einem Erlenbruch (Joh. Warnstorf!); Prignitz: Triglitz und Laaske (Jaap)). 26. Sph. fuscum Klinggr. — var. pallescens Warnst. — Spandau: Teufelsfenn (Dr. Bünger 18901); Prignitz: Redlin, am Cressin-See (Jaap!). Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. 37 var. viride Warnst. — Neuruppin: Moorwiese bei Ablage „Jäger- breite“; Berlin: Grunewaldsümpfe bei Paulsbern!!; Prignitz: Redlin, am Cressin-See (Jaap!). 27. Sphagnum rubellum Wils. — var. roseum Warnst. — Zwischen Fünfeichen und Diehlow auf Hochmoor. — f. rodusta W. — Sommer- feld: Station Baudach in einem Waldmoorsumpfe!! var. versicolor Warnst. — Bobersberg: Dachower Moor!!; Triglitz, in der Heide (Jaap 1898!). var. pallescens Warnst. — Bobersberg: Jähnsdorf auf Hochmoor beim Fischerhause!! var. favum Jensen. — Triglitz (Jaap 1898!). Nachdem ich mich neuerdings in der Sphagnumcolleetion des Generals E. G. Paris in Dinard überzeugen konnte, dass Wilson unter dem Sph. rubellum nicht nur rote, sondern auch anders, z. B. gelblich gefärbte Exemplare ausgegeben und Schimper unter SpA. acuti- Foldum x. tenellum auch Pflanzen verteilt hat, welche von Sph. tenellum Klinggr. ganz verschieden sind, so sehe auch ich mich gezwungen, hinfort für den Namen Sph. tenellum den älteren Namen Spk. rubellum - zu gebrauchen. 28. Sph. quinquefarium (Braithw.) Warnst. — Bobersberg: Dachower Moor im Kiefernwalde; Jähnsdorf, auf Heidemoor beim Fischerhause; zwischen Seedorf und Königswille in einem moorigen Kiefernwalde. (Bogendorf bei Zibelle am Wege nach Gräfenhain auf Heidemoorboden!!). An allen Standorten var. virescens Warnst. — Neu für die Mark! ; 29. Sph. Warnstorfii Russ. — Neuruppin: Tiefe Sümpfe am Gänsepfuhl und auf Moorwiesen bei Jägerbreite; hier var. purpurascens und wversicolor Russ.!! Treuenbritzen: Böllerich (Brandt 1889!); Prignitz: Redlin und Sagast (Jaap!). 30. Sph. acutifolium (Ehrh.) Russ. et Warnst. — var. virde Warnst. Bobersberg: Dachower Moor!!; Triglitz sehr häufig (Jaap 18981). var. pallescens Warnst. — (Bogendorf bei Zibelle in Moorheiden!!); Prignitz: Mertensdorf und Steffenshagen im Hegeholz (Jaap 1898!). var. roseum Warnst. In den Köpfen rosenrot. Steffenshagen im Hegeholz (Jaap 1898) var. versicolor Warnst. — Triglitz und Steffenshagen (Jaap 1898!). 31. Sph. submitens Russ. et Warnst. — var. viride Warnst. Teuplitz: Moorwiese an einem Fischteiche!! var. versicolor Warnst. — Mit voriger Form bei Teuplitz ; Bobers- berg: Dachower Moor!!; Prignitz: Triglitz, Mertensdorf, Falkenhagen Jaap!). var. violascens Warnst. — Bobersberg: Dachower Moor!!; Prignitz: Triglitz (Jaap!). 38 C. Warnstorf: Sph. subnitens sah ich ausserdem noch von folgenden Stand- orten: „Hungriger Wolf“ bei Station Möser zwischen Burg und Magde- burg; Treuenbritzen: Böllerich (Brandt 1887); Spandau: Teufelsfenn (Dr. Bünger 1889). 32. Sphagnum molle Sulliv. — Bobersberg: Jähnsdorf, Heidemoor beim Fischerhause mit Sph. Russowit! ! Auffallenderweise habe ich auf meiner diesjährigen Tour durch die Niederlausitz weder Sph. fimbriatum, noch Sph. fuscum, noch Sph. Warn- storfii angetroffen; und doch ist besonders Sph. fuscum in gewissen Gegenden der Mark auf Hochmooren eine meist häufige Erscheinung. Im Jahre 1893 habe ich in Schriften des Naturw. Ver. des Harzes, 8. Jahrg., S. 12—26 eine Charakteristik und Uebersicht der europäischen Torfmoose nach dem damaligen Standpunkte der Sphagno- logie gegeben, worüber inzwischen 5 Jahre vergangen sind. In dieser Zeit hat sich aber unsere Kenntnis dieser schwierigen Moosgruppe wiederum nicht unerheblich erweitert, so dass es gewiss vielen Bry- ologen willkommen sein wird, wenn ich versuche, ihnen auf Grund meiner Publication von 1893 nachstehend eine Uebersicht über den . gegenwärtigen Stand der Torfmooskunde unseres Erdteiles zu vermitteln. A. Stengel- und Astrindenzellen ohne Spiralfasern; Astblätter an der Spitze stets gestutzt und gezähnt: Sphagna litophloea Russ. }. Chlorophylizellen der Astblätter im Querschnitt dreieckig bis trapezisch (Triplagia Russ.), auf der Blattinnenseite zwischen die Hyalinzellen geschoben und entweder nur innen oder beiderseits frei- liegend; letztere aussen stärker convex und, soweit sie mit den grünen Zellen verwachsen, stets ohne Verdickungserscheinungen, also glatt: Acutifolia Schpr. a. Mehrzahl der Stengelrindenzellen aussen mit einzelnen grossen unberingten Poren; Innenfläche der ganzen oberen Hälfte der Astblätter an abstehenden Zweigen mit grossen runden Löchern, welche sich z. T. mit Aussenporen decken; Stammblätter meist faserlos: Porosa Russ. a. Stammblätter nach oben mehr oder weniger verbreitert, spatel- förmig, an der breit-abgerundeten Spitze und z. T. an den oberen Seitenrändern durch Resorption der Zellmembran zerrissen-gefranzt. Holzkörper des Stengels und die Aeste nie rot: 1. Sp'h. fimbriatum Wils. ß. Stammblätter nach oben nicht verbreitert, zungenförmig, nur an der breit abgerundeten Spitze mit sehr seltenen Ausnahmen zerrissen- Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. 89 gefranzt; Membran der Hyalinzellen im oberen Teile des Blattes stets resorbiert. Holzkörper des Stengels sowie die Aeste niemals rot: 2. Sph. Girgensohnit Russ. y. Stammblätter zungenförmig, nur in der Mitte der breit ab- gerundeten Spitze schwach gefranzt; Membran der Hyalinzellen im oberen Teile des Blattes nie resorbiert, häufig faserlos, indessen öfter auch mit Fasern in der oberen Blatthälfte. Holzkörper des Stengels, _ sowie die Aeste sehr oft (die g' stets) rot: 3. Sph. Russowii Warnst. b. Stengelrindenzellen aussen selten mit vereinzelten Poren; Innenfläche der Astblätter abstehender Zweige vorzugsweise nur in der Nähe der Seitenränder im mittleren und unteren Teile derselben mit grossen, runden, ringlosen Löchern; Stammblätter mit oder ohne Fasern. .a. Stammblätter, mehr oder weniger zungenförmig, ohne Fasern, nur bei Sph. tenellum häufiger in der oberen Partie fibrös. Randzellen der Astblätter ohne Resorptionsfurche: (Tenella Russ.). * Astblätter trocken (besonders in den Köpfen) aufrecht bogig abstehend, die der unteren Hälfte abstehender Zweige aussen gegen die Spitze mit sehr kleinen, runden, starkberingten Poren; Stammblätter stets faserlos; Holzkörper des Stengels nie braun. Färbung der Rasen grün, rötlich bis dunkelpurpurn: - 4. Sph. Warnstorfiil Russ. *= Astblätter abstehender Zweige in der Regel trocken (besonders an den oberen Aesten) mehr oder minder einseitswendig und mit breit abgerundet-gestutzter, fast kappenförmiger Spitze; aussen im apicalen Teile mit grossen, halbelliptischen, schwach beringten Poren; Stamm- blätter nicht selten mit Fasern im oberen Teile; Holzkörper des Stengels nie braun. Färbung der Rasen grün, gelblich, rosenrot, aber niemals braun: 5. Sph. rubellum Wils. *== Astblätter abstehender Zweige trocken dachziegelig gelagert und mit abgerundet-gestutzter Spitze; aussen im apicalen Teile mit kleinen starkberingten Poren; Stammblätter fast immer faserlos; Holzkörper des Stengels stets rotbraun Färbung der Rasen in der Regel ein eigentümliches, gesättigtes Braun, seltener sind die Pflanzen oben blassbraun oder grün: 6. Sph. fuscum (Sehpr.) Klinggr. 3. Stammblätter aus breiterem Grunde nach oben mehr oder weniger verschmälert, daher dreieckig bis dreieckig-zungenförmig, mit oder ohne Fasern. Randzellen der Astblätter ohne Resorptionsfurche: (Deltoidea Russ.) 40 C. Warnstorf: as. Astblätter trocken durchaus glanzlos, meist dicht dachziegelig gelagert; Stengelblätter gewöhnlich reichfaserig, seltener faserlos; Aussenwände der Stengelrindenzellen in der Regel ohne Poren; Holz- körper häufig rot. * Stammblätter an vollkommen entwickelten Pflanzen nach oben in eine kurze, gestutzte und gezähnte, wenig vorgezogene Spitze aus- laufend und mit. schmälerem oder breiterem, nach unten stets ver- breitertem Saume: 7. Sph. acutifolium (Ehrh.) Russ. et Warnst. *= Stammblätter gross, meist mit ausgeschweiften Seitenrändern und nach oben in eine ziemlich lange, gestutzte und gezähnte, an den Rändern eingerollie Spitze ausgezogen, ähnlich wie bei Sph. subnitens. Saum bis gegen den Blattgrund schmal und hier plötzlich deutlich verbreitert; Hyalinzellen meist bis gegen die Blattbasis mit zahlreichen Fasern. (Pflanze kräftiger als die stärksten Formen von Sph. acutifolium) : 8. Sph. tenerum (Aust.) Warnst. 33. Astblätter trocken deutlich glänzend, dachziegelig gelagert oder bogig aufrecht-abstehend bis sparrig; Stengelblätter mit oder ohne Fasern; Stengelrindenzellen aussen mit oder obne Poren; Holz- körper des Stengels grünlich, gelblich oder rot bis dunkel-purpurn. * Astblätter trocken (besonders in den Schopfästen) fast immer ausgezeichnet fünfreihig und bogig aufrecht-abstehend wie bei Sph. Warn- storfi; Stammblätter aus verbreitertem Grunde ausgezeichnet gleich- schenkelig-dreieckig, mit oder ohne Fasern; Rindenzellen des Stengels mit vereinzelten Poren; Holzkörper nicht rot, sondern grün oder gelblich : 9. Sph. quinquefarium (Braithw.) Warnst. *= Astblätter trocken dachziegelig gelagert, selten aufrecht- abstehend bis sparrig; Stammblätter gross, mit ausgeschweiften Seiten- rändern und vorgezogener, breit-gestutzter Spitze, meist faserlos, seltener fibrös; Hyalinzellen vielfach durch Querwände geteilt; Holz- körper häufig dunkel-purpurn: 10. Sph. subnitens Russ. et Warnst. y. Stammblätter aus verschmälertem Grunde nach der Mitte verbreitert und in eine breit-gestutzte, gezähnte Spitze auslaufend, meist bis zur Basis schmal und gleich-breit gesäumt und mit oder ohne Fasern. Randzellen der Astblätter mit Resorptionsfurche und oberwärts mit kleinen Zähnchen, Holzkörper stets bleich oder gelblich. Färbung der Rasen meist bleich- oder graugrün: 11. SpA. molle Sulliv. Il. Chlorophylizellen der Astblätter im Querschnitt dreieckig bis trapezisch (Triplagia Russ.), auf der Blattaussenseite zwischen die Hyalinzellen geschoben (Zxopleura Russ.) und entweder nur hier oder Neue Beiträge zur Kryptogamentlora der Mark Brandenburg. 41 beiderseits freiliegend; letztere innen stärker eonvex und auf den Innenwänden, soweit sie mit den grünen Zellen verwachsen sind, mit und ohne Verdiekungserscheinungen (Papillen). a. Stengelrinde vom meist rötlichen oder roten Holzkörper stets deutlich gesondert und ihre Zellwäude nicht oder wenig verdickt. Stengelblätter gross, zungenförmig, an der breit-abgerundeten Spitze gefranzt, bis zum Grunde schmal und gleich breit gesäumt; Membran der hyalinen Zellen im oberen Teile beiderseits resorbiert und faserlos; Astblätter häufig mit der oberen Hälfte sparrig abstehend, niemals trocken wellig verbogen, ihre Hyalinzellen beiderseits mit zahlreichen grossen Poren und an den Innenwänden, soweit sie ınit den grünen Zellen verwachsen, nicht selten mit winzigen Papillen besetzt: (Papillosa Russ.) Squarrosa Schpr. z. T. &. Pflanzen mitunter fast so kräftig wie Sph. cymbifolium ; Ast- blätter meist in der oberen Hälfte sparrig abstehend, seltener aufrecht- abstehend oder dachziegelig gelagert. Einhäusig; g' Aesste anfangs kurz keulenförmig, später der ganze Antheridien tragende Teil sich gleichmässig verlängernd, ihre Tragblätter kleiner als die Blätter steriler Zweige, bogig aufrecht-abstehend und in der Mittelpartie der unteren u al 12. Sph. sgquarrosum Pers. 3. Pflanzen etwa von der Stärke und Tracht des Sph. Girgensohnii; Astblätter meist dachziegelig gelagert oder z. T. aufrecht-abstehend, seltener mit der oberen Hälfte sparrig. Zweihäusig; g' Aeste anfangs kurz keulenförmig, der verdickte Antheridien tragende Teil später unverändert und nur die Spitze sich flagellenartig verlängernd; ihre Tragblätter in Grösse und Form von den Blättern steriler Zweige wenig verschieden, nur die Fasern in den Hyalinzellen gegen die Blattbasis sehr zart und z. T. unvollständig: : 13. SpA. teres Ansstr. b. Stengelrinde vom bleichen, gelblichen, selten rötlichen Holz- körper häufig nieht deutlich gesondert und ihre Zellwände sehr ver- diekt. Stammblätter bald klein, bald mittelgross bis gross, dreieckig, zungen- bis spatelförmig und der Randsaum meist gegen die Blatt- basis stark verbreitert; Hyalinzellen bald mit, bald ohne Fasern; Ast- blätter trocken häufig wellig verbogen oder gekräuselt und ihre Poren- verhältnisse sehr verschieden; die hyalinen Zellen innen, soweit sie mit den grünen Zellen verwachsen, stets ohne Papillen: Uuspidata Schpr. 1. Astblätter lanzettlich, kürzer oder länger zugespitzt und an der schmal- oder breit-gestutzten Spitze (selten auch an den Seiten- rändern) gezähnt; am oberen Rande oder weiter herab nach innen umgebogen, trocken nicht selten mehr oder weniger unduliert: (Lanceolata Warnst.) 42 C. Warnstorf: «@ Stengelblätter nach oben verbreitert, spatelförmig und durch die in der oberen Hälfte beiderseits resorbierte Membran der Hyalin- zellen an der breit abgerundeten Spitze zerrissen-gefranzt; faserlos. (Laciniata Russ.): 14. Sph. Lindbergii Schpr. 8. Stammblätter dreieckig-zungenförmig, durch die nur gegen die Spitze beiderseits resorbirte Membran der weiten Hyalinzellen hier zerrissen-zweispaltig, stets ohne Fasern. (Zrosa Russ.): 15. Sph. riparium Ängstr. Y. Stammblätter dreieckig bis dreieckig-zungenförmig, an der Spitze nie eingerissen-zweispaltig; mit oder ohne Fasern: (Triangularia Russ.). * Stengelblätter gross, gleichschenkelig-dreieckig, im oberen Teile fast immer mit Fasern; Saum der Astblätter 4-15 Zellenreihen breit; Poren der Blattaussenseite sehr klein und fast ausschliesslieh in den oberen Zellecken, Innenporen fehlend oder in den Zellecken der apicalen Blatthälfte, selten bis fast zum Blattgrunde; Chlorophylizellen im Querschnitt parallel-trapezisch und beiderseits freiliegend; Stengel- rinde vom Holzkörper in der Regel gut abgesetzt: 16. Sph. cuspidatum (Ehrh.) Russ et Warnst. ** Stengelblätter gross, dreieckig-zungenförmig, gegen die Spitze in der Regel mit Fasern; Saum der Astblätter bis 6 Zellenreihen breit; Poren der Blattaussenseite sehr zahlreich, in der oberen Hälfte gegen die Spitze in einer Reihe in der Wandmitte und mitunter hier in grosse Membranlücken übergehend, in der unteren Blattpartie meist in 2 Reihen in der Nähe der Chlorophylizellen, entweder schwach be- ringt oder ringlos, aber mit scharfen, nicht verschwommenen Contouren, 6—7 u diam ; Chlorophyllzellen und Stengelrinde wie bei SpA. cuspidatum, mit weleher diese Art auch habituell die meiste Aehnlichkeit besitzt: 17. Sph. Dusenii (Jens.) Russ. et Warnst. ""* Stammblätter gross, dreieckig-zungenförmig, gegen die Spitze meist mit rudimentären oder z. T. vollkommenen Fasern; Saum der Astblätter schmal, 3—4 Zellenreihen breit; Poren der Blattaussenseite sehr zahlreich, klein, meist in 2 Reihen an den Commissuren oder in der Wandmitte” gegen die Spitze starkringig und in Perlschnurreihen, mitunter von, Pseudoporen unterbrochen; Chlorophylizellen im Quer- schnitt dreieckig, innen allermeist von den eine Strecke mit einander verwachsenen Hyalinzellen gut eingeschlossen; Stengelrinde von dem gelblichen Holzkörper nicht abgesetzt, also scheinbar fehlend: 18. Sph. annulatum Lindb. fil. ### Stammblätter ziemlich gross, dreieckig-zungenförmig, stets faserlos; auf der Aussenseite der Astblätter mit äusserst kleinen etwa 2 4 diam. messenden verschwommenen Löchern, welche nur durch starke Tinc- Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. 45 tion der Zellmembran sichtbar werden und bald nur im basalen Blatt- teile, besonders gegen die Seitenränder hin, bald (aber selten) auf der ganzen Blattfläche in 2 Reihen in der Zellwand auftreten; Innenporen meist ganz fehlend; sehr selten beide Blattflächen fast ohne alle Löcher. Chlorophyllzellen im Querschnitt wie bei voriger Art: 19. Sph. obtusum Warnst. == Stammblätter allermeist kleiner, gleichseitig- bis kurz gleichschenkelig-dreieckig oder dreieckig-zungenförmig bis oval, zu- gespitzt oder mit stumpfer Spitze, meistenteils faserlos; Saum der Astblätter 2—4 Zellenreihen breit; Poren auf der Blattaussenseite im mittleren und basalen Teile des Blattes in der Nähe der Seitenränder in den oberen Zellecken grösser und sich in der Regel mit Innenporen deckend, oft auch hier zu mehreren in derselben Zellwand; gegen die Spitze zuweilen mit sehr kleinen, zu kurzen, oft unterbrochenen Reihen vereinigten, beringten Löchern an den Commissuren; Innenporen ge- wöhnlieh sehr zahlreich auf der ganzen Blattfläche in fast allen Zell- ecken; Chlorophylizellen im Querschnitt dreieckig und innen gut ein- geschlossen; Stengelrinde vom Holzkörper meist nicht abgesetzt, daher scheinbar fehlend: Sph. recurvum (P.B.) Russ. et Warnst. 2. Astblätter klein, ei- oder länglich-eiförmig, mit sehr kurzer, schmal gestutzter und klein gezähnter Spitze, am ganzen Rande ein- gebogen, trocken nie wellig verbogen oder gekräuselt. (Ovalia Warnst.; Tenerrima (Russ.): 21. Sph. molluscum Bruch. II. Chlorophylizellen der Astblätter im Querschnitt elliptisch, tonnenförmig bis rechteckig, ihr Lumen centriert oder, wie bei SpA. com- pactum, wehr dem Aussenrande genähert; entweder beiderseits von den Hyalinzellen eingeschlossen oder freiliegend (Diplagia Russ.); letztere an den Innenwänden, soweit sie mit den grünen Zellen ver- wachsen, in der Regel ohne, seltener mit Papillen. a. Aeste zu 7—13 in einem Büschel (Polyclada); Chlorophyll- zellen centriert, in der oberen Blatthälfte elliptisch und beiderseits von den Hyalinzellen eingeschlossen, in der unteren Partie tonnen- förmig bis rechteckig und beiderseits freiliegend; Innenwände der hyalinen Zellen, soweit sie mit den grünen Zellen verwachsen, schwach papillös; Holzkörper dunkel-blutrot, Stammblätter klein, dreieckig- zungenförmig, faserlos: 22. Sph. Wulfianum Girgens. b. Aeste zu 3—4 in einem Büschel; Chlorophylizellen nicht centriert, sondern mehr dem Aussenrande genähert, elliprisch und beiderseits von den eine Strecke mit einander verwachsenen Hvalin- zellen eingeschlossen; Innenwände der letzteren (bei unserer euro- 44 C. Warnstorf: päischen Art) stets glatt; Holzkörper dunkelbraun; Stengelblätter klein, dreieckig-zungenförmig, faserlos. (Rigida Schpr.): 23. Sph. compactum DC. «6 Aeste zu 3—5 in einem Büschel; Chlorophylizellen centriert, tonnenförmig bis fast rechteckig und beiderseits mit den stark verdiekten Aussenwänden freiliegend; Innenwände der Hyalinzellen, soweit sie mit den grünen Zellen verwachsen, stets glatt; Holzkörper bleich bis gelblich; Stammblätter gross, zungenförmig, an der breit gestutzten Spitze ausgefranzt, Saum nach unten stark verbreitert, meist ohne Fasern, nach Form und Bau denen von Sph. Girgensohnü sehr ähnlich; Astblätter an der Spitze breit gestutzt und gezähnt. (Truncata Warnst.): 24. Sph. Ängstroemii Hartm. d. Aeste meist zu 3—5 in einem Büschel, selten einzeln oder wohl fast gänzlich fehlend; Chlorophylizellen centriert, tonnenförmig oder rechteckig bis quadratisch, beiderseits freiliegend; Innenwände der Hyalinzellen, soweit sie mit den grünen Zellen verwachsen, immer glatt; Stammblätter entweder dreieckig-zungenförmig und mit nach unten wenig verbreitertem Saum oder mittelgross bis sehr gross, zungenförmig und bis zum Grunde gleichbreit und schmal gesäumt; an der Spitze gewöhnlich gestutzt und gezähnt, seltener etwas ausgefasert, häufig in sehr verschiedenem Grade fibrös, seltener ganz faserlos, mit- unter den Astblättern nach Form und Zellnetz nahe kommend, letztere oft einseitswendig: (Subsecunda Schpr.; Cavifolia Russ.). % Aeste bei vollkommen entwickelten Pflanzen zu 3—5 in Büscheln; Astblätter stets mit Poren. 1. Stengelrinde stets ringsum zwei- und mehrschichtig. * Stammblätter klein, dreieckig-zungenförmig, nur in der Spitze fibrös; Astblätter klein bis mittelgross, lanzettlich, mit schmal ge- stutzter, schlank vorgezogener Spitze, einseitswendig, trocken matt glänzend; Habitus von Sph. subsecundum: 25. Sph. contortum (Schultz) Limpr. =: Stammblätter gross, zungenförmig, meist bis zur Basis reichfaserig; Astblätter gross, rundlich-eiförmig, mit breit gestutzter, nicht vorgezogener, kleingezähnter Spitze, nicht einseitswendig, sondern locker übereinander gelagert: 26. Sph. platyphyllum (Sulliv.) Warnst. 2. Stengelrinde ringsum einschichtig, selten ‘auf einer Seite des Umfangs zweischichtig. * Astblätter aussen sehr reichporig, Poren allermeist in perl- schnurartigen Reihen an den Commissuren, innen fast porenlos oder sehr armporig. Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. 45 7 Stammblätter sehr klein, weniger als 1 mm lang, dreieckig- zungenförmig, fast immer faserlos, selten gegen die Spitze mit Faser- anfängen; Hyalinzellen ungeteilt, innen im oberen Drittel mit ziemlich grossen ringlosen oder schwachberingten Löchern resp. Membranlücken und aussen mit einzelnen oder zahlreicheren kleineren, beringten Poren in den Zellecken: 27. Sph. subsecundum (Nees) Limpr. ij Stammblätter grösser, | mm und darüber lang, zungen- förmig, stets mit Fasern in der oberen Hälfte, .. seltener weiter herab fibrös; Hyalinzellen häufig geteilt, innen mit zahlreichen runden, schwach oder stärker beringten oder auch nach unten ringlosen Löchern, gegen die Basis mit Spitzenlöchern, aussen mit wenigen oder zahlreicheren beringten Poren in den Zellecken. Pflanze wenig kräftiger als vorige Art: 28. Sph. inundatum (Russ. ex part.) Warnst. .i17 Stammblätter sehr gross, aus verschmälerter Basis breit- zungenförmig, an der breit-gestutzten Spitze gezähnt, rings schmal und gleich breit gesäumt; Hyalınzellen bis zum Grunde mit Fasern, innen fast porenlos und nur mit vereinzelten Löchern in der Nähe der Seitenränder, aussen in perlschnurartigen Reihen an den Commissuren. Pflanze viel kräftiger als No. 27 und 28: 29. Sph. Gravetii (Russ. ex part.) Warnst. Astblätter beiderseits reiehporig, Poren entweder aussen in Reihen und innen in fast allen Zellecken oder beiderseits in Reihen. z Stammblätter gross, zungenförmig, stets mit Fasern in der oberen Hälfte, seltener bis gegen die Basis fibrös; Hyalinzellen häufig geteilt, entweder nur aussen mit zahlreichen in Reihen stehenden, starkberingten Poren (gegen die Spitze bisweilen noch mit einer Reihe in der Mitte der Zellwand) und innen mit weniger zahlreichen, schwach beringten, nach unten zu ringlosen Löchern, oder beiderseits sehr reichporig. Pflanzen sehr kräftig, habituell wie SpA. Gravetü: 30. Sph. rufescens (Bryol. germ.) Warnst. ir Stammblätter gross, 1,56—2 mm lang, zungenförmig, bis zum Grunde fihrös, Hyalinzellen vereinzelt gereilt, innen mit zahlreichen kleinen, beringten Poren meist in Reihen an den Commissuren, aussen dagegen sehr armporig, sonst wie Sph. rufescens. 31. Sph. aquatile Warnst. *= Astblätter innen mit zahlreichen, oft in Reihen stehenden Poren, aussen fast nur mit Pseudoporen, welche mit vereinzelten wahren kleinen Löchern gemischt sind. 7 Stammblätter gross, zungenförmig, meist bis zum Grunde fibrös, Hyalinzellen nur hin und wieder geteilt, innen mit zahlreichen beringten Poren in Reihen an den Commissuren, aussen fast nur mit wenigen Pseudoporen oder wahren Löchern im oberen Teile. Pflanzen häufig ausserordentlich stattlich und kräftig: 32. Sph. erassicladum Warnst. 46 GC. Warnstorf: 7r Stammblätter wie bei No. 32, aber die Hyalinzellen beider- seits reichporig: 33. Sph. batumense Warnst. ## Astblätter beiderseits sehr armporig oder fast ganz porenlos; im letzteren Falle die Hyalinzellen mehr oder weniger durch gleich- gestaltete Chlorophylizellen verdrängt; Stammblätter gross, zungen- förmig, meist bis zum Grunde fibrös und armporig wie die Astblätter: 34. Sph. obesum (Wils. Limpr.) Warnst. P} 3. Aeste einzeln oder fehlend; Ast- und Stammblätter voll- kommen porenlos: 35. Sph. Pylaier Brid. B. Stengel- und Astrindenzellen (bei den europäischen Arten) mit Spiralfasern und Poren; Astblätter an der Spitze kappenförmig, nicht gestutzt und gezähnt, sondern mit zartem, hyalinem Saume: Sphagna inophloea Russ., Uymbifolia. 1. Chlorophylizellen der Astblätter im Querschnitt gleichseitig- bis gleichschenkelig-dreieckig oder breit-trapezisch, mit meist rings gleichstarken Wänden, ihr Lumen mehr dem Innenrande des Quer- schnitts genähert und deshalb nicht centriert. Hyalinzellen auf der Blattaussenseite stärker convex und hier die grünen Zellen gut ein- schliessend oder beiderseits freilassend. a. Chlorophylizellen des mittleren Blattteiles im Querschnitt breit gleichseitig-dreieckig, aussen von den stark vorgewölbten Hyalinzellen gut eingeschlossen, oder auch breit-trapezisch und beiderseits freiliegend; hyaline Zellen innen, soweit sie mit den grünen Zellen verwachsen, ohne Papillen, aber in der Regel zu beiden Seiten der Chlorophyll- zellen mit sogenannten Kammfasern, letztere selten fehlend; Querwände der Astrindenzellen gerade. Stammblätter meist faserlos: 36. Sph. imbricatum (Hornsch.) Russ. b. Chlorophylizellen breit-gleichschenkelig- trapezisch, mit der längeren parallelen Seite am Innenrande des Querschnitts gelegen; Hyalinzellen innen, soweit sie mit den grünen Zellen verwachsen, stets glatt; Stammblätter fast immer fibrös. &. Chlorophylizellen bis 15x breit; Hyalinzellen durch die starke Verbreiterung der grünen Zellen auffallend schmal; Stengelrindenzellen faserlos oder nur hin und wieder mit zarten Andeutungen von Fasern; Stammblätter bald faserlos, bald reichfaserig. Pflanze vollkommen unter Wasser und habituell mit einer Cymbifolium-Form wenig Aehn- lichkeit zeigend: 37. Sph. degenerans Warnst. 3. Chlorophylizellen bis 124 breit; selten breit-gleichschenkelig- dreieckig (meist trapezisch); Hyalinzellen viel breiter als bei no. 37; Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. an Stengelrindenzellen reichfaserig; Stammblätter fast bis zum Grunde fibrös. Pflanze nicht unter Wasser und habituell einem SpA. eymbifohium mit sparriger Beblätterung ähnlich: 33. Sph. turfaceum Warnst. e. Chlorophyllzellen schmal-gleichschenkelig-dreieckig bis schmal- trapezisch oder fast spindelförmig, Wände derselben in der Regel rings gleich stark, seltener auf der Blattinnenfläche etwas verdickt; aussen von den stark vorgewölbten Hyalinzellen eingeschlossen oder wie auf der Innenseite freiliegend; hyaline Zellen innen, soweit sie mit den grünen Zellen verwachsen, stets glatt; Stengelrindenzellen, sowie auch meist die Stammblätter reichfaserig: 39. Sph. ceymbifolium (Ehrh.) Limpr. 2. Chlorophylizellen im Querschnitt: sehr schmal oder breiter spindelförmig bis schmal tonnenförmig oder beinahe rechteckig mit fast oder völlig centriertem Lumen und sehr verdickter, auf der Blatt- innenfläche freiliegender Aussenwand; von den aussen stärker vor- gewölbten Hyalinzellen entweder hier gut eingeschlossen oder beider- seits freiliegend. &. Chlorophylizellen äusserst schmal; Hyalinzellen innen, soweit sie mit den grünen Zellen verwachsen, vollkommen glatt; Stammblätter meist ohne, seltener mit Fasern und ihre Hyalinzellen nicht durch Querwände geteilt: 40. Sph. centrale Jensen. 3. Chlorophylizellen breiter; Hyalinzellen innen, soweit sie mit den grünen Zellen verwachsen, stets mehr oder weniger papillös; Stammblätter mit oder ohne Fasern und ihre Hyalinzellen meist durch Querwände geteilt: 4l.. Sph. papillosum Lindb. 3. Chlorophylizellen im Querschnitt elliptisch, eentriert und beiderseits von den eine Strecke mit einander verwachsenen, wenig vorgewölbten Hyalinzellen vollkommen eingeschlossen; innen, soweit sie mit den grünen Zellen verwachsen, fast stets glatt, nur in den seltensten Fällen mit äusserst zarten Papillen; Stengelrinde schwach- und armfaserig: 42. Sph. medium Limpr. C. Laubmoose. Sect. 1. Acrocarpae. Ord. Oleistocarpae. Acaulon muticum (Sehrb.) ©. Müll. — Perleberg, Stepnitzufer (Janzen). Pleuridium alternifolium (Brid.) B. S. — Perleberg: Stepnitzufer (Janzen). 48 €. Warnstorf: Pleuridium nitidum (Hedw.) B.S. — Neuruppin: an lehmigen Feld- tümpeln zwischen Treskow und Stöffin mit Ziccia Hübeneriana!! Treuenbrietzen: Teichränder bei Schwabeck ebenfalls in Gesellschaft von A. Hübeneriana (Brandt!). Archidium alternifoliun, von mir vor 14 Jahren hier bei Neu- ruppin in der Kegelitz aufgefunden, ist seit einer Reihe von Jahren durch Veränderung des Standorts verschwunden! Ord. Stegocarpae. Dieranoweisia eirrata (Hedw.) Lindb. — Perleberg, auf alten Gartenzäunen häufig (Janzen). Lausitz: Schlaubethal, auf den Wur- zeln alter Kiefern am Wirchensee!!; Boberthal: Kriebau, an alten Bretterwänden!! — Dieranoweisia cirrata Lindb. kommt hier bei Ruppin mit (wie es scheint) kleinen stengelbürtigen Brutkörpern vor, welche meist zu mehreren in den Blattachseln stehen und brotförmig oder keulenförmig erscheinen. Sie bestehen aus 4-7 durch Querteilungen entstandenen Zellen, welche in der Regel durch zur Längsachse parallel, seltener schief gestellte Wände wieder geteilt sind. Zur Zeit der Reife werden die Zellwände gebräunt. Dieranella cerviculata (Hedw.) Schpr. — Perleberg: Torflöcher der Perleberger Forst (Janzen); Rheinsberg: Reiherholz (Barn@witz 1896!); Neuruppin: Abstiche am Werbellinsee! !; Charlottenburg: See- ufer im Schlosspark (Lucas 1886!); Lausitz: Dachower Moor bei Bobersberg auf Hochmoor !! Dieranum montanum Hedw. — Lausitz: Bobersberg Dachower Moor, am Grunde von Kiefern sehr selten; Schlaubethal: in gemischten Waldbeständenebenfallsan Kiefern steril!!; Dahme: Pechhütte (Kinzel!). var. mamillosum Warnst. Wächst in lockeren, niedrigen, dunkelgrünen Rasen. Blätter bis gegen den Grund (an der Spitze stärker) gesägt; Rippe unterseits im oberen Blattteile gesägt; nach unten sowie die Rückseite der Lamina in der apiealen Blatthälfte mit grossen Mamillen; Zellen bis zur Spitze (excl. die im basalen Teile) quadratisch und dünnwandig. — Neuruppin: vor Flössergrund in der Nähe des „Sterns“ am Grunde einer Buche 24./7. 18971! var. polycladum Warnst. (Syn.: Weissia truncicola De Not.?) Stengel an der Spitze mit zahlreichen kurzen, kleinblättrigen, ab- fallenden Brutästehen. — Neuruppin: auf nacktem, sterilem Sandboden im Kiefernwalde vor Krangen in Gesellschaft von D. spurium!! Es ist dies das erste Mal, dass ich D. montanum in der Mark auf an- organischem Substrat angetroffen. D. flagellare Hedw. — Lausitz: Sommerfeld, mooriger Kiefern- wald hinter Friesenhöh auf nackter Erde; zwischen Seedorf und Königswille in Moorheiden!! E Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. 49 var. falcatum Warnst. — Blätter ausgezeichnet sichelförmig, einseitswendig und im trockenen Zustand mit spiralig gedrehten Spitzen. — Eberswalde: in einem Moor am Samithsee auf einem modernden Erlenstubben mit der gewöhnlichen Form. (Löske 1897!) var. campylopodioides Warnst. — In sehr niedrigen, lockeren, 6—8 mm hohen Rasen vom Habitus eines Campylopus flexuosus. Stämmehen nur am Grunde wurzelfilzig, schopfig beblättert, Blätter troeken wenig gebogen, feucht fast aufrecht und nur an der äussersten Spitze gesägt. Die Pflänzehen erwiesen sich als @. — Lausitz: Zwischen Seedorf und Königswille in Moorheiden auf der Erde in Ge- sellschaft von D. scoparium. D. majus Turn. Neuruppin: „schattiger Buchenwald vor dem Flössergrunde!!; Brüsenwalde (Ukermark): auf Waldboden unter Buchen vor Förster Hennig an der Chaussee. — Die von mirin „Weitere Beitr. zur Fl. d. Ukermark“ in Verh. Bot. Ver. Brand. Jahrg. XXX, S. 266 von diesem Standort als D. scoparium var. recurvatum angegebene Pflanze gehört nicht hierher, sondern zu D. majus. D. scoparium Hedw. g'! — Jähnsdorf bei Bobersberg: Moorheide beim Fiseherhause; Sommerfeld: mooriger Kiefernwald südlich von Friesenhöh!! — Obgleich D. scoparium auch in der Lausitz wie im ganzen Gebiet eines der gemeinsten Moose ist, welches auch häufig fruchtet, so habe ich rein g' Rasen nur äusserst selten angetroffen; dagegen finden sich die kleinen knospenförmigen g' Pflänzchen im Wurzelfilz der Fruchtrasen in der hiesigen Gegend äusserst häufig. (Vergl. Warnstorf, Ueber- die im Stengelfilz gewisser Dicranum-Arten nistenden knospenförmigen g' Pflänzchen in Allgem. Bot. Zeitschr. No. 3, Jahrg. 1898). D. Bonjeani De Not. — Lausitz: Dachower Moor bei Bobers- berg ster. var. polycladon Br. eur. — Fangschleuse: Sumpfwiesen an der Löcknitz mit Sph. Warnstorfü (Löske 1896). D. undulatum Ehrh. — Prignitz: Perleberg, in den Wäldern häufig (Janzen); Lausitz: zwischen Treppeln und Schlaubemühle in Kiefernwäldern häufig reich fruchtend!!; Bobersberg: Dachower Moor (Kiefernwald) steril!! — Auch bei dieser Art sind im Stengelfilz der Fruchtrasen die knospenförmigen g' Pflänzchen in der Umgegend von Ruppin während der letzten Jahre von mir sehr oft beobachtet worden. D. spurium Hedw. — Perleberg: Wald am Schützenhause (Janzen); Boberthal: trockene Kiefernwälder am linken Ufer des Flusses nicht selten, aber immer steril; zwischen Treppeln und Schlaube- thal und zwischen Fünfeichen und Diehlow an ähnlichen Standorten. Am letzteren Standorte bedeckte dies schöne charaeteristische Moos meist zusammenhängende, quadratmetergrosse Flächen und zeigte einen Fruchtreichtum, wie ich ihn bisher in der Mark noch nicht gesehen. Abhandl. des Bot, Vereins f. Brandenb. XLL 4 50 C. Warnstorf: Die Bodendecke dieses sterilen Kiefernwaldes setzte sich in der Haupt- sache ausser D. spurium aus D. scoparium, D. undulatum und Pixkidium ciliare, welches stellenweis weite Flächen überzog, zusammen. Dieranum Bergeri Bland. var. eröspulum Warnst. — In lockeren, bis 7 cm hohen Rasen. Stämrnchen bis unter die jüngsten Jahres- triebe wurzelfilzig. Blätter sparrig abstehend, trocken hakig gekrümmt, stark querwellig und gegen die Spitze spiralig ge- dreht, die der oberen Jahressprossen mehr oder weniger aufrecht, schwächer querwellig und nur An der Spitze hakig und schwach gedreht. Rippe am Rücken im oberen Drittel durch Sägezähne rauh. Die zarte gelbliche Seta bis 3,5 em lang; Kapsel sehr schlank, fast aufrecht bis geneigt, wenig gekrümmt, etwas kropfig, Epidermiszellen rechteckig mit verdiskten Längswänden, der lang geschnäbelte Deckel in der Regel von Urnenlänge. Sporen hellbräunlich, 18—23 y. diam. — Sommerfeld: hinter Dolzig in einem Erlenmoor- bruche schon vor 25 Jahren im Juli 1874 in reichfruchtenden Rasen gesammelt. — Hat mit der gewöhnlichen dichtrasigen, kompacten Form habituell wenig Ael:nlichkeit! Campylopus turfaceus Bryol. eur. — Perleberg: Im grossen Luch (Janzen!); zwischen Fünfkirchen und Diehlow in einem kleinen Hochmoor in hohen sterilen © Rasen!! ©. fragilis (Dicks.) Br. eur, weleher von Jaap 1897 auf Heide- moorboden aufgefunden wurde, war bisher in der norddeutschen Tief- ebene nur von Torf am Gothensee bei Heringsdorf durch A. Braun bekannt. - Leueobryum glaucum (L.) Schpr. — Zwischen Treppeln und Schlaubemühle in einem Kiefernhochwalde in zahlreichen tiefen, grossen Polstern, aber nur einmal in Frucht bemerkt. Fissidens bryoides (L.) Hedw. — Bobersberg: Jähnsdorf(Ahliseh!); Luckau: Gehren (Kinzel!); Sommerfeld: hinter der Hedwigsmühle auf schwarzem Boden am Lubstufer!!; Bobersberg: jenseit der Bober- brücke auf schattigem, festem Boden (Kahre!). F. osmundoides (Sw.) Hedw. — Spandau: Teufelsfenn (Bünger 18901). F. tawifolius (L.) Hedw. — Neuruppin: Park von Karwe auf feuchtem, schwarzem Waldboden Q!!; Sommerfeld : Stadtbusch auf ähnlichem Substrat!! F. adiantoides (L.) Hedw. — Neuruppin: Wustrauer Luch auf Torfboden mit Zypnum stellatum!!; Boberthal: Moortümpel zwischen Zeschau und Kriebau; Bobersberg: Jähnsdorf, Moorwiesen am See!!; Dahme: Dahmequelle (Kinzel!); (Bogendorf bei Zibelle: Wald am Hammergraben mit Eurhymehium Stokesü durchwachsen!!). Octodiceras Julianum (Savı) Brid. — Guben: in der Neisse an einem Stein unter der Eisenbahnbrücke bei den Schiesständen 1895 Neue Beiträge zur Kryptogsamenflora der Mark Brandenburg. Sl von OÖ. Will entdeckt! — Der erste sichere Standort in der Mark. Dürichum tortile (Schrd.) Lindb. — Zwischen Fünfeichen und Diehlow an sandigen feuchten Wegrändern. Ceratodon purpureus (L.) Brid. var. obtusifolius Limpr. — Neu- ruppin: ausgemauerte Schlempegrube in der Scholten’schen Stärke- fabrik steril!! var. drevisetus Warnst. — Rasen grün, 3—4 cm hoch, mit langen entfernt-beblätterten Innovationen, welche die Sporogone ent- weder überragen, oder die Seta mit der Kapsel nur wenig hervortreten lassen. Blätter schmal-lanzettlich mit nicht austretender Rippe. Deckel der Kapsel verlängert kegelförmig, mitunter fast geschnäbelt. — Neuruppin: Bollwerk am See bei der mittleren Stärkefabrik am 1. Mai 1398 gesammelt vom Verf. Ceratodon purpureus Brid. f. gemmifera, von Jaap in „Beitrag zur Moosflora der nördl. Prignitz“ (Verh. des Bot. Ver. 1893, S. 68) bei Triglitz auf erratischen Blöcken angegeben, hat sich bei genauer Prüfung meinerseits nachträglich als Didymodon rigidulus Hedw. mit in den Blattachseln stehenden Brutästchen herausgestellt, welche an den Spitzen der büschelförmigen Verzweigungen kugelige, mehrzellige, gelb- liehe, später bräunliche Gemmen abschnüren; die Exemplare sind d. Pottia truncatula (L.) Lindb. — Perleberg häufig (Janzen); Dahme: Grabhügelwände (Rinzel!). — Diese Art ist in der Mark im allgemeinen viel seltener als die nahe verwandte P. intermedia! Didymodon rubellus (Hoffm.) Bryol. eur. — Perleberg häufig (Janzen); Schlaubethal: an schattigen Abstichen auf Waldboden mit Hypnum Sommerfeltü!! D. tophaceus (Brid.) Ju. — Neuruppin: in den Schiller’schen Thongruben unweit der Irrenanstalt 1895 sehr zahlreich e. fr. ge- sammelt!! Trichostomum eylindricum (Bruch) C. Müll. — Magdeburg: In den Grusonschen Treibhäusern auf Kalktuff (Fromm 1897!) Wahr- scheinlich eingeschleppt! Barbula eylindrica Schpr. — Boberthal: Sandabstiche zwischen Zeschau und Kriebau mit Tortula subulata sehr sparsam!! B. fallax Hedw. — Bremsdorfer Mühle an schattigen Abhängen!! B. ungwieulata (Huds.) Hedw. — Bei dieser Art finden sich nicht selten an 9 Pflanzen die männlichen Blütenknospen am Sprossgipfel gehäuft! Tortula muralis (L.) Hedw. — Treppeln, auf der Dorfmauer!!; Sommerfeld: Dolzig, an schattigen Mauern!!; Wittenberge: an alten Mauern mit var. aestiva!! Bekanntlich hat Limprieht in Kryptogamenfl. v. Deutschl. Bd. IV, Abt. 1, 5. 666 das Artenrecht von 7. aestiwa, welche bis dahin ganz 4 Hi C. Warnstorf: allgemein als Varietät zu 7. muralis gezogen wurde, wieder restituiert. In der Uebersicht der Tortula-Arten geschieht dies auf S. 658 mit folgender Begründung: Tortula muralis. Einhäusig; 9‘ Blüten end- und seitenständig. Blatthaar wasserhell. T. aestiva. Zweihäusig; g' Blüten endständig. Blatthaar gelb- lich, kürzer. — In der Beschreibung der letzteren Art wird durch fetten Druck Folgendes hervorgehoben: Breit- und flachrasig, freudig grün; Blätter länger uud schmäler ; Rippe schwächer, mit der Spitze endend oder als gelber (selten an der Spitze entfärbter) Endstachel austretend. Scheidehen gekrümmt; Deckel fast pfriemenförmig, Zellen in steiler Spirale. Peristomäste nur einmal links gewunden, schmäler und viel dünner als bei 7. mu- ralis. Und in einer Anmerkung sagt der Autor: Mir erscheint 7’. aestiva als eine „werdende“ Art, ebenso auch 7. odtusifola; beide sind als Subspeeies neben 7. muralis zu stellen. Was nun zunächst den Blütenstand der beiden in Rede stehenden Arten anlangt, so habe ich in Fruchtrasen von 7. muralis, wie sie hier an Mauern und auch anderwärts so überaus gemein ist, gar nicht selten auch rein g' Pflanzen eingesprengt gefunden, welche g' Blüten in mehreren Stockwerken übereinander trugen. Andererseits ist man nicht imstande, selbst an noch ganz jugendlichen Fruchtpflänzchen immer die g' Blüten nachzuweisen. (Vergl. auch Limpricht, Anmerk. zu T. canescens S. 669). Ausserdem erhielt ich durch Schliephacke vor Jahren ein Räschen der var. incana Schpr., von Dr. Graef an Mauern von Pontresina in Rhaetien gesammelt, welches nur aus &' Pflanzen bestand. Daraus dürfte der Schluss gerechtfertigt erscheinen, dass der Blütenstand der 7. muralis keineswegs immer einhäusig, sondern auch zweihäusig, wie für 7. aestiva angegeben, vorkomme. Wenn nun auch zuzugeben ist, dass rein g' und ®@ Pflanzen bei T. aestiva am häufigsten angetroffen werden, so finden sich dennoch auch hier an fruchtenden Stämmehen in einzelnen Fällen g' Blüten, woraus erhellt, dass 7. muralis und T. aestiva im wesentlichen im Blütenstande übereinstimmen. Hinsichtlich des Blatthaares erwähnt Limpricht in der Beschreibung der 7’. muralis, dass die Rippe nicht immer, wie in der „Uebersicht“ hervorgehoben, als langes, glattes, hyalines Haar, sondern (wenn auch nur selten) als gelblicher Stachel aus- laufe, wie das bei 7. aestiva Regel sein soll. Nach meinen Beobach- tungen an Material von den verschiedensten europäischen Standorten muss ich sagen, dass das Blatthaar bei 7’. muralis sowohl nach Fär- bung und Länge ebenso schwankend ist wie bei manchen anderen Tortula-Arten. Man findet das Blatthaar an demselben Pflänzchen sogar häufig genug nicht gleichmässig ausgebildet, sondern an einzelnen Blättern kurz und mehr oder weniger gelblich gefärbt, an anderen wieder Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg 58 viel länger und vollkommen hyalin; bei südeuropäischen Formen sah ich nicht selten die untere Hälfte langer Haare gelblich gefärbt, sodass für T. muralis das „wasserhelle Blatthaar“ nieht immer zutreffend ist: An Stämmchen von 7. aestiva kommen vereinzelte Blätter mitunter ganz haarlos, nur mit kurzer aufgesetzter Spitze vor, während andere einen längeren oder kürzeren, gelb-grünlich gefärbten Endstachel und noch andere ein ziemlich langes, nur am Grunde gefärbtes Haar tragen. Wir sehen hieraus, dass also auch in der Bildung des Blatthaares zwischen 7. muralis und T. aestiva ein wesentlicher Unterschied nicht besteht. Ebenso veränderlich wie die Blatthaare sind bei 7. muralis auch Grösse und Form der Blätter, Länge der Seten, der Kapsel, des Deekels, der Haube und der Zähne des Peristoms. Letztere fand ieh an Exemplaren der var. incana Schpr. von Cagliari, leg. O. Rein- hardt, auffallend kurz und nur mit etwa einer halben Windung nach links, wie das bei 7. obtusifolia vorkommen soll. Bei var. rupestris Schultz von Corfu leg. P. Sydow dagegen ist das Peristom ausser- ordentlich lang und zeigt deutlich 3 Windungen nach links. An hiesigen Exemplaren steht die Länge des Peristoms zwischen beiden Extremen und seine Zähne sind meist nur zweimal links gewunden. Wenn man alle diese Verhältnisse bei 7. muralıs berücksichtigt, so erscheint es unmöglich, der 7. aestiva auch nur das Recht einer „werdenden Art“ oder einer Subspecies neben ersterer einzuräumen, sondern man wird sie wieder als Varietät in den grossen Formenkreis der 7. muralis einzureihen haben. Tortula subulata (L.) Hedw. — Schlaubethal: schattige Abhänge auf Waldboden!! Boberthal: Sandabstiche zwischen Zeschau und Kriebau!! T. papillosa Wils. — Jähnsdorf bei Bobersberg an einer Pyra- midenpappel!! T.latifolia Bruch. var. propagulifera Milde. — Neuruppin, an alten Linden der Rheinsberger Chaussee!! An diesem Standorte wächst auch die Normalform, welche hier bei Ruppin sowohl auf anorganischem (Mauer des neuen Kirchhofs) als organischem Substrat vorkommt. Fruchtend bisher in Deutschland nur von wenigen Punkten bekannt. T. ruralis Ehrh. — Möbiskruge bei Neuzelle auf Dächern!! var. planifolia Warnst. — Blätter feucht nicht kielig einge- bogen, sondern mehr oder weniger flach. — Putlitz: Philippshof auf einem feucht liegenden Steine (Jaap!). (Vergl. Jahrg. 1897, S. 69.) Encalypta vulgaris Hedw. — Perleberg: in der Nähe der Bade- anstalt (Janzen). Zygodon viridissimus (Dicks.) Brid. — Schlaubethal: zwischen Bremsdorfer Mühle und Siehdichum an alten Eichen (Kahre!). Ulota Bruchii Hornsch. und U, crispa (Hedw.) Brid. — Schlaubethal, an Waldbäumen (Erlen) sehr selten !! 54 C. Warnstorf: Orthotrichum obtusifolium Schrd. — Boberthal: bei der Knoth- schen Mühle an Pyramidenpappeln e. fr.!! O. gymnostomum Bruch. — Schlaubethal: an Zitterpappeln zwischen Bremsdorfer Mühle und Siehdiehum steril!!! ©. leiocarpum Br. eur. — Zwischen Fünfeichen und Diehlow an einer Pyramidenpappel am Wege!! O. Lyellii Hook. — Ebendort!! Neuruppin: an Waldbäumen bei Steinberge (Loose 1394) e. fr.! Ö. speciosum Nees. — Boberthal: an alten Weiden bei der Knoth’schen Mühle!!; Schlaubethal: an Erlen zwischen Kieselwitzer und Bremsdorfer Mühle selten!!; zwischen Fünfeichen und Diehlow an einer Pyramidenpappel!! O. afine Schrd. — Bobertl:al: an Eichen und Weiden bei der Knoth’schen Mühle unweit Christianstadt!!; zwischen Fünfeichen und Diehlow an einer Pyramidenpappel!! O. fastigiatum Bruch. — Mit voriger an denselben Standorten !! ©. diaphanum Schrd. var. leucomitrium Hüben. — Neu- ruppin: an Pyramidenpappeln bei der Altruppiner Oberförsterei (189711) O. patens Bruch. — Neuruppin: Pappeln an der Chaussee nach Altruppin ein Räschen!!; Weiden am Wege nach Gnewikow; Waldbäume bei Pfefterteich!! -— Dahme: an Weiden (KinzeiT); Luckau: Gehren (Kinzel!). O. nudum Dieks. (Syn.: O. cupulatum Hoffm. var. rıparium Br. eur.) — Neuruppin: Gnewikow, an erratischen Blöcken am See- ufer!! Dritter Standort in der Mark! O. anomalum Hedw. — Perleberg: Dächer des Forsthauses „Alte Eichen“ (Janzen). Schistidium apocarpum (L) Bryol. eu. — Perleberg häufig (Janzen). Hier bei Ruppin sammelte ich auf einem Ziegeldache 1895 eine Form mit meist kappenförmiger, wenig gelappter Haube!! var. epölosum Warnst. — In niedrigen bis 2 cm hohen Räschen;; Blätter durchaus haarlos, stumpflich, an der Spitze ganzrandig. Neuruppin: erratische Blöcke am Gutspark bei Wulkow am 17. Mai 1898 e. fr. vom Verf. gesammelt. Rhacomitrium heterostichum (Hedw.) Brid. — Lausitz: bei Treppeln am Wege nach dem Treppelnsee und zwischen Treppeln und Schlaube- mühle an erratischen Blöcken e. fr.!! Rh. canescens (Dill. Hedw.) Brid. var. ericoides Br. eur. fo. subepilosa Warnst. — In ausgedehnten grünen Rasen; Stämmehen mit zahlreichen kurzen Seitenästchen, deren Blätter meist ganz haarlos sind; Stengelblätter mit längerem oder kürzerem, stark gezähnten, an der Spitze glatten Haar. — Sommerfeld: in verlassenen Thongruben am Wege nach Friesenhöh auf der Oberklinge!! Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. - 55 Hedwigia albicans (Web.) Lindb. — Boberthal: Zeschau an Steinmauern!! Georgia pellucida (L.) Rab. — Schlaubethal: zwischen Kiesel- witzer und Bremsdorfer Mühle an bewaldeten Abstichen auf Wald- boden häufig und reich fruchtend!!; Boberthal: Erlenbrüche auf faulenden Baumstubben!!; zwischen Seedorf und Königswille in moorigen Kiefern- wäldern mit Brutbechern!! ; Splachnum ampullaceum (Dill) L. — Dahme: Dahmequelle (Kinzel). — An dem von Ahlisch bei Jähnsdorf in der Nähe des Fiseherhauses auf Heidemoor 1890 entdeckten Standorte war das Moos d. J. nicht mehr aufzufinden! Physcomirium sphaericum (Ludw.) Brid. — Treuenbrietzen: Sehwabeck, an Teichrändern mit Aiccia Hübeneriana und Pleuridium nitidum (Brandt 18901). “ Fumaria hygrometrica (L.) Hedw. — (Bogendorf bei Zibelle, Wald am Hammergraben auf der Erde mit bis 8 cm langen Seten). var. patula Br. eur. — Neuruppin: am Bollwerk der mittleren Stärkefabrik in hohen sterilen Rasen. — Unstreitig ein Erzeugnis des zeitweilig vom Wasser bespülten Standorts! Leptobryum piriforme (L.) Schpr. var. Hübeneriana Rab. — Berlin: an den feuchten Wänden der Warmhäuser des botanischen Gartens (Hennings 1896!.. — Die gewöhnliche Form steril im Schlaubethal an sandigen, feuchten Abhängen bei der Bremsdorfer Mühle!!; Perleberg: auf feuchten Höfen (Janzen). Webera nutans (Schrb.) Hedw. — Bobersberg: in einer quelligen Kiesgrube am Gubener Wege weite Flächen überziehend, aber auch in dürren, sandigen Kiefernwäldern der Lausitz häufig und oft in Ge- sellschaft von Dicranum spurium, Ptilidium ciliare u. S. w. — var. uliginosa Schrpr. — Man findet diese Form in dichten, 4—4'/, cm hohen, oben grünen, bis zu den jüngsten Sprossen durch Wurzelfilz verwebten Rasen. Sterile Sprossen sehr ästig, gleichmässig von unten bis oben mit aufrecht-abstehenden Blättern besetzt; untere Blätter häufig mit austretender gesägter Rippe, letztere in den Gipfel- blättern in der gesägten Spitze endend. Seta etwa 3 cm lang; Sporogone entdeckelt unter der Mündung schwach eingeschnürt und mit deutlich abgesetztem Halse. — Sommerfeld: in einer nassen verlassenen Thon- grube in der Nähe von Friesenhöh in ausgedehnten Rasen! ! var. proliferum Warnst. — Diese Abart bildet diehtgedrängte, bräunlich-grüne, etwa 15 mm hohe Rasen. Stämmchen mit zahlreichen, gleichmässig beblätterten, fast kätzchenförmigen sterilen Sprossen. Scheint 2 häusig; bisher nur rein @ Pflanzen beobachtet. Schopfblätter derselben gehäuft, plötzlich viel grösser als die meist zerstörten unteren Stengelblätter, breit ei-Janzettlich, kurz zugespitzt, gegen die Spitze schwach gesägt, hohl, an den Rändern nirgends eingerollt, Rippe 56 ©. Warnstorf: überaus kräftig. im Alter gebräunt, unter der Spitze verschwindend. Zellen etwas weiter und kürzer als bei anderen Formen; Perichaetial- blätter schmäler, sehr breit eingerollt, Rippe bis zur Spitze fort- geführt oder als kurzer Stachel austretend. Blätter der sterilen Sprosse kleiner, Rippe etwas schwächer, Zellen weitlumiger, sonst wie die Schopfblätter der & Pflanze. — Uckermark: auf nacktem Torf zwischen Rosenow und Steinwalde unweit Boitzenburg (1890!!). Bobersberg: Dachower Moor auf Torfmüll! Webera sphagnicola Br. eur. — Neuruppin: Waldmoorsümpfe bei Stendenitz g' und e. fr.!!; Guben: Moorwiesen hinter den Schiess- ständen g' (Will 1896). W. cruda (Schrb.) Schpr. — Schlaubethal: an Abstichen auf Waldboden häufig und reich fruchtend!! W. annotina (Hedw.) Schwgr. — Sommerfeld: verlassene Thon- grube bei Friesenhöh steril!!; Bobersberg: nasse Kiesgrube am Gubener Wege steril!! W. carnea (L.) Schpr. — An den männlichen Pflänzehen dieser Art fand ich im Juli 1897 die g' dicken Blütenknospen sehr häufig auch seitlich in den Blattachseln der Stämmchen, also nicht immer gipfelständig! Bryum inclinatum (Sw.) Br. eur. var. aydrophilum Warnst. — Wächst in dichten polsterförmigen, bis 2,5 cm hohen, grünen Rasen. Fruchtstämmehen mit meist 2 subfloralen, locker beblätterten, etwa 13—14 mm hohen sterilen Sprossen, welche oft bis über die Mitte der durchschnittlich 25 mm hohen Seten hinaufreichen. Kapsel gelblich- bis hellbraun, verhältnismässig schmal und 3-4 mm lang, nach der Mitte meist etwas bauchig erweitert und nach der Mündung zu etwas verengt, Hals stark runzelig. Deckel klein, sehr kurz-kegelig und mit oder ohne Warze. Wimpern fehlend, Fortsätze des inneren Peristoms schmal ritzenförmig durchbrochen. Sporen 25—30 y. diam. — Neu- ruppin: an vom Wasser zeitweis bespülten Holzwänden des Bollwerks der mittleren Stärkefabrik am Seeufer den 7. Juui 1898 vom Verf. ge- sammelt. — Jedenfalls ein Erzeugnis des nassen Standorts! Limpricht giebt in Laubmoosfl. von Deutschl. Bd. IV, Abt. 2, S. 320, die Grösse der Sporen bei Dr. inchnatum zu 18—24 y. diam. an. B. longisetum Bland. aus der Mark (Bärwalde: am Klar- und Margaretensee, leg. Ruthe) wird von Schiffner in Bryol. Mitteilungen aus Nordböhmen (Oesterr. Bot. Zeitschr. 1896. No. 11 u. ff.) irrtümlich für B. fuscum Lindb. erklärt. B. warneum Bland. — Der Blütenstand von dieser Art wird allgemein von den Autoren als einhäusig und zwitterig bezeichnet. In der Synopsis ed. I, p. 421 beschreibt Schimper die Blütenverhältnisse wie folgt: Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenbnre. DU „Flores monoiei raro bisexuales, masculi terminales, foliis comalibus abseonditi, minuti, subgloboso-ovati; folia perigonialia 3 minuta, late obovata, subito apiculata, solo externo eostato; antheridia et paraphyses numerosa, bisexuales et feminei parum paraphysati.“ Juratzka sagt in Laubmoosflora von Oesterr.-Ungarn S. 263: „Blüten einhäusig, zu- weilen zwitterig; g' Blütenknospe astendständig, von den schmäleren, längeren, zugespitzten Schopfblättern eingehüllt, klein, kugelig-eiförmig, mit zahlreichen Antheridien und Paraphysen.“ Limpricht endlich spricht sieh über die Blütenverhältnisse dieser Art in Kryptogamenflora von Deutschl. Bd. IV., Abt. 2, S. 290 folgendermassen aus: „Einhäusig, zuweilen zwitterig; alle Blüten gipfelständig, die 3’ und Ö mit zahlreichen goldgelben Paraphysen; innere g' Hüllblätter gelb, breit verkehrt-ei- förmig, plötzlich kurz zugespitzt, Rippe vor der Spitze endend“. Da diese schöne, nicht allgemein verbreitete Art hier in feuchten Kiesgruben jenseit des Ruppiner Sees ziemlich häufig auftritt, so hatte ich Gelegenheit, die Blütenverhältnisse derselben an reichem, frischem Material eingehend zu untersuchen. Vorerst will ich bemerken, dass sich diese Verhältnisse mannigfaltiger gestalten, als es nach den An- gaben der Floristen scheinen möchte. Um über dieselben vollkommen klar zu werden, ist es notwendig, die Untersuchungen nicht an fruchten- den, sondern an blühenden Pflanzen, welche sich zahlreich zwischen den ersteren vorfinden, vorzunehmen. Dabei bin ich nun zu folgenden Resultaten gekommen: Das Hauptstämmchen schliesst terminal entweder mit zwei dicht neben einander stehenden, von den breit ei-lanzettlichen Schopfblättern eingeschlossenen g' und @ Blütenknospen ab, oder die Hauptachse trägt nur eine terminale dieke g' oder eine Zwitterblüte. Bei den ein- häusigen Blüten ist die innerhalb der Schopfblätter stehende 3' Knospe rundlich und dick, enthält zahlreiche rötliche Antheridien, welche von vielen gelben Paraphysen begleitet sind; die inneren gelben Perigonial- blätter erscheinen breit verkehrt -eiförmig bis rundlich - eiförmig, plötzlich kurz gespitzt und die dünne Rippe verschwindet vor oder in der Spitze. Die @ Knospe ist viel schlanker und kleiner, enthält nur wenige Archegonien mit einer geringen Zahl von Paraphysen; ihre Hüllblätter sind schmal-lanzettlich und besitzen eine starke auslaufende Rippe. Ausser diesen gipfelständigen Blüten der Hauptsprosse finden sich meist an demselben Individuum mehrere laterale, aus den Achseln der Stengelblätter entspringende Aeste, welche an der Spitze g' oder ö Blüten tragen. Steht innerhalb der Schopfblätter des Haupt- stämmcehens eine g und @ Blütenknospe, dann sind gewöhnlich die auf Seitenästen stehenden sämtlich 9; ist aber die terminale Knospe d', dann erweisen sich die auf lateralen Sprossen meist als 9. Im letzteren Falle sind dann die aus dem Archegonium der Zwitterblüten sich entwickelnden Sporogone nicht mehr gipfel- sondern seitenständig. 58 ©. Warnstort: Nur in einem Falle waren sämtliche Blüten eines Stämmehens, die terminalen und lateralen g'. Aus dem Gesagten geht hervor: 1. Schliesst das Hauptstämmehen von Dr. warneum mit. terminaler einhäusiger Blüte ab, dann sind die lateralen Blüten in der Regel &'. 2. Ist die terminale Blüte des Hauptsprosses g', dann erweisen sich die seitenständigen Blüten meist als 9. — Von dieser Art kommt hier bei Ruppin eine f. Drevöseta vor mit nur 2 cm hoher Seta und schlankeren, kleineren, meist symme- trischen Sporogonen! Bryum intermedium (Ludw.) Brid. var. subeylindricum Limpr. (Syn.: B. interm. f. majalis Ruthe in litt.). — Neuruppin: an den Wasser- pfählen bei der Militärbadeanstalt am 25. Dez. 1894 mit z. T. noch nicht ausgereiften Sporogonen beobachtet; auch in Kiesgruben bei Altruppin im Juni 1893 bemerkt!!; Cladow a. d. Havel: Ziegelei von Gr. Glienicke, im April 1895 von Prager mit entdeckelten Kapseln ge- sammelt! Ruthe betrachtet diese Form, wie sein Name besagt, als Frühjahrs- pflanze des D. intermedium, welcher Ansiebt ieh aber nicht beipflichten kann. Zwar findet man von dieser Art sowohl als auch von B. uli- ginosum mitunter schon im März und April bedeckelte reife Kapseln; allein dieselben sind sicher nur überwinterte Exemplare vom vorigen Jahre. Selbst diejenigen Proben, welche mein Freund Ruthe von B. intermedium bei Swinemünde am 22. 6. 92 sammelte, sind vor- jährig, was schon daraus hervorgeht, dass die Bryen zur Sporogon- entwickelung bis zur vollkommenen Reife im allgemeinen 9 - [0 Monate Zeit gebrauchen. B. intermedium blüht und fruchtet, wenn nicht gerade der Winter viel Schnee und Eis bringt, das ganze Jahr hindurch, so- dass man füglich nicht wohl von Frübjahrs- und Herbstformen bei ihm sprechen kann. Von unseren einheimischen Aryum-Arten sind mir thatsächlieh nur zwei: B. lacustre und B. warneum bekannt, welche zwei- mal im Jahre, im Frühling und im Herbst fruchten ; indessen weichen diese Frühbjahrs- und Herbstformen in keiner Weise von einander ab. B. praecox Warnst. n. sp. — Diese Art wächst in niedrigen, bis 2,5 em hohen, grünen, mehr oder weniger dichten unten durch glatten Wurzelfilz verwebten Rasen. Stengelblätter oben zu einem Schopfe zusammengedrängt, ei-lanzettlich, am schmal gelbgesäumten Rande umgerollt, am Grunde rot; Rippe kräftig und als ein nicht zu langer gezähnter Endstachel austretend. Zellen länglich-sechsseitig oder rhomboidisch, etwa 2-3 mal so lang wie breit, gegen die Basis reetangulär, sämtlich angetüpfelt und mit geschlängeltem Primordial- schlauche. Blüten zwitterig, mit g' untermischt; innere Perichaetial- blätter schmal-lanzettlich, ungesäumt und flachrandig. Seta dünn, braun, bis 3,5 cm lang, oben hakenförmig gebogen und links gedreht. Kapsel hellbraun, später dunkel, regelmässig, schlank und schmal, Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. 59 bis 3 mm lang; ihr Hals meist fast von Urnenlänge und deutlich ab- gesetzt, nach der Entdeckelung unter der Mündung stark eingeschnürt. Deckel breit-gewölbt mit Zitze, sehr früh sich ablösend. Zähne des äusseren Peristoms gelb, glatt, nur in der dolehartigen hyalinen Spitze papillös und deutlich gesäumt; Lamellen der Innenfläche nieht durch Querwände verbunden. Grundhaut des inneren freien Peristoms blass orange, zart papillös, Fortsätze am Kiel mit breit-ovalen Fenstern, Wimpern mit langen Anhängseln. Sporen gelb, glatt, 12—18 }. diam. — Neuruppin: versandete Sumpfwiesen am Molchow-See und feuchte Sandausstiche beim Schützenhause schon Mitte Mai mit z. T. entdeckelten Kapseln. Diese Pflanze gehört zweifellos in die nächste Verwandtschaft von B. eirratum H. et HA., weicht aber von diesem ab durch frühere Sporenreife (2. cirratum reift seine Sporogone erst Mitte Juni in der norddeutschen Ebene), durch kleinere, schmaler gesäumte Blätter mit engerem Zellnetz und schwächerer Rippe und endlich dureh die viel schmalere, schlankere, unter der Mündung stark eingeschnürte Kapsel. Von B. cuspidatum, mit welchem es ebenfalls in Beziehung steht,. ist es schon durch die ganz verschiedene Kapselform und die grösseren Sporen abweichend. Die Kapsel von 2. cuspidatum ist aus gleich- langem Halse verkehrt-kegelförmig, entdeckelt unter der Mündung wenig verengt, und die Sporen messen nur 9--12 1. diam. Bryum praecox reift seine Sporogone ebenso wie 2. lacustre von allen Bryen der norddeutschen Ebene am frühesten. Mein alter Freund Ruthe in Swinemünde schreibt mir unter dem 2. Sept. 1898 über diese Art Folgendes: „>. praecox ist jedenfalls eine bestimmte, von 2. eirratum zu trennende und viel weniger veränderliche Art, die sich hauptsächlich durch frühere Fruchtreife, durch weicheres, besonders unten lockereres Zellnetz der Blätter, meist etwas breiteren Blattnerv, der in eine unten breitere, ziemlich lange, fast stets gezähnte Granne ausläuft, dann durch weichere, nach Entdeckelung meist unter der weiten Mündung stärker verengte, zuletzt matt tiefbraune Kapsel unterscheidet. Unter Br. eirratum wären dann alle meist grösseren, besonders im Flachlande oft sehr grossen, in höheren Gebirgslagen dagegen oft recht kleinen Formen zusammenzufassen, deren Sporogone stets später reifen und meist grössere straftere Blätter mit unten weniger lockerem Zellnetz und meist länger, oft sehr lang austretendem Blattnerv be- sitzen. Die Rippe ist in der Blattspitze weniger verbreitert und läuft in eine lange, oft glatte oder fast glatte, an der Spitze aber oft dornig gezähnte Granne aus. Die Kapsel ist meist grösser, derber und trocken unter der Mündung nicht so auffallend eingeschnürt u.s.w. — Limpricht hat in seiner Beschreibung diese beiden Formen nicht auseinander ge- halten (er giebt die Fruchtreife vom Juni bis September an), doch 60 C. Warnstorf: kann dieselbe in höheren Gebirgslagen auch bei B. cirratum viel später als im Rlachlande fallen. 2. cirratum H. et H. in Raben- horst’s Bryothek No. 971 von Holler und Pfeffer 21. 8. 67 ge- sammelt, ist eine etwas schwächliche Form mit völlig entdeckelten Kapseln, welche aber sonst unserem B. cirratum gleicht. Die beiden anderen von Limpricht ceitierten Pflanzen: Rabenh. Bryoth. eur. No. 1028 und H. Müller, Westf. Laubm. No. 428 sind von mir gesammelt. Erstere ist eine Herbstform Ihres 3. praecox, letztere eine etwas zweifelhafte, aber wohl kleine Form von B. cirratum.“ Bryum cirratum vom Unteraargletscher leg. Schimper (Hb. Laurer) ist nach der Untersuchung Ruthes 2. pallescens! — B. affine (Bruch) Lindb. —= B. cuspidatum Schpr., welches ich in Moosfl. der Prov. Brandenb. (Verh. des Bot. Ver. Jahrg. 27) noch mit B. cirratum H. et H. vereinigt habe, ist vorläufig als Bürger unserer Flora auszu- scheiden und die dort gemachten Standortsangaben sind z. T. auf B. cirratum, 1. T. auf B. praecox zu übertragen. Welche Pflanze eigent- lieh unter B. cuspidatum zu verstehen sei, darüber bin ich gegenwärtig noch völlig im Unklaren. B. bimum Schrb. var. amoenum Warnst. — Wächst in sehr dichten, oben gelbgrünen, unten bräunlichen, bis zu den neuen Gipfel- trieben durch papillösen Wurzelfilz verwebten, etwa 9 cm hohen Rasen. Stengel im Querschnitt stumpf deckig; Centralstrang und das sehr lockere Grundgewebe weinrot, die verdickte Aussenschicht dunkelrot, und in den Ecken mit falschen Blattspuren. Blätter nicht herablaufend, lanzettlich, allmählich zugespitzt, mit starker, in älteren Blättern roter, in der Spitze aufgelöster oder als schwach gesägter, kurzer Endstachel austretender Rippe und mit gelblichem, bis zur Spitze straff um- gerolltem Saume. Zellnetz. wie bei der typischen Form, schwach aber deutlich getüpfelt, in der Spitze verlängert und verschmälert, mit sehr verdickten Wänden. Die Schopfblätter trocken mehr oder weniger spiralig gedreht, feucht aufrecht-abstehend, die unteren weit, fast sparrig-abstehend. Blüten rein 9, nicht 9; die äusseren Hüll- blätter mit lang austretender Rippe; die innersten viel kleiner, fast ungesäumt, ihre Ränder nicht umgerollt, das Zellnetz enger, die Rippe dünner und nicht austretend. Archegonien und Paraphysen wenig zahlreich. — Straussberg: In einem tiefen, kalkhaltigen Sumpfe im April 1897 von Löske gesammelt. Diese interessante Form zeigt habituell grosse Aehnlichkeit mit B. ventricosum, aber auch mit B. Keyeri Breidler aus Steiermark und Tirol. Von ersterer Art ist sie aber sofort durch die viel stärkere Rippe und den bis zur Spitze straff umgerollten, gelblichen Blattsaum zu unterscheiden. B. Reyeri besitzt viel längere und schmälere Blatt- zellen und einen undeutlich abgesetzten, nach oben schwach zurück- gerollten Saum, sowie eine gegen die Spitze sehr verdünnte, in dieser Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. 6l meist aufgelöste Rippe. In welchem Verhältnisse unsere Pflanze zu B. bimoideum De Not. steht, vermag ich nicht zu sagen. Diese obscure Art soll in der Tracht ebenfalls D. ventricosum ähnlich, aber kleiner sein und ihre Rasen sollen nur 2—3 em hoch werden. Allein die ei- förmige bis elliptisch-lanzettliche Form der Blätter passt nicht zu unserer Pflanze, während der vermutlich 2 häusige Blütenstand beide wieder nähert. Sollte es gelingen, von der Löske’schen Pflanze auch rein 9' Pflanzen aufzufinden, so dürfte sie später als D. amoenum neben 3. ventricosum als neue Art ins System eingereiht werden, welehe sich von 2. bimum durch den 2-häusigen Blütenstand unter- scheiden würde. var. brevisetum Warnst. — Diese Abart bildet lockere, dunkelgrüne, bis 3 cm hohe Rasen. Selten etwa 2 cm lang, Sporo- gone klein, etwas unregelmässig, übergeneigt oder aufstrebend, kaum über die Rasen hervorragend, Deckel sehr hoch gewölbt, fast kegel- förmig, Ring sich abrollend. Zähne des äusseren Peristoms orange- gelb, hyalin gesäumt, an der Spitze hyalin, aussen sehr zart papillös, troeken über das innere Peristom gebogen, die mit langen Anhängseln versehenen Wimpern nicht hervortretend. Fortsätze des inneren Peristoms fensterartig durchbrochen. Sporen gelb, 12—15 « diam. Neuruppin: Wasserfälle der städtischen Badeanstalt (Kahre 1398). Bryum erythrocarpum Schwgr. — Berlin: Halensee (Lucas). In einer neuerdings hier bei Ruppin angelegten Sandgrube fand Verf. im Februar 1899 diese Art in sterilen, dichten Rasen. Die g' und Q Stämmchen waren so niedrig, dass sie, von Erde bedeckt, erst beim Zerpflücken der Räschen zum Vorschein kamen. Subflorale Sprosse 1- 3, locker beblättert und 8-10 mm lang. Purpurrote Wurzelknöllchen überaus zahlreich; Brutknospen in den Blattwinkeln der Aeste selten. B. atropurpureum Wahlerb. — Charlottenburg: feuchter Sand- boden (Lucas). B. Klinggraefiüi Schpr. — Berlin: Jungfernheide (Lucas). B. caespitieium L.— Triglitz (Jaa p); Perleberg (Janzen); zwischen Bobersberg und Seedorf an Chausseerändern!!; Schlaubethal: bei der zerfallenen alten Mühle!!; Treppeln und Cobbeln: Dorfmauer!! Von dieser Art kommen lang- und kurzsetige Formen wie bei anderen Arten vor. Solche f. longiseta und breviseta finden sich z. B. häufig auf der Mauer des neuen Kirehhofs hierselbst in Gesellschaft von Tortula muralis und Grimmia pulvinata. B. badıium Bruch. — Teuplitz: Ausstich in der Nähe eines Fisch- teiches steril! ! B. copillare L. — Boberthal: Waldboden unter Buchen mit Buxw- baumia indusiata!!; Sommerfeld: Waldgraben südlich von Friesenhöh mit Mnium punetatum und Plagiothecium Roeseanum!!; Sehlaubethal: Waldboden!! 62 C. Warnstorf: var. teetorum Warnst. — Wächst in breiten, sehr dichten, bis zu den grünen oder bräunlichen Innovationen durch papillösen Wurzelfilza verwebten, 1'/,—2 cm hohen sterilen Rasen Untere Blätter gebräunt, in der basalen Hälfte zurückgerollt und die bräunliehe Rippe stets als glatter oder gezähnter Endstachel aus- tretend. Schopfblätter spiralig links gedreht, gegen die Spitze gesägt, Rippe derselben mitunter vor der haarähnlich aus- laufenden Spitze verschwindend, meist aber auch, wie bei den übrigen Blättern, austretend. Alle Blätter durch 3—4 enge Zellenreihen gesäumt. — Neuruppin: auf Strohdächern mit Bryum caespiticium, Homalothecium sericeum, Brachytheeium albicans, Ceratodon purpureus und Tortula ruralis im Juni 1595 gesammelt vom Verfasser. Bryum pseudo-argenteum Warnst. n. sp. — Diese Art findet sich in sehr lockeren. kaum 5 mm hohen, nieht durch Stengelfilz verwebten Räschen. Stengel einfach, nur am Grunde mit zart papillösem Wurzelfilz, durch die gleichmässig locker anliegenden Blätter fast kätzchenförmig. Untere und mittlere Stengelblätter schmutzig bräunlich, an der Spitze des Stengels grün. Alle Blätter klein. etwa 0,54 mm lang und 0,40 mm breit, hohl, eiförmig, kurz gespitzt, ungesäumt, Ränder nicht umgerollt, mit unter der Spitze verschwinden- der, ıötlich-vrauner Rippe. Zellen im oberen und mittleren Blattteile meist sechsseitig, gegen die Basis reetangulär, dünnwandig und sämt- lich mit Chlorophyll angefüllt Blüten und Sporogone unbekannt — Neuruppin: Thongruben am See unweit der Irrenanstalt, im Mai 1895 in Gesellschaft von Physcomiürium piriforme und Funaria hygro- metrica aufgefunden, aber später verschwunden. Von B. argenteum, welchem die Pflanze in bezug auf Form una Zellnetz der Blätter sehr ähnlich ist, sofort durch die dicht ehlorophyli- haltigen Blattzellen zu unterscheiden. B. pallens Sw. — Bobersberg: Jenseits der Boberbrücke in vom Hochwasser herrührenden Bodenvertiefungen spärlich und steril! B. ventricosum (Dicks.) Lindb — (Bogendorf bei Zibelle in einer alten Kiesgrube)!! var. angusti-limbatum Warnst. — Wächst in tiefen, bis 8 em hoben, oben grünen Rasen. Stengel einfach, bis gegen die Jahres- triebe wurzelfilzig; obere Blätter weit herablaufend, breit ei- lanzettlich, mehr oder weniger plötzlich kurz zugespitzt, mit in der Spitze ver- schwindender oder austretender Rippe. Randsaum gegen die Spitze undeutlich, im übrigen sehr schmal und aus nur 2—3 Reihen verlängerter, vom übrigen Zellnetz meist nicht deutlich ab- gesetzter Zellen gebildet; Seitenränder nirgends umgebogen. — Biesenthal: Sumpf im Thale der alten Finow zwischen Samithsee und der Pohlismühle, am 23. Okt. 1598 von Löske gesammelt. Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. 63 Bryum neodamense \tzigs. — Neuruppin: in feuchten Kiesgruben bei Altruppin im Juni 1891 zahlreich aber steril gesammelt!! B. turbinatum (Hedw.) Schwgr. — Neuruppin: Ausstiche beim Schützenhause!!; Berlin: Jungfernheide (Lucas). Rhodobryum roseum (Weis) Limpr. — Neuruppin: auf einem Grabhügel des neuen Kirchhofs Q!!; Perleberger Forst (Janzen). Mnium stellare Reichh. var. densum Grav. ec. fr. — Schlaubethal: - zwischen Kieselwitzer und Bremsdorfer Mühle auf Waldboden zahlreich !! M. hornum L. — Schlaubethal: auf Waldboden selten!! M. serratum (Schrd.) Brid. — Gr. Langerwisch: Abhang an der Kümmernitz (Jaap!). M. riparium Mitt. — Jähnsdorf bei Bobersberg (Ahlisch 18901). M. afıne Bland. — Neuruppin: Anlagen beim Goldfischteich auf Grasplätzen ce. fr.!!; Schlaubethal: auf Waldboden e. £r.!! M. Seligeri Jur. — Neuruppin: Erlenbruch am Teufelssee bei Tornow in reichster Fruetification!!; Triglitz (Jaap!); Schlaubethal: Waldboden, steril!! M. paludosum Warnst. in Moosfl. der Prov. Brandenb. — M. rugi- cum Laurer. M. undulatum (L.) Weis. — Sommerfeld: Stadtbusch gemein !! M. rostratum Schrd. — Perleberg: Forsthaus „Alte Eiche“ (Janzen). M. punctatum Reich. — Sommerfeld: Stadtbusch in schönen hohen Rasen!!; Perleberg: Forsthaus „Alte Eichen“ (Janzen). Von dieser Art sammelte Jaap bei Triglitz eine gedrungene, etwa 3—4 em hohe Form mit auffallend grossen Blättern, welche ich var. macrophyllum” genannt habe. (Vergl. Jahrg. 1897, S. 71). Paludella squarrosa (L.) Ehrh. — Guben: iu tiefen Sämpfen (Will.). Aulacomnium androgynum (L.) Schwgr. — Guben c. fr. (Will.).; Sehlaubethal: auf Waldboden unter Buchen überaus reich fruchtend!!; Perleberg: Tümpel neben der Wilsnacker Chaussee (Janzen). Bartramia pomiformis (L.) Hedw. — Boberthal: Sandabhänge unter Kiefern zwischen Zeschau und Kriebau!!; Treppeln: Abhänge unter Birken am Treppelnsee in schönen Polstern!!; Schlaubethal: Wald- boden!! Philonotis marchica (Willd.) Brid. var. gemmifera Warnst. — In sehr dichten, niedrigen, sterilen Rasen; Blätter deutlich 5 reihig angeordnet; in den Blattachseln mit Brutknospen. Neuruppin: Kies- ausstiche bei Altruppin!! In Verh. des Bot. Ver. für Brandenb. Jahrg. 39 (1897) 5. 25, wird von mir eine Philonotis affinis n. sp. von Ruppin erwähnt, welche sich, nachdem ich diese Pflanze inzwischen in einem Frucht- exemplar aufgefunden, als eine durch sehr trockenen Standort hervor- gerufene, schwächliche Form von Lh. marchica herausgestellt hat. 64 C. Warnstorf: Philonotis Arnellii Husn. — Neuruppin: Ausstiche in derKegelitz mit Pleuridium alternifolium und an Grabenrändern vor dem Gänsepfuhl!!; Boberthal: an feuchten sandigen Abhängen!! Die in Moosfl. der Prov. Brandenburg von mir erwähnten Standorte von Ph. capillarıs Lindb. sind auf Ph. Arnellü zu übertragen. Ph. fontana (L.) Brid. — Sommerfeld: Klinge, in quelligen Wasser- läufen auf Thonboden!!; Bobersberg: quellige Kiesgrube am Gubener Wege!! Ph. caespitosa Wils. — Schönebeck a. d. Elbe: sumpfige Stellen an der alten Elbe (Fromm!). Ph. lusatica Warnst. n. sp. — Diese neue Art ist in ihrem Habitus der Webera albicans sehr ähnlich! Pflanzen in lockeren, unten schwärzlichen, oben bläulich-grünen, bis 10 em hohen Rasen. Stengel fadendünn, ästig, Seitenästchen oft bis 10 mm lang; Stamm- querschnitt unregelmässig 5 kantig mit abgerundeten Ecken und deutlichem Centralstrang; Rinde rotbraun, mit einschichtiger sphag- noider Aussenrinde. Stengelblätter ei-lanzettlich, etwa 1 mm lang und 0,43—0,50 mm breit, nicht einseitswendig, die älteren locker aufrecht- abstehend, an den jüngsten Sprossen flatterig, fast sparrig-abstehend, an der Stammspitze zu einem pinselförmigen Schopfe vereint, durch die lang austretende, oben stark gezähnte runde Rippe fast pfriemen- förmig allmählich zugespitzt; Seitenränder weit herauf schmal umgerollt, durch vortretende Mamillen gezähnelt, am Grunde faltenlos. Zellen im oberen Blattteile schmal rechteckig, bis 6 mal so lang wie breit, nach unten allmählich weiter und kürzer, an der Basis 2—3 mal so lang wie breit, auf der Rückseite des Blattes mit deutlich vortretenden Mamillen über den Querwänden der Zellen. Blüten und Sporogone unbekannt. — Bobersberg: quellige Kiesgrube am Gubener Wege!! In John Macoun Catalogue of Canadian Plants. Part IV. Museci (1892) wird auf p. 107 eine PA. glabriuscula Kiudb. n. sp. erwähnt, welche eben- falls wie die vorstehend beschriebene Art habituell der Wedera albicans ähnlich sein soll; allein die Beschreibung ist nicht eingehend genug, und es lässt sich deshalb auch nicht mit Sicherheit feststellen, ob ev. beide Arten identisch sind. ') Catharinaea tenella Köhl. — Treppeln: Trift am Teufelssee steril !! Pogonatum urnigerum (L.)P.B. — Schlaubethal: zwischen Schlaube- und Kieselwitzer Mühle an bewaldeten Abstichen in bis 10 cm hohen Rasen!! 1) Nachdem ich durch die Güte des Autors in den Stand gesetzt worden bin, ein Pröbchen von Zhrlonotis glabriuseula Kindb. prüfen zu können, muss ich sagen, dass sich meine Vermutung hinsichtlich der Identität dieser Art mit PA. lusitantca nicht bestätigt hat. Letztere ist viel zarter, die Stämmchen reichästiger, die Blätter bedeutend kleiner, die Zellen im mittleren Teile der Lamina 4—6 mal (bei Ph. glabriuscula nur doppelt) so lang wie breit u.s. w. Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. 65 Pogonatum nanum (Neck.) P.B. — Möbiskruge bei Neuzelle: an kiesigen Abhängen!! P. aloides (Hedw.) P.B. var. minimum (Crome). — Guben: Kaltenborner Berge (Will 18981). Polytrichum gracie Menz. — Neuruppin: Molchow auf Stroh- dächern in grossen Polstern (1895)!! P. formosum Hedw. — Sommerfeld: Dolziger Park!!; Bobersberg: Dachower Moor, in Kiefernhochwald!!; Boberthal: Erlenbrüche an modernden Stubben!!; Schlaubethal: auf Waldboden häufig!! P. commune L. — Bobersberg: quelliger Kiesausstich am Gubener Wegel! x var. nigrescens Warnst. — Endzelle der mittleren Lamellen der oberen Blatthälfte im Querschnitt etwas verbreitert und halbmond- förmig ausgerandet, die der seitenständigen Lamellen oval, an der Spitze verdickt und glatt. Haube, ebenso wie der Haubenfilz durchaus schwärzlich. Epidermiszellen der unreifen, grünen Kapsel mit grossen ovalen Tüpfeln, die der reifen mit schmalen ritzenförmigen Tüpfeln. Peristomzähne bleich und stumpf. — Cladow a. d. Havel bei Spandau, auf Sumpfwiesen (Prager 18971). var. uliginosum Hüben. f. falcifolia Warnst. — Stengel- blätter oberhalb des Scheidenteils trocken abstehend und knieförmig gebogen, feucht sparrig zurückgekrümmt. Stengelquerschnitt meist stumpf 5 kantig; Centralstrang wein- rötlich, von einer Gruppe sehr dünnwandiger Zellen umschlossen; Zellen des Grundgewebes gelblich bis gelbrot, sehr diekwandig, die stereiden Rindenzellen schön weinrot und in 1—2 Reihen. Blattrippe im Scheidenteile scharf von den Laminazellen abgesetzt, oberhalb des. selben sich zu beiden Seiten in die zwei schiehtige Laminaschicht fort- setzend, letztere gegen die Blattränder hin einschichtig; Rippe auf der Blattaussenseite schwach, aber deutlich vorgewölbt, innen im Scheiden- teile mit einzelligen kugeligen Lamellenanfängen, oberhalb der Blatt- scheide nebst der zweischichtigen Lamina mit Längslamellen, deren obere Randzellen entweder halbkugelig, stumpf kegelförmig oder, be- sonders im mittleren Teile des Blattes schwach mondförmig ausge- randet erscheinen. — Berlin: Grunewald, Waldsumpf bei Schildhorn a. d. Havel im April 1897 steril vom Verf. gesammelt. P. perigoniale Michx. — Perleberg: Forst beim Schützenhause (Janzen); (Quolsdorf bei Zibelle: Thongruben!!). Buzbaumia aphylla L. — Perleberg: Vorderheide; Waldweg nach Suckow (Janzen); Sommerfeld: Baudacher Heide häufig!! Schlaube- thal: Abstiche an Waldwegen mit den folgenden!! B. indusiata Brid. — Boberthal: Wegbösehungen unter Buchen in einem Exemplar (Kahre!); Schlaubethal: Wegböschungen auf Wald- boden unter Buchen meist mit voriger nicht allzuselten !! Abhandl, des Bot Vereins f, Brandenb, XL], b 66 C. Warnstorf: Sect. 2. Pleurocarpae. Ord. Orthocarpae. Fontinalis antipyretica L. — Sommerfeld: in der Lubst flutend (Kahre!); Boberthal: unweit der Knoth’schen Mühle an Weidenwurzeln am Boberufer (Kahre!); Paren bei Potsdam e. fr. (Prager!), — Eine f. rodusta bei Neuruppin in Gräben vor Krenzlin im Mai 1895 gesammelt!! F. gracilis Lindb. — Guben (Will 1896). F. hypnoides Hartm. — Schönebeck a. d. Elbe: Waldteich jenseit der Elbe (Faber und Fromm!). Neckera crispa (L.) Hedw. var. falcata Boul. — Brüsenwalde (Uckermark), an alten Buchen!! N. complanata (L.) Hüben. — Schlaubethal: an alten Buchen selten und steril!! var. secunda Gravet. — Neuruppin: an einer alten Buche beim Flössergrund e. fr.!! *Hypopterygium Balantü C. Müll. und *Hookeria Balantii C. Müll., zwei neue exotische Species, wurden von Dr. Graef am 13. 11. 1885 in der „Flora“ von Charlottenburg an einem uralten Stamme von Balantium antarcticum vesp. Todea barbara aufgefunden und Prof. K. Müller-Halle zur Bestimmung übersandt. Antütrichia curtipendula (L.) Brid. — Guben (Will.); Schlaube- thal: selten !! Leucodon sciuroides (L.) Schwgr. — Schlaubethal: an alten Eichen zwischen Bremsdorfer Mühle und Siehdichum mit Zygodon viridissimus. Leskea polycarpa Ehrh. var. paludosa (Hedw.) Schpr. — Sommer- feld: Stadtbusch am Grunde alter Eichen im Inundationsgebiet der Lubst und an Erlenwurzeln am Lubstufer hinter der Hedwigsmühle!!; Boberthal: alte Weiden bei der Knoth’schen Mühle am Flussufer!!; Bobersberg: Weiden am Mühlenfluss!! Die Blätter dieser Form sind meist trocken fast einseitig schwach sichelförmig gebogen! Anomodon longifolius (Schleich.) Hartm. — Neuruppin: alte Buchen- stämme bei Kunsterspring!! Pylaisia polyantha (Schrb ) Br. eur. — Neuruppin: Pfefferteich an Jaaubbäumen selten!!; Bobersberg: alte Weiden am Mühlenfliess sparsam!! Olimacium dendroides (Dill.) W. et M. var. polycladum W. — Secundäre Stengel bis 13cm hoch, gegen die Spitze in 5—7 mehr oder weniger dicht fiederästige, 6—9 em lange Aeste 3. Ordnung geteilt. — Neuruppin: Sumpfwiesen bei der neuen Mühle 1883!! Wohl ein Erzeugnis des sehr nassen Standortes! lsothecium myurum (Poll.) Brid. — Schlaubethal: an Laubbäumen selten !! Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. 67 var. scadridum Limpr. sah ich bisher von folgenden Stand- orten des Gebietes: Neuruppin: Kunsterspring an Buchen!!; Brüsenwalde (Ukermark), Buchen am Ziestsee 1838!!; Chorin: Forst Glambeck an erratischen Blöcken (Löske 1898!); Schwiebus: Stadtheide beim Raub- schlosse (Golenz 1865!); Schönebeck a. d. Elbe (Faber!),. — Uebrigens sind die auf der Rückseite des Blattes im oberen Teile vorkommenden, papillenartig vortretenden Zellecken sowohl nach Zahl als Grösse sehr veränderlich. Ord. Camptocarpae. Thuidium tamariscifobium (Neck.) Lindb. — Perleberg (Janzen); Sommerfeld: Wald südlich von Friesenhöh!!; Boberthal: in einem Erlenbruch mit Trichocolea!!; Schlaubethal: zwischen Kieselwitzer und Bremsdorfer Mühle in einem Erlenbruche!!; (Bogendorf: Wald beim Hammergraben!!). Ih. delicatulum (Dill., L.) Mitten. — Wittenberge: Schilde, in einem Erlenbruch (Joh. Warnstorf!); Neuruppin: Erlenbruch am Teufelssee bei Tornow in Prachtrasen, aber nur einmal mit alten Früchten!!; Sehlaubethal: auf Waldboden verbreitet!! var. tamarisciforme Ryan und Hagen. — Stengel 3 fach gefiedert. — Neuruppin: Erlenbruch am Teufelssee bei Tornow!!; Schlaubethal: zwischen Kieselwitzer und Bremsdorfer Mühle in einem Erlenbruch!! Th. recognitum (L., Hedw.) Lindb. — Schlaubethal: Waldboden ce. fr. var. gracilescens Warnst. in Verh. des Naturw. Ver. des Harzes, Jahrg. 1896, S. 7. — Aeusserst zart und zierlich; Stengel aufrecht und regelmässig getiedert. Die 5-7 mm langen, sehr dünnen und nach der Spitze verdünnten primären Aeste stehen am ganzen Stämmchen zweizeilig wagerecht ab und sind mit kurzen, fast haarfeinen Aestchen 2. Ordnung besetzt. Die Stammblätter zeigen die für Th. recognitum so charakteristische bogig zurückgekrümmte kurze Spitze, welche ganz von der verbreiterten Rippe ausgefüllt wird. — Ganz dieselbe Form erhielt ich aus Finnland von Harald Lindberg unter dem Namen f. paludosa Lindb. fl. — Neuruppin: Moorwiesen am Gänsepfuhl selten, dürfte sich aber in der Mark an ähnlichen Standorten häufiger finden! Th. Philiberti Limpr. — In der Mark sehr verbreitet. Bisher von folgenden Punkten bekannt Arnswalde: Schönwerder’sche Ziegelei!!; Landsberg: Zanzner Grund (Flotow!); Neudamm: Wittstock (Itzig- sohn!); Joachimsthal!!; Brüsenwalde: Fenn vor dem Ziestsee!!; Neu- ruppin: auf Lehm- und Sandboden häufig, seltener auf Wiesen; nur einmal mit alten Sporogonen beobachtet!!; Wittenberge: Waldhaus (Joh. Warnstorf!); Dahme: Moorwiese (Kinzel!); Teuplitz: an einem Wiesenbrunnen (Kahre!). b* 68 GC. Warnstorf: var. pseudo-tamarisci Limpr. in litt. ad Ryan u. Hagen. — Neu- ruppin: Anlagen, neuer Kirchhof u. s. w.!! Thuidium abietinum (L.) Br. eur. — Treppeln: Waldschlueht nach dem Treppelnsee sparsam!! Camptothecium lutescens (Huds.) Br. eur. — Treppeln: Waldschlucht nach dem Treppelnsee !! ©. nitens (Schrb.) Br. eur. — Perleberg: Rieselwiesen (Janzen). Eurhynchium strigosum (Hoffm.) Br. eur. — Schlaubethal: auf Waldboden mit Hypnum Sommerfeltü und Didymodon rubellus!! E. striatum (Schrb.) Br. eur. — Schlaubethal: auf Waldboden!! E. speciosum (Brid.) Schpr. var. tortöilifolium Warnst. — Stengel kriechend, gegen die Spitze häufig stoloniform und mit Rhizoiden- büscheln, ebenso auch vielfach die Aeste. Stengel- und Astblätter in eine lange, dünne, meist links gedrehte Spitze aus- laufend, Rippe schwach, weit vor der Spitze, meist bald über der Mitte schwindend. Seitenränder der Stammblätter spär- lich, die der Astblätter stärker gesägt. Perichaetialblätter sparrig, aus breiter umfassender Basis fast plötzlich in eine längere oder kürzere Spitze zusammengezogen, rippenlos und an den Rändern äusserst schwach gezähnelt bis ganzrandig. — Sommerfeld: Baudacher Heide, auf feuchtem Waldboden!! var. densum Warnst. — Diese Abart erinnert habituell an sehr kräftige Formen von Zurhynchium Swartzü. Sie wächst in aus- gedehnten dunkelgrünen, etwas starren, überaus dichten, trocken schwach glänzenden Rasen. Stengel kriechend, durch zahlreiche büschel- förmige Rhizoiden angeheftet und mit kürzeren oder längeren, einfachen oder verästelten, stumpfen Aesten unregelmässig, aber dicht besetzt. Stengelblätter aus etwas verschmälerter Basis breit ei-Janzettlich, scharf zugespitzt, rings gesägt, mit unter der Spitze verschwindender Rippe, etwa 1 mm lang und 0,77 mm breit. Astblätter wenig kleiner, die grössten 0,86 mm lang und 0,80 mm breit, dicht gestellt, feucht all- seitig sparrig abstehend, breit-herzförmig, rings gesägt, die dickere Rippe vor der kurzen Spitze erlöschend; Zellen sehr eng, in der Blattmitte etwa 6 mal so lang wie breit, in den Blattflügeln mit einer vom übrigen Zellnetze nicht deutlich abgesetzten Gruppe breiter, kurz- reetangulärer Zellen; sämtliche Zellen dieht mit Chlorophyll angefüllt. Blüten stengelständig, 9 und d'; erstere mit überaus zahlreichen Archegonien, aber nur sehr wenigen Antheridien, welche beide von hyalinen Paraphysen überragt werden. Perichaetial- und Perigonial- blätter rippenlos. Trotz des zwitterigen Blütenstandes bisher noch nieht mit Sporogonen aufgefunden. — Neuruppin: an einem Abzugs- graben in den Anlagen in der Näbe des Sees!! E. uliginosum Warnst. in Moosfl. der Prov. Brandenb. ist identisch mit Z. speciosum. — Weitere Standorte in der Mark sind: Neuruppin: Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. 69 Sümpfe am Teetz-See hinter Molehow e. fr.!! Franz. Buchholz bei Berlin: im Park (Prager!); Jähnsdorf bei. Bobersberg (Ahlisch!). Burhynchium Swartzi (Turn.) Curnow. — Rheinsberg: Park, auf feuchtem Waldboden!! ? E. hians (Hedw.) Jäg. et Sauerb. — Neuruppin: vergraste Stellen in den Schiller’schen Thongruben bei der Irrenanstalt. Diese Art ist mir gegenwärtig noch etwas dubiös. Nordeuropäische Formen davon, welche ich aus Schweden, Finnland und von Moskau erhalten habe, sind von unserem #. praelongum fast nur durch den opali- sierenden Blattglanz zu unterscheiden, der aber auch den Blättern von unserem E. praelongum nicht gänzlich fehlt. Eine Aehnlichkeit mit E. Schleicher, womit Limpricht 2. hians inbezug auf Tracht und Grösse vergleicht, konnte ich an all den erhaltenen Proben nicht finden. E. Schleicheri (Hedw. fil.) Lorentz. — Bukow: auf Waldboden (Lucas). E. Stokesil (Turn.) Br. eur. — Sommerfeld: Stadtbusch auf der Erde!!; (Bogendorf: Wald am Hammergraben zwischen Zissidens adian- toides!!). var. densum Warnst. — Wächst in überaus dichten, flachen, gelblichen bis bräunlich-gelben, weichen Rasen. Stengel durch zahl- reiche Rhizoidenbüschel dem Substrat fest anhaftend, dieht mit langen, einfachen oder gefiederten, gegen das Stammende kleineren, nach der Spitze verdünnten Aesten besetzt. Paraphyllien dreieckig, lang zugespitzt und unregelmässig gesägt. Stengelblätter sparrig abstehend, Astblätter schmaler und aufrecht-abstehend oder z. T. ebenfalls sparrig; beiderlei Blätter nicht selten mit halb gedrehter Spitze. — Triglitz: auf einem Baumstumpfe im April 1895 leg. O. Jaap! Eihynchostegium murale (Neck.) Br. eur. — Perleberg: Plattenburg, auf feuchten Steinen (Janzen). var. pseudo-confertum Warnst. — Eine Form, die in gelb- grünen oder gelbbräunlichen, glänzenden Räschen von der Stärke des typischen Rhynchostegium murale oder auch etwas kräftiger vorkommt und im Habitus dem AA. confertum ganz ähnlich ist. Stengel durch zahl- reiche Rhizoiden der Unterlage (Sandstein) fest anhaftend. Stengelblätter eiförmig, etwa 1,14 mm lang und 0,70 mm breit, nach oben ver- schmälert und in eine breite, kurze Spitze auslaufend, hohl und deutlich mit I oder 2 Längsfalten; Rippe dünn und in der Mitte verschwindend. Aeste bald länger, bald kürzer; die längeren nach oben stark verdünnt, locker beblättert; untere Astblätter eilänglich, etwa 1,08 mm lang und 0,50 mm breit, mit verschmälerter, fein aus- laufender kurzer Spitze, hohl und faltig; obere Astblätter schmal-lanzettlieh, etwa 1 mm lang und 0,34 mm breit, gegen die Spitze gezähnt; Rippe sämtlicher Astblätter auch nur bis zur Blattmitte fortgeführt. Perichätialblätter wie an der Hauptform scheidenartig, 70 C. Warnstorf: rippenlos, oben stumpf gestutzt und plötzlich in eine dolchartige, klein- gezähnte Spitze auslaufend. Sporen gelblich, durchscheinend, glatt, 12—15 » diam. — Neuruppin: Neuer Kirchhof, Grabeinfassungen auf Sandstein selten. Am 4. Januar 1898 mit reifen Sporogonen vom Verf. gesammelt. Von var. complanatum Br. eur., welche ebenfalls zugespitzte Blätter besitzt, durch kürzere, nicht verflachtbeblätterte Aeste, sowie durch die hohlen, faltigen Blätter sofort zu unterscheiden. Rhymchostegium confertum (Dieks.) Br. eur. — Golzow im Oder- bruch, an einer Mauer (Lucas). Rh. megapolitanum (Bland.) Br. eur. — Berlin: beim Halensee (Lucas). Brachythecium salebrosum (Hoffm.) Br. eur. var. robustum Warnst. — Ist kräftigen Formen von Brachythecium rutabulum habituell sehr ähnlich und wächst in dichten, grünen, mattglänzenden Rasen. Stengel reichlich wurzelnd, nicht stolonenartig verlängert. Stamm- blätter breit-lanzettlich, etwa 2,50 mm lang und 0,94 mm breit, mit nicht sehr lang ausgezogener feiner Spitze; oberhalb der Mitte deutlich gesägt, schwach längsfältig, wenig herablaufend; Rippe dünn und über der Mitte verschwindend. Aeste kurz und dick, nach der Spitze wenig verdünnt; Blätter flatterig aufrecht-abstehend, lanzettlich, gegen die Astspitzen mehr oder weniger einseitswendig, etwa 1,70 mm lang und 0,43 mm breit, oberwärts scharf gesägt, schwach-faltig. Seten der Sporogone die Aeste kaum überragend. — Neuruppin: zwischen Chaussee- haus und Storbeck auf Waldboden, am 3. April 1898 vom Verf. gesammelt. var. densum Br. eur. — Seidenglänzend. Stengel durch zahl- reiche Rhizoidenbüschel dem Substrat (Steine) fest anhaftend und durch kurze Aeste regelmässig gefiedert, mit kleineren oder grösseren, eiförmigen oder dreieckig-ovalen, kürzer oder länger zugespitzten, rippenlosen Paraphyllien besetzt. Stammblätter nicht oder schwach faltig, meist nach oben gesägt, die schwache Rippe über der Mitte verschwindend, selten mit kurzer Gabelrippe; Astblätter schmäler als die Stammblätter, lang und fein zugespitzt, stärker faltig, an den Rändern weit herauf umgebogen und gesägt. — Gr. Langerwisch: auf einem Steine in dicht anliegenden Rasen c. fr. am 9. April 1898 leg. O. Jaap! Diese Form gehört der Beschreibung in Limpr. Krygtogamenfl. v. Deutschl. Bd. IV, 3. Abt. S. 75 nach unstreitig zu var. densum, wogegen die Stengelparaphyllien sie in Beziehung zu var. paraphylli- ferum De Not. aus dem Intrascathale am Lago Maggiore setzen. (Syn.: var. pinnatum Warnst. in litt. ad Jaap). B.lanceolatum Warnst. n. sp. — Ist eine neue Art, welche in sehr weichen, grünen und mattglänzenden Rasen wächst. Pflanze etwa von der Stärke des B. albicans und in der Blattform dem B. salebrosum, resp. Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg, 71 B. Mildeanum ähnlich. Stengel durch büschelförmige glatte Rhizoiden dem Substrat (Baumrinde) angeheftet. Stamm- und Astblätter gleichgestaltet, nur in der Grösse verschieden. Erstere aufrecht-abstehend, aus wenig ver- engter Basis lanzettlich, nicht herablaufend, durchschnittlich 2,30 mm lang und 0,56 mm breit, allmählich lang und fein zugespitzt, der ungezähnte Rand nirgends umgebogen, durchaus faltenlos; Rippe dünn, über der Blattmitte verschwindend. Zellen lang und eng prosenchymatisch, Wände undeutlich getüpfelt, mit sehr feinkörnigem Chlorophyll ange- füllt, ohne erkennbaren Primordialschlauch, am Grunde kurz rechteckig und in den Blattflügeln quadratisch und kurz rectangulär; Basalzellen sämtlich stärker getüpfelt. Aeste bis 48 mm lang, meist einfach, nach der Spitze verdünnt; Blätter derselben locker anliegend, die oberen weit aufrecht-abstehend, etwa 1,72 mm lang und 0,50 mm breit, ohne Falten, flachrandig, sehr schwach gezähnt, Rippe dünn, in oder über der Mitte des Blattes verschwindend, Zellnetz wie in den Stengel- blättern. Blüten und Sporogone unbekannt. — Neuruppin: zwischen Chausseehaus und Storbeck an alten Erlen links von der Chaussee am 3. April 1898 gesammelt vom Verf. Brachythecium Mildeanum Schpr. var. robustum Warnst. — Die Abart findet sich in etwa 10 cm tiefen, unten bräunlichen, nach oben schön gelbgrünen, mattglänzenden, lockeren Rasen. Pflanzen sehr kräftig, un- regelmässig geteilt und gegen die Spitze häufig fast büschelästig. Stengel- blätter gross, gegen 3 mm und darüber lang und etwa 0,90 mm breit, lanzettlich, in eine lange, haarförmige, gezähnte Pfrieme auslaufend, schwach gefurcht und über der Mitte meist an einer Seite eingebogen ; Rippe sehr dünn, bis zur Blattmitte reichend. Zellen am Blattgrunde und den Blattflügeln rectangulär und deutlich getüpfelt; Aeste dick, ihre Blätter etwas kleiner, aufrecht-abstehend oder anliegend, sonst wie die Stengelblätter. — Neuruppin: in Sümpfen der nassen Kies- gruben bei Altruppin mit Marchantia und bei Brüsenwalde (Uckermark) in Sümpfen beim „Hölzernen Krug“ im Mai 1883 gesammelt vom Verf. B. glareosum (Br.) Br. eur. — Triglitz: Abstiche einer Wiese, steril (Jaap!); Charlottenburg (Lucas). B. albicans (Neck.) Br. eur. var. pinnatifidum Warnst. — Wächst in lockeren, flaehen, dem Substrat (Steine) dicht anliegenden, weisslich-grünen Rasen. Pflanzen sehr zart; Stengel dünn, fast ohne Rhizoiden, unregelmässig geteilt und die Hauptäste meist regelmässig mit kurzen Fiederästen besetzt. Stamm- und Astblätter nur in der Grösse verschieden, mit 1 oder 2 schwachen Längsfalten, lang und fein zugespitzt, meist ganzrandig, im oberen Teile gegen die Spitze durch die etwas umgebogenen Ränder hohl, an den wenig herablaufenden Blattflügeln mit einer schräg zum Rande verlaufenden grossen Gruppe quadratischer Zellen; Rippe dünn und über der Blattmitte endend. — Triglitz: auf einem Steine am 11. April 1897 gesammelt von O. Jaap! (Vergl. Jahrg. 1897, S. 74). (2 C. Warnstorf: Brachythecium refleweum (Starke) Br. eur. — Neuruppin: am Wege vor Kunsterspring auf Waldboden (Loose!); Dahme: Stadtheide (Kinzel!). B. Starkei (Brid.) Br. eur. ex. p. — Diese „im mittel- deutschen Berglande von 600 m aufwärts bis an die obere Baum- und Knieholzgrenze, in den Alpen von 800 m aufwärts bis in die Strauchvegetation, etwa bis 2300 m, allgemein verbreitete Art und oft Massenvegetation bildend“, war bisher aus der norddeutschen Tiefebene nicht nachgewiesen. (Vergl. Limpricht, Kryptogamenfl. v. Deutsehl., Bd. IV, 3. Abt. S. 100—101). Unsere märkische Pflanze, welche zuerst von Professor Osterwald in Berlin auf Waldboden in der Bredower Forst bei Spandau aufgefunden wurde, kommt in etwas starren, grünen Rasen in Gesellschaft des ihm ähn- lichen B. curtum vor. Die einzelnen Pflanzen sehen wegen der fast sparrig abstehenden Stammblätter überaus schwächlichen Formen des Hylocomium squarrosum nicht unähnlich. Der Stengel ist unregelmässig mit kürzeren oder längeren, nach der Spitze verdünnten, z. T. bogig gekrümmten Aesten besetzt. Die meist sparrig abstehenden Stengelblätter sind aus verschmälertem, herablaufendem Grunde breit deltoidisch-herzförmig, nach oben plötzlich eingeschnürt und laufen in eine lange, feine, kielig-hohle Spitze von etwa !/; der Blattlänge aus, welche entweder gedreht oder auch nieht gedreht vorkommt. Limpricht beschreibt die Stengel- blätter des Br. Starkeil.c.S. 99 als „breit herzförmig-deltoidisch, plötzlich langspitzig und gedreht“, womit aber die Zeichnung (Fig. 368b) nicht übereinstimmt. Ihre Länge beträgt an den märkischen Exemplaren durchschnittlich 1,34 mm und die Breite etwa 1 mm; die Seitenränder erscheinen bis gegen den Blattgrund hin deutlich gesägt, die Lamina zeigt keine Längsfalten, und die Rippe erreicht fast immer den Grund der Blattspitze. Die Blattzellen sind etwa 6 bis 10 mal so lang wie breit, am Grunde rechteckig, hin und wieder getüpfelt, und in den Blattflügeln finden sich zahlreiche erweiterte, reetanguläre oder rhomboidische, oft hyaline Zellen. Die Astblätter sind aufrecht-abstehend, viel kleiner und entweder in der Form den Stammblättern ähnlich oder schmaler und mit kürzerer, breiterer, allmählich auslaufender Spitze; die Räuder sind stets stärker gesägt. — Die wenigen. von mir aufgefundenen Blüten waren an- seheinend verkümmert, so dass die Sterilität der Pflanze dadurch ihre Erklärung findet. B. subfalcatwm Warnst. n. sp. — Wächst in dichten, schön gelbgrünen, schwach glänzenden Rasen und erinnert habituell an ge- wisse schwächliche Formen von 2. albicans. Stengel kurz, an der Spitze mitunter in kleinblätterige, wurzelnde Stolonen auslaufend, unregelmässig beästet; Aeste dünn, aufrecht, an , Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. 16) der meist stumpflichen Spitze schwach sichelförmig gebogen, rundlich dieht anliegend beblättert und deshalb fast kätzchenförmig, bis 13 mm lang. Stengel- und Astblätter nach Form und Grösse kaum ver- schieden, lanzettlich, wenig herablaufend, 1,70—2,30 mm lang und 0,65—0,70 mm breit, meist kurz, seltener allmählich etwas länger zugespitzt, an den Seitenrändern weit herauf schmal um- gebogen und von der Mitte aufwärts schwach, in der Spitze stärker gesägt, Lamina mit mehreren starken Längsfalten. Rippe schwach, in der Mitte oder über derselben verschwindend. Zellen eng und lang. am Grunde breiter und kürzer, in den nicht ausgehöhlten Blattfiügeln mit einer vom übrigen Zellgewebe nicht scharf abgesetzten Gruppe kleiner quadratischer und rechteckiger Zellen. Ist wahrschein- lich zweihäusig; bis jetzt nur mit @ Blüten beobachtet — Neuruppin: Kegelitz, in einem feuchten Ausstich auf Lehmboden im Mai 1898 vom Verf. gesammelt. Brachythecium rutabulum (L.) Br. eur. var. Zutescens Warnst. — Rasen gelblich bis bräunlich-gelb, seidenglänzend, Stämmehen wenig verlängert und mit kürzeren oder längeren, aufrechten bis schwach gebogenen einfachen Aesten unregelmässig besetzt. Stammblätter ei- lanzettlich, kürzer oder länger zugespitzt, sehr schwach längsfaltig, rings meist deutlich gesägt, mit dünner, über der Mitte ver- schwindender, einfacher oder kürzerer gegabelter Rippe; Zellen am Blattgrunde rechteckig und quadratisch. Nur steril beobachtet. — Neuruppin: Vergraste Stellen in den Schiller’schen Thongruben unweit der Irrenanstalt 1895 gesammelt vom Verf. B. rivulare Br. eur. — Rottstock bei Brück an quelligen Orten (Sehulz!); Boberthal: Erlenbrüche!! Plagiothecium latebricola (Wils.) Br. eur. — Schönebeck a.d. Elbe (Fromm!) P. curvifolium Schlieph. (Syn : P. denticulatum var. recurvum Warnst.) — Neuruppin: in trockenen Kiefernwäldern auf nackter Erde oder in gemischten Beständen am Grunde alter Kiefern sehr verbreitet!!; zwischen Sellin und Bärwalde und zwischen Gossow und Nordhausen (Neumark) leg. Ruthe; Sommerfeld: trockener Kieferwald vor Friesen- _ höh!!; Dachower Moor, am Grunde alter Kiefern selten!! P. denticulatum (L.) Br. eur. var. orthocladum Warnst. — Seeundäre Stämmechen aufrecht zwischen anderen Moosen (Aulacomnium androgynum, Webera cruda, Bartramia pomiformis u. s.w.), verflacht zweizeilig beblättert, schwächlich und 1—1!