ER SERVATOIRE = un wusı 02) ar re END ge BEN . we; & i y en BUPLICATA Dn LA BIBLIOTHRQUM I EBSSERVATOITT BOTANIS syn DE era MENDU EN yon VERHANDLUNGEN DES BOTANISCHEN VEREINS DER PROVINZ BRANDENBURG. FÜNFUNDVIERZIGSTER JAHRGANG. 1903. ; FAR NAN ORK MIT SOTANKAL Au & DEM BEITRÄGEN a VON 0. APPEL, P. ASCHERSON, W. BEHRENDSEN, F. FEDDE, E. GILG, P. HEN- NINGS, F. HERMANN, F. HINTZE, F. HOFFMANN, 0. JAAP, E. JAHN, €. KOHLHOFF, G. LINDAU, TH. LOESENER, L. LOESKE, W. RETZDORFF, H. SANDSTEDE, R. SCHULZ, R. STARITZ, J. VON STERNECK, F. THOMAS, A. WEISSE, J. WINKELMANN, L. WITTMACK, H. ZSCHACKE. MIT MEHREREN ABBILDUNGEN IM TEXT UND DREI TAFELN. REDIGIERT UND HERAUSGEGEBEN VON Pror. Dr. E. GILG, Dr. A. WEISSE, Dr. TH. LOESENER, SCHRIFTFÜHRERN DES VEREINS. ei — - 7 “ BERLIN N A N & ar. Lk 8 Verlag von Gebrüder Borntraeger hd SW Ii Dessauerstrasse 29 1904 Ausgegeben: Heft I (Abhandlungen, Bogen 1—6) am 5. Juni 1903. Heft II (Verhandlungen, Bogen A—D, Abhandlungen, Bogen 7—15) am 20. Februar 1904. Die regelmässigen monatlichen Vereins-Sitzungen finden jeden zweiten Freitag im Monat, abends 7 Uhr, statt und zwar während der Wintermonate (Oktober bis März) im Hörsal des Botanischen Instituts der Universität. Dorotheenstr. 5, l Treppe, während der Sommermonate dagegen im Hörsaal des Kgl. Botanischen Museums Grunewaldstr. 6/7. Alle für den Druck bestimmten Beiträge sind völlig druckreif dem ersten Schriftführer, Professor Dr. E. Gilg, Berlin-Schöneberg, Grune- waldstr. 6/7, zuzusenden, und zwar die für die Abhandlungen bestimmten bis spätestens zum 1. Oktober jeden Jahres. Die Manuskripte der in der Herbst-Hauptversammlung gehaltenen Vorträge werden bis zum 1. November erbeten, da sonst ein pünktliches Erscheinen der Ver- handlungen vor Jahresschluss unmöglich ist. Es wird gebeten, sämtliche für den Botanischen Verein der Provinz Brandenburg bestimmten Drucksachen, sei es durch die Post oder auf buchhändlerischem Wege, an den Bibliothekar Dr. Th. Loesener. Berlin-Schöneberg, Grunewaldstr. 6/7, adressieren zu wollen. Derselbe ist in Bibliotheks-Angelegenheiten ebendort, Mittwochs von 3!/,-—4!/, Uhr zu sprechen. Die geehrten Mitglieder werden ergebenst ersucht, dem Kassen- führer — Rentner W. Retzdorff, Friedenau bei Berlin, ‚Lauter- strasse 25 — jedesmal eine kurze Mitteilung zu machen, sobald sie ihren Wohnort oder in grösseren Städten ihre Wohnung verändern. Es wird ferner gebeten, möglichst bald an ebendenselben die Mitgliedsbeitäge (6 Mark) einsenden zu wollen. Inhalt. Verhandlungen. Seite Ascherson, P. und Hoffmann, F., Bericht über die 78. (45. Frühjahrs-) Haupt-Versammlung zu Rheinsberg am 7. Juni 1903 . I Hennings, P., Beitrag: zur Pilzflora von Rheinsberg . . x Gilg, E., Bericht über die 79. (34. Herbst-) eunne zu Berlneamwl0gOKktobern1 9032 2 ee. XIX Jahresbericht des Schriftführers EB. GilS . . . . 2 2 2.2. XIX Berieht des Bücherwarts Th. Loesener . . . 2 2 2 22. RX Berieht des Kassenführers W. Retzdorff . . 2. 222.0. XXI Bericht der Kassenprüfungs-Kommission . . DS BR TE XXIV Bericht der ee (G. Linden LER ORG XXIV Wahlen.:: ....,u: XXIV Bericht der Ronikeken zur aus eines BoD lantzenen Merkbuches (W. Hauchecorne) . . 2. 2 2 2 2.2.. XXV Wahl der Redaktions-Kommission . . XXIX Thomas, F., Ueber Moosvegetation in ek helanalhnaden Höhlen XXIX Retzdorff, W., Ueber Pflanzen von aussergewöhnlicher Höhe . . XXX Winkelmann, n1 Pflanzendemonstratin . . . XXX Wittmack, L., Teher rote und violette Moorrühen aus een und Enaen ERNN O BO ER ARTE REN XXX Appel, O0., Ueber einige Be RA NOOX Fedde, F., Nachruf auf Karl Gustav ne nn XXXI Tagesordnung der Sitzungen (A. Weisse) . . . 2. 2. 2 2 2 0. XXXVI Berzerchmseder Mitglieder sen me nn XLVIlI Abhandlungen. Zschacke, H., Vorarbeiten zu einer Moosflora des Herzogtums Anhalt Hintze, F., und Kohlhoff, C., Eine Wanderung: durch ein interessantes Moos- gebiet Hinterpommerns B Behrendsen, W., Floristische Beiträge zur Romans der Garne laor- oyalicas All, mit Taf. I ö Loeske, L, Ueber das Vorkommen der nm aeG borsalasl am Brocken Staritz, R,, Beiträge zur Pilzkunde des Herzostums Anhalt. Fedde, F., Einiges aus den Uranfängen der ee ee : Sandstede, H., Rügen’s Flechtenflora 0 Schulz, R., Dendrologische Notizen aus der Bine Brandennnre : Loesener, Th., Ueber eine Bildungsabweichung: des Mais, mit Taf. II Lindau, G., Beiträge zur Pilzflora des Harzes, mit 4 Abbildungen im Text Jahn, E., Vorläufige Uebersicht über die bisher in der Mark beobachteten Myxomyceten . Jaap, 0., Verzeichnis der bei Driglive in den Dei anbeshisien Hymne nomyceten . Hermann, F., Beiträge zur Flora von Penarı am don Auesnzanilen ensaachen Ceibieisnnlen I © GE 5 Behrendsen, W. und v. Sterneck, )J., Hinise) neue > Aleetorotophus- Kommen, mit Taf. III ® Fedde, F., Einige Bemerkungen zu don Tao eraceae von P. Srmiomis, ka transcaspico-persicum 1900—1901 Fedde, F., Papaveraceae in horto botanico regio Berlltnondt Enid 1 MUU ET IVO Bericht über die achtundsiebzieste (Tünfundvierzioste Frühjahrs-) Hanpt-Versammlung des Botanischen Vereins der Provinz Brandenburg zu : LIBRARY Rheinsberg am 7. Juni 1903. BOTANICAL GARDEN Von P. Aseherson und F. Hoffmann. Die diesjährige 45. Frühlings-Versammlung war im Ganzen, wenn auch der Himmel anfangs ein unfreundliches Gesicht machte, vom Wetter in ungewöhnlicher Weise bevorzugt. Wie sich schon seit einer Reihe von Jahren die Gepflogenheit einer Vor-Exkursion herangebildet bat, so hatten sich auch diesmal 14 Teilnehmer, grösstenteils aus Berlin, unter denen wir aber auch unser langjähriges Mitglied, Herrn Jaap- Hamburg, sowie Herrn Lehrer Tesk e-Wriezen begrüssten, am Morgen des 6. Juni auf dem Stettiner Bahnhofe eingefunden. Das Wetter war trübe und kühl, und blieb auch so bis zu unserer Ankunft in Rheinsberg. Die Fahrt auf der Nordbahn bis Löwenberg bot wenig Bemerkenswertes. Auch die von dort nach Rheinsberg führende Klein- bahn bietet in ihrem langsamen, durch zahlreiche Halte unter- brochenem Betriebe kaum ein anziehenderes Landschaftsbild, wenn wir das zwischen dem Gudelaak- und Wutzsee freundlich gelegene Städtchen Lindow ausnehmen. Noch auf dem Bahnhofe in Rheinsberg ahnt man nicht, dass man nur wenige Minuten Weges bis zu einem in lieblichster Umgebung gelegenen Hohenzollernschlosse zurückzulegen hat. Wir wurden von Herrn Apotheker Paeprer bewillkommnet und durch die moderne Bahnhofsstrasse und die breiten, mit niedrigen Häusern besetzten Strassen der Altstadt nach dem Gasthof zum Rats- keller geleitet, der allerdings, wie gewöhnlich zu dieser Jahreszeit, von Sommerfrischlern überfüllt, uns kaum das gewünschte Obdach gewähren konnte, welches indes durch die Aushilfe von Privatquartieren wohl meist in befriedigender Weise ersetzt wurde. Um so anerkennens- werter war die Natural-Verpflegung aus der trefflichen Küche des Verhandl. des Bot. Vereins f, Brandenb. XLV. A I Herrn Franz Otto, die uns an der im Freien, auf dem von alten Ross- kastanien beschatteten Triangelplatze vor dem Gasthofe gedeckten Tafel geboten wurde. An diesem ersten Mittagsmahle, sowie an den folgenden Exkursionen beteiligten sich auch die beiden eifrigen Flo- risten des nachbarlichen Mecklenburg, Professor Haberland- Neu- strelitz und Oberförster Köppel-Rowa, die schon mehrere Pfingst- versammlungen mitgemacht hatten und hier, wo sie es so nahe hatten, auf flinkem Stahlross eingetroffen waren. Ausserdem begrüssten wir auch bier wieder den Veteranen der Uckermärkischen Flora, Lehrer Heiland-Lychen. Inzwischen hatte sich der Himmel geklärt und der Tag wurde schön und warm. Unmittelbar nach der Mahlzeit begann die vor- gesehene Exkursion nach Zechliner Hütte, die von der Mehrzahl zu Fuss ausgeführt wurde. Zunächst wurde der den Südzipfel des Grienerick - Sees umgebende Schlosspark besichtigt, der in seiner jetzigen Gestalt mit den dem Geschmack des 18. Jahrhunderts ent- sprechenden Tempelchen, künstlichen Ruinen, Urnen, Grabmälern, Pyramiden und Obelisken im Wesentlichen eine Schöpfung des Prinzen Heinrich ist, der dort fast ein halbes Jahrhundert, 1753—1802, im Sommer residierte, während das Schloss an die viel kürzer dauernde erste Glanzzeit von Rheinsberg, an den Aufenthalt Friedrichs des Grossen vor seiner Thronbesteigung 1734--1740 erinnert, welcher dasselbe durelı seinen Architekten v. Knobelsdorff errichten liess; nur die Pavillons an den Enden der Flügel wurden 1786 von Heinrich hinzugefügt. An dieses bisher nicht wiedergekehrte goldene Zeitalter des Rheinsberger Parks erinnern auch zwei botanische Relikten, die in älteren Parkanlagen der Mark hie und da eingebürgerten Ompha- jodes omphalodes (-=verna) und Doronicum pardalianches, welches letztere seine goldenen Köpfe in reicher Fülle entfaltet hatte. Auch Aguzlegia, Fragaria moschata und Ribes alpinum könnten allenfalls noch aus der Henrieianischen Zeit herstammen. Bei Betrachtung der wilden Vege- tation!) haben wir den in der Nähe des Seeufers gelegenen humosen, teilweise sumpfigen Teil von dem höher gelegenen zu unterscheiden, der eine weit artenärmere Flora besitzt. Der erstere bietet Athyrium, Aspidium thelypteris, Equisetum palustre, heleocharis, Hydrocharis n.bl., Dactylis Aschersoniana, Festuca gigantea, Bromus sterilis, Carex para- doxa, paniculata, elongata, panicea, digitata, pseudocyperus, acutiformis, Sceirpus silvaticus, Oalla palustris, Luzula nemorosa, Sudetica var. palles- cens, Paris quadrifolia (auch mit 5 Laubblättern). Majanthemum bifo- 1) Bei Aufzählung der beobachteten Pflanzen sind ausser den Aufzeich- nungen der Berichterstatter die des Prof. H. Rottenbach benutzt worden, vgl. auch den Bericht des letzteren in der Deutschen Botanischen Monatsschrift XXI (1903), S. 8°—89. Die im Schlosspark und Buberow, welche beide mehrere Male besucht wurden, beobachteten Arten sind zu je einer Aufzählung vereinist. I lium, Parietaria, Humulus, Stellaria palustris, Hepatica, Anemone nen.o- rosa, Alliaria, Ohrysosplenium alternifolium, Ribes nigrum, Comarum, Geum urbanumXrivale, Viola silvatica, Oxalis acetosella, Oircaea lutetiana n. bl., Peucedanum palustre n. bl., Chaerophyllum anthriscus, Myurrhis temula, Lysimachia thyrsiflora, Hottonia palustris, Menyanthes, Stachys süvaticus, Asperula odorata, Eupatorium n. bl., Cirsium olera- ceum n. bl., Lampsana, Ürepis paludosa. Ausserdem bezeugt Herr Paeprer das Vorkommen von Mercurialis perennis und Lathraea, die uns nicht zu Gesicht kamen. An den trockeneren Stellen, an den Obelisken und dem „Salon“ fanden sich Botrychium lunaria, Avena elatior und A. pubescens, Silene nutans, Pulsatilla pratensis reichlich, Sedum mite, reflexum, Saxifraga granulata, Turritis, Arabis hirsuta, Polygala vulgare, Euphorbia eyparissias (um Rheinsberg noch gemein), Peucedanum oreoselinum, Armeria. Von hier aus wurde die Wanderung am Seeufer fortgesetzt, bis zu dem aus dem Böberöken-See kommenden Graben. Auf dieser Strecke fanden sich Nymphaea, Nuphar, Prunus padus und Viburnum opulus. Nach der Brücke, auf der die über Warenthin nach Kagar führende Strasse den Graben überschreitet, hatte der vorsorgliche Herr Paeprer einen Wagen bestellt, der einer Dame, die den Ausflug mitmachte, sowie einigen älteren Herren, wie Herrn P. Ascherson und dem verdienten Veteranen, Lehrer Heiland-Lychen, sehr will- kommen war. Die Fahrt durch den prächtigen Laubwald des Buberow bot hohen Genuss. In Warenthin traf dann allmählich die ganze Gesellschaft zur erwünschten Erfrischung zusammen. Einige Teilnehmer verziehteten auf weitere Wanderung und beobachteten, während sie die Rückkehr der Uebrigen erwarteten, am Ufer des grossen Rheinsberger Sees Bromus racemosus, Carex dioeca, diandra und limosa, Rubus sawatilis, Polygala comosum, Vaccinium ozycoccus, Veronica verna, Pinguieula, Pedicularis palustris und Hieracium aurieula. Die Mehrzahl indes setzte unverdrossen die Wanderung fort, während die älteren Herren auf demselben Wege vorausfuhren. Der Laubwald wird hinter Warenthin bald durch den landesüblichen Kiefernforst verdrängt, indes ist die Landschaft bei dem bewegten Terrain, in das einige kleine Seekessel, wie der rechtsbleibende Sabin-See eingebettet sind, nicht reizlos. Den Graben zwischen Dolgow- und Schlaborn- (Hütten-) See überschreitend, erreicht man das Forsthaus Reiherholz, wo unser verdientes Mitglied, Professor Barn@witz, manche Sommerferien im elterlichen Hause verlebt und dort einige gute Funde gemacht hat. Den Schlaborn-See umkreisend, auf der hohen Jagow-Brücke den Zechliner Kanal überschreitend, erreichten wir nun das langgestreekte Dorf Zechliner Hütte, welches nach der von Friedrich Wilhelm I. angelegten, bis vor einigen Jahren dort betriebenen Glashütte den Namen erhielt. Ar IV Ueber die Erlebnisse und Beobachtungen der Fusswanderer be- richtet einer derselben folgendermassen: Für die Fussgänger begann bald ein Wettmarsch, der einem Sportklub Ehre gemacht hätte. In weit auseinander gezogenen kleinen Gruppen, die schliesslich ganz ausser Hör- und Sehweite kamen, die Führer an der Spitze, ging es im Dauerlauf auf dürrem, trockenen Sand- und Heideboden, der manchen Schweissiropfen erforderte, in mehr als einer Stunde zur Zechliner Hütte hin. Der dürftige Heideboden unterwegs bot nur wenig Interessantes: Juniperus, Sarothamnus, Genista piüosa, tinctoria und Germanica, Lathyrus montanus, Vicia Cassubica n. bl., Potentilla Tabernaemontani, Ajuga Genevensis, Luzula campestris typica, Silene nutans, Aspidium dryopieris, Carex canescens und pallescens, Lycopodium clavatum, Festuca rubra, Antennaria dioeca, Stachys silvaticus, Veronica officinalis, Melampyrum pratense, Astragalus glycyphyllos n. bl., Peuce- danum oreoselinum n. bl., Vaceinium myrtillus und an feuchteren Weg- stellen Scleranthus perennis, Herniaria glabra, Festuca ovina, Sagına ‚procumbens, Veronica verna, Oarex hirta, Aera caryophyllea und praecox sowie Bromus mollis. Etwas genauer wurde die Moorwiese an der Brücke des Kanals untersucht, der den Schlabornsee mit dem Dolgow- see verbindet. Wir sammelten hier eine grosse Zahl Carex-Arten, wie Goodenoughiü, paniculata, paradoxa, elongata, panicea, remota, dioeca 9 et Z\, limosa, diandra und rostrata, ferner Eriophorum poly- stachyum und latifolium, Triglochin palustris, Stellaria palustris und graminea, Lysimachia thyrsiflora, Scirpus süvaticus, Polygala comosum, Pedicularıs palustris, Comarum, Vaccinium oxycoccus, Pirola uniflora, Menyanthes und Viola palustris. Liparis, auf die wir es am meisten abgesehen hatten, konnten wir jedoch weder hier noch an den andern besuchten Stellen finden.) In dem Walde, der sich von hier bis zur Zechliner Hütte erstreckt, erfreuten uns Platyanthera bifolia und Viscaria. Um nicht gar zu spät einzutireffen, liefen wir paar Nach- zügler schleunigst zum Endziel unseres heutigen Ausflugs, irrten aber auf falschem Wege erst einige Zeit umher, ehe wir das Gasthaus, das inzwischen alle Teilnehmer vereint hatte, aufzufinden vermochten. Der Aufenthalt in Zechliner Hütte, wo der Gasthof von Julius Ohrt eine preiswürdige Verpflegung bot, dauerte ınehrere Stunden, so dass sich noch reichlich Gelegenheit zu botanischen Wahrnehmungen fand. Im Dorfe stehen Sisymbrium sophia und Hyoscyamus. In der Nähe der Jagowbrücke, wo wir den auf dem Kanal von Zechlin kommenden kleinen Dampfer zu erwarten hatten, fanden sich Pota- mogeton natans, Stratiotes, Scirpus paluster, süvatıcus, die meisten oben erwähnten Carex-Arten, Orchis incarnatus, Gymnadenia conopea, Salıx repens, Stellaria palustris, Drosera rotundifolia und Anglica, Saxifraga !) Sie wurde einige Tage später am „Aldrovandia-Graben“ beobachtet. \Y granulata, Comarum, Hypericum acutum (— tetrapterum) n. bl., Ange- lica silvestris n. bl., ferner Vaccınum oxycoccus, Lysimachia thyrsiflora, Menyanthes, Veronica serpyllifolia, Pedicularis palustris, Pinguicula, Centaurea Rhenana n. bl., Orepis paludosa und Hieracium pratense. Der endlich um 7 Uhr eingetroffene Dampfer brachte eine an- regende Gesellschaft von Rheinsberger Notabeln, den Herrn Bürger- meister Henke an der Spitze, welche von einer Lokalbesichtigung in Eisenbahnfragen zurückkehrte. So verging die Rückfahrt in herrlichster Abendbeleuchtung über den Schlaborn- und Melitz-See, den kana- lisierten Rhin, den grossen Rheinsberger See, vorüber an der sagen- umwobenen Remus-Insel nur zu schnell. In Warenthin wurden die Zurückgebliebenen aufgenommen, dann bogen wir durch den Kanal in den Grienerick-See ein und erreichten bald die Landungsbrücke bei der Badeanstalt, von wo uns wenige Schritte nach dem gastlichen Ratskeller brachten. Der Abend verfloss in jener gehobenen Stimmung, wie sie gutes Essen, noch besseres Trinken und angenehme Gesell- schaft in anziehender Gegend und bei gutem Wetter stets hervorrufen. Am folgenden Morgen war bis zur Ankunft des Zuges aus Berlin, der erst nach 11 Uhr das Gros der Festteilnehmer und Teil- nehmerinnen bringen sollte, noch reichlich Zeit für eine Exkursion vorhanden, deren Zweck eine etwas gründlichere Exploration des an den Park grenzenden, grösstenteils aus schönem Laubholz, Buchen und Eichen bestehenden Buberow-Waldes sein sollte. Zunächst wurde nach Durchquerung des Parkes der tief liegende Böberöken-See um- gangen; dann verfolgten wir das, sich gegen die Zechliner Chaussee hinziehende, den Wald im Südwesten begrenzende Luch, in der Ab- sicht, dasselbe an einer geeigneten Stelle zu überschreiten und so in den Wald einzudringen. Ein schöner Gedanke! aber es kam anders. Ein ganz unerwarteter Weise dort am schönen Sonntag-Morgen postierter Feldhüter wehrte uns unbeugsam den Uebergang über die der Rheins- berger Kirche gehörigen Wiesen. Alle Bitten und Vorstellungen, selbst die Berufung auf obrigkeitliche Erlaubnis, prallten machtlos ab und so sahen wir uns zu einem, bei der zunehmenden Tageswärme doppelt verdriesslichen Umwege gezwungen, der uns bis nahe an die Chaussee heranführte. Bei dieser unerwünschten Wanderung beob- achteten wir Botrychium lunaria, Avena pubescens, Bromus tectorum, Carez paniculata, flava var. lepidocarpa, Stellaria holostea, Ohrysos- plenium alternifohlum, Polygala vulgare, Ajuga Genevensis, Solanum dulca- mara, Alectorolophus minor, Trifolium alpestre, Viburnum opulus, Cirsium oleraceum, Üentaurea Rhenana n. bl. Endlieh konnten wir, dem „Auge des Gesetzes” ausser Sicht gekommen, doch noch ein kleines Stück abschneiden und betraten nach Ueberwindung eines schmalen Streifens dürftigen Sandes, wo nur Zestuca ovina und rubra, Carex arenaria und Teesdalea, endlich den ersehnten Wald, aus dessen Flora uns VI folgende Arten auffielen: Athyrium, Aspidium dryopteris, Polypodium, Lyeopodium clavatum, complanatum, Milium, Oalamagrostis arundinacea'), Aera praecox und flexuosa, Weingaertneria, Melica nutans und uni- flora (letztere von Winter für Rheinsberg-Menz nicht verzeichnet), Dactylis Aschersoniana, Poa compressa, Carex leporina, camescens, remota, püulifera, caryophyllea (= verna), pallescens, digitata, silvatica, pseudocyperus var. minor an einer ziemlich trockenen Stelle, Zuzula plosa, campestris typica und multiflora, Polygonatum multiflorum, Majanthemum, Stellaria holostea, Hepatica, Anemone nemorosa, Ribes nigrum, Sarothamnus, Vieia Cassubica n. bl. und Ahirsuta, Lathyrus vernus, Oxalis acetosella, Viola canina, Uhaerophyllum anthriscus, Pirola minor, Ktamischia secunda, Myosotis hispida, Lamium galeobdolon, Stachys silvaticus, Scrophularia nodosa, Veronica officinalis, Melampyrum pratense, Phyteuma spicatum. Der Fundort der vor mehr als 30 Jahren hier von Lamprecht aufgefundenen, für die Buchenwälder der nörd- lichen Provinz so charakteristischen Dentaria bulbifera wurde leider verfehlt, obwohl auch Herr Paeprer die Pflanze dort angetroffen hatte. Der Ausflug, auf dem wir das Gehölz in nordöstlicher Richtung durchquerten, fand im Forsthause Buberow sein Ziel, von wo wir nach vorläufiger Löschung des brennenden Durstes teils zu Fuss, teils zu Boot (bei starkem Gegenwinde) nach der Stadt zurückkehrten. Bei dieser Gelegenheit liessen einige besonders wissbegierige Teilnehmer 1) Ich möchte bei dieser Gelegenheit auf ein bisher zu wenig beachtetes, selbst in der Synopsis von Graebner und mir nicht berücksichtigtes Merkmal aufmerksam machen, an welchem diese Art auch in nicht blühendem Zustande sicher erkannt werden kann. Es ist dies ein Kranz ziemlich langer Haare, den die Blattscheide auf der Dorsalseite, da wo sie in die Spreite übergeht (also ent- sprechend dem Ansatz des Blatthäutchens auf der Ventralseite) trägt; derselbe ist nur am Mittelnerven auf eine kurze Strecke unterbrochen. Diese Behaarung, die purpurrötliche Farbe der Scheiden und die schuppenartigen Niederblätter am Grunde der aufrechten Sprosse geben der Pflanze ein so charakteristisches An- sehen, dass ich erstaunt war, als ich dieselbe zu Pfingsten 1902 in Gesellschaft des Herrn Oberförsters Aschoff und von Herrn P. Graebner bei Munster in der Lüneburger Heide mit unkenntlichen Infloreseenzresten sammelte, dass mir die Bestimmung auch mit den vorhandenen Schlüsseln für nicht blühende Gräser, z. B. auch in Jessen, Deutschlands Gräser und Getreidearten, Leipzig: 1863, nieht gelingen wollte. Die einzige literarische Erwähnung fand ich bisher in dem der bekannten Rutheschen Sammlung: von Pflanzen der Mittelmark bei- gegebenen Textblatt. Im obigen Falle konnte ich so leicht auch nicht auf diese Calamagrostis raten, da dieselbe nach Buchenau (Flora der nordwestdeutschen Tiefebene, S. 7L) in Nordwestdeutschland sehr selten ist. Die Pflanze fand sich neben einer noch sehr zurückgebliebenen Eichenkultur an einer Stelle, wo Herr Aschoff vor mehreren Jahren Grassamen hatte aussäen lassen; unter den ge- wöhnlich zu solchen Zwecken verwendeten Arten konnte sie aber auch nicht erwartet werden, so wenig wie unter den etwa zurückgebliebenen Heidegräsern. P. Ascherson. vi es sich nieht nehmen, die das Forsthaus umgebenden Sumpfwiesen, welche sich bis zu dem den Grieneriek- mit dem Grossen Rheinsberger See verbindenden Kanal erstrecken, zu untersuchen; neben zahlreichen schon früher beobachteten Arten ergab die Durchsuchung auch einige bessere Funde; bemerkt wurden T’riglochin palustris, Poa trivialis, Carex dioeca, paradoxa, paniculata, diandra, canescens, limosa, flava- subsp. Oeder:, rostrata, lasiocarpa, Scirpus lacustris, Eriophorum poly- stachyum, gracile, Orchis incarnatus, G'ymnadenia conopea, Stellaria palustris, crassifolia, Comarum, Menyanthes, Veronica anagallis aquatica, beecabunga. Diese Nachzügler mussten dann im Eilschritt nach der Stadt zurückkehren, wo sie aber noch rechtzeitig zur Sitzung eintrafen. Hier hatten sich inzwischen die Ankömmlinge aus Berlin an der auf dem Triangel aufgeschlagenen Tafel versammelt und das gewohnte lebbafte Treiben der Frühstückspause, wo sich alte Bekaunte oft nach jahrelanger Trennung begrüssen, war in vollem Gange. Von Aus- wärtigen begrüssten wir unseren hochverdienten Veteranen, den Bryo- logen Warnstorf-Neuruppin. Einige Regentropfen konnten die Fest- stimmung nicht dämpfen; die Sonne brach bald wieder durch. Zur festgesetzten Stunde eröffnete im Saale des „Ratskellers“ der Ehren-Vorsitzende die Sitzung mit einer Ansprache, in der er zunächst die so zahlreich erschienenen Mitglieder und Gäste begrüsste. Er wollte nicht auf die glanzvolle Vergangenheit Rheinsbergs als Residenz Hohenzollernscher Fürsten eingehen, se verlockend dieses Thema auch sein mag. Dagegen ist es wohl am Platze, einen flüchtigen Blick auf die Entwiekelung der Kenntnis der dortigen Flora zu werfen. Der erste Botaniker, welcher einige Nachrichten darüber gab, war unser ehemaliges Mitglied, der als Morpholog und Physiolog wenn auch nicht allgemein anerkannte, doch immerhin ver- dienstvolle Professor Karl Heinrich Schultz-Schultzenstein (1871), dessen Lehren von der Cyklose und Anaphytose noch heute nicht vergessen sind. In der so malerisch gelegenen Mühle Rottstiel, nörd- lich von Neuruppin, die wir bei Gelegenheit der Versammlung von 1882 besuchten, geboren, kaufte er sich in dem benachbarten Binen- walde an und fügte den Namen des von ihm „Schultzenstein“ benannten Gutes dem seinigen hinzu. Er machte in der dortigen Gegend manche interessante Funde, wie die leider längst ausgerottete Ophrys fueiflora (einziger Fundort in Nord-Deutschland), Orepis prae- morsa, Oryza clandestina. Kurz, aber ebenfalls durch Auffindung einer bis dahin in der Provinz übersehenen Art denkwürdig war der Aufenthalt des später als ausgezeichneter Algen-Kenner berühmt gewordenen Albert Grunow, seit mehr als einem halben Jahrhundert Chemiker der jetzt Krupp’schen Metallwaren - Fabrik in Berndorf (Nieder-Oesterreich). Er war 1849 in der damals bestehenden Neusilber- Fabrik in Bärenbusch tätig und entdeckte im Sept. dess. J. im Witwen- Vin See den später allerdings als in dieser Gegend nicht selten nach- gewiesenen, auch sonst in der Provinz verbreiteten Potamogeton fih- formis. Eine gründliche Erforschung der dortigen Flora begann indes erst mehr als ein Jahrzehnt später und ist ganz überwiegend das Verdienst des jetzt zu Gotha im Ruhestande lebenden Oberstabsarztes Dr. Hermann Winter. Gebürtig aus dem benachbarten Menz, wo sein Vater lange Jahre segensreich als Pfarrer wirkte, begann er schon während seiner Schulzeit die botanische Erforschung seiner Heimat, in die ihn später noch oft der Ferienaufenthalt zurück- führte. Sein erster schöner Fund war das damals aus der Provinz noch nicht sicher nachgewiesene Zriophorum alpinum (jetzt Scirpus trichophorum Aschers. u. Graebn. Syn. II. 2, S. 301), welches er 1862 an der Strasener Brücke zwischen dem Nemitz- und dem durch Theodor Fontane’s Roman so bekannt gewordenen Stechlin-See entdeckte. Eine noch glänzendere Entdeckung machte er 1867 durch Auffindung der bisher auf der östlichen Hemisphäre nur an wenigen, weit zerstreuten Plätzen ') beobachteten, biologisch durch ihre jeden- falls dem Insektenfang angepassten Blattbewegungen?) so interessanten Droseracee Aldrovandia vesiculosa im Graben zwischen dem Melitz- und Zeuten-See bei Menz °). Die reiche, von Winter nachgewiesene Flora der Gewässer, sowie die sehr üppig und mannigfaltig vor- kommenden Characeen lockten auch unseren Altmeister A. Braun, ı) S. P. Ascherson, Sitzungsber. Bot. Verein Brand. XXIV (1882), S. 58—61. 2) 8. B. Stein, a. a. O. XV (1873), Ss. XXIV—XXVI. °») Leider scheint die Pflanze dort seit etwa zwei Jahrzehnten verschwunden (vgl. Sitzungsber. unseres Vereins XXIV S. 60 Fussn. 1), obwohl das Gelände anscheinend unverändert geblieben ist. Am 12. Juni 1903 wurde sie von Herrn Winter, dem sich sein Vetter, Herr Oberförster Köppel, der die Pflanze dort 1872 selbst beobachtet hatte, sowie die Herren Paeprer und P. Ascherson an- geschlossen hatten, vergeblich gesucht; nicht besseren Erfole: hatten die Herren Haberland, Köppel und Paeprer bei einem neuen Versuche im August d. J. Zusatz von W. Retzdorff: Koehne und die Gebr. Krause haben die Pflanze zu Pfingsten 1880 beobachtet; Haberland, Konow und Wohlfarth haben dieselbe noch 1883 gesammelt, während ich in späteren Jahren mehrmals danach vergeblich gesucht habe. Die Angabe, dass Bartels durch H. Wolff bei Menz in den letzten Jahren gesammelte Exemplare erhalten habe (Verhandl. XLIH, 1900, S. XXX) beruht auf einem Irrtum, da nach Mitteilung von Wolff diese Exemplare aus dem Paarsteiner See stammten. Der Standort bei Menz war in den Gräben, durch welche der Zeuten- mit dem Melitz-See und der letztere mit dem T'haerın-See verbunden sind. In der Standortsangabe bei Ascherson und Graebner, Flora des Nordostdeutschen Flachlandes, ist der Schulzenhofer See zu streichen; mit dieser in der ersten Mitteilung über die Wintersche Entdeckung (Verhandl. IX, 1867, S. X VIII) gebrauchten Bezeichnung ist, wie sich aus der Angabe Winters (Verhandl. XII. 1870, S. 10) ergibt, der Melitz-See gemeint. In der Tat ist von dem zuerst be- obachteten Fundort aus das Gut Schulzenhof sichtbar, IX ferner Prof. Dr. P. Magnus, den jetzigen Realschuldirektor Dr. O. Reinhardt, Dr. H. Roeber (7 1871)!) und den Vortragenden nach Menz, welehe sämtlich im dortigen Pfarrhause gastliche Aufnahme ge- funden haben. Die Ergebnisse dieser fast ein Jahrzehnt umfassenden Forschungen, vervollständigt durch die Beobachtungen des aus Rheins- berg gebürtigen späteren Gymnasiallehrers Hermann Lamprecht (7 Sept. 1884 in Zerbst) und die des oben (S. III) genannten jetzigen Professors Barn@witz sind in der 1870 in unseren Verhandlungen erschienen „Flora von Menz“ (S.1—43m.Karte) niedergelegt. Diese Stand- ortsflora umfasst auch die Laub- und Torfmoose, denn Herr Winter hat schon damals den Grund zu der umfassenden Kenntnis dieser lieb- liehen Kryptogamen-Gruppe gelegt, mit der er sich noch heute erfolg- reich beschäftigt und zu deren Erforschung er noch im verflossenen Sommer Norwegen bereist hat. Von späteren Erforschern der Rheinsberger Flora nennen wir noch unser Mitglied Herrn Roman Schulz. der in den Abhandlungen unseres Vereins XLIV (1902) S. 139—144 seine Beobachtungen mit- geteilt hat. Der Vortragende sprach sodann Herrn Apotheker Paeprer im Namen des Vorstandes den Dank für die zweckmässig und sorgfältig getroffenen Vorbereitungen zur Versammlung aus. Die Reihe der wissenschaftlichen Mitteilungen eröffnete Herr P. Ascherson. Derselbe legte einen von dem als Hieracium-Monograph und Caricolog rühmlich bekannten Realschullehrer Hermann Zahn- Karlsruhe (Baden) ihm übersandten Zweig von Prunus avium aus der Nähe von Deidesheim (Bayr. Pfalz) vor, an dem sich in den Blüten mehrere völlig getrennte Carpelle entwickelt haben. Der be- treffende Baum ist den dortigen Landleuten wegen dieser Eigen- tümlichkeit wohlbekannt; nach ihrer Aussage sollen nicht selten mehrere (2—3) Kirschen an einem Stiele zur Reife gelangen. Die Zahl der Carpelle, die, an den Cupula-Resten deutlich zu sehen (eine von Frau Dr. Erika Graebner nach dem frischen Objekt ausgeführte Zeichnung wurde vorgelegt), sich in einer Blüte entwickelt haben, betrug 2—4, am häufigsten 3. Sie waren bald alle annähernd gleich entwickelt, bald war eines oder zwei zurückgeblieben und im Ver- trocknen begriffen. Diese Erscheinung ist nicht/ gerade selten. Nach K. Koch (Dendrologie I, S. 107) soll die Form in Schlesien und Böhmen vorkommen und in letzterem Lande nicht selten in Wäldern verwildert resp. wild angetroffen werden. Auch von den Sauerkirschen P. cerasus und P. acida gibt es nach demselben Schriftsteller (a. a. ©. S. 111, 115) entsprechende Formen, die als „eerisier & bouquet, Bouquet- oder ») S, P. Magnus. Verhandl. unseres Vereins XII, S. XXXI. x Büschelkirsche“ im Handel sind. Die von P. cerasus hat Duhamel (Arbres fruitiers IV, S. 176 Taf. 3) beschrieben und abgebildet; die von P. acida soll auch „mille-cerise“ heissen. Auch bei anderen Arten von Prunus finden sich nicht allzu selten mehrere Carpelle. So wurde ein Zweig von Prunus triloba aus dem Botanischen Garten in Dahlem vorgelegt, an dem Herr P. Graebner an einzelnen Blüten dieselbe Eigentümlichkeit bemerkt hatte. Auch Herr P. Hennings hat in Kiel im Botanischen Garten Aehnliches an Prunus myrobalana (cerasifera) beobachtet. Diese Form ist nach unserer Auffassung keine Missbildung (monstrositas), sondern eine Spielart (lusus), da bei der verwandten Gattung Nuttallia (die einzige Art N. cerasiformis findet sich im Pacifischen Nord-Amerika von Kalifornien bis Washington-Territorium) normal 5 Carpiden vorhanden sind, von denen sich 1—4 oder auch alle 5 zur Fruchtreife entwickeln. Es hat daher grosse Wahr- scheinlichkeit, dass die Vorfahren von Prunus einen vollständigen Carpidenkreis besassen, der zwar normal auf 1 reduziert ist, in nicht seltenen Fällen aber als atavistischer Rückschlag wieder auftritt. Schliesslich folgte eine Verteilung lebender Pflanzen. Herr Heiland hatte Scirpus trichophorum von Lychen, Herr Haberland Sisyrinchium angustifolium von Neustrelitz mitgebracht, sowie Blatt- zweige der durch die Aehnlichkeit ihres Laubes mit Carpinus auf- fälligen Detula lenta (carpinifolia) aus dem Park von Boitzenburg i. U. Hierauf wurde die Sitzung geschlossen und man begab sich zur Festtafel, die wiederum unter den Kastanien des Triangels in lang- gestreckter Hufeisenform gedeckt war. Die eine Seite nahm der gleich- zeitig anwesende Verein der Gartenkünstler ein. Es fehlte nicht an den üblichen Trinksprüchen, die in Verbindung mit den vortreftlichen Leistungen von Küche und Keller beitrugen, die Gäste in die heiterste Stimmung zu versetzen. Unter den von auswärts eingegangenen schriftliehen und telegraphischen Grüssen heben wir die unseres Kassenführers W. Retzdorff hervor, welcher in Ilidze (Bosnien) des festlichen Tages gedacht hatte. Leider mussten die Freuden der Tafel verhältnismässig früh ab- gebrochen werden, da der kleine Dampfer, welcher nicht beide Vereine auf einmal befördern konnte, zur Abfahrt bereit lag. Der schon am Vormittag ziemlich starke Wind war inzwischen zu einer „steifen Brise“ angeschwollen und hatte auf dem freien Wasserspiegel einen nicht unbeträchtlichen Seegang erzeugt, durch den das Schifflein in bedenkliches Schwanken versetzt wurde. Wäre die Fahrt nach Warenthin nicht so kurz gewesen, die Nixe des Rheinsberger Sees hätte vielleicht von manchem nicht ganz seefesten Teilnehmer Opfer geheischt, die sonst nur dem Erderschütterer Poseidon gebracht xl zu werden pflegen. Doch soweit kam es glücklicher Weise nicht. Die glücklich Gelandeten fanden in Warenthin den sauber gedeckten Kaffeetisch, dessen Gaben bald die ausgestandene Unannehmlichkeit vergessen liessen. Dann wurde in verschiedenen Gruppen die Rück- wanderung durch den frühlingsgrünen Laubwald des Buberow an- getreten, auf der nur einzelne besonders eifrige Botanophilen noch der Flora ihre Aufmerksamkeit schenkten. Es blieb eine überreichliche Zeit für Erholung und Abend-Imbiss unter den uns schon so vertraut gewordenen Kastanien vor dem Rats- keller übrig. Einige der Berliner Gäste, u. a. Herr I. Urban, der mit seiner Gattin erschienen war, und Herr Moewes, dessen sewandter Feder wir die Berichte über unsere Sitzungen in der Vossischen Zeitung verdanken, benutzten diese Zeit, um die immerhin noch sehenswerten Innenräume des Schlosses zu besichtigen. Die Sonne war schon herabgesunken, als die Rückfahrt nach Berlin angetreten wurde. Die beiden Mecklenburger Herren hatten uns schon am Mittage verlassen; in Herzberg schied auch Freund Warnstorf von uns. Die grosse Mehrzahl langte in später Stunde wieder in Berlin an, voll schönster Erinnerungen an die so angenehm in sehöner Natur und in anregender Gesellschaft verlebten Stunden. Beitrag zur Pilzflora von Rheinsberg. Von P. Hennings. Auf der am 6. und 7. Juni 1903 unternommenen Exkursion der Mitglieder des botan. Vereins nach Rheinsberg wurde eine grössere Anzahl Pilze beobachtet und gesammelt, die ich hier wie üblich aufzählen werde. Infolge anhaltend trockener Witterung war die Agarieineenflora nicht entwickelt. Die meisten der verzeichneten Arten wurden von Herrn O. Jaap aus Hamburg, welcher als Mitglied des Vereins an der Exkursion teilnahm, gesammelt und mir freundlichst übergeben. Ausser im Schlossparke und im Bubrok wurden ver- schiedene Arten bei Warenthin gesammelt. Myscomycetes. Tubulina ceylindrica (Bull... Bubrok auf Kiefernstumpf. Arcyria punicea Pers. Daselbst auf faulendem Holz. Protomycetaceae. Protomyces macrosporus Ung. Schlosspark auf Aegopodium. Peronosporaceae. Uystopus candidus (Pers.) Lev. Beim Bahnhofe auf Capsella. Plasmopara nivea (Ung.) De Bar. Am Seeufer auf T’hysselinum palustre. P. densa (Rab.) De Bar. Wiese bei Warenthin auf Ahinanthus minor. Peronospora calotheca De Bar. Bubrok auf Asperula odorata. P. Myosotidis De Bar. Bubrok auf Myosotis stricta. P. Vieiae (Berk.) De Bar. Bubrok auf Orobus montanus. P. parasitica (Pers.) Tul. Schlosspark auf Alliaria offeinalis. P. Trifoliorum De Bar. Bubrok auf Trifolium medium. P. grisea Ung. Sandweg bei Warentin auf Veronica verna. P. Lamü A.Br. Seeufer am Park auf Stachys palustris. Ustillaginaceue. Ustilago longissima (Sow.) Tul. Im Parkgraben auf Glyceria aquatica. Entyloma canescens Schroet. Schlossgarten auf Myosotis intermedia. E. fuscum Schroet. Warenthin auf Papaver Rhoeas sehr spärlich. xml Uredinaceae. Uromyces Valerianae (Schum.) Fuck. Warenthin auf Valeriana dioica. U. Pisi (Pers.) D. C. I. Bei Warenthin und Bubrok auf Euphorbia Oyparissias. U. siriatus Schroet. 1. Ebendort auf Zuphorbia Cyparissias. U scutellatus (Schr.). Ebendort auf gleicher Pflanze. Puceinia Prenanthis (Pers.) Fuck. Bubrok auf Zactuca muralis. . Lampsanae (Schultz) Fuck. Schlosspark auf Zampsana. . Violae (Schum.) D. C. I. Bubrok. Viola silvatica. . Pimpinellae (Str.) Lk. Bei Warenthin auf Pimpinella magna. Menthae Pers. Am Seeufer auf Mentha aquatica. graminis Pers. I. Schlosspark auf Berberis. . coronata Corda 1. Am Bubrok auf Rhamnus Frangula. . coronifera Kleb. I. Daselbst auf Ahamnus cathartica. Poarum Niels. II. Bubrok auf Poa nemoralis. . Agrostidis Plowr. I. Schlosspark auf Aguzilegia vulgaris. . imosae Magn. I. Sumpfwiese bei Warenthin auf Zysimachia thyrsi- flora. Besonders häufig in der Umgebung von Carex limosa. . dioica Magn. I. Daselbst auf Cirsium oleraceum und Ü. palustre. Carex dioica daselbst häufig, . obscura Schroet. Bubrok. Zuzula campestris. . Pringsheimiana Kleb. I. Schlosspark, Warenthin auf Zibes Grossu- laria und R. rubrum auch auf Beeren. . Oreoselini (Str.) Körn. Bubrok auf Peucedanum Oreoselinum. . oblongata (Lk) Wint. Bubrok auf Zuzula pilosa. . Sazifragae Schlecht. Bubrok auf Saxifraga granulata. . Arenariae (Schum.) Schroet. Schlosspark auf Moehringia trinervia. . Herniariae Ung. Sandweg nach Warenthin auf Herniaria glabra. . Valantiae Pers. Daselbst auf Galium verum. . major Diet. I. Sumpfwiese bei Warenthin auf Orepis paludosa. . Aegopodii (Schum.) Lk. Schlosspark auf Aegopodium Podagraria. Gymnosporangium juniperinum (Lin.) Wint. I. Bubrok. Sordus Aucuparia. Melampsora Tremulae Tul. Warenthin auf Populus Tremula. Puceiniastrum Oircaeae (Schum ) Schlosspark auf Oircaea lutetiana. Thecopsora Pirolae (Gmel.) Bubrok auf Pirola secunda. Melampsorella Cerastiüi (Pers.) Schroet. Bubrok auf Cerastium triviale, CO. arvense, Ö. semidecandrum. u) ae ychlchbulsfbichlasi belhs Fra RG Ing Eng kra aarg BStelrg ge ro) UNSE SR Dacryomycetes. Daeryomyces abietinus (Pers.) Schroet. Bubrok auf faulendem Kiefernholz. T helephoraceae. Peniophora quercina (Pers.) Cooke. Bubrok auf faulenden Eichen- zweigen. XIV Peniophora incarnata (Pers.) Cooke. Daselbst auf Birkenästen. Stereum rugosum Pers. Bubrok auf Carpinus-Aesten. S. spadiceum (Pers.) Fr. Daselbst am Buchenstumpf. S. hirsutum (W.) Pers. Bubrok am Birkenstumpf. Solenia stipitata Fuck. Bubrok an faulenden Baumästen. Polyporaceae. Poria Radula Pers. Bubrok an faulendem Laubholzstamm. Polyporus adustus (Willd.). Bubrok an faulendem Buchenstumpf. P. betulinus Bull. Bubrok an Birken. P. squamosus Huds. Schlosspark am Weidenstamm. P. varius Pers. Bubrok am Laubholzstumpf. Polystichis hirsutus (Wulf.) Fr. Bubrok am Buchenstumpf. P. versicolor (Lin.) Fr. Daselbst an Baumstümpfen. Fomes igniarius (Lin.) Fr. Warenthin am Pflaumenstamm. Trametes odorata (Wulf.) Fr. Schlosspark am Stamm von Abies alba. T. gibbosa {Pers.) Fr. Bubrok an Buchenstümpfen. Daedalea quercina (Lin.) Pers. Bubrok an Eichen. Lenzites betulina (Lin.) Fr. Bubrok am Laubholzstumpf. Agaricaceae. Lentinus stypticus (Bull.) Schroet. Bubrok am Buchenstumpf. L. sguamosus (Schaeff.) Schroet. An kiefernem Brückenholz auf der Sumpfwiese bei Warenthin. Hypholoma fasciculare (Huds.) Sacce. Bubrok an Baumstümpfen. Inocybe cristata (Scop.) Schroet. Bubrok am Wegrande. Pholiota mutabilis (Schaeff.) Quel. Bubrok am Baumstumpf. Pluteus cervinus (Schaeft.) Quell. Bubrok am Baumstumpf. Omphalia umbellifera (Lin.) Quel. Warenthin auf Sumpfwiese. 0. Fibula (Bull.) Quel. Daselbst. Exoascaceae. Exoascus Pruni Fuck. Bubrok auf Prunus Padus. E. Wiesneri Rath. Bubrok am Wege nach Warenthin auf Prumus Cerasus. Mit Hexenbesen. E. Orataegi Fuck. Warenthin auf Orataegus. E. Betulae Fuck. Warenthin auf Betula alba. E. Ulmi Fuck. Bubrok auf Alnus campestris. E. Tosquinetii West. Bubrok auf Alnus glutinosa. Taphria aurea (Pers.) Tul. Schlosspark auf Populus nigra. T. Carpini Rostr. Schlosspark, Bubrok Hexenbesen auf Oarpinus. T. flavus Sadeb. Bubrok auf Alnus glutinosa. XV Stietidaceae. Propolis faginea (Schrad.) Karst. Schlosspark auf faulendem Buchenholz. Helotiaceae. Phialea cyathoidea (Bull.) Gill. Warenthin auf trockenen Stengeln von Artemisia campestris. Pirottea veneta Sacc. var. n. marchica P.Henn.; ascomatibus gregariis ve] sparsis, primo innatis dein erumpentibus, molle ceraceis, subgloboso-elausis dein rotundato vel sınuoso cupulatis vel sub- discoideis 0,3—1,2 u diam., extus atris, margine sicco involuto, setuloso, setulis fasciculatis, atris, continuis vel 1 septatis, rectis, apice obtusiusculis, 20—30 x 21/,—8 }, disco convexo, atro- einereo vel atrofusco, contextu pseudoparenchymatieo, atrofusco, cellulis rotundato polyedrieis; aseis subfusoideis, apice attenuato obtusiusculis, 32—42xX3—4!, u, 8 sporis; paraphysibus fili- formibus ca. 2 y. crassis, hyalinis, obtusis; sporis subdistichis, interdum oblique monostichis, subfusoideis, reetis, continuis, eguttulatis, 8-10 x 11/,—2 1. Rheinsberg bei Warenthin am Wiesenrand auf Stengel von Cirsium sp. Der Pilz ist am nächsten mit P. veneta Sace., von dem er sich durch kürzere Sporen u. s. w. unterscheidet, verwandt und als Varietät zu betrachten. Von P. gallica ist er durch die schwärzliche Färbung des Discus, die stumpfen, meist septierten Borsten des Randes, die um die Hälfte kleineren Schläuche verschieden. Hypodermataceae. Lophodermium arundinaceum (Schrad.) Chev. Park am See auf Phragmites. L. Pinastri (Schrad.) Chev. Bubrok auf abgefallenen Nadeln von Pinus silvestris. Hypocreaceae. Nectria cinnabarina (Tode) Fr. Schlosspark auf Lindenzweigen (Conidien). Epichlo& typhina (Pers.) Tul. Bubrok auf Dactylis und Poa. Melanommaceae. Melanomma Pulvis pyrius (Pers.) Fuck. DBubrok auf faulenden Baumstümpfen. Cucurbitariaceue. Oueurbitaria Laburni (Pers.) Ces. et De Not. Schlosspark auf Oytisus capitatus (alte Exemplare). XVI Pleosporaceae. Leptosphaeria agnita (Desm.) Ces. et De Not. Schlosspark und nach Warenthin am Seeufer auf Zupatorium. L. acuta (Moug. et Nestl.) Karst. Schlosspark auf Urtica dioica. L. dolioloides Auersw. Warenthin auf Stengeln von Cirsium. Pleospora herbarum (Pers.) Rab. Nach Warenthin auf ‘Stengeln von Artemisia campestris. Ophiobolus porphyrogenus (Tode) Sacc. Warenthin auf Stengeln von Cirsium. O. tenellus (Auersw.) Sace. Warenthin auf Stengeln von Artemisıa campestris. Massartiaceae. Massarina eburnea (Tul.) Sace. Schlosspark auf trockenem Birkenzweig. Xylariaceae. Ustulina deusta (Hofim.). Bubrok am Grunde der Buchenstämme. Xylaria Hypoxylon (Lin.) Grev. Daselbst auf Buchenstümpfen. Sphaeropsidaceue. Phoma Siphonis P.Henn. n. sp.; peritheeiis sparsis subepidermide erumpentibus, subhemisphaerieis, poro pertusis, atris, ca. 250 4 diam.; conidiis oblonge ovoideis vel ellipsoideis, utringue obtusis, eguttulatis, hyalinis, 5—-—8xX3—3!/, }. Rheinsberg im Orte am Förstereigebäude an dünnen ab- gestorbenen Zweigen von Aristolochia Sipho. P. Toxicodendri P.Henn. n. sp.; peritheeiis subeuteaneis, sparsis, lentieularibus, atris; conidiis, oblonge ellipsoideis, utringue obtusis, rectis vel subeurvulis, hyalinis, eguttulatis, 7-10 xX3—31/, %, conidiophoris brevibus, filiformibus, continuis. Rheinsberg, Schlosspark an trockenen Zweigen von Ahus Toxtcodendron. P. acuta Fuck. Schlosspark auf trockenen Stengeln von Urtica dioica. Phyllosticta Mahoniae Sace. u. Speg. Schlosspark an Blättern von Ma- honia Aquifolium. Oytospora salicella Saec. Schlosspark an Zweigen von Salix. ©. chrysosperma (Pers.) Fr. Warenthin an Zweigen von Populus Tremula. ©. leucosperma (Pers.) Fr. Schlosspark an Zweigen von Kobinia. Diplodia Siphonis P.Henn. n. sp.; peritheciis subeuteaneo erumpentibus. subhemisphaerieis, atris, ca. 250—300 1; eonidiis oblonge ovoideis vel ellipsoideis, utringue obtusis, primo hyalinis continuisque dein medio 1 septatis paulo constrietis, atris 18—22 x 8—12 }., eonidiophoris bacillaribus, continuis, hyalinis. "XVII Rheinsberg, im Orte an der Wand eines Schlossgebäudes an dünnen, abgestorbenen Zweigen von Arzstolochia Svpho. Septoria Chelidonü Desm. Schlossgarten auf Blättern von Üheli- dontum majus. S. dimera Sace. Bubrok in Blättern von Sdene nutans. S. Galeopsidis West. Schlossgarten auf Blättern von Galeopsis Tetrahit. S. Urticae Desm. Schlossgarten auf Blättern von Urtica urens. Rhabdospora pleosporoides Sace. Warenthin auf abgestorbenen Stengeln von Saponaria offieinalis. R. Thysselini P. Henn. n. sp.; maculis oblongis, griseo - pallidis; peritheeiis sparsis vel subgregariis, epidermide velatis, globoso- depressis, subpapillatis, atris, ca. 7T0—90 y., basi hyphis septatis fuseis eireumdatis; conidiis acieularibus, utrinque acutis, rectis vel tlexuosis, obsolete pluriseptatis vel guttulatis, 20—30X1—1'/, y. Rheinsberg bei Warenthin auf der Sumpfwiese an ab- gestorbenen Stengeln von T’hysselinum palustre. R. Jaapiana P.Henn. n. sp.; maculis oblongis, fuscidulis; peritheciis sparsis, subeuteaneis, suberumpentibus, atris, ca. 70—90 1; conidiis filiformibus, utringue subacutis, reetis vel faleatis, pluri- guttulatis, hyalinis, 25—35X2 u. Rheinsberg bei Warenthin auf trockenen Stengeln von Artemisia campestris. Die Art ist von den beschriebenen Arten R. Greschikü Bres., R. tomispora Berl. et Bres., R. Artemisiae Trail. ete. durch die Conidien verschieden, am nächsten wohl mit A. pleosporoides Sacc. verwandt. e Leptostromataceue. Leptostroma Pteridis Ehrenb. Bubrok an trockenen Stengeln von Pteris aquilina. Conidien oblong, fast fusiform 4—6x2 y. Melanconiaceae. Gloeosporium Tiliae Oudem. Schlosspark auf Blättern von Tilia parvifolia. @. Tremulae (Lib.) Pass. Warenthin auf Blättern von Populus Tremula. Myzosporium Cytisi P.Henn. n. sp.; acervulis gregariis, pulvinato- applanatis, fuscidulis, epidermide pallida velata rimosa eircum- datis; eonidiophoris filiforme subelavatis, septatis 20—30X3 », eonidiis oblongis utrinque subobtusis, 2-3 guttulatis, 8—12X3 bis 31/, P. Rheinsberg, Schlossgarten an abgestorbenen Zweigen von Uytisus capitatus. Dureh Färbung sowie durch die viel kleineren Conidien von M. incarnatum (Desm.) ganz verschieden. Mucedinaceae. Oidium erysiphoides Fries. Warenthin auf Blättern von Anchusa officinalis. Verhandl. des Bot. Vereins f. Brandenb. XLV. B XVII Oidium monilioides Link. Bubrok, Warenthin auf Blättern verschiedener Gramineen. Trichoderma lignorum (Tode) Harz. Bubrok auf faulenden Zweigen. Ovularia Doroniei Sace. Schlosspark auf Blättern von Doronicum Pardalianches häufig. Ramularia lactea (Desm.) Sacec. Schlosspark auf Viola odorata. R. Geraniü (West) Fuck. Warenthin auf Geranium pusillum. R. Lampsanae (Desm.) Sace. Bubrok auf Lampsana communis. R. Primulae Thüm. Bubrok auf Primula offieinalis. R. Urticae Ces. Warenthin auf Urtica urens. Mycogone rosea Link var. n. Jaapiana P.Henn. Bubrok in Pluteus cervinus. Durch Färbung und Grösse der Conidien von der typischen Art verschieden. Die Hyphen erscheinen auf der Oberseite des Hutes weissfilzig, spinnwebig. Die Conidienmassen sind niemals fleischrot, sondern rostbräunlich. Die Conidien sind 25-30xX15—20 %, mit gelbbrauner Membran. Das obere Fach ist fast kugelig unten abgeflachtt 15—20 „u, mit halb- kugeligen Warzen auf der ea. 4 u dieken bräunlichen Membran, das untere Fach ist zusammengedrückt kugelig 12---16 x, mit glatter Membran. Die Conidienträger sind meist eiförmig, hyalin 6—-10X4—8 u. — Bei den Originalen sowie zahlreichen typischen Exemplaren ist die Färbung der Conidienmassen stets fleisch- rötlich, die Conidien sind viel grösser, meist 35-40x25 u. Ob dieses Conidienstadium zu Aypomyces Linkil Tul. gehört, ist sehr zweifelhaft, vorläufig möge es als Varietät zu obige Art gestellt werden. Dematiaceae. Oercospora Majanthemi Fuck. Bubrok auf Blättern von Majanthemum bifolium. ©. Paridis Eriks. Schlosspark auf Blättern von Paris guadrifolia. C. Epilobii Sehn. Sehlosspark am See in Blättern von Zpiobium. Tubereculariaceae. Tubercularia vulgaris Tode. Schlosspark auf Lindenzweigen. Tuberculina persicina (Ditm.) Sacec. Bubrok auf Aecidium Lhamni auf Rh. carthartica. Mycelia sterilia. Sclerotium rhizodes Auersw. Warenthin, Sumpfwiese und Bubrok auf Blättern verschiedener Poa-Arten. An ersterer Stelle trat das Seleroticum in grosser Menge auf und machten sich die stark befallenen Pflanzen flächenweise durch ihre bleiche Färbung schon in weiterer Entfernung bemerkbar. Ein beachtenswerter Wiesenschädling. Bericht über die nennundsiebzieste (vierunddreissioste Herbst-) Hanpt-Versammlung des Botanischen Vereins der Provinz Brandenburg zu Berlin am 10. Oktober 1903. Vorsitzender: Herr G. Volkens. Nach kurzen einleitenden Bemerkungen des Vorsitzenden verliest der Schriftführer, Herr E. Gilg, den folgenden Jahresbericht: Die Zahl der ordentlichen Vereinsmitglieder belief sich am 1. Oktober 1903 auf 280, am 1. Oktober 1902 auf 274. Einem Zu- wachs von 18 im verflossenen Jahre aufgenommenen ordentlichen Mitgliedern steht ein Verlust von 12 solchen, durch den Tod (4) oder Ausscheiden (8), gegenüber. Von Ehrenmitgliedern verlor der Verein die Herren Celakovsky und Crepin, von korrespondierenden Mitgliedern die Herıen Freyn und Limpricht durch den Tod. Ueber die Vermögenslage des Vereins wird Ihnen der Herr Kassenwart, über die ausgeführten Forschungsreisen der Vorsitzende der Kryptogamenkommission berichten. Hervorzuheben ist, dass wir uns auch in diesem Jahre wieder der Unterstützung von Seiten des Provinzialausschusses zu erfreuen hatten. Das erste Heft der Verhandlungen wurde schon anfangs dieses Jahres an die Mitglieder versandt. Erst in der letzten Zeit wurde mir eine grössere Anzahl von Manuskripten zum Drucke eingereicht, so dass der Schluss des diesjährigen Bandes als ein sehr starkes Heft entweder Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres ausgegeben werden kann. Aus dem Vereinsleben sei hervorgehoben, dass sich der Verein bei der Feier des 25-jährigen Bestehens des Westpreussischen botanisch - zoologischen Vereins durch ein Glückwunschschreiben beteiligte. B* AÄX Die wissenschaftlichen Sitzungen erfreuten sich stets eines sehr regen Besuches. Ganz besonders reich war dieser bei einem von Lichtbildern begleiteten Vortrag des Herrn Dr. Diels über die Flora von West-Australien, der im Januar im Hörsaal des Kgl. Botanischen Museums stattfand. Die Frühjahrshauptversammlung in Rheinsberg fand — wie stets in den letzten Jahren — unter ausserordentlich starker Beteiligung der Mitglieder und ihrer Damen statt. Daran schloss sich der Bericht des Bücherwarts, Herrn Th. Loesener. Die Benutzung der Bibliothek hielt sich auf der Höhe des Vor- jahres. Ausser den an Ort und Stelle benutzten und gleich wieder zurückgegebenen Werken wurden über 330 Bücher bezw. Hefte aus- geliehen. Besonders für die auf dem botanischen Museum tätigen Herren erweist sich die Vereinsbücherei immer mehr als eine wert- volle Ergänzung der Museumsbibliothek. Sehr erwünscht und im Interesse der Ordnung unbedingt erforderlich ist es, dass die Bücher nicht über die satzungsmässig erlaubte Frist von 6 Wochen von den Entleihern zurückbehalten, sondern sofort nach Benutzung wieder zurückgeliefert werden. Von neuen Tauschverbindungen sind zu nennen: 1. Die Ohio State University (Department of Botany) in Columbus, Ohio (Journal of Myeology). 2. Die „Magyar Botanikai Lapok“ — „Ungarische botanische Blätter“, herausgegeben von Dr. A. von Degen in Budapest. 3. Das Bulletin du Jardin botanique de l’Etat in Brüssel. 4. Die „Mitteilungen des Vereins Luxemburger Naturfreunde, vormals Fauna“ in Luxemburg. 5. Bulletin de l’Institut botanique in Bukarest. Heraus- gegeben von Prof. M. M. Vladesco. Ausserdem wurde eine Wandkarte der Provinz Brandenburg von Nowack angeschafft und auf den vom Herb. Boissier heraus- gegebenen „Index botanique“ abonniert. Von den bei der Bibliothek eingegangenen Geschenken seien hier nur folgende erwähnt: Von Seiten der Autoren: Bain, S. M. The action of copper on leaves, with special reference to the injurious effects of fungieides on peach foliage (Bull. of the Agrieultural Experiment Station of the University of Tennes- see. Vol. XV. April 1902. n. 2). Knoxville, Tenn. 87 S. und 8 Tafeln. Boulanger, M.E. Germination de l’ascospore de la truffe. Rennes- Paris [Impr. Oberthur]. °1903. Comes, Prof. Dr. ©. 5 chronographische Tafeln über Tabakbau. XXI Heinricher, E. Die grünen Halbsehmarotzer. III. Bartschia und Tozzia, nebst Bemerkg. z. Frage n. d. assimil. Leistungsfähigk. d. grün. Halbschm. (Sonder-Abdr. aus Jahrb. wissensch. Bot. 36, Heft 4.) 1901. Mit 2 Tafeln und 7 Textfig. » Dasselbe, IV. Nachtr. zu Zuphrasia, Odontites u. Alectorolophus. Krit. Bemerkg. zur System. letzterer Gattg. (A. a. O. 37, Heft 2). 1902. Mit 2 Tafeln. „ Kritisches zur System. d. Gattg. Alectorolophus. Eine Erwiderung auf Prof. v. Wettstein’s „Bemerkungen“ zu meiner Abhandl. „Die grünen Halbschmarotzer IV.“ (A. a. O. 38, Heft 4.) 1903. » Vier photographische Tafeln, Aufnahmen von Alectorolophus- Kulturen. Hoffmann, Dr. F. Botan. Wanderungen in den südl. Kalkalpen. Teil I Wissensch. Beilage zum Jahresber. der 5. Realschule zu Berlin. Ostern 1903. Quelle, F. Göttingens Moosvegetation. Inaugural - Dissertat. 1902. Nordhausen. 8° 163 pp. Sehulz, O0. E. Cruciferae (Sonderabdr. aus I. Urban, Symbol. Antill. III. 3. 1893 p. 493 - 523). » Monographie d. Gattg. Cardamine (Sonderabdr. aus Englers Bot. Jahrb. XXXIl. Heft 4. 1903 p. 280—623, mit 4 Tafeln). Anderweitige Geschenke: Holtz, L. Characen (Kryptogamenflorra der Mark Branden- burg. Vol. IV. Heft 1.) Berlin, 1903. Geschenk der Verlags- buchhandlung von Gebr. Borntraeger. Just’s botan. Jahresbericht, herausgegeben von Prof. Dr. K. Schu- mann. Vol. 28, Il. Heft 4; Vol. 29, I. Heft 1-3, II. Heft 1—5; Vol. 30, I. Heft 1—3. Geschenk der Verlagsbuchhandlung von Gebr. Borntraeger. Purkinje, J.E. De eellulis antherarum fibrosis nee non de granorum pollinarium formis comment. phytotom. Vratislaviae 1830. Mit 18 Tafeln. Aus dem Nachlass des Gärtnereibesitzers L. Mathieu, geschenkt von Th. Loesener. Steudel, E. Nomenelator botanieus. Ed. I. Stuttgardtiae et Tu- bingae 1821. Desgl. Warnstorf, ©. Moose. (Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. Vol. I. Heft 3.) Berlin 1903. Geschenk der Verlagsbuchhandlung von Gebr. Borntraeger. Botanisches Literaturblatt, herausgegeben von Dr. A. Wagner, Vol. I. n. 1—14. Innsbruck 1903. Geschenkt von L. Diels, Th. Loesener, R. Pilger u. E. Ulbrich. Naturwissenschaftliche Wochenschrift, herausgegeben von Prof. Dr. H. Potoni& u. Dr. F. Koerber. Vol. XVII n. 14—52, XXU Vol. XVIll. Jena, 1902-1903. Geschenkt von K. Schumann u. Th. Loesener. Ein ausführliches Verzeichnis der im Tauschverkehr seit 1. Okt. 1901 eingegangenen Druckschriften wird im nächstjährigen Jahresberichte erscheinen. Allen Herren Autoren und Geschenkgebern, die zur Bereicherung der Vereinsbücherei beigetragen haben, sei hier unser bester Dank ausgesprochen. Hierauf berichtete der Kassenführer Herr W. Retzdorff über die Vermögenslage des Vereins. Die Jahresrechnung für 1902 enthält folgende Posten: A. Reservefonds. 1. Einnahme. a) Bestand von 1901 (s. Verhandl. 1902 S. XXIV). . M. 3542,05 b) Zinsen von M. 2500,— 31/,%, Konsols für die Zeit vona1-2105 19017bis 19102 19022 72 2 sl c) Zinsen des Sparkassenguthabens für 1902. . . . „33,68 d) Einmaliger Beitrag des Rentners W. Retzdorff für die Erwerbung der lebenslänglichen Mitgliedschaft . „ 100, — Summa M. 3763.23 2. Ausgabe. Depotgebühren . . . ... ...M. 4, Verbleibt Besand M. 3759,23 B. Laufende Verwaltung. 1. Einnahme. a) Laufende Beiträge der Mitglieder .. . . . . . M. 1518— b) Beihilfe des Provinzial-Ausschusses der Provinz Brandenburg 2.002 Brei aı alla) el. e) Ausserordentl. Beitrag des Geh. Kommerzien-Rats Arnhold . . . al ae d) Zinsen des Sparkassenguthabens für 1902 . Ben, ekalalı) e) Erlös für verkaufte Verhandlungen . . fe f) Zuwendung des Prof. Dr. Marsson aus Anlass seiner silbernen Hochzeit von . . 409, 100, — mit der Bestimmung, dass diese Sms einem jüngeren Gelehrten gewährt werden soll, welcher sich dem Studium der Systematik der Branden- burgischen Algen widmen will. Eine Verwendung dieses Betrages hat bisher nicht a g) Sonstige Einnahmen . . . 2... .. h 1,90 Summa M. 2318,39 XAIN 2. Ausgabe. a) Drucksachen. Verschiedene Drucksachen . . . 2. ..2..2.2..2...M. 44,10 An Gebr. Bornträger für 510 Exemplare der Verhandlungen, Jahrgang 1902 a M. 250. . M. 1275, — Hiervon ab: für 4°), Bogen (gedruckt sind anstatt 20 nur 15!/, Bogen) auM250, 2. 22,2 M.243,75 Gewinnanteil f. 1902, 1/, von M. 57,54 . M. 1440 „ 258,15 bleiben . . . „ 1016,85 Sonderabzüge für die korrespondierenden Mitglieder 5 5,29 b) Kunstbeilagen . . . SH Se N [Orr 0) e) Einbinden von Büchern Gi EL OSLO 21503D d) Porto und sonstige ne hkten an » 205,62 e) Neu-Anschaffungen, nämlich für 63 Messtischblätter und ] Karte der Provinz . . . tr 8590: A f) Verschiedene Ausgaben, men dh Adressen, Kranzspenden, Beitrag zum Denkmal für Eros@laconsthals-ruei: een 2 en Shıa M. 1639,61 BiesBunnahmensbevragen 0 2 02. nn 972 M. 2318,39 Die Ausgaben dagegen . . 1639 Die Mehreinnahme im Telhee 1902 beträgt mithin M. 678,78 Unter Berücksichtigung des Bestandes vom Vorjahre (s. Verhandl. 1902 S. XXV) von . . . . . ... ....M. 2838,45 ergibt sich ein Bestand von M. 3517,23 Von der Veröffentlichung der für das Rechnungsjahr ausserdem gelegten Abrechnungen für die Kryptogamen-Flora und für das Forst- botanische Merkbuch ist vorläufig Abstand genommen worden, da diese — weil fortlaufend — bis jetzt keinen Ueberblick in finanzieller Hinsicht gewähren können. Die Kryptogamen-Flora hat im Jahre 1902 eine Mehrausgabe von M. 435,06 (gegen die gewährten Beihilfen) erfordert; u. a. sind für Exkursionen M. 197,40, ferner für Zeichnungen und Aetzungen (Characeen und Sphagnaceen betreffend) M. 600,65 verausgabt worden. Aus Vereinsmitteln sind für die Kryptogamen- Flora bisher überhaupt M. 1244,55 (d. i. das Mehr der Ausgaben gegenüber den Einnahmen) verwendet. Für das Forstbotanische Merk- buch stehen die Hauptausgaben erst noch bevor. XAIV Rückstände an Beiträgen für das Jahr 1902 waren bei Abschluss der Rechnung nicht vorhanden. Die Prüfung der Rechnung einschliesslich der Abrechnungen über die Kryptogamen-Flora und über das Forstbotanische Merkbuch, sowie die Feststellung des Kassenbestandes ist seitens der Herren Hennings und Graebner vorgenommen worden. Der Erstere berichtete hierüber, dass die Kassenbücher als ordnungsmässig geführt und die Ausgaben als gehörig nachgewiesen befunden sind, ferner, dass das Vermögen des Vereins den Kassenprüfern vorgelegt worden sei. Dem Herrn Kassenführer wurde darauf durch die Versammlung Entlastung erteilt. Hierauf folgte der Bericht der Kryptogamenkommission für das Jahr 1902/1903, verlesen durch den Vorsitzenden, Herrn G. Lindau. Die beiden im Berichtsjahr abgehaltenen Sitzungen der Krypto- gamenkommission beschäftigten sich mit der Wahl der Bearbeiter für die einzelnen Abteilungen der Flora und mit der weiteren Erforschung des Gebietes. Mit der auch in diesem Jahre erfolgten Beihilfe des Ministeriums für Landwirtschaft und des Ministeriums für Medizinal- und geistliche pp. Angelegenheiten konnte die kryptogamische Erforschung der Provinz abermals gefördert werden. Herr Dr. Mildbraed bereiste die Gegend von Landsberg und Herr Jaap hat die Durchforschung der Prignitz fortgesetzt. Für das Kıryptogamenherbar sind viele wertvolle Beiträge von den schon in früheren Jahresberichten genannten Herren eingegangen. Der Druck der Flora hat einen erfreulichen Fortgang aufzu- weisen gehabt. Der erste Band der Moose, welcher die Leber- und Torfmoose, bearbeitet von Herrn C. Warnstorf, enthält, ist im Frühjahr vollendet worden. Ebenso ist der vierte Band der Flora mit der Bearbeitung der Characeen durch Herrn L. Holtz begonnen worden. Der zweite Moosband mit den Laubmoosen ist soweit fort- geschritten, dass voraussichtlich im Frühjahr mit der Drucklegung begonnen werden kann. Die Zustimmung, welche die Bearbeitung der bisher erschienenen Gruppen in weiteren Kreisen gefunden hat, berechtigt auch für die Zukunft auf eine gedeihliche Weiterentwickelung des Unternehmens zu hoffen. Es wurde sodann zu den Wahlen geschritten. Diese ergaben folgendes Resultat: P. Ascherson, Ehrenvorsitzender. K. Schumann, Vorsitzender. G. Volkens, erster Stellvertreter, XXV M. Marsson, zweiter Stellvertreter. E. Gilg, Schriftführer. A. Weisse, erster Stellvertreter. Th. Loesener, zweiter Stellvertreter und Bibliothekar. W. Retzdorff, Kassenführer. In den Ausschuss wurden gewählt: R. Beyer. L Diels. A. Engler. P. Graebner. P. Hennings. E. Jahn. Daran schloss sich die Wahl von Ehren- und korrespondierenden Mitgliedern, infolge eines von Th. Loesener eingereichten, von 15 Mitgliedern unterstützten Antrages. Die Zettelwahl ergab als Ehrenmitglieder: Hugo De Vries-Amsterdam. R. von Wettstein- Wien. Zu korrespondierenden Mitgliedern wurden gewählt: C. De Candolle- Genf. B. L. Robinson-Cambridge (Mass.) N. Wille-Christiania. Hierauf verlas Herr Hauchecorne den Bericht der Kommission zur Herausgabe eines forstbotanischen Merkbuchs für die Provinz Brandenburg. Die von dem botanischen Verein i. J. 1901 in der Provinz ver- sandten weissen und roten Fragebogen A u. B, etwa 900, sind, soweit sie beantwortet zurückgekommen sind, auf Grund eines Beschlusses der vom botanischen Verein zur Herausgabe des Merkbuchs gebildeten Kommission kreisweise geordnet und in folgenden Aktenheften ver- einigt worden: No. 1. Kreis Arnswalde. \ No. 9. Kreis Züllichau- 2: » Friedeberg. Schwiebus. BER » Soldin. | 0). » Krossen. a » Landsberg a. W, | Sl » Guben (Land und (Stadt u. Land). | Stadt). a) » Königsberg (N.-M.). 523 »„ Sorau und Stadt- 6 » Stadt Frankfurt u. | Kreis Forst. Lebus. ld: »„ Spremberg. 7% » West- here „14. » Kottbus (Land und 8. 5 Ost- = Stadt). AXVI No. 15. Kreis Lübben. No. 26. Kreis Berlin -Charlotten- » |, Kalkan. burg. „ 17. ,„ KDuckau. | Sl. „ . Ost-Havelland und 3.8 » Prenzlau. | Stadt Spandau. »„ 19. ,„ Angermünde. „28 » West-Havelland u. » 20. „ Templin. Stadt Brandenb. »„ 21. ,„ Ruppin. „29. „ Beeskow - Storkow. 5 DD Ost- n..; \ »„ 30. ,„ Teltow. 2a, West neullz | „31. „ Zauch- Belzig und au, " Ober- een Stadt Potsdam. » 25. ,„ Nieder- »„ 32. „ Jüterbog - Lucken- walde Die Fragebogen sind gleichzeitig mit der Einordnung in die Aktenhefte einer mehrfachen Ueberarbeitung unterzogen worden. Diejenigen Fragebogen, deren Inhalt nicht verwertbar war, sind sämtlich mit einer entsprechenden Bezeichnung versehen. Besonders bemerkenswerte Vorkommnisse sind angemerkt; ebenso sind aufzuklärende Fragen auf den Fragebogen verzeichnet worden. Sämtliche Aktenhefte sind mit Inhaltsverzeichnissen versehen. In die Aktenhefte sind ausser den Fragebogen auch zahlreiche Aus- züge aus der Zeitschrift Brandenburgia, den Mitteilungen des märkischen Turistenklubs und anderen Zeitschriften aufgenommen worden. Ferner ist auf Grund der Fragebogen ein Auszug angefertigt der die einzelnen in den Fragebogen erwähnten Vorkommnisse, nach Baumarten geordnet, enthält. Ein Verzeichnis der bei der Durchsicht wahrgenommenen, der Aufklärung bedürfenden Punkte ist aufgestellt, ebenso ein solches bemerkenswerter Kuriosa. Endlich sind Verzeichnisse aufgestellt von denjenigen Fällen, wo zu genauer Bestimmung der Baum- oder Strauchart Zweigproben einzufordern sind, sowie von vorhandenen und einzufordernden Photographieen. Gleichzeitig ist von dem Berichterstatter auf der Grundlage der Fragebogen und der örtlichen Vorarbeiten des Rittergutsbesitzers Paeske, früher zu Conraden, jetzt zu Braunschweig, für den Kreis Arnswalde ein Probereferat entworfen. Hierin sind die bemerkens- werten Vorkommnisse in Anlehnung an die Darstellungsweise des Con- wentz’schen forstbotanischen Merkbuchs für West-Preussen dergestalt aufgezählt, dass zuvörderst die Waldgebiete unter Voranstellung der Kgl. Forsten, sodann die Gelände ausserhalb des Waldes beschrieben sind. Die Darstellung ist möglichst knapp gefasst; die botanische Be- zeichnung entspricht Aschersons Flora. XXVI Dies Referat ist von der Kommission als Grundlage für die Bearbeitung innerhalb der einzelnen Kreise gebilligt worden. Es ist zusammen mit einem die zu beachtenden Gesichtspunkte hervorhebenden Rundschreiben im Druck vervielfältigt und denjenigen Vertrauensmännern unter Beifügung des entsprechenden Aktenheftes übersandt worden, die sich zur Anfertigung von Referaten für einzelne Kreise erboten hatten. Gleichzeitig sind auf Grund der oben erwähnten Verzeichnisse erwünschte Photographien und Zweigproben eingefordert worden. Die eingegangenen Zweigproben sind im botanischen Museum gesammelt und bestimmt. Referate sind bisher erstattet für: No. 1. Arnswalde, von Hauchecorne, » 4. Landsberg a. W., von Oberlehrer Dr. Hasseroth in Lands- berg a. W., 5. Königsberg, Neumark, von Obergärtner Vogel zu Tamsel, »„ 6. Stadt Frankfurt u. Lebus, v. Dr. Mildbraed zu Charlottenburg, 7.) West- und Ost-Sternberg, von Oberlehrer Dr. Brand zu 8. Frankfurt a. O., » 9. Zülliehau-Schwiebus, von Lehrer V. Torka zu Schwiebus, „ 10. Krossen, von Oberlehrer Prof. Dr. Lüddecke zu Krossen, „ 12. Sorau u. Stadtkr. Forst, von Lehrer P. Deeker zu Forst, „ 13. Spremberg, von Dr. Fedde in Schöneberg, „ 14. Kottbus (Stadt u. Land), von Postverwalter Gebert zu Kottbus, „ 19. Angermünde, von Lehrer Roman Schultz zu Berlin, » 22. Ost-Prignitz, von Oberlehrer O. Jaap in Hamburg, »„ 23. West-Prignitz, von Lehrer Warnstorf zu Wittenberge, » 28. West-Havelland u. Stadt Brandenburg von Prof. Dr. Plöttner zu Rathenow, » 29. Beeskow-Storkow, von Dr. Loesener zu Berlin, » 32. Jüterbog-Luckenwalde, von Oberlehrer Höck zu Luckenwalde. Ber, Das sind im ganzen siebzehn Referate. Die eingegangenen Referate sind verschiedenartig bearbeitet. Die Referenten haben teilweise eingehende briefliche und örtliche, einzelne auch literarische Ermittelungen angestellt und der genauen botanischen Bezeichnung der einzelnen Arten der aufgezählten Eichen, Linden, Rüstern u. s. w. besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Teilweis sind dagegen die einzelnen Vorkommnisse ohne Bestimmung der einzelnen Art aufgeführt. Dies ist eine Folge des Umstandes, dass bei der Herstellung der Fragebogen nicht darum ersucht worden war, die aufge- führtenBäume und Sträucher nicht bloss nach ihrer Gattung, sondern auch der Art nach zu bezeichnen. Es waren infolgedessen in den weitaus meisten Fragebogen die;Bäume und Sträucher ohne Angabe der Art XXVIl aufgeführt. Es sind deshalb durch den Berichterstatter zur Ergänzung der eingegangenen Referate gedruckte Anfragen versandt worden, worin die augenfälligsten Artunterschiede von Sommer- und Winter- eiche, Feld- und Flatterrüster, Sommer- und Winterlinde aufgeführt sind. Die Anfragen sind zumeist bereitwilligst beantwortet; die Ant- worten sind den betreffenden Referaten beigefügt. Die eingegangenen Referate sind von dem Berichterstatter sämtlich durchgesehen und, soweit erforderlich, mit der Ausdrucksweise des Probereferats zusammengestimmt. Den Kreis Krossen hat der Berichterstatter im Juni d. J. bei gelegentlicher mehrtägiger Anwesenheit in Krossen mehrfach mit dem Referenten durchfahren und dabei mit Zustimmung des Referenten einige Ergänzungen herbeigeführt. Die noch ausstehenden Referate werden zur Zeit noch beant- wortet; sie werden bald eingehen. Vielfach sind dadurch Verzögerungen eingetreten, dass mit den örtlichen Verhältnissen bekannte geeignete Vertrauensmänner nur schwer zu gewinnen waren. An der Hand der durch den Herrn Oberlandforstmeister dem Berichterstatter zur Verfügung gestellten amtlichen Forstkarten der Provinz Brandenburg und an der Hand des Forst- und Jagd-Kalenders werden die Vorkommnisse aus den Staatsforsten innerhalb der einzelnen Kreise nachgesehen, mit den Bezeichnungen der forstlichen Verwaltungsbezirke versehen und entsprechend geordnet. Der Herr Oberlandforstmeister hat dem Berichterstatter freund- liche Unterstützung durch die Staatsforstverwaltung bei der weiteren Fortführung des Werks zugesichert. Bei der Bearbeitung des gesamten vorliegenden Materials ist die Erfahrung bestätigt worden, dass die Altersangaben in den weitaus meisten Fällen ganz unzuverlässig sind. Grosse und starke Bäume sind der Aufzählung und Erhaltung als Naturdenkmäler regelmässig nur dann würdig, wenn sie ein bemerkenswertes Alter besitzen. Es ist deshalb auch schon in dem Rundschreiben eine möglichst genaue Ermittelung des Alters der Bäume unter Berücksichtigung der Stand- ortsverhältnisse angeregt worden. Es werden auch, um möglichst sicher zu gehen, die vorhandenen literarischen Nachweise in den Werken und Chroniken von Ascherson, Bolle, v. Borgstede- Burgsdorff, v. Burgsdorff, Beckmann und andern über alte Waldbäume der Provinz Brandenburg herangezogen und an den ent- sprechenden Stellen kurz vermerkt. Sodann werden zur Entscheidung über die Frage der Urwüchsigkeit auch die wissenschaftlichen Publikationen über die subfossile und interglasiale Flora der Mark Brandenburg benutzt. Es ist erfreulicherweise gelungen, zur Herstellung von Ab- bildungen bemerkenswerter Bäume einen ausgezeichneten photo- XAIX graphischen Mitarbeiter in dem städtischen Lehrer Paul Kubahn zu Berlin zu gewinnen, der bereits mehrere treffliche Abbildungen geliefert hat. Der Berichterstatter hat in den letzten Jahren in den Kreisen Krossen, Ost- und West-Prignitz, Ober- und Niederbarnim, Berlin- Charlottenburg, Ost-Havelland, Teltow, Zauch-Belzig und Kalau örtliche Untersuchungen vorgenommen und mit den zuständigen örtlichen Forstbehörden wegen Ergänzung des teilweise sehr dürftigen Materials verhandelt und dabei erfreuliche Erfolge erzielt. Es ist zu hoffen, dass bei fortgesetzter energischer Bearbeitung des ausserordentlich umfangreichen und vielfach der Veroollständigung und Verbesserung sehr bedürftigen Materials in nicht allzu langer . Zeit ein forstbotanisches Merkbuch für die Provinz Brandenburg herausgegeben werden kann, welches allen berechtigten Anforderungen entspricht. Inzwischen waren in die Redaktionskommission gewählt worden die Herren: P. Graebner. P. Hennings. I. Urban. Daran schlossen sich wissenschaftliche Mitteilungen Fr. Thomas (Ohrdruf) sprach über Moosvegetation in elektrisch beleuchteten Höhlen. Bezugnehmend auf seine in unserem Sitzungsberichte vom 9. Oktober 1897 (Verhandlungen 39. Jahrg. S. XCI) enthaltene Mitteilung legte er aus der Dechen- höhle bei Iserlohn ein fruchtendes Exemplar der damals nur steril gefundenen Rhynchostegiella tenella var. cavernarum vor, mit welchem in demselben Rasen noch ein gleichfalls fruchtendes Amdblystegium wuchs. Dieses ist von Herrn C. Warnstorf als eine laxe Form von A. Juratzkanum Schimp. freundlichst determiniert worden. Gesammelt wurde es wiederum von Herrn Kaufmann Friedrich Ortlepp aus Ohrdruf. Die oben zitierte Mitteilung vom Jahre 1897 ist von Herrn L. Loeske übersehen worden, als er in seiner kürzlich erschienenen „Moosflora des Harzes“ S. 229 das (von Herrn Prof. Lindau ent- deckte) Vorkommen des Bryum capillare unter gleichen Beleuchtungs- verhältnissen in der Hermannshöhle bei Rübeland erwähnte. Voraus- siebtlich wird bei fortgesetzter Einführung der elektrischen Höhlen- beleuchtung und hinreichender Nachforschung auch die Zahl der durch das elektrische Licht zum Keimen ihrer dahin verwehten oder ver- schleppten Sporen (ef. Heald in Botanical Gazette 1898, XXVI. p. 25 fi.) und zu weiterer Entwickelung gebrachten Moose noch zunehmen. AXX Herr P. @raebner bemerkt hierzu, dass er dieses Moos schon im Jahre 1892 an derselben Stelle beobachtet und gesammelt hat. Herr W. Retzdorff legte Pflanzen vor, welche von Herrn Lehrer G. Schulz (Friedenau) in einem See bei Boitzenburg (Uckermark) gesammelt worden waren und von Exemplaren stammten, die eine ganz aussergewöhnliche Höhe erreicht hatten: Sparganium ramosum 2,32 ın, daselbst beobachtet bis 2,90 m, 7ypha angustifolia 3,88 m, Seirpus lacustris 3,42 m, Phragmites communis 3,86 m, BRanunculus Lingua 1,19 m. Herr J. Winkelmann demonstrierte einige interessante Pflanzen aus der Gegend von Stettin. Er regte ferner an, Herrn R. Ruthe, einem der ältesten Mit- glieder des Vereins, zu seinem 80. Geburtstage ein Glückwunsch- schreiben zu übersenden, was einstimmig angenommen wurde. Herr L. Wittmack sprach über rote oder violette Moorrüben aus Egypten und aus Spanien, welche in Samen hierher gelangten und sich jetzt in Kultur befinden. Hieran schloss sich eine kurze Diskussion. Herr 0. Appel berichtete unter Vorlage von Exemplaren über eine der var. arundinacea nahestehende Form von Glyceria aquatica. Diese Form, die sich bereits aus der Beschreibung der Hauptart in Hagens Preussens Pflanzen (1818 p. 66) erkennen lässt, kommt ausser in Ost- und Westpreussen auch in Schlesien und Holstein vor. Weiter macht derselbe Mitteilungen über Unterschiede zwischen Dactylis Aschersoniana und D. glomerata auf Grund von Kulturversuchen. Ausserdem legte er die inzwischen erschienene Fortsetzung der Flora von Ost- und Westpreussen von Abromeit vor. Nach einigen Anfragen von Herrn R. Beyer und Herrn E. Koehne, betreffend im Spätherbst blühende Haselnusssträucher, bezw. die event. Verwendbarkeit von denaturiertem Spiritus zum Vergiften von Pflanzen, wurde die Sitzung geschlossen. Karl Gustav Limpricht. 7 20. Oktober 1902. Von Friedrich Fedde. Karl Gustav Limpricht wurde am 11. Juli 1834 zu Eckersdorf bei Sagan in Schlesien als Sohn eines Gärtnereibesitzers geboren. Nach Besuch der Ortsschule ging er auf die Stadtschule in Sagan, in der damals noch Lateinisch und Französisch gelehrt wurde. Von 1853 bis März 1856 besuchte er das Lehrerseminar zu Bunzlau, das er mit einem guten Abgangszeugnis verliess, um 2 Jahre lang eine Lehrer- stelle in Ober-Gläsersdorf bei Lüben zu verwalten. Nachdem er im Mai 1858 die zweite Prüfung mit „sehr gut“ bestanden hatte, wurde er am 1. Juli 1858 als Lehrer an die Höhere Töchterschule zu Bunzlau berufen. Schon im Seminar hatte sein Lehrer, der nachmalige Ge- heime Rat W. Prange, sein ausserordentlich reges Interesse für Naturwissenschaften erkannt und es in geeigneter Weise zu fördern gewusst. Während seiner Lehrerthätigkeit in Bunzlau benutzte L. seine ganze freie Zeit, um sich immer mehr in das Studium der Botanik zu vertiefen, wozu ihm besonders sein häufiger Verkehr mit R. v. Uechtritz, dem bekannten schlesischen Floristen, den er im Jahre 1860 kennen lernte, nützte. In den Zweig der Botanik, in dem L später ein Meister werden sollte, in die Kenntnis der Laubmoose, führte ihn Prof. Dr. J. Milde ein, den er im Jahre 1864 kennen lernte. Letzterer blieb L. bis zu seinem leider schon im Jahre 1871 eintretenden Tode ein treuer Freund und wissenschaftlicher Berater. Durch Milde wurde L. mit dem Geheimrat Dr. Göppert, Professor der Botanik an der Universität Breslau und Direktor des Botanischen Gartens bekannt, der ihn nicht nur durch Literatur und Pflanzen- material in seinen wissenschaftlichen Bestrebungen unterstützte, sondern dem es auch gelang, durch seine Vermittelung L. eine An- stellung in Breslau zu verschaffen. Ostern 1869 wurde L. Lehrer der Naturwissenschaften an der neu gegründeten städtischen Mittelschule II, der jetzigen evangelischen Realschule II zu Breslau, an der L. bis zu seinem Ende als Lehrer segensreich gewirkt hat. Infolge seiner regen wissenschaftlichen Betätigung wurde L. ferner noch Lehrer der be- schreibenden Naturwissenschaften an’’der Lehrer -Fortbildungsschule, sowie Mitglied der Kgl. Prüfungskommission für Lehrerinnen und Schulvorsteherinnen (1883 —86). XXXU Schon während seines Aufenthaltes in Bunzlau, im Jahre 1867, wurde Limpricht auf Veranlassung Göpperts zum korrespondierenden Mitgliede der botanischen Sektion der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur zu Breslau ernannt, jener Gesellschaft, der er später, als er nach Breslau versetzt wurde, als ordentliches Mitglied beitrat und die nun in ihm eines ihrer treuesten und regsamsten Mitglieder verloren hat. In den Jahresberiehten dieser Gesellschaft veröffentlichte Limpricht die Hauptmasse seiner kleineren Schriften. Auch verwaltete er seit 1887 die Stelle eines Kustos der Bibliothek dieser Gesellschaft, bis die Kgl. Universitäts-Bibliothek zu Breslau die Bücherei in ihre Verwaltung übernahm. Ferner wurde Limpricht korrespondierendes Mitglied folgender wissenschaftlicher Gesellschaften: 1884 des botanischen Vereins der Provinz Brandenburg, 1891 der Soeciete nationale der Sciences naturelles et mathematiques de Cher- bourg, 1895 der deutschen botanischen Gesellschaft zu Berlin. Ebenfalls in Anerkennung seiner hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen gelang es ihm etwas zu erreichen, was nur wenige ausser ihm erlangt haben. Er wurde nämlich durch Beschluss des Kgl. Provinzial - Schulkollegiums zu Breslau vom 30. August 1880 mit Genehmigung des Ministers, obgleich Volksschullehrer, als wissen- schaftlicher Lehrer in die für das höhere Schulfach qualifizierten Lehrer eingereiht und erhielt 1895 den Titel Oberlehrer. Die wichtigsten Schriften Limprechts, der Zeit ihres Er- scheinens nach geordnet, sind folgende: i A) Grössere Schriften: 1. Bryotheca Silesiaca. (Schlesiens Laubmoose in getrockneten Exemplaren.) Lief. I—-VII (n. 1—350). Bunzlau u. Breslau 1866-71. 2. Schlesiens Laub- und Lebermoose nebst Nachträgen in Ferdinand Cohns Kryptogamen-Flora von Schlesien. Band I. p. 27-352 u. p. 413—444. Breslau, Verlag von J. U. Kern. 1876. 3. Die Laubmoose Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz. (18. Band von Rabenhorsts Kryptogamenflora 2. Aufl. 1. Abt. 834 S. Text u. 538 Einzelbilder. Leipzig, Ed. Kummer. 1890. — 2. Abt. 853 S. Text und 329 Einzelbilder Leipzig, 1895. — 3. Abt. 512 S. Text und 240 Einzelbilder Leipzig, 1896. B) Kleinere Aufsätze: a) In den Jahresberichten der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur zu Breslau. Botanisch-zoologische Sektion. 4. Beitrag zur bryologischen Kenntnis der grossen Schneegrube und der Kesselkoppe. ALIV. p. 139—146. 1867. 34. XXX . Ein Blick auf die höheren Kryptogamen im Gebiete der Bunzlauer Flora. XLIV. p. 146—160. 1867. . Ueber die Flora des Isergebirges. ALVII. p. 92—94. 1871. . Der Schlawasee und seine Umgebung. Eine botanisch - geo- graphische Skizze. XLVIN. p. 106—119. 1871. . Ueber das Vorkommen der Lebermoose im schlesisch-mährischen Gesenke. XLIX. p. 75—81. 1872. . Ueber die Flora von Grünberg. L. p. 72-74. 1873 . Ueber die Moosflora der oberschlesischen Muschelkalkhügel. L. p. 96-97. 1873. . Nachträge zu J. Mildes Bryologia Silesiaca. L. p. 124—140. 1873. . Ueber die Moosvegetation der Babiagora. Li. p. 77—78. 1874. . Der Gröditzberg. Kurze Charakteristik seiner Flora. LI. 1874. . Ueber die Laubmoose der hohen Tatra. LIl. p. 92—94. 1875. . Novitäten aus der Laubmoosflora der hohen Tatra. LII. p. 130 bis 132. 1875. . Die Lebermoose der hohen Tatra. LIV. p. 143—152. 1877. . Ueber die Moosflora der Insel Bornholm. LVII. p. 272—-273. 1880. . Neue Bürger der schlesischen Moosflora. LVII. p. 310. 1880. . Neue und kritische Lebermoose LVII. p. 311—317. 1880. . Ueber neue Arten und Formen der Gattung Sarcoscyphus Corda. LVII. p. 179—184. 1881. . Ueber neue Muscineen für Schlesien. LVII. p. 184-186. 1881. . Einige neuere Funde aus der schlesischen Moosflora. LIX. p. 278 bis 279. 