/, em hoch; Blätter am Grunde der Rippe am Rücken häufig mit Rhizoiden; Sporogone auf roter, unten rechts, oben seilartig links gedrehter Seta fast aufrecht, oder wenig gebogen und übergeneigt, meist deutlich nach der Entdeekelung schwach gefurcht; Peristomzähne bleich-gelblich, Wimpern fast fehlend Schlaubethal: Bremsdorfer 74 C. Warnstorf: Mühle an Abhängen auf Waldboden unter Buchen zahlreich und reich fruchtend !! — Eine äusserst zierliche Form! Die typische Form wächst im Boberthal: Erlenbrüche auf faulenden Stubben und bei Sommerfeld : Baudacher Heide, auf moorigem Sandboden!! Plagiothecium silvaticum (L.) Br. eur. — Sommerfeld: Stadt- busch, sehr häufig auf allen morschen Erlenstubben in prachtvollen dichten Rasen, aber nur selten mit Sporogonen!! var. progaguliferum Ruthe. — Ebendort!! var. Zascum Mol. — ist eine mit langen, verdünnten, lax be- blätterten, flagellenförmigen Aesten besetzte, dunkelgrüne, fast glanz- lose Form mit Brutzellen, welche im dunklen Stadtbusche bei Sommerfeld ebenfalls auf morschen Erlenstubben wächst!! Die reifen und entdeckelten Sporogone sind nicht immer längs- furchig, sondern kommen auch vollkommen glatt vor; es ist also bei den einzelnen Arten auf diese Erscheinung wenig Gewicht zu legen. P. Roeseanum (Hpe.) Br. eur. — Boberthal : Schlucht bei Kuckädel auf Sandboden!!; Schlaubethal: Schlaubemühle unter Gebüsceh in aus- gedehnten Rasen, Bremsdorfer Mühle !! var. propaguliferum Ruthe. — Brutkörper anfangs kugelig, später oval, endlich fast keulenförmig. — Schlaubethal: an Abstichen auf Waldboden!!; Triglitz (Jaap!). var. orthocladum (Br. eur.) Limpr. — Aeste aufrecht, Sporo- gone nicht oder wenig über dieselben hinausragend, ohne Längsfurchen. — Sommerfeld: in einer mit Eichen bestandenen Waldschlucht in der Nähe von Friesenhöh auf der Oberklinge, reich fruchtend!! In Kryptogamenfl. v. Deutschl. Bd. IV. 3. Abt. zieht Limpricht S. 260 var. Zaxum Mol. als Form zu ?. silvaticum und auf S 262 eitiert er diese var. als Synonym zu P. Roeseanum var. gracile Breidler! P. pseudo-silvaticum Warnst. n. sp. — Pflanzen in dichten, ausgedehnten, flachen, grünen, glänzenden Rasen von der Stärke des P. silvaticum oder noch kräftiger als dieses. Stämmehen meist einfach oder wenig ästig, niederliegend und an der Spitze häufig in kleinblättrige, mit Rhizoiden versehene Stolonen auslaufend, von welchen aus die Verjüngung der Pflanze erfolgt., Blätter zweizeilig abstehend, flach (nicht wellig verunebnet), aus verschmälertem, weit herablaufendem Grunde breit ei-lanzettlich, scharf und kurz zugespitzt, in der Spitze deutlich gesägt; Blattrand oft ein- seitig breit umgebogen, Rippe kurz gabelig. Zellnetz ähnlich wie bei P. silvaticun., viel weiter als bei P. denticulatum, mehr oder minder mit Chlorophyll angefüllt. Blüten einhäusig; g' Blüten knospenförmig; Perigonialblätter wenige, rundlich-eiförmig, plötzlich kurz zugespitzt, rippenlos. Perichaetialast am Grunde stark wurzelnd; Perichaetial- blätter breit lanzettlich, die äusseren plötzlich, die inneren mehr all- mählieh kurz zugespitzt; ihre Rippe zart, einfach und bis über die Neue Beiträge zur Kryptogamentlora der Mark Brandenburg. 08 Blattmitte fortgeführt, seltener doppelt und ungleichschenkelig; Zellen ähnlich wie in den Stengelblättern, gegen die Basis weiter und recht- eckig, in der Nähe der Seitenränder, besonders aufwärts von der Blattmitte an, auffallend enger und fast einen Saum bildend. Sporogon auf 27—30 mm hoher, blassrötlicher Seta übergeneist, zur Reife gelblich- braun, entdeckelt und trocken längsfurchig und unter der roten Mündung eingeschnürt; Deckel hoch stumpf-kegelig. Zähne des äusseren Peristoms gelblich und nach oben hyalin; Dorsalfelder mit Querstreifungen und in der Mitte mit Zickzacklinie; Lamellen der Innenfläche nicht durch Querwände verbunden, an der Spitze stachelig- papillös. Fortsätze des inneren Peristoms nicht durchbrochen oder mit äusserst schmalen Ritzen; Wimpern ausgebildet, knotig. Sporen grünlich, kugelig, glatt und 10—12 x diam. — Brandenburg: Neuruppin, an dem Waldwege zwischen Rottstiel und dem „Stern“ auf von einer schwachen Humusdeceke überlagertem Sandboden am 24. Juli 1897 entdeckt. Auch von Kreistierarzt R. Ruthe bei Swinemünde in einer etwas schwächeren Form und von Fromm bei Schönebeck a. d. Elbe im August 1892 aufgefunden. Entfernt sich von Plagrothecium silvaticum besonders durch einhäusige Blüten und steht auf jeden Fall dem /. Ruthei Limpr. am nächsten, von welchem es sich aber durch glatte, nicht gewellte Blätter, sowie durch die stark gefurchte Kapsel, die es mit P. szlvaticum teilt, unter- scheidet. Ausserdem ist /. Ruthei eine Sumpf-, P. pseudo-silvaticum dagegen eine schwach humosen Sandboden liebende Waldpflanze. Ob- gleich ich P. pseudo-silvaticum als Art neben P. Ruthei aufgestellt habe, glaube ich doch, dass sich dasselbe künftighin ohne Zwang als Varietät bei P. Ruthei wird einreihen lassen, besonders da die Furchung der Kapsel kein speeifisches Merkmal abgeben kann. P. Ruthei Limpr. — Sommerfeld: Baudacher Heide, an moorigen sumpfigen Stellen!!; Boberthal: in einem Erlenbruche mit Trichocolea!! var. subjulaceum Warnst. — Wächst in dichten, grünen, stark seidenglänzenden Rasen vom Habitus des ?. Roeseanum. Stämmchen unregelmässig und häufig büschel-ästig; Aeste nach der Spitze ver- dünnt und durch die etwas hohlen, aufrecht- und allseitig abstehenden Blätter fast kätzchenartig; Blätter länglich-eiförmig, symmetrisch, rasch scharf zugespitzt und meist mit einigen zarten Längsfalten, wenig herab- laufend und mit kurzer Gabelıippe, in der Regel ganzrandig und mitunter nur in der äussersten Spitze mit einzelnen kleinen Zähnchen; in den Blattachseln mit einzellreihigen Brutästchen. Einhäusig; Sporogone auf purpurroter Seta fast aufrecht und wenig gekrümmt oder übergeneigt, entdeckelt besonders unter der eingeschnürten Mündung zart gefureht. — Sommerfeld: Stadtbusch, auf einem faulenden Frlen- stubben reich fruchtend!! 76 C. Warnstorf: Plagiothecium silesiacum (Seliger) Br. eur. — Sommerfeld: Wald südlich von Friesenhöh auf nacktem moorigen Waldboden selten!!; zwischen Seedorf und Königswille in moorigen Kiefernwäldern auf der Erde!! Amblystegium serpens (L.) Br. eur. — Sommerfeld: Stadtbusch, am Grunde von Laubbäumen!! A. varbım (Hedw.) Lindb. — Spandau: Neu-Cladow, an Erlen- wurzeln (Prager 1896!); Sommerfeld: hinter der Hedwigsmühle an Erlenwurzeln am Lubstufer!! A. Juratzkanum Schpr. — Schlaubethal: an einem alten, morschen Baumstumpf!!; Bobersberg: Bretter am Müblentliess!! A. Kochii Br. eur. var. Loeskeanum Warnst. (Syn.: A. Loes- keanum Warnst. in litt.) — Findet sich in Sümpfen an Seerändern zwischen Schilfstengeln unter Aypnum cuspidatum faulende Pflanzen- teile überspinnend; in der Stärke etwa dem A. Juraizkanum und A. rigescens gleichend. Stengel reichlich wurzelnd; Stamm- und Astblätter gleichgestaltet, letztere meist nur kleiner, etwa 0,72 mm lang und 0,26 mm breit, sämtlich aufrecht-abstehend; erstere ei-lanzettlich, etwa 1 mm lang und 0,34 mm breit, ganzrandig, nirgends am Rande umgebogen, mit kräftiger, gelber, in die Spitze eintretender Rippe. Zellen im mittleren Blattteile sechsseitig, etwa 4 mal, in der Spitze etwa 6-8 mal so lang wie breit, am Blattgrunde kurz rechteckige und in den Blattflügeln zahlreiche quadratische und reetanguläre ungetüpfelte Zellen; alle Zellen mit deutlich geschlängeltem Primordialschlauche; Zellen der Astblätter in der Mitte der Lamina nur etwa 2—3 mal, in der Spit e 4—5 mal so lang wie breit und die Seitenränder durch etwas vorstehende Zellecken überaus schwach gezähnelt, sonst im übrigen den Stengelblättern gleich. — Einhäusig; g' Blüten knospenförmig, stengelständig, Hüll- blätter rippenlos. Perichaetium wurzelnd; Perichaetialblätter aufrecht angedrückt, die inneren lanzettlich, unten scheidig, in eine lange, schwach gezähnte Pfrieme auslaufend, mit sehr breiter und bis in die Pfrieme fortgeführter Rippe. Seta bis 28 mm lang, rot, nur unmittelbar unter der Kapsel gelblich, gegenläufig (oben links) gedreht. Kapsel zur Reife gelblich grün, nach dem Ausstreuen der Sporen auf- wärts gekrümmt, unter der Mündung eingeschnürt. Epidermiszellen unter der Mündung in etwa drei Reihen polygonal 5- und 6eckig, die übrigen in Mehrzahl verlängert-rechteckig. Zähne des äusseren Peristoms am Grunde verschmolzen, gelb, breit hyalin gesäumt und gegen die hyaline papillöse Spitze beiderseits treppenförmig, aussen in der Mediane mit Ziekzacklinie und quergestreift, Lamellen der Innenfläche eng; Grundhaut des inneren Peristoms hellgelb, zart papillös, Fort- sätze oben ritzenförmig durchbrochen, Wimpern 2, hyalin, papillös und knotig. Sporen grünlich, bis 13 » diam. — Berlin: bei Erkner Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. U in sumpfigen Ausbuchtungen am Nordende des Kalksees zwischen Sehilfstengeln am 26. Mai 1895 mit entdeckelten Sporogonen von Löske aufgefunden. Die gewöhnliche Form sammelte Prager 1898 auf Wiesen vor Beinersdorf unweit Berlin! Amblystegium radicale (P.B.) Mitten. — Diese bisher aus der Mark Brandenburg nur von Cüstrin (22. Mai 1866, leg Ruthe) und ausserdem aus Deutschland nur noch von wenigen Punkten be- kannte zierliche Art sammelte ich hier bereits vor vielen Jahren auf Blumentöpfen im Treibhause der Neuen Mühle und habe sie seinerzeit als A. serpens var. squarrosum verteilt. Nachdem aber Limpricht in Kryptogamenfi. v. Deutschl. Bd. IV., 3. Abt., S 323--325 von der obengenannten Art eine so mustergültige Beschreibung gegeben, er- kannte ich sofort die Zugehörigkeit der Pflanze zu ihr. Um einen Vergleich der Ruppiner Pflanze mit Limpricht’s Beschreibung zu ermöglichen, teile ich nachstehend folgendes Nähere über dieselbe mit: Rasen gelbgrün, von der Stärke und dem Habitus des Aypnum Sommerfeltü. Stengel kriechend, hin und wieder wurzelnd, gelb, unregel- mässig mit kürzeren oder längeren einfachen Aesten besetzt. Stamm- blätter aus ovalem Grunde allmählich lang und fein zugespitzt, etwa 0.70—0.72 mm lang und 0,23 mm breit, aufrecht-abstehend bis sparrig, ganzrandig oder gegen die Basis schwach gezähnt, ihre Rippe meist über der Mitte verschwindend; Zellen prosenchymatisch, mit geschlängeltem Primordialschlauche, in der Mitte des Blattes 6 bis 8 mal, in der Spitze 10 bis I2 mal so lang wie breit, am Grunde kürzere und rectan- guläre, in den Blattflügeln eine Gruppe quadratischer Zellen. — Ast- blätter kleiner, sparrig abstehend und fast zweizeilig gestellt, sehr schmal lanzettlich, deutlich gesägt, im übrigen wie die Stengelblätter. Einhäusig; 3‘ Blüten knospenförmig, Hüllblätter ei-lanzettlich, rippen- los. Perichaetium stark wurzelnd, die inneren Perichaetialblätter aus scheidiger Basis lanzettlich, aufrecht anliegend, allmählich lang und fein zugespitzt, gegen die Spitze deutlich gesägt und meist längsfaltig; Rippe kräftig, unten durchscheinend, nach oben gelblich und bis in die Spitze fortgeführt. Seta bis 25 mm lang, am Grunde rötlich, nach oben gelblich, gegenläufig unten rechts, oben links gedreht. Sporogon gelbgrün, übergeneigt und gekrümmt, Deckel flach gewölbt und mit Warze oder flach kegelförmig. Epidermiszellen unregelmässig rectan- gulär bis rhomboidisch, dünnwandig, an der Mündung mit mehreren Reihen quadratischer Zellen. Zähne des äusseren Peristoms am Grunde orange, in der Mitte dunkelgelb und gegen die Spitze weiss, Aussen- schieht eng quergestreift, breit hellgelb gesäumt und beiderseits ober- wärts treppenförmig; inneres Peristom hellgelb, fast glatt; Fortsätze ritzenförmig durehbrochen; Wimpern knotig und von der Länge der Zähne. Sporen blassbräunlich, 12—15 „. diam.; Reife im Mai. 718 C. Warnstorf: Amblystegüuum rigescens Limpr. — Neuruppin: Neuer Kirchhof, Grab- einfassungen auf Sandstein und auf der Parkmauer in Karwe häufig!!; Wittenberge: Grabsteineinfassungen auf dem Kirchhofe (J.Warnstorf!). var. angustifolium Warnst. — Blätter schmal-lanzettlich, sehr lang zugespitzt, Rippe dünn, in oder über der Blattmitte verschwindend. — Sommerfeld: Stadtbusch, am Grunde alter Eichen!! 4A. irriguum (Wild) Br. eur. — Schlaubethal: verfallene Wasser- mühle bei Schlaubemühle, auf vom Wasser bespülten Steinen!! 4A.riparium (L.) Br. eur. — Sommerfeld: hinter der Hedwigsmühle auf Erlenwurzeln!!; Bobersberg: in einem mit Wasser gefüllten Röhrkasten!! var. longifolium Schpr. — Meyenburg: Stadtforst (Jaap!); Neuruppin: Ruskow, auf Weidenstämmen an einem Tümpel!!; Spandau: Neu-Cladow, an Erlenwurzeln (Prager 1896!). Hypnum Sommerfeltii Myr. — Schlaubethal : zwischen Kieselwitzer und Bremsdorfer Mühle auf Waldboden!!; Charlottenburg: Damm der Ringbahn vor Plötzensee (Lucas). H. elodes Spruce. — Berlin: Grunewald (Lucas). H. chrysophylium Brid. — Charlottenburg (Lucas); Treppeln: Hohlweg nach dem Treppelnsee mit ZT’hwideum abietinum und Uampto- thecium lutescens. H. stellatwm Schrb. — Bobersberg: Jähnsdorf, auf Moorwiesen am See mit F. adiantordes!!; (zwischen Quolsdorf und Zibelle an einem quelligen Bergabhange!!); Neuruppin: Wustrauer Luch!! var. robustum Limpr. (f. alpina Boulay ?). — Wächst in gelb- grünen, aufrechten, bis 18 cm tiefen Rasen; Pflanze sehr kräftig, gegen die Spitze meist büschelästig; Stammblätter 4mm lang und 11/,—2 mm breit, Astblätter etwas kleiner; Rippe kurz und doppelt. — Neuruppin: tiefe kalkhaltige Sümpfe am Teufelssee bei Tornow!! var. luitans Warnst. — Robust wie vorige Form. Pflanze untergetaucht, flutend, gegen die Spitze fiederästig, unten von Blättern entblöst; Stamm- und Astblätter fast gleich gross, 3—4 mm lang, mit meist 2 ungleichen dünnen, kurzen oder etwas längeren Rippen, nicht selten aber auch, besonders die Astblätter, mit fast bis zur Mitte reichender einfacher Rippe. — Neuruppin: am Rande von tiefen Torf- löchern am Gänsepfuhl!! var. gracilescens Warnst. f. gracilis Boulay ?). — Habituell dem H. chrysophyllum sehr ähnlich und nicht stärker als dieses, in mehr oder weniger dichten, grünen Rasen abgefallene Aeste in Erlen- brüchen überspinnend Stengel kriechend, reich wurzelfilzig und unregelmässig fiederästig; Stamm- und Astblätter klein, fast von gleicher Grösse, mit kurzer oder längerer ungleichschenkeliger, sehr dünner Gabelrippe oder die sehr dünne einfache Rippe fast bis zur Blattmitte reichend. — Neuruppin: Erlenbruch am Teufelssee bei Tornow!! Auch bei der Poln. Nettkower Mühle (Kr. Grünberg, Schlesien) in einem Erlenbruche von Golenz am 18. 5. 1864 gesammelt. Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. 79 Die Rippe ist bei Zypnum stellatum ebenso wie bei H. polygamum sehr veränderlich; bald fehlend, bald kurz und doppelt, bald länger und gabelig, bald einfach und fast bis zur Mitte des Blattes fortgeführt. H. polygamum Schpr. — Berlin: Grunewald (Lucas). var. minus Schpr. — Eberswalde: Rabenwiese bei Gravenbrück (Ramann 1895!). H. uncinatum Hedw. var. plumosum Schpr. — Sommerfeld: Bau- dacher Heide auf moorigem Heideboden!!; Neuruppin: zwischen Chaussee- haus und Storbeck am Grunde von Erlen!! H. intermedium Lindb. — Sommerfeld: Vorderklinge, Sumpf- wiesen auf Thongrund!! H. vernicosum Lindb. — Neuruppin: in tiefen Sümpfen an See- ufern sehr häufig und öfter fruchtend!! H. Kneiffii Schpr. var. lawum Schpr. — Wächst in sehr weichen, oben gelbgrünen, innen braunen, lockeren Rasen. Querschnitt des Stengels rundlich, Centralstrang sehr armzellig, Grundgewebe gegen die Peripherie in 3 Reihen verdickter enger (Aussenreihe am engsten) Rindenzellen über- gehend. ‚Stengel unterwärts mit längeren, oberwärts mit kurzen ver- einzelten Aestchen besetzt; Blätter der letzteren kleiner als die allseitig tlatterig abstehenden, breit-lanzettlichen, lang zugespitzten, ganzrandigen Stammblätter, auch ihre Laminazellen kürzer. Stengelblätter am Grunde mit einer sehr grossen, dreieckigen, am Rande 5—7 stockigen Gruppe ausgehöhlter rechteckiger Blattflügelzellen, welche bis zur Blatt- rippe reichen und scharf von den nächstoberen Zellen abgesetzt sind. — Neuruppin: Wiesengräben vor dem Gänsephuhl im Mai 1886 gesammelt!! H. Wilsoni Schpr. — Neuruppin: in einem Carexsumpf der Mäsche in der Nähe des Klappgrabens!! H. I!ycopodioides Schwgr —- Neuruppin: Schwanenpuhl bei Lindow!!; Sommerfeld: Sumpfwiesen (Schulz). H. scorpioides L.. — Spandau: Teufelsfenn (Prager!); Station Möser zwischen Burg und Magdeburg (Focke); Teuplitz: Sumpfwiese an einem Fischteiche!! H. finitans L. — Sommerfeld: Vorderklinge in Thontümpeln schwimmend!!; Teuplitz: Sumpfwiese an einem Fischteiche!! (Quolsdorf bei Zibelle in Thongruben mit Hochmoorbildungen!!). H. cupressiforme L. var. pöinnatum Warnst. — Stengel nieder- liegend, kriechend, bis 18 em lang, reich mit büschelförmigen Rhizoiden besetzt und dem Substrat (Steine) fest anhaftend, regelmässig mit kurzen, zweizeilig abstehenden, meist einfachen Aesten besetzt; Blätter schwach einseitig sichelförmig gebogen, ebenso die Stamm- und Astspitzen — Triglitz: auf Steinen steril (Jaap!). var. strietifolium Warnst. — Blätter nieht einseitig-sichel- förmig, sondern mehr oder weniger steif aufrecht; Stengel niederliegend, schwach wurzelnd, unregelmässig verästelt. Pflanzen sehr zart (f. fil- Formis [Schpr,|) oder auch stärker. — Jacobsdorf (Prignitz): an einem S0 €. Warnstorf: Neue Beiträge zur Kryptogamenflora der Mark Brandenb. erratischen Block; Steffensliagen: auf einer sonnigen Feldsteinmauer (Jaap!); Neuruppin: Neuer Kirchhof, an einer Grabeinfassung (Sand- stein) und an Laubbäumen zwischen Chausseehaus und Storbeck!! Hypnum arcuatum Lindb. var. elatum Schpr. — Bobersberg: Jähns- dorf (Ahlisch!). H. pratense Koch — Sommerfeld: auf Sumpfwiesen (Schulz!). H. Crista-castrensis hL — Guben (Will.). H. cordifolium Hedw. — Charlottenburg (Lucas) H. giganteum Schpr. — Jähnsdorf bei Bobersberg: Moorgraben in der „Rokizee“!! A. cuspidatum L. var. reptans Warnst. — Wächst in diehten grünen oder gelbgrünen Polstern auf feuchtem Waldboden oder am Grunde von Laubbäumen. Stengel kriechend, längs (mitunter bis gegen die Spitze) mit büschelförmigen Rhizoiden besetzt; Blätter desselben an der abgerundeten Spitze mit kurzem aufgesetzten Spitzchen Astblätter allmählich kurz zugespitzt Rippe meist kurz und doppelt, ungleich- schenkelig, selten ganz fehlend. — Neuruppin: am Grunde von Erlen zwischen dem Chausseehaus und Storbeck links von der Chaussee und auf nackter Erde unter Birken auf dem alten Kirchhofe im März 1898 gesammelt vom Verf. H. purum L — Schlaubethal: zwischen Bremsdorfer Mühle und Siehdichum auf Waliboden selten!! — Eine f. depauperata mit niedrigen astlosen oder wenig ver- zweigten, braun und grün gescheckten Stämmehen sammelie Jaap bei Triglitz auf feuchtem Heideboden! (Vergl. Jahrg. 1897, S. 74.) . #. stramineum Dieks. — Sommerfeld: Station Baudach, in einem Waldsumpfe unter Sphagnen in grossen, sterilen Rasen (Schulz!). H. trifarium W et M. — Eberswalde: Porstluch vor dem Grossen See (Buchholaz!). Hylocomium squarrosum (L.) Br. eur. var. fastegeatum Warnst. — Wäehst in diehten, kräftigen, oben dunkelgrünen Rasen; Stämmchen unterwärts nur mit wenigen vereinzelten kurzen Aestchen, oberwärts büschelästig; Blätter fast ganzrandig, Rippe gegabelt, oft fast !/, des Blattes durchlaufend. — Sommerfeld: in nassen Thongruben der Klinge am Wege naclı Friesenhöh zwischen Gehälm!! var. subsömplex Warnst. — Stämmchen fast ganz astlos, nur hin und wieder mit einzelnen kurzen Aestchen. — Neuruppin: in einem Waldsumpfe bei Steinberge (Kahre!). var. böepinnatum Waınst -— Stämmchen reich-, fast fiederästig und die Aeste z. D. secundär verzweigt. — Neuruppin: feuchte Birkenschonung beim Altruppiner Schützenhausel!! H. triquetrum (L) Br. eur. — Schlaubethal: zwischen Bremsdorfer Mühle und Siehdiehum auf Waldboden e. fr.!! H. loreum (L.) Br. eur. — Ebendort, aber sehr selten!! Über einige neue oder weniger bekannte Ascomyceeten Deutschlands nebst einem Beitrage. zur Kenntnis der Pilzflora Pommerns, Von W. Ruhland. Mit einer entwicklungsgeschichtlichen Arbeit über die höheren (stromaführenden) Pyrenomyceten beschäftigt, hatte ich, namentlich beim Materialsammeln, Gelegenheit, auch einige Beobachtungen systema- tischer Natur zu machen. Von diesen sollen im folgenden diejenigen veröffentlicht werden, welche. gelegentlich eines auch dem Studium der Meeresalgenanatomie gewidmeten Aufenthaltes an der Ostsee, in Laase bei Köslin, im Spätsommer 1898 entstanden sind. Die Mitteilungen betreffen zunächst einige dort beobachtete überhaupt neue Pilze und enthalten ausserdem einige morphologische oder biologische Notizen über weniger bekannte, seltene Arten. Sodann folgt eine Zusammen- stellung aller von mir dort gesammelten Ascomyceten. l. Valsa Lindaviö Ruhland nov. spec. Stromate orbieulari vel saepius oblongo, corticem distendente; peritheeiis in singulo stromate 6—50, monostichis, minutis, subglobosis, mufua pressione plerumque angularibus, collis brevibus, ostiolisque plus vel minus longe exsertis, apicem versus sensim attenuatis, basi subeonnatis, poro minutissimo pertusis; aseis clavatis, subsessilibus, oetosporis, 30 p. longis, 4 p. crassis; sporidiis subdistichis, eylindrieis, hyalinis, plerumque leniter curvatis, 6,5—7 1. longis, 2 y. erassis. Spermogonia orbicularia, multiloeularia, disco flavido-einereo, poro vulgo unico papillari pertuso; spermatiis curyulis, hyalinis, 4—4,5 1 longis, 1,2 u. erassis, tandem in eirrhos albidos propulsis. (Fig. a—b.) Habit. ad fragmenta demortui rhizomatis Zolygoni amphibü L. prope vicum Laase (Köslin). Ich sammelte die Species sehr reichlich im August dieses Jahres unfern des Strandes, namentlich um solche Kartoffelfelder herum, welche ganz in sandigen Dünenthälern lagen. An diesen durchaus trockenen Lokalitäten ist das Polygonum amphibium dort so gemein, Abhandl. des Bot, Vereins f, Brandenb. XLI. 3 6 82 W. Ruhland: dass es durch sein langes Rhizom ein sehr lästiges Unkraut wird. Die Bewohner reissen dasselbe daher bei der Ernte aus und werfen es zu Häufchen neben den Aeckern zusammen, wo sich dann erst nach wahr- scheinlich mindestens ein Jahr langem Liegen der Pilz äusserst reich- lich und überall ansiedelt. Für mich war dieses Vorkommen des Poly- gonum so überraschend, dass ich es zur Erklärung des so ungewöhnlich günstigen Ergebnisses, an einem Substrat neben einander drei neue Pilze (ausser dem vorliegenden noch Diplodia Polygoni und Laaseomyces) entdeckt zu haben, heranziehen möchte. Was den Pilz selbst betrifft, so erhält er durch das meist linealische, gestreckte, oft 1 cm und darüber lange Stroma und seine büscheligen, oft ziemlich verlärgerten Ostiola einen recht charakteristischen Habitus. Er ist zur Zeit die einzige Valsaform, welche auf einer krautigen Pflanze beschrieben ist. Seine systematische Stellung innerhalb der Gattung ist infolge des ungewöhnlichen Substrates einigermassen unsicher, doch dürfte er am besten in das Subgenus Zutypella zu stellen sein, wenngleich eine Annäherung an die Formen von Zuvalsa, Monostichae Nitschke nicht zu verkenzen ist. Jedenfalls zeigt auch dieses Beispiel, wie unrätlich es ist, sämtliche Nitschke’schen Subgenera von Valsa als eigene Gattungen abzutrennen. Il. Erinella pommeranica Ruhland nov. spec. Cupulis extus albo-tomentosis, brevissime stipitatis vel saepius sessilibus, sparsis vel raro subgregariis, primum globosis, 0,5—2 mm latis; diseo concavo, flavo-aureo vel saepius aurantiaco, plerumque orbieulari, rarius elliptico; ascis cylindraeeis, sessilibus, SO—100 4 longis, 8—10 ». crassis, apice paullum rotundato- attenuatis, poro minimo, jodi ope coerulescente, instructis; sporidiis longissimis, filiformibus 75-90 y». longis, 1,5—2 y. crassis, hyalinis, 5—16-septatis, guttulatis; paraphysibus filiformibus, simplieibus, hyalinis, septatis, apice parum (8—3,5 1) elavato-incrassatis. Hab. ad corticem ramulorum demortuorum Pini süvestris 1. prope Laase (Köslin). (Fig. d—e.) Der Pilz gehört durch seine „ascomata sessilia“ in die Section Erinopsis Saccardo und ist deren erster Vertreter, welcher für Deutsch- land bekannt wird. Ellis giebt (Torrey Bot. Club 1376 p. 107) die leider oberflächliche Beschreibung ebenfalls einer Zrinella, die er auf einem alten Pinusstamm in Nord-Amerika entdeckt hatte: Z. raphido- spora (Ellis) Sace. — Yeziza raphidospora Ellis. In der Beschreibung fehlen zwar Angaben über Faıbe des Discus, Grösse des Fruchtkörpers sowie des Ascus und der Sporen, immerhin aber genügt sie, um die spezifische Verschiedenheit unserer Art darzuthun. Die Merkmale des Ellis’schen Pilzes: „gregaria, subconfluens, disco plano vel leviter eonvexo“ treffen sämtlich für unsere Zrinella nicht zu. — Was die Ueber einige neue oder weniger bekannte Ascomyceten Deutschlands. 8» ebenfalls auf einer Kiefer (Pinus maritima) aus Frankreich bekannt gewordene (Saece. Syll. VIll. p. 509 und Cr. Fin. p. 52) Erinella pseudo- Farinacea (Cr.) Sace. betrifit, so unterscheidet sie sieh durch die Merk- male: „margine laciniato“ und „cupulis albis“. Unser Pilz sieht in seinem Habitus einer Dasyseypha täuschend ähnlich. Ich fand ihn ziemlich reichlich, sogar an verhältnismässig entfernt liegenden Stand- orten. Die Farbe des Diseus ist ziemlich variabel, von hellgelb bis zum tiefsten Orangerot. Ebenso stark variieren Form und Grösse des Fruchtkörpers. Letzterer ist jedoch stets concav. II. Diplodia Polygoni Ruhland nov. spec. Peritheciis subcarbonaceis, depresso-globosis, sparsis, peridermio fisso immersis latentibus; sporophoris brevibus; sporulis 1-septatis, saepe 2 guttulatis, ovoideis, apice applanatis, ad septum vix constrietis, fuseis, paene imperspicuis, 14,5—17,5 u longis, 5-6,5 y. erassis. Hab. ad fragmenta rhizomatis demortui Polygoni amphibü L. prope vicum Laase (Köslin). Die Art kommt dicht neben den Stromaten der Valsa Lindawii zum Vorschein. (Fig. e.) IV. Tympanis Tautziana Ruhland nov. spec. Cupulis subrotundo-caespitosis, subsessilibus, erumpentibus, demum dentieulato - dehiscentibus, urceolariformibus vel patellaribus; diseis 0,2—0.3 mm latis, totis einnabarinis; aseis eylindraceo-clavatis 7O—85 y longis 7—9 2. erassis, myriosporis; sporidiis spermatoideis, curvulis, 0,5—1,5 2. longis, hyalinis; paraphysibus compluries (2— 3) furcatis, apice vix filitormi-clayulatis, 2--3,5 p. crassis, hyalinis. (Fig. f—g.) Hab. ad ramulos siceos Pini silvestris L. prope vicum Laase (Köslin). Der sehr schöne Pilz unterscheidet sich durch seine in allen Stadien lebhaft zinnoberrote Färbung von den verwandten Arten auf den ersten Bliek. Er tritt in 11/,—2 mm grossen Lagern auf, zu welchen etwa 50 winzige Apothecien vereinigt sind. Dieselben erscheinen allermeist an den durch das Abfallen der Kurztriebe entstandenen Narbenflächen, treten aber auch in der Nähe derselben auf. Die spermatoiden Sporen (oder richtiger Conidien) erinnern sehr an die von T. pihya (Fries) Karst., von denen sie aber durch ihre noch geringere Länge abweichen. Auch die Apotlıecien meines Pilzes sind kleiner als bei den meisten verwandten Formen. Ich sammelte die Art spärlich im August 1898, nur an abgefallenen dünnen Zweigspitzen der Kiefer. V. Laaseomyces Ruhland nov. gen. Mycelio rhizoideo, flavescente vel rarius hyalino; peritheeiis globosis, vel plus minus vertiealiter elongatis, subearnosis, hyalino- sufflavis, sessilibus, vertice plerumque (an semper?) laciniatim dehiscentibus; 6* 84 " W. Ruhland ascis in hypharum glomoso-irregularium ramis enascentibus, obovoideis; sporidiis oetonis, primum congiobatis, dein liberis, continuis, fuseis. Laaseomyces microscopicus Ruhland nov. spee. Peritheeiis fuseidulis, teneris, plerumque verticaliter elongatis vel rarius globosis, totis clausis vel vertice laciniatim dehiscentibus, 120 —180 y. diam.; ascis obovoideis, 13—17 1 longis, 4—7,5 y. crassis, 06tosporis evanes- centibus; sporidiis conglobato-distichis, paene ceubieis vel doliiformibus, 3—9 » longis, 3—3,5 y erassis, fuseis. (Fig. i—m.) Habit. in peritheeiis Diplodiae Polygoni Ruhland. Der oben beschriebene, in mehrfacher Hinsicht interessante Pilz ist zu den Perisporiaceae im Sinne Winters zu stellen, da er zu Gattungen, die üblicherweise zu dieser Gruppe gerechnet werden, sehr nahe Verwandtschaft zeigt. Er gehört, wie sich aus nach- stehendem ergiebt, zu denjenigen Formen, welche die viel disputierte Frage wieder aufdrängen, ob die Perisporiaceae als eine den Disco- und Pyrenomyceten gleichwertige, entwicklungsgeschichtlich einheit- liche Pilzgruppe, oder, wenigstens z. T., nur als eine Familie der Pyrenomyceten (Perisporieae) aufzufassen seien. Die Meinungen gehen bekanntlich auseinander, immerhin aber dürfte heute die Auffassung die vorherrschende sein, dass wir es hier mit einem in Bezug auf die meisten Gattungen eigenartig entwickelten Formenkreise der Ascomyceten zu thun haben, während andere, namentlich in dem früher als Hauptunterschied von den Pyrenomyceten betonten Merk- male des Geschlossenbleibens der Perithecien mannigfache Uebergänge zu diesen zeigen, wie z. B. die Montagne’sche Gattung Capnodium. Wie bei dieser erfolgt nun auch bei unserer Gattung am Gipfel des meist fast stumpf-kegelförmig entwickelten Peritheciums in sehr vielen Fällen ein Zerreissen der obersten Partie; es findet also die Bildung einer Art von Ostiolum statt. In anderen Fällen jedoch schien mir dieses nicht der Fall zu sein, da ich an Serienschnitten durch Perithecien, welche offenbar das Reifestadium bereits überschritten hatten, eine Mündung nicht wahrnehmen konnte. Eine „Verzweigung“ der Peritheeien, wie solche für Capnodium angegeben wird, habe ich nicht beobachtet. Der verschmälerte Teil des Peritheeiums, wenn er überhaupt vorhanden ist, enthält nicht etwa Periphysen, sondern bildet einen mit dem übrigen Perithecium völlig analog entwickelten Teil desselben. Das Hymenium besteht aus einem, das Innere des Peritheeciums völlig aus- füllenden, unregelmässig-wirren, lockeren Hyphenknäuel, an dessen seit- lichen Auszweigungen die Asci, oft zu mehreren dicht nebeneinander, stehen, wie es ja für die Plectascineae charakteristisch ist. Die Perithecien zeigen keinerlei Anhängsel. Auch im ausgewachsenen Stadium ist ihre Entstehung an einem bräunlichen Mycelfaden noch deutlich wahrzunehmen. irgend welche Nebenfruchtformen scheinen nicht vorzukommen. Ueber einige neue oder wenıger bekannte Ascomyceten Deutschlands. f615) Von besonderem Interesse ist der Ort des Auftretens des Pilzes. Ich habe denselben auf zahllosen Schnitten (makroskopisch ist er nicht erkennbar) ausschliesslich in den aufgesprungenen Peritheeien der oben beschriebenen Diplodia Polygoni beobachtet. Dort sitzt er, zu 2--3 gruppenweise oder auch seltener vereinzelt, oberflächlich dem durch ihn stark veränderten Hymenium auf, und zwar fast ausschliesslich dem basalen Teile desselben, so dass er seitlich von den Perithecien- wänden der Diplodia umschlossen wird, meist aber wenig aus deren breitem Ostiolum hervorragt. Diese auffällige und, wie hervorgehoben, durchaus eonstante Art und Weise des Auftretens des Pilzes legte mir natürlich die Vermutung nahe, dass er ein Parasit der Diplodia sei. leh suchte daher zunächst zu ermitteln, ob der Pilz, äknlich wie dies Kihlmann (Zur Entwickelungsgesch. der Ascom. in Act. Soc. Seient. Fenn. T. XII.) für die bekannte Melanospora parasitica Tul. nach- gewiesen hat, nicht vielleicht überhaupt ausser Stande sei, Mycel und Peritheeien zu bilden, wenn den Keimschläuchen seiner Sporen nicht Gelegenheit gegeben würde, mit den Hyphen seines Wirtspilzes in Ver- bindung zu treten. Ich säte daher einige Sporen (eine einzige zu isolieren ist mir leider nicht gelungen) in einem zuckerhaltigen Decoet von getrockneten Pflaumen aus und konnte bereits nach wenigen Tagen ein üppiges Auswachsen derselben in der Nährlösung constatieren. Zur Bildung von Peritheeien war der Pilz allerdings selbst nach sechswöchentlichem Wachstum nicht geschritten. Ein weiterer Versuch, der den Parisitismus des Pilzes in Reinkultur mit seinem Wirte zu- sammen nachweisen sollte, schlug leider fehl. Ich hatte Diplodia-Sporen zusammen mit solchen des Laaseomyces ausgesät. Leider schob ich die erste Kontrolle zu lange hinaus. Denn, als ich nach 1!/, wöchentlichem Stehen der Kultur dieselbe revidierte, hatte die Diplodia so ausser- ordentlich reichlich gewuchert, dass es mir trotz sorgfältigen Suchens nicht gelang, im Gewirre der Diplodiahyphen die ausserordentlich winzigen Laaseomyces-Sporen und deren etwaige Keimschläuche aufzu- finden. Weitere, analoge Kulturen schlugen leider ebenfalls fehl, doch hoffe ich, die Frage noch zur Lösung zu bringen. Das Auskeimen der Sporen für sich allein schliesst die Annahme des Parasitismus noch nicht aus. Dieselbe wird jedenfalls sehr wahrscheinlich gemacht durch die durch- aus krankhaften Veränderungen, welehe der Pilz im Hymenium seines Wirtes hervorruft. Sie bestehen in einer deutlichen Durchwucherung desselben, welche eine völlige Zerstörung im Gefolge haben kann.!) ı) Nach Abschluss meiner Arbeit noch freut es mich, über ein glücklicheres Ergebnis nachträglicher Kulturen als der oben beschriebenen berichten zu können. Ich modifizierte die Versuchsanstellung insofern, als ich zunächst einige (möglichst wenige) der Sporen von Laaseomyces in der Nährlösung aussäte, und erst, nachdem diesen während eineg Zeitraumes von etwa 4 Tagen Gelegenheit gegeben war, auszu- wachsen, die Sporen des Diplodia (ebenfalls in möglichst geringer Anzahl) hinzufügte. Nach 1 bis 1!/, wöchentlichem Stehenlassen revidierte ich die Kulturen und fand in 86 W. Ruhland: VI. Zur Frage der Valsa juniperina Cooke. Rav. Fung. Amer. n. 193 et in Grev. VI. p. 144. Winter führt in seiner Bearbeitung der Pyrenomyceten für die Rabenhorst’sche Kryptogamenflora 3 Valsa-Arten auf Juniperus an: 1) Valsa cenisia de Not., 2) Valsa Dubyi Nitschke, 3) Valsa jumiperina Cooke, diese jedoch als zweifelhafte Art. Was die veiden erstgenannten betrifft, so zeichnen sie sich durch den bekannten Valsa pini-ähnlichen Habitus aus, während die letzte auf den ersten Blick von ihnen durch den Besitz einer weissen, schwarz perforierten Mündungsscheibe des Stromas verschieden ist. Von dieser Art eitiert Winter (l. ec. p. 148) als in Deutschland gesammelt folgende Exemplare: Rabenhorst, Fungi europ. 2950, Rehm, Ascom 665 und Krieger, Fungi saxon. (Nossen). Die Rehm’schen Exemplare stammen von Juniperus nana, die beiden anderen, wie die Cooke’schen Originale von Juniperus virginiana. Schon Rehm hat jedoch (Hedwigia 1833, 33) mit Recht darauf auf- merksam gemacht, dass die deutschen Exemplare nicht zur Cooke’schen Diagnose passen. Es stimmen nicht die „ostiola cylindracea, elongata, leniter striata“; dieselben sind vielmehr „klein, halbkugelig, mehr oder weniger schwarz auf weisslichem Diskus“. Er stellt sie daher zu V. diatrypoides Rehm, zu deren Diagnose (efr. Sacc. Syll. II. Add. IV. und Rehm in Hedw. 1882, 117) die von mir nachuntersuchten, im Besitz des Berliner kgl. botan. Museums befindlichen Exemplare aller- dings sebr gut stimmen. Ich selber sammelte nun im August 1898 bei Laase einen Pilz auf Juniperus communis, welcher dem Krieger’schen, vom Kirchhofe zu Nossen in Sachsen stammenden Pilz auf J. verginiana äusserlich völlig glich. Sehr gut stimmte auch das Verhalten der Pilze gegen- über ihrem Wirte. Krieger giebt nämlich auf seinen Exsiceaten an: „Eine grosse Anzahl der Bäume kränkelten, wahrscheinlich infolge des Schmarotzers“. Dieselbe Beobachtung machte auch ich. Die von dem ausserordentlich unscheinbaren Pilz befallenen‘ Bäume starben von denselben an sehr vielen Stellen eine deutliche Verschmelzuug von Hyphen beider Pilze. Und zwar waren diejenigen des Laaseomyces unverkennbar an die allerdings nur etwa doppelt so starken seines Wirtes herangewachsen. An der Berührungsfläche war eine Communikation der Lumina beider zu Stande gekommen, welche sich auf den ersten Blick von den gewöhnlichen Verschmelzungen der Hyphen eines und desselben Pilzes unterschied. Ein Hineinwachsen der Hyphen des Parasiten in die seines Wirtes fand nicht statt. Es war nun für mich von grossem Interesse zu konstatieren, ob der schädisende Einfluss des Parasiten auch in der Kultur deutlich zu Tage treten werde. A priori war zu erwarten, dass dies jedenfalls nicht in dem Maasse der Fall sein werde, als in der freien Natur unter normaleı Bedingungen, da die üppige Nährlösung dem befallenen Pilze gewissermassen für seine Bedrängnis durch den Parasiten Entschädigung gewährt. Und in der That hatten bereits in 14 Tage alten Kulturen die Diplodia dermassen Ueberhand genommen, dass in deren dichtem Gewirr von einem sicheren Verfolgen des Verlaufes der Parasitenhyphen nicht mehr die Rede sein konnte. Ueber einige neue oder weniger bekannte Ascomyceten Deutschlands. 87 oben her ob: der Fruchtkörper trat nur auf abgestorbenen Zweigen auf. Bei der vergleichenden mikroskopischen Nachuntersuchung beider Pilze stellten sich jedoch zwar unbedeutende, aber konstante und in die Augen fallende Unterschiede heraus, die mich veranlassen, meinen Pilz als var. Juniperi communis zu der V. diatrypoides Rehm zu stellen. (Fig. h.) Dieselben bestehen in den längeren und meist zusammengeballten, breiteren Sporen (9—11,51,5— 2.) sowie dem breiteren (5— 6%) Ascus. Wir haben demnach drei Va/sa-Arten in Deutschland auf Junzperus: 1) V. cenisia de Not.. 2) V. Dudyi Nitschke, 3) V. diatrypoides Rehm inel. var. Juniperi communis Ruhland. Valsa juniperina Cooke ist zweifel- haft und am besten ganz aus der Liste der deutschen Pilze zu streichen. VU. Zur Frage der Delonmioseypha ciliatospora (Fuck.) Rehm, (Ciboria ciliatospora Fuck. Symb. mye. p. 311, t. IV, f. 36; Phralea appendieulata Qudem., Microm. nouv. 1890, p. 2, tab. Il, f. 6-8 et Overdr. Ned. Kruidk. Arch. VI, 1., p. 28.) Für diese Art findet sich in den Nachträgen zum Band I, ill der Rabenhorst’schen Kryptogamen-Flora (Diseom., Rehm) die Bemerkung (p. 1267): „Bresadola in litt. erachtet den Pilz mit Recht nur für eine jüngere Form von Aelotium scutula. Die Wimpern gehen bald fort und die Sporen werden geteilt.“ Diese Ansicht kann ich auf Grund einer Untersuchung eigener Exemplare dieses seltenen Pilzes, den ich bei Laase, jedoch leider nur spärlich, auf Artemisia campestris - Stengeln fand, nicht teilen. Meine Exemplare haben einen dünnen, oft gebogenen, 0,75—1,3 cm langen Stiel, der meist feinflaumig und von blassgelber bis hellgelb-bräunlicher Farbe ist und eine runde, concay bleibende, 1—1,5 mm breite Frucht- scheibe trägt. Die Sporen, die ich in einem der untersuchten Exemplare reif fand, waren 19—23 ». lang, 5—6,5 a breit, lagen deutlich ein- reihig in den Ascen und waren zum Schluss drei-septiert, mit je zwei langen Wimpern. Die Ascen glichen allerdings auffällig denen von Phialea scutula (Pers.) Gill.; sie hatten sogar ebenfalls die so charak- teristische Verdiekung am Scheitel. Auch muss das Auftreten des Pilzes auf so verschiedenartigen, auch für /%h. scutula charakteristischen Substraten befremden. Wäre jedoch die Ansicht Bresadola’s von der Identität beider Arten zutreffend, so müssten die Sporen von PA. scutula in Jugendstadien ebenfalls Cilien besitzen, was ich nicht habe bemerken können. vl Es folgt nunmehr eine Uebersicht über die von mir im August vorigen Jahres in der nächsten Umgebung von Laase, soweit ich dieselbe auf kleinen Exeursionen durehstreift habe, gesammelten Ascomyeeten. Die Zahl derselben ist in Anbetracht der geringen Ausdehnung des 88 W. Ruhland: durchsuchten Gebietes, sowie der trockenen, der Entwickelung der Pilze ungünstigen Witterung ziemlich gross zu nennen. Nähere Standorts- angaben sind nicht hinzugefügt, da die Pilze fast ausschliesslich dem nahegelegenen Laub- und Nadelwalde entstammen. Fam. Exoascaceae. 1. Exoascus alnitorguus (Tul.) Sadebeck. Fam. Erysiphaceae. 2. Erysiphe communis (Wallr.) Fries. Fam, Perisporiaceue. . Penteillium erustaceum (Lin.) Fries. . Laaseomyces microscopiceus Ruhland. u) Fam. Hypocreaceae. 5. Gibberella pulicaris Fries. 6. Nectria einnabarina (Tode) Fries. 7. N. coccinea (Pers.) Fries. 8. N. dacerymycella (Nyl.) Karst. 9. N. lichenicola (Ces.) Wint. 0. Hypomyces chrysospermus Tul. (Chlamydosporenform: Sepedo- nium mycophilum Nees, aber nicht die Ascusform.) 11. Hypocrea gelatinosa (Tode) Fries. 12. Epichloe typhina (Pers.) Tul. 13. Olaviceps purpurea (Fries) Tul. Fam. Ohaetomiaceae. 14. Chaetomium elatum Kunze. 15. Aseotricha chartarum Berk. Fam. Sordariaceae. 16. Hypocopra fimicola Sacc. Fam. Tröchosphaeriaceae. 17. Ooleroa chaetomium (Kunze) Rabh. 18. Herpotrichia pinetorum (Fuck.) Winter. 19. Leptospora spermoides (Hoffm.) Fuck. Fam. Melanommataceue. 20. Rosellinia aguila (Fries.) de Not. 21. R. pulveracea (Ehrh.) Fuck. 22. Bertia moriformis (Tode) de Not. 23. Melanomma Pulvis pyrius (Pers.) Fuckel. Ueber einige neue oder weniger bekannte Ascomyceten Deutschlands. 89 Fam. Ceratostomataceae. 24. Ceratostomella piifera (Fries) Winter. Fam. Lophiostomataceae. 25. Lophiostoma compressum (Pers.) Ces. et. de Not Fam. Cuceurbitariaceae. 26. Cueurbitaria Berberidis (Pers.) Gray. 27. ©. Laburni (Pers.) Ces. et de Not. 28. C. Coluteae (Rabh.) Fuck. Fam. Sphaerellaceae. 29. Stigmatea Robertiani Fries. 30. Sphaerella Tassiana de Not. 31. Sph. punctiformis (Pers) Sacc. Fam. Pleosporaceae. 32. Venturia ditricha (Fries) Karst. 33. Leptosphaeria arundinacea (Sow.) Sack. 34. L. Doliolum (Pers.) Ges. et de Not. 35. L. Coniothyrium (Fuck.) Sace. (Eine etwas abweichende Form auf Ledum palustre.) 36. L. modesta (Desmaz.) Auersw. 37. L. helminthospora (Ces.) Ces. et de Not. 38. L. acuta (Moug. et Nestl.) Karst. 39. Pleospora herbarum (Pers.) Rabb. 40. Ophiobolus porphyrogonus (Tode) Sace. Fam. Massariaceae. 4]. Enchnva infernalis (Kunze) Sacc. 42. Massaria foedans (Fries) Fuck. Fam. Gnomoniaceae. 43. Phomatospora therophila (Desmaz.) Sack. 44. Ditopella fusispora de Not. 45. Gnomonia tubaeformis (Tode) Auersw. Fam. Valsaceae. 46. Diaporthe leiphaemia (Fries) Sacc. 47. D. Strumella (Fries) Fuck. 48. D. syngenesia (Fries) Fuck. 90 W. Ruhland: 49. Diaporthe Berlesiana Sacc. et Roum. (Die Art ist für Deutschland überhaupt neu.!) 50. Valsa (Eutypa) Acharü Tul. 51. V. (Eutypa) subtecta (Fries) Nitschke. D 52. V. (Eutypa) flavovirens (Hoftm.) Nitschke. 53. V. (Butypa) milliaria (Fries) Nitschke. 54. V. (Eutypa) spec. indet. 55. V. (Eutypella) Lindavii Ruhland. 56. V. (Oryptovalsa) protracta (Pers.) Nitschke. 57. V. (Oryptosphaeria) myriocarpa Nitschke. 58. V. (Oryptosphaeria) millepunctata (Grev.) Nitschke. 59. V. (Buwvalsa) ceratophora Tul. 60. V. (Euwvalsa) Pini (Alb. et Schwein.) Fries. 61. V. (Buwvalsa) salicina (Pers ) Fries. 62. V. (Euvalsa) ambiens (Pers.) Fries. 63. V. (Euvalsa) nivea (Pers.) Fries. 64. V. (Euvalsa) diatrypa Fries. 65. V. (Euvalsa) diatrypoides Rehm var. Juniperi communis Ruhland. Fam. Melanconidaceae. 66. Uryptospora hypodermia (Fries) Fuckel. 67. ©. suffusa (Fries) Tul. 68. C. Betulae Tul. 69. Hercospora Tiliae (Pers.) Fries. 70. Melanconis stilbostoma (Fries) Tul. 71. Pseudovalsa laneiformis (Fries) Ces. et de Not. 12. P. (Aglaospora) profusa (Fries) Winter. Fam. Melogrammataceae. 13. Botryosphaeria melanops (Tul.) Winter. 74. Melogramma Bulliardi Tul. 1) Dieser interessante Pilz, welcher von seinem, dasselbe Substrat (Ahamnus) bewohnenden nächsten Verwandten D. syngenesia (Fries) Fuck. durch Form und (Grösse seiner Sporen deutlich verschieden ist, zeichnet sich u. a. durch sein constant rundliches Stroma aus. Uebergänge zwischen beiden durchaus selbständigen Arten sind nicht vorhanden; dieselben sind sogar mikroskopisch unschwer unterscheidbar. Der Pilz ist bisher nur von den Ardennen aus dem Libert’schen Herbar bekannt geworden. Die Beschreibung findet sich in Rev. Myc. 1883, p. 234, t 39, Fig. 4 u. Sace. Syll. IX, 708. Die Zugehörigkeit meiner Exemplare zu dieser Art ist ganz ausser Zweifel. Die Getrenntheit beider, nunmehr bekannter Standorte, sowie eine gewisse, nicht bestreitbare Aehnlichkeit mit D. syngenesia veranlassen mich zu der Vermutung, der Pilz sei vielleicht bisher mit letzterer verwechselt worden. Ich fand ihn ausser- ordentlich reichlich. Bemerken möchte ich noch, dass ich die oben ebenfalls citierte D.syngenesianur spärlich an einem mehrere Kilometer entfernten Standorte beobachtete. Ueber einige neue oder weniger bekannte Ascomyceten Deutschlands. 98. 99. 100. 101. 102. 103. Fam. Diatrypaceae. . Diatrypella quercina (Pers.) Fries. . D. verrucaeformis (Ehrh.) Fries. . D favacea (Fries) Nitschke. . D. Toceiaeana de Not. . Diatrype Stigma (Hoffm.) de Not. . D. diseiformis (Hottm.) Fries. Fam. Xylariaceae. . Nummularia repanda Nitschke. 2. Hypoxylon udum (Pers.) Fries. . H. serpens (Pers.) Fries. 4. H. multiforme Fries. . H. fuscum (Pers.) Fries. . H. coccineum Bull. . Ustulina vulgaris Tul. ;. Xylaria Hypoxylon (Lin.) Greville. . X. polymorpha (Pers.) Greville. Fam. Dothideaceue. . Phyllachora graminis (Pers.) Fries. . Rhopographus Pteridis (Sow.) Winter. Fam. Hysteriaceae. . Hysterium pulicare Pers. Fam. Hypodermiaceue. . Lophodermium pinastri (Schrad.) Chev. 94. 5. Phacidium repandum (Alb. et Schwein.) Fries. 96. 97. L. arundinaceum (Schrad.) Chev. Ehytisma acerinum (Pers.) Fries. BR. salieinum (Pers.) Fries. Fam. Pseudophacidiaceae. Coccophacidium pini (Alb. et Schwein.) Rehm Uhthris quercina (Pers.) Rehm. Fam. Eustictaceae. Ocellaria aurea Vul. Propolis faginea (Schrad.) Karst. Fam. Heterosphaeriaceae. Heterosphaeria patella (Tode) Grev. Seleroderris ribesia (Pers.) Karst. 91 W. Ruhland: Fam. Cenangiaceae. Üenangwum Abietis (Pers.) Rehm. Fam. Dermateaceae. . Dermatea spec. indet. Tympanis Tautziana Ruhland. Fam. Bulgariaceue. . Orbilia coccinella (Sommerf.) Karst. . Calloria fusarioides (Berk.) Fries. . Coryne sarcoides (Jacg.) Tul. . Bulgaria polymorpha (Flor. dan.) Wettst. Fam. Mollisiaceae. . Mollisia benesuada (Tul.) Phill. (?) . M. cinerea (Batsch) Karst. . M. caesia (Fuck.) Sace. (?) . Tapesia fusca (Pers.) Rehm. Fam. Purenopezizaceae. . Fzeudopeziza Trifolüi (Bernh.) Fuck. . Pyrenopeziza Rubi (Fries) Rehm. . Beloniella Gahitl veri (Karst.) Sace. (?) Fam. Helotiaceae. . Phialea eyathoidea (Bull.) Gill. . P. acuum (Alb. et; Schwein.) Rehm. . Belonioscypha ciliatospora (Fuckel) Rehm. . Chlorosplenium aeruginosum (Oed.) Pers. 2. Helotium cirımum (Hedw.) Fries. . H. herbarum (Pers.) Fries. . H. scutula (Pers.) Karst. -Fam. Trichopezizaceae. . Dasyscypha Wilkommiüi Hartig. . Lachnum virgineum (Batsch) Karst. . Erinella pommeranica Ruhland. 128. Lachnea scutellata (L.) Gill. Fam. Eupezizaceae. . Pyronema omphalodes (Bull.) Fuck. . Aleuria aurantia (Müll.) Fuck. . Lasiobolus equinus (Müll.) Karst. . Ascobolus stercorarius (Bull.) Schröt. Fam. Helvellaceae. . Rhizina inflata (Schäft.) Karst. Ueber einige neue oder weniger bekannte Ascomyceten Dentschlands. 93 =. —e a—h. Valsa Lindavii Ruhland. a. Ascus mit Sporen. (Vergr. 1600.) b. Sper- matien. (Vergr. 1200.) ce. Conidie von Diplodia Polygoni Ruhland. (Vergr. 625.) d—e. Erinella pommeranica Ruhland d. Aseus mit Paraphyse. (Vergr. 611.) e. Spore. (Vergr. 735.) T—g. Tympanis Tautziana Ruhland f. Ascus mit Paraphyse. Vergr. 650.) g. Spermatoide Sporen (Conidien). (Vergr. 1750.) h. Valsa diatrypoides Rehm var. Juniperi commumis Buhland, Aseus mit Sporen. (Vergr. 