1882. . Ueber Spkagnum, Myurella und Fontinalis. LIX. p. 317. 1882. . Ueber die Temperatur einiger Quellen des Riesengebirges. LX. p. 214. 1883. 5. Einige neue Laubmoose. LX. 234—242. 1883. . Neue Bürger der schlesischen Moosflora. LX. p. 242—243. 1883. . Moose aus Norwegen. LXI. p. 175. 1884. . Die Moose im Sorbus-Gürtel des Riesengebirges. LXI. p. 24. 1884. . Ueber einige neue Arten und Formen bei den Laub- und Leber- moosen. LXI. p. 204—225. 1884. Notiz über fortgesetzte Beobachtungen von Quellentemperaturen im Riesengebirge. LXI. p. 247. 1884. . Ueber Tüpfelbildung bei Laubmoosen. LXI. p. 289. 1885. 2. Ueber Porenbildung in der Stengelrinde von Sphagnum. LXIN. p. 199. 1886. 3. Ueber neue Bürger der schlesischen Moosflora. LAXII. p. 214 bis 215. 186. Deber Th. Gümbels Beiträge zur Entwickelungsgeschichte der Laubmoose. LXV. p. 258. 1888. Verhandl, des Bot. Vereins f. Brandenb, XLV. (6) XXXIV 35. Ueber neue Laubmoose. LXVII. p. 93. 1891. 36. Drei neue Laubmoose. LXXIV. 1897. b) In den Jahresberiehten der Schlesischen Gesellschaft. Abteilung für Naturwissenschaften und Medizin. 37. Ergebnisse einiger botanischer Wanderungen durch das Isar- gebirge. ALIX. p. 33—47. 1872. 38. Auf der Wasserscheide zwischen Weide und Bartsch. L. p. 47 bis 61. 1873. c) Im Botanischen Centralblatt. 39. Zur Systematik der Torfmoose. 1. Artikel VII. n. 36 p. 311—319. 1881. ZUR Is X..n. 6. 9 pp. 1882. d) In der „Flora“. 40. Besprechung von W. Ph. Schimpers: Synopsis Muscorum europaeorum n. 22. 9. pp. 1876. 41. Die deutschen Sauteria-Formen. n. 6. 4 pp. 1880. 42. Ueber Gymnomitrium adustum N. v. E. n. 5. 7 pp. 1881. 43. Ueber eine verschollene Jungermannia. n. 3. 4 pp. 1882. 44. Neue und kritische Laubmoose. n. 13. 5 pp. 1882. e) In der Hedwigia von Rabenhorst. 45. Nekrolog auf Prof. J. Milde. n. 10. 4 pp. 1871. 46. Ueber Leptotrichum zonatum. n. 2.2 pp. 1872 47. Schlesische Lebermoose. n. 2. 3 pp. 1816. 48. Besprechung von Juratzka, die Laubmoosflora von Oesterreich- Ungarn. n. 10. 4 pp. 1882. f) Verhandlungeu des botanischen Vereins der Provinz Brandenburg. 49. Auf der schlesisch-märkischen Grenze. Ein bryologischer Bei- trag. 1X. p. 108—116. 1867. C) Referate: 50. Ueber die gesamte Moosliteratur aus den Jahren 1875—78 in L. Just: Botanischer Jahresbericht. II. I. p. 292—318. 1876. IV. I. p. 282—324. 1878. V. I. p. 244—274. 1879. VI. I. p. 509—523. 1881. 51. Die Laub- und Lebermoose in den Berichten der deutschen Bo- tanischen Gesellschaft. Band II. Heft 11. 1885. AXXV Ausserdem Nekrologe auf die verstorbenen Mitglieder der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur im Jahrgang LXV bis LXXIV. 1833—1897. Sein ganzes Können und Wissen hat Limpricht in seinen beiden Florenwerken der schlesischen Moosflora und der deutschen Laubmoosflora niedergelegt. Beide Werke sichern ihrem Verfasser für immer einen Platz unter den ersten Moosforschern. Die Be- sehreibungen in der schlesischen Flora sind von ausgezeichneter Klarheit und können seinen Nachfolgern immer als Muster dienen. Die zahlreichen kritischen Bemerkungen in diesem Buche werden ihren Wert nie verlieren. In seinem zweiten Werke führte Limpricht die Lorentzschen Merkmale des anatomischen Baues des Stammes und der Blattrippe zum ersten Male in einer grösseren Flora ein und brachte sie bei seinen sämtlichen Beschreibungen in Anwendung. Schon dies allein sichert diesem Werke einen bleibenden Wert, da es nur auf diese Weise möglich ist, sterile Formen mit Sicherheit zu erkennen. So ist mit Limpricht einer der ausgezeichnetsten Kenner der europäischen Laub- und Lebermoose dahingeschieden, dessen Haupt- verdienst darin- besteht, unsere gesamten Kenntnisse über die Laub- moose in klarer und übersichtlicher Weise kritisch gesichtet und durch eigene Forschungen und Untersuchungen stark vermehrt der Nachwelt hinterlassen zu haben. Zu bedauern ist es nur, dass es dem Verblichenen nicht beschieden war, wie er es sich vorgenommen hatte, auch die Lebermoose Deutschlands in ähnlicher Weise zu- . sammenzustellen. Tagesordnung der Sitzungen im abgelaufenen Geschäftsjahre. Sitzung vom 14. November 1902. Der Vorsitzende, Prof. Volkens, gedachte des kürzlich dahin- geschiedenen Oberlehrers G. Limpricht in Breslau, der seit Jahren dem Verein als korrespondierendes Mitglied angehört hatte. — Darauf entwarf Prof. Volkens unter Vorzeigung einer grossen Zahl trefflicher photographischer Aufnahmen ein farbenreiches Bild von dem Bo- tanischen Garten in Buitenzorg auf Java, der in neuerer Zeit so grosse Bedeutung für die Erforschung des Pflanzenlebens gewonnen hat. Der Redner hob hervor, dass diese Anlage zum Unterschiede von den botanischen Gärten in Britisch-Indien, die den Ansprüchen der Engländer gemäss den Charakter von Lustparken tragen, im all- gemeinen nach denselben Grundsätzen eingerichtet sei, die auch bei uns massgebend sind. Als Tropengarten aber hat der Garten doch einen ganz anderen Habitus als die europäischen Anlagen dieser Art. Die Kultur einjähriger Pflanzen tritt ganz zurück; wenigstens neun Zehntel des Geländes ist mit Holzgewächsen bestanden. Der Unter- schied wird noch verstärkt durch die Natur der Bäume und Sträucher, namentlich sind es die in etwa 300 Arten und Varietäten kultivierten Palmen, sodann die Bambusen und die zahllosen Schlingpflanzen, die dem Garten seinen eigentümlichen Charakter geben. Das Giessen, das bei uns die meisten Arbeitskräfte erfordert, fällt in Buitenzorg, wo täglich starke Regengüsse niedergehen, ganz fort. Demgemäss ist die Zahl der Arbeitskräfte eine weit geringere als in unsern Gärten. Grosse Fürsorge erfordert das Wegschaffen des Wassers; durch eine ausgedehnte Kanalisation ist diesem Erfordernis Rechnung getragen. Schon eine Stunde nach dem heftigsten Regenfall kann der Garten wieder begangen werden. Die von allen „Globetrottern“ aufgesuchte Hauptsehenswürdigkeit des Gartens ist eine schöne Allee, die ihn von Ost nach West durchzieht und deren erste, ganz aus Kanarienbäumen bestehende Hälfte noch dadurch auffällig ist, dass dort eine grosse Zahl „Ueberpflanzen“ (Epiphyten), namentlich Aroideen (Freycinetia, Monstera u. s. w.) auf den Bäumen gezogen werden. Rechts von dieser Allee befindet sich ein Teich, in dessen wunderbar reizvoller Umgebung die schöne Palme Cyriostachys Fenda, wohl die herrlichste der ganzen Familie, besonders in die Augen fällt. In einem Ab- schnitte des Teiches gedeiht Victoria regia in üppiger Blütenfülle, XXXVI wenn auch die Blätter im allgemeinen nicht die Grösse erreichen, wie in unseren Warmhäusern. In einem besonderen Teile des Gartens werden zahlreiche Farne, in einem anderen die Orchideen, in einem dritten Bromeliaceen und andere Epiphyten gezüchtet. Unter den Bäumen erregt ein Gummibaum (Fieus elastica) Bewunderung durch die gewaltige Dieke seines Stammes, der, durch Luftwurzeln verstärkt, einen Umfang von etwa 15 Mtr. besitzt. Eigentümlich sind vielen Bäumen die knieförmig nach oben gerichteten Aeste, die nach Prof. Volkens’ Beobachtungen durch Entwickelung senkrechter Wasserreiser auf den anfänglich wagerecht gerichteten Aesten und nachfolgendes Absterben der Astenden entstehen. Beim Kampf um das Licht, den die Gewächse in den dichten Tropenwäldern zu führen haben, ist dieses Aufwärtswachsen der Aeste von hoher Bedeutung für die Existenz der Bäume. Für Nutzpflanzen ist in der Nähe des Gartens eine besondere Anlage geschaffen, wo die praktisch verwertbaren Gewächse, vor allen Dingen Kautschuk- und Guttaperchabäume, in grossen Mengen gezogen werden; von hier aus hat man über ganz Java kleinere Versuchsgärten verteilt, die für die Pflanzenkultur auf der Insel in hohem Grade förderlich sind. Der Berggarten von Tjibodas, der eine halbe Tagereise von Buitenzorg, 1600 Mtr. hoch, weit entfernt von aller Kultur, -mitten im Urwald liegt, bietet den Forschern die Möglichkeit, die Tropenpflanzen in ihren natürlichen Verhältnissen zu studieren. — Prof. P. Magnus sprach über die unterirdischen Sehmarotzerpilze aus den Gattungen Schinzia, Urocystis, Ustilago und Urophlyctis. Diese Parasiten befallen nur die Wurzel oder die unter der Erde befindlichen Stengel- und Blattorgane und haben sich daher der Beobachtung lange entzogen, sind aber jetzt in grösserer Anzahl bekannt, zeigen zum Teil eine sehr weite Verbreitung. Einige haben sich als arge Schädlinge der Kulturen erwiesen; so sind z. B. durch Urocystis Cepulae in den amerikanischen Zwiebelfeldern grosse Ver- wüstungen angerichtet worden. Der Vortragende, dessen Unter- suchungen zur Kenntnis dieser Schmarotzer erheblich beigetragen haben, möchte aus dem Umstande, dass einige von ihnen ausschliesslich auf Pflanzen des Mittelmeergebiets auftreten, den Schluss ziehen, dass die unterirdische Lebensweise der betreffenden Parasiten eine An- passung an die klimatischen Verhältnisse darstellt, indem sich der Pilz, um der Trockenheit auszuweichen, in die feuchten unterirdischen Teile zurückzieht. Er glaubt daher, dass in den Mittelmeerländern derartige Schmarotzer in grösserer Zahl zu finden sein werden. — Prof. Ascherson legte einige neue floristische Schriften vor, unter denen die Abschlusslieferung von A. F. Schwarz’ ausgezeichneter Flora von Nürnberg-Erlangen hier erwähnt sei. Ferner zeigte er den für Deutschland neuen Bastard von Calamagrostis Epigeios und Cala- magrostis lanceolata (von E. Forges bei Erfurt gefunden) und die AXAVII seltene Lemna arrhiza, jene winzige Wasserpflanze, die nur. die Grösse eines Senfkorns erreicht, von einem neuen Fundort, einem Altwasser des Mains, wo Prof. Möbius (Frankfurt a. M.) sie entdeckte. Endlich wies der Vortragende eine durch ibren Standort bemerkenswerte Pflanze aus dem in seinen Besitz übergegangenen Herbar des ver- storbenen Geh. Kriegsrats Winkler vor: eine Carex digitata, 1853 von Dr. Helmreich auf der inzwischen abgerissenen Kirehhofsmauer der Dorotheenstädtischen Kirche in Berlin aufgefunden. Der Fund stellt sich hinsichtlich seines örtlichen Interesses einem im königlichen Herbar befindlichen Exemplar von Asplenium Trichomanes an die Seite, das Elsholtz 1680 an der Mauer der seitdem mehrmals abgebrannten Petrikirche fand. Zum Schluss der Sitzung wurden Herrn Professor Ascherson, der den Winter in Aegypten zubringen will, seitens des Vorsitzenden in herzlichen Abschiedsworten die Segenswünsche des Vereins zum Ausdruck gebracht. Sitzung vom 12. Dezember 1902. Prof. K. Schumann widmete einen längeren Nachruf dem am 24. November im Alter von 67 Jahren verstorbenen Prof. Ladislav Celakovsky in Prag, der dem Verein als Ehrenmitglied angehörte. Der Verstorbene hat sowohl als Systematiker wie als Morphologe eine der hervorragendsten Stellen unter den Fachgenossen eingenommen. Unter seinen systematischen Arbeiten steht eine ausgezeichnete „Flora von Böhmen“ obenan. Als Morphologe hat er zuerst die Missbildungen zur Deutung der Organe verwertet. Er war einer der entschiedensten und kenntnisreichsten Vertreter der in neuerer Zeit scharf befehdeten formalen Morphologie, die dahin zielt, die Formen auf bestimmte Schemata zurückzuführen. — Prof. G. Lindau legte sein im Verein mit Dr. E. Haselhoff verfasstes Handbuch „Die Beschädigung der Vegetation durch Rauch“ vor, das erste umfassende Werk über diesen praktisch so wichtigen Gegenstand. Ueber die Wirkung der schwefligen Säure, des schlimmsten unter den Rauchgasen, machte der Vortragende einige nähere Angaben. Die grösste Empfindlichkeit gegen dieses Gas zeigen die Nadelhölzer, vorzüglich die Fichte, der sich der Reihe nach Tanne, Kiefer und Lärche anschliessen. Die Laubbäume sind bedeutend widerstandsfähiger. Dieses Verhalten erklärt sich daraus, dass die Schädigung hauptsächlich die Blätter betrifft, die ja bei den Nadelhölzern mehrere Jahre am Stamme sitzen; die Jahrgänge fallen nacheinander ab, und wenn auch der letzte ab- geworfen wird, ist der Baum rettungslos verloren. Die Laubbäume können dagegen nach dem Abwerfen der Blätter zum zweiten oder gar zum dritten Male (freilich auch zum Schaden des Baumes) aus- treiben, und sie haben ausserdem die Möglichkeit, sich durch Stock- ausschlag zu erhalten, wenn der Stamm selbst abgestorben ist. XAXXIR Gewisse äussere Umstände, wie hoher Feuchtigkeitsgehalt der Luft, sehr starker Sonnenschein, schlechte Bodenverhältnisse, Heimsuchung des Baumes durch Insekten oder Pilze erhöhen die Empfänglichkeit der Pflanzen für die schädigende Wirkung des Rauches. Dass -bei beschädigten Bäumen Rauchvergiftung vorliegt, wird bis jetzt noch am sichersten durch Feststellung des Schwefelsäuregehalts der Asche nachgewiesen, wobei die chemische Zusammensetzung des Bodens mit zu berücksichtigen ist. Die mikroskopischen Methoden sind noch weiterer Ausbildung bedürftig. — Dr. P. Graebner legte vor und besprach Professor Oskar Drudes neues Buch „Der hereynische Florenbezirk“. Unter diesem Namen fasst der Dresdener Pflanzen- geograph das mitteldeutsche Berg- und Hügelland vom Harz bis zur Rhön, bis zur Lausitz und dem Böhmerwalde zusammen, und er hat die wegen der Mischung verschiedener Florenelemente äusserst arten- reiche Vegetation dieses Gebietes mit einer Genauigkeit geschildert, wie sie wohl für keinen anderen Teil der Erdoberfläche vorliegt. Eine weitere Erörterung des Vortragenden bezog sich auf die von ihm festgestellte Vermehrung des Sparganium diversifolium durch Brutknollen. — Zuletzt nahm der Vorsitzende, Prof. Volkens, das Wort zu einem interessanten Vortrage über die Hakenklimmer, den er durch getrocknete Pflanzen aus dem botanischen Garten in Buitenzorg erläuterte. Während bei den gewöhnlichen Ranken der durch Reibung an der Stütze ausgeübte Reiz eine Krümmung und spiralige Aufrollung der Ranke herbeiführt, äussert sich bei den Hakenklimmern, die statt mit Ranken mit reizbaren, krammen Haken ausgerüstet sind, der Erfolg des Reizes in einer starken Verdiekung der die Stütze umgreifenden Haken. Von diesem Diekenwachstum wird nur der Holzring, nicht die Rinde des Hakens in Mitleidenschaft gezogen, und es werden dabei keine neuen Gefässe, sondern nur Libriformfasern gebildet. Beispiele solcher Hakenklimmer sind die Gattungen Uncaria (Rubiacee), Artabotrys (Anonacee), Aoucheria (Linaeee) u. a. m. Uebergangsbildungen zu den eigentlichen Ranken sind die Haken der Strychnosarten und in noch höherem Grade die der Bauhinio-Arten. In unsern gemässigten Himmelsstrichen gibt es solche Hakenklimmer nicht. Der Vortragende besprach ferner die bei tropischen Kletterpflanzen auftretenden blätterlosen „Fangarme“, die oft 3—4 Mtr. Länge erreichen und sich in rotierender Bewegung befinden, und erläuterte durch eine grössere Anzahl von Beispielen den eigentümlichen Dimorphismus zwischen gewöhnlichen Zweigen und Kletterzweigen, wie er z. B. sehr auffällig bei Bougainvillea auftritt. Sitzung vom 9. Januar 1903. In der ganz aussergewöhnlich stark besuchten Sitzung sprach Dr. L. Diels über die Vegetation von Westaustralien, in Sonderheit XL dessen südwestlichen Teil, wo er gemeinsam mit Dr. E. Pritzel während eines Zeitraums von mehr als 1!/, Jahren gesammelt und beobachtet hat. Nach Klima und Pflanzenwuchs lässt sich das durchforschte Gebiet in zwei Teile sondern: die Südwestecke und der ganze übrige Rest. Dieser letztere Teil, das östliche oder zentrale Gebiet, ist ausserordentlich regen- und vegetationsarm; hier liegen die Goldfelder Westaustraliens. Die Südwestecke dagegen zeigt eine mannigfaltige Abstufung aller natürlichen Verhältnisse und in einigen Küstengebieten, wie bei der Stadt Perth, ein wahrhaft paradiesisches Klima. Perth hat im wärmsten Monat, dem Januar, eine Durchschnittstemperatur von 21 Gr. Im März oder April setzt in den Küstenstrichen das „Winterwetter“ mit starken Winden und Regengüssen ein, doch treten häufig sonnenhelle Tage dazwischen auf und selbst in der Nacht sinkt die Temperatur kaum unter Null Grad. Nach dem Innern nimmt der Regen auffällig rasch ab; man gelangt auf eine Entfernung. wie die von Berlin bis Köln in Gebiete, die so regenarm sind wie Aegypten oder die innere Pfanne der Sahara. Weiter im Norden werden empfindliche Hitzegrade erreicht. Im Murchisongebiet beträgt die Januartemperatur 39 Gr. Celsius; dass dort überhaupt weisse Ansiedler leben können, ist wesentlich der grossen Trockenheit der Luft zu- zuschreiben. Im südwestlichen, dem regenreichsten Gebiet finden sich Wälder; weiter östlich gehen sie in die Serub- oder Buschvegetation über. Sobald die ersten Regen eintreten, breitet sich ein grüner Teppich über die bis dahin dürren Fluren. Allerdings fehlen die frischen Knospen an den Bäumen, denn es gibt keinen Baum, der in der Trockenzeit völlig laublos dastände. Dafür grüssen Sträucher, die man vorher kaum beachtete, mit freundlichem Blumenschmuck, und Knollen- und Zwiebelgewächse fangen an zu blühen. Im Juni sinkt die Temperatur weiter, aber die Niederschläge nehmen noch zu, und in ununterbrochener Folge erschliessen immer neue Pflanzenarten ihre Blüten. Die grösste Blumenpracht bringt in plötzlicher Steigerung der August, dann gleicht das Land einem wahrhaften Garten. Endlich beginnt das Vergilben und Verwelken, das an der Südküste am spätesten erreicht wird. Unter den Charakterpflanzen nehmen die Angehörigen der Myrtaceen die erste Stelle ein, von denen allerdings nur wenige der bräutlichen Myrthe ähnlich sind. Die Zucalyptus- Arten, die die stattlichsten Bäume Australiens stellen, gehören in diese Familie, ferner die Melaleuken, die an sumpfigen Gegenden auch durch Bäume vertreten sind und die gleichfalls für sumpfigen Boden charakteristischen Zeptospermum. Endlich Verticordia opulata, eine auf ein ganz kleines?Gebiet beschränkte Sandpflanze, die der verstorbene Botaniker Ferdinand v. Mueller als die Fürstin der australischen Blumen bezeichnet hat. Nächst den Myrtaceen spielen die Leguminosen die bedeutendste Rolle in der Vegetation Westaustraliens. Die meisten XLI von ihnen erinnern aber sehr wenig an unsere Hülsenfrüchte. Auch die Acacia - Arten zeigen nicht den Leguminosentypus, da sie die doppelt-gefiederten Blätter schon in früher Jugend verlieren und dem mannigfach gebildeten Blattstiel die Assimilationstätigkeit überlassen. Die gefürchtetsten Giftpflanzen Westaustraliens, die die schrecklichste Geissel der Schafzüchter bilden, gehören zu den Leguminosen. An dritter Stelle stehen die Proteaceen, unter denen die honigreichen Banksien am auffälligsten hervortreten. Dieser Familie lässt sich auch der „westaustralische Weihnachtsbaum“, die Nuytsia floribunda, anschliessen, die gewöhnlich den Loranthaceen zugezählt wird, aber nicht wie diese schmarotzt und auch habituell an die Proteaceen erinnert. Sie spielt in Perth insofern eine Rolle, als sie zu Weihnachten blüht und in den Strassen verkauft wird; man schmückt damit die Veranden und sie ersetzt, gemeinsam mit einem Cycaswedel, den Weihnachtsbaum. Alle übrigen Familien können sich an Bedeutung nieht mit den vorerwähnten messen. Unter ihnen werden die Epacrideen häufig mit den Erika-Arten des Kaplandes verglichen, können sich aber an Schönheit nicht mit ihnen messen. Unter den nicht besonders zahlreichen Kompositen fallen gewisse Immortellen mit bunten Brakteen- hüllen auf; Goodeniaceen überraschen durch ihre Mannigfaltigkeit der Blüten, eine seltsame Erscheinung bei einer so kleinen Familie; Restiaceen bieten vorwiegend pflanzengeographisches Interesse im Hinbliek auf ihre Verbreitung im Kapland. Die Erdorchideen gleichen in ihrer Lebensweise unsern einheimischen. Ein recht merkwürdiges Verhalten zeigen die etwa 30 Sonnentau-Arten, indem sie während der ganzen Vegetationszeit in immer neuen Formen auftreten; die grösste, Drosera gigantea, erreicht die Höhe von einem halben Meter und hat das Aussehen eines kleinen Bäumchens. Der Vortragende ergänzte seine anziehenden Schilderungen durch Vorführung und Er- läuterung einer Reihe schöner Lichtbilder, die ihm Dr. E. Pritzel zur Verfügung gestellt hatte. Er wies u. a. auf die eigenartige Verbreitung vieler australischer Pfianzen hin, die auf sehr kleine Gebiete beschränkt sind. Der südwestlichste Teil Australiens ist etwa so gross wie Deutschland westlich der Elbe nebst Schleswig-Holstein; aus diesem Gebiete sind 3500 Pflanzenarten bekannt, und von diesen kommen 2500 sonst nirgends auf der Welt vor. Möge, so etwa schloss der Redner, dieser merkwürdigen Pflanzenwelt ein besseres Schicksal beschieden sein, als der einheimischen schwarzen Bevölkerung, die auf 5000 Seelen zusammengeschmolzen ist in einem Lande, das jetzt 200 000 weissen Ansiedlern zur Wohnstätte dient. Sitzung vom 13. Februar 1903. Professor O. Warburg sprach unter Vorlegung zahlreicher Ab bildungen über die Nutzpflanzen unserer Kolonien. Einleitend hob er XLII hervor, dass es sich bei unseren aussereuropäischen Besitzungen haupt- sächlich um Nutzungs-, nicht um Siedelungskolonien handle; selbst Südwestafrika biete nur für 6—7000 Farmer Platz und könne bei in- tensiver Bebauung allerhöchstens eine Million Kolonisten aufnehmen. Unter den Pflanzen, die den Gegenstand der Kultur bilden, hat der Kaffee nach den in Ostafrika gemachten Erfahrungen keine günstigen Aussichten. Es sind im Anfange manche Fehler gemacht worden, zudem haben der durch die Ueberproduktion herbeigeführte Preisrück- gang und das Auftreten von Schädlingen sehr ungünstig gewirkt. Immerhin gibt es eine Reihe von Pflanzungen, die sich durcharbeiten und später gute Erträge haben werden. Usambara hat 12 Gross- und 7 Kleinbetriebe und lieferte 1902 6—8000 Ztr. im Werte von etwa 400000 Mk. Von einer Konkurrenz für den Weltmarkt wird nie die Rede sein, da die Produktion höchstens 1 pro Mille der Weltproduktion an Kaffee erreichen kann. Ganz anders steht es mit dem Kakao, für dessen Kultur namentlich Kamerun vorzüglich geeignet ist. Es sind hier bereits 16 grössere Pflanzungen, und es ist anzunehmen, dass eine Ausbeute von 40—50000 Ztr. im Werte von 2—3 Millionen Mk. erreicht wird. Schon jetzt liefern wir 1 v. H. der Weltproduktion, und wir werden in wenigen Jahren auf 10 v. H. kommen. Auch die Kola-Kultur hat eine grössere Zukunft, wenn sie auch bis jetzt nur wenig in Angriff genommen ist. Noch gar nicht erprobt ist die Kultur des Thees. Mit dem Tabak hat man sehr schlechte Erfahrungen ge- macht, und seine Kultur ist in unsern Kolonien so gut wie aufgegeben worden. Die Schwierigkeit liegt in der Gewinnung eines guten Deck- blattes, wozu einerseits eine ganze Menge klimatischer Bedingungen zusammentreffen müssen, andererseits aber auch ein Personal vorhanden sein muss, dass mit dem Material sorgfältig umgeht. Der Bau des Zuckerrohrs ist in den deutschen Kolonien verhältnismässig wenig betrieben worden. In Ostafrika befindet sich eine Fabrik, die das von den Arabern gelieferte Produkt ankauft und verarbeitet. Die Produktion ist jedenfalls im Steigen begriffen. In der letzten Kam- pagne wurden 200000 Ztr. Rohr auf Zucker und Rum verarbeitet. Von Gewürzen kommen Cardamomen, Vanille, Muskatnus, Gewürz- nelken und namentlich spanischer Pfeffer, der ausgezeichnet gedeiht, in Betracht. Was die Kokosnuss betrifft, so spielt die Kopraausfuhr in der Südsee eine bedeutende Rolle und wird sich in Samoa und Neuguinea noch ansehnlich heben. In Ostafrika sind eine Million Bäume im Besitz von Eingeborenen und 300000 Bäume in Besitz von Europäern. In Kamerun wird die Kokosnuss noch garnicht kultiviert, in Togo ist erst eine grössere Pflanzung mit 150000 Bäumen vorhanden. Von der höchsten Wichtigkeit ist die Oelpalme (Zlaeis quineensis). Die Weltproduktion an Palmöl und Palmkernen erreicht jährlich einen Wert von 50 Millionen Mark; davon liefern Kamerun und Togo allein XLII für 6 Millionen Mark. Diese Produktion wird noch eine ausserordent- liche Steigerung erfahren, wenn die auf Einführung besserer Gewinnungs- methoden geriehteten Bestrebungen zu dem gewünschten Ergebnis geführt haben werden. Als ölliefernde Pflanzen werden auch vielfach Sesam und Erdnuss kultiviert. Sie bieten den Vorteil, dass das Ma- terial lange liegen kann, so dass günstige Transportbedingungen ab- gewartet werden können. Grosse Aufmerksamkeit wird neuerdings der Kultur der Kautschukbäume zugewendet. Manzihot Glaziovei (aus Brasilien) wird jetzt nach manchen Fehlschlägen in Ostafrika an- scheinend mit Erfolg kultiviert. Zevea brasiliensis, die sehr anspruchs- voll ist, scheint in Kamerun die ihr zusagenden Bedingungen zu finden. Die mexikanische Castilloa elastica und der bekannte Gummibaum (Fieus elastica) sind in Neuguinea mit vorzüglichem Erfolg angepflanzt worden. In Kamerun kommt Kickxia elastica in grosser Menge vor und wird überall an Wegen und Wasserläufen gezogen, scheint auch als Zwischenkultur zwischen Kakao gepflanzt werden zu können. Dagegen ist die schwierige Kultur der Zandolphia meist aufgegeben worden, was einen zeitweiligen Rückgang in der Kautschukproduktion herbeigeführt hat. Zur Guttapercha-Gewinnung werden in Kamerun drei Palaguium-Arten und die von Prof. Preuss aus Amerika mitgebrachte Tabernaemontana Donnell-Smithü kultiviert, die den Vorteil bietet, dass die Früchte ausbeutbar sind. Kamerun, Togo und Ostafrika liefern zur Zeit für 3'/, Millionen Mark Kautschuk, Deutschland aber braucht allein für 74 Millionen. Von Faserpflanzen ist die Baumwolle jetzt in vier Arten der Gattung Gossypium in Afrika einheimiseh. Ausgezeichnete Erfolge hat man in Ostafrika und Togo mit der ägyp- tischen Baumvolle erzielt; es ist wohl möglich, dass wir in diesen Kolonien zu einer grossen Ausdehnung der Baumwoll-Kultur kommen werden. Bis jetzt besteht nur eine kleine Versuchsstation und einige Versuchsfarmen, wo amerikanische Neger tätig sind. Bei der drückenden Herrschaft Amerikas ist die Ausbildung der Baumwollkultur eine Lebensfrage für Europa, und es hat sich denn auch in den Kolonien ein erfreuliches Einvernehmen und Zusammenarbeiten zwischen Deut- schen, Engländern und Franzosen herausgebildet. Für die Gewinnung des Mauritiushanfs (Zoureroya) reichen die vorhandenen Maschinen noch nicht aus, während der Sisalhanf (Agave rigida) wegen der kleineren Blätter gut bewältigt wird und sich zu rentieren scheint. Die Versuche mit Ramie und Jute sind nieht ermutigend. Hinsichtlich der Raphiafaser wird Ostafrika nie mit Madagaskar konkurrieren können. Die Kultur des Manilahanfs (Musa textilis) ist kürzlich von einer Firma in der Südsee mit sehr grossem Kapital begonnen worden ; der Erfolg ist zweifelhaft. Die unter dem Namen Kapok bekannte Fruchtwolle von Briodendron anfractuosum wird von Ostafrika aus- geführt. Was die Gummiarten betrifft, so liefern in Afrika drei XLIV Acacia-Arten gutes arabisches Gummi. Kopal wird für 200000 Mk. ausgeführt. Von holzliefernden Bäumen kommen namentlich die Man- groven in Betracht. Prof. Preuss hat aus Amerika die Balsam- und Mahagonibäume eingeführt. Die Rotangpalme muss noch mehr als bisher berücksichtigt werden. Unter den Medizinalpflanzen haben vor allem die Chinarindenbäume eine Zukunft. Sie sind bisher aus un- begründeter Furcht vor der Konkurrenz vernachlässigt worden; es besteht jetzt keine Ueberproduktion an Chinarinde mehr, und die Kultur dieser Bäume muss jedenfalls, wenn nicht von Privaten, so von der Regierung in Angriff genommen werden. — Prof. K. Schumann besprach die Blütenstände der Haselnuss und erläuterte den Bau ihrer Frucht. Sitzung vom 13. März 1903. Der Vorsitzende, Professor Volkens, machte der Versammlung von einigen Beschlüssen Mitteilung, die auf der am 6. März abge- haltenen Vorstandssitzung gefasst worden sind. Dieselben betreffen die Herausgaben der Kryptogamenflora und des forstbotanischen Merk- buchs der Provinz Brandenburg, sowie die Anschaffung des alle neue Arten und Namensänderungen enthaltenden Zettelkatalogs des Herbier Boissier. Die nächste Frühjahrs-Hauptversammlung soll in Rheinsberg abgehalten werden. — Dr. Fedde besprach ein von Hugo Bretzl in Strassburg veröffentlichtes Werk über die botanische Forschung im Altertum, das den Verdiensten des lange verkannten Theophrast volle Gerechtigkeit widerfahren lässt (vergl. Abhandlungen S. 97). — Sodann legte Prof. Hennings mehrere neue Pilzarten vor und sprach über das Ausheilen pilzkranker Pflanzen. — Dr. Jahn berichtete über interessante Myxomyceten, die er aus Philadelphia erhalten hat, und knüpfte hieran Bemerkungen pflanzengeographischen Inhalts. Sitzung vom 3. April 1903. Prof. Volkens sprach über myrmecophile Pflanzen, worunter solche Gewächse zu verstehen sind, die in ihrem Aufbau deutliche Anpassungen zum Anlocken von Ameisen erkennen lassen. Er ging aus von den Verhältnissen, wie sie bei einer in Nicaragua verbreiteten Akazienart, der Acacia cornigera, vorliegen. Dieser Baum hat am Grunde der Blätter hohle Dornen, die an der Spitze durehbohrt sind und von einer sehr bissigen Ameisenart bewohnt werden. Die Pflanze liefert den Ameisen ihre Nahrung in Gestalt rundlicher, sehr stickstoffreicher Körperchen, die sich an der Spitze der Fiederblättchen bilden. Die Ameisen ihrerseits gewähren dem Baume Schutz gegen die Angriffe der Blattschneiderameisen, die ihn sonst in kurzer Zeit der Blätter berauben würden. Aehnliche Einrichtungen kennen wir bei den süd- amerikanischen Cecropia-Bäumen, nur dienen hier den Schutzameisen nieht Dornen, sondern hohle Stammglieder zur Wohnung. Unter Vor- XLV legung eines reichen Spiritusmaterials ging der Vortragende alsdann auf die Besprechung myrmecophiler Pflanzen ein, die er selbst im Bo- tanischen Garten zu Buitenzorg auf Java hat studieren können. Er zeigte Arten aus den Gattungen Myrmecodia und Hydnophytum, bei denen die Ameisenschutztruppe labyrintartige Gänge des knollig auf- getriebenen Stammes bewohnt, ferner Arten von Triplaris, Humboldtia und einem Feigenbaume, wo sie sich in hohlen, durch ein von selbst entstehendes Loch zugänglich gewordenen Stengelgliedern aufhalten, endlich eine Reihe anderer Pflanzen, insbesondere Fagraea und Otophora- Arten, die teils ihre Nebenblätter, teils ein unterstes Fiederblattpaar zu Ameisenwohnungen ausgestalten. Prof. Volkens hält daran fest, dass die bei einer Unzahl tropischer Pflanzen beobachteten sogenannten extranuptialen Nektarien (das sind an Laubblättern auftretende Drüsen- organe, die einen süssen Saft ausscheiden) als Anlockurgsmittel für Ameisen zu deuten seien. Es ist dem Redner aufgefallen, dass die Ameisenstrassen, d. h. die Wege, die die Ameisen beim Besteigen eines Baumes oder Strauches einschlagen, in ihren tausendfältigen Auszweigungen immer entweder zu einem extranuptialen Nektarium oder zu dem Sitze von Blattläusen führen. Blattläuse, die ja von den Ameisen förmlich gemolken werden, und extranuptiale Nektarien vertreten sich also gleichsam in ihrer Bedeutung. — Professor Hennings sprach hierauf über die in Wohngebäuden auftretenden holzzerstörenden Schwämme und legte eine reiche Sammlung solcher Pilze vor. Ausser dem echten Hausschwamm (Merulius lacrımans) tritt ebenso häufig und fast ebenso schädlich der Poren-Hausschwamm (Polyporus vaporarius) auf; viel seltener findet sich Zenzites sepiaria, dessen Mycel aber das Holzwerk ganzer Gebäude zerstören kann. Lentinus lepideus ist weniger schädlich, doch entwickelt dieser Pilz am Balkenholz nicht seiten ganz abnorm gebildete, hornförmige oder geweihartig verzweigte, bis !/, Meter lange Fruchtkörper. Coniophora cerebella macht sich oft am Holzwerke feuchter Keller bemerkbar, ist aber nur im beschränkten Masse schädlich, er gleicht jedoch dem Hausschwamm oft so sehr in Form und Farbe, dass er vielfach mit ihm verwechselt wird. An eichenen Balken und Brettern tritt hin und wieder der Eichen-Wirr. schwamm (Daedalea quercina) auf; er vermag sie teilweise zu zerstören. Auch die strangartigen Mycelien des Hallimasch, die sogenannten Rhi- zomorphen, die wie Wurzelstränge aussehen, können den Dielen, besonders wenn diese dem Erdboden aufliegen, gefährlich werden. So waren im kaiserlichen Schloss Urville die Dielenlager ganzer Räume mit derartigen reichverzweigten Strängen dicht bewachsen. Ausser diesen Pilzen gibt es noch zahlreiche andere Schwammarten, die in Gebäuden das Holzwerk mehr oder weniger stark zerstören können. — Herr Dr. F. Quelle besprach einige neue Erscheinungen der Moos-Literatur. XLVI Sitzung vom 8. Mai 1903. Der Vorsitzende, Prof. Volkens, begrüsste zunächst den von seiner Reise nach Aegypten glücklich heimgekehrten Ehrenvorsitzenden, Prof. Ascherson, der sodann das Wort ergrifl, um einen Nachruf auf Francois Crepin in Brüssel zu halten, der Ehrenmitglied des Vereins war. — Hierauf legte Prof. Hennings einige für das Gebiet neue Pilze vor. — Sodann besprach Dr. Pilger, unter Vorlegung eines reichen Materials, die mannigfaltigen Kulturformen der afrikanischen Durrahirse. — Dr. P. Graebner legte einen Bastard zwischen Zibes grossularia und ER. nigrum vor, der nach dem Entdecker R. Schneideri benannt ist. — Sodann sprach Prof. Ascherson über den von Graebner herausgegebenen Botanischen Führer durch Nord- deutschland (Verlag von Gebr. Borntraeger), während Prof. Volkens die Programmabhandlung von Dr. Ferdinand Hoffmann, Botanische Wanderungen in den südlichen Kalkalpen, vorlegte. — Zum Schluss besprach Prof. Volkens eine Anzahl ausgestellter Objekte, die er aus Java mitgebracht hat. Unter diesen nahmen prächtige, in Alkohol präparierte Rafflesien und Balanophoreen sowie eine Sammlung Mimikrie zeigender Insekten das Hauptinteresse in Anspruch. Sitzung vom 11. September 1903. Der Vorsitzende, Prof. Volkens, gedachte zunächst des kürzlich dahingeschiedenen Hofrats Prof. K. Haussknecht in Weimar und machte sodann die Mitteilung, dass als Schlussraten für die Herstellung des „Forstbotanischen Merkbuchs für die Provinz Brandenburg“ dem Verein seitens des Provinzialausschusses 500 Mark, und seitens des Kultusministeriums 250 Mark bewilligt worden seien. — Dr. Loesener legte die eingegangene Literatur vor und besprach eine merkwürdige Maisform mit scheinbar gegenständigen Blättern. (Vergleiche unten Abhandlungen Seite 146-148.) — Prof. Hennings erläuterte eine ausgezeichnet schöne Sammlung javanischer Phalloideen, die Prof. Volkens von seiner vorjährigen Reise aus Buitenzorg mit- gebracht hatte. Herr Volkens selbst fügte einige Bemerkungen über die Art und Weise hinzu, wie diese merkwürdig gestalteten und sehr empfindlichen Pilze gesammelt und für die Ueberführung nach Europa hergerichtet wurden. Er selber hat keinen einzigen aus der Erde gezogen; sie werden ausschliesslich von Kindern gesammelt, die in die Bambusdickichte, wo die Pilze wachsen, kriechen und ihre Beute schon früh morgens in das Institut einliefern. Prof. Volkens machte ferner einige Mitteilungen über einen selbstleuchtenden Hutpilz der Gattung Marasmius, der auf Rotangpalmen bei Buitenzorg vor- kommt. Die Pilze sitzen in Gruppen an den Stämmen beisammen und gehen hoch in die Bäume hinauf. Bei Nacht erstrahlen sie in zauberhaftem Licht, das einen Stich ins grünliche hat. Diese Er- XLVM scheinung ist aber in jedem Jahr nur acht Tage lang zu beobachten. Die ins Laboratorium gebrachten und zur Untersuchung zerschnittenen Pilze leuchteten unter dem Mikroskop noch so hell, dass man deutlich die Umrisse ihres Baues erkennen konnte. Wenn man sie zwischen den Händen zerrieb, so übertrug sich das phosphorische Leuchten auf diese. Erst etwa 10 Minuten nach dem Zerquetschen der Pilze ver- schwindet das Lieht. — Oberlehrer Dr. Hoffmann (Charlottenburg) legte bemerkenswerte Pflanzen aus Krain und Dr. Diels ein von Herrn Bornmüller eingesandtes Stück eines Rasens der @ypsophila aretioides vor, die an kahlen, senkrechten Felsenwänden im nördlichen Persien meterlange und fusshohe dichte Polster bildet. — Professor Schumann schilderte die Entwickelung der Krötenbinse (Juncus bufonius) und des Sonnentaus (Drosera) und wies auf Parallel- erscheinungen bei diesen im System so weit getrennt stehenden Pflanzen hin. — Endlich zeigte Dr. Graebner zwei merkwürdige Missbildungen: eine Kartoffel, die in ihrem Innern sieben kleine Kartoffeln gebildet hatte, und eine samenlose Birne, in der nach- einander noch zwei Blüten erschienen waren, wovon die erste auch Fruchtfleisch angesetzt hatte. Verzeichnis der Mitglieder des Botanischen Vereins der Provinz Brandenburg. Ehrenvorsitzender: Ascherson, Dr. P., Professor der Botanik an der Universität in Berlin W. 57, Bülowstr. 51. Vorstand für 1903—1904. Schumann, Prof. Dr. K., Vorsitzender. Volkens, Prof. Dr. G., erster Stellvertreter. Marsson, Prof. Dr. M., zweiter Stellvertreter. Gilg, Prof. Dr. E., Schriftführer. Weisse, Dr. A., erster Stellvertreter. Loesener, Dr. Th., zweiter Stellvertreter und Bibliothekar. Retzdorff, W., Rentner, Kassenführer. Ausschuss für 1903—1904. Beyer, Prof. R. Diels, Dr. L. Engler, Geh. Regierungsrat, Prof. Dr. A. Graebner, Dr. P. Hennings, Prof. P. Jahn, Dr. E. Redaktionskommission. Ausser dem Ehrenvorsitzenden und den drei Schriftführern Urban, Geh. Regierungsrat, Prof. Dr. 1. Hennings, Prof. P. Graebner, Dr. P. ALIX Kommission zur Herausgabe einer Kryptogamen- Flora der Provinz Brandenburg. Lindau, Prof. Dr. G., Vorsitzender, in Berlin-Schöneberg, Grune- waldstr. 6—7 (Pilze und Flechten). Kolkwitz, Prof. Dr. R., Schriftführer, in Charlottenburg, Sehiller- strasse 75 III (Algen). Hennings, Prof. P. (Pilze). Hieronymus, Prof. Dr. G. (Algen). Marsson, Prof. Dr. M. (Algen). Moeller, Prof. Dr. A. (Pilze). Müller, Dr. O. (Bacillariaceen). Sorauer, Prof. Dr. P. (Pflanzenkrankheiten). Warnstorf, K. (Moose). I. Ehrenmitglieder. Ascherson, Dr. P., Professor der Botanik an der Universität, Ehren- vorsitzender des Vereins, in Berlin W. 57, Bülowstrasse 51. De Vries, Prof. Dr. H., Direktor des Botan. Gartens in Amsterdam. Focke, Dr. W. O., Arzt in Bremen, Steinernes Kreuz 2a. Wettstein, Ritter von Westersheim, Dr. phil. R., o. ö. Professor der Botanik an der Universität, Direktor des Botanischen Instituts und des Botanischen Gartens in Wien III, Rennweg 14. Schweinfurth, Prof. Dr. G., in Berlin W. 57, Potsdamerstr. 75a. II. Korrespondierende Mitglieder. Arcangeli, Dr. G., Prof. der Botanik und Direktor des Botanischen Gartens in Pisa. Barbey, W., in Valleyres bei Orbe, Kanton Waadt und in La Pierriere bei Chambesy, Genf. Bornet, Dr. E, Membre de I’Institut in Paris, Quai de la Tournelle 27. Christ, Dr. jur. H., in Basel, St. Jakobstr. 5. Conwentz, Prof. Dr. H., Direktor des Westpreussischen Provinzial- Museums in Danzig, Weidengasse 21. De Candolle, C., in Genf, Cour de St. Pierre 3. Gradmann, Dr. R., Universitätsbibliothekar in Tübingen (Württemberg). Grunow, A., Chemiker in Berndorf (Station Leobersdorf in Nieder- Oesterreich). Hackel, E., Prof. am Gymnasium in St. Pölten (Nieder-Oesterreich). Klebahn, Dr. H., in Hamburg XIII, Hoheluftehaussee 130. Levier, Dr. E., Arzt in Florenz, Via Jacopo a Diaeceto 16. Mac Leod, Dr. J., Professor der Botanik, Direktor des Botanischen Gartens in Gent. Verhandl, des Bot, Vereins f, Brandenb, XLV., D L Nathorst, Prof. Dr. A. G., Mitglied der Akademie, Direktor des phytopalaeontologischen Museums in Stockholm. Oudemans, Dr. C. A. J. A., em. Professor der Botanik und Direktor des Botanischen Gartens in Amsterdam. Penzig, Dr. O., Professor der Botanik und Direktor des Botanischen Gartens in Genua, Corso Dogali 43. Pirotta, Dr. R., Professor der Botanik und Direktor des Botanischen Gartens in Rom, Rehm, Dr. H., Geh. Medizinalrat in Neu-Friedenheim bei München. Robinson, Prof. Dr. B. L., Kurator des Gray Herbariums an der Harvard Universität in Cambridge, Mass. U. S. A. Rostrup, E., Dozent an der landwirtschaftlichen Akademie in Kopen- hagen, Forhaabningsholms Allee 7, V. Schwarz, A, Kgl. Stabsveterinär in Nürnberg, Praterstr. 7. Terraceiano, Dr. A., Assistent am Botanischen Garten zu Palermo. Terracciano, Dr. N, Direktor des Königl. Gartens zu Caserta, Italien. Warming, Dr. E., Professor der Botanik und Direktor des Botanischen Gartens in Kopenhagen, Gothersgade 133. Wille, Prof. Dr. N., Direktor des Botan. Gartens und Museums in Christiania. Wittrock, Dr. V. B., Professor der Botanik, Direktor des Natur- historischen Reichsmuseums in Stockholm. III. Ordentliche Mitglieder. (Die Namen der lebenslänglichen Mitglieder — vergl. $ 5 der Statuten — sind fett gedruckt. — Die mit * bezeichneten Mitglieder bezahlen freiwillig mehr als 6 M. jährlich.) Abromeit, Dr. J., Assistent am Botanischen Garten, Privatdozent an der Universität, in Königsberg in Pr., Copernicusstr. 10a. Aderhold, Dr. R., Geheimer Regierungsrat, Direktor im Kaiserl. Gesundheitsamt, in Charlottenburg, Schillerstr. 115—116, vom 1. IV. 04 an: Biologische Reichsanstalt in Dahlem bei Steglitz. Ahlenstiel, F., Apothekenbesitzer in Templin (U.-M.). Altmann, Professor Dr. P., Oberlehrer in Wriezen a. O. Anders, G., Lehrer in Westend b. Berlin, Akazien-Allee 29. Andree, A., Apothekenbesitzer in Hannover, Schiffgraben 36. Appel, Dr. O., Regierungsrat, Mitglied des Kaiserl. Gesundheitsamts zu Berlin, in Charlottenburg, Schlossstr. 67a, vom 1. IV. 04 an: Biologische Reichsanstalt in Dahlem bei Steglitz. Areschoug, Dr. F. W. C., Professor der Botanik und Direktor des Botanischen Gartens in Lund (Schweden). "Arnhold, E., Geheim. Kommerzienrat in Berlin W.9, Bellevuestr. 18 (zahlt jährlich 20 Mk.). LI Ascherson, E., p. Adr. Naylor, Benzon and Cp. in London 20, Ab- chureh Lane. Barn&witz, A., Professor am Saldern’schen Realgymnasium in Branden- burg a. H., Havelstr. 14. Bartke, R, Oberlehrer in Kottbus, Kaiser Friedrichstr. 114. Behnick, E., erster Obergehilfe am Kgl. Bot. Garten zu Berlin W. 57, Potsdamerstr. 75. Behrendsen, Dr. W., Oberstabsarzt in Kolberg, Wilhelmstr. 11. Berkhout, A.H,, Professor an der Laubanhochschule in Wageningen (Niederlande). Bernard, Dr. A., Rentner in Potsdam, Wörtherstr. 16. Beyer, R., Professor in Berlin ©. 27, Raupachstr. 13, 1. Bloüski, Dr. Fr., in Spiezynce bei Lipowiec, Gouvern. Kieff (Russl.). Boettcher, O., Major in Brandenburg a. H., Bergstr. 4. Bolle, Dr. K., in Berlin W.35, Schöneberger Ufer 37. Born, Dr. A., Oberlehrer in Berlin S.59, Urbanstr. 130. Brand, Dr. A., Oberlehrer in Frankfurt a. ©., Gurschstr. 1. Brehmer, Dr. W., Senator in Lübeck, Königstr. 57. Brendel, R., Fabrikant botanischer Modelle in Kolonie Grunewald bei Berlin, Bismarck-Allee 37. Brenning, Dr. M., Arzt in Charlottenburg bei Berlin, Rönnestr. 25. Bucehenau, Prof. Dr. F., in Bremen, Wachmannstr. 36. Buchholz, W., Kustos und Vertreter des Märk. Provinz.-Museums in Berlin SW.12, Zimmerstr. 90. Buchwald, Dr. J., Assistent der Versuchsanstalt des Verbandes Deutscher Müller an der Kgl. Landwirtsch. Hochschule, in Berlin W. 50, Würzburgerstr. 14. Bünger, Dr. E., Oberlehrer in Spremberg (Lausitz), Schützenstr. 10. Busse, Dr. W., Hilfsarbeiter am Kaiserl. Gesundheitsamt und Dozent an der Universität, in Wilmersdorf bei Berlin, Wilhelmsaue 16. Büttner, Dr. R., Oberlehrer in Berlin 0.34, Strassmannstr. 31. Claussen, Dr. P., Assistent am Botan. Institut in Freiburg i. B., Lessingstr. 10. Collin, Dr. A., Kustos am Museum für Naturkunde in Berlin N.4, Invalidenstr. 43. Conrad, W., Lehrer in Berlin N. 37, Kastanien-Allee 38. Correns, Dr.K., Professor der Botanik an der Universität in Leipzig, Thalstr. 6, II, Damm, Dr. O., Lehrer in Charlottenburg, Wilmersdorferstr. 105 Il. Dammer, Dr. U., Kustos am Königl. Botanischen Garten zu Berlin, in Gross-Lichterfelde 3, Dahlem, Altensteinstrasse. Decker, P., Lehrer in Forst i. L., Pförtenerstr. 63. Diels, Dr. L., Privatdozent an der Universität und Assistent am Kgl. Botan. Museum in Berlin W.62, Kleiststr. 21. D* Lo Dinklage, M., in Grand Bassa, Liberia, West-Afrika. Dubian, R., Zeugleutnant in Istein in Baden, Bez. Konstanz. Eekler, Prof. G., Unterriehtsdirigent an d. Königl. Turnlehrer-Anstalt in Berlin SW.48, Friedrichstr. 7. Egeling, Dr. G., Apothekenbesitzer in Ponce, Portorico. Eggers, H., Lehrer in Eisleben. j Ehm, M., Lehrer in Berlin N. 39, Chausseestr. 84. Elich, Dr. E, Oberlehrer, in Steglitz bei Berlin, Plantagenstr. 17. Engler, Dr. A., Geheimer Regierungsrat, Professor der Botanik an der Universität, Direktor des König]. Botanischen Gartens und Museums, Mitglied der Königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin, in Dahlem-Steglitz bei Berlin, Neuer Botan. Garten. Fedde, Dr. F., Oberlehrer in Berlin-Schöneberg, Eisenacherstr. 78. Fiedler, C, Rentner in Berlin N.24, Friedrichstr. 131e, Gartenhaus Il. Fintelmann, A., Städt. Garteninspektor in Berlin N.31, Humboldthain. Fitting, Dr. H., Dozent der Botanik in Tübingen, Liststr. 14. Fläschendräger, Fabrikdirektor in Eisenach, Wartburg-Chaussee 21a. Franke, A., Töchterschullehrer in Dortmund, Junggesellenstr. 18. Freund, Dr. G., in Berlin NW.7, Unter den Linden 69 und Halensee, Georg-Wilhelmstr. 7—11. Friedländer, Julius, Kaufmann in Berlin W. 62, ‚Kurfürstenstr. 131. Friedrich, W., Lehrer in Berlin NO.18, Elisabethstr. 59b 11. Gallee, H., Lehrer in Berlin 0.34, Memelerstr. 44. Gebert, F., Postverwalter in Annahütte, Kr. Finsterwalde. Geheeb, A., Apotheker in Freiburg (Breisgau), Goethestr. 39 III. Geisenheyner, L., Oberlehrer in Kreuznach. Gilg, Prof. Dr. E., Kustos am Kgl. Botanischen Museum, Privatdozent an der Universität, in Berlin-Schöneberg, Grunewaldstr. 6—7. Graebner, Dr. P., Assistent am Königl. Botanischen Garten zu Berlin, in Gross-Lichterfelde bei Berlin, Vietoriastr. 8. Grimme, Dr. A., Kreistierarzt in Melsungen (R.-B. Cassel). Gross, R., Lehrer in Berlin 0.34, Weidenweg 73 1. Grüning, Dr., Oberstabsarzt in Kottbus. Gürke, Dr. M., Kustos am Königl. Botanischen Museum zu Berlin, in Steglitz bei Berlin, Rotenburgstr. 30. Haberland, Prof. M., Realschullebrer in Neustrelitz. Hagedorn-Götz, Apothekenbesitzer in Lübben (Lausitz). Hahne, A., stud. rer. nat. in Bonn-Poppelsdorf, Clemensauguststr. 2. Harms, Dr. H., wissenschaftlicher Beamter bei der Königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin, in Schöneberg bei Berlin, Erd- mannstr. 3 III. Hauchecorne, W.,Kammergerichtsrat, in Charlottenburg, Leibnizstr. 13. Hechel, W., in Friedrichsroda. Hegi, Dr. G., Kustos am Kgl. Botan. Garten in München, Marsstr. 8 Il. Lil Heideprim, P., Professor in Frankfurt a. M., Bäckerweg 6. Heine, E., Oberlehrer, Lehrer für Naturwissenschaften an der Kgl. Gärtnerlehranstalt zu Dahlem, in Charlottenburg, Kantstr. 121. Hennings, Prof. P., Kustos am Königl. Botanischen Garten in Berlin, W. 30, Gleditschstr. 26 III. Hermann, F., Amtsrichter in Bernburg, Gröbzigerstr. 20. Herz, A., Kaufmann in Berlin NW.7, Mittelstr. 64. Hieronymus, Prof. Dr. G., Kustos am Königl. Botanischen Museum zu Berlin, in Berlin-Schöneberg, Hauptstr. 141. . Hildmann, H., Gärtnereibesitzer in Birkenwerder bei Oranienburg. Hilpert, M., Obst- u. Landschaftsgärtner in Schwanenwerder b. Wannsee. Hinneberg, Dr. P., in Altona-Ottensen, Flottbeker Chaussee 29. Hintze, F., Lehrer in Tarmen, Kr. Pöhlen. Hirte, G., Redakteur in Berlin S.53, Bergmannstr. 52 IV. Höck, Dr. F., Oberlehrer in Luckenwalde, Breitestr. 12—13. Hoffmann, Dr. F., Oberlehrer in Charlottenburg, Spandauerstr. 6. Hoftmann, Dr. O., Professor in Berlin NW. 23, Brücken-Allee 19 II. Holler, Dr. A., Königl. Medizinalrat in Memmingen (Bayern). Holtz,. L., Assistent am Botan. Museum in Greifswald, Wilhelmstr. 6. Holzfuss, E., Lehrer in Stettin, Kronenhofstr. 3. Holzkampf, A., Lehrer in Prenzlau, Klosterstr. 37. Hülsen, R., Prediger in Böhne bei Rathenow. Jaap, O., Lehrer in Hamburg 25, Burgstr. 52. Jacobsthal, Dr. H., Privatdozent für Chirurgie an der Universität zu Göttingen. Jahn, Dr. E., Oberlehrer in Charlottenburg, Holtzendorffstr. 17. Junge, P., Lehrer in Hamburg 30, Gärtnerstr. 98 11. Jurenz, H., Bankbeamter in Berlin-Schöneberg, Gesslerstr. 16. Kammann, Lehrer in Gross-Kienitz bei Rangsdorf, Kreis Teltow. Karstädt, K., Handelsgärtner in Tzschetzschnow bei Frankfurt a. O. Kausch, C. H., Lehrer in Hamburg-Borgfelde, Elise Averdieckstr. 22 II. Keiling, A., Oberlehrer an den König]. vereinigt. Maschinenbauschulen in Dortmund, Beurhausstr. 19. Kiekebusch, W., Lehrer in Berlin NO. 55, Prenzlauer Allee 199. Kinzel, Dr. W., Assistent an der Kgl. Agrikult.-Botan. Versuchsanstalt in München-Schwabing, Mandlstr. 3 a. Kirschstein, W., Lehrer in Rathenow, Gr. Hagenstr. 19. Klitzing, H., Assistent an der Kgl. Landwirtschaftl. Hochschule, in Berlin NW.52, Alt Moabit 125 11. Kny, Dr. L., Geheimer Reg.-Rat, Professor der Botanik, Direktor des Pflanzenpbysiologischen Institutes der Universität und des Bota- nisches Institutes der Königl. landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin, in Wilmersdorf bei Berlin, Kaiser-Allee 186-187. LIV Koehne, Dr. E., Professor am Falk-Realgymnasium in Berlin, in Friedenau bei Berlin, Kirehstr. 5. Königsberger, A., Apotheker in Berlin SW.29, Solmsstr. 35. Köpp, R., Lehrer in Friedenau bei Berlin, Handjerystr. 38. Köppel, C., Oberförster in Rowa bei Stargard i. Mecklenburg. Kohlhoff, C., Lehrer in Bärwalde in Pommern. Kolkwitz, Prof. Dr. R., Privat-Dozent der Botanik an der Universität und Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin, wissenschaftlich. Mitglied der Königl. Versuchs- u. Prüfungsanstalt für Wasserver- sorgung u. Abwasserbeseitigung, Charlottenburg, Schillerstr. 75 Il. Kotzde, W., Lehrer in Berlin N. 39, Dalldorferstr. 25. Krause, Dr. Arthur, Professor an der Luisenstädtischen Oberrealschule zu Berlin, in Gross-Lichterfelde bei Berlin, Paulinenstr. 27. Krause, C., stud. phil., in Potsdam, Wilhelmsplatz 19. Krumbholz, F., Apothekenbesitzer in Potsdam, Mauerstr. 27. Kuckuck, Dr. P., Kustos an der Biologischen Anstalt auf Helgoland. Kuegler, Dr., Marine-Oberstabsarzt a. D. in Berlin W.35, Lützowstr. 6. Küster, Dr. E., Privatdozent in Halle a. S., Botanischer Garten. Kunow, G., Tierarzt, Schlachthof-Inspektor in Freienwalde a. O. Kuntze, Dr. G., Oberlehrer in Berlin C. 54, Linienstr. 232. Kuntze, Dr. O., in San Remo, Villa Girola. Kurtz, Dr. F., Professor der Botanik an der Universität in Cordoba (Argentinien). Lackowitz, W., Redakteur in Pankow bei Berlin, Amalienpark 61. Lande, M., cand. phil. in Berlin NW. 23, Händelstr. 3. Lauche, R., Garteninspektor in Muskau. Lehmann, G., Lehrer in Berlin W.15, Joachimsthal’sches Gymnasium. Leisering, Dr. B., in Pankow bei Berlin, Damerowstr. 66. Lemcke, H., Juwelier in Berlin N. 24, Auguststr. 91. Lindau, Prof. Dr. G., Privatdozent an der Universität und Kustos am Kgl. Botanischen Museum zu Berlin-Schöneberg, Grunewaldstr.6—7. Lindemuth, H., Königl. Garteninspektor und Dozent an der Land- wirtschaftlichen Hochschule in Berlin NW.7, Universitätsgarten. Loesener, Dr. Th., Assistent am Königl. Botanischen Museum zu Berlin, in Steglitz bei Berlin, Humboldtstr. 28. Loeske, L., Redakteur in Berlin SW.12, Zimmerstr. 8 11. Loew, Dr. E., Professor am Königl. Realgymnasium in Berlin SW. 47, Grossbeerenstr. 67. Lüddecke, Prof. G., Oberlehrer in Krossen a. O., Silberberg 16.d. Lüderwaldt, A., Hauptzollamtssekretär in Swinemünde. Luerssen, Dr. Chr., Professor der Botanik an der Universität und Direktor des Botanischen Gartens in Königsberg i. Pr. LV Magnus, Dr. W., Privatdozent an der Universität, Assistent am Pflanzenphys. Institut der Universität und botan. Institut der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin W.35, Karlsbad 3 11. Mantler, Anna, Frau Direktor in Berlin SW. 12, Charlottenstr. 15 b. Marloth, Dr. R, in Kapstadt, Burg-Street_40. Marsson, Prof. Dr. M., in Berlin W. 30, Neue Winterfeldtstr. 20. Matzdorff, Dr. K., Oberlehrer am Lessing-Gymnasium in Berlin, in Pankow bei Berlin, Amalienpark 4. Meyerhof, F., Kaufmann in Berlin W. 30, Motzstr. 79. Mildbraed, Dr. J., Assistent am Königl. Botan. Garten zu Berlin, in Charlottenburg, Berlinerstr. 90. Miller, Gerichtssekretär in Wirsitz, Prov. Posen. Mischke, Dr. K., Redakteur des Ostasiat. Lloyd in Yokohama (Japan), Main Street 87. Moellendorf, H., Apotheker in Charlottenburg, Kaiser Friedrichstr. 39. Moeller, Prof. Dr. A., Königl. Forstmeister in Eberswalde, Donopstr. 16. Moewes, Dr. F., Schriftsteller in Berlin S. 53, Schleiermacherstr. 4 IIl. Müller, Dr. K., Professor an der Kgl. Technischen Hochschule zu Berlin und Vorstand der pflanzenphysiologischen Abteilung der Kgl. Gärtnerlehranstalt zu Dahlem, Sekretär der Deutschen bota- nischen Gesellschaft, in Steglitz bei Berlin, Fichtestr. 55 II. Müller, Dr. O., in Tempelhof bei Berlin, Blumenthalstr. 1. Müller, Dr. T., Oberlehrer in Elbing, Innerer Mühlendamm 11. Nägler, P., Bankbeamter in Berlin SW. 29, Zossenerstr. 46 1. Niedenzu, Dr. F., Prof. am Lyceum Hosianum in Braunsberg (Ostpr.). Nordhausen, Dr. M., Privatdozent an der Universität in Kiel, Brunswickerstr. 16 II. Oder, G., Bankier in Berlin W.9, Linkstr. 40. Orth, Dr. A., Geheimer Regierungsrat, Professor au der Landwirtschaft- lieben Hochschule und Direktor des Agronomisch-Pedologischen Instituts in Berlin SW. 11, Anhaltstr. 13. Osterwald, K., Professor in Berlin NW.52, Spenerstr. 35. Paeprer, E., Apotheker in Rheinsberg (Mark). Paeske, F., Gerichts-Assessor a.D. in Braunschweig, Fallersleber Tor 15. Pappenheim, Dr. K., Oberlehrer in Gr.-Lichterfelde I, Chausseestr. 19. Paul, A. R, Lehrer in Stettin, Petrihofstr. 48. Paul, Dr. H., Assistent an der Kgl. Moorkulturstation in Bernau am Chiemsee, in München, Jobannisplatz 5 I. Pax, Dr. F., Professor der Botanik an der Universität und Direktor des Botanischen Gartens zu Breslau. IX. Pazschke, Dr. O., Fabrikbesitzer in Leipzig-Reudnitz, Heinrichstr. 35. Perkins, Frl. Dr. J., in Berlin-Schöneberg, Grunewaldstr. 6—7. Perring, W., Inspektor des Kgl. Botanischen Gartens in Berlin W. 57, Potsdamerstr. 75. LVI Peters, C., Obergärtner am Königl. Botanischen Garten in Dahlem- Steglitz bei Berlin, Neuer Botan. Garten. Petzold, O., Realschullehrer in Oschersleben. Pfuhl, Dr. F., Professor an d. Kgl. Akademie in Posen, Oberwallstr. 4. Philipp, R., in Berlin SO.33, Köpenickerstr. 154a. Pilger, Dr. R., Assistent am Kgl. Botanischen Museum zu Berlin, in Charlottenburg, Hardenbergstr. 37. Plöttner, Prof. Dr. T., Oberlehrer in Rathenow. Poeverlein, Dr. H., Kgl. Bezirksamts-Assessor in Ludwigshafen a. Rhein, Mundenheimerlandstr. 251. Potonie, Prof. Dr. H., Kgl. Landesgeologe und Dozent resp. Privat- dozent der Palaeobotanik an der Kgl. Bergakademie und Uni- versität in Berlin, Gr.-Lichterfelde bei Berlin, Potsdamerstr. 35. Prager, E., Lehrer in Berlin N.58, Franseckistr. 10 II. Prabl, Dr. P., Ober-Stabsarzt a. D., in Lübeck, Geninersir. 27. Preuss, Prof. Dr. P., Direktor der Neu-Guinea-Kompagnie, in Charlotten- burg, Leibnizstr. 79e. Pritzel, Dr. E., in Gross-Lichterfelde bei Berlin, Hans-Sachsstr. 4. Quelle, Dr. F., in Nordhausen, Uferstr. 11. Rehberg, M., Lehrer in Oranienburg, Berlinerstr. 17a. Reinhardt, Prof. Dr. M. O., Privatdozent der Botanik an der Universität in Berlin N. 24, Elsasserstr. 31, Portal I. Rensch, K., Rektor in Berlin SW. 29, Gneisenaustr. 7. Retzdorff, W., Rentner in Friedenau bei Berlin, Lauterstr. 25. Riebensahm, Apotheker in Berlin NW. 5, Perlebergerstr. 32. Rietz, R., Lehrer in Freyenstein, Kr. Ost-Priegnitz. Roedel, Prof. Dr. H., Oberlehrer in Frankfurt a. O., Sophienstr. 2a. Roedler, Dr., Rektor in Berlin NO. 43, Georgenkirchstr. 2. Römer, F., Lehrer in Polzin (Pommern). Roessler, Dr. W., Oberlehrer in Charlottenburg, Rosinenstr. 13a. Rosenbohm, E., Apotheker in Charlottenburg, Knesebeckstr. 3. Ross, Dr. H., Kustos am Königl. Botanischen Museum in München. Rottenbach, Prof. H., in Gross-Lichterfelde-West, Stubenrauchstr. 4. Rüdiger, M., Fabrikbesitzer in Frankfurt a. O., Holzmarkt 2. Ruhland, Dr. W., Privatdozent an der Universität und Hilfsarbeiter am Kaiserl. Gesundheitsamt in Berlin, W. 30, Gossowstr. 9. Ruthe, R., Kreistierarzt in Swinemünde. Sadebeck, Geheim. Hofrat, Prof. Dr. R., in Meran, Villa Karolina. Sagorski, Dr. E., Professor in Schulpforta bei Naumburg. Sehaeffer, P., Lehrer in Berlin S.53, Bärwaldstr. 40 III. Scheppig, K., Gasanstalts-Beamter in Friedrichsfelde bei Berlin, Berlinerstr. 111. Schikorra, G., stud. rer. nat., in Berlin O. 34, Weidenweg 31. Schilsky, J., Lehrer in Tegelort bei Tegel. LVII Scehinz, Dr. H., Professor an der Universität u. Direktor des Botanischen Gartens in Zürich, Seefeldstr. 12. Schlechter, R., Forschungsreisender, in Berlin-Schöneberg, Grune- waldstr. 6—7. Sehmidt, Dr. J. A., Professor in Horn bei Hamburg, Landstr. 65. Schmidt, Justus, Gymnasiallehrer in Hamburg, Steindamm 71. Schmidt, Dr. Karl, Oberlehrer in Steglitz bei Berlin, Uhlandstr. 28. Schneider, Frau Dr. Johanna, in Potsdam, Lennestr. 41 a. Scholz, J. B., Oberlandesgerichtssekretär in Marienwerder, Bahnhof- strasse 15a. Sehrock, O., Lehrer in Strausberg (Mark). Schütz, H., Lehrer a. D. in Lenzen a. E. Sehultz, Dr. Arthur, prakt. Arzt in Wiesbaden, Gustav-Adolfstr. 1. Schultz, Dr. Oskar, Öberlehrer am Sophien-Realgymnasium in Berlin N. 28, Fehrbellinerstr. 53 1. Schultz, R., Oberlehrer in Sommerfeld (Bezirk Frankfurt a. O.), Pförtnerstr. 13. : Schulz, Dr. August, prakt. Arzt und Privat-Dozent der Botanik an der Universität in Halle, Albrechtstr. 10. Schulz, Georg, Lehrer in Friedenau bei Berlin, Fröaufstr. 3. Sehulz, Otto, Lehrer in Berlin NW. 5, Lehrterstr. 40 I. Schulz, Paul, Lehrer und Leiter der Tauschvermittlung für Herbar- pflanzen in Berlin NO. 18, Virchowstr. 9 II. Schulz, Roman, Lehrer in Berlin NW. 21, Bredowstr. 16—17. Schulze, Max, Apotheker in Jena, Marienstr. 3. Sehulze, Dr. Rudolf, Oberlehrer in Berlin W. 50, Passauerstr. 27—28. Schumann, Prof. Dr. K., Kustos am Königl. Botanischen Museum und Privatdozent an der Universität, Herausgeber des Botanischen Jahresberichtes, in Berlin W.50, Neue Bayreutherstr. 2. Schwendener, Dr. S., Geheimer Regierungsrat, Professor der Botanik und Direktor des Botanischen Instituts der Universität, Mitglied der Kgl. Akademie der Wissenschaften in Berlin W. 10, Matthäi- kirehstr. 28. v. Schwerin, Fr., Graf, auf Wendisch-Wilmersdorf bei Ludwigsfelde. Seriba, Dr. J., Professor in Tokyo, Hongo, Kagayashiki 13. Seekt, Dr. H., in Berlin W.30, Gossowstr. 10. v. Seemen, O., Hauptmann in Berlin NW. 40, Scharnhorststr. 42. Seifert, R., Konsul in Berlin W. 35, Potsdamerstr. 121 e. Seler, Dr. E, Professor an der Universität Berlin, in Steglitz bei Berlin, Kaiser Wilhelmstr. 3. Siepert, Dr. P., Oberlehrer an der Realschule in Rixdorf bei Berlin, Bergstr. 4. LVII Simon, Prof. Dr. K., Oberlehrer am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin NO.55, Prenzlauer Allee 27. Simon, Dr. S., in Berlin W.57, Bülowstr. 90/91. Sorauer, Prof. Dr. P., in Berlin-Schöneberg, Apostel Paulusstr. 23 II. Spieker, Dr. Th., Professor in Potsdam, Neue Königstr. 24. Spribille, F., Professor am Gymnasium in Inowrazlaw. Staritz, R., Lehrer in Ziebigk bei Dessau. Strasburger, Dr. E., Geheimer Regierungsrat, Prof. der Botanik an der Universität und Direktor des Botanischen Gartens in Bonn. Strauss, H., Obergärtner am Königl. Botanischen Garten in Berlin W. 57, Potsdamerstr. 75. Suppe, K., Lehrer in Charlottenburg, Windscheidstr. 29. Supprian, Dr. K., Oberlehrer am Realgymnasium in Altona, Lessing- strasse 22. Tepper, Dr. G. O., Staatsbotaniker am Naturhistorischen Museum zu Adelaide. Tessendorff, F., cand. phil. in Kreuznach, Manheimerstr. 173. Thomas, Dr. F., Professor an der Realschule in Ohrdruf (Thüringen). Thost, Dr. R., Verlagsbuchhändler in Berlin SW. 11, Dessauerstr. 29. (Wohnung: Gross-Lichterfelde, Potsdamerstr. 43.) Tobler, Dr. Fr., in Berlin W. 15, Kurfürstendamm 25. Torka, V., Lehrer in Schwiebus. Trojan, J., Redakteur in Berlin W.50, Marburgerstr. 12. Tschiersch, Prof. Dr., Direktor und Vertreter des Königl. Gym- nasiums in Küstrin (Neumark). Uhles, E., Geh. Justizrat in Berlin W.10, Tiergartenstr. 3a. Uhlworm, Prof.Dr.O., Oberbibliothekar in Berlin W.50,Schaperstr.2—3. Ulbrich, E., cand. phil., in Berlin NW. 7, Georgenstr. 30/31. Ule, E., Forschungsreisender des Amazonenstromes, in Berlin-Schöne- berg, Grunewaldstr. 6—7. Urban, Geheimer Regierungsrat, Prof. Dr. I., Unterdirektor des Königl. Botanischen Gartens und Museums zu Berlin, in Friedenau bei Berlin, Sponholzstr. 37. Vogel, P., Obergärtner in Tamsel bei Küstrin. Vogtherr, Dr. M., in Berlin NW.6, Luisenstr. 31a. Volkens, Prof. Dr. G., Kustos am Kgl. Bot. Museum und Privatdozent der Botanik an der Universität in Berlin-Schöneberg, Grunewald- strasse 6— 1. Wahnschaff, Dr., Schulvorsteher in Hamburg, n. Rabenstr. 15. Warburg, Prof. Dr. O., Privatdozent der Botanik an der Universität und Lehrer am Orientalischen Seminar in Berlin, W. 15, Uhland- strasse 175 part. Warnstorf, Joh., Lehrer in Wittenberge, Bez. Potsdam, Moltkestr. 25. Warnstorf, K., Mittelschullehrer a. D. in Neu-Ruppin, Bismarckstr. 15, LIX Weigel, O., Buchhändler in Leipzig, Königstr. 1. Weiland, H., Professor in Cöln, Engelbertstr. 34 Weisse, Dr. A, Oberlehrer in Zehlendorf bei Berlin, Parkstr. 2 1. Werth, Dr. E., Apotheker in Berlin C.2, Neue Friedrichstr. 69 IV, z. Zt. in Australien. v. Wilamowitz-Moellendorff, Graf, Exzell., Wirkl. Geheimer Rat, Majoratsherr auf Schloss Gadow bei Wittenberge, Vorsitzender des Provinzial-Ausschusses der Provinz Brandenburg. Willmann, O,, Lehrer in Berlin W. 30, Goltzstr. 49. Winkelmann, Dr. J., Professor am Gymnasium in Stettin, Pölitzer- strasse 85 II. Winkler, Dr. H., Assistent am Kgl. Botanischen Garten in Dahlem- Steglitz, Neuer Botan. Garten. Winsch, Dr. med. W., in Halensee bei Berlin, Bornstedterstr. 5 I. Wittmack, Dr. L., Geheimer Regierungsrat, Professor der Botanik an der Universität und Landwirtschaftlichen Hochschule, Kustos des Landwirtschaftl. Museums in Berlin NW. 40, Platz am Neuen Tor 1. Wolff, H, Städt. Tierarzt in Berlin ©. 34, Warschauerstr. 57. Woller, F., Lehrer in Berlin N. 31, Hussitenstr. 27. Wolter, F., Lehrer in Berlin NO.55, Prenzlauer Allee 211. Zander, A, Oberlehrer in Dt.-Wilmersdorf bei Berlin, Mecklen- burgischestr., Villa Richter. Zimmermann, Prof. Dr. A., Direktor des Botanischen Gartens in Amani, Poststation Tanga, Deutsch- Ostafrika. Zobel, A., Lehrer in Dessau, Luisenstr. 17. Zschacke, Lehrer a. d. höheren Töchterschule in Bernburg, Schulstr. 1. Zühlke, Dr.P., Oberlehrer in Charlottenburg-Westend, Spandauer Berg 4. Gestorben. Ascherson, Prof. Dr. F., Oberbibliothekar a. D. in Berlin am 15. Januar 1904. Crepin, Fr., Direktor des Botan. Gartens in Brüssel, Ehrenmitglied des Vereins, am 30. April 1903. Garcke, Geheimer Regierungsrat Dr. A., Professor der Botanik an der Universität und Erster Kustos am Königl. Botanischen Museum in Berlin, am 10. Januar 1904. Gerber, E., Privatgelehrter in Hirschberg, am 31. Dezember 1902. Haussknecht, K., Hofrat, Professor in Weimar, am 7. Juli 1903. v. Moellendorff, Dr. O., Kaiserl. Deutscher Konsul z. D., Dozent an der Akademie für Handels- und Sozialwissenschaften in Frankfurt a.M., am 17. August 1903. rl > Vorarbeiten zu einer Moosflora des Herzogtums Anhalt, I. Die Moose des Harzvorlandes. Von Hermann Zschacke. Vorliegende Arbeit ist die erste einer Reihe gleichartiger, die ihren Abschluss in einer zusammenfassenden Darstellung der Moosflora Anhalts und der angrenzenden preussischen Gebietsteile, soweit letztere zur Ab- rundung des vielfach zerrissenen anhaltischen Areals notwendig sind, finden soll. Sonderbarerweise hat die Moosflora dieses Gebiets seit dem Erscheinen des 2. Teiles von Samuel Heinrich Schwabes „Flora Anhaltina“ im Jahre 1839 keinen Bearbeiter gefunden, und doch fordert die Lage des Ländehens, das sich vom Unterharze über ein weites Hügelland der Triasformation zum Elballuvium hinabsenkt und jenseit desselben zu den Höhen des diluvialen Flämings hinansteigt, zu einer Erforschung desselben geradezu auf. Seit fünf Jahren, nachdem ich mich länger denn ein Jahrzehnt hindurch mit den Phanerogamen des unteren Saalegebietes beschäftigt hatte, habe ich das Land, besonders aber das Vorland des Harzes, nach allen Richtungen fleissig nach Moosen durehstreift. Die Ergebnisse dieses fünfjährigen Sammelns und Forschens lege ich in nachfolgenden Blättern nieder. Ich bin mir wohl bewusst, mit dieser Arbeit kein vollständiges Bild der Moosflora des anhaltischen Hügellandes zu geben; denn noch viel ist zu tun, noch mancher seltene Bürger unserer Flora wird aufgefunden werden. Dennoch glaube ich, dass die Hauptergebnisse meiner Forschungen sich im wesentlichen nicht sehr ändern möchten, selbst wenn das Gebiet in allen seinen kleinsten Teilen bekannt sein wird. Jedenfalls bietet die nachfolgende Zusammenstellung eine Grundlage, auf der sicher weiter gebaut werden kann. Ich hoffe auch, die Arbeit wird manchem eine willkommene Gabe sein gerade zu dem Zeitpunkt, wo Leopold Loeskes lang er- sehnte „Moosflora des Harzes“ erscheint. Unser Florengebiet liegt zwischen 51° 36° und 51° 55’ nördl. Breite und zwischen 11° 7’ und 11° 53° östl. Länge von Greenwich; es hat einen Flächeninhalt von noch nicht 1000 qkm. Seine Südgrenze wird Abhandl. des Bot. Vereins f. Brandenb. XLV. 1 2 Hermann Zschacke: von jenem schmalen Zechsteinbande gebildet, welches das Harzgebirge und den in seiner Verlängerung nach Osten liegenden Rothenburger Sattel im Norden säumt und von Suderode und Gernrode über Ballenstedt, Ermsleben, Welbsleben, Wiederstedt, Cönnern, Gröbzig verläuft, hier nach Norden bis zum Grauwackenvorsprunge bei Kleinpaschleben zwischen Bernburg und Cöthen umbiegt und so auch die Ostgrenze bildet. Eine Linie von Kleinpaschleben über Nienburg a. S., Gänsefurth zur Nordecke des Hackelwaldes grenzt das Gebiet nach Norden ab, während die Westgrenze von hier über Badeborn nach Suderode-Gernrode verläuft. Ueber diese Grenze ist nur einmal und zwar im Süden hinausgegangen, insofern einige Moosfunde von dem geognostisch schon zum hHarzgebirge gehörigen Arnsteine oberhalb Welbsleben auf- genommen sind. Die politischen Bestandteile des Gebietes sind folgende: 1. vom Herzogtume Anhalt: die nördliche Hälfte des Kreises Ballenstedt, der ganze Kreis Bernburg, der Westrand des Kreises Coethen; 2. vom Regierungsbezirke Magdeburg: die östliche Hälfte des Kreises Aschers- leben, der südöstliche Zipfel des Kreises Oschersleben; 3. vom Regierungs- bezirke Merseburg: der Nordrand des Mansfelder Gebirgs- und des Mansfelder Seekreises. Orographisch gehört unser Gebiet jenem flachwelligen Berglande an, das sich an das Nordostende des Harzes anlehnt und nach Nord- osten und Osten allmählich in die norddeutsche Tiefebene absinkt. Mit dieser Abdachungsrichtung längt es zusammen, dass die Plateauhöhe an einigen Punkten des Südrandes noch über 250 Meter beträgt, während der Osten und Nordosten nicht mehr denn 75 Meter erreichen. In diesem Plateau bilden die Saale, die Wipper mit der Eine tiefere, oft von mehr als 30 Meter hohen Gehängen begrenzte Einschnitte, während die Selke und die das Gebiet im Norden berührende Bode flachere Ufer haben. Nördlich von Ballenstedt-Suderode lassen sich in diesem Hügellande mehrere dem Harzrande parallel streichende Höhenzüge, die für unsere Arbeit von grosser Bedeutung sind, unter- scheiden, nämlich 1. der Höhenzug Steinberg - Roseburg - Alteburg - Bückenberg, 2. Schierberg-Gegensteine, 3. Seweckerberge (ausserhalb des Gebietes)-Ruhmberg, 4. die Hackelhöhen, die sich bis nach Heck- lingen hinabziehen. Die tiefe Senke südlich von diesem Höhenzuge erfüllten einst die Fluten des Gatersleber oder Aschersleber Sees, dessen Grund heute in fruchtbare Wiesen umgewandelt ist, die von Jahr zu Jahr trockner werden. Ebenso abwechselungsreich wie die Oberflächengestaltung ist auch der geologische Aufbau des Gebietes, der, soweit es zum Ver- ständnis der nachfolgenden Arbeit notwendig ist, in seinen Grundzügen hier dargestellt sei. Wie schon erwähnt, treten an der Südgrenze des Gebietes Zechsteinbildungen auf und zwar am Jägersberge und im Vorarbeiten zu einer Moosflora des Herzogtums Anhalt. 3 hitzigen Tale bei Wiederstedt als Zechsteinkalke, östlich davon als Letten und Gipse, letztere auch bei Meisdorf am Harze. Der obere Zechstein enthält gewaltige Steinsalzlager, die im Bernburger Kreise mehrfach ausgebeutet werden. Quellen, von diesem Lager gespeist, teilen vielfach den Wasserläufen und dadurch der Erdmasse salzige Bestandteile mit. Am stärksten kochsalzhaltig ist der Boden bei Hecklingen sowie bei Zepzig südöstlich von Bernburg. Den Hauptanteil am Aufbau des Gebietes beansprucht die Trias, die mit allen ihren Stufen vertreten ist. Den grössten Raum nimmt der Buntsandstein ein. Er bildet im Osten die weite Hochebene zu beiden Seiten der Wipper und der Saale: das Hecklinger und Bern- burger obere Buntsandsteinplateau im Norden und das Schackstedter und Cönnernsche Rogensteinplateau im Süden. Parallel dem Zechstein- bande und damit auch parallel dem Nordrande des Harzes erstreckt sich eine schmale, stark zusammengedrückte Muschelkalkmulde, deren Südflügel im Bückenberge bei Gernrode-Suderode, an den Hängen des Alteburgbergs bei Rieder, an der Roseburg und dem Steinberge bei Ballenstedt, bei Ermsleben, im Kalkberge bei Welbsleben und Sanders- leben zutage treten, an letzterem Orte vereint mit den Schiehten des Nordflügels, der sich bis zum Aschersleber Burgberge erstreckt. Einer kleineren auf dieser in ihrem Ostende nahezu senkrecht stehenden Mulde verdankt der Sandersleber Busch und der Spörenberg seinen Untergrund. Das Bernburger obere Buntsandsteinplateau wird im Norden gleichfalls von Muschelkalk begrenzt, und zwar trennt die Bode mit ihrem Endlaufe das südöstliche Ende der beiden Flügel dieser gewaltigen Mulde, die sich bis hinauf nach Walbeck verfolgen lässt. Keuperbildungen wie Mergel, Tone und Gipseinlagerungen er- füllen diese Mulde z. B. bei Altenburg nördlich von Bernburg, treten zutage bei Westdorf im Einetale. Etwa in der Mitte jener beiden Mulden erstreckt sich von der Nordwestecke des Gebietes bis hinab nach Gänsefurth und Hecklingen der gewaltige Muschelkalkzug des Hackels. Jüngere, der Kreide angehörige Schichten erfüllen die Senke zwischen den Seweckerbergen und dem Muschelkalkzuge nördlich vom Harze. Für uns von Bedeutung ist nur der dem Senon angehörige Quadersandsteinzug des Schierberges bei Rieder und der Gegensteine nördlich von Ballenstedt, welcher den letzten Ausläufer der Teufels- mauer darstellt. Von den Tertiärbildungen des Gebietes haben wir nur das Braun- kohlenbeeken im Südosten zu erwähnen, dessen Bildungen uns im alten Kohlenschachte bei Lebendorf und in der sandigen Gruben- schlucht bei Preusslitz entgegentreten. Alle diese Schichtungen sind dann später von einer zusammen- hängenden Decke diluvialer Ablagerungen, unter denen Löss vor- 1* 4 - Hermann Zschacke: herrscht, überzogen worden, die erst durch die postdiluviale Erosion durchfurcht und zerstückt worden ist. Damit hängt es zusammen, dass die älteren Bildungen, soweit sie nieht durch Steinbrüche er- schlossen sind, fast nur an den hohen Talgehängen der Saale, Wipper und Eine sichtbar werden, während das Plateau überall vom Diluvium eingenommen wird. Es erübrigt nun noch, der jüngsten Ablagerungen, der alluvialen Bildungen unserer Flüsse, zu gedenken. Diese bestehen fast aus- schliesslich aus einem humusreichen Tone, dem sogenannten Schlick. Fast alle diese Bodenarten enthalten stark Kieselsäure, fast alle sind mehr oder weniger kalkhaltig, am stärksten Muschelkalk und Zechsteinkalk, während die tertiären Sande von Lebendorf und Preusslitz und einige Partien des Quadersandsteinzuges nur geringe Spuren davon enthalten mögen. Durch die fast unumschränkte Herrschaft stark kalkhaltiger Böden ist denn auch eine gewisse Einseitigkeit im Charakter der Moosflora unseres Gebietes bedingt: Alle Vege- tationsformationen mit mineralstoffarmen Wässern fehlen. Sphagnen, Dieranum spurium — auch D. undulatum und D. montanum sind noch nicht beobachtet — Pexlidium ciliare und andere wird man daher vergeblich suchen, während z.B. ZLeucobryum, Webera annotina, Polytrichum commune, Buxbaumia aphylla für unser Gebiet Selten- heiten ersten Ranges sind; Webera nutans dagegen findet sich mehrfach. Ein zweiter Faktor, der auf den Charakter der Moosvegetation Einfluss hat, ist die grosse Wasserarmut des Gebietes. Grössere stehende Gewässer fehlen vollständig. Was an sumpfigen Ländereien vorhanden war, ist infolge der intensiven Bodenkultur auf wenige winzige Parzellen oder Gräben zusammengeschmolzen. Zu Grünland- moorbildungen kommt es nur im Alluvium der Bode. Begleitsümpfe der Flüsse sind aber bekanntlich, wahrscheinlich infolge der lang- dauernden Ueberschwemmungen, sehr arm an Moosen. Die Wiesen, die den Grund des ehemaligen Aschersleber Sees decken, sind in ihrer westlichen Hälfte vollständig trocken gelegt; aber auch ihr östlicher Teil bietet nichts von Belang. So ist es denn kein Wunder, wenn unserem Gebiete eine grosse Reihe charakteristischer Sumpfmoose wie Dicranum Bonjeani, Paludella sguarrosa, Meesea, Thuidium Blandowii, Camptothecium nitens sowie eine grosse Anzahl der Harpidien fehlen. Andere wie Aulacomnium palustre, Climacium dendroides, Mnium Seligeri, Philonotis fontana, Hypnum intermedium, Wilsoni, cordifolium und giganteum sind äusserst selten. Da es feuchte Sandausstiche bei uns kaum gibt, so ist auch die Gattung Zryum nur spärlich vertreten. Im ganzen sind bisher aus dem anhaltischen Vorlande des Harzes 277 Moose und zwar 53 Lebermoose und 224 Laubmoose bekannt geworden, eine Zahl, welche die durch Schwabe 1839 für ganz Anhalt veröffentlichte übertrifft. Vorarbeiten zu einer Moosflora des Herzogtums Anhalt. 5 Bei Besprechung der natürlichen Vegetationsformationen: unseres Gebietes folge ich der Gräbnerschen Einteilung und unterscheide: 1. Steinbrüche und Talgehänge. 2. Bergwälder. 3. Erlenbrüche. 4. Auenwälder. 5. Wiesen. 6. Grünlandmoore. 7. Teiche, Bäche, Flüsse. 8. Braunkohlengrubenfelder. Die Kulturformationen, soweit sie in dieser Arbeit Erwähnung finden, schliesse ich stets an die verwandten natürlichen Formationen an. Wo an den Hängen unserer Täler oder in Steinbrüchen der nackte Fels zutage tritt, wird man stets auf eine Gruppe bestimmter Moose stossen. In Gesteinspalten sitzend, den Fels selbst wie seine Trümmer überwuchernd, auf deren Zerfallsprodukten vegetierend, finden sich immer wieder Ditrichum flexicaule, Barbula fallax mit der var. brevi- folia, Thuridium abietinum, Camptothecium lutescens, Hypnum chryso- phyllum und Hypnum molluscum. Am verbreitetsten, weil am wenigsten wählerisch in bezug auf das Substrat, sind Barbula fallax mit seiner Varietät, Thuidium, Camptothecium und Hypnum chrysophyllum, die alle ausser Thwdium im Gebiete auch fruchten. Ungleichmässiger in seiner Verbreitung ist Ditrichum; bald tritt es nur spärlich auf, fehlt streckenweise, dann wieder bildet es Massenvegetation und überdeckt den mit Gesteinsbrocken übersäten Boden mit dicken Polstern ; ja auf dem Pfaftenberge bei Trebnitz a. S. vegetiert es üppig auf diluvialem Kiese. Am anspruchsvollsten in bezug auf den Untergrund ist Aypnum molluscum: es findet sich nur auf den kalkreichsten Bodenarten, also fast ausschliesslich auf Zeehstein- und Muschelkalk; auf Buntsandstein habe ieh bisher nur ein Pröbchen gefunden. Im anbaltischen Saaltale fehlt es vollkommen, selbst auf Muschelkalk, während es an der Grenze des Gebietes bei Cönnern auf Porphyrkonglomerat vorkommt. Auf- fallend auf den ersten Blick ist sein Auftreten im Gänsefurther Busche als Waldbodenpflanze — auch im Cöthenschen tritt es mehrfach so auf, ja bei Pissdorf geht es sogar in Tonstiche —; allein der Boden des Gänsefurther Busches ist, wie aus der reichlichen Tuffbildung der Bäche hervorgeht, sehr kalkhaltig. Prachtvoll fruchtend fand ich Hypnum molluscum bisher nur am Aschersleber Burgberge. Den obengenannten sechs Arten schliessen sich gern an: Junger- mannia turbinata, Mildeella bryoides, KPottia lanceolata, Didymodon rubellus, Tortula ruralis, Barbula gracilis, convoluta und unguieulata, Encalypto vulgaris, Bryum caespiticium. Wo die Zerfallsprodukte des Gesteins sehr sandig sind, da findet sich neben Tortula ruralis namentlich Barbula Hornschuchiana und Bryum argenteum gern ein, während, 6 Hermann Zschacke: Aloina rigida, der sich ambigua selten zugesellt, und Pottia cavifolia die ersten Besiedler mehr tonhaltiger Erde sind. Ist diese feucht, dann treten Dieranella varıa und Didymodon tophaceus auf. Keinen Unter- schied in bezug auf die chemische Zusammensetzung des Substrates macht Ceratodon purpureus, das selbst alte Stiefelsohlen und modernde Filzhüte nicht verschmäht. Umherliegende grössere Steine werden von Tortula muralis, Schistidium apocarpum, Grimmia pulvinata, Orthotrichum anomalum, saxatıle und diaphanum in Besitz genommen. Von den selteneren Bürgern dieser Formation sind bis jetzt nur auf Muschel- oder Zechsteinkalk folgende gefunden worden: Hymeno- stylium tortile, Trichostomum caespitosum, mutabile, Tortella inclnata, tortuosa, squarrosa, (Tortula montana), Barbula vinealis, Aloina aloides, Orthotrichum cupulatum, Hypnum protensum und rugosum. Ausnahms- weise auf ein anderes Substrat gehen: Pferygoneurum subsessile (Ton), Didymodon rigidulus und Encalypta contorta (Buntsandstein). Wo die Ueberarbeitung des Bodens so weit fortgeschritten ist, dass Graswuchs sich einstellt, da ändert sich das Bild; an Stelle der gesteinsbewohnenden Moose treten andere. Den oberen, verheideten Rand der Hänge oder die flachen Kuppen der Hügel besiedeln Oephalo- ziella byssacea, Dieranum scoparium, Polytrichum juniperinum und pih- ferum oder gar Rhacomitrium canescens, neben Brachythecium albicans und Aypnum cupressiforme. Der untere Rand ist infolge der grösseren Feuchtigkeit und des grösseren Nährstoffgehaltes des Bodens häufig mit Gebüsch bedeckt. Hier finden sich ein: Zophocolea bidentata, Weisia viridula, Mnium cuspidatum, Thuidium delicatulum, Brachythecium salebrosum, rutabulum, velutinum, Eurhynchium Swartziü, Amblystegium serpens, Acrocladium cuspidatum, Hylocomium squarrosum und triquetrum. Für den eigentlichen Hang ist Zophocolea minor var. erosa, die sich ebenso wie Z. heterophylla durch einen cedernholzartigen Geruch aus- zeichnet, charakteristisch. Auf kahlen Stellen, wo der Boden ver- wundet ist, auf frisch umgegrabenen Baumscheiben, stellen sich allerhand kleine Leute ein, wie Acaulon muticum, häufiger triquetrum, Phascum cuspidatum, piiferum, sehr häufig curvicollum, Pottia minutula, seltener P. intermedia und P. truncatula, sehr häufig P. lanceolata, Barbula unguiculata. Versteckt unterm Grase fruchtet Astomum erispum. Ueber- hängende Ränder bevorzugt Cephaloziella divaricata und Encalypta vulgaris, während auf recht sonnigen Stellen Hypnum Sommerfeltiü und Burhynchium strigosum auftreten. Wie ein Vergleich mit Leopold Loeskes wertvoller Arbeit: „Die Moosvereine im Gebiete der Flora von Berlin“ zeigt, stimmt die Moosflora unserer begrasten Talhänge sehr gut mit der Flora der pontischen Hügel der Mark überein. Einen ganz anderen Charakter trägt die Moosvegetation des Quadersandsteinzuges Schierberg-Gegensteine, nördlich vom Harze, was sich teils auf die Nähe des Gebirges, teils auf die Verschiedenheit des Vorarbeiten zu einer Moosflora des Herzogtums Anhalt. 7 Substrates zurückführen lässt. Eine ganze Reihe Moose — sie sind im folgenden durch Sperrdruck ausgezeichnet — hat hier ihren einzigen Standort im Gebiete. An den senkrechten Wänden der alten Stein- brüche, die man in den Rücken des Höhenzuges hineingetrieben hat, bilden Mnium hornum und Polytrichum juniperinum Massenvegetation. Wo die Felswand schattig und etwas feucht ist, überziehen Scapania curta, Plagiochila asplenoides, Lophocolea minor, Oephalozia bicuspidata, Oalypogeia trichomanis dieselbe, siedelt sich Didymodon rubellus, da- zwischen auch rigidulus, an. In Felsspalten wachsen Pleuridium alternı- Folium und Webera proligera. Am Grunde der Felswände finden sich Lepidozia reptans und Blepharostoma trichophyllum, Mnium punctatum, Heterocladium squarrosulum, Burhynchium Schleicher:t, Brachy- thecium glareosum und Hypnum Lindbergü; wo Gebüsch sich eingestellt hat, auch Mnium undulatum, Thuidium delicatulum, Brachythecium rutabulum und velutinum, Burhynchium praelongum, Amblystegium serpens — eine Genossenschaft, wie sie sich ähnlich am buschigen Fusse unserer Triashänge angesiedelt hat. Dass auch hier im Sandsteinbruche der Boden nicht kalkfrei ist, beweist das Vorkommen von Ditrichum fexicaule, das stellenweise auf nacktem Sandsteine in grosser Menge auftritt, von Barbula fallax, Thwidium abietinum und Hypnum chryso- phyllum. Am oberen Rande der Felswände an überhängenden Erd- massen sitzen dieke, reichlich fruchtende Polster von Dieranum scoparium und Bartramia pomiformis. Wo der Boden sonnig ist, zwischen Geröll, finden sich Aypnum Sommerfeltü und Eurhynchium praecox, Polytrichum piiferum und Pogonatum' aloides. Die eigentlichen Gegensteine, zwei mächtige Sandsteinwände, sind, abgesehen von ihrem Grunde, frei von jeder Moosvegetation. In ihrem Sehatten hat sich Olömacium angesiedelt. Auf herumliegenden Steinen finden sich Dicranoweisia cirrata, Grimmia trichophylla, leucophaea und pulvinata sowie Orthotrichum anomalum und dia- phanum. Frullania tamarisci bedeckt grössere Steinblöcke, während Jungermannia graecilis etwas Schatten liebt. Wo der Boden der Hänge verheidet ist, da weicht seine Mooswelt merklich von der der Triashänge ab. AHaplozia erenulata, Diplophyllum exsectiforme und minutum, Jungermannia bierenata und ventricosa sowie Buxbaumia aphylla bilden hier die Vegetation. Unter unseren Bergwäldern nimmt der Hackelwald die erste Stelle ein; seine Fläche deckt ca. 1350 ha. Er besteht aus drei Teilen: einem nordwestlichen, grösseren — dem grossen Hackel —, einem südöstlichen, kleineren — dem kleinen Hackel — und dem zwischen beiden liegenden Präsidentenholze. In der Domburg erreicht der Höhenzug ea. 210 Meter. Der Untergrund besteht aus Muschelkalk, der vielfach zutage tritt: in den Tälern deckt eine dicke Tonsehicht das Gestein. Leider ist der Wald arm an Wasser, an fliessendem 8 Hermann Zschacke: sowohl als an stehendem. Nur zwei Quellen geben in günstigen Jahren Wasser, daneben finden wir einige Lachen, in denen sich das Regen- wasser sammelt. Dennoch wird der Waldboden, besonders in den Tälern, fast nie trocken; denn der isoliert liegende bewaldete Höhenzug „zieht die Regenwolken an“. Herrschender Baum ist die Eiche und zwar die Traubeneiche, (Quercus sessiiflora, der sich rodur beimischt. Dagegen finden sich alle mitteldeutschen Laubwaldbäume eingesprengt, in den Tälern viel Eschen. Neuerdings hat man mit Erfolg Rotbuchen angepflanzt. Das Unterholz besteht hauptsächlich aus Corylus und Tilia grandiflora. Reich ist der Hackel an Blütenpflanzen, wie namentlich Ludwig P. Schneiders Forschungen dargetan haben; reich ist der Wald auch an Moosen. Noch mancher seltene Bürger unserer Moosflora wird im Hackel aufgefunden werden. An der Charakteristik der Moosvegetation, die ich im folgenden gebe, wird das hoffentlich wenig ändern. Auf den tonigen Waldwegen finden sich Zphemerum serratum und sessile (in der Bischopie), Fossombronia cristata — auch auf Maulwurfs- hügeln sehr verbreitet im Walde — Haplozia crenulata, Scapania nemo- rosa, ÜÖephalozia bicuspidata — meist reich fruchtend, — an deren Rändern Zurhynchium Stokesii neben E. praelongum. Auf nassen Hohl- wegen, in den Tälern, siedeln sich an: Petlia epiphylla, Scapania irrigua, Calypogeia trichomanis, Dicranella Schreberi neben varia, sowie Hypnum Lindbergü, in den tiefen Fahrgeleisen: Ricciella fluitans, Anthoceros punctatus und Fossombronia. An den Wänden der Gräben der Haupt- wege vegetiert neben Darbula fallax reichlich unguiculata; den ver- heideten oberen Rand besetzen Jungermannia bicrenata, Dicranella heteromalla, Ceratodon purpureus, Webera nutans, Catharinea undu- lata — hier besonders reichlich, sonst auf kahlen Stellen durch den Wald verbreitet — Pogonatum nanum, Polytrichum juniperinum und piliferum. Die Wälle, welche den Wald gegen das Feld abgrenzen, bieten häufig eine ähnliche Flora, gewöhnlich aber nur Aylocomium splendens, Schreberi, Scleropodium purum. Für den Waldboden sind Plagzochila asplenordes, Polytr schurn Juni- perinum, Eurhynchium striatum, Thuidium tamariscinum besonders cha- rakteristisch. Ihnen schllessen sich Zophocolea bidentata, Mrium afjıne, Dieranum scoparium, Rhodobryum roseum, Eurhynchium Stokesü, prae- longum und Swartzü, Hylocomium triquetrum als weit verbreitete Moose an. Wo der Wald tiefschattig, der Boden feucht ist, also in den Gründen, finden sich Mnium undulatum und stellare, dazu Fissidens taxcıfolius mit Sporogonen. Von kleineren Moosen ist besonders Alssı- dens bryoides, das Abhänge und kahle Stellen reich fruchtend überzieht, überreichlich vorhanden, nicht so häufig Wersia viridula und noch seltener Pleuridium subulatum. Eine grosse Seltenheit aber ıst Zexco- bryum glaucum. Die ringwallartigen Erhebungen am Grunde der Bäume Vorarbeiten zu einer Moosflora des Herzogtums Anhalt. 9) besiedeln gern Mnium aflıne, Bryum capiülare —, das auch häufig die Eichen hinanklettert —, Polytrichum, Dicranella heteromalla, 1lsothecium myurum, Hypnum cupressiforme. An feuchten Hängen findet sich auch gern Mnium hornum ein, Buchen bevorzugt es. Eine andere Gruppe von Moosen besiedelt die Stämme der Eichen: Metzgeria furcata, Radula complanata, Madotheca platyphylla, Homalo- thecium sericeum, Anomodon viticulosus, seltener attenuatus, Homalia irichomanoıdes, Neckera complanata, Hypnum cupressiforme, Platygyrium repens. Selten ist Leucodon sciuroides,;, von Ulota habe ich bisher nur eine Probe gefunden, von der sich nicht bestimmen lässt, welcher Art sie angehört. Am Grunde der Bäume und auf die Erde übergehend, finden sich Plagiothecium Roeseanum, silvaticum, denticulatum, curvi- jolium. Auf Hirnschnitten ist gewöhnlich Zophocolea heterophylla, die im Wassertale auch in der Varietät multiformis auftritt, die erste Ansiedlerin. Sehattige Kalksteine werden von Aypnum incurvatum, Anomodon longifolius, Hypnum Sommerfeltü, Amblystegium rigescens und Eurhynchium praelongum überzogen. Auf die Moose, die sich im Graben der Dom- burgruine finden, gehe ich später ein. Die Steinbruchflora unterscheidet sich nicht wesentlich von der des übrigen Gebiets. Am Rande des Sehmerlenteiches unter der Domburg findet sich Hypnum cordifolium (einziger Standort im Gebiet!). Auch der Untergrund der Wipper- und Einetalbüsche ist kalkreich: die Wiederstedter Büsche stehen auf Zechstein, die Sandersleber und die des Aschersleber Burgbergs auf Muschelkalk, die Frecklebeer auf Buntsandstein. Vorherrschend ist Carpinus betulus und (Quercus robur, der sich einige sessilflora anschliessen. Die Moosflora dieser Büsche ist der des Hackel verwandt, aber infolge der geringen Ausdehnung der Wälder, die nichts weiter als bebuschte Hänge sind, viel ärmer. Dennoch haben diese bis jetzt dem Hacke] voraus: Preissia commutata, Jungermannia turbinata, Sca- panda curta, Fissidens exilis, Mniobryum albicans und Tortula pulvinata mit Sporogonen. Vergleicht man vorstehende Charakteristik unserer Bergwälder namentlich des Hackels, der fast reiner Eichenwald ist, mit Loeskes Schilderung der Moosvegetation der märkischen Buchenwälder, so ergibt sich eine auffallende Uebereinstimmung beider Floren: die Charaktermoose des märkischen Buchenwaldes sind auch zum grossen Teile die Charaktermoose unserer Eichenwälder. Die Ueber- einstimmung kann, wenigstens was die Waldbodenmoose anbetrifft, nicht befremden, da die märkischen Buchenwälder auf den mergelreichen Grundmoränen, also gleichfalls auf kalkreichem Boden stehen. Einen ganz anderen Charakter tragen die Büsche des Arnsteins im Einetale, die z. T. über den Charakter der Schonung noch nicht 10 Hermann Zschacke: hinausgekommen sind. Ihr Untergrund ist Wieder Schiefer; die vor- herrschenden Bäume sind Fichten und Birken. Von einer Charakteristik dieser Wäldchen, die als vorgeschobene Posten des Harzwaldes an- zusehen sind, soll an dieser Stelle abgesehen werden. Von Moosen, die sich in ihnen, nieht aber in den Wäldern der Triasformation finden, nenne ich Diplophyllum albicans, D. obtusifolium, Lepidozia reptans, Dlepharostoma trichophyllum und Diphyscium foliosum. Die drei gesperrt gedruckten sind im Harzvorlande noch nicht beobachtet worden. Die Vegetationsform der Erlenbrüche ist im Gebiete allein dureh ein kleines Büschchen bei Körmigk im Coethenschen vertreten. Fegatella conica und Mnium hornum, denen sich M. punctatum anschliesst, umgeben den Grund der Stämme, überkieiden die Ränder der Gräben; Amdlystegium riparium und seltener Juratzkanum siedeln sich auf den nassen Wurzelsträngen der Erlen an. Von der be- nachbarten Sumpfwiese sind Climacium dendroidess und Hypnum stellatum in den Busch eingedrungen. Erwähnen wir noch Acrocladium cuspidatum und Zurhynchium Swartzüi, so wäre die Moosvegetation des Körmigker Erlenbruches hinreichend charakterisiert. Auenwälder finden sich allein im Alluvium der Saale. Eiche, Esche und Rüster setzen den Wald zusammen; eingesprengt finden sich namentlich Ahorne (Acer pseudoplatanus und platanoides), die aber frei von Rindenmoosen sind. Formenarmut, aber Reichtum an Individuen gewisser Arten charakterisieren dieSaaleforsten. Hurkynchium praelongum im Wechsel mit Z. Swartzii überziehen weithin den Wald- boden; dann ist er wieder dicht mit baumförmigem Thamnium alopecurum übersät. Feuchtere Stellen besiedeln Zissidens taxifolius und Mnium undulatum. Am Grunde der Stämme, zumeist in Hoch- wasserhöhe, vegetieren reich fruchtende Zeskea polycarpa; höher hinauf gehen HJomalia trichomanoides und Radula complanata ; spärlich findet sich Zrullania dilatata. Eine besondere Vorliebe für Eschen hat Anomodon viticulosus; im Plötzkauer Busch jedoch kommt dies Moos fast nur an alten Rüstern vor. An Eichen tritt hier Platygyrıum repens auf. Hirnschnitte nimmt Zophocolea heterophylla in Besitz, dem sich sehr selten Odontoschisma denudatum beigesellt. Morsche Stümpfe bevorzugt Brachythecium rutabulum. Im Walde umherliegende Steine, Gemäuer der Brücken und Schleusen bieten Zeskea, Schistidium apocarpum, Orthotrichen, Tortula muralis, Brachythecium populeum u. a. Gelegenheit, sich anzusiedeln. Auf den Trümmern der im dichten Walde verstecktliegenden Burg Pfuhle wachsen, wie nachfolgende Zusammenstellung zeigt, fast dieselben Arten wie auf den Steinen im Wallgraben der Domburg im Hackel: Vorarbeiten zu einer Moosflora des Herzogtums Anhalt. 11 Pfuhle. Dombureg. _ Neckera complanata Anomodon viticulosus Anomodon viticulosus A. attenuatus 4A. attenuatus A. longifolius A. longifolius Homalothecium sericeum Homalathecium sericeum Brachythecium populeum Brachythecium populeum _ B. campestre — Eurhynchium crassinervium Rhynchostegium murale Rhynchostegium murale Plagiothecium depressum Plagiothecium depressum Amblystegium rigescens —) Hypnum incurvatum Hypnum incurvatum. Vertiefungen in unseren Auenwäldern, die nach dem Hochwasser noch längere Zeit mit Wasser gefüllt sind, Altwässer der Saale sind von alten Weiden umkränzt. Am Grunde derselben finden sich ge- wöhnlich Amblystegium riparium, das häufig auf den Erdboden übergeht, sowie A. Juratzkanum, Leskea polycarpa, Bryum capillare, das nament- lieh die morsche Innenseite hohler Bäume hoch hinauf bedeckt, Tortula latifolia gewöhnlich im Vereine mit 7. pulvinata und reichlich fruchtender Didymodon rubellus. Höher am Baume haben sich Homalothecium sericeum, Leucodon sciuroides, Pylaisia polyantha sowie Orthotrichum afiıne und pumilum angesiedelt, Moose, die alle längere trockene Perioden zu überdauern vermögen. An Stellen, wo auf der Weide die Moosvegetation reich entwickelt ist, fehlen dieser auch sog. Ueber- pflanzen nicht. Wo aber diese fehlen — dann ist die Luftfeuchtigkeit der betreffenden Lokalität relativ gering —, ist auch die Moosvegetation äusserst dürftig. Eine eigentümliche Stellung nimmt der Gänsefurther Busch im Bodealluvium ein. Am Fusse des vom Hackel kommenden Höhenzuges gelegen, ist er nass und quellig; das Hochwasser der Bode erreicht ihn nicht mehr, seit er durch den Damm der Rossbahn geschützt ist. Seiner Vegetation nach ist er ein Mittelding zwischen Auenwald und und Erlenbruch. An die Saalforsten erinnert das häufige Vorkommen von Radula complanata, Leskea, Homalia, Thamnium, Mnium undulatum und Fissidens taxifolius; Anomodon longifolius ist am Grunde der Stämme ebenso häufig wie vztculosus. Den Erlenbruch deuten an: Fegatella conica, Mnium hornum, Hypnum stellatum, Amblystegium riparium und Juratzkanum; daneben finden sich Mnium rostratum, Amblystegium fihieinum, rigescens und irriguum, Pellia calycina ist viel vorhanden; Tuffsteine sucht Frssidens bryordes auf. Das merkwürdige Vorkommen von Hypnum molluscum ist schon erwähnt. Auf umher- », Vielleicht nur übersehen, da es sich auf feuchten Steinen im Walde findet. 12 Hermann Zschacke: liegenden Steinen findet sich auch Rhynchostegium murale und. Brachy- thecium populeum. Vergleicht man die Flora der Bergwälder mit der der Auen- wälder, so ergibt sich, dass die erstere viel reichhaltiger ist als letztere. An häufigeren Arten haben die Bergwälder voraus: Madotheca platyphylla, Scapania irrigua, Plagiochila asplenordes, Ephemerum ser- ratum, Mnium stellare, Thuidium tamariscinum, Rhodobryum roseum — die Auenwälder nur Thamnium alopecurum und Amblystegium riparium. Beide stimmen aber darin überein, dass ihre charakteristischen Rindenbewohner im wesentlichen dieselben sind. Eine weitere Ueber- einstimmung besteht darin, dass pleurocarpe Moose sehr stark vor- herrschen. Loeske hat in seiner Arbeit darauf hingewiesen, dass die Pleurocarpen besser als die Acrocarpen befähigt sind, die dicke Decke des abgestorbenen Laubes zu durchbrechen — eine Erscheinung, die sich im Frühjahr namentlich am Zurhynchium striatum und Tham- nium alopecurum gut beobachten lässt — dass infolgedessen sich die kleinen Acrocarpen wie Weisia, Fissidens, Pleuridium fast nur an Abhängen ansiedeln, wo das abgefallene Laub nicht länger liegen bleibt. Bei der Schilderung der noch fehlenden Formationen kann ich mich wesentlich kürzer fassen. Die Moosvegetation unserer Talwiesen, einer im Gebiet auf den Aussterbeetat gestellten Vegetationsform, bietet nichts Bemerkenswertes. Die Vegetation unserer Grünlandmoore ist sehr ärmlich. Soweit die nassesten Stellen nicht frei von Moosen sind, werden sie von Hypnum tenue (H. polycarpon scheint zu fehlen), Äneifii und pseudo- Auitans besiedelt. Dazu finden sich Hypnum stellatum und polygamum, Eurhynchium piliferum, seltener Olimacium dendroides sowie Brachy- thecium Mildeanum, vecht wenig Aypnum Wilsont. Die Tonstiche und Eisenbahnausstiche, die tonigen Untergrund haben, bieten an ihren nassesten Stellen kaum ein anderes Bild. An den Rändern, auf feuchtem Tone, haben sich Aneura pinguis, Dicranella varia, Didymodon tophaceus, Barbula gracilis sowie Dryum bimum eingefunden. Quellige Stellen an Abhängen finden sich mehrere im Gebiet; sie beherbergen eine ziemlich übereinstimmende Moosflora. Drachythecium rivulare, Hypnum filicinum und H. commutatum, Fissidens adiantoides, Bryum pseudotriquetrum und Mnium Seligeri bilden hier Massenvegetation. Der Alteburgberg bei Rieder weist an solcher Stelle seltene Gäste auf: Philonotis fontana und Ph. calcarea, Hypnum intermedium, im Quell- wasser gar Amblystegium fallax, während bei Lattorf Aneura pinguis denticulata in Menge in den ausgestochenen Entwässerungsgräben vorkommt. Ebenso wenig bieten die. Flussläufe und Bäche. In den Alt- wässern der Saale finden sich Aiceiella fluitans und Ricciocarpus natans, Vorarbeiten zu einer Moosflora des Herzogtums Anhalt. 13 an ihren schlammigen Rändern Zicciella erystallina und Physcomitrella patens. In der Eine oberhalb Welbsleben flutet Zontinalis antipyretica; auf feuchten Steinen am Ufer wächst Orthotrichum nudum. Am reichsten noch ist die Mooswelt in und an der Wipper, namentlich in den im Sommer fast trocken liegenden Armen unterhalb der Mühlwehre. Auf Steinen finden sich hier Rhynchostegium rusciforme, Amblystegium filh- cinum, A. riparium, A. irriguum, A. Juratzkanum; den tonigen Ufer- rand überziehen Zellia epiphylla, besonders aber P. calycina und Fegatella conica. Die alten Kohlengruben bei Lebendorf und Preusslitz gewähren in der Moosflora so ziemlich dasselbe Bild. Auf Ton wachsen Aloina rigida und ambigua, Dicranella varıa, Barbula fallax, Aneura pinguis und 4. sinuata, auf Kohlensand Jungermannia excisa, Polytrichum juniperinum, Catharinea undulata, Tortula ruralis, Rhacomitrium canescens, Ceratodon purpureus, Barbula convoluta. Lebendorf hat noch Poly- trichum commune, Preusslitz dagegen Webera annotina und Dieranella cerviculata auf feuchtem Sande. Die drei Moose finden sich nur hier im Gebiete. Ich bin am Ende meiner Schilderung der Vegetationsformen im Harzvorlaude. Wenn ich einige bryogeographische Bemerkungen daran anschliessen darf, so glaube ich gefunden zu haben, dass die west- liehen hügeligen Striche, also die harznäheren, reicher an Arten sind als der flache Osten. Jenseit der Saale fehlen Hänge und Wälder; je weiter man ins Cöthensche hineinkommt, desto ärmer wird die Moos- flora, eben weil ihr in diesem fast ganz der Kultur unterworfenen Lande die Existenzbedingungen fehlen. Eins aber hat das Cöthener Land vor dem Harzvorlande voraus: zwei grössere moosreichere Grün- landmoore, im Norden den Wulfener Bruch, im Süden die Sumpfwiesen der Fubne. Hier finden sich z. B. Aypnum elodes, H. intermedium, H. Cossoni, H. capillifolium, H. hamifolium u. a., die unserem Ge- biete fehlen. Schärfer ist der Gegensatz zwischen Harzvorland und eigentlichem Harze. Vom Bückenberge über Gernrode-Suderode hat man etwa zwei Kilometer nach Süden, um ins Kaltebachtal, wenig mehr, um ins Hagental oder Wurmtal zu gelangen. Eine ganz andere Moos- vegetation tritt uns hier entgegen; die Höhenlage ist zwischen 200 bis 300 Meter, also dieselbe wie der Bückenberg. Nach meinen Beob- achtungen haben die Harzhöhen dem Vorlande folgende Moosarten voraus: Metzgeria conjugata, Sarcoscyphus Funckit, Haplozia autumnalis, H. lanceolata, Diplophyllum albicans, D. obtusifolium'), Scapania undulata, Sc. dentata, Sc. rosacea, Jungermannia obtusa, J. quinguedentata, Trichocolea tomentella, Madotheca rivularis, Lejeunia cavifolia, Oyno- ') Ich rechne den Arnstein zum eigentlichen Harze. 14 Hermann Zschacke: dontium polycarpum, Dichodontium pellucidum, Dieranum Bonjeani, D. longifolium, D. montanum, Ditrichum homomallum, Didymodon spadiceus, Schistidium gracile, Grimmia montana, Dryptodon Hartmanı, Rhacomitrium aciculare, Eh. fasciculare, Ih. heterostichum, Rh. lanu- ginosum, Hedwigia albicans, Webera cruda, W. elongata, Pogonatum ur- nigerum, Heterocladium heteropterum, Isothecium myesuroides, Antitrichia curtipendula, Brachythecium plumosum, Br. reflexum, Plagiothecium Ruthei, Pl. elegans, Hylocomium brevirostrum, H. loreum. In seiner Arbeit „Ein Beitrag zur Kenntnis der Moosflora des Harzes“ (Bot. Zentralblatt Bd. LAXXIV. 1900) hat Dr. F. Quelle schon früher eine ähnliche Liste für die Vorberge des Südharzes auf- gestellt Ein Vergleich meiner Liste mit dieser zeigt eine überraschende Uebereinstimmung. Weniger Verwandtschaft dagegen hat die folgende mit der entsprechenden Liste Quelles. Das Vorland hat vor dem eigentlichen Harze, d. h. der oben genauer bezeichneten Gegend, folgende Arten voraus: Äieccia sorocarpa, R. Bischofu, LK. eiliata, R. fluitans, R. natans, Preissia commutata, Pellia calycina, Fossombronia cristata, Jungermannia turbinata, J.bicrenata, Odontoschisma denudatum, Lophocolea heterophylla var. multiformis, Antho- ceros punctatus, Ephemerum serratum, E. sessile, Physcomütrella patens, Acaulon triquetrum, Phascum Floerkeanum, Hymenostomum tortile, Pterygoneurum subsessile, Pottia minutula, P. Starkeana, P. Heimii, Mildeella bryoides, Didymodon cordatus, D. tophaceus, Trichostomum caespitosum, T. mutabile, Tortella sguarrosa, Barbula gracilis, Aloina ambigua, A. aloides, A. brevirostris, Hypnum protensum, H. stellatum, H. intermedium, H. Wilson, H. aduncum, H. polycarpum, H. pseudo- Huitans. Eine Anzahl dem Vorland charakteristischer Moose kehrt im Nordostharze auf Kalkboden wieder; so finden sich z. B. in den soge- nannten Marmorbrüchen bei Harzgerode: Phascum curvicollum, Ditrichum flewicaule, Tortella inclinata, Barbula fallax mit var. brevifolia, Thuidium abietinum, Oamptothecium lutescens, Hypnum rugosum. Gleichwie die Vegetationslinien einer grossen Reihe von Phane- rogamen unser Gebiet durchschneiden, so sind auch verschiedene Moose, die in Deutschland eine Grenze ihrer Verbreitung haben, bis zum Harzvorlande gekommen; ihre Grenzlinien treffen daher unser Gebiet. Im folgenden sind diese Grenzlinien hauptsächlich auf Grund der Limpriehtschen Standortsangaben aufgeführt und auf beifolgender Karte dargestellt. Die im Gebiete liegenden Fundorte sind durch Sperr- druck ausgezeichnet. I. Moose, welche im Gebiet ihre Nordgrenze für Deutschland finden. Liecia Bischoffii Hüben. Bisher nur aus Ungarn, Niederösterreich und Baden bekannt, fehlt den nördlichen Ländern gänzlich. In Mitteldeutschland ist sie Vorarbeiten zu einer Moosflora des Herzogtums Anhalt. 15 nur an den Harzvorbergen beobachtet und zwar von Wallroth an den Gipsbergen des Südharzes (Steigerthal?,, von Römer und Warnstorf an den sonnigen nordöstlichen Vorbergen bei Quedlinburg (Steinholz) und von mir im Osten des Gebirges am sandigen Südhange des Pfaffenberges bei Trebnitz a. d. Saale. HAymenostomum tortile (Schwägr.) Br. eur.\). Ungarn, Niederösterreich, Böhmen, Fichtelgebirge, Kösen, Cönnern (Oertel), Hackel!!, Sewecker Berge!!?), Rieder!!, Westfalen, Nassau, Rheinpfalz, Elsass. Didymodon cordatus Jur. Die Nordgrenze dieser Art, die in Ungarn, Niederösterreich, Steiermark, Württemberg und in der Schweiz, nordwärts in Thüringen beobachtet ist, geht über Bernburg!!, Aschersleben!!, Rübeland, Rhön, Nassau. ? Webera proligera (Lindb.) Kindh. In Steiermark, Kärnthen und Tirol verbreitet, erst vor kurzem in Mittel- und Norddeutschland aufgefunden und zwar im Wesergebirge (Mönkemeyer), im Harze: Okertal (Mönkemeyer), Tal des Kalten Baches bei Suderode!!, Selketal!!, Gegensteine!!, Spandau (Loeske). Ob die Verbindungslinie dieser Fundorte die Nordgrenze in Deutsch- land bildet, ist abzuwarten, da wohl anzunehmen ist, dass W. proligera bisher vielfach übersehen ist. Hypnum Halleri Swartz. Dieses in der Tatra, in der gesamten Alpenkette sowie im Sehweizer Jura auf Kalk und kalkreichen Felsen allgemein verbreitete, dagegen im mitteldeutschen Berglande seltene Moos hat im Hackel seinen nördlichsten Standort in Deutschland. Hylocomium rugosum (Ehrh.) De Not. Im gebirgigen Teile Deutschlands auf kalkhaltigem Boden allgemein verbreitet, in Norddeutschland nur an wenigen Punkten beobachtet. Nordgrenze: Schlesien, Fläming, Tochheim, Gernrodel!, Hannover, Holland. ll. Moose, welche im Gebiete ihre Ostgrenze für Deutschland finden. Trichostomum caespitosum (Bruch.) Jur. Sardinien, Frankreich, Elsass, Rheinpfalz, Rhön, Eisenach, Hackel!!, Westfalen, England. ) Die in der „Flora Hereynica“ und von Limpricht für den Harz mit- geteilten Standorte „Ballenstedt, Quedlinburg, Treseburg“ sind, wie mir Herr Loeske brieflich mitteilte, teils falsch, teils unsicher. 2), Dieser Fundort fehlt auf der beigegebenen Karte, da er erst während des Druckes vorliegender Arbeit entdeckt worden ist, 16 Hermann Zschacke: Trichostomum mutabile Bruch. Niederösterreich, Steiermark, Württemberg, Nahegebiet, Westfalen, Hackel!!, Westfalen, Nordfrankreich, England. Tortella squarrosa Brid. Niederösterreich, Regensburg, Naumburg a. S., Rieder!!, Steiger- thal, Höxter, Rheinprovinz. 2% casloretorre bordele 3 Imickorlernume onesseclosurm. Ilocra alscdes. Iheagrreocore cordaleıs 0. Heohoslorreusre rreueliubele I HG loorreeieree vgosum, Aloina aloides (Koch) Kindb. Sehweiz, Württemberg, Rhön, Arnstadt, Naumburg a.S., Halle a. S., Aschersleben!!, Braunschweig, Westfalen, Rheinprovinz. Ausserhalb dieser Linie je ein Standort in Schlesien und Böhmen, häufiger im österreichischen Küstenlande. Vorarbeiten zu einer Moosflora des Herzogtums Anhalt. 17 Zu dieser Gruppe würde auch Hymenostylium curvirostre (Ehrh.) Linfib. gehören, falls Schwabes Angabe „an Gipsfelsen bei Sandersleben“ auf Wahrheit beruht. Hier würde es dann in Deutsch- land seinen nordöstlichsten Standort haben. In das nachfolgende Verzeichnis der im Gebiete beobachteten Arten nebst ihren Fundorten habe ich alles aufgenommen, was mir bekannt geworden ist. Auch die Schwabeschen Angaben führe ich auf, obgleich ich Ernst Hampes vernichtende Kritik über die „Flora Anhaltina“ im 8. und 9. Litteraturblatte der Regensburger botanischen Zeitung vom Jahre 1839 kenne. Was dieser über den 1., die Phanero- gamen enthaltenden Teil sagt, unterschreibe ich für mein Gebiet Wort für Wort. Allein Sehwabes Angaben über die Moosflora von Bern- burg und Sandersleben kann man doch eine gewisse Wahrscheinlich- keit nieht absprechen. Wenngleich auch die grösste Zahl seiner Funde von mir hat nicht bestätigt werden können, so muss man doch bedenken, dass seit seinen Beobachtungen etwa 70 Jahre verflossen sind. Im Verzeichnis habe ich die Arten, von denen Schwabe Fundorte an- gibt, durch ein 7 vor der Nummer gekennzeichnet. Garceke führt im II. Teile seiner Flora von Halle die meisten Schwabeschen Funde wieder auf und bringt nur einen neuen — Pottia Heim bei Stassfurt — hinzu. Ebensowenig auf unser Gebiet Bezügliches findet sich in Hampes Flora Hercynica. So habe ich denn fast alles im folgenden zusammengestellte Material selbst zusammentragen müssen. Herr Redakteur Loeske teilte mir einige vom Privatdozenten Herrn Dr. 0. Reinhardt im Hackel gemachte Funde mit. Herrn Königl. Rech- nungsrat Oertel in Halle a. S. verdanke ich ein paar wertvolle Funde vom Zechstein bei Cönnern. In einer kleinen mir von Herrn Staritz, Lehrer in Ziebigk bei Dessau, zur Verfügung gestellten Sammlung fanden sich einige bei Gröbzig aufgenommene Moosproben. Herr Ge- richtsassessor Hermann in Dröbel bei Bernburg, der mich häufig auf meinen Ausflügen begleitete, machte eine Reihe schöner Funde. Den genannten Herren besten Dank für ihre Mitteilungen. Wenn ich Exemplare des betreffenden Mooses vom Standorte sah, so sind die Angaben der Beobachter mit einem ! versehen; mit !!, wenn ich das- selbe selbst an der gleichen Stelle auffand. Den Herren Redakteur Loeske und Mittelschullehrer ©.Warnstorf danke ich auch an dieser Stelle für ihre liebenswürdige Unterstützung bei Bestimmung des von mir gesammelten Materials. Abkürzungen: Asch. Aschersleben, Hmp. = Hampe, Flora Hereynica, Ba. = Ballenstedt. 1873. Be. = Bernburg. L. = Limpricht, die Laubmoose C. — Coethen, | Deutschlands, Oesterreichs 06. = Üönnern. | und der Schweiz, Gk. — Gareke, Flora von Halle Schw. —= Schwabe, Flora Anhaltina II. Teil 1856. | II. Teil 1839. Abhandl, des Bot. Vereins f. Brandenb. XLV. 2 18 Hermann Zschacke: Lebermoose. I. Ordn. Marchantieae. 1. Fam. Riceieae. 1. Riccia glauca (L.) Lindenb. — Ba. Stoppelfelder unter den Gegensteinen. Asch. Stoppelfelder am Hackel. 2. Riecia sorocarpa Bisch. — Ba. Stoppelfelder unter den Gegensteinen. Be. Kleefelder bei Dröbel (Hermann!); Stoppelfelder bei Baalberge-Poley, an beiden Orten sehr spärlich. 3. Riecia ciliata Hofim. — Ba. Stoppelfelder unter den Gegensteinen. 4. Riecia Bischoffii Hüben. — Cö. Sandiger Südhang der Pfaffenberge bei Trebnitz a. S. 5. Ricciella erystallina (L.) Stephani. — Be. Bisher fast nur im Alluvium der Saale, zumeist mit Physcomitrium patens. Dröbel, auf Schlamm der Saale, auch auf lehmigen Kleeäckern des hohen Saaleufers; Bernburg, Eisenbahnausstiche unter den Weinbergen in der grossen Aue; Aderstedt, an der Strenge; Plötzkau, sowohl an der alten Saale als auch an der Stromsaale auf Schlamm. Cö. Lache bei Custrena. 6. Ricciella fluitans (L.) A. Braun. — Asch. Hackel, auf nassen tonigen Waldwegen, besonders in den Fahrgeleisen. (fo. canalı- culata Hoffm.) — Be. Bläsersee; Plötzkau, in der alten Saale. 7. Ricciocarpus natans (L.) Corda. — Bisher nur im Alluvium der Saale. Be. Ausstiche in der Bornschen Aue; Plötzkau, alte Saale; an beiden Orten bisher nur fo. terresiris beobachtet. 2. Fam. Marchantieae. 8. Fegatella conica (L.) Corda. — Be. Gänsefurther Busch; Wipperufer bei Sandersleben, Drohndorf und oberhalb der Zörnitzer Mühle; Lattorf am Dorfteiche. C. Erlenbruch in Körmigk. 9. Marchantia polymorpha L. — Asch. Cochstedt, an der Zuckerfabrik. Be. Gänsefurther Busch; Hecklingen an der alten Ziegelei; um und in Be., selbst im Strassenpflaster, vielfach; Lattorf, am Dorfteiche.. Cö. Beesenlaublingen im Gipsbruche. 10. Preissia commutata (Lindenb.) Nees. — Be. Sandersleben, im hitzigen Tale bei Wiederstedt, lehmige Abhänge eines Hohlweges. Ba. Sewecker Berge, auf Gips. 11. Lunularia vulgaris Mich. — Ba. An Mauern und Steinen im Bache an der Hofgärtnerei. II. Ordn. Jungermanniaceae. 3. Fam. Metzgerieae. 12. Metzgeria furcata Lindbg. — Ba. Gernrode, Gebüsch an der Nordwestseite des Bückenberges. Asch. Hackel, auch var. ulvula Vorarbeiten zu einer Moosflora des Herzogtums Anhalt. 19 Nees; Welbsleben. Be. langes Holz bei Freckleben; Gänsefurther Busch; Belleyuesteinbruch bei Bernburg, auf anderen Moosen; Baum- garten vor Gröna. 4. Fam. Haplolaeneae. 13. Pellia epiphylla (Dill.) Gottsche. — Asch. Hackel; Welbs- leben, unter Weiden. Be. Hecklinger Büsche; hitziges Tal bei Wieder- stedt; Dröbelscher Busch; Wipperufer oberhalb der Zörnitzer Mühle; im Ziethagraben bei Baalberge. C. Sandige Grubenschlucht bei Preusslitz. 14. Pellia Fabroniana Raddi — P. calycina Nees. Be. An nassem Gestein im Sandersleber Busche; häufig am Wipperufer, ge- wöhnlich in der var. furcigera Nees; zwischen Mehringen und Drobn- dorf mit 2 Hüllen; Gänsefurther Busch. 5. Fam. Aneureae. 15. Aneura pinguis (L.) Dum. &. lobulata Nees. — Be. Gänsefurther Busch (Hermann!) ; Fuhnesandsteinbrüche; saurer Anger bei Zepzig; Kiesgrube vor Leau. Cö. alte Kohlengrube bei Lebendorf; Nelbener Grund, auf Porphyr- Konglomerat. C. sandige Grubenschlucht bei Preusslitz. B. denticulata Nees. — Be. In Wiesengräben bei Lattorf. 16. Aneura sinuata (Dicks.) Limpr. Be. Lehholz bei Sanders- leben, in alten Pflanzlöchern; alter Steinbruch bei Gröna. Cö. auf Ton in der alten Kohlengrube bei Lebendorf. C. Sandige Grubenschlucht bei Preusslitz. T1T. Aneura multifida (L.) Dum. — Bernburg, Sandersleben Schw. II, 111. 6. Fam. Blasieae. 118. Blasia pusilla L. — Sandersleben Schw. II, 111. 7. Fam. Fossombronieae. 719. Fossombronia ceristata Lindb. — Asch. Hackel, haupt- sächlich auf Waldwegen, doch auch auf nackten, lehmigen Stellen. Be. Sandersleben und Bernburg Schw. II, 108. 8. Fam. Alicularieae. 120. Alicularia scalaris (Schrad.) Corda. — Sandersleben, Bernburg Schw. I, 101. 9. Fam. Jungermannieae. 121. Haplozia erenulata (Sm.) Dum. — Ba. Gegensteine, ver- heidete Stellen. Asch. Hackel, Waldwegränder. Be. Sandersleben Schw. IL, 101 — z.B. Wiederstedter Holz!!; Bernburg Schw. II, 101. C. sandige Grubensehlucht bei Preusslitz. 22. Diplophyllum albicans (L.) Dum. — Asch. Welbsleben, am Nordrande der „spitzen Breite“. 2x 20 Hermann Zschacke: . 23. Diplophyllum obtusifolium (Hock.) Dum. — Welbsleben, am Rande der „spitzen Breite“. 24. Diplophyllum minutum (Crantz) Dum. — Ba. Gegensteine, an verheideten Stellen. 125. Diplophyllum exsectum Schmid. — Ba. Sandersleben Schw. II, 105. Vielleicht gehören die von Schwabe beobachteten Exemplare zur folgenden, erst von Breidler unterschiedenen Art, die im anhaltischen Harze nicht selten ist, während D. ewsectum daselbst noch nicht aufgefunden ist. 26. Diplophyllum exsectiforme Breidl. — Ba. Gegensteine und Schierberg an verheideten Stellen. Asch. Welbsleben, am Nord- rande der „spitzen Breite“. 27. Plagiochila asplenoides (L.) Dum. — Ba. Gernrode, Bückenberg; Gegensteine, in den Steinbrüchen an den Felswänden. emporkriechend.. Asch. Hackel; Burgberg; Welbsleben, bebuschte Hänge im Einetale.. Be. langes Holz bei Freekleben; Sandersleber Busch; Jägersberg bei Wiederstedt. Cö. Nelbener Schlucht auf Porphyr-Konglomerat; bei der Georgsburg auf Zechstein. 28. Scapania nemorosa (L.) Dum. — Asch. Hackel, Waldweg- ränder; Be. Wiederstedter Holz. 29. Scapania irrigua (Nees) Dum. — Hackel, feuchte Wald- wege. Be. langes Holz bei Freekleben, nasser Wegrand. 30. Scapania curta (Mart.) Dum. — Ba. Gegensteine. Be. Im hitzigen Tale bei Wiederstedt. 3l. Jungermannia ventricosa Dicks. — Ba. Gegensteine, an verheideten Stellen. Asch. Spitze Breite bei Welbsleben. 32. Jungermannia bicrenata Schmid. — Ba. Gegensteine an verheideten Stellen. Asch. Hackel, Weggrabenränder; Spitze Breite bei Welbsleben. 133. Jungermannia excisa Dicks. — Be. Sandersleben Schw. II, 106. Cö. alte Braunkohlengrube bei Lebendorf, auf Kohlensand. C. sandige Grubenschlucht bei Preusslitz. 34. Jungermannia turbinata Raddi. — Asch. Steinbrüche am kleinen Hackel; an den Hügeln nach Mehringen hin. Be. im Gipsbruche bei Drohndorf; Abhänge Drohndorf-Freckleben; Sanders- leben, im hitzigen Tale mehrfach. Cö. auf Zechstein bei Gnölbzig und an der Georgsburg bei Cönnern. Ba. Sewecker Berge. 135. Jungermannia incisa Schrad. — Sandersleben Schw. Il, 108. 136. Jungermannia barbata Schreb. — Bernburg Schw. II, 109. 37. Jungermannia attenuata Lindenng, — Ba. Rieder, Schierberg, auf Quadersandstein. 138. Cephalogia bicuspidata (L.) Dum. — Ba. Gegensteine an Quadersandsteinwänden. Asch. Hackel, Grabenränder und Wald- Vorarbeiten zu einer Moosflora des Herzogtums Anhalt. 21 wege. Be. Sandersleben Schw. II, 104. C. sandige Grubenschlucht bei Preusslitz. 39. Cephaloziella byssacea Roth. — Ba. Gegensteine. Asch. Hackel, Waldwege. Be. verheidete Kuppe bei Freckleben. Cö. alte Kohlen- grube bei Lebendorf, auf Kohlensand. 40. Cephaloziella divaricata Smith. — Asch. Abhänge bei Westdorf und Welbsleben. Be. Weinbergsgrund bei Gänsefurth; langes Holz bei Freckleben; Fuhnesteinbrüche; Hügel bei Lattorf. 41. Blepharostoma trichophyllum (L.) Dum. — Ba. Gegen- steine, am Grunde schattiger Felswände. Asch. „spitze Breite“ bei Welbsleben. 42. Odontoschisma denudatum (Nees) Dum. — Be. Grönaer Busch, auf einem Hirnsehnitte. 43. Lophocolea bidentata (L.) Dum. — Sehr verbreitet. 44. Lophocolea heterophylla (Schrad.) Dum. — Häufig. var. multiformis Nees. — Asch. Hackel, im Wassertal am Grunde eines Baumstumpfes. 45. Lophocolea minor Nees. — Häufig. 10. Fam. Lepidozieae. 46. Lepidozia reptans (L.) Dum. — Ba. Gegensteine, am Grunde schattiger Felsen. Asch. Spitze Breite bei Welbsleben. 11. Fam. Platyphylleae. 471. Radula complanata (L., Dum.) Gottsche. — Asch. Hackel. Be. langes Holz bei Freckleben; Gänsefurther Busch; Auenwälder des Saaletales. C. Biendorfer Busch. 48. Madotheca platyphylla (L.) Dum. — Ba. Gernrode, Gebüsch an der Nordwestseite des Bückenberges. Asch. Bewaldeter Hang oberhalb Welbsleben; Hackel, am Baumgrunde, im Burggraben der Domburg an Felsen. Be. langes Holz bei Freckleben; Sanders- leber Busch. } 12. Fam. Jubuleae. 49. Frullania dilatata (L.) Dum. — Be. Aderstedter Busch an Eichen; Plötzkauer Busch an Eichen. An beiden Orten nur spärlich. 50. Frullania tamarisci (L.) Dum. — Ba. Rieder, Schierberg; Gegensteine, an Sandsteinfelsen. 13. Fam. Saccogyneae. 51. Calypogeia trichomanis Gorda. — Ba. Gegensteine, am Grunde schattiger Felswände. Asch. Hackel; spitze Breite bei Welbs- leben. Be. Sandersleber Busch, an schattiger Felswand. III. Ordnung. Anthocerotaceae. 14, Fam. Anthoceroteae. 192. Anthoceros punctatus L. — Ba. Aecker unter den Gegen- steinen mit Riceien. Asch. Aecker am Hackel, spärlich; nasse Wald- 22 Hermann Zschacke: wege im Hackel, namentlich in den Fahrgeleisen. Be. Sandersleben Schw. II, 115. C. Preusslitz, sandige Grubenschlucht. 153. Anthoceros levis L. — C. Biendorf. Schw. II, 115. Laubmoose. Ordnung Bryineae. I. Tribus. Oleistocarpae. 1. Fam. Ephemereae. 1. Ephemerum serratum (Schreb.) Hampe. — Asch. Hackel, Waldwege. Be. Sandersleben: Lehholz, in alten Pflanzlöchern; Höhen vor Wiederstedt. 2. Ephemerum sessile (Br. u. Sch.) C. Müller. — Asch. Hackel, auf Waldwegen mit voriger und fossombronia cristata. 13. Ephemerella recurvifolia (Dicks.) Schimp. — Bernburg; Sandersleben. Schw. II, 28. Limpr. I, 171. 2. Fam. Physcomitrellaceae. 4. Physcomitrella patens (Hedw.) Br. u. Sch. — Bisher nur im Alluvium der Saale. Be. Immer in Begleitung von Riciella erystallina. Dröbel, Saaleufer auf Schlamm; Ausstiche unter den Weinbergen in der grossen Aue; Plötzkau, sowohl an der alten Saale (hier wie gesät) als auch an der Stromsaale. Cö. Mucrena, unter Pappeln. 3. Fam. Phascaceae. 5. Acaulon muticum (Schreb.) C. Müller. — Ba. Gegensteine, auf umgegrabenen Baumscheiben. Be. Sandersleben, Höhen vor Wiederstedt. Co. Nelbener Grund. 6. Acaulon triquetrum (Spruce) C. Müller. — Ba. Gegensteine, mit voriger, doch reichlicher. Asch. an den Hügeln nach Mehringen zu. Be. Gänsefurth, Obstpflanzung am Busche und Weinbergsgrund; Abhänge zwischen Aderstedt (Hermann) und Plötzkau; Bahnausstiche bei Baalberge. Cö. Pfaffenberge bei Trebnitz a. d. Saale. 7. Phascum Floerkeanum Web. et Mohr. — Asch. Auf Aeckern am Hackel. Be. Gänsefurther Busch, Obstpflanzung; Freekleben auf Schlamm; Zepzig, saurer Anger. Cö. unter Pappeln am Damme bei Mucrena a. d. Saale. 8. Phascum cuspidatum Schreb. — Gemein. 9. Phascum piliferum Schreb. — Ba. Gegensteine, unter Obst- bäumen. Asch. Abhänge zwischen Westdorf und Welbsleben, Abhänge nach Mehringen zu. Be. Sandersleben, an den Höhen nach Wiederstedt zu; Aderstedt, am roten Berge; Erdgrube im Plötzkauer Busche. +10. Phascum curvicollum Ehrh. — Ba. Muscheikalkhänge bei Rieder. Asch. Hänge bei Westdorf und Welbsleben; an den Hügeln nach Mehringen zu. Be. Abhänge bei Drohndorf und Freckleben; Vorarbeiten zu einer Moosflora des Herzogtums Anhalt. 23 Gänsefurth, Obstpflanzung am Busche und Weinbergsgrund;; Hecklingen, Ackerränder und Hänge am ersten Busche; Bernburg, Abhänge Schw. II, 28!!; Hänge zwischen Aderstedt und Plötzkau; Dröbel; saurer Anger bei Zepzig. Cö. Hänge bei der Georgsburg auf Porphyr- Konglomerat und Zechstein. ill. Mildeella bryoides (Dicks.) Limpr. — Ba. Gernrode, am Bückenberge; Rieder, Hänge der Roseburg. Asch. Hackel (var. Thorr- hillii Wils.). Be. Hecklingen; Sandersleben Schw. II, 29; Kalkstein- ‚brüche bei Nienburg; hohes Saaleufer vor Grimschleben; Weggraben- rand Dröbel-Lattorf; saurer Anger bei Zepzig; Hänge Aderstedt- Plötzkau; Grönaer Steinbrüche. Cö. Am unteren Rande der Zechstein- abhänge bei der Georgsburg. 112. Astomum erispum (Hedw.) Hampe. — Be. Gänsefurth, begraster Hang des Weinbergsgrundes; Bernburg Schw. II, 28; Dröbel, am Rande eines Grabens (Hermann!). Asch. Hänge zwischen Westdorf und Welbsleben. 4. Fam. Bruchraceae. 13. Pleuridium alternifolium (Dicks., Kaulf.) Rabenh. — Ba. Rieder; Nordseite des Sehierberges, auf Quadersandstein; Nordseite der Gegensteine, in den Steinbrüchen. Be. Lehholz bei Sandersleben, in alten Pflanzlöchern. 14. Pleuridium subulatum (Huds.) Rabenh. — Ba. Muschel- kalkabhänge bei Rieder. Asch. Hackel. Be. Hecklingen, auf Bunt- sandstein; Kiesgrube bei Dröbel; Eisenbahnausstich bei Baalberge. Cö. alte Kohlengrube bei Lebendorf. II Tribus. Stegocarpae. 1. Subtribus. Acrocarpae. 5. Fam. Weisiaceae. 15. Hymenostomum tortile (Schwägr.) Br. eur. — Ba. auf Sandsteinfelsen, Hmp. 345; Limpr. I, 230%); Rieder, Muschelkalk- abhänge; Sewecker Berge. Asch. Steinbrüche am kleinen Hackel. Cö. auf Zechstein über der Georgsburg (Oertel!). 716. @yroweisia tenuis (Schrad.) Schimp. — Sandersleben, Bernburg. Schw. II, 33. 17. Gyroweisia acutifolia Philib. — Cö. an Porphyr- Konglomerat in der Nelbener Schlucht, steril; deshalb noch unsicher. 718. Hymenostylium curvirostre (Ehrh.) Lindb. — Be. in rupibus gypsaceis prope Bernburg, Sandersleben. Schw. Il, 33. Dürfte wohl aus dem Gebiete verschwunden sein; denn obgleich ich alle Gipsstellen eingehend abgesucht habe, ist nicht die kleinste Probe ge- funden worden. ı) Vergl. hierzu Anm. $. 15. 24 Hermann Zschacke: 19. (222.) Weisia crispata (Br. germ.) Jur. — Hymenostomum torte 3 rutilans im Herbarium Hampe. — Ba. Alte Burg bei Gernrode Loeske, Flora des Harzes, S. 131. 19a. Weisia viridula (L.) Hedw. — Asch. Hackel. Be. Abhänge bei Drohndorf; Sandersleben, Wiederstedter Höhen; Gänsefurth, Wein- bergsgrund. Cö. im Nelbener Grunde; im Teufelsgrund vor Rothen- burg, schon ausserhalb des Gebiets. 20. Dieranoweisia cirrata (L.) Lindb. — Ba. Gegensteine (Hermann!); Schierberg, an Felsen. . 21. Dieranoweisia crispula (Hedw.) Lindb. — Ba. auf Sand- steinfelsen des Schierberges bei Rieder (steril) am 30. 9. 1901 gesammelt; Loeske, der die Probe erst nach Vollendung seiner Harzflora erkannte, schreibt mir: „Könnte als fo. arenacea unter- schieden werden. Blätter halb so lang als bei der Normalform, aus länglichem Grunde rasch bis plötzlich pfriemlich, in der oberen Hälfte mehr oder weniger durchsichtig. Die kleinen Zellen reichen soweit herab, dass das für diese Art sonst charakteristische basale Netz nicht an allen Blättern deutlich ist“. 6. Fam. Dieranaceae. 22. Diceranella Schreberi (Swartz) Schimp. — Asch. Hackel. Be. Plötzkauer Busch, in einer Erdgrube. 23. Dieranella varia (Hedw.) Schimp. — Asch. Hackel, Wege; Welbsleben. Be. Gänsefurther Weinbergssrund; Hecklinger Büsche; Sandersleben, im hitzigen Tale; Nienburg, Kiesgrube und Kalkbruch; Altenburg, am Eisenbahndamme; Zepzig, saurer Anger; Leau, Kies- grube. Cö. Lebendorf, auf Ton in der alten Kohlengrube; bebuschter Hang an der Georgsburg; Gnölbzig, auf jüngerem Zechstein. 24. Dicranella cerviculata (Hedw.) Schimp. — C. Preusslitz, sandige Grubenschlucht. 25. Dieranella heteromalla (Dill., L.) Schimp. — Ba. Gegen- steine. Asch. Hackel; spitze Breite. “Be. Sandersleber Buseh und Lehholz; Freckleber Birkenbusch und langes Holz; hitziges Tal bei Wiederstedt; Grönaer Busch. C. Biendorfer Busch ; Gröbzig (Staritz)). 26. Dieranum scoparium (L.) Hedw. — Ba. Gegensteine, mit Sporogonen. Asch. Hackel. Be. verheidete Kuppe bei Freckleben und Birkenbusch; Dröbel, Grabenrand (Hermann!). Cö. Nelbener Grund. 7. Fam. Leucobryaceae. 27. Leucobryum glaucum (L.) Schimp. — Asch. kleiner Hackel, sehr spärlich. 8. Fam. Fissidentaceae. 28. Fissidens bryoides (L.) Hedw. — Ba. Rieder-Ballenstedt, Muschelkalkhänge; Gegensteine, im Wäldehen; Asch. Hackel; Hänge Vorarbeiten zu einer Moostlora des Herzogtums Anhalt. 25 Westdorf-Welbsleben. Be. Sandersleben : Lehholz ; Wiederstedter Höhen; Gänsefurther Busch; Krakauer Berge. C. Biendorfer Buseh. Cö. Nelbener Grund. 29. Fissidens ezilis Hedw. — Be. Pfaffenbusch bei Freckleben. 30. Fissidens adiantoides (L) Hedw. — Be. Bahnausstich am Lerchenteich bei Rathmannsdorf; Dröbelscher Teich; saurer Anger bei Zepzig; Sumpfwiese bei Lattorf; Büschehen zwischen Lattorf und Poley. 31. Fissidens decipiens De Not. — Ba. Gernrode, Bückenberg. Be. Sandersleber Busch; Asch. Kalksteinbrüche nördlich von Friedrichs- aue. Cö. Auf Zechstein mit Sporogonen. 32. Fissidenstawifolius (L.) Hedw. — Ba. Gernrode, Bücken- berg; Gegensteine, im Wäldchen. Asch. Hackel. Be. Sandersleben: Spörenberg, Lehholz, Wiederstedter Höhen; Pfaffenbusch bei Freck- leben; Gänsefurther Busch; Wälder im Saalealluvium; Büschchen zwischen Lattorf und Poley. Cö. Gnölbzig, auf Zechstein. C. Bien- dorfer Busch. 9. Fam. Seligeriaceae. 133. Seligeria pusilla (Ehrh.) Br. eur. — Be. Sandersleben Schw. II, 40; Limpr. I, 465. 10. Fam. Ditrichaceae. 34. Ceratodon purpureus (L.) Brid. — Gemein. var. rufescens Warnst. Be. Gröna, alter Steinbruch. 135. Ditrichum flexicawule (Schleich.) Hampe. — Sehr häufig, auf Kalk, Gips, Sandstein, Zechstein und sogar auf Kies. 36. Ditrichum pallidum (Schreb.) Hampe. — Asch. Hackel. 11. Fam. Pottiaceae. 131. Pterygoneurum subsessile (Brid.) Jur. — Be. Gänse- further Weinbergsgrund; Sandersleben Schw. Il, 31: Höhen nach Wiederstedt hin (Hermann!!); Zepzig, saurer Anger. Cö. Alsleben a. d. Saale. Schw. II 31. Nelbener Grund. 38. Pterygoneurum cavifolium (Ehrh.) Jur. — Gemein. var. incanum Jur. Nicht selten. 39. Pottia minutula (Schleich.) Br. eur. — Asch. Abhänge nach Mehringen hin. Be. Hecklingen, auf Ton; Abhang bei Drohndorf; Schiessstandhöhen bei Bernburg; Plötzkauer Busch, in einer Erdgrube. Cö. Beesenlaublingen; Tonstiche an der Georgsburg. var. rufescens Br. eur. Be. Hecklingen; Plötzkauer Busch. 40. Pottia truncatula (Turn.) Fürnr. — Asch. Hackel, nasse Waldwege. Be. an der Saale bei Plötzkau; roter Berg bei Aderstedt. 41. Pottia intermedia (Turn.) Fürnr. — Ba. Gegensteine, Abhänge und Ackerränder. Asch. Aecker am Hackel. Be. Plötzkauer 26 Hermann Zschacke: Busch, in einer Erdgrube; Dröbel, auf Buntsandstein; Zepzig, saurer Anger. Cö. Gipsbruch bei Beesenlaublingen. 42. Pottia lanceolata (Hedw.) C. Müller. — Häufig. 42a. (223.) Pottia Starkeana (Hedw.) C.Müll. — Be. Anger bei Hecklingen. 43. Pottia Heimiı (Hedw.) Br. eur. — Be. Hecklingen, Salz- stelle an der chemischen Fabrik; Stassfurt, am Bodeufer am Hecklinger Wege Gk ll, 24; Zepzig, saurer Anger. 44. Didymodon rubellus (Hoftm.) Br. eur. — Ba. Gernrode, Bückenberg; Gegensteine, an Quadersandstein. Asch. Burgberg, an Apfelbäumen; Hackel. Be. Sandersleben Schw. Il, 38; Freckleben, am langen Holze; Rathmannsdorf, Eisenbahnausstiche am Lerchenteich; bei Bernburg auf verwittertem Buntsandstein; Aderstedt an Mauern; an alten Weiden im Plötzkauer Busche; Pfuhlscher Busch an Steinen. Cö. Auf Zechstein und Porphyrkonglomerat; Lebendorf auf Kohlensand; Beesenlaublingen auf Gips; Pfaffenberge bei Trebnitz a. d. Saale. C. sandige Grubenschlucht bei Preusslitz. 45. Didymodon cordatus Jur. — Asch. Gartenmauer an der Eine. Be. Mauern in Plötzkau, Aderstedt, Gröna, am Baumgarten, in Bernburg-Waldau, Ilberstedt. 146. Didymodon tophaceus (Brid.) Jur. — Asch. Welbsleben, an einem Graben auf tonigem Boden. Be. 1. Hecklinger Busch, am Bache auf Ton; im Sandsteinbruche bei Bellevue, mit Sporogonen; Aderstedt, an der Strenge, auf tonigem Boden; Grönaer Steinbruch mit Sporogonen; Zepzig, saurer Anger, mit Sporogonen; am Lattorfer Dorfteiche; Rathmannsdorf, Eisenbahnausstich am Lerchenteiche.. Cö. Tonstiche an der Georgsburg mit Sporogonen; Beesenlaublingen, im Steinbruche auf Schieferton. C. sandige Grubenschlucht bei Preusslitz. 147. Didymodon rigidulus Hedw. — Ba. Gernrode, Bückenberg ; Gegensteine. Asch. Burgberg; Kalkberg bei Welbsleben. Be. Sanders- leben Schw. il, 47: Höhen nach Wiederstedt; Nienburg, alter Kalkstein- bruch; Bernburg Schw. II, 47!! 48. Trichostomum caespitosum (Bruch) Jur.-Asch. Steinbrüche am kleinen Hackel auf zerbröckeltem Muschelkalke. 49. T. mutabile Bruch. — Asch. Steinbrüche am kleinen Hackel an einer schattigen Muschelkalkwand. 50. Tortella inclinata Hedw. fl. Asch. am Wege nach Quen- stedt, auf Muschelkalk. Cö. auf Zechstein bei Cönnern (Oertell!). 51. T. tortwosa L. — Ba. Gernrode, Bückenberg, auf Muschel- kalk. Cö. Gnölbzig, auf Gips (Hermann!)). 52. T. sguarrosa Brid. — Ba. Rieder — Ballenstedt: Roseburg, auf Muschelkalk. 53. Barbula unguieulata (Huds.) Hedw. Sehr häufig. var. fastigiata (Schultz) Br. eur. Mehrfach. Vorarbeiten zu einer Moosflora des Herzogtums Anhalt. 27 54. B. vinealis Brid. — Cö. Auf dem Zechstein über der Georgs- burg (Oertel!). 55. DB. eylindrica (Tayl.) Schimp. — Asch. Hackel, am Hete- borner Wege. Cö. Nelbener Schlucht auf. Porphyrkonglomerat. Be. an der Landstrasse nach Peissen (Hermann!!). 156. B. fallax Hedw. — Sehr häufig. 57. B. brevifolia Brid. — Sehr häufig. 198. B. revoluta (Schrad.) Brid. — Be. Sandersleben, Bernburg Schw. Il, 55. 59. B. Hornschuchiana Schultz. — Ba. Gernrode, Bückenberg; Gegensteine. Asch. Hackel, mit Sporogonen (Dr. O. Reinhardt, teste Loeske). Be. Nienburg Kalksteinbrüche ; Bernburg Saalehöhen; Dröbel Kiesgrube; Zepzig saurer Anger; Baalberge Eisenbahnausstiche. Cö. Pfaftenberge bei Trebnitz; auf Zechstein bei der Georgsburg mit Sporogonen. 60. B. gracilis (Schleich.) Schwägr. — Ba. Rieder Muschelkalk- abhänge. Asch. am Wege nach Quenstedt mit Tortella inclinata; an der Ziegelei oberhalb Welbsleben. Be. Gänsefurther Weinbergs- grund; Rathmannsdorf, Bahnausstiche am Lerchenteich; Kiesgrube vor Leau. Cö. Lebendorf auf Kohlensand. Nelbener Schlucht auf Porphyr- konglomerat; auf Zechstein an der Georgsburg. 161. B.convoluta Hedw. — Ba. Rieder Muschelkalkabhänge. Asch. Burgberg; an der Ziegelei oberhalb Welbsleben. Be. Gänse- further Weinbergsgrund; Sandersleben Schw. II, 55: hitziges Tal bei Wiederstedt; Kalksteinbrüche bei Nienburg; auf Buntsandstein bei Bernburg; Eisenbahnaustiche bei Baalberge. Cö. Lebendorf auf Kohlen- sand; Nelbener Grund. Gnölbzig auf jüngerem Gips. C. Preusslitz sandige Grubenschlucht. 62. Aloina brevirostris (Hook. u. Grey.) Kindb. — Be. Fuhne- Steinbrüche, nur zwei kleine Trupps zwischen A. rigida auf feuchtem sandig-tonigen Abhange. 63. A. rigida (Hedw. exp. Schultz). Kindb. — Sehr häufig. 64. A. ambigua Br. eur. — Be. Hecklingen in einem Hohlwege; am Felsenkeller, im Kalksteinbruche, in Gesteinsspalien; Cö. Leben- dorf alter Kohlenschacht auf Ton; Beesenlaublingen im Gipsbruche unter A. rigida;, Nelbener Schlucht. 69. A. aloides (Koch) Kindb. — Asch. Burgberg auf Muschelkalk. 66. Tortula muralis (L.) Hedw. — Gemein. 67. T. subulata (L.) Hedw. — Ba. Gegensteine im Wäldchen. Asch. Hackel; Burgberg an schattigen Kalkfelsen. Be. Freckleber Pfaffenbusch auf dem Waldboden; Sandersleber Lehholz an Stümpfen; am Wipperufer oberhalb der Zörnitzer Mühle; Grönaer Baumgarten an beiden Orten auf Stümpfen. 28 Hermann Zschacke: 68. T. latifolia Bruch. — Be. Bisher nur im Alluvium haupt- sächlich der Saale, selten in dem der Wipper und Bode, gewöhnlich im Bereiche des Hochwassers, oft vollständig verschlammt, zu- meist in Gesellschaft von 7. pulvinata. Dröbel Ufermauer; Waldau an Rosskastanien; Pfuhlscher Busch an Weiden, am Gemäuer der Schleuse des Dammes; Plötzkau an Weiden der alten Saale; Wehr der Zörnitzer Mühle; Weiden am Gänsefurther Schlosse. Cö. Mucrena an Pappeln am Saaldamme. 69. T. papillosa Mils. — Ba. Gegensteine an einer Pappel nur wenige Pflänzchen unter T. pulvinata. 70. T. pulvinata Jur. — Ba. Gegensteine an einem Kirschbaum und an einer Pappel (hier mit cylindrischen Brutkörpern). Asch. Burgberg an einer Rüster; Welbsleben bebuschter Hang an Stämmen. Be. Langes Holz bei Freckleben an einer Linde mit Sporogonen; Dröbel- scher Teich an Weidenstümpfen; Waldau am Grunde von Rosskastanien ; Krumbholz am Grunde von Eichen; Plötzkau an Weiden; Pfuhlscher Busch an Weiden; Zepzig auf Pappelwurzeln. 71. T. montana (N. v. E.) Lindb. — Ist von mir im Winter 1897/98 im Gebiete — wahrscheinlich bei Aschersleben — gesammelt und von C. Warnstorf als 7. intermedia bestimmt worden; allein die Probe ist verloren gegangen, sodass ich den genauen Fundort nicht angeben kann. Ein neuerliches Suchen ist bis jetzt erfolglos geblieben. 12. T. ruralis (L.) Ehrh. — Gemein. Mit Sporogonen: Ba. Stein- brüche des Schierberges. Asch. Kalkberg bei Welbsleben. Be. alter Steinbruch bei Gröna. 12. Fam. Grimmiaceae. 113. Cinchdotus fontinaloides (Hedw.) Pal. Beauv. Cö. in der Saale bei Alsleben Schw. II, 96. 74. Schistidium apocarpum (L.) Br.eur. — Zerstreut an Steinen. 75. Schistidium pulvinatum (Hofim.) Brid. — Asch. An sonnigen Felsen des Arnstein, mit alten Sporogonen. 10. 8. 1902. Loeske hat diesen Fund in seine „Harzflora“ aufgenommen und bemerkt dabei: „doch ist der Standort wegen der nur schlecht erhaltenen Exemplare noch etwas unsicher.“ Am 24. 1. 1903 sammelte ich Schistidium mit jungen Früchten, wovon ich eine Probe an L. sandte, der mir schrieb: „An $. pulv. ist insofern kaum zu zweifeln als es weder confertum noch apocarpum sein kann. Vom Typus aber weicht dieses Moos sehr ab.“ Eine völlig sichere Bestimmung wird sich aber wohl erst auf Grund reifer Sporogonen ermöglichen lassen. Schist. pulvinatum würde übrigens am Arnstein an der Nordostgrenze seiner Verbreitung wachsen. 76. Grimmia leucophaea Greo. — Ba. Gegensteine. 77. Grimmia pulvinata (L.) Smith — Sehr häufig. Vorarbeiten zu einer Moosflora des Herzogtums Anhalt. 29 18. @rimmia trichophylla Greo. — Ba. Gegensteine. 79. Rhacomitrium canescens (Weis, Timm) Brid. — Ba. Rieder: Abhänge der Roseburg. Asch. Bei Welbsleben im Einetal auf einer Kupferschlackenhalde. Be. Bellevue-Steinbruch, mit Sporogonen. Eisen- bahnausstiche bei Baalberge. Cö. Auf Zechstein bei der Georgsburg; Eisenbabnausstiche bei Gnölbzig; Pfaftenberge bei Trebnitz a. d. Saale; Lebendorf auf Kohlensand. C. Steinbrüche bei Gröbzig (Staritz!). 79a. (224) Hedwigia albicans (Web.) Lindb. — Ba. An Felsen des Schierberges. 12. Fam. Orthotrichaceae. 80. Orihotrichum anomalum Hedw. Ba. Gegensteine. Asch. Welbsleben; Arnstein. Felsenkeller bei Bernburg; roter Berg bei Aderstedt; Auenbüsche des Saalealluviums auf Steinen und Mauerwerk; Baalberge auf Steinen. 81. Orthotrichum saxatile Schimp. Ba. Gernrode, Bückeberg. Asch. Kalksteinbruch nördlich von Friedrichsaue. Be. Aderstedter Busch am Gemäuer. 82. Orthotrichum nudum Dieks. — Asch. Welbsleben auf Steinen an der Eine. 83. Orthotrichum eupulatum Hoffm. — Asch. Auf Muschel- kalk in der „Kerbe“ nach Westdorf. 84. Orthotrichum diaphanum (Gmel.) Schrad. — Häufig. 85. Orthotrichum pumilum Swartz. — Asch. Nachterstedt an Pappeln. Be. Plötzkau an Weiden. 86. Orthotrichum Schimperi Hammer. — Ba. Gegensteine an Pappeln. Be. Gänsefurth Weinbergsgrund; Waldau an Rosskastanien; Aderstedt auf Steinen; Dröbelscher Busch, desgl.; Baalberge, desgl. 87. Orthotrichum affine Schrad. — Asch.Welbsleben an Weiden. Be. Gänsefurther Busch an Weiden; Pfuhlscher und Dröbelscher Busch an Apfelbäumen; Boınsche Aue an Weiden; Eisenbahnausstiche bei Baalberge an Steinen. 88. Orthotrichum fastigiatum Bruch. — Ba. An Pappeln nach den Gegensteinen zu. Be. Plötzkau an Weiden. 89. Orthotrichum obtusifolium Schrad. — Be. Dröbelscher Busch an Obstbäumen. 14. Fam. Encalyptaceae. 90. Encalypta vulgaris (Hedw.) Hoffm. — Sehr häufig. 91. Encalypta contorta (Wulf.) Lindt. — Ba. Gernrode, Bücken- berg. Asch. Burgberg; in der „Kerbe“ nach Westdorf; Be. Sanders- leber Busch; Fuhnesteinbrüche. Cö. Gnölbzig auf Zechstein und Gips; auf Zechstein bei der Georgsburg; auf Porphyrkonglomerat in dem Nelbener Grunde. 30 Hermann Zschacke: 15. Fam. Funariaceae. 92. Physcomitrium pyriforme (L.) Brid. — Be. Gänsefurther Busch; Neugattersleben an einem Graben; Dröbelscher Busch unter Weiden; Quellsumpf an den Krakauer Bergen; Zepzig saurer Anger; Lattorf am Dorfteiche. 93. Enthosthodon fascieularis (Dieks.) C. Müller — Be. Grönaer Steinbruch. 94. Funaria hygrometrica (L.) Sibth. — Gemein. 16. Fam. Bryaceae. 9. Leptobryum pyriforme (Br. eur.) Schimp. — Ba. Gegen- steine. Asch. Welbsleben unter Weiden. Be. Sandersleben am Sandstein der Eisenbahnbrücke; Bornsche Aue alte Ausstiche; Gröna alte Stein- brüche; Dröbel Ufermauer; Plötzkau an alten Weiden. C. Preusslitz sandige Grubenschlucht. 96. Webera cruda (L.) Bruch. — Asch. Bewaldeter Hang ober- halb Welbsleben. Cö. Parnenaer Grund. 97. Webera nutans (Schreb.) Hedw. — Asch. Hackel. Be. Langes Holz bei Freekleben. Pfaffenbusch bei Freckleben; Lehholz bei San- dersleben; Wiederstedter Holz; Pfuhlscher Busch auf Stümpfen. An allen Orten nur spärlich. 98. Webera proligera (Lindt.) Kindb. — Ba. Gegensteine an schattigen Quadersandsteinfelsen. 99. Webera annotina (Huds.) Bruch. — C. Preusslitz sandige Grubenschlucht nur spärlich. 100. Mniodryum carneum L. — Asch. An der Eine oberhalb Westdorf. Be. Sandersleben Bachrand; Hecklingen Bachrand; Plötzkauer Busch in einer Erdgrube. 101. Mniobryum albicans Wahlenb. — Asch. Bach unter dem Arnstein auf Kalksinter. Be. Freckleben feuchter Waldweg am langen Holze. 102. Bryum pendulum (Hornsch.) Schimp. — Asch. Burgberg. Be. Eisenbahnausstich westlich vom Lerchenteich; Sandersleber Busch auf Stümpfen. 103. Bryum bimum (Schreb.) — Be. Eisenbahnausstich westlich vom Lerchenteich; Quellsumpf an den Krakauer Bergen; Eisenbahnaus- stich bei Baalberge. 104. Bryum capillare L. — Gemein. 105. Bryum caespiticium L. — Gemein. 106. Bryum atropurpureum Wahlenbg. — Be. Sandersleben Lehholz in alten Pflanzlöchern. Cö. Lebendorf in der alten Kohlen- grube auf Kohlensand. 107. Bryum argenteum L. — Gemein. Vorarbeiten zu einer Moosflora des Herzogtums Anhalt. 31 108. Bryum pseudotriguetrum (Hedw. exp.) Schwägr. — Ba. Rieder Quellwassergraben. Be. Hecklingen Tiefkabeln; Eisenbahn- ausstich westlich vom Lerchenteich; Lattorfer Sumpfwiese. 109. Rhodobryum roseum Weis. — Asch. Hackel. 17. Fam. Mniaceae. 110. Mnium hornum L. — Ba. Gegensteine an Quadersandstein. Asch. Hackel. Be. Gänsefurther Busch; Birkenbusch bei Freckleben; Grönaer Busch. C. Körmisker Erlenbruch. Tl11. Unium serratum Schrad. — Asch. Büsche des Arn- steines. Be. Gänsefurther Busch; Sandersleben, Schw. II, 72: Jägers- berg bei Wiederstedt; Wipperufer oberhalb der Zörnitzer Mühle. Cö. Bebuschter Hang zwischen der Stadt und der Georgsburg. 112. Unium undulatum (L.) Weis. — Sehr häufig. 113. Mnium rostratum Schrad. — Be. Heeklingen; Sanders- leben am Jägersberge, Schw. Il, 73. 114. Mnium cuspidatum (L. exp., Schreb.) Leyss. — Häufig. 115. Mnium affine Bland. — Asch. Hackel. Be. Freckleben langes Holz. Be. Im Saalealluvium: Dröbelscher Teich; Grabenränder in der Bornschen Aue; Pfuhlscher Busch. 116. Mnium Seligeri Jur. — Ba. Rieder: Quellwassergräben des Alteburgberges. Asch. Frose Grabenränder im See. Be. Lattorfer Sumpfwiese. 117. Mnium stellare Rich. — Asch. Hackel, Wasserthal; Ge- büsch unter der Aschersleber Burg; Spitze Breite über der Buschmühle bei Welbsleben. 118. Mnium punctatum (L., Schreb.) Hedw. — Ba. Gegen- steine am Grunde schattiger Felswände. Be. Erlenbüschchen zwischen Lattorf und Poley. C. Körmigker Erlenbusch. 18. Fam. Aulacomniaceae. 119. Aulacomnium androgynum (L.) Schwägr. — Ba. Schier- berg; Quadersandstein bei Badeborn, spärlich. Be. Plötzkau an alten Weiden. 120, Aulacomnium palustre (L.) Schwägr. — Be. Lattorf in einem Feldgraben (Hermann!). 19. Fam. Bartramiaceae. 121. Bartramia pomiformis (L. exp.) Schwägr. — Ba. Gegen- steine. Bernburg, Schw. II, 65. 122. Philonotis calcarea (Br. cur.) Schimp. — Ba. Quell- wassergräben des Alteburgberges bei Rieder. 123. Philonotis fontana (L.) Brid. — Ba. Mit voriger, auf Kalk! 32 Hermann Zschacke: 20. Fam. Polytrichaceae. 124. Catharinea undulata (L.) Web. u. Mohr. — Zerstreut. 125. Pogonatum nanum (Schreb.) P. Beauv. — Asch. Hackel Weggrabenränder; Welbsleben an der Buschmühle, Weghänge. +126. Pogonatum aloides (Hedw.) P. Beauv. — Ba. Gegen- steine. Be. Sandersleben und Cö. Alsleben a. d. Saale. Schw. Il, 59. 127. Polytrichum formosum Hedw. — Ba. Gegensteine an Felswänden. Asch. Hackel; Spitze Breite bei Welbsleben. Be. Sandersleben Lehholz; Wipperufer über der Zörnitzer Mühle, unter Gebüsch; Grönaer Baumgarten; Kiesgrube bei Dröbel sandiger Abhang. 128. Polytrichum piliferum Schreb. — Ba. Gegensteine. Asch. Hackel Weggrabenränder. Be. Freckleben verheidete Kuppe; Hecklingen im Burgtale; Baalberge Sandausstich. Cö. Pfaffenberge bei Trebnitz a. d. Saale. C. Preusslitz sandige Grubenschlucht und Grubenfelder. 129. Polytrichum juniperinum Wild. — Ba. Gegensteine an Sandsteinwänden. Asch. Hackel Weggrabenränder mit Sporogonen. Be. Freckleben Birkenbusch. Cö. Lebendorf auf Kohlensand. C. Preusslitz sandige Grubenschlucht. 130. Polytrichum commune L. Bisher nur Cö. alte Kohlen- grube bei Lebendorf. 21. Fam. Buxbaumiaceae. 131. Buxbaumia aphylla L. — Ba. Nordabhang der Gegensteine. 132. Diphyscium sessile (Schmid.) Lindb. — Asch. Welbsleben Spitze Breite über der Buschmühle. 2. Subtribus. Pleurocarpae. 22. Fam. Fontinalaceae. 133. Fontinalis antipyretica L. — Asch. In der Eine ober- halb Welbsleben. Be. Baalberge Bahnausstiche. Cö. Alsleben in der Saale, Schw. II, 95. 23. Fam. Cryphaeaceae. 134. Leucodon sciuroides (L.) Schwägr. — Häufig. Mit Sporogonen bisher nur Plötzkau an alten Weiden. 24. Fam. Neckeraceae. 7135 Neckera crispa (L.) Hedw. — Be. Sandersleben, Bern- burg, Schw. II, 76. 136. Neckera complanata (L.) Hüben. — Asch. Hackel, im Burggraben der Domburg, auch sonst mehrfach. 137. Homalia trichomanoides (Schreb.) Br. eur. — Asch. Hackel. Be. Gänsefurther Busch; Büsche bei Freckleben und Sanders- leben; Saaleforsten. Vorarbeiten zu einer Moosflora des Herzogtums Anhalt. 33 25. Fam. ZDeskeaceae. 138. Leskea polycarpa Erh. — Asch. Burgberg; Hackel. Be. Gänsefurther Busch; gemein im Saalealluvium. Var. paludosa Schp. — Im Saalealluvium mehrfach; — var. exilis Milde. Be. Pfuhlscher Busch, an der Burgruine. 139. Anomodon viticulosus (L.) Hook. und Tayl. — Ba. Gernrode Bückenberg. Asch. Hackel; Büsche am Arnstein. Be. Sandersleber Busch; Gänsefurther Busch, mit Sporogonen; Saaleforsien, im Plötzkauer Busche mit Sporogonen. 140. Anomodon attenuatus (Schreb.) Hüben. — Asch. Hackel. Be. Gänsefurther Busch; Freckleben langes Holz; Sandersleber Lehholz; Dröbelseher Buselı; Pfuhlseher Busch. 141. Anomodon longifolius (Schleich.) Bruch. — Ba. Gern- rode Bückenberg. Asch. Hackel Domburghau, kleiner Hackel. Be. Gänsefurther Busch ; Dröbelscher Busch (Hermann!); Pfuhlscher Busch. 142. Heterocladium squarrosulum (Voit) Lindb. — Ba. Gegensteine. 143. Thuidium tamariscinum (Hedw.) Br. eur. — Asch. Hackel. 144. Thuidium delicatulum (Dill, L.) Mitten. — Nicht selten. 145. Thuidium Philiberti (Philib.) Limpr. — Asch. Hackel. Be. Grönaer Baumgarten; Aderstedter Busch; Cö. Finstere Gardine quelliger Waldboden. 146. Thuidium recognitum (L., Hedw.) Lindb. — Asch, kleiner Hackel; Welbsleben. 147. Thuidium abietinum (Dill., L.) Br. eur. — Gemein. 26. Fam. Hypnaceae. a. Jsothecieae. 148. Platygyrium repens (Brid.) Br. eur. — Asch. Hackel an Eichen und Stümpfen mit var. gemmielada. Be. Plötzkauer Busch, beide Formen an Eichen. 149. Pylaisia polyantha (Schreb.) Br. eur. — Asch. An Nuss- bäumen oberhalb Welbsleben an der Eine. Be. Gänsefurther Busch und Weinbergsgrund; Dröbelscher Busch; Grönaer Baumgarten. C. Biendorfer Busch. 150. Climacium dendroides (Dill., L.) Web. u. Mohr. — Ba. Nordabhang der Gegensteine. Be. Lattorfer Sumpfwiese. C. Körmig- ker Erlenbruch und Sumpfwiese. 151. /sothecium myurum (Pollich) Brid. — Ba. Gegensteine. Asch. Hackel. Be. Gänsefurther Busch. 152. Homalothecium sericeum (L.) Br. eur. — Im Gebiete häufig, namentlich an Gartenmauern, Felsen und alten Weiden. Abhandl. des Bot, Vereins f. Brandenb, XLV. 3 34 Hermann Zschacke: b. Brachythecieae. 153. Camptothecium lutescens (Huds.) Br. eur. — Sehr häufig; fo. Zignicola. — Hackel, mit Sporogonen. 154. Brachythecium Mildeanum Schimp. — Be. Nienburg, im alten Kalksteinbruche; Zepzig, Tonstiche; Lattorfer Quellsumpf. 155. Brachythecium salebrosum (Hoftm.) Br. eur. — Ba. Bückenberg bei Gernrode. Asch. Hackel. Be. Grönaer Baumgarten und Steinbruch; Pfuhlscher Busch; Eisenbahnausstich bei Baalberge ; an alten Weiden im Plötzkauer Busche, nähert sich hier durch die Kapselform dem 3. rotaeanum. var. robustum Warnst. — Be. Weinbergsgrund bei Gänsefurth. 156. Brachythecium campestre (Bruch) Br. eur. — Asch. Hackel im Graben der Domburg (Hermann!!). 157. Brachythecium populeum (Hedw.) Br. eur. — Asch. Hackel. Be. Gänsefurther Busch; Lehholz bei Sandersleben; Dröbel- scher Busch; Pfuhlscher Busch; Eisenbahnausstiche bei Baalberge an Baumstümpfen. Cö. bebuschter Hang bei der Georgsburg auf Zechstein. 158. Brachythecium amoenum Milde. Asch. kleiner Hackel, auf schattigen Steinen. 159. Brachythecium curtum Lindb. — Asch. Hackel am Grunde von Baumstämmen. 160. Brachythecium velutinum (L.) Br. eur. — Gemein. 161. Brachythecium rutabulum (L.) Br. eur. — Gemein. 162. Brachythecium glareosum (Bruch) Br. eur. — Ba. Gegen- steine; Gipsbruch bei Meisdorf. Asch. Hackel. Bei Be. mehrfach. 163. Brachythecium albicans (Neck.) Br. eur. — Im Gebiet häufig, namentlich auf sandigen Stellen und an den oberen Rändern der Hänge. 164. Brachythecium rivulare Br. eur. — Ba. Bach an der Schlossgärtnerei. Be. Quellsumpf am Krakauer Berge; Lattorfer Sumpfwiese; Ziethagraben bei Poley-Baalberge. Cö. Pfaffengrund. 165. Scleropodium purum L. — Häufig. 166. Zurhynchium strigosum (Hoffm.) Br. eur. — Asch. Ab- hänge zwischen Westdorf und Welbsleben. Be. Sandersleben Schw. II, 94. 167. Eurhynchium praecox De Not. — Ba. Gegensteine. 168. Zurhynchium striatum (Schreb.) Schimp. — Asch. Hackel. Be. alter Grönaer Steinbruch; Zepzig Böschung; oberer Rand des Ziethagrabens bei Baalberge. 169. Eurhynchium crassinervium (Tayl.) Br. eur. — Asch. Hackel Graben der Domburg (Hermann!). 1170. Zurhynchium piliferum (Schreb.) Br. eur. — Asch. Welbsleben am Troge. Be. Dröbelscher Busch; Abhang am Pfaffen- Vorarbeiten zu einer Moosflora des Herzogtums Anhalt. 35 busche; Rand des Ziethagrabens; Sandersleben und Bernburg Schw. Il, 92. Cö. an Gräben bei Peissen; alter Kohlenschacht bei Lebendorf. 171. Zurhynchium Stokesii (Turn.) Br. eur. — Asch. Hackel. Be. Sandersleben: Lehholz; Aderstedter und Grönaer Busch. 172. Eurhynchium praelongum (L., Hedw.) Br. eur. — Sehr häufig. 173. Zurhynchium hians (Hedw.) Jäger u. Sauerbr. — Be. Gänsefurther Busch. 174. Eurhynchium Swartzii (Jurn.) Curnow. — Sehr häufig. 175. Eurhynchium Schleicher‘ (Hedw. fil.) Lorenz. Ba. Gegensteine am Grunde schattiger Felswände sowie im Büschchen. 176. Rhynchostegium megapolitanum (Bland.) Br. eur. — Be. Begraster Rand des Grönaer Weges vom Bernburger Wasserwerk bis zur Cunyschen Fabrik. 177. R. murale (Neck.) Br. eur. — Ba. Bachrand und Mauern an der Schlossgärtnerei. Asch. Hackel im Graben der Domburg; Burgberg. Be Gänsefurther Busch auf Steinen; Sandersleben am Wipperufer; Wiederstedt auf Gips; Gemäuer des Strassengrabens an der Cunyschen Zuckerfabrik; Plötzkau am Grunde alter Weiden; Pfuhlscher Busch auf Steinen; Zepziger Anger. 178. R.- rusciforme (Neck.) Br. eur. — Be. Auf Steinen im Wipperbett oberhalb der Zörnitzer Mühle. 179. Thamnium alopecurum (L.) Br. eur. — Be. Gänsefurther Busch; Dröbelscher Busch; Krumbholz; Aderstedter Busch. ce. Hypneae. 180. Plagrothecium silvaticum (Huds.) Br. eur. — Ba. Wäld- chen der Gegensteine.e Asch. Hackel; Büsche am Arnstein. Be. Sandersleber und Freekleber Büsche; Jägersberg bei Wiederstedt. 181. P. Roeseanum (Hampe) Br. eur. — Asch. Hackel. Be. Langes Holz bei Freckleben. 182. P,. dentieulatum (L.) Br. eur. — Asch. Hackel. Be. Sanders- leber und Freckleber Büsche; Dröbelscher Busch; Baumgarten in Gröna, 183. P. eurvifolium Schlieph. — Ba. Wäldehen der Gegensteine am Grunde von Buchen. Asch. Hackel am Grunde von Eichen. 184. P. depressum (Bruch) Dixon. — Asch. Hackel im Graben der Domburg. Be. Krumbholz am Grunde eines Stumpfes; Pfuhlscher Busch auf Steinen der Ruine, mit Sporogonen. 185. P. silesiacum (Seliger) Br. eur. — Be. Feldgebüsch zwischen Lattorf und Poley an einem Stumpfe. 186. Amblystegium subtile (Hedw.) Br. eur. — Be. Gipsbruch bei Drohndorf; Grönaer Baumgarten an einem Stumpfe. 187. A. filicinum (L) De Not. — Ba. Quellgraben bei Rieder und am Zehling. Asch. Hackel Steinbruch; Eineufer oberhalb Westdorf; 3*+ 36 Hermann Zschacke: Welbsleben. Be. Gänsefurther Busch, Hecklinger Büsche; Sandersleben Graben im Lehholze; Quellgraben im hitzigen Tale; alter Kalksteinbruch bei Nienburg; Quellgraben der Krakauer Berge, der Lattorfer Sumpf- wiese; Eisenbahnausstiche bei Baalberge; Ziethagraben Baalberge-Poley. var. trichodes (Brid.) Steudel. — Asch. Hohes Eineufer zwischen Westdorf und Welbsleben. — var. elatum Schimp. — mehrfach. var. prolixum DeNot. — Be. Im Bache des 1. Hecklinger Busches. 188. A. fallax (Bried.) Milde. — Ba. Rieder Quellwassergraben des Alteburgberges (var. spinifolium). 189. A. irriguum (Wils.) Br. eur. — Asch. Hackel. Be. Sanders- leben an. der Wipper am Wehr unterhalb des Schiessbergs; Wipperufer oberhalb der Zörnitzer Mühle; Gänsefurther Busch an Bächen. 190. A. rigescens Limpr. — Asch. An der Eine oberhalb Welbs- leben; Hackel auf feuchten Steinen. Be. Gänsefurther Busch; Sanders- leber Busch am Wipperufer; Weggraben der Cunyschen Zuckerfabrik; Grönaer Baumgarten; Pfuhlscher Busch. Ueberallaufkalkhaltigem Gestein. 191. A. serpens. (L.) Br. eur. — Gemein. 192. A. Juratzkanum Schimp. — Ba. Rieder Bach unter der Roseburg auf Steinen. Asch. Hackel. Be. Gänsefurther Busch; an der Milze bei Nienburg auf Weiden; Aderstedt auf Weidenstümpfen; Quell- sumpf der Krakauer Berge auf Steinen; Baalberger Bahnausstiche am Grunde von Weiden. C. Erlenbruch in Körmigk. 193. A. riparium (L.) Br. eur. — Namentlich im Alluvium der Wipper und Saale häufig. var. subsecundum Br. eur. — Be. Dröbelscher Busch. 194. A. Kochii Br. eur. — Be. Im Strassengraben an der Cunyschen Zuckerfabrik; Quellsumpf der Krakauer Berge. 195. Hypnum Halieri Swartz. — Asch. Hackel (Dr. O. Rein- hardt teste Loeske.). 196. H. Sommerfeltii Myrin. — Ba. Gernrode Bückenberg; Gegensteine. Be. Nienburg alter Kalksteinbruch. Cö. Kohlenbahndamm der alten Grube bei Lebendorf. 197. H. chrysophyllum Bried. — Sehr häufig. 198. H. protensum Bried. — Ba. Rieder auf Muschelkalk. Asch. Hackel. Be. hitziges Tal bei Wiederstedt. 199. H. stellatum Schreb. — Ba. Rieder Quellwassergräben des Alteburgberges. Be. Gänsefurther Busch; langes Holz bei Freckleben feuchter Abhang; Rathmannsdorf Büschehen und Eisenbahnausstich am Moorwege; Lattorfer Sumpfwiese. 200. H. polygamum (Br. eur.) Wils. — Be. Hecklinger Tief- kabeln; Rathmannsdorf Eisenbahnausstich am Moorwege (= am Lerchenteiche); Baalberge Eisenbahnausstich. 201. Hypnum intermedium Lindb. — Ba. Rieder Quellwasser- gräben des Alteburgberges (Hermann!!). Vorarbeiten zu einer Moosflora des Herzogtums Anhalt. 37 202. Hypnum uncinatum Hedw.— Asch. Im See bei Frose auf einer Holzbrücke. Be. Altenburg auf Steinen am Bahndamm; Bellevuesandstein- bruch; Grönaer Steinbruch; Dröbel begraster Hang der Kiesgrube. 203. Hypnum Wilsoni Schimp. — Be. Dröbelscher Teich. 204. Hypnum aduncum Hedw. — Be. Hecklinger Bauernbruch ; Krenz bei Peissen. 205. Hypnum Kneifii (Br. cur.) Schimp. — Ba. u. Asch. Seegräben. Be. sehr häufig. 206. Hypnum pseudofluitans (Sanio) v. Klinggr. — Ba. und Asch. Im See. Be. Rathmannsdorf Gräben im Moor; Nienburg Wasser- loch im alten Steinbruche; Dröbelscher Teich; Tonstiche bei Zepzig; Kreuz bei Peissen. 207. Hypnum polycarpon Bland. — Be. Zepzig. Cö. Leben- dorf. — var. tenue v. Klinggr. — Be. sehr häufig mit 9. Kneiffii, doch auch in Steinbrüchen und am feuchten Grunde von Mauern. 208. Hypnum commutatum Hedw. — Ba. Rieder Quellwasser- gräben des Alteburgberges. Asch. Arnstein quellige Stelle im Walde; Be. Quellsumpf der Krakauer Berge; Lattorfer Sumpfwiese. 209. Hypnum molluscum Hedw. — Ba. Kalkberge bei Gern- rode und Rieder. Asch. am Hackel auf Muschelkalk; Kalksteinbrüche nördlich von: Friedrichaue; Burgberg in der Kerbe nach Westdorf; Kalkberg bei Welbsleben. Be. Auf Buntsandstein bei Mehringen, spärlich. Gänsefurther Weinbergsgrund und Busch. Cö. Nelbener Sehlucht auf Porphyrkonglomerat; Gnölbzig auf Zechstein. 210. Hypnum incurvatum Schrad. — Asch. Hackel im Graben der Domburg (Hermann!); kleiner Hackel, auf Kalksteinen. Be. Pfuhlscher Busch auf Steinen der Ruine. 211. Hypnum cupressiforme L. — Gemein. 212. Hypnum lacunosum (Brid.) Loeske in „Harzflora“. — Be. In alten Steinbrüchen massenhaft. Cö. Nelbener Schlucht. 213. Hypnum Lindbergii Mitten. — Ba. Rieder Alteburgberg und Schierberg; Steinbrüche der Gegensteine. Asch. Hackel Wald- wege; Arnstein feuchter Waldweg. 214. Hypnum cordifolium Hedw. — Asch. Hackel im Schwerlen- teiche (Hermann)!. 215. Hypnum giganteum Schimp. — C. Graben auf der Sumpf- wiese bei Körmigk; Gröbzig (Staritz!). 216. Acroclodium cuspidatum (L.) Lindb. — Gemein. 217. Hylocomium splendens Br. eur. — Nicht selten. 218. Hylocomium Schreberi (Wild.) De Not. — Häufig. 219. Hylocomium triquetrum (L.) Br. eur. — Nicht selten. 220. Hylocomium squarrosum (L.) Br. eur. — Nicht selten. 7221. Hylocomium rugosum(Erh.) DeNot.— Ba GernrodeBücken- berg. Be. Schw. II, 87. Eine Wanderung durch ein interessantes Moosgebiet Hinterpommerns. Von F. Hintze u. C. Kohlhoff. Bezugnehmend auf unseren Artikel in den Verhandlungen des Bot. Vereins der Prov. Brandenburg vom Jahre 1901 pag. 144 stellen wir uns auf den dort erwähnten Triangulationspunkt bei Friedrichs- berg, welcher in unserer Endmoränenlandschaft die höchste Höhe bildet und bitten den geehrten Leser freundlichst, uns auf unserer Wanderung durch unser Sammelgebiet zu begleiten. Nach Norden zu fällt die Landschaft allmählich ab und bildet ein grosses zu dem Rittergut Tarmen gehöriges Moor, den Oberbusch. Die lehmigen Abhänge desselben sind mit einem herrlichen Buchenwald bestanden; die tieferen Stellen tragen ein fast undurchdringliches Gesträuch. Zuletzt verengt sich das Moor zu einer tiefen Schlucht mit einem stetig fliessenden Bache, die bis 120 m fällt und beiderseits von einer mächtig coupierten Grundmoränenlandschaft begleitet wird. Nahe der Höhe bei Friedrichsberg finden sich zahlreiche erratische Blöcke, die fast durchweg mit Grimmia Mühlenbecki propagulifera bewachsen sind. Grimmia trichophylla tritt nur sparsam auf, ebenso auch Tortella tortuosa. Auf dem Moor selbst finden sich Dieranum Bergeri Bland. reich fruchtend und Sphagnum fallax. In dem dichten Gestrüpp trefien wir an: Diplophyllum exsectiforme Breidl., Junger- mannia ventricosa, Odontoschisma denunatum, Mastigobryum trilobatum, Lepidozia setacea, F'rullania tamarisci, Dieranum montanum, Fissidens osmundoides fr. und Plagiothecium latebricola. Die zahlreichen Steine im Bache tragen Brachythecium plumosum und Amblystegium fluwviatıle fr. Am meisten überraschte uns in einer quelligen Seitenschlucht auf einem Sandstein Zrssidens pusillus. Die Rinden der Erlen in der Schlucht sind mit Platygyrium repens, die modernden Stubben mit Plagiothecium silesiacum bekleidet. An einzelnen Stellen der kahlen tonigen Abhänge beobachten wir das kleine zierliche Fissidens exilis. Die Sehluecht erweitert sich am Ende zu einer grossen Wiese. An den Ufern der Abzugsgräben derselben wächst eine üppige sterile Form von Dicranella Schreberi. Auf der zur Wiese steil abfallenden Eine Wanderung durch ein interessantes Moosgebiet Hinterpommerns. 39 Lehm-Rundhöckerlandschaft kann man im Herbste Anthoceros punctatus zahlreich antreffen. Die in dieser Landsehaftsform häufig sich vor- findenden Bruchlöcher mit Weidengesträuch bergen: Sphagnum riparium, S. Gürgensohniüi, S. Russowii Warnst., 8. Warnstorfil Russ., Amblystegium hygrophilum, A. varıum Lindb. und A. Juratzkanum. Eine Mergel- grube hier enthält Zophocolea minor, Barbula gracilis, Thuidium Philiberti und Camptothecium lutescens reich fruchtend. Wenden wir uns von unserm Ausgangspunkte nach Westen, so kommen wir an ein grosses Hochmoor, dessen tiefste Stelle der un- heimliche Pollacksee ausfüllt. Doch Vorsicht! Es wimmelt hier an heissen Sommertagen von Kreuzottern. An den Ufern des Sees wachsen Aplozia cerenulata, Jungermannia inflata und Scapania ürrigua. Auf dem Moor selbst dürfte ausser den gewöhnlichen Torfmoosen, wie S. medium, papillosum und parvifolium, wohl 8. Lindberguü das seltenste sein. Und zwar kommt es hier in einer so üppigen Form vor, wie es Herrn €. Warnstorf nur aus Finnland bekannt ist. In der nächsten Nähe dieses für Norddeutschland seltenen Mooses steht die ebenfalls nicht häufige Cephalozia symbolica. Verlassen wir dieses schwankende Jungmoor in der Richtung der Endmoräne nach Westen. Hier kreuzt unsern Weg die Chaussee von Bärwalde nach Tempelburg. Nur in den Chausseegräben der Westseite tritt Barbula convoluta reichlich fruchtend auf. Einige 100 m westlich erhebt sich die Endmoränenlandschaft bis zu 180 m. Dies Gebiet gehört zu dem Rittergute Oerden und trägt den typischen Namen Steinschlag. Auf den hier ausserordentlich zahl- reich vorkommenden riesigen erratischen Blöcken wächst auf einer mit Kiefern und Birken bestandenen Kuppe Dieranoweisia cirrhata, crispula und Aacomitrium aciculare. Auf den zusammengetragenen von Wachholdersträuchern beschatteten erdigen Steinen erfreut uns Ahyn- chostegium megapolitanum fr.; auf den Blöcken des freien Feldes ist Andreaea petrophila keine Seltenheit. Gehen wir von dem Steinschlag etwa eine Viertelstunde nach Norden, so treffen wir auf ein grosses Moor neben der Endmoräne (Heidmösse). Ein etwa 2 m tiefer Graben durchzieht dies Gebiet. An einzelnen Stellen sind die Wände dieses Grabens mit Plagvothecium ERuthei Limpr. geschmückt. Ausser Brachythecium reflewum und campestre, beide fruchtend, birgt dieser Graben in einer kleinen Höhlung noch Bryum eyclophillum mit Brutkörpern. Dryptodon Hartmanni st. und Kacomitrium lanuginosum fr. kommen auf den Steinen am Rande der Mösse vor. Die tiefste Stelle der Umgegend ist der sehr romantisch gelegene er. 3 km lange Damensee (112 m). Höhen bis zu 180 m, die an der Südseite mit Laub- und an der Nordseite mit Nadelwald bestanden sind, umsäumen ihn. Der Südabhang wird von sechs tiefen quelligen 40 F.Hintze u. C. Kohlhoff: Eine Wanderung durch Hinterpommern. Schluchten durchquert. In diesen Schluchten können wir einsammeln: Blasia pusilla, Plagiochila interrupta, Lejeunia cavifolia, Dichodontium pellucidum, Dieranum Bonjeani fr. D. viride, Trichostomum cylindricum, Philonotis caespitosa, Neckera pumila, Thuidium delicatulum, Brachythecium glareosum und Mildeanum, Eurhynchium Swartzü, Amblystegium pachy- rhizon und Hypnum Sommerfeltü. Die kalkigen Sumpfwiesen am Rande des Sees enthalten: Aarpanthus Flotowianus, Trichocolea tomentella, Bryum neodamense, Amblystegium Kochü, Hypnum vernicosum, inter- medium, Cossoni Schpr. und pratense. Der Untergrund des Nadelwaldes am Nordabhange des Damen- sees ist überaus kalkhaltig. Daher trifft hier der Bryologe an den sonnigen Stellen: Maildeella bdryoides, Pterygoneurum cavifolium var. incanum und Pottia lanceolata. Dieses Gebiet gehört noch zum Ritter- gute Tarmen. Die Grenze zwischen diesem und dem Rittergute Neu- Priebkow bildet ein breiter, schnell fliessender Quellbach, das Horn- fiiess. Auf den von diesem Bache überrieselten Steinen wächst — teilweise fruchtend — das seltene Amdlystegium fallax Milde. Den Schluss unserer Wanderung soll ein zu dem zuletzt genannten Gute gehöriger interessanter Kalksumpf, die „Hintere Ringe“ bilden In dem Sumpfe selbst wuchern üppig: Amdlystegium filicinum var. prolixum de Not., H. protensum, H. Sendineri, H. pseudofluitans, H. trifarium und scorpioides. Die kalkigen Abhänge beherbergen Phascum curvicollum und H. molluscum Hat der geehrte Begleiter noch Zeit, so würde ein Ausflug in die „Pommersche Schweiz“ lohnend sein. Aus dieser seien nur noch erwähnt Jungermannia gracilescens und Eurhynchium Schleicher: fr. Die Gesamtzahl der Moose aus unserm Sammelgebiet beträgt bis jetzt (1. 1. 03) 316; davon sind Torfmoose 21, Lebermoose 54 und Laubmoose 241. Bei unseren Moosstudien hat uns Herr 6. Warnstorf-Neu-Ruppin stets in der zuvorkommensten Weise unterstützt; dafür sagen wir ihm auch an dieser Stelle unsern verbindlichsten Dank. Verhandl. d. bot. Ver. f. Brandenb. 