1000.) i—m. Laaseomyces mieroscopicus Buhland. ji. Schnitt durch ein vom Pilz befallenes Perithecium von Diplodia Polygoni. Im zerstörten Hymenium der letzteren sieht man noch einige Sporen. (Vergr. 100.) k. Ascustragende Hyphen. (Vergr. 300.) 1. Einzelne Sporen. (Vergr. 1000.) m. Ausgekeimte Spore. (Vergr. 1000.) ; Einige neue und interessante Ascomyceten aus der Umgebung von Rathenow. Von P. Hennings. Von Herrn Dr. Plöttner wurden im Laufe des verflossenen Winters wieder mehrere neue sowie seltenere Ascomyceten in der Um- sebung von Rathenow gesammelt und mir freundlichst übersandt. Verschiedenen Arten waren kurze Beschreibungen sowie Sporenskizzen von Herrn Dr. Plöttner beigefügt und meist auch die Gattung richtig bezeichnet. Die selteneren und neuen Arten will ich auf Wunsch des Herrn Einsenders hier aufführen. Ascocorticium albıdum Bref. — Rathenower Stadtforst, auf der inneren Seite faulender Kiefernborke. December 1898. Plöttnera P. Henn. n. gen. Stietidacearum. Peritheeia erumpenti- superficialia, ceraceo membranacea, oblonga, rotundata vel sub- stellata, rima longitudinali dehiscentia. Asci erecti, oetospori, paraphysatı. Sporae ovoideae vel ellipsoideae, coeruleae vel aeruginosae: l-septatae. Propolidio Sacc. et Uryptodisco Cord. aff. ze 1. Habitus, schwach vergrössert. 2. Längsschnitt durch den Fruchtkörper, stark vergrössert. 3. Askus mit Paraphysen, stark vergrössert. 4. Sporen, stark vergrössert. Pi. coeruleo-viridis (Rehm) P.Henn.!) Peritheciis erumpenti-super- ficialibus, ceeraceo-membranaceis, oblongis, rotundatis vel substellatis, 1) Vergl. dazu noclı „Nachträgliche Bemerkungen etc.“ S. 98. Einige neue Ascomyceten aus der Umgebung von Rathenow. 95 rima longitudinali dehiscentibus, atro-olivaceis, minutis; ascis elavatis, vertice obtusis, basi attenuatis, 8sporis 50—75Xx15-—18 u; sporis subdistichis vel conglobatis, ovoideis vel ellipsoideis interdum eurvulis, primo hyalinis 2-guttulatis, dein eoeruleis vel aeruginosis, 1-septatis 13—20X6—-8 «u; paraphysibus basi furcatis, filiformibus, hyalinis, apice cyanescentibus, ca. 3 a crassis. Rathenower Stadtforst, an Zweigen von Aubus suberectus, 15. September 1898. — Dieser merkwürdige Pilz bricht in kleinen länglichen oder rundlichen Pusteln aus der Oberfläche der Stengel hervor. Die Fıuchtschicht ist unter dem Mikroskop schön korn- blumenblau oder auch spangrün gefärbt, ebenso das von den schwach verdickten Paraphysen gebildete Epithecium. Die Sporen sind anfangs farblos, dann blau oder dunkelgrünblau gefärbt, zuletzt in der Mitte mit einer Scheidewand versehen. Schizoxylon Henningsianum Plöttn. n. sp. Apotheciis sparsis vel subgregariis erumpentibus, primo subglobosis dein eupulato- disciformibus, atris, margine flavo-pallescente, disco atro dein sub- convexo ca. 380 a diametro; ascis cylindraceo-clavatis, vertice obtusis utrinque attenuatis, 3 sporis» SO-100X9—11 u; sporis longitudinaliter parallelis, filiformibus, pluri-septatis, in ascis dilabentibus, cellulis 4—7X3 „a hyalinis; paraphysibus apice dicho- tomis 1—1'/, « crassis, hyalinis. Rathenow, auf faulenden Stengeln von Öhenopodium album L., Januar ,1899. Die Art ist von Sch. Berkeleyanum (Dur. et Lev.), sowie von anderen Arten gut verschieden. Die Sporenfäden zerfallen schon in den Asken. Mit Bactrospora dryina (Ach.) besitzt die Aıt grosse Aehnlichkeit; doch kann sie, weil letztere nur auf Flechten- krusten vorkommt, nicht zu dieser Gattung gestellt werden. Von Dr. Plöttner wurde der Pilz als Bactrospora Henningsiana eingesandt. Niptera pinicola P.Henn. et Plöttn. n. sp. Ascomatibus gregariis, ceraceis, sessilibus, primo elausis dein eupulato-disciformibus, extus pallidis pulverulentis 180—200 u diametro, disco plano, levi, pallido; ascis eylindraceo-clavatis, apice rotundatis, 8 sporis 39—45%X9—11 u; sporis distichis, ellipsoideis vel ovoideis utrinque obtusis, medio 1-septatis haud constrictis, rectis vel eurvulis, hyalinis 8—11%X4—4!/, a; paraphysibus filiformibus 2'/,—3 « crassis. Rathenower Stadtforst, an abgestorbenen Kiefernästen, Januar 1899. — Die sehr kleinen blassen Pilze treten besonders an Jungen Zweigen in den Quirlwinkeln auf. Diese Aeste stammen aus 15—20 jährigen Schonungen. Höchst wahrscheinlich tritt das Mycel parasitisch auf und ruft das Absterben der Zweige hervor, ganz ähnlich wie Dasyseypha Wıllkommci Hart 36 P. Hennings: Tapesia eruenta P.Henn. et Plöttn. n. sp. Subieulo erasso, effuso, eruento, ex hyphis repentibus ramosis, 3—4 u erasso; ascomatibus gregariis, sessilibus, eupulatis dein subdisciformibus, atris vel atrobrunneis, ea. 0,5 mm diametro; ascis clavatis, $ sporis, basi attenuatis, vertice obtusis 40—50X8 a; sporis oblique monostichis, ovoideis vel oblongis, eontinuis, hyalinis 7—9X3—3!/, a; para- physibus filiformibus, basi fasciculatis, 1!/,—2 x crassis, hyalinis. Nennhäuser Park auf Stümpfen von Robinia Pseud-Acacia L , Januar 1899. — Das blutrote Mycel durchzieht den harten Holz- körper und bildet einen gleichfarbigen byssusartigen oder fast krustenartigen Ueberzug auf der Oberfläche, in dem die kleinen fast Bachen schwärzlichen Fruchtkörper herdenweise sitzen. Von 7. atrosanguinea Fuck. ist der Pilz ganz verschieden, ebenso von 7" Zateritia Pers. Vielleicht wäre die Art mit gleichem Rechte zu Briopeziza Sacc. zu stellen. Belonidium pruinosum (Jord.) Rehm in Rabenh. Pilze, Ill. S. 562. — Nennhäuser Park, auf Fruclitkörpern von Hypozylon erustaceum Nke. an Aesten von Prunus serotina, 28. December 1898. — Die weiss- lichen, flaumigen Fruchtkörper treten herdenweise auf. Die Asken sind keulig 70—90X13—15 a, die Paraphysen oben verästelt, farblos, ca. 2 a dick; die Sporen sind oblong, gerade oder gekrümmt, mit 3—4 Oeltröpfchen, farblos. Rutstroemia bolaris (Batsch) Rehm in Rabenh. Pilze, Ill. S. 765. — Rathenow, an Weissbuchenstümpfen, März 1899. — Die Frucht- körper sind noch etwas unreif; Querteilung der Sporen ist nicht wahrnehmbar, wohl aber in manchen Sporen 1—2 Oeltröpfchen. Sclerotinia Alni Maul in Hedw. 1894, p. 215, t. Xl u. XII. — Rathenow, auf im Boden liegenden Nüsschen von Alnus, weiche zu Sclerotien umgewandelt waren, 1. März 18%. Die Selerotien dieses Pilzes wurden zuerst von Reess im Jahre 1869 bei Reinhardtsbrunn in Thüringen auf Erlenfrüchter be- obachtet-. Von Maul wurden aus diesen Scelerotien in der Cultur nur Conidien gezüchtet. E. Rostrup!) sammelte diese Selerotien in der Umgebung Kopenhagens im November 1895 und zog in der Cultur zuerst die Askensporenfrucht. Am 20. März 1897 wurden von Rostrup Fruchtkörper, welche aus den Selerotien entstanden waren, in einem Erlenwalde bei Kopenhagen aufgefunden. Herr’ Dr. Plöttner hat diese Fruchtkörper zuerst in Deutschland ent- deekt und zwar in Gemeinschaft mit der äusserlich ähnlichen, aber durch die Sporen u. s. w. ganz verschiedenen Ciboria amentacea (Balb.), welche am gleichen Standorte auf abgefallenen männlichen Erlenkätzchen wächst. ı) E. Rostrup, Die Selerotienkrankheit der Erlenfrüchte, in P. Sorauer, Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten 1897, S. 257. Einige neue Ascomyceten aus der Umgebung von Rathenow. 97 Dasyscypha phragmiecola P.Henn. et Plöttn. Ascomatibus sparsis, sessilibus, superficialibus, primo subglobosis clausis, dein eupulatis explanatis ca. 0),3—0,5 mm diametro, extus rufobrunneis, pruinosis, disco sanguineo, levi, applanato, margine involuto albofimbriatulo ; ascis clavatis, vertice obtusis interdum attenuatis, basi attenuatis, 8 sporis 55—15X8—10 a: sporis oblique monostichis, cylindraceo- oblongis vel fusoideis, utrinque obtusiuseulis, rectis ve! curvulis, hyalinis, plerumque 3—4 guttulatis 13—23X2!/,—3 w; paraphysibus tiliformibus, hyalinis, 3 „ erassis, apice subelavatis 4 « incrassatis. Rathenow am Puhlsee, auf abgestorbenen Halmen von Phrag- mites, December 1898. — Die Art ist durch die verhältnismässig langen Sporen ausgezeichnet und von allen bekannten Arten abweichend, scheint aber sicher zu Dasyscypha zu gehören. Belonidium Rathenowianum P.Henn. et Plöttn. n. sp. Asco- matibus sparsis, ceraceo-membranaceis, superficialibus, sessilibus, eupulatis, atrobrunneis 230— 350 „ diametro, disco pallide brunneo; ascis oblonge clavatis, vertice rotundato-obtusis, 8-sporis 90—120X 15—20 u, basi attenuatis:. sporis subdistichis, oblonge eylindraceis, reetis vel eurvulis utrinque obtusis, Sgrosse guttulatis, dein 8-septatis, hyalinis 23- 33X7—8 uw: paraphysibus filiformibus, dichotomis, 2—3 « crassis, hyalinis. Rathenower Stadtforst auf Eichenholz vereinzelt mit Cerato- sphaeria quercina, 30. März 1899. — Von den wenigen holz- bewohnenden Arten ist die vorliegende völlig verschieden und durch die mit 8 Scheidewänden versehenen Sporen ausgezeichnet. Sarcoscypha melastoma (Sow-) Rehm. —- Rathenow, im Grünauer Forst auf Erde zwischen Heidelbeeren, Februar 1899. Bulgaria Sydowii m., welche in unreifen Exemplaren von Herrn Sydow auf Heideboden bei Muskau im Mai 1898 gesammelt wurde, ist mit obiger Art identisch. Melanospora lagenaria (Pers.) Fuck. var. fefrespora Rehm. — Friesacker Totzen, auf faulenden Fruchtkörpern von Z’olyporus adustus an Fagus sivatica. Ceriospora Ribis P.Henn. et Plöttn. n. sp. Peritheeiis sparsis vel subgregariis, subepidermieis, subhemisphaerieis acutangulis, atris coriaceo-carbonaceis, vix 1 mm diametro, ostiolo erumpentibus; ascis eylindraceo-clavatis, apice obtuse rotundatis basi attenuatis, S-sporis, 180—220%X16—20 „ aparaphysatis; sporis oblique mono- stichis, fusoideo-navicularibus utrinque longe mucronatis, primo pluriguttulatis, dein medio 1-septatis haud constrietis, loculis 1 grosse guttulatis, byalinis, subfuscidulis 30—40X11—15 «. ratlıenower Stadtforst, auf abgestorbenen Zweigen von Ribes nigrum L., 22. Februar 1899. Abhandl, des Bot. Vereins f. Brandenb. XL]. 7 98 P. Hennings: Die Art ist von ©. Dudyi Niessl und CO. fuscescens Niessl ganz verschieden. Melanomma ordinatum (Fries) Wint.— Rathenower Stadtforst auf Bichen- holz, März 1899. — Die Peritbecien stehen gruppenweise gehäuft, sie sind ea. 200 « im Durchmesser, schwarz mit papillenförmiger Mündung. Die Asken sind spindelförmig, 90— 110X8—10 », mit fast 2 reihigen, lang-spindelförmigen, farblosen, 30—45 „ langen, 4—4!/, « breiten, beiderseits spitzen Sporen, welche meist durch 14 Scheidewände septiert, in jeder Zelle 1 Oeltröpfchen besitzen. Massarina Plöttneriana P.Henn. n. sp. Peritheciis sparsis vel subaggregatis sub epidermide nidulantibus, coriaceo-membranaceis, lenticularibus atris, ca. 1 mm diametro, ostiolo conico erumpente; ascis clavatis, obtusis, basi attenuatis, 8-sporis, ca. 70— S0X20— 28 u; sporis distichis, oblongo-cylindraceis, utringue obtuse rotundatis, hyalinis, 3-septatis, paulo constrietis 22—26X8—10 u. Rathenower Vogelgesang auf trockenen Zweigen von Alnus glutinosa L., 8. April 1899. Der Beschreibung nach ist die Art von M. Alni (Otth.) Sace. jedenfalls ganzEverschieden. Nachträgliche Bemerkungen zu Plöttnera coeruleo-viridis (Rehm) P. Henn. Nachdem die vorstehende Diagnose dieses Pilzes bereits gedruckt war, erhielt ich von Herrn Dr. Rehm die freundliche Mitteilung, dass der ihm von mir als Plöttnera aeruginosa übersandte Pilz jedenfalls mit ?Phacıdium pusillum Lib. (Exsice. No. 268) — Uryptodiscus pusülus Rehm (in Hedw. 1891, p. 259) identisch sein dürfte. Die Untersuchung der Libert’schen Originalien, die in mehreren Exemplaren vorliegen, ergab jedoch, dass beide Pilze völlig verschieden sind. Herr Ruhland, der gleichfalls beide Pilze untersuchte, gelangte zu demselben Re- sultate wie ich. Die Färbung des Gehäuses ist bei ZPhacidium pusilum Lib. schwärzlich - braun, die Asken sind keulig- spindelförmig 45—55X 10—14 a, die Sporen sind länglich- spindelförmig, beiderseits spitz, farblos, ungetheilt, 9—-12x3—4 u, die Paraphysen farblos ca. 2 u dick. Dieser Pilz ist somit von Plötinera ganz verschieden, er kann nicht zu Uryptodiscus im Sinne Rehm’s und Saccardo’s gestellt werden, sondern ist Exipula Rubi Fr. Syst. Mye. Il. p. 190 —= Pyrenopeziza Rehm Ase. exs. n. 416. Von C. Roumeguere wurde in Fungi galliei exsiccati No. 2825 Fhacidium yusdlun Lib. Pl. Ard. No. 268? herausgegeben, welches aus den Reliquiae Libertianae stammt. Leider findet sich auf vorliegendem Einige neue Ascomyceten etc. 99 Substrat keine Spur eines Apotheeiums, doch dürfte der vermeintliche Pilz der Beschaffenheit des Substrates nach, nicht mit PA. pusillum Lib. identisch sein, wie auch beigefügtes Fragezeichen dies zweifelhaft lässt. Auf Grund dieses Roumeguere’schen Pilzes scheint die Be- riehtigung der Libert’schen Original-Diagnose, welche allerdings bezüglich der Sporenform u. s. w. irrige Angaben enthält, in Saceardo, Sylloge Fungor. VIll, p. 716 stattgefunden zu haben. Von Dr. Rehm wurde in Brefeld’s Mykologischen Untersuchungen X, S. 280, T.X, Fig. 19 und 20 Oryptodiscus coeruleo-viridis aufgestellt, welcher Pilz auf Zweigen von Rubus fruticosus bei Münster in West- phalen, sowie bei Thun in der Schweiz gesammelt worden ist. Brefeld züchtete durch Sporenaussaat davon ein spangrünes Mycel mit eylin- drischen oder keulenförmigen, schwach grünlichen, 12—14x5—-7 u grossen Conidien. Dieser Pilz scheint mit meiner Plöttnera identisch zu sein: doch wurde derselbe von Rehm irrtümlich in der Hedwigia 1891, p. 252 als Uryptodiscus pusülus (Lib.) bezeichnet und in seinen Exsiceaten unter No. 1012 a. b. mit diesem Namen herausgegeben. Leider sind die vorliegenden Rehm’schen Exemplare unreif und konnten daher keine Sporen aufgefunden werden; doch glaube ich mit Rücksicht auf die übrige Beschaffenheit des Pilzes den ursprünglichen Namen (eoeruleo-viridis) annehmen zu müssen. Da nun unser Pilz 1-septierte, gefärbte Sporen besitzt, so ist der- selbe nicht in die Gattung Uryptodiscus im Sinne Saccardo’s zu stellen, da diese nur Pilze mit 2—4-septirten, hyalinen Sporen umfasst. Ebensowenig gehört er in die Gattung Propolidium Sacc., da das Gehäuse, die Fruchtscheibe, sowie das Vorkommen ihn von den Arten dieser Gattung völlig trennen. Daher musste der Pilz mit Recht in eine neue Gattung gestellt werden, die ich Plöttnera genannt habe. Schliesslich bemerke ich noch, dass von OQudemans (in Hedwigia 1891, p. 248— 250) Phacidium pusillum Lib. eingehend besprochen und die Original-Diagnose ausführlich berichtigt wird. Doch scheint mir der von Oudemans bei Apeldoorns in Holland gesammelte Pilz nicht mit dem Libert’schen, sondern wahrscheinlicher mit unserer Plöttnera identisch zu sein. Jedenfalls wären weitere Aufschlüsse über diese zweifelhaften und fraglichen Punkte sehr erwünscht. P. Hennings. Eine monströse Frucht von Citrus Aurantium. Von A. Weisse. Vorgetragen in der Sitzung vom 14. April 1899. Wie bei Ider Mehrzahl der Culturpflanzen finden sich auch bei den Orangengewächser Bildungsabweichungen verhältnismässig häufig. Sie werden seltener an den vegetativen Organen als an den Blüten und Früchten beobachtet. Bei letzteren sind besonders zwei Arten von monströsen Bildungen zu bemerken, nämlich solche, die durch Dialysis der Karpelle, und solche, die durch Prolifieation entstanden sind. Ist die Trennung der Karpelle eine weitgehende, so nimmt die Frucht eine so absonderliche Gestalt an, dass man sie wahrlich nicht für eine Orangenfrucht halten möchte. Fälle dieser Art sind schon seit Jahr- hunderten bekannt und in der Litteratur wiederholt erwähnt worden. Aber auch manche weniger auffallenden Missbildungen sind auf die- selbe Ursache zurückzuführen und gleichfalls mehrfach beschrieben worden. Sehr umfassende Litteraturverzeichnisse über die an Orangen beobachteten Bildungsabweichungen sind in O. Penzig’s Pflanzen- Teratologie (l. Band, Genua 1890, S 339 u. f.) sowie in den „Studi botaniei sugli agrumi e sulle piante affini“ desselben Autors (Annali di agricoltura, 116. Roma, 1887, p. 99 u. f.) zu finden. Besonders das letztgenannte Werk, die bekannte Monographie der Orangengewächse, behandelt auch die Monstrositäten in ausführlicher Weise und giebt in dem zugehörigen Atlas gute Abbildungen von bemerkenswerten Miss- bildungen (vgl. Atlante, Tavola VIll, IX und X). Eine Zusammen- stellung der wichtigsten Litteratur, sowie einige diesbezügliche Ab- bildungen findet nıan auch in Master’s Pflanzen-Teratologie (Deutsche Ausgabe, Leipzig 1386, S. 94— 95) sowie in der Bearbeitung der Rutaceen von A. Engler in Engler-Prantl, Pflanzenfamilien (Ill. Teil, 4. Ab- teilung, 1896, S.201). Auch in unserm Verein sind Bildungsabweichungen aus der Gattung Cirus wiederholt zur Sprache gekommen. So legte J. Sander aus Malaga im Jahre 1875 zwei gefingerte Citronen (vgl. - Verh. d. Bot. Ver. d. Prov. Brandenburg, XVII, 1875, Sitzgsb. S. 95) und L. Kny im Jahre 1878 eine grössere Zahl ähnlich gebildeter Eine monströse Frucht von Citrus Aurantium 101 Früchte, gleichfalls von Citrus Zimonum, vor, die er in Limone am Garda-See gesammelt hatte (vgl. unsere Verh. XX, 1878, Sitzgsb. S. 50). In derselben Sitzung teilte auch L. Wittmack mit, dass das Land- wirtschaftliche Museum derartige Früchte, aus Malaga stammend, besitze, und erwähnte einen Fall von Prolification bei einer Apfelsine. Eine gehörnte Orange, Citrus vulgaris Risso var. corniculata, beschrieb derselbe VerfasserZin der Garten-Zeitung (Ill. Band, 1884, S. 123—125. Mit 2 Abbildungen). Wenn ich auf den so oft behandelten Gegenstand noch einmal zurückkomme, so geschieht dies, weil ich vor kurzem eine monströse Apfelsine erhielt, wie ich sie, trotz der reichen Litteratur, noch nicht beschrieben finde. Unter eingekauften Apfelsinen fiel meiner Schwester im März d. J. eine im Uebrigen regelmässig gestaltete Frucht auf, die am Scheitel eine kreisförmige, ungefähr l cm weite Oeffnung besass, durch die man ein sonderbares, stern- formiges Gebilde von Farbe und Struetur der äusseren Schale er- blickte. Um die Natur der Missbildung fest- zustellen, machte ich zunächst in die Schale 4 meridionale Ein-. schnitte und löste die- selbe am Scheitel so weit ab, dass das unter der Oeffnung liegende sternförmige Gebilde frei hervortrat (vgl. Fig. 1). Man konnte nun sehen, dass dasselbe aus 3 mehr oder weniger weit nach der Mitte reichenden Teilen bestand, die zwischen sich eine sternförmige, nach unten trichterartig zulaufende Ocffnung begrenzten. Die einzelnen Teile waren nach der Mitte zu vollständig mit dem charakteristischen orangegelben Epikarp bekleidet, während dieses Gewebe peripherisch nur um einige Millimeter unter die kreisförmige Oeffnung reichte und dann ziemlich plötzlich in das weisse, schwammige Endokarp überging. Ich zerlegte nun die Frucht der Länge nach in zwei Hälften (vgl. Fig. 2 und 3) und konnte so feststellen, dass der zwischen den acht orangegelben Körpern liegende Trichter bis fast zur Mitte der Frucht reichte. Lage und Form dieser Gebilde kann vielleicht am besten durch ein zoologisches Fig. 1. 102 A. Weisse: Vergleichsobjekt veranschaulicht werden, ich meine die Kiefer des See- igeis, welche die bekannte Laterne des Aristoteles darstellen. Die einzelnen, im allgemeinen mandelförmigen Abschnitte bestanden, wie die äussere Schale, aus gelbem Epikarp und darunter liegendem weissen, schwammigen Endokarp und erwiesen sich als innere Auskleidung der den einzelnen Karpellen entsprechenden Fruchtteile. Wir haben es also sicher mit einem Falle von Dialysis der Fruchtblätter zu thun. Unter den auf die gleiche Ursache zurückzuführenden Abnormitäten unterscheidet Penzig zwei Gruppen. Bei weniger ausgesprochener Tren- nung der Fruchtblätter tritt die Erscheinung äusserlich überhaupt nicht hervor, son- dern zeigt sich nur im Innern der Frucht in der Weise, dass man beim queren Durch- Fig. 2. schneiden derselben in ihrer Mitte eine Höhlung findet, die mit dem gelben Epikarp ausgekleidet ist). In einer zweiten Gruppe von Bildungsabweichungen zeigt sich die Trennung der Karpelle schon äusserlich in ver- schiedener Weise. Es kommen so die unter den N Namen „aranciostellato“, „frutto cornieulato“ und „limoni digitati“ be- schriebenen Früchte zu Stande, diePenzig durch mehrere Abbildungen ver- anschaulicht.) In allen diesen Fällen laufen die mehr oder weniger weit gespaltenen Karpelle nach oben zu spitz aus. Niemals wird eine kreisförmige Oeffnung am Scheitel erwähnt, wie sie an der von mir Fig. 3. 1) 0. Penzig, Studi botaniei sugli agrumi e sulle piante affini, Roma, 1887, p. 104: „Qualche volta la separazione non si avverte esteriormente, ma ha luogo nell’ interno, e non & raro il caso di trovare limoni od aranci, che tagliati a traverso presentano nel loro centro una cavitä, tappezzata di epicarpio giallo, con numerose ghiandole (V. Tav. VIII, fig. 16), appunto per la divisione incompleta dei carpidii.“ 2) Ebendort p. 104—105, sowie Atl., tav. VIII, fig. 17—21 und tav. IX, fig. 1—8. c 2 5 N NG Eine monströse Frucht von Cirus Aurantium. 103 beschriebenen Frucht hervortrat. Wir haben es daher wohl mit einem neuen Fall zu thun, der zwischen die von Penzig unterschiedenen Gruppen zu stellen ist, indem die Trennung der Fruchtblätter zwar vorwiegend im Innern statt hatte, aber auch äusserlich durch die mehrfach erwähnte kreisförmige Oefinung sichtbar war. Der Rand des Kreises war von schwarzgrauer Farbe, ganz ähnlich dem am Scheitel normaler Früchte befindlichen Narbenfleck. Es ist daher wohl zweifellos, dass diese Oeffnung durch das Abfallen des an seiner Basis stark erweiterten Griffels entstanden ist. Bryologische Beobachtungen aus dem Jahre 1898. Von Leopold Loeske. Abkürzungen: B. — Berlin. | 19, = Potsdam. Bu. == Buckow. Rüd. = Rüdersdorf. Chor. == Chorin. | Sp. = Spandau. Ew. = Eberswalde. | Str. = Strausberg. Fw. =: Freienwalde. Lebermoose. 2.') Fegatella conica. Bu.: bei Wüste -Sieversdorf am Rande der 27. 28 Stobber, wo sie die Chaussee kreuzt, in Menge. Im Gebiete wohl der einzige, ausserhalb eines Waldes belegene Standort. Liiceia natans. Cher.: zuerst von Osterwald bei den Teufels- kuten beobachtet; kommt auch in mehreren Waldpfühlen am Pattensteinweg und beim Plagesee vor. Stets mit 2. fluituns und Zemna- Arten in Gesellschaft. Anthoceros punctatus. Chor.: Flüggenbucht auf einem feuchten Brachacker mit Blasia. Blasia pusilla. Chor.: am Standort der vorigen und auf einigen lehmigen, feuchten Waldwegen. Blyttia Lyellü. B.: Grunewald beim Pechsee am Grunde vom Moorkiefern (Wurzelhöhlungen) im Sphagnetum zwei Rasen in Gesellschaft von Lepidozia reptans, Georgia pellucida und Cepha- lozia bicuspidata. Fossombronia ceristata. Chor.: Flüggenbucht, feuchte Stelle eines Brachackers. Lejeunia serpyllifolia. Chor.: im Buchenwalde bei Chorin an zwei weiteren Stellen gefunden; stets an den dem feuchten Boden (meist Pfuhlränder) zugekehrten Stellen erratischer Blöcke. An einem der Standorte geht das Moos auf die Erde und eine be- nachbarte Buchenwurzel über. 1) Die Nummern vor den einzelnen Arten korrespondieren mit denjenigen in Osterwald’s „Neue Beiträge zur Moosflora von Berlin“ (Verhandlungen 1898), soweit es sich nicht um für das Gebiet neue Arten handelt. 30. 64. 65. Sı X 74. Bryologische Beobachtungen aus dem Jahre 1898. 105 Frullania Tamarisei komiat bei Chor. auch zerstreut an alten Buchen vor, z. B. im „Tanzsaal“ und bei den Stabhüttenbrüchen, einmal mit Dieranum viride an demselben Stamm; Glambecker Forst auf erratischen Blöcken. Madotheca platyphylla. Chor.: an Buchen, jedoch seltener ; Stolpe (Oder): an einer alten Buche. Oephalozia connivens. Scheint in fast allen Heidemooren an morschen, zwischen Sphagnum stehenden Moorkieferstümpfen vorzukommen, so auch bei Chor.: Stabhüttenbrüche. ©. heterostipa. Fw.: auf Erde unter Buchen beim Marienthal, einige reine Rasen; ferner in einem Erlbruch bei der Wald- schenke in Gesellschaft einer ©. nova species, deren Publikation C. Warnstorf vorbehalten ist und die hier,und auf dem Schlamm am Alaunwerk in grossen, schwammigen Polstern in Menge auftritt. Jungermannia anomala. B: an dem bekannten Standort im Grunewald (Hundekehlefenn, Riemeisterfenn) erst einmal einen Kelch, beobachtet; Ew.: in einem Moor beim Samithsee mit Dieranum flugellare und Dicranella cerviculata. J. ewsecta. Chor.: steiler Waldweg bei den Teufelskuten, am überhängenden, oberen Rande auf Mergelsand und darüber auf Waldboden mit Yylocesmium loreum. Plagwehila interrupta. Sp.: Bredower Forst Zu der von Osterwald bereits bewirkten Veröffentlichung möchte ich noch bemerken, dass ausser Lepidoziu vepians auch Uephalozia hete- rostipa und Georgia pellueida die Räschen durchsetzen und dass im Frühjahr dieselben fast ganz unter der Wasserlinie ver- schwinden. Alieularia scalaris. Fw.: Erlbruch bei der Waldschenke auf Schlammboden, eigenartiges Vorkommen! Chor.: mergelsandige, etwas feuchte Hohlwege. Laubmoose. Sphagnum tenellum Klinggr. var. rubellum Wils. Birkenwerder: Hochmoorstelle auf den Briesewiesen in Kuppen mit Sph. fuscum. Sph. rufescens (Br. germ ) Warnst. Sp.: Teufelsfenn; Biesenthal: Gräben des Postluches; Chor.: Stabhüttenbrüche. Sph. recurvum Russ. et Warnst. var. parvifolium (Sendt ) Warnst. Grunewald: an der Brücke beim Grunewaldsee und beim Pechsee. Dieranum flagellare, Chor.: massenhaft im Hakenfenn am Grunde von Moorkiefern; Finkenkrug: Moosbruchheide, bekannter Stand- ort, aber erst 1898 einmal fruchtend beobachtet. 106 S6. ok &) Leopold Loeske: Var. faleatwm Warnst. nov. var. in litt.') Durch ausgezeichnet sichelige Beblätterung charakterisiert; Flagellen fast ganz fehlend. Zwischen Ew. und Biesenthal: auf Erlenstubben in einem Moor am Samithsee (bei den Finow wiesen). Dieranum viride. Chor.: auf verschiedenen (ca. 12) Bushen der Endmoräne entdeckt, einmal auf einem Hirnschnitt. D. longifohium. Auf Steinen im Glambecker Forst bei Anger- münde verbreitet; bei Chor. auch mehrfach an Buchen! Campylopus turfaceus. Biesenthal: in Menge auf dem nackten schwarzen Moorboden eines Heidemoors bei den Finowwiesen, reich fruchtend; Chor.: Stabhüttenbrüche. Ditrichum tortile. Biesenthal: Chausseeränder beim Bahnhof; Chor.: Wegränder im Walde beim Plagesee. Barbula fallax var. brevifolia. In grossen, schwarzbraunen, meist steriien Rasen an den Abhängen der Septarienthongrube bei Buckow. B. vinealis var. eylindrica. Chor.: an einem Wegrande gegen Buchholz. B. Hornschuchiana. Bei Chor. und Ew. an Chausseerändern ziemlich verbreitet; Wegränder in den Rüdersdorfer Kalkbergen. Fast immer mit 2. unguieulata. B. graeilis. Rüd.: am Standort beim Redenbruch einmal spärlich fruchtend; neue Fundstellen am Krienbruch auf Thongrund beobachtet, stets mit B. fallax. Aloina rigida. Rüd.: am Krienbruch auf etwas feuchtem Thon an Steilhängen. Tortula aestiva. Eine, abgesehen vom Blütenstande mit Limp- richts Beschreibung völlig übereinstimmende Form wächst an der Ziegelmauer der Ruine des Klosters Chorin. Sie ist aber, nach Warnstorfs Feststellungen, einhäusig. Da nun Herr Warnstorf, wie er mir mitzuteilen die Güte hatte, 7. muralis auch in zweihäusigen Formen beobachtet hat, so bleibt es eine vorerst offene Frage, ob und in wie weit der Blütenstand als sicheres Unterscheidungsmerkmal zwischen 7. muralis und aestiva dienen kann. In ihren vegetativen Merkmalen scheint 7. aestiva nicht unerheblich von der Stammform abzuweichen.?) T. latifolia. Alte Chausseebäume bei Station Ludwigsfelde, spärlich. Schistidium gracile. Chor.: Chausseesteine bei der Station; Bu.: Grenzkehle auf erratischen Blöcken. Es scheint sich meistens um Uebergangsformen von Sch. apocarpum zum echten Sch. gracile zu handeln. a) Vgl. hierzu die Arbeit von Warnstorf in diesem Bande S. 49. >) Vgl. 8. 52 f. _- zul Bryologische Beobachtungen aus dem Jahre 1898. 107 Grimmia Mühlenbeckii. Fürstenwalde: erratischer Block bei den Markgrafensteinen, steriler Rasen. Neu für das Gebiet der Flora von Berlin. Zygodon viridissimus. Chor.: an einer Anzahl alter Buchen (ea. 12) und an einer Eiche auf verschiedenen Stellen der End- moräne aufgefunden, zum Teil mit Dieranum viride. Steril. Encalypta contorta. Biesenthal: Nordabhang des Liepnitzsees; Fw.: Hohlweg ;bei Marienthal mit Zurynchium strigosum. Webera nutans var. sphagnetorum. Birkenwerder: Hochmoorstelle der Briesewiesen zwischen Sphagnum fuscum; in den Sphagneten des Grunewaldes verbreitet. Mniobryum carneum. Chor.: Wegrand beim Königswegfenn c. fr. Bryum warneum. Rüdersdorfer Kalkberge: feuchte Stelle im Krienbruch mit 2. intermedium. “B. capillare. Eine polsterförmig wachsende, sterile Form mit grannenartig austretender, kräftiger Rippe (var. macrocarpum Hüb.?) auf Parkmauern bei Station Wildpark. B. caespiticium L. kommt in den Rüdersdorfer Kalkbergen (Krien- bruch) auch auf reinem Thon reich fruchtend vor. b.erythrocarpum. B.: Wegabstich bei Schildhorn (mit Warnstorf beobachtet), durch Vergrasung der Stelle wieder verschwunden; Ew.: lehmiger feuchter Weg am Nonnenfliess mit Dicranella Schreberi. B. neodamense. Herrn Kreistierarzt R. Ruthe in Swinemünde verdanke ich die Mitteilung, dass er kürzlich in seinem Herbare fruchtendes B. neodamense ermittelte, das er bereits am 7. Juni 1542 in der Jungfernheide beim Plötzensee gesammelt hatte. B. ovatum Jur. ist für die Flora der Mark zu streichen, da die Bestimmung sich nach wiederholten Vergleichungen mit echtem B. ovatum nicht aufrecht erhalten liess. Es:/handelt. sich um eine auffällige, möglicherweise zu B. dwvalioides Itz. gehörige Form, die bei Berlin nicht zu selten ist. Mnium affine Bland., ein in der Berliner Flora”in der typischen Form ziemlich häufiges und in der var. elatum gemeines Moos, ist sowohl von Osterwald‘, wie von mir an verschiedenen Orten mit mehr oder weniger ganzrandigen Blättern gefunden worden. Eine Landform mit ganzrandigen Blättern wird nun zwar bereits als var. integrifohium Lindb. unterschieden, seit ich jedoch auch die sumpfbewohnende var. elatum mit ganzrandigen Blättern auffand (Grunewald und Nuthewiesen), ziehe ich es vor, bei beiden Varietäten eine forma integrifolia zu unterscheiden. Die Lindberg’sche Varietät bezieht sich offenbar nur auf eine Landform. 108 188. 195 207. 212. 214. 226. 230. 232. 233. 234. 236. 237. 245. Leopold Loeske: Paludella squarrosa. In Sümpfen der Bürgerwiesen bei Str. in überaus grosser Menge; streckenweise ganz rein entwickelt Bartramia ühyphylla. Chor.: an einem Waldhohlwege; Fw.: Düsterer Grund bei der „Grünen Tanne“. Pogonatum urnigerum. Chor.: in einem {Hohlwege in Menge fruchtend, auf Geschiebemergel. Polytrichum strietum. Chor.: Hakenfenn; Str.: Bürgerwiesen. P. perigoniale. Grünau: Ausstich längs der Eisenbahn auf etwas feuchtem Sande in Menge; Chor.: trockener Waldboden unter Buchen, hier und da an lichten Plätzen. Homalia trichomanoides. Sp.:= Buchen bei Finkenkrug; Chor.: zerstreut, selten fruchtend. Pterygynandrum filiforme. Chor.: auf Blöcken der Endmoräne auch im Walde gegen die Stabhüttenbrüche, im „Tanzsaal“ etc. zerstreut, im Glambecker Forst (R Schulz, Osterwald!!) Thuidium delicatulum. Chor.: an Erlenwurzeln im Krummen Luch etc. viel, auch mit Uebergängen zur var. tamarisciforme. Bei Berlin die seltenste Art der Gattung und sehr zerstreut. v. Ih. pseudo-tumariscı Lpr. P.: Chausseerand an der Pirschlieide, neben Z’h. P’hiliberti. Unzweideutige Uebergänge konnte ich noch nicht feststellen, dagegen sammelte ich im Krienbruch bei Rüd. Thurdium-Formen, die ein Mittelding zwischen Z’R. Philiberti und Ih. delicatulum vorstellten; wenigstens gelang eine definitive Bestimmung nicht e Ih. recognitum. Chor : hier in Erlenbrüchen, auf Waldboden und Steinen selır verbreitet, aber selten fruchtend; B.: im Grunewald an einer alten Eiche; Sp.: Finkenkrug, häufig. Th. Blandowit. >Str.: Bürgerwiesen, reich fruchtend. Platygyrium repens, dessen weitere Verbreitung an Erlen, Birken und vereinzelten Buchen sich bei Chor. inzwischen herausgestellt hat, wächst dort in einem grossen Rasen auch auf einem feucht- liegenden erratischen Block. Brachythecium Mildeanum. Fruchtend: P.: Springbruch und quellige Stelle an der Havel gegen Templin; Rüd.: Erlenbruch am Stienitzsee. DB. populeum. An feuchtliegenden erratischen Blöcken bei Chor. verbreitet und stets fruchtend; auch im Glambecker Forst. ! B. Starkiü (Brid.) B. eur. Sp.: am Eichenhain bei Forsthaus Spandow mit Kurhynehium Stokesi; Chor.: unter Buchen an einem Waldwege ebenfalls mit Burhynchium Stokesü. Nur steril. Eurhynchium strigosum. P.: Heineberg; Ch.: in einem schattigen Hohlweg unter Buchen. ‘ 301. 303 309. Bryologische Beobachtungen aus dem Jahre 1898. 109 E. piliferum. Sp.: Chausseeränder beim Stadtpark in Menge; in Erlenbrüchen bei Chor. verbreitet; bei Biesenthal am Samithsee in grossen Rasen unter Erlen auf Blättertorf; Rüd.: Erlenbruch am Stienitzsee, hier fruchtend. E. Stokesü. Chor.: unter Buchen an Waldwegen überall, aber bis jetzt erst einmal einige Früchte gefunden. Auch sonst unter Buchen gemein! E. Swartzü. Chor.: unter Buchen auf etwas feuchtem Boden hier und da in grossen Rasen, selten fruchtend. Hypnum elodes. Rüd : im Krienbruche von Osterwald und mir in Tümpeln im Grunde des Bruches entdeckt, teils an Juncus- und Robrstengeln, teils zwischen diesen im Wasser, auch unter- getaucht. H. chrysophylium. Bu.: in einer Schlucht der Bollersdorfer Berge über herabgeflossenem Lehm. . H. polygamum var. fallaciosum. Neu für das Gebiet. Rüd: Sumpf am Stienitzsee bei Tasdorf in schwammigen bräunlichen Rasen mit Aypnum intermedium, H. stellatum ete. Gleichzeitig von Österwald auf einem feuchtliegenden Block im Krienbruch in den Kalkbergen entdeckt. Später fand ich diese ausgezeichnete Varietät auch in einigen der Sumpftümpel im Krienbruch. H. capillifolium. Rüd.: Ufer des Kriensees in tiefen, fast ganz untergetauchten Rasen Neu für das Gebiet der Flora von Berlin. H. Wilson‘. Erkner: Spreewiesen gegen Neuzittau !zwischen Carex-Stöcken, streckenweise in Menge; Rüd.: Sumpfiges Ufer des Kriensees in sehr grossen, reinen Rasen von Österwald und dem Verfasser entdeckt. (Die Formen des H. Kneifiü, H. polycarpon und H. aduncum sind im Gebiete noeh nieht ausreichend unterschieden.) H. commutatum. Fw.: Klingendes Fliess, im Erlenbruch unter Amblystegium filieinum. Schon vor mehreren Jahren gesammelt, aber erst kürzlich erkannt. Der Standort ist möglicherweise mit dem Reinhardt’schen identisch. H. incurvatum. An Chausseesteinen zwischen Ew. und Ghor. ziemlich verbreitet und immer fruchtend. Auf erratischen Blöcken der Endmoräne seltener H. erista castrensis. B.: Grunewald, auf einem Steine am Rande eines Sphagnetums beim Pechsee Hylocomium brevirostrum. Bei Chor. noch an weiteren Stand- orten eonstatiert, so im Krummen Luch am Bahnhof an Erlen. H. loreum. Wannsee: Stolper Loch auf einem Erlenstubben; Fangsehleuse: Erlenbruch beim Bahnhof, spärlich auf einem Kiefernhirnschnitt. Bei Chor. entdeckte ich weitere Standorte auf Waldboden bei den Teufelskuten. 110 Leopold Loeske: Bryologische Beobachtungen aus dem Jahre 1898. Einige der von mir 1898 im Gebiete zuerst gesammelten oder zuerst erkannten Arten (Kurhynchium*hians, Neckiera pumila, Didymodon rigidulus u a. m.) wurden bereits von Osterwald in den „Neuen Beiträgen“ (1. e.) veröffentlicht, ebenso Plagiothecium huthei und Amblystegium rigescens, für welch letztere ich noch die speciellen Standorte nachtrage. Das erstgenannte Moos wächst am Rande eines Waldsphagnetums bei Chor. auf moorig-schlammigem Boden über abgestorbenen Buchenblättern, das andere an Sandstein- Gartenmauern in der Colonie Wannsee. Zur Chronik der Märkischen Flora. (Taxus baccata, Pirus torminalis, Omphalodes scoı'pioides.) Von P. Ascherson. (Vorgetragen in der Sitzung vom 12. Mai 1899.) T As Die. classischen Untersuchungen unseres verehrten Mitgliedes, Professor Conwentz, über die seltenen Waldbäume unserer Nachbar- provinz Westpreussen haben begreiflicher Weise auch in unserer Heimat nicht nur das Interesse an den behandelten Arten neu belebt, sondern mehrfach direet auf unser Gebiet übergegriffen. Das lebhafteste Interesse knüpft sich wohl an die Frage, ob die Eibe, welche in Pommern, West- und Ostpreussen wie in den nächst- gelegenen Gebirgen Mittel-Deutschlands noch an zahlreichen Orten als ursprünglicher Waldbaum vorkommt, als solcher aus unserer Flora, in der sie nach zuverlässigen Nachrichten aus dem 17. und 18. Jahr- hundert gleichfalls vertreten war, völlig verschwunden ist. Unser langjähriges Mitglied, Karl Bolle, der nicht nur dies- und jenseit des Atlantischen Oceans als einer der ersten Kenner der Holzgewächse rühmlieh genannt wird, sondern auch in seiner reizvollen Schöpfung, dem Inselpark Scharfenberg, als einer der glücklichsten Gehölzzüchter waltet, macht in seinen „Andeutungen über die Freiwillige Baum- und Strauchvegetation der Provinz Brandenburg“!) 2. Aufl. 1837, S. 112 auf diese älteren Angaben aufmerksam. Im 17. Jahrhundert kannte man die Eibe auch in den Umgebungen von Linum, Kr. Ost-Havelland (das noch jetzt dort den Namen Eubruch führende Revier soll als „Eibbruch“ davon den Namen führen), im Oranienburger Tiergarten, in der Schöne- beeker und Hermersdorfer Heide (doch wohl Gr. Schönebeck, Kr. Nieder- Barnim und Hermersdorf Kr. Lebus gemeint), sowie in der Nähe der Westgrenze im Drömling, in dem „Lüneburgischen Anteil“, der Teizen- horst ebenfalls nach diesem Baume benannt war; man wird durch ’) Wir freuen uns, mitteilen zu können, dass Veriasser mit der Bearbeitung einer neuen Auflage dieser inhaltreichen Schrift beschäftigt ist. 112 P. Ascherson: letztere Angabe unwillkürlich an den von Gonwentz!) in subfossilen Resten nachgewiesenen Eibenhorst im Steller Moor bei Hannover erinnert. Noch im 18. Jahrhundert wird das Vorkommen bei Oranienburg und Linum (bez. Dechtow) von v. Burgsdorf erwähnt und das bei Görne unweit Friesack im benachbarten West-Havellande von Gleditsch hin- zugefügt. Aber keine dieser Angaben hat sich in diesem Jahrhundert bestätigen lassen; auch haben sich nirgendwo subfossile Reste vor- ‚gefunden, wie dies Conwentz von einem Vorkommnis in der Nähe unserer Ostgrenze, dem Ivenbusch bei Filehne, gelungen ist.) Die Nachricht vom Vorkommen der Eibe in der Prignitz®) hat sich leider nicht bestätigt*). Unter diesen Umständen hat die Streit- frage über das Alter und die davon abhängige über das Indigenat der beiden grossen Taxusbäume im Garten des Herreahauses in Berlin ein her- vorragendes Interesse. Wie bekannt, standen sich in dieser Hinsicht zwei Ansichten diametıal gegenüber. Während die Mehrzahl der zahl- reichen Schriftsteller, welche sie erwähnt haben, geneigt war, denselben ein hohes Alter (mindestens 5—700 Jahre) zuzuschreiben und sie deshalb als „die ältesten Berliner“, „die ältesten Lebewesen der Reichs- hauptstadt“ für unzweifelhafte Reliete der Märkischen Waldflora zu erklären, verhielten sich andere skeptisch gegen diese Annahme. Unter den Ersteren, welche sich auf die bedeutende Stammdicke beider, namentlich des grösseren Baumes, der manchen Bäumen von nach- weislich so hohem Alter gleichkommt, stützten, nennen wir nicht nur den um die märkische Heimatkunde so hoch verdienten Dichter Theodor Fontane, dem freilich ungeachtet seiner pharmaceutischen Vergangenheit mehr ein ästhetisches als ein wissenschaftliches Interesse an der heimischen Pflanzenwelt nachzurühmen ist, sondern auch einen anderen Dichter, der als Pflanzen- und speciell als Eibenkenner all- gemein anerkannt ist, Johannes Trojan, unseren oben genannten Freund Boile, der wie bekannt gleichfalls in der Diehtkunst kein Fremdling ist, endlich den um so viele Gebiete der historischen und naturwissenschaftlichen Heimatkunde so hoch verdienten Geheimrat Ernst Friedel’). Dagegen waren die Beamten des Kgl. Botanischen Gartens, der Director Geh.-Rat Engler und der Inspector Perring, sowie der Laudschaftsgärtner Maecker, welche die wegen des Neubaus des Herrenhauses notwendig gewordene Verschiebung der Bäume vor einigen Jahren amtlich zu begutachten hatten, ebenso unser verdienst- !) Berichte D. Bot. Ges. XIII (1895) S. 402 ft. 2) Verh. Bot. Ver. Brand. XXXIX (1897) S. XLVIII. Auch unweit der Süd- grenze in der Görlitzer Heide bei Kohlfurt, ist, wie derselbe unermüdliche Forscher nachwies, noch vor Kurzem die Eile urwüchsig vorhanden gewesen. 3) A. a. O. XXXIV (1892) S. XL. 4) A. a. O0. XXXV (1893) S. LXI. 5) Brandenburgia VII S. 488 (1899). Zur Chronik der Märkischen Flora. 113 volles Mitglied Herr Hennings, letzterer aus Anlass eines im Bo- tanischen Museum vorhandenen, etwa gleich starken Querschnitts einer angepflanzten Eibe, welche kaum 200 Jahresringe zeigt, der Meinung, dass die grössere Eibe höchstens 200 Jahre alt, die kleinere beträchtlich Jünger sei. Unter diesen Umständen hielten Graebner und ich es für richtig, uns in der Flora des nordostdeutschen Flachlandes S. 34 (Juni 1898) über das Indigenat von Tuzxus baccata in der Prov. Brandenburg folgendermassen auszudrücken: „In diesem Jabrhundert nicht mehr mit Sicherheit, wenn nicht die in Berlin im Herrenhausgarten stehenden alten Eiben als Reliete des ehemaligen Waldbestandes anzusehen sind.“ Bei der Mitte April d. J. ausgeführten, am 17. zum Abschluss gekommenen Versetzung der Bäume, die leider durch die dazu not- wendig befundenen Vorbereitungen ihre frühere Schönheit eingebüsst haben (der kleinere wurde um 50, der grössere um 20 m von seinem ehemaligen Standort verschoben), sind nun Befunde zu Tage getreten, welche, wie man bei unbefangener Betrachtung zugeben muss, den Zweiflern an dem hohen Alter der Herrenhaus-Eiben völlig Recht geben. Nach Geh. Rat Wittmack, der in der Gartenflora, Heft 6 (1. Mai 1899) S. 236, die Verpflanzung in einem lehrreichen, mit 2 Holzschnitten illustrierten Aufsatz besprochen hat, und J. Trojan, der in der Nat. Zeit. vom 5. Mai 1399 (Morgenausgabe No. 285, 1. Beilage) die Alters- frage unbefangen und lichtvoll erörtert, wurde am früheren Standort der Bäume, 60 cm unter den tiefsten Wurzeln, etwa 2 m unter der Bodenoberfläche, ein aus Rüdersdorfer Kalk- und Backsteinen modernen (nieht mittelalterlichen) Formats bestehendes Fundament aufgedeckt, welches mutmaasslich vom Leutnant von der Gröben, der nach 1735 mit Unterstützung des Königs Friedrich Wilhelm I. das Grundstück bebauen wollte, herrührt. Der Bau kam aus Mangel an Mitteln sicht zu Stande und die Baugrube wurde nach Jahren zugeschüttet, wobei Bruchstücke von Chamotte-Mufteln der benachbarten, seit 1759 von dem bekannten Kaufmanne Gotzkowsky, dessen thatkräftigem Ein- greifen Berlin bei den feindlichen Oceupationen im siebenjährigen Kriege so viel zu danken hatte, betriebenen Porzellanfabrik (später „Kgl. Porzellan-Manufaetur“!) in den Boden gelangten. Die beiden Eiben können also erst in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts gepflanzt worden sein und da man, wie Wittmack mit Recht bemerkt, doch keine alten Bäume dazu genommen haben wird, ist ein Alter von mehr als 200 Jahren ausgeschlossen. Uebrigens hat das Gelände !) Auf dem Grundstücke derselben war noch vor wenigen Jahren eine interessante floristische Thatsache zu constatieren: Auf dem Pflaster eines der ehe- maligen Höfe, wo in früheren Jahren die Anthropologische Gesellschaft ihre Sitzungen hielt, war bis zum Bau des Abgeordnetenhauses Tussilago farfarus zu finden, der dorthin jedenfalls mit der Porzellanerde gelangt war. Ablısndl. des Bot, Vereins f. Brandenb. XLL 8 114 BB Ascherson: auch nicht, wie man früher annahm, zum Tiergarten gehört, sondern wie der anscheinend wohl unterriehtete Verfasser eines Artikels in der Vossischen Zeitung vom 23. April d. J. anführt, sollte das v. d. Grö- bensche Haus auf früherem Wiesenboden errichtet werden, wodurch sich die 2 m hohe Aufsehüttung erklärt. Wenn mithin die Eiben des Herrenhausgartens bei der Erörte- rung über das ursprüngliche Vorkommen der Eibe in der Provinz Brandenburg nicht mehr in Frage kommen, so ist doch schon ein halbes Jahr vor den oben ausführlich besprochenen Ermittelungen ein Eibenbaum bekannt geworden, bei dem das ursprüngliche Vorkommen nicht ausgeschlossen schien. Freund Bolle hat damals u. a. in der „Brandenburgia“ VII. Jahrg. No. 7 S. 252 ff. über diesen Fund berichtet. Bei Gelegenheit des Ausfluges der Gesellschaft für Heimatkunde der Prov. Brandenburg nach Buch am 25. Aug. 1898 wurde in.der Fasa- nerie bei Buch, dem bekannten, an der Stettiner Bahn diesseit Bernau gelegenen, jetzigen Rieselgut der Stadt Berlin, von einer für die Heimat- kunde lebhaft interessierten Dame, Frau Buchhändler Stricker, eine ca. 8 m hohe, in Brusthöhe 83 cm im Stammumfang messende Eibe aufgefunden. Der Standort ist ein durch üppige Entwickelung der Stämme ausgezeichneter Laubwald, der jetzt einen durchaus urwüchsigen Eindruck macht. Vielleicht werden spätere Ermittelungen noch ergeben, ob dort etwa vor langer Zeit eine parkartige Anpflanzung bestand. (Diese am 23. Juni von Prof. Conwentz in meinem Beisein vor- genommenen Nachforschungen ergaben das Vorhandensein von Lärche, Fichte, Platane, Syringa, Pirus Fennica, lassen also das Indigenat auch dieser Eibe kaum wahrscheinlich erscheinen.) Dass die Eibe nieht nur in herrschaftlichen, sondern auch in bäuerlichen Gärten der Provinz eine uralte Culturpflanze ist, beweist u. a. das Vorkommen bei Kostebrau unweit Senftenberg!), bei dem, nach meinem aus Augenschein geschöpften Urteil an Indigenat nicht zu denken ist. Mir erschien der Baum, den ich unter Führung des verstorbenen Taubert mit Prof. K. Mez 1887 besuchte, als eine klägliche Ruine; die Höhe schien mir um das Doppelte überschätzt. II. Pirus torminalis war bisher den Berliner Botanikern nur aus dem östlichen Teile des speciellen Florengebietes, wie es in meiner Special- flora von Berlin 1859 begrenzt wurde, bekannt, nämlich an den Bollers- dorfer Bergen (Jacobaseh!?) und Biesenthaler Forst (Schutzbezirk - Schönholz [1859, Bando°)], daselbst noch vor kurzem von Freund Bolle 1) Wiebecke bei Jacobasch Abh. B. V. Brand. XXXVI (1884) S. 64. Taubert a. a. O., XXXVII (1885) S. 175. 2) Sitzb. B. V. Brand. XX (1878) S. 80. %) Abh. B. V. Brand. I (1859) S. 8. Zur Chronik der Märkischen Flora. 115 als ansehnlicher Baum constatiert). Die Elsbeere war indes schon im vorigen Jahrhundert in einem Forstrevier des Havellandes angegeben ; v. Schleehtendal erwähnt in einer Fussnote!), dass diese Holzart nach v. Burgsdorf (in Borgstede Hist.-top. Gesch. d. Mark Brand.) in der Falkenhagener Forst vorkomme, seitdem aber von niemand erwähnt worden sei. In der That war diese Angabe so völlig in Ver- gessenheit geraten ?), dass nahezu das 19. Jahrhundert vorüber gegangen wäre, ohne dass die Botaniker Kenntnis von einer Thatsache erhielten, die den Forstbeamten des Reviers vermutlich stets bekannt geblieben ist. Die Wiederauffindung des bei uns immerhin seltenen Baumes verdanken wir unserem Freunde Conwentz, welcher, wie er in der Vereinssitzung vom 10. Februar mitteilte, in dem in Hannover erscheinenden „Anzeiger für Holzauktionen“ die ihn überraschende Anzeige fand, dass in dem Forstrevier Falkenhagen u. a. Elsbeerstämme zum Verkauf gestellt seien. Auf geschehene Anfrage wurde ihm das Vorkommen amtlich bestätigt. Infolge dieser in der Vereinssitzung erfolgten Mitteilung begab sich Herr W. Kotzde an Ort und Stelle und wurde durch den Restaurateur Krause in Brieselang an den nur wenige Minuten von dieser von Berliner Ausflüglern so viel besuchten Ortschaft entfernten Fundort geführt; im ganzen sind dort, wie Kotzde erfuhr, 7 ansehnliche Bäume und gegen 100 jüngere Stämme vorhanden. Der frische Alluvial- boden des Brieselang bietet allerdings einen von allen übrigen bisher bekannten Fundorten des Gebiets, die sich auf mehr oder weniger trockenen Flötz- und Diluvialhügeln befinden, recht abweichenden Fundort. 1808 Sehr bemerkenswert ist das in Verh. B. V. Brand. XL. S. XLVIll von Dr. Plöttner kurz erwähnte Auftreten der Omphalodes scorpioides, die im östlichen Mitteldeutschland stellenweise verbreitet, schon seit mehr als einem halben Jahrhundert an einer Stelle in unserer Provinz, nämlich bei Sommerfeld, als wildwachsend bekannt ist. Auch an dem Teile des Elblaufs, der in das Gebiet meiner Flora von Brandenburg fällt, ist die Pflanze seit mehr als 40 Jahren bekannt, nämlich auf 1) Flora Berolinensis I (1823) S. 266, 267). 