1903. Taf. I. Hehrendsen phot. Floristische Beiträge zur Kenntnis der Gattung Alectorolophus All. Von W. Behrendsen. Die umfassende und überaus sorgfältige Bearbeitung, welche Sterneck in seiner „Monographie der Gattung Alectorolophus“ dieser bisher so arg vernachlässigten Gattung hat angedeihen lassen und durch welche er sie zu einer der bestgekannten des Pflanzenreichs gemacht hat, gab mir die Anregung, mich näher mit dem Studium derselben zu befassen. Teils durch eigene Sammlungen, vor allem aber durch die Freundlichkeit der Herren E. Brandis in Travnik, Fiori in Vallombrosa, Giraudias in Orleans, Girod in Gap, Guadagno in Neapel, K. Maly in Sarajevo und P. Schulz in Berlin, welehe mich durch Ueberlassung zahlreicher Alectorolopkus-Formen unterstützten, konnte ich mein Herbarmaterial der Gattung erweitern und wesentlich vervollständigen. Eine ganz besondere Förderung meiner Studien erfuhr ich ferner durch die Herren Directoren der botanischen Museen in Berlin, München und Turin, Geh. Rat Prof. Dr. Engler, Prof. Dr. Radlkofer und Prof. Dr. Ferrari, welche mir die Bearbeitung des reichen Alectorolophus-Materials der ihnen unterstellten Museen freund- lichst gestatteten, sowie seitens der Herren Prof. Beyer in Berlin, U. Martelli in Florenz, Rensch in Berlin und Dr. Ross in München, welehe mir das Material ihrer Herbarien in liebenswürdigster Weise zur Benutzung überliessen. Auch das Material des kürzlich verstorbenen Herrn Dr. Rostan konnte ich durch Vermittlung des Herrn Prof. Beyer für meine Zwecke verwerten. Ich verfehle nicht, allen diesen Herren meinen verbindlichsten Dank für ihre freundliche Unterstützung hiermit zum Ausdruck zu bringen. Zum ganz besonderen Danke bin ich auch Herrn Dr. v. Sterneek in Trautenau verpflichtet, welcher sich in bereitwilligster Weise der grossen Mühe unterzogen hat, das Alectorolophus-Material meines Herbars durchzusehen, und der mir bei der Beurteilung mehrerer kritischer Formen seinen bewährten Rat zu erteilen die Freundlichkeit hatte. Was die in Naehstehendem angeführten Fundorte anbelangt, so erwähne ich nur solche, welcheentweder das bisher bekannteVerbreitungs- 42 W. Behrendsen: gebiet der betreffenden Sippen erweitern, oder welche die Art ihres Vorkommens innerhalb eines engeren, an sich sehon bekannten Areals näher zu veranschaulichen geeignet sind. Hinsichtlich der Nomen- elatur folge ich, mit einer Ausnahme, streng der in der Sterneck’schen Monographie angewendeten, ebenso in Bezug auf die daselbst durch- geführte Gruppierung der Sippen. Ich gebrauche in Nachstehendem folgende Abkürzungen: B. herb. Behrendsen, Bey. = herb. Beyer, M. = herb. Martelli, M.b. B. Mus. bot. Berlin, M.b. M. = Mus. bot. München, M.b.T. = Mus. bot. Turin, R. =herb. Rensch, Rss. = herb. Ross, Rst. = herb. Rostan. I 1 Sect. I. Aequidentati. 4A. Alectorolophus (Scop.) Stern. Russland: Alexino, Kr. Dorogo- busch, Gouv. Smolensk 15. 6. 86. leg. Purpus (M. b.B.). Das Vor- kommen der Sippe an diesem Fundort ist ein eigenartiges und bemerkenswertes; derselbe liegt weit ab von der Nordostgrenze des bisher bekannten Verbreitungsgebietes der Sippe (ef. Taf. I der Sterneck’schen Monographie. Es wird Sache der russischen Botaniker sein, die Verbreitung der Sippe in ihrem Heimatlande näher zu eruieren und vor Allem die Verbindung des erwähnten Fundortes mit dem bisher bekannten Areal herzustellen. Kgr. Sachsen: Zwickau (B.). Bayern: auf allen Talwiesen im ganzen Alpengebiet, überall in der subsp. medius (Rchb.) Stern., so Garmisch; Oberstdorf, hier bei Einödsbach bis 1100 m aufsteigend (B.). Schweiz: Brünigpass; Muotatal oberhalb Schwyz; Wengernalp, Ct. Bern, alles in der subsp. medius (Rchb.) Stern. (B.). Tirol: auf allen Wiesen um Riva; Val di Ledro (B.). Italien: Toscana, Vallombrosa leg. Fiori (B.).. Piemont, Prati di Mte Calvario pr. Domo d’Ossola (subsp. medius [Rehb.] Stern.) (M.b. T.). Frankreich: Aveyron, Pont- de-Salars leg. Simon (Soc. Rochel. 2447?) (B.). Letzterer Fundort erweitert das von Sterneck angegebene Verbreitungsgebiet etwas nach Südwesten. 4A. (Alectorolophus [Scop.| Stern. var.) modestus Stern. Frank- reich: „Iseretal“, ohne nähere Standortsangabe, leg. Bertram (Bey.). Dieser Sippe muss ich auch 3 Stücke mit der Fundortsangabe: „Bayern, Allgäu, oberes Knie in der Spielmannsau 3700‘, 23. 7. 1849 leg. Sendtner“ (M.b.M.) zurechnen. Dieselben sind niedrig, 12—15 cm hoch; 2 sind unverzweigt, 1 zeigt rudimentäre Seitenäste und 1 Inter- calarblattpaar. Die Stengelinternodien sind so lang oder kürzer wie die Blätter. Wenn auch der Oberlippenzahn nicht deutlich schräg aufwärts gerichtet ist (die Farbe der Fruchtkelche tritt bei dem Alter der Exemplare nicht mehr hervor), so zeigen die letzteren doch so aus- gesprochenen monticolen Habitus, dass mir, unter Berücksichtigung Floristische Beiträge zur Kenntnis der Gattung Alectorolophus Al. 43 der späten Blütezeit, ihre Zugehörigkeit zu der monticolen Varietät des A. Alectorolophus, welche bisher nur aus den Westalpen angegeben war, ausser Zweifel steht. Besonders hervorheben möchte ich noch, dass die fraglichen Exemplare durchaus nicht als Kümmerformen anzusprechen sind, wie sie Sterneck') beschreibt. Die weiter oben erwähnten Exemplare der Stammsippe von Einödsbach, einer nahe der Spielmannsau gelegenen Oertlichkeit, zeigen, obwohl gleichfalls niedrig, bei viel früherer Blütezeit die völlig normale Bildung der Stammsippe. A. patulus Stern. Schlesien: Riesengebirge, Schreiberhau 14. 7. 76 (R.). Die betreffenden Exemplare befinden sich in einem sehr frühen Entwicklungsstadium, zeigen aber ausgeprägte autumnale Merkmale. Frankreich: Dep. Ain, Ruffieux, leg. Girod (B.); auffallend breit- blättrig, Uebergang zu A. ellipticus Hssk. Italien: Brunate pr. Milano leg. Magna (B.). A. Facchinii (Chab.) Stern. Südtirol: Berge westlich von S. Maria di Campiglio; Mte Spinale, leg. A. Engler (M.b.B). A. Freynii (Kern.) Stern. Ein hierher gehöriges Exemplar sah ich mit der Etiquette „Ah. alpinus Bmgt. Presso Riva omesso dal Bertoloni 1. 6. 56 herb. G. v. Martens“ (M.b.B.). Bei Riva kommt diese Sippe kaum vor; es dürfte eine Etiquettenverwechslung vorliegen. A. rumelicus Vel. Dalmatien: Wiesenkessel bei Cerkvica 4000‘, leg. Ascherson (M.b.B.). Anatolien, leg. Wredemann (M.b.B). Bei vielen Exemplaren des reichen Materials dieser Sippe, das ich von verschiedenen Standorten aus Bosnien besitze, fällt mir die verhältnismässig tiefe Zähnung der oberen Bracteen auf, wie namentlich bei Exemplaren, die aus der Gegend von Travnik stammen, wo A. major (Ehrh.) Rehb. nicht selten ist. Wie Sterneck mehrfach hervorhebt”) und wie ich nach meinem Material durchaus bestätigen konnte, weicht der bosnische A. major von dem Typus der Sippe u. A. durch kürzere Bracteenzähne ab. Nun liegen in meinem Herbar einige Bogen, welche Herr Dr. v. Sterneck bei der Rivision meines Herharmaterials als zu A. major gehörig bezeichnet hatte, während ich sie als A. rumelicus angesprochen hatte. Die genauere Unter- suchung dieser Pflanzen lässt nun erkennen, dass ihr Bracteenbau ein intermediärer ist; die Braeteenzähne sind bei ihnen länger und spitzer wie bei A. rumelicus, aber kürzer und nicht so lang bespitzt wie bei A. major (Vergl. die Photogramme auf Taf. I, No. 1-3). Ferner zeigen diese Pflanzen an ihrer Inflorescenz, z. B. am Bracteen- und Kelchrande, eine, wenn auch sehr spärliche, aber doch deutliche !, Monogr. pag. 34, 2. Abs. 2) Monogr. p. 72 und Oest. bot. Zeitschr. 1902 p. 181 u. 'Daf. VI, Fig. 11. 44 W. Behrendsen: Drüsenbehaarung von der gleichen Beschaffenheit, wie sie der Typus des A. rumelicus in viel reichlicherem Masse besitzt. Auch erweisen sich die Stengelblätter und untersten Bracteen als derb und mehrfach gleichsam weiss berandet, eine Eigenschaft, welche dem A. rumelicus eigen ist, Die Kelche hinwiederum sind auf ibrer Fläche völlig kahl oder zeigen nur ganz vereinzelte winzige Härchen. Ich bin mir über die systematische Stellung dieser Zwischen- formen, die ich vorläufig als A. anceps bezeichne, nicht im klaren; nicht ganz ausgeschlossen scheint es, dass sie eine Bastardierung des A. major mit dem A. rumelicus darstellen. Sollte sich diese Vermutung, die nur durch sorgfältiges Studium lebenden Materials sicher zu entscheiden ist, nicht bestätigen, so wären diese Uebergangsformen in sofern bemerkenswert, als sie eine Brücke zwischen den sonst so scharf getrennten Sektionen der Aequidentati und Inaequidentati wären. Bemerken will ich noch, dass der vermutete Bastard A. major X rumelicus eine Analogon in dem von Borbas!) beschriebenen A. kungari- cus (minor X rumelicus) finden würde. Was den Namen A. rumelicus Vel. anbelangt, so muss ich ihm nach den Ausführungen von Borbas (l. ec.) den Vorzug vor A. glandu- losus (Simk.) Stern. geben. A. abbreviatus (Murb.) Maly Wissensch. Mitt. aus Bosn. u. d. Herceg. VIl (1900) p. 544. Banat: Herkulesbad, leg. L. Richter (B). Wenn die mir vorliegenden Stücke auch nur putate Exemplare sind, so zeigen sie doch so ausgesprochene autumnale Merkmale, dass sie sicher dieser Sippe zuzurechnen sind. In pratis montanis ad Orsova, leg. Borbas (M.b.B.). Diese Fundstelle wird schon von Borbas (]. eit.) erwähnt; ich kann die Zugehörigkeit der Pflanze zu der in Rede stehenden Sippe bestätigen. Auf dem Originalstandort, dem Trebovic (sive Trebevie) bei Sarajevo wurde die Pflanze schon im August 1868 von Blau (M.b.B.) gesammelt. Von dieser Fundstelle besitze ich durch die Freundlieh- keit des Herrn K. Maly ein sehr reiches und instruktives Material, welches den verschiedenen Höhenlagen des Berges entstammt. Dabei fiel mir besonders auf, dass die Stücke, welche auf dem Gipfel des Berges wuchsen, eine deutliche Annäherung an die monticolen Charaktere zeigen und sich habituell sehr wesentlich von den Formen der tieferen Lagen des Berges unterscheiden. Die Blätter liegen bei ihnen dem Stengel an und zeigen eine dichtere Bekleidung; auch sind die Stengelinternodien noch erheblich kürzer, wie bei den letzt- genannten Formen und der Oberlippenzahn lässt vielfach einen ge- wissen Grad von Schrägstellung erkennen. Diese Unterschiede treten auch bei den selteneren hochwüchsigen Exemplaren der im allgemeinen ı) D. bot. Monatsschr. 1901, p. 147, Floristische Beiträge zur Kenntnis der Gattung Alectorolophus All. 45 niedrigen Höhenform deutlich hervor. Herr Dr. v. Sterneck hat sich zu dieser Frage dahin geäussert, dass diese tatsächlichen Ver- schiedenheiten einzig als Folge der lokalen Einflüsse anzusehen seien, wie dies z. B. auch bei A. montanus (Saut.) Fritsch!) vorkommt. Jedenfalls geben sie, wie auch ich in Uebereinstimmung mit dieser Ansicht ausdrücklich hervorheben möchte, keine Berechtigung zur Auf- stellung getrennter Sippen. Sect. Il. Brevirostres. 4. Wetisteinii Stern. Italien: Gran Sasso d’Italia (M.). Im Turiner Herbar findet sich ein hierher gehöriges Exemplar zwischen A. minor (Ehrh.) Wimm. Gr. mit der Fundortsangabe „Alba“ (Piemont). Da das Vorkommen des A. Wettsteinii in Piemont lebhaft zu bezweifeln bleibt, so ist wohl bei dem sehr alten Exemplare eine Etiketten- verwechslung anzunehmen, wie oben bei A. Freynü, zumal ja unsere botanischen Vorfahren es erfahrungsgemäss oft viel weniger genau mit ihren Fundortsangaben nahmen, wie ihre kritischeren Epigonen. 4A. (Wettsteinii Stern. var.) neapolitanus nov. var. Diftert ab 4A. Wettsteinii caule elatiori, 20—40 cm alto, parce glanduloso- piloso, in parte inferiore fere glabro, semper ramoso, ramis oblique ascendentibus caule brevioribus, paribus foliorum intercalarium 2—4 instrueto; corollae labio inferiore saepius ad dentem labii superioris non accedente. Floret mense Junio. Italien: Fl. neapolitana, Mte. Vergine pr. Avellino, 1200 m.; L’Esule pr. il Matese, leg. Guadagno (B.). Diese den neapolitanischen Mittelgebirgen eigene Sippe repräsen- tiert die Talform des A. Wettsteini' und zeigt, wie letzterer, saison- monomorphen Habitus, indem sich sowohl ästivale Merkmale, wie die charakteristische Art der Beästung, als auch autumnale, wie die zahlreichen Intercalarblattpaare, bei ihr vorfinden. Sie stellt ein Analogon des gleichfalls talbewohnenden und saisonmonomorphen A. Burnati (Chab.) Stern. dar. Die in der Diagnose zum Ausdruck gebrachten Unterschiede der Sippe von dem monticolen A. Wettsteinii fanden sich völlig gleich- mässig bei einer grösseren Zahl von Individuen, die ich von beiden Fundstellen erhielt. Auch bei dem typischen A. Wettsteinü, den ich von einer ganzen Reihe von Fundorten gesehen habe, kommen vereinzelt hochwüchsige Exemplare vor, und ändert deshalb Herr Dr. v. Sterneck, wie er mir brieflich mitteilte, nach dieser Richtung hin seine Diagnose?) in „caulis ad 30 em altus“. Doch sind auch ») Monogr. p. 76 vorletzter Absatz. *) Monogr. pag. 5l. 46 W. Behrendsen: diese hohen Exemplare ohne weiteres selbst von kleineren des A. neapolitanus zu unterscheiden. Eine nennenswerte Ausprägung des bei anderen Sektionen der Gattung gut verwertbaren Unterscheidungsmerkmales der Talformen von ihren monticolen Parallelsippen, nämlich die grössere Länge der Unterlippe im Verhältnis zur Oberlippe bei den letzteren, ist bei der Eigenart des für die Sektion der Brevirostres so charakteristischen Corollenbaues im vorliegenden Fall nicht zu erwarten, wenn auch eine Andeutung dieses Unterschiedes nicht ganz zu verkennen ist. Seet. IL Inaequidentati. 4A. Burnati (Chab.) Stern. Italien: Piemont, Cottische Alpen, Val Maira (sive Macra), am Wege von Stroppo auf den Colle d’Elva, leg. Beyer (Bey.). Es liegt mir nur 1 Individium von diesem Fund- ort vor, welches sich zwar bereits im Fruchtstadium befindet und eine Korolle nicht mehr besitzt, aber durch den Braeteenbau und die reichliche drüsige Behaarung der Kelchzähne und Braeteen sicher kenntlich ist. Das Stück ist 15 em hoch, unverästelt, die Blätter sind eilanzettlich, nicht in eine Spitze ausgezogen, ziemlich dicht gezähnt. Die Samen zeigen einen breiten Flügelrand. Der Fundort ist nicht nur insofern bemerkenswert, als er der erste auf italienischem Boden ist und das Areal des A. Burnatz nicht unerheblich nach Norden erweitert, sondern auch, weil er bereits im Verbreitungsgebiet des A. mediterraneus Stern. gelegen ist, sodass die Annahme Sterneck’s!), dass die Verbreitungsgrenzen beider Sippen sich streng ausschlössen, nicht mehr aufrechterhalten werden kann. A. mediterraneus Stern. Frankreich: Aveyron, Le Bousquet de Roquefort, leg. Puech (B.). Italien: Cottische Alpen, Bracea im Val Maira; Broussailles et taillis des Sousalpes, Massel, Bobbi, Cenis, leg. Rostan (Rst.), an den letztgenannten Fundorten untermischt mit A. ovifugus (Chab.) Stern. A. arvernensis (Chab.) Stern. Italien: Cottische Alpen, Val Pellice, Piano del Pra, 18. 7. 92 leg. Beyer (Bey... Das einzige mir vorliegende Stück ist niedrig, ca. 15 em hoch und zeigt lange Seiten- äste, aber keine Interealarblätter; die Internodien haben nicht ganz die Länge der Blätter. Der ganze Habitus zeigt mehr saison- monomorphen, als autumnalen Charakter; es wird an der Hand eines reicheren Materiales festzustellen sein, ob es sich bei dieser Pflanze vielleicht um eine selbständige, zwischen A. mediterraneus Stern. und arvernensis (Chab.) Stern. stehende monomorphe und monticole Sippe handelt, wie ich eine solche für die Gruppe des A. ovifugus (Chab.) 1) Monogr. p. 57 2. Abs. und 62 letzter Abs. Floristische Beiträge zur Kenntnis der Gattung Alectorolophus Al. 47 Stern. — divaricatus Stern. nachweisen konnte (s. u.). Vorläufig rechne ich das vorliegende Stück zu A. arvernensis. 4A. ovifugus (Chab.) Stern. Italien: Piemont, Val Mastalone, Südseite des Col di Baranca (Penninische Alpen); Val Grisanche bei Eglise (Graische Alpen), leg. Beyer (Bey.). Cottische Alpen, vermischt mit 4A. mediterraneus, an den bei letzterer Sippe angegebenen Fundorten (Rst.). Seealpen, Certosa di Pesio, 19. Luglio 1901, leg. Ferrari, Belli u. Vallino (M.b.T.). Die von diesem Fundort stammenden Stücke sind ausserordentlich gross (50 und 70 em hoch), sehr buschig und langästig. Das eine Stück hat O0, das andere 1 Interealarblattpaar. Die Blätter sind schmallanzettlich, in eine lange Spitze ausgezogen, scharf und abstehend gezähnt. Diese Exemplare stellen zweifellos ein Extrem des A. ovifugus dar; sie würden im Habitus der noch nicht bekannten ästivalen Parallelsippe des A. Songeoni (Chab.) Stern. entsprechen, doch sind die Bracteen durchaus die des A. ovifugus. Auffallend ist es, dass Sterneck von einem nicht weit entfernten Fundort (Ormea) Exemplare des A. divaricatus Stern. beschreibt, welche die Extreme dieser Art sind und den Uebergang zu A. Songeon?. vermitteln. Frankreich: Hautes Alpes, Monestier-les-Bains, 1700—2600 m leg. Faure; Uebergang zu der folgenden Sippe (B.). Durch den letzt- wie die erstgenannten Fundorte aus den penninischen und graischen Alpen wird das Verbreitungsgebiet des 4A. ovifugus nicht unerheblich nach Norden erweitert. A. Beyeri nov. spec. Caulis 10—15 cm altus, subglaber, inter- nodiis multis brevibus, semper ramosus, ramis in parte inferiore vel media caulis orientibus, arcuato-ascendentibus, caule brevioribus, pari foliorum intercalarium unico vel nullo, rarius paribus duobus instructus. Folia caulina internodiis multo longiora, lanceolata vel lineari- lanceolata, in apicem attenuata, acuta vel subacuta, acute dentata dentibus patentibus, foliis infimis in planta ‘florente saepius jam destructa. Bracteae glabrae, exceptis duobus paribus infimis, foliis caulinis similibus, triangulares, in apicem longum productae, calycem superantes, dentibus inferioribus profundis, ad 0,6 cm longis, angustis, aristatis, ad apicem bracteae subito deerescentibus, superioribus brevibus, patentibus, Calyx glaber, in margine scabridus. Corolla 1,8 em longa, tubo paulo sursum curvato, dente labii superioris suberecto, labio inferiore superiori adpresso. Semina alata. Floret ınense Julio exeunte et Augusto ineunte. Abbildung: Taf. I No. 4 u. 5. 48 W. Behrendsen: Italien: Piemont, Graische Alpen, Val des Rhemes, Col de la Fenetre de Tei, 24. 7. 89 leg. Beyer (Bey.); Petite Montagne in valle Aosta 31. 7. 70 leg. Malinverni (M.b.T.). Frankreich: Hautes Alpes, Mt. Gondran 1800 m. 4. 8. 1900 leg. Faure (B.). 4A. Beyeri stellt einen saisonmonomorphen und monticolen Typus dar, der die charakteristischen Eigenschaften seiner beiden nächsten Verwandten, des A. ovifuges (Chab.) Stern. und des A. divaricatus Stern., vor Allem die auffallend langen und tief gezähnten Bracteen, sowie die kahlen Kelche dieser Sippen besitzt, und zu ihnen im gleichen Verhältnis steht wie 4. Zanceolatus (Kov.) Stern. zu A. sub- alpinus Stern. und A. angustifolius (Gmel.) Heynh. Hinsichtlich der Verbreitung der Sippe steht zu erwarten, dass sie sich, ausser an den von mir nachgewiesenen 3 Fundstellen, auch noch an anderen Orten der alpinen Region innerhalb des Areals des A. ovifugus und A. divaricatus finden lassen wird. Während die Exemplare der beiden an erster Stelle auf- geführten Fundorte sehr typische sind, zeigen die von Mt. Gondran stammenden Stücke offenbare Uebergänge zu A. ovifugus. Herr Dr. v. Sterneck hatte dieselben bei der Durchsicht meines Materials als „4A. ovifugus (Chab.) Stern.?“ bestimmt, und unter Hervorhebung ihres monomorphen Charakters hinzugefügt: „da es sich nur um vereinzelte Exemplare handelt, möchte ich einen systematischen Ausdruck für dieselben nicht am Platze halten, da es sich ebenso gut um lokale, nicht vererbliche Rückbildungen handeln kann.“ Nachdem ich späterhin die viel typischeren Exemplare der beiden anderen Fundorte gesehen hatte, hielt ich jedoch ihre Abtrennung als eine selbstständige Sippe für geboten. Ich erlaube mir, die Sippe Herrn Professor Dr. Beyer in Berlin, dem eifrigen und erfolgreichen Erforscher zumal der alpinen Flora, zu widmen. A. divaricatus,Stern. Italien: Piemont, Val Sesia; Gressoney in valle Aosta, leg. Malinverni (M. b. T.); Prairies de Rodoret; Massel sur la pleine Miglierette; Pramol (Rst.). Reggio Emilia, in Appennino sopra Ligonchio, leg. Fiori (B.). 4A. (divaricatus Stern. var.) demissus nov. var. Ditfert ab A. divaricato eaule humili, 5—15 cm alto, e basi ramoso, foliis densius dentatis dentibus subadpressis, bracteis minoribus calycem aequantibus paucidentatis, corollae tubo magis sursum curvato, dente labii superioris plerumque suberecto, labio inferiore subpatente, calycibus atroviolaceis. Floret mense Augusto. Abbildung: Taf. I, No. 6, 7, 8. Italien: „Mte Zeda, sul versante, verso la valle Intragna (reetius Intrasca), Lago Maggiore, Agosto 1858“ (M.b.T.); Piemont, an einem Floristische Beiträge zur Kenntnis der Gattung Alectorolophus All. 49 der 3 Standtorte Prairies de Rodoret; Massel sur la plaine Miglierette; Pramol (Rst.). Diese Exemplare lagen auf einem Bogen mit typischem 4A. divaricatus zusammen; da Herr Rostan auf seinen Herbaretiquetten meistens Sammelangaben unter Anführung oft vieler Standorte macht, so konnte die sichere Herstammung dieser Exemplare nicht festgestellt werden. Ausserdem rechne ich zu dieser Sippe noch einige Exemplare von dem Fundort „Reggio Emilia, in Appennino sopra Ligonchio“ (B.). A. demissus ist, wie ohne Weiteres ersichtlich ist, als die monticole Parallelsippe des A. divarıcatus aufzufassen, und stellt ein Analogon des der gleichen Gruppe (Gesamtart im Sinne Ascherson’s) an- gehörigen A. deminutus Stern. dar, welcher zu A. arvernensis (Chab.) Stern. im gleichen Verhältnis steht, wie A. demissus zu A. divaricatus. Beide unterscheiden sich sofort durch die Kelchbehaarung, indem 4A. demissus kahle, A. deminutus kurzhaarige Kelche besitzt. Eine aestivale Parallelsippe des A. demissus ist noch nicht bekannt, wenn auch ihre Auffindung als wahrscheinlich anzusehen ist; eventuell ist die von Chabert!) als Akin. pulcher var. apenninus? beschriebene Pflanze in ein entsprechendes Verhältnis zu bringen. Eine besondere Eigentümlichkeit zeigt A. demissus im Vergleich mit seiner Stammsippe, nämlich eine Abweichung hinsichtlich des Corollenbaues. Ich finde nämlich bei den meisten Exemplaren der oben angeführten 3 Fundorte eine stärkere Neigung des Corollentubus zur Rückenkrümmung im Verein mit einem nicht zu verkennenden Abstehen der Unterlippe, Eigenschaften, welche der Corolle oft fast das Aussehen einer solchen aus der Pulcher- bezw. Lanceolatus-Gruppe geben. Es sind ähnliche Abweichungen auch anderweitig, so bei A. Freynii”), wie auch bei dem oben erwähnten A. apenninus beobachtet worden, und beweist gerade auch dies Vorkommen’ wieder, dass die von Chabert‘°) zur Sektionseinteilung der Gattung verwendete Trennung der Sippen in eine Cleistolemus- und Anoectolemus-Reihe keine natürliche ist. Eine weitere Eigenschaft des A. demissus ist die Reduktion seiner Braeteen hinsichtlich ihrer Grösse und der Zahl ihrer Zähne; doch sind von den letzteren die unteren sehr lang und schmal und zeigen durchaus die so charakteristische Beschaffenheit, wie sie die ganze Gruppe aufzuweisen hat (Taf. I No. 8). Die Exemplare der einzelnen Fundorte weichen in mancher Hinsicht etwas von einander ab. Die Stücke vom Mte Zeda, die ich als besonders typisch hinstellen möchte, sind sehr schmal- und dicht- blättrig und zeigen den autumnal-monticolen Habitus besonders aus- ») Bull. de l’herb. Boiss. VII. 1899 p. 507; vergl. auch Sterneck Monogr. p. 63. 2) Sterneek Monogr. p. 41, Abs. 3 u. 4. °, Etude sur le genre Rhinanthus loe. eit. p. 497 ff, Abhandl. des Bot, Vereins f. Brandenb, XLV. 4 50 W. Behrendsen: gesprochen; dagegen ist bei ihnen die oben erwähnte Beschaffenheit der Corolle nicht überall scharf ausgeprägt. (Taf. I, Fig. 6.) In besonderem Masse ist letzteres bei den Exemplaren aus Piemont der Fall, welche dagegen wieder verhältnismässig breitblättrig sind (Taf. I, Fig. 7). Die Stücke von Ligonchio sind höher und bilden den Uebergang zu A. divaricatus; sie stammen anscheinend von einem niedrigeren Standort. In geographischer Hinsicht stellt das Vorkommen am Mte Zeda einen vom italischen Areal der Gesamtart ziemlich weit nach Nord- osten vorgeschobenen Posten dar. 4A. Songeoni(Chab.) Stern. Südtirol: Val Ampola zwischen Tiarno und Storo, 12. 8. 73 leg. A. Engler (M.b. B.). Die Exemplare entsprechen durchaus der Sterneck’schen Beschreibung und zeigen vor Allem den so sehr charakteristischen Bau der Braeteen; nur sind sie verhältnismässig niedrig (25—40 em hoch) trotz weit vorgeschrittener Entwicklung; die Zahl der Intercalarblattpaare beträgt 4—5, der Flügelrand der Samen ist nur sehr schmal (!/, mm breit). 4A. Sintenisii Stern. Oest. bot. Zeitschr. 1902 p. 179. Exemplare . vom Originalstandort liegen auch auf (B.) sowie (M.b. B.). A. major (Ehrh.) Rehb. Frankreich: Paris, bois de Boulogne (M.b. B.).. Der Wunsch Sterneck’s hinsichtlich Feststellung der Sippe im Nordosten Frankreichs ist hierdurch erfüllt. Spanien: Prov. Guipuzcoa, m. Jaizquirel, leg. Gandoger V. 9, fl. hisp. exs. 123 sub nom. Rhin. glaber Ehrh. (M.). Das inselförmige Areal des A. major in den westlichen Pyrenäen (ef. Taf. Il der Sterneck’schen Monographie) dehnt sich durch diesen Fundort noch etwas weiter in westlicher Richtung aus. Die Exemplare haben völlig kahle Kelche und sind typischer A. major. England: Fort George, Inverness, leg. Balfour (M. b. B.). Bayern: Erlangen: Rosenheim (M.b.M.). Die Stücke vom letzt- genannten Fundort, der sich an das Vorkommen der Sippe bei Salzburg anschliesst, zeigen eine der Oberlippe nicht ganz anliegende Unterlippe. Russland: Fl. Petropol., Wiesen bei Ochta (M.b.B.). Jaroslaw (R.). Gouv. Saratow, distr. Petrowsk, Maczkassy (B.). Finnland: Savonia borealis, ad opp. Kuopio, leg. Enwald und Knabe VII. 1880 (B., R.). Dieser Fundort liegt unter dem 63. Grad n. Br.; Sterneck gibt als Nordgrenze der Sippe den 60. Grad an. Die Exemplare von diesem Fundorte sind niedrig und haben nur wenige Blattpaare. Sibirien: Jenisei, Vogorova, leg. Arnell (M.b.B.). Ein sicheres Urteil über die Deutung dieser Stücke vermag ich bei ihrer schlechten Erhaltung nicht abzugeben. Floristische Beiträge zur Kenntnis der Gattung Alectorolophus Al. 51 4A. montanus (Saut.) Fritsch. Schweden: „Bertolzheim in Suecia boiea“ (M.b.B.). Bayern: St. Oswald im Bayr. Wald, Schönau bei Wegscheid; Niederbayern, Auen bei Moos unweit Plattling (M. b. M.). Schweiz: Domletsch-Tal, Graubünden, leg. Rehsteiner (Bey., ex herb. Hausmann). Ein pflanzengeographisch merkwürdiges Vorkommen, _ mit dem Auftreten des A. major bei Zürich in Beziehung zu bringen. Es handelt sich um ausgesprochenen A. montanus; die Bracteen sind nicht begrannt, der Corollensehlund ist geschlossen. Zu A. montanus muss ich auch ein Exemplar mit der Bezeichnung „Grusien, leg. Karl Koch“ (M.b. B.) rechnen. Es zeigt etwas straffen Wuchs und verhältnismässig weite Blattzähnung; Braeteen, abgesehen von den beiden unteren Paaren, wenig nach der Spitze ausgezogen, den Kelch nicht überragend. Da es sich um ein putates Stück handelt, konnte ich eine siehere Ansicht über dasselbe nicht gewinnen. 4. Borbasii Dörfl. Zentral-Ungarn: Kun-Felegyhäaza, leg. J. Wagner (B.). A. songaricus Stern. Südrussland: Uman, 7. 6. 71. leg. Holzt (Rss.). A. pectinatus noy. spec. Caulis ca. 50 em altus, baud nigro- striolatus, subglaber, ramosus, ramis patentibus arcuatis, caulem subaequantibus, paribus foliorum interealarium compluribus instruetus. Folia caulina superiora (an omnes?) internodiis aequilonga vel subaequilonga, lineari-lanceolata, in apicem longum attenuata, acute dentata, dentibus patentibus. Bracteae glabrae, ovato-triangulares, in apicem brevem productae, calyeem paulo superantes, peetinato dentatae, dentibus angustis subu- latis, acutis sed non aristatis, ad apicem bracteae gradatim deeres- centibus. Calyx glaber. Corollae tubus paulo sursum eurvatus, labium inferius erectum, superiori adpressum. Semina? Floret? „Armenia“, ohne nähere Standortsangabe, leg. Karl Koch, sub nomine Alect. erista galli Bieb. (M.b. B.). Diese Sippe ist vor allem charakterisiert durch die schmalen, auffallend kammförmig gestellten Bracteenzähne, wie sie ausser ihr in gleicher Form nur noch der kaukasische A. subulatus (Chab.) Stern., viel weniger ausgesprochen A. songarieus Stern. besitzt. Sie steht zu diesen Sippen zweifellos in nahem verwandschaftlichen Verhältnis, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass sie die autumnale Parallel- sippe der ersteren darstellt. Was diesen Punkt anbelangt, so bin 4’ 52 W. Behrendsen: ich nach dem einzigen mir vorliegenden Exemplar allerdings nicht imstande, ein völlig sicheres Urteil über die Deutung der Pflanze nach dieser Richtung hin abzugeben; das Vorhandensein mehrerer Intercalar- blattpaare (das betreffende Stück hat deren 3), im Verein mit den bogig aufsteigenden, ziemlich langen Seitenästen spricht indessen durchaus dafür, dass die Sippe der autumnalen Formenreihe angehört, auch wenn infolge Fehlens des basalen Stengelteils die typische Ver- kürzung der unteren Internodien sich nicht nachweisen lässt. Die Diagnose der Sippe deckt sich im wesentlichen mit der Beschreibung, die Chabert!) von seinem Rhinanthus minor & subulatus unter Anführung zweier Originalexemplare gibt. Nun ist Sterneck?°) durch Einsichtnahme des einen im herbier Barbey-Boissier befindlichen Chabert’schen Originalexemplars, welches der Beschreibung des A. minor e subulatus in einem wesentlichen Punkte nicht entspricht, zu der Ueberzeugung gekommen, dass Chabert unter diesem Namen zwei differente Sippen vereinigt, und hat das ihm vorliegende, der ästivalen Reihe angehörige Exemplar als A. subulatus (Chab.) Stern. beschrieben. Aller Wahrscheinlichkeit nach stimmt das zweite, von Chabert (l. e.) erwähnte Exemplar des Herbar Moon mit dem mir vorliegenden Stück aus Armenien überein, da die oben erwähnte Chabert’sche Diagnose auf eine autumnale Sippe passt; für diese musste, da der Chabert’sche Name vergeben ist, ein neuer gewählt werden. Mit dem A. songaricus möchte ich den A. pectinatus nicht in unmittelbare Beziehung bringen, da die übergrossen Bracteen, welche jenem eigen sind, dieser Sippe fehlen. A. alpinus (Bmgt.) Stern. Ungarn: Tatra, in der Knieholzregion oberhalb des Czorbaer Sees VIII. 1880 leg. A. Engler (M.b.B). Die Exemplare sind alle niedrig und zeigen monticolen Habitus; ich kann sie daher dem 4. erectus Stern., dessen Originalstandort „in herbidis ad lacum Czorbaensem“ dem oben angeführten wohl sehr nahe gelegen ist, nicht zurechnen. A. (alpinus [Bmgt.] Stern. var.) erectus Stern. Schlesien: Riesengebirge, Melzergrund, 14. 8. 59 leg. Jaenicke (M. b. B.). Das Exemplar entspricht in allen Punkten der Sterneck’schen Diagnose; es ist sehr hochwüchsig und besitzt lange, bogige, rutenförmige Seiten- äste sowie 3 Intercalarblattpaare. A. subalpinus Stern. In Bayern weit verbreitet, zumal im Gebirge. Nach meinen Beobachtungen bevorzugt daselbst die Sippe mehr die Bergwiesen, während die Talwiesen von A. Alectorolophus (Scop.) Stern. bewohnt sind; fast überall schliessen sich beide Sippen 1) ]oe. eit. pag. 513. 2) Monogr. p. 80. Floristische Beiträge zur Kenntnis der Gattung Alectorolophus All. 53 mit scharfer Trennungsgrenze gegenseitig aus. Von speziellen Stand- orten führe ich aus Bayern an: Oberbayern, Garmisch, vielfach mit var. simplex Stern. (B.); Halfingerfilz bei Ammerang (Wasserburg); Freimannerhaide bei München (mit var. simplex) (M.b.M.); Allgäu: Oberstdorf ziemlich selten; ausser am Hölltobel, dem Originalstandort des A. Vollmanni Poeverl., noch am unteren Ende des sogenannten Vormittagsweges in sehr grossen, bis SO cm hohen Exemplaren, die grösstenteils I Intercalarblattpaar zeigen (B.). Tirol: im Vintschgau bei Schluderns (Bey.); Sexten (mit A. simplex) leg. Huter (M.b.T.); Pustertal, Welsberg, leg. Hell (M.b.M., M.b.T.). Croatien: Velebit, Sveto Brdo (Mte. Santo), im Walde über Mali Halan (Bey.). : Bemerken möchte ich noch, dass die Exemplare der flora exsice. austro-hungar. No. 2610 IV meines Herbars und des Berliner botanischen Museums grossenteils dem A. sudalpinus angehören. Sterneck zitiert die genannte No. bei A. simplex. 4. (subalpinus Stern. var.) simplex Stern. Bayern: Lechfeld b. Augsburg; Niederbayern: Isarmündung gegen Moos bei Plattling; Oberbayern: Schellbrand, leg. Sendtner; Ofenalpe bei Berchtesgaden, leg. Einsele; Partenkirchen, leg. Spitzel (M. b. M.). Garmisch, am Eibsee, beim Eekbauer (B.). Allgäu: Oberhalb Einödsbach, leg. Engler IX! 1838 in typischen Exemplaren (M.b. B.); Gottesackerwand; See- kopf am Schlappolt; Geisfuss (M.b. M.). Tirol: zwischen Seefeld und Scharnitz (B.). Tristen in Weissen- bach 2300—2600 m leg. Treffer, mit Uebergängen zu A. gracilis Stern. (B., Bey.). Brenner (B.). Istrien: Mte. Maggiore leg. L. Richter (B.). Sehweiz: St. Gotthard-Hospiz leg. Engler (M.b.B.). A. lanceolatus (Kov.) Stern. Bisher aus Bayern noch nicht nachgewiesen, aber daselbst im Gebirge anscheinend weiter verbreitet. Oberbayern: Garchingerhaide; Königstalalpe gegen den Bockskar; Stuibensee, hier mit var. gracilis Stern.; Schellerkahr; leg. Sendtner (M.b.M.). Allgäu: Oberstdorf, steinige Abhänge des Nebelhorns am Aufstieg (Ziekzackweg) zur vorderen Seealpe, ca. 1000 m (B.); Höfats, nahe dem Gipfel (ca. 2000 m) leg. Sendtner (M.b.M.). Sehweiz: Pilatus (Rss.). Die Zahl der Intercalarblattpaare beträgt bei dieser Art nach der Sterneck’schen Diagnose 0—1, entsprechend dem saison- monomorphen Charakter der Sippe. Ich habe diesem Punkte bei Durebsicht des zahlreichen, von dem oben erwähnten Standorte bei Oberstdorf stammenden Material besondere Aufmerksamkeit zugewandt und gefunden, dass nur ca. 48°/, aller Stücke O—1 Intercalarblattpaare hatten, während 42°/, deren 2 und der Rest 3 und selbst 4 besassen. 54 W. Behrendsen: 4A. (lanceolatus |Koy.]| Stern. var.) gracilis Stern. Oberbayern: mit vorigem am Stuibensee; ferner Rothleithen über Trischibel (Trischübl) 5600’ leg. Sendtner (M.b. M.). Ich möchte an dieser Stelle kurz auf eine neuere Arbeit Chabert’s!) eingehen, in welcher er gegen die von Sterneck vorgenommene Auflösung der Lanceolatus-Gruppe in 4 Sippen in recht scharfer Weise polemisiert. Ohne Weiteres muss zugegeben werden, dass Uebergänge zwischen diesen Sippen existieren, seltener zwischen den beiden Haupttypen A. subalpinus und A. lanceolatus, häufig zwischen den letzteren und ihren Varietäten A. simplex bezw. A. gracilis. Und dennoch ist, wie Sterneck bei Besprechung seines A. simplex in prägnantester Weise dargetan hat’), aus phylogenetischen Gründen die Trennung der 4 Sippen geradezu eine Notwendigkeit, und es ist mir nicht recht verständlich, wie ein Forscher, der, wie Herr Dr. Chabert, gerade bei seinen Arbeiten über die Gattung Alectorolophus so oft Beweise klarer Auffassung und scharfsichtigen Urteils gegeben hat, bei dieser Gelegenheit so wenig das Punetum saliens der ganzen Frage erfassen und sich so in unerhebliche Nebendinge verlieren konnte. Nach meinen Erfahrungen ist die Abgrenzung der in Rede stehenden 4 Sippen eine durchaus natürliche und ungezwungene; an der Hand eines ausreichenden Materials, nicht unter Berücksichtigung einzelner Stücke, wird es stets gelingen die richtige Deutung zu finden. Unter vielen wird man stets einzelne Individuen sehen, welche nicht streng der Diagnose der betreffenden Sippe entsprechen, vielmehr einzelne Charaktere verwandter Sippen aufweisen, ohne dass man sie etwa deshalb diesen zuzurechnen hätte, wie ich es, um ein Beispiel zu geben, mit Rücksicht auf diese Ausführungen bei Besprechung des A. lanceolatus dargetan habe. Wenn man, wie es Herr Chabert im vorliegenden Falle haben will, alle Typen, welche durch Ueber- gänge verbunden sind, zu einem Artbegriff zusammenfassen will, so kommt man unweigerlich wieder auf die Linne’sche Artauffassung zurück, welche jedem Streben nach der Erkenntnis der phylogenetischen Entwicklung in der Pflanzenwelt den Todesstoss versetzt. A. angustifolius (Gmel.) Heynh. Thüringen: Liebenstein, leg. Rottenbach (B.). Oberbayern: Höllenthal an der Zugspitze (var. Y Sterneck); Hirschbüchel an der Salzburger Grenze (var. y); Mitten- wald, Benedietenwand (var. 5) (M.b. M.). Sect. IV. Anomali. A. praesignis Beck et Stern. mit folgendem (B.). A. dinaricus (Murb.) Stern. Bosnien: Vranica, höchste Gipfel, 1) Bull. de la Murith, XXXT 1902 p. 96. 2) Monogr. p. 89, letzter Absatz. Floristische Beiträge zur Kenntnis der Gattung Alectorolophus All. 55 2100 m, leg. E. Brandis (B., M.b. B.). Zweiter Fundort dieser seltenen, bisher nur aus der Hercegovina bekannten Sippen. A. praesignis scheint auch an diesem Standort wesentlich seltener zu sein, wie A. dinaricus; unter den 7 Individuen, die ich von Herrn E. Brandis insgesammt erhielt, befand sich nur 1 zu ersterer Sippe gehöriges Stück. Erwähnenswert erscheint mir noch die sehr lange und dünne Wurzel der Pflanze, welche oft fast von gleicher Länge wie der ober- irdische Teil ist; es erklärt sich dies zwanglos durch das Wachstum der Sippen auf den Geröllhalden des Hochgebirges. Seet. VI. Minores. A. minor (Ehrh.) Wimm. Gr. Italien: Toscana, Vallombrosa, leg. Fiori (B.). Bosnien: Travnik, leg. Brandis (B.). Als Synonym des 4. minor ist noch A. püatensis Gandgr. Fl. eur. 18 p. 173, von dem ich Originalexemplare besitze, anzusehen. A. (minor |[Ehrh.] Wimm. Gr. var.) rusticulus (Chab.) Stern. Frankreich: Alpes-Maritimes, Beuil 1600 m. leg. Vidal (B.). Italien: Lombardei, Bormio, Alute unterhalb Piatta leg. Cornaz (Bey., M.b.T.). 4A. stenophyllus (Schur.) Stern. Schweiz: Rigi (M.b. B.). Tirol: Ritten bei Bozen, leg. Hausmann (M.b.T.). Italien: Toscana, Vallom- brosa a Buca di Lupo (Appenn.) leg. Fiori (B.). A. groenlandicus (Chab.) Stern. non Ostenfeld. Norwegen: Flakstad, Lofoden 21. 7. 97 leg. Landmark (B.). Sterneck fasst die Diagnose des A. groenlandicus wesentlich enger, wie Ostenfeld!), welcher alle nordischen Formen der Minor- Gruppe vereinigt. Die mir vorliegenden Exemplare von Flakstad entsprechen der Sterneck’schen Auffassung hinsichtlich Umgrenzung der Sippe; letztere ist bisher nur aus Groenland und Labrador nach- gewiesen und somit neu für Europa. 1) Phan. and Pterid. of the Faeröes, 1901 p. 51—55. Erklärung der Tafel. l. Braeteen von A. rumelicus Vel. 2 n der intermediären Form (A. anceps). 3. 3 von A. major (Ehrh.) Rehb. aus Bosnien. 4. A. Beyeri mh. (Val des Rhemes) nat. Gr. 3. Bractee von A. Beyeri. 6. A. demissus mh. (Mte Zeda) nat. Gr. Ts . „ (Piemont). Eile 8. Bractee von A. demissus. Veber das Vorkommen der Linnaea borealis am Brocken. Von Leopold Loeske. Als ich gelegentlich meiner Quellenstudien zu einer Moosflora des Harzes alte „Berichte des Naturwissenschaftlichen Vereins des Harzes in Blankenburg“ durchsuchte, fand ich im Berichte für das Vereinsjahr 1863/1864 auf Seite 48 eine Mitteilung des Regierungs- direktors F. W. Sporleder in Wernigerode, die wohl der Wieder- gabe wert erscheint. Sporleder schreibt über geflissentliche Auspflanzung von Gewächsen, indem er ein Beispiel dazu wie folgt behandelt: „Einen Belag hierzu — ich beschränke mich hier auf die An- führung dieses einzigen — gibt die Zinnaea borealis, die am Brocken vorkommt, dort aber, wie wenigstens mit dringendster Wahrscheinlich- keit anzunehmen ist, erst in neuerer Zeit durch Herrn Constantin Weinschenck, vormals Hofapotheker in Wernigerode, verpflanzt ist. Nachfolgende Mitteilung seiner desfallsigen Angaben hierüber in einem Vortrage desselben im Wernigerödischen wissenschaftlichen Verein und bei meiner späteren Unterredung mit ihm über diesen Gegenstand wırd nicht ohne Interesse für die Flora des Brockens sein. Herr Weinschenck versetzte im August 1819 von einer grossen Zahl junger wohlbewurzelter Pflanzen der Linnaea borealis, die er auf ihrem Standorte bei Tegel bei Berlin ausgehoben hatte, ungefähr 30 Stück teils in eine moorige Senkung des sogenannten Schneelochs, rechter Hand des Fusswegs vom Wolkenhäuschen nach Ilsenburg, ungefähr 100 Schritte von ersterem entfernt, teils an eine andere Stelle jener Gegend, in der Richtung nach der Heinrichshöhe zu und fand im nächstfolgenden Jahre daselbst einige dieser Pflanzen blühend und im Juni 1822 ungefähr 10 Stück in vollem Wachstum, jedoch ohne Blüte; im Jahre 1833 suchte er danach vergeblich und später hat er diese Gegend nicht wieder besucht. Seit jener Zeit ist die früher am Brocken und überhaupt am Harze von niemand beobachtete Ueber das Vorkommen der Linnaea borealis am Brocken. Bl Linnaea in jener Gegend des Schneelochs meines Wissens zuerst von unserem Dr. Hampe und zwar im Jahre 1832 gefunden, wo sie auch später von Anderen bis zur neuesten Zeit beobachtet wurde. Dass Herr Weinschenck bei seiner Brockenreise im Juni 1833 die Linnaea an den vorbezeichneten Stellen nicht wieder auffand, beweist selbstverständlich nicht, dass seine Anpflanzung derselben bis dahin zugrunde gegangen.“ Soweit Sporleder. Nach Franz Bley („Die Flora des Brockens“) hat Hampe übrigens Zinnaea borealis nieht im Jahre 1832, sondern im Jahre 1834 aufgefunden. Am 13. September dieses Jahres schrieb er in das Brockenbuch: „Für Pflanzenkundige die Nachricht, dass Zinnae borealis auf dem Brocken wachse. Gestern hatte ich die Freude, diese herrliche Pflanze hier zum erstenmale zu finden, wahrscheinlich von niemand bis dahin gesehen.“ Von Wein- sehenck’s Anpflanzung war also Hampe damals noch nichts be- kannt. Da er aber später durch seinen Freund Sporleder oder durch Sporleder’s Veröffentlichung von dem wahren Sachverhalt unterrichtet sein musste, so könnte es wunder nehmen, dass Hampe in der 1873, also zehn Jahre nach Sporleder’s Veröffentlichung, erschienenen „Flora Herceynica“, Linnae borealis als „am östlichen Abhang des Brockens auf Torfmoos kriechend“ erwähnt, ohne von Weinschenck’s Bericht die mindeste Notiz zu nehmen. Dieser Umstand ist es wohl, der die Floristen später veranlasst hat, Zinnaea borealis unangezweifelt als echte Bürgerin der Harzflora zu führen. Die Nichterwähnung der Weinschenck’schen Anpflanzung durch Hampe hat aber keine Beweiskraft! Wie nämlich aus der späteren Hampe’schen Veröffentlichung („Rückblicke zur Flora des Harz- gebietes“ in diesen „Verhandlungen“, 1875) hervorgeht, war das Manuskript zur „Flora Hereynica“ schon 1860 vollendet, also drei Jahre vor Sporleders Mitteilung. Es ist daher nur natürlich, dass in der „Flora Herceynica“ von Weinschencks Anpflanzung nichts berichtet wurde, umsomehr, als Hampe das Manuskript nicht nur bis 1873 unverändert liess, sondern dann womöglich die Korrektur nicht einmal selbst gelesen hat, wie ebenfalls aus den „Rückblicken“ hervorzugehen scheint. Die Nichterwähnung der Weinschenck’schen Anpflanzung in der „Flora Hereynieca“ beweist also gar nichts gegen den Verdacht, dass Linnaea borealis ursprünglich am Brocken nicht heimisch war. Auch die Beobachtung der Pflanze in der Torfhausgegend (Dr. Quelle, nach mündlieher Mitteilung) nicht, denn auch in der Berliner Flora taucht die Pflanze bisweilen an ganz neuen Stellen auf. Die Torfhaus- gegend ist auch nur wenig von dem nördlichen Brockenabhang entfernt. Vielleicht geben diese Zeilen Anlass zur endgiltigen Aufklärung der Frage, ob Linnaea borealis im Harze ursprünglich wild vorkam oder 58 Leopold Loeske: Ueb. d. Vorkommen der Linnaea borealis am Brocken. nicht. Bei späteren Wiederholungen der Standortsgaben bezüglich der Linnaea am Brocken in floristischen Werken dürfte es sich jeden- falls empfehlen, Sporleders Veröffentlichung zu berücksichtigen. Nachschrift. Herr Prof. Dr. P. Ascherson, dem ich die vorstehenden Zeilen einsandte, hatte die Güte, mir mitzuteilen, dass er die Angabe Wein- schenck’s für durchaus glaubwürdig halte Hampe habe sich auf die vermeintliche Entdeckung der Zinnaea sicher viel zu Gute getan und es später nicht über sich vermocht, öffentlich einzugestehen, dass er einer Mystifikation zum Opfer gefallen sei. Die Linnaea vom Torf- haus dürfte durch Vögel angeschleppt worden sein. Beiträge zur Pilzkunde des Herzogtums Anhalt. Von R. Staritz. Das Herzogtum Anhalt, in seinem Hauptteile von den Provinzen Sachsen und Brandenburg umgeben, zerfällt in die Kreise Ballenstedt, im folgenden Verzeichnisse als I Harz bezeichnet, Bernburg — II B, Cöthen—III C, Dessau= IV D und Zerbst =V Z, zu denen, wenn nötig, in der nachstehenden Aufzählung die angrenzenden preussischen Gebietsteile, d. h. die südlich der Fuhne und im Harz gelegenen, gezogen worden sind, da die politische Grenze nicht gut innegehalten werden konnte. Die ausser den schon genannten benutzten Ab- kürzungen bezeichnen in III C: Gr = Grölzig, R — Radegast, in IV D: W = Wörlitz, Or — Oranienbaum. Das durchsuchte Gebiet umfasst besonders die Umgegend von Gr, W, Or., Ziebigk bei D und den so überaus ergiebigen Herzoglichen Park zu Grosskühnau b.D, dessen Durchforschung mir in zuvorkommendster Weise von Herrn Hofgärtner A. Kilian erlaubt wurde. Auch haben mich in unermüdlicher und bereitwilligster Weise die Herren Prof. P. Hennings, Dr. P. Dietel und J. Bresadola unterstützt, da diesen Herren die meisten Exemplare vorgelegen haben. Allen genannten Herren sage ich hiermit nochmals meinen herzlichsten Dank. Die Beobachtungen habe ich, wenn nicht anders angegeben, ausgeführt. Die übrigen, d. h. nicht zum Gebiet gehörigen, in eckigen Klammern angegebenen Standortsangaben bitte ich als einen kleinen Beitrag zur geographischen Verbreitung der Pilze ansehen zu wollen. Ustilagineae. Ustilago longissima (Sow.) in den Blättern und Blattscheiden von Glyceria flnitans R.Br. IV: Or, Kattau, Brandhorst, Jüdenberg ; an G. spectabilis M.u.K. sehr häufig. III Gr: Fuhne und Fuhne- gräben, Werdershausen, Kattau, Ilbersdorf, Wiendorf, Gerlebogk, Körmigk. R: Fuhne und Fuhnegräben, Zörbig am Sehlossteich. IV W: Gohrau, am Schönitzer See. Or: Kakauer Teich, Golte- witzer Bach. D: Beckerbruch, Grosskühnauer See, Graben zwischen Ziebigk und Grosskühnau. Bei D als „Berstegras“ bekannt. [Auch bei Delitzsch im Birkenwäldehen: am Brunnen.] 60 R. Staritz: Ustilago Ornithogali (Sch. u. Kze.) in den Blättern von @agea lutea Sch. II R: Löberitz, IV W: Luch zwischen Rehsen und Riesigk, D: Mosigkauer Park, Ill Gr: im Nekensehen Busch, hier selten; an @. minima Schult. 1V D: Mosigkauer Park, [bei Eisleben in den Anlagen an der Loge; an @. spathacea Salisb. im Connewitzer Walde bei Leipzig häufig]. U. hypodytes (Schl.) an Triticum repens L. Il R: Löberitz, besonders häufig bei Gr und Umgegend, auch bei Schlettau, Löbejün und Könnern. IV bei W, Or, D, hier z. B. zwischen „Grosse Kienheide“ und Grosskühnau, in der Nähe von Jessnitz bei Wadendorf: Vogtei. [Auch bei Pulsnitz in der Lausitz.] [U. grandis Fr. an Phragmites communis. 1872 und später am Nord- ufer des früheren Salzigen Sees in der Nähe der „Teufelsbrücke“.] U. Ischaemi Fekl. an Andropogon Ischaemon L. Il: von Könnern (Georgsburg) bis [Rothenburg und Wettin, hier auch am Schweizer- ling und bei Schackenthal. Häufig in Thüringen: Naumburg, Freiburg a. U., Jena; auch bei Eisleben: Schraplau, Oberröblingen a. S., Erdeborn, Eisleben]. . Tritiei (Pers.) Jens. an Triticum vulgare L. II und IV doch nicht zu häufig, [auch bei Eisleben]. . Avenae (Pers.) Jens. an Avena sativa L. II und IV wie vorige, in manchen Jahren jedoch häufiger. . laevis (K. u. Sw.) Magnus an Avena sativa L. III häufig bei Gr, IV weniger häufig bei D, W. . Jensenii Rostr. an Hordeum vulgare L. III bei Gr und Werders- hausen, hier besonders häufig im Jahre 1895; an A. distichum seltener. IV D 10. 8. 1901 auf dem Wege vom Kornhaus nach Grosskühnau gefunden. U. nuda (Jens.) Kell. u. Sw. an A. vulgare L. und H. distichum II und IV verbreitet, doch nicht zu häufig. U. perennans Rostr. an Arrhenatherum elatius auf Wiesen und an Wegen. III Gr: Gröbzig, Kattau auf den Wiesen an der Fuhne. IV D: im Park zu Grosskühnau, am Bahnhof bei Raguhn, bei Rehsen auf den Luchwiesen, Brandhorst, Alten: am Wege nach dem Friedhof. [Am häufigsten in Thüringen, z. B. auf den Wiesen zwischen Grossjena und Freiburg a. U., am Fahrweg nach dem Schlosse bei Freiburg, an den Marienbergen, bei Zeugfeld, Schlebe- rode, Zscheiplitz, Balgstedt; Jena; auch bei Eisleben und Ober- röblingen a. S.] U. Bistortarum (DC.) an den Blättern von Polygonum Bistorta L. I Güntersberge: Breitenstein auf Wiesen nach dem Birkenkopfe zu in der Form U. marginalis Lev. |die Form Tilletia bullata Fekl.; bei Pulsnitz in der Lausitz auf Wiesen nach Friedersdorf zu häufig.) rear Beiträge zur Pilzkunde des Herzogtums Anhalt. 61 Ustilago violacea (Pers.) in den Antheren von Sdlene inflata L. IV D: Grosskühnauer Park. V Z: am Schiessplatz, gesammelt von Lehrer Franz Wiemann; an Cerastium arvense L. IV D: Gross- kühnau, an Dianthus Carthusianorum L. IV D: Raguhn in der Nähe des Bahnhofes. U. Paniei glauei (Wlir.) in den Antheren von Setaria glauca. IV D: auf Aeckern am Kuhberg bei Ziebigk. U. Holostei DBy. in den Blütenteilen von Holosteum umbellatum L. III R: Grötz: Reicherts Garten. U. Scabiosae (Sow.) an Änautia arvensis Coult. III Gr: Friedhof, Nekenscher Busch und Schlettauer Höhen, [auch bei Pulsnitz (Lausitz) am Wege nach Obersteina, hier häufiger; im botanischen Garten zu Leipzig, 10. 1902]. [O. uericulosa (Nees) in den Blütenteilen von Polygonum lapathifolium. Bei Pulsnitz (Lausitz) zwischen der Vollung und der: „Hufe“, selten, auf Aeckern.| U. anomala J.Kze. in den Blütenteilen von Polygonum Convolvulus L. IV bei W: Gohrau auf einer durch Ausroden entstandenen Wald- wiese in der Breske; selten. [O. Cardui F. v.W. in den Blütenköpfen von Carduus acanthordes. Bei Naumburg S.: am Fussweg von der Saalfähre nach dem Keilholze und Grossjena, am Eisenbahndamm zwischen dem Wege nach Grossjena und dem Bahnlıofe in den Blütenköpfen der weissblütigen Form von CO. acanthoides; auch bei Seeburg bei Eisleben. U. Tragopogi pratensis Pers. Die Blütenköpfe von T. pratensis, die- selben vollständig oder auch nur zum Teil zerstörend. IV D auf einer Wiese am Wege von Selbitz nach Gohrau und am Diepold bei D. Cintractia Caricis (Pers.) in den Früchten von Carex vesicaria, III Gr: an einem Fuhnegraben nach Werdershausen zu, besonders im Herbst 1892; IV D am Talkenwall bei Gohrau. -[Bei Jena in der Wöllmisse an Carex montana.] [Sphacelotheca Hydropiperis (Schum.) in den Blütenteilen von Polygonum Hydropiper bei Eisleben.| Thecaphora capsularum (Fr.) Desm. in den Samenkörnern von Convol- vulus sepium L. 111 Gr: Gebüsche, in der Nähe der Eisenbahn, zwischen Gr und Werdershausen; IV O in Weidengebüschen im Dorfe Kakau, selten. Entyloma fuscum Schröt. In den Blättern von Papaver Rhoeas L. III Gr: bei Werdershausen, Dohndorf, Wörbzig, Kleinwülknitz bei Cöthen, besonders aber auf den Feldern am Nekenschen Busche, bei Hoch-, Mittel- und Kirchedlau. IV D: Rehsen, Riesigk und Gohrau; an P. dubium. IV D: Gohrau und Riesigk bei W. 62 R. Staritz: Entyloma Ranunculi Bon. an Blättern von Ficaria verna Huds. 11 bei Gr und R: Löberitz, IV bei W, Or und D: Beckerbruch und am Wallwitzberg; an Ranunculus acer. Il Gr: Friedhof; an R. auricomus L. Il R: Grötz in Reichertsgarten; Gr: Gebüsch zwischen den Fuhnebrücken bei Werdershausen. E. Picridis Rostr. an Pieris hieraciordes L. Il Gr: Gr, Werdershausen, Kattau, Schlettau, Hohenedlau, Körmigk. E. Eryngü (Cda.) an Blättern von Zryngium campestre L. 11 Gr: im Nekenschen Busche, Steinbruch. 19. 7. 1899 E. microsporum (Ung.) an Ranunculus repens. IV D: Rehsen bei W, im Georgengarten, am Wallwitzberg. Tilletia Caries Tul. in den Aehrchen von Triticum vulgare L. II Gr: hier im Jahre 1896 auf einem Acker am Wege nach dem Nekenschen Busche in solcher Menge, dass kaum die Aussaat eingeerntet wurde; bei R: auf Aeckern bei Löberitz, [auch bei Eisleben, Oberröblingen a. S., Rabis bei Jena.] IV D: Gohrau, obwohl selten; an Triticum turgidum: 111 R bei Löberitz. [Tilletia controversa Kühn an Triticum glaucum Dnf. am unteren Rande der Weinberge am Nordufer des früheren Salzigen Sees bei Eisleben. T. separata J.Kze. in den Fruchtknoten von Apera spica venti P.d. B. IV D: Aecker an der Brückenmübhle bei Or, nicht häufig. Schizonella melanogramma DC. in den Blättern von Carex pilulifera. IV D: Gohrau (Breske) bei W, [häufig auf ©. digztata im Michaelis- holze bei Naumburg a. d. S. Schröteria Delastrina Tul. in den Früchten von Veronica iriphyllos. IV R: Grötz, Reicherts Garten, [auch bei Eisleben am Eisenbahn- damm nach Helfta zu, zuerst von Joh. Kunze gefunden]. Doassansia Sagitariae (West.) C. Fischer an Blättern von $. sagzttae- fola. IV D: Graben am Beckerbruch zwischen der Fasanerie und dem Leopoldshafen, am Kühnauer See, westlicher Teil. Bei W: am Rehsener See, am Fürstengraben und am Graben am Wege nach Kakau und im Kapengraben selbst. D. Alismatis (Nees) Cornu an Blättern von Alisma Plantage. IV D: Graben in der Nähe der Nordostecke des Kühnauer Sees, selten. [Urocystis Colchici (Schl.) an Blättern von Colchieum autumnale auf einer Wiese an der Glume bei Eisleben.] . [U. Corydalis Niessl. an Blättern von ©. cava im Walde bei Connewitz-- Leipzig, Juni 1877 (Vergl. Rabenhorst-Winter, Kryptogamen- flora Bd. I Abt. 1 S. 119).] U. Anemones (Pers.) an Anemone nemorosa und intermedia Winkler. IV D: im Luch zwischen Rehsen und Riesigk. U. Agropyri (Preuss) an Triticum repens: Blätter und Blattscheiden. II Gr: Strasse nach Bernburg, auch am Wege von Mitteledlau nach Schlettau, Beiträge zur Pilzkunde des Herzogtums Anhalt. 63 Uroecystis Violae (Sow.) in den Blättern, Blattstielen und Stengeln von Vrola odorata L.: Il Gr: Münzners Gärtnerei. IV D: Herzoglicher Küchengarten. [Bei Eisleben in Gärten und auf dem Friedhofe, Oberröblingen a. S. im vorderen Gutsgarten.] Tolyposporium Junci Woron. auf Juncus bufonius: IV D: auf Aeckern zwischen dem Kapengraben und der Naderkauer Forst bei Or. Tubereulina persicina (Dit.) Sacc. in den Bechern des Aecidium Euphorbiae Gmel.: Ill Gr: Schlettauer Höhen und Nekenscher Busch, Mai 1897 und 1898, selten. Frankia alni (Wor.) Magnus an den Würzelchen von Alnus glubinosa. IV D: Gebüsch am Wall (Hugos Sitz), Grosskühnau, Gohrau, Kakau [häufig bei Pulsnitz (Lausitz) am grossen Trebeteich, Fasanerie, Hartbachteich, Vollung, Ohorn]. Uredineae. Uromyces Ficariae Schum. an Blättern und Blattstielen von Frcaria verna Huds.: Ill Gr: z. B. Gr, Werdershausen, Hohenedlau, Kattau, Körmigk, Berwitz. IV D: Beckerbruch, Grosskühnauer Park, Gohrau, Rehsen, im Luch, Goltewitz und Kakau bei Or. U. Ornithogali (Wlir.) an Gagea lutea: III Gr: im Nekenschen Busche, selten. IV D: im Grosskühnauer Park, häufig im Luch zwischen Rehsen und Riesigk, hier mit Synchirium laetum Schr., an Ornithogalum umbellatum: IV D: Wall an der Pyramide. U, Scillarum (Grev.) an Blättern, selten an den Blütenschäften von Muscari comosum Mill. Ill Gr: häufig, in Gärten und auf dem Friedhof; die befallene Pflanze gelangt gewöhnlich nicht zur Blüte. U, seutellatus (Schrk.) an Huphorbia Esula: Il Gr: Sehlettauer Höhen, Werdershausen, Kakau, Dohndorf. IV D: bei Gohrau, ebenso an E. Oyparissias. U. Rumieis (Schum.) an Rumex nemorosus: II B im Krumbbholze, III Gr am Fuhnegraben, IV D: Rehsen und Gohrau [auch bei Eibenstoek im Erzgebirge]; an A. Hydrolapathum. 1I Gr: Gräben an der Schützenwiese, Selbstfang, [bei Eisleben, am früheren Salzigen See, am Süssen See zwischen Seeburg und Wormsleben; an R. obtusifolius bei Pulsnitz in der Lausitz]. U, Alchemilae (Pers.) an Blättern und Blattstielen von Alchemilla vulgaris: | Harz: Güntersberge, am Fusse der Josephshöhe im Strassengraben in der Nähe des Gasthauses, 1877, Strasse von Breitenstein nach Stolberg, bei Breitenstein an Rieneckers Mühle, im Selketale zwischen Mägdesprung und Alexisbad [auch auf Wiesen bei Rothehütte, am Fussweg nach Elend, bei Neustadt am Kohnstein, bei Pulsnitz (Lausitz) an dem Strassenrand am Hartbaehteich] 64 R. Staritz: Uromyces Anthyllidis Sehröt. an Blättern und Stengeln von Anthyllis Vulneravia. 111 Gr sehr häufig, R: Grötz und Löberitz (1875 und 1876). IV D: bei Rehsen und Gohrau. U. Genistae tinctoriae (Pers.) an Lupinus luteus: IV D: Gohrau, Rehsen, Schlesen, Gollwitz; an Oxytropis pilosa: Il B: Könnern auf der Höhe bei: der Eisenbahnbrücke, Georgsburg, Rothenburg, häufig [auch bei Eisleben in Weinbergen bei Rollsdorf]; an Astragalus exscapus: Il B: Könnern, Höhe an der Eisenbahnbrücke [4A. Cicer bei Jena, Rabis; A. glyeyphyllos bei Eisleben, Freyburg a. U., Naumburg S.; an A. danicus am früheren Salzigen See und an einem Tümpel zwischen Teutschental und Langenbogen, dem Standorte von Gagea sawatılis; an A. exscapus und 4. eriocephalus nach Exemplaren des phan. Herbar auch in Ungarn und Sieben- bürgen]; an Vicia sepium: Il Gr: an der Abdeckerei, [an Uytisus Laburnum im vorderen Gutsgarten zu Oberröblingen a. S. bei Eisleben]. [U. sparsus (Kze. u. Sch.) an Spergularia media bei Eisleben am Süssen See, z. B. Seeburg, häufiger am Salzigen See, besonders bei Wansleben und auf der Seenplatte zwischen Oberröblingen und Erdeborn, auch an der Saline bei Artern.] U. verruculosus Schröt. an Melandryum album: IV D: Gohrau im vorderen Schulgarten. U. Erythronü (DC.) an Lilium candidum L. verbreitet: III Gr vielfach in Gärten, Friedhof, Piethen: Friedhof, Schulgarten, R: Löberitz, Grötz, Zörbig, IV D: Rehsen, Gohrau, W, D: im Herzoglichen Küchengarten, Alten. [Auch bei Eisleben, Schraplau, Ober- und Unterröblingen am See.] [U. Behenis (DC.) an Silene vulgaris bei Eisleben an der Mittelhütte, zuerst von Joh. Kunze gefunden.] U. excavatus (DC.) an Euphorbia Oyparissias. Ill Gr: Nekenscher Busch, Dohndorf, auch bei Wettin. IV D: Gohrau bei W: Seifferts- loch. [Bei Freiburg a. U. auf dem Schlossberg nach dem Schlifter zu, auch bei Zeugfeld und Rossbach.] U. Polygoni (Pers.) an Polygonum aviculare. Il Gr, R: Grötz, Aecker nach der Vogtei zu, hier besonders die Aeeidiumform, Mai 1874. IV D: Herzoglicher Küchengarten, Gohrau, Ziebigk. U. Acetosae Schröt. an Aumex Acetosa. II R Löberitz, IV D auf einer Waldwiese in der Breske bei Gohrau häufig. U. Betae (Pers.) an Blättern von Beta Crcla. Il Gr: Gr, Gerlebogk, häufiger bei R: Löberitz, hier auch die Aecidiumform gefunden. IV D bei W. [U. Salicorniae (DC.) häufig am früheren Salzigen See bei Eisleben an Salicornea herbacea, 8. patula, auch am Süssen See.] Beiträge zur Pilzkunde des Herzogtums Anhalt. 65 Uromyees Limonü (DC.) an Armeria vulgaris. Il B: Könnern, von der Georgsburg bis Rothenburg. III Gr: Nekenscher Busch und Sand- grube an der Strasse nach Körmigk. IV D: Gebüsch zwischen Kornhaus und Grosskühnau, Riesigker Friedhof, hier auch das Aecidium, an der Breske, zwischen Naderkau und Goltewitz. U. Valerianae (Schum.) an Valeriana ofheinalıs. III Gr: Fuhnegebüsch und Fuhnewiesen nach Werdershausen zu, [auch bei Stolpen bei Dresden]; an Valeriana dioica. II Gr: an einem Graben und an einer sumpfigen Stelle zwischen Gr und Werdershausen, möglicherweise durch den Eisenbahnbau verschwunden; die Aeei- diumform noch nicht gefunden. U. Phaseoli (Pers.) an Phaseolus nanus. Il R: in Gärten zu Löberitz. IV D: Ziebigk in Gärten, Gohrau 1889 im hinteren Schulgarten häufig, dann nicht wieder, [an ?. vulgaris bis jetzt nur im Dorfe Uttewalde in der sächsischen Schweiz gefunden]. Aecidiumform noch nicht gesammelt. U. Orobi (Pers.) an Lathyrus montanus. IV D: Naderkauer Forst und „hohe Gärte“ bei Or; an Z. palustrıs. IV D: am Burgstallsee bei Rehsen; an Zens satwa: IV D: Rehsen, Gohrau, Naderkau; an Orobus tuberosus: IV D: Rehsen, Gohrau, Rothehof, Riesigk, Naderkau; an Vreia Cracca: IV D: Gohrau, Weg nach Kakau; an V. sativa: IV D: Riesigk, Gohrau. Aecidium nicht beobachtet. U. Ervi (Wlir.) bei IV D: Luchwiesen und am Wall zwischen Rehsen und Riesigk. U. Trifoli (Alb. u. Schw.) an TZrifolium pratense: Il Gr: bei Hohen- edlau, IV D: Gohrau, Grosskühnauer Park, [auch bei Eisleben] ; an T. repens: |Il Gr: städtische Sandgrube. 1V D: Jonitzer Hutung, Grosskühnauer Park, Gohrau, an 7. hydridum: III Gr, IV D: bei Rehsen; an 7. fragiferum: Il Gr: Sandgrube im Norden der Stadt. U. striatus Schröt. an Trifohium arvense L: V Z: Tornau bei Rosslau. U. Poae Rbh. an Poa nemoralis: IV D: im Grosskühnauer Park. U. Dactylidis (Otth.) an Dactylis glomerata. Il Gr: Kattau, Nekenscher Busch, Gebüsch und Raine am Schützenhaus, an der Fuhne. IV D: Kakau, Gohrau, Rehsen, Luch zwischen Rehsen- und Riesigk. Das Aecidium, auf Ranunculus repens, auf dem Fried- hof zu Gr. U, lineolatus (Desm.) an Scirpus maritimus: Il Gr: an den Fuhne- gräben in der Nähe der Wassermühle und am Schützenhaus, häufig. Das Aecidium hierzu habe ich noch nicht finden können, obgleich Sium latifolium an ein- und demselben Graben vorkommt. Hippuris vulgaris findet sich in dem alten Schachtteiche zwischen Pfaffendorf und Wörbzig in ca. einstündiger Entfernung. Glaux marilima kommt nach Schneider, Flora von Magdeburg, zwischen Abhandl. des Bot. Vereins f. Brandenb, XLV. 5 66 R. Staritz: Berwitz und Kirchedlau, ea. °,, Stunde entfernt, vor, |U. lineolatus auch am früheren Salzigen See.] Uromyces Pisi (Pers.) an Pisum sativum: il und IV häufig; an Vieia Cracca. IV D: Gohrau und Rehsen, an Zathyrus pratensis: IV D: zwischen Rehsen und Selbitz, auch bei Or [und bei Eisleben]. [Puecinia annularıs (Str.) an Teucrium Ohamaedrys bei Jena ın der Nähe des Bismarcksteines. Die Oberseite der Blüte ist an den befallenen Stellen tief eingesunken]. P. Glechomatis DC. an @lechoma hederacea L.: II Gr: Aecker an den Hirschwiesen bei Werdershausen, IV D: Aecker und Anlagen an der neuen Strasse von D nach Grosskühnau, westlich der Grossen Kienheide, in Luch (am Südrand) zwischen Rehsen und Riesigk. P. millefolü Fekl. an Achillea millefolium: II Gr: Rain am Selbstfang in der Nähe der Wassermühle: IV D: Weg von Ziebigk nach dem Kuhberge; an A. Ptarmica: IV D: bei W, Gohrau, Rehsen, [auch bei Königsbrück (Lausitz): Nordseite des Keulen- oder Augustusberges. P. Asteris Duby. an Centaurea Scabiosa und ©. montana: III Gr: Nekenscher Busch, Schlettauer Höhen, Kattau, Wieskau [am Salzigen See bei Eisleben an Aster Tripolium L: Seenplatte nach Erdeborn zu]. P. Circaeae (Pers.) an Circaea lutetiana: Il Gr: Sumpf in Körmigk, IV D: Luch zwischen Rehsen und Riesigk, besonders im südlichen und westlichen Teile. P. Malvacearum Mont. an Malva rotundifolia: Ill Gr, IV D: D, W, Or häufig, an M. selvestris: IV D: Rotehof, an M. Alcea: III Gr: Sandgrube, an Althaea rosea Cav.: IV D: Herzoglicher Küchen- garten, Gohrau im vorderen Schulgarten. Im Nekenschen Busche bei Gr findet sich Zavathera thuringiaca in grosser Anzahl, doch ist es mir nie geglückt, auf derselben die P. Malvacearum zu finden. P. Arenariae (Schum.) an Stellaria Holostea: IV D: bei Gohrau in der Breske; an 8. nemorum: IV D: im Luch zwischen Rehsen und Riesigk, jedoch nicht häufig; an Alsine verna: Il B: Könnern, Höhe zwischen der Georgsburg und Rothenburg und der Georgs- burg und Könnern, auch bei Sandersleben, Abhänge bei Unter- wiederstedt. [P. asarina Kze. an Asarum europaeum L. im Rautale bei Jena, im Juli 1897.] P. Aegopodii (Schum.) an Aegopodium Podagraria 1: 111 Gr: Gr, Werdershausen, Kattau, Körmigk, Hohenedlau, Schlettau, IV D: Gohrau, Rehsen, [auch bei Freiburg a. U.: Zeugfeld, Pödelist, Burkersroda, Naumburg S. und Eisleben]. Beiträge zur Pilzkunde des Herzogtums Anhalt. 67 Puceinia Baryi (B. u. Br.) an Brachypodium silvaticum: IV D: Georgen- garten, Gohrau, Breske bei Gohrau. P. Moliniae Tul. an Molinia coerulea: IV D: Gohrau, Breske, besonders he RS has N Ne > Im im östlichen Teile, [sehr häufig bei Pulsnitz in der Lausitz, besonders in der „Hufe“]. An beiden Orten fehlen aber Orchideen, wenigstens in unmittelbarer Nähe im Walde, sondern finden sich erst vereinzelt in grösserer Entfernung. Ein Aecidium habe ich in einem Zeitraume von je 7 Jahren an den angegebenen Stand- orten nicht auffinden können, obgleich, wie angegeben, bei Pulsnitz die Puecinia häufig vorkommt. . Anthoxanthi Fekl. an Antkoxanthum odoratum L.: V Z: am Spitz- berg, 9. 10. 1902, die Uredoform im Garten weiter kultiviert, sodass am 17. November die ersten Teleutosporenlager enthaltenden Blätter gesammelt werden konnten. dispersa Henn. an Bromus mollis L.: Ill Gr: Strasse nach Könnern und im Nekenschen Busch (Steinbruch), IV D: Wege am Kreis- krankenhaus. Cesatıi Schröt. an Andropogon Ischaemon L.: Il B: Könnern, Rothen- burg, [auch bei Eisleben und in Thüringen] ligerica Syd. an Carex ligerica: IV D: zwischen Horstdorf und Rothehof, 12. Mai 1901, vorjährige Polster. Maydis Carr. an Blättern von Zea Mays: IV D: Aecker an der Ziegelei bei W, selten. obscura Schröt. an Blättern von Zuzula pilosa: IV D: am Kuh- berge und in der Grossen Kienheide bei Ziebigk, Georgengarten und Grosskühnauer Park, [auch im botanischen Garten zu Jena mit Darluca Filum Bov.]. Iridis (DC.) an Iris pumda: II Gr: auf einer Gartenmauer an der Cöthener Strasse. Polygoni (Alb. u. Schw.) an Blättern von Polygonum Convolvulus: II Gr Edderitz, IV D Gohrau. Polygoni amphibü (Pers.) an Polygonum amphibium: Il Gr: an der Brücke über die „alte Fuhne“ und an „Schreyers Teich“, IV D: Graben am Wege von Ziebigk nach Grosskühnau, am Kühnauer See, Luch zwischen Rehsen und Riesisk, bei Gohrau (Kutscherloch z. B.). . Bistortae (Strauss) an Polyyonum Bistorta: 1 Harz: Güntersberge, Breitenstein auf Waldwiesen in der Nähe der Strasse nach Nord- hausen und auf der Schindelwiese an der Josephshöhe. [Sehr häufig bei Pulsnitz (Lausitz) auf Wiesen nach Friedersdorf zu. Ein Aeeidium, das im Zusammenhange mit dieser /uccinia stehen könnte, habe ich innerhalb 7 Jahren an dem Pulsnitzer Standorte nieht finden können, da überhaupt ein Zhalietrum an diesem Fundorte nieht vorkommt, ebenso auch am Harzer Standorte.) 5* 68 R. Staritz: Puccinia suaveolens (Pers.) in beiden Formen an Cirsium arvense. III und IV häufig. P. Tanaceti Balsamitae (DC.). an Tanacetum Balsamita: IV D: in Gärten zu Rehsen, Gohrau, Horstdoıf, [auch bei Eisleben: Helfta im Garten des Gasthofes im Dorfe (in der Nähe der Schule)]. P. Oreoselini (Strauss) an Peucedanum Öreoselinum: IV D: am Ost- rand des Naderkauer Forst, selten. P. bullata (Pers.) an Seseli Hippomarathrum an Bergabhängen: Il B: zwischen Könnern-Georgsburg-Rothenburg, jedoch nicht zu häufig; häufiger an Sılaus pratensis: II Gr: auf Wiesen und an Strassen, Fuhnewiesen bei Kattau, Werdershausen, Berwitz, Körmigk, Dohn- dorf. R: Grötz, Wehlau, Löberitz, Zörbig, [auch bei Eisleben, am Süssen und Salzigen See und bei Pulsnitz]; an Apium graveolens: IV D: Rehsen, Gohrau, [bei Naumburg S. im Herbst 1876 auf den damals zwischen Bahnhof und der Stadt noch vorhandenen Selleriefeldern in solcher Menge, dass die Sellerieblätter schon in der. Ferne eine bräunliche Färbung zeigten und für den Gebrauch unbrauchbar waren]. Bei Gr III fand sich an den Grundblättern von 8. pratensis eine Frühjahrsform, welche an den Blattstengeln gewöhnlich eine Verkrümmung derselben hervor- rief, auch sind die Fruchthäufchen etwas heller gefärbt und oft mehrere Zentimeter lang, als bei der Herbstform zu beobachten ist. Zuerst wurde diese Form gefunden am 26. Mai 1896 und seitdem jedes Jahr im Strassengraben der Chaussee von Gr nach B, nicht weit von der Stelle. wo sich der Weg nach Gerlebogk abzweigt, am 28. Mai 1898 auch an einem Wege in den Hirsch- wiesen bei Werdershausen. [P. Pruni spinosae Pers. an Blättern von Prumus domestica bei Pulsnitz (Lausitz) zwischen der Stadt und der „Hufe“.] P. Falcariae (Pers.) an Falcaria Rivini: Il Gr: Nekenscher Busch und bei Kattau, Juli 1898, das Aeeidium häufig, [auch bei Eis- leben, Naumburg S., Freiburg a. U.] P. fusca (Relh.) an Anemone nemorosa L: \V D: Georgengarten, im Luch zwischen Rehsen und Riesigk, Gohrau, Breske, westlicher Teil, meist mit Synehytrium Anemones, [auch bei Pulsnitz (Lausitz) mit S. Anem. auf Wiesen vom Schliehting bis zum Keulenberge] ; an A. ranunculoides und A. intermedia Winkl. IV D: im Luch zwischen Rehsen und Riesigk, [an A. nemorosa und A. ranunculoides auch bei Naumburg S., Freiburg a. U. und Eisleben]; an A. nemo- rosa: V Z: Friedrichsholz. P. Porri (Sow.) an Allium Scorodoprasum, häufig: Ill Gr: Gebüsche an der Fuhne und im Nekenschen Busche, bei R: Fuhne. C: im Ziethebusche, von Martin Staritz gesammelt; an 4A. Schöno- prasum: 11 Gr: in Gärten, IV D: Herzoglicher Küchengarten. Beiträge zur Pilzkunde des Herzogtums Anhalt. 69 Puccinia Asparagi DC. an Asparagus ofieinalis L.: II Gr, 1 D: IP. ax P: /&% W und Or, bis jetzt nur Teleutosphoren beobachtet. Menthae Pers. an Mentha piperita: Il: in Gärten, [auch bei Eis- leben, Oberröblingen am See im vorderen Gutsgarten]; an M. aguatica: Il Gr: Wörbzig, am Schachtteich, Körmigk, Gerlebogk, Werdershausen, Gr, Berwitz, Mitteledlau, IV D: Gohrau, Rehsen, Riesigk, Or, Waderkau, Kakau, V: Rosslau, Gebüsch am Wege nach der Rodlebener Fabrik; an M. arvensis ebenso und | Harz: Güntersberge (mir mitgeteilt von Lehrer A. Zobel); an M. crispa: IM Gr: in Gärten; an Calamintha Acinos: IV D: bei Or; Aecidium noch nicht gefunden. Cirsii Lasch. an Oirsium oleraceum: Il Gr häufig, R: Grötz, Zehbitz; an CO. acaule X oleraceum, OÖ. acaule X bulbosum und ©. oleraceum X bulbosum: II R: auf den Fuhnewiesen zwischen Kapelle und R; bei Gr: Werdershausen auf den Hirschwiesen; an Carduus acanthoides: Il Gr: Gr, Werdershausen, [an Carlina acaulis bei Naumburg S. nach Kösen zu, 9. August 1895]. Tarazxacı Plowr. an Taraxacum vulgare: II Gr: Gr, Werdershausen, Kattau, IV D: Gohrau, Rehsen. Cichoriacearum DC. an Cichorium Intybus: I Gr: Mitteledlau, Kirchedlau, Berwitz, Werdershausen, II B im Krumbholz. Hrypochoeridis Oud. an Hypochoeris glabra: Il R: Löberitz, IV D: Ziebigk, Hugos Sitz, Gohrau. Hieracii Mart. an Pieris hieracioides, häufig. 111 Gr: Gr, Werders- hausen, Kattau, Mitteledlau, Gerlebogk; an Thrincia hirta: III R: Löberitz. [häufig am früheren Salzigen See, Südufer|; an Zeontodon hastiis: II B: Krumbholz, Il Gr, IV D: Heideburg, zwischen Kornhaus und Grosskühnau; an Zleracium Pilosella: IV D: Ziebigk: alte Sandgrube an der Grossen Kienheide. Centaureae DC. an COentaurea Jacea: Il Gr: Nekenscher Busch, Kattau, Gr, Werdersbausen, Körmigk, Bruchfeld bei Gerlebogk. IV D: Gebüsch zwischen Kornhaus und Grosskühnau; an CO. Calei- trapa: Jll Gr: Gr, Kattau, Werdershausen, Mitteledlau, [Eisleben, Oberröblingen]; an ©. Scabiosa: III Gr: Schlettauer Höhen. Oyani Pers. an Üentaurea Oyanus: 11 Gr: Aecker an den Stein- brüchen in den Hirschwiesen bei Werdershausen, Münzners Gärtnerei in Gr, IV D: Aecker zwischen Kornhaus und Gross- kühnau und am Südrande der Grossen Kienheide, [auch bei Leipzig auf Aeckern zwischen Thonberg und Stötteritz, Juli 1877]. Orepidis Schröt. an Orepis tectorum: ll Gr: am Graben zwischen der Stadt und der Eisenbahn, rechts der Strasse nach Werders- hausen, ohne Aeeidium gefunden 70 R. Staritz: Puecinia Cirsü lanceolati Schröt. an Cirsium lanceolatum. II Gr: 12, Raine an der Fuhne entlang, bei Kattau, Mitteledlau, Werders- hausen, auch hiervon nur Uredo- und Teleutosporenform gefunden. Lampsanae Fekl. an Lampsana communis. Il Gr häufig, alle 3 Entwieklungsformen Aecidium, Uredo- und Teleutosporenformen wurden am 16. Mai 1897 an den Grundblättern von Z. communis vergesellschaftet gefunden. IV D: Gohrau und Rehsen, Riesigk. . Prenanthis (Pers.) [an Prenanthes purpurea im Uttewalder Grunde, sächsische Schweiz]; an Zactucea muralis: 1 Harz: am Auerberg- land, nach Breitenstein zu, und bei Stollberg im Juli 1896, an einzelnen Blättern waren Aecidium-, Uredo- und Teleutosporen- lager, ja sogar auch die beiden letzteren mit noch nicht völlig entwickeltem Aecidium; an Z. stricta: IIl Gr; Nekenscher Busch, Juli 1899, hier nur Uredo- und Teleutosporen gesammelt. . Tanaceti DC. an Tanacetum vulgare: IV D: an der neuen Strasse nach Grosskühnau (am Graben), Goltewitz, Gohrau, Kutscherloch und am Wege nach Or; an Artemisia Dracuneulus: II Gr: Gärtnerei von Münzner, IV D: Gärten in W; an A. absinthium: II Gr: häufig in und bei Körmigk, auch auf dem Petersberge an Mauern u. $. w.; [an A. maritima bei Astern, an A. maritima var. gallica an einem Abhang zwischen Erdeborn und Oberröblingen am See bei Eisleben]. . Tragopogi (Pers.) an Tragopogon pratensis: II R: Löberitz. IVD: Ziebigk, neuer Friedhof; an Podospermum lacinatum: II Gr: Akazienberg, Weg dahin, städtische Sandgrube, Nekenscher Busch. . Galü (Pers.) an Galium verum L Ill Gr häufig, IV D: bei W und Or, bei D noch nicht gefunden; an @. Mollugo, ebenda aber weniger häufig, [auch bei Jena in der Wöllmisse und im Rautale]; an @. cruciatum findet sich IV D: bei W, am Wall nach Riesigk, eine etwas abweichende Form, weitere Beobachtungen sollen erst noch angestellt werden, jan @. silvestre bei Naumburg S. im Buchholz]. . Adoxae DC. an Adoxa Moschatellina: IV D: Gräfenhainchen, an einem Graben an der Nordseite der Stadt, auch bei Eisleben am früheren Salzigen See an der sogenannten „Grotte“ zwischen Oberröblingen und Erdeborn, im Gebüsch.] . Bupleuri falcati (DB.) an Bupleurum falcatum: Bei Eisleben: Katharinenholz, Hüneburg, Oberröblingen am See, Freiburg a. U.: am Schlifter, bei Naumburg S.] . Pimpinellae (Strauss) an Anthriscus silvestris: Il R: Löberitz. Gr: im Nekenschen Busche am 30. April 1896 Aecidium- und Teleutosporenform. . Epüobü tetragoni (DC.) an Epilobium hirsutum: IM R: Grötz, Löberitz, Zehmitz. Gr: Pfaffendorf, [auch bei Eisleben]; an Beiträge zur Pilzkunde des Herzogtums Anhalt. 71 E. parviflorum Sehreb.: III Gr: Münzners Gärtnerei, Schachtteich zwischen Pfaffendorf und Wörbzig, bei Werdershausen. Puceinia Violae (Schum.) an Viola odorata L. häufig: Ill Gr und R, IV D, W, Or, [auch bei Eisleben]; an V. kirta: Ill Gr: im Gebüsch an der Fuhne zwischen Gr und Werdershausen, im Biendorfer Park bei Köthen; an V. silwestris: IV D: Grosse Kienheide, Gohrau. Die Oberfläche ist an den befallenen Stellen sehr vertieft. P. graminis Pers. Die Aeeidiumform auf Berberis vulgaris, häufig, wurde noch in mehreren Exemplaren am 4 August 1893 an einem Zaune bei B, nach der Eisenbahnbrücke zu, gefunden. Var. Avenae an A. satiwa: Ill und IV an A. fatua: III Gr: Werders- hausen, an A. pratensis: 111 Gr: Wiesen an der Fuhne, bei Werders- hausen, Kattau; an Dactylis glomerata: Ill Gr: am Schützenhause, Nekenscher Busch, Werdershausen, Mitteledlau, IV D: Rehsen; Var. Aerae an Aira caespitosa: Ill Gr: Gr, Fuhnegraben, Werders- hausen, Hirschwiesen, IV D: Kleine Kienheide in der Nähe des Waldkaters, Grosskühnauer Park; Var. Poae an Poa compressa: Ill Gr: Friedhof und bei Werdershausen, Steinbrüche in den Hirschwiesen; Var. Secalis an Hordeum vulgare: Ill Gr: Werders- hausen, Hohenedlau; an 4, murinum: Il Gr: Gr, Werdershausen, Selbstfang, Sandgrube und Scheunen nördlich der Stadt, IV D: Alten an der Chaussee und an einigen Seitenwegen; an Triticum repens: III und IV häufig; an Zolum prevenne: 1ll Gr: Gr, Fuhnewiesen. Var. Tritici an Triticum vulgare: Ill Gr, IV D bei W. P. Phlei pratensis Eriks. u. Hen. an Phleum pratense: Il Gr: auf dem Bruchfelde bei Gerlebogk. P. rubigo vera (DC.). Die Aeeidiumform an Zycopsis arvensis: III und IV, am häufigsten IIl Gr; die Uredo- und Teleutosporenform an Avena pratensis: III Gr: Schlettauer Höhen, Kattau, Strasse von Gr nach Löbejün; IV D: im Georgengarten; an A. favescens: IH Gr: Schlettauer Höhen am Wege; an Agrostis alba, var. pro- repens und 4A. vulgaris: Il Gr: städtische Sandgrube,; an Bromus mollis: III Gr: Nekenscher Busch und Werdershausen, an 2. sterilis: Ill Gr: Nekenscher Busch, an 2. tectorum: 111 Gr: Strassenränder; an Holcus lanatus: 11 Gr: Sandgrube, Werdershausen, Hirsch- wiesen, IV D: Kleine und Grosse Kienheide, am Kornhaus, Grosskühnauer Park; an Poa nemoralis: Ill Gr: im Nekenschen Busch, Steinbruch. Anmerkung: Die Weizenfelder in der Umgegend von Gr, Berwitz und Dalena, bestanden mit, Triticum vulgare f. hibernum, waren mitunter in solcher Menge von der Uredoform eines Rost- pilzes befallen, dass dieselben von weitem schon in der ersten Hälfte des Juli durch ihre rotbräunliche Färbung sich bemerkbar machten. Hoffentlich gelingt es mir, in diesem Jahre Aufschluss zu erhalten. 72 R. Staritz: Puccinia coronata Cda. Die Aecidiumform auf Ahamnus Frangula nicht häufig: III Gr: in einigen Exemplaren an der Abdeckerei und in der Nähe des Nekenschen Busches gefunden, die übrigen Formen häufiger; an Triticum repens: II Gr: an Glyceria specta- bilis M.u.K. II Gr: Fuhnegraben, unweit der Wassermühle; an Dachylis glomerata: Il Gr, IV D: Rehsen und Gohrau. P. Poarum Niels. an Poa nemoralis und P. pratensis: Ill Gr: Werders- hausen, Wege und Wiesen südlich der Fuhne (Hirschwiesen ete.), das Aeeidium Aecid. Tussilaginis ebenda. P. Phragmitis (Schum.) Körn. an Phragmites communis häufig: II Gr, R, IV D: W, Or, D, das Aecidium z. B. [an Kumex ‚hydrolapathum am Nordufer des Süssen, Sees bei Eisleben], auch bei Gr. P. Magnusiana Körn. Das Aecidium auf Rumex Acetosa, die übrigen Formen auf Phragmites communis häufig: II Gr: R, Cöthen, Diebzig. IV D: D, W, Or. P. Hordei Fekl. an Hordeum vulgare: Il Gr: Hohenedlau, IV D: Felder in der Nähe der Ostseite des Kühnauer Sees; an ZH. distichum: IV D: auf dem Wege zwischen Kornhaus und Gross- kühnau gefunden (cfr. Ustilago Jenseni). P. Caricis (Schum.). Das Aecidium Urticae häufig an Urtica dioica. Die Puccinia an Carex hirta: Il Gr: Schachtteich zwischen Pfaffendorf und Wörbzig, [im Harz auf dem Brocken]; an ©. Pseudo- cyperus: Il Gr: Werdershausen, Steinbrüche an den Hirschwiesen, Schachtteich zwischen Pfaffendorf und Wörbzig, an C. herta, auch noch IV D: W und Or, an €. acuta: Ill Gr, IV D: W, D, Gross- kühnauer Park und See, V Z: Arendsdorfer Teich, an ©. Goodenoughi: IV D: Horstdorf, an C. vesicaria und C. riparia bei III Gr. P. dioica E. Fisch. Bis jetzt nur in der Aecidiumform: Aecidıum Oirsü, nicht allzu häufig auf Wiesen. III R: Wadendorf und R an Oirstum oleraceum Jacg. 1873—1876 (cfr. Fungi europ No. 2167.); hier. wächst ©. Davalliana. P. Pringsheimiana Kleb., auch von dieser bis jetzt nur das Aeeidium: Aecidium Grossulariae auf Ribes Grossularia: II Gr und IV D: Gohrau, [auch bei Eisleben]. P. silvatica. Schröt. Das Aecidium an Taraxacum oficinale: IN D: kleine Kienheide, die Puccinia an Carex Oederi. V Z: Hundeluft, Juli 1901; an Carex spe. IV D: kleine Kienheide in der Nähe des Waldkater, Januar und Juni 1901. Triphragmium Ulmariae (Schum.) an Spiraeu Ulmaria: IV D: Luch zwischen Rehsen und Riesigk, selten. Phragmidium subeorticium (Sehr.) an Rosa centifolia und K. alba in Gärten: III und IV, weniger häufig an AR. canına. Beiträge zur Pilzkunde des Herzogtums Anhalt. 73 Phragmidium Sanguisorbae (DC.) Rbh. an Poterium Sanguisorba: 11 Gr: Sandgrube, Strasse von Pfaffendorf nach Wörbzig, Nekenscher Buseh (Steinbruch häufig); R: Löberitz, Ackerränder an der „hohen Marke“, [auch bei Jena und Rabis bei Stadt Roda in Thüringen.] P. Fragariae (DC.) an Potentilla Fragariastrum: 1 Harz: Günters- berge, zwischen Breitenstein und Neustadt, Juli 1895. P. Potentillae (Pers.) an Potentilla argentea: Ill Gr: Strasse nach B, am Galgenberg, Mai 1895; IV D: Ziebigk, am Wege nach dem Kuhberge. P. Rubi (Pers.) an Rubus caesius: IV D: Gohrau. P. Rubi Idaei (Pers.) an Rubus Idaeus L: IV D: Gohrau, im hinteren Schulgarten, [auch in Rabis bei Stadt Roda in Thüringen]; V Z: Rosslau, am Wege nach dem Spitzberge. P. violaceum (Schultz) an Rubus fruticosus: IV D: Gohrau am Wald- rande, selten, [häufiger bei Pulsnitz (Lausitz) am Wege nach der „Hufe“, auf dem Sehwedenstein und Ohorner Berge, in der Fasanerie, Eichert, im Schlichting, bei Obersteina und am Augustus- oder Keulenberge|]. Gymnosporangium Sabinae (Dicks.)., Die Aecidiumform: Zoestelia cancellata Reb. an Pirus communis: Ill Gr: an Spalierobst im Garten des Herrn Dr. med. Kahleys, IV D: in Gohrau im Schulgarten an der „Sommerlonge“, in W in Gärten häufig. |@. juniperinum (L.). Die Aeeidiumform: Roestelia cornuta auf Sorbus aucuparia im Sehlichting bei Pulsnitz (Lausitz) im Jahre 1831 häufig. ] @. claviariaeforme (Jacq.). Das Aeeidium: Aecidium Oxyacanthae Pers. IV D: im Wörlitzer Parke. Cronartium ribicola Dietr. an Ribes rubrum: IV D: im Riesigker Schulgarten, [bei Pulsnitz in den Anlagen vor dem Ohorner Gute]; an R. alpinum: 1 Harz: Selketal zwischen Mägdesprung und Alexisbad; an R. sp. im Georgengarten bei D, IV. C. flaccidum (Alb. u. Schw.) an Paeonia oficinalis: IV D: Gohrau, in Gärten, selten, [auch in Schafstedt bei Halle S. im Jahre 1871]. [C. asclepiadeum (Wlld.) an Vincetoxicum ofieinale L. auf den Hoh- burger Bergen (Hohburger Schweiz) bei Wurzen im Juli 1878.] Melampsora betulina (Pers.) an Betula alba: IV D: Kakau, im Luch zwischen Rehsen und Riesigk, bei Gohrau, Breske, in D in den Anlagen am Bahnhof. M. tremulae Tul. an Populus tremula: IV D: Grosskühnau, Mosigkauer Heide, [auch bei Pulsnitz]. M. populina (Jacg.) an Populus nigra: ll Gr und R häufig, ebenso auch IV D: D, W, Or. M. vitellinae (DC.) Schröt. an Salix fragilis: DI Gr, IV D: W, Or; an 5. pentandra: 11 R: bei Wadendorf; an 5. amygdalina: III Gr: Fuhnegebüsche. 74 R. Staritz: Melampsora epitea (Kze. u. Schum.) Thüm. an Salix viminalis: III Gr: an den Fuhnegräben. M. farinosa (Pers.) Schröt. an Salız caprea: Ill Gr, IV D: W, Or, D, [an S. cinerea bei Eisleben, Kreisfeld]. M. carpini (Nees) an einer Hecke von Carpinus Betulus am Fusswege von Or nach Kakau und zwischen Gohrau u. Kakau. M. Helioscopiae (Pers.) an Euphorbia helioscopia und E. Peplus: Ill und [IV sehr verbreitet, an Z. platyphyllos: Ill Gr: Strasse nach Könnern, bei Werdershausen, mir zuerst mitgeteilt von Rektor Herrn Schreiber; an 2. palustris: IIl Gr: Werdershausen, Köthen, zwischen Wulfen und Diebzig; an &. Cyparissias: III Gr: Bruch- feld bei Gerlebogk; an #. Esula: III Gr: Gr, jauch bei Eisleben und am Kyffhäuser, Weg von Tilleda zur Burg]; an #. exigua: Ill Gr, IV D, W, [auch bei Eisleben und Pulsnitz]. M. Hiypericorum (DC.) an Hypericum humifusum L: lll Gr selten, häufiger bei R: Grötz, Löberitz, IV D: W und Or, an A. perfo- ratum und H. hirsutum: 1im Harz: Güntersberge bei Breitenstein. [M. Euphorbiae dulcis Otth. an Euphorbia duleis bei Pulsnitz, Hufe, Waldrand an der Wiese zwischen dem Brettniger Wege und der „Vier“.] M. lini (Pers.) an Linum cathartieum: WI R: Wiesen an der Fuhne nach Wadendorf zu, auch auf den angrenzenden Aeckern. Gr, II B: Könnern, IV D: Horstdorf in der Sandgrube am östlichen Ende des Dorfes, [auch bei Wettin, Eisleben, Oberröblingen a. S.] M. Circaeae (Schum.) an Üsrcaea lutetiana: Ill Gr: Sumpfwiese in Körmigk, IV D: Luch zwischen Rehsen und Riesigk. M. (Melamporella) Cerastüi (Pers.) Schröt. an Üerastium arvense: IV D: Muldebrücke der Wörlitzer Eisenbahn, Grosse Kienheide, bei W; an C©. iriwale: IV D: Gohrau; an ©. semidecandrum: IV D: am Wege zwischen Kleinkühnau und Alten, [an Siellaria media bei Naumburg S. zwischen Altenburg (Almrich) und Schulpforte.] Tihecapsora Galü (Lk.) Magn. an Galium Mollugo: Ill Gr: bei Berwitz und an der Strasse nach Bernburg, IV D: am Walle bei W und zwischen Rehsen und Gohrau am Wall. Pucciniastrum pustulatum Diet. an Epiobium angustifolium: 11 Gr: Bruchfeld bei Gerlebogk. Eine wohl hierher gehörende Uredo- form wurde noch beobachtet an 2. parvrflorum: Ill Gr: Münzners Gärtnerei und am Sehachtteich zwischen Pfaffendorf und Wörbzig. I D: im Luch zwischen Rehsen und Riesigk; an #. roseum: III Gr: Mitteledlau; an Z. palustre: III Gr: Körmigk. Albies alba, auf deren Nadeln das hierhergehörige Aecidium wohnen soll, ist, den Wörlitzer Garten ausgenommen, nicht gefunden worden. Beiträge zur Pilzkunde des Herzogtums Anhalt. 75 Calyptospora Göppertiana J. Kühn an Vaceinium Vitis Idaea: IV D: in der „hohen Gärte“ bei Or, in der Nähe der Müchauer Mühle, selten, [in der sächsischen Schweiz am Wege von Kirnitzschtal nach Dittersbach in Gemeinschaft mit Herrn P. Richter- Leipzig gefunden, Juli 1881]. Coleosporium Euphrasıae (Schum.) an Euphrasiae offieinalis und E. Odontitis: II B: Könnern, II Gr, R, IV D: W, Or, D, z. B. Grosskühnau, [auch bei Eisleben, Oberröblingen, Pulsnitz]; an Euphrasia lutea: Il B: Könnern—Georgsburg—Rothenburg, [am Ostufer des früheren Salzigen Sees zwischen Wansleben und Rollsdorf: am Flegels- oder Kärnerberge]; am Alectorolophus major: IV D: Gohrau, [Eisleben Oberröblingen a. See, Pulsnitz, an A. major von Ähirsutus All. bei Pulsnitz]); an 4A. minor. MI Gr, IV D: Gohrau, Riesigk, Relhsen, [Eisleben, Jena: Rabis bei Stadt Roda, Lobeda und Schlesen, Pulsnitz.. Melampyri (Reb.) an Melampyrum pratense: IV D: bei W, Or [Eis- leben, Naumburg S., Pulsnitz; an M. arvense bei Wittenberg zw. Pratau und Bergwitz, Eisleben, Jena: Acker am Kolmberg bei Rabis]. G. Campanulae (Pers.) an Campanula rapunculoides: III R: besonders häufig bei Gr. IV D: W, Or; [auch bei Jena im Rautal] an €. rotundifolia: IV D: Gohrau, Or (hohe Gärte). Sonchi arvensis (Pers.) an Sonchus arvensis: Il Gr, IV D: W, [auch bei Eisleben]; häufig an 8. oleraceus: Ill und IV, seltener an S. asper. IV D: W, [auch bei Eisleben und Pulsnitz). ©. Tussllaginis (Schum.) an Tussilago farfara: Ill Gr häufig, IV D: bei Gohrau, Kakau, Or. II B: Könnern; Radegast und Löberitz, Grötz, [auch bei Eisleben]. Anmerkung: Von den beiden Peridermiumformen wurde beobachtet Peridermium Pini a. corticola Rbh. bei [Pulsnitz in der Lausitz, häufig in der „Hufe“, an der Bastei in der sächsischen Schweiz und] IV D: Gohrau an Pinus sylvestris; | Peridermium Pini 3. aricola an Pinus silvestris nur bei Pulsnitz in dem Teile der Eichert, der an den Weg nach dem Schwedensteine (Obersteina) stösst. Vincetoxicum officinale habe ich bei Pulsnitz nicht gefunden, der nächste mir bekannte Standort ist der bei Ur. asclep. angegebene. Ooleosporium Senecionis (Pers.) an Senecio viscosus: IV D: Gohrau; an S. vulgaris II Gr, IV D: D, Ziebigk, W, Or, an 8. silvestris: IV D: Ziebigk, Grosse Kienheide, Schaffichten, häufig in den „Kiefern, bei Gohrau, [auch bei Pulsnitz (Lausitz): am Hochstein, bei Mittelbach, Höckendorf, bei Königsbrück, bei Elstra, an $. Saracenius in der sächsischen Schweiz bei Schandau]. Endophyllum Sempervivi (Alb. und Schw.) in ‚Sempervivum tectorum: Ill Gr: auf einer Mauer und Münzners Gärtnerei, [auch in Unterriesdorf bei Eisleben]. eo) ip} 76 R. Staritz: [Ohrysomyxa pirolarum (Körn.) an Pirola rotundifoha L. bei Pulsnitz am Schwedensteine, auch. bei Eisleben.] Uredo Symphyti DC an Symphytum offieinale L.: Il Gr: am Graben zwischen Dalena und Bahnhof Domnitz. Caeoma Chelidonii Magn. an Ohelidonium majus L.: WI Gr: Münzners Gärtnerei. Aecidium lobatum Körn. an Euphorbia cyparissias: N Gr, [auch bei Eisleben]. Basidiomycetes. Exobasidiaceae. Exobasidium Vaccini Wor. an Blättern und Stengeln von Vaccinium Vitis Ideea und V. Myrtülus: IV D: „Hohe Gärte“ bei Or, besonders nach der Münchauer- und Brücken-Mühle zu, nicht häufig, [häufig bei Pulsnitz in der Lausitz]. Tremellinaceae. Dacryomyces deliquescens (Bull.) an trockenen Zweigen, Aesten und Stumpfen von Nadelhölzern (Pinus silvestris), II Gr, Gr und Gott- gau, IV D: Mosigkauer Heide, Grosse und Kleine Kienheide, bei Or, Wo: bei Gohrau in der Breske. D. stillatus Nees. an Kiefernholz IV D: Mosigkauer Heide, Gohrau, Or. D, acuum Lasch an Kiefernnadeln häufig: IV D: Grosse Kienheide, Or: Naderkauer Forst. Calocera viscosa (Pers.) in Wäldern an Holz der Nadelbäume: I im Harz: Güntersberge, Mägdesprung, Breitenstein, IV D Or, Gohrau. Naematelia virescens (Schum.) an feuchtliegenden Aesten und Holz von Abies excelsa | im Harz; Güntersberge, Friedrichshöhe, Breitenstein. N. rubiformis Fr. an Zweigen von Betula alba und Pinus silvestris IV D: Gohrau i. d. Breske. Auricularia mesenterica (Dicks.) an alten Baumstumpfen von Fraxinus esccelsior IV D: Luch zwischen Rehsen und Riesigk, besonders im Herbst1889 häufig, etwas seltenerim Kühnauer Forst, 27. Oktober 1900. A. sambucina Mart. an Zweigen von Sambucus nigra und Fraxinus excelsior IV D: Wörlitz Park, an Frax excels. Luch zwischen Rehsen und Riesigk ; an Salıx caprea: IV D: im Gebüsch am Wall zwischen Kornhaus und Grosskühnau, 24. April 1901. BExidia recisa (Ditm.) an trocknen (abgestorbenen) Zweigen von Salıx- caprea IV D: im Luch zwischen Rehsen und Riesigk, nicht häufig. Tremella mesenterica Retz, an trocknen Zweigen von Alnus und Betula IV D: Gohrau: Breske, Or: Naderkau und Schlesen. T. lutescens Pers. an Birkenästen IV D: Breske’ bei Gohrau, T. foliacea Pers. in Nadelwäldern an der Rinde von Pinus silvestwis IV D: in der Breske bei Gohrau, Or: Or, Naderkau, Schlesen, Beiträge zur Pilzkunde des Herzogtums Anhalt. 77 „Hohe Gärte“, [auch in den Wäldern am Keulenberge zwischen Pulsnitz und Königsbrück]. Tremella fimbriata Pers. an Betula alba IV D: Grosskühnauer Park. Die Var. undulate Hoff. an trocknen Aesten von Alnus incana IV D: Breske bei Gohrau. ' T. Genistae Lib. an Sarothamnus scoparius IV D: Kühnauer Berge, durch Herrn Rektor Schreiber zuerst erhalten, beim Heidekrug an der Strasse von D. nach Leipzig, V Z: am Spitzberg; [auch bei Pulsnitz zwischen Mittelbach und Friedersdorf und am Keulen- berg, häufig. Tremellodon gelatinosum Pers. an feuchtliegenden dickeren Zweigen der Fichte: I Harz: Güntersberge, Friedrichshöhe und Breitenstein, [aueh bei Pulsnitz am „Heiligen Berge‘ und in der sächsischen Schweiz am „Grossen Winterberge“]. Thelephoraceae. Oyphella culmicola Fekl. an trocknen Halmen von Triticum repens ll Gr: in einem Graben an der Strasse nach Könnern zu. C. lacera Pers. an abgestorbenen Stengeln von Helianthus annuus, Vitis vinifera, Fragaria virginiana IV D: Gohrau. C. villosa (Pers.) an abgestorbenen Stengeln, Blättern, Halmen und Zweigen III Gr: auf dem Friedhofe an Hyssopus officinalis, Thuja, Rosa, Gnaphalium margaritaceum und andere, IV D: an Betula alba bei Gohrau. ©. gibbosa Lev. an faulenden Kartoffelstrünken IV D: Gohrau, [auch bei Pulsnitz, Eichert, Friedersdorf, Overlichtenau], mitunter zeigt der Pilz eine schwach-bläuliche Färbung. ©. muscigena (Pers.) auf Moosen III Gr: Friedhof und bei Werders- hausen: Steinbrüche in den Hirschwiesen, IV D: Gohrau: Friedhof. Cortieium Sambuci Pers. am Grunde alter Stämme von Sambucus nigra Il Gr: Münzners Gärtnerei. ©. putaneum (Sicum.) in Kellern an dem Holze der Fässer, Wannen ete. IV D: Gohrau, Il Gr. ©. comedeus (Nees.) an Aesten von Quercus, Fraxinus, Alnus IV D: in der Breske bei Gohrau. ©. maculaeforme Fr. an Aesten von Tilia grandifolia IV D: Gross- kühnauer Park. C. polygonium Pers. an abgestorbenen Zweigen IV D: Gohrau in der Breske, an Lindenzweigen im Grosskühnauer Park. ©. incarnatum (Pers.) an dürren Aesten von Salıx, Prunus Padus, Pinus silvestris IV D: Gohrau: Breske, Luch zwischen Rehsen und Riesigk. 0. quercinum (Pers.) an Aesten von (Quercus IV D: Gohrau, Breske, Luch zwischen Rehsen und Riesigk. $) 78 R. Staritz: Uyphella ochraceum Fr. an Holz von Pinus silvestris: IV D: Grosse Kienheide. ©. roseum (Pers.) an Betula alba: IV D: Gohrau in der Breske. ©. laeve Pers. an faulenden Aesten und Holz: IV D: Gohrau. in der Breske. ©. calceum (Pers.) an alten Weiden III Gr. O. giganteum Fr. an Pinus sivestris: IV D: Grosse und Kleine Kien- heide, bei Gohrau in der Breske. Stereum alneum Fr. an Alnus incana: IV D: Gohrau in der Breske. S. rufum Fr. an abgestorbenen Aesten der Laubbäume: IV D: bei Riesigk an Ta. S. Pini Fr. an Pinus silvestris: IV D: Gohrau in der Breske, bei Or, Naderkau, Schlesen, Goltewitz. S. tabacinum (Sow.) an Aesten von Corylus Avellana: II Gr: Nekenscher Busch, IV D: Gohrau in der Breske. 9. rubiginosum (Dicks.) an trockenen Aesten von (Quercus, Carpinus: IV D: Luch zwischen Rehsen und Riesigk, Gohrau in der Breske. S. sanguinolentum (Alb. u. Schw.) an Föhrenholz. IV D: Grosskühnau, Grosse Kienheide, Schaffichten. Thelephora spiculosa Fr. IV D: Gohrau in der Breske. Or: bei Schlesen. T. cristata Pers. auf grasigen Wegen und Plätzen. III Gr: unter den Weiden südlich der Fuhne zwischen Gr und Werdershausen. T. laciniata Pers. in Wäldern: IV D: Gohrau, Or, Naderkau. T. terrestris Ehrh. an Aesten, Holz, zwischen Moosen, auch an (Pferde-) Mist: IV D: Gohrau, Breske und Kiefern, Or, Goltewitz, Naderkau, Schlesen, Grosskühnauer Park. T. palmata (Scop.), IV D: Grosse Kienheide. T. caryophyllea Schäff. auf grasigem Boden, besonders unter Birken, in Wäldern: IV D: Gohrau, Breske, Or, Gräfenhainichen, Grosse Kienheide bei D, Grosskühnauer Park. Oraterellus cornucopioides (L.): IV D: im Grosskühnauer Park unter Eichen, 1902 in grösserer Anzahl, in früheren Jahren an diesem Standorte nicht beobachtet. ©. pusillus Fr. auf einer alten Brandstelle: V Z: auf dem Spitzberg, am 9. Oktober 1902; Fruchtkörper kaum 10—12 mm hoch und 2—3 mm breit. ©. sinuosus Fr. IV D: im Georgengarten. [Solenia poriaeformis Fekl. in hohlen Weiden bei Eisleben, Landwehr, Kreisfeld, Oberröblingen a. S.] S. anomala Fr. an trockenen Zweigen und Aesten von Betula und Alnus: IV D: Gohrau in der Breske, mitunter häufig, auch im Luch zwischen Rehsen und Riesigk. S. ochracea Hoffm. an trocknen Zweigen und Aesten von Betula und Alnus: IV D: Gohrau in der Breske, mitunter häufig. Beiträge zur Pilzkunde des Herzogtums Anhalt. 79 Clavariaceae. Pistillaria inaequalis Läsch. an dünnen Zweigen von Sarothamnus scoparius: IV D: Kühnauer Berge, durch Herrn Rektor Schreiber- Zerbst mitgeteilt, [auch bei Pulsnitz zwischen Mittelbach und Friedersdorf und am Keulenberge, häufig]. P. culmigena Mont. u. Fr. an trocknen Blättern von Calamagrostis lanceolata: IV D: Gohrau, Friedhof; an Phalaris arundinacea var. picta, Poa compressa: Ill Gr: Friedhof, [bei Jena im Mühltal an alten Grasbalmen]. P. micans (Cda.) an trocknen in einem Graben liegenden Stengeln und Blütenköpfen von Oarduus nutans: II Gr: an der Strasse nach Könnern, selten. P. abietina Fekl. an Abres excelsa, selten: 1 Harz: Friedrichshöhe, Breitenstein, am Auerberge, am Frankenteiche. P. quisquiliaris Fr. an Pteris aquilina. \V D: bei Or im Nichrim und „Hohe Gärte“; [an Osmunda regalis in der sächsischen Schweiz, Uttewalder Grund]. Typhula pusilla Sehröt. an Blättern von Detula alba, Acer campester, Salix caprea: IV D: Gohrau in der Breske. T. ovata (Pers.) Schröt. an faulenden Blättern von Frawinus excelsior: IV D: Gohrau; an Blättern von Populus nigra: 11 Gr: Werders- hausen, Steinbrüche auf den Hirschwiesen; an Blättern von Salx Ffraglis: II Gr: an der Fuhne. T. gyrans (Batsch) an feuchtliegenden Blättern und Blattstielen von Pflaumen, Sauerkirschen und Eschen: IV D: Gohrau. Clavaria luticola Lasch in mehreren Exemplaren: Ill Gr: Werders- hausen, in den Steinbrüchen an den Hirschwiesen. ©. Ligula Schäff. auf schwachrasigen Wegen und Rainen: IV D: Gohrau, an der Breske, Grosskühnauer Park, [bei Pulsnitz in der Fasanerie in der Nähe der Mühle]. CO. inaegualis Müll. auf Grasplätzen, in Wäldern: IV D: Georgengarten, Grosskühnauer Park, Trift zwischen Gohrau und Riesigk, [bei Pulsnitz am Mühlteiche an der Fasanerie], im Georgengarten bei D nicht selten, hier auch mit breitgedrückter, gekerbter, ja auch fast verästelter Keule. ©. erispula Fr. an einem alten Baume von Juglans regia: Ill Gr mir von Herrn Lehrer Franz Wagner mitgeteilt. 0. flaccida Fr. 11 Gr: Friedhof, IV D: Georgengarten. 0, eristata. IV D: Georgengarten, Grosskühnauer Park. ©. coralloides L. IV D: in der Grossen Kienheide nach Mitteilung des Herrn Rektor Rathmann-Alten. C. muscoides L. auf Triften: IV D: Trift am Wall zwischen Riesigk und Gohrau, Grosskühnauer Park. C©. fastigiaota L. l Gr: in den Anlagen des Friedhofes, bisweilen häufig. 80 R. Staritz: Olavaria Botrys Pers. IV D: Gohrau in der Breske. Sparassis crispa (Wulf.) von der Grösse eines Kohlkopfes bis zu 30 em breit und über 2 Pfund schwer, nicht zu häufig: IV D: Vockerode, Gohrau. Or: „Hohe Gärte“, Grosse Kienheide, Gross- kühnauer Park, Exerzierplatz und im Georgengarten. Hydnaceae. Odontia fimbriata (Pers.) an Holz: IV D: im Luch zwischen Rehsen und Riesigk. Or: „Hohe Gärte“. Grandinia gramulosa Pers. an Zweigen und Holz von Salz fragilıs: III Gr: an der Fuhne. Radulum laetum Fr. an Zweigen und dünnen Aesten: IV D: Gohrau in der Breske, bei Or im Naderkauer Forst. R. quercinum (Pers.) an (Quercus: IV D: Luch zwischen Rehsen und Riesigk, Wälder in der Elbaue (Ueberschwemmungsgebiet). Irpex fuscoviolaceus Fr. an den Stümpfen von Pinus silvestris, besonders jüngerer Bäume: IV D: Gohrau, Or, Naderkau, Schlesen, Radis, Gräfenhainichen, Gremmin, im Nichvim, in den Wäldern zwischen Altjessnitz und Möhlau, Grosse und Kleine Kienheide, Hasenheide und bei Grosskühnan. Hydnum fallax Fr. an feuchtliegenden Eichenästen: IV D: im Parke zu Grosskühnau. H. Schiedermayeri Heufler an kranken Apfelbäumen: I Harz: Gernrode an der Strasse nach dem Bahnhof, Juli 1895, 1V D: Rehsen in einem Garten am Wall nach dem Luch zu. H. Auriscalpium L. an Kiefernzapfen: IV D: Grosse Kienheide, selten, im jüngeren Zustande orangebraun, im Naderkauer Forst, selten. |H. compactum Pers. und H. suaveolens Scop. bei Pulsnitz häufig, „Hufe“, Eierberg, Schlichting, Hochstein bei der Luchsenburg, Keulenberg..] H. repandum L. in Wäldern: IV D: Gohrau in der Breske, [Pulsnitz und Elstra in der Lausitz]. H. intricatum L. in Wäldern, mitunter häufig: IV D: zwischen Gohrau und Bergwitz, besonders im Teile südlich der Strasse Selbitz-Schlesen, V Z: Spitzberg. Polyporaceae. Merulius lacrymans (Wulf.) an abgestorbenen Baumstämmen, Balken und Brettern, in Gebäuden, selbst auf Möbel übergehend, verbreitet. M. tremellosus Schrad. an alten Baumstümpfen: IV D: Gebüsch an der Strasse am Kühnauer Park, an Quercus auf einer Waldwiese am Nordufer des Kühnauer Sees. Daedalea quercina L. an altem Holz: 1II Gr an Frawinus ewcelsior bei Körmigk, IV D: Luch zwischen Rehsen und Riesigk. Gohrau: Beiträge zur Pilzkunde des Herzogtums Anhalt. 81 Breske und im Schulhause unter einem Fensterbrette in dem für den „Wasserkasten“ bestimmten Raume. Trametes suaveolens L. an alten Weiden: III Gr: Münzners Gärtnerei und an der Fuhne. T. gibbosa (Pers.) an alten Kirschbäumen: Ill C: Pilsenhöhe, Wülknitz, auch bei Gr. . Polyporus Radula (Pers.) an dürren Aesten: IV D: Grosskühnauer Park. P. macraulos Rostk. an Wurzeln in Erdhöhlen: IV D: Gohrau, Breske, Mosigkauer Forst und Heide, Grosse Kienheide, Schaffichten zwischen Gross- und Kleinkühnau, [häufig bei Pulsnitz]. P. contiguus (Pers.) an Zäunen: Ill Gr: Fabrikweg. P. ferruginosus (Schrad.), Ill Gr: Staket am Fabrikhof. P. obliquus (Pers.) an alten Weiden: Ill Gr: an der Fuhne, besonders zwischen Gr und Werdershausen, IV D: Georgengarten. P. abietinus (Dicks.) an Kiefernstämmen: IV D: Gohrau, Or, P. versicolor (L.) an alten Stümpfen: IV D: Gohrau, im Luch zwischen Rehsen und Riesigk, Breske, Grosse Kienheide, Kuhberg bei Ziebigk, Grosskühnauer Park, III Gr. P. zonatus Nees an alten Baumstümpfen von Betula alba: IV D: Kuhberg bei Ziebigk, Gohrau, Beckerbruch bei D. P. lueidus (Leyss.) an alten Eichen. IV D: im Luisium im Juli 1902 in einem Exemplar gefunden und mir durch Herrn Lehmann vorgelegen. P. brumalis Pers. IV D: am Kuhberge bei Ziebigk, in mehreren Exemplaren an einer Wurzel von Quercus an der „Biberlache“ in den Wäldern zwischen dem Luch und der Elbe. P. hirsutus (Schr.), Verbreitung wie P. versicolor (L). P. connatus Fr. an alten Stämmen: III Gr: Münzners Gärtnerei. P. igniarius (L.) an alten Baumstämmen, besonders Süss- und Sauer- kirschen und Weiden häufig. P. Ribis (Schum.) an Ribes am Grunde alter Stöcke: IV D: Gohrau in Gärten, Ziebigk in Gärten. P. betulinus (Bull) an Betula alba, selten: IV D: Gohrau in der Breske. P. adustus (Willd.) an Baumstümpfen von Populus nigra: J1 Gr: an der Fuhne, P. rutilans (Pers.) an Betula alba: IV D: Mosigkauer Heide. P. sulphureus (Bull) an alten Stämmen von Süsskirschen: IV D: am Wall zwischen W und Riesigk, auch bei Riesigk selbst; an Quercus: II Gr, IV D: im Kühnauer Forst, an Pflaumen: II ©: zwischen Wörbzig und Kleinwülknitz. . giganteus (Pers.) am Grunde alter Eichen: IV D: Gohrau, Breske, im Luch zwischen Rehsen und Riesigk, Grosskühnauer Park. a) [P. confluens Alb. u. Schw. in Wäldern zwischen Pulsnitz und dem Keulen- berg bei Königsbrück, unter dem Namen „Semmelpilz“ bekannt.| Abhandl. des Bot. Vereins f., Brandenb, XLV. 6 82 R. Staritz: Polyporus pieipes Fr. an alten Stümpfen: III Gr: Körmigk, an Populus: Gr: an Weiden an der Fuhne, bei Werdershausen, IV D: Luch zwischen Rehsen und Riesigk. P. melanopus (Pers.) an auf der Erde liegenden Aesten: IV D: Gohrau, Breske. P. perennis L. in Wäldern: I Harz: Güntersberge, Breitenstein, IV D: Gohrau, Breske, Or, Grosse Kienheide, V Z: Spitzberg. P. ovinus Schäff. V Z: Spitzberg, [auch bei Pulsnitz im Walde nach dem Keulenberg.| Fistulina hepatica (Huds.) an alten Baumstümpfen und Stämmen, meist am Grunde, von Quercus IV D: Vockerode, Gohrau; Breske, bei D im Georgengarten, im Grosskühnauer Park, hier auch in einer breiten Form auf der Erde zwischen Kiefernnadeln, wahrscheinlich einer tieferliegenden Wurzel aufsitzend, auch auf dem Exercier- platz bei Grosskühnau. Boletus castaneus Bull. in Gebüschen IV D: am Exerzierplatz bei Grosskühnau. B. cyanescens Bull. IV D: in den Kiefern bei Gohrau, [auch bei Pulsnitz: Schlichting, Wälder nach dem Keulenberge zu und an der Luchsenburg]. B. scaber Bull. in Wäldern IV D: Gohrau, Or, Grosskühnauer Park. Die Var. aurantiacus Bull. IV D: Mosigkau (Eselsforth) von Rektor Rathmann -Alten gefunden, [besonders häufig bei Pulsnitz in den Wäldern zwischen Grossnaundorf und Lichtenberg]. Eine der Var. Jusco niger Fr. ähnlich an Form wurde am 4. September 1901 im Grosskühnauer Park, IV D: beobachtet mit nach oben verdünntem, genetztem, ungefähr 13 cm hohem Stiel und mit hellem Streifen am Hutrande. . versipellis Fr. IV D- Grosskühnauer Park (Ostseite), [auch bei Pulsnitz]. . purpureus Fr. |V D: Grosskühnauer Park, Gebüsch am Wall zwischen dem Kornhaus und Grosskühnau und im Georgengarten. . lucidus Schäff. IV D: Grosskühnauer Park. . Satanas Lenz. Ill Gr: von Herrn Rektor Schreiber bei Gottgau gefunden, IV D: Grosse Kienheide, Rektor Rathmann-Alten. . ümpolitus Fr. unter Eichen. IV D: am Wege nach dem Land- hause oder Schloss Waldersee in der Var. retziculatus Schäff. am 21. Juni 1900. B. fragrans Vitt. IV D: Grosskühnauer Park am 4. September 1901. B. aereus Bull. IV D: Or, „hohe Gärte“, Wälder bei Radis, Gross- kühnauer Park, Mosigkauer Heide, Grosse Kienheide. B. edulis Bull. in Wäldern und Gebüschen häufig: IV D: Gohrau, Or, W (im Park), Grosskülhnau, Mosigkauer Heide, Schaffichten, Oranienbaumer Heide. Se Beiträge zur Pilzkunde des Herzogtums Anhalt. 85 [Boletus parasiticus Bull. an Scleroderma vulgare Fl. dan. am Grossen Trebeteich bei Pulsnitz, einmal gefunden, hat Dr. Winter vorgelegen.] . versicolor Rostk. IV D: Grosskühnauer Park und Gebüsch zwischen dem Kornhaus und Grosskühnau. subtomentosus L. in Wäldern: IV D: Georgengarten, Rektor Rathmann-Alten, bei Marke von Lehrer A. Zobel beobachtet. . variegatus Sow. IV D: Grosse und Kleine Kienheide. . badıus Fr. in Wäldern. IV D: z. B. Gohrau, in den Wäldern um Marke von Lehrer A. Zobel beobachtet. . bovinus L. in Wäldern, mitunter häufig, z. B. IV D: Gohrau, am Wege nach Bergwitz in der „Fürste“, Grosse Kienheide, hier auch von Rektor Rathmann beobachtet, bei Marke von Lehrer Zobel gefunden. B. granulatus L. in Wäldern. IV D: Grosse Kienheide, Rektor "Rathmann. B. luteus L. IV D: Gohrau, Breske, „Gohrauer Kiefern“, Grosse Kienheide, Grosskühnauer Park. B. fuseus Rostk. IV D: bei Marke von Lehrer Zobel beobachtet. BB br Agaricaceae. Lenzites sepiaria Fr. an bearbeitetem Nadelholze. Ill Gr, IV D: bei W und Or, fauch bei Pulsnitz, Eisenbahnbrücke in der Nähe des Waldschlösschens]. L. trabea Pers. an Mistbeetbrettern: Ill Gr: Münzners Gärtnerei. L. betulina Fr. an Birkenstümpfen: IV D: Grosskühnauer Park. Trogia crispa (Pers.) an Aesten: IV D: Gohrau in der Breske. Panus stipticus Bull. an alten Baumstümpfen: IV D: Gohrau, Breske, Luch zwischen Rehsen und Riesigk. Lentinus tigrinus Bull. an Salixwurzeln: II Gr: Weidenanpflanzung an der Wassermühle und bei Werdershausen im Oktober 1896, IV D: im Luch zwischen Rehsen und Riesigk, am Wege von Ziebigk nach dem Wallwitzberge, nicht weit vom Berge selbst, 26. Mai 1900 und später. Marasmius insititius Fr. an vorjährigen Eichenblättern: IV D: Gohrau, Naderkauer Forst. M. androsaceus (L.). IV D: Gohrau, Breske, Naderkauer Forst, „hohe Gärte“, Kuhberg bei Ziebigk, Kühnauer Forst und Park, Georgengarten, Grosse Kienheide, doch nicht häufig. M. graminum (Lib.) an abgestorbenen Halmen und Blättern von Poa compressa: Il Gr: Sandgrube an der Strasse von Gr nach Körmigk (Galgenberg), selten. M. Kotula (Scop.) an einem Zaunpfahle: Ill Gr: in einem Garten, IV D: Grosse Kienheide an Aesten. 6* 84 R. Staritz: Marasmius epiphyllus Fr. IV D: im Georgengarten. M. cauticinalis (Sw.) an Gras am Wege von Ill Gr nach Dohndorf und am Fusswege von Gr nach Mitteledlau. M. alliacenus (Jaeq.) in Wäldern: 1 Harz: bei Breitenstein, am Auerberge. M. candidus (Bolt.) an feuchtliegenden Aestchen: ]Il Gr: Friedhof. M. angulatus (Batsch). IV D: in den Anlagen an der „hohen Lache“. M. calopus (Pers.) an Stengeln u. s. w. IV D: Grosskühnauer Park. M. scorodonius Fr. zwischen Gras u. s. w. IV D: Gohrau, in den Kiefern, an Carex leporina: IV D: Grosse Kienheide, Kuhberg bei Ziebigk, Grosskühnauer Park, Wall zwischen Kornhaus und Grosskühnau, Georgengarten; III Gr: Strasse nach Körmigk an Grasstengeln. . impudicus Fr. an Kiefernstämmen und -Zweigen: IV D: Gohrau in der Breske. erythropus (Pers.) zwischen faulenden Blättern: IV D: „hohe Gärte“ bei Or, III Gr: auf der Strasse nach Körmigk. M. prasiosmus Fr. zwischen faulenden Blättern von Carpinus Betulus: I Harz: Breitenstein bei Güntersberge, Ende Juli 1895. M. oreades (Bolt.) häfig III, IV, V an Grashalmen, Wegen, auf Wegen und Wiesen und Triften. M. porreus Fr. zwischen abgefallenen Blättern: IV D: Grosskühnau. M. peronatus (Bolt.) zwischen faulenden Eichenblättern: IV D: D, Or, Gohrau. M. urens (Bull.) in Wäldern: IV D: Gohrau in der Breske, V Z: Waldweg zwischen Wiesenburg und Neue Hütten in der Provinz Brandenburg. Nyctalis asterophora Fr. an alten vertrockneten Russulaarten bei Pulsnitz: in der Eichert in der Nähe des Waldschlösschens. N. parasitica (Bull.) auf absterbenden Russulaarten: IV D: Schaf- fichten zwischen Gross- und Kleinkühnau. Leptotus retirugus (Bull.) an Moosen: Il Gr: in den Steinbrüchen auf den Hirschwiesen bei Werdershausen, Friedhof zu Gröbzig. Leptoglossum muscigenum (Bull.) an Moosen (selten) und abgestorbenen Gräsern: IV D: Gohrau, auf dem Friedhof, im Oktober und November 1889 und später. Cantharellus infundibuliformis (Scop.) an Rainen: Ill Gr selten. ©. tubaeformis (Bull.) in Wäldern bei Pulsnitz, z. B „Hufe“ rechts vom Wege nach Brettnig, da, wo sich die Wege nach Ohorn und dem „Kreuz“ abzweigen. O. carbonarius (Alb. u. Schw.) auf Brandstellen: IV D: Grosskühnauer Park, in der Nähe des „Weinberges“, 8. September 1901 und später. O. aurantiacus (Wulf.) in Wäldern: IV D: Grosse Kienheide, hier auch von Rektor Rathmann beobachtet, Grosskühnauer Park, S Beiträge zur Pilzkunde des Herzogtums Anhalt. 8 Georgengarten und Gohrau in der Breske östlich vom Wege nach Bergwitz. Cantharellus cibarius Fr. in Wäldern: IV D: Gohrau, Or, Naderkauer Forst, Grosse Kienheide, Grosskühnauer Park, Sieglitzerberg, Lingenau und Mosigkauer Heide. In der Umgebung von’D wird dieser Pilz immer seltener. Russula fragiis (Pers) in Wäldern: IV D: Gohrauer „Kiefern“, Georgengarten und Grosskühnauer Park bei D. R. peetinata (Bull.): IV D: im Grosskühnauer Park und Grosse Kienheide. R. emetica Fr. IV D: Grosskühnauer Park und von Rektor Rathmann in der Grossen Kienheide beobachtet. R. fellea Er. Ill Gr: Schlettauer Höhen in der Schlucht. R.foetens Pers. IV D: im Walde am Wege von Kleinkühnau nach Alten. R. ceyanozantha Fr. IV D: Georgengarten, 30. Juni 1900. R. rubra DC. IV D: Gohrau, vereinzelt in der Breske. R. sanguinea (Bull.). Ill Gr: im Nekenschen Busch. Russulina chamaeleontina Fr. IV D: Grosse Kienheide und Gross- kühnauer Park. R. vitellina (Pers). IV D: Mosigkauer Heide, Grosse Kienheide, Gohrau in den „Kiefern“. R. lutea (Huds.). IV D: Mosigkauer Heide. R. alutacea (Pers.). IV D: Grosse Kienbeide. R. grisea (Pers.). IV D: im Grosskühnauer Park und im Georgengarten. R. integra Fr. IV D: bei Gohrau und Or. Lacetaria subduleis (Bull). IV D: bei Or und Mosigkauer Heide, Georgengarten. L. volema (Fr.) bei Pulsnitz häufig, besonders am Ohorner Berge. L. glyeiosma Fr. IV D: Gohrau, Breske, besonders in der Nähe des Fürstengrabens. L. rufa (Scop.). IV D: Gohrau, Breske, im Georgengarten, Grosse Kien- heide, Mosigkauer Heide, Gebüsch am Exerzierplatz bei Grosskühnau. L. eyathula Fr. IV D: an feuchten Stellen im Gebüsch am Wall zwischen dem Kornhaus und Grosskühnau. L. aurantiaca Fl.Dan. IV D: Grosse Kienheide (?). L. deliciosa (L.). IV D: Gohrau, Breske, Grosskühnauer Park, von Herrn Hofgärtner A. Kilian im Gebüsch am Exerzierplatz bei Grosskühnau beobachtet, Grosse Kienheide, nur vereinzelt, [ebenso auch bei Pulsnitz (Lausitz) am 3. Waldrande rechts vom Wege von Pulsnitz nach Mittelbach]. L. vellerea Fr. IV D: Gohrauer „Kiefern“, [auch bei Pulsnitz am Eierberge, Ohorner Berge, Hochstein, Keulenberge]. L. piperata (Scop.). IV D: Gohrau in den „Kiefern“, von Rektor Rathmann in der Grossen und Kleinen Kienheide gefunden. 86 R. Staritz: Lactaria torminosa. (Schäff.). IV D: Gohrau in der Breske, bei Or. V Z: am Spitzberge am 9. 10. 1902; von Rektor Rathmann IV D: Hasenheide beobachtet. Hygrophorus psittacinus (Schäff.). IV D: Grosskühnauer Park. H. conicus (Seop.). Il Gr: Friedhof, Nekenscher Busch. H. miniatus Fr. IV D: Kochstedter Wiesen in der Mosigkauer Heide. HA. ceraceus (Wulf.). IIl Gr: im Strassengraben an der Strasse nach B, Fuhnehang bei Gr nach Werdershausen zu, Steinbrüche auf den Hirschwiesen. IV D: im Georgengarten. H. chlorophanus Fr. zwischen Gras. IV D: am Wall zwischen dem Kornhaus und Grosskühnau. H. niveus Scop. auf Wiesen. II Gr: Schützenwiese, Fuhnehang zwischen Gr und Werdershausen, [auch bei Pulsnitz: „heiligerBerg“]. H. virgineus (Wulf.). IV D: im Georgengarten, [auch bei Pulsnitz: Eierberg, Ohorner Berg, Luchsenburg]. H. nemoreus (Lasch). IV D: Grosskühnauer Park. Limacium eburneum (Bull.),, V Wälder zwischen Rosslau und Hunde- luft, [auch bei Pulsnitz]. Pazillus involutus (Batsch). IV D: Gohrau, Breske, ‘Or, Naderkau, „hohe Gärte“, Radis, Gräfenhainichen, Georgengarten, Grosse Kienhaide, Grosskühnau, Friedrichs-Allee bei D, besonders westliche Seite am Grabenrande; [auch bei Pulsnitz.] Cortinarius obtusus Fr. IV D: Gohrau in der Breske. O. castaneus Bull. IV D: ebenda und Or Heide. ©. bulbosus Sow. IV D: Gohrau. ©. cinnamomeus (L.) in Wäldern bei IV D: Gohrau in der Breske, Or, Gräfenhainichen, Radis. Die Var. crocexs Fr. an feuchteren Stellen der Wälder. IV D: zwischen Gohrau und Radis und Or, die Var. semisanguineus Fr., einmal am Wege von Papsthaus nach Gremmin. . anthracinus Fr. IV D: Grosskühnauer Park, September 1901. . sanguineus (Wulf.). IV D: ebenda, 3. Oktober 1901. ‚ scaurus Fr. II Gr: Fuhnehang zwischen Gr und Werdershausen. IV D: Grosskühnauer Park und Nordseite (grasiger Abhang) am Wallwitzberge. Bolbitius titubans (Bull.), auf gedüngten Wiesen, an Wegen u. s. w. III Gr: Schützenwiese, am Wege nach Schlettau, Berwitz, Körmigk, Wörbzig, auch IV D: bei Gohrau. B. fragüis (L). IV D: zwischen Gras an der Ostseite des Kuhberges bei Ziebigk, einmal, nach Bolton, Tfl. 65. Coprinus plicatilis (Curtis) auf Wiesen und an Wegrändern: III Gr, IV D: Gohrau. ©. ephemerus (Bull.). II Gröbazig. ©. Friesüi Quel., an feucht liegenden und modernden Stengeln von Helianthus annuus, Phaseolus vulgaris und P. nanus, Phlox Drum- SISES Beiträge zur Pilzkunde des Herzogtums Anhalt. 87 mondii, Dianthus chinensis, Althaea rosea, Rubus Idaeus, R. caesius und andere. IV D: Gohrau in meinem Garten. Diese Spezies nach Angabe von Bresadola. Nach Jacobasch, Verhandl. d. bot. V. d. Pr. Br. 1892, S. XXXl, wächst €. Fr. nur auf trocknen Grashalmen. Coprinus domesticus (Pers.). Ill Gr: an der Fuhne zwischen Gr und Werdershausen. C. truncorum (Schäff.) an Wegen u. s. w. b. Ill Gr. ©. micaceus (Bull.). Ill Gr: bei Gr, Wörbzig, Werdershausen, Wülknitz. C. tergiversans Fr. Ill Gr: auf der Schützenwiese. ©. fimetarius (L.). Il Gr, die Var. einereus auf Misthaufen in Gr. ©. fuscescens (Schäft.). III Gr: an Strassen u. s. w. von Gr nach Wörbzig, Werdershausen, Körmigk, Hohen-, Mittel- und Kirchedlau nach Könnern. IV D: Grosskühnau, Ziebigk. C. atramentarius (Bull.). Ill bei Gr: IV D: Hasenheide, Rektor Rath- mann. C. ovatus (Schäft.). II Gr. C. comatus (Fl. Dan.). Ill Gr an der Fuhne. Agarieus (Psathyrella) disseminatus Pers. auf der Erde und in hohlen Stämmen (Weiden): Ill Gr: Fuhne, Werdershausen, in Gärten. 4A. erenatus Lasch. Ill Gr: in Gärten und an der Sandgrube. A. atomatus Fr. an Wegen. Ill Gr: Weg nach Könnern, Körmigk, Wörbzig. A. pronus Fr. III Gr: auf Wiesen, nach Bresadola. A. caudatus Fr. IIl Gr: auf Wegen an der Fuhne, nach Bresadola. A. (Panaeolus) fimicolus Fr. Ill Gr: nicht selten, IV D: im Herzoglichen Küchengarten, Grosskühnauer Park. A. sphinctrinus Fr. 11 bei Gr. A. papilionaceus Bull. IV D: Gohrau im Garten, Grosskühnauer Park. A. campanulatus L Ill an Wegen und auf Feldern, doch nicht häufig bei Gr., IV D: Gohrau im Garten, Strasse nach Kleinkühnau und Grosse Kienheide. A. (Psathyra) microrrhizus Lasch. III Gr: auf der Schützenwiese ver- einzelt. 4A. fatwus Fr. Ill Gr: Fuhneweg, Strasse nach Könnern. A. spadieeo-griseus Schäff. Ill bei Gr: A. torpens Fr. Ill Gr: Strasse von Gr—Wörbzig—--Kleinwülknitz, Anger bei Gr. A. corrugis Pers. III Gr. A. fibrillosus Pers. I\V D: Grosskühnauer Park und Gebüsch südlich der Strasse. A. (Psiloeybe) foenisoeeüi Pers. II Gr: an Wegen nach Sehlettau und nach dem Nekenschen Busche IV D: bei Gohrau in den Kiefern- anpflanzungen häufig. 88 R. Staritz: Agaricus spadiceus Schäff. III bei Gr: die Var. polycephalus Paul: IV D: Grosskühnauer Park, Grosse Kienheide und Georgengarten. A. semilanceatus Fr. II Gr: auf Wiesen und Aeckern, doch nicht zu häufig. . atrorufus Schäff. IV D: Grosse Kienheide. . bullaceus Bull. III Gr: an Wegen nach Körmigk. . (Hypholoma) appendiculatus Bull. IV D: Grosskühnauer Park und Kuhberg bei Ziebigk. . Candolleanus Fr. IV D: in der Nähe des Grosskühnauer Sees zwischen Kornhaus und Grosskühnau. . cascus Fr. 1II Gr: Steinbrüche auf den Hirschwiesen und IV D: Kuhberg bei Ziebigk. ; . velutinus Pers. IV D: im Park zu Grosskühnau. . fascicularis Huds. III und IV häufig. Eine der Var. marginatus Rbh. (1. Aufl., S. 466) ähnliche Form wurde IV D: im Georgen- garten in einigen Exemplaren und von Professor Stösse im Gross- kühnauer Park beobachtet. A. epiwanthus Paul. Il Gr: in einem Exemplar am Grunde einer alten Weide auf den Fuhnewiesen bei Werdershausen. A. (Stropharia) stercorarius Fr. auf Pferdemist IV D: im Georgengarten. A. luteonitens Fr. III Gr: Schützenwiese, Nekenscher Busch, bei Kattau an den Ausstichen. IV D: Gohrau (Kiefern), Strasse von D nach Kleinkühnau, Waldwiesen am Nordufer des Kühnauer Sees, Grosskühnauer Park, Grosse Kienheide, stets auf Pferdemist. . coronillus Bull. III Gr: Schützenwiese. . melanospermus Bull. Ill Gr: an Wegen und auf Aeckern bei Gross- und Klein-Wülknitz, Wörbzig, Gr, Dohndorf. A. aeruginosus Curt. II Gr: in Strassengräben und an Wegen nur in kleineren Exemplaren, welche von Bresadola hier gezogen werden. IV D: an alten Stümpfen bei Gohrau in der Breske, in der Nähe des Fürstengrabens. . (Psalliota) echinatus Roth. IV D: auf Beeten im Herzoglichen Küchengarten im August bis Oktober 1900, selten. 4A. comtulus Fr. III Gr: zerstreut. A. silvaticus Schäff. 1V D: Grosse Kienheide. A. campestris l,. Ill und IV im Strassengraben, Wiesen und Rainen häufig. A. pratensis Schäff. Ill Gr: in Gebüschen zwischen Gr und Werdershausen. A. cretaceus Fr. Ill Gr: in einigen Exemplaren am Wege nach Körmigk und am Wege von Mitteledlau nach Schlettau. 4A. (Orepidotus) haustellaris Fr. an Aesten und Stämmen von in Haufen liegender Populus tremula: IV D: Mosigkauer Heide, Juni 1896. A. mollis Schäff. an alten Baumstümpfen: IV D: im Luch zwischen Rehsen und Riesigk. NS u Se Se SS Ri Rh Beiträge zur Pilzkunde des Herzogtums Anhalt. 89 Agaricus (Tubaria) pellueidus Bull. IV D: Gebüsch am Exerzierplatz Bhp bob Se Sg Se SS > D Bb ho bhhm und Waldwiese, am Nordufer des Kühnauer Sees, bei Gohrau am Wege nach Bergwitz, bei D: im Georgengarten. . furfuraceus Pers. IV Gr: am Wege von Gr nach Wörbzig und und Kleinwülknitz. stagninus Fr. II Gr: Sumpfränder in den Steinbrüchen, in den Hirschwiesen bei Werdershausen. (Galera) tener Schäff. II und IV doch nicht zu häufig; z. B. Gr: Schützenwiese, Fulınehang, D: Grosskühnauer Park, Georgengarten, Ziebigk in Grasgärten. (Naucoria) graminieola Nees. II Gr: an Grashalmen in der alten Sandgrube am Wege nach Körmigk. segestrius Fr. auf alten Eichenspänen im Gebüsch am Exerzier- platz bei IV D: Grosskühnau, selten. . limbatus Bull. Ill Gr: bei Werdershausen und am Köhlerweg. . escharoides Fr. IV D: bei Gohrau, in der Breske. conspersus Pers. Ill Gr: bei Gr zerstreut, auch IV D: Ziebigk im Garten, schon am 15. März 1901. reductus Fr. IV D: Gohrau am Wall. temulentus Fr. IV D: Gohrau im Luch und in der Breske. .arvalisFr: IIlGr: auf Aeckern nach Edderitz zu und bei Werdershausen. semiorbieularis Bull. Ill Gr: Weg nach der Fuhne an der Fabrik entlang; IV D: freier sandiger Platz in der Hasenheide. . pediades Fr. III Gr: auf Aeckern, nicht selten, IV D: bei Gohrau am „Brand“. . vervacti Fr. III Gr: am Fabrikweg. sideroides Bull. III Gr: an Wegen: Werdershausen, nach Körmigk, Wörbzig, Pfaffendorf zu. bei Gottgau. IV D: Kleine Kienheide und Hasenheide. . melinoides Bull. zwischen Gras und Moos. III Gr: Kattau, an der Fuhne und auf dem Friedhofe zu Gr. . (Flammula) alnicola Fr. IV D: Gohrau: Gebüsch am Fürstengraben, Park zu Grosskühnanu. . fusus Batsch. IV D: Grosse Kienheide. . carbgnarius Fr. IV D: Grosskühnauer Park auf Brandstellen, auch am Birkenwäldehen am Leopoldshafen auf einer alten Brandstelle. . (Inocybe) geophyllus Sow. IV D: auf waldigen Wiesen am Gross- kühnauer See und im Grosskühnauer Park. eutheles Berk. u.Br. IV D: Abladeplatz an der Elbe bei Kornhaus und am Kuhberg bei Ziebigk. . rimosus Bull. III Gr: Fuhnehang zwischen Gr und Werdershausen, auch bei Mitteledlau. IV D: Waldige Wiesen am Kühnauer See. . (Pholiota) mutabilis Schäff. an alten morschen Baumstümpfen in Wäldern, I Harz: Weg am Auersberge (Josephshöhe) nach Stoll- 90 R. Staritz: berg. zu, IV D: Mosigkauer Heide, Grosskühnauer Park und Exerzierplatz. Agaricus sguarrosus (Müller) an Stämmen. IV D: Beckerbruch, Herzog- licher Küchengarten, Gohrau in der Breske; die Var. verruculosus Lasch an Acerstämmen: Ill K: im Biendorfer Park. ; A. destruens Broud. an noch stehender und auch schon zersägter _ Populus pyramidalis: II Gr: am jüdischen Friedhof und an auf- gelagertem Holz in Gr selbst. A. praecox Pers. bei Kattau und Kleinwülknitz bei Köthen. 4A. (Eccilia) griseorubellus Lasch und zwar in der Var. carneogrisea Berk. u. Br. A. Henningsü Star. nov. sp Zum Vergleich mit den nächststehenden Arten diene folgende Zusammenstellung mit dem Hinzufügen, dass A. Atrides Lasch im Gebiete noch nicht beobachtet wurde. Hut Stiel Lamellen Sporen Standort A. (Nolanea) pleopodius Bull. A. pascuus Pers. A. (Leptonia) nefrens Fr. A. chalybaeus Pers. E. Atrides Lasch schwach fleischig;, fast häutig, erst gewölbt, dann genabelt, 21/, bis 31/, em breit, braun- grau oder schwarz, seidenartig glänzend, gegen die Mitte mit dunklen Schuppen, am Rande schwach ge- streift. röhrig, knorpelis,, dem Hute gleichfarben, am Grunde faserigwollig, 5—7 em lang, gegen die Spitze punktiert. grau fleischigrot, ge- zähnelt, mitschwarzem Rande, verschmälert, herablaufend, dünn. in feuchten Waldungen und an ähnlichen schat- tigen Orten, IV D: im IV D: im Grosskühnauer Park. Ill Gr: zwischen Gras am „Selbstfang“. E. Henningsii nov. sp. — schwach fleischig, von Anfang an ge- nabelt, bis 4 em breit, dunkelbraun grau, am Rande etwas umge- bogen. — röhrig, knorpelig, dem Hute fast gleich- farbig, am Grunde wollig, bis 5 cm lang, nicht punktiert. — fleischrot, grau ge- fleckt, Rand gezähnelt, nicht schwarz, etwas herablaufend. 8—12 = 7—10. zwischen Gras am Ab- hang am Selbstfang, nicht schattig. NI Gr. Grosskühnauer Park. 1II Gr: Rain an der Fuhne. IV D: bei Gohrau in einem Gebüsch am Wall zwischen Rehsen und Riesigk. III Gr: Friedhof, Nekenscher Busch: im Steinbruch, E.griseorubellusLasch — häutig, schwach gewölbt, dann gena- belt, graubraun,trocken grauseidig, faserig, oft zerschlizt, am Rande hie und da gebogen. — voll, knorpelig, grau, am Grunde wolligfase- rie,2—4emlang,gegen die Spitze schwach flockig. — grau fleischrot, ent- ferntstehend, _ganz- randig. 10—12 = 6—8. in schattigen Wäldern. Beiträge zur Pilzkunde des Herzogtums Anhalt. 91 Agaricus (Olitopilus) undatus Fr. Ill Gr: bei Kattau und Schlettau. 4. AR BRR prunulus Scop. IV D: Gohrau in der Breske, von Rektor Rathmann- Alten in der Grossen und Kleinen Kienheide gefunden. (Entoloma) elypeatus L. IM Gr: Fuhnehang zwischen Gr und Werdershausen, auch bei Kattau und Hohen- und Mitteledlau. Die Var. Partheihi nov. var. unterscheidet sich nach P. Hennings von der Hauptart durch: eckige, eintropfige und 11—14—38-—11 grosse Sporen, sie wurde an dem Fuhnehang zwischen Gr und Werdershausen gesammelt und zu Ehren meines Freundes, Seminarlehrer G. Partheil-Dessau, Verfasser von: Die Pflanzen- formation und Pflanzengenossenschaften des südwestlichen Flämings, benannt. prunuloides Fr. IV D: im Grosskühnauer Park. (Pluteus) ephebeus Fr. IV D: Gohrau. cervinus Schäff. IV D: Gohrau im Luch zwischen Rehsen und Riesigk und auf Waldwiesen am Nordufer des Kühnauer Sees in hohlen Eichen. . (Annularia) laevis Krbhlz. Il Gr: „Heines Sole“ und bei Werders- hausen, selten. . (Volvaria) parvulus Weinm. Ill Gr: in Gärten und auf der Strasse nach B, im Nekenschen Busche und bei Werdershausen. . speciosus Fr. 111 Gr: Friedhof im vorderen Teile, links vom Eingange. . bombyeinus Schäft. III Gr: an Populus nigra an der äusseren Gartenmauer des Domänengartens zu Werdershausen in mehreren Exemplaren. (Claudopus) variabilıs Pers. IV D: an faulenden Akazienstümpfen auf dem Kuhberge bei Ziebigk. . (Pleurotus) perpusiülus Fr. IV D: im Grosskühnauer Park in hohlen Eichen. Ein eigentümliches Vorkommen wurde mir durch eine entymologische Exkursion des Herrn Rektor Schreiber, jetzt in Zerbst, bekannt: auf Ziegelsteinen, welche in einer kleinen Aushöhlung des Erdbodens lagen, in der Sandgrube an der Strasse nach Körmigk-Bernburg, am Galgenberg, im Jahre 1895, ich fand ihn dann jedes Jahr wieder. . applicatus Batsch. IV D: Gohrau im hinteren Schulgarten an der unteren Seite der absterbenden Rinde alter Pflaumenbäume. . salignus Pers. Ill Gr: bei Werdershausen an der Fuhne an Weiden. . ostreatus Jaeg. IV D: im Herzoglichen Küchengarten an Salix von Herrn Hofgärtner Herre im Dezember 1901 gesammelt. . (Omphahia) integrellus Pers. auf mässig feuchtem Boden: III Gr: nach Kirchedlau zu. . gracillimus Weinm. auf den ausserhalb der Erde befindlichen Wurzeln eines im Kübel stehenden Zvonymus japonieus Var. Il Gr: im Freien (Garten). 92 R. Staritz: Agaricus Fibula Bull. häufig zwischen Gras und Moos. Ill Gr: Friedhof, Rh Rh SS SB RS SSISS IS SS sl 8 Nekenscher Busch, Schlettauer Höhen, Werdershausen, Kattau, älte Sandgrube nach Körmigk zu. Die Var. velutinus Quel. IV D: Grosse Kienheide und alte Kiesgrube an der Nordseite derselben; Var. Swartzü zwischen Gras und Moos im Georgengarten, selten, Anfang Juli 1902; Var. candidus Fr. in der Grossen Kienheide. . setipes Fr. IV D: Grosse Kienheide. . rechinis Fr. IV D: im Georgengarten zwischen Nadeln der Rottanne. . campanella Batsch. IV D: im Grosskühnauer Park; Var. papillata. IV D: Gohrau, Kieferngebüsch zwischen dem Dorfe und der Brücke am Wege nach Bergwitz. . griseo-pallidus Desmaz. IV D: Gohrau in Gärten. . umbelliferus L. II Gr: an Wegerändern an der „Fabrik“ und am Wege von Gr nach Dohndorf, IV D: Grosskühnauer Park am 5. Oktober 1901. . pseudoandrosaceus Bres. Ill Gr: am Fabrikwege, selten (nach Bresad.). . tricolor Alb. u. Schw. IV D: auf grasigen Waldwegen bei Or in der Nähe des Schiesshauses. scyphiformis Fr. IV D: Kühnauer Park, unter Obstbäumen besonders. . rusticus Fr. an Rainen und ä. 0. Ill Gr: Nekenscher Busch, Schlettauer Höhen, bei Werdershausen, Steinbrüche auf den Hirschwiesen, in Gärten die Var. minor (nach Bresadola). . pyxıidatus Bull. an Rainen, Wegen und auf Aeckern. Ill Gr: Weg nach dem Akazienberge, nach Dohndorf, Körmigk, Gerlebosk, Wörbzig, bei Werdershausen und Kattau, doch nicht zu häufig. . (Mycena) corticola Pers. IV D: in den Rissen der Rinde alter Eichen im Grosskühnauer Park, vereinzelt, 30. 12. 1901. . echinipes Lasch. IN Gr. . stylobates Pers. IV D: im Georgengarten. . discopus Lev. IV D: in der Grossen Kienheide zwischen Kiefern- nadeln unter diehtstehendem Senecio szlvaticus selten. . vulgaris Pers. IV D: Grosse Kienheide und im Georgengarten. . epipterygius Scop. IV D: Grosskühnauer Park. . crocatus Schrad. zwischen Tannennadeln unter jungen Rottannen. IV D: Georgengarten, erscheint stets von Mitte Oktober an. speireus Fr. IV D: zwischen Moos an alten Eichen im Luch zwischen Rehsen und Riesigk. . vitilis Fr. IV D: im Luch zwischen Rehsen und Riesigk. . stanneus Fr. IV D: Gohrau in der Breske. . flopes Bull. IV D: Grosskühnauer Park, Georgengarten. . acicula Schäft. IV D: an gleichem Standorte wie A. crocatus. atroceyaneus Batsch. IV D: Gohrau: Gebüsch am Wall. . atroalbus Bolt. IV D: Grosskühnauer Park, nach Bolt. Tfl. 137. Beiträge zur Pilzkunde des Herzogtums Anhalt. 95 Agaricus sanguinolentus Alb. und Schw. IV D: Grosse Kienheide, hier hi in h obhhh Rh Rh 1902 häufig, im Herzoglichen Küchengarten in den Gewächs- häusern, besonders im Palmenhause, auf dem Laube der grossen Pflanzenkübel. . galericulatus Trop. ll Gr: an Weiden an der Fuhne, IV D: im Georgengarten und Grosskühnauer Park. . Zuteoalbus Fr. zwischen Moos: IV D: Grosskühnauer Park. . rubromarginatus Fr. IV D: Grosskühnauer Park und Grosse Kien- heide, Oktober 1900. . elegans Pers. Ill Gr: an Strassenrändern in Gräben, auch auf dem Friedhof, an manchen Stellen häufig, IV D: Grosskühnauer Park, Grosse Kienheide, Ziebigk: Schulgarten, Kuhbereg. . nigricans Bresadola. III Gr: Strassengräben nach Körmigk zu. . (Collybia) murinus Batsch. IV D: Grosskühnauer Park. . ambustus Fr. IV D: auf einer Brandstelle am Leopoldhafen. . eirrhatus Pers. auf alten vertrockneten Pilzen: IV D: Gohrau in den „Kiefern“. . comigenus Pers. IV D: In der grossen Kienheide wurde im April und Mai 1901 und 1902 eine Form gefunden, welche auf Kiefern- zapfen (Kienäpfeln) wuchs, die mitunter fast 10 cm tief im Boden lagen. Der Hutrand dieser Form zeigt trocken stets einen hellen Streifen, weshalb sie als Var. albomarginata nov. var. bezeichnet werden mag. . confluens Pers. Il Gr: an der Strasse nach Bernburg. IV D: in den Schaffichten zwischen Gross- und Kleinkühnau die. Abart rufo cinnamomea Alb. und Schw. . velutipes Curt. II Gr: an Weiden an der Fuhne. IV D: Gross- kühnauer Park, bei Ziebigk: Kuhberg. . (Chitocybe) laccatus Scop. IV D: Die Var. amethystina Boll. in der Breske bei Gohrau und im Grosskühnauer Park, Var. proxima Boud.: Mosigkauer Heide, Park zu Grosskühnau, Var. rosella Batsch in einem Pflanzgarten in der Kühnauer Forst. . infundibuliformis Schäff. Ill Gr: Friedhof. . cyathiformis Bull. Ill Gr: Friedhof, bei Werdershausen, die Var. expallens Pers. IV D: Grosskühnauer Park. . (Tricholoma) sordidus Fr. IV D: im Georgengarten in der Nähe des Franz-Denkmals. . brevipes Bull. IV D: Trift am „Grünenhof‘“ zwischen Gohrau und Or. . melaleucus Pers. Il Gr: häufig an Wegen und ähnlichen Orten, auch auf alten Aschehaufen in der Sandgrube. . personatus Fr. IV D: Gohrau in einem Gebüsch am Wall, in der Breske, bei D in der Grossen Kienheide; IIl auch bei Köthen. . albus Schäfl. IV D: Grosskühnauer Park. 94 R. Staritz: Agaricus jonides Bull. in Wäldern und Gebüschen. IV D: Gohrau: an Wegen, bei D: Grosse Kienheide und Kuhberg, die Var. pravus Lasch. Il Gr: an den Strassen nach Bernburg, Wörbzig, Löbejün, hier auch die Var. persicolor Fr. A. saponaceus Fr. IV D: in der Hasenheide von Rektor Rathmann- Alten beobachtet. A. terreus Schäff. IV ebenso. A. variegatus IV D: vereinzelt im Grosskühnauer Park und in der Grossen Kienheide, Schaffichten. A, equestris Fr. IV D: Mosigkauer Heide, in der Grossen und Kleinen Kienheide. A. (Armillaria) melleus Flor. dan. Ill Gr: am Schützenhaus, häufig IV D. A. haematites Berk. u. Br. IV D: im Herzoglichen Küchengarten, bei Gohrau: an Polytrichum commune. A. (Lepiota) amianthinus Scop. Ill Gr: Friedhof, bei Werdershausen. A. granulosus Batsch., besonders zwischen Moos, in mehreren Formen. IV D: Grosskühnauer Park: var. cinnabacina Alb. u. Schw., var. mesomorpha, var. granulosa und auch fast weiss. . naucinus Fr. III Gr. Schlettauer Höhen und Nekenscher Busch. . ermineus Fr. III Gr: Friedhof im vorderen Teile, nach der Ab- bildung bei Krombholz. . clypeolarius Bull. III Gr: Friedhof im vorderen Teile (Anlagen). . Friesii Lasch. Ill Gr: in mehreren Exemplaren auf Grasplätzen in Dalena, die Var. acutesguamosus Weinm. bei Gr, selten. A. excoriatus Schäft. auf Aeckern. III Gr: nach Körmigk und Dohn- dorf zu, mitunter häufig. A. procerus Scop. IV D: Grosse Kienheide, Kleine Kienheide, Gross- kühnauer Park, Exerzierplatz, Kuhberg, bei Gohrau in den „Kiefern“. A. (Amanita) vaginatus Bull. IV D: Georgengarten, die Var. fulva Fr. IV D: im Grosskühnauer Park einmal gefunden. A. rubescens Fr. in Wäldern, besonders unter Birken. 1V D: Gohrau, auch in der Grossen und Kleinen Kienheide. A. pantherinus DC. IV D: Grosskühnauer Park, Grosse Kienheide. Gohrau. A. muscarius L. nicht häufig, in Wäldern, IV D: Grosskühnau, Georgen- garten, Grosse Kienheide, im Rössling bei Mosigkau (Hofgärtner Herre, Professor Strösse). Bei Grosskühnau im Gebüsch an der Strasse in einigen Exemplaren mit völlig kahlem rotem Hute, bei Gohrau besonders die Form mit gelblich-rötlichem Hut. 4A. phalloides IV D: in Wäldern zerstreut, die Var. eitrinus Schäft. IV D: in der Grossen Kienheide von Mathilde Staritz ge- sammelt, V G: auf dem Spitzberg die Hauptart. RB bh Rh Beiträge zur Pilzkunde des Herzogtums Anhalt. 95 Gasteromycetes. Phalloideae. Phallus impudieus L. in Wäldern, Gebüschen, Hecken, Gärten. IV D: Grosse Kienheide, Kuhberg bei Ziebigk, Grosskühnau, Georgen- garten, Luisium, Gohrau: in der Breske, in Or auf Pflanzenkübeln der Orangenbäume im Herzoglichen Schlossgarten, durch Herrn Lehrer Fr. Graf erhalten. [Auch bei Pulsnitz: Fasanerie, zwischen Eisenbahn und Strasse nach Kamenz, später auch von Oberlehrer E. Schmalz in den dortigen Wäldern beobachtet. Hymenogastreae. Rhizopogon luteolus Fr. IV D: Grosse Kienheide, bei Gohrau in den Kiefern am Friedhof. V Z: Spitzberg; [häufiger bei Pulsnitz: Sehliehtig, Eichert, Keulenberg). R. rubescens Tul. IV D: Gohrau in den Kiefern an der Strasse. Sclerodermeae. Seleroderma vulgare Flor.dan. IV D häufig, V Z auf dem Spitzberg. S. verrucosum Bull. IV D: Grosskühnauer Park, Grosse Kienheide. Polysaccum Pisocarpium Fr. IV D: Oranienbaumer Heide. P. erassipes DC. 1V D: Gohrau, Breske, östlicher Teil in der Nähe des Weges nach Bergwitz in Exemplaren bis 25 cm Höhe und 9 cm Stieldicke. Tulostomnae. Tylostoma mammosum Mich. Il Gr: Nekenscher Busch, Wegeränder nach dem Akazienberg (hier 4—5 cm hoch und mit 4-5 mm diekem Stiel), Könnern: Anlage am Bahnhof, Berge an. der Georgsburg. Lyecoperduceae. Lyeoperdon caelatum Bull. auf Triften, Wiesen und ä. O0. IV D: Gohrau, III Gr. . pusillum Batsch auf Triften, an Rainen und ähnlichen trockenen Orten. Ill Gr: nach Körmigk zu. IV D: Riesigk am Friedhof, Gohrau, Horstdorf, Ziebigk: Kuhberg. L. Bovista L. auf Triften, Grasplätzen u. s. w. IV D: Rehsen, ein Exemplar hatte den Umfang von 78 cm, Gohrau, Grosskühnauer Park. L. uteriforme Bull. III Gr: Sieglitz und Hohenedlau. L. aestivale Bon. Ill Gr: Akazienberg, R: Löberitz. L. gemmatum Batsch. IV D: Grosskühnauer Park, Or, Grosse Kien- heide in mehreren Formen (z. B. echinatum). Bovista plumbea Pers. IV häufig, auch 11I Gr nicht selten. B. nigrescens Pers. IV D: Gohrau, Riesigk, Grünehof. III Gr: Gr: Werdershausen und Körmigk. a) 96 R. Staritz: Beiträge zur Pilzkunde des Herzogtums Anhalt. Geaster Bryantü Berk. Ill Gr: Akazienberg, im Herbst 1896 als Var. Kunzei Winter, nach Professor P. Magnus. @G. fimbriatus Fr. II Gr: ebenda. @G. limbatus Fr. unter Tannen. IV D: im Wörlitzer Park, Standort wurde mir von 7 Herrn Rektor Jahn-Wörlitz mitgeteilt. Nach G. Partheil V Z.: am Eingange des Friedrichsholzes. @G. pseudomammosus P. Henn. IM Gr: am Akazienberg, der zweite Standort für Deutschland. Herbst 189 . G. floriformis Witt. III Gr: am Akazienberg, neu für Deutschland. Einen am Elbdamm (Flutdamm) IV D bei Gohrau 1890 ge- sammelten Geaster glaubte ich früher als zu @. floriformis gehörig ansehen zu müssen, doch sind mir wieder Zweifel gekommen. Hoffentlich gelingt es mir, denselben nochmals aufzufinden. Calostomataceae. Astraeus stellatus (Seop.) E. Fisch. an sandigen Stellen. IV D: Gohrau in den Kiefern westlich und südlich vom Dorfe, Grosse Kienheide bei D im September 1901, in mehreren Exemplaren. Vor einigen Jahren von den Herren Professor Weyhe und Seminar- lehrer G. Partheil in einem Exemplar ebenda in der Nähe der jetzigen Strasse gefunden. Nidulariaceae. Orucibulum vulgare Tul. an feuchtliegenden Holzstücken. IV D, Gohrau, an Kiefernästen am Fürstengraben, im Grosskühnauer Park an Larix europaea, Juniperus communis, in der Grossen Kienheide 1902 wie gesät. Cyathus striatus Huds. IV D: bei Gohrau, [auch bei Naumburg a. S. im Buchholz.] ©. vernicosus (Bull... IV D: Gohrau. III Gr: nicht selten. Carpobolaceae. © Sphaerobolus stellatus Tode an feuchtliegendem Holz, Stengeln, Halmen u. a. 11 Gr: an Phalarıs arundinacea var. picta, Hyssopus ofici- nalis, Gnaphalium margaritacum auf dem Friedhof, an Achillea millefolium bei Werdershausen. 1V D: Gohrau, an Kiefernzweigen im Grosskühnauer Park und im Schulgarten zu Ziebigk. Einiges aus den Uranfängen der Pflanzengeographie. F. Fedde. Wenn man von den Anfängen der Pflanzengeographie spricht pflegt man im allgemeinen an Humboldt, vielleicht auch an Will- denow, Treviranus oder den älteren De Candolle zu denken. Nur wenigen wird deralteRumphiusundseinHerbarium amboinense einfallen, Weiter zurück wird sich wohl kaum jemand mit seinen Gedanken wagen. Aber nein, daist doch noch einer im grauen Alter- tum, der sich mit Naturwissenschaften überhaupt und Pflanzengeographie im besonderen beschäftigt hat — der alte Plinius, oder vielmehr der jüngere Plinius. Meines Wissens hat sich mit diesem Natur- philosophen in neuerer Zeit ernstlich niemand befasst; und das hatte seinen guten Grund! So fleissig des Plinius Naturalis Historia auch zusammengeschrieben ist und so unschätzbar ihr eneyclopädischer Wert vom rein historischen Standpunkte auch sein mag — enthält sie doch Auszüge und Zitate aus vielen, uns gänzlich verloren gegangenen Schriftstellern, — so kritiklos ist sie zusammengestellt, und wer sich wirklich einmal wissenschaftlich mit dem Buche näher befasst, legt es bald wieder weg, da es ihm unmöglich erscheint, aus dem vielen Wuste von Sagenhaftem, Unverständlichem und z. T. auch Zusammen- gelogenem den guten Geist herauszufinden. Mit Plinius ist es also nichts! Aber sehen wir uns die Autoren näher an, aus deren Wissen Plinius seine Kenntnisse geschöpft hat, so fällt uns unter den Botanikern bald ganz besonders einer auf: Theophrast. Mit diesem haben sich die Botaniker der Neuzeit anscheinend garnicht befasst, was an und für sich auch nicht besonders merkwürdig ist, da das Studium des knappen aristotelischen Griechisch des Theophrast nicht so einfach ist, Philologen aber meist nicht soviel von Botanik verstehen, um den Inhalt des Werkes vom naturwissen- schaftlichen Standpunkte aus würdigen zu können. So. war zwar Theophrast und seine “Isrogtar zOy gur®y (wörtlich: „Geschichten Abhandl, des Bot, Vereins f. Brandenb. XLV. 7 98 F. Fedde: von den Pflanzen‘) den Philologen wohl bekannt, ihr Inhalt aber und deren wissenschaftlicher Wert den Botanikern völlig unbekannt. Da fand sieh endlich ein Botaniker, der auch zugleich Philologie studierte, eine allerdings seltene Verbindung von Fakultäten. Es war ein junger Strassburger Doktorand. Er hatte mit Begeisterung Schimpers Pflanzengeographie gelesen und beschäftigte sich kurz darauf mit dem Weihrauchproblem und dem Studium von Handschriften (Theophrast, Buch IX). Aus seiner Fuxenzeit erinnerte er sich, einmal bei Theophrast etwas von Mangrove gelesen zu haben und dies brachte ihn auf den Gedanken, die Mangrove des Theophrast zu bestimmen. Bei dieser Gelegenheit vertiefte er sich immer mehr in das Studium dieses alten Forschers und schliesslich entstand in verhältnismässig kurzer Zeit ein ziemlich umfangreiches Werk, in dem die pflanzengeographischen Lehren Theophrasts mit den Ergebnissen der neuesten Forschungen, wie sie in Schimpers Pflanzengeographie zum Ausdruck kommen, verglichen werden. Der Titel dieses Werkes, dessen Verfasser Dr. Hugo Bretzl ist, lautet: „Botanische For- schungen des Alexanderzuges'!). Das Buch ist nicht nur eine vollständige Ehrenrettung Theophrasts, der in seinen wissenschaft- lichen Anschauungen seiner Zeit weit vorausgeschritten war und eigent- lich erst von den Pflanzengeographen der neuesten Zeit überholt worden ist, sondern es bietet zugleich auch soviel Neues und Interessantes, dass es sich wohl lohnt, auf dasselbe genauer einzugehen. Es sei hierbei ausdrücklich bemerkt, dass der folgende Aufsatz nur ein Referat des eben erwähnten Buches darstellen soll und in seinen Einzelheiten und dem Neuen, was er bringt, nichts als Original für sich in An- spruch nimmt. Alexander der Grosse war nicht nur ein bedeutender Feld- herr, sondern auch ein wissenschaftliches Genie, dessen Lehrer nicht umsonst ein Mann wie Aristoteles gewesen ist. Seinem Heereszuge folgte ein Stab von Gelehrten der verschiedensten Wissenschaften, welche die Aufgabe hatten, ihre ethnographischen, geographischen, zoologischen und botanischen Beobachtungen schriftlich niederzulegen und zu bearbeiten. Alle diese Bearbeitungen — und dass diese sorg- fältig und nicht stümperhaft ausgeführt wurden, dafür sorgte der un- ermüdliche Alexander persönlich — wurden im Werke des General- stabes (&vaysaoy) gesammelt und später im Reichsarchive (yaLopurdzıoy) zuBabylon aufbewahrt. Doch wie das gewaltige Reiclı Alexanders nach seinem frühen Tode schnell zu Grunde und in Stücke ging, so ging es auch mit diesen wertvollen Aufzeichnungen: sie 1) Mit elf Abbildungen und 4 Kartenskizzen. Gedruckt mit Unterstützung der Kel. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Leipzig, B. G. Teubner. 1903. 8°. 412 pp. Einiges aus den Uranfängen der Pflanzengeographie. 99 sind uns alle, ohne Ausnahme, verloren gegangen. Auch von den „Auszügen“ (Örouvruara), die in Babylon für die Gelehrten ange- fertigt wurden, ist uns mit einer einzigen Ausnahme nichts erhalten geblieben. Diese Ausnahme ist eben Theophrasts Pflanzen- geographie. Zwar entwickelte sich nach dem Tode Alexanders im Gegensatz zu den wissenschaftlichen Beriehten der Fachgelehrten eine Art von „Romanlitteratur“, die sich zum Teil erhalten hat; diese aber ist für die Wissenschaft fast unbrauchbar, denn schon Strabo XV. C. 698 schreibt: zayzes Key yap ol zepl "AAESavögoy To Haupactoy ayaı Tarnbods Areddyovro MarAoy; man liess also zu Gunsten des Merkwürdigen und Wunderbaren die Wahrheit zu kurz kommen, was auch ja heute noch, wie viele behaupten, in manchen Reisebeschreibungen vorkommen soll. — Also Theophrast war der einzige, auf den sich Bretzl bei einem Vergleich der alten mit der modernen Pflanzen- geographie verlassen konnte. Indessen gab es für Bretz] noch zwei Schwierigkeiten zu über- winden. Erstens nämlich basiert die allgemeine pflanzengeographische Anschauung Theophrasts auf der Anschauung des östlichen Mittelmeergebietes, unsere dagegen auf der der mitteleuropäi- schen Waldregion, ein Umstand, der zweifellos das Verständnis der pflanzengeographischen Vergleichsbilder Theophrasts erschwert. Dann aber ist uns, die wir an unsere meist aus dem Lateinischen genommene Terminologie gewöhnt sind, die Terminologie Theo- phrasts, der „in der knappen, fast in stereotype Formen gegossenen Sprache der aristotelischen Schule schrieb“, gänzlich fremd, und man muss zum Verständnis derselben ganz bedeutende Kenntnisse der griechischen Sprache besitzen. Um uns einen Begriff von der „wissen- schaftlichen Sprache der griechischen Botanik“ zu geben, behandelt Bretzl in einem besonderen kleinen Abschnitte der Vorrede die „Blattformen“. Theophrast beschreibt nicht die Blattformen wie wir, die wir Umriss, Blattgrund und Blattspitze, Blattrand, Beschaffenheit der Ober- und Unterseite, Nervatur, Blattstiel, Nebenblätter u. s. w. mit fast formelhaft gewordenen Ausdrücken bestimmen, sondern er zieht Ver- gleiche mit Formen von Pflanzen, von denen er annehmen musste, dass sie seinen griechischen Lesern bekannt waren. So nannte er ein lanzett- liches, zugespitztes, glänzend-dunkelgrünes Blatt mit einem Hauptnerv und silberweisser Unterseite: öy.oıoy EX, Öölbaumähnlich, (Beispiel: die schmalblättrige Form von Avicennia im Roten Meere); breites, glänzend- grünes, ganzrandiges Laub: äporoy Saoyn, lorbeerähnlich; (Beispiel: Rhizophoro), eirunde, fast kreisrunde, glänzend-dunkelgrüne Blätter mit ganzem Rande und einem Hauptnerven: öy.o.oy Arto, dem 3irnblatt ähnlich, (Beispiel: Oordia Myza, Fagus silvatica, Carpinus, Ulmus campestris, Corylus, Almus glutinosa var. oblongata, die letzteren fünf allerdings mit gewissen Einschränkungen), rundliche, ganzrandige 7*+ 100 F. Fedde: Blätter mit mehr handförmiger Aderung: xırröaes, efeuartig!) (Beispiel: Tilia argentea, Populus tremula, Smilax aspera, alle 3 mit gewissen Einschränkungen), langgestielte, handförmig geaderte und gelappte Blätter: öuorcv <& rs rAaTdyov, platanenähnlieh (Beispiel: Platanus, Acer). Interessant aber ist, dass Theophrast zuerst den Begriff des gefiederten Blattes (d rrepuyüss) aufstellte, während man bis zu dieser Zeit diese Blätter für Zweige gehalten hatte (Bei- spiel: Sambucus nigra, Fraxinus excelsior, Sorbus, Pistacia Terebinthus). Das Blatt von Tamarindus mit den vielen, mehr eirundlichen Fieder- blättehen nennt aber Theophrast: roAb2UAAoV Oarer To H5d0y, „viel- blättrig wie die Rose“, während er Mimosa asperata von Memphis als rapsuorov zais rreptorv, farnwedelähnlich, bezeichnet. — Ganz richtig vergleicht Bretzl diese Art der Pflanzenbeschreibung mit dem physiognomischen Pflanzensystem, das A. v. Humboldt ge- schaffen hat, der sich „die Bezeichnungsweise aller Pflanzentypen von bekannten Gewächsen ableitete.“ °) Doch nun zu dem eigentlichen Inhalte des Buches. Der erste Abschnitt behandelt die Mangrove-Vegetation des Persischen Golfes. Als typisches Beispiel führt Theophrast die Clarence Strait der Insel Kishm (hist. pl. IV, 7, 4—6) und den Nordosten der Bahreininseln (caus. pl. I, 5,5 und hist. pl. IV, 7,7) an. Hierbei muss zunächst bemerkt werden, dass nach Bretz] über die Mangroveformation des Persischen Meerbusens den Botanikern bis jetzt. noch nichts bekannt ist. Schimper°) gibt als Westgrenze für das Vorkommen typischer Mangrove die Indusmündung an. Westlich hiervon soll nur 1) Nach dem xırrög, dem alten Efeu mit den ungeteilten Blättern; den jungen Efeu mit den gelappten Blättern nannten die Griechen EL. Theophrast hatte in seiner Morphologie (I, 10,1) den Zusammenhang der beiden Formen er- kannt. Er spricht hier, viel logisch genauer sich ausdrückend wie wir, von ETEROTYTOY, „andersgestaltet“, nicht von ETePoXvAALA, „Andersblättriekeit“, da ja weder ein tiefgehender anatomischer noch physiologischer Unterschied besteht. 2) Humboldt entwickelte dieses System in seinen „Ideen zu einer Physiognomie der Gewächse“. Er zählte 16 Typen auf, die die Physognomie aller Landschaftsbilder der Erde bestimmen sollen: Pisang, Palmen, Malven, Aron- stabgewächse, Lianen, Aloögewächse, Mimosen, Heidekräuter, Kaktuspflanzen, Orchideen, Casuarinen, Nadelhölzer, Gräser, Farne, Liliengewächse und Weiden. Hierzu sei zunächst ausdrücklich bemerkt, dass es sich um „physiognomische“ Gruppen, nicht um Familien des natürlichen Systems handelt, denn es gehören natürlich z. B. zu den Kaktuspflanzen im Sinne Humboldt’s auch die kaktus- ähnlichen Euphorbiaceae, zu den Lianen die Angehörigen aller möglichen Familien. Andererseits lässt sich die Zahl dieser „‚physiognomischen“ Gruppen noch bedeutend vermehren, da eine ganze Reihe von Typen fehlen, wie z. B. Flechten, Moose, Lorbeergewächse, Korbblütler u. s. w. >) Die Indo-malayische Strandflora (Botanische Mitteilungen aus den Tropen, Heft III). Jena 1891. p. 87. Einiges aus den Uranfängen der Pflanzengeographie. 101 noch Avzicennia officinalis wachsen. Die Kenntnisdes Theophrast reicht hier also weiter, wie die der neuesten Pflanzen- seographen. Dass sich aber Theophrast hier kaum getäuscht haben kann, dafür sprechen zunächst die britischen Admiralitäts- karten, die hier Mangroveformation angeben, dann aber vor allem auch der Umstand, dass Theophrast die drei Charakterpflanzen der Mangrove genau beschreibt. Es sei mir gestattet, hier etwas näher auf die Beschreibung dieser drei Pflanzen einzugehen, deren Bestimmung, wie Bretzl (p. 36) sagt, „gerade hier für den Kenner wissenschaftlicher Pflanzengeographie im Altertum so fein und unverkennbar“ ist. Flutgehölze nennt Schimper die Mangrove: za & 7) rankupls yeyvsrar, SEyöpa Eotiv „soweit die Flut reicht, giebt es Bäume“, sagt Theophrast! ... eormmev Ins Toy HLLMy Boten TOoAdTaUS" STay Yapn AUTWTLS YEyırar Üewpetv Eotıy. „sie stehen auf den Wurzeln wie auf vielen Füssen, was man zur Zeit der Ebbe erkennen kann“. Da wird zunächst eine Pflanze beschrieben: KAgTay 82 Eyeı TONDy Öoroy Tois Auuyadiaus ZGmtev, To devras ZUVENITTETAL KAÜATER TOVNPTNNEYoY TOStov „sie besitzt eine Frucht, die von aussen einer Mandel sehr ähnelt, innen aber ist sie!) zusammenge- faltet wie eine zusammengeklappte Wachstafel“. Bei Forskäl?) liest man: semen unicum, magnum, compressum, ovato-mueronatum, margine convexum, tomentosum, cute carnoso-coriacea; interne cotyledonibus duobus, carnosis, rigidis, versus eundem marginem complicatis, uno extra alterum, punctatis, reniformibus. Ueber dieser Diagnose steht: Avicennia offieinalis. Ich bin hier näher, als dies vielleicht nötig er- scheint, auf den Gegenstand eingegangen. Ich will aber nur dem Leser einen Begriff davon geben, wie ausserordentlich genau und wie klar und deutlich Theophrasts Diagnosen sind. — Ebenso klassisch ist die Beschreibung von Rhizophora mucronata und Aegiceras maius, den beiden anderen Charakterpflanzen der Mangroveformation. Das Laub der Rhizophora ist öy.aLoy Saayn, lorbeerartig, KyVos 38 Tols lors nal TW Ygopazı zu 77 Say, die Blüte ähnelt in Form und Geruch der von Matthiola, die, wie Bretzl angiebt, hier gemeint ist. Dies stimmt für die jungen Blüten ganz auffallend. Die Griechen von der Flotte des Nearchos, auf deren Angabe sich Theophrast stützt, sahen diesen Baum im Spätherbste — xal za nv DOM oUn drodanderv, „sie werfen die Blätter nicht ab“, wie das die Griechen aus ihrer Heimat gewohnt waren — mit noch ganz unentwickelten Früchten r} sonst hätten sie gewiss auch die Viviparie des Baumes erkannt. Diese Viviparie ist übrigens für die Wissenschaft eine ganz neue Ent- ı) Hier sind die Keimblätter gemeint. *) P. Forskäl, Flora Aegyptiaco-Arabica, Hauniae 1775. p. 37. 102 F. Fedde: deckung, die indessen, wie Bretzl aus einer vergessenen Stelle bei Forskäl nachweist, unter den Arabern dort schon lange bekannt war, denn bei Forskäl heisst es: Arabes narrarunt, semen in. arbore dehiscere et cotyledones nudos emittere, quod vix credibile mihi videtur. — Auch die Beschreibung der Myrsinacee Aegiceras madus ist sehr klar und deutlich. — Zum Schlusse streift Bretz], (p. 64) noch eine physiologische Frage: Die Griechen wussten ganz genau, dass die ihnen bekannten Landbäume im salzigen Meerwasser nicht gedeihen konnten, wenn ihnen auch die physiologischen Gründe dieser Erscheinung nicht ganz klar waren. Hier handelte es sich augenscheinlich um eine Ausnahme. Trotzdem erkannte Theophrast ganz deutlich, dass Zhizophora mehr das reine Meerwasser liebe (yprat TWS TH ANLpLeL npOg euTVEyeray XaL TpopYYy „sie braucht zum Gedeihen und zur Nahrung das Salzwasser“), während Avicennia auch Braekwasser verträgt. Auch die Mangroveformation des Roten Meeres, wie sie uns Theophrast, sowie auch Agatharchides und Eratosthenes beschreibt, behandelt Bretzl kurz. Er weist nach, dass sich die Kenntnisse der Alten mit den Erfahrungen Schweinfurths!) und von Heuglins‘), die diese Gegenden bereist haben, genau decken. Uebrigens findet sich im nordwestlichen Teile des Roten Meeres nur Avicennia, erst von den Dahlak-Inseln südlich tritt auch Ahrzophora dazu. Der zweite Abschnitt behandelt eine Monographie der Bahrein- Insel Tylos im Persischen Meerbusen, die Theophrast nach dem Bericht des Admirals Androsthenes von Thasos giebt. Auch hier ist Theophrast auf botanischem Gebiete noch die einzige wissen- schaftliche Quelle, die wir besitzen, denn der Engländer Bent?), der in neuerer Zeit diese Inselgruppe besuchte, hatte „gerade für die reiche Pflanzenwelt der Insel kein Auge“. Bei der Schilderung des Quellenreich- tums dieser Inseln stimmt Theophrast mit Bent überein. Ausser- ordentlich wunderbar aber mutet es uns an, wenn wir (hist. pl. IV. 7. 8) lesen, dass es dort einen Baum gebe, roiuv2UANoy Warnep To Aodoy, „vielblättrig wie ein Rosenstock“, also mit Fiederblättern.. Toüro 38 My pEy yunca gupnVerv, „das Laub schliesst sich in der Nacht“, Ina SE To Am dAyıoycı &toryvoaodaı, „mit Sonnenaufgang öffnet es sich wieder“, Meonußplas de Terems Zenruydar, „mittags aber spreizt es sich wieder vollständig aus“, zar.y 52 ig 3eing gvvayssdar narı © ı) @. Schweinfurth, Pflanzengeographische Skizze des gesamten Nil- sebietes und der Uferländer des Roten Meeres, in Petermanns geographischen Mitteilungen 1868. p. 247. 2) Th. v. Heuglin, Reise in Nord-Ost-Afrika und längs des Roten Meeres im Jahre 1857, in Petermanns geographischen Mitteilungen 1860. Teil II. p. 525. ») Th. Bent, The Bahrein Islands, in the Persian Gulf (Proceedings of the Roy. Geogr. Soc. XII. 1890.) Einiges aus den Uranfängen der Pflanzengeographie. 105 \ Mızaov, zaL TNy vURTa gupMVerv, „gegen Abend aber schliessen sich die Blätter einzeln wieder und die Nacht hindurch sind sie zusammen- geklappt“. Sehr schön schliesst Theophrast die Beschreibung mit den Worten: AFysıy SE xal Tobs EYywptous Sri nadevde, „die Ein- geborenen sagen, die Pflanze schlafe“. Es handelt sich hier um die nyktitropischen Bewegungen der Fiederblättchen von Ta- marindus indica! Bretzl bemerkt über diese Stelle sehr richtig: „Wie alle wissenschaftlichen Beobachtungen, die Alexander selbst anstellen liess, ist die Schilderung dieser täglichen periodischen Be- wegungen der Fiederblättchen in ihren vier Stadien so scharf und doch so kurz beschrieben, dass sie bis in die Zeit unserer neuen physio- logischen Arbeiten das Beste über Pflauzenschlaf blieb, wenn auch unbeachtet und vergessen“. WUebrigens war Tamarindus nicht die einzige Pflanze, an der Bewegungen von den Griechen beobachtet worden waren. Theophrast (hist. pl. IV. 2, 11) beschreibt eine Pflanze, die in der Umgegend von Memphis wachsen soll: 7 uv ya Tosgodıs anaydWäng Early auTol, al TO MUANOY Tapcuoroy Tas rzepigıy, eine Pflanze von Akazienhabitus mit doppeltem Fiederblatte wie die Farne; örav 3€ tıs apnrar TOY AAMYLNY, WITED Amavaıvol.evar in. r Ta BUAAA SUpminTeN, paaty, eira META Tıya Yoovov avalımarssar die ı Blättehen en als wären sie verwelkt, dann nach einiger Zeit sollen sie von neuem aufleben und wieder straff auseinander- spreizen“. Wieder eine klassische Schilderung in knapper, anschau- licher Darstellung! Hier handelt es sich um Mimosa asperata, wie schon Sprengel richtig erkannte, und wie es Schweinfurth auf eine An- frage Bretzls diesem bestätigte. — In der Tylos- Monographie werden dann noch einige Nutzhölzer erwähnt: Zunächst ein Zurov E od u hard YaurenjoDve za, ein Schiffsbauholz; TODTD HE £y 1nEV cn VaAdren SyEdov 431220) zivar „dieses soll im Seewasser fast nicht verfaulen können“. Hier, meint Bretzl, sei nicht das Holz von Tectona grandis aus Indien gemeint, sondern das von Avicennia officinalis, welches noch heute zum Bau von Barken verwendet wird. Ferner Calamus, aus dem schön getigerte Spazierstöcke gemacht werden: eiva: (dp zı DEvOpov == 0b sis Surenpius zepvesdun, za. yivasdar zahde suoopa, Momıkiav vd S/WIIU2 Hnu9 TO Tod TirpIg en „es gibt einen Baum, aus dem Spazierstöcke geschnitten werden, die sehr schön und buntscheckig wie das Fell eines Tigers sind“. Die getigerte Färbung wird erst künstlich dadurch erzielt, dass man die Stöcke in den Rauch hängt. Wäre das dem Androsthenes schon bekannt gewesen, so hätte es Theophrast wohl erwähnt, Ich halte jedenfalls die Vermutung Bretzls, dass Theophrast mit dem Worte „sivesdar“ die erst künstliche Erzeugung der bunten Färbung andeuten wollte, für zu 104 F. Fedde: weitgehend. — Schliesslich wird noch Tamariz articulata erwähnt. — Auch Baumwollenpflanzungen sahen die Griechen hier. Die Baumwolle — hier ist Gossypium herbaceum gemeint, denn Theophrast vergleicht die Blätter mit den Blättern der Weinrebe (sur . . . rapsponv Ti Apreiw) — sahen die Griechen mit Kapseln. Ob Androsthenes diese als Früchte erkannte, ist sehr zweifelhaft. Onesikritos (bei Strabo XV. C. 694) sieht diese Kapseln für Blüten an und fügt als höchst merkwürdig hinzu, dass in den Blüten ein Kern sässe. Der dritte Abschnitt behandelt Zreus bengalensis, den Indischen Feigenbaum. Die Schilderung des Banyans (Hist. pl. IV, 4, 4. u. 1. 7, 3; caus. pl. II, 10, 2) ist ein Glanzpunkt Theophrastischer Beschreibungskunst. Mit Recht stellt Bretz] die Beschreibung Theo- phrasts den ebenfalls mustergültigen Beschreibungen Schimpers, Englers und van Tieghems an die Seite, den meisten anderen, oft recht ungenauen, auch aus der neuesten Zeit, gegenüber. Die Griechen sahen hier zum ersten Male einen Baum, der aus den Aesten herab Stützwurzeln entsendet. Theophrast hat die Wurzelnatur dieser lebenden Säulen richtig erkannt: zadinsı &x Toy xAddwv de pilac „sie entsenden aus den Zweigen die Wurzeln“. Damit steht er im Gegensatz zu allen anderen Schriftstellern seiner Zeit: in der nach- alexandrinischen Romanliteratur spriebt man immer nur von zara- zanröpevor xhaoo: „niedergebogenen Zweigen“, ein Irrtum, der sich merkwürdiger Weise durch Vermittelung von Plinius bis in die neuere Zeit erhalten hat. Theophrast weist auch noch besonders auf den Mangel an Chlorophyll (Reuxozepar) und auf die Blattlosigkeit (dsurks:) hin, zwei Merkmalen echter Wurzeln. Ob er aber auch den endogenen Ursprung dieser Stützwurzeln erkannt hat, wie Bretzl aus dem <2 zoy xhaowy schliesst, möchte ich doch stark bezweifeln. Ich glaube doch, dass Bretz] hier seine Begeisterung für den alten Theophrast, die ich nebenbei wohl verstehen kann und durchaus teile, zu weit hingerissen hat. Bretzl meint (p. 336. Anm. 8 zu p. 164), er hätte sonst das Wort dxo gebraucht, und führt eine Reihe von Zitaten aus bist. pl. IV. 2, 1; IV. 2, 4; IV. 2, 3 an, aus denen allerdings hervor- geht, dass Theophrast zwischen dem Entstehen aus äusseren Gewebe- schichten (475 PD} - ©. C. Rügen’s Flechtenflora. 119 Familia Il. Zichenace:. Tribus 3. Oalöciei. 4. Oalicium Ach. (Cyphelium (Ach.) de Not.) . chrysocephalum (Turn.). Steril an einer Föhre bei Binz. ©. . stemoneum Ach. In der Granitz an einer alten Föhre. . melanophaeum Ach. Häufig an Föhren in der Schmalen Heide, bei trichiale Ach. An Birken in der Granitz unweit des Jagdschlosses. Göhren, Sellin. (Calieium Pers. em.). . hyperellum Ach. Sehr schön an den schrundigrindigen Birken in der Granitz, auf dem Vilm an Obstbäumen; Laur. Fl.: Granitz. . roscidum Flk. An alten Eichen in der Granitz, an entrindeten Stellen alter Eichen auf dem Vilm. ‚ trachelinum Ach. = salicinum Pers. Eichen in der Granitz, Stubbnitz, auf dem Vilm; Greifswalder Ooi; Laur. Fl.: Stubbnitz. guercinum Pers. Nyl. Botanisches Museum Berlin: an Eichen auf der Insel Vilm, leg. Laurer, C. Zenticulare. curtum Borr. Altes Holz eines Zaunes bei Bergen. 5. Coniocybe Ach. ©. furfuracea (L.) Ach. An aufgeworfener Erde über Wurzeln in der Granitz; hierher wohl ©. capitellatum Ach. Stubbnitz, in Laur. Fl. 6. Sphinctrina Fr. . turbinata (Pers.) Fr. Ueber Pertusaria communis an Buchen in der Stubbnitz. Tribus 4. Baeomycetei. 7. Baeomyces (Pers.) Nyl. rufus (Huds.) DC., Sphyridium byssoides (L.). Sehr schön an den Wänden eines Sandausstiches in der Nähe der Oberförsterei, auch sonst in der Stubbnitz und Granitz, dort schon von Laurer gefunden. . roseus Pers. Schmale Heide, steril auf diehtem Heideboden; Laur. Fl.: Granitz. temadophilus (Ehrh.) Nyl. = Icmadophila aeruginosa (Seop.). Graben- rand in der Schmalen Heide; Laur. Fl.: Stubbnitz. Tribus 5. Stereocaulei. 8. Stereocaulon Schreb. . condensatum Hofim. Mit Baeomyces roseus in der Schmalen Heide. . paschale Fr. Herb. Pomm.: In Kiefernschonungen der Schaabe: 5. paschale var. conglomeratum, leg. Zabel 1855, Münter 1856; In der Schmalen Heide ist die Flechte häufig zwischen COladina sylvatica und Moosen. 120 Heinrich Sandstede: Tribus 6. Cladoniei. 9. Oladonia (Hoffm.) Nyl. 1. Phaeocarpae ©. aleicornis (Lghtf.). Viel auf Dünen in der Schmalen Heide, selten mit Apotheeien, Dünen bei Göhren; Herb. Pomm.: Göhren. chlorophaea Flik. Nyl. Dünen in der Schmalen Heide, Wegränder in der Granitz und Stubbnitz; Laur. Fl.: Granitz; Herb. Pomm.: Baaber Heide, Göhrensche Strandabstürze. f. prolifera Arn. Herb. Pomm.: Unter dem Material aus der Baaber Heide. ©. pyxidata (L.) Fr. Laur. Fl.: Oenomyce neglecta var. Pocillum dürfte hierher gehören; sicher wohl auch ein Rasen im Berliner Herbar, Podetien mit runzeliger Rinde und grossen Thallusschuppen, am Wege von Stubbenkammer zum Seestrande, leg. Laurer. Ü. pityrea (Flk.) Nyl. Schmale Heide, auf modernden Baumstrünken in der Granitz; Herb. Marss.: Baumstämme in der Granitz, leg. Marsson. Ö. fimbrieta (L.) Hffm. In verschiedenen Formen in der Stubbnitz und Granitz, Schmale Heide, bei Göhren ete. tubaeformis Hfim. Sehr schön an Wänden eines Sandausstiches in der Nähe der Oberförsterei, auf der Greifswalder Ooi an alten Obstbäumen aufsteigend. denticulata Flk. In der Granitz an alten modernden Baumstrünken ; Herb. Pomm.: Unter ©. chlorophaea. f. radiata (Ach.) Flk. Schmale Heide, Lam. Fl.: ©. pyasrdata Fi. var. radıata. f. subcornuta Nyl. Granitz, hierher wohl ©. pysidata fibula und abortiva, Laur. Fl. und ©. pyzidata Hifm. p. pt. Schaabe, leg. Münter, in Herb. Pomm. CO. ochrochlora Fik. Granitz, Stubbnitz, Schmale Heide in mehreren Formen; Laur. Fl.: Granitz, als Cenomyce coniocraea Flk.; Herb. Marss.: Granitz, als ©. chlorophaea p. pt. leg. Münter. f. ceratodes Flk. Auf modernden Baumstümpfen in der Schmalen Heide. f. phyllostrata Flik. An Birkenstämmen in der Granitz. ©. gracilis Hffm. var. chordalis Flik. Schmale Heide. Herb. germ.: Ralswiecker Berge, leg. Münter. Herb. Marss.: ohne genauen Fundort, leg. Marsson. Herb. Pomm.: Schmale Heide. . hybrida Ach. Herb. Pomm.: Schmale Heide, unter chordalis im Herbar, leg. Zabel. ©. cornuta (L.) Fr. Herb. germ.: Ralswiecker Berge, leg. Münter. ©. degenerans Flk. Dürftig in der Schmalen Heide; Herb. Pomm.: Sehmale Heide, als ©. gracilis, leg. Zabel. O©. furcata (Hffm.). Schmale Heide, Granitz, Göhren, Sellin; Laur. Fl.: Oenomyce furcata v. inspersa Fl. Granitz. Q ker) ur) er Rügen’s Flechtenflora. 