2) Allerdings erinnere ich mich, dass der verstorbene J.F.Ruthe mir einmal mit- teilte, er habe den Baum in der Nauener Gegend gesehen. Leider habe ich auf diese Mittejlung kein Gewicht gelegt und nichts darüber aufgezeichnet. Nach- träglich teilt mir unser Mitglied Prof. Barn@witz brieflich mit, dass auf dem Hofe des Bredower Forsthauses. wo ich ihn als Sohn des Försters vor 40 Jahren kennen lernte, ein alter Elsbeerenbaum stand, den sein Vater, nachdem er abge- storben war. umhauen liess. Die Vermutung hat wohl viel für sich, dass Ruthe’s Mitteilung sich auf diesen Baum bezog, und dass derselbe, falls nicht von ur- wlichsigen Elsbeeren der Bredower Forst, die jetzt nicht bekannt sind, von dem nahen Brieselang stammte. Herm Barn&witz war das Brieselanger Vorkommen schon seit Jahrzehnten bekannt. gr 116 P. Ascherson: der Insel zwischen dem Hauptstrom und der Alten Elbe bei Grünewalde, Schönebeck gegenüber. Dieser Fundort bildet mutmasslich den Aus- gangspunkt für das hier zu besprechende Vorkommen am unteren Teile des hohen, bebuschten Elbufers, südlich vom Gute Billberge, zwischen Tangermünde und Arneburg. Der Elbhang bei Billberge, nörd- lich bis Arneburg und darüber hinaus, südlich bis zum nächsten Dorfe Storkau, ist als besonders pflanzenreich bekannt!) und wird daher von den Botanikern der näheren und entfernteren Umgegend, z. B. von Rathenow aus jährlich wiederholt begangen. Auch ich habe ihn seit 1857 mehrere Mal besucht. Es ist daher schwer anzunehmen, dass die fragliche Pflanze, wenn sie schon früher da war, nicht bemerkt worden sein sollte. Sie wurde zuerst im April 1894 von unserem Mitgliede Hülsen auf einer Exkursion, an der auch Dr. Graebner und ich teilnahmen, aufgefunden. Einige Wochen später, in den Pfingstferien, überzeugten wir uns noch einmal von dem reichlichen Vorkommen der damals schon in Frucht stehenden Pflanze, die auch leicht zu finden war, da der Fusssteig den Fundort berührt. Ich war daher sehr erstaunt zu erfahren, dass Omphalodes später spurlos ver- schwunden sei und in den darauf folgenden Jahren 1895—98 nie wieder beobachtet wurde. Herr Dr. Plöttner teilte mir in den ersten Tagen des Mai 1899 mit, dass es ihm kürzlich gelungen sei, die von ihm so oft vergeblich gesuchte Pflanze in etwa 20 Exemplaren wieder aufzufinden. Seiner Vermutung nach habe der niedrige Wasserstand der Elbe das Wieder- auftreten der Pflanze begünstigt. Es muss nun abgewartet werden, ob sie das jetzt eingetretene Hochwasser überdauern wird. Immerhin ist das wohl sicher constatierte Pausieren einer für den Kenner ziemlich auffälligen Pflanze wert, aufgezeichnet zu werden. Dr. Plöttner berichtet ferner, dass der von ihm erst 1897 auf- gefundene Fundort der Carex obtusata?) am Rhinsberge bei Landin durch den jetzt im Gange befindlichen Bau einer Sekundärbahn leider ernstlich bedroht sei. Möge es gelingen, die Gefahr von der hoch- interessanten Pflanze abzuwenden. Nachträglicher Zusatz. Am 30. Mai habe ich mit Herrn Kotzde, grösstenteils unter gefälliger Führung des Herrn Restaurateurs Adolf Krause in Briese- lang, die in der Umgebung dieses Ortes gelegenen Elsbeeren-Fundorte besucht. Der stärkste Baum, der sehr wohl schon v. Burgsdorf bekannt gewesen sein könnte, befindet sich in Jagen 63; er misst in Brusthöhe 1,95 m im Umfang, steht also immer noch den beiden von 2) Vgl. Verh. B. V. Brand. XXXI (1889) S. O, II. 2) Verh. B. V. Brand. XXXIX. S. XLI. Zur Chronik der Märkischen Flora. 117 Bolle (Freiwillige Baum- u. Strauch-Veg., 2. Aufl., S. 53) aufgeführten im Garten zu Hirschfelde bei Werneuchen, die beide über 2m messen, nach. Ansehnliche, wenn auch minder starke, sah ich auch in Jagen 66 (jetzt nur noch einer; aus diesem Jagen wurde in diesem Frühjahr der Stamm verkauft, dessen Erwähnung im Anzeiger für Holz-Auctionen Anlass zum Wiederbekanntwerden des Vorkommens der Elsbeere bei Brieselang gab) und in Jagen 72 (2 Bäume, der stärkere 1,55 m Umfang). Ausserdem steht noch ein ansehnlicher, etwa 3 m hoher Strauch in Jagen 70, der einzige, welcher nördlich von der von Finkenkrug nach Brieselang führenden Landstrasse bekannt ist. Kleinere Sämlinge und Stockausschläge bis 1 m Höhe wurden mehr- fach in der Nähe der grösseren Exemplare bemerkt, so dass der Fortbestand der seltenen Holzart wohl vor der Hand gesichert ist. Blüten wurden an keinem der ersteren bemerkt, obwohl diese Art bei Oderberg zwei Tage vorher schon reichlich blühte. Vielleicht pausierte der Baum im Brieselang 1899, weil er nach Herrn Krauses Aussage 1898 reichlich Frucht getragen hatte. Leider waren alle Exemplare stark durch Raupenfrass mitgenommen. Alle Exemplare standen in mässig dichtem Bestande von Eichen, Buchen, Birken, Acer pseudo- platanus und anderen Laubhölzern mit vereinzelten Kiefern auf humosem Sandboden; von der krautartigen Vegetation fielen besonders Öalama- grostis epigeios und Oonvallaria majalis (in beiden von Ludwig unter- sehiedenen Formen, mit und ohne Saftmal) in die Augen. Der Grund- wasserstand war in diesem Frühjahr ein sehr hoher, indem die Gräben und tieferen Stellen („Laaken“) kaum 1'!/, m unter der im allgemeinen ziemlich ebenen Bodenfläche mit Wasser gefüllt waren. In Heft 11 der diesjährigen „Gartenflora“, S. 306, kommt Geh.-R. Wittmack noch einmal auf das Alter der Herrenhaus-Eiben zurück. Auf Grund eines weiteren Artikels in der Voss. Zeitung (der übrigens nicht von dem Verfasser des oben erwähnten Aufsatzes vom 23. April, Herrn Kgl. Baurat Aug. Beyer in Schöneberg, herrührt) wird aus- geführt, dass das unter den Wurzeln der Eiben aufgefundene Mauer- werk, dass übrigens wohl nicht von einem Gebäude herrührt, sondern das Fundament einer Umfassungsmauer darstellt, vermutlich schon in Vergessenheit geraten war, als die Bäume gepflanzt wurden, dass mithin letztere mehrere Jahrzehnte nach dem v. d. Gröben’schen Bau (nach 1735) an ihren bisherigen Standort gelangten. Aus der Geschichte des Grundstücks ergiebt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit die Ver- mutung, dass diese Pflanzung bald nach einem Besitzwechsel, etwa um 1780 stattfand; wenn der grössere Baum damals 30 Jahr alt war, so würde sein Alter in runder Summe auf 150 Jahre zu schätzen sein. Nachtrag zu August Garckes Flora von Halle. Von Hans Fitting, August Schulz und Ewald Wüst. Herausgegeben von Ewald Wüst. Die Verfasser des vorliegenden „Nachtrags“ trugen sich mit dem Plan, eine neue Flora der Pteridophyten, Gymnospermen und Angio- spermen der Umgebung von Halle herauszugeben, sahen sich aber ge- nötigt, von der Ausführung desselben Abstand zu nehınen, da sie sich anderen Gebieten wissenschaftlicher Thätigkeit zugewandt haben und daher über die zur Ausführung ihres ursprünglichen Plans erforder- liebe Zeit nicht verfügen. Um aber das umfangreiche von ihnen zu- sammengebrachte Material von Fundortsnachweisen dem allgemeinen Gebrauch zugänglich zu machen, haben sie sich entschlossen, wenigstens einen „Nachtrag“ zur letzten Flora von Halle zu veröffentlichen. In dem seit dem Erscheinen von Garckes Flora von Halle verstrichenen halben Jahrhundert sind nicht wenige Beiträge zur Kenntnis der Flora von Halle erschienen, die indessen in den verschiedensten Schriften, selbständigen wie Zeit- und Gesellschaftsschriften, zerstreut sind, so dass wir hoffen, Floristen und Pflanzengeographen, am meisten aber einem etwa kommenden neuen hallischen Floristen, einen guten Dienst zu erweisen, indem wir die in denselben enthaltenen neuen Fundorts- angaben unserem Nachtrag einverleiben. Unser Nachtrag soll also alle Fundorte, die seit dem Erscheinen von Garckes Flora von Halle veröffentlicht oder von uns aufgefunden worden sind, zusammenfassen und so Floristen und Pflanzengeographen in den Stand setzen, sich unter alleiniger Benützung von Garckes Flora und unserem Nachtrag über die Verbreitung der Angiospermen, Gymno- spermen und Pteridophyten in unserem Gebiet zu unterrichten. Das von uns in Betracht gezogene Gebiet ist nur ein Teil des von Garcke behandelten und fällt ungefähr mit dem Gebiet von Schulz’s Vegetationsverbältnissen der Umgebung von Halle (Mitt. d. Ver. f. Erdkunde z. Halle a. S. 1887, S. 30—124; auch separat, Halle Nachtrag zu August Garekes Flora von Halle. 119 1887) zusammen. Seine Grenzen werden durch folgende Punkte be- zeichnet: Berg-Farnstedt—Rothenschirmbach!)—Wormsleben — Deder- stedt— Friedeburger Hütte—Saalebrücke der Halle-Halberstädter Bahn— Cönnern — Löbejün — Ostrau—Stumsdorf— Quetz— Brehna—Schkeuditz— Hähniehen — Gundorf — Burghausen— Rückmarsdorf— Dölzigs— Maslau— Luppe unterhalb Lössen — Lauchstedt — Schafstedt— Obhausen — Farn- stedt— Berg-Farnstedt. im Interesse derjenigen Leser, denen genauere Karten unseres Gebiets nicht zugänglich sind, haben wir unser Gebiet in eine Anzahl Bezirke gegliedert und diese Bezirke, wie auch die Lage der wich- tigeren Fundorte im Folgenden so umschrieben, dass man sich unter alleiniger Benützung der entsprechenden Karten eines grösseren Atlas, etwa Andrees Handatlas, eine annähernde Vorstellung von ihnen machen kann. -Die Bezirke I—-IV umfassen diejenigen Teile des Gebiets, in denen vordiluviale Gesteinsarten an der Oberflächen-Zusammensetzung einen wesentlichen Anteil nehmen und stellen die pflanzenreichsten Teile des Gebiets dar. Die Bezirke V und namentlich VI gehören der sich im Osten des Saalethals ausdehnenden Diluvial-Hochfläche an, die, zum weitaus grössten Teil beackert, eine verhältnismässig artenarme Flora aufweist. Die Bezirke VIl und VIIl umfassen haupt- sächlich die ausgedehnten und zumeist pflanzenreichen Flussauen im Süden von Halle. I. Der erste Bezirk umfasst das Wassergebiet der Weida von Obhausen bis Stedten, 1.5 km unterhalb Schraplau. Das Dorf Esperstedt liegt etwas über 1,5 km oberhalb Schraplau. Zwischen Esperstedt und Schraplau mündet auf der linken Seite der Weida der Weitzschker Bach ein, an dem die Orte Farnstedt und Schafsee liegen. Den nördlich vom Thale dieses Baches gelegenen Ort Alberstedt habe ich mit zu 1 gezogen, obschon der ihn durchfliessende Bach erst unterhalb Stedten in die Weida mündet, um so die sämt- lichen so pflanzenreichen Muschelkalk-Abhänge der Querfurter Muschel- kalkmulde — soweit sie überhaupt dem Gebiet angehört — in einem Bezirk zu vereinigen. ll. Der zweite Bezirk umfasst das Wassergebiet der Mansfelder Seen mit allen Zuflüssen mit Ausnahme der Weida bis Stedten ab- wärts. Die im Nachtrag erwähnten Ortschaften liegen zumeist in nächster Nähe der Seen. Nur die in der Südwestecke des Gebiets am Hornburger Sattel gelegenen Dörfer Hornburg und Rothenschirm- bach sind mehr wie 2 km von den Ufern der Seen entfernt. Ill. Der dritte Bezirk umfasst das Wassergebiet der Salzke — auf den Karten gewöhnlich Salza genannt —, der auf der rechten Seite ı) Die Waldungen am Hornburger Sattel — bei Rothenschirmbach, Holzzelle, Aebtissrode und Helfta — haben wir nicht mit berücksichtigt. 120 Hans Fitting, August Schulz und Ewald Wüst: der ungefähr von Süden nach Norden fliessende Würdebach und auf der linken Seite die ungefähr von WNW. nach OSO. laufende Laweke zufliesst. Langenbogen liegt zwischen dem Ausfluss der Salzke aus dem Salzigen See und der Mündung des Würdebaches; an dieser Mündung liegt Cölme. Nach diesem Dorf bezeichnen wir das ganze im Umkreis der Orte Bennstedt, Cölme, Zappendorf, Benkendorf und Lieskau gelegene der Lieskauer Mulde angehörende Muschelkalkgebiet, das wir, obgleich dieses Verfahren den hydrographischen Verhältnissen nicht völlig entspricht, ganz zu III gezogen haben, als „Muschelkalk- gebiet von Cölme u. s. w.“ In der Würdebachniederung liegt 2,7 km oberhalb Cölme das Dorf Köchstedt, nach dem wir die ausgedehnten Wiesenkomplexe im Umkreis der Orte Bennstedt, Köchstedt, Bahnhof Teutschenthal, Neu-Vitzenburg, Eisdorf und Teutschenthal als „Wiesen von Köchstedt u. s. w.“ bezeichnen. IV. Der vierte -— ausgedehnteste — Bezirk unseres Gebiets umfasst das Wassergebiet der unteren Saale, d. h. der Saale von Halle (Eislebener Landstrasse) bis Cönnern mit Ausschluss des Götsche- und Salzkegebiets. Ihm gehören somit u. a. sämtliche Zechsteinböden des Gebiets bis auf die kleine Partie am Hornburger Sattel, das ge- samte so pflanzenreiche Carbon und der weitaus pflanzenreichste Teil des Porphyrgebiets an. Zwischen dem von Halle aus anfangs nach N gerichteten Saale- lauf und dem Salzkegebiet (III) liegt die Dölauer Heide, im Nach- trag schlechtweg „Heide“ genannt, der Lindenberg und der früher bewaldete Berg Zorges. Die letzteren beiden, wie auch manche Teile der Heide fallen genau genommen ins Salzkegebiet, werden aber von uns zum vierten Bezirk gezogen. An der Saale, Giebichenstein gegen- über, liegt Cröllwitz; bei Giebichenstein der Galgenberg, der Reilsberg und die Klausberge (= Trothbaer Felsen); 2 km unterhalb der Götsche- mündung Lettin; zwischen Cröllwitz und Lettin das Schwalchloch ; gegenüber Brachwitz das ehemalige Bad Neu-Rakoezy; zwischen Lettin und Neu-Rakoezy der Lunzberg; zwischen Salzmünde und Wettin auf dem rechten Saaleufer Döblitz und Mücheln; zwischen Döblitz und Brachwitz Friedrichs Schwerz. Oberhalb Mücheln verlaufen auf der rechten Saaleseite von der Gegend der Dörfer Gimnitz und Raunitz, die etwa 3 km von der Saale entfernt liegen, her der Teich- und Lauchengrund nach der Saale hin. In nächster Nähe von Wettin liegen der Thierberg (= Bertramsherg), der Schweizerling und die Pögeriz-Mühle. Auf der rechten Saaleseite zwischen Wettin und Rothenburg etwas oberhalb des unfern der Mündung der Schlenze gelegenen Ortes Friedeburg liegt das Dorf Dobis. Der Wilde Busch liegt Rothenburg gegenüber; der Zickeritzer Busch zwischen Zickeritz Nachtrag zu August Garckes Flora von Halle. 121 und der Saale, südwestlich von Rothenburg. Die Georgsburg liegt in der Breite von Cönnern an der Saale. Wir begrenzen den vierten Bezirk gegen Osten bezw. Nordosten durch die Halberstädter Bahn von Halle bis Trotha — die Porphyr- hügel der Galgenberge u. s. w. bis Giebichenstein rechnen wir noch zu IV — und von Trotha an durch die Landstrasse von Halle nach Cönnern, an der 6,5 km vom Nordende von Halle entfernt das Dorf Morl liest. V. Der fünfte Bezirk setzt sich zum grössten Teil aus dem Wassergebiet der Götsche zusammen, einem zwischen Trotha und Lettin von rechts in die Saale mündenden Bache. Wir begrenzen diesen dreieckigen Bezirk durch die Landstrasse von Halle nach Cönnern, die Nordgrenze des Gebiets und eine etwa von Stumsdorf nach Giebichenstein gezogene Grade. Zwischen Halle und Wallwitz liegen in der Götscheniederung Sennewitz und Teicha; östlich derselben, also etwa zwischen Halle und dem Petersberge, Seeben, Gutenberg, Räthern, die Reste des Roggenholzes und die Stelle des einstigen Mittelholzes. Westlich vom Petersberge liegt der Blonsberg (= Apollosberg oder Apollinariusberg), nördlich vom Petersberge das Krosigker Holz und östlich vom Petersberge das Bergholz und die Abatissina. VI. Der sechste Bezirk, aus dem wir nur verhältnismässig wenige Fundortsangaben beizubringen vermögen, umfasst die Wassergebiete des Strengbaches und der diesem parallel westlich desselben der Fuhne zufliessenden „unteren“ Reide. Im Reidegebiet liegen u. A. Brachstedt, Hohen, Eismannsdorf und Niemberg, bei letzterem Orte der Burgstaden; am Strengbache zwischen Landsberg und Zörbig die Dörfer Schwerz und Quetz. VIl. Der siebente Bezirk umfasst das Wassergebiet des im Gegen- satze zu der der Fuhne zufliessenden „unteren“ Reide „obere“ Reide genannten, rechten, bei Osendorf zwischen Döllnitz und Ammendorf einmündenden Zuflusses der Elster. Die meisten aus diesem Bezirk angeführten Fundorte liegen im Alluvialgebiete der Reidee Wo die Reide von der Halle-Leipziger Landstrasse überschritten wird, liegt Bruckdorf und zwischen diesem Orte und Osendorf der Park und die Teiche von Dieskau. An dem auf Karten in kleinem Maasstabe meist nicht angegebenen Oberlaufe der Reide, der wie der Unterlauf von Bruckdorf bis zur Mündung ungefähr von Norden nach Süden verläuft, liegen u. a. Braschwitz (zwischen Halle und Niemberg), Reideburg, Büschdorf und Canena; unmittelbar bei Halle, östlich von der Stadt das Dorf Diemitz. Aus dem Gebiete des von Schkeuditz her der Reide zufliessenden Baches fehlen in unserem Nachtrag Fundortsangaben. VIIL Der achte Bezirk umfasst das Wassergebiet der Elster — mit Ausschluss des Reidegebiets —, der Luppe und der Saale bis 192 Hans Fitting, August Schulz und Ewald Wüst: Halle (Eislebener Landstrasse) abwärts und wird zum grossen Teil von den Alluvionen der genannten Flüsse zusammengesetzt, auf denen fast alle mitgeteilten Fundorte liegen. Südlich von Schkeuditz liegen jenseits der Luppe Gross- und Klein- Dölzig, sowie der Bienitz. Klein-Liebenau liegt südwestlich von Schkeuditz in der Lupperiederung, Burg-Liebenau südöstlich von Döllnitz an der Elster, Collenbey südwestlich von Döllnitz zwischen Elster und Saale. Zwischen Ammendorf und Böllberg liegen Beesen und Wörmlitz. Holleben, Beuchlitz, Schlettau (an der Halle-Casseler Bahn), Angersdorf und Passendorf liegen an der Landstrasse von Lauchstedt nach Halle in der Saaleaue. Die Ausdrücke „oberhalb“ und „unterhalb“ werden von uns stets im hydrographischen Sinne gebraucht. Um eine möglichst bequeme Benutzung unseres Nachtrags neben Garckes Flora von Halle zu ermöglichen, folgen wir in der Anordnung der Arten durchaus diesem Werk. In der Begrenzung und der Nomenclatur der Arten haben wir uns im grossen und ganzen an Garckes Flora von Deutschland, 18. Aufl., gehalten. Einige polymorphe Formenkreise — Rosa, Rubus ausser R. saxa- tilıs L., Hieracium seet Pilosella, Euphrasia und Salıx, sowie die Aster- arten amerikanischer Herkunft —, über die unsere Studien zur Zeit noch zu keinem befriedigenden Abschluss gelangt sind, haben wir ganz weggelassen, also auch die in der Litteratur über dieselben vor- handenen Angaben nicht aufgenommen. Bei der überwiegenden Mehrzahl der Arten tragen wir nur bei Garcke fehlende Fundorte nach; in besonderen Fällen bemerken wir, dass von Garcke angegebene Fundorte keine Giltigkeit mehr besitzen.‘ !) Von Gehölzen sind ganz gerodet: das Wäldchen an der Lindenschlucht und das Badendorfer Holz, beide zwischen Seeburg und Neehausen; der Zorges, unfern vom Lindenberge; das so überaus pflanzenreiche Mittelholz, unfern vom Petersberge. In der Dölauer Heide sind namentlich auf dem Kellerberge und auf dem Bischofs- berge eine Anzahl stärkeren Schatten fliehender Gewächse infolge von Aufforstung; verschwunden; ebenso auf der ehemalissen Heidestrecke zwischen der Dölauer Heide und dem Lindenberge. Der Tannenberg bei Gutenherge ist jetzt zum grössten Teil beackert. Das Moor unweit Dölau ist soweit ausgetrocknet, dass wohl nicht eine einzige der von hier angegebenen Pflanzen jetzt noch daselbst vorhanden ist. Die Teiche zwischen Bruckdorf und Dieskau sind abgelassen worden. Der Salzige See ist zum grössten Teil abgelassen worden, doch finden sich wohl alle einst in demselben vorhandenen Wassergewächse noch jetzt in den Ueberresten desselben. In der unmittelbaren Nähe der Stadt Halle und des Dorfes Giebichenstein sind zahlreiche Fundorte durch Anlage neuer Häuserviertel u.s w. vernichtet worden. Da wir einen grossen Teil der von uns angegebenen Fundorte in den letzten Jahren nicht mehr besucht haben, vermögen wir wenigstens für die minder pflanzen- reichen Fundorte keine Gewähr dafür zu übernehmen, dass alle von uns für dieselben angegebenen Arten noch jetzt dort wachsen. Nachtra& zu August Garckes Flora von Halle. 123 Bei im Gebiet weiter verbreiteten Gewächsen haben wir von einer Aufzählung neuer Fundorte abgesehen. Hinsichtlich der Ruderal- pflanzen haben wir keine Vollständigkeit erstrebt, auch im allgemeinen nur die beständigeren und häufigeren Erscheinungen berücksichtigt. Bei einer Reihe von Arten, die durch einen dem Artennamen vorgesetzten Stern (*) kenntlich gemacht sind, stellen wir aber die ge- samte Verbreitung dar, nehmen also auch etwaige von Garcke bereits erwähnte Standorte auf. ’ Da es uns nicht darauf ankam, jede einzelne einmal veröffentlichte Angabe wieder abzudrucken, sondern lediglich darauf, eine möglichst zutreffende und übersichtliche Darstellung der Verbreitung der einzelnen Arten zu geben, haben wir häufig Angaben mit anderen aus der Litteratur oder von uns selbst herrührenden zu einer verschmolzen, An- gaben anderer Autoren in erweiterter oder schärfer präeisierter Fassung gegeben u.s.w. In allen derartigen Fällen haben wir hinter der Fund- ortsangabe die Namen der Autoren, deren Angaben wir für die unsrige mit verwertet haben, in eckigen Klammern |] beigefügt, während wir, wenn wir Angaben anderer Autoren inhaltlich oder gar formell unver- ändert übernommen haben, die Namen dieser Autoren ohne Klammern bei- gefügt haben. Wir geben jedoch — von besonderen Fällen abgesehen — nur den Namen des ersten Finders an. Aus Garckes Flora von Halle übernommene Angaben haben wir nicht durch die vorgarckische Litteratur zurück verfolgt. Dagegen haben wir bei allen Angaben von nachgarekischen Autoren oder von uns selbst geprüft, ob dieselben nicht bereits von einem vorgarckischen Floristen gemacht worden sind — dabei wurde jedoch im allgemeinen nur bis auf Leysser, Flora Halensis ed. 1 (1761) zurückgegangen —, was nicht selten der Fall war. In diesem Fall haben wir den ersten vorgarckischen Autor eitiert, daneben aber auch den Autor, der den Fundort in der nachgarckischen Zeit zum ersten mal wieder bestätigen konnte. Von den Angaben, die zwischen dem Erscheinen des 1. und Il. Teils von Garckes Flora von Halle veröffentlicht worden sind, haben wir nur die in den II. Teil der Garcke’schen Flora nicht übergegangenen aufgenommen. Angaben in Kuntzes Taschenflora von Leipzig, die sich schon bei älteren Floristen finden, und die wir nicht bestätigen können, haben wir nicht aufgenommen. Die Zahl derartiger Angaben ist im Verhältnis zu der Zahl der von Kuntze für unser Gebiet überhaupt gemachten Fundortsangaben recht bedeutend. Angaben aus den Veröffentlichungen Oertels haben wir nur insoweit aufgenommen, als sie von anderer Seite Bestätigung gefunden haben.!) ') Vgl. diese Verhandlungen 30. Jahrg. 1889, 8. 76 ff., ferner a. a. O. S. 280 usw. 124 Hans Fitting, August Schulz und Ewald Wüst: Von den Angaben Beiches!) haben wir nur diejenigen auf- genommen, die wir bestätigen können, da die Bestimmungen des genannten Autors unzuverlässig sind und eine grosse Anzahl von Angaben desselben, die als neu erscheinen könnten, notorisch ledig- lich auf falschem Abschreiben aus Garckes Flora. von Halle beruhen. Nur die wenigen pflanzengeographisch bemerkenswerten Angaben Beiches, die neu sind, haben wir, auch ohne dieselben bestätigen zu können, wenigstens in Anmerkungen erwähnt, um zu einer Nach- prüfung derselben anzuregen. Aus den beiden letzten pflanzengeographischen Arbeiten von Schulz?) wurden keine Angaben citiert, da in diese bereits einige Fundortsangaben aus unserem Nachtrag aufgenommen worden sind. Die in unserem Nachtrag angewandten Abkürzungen bedürfen bis auf die im Folgenden zusammengestellten keiner Erläuterung. 1. Zeit- und Gesellschaftsschriften. ABZ Allgem. Bot. Zeitschr., herausgeg. v. A. Kneucker. BVB Verhandlg. d. Bot. Ver. d. Prov. Brandenburg. DBM Deutsche Bot. Monatsschr., herausgeg. v. G. Leimbach. J Irmischia. ThBV Mitt. d. Thüring. Bot. Ver. VEH Mitt. d. Ver. f. Erdkunde z. Halle a. S. ZN Zeitschr. f. Naturwiss. 2. Gewährsleute, selbständige Werke und Abhandlungen.°) A. Andrae, C. J., Erläuternder Text z. geognost. Karte v. Halle a. S. Halle 1850. Asch. Ascherson, Paul. B. Beiche, Eduard, und zwar, wenn nichts anderes bemerkt ist, dessen Buch „Die im Saalkreise u. in d. angrenz. Landesteilen wildwachs. u. eult. Pfl. Halle 1899.« 1) Vgl. das Referat über Beiches Buch „Die im Saalekreise .... wild- wachsenden und eultivierten Pflanzen“ von Wüst im Bot. Centralbl. 2) Entwicklungsgeschichte der phanerogamen Pflanzendecke des Saalebezirkes, Mitt. d. Ver. f. Erdkunde zu Halle a. S. 1898 (auch separat Halle a. S. 1898), sowie Entwicklungsgeschichte der phanerogamen Pflanzendecke Mitteleuropas nördlich der Alpen in Forschungen z. deutschen Landes- und Volkskunde. Bd. XI, Heft 5, Stuttgart 1899. ®) Die Titel sind hier zumeist stark verkürzt angegeben. Die vollständigen Titel findet man in: Schulz, August, Die floristische Litteratur für Nordthüringen, den Harz und den provinzialsächsischen wie anhaltischen Teil an der norddeutschen Tiefebene. VEH 1888 und 1891. Auch separat Halle 1888, 2. Ausg. 1891. Bei den mit einem Stern (*) versehenen Arbeiten wurde von einem Citieren der Seitenzahlen, das sonst stets geschehen ist, Abstand genommen. Rehfeldt. S. S. E. Ss. V. 125 Halae 1721. Nachtrag zu August Garckes Flora von Halle. ®= Buxbaum, Joh. Christian, Enumeratio. Eggers, H. =Eggers, H., Verz. d. in d. Umgeg. v. Eisleben beob. wildwachs. Gefässpfl. Eisleben 1888. * Desgl., 2. Aufl. Eisleben (1897). Fick, Emil. Gareke, August, und zwar, wenn nicht aus dem Zu- sammenhange das Gegenteil hervorgeht, dessen * Flora v. Halle, 1. Teil. Halle 1848. Desselben * Flora v. Halle, 2. Teil. Hallier, Ernst. *Hampe, Ernst, Flora Hercynica. Irmisch, Thilo. * Knauth, Christoph, Enumeratio. Lipsiae 1687. * Klett, G. Th. und Richter, H. E. F., Flora d. pha- nerog. Gewächse d. Umgeg. v. Leipzig. Leipzig 1830. *Kuntze, Otto, Taschen-Flora v. Leipzig. Leipzig u. Heidelberg 1867. * Leysser, Fr. Wilh. K., Flora Halensis. Ed.1. Halae 1761. * Desgl. Ed. II. Halae 1783. *Petermann, W. L., Flora d. Bienitz. Leipzig 1841. * Petermann, W. L., Flora Lipsiensis. Leipzig 1838. *Pappe, C. W.L., Synopsis plant. phanerog. agro Lip- siensi indigenarum. Lipsiae 1828. * Rehfeldt, Abraham, Hodegus botanicus. Halae 1717. Schulz, August. Sehulz, A., Grundzüge einer Entwicklungsgesch. d. Pflanzenwelt Mitteleuropas seit dem Ausgange d. Tertiär- zeit. Jena 1894. Schulz, A., Vegetationsverh. d. Umgeb. v. Halle. Halle 1887. (VEH 1887, nebst Verbesserungen dazu, VE H 1888.) * Schneider, Ludwig, Flora v. Magdeburg. Berlin 1877. *2. (für unser Gebiet unveränderte) Aufl. 1891. Schwen. *Sprengel, C., Halae 1806. *Sprengel, Halae 1807. *Sprengel, C., Observationes botanicae in floram Ha- lensem. Mantissa secunda. Halae 1811. *Sprengel, C., Flora Halensis. Editio Halae 1832. * Sprengel, A., Anl. z. Kenntn. aller in d. Umgeg. v. Halle wildwachs. phanerog. Gewächse. Halle 1848. Staritz. Berlin 1856. Halle 1873. Florae Halensis tentamen novum. C., Mantissa prima florae Halensis. secunda. 126 Hans Fitting, August Schulz und Ewald Wüst: U. * Veechtritz, R. v., BVB Ill, IV 1861, 1862, 239— 241. V. = Vogel, H., Flora v. Thüringen. Leipzig 1875. W. = Wagenknecht, Bitte an d. Floristen d. Prov. Sachsen. ZN Bd. 41. Neue Folge, Bd. 7. 1873. Wr. Wallroth‘, Fr. W. Wr. ann. * Wallroth, Fr. W., Annus botanieus. Halae 1815. Wr. sched. * Wallroth, F. W., Schedulae criticae. Halae 1822. Z. Zschacke, Hermann. Die Citate beziehen sich auf die vor ihnen stehenden Angaben bis zum nächsten Punkt oder Semikolon; nur die in Gedankenstriche eingeschlossenen Citate beziehen sich lediglich auf die nächstvorher- gehende Ortsbezeichnung. [] Eine Autorenbezeiehnung in eckigen Klammern bedeutet, dass die zugehörige Angabe von dem betreffenden Autor in engerem oder in weiterem Sinne als bei uns gemacht wurde. (Vgl. auch S. 123.) C) Eine Autorenbezeichnung in runden Klammern bedeütet, dass die betreffende Angabe nicht vom Gewährsmanne selbst, sondern von dem hinter der Klammer angeführten Autor veröffentlicht worden ist. ! Ein Ausrufungszeichen bedeutet, dass die betreffende Angabe von den Verfassern oder von einem derselben bestätigt wird. ? Ein Fragezeichen bedeutet, dass die Verfasser die Richtigkeit der betreffenden Angabe stark bezweifeln. Olematis Vitalba L. Im Gebiet nicht ursprünglich einheimisch. IV. Verlassene Porphyrbrüche dicht bei Neu-Rakoczy, aus den Anlagen des Bades verwildert; am Graben der Landstrasse oberhalb Rothenburg nach Cönnern zu. — Hin und wieder auf Schutt oder in Dörfern verwildert. Thalietrum fleeuosum Bernh. Weit verbreitet, z. B. noch: 1. An mehreren Stellen des Weidathals und seiner Nebenthäler. Il. Abhang an der Landstrasse von Hornburg nach Erdeborn, spärlich; um die Mansfelder Seen allgemein verbreitet [St.]. Il. An mehreren Stellen im Lawekegebiet; im Muschelkalkgebiet von Cölme u.s.w., stellenweise sehr häufig [G] IV. Lindenberg; Kellerberg in der Heide [L.11.]; zwischen der Heide und der Saale von Lettin bis Neu-Rakoezy; An- ° höhen zu beiden Seiten des Saalethals von oberhalb Lettin — G. — bis Neu-Rakoczy bezw. Brachwitz; Eulenberge zwischen Morl und der Saale; Gegend von Brachwitz bis Friedrichs Schwerz; zu beiden Seiten der Saale von Dobis bis zur Grenze des Gebiets mehrfach [Asch. Sch. Z.]. V. Petersberg. VI. Anhöhe westlich vom Schwerzer Berge (Schwerzer Berg B.). "Th. angustifolium Jaeqg. IV. Gebüsche unter der Bergschenke. Vll. An derReide zwischen Büschdorf und Canena, einzeln: an den Teichen bei Dieskau. VIII. Elsteraue und Saaleaue zwischen Merseburg und Nachtrag zu August Garckes Flora von Halle. 127 der Elstermündung, verbreitet aber vielfach nur vereinzelt [G.]; Görz bei Wörmlitz: Saaleaue zwischen Halle, Passendorf und Nietleben. *Thalietrum flavum L. VIN. Elsteraue und Saaleaue bis — IV. — Cröllwitz abwärts, sehr verbreitet [G.]; weiter abwärts bis zur Grenze des Gebiets weniger verbreitet, z. B.: zwischen Lettin und Salzmünde; oberhalb Wettin; zwischen Friedeburg und Cönnern. * Hepatica nobilis Schreb. 1. Hagen bei Esperstedt. 1V. Ziekeritzer Busch; Wilder Busch. * Pulsatilla vulgaris Mill. Vgl. S.E. 24. — Auf fast allen Porphyr- hügeln des Gebiets, meist häufig [G.], in der Nähe der Stadt und der grösseren Dörfer jedoch jetzt seltener geworden S.E. 24. — Auf den Böden der anderen Formationen weit weniger verbreitet: Auf Carbon: zwischen Friedeburg und dem Wilden Busche (IV.); zwischen Dobis und Rothenburg — vorzüglich gleich hinter dem Gerillgrunde — sowie unterhalb des letztgenannten Ortes (1V.). Auf Zechstein: Kalkberg bei Brachwitz; bei Neu-Rakoezy (1V.).. An mehreren Stellen der Bunt- sandsteinabhänge zwischen Seeburg und Langenbogen, vorzüglich in der Nähe von Langenbogen, in geringer Individuenanzahl (Il; IIl.). Auf Muschelkalk: zwischen Cölme und Lieskau, ganz vereinzelt (lil.). Auf Tertiär und Diluvium: an verschiedenen Stellen der Heide Knauth! einzeln und mehr und mehr verschwindend (1V.). Auf Diluvium: Lin- denberg (1V.); Roggenholz G.! (V.); früher auch am Tannenberge bei Gutenberg G.1l. (V.); Abhang am Bienitz G.! (VIIL). — Zwischen Rothenschirmbach und Hornburg G. (Il.); zwischen dem Wachhügel und der Teufelsbrücke E.11. (I1.). P. pratensis (L.) Mill. IV. Heide G.!, nur noch ganz vereinzelt; in der Nähe des Heidensteins bei Dölau; zwischen Friedeburg und dem Wilden Busche; zwischen Dobis und Rothenburg; Höhen zwischen Rothenburg und der Georgsburg Z.DBM XVlll 1899, 53; Kirschberg zwischen Cönnern und der Georgsburg Sch.!; Anhöhe ebendaselbst „bei der Eisenbahn“ Sch.) V. An der Sandgrube zwischen Gutenberg und dem Roggenholze 1891 eine Pflanze gefunden. “P. pratensis (L.)Mill. x vulgaris Mill. IV. In der Nähe des Heidensteins bei Dölau. V. Am Roggenholze, neuerdings jedoch nur sehr vereinzelt. Anemone silvestris L. IV. Heide G.II., wohl nicht mehr; Abhang zwischen Nelben und Alsleben Sch.! VW. Bei Gutenberg G.Il., wohl nicht mehr. “A. nemorosa L. X ranumeuloidesL. IV. Lindenberg. VI. Auewälder, mehrfach, z. B. zwischen Schkeuditz und Dölzig Ktze.! Adonis flammeus Jaecqg. Von der Linie: Lieskau—Lindenberg— Zscherben bis zur Westgrenze des Gebiets in der Eislebener Gegend 3) Mit dieser oder der vorhergehenden Angabe ist wohl die Angabe Spillings- berg b. Cönnern Z. DEM XVII 1599, 53 identisch. 128 Hans Fitting, August Schulz und Ewald Wüst: mehrfach, doch meist unbeständig [E. F. G. Irm. St.) (I; I; III). — Im übrigen Teile des Gebiets nur ganz vereinzelt und unbeständig. * Adonis vernalis L. 1. Weidagebiet von Obhausen bis Schraplau, an verschiedenen Stellen; ebenso in den Nebenthälern des Weidathals. ll. Abhang an der Landstrasse von Hornburg nach Erdeborn!); bei Öber-Röblingen am Butterberge St. DBMII. 1834, 24! und am soge- nannten Hohl St. a. a. O ; Nordrand des Salzigen Sees von Erdeborn bis zur Kärrnerbrücke; bei Aseleben; Nordrand des Süssen Sees von Wormsleben bis Seeburg [L.].] Ill. Abhänge vom Salzigen See bis Langenbogen; Muschelkalkgebiet von Cölme u. s. w., sehr häufig G.!; Lawekethal, mehrfach. IV. Bei Lettin G.; Zechstein bei Neu- Rakoczy; an 2 Stellen zwischen der Klinke und Brachwitz; Kalkberg bei Brachwitz; zwischen Braehwitz und Friedrichs Schwerz; zwischen Brachwitz und Döblitz auf Rogenustein A., 20; an einigen Stellen zwischen der Pögeriz-Mühle bei Wettin und Dobis; Abhänge beider Saaleseiten von Dobis bezw. Friedeburg abwärts bis über die Grenzen des Gebiets hinaus; auf der linken Saaleseite stellenweise nach Westen bis über die Grenzen des Gebiets hinaus [nach Gerbstedt und Hettstedt] ver- breitet, z. B.: zwischen Aderstedt und Friedeburger Hütte, sehr häufig; um Friedeburger Hütte, sehr häufig. V. Raine an der Stelle des ehe- maligen Mittelholzes, spärlich. VI. Südseite der Burgstaden B., Der kleine Botaniker S. 179! Batrachium paucistamineum (Tausch) Wirtg. Ziemlich verbreitet. *B. Baudotii (Godr.) van den Bosch. II. Mansfelder Seen, sowie Lachen und Gräben in der Umgebung derselben [E. G.1l. S. St.]. VII. Teiche bei Dieskau. B. divaricatum (Schrok.) Wimm. Viel verbreiteter als G. angiebt. *B. fluitans (Lmk.) Wimm. Il. Weida; Salziger See und benachbarte Gräben, mehrfach [E. St.]; in den „Teichen“ bei Wansleben St. DBM II. 1884, 24. II. Salzke |G.]. IV. Schlenze. VII. In der Elster ver- breiteter als G. angiebt; in der Saale (IV und VIil) verbreitet. *Ranunculus Lingua L. VIL Bei Bruckdorf G.! nur noch ganz vereinzelt an der Reide; im Schilfe des grossen Teiches bei Dieskau A. Spr. W.!. "R. illyrieus L. Diese Art wird aus dem Gebiet zum ersten Mal 1836 von v. Schlechtendal (Linnaea X. 408) erwähnt, mit der Be- merkung, dass sie „in einem Exemplar hier bei Halle auf einem trockenen Berge gefunden sein soll.“ G. kennt sie 1848 lediglich vom Schweizerling bei Wettin. 1856 wird in der ZN VII. 489 berichtet, dass sie A. als „am Reilschen Berge gefunden“ vorgelegt habe. 1873 wird die Art von W. (ZN XLI. 278) vom Galgenberge bei Halle an- 1) Die Angabe von G.II. „zwischen Hornburg und Röblingen“ fällt mit dieser oder einer der folgenden Angaben zusammen. Nachtrag zu August Garckes Flora von Halle. 129 gegeben; mit dieser Angabe war indessen nicht der Galgenberg selbst gemeint, sondern eine auf einem Zettel im Herbar W.’s folgender- massen bezeichnete Oertliehkeit: „Unter den Kirschbäumen zwischen dem Giebichenstein — Seebener Wege und der Eisenbahn“. S. (V.) wies 1387 nach, dass R. Ülyricus im Gebiet auf Porphyr allgemein verbreitet ist. Bis jetzt wurde AR. lyricus ausschliesslich auf Porphyr gefunden, hier kommt er aber wohl überall vor. Grenze des jetzt bekannten Areals: Schweizerling — Blonsberg — Petersberg — Brachstedt — Sehwerz — Landsberg — Tautz bei Diemitz — Schäferei auf dem linken Saaleufer, der Peissnitz bei Halle gegenüber — Lettin — Neu- Rakoezy — Brachwitz — Wettin S. V.89. und Verbesserungen (1V; V; VI; VIL). An mehreren Stellen trıtt er in Tausenden von Individuen auf; da er aber gewöhnlich nur 1—2, oft ganz winzige und bald ver- trocknende .Grundblätter ausbildet, wird er leicht übersehen. Blühend wurde er bis jetzt nur an den folgenden Fundorten beobachtet: IV. Reils- Berg in Giebichenstein; unmittelbar unterhalb Lettin; Lunzberg; kleiner felsiger Hügel nordwestlich vom Lunzberge; Sehweizerling. VI. Burg- staden; Schwerzer Berge — An dem von W. angegebenen Standort war es W. gelungen, eine Anzahl Individuen künstlich zum Blühen zu bringen (Mündl. Mitt. des + W. an S.). Ranunculus polyanthemos L. Viel verbreiteter als G. angiebt; z. B.: III. Wiesen von Köchstedt u. s. w.; Muschelkalkgebiet von Cölme u. s. w.; Salzkethal. IV. Zwischen Lettin und Neu-Rakoczy und weiter Saale abwärts; bei Brachwitz; bei Rothenburg. V. Bei Seeben; bei Guten- berg; Petersberg; am Bergholze. VIl. Reideaue, mehrfach. VIII. Elster- und Saaleaue, an zahlreichen Stellen [G.]. R. sardous Crotz. IV. Aecker zwischen Lieskau und Dölau; zwischen dem Lerehenhügel, Morl und der Saale. VII. Reideniederung. VIll. Zwischen Döllnitz und Burgliebenau; bei Beesen; zwischen Beesen und Planena; zwischen Schlettau, Angersdorf und Passendorf. — U. s. w. Trollius europaeus L. V. Wiesen zwischen Räthern und Teicha. VII. Wiesen bei Canena, einzeln W.! und von hier aus weiter nach Büschdorf hin. VIII. Elsteraue bei Rückmarsdorf Ktze.!; zwischen Gross-Dölzig, Ermlitz, Wessmar und Burgliebenau, mehrfach. *Nigella arvensis L. Viel weiter verbreitet als G. angiebt und schon bei L. Il. die Angabe: In agris post messem copiosissime. Die Art wächst jetzt westlich der Linie: Teutschenthal — Zscherben — Granau — Lieskau — Lettin — Saale von Lettin bis über die Nord- grenze des Gebiets hinaus an zahlreichen Stellen und vielfach in sehr grosser Individuenanzahl [E.G. St | (1; II; I; IV). Auch östlich der Saale ist sie von Lettin abwärts in der Nähe des Flusses verbreitet (IV). In den übrigen Teilen des Gebiets ist sie seltener und vielfach unbeständig; sie wächst hier z. B.: IV. Oberhalb Lettin G.! V. Bei Abhandl, des Bot. Vereins f. Brandenb. XLI, 9 130 Hans Fitting, August Schulz und Ewald Wüst: Morl; zwischen Sennewitz und Gutenberg; um Gutenberg und von hier über den Petersberg bis Löbejün. VIIl. Bei Röglitz Ktze.!; bei Schkeu- ditz K.-R.!; bei Gross-Dölzig; zwischen Klein-Dölzig und Rückmarsdorf; bei Holleben; bei Schlettau; bei Angersdorf; zwischen Passendorf und Nietleben. * Actaea spicata L. 1. Hagen bei Esperstedt; Lohholz bei Schafsee. III. Luppholz bei Schochwitz G.!.!) IV. Brehna bei Wettin G.1) *Epimedium alpinum L. \VIl. Verwildert bei Dieskau W.! Papaver hybridum L. Il. Noch an anderen Stellen in der Nähe der Mansfelder Seen; z. B.: bei Unter- und Ober-Röblingen (St.) V.; zwischen Erdeborn und Aseleben; zwischen dem Wachhügel und den Wein- bergen E.11.; zwischen Wormsleben und Seeburg (St.) V.!; Weinberge bei Rollsdorf; Flegelsberg St.DBM II. 1884, 119.! Ill. Zwischen Rollsdorf und Langenbogen; bei Salzmünde. IV. Abhang am rechten Saaleufer zwischen Lettin und Brachwitz. — Auch noch an anderen Orten, jedoch vielfach nur in wenigen Individuen und unbeständig; in grösserer Menge mehrere Jahre hindurch am Hallischen Güterbahnhof (1V.) beobachtet. P. dubium L Bedeutend weiter verbreitet als G. angiebt. "P.dubiumL.x RhoeasL. VI. Bienitz Ktze. ; bei Röglitz Ktze. *Glaueiun flavum Cratz. 11. Von J. Kunze 1870 am Fel- sen zwischen dem Wanslebener Bade und dem Flegelsberge angesät St.DBM Il. 1884. 120!, jedoch Ende der 80er Jahre beiGelegenheit einer Wegeverbreiterung zum grössten Teil vernichtet; „wurde vor vielen Jahren von einem Botaniker am Flegelsberg angesamt, hat sich in wenigen Exemplaren erhalten und ist ausserdem auch später wiederholt in dortiger Gegend angesamt worden“. E.ABZ 1897, 125. IV. Schutt in Wettin; Schlucht hinter der Ziegelei bei Rothenburg Schw. J. III. 1883, 37. @. corniculatum (L.) Curt Il. Abhang an der Landstrasse zwischen Hornburg und Erdeborn; zwischen Aseleben und Rollsdorf an der Nord- seite des Salzigen Sees mehrfach [G.?) St.]; Weinberge bei Rollsdorf. II; II. Zwischen Höhnstedt und Neehausen. III. Abhänge zwischen Rolls- dorf und Langenbogen. Oorydalis cava Schwgg. et K. 1. Hagen bei Esperstedt. IV. Wilder Busch; „Saalforsten“ Sch. ©. intermedia P. M. E. Vlll. Bei Burghausen Ktze.!; Klein Liebenau; zwischen Burg Liebenau, Döllnitz und Collenbey; bei Ammendorf W.!; Baumgarten zwischen Beesen und der Broihanschenke. ©. pumila (Host) Rehb. IV. In der Heide noch an anderen Punkten, z. B. am Kellerberge und am Rande nach Nietleben zu; Pfaffenbusch !) Auch jetzt noch vorhanden, entgegen der Angabe von S.V. 16. 2) Bei G. muss es wohl statt Wansleben Wormsleben heissen. Nachtrag zu August Garckes Flora von Halle. Bl bei Dobis; Ziekeritzer Busch; Wilder Busch Sch.!; Gesträuch zwischen Rothenburg und der Georgsburg Sch.; Finstere Gardine zwischen Rothen- burg und Cönnern Sch. V. Bergholz [A. Spr.]B.!; Abatissina B., Der kleine Botaniker, S. 233! VII. Im Süden des Gebiets weit seltener als in den nördlicheren Teilen desselben; z. B. bei Collenbey (Fischer) V.!—U.s.w. =Fumaria Schleicheri Soy.-Willm. Zerstreut im Gebiet; z. B.: II. Am Salzigen See. IV. Südlich von Dobis; bei Rothenburg. E. Vaillantii Loisl. Im Norden und Westen des Gebiets ziemlich verbreitet; sonst vereinzelt. 1, =F. parviflora Lmk. Il. Aecker zwischen Erdeborn und Aseleben; zwischen Wormsleben und Seeburg. — [In der Umgebung;von Hettstedt jetzt an zahlreichen Stellen.] — Wahrscheinlich weiter verbreitet und nur übersehen. “ ER. rostellata Knaf. IIl. Zwischen Bahnhof Teutschenthal und Langen- bogen Asch.; Aecker zwischen Bennstedt und Lieskau (F.) Asch. BV B VII. 1865, 177. IV. Am früheren Güterbahnhof vor dem Steinthor von Halle. — Auch sonst noch, doch unbeständig. Cheiranthus Cheiri L. IV. Burg Giebichenstein W.! Nasturtium offieinale R. Br. I. In der Weida und deren Neben- bächen, verbreitet [St.]. II. Im Gebiet des Salzigen Sees, verbreitet [E.G. St]. Wiesengräben am Westende des Süssen Sees [St]. III. In der Salzke, mehrfach, z. B. bei Cölme und bei Salzmünde. IV. Wiesen- gräben vor Lettin, links von dem von der Cröllwitzer Knochenmühle kommenden Fahrwege; Teich- und Lauchengrund. V. In der Götsche mehrfach, z. B. bei Trebitz und unterhalb Sennewitz; Bach in Nehlitz und zwischen Nehlitz und der Landstrasse; unter dem Tannenberge bei Gutenberg [L.1.]. VII. Elsteraue bis Schkeuditz abwärts. mehrfach [K--R.]; zwischen Döllnitz und Radewell, wo der Weg nach Osendorf von der Landstrasse abgeht, seit mehreren Jahren nicht mehr vor- handen; zwischen Ammendorf und Planena; zwischen Passendorf und Angersdorf. — U. s. w. #=N. amphibium (L.) R.Br. X silvestre (L.) R. Br. Schon von Spr. lI., jedoch ohne Standortsangabe, als N. anceps Cand. erwähnt. VI. Elster- und Saaleaue, einzeln [Ktze.]. *N. palustre (Leyss.) DC. X silvestre (L.) R. Br. VII. Bei Dieskau. VIII. Auegebiet, ziemlich verbreitet; z. B. bei Osendorf. Barbaraea vulgaris R Br. I. Weidathal, mehrfach [St.]. VIII. Aue- gebiet, weiter verbreitet als G. angiebt. B.areuata (Opiz) Rehv. VII. Auegebiet, ziemlich verbreitet [G Ktze.]. B. strieta Andrzj. I. Weidathal, mehrfach. IV. Einzeln am rechten Saaleufer zwischen Lettin und Brachwitz. VIll. Auegebiet, weiter ver- breitet als G. angiebt. Arabis;Gerardi Bess. VIII. Wald bei BurgLiebenau (Fischer)\.! 9 132 Hans Fitting, August Schulz und Ewald Wüst: * A. arenosa (L.) Scop. VII. Seit einer Reihe von Jahren an den Brücken zwischen Schkeuditz und dem Waldkater, entweder durch das Wasser der Elster herabgeführt oder mit den beim Brückenbau ver- wandten Steinen eingeschleppt; 1894 einige Individuen „auf Torfboden entlang eines Grabens bei Klein-Dölzig“ gefunden, Schmidt, Sitzungs- berichte der naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig XAil, XXI. 1897. 129; 1897 an zwei Stellen am Hauptgraben der Wiesen bei Gross- und Klein-Dölzig (dieser Fundort ist wohl mit dem vorigen identisch). *Cardamıne impatiens L. VIII. Elsieraue, mehrfach, z. B. bei Döllnitz; südlich von Burg Liebenau G. Il.!; bei Klein-Liebenau. ©. silvatica Lk. Vlil. Bei Dölzig (Fischer) V.!; zwischen Döllnitz und Collenbey. C. amara 1. IV. Nordwestecke der Ziegelwiese bei Halle. VIll. Bei Burg Liebenau L. Il.!; bei Döllnitz Spr. 11.! — U.s.w. *C. amara L. x pratensis L. \VIll. Am Bienitz bei Klein- Dölzig (Delitsch) Ktze. "Sisymbrium austriacum Jacq. 11. Im Becken des ehemaligen Salzigen Sees, mehrfach E. A BZ 1897. 125.!, mit fremdem Samen eingeführt. . 8. ZoeseliiL. 1. Weidathal, weit verbreitet. Il. Südseite des Salzigen Sees, mehrfach; zwischen Wansleben und Teutschenthal. Ill. Bei Benn- stedt; bei Cölme; bei Zappendorf. IV. Zechstein bei Neu-Rakoezy, doch — wie es scheint — wieder verschwunden; in Wettin. — Vereinzeli vielfach in der nächsten Nähe von Halle. *S. altissimum L. Im Gebiet zuerst gegen Ende der achtziger Jahre auf Ruderalstellen beobachtet; 1890 erschien es sehr zahlreich am Saaleufer von Merseburg bis Wettin, war aber von diesen Oertlich- keiten bereits im folgenden Jahre wieder fast völlig verschwunden; wurde dann 1893 wieder an mehreren Ruderalstellen beobachtet, z. B. auf dem Gelände des ehemaligen Hallischen Güterbahnhofs;=in. den folgen- den Jahren an zahlreichen Stellen, doch meist recht spärlich beobachtet; gegenwärtig wächst es z. B.: Il. Becken des ehemaligen Salzigen Sees zwischen Wansleben und der Pumpstation. IV. Gelände des ehemaligen Hallischen Güterbahnhofs (unfern des Silos der Kornlagerhaus- gesellschaft). Erysimum virgatum Rth. 1V. Steinbruch oberhalb Brachwitz ; Mauern in Brachwitz und Salzmünde; vereinzelt zwischen Dobis und Rothenburg; bei Friedeburg; bei Friedeburger Hütte sehr zahlreich; zwischen Friedeburg und dem Wilden Busche. *E. crepidifolium Rehb Vgl. S.E. 24,25 Il Nordrand des Salzigen Sees, stellenweise wie gesäet S.E. 25.; Thal des Rollsdorfer Mühl- grabens S.E. 25.; spärlich am Südrande des Süssen Sees S. E. 25.; reichlich am Nordrande desselben [und von hier und an der Bösen Sieben bis Eisleben und über diese Stadt hinaus verbreitet] [G.] S. E. Nachtrag zu August Garckes Flora von Halle. 135 25: Il; lil. Gebiet zwischen den Mansfelder Seen, dem Salzkethal und dem Lawekethal. III. Abhänge des Salzkethals, nur an wenigen Stellen S.E. 25; Lawekethal, mehrfach S.E. 25 IV. Von Pfützthal und vor- züglich von Closchwitz abwärts auf den Saalehöhen verbreitet [G.] und von hier im Schlenzethal bis Friedeburger Hütte an verschiedenen Stellen bis in die höher gelegenen Teile der Grafschaft Mansfeld auf- wärts S. E. 25.; Teichgrund, spärlich S. E. 24.; häufiger im Lauchen- srunde und von hier auf den Höhen an der Saale — nach Osten sich spontan nur an wenigen Stellen 1 Km. oder etwas mehr vom Fluss entfernend, weiterhin nur noch verschleppt an Wegrändern und dergl. auftretend — [noch über die Grenzen des Gebiets hinaus bis Gross- Wirschleben, gegen 8 Km. nördlich von Cönnern] eines der häufigsten Gewächse [G. Sch.] S.E. 25.!) Erysimum orientale (L.) R. Br. Im Westen der Saale an zahlreichen Stellen, doch vielfach nur einzeln und unbeständig; reichlich, abgesehen von den von G. angegebenen Standorten z. B.: 1. Bei Schraplau; ll. Zwischen Erdeborn und Aseleben; bei Wansleben; bei Höhnstedt. II. Zwischen Bennstedt, Cölme und Lieskau [Spr. 1.]. IV. Zwischen Friedeburg und Pfeifhausen. — Oestlich der Saale: 1V. Zwischen Wettin und Dobis (F.) Asch. BV B VII. 1865, 177.!; zwischen Dobis und Cönnern, mehrfach. *Brassica nigra (L.) Koch. IV. und VIll. Jetzt in der Elster- und Saaleaue — [G.11.] — weit verbreitet und vielerorts massenhaft. *B. elongata Ehrh. Il. Im Becken des ehemaligen Salzigen Sees, mehrfach E. ABZ 1897. 125, E. II., mit fremdem Samen eingeführt. Ausserdem noch an manchen anderen Stellen des Gebiets, meist wenig beständig. *Erucastrum Pollichii Schmp. et Sp. I. Im Weidagebiet weit ver- breitet und vielfach massenhaft; am Lohholze bei Schafsee. II. Mehr- fach am Südrande des Salzigen Sees und im Seebecken [E.]. II; III; IV. Weit verbreitet in dem Gebiet zwischen den Orten Wansleben, Teutschenthal, Eisdorf, Neu-Vitzenburg, Köchstedt, Bennstedt, Cölme, Lieskau, dem Lindenberge und Zscherben [G.]. II. Salzkethal mehrfach, z. B.: bei Langenbogen; bei Zappendorf; bei Salzmünde. — Vereinzelt und unbeständig vielfach in der Nähe der Stadt Halle. *Diplotazis tentmifoha (L.) DC. War G. noch nicht aus dem Gebiet bekannt. Wie die folgende Art eingeschleppt und oft mit ihr zusammen. Z. B.: IV. In Trotha; am Hallischen Güterbahnhof. VIl. Am Hallischen Schlachtviehhof; sehr verbreitet in der Reideniederung zwischen Schönnewitz und Zwintschöna. VII. An der Strasse von Halle nach Böllberg; an den Kiesgruben zwischen Halle und der Broi- hanschenke bei Beesen; bei Halle auf den Schuttabladeplätzen an der Eislebener Landstrasse. ') Deber die giftigen Eigenschaften dieser in IV allgemein als Günsesterbe bekannten Pflanze vergl. W. Zopf ZN XLVII 91. P. Ascherson, 134 Hans Fitting, August Schulz und Ewald Wüst: *Diplotaxis muralis (L.) DC. Wird zum ersten mal 1854 von V. Weber (ZN IV. 1854. 44. G. Il.) aus dem Gebiet — bei Halle — angegeben. Seit G.’s Zeiten vielfach eingeschleppt'und bisweilen mehrere Jahre hindurch an demselben Fundort beobachtet. Z. B. IV. Zwischen Trotha und der Lettin gegenüber gelegenen chemischen Fabrik sowie in der Nähe der letzteren an der Saale. VII. Am Wege vom Hallischen Bahnhof nach Büschdorf W.!; in der Nähe der Zuckerraffinerie bei Halle und an den von dort nach Bruckdorf und Canena führenden Wegen [W.]; bei Canena W.! VIII. An der Strasse von Halle nach Böllberg. — Wie die vorige Art vielfach an Eisenbahndämmen. * Alyssum montanum L. Vgl. S.E. 24. IV. Unfern des Felsenburg- kellers bei Giebichenstein G.!; Trompeterfelsen, Lettin gegenüber; Zechstein bei Neu-Rakoczy S. E. 24.; in Brachwitz S. E. 24.; Zech- steingebiet von Brachwitz nach Friedrichs Schwerz, mehrfach S. E. 24, von Pfützthal und vorzüglich von Closchwitz — G@.! — abwärts bis über die Greuzen des Gebiets hinaus auf den Anhöhen des linken Saaleufers [S.] S. E. 24. und: in mehreren Nebenthälern, z. B. dem Schlenzethal; Teichgrund; Lauchengrund S. E. 24.; Pfaffenmahd und benachbarte Abhänge an der Saale bei Mücheln S. E. 24.; von Mücheln an bis über die Grenze des Gebiets hinaus auf allen Abhängen des rechten Saaleufers — weit über 1 Km. scheint die Art jedoch fast nirgends landeinwärts zu gehen — und an vielen Stellen in grosser Anzahl [G. S.] S. E. 24. *Oochlearia Armoracia L. 11. Häufig an der Mündung der Bösen Sieben und neben dem Herrenhaus in Wormsleben E. I1I.; Schlossberg bei Seeburg E. ABZ 1897. 191. — Vereinzelt auch an verschiedenen Stellen in der Nähe der Stadt Halle. *Thlaspi perfoliatum L. 1. Weidathal von Querfurt bis Stedten, verbreitet S. V.V EH 1888, 175. 1V. Zwischen Gerbstedt und Friede- burg; zwischen Friedeburg und Rothenburg am Wilden Busch Sch. S. V. 90.; zwischen Rothenburg und der Georgsburg mehrfach Sch.!, z. B. an der Finsteren Gardine Sch.! und im Nelbener Grunde; Ufer- höhen auf der linken Saaleseite von Gnölbzig bis über die Grenze des Gebiets hinaus nach Alsleben Sch.! VIII. Weinberge bei Röglitz G.! Teesdalea nudicaulis (L.) R.Br. Il. Auf einer sandigen Trift zwischen Hornburg und Aebtissrode. Ill. „Sparsam bei Bennstedt“ Hp. (®). IV. Zwischen dem Ostrande der Heide, Cröllwitz, der Saale und Lettin auf Porphyr ziemlich verbreitet? (schon bei L.I. die Angabe „bei Cröllwitz“.); Porphyrhügel, Lettin gegenüber. *JIberis amara L. Hin und wieder eingeschleppt, doch meist un- beständig. Il. Bei Ober-Röblingen St. DBM Il. 1884. 121. Ill. Bei Bahnhof Bennstedt; in Salzmünde. IV. Am Hallischen Güterbahnhof. *Biscutella laevigata L. IV. Zwischen dem Gestüt und der Berg- schenke bei Cröllwitz G.!; zwischen dem Cröllwitz-Lettiner Wege und Nachtrag zu August Garckes Flora von Halle. 135 dem Sehwalehloche auf breiten Grasrainen G. (nach einer persönlichen Mitteilung des $W. an S. die Stelle der heutigen Knochenmühle); an mehreren Stellen der Porphyruferhöhen zwischen Lettin und Neu-Rakoczy — vorzüglich am und beim Lunzberge — sowie landeinwärts auf Porphyr- hügeln bis zum alten Grubenhause bei Dölau; an mehreren Stellen der Porphyrhöhen auf der rechten Saaleseite zwischen Lettin und Brachwitz — S. V. 90. — und von hier landeinwärts bis zu den Eulen- bergen und bis nach Friedrichs Schwerz; Teichgrund; Lauchengrund; um Mücheln; zwischen Mücheln und Wettin; Bertramsberg bei Wettin G.!; Schweizerling G.!; Stadthügel bei Wettin; Grund zwischen Dobis und Dössel S. V. 90. (schon bei W. die Angabe „Felsen zwischen Dobis und Mücheln‘“). *Lepidiun Draba L. Von Knauth als „in agrorum limitibus“ wachsend, jedoch ohne Nennung von Fundorten erwähnt; die Angabe Knauths von L. 1. und Il. wiederholt; Spr. m. i. und Spr. 11.: „Olim ad Pfitzenburg bey Eisdorf, rechts vom Dorfe, wenn man den Fusssteig nach Wansleben geht. Jam ibi per 'plures annos frustra quaeritur“. G. war. die Art nur von der Grenze unseres Gebiets von der Ziegel- scheune bei Schafstedt bekannt. Die Art kommt jetzt zerstreut aber häufig unbeständig im ganzen Gebiet vor; z. B: I. mehrfach im Weidathal. II. Mehrfach am Südrande des Salzigen Sees; am Graben bei der Bruchmühle bei Lüttchendorf E.l. ill. Im ganzen Salzkethal und auf den benachbarten Höhen [St. W.]. IV. Zwischen Salzmünde, Pfützthal und Gödewitz; Raine bei Gimmritz-Raunitz; Teichgrund; Lauchengrund: bei Wettin; zwischen Dobis und Rothenburg; zwischen Cönnern und der Georgsburg, Preussing (fide Asch.); bei Friedeburg; bei Pfeiffhausen; bei Morl. V. Bei Morl; bei Sennewitz; Bahndamm bei Teicha und Wallwitz; um Gutenberg und zwischen diesem Orte, dem Petersberge und Kütten recht verbreitet. VIIl. Unfern der Elisabethbrücke bei Halle nach Beobachtungen von W. und S. gegen 30 Jahre beständig gewesen, jetzt jedoch durch die Anlage des Hettstedter Bahnhofs fast vernichtet. L. campestre (L.) R.Br. Namentlich im Westen der Saale viel verbreiteter als G. angiebt, im Weidathal z. B. stellenweise massenhaft. *L. perfoliatum L. Il. Verschleppt im Becken des Salzigen Sees. IV. Desgl. an der Nietlebener Irrenanstalt W.!, hier seit langen Jahren beständig. VIII. Desgl. am alten Chausseehause unfern der Elisabethbrücke bei Halle und weiter nach Nietleben zu auf den Schutt- abladeplätzen. *L. apetalum Willd. IV. Auf dem wüsten Platze vor dem Silo der Lagerhausgesellschaft, seit mehreren Jahren. *Hutchinsia petraea (L.) R.Br. I. Weidathal bei Schraplau. IN. Muschelkalkgebiet von Cölme u. s. w., allgemein verbreitet und sehr 136 Hans Fitting, August Schulz und Ewald Wüst: häufig [F. G. S. W.]. IV. Zechstein bei Wettin S. V. 69, 90.; Berge östlich vom Schweizerling S. V. 69. *Capsella procumbens Fr. „Auf der Seeplatte zwischen Erdeborn und Ober-Röblingen angesäet, 1872 auch gefunden, ob noch jetzt“ St. DBM II. 1884, 121; glücklicherweise wahrscheinlich verschwunden. Coronopus Ruellii All. Jetzt allgemein verbreitet. *Bunias orientalisL. Neuerdings mehrfach im Gebiet beobachtet; z. B.: Il. Seebecken. IV. Am alten Hallischen Güterbahnhof in grosser Menge und seit Jahren beständig. *Rapistrum perenne (L.) All. Jetzt ziemlich allgemein verbreitet, z. B.: Il. Zwischen Hornburg und Erdeborn; in der weiteren Umgebung der Mansfelder Seen [G. St |. 1I.; IH. Zwischen Wansleben, Teutschen- thal und Bennstedt. II. Muschelkalkgebiet von Cölme u. s: w.;. Salzke- gebiet [G.]; Lawekegebiet, verbreitet, z. B. um den Trappengrund in grosser Menge. IV. Zwischen Lettin und Neu-Rakoczy und weiter Saale abwärts mehrfach; zwischen Wettin und Cönnern auf beiden Saaleseiten; zwischen Friedeburg und Aderstedt; beim Lerchenhügel G .ll.; bei Morl G.II. (auch V.). V. Bei Wallwitz; bei Trebitz; in der Gegend zwischen dem Petersberge, Gutenberg und Seeben mehrfach [G.]. VII. Zwischen Lauchstedt und Schlettau. *PRe.rugosum (L.) All. IV. Am alten HallischenGüterbahnhof. V. Bahndamm zwischen Trotha und Sennewitz W. *Helianthemum Fumana (L.) Mill. I: An den Schiessständen bei Schraplau; Weinberge bei Schafsee. 11l. Bei Cölme G.!, doch nicht „äusserst sparsam“, sondern mehrfach ‚und reichlich: An einem ‚Ab- hange unmittelbar am Dorfe, links vom Fahrwege nach Lieskau; ferner nach Bennstedt zu. IV. Zechstein an der Pögeriz-Mühle bei Wettin, vereinzelt; Zechstein zwischen Friedeburg und Friedeburger Hütte. jetzt nicht mehr vorhanden; Zechstein an der Georgsburg G. IL !, sehr häufig. *Al. oelandicum Whlnbg. II. Auf Muschelkalk bei Cölme G.! und zwar: an einem Kalkbruche nicht weit vom Dorfe, rechts von der - Landstrasse nach Benkendorf durch Steinbruchsbetrieb in den letzten Jahren z. T. vernichtet und überhaupt sehr gefährdet; an einem Ab- hang unmittelbar am Dorfe, links vom Fahrwege nach Lieskau, reich- lich. Auf mehreren Hügeln rechts von dem bezeichneten Fahrwege nach den grossen Kalkbrüchen zu; auf einem breiten Rain zwischen Cölme und Bennstedt G. Viola palustris L, Nur noch an einer nassen Stelle der Heide in der Vertiefung des ehemaligen Blutegelteiches bei Lieskau (IV.). *V, hirtaL. x ordorata L. \IN. Bei Klein-Liebenau, hinter der Kirche (Delitsch) Ktze. *Y_ collina Bess. IV. Oberer Teil des Lindenberges; Bischofsberg in der Heide, sparsam U.! Nachtrag zu August Garckes Flora von Halle. 137 Viola Riviniana Rehb. IV. Heide. VIII. An mehreren Stellen der Aue bei Radewell; bei Dölzig Ktze. ! a ®=V. arenaria DC: Im Gebiet weit verbreitet, aber von den Flo- risten mehrfach mit Formen der V. canına L. verwechselt. Zuerst von Wr. riehtig erkannt: „in ericetis arenosis et rupestribus eirca Halam et Lauchstaedt: in collibus saxosis calcareis ad Koelme, Nietleben, Bennstaedt“. Wr. sched. 1822. 98, 99. Sodann erwähnt sie Spr. II. 1832 und noy. prov. 43. ohne bestimmte Standortsangabe als V. caninaL. var. aprica. G. behauptet 1848, bei Wr. liege eine Verwechselung mit V. canina L. var. sabulosa Rehb. vor und V. arenaria fehle dem Gebiet. Nach G. wird die Art von S., Sch. und Schw. von verschiedenen Punkten im Norden des Gebiets angegeben. I. Bei Farnstedt; zwischen Farnstedt und Schafsee; bei Alber- stedt; Weidathal. II BeiHornburg. 11. Zwischen Rollsdorf und Langen- bogen; Muschelkalkgebiet von Cölme u. s. w.; bei Müllerdorf rechts vom Wege nach Wils. IV. Porphyrabhänge im Klinkenbachthal unterhalb Lettin; bei Neu-Rakoezy auf Porphyr und Zechstein; Zechsteingebiet der Gegend von Brachwitz; Zechstein zwischen Wettin und Dobis; zu beiden Seiten der Saale von Dobis bis zur Grenze des Gebiets ziemlich verbreitet |Sch. Schw.]; Schlenzethal bis Friedeburger Hütte aufwärts. V. mirabilis L. I. Hagen bei Esperstedt. IV Lindenberg Spr IL.! V. Bergholz; Krosigker Holz nördlich vom Petersberge. V. tricolor L. var. vulgaris Koch. Scheint im Gebiet zu fehlen;' jenseits der nördlichen, Grenze bei Alsleben Schw. J. III. 1883. 20. Reseda lutea L. Scheint seit G.’s Zeiten im Gebiet häufiger geworden zu sein. Im Saalethal nördlich von Halle, sowie westlich vom Saalethal [G.] sehr verbreitet; östlich vom Saalethal entfernter von den Uferhöhen sowie südlich von Halle streekenweise nur spärlich und unbeständig; weit verbreitet z. B: V. Zwischen Gutenberg und dem Petersberge und um den Petersberg. K. Luteola L. Im Gebiet jetzt sehr häufig. | Drosera rotundifolia L. Nur noch zwischen der Cröllwitzer: Knochen- mühle und}Lettin, rechts vom Wege G. Il.!, jetzt aber fast vernichtet; vor einigen Jahren auch noch zwischen der Knochenmühle und den Cröllwitzer Höhen mit Juncus squarrosus L. zusammen. Parnassia palustris L. U.a. noch an folgenden Orten: I. Weida- thal bei Esperstedt. Il. Umgebung des Salzigen Sees, mehrfach, z. B.: bei Erdeborn'; bei Ober-Röblingen St. DBM II 1834. 122!; am Teiche bei dem früheren Wanslebener Bade; am Südufer des Süssen Sees zwischen Aseleben und Seeburg;. Wiesen bei Aseleben E II. 11I. Wiesen vor Köchstedt u. 8. w.; zwischen Quillschöna, Wils und Müllerdorf. V. Bei Räthern; unter dem Tannenberge bei Gutenberg. Polygala comosa Schk. IV. Zechsteingebiet von Neu-Rakoezy und Brachwitz, bei letzterem Orte jedoch nur ganz vereinzelt; Teich- grund. VII. Wiesen bei Wessmar, Oberthau und Klein Liebenau. 138 Hans Fitting, August Schulz und Ewald Wüst: Polygala amara Jacq. VIII. Wiesen zwischen Schkeuditz und Hähnichen. =P. dissita Hausskn. VIII. Wiesen nördlich von Klein-Dölzig. Kohlrauschia prolifera (L.) Kth. 1V. Südseite des Galgenberges bei Halle, in Menge; Saaleufer zwischen der Steinmühle und dem Felsenburgkeller; zwischen der Gimmritzer Schäferei und der Kohlen- schütte am Weinberge; zwischen der chemischen Fabrik gegenüber Lettin und Brachwitz; zwischen Salzmünde und Pfützthal; in der Um- gebung von Wettin weiter verbreitet, als G. angiebt, z. B.: an der Landstrasse nach Neutz, an den Steinbrüchen vor Wettin, am Schacht- hause, auf verschiedenen Halden u. s. w.; Gehänge oberhalb Dobis, in Menge; Abhänge oberhalb Rothenburg; zwischen Friedeburg und dem Wilden Busche; zwischen Rothenburg und der Georgsburg, mehrfach und in Menge; Schlucht bei der Georgsburg bei Cönnern (G. Breddin). Festschr. d. naturw. Ver. zu Magdeburg, 1894, 94! Dianthus Armeria L. \V. Petersberg; Bergholz Spr.11.! (in ne- moribus ad montem serenum L.11.). VII. Zwischen Döllnitz, Collen- bey, Burgliebenau und Lochau [G. 11.]. D. deltoides L. Nicht häufig. IV. In der Heide auch nach dem Heideschlösschen und dem Waldhause zu. V. Am Petersberge, mehr- fach; Abatissina. VIll. Zwischen Döllnitz und Collenbey. D. superbus L. \V. Abatissina B! VII. Wiesen bei Dölzig Baumgarten, Fl. Lipsiens. 1790, 234!; bei Klein-Liebenau. *D. Armeria L. x deltoides L. \VIl. Vereinzelt nördlich von Collenbey. *D, Carthusianorum L. X deltoides J,. IV. In der Heide am Wege vor dem Heideschlösschen, ein Individuum. Vaccaria parviflora Mnch. 1. Bei Schraplau St. DBM II. 1884, 123. II. Einzeln und unbeständig auf Aeckern um den Salzigen See [St]. IN. Zwischen Bennstedt, Cölme und Lieskau. 1V. Zwischen Rothenburg und Cönnern. VIl. Aecker hinter Bruckdorf, links von der Landstrasse, sparsam (F.) Asch. BVB VIl. 1865, 177. VI. Zwischen Döllnitz und Collenbey. —- U. s. w. Cucubalus baccifer L. 1V. Zwischen dem Schwalchloche und Lettin [G. Il.]; bei Closchwitz; am Pfaffenbusche zwischen Wettin und Dobis; zwischen Rothenburg und Cönnern. VIll. An der Elster zwischen Burg, Osendorf, Döllnitz und Collenbey [Spr.11.G.]; an der Saale zwischen Beesen und Wörmlitz. Silene Otites (L.) Sm. Im Gebiet allgemein verbreitet. *S, vulgaris (Mnch.) Geke. f. angustöfoliaKoch. [Kupferschiefer- halden in der Gegend von Eisleben, nach Osten bis nach Helfta.] IV. Kupferschieferhalden und anstehender Zechstein bei Friedeburger Hütte und bei der Georgsburg. Nachtrag zu August Garckes Flora von Halle. 139 *Silene dichotoma Ehrh. II. Im Becken des ehemaligen Salzigen Sees, besonders am Ostrande [E.], mit fremdem Samen eingeführt. — Auch sonst im Gebiet, vorzüglich auf Kleefeldern, doch meist sehr - unbeständig. S. nutans L. Ziemlich verbreitet, aber keineswegs gemein, wie G. angiebt. *Piscaria vulgaris Roehl. Keineswegs gemein, wie G. angiebt, sondern recht wenig verbreitet; nur: IV. Verschiedene Stellen der Heide L.1.G.!, besonders nach dem Heideschlössehen und dem Waldhause zu; Mönehsholz bei Lieskau; Teichgrund. V. Roggenholz; Mittelholz G., nieht mehr; Abatissina. VIII. Bienitz Pappe! Melandryum rubrum Geke. Weiter verbreitet, als G. angiebt. Agrostemma Githago L. Seit G.’s Zeiten offenbar seltener ge- worden; in vielen Teilen des Gebiets kaum noch zu finden. Sagina apetala Ard. Nicht, wie G. angiebt, selten, sondern ziemlich verbreitet. Auch die var. czlvata Fr. findet sich hin und wieder. S. nodosa Fenzl. II. Wiesen am Salzigen See zwischen Ober- Röblingen und der Mündung des Sülzer Baches E. ABZ 1897, 141. E.11., vielleieht nur ein Teil des G.’schen Fundorts: westliche Seite des Salzigen Sees! Spergula Morisonü.Boreau. Von G. als 8. pentandra L. aufgeführt; auf den kalkarmen Böden des_Gebiets ziemlich allgemein verbreitet. *$, pentandra L. IV. Zwischen Dobis und Rothenburg, z. B. am Ausgange des Gerillgrundes. =Spergularia echinosperma (el. IV. Früher recht reichlich auf wenig bewachsenen Stellen an der Nordspitze der Ziegelwiese in der Nähe der Brücke, sowie jenseits der Brücke am Saaleufer unter dem Lehmannsehen Garten, an beiden Stellen jetzt, wie es scheint, ver- nichtet. Einzeln noch an anderen Orten am Saaleufer, so z. B. an den Sammelbrunnen des Wasserwerks der Irrenanstalt und (VIII) der Rabeninsel gegenüber. S. salina Presl. Auf salzhaltigem Boden überall; abgesehen von den von G. angeführten Fundorten besonders noch: Il. Um die Mansfelder Seen, allgemein verbreitet [E.G.]. IV. Am Reils-Berge und in Gie- bichenstein W.!, jetzt nicht mehr; zwischen der Heide und Lettin A. 17; vor Dölau; bei Neu-Rakoczy; in und’ bei Brachwitz; in Gimmritz-Rau- nitz; Fussweg. von Trotha nach der: Lerche A. 17! V. In Gutenberg nieht mehr. VI. An den beiden Teichen bei Hohenthurm ; bei Rosenfeld. VII. Am Dorfteich in Zöberitz W.!; in und bei Braschwitz W.! — Ueber Vorkommen auf kochsalzfreiem Boden vgl. S. V. 59! 8. marginata (DO.) Kittel. 1. An den Ufern des Salzigen Sees allgemein verbreitet [E.G. St.]. * Alsine verna (L.) Bartl. IV. Zechstein bei Wettin; desgleichen bei Friedeburg S.V. 70; Kupferschieferhalden südlich von Cönnern 140 . Hans Fitting, August Schulz und Ewald Wüst: S. V. 70; „Rothenburg bei Cönnern auf Zechstein Spieker!“ Asch. Linnaea XXIX 1857/58, 753. (Diese Angabe bezieht sich wohl auf das Zechsteingebiet an der Georgsburg bei Cönnern [G.1l.], wo Alsine verna sehr reichlich auftritt.) Alsine viscosa Schreb. Viel weiter verbreitet als G. angiebt. *Stellaria glauca With. IV. Ziegelwiese bei Halle; Weidenan- pflanzung und Sumpf unter der Bergschenke; Saaleaue bei Rothenburg und Cönnern. VIli. Elsteraue, verbreitet [G.]; Ausstiche oberhall Passendorf; an der Landstrasse von Halle nach Nietleben. *S. pallida (Dumort.) Pire. Allgemein verbreitet; in der Nähe von Halle z. B.: IV. Zwischen dem Weinberge und Cröllwitz, sehr viel; Klausberge. S. uliginosa Murr. IV. Am Abflussgraben des untersten der drei Teiche am Gestüt bei Cröllwitz; Graben am Heidewege neben dem Gestüt, jetzt durch Zuschütten des Grabens vernichtet; Lauchengrund. Vllii. Am Bienitz; bei Dölzig; bei Burg Liebenau ' #Moenchia erecta (L.) Fl.Wett. II. Zwischen Hörnburg und Holz- zelle. IV. Auf Porphyr bei Wettin in der Nähe der nach dem Stadt- hügel zu gelegenen Windmühlen. VIII. Sandberg bei Rückmarsdorf und von da nach . Burghausen zu Ktze! Cerastium semidecandrum L. und *C. yallens F.W.Sch. Weit verbreitet. | *0Q, obscurum Chaub. Seltener wie die vorigen; z. B.: I. Weida- thal. Ill. Muschelkalkgebiet von Cölme u. s. w. IV. Saalethal von unterhalb Wettin bis Cönnern. : *Linum tenuifolium L. Vgl. S.E. 25, 26. IV. In ziemlich grosser Anzahl auf zwei, wenige []m grossen Zechsteinpartien, links vom Wege zwischen der Salzmündener Fähre und Friedrichs Schwerz, von denen die eine bereits 1891 beackert wurde S. E. 26; wie gesäet an Lettenabhängen unmittelbar südlich von Dobis S.E. 25; die Angabe inG.ll. „bei Dössel“ bezieht sich‘wohl auf den zuletzt angegebenen Fundort. Radiola linoides Gmel. Viel verbreiteter, als G. angiebt; z. B. noch: IV. Zwischen der Heide und dem Lindenberge; reichlich an einer 'sumpfigen Stelle am Waldrande in der Nähe des Waldkaters, rechts vom Fahrwege nach Lettin (zwischen Cröllwitz und der Heide L. 11.) [G.]; zwischen Cröllwitz und Lettin Spr.1L.!; bei Wettin. IV; V.. Feuchte Aecker zwischen Trotha, Sennewitz und Morl. V. Bei Löbejün; Bergholz; Abatissina. Vl. An einem Porphyrhügel südlich vom Burgstaden bei Niemberg. \ Malva Alcea L. Will. Auch in der Elsteraue mehrfach [G.]; in der Saaleaue, z. B. bei Schkopau. M. borealis Wallm. Il. Um den Salzigen See vielfach, z. B.: in und ‚bei Ober-Röblingen [E.Il.]; Abhang an der Kirche zu Erdeborn ; Nachtrag zu August Garckes Flora von Halle. 141 bei Lüttchendorf; in Wormsleben E. ll. IV. Bei Brachwitz; bei Fried- richs Schwerz. V. Zwischen dem Petersberge und Löbejün;..bei Guten- berg. — U. s. w. Althaea oficinalis L 1. An zahlreichen Stellen im Becken des Salzigen Sees, z. B. bei Amsdorf E ABZ Ill. 1897, 83!; Steinberg, unweit der Sirene, ganz vereinzelt E.A BZ. 1897, 141; zahlreiche Stellen am Bindersee S. VEH.1898, 198; am Teiche am Ostufer des Salzigen Sees S. a.2.0.; Dömeken S. a.2.0. III. An der Salzke auch unterhalb een *Lavatera thuringiaca L. Verbreitet; besonders: 1. Zahlreiche Stellen des Weidathals [G.]; am Lohholze bei Schafsee. II. An den Mansfelder Seen an zahlreichen Stellen [Hp.]. Ill Lawekethal; Salzkethal vom See bis zur Mündung [G.]; Kirchhof zu Köchstedt G.; zwischen Bennstedt, Cölme und Zappendorf. 1V. Zwischen Bennstedt und Lieskau (F.) Asch. BV B VIl. 1865, 178!: zwischen dem Schwalch- loche und Lettin G.!; an mehreren Punkten der rechten Saaleseite vor der chemischen Fabrik, Lettin gegenüber, bis oberhalb Brachwitz [W.]; Lauchengrund, eh, V. An der Bahn zwischen Nauendorf und Cönnern; Petersberg [A. Spr.] B!; Kirchhof zu Gutenberg G. *Hypericum elegans Steph. 1. Am Hagen bei Esperstedt. ll. Nord- abhang des Wachhügels E ABZ 1897, 125. III. Bei Bennstedt G.!; an zwei Stellen östlich von Cölme, neuerdings nicht wieder gefunden. H. hirsutum L. 1. Wedenholz bei Berg- -Farnstedt; Lohholz bei Schafsee; Hagen bei Esperstedt. Ill. Luppholz bei Schochwitz. IV. Peiss- nitz bei Halle L. IL.! V, Abatissina. Vlll. Wälder und Wiesen der Elsteraue. i *Acer Pseudoplatanus L. 1. Lohholz bei Schafsee. Geranium palustreL. 1. Weidathal. IV. Graben im oberen Lauchen- grunde VIII. Elsteraue, verbreitet [G.]. — U. s. w. @. pyrenaieum L. Z. B. noch: IV. Abhang vor dem Hause Mühlweg No. 1 in Halle; Schmeizers Garten in Giebichenstein. Impatiens Noli tangere L. VIIL. Sehr häufig im Walde zwischen Schkeuditz, Dölzig und dem Bienitz. [Spr. 1.] *Ozalis Acetosella L. VIl. Park von Dieskau S. V. 90. en albus L. Ausser an -den von G. angegebenen Stand- orten nur: |. Lohholz bei Schafsee. IV. Birkholz bei Dölau, sehr spär- lich; nn Busch Sch.! V. Bergholz B! *Dlex europaeus L. Im Gebiet neuerdings bisweilen zum Schutz der Rebhühner angepflanzt, aber vielfach den kalten Winter nicht er- tragend. Sträucher, die durch den vorausgegangenen kalten Winter nieht gelitten hatten, sahen wir im Sommer 1895 in der Nähe’ des ehemaligen Mittelholzes (V.), während wir 1393 bei Neu-Rakoezy; auf einem der Zechsteinabhänge (lV.), nur erfrorene antrafen. 143 Hans Fitting, August Schulz und Ewald Wüst: Genista germanica L. \. Abatissina B! -— Mehrfach auf Porphyr. -—- U. Ss. w. Medicago falcata L. X sativa L. Im Gebiet sehr häufig; selten auch gebaut. M. minima Schreb. Weit verbreitet. In ungewöhnlich grosser Menge auf den Hügeln an der Saale unterhalb Beesen (VIII.). M. denticulata Willd. Jetzt, wie es scheint, seltener als früher. Ausser an den von G. angegebenen Orten z. B. noch: Il. Bei Ober-Röb- lingen (St.) V. III. Bei Teutschenthal. V. Bei Gutenberg. VIll. Zwischen Schlettau und Passendorf. Melilotus dentatus (W. et K.) Pers. Z. B. noch: Ill. Wiese unter dem Vogelsberge bei Bennstedt [Spr. 11.] (F.)Asch. BVB VII. 1865, 178.! Vll. Reideniederung [G.] weit verbreitet. VIII. Bei Dölzig Schmidt, Sitzungsberichte der naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig, ÄXIU, XXI. 1897, 133! und sonst mehrfach in der Elsteraue. — Nicht selten einzeln an Wegrändern (z. B. III. im Lawekethal bei Wils, vor Benn- stedt), auf Schutt u. s. w. Ueber Vorkommen auf kochsalzfreiem Boden vgl. S. V. 59. M. albus Desr. Wird im Gebiet immer häufiger, da er an Weg- rändern, Bahrdämmen, Abhängen, auf Steinbruchschutt u. s. w. als Bienenfutter ausgesäet wird, in grösstem Massstab im Weidathal (I.). Trifolium incarnatum L. Nur selten verwildert oder verschleppt. T. striatum L. Z. B. noch:: IV. Am Sehwalehloche bei Lettin Spr. 1.!; bei Wettin auf Porphyr sehr verbreitet [G.]; bei Rothenburg; zwischen Rothenburg und Cönnern, z. B. am Nelbener Grunde; „Trift- Sehlucht zwischen Cönnern und Nelben“ Sch., wohl identisch mit voriger Oertlichkeit. T. medium L. \V. Petersberg [Spr.Il.]. VII. Wiesen”und Wald- ränder zwischen Döllnitz, Collenbey und Burgliebenau. *T. parviflorum Ehrh. VI. Bei Granau Wallr. ann.!; zwischen der Nietlebener Irrenanstalt und der Heide, G.; Abhänge vom Weinberge bei Gimmritz bis zur Cröllwitzer Papierfabrik [G.], stellenweise (z. B. dieht vor und dicht hinter der Schäferei; dicht hinter dem Fiebiger- Denkmal; in den Anlagen der Bergschenke Asch. briefl.!; im Dorfe Cröllwitz u. s. w.) in manchen Jahren in grösster Menge; Galgenberg G.!; Reilsberg; Klausberge ständig. Ostwärts auch verbreitet, in Mittelrussland stellenweise, dann auch in der Krim und in Sibirien (wie weit?), nordwärts in Norwegen bis 61°52°/, weiter nordwärts anscheinend in Schweden, westwärts nur einmal noch in England beobachtet. Südwärts bis zu den Pyrenäen, Alpen und den nördlichen Teilen der Balkanhalbinsel, fast überall zerstreut auftretend. Einzige Art einer Gattung, die nähere Verwandte in verschiedenen Teilen der nördlichen Erdhälfte und in Indien hat. Nur sehr beschränkt in ihrer Verbreitung mit der Buche zu ver- gleichen; im Orient (nach Boissier) sowohl in Buchen- als Nadel- wäldern; von Grecescu aus Rumänien unter den Buchenwaldpflanzen genannt. 306. Cephalanthera grandiflora. Vgl. V. Br. XXXVI 38 £. An dem bei Atropa angegebenen Standort unweit Joachimsthal im Buchenwald unter Eichen. Zerstreut durch N-Deutschland ausser Op; in NW? (fehlt in den Niederlanden). In Polen im S zerstreut, auch in den russischen Ostseeprovinzen stellenweise, ja sogar bis Mittelrussland (nach Herder für die Gou- vernements Moskau und Twer angegeben), auch noch in Stawropol, Bessarabien, ganz SW-Russland und der Krim (hier nach"Rehmann nur in der Buchenregion), dann wieder im schattenreichen Buchenwald von Talysch (Radde); sonst ausserhalb Europas nur in Kleinasien. ’) Diese für die Wälder unserer Ebene ziemlich bezeichnende Art reicht im Kaukasus in die anbalpine Begion hinein, tritt aber da auch in den benachbarten Steppen auf (Radde bei Engler-Drude, Vegetation der Erde III). f? 188 F. Höck: Nordwärts in Norwegen bis 59° 50’, westwärts bis Schottland und England, südwärts noch durch den grössten Teil S-Europas verbreitet. Also in der Gesamtverbreitung nieht unähnlich der Buche. 307. Cephalanthera Xiphophyllum. Vgl. V. Br. XXXVI, 39. Wohl über ganz N-Deutschland zerstreut, doch stellenweise sehr selten, von den Niederlanden nur aus S-Limburg bekannt. Auch nach Russland etwas weiter hineinreichend als vorige, gleicht ihr auch in der Krim und in schattenreichen Buchenwäldern von Talysch; doch auch auf Kalkfelsen am Fuss des grossen Kaukasus mit Mercurialis perennis im Schatten von Acer laetum und Zvonymus ewropaeus (Radde). Nordwärts bis zum mittleren Schweden und in Norwegen bis 63° 4‘, westwärts noch in allen Hauptteilen der britischen Inseln, wenn auch selten. D Nach SW bis N-Afrika, nach SO bis Afghanistan, also jedenfalls die Buche in ihrer Verbreitung noch mehr übertreffend als vorige. 308. ©. rubra. Lichte Laub- und Nadelwälder, sehr zerstreut durch das Gebiet, nach W bis Egeln — Hakel — Zerbst — Belzig — Potsdam — Nauen — Neu-Ruppin — Röbel — Krivitz — Schwerin. Fehlt: also NW und SH, dagegen wieder in Jütland, sonst in allen Hauptteilen N-Deutschlands. Neuerdings auch für Belgien erwiesen. Nach O noch etwas weiter als vorige verbreitet (auch in Klein- asien), gleich ©. grandiflora in der Krim nur in der Buchenregion und in schattigen Wäldern des Kaukasusgebiets (auch im montanen Busch- wald der Karpathen, in dem die Buche vorherrscht, Pax). Nach N in Norwegen bis 60°, aber noch im mittleren Schweden selten. Nach W bis England. Nach S über den grössten Teil S-Europas; also jedenfalls der Buche weit äbnlicher in der Verbreitung als der Kiefer, mit welchen beiden Bäumen 'sie öfter vorkommt. 309. Epipactis rubiginosa. Lichte Laub- und Nadelwälder, in B nur Woldenberg und Regenthiner Forst, dann in Anhalt; sonst in N- Deuschland nur an der Ostseeküste auf Rügen und von Usedom ost- wärts bis Op, südwärts noch in Ps hinein; in S die Ebene nur im Serreichend. Ostwärts noch bis Mittelrussland und wieder im Kaukasus. Sonst über fast ganz Europa verbreitet und bis N-Persien, also jedenfalls die Buche in der Verbreitung übertreffend; dieser aber von unseren Bäumen zunächst vergleichbar. 310. EBpipactis latifolia. © Laubwälder, seltener Nadelwälder- durch ganz N-Deutschland, ausser dem W von S-H (auch um Halle fehlend); in NW nur auf der hohen Geest, doch wieder auf den Binnen- dünen der friesischen Inseln. In Russland ziemlich weit verbreitet, ebenso in der Krim (nach Rehmann auch in der Buchenregion) auch in Sibirien, Yunnan, dem Altai, dem Libanon und Kaukasus, sowie in Algerien. Geographische Verbreitung der Waldpflanzen Brandenburgs. 189 ll. Epipactis mierophylla. Vgl. V. Br. XAXVI, 39. Nur Um. Sonst in N-Deutschland nur Me? und S (hier unter Buchen); desgl. in Braunschweig. Ostwärts in Russland wohl nur in der Krim (ausserhalb Europas fehlend), dann wieder im Kaukasus und Kleinasien. Nordwärts nicht über N-Deutschland hinaus. Westwärts bis zum südlichen Limburg (Belgien?), Frankreich und Spanien. Südwärts durch den grössten Teil S-Europas. Also nach den meisten Richtungen hinter der Buche zurückbleibend. 312. Neottia nidus avis. Vgl. V. Br. XXXVI, 40. In NO-Deutsehland nach der Ostsee zu, häufiger noch in NW, nur auf der hohen Geest sehr zerstreut, aus den Niederlanden nur von S Limburg bekannt. Ostwärts durch den grössten Teil Russlands und bis zum uralischen Sibirien. Nach N in Norwegen bis 64° 12‘, west- wärts bis Irland. Nach S durch den grössten Teil S-Europas und bis ins westliche Vorderasien. Also namentlich nach W und O, doch auch nach N die Buche in der Verbreitung übertreffend, mit der sie sonst oft zusammen auf- tritt. Im Jura nach Camus in der Tannenregion ebenso wie Corallor- rhiza, in Rumänien dagegen in der Buchenregion (Grecescu, Con- spectul Flores Romanei). 313. N. ovata. CO Feuchte Gebüsche, Laubwälder, buschige Wiesen, daher öfter unter Erlen. Zerstreut durch ganz N-Deutschland. In Russland fast allgemein verbreitet, doch in der Krim (nach Rehmann) nur in der Buchenregion (ob auch im Kaukasus?), gleich der Buche (nicht aber der Schwarzerle) auch wieder in Leukoran, auch in W-Sibirien, doch wohl mit Unrecht vonRichter für N-Amerika genannt, nordwärts (im Gegensatz zu Buche und Schwarzerle) in Norwegen bis 69° 40°, nach W gleich der Schwarzerle (im Gegensatz zur Buche) bis Irland. Im übrigen durch fast ganz Europa (in Spanien bis in den mittelländischen Bezirk hinein, nicht aber nach N-Afrika hinüber- reichend), sogar noch in Griechenland (montan). 314. N. cordata. V. Br. XXXVII S. LI. Meist Nadelwälder und Moore. Nur im W, besonders an der Grenze gegen NW; fehlt S-H, auch sonst sehr zerstreut in N-Deutsch- land. In Russland weit seltener als vorige, auch in Sibirien und N- Amerika, ja gar in Grönland. Im Jura in einem Tannenwald 315. Goodyera repens. „Schattige, moosige Nadel- und gemischte Wälder, sehr zerstreut, öfter nur sparsam, hie und da reichlich, in der f? f? a? 190 F. Höck: Nähe der Ostsee häufiger“ (Ascherson-Graebner). In NW?) sehr selten, gleich voriger der Kieferneultur folgend, nur durch solche auch einmal nach S-H gelangt. Nach O dureh den grössten Teil Russlands bis nach Sibirien hinein. Nordwärts in Dänemark, nur sehr selten in Nadelwäldern Seelands und Bornholms, aber in Norwegen bis 70°. Westwärts auf den britischen Inseln nur in Schottland (in Kiefern- wäldern), südwärts bis zu den Pyrenäen, Alpen und der Krim. Im S also hinter der Kiefer zurückbleibend, nicht mit ihr in der Verbreitung vergleichbar, doch im Gegensatz zur Kiefer auch im O- Asien und N-Amerika (in den Karpathen nach Pax auch im Buchen- hochwald. Gattungsgenossen von der nördlich gemässigten Zone bis weit in die Tropen hineinreichend. 316. Corallorrhiza innata. „Feuchte Wälder, besonders zwischen jungen Bäumen auf unbegrastem Boden in abgefallenem Laube, aber auch in Torfsümpfen zwischen Erlen und Moospolstern, sehr zerstreut, vielleicht; öfter übersehen, meist ziemlich gesellig, gern mit Pirola uniflora. Im W die Elbe nur bei Roslau (angeblich) erreichend, in der Lausitz nur bei Pförten, sonst bis Spandau — Wittstock — Müritzsee — Bützow — Rügen (Lübeck früher). Fehlt in vielen Lokalfloren“ (Ascherson-Graebner). Für S-H neuerdings nicht bestätigt, fehlt in NW. Nach O dureh den grössten Teil Russlands bis Sibirien (auch wieder in N-Amerika). Nordwärts in Norwegen bis 71° 5’ (auch in Grönland vorhanden). Gattung von der nördlich gemässigten Zone nur bis Mexico südwärts reichend. 317. Microstylis monophylla. Meist Erlenbrücher. Bisher nur Eberswalde. Nach W bis Rügen — Usedom — Wollin — Misdroy — Ebers- walde — Ps (früher) — S (nur Mittelschlesisches Bergland und Ober- schlesien). Ostwärts noch in Mittelrussland ziemlich verbreitet, nach Richter auch in Sibirien und N-Amerika. Nordwärts in Norwegen bis etwa 62°. Gattung auch im tropischen Asien und Amerika. 318. Oypripedilum Oalceolus. Vgi. V. Br. XXXVI, 41. Auch im übrigen NO-Deutsehland sehr zerstreut, ganz fehlend in NW, S-H und Me, nach Krause (Bot. Centralbl. 77, 1899 S. 252) vielleicht früher dort vorhanden. Ostwärts durch den grössten Teil Russlands bis Sibirien und Daurien. 1) In den Niederlanden nur bei Harderwyk (Bosch van Leuweren) (Heukels brieflich). Geographische Verbreitung der Waldpflanzen Brandenburgs. 191 Nordwärts in Norwegen bis 67°. Nahe Verwandte im nördliehen Asien und östlichen N-Amerika. Gattung südwärts bis N-Indien und Mexico reichend. 319. Gladiolus imbricatus. Wiesen und Waldgebüsche. Nur bei Frankfurt und Neuzelle. Nach NW bis Ostrowo — Rawitsch — Koschmin — Schrimm — Posen — Mogilnow — Inowrazlaw — Bromberg und in Pommern bis Kr. Lauenburg: Wirschutziner Bruch. Dagegen in S, Wp, Op öfter. Erreicht die W- und N-Grenze in N-Deutschland, dagegen ost- wärts durch das mittlere und südliche Russland bis nach Asien hinein. Im SW nicht über die Grenzen Mitteleuropas hinaus, ja schon im eigentlichen S-Deutschland fehlend, dagegen nach S bis Oberitalien und zur nördlichen Balkanhalbinsel. Gattung in der nördlichen Erdhälfte, besonders reichlich aber im tropischen und südlichen Afrika entwickelt. (Iris Pseudacorus ” Sümpfe, Gräben, auch in Brüchern. Ganz N- Deutschland. In Norwegen nordwärts bis 68°. westwärts bis Irland. Im SW bis Marokko und Algier, im SO bis Vorderasien. Also in der Gesamtverbreitung nicht unähnlich der Schwarzerle, mit der sie oft zusammen auftritt, auch schon in zweifellos inter- glacialen Lagern von Lauenburg a. d. Elbe zusammen mit jenem Baum gefunden (Weber, Naturw. Wochensehr. XVI S. 539).) 320. 7 sibirica. Wiesen und Waldgebüsche. Sehr zerstreut durch das Gebiet wie durch ganz N-Deutschland, gänzlich fehlend in NW und dem grössten Teil von SH (daselbst nur im äussersten S früher beobachtet). Im SW nur bis zum Jura und Elsass, im N noch im südlichen Schweden gefunden, doch als urwüchsig fraglich, dagegen nach S bis N-Italien und zum N der Balkanhalbinsel, im O bis nach Asien hinein. Art voriger ziemlich verwandt, hat auch sonst im südlichen Mittel- europa verschiedene Verwandte. 321. Leucoium vernum. Sehattige Laubwälder und Gebüsche, nur bei Sommerfeld und im Elbgebiet, in diesem bis in die Gegend von Hamburg vordringend; sonst in N- Deutschland nur 8. Nordwärts nicht über N-Deutschland hinausreichend, westwärts noch in Belgien und S-England selten, südwärts bis N-Italien und zum Norden der Balkanhalbinsel, ostwärts nur in Polen Also ganz innerhalb des Buchengebiets. Gattung am artenreichsten in den Mittelmeerländern. 322. Paris quadrifolius, > Schattige Laubwälder und Gebüsche. Ganz N-Deutschland, doch im äussersten NW (wie in den Nieder- landen) sehr selten. Durch fast ganz Europa (nordwärts bis 709) a? a 192 F. Höck: und Sibirien. Beachtenswert ist immerhin das Fehlen auf Irland,!) wenn auch dies durch das angebliche Vorkommen auf Island mehr an Bedeutung verliert; auch auf Corsica kommt die Art vor, nicht aber auf Sardinien. Nahe Verwandte in O-Sibirien und Kamtschatka. Gattung nur auf der östlichen Erdhälfte. Diese Art schliesst sich keiner Baumart näher an. Sie ist für schattige Laubwälder im Allgemeinen sehr be- zeichnend, übertrifft aber selbst die Erle noch in ihrer Verbreitung. 323. Polygonatum ofieinale. & Lichte (Laub-, seltener Nadel-) Wälder und Gebüsche, gern auf Hügeln. Ganz N-Deutschland, mit Ausnahme des äussersten NW. Nordwärts in Norwegen bis 64°, westwärts nur bis England, süd- wärts noch bis in die mittleren Teile der 3 südeuropäischen Halbinseln hineinreichend (von italienischen Inseln nur auf Corsica), nach O aber wenigstens in einer Varietät noch in O-Sibirien vertreten. Da auch unsere Schwarzerle nahe Verwandte in O-Asien hat, früher sicher auch im Altai vorkam, wo sich diese Art uoch findet, ist ein Vergleich mit ihr wohl angebracht?), obwohl sie im Bestand durchaus nicht auf Erlenbrücher beschränkt bleibt. Sie hat gleich der Erle auch nahe Verwandte in N-Amerika. 324. P. mtiflorum. ©2 Schattige Laubwälder und Gebüsche. Ganz N-Deutschland. Durch fast ganz Europa, doch nordwärts in Norwegen nur bis 60° (aber noch vereinzelt im nörälichen Schweden), westwärts nur bis Grossbritannien und nach SW nur bis zum nördlichen Spanien, ost- wärts aber bis Persien und Sibirien und dann wieder in N-Amerika. 325. P. verticillatum. Schattige Wälder. Nur Ma (Hakel). Sonst in N-Deutschland nur auf dem preussisch-hinterpommerschen Landrücken und südwärts noch in Ps hinein, sowie wieder in S-H (bes. im nördlichen Teil, also wahrscheinlich entweder einst vom Norden her dahin gewandert, oder dereinst in N-Deutschland viel 1) Diese und die folgenden Arten bis 327 (einschl.), also sämtliche Asparagoideae unserer Waldflora, fehlen in Irland. Da sie alle sowohl in Laub- als Nadelwäldern vorkommen, östlich bis Asien reichen, bilden sie wahrscheinlich die Glieder einer Genossenschaft, die erst vom O her in W-Europa eindrang zu einer Zeit, als Irland schon von Grossbritannien getrennt war, dies aber noch mit dem Festland in Ver- bindung stand (wie von Tieren Hase, Eichhorn, Murmeltier, Hausmarder, vgl. Peschel, Neue Probleme, 3. Aufl., S. 55), also jedenfalls nach der Zeit grösster Kälte Von den anderen weicht nur 325 wesentlich in der Verbreitung in N- Deutschland ab. Majanthemum und Convallaria sind aber schon iu den der zweiten Interglacialzeit zugerechneten Ablagerungen der Hötlinger Breccie nachgewiesen, wo von den bei uns tonangebenden Bäumen nur die Kiefer vorkommt; doch treten sie jetzt wohl öfter unter Laub- als Nadelbäumen auf. 2) Gleich der Erle wird diese und die folgende Art von Grecescu unter den Pflanzen der Eichenzone Rumäniens genannt. Geographische Verbreitung der Waldpflanzen Brandenburgs. 193 weiter verbreitet) und in S (mit Ausnahme der niederschlesischen Ebene). Nordwärts in Norwegen bis 70%), ostwärts bis Asien, dagegen westwärts nur bis Grossbritannien und südwärts bis in die mittleren Teile der 3 südeuropäischen Halbinseln hinein. Im Jura (nach Camus) in Tannenwäldern, desgl. in Rumänien (Grecescu). Gattung in der gemässigten Zone der nördlichen Erdhälfte weit verbreitet. 326. Convallaria majalis. © Lichte (Laub- selten Nadel-) Wälder. Ganz N Deutschland. Dureh fast ganz Europa (gleich den Polygonatum-Arten auf Irland fehlend), nordwärts in Norwegen bis 67°, ostwärts bis Sıbirien und auch wieder in N-Amerika; dagegen nach S nur in die nördlichen Teile der iberischen Halbinsel, bisMittelitalien und bisS-Griechenland reichend. Einzige Art einer Gattung, die ihre nächsten Verwandten in O-Asien und dem Himalaya hat. 327. Majanthemum bifolium. && Etwas feuchte Wälder und Gebüsche. Ganz N-Deutschland. Durch fast ganz Europa (nordwärts in Norwegen bis 70°, west- wärts auf den britischen Inseln nur in England, nach S schon in den Pyrenäen sehr selten, Italien und die Balkanhalbinsel nur in den nörd- liehen Teilen erreichend, aber auch in O-Asien weit verbreitet und in N-Amerika. Einzige Art einer Gattung, deren nächste Verwandte in O-Asien und N-Amerika vorkommen. (GFagea pratensis. Seltener in Laubwäldern, mehr ruderal. Ganz N-Deutschland, nur im nördlichen S-H fehlend; in NW selten und für Ostfriesland noch nicht erwiesen.) 328. Gugea spathacea. Vgl. V. Br. XXXVI, 41. Nur Ma und P (N-Grenze),. Weit häufiger auf den Landrücken von Op bis Me und S-H und in NW auf der lıohen Geest; dagegen ganz fehlend in Ps und 8. Nach O nur noch in SW- und Mittelrussland spärlich und dann wieder in der Krim, nach N noch im südlichen Schweden (nicht Nor- wegen), nach W in den Niederlanden fehlend (wie auf den britischen Inseln) und auch in Belgien nur selten (besonders im S). Nach S schon in Frankreich und S-Deutschland fehlend (wohl aber noch in Westfalen und Hessen-Nassau), ebenso in Oesterreich, wächst aber in Ungarn und dem Banat. !) Also fast soweit wie Trollius und Geranium silvaticum, die auch in S-H nur im N, dann aber schon im östlichen Me wiederkehren, jedoch im Gegensatz zu 325 auch nach Irland reichen. Abhandl. des Bot, Vereins f. Brandenb, XLL 13 f? f? 194 F. Höck: Ausserhalb Europas nicht bekannt. Von unseren Waldbäumen noch am meisten der Buche zu ver- gleichen, doch lange nicht mit ihr in der Verbreitung übereinstimmend. 329. Gagea minima. Wie vorige in schattigen humosen Laubwäldern, doch im Gegensatz zu ihr gerade im S; dann freilich auch in Ma. Fehlt dann auf einer grossen Streeke und erscheint im NO wieder, Me (Doberan, Waren), B (Frankfurt), Ps (Czarnikau),. Auch in Pommern selten, etwas häufiger in Wp, Op und 8; ferner auch in S-H (zerstreut im O), dagegen in NW wahrscheinlich fehlend, wie in Westfalen, der Rheinprovinz und Hessen-Nassau, so auch im deutschen Rheingebiet, den Niederlanden, Belgien, den britischen Inseln und Frankreich. Nordwärts noch in Skandinavien, doch in Norwegen selten, ost- wärts dagegen durch Russland weit verbreitet, aber wohl kaum in Asien hineinreichend; südwärts noch in der Schweiz selten und von da nach SO bis in die nördlichen Teile der Balkanhalbinsel vorkommend. Keinem unserer Waldbäume in der Verbreitung ähnlich. 330. @. silvatica. & Sehattige Wälder, Gebüsche; ganz N- Deutschland. Durch fast ganz Europa und in Asien hineinreichend. Bei uns gern in Erlenbrüchern, nach Greeesceu in Rumänien für die Eichenzone (der die Erlenbestände auch angehören) bezeichnend!). In der Gesamtverbreitung sicher die Stieleiche, wahrscheinlich auch die Schwarzerle nach O hin übertreffend. Gattung in der nördlichen gemässigten alten Welt verbreitet. 331. Lilium Martagon. Laubwälder, sehr zerstreut und oft wohl nicht urwüchsig. In NW ganz fehlend und als urwüchsig wohl auch im ganzen baltischen Gebiet; dagegen in Ps und S ziemlich verbreitet. Durch den grössten Teil S-Europas, nicht aber in N-Afrika, wohl dagegen in Asien hineinreichend. Nahe Verwandte im östlichen N-Amerika. 332. Allium ursinum. \gl. V. Br. XXXVI, 42. Nur bei Treuenbrietzen und Nauen, sowie in Ma. Durch ganz N-Deutschland sehr zerstreut, doch keinem Hauptteil ganz fehlend. In S-H (nach Prahl) gern unter Eichen; doch auch in Beständen, in welchen Buchen wenigstens vorherrschen!!, auch im Elsass (nach Krause) in der buchenlosen Ebene unter Eichen, Erlen . u. a.; eine der wenigen Arten, welche den diehten Schatten der Buchen- wälder der subalpinen Zone Serbiens ertragen (Adamovic in Englers bot. Jahrbüchern XÄXVI S. 180), ebenso von Greceseu unter den Pflanzen der Buchenwälder Rumäniens genannt. 1) Neben Ranunculus auricomus, Orobus niger, Geum urbanum, Solanum dule- amara, Glechoma hederacea, Lysimachia vulgaris, Urtica dioeca u. a. Geographische Verbreitung der Waldpflanzen Brandenburgs. 195 Nordwärts bis zum mittleren Schweden, westlichen und südlichen Norwegen, ostwärts noch in Mittelrussland hineinreichend, westwärts bis Irland, südwärts bis zum mittleren Spanien, Korsika und Sieilien, sowie, zur nördlichen Balkanhalbinsel vorkommend bis auch in Asien hineinragend. Also jedenfalls nach W die ‘Buche wesentlich übertreffend, sonst ihr von unseren Waldbäumen am ähnlichsten. 333. Allium fallax. Nach Ascherson-Graebner: „Sonnige Hügel, troekene Wälder, besonders auf Sandboden, nur D. (Diluvium) und F. (Flöz), Charakterpflanze der pontischen Hügel, sehr zerstreut durch das Gebiet, öfter nur einzeln, westlich noch bis Neu-Haldensleben Grabow (Me). In der Nähe der Ostseeküste (und Op) sehr selten“. Durch den grössten Teil Europas verbreitet. 334. A. Scorodoprasum. Gebüsche und Wälder, doch auch ruderal. Wesentlich (vom Flöz abgesehen) in Flussthälern. Durch ganz N-Deutschland, doch sehr zerstreut. Durch "den grössten Teil Europas verbreitet. (A. oleraceum. Bisweilen auch an Waldrändern, doch mehr ruderal; durch den grössten Teil N-Deutschlands, doch nach NW sel- tener werdend. Gattung weit verbreitet, besonders artenreich in Vorder- und Mittelasien.) 335. Anthericeus Liliago. Trockene Wälder, Hügel, zerstreut, nach O abnehmend, die Oder wenig überschreitend. Fehlt wahrscheinlich als ursprünglich ganz in Wp, Op, Ps; doch auch im NW sehr selten und nur im südöstlichen Teil; in S-H we- sentlich nur im W (besonders in Kratten); in S nur in der nieder- schlesischen Ebene. Nordwärts bis Öland, Bleking und Sehonen, westwärts bis Belgien, Frankreich und Spanien, südwärts bis Italien und Thessalien, im O bis Mittelrussland, also der Kiefer, mit der sie öfter zusammen auftritt, in der Verbreitung wenig vergleichbar. 336. A. ramosus. Trockene Wälder und Hügel, zerstreut. Im allgemeinen etwas weiter verbreitet als vorige, aber in Me nur bei Rostock, auch im östlichen Holstein und in ganz Schleswig fehlend. Aehnlich auch im übrigen Europa, wo sie bis zum Kaukasus reicht; beide Arten auf den britischen Inseln fehlend, wie wohl auch ausserhalb Europas. Gattung weit verbreitet, am reichsten in Afrika entfaltet. (Juneus eonglomeratus. 2 Pflanze feuchter Orte, auch in Wäldern. Nach Buchenau’s Monographie der Familie ist J. Leersü, welche unter jenem Namen meist verstanden wird, durch den grössten Teil 13* f? 196 F. Höck: Europas, besonders in Mittelgebirgen, Kleinasien, Transkaukasien, Si- birien und Algerien verbreitet, nach Durand-Scehinz auch in Marokko.) (Juncus squarrosus. & Mehr Sumpfpfanze, wenn auch in Wäldern. In N- und Mitteleuropa, sowie Gebirgen S-Europas, ostwärts durch Russland zum Altai und Baikal-See und dann im südlichen Grönland.) 337. Juncus silvaticus (besser J. acutiflorus Ehrh.). © Waldsümpfe, Wiesenmoore, Heiden und andere feuchte Orte. Im östlichen N-Deutschland seltener, Ps?, in Op feblend, auch wieder im nordöstlichen Holstein und Schleswig seltener. Im O nach Buchenau von Moskau bis Stawropol nachgewiesen (dort vielfach durch Y. atratus vertreten), dagegen sind die angeblichen Vorkommnisse in Mittelasien nicht zweifellos. Westwärts bis Irland, nach N bis zum mittleren Schweden und südlichen Norwegen, nach S noch in die südeuropäischen Halbinseln hineinreichend. Also in der Gesamtverbreitung einige Aehnlichkeit mit der Schwarzerle zeigend, unter der sie öfter auftritt. Gattung gleich der folgenden weit verbreitet. 338. Luzula pilosa. 2 Laub- und Nadelwälder an feuchten Stellen. Ganz N-Deutschland. Nach Buchenau: „Durch den grössten Teil von Europa mit Ausnahme des S verbreitet, Transkaukasien, W-Sibirien bis zum Altai und in die Gegend von Irkutsk (ob auch in Ostsibirien?, Japan?). In Canada und den nördlichen Vereinigten Staaten und von da angeblich bis Oregon und bis zur Insel Sitka“. Also jedenfalls viel weiter ver- breitet als irgend einer unserer wichtigeren Waldbäume. 339. L. nemorosa. Trockene Laub- und Nadelwälder, doch meist wohl nur verschleppt in Pflanzungen. Zerstreut durch N-Deutschland, in NW und S-H nur verschleppt, in Mittel- und S-Deutschland nicht selten. Vom östlichen Frankreich durch Mitteleuropa bis N-Italien, Dalmatien, Bosnien, Macedonien, Rumänien, Podolien und in die bal- tischen Provinzen verbreitet, im südlichen Norwegen, Schweden und Finnland selten und an einzelnen Stellen (Buchenau). In den Kar- pathen (nach Pax) sowohl im Fichtenhochwald, als auch im montanen Buschwald, in dem die Buche vorherrscht. Von Gradmann für die schwäbische Alb als Charakterpflanze der Eichwälder (in denen auch die Buche vorkummt) genannt. In der Gesamtverbreitung von den Bäumen, unter denen sie auftritt, der Buche!) am ähnlichsten. 1) Nach ihrer Verbreitung in N-Deutschland schliesst sich die ihr verwandte L. silvatica noch enger an die Buche an, wenn sie auch in Me und dem südlichen S-H fehlt; doch soll sie nach Buchenau’s Monographia Juncacearum nicht nur auf den Lofoten und Island, sondern sogar auf Java und in Peru gefunden sein; viel- Geographische Verbreitung der Waldpflanzen Brandenburgs. 197 340. Luzula campestris. & Sonnige Hügel, trockene Wälder. Ganz N-Deutschland. In Wäldern besonders var. multiflora. Diese ist nach Buchenau durch Europa, N-Amerika und Asien weit ver- breitet, bis Indien und in N-Afrika (auf Neu-Seeland in besonderer Form). Also viel weiter als irgend einer unserer Bäume. 