121 f. subulata Schaer. Herb. Pomm.: Schaabe, auf torfigen Wiesen beim Walde, leg. Zabel. Cladonia pungens Ach., Nyl. Schmale Heide auf Dünenboden. Laur. Fl.: C. C. C. (>) Ü. C. . cornucopioides (L.) Fr. Schmale Heide, bei Göhren; Herb. Marss.: C. C. C. Granitz, Cenomyce rangiformis Fl.; Herb. Pomm.: Ralswiecker Heide, leg. Zabel. adspersa (Flk.) Nyl. In der Stubbnitz an Erdabhängen, in der Granitz an Waldwegen. erispata (Ach.) Nyl. Herb. Marss.: Rügen, als ©. pungens Ach. caespititia (Pers.) Flk. Laur. Fl.: In der Granitz. 2. Ochrocarpae. Botrytes Hag. Laur. Fl.: Im Walde zwischen Gross-Stresow und Lanken; im Berliner Herbar ein Räschen mit zwei Podetien an einem Kiefernstumpf: An einem kleinen Kiefernstrunk am Eingange der Schmalen Heide, von der Prora her, am 14. Mai 1853 von Laurer gefunden. Eine in Deutschland seltene Oladonia, in der Nähe der Ostsee an mehreren Stellen gefunden: Rostocker Heide (Floerke, Comm.), in Preussen (Ohlert, Zusammenstellung), Mark Brandenburg (Egeling, Verz. p. 26). Auf. Fünen, Seeland, in Jütland, Insel Hogland, Skandinavien, Finnland, russ. Lappland; in nordischen Ländern mehr verbreitet. 3. Erythrocarpae. . digitata (L.) Hfim. Erdwälle in der Granitz, unweit der Schmalen Heide im Föhrenwalde; Laur. Fl.: Granitz. deformis L. Herb. germ.: Ralswiecker Berge, leg. Münter. Dünen bei Abeck als ©. digitata. baciliaris (Ach.) Nyl. Schmale Heide; Herb. Marss.: Baaber Heide, ©. macilenta Hfim. v. bacıllaris Schaer., leg. Münter. Ralswieck, ©. Floerkeana apoth. coccineis — Ü. Floerkeana Fr., intermedia Wainio Mon. (— bacillaris Ach., Nyl,\). macilenta Hffm., Nyl. Schmale Heide unter Föhren, auf einem morschen Heck in der Granitz; Laur. Fl.: Im Walde zwischen Gross-Stresow und Lanken, ©. polydactyla var. macilenta Fl. 10. Oladina Nyl. uncialis (L.) Nyl. Schmale Heide, steril; Laur. Fl.: Granitz, Herb. Pomm.: Baaber Heide, leg. Münter, 1856. . sylvatica, (Hffm.) Nyl. Schmale Heide, Föhrenwald bei Sellin; Laur. Fl.: Granitz. Herb. Pomm.: Kiefernschonung der Schaabe, 0, rangiferina sylvatica Hfim., leg. Zabel 1855. rangiferina (L.) Nyl. Herb. Pomm.: Mönchgut, Baaber Heide, leg. Münter 1856. 122 Heinrich Sandstede: Tribus 7. Cladiei Nyl. 11. Pyenothelia Duf. P. papilaria (Ehrh.) Duf. Bei Sellin an einem Erdwall, steril. Tribus 8 Bamalinei. 12. Ramalina Ach. R. fraxinea (L) Ach. An Feldbäumen, auch auf der Greifswalder Ooi; Herb. Pomm.: An alten Weidenstämmen bei Ginst, leg. Zabel. R. fastigiata (Pers.) Ach. An Feldbäumen, altem Holze, auch Greifs- walder Ooi; Herb. germ.: Granitz, als R. fraxinea (1850), Greifs- walder Ooi (1853), leg. Münter. R. pollinaria Ach. Steril an alten Scheunen in Bergen, spärlich an der Kirche in Sagard. R. farinacea (L.) Ach. intermedia Nyl. An Laubbäumen, altem Holze, auch Greifswalder Ooi, steril. Tribus 9. Usneei. 13. Usnea Hfim. U. florida (L.) Hffm. In der Granitz an Laubbäumen, steril; Laur. Fl.: In der Granitz. DO. hirta (L.) Hfim. Holzwand einer Scheune von Bergen, steril. Tribus 10. Cetrariei. 14. Cetraria Ach., Nyl. ©. islandica (L.) Ach. Herb. Pomm.: Schaabe, leg. Zabel, 1855. ©. aculeata (Schreb.) Fr. Schmale Heide auf nacktem Dünensand ; Laur. Fl.: Vor Garz. Herb. Pomm.: Cornicularia aculeata Ach. f. acanthella Ach., Mönchgut, Baaber Heide, leg. Münter 1856. var. muricata (Ach.) Nyl. Herb. Pomm.: Schaabe, leg. Zabel 1854. 15. Platysma (Hffm.) Nyl. P. ulophyllum (Ach.) Nyl. Steril an schrundigrindigen Birken von Binz am Wege zur Bahnstation, hierher auch wohl Laur. F].: Oetraria sepincola Ach., an Juniperus hinter Gross-Stresow. P. difusum (Web.) Nyl. Föhren in der Schmalen Heide, steril. P. pinastri (Scop.) Nyl. Steril auf dem Holze der Einfassung des Wildparks in Putbus. Tribus 11. Parmeliei. 16. Evernia Ach. E. prunastri (L.) Ach. Ueberall an Feldbäumen, an altem Holze, auch Greifswalder Ooi, steril; in der Schmalen Heide auf nacktem Dünensand., vom Winde hergeführte Thalli. Laur. Fl.: In der Stubbnitz fruchtend. P: Rügen’s Fleehtenflora. 123 17. Pseudevernia Zopf. olivetorina Zopf. Beiheft zum bot. Centralblatt, XIV, Heft I, 1903, p-. 110. Steril an Eichen: Föhren in der Granitz bei der Schmalen Heide, an Birken von Binz am Wege nach der Station; die Thalli haben rote Chlorkalkreaktion. Laur. Fl.: Granitz, Dorrera furfu- racea Ach., vielleicht auch zu dieser neuen Art gehörend. 18. Alectoria Ach. . jubata (Hffm.) Nyl. Föhren in der Schmalen Heide, kleine sterile Thalli, bei Sellin an Föhren und Holz. 19. Parmelia Ach. 1. Euparmelia. Stirps ?. caperatae Ach. . caperata Ach. Steril an Eichen in der Granitz. Stirps P. conspersae Ach. . conspersa Ach. Auf Steinen der Feldmauern bei Göhren, Hünengrab und erratische Blöcke bei Gross-Stresow. Laur. Fl.: Stubbnitz. Stirps P. saxatilis Ach. saxatilis (L.) Ach. Steril an Bäumen im Walde, auch Greifswalder Ooi; Laur. Fl.: Stubbnitz. . sulcata Taylor. Steril an Bäumen, Holz, erratischen Blöcken im Walde ete,, Greifswalder Ooi. . acetabuhım (Neck.) Duby. Bei Binz an Birken, hier und da an Feldbäumen, Greifswalder Ooi. Stirps P. olivaceae Ach. . exasperatula Nyl. Birken bei Binz, steril, Eichen am Wege von Bergen zum Rugard. P. fuliginosa (Fr.) Nyl. Granitz und Stubbnitz an Buchen, Vilm, 122 x E: Greifswalder Ooi; an Granitblöcken oben.am Abhang bei Lohme zusammen mit der folgenden Art, Gross-Stresow, steril. . glomellifera Nyl. Erratische Blöcke der Hünengräber bei Gross- Stresow, bei Lohme oben am Abhang, Feldmauer bei Göhren. subaurifera Nyl. An Feldbäumen”und altem Holze, auch auf der Greifswalder Ooi, Sorothamnus beim Denkmal bei Gross-Stresow, an Sanddorn bei Lohme. 2. Hypogymnia Nyl. physodes (L) Ach. Steril an Holzwerk, an Bäumen, erratischen Blöcken, auf blossem Dünensand und Heideerde in der Schmalen Heide; Greifswalder 0o0i. Laur. Fl.: Stubbenkammer, Herb. Marss. desgl. 124 Heinrich Sandstede: Parmelia tubulosa Schaer., Bitter. Schmale Heide auf Föhrenästen und Wurzeln. Herb. germ.: Ralswiecker Berge, leg. Münter, als P. physodes. 20. Parmeliopsis Nyl. P. ambigua (Wulf.) Nyl. Steril auf Bohlen der Umzäunung des Wildparks in Putbus. Tribus 12. Stöctei. 21. Lobaria (Hfim.) Nyl. L. pulmonacea (Ach.) Nyl. In der Stubbnitz an Buchen, viel zwischen Stubbenkammer und Lohme, steril. Herb. Marss.: Stxcta pulmo- naria L., Stubbnitz, leg. Marsson; Herb. Pomm.: Stubbnitz, leg. Zabel 1857. 22. Ricasolia De Not. R. herbacea Huds., Nyl. Im Berliner Herbar fruchtend von Stubben- kammer, leg. Laurer, 9. Juli 1870. Herb. Marss.: Stubben- kammer, ohne Unterschrift und Datum. Herb. Pomm.: An der Rinde von Zrasxinus im Teufelsgrund: Stecta herbacea Ach. laetevirens Schaer., leg. Münter 1856 Sept. 4 Herb. germ.: Stubbnitz an Bäumen, leg. Münter 1852 Okt. 28. Mir war es nicht beschieden, diese schöne Flechte wieder- zufinden! In Schleswig wurde sie ein einziges Mal gefunden: An Baumstämmen im Drawit-Holz bei Lügumkloster 15. 8. 1833 (v. Fischer-Benzon, Die Flechten Schleswig-Holsteins, Seite 82). In Westfalen, Mittel- und Süddeutschland ist sie von mehreren Fundorten bekannt. An Buchen auf der Insel Moen und an Buchen und Linden auf Hallands Väderö an der schwedischen Westküste. Tribus 13. Peltigerei. Subtribus 1. Peltider. 23. Peltidea Nyl. P. aphthosa (L.) Ach. Zwischen Stubbenkammer und Lohme an Abhängen im Walde. Laur. Fl.: Am Wege zwischen Bergen und der Jasmunder Fähre; Herb. Marss.: Stubbnitz leg. Marsson; Herb. Pomm.: Bisdamitz im Kalkmoor leg. Zabel 1854; Herb. germ.: Horthafen leg. Münter 1853. P. venosa (Hffm.) Ach. Laur. Fl.: Am Wege zwischen Bergen und der Jasmunder Fähre; Herb. Marss.: Granitz leg. Marsson, Herb. Pomm.: Stubbenkammer leg. Zabel 1854. 24. Solorina Ach. S. saccata (L.) Ach. Laur. Fl.: Stubbenkammer; Herb. Marss.: Stubbenkammer leg. Marsson; Herb. Pomm.: daselbst leg. Zabel 1854, in Ohlert, Zusammenstellung der Lichenen in der Provinz Preussen, Seite 33: „1865 auf Rügen gefunden“. Rügen’s Flechtenflora. 125 Subtribus 2. Peltigerinei. 25. Peltigera Hifm. P. horizontalis (L.) Hfim. Am Fusse starker Buchen bei der Viktoria- höhe und bei Lohme; Laur. Fl.: Am Wege zwischen Bergen und der Jasmunder Fähre. P. polydactyla (Neck) Hfim. In der Granitz, Schmalen - Heide, Stubbnitz ete., Greifswalder Ooi: Laur. Fl.: P. polydactyla var. praetextata Fl.: Stubbnitz; Herb. Marss.: Peltigera spec. = F. polydactyla (Neck.) Hfim.; leg. Marsson. P. canina (L.) Hifm. Viel in Waldblössen der Stubbnitz. Granitz, Vilm, am Rande des Wäldchens auf der Greifswalder Ooi. Laur. El.: P. leucorhiza und wlorkiza Fl., Granitz. rufescens Hfim. Schmale Heide, in kleinen Exeinplaren auf Dünensand. P. spuria (Ach.) DC. Mit voriger in der Schmalen Heide; Greifs- walder Oboi. Tribus 14. Physciei. 26. Physcia Schreb. a. Thallus gelb. P. parietina (L.) DC. Gemein an Feldbäumen, Gesträuch, Samducus, Mauern, auf Ziegeldächern, Steinwällen, Granitblöcken, am Strande ete., auf der Greifswalder Ooi auch auf einem Strohdache, dort viel an Sambucus, an Feldsteinmauern ete. Laur. Fl.: Stubbnitz. f. aureola (Ach.) Nyl. An Granitblöcken am Strande bei Lohme, auf dem Vilm und der Greifswalder Ooi. P. polycarpa (Ehrh.) Nyl. Viel und schön an Sanddorn am Abhange bei Lohme, an altem Holz bei Sassnitz, Sarothamnus beim Denkmal am Gr. Stresow. P. Iychnea (Ach.) Nyl. Steril an einem alten Birnbaume in einer Liehtung der Granitz, Ulmen und Eichen auf der Insel Vilm, Steinwall bei Göhren, Ulmen auf der Greifswalder Ooi, an einem Steinwall bei den Gehöften daselbst. >, tremulicola Nyl. Einige Exemplare an Zitterpappeln aus der Granitz stimmen genau mit dem überein, was ich von Prof. Steiner in Wien unter dieser Bezeichnung erhielt, aber nicht mit Nyl., Hue, nro. 385. b. Thallus grau oder bräunlich. Stirps P. ciliaris DC. >. cihiaris (L.) DC. Birnbaum in einer Liehtung der Granitz, Obst- bäume und Eschen auf der Greifswalder Ooi. u Dan Stirps P. pulverulentae Fr. pulverulenta (Schreb.) Fr. An Birken bei Binz, Buchen in der Stubbnitz, Greifswalder Ooi an Obstbäumen, Eschen, Ulmen, Linden; Laur. Fl.: Stubbnitz. Mae 126 Heinrich Sandstede: *Physcia pityrea (Ach.) Nyl. An Birken bei Binz, Sambueus und Eichen im Wäldchen auf der Greifswalder Ooi. Stirps ?. stellaris Fr. >, ‚stellaris (L) Fr. An Sanddorn am Strandabhange bei Lohme, Sambucus auf der Greifswalder Ooi. tenella (Scop.) Nyl. An Feldbäumen, Gesträuch, auf Holz und Steinwällen, im Wäldehen auf der Greifswalder Ooi an Sambucus, Obstbäumen ete., auf den Steinwällen bei den Gehöften. . subobscura Nyl. Spärlich auf einem Block bei Stubbenkammer am Strande. Th. Fries, Lichenographia Scandinavica, Seite 146; P. stellaris f. marina E.Nyl: „praeeipue in scopulis marinis“ mit der Rügenflechte identisch. Auch auf der Insel Hogland im finnischen Meerbusen beobachtet. aipolia (Ach.) Nyl. An einer Buche auf Stubbenkammer, viel in dem Wäldehen auf der Greifswalder Ooi an verschiedenen Bäumen, besonders Eichen, Ulmen und Obstbäumen. caesia (Hfim.) Am Strande bei Lohme, Sellin, Höft bei Göhren, Stubbenkammer, des Vilm, der Greifswalder Ooi an Granitblöcken, auf Feldmauern. Dam ID N DB D Stirps P. obscurae Fr. P. obscura (Ehrh.) Fr. An Eschen in der Stubbnitz in der Nähe der Oberförsterei, an Mauerwerk in Sagard, auf einer Marmortafel bei der Kirche daselbst, auf der Greifswalder Ooi an Eschen und Ulmen, Sambucus; Laur. Fl.: Parmelia ulothrix Ach , Stubbnitz. var. virella (Ach.) Nyl. Viel an Samducus auf der Greifswalder Ooi, dem Vilm, am Strande bei Arcona auf Granitblöcken. Tribus 15. Gyrophorei. 27. Gyrophora Ach. @. polyphylla (L.) Krb. Laur. Fl.: @. glabra Ach. Auf einer Anhöhe hinter Gr. Stresow. Gemeint ist jedenfalls das Hünengrab auf der Anhöhe westlich vom Denkmal; das Hünengrab ist jetzt derart von Bäumen beschattet, dass die meisten Flechten daran zugrunde gegangen sind. Die Gyrophora ist nicht mehr da. Tribus 16. LDecano-Leecideei. Subtribus 1. Pannanie:. 28. Pannaria DC. P. rubiginosa (Thunbg.) Del. var. conoplea (Ach.) Nyl. Herb. Pomm.: Stubbnitz im Teufelsgrunde 1854 Okt. 18., ohne Unterschrift; im Berliner Herbar zwischen „Pertusaria sorediata Fr.“ an Buchen- rinde, von Laurer gesammelt, Spuren dieser Flechte. Rügen’s Flechtenflora. O7 Pannaria brunnea (Sw.) Nyl. Am Hohlweg zwischen Lohme und Stubben- kammer und bei Sassnitz. Laur. Fl.: An einem kleinen Hohlwege zwischen Bergen und der Jasmunder Fähre. Herb. Marss: Stubbnitz, leg. Marsson 1853. P. mierophylla (Sw.) Nyl. Laur. Fl.: Zecidea miwecrophylla Ach. Stubbnitz, dürfte hierher gehören. Subtribus 2. Zecanoret. 29. Lecanora Ach. Stirps 2. saxicolae (Poll.) Nyl. (Squamaria DC.) L. saxicola (Poll.) Nyl. An Granitblöcken bei Lohme. Stubbenkammer, Areona, auf dem Vilm, bei Lauterbach, Steinwall bei Göhren, Holzwerk bei Bergen,’ am Strande der Greifswalder Ooi an Granit. Stirps Z. murorum (Hfim.) (Placodium Hill.). L. murorum (Hfim.). Auf der Zinne des Jagdschlosses in der Granitz auf Zementmörtel, Mauer in Sagard, Steinwall auf der Greifs- walder Ooi. *L. zegularis (Ehrh.) Nyl. Steinwall bei den Gehöften auf der Greifs- walder Oboi. L. scopularis Nyl. An einigen Granitblöcken am Strande der Greifs- walder Ooi. =L. lobulata Smf., Nyl. Viel an Granitblöcken am Strande bei Arcona, Lohme, Stubbenkammer, Sellin, Göhrener Höft, dem Vilm, der Greifswalder Ooi zusammen mit Verrucaria maura Wbg. und Lecanora prosechoidiza Nyl. L. sympagea (Ach.) Nyl. Selten an der Mauer bei der Kirche in Sagard. Stirps Z. cerinae Ach. (Callopisma. De Not.). L. citrina (Ach.) Nyl. An altem Holzwerk am Strande bei Sassnitz, Ulmen und Eichen auf der Greifswalder Ooi und dem Vilm, Kirehhofstor zu Sagard, Felsblöcke bei Göhren und auf der Ooi, Mörtel auf der Zinue des Jagdschlosses in der Granitz. L. ferruginea (Huds.). An einigen Buchen auf Stubbenkammer. L. salicina Schrad. An Buchen am Abhange bei der Kieler Schlucht, Königsstubl, dort auch an dem Geländer. Laur. Fl.: Z. aurantiaca Ach, Populus tremula auf dem Königsstuhl. L. cerina (Ehrh.) Ach. Im Wäldehen auf der Greifswalder Ooj an Ulmen. L. pyracea Ach., Nyl. In der Nähe des Strandes an Blöcken zusammen mit Lecanora exigua, L. dispersa, Physcia caesia ete.: Arcona, Lohme, Stubbenkammer, Vilm, Lauterbach, Greifswalder Ooi ete. 128 Heinrich Sandstede: auf Steinwällen bei Göhren, der Hafenmauer auf der Ooi, auf dem Granitblock der Kaiser Wilhelm I. Sicht, errichtet am 10. Juni 1865. Lecanora luteoalba (Turn.) Nyl. Zusammen mit Zecidea cyriella an einigen Ulmen im Wäldehen auf der Greifswalder Ooi. L. phlogina (Ach.) Nyl. Selten an Sambucus auf der Greifswalder Ooi (Thall. K.—, Apoth. K.+). Stirps L. vitellinae Ach. (Candelaria Mass.). L. reflexa Nyl. Steril an einem Birnbaum in einer Lichtung der Granitz. L. vitellina (Ehrh.) Ach. Hünengrab bei Gr. Stresow, Feldmauern bei Göhren, Ziegeldächer in Sagard und Bergen, Granitblöcke auf dem Vilm und der Greifswalder Ooi; Laur. Fl.: Im Dorfe Lanken. L. episantha (Ach.) Nyl. Auf der Zinne des Jagdschlosses in der Granitz auf Zementmörtel, zerstreut Apothecien auf der Hafen- mauer der Greifswalder Ooi. Stirps Z. sophodis Ach. (Rinodina Ach.). L. exigua Ach. (= pyrina Ach., Arn. Jura, nro 169). Am Strande bei Lohme, Arcona, Sellin, Göhrener Höft, Lauterbach, dem Vilm, der Ooi ete. an Granitblöcken. f. subrufescens Nyl. Exemplare von Blöcken bei Lohme grenzen an diese Form. L. Oonradi (Kbr.). Selten an Sarothamnus in der Schmalen Heide, nur einige Apotheeien. Eine in Deutschland seltene Flechte! Ohlert (Zusammen- stellung Seite 12) fand sie auf Holz, Wurzeln von Juniperus und abgestorbenen Pflanzenstengeln, Arnold sammelte sie im Franken- jura auf Strohdächern und über abgestorbenen Moosen und Phanerogamen, von Zwackh an Pflanzenresten in der badischen Pfalz, ich habe sie auf Reitdächern im nordwestdeutschen Tief- lande (Zw. L. 1145, Arn exs. 1551) und auf altem Leder in den Dünen der Nordseeinsel Wangeroog festgestellt, in nordischen Ländern ist sie häufiger: Dänemark, schwedisches Festland, Gotland, Finnland, Norwegen, im schwedischen und russischen Lappland ete. Stirps Z. subfuscae Ach. L. galactina Ach. Ueberall an Mauerwerk, auf Granitblöcken am Strande, die von dem höchsten Wasserstande etwas entfernt liegen; Greifswalder Ooi an einem Scheunentor, auf Feldsteinen. L. dispersa (Pers.) Flk. Meist als eingestreute Apotheeien auf Granit- blöeken am Strande zusammen mit der vorigen Art. Rügen’s Flechtenflora. 129 Lecanora subfusca (L.) Nyl. Besonders an Buchen in der Stubbnitz, Granitz, auf dem Vilm, der Ooi, auch an anderen Bäumen, Carpinus, Eschen ete., an Holzwerk bei Bergen. Laur. Fl.: In vielen Formen in der Stubbnitz. *L. campestris Schaer., Nyl. Grabplatte aus Sandstein in Sagard; Laur. Fl.: L. subfusca var. fusca Fl. auf Steinen zwischen Sagard und Jasmund wird hierher gehören. _ L. rugosa (Pers.) Nyl. Buchen am Abhange in der Stubbnitz, Carpinus und Eschen auf der Greifswalder 0oi; im Berliner Herbar unter L. subfusca von Stubbenkammer und dem Vilm. L. chlarona Ach., Nyl. Föhrenzweige in der Sclımalen Heide. L. intumescens Rebt. Buchen in der Stubbnitz und Granitz, Carpinus auf der Greifswalder Obi. L. angulosa Ach. An Feldbäumen und Sträuchern, Sarothamnus bei Gr. Stresow, auf der Greifswalder Ooi an verschiedenen Bäumen. Laur. Fl.: Z. albella Ach., Stubbnitz. f. cinerella Flk. An Sambucus auf der Greifswalder Ooi, an Sanddorn bei Lohme. L. glaucoma Ach. Erratische Blöcke und Hünengrab bei Gr. Stresow. Laur. Fl.: Hinter Gr. Stresow. L. Hageni Ach. An einer Planke am Strande bei Sassnitz. L. umbrina (Ehrh.) Nyl. Sorothamnus in der Schmalen Heide. L. prosechoidiza Nyl. Auf Rügen überall am Strande auf den Granit- blöcken, Greifswalder Ooi, Vilm; die Flechte teilt den Standort mit Verrucaria maura Wbg. und Lecanora lobulata Nyl. Kommt an der Nordsee gewöhnlich zusammen mit der nahe verwandten L. prosechoides Nyl. vor, beide auch auf der Insel Hogland (Brenner, Bidrag till kännedom af finska vikens Öövegation, IV. in Meddel. af Societas pro Fauna et Flora fennica, p. 1885) und an der britischen Küste unter gleichen Verhältnissen (Crombie, British Liehens p. 426, 427). Auf Rügen sah ich keine ausgeprägte ZL. sprosechoides. Th. Fries, Liehenographia scandinavica, Anmerkung zu Lecanora subfusca-corlocarpa p. 241: „Parmelia subfusca-lainea Fr. L. E. p. 140“ wird zu einer der beiden Spezies gehören. L. sulphurea (Hffm.) Ach. Sehr schön an Granitblöcken am Strande bei Lohme, auf dem Vilm, der Greifswalder Ooi, an Granitblöcken bei Gr. Stresow; ob hierher nicht Z. melanophaca Fl. in Laur. Fl.: an Felsen hinter Gr. Stresow. L. varia Ach. An Birken bei Binz sehr schön, an altem Holze bei Sellin. L. conizaea (Ach.). An Föhren in der Schmalen Heide, steril. L. symmictera Nyl. Sarothamnus beim Denkmal bei Gr. Stresow, an altem Holze bei Sellin. Abhandl, des Bot, Vereins f, Brandenb, XLV. 9 130 Heinrich Sandstede: Lecanora orosthea Ach. An den Granitblöcken der Hünengräber bei Gr. Stresow, steril; Laur. Fl.: Felsen hinter Gr. Stresow. L. glaucella (Fw.) Nyl. Föhren hinter der Schmalen Heide. L. polytropa (Ehrh.) Schaer. Hinter Gr. Stresow an erratischen Blöcken. f. campestris Schaer. Ebendaselbst. L. Sambuci (Pers.). Auf der Greifswalder Ooi an Sambueus. Stirps L. erysibes Ach. L. erysibe (Ach.) Nyl. (Dimerospora Th. Fr.). Mörtel des Jagdschlosses in der Granitz. Stirps L. atrae Ach. L. atra (Huds.) Ach. Auf dem Holze des Geländers auf dem Königs- stuhl, Granitstufen auf dem Königsstuhl, auf erratischen Blöcken hinter Gr. Stresow, Kirche in Sagard; Laur. Fl.: Hinter Gr. Stresow. var. grumosa Ach. An erratischen Blöcken hinter Gr. Stresow. Stirps L. haematommae Ach. L. haematomma Ach. — Haematomma coccineum. Mit Apotheeien an der Südküste von Rügen, Berliner Herbar, leg. Laurer. L. leiphaema Ach. — Haematomma leiphaemum (Ach.) Zopf. Steril an Eichen in der Granitz, auf dem Vilm, an erratischen Blöcken hinter Gr. Stresow, Eichen im Park zu Putbus, hierher wohl Laur. Fl.: L. kRaematomma, Gr. Stresow. Stirps L. tartareae Ach. (Ochrolechia Mass.). L. tartarea Ach. Steril an Eichen in der Granitz. var. variolosa Fw. An Buchen und Eichen in der Granitz und Stubbnitz, auf dem Vilm; steril. L. parella Ach. Schön an Granitblöcken am Strande bei Lohme. Stirps L. cinereae Sm. (Aspicilia Mass.). L. gebbosa (Ach.) Nyl. Auf Granitblöcken am Strande der Greifs- walder Ooi. *L. caesiocinerea Nyl. Gr. Stresow an erratischen Blöcken, auf dem Vilm an Blöcken am Strande, an einem Granitblock oben am Strandabhange bei Lohme. L. cinerea Ach. Auf einigen Granitblöeken am Strande der Insel Vilm, wegen der ziemlich ausgeprägten roten Kalireaktion wohl hierher zu ziehen. Zu der Gruppe wahrscheinlich Laur. Fl.: Urceolaria cinerea und calcarea Ach., hinter Sagard, und Zecidea ocellata Fl., Felsen hinter Gr. Stresow. Rügen’s Flechtenflora. 131 Lecanora leprosescens n. spec. Thallus glebosulus, rimosus, eireumeffi- guratus, cum hypothallo distinete einereoatro, primum levis, deinde granulosus, albidocinereus, C— K—. Apothecia patellaeformia vel urceolata, immersa, discus apotheciorum excavatus, niger, nudus, margin magis albidocinereum; hypothecium sine colore, para- physes graciles, ramosae, super lutescens, ascei ventricosi-elavati, sporae globosae-ellipsoideae, 4—8 nae, 0,020- 30 long, 0,014—16 lat., hyalinae. Gel. hym. I. caerulescens. Pyenoeonidia bacillaria, reete vel leviter arcuata, 0,006—8 mm 1., 0,001 mm cerass. Stirps Z. calcareae. Zusammen mit Decanora prosechoidiza an Granitblöcken am Strande, meist grössere Flächen überziehend, selten mit Apothecien; Lohme, Göhren, Greifswalder Ooi. — Im Jahre 1892 auch sehon auf der Insel Sylt gefunden, an Granitblöcken am Abhange bei Kampen. Stirps L. coarctatae Ach. L. coaretata Ach. Auf Ziegeldächern in Bergen — ornata (Sm.) Nyl. Im Park zu Putbus auf zusammengetragenen Felsblöcken. Stirps L. cervinae Pers. (Acarospora Mass.). L. fuscata (Sehrad.) Nyl. Bei Gr. Stresow an erratischen Granitblöcken, auf der Greifswalder Ooi auf der Steinmauer bei den Gehöften; hierher wohl Laur. Fl.: Z. cervina Ach., zwischen Altenkirchen und Arcona. Subtribus 3. Pertusariei. 30. Pertusaria DC. P. communis DC. An Bäumen häufig, übergesiedelt auf das im Schatten der Bäume liegende Hünengrab bei der Oberförsterei; Laur. Fl.: Porina pertusa Ach. Stubbnitz; Herb. Marss. Stubbnitz. P. multipuncta (Turn.) Nyl. Häufig an Buchen der Stubbnitz u. Granitz, auf dem Vilm; Carpinus auf dem Greifswalder Ooi. Im Berliner Herbar als P. sorediata Fr., im Herb. Marss. als Thelotrema variolarioides Ach. P. globulifera (Turn.) Nyl. Häufig an Eichen und Buchen in der Stubbnitz und Granitz, an Obstbäumen auf dem Vilm und der Greifswalder Ooi; steril. P. velata (Turn.) Nyl. Steril an Eichen und Buchen in der Stubbnitz, an Eschen auf der Greifswalder Ooi; steril Laur. Fl.: Variolaria velata Ach. Stubbnitz, im Berliner Herbar als Pertusaria sorediata Fr., mit Apotheeien. Koerber schreibt Parerga p. 313: „Eine dieser Species ganz ähnliche, doch besonders durch auffallend grössere Sporen unterschiedene Flechte sammelte Herr Laurer gr 132 Heinrich Sandstede: auf Stubbenkammer auf Rügen und sandte mir Hr. Hepp als P. velata (Turn.) Hepp. Mir scheint dies Gewächs auch in den Parapbysen (welche mir schlaff, kurz, ästig und gekniet erschienen sind) abzuweichen, doch wagte ich auf Grund des gesandten Pröbehens noch keine Diagnose.“ Im Berliner Herbar wird eine Laurer’sche Pertusaria als P. sorediata Fr. aufbewahrt, der Thallus wird durch Chlorkalk gerötet, die Schläuche sind einsporig, meines Erachtens sicher /. velata. Darbishire hat im Flechtenherbar des British. Museum ein Exemplar von ?. velata von Rügen gesehen, ohne Angabe des Sammlers, er vermutet wohl richtig, dass es von Laurer stammt und hält .es für P. glodulifera, bemerkt aber dabei, es sei ihm nicht möglich gewesen, die Richtigkeit der Bestimmung zu prüfen. Wahrscheinlich handelt es sich hier um sterile /. velata, die grosse Aehnlichkeit mit gewissen Formen steriler P. globulifera hat. (Die deutschen Pertusariaceen mit besonderer Berücksichtigung ihrer Soredienbildungen,“ ©. V. Darbishire, Engler’s bot. Jahr- bücher, Band 22, p. 620.) P. velata (Turn.) Nyl. (Thallus K-C+) kommt steril häufig im nord- westdeutschen Tieflande, auf den nordfriesischen Inseln, im Sachsen- walde und in Schleswig-Holstein vor, in meinen lichen. Arbeiten ist sie als P. coronata (Ach.) Ph. Fr. aufgeführt, die echte 7. coronata hat jedoch: Thall. K+ gelb, C—. Im übrigen eine westeuropäische Pflanze; Grossbritannien, Frankreich, besonders aber auch in Nordamerika heimisch. In Seandinavien nicht aufgefunden; Th. Fries, Lich. Scand p. 321. Pertusaria amara (Ach.) Nyl. Steril an mancherlei Bäumen, auch auf der Obi. P. Wulfenü DC. An Buchen in der Stubbnitz und Granitz, Vilm, Greifs- walder Ooi; Laur. Fl.: Porina fallax Ach. Stubbnitz. P. lutescens (Hfim.). Steril an Buchen in der Stubbnitz, auf der Greifs- walder Ooi an Oarpinus und Obstbäumen. P. leioplaca Schaer. An Carpenus auf der Greifswalder Ooi; Laur. Fl.: Porina lejoplaca, Stubbnitz. Subtribus 4. Thelotremei. 31. Phlyetis Wallr. P. agelaea (Ach.) Wallr. Buchen und Eschen in der Stubbnitz, Carpinus auf der Greifswalder Ooi. Laur. Fl.: T’helotrema agelaeum Ach., Stubbnitz, im Berliner Herbar, leg. Laurer, als Thelotrema vartolarioides Ach. P. argena (Flk.) Wallr. An verschiedenen Bäumen in der Stubbnitz und Granitz, an einem alten Kirschbaum in der Stubbnitz, Buchen auf dem Vilm, Carpinus auf der Greifswalder Ooi. Rügen’s Flechtenflora. 133 32. Thelotrema Ach. . lepadinum Ach. An alten Eichen in der Granitz. 33. Urceolaria Ach. . scruposa (L.) Ach. Von Laurer angegeben: Hinter Sagard. Subtribus 5. Zecidee:. 34. Lecidea Ach. Stirps Z. vernalis Ach. (Biatora Fr.). . Zueida Ach. Steril an Mauern alter Scheunen bei Bergen, am Hünengrab bei Gr.-Stresow. . quernea Ach. Steril an Buchen, Eichen in der Stubbnitz und Granitz, Greifswalder Ooi, Vilm. Laur. Fl.: Stubbnitz. . decolorans Flk. Schmale Heide auf vermoderten Baumstrünken und Heideerde. Herb. Pomm.: Schmale Heide leg. Zabel, 1855. . fexuosa (Fr.) Nyl. Auf morschen Baumstrunken in der Schmalen Heide, steril an Föhren in der Granitz, an Birken bei Binz. . uliginosa Ach. Schmale Heide auf nacktem Dünensand und Heide- boden; Herb. Pomm.: Schmale Heide, leg. Zabel, 1855, 25. Juni. . fuliginea Ach. Steril auf altem Holze vor Göhren. . subduplex Nyl. — Biatorina pilularis Krb. Ueber Moosen am unteren Stammende von Eichen und Buchen und auf Waldboden in der Stubbnitz, an Ulmen auf der Greifswalder Ooi; hierher vielleicht Laur. Fl.: ZL. fuscolutea var. leucoraea Fl., oder L. fuscolutea var. sanguineoatra F]., Stubbnitz. . turgidula Fr. An Föhren in der Schmalen Heide. Stirps L. globulosae Flk. (Biatorina Mass.). . globulosa Flk. An mittelstarken Eichen in der Granitz unweit der Schmalen Heide. . denigrata Fr. — Biatorina synothea. An eichenen Latten im Park zu Putbus. prasinza Nyl. Am unteren Stammende jüngerer Eichen in der Granitz. Stirps L. intermixtae Nyl. . intermizta Nyl. — Catillaria Laureri Hepp. Häufig an Buchen, auch an Eschen in der Stubbnitz. In Arn. exs. nro. 353 ist Catillaria Laureri Hepp, gesammelt von Laurer, enthalten; im Berliner Herbar: Catillaria Laureri Hepp, Stubbenkammer, 9. Juli 1870, auch unter Zecidea para- sema Ach. und einige Exemplare unter L. premnea Ach., Biatora leucoplaca (Chey.) Hepp aus der Granitz. 134 Heinrich Sanästede: Die baltischen Länder scheinen die Heimat dieser Flechte zu sein, sie kommt vor in mehreren Gegenden Schwedens (Th. Fries, Lich. Scand. p. 582), ist in Dänemark häufig (auf dem Festlande, auf Fünen, Seeland, Bornholm). Bei Labiau in Preussen von Ohlert gefunden (Zusammenstell. Lich. Preuss. S. 17), in Schleswig beobachtet (Glücksburg), auf Rügen häufig, im Sachsenwalde hat Lehrer Kausch-Hamburg sie vor kurzem gefunden, westlich von der Elbe ist sie bekannt von Buchen im Solling (Lahm, Westfal. S. 60), im Buchwedel bei Stelle (Lüneburg) neulich von Lehrer ©. Jaap-Hamburg entdeckt, ich fand sie im „Rehagen“, Gemeinde Wiefelstede in Oldenburg, überall bevorzugt sie Buchenrinde, im übrigen Deutschland hat man sie noch nicht beobachtet. Stirps Z. eyrtella Ach. Lecidea cyrtella Ach. (Lecania Mass.). An Sarothamnus in der Schmalen L. Heide, auf altem Holze am Strande bei Sassnitz zusammen mit Lecanora citrina Ach., viel und schön an Ulmen und Samducus auf der Greifswalder Ooi. Die Z. cyrtella Ach., die Laurer in Flora als auf Steinblöcken zwischen Altenkirchen und Arcona vorkommend aufführt, gehört nicht hierher, es ist nicht zu ermitteln, was damit gemeint ist. rubicola (Crouan) f. abieticola Nyl. (Biatorina !Mass.). Ueber Zweigen und Nadeln junger Fichten in der Granitz. . pineti Ach. (Biatorina Mass... Am Fusse junger Eichen in der Granitz zusammen mit LDecidea prasiniza Nyl. . tricolor With. (Bratorina Mass.). Viel in dem älteren Bestande der Granitz an alten Eichen, schön an Birken, an Buchen, auf dem Vilm an Buchen, Eichen, Birken und Obstbäumen. Im Berliner Herbar an Birken auf Vilm, leg. Laurer. Stirps Z. sabuletorum Flk. (Bilimbia De Not.). sabuletorum Flik. Ueber Moosen auf Waldboden der Stubbnitz; im Herb. Marss. als Biatora? leg. Marsson. . Nitschkeana Lahm. An sSorothamnus in der Schmalen Heide selten. Stirps Z. Zuteolae Ach. (Bacidia De Not.). . luteola (Schrad.) Nyl. Greifswalder Ooi an Sambucus und Ulmen; Laur. Fl.: Z. luteola, Granitz. . rosela Ach. An Buchen am Abhange in der Stubbnitz selten, einigemal Moose überziehend. Laur. Fl.: Z. rosella Ach. Meth; im Berliner Herbar an Buchen in der Stubbnitz, 1824, leg. Laurer. . chlorotica (Ach.) Nyl. — Bacidia albescens Hepp. An Ulmen auf der Greifswalder Ooi. Rügen’s Flechtenflora. 135 Lecidea endoleuca Nyl. An jungen Eschen in der Stubbnitz in der L. L. Nähe der Oberförsterei. Norlini Lamy. Sambucus auf der Greifswalder Ooi. incompta Borr. f. prasina Lahm. Greifswalder Ooi an Ulmen. Stirps Z. vermiferae Nyl. (Seolieiosporum Mass.) . pelidna Ach., Nyl. An erratischen Blöcken bei Gr. Stresow, am Strande bei Lohme auf einem Granitblock. Stirps Z. parasemae Ach. . parasema Ach. An verschiedenen Bäumen und Sträuchern, an Holz bei Lohme; Greifswalder Ooi. Laur. Fl.: Stubbnitz. . enteroleuca Ach. Laur. Fl.: Felsblöcke zwischen Altenkirchen und Areona, ob die echte enteroleuca, steht dahin. Stirps Z. contiguae Fr. . meiospora Nyl. Erratische Granitblöcke beim Denkmal in Gr. Stresow, Denkmal im Park zu Putbus. . crustalata Ach. Geröll bei Gr. Stresow. Stirps L. fumosae Whlbg. L. fumosa (Hffm.) Whlbg., Nyl. An einem Granitfindling am Wege in L. L. L. L. Ä L. der Granitz, an erratischen Blöcken bei Gr. Stresow; Putbus, an Granitblöcken des Denkmals im Park. grisella Flk., Nyl. Kirchdach zu Sagard. Stirps L. rivulosae Ach. rivulosa Ach. Spuren auf einem Granitblock bei Gr. Stresow. tenebrosa Fw. Selten auf Granit am Strande bei Lohme. Stirps L. petraeae Flot. (Rhizocarpon Ram. p. p.) Zavata (Ach.) Nyl. Am Strande der Insel Vilm auf Granit, bei Gr. Stresow, auf der Ooi an Granitblöcken am Strande. . concentrica (Dav.) Nyl. An einem Granitfindling oben am Abhang bei Lohme. . colludens Nyl. — Catocarpon applanatum (Fr.) Th. Fr. Bei Lohme an Granitblöcken des Strandes. Stirps L. alboatrae (Hffm.) Schaer. alboatra (Hffm.) Schaer. *epipolia Ach. f. ambigua Ach. (Diplotomma Flot.). Selten auf einem Granitblock am Strande der Greifswalder Ö00i. Laur. Fl: eine holzbewohnende Form an alten Scheunen bei Bergen in Lanken angegeben, L. epipolia var. trabieola Fl. 136 Heinrich Sandstede: Stirps Lecidea canescentis Ach. . canescens (Deks.) Ach. (Catolechia Flot.). Auf dem Vilm steril an alten Eichen und Birnbäumen. NS Stirps ZL. myriocarpae (DC). L. myriocarpa (DC.). (Buellia De Not.) An alten Birnbäumen in einer Liehtung der Granitz, auf dem Vilm an alten Eichen, Greifs- walder Ooi an Eichen und Obstbäumen. Stirps L. grossae Pers. L. grossa (Pers.) Nyl. (Catillaria Mass.). An Zitterpappeln in der Granitz als Lecidea premnea Ach., Biatora leucoplaca (Chev.) Hepp., leg. Laurer, im Berliner Herbar (teils Catillaria Laureri Hepp.) Laur. Fl.: Z. premnea Asch. Stirps Z. premneae Ach. L. amylacea (Ehrh.) Nyl. (Lecanactis Eschw.). Mit Apothecien und Spermogonien an alten Eichen auf dem Vilm. Stirps Z. lenticularis Ach. L. nigroclavata Nyl. f. lenticularis Arn. (Biatorina Mass.). Am Strande bei Lohme auf Granit. Stirps ZL. ostreatae (Hffm.) L. ostreata (Hffm.) Schaer. (Psora Hall.) Steril an Eichenpfosten im Park zu Putbus. Stirps Z. sylvicolae Fw. L. expansa Nyl. Auf Geröll beim Denkmal von Gr.-Stresow. Stirps L. geographicae Schaer. L. geographica (L.) Schaer. (Rkizocarpon Ram.). Auf Granitblöcken beim Denkmal von Gr.-Stresow; Laur. Fl.: Felsen hinter Gr.- Stresow, also wohl derselbe Fundort. Tribus 17. Graphidei. 35. G@raphis Ach. @G. scripta (L.) Ach. In der Stubbnitz an Eschen und Buchen, nicht häufig. var. serpentina Ach. Eschen in der Stubbnitz, bei Göhren. Laur. Fl.: @. serpentina var. eutypa Ach. An Nussbäumen bei Lanken; @. scripta var. pulverulenta Ach., Stubbnitz. 36. Opegrapha Ach. O. pulicaris (Hfim.) Nyl. Eichen und Buchen in der Stubbnitz und Granitz, alte Ahornstämme in der Stubbnitz, auf dem Vilm an Eichen, auf der Greifswalder Ooi an Ulmen. Laurer im Berliner Herbar. ©. cymbiformis et var. hebraica Schaer., hierher oder zur nächsten Art. Laur. Fl.: O, cymbiformis Fl. Rügen’s Flechtenflora. 137 Opegrapha notha Ach. Laurer im Berliner Herbar: O, cymbiformis L. var. lichenoides Schaer. ©. atrorimalis. An Ahorn in der Granitz, an altem Holze bei Lohme am Abhang, auf der dicken Borke eines alten Ahornstumpfes in der Stubbnitz. O. atra (Pers.) Nyl. Eschen in der Stubbnitz und Granitz, Ahorn und Eschen bei Göhren. Hierher wohl O. stenocarpa 3 denigrata Ach. und var. abbreviata Fl., Stubbnitz, Laur. Fl. O. hapaleoides Nyl. Mit Apothecien und Spermogonien an Eichen und Buchen in der Stubbnitz und Granitz, alten Ahornstämmen in der Stubbnitz, Vilm an Ulmen, ÜÖarpinus auf der Greifs- walder Ooi. O. vulgata Ach., Nyl. (Spermatien 0,014—16 mm lang, 0,0005 dick, gebogen, Sporen 5—Steilig.) An einer Esche auf der Greifs- walder Ooi. Laur. Fl.: ©. vulgata Ach., Stubbnitz, zu dieser oder der nächstfolgenden Art. OÖ. cinerea Chev., Nyl. (Spermatien gebogen, 0,012—16 mm lang, 0,001 diek, Sporen 6teilig.) An Eschen, Ulmen, Carpinus auf der Greifswalder Ooi, an Buchen in der Stubbnitz, an Eschen bei Göhren. Hierher Laurer im Berliner Herbar: „O. rufescens var. Fuscata Sehaer? O. atra var. siderella Fries? O. herpetica Fl.“ an Buchen in der Stubbnitz, Sperm. gebogen, 0,015 lang, 0,001 mm dick; ©. atra var. denigrata Schaer., Sperm. ebenso. OÖ. viridis (Pers.) Nyl. Granitz und Stubbnitz an Eschen, Buchen und Eiehen, schön an Eschen bei Göhren, Carpinus auf der Greifs- walder Ooi. Im Berliner Herbar: ©. involuta Wallr., Buchen in der Stubbnitz, leg. Laurer; hierher auch wohl Laur. Fl.: „O. phaea 3 brunnea Ach.“. O. rufescens Pers., Nyl. An Eschen in der Stubbnitz in der Nähe der Oberförsterei. Sperm. gekrümmt, 0,006 mm lang, 0,0015 mm diek, Sporen vierteilig. Laur. Fl.: O. rubella Pers., Stubbnitz. Berliner Herbar: „O. rufuscens? rubella Schaer.? efr. O. herpetica“, an Buchen in der Stubbnitz, leg. Laurer. var. subocellata Ach. An Eschen in der Stubbnitz in der Nähe der Oberförsterei. O. subsiderella Nyl. Selten an Eschen in der Stubbnitz. Sperm. gekrümmt, 0,001—5 mm lang, 0,001 mm dick, Sporen fünfteilig. 37. Arthonia Ach. Stirps A. cinnabarinae Wallr. A. cinnabarina (DC.) Wallr. An einer Esche bei Göhren; Berliner Herbar: An Eschen im Teufelsgrund auf Stubbenkammer 1883 Mai 15, leg. Laurer: Coniocarpon gregarium Weig. 138 Heinrich Sandstede: Stirps Arthonia spadiceae Leight. (Contangium Fr.). A. spadicea Leight. An Eichen in der Granitz, meistens am unteren Stammende jüngerer Bäume. A. lurida Ach. Alte Eichen in der Granitz, auf dem Vilm. Stirps A. prwinosae Ach. A. prwinosa Ach. Sehr schön an alten Eichen auf dem Vilm, an Ulmen und alten Obstbäumen daselbst, an Eichen im Park zu Putbus. Im Berliner Herbar: A. impolita, am 31. Mai 1866 von Laurer gesammelt, an den nämlichen Eichen auf dem Vilm, die vernarbten Schnittwunden an den alten Bäumen be- wiesen es. Stirps A. spectabilis Flot. (Arthothelium Mass.). A. ruanidea Nyl. An Erlen in der Stubbnitz, Eschen bei Göhren. Stirps A. astroideae Ach. A. astroidea Ach. Buchen und Eschen in der Stubbnitz, an Erlen in der Nähe der Oberförsterei. Laur. Fl.: A. Swartziana Ach., Stubbnitz, auch im Berliner Herbar, von Laurer gesammelt. A. pineti Kbr. An jungen Eichen hinter der Schmalen Heide. A. dispersa Schrad. Junge Birken auf dem Vilm. 38. Stigmatidium Mey. S. venosum (Sm.) Nyl. Buchen in der Stubbnitz unmittelbar am Abhange, südlich von der Kieler Schlucht, in der Nähe der Viktoriasicht und kurz vor Stubbenkammer. Im Berliner Herbar als Enterographa crassa DC., Teufelsgrund auf Stubbenkammer an Populus tremula, 1861 Oktober, leg. Laurer. S. venosum ist eine westeuropäische Flechte (Frankreich, England), in Deutschland ist sie nur gefunden worden im Wolbecker Tiergarten bei Münster und in mehreren alten olden- burgischen Waldungen der Gemeinden Wiefelstede, Zwischenahn und Neuenburg (Sandstede, Beiträge etc.), sie ist durch die Exsiccatenwerke von Arnold, v. Zwackh, Zahlbrucekner in genügender Menge verteilt worden. Tribus 13. Pyrenocarpei. 39. Normandina Nyl. N. viridis (Ach.). Laur. Fl.: „Endocarpon viride Ach. (?)“ Stubbnitz, gemein. Im Berliner Herbar ist eine Laurer’sche Flechte dieses Namens vorhanden, aber es fehlt die Angabe des Fundorts. Rügen’s Flechtenflora. 159 40. Verrucaria Pers., Nyl. Stirps V. nigrescentis Pers. (Lithoicea Mass.) V. nigresceens Pers. Auf der Höhe beim Kieler Bach auf einem erratischen Block. V. maura Whlbg. Ueberall am Strande auf glatten, harten Granit- — V. 7, blöcken, vom Wasser bespült: Arcona, Lohme, Stubbenkammer, Sassnitz, Sellin, Höft bei Göhren, Insel Vilm, Greifswalder Ooi ete. Laur. Fl.: Pyrenula maura Fl. Am Seestrand bei Stubben- kammer. V. maura kommt überall an den nordischen Meeren auf hartem Gestein vor, doch auch vereinzelt im Inlande z. B. nach Koerber auf feuchten Quarzfelsen im Riesengebirge Auf Rügen scheint nur die typische V. maura aufzutreten, die nahe verwandte V. halophila Nyl. fehlt anscheinend, sie ist an der Nordseeküste an mehreren Stellen. Beachtenswert ist Hellbom’s Aeusserung auf Seite 110 in Bornholms Lafflora, ich möchte mich seiner Auf- fassung, das V. halophila nur eine durch die völlige Ueberflutung herangebrachte lokale Form der V. maura ist, anschliessen. An der Nordsee kann man alle möglichen Uebergänge beobachten, hervor- gebracht durch die wechselnde Flut, an der Ostsee wird der mehr gleichmässige Wasserstand für die Entwicklung der typischen Form mit dieckerem Thallus günstiger sein. eataleptoides N\yl. Auf Granitblöcken am Strande der Greifs- walder Ooi. . Ffuscella Turn., Nyl. Sehr schön auf Granitblöcken am Strande der Greifswalder Ooi; genau mit Exemplaren übereinstimmend, wie ich sie von der Insel Gotland durch Hellbom erhielt. Stirps V. rupestris Schrad. (Verrucaria Wigg.). rupestris Schrad. Auf Geröll bei der Oberförsterei, an Kalkbewurf in Sagard. muralis Ach. Vor der Kieler Schlucht auf kreideüberzogenen Feuersteinknollen. Stirps V. pyrenophorae Ach. (Thelidium Mass). Auruntii Mass. Auf kreideüberzogenen Feuersteinknollen vor der Kieler Schlucht. Stimmt im allgemeinen mit der Beschreibung, ich nehme sie umso eher auf, als sie auch auf Bornholm gefunden worden ist. Stirps V. chlorotieae Ach. (Porinula Nyl., Sagedia Ach.). . chlorotica Ach. f. corticola Nyl. — Sagedia carpinea Pers. An Buchen auf dem Vilm, in der Stubbnitz, schön an Eschen bei Göhren. 140 Heinrich Sandstede: Rügen’s Flechtenflora. Stirps V. gemmatae Ach. (Acrocordia Mass.). V. gemmata Ach. An Buchen in der Stubbnitz, über Buchenwurzeln am.Abhange. Laur. Fl.: Stubbnitz. V. biformis Turn., Borr. An mittelstarken Eichen in der Granitz und hinter der Schmalen Heide, an Ulmen auf der Greifs- walder Ooi. f. dealbata Lahm. An glattrindigen Eschen bei der Oberförsterei in der Stubbnitz und bei Göhren. Stirps V. nitidae Schrad. (Pyrenula Ach.). V. nitida Schrad. Sehr viel an Buchen in der Stubbnitz, Granitz, an Ahorn in einem Tale der Stubbnitz, Oarpinus auf der Greifs- walder O0oi. Laur. Fl.: Stubbnitz. f. nitidella Flk. An einer Esche in der Kieler Schlucht. Laur. Fl.: Stubbnitz. Stirps V. punctiformis Ach. (Leiophloea Ach., Nyl., Arthopyrenia Mass.). V. fallax Nyl. An jungen Eichen in der Granitz. V. punctiformis Ach. An jungen Erlen in einem Sumpfe der Stubbnitz. Stirps V. oxysporae Nyl. (Leptorhaphis Koerb.). V. quercus (Beltr.) Nyl. In Rindenfurchen junger Eichen hinter der Schmalen Heide. Lepraria candelaris (L.) Schaer. In der Granitz und auf dem Vilm an alten Eichen. Schizoxylon dryinum (Flk.) Nyl. — Bactrospora dryina (Ach.) Kbr. An alten Eichen im alten Teile der Granitz. Dendrologische Notizen aus der Provinz Brandenburg. Von Roman Schulz. Um für das vom Botanischen Verein der Provinz Brandenburg herauszugebende „Forstbotanische Merkbuch“ Material zu sammeln und um in dem von mir übernommenen Referat über die im Kreise Anger- münde vorkommenden merkwürdigen Bäume möglichst zuverlässige Angaben bringen zu können, nahm ieh im Juli und August d. J. Aufent- halt in Brodowin bei Chorin und in Bralitz bei Oderberg. Als für meine Zwecke besonders ergebnisreiche Oertlichkeiten erwiesen sich der Pehlitzer Werder im Parsteiner See bei Oderberg und das soge- nannte Hölzehen zwischen Lunow und Stolzenhagen am Odertal. Dass der Pehlitzer Werder durch eine Fülle prächtiger Baumgestalten aus- gezeichnet sei, wusste ich bereits aus den in der Litteratur nieder- gelegten Angaben (vgl. Treichel, Verh. Bot. Ver. Brand. XVII, Sitzungsber. 66 [1875]; Ascherson, Verh. XIX, S. XVII [1877]; C. Bolle, Verh. XXXI. 133, 134 [1890]; Friedel, Verh. der Berliner Ges. f. Anthrop., Ethnol. u. Urgeschichte, 1837, S.541, woselbst Verf. [5.539 — 541] eine ausführliche Beschreibung und Geschichte der Insel gibt; ders, Brandenburgia I. 188 [1894]1); Mitteil. Touristenelub f. d. Mark Brand. VII, N. 10 [1899])). Nachdem ich den Werder kennen gelernt habe, muss ich ihn als eine Perle unserer Mark bezeichnen. Die landschaftliche Lage am Südufer des grossen Parsteiner Sees ist reizend. Mauerreste auf der Höhe der Insel gemahnen an das hier wohl schon in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaute Kloster Mariensee. Als Zeugen der Eiszeit lagern besonders an den Uferlehnen ausser- ordentlich zahlreiche, teils von der Natur, teils künstlich aufgehäufte erratische Blöcke, darunter einige von gewaltiger Dimension. Inbetreff der zahlreichen Baumwunder verweise ich speciell auf Herrn €. Bolle’s (a. 2.0.) in poetischen Worten gehaltene Schilderung. Im folgenden gebe ich ein Verzeichnis meiner eigenen Beobachtungen, ı) Dass Verfasser den Pehlitzer Werder auch Parsteiner Werder nennt, ist nieht angängig, da eine Oertlichkeit an der nordwestlichen Seite des Sees bereits diesen Namen führt. 142 Roman Schulz: Abkürzungen: H. — Höhe; St.-U. -= Stammumfang. Tilia cordata Miller (7. ulmifolia Scop.). 22 Riesenlinden zieren den Werder. Die grössten haben folgende Masse: 1) 13m H., 7,70 m St.-U. Der erstaunliche Umfang wird durch die eigentümliche Ge- staltung des Stammes bedingt, der im unteren Teil die Figur eines ruhenden Löwen zeigt. — 2) 13m H., 5,50 m St.-U., die mächtigste von allen. — 3) 12m H., 5,76 St.-U. — 4) 15m H., 5,56 m St.-U. Prunus avium L. Ein Baum von 8m AH. und 2,14m St.-U. Orataegus monogynus Jacqg. Mehrfach. Ein Baum besitzt 9m H. und 1,48 m St.-U. Pirus communis L. a) Piraster Wallroth. Zahlreich. Stärkstes Exemplar: 10!/,;, m H., 2,38 m St.-U. — b) Achras Wallr. ? Nur ein 6m hoher Baum mit grossen, bis 12cm langen und 6cm breiten, eiförmigen oder rundlieh-eiförmigen Blättern, dieken Zweigen und grösseren, süssen Früchten. P. Malus L. var. acerba Merat. Ein vereinzeltes Bäumchen. P. torminalis (L.) Ehrh. Drei Bäume. Der stärkste erreicht 12m HH. Ulmus campestris L. var. glabra Miller (glandulosa Lindl.). Nur diese Form! Zahlreich. Stärkste Exemplare: 1) 20 m H., 3,15 m St.-U. — 2) 12m H., 3,20 m St.-U. — Diese Rüster war mir der interessanteste Baum des Werders. Die Blätter sind etwas suceulent, oberseits dunkel- grün, glänzend, völlig glatt, unterseits in den Aderwinkeln bärtig, sonst meist unbehaart, aber mehr oder weniger dicht mit weisslichen oder purpurnen ‘Drüsen bedeckt. Planchon ordnet in seiner Mono- graphie der Ulmen diese Rasse der Ulmus campestris L. unter (vgl. DC. Prodr. XVII. 157, U. campestris Ser. 11). Dippel (Handbuch der Laubholzkunde, Teil Il. 25, 26) führt sie neben U. campestris als eine besondere Art auf, die aber in der Cultur wegen der Veredelung und Bastardierung nur noch selten rein anzutreffen sei. Koehne (Deutsche Dendrologie, S. 135) folgt Dippel’s Darstellung, indem er angibt, dass er selbst noch keinen unzweifelhaft hierher gehörigen Baum gesehen habe. Obgleich die Formen von U. campestris mit oberseits glatten, unterseits drüsigen Blättern eine weite Verbreitung besitzen, so sind doch so schöne, grossblättrige Exemplare wie auf dem Pehlitzer Werder nicht überall anzutreffen. Völlig identische Formen sah ich z. B. in dem Materiale des Berliner Botanischen Museums nur noch aus Südost- galizien (bei Kolomea in Wäldern gemein, bei Zizowa pr. Zaleszezyki. t. Blocki) und aus der Gegend um Sofia in Bulgarien (leg. Zajkoff). Als eine eigene Art darf man diese Rüster wegen der Geringfügigkeit ihrer Merkmale nicht betrachten. Ich beobachtete auf dem Pehlitzer Werder, dass das junge, von Ziegen überall benagte Gesträuch dünn- häutige, auch oberseits reichlich mit Borsten besetzte Blätter hervor- bringt, denen die Drüsen noch fehlen. Zudem sind auch die Blätter Dendrologische Notizen aus der Provinz Brandenburg. 143 an den Trieben der älteren Bäume oberseits ein wenig schärflich. An den benachbarten Seeufern fand ich nur die typische Form. Fagus silvatica L. Grösste Exemplare: 1) 21 m H., 5,05 m St.-U. — 2) 13m H, 5,25 m St.-U. Quereus Robur L. Zwei Bäume: 1) 18 m H., 5,69 m St.-U. — 2) 10'/, m H., 3,80 m St.-U. Juniperus communis L. Zahlreiche schöne Gruppen an den Ufern. Höchster Stamm: 6,45 m. Das oben erwähnte Hölzchen bei Lunow, d. i. der sich nach Stolzenhagen hinziehende, mit Buchen, Eichen und Hainbuchen dicht bewaldete Steilhang des Odertals, war für meine Nachforschungen noch ergebnisreicher, als ich vermutet hatte. Denn hier ist die Sommerlinde, Tilia platyphyllos Scop., häufig, ja es ist sogar ein Riesen- baum darunter, der sich mit den gewaltigen Winterlinden des Pehlitzer Werders messen kann. Bekanntlich wird die Sommerlinde nur sehr selten wild wachsend und meist nur strauchartig in der Mark Brandenburg angetroffen. Erst Herrn €. Bolle gelang es, einen einzigen mittelhohen Baum dieser Art von wenig mehr als einem Fuss Durchmesser nach- zuweisen, nämlich in der Schorfheide unweit der Försterei Lindhorst bei Joachimstal, woselbst er inmitten eines Gehölzes der Winterlinde vorkommt (vgl. Unter den Linden des Werbellin, diese Verh. XXXI. 131). Bolle erwähnt auch eine Angabe (S. 127), nach welcher beim Forsthaus Grumsin des Glambecker Reviers starke Horste wilder Linden vorkommen sollen. Um zu erfahren, ob die Sommerlinde darunter sei, habe ich den Oberförster in Grumsin, Herrn Meyer, um Auskunft ersucht und folgende Antwort erhalten: „Die Linde (nur Winterlinde) kommt in alten Buchenbeständen besonders der Schutzbezirke Glambeck und Schmelze in allen Altersklassen einzeln und in Gruppen vor, auch wohl in grösseren Horsten, jedoch dann nicht rein, sondern mit anderen Holzarten gemischt. Besonders grosse Exemplare sind nicht darunter.“ Infolgedessen unterliess ich eine dahin beabsichtigte Exeursion. Um so mehr freute ich mich nun, die Sommerlinde am Odertal so zahlreich und z. T. in starken Bäumen anzutreffen. Der riesigste hat einen Stammumfang von 4!/, m; er teilt sich aber in etwa 1 m Höhe in zwei Stämme, von denen der stärkere etwa 3 m Umfang aufweist. Es war mir wegen der grossen Steilheit des Abhanges und des dichten Reisigs, das aus dem Stamm hervorspross, nicht möglich, die Massschnur genau um den Baum herumzulegen. Seine Höhe beträgt 13 m. Er steht im Hölzehen in der Nähe des Weinbergs. Ich lasse die Masse von noch einigen dieser Lindenbäume folgen: 1) 6 m H., 1,88 m St.-U. — 2) 14 mH., 1,55 m St.-U. — 3) 12 m H., 1,76 m St.-U. Ein anderer interessanter Baum des Lunower Hölzchens ist die Bergrüster, Ulmus montana With., die ich hier zum ersten Male in 144 Roman Schulz: unserer Mark wild wachsend sah. Ein stattlicher Baum im Forstgarten beim Kloster Chorin, den mir Herr Forstmeister Dr. Kienitz zeigte, dürfte auch nur angepflanzt sein. Doch sollen im Choriner Revier jüngere Stämme in den Jagen 69d, 117a und 124d spontan vorkommen. Die Bergrüster ist im Lunower Hölzchen ebenso häufig wie die Sommer- linde und liebt wie diese den unteren Waldrand. Die stärksten Bäume, die ich sah, massen: 1) 12 m H., 1,18 m St.-U. — 2) SmH., 2m St.-U. Viel sparsamer treten die Feld- und Flatterrüster auf. Von der ersteren fand ich zwar auch hier eine Form mit oberseits glatten Blättern, der Varietät gladra ähnelnd; aber es fehlen derselben die Drüsen an der Blattunterseite. Im Dorfe Lunow selbst wird eine sonderbare Kiefer, Pinus sül- vestris L., bekannt unter dem Namen „Kruse Fichte“, von den Bewohnern geschont, auch auf Ansichtspostkarten abgebildet. Es ist ein Baum von 8 m Höhe und 2,10 m St.-U. mit sehief-schirmförmiger, dichter Krone. Seit undenklichen Zeiten soll er weder seine Grösse noch sein Aussehen merklich verändert haben. Da mir der Baum krank zu sein schien, so sandte ich einen Zweig zwecks Untersuchung an Herrn Prof. Sorauer, der mir mit liebenswürdiger Bereitwilligkeit folgende Auskunft erteilte: „Die Untersuchung des Zweiges zeigt, dass eine senile Markerkrankung vorliegt. Man kann die Bräunung bis in die Terminalknospe hinein verfolgen. Der Holzkörper ist mit Ausnahme von Harzlücken gesund. Die Rinde besitzt kein Chlorophyll in Körnern, sondern einen grünen, der Wandung teilweis angetrockneten Inhalt. Stärke nieht vorhanden. Harzgänge besitzen reichlich Harz, den Wandungen angetrocknet. — Soweit ich urteilen kann, treibt der Baum alljährlich; aber infolge der Erkrankung des Streckungsfaetors, des Markes, produciert er nur sehr kurze Triebe, die von den Bewohnern nicht beachtet werden. Wenn der gesandte Zweig nicht erst bei Ihnen so stark vertrocknet ist, würde ich schliessen, dass der Baum einen wasserarmen, schweren Boden für seine Wurzeln hat und sein ganzer Haushalt darauf ein- gerichtet ist“. Die von Herrn Prof. Sorauer zuletzt geäusserte Ansicht über den Standort der Kiefer ist nach meiner Erinnerung zutreffend. Anhangsweise seien noch einige von mir beobachtete Pflanzen aufgeführt, die in der Provinz Brandenburg seltener gefunden werden: Dianthus Armeria L. Oderberg: Pehlitzer Werder. Lupinus polyphyllus Lindl. Oderberg: In grosser Menge in der Forst Breitelege bei der Haltestelle Neuendorf nach Hohensaaten hin. Wohl ursprünglich angesät. Oxytropis pilosa (L.) DC. Am Krähenberg bei Stolzenhagen an einer Stelle zahlreich. Der langgestreckte, mit Gebüsch bewachsene Abhang des Krähenberges am Odertal ist: durch einen Steig zugänglich gemacht worden und gewährt einen einzig schönen Anblick des Stolper Dendrologische Notizen aus der Provinz Brandenburg. 145 und Zehdener Bruchs, dessen malerische Reize durch die gewaltige Hochflut dieses Sommers noch vermehrt wurden. Sempervivum soboliferum Sims. Ueber diese interessante Pflanze, welche die einzige Vertreterin ihres Geschlechts in der ursprünglichen Flora der Provinz Brandenburg ist, jedoch nur selten vorkommt, brachte ich in diesen Verh., Jahrg. XAXIX, S.4 u. 5 (1897), folgende Notiz: „Auf dem Kirchhof in Serwst in grosser Menge verwildert und reichlich blühend. — Diese Art fanden wir (R. u. O. Schulz) auch bei Buchs- mühle in der Nähe von Stolpe a. O. und am Pimpinellenberge bei Oderberg. Hier, wo die Pflanze einheimisch ist, kommt sie selten zur Blüte. Nur am erstgenannten Standorte bemerkten wir einmal i. J. 1838 zwei Blütenstengel, welche noch daduıch auffielen, dass die Blüten statt sechs Kelehzipfel und sechs Blumenblätter deren je vier besassen.‘“ Später ist der Stolper Fundort vom Herrn Geh. Reg.-Rat Friedel noch einmal publieiert worden gemäss den Mitteilungen des Herrn Lehrer em. Heinrich Lange zu Oderberg (vgl. Brandenburgia IX, N. 9, S. 329 [1900]). Herr Prof. Ascherson registriert diese Angabe (Hauslauchberg bei Buchsmühle), indem er gleichzeitig der Vermutung, dass die Pflanze hier verwildert sei, Ausdruck gibt (vgl. Verh. Bot. Ver. Brand. XXXXIV. 170 [1903]). Da jedoch der mit Kiefern und Wachholder bestandene Bergabhang unweit der Försterei Buchsmühle, woselbst unser Sempervivum sehr reichlich, doch fast nie blühend zu finden ist, dem Standort auf der Höhe des Pimpinellenberges bei Oder- berg, wo ich einige wenige Rosetten ebenfalls unter Kiefern wachsend sah, durchaus entspricht, die Pflanze auch ehedem auf den Wriezener Bergen gefunden worden ist (vgl. Ascherson, Flora der Prov. Brand., 1. Auflage, S. 232), so halte ich einen Zweifel an ihrem ursprünglichen Vorkommen an dem in Rede stehenden Standorte für ausgeschlossen. Campanula Bononiensis L_ An einer Halde des Finkenberges an der Südostseite des Parsteiner Sees unter tausenden blau blühenden Exemplaren auch einige mit weissen Glocken. ©. Sibirica L. Am Eekartsberg und Finkenberg mit voriger. Pirola rotundifolia L. In Gebüschen am westlichen Ufer des Parsteiner Sees in Menge. Orchis laxiflorus Lam. var. paluster Jacq. Auf einer Sumpfwiese am Südufer des Parsteiner Sees beim Sauwerder. Epipactis palustris (L.) Crtz. Innere Perigonblätter weiss, äussere grünlich. So mehrfach unter der normalen Form. Mit voriger. Phegopteris polypodioides Fee. Am Rande eines mit Birken bewachsenen Moostorfsumpfes südwestlich vom Grossen Plagesee, Jagen 59. Abhandl, des Bot, Vereins f. Brandenb, XLV, 10 Ueber eine Bildungsabweichung beim Mais. Von Th. Loesener. (Vorgezeiet in der Sitzung vom 11. September 1903.) Es vergeht wohl kaum ein Jahr, ohne dass uns die neue Literatur mit, bemerkenswerten Beobachtungen und Untersuchungen über den Mais bekannt macht, seien sie nun physiologischer oder morpho- logischer, geographischer oder ethnographischer, biologischer oder rein systematischer Natur. Besonders für den Teratologen hat sich die Gattung Zea von jeher als eins der ergiebigsten Beobachtungsfelder erwiesen. Auch ich hatte während der beiden letzten Sommer Gelegenheit, bei den in meinem Garten gezogenen Maispflanzen zahlreiche Bildungs- abweichungen zu beobachten, von denen ich eine Anzahl in der Sitzung vom 12. September 1902 vorzulegen mir erlaubte.!) Dieselben liessen sich derartig in eine Reihe anordnen, dass sie eine fast ununterbrochene Kette von Uebergangsgliedern zwischen der endständigen verzweigten männlichen Rispe und dem achselständigen unverzweigten weiblichen Kolben darstellten. Solche Beobachtungen sind, soweit es sich um die Blütenstandsregion des Mais handelt, schon so häufig gemacht und beschrieben worden, dass es sich nicht lohnt, die einzelnen von mir beobachteten zahlreichen monströsen Inflorescenzen eingehender zu be- sprechen, zumal das Wesentliche über diesen Gegenstand in Penzigs Werk „Pflanzen-Teratologie“ erschöpfend behandelt worden ist.) Bedeutend seltener aber sind solche Abweichungen in der vege- tativen Region. Penzig erwähnt davon (a. a. O. p. 458) nur die Verzweigung des Halmes aus den Achseln der unteren Blätter und die immerhin ziemlich häufige und auch von mir öfters beobachtete Ver- laubung der Kolbenscheiden. Im letzten Sommer nun machte ich eine Beobachtung, über die ich bisher in der Literatur nichts habe finden können und die mir daher erwähnenswert scheint. Sie ist auf Tafel II zur Darstellung gelangt. 1) Verel. diese Verhandl. Jahrgang 44, p. XLVII. 2) Vergl. O. Penzig, Pflauzen-Teratologie I. Genua 1894. p. 458—463. Verhandl. d. bot. Ver. f. Brandenb. 1903. Tafel. IT. Ueber eine Bildungsabweichung beim Mais. 147 Als ich nach den Sommerferien mein inzwischen zur vollen Blüte gelangtes, aus etwa 300—400 Exemplaren bestehendes Maisfeld aufsuchte, fiel mir sofort ein Exemplar in die Augen, das in seinem Wachstum merklich zurückgeblieben war. Es besass nur eine Höhe von etwa 30 cm, also auch für den kleinen sogenannten Hühnermais, um den es sich hier handelt, und der sonst meist 1,3 m hoch wird und darüber, eine aussergewöhnlich geringe Höhe. Trotzdem aber machte die Pflanze durchaus keinen irgendwie schwächlichen Eindruck. Im Gegenteil, sie brachte sogar drei Kolben hervor, von denen zwei auch anscheinend reif geworden sind, und besass gegen 25—30 Laub- blätter, übertraf also in dieser Hinsicht manche der zu normaler Höhe gelangten übrigen Exemplare. In ihrem Wuchse schien sie stark ge- staucht. Die wichtigste Abweichung aber zeigte sie in der Insertion der Blätter. Während nämlich sonst bei Zea die Blätter zweizeilig angeordnet und durch deutliche Internodien von einander getrennt er- scheinen (in der oberen Region stehen sie öfters, wenigstens die Spreiten- teile, spiralig, ebenso wie die Seitenäste der & Rispe), waren bei dieser Pflanze die Blätter nicht in zwei sondern in vier Längsreihen inseriert und derartig gruppenweise zusammengerückt, dass sie eine scheinbar decussierte Stellung einnahmen. Der Stamm, oder genauer ausge- drückt, der die Hauptaxe einhüllende und aus den Blattscheiden sich auf- bauende Scheinstengel zeigte vier scharf ausgeprägte Längskanten. In der oberen Region war die Verkürzung der Internodien sogar soweit ge- gangen, dass an einer Stelle (etwa in ?/, Höhe der ganzen Pflanze) vier Blätter fast auf gleicher Höhe inseriert einen viergliedrigen Quirl zu bilden schienen, während zu alleroberst eine grössere Zahl von Blättern (etwa zehn) rosettenförmig dicht sich drängten und einige von ihnen (a—d und e—f) fast dachig sich deekten. Eine voll- kommene Deckung fand indessen nicht statt. Sie wäre auch, da sich dann die einzelnen Spreiten gegenseitig beschattet und in ihrer Assi- milationstätigkeit gehindert hätten, unvorteilhaft für die Pflanze ge- wesen und sie wurde auf zweierlei Weise vermieden. Die Spreiten a—d standen zur Axe in verschiedenem Winkel geneigt, derart, dass die oberste und innerste a am steilsten aufgerichtet, die unterste und äusserste d am flachsten ausgebreitet war und d und e sich in den verfüg- baren Raum gleichmässig teilten. Bei andern Blättern der Rosette wurde die gegenseitige Beschattung ausgeglichen durch ausserordentlich stark ausgeprägte Wellung des Blattrandes. Besonders auffallend zeigte sich dies bei den Spreiten e und f, welche bei gleiehmässig ausgebreiteter Lage sich vollkommen hätten decken müssen. Es war nun von dem unteren Blätte f fast auf der ganzen Länge die eine Spreitenhälfte nach oben, die andere nach unten umgebogen, so dass die ganze Spreite um 90° gedreht erschien und eine Stellung einnahm, wie sie sonst etwa die sog. Phyllodien besitzen. 10* 148 Th. Loesener: Ueber eine Bildungsabweichung beim Mais. Die oben erwähnten 4 Längskanten am Stengel werden haupt- sächlich hervorgerufen durch die übereinander fallenden Mittelrippen der Blattscheidenteile. Aber auch die Hauptaxe selbst zeigt, wenn auch nicht Vierkantigkeit, so doch eine immerhin genügend deutlich ausgeprägte Vierseitigkeit mit abgestumpften Kanten, wie eine nach Fertigstellung der Zeichnung vorgenommene Untersuchung, bei der sämtliche Blätter mit ihren Scheiden bis zur Insertionsstelle entfernt wurden, ergab. Hierbei zeigte sich nun noch eine weitere Merkwürdigkeit. Es war mir schon an der intakten Pflanze aufgefallen, dass, wie es unsere Tafel zur Darstellung bringt, im Vergleich zu den drei weiblichen Kolben die männliche Inflorescenz in so kümmerlicher Weise zur Ent- wicklung gelangte und nur in einer so kurzen kleinen Traube bestünde. Wie erstaunte ich aber, als ich bei Entfernung der Blätter und Blatt- scheiden fand, dass nur etwa die Hälfte der ganzen männlichen In- florescenz äusserlich sichtbar war und dass die untere, ebenso lange Hälfte derselben von den oberen Blattscheiden gänzlich eingehüllt in diesen verborgen war! Und so fing in Wahrheit der männliche Blüten- stand nicht, wie man vermuten möchte, bei dem Punkte g unserer Ab- bildung, sondern bereits viel tiefer, unterhalb der Mitte der ganzen Pflanze, beim Punkte A an und war zur Hälfte von den über ihn hinweg gewachsenen Scheiden der Blätter verdeckt. Die genaueren Masse waren: 13 cm Länge des Hauptstengels von der Wurzel bis zum Beginn der männlichen Inflorescenz, diese selbst aber im Ganzen 18 cm lang, davon 9 em von den Blattscheiden verhüllt. Ein starkes Ueberwiegen der Q@ Blüten lässt sich trotzdem bei unserm Exemplare nicht leugnen; denn es fanden sich selbst an der & Inflorescenz an der untersten in der Umhüllung steekenden Basis zwei Samenkörner ausgebildet. Man könnte die hier beschriebene Form demnach mit Fug und Recht mit dem Namen acaulis belegen, falls sie samenbeständig wäre. Hierüber aber wie auch über ihren Ursprung vermag ich vorder- hand nichts weiter anzugeben, als dass sie von einer normalen Pflanze abstammen dürfte, da mir unter den zahlreichen Monstrositäten der vorjährigen Generation keine auch nur annähernd ähnliche Pflanze aufgefallen und die diesjährige Aussaat nur mit Samen der kräftigsten Kolben normaler Pflanzen gemacht worden war. Es wäre aber wohl möglich, dass sich vereinzelt ein irgendwie anormales Samenkorn an einem sonst normalen Kolben entwickelt haben könnte, aus dem unsere Pilanze hervorgewachsen wäre. Anderseits ist auch die Möglichkeit, dass sie irgend welchen äusseren Einflüssen ihre wunderbare Gestalt verdankt, nicht von der Hand zu weisen. Das Auffallendste von allen ihren Merkmalen bleibt jedenfalls die vierzeilige Anordnung ihrer Laub- blätter. Für die Anfertigung der Abbildung bin ich Frl. G. Bartusch verpflichtet. Beiträge zur Pilzflora des Harzes. Von G. Lindau. (Mit 4 Abbildungen im Text.) Im August 1903 hatte ich Gelegenheit, mich mehrere Wochen in Braunlage im Harz aufzuhalten und auf Exeursionen in der nächsten Nähe des Ortes, sowie auf einigen weiteren Streifzügen die dortige Pilzflora kennen zu lernen. Dem trüben und feuchten Wetter des Sommers war es in erster Linie zuzuschreiben, dass die Pilzflora sich in einer ausserordentlichen Fülle und Mannigfaltigkeit entwickelt hatte. Der Boden der Fichtenwälder war bedeckt mit zahllosen Arten von Hymenomyceten, namentlich aus den Gattungen Russula, Lactaria, Calocera, Boletus, doch fehlten auch Arten der Gattungen Amanita, Cortinarius, Hygrophorus, Olavaria u. s. w. nicht. Jedes Holzstück war mit mannigfachen Mycelien bedeckt, auch Discomyceten und Pyrenomyceten waren ausserordentlich häufig, Namentlich boten die Stümpfe der Fichten, die Brandstellen, Wegränder und hohle Stämme eine Fülle von interessanten Formen. Wenn ich von aller dieser Mannigfaltigkeit nur eine beschränkte Anzahl von Formen herausgreife, um sie hier aufzuzählen, so liegt dies hauptsächlich daran, dass ich nur solehen Arten meine Aufmerksamkeit zuwandte, die mir interessant erschienen. Von den Hymenomyceten habe ich nur wenige bestimmt, soweit es sich an Ort und Stelle machen lies: an eine Konservierung der fleischigen Arten war wegen des feuchten Wetters nicht zu denken. Eine nähere Bearbeitung der HymenomycetendesOberharzes erscheint mir ganz besonders aussichtsvoll, da sich auf einem kleinen Raum eine grosse Menge von Arten finden lassen. Ich möchte deshalb nicht verfehlen, die Aufmerksamkeit der Myxologen auf die bisher etwas vernachlässigte Pilzflora des Oberharzes zu lenken. Es möchte nach der Anzahl der hier mitgeteilten neuen und seltenen Arten scheinen, als ob die Pilzflora sich zum grössten Teil aus interessanten Arten zusammengesetzt. Das ist natürlich nicht der Fall, die gemeinen Arten herrschen wie überall auch hier vor. Ich habe sie nur nicht genügend beachtet, um sie hier aufnehmen 150 G. Lindau: zu können. Vor allen Dingen wird der Mangel an Blattparasiten auffallen; diese Gruppen sind von mir nur gelegentlich beachtet worden. Bei der Bearbeitung der Sammlung bin ich von den Herren Prof. Hennings und Dr. Jahn bei der Bestimmung der Hymenomyceten und Myxomyceten in liebenswürdigster Weise unterstützt worden; es ist mir deshalb eine angenehme Pflicht, diesen Herren auch an dieser Stelle meinen Dank auszusprechen. Ich unterlasse es, der Aufzählung eine allgemeine Uebersicht der an den verschiedenen Standorten vorkommenden Arten vorauszuschicken. Die Beobachtungszeit ist viel zu kurz, so dass ich damit nur lücken- hafte Bruchstücke geben könnte. Ich habe an geeigneter Stelle auf das Zusammen- und Nacheinanderleben einiger Formen hingewiesen und will damit eine Anregung zu weiteren Beobachtungen in dieser Richtung gegeben haben. Mysomycetes. Oeratiomyxa mucida (Pers.). Sehr häufig an faulenden Fichtenstämmen, namentlich am Kollieberg. Öribraria aurantiaca Schrad. Sehr vereinzelt an einer faulenden sehr alten Fichte in den Dicken Tannen bei Hohegeiss. Trichia fallax Pers. An demselben Standort wie vorige Art, ferner im Odertal an Fichtenholz. T. botrytis (Pers.) var. genwina. In prachtvoller Ausbildung an einer faulenden alten Fichte in den Dieken Tannen bei Hohegeiss; sehr spärlich an einem Fichtenzapfen am Steinplatz vor Waldmühle. Üomatricha typhoides Rost. Mit der Uribraria zusammen. ©. nigra (Pers... An Fichtenstümpfen am Kollieberg. Stemonitis fusca Roth. An faulendem Fichtenholz bei Hohegeiss. Tilmadoche nutans (Pers.). Mit Uribraria zusammen. Fuligo septica L. Häufig bei Braunlage in den Wäldern über Moos und faulem Fichtenholz. Basidiomyycetes. Puccinia menthae Pers. Auf Mentha arvensis an Feldrändern. P. veronicarum DC. Auf Veronica urticifolia im Walde über dem Stahlhai bei Brunnenbachs Mühle. Melampsora hypericorum DC. Auf Hypericum quadrangulum am Andreasberger Weg, am Kollie und bei Brunnenbachs Mühle. Diese sowie die folgende Art tritt nur an Nährpflanzen auf, die etwas exponiert stehen. Bei Pflanzen in geschützter Lage habe ich den Pilz vergeblich gesucht. Ooleosporium campanulae Pers. Auf Campanula rotundifolia am Kollieberg. O. euphrasiae Schum. Auf Euphrasia lutea am Kollieberg. Beiträge zur Pilzflora des Harzes. 151 Daeryomyces deliquescens (Bull.),. An Fichtenholz und faulen Stümpfen sehr häufig. Calocera viscosa (Pers.). Ueberall in den Wäldern auf Holz und Wurzeln in prachtvollster Ausbildung. Clavulina eristata (Holmsk.) Auf der Erde am Hütteberg in grosser Menge. Der Pilz stellt eine niedrige, weissgraue, sehr zerschlitzte Form dar. Stereum sanguinolentum (Alb. et Schwein.). Ueber sehr altem Fichten- harz und Rinde am dreieckigen Pfahl. Vergleiche das bei Biatorella gesagte. Thelephora laciniata (Pers.). Auf der Erde in den Wäldern nicht selten. Hrydnum fuligineo-album Schmidt. Am Schierker Weg im Grase. Polyporus annosus Fries. Auf Fichtenwurzelholz an der Glashütte. Ochroporus perennis (L.\.. Häufig an den Wegen, namentlich am Glashüttenweg. Boletus subtomentosus L. Häufig in den Wäldern. B. calopus Fries. Am Schierker Weg vereinzelt. B. satanas Lenz. Am Kollieberg selten. B. piperatus Bull. Am Schierker Weg im Grase. B. bovinus L. Am Kaiserweg und bei Waldmühle. B. edulis Bull. Ueberall zu finden, namentlich an Wegrändern. Cantharellus aurantiacus (Wulf.). Ueberall in den Wäldern häufig. C. cibarius Fries. Viel seltener als vorige Art. Russula emetica (Schaeff... Am Wurmberg häufig. Lactaria rufa (Seop.). Ueberall in grossen Massen im Walde. L. plumbea (Bull... Bei Brunnenbachsmühle nicht häufig. L. delieiosa (L.). An Wegrändern bei Hohegeiss. Hygrophorus miniatus (Seop.). An Wegen bei Hohegeiss. Marasmius androsaceus (L.).. An der Erde zwischen Fichtennadeln und auf Fichtenzapfen, Aesten, Holz aufsitzend, überall massenhaft und häufig. Cortinarius cinnamomeus (L.). An Wegen bei Hohegeiss. Panaeolus campanulatus (L.). Ueberall in den Wäldern nicht selten. Hypholoma faseiculare (Huds.). Am Kollieberg. Russuliopsis laccata (Scop.). Am Kaiserweg bei der Waldmühle. Mycena galopus (Pers... Am Andreasberger Weg im Walde, auch sonst nicht selten. M. ammoniaca Fries. Am Kollieberg und bei der Waldmühle. Lepiota procera (Scop.). Nur einmal in einem Riesenexemplar vom Kollieberg gesehen. Armillaria melles (Vahl). Sehr häufig an Fichtenstümpfen. Amanitopsis vaginata (Bull.). In den Fichtenwäldern zerstreut. A. rubescens Fries. Sehr häufig namentlich am Kollieberg. Lycoperdon gemmatum Batsch. An Wegen bei Hohegeiss. 152 G. Lindau: Ascomycetes. Hydnotria Tulasnei Berk. et Br. An Wegrändern, die im Frühjahr abgestochen waren, häufig, aber selten in grösserer Menge. Am Wege nach der Steinklippe, am Andreasberger Wege, an der Hahnenkleeklippe, am Glashüttenweg. Am besten ausgebildet fand sich der Pilz am erstgenannten Standort, aber trotz der Grösse der Exemplare, welche etwa einer Kastanie gleichkam, waren keine reifen Sporen zu finden. Die Färbung der jungen Exemplare ist hell bräunlich, soweit sie in der Erde stecken. Der Scheitel, welcher sich etwas aus dem Boden heraushebt, ist dagegen dunkler gefärbt. Die Oberfläche trägt zahlreiche Windungen und Poren, die in die Kammern im Innern führen (Fig. 1). Durch Schnitte konnte ich mich aufs deutlichste davon überzeugen, dass die Kammern in diese äusserlich sichtbaren Poren münden. Häufig münden an derselben Stelle mehrere Höhlungen aus, die dann durch ein hautartiges Gewebe- stück gleichsam bedeckt werden (vgl. Fig. 2). Im Durchschnitt zeigt der Fruchtkörper ein reiches Kammersystem (Fig. 3), das meiner Ansicht nach nicht auf ein, sondern auf mehrere Faltungs- zentren zurückzuführen ist. Fig. 3. Hydnotia Tulasnei Berk. et Br. Fig. 1. Fruchtkörper in nat. Gr. Fig. 2. Stück der Oberfläche von Fig. 1 bei « vergrössert, um die Oeffnungen zu zeigen, 3/l. Fig. 3. Fruchtkörper im Querschnitt, 2/1. Hypocrea rufa (Pers.). An faulendem Fichtenholz am Kollieberg. Beiträge zur Pilzflora des Harzes. 153 Rosellinia ligniaria (Grev.). An einem fortgeworfenem Axtgriff aus Eschenholz auf dem Felde bei Braunlage. Opkhiobolus porphyrogonus (Tode). Auf faulenden Kartoffelstengeln auf dem Felde. Es herrscht in Braunlage die Gewohnheit, das Kartoffelkraut in der Nähe der Felder in grossen Haufen liegen zu lassen. Diese Ansammlungen geben eine grossartige Fundstelle für Ascomyceten ab, die sich in der schönsten Ausbildung vorfinden. Diatrype stigma (Hoffm.). An dünnen Buchenästen am Jermerstein. Cenangium abietis (Pers.). An berindeten Fichtenzweigen am Kollieberg. Xylographa parallela (Ach.). An den fichtenen Pfählen und Stangen eines alten Wildzaunes am Steinplatz. Biatorella resinae (Fries). An erhärtetem Fichtenharz und von da auf harzgetränkte Rinde übergehend massenhaft am dreieckigen Pfahl, sehr selten vor der Waldmühle und etwas häufiger am Ebersberg. Der Pilz ist augenscheinlich eine Form der höheren Regionen. Bei Braunlage habe ich ihn bei etwa 600 m Höhe nur einmal in einem winzigen Exemplar an der Waldmühle beobachtet. Ueber 700 m scheint er aber sehr häufig zu sein. In grossen Mengen habe ich ihn nur am Brockenwege am dreieckigen Pfahl gefunden, hier aber in allen Altersstadien und in einer Schönheit der Aus- bildung, wie ich sie bisher nicht gesehen habe. Die Art erscheint, sobald das ausgeflossene Harz erhärtet ist, wahrscheinlich also erst im Jahre nach dem Ausfluss. Zuerst ist die Biatorella die alleinige Bewohnerin des Harzflusses, dann gesellt sich dazu Pyenostysanus, der den Pilz vollständig überwuchert und unter- drückt. Wenn diese Vegetation abgeblüht ist, erscheint das Stereum sanguinolentum als letzter Bewohner der Harzmassen, die dann bereits ganz hart und krümlig geworden sind. Orbilia drepanispora Lindau nov. spec. Apothecien vereinzelt oder dicht gedrängt beieinander stehend, feucht, gallertig aufgequollen und flach ausgebreitet, meist Imm im Durchmesser, doch auch kleiner oder grösser, am Rande etwas ver- bogen, trocken fast napfförmig, weisslich oder gelblich bis rot, fast durchscheinend, mit prosoplektenchymatischem Gehäuse. Schläuche eylindrisch-keulig, oben abgerundet, 30—35 p. lang und 4—5 p. breit. Sporen sichelförmig gebogen, zu 8 im Schlauch, beidendig spitz, 7—12 ı. lang, 1—1,5 » breit, hyalin. Paraphysen meist unverzweigt, seltener am Grunde einfach verzweigt, mehrzellig, ca. 2 j. breit, an der Spitze mit aufgesetzter kugliger, bis 3,5 » im Durchmesser haltender, gelblicher oder rötlicher oder fast hyaliner Zelle, über den Schläuchen sich zusammenschliessend, aber kein Epithecium bildend. 154 G. Lindau: Auf nacktem Fichtenholz am Kollieberg bei Braunlage und an Stümpfen einer Riesenfichte in den Dicken Tannen bei Hohegeiss. Von O. curvatıspora, mit dem unser Pilz die meiste Aehnlichkeit hat, dureh die mit Endknöpfen versehenen Paraphysen und die regelmässig mehr oder weniger sichelförmig gekrümmten Sporen scharf unterschieden. Mollisia lignicola Phil. An Buchenästen am Jermerstein. M. cinerea (Batsch). An Fichtenholz und faulenden Stümpfen in den Wäldern um Braunlage sehr häufig. Der Pilz stimmt mit der von Rehm gegebenen Beschreibung überein, nur konnte ich die Bläuung der Schlauchspitzen mit Jod nicht feststellen. Trichobelonium hereynicum Lindau nov. spec. Apothecien auf einem weisslichen, im feuchten Zustande unsicht- baren, spärlichen Hyphenpilz aufsitzend, angefeuchtet grau bis dunkel- grau, trocken weisslich, '/,—1 mm breit, sitzend, dicht neben einander stehend und bisweilen mehrere ganz eng zusammentretend und fast eine Flächebildend, unterseits schwärzlich gefärbt. Schläuche eylindrisch, an der Spitze meist etwas zugespitzi, kaum verdickt und durch Jod sich nicht bläuend, nach unten lang gestielt, etwa 110—135 y. lang, am sporentragenden Teil etwa 8—12 x im Durchmesser. Sporen hyalin, fädig, beidendig stumpf, bisweilen etwas gedreht im Schlauch, e. 30 - 40 u. lang und 2 j. dick, in vier und mehr Zellen geteilt, von denen jede bis ec. 8 x. lang sein kann. Paraphysen von Sporendicke oder wenig dicker, vielzellig, an der Basis verästelt, an der Spitze nicht verdickt, kein Epitheeium bildend, aber die Schläuche etwas überragend. Auf den Schuppen von alten Fichtenzapfen am Steinplatz vor Waldmühle bei Braunlage einmal gefunden. Von allen bisher bekannten Arten der Gattung gut durch die Nichtbläuung mit Jod, die Länge der Schläuche und das Substrat unterschieden. Tapesia fusca (Pers.). An Fichtenstümpfen am Kollieberg, anscheinend nicht allzu häufig. } Huymenoscypha eyathoidea (Bull... An faulenden Kartoffelstengeln auf den Feldern. Der Stiel dieses schönen Pilzes ist häufig bis 10 mm lang, wenn er gezwungen war, um den Stengel herumzuwachsen, um ans Licht zu gelangen. Die Scheibe wechselt in ihrer Farbe vom Weiss bis Orangerot. Geopysis carbonaria (Alb. et Schwein.). Auf Brandstellen zwischen Fichtennadeln am Andreasberger Weg und am Stahlhai bei Brunnen- bachs Mühle. Die Art kommt nur auf Brandstellen vor und sitzt an den verkohlten Holzresten. Ich habe sie nur an solchen Standorten Beiträge zur Pilzflora des Harzes. 155 beobachtet, wo gleichzeitig das verkohlte Holz dick von abge- fallenen Nadeln bedeekt war. Er bedeckt handgrosse Flächen mit seinem zierlichen, gelbbraunen, am Rande etwas weisslichen Bechern. Plicaria violacea (Pers... An Brandstellen mit dem vorigen Pilz zu- sammen. Pustularia vesiculosa (Bull... An Wegrändern überall häufig, namentlich am Glashüttenweg, Steinplatz, Andreasberger Weg, Hahneklee- klippen u. s. w. Der Pilz tritt nur an Stellen auf, wo das Erdreich frisch blos- gelegt und lehmiger Boden vorhanden ist. Besonders an einem Nebenwege des Glashüttenweges stand er zu tausenden von Exem- plaren in allen Grössen und in jeder Ausbildung. Auch an alten Brandstellen kommt er gelegentlich vor. Lachnea hemisphaerica (Wigg.). An Wegrändern und alten Brandstellen am Glashüttenweg und an den Hahnekleeklippen. Rhizina inflata (Schäft.). An Wegabstichen und alten Brandstellen am Glashüttenweg und am Kaiserweg bei Forsthaus Brunnenbach. Fungi imperfecti. Septoria polygonorum (Desm.). Sehr häufig auf Polygonum persicaria, seltener auf P. convolvulus auf den Feldern. Der Pilz tritt reichlich und in schöner Ausbildung nur an den- jenigen Nährpflanzen auf, die am Rande der Felder und an Rainen sich in etwas exponierter Lage befinden. Die mitten auf den Feldern zwischen den Kartoffeln stehenden Nährpflanzen sind nur selten befallen und zeigen den Pilz dann auch nur kümmerlich ausgebildet. Es unterliegt keinem Zweifel, dass dieses Vorkommen mit der Verbreitung der Sporen zusammenhängt, die vielleicht vom Winde von einer Pflanze zur andern getragen werden. Leptothyrium alneum (Lev.). Auf Blättern von Alnus glutinosa am Beginn des Brockenweges. Holcomyces Lindau nov. gen.!). Fruchtkörper länglich, im Holz entstehend und dann bis zur Oberfläche hervorbreehend, mit Längsspalt unregelmässig sich Öffnend, schwarz. Sterigmen einfach. Sporen ellipsoidisch, zweizellig, braun- schwarz, Teilzellen gleich gross. Gehört zu den Leptostromataceae, Abteilung Phaeodidymae und unter- scheidet sich von Diplopeltis scharf durch die Form der Fruchtkörper. H. exiguus Lindau nov. spec. Fruchtkörper striehförmig, '/,—1,5 mm lang, nicht hervorragend, schwarz, mit Längsspalte unregelmässig aufspringend. Hymenium die 1, Von 51.205, der Strich, abgeleitet. 156 G. Lindau: ganze Innenseite der Pyknide auskleidend, Sterigmen hyalin, einfach, 4—8 u. lang und 2 ». dick. Sporen zuerst hyalin, einzellig, später zwei- zellig und schwarzbraun gefärbt und dann vom Sterigma abfallend, ellipsoidisch, beidendig abgerundet, 18—20 y. lang und 10—11 y. breit, glatt, Teilzellen gleich gross, an der Scheidewand nicht eingeschnürt. An alten Fassreifen aus Weidenholz am Kollieberg. Holcomyces exiguus Lindau. 1. Habitus des Pilzes auf dem Holze 3/1. 2. Noch nicht geöffnete Pyknide im Querschnitt 100/1. 3. Stück der Längswand derselben mit Hymenium 600/1. 4. Sporen 490/1. 5. Mycel im Innern der Merkstrahlen und Tracheiden, oben der Ansatz zur Pyknidenwandung 600/1. Der Pilz gleicht äusserlich einer Hysteriacee, besitzt aber weit geringere Grösse. (Fig. 1.) Mit einer scharfen Lupe erkennt man, dass die länglichen Pykniden an ihrer Oberseite sich mit einem un- regelmässigen Spalt öffnen, wodurch die im Innern gebildeten Sporen frei werden. Ueber die Entwickelung des Pilzes liess sich folgendes feststellen. Macht man Querschnitte durch das Holz, so sieht man schon mit blossem Auge, dass sich unter jeder Pyknide ein feiner schwarzer Strich ins Holz hineinzieht. Unter dem Mikroskop sieht man, dass dieser Strich vom Mycel des Pilzes gebildet wird. Die Mycelfäden sind fast schwarz gefärbt und zeigen kurze Zellen. Die Fäden sitzen ausschliesslich im Innern der Zellen und bilden infolge Verknäuelung Beiträge zur Pilzflora des Harzes. 157 und reichlicher Zellteilung paraplektenchymatische Gewebemassen. (Fig. 5.) Die Fäden durchbohren niemals die Zellwandung, sondern benutzen die Tüpfel und Poren der Membranen, um von einer Zelle in die andere zu gelangen. Die Verbreitung des Mycels erfolgt des- halb in vorwiegend radialer Richtung unter ausschliesslicher Benutzung der schmalen, ein bis zwei Zelllagen breiten Markstrahlen. Die Mark- strahlzellen sind in den meisten Fällen undeutlich und nur ausnahms- weise sind noch Querwände zu sehen. Vom Markstrahl aus erfolgt die Verbreitung des Mycels in tangentialer Richtung nach den nächst- gelegenen Tracheiden. Meistens wird nur die angrenzende Lage von dem schwarzen Paraplektenchym ausgefüllt, seltener geht das Mycel noch in die zweite oder dritte Lage über. Darüber hinaus scheint eine weitere Verbreitung nicht stattzufinden, ich habe wenigstens auf zahlreichen Schnitten eine weitere Ausdehnung nicht feststellen können. Das radiale Wachstum in den Markstrahlen scheint aber nicht be- grenzt zu sein, man kann die schwarzen Linien vier Millimeter und weiter ins Holz hinein verfolgen. Da das Weidenholz für die Zwecke eines Fassreifens an der Ober- fläche bearbeitet war, so zeigten die Zelllagen des Holzes eine unregel- mässige Oberfläche, die unter dem Mikroskop ein Abbröckeln und häufig Verletzungen der äussersten Lagen aufwies. An den Aus- mündungsstellen der Markstrahlen, oft ziemlich tief unter der Ober- fläche werden die Pykniden angelegt. Sie entstehen als strichförmige paraplechtenchymatische Wülste, die zuerst keinerlei Differenzierung im Innern aufweisen. Als Endglied der Entwickelung resultiert ein allseitig geschlossener länglicher Körper, der im Innern hohl ist (Fig. 2). Die Zwischenstadien konnten an meinem Material nicht aufgefunden werden. Die Höhlung wird allseitig vom Hymenium ausgekleidet. Die Wandungen der Pykniden bestehen aus fast ısodiametralen, eckigen, schwarzen Zellen. Meist wird die eigentliche Wandung von etwa zwei Lagen solcher Zellen gebildet, doch kommen an einzelnen Stellen auch mehr als zwei Lagen zur Entwiekelung, nur sind dann in diesem Falle die Zellen der inneren Lagen etwas länglicher. An die Wandung schliessen sich als Unterlage für das eigentliche Hymenium einige Lagen von farblosen, viel kleineren Zellen an, die in ihrer Anordnung noch die Entstehung aus Fäden erkennen lassen. (Fig. 3.) Das Hymenium wird wieder aus sehr kleinen, hyalinen, undeutlichen Zellen gebildet, die an der Innenschicht die Sterigmen hervorbringen. Die Sterigmen sind stets einfach und sehr dünn und produzieren an ihrer Spitze eine Spore, die zuerst als knopfförmige Verdickung erscheint. Fast bis zur Ausbildung ihrer vollen Grösse bleiben die Sporen hyalin und ungeteilt, erst spät teilen sie sich durch eine Querwand und be- kommen dann allmählich ihre dunkle Färbung (Fig. 4). Ihre endgültige Grösse und Farbe erreichen sie erst mit ihrer Abtrennung vom Sterigma. 158 G. Lindau: Mit der Sporenproduktion wächst die Pyknide bedeutend an Grösse und beginnt nun die Mündung des Markstrahles zu erweitern und die Zelllagen, die sich in unmittelbarer Nähe befinden, zur Seite zu drängen und zu zertrümmern. Je nach der Tiefe, in der die Pyknide angelegt wird, streckt sie sich auch nach oben zu und verdrängt etwa darüber liegende Zelllagen. Aus diesem Grunde ist die Form des Querschnittes sehr verschieden; ich habe solche gesehen, die im Quer- schnitt rund waren und daneben andere, die eine längliche, fast wie mit einem Halse versehene Form zeigten. Es scheint, dass die Form des Querschnittes bei ein und derselben Pyknide variieren kann. Wenn die Sporenproduktion eine gewisse Höhe erreicht hat, be- ginnt das Aufreissen der Pyknide am Scheitel. Dass eine bestimmte Stelle vorgebildet ist, wo das Reissen erfolgt, davon konnte ich mich nicht überzeugen. Mir scheint vielmehr, als ob durch den Druck der gebildeten Sporen die Wandung dort aufreisst, wo der geringste Wider- stand von aussen sich fühlbar macht und das würde der freigelegte obere Scheitel der Pyknide sein. Der Riss durchzieht keineswegs die ganze obere Partie der Pyknide, oft ist er auf einen Teil beschränkt und wird sich je nach der Masse der gebildeten Sporen nach Bedürfnis erweitern. Völlig reife Pykniden, die ihre Sporen bereits entleert haben, besitzen nur noch die untere Hälfte der Wandung, die obere ist voll- ständig verwittert und verstaubt. Ueber die Zugehörigkeit des Pilzes zu einer höheren Fruchtform lassen sich keinerlei Vermutungen aufstellen, vielleicht gehört nach der Form der Fruchtkörper ein hysteriaceenartiger Pilz dazu. Oephalosporium acremonium Corda. Auf den Conidienträgern von C%lo- ridium giganteum sitzend. Das Myeel ist äusserst zart, bis 2,5 x diek und mit spärlichen, schwer erkennbaren Septen versehen. Die Hyphen kriechen auf der Oberfläche des Conidienträgers entlang und bilden als seitliche Auszweigungen feine, bis 50 y. lange, einfache, hyaline, zugespitzte Conidienträger, welche an der Spitze nach einander die länglichen, 5—4y langen und 1—1,5 x breiten CGonidien bilden. Es wird stets nur eine Conidie auf einmal erzeugt, diese wird durch eine zweite bei Seite geschoben und so fort. Dadurch dass die Conidien sich nicht voneinander trennen, sondern dicht gelagert beieinander bleiben, entstehen zuletzt bis 15 » im Durchmesser haltende kopf- förmige Sporenansammlungen an der Spitze des Trägers (Fig. 4). Vertieillium niveostratosuwm lindau nov. spec. Auf den Sporangien und Stielen eine schneeweise, trocken harte, weit ausgedehnte Kruste bildend, die aus kriechenden, verzweigten, Beiträge zur Pilzflora des Harzes. 159 septierten, 3—4 x dicken Fäden besteht. Conidienträger als seitliche, aufrechte Myceläste entstehend, ein ganz dicht beieinander stehendes Lager bildend, etwa 60—90 x hoch, unter der Verästelung septiert, gewöhnlich nur in der Mitte mit einem Astwirtel aus 3—5 aufrechten Zweigen versehen, die etwa gleich lang sind, meist sich nicht mehr teilen oder nur ausnahmsweise sich noch einmal in zwei oder drei Zweige teilen; Auszweigungen an der Spitze dünner werdend. Conidien an der Spitze der Auszweigungen entstehend, meist nur eine, bisweilen aber kopfig mehrere anhängend, gewöhnlich bald abfallend und das Conidienlager an der Spitze der Träger zusammenklebend, ellipsoidisch, hyalin, 3-8 x. lang und 2—3 » im Durchmesser, meist etwa 6%3 1. Ueber den diehtstehenden Sporangien von Stemonites fusca n„wischen Hohegeiss und Brunnenbachsmühle im Walde. Die Art gehört in die nächste Verwandtschaft des nordameri- kanischen Verticillium Rexianum Sacc., das aber kürzere Conidienträger besitzt und mehrfach verzweigt zu sein scheint. Auch das lagerartige Zusammensteher der Conidienträger scheint bei der amerikanischen Art nicht vorzukommen. Ob die neue Art vielleicht nur als Varietät von I. Rexianum zu betrachten ist, muss zweifelhaft bleiben. Fig. 1—3. COhloridium giganteum Lindau. Fig.1. Spitze eines Conidienträgers, 320/1. Fig. 2. Mittleres Stück eines Conidien- trägers mit alten Conidienhöckern, 320/1. Fig. 3. Sporen, 320/1. Fig. 4. Cepha- lotheeium acremonium Gorda auf einem Conidienträger von Chloridium gigamteum, 600/1. 160 G. Lindau: Chloridium giganteum Lindau nov. spec. Conidienträger auf einem schwarzen Mycel entspringend, aufrecht, bis 1,5 mm lang, unverzweigt, nur selten an der Spitze mit einem oder zwei Zweigen, die aber nicht durch Scheidewand abgesetzt sind, spärlich mit Scheidewänden versehen, mit grünlich schwarzbrauner, an der Spitze der Träger hyaliner, dünner Membran, an der Spitze fortwachsend und die Conidien zur Seite schiebend, 11—16 y. dick Conidien einzeln entstehend, hyalin, ellipsoidisch, abgerundet, 10 bis 12 x 7—9 y, glatt, ohne Sterigma, sehr leicht abfallend. (Fig. 3.) Auf nacktem Holz lebender Sorbusstämme im Odertal bei Oderbrück. Die Conidienträger stehen dieht gedrängt auf dem Holze bei- sammen und bleiben auch trocken straff aufrecht. Die Sporen ent- stehen auf kleinen warzenartigen Höckern am Scheitel der Conidien- träger (Fig. 1); dadurch, dass der Scheitel fortwächst, kommen die Höcker seitlich zu stehen. Die ursprünglich hyalinen Höcker werden später ebenfalls schwarzbraun und finden sich noch ziemlich weit unten am Träger deutlich erkennbar vor (Fig. 2). Selten kommt es vor, dass ein Höcker an der Spitze der Conidienträger zu einem kurzen Aste auswächst, der seinerseits wieder solche Höcker trägt. Die Sporen entstehen stets einzeln und auf jedem Höcker scheint sich nur eine einzige zu bilden. Pycenostysanus Lindau noy. gen. Coremien einfach, starr, aus längsverlaufenden Fäden gebildet. Köpfchen klein, fest. Sporen in Ketten gebildet, ungeteilt, ellipsoidisch, dunkel gefärbt. P. resinae Lindau nov. spec. Mycel weite Strecken überziehend, schwarz, aus diekwandigen, gerade verlaufenden, schwarzbraunen bis grünlich schwarzen, sehr wenig verzweigten, grosszelligen, 3,5—6 u dieken Fäden bestehend. Bisweilen finden sich auch knorrige, verästelte Hyphen. Coremium mit starrem, dünnem, 1—2 mm langem, schwarzem, glattem Stiel, der aus parallel verlaufenden, wenig verästelten, dünnwandigeren, reicher gekammerten, c. 4 x. dicken Hyphen besteht (Fig. 1,2). An der Spitze des Stieles sperren die Hyphenspitzen nur wenig besenartig auseinander und gehen bis in den sporenbildenden Kopf; die Enden der Hyphen sind reichlicher kurzzweigig. Köpfchen fest, länglich, aus den zu- sammenhängenden Sporenketten gebildet, schwarz, 2—3 mal so dick wie der Stiel. Sporen an der Spitze der Fäden an sterigmenartigen (Fig. 3), nicht weiter differenzierten Zellen reihenweise gebildet und lange zusammenhängend, sich zuletzt trennend, länglich bis eiförmig, unge- teilt, meist an den Enden abgerundet, doch auch bisweilen zugespitzt, grünlich braunschwarz, 4—8 u lang, 3—4 y. diek, im Mittel etwa Beiträge zur Pilzflora des Harzes. 161 7x3,5 y. (Fig. 4). Die Sporen bleiben lange in festem kopfförmigen Zusammenhang, fallen aber dann schliesslich ab, so dass nur der Stiel stehen bleibt. Wäldchen am dreieckigen Pfahlam Brockenweg aufFichten- harz und mit Harz getränkter Rinde häufig, aber nicht immer fruchtend. Das Mycel überzieht die aus- seflossenen Harzmassen und die benachbarten Rindenteile in grosser Ausdehnung mit einem schwarzen filzigen Geflecht, aus dem sich dicht gedrängt die Co- remien erheben. Wenn das Harz noch frisch, aber schon erhärtet ist, erscheint zuerst Biatorella resinae, später wird diese Vege- tation von Pycnostysanus abgelöst. Vielfach findet man nur noch die Stiele der Coremien, wenn die Sporen verstäubt sind; zuletzt ur 4 Sn ynnnden uch di und Coremium ce. 50/1. 3. Sporenketten bil- R Br 5 dende Fäden des Kopfes e.500/1. 4.Sporen- Filz zurück, der eher einer Blau- ketten und Sporen ce. 500/1. 5. Stück alge ähnlich sieht. Bei Braunlage eines Mycelfadens 500/1. selbst kommt der Pilz nicht vor. Tubercularia vulgaris. An Laubholzästen am Kollieberg. Sclerotium semen Tode. Auf faulenden Kartoffelstengeln in Gesellschaft der früher genannten Ascomyceten und einer unbestimmbaren Vermicularia ohne Sporen. Pyenostysanus resinae Lindau. Zum Schlusse sei noch erwähnt, dass mitten auf dem Glashütten- wege auf dem nackten Boden in prächtigster Ausbildung Sphyridium placophyllum Wahlenb. sich findet. Die ausserordentlich regelmässigen Thallusrosetten waren von den ersten Anfängen bis zu über Hand grossen Lagern zu finden. Die Früchte auf den älteren Lagern waren bis zu 1 cm hoch. Die Flechte erreicht hier ihre östliche Verbreitungs- grenze in Deutschland. Die nächsten mir bekannten Standorte be- finden sich am Meissner in Hessen und in Westfalen. Abhandl. des Bot, Vereins f. Brandenb. XLV. 11 Vorläufige Übersicht über die bisher in der Mark beobachteten Myzomyceten. Von E. Jahn. Die vorliegende Liste soll einen Ueberblick über die in der Mark häufigeren Arten geben. Besondere Standortsangaben habe ich im allgemeinen weggelassen; sie sind schon deshalb zwecklos, weil bisher nur an wenigen Stellen der Mark gesammelt worden ist. Bei dem Ausdrucke „gemein“ oder „selten“ gehe ich von meiner Erfahrung aus; da mein Wohnort in einer grossen Stadt mir nur eine mangelhafte Beobachtung erlaubt, haben sie eine beschränkte Geltung und könnten später auf Grund umfassenderer Sammlungen geändert werden. Historisch ist gerade die Myxomycetenflora von Berlin dadurch wichtig, dass vor 85 Jahren Christian Gottfried Ehrenberg hier zuerst eine Anzahl seltener Formen beobachtet und beschrieben hat. Die grosse Zahl der nur einmal nachgewiesenen Species beweist, dass die hier aufgezählten 85 Arten nur einen Teil der in der Mark vorhandenen Flora darstellen. Vielleicht gibt diese Liste den Anlass, dass auch in einigen andern Teilen der Mark sich Sammler finden. 1. Ceratiomyxa mucida Schroeter. In den beiden Formen Akydnoides und poriordes namentlich von Juni bis Mitte August allenthalben gemein (an alten Baumstümpfen). 2. Badhamia hyalina Berk. im Sommer häufig an frisch gefälltem Kiefernholz. 3. DB. utricularis Berk. An lange lagernden Klaftern von Laub- hölzern. Sie steht der vorigen Art sehr nahe. 4. DB. macrocarpa Rost. Nur einmal an der Borke einer lebenden Pappel zwischen Orthotrichum. Rüdersdorf XI. 1902. 5. B. panicea Rost. Auf einem Pappelstumpf. Eberswalde. 1903. Lagow V. 1901. 6. B.folücola Lister. (Journal of botany 1897 p. 209.) Sie erscheint nach starkem Regen im Walde auf Blättern oder Nadeln an der Erde und begegnet einem, namentlich durch das orangerote Plasmodium auffällig, wenn sie einmal da ist, auf Schritt und Übersicht über die bisher in der Mark beobachteten Myxomyeeten. 163 Tritt. Nach wenigen Tagen ist sie verschwunden und bleibt dann bisweilen mehrere Jahre unsiehtbar. Jungfernheide und Schönholzer Heide bei Berlin. Triglitz (Jaap). Physarum eitrinum Schum. Ziemlich selten auf alten Baum- stümpfen. Jungfernheide, Eberswalde. P. psütacinum Ditm. Selten. Nur im Jahre 1900 mehrfach in der Jungfernheide bei Berlin. P. viride Pers. Selten. Auf altem Wurzelholz. Jungfernheide. Juli 1900. P. nutans Pers. Namentlich in der Form genuinum (Tilmadoche nutans) auf altem Holz bis zum Herbste häufig. P. compressum Alb. u. Schw. Selten. Auf alten Rübenschnitzeln (Hedersleben, Prof. Reinhardt). P. didermoides Rost. Selten. Ebenda (Prof. Reinhardt). P. cinereum. Auf allen Kräutern und Blättern. Wohl überall verbreitet. P. straminipes Lister (Journal of botany 1898 p. 161). Nur einmal auf alten Kohlstrünken bei Karlshorst (G. Ramlow, Dezember 1902) mit denselben charakteristischen Merkmalen wie in England, wo sie Lister zuerst beobachtet hat. P. bivalve Pers. Auf alten Blättern. Wohl überall verbreitet. P. contextum Pers. Nur in Triglitz (Jaap) und Tamsel (Vogel). P. auriscalpium Maebride. Auf der Rinde von Obstbäumen (M. Nordhausen, Vogelsdorf bei Rüdersdorf). P. virescens Ditm. Sandiger Kiefernwald bei Gross-Besten auf dem Wege nach der Duberow. Juni 1903. Wohl weiter verbreitet, aber wegen der grünen Färbung leieht zu übersehen. Fuligo septica Gmelin. Im Sommer überall gemein. F. stercoriformis Massee. (Aethaliopsis stercoriformis Zopf). Mit weissem Plasmodium. Die Rinde ist unvollkommener entwickelt als bei der vorigen Art. Ich halte es für sehr zweifelhaft, dass diese Art mit der in N.-Amerika und in den Tropen häufigen Art Auligo ellipsospora identisch ist. F. gyrosa Jahn (Physarum gyrosum Rost.). Bei uns nur in Gewächshäusern, dort aber verbreitet und oft schädlich (vergl. P. Hennings, diese Verhandlungen, Bd. XL. 1898). Craterium pedunculatum Trentepohl. Nicht häufig, Auf alten Blättern. Tiergarten (Herb. Magnus). ©. leueocephalum Ditm. Weit verbreitet (auf alten Blättern). Leocarpus vernicosus Link. In manchen Jahren ausserordentlich häufig. Besonders zwischen Moos und Gras in Kiefernwäldern. Ohondrioderma spumarioides Rost. Birkenwerder (P. Hennings). 0. Micheliüi Rost. Einmal auf altem Holz in einer Kultur des botan. Instituts. ı1* 43. E. Jahn: Ohondrioderma reticulatum Rost. In einem Gewächshaus des Kgl. bot. Gartens (P. Hennings). ©. niveum Rost. Auf Moosen, die Herr Dr. Seekt im bot. Institut kultivierte. ©. Trevelyani Rost. Von Herrn Jaap in Triglitz mehrfach gefunden. Ausserordentlich selten, nur aus Schottland und Amerika bekannt. C. radiatum Rost. Auf alten Zweigen im Bredower Forst mehrfach im Spätherbst gefunden. ©. floriforme Rost. Nur einmal in Tamsel (Vogel) gefunden. Diachaea elegans Fries. Nicht häufig. DBredower Forst und Buckow (Mildbraed). Didymium difforme Duby. Allenthalben häufig auf faulenden Stengeln und Blättern. D. serpula Fries. Auf alten Brombeerstengeln im Grunewald (P. Hennings). D. clavus Rost. Auf faulen Stengeln und Blättern, wohl verbreitet. D. farinaceum Schrader. Auf alter Rinde. Grunewald. Selten. D. nigripes Fries. Häufig auf faulenden Stengeln. D. effusum Lint. Auf alten Blättern hin und wieder. Spumaria alba DC. Im Wald und Gebüsch auf Gras und .alten Blättern. Nicht selten. Stemonitis fusca Roth. Im Sommer häufig auf altem Holz. S. splendens Rost. var. flaccida. Nicht selten; mit gelbem Plasmodium, so oft ich die Entwickelung verfolgt habe. S. herbatica Peck. Eine eigentümliche, bisweilen auf alten Stümpfen erscheinende Form soll nach freundlicher Auskunft A. Listers zu dieser in Amerika zuerst unterschiedenen Art gehören. ; S. ferruginea Ehrenberg (nicht Fries, nicht Lister). Ehrenberg hat im Jahre 1818') aus der Umgebung Berlins 8. ferruginea zum ersten Mal beschrieben und abgebildet. Er gibt eine Tabelle über die Unterscheidungsmerkmale der drei von ihm beob- achteten Species von ‚Stemonitis (fasciculata, d. i. fusca, ferruginea und iyphina) und sagt von den Sporen bei S. fusca: magnis primo albis, dein fuseis et atrofuscis, bei $. ferruginea aber: parvis primo albis, dein puniceis et ferrugineis. Hiermit ist gesagt, dass die Plasmodien von S. fusca und ferruginea beim Herauskommen aus dem Holz weiss sind. Unglücklicherweise fand Fries?) später in Schweden hauptsächlich die folgende, ebenfalls rost- 1) Sylvae mycologieae Berolinenses auetore Dr. C. G. Ehrenberg. Bero- lini 1818. p. 23. 2) Systema mycologieum. III. p. 158. Übersicht über die bisher in der Mark beobachteten Myxomyceten. 165 braune Art und hielt sie für identisch mit der Ehrenbergschen; er machte aber den Zusatz: mucilago flavicat, also das Plasmodium ist gelb. Rostafinski, der bei der Bearbeitung der Gattung überhaupt eine unglückliche Hand hatte, sah alle rostbraunen Arten als eine einzige an. Auf die Autorität von Fries hin wurde angenommen, dass S. ferruginea ein gelbes Plasmodium habe. Als aber Zopf im Jahre 1889!) die Plasmodien zur Untersuchung der Farbstoffe beobachtete, fand er zu seiner Verwunderung, dass sie weiss seien. Endlich macht Macbride 1893 in Jowa dieselbe Wahrnehmung und trennte die Art mit weissem Plasmodium als 8. Smithil von S. ferruginea ab, von der sie ausser durch die Plasmodiumfarbe noch durch eine Reihe anderer guter Kennzeichen, namentlich die langen schwarzen Stiele, geschieden ist. Der Name ist aber unberechtigt, und nur dadurch entstanden, dass keiner der späteren Autoren auf Ehrenberg zurückgegangen ist. Im Kgl. Herbar. finden sich noch Originalexemplare Ehrenbergs, die beweisen, dass 8. ferruginea wirklich die heutige S. Smithü ist. Sie ist auch heute noch in der Umgebung Berlins sehr häufig. S. Havogenita Jahn nomen novum ($. ferruginea Fries, 8. ferruginea Lister). Ziemlich selten, Finkenkrug, Jungfernheide im Sommer. Das Plasmodium ist stets lebhaft gelb. Ich halte es für das einfachste, die Art durch die Farbe des Plasmodiums zu bezeichnen. Comatricha nigra Schroeter. Auf Kiefernzweigen, Stümpfen u.s.w. gemein in verschiedenen Formen. Die Unterscheidung einer ©. laxa halte ich für unberechtigt. Die kleinen und die grossen Formen der Art sind durch alle Uebergänge verbunden. ©. typhoides Rost. Häufig auf altem Holz. ©. Persoonii Rost. Auf alten Blättern a. d. Tiergarten (Herb. P. Magnus), Tamsel (P. Vogel). Enerthenema elegans Bowmann. Auf altem Holz wohl allenthalben zu finden, oft zusammen mit Nr. 45. Lamproderma violaceum Rost. Auf alten Blättern im Tiergarten (Herb. P. Magnus). Amaurochaete atra Rost. Namentlich im Frühjahr häufig auf frisch gefälltem Kiefernholz. Brefeldia maxima Rost. Nur einmal von J. Mildbraed in Buckow gefunden (August 1902). Lindbladia tubulina Fries. Von Ehrenberg zuerst in der Umgebung Berlins gefunden. Wie damals erscheint sie auch noch heute „in truneis aridis et muscosis“ namentlich der Kiefern ') Zopf, Vorkommen von Fettfarbstoffen bei Pilztieren. Flora 1889. p. 353. 166 53. 54. 55. 56. 57. E. Jahn: Jahr für Jahr. Das Plasmodium ist schwarz wie Wagenschmiere. Ehrenbergs Angabe!), dass die jungen Aethalien wie Tubulina gefärbt sind, nur einen „color laetior“ haben, beruht auf einer Verwechselung mit Tubulina fragiformis. Auch die Farbe des Plasmodiums beweist also die von Rex zuerst nachgewiesene Beziehung zu Oribaria argillacea, die ebenfalls ein schwarzes, bleifarbenes Plasmodium hat. Die Angabe Maecbrides’) „the plasmodium has much the same color as the mature fruit‘“ zeigt, dass er nur ein ausgereiftes Plasmodium gesehen hat, bei dem der Farbenwechsel von schwarz in braun schon eingetreten war. Oribaria argillacea Pers. Nicht selten im Sommer an verwittertem Kiefernholz. CO. rufescens Pers. Nur einmal in Tamsel (Obergärtner Vogel) gefunden. ©. aurantiaca Schr. Häufig im Sommer. O. microcarpa Pers. Einmal im Orchideenhaus des Kgl. botan. Gartens. Das Plasmodium ist rotbraun (nach der Beobachtung des Hern Dr. H. Paul). Dictydium umbilicatum Schr. Im Sommer nicht selten. Licea flexuosa Pers. Nur einmal in der Jungfernheide. L. minima Schr. Einmal auf alter Kiefernrinde im Botan. Institut. Tubulina fragiformis Pers. Häufig im Sommer auf altem Holz. Dictydiaethalium plumbeum Rost. Alljährlich im Spätherbst auf altem Birkenholz in Finkenkrug. Enteridium olivaceum Ehrenberg. Namentlich im Spätherbst regelmässig auf altem Kiefernholz erscheinend. E. liceoides Lister. (J. of botany 1896 p. 218.) Von Herrn Obergärtner Vogel in Tamsel mit denselben Merkmalen gefunden, wie sie zuerst von Lister in England angegeben wurden. Reticularia lycoperdon Bull. Namentlich im Frühjahr häufig. Trichia affınis DeBary. Hin und wieder auf alten Zweigen im Herbst. T. persimilis Karsten. Im Herbst ziemlich häufig. T. scabra Rost. Wie Nr. 65. T. varia Pers. Nicht selten auf altem Holz. T. fallax Pers. Wie vorige. Oligonema nitens Rost. In Waldsümpfen auf altem Holz. Paulsborn im Grunewald (H. Paul) und Finkenkrug. Hemitrichia rubiformis Lister. Verbreitet, namentlich auf Holz in Laubwäldern. 2) ]. c. p. 26. 2) Machride. The north-american slime-moulds. p. 55. 79. 88. 84. 85. Übersicht über die bisher in der Mark beobachteten Myxomyeeten. 167 H. clavata Rost. Im Farnhaus des Kg]. bot. Gartens (W. Ruhland) und in Triglitz (0. Jaap). Arcyria albida Pers. Häufig auf altem Holz. A. pomiformis Rost. Der vorigen sehr nahestehend. Auf alten Brettern hin und wieder. A. punicea Pers. Namentlich in Laubwäldern häufig. A. incarnata Pers. Sehr häufig auf alten Zweigen. A. flava Pers. (A. nutans Grev.) Häufig an alten Stümpfen. Lachnobulus circinans Fries. Finkenkrug. Jungfernheide, auf einem Stumpf von Pinus strobus. Perichaena populina Fries. Häufig auf alten Zweigen. Lyeogala flavo-fuscum Rost. Nicht häufig, aber alljährlich besonders an altem Eichenholz erscheinend. Das Plasmodium ist weiss, wie schon Ehrenberg, der Entdecker der Art, angegeben hat. L. epidendrum Rost. Gemein an altem Holz. Dazu sind nachträglich noch folgende Arten gekommen: Chondrioderma testaceum Rost. Auf alten Blättern im Tiergarten (Herb. P. Magnus). Lepidoderma tigrinum (Schrader). Auf Moos im Ausstich bei Buch.. XI. 03. (Prof. Osterwald.) Trichia botrytis Pers. Eberswalde. X. 03. Arcyria ferruginea Sauter. Auf alten Brettern im kgl. bot. Garten. XI. 03. (J. Mildbraed.) Ueber zweifelhafte Formen hat mir der beste Kenner der Myxomyceten, Herr Arthur Lister in London, in liebenswürdiger Weise Auskunft erteilt. Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten Hymenomyceten. Von Otto Jaap. In den Jahrgängen 1897 und 1900 dieser Verhandlungen habe ich ein Verzeichnis der bei Triglitz gesammelten Peronosporeen und Exoasceen, Ustilagineen, Uredineen und Erysipheen veröffentlicht. Als Fortsetzung möge nun eine Aufzählung der dort beobachteten Hymenomyceten folgen. Diese kann natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit machen. Ich habe immer nur während der Ferien Zeit und Gelegenheit, die Pilze meiner engeren Heimat zu studieren; viele Agaricaceen aber bringen gerade erst im Spätsommer oder Spätherbst ihre Fruchtkörper zur Entwiekelung. Immerhin weist das Verzeichnis 456 Arten auf; es ist dies das Resultat einer mehr als 15jährigen Beobachtung. Eine wesentliche Unterstützung beim Bestimmen dieser Pilze wurde mir durch Herrn Professor P. Hennings zuteil, dem ich von Zeit zu Zeit lebende Exemplare mir noch unbekannter Arten zur Untersuchung zugesandt habe; ich spreche ihm für diese gütige Beihilfe meinen verbindlichsten Dank aus! Bei einer ganzen Reihe von Arten ist die Bestimmung leider zweifelhaft geblieben; diese sind in das Verzeichnis nicht mit auf- genommen worden und sollen später einmal, wenn ihre Be- stimmung gelingt, in einem weiteren Beitrag zur Pilzflora von Triglitz publiziert werden. Die meisten der beobachteten Pilze wachsen unter Kiefern und Birken. Ein ausgedehnter Kiefernwald befindet sich neben der nach Putlitz führenden Chaussee, an den sich weiterhin die Heide mit den Heidewiesen ansehliesst. Charakteristisch für den sterilen, sandigen Boden dieses Kiefernwaldes sind folgende Arten: T’helephora terrestris und Th. radiata, Hydnum fuligineo-album und H. cyathiforme, Phaeodon compactus und Ph. imbricatus, Polyporus leucomelas, Boletus variegatus und B. ovinus, Lactaria rufa, Limacium vitellum, Mysacıum mucosum, Tricholoma striatum, T. equestre und 7. portentosum, Armillaria robusta und Amanita mappa. Die Zahl der holzbewohnenden Arten Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten Hymenomyeeten. 169 ist in diesem trockenen Kiefernwalde nieht sehr gross; sie finden sich vorwiegend in den mit Kiefern untermischten Birkengehölzen. Und wenn sich zu diesen beiden Baumarten noch die Erle und Zitter- pappel gesellen, dann gestaltet sich die Pilzflora besonders reichhaltig und mannichfaltigs. Als Begleiter der Birke können unter anderen folgende Arten angesehen werden: Boletus scaber, Paxillus involutus, Lactaria mitissima, L. glycyosma, L. pallida und L. torminosa, Lentinus carneo-tomentosus, Telamonia armillata, Inoloma lepidomyces, Myxacium delibutum, Tricholoma columbetta, Amanita muscaria und A. phalloides. Reine Bestände aus Buchen sind bei Triglitz leider nicht vor- handen. Es fehlen daher viele der sonst häufigen Pilze des Buchen- waldes, wie z. B. Öraterellus cornucopioides, Oantharellus tubaeformis, Fomes fomentarius, Boletus pachypus, Pholiota squarrosa und Armillaria mucida. Nur vereinzelt tritt die Buche in den Laubgehölzen auf, und hier zeigen sich dann auch einige Buchenbegleiter, wie Zactaria blennia und Russula fellea. Von besonderem Interesse sind die Gebüsche und kleinen Laubgehölze, welche sich beim Dorfe befinden. An der Nordseite desselben fliesst hier ein kleiner Bach entlang, der sich weiterhin in die Kümmernitz ergiesst. In diesen Gebüschen ist der Standort einiger recht seltener Pilze, von denen namentlich Olavaria crocea, OÖ. subtilis, Ü. amethystina und Lactaria cyathula hervor- zuheben wären. Die Laubgehölze in der „Koppel“ und im „Hüling“ bestehen vorwiegend aus Birken, Erlen und Eichen, hin und wieder mit Kiefern untermischt; im Hüling aber befindet sich auch ein reiner Eichenbestand. Typisch für Eichengehölze sind folgende Pilze: Fistulina hepatica, Boletus luridus, Lactaria subduleis und L. vellerea, Russula eyanoxantha und R. nigricans, Stropharia sguamosa, Inoloma einereo-violaceus, Myzacium collinitum, Tricholoma inamoenum, T. sulphureum u. a. Als Erlenbegleiter können betrachtet werden: Clavaria cristata, Kussula cyathula, Hypholoma lacrimabundum, Inocybe geophylla, Naucoria escharoides und N. conspersa. Das Weitere ist aus der nun folgenden systematischen Aufzählung zu ersehen, die ich nach der Hymenomyceten-Bearbeitung von P. Hennings in den „Natürlicehen Pflanzenfamilien“ gegeben habe. I. Hypochnaceae. Hypochnus Ehrenb. H. sambuci (Pers.) Bon. An Stämmen und Aesten von Sambucus nigra nicht selten. H. serus (Pers.) Fr. An faulenden Stümpfen und Aesten in einem Birkengehölz. A. sulphureus (Pers.) Schroet. Auf faulenden Zweigen in einem Birkengehölz. 170 Otto Jaap: Tomentella Pers. T. fusca (Pers.) Schroet. Auf faulender Kiefernrinde im Kiefernwald. T. ferruginea Pers. Auf einem faulenden Baumstumpf. T. byssoides (Pers.). Im Kiefernwald auf faulenden Nadeln und Zweigen von Pinus silvestris. II. Thelephoraceae. Cortierum Pers. O©. comedens (Nees) Fr. Häufig an dürren Zweigen der Laub- bäume, namentlich an Erlen, Eichen und Haseln. ©. calceum (Pers.) Fr. An dürren Stämmen von Salix amydalina und an trockenen Aesten von Pirus communis. U. polygonium Pers. An trockenen Zweigen von Populus tremula nicht selten. C. laeve (Pers.) Fr. An alten Brettern und abgefallenen Zweigen. ©. giganteum Fr. An Kiefernholz und Stümpfen ziemlich häufig, auch auf Erde, Blätter und Gras übergehend. O. coeruleum (Schrad.) Fr. Auf faulenden Weidenzweigen in Zäunen. In meinem Exsiccatenwerk „Fungi seleeti exsiecati“ von diesem Fundort unter No. 23 ausgegeben. Peniophora Cooke. P. incarnata (Pers.) Cooke. Häufig auf dürren Zweigen, namentlich an Salix, Carpinus betulus, Quercus robur, Sarothamnus. P. cinerea (Pers.) Cooke. An dürren Zweigen der Laubbäume und Sträucher häufig, einmal auch an Picea excelsa. P. lactea (Fr.) Cooke. An dürren Zweigen häufig. P. quercina (Pers.) Cooke. An abgefallenen Eichenzweigen häufig. Coniophora DC. ©. cerebella (Pers.) Schroet. (Corticcum puteanum Fr.). Häufig an altem Kiefernholz in feuchter Lage, auch in Gebäuden und hier auf Steine und Erde übergehend und dann von Unkundigen oft für Hausschwamm gehalten. Hymenochaete Lex. H. rubiginosa (Dicks.) Lev. An dem alten, eichenen Holzwerk einer Brücke. H. tabacina (Sow.) Lev. An trockenen Stämmen von Corylus Avellana, aber auch an Salix, Almus glutinosa, Ürataegus oxyacantha und Rosa canina, namentlich in Hecken. Unter No. 45a in meinen Exsiccaten ausgegeben. Stereum Pers. St. pini Fr. An trockenen, noch am Baume hängenden Zweigen von Pinus silvestris, nicht häufig. Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten Hymenomyceten. 171 Stereum rugosum Pers. An alten Stümpfen und trockenen Stämmen von Alnus glutinosa, Corylus Avellana, Carpinus betulus, Betula, Frangula alnus ete., häufig. St. spadiceum (Pers.) Schroet. An Carpinus betulus in einer Hecke, selten. St. crispum (Pers.) Schroet. Häufig an alten Stümpfen von Pinus silvestris. St. hirsutum (Willd.) Pers. Sehr häufig, gern an Quercus. St. purpureum Pers. Sehr häufig, namentlich an Populus, Salix und Betula. Thelephora Ehrh. Th. laciniata Pers. Häufig im Kiefernwald auf Erde, Zweigen, Heidekraut, Gras und dergleichen. Th.terrestris Ehrh. Kiefernwald auf sterilem Sandboden sehr häufig. Th. palmata (Seop.) Fr. Unter Kiefern am Jacobsdorfer Wege, nicht häufig. Th. radiata (Holmsk.) Fr. Kiefernwald an Wegen auf dürrem Sandboden. Unter No. 46 in meinem Pilzwerk von diesem Standort ausgegeben. . Cyphella Fr. ©. muscigena (Pers.) Fr. An feuchten Stellen auf Moos; be- obachtet auf Mnium undulatum, Hypnum cuspidatum und Polytrichum commune. Ü©. muscieola Fr. Auf Homalothecium sericeum an einer alten Kopfweide. C. villosa (Pers.) Karst. An dürren Zweigen von Ampelopsis vinifera im Garten. Solenia Hoffm. S. stipata Fuck. Häufig an trockenen Zweigen von Detula und Populus tremula. S. candida Hoffm. Auf faulenden Erlenzweigen an feuchten Stellen. S. caesia (Hoffm.). Auf dem faulenden Holz im Innern alter, hohler Kopfweiden. III. Clavariaceae. Typhula Fr. T. pusilla (Pers.) Schroet. Auf faulenden Blättern von Alnus glutinosa und Prunus padus. T. gyrans (Batsch) Fr. Auf faulenden Blättern von Populus Canadensis, P, tremula und Alnus glutinosa. T. erythropus (Pers) Fr. Auf den Blattstielen faulender Erlenblätter. T. ceomplanata (De By) Schroet. Das Sclerotium auf faulenden Blättern von Populus Canadensis häufig. 172 Otto Jaap: Clavaria Naill. ©. cristata (Holmsk.) Pers. Häufig in Gebüsch und Laubgehölzen auf feuchter Erde. Auf einem faulenden Baumstumpf im Gehölz beim Dorf in einer etwas abweichenden Form. ©. cinerea Bull. Gehölz beim Dorf unter Eichen spärlich. C. juncea Fr. Ebendort auf faulenden Eichenblättern. ©. contorta Holmsk. An abgefallenen Erlenzweigen, selten. C. argillacea Pers. Auf feuchtem Heideboden. ©. inaegualis Müller. Zwischen Moos in Gebüsch und auf Wiesen, mehrfach. ©. fragilis Holmsk. Im Kiefernwald an Wegen zwischen Gras. C. fastigiata L. Ebendort, formenreich. ©. amethystina (Holmsk.) Pers. Gehölz beim Dorf unter einer Buche auf feuchter Erde in einer kleineren Form, f. minor P. Henn. ©. subtilis Pers. Selten im Gehölz beim Dorf auf feuchter Erde zwischen Gras und Moos. Hat die Tracht der vorigen und der folgenden Art. C. crocea Pers. In Gesellschaft der. vorigen, selten. Neu für die Mark! CO. abietina Pers. In einem Birkengehölz unter Kiefern, wenig. Sparassis Fr. S. ramosa (Schaeff.) Schroet. Kiefernwald unter alten Kiefern, 23. 12. 1898. IV. Hyanaceae. Grandinia Fr. @. crustosa (Pers.) Fr. Auf faulendem Holz, besonders auf Weidenästen in Zäunen. @. alutacea (Pers.) Schroet. An faulendem Kiefernholz nicht selten. Odontia Pers. O. barba Jovis (Bull.) Fr. Auf altem Kiefernholz, ziemlich selten. Phlebia Fr. P. aurantiaca (Sow.) Schroet. An einem abgestorbenen Stamm von Pirus sorbus aus der Rinde hervorbrechend. Radulum Fr. R. aterrimum Fr. An trockenen Birkenzweigen, selten. R. hydnoideum (Pers.) Schroet. An dürren Aesten von Carpinus betulus in Hecken beim Dorf. R. quercinum (Pers.) Fr. An abgefallenen Aesten von Quercus. robur mehrfach, einmal auch an Carpinus betulus in einem Knick. R. orbieulare Fr. Häufig an faulenden Stämmen und Aesten von Betula, seltener an Quercus, Alnus, Populus tremula, Pirus sorbus und Pinus sivestris in Birkengehölzen. Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten Hymenomyceten. 173 Hydnum L. H. argutum Fr. An alten Stümpfen von Populus Canadensis beim Dorf. H. niveum Pers. An einem faulenden Brett aus Kiefernholz mit Poria vaporaria. HA. mucidum Gmel. Auf dem faulenden Holz in alten, hohlen Kopfweiden mehrfach. H. auriscalpium L. Auf alten Zapfen von Pinus sivestris nicht selten. AH. cyathiforme Schaeff. Häufig im Kiefernwalde. H. Juligineo-album Kze. et Schm. Im Kiefernwald auf dem sterilsten Sandboden häufig. Bildet Hexenringe von 15 m Durchmesser! H. repandum L. In einem Birkengehölz, spärlick auch unter Kiefern. Phaeodon Schroet. P. zonatus (Batsch) Schroet. Kiefernwald, spärlich. P. compactus (Pers.) Schroet. Nicht selten im Kiefernwald. P. imbricatus (L.) Schroet. Ebendort, sehr häufig, oft in grossen Hexenringen. Exemplare mit einem 25 cm breiten Hut öfter beobachtet. Irpex Fr. J. obliquus (Schrad.) Fr. An abgefallenen Aesten von Betula, Quercus robur, Fagus silvatica und Carpinus betulus, einmal auch an Pinus silvestris. I. paradoxus Fr. An faulenden Aesten von Populus tremula in einem Birkengehölz, selten. J. lacteus Fr. forma minor P.Henn. An abgestorbenen Stämmen von Frangula alnus und dürren Zweigen von Populus tremula in einem feuchten Birkengehölz. J. fusco-violaceus (Schrad.) Fr. Häufig an Pinus siüvestris und an bearbeitetem Kiefernholz. Sistotrema Pers. FR. confluens Pers. Kiefernwald auf Erde, Nadeln, zwischen Moos und Heidekraut, nicht häufig. V. Polyporaceae. 1. Merulieae. Merulius Hall. M. serpens Tode. Nicht selten an abgestorbenen Aesten und Stämmen von Pinus silvestris. M. porioides Fr. An trockenen Stämmen von Khamnus cathartica und faulenden Aesten in einem Birkengehölz, selten. 174 Otto Jaap: Merulius aureus Fr. Mehrfach an alten, feucht liegenden Brettern aus Kiefernholz. M. corium (Pers.) Fr. An feucht liegenden Aesten von Salz in Zäunen und an Carpinus beiulus in Hecken. M. tremellosus Schrad.. An Stümpfen von Betula, Populus Canadensis, Quercus robur, auch an faulenden Brettern, nicht häufig. M. hydnordes P.Henn. An faulenden Brettern in einem kleinen Anbau eines Gebäudes. M. laerymans (Wulf.) Schum. Wiederholt in Gebäuden zerstörend aufgetreten. 2. Polyporeae. Poria Pers. P. vulgaris Fr. An abgestorbenen Stämmen und bearbeitetem Holz von Pinus silvestris. P. mollusca Fr. An faulenden Kiefernstümpfen, nicht häufig. P. medulla-panis (Pers.) Fr. An altem Kiefernholz. (Nach Hennings, in Hedwigia 1903, V, gehört diese Art sowie auch P. Vaillantii in den Entwickelungskreis der ?. vaporaria.) P. vitrea Pers. An einem Buchenstumpf und von diesem auch auf die Erde übergehend. P. rufa Schrad. An altem Kiefernholz mehrfach. P. radula Pers. Nicht selten an faulendem Holz und ab- gefallenen Aesten. P. vaporaria Pers. An abgefallenen Eichenästen und faulenden Brettern aus Kiefernholz. P. sanguinolenta Alb. et Schw. An einem faulenden Baumstumpf. P. micans Ehrenb. An faulenden Aesten von Salx in Zäunen und abgefallenen Zweigen von Alnus glutinosa, selten. P. purpurea Fr. An einem alten Buchenstumpf. P. ferruginosa Schrad. An Salix amygdalina, S. alba, Betula und Corylus Avellana, nicht häufig. P. contigua Pers. An altem eichenen Brunnenholz und an faulenden Brettern aus Eichenholz. Fomes Fr. F. annosus Fr. (Trametes radieiperda Hartig). Häufig an Stümpfen und Wurzeln von Pinus süvestris, seltener an Betula. F. pinicola Fr. Selten an Kiefernstümpfen. F. applanatus (Pers.) Wall. An alten Stümpfen von Populus Canadensis am Jacobsdorfer Wege im Hüling. F. igniarius (L.) Fr. Häufig an Salix (Kopfweiden), Pirus malus, Prunus domestica und P. cerasus; seltener an Quercus robur, Alnus Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten Hymenomyceten. 175 glutinosa, Corylus Avellana und Juglans regia. An Prunus bleiben die Hüte bedeutend kleiner als an den übrigen Baumarten, f. prunicola. Früher hier als Zunder benutzt. Polyporus Mich. P. betulinus (Bull.) Fr. Häufig an Birken. P. hispidus (Bull) Fr. An Pirus malus im Garten. P. amorphus Fr. Häufig an Kiefernstümpfen. P. adustus (Willd.) Fr. Sehr häufig, besonders an alten Pappeln- stümpfen. P. fumosus (Pers.) Fr. An Stümpfen von Fraxinus und Populus Canadensis, ziemlich selten. P. croceus (Pers.) Fr. An dürren Zweigen von Populus tremula und Alnus glutinosa in einem Birkengehölz, zumeist in einer forma minor mit 1 cm langem und 0,5 cm breitem Hute; ziemlich selten. P. fragilis Fr. Nicht selten an faulenden Kiefern und altem Kiefernholz. P. lacteus Fr. An einem alten Erlenstumpf. P. giganteus (Pers.) Fr. An einem alten Eichenstumpf. P. varius (Pers.) Fr. Nicht selten an Stümpfen von Alnus glutinosa, Fraxinus, Tilia cordata, Populus Canadensis und Salıx; in einer Zwergform an dürren Zweigen von Betula, Alnus glutinosa und Populus tremula in einem Birkengehölz. P. picipes Fr. In einer hohlen Kopfweide. P. squamosus (Huds.) Fr. An Stümpfen von Fraxzinus und Populus Canadensis sowie an einer Kopfweide..e Am 31. 5. 1903 an einem Esehenstumpf ein Exemplar mit einem Hut-Durchmesser von 48 em. P. arcularius (Batsch) Fr. Mehrfach an dürren Aesten von Quercus robur und Betula. P. brumalis (Pers.) Fr. An abgefallenen Aesten von Alnus glutinosa, nicht häufig. P. leucomelas (Pers.) Fr. Kiefernwald auf sterilem Sandboden. Polystictus Fr. P. versieolor (L.) Fr. Sehr häufig an trockenen Stämmen und Stümpfen aller Art. P. zonatus Fr. Nicht so häufig wie der vorige, namentlich an Alnus, Betula, Quercus und Salz. P. hirsutus (Wulf.) Fr. An Baumstümpfen, viel seltener als die beiden vorigen. P. velutinus (Pers.) Fr. Ebenso. P. abietinus Fr. An Pinus süvestris, oft in Gesellschaft von Irpez fusco-violaceus, nicht selten. P. alladus Trog. Selten an faulenden Kiefernstümpfen. 176 Otto Jaap: Polystictus radiatus (Sow.) Fr. Nicht selten an Alnus glutinosa; ferner beobachtet an Betula, Carpinus, Corylus und Salz amygdalina. P. perennis (L.) Fr. Kiefernwald und Heide auf dürrem Sand- boden, häufig. Trametes Fr. ° T. gibbosa (Pers.) Fr. An einigen Stümpfen von Populus Canadensis beim Teich. T. suaveolens (L.) Fr. Ziemlich häufig an Weiden, seltener an Pappeln. T. pini (Thore) Fr. An Kiefern, nur selten beobachtet. Daedalea Pers. D. unicolor (Bull) Fr. Häufig an Birkenstümpfen in Knicken, seltener an Populus Canadensis, Quercus robur, Salıx, einmal auch an Frangula alnus. D. quercina (L.) Pers. An Stümpfen und bearbeitetem Holz von Quercus robur häufig. Lenzites Fr. L. betulina. (L.) Fr. An Betula häufiger, seltener an Quercus. L. sepiaria (Wulf.) Fr. An Lattenzäunen aus Kiefernholz, nicht häufig. L. abietina Fr. An bearbeitetem Kiefernholz mehrfach. 3. Fistulineae. Fistulina Bull. F. hepatica (Schaeft.) Fr. Selten am Grunde alter Eichen im Gehölz beim Dorf. 4. Boletineae. Suillus (Micheli) Karst. S. castaneus (Bull.) Karst. Selten an sandigen Heckenwällen und im Kiefernwald. S. cyanescens (Bull.) Karst. An sandigen Wegen und Erdwällen unter Birken im Kiefernwald, nicht selten. Boletus Dill. B. scaber Bull. Sehr häufig, namentlich unter Birken. Sehr abartend in Grösse, Farbe und Bekleidung des Stieles. B. luridus Schaeff. Ziemlich häufig in Gebüsch und auf buschigen Grasplätzen. Das grösste beobachtete Exemplar: Hut 26 em Durch- messer, Höhe des Pilzes 20 cm, Gewicht 750 g. B. bulbosus Schaeff. (B. edulis Bull). Häufig. Das grösste Exemplar am 6. 8. 1895 in einem Laubgehölz: Hölıe 20 em, Stiel- umfang 22 cm, Hutumfang 72 em, Gewicht 700 g. Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten Hymenomyceten. 1 X Boletus subtomentosus Fr. Sehr häufig. Unter Laubgebüsch am Jacobsdorfer Wege eine Form mit blutrotem Hute. B. variegatus Swartz. Häufig im Kiefernwald auf dem sterilsten Sandboden. B. spadiceus Schaeft. Kiefernwald, selten. B. piperatus Bull. Unter Kiefern und Laubbäumen, ziemlich häufig. B. badius Fr. Häufig an Heckenwällen, in Laubgehölzen und unter Kiefern. B. bovinus L. Kiefernwald und Heide mit 2. luteus die gemeinste Boletus-Art, oft in Büscheln hervorbrechend. B. granulatus L. Am Rande des Kiefernwaldes, selten. Boletopsis P. Henn. B. rufus (Schaeff.) P.Henn. Unter Eichen beim Dorf, nicht häufig. B. luteus (L.) P. Henn. Kiefernwald, gemein. Oeriomyces Corda. ©. albus (Corda) Saecec. Selten an faulenden Kiefernstümpfen. Nach Hennings ist dieser Pilz wahrscheinlich die Chlamydosporen- form der Poria mollusca, die im Kiefernwalde ebenfalls auf Stümpfen beobachtet wurde. VI. Agaricuceae. 1. Cantharelleae. Leptotus Karst. L. lobatus (Pers.) Karst. Auf Acrocladium cuspidatum auf einer Sumpfwiese, im Winter. L. bryophilus (Pers.) Karst. An Polytrichum commune in einem ausgetrockneten Wasserloch mit Uyphella muscigena. Leptoglossum Karst. L. muscigenum (Bull) Karst. An Homalothecium sericeum auf einer Mauer. Cantharellus (Adans.) L. 0. cıibarius Fr. Kiefernwald gemein, aber auch in Laub- gehölzen häufig. O. aurantiacus (Wulf.) Fr. Häufig im Kiefernwald, gern zwischen Moos, einmal auch auf faulenden Stümpfen. ©. muscoides (Wulf.): Schroet. (©. umbonatus Gmel., Fr.). Auf dürrem Sandboden im Kiefernwald zwischen Moos und Heidekraut, nicht häufig. 2. Paxilleae. Pazillus Fr. P. atrotomentosus (Batsch) Fr. Nicht selten an Kiefernstümpfen oder in deren Nähe. P. involutus (Batsch) Fr. Sehr häufig, gern unter Birken. Abhandl. des Bot, Vereins f. Brandenb. XLV. 12 178 Otto Jaap: 3. Coprineae. Bolbitius Fr. B. titubans (Bull.) Fr. Auf Dung an Wegen, auf Gartenland, auf Wiesen, nicht häufig. Eine kleinere Form fand sich auf faulendem Laub der Zitterpappel in einem Birkengehölz, vielleicht spezifisch verschieden. B. flavidus (Bolt.) Schroet. Selten auf Pferdemist auf einer Viehweide. Coprinus Pers. C. plicatilis Fr. Häufig auf gedüngtem Boden, namentlich an Wegen zwischen Gras, aber auch an feuchten Stellen in Gebüsch, meist vereinzelt. In einer kleineren, zarten Form, f. minor P. Henn., auch auf Pferdemist auf einer Viehweide. ©. congregatus Fr. Büschelig auf feuchter Erde in einem Vieh- stall. Der ganze Pilz in der Jugend schön orange-rotbraun. C. radiatus Fr. Auf Dung häufig. C. ephemerus (Bull.) Fr. In Gebüsch, unter Hecken auf faulenden Blättern nicht selten, meist vereinzelt. ©. stercorarius Fr. Häufig auf Mist. Eine Form auf faulenden Grashalmen hiervon vielleicht spezifisch verschieden. ©. micaceus (Bull.) Fr. Häufig in der Nähe faulender Baum- stümpfe, heerdenweise. ©. fimetarius Fr. Auf Dung. Auf Dunghaufen in den Formen macrorhiza (Pers.) und pullata (Bolt.). C. lagopus Fr. Vereinzelt unter Gebüsch, wo Dung gelegen hat. ©. niveus Fr. Häufig auf einer Viehweide auf Pferdemist mit Anellaria separata und Stropharia semiglobata. C. atramentarius (Bull.) Fr. An faulenden Stümpfen und Wurzeln von Populus Canadensis in grossen Büscheln hervorbrechend, häufig. ©. porcellanus (Schaeff.) Schroet. Scheint bei Triglitz nicht vorzukommen. 4. Hygrophoreae. Gomphidius Fr. @. roseus Fr. Kiefernwald, ziemlich häufig. @. viscidus (L.) Fr. Häufig im Kiefernwald. Nyetalis Fr. N. Iycoperdoides (Bull.) Schroet. Auf Ausswla nigricans unter Eichen im Hüling, am 28. 8. 1903 mit gut entwickelten Frucht- körpern, selten. Hygrophorus Fr. H. (Hydrocybe) nitratus (Pers.) Fr. Auf Triften und Wiesen mit anderen Hygrophorus- und Leptonia-Arten, nicht häufig. Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten Hymenomyeeten. 179 Hygrophorus psütacinus (Schaeft.) Fr. Nicht selten auf Wiesen, Viehweiden und Triften zwischen Gras, truppweise. H. conieus (Scop.) Fr. Ziemlich häufig, besonders in den Heide- wiesen und im Hüling. H. obrusseus Fr. Häufig auf Triften, Viehweiden und an Wegen zwischen Gras. H. flammans (Scop.) Schroet. (4. miniatus Fr.). Häufig auf Wiesen, gern auf Moor- und Heideboden. H. ceraceus (Wulf.) Fr. Auf einer Trift in der Heide. H. laetus (Pers.) Fr. Zwischen Moos auf einer sumpfigen Wiese in der Nähe vom Gebüsch, selten. H. (Camarophyllus) ericaeus (Bull. Schroet, (7. virgineus Fr.). Häufig auf Grasplätzen, Triften und Weiden, namentlich in der Heide. Limacium Fr. L. fusco-album (Lasch) Schroet. Unter Kiefern zwischen Moos, selten. L. vitellum (Alb. et Schw.) Schroet. (A. hypothejus Fr.). Kiefern- wald und Heide, häufig. L. tephroleueum (Pers.) Schroet. Kiefernwald zwischen Moos. 5. Lactarieae. Lactaria Pers. . subduleis (Bull.) Schroet. Häufig in Gebüsch und Laubgehölzen. mitissima (Fr.) Schroet. In Birkeugehölzen, häufig. L. seriflua (DC.) Schroet. Gebüsch beim Dorf. L. glyeyosma (Fr.) Schroet. Ziemlich häufig, besonders unter Birken. L. helva (Fr.) Schroet. In einem mit Kiefern untermischten Birkengehölz, nicht häufig. L. rufa (Scop.) Schroet. Sehr häufig im Kiefernwald. L. vieta (Fr.) Schroet. Unter Birken, nicht selten. L. eyathula (Fr.) P. Henn. Gebüsch beim Dorf unter Erlen und Buchen auf feuchter Erde. L. pallida (Pers.) Schroet. Unter Birken, nicht selten. L. vellerea (Fr.) Schroet. In Gehölzen, namentlich unter Eichen; einige Exemplare schon Ende August, in der Regel später. Unter Kiefern am Jacobsdorfer Wege Riesenexemplare mit einem Hut- durchmesser von 28 cm. L. ezsueca (Otto) P.Henn. Ziemlich häufig in feuchten Laub- gehölzen, von Mitte bis Ende August. Diese Art scheint in Deutschland lange Zeit übersehen worden zu sein; sie ist gewiss weit verbreitet. Nach F. Kaufmanns Mitteilungen ist der Pilz in den Wäldern um Elbing ganz gemein; auch für die Flora von Hamburg habe ich ihn an mehreren Stellen nachgewiesen. SH Si 12* 180 Otto Jaap: Lactaria piperata (Scop.) Schroet. In einem Laubgehölz. Er- scheint früher, als die vorigen beiden. L. uvida (Fr.) Schroet. In der Koppel unter Birken, selten. L. blennia (Fr.) P.Henn. Nicht selten unter Buchen beim Dorf und in der Koppel. L. necator (Pers.) Schroet. (Z. turpis Weinm.). Häufig unter Laubbäumen und Kiefern. L. torminosa (Schaeff.) Schroet. Häufig unter Birken sowohl an Wegen als auch in Gehölzen; im Hüling seltener auch unter Eichen. An sonnigen Stellen sind die Hüte oft völlig weiss, während sie in dichtem Gebüsch prachtvoll orangerot gefärbt erscheinen. L. fascinans (Fr.) P.Henn. Auf Triften beim Dorf und in der Koppel, ziemlich selten. L. sanguinalis (Batsch) Schroet. (A. controversus Pers.). Viei auf feuchten Grasplätzen am Teich unter Pappeln und an einem Graben in dessen Nähe. L. deliciosa (L.) Schroet. Im Kiefernwald, ziemlich häufig. Russula Pers. R. emetica. (Schaeff.) Fr. Häufig in Gehölzen, unter Gebüsch. In der Heide eine forma alda mit reinweissem Hute. R. pectinata (Bull.) Fr. Häufig an Wegen, Heckenwällen, in Ge- hölzen, gern unter Birken. R. ochroleuca (Pers.) Fr. Kiefernwald unter Birken, nicht häufig. R. fragilis (Pers.) Fr. Häufig, besonders in feuchten Birken- und Erlengehölzen. R. vesca Fr. Nicht selten in Gebüsch b. Dorf, auch im Kiefernwald. R. livida (Pers) Schroet. (R. heterophylla Fr.).. Sehr häufig. Die Farbenvarietäten sind scharf örtlich von einander getrennt. Selten ist die Form mit weissem Hut, var. galochroa Fr. Bei dieser Art fand sich eine interessante Missbildung: Der ganze Hutrand war derartig mit der Mitte des Stieles verwachsen, dass der Hut bei seiner Ent- faltung oben ringförmig aufbrechen musste. R. eyanoxantha (Schaeff.) Fr. Häufig unter Eichen beim Dorf und im Hüling; hier Riesenexemplare, deren Hutdurchmesser 20cm betrug. R. foetens Pers. Gehölz beim Dorf unter Eichen, ziemlich selten. R. fellea Fr. Nicht selten unter Buchen und Eichen beim Dorf und im Hüling. R. rubra (DC.) Fr. Eichengehölz beim Dorf, Kiefernwald zwischen Gras. R. adusta (Pers.) Fr. Häufig, namentlich im Kiefernwald. R. nigricans (Bull.) Fr. Noch häufiger als vorige, namentlich unter Laubbäumen. Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten Hymenomyceten. 181 Russulina Schroet. R. decolorans (Fr.) Schroet. Häufig an der Chaussee im Kiefern- wald. Hier auch eine forma alda, bei der der Hut reinweiss aus der Erde kommt. R. grisea (Pers.) Schroet. Kiefernwald unter Birken, hin und wieder. R. xerampelina (Schaeft.) Schroet. Kiefernwald, ziemlich selten. R. integra (L.) Schroet. Häufig. Forma alda P.Henn. Chaussee- sraben im Kiefernwald. Var. adulterina Fr. mit scharfem Geschmack, in einem Eichengehölz. R. alutacea (Pers.) Schroet. Häufig. Auch f. Zutea häufig; f. olivacea selten in einem Birkengehölz. R. chamaeleontina (Fr.) P.Henn. Unter Eichen und Birken, nicht häufig. R. ochracea (Alb. et Sch.) Schroet. Nicht selten im Gehölz beim Dorf, in der Koppel und an Heckenwällen. 6. Marasmieae. Lentinus Fr. L. stiptieus (Bull.) Schroet. An Eichen-, Erlen- und Birken- stümpfen, nicht häufig. L. carmeo-tomentosus (Batsch) Schroet. (Panus torulosus Fr.). Nicht selten an Birkenstümpfen, einmal an Populus Canadensis. Geruch zu- weilen nach Absinth. L. tigrinus (Bull.) Fr. An einem faulenden Stumpf von Populus Canadensis beim Dorf. Marasmius Fr. M. epiphyllus Fr. Gesellig auf faulenden Blättern in Laub- gehölzen mehrfach. M. androsaceus (L.) Fr. Ganz gemein auf faulenden Nadeln, Blättern und Zweigen im Kiefernwald. M. rotula (Seop.) Fr. Häufig auf faulenden Wurzeln und Zweigen in Gebüsch. M. graminum (Lib.) Fr. Gebüsch beim Dorf auf faulenden Gras- halmen, in der Heide auf faulenden Binsen, selten. M. alliatus (Schaeff.) Schroet. (M. scorodonius Fr.). Häufig an Wegen und sandigen Heckenwällen auf Zweigen und Wurzeln, einzeln oder gesellig. M. ramealis (Bull.) Fr. Kiefernwald auf faulenden Birkenzweigen, heerdenweise. M. caryophylleus (Schaeft.) Schroet. (M. oreades Fr.). Sehr häufig an Wegen, auf trockenen Grasplätzen ete., truppweise, nur einmal ein kleiner Hexenring. M. peronatus (Bull.) Fr. (M. urens Fr.). Auf moderndem Laub in Gehölzen, ziemlich häufig. 182 Otto Jaap: 8. Agariceae. a. Atrosporae. Coprinarius Fr. 0. (Psathyrella) disseminatus (Pers.) Schroet. Häufig auf faulenden Baumstümpfen oder in deren Nähe in grossen Herden, auch in hohlen Kopfweiden. ©. crenatus (Lasch) Schroet. Selten zwischen Gras an Wegen. ©. atomatus (Fr.) Schroet. Auf Gartenland und Aeckern, nieht selten. C. gracilis (Pers.) Schroet. Nicht selten auf faulenden Zweigen, zwischen Holzspänen und auf Erde in Grasgärten und Gebüsch beim Dorf. ©. (Panaeolus) fimicola (Fr.) Schroet. Auf Pferdemist auf einer Viehweide. ©. diehrous (Pers.) Schroet. Sehr häufig auf dürrem Sandboden im Kiefernwald und in der Heide. ©. ericaeus (Pers.) Schroet. Auf feuchtem Heideboden, mehrfach. C. foenisecii (Pers.) Schroet. Zwischen Gras, wo Dünger gelegen hat, namentlich an Wegen, ziemlich häufig. C. semilanceatus (Fr.) Schroet. Auf Triften zwischen Gras, mehrfach. Chalymotta Karst. ©. campanulata (L.) Karst. Häufig auf Mist und gedüngtem Boden. ©. papilionacea (Bull.) Karst. Auf stark gedüngten Aeckern, mehrfach. Anellaria Rarst. A. separata (L.) Karst. Häufig auf Viehweiden auf Pferdemist. bh. Amaurosporae. Pratella Fr. P. spadiceo-grisea (Schaeff.) P. Henn. An faulenden Stümpfen und Wurzeln zwischen Gras. Psilocybe Er. P. fatua (Fr.). In einem Obstgarten, zwischen Gras. P. pennata (Fr.) Schroet. Im Kiefernwald auf einer Brandstelle zwischen Holzkohlen. P. coprophila (Bull.) Schroet. Auf Mist auf einer Wiese. P. bullacea (Bull.) Schroet. Auf Pferdemist im Kiefernwald, ziemlich häufig. Hypholoma Fr. H. appendiculatum (Bull.) Karst. Büschelig an Baumstümpfen, namentlich von Betula in Knicken, nicht selten. Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten Hymenomyeeten. 183 Hypholoma Candolleanum Fr. Häufig an Baumstümpfen und in deren Nähe, büschelig; in feuchten Gehölzen auch auf faulenden Zweigen und Erde, dann oft vereinzelt. H. lacrimabundum Fr. (Cortiniopsis Schroet.). Nicht selten in feuchten Erlengebüschen zwischen Gras. H. pyrotrichum (Holmsk.) Fr. Gehölz beim Dorf in der Nähe eines Baumstumpfes. HA. storea Fr. Unter Birken in der Nähe faulender Stümpfe, selten. In Deutschland bisher nur von wenigen Orten bekannt! H. fasciculare (Huds.) Fr. Sehr häufig an Baumstümpfen und Wurzeln, oft in ungeheuren Mengen hervorbrechend. So am 4. 10. 1897 auf der Dorfstrasse um einen grossen faulenden Pappelnstumpf etwa 20 Rasen, deren jeder an 100 Individuen enthielt; eine Erscheinung, die unwillkürlich an ein grosses Heerlager eriunert! H. lateritium (Schaeft.) Schroet. (A. sublateritius Fr.). Wie voriges, doch seltener und in kleineren Büscheln. H. capnoides Fr. Im Kiefernwald an Stümpfen und in deren Nähe nicht selten, büschelig oder vereinzelt. Psalliota Fr. P. (Stropharia) semiglobata (Batsch) P. Henn. Häufig auf Pferde- mist auf Viehweiden. P. inuncta (Fr.) P. Henn. Heidewiesen auf Mist der Rinder in einer forma minor P. Henn. P. squamosa (Pers.) Schroet. Auf faulenden Eichenzweigen in Gebüsch und Hecken, ziemlich selten. P. melanosperma (Bull.) Schroet. Auf Gartenland zwischen Gras. P. coronilla (Bull) P. Henn. An Wegen und auf Triften zwischen Gras. P. viridula (Schaeff.) Schroet. (St. aeruginosa Curtis). Nicht selten an Wegen, Gräben, in Gärten, gern auch auf faulenden Baumstümpfen, selbst an Kopfweiden zwischen Moos. P. (Bupsalliota) campestris (L.) Fr. Häufig, auf bekannter Unterlage, auch in Pferdeställen. Var. praticola Vittad. Auf Wiesen mehrfach. P. silvatica (Schaeff.) Fr. Im Kiefernwald, selten. P. pratensis (Schaeff.) Fr. Auf einem Acker zwischen Gras. e. Phaeosporae. Derminus Fr. D.(Orepidotus) panuoides (Fr.) (Paxillus panuoides Fr.). An kiefernem Holzwerk im Eiskeller der Molkerei häufig, am Grunde eines kiefernen Pfostens im Garten, an einem Kiefernstumpf im Kiefernwalde. 184 Otto Jaap: Derminus Oesatü (Rabenh.). An faulenden Zweigen, besonders von Saliz in Zäunen, im Kiefernwald auch an Sarothamnus. D. (Galera) hypni (Batsch) Schroet. Sehr häufig zwischen Moos. D. vittiformis (Fr.) P. Henn. Zwischen Gras. D. tener (Schaeftf.) Schroet. Ziemlich häufig an Wegen, zwischen Gras, gern auf Dung. D. (Simocybe) semiorbicularis (Bull.) Sehroet. (A. pediades Fr.). Häufig auf sandigen Feldern und an Wegen. D. (Hebeloma) crustuliniformis (Bull.) Sehroet. Sehr häufig in den beiden Formen lepturus Pers. und circinans Pers. D. mesophaeus (Fr.). Auf einer Wiese am Rande des Kiefernwaldes. D. sinuosus (Fr.). In einem Erlengebüsch. Inocybe Fr. I. scabella Fr. Unter Kiefern zwischen Gras. ]. lanuginosa (Bull.) Sace. Kiefernwald an Wegen, nicht selten. ]. geophylla (Sow.) Karst. Häufig in Gebüsch, gern unter Erlen. Hut meist weiss oder gelblich, sehr selten hellviolett. I. caesariata Fr. Grasplätze beim Teich unter Pappeln. I. rimosa (Bull) Fr. Häufig im Kiefernwald, besonders auf sandigen Wegen. J. eutheles Berk.et Br. Unter Erlengebüsch zwischen faulendem Laub. J. eristata (Scop.) Schroet. (I. lacera Fr.). Sehr häufig. Cortinartus Fr. ©. (Hydrocybe) acutus (Pers.) Fr. Kiefernwald zwischen Moos. ©. obtusus Fr. Mehrfach im Kiefernwald. ©. fasciatus Fr. Ebendort, zwischen Moos. 0. decipiens (Pers.) Fr. Häufig unter Gebüsch, im Kiefernwald, an Wegen. ©. leucopodius (Bull.) Fr. Kiefernwald. ©. castaneus (Bull.) Fr. Nicht selten im Kiefernwald. C. armeniacus (Schaeff.) Fr. Kiefernwald zwischen Moos. ©. (Telamonia) hemiütrichus (Pers.) Fr. Häufig zwischen Moos unter Kiefern und Birken. ©. rigidus (Seop.) Fr. In einem Birkengehölz. ©. «liopodius (Bull.) Fr. Unter Eichen beim Dorf. C©. gentilis Fr. Unter Gebüsch auf lockerem Boden, im Kiefernwald. Ö. armillatus Fr. In einem Birkengehölz zwischen Moos. ©. scutulatus Fr. Grasplätze beim Teich unter Pappeln. ©. impennis Fr. In einem Eichengehölz. ©. bulbosus (Sow.) Fr. Unter Eichen und Birken. ©. (Dermocybe) cinnamomeus (L.) Fr. Sehr häufig im Kiefernwald, formenreich; var. rubicundus in einem Graben unter Laubgebüsch. Verzeichnis der bei Triglitz in der Prienitz beobachteten Hymenomyceten. 185 Oortinarius semisanguineus Fr. Kiefernwald, nicht häufig. ©. anomalus Fr. (A. eumorphus Pers.). Unter Birken, nicht selten. ©. (Inoloma) lepidomyces (Alb. et Schw.) Schroet. (A. pholideus Fr.) In Birkengehölzen zwischen Moos, ziemlich selten. In einer Zwergform auch unter Buchen beim Dorf. ©. cinereo-violaceus Fr. Nicht selten unter Eichen beim Dorf, in der Koppel. ©. violaceus (L.) Fr. In einem Birkengehölz unter Gebüsch von Frangula alnus selten. ©. albo-violaceus (Pers.) Fr. Mehrfach in Laubgehölzen, in einer kleineren Form auch im Kiefernwald. ©. (Mysacium) vibratilis Fr. Häufig im Kiefernwald zwischen Moos, bildet Hexenringe. C. delibutus Fr. Unter Birken mehrfach. ©. eollinitus (Pers.) Fr. Häufig unter Eichen im Hüling. C. mucosus (Bull. p. p:) Gmel. Gemein im Kiefernwald. Von dem vorigen durch den glatten, gürtellosen Stiel und den meist dunkler braun gefärbten Hut gut unterschieden. Wächst nur unter Kiefern, der vorige unter Laubbäumen. Eine „werdende Art.“ 0. elatior Fr. Kiefernwald an etwas feuchten Stellen, nicht häufig. Naucoria Fr. N. (Galerula) mycenopsis (Fr.) Schroet. Auf Moorheideboden mit Panaeolus ericaeus. N. (Naucoriopsis) escharordes (Fr.) Sace. In Erlengebüschen auf feuchter Erde nicht selten. N. conspersa (Pers.) Quel. Häufig unter Erlengebüsch auf feuchter Erde und faulendem Laub. N. lanata (Sow.) Schroet. (N. erinaceus Fr.). Selten an abgefallenen Erlenzweigen in einem Birkengehölz, auf einem faulenden Baumstumpf im Gehölz beim Dorf. N. graminicola (Nees) Saee. Auf trockenen Grashalmen an Wegen unter Gebüsch. N. (Tubaria) furfuracea (Pers.) Quel. Sehr häufig auf faulenden Zweigen, auf Laub und auf Erde. N. (Flammula) helomorpha Fr. Zwischen Gras an einem Erdwall in der Nähe von Birken und Kiefern. N. Ligwiritiae (Pers... An Kiefernstümpfen. N. pierea (Pers.). Kiefernwald auf Erde in der Nähe von Stümpfen. N. flavida (Schaeff.) Schroet. An Pappeln- und Kiefernstümpfen. N. inopa (Fr.). Auf Kiefernstümpfen in einem Birkengehölz. N. amara (Bull.) Schroet. (A. alnicola Fr... An Erlen- und Pappelnstümpfen, nicht häufig. 186 Otto Jaap: Naucoria astragalina (Fr.) Quel. An Stümpfen und Wurzeln von Pinus silvestris, selten. N. spumosa (Fr.). Kiefernwald auf der Erde zwischen Moos. N. lenta (Fr.). Unter Birken auf Erde, vereinzelt. Pholiota Fr. P. mycenoides Fr. Auf faulendem Moos in ausgetrockneten Wasser- löchern und Sümpfen in der Heide. In meinen Exsiccaten unter Nr. 47 ausgegeben. P. mutabilis (Schaeff.) Quel. Häufig an Baumstümpfen, büschelig hervorbrechend. P. marginata (Batsch) Quel. Im Kiefernwald auf faulenden Nadeln und Zweigen. P. adiposa Fr. An einer Kopfweide, alljährlich an derselben Stelle hervorbrechend. P. spectabilis Fr. In der Nähe von Pappelnstümpfen an feuchten Stellen, selten. P. flammula (Alb. et Schw.) Schroet. (P. fammans Fr.). Selten auf Kiefernstümpfen in einem Birkengehölz. P. heterochita Fr. An Betula in Knicken. P. destruens Brondeau. An gefällten Stämmen von Populus Oanadensis. P. aurivella (Batsch) Quel. An Populus Canadensis und Betula. P. candicans (Schaeff.) Schroet. (P. praecox Fr.). Auf Feldern und auf Gartenland. P. dura (Bolt.) Sace. Auf einem Stoppelfelde. P. togularis (Bull.) Saee. Auf Erde zwischen faulenden Blättern in einem ausgetrockneten Wasserloch in der Heide. P. terrigena Fr. Kiefernwald auf sterilem Sandboden zwischen Moos mit Tricholoma saponaceum. Rozites Karst. R. caperata (Pers.) Karst. Im Kiefernwald, ziemlich selten. d. Rhodosporae. Hyporhodius Fr. H. (Claudopus) varvabilis (Pers) P.Henn. An faulenden Birken- zweigen, selten. H. (Eccilia) atrides (Lasch) Schroet. Chausseegraben im Kiefern- wald zwischen Gras in einer etwas abweichenden Form, selten. H. rhodocylix (Lasch) P. Henn. Am Jacobsdorfer Wege zwischen Gras auf sandigem Boden, selten. H. (Nolanea) icterinus (Fr.) Schroet. Gebüsch beim Dorf auf feuchter Erde, in einem Obstgarten zwischen Kartoffeln, selten. Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten Hymenomyceten 187 Hyporhodius cetratus (Fr.) Schroet. Kiefernwald zwischen Moos und Heidekraut, nicht häufig. H. pascuus (Pers.) Schroet. Nicht selten an Wegen, auf Triften und Wiesen zwischen Gras. H. mammosus (L.) Schroet. Auf Wiesen zwischen Gras, nicht selten. H. (Leptonia) asprellus (Fr.) Schroet. Mehrfach auf Wiesen mit Hygrophorus nitratus. HA. serrulus (Pers.) Schroet. (A. serrulatus Fr.). Auf Wiesen und Triften öfter. H. lampropus (Fr.) Schroet In den Heidewiesen, stellenweise nicht selten. H. anatina (Lasch) Schroet. Selten mit dem vorigen. H. (Entoloma) sericeus (Bull.). Nicht selten an Wegen, auf Triften, im Kiefernwald, zwischen Gras. H. hydrogrammus (Bull.) Schroet. (A. rhodopolius Fr.). Unter Gebüsch an einem Heckenwall. H. sericellus (Fr.) Schroet. Nicht selten an Wegen zwischen Gras auf sandigem Boden. H. lividus (Bull.) Schroet. Unter Birken, ziemlich selten. H. (Clitopilus) prunulus (Scop.) P. Henn. Häufig unter Kiefern und Laubbäumen. H. cancrinus (Fr.). Selten auf schattigen Grasplätzen. H. (Pluteus) phlebophorus (Ditm.) P.Henn. Auf alten Stümpfen von Fraxinus, Salie und Populus Canadensis und auf faulenden Erlen- zweigen, selten. H. pyrrhospermus (Bull.) P. Henn. (A. nanus Pers.). Auf faulenden Stümpfen von Populus Canadensis, Salix und Fraxinus, nicht gerade selten. H. cervinus (Schaeff.) P. Henn. Häufig auf Baumstümpfen aller Art, aber sehr abartend in Grösse und Färbung! H. pellitus (Pers.) P.Henn. Selten auf Stümpfen von Fraxinus, Quercus robur und Populus Canadensis. Volvaria Fr. V. speciosa (Fr.) Gillet. Auf Gartenland, ziemlich selten. e. Leucosporae. Agaricus L. A. (Pleurotus) apphicatus Batsch. An faulenden Weidenzweigen in Zäunen, an faulendem Eichenholz und an faulenden kiefernen Brettern. A, atro-coeruleus Fr. An einem abgestorbenen Stamme von Porus sorbus mit Phlebia aurantiaca. A. pubescens Sow. (A. septicus Fr.). Selten an abgefallenen Birkenzweigen. 188 Otto Jaap: Agaricus matis Pers. Nicht selten an trockenen Kiefernästen. 4A. ostreatus Jaecg. An Juglans regia. Dürfte mit der folgenden Art zu vereinigen sein. A. salignus Pers. Nicht selten an Saliw, Populus Canadensis und Betula. A. (Omphalia) integrellus Pers. Auf faulenden Baumstümpfen und Wurzeln im Gehölz beim Dorf. 4A. fibula Bull. Sehr häufig zwischen Moos und Gras. . gracillimus Weinm. Gebüsch beim Dorf auf feuchter Erde. . setipes Fr. In einem Birkengehölz zwischen Moos. . umbelliferus L. Nicht selten an Wegen in der Heide. . pyxidatus Bull. An Wegen und auf Aeckern. . (Mycena) hiemalis Osbek. Selten an Kopfweiden zwischen Moos. . corticola Pers. Sehr häufig in den Rindenfurchen alter Bäume, namentlich der Kopfweiden, den ganzen Winter hindurch. A. echinipes Lasch. Auf faulenden Zweigen und Blättern einem Birkengehölz. A. stylobates Pers. Nicht selten in Gehölzen auf faulenden Blättern, Nadeln, Grashalmen und Zweigen. A. epipterygius Scop. Häufig im Kiefernwald zwischen Moos, dort gern unter Birken. A. vulgaris Pers. Kiefernwald, selten. A. sangwinolentus Alb.etSchw. Häufig zwischen Moos und Gras unter Kiefern und Laubbäumen. A. lactescens (Schrad.) (A. galopus Pers.). Wie der vorige, häufig. A. filipes Bull. Häufig zwischen Moos und faulenden Blättern. A. debilis Fr. In einem Birkengehölz zwischen faulenden Blättern. 4A. acicula Fr. Mit dem vorigen, selten. A. laevigatus Pers. (A. metatus Fr.). Häufig zwischen Gras und Moos. Geruch schwach alkalisch. 4A. alcalinus Fr. Sehr häufig zwischen Moos und Gras, auch auf faulenden Stümpfen und am Grunde der Baumstämme, sehr veränderlich in Grösse und Farbe, aber an dem sta'rken.Geruch kenntlich. 4A. galericulatus Scop. Häufig auf Baumstümpfen, formenreich und zuweilen mit schwachem Alkali-Geruch! A. polygrammus Bull. Auf Baumstümpfen oder in deren Nähe, namentlich auf Corylus und Quercus, ziemlich selten. 4A. nanus Bull. (A. lacteus Pers.). Auf feuchtem Sandboden beim Teich zwischen Gras. A. luteo-albus Bolt. Kiefernwald an Wegen zwischen Gras und Moos, selien. A. roseus Bull. (4. purus Pers.). Häufig unter Kiefern und Laub- bäumen. A. rosellus Fr. Kiefernwald zwischen Moos. kAhhhnak Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten Hymenomyceten. 189 Agariceus cirino-marginatus (Gillet) Schroet. Auf faulendem Buchenlaub in der Koppel. A. avenaceus Fr. Auf einer Trift zwischen Gras. A. elegans Pers. Kiefernwald an Wegen zwischen Gras in einer Form mit gelbliehem Hut und schwachem alkalischen Geruch. A. (Collybia) ambustus Fr. (A. anthracophilus Lasch.). Nicht selten auf Kohlenstellen im Kiefernwald. A. murinus Batsch. Unter Kiefern und Birken zwischen Gras, selten. A. dryophilus Bull. Häufig in Gehölzen zwischen Moos und Laub. A. esculentus Wulf. Selten zwischen Gras an der Chaussee im Kiefernwald. A. tuberosus Bull.’ Sehr häufig auf verfaulten Hutpilzen im Kiefernwald, immer heerdenweise. Die Sclerotien fand ich nie, stimmt sonst mit der in Schroeter, Pilze Schlesiens, gegebenen Beschreibung gut überein. A. eirrhatus Schum. Auf alten Baumstümpfen und neben diesen zwischen Gras, wo wahrscheinlich vorher Hutpilze (Hypholoma) verfault sind, nicht selten. Stets fanden sich die kleinen, rundlichen, gelblichen Selerotien. A. conigenus Pers. Auf Kiefernzapfen, ziemlich selten. A. stipitarius Fr. (A. cauticinalis Bull.). Nicht selten an sandigen Wegen auf dürren Kräuterstengeln und Grashalmen. A. velutipes Curt. Häufig an Baumstämmen und Stümpfen, im Winter. Beobachtet an: Salix, Populus Canadensis, Betula, Ulmus, Frazinus, Sambucus. A. butyraceus Bull. Häufig, unter Kiefern und Laubbäumen. A. maculatus Fr. Kiefernwald und Birkengehölze, truppweise. A. maerourus Scop. (A. radicatus Relh.). Gehölz beim Doıf und in der Koppel, vereinzelt und nur selten beobachtet. A. fusives Fr. In einer kleineren Form büschelig am Grunde eines kiefernen Pfahles. A. (Chitocybe) laccatus Scop. (Hussuliopsis Schroet.) var. rosella (Batsch). Gemein, namentlich unter Kiefern. Hierzu f. pusilla Schroet. auf feuchter Erde, namentlich in ausgetrockneten Gräben; f. nana P. Henn. an ähnlichen Stellen. var. amethystina Bull. Diese Rasse ist hier viel seltener und nur unter Laubholz. 4A. fragrans Sow. Mehrfach in Laubgehölzen und im Kiefernwald; mit starkem Anisgeruch. 4A. obolus Fr. Auf Grasplätzen beim Dorf. A. metachrous Fr. Häufig unter Kiefern und Laubbäumen, oft in Hexenringen. 4A. ditopus Fr. Kiefernwald. 190 ’ Otto Jaap: Agaricus cyathiformis Bull. Gebüsch beim Dorf, auf Grasplätzen. 4A. brumalis Fr. Am Chausseegraben im Kiefernwald. A. vibecinus Fr. Kiefernwald zwischen Moos, selten. Geruch stark nach frischem Mehl. A. infundibuliformis Schaeff. Nicht selten in Laubgehölzen und Gebüsch beim Dorf. A. sinopieus Fr. Mehrfach auf Grasplätzen im Kiefernwald auf trockenem Sandboden. A. dealbatus Sow. An Wegen und Triften unter Gebüsch. A. candicans Pers. Häufig unter Kiefern und Birken zwischen Moos. 4A. phyllophilus Pers. Im Kiefernwald zwischen faulenden Nadeln und Laub. Bildet Hexenringe von 3 m Durchmesser. A. cerussatus Fr. Kiefernwald, Gebüsch beim Dorf. 4A. odorus Bull. Nicht selten unter Kiefern und Laubbäumen. A. nebularis Batsch. Mehrfach am Rande der Gehölze und in Nähe von Gebüsch zwischen Gras. A. clavipes Pers. Nicht selten unter Birken und Kiefern zwischen Moos. A. (Tricholoma) sordidus Schum. Auf Aeckern in der Heide. A. brevipes Bull. Auf Gartenland. A. melaleucus Fr. Auf Aeckern und Gartenland. Verschieden- farbig. Hut weiss, gelblich, grau oder schwärzlich; Stiel weisslich oder dunkel. Die Farbenvarietäten treten stets örtlich getrennt auf, was auch bei anderen Pilzarten beobachtet wurde. 4A. bicolor Pers. (A. personatus Fr.). Mehrfach unter Birken im Kiefernwald. A. Schumacher! Fr. Ziemlich häufig im Kiefernwald auf dem sterilsten Sandboden, oft in grossen Büscheln. Hexenringe von 20 Schritt Durchmesser. A. conglobatus Vittad. An der Chaussee beim Dorf, in grossen Büscheln hervorbrechend. A. gambosus Fr. An Heckenwällen unter Gebüsch. A. inamoenus Fr. In der Koppel am Jacobsdorfer Wege unter Eichen, selten. 4A. sulphureus Bull. Nicht selten unter Eichen und Haselgebüsch zwischen faulendem Laub. A. saponaceus Fr. Häufig unter Kiefern und Laubbäumen. Var. sgquamosus Cooke. Unter Eichen im Hüling. 4A. columbetta Fr. Mehrfach in Laubgehölzen und an Hecken- wällen, besonders unter Birken. A. terreus Schaefl. Sehr häufig, namentlich an Wegen im Kiefernwald. A. rutilans Schaeff. Häufig an Kiefernstümpfen oder in deren Nähe. A. ustalis Fr. Kiefernwald, selten. Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten Hymenomyceten. 191 Agarieus striatus Schaefl. (4A. albobrunneus Pers... Häufig im Kiefernwald auf dürrem Sandboden. 4A. colossus Fr. Kiefernwald, selten. A. equester L. Kiefernwald und Heide sehr gemein. A. porientosus Fr. Mit dem vorigen auf dem sterilsten Sand- boden, sehr häufig. Cortinellus Roze. C. imbricatus (Fr.) Karst. Kiefernwald nicht selten, stellenweise. Armillaria Fr. A. mellea (Vahl) Quel. Häufig an Stümpfen und Baumstämmen. 4A. robusta (Alb. et Schw.) Quel. Kiefernwald nicht selten, aber vereinzelt. Lepiota Fr. L. granulosa (Batsch) Que. Nicht selten im Kiefernwald zwischen Gras. L. einnabarina (Alb. et Schw.) Karst. Wie vorige, seltener. L. amianthina (Seop.) Karst. Häufig unter Kiefern zwischen Moos. L. carcharias (Pers.) Karst. Kiefernwald, nicht selten. L. eristata (Bull.) Quel. Nicht selten auf Grasplätzen und an Wegen. L. erminea (Fr.) Gill. An Wegen zwischen Gras, selten. L. hispida Lasch f. minor P. Henn. In einem Birkengehölz zwischen faulendem Laub, selten. L. excoriata (Schaeft.) Quel. Gesellig auf sandigen Aeckern, stellenweise. L. procera (Scop.) Quel. Nicht selten an Wegen unter Gebüsch, an Heckenwällen und am Rande der Gehölze. Amanitopsis Roze. A. plumbea (Schaeff.) Schroet. (A. vaginatus Bull). Häufig, meist unter Birken. Hut heller oder dunkler gelbbraun, selten grau oder weiss. Amanita Pers. A. pustulata (Schaeft.) Schroet. (A. rubescens Pers.). Sehr häufig unter Kiefern und Laubbäumen aller Art. A. spissa (Fr.) Quel. Unter Eichen und Kiefern, nicht selten. A. umbrina (Pers.) Schroet. (A. pantherinus DC.). Ziemlich häufig auf sandigem Boden am Rande der Gehölze und des Kiefern- waldes. A. muscaria (L.) Pers. Häufig, namentlich unter Birken und Kiefern. Findet auch hier als „Fliegenpilz“ Verwendung. 4A. mappa (Batsch) Sacc. Sehr häufig. A. phalloides (Fr.) Quel. (A. bulbosa Bull. p. p.). In Gehölzen _ und an Heckenwällen unter Birken, nicht häufig. Beiträge zur Flora von Anhalt und den angrenzenden preussischen Gebietsteilen. II. Von F. Hermann. Anthoxanthum odoratum. A. 1. b. silvaticum. Asch. Hakel. B. I. b. tenerum. Ebenda. B. Il. villosum (annähernd). Ebenda. Uynodon dactylon. Be. Dorfstrasse in Roschwitz an einer Garten- mauer verwildert. Phleum pratense ]. bracteatum. Be. Wegrand bei Dröbel. Avena elatior. A. I. b. subhirsuta. Be. Verbreitet, auch in den Abarten pxifera, subhirsuta biaristata, subhirsuta piüifera biaristata. Es finden sich auch Formen mit kahlem Stengel und Scheiden, bei denen die Deckspelzen, namentlich die des oberen Aehrehens, zerstreut behaart sind. Erwähnen möchte ich hier auch die Unterabart subvillosa mh., die ich in diesem Sommer bei Partenkirchen gesammelt habe. Bei ihr ist der Stengel unterwärts und die unteren Scheiden rückwärts zottig, die Deckspelzen zerstreut behaart. Auch sie findet sieh mit unbegranntem und mit lang begranntem oberen Aehrchen. II. biaristata. Be. Verbreitet. A. pratensis. Be. Hohes Saaleufer und Fuhnesteinbruch. Dactylis glomerata. A. I. b. abdreviata. Be. Grönaer Steinbruch. II. ciliata. In folgenden Formen: a. 1. typica. Bei Be. mehrfach. 2. pendula. Be. Grönaer Busch. b. abbreviata. Be. Grönaer Steinbruch. D. Aschersoniana, B. puberula mh. Mit oberwärts kurzhaarigen Blattscheiden. Asch. Hakel. Beiträge z. Flora v. Anhalt u. den angrenzenden preussischen Gebietsteilen. 193 Poa trivialıs. A. I. b. sirieta. Asch. Hakel. Festuca ovina. A. 1. a. F. euovina. A. I. capillata. Be. Eisenbahnausstich bei Rathmannsdorf. Z. Eisenbahnausstich bei Rosslau, Kiefernwald bei der Buch- holzmühle. B. I. duriuseula. a. 2. trachyphylla. Asch. Hakel. Be. mehrfach. De. Mosigkauer Heide. Auch in der Unterabart pubescens. Hierher wohl auch eine Pflanze von Asch., Hakel mit ziemlich stark rauhen Blättern, schwach kurzhaarigen unteren Scheiden und oberwärts dicht kurzhaarigem Stengel. I. a. 1. gdauca. Cö. Am hohen Saaleufer häufig, und zwar meist a. 2. pallens, auch wohl 3. scabrifola. Zur Unterabart scabrifolia gehört wohl auch eine von Cönnern stammende Form mit stark vorwärts rauhem Stengel, stark vorwärts rauher, etwas geschlängelter Aehrenspindel, stark vorwärts rauhen Spreiten, etwas gewimperten Blatthäutchen, grossen, kahlen, ziemlich lang begrannten Aehrchen, kurzer, eiförmiger Rispe. b. 2. psammophila. De. Mosigkauer Heide in folgenden Formen: a. Blattspreiten glatt. $ Stengel oberwärts und Aehrenspindel dicht kurzhaarig. * Deckspelzen kahl. aspera. #* Deckspelzen behaart. pubes. $8 Stengel und Spindel kahl. * Deckspelzen kahl. iypica. ##= Deckspelzen zottig. hirtella. 3. Blattspreiten stark rauh, Stengel und Rispenäste kurzhaarig. asperifolia. b. F. Vallesiaca. A. I. eu-Vallesiaca. Bei Be. häufig und oft an denselben Stand- orten wie euovina vulgaris und duriuscula. F. heterophylla. Mit wenigstens an den nichtblühenden Trieben behaarten Scheiden. De. Mosigkauer Heide. F. rubra. A. I. b. multiflora.. Be. Bei Poley. De. Bei Alten. F, protensis. A. I. b. sudspicata. Be. Mehrfach. De. Desgleichen. Abhandl., des Bot, Vereins f. Brandenb, XLV. 13 194 F. Hermann: Bromus erectus. Bei Be. und C. mehrfach an Chausseen und Bahn- dämmen angesät. Brachypodium pinnatum. Erwähnenswert ist eine Monstrosität, bei der aus dem kurzen Stiel des untersten Aehrehens ausser dem Aehrchen ein langer, mit mehreren normal gebildeten Aehrehen besetzter Zweig entspringt und bei der einzelne Blüten der Aehrchen in kleine Aehrchen umgewandelt sind. Be. Bei Güsten. B. silvaticum. B. dumosum. Be. In den Saalauenwäldern verbreitet. Im Kessel- busch auch eine Monstrosität, bei der auf gemeinschaftlichem kurzem Stiel 2 oder 3 nochmals besonders gestielte Aehrchen büschelig stehen, von denen das mittlere oft lang (1 cm und darüber) gestielt ist. Triticum caninum. Bei Be. fast stets mit diehtkurzhaariger Aehrchenachse, vielleicht ein gutes Merkmal der Art. Bei 7. repens ist, soviel ich sehe, die Aehrchenachse kahl. In den Saalauenwäldern bei Be. findet sich die Pflanze häufig mit an den Knoten kurzhaarigem Stengel und Scheiden (sub- hirsutum mh.). T. repens. Formen mit dichtkurzhaariger Aehrenspindel sind bei Be. nicht gerade selten und zwar findet sich dies Merkmal sowohl bei arzstatum, als auch bei Pflanzen, die wegen des starken bläulichen Wachs- überzuges wohl zu glaucum und bei andern, die wegen der be- haarten unteren Scheiden wohl zu caesium gehören. Bei letzteren sind meist die Spelzen auf den Nerven stark vorwärts rauh. Auch der Stengel ist öfter oberwärts kurzhaarig. Bei A. I. b. 2. majus ist öfter neben dem Blatthäutchen eine Haarreihe vorhanden. m. furcatum. Be. Einmal gefunden. T. intermedium. A. 1. T. glaucum. Bei Be. namentlich auf stark kalkhaltigem Boden häufig, so in den Muschelkalk-, Buntsandstein- und Rogensteinbrüchen öfter grössere Strecken überziehend, fast stets in der Unterabart B. virescens hispidum, sowohl mucronatum wie aristatum. Carex hirta. B. hirtiformis. Be. Im Lerchenteich bei Rathmannsdorf. Chenopodium album. concatenatum Thuill. mit sehr kleinen Fruchtknäueln und Blättern und mit Samen, die nur etwa halb so gross sind, als, an Exemplaren der typischen Art von demselben Standort, und zwar in der Unterabart striatiforme Murr (Magy. botan. lapok. Beiträge z. Flora v. Anhalt u. den angrenzenden preussischen Gebietsteilen. 195 1902 No. 11, Sonderabdruck S. 13). Be. Strasse in Sixdorf (Zschacke); Dorfstrasse in Dröbel. viride. Unterabart pseudopolyspermum Murr (a. a. ©. S. 24, 25). Be.: an der Strasse nach Dröbel. viridescens. S. Am. — praeacutum Murr (D. B. M. 1901 S. 52) in der Unterabart vwvax mit Blättern, die in der Form denen von ©, rudrum sehr ähnlich sind, Be.: Saale- und Fuhneufer. bernburgense Murr (D. B. M. 1901 S. 50, Tafel I Fig. S und Magy. botan. lapok. 1902 No. 11, Sonderabdruck S. 6, 7, Tafel III Fig. 12) bei Be. auf Aeckern des Saalealluviums zahl- reich. Die Pflanze macht fast den Eindruck eines Bastards von ©. opulifolium und ©. fieifolium. Sie findet sich jedoch so häufig, bisweilen sogar in reinen Beständen, dass ihr Ursprung aus einer Kreuzung nicht wahrscheinlich ist. Hierher gehört vielleicht auch als Unterabart eine Pflanze aus der Bornaischen Aue bei Be., die Murr (Magy. botan. lapok. 1902 No. 11, Sonderabdruck S. 24) zu seinem 0. opuliforme zieht. Polycnemum majus. Cö. Pfafienberg bei Trebnitz. Ranuneulus Illyrieus. Be. Hügel zwischen Lattorf und Borgesdorf. Erophila verna. Hiervon habe ich einige Formen kultiviert. A. brachycarpae Jordan. Schötchen fast kreisrund bis kurz elliptisch. Hierher gehört eine Art, die bei Ba, Be., Cö. und Sandersleben auf stark kalkhaltigem Boden häufig ist und vorherrscht. Sie steht der von Jordan (Diagnoses 1, 221) aus Südkorsika beschriebenen E. Revelieri nahe. Pflanze etwas graugrün, 5—10 cm hoch, Blätter ziemlich breit lanzettlich, ganzrandig oder an den Seiten mit wenigen kurzen Zähnen. Haare meist 2spaltig, meist langschenklig, vereinzelt auch einfach oder 3spaltig., Blüten mittelgross, Lappen der Kronblätter etwas divergierend. Schötchen etwa 4 mm lang, 3 mm breit, beiderseits sehr stumpf, etwa 40samig, die Stiele der untersten etwa 3—6 mal solang als die Schötehen. Schaft in der Traube etwas geschlängelt. EZ. calca- rea mh. B. majusculae Jordan. Hierher gehört eine bei Ba. auf Mauern in Harzgerode gesammelte Art. Pflanze lebhaft hellgrün, 10—15 em hoch, Blätter breit lanzettlich, an der Spitze grob treppenförmig gezähnt, meist mit 2spaltigen, langschenkligen Haaren besetzt, Schaft stark, am Grunde mit zweispaltigen und langen, fast wagerecht abstehenden einfachen Haaren, in der Traube nicht geschlängelt, Blüten gross, Petalenlappen etwas divergierend, Schötchen fast genau elliptisch, beiderseits stark abgerundet, etwa 8 mm lang, 3'/,—4 mm breit, Stiele der untersten etwa 2—3 mal solang als die Schötchen. E. harcynica mh. 13* 196 F. Hermann: Beitr. z. Flora v. Anhalt u. den angr. preuss. Gebietsteilen. C. Ausserdem noch zwei Arten mit länglich lanzettlichen Schötchen, über deren Zugehörigkeit ich mir nieht klar geworden bin. Von ihnen ist die eine auf dem sandigen Boden der Kreise Dessau und Zerbst häufig (arenosa mh.), die andere bei Be. auf Aeckern mit Kiesunterlage und in Kiesgruben verbreitet (sadulosa mh.). Capsella bursa pastoris m. apetala. Bei Be. häufig. Potentilla recta. Be. Am Eisenbahndamm bei Biendorf verwildert. Linum austriacum. Be. Ebenda zahlreich verwildert. Viola hirta X odorata. Hierher gehört wohl eine Form, die ich bei Be. auf einer Wiese in der Saalaue in Gesellschaft von V. hirta gesammelt und seit- dem kultiviert habe. Sie treibt kurze, dieke Ausläufer und hat länglich eiförmige, sehr stumpfe, am Grunde tiefherzförmige, oberseits glänzend grüne, schwach behaarte Blätter. Die Kron- blätter sind an der Spitze schwach ausgerandet, blau, der Sporn schwach ausgerandet, gelblich weiss, die Kapsel fast kugelig, oft quer breiter als lang, kurzhaarig. Auffällig für eine Pflanze der oben angegebenen Kombination ist die Blütenfarbe, vor allem die Farbe des Sporns. Bei den mir bekannten Exemplaren von V. hirta und V. odorata, sogar bei den weissblühenden, ist der Sporn stets bläulich gefärbt. Die Blätter gleichen in der Form fast genau denen von V. canına. Androsaces elongatum. Be. Hohes Saaleufer bei Dröbel, Wartenberg bei Calbe a. S. A. septentrionale. Be. Hohes Saaleufer bei Dröbel vereinzelt. Oollomia grandiflora. Be. Friedhof in Nienburg verwildert. Leontodon autumnalis. B. pratensis. Bei Be. so häufig wie die Hauptart. Sonchus paluster. Be. Wipperausstiche am Parforcehause. Hieracium praealtum. Be. Eisenbahndamm bei Biendorf. H. setigerum. Be. Fuhnesteinbruch, Eisenbahndamm bei Biendorf. Verhandl. d. Bot. Ver. f. Brandenb. 