341. L. sudetica a pallescens. Lichte Wälder nur im O. Naeh W bis Kottbus — Lübben — Beeskow — Berlin — Oranien- burg — Lyeck — Stralsund. Sie ist nach Buchenau durch das nördliche und mittlere Europa verbreitet, nach O zu im Allgemeinen häufiger werdend, im nördlichen Asien und Kamtschatka, sowie in Neu-Seeland; also ebenfalls keinem unserer Bäume in der Verbreitung vergleichbar. : (Seirpus silvaticus. © Wiesen, Gebüsche, Ufer, feuchte Wälder. Ganz N-Deutsehland mit Ausnahme der friesischen Inseln.) (Eriophorum vaginatum. So Waldsümpfe, besonders Heidemoore. Dureh ganz N-Deutschland, im W entschieden häufiger als im O.) 342. Carex obtusata. Trockene Hügel und Kiefernwälder. Nur bei Friesack. Ausserdem in Mitteleuropa nur bei Leipzig. Aus Europa noch für Schonen und Öland, sowie aus der Gegend von Moskau erwiesen. Dann aber auch in N-Amerika (besonders Felsengebirge). Also der Kiefer durchaus nicht in der Verbreitung zu vergleichen. Die jetzigen Standorte scheinen Reste früherer weiterer Ver- breitung. (Carez cyperoides. Waldsümpfe, abgelassene Teiche!) (meist mit Scirpus ovatus), gleich diesem fast nur im südlichen Gebiet, nordwärts bis Wittenberg — Golssen — Guben (Ascherson-Graebner). Ausserdem in Ps (nur Krotoschin, früher verbreiteter), Op, Wp, Me (Feldberg); eingeschleppt aber unbeständig in S-H. Westwärts nur bis N- und Mittelfrankreich; nordwärts in Nor- wegen sporadisch, aus Russland, nach Herder, für Nischnj-Nowgorod, Polen, Finland und Perm erwiesen, nach Gürke auch für Sibirien.) leicht handelt es sich da aber nur um verschleppte Pflanzen; in N-Deutschland ist die Art jedenfalls ganz auf den baltischen Buchenbezirk beschränkt, fehlt aber in Op ganz, wo der soust in N-Deutschland ähnlich verbreitete Petasites albus wenigstens in NW urwüchsig auftritt; auch die Angaben für die russisch-baltischen Provinzen scheinen nach Lehmann’s Flora v. poln. Livland sehr zweifelhaft; überhaupt fehlt sie in Russland fast ganz, tritt aber im Kaukasus (subalpin: Radde) wieder auf, wie nach Boissier in Kleinasien. ’) Also gleich ©. Aava nicht der eigentlichen Waldflora zuzurechnen. wie es nach meiner Arbeit „Die Carex-Arten Norddeutschlands“ (in Allgem. bot Zeitschr. No. 7/8, Beiheft 1) scheinen könnte. worauf mich Herr Prof. Ascherson gütigst aufmerksam machte. Noch einige weitere Versehen (z. T. Druckfehler) jener Arbeit, auf die mich der gleiche Forscher hinwies, werden bei dieser Gelegenheit verbessert. 198 F. Höck: 343. Carex arenaria. Auf Sandboden, daher auch oft in Kiefern- wäldern. Ganz N-Deutschland mit Einschluss der friesischen Inseln. Schon in S stellenweise seltener, wie im übrigen Mitteldeutschland; aus Baden und der Schweiz gar nicht bekannt, ebenso für Bayern, nach Prantl, nicht sicher erwiesen, für Oesterreich, nach Fritsch, nur aus Istrien bekannt; hierdurch ist wohl Riehter’s Angabe „Litora maris Europa« (et Am bor.)“ bedingt, was für N-Deutschland durchaus nicht stimmt!). Ausserdem wesentlich in W-Europa, doch auch noch im südlichen Skandinavien und Mittelrussland stellenweise. 344. O. ligerica. An gleichen Standorten wie vorige und oft mit ihr, doch für S-H nur vom Elbufer erwiesen, in Me nur bei Grabow und Malchow, in NW überhaupt zweifelhaft, aus der schlesischen Ebene nur für den nördlichen Teil erwiesen; in Mitteldeutschland selten. Nach Richter, der ihn für ©. arenaria X Schreberi erklärt, ausser in Deutschland nur noch in Frankreich, den Niederlanden und Schweden beobachtet; doch giebt Herder die Art auch für Mittelrussland an. 345. Ü. praecox. Trockene Wälder, sonnige Hügel, Grasplätze, Dämme, meist nicht selten, nach W abnehmend, fehlt bis Tangermünde, Stendal, Neuhaldensleben, Seehausen, Egeln und ist in der Lausitz mindestens wenig verbreitet (Ascherson-Graebner), erreicht gleich voriger S-H nur an der Elbe und NW nur in den Grenzgebieten. Südwärts bis in die nördlichen Teile der 3 südeuropäischen Halb- inseln reichend, ostwärts bis Sibirien (dort z. B. mit der Kiefer nach Glebn im Witim-Olekma: Lande); nach N dagegen anscheinend weniger weit als die Kiefer verbreitet und wohl auch nicht mit ihr in Schottland, jedenfalls aber weit eher als die beiden vorhergehenden Arten mit ihr in der Verbreitung vergleichbar; dagegen in Baden zwischen Mühlburg und Knielingen (nach Kneucker, Allgem. bot. Zeitschr. 4, 1898, S. 27) auf sandigen, etwas feuchten Wiesen (mit U. hirta, Bromus moltis, Cerastium glomeratum, Dianthus carthusianorum, Potentilla argentea u. a.). 346. ©. drizoides. Laub- seltener Nadelwälder. Im südlichen Teil zerstreut bis Treuenbrietzen, (Golssen), Lieberose, Guben; im N nur im Gebiet der Elbe und Oder (Ascherson-Graebner). Sonst in N-Deutschland nur in Me (Rostocker Heide), Ps (Ostrowo und Meseritz), Wp (nur Grebiner Wald im Kr. Danzig) (Ascherson- Graebner), Op und 8; dagegen für S-H und NW nicht erwiesen. In Mittel- und S-Deutschland weit häufiger; südwärts bis N-Iralien - und zur nördlichen Balkanhalbinsel, ostwärts bis in Russland hinein (doch auch da anscheinend sporadisch), sonst kaum die Grenzen Mitteleuropas überschreitend. 1) Babington sagt für England „sandy places“, was nicht darauf hindeutet, dass die Art dort nur Küstenpflanze sei. Geographische Verbreitung der Waldpflanzen Brandenburgs. 199 347. Carex muricata. Frischer Waldboden, Sumpfränder, auch auf ziemlich trockenen Dämmen und Grasplätzen, durch das Gebiet nicht selten und meist zahlreich (Ascherson-Graebner). Aehnlich an- scheinend durch den grössten Teil von N-Deutschland (da wahrscheinlich auch noch auf allen 3 Gruppen der friesischen Inseln), sowie auch in Mittel- und S-Deutschland und durch den grössten Teil Europas (auf der Krim nach Rehmann in Buchenwäldern). Auch in Sibirien und N-Amerika. Zu dieser Art rechnete Ascherson in der ersten Auflage seiner Flora: ©. virens Lmk. (die er jetzt davon trennt). Diese ist in Laubwäldern (seltener Heiden) mit Sicherheit nur von Ma bekannt, doch aueh von Neubrandenburg, Stettin und anderen Orten angegeben; die dazu gerechnete var. Pairaei wird auch als „selten auf der Hohen Geest“ durch Buehenau von NW angegeben. Ü. virens wurde von diesem Forscher auch auf Sylt beobachtet, ist sonst in S-H nur aus dem O bekannt. Nach Garcke ist sie in Mitteldeutschland nicht selten (nach Schube noch in der mittel- und ober- [nicht nieder-] schlesischen Ebene beobachtet). Ihre weitere Verbreitung vermag ich nicht anzugeben, da Nyman die Art anscheinend nicht unterscheidet, Richter sie mit ©. muricata vereint; vielleicht zeigt sie einige Be- ziehungen zur Buche. (©. panniculata.) (©. leporina.) 348. ©. echinata. Waldsümpfe, Moorwiesen, durch das Gebiet nicht selten (Ascherson-Graebner). Ganz N- Deutschland mit Einschluss der friesischen Inseln. Fast ganz Europa; über Island nach N-Amerika, andererseits im SO bis ins kaspische Gebiet reichend; im SW bis zum atlantischen Bezirk der iberischen Halbinsel; jedenfalls die Erle, zu der sie stand- örtlich einige Beziehungen zeigt, hinsichtlich der Verbreitung weit übertreffend. 349. CO. elongata. Sumpfige Waldstellen und Ufer, zerstreut durch das Gebiet, wie durch ganz N-Deutschland. Westwärts bis Irland, südwärts bis zu den nördlichen Teilen Italiens und der Balkanhalbinsel, ostwärts bis zum mittleren Russland, nordwärts in fast ganz Skandi- navien; in dieser Beziehung also vielleicht die Erle, zu der sie stand- örtlich einige Beziehungen zeigt,, übertreffend. 350. ©. remota. Schattige Laubwälder und Gebüsche, gern an feuchten Orten, daher oft mit Erlen (so z. B. Luckenwalde, Elsthal!!). Häufig in ganz Deutschland, nur auf den Nordseeinseln fehlend. Ebenso durch den grössten Teil Europas mit Ausnahme der nördlichsten Gebiete verbreitet. In der Beziehung also der Erle ähnlich. Nach Richter auch in Asien (doch wie weit?) verbreitet. Ueber im übrigen nahe Beziehungen zur Schwarzerle vgl. Engler’s bot. Jahrb. XXII, 5. 578. Schon mit der Erle (doch auch Buche und Eiche) gleichzeitig a? al 200 F. Höck: in der ersten Praeglacialzeit in Norfolk erwiesen (Weber, Naturw. Wochenschr. XIV, 526). 351. Carex supina. Sonnige Hügel, trockene Wälder. Nach NW bis Calbe — Schönebeek — Neuhaldensleben — Wolmirstedt — Burg — Rathenow — Nauen — Spandau — Freienwalde — Oderberg — Garz — Pyritz — Landsberg — Driesen — Inowrazlaw (in Ps nur noch bei Orlowo) — Wp (Kr. Kulm und Thorn). Also auf das Innere von NO- Deutschland beschränkt. Nach SO an Häufigkeit zunehmend und über S-Russland bis Vorderasien reichend; nach N und W nicht über N- Deutschland hinaus; also der pannonischen Verbreitungsgruppe sich anschliessend. 352. C. pilulifera. Grasige und trockenere Waldstellen, gern in der Nähe des Waldsaumes, durch das Gebiet meist nicht selten (Ascherson- Graebner). Ganz N-Deutschland, auch nord- und west- (nicht aber ost-) friesische Inseln. Westwärts bis zu den Färöern, südwärts bis zur nördlichen iberischen Halbinsel, Mittelitalien und den nördlichen Teilen der Balkan- halbinsel, ostwärts bis Mittelrussland, nordwärts noch in Skandinavien weit verbreitet. Bei uns vielfach unter Kiefern, ebenso z. B. im sog. lutherischen Wäldchen bei Mühlburg unweit Karlsruhe in Baden mit Anthericus liiago, Carex pailescens, Luzula albida, Urepis virens, Hieracium vul- gatum u a. (Kneucker, Allgem. bot. Zeitschr. 1898, S. 128). 353. C. montana. Schattige Laubwälder, sehr zerstreut durch das Gebiet (gern mit ©. digıtata )). In der Nähe der Ostsee wesentlich seltener, in NW nur wenig hineinreichend, in S-H selten und nur in Kratten. Nordwärts bis zum mittleren Schweden, westwärts bis Island, südwärts bis zu den nördlichen Teilen der 3 südeuropäischen Halbinseln, ostwärts bis zum mittleren Russland. Sie zeigt vielleicht einige Beziehungen in ihrer Verbreitung zur Stieleiche; Krause (Bot. Centralbl. 75, S. 42) weist auf solche zum Eichenniederwald hin (also die oben erwähnten Kratten). 354. O. ericetorum. Kiefernwälder, Sandhügel ©. Gleich der Kiefer in NO-Deutschland in der Nähe der Küste seltener, gleich ihr im NW vorwiegend im östlichen Teil, in S-H zunächst im südlichen Teil, dann aber gleich einigen anderen Kiefern- 1) Während aber Gradmann C. digitata in der schwäbischen Alb unter den Leitpflanzen des Schluchtwaldes nennt, wird ©. montana da unter den Heidepflanzen aufgezählt, der Gesamtverbreitung nach rechnet er aber auch beide in die mittel- europäische Gruppe. Geographische Verbreitung der Waldpflanzen Brandenburgs. 201 waldpflanzen in Kratten und früher auch auf Sylt!). Nach N aber nur auf Seeland und Bornholm wiederkehrend. Westwärts stellenweise in England (nieht aber in Schottland); sonst in der Verbreitung der Kiefer wohl vergleiehbar; sie findet sich auch gleich ihr in Sibirien (vel. Famintzin, Ueber die Leistungen auf d Gebiet der Botanik in Russland, 1893, S. 168— 170). 359. Carex verna. Trockene Wälder, Sandplätze, Hügel, Dämme 00° Ganz N-Deutschland mit Ausnahme der friesischen Inseln. Ganz Europa ausser dem äussersten N (sogar noch auf den Färöern). Vorderasien und N- Amerika. 356 ©. umdrosa. Nur Ma. Wälder meist auf Flöz, seltener Di- luvium. Auch Ps und S; früher auch für Garz angegeben. Nordwärts noch in Dänemark Nach S bis Sardinien, N Italien und den nördlichen Teilen der Balkanhalbinsel. Sonst nur in Mitteleuropa. (©. glauca. Feuchte Wiesen und Wälder. Ganz N Deutschland.) 357 C. pallescens. © Feuchte Wälder und Wiesen. Ganz N-Deutschland ausser den friesischen Inseln. Fast ganz Europa (auch Färöer), auch in Asien und N-Amerika. 358. ©. pendula. Vgl. V. Br. XXXVI], S. 42. Ausser den da genannten Standorten in N- Deutschland), ab- gesehen von Anpflanzungen in Me (vel. Krause, Bot. Centralbl. 75, S. 43), nur inS-H (neuerdings nur bei Flensburg [Collunder Gehölz!!], hier unter Buchen). Ueber ziemlich nahe sonstige Beziehungen zur Buche vgl meine Laubwaldflora, S. 42 ff. und für den Wasgau: Krause, a a.0.; auch nach Kneucker zwischen Eltlingen und Oberweier in Baden im schattigen Buchenwald (Allg. bot. Zeitschr. 1899, Beiheft 1, S 64) Geht aber im Gegensatz zur Buche im SW bis N-Afrika. 359. ©. humilis. Trockene Wälder und Hügel. Wenig verbreitet, gern mit C©. supina (Ascherson-Graebner). In N-Europa ganz fehlend, nach W bis England, nach S bis Granada und Mittelitalien. 360. ©. digitata. Sehattige Laubwälder, zerstreut, doch wohl in allen Hauptteilen des Gebiets, wie auch des übrigen Deutschlands (im NW sehr selten; in den Niederlanden nur bei Geulhem in Limburg). Nordwärts in Norwegen bis 68% 28°, dagegen westwärts nur bis England (und da selten) und auch im südlichsten Europa wieder 1) Krause (Bot. Centralbl. 75, S. 42) nimmt bei ihr gegenwärtige Ausbreitung nach NW an. Sie fehlt noch in den Niederlanden und scheint Belgien nur in den Ardennen erreicht zu haben. 2, In den Niederlanden nur in Limburg, in Belgien nur im S und auch da selten. — Mit der Buche findet sich diese Art schon in Tuffen der (ersten oder wahrscheinlicher zweiten) Interglacialzeit von Resson (vgl. Weber in Naturw. Wochenschr. XIV, 8. 537 f.). f? 202 F. Höck: anscheinend fehlend, ostwärts aber (nach Herder) in Russland weit verbreitet, daher in der Verbreitung keineswegs der Buche ähnlich, der sie sich nach Krause (Bot. Centralbl. 75, 1898, S. 43) hinsichtlich des Bestandes in N-Deutschlaud meist anschliesst; im Kaukasus steigt sie nach Radde 7300° hoch. (Carex flava. Waldsümpfe, Wiesen, durch das ganze Gebiet, wie durch ganz N-Deutschland, wenn auch nicht überall häufig. Nach N und W (gar bis zu den Färöern) durch ganz Europa, fehlt nur den südlichsten Teilen. Auch im nördlichen N-Amerika.) 361. ©. silvatica. 2 Schattige Laubwälder, oft mit CO. remota (Ascherson-Graebner). Ganz N-Deutschland ausser den friesischen Inseln. Ganz Europa mit Ausnahme der nördlichsten Teile ; nach Riehter auch in N-Amerika, doch sicher mit Unrecht dafür angegeben (vielleicht ©. silvatica Desv. — Ü. arctata Boot gemeint?), dagegen wohl in W- und S-Sibirien; also jedenfalls in der Gesamtverbreitung auch der Erle vergleichbar. (Nach Kneucker [Allgem. bot. Zeitschr. 4, 1898, S. 62] in Baden zwischen Daxlanden und Neureuth in feuchten und schattigen Laubmischwäldern der rechten Rheinebene mit ©. sirigosa, remota, nemorosa, Allium ursinum, Galeobdolon luteum u. a.) 362. C. strigosa. Nasse Wälder, Erlenbrücher; früher Am (noch?). ° Ausserdem S-H (nur O), Me, Vp. Nach O und N die Grenzen Mitteleuropas nicht überschreitend, westwärts bis Irland (da wie in Schottland aber selten), südwärts bis Mittelitalien, Schweiz, Steiermark und Ungarn. Also nur im W die Buchengrenze überschreitend, jedenfalls der Buche in der Verbreitung ähnlicher als der Erle. (©. Pseudocyperus. Mehr allgemein Sumpf- und Uferpflanze als Waldpflanze, der Verbreitung nach kosmopolitisch.) Artenreichste Gattung in Mitteleuropa, auch durch die übrigen gemässigten Teile der Erde weit verbreitet, in den Tropen meist auf Gebirgen. (Anthowanthum odoratum. & Besonders auf Wiesen, in Wäldern verschiedener Bestände, auf Hügeln. Durch ganz Europa [im S seltener und nur in Gebirgen], N-Afrika und N-Asien urwüchsig, wahrscheinlich durch Verschleppung nach N-Amerika und Australien gelangt.) (Hierochloe odorata. && Meist Wiesen und Gebüsche, seltener Wälder, durch ganz N-Deutschland [nach W seltener werdend], auch in Schottland, N- und O- [nicht aber S-] Europa (nach S nur sehr selten in Mähren, Böhmen, Bayern und der Schweiz), N-Asien und N-Amerika, nach Hrynewiecki [Naturforscker-Gesellschaft Dorpat, XI, S. 107] im Ural Charakterpflanze von Kiefernwäldern, wie von früher schon besprochenen Arctostaphylos uva ursi, Vaccinium-Arten, Antennaria dioeca, Pulsatilla patens, Campanula rotundifolia und Silene nutans.) Geographische Verbreitung der Waldpflanzen Brandenburgs. 203 363. Hierochloe australis. Schattige, hügelige Wälder (mit Melica nutans). Nur in Nm, im östlichen Teil. Ausserdem Hp, Wp, Op (hier im N fehlend), Ps (sehr zerstreut, fehlt im S) und S, also in B die NW-Grenze erreichend. Weiter im Kgr. Sachsen, Bayern, Oesterreich ausser Schlesien und Salzburg, W-Russland bis S-Finnland nordwärts; ausserhalb Europas noch nicht erwiesen. Gattung in allen gemässigten und kalten Ländern der Erde verbreitet. 364. Milium effusum. ©2 Schattige Laubwälder. Ganz N-Deutschland (auf den friesischen Inseln vielleicht teilweise eingeschleppt, sonst fehlend). Durch den grössten Teil Europas, ausser dem äussersten S, in Asien zum Himalaya und in N-Amerika. Gattung durch die ganze nördlich-gemässigte Zone verbreitet. 365. Stupa pennata. Sonnige Abhänge, trockene Wälder, in B nach N seltener werdend, auch fehlend in NI. Fehlt, wenigstens als urwüchsig, in Belgien, den Niederlanden, Wf, NW, S-H, Me, wie in den pommersch-westpreussischen Küsten- gebieten und in Op, aber in Pommern bei Garz und Pyritz, in Wp an der Weichsel; auch in Ps im S selten; die schlesische Ebene nur an einigen Stellen in Niederschlesien erreichend;; also sehr zerstreut auch in NO-Deutschland. Etwas häufiger in Mitteldeutschland. Dann in S-Europa, NW-Afrika, W- und N-Asien, 366 5. capillata. An ähnlichen Orten wie vorige, doch auch ruderal; gleich voriger sehr bezeichnend für die ungarischen Gras- steppen. Hat auch ähnliche Gesamtyerbreitung wie vorige (für NO- Deutsch- land vgl. bei Aseherson-Graebner), in S spontan ganz fehlend. Gattung artenreich und sehr weit verbreitet. (Nardus strieta. © Heiden, trockene Wiesen und Moore, Abhänge, liehte Wälder. Durch ganz N-Deutschland, wie durch den grössten Teil Europas [im S auf Hochgebirgen], W- und N-Asien, Grönland, Labrador ) (Phleum pratense. 2 Auf Wiesen, Hügeln und in Wäldern durch ganz Europa ausser dem nördlichsten Skandinavien, dann in N-Asien und N-Amerika ) 367. Phleum Boehmeri, & Trockene Wälder, gern unter Kiefern, doch auch ausserhalb der Wälder auf Sandboden. Nach NW bis Rügen — Barth — Deinmin — Tessin — Bützow — Krivitz — Dömitz — (Blankenese, wahrscheinlich verschwunden, sonst S-H fehlend, doch wieder sporadisch im nördlichen Jütland, nördlichen Seeland und selten auf Moen, Fünen und Bornholm) — Lenzen — 204 F. Höck: Perleberg — Havelberg — Ma — Kgr. Sachsen — Gera — Harz — Hannover (nur im gebirgigen Teil) — Hessen-Nassau '). Ostwärts durch Russland bis nach W- und N-Asien, dagegen westwärts von den britischen Inseln nur für England erwiesen. In der Gesamtverbreitung wohl mit der Kiefer vergleichbar. Gattung in den gemässigten Zonen mit Ausnahme Australiens verbreitet. (Agrostis alba. & Feuchte Wiesen und Waldstellen. Durch ganz N-Deutschland häufig.) (Calamagrostis lanceolata. & Moorwiesen, Erlenbrücher, seltener auf Sandboden.) 368. ©. Halleriana. Lichte sandige Plätze in Wäldern und Ge- büschen, selten auf Wiesen. Nur westlich von Ruhland a. d. Elster. Dann in S, sowie in Hp, Vp, Me und S-H. Nach N und W kaum über die Grenzen Mitteleuropas hinaus, nach S auch nur im N der Balkanhalbinsel, dagegen weiter nach O nach Nyman bis Mittelrussland, nach Herder auch in NO-Rassland verbreitet, nach Richter gar bis Sibirien). Hiervon abgesehen, mit der Buche Aehnlichkeit in der Verbreitung zeigend, wenn auch viel weniger weit, nach Christ im Schweizer Jura in Tannenwäidern, aber in Baden, wo Tannenwälder massenhaft, un- bekannt; desgl. aber auch aus der Schwäbischen Alb, in der viele Buchenwälder; also wohl keinem unserer Bäume in der Verbreitung vergleichbar. 369 CO. epigea. ©o Trockene Wälder, sonnige Hügel, Ufer. _ Ganz N-Deutschland. Durch fast ganz Europa (ob aber auch ausserhalb unseres Erdteils ?). Nach Hrynewiecki im Ural Charakterpflanze von Kiefernwäldern. In der Gesamtverbreitung in Europa die Kiefer weit übertreffend. 370. C. arundinacea. Schattige Wälder. Sehr zerstreut durch das Gebiet wie durch N-Deutschland, fehlt ganz in Schleswig, W-Holstein, dem grössten Teil von NW und den Niederlanden. Die Grenzen des eigentlichen Mitteleuropas wohl nur rach O hin wesentlich überschreitend, wo sie bis Asien hineinreicht. Gattung artenreich und weit verbreitet. (Holeus lanatus. © Mehr Wiesen- als Waldpflanze. Ganz N-Deutschland. Durch den grössten Teil der nördlich- gemässigten Zone.) 371. H. mollis. Co Mässig feuchte, schattige Wälder, sehr zerstreut. 1) Am Rhein abwärts bis Bonn und Siegburg (Caspari), fehlt in den Nieder- landen und Belgien, ausser dem S. Geographische Verbreitung der Waldpflanzen Brandenburgs. 205 Ganz N-Deutschland. Nordwärts in Norwegen nur bis 63° 7’, westwärts bis Irland, südwärts bis zum mittleren Spanien, Korsika, Mittelitalien, zur nörd- lieben Balkanhalbinsel, ostwärts bis zum mittleren Russland. Urwüchsig wohl kaum ausserhalb Europas (nach Richter in N-Amerika, doch, wenn überhaupt da, wohl nur verschleppt, so auch in Australien). Gattung besonders in den Mittelmeerländern. 372. Avena elatior. © Wiesen, Hügel, lichte Wälder. Durch ganz N-Deutschland, doch nach NW seltener werdend und von den friesischen Inseln nur einmal für Amrum angegeben; aber in den Niederlanden sehr allgemein (Heukels). Durch den grössten Teil Europas und Vorderasiens. 373. A. pubescens. & Wiesen, Hügel, lichte Wälder. Ganz N-Deutschland, doch in NW wohl nur in Folge von Ver- schleppung, auch in NO-Deutschland an der Ostseeküste selten. Durch den grössten Teil Europas bis Sibirien und Vorderasien. 374. A. pratensis. Sonnige Hügel, trockene Wälder, sehr zerstreut. Gleich voriger in NW nur (doch weit seltener) verschleppt, eben- falls an der Ostsee seltener, z. T. ganz fehlend, doch auch in S-H sehr zerstreut (öfter in Kratten).- Nordwärts in Norwegen bis 66° 40', westwärts bis Grossbritannien, südwärts bis Algerien, Italien und zur Balkanhalbinsel, ostwärtsbis Sibirien. Gattung besonders in der gemässigten Zone der alten Welt. 375. Aera caryophyllea. ”2 Schwach begraster Waldboden. Ganz N-Deutschland, nach NO seltener werdend. Durch den grössten Teil Europas ausser dem N und durch Ver- schleppung auch in anderen Erdteilen weit verbreitet. 3716. Ae. praecox. SO Wie vorige, oft mit ihr, so auch im übrigen N-Deutschland. Aehnlieh wie vorige Art weiter verbreitet. 377. Ae. fleeuosa. ” Trockene Wälder, Hügel, Heiden, ausnahms-: weise auch Heidemoore Ganz N Deutschland ausser den ostfriesischen Inseln. Ganz Europa, Vorderasien und N-Amerika. Nähere Verwandte besonders in S-Europa 318, Weingaertneria canescens &2 Kiefernwälder, auch ausserhalb dieser auf Sand. Ganz N-Deutschland häufig. Nordwärts in Skandinavien nur im südlichen Schweden, westwärts auf den britischen Inseln nur in England, südwärts bis Spanien, N Italien und zur nördlichen Balkanhalbinsel, ostwärts bis S-. und Mittelrussland. Gattuug mit 3 Arten auf Europa beschränkt. 206 F. Höck: 379. Sieglingia decumbens. & Wiesen und moorige Wälder. Ganz N- Deutschland, am häufigsten im NW und an der Ostsee. Durch den grössten Teil Europas, ausser dem N und dem äussersten S, aber auch in N-Afrika, wie nach SO bis zum Pontus Lazieus (Boissier) und zur Krim (Bot. Centralbl. LXXVII, S. 107). Gattung in allen gemässigten Ländern, mit einigen Arten auch im tropischen Amerika vertreten. 380. Melica nutans. © Laubwälder und Gebüsche, zerstreut. Ganz N-Deutschland, in NW selten. in Holland nur bei Maastricht; fehlt auf den friesischen Inseln. Nordwärts in Norwegen über 70° hinaus, dagegen westwärts nur bis Grossbritannien; sonst durch den grössten Teil Europas und bis Sibirien, dagegen nach Boissier nicht in Vorderasien. Greceseu nennt sie aus Rumänien!) unter den Tannenwaldpflanzen, Christ dagegen für die Schweiz (gleich folgender Art) unter den jurassischen Buchenwaldpflanzen; in S-H tritt sie oft unter Buchen, in B aber auch unter Erlen auf; sie scheint daher an keine Baumaıt sich nahe anzuschliessen. 381. M. uniflora. Vgl. V. Br. XXXVI, 43. Auch in P immer in Buchengehölzen (vgl. V. Br. XXXVIIL, 139). Ebenso in der Schweiz nach Christ (Pflanzenleben) gleich der Buche und wieder bezeiehnend für die Buchenwälder des Jura (gleich voriger); mit voriger auch bezeichnend für den Bergwald der schwä- bischen Alb, in der nach Gradmann die Buche vorherrscht 2) In NO-Deutschland zerstreut, selten in Ps, Wp und Op (doch dort noch im Samland [Allgem. bot Zeitschr. 1898. S. 14]), hier auch in Mischwäldern; in NW gleich der Buche auf die Geest beschränkt. Nach Herder noch ostwärts etwas in Mittelrussland hinein- reichend, dagegen nicht in der Krim; dann im SO (nach Radde) in Talysch. Nach N in Norwegen nur bis 59° 10° (Schübeler); nach W dagegen bis Irland; nach SW bis zur iberischen Halbinsel und Algerien, nach SO bis Vorderasien (nach Boissier auch am Pontus Lazieus und in .NO-Persien). Also zwar weiter nach W und SW vordringend als die Buche, aber ihr in der Verbreitung ähnlich. Die Gattung hat über 30 Arten in der gemässigten Zone aller Erdteile ausser Australien. 1) Neben Ac/aea, Impatiens, Circaea intermedia, Petasites albus, Veronica montana, Carex pendula u.a. bei uns sich z. T. sehr eng an die Buche anschliessenden Arten. 32) Auch in Buchenwäldern Rumäniens (nach Greceseu) neben Zepatica, unseren Anemonen, Aanunculus lanuginosus, Dentaria bulbifera, Orobus vernus, Sanicula, Asperula odorata, Digitalis ambigua, Melütis, Asarum u. a. Geographische Verbreitung der Waldpflanzen Brandenburgs. 207 (Koeleria glauca. 'Stellenweise sehr bezeiehnend für Kiefernwälder, doch oft auch ausserhalb dieser;,. im Ganzen viel weiter verbreitet als die Kiefer !).) 382. Dactylıs glomerata. ”& Wiesen, Wälder, Gebüsche. Ganz N-Deutschland. Ganz Europa ausser dem äussersten N, wie überhaupt durch den grössten Teil der nördlich-gemässigten Zone. Einzige Art einer Gattung, die besonders viele nahe Verwandte ın den Mittelmeerländern hat. 383. Poa bul/bosa. Wiesen, Wälder, Hügel, Triften, Wege, zerstreut. Nach W, N und O abnehmend, in Wp und Ps selten, in S-H nur verschleppt oder absichtlich ausgesäet, NW nur im Elbgebiet erreichend (und wohl ausgesäet, einmal) bei Celle. Nordwärts bis zum mittleren Schweden, westwärts bis zum süd- liehen England, südwärts dagegen bis N-Afrika zu den Canaren und auch wieder im Kapland und ostwärts in Asien hinein. 384. P. nemoralis. ”& Wälder, Gebüsche, zerstreut. Ganz N-Deutschland mit Ausnahme der friesischen Inseln. Durch den grössten Teil Europas, wie überhaupt der nördlich- gemässigten Zone. 385. P. silvatica. Schattige Laubwälder, wild nur im NO. Auf dem mecklenburgisch -pommerisch-westpreussischen Land- rücken zerstreut, daher wohl auch in S-H nicht nur eingebürgert, wie Prahl annimmt, in Op fehlend, in Ps selten, nach W wieder bei Wörlitz und Ma, sowie in S; also der Buche in der Verbreitung äbnlich. mit Ausnahme des gänzlichen Fehlens in NW); gleich Festuca silv. im Wasgau (nach Krause, Bot. Centralbl. 73, S. 385) mit Edeltannen und Buchen; auch in den Wäldern der schwäbischen Alb (in denen Zagus herrscht) nach Gradmann durch das ganze Gebiet zerstreut; ebenso nach Pax im montanen Buschwald der Kar- pathen, in dem die Buche herrscht, doch dort auch über die Wald- region emporsteigend. Nordwärts in Norwegen selten (in Schweden wohl nur var. remota, auch wohl diese allein in Mittelrussland; diese Varietät auch in Poln.- Livland nach Lehmann), sonst ostwärts (in der typischen Form) kaum die Buchengrenze überschreitend, aber nicht in der Krim und dem Kaukasus, dagegen im Pontus Lazieus. Sonst auf Mittel- und !) Das früher als Rest aus ehemaliger Waldverbreitung gedeutete Vorkommen dieser Art auf den friesischen Inseln ist nach brieflicher Mitteilung von Ascherson für die ostfriesischen Inseln sicher falsch; die dort gefundene Art ist die atlantische K. albescens, daher erscheint das Vorkummen von A. glauca auf Röm wohl auch zweifelhaft. ») In den Niederlanden (nack Henkels) in einem Eichengebüsch bei (Gorsel, in Belgien (nach Cr&pin) nur im 8. f? 208 F. Höck: einige Gebirge von S-Europa beschränkt; auch schon in Frankreich nur Gebirgspflanze; von da südwärts bis zu den Estensen auf den britischen Inseln nur eingeschleppt. Also (wenigstens in der typischen Form) ganz innerhalb des Buchenbezirks und dessen Grenzen kaum nach einer Richtung erreichend. 386. Poa pratensis. ” Wiesen, Wälder, Triften. Häufig durch ganz N-Deutschland, selbst auf den friesischen Inseln nicht selten (dort in vielen Varietäten; wohl zur ursprünglichen Flora der Inseln gehörig). Durch den grössten Teil Europas, auch in N- Afrika, Vorderasien und Sibirien. Gattung artenreich, in Mitteleuropa. 387. Festuca gigantea. & Laubwälder, Gebüsche. Ganz N-Deutschland (ausser den friesischen Inseln), in NW etwas seltener (in den Niederlanden ziemlich allgemein !)). ; Durch den grössten Teil Europas, ausser dem äussersten N, ost- wärts nach Asien weit hineinreichend und aus Afrika für Fernando Po angegeben. 388. F. silvatica. Vgl. V. Br. XXXVI, 43 und Bot Centralbl. 73, 355. In ganz NO Deutschland sehr zerstreut, in NW-Deutschland nur ım östlichen Teil, dagegen sehr bezeichnend für die Buchenwälder von S-H. In der Gesamtverbreitung der Buche recht ähnlich, nur nach Kryloff auch in Sibirien gleich anderen Waldpflanzen vereinzelt vor- kommend als Rest früherer weiterer Verbreitung von Laubwäldern; da sie gerade nach O weniger weit verbreitet ist als die Buche, z. B. in der Krim zu fehlen scheint (wie nach Boissier im ganzen Orient), ist dies Vorkommen (wenn richtig?) sehr beachtenswert, wenn es nicht dem nach Richter im Kaukasus erwiesenen (von Radde nicht ge- nannten) sehr nahe liegt. 389. F. ovina. & Heiden, Wege, Wälder. Ganz N-Deutschland (auch auf allen Gruppen der friesischen Inseln), meist gemein. Durch den grössten Teil Europas, auch in Asien und N-Amerika. 390. F. heterophy!la. Schattige Laubwälder und Gebüsche, sehr zerstreut. So auch im übrigen NO-Deutschland, in Me, S-H und NW (und Niederlande ?)) ganz fehlend. Nordwärts nieht über das Gebiet hinaus gehend, westwärts nur noch selten in England, südwärts bis Sieilien und zu den Balearen, ostwärts bis zum Kaukäsus und Himalaya. 2) Nach Heukels; doch in der belgischen Ebene (nach Crepin) selten. 2) In der belgischen Ebene sehr selten (Cr&pin). Geographische Verbreitung der Waldptlanzen Brandenburgs. 209 391. Festuca rubra. > Trockene Wälder, Triften, Hügel. Die nach Ascherson-Graebner in NO-Deutschland auf den Dünen der Ostsee überall verbreitete var. arenaria nennt Hrynewiecki als Charakterpflanze von Kiefernwäldern im Ural. Durch den grössten Teil Europas, doch nicht über seine Grenzen hinaus reichend. Gattung gleich folgender mit sehr nahen Verwandten reichlich in Mitteleuropa vertreten. 392. Bromus asper. Vgl. V. Br. XXXVI, 44. Danach sehr zerstreut; so auch im übrigen N-Deutschland'), in NW (erwiesen nur für östliche Grenzgebiete, doch auch in den Nieder- landen, aber nach Heukels [briefl.] nur in S-Limburg) und S-H selten. Nordwärts bis zum mittleren Schweden und südlichen Norwegen, westwärts bis Schottland, sonst durch den grössten Teil Europas bis N-Afrika, W- und N-Asien; auch für Reunion angegeben. (B. erectus. Kaum ursprünglich in N-Deutschland.) (B. inermis. Hügel, Wiesen, Wald- und Ackerränder zerstreut; S-H nur im Elbgebiet heimisch, NW sehr selten und wohl erst neuer- dings eingeschleppt) (B. sterilis. © An schattigen Orten ‘durch ganz N- Dentsenlande auf den friesischen Inseln nur bisweilen verschleppt, ebenso im äussersten NO seltener werdend.) (B. tectorum. && Aecker-, Weg- und Waldränder, meist häufig. In NW, dem grössten Teil von S-H und an der Ostsee seltener.) Gattung artenreich in Mitteleuropa. 393. Brachypodium pinnatum. Trockene Wälder, Gebüsche, Hügel, zerstreut. In S-H heimisch wohl höchstens in Land Oldenburg, NW nur in Grenzgebieten erreichend, in den Niederlanden (nach Heukels) nur in Limburg, auch an der Ostsee in NO-Deutschland seltener. Nordwärts bis zum mittleren Schweden und südlichen Norwegen, westwärts auf den britischen Inseln nur in England, ostwärts bis zum mittleren und südlichen Russland, südwärts bis N-Afrika und Vorderasien. 394. B. silvaticum. In N-Deutschland ähnlich wie vorige verbreitet, doch in S-H und NW etwas weiter vorgedrungen und in den Nieder- landen ziemlich allgemein verbreitet (Heukels brieflich). Auch in Schottland und Irland, sonst in der Gesamtverbreitung der vorigen sehr ähnlich. ») Im äussersten NO soll nach Abromeit (vgl. Ascherson-Graebner, Fl. v. NO -Deutschl.) die in $S-H häufigere Form (B. serotinus Beneke) fehlen; viel- leicht zeigt diese nähere Beziehungen in ihrer Verbreitung zur Buche, unter der die Art oft auftritt B. asper im engeren Sinn scheint in $S-H nach Prahl auf den nördlichen Teil beschränkt zu sein. Abhandl, des Bot. Vereins f, Brandenb, XL]. 14 210 FE. Höck: Geographische Verbreitung der Waldpflanzen Brandenburgs. Weitere Arten der Gattung in den Mittelmeerländern. 395. Triticum caninum. Vgl. V. Br. AXXVI, 44 f. Danach zerstreut im Gebiet, in NO-Deutschland in der Nähe der Ostsee sparsamer; in S-H ziemlich selten und meist sparsam auftretend; in NW sehr selten und nur auf der Geest. Fast ganz Europa, Vorderasien, Sibirien und N-Amerika. Nahe Verwandte in verschiedenen Teilen Europas. 396. Hordeum europaeum. \Vgl. V. Br. XXXVI, 45. Danach fast nur in U sicher erwiesen. In NO-Deutsehland meist in der Nähe der Ostsee (in Ps ganz fehlend), NW ganz fehlend, wie wohl auch in der belgisch- nieder- ländischen Ebene; S-H zerstreut im östlichen Gebiet, namentlich in der Nähe der Küste, meist sehr gesellig und in manchen Gegenden häufig. Nach O in Russland wenig hineinreichend (noch in Op, aber für Polniseh-Livland noch nieht erwiesen; auch in Polen sehr selten und nur im S), aber in der Krim und dem Kaukasus wieder erscheinend (hier nach Radde in die subalpine Region hineinreichend, dagegen nicht im südwestlichen Caspigebiet), nach N in Dänemark und dem südlichen Schweden (nicht Norwegen), nach W wieder in England (nieht Schottland und Irland), dem südlichen Belgien, Frankreich, nach S bis Algerien, Sieilien und der nördlichen Balkanhalbinsel. In der Gesamtverbreitung also einigermassen ähnlich der Buche, unter der sie bei uns oft auftritt. Im Schweizer Jura (nach Christ) in Tannenwäldern, im Pontus Lazieus in einem Walde der Abies orientalis (Boissier), doch gerade im Schwarzwald, in dem Fichte und Tanne verbreiteter als die Buche, fehlend, dagegen ziemlich ver- breitet in der schwäbischen Alb, in der jene Nadelhölzer im ursprüng- lichen Bestand selten, die Buche weit häufiger vorbanden.!) Nahe Verwandte besonders in den Mittelmeerländern. 1) Auch in Buchenwäldern Rumäniens”(Griecesen). Beitrag zur Kenntnis der Posener Rubi. Von F. Spribille. Wie im Jahre 1897, so habe ich auch in den beiden folgenden Jahren eine Anzahl neuer Standorte für Posener Rubi gefunden. Was mir davon bis zum October vorigen Jahres bekannt geworden ist, habe ich meist bei Gelegenheit der am 4. October v. J. in Thorn abgehaltenen Jahresversammlung des Preussischen Botanischen Vereins mitgeteilt!), „was einer späteren Zeit angehört, soll mit einigen Nachträgen aus der früheren Zeit den Inhalt der folgenden Zeilen bilden. 1.2) Rubus suberectus Anders. Auch in den Kreisen Kp und B von mir beobachtet. Im Kreise Kp wächst bei Kuznica siupska am Wege nach Neu- dorf auch die Form mit zahlreichen und ziemlich kräftigen Stacheln; doch habe ich noch nicht Gelegenheit gehabt, Blüten davon zu sehen, weshalb die Zugehörigkeit zu dieser Art nicht völlig sicher ist. 2. R. fissus Lindl. Sr: Weg Pozegowo-Seeberg 1. (1 Busch); Ws: Waldrand unweit der Haltestelle Raygrod (nördlich davon; sehr viel). An beiden Stellen zeigen die Schösslinge zahlreiche Stacheln, und an beiden sind die Blüten klein; da ich aber die letzteren etwas spät ge- sammelt habe, so möchte ich auch hier über die Zugehörigkeit der beiden Vorkommnisse zu dieser Art noch kein abschliessendes Urteil fällen. 5b. R. vulgaris Wh. N. Bisher nur im Kreise Kp: Rand des Mroczener Waldes an der nach Reichthal führenden Chaussee (1 Busch, schon 1898 beobachtet), Weg Pietrowka-Strenze (ein umfang- reicher Busch). 7. R. thyrsoideus Wim. b) thyrsanthus Focke. B: Wald unweit der „Grünen Tanne“ an der Chaussee nach Zirke (?). Kp: Opatower Wälder südöstlich von Kolonie Opatow und nördlich von Trzebin, Laskier Wald (an mehreren Stellen). In dem zu Siemianice 1) Vergl. den Jahresbericht des Vereins für 1898/99 S. 13 ff 2) Vergl. Jahrg. XXXIX dieser Zeitschrift 8 43 ff., wo auch die Abkürzungen erklärt sind, und Jahrg. XXXX 8. 13 ff. 14* 212 F. Spribille: gehörigen Walde habe ich die Art auch an einer anderen als der angegebenen Stelle beobachtet. L: Reisener Wald westl. von Tharlang (?). Von dem vermeintlichen R. candicans aus dem Walde zwischen Alt-Kurzagura und Racot habe ich in diesem Jahre auch Blüten ge- sehen. Sie sind rosafarben und von denen unseres A}. thyrsanthus kaum verschieden. Da die Form jedoch weit kräftiger ist, ausserdem so- wohl am unteren Teile des Schösslings als auch am Blütenzweige stärkere Behaarung zeigt und überdies längere und schmalere, vielleicht auch etwas heller grüne Blättehen besitzt, so möchte ich sie als neue Varietät von R. thyrsoideus auftassen und sie var. Gallinimontanus nennen. Was ich in Schlesien von A. candicans gesehen, blüht alles weiss und besitzt melır oder minder verkehrt-eiförmige, kurz gespitzte Endblättchen. 83. R. Silesiacus Whe. Diese Art dürfte in unserer Provinz noch nicht gefunden sein. Die dem widersprechenden Angaben beruhen aller Wahrscheinlichkeit nach auf Verwechselung. Gleichwohl ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Art im Süden unserer Provinz vor- kommt, da ich sie, wenn ich recht sehe, in Schlesien an einer Stelle gesammelt habe, die nur 3 Km. von unserer Grenze entfernt ist. 8a. BR. rhombifolius Kp: Laskier Wald (oft), Mroezener Wald (wenig gesehen), Pomianer Wald; im Siernianicer Walde auch noch an anderen Stellen als der angegebenen; Opatower Wälder südöstlich von der Kolonie Opatow und nördlich von Trzebin. 9. R. vällöcaulis Khl. Kp: Laskier und Mroczener Wald (öfter), Opatower Wälder südöstlich von der Kolonie Opatow und nördlich von Trzebin; L: Reisener Wald bei Tharlang und an der Chaussee nach Lissa. 12. R. Sprengelii Wh. Kp: Laskier Wald (öfter), Mroczener Wald (bisher wenig gesehen); Kr: der Standort „Wald zwischen Kroto- schin und Chwalischew“ hat sich als sicher erwiesen. 12a. R. glaucovirens Maas var. Siemianicensis. Im Siemianicer Walde, auch an anderen Stellen als den angegebenen, und zwar sehr zahlreich 12b. R. chaerophylloides. So möchte ich einen Rudus nennen, von dem ich in dem Jahresbericht des Preuss. Bot. Vereins S. 13 be- merkt habe, dass er mir unbekannt sei und dass ich ihn deshalb an Herrn Gelert gesandt habe. Der trefflishe Batologe, dessen zu frühen Tod wir nieht lange darauf beklagen sollten, schrieb mir, dass die Pflanze dem R. chaerophyllus Sag. und Schl. am nächsten stehe Das hatte ich auch schon selbst bemerkt und der Form den Namen ,„Z. chaerophylloides“ beigeschrieben. So mag sie denn nun auch vorläufig heissen. Sie lässt sich etwa so beschreiben: Schöss- ling niedrigbogig und hingestreckt, rund oder kantig, mehr oder minder rotbraun, meist dicht abstehend behaart, mit zerstreuten, an der Spitze Beitrag zur Kenntnis der Posener Rubi. 213 gelben, am Grunde dagegen roten. schlanken Stacheln von mittlerer Länge besetzt. Zwischen diesen stehen meist zerstreute lange Stiel- drüsen und auch kleinere Stacheln, die sich am unteren Teile des Sehösslings zahlreicher, weiter nach oben jedoch spärlich finden oder auch ganz fehlen. Die Blätter sind denen des R. chaerophyllus ganz ähnlich, aber meist nur dreizählig oder unvollkommen fünfzählig, viel seltener vollkommen (fussförmig) fünfzählig, ältere an sonnigen Stand- orten bläulich-grün, oben wenig (anliegend), unten fast sammtartig behaart. Die Blattstiele sind etwa 2',, mal so lang als das Stielehen des Endblättehens, beide wie der Schössling abstehend behaart sowie mit feinen Stacheln und, namentlich das Stielchen, auch mit einigen Nadeln begabt. Das Endblättchen ist herzeiförmig, bald kürzer, bald länger gespitzt, oft 4 mal so lang wie sein Stielchen, am Rande ebenso wie die Seitenblättchen grob, zum Teil doppelt gesägt. — Die Blüten- zweige zeigen die gleiche Behaarung wie die Sehösslinge, sind aber reicher an Nadeln und Stieldrüsen; ihre Blätter sind dreizählig, nur das oberste oder die beiden obersten einfach. Blust im Schatten sehr locker und ziemlich dürftig, an sonnigen Stellen länger und dichter, in seinem unteren Teile breiter und dort auch durchblättert. Die Blust- ästchen und Blütenstielehen sind mit ziemlich zahlreichen Nadelstacheln und nieht gerade kurzen Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel grau-grün- filzig, weissrandig mit einigen Drüsen und_wohl auch mit Nadeln be- standen, während der Blüte zurückgeschlagen, dann wohl aufreeht ab- stehend. Kronblätter länglich, von mässiger Grösse, weiss. Staubgefässe länger als die Griffel. Fruchtknoten fast kahl. Frucht ziemlich gross, kleinpflaumig, schwarz. Die Standorte dieser Art sind: Kp: Opatower Wald nördlich von Trzebin, Maryanka siemanska (an einem Gartenzaune) und Siemianicer Wald (am Wege Maryanka— Jözeföwka siemianska), Laskier und Mroezener Wald an der Chaussee Mroezen—Reichthal; R: Wald zwischen Janowo und Zaborowo. Diese Art ist also im Süden unserer Provinz ziemlich verbreitet. Sie kommt auch in Schlesien vor, wo sie von Herrn Dr. Baenitz früher (am 14. 7. 97 bei Obernigk!) als von mir in Posen (1. 8. 97) gefunden worden ist. In diesem Jahre habe ich sie selbst in Schlesien unweit unserer Grenze gesammelt, auch ist sie mir aus dem Kreise Gross-Strehlitz gesandt worden. 14. R. radula Wh. Kp: Laskier Wald an verschiedenen Stellen (bei der Oberförsterei, am Nordrande, an der Reiehthaler Chaussee), 1) Herr Sanitätsrat Dr. Utsch nennt diese Art AR. serpens X westitus f. opaca und sagt darüber in dem Prospect zu Dr. Baenitz’ Herbarium Europaeum für das Jahr 1898 8. 7, Bem. 59 folgendes: „Schössling rauhhaarig, Blätter unterseits be- haart, grau-grün, oberseits matt, dunkel gefärbt, Stacheln z. T. lang, ungleich wie bei R. vestitus, Blättehen länglich, lang zugespitzt, Blütenzweig ungleich (drüsig, Kelch z. T, aufrecht wie bei I. serpens.“ 214 F. Spribille: Mroczener Wald an der eben genannten Chaussee, Weg Pietrowka— Strenze, Opatower Wald nördlich von Trzebin. 18. R. apricus Wimm. Kp: Laskier Wald (bisher an 2 Stellen beobachtet). 20. Re. Bellardii\Wh.N. Kp: Laskier Wald, Siemianicer Wald (öfter als bisher angenommen), Opatower Wälder südöstlich und nord- östlich von Kolonie Opatow und nördlich von Trzebin. 21. R. serpens Wh. b) var. Opatoviensis. Kp: Opatower Wälder südöstlich von Kolonie Opatow und nördlich von Trzebin. Diese Form ist dem R. Bellardiü sehr ähnlich, besitzt aber am Sehössling und im Blust weniger Stachelchen und Nadeln, auch dürften ihre Stieldrüsen etwas kürzer sein; ausserdem sind die Schösslings- blätter oft fünfzählig und auf der Unterseite noch weniger behaart, dazu kommt, dass sie allmählicher und kürzer gespitzt und gröber gesägt sind, und dass das Endblättchen stets am Grunde ausgerandet ist. Von der früher in unserer Provinz beobachteten Form des R. serpens (sie mag Prygodicensis heissen) ist sie durch ein lebhafteres Grün, durch kürzere Stieldrüsen, sowie dadurch verschieden, dass ihr Blust bis zur Spitze durchblättert ist. c) var. Lencanus. Opatower Wälder südöstlich von Kolonie Opatow!) und nördlich von Trzebin. Schössling wie bei der vorhergehenden Form (b), aber meist stärker, die Blätter dunkler, grösser und von wechselnder Gestalt, da die grösste Breite derselben bald höher bald tiefer liegt und infolge dessen auch die Zuspitzung der Blätter verschieden ausfällt. Im all- gemeinen ist das Endblättchen, wie bei der vorigen Form, verkehrt- eiförmig, zeigt aber, wenn seine grösste Breite über der Mitte liegt, die plötzliche Zuspitzung der Blätter des A. Bellardi; in allen Fällen ist es am Grunde ausgerandet und auf der Unterseite gleich den Seiten- blättchen ziemlich dicht behaart. Fünfzählige Blätter sind nicht gerade selten, aber doch seltener als bei der vorhergehenden Varietät. Die Serratur der Blättchen ist ungleich und feiner als bei var. b. Die Aestchen des Blustes sind meist länger und dünner, weshalb dieser oft sehr locker, ich möchte sagen — flatterig aussieht. Die Stieldrüsen des Blustes sind etwas länger und gedrängter als bei var. b., auch be- sitzen sie eine rote oder wenigstens rötliche Farbe, was bei der var. b. nicht der Fall ist. Von der var. a. unterscheidet sich unsere Form durch dunklere Farbe, durch die oft plötzliche Zuspitzung und die Behaarung der Blättehen, wie durch den lockeren Blust. 2la. BR. Lasquiensis. Kp: Laskier Wald an mehreren Stellen, namentlich an der Chaussee, die von Laski nach Mroczen führt. Neu- dorf am östlichen Ende des Dorfes (viel). 1) Unweit des südlich davon gelegenen Lenka. Beitrag zur Kenutuis der Posener Rubi. 215 Sehössling niedrigbogig, weiterhin niederliegend, rund oder stumpf- kantig, dieht grau behaart. Stacheln meist zerstreut, ziemlich stark, dazwischen öfter kleine Stacheln und Nadeln und bald mehr bald weniger längere oder kürzere schwarzbraune Stieldrüsen. Blätter meist dreizählig, selten fünfzählig, oben schwach, unten dicht grau (fast filzig) behaart. Biattstiel 2—2!/, mal so lang als das Stielchen des Endblattes, dieses etwa 3 mal so lang wie sein Stielchen, meist verkehrt-eiförmig und allmählich kürzer oder länger zugespitzt, so dass die Gestalt rhom- bisch wird; Seitenblättchen ungleichseitig eiförmig, oft mit beginnender Spaltung; Rand der Blättehen ziemlich grob, zum Teil doppelt gesägt. Blütenzweige von ähnlicher Beschaffenheit wie die Schösslinge, aber, wenigstens an ihren oberen Teilen, reicher an schwarzbraunen Drüsenborsten, Stachelehen und Nadeln, die (alle 3) zum Teil recht lang sind. Der Blust ist je nach dem Standort bald kürzer, bald länger, immer im unteren Teil durchblättert; Achse, Aestehen, Blütenstiele und Kelchzipfel sind weissgrau filzig, dichter oder lockerer mit schwarzbraunen srösserenteils langen Drüsenborsten, Nadeln und — abgesehen von den Kelchzipfeln — mit feinen, wenig gekrümmten Stacheln bekleidet. Kelehzipfel während der Blüte zurückgeschlagen, an der Frucht wohl aufreeht abstehend. Kronblätter länglich, weiss; Staubgefässe länger als die grünen Griffel. Fruchtknoten kahl, Frucht mässig gross, glänzend schwarz. Juli, August. Nach der Bekleidung des Schöss- lings wäre die Form wohl zu den Adenophori zu stellen, bei der Länge der Drüsenborsten im Blust konnte ich sie aber nur hier unterbringen. 21b. R. hirtus W.K. (?) var. Smardiaca. Kp: Laskier Wald unweit Smardze. Vielleicht wäre es richtiger,” auch diese Form zu R. serpens zu ziehen, da die Schösslingsblätter zu lang gespitzt und die obersten Blätter der Blütenzweige oft sehr schmal sind; jedoch scheinen mir die Stielehen der Endblättehen” nicht kurz genug und die Drüsen im Blust etwas zu lang zu sein, und dazu kommt, dass der Fruchtknoten deutlich behaart ist. 22. R. chlorophyllus Gremli var. Krotoschinensis. Kp: Opatower Wald nördlich von Trzebin. 25. R. spinosissimus Müll. = ER. polycarpus G.Br. — R. Berolinensis E.H.L.Krause) Kp: Opatower Wälder südöstl. und nord- östl. von Kolonie Opatow, Laskier Wald an verschiedenen Stellen; SI: Klosterwald bei Schildberg (?); L: Wald an der Chaussee nach Reisen. 27a. R. Warnstorfii Focke ? Kp: Laskier Wald (an ver- schiedenen Stellen längs der Reichthaler Chaussee). Diese Form unterscheidet sich von #%. Wahlbergü dadurch, dass die Blätter lebhaft grün sind, dass der Filz auf der Unterseite der Blättehen nicht recht entwickelt ist, dass dieseämeist nur bleichgrüne Farbe zeigt und dass der Blust nicht die gleiche Länge erreicht. Auffallend ist auch der wellige Rand der Blättchen. 216 F. Spribille: 23. R. acuminatus Lindbl. B: Wald unweit der grünen Tanne links von der Chaussee nach Zirke. L: Gebüsch und Wald an derChaussee Lissa—Reisen. 28a. R. Strugensis. Die lokale, bisher nur im Kreise Ostrowo an mehreren Stellen beobachtete Form stelle ich nunmehr als besondere Art hierher und füge zu dem in dieser Zeitschrift AXXIX S. 55 Anm. 3 darüber Gesagten noch folgendes hinzu: Sehössling rund, schwach be- haart, diebt stachelig, mit vielen sitzenden oder fast sitzenden Drüsen. Blätter 3-, 4- und 5-zählig, auf der Unterseite sehr hell graufilzig, an Schattenformen, die grössere Blätter besitzen, schwächer behaart und fast grün. Das Endblättchen ist eiförmig oder auch wohl eilänglich. Blütenzweig ziemlich dicht stachlig. Das Gleiche gilt vom Blust, der ausserdem mit zerstreuten, verschieden langen Stieldrüsen bekleidet ist. Kelchzipfel graufilzig mit hellerem Rande, mit Drüsen und am unteren Teil auch mit feinen Stacheln versehen. Kronblätter weiss, Früchte ziemlich gross. b) var. Pfuhlei. Am Wege von Przygodzice nach Klein Wysocko, im Gebüsch. Von der Grundform durch verhältnismässig breitere, auf der Unterseite weicher, fast samtartig behaarte Blättehen und etwas stär- kere Drüsigkeit des Blustes verschieden. Da sich auch vereinzelte Stieldrüsen auf dem Schössling finden, so ist es nicht unmöglich, dass diese Form eine Kreuzung zwischen KR. Strugensis und R. oreogeton var. Abromeitil!) ist, die beide an demselben Wege wachsen. 29. R.nemorosus Hayne. O: Wald zwischen Pilka-Mühle und Lippe; B: Wald am Wege zwischen den Forsthäusern Lütgenkrug und Tränke; Zirke—Göra, Forsthaus Berg, Wald unweit der „Grünen Tanne“ ]. von der Chaussee nach Zirke. Kt: Wald zwischen Alt- Kurzagura und Racot; Sm: Wald vor Seeger (= Zegrowo); Kp: Opa- tower Wald, nordöstl. von Kolonie Opatow, Lipie (am Wege Lenka— Rakow), Siemianiceer Wald (nächst Rakow mit vielen 7zähligen Blättern), Laskier und Mroczener Wald an der Reichthaler Chaussee (öfter), Laskier Wald an der Chaussee Laski—Mroczen, Weg Pietrowka— Strenze; Sl: Klosterwald; L: Tharlang am Wege nach Nieder-Tschirnau, Reisener Wälder nördlich von Tharlang und an der Lissaer Chaussee (öfter); C: Milkower Wald an der Chaussee nach Czarnikau (öfter); F: Weg Dratzigs—Kaminchen, Kaminchen (im Dorfe). Wieder eine sehr gemischte Gesellschaft, aus der sich jedoch schärfer begrenzte Formen werden aussondern lassen. 29a. R. Aschersonii. Vergl. Jahresbericht des Preuss. Bot. Vereins für 1898/99 S. 14. Da ich an diesem Orte nur den Unter- schied zwischen diesem Aubus und R. Froniae angegeben habe, so mag hier eine genauere Beschreibung der Form stattfinden, soweit das 1) Vergl. den Jahresbericht des Preuss. Bot. Vereins 1898/99 S. 14. Beitrag zur Kenntnis der Posener Rubi. 217 von mir gesammelte Material eine solche gestattet. Schössling im Gebüsch kletternd, unten rund, weiter nach oben stumpf und an der Spitze ziemlich scharfkantig, bisweilen gefurcht; stark bereift und den Reif lange behaltend, kahl. Stacheln zahlreich, kurz, etwas gekrümmt, am Grunde verbreitert. Blätter meist dreizählig mit beginnender Spaltung der Seitenblättchen, selten vollkommen 5zählig. Die Blätt- chen sind oben kahl, auf der Unterseite, abgesehen von den untersten weich grauhaarigen, fast weissfilzig; das Endblättchen ist eiförmig rund- lieh, kurz zugespitzt, doppelt gesägt. Die Seitenblättehen sind kurz gestielt, meist sehr breit. Blütenzweige kantig, unten kahl, weiter nach oben locker behaart, unterhalb der Blüten weissgrau filzig mit - ziemlich diehten, ein wenig gekrümmten Stacheln besetzt. Blätter der Blütenzweige 3zählig. Kelchzipfel weissgrau, zurückgeschlagen, später wohl abstehend. Kronblätter lebhaft rosa, die rosafarbenen Staubblätter länger als die rötlichen Griffel. Frucht grosspflaumig, schwarz. Dieser Rubus steht dem A. Fioniae wohl ziemlich nahe, besitzt jedoch des Abweichenden genug, um als eigene Art davon getrennt werden zu können. Er ist bei uns bisher nur an mehreren Stellen im Kreise Ostrowo und an einer im Kreise Adelnau gefunden worden; da er aber auch in Schlesien!) vorkommt, so dürfte er eine weitere Ver- breitung haben. 30. R. serrulatus Lindeb. L: Gebüsch 1. an der Chaussee nach Reisen. 302. RB. divergens Neuman (— ER. ciliatus Lindeb.). Kp: Vor- werk Mrowina, Opatower Wälder südöstl. und nordöstl: von der Kolonie Opatow und nördlich von Trzebin, Weg Trzebin—Lenka, Lenka (gegen- über dem Bahnhof), Rakow, Weg Rakow—Siemianicer Wald, Weg Neudorf—Laski (am Walde); Reichthaler Chaussee zwischen dem Laskier und Mroczener Walde (öfter). 31. R. (ambifarius —) fasciculatus P.J.Mueller. Os: Zwischen Gross-Wysoke und Pruschlin auch an einem Feldgraben (hier viel). 34. R. saxatilis L. Kp: Laskier Wald (an der Chaussee nach Reiehthal, am Wege Smardze—Forsthaus Rozyezka und gewiss noch sonst darin). R. caesius x Koehleri ? Kt: Wald zwischen Alt-Kurzagura und Raeot. | Einem schwachen %. Koehleri ähnlich, aber Schössling und Blütenzweig kürzer behaart, die Blätter heller grün, kürzer gespitzt, aber stärker eingeschnitten, unten weicher behaart. Die Achse und ’) Unser Kubus ist nämlich identisch mit dem A. caesius X (villicaulis X cam- dicans) des Herrn Dr. ©. Baenitz, der ihn schon am 20. 7. 96. bei Obernigk im Gebüsch am Schimmelwitzer Wege gesammelt hat. Mein erstmaliger Fund ist etwas jüngeren Datums, 218 F. Spribille: Beitrag zur Kenntnis der Posener Rubi. die Aestchen des Blustes sind etwas filzig, dunkler drüsig, die Kelchzipfel deutlicher grau und mit zahlreicheren und dunkleren Drüsen be- standen, nach der Blüte aufrecht. Kronblätter, wenn ich nicht irre, weiss, Früchte an den von mir gesammelten Zweigen nicht entwickelt, also wohl fehlgeschlagen. Es könnte übrigens leicht sein, dass der eine Parens nicht R. caesius sondern ZÄ. nemorosus ist, der dicht neben dem Bastard steht. Dieser R.nemorosus besitzt nämlich hellgrüne Blätter, die auf der Unterseite sehr weich behaart sind und zeigt auf der Achse und den Aestchen des Blustes dunkle, wenn auch nur zerstreute und kurze Drüsen auf fil- zigem Grunde, auch auf den Kelchzipfeln stehen zwar sehr kurze, aber Zahlreiche dunkle Drüsen. Der dünn behaarte Schössling besitzt viele fast sitzende, aber nur wenige etwas länger gestielte Drüsen, seine Stacheln sind bald mehr bald minder zahlreich und von pfriemen- förmiger Gestalt; die Blüten sind, falls ich recht sehe, rosa. Wenn sich der eben erwähnte A. nemorosus nicht etwa nachträglich selbst als Bastard ausweisen sollte, so würde ich ihn #. Razoticus nennen, und sollte er zur Entstehung des in Rede stehenden Bastards beigetragen haben, so müsste dieser alsdann R. Razoticus x Koehleri ge- nannt werden. R. caesius x Idaeus. Sm: Wald vor Seeger; C: Schlucht am östlichen Ende der Gorayer Berge. Unter den angeführten Arten und Formen sind für die Provinz neu: Aubus vulgaris, chaerophylloides, serpens var. Opatoviensis und var. Lencanus, Lasquiensis, hirtus (?) var. Smardiaca, Warnstorfi (?), Stru- gensis var. Pfuhlü, (Aschersonit), caesius X Koehleri (?). Es ist leicht möglich, dass die von mir neu benannten Formen schon unter anderen Namen bekannt sind, da ich sie jedoch mit solchen, diein den mir zu Gebote stehenden floristischen Werken beschrieben sind, nicht habe identificieren können, so blieb mir nichts anderes übrig, als zu neuen Namen zu greifen. Uebersicht neuer, bez. neu veröffentlichter wichtiger Funde von Gefässpflanzen (Farn- und Blütenpflanzen) des Vereinsgebiets aus dem Jahre 1898. Von P. Ascherson. (Vergl. Jahrgang XL. S. 53—61.) Fettdruck bezeichnet für das Gebiet neue Formen und zwar antike Schrift ein- heimische, ewrsöve eingeführte Pflanzen. BAP. Zeitschrift der Botanischen Abteilung des Naturwissenschaftlichen Vereins der Provinz Posen. Herausgegeben von F. Pfuhl. Br. Brandenburgia. BV. Verhandlungen des Botanischen Vereins der Provinz Brandenburg. DBG. Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft. DBM. Deutsche Botanische Monatsschrift von Leimbach. H. Helios von H. Roedel. MA. Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg. Redigiert von Geinitz. NVE. Verhandlungen des Naturhistorischen Vereins der preussischen Rhein- lande, Westfalens und des Regierungsbezirks Osnabrück. SG. Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Oultur. A.u.G.Syn. Ascherson und Graebner, Synopsis der mitteleuropäischen Flora. Lief. 7—9 Leipzig. !) A. u. G. Fl. Dieselben, Flora des Nordostdeutschen Flachlandes (ausser Ost- preussen). Berlin 1898/9. 2) Litteratur (ausser A. u. G. Syn. und FI.). Ascherson, P., Bidens connatus in Mecklenburg. (MA. LII. S.87—95.) Barn@witz, A., Neue und interessante Pflanzenfunde. (BV. XL. S. LXVI. LXVII.) ») Für das Gebiet neue Formen sind nur aus der am 31. December 1898 ab- geschlossenen 7. Lieferung aufgenommen. ”) Von den in diesem Werke enthaltenen neuen Angaben von Formen und Fundorten sind nur die in den 1898 veröffentlichten Lieferungen 1—3 vorkommen- den berücksiehtigt soweit es sich nicht um neue Funde des Jahres 1898 handelt. In Hinsieht auf letztere sind auch erst im Jahre 1899 erfolgte Veröffentlichungen erwähnt. 220 P. Ascherson: Beyer, R., Bericht über die 68. (40. Frühjahrs-) Hauptversammlung in Rathenow am 5. Juni 1898. (BV. XL S. I-XXAMX. Floristisches S. I-IV, XXXIV, XXXVI, AXXIX.) Bolle, C., Die wilde Eibe in der Buch’schen Fasanerie. (Br. VII. No. 7. S. 252— 254.) — Marchica. Die alte Tegeler Baumschule; Wiederauffindung der Eibe als wild in der Mark Brandenburg. (Mitteil. Deutsche Dendrol. Ges. No. 7, S. 53—58.) Brand, A., Nachträge zu Huth’s Flora von Frankfurt. (H. XV. Ss. 55-66. Vergl. Berichtigungen a. a. O. XVI S. 67 u. 68.) Höck, F., Studien über die geographische Verbreitung der Wald- pflanzen Brandenburgs. IV. (BV. XL S. 30—96.) Hülsen, R., Ueber die Ergebnisse meiner Exeursionen zur Er- forschung der Rubus-Formen. (BV. XL S. XXX—-XAXIV.) Plöttner, Th., Verzeichnis von Fundorten einiger seltener oder weniger verbreiteter Gefässpflanzen der Umgegend von Rathenow. (BV. XL S. XL—LIV.) Rietz, R, Nachtrag zur Flora von Freyenstein (BV. XL. S. 7.) Schulz, O., Floristische Beobachtungen besonders in der Adventiv- flora Berlins. (BV. XL S. LXXIX—LAXXI.) Torka, V., Mitteilungen zur Flora von Jordan, Paradies und Neu- höfchen. (BAP. IV S. 76—78.) Warnstorf, ©., Berieht über die im Juli 1898 erfolgte bryologische Reise nach der Nieder- Lausitz. I. Allgemeiner Teil. (BV. XL Ss. 178-193.) [Müller, W., Flora von Pommern. Stettin. Enthält eine Anzahl von einem zuverlässigen Beobachter, dem Lehrer R. Utpadel, her- rührender Angaben über das die Grenze der Ukermark bildende Randowthal. Schube, Th., Ergebnisse der Durchforschung der schlesischen Phanerogamen- und Gefässkryptogamen-Flora im Jahre 1898. (SG. LXXVI für 1893 (1899). Ib. S. 35—50.)] Nachtrag aus 189%. Schulze, M., Nachträge zu: „Die Orchidaceen Deutschlands, Deutseh- Oesterreichs und der Schweiz“. (Mitteil. des Thür. Bot. Vereins N. F.’X S. 66-37.) Uebersicht neuer Funde von Gefässpfl. des Vereinsgebiets a. d. Jahre 1898. 221 Aspidium Robertianum. Berlin: Mauer des Charlottenburger Schloss gartens 1367 Brüssow!! (ob noch jetzt?) (A. u. @. Fl. S. 6). Botrychium matricariae. Birkenwerder: In einer grasigen Lichtung unweit Forsthaus Elseneck ziemlich reichlich Kgl. Förster Thielecke!! Wahrscheinlich ist dieser Fundort identisch mit dem seither nieht mehr bestätigten, von Dr. Homann (s. BV. XXXII S. I) als „Rehkuhle zwischen Hohen-Neuendorf und dem Briesener Theer- ofen“ (jetztdas bekannte Restaurant Briese)angegebenen. Die Wieder- auffindung ist zu einem erheblichen Teile den Bemühungen unseres früheren Mitgliedes Dr. H. Polakowsky zu verdanken, welcher verdienstvolle Americaforscher in Birkenwerder während seines Sommeraufenthaltes eifrig nach der Pflanze forschte und sein Interesse auch Herrn Thielecke mitzuteilen wusste, der dann im Februar 1898, durch das „Plätzen“ (Scharren) eines Rehs im frischen Schnee aufmerksam gemacht, zwei noch grüne Blätter auffand, die er mir gütigst zusandte. Unter seiner und Dr. Polakowsky’s Führung habe ich dann am 21. Juli den recht ergiebigen Fundort besucht. Dass die Auffindung dieses in unserer Provinz so seltenen Farns leichter im Winter gelingt, in welcher Jahreszeit seine grün bleibenden Blätter vom trockenen Grase ihrer Umgebung scharf sich abheben, als im Sommer, beweisen zwei Funde in der Nähe Berlins, bei denen es sich um einzelne Exemplare handelte; im April 1892 fand Raap die Pflanze im Tegeler Forste! am 21. Jan. 1394 Loebner beim Schlosse Grunewald! also an einem von den Botanikern Berlins in jedem Sommer besuchten Wege. In beiden Fällen konnte die Pflanze im Sommer nicht wieder- gefunden werden. Ein fernerer auch nicht veröffentlichter Fundort in der weiteren Umgebung Berlins ist Hangelsberg, wo die Pflanze am südlichen Spreeufer von Raap und Knuth! am 17. Juli 1894 gesammelt wurde. Hier wäre noch ein allerdings erst 1899 zu meiner Kenntnis gelangter, aber schon 1893 gemachter Fund zu erwähnen; Architekt Conrad Lübke sammelte diese bei uns so seltene Art in einem ausgetrockneten Erlenbruch zwischen Dahlem und Schmargendorf in mehreren Exemplaren; den Mitgliedern Retzdorff und Rottenbach gelang es auch im Spätherbst 1899 die Pflanze dort, allerdings nur in einem Exemplare, wieder auf- zufinden. Piularia globulifera. Rathenow: Jerchel in verlassenen Thongruben. Plöttner! Tazus baccata, Fasanerie bei Buch, ein starkes, möglicher Weise wildes Exemplar Frau Strieker, Bolle (Br. VII S. 252, Mitt. D. Dendrol. Ges. No. 7 S. 57). |Auf einem von unserem correspondie- renden Mitgliede Conwentz dorthin mit Herrn Goerke und mir am 23. Juni 1899 unternommenen Ausfluge trafen wir, unter 222 P. Ascherson: freundlicher Führung des Herrn Pfarrer Gareis mehrere starke Exemplare an, doch liessen die Ortsverhältnisse kaum einen Zweifel, dass hier nur ein Restbestand,; alter Anpflanzungen vorliegt (Ascherson BV. XLI S."114).] Potamogeton polygonifolius. Puttlitz: Treptow-See bei Redlin; neu für die Prignitz Jaap! Randow Utpadel (Müller Fl. Pomm. S. 19). P. nitens. Lagow: Tschetsch-See Golenz! (H. XV S. 64). P. densus 7 Köpnick: Biologische Station am Müggelsee Sydow und Wolff; dort jedenfalls wie bei Frankfurt a. O. (vgl. BV. XXXVI S. XXXIl) von Hüningen aus absichtlich angesiedelt. Triglochin maritima. Löcknitz: Randowwiesen!! Müller (El. v. Pommern 25). Stupa pennata A. St. eu-pennata A. Joannis (die bei uns verbreitetste Form). Arneburg: Jungfernberg Plöttner (BV. XL S. LID. Neu für die Altmark. II. valida (A. u. G. Syn. II. S. 105). Küstrin: Reitwein Gallus! b. Krauseana (A. u. G. a. a. O.). Burg: Grabauer Forst Eggert! 2. appendieulata (A. u. G. a. a. O.). Freienwalde: Sandige Schlucht am Alaunwerk!! B. St. Mediterranea B. Gallica. Il. Austriaca (A. u. G. a. a. O. S. 108). Zehden: Oderabhänge südlich von Bellinchen!! Prenzlau Grantzow! (A. u. G. a. a. 0. S. 107). S. capillata. Drossen: Westseite der Chaussee nach Zweinert nahe der Stadt Paeske. Der Fundort liegt auf dem Plateau der süd- lichen Neumark, 14—15 km vom Rande des Warthe- bezw. Oder- thales entfernt. +8. intricata. (Godr. Mem. Ac. Montp. Sect. Med. 1. 449.) In Argen- tinien einheimisch! Tegel: Humboldt- Mühle R. und O. Schulz (BV. XL S. LAXXL, A. u. G. Syn. II. S. 113). Oalamagrostis villosa (= 0. Halleriana). Ruhland: (Prov. Schlesien) an der Schwarzen Elster unterhalb der Stadt Alwin Schulz! (A. u. G. Fl. S. 92). Ist uns neuerdings zweifelhaft geworden, vgl. A. u. G. Syn. II S. 203). ©. neglecta var. laxa (A. u. G. Fl. S. 92, ob Gris. in Ledeb. Fl. Ross. IV. S. 429? (vgl. A. u G. Syn. II S. 208). Genthin: Mützel Melyerholz! Arnswalde: Radduhn Warnstorf! Avena pratensis. Arneburg: Jungfernberg Plöttner (BV. XL. S. LI). Neu für die Altmark. Weingaertneria canescens var. viridis (A. u.G. Fl. S. 100). Unter der typischen Art selten !! Aera discolor. Schleife: zw. Halbendorf und Trebendorf Barber (SG. LXXVI II b. S. 39). Melica uniflora. Friesack: Zotzen im Wagenitzer Revier; zw. Gr. Behnitz und Berge Plöttner (BV. XL S. LII). Neu für das west- liche Havelland. Debersicht neuer Funde von Gefässpfl. des Vereinsgebiets a. d. Jahre 1898. 223 Briza media var. umbrosa (Peterm. Fl. Lips. p. 90 [1838]) var. pallens (Peterm. Anal. Pflanzensehlüssel S. 545 |1846]) Werchau Kreis Sehweinitz Conrad! Daetylis Aschersoniana (Graebner Notizblatt des Kgl. Bot. Gartens und Museums in Berlin No. 17 (Bd. ID S. 274 [28. März 1899]. D. glomerata D. lobata A. u. G. Fl. S. 106 ob Drejer z. T.? D. gl. var. nemoralis Klett und Richter Fl. Leipz. z. T.? D. glabra Opiz Seznam Seite 36? Unterscheidet sich von der meist an offenen Standorten besonders auf Wiesen vorkommenden 2. g/o- merata durch weit kriechende Grundachse, schlanken Wuchs, schlaff herabhängende nebst den Scheiden rauhe Blattspreiten, lockere, schlaffe Rispe, bleicbe Aehrehen und kahle Hüllspelzen. In Wäldern, besonders unter Laubholz und auf „Pontischen Hügeln“. Bisher beobachtet: Im Hakel häufig!! Nauen: Brieselang Graebner! Bredower Forst!! Eberswalde!! Berlinchen Graebner; Arnswalde (Schönwerder) Warnstorf! Poa trivialis var. tristis (Aschers. BV. VII. 171 (1866) A. u. G. Fl. S. 109) Berlin: Judenwiesen Conrad. P. Chaixi. Tangermünde: Weissenwarter Forst Plöttner (BV. XL S. LIID. Neu für die Altmark; bei Zichtau im Park (Vatke!) wohl nur eingeschleppt wie an zahlreichen anderen Orten auf angesäten Rasenplätzen, so auch an dem seit Taubert bekanuten Fundorte beim DBredower Forsthause!! Baruth: Dormswalde Conrad! auch dort vermutlich ursprünglich ; als ein- heimische Art neu für das Spreegebiet. tBromus eiliatus. Tegel: Humboldt-Mühle R. u. O. Sehulz! Conrad (BV. XL S. LXXXI) (Nord-America). B. secalinus var. velutinus. Köpenick: Dampfmühle Conrad, O. Schulz (BV. XL S. LXXXD). B. racemosus var. monostachyus (Conrad BV. XLI S. 223). Holzdorf: Puschkuhnsdorf Conrad. B. mollis var. hordeaceus. Rüdersdorf: Conrad. Triticum repens var. pectinatum (R. u. O. Schulz BV. XL S. LXXXD. Berlin: Getreidelagerplatz in der Tegeler Strasse R. u. ©. Schulz. Oladium mariscus. Randow-Wiesen Müller (Fl. Pomm. S. 58). Seirpus multicaulis. Brandenburg: Kieker Fenn Plöttner! (BV. XL S. LIND. Neu für das Havelland. 8. holoschoenus. Oderberg: Ufer der Alten Oder westlich von Hohen- saaten 1878 Loew (A. u. G. Fl. S. 139). (Carez pauciflora. Weisswasser: West-Ufer und Süd-Spitze des Gr. Brauns-Teiches Barber SG. LXXVI S. 39. Dieser Fundort liegt nur wenige km von unserer Gebietsgrenze entfernt.) Ü. chordorrhiza. Rathenow: Sumpf bei Stechow Plöttner! (BV. XL S. LI). 224 P. Ascherson: Carex canescens var. laetevirens. Luckau: Hohenbucko Conrad. ©. Buxbaumü. Rathenow: Vogelgesang; Herrenwiese Plöttner; Bam- mesche Wiesen Hülsen, Plöttner (BV. XLS. LI). Ö. supina. Sandau: Rehberge und Kamernsche Berge; Rhinow: Kien- berg Plöttner (a.a. 0.S. LI). Im unteren Havelgebiet meist mit ©. humilis, welche im östlichen Havelgebiet viel seltener ist. Die Angabe von Ü©. supina bei Hitzacker an der unteren Elbe bedarf sehr der Bestätigung. Herr Sehütz-Lenzen und ich suchten sie 1889 vergeblich. ©. pilulifera var. longibracteata. Lychen: Conrad! Landsberg a. W. zw. Loppow und Gennin!! (A. u. G. Fl. S. 157). O. tomentosa. Jerichow; Tangermünde Plöttner; neu für die Altmark. Rathenow: Wiese am Vieritzer Berg westlich Hülsen, Plöttner (BV. XL S. LIM). ©. humilis. Sandau: Kamernsche und Rehberge Plöttner (a. a. O.). ©. fulva. Schwiebus: Um Neuhöfehen Torka (BAP. IV S. 77). 0. fulva X fava (©. zanthocarpa). Rathenow: Bammesche Wiesen (Hülsen); Wernitzlake bei Seelensdorf; Rhinsmühlen, am Haupt- graben Plöttner (BV. XL S. LIID. Schwiebus: Um Neuhöfchen Torka (a.a. O.). Randow-Wiesen Utpadel (Müller Fl. Pomm. S. 67). Die von Torka (a. a. 0.) gemachte Angabe von Ü. panicea x distans bei Neuhöfchen bedarf sehr der Bestätigung; die nur an der Küste vorkommende ©. extensa hat sich nach Pfuhls br. Mitt. als unrichtig herausgestellt. Juncus tenuis. (Muskau: Gablenz Dubian! (A. u. G. Fl. S. 174). Tofieldia calyculata. Köpenick: Wuhlewiesen (seit Lehmann 1872)!! (A. u. G. Fl. S. 181). Anthericus liliago. Schwiebus: Jordan Torka (BAP. IV.S. 77). Der Fundort würde, wenn sich diese Angabe bestätigt, was bei der Nähe von Landsberg nicht unwahrscheinlich, einen Punkt der Ostgrenze darstellen. Gagea minima. Frankfurt: Alter Kirchhof Detto (seit vielen Jahren nicht mehr bei F. beobachtet. Brand H. XV. S. 65). Allium acutangulum. Rathenow: Wiese westlich der Grünauer Forst; Archen einzeln Plöttner (BV. XLS. L)). A. scordoprasum. Nauen: Hasellake gegenüber Kl. Behnitz Plöttner!! (BV. XLS. LD. A.carinatum. Frankfurt: Buschige Wegränder in Tzschetzschnow Grune- mann! war dort seit Jahren vermisst (A. u. G. Fl. S. 190). Fritillaria meleagris. Ziesar: Siebwiesen SO. von der Stadt Deicke. Potsdam: Zwischen dem Wildpark und Alt-Geltow Graebner (A. u. G. Fl.S. 191). Freienwalde: Wiese des Erlenbruchs west- lich von der Papiermühle Lehrer Seehaus nach Kunow br. (A. u. G.2a. 2.0) Uebersicht neuer Funde von Gefässpfl. des Vereinsgebiets a. d. Jahre 1898. 225 TIris sambueina. Oderberg: aus Gärten verwildert Lange nach Bolle. Örchis purpureus. Zehden: Oderabhänge bei Bellinchen ein Exemplar 1896 Hamster! (A. u. G. Fl. S. 207). O. tridentatus. Park von Stolpe a. O. einzeln R. u. ©. Schulz (A. u. G. Fl. S. 209). O. ustulatus. Rathenow: Hohe Heide bei Schollene 1896 von Willy Koehne entdeckt und von seinem Oheim Prof. E. Koehne mit- geteilt! später ziemlich reichlich von Plöttner und Kirschstein beobachtet (BV. XL S. LI, A. u. G. Fl. S. 208). O. sambucina. Ziesar: Buckau Gerber! (A. u. G. Fl. S. 210). Gymnadenia conopea var. densiflora. Randow-Wiesen bei Löcknitz Müller (Fl. v. Pomm. S. 87). - Epipogon epipogon. Eberswalde: Unweit des Brunnens 1872 von Buchholz! beobachtet, anscheinend später nicht wiedergefunden (A. u. G. Fl. S. 216.) Epipactis palustris weissblühend. Altmark: Kl. Schwechten bei Goldbeck M. Wilcke (M. Schulze Mitt. Thür. Bot. V. N. F. X, S. 86). Coralliorrhiza coralliorrhiza. In den vorjährigen Bericht S. 56 hat . sieh ein sehr sinnstörender Druckfehler eingeschlichen. Die Angabe: „Reinickendorf Triftstrasse 1898 ausgerottet“ bezieht sich nicht auf diese Art, sondern auf die nachfolgende Salix aurita X caprea X cinerea. Ueber Salz vgl. die eingehende Darstellung von ©. v. Seemen in A.u.G. Fl. S. 233—246, auf deren Excerpierung hier verzichtet wird. Urtica dioeca var. pilosa (A. u. G. Fl. S. 262). Blätter dicht grau behaart. Auf Mooren selten. Viscum album. Die in unserem Gebiet am meisten verbreitete, auf der Kiefer schmarotzende „Gewohnheitsrasse“ ist durch kleinere und schmälere Blätter, kleinere grünlich-weisse Beeren, die etwas länger als breit sind und grünliche ellipsoidische Samen mit nur einem Keimling von der Laubholz-Mistel, deren querbreite Beeren weisse, verkehrt herzförmige Samen mit, meist zwei Keimlingen enthalten, verschieden. Ihr ältester Name ist vermutlich V. laxum (Boiss. u. Reut. Diagn. pl. hisp. S. 16 [1842]; später wurde sie u. a. V. album var. mierophyllum (Caspary Phys. ök. Ges. Königsb. IX [1868] S. 126) und V. austriacum (Wiesbaur Generaldoubletten-Verz. Schles. Tauschv. 1883 Bot. Centralbl. XIII S. 188 [1883] benannt. A.u.G. Fl. S. 263). Prof. Wiesbaur hat darüber im Programm des Gymnasiums zu Duppau (Böhmen) 1899 eine eingehende, von instructiven Abbildungen begleitete Abhandlung veröffentlicht. Thesium alpinum. Berg bei Buchow-Karpzow zwischen Potsdam und Nauen Plöttner (BV. XLS. L). Neu für den siebenmeiligen Umkreis um Berlin, bisher nur in der Nähe, aber ausserhalb desselben bei Möthlow beobachtet. Abhandl, des Bot. Vereins f. Brandenb, XLI. 15 226 P. Ascherson: TTeloxys aristata. Spandau: Scharfenberg verwildert Bolle! (Sibirien). (A. u. G. Fl. S. 282.) Atriplex oblongifolium. Krossen a.0.: Kienberge Franke! (A. u.G. Fl. S. 285). 14. Tataricum. Frankfurt: Dammvorstadt Grunemann!! Corispermum hyssopifolium. Burg: Eisenbahndamm im Bürgerholz 1884 vorübergehend Deicke! Montia minor var. aestivalis (A. u. G. Fl. S. 293). Robuste Spätsommer- form. Neuhaldensleben: Waldwege bei Bodendorf Graebner!! TSülene conica. Fürstenberg (Meckl.): Steinhavler Mühle Haber- land. S. nutans var. graeilior (Huth H. XV S. 58) rotblühend. Frankfurt: Elfensteig Huth. S. gallica T var. guinguevulnera. Berlin: Treptower Park im westlichen Teil M. Fiek! 1Honckenya peploides. Diese bekannte Strandpflanze der Nord- und Ostsee wurde am 8. Mai 1898 in einigen Exemplaren auf einem frisch aufgeschütteten Sandwege unweit der Station Finkenkrug zwischen Spandau und Nauen von Graebner!! beob- achtet; gewiss eins der seltsamsten Beispiele von Verschleppung. Allerdings ist auch die Standortsgenossin Oakde cakile schon, z. B. bei München, als Adventivpflanze beobachtet worden. Moenchia erecta. Rathenow: Fussteig nach Böhne östlich von Bölkers- hof Hülsen! (Plöttner BV. XL S. XLIlL, A. u. G. Fl. S. 311). Cerastium brachypetalum. Arneburg: Hohes Elbufer nach Billberge hin Hülsen!! (BV. XL S. XLIN A. u. G. Fl. S. 312). Neu für die Altmark. Spergula pentandra. Tangermünde: Zwischen Fischbeek und Schön- hausen im Kiefernwald Gelert! Rathenow: Göttliner Berg Beyer (BV. XL S. XXXIX). Berlin: Karlshorst Beyer. Spergularia echinosperma wurde (bei dem niedrigen Wasserstande im September und October an mehreren Stellen des Elbufers beob- achtet. Magdeburg: Herrnkrug Graebner!! Burg: Blumenthal Frl. Erika Stange!! Sie findet sieh an beiden Stellen in Gesell- schaft von 8. campestris, die, durch ihre graugrüne Farbe und an- sehnlichen Nebenblätter leicht zu unterscheiden, in geringerer Anzahl vorkommt als obige so lange übersehene Art. Delia segetalis (= Spergularia s.). Pförten: Acker zwischen Datten und Beitsch Decker! TAconitum napellus. Friesack: In einem Erlenbruche unweit des Kleessener Parks völlig verwildert Plöttner (BV. XL S. XL). Clematis vitalba. + Völlig verwildert Freienwalde: Busch östlich von der Papiermühle Graebner. Uebersicht neuer Funde von Gefässpfl. des Vereinsgebiets a. d. Jahre 1898. 227 Hepatica hepatica var. pieta (Beck Fl. N. Oe. S. 407). Jeder Blattlappen mit zwei weisslichen Flecken. Luckenwalde: Golmberg Graeb- ner!! (A. u. G. Fl. S. 329). Anemone nemorosa var. eoerulea. (Vgl. P. Ascherson und Prahl. BV. XXXII S. 232, XXXII S. XVIL.) Brandenburg: Schmerzke Barnewitz (A. u. G. El. S. 332. BV. XL S. XXXVM. Joachimsthal: Südlich vom Werbellin -See Arthur Krause (A. u.G. a. a. O.). Ob letztere Pflanze die echte Farbenvarietät darstellt, wird jetzt von Prof. Krause (br.) bezweifelt. A. ranunculoides var. Wockeana (A. u. G. Fl. S. 232). Berlin: Rudower Wiesen 1892 Graebner; seitdem nieht wieder gefunden, aber im Botanischen Garten, wohin die bemerkenswerte Form verpflanzt wurde, völlig beständig geblieben !! Ranuneulus auricomus var. Hevellus (Hülsen in A. u. G. Fl. 337). Weicht vom Typus durch niedrigeren Wuchs, zarten Bau, fast stets geteilte Grundblätter und gezähnte Abschnitte der oberen Blätter ab. Im westlichen Havellande Hülsen!! TE. Steveni. Berlin: Eisenbahnplanum unweit der Station Grune- wald Conrad! R. bulbosus var. glaberrimus (Huth H. XV S. 56 — var. Huthü A. u. G. Fl. S. 339). Frankfurt: Elfensteig Huth a. a. O. TR.trachycarpus. Tegel: Humboldt-Mühle einzeln R. u. 0. Schulz! (Mittelmeergebiet.) KR. ficaria var. parviflorus (Huth H. XV S. 56). Pflanze in allen Teilen nur halb so gross als der Typus. Sternberg: Görbitsch Huth, 7Macleuya cordata (Bocconia c.) Häufige Zierpflanze aus Ost- Asien, fängt hier und da an zu verwildern (A. u. G. Fl. S. 343). Corydallis pumila. Wrietzen: Park von Kunersdorf 1891 Retzdorff! (A. u. G. Fl. S. 344). Fumaria Vaillantü. Schwiebus: An den Rändern der Strasse zwischen Jordan und Neuhöfchen Torka (BAP. IV S. 78 und br.). Nasturtium Austriacum “ Tegel: Humboldt-Mühle R. u. O. Schulz! N. armoracioides. Elbwiesen bei Schönhausen und Wust Hülsen und Tangermünde Plöttner (BV. XL S. XLIl A. u. G. Fl. S. 350). TBarbarea verna. Berlin: Getreidespeicher in der Tegeler Strasse R. u. OÖ. Schulz!! Pankow; Köpenicker Dampfmühle Conrad! Seit dem neuerdings nicht bestätigten Vorkommen bei Frankfurt zum ersten Male wieder im Gebiet beobachtet. Bisymbhrium sinapistrum und S, Loesehi $ Forst Decker!; in der Nieder-Lausitz bisher noch nicht beobachtet. S. strichissimum. % Frankfurt: Am Buschmühlweg von Lux angeblich in wenigen Exemplaren gefunden; schwerlich einheimisch (H. XV S.57). 15* 228 P. Ascherson: Erysimum hieracüifolium. Guben: Neisse beim Schlachthause Wenzke (H-XVESY52): TPrassica lanceolata (Sinapis juncea auet. nicht L.). Forst Decker! Thlaspi alliaceum (A. u. G. Fl. S. 367) ist im vorjährigen Be- richt S. 58, obwohl früher im Gebiet noch nicht beobachtet, aus Versehen nicht fett gedruckt. T. alpestre. $ Potsdam: Park von Sanssouci an der Grenze von Char- lottenhof Gallasch, Graebner. Berlin: Im Botanischen Garten seit A. Braun!! (A. u. G. Fl. S. 368.) Drosera rotundifolia X Anglica. Schwiebus: Am Weissen See östlich von Neuhöfchen Torka (BAP. IV S. 78 und br.). Ohrysosplenium oppositifolium. Stendal: Uchtequelle Steinbrecht! (A. u. G. El. S. 382). Ueber Rudus vgl. die eingehende Darstellung von G. Maass in A. u. G. Fl. S. 393—405, auf deren Excerpierung hier verzichtet wurde, und Hülsen BV. XL S. XXX—XXXIV. R. fissus. Rathenow: Böhne; Gräningen Hülsen (a. a. O. S. XXXI; A. u. G. Fl. S. 394). R. plicatus var. R. longipetiolatus (Hülsen in A. u. G. Fl. S. 394). Rathenow: nur auf dem rechten Havelufer Hülsen (a. a. O. BV. a. a. 0.). R. opacus. Rathenow: Möglin; vielleicht auch bei Vieritz und Zollchow Hülsen (BV. a. a. O., A. u. G. Fl. S. 395 unter R. affinis). R. sulcatus. Rathenow: nur auf dem linken Havelufer; Genthin Hülsen (BV.a.a. O.). R. montanus. Südlich von Vieritz auf Klitscher Gebiet Hülsen (BV. a. a. 0. S. XXXI, A. u. G. Fl. S. 39). R. carpinifolius. Genthin verbreitet; Vieritz im Klitscher Walde Hülsen (BV. u. A. u. G. Fl. a. a. O.). R. thyrsoideus var. R. candicans. Tangermünde: Vaethen am Rande des Eschenbruchs westlich von der Magdeb.-Wittenberger Bahn Hülsen (BV. XLS. XXXIV). [Nach neueren br. Mitt. von Focke gehört diese Pflanze doch wohl zu R. thyrsanthus; dagegen möchte F. eine um Rathenow, bei Melkow und auf Böhneschem Gebiet ge- fundene Pflanze zu R. candicans ziehen (Hülsen br. 30. Dec. 1899)]. TR. Armeniacus. Neuhaldensleben: Bregenstedt Maass (A. u. 6. Fl. S. 397). Rathenow: Milow Hülsen (A. u. G. Fl. S. 397. BV. a. a. ©. S. XXXIV), R. pubescens. Vieritz im Klitscher Walde Hülsen (BV. a. a. O. A. u. G. Fl. S. 397). Bei Neuhaldensleben nur angesiedelt. R. rhombifolius. Um Rathenow auf beiden Seiten der Havel, auch bei Genthin Hülsen (BV. a. a. O. A. u. G. Fl. S. 398). R. vilicaulıs var. parvifolius. Wendisch-Linda zw. Jüterbog und Holzdorf Conrad. Uebersicht neuer Funde von Gefässpfl. des Vereinsgebiets a. d. Jahre 1898. 229 Rubus villicaulis var. R. parvulus. (Hülsen in. A. u. G. Fl. 397. Rathenow: Grünauer Forst Hülsen (a. a. O0. BV.a. a. O.). R. laciniatus. Böhnesche Bauernheide Hülsen (A. u. G. Fl. S. 398. BV22822 07 SE RARXIV): R. Scaniceus. Tangermünde: Weissenwarthe Hülsen (BV. a. a. O. S. XXXIV). R. hypomalacus. Stendal: Uchtspringe Hülsen (A. u. G. Fl. S. 39. BV. a a. 0. S. XXXIID. Bei Neuhaldensleben nur angesiedelt. R. pyramidalıs. Stendal: Uchtspringe; Genthin Hülsen (BV. a. a. O.). R. hirtifolius (— R. vülicaulis var. mutatus Gelert BV. XXXVII S. 110). Böhne im Pappert Hülsen (a. a. O. XL S. XXX). Hierher gehört auch die als %. Prahlü (E. H. L. Krause in Prahl Krit. Fl. v. Schl.-Holst. II. S. 78) auf Böhner und Vieritzer ‘Gebiet von Hülsen (a. a. O.) aufgeführte Pflanze. (Hülsen br. 30. Dee. 1899.) R. rudis. Böhne verbreitet, Bukow und Wust Hülsen (A. u. G. Fl. S. 400, BV. a. a O0.) Bei Neuhaldensleben nur verwildert. R. Wahlbergü. Rathenower Stadtforst Hülsen (a. a. O.). R. glaucovirens X caesius? Tangermünde: Weissenwarthe Hülsen (a. a. 0. S. XXXIV). R. carpinifolius x caesius? Genthin: Rossdorf Hülsen (a. a. O.) R. Idaeus var. viridıs. Stendal: Uchtspringe Hülsen (A. u. G. Fl. S. 404, BV. a. a. O.) var. sterilis Böhne Hülsen (A. u. G. Fl. u. BV. a. a. O.). Potentilla incana X Tubernaemontani (P. subarenaria). Berlin: Canal- böschung in der Jungfernheide Conrad (seit C. Paul 1864 vgl. BV. VIII S. 121 zum ersten Male wieder gefunden). P. incana X rubens (P. subrubens) Rüdersdorf Conrad. P. alba. Stendal: An buschigen Gräben östlich von Ostheeren Hartwich!! nach Sanne hin mehrfach Dahrendorf, Stein- brecht, Plöttner (BV. XL S. XLIV, A. u. G. Fl. S. 411). Agrimonia odorata. Schwiebus: Um Neuhöfchen Torka (BAP. IV S. 78). Pirus domestica. Hakel: Am Wartenwege, nahe am Saum gegen Hakeborn hin, ein starker Baum Bock, Docent O. Reinhardt!! und zwei jüngere Exemplare (A. u. G. Fl. S. 422). Genista Anglica. Rathenow: Bammesche Wiesen Hülsen!! (BV. XL S. I, A. u. G. FI $. 428). Uytisus nigricans. Lagow: Grunower Forst am Weg nach Koritten sparsam Golenz! (H. V. S. 58. A. u. G. Fl. S. 429), Melilotus altissimus. Pförten: Zw. Datten u. Beitsch Decker (in der östlichen Nieder-Lausitz bisher nur bei Neuzelle!! beobachtet). 230 * P. Ascherson: Trifolium rubens var. glaberrimum (A. u. G. Fl. S. 437) Lagow: Kirchhof Golenz! (A. u. G. a. a. O., vgl. H. XV. S. 59). Astragalus Danicus. Schmöckwitz: rechts vom Wege nach Wernsdorf; Erkner zw. der Bahn und der Löcknitz; südlich von den Kranichs- bergen, westlich von Fangschleuse 1875 Retzdorff! Hangels- berg an der Bahn nach Fürstenwalde Raap (A. u. G. Fl. S. 445). A. arenarius. Kremmen: in der Nähe des Kirchhofes 1895 Retzdorff!! (A. u. G. Fl. S. 445). Geranium pratense. Uckermark: Im Dorfe Zerrentin zwischen Pasewalk und Löcknitz Prof. Haberland. +Ozxalis corniculata. Rathenow: Friedhof Plöttner (BV. XL S. XLIV). +Monsonia biflora. Luckenwalde: Hetzheide mit Wolle aus Süd-Afriea eingeschleppt 1893 Bernau! (A. u. G. Fl. S. 460.) Mercurialis annua monstr. capillacea (Guepin Fl. Maine-et- Loire ed 3 S. 401.) Diese sehr auffällige Form mit in haarfeine Zipfel gespaltenen Blättern wurde von Dubian! in Gärten bei Branden- burg a. H. gefunden (A. u. G. Fl. S. 468). Euphorbia dulcis. Luckenwalde: Im Walde an der Chaussee nach Jänickendorf jenseits der Pechhütte rechts vom Wege Höck! (BV. XL S. 84, A. u. G. Fl. S. 470). E. pinifolia (Lam. Ene. II S. 437, Lam. u. DC. FI. france. III S. 336.) Von der nahestehenden #. esula besonders durch die linealen Hüllblätter der Doldenstrahlen, von Z. virgata durch die vorn breiteren Blätter verschieden; oft für eine #. esula X cyparissias gehalten. An der Elbe verbreitet, von Wittenberg bis Burg nach- gewiesen Graebner!! (A. u. G. Fl. S. 472.) Empetrum nigrum. Guben: Tauersche Forst beim Forsthaus Pinnow 1895 Wenzke! (H. XV S. 64, A. u. G. Fl. S. 476.) Erster Fundort innerhalb des Gebiets, bisher nur an der Westgrenze von Magdeburg zwischen Walbeck und Helmstedt von Maass beobachtet, ob noch dort vorhanden? TRhus toxicodendron. Stendal: im Hölzchen, seit Jahren verwildert aber nicht zur Blüte kommend Plöttner! (BV. XL S XLIV.) Dex aquifolium. Von dieser Holzart finden sich in der westlichsten Prignitz nach einer Mitteilung des Herrn Pfarrers Handmann an Herrn K. Bolle nachfolgende Exemplare von ansehnlichen Dimensionen: bei Mödlich, Baum von 6 m Höhe und weitem Umfang; bei Boberow am quelligen Abhang eines Berges zum Rambowsee; auf der Feldmark von Zuggelrade bis 1'/, m hoch. 7Malvastrum geranioides. Berlin: Tegelerstrasse 1896 einzeln R. u. ©. Schulz! (Süd-America) (BV. XL. S. LXXXD. TAlthaea hiärsuta. Wittenberge: Marquardt! (mitgeteilt von A. Born). Uebersicht neuer Funde von Gefässpfl. des Vereinsgebiets a. d. Jahre 1898. 231 Aypericum hirsutum. Rathenow: Vieritzer Park Plöttner (BV. XL Ss. XL). TOnotkera muricata. Rathenow: Eisenbahndamm bei Bölkershof Plöttner (BV. XL S. XLV). Circaea intermedia. Friesack: Zotzen im Quastschen Revier Plöttner (BV. XL S. XLV). Trapa natans. Guben: Deulowitzer See Wenzke; wieder ver- schwunden? (H. XV S. 60) Teiche bei Gr.-Drewitz NW. von der Stadt zahlreich Wenzke. Aelosciadium vepens. Zossen: Rangsdorf unweit des Bahnhofs, besonders auf einem Kleefelde sehr zahlreich Plöttner (A. u. G. Fl. S. 520); auch 1899, wenn auch spärlich bemerkt Graebner!! Sulaus siaus. Forst: Datten—Beitscher Grenze Decker! Laserpicium Pruthenicum. Forst: Gr. Jamnoer Ziegelei Decker. Chaerophyllum cerefolium var. trichospermum. Diese bei Genthin: Hohenseeden unweit der Windmühle (vgl. BV. XXXV S. ID und an mehreren Fundorten um Burg: Judenberg Deicke, Aller- Verein Nachtr. zu Schneiders Fl.-S. 129; Bierkeller P. Graebner; Weinberg Frl. Erika Stange 1898, Fritz Graebner 1899!! mindestens völlig eingebürgerte Form findet sich als Adventiv- pflanze 7 Berlin: Getreidespeicher in der Tegelerstrasse sehr zahlreich jedenfalls seit einer Reihe von Jahren (mit R. u. 0. Sehulz!!) (BV. XL S. XXX VII, A. u. G. Fl. S. 535). Myrrhis hirsuta. Gleissen: Bergmühle Golenz! (A. u. G. Fl. S. 536.) Vaceinium uliginosum. Schwiebus: Moorwiese zwischen Jordan und Neuhöfehen links vom neuen Wege Torka (BAP. IV S. 77 und br.). V. myrtillus X vitis Idaea (V. intermedium). Rathenow: Grünauer Forst an mehreren Stellen 1885 Hülsen! Plöttner!! (BV. XL S. I, XLVM). Anagallis arvensis var. coerulea. Guben: Markersdorf Wenzke (H. XV S. 63). Trientalis Europaea. Rathenow: Grünauer Forst Sehultze, Plöttner!! (BV. XLS. ILL). Glauz maritima. Rathenow: Mützlitz Plöttner! (BV. XL S. L). Androsaces elongatum. Arneburg: Elbabhang Gelert! Plöttner (BV. XL S. L. A. u. G. Fl. S. 552). Neu für die Altmark. Erythraea litoralis (linariifolia Mert. u. Koch Deutschl. Fl. aber nieht Gentiana 1. Lam. Ene.) var. wliginosa. Zossen: Wiesen nahe am Bahnhofe Th. Wolf (A. u. G. Fl. S. 564). 7Apocynum androsaemifolium. Rathenow: Park von Nenn- hausen viel, aber nur spärlich blühend Plöttner! (BV. XL 5. ALVII, A. u. G. Fl. S. 565.) Cuseuta Gronovti. Arneburg: Elhbufer auf Aster saheifolius und Weiden 1893 u. 1894 von Graebner!! gesammelt, aber erst 1897 232 P. Ascherson: erkannt; auch an der Weichsel in Polen oberhalb Thorn Graebner (Schrift. Naturf. Ges. Danzig NF. IX 111. IV S. 62, 63). Hierher gehört auch nach Graebner (A. u. G. Fl. S. 569) die seit ungefähr 20 Jahren am Main!! und Rhein, zuerst von Haussknecht (Irmischia 1882 S. 32) und Melsheimer, (NVR. XL] Corr. S. 89) bez. Kobbe!! (DBG. II S. CX VIII) gefundene, von Ersterem und bisher allgemein für 0. Cesatiana gehaltene Pflanze. Beide unterscheiden sich sofort durch die Form der Kapsel, die bei Gronovü länger als ihr Querdurchmesser, ei-kegelförmig, bei den Formen der kosmopolitischen (©. obtusiflora, zu denen Ü. Uesatiana gehört, aber niedergedrückt-kugelförmig ist. Die offenbar mehrere Decennien unbemerkt gebliebene Ansiedelung der ©. Gronova, die in Nord-America die gemeinste Art dieser Gattung ist, erinnert in mancher Hinsicht an die der beiden gleichfalls nord- americanischen Bidens-Arten connatus und frondosus (vgl. auch Graebner Notizbl. Bot. Gart. u. Mus. Berlin No. 17 [II. Bd.] S. 276). TAmsinckia lycopsoides. Forst: Decker! TOmphalodes omphalodes (©. verna) Potsdam; Kemnitz Friedel. O0. scorpioides. Arneburg: Gebüsch am Elbabhange bei Bill- berge an einer Stelle 1894 viel Hülsen!! später vergeblich gesucht (BV. XL S. XLVIIL A. u. G. Fl. S. 574); im Frühjahr 1899 von Plöttner wieder aufgefunden (Br. VIII S. 25, BV. XLI S. 116). Symphytum tuberosum. Rathenow: Gutsgarten in Milow Hülsen! dort seit etwa 20 Jahren bekannt (Plöttner BV. XL S. XLVII, A. u. G. Fl. S. 577; vgl. über die nicht ganz zweifelfreie Indigenats- Frage und ‘über das Vorkommen der Art in unserem Gebiet überhaupt A'scherson Br. VIII S. 24, 25). Lamium amplexicaule var. fallax (Junger in Fiek Fl. v. Schlesien S. 352). Lenzen Meyerholz br. (A. u. G. Fl. S. 599). L. amplexicaule X purpureum B. dissectum. Brandenburg: In einem Garten der Neuendorfer Strasse Barn&witz! (BV. XL S. XXX VII, LXVI. A. u. G. Fl. S. 600). Zweiter Fundort in der Provinz. Stachys arvensis. Rathenow: Vogelgesang Plöttner, Bützer Hülsen (BV. XLS. L). tScutellaria altissima. Friesack: Kleessener Park Plöttner (BV. XL S. L). Brunella vulgaris var. pinnatifida. Potsdam: Wannsee Conrad (gl. A.”u. G. Fl. S. 610). Br. alba. $ Diese an der äussersten Westgrenze des Gebiets bei Walbeck einheimische Art (vgl. BV. XXXU S. XLVII) wurde von Paeske in einigen Exemplaren unter Luzerne bei Conraden, Kr. Arnswalde! beobachtet (A. u. G. Fl. S. 610). Uebersicht neuer Funde von Gefässpfl. des Vereinsgebiets a. d. Jahre 1898. 233 Ajusa pyramidalis X Genevensis (A. adulterina). Nauen: Gr. Behnitz Plöttner! (BV. XLS. L, A. u. G: El. S. 611). Teuerium scorodonia. Rathenow: Seelensdorfer und Pritzerber Heide Plöttner! (BV.XLS.L, A.u. G. Fl. S. 612). Oestlichster, zweifel- los ursprünglicher Fundort im nördlichen und mittleren Gebiet. T. chamaedrys. Bernburg: Abhang des Steinbruches und an der Mauer des Baumgartens zwischen Bernburg und Gröna; zwischen Rothen- burg und Brucke Zsehacke! (DBM. XVII S. 85). Solanum nigrum var. chlorocarpum. Holzdorf: Puschkuhnsdorf Conrad. Verbascum thapsus. Nauen: Weinberg Plöttner (BV. Xu S. IL). Schwiebus: Neuhöfchen Torka (BAP. IV S. 77.) V. phlomoides. Arneburg: Fährstelle!! Elbabhang oberhalb Storkau Plöttner. Rathenow: Eisenbahndamm; Göttliner Berg Plöttner. (BV. XL S. IL). Löcknitz Utpadel (Müller Fl. v. Pomm. S. 283). var. cuspidatum (R. u. O. Schulz BV. XL S. LXXX, A. u. G. Fl. S. 624). Tegel: Humboldtmühle R. u. ©. Schulz! Conrad. V. blattaria. Tangermünde: Weg nach Buch; Elbwerder Hartwich! Storkau Dahrendorf; Billberge Dahrendorf! Plöttner (BV. XL S. IL). 7V. ovalifolium. Wie vorige (R.u.O Schulz a. a. O., A. u.G. Fl. S. 625). (Süd-Russland, Kaukasusländer). V. thapsus X Iychnitis (V. spurium) Rüdersdorf Conrad. V. thapsus X nigrum (V. collinum). Luckau: Hohenbucko Conrad. V. phlomoides x nigrum (V. Brockmuelleri). Löcknitz: Burgwald Utpadel (Müller Fl. von Pomm. S. 284). TV. Lyehnitis x Chaixi (Orientale). Berlin: Getreidespeicher in der Tegeler Strasse R. u. O. Sehulz! (BV. XL S. LXAX, A. u. G. Fl. S. 625.) +V. Chaixi (Orientale) x phoeniceum. Wie vorige. Hierher auch die in BV. XXXVII S. 89 als V. nigrum x phoeniceum aufgeführte, von Gebr. Schulz bei Rüdersdorf gesammelte Pflanze (vergl. BV. XL S. LXXXI, A. u. G. Fl. S. 625). TDigitalis purpurea. Rathenow: Park von Nennhausen seit Jahren verwildert Piöttner (BV. XL S. IL). Veronica aquatica. Nauen: Gräben des Dammes zw. Bredower Forst- haus und Zeestow Nahmacher!! TV. multifida. Rathenow: Aecker im Luch bei Gräningen Plöttner! (BV. XL S. ID. 1Pedieularis comosa var. P. Kauffmanni (Pinzger Progr. der Saldernschen Realschule Brandenburg a. H. 1368 S. 17 Taf. I, A. u.G. EI. S. 646 P. e. var. Rehmanniana A, u. G. BV. XL S. Il) In Süd- und Mittel-Russland und Ost-Galizien einheimisch, 234 P. Ascherson: von Plöttner! auf einem Acker im Luch bei Gräningen unweit Rathenow schon seit 1896 beobachtet; hat sich dort nieht nur erhalten, sondern etwas ausgebreitet. Das adventive Vorkommen einer Pedieularis dürfte bisher noch nirgends beobachtet sein. T0robanche hederae. Spandau: Scharfenberg auf einem Stocke von Hedera Colchica schon seit 1895 Bolle! Das Auftreten dieser zunächst erst in der Rheinprovinz ursprünglich vorkommen- den Schmarotzerpflanze erscheint auf den ersten Blick auffällig, zumal, da sich das Virchow’sche Gesetz der Duplieität auch hier insofern bewährt, als Graebner im Juli 1898!! auf einer der von ihm aus dem Walde geholten, in Töpfen eultivierten Epheu- pflanzen dieselbe Arı bemerkte. ©. hederae wird allerdings im hiesigen Botanischen Garten und wohl auch anderwärts seit Jahren eultiviert, und ist daher anzunehmen, dass die staubfeinen Samen mit der Gartenerde, bez. an den Wurzeln lebender Pflanzen haftend, sich verbreiten. Wenn sie dann an geeigneter Stelle, an den Wurzeln des Epheus zur Entwickelung gelangen. ist das Ergebnis ebenso überraschend wie das Erscheinen der Oleander- raupe in unseren Breiten, deren Eier doch von verhältnis- mässig nur wenigen aus den Mittelmeerländern verflogenen Weibchen auf den bei uns kultivierten Exemplaren abgelegt werden. (A. u. G. Fl. S. 654.) O. caryophyllacea. Rathenow: Galgenberg‘ bei Nennhausen Hülsen; Hohe Rott Plöttner (BV. XL S. IL). +Asperula arvensis. Guben: Taubstummen-Anstalt Wenzke (H. AV S. 60). A. tinctoria. Forst: Wunzengraben Decker. Erste neuere Beob- achtung im Neissegebiet: Galium eruciata. Müllrose: an der Schlaube Wenzke (H. XV S 61, A. u. G. Fl. S 664). @. rotundifolium. Guben: Pinnow Wenzke (H. XV. S. 61). @. silvestre. Luckau: Rochauer Heide zahlreich Conrad (seit Rabenhorst, der es im Auerbalz angiebt, in dieser Gegend nur eingeschleppt, im Park von Drehna!! beobachtet). Linnaea borealis. Herrn Plöttuer ist es gelungen bei Rathenow die bei uns bisher vergeblich gesuchten Früchte dieser Pflanze zu finden (A. u. G. Fl. S. 672). Cephalaria pilosa. Arneburg: Elbgebüsch bei Billberge Steinbrecht!! Plöttner und Pritzerbe: Möthlitz Hülsen (BV. XL S. XLVD. Campanula cervicaria. Hügel an der Randow Utpadel (Müller Fl. von Pomm. S. 306, A. u. G. Fl. S. 687). C. glomerata var. aggregata. Löcknitz: Burgwald Utpadel (a. a O) ©. Sibirica. Böschungen der Berlin—Stettiner Eisenbahn zw. Frauen- hagen und Passow mehrfach Paeske. Auf den Hügeln an der Uebersicht neuer Funde von Gefässpfl. des Vereinsgebiets a. d. Jahre 1898. 235 Randow Utpadel (Müller Fl. von Pomm. S. 304, A. u. G. Fl. S. 637). +Solidago serotina. Elbufer unterhalb Hämertenvöllig eingebürgert Plöttner (BV. XL>S. XLVN. TBidens frondosus. Brandenburg: Oberhavel Barn&äwitz! Päwesin; Nieter’sche Ziegelei bei-Wachow Kotzde; Pichelsberg; Rüders- dorf am Kalksee Rottenbach! (auch in Niederschlesien bei Rabsen unweit Glogau M. Fiek! SG. LXXVI IIb. S. 37) (A. u. G. Fl. S. 715). Bei Rathenow von Plöttner, wie die folgende Art, schon 1894 gesammelt, beide aber für Formen von B. tripartitus gehalten. TB. ceonnatus. Burg: Am Plauenschen Canal unweit der Stadt P. Graebner!! Wittenberge: an der Doven Elbe und Stepenitz "Warnstorf; Brandenburg: Oberhavel Barn&witz! Radewege Kotzde; Potsdam: Stolpsche Loch Kotzde; Lychen: Schlüsch Heiland! {schon 1876!) Havel bei Fürstenberg F. Graebner und Leisering!! (in Mecklenburg auch bei Neustrelitz am Zirker See mehrfach!! und an der Elbe bei Parchim Lübstorf! Berlinchen: Stadtsee Graebner (vgl. Aschers. MA. LII S. 91- 93). TOhrysanthemum macrophyllum. Priesack: Park von Kleessen Plöttner (BV. XL S. XLVD): ©. corymbosum. x Nauen: Selbelang im Edelpark, wohl verwildert Plöttner (BV. XL S. XLVII, A. u. G. Rl. S. 725). TC. suaveolens. Rathenow: Nennen an der Bahn; Pritzerbe: Weg nach dem Wernitzdamm; Ziegeleien am See Plöttner (BV. XL S. XLVI). Drossen: Gutshof in Zweinert selır zahlreich; Arnswalde: Güterbahnhof; Gutshof von Conraden Paeske. Senecio fluviatilis (5. sarracenicus Koch Syn. nicht L.). Elbufer unter- halb Hämerten Dahrendorf, Plöttner und gegenüber Storkau Plöttner (BV. XL S. XLVIl). Neu für die Altmark, falls nicht diese Art mit dem von Krause in Dietrichs Flora angegebenen S. Fuchsiil (S. sarracenıcus L. sp. vgl. Kerner Oest. Bot. Zeitschr. XXI S. 265) gemeint ist. Lappa nemorosa. Schönhausen: Elbwerder Storkau gegenüber Plöttner (BV. XLS. XLVID. Carduus acanthoides X crispus (©. Aschersonianus). Arneburg: Elb- abhang bei Billberge Plöttner (BV. XL S. XLVIL, A. u. G. Fl. S. 745). Neu für die Altmark, bisher im Gebiet nur bei Magde- burg und in der Ukermark gefunden. Oirsium arvense var. setosum. Rathenow: Proviantamt Plöttner!! Nennhausen; Gräningen Plöttner (BV. XL S. XLVIU, A. u. G. Fl. S. 749). Bisher im Gebiet nur bei Berlin bei Treptow Ule! und Balınhof Bellevue 1882 I,ucas! beobachtet, Oertlichkeiten, die eine Einschleppung annehmen lassen. 236 P. Ascherson: Uebersicht ueuer Funde von Gefässpfl. des Vereinsgebiets. Leontodon auctumnalis var. integrifolius (Uechtritz Fie k Fl. v. Schl. S. 248). Berlin: Jungfernheide Conrad. L.taraxacoides (Merat Ann. sc. nat. XX S. 108 nicht Hoppe — Then hirta, vgl. A. u. G. Fl. S. 760). Randow-Wiesen bei Wollin ziemlich häufig Utpadel (Müll. Fl. v. Pomm. S. 334). Hieracium pülosella var. vireseens. Luckau: Hohenbucko Conrad. H. auricula var. macrocephalum im vorjährigen Bericht S. 61 ist in microcephalum zu berichtigen (A. u. G. Fl. S. 774). H. pilosella X auricwla Rathenow: Nach Hohennauen hin Plöttner; Böhne Hülsen! (BV. XL S. XXXIV). H. püosella X pratense Tangermünde: Schönhausen Hülsen. Rathenow: nach Hohennauen hin Plöttner; Böhne Hülsen! (BV. XL S. XXXIV). Küstrin: Oderdamm nach Reitwein hin Hirte! H. silvestre — boreale var. ehlorocephalum (Ueechtritz Fiek Fl. Schl. S. 283). Rüdersdorfer Kalkberge Conrad (A. u. G. Fl. S. 780). H. var. alpestre. Luckau: Hohenbucko Conrad (A. u. G. Fl. S. 781). Nachschrift. Herr Lehrer Torka in Schwiebus hatte die Güte, die Fundorte der S. 224 erwähnten Carex-Bastarde folgendermassen näher anzugeben: 0. fulva X flava wächst auf einer Sumpfwiese zwischen Jordan und Neuhöfchen: die von ihm als ©. panicea X distans bezeichnete Form auf einer feuchten Wiese zwischen dem Altenhofer Wege und dem Kalkofen bei Paradies. Druck von Mesch & Lichtenfeld in Berlin S. x u) x Ba New York Botanical Garden Libra 3 5185 00316 2334