1903. Taf. II. — 0 No. 1-10 Hehrendsen phot. No. 11-12 v, Bterneek phot. ara Einige neue Alsctorolophus-Formen. Von W. Behrendsen (Kolberg) und ]. v. Sterneck (Eger). Seit einigen Jahren befassen wir uns mit dem Studium der Gattung Alectorolophus und ist es uns gelungen, eine Reihe von Sippen dieser, bisher wenig beachteten Gattung zu konstatieren, sowie dieselben in ein auf phylogenetischer Basis aufgebautes System zu bringen.!) Je mehr sich die Kenntnis der Gattung erweiterte, desto mehr zeigten sich aber auch die Lücken, die noch auszufüllen waren, wenn von einer gewissen Vollständigkeit des Systemes die Rede sein sollte. Durch Einsichtnahme in eine grosse Anzahl von Herbarien, sowie das Entgegenkommen zahlreicher Privatbotaniker, die ihre Funde selbstlos uns zur Verfügung stellten, ist uns auch neuerdings wieder die Konstatierung einiger neuer, sowie die genauere Umgrenzung mehrerer bereits beschriebener Sippen möglich geworden, die in den nachfolgenden Zeilen wiedergegeben werden soll. Wir haben dabei diesmal auf die Aufzählung neuer Standorte der bereits bekannten Sippen verzichtet, um die Abhandlung nicht zu umfangreich zu gestalten, und wollen — ausser den neuen — nur jene Sippen näher besprechen, bei denen insbesondere hinsichtlich der Erkenntnis ihres phylogenetischen Zusammenhanges sowie ihrer systematischen Stellung neue Tatsachen zu verzeichnen sind. In der Anordnung des Stoffes dem in der Monographie zu Grunde gelegten Systeme folgend, zählen wir alle nach deren Erscheinen neu beschriebenen Sippen kurz auf, um so eine Uebersicht über den heutigen Umfang der Kenntnis der Gattung zu geben. Die Abschnitte, welche neue Sippen behandeln, haben den, beim Namen der neubeschriebenen Sippe angegebenen Autor zum Verfasser. »), Vgl.: Sterneck, Monographie der Gattung Alectorolophus, in Ab- handlnngen der k. k. zool. bot. Gesellschaft in Wien, Bd. I Heft 2 (1901) und Behrendsen, Floristische Beiträge zur Kenntnis der Gattung Alectorolophus in Verh. des bot. Vereins d. Prov. Brandenburg XLV (1905) pag. 41 f, f, 198 W. Behrendsen und J. v. Sterneck: 1. A. Alectorolophus "medius') Diese Subspezies galt bisher als typische Wiesenpflanze, während die Subspezies mit ungeflügeltem Samen (A. buccalis) ausschliesslich Getreidefelder bewohnt. Dieser Grundsatz bedarf nunmehr einer gewissen Richtigstellung. Durch Herrn C. Semler in Nürnberg — dem für seine freundlichen Mitteilungen an dieser Stelle der beste Dank ausgesprochen sei — wurde nämlich durch eine Reihe von Beobachtungen festgestellt, dass in einem grossen Teile Bayerns die in Getreidefeldern vorkommende Form durchweg häutig berandete Samen trägt, daher zur Subspezies 4. "medius zu ziehen ist, während dort 4. *buccalis gänzlich fehlt. Auch aus Württemberg liegen Exemplare des A. "medius aus Getreidefeldern vor. In der Monographie war die Entstehung des A. *duccalis dadurch erklärt worden, dass infolge des Reinigens des Getreides die ungeflügelten Samen leichter mit der Saat aufs Feld gelangen als die geflügelten, und dass durch diese Selektion mit konsekutiver Vererbung die ungeflügelte Sippe allmählich entstanden sei. Die Verhältnisse, wie sie nunmehr für Bayern sichergestellt sind, scheinen nun dieser Auffassung direkt zu widersprechen. Allein Herr Semler hat weiter beobachten können, dass in Bayern im allgemeinen der Samen von Alectorolophus bereits gleich nach dem Schnitte des Getreides ausfalle, und sonach eine Selection beim Sortieren des Getreides überhaupt nicht möglich sei. Nachdem nun das für 4A. "medius bisher festgestellte Areal unmittelbar an Bayern grenzt, so ist es erklärlich, warum dort in den Getreide- feldern ausschliesslich A. "medius vorkommt. Unentschieden bleibt nur noch die Frage, ob in dem Verbreitungsgebiete des A. *duccalis die in der Monographie vermutete Selection Platz greift, oder doch vielleieht andere Ursachen die Bildung des A. *buccalis veranlasst haben. In erster Linie wäre dabei an eine geographische Gliederung zu denken, da das heute bekannte Verbreitungsgebiet des 4A. "duccalıs ein geschlossenes und sich mit 4A. *medius ausschliessendes ist. Beobachtungen an A. major, von denen noch weiter unten die Rede sein soll, lassen vermuten, dass doch das Vorkommen in Getreidefeldern mit der Ausbildung des Samenrandes in einem gewissen Zusammen- bange steht, wenn auch vielleicht diese Ausbildung eine mehr nördliche Verbreitung zur Voraussetzung hat. Umfassende Beobachtungen werden noch notwendig sein, um die Frage endgiltig entscheiden zu können. 1) Bei allen Namen, die im Sinne der Monographie gelten, haben wir das Autorzitat weggelassen und ein solches nur den später veröffentlichten Sippen beigesetzt. Einige neue Aleetorolophus-Formen. 199 2. A. Semleri Sterneck n. sp. Differt ab A. patu/o, cui ceterum proximus, caule breviore, 20-30 cm alto, ramis areuatis, sed semper caule terminali multo brevioribus, plerumque sterilibus, pari foliorum intercalarium unico vel nullo, foliis late lanceolatis. Verbreitung: Bayern: Bacherloch im Allgäu, in ca. 1300 m (leg. Semler). Frankreich: Dep. Ain, Colombier du Bougey, prairies de la eroupe ouest, 1450 m, 6. 7. 1903 leg. Girod (Herb. Behrendsen Nr. 25715'). Italien: Graische Alpen, Cogne, zwischen Lilla und Cret, 1700—2000 m. 30. 7. 03 leg. L. Vaceari. Mit A. Semleri ist nunmehr die letzte der Sippen aus der Gesamt- art des A. Alectorolophus festgestellt, deren Vorhandensein zwar vermutet, aber noch nicht direkt nachgewiesen worden war, nämlich die zeitlich ungeteilte Sippe. Was die Unterschiede derselben von den bisher bekannten Sippen betrifft, so will ich nieht leugnen, dass es einiger Uebung bedarf, um die charakteristischen habituellen Merkmale am einzelnen Individuum jedesmal mit Sicherheit zu erkennen. Durch die kurzen Internodien von 4. Alectorolophus leicht zu unterscheiden, zeigt die Sippe die meiste Aehnlichkeit mit 4A. patulus, der sich, abgesehen von den längeren und meist blühenden Seitenästen, insbesondere durch die zahlreiehen Interkalarblätter und den höheren Wuchs unterscheidet. 4A. Kerneri sieht unserer Pflanze relativ unähnlich, indem der meist von Grund aus ästige Stengel, die sehr gestauchten Internodien und die zahlreichen Interkalarblätter, endlich der niedrige Wuchs seine typische Zugehörigkeit zur autumnalen Formenreihe erkennen lassen, während 4A. Semlerd — wie schon gesagt — ein Repräsentant der monomorphen Sippen ist. Es müssen aber jetzt einige der früher teils zu A. Kerneri, teils zu A. patulus gerechneten Exemplare zu der neuen Sippe gezählt werden, da damals zwar schon die morphologische Verschiedenheit derselben von den betreffenden Sippen auffiel, allein, mangels der Kenntnis des entwicklungsgeschichtlichen Zusammenhanges, einen systematischen Ausdruck nicht finden konnte. Es sind dies die Exemplare vom Seelisberger Kulm (leg. Degen), ebenso die vom Monte Generoso, deren Beschreibung (Monogr. p. 37) genau mit der jetzt gegebenen Diagnose des A. Semleri übereinstimmt. A. modestus unterscheidet sich von unserer Sippe durch die Merkmale der montieolen Formenreihe. Was nun die entwieklungsgeschichtliche Bedeutung des A. Semleri anbelangt, so stellt er die zeitlich nicht gegliederte, also offenbar die, ') Die Numerierung meines Herbariums entspricht annähernd den von Kupffer in der Oest. bot. Z. p. 145 (1903) wiedergegebenen Grundsätzen (B.). 200 W. Behrendsen und J. v. Sterneck: dem ursprünglichen Typus der Gesamtart ähnlichste Form dar; sie ist also gewissermassen als die älteste Form dieser Gruppe aufzufassen. Herrn Semler gebührt das Verdienst, diese Bedeutung zuerst erkannt zu haben, und erwähnt er in seinem Briefe an mich die interessante Tatsache, dass er auf den Gedanken, es handle sich um die monomorphe Sippe, dadurch gekommen sei, dass er sie jedesmal ') in Gesellschaft einer monomorphen @entiana (@. campestris Wettst. s. l. oder @. aspera) antraf, während oft in nächster Nähe A. *medius, aber stets in Gesellschaft der @. suecica Fröl. wuchs. Dieser Parallelismus lässt wohl an der Richtigkeit der der Pflanze gegebenen Deutung nicht zweifeln. Die Auffindung des 4. Semleri macht nun auch eine kleine Aenderung des Stammbaumes der Gruppe notwendig, jedoch möchte ich vorher noch einer anderen Sippe Erwähnung tun, um auch ihr gleich ihre neue Stellung im Stammbaum anweisen zu können, nämlich des A. Facchind. Wir haben heuer die Art des Vorkommens dieser Sippe in Tirol näher studiert, der eine (B.) in Madonna di Campiglio, der andere (St.) in Sulden, und übereinstimmend gefunden, dass sie mit A. *medius in viel näherem Zusammenhange steht, als anfänglich angenommen wurde. Sie stellt nämlich unzweifelhaft diejenige Form dar, welche in höheren Lagen ausschliesslich vorkommt (Mad. d. Campiglio liegt 1500 m, Sulden 1800 m ü. d. M.), während in den Tälern typischer 4A. "medius vorkommt. 4A. Facehinü muss daher auch genetisch dem A. *medius viel näher gestellt werden, als dies bisher der Fall war, zumal es auch an Uebergängen zwischen beiden nicht fehlt. Der bezügliche Teil des Stammbaums der Gattung würde sich also etwa nachstehend gestalten: . "Imeditus— ee, / . Facchimi — — Endet — — IH Alectorol. s. ]. . Semleri patulus i ae ; . Kerneri—— ——— Wie man sieht, habe ich den A. modestus als monticole Parallel- form mit A. Semleri in nächste Verbindung gebracht. Es ist nicht ausgeschlossen, dass dies in der Wirklichkeit nicht immer der Fall ist, sondern, dass A. modestus auch durch Rückbildung aus 4A. *medius Rahhph oh bh 1) Herr Semler sammelte unsere Sippe offenbar bereits von 5—7 Stand- orten im Alleäu, ohne dass mir jedoch Exemplare von allen bekannt geworden wären. Einige neue Alectorolophus-Formen. 201 entstanden sein kann; dafür sprechen die mehrfach beobachteten Uebergänge zwischen beiden Sippen. Andererseits muss aber auch die Entstehung desselben aus der monomorphen Talform, d. i. 4. Semleri, für möglich, ja wahrscheinlich gehalten werden, so dass es sich empfiehlt, diese beiden Sippen, die sich morphologisch nahe stehen, auch phylogenetisch aneinander zu gliedern. Dass übrigens die aus der aestivalen Form durch Rückbildung entstandene Sippe der aus der monomorphen entstandenen vollkommen gleich sehen müsste, ist Klar. Hinsichtlich des A. Facchind« sei hier neuerdings auf dessen auffallend grosse habituelle Aehnlichkeit mit A. simplex und A. pulcher hingewiesen, die es ganz unzweifelhaft macht, dass diese drei Sippen den gleichen äusseren Einflüssen ihre Entstehung verdanken. Das Abstehen der Unterlippe bei A. Facchinil und das gleichzeitige An- liegen derselben bei A. *medius darf neuerdings als eine Bestätigung der geringen systematischen Bedeutung dieses Merkmales aufgefasst, und das Abstehen der Unterlippe lediglich als eine Anpassungs- erscheinung an die Höhenlage des Standortes betrachtet werden. 3. A. anceps Behrendsen, in Verh. d. bot. Vereins d. Prov. Brandenb. p. 44 (1903). Nach Einsichtnahme in neues und reichhaltiges Material aus Bosnien sind wir zu der Ueberzeugung gelangt, dass an eine Ent- stehung dieser eigentümlichen Form dureh Hybridisation zwischen A. glandulosus und A. major nicht zu denken sei. Eine ausführlichere Besprechung derselben müssen wir uns aber dermal noch versagen, da die Studien über dieselbe noch nicht abgeschlossen sind. 4. A. pindicus Sterneck, in Oest. bot. Z. p. 177 (1902). Wie schon in der zitierten Abhandlung ausgeführt wurde, ist diese Sippe als der älteste Repräsentant der Sect. Brevirostres aufzufassen und somit in das System unmittelbar vor A. pubescens einzureihen. 5. A. neapolitanus Behrendsen, in Verh. d. bot. Vereins d. Prov. Brandenb. p. 45 (1903). Diese Sippe stellt die Talform zu A. Wettsteinii‘ dar. Es erscheint der Entwicklungsgeschichte der Gattung angemessen, sie im Verhältnis zu A, Wettsteinüi als die jüngere Form anzusehen, da letzterer ebenso wie A. pubescens, zu dem eine Talform bisher überhaupt nicht bekannt ist, wohl in den Hochgebirgen der südlichen Gegenden die Eiszeit über- dauert haben mochte, und erst in postglaeialer Zeit aus seiner Zufluchts- stätte wieder in die tieferen Regionen herabgestiegen ist, wobei er die Gestalt des A. neopolitanus angenommen hat. 202 W. Behrendsen und J. v. Sterneck: 6. A. Behrendsenii Sterneck n. sp. Differt ab A. arvernensi, cui ceterum proximus, caule breviori, 20 cm alto, ramis arcuatis, sed semper caule terminali brevioribus, plerumque sterilibus, pari foliorum intercalarium unico, foliis late lanceolatis. Verbreitung: Frankreich, Aveyron: Laumiere de St. Rome de Cernon, 630 m (leg. Puech). A. Behrendsenü stellt ein Analogon :zu dem eben beschriebenen 4. Semleri dar, dem er habituell vollständig gleicht. Nur weisen ihm die inaequidentaten Bracteen im Vereine mit dem kurzhaarigen Kelche, sowie das Vorkommen in Südfrankreich seine Stellung innerhalb der Gesamtart 4A. mediterraneus s. l. an Wie 4A. Semleri innerhalb der Gruppe des A. Alectorolophus s. 1., so stellt A. Behrendsenü hier die zeitlich nicht differenzierte Stammform dar. Er ist: von A. mediterraneus leicht durch die kurzen Internodien und die recht tief beginnende Verzweigung, sowie die Intercalarblätter, von A. arvernensis durch deren geringere Zahl, die sehr verlängerten obersten Internodien, dann auffallend durch die breit lanzettlichen Blätter verschieden, welche letzteren — wenigstens bei den mir vor- liegenden Exemplaren — bis zum Grunde des Stengels frisch sind, während sie bei A. arvernensis zur Blütezeit meist weit hinauf schon verdorrt und abgefallen sind. 4A. Behrendsenii stellt, wie schon gesagt, einen monomorphen Typus dar, und wäre nach den in der Monographie entwickelten Grundsätzen als diejenige Form anzusehen, welche der Urform der Gesamtart des A. mediterraneus am nächsten kommen dürfte, also gewissermassen als der Stammvater eines grossen Teiles der inaequi- dentaten Alectorolophi. überhaupt. Es sei auch hier ein Schema beigefügt, wie sich nach dem Gesagten nunmehr die Entwicklungsgeschichte der Gruppe des A. mediterraneus darstellt. Von dem mit angefügten A. melampyroides soll gleich im nächsten Abschnitte die Rede sein. . mediterr aneus———— . pumilus———— Behrendsenvı. ——_— —_ 2, era 31h . deminutus— —— = .. arvernensis-—— — — . melampyroides—— ——— Rhhhhk leh benenne die neue Sippe nach meinem verehrten Herrn Mit- arbeiter, der die interessante Stellung derselben erkannt und gestattet hat, dass ich die durch ihn entdeckten Tatsachen der Oeffentlichkeit bekannt mache. D >} = Einige neue Alectorolophus-Formen. 7. A. melampyroides Borbas & Degen in Magyar. bot. Lapok p. 221 (1902). Borbas beschreibt die neue Sippe überaus kurz mit den Worten: „foliis superioribus nee non bracteis longissime aristato-dentatis, Melampyro barbato similior, atque A. angustifolio affınis, sed corollae fauce elausa, calyce hirtulo, asperulo, inflorescentia brevi ete. diver- sissimus. Habitat in Albania, in monte Kopa brois et in pratis Surta prokletija, Distrist. Klementi (Baldacei 1900 No. 353, 1901 No. 278).“ Er sagt weiter, dass sich die Sippe von A. praesignis und A. asperulus „praeter notas alias“ durch die grannigen Blatt- und Braeteenzähne unterscheidet. Eine nähere Beschreibung wird für später in Aussicht gestellt. Herr Prof. v. Borbas hatte die Freundlichkeit, mir (St.) bei meinem vorjährigen Aufenthalte in Budapest ein Exemplar dieser Pflanze zu zeigen. Schon damals hatte ich mündlich der Meinung Ausdruck gegeben, dass die Pflanze dem A. arvernensis, mit dem sie die Kelehbehaarung teile, nahe stehe und mit ihm in ein ähnliches Verhältnis zu bringen sei, wie A. Songeon! zu A. divaricatus. Die nunmehr publizierte Diagnose widerspricht dieser Ansicht keineswegs. Wohl zieht Borbas zum Vergleiche den A. praesignis und A. asperulus heran, was eine Verwandtschaft des A. melampyroides mit diesen ver- muten lassen könnte. Allein da doch 4. praesignis und 4A. asperulus srundverschiedenen Korollenbau aufweisen, so ist nicht anzunehmen, dass Borbäs die Verwandtschaft mit diesen Sippen aus der Korollen- form ableitet, die doch nur die Verwandtschaft mit einer der beiden Arten, niemals aber mit beiden Arten zugleich, dokumentieren könnte. Ich selbst erinnere mich auf die Korollenform nur insoweit, dass mir an derselben nichts besonderes auffiel. Es hat daher Borbas wohl andere Gründe gehabt, die ihn veranlassten, die Vergleichung gerade mit A. praesignis und A. asperulus anzustellen, vielleicht z. B. den monomorphen Habitus oder die geo- graphische Verbreitung. Dagegen spricht die in der Diagnose hervorgehobene grosse Aehnlichkeit mit A. angustifolius für die hier vertretene Anschauung, dass A. melampyroides mit A. arvernensis in Verbindung zu bringen sei. Der Umstand, dass letzterer aus den illyrischen Gebirgen bereits mehrfach bekannt ist, kann diese Ansicht nur bestätigen. Die überaus langen, grannigen Bracteenzähne lassen allerdings eine spezifische Abtrennung desselben von 4A. arvernensis als berechtigt erscheinen, und ist daher A. melampyroides innerhalb der kurzhaarigen Formen des A. mediterraneus s.]. in das gleiche verwandtsehaftliche Verhältnis zu bringen, wie A. Songeoni bezw. dessen aestivale Parallelform in einem der nächsten Abschnitte zu A. divaricatus bezw. zu A. ovifugus gebracht werden wird. 204 W. Behrendsen und J. v. Sterneck: Es bleibt nur noch die Frage unentschieden, ob wir es, wie zu vermuten ist, mit der monomorphen oder autumnalen Sippe zu tun haben; darüber kann nur die von Borbäas in Aussicht gestellte, aus- führliche Diagnose Aufschluss geben, da mich die Erinnerung an das eine, nur flüchtig betrachtete Exemplar leider im Stiche gelassen hat. 8. A. apenninus (Chabert) in Bull. de l’Herb. Boiss. VII. p. 507 (1899). Die bisher noch nicht völlig gesicherte systematische Stellung dieser Sippe konnte an der Hand vollständigeren Materials aus den Hochgebirgen des Aosta-Tales, welches Herr Professor L. Vaccari in Tivoli freundlichst zur Verfügung stellte, geklärt werden. Die in der Monographie p. 64 ausgesprochene Vermutung, dass die Sippe die monticole Form des A. ovifugus darstelle, hat sich danach bestätigt, und steht somit der Einreihung derselben in das System der Gattung nichts mehr im Wege. Die eingesehenen Stücke, welche durchweg von Standorten der alpinen Region stammen, lassen vielfach eine gewisse Neigung zum Abstehen der Unterlippe erkennen, wie es auch für die autumnale Parallelsippe, A. demissus Behr., nachgewiesen werden konnte. Diese Erscheinung berechtigt wohl ohne Zweifel zu analogen Schlüssen, wie sie unter No. 2 hinsichtlich des A. Facchinti gezogen wurden. 9. A. Beyeri Behrendsen in Verh. d. bot. Vereins d. Prov. Brandenburg, p. 47 (1903). Die Deutung dieser Sippe als monomorpher Typus des Arten- paares A. ovifugus - divaricatus ist bereits a. a. O. ausgeführt worden. 10. A. demissws Behrendsen ebenda, p. 48 (1903). Diese Sippe ist, wie a. a. O. erläutert, als die monticole Parallel- form des A. divaricatus aufzufassen. 11. A. Chabertö Behrendsen n. sp. Caulis 20—40 em altus, nigro -striolatus, subglaber, simplex vel ramosus, ramis oblique ascendentibus, caule brevioribus, supra ramos supremos aphyllus.) Folia caulina internodiis subbreviora, lineari-lanceolata, in apicem longum attenuata, acuta, dentata, dentibus acutis, patentibus, foliorum superiorum infimis saepius subulatis. Bracteae glabrae, pallidae, exceptis paribus infimis foliis caulinis similibus, anguste triangulares vel lanceolatae, in apicem longissimum 1) Vereinzelt kommen, wie bei allen Aestivalformen, Individuen mit 1 und selbst 2 Intercalarblättern vor. Einige neue Aleetorolophus-Formen. 205 attenuatae, ealyceem multo, saepius etiam eorollam superantes, dentibus peetinatis, valde profundis, angustissimis, fere filiformibus, longissime aristatis, ad apieem bracteae gradatim decrescentibus, superioribus remotis valde patentibus, evidenter aristatis. Calyx glaber, in margine minime scabridus. Corolla ad 2 em longa, tubo paulo sursum curvato, dente labii superioris horizontali, labio inferiore erecto, superiori adpresso, in statu deflorescendi intense fulvescente. Semina ala membranacea, 0,5 mm lata, praedita. Floret: mense Junio exeunte. Synonyme: Rhin. tirolensis Chab. ined. Abbildung: Taf. II, Fig. 1 und 2. Verbreitung: Soweit bis jetzt bekannt, ist die Sippe auf den südwestlichen Bezirk Tirols und den angrenzenden Teil Italiens beschränkt. Ich konnte folgende Fundorte feststellen: Südtirol, Val Ampola, im westlichen Teile des Tales am Fusse des Dosso del Vento an steilen grasigen Abhängen, 500—600 m, legi 29. Juni 1903 (Herb. No. 28428); Val Lorina, im unteren Teile des Tales, legi 29. Juni 1903 (Herb. No. 28429); Judicarien, auf Bergtrifien um Cologna, 500 bis 600 m, Juli 1886, leg. Porta (Herb. Chabert sub Ahinanthus tirolensis, Original gesehen!); Italien, Prov. Breseia, Val Trompia, Gardone, an busehigen und steinigen Abhängen am Fusswege von Magno sopra Inzino nach Carni, am Südostabhange des Monte Lividone, 800 bis 900 m, legi 26. 6. 1903 (Herb. No. 28427). Die Sippe bietet nach mehreren Richtungen hin Eigentümlichkeiten dar, welche ihr ein besonderes Gepräge verleihen. Zunächst fällt beim ersten Anblicke ihr buntes Aussehen auf, welches von der leuchtend rostroten Farbe der im Verblühen begriffenen Unterlippe herrührt, eine Färbung, wie ich sie in gleicher Intensität noch bei keiner anderen Alectorolophus-Sippe gesehen habe. Ob dieselbe auch bei den noch zu erwähnenden näheren Verwandten der Sippe vorkommt, vermag ich nicht zu sagen, da ich diese in lebendem Zustande noch nicht zu beobachten Gelegenheit. hatte; jedenfalls finde ich die gleiche Eigentümlichkeit nirgends erwähnt. Abgesehen von dieser, wenn auch auffälligen, so doch nebensächlichen Eigenschaft, ist die Sippe, welche, wie aus der Beschreibung ohne Weiteres hervorgeht, einen typischen Vertreter der aestivalen Formenreihe darstellt, gut charakterisiert durch die für eine frühblühende Form ausserordentlich schmalen und spitzen, scharfgesägten Blätter, und besonders durch die Gestalt der Bracteen. Diese sind durch ihre grosse Schlankheit und Länge, wodurch der Blütenstand fast schopfig erscheint, sowie durch ihre kammförmig gestellten, äusserst schmalen, langbegrannten Zähne, von denen auch die oberen relativ lang sind und oft fast im rechten Winkel abstehen, sehr auffällig. (Taf. II, Fig. 1.) .206 W. Behrendsen und J. v. Sterneck: Diese Merkmale finden sich bei den Exemplaren der Südtiroler Fund- orte in wesentlich merkanterer Weise ausgebildet, wie bei denjenigen aus dem Val Trompia. Bei den letzteren sind die Bracteen etwas breiter und relativ kürzer, ihre Zähne nicht ganz so schmal und auch nicht so lang begrannt (Taf. II, Fig. 2), die Samen sind breiter berandet, die Beästung des Stengels ist eine etwas stärkere und tiefere. Trotzdem möchte ich sie zunächst der Sippe noch zurechnen, da sie ihrer typischen Form immer noch ungleich näher stehen, als anderen Sippen. Das Gesamtbild der Charaktere weist auf eine nahe Verwandtschaft der Sippe mit dem autumnalen A. Songeoni (im Sinne der Monographie) hin, als dessen aestivale Parallelsippe der A. Chaberti wohl ohne jeden Zweifel aufzufassen ist, zumal auch der östliche Teil des Verbreitungsgebietes jenes sich mit dem Vorkommen des letzteren vollkommen deckt. Auch die Eigenschaft, beim Trocknen schwarz zu werden, hat A. Chaberti mit jenem gemeinsam. In der Monographie wird bekanntlich auf Grund der Original- exemplare unter A. Songeoni der Rhinanthus Songeoni Chab. und der R. italicus Chab. zusammengefasst, welche ihr Autor ausdrücklich von einander getrennt wissen will.) Das Originalexemplar des R. italicus Chab. stammt von der gleichen Fundstelle im Val Trompia, wie die oben erwähnte, etwas abweichende Form des A. Ohaberti,; ich möchte annehmen, dass der Ah. talieus Chab. die autumnale Sippe derselben darstellt und soweit ich dies ohne Kenntnis des Original- exemplares beurteilen kann, in analoger Weise von der von mir für A. Songeoni angesprochenen autumnalen Form aus dem Val Ampola°) sich unterscheidet, wie die Ohaberti-Form des Val Trompia, von der Südtirols. In wieweit nun der A. Songeom aus dem Val Ampola mit dem A. Songeoni Chab. vom Mont du Chat in Savoyen, von welch’ letzterem mir der Herr Autor ein Originalexemplar in freundlichster Weise überliess, in Beziehung gebracht werden kann, möchte ich zur Zeit noch nicht entscheiden. Für jetzt will ich nur anführen, dass mir beide doch recht erheblich von einander abzuweichen scheinen. Was nun die systematische Stellung der beiden Parallelsippen A. Chaberti und A. Songeoni innerhalb der Section der Inaequidentati anbelangt, so sind dieselben, wie dies für die letztgenannte Sippe schon in der Monographie geschehen ist, der mediterraneus-Gruppe und im besonderen der Untergruppe des A. ovifugus (nach dem jetzigen Stande der Kenntnis der fraglichen Formen richtiger des A. Beyeri s. 1.) zu- zurechnen. Es kommen nach dieser Richtung hin ausschliesslich die Beziehungen in Betracht, welche zwischen A. Ohaberti und A. Songeoni 1) Chabert, in Mem. de l’Herb. Boiss. p. 14 (1900), und brieflich „Rhinanthus italicus, erronee ad R. Songeoni relatus, est species ab eo prorsus diversa.“ 2) cf. diese Verhandl. p. 50. Einige neue Aleetorolophus-Formen. 207 einerseits, und den beiden Parallelsippen A. ovifugus (aestival), und A. divaricatus (autumnal) andererseits bestehen. Die beiden ersteren Sippen weisen die charakteristischen Merkmale der beiden letzteren gewissermassen in potenzierter Form auf und es liegt die Frage nahe, ob jene nur ein morphologisches Extrem dieser darstellen, oder ob A. Chaberti und A. Songeoni als selbständige Rassen aufzufassen seien. Ich möchte mich nach Einsichtnahme einschlägigen instruktiven Herbarmaterials für die letztgenannte Ansicht aussprechen. Denn, einesteils ist der Unterschied zwischen den beiden Sippenpaaren ein ausgesprochener und sicherer; wie ein Blick auf die Abbildung Taf. II, Fig. 1—5 zeigt, sind die Bracteen des A. ovifugus (Fig. 3 und 4) und A. divaricatus (Fig. 5) stets wesentlich breiter und plumper, die Spitze ist bei weitem nicht so lang ausgezogen, die Bracteen- zähbne nehmen gegen die Spitze der Bractee zu ziemlich plötzlich an Länge ab und sind niemals kammförmig gestellt und auch nicht so fein und so lang begrannt; auch sind die Stengelblätter stumpfer und nicht so scharf gesägt. Anderenteils ist das selbstständige, von dem übrigen Areale der Gesamtart A. Beyeri s. 1. nicht- unerheblich abweichende Verbreitungsgebiet des A. Chaberti und 4A. Songeon? eine Tatsache, die zweifelsohne dafür spricht, dass diese beiden Sippen schon in einer relativ frühen Zeitepoche sich von der Stammsippe abgezweigt haben. Ich will indessen nicht unbemerkt lassen, dass sich Formen finden, welche eine gewisse Annäherung der einen Sippe an die korrespondierende andere Sippe erkennen lassen; so stehen z. B. die bereits mehrfach erwähnten Exemplare aus dem Val Trompia dem A. ovifugus etwas näher, als die Südtiroler Stücke, während andererseits bereits in der Monographie Exemplare des A. divaricatus erwähnt sind, welche dem A. Songeoni ungemein ähneln. Unter Heranziehung mehrerer, seit Erscheinen der Monographie neu beschriebener Sippen, würde sich der Stammbaum dieser Gruppe etwa nachstehend gestalten: 4A. medit. s.]. A. ovifugus —— A. apenninus 9% \ A. Beyri——————— Beyeri s. 1.— A. demissus f Y 4. 2 EN A. Chaberti N A. Songeoni. 74 Es erübrigt noch die Unterschiede zwischen A. Chaberti und einigen anderen, der aestivalen Formenreihe angehörigen Sippen aus der Section der Inaequidentati anzuführen. Der nach A. ovifugus 208 W. Behrendsen und J. v. Sterneck: der Sippe am nächsten stehende A. mediterraneus ist ohne Weiteres durch die kurzhaarigen Kelche verschieden. A. subulatus Sterneck Monogr. (non Ahinanthus minor subulatus Chabert in Bull. de l’Herb. Boiss. p. 513 (1899), planta diversa monente Dr. Chabert in litt.) ist durch viel kürzere und breitere Bracteen und ihre zwar schmalen und kammförmig gestellten, aber nicht begrannten Zähne unschwer zu unterscheiden. 4A. major hat gleichfalls kürzere und breitere Bracteen, welche mit dreieckigen, nicht oder kaum begrannten Zähnen versehen sind. A. subalpinus, habituell der Sippe etwas ähnelnd, ist als Vertreter der Anoectolemus-Reihe sofort kenntlich. Ganz ausser Betracht sind bei dieser Vergleichung die Verbreitungsgebiete geblieben, welche sich mit dem Areale des A. Chaberti meist völlig ausschliessen. Was nun den Charakter der von mir besuchten Fundstellen des 4A. Chaberti anbelangt, so möchte ich nieht unterlassen hervorzuheben, dass ich die Sippe überall nicht auf Wiesen, sondern ganz aus- schliesslich an steinigen, grasigen oder buschigen Abhängen fand, an welchen jede Wiesenkultur fehlt bezw. überhaupt mehr oder weniger ausgeschlossen ist. Wo überhaupt in der Nähe Wiesen vorhanden sind, werden dieselben von anderen Sippen (A. Alectorolophus und A. minor), aber niemals von 4A. COhaberti bewohnt, wie ich durch sorgsames Nachsuchen fesstellen konnte. Trotzdem zeigt die Sippe, wie oben bemerkt, ausgesprochen aestivale Merkmale, ist also saison- dimorph!) entwickelt. Ich weiss nicht, wie ich diesen Umstand mit der Wettstein’schen Theorie von der Entstehung des Saisondimorphismus bei Gentiana, Euphrasia, Alectorolophus u. A.?) in Einklang bringen soll. Wettstein führt bekanntlich den Saisondimorphismus auf die Einwirkung der Wiesenkultur und im besonderen der regelmässigen Heumahd zurück, und hat als Beläge hierfür zahlreiche, durchaus einwandfreie Versuche und Beobachtungen zur Verfügung, deren Beweiskraft anzuzweifeln mir völlig ferne liegt. Es bestehen nun für das abweichende Verhalten des A. Chaberti (und jedenfalls auch des A. Songeoni?) innerhalb seiner Gattung nur ı) Die Anwendung des Ausdruckes „Saisondimorphismus“, welcher, der Zoologie entnommen, sich neuerdings in der Botanik eingebürgert hat, auf die in Rede stehende Erscheinung, ist meiner (B.) Ueberzeugung nach nicht angebracht, und gebrauche ich ihn demnach nur mit Widerstreben. Ich gedenke auf diese Frage bei einer anderen Gelegenheit noch näher einzugehen. 2) Wettstein, Monographie der Gattung Huphrasia, p. 38. Derselbe, Untersuchungen über den Saisondimorphismus im Pflanzenreiche, in den Denk- schriften der math.-naturw. Klasse der Kais. Akad. d. Wissensch. in Wien, LXX. Band (1900), pag. 305 ff. s) „Habitat in Sabaudiae abietinis subalpinis“ Chabert in Bull. de l’herb. Boiss. Tome VII (1899) p. 498. Einige neue Alectorolophus-Formen. 209 zwei Möglichkeiten: entweder die Sippe war früher Wiesenpflanze und ist, nachdem sie als solche saisondimorphen Charakter angenommen hatte, erst späterhin Bewohnerin ihrer jetzigen Fundplätze geworden, oder es kommen noch andere Faktoren für die Entstehung des Saisondimorphismus in Frage. Die erstere Annahme hat wenig Wahrscheinliehkeit für sich; denn wäre dieser Wechsel des Wohnortes neueren Datums, so läge kein erkennbarer Grund vor, warum nicht wenigstens in beschränktem Masse die Wiesen noch von der Sippe bewohnt würden; wäre er aber älteren Ursprungs, so wäre wohl zu erwarten, dass die Sippe Tendenz zum Rückschlage auf den ursprünglichen monomorphen Typus, aus dem sie hervorgegangen sein muss, zeigte, wovon bei dem reichen von mir eingesammelten Materiale nicht das geringste zu bemerken ist. Es bleibt somit, meiner Meinung nach, nur die zweite Möglichkeit offen, wenn es auch schwer halten dürfte, Momente, die nach dieser Richtung hin in Betracht kommen könnten. zu finden. Jedenfalls bedarf es zur Lösung dieser Frage umfangreicher, auch die übrigen Sippen der Gruppe umfassender Beobachtungen, ehe es gelingen wird, eine ausreichende Erklärung. zu finden. Pseudo-Saisondimorphismus!) scheint mir, wie ieh ausdrücklich hervorheben möchte, nicht vorzuliegen. lch erlaube mir, die neue Sippe Herrn Dr. Chabert in Chambery, welcher die Kenntnis der Gattung durch mehrere vortreffliche Arbeiten in erfolgreicher Weise gefördert hat, zu widmen. Wie mir derselbe brieflich mitteilte, hatte er die Absicht, die gleiche Sippe unter dem Namen Khin. tirolensis zu beschreiben; er hat mir jedoch die Publikation in freundlichster Weise überlassen. 12. A. Sintenisii Sterneck, in Oesterr. bot. Z. p. 179 (1903). Diese Sippe ist als der älteste Repräsentant der Inaequidentati — wie a. a. O. näher begründet — anzusehen, der die Verbindung dieser Sektion mit der Sektion der Brevirostres vermittelt. Dieselbe ist im Stammbaume der Gattung unmittelbar vor A. major unter- zubringen. 13. A. major *apterus. Aehnlich, wie oben von A. *medius gesagt wurde, dass die häutige Berandung des Samens einesteils mit dem Vorkommen auf Wiesen in Verbindung zu setzen sei, und nur in Bayern sich eine — dort allerdings durehgreifende — Ausnahme hiervon konstatieren lasse, andererseits aber eine gewisse Selbstständigkeit in der geographischen Verbreitung der unberandeten Subspezies sich ebenfalls wahrnehmen lasse, muss auch hier konstatiert werden, dass diese beiden Faktoren für die Verbreitung der Subspezies A. *apterus ebenfalls als massgebend ı) Vergl. Wettstein, a. a. O. p. 330 (im Separatabdruck pag. 26). Abhandl, des Bot. Vereins f. Brandenb, XLYV. 14 210 W. Behrendsen und J. v. Sterneck: anzusehen sind. Es ist nämlich gelungen, eine relativ grosse Anzahl von Standorten des A. *apterus festzustellen, die sich insgesamt auf Schottland, Skandinavien, Dänemark und das nördlichste Russland, beziehungsweise Finnland erstrecken, und sich mit den bisher bekannten Standorten zu einem ziemlich geschlossenen Areale abrunden. Freilich ist eine geographische Trennung von 4A. *eumajor nicht durchführbar, da dieser in allen Ländern ebenfalls wächst, allein eine solche ist nach der Art des Vorkommens möglich; denn während A. "eumajor eine typische Wiesenpflanze ist, war bei allen Standorten des A. *apterus ausdrücklich das Vorkommen in Getreidefeldern angemerkt. Es scheint also auch hier — freilich nur im nördlichen Europa — eine ähnliche Auslese für die Bildung der beiden Subspezies massgebend gewesen zu sein, wie wir sie bei A. *buccalis in Mittel- europa — mit Ausschluss Bayerns — kennen gelernt haben. 14. A. bosniacus Behrendsen n. sp. Diftert ab A. majore, eui ceterum proximus, eaule humiliore, 10—20 cm alto, plerumque ramoso, ramis in parte media caulis orientibus, internodiis multis, praecipue inferioribus abbreviatis foliis brevioribus; ab A. montano eaule humiliore, ramis plerumque sterilibus, caule terminali semper brevioribus, pari foliorum intercalorium unico vel nullo instructo, foliis latioribus, inferioribus in planta florente plerumgue nondum destruetis. Floret mense Julio exeunte et Augusto ineunte. Abbildung: Taf. II. Fig. 6—8. Vorkommen: Bosnien, Travnik, auf dem Plateau des Vlasie verbreitet, leg. E. Brandis (Herb. No. 28434—37). Besonders typisch sind die Exemplare mit der speziellen Fundortsangabe „Devecani“. Es handelt sich, wie aus obiger Diagnose unschwer zu entnehmen ist, um eine monomorphe und monticole Form, ein Analogon zu A. Semleri, Behrendseniti, Beyeri und lanceolatus. Nur unterscheidet sich A. bosniacus von allen diesen Sippen dadurch, dass er im Grossen und Ganzen mehr nach der aestivalen Seite hinneigt, während jene im wesentlichen etwas mehr Anklänge an die autumnalen Charaktere erkennen lassen. A. bosniacus repräsentiert die Stammsippe, aus welcher, nach den jetzigen Anschauungen, sich der aestivale A. major und der autumnale A. montanus durch zeitliche Differenzierung entwickelt haben, oder steht dieser Stammform wenigstens sehr nahe. Er hält zwischen den genannten beiden Sippen ziemlich die Mitte; von A. major lassen ihn sofort die gestauchten unteren Internodien, von A. montanus die viel schwächere Beästung und die geringere Zahl bezw. das Fehlen der Intercalarblätter unterscheiden. Doch finden sich vereinzelte Exemplare, bei welchen diese spezifischen Charaktere, zumal die Einige neue Alectorolophus-Formen. Dahl! Verkürzung der unteren Stengelinternodien, weniger scharf hervor- treten und welche dann einem niedrigen A. major recht ähnlich sehen. Man darf dann eben nicht nach einem einzelnen Individuum, sondern nur an der Hand genügenden Materials die Bestimmmung vornehmen; die Entscheidung wird dann nie schwer fallen. Der bosnische A. major nimmt, wie Sterneck hervorgehoben hat!), eine Sonderstellung hinsichtlich der Form seiner Bracteen ein, indem ihre Zähne durchweg kürzer sind als bei den aus dem Haupt- areal der Sippe stammenden Exemplaren. Diese Eigenschaft zeigt auch der A. dosniacus (Taf. III, Fig. 8). Die Unterschiede der Sippe von den übrigen correspondierenden monomorphen Typen sind leicht gefunden. 4A. sSemler! und A. Behrendsenii sind durch ihre Kelehbehaarung ohne Weiteres zu unter- scheiden; A. Beyeri hat sehr viel länger gezähnte Bracteen, A. lanceo- latus Corollen mit weit abstehender Unterlippe. Es mag auffallen, dass die zeitlich nicht differenzierte Form zweier so weit verbreiteter Arten, wie es A. major und montanus sind, eine, soweit jetzt wenigstens bekannt, nur geringe Verbreitung besitzt und dass ihre Feststellung erst so spät gelungen ist. Es ist dies wohl dadurch zu erklären, dass die Ausbildung der beiden saison- dimorphen Arten A. major und montanus bereits in einer relativ frühen Zeitepoche erfolgt ist, wie die gerade bei ihnen in sehr intensiver Weise vorhandene Ausprägung der dimorphen Merkmale beweist; die beiden Sippen sind ganz überwiegend Pflanzen der Ebene, leben also als typische Wiesenpflanzen in ganz besonderem Masse unter Bedingungen, welche nach Wettstein dem Zustandekommen des Saisondimorphismus günstig waren, der Erhaltung. der primären monomorphen Form dem entsprechend aber in hohem Grade ungünstig sein mussten. Das bosnisch-herzegovinische Gebirgsland hat sich auch in diesem Falle wieder, wie schon so oft, als eine Heimstätte alter Formen, der Relikte aus vergangenen Entwicklungsperioden, bewährt. 15. A. arenarius Borbäs ined. (Sterneck nomen seminudum). Bei meinem vorjährigen Aufenthalte in Budapest war Herr Prof. v. Borbäs so freundlieh, mir einen in nächster Nähe Budapests in den sandigen Donauauen wachsenden Aleciorolophus zu zeigen, der bisber nicht beschrieben ist. Ich besuchte den mir von Herrn Prof. v. Borbäs beschriebenen Standort und sammelte die Sippe, die daselbst häufig in Gesellschaft der Epipactis palustris wuchs, in zahlreichen Exemplaren, die ieh durch die Wiener botanische Tauschanstalt (Dörfler) unter obigem Namen in Verkehr gebracht habe. Herr Prof. v. Borbäs stellte mir 1) cf. diese Verhandl. 3. 43 Anm, 2). 14* il W. Behrendsen und J. v. Sterneck: damals die Publikation des Fundes unter dem Namen A. arenarius für die allernächste Zeit in Aussicht. Wiewohl nun bereits 1!/, Jahre verflossen sind, ohne dass diese Veröffentlichung erfolgt wäre, halte ich mich doch nicht für berechtigt, die Beschreibung dieses Fundes, den ich nur durch die freundliche Mitteilung des Herrn Prof. v. Borbäs zu machen Gelegenheit gefunden hatte, selbst vorzunehmen, sondern glaube eine Veröffentlichung von Seiten Borbas abwarten zu müssen, bevor ich auch meinerseits eine Diagnose der Pflanze gebe. Um aber dem bei den in Tausch gegebenen Exemplaren gewählten Namen doch wenigstens einen festen Hintergrund zu geben, und bei der vorliegenden, die heutigen Kenntnisse der Gattung zusammen- fassenden Abhandlung die Sippe nicht ganz mit Stillschweigen zu übergehen, will ich hier bemerken, dass die neue Sippe die typische autumnale Parallelform des A. Bordäsü darstellt, und daher im Systeme unmittelbar hinter diese Sippe einzureihen sein wird, sobald das heutige nomen seminudum durch Borbas in eine Species „rite publicata“ verwandelt sein wird. 16. A. pectinatus Behrendsen, in Verh. d. bot. Vereins d. Prov. Brandenburg p. 51 (1903). Diese Sippe ist als die autumnale Parallelform des A. subulatus aufzufassen. 17. A. minor. In der Monographie wurde auf p. 107 der etwas abweichend gestalteten hochnordischen Formen dieser Sippe Erwähnung getan, und auf p. 135 und 136 die monophyletische Entstehung des A. minor in Frage gezogen, indem vermutet wurde, dass die nordischen Formen als jüngere Bildungen aufzufassen seien. Ueberaus schönes und reichliches Material dieses nordischen Typus, das insbesondere aus dem Herbarium der Universität Helsingfors stammt, bestätigt diese Annahme neuerdings. Darnach verläuft die Grenze zwischen den beiden Formen des A. minor etwa in der Mitte der Halbinsel Kola so zwar, dass längs der Gestade des nördlichen Eismeeres nur der nordische Typus anzutreffen ist, während im Binnenlande der mittel- europäische A. minor der allein herrschende ist. Auch die morphologischen Unterschiede sind bedeutender, als noch in der Monographie angenommen wurde. Die gelbgrüne Farbe der oberen Teile des nordischen Minor-Typus ist in der Tat sehr auffallend; die Exemplare haben breitere Blätter, grösser gezähnte Bracteen und erinnern in mehrfacher Hinsicht an A. groenlandieus, ohne jedoch dessen Extrem ganz zu erreichen. Ostenfeld’s Ansicht!), der diese Formen zu A. groenlandieus ı) Phanerogamae and Pteridophyta of the Faröes p. 51 ff. (1901). Einige neue Aleetorolophus-Formen. 213 zieht, wird jetzt tatsächlich begreiflich und lässt wenigstens vermuten dass ein recht inniger phylogenetischer Zusammenhang dieser Formen mit A. groenlandicus besteht, etwa in der Weise, dass A. groenlandieus eine geographische Rasse des nordischen A. minor darstellt. Wenn trotzdem auch weiterhin diese Exemplare bei A. minor belassen und also von A. groenlandicus spezifisch unterschieden werden, so hat dies seinen Grund mehr in Opportunitäts-, als in prinzipiellen Gründen. Bei Einbeziehung der nordischen Menor-Formen unter den Speziesbegriff des A. groenlandicus müsste nämlich dessen Diagnose recht bedeutend geändert werden, und die heute grossen und leicht auffindbaren Unterschiede dieser Sippe von A. minor würden ganz wesentlich reduziert werden. Es würde also ein Erkennen der Sippe nur erschwert werden. Doch auch eine Beschreibung der nordischen Minor-Formen als selbstständige Sippe wäre, wenigstens vorläufig, nicht gut zu heissen, da die Unterschiede von A. minor doch nur graduelle, in eine präzise Diagnose nicht einkleidbare sind. Entwicklungsgeschichtlich sollen jedoch die neu gewonnenen Erfahrungen durch eine Umänderung des in der Monographie gegebenen Stammbaumes in der nachstehenden graphischen Uebersicht einen Ausdruck finden, und insbesondere die doppelte Entstehungsart des A. minor zur Darstellung gelangen. Der in dieser Tabelle mit aufgeführte A. personatus soll im nächsten Ab- schnitt beschrieben werden. ; borealis— N : archieus —— / . Drumm. Hay h EN / minor: . rusticulus— . stenophyllus 7 . monticola BRhkkhhhhh ih . personatus 18. A. personatus Behrendsen n. sp. Differt ab A. minore, eui ceterum proximus, corollae tubo minime sursum curvato, labio inferiore erecto, superiori adpresso, saepius ad dentem labii superioris accedente et eum obtegente, itaque faucem corollae oceludente. Verbreitung: Die Sippe scheint, soweit bis jetzt bekannt, den A. minor im südlichen Apennin zu vertreten. Ich konnte folgende 3 Fundorte nachweisen: Italien: Campanien, Mte. Vergine pr. Avellino, 1400 m, leg. Guadagno (Herb. No. 28432); Abruzzen, Gole di Celano e Val Arano, 214 W. Behrendsen und J. v. Sterneck: 900—1400 m; Val d’Arano, Ovindoli 1500 m, leg. L. Vaecari (Herb. No. 23753 und 28759). Die in der Diagnose zum Ausdruck gebrachten Unterschiede von dem typischen A. minor sind trotz äusserer habitueller Aehnlichkeit beider Pflanzen recht markante, und darf es fast Wunder nehmen, dass die Sippe bis jetzt der Aufmerksamkeit entgangen ist. Die, wenn auch nur sehr geringe, so doch deutliche Rückenkrümmung des Corollentubus und vor allem die lange, straff emporstehende und der Oberlippe angedrückte Unterlippe lassen sie ohne Weiteres von sämt- lichen übrigen Repräsentanten der Section „Minores‘“ unterscheiden und weisen der neuen Form in dieser eine Sonderstellung zu. Es fragt sich nun, wie die Entstehung des 4. personatus in entwicklungsgeschichtlicher Hinsicht zu deuten ist. Vor Beantwortung dieser Frage ist die ganz auffällige Analogie hervorzuheben, welche zwischen der Sippe und dem 4A. Wettsteinü s.]. besteht, eine Analogie, welche sich sowohl auf morphologische Merkmale (Corollenbau), wie auch auf die geographische Verbreitung bezieht. Das Areal des A. personatus deckt sich vollkommen mit dem des A. Wettsteinii s.].; sehon im etrurischen Apennin, aus welchem der letztere nieht mehr bekannt ist, wächst nur der normale A. minor mit dem geraden Corollentubus und der abstehenden Unterlippe.. Was den Corollenbau anbelangt, so zeigt der 4A. personatus fast in typischer Weise die Merkmale, welche als Criterium der Section „Brevirostres“ zu gelten haben; nur der viel kürzere, abgerundete Oberlippenzahn, die rund- lichen Seitenlappen der Unterlippe und der hakenförmig gekrümmte Griffel beweisen seine Zugehörigkeit zu den Minores, wobei nebenher noch bemerkt werden mag, dass auch der Mangel der drüsigen Be- haarung und der kahle Kelch die typisch aestivale Sippe sofort von dem monomorphen 4A. Wettsteinii unterscheiden lassen. Woher kommt nun diese merkwürdige Analogie? Es lassen sich 2 Möglichkeiten hierfür denken: entweder der A. personatus steht einer alten Stammform aus der Tertiärzeit nahe, aus welcher einer- seits die Minores, andererseits die Drevörostres hervorgegangen sind; oder es liegt eine Umwandlung des A. minor in einer jüngeren Zeit- epoche vor. Für die erstere Annahme spräche die kurz gewölbte Oberlippe und die relative Kürze des Oberlippenzahns bei den Brev- rostres, dagegen der Umstand, dass der als sehr alter Typus auf- zufassende, den Drevirostres zuzurechnende 4A. pindicus Stern. die gerade vorgestreckte und der oberen angedrückte Unterlippe nicht zeigt. Zwangloser als diese etwas gewagte Annahme erscheint mir die zweite Möglichkeit: A. minor, eine im Allgemeinen mehr nordische Pflanze, hat auf seiner Wanderung nach dem südlichen Italien eine Umwandlung seines Corollenbaues erfahren, welche unter dem Einflusse irgend eines besonderen Agens bei allen dort wachsenden Alectorolophis Einige neue Alectorolophus-Formen. 215 (4. Wettsteinü s. 1.) zu stande gekommen ist. Welcher Art _dieses Agens gewesen sei, lässt sich nur vermuten; ich möchte es als nicht unmöglich hinstellen, dass die erwähnte Erscheinung als eine An- passung an bestimmte, die Befruchtung vermittelnde Insektenformen aufzufassen ist. Es würde also hiernach eine Abtrennung des A. personatus von dem A. minor in postglacialer Zeit vorliegen. Eine ganz wesentliche Stütze würde diese Annahme gewinnen, wenn es gelänge, eine gleiche oder ähnliche Corollenumänderung auch bei der griechischen, für A. minor angesprochenen Pflanze, welche im Areal des A. pubescens wächst, nachzuweisen. Leider fehlt mir für diese Feststellung einschlägiges Material. Nach meiner Auffassung wäre 4A. personatus zu Wettsteinii s.]. (bezw. eventuell auch zu A. pubescens) in eine ähnliche Beziehung zu bringen, wie etwa A. Facchinü zu A. pulcher oder subalpinus. Danach würde den bereits bestehenden beiden Reihen Anoeetolemus und Oleisto- lemus eine dritte anzugliedern sein, welche sich durch eine lange, der oberen straff anliegende Unterlippe, eine schmale, helmförmige Ober- lippe und eine schwach gebogene Corollenröhre charakterisiert, und für welche ich den Namen ‚‚Ortholemus“ in Vorschlag bringe. Bastarde. Die Zahl der Bastarde war bisher in der Gattung eine verhältnis- mässig kleine zu nennen, und auch von den bekannten Hybriden lagen nur spärliche Beschreibungen vor. Es ist uns gelungen, eine Anzahl solcher in neuester Zeit zu konstatieren, welche recht interessante Beobachtungen sowohl in morphologischer, als auch entwicklungsgeschichtlicher Hinsicht gestatten. Dieselben seien im nachstehenden einzeln näher besprochen: 19. A. Alectorolophus X A. Chaberti (A. lorinensis) Behrendsen n. hybr. Differt ab A. Alectorolopho foliis caulinis anugustioribus, acutius dentatis, braeteis in apicem produetis, calycem superantibus, dentibus anguste triangularibus, patentibus breviter aristatis, superioribus mino- ribus, subpatentibus, calyeibus glabris, ab A. Chaberti bracteis latioribus, in apicem breviorem productis, dentibus multo brevioribus et latioribus, brevius aristatis. Abbildung: Taf. II, Fig. 9b. Vorkommen: Südtirol, im Val Lorina am Fusswege im unteren Teile des Tales, legi 29. 6. 1903 (Herb. No. 28430). Das einzige mir vorliegende Stück fand ich unter einer Gruppe von A. Alectorolophus, der dort von den benachbarten Wiesen stellen- weise auch auf buschige und steinige Orte, die Fundstellen des 4. Chaberti, hinüberwandert. Es unterliegt keinem Zweifel, dass die Pflanze 216 W. Behrendsen und J. v. Sterneck: einen Bastard der beiden genannten Sippen vorstellt; zumal die für die Unterscheidung der Alectorolophus-Formen so wichtige Gestalt der Bracteen hält in vollkommener Weise die Mitte zwischen den in ihrem Bracteenbau so ausserordentlich abweichenden Stammsippen. (Taf. III, Fig. 9a—c. Ich habe dabei von A. Ohaberti keine typische, sondern eine ausnahmsweise breite, untere Bractee zum Vergleiche gewählt, um die grosse Verschiedenheit der drei Formen, trotz Aehnlichkeit der äusseren Umrisse, noch deutlicher hervortreten zu lassen.) Hin- siehtlich der Kelehbildung steht der Bastard dem A. Chaberti nahe; es ist von der reichen Kelchbehaarung des A. Alectorolophus nichts geblieben. Ich berühre diesen Punkt noch bei der Besprechung der unter No. 21 beschriebenen Form. Wenn ich es unternehme, die neue Hybride nur an der Hand eines einzigen Exemplares zu beschreiben, so geschieht dieses nur deshalb, weil bei dem so beschränkten Verbreitungsgebiete des A. Chaberti und der Verschiedenheit seiner Wohnplätze von denen des 4A. Alectorolophus das Zustandekommen eines Bastardes zwischen beiden wohl ein sehr seltenes Ereignis darstellt, und somit kaum darauf zu rechnen sein dürfte, in absehbarer Zeit reicheres Material zu erhalten; und andrerseits, weil es nicht ohne Interesse sein möchte, das Ergebnis der Hybridisation zweier so sehr von einander abweichender, die Extreme zweier verschiedener Gattungssectionen repräsentierender Sippen zu beobachten. 20. A. Alectorolophus x A. major (A. puberulus). Ein Exemplar dieses Bastardes erhielt ich (St.) durch Herrn Prof. v. Borbas mit der scheda: „4. mierotrichus Borbäs, Gänös in Scepusio 29. 7. 1899“, zugesandt. Zwar waren die Sippen, in deren Gesellschaft der Bastard gefunden wurde, nicht angegeben, allein es kann kein Zweifel über die Richtigkeit der Deutung der Pflanze bestehen, da in dem bezüglichen Gebiete von aestivalen Sippen nur die beiden mutmasslichen Eltern vorkommen. Die Behaarung des Kelehes war auf die kleinen Härchen reduziert, wie sie in ähnlicher Weise bei A. Freyni auftreten, und von welchen noch im nächsten Abschnitte die Rede sein wird. Die Bracteen waren genau intermediär zwischen denen des A. Alectorolophus und des A. major. Entscheidend für die Qualifikation der Pflanze als Bastard war die grosse Sterilität des Pollens, von dem blos 27°/, fertile und 73°/, sterile Körner auf- gefunden wurden. 21. A. Alectorolophus x 4A. subalpinus (A. Pseudo-Freynüi) Behrendsen n. hybr. Gaulis 30—40 cm altus, parce nigro-striolatus, subglaber, inter- nodiis elongatis, simplex vel ramosus, ramis oblique ascendentibus, brevibus, supra ramos aphyllus, Einige neue Alectorolophus-Formen. 217 Folia caulina internodiis breviora, lanceolata, subacuta. Braeteae pilis brevissimis parce asperulae, exceptis paribus infimis, foliis caulinis similibus, triangulares, in apicem brevem productae, ealyeem paulo superantes, dentibus inferioribus 4—5, anguste trian- gularibus, breviter aristatis, ad apicem bracteae decrescentibus, superi- oribus remotis, brevibus. Calyx praesertim in parte inferiore et media et in margine dentium pilis brevissimis unicellularibus, ad basin rarius etiam pilis longis, flexuosis, pluricellularibus parce intersitis, hirsutus. Corolla 1,8 em longa, tubo sursum curvato, dente labii superioris suberecto, labio inferiore patente, superiori non adpresso, rarius subadpresso. Semina abortiva. Floret mense Junio. Abbildung: Taf. III, Fig. 10b. Vorkommen: Ober-Bayern, auf Wiesen am Fusse des Kochel- berges bei Garmisch, 750 m, legi 20. 6. 1903 (Herb. No. 28431). Wie ich an anderer Stelle!) erwähnte, wächst bei Garmisch der A. Alectorolophus und zwar seine Subspezies *medius auf allen Tal- wiesen, während der A. subalpinus bezw. seine var. simplex fast ausschliesslich die Bergwiesen bewohnt. Beide Sippen schliessen bei seharfer Grenzlinie einander aus; an dieser wächst der Bastard. Derselbe scheint nicht allzuselten zu sein; ich fand von ihm in diesem Jahre bei nur kurzem Aufenthalte an der Fundstelle mehrere Exemplare. Im Jahre zuvor, wo ich die Oertlichkeit mehrfach besuchte, habe ich ihn übersehen. Denn unter Exemplaren des A. subalpinus aus dem Jahre 1902, die durch Vermittlung eines Tauschvereins an Herrn Dr. Chabert gelangt waren, fand sich laut brieflicher Mitteilung desselben ein Stück, welches ihm durch die abweichende Kelch- behaarung und Bracteenform auffiel, und das zweifellos dem Bastarde zuzurechnen ist. Dass die beschriebene Pflanze wirklich eine Hybride zwischen A. Alectorolophus und A. subalpinus darstellt, geht zunächst daraus hervor, dass an der Fundstelle, abgesehen von A. minor, von dem jedoch keinerlei Kennzeichen an der Pflanze vorhanden sind, nur die beiden erwähnten Sippen wachsen; vor allem aber aus dem Vergleiche ihrer Merkmale mit denen der beiden Stammsippen. Zunächst ist die Gestalt der Bracteen eine durchaus intermediäre; dieselbe nimmt, wie bei A. lorinensis, wenn auch nicht in so extremer Weise, eine Mittelstellung zwischen den für die Sectionen der Aequidentati und Inaequidentati so charakteristischen Braeteentypen ein. (Taf. III, Fig. 10a—c.) !), Vergl. diese Verhandl. 8. 52, letzter Absatz (1903). 218 W. Behrendsen und J. v. Sterneck: Die Corollenform ist nicht ganz konstant; die meisten Blüten zeigen einen offenen Corollenschlund und neigen dem 4A. subalpinus zu, während das eine meiner Stücke Corollen besitzt, welche eine der oberen mehr anliegende Unterlippe haben. Sehr bemerkenswert ist die Kelchbehaarung. Dieselbe besteht, ganz wie bei A. Freynü, aus kurzen einzelligen Härchen; nur sehr vereinzelt an der Kelchbasis, und nicht an ällen Kelchen, stehen zwischen diesen lange mehrzellige Haare. Der Kelch des A. Alectorolophus und seiner Verwandten ist bekanntlich von zahlreichen, langen, mehrzelligen Haaren zottig, zwischen denen, an der Kelchbasis und -Mitte, von jenen überdeckt und dadurch kaum sichtbar, die kurzen einzelligen Härchen sich befinden. Infolge des Einflusses der Bastardierung mit einer kahl- kelehigen Sippe sind nun die langen mehrzelligen Haare fast ganz reduziert, während die einzelligen geblieben sind. Die Persistenz gerade der letzteren spricht zweifellos dafür, dass diese Behaarungsform die gefestigtere, d. i. die entwieklungsgeschichtlich ältere ist, ein Umstand, der sich vielleicht als Stütze der in der Monographie ausgesprochenen Hypothese, dass nämlich die kurzhaarige Kelchform überhaupt die primäre bei der ganzen Gattung und zum mindesten bei der Section der Aequidentati gewesen ist, verwerten lässt. Bei A. lorinensis liegen, wie an entsprechender Stelle erwähnt, die Behaarungsverhältnisse des Kelehes allerdings anders, und ist hier von einem Ueberdauern der einzelligen Haare nichts zu bemerken. Ich möchte jedoch hierin keinen Widerspruch gegen meine obige Annahme sehen. Denn einerseits liegt von der erwähnten Hybride bisher noch ein zu geringes Material vor, um diese Frage endgiltig entscheiden zu können, und dann pflegen bekanntlich Bastarde durchaus nicht immer nach allen Richtungen hin die Mitte zwischen ihren Stammeltern zu halten, sondern in einzelnen Merkmalen nach einer Richtung hin zu praevalieren. Der 4. lorinensis folgt nun eben hinsichtlich der Kelehbehaarung ganz dem A. Ühaberti. Dagegen finden wir die Behaarung mit den einzelligen Trichomen sowohl bei A. puberulus, als auch bei dem gleich zu beschreibenden neuen Bastarde. 22. A. Alectorolophus *medius x A. angustifolius (A. Niederederi) Sterneck n. hybr. Caulis 30—40 cm altus, nigro-striolatus, alternatim parce hirsutus, ex parte media ramosus, ramis arcuato-adscendentibus, caulem sub- aequantibus, paribus foliorum intercalarium duobus instructus. Folia caulina internodiis aequilonga, lanceolata vel lineari- lanceolata, in apicem attenuata, dentata, dentibus subadpressis. Bracteae subglabrae, pallidae, exceptis duobus paribus infimis, foliis caulinis similibus, rhomboideo-triangulares, in apicem paulo Einige neue Alectorolophus-Formen. 219 productae, calyceem aequantes, dentibus inferioribus triangularibus, paulo elongatis, acuminatis, non aristatis, summis brevibus adpressis. Calyx juvenilis in parte media et inferiore pilis brevibus, non slanduliferis hirsutus, fruetifer glabrescens. Corolla 2 cm longa, tubo sursum arcuato, dente labii superioris subereeto, 0,2 cm longo, anguste conico, acutiusculo, violaceo, labio inferiore horizontaliter patente, superiori non adpresso, itaque fauce aperta. Semina ala membranacea, 0,1 cm lata, praedita. Floret initio mensis Augusti. Abbildung: Taf. III, Fig. 11b und 12b und e. Verbreitung: In 5 Exemplaren auf meist kurzrasiger, niemals semähter Waldweide „Schaffer-Kohlboden“ im unteren Loigestale am Warscheneek bei Vorderstoder in Ober-Oesterreich bei ca. 950 m Höhe in Gesellschaft der beiden Stammeltern. Die Auffindung dieses eclatanten Bastardes verdanke ich der Sammeltätigkeit des Herrn Franz Niedereder in Vorderstoder, dem zu Ehren ich die Hybride benenne. Derselbe sandte mir eine grössere Anzahl von Exemplaren des 4A. *medius, und fielen mir unter denselben 3 Stücke des Bastardes auf den ersten Blick auf. Doch auch von Herrn Niedereder selbst war die Hybride bemerkt worden, und einige Wochen später als mutmassliche Kreuzung des 4. "medius und A. angustifolius in zwei Exemplaren an mich zur Revision gesendet worden. Was nun das Aussehen der Hybride betrifft, so hält sie sehr schön die Mitte zwischen den beiden Eltern. Mit 4A. *medius hat sie in erster Linie den behaarten Kelch gemeinsam, dessen Behaarung allerdings nur aus kurzen einzelligen, an die Behaarung des A. Freynü erinnernden Trichomen besteht: doch auch die Bracteen lassen den A. *medius leicht als die eine Componente erkennen (vergl. Taf. III, Fig. 11a—c), wenn auch deren untere Zähne länger und spitzer sind, und den Einfluss des A. angustifolius bemerken lassen. Dem A. angustifolius gleicht der Bastard zunächst im Habitus. Die bogigen Aeste, die Intercalarblätter und die schmäleren Blätter geben ihm das Aussehen einer autumnalen Sippe. Ebenso ist der Blütenbau ganz der des angustifolius: die stark gebogene Corolle, der emporgestreckte, spitze Oberlippenzahn und die abstehende Unterlippe. Auch die Strichelung des Stengels ist vorhanden. Besonderes Interesse beansprucht der Bastard wegen seiner fast vollständigen Sterilität, wie sie bisher in unserer Gattung nicht beobachtet wurde. Pollen wird in den Antheren keiner entwickelt, wie ich an allen 5 Exemplaren konstatieren konnte. Ebenso ist die Fruchtbildung stark reduziert. Von den Exemplaren sind 2 in eine monstrositas vivipara verwandelt, wovon noch die Rede sein wird. Bei einem 220 W. Behrendsen und J. v. Sterneck: Exemplar hat eine Befruchtung überhaupt nicht stattgefunden, und die Fruchtknoten sind klein geblieben. Nur bei den restlichen Exemplaren haben sich kleine Kapseln entwickelt, die wieder nur teilweise (etwa 30%,) einzelne Samen enthielten. Diese waren — soweit dies im trockenen Zustande möglich war zu untersuchen — offenbar nicht keimfähig. Die Befruchtung kann hierbei aber nur mit dem Pollen einer der beiden Stammeltern (wahrscheinlich A. *medius, unter dessen Exemplaren die Pflanze mir eingesendet wurde), erfolgt sein, da 4. Niederederi, wie schon gesagt, keine Pollen entwickelt. Da bekanntlich alle Alectorolophi sonst geradezu ausnahmslos in jeder Blüte die Kapsel zur Entwicklung bringen, und sonach der Einfluss der Befruchtung auf die Entwicklung der einzelnen Teile der Blüte sich nicht wieder so leicht beobachten lässt, so mögen hier zwei Tatsachen, die am Bastarde zu verzeichnen waren, Erwähnung finden. Ungeachtet der Nichtentwicklung des Fruchtknotens schwillt nämlich einmal der Kelch dennoch bauchig auf. Diese Eigenschaft ist also nicht durch das Factum der Befruchtung bedingt, somit nicht physiologischer Natur, sondern bereits erblich geworden, also ein systematisches Merkmal. Dagegen findet man andererseits die Corrollen solcher nicht befruchteten Blüten fast ganz in dem aufgeblasenen Kelche versteckt; die Streckung der Corollenröhre, die sonst wenigstens für die beiden Sectionen, denen die Eltern angehören, typisch ist, findet sonach bei solchen Blüten nicht statt. Die Streekung hat sonach offenbar die faktische Befruchtung und die dadurch bedingte Veränderung des unteren Teiles des Corollen- tubus zur Voraussetzung und stellt sich demnach als eine physi- ologische Erscheinung dar, der systematischer Wert infolgedessen wohl schwerlich beigelegt werden kann, wie übrigens schon in der Monographie p. 26 und 109 vermutet wurde. Allerdings erscheint aber nunmehr die Anschauung, dass die Verlängerung des Corollentubus eine Einrichtung zur Herbeiführung der suppletorischen Autogamie sei, offenbar hinfällig, da die Ver- längerung des Tubus jedesmal erst nach erfolgter Befruchtung eintritt, und muss nach einer anderen Erklärung dieses biologischen Verhaltens gesucht werden, das analog auch bei anderen nächst- verwandten Gattungen, z. B. Zuphrasia, bisher als systematisches Merkmal angenommen wurde. Schliesslich möchte ich noch in Kürze die monströsen Bildungen, die bei zwei Exemplaren des Bastardes zu beobachten waren, und die z. Teil auf der Taf. III, Fig. 12b und e abgebildet sind, besprechen. Die Samenanlagen wuchsen an allen Blüten dieser Exemplare ausnahmslos zu verschieden langen, fadenförmigen, bis 2 cm erreichenden, an der Einige neue Alectorolophus-Formen. 22 Spitze verbreiterten, etwas eingerollten und violett gefärbten Gebilden aus, die, soweit ich dies beurteilen kann, Anfänge einer Vergrünung sein dürften. An jeder Frucht waren 5--8 solcher griffelartiger Fortsätze zu zählen. Die in einzelne Blätter zerfallende Frucht selbst hat dabei grosse Aehnlichkeit mit den Brutknospen z. B. der Dentaria bulbifera. Das eine der beiden Exemplare zeigt aber an zwei Aesten noch weitere Abnormitäten, während die übrigen Aeste normale Blüten tragen: Diese Abnormitäten erstrecken sich meist auf die Unterlippe, bei der nicht drei, sondern fünf Lappen von normaler Grösse entwickelt sind. Dabei finden sich regelmässig auch 6 Staubgefässe vor, indem die zwei am unteren Teile der Unterlippe inserierten doppelt entwickelt sind. Bei einer Blüte fand ich 7 Staubfäden vor, indem in der Mediane aller 5 Lappen je ein solcher inseriert war. (Vergl. Taf. III, Fig. 12e.) Wieder bei einer anderen Blüte fand ich ausser 6 normal entwickelten Staubgefässen noch zwei sitzende Antheren auf den oberen Partien der Mittelnerven der inneren, seitlichen Lappen inseriert. Endlich war bei einer Blüte die Oberlippe abnorm entwickelt, während an dieser Blüte die Unterlippe blos die normalen 3 Lappen trug. Unterhalb des beiderseitigen, ca. 2 mm langen Zahnes war nämlich je ein zweiter grösserer, ca. 4 mm langer, ebenfalls violett gefärbter Zahn ausgebildet, der übrigens auf beiden Seiten nicht gleich hoch inseriert war. (Vgl. Taf. III, Fig. 12b.) Zwischen den beiden Zähnen war beiderseits ein kleines spitzdreieckiges, aus der Ebene heraustretendes Läppehen entwickelt. Auch der Keleh war bei einer Blüte missbildet, indem er nicht in 4, sondern in 6 Zipfel auslief. Um. das Material zu schonen, habe ich eine Untersuchung der übrigen, noch zahlreichen Blüten des bezüglichen Astes unterlassen. Ueber die Ursachen dieser monströsen Neubildungen will ich mir kein Urteil anmassen, und habe dieselben nur deshalb näher besprochen, weil es ganz den Eindruck macht, als ob bei der Bastardierung sich gewissermassen die beiden Eltern nicht vollständig durchdrungen hätten, und gleichsam nebeneinander in ein und derselben Blüte in Erscheinung treten. Fachbotanikern steht das in Alkohol aufbewahrte Material behufs Untersuchung jederzeit mit Vergnügen zur Verfügung. 222 W.Behrendsen u. J. v.Sterneck: Einige neue Alectorolophus-Formen. oonaupwwrn 192 b. (0 Erklärung der Tafel III. Bracteen des A. Chaberti Behr. (Val Ampola). = „ 4A. Chaberti ,„ (Val Trompia). Bractee des A. ovifugus (Chab.) Stern. (Piemont). n „ 4. ovifugus » „ (Bosnien). r „ 4A. divaricatus Stern. (Piemont). 4A. bosniacus Behr. (Vlasie). A. bosniacus „ (Vlasie, Devecani). Bractee des A. bosniacus Behr. n „ 4. Alectorolophus (Scop.) Stern. „ 4. lorinensis Behr. PR „ 4. Chaberti Behr. 2 und Corolle des A. Alectorolophus (Scop.) Stern. E 5 „ 4. Pseudo-Freynii Behr. 5; a 5 „ 4. subalpinus Stern. r des A. Alectorolophus (Scop.) Stern. 5 „4A. Niederederi Stern. = A. angustifolius (Gmel.) Heynh. Ohne des A. Aleetorolophus (Seop.) Stern. \ B „ 4. Niederederi Stern. z aufgeschnitten. 3 „ 4. angustifolius (Gmel.) Heynh. d. Unterlippe des A. Alectorolophus (Scop.) Stern. e. 1% 2 „ 4. Niederederi Stern. 4 „ 4. angustifolius (Gmel.) Heynh. Einige Bemerkungen zu den Papaveraceae von P. Sintenis, Iter transcaspico-persicum 1900-1901. Von F. Fedde. Bei der Bearbeitung der Papaveraceae für Englers Pflanzen- reich revidierte ich auch einen Teil der von Sintenis in den Jahren 1900—1901 auf seiner transkaspisch-persischen Reise gesammelten Papaveraceae, die von dem jüngst verstorbenen, um die Erforschung der Flora des Orients hoch verdienten J. Freyn bestimmt worden sind. Die Resultate dieser Bestimmungen sind als Fragment ver- öftentlicht im Bulletin de 1l’Herbier Boissier 2. ser. III. (1905) pp- 565—568 unter dem Titel „Plantae ex Asia media“ zusammen mit den Bestimmungen von Pflanzen, die Ove Paulsen 1898—1899 im transkaspischen Gebiete, Turkestan und auf dem Hochlande von Pamir, sowie V. F. Brotherus 1896 in Turkestan sammelte. Leider waren die Nummern von Sintenis im Kgl. Berliner Herbar nicht vollständig vertreten; indessen sind doch die wichtigsten und von Freyn kritisch besprochenen Pflanzen vorhanden. leh will im Folgenden an die einzelnen Nummern, mit deren Beur- teilung ich mit Freyn nicht übereinstimme, einige kurze Bemerkungen knüpfen: Papaver pavoninum Fisch. et Mey., Ind. sem. hort. petrop. IX. (1838) 82 wurde von Sintenis (n. 400, nicht wie Freyn citiert 408) bei Ashabad gefunden. Das Hauptverbreitungsgebiet dieser Pflanze liegt wohl mehr im östlichen Turan, sowie in Afghanistan und Beludschistan, ihr östlichstes bis jetzt bekanntes Vorkommen ist das im Gebiete des Balkaschsees und des lliflusses (Krassnow und Graf Waldburg-Zeil!). Bei näherer Untersuchung ergab sich, dass die Form von Ashabad sich doch etwas von den östlichen Formen unter- scheidet, weshalb ich sie als eine besondere Varietät beschreiben muss: var. Freymii: robustior, valde ramosa, 25—60 cm alta, folia 10—25 cm longa, plerumgue modo ad nervos pilosa; peduneuli sub anthesi adpressiusceule, fructigeri plerumque sub- 224 F. Fedde: patule setoso-pilosi; alabastra auguste-ovoidea, 1,5—2 em longa, sparsim pilosa; flores maiores quam formae genuinae, 4—6 cm diametro, petalis 4 cm longis; capsula oblongo-ovoidea, subsuleata, eireiter 1 em longa. Diese Varietät unterscheidet sich also von der Stammform vor allem durch ihren kräftigen Wuchs, der sich in fast allen Teilen der Pflanze geltend macht, sowie durch die eigentümlich wechselnde Be- haarung der Blütenstiele und die viel weniger dicht behaarten Blüten- knospen. Uebrigens lag dem Berliner Material noch ein besonderes, ziemlich dürftiges Fruchtexemplar bei, das im Breslauer Herbar fehlte und das der Stammform ziemlich ähnelte. Roemeria orientalis 3 latifoia Freyn et Sint. in sched. — Gerade die im transkaspischen Gebiete vorkommenden Formen von R. orientalis zeigen im Gegensatz zu den nordafrikanischen bezw. ägyptischen Formen eine starke Neigung, ihre Blätter zu vereinfachen, was vielleicht seinen Grund darin haben mag, dass diese Formen reine Steppenformen sein dürften. Schon bei Boivin in Belanger, Voy. Ind.-Orient. Icon. (1846) pl. 18, findet sich unter dem Namen Roemeria. pinnatifida eine niedrige, kaum 5 cm hohe Form aus Persien mit einfach fiederspaltigen Blättern, deren Fiederteilchen ganzrandig sind. Boissier, Flora orientalis I (1867) 119 zog die Art zu Roe- meria orientalis als var. pinnatifida (Boiv.) Boiss. Eine ähnliche Form stellt ein von Sehweinfurth bei Bir el Fudun im nördlichsten Teile der östlichen Wüste von Aegypten 1884 gesammeltes Exemplar dar. — Das Exemplar von Sintenis (n. 1547), auf sandigen Stellen bei Ufra bei Krasnowodsk am Kaspi-See gesammelt, zeigt die Re- duktion der Blattgliederung nicht soweit fortgeschritten wie die var. pinnatıfida. Die Blätter sind nicht einfach fiederspaltig, sondern noch zum Teil, besonders die unteren Stengelblätter (Grundblätter sind leider nicht vorhanden), doppelt-fiederspaltig. Von der var. pinnatifida unterscheidet sich die var. /atifolia auch noch durch die bedeutende Grösse der ganzen Pflanze und die schlankeren, verhältnismässig schmäleren Kapseln. Das Merkmal in der Diagnose: „etiam siligua latiore 2—2,5 mm“ stimmt nieht, da die Früchte der Grundform bis zu 3 mm breit werden, auch ist die „siliqua ... . una refracta‘“ wohl nur ein zufälliges Merkmal. — Was die Nomenklatur betrifft, so muss ich noch bemerken, dass Aoemeria orientalis Boiss. in Ann. sc. nat. ser. 2. XVI. (1841) 374 schon 1775 von Forskäl beschrieben wurde unter dem Namen Chelidonium dodecandrum, Forskäl, Fl. aegypt.- arab. (1775) 100 und deshalb der Name ZRoemeria dodecandra vorzu- ziehen ist, den auch schon Stapf in seinen „Ergebnissen der Polak- schen Expedition nach Persien“ in Denkschr. Akad. Wien LI (1886) p- 295 anwendet. Also: R. dodecandra var. latifolia. — Einige Bemerkungen über Papaveraceae von P. Sintenis ete. 225 R. rhoeadiflora Boiss., Diagn. ser. 1. VI. (1855) 7 und R. refracta DC.. Syst. 11. (1821) 93, erstere von Sintenis (n. 401) auf Feldern und Hügeln bei Ashabad, letztere (n. 402) auf dem Berge Tangeri Gargan oberhalb Nephton bei Ashabad gesammelt, sind Vertreter derselben Art, obgleich die Exemplare auf den ersten Anblick ziemlich verschieden aussehen. Sie besitzen aber beide gänzlich unbehaarte Früchte, die an der Spitze mit 4 grannenartigen Hörnchen versehen sind; der geringe Unterschied in der Behaarung und Belaubung dürfte aber wohl nur auf eine verschiedene physikalische Beschaffenheit des Standortes zurückzuführen sein. — Wie ich aus der Literatur und durch die Untersuchung eines reichen Materials festgestellt habe» muss man AR. rhoeadifiora Boiss. als Synonym zu R. refracta DC. ziehen. Aus der De Candolleschen mangelhaften Diagnose lässt sich dies allerdings nicht erkennen, da sich diese anscheinend auf un- gentigendes Material von Steven (@laucium refractum Steven) stützt. Aber die Abbildung ven Delessert in Icones selectae II. (1823) t. 8 zeigt uns unter dem Namen A. refracta DC. ein vorzügliches Bild der späteren A. rhoeadiflora Boiss. mit den charakteristischen Hörnchen zwischen den Narbenlappen der gänzlich haarlosen, nach beiden Seiten deutlich yerjüngten Kapseln. — Ganz mit Recht tadelt Freyn die Sucht Regels (in Act. hort. petrop. Vl. (1877) 228-229), kritiklos alles zusammenzuziehen. Regel nämlich, wie 10 Jahre später 0. Kuntze (in Act. hort. Petrop. X, 1 [1887] 162), kennen nur eine R. hybrida var. rhoeadiflora. Wenn sich auch darüber streiten lässt, ob R. hybrida DC. und KR. dodecandra (Forsk) Stapf zwei verschiedene Arten sind oder ob sie nicht vielleicht nur als Formen einer Art zu betrachten sind, so kann doch keinem aufmerksamen Beobachter ent- gehen, dass man es bei A. refracta DC. mit einer ganz anderen Entwiekelungsreihe der Gattung Roemeria zu tun hat: rote Blüten- blätter, verbreiterte Filamente, an beiden Enden deutlich spitz zu- laufende Kapseln, die gänzlich unbehaart sind und oben zwischen den Narbenlappen die oben beschriebenen Hörnchen tragen, sind doch Merkmale genug, um eine selbständige Art rechtfertigen zu können. Uebrigens scheint die R. hybrida var. refraeta Trautvetter in Act. hort. petrop. VII (1880-81) 406 ebenfalls hierher zu gehören. Dass Freyn die Identität der beiden Exemplare von Sintenis, bezw. von R. re- Jraeta und rhoeadiflora nieht erkannt hat, lässt sich dadurch ent- schuldigen, dsss er bei seiner R. refracta keine Blüten fand, also auch die filamenta subdilatata nicht sehen konnte. Die Hörnchen zwischen den Narbenlappen sind bei diesem Exemplare tatsächlich auch beträchtlich undeutlicher ausgebildet als bei dem anderen, das er als A. rhoeadiflora bestimmte. Auch hat der sehr unglücklich gewählte Name „refracta“ Freyn verleitet, die zurückgebogenen Fruchtstiele für ein konstantes Artmerkmal zu halten, das es tat- Abhandl. des Bot. Vereins f. Brandenb, XLV. 15 226 F. Fedde: sächlich nicht ist: meist sind nämlich die Fruchtstiele von R. refracta nicht zurückgebogen. Glaucium paucilobatum Freyn spee. nov. — Wenn diese Pflanze wirklich verschieden von @. cappadocieum Boiss. sein sollte, was ich leider, da an meinem Exemplar die Grundblätter fehlen, nicht fest- stellen kann, so wäre die Gattung Glaucium wieder um eine neue, interessante Art reicher. leh bin übrigens der festen Ueberzeugung, dass das Innere Asiens vom Taunus und Libanon bis zu den Gebirgen Hochasiens noch manche unbekannte schöne Papaveracee birgt, die nur der Entdeckung harrt. — Allerdings ergeben sich bei näherem Vergleiche von @. cappadocicum und @. paucilobatum manche Unter- schiede: zunächst scheinen die Grundblätter der letzteren doch reicher geteilt zu sein wie bei ersterer Form, ferner ist die ganze Pflanze bei @. paucllobatum kräftiger entwickelt, was besonders in der Aus- bildung der mächtigen, bis 25 em langen Früchte hervortritt, die auf kurzem, dickem Stiele sitzen. Eine ganz ausserordentliche Aehnlichkeit zeigen aber die Stengelblätter, was Freyn in seinen kritischen Be- merkungen gerade bestreitet. Ich habe aber das @. cappadocicum, das von Sintenis (Iter orientale 1889 n. 999) in Armenia tureica bei Kurutschai gesammelt wurde, mit der neuen Art genau vergleichen können. Jedenfalls gehört diese neue, auf den letzten, östlichsten Ausläufern des Elburs-Gebirges von Sintenis (n. 1845) gesammelte Pflanze eng zu @. cappadocicum, die beide die einzigen Vertreter eines Stammes der Gattung Glaucium darstellen, der sich durch die abweichende Form der Grundblätter auszeichnet. Hypecoum trüobum Trautv., Inerem. Fl. ross. in Act. hort. Petrop. IX, 1 (1884) 366, von Sintenis (n. 123 u. 206) bei Ashabad gesammelt, ist eine Art, die die Blüten von ZH. grandıflorum und die Früchte von ZH. pendulum besitzt, in der Belaubung aber zwischen beiden Arten die Mitte hält, weshalb man sie vielleicht für 4. grandi- florumXpendulum erachten könnte, eine Mutmassung, die sich indessen nicht beweisen lässt. Wenn Freyn meint, „die Pflanze sieht ganz wie ZH. pendulum aus“, so hat er augenscheinlich die Blüten von HA. pendulum nicht mit denen der vorliegenden Pflanze verglichen, sonst hätte ihm sofort der grosse Unterschied auffallen müssen. Jedenfalls steht die Pflanze A. grandiflorum näher, da das Auftreten von umgebogenen Fruchtstielen, wie schon weiter oben bemerkt wurde, bei den Papaveraceae oft ein plötzliches und unbestimmtes ist, die Blüten von Z. trilobum denen von H. grandiflorum aber ganz ausser- ordentlich ähneln. Zum Schlusse sei es mir gestattet, alle die, welche in der glücklichen Lage sind, in dem Hauptverbreitungsgebiete und wohl der Urheimat Einige Bemerkungen über Papaveraceae von P. Sintenis etc. 227 der Papaveraceae, nämlich im Innern Asiens, Pflanzen sammeln zu können, darum zu bitten, gerade auf die Vertreter dieser Familie zu achten und sie mitzunehmen. Sie müssen sich nicht durch einen ihnen gewöhnlich erscheinenden Habitus abschrecken lassen, da die Unter- schiede der Arten dieser ausserordentlich polymorphen Familie sich erst durch genauere Untersuchung und den Vergleich mit Herbar- material feststellen lassen. Schreiber dieser Zeilen ist gern bereit, Papaveraceae (auch einheimische!), die ihm übersandt werden'!), zu bestimmen und nach der Bestimmung wieder zurückzusenden. 2) Adresse: Schöneberg, Eisenacherstr. 78 II. 15* Papaveraceae in horto botanico regio Berolinensi cultae 1. Von { Friedrich Fedde. Angeregt durch die Kulturversuche J. W. Molls in Groningen!) unternahm ich es gleichfalls, gelegentlich der Bearbeitung der Papaveraceae für Englers Pflanzenreich, eine grössere Anzahl von Papaveraceae zu kultivieren. Wenngleich meine Hauptabsicht, nämlich die Variabilität der einzelnen Arten näher zu beobachten, infolge der Ungunst der Verhältnisse — ich war fast den ganzen Sommer von Berlin abwesend — nicht verwirklicht werden konnte und auf spätere Zeit aufgeschoben werden musste, so waren doch die Resultate dieser ersten Kultur interessant genug, um die aufgewandte Mühe und Arbeit zu lohnen: ich stellte nämlich fest, dass genau dieselbe Verwirrung wie in der Literatur auch in der Nomenklatur, besonders der Gattung /apaver, in den verschiedenen botanischen Gärten zu herrschen scheint. Ich fühle mich daher veranlasst, die Ergebnisse meiner Kulturen und die Revision der aufgegangenen Arten im Folgenden zu veröffentlichen. Es wurden im ganzen 323 Nummern ausgesät, von denen 157 aufgingen. Dieses Resultat erscheint ungünstiger, als es in Wirklich- keit ist. Denn erstens wurde die Aussaat auf dem jungfräulichen, noch unaufgeschlossenen Boden des neuen Gartens in Dahlem vor- genommen, dessen Oberfläche bei trockenem Wetter eine steinharte Kruste bildet, dann aber wurden auch 47 Nummern von Samen aus dem Jahre 1900, die mir Herr Garteninspektor Hölscher aus Breslau sandte, mit ausgesät, von denen kaum ein Drittel aufging. Meine Absicht, von allen aufgegangenen Pflanzen reichlich Exemplare auf- zulegen, wurde durch meine Abwesenheit von Berlin vereitelt und 1) Veröffentlicht in der Schrift: J. W. Moll, A. Fiet et W. Pijp, Rapports sur quelques eultures de Papav&rac6es faites dans le Jardin botanique de l’Universite de Groningue (Pays-Bas) pendant les anndes 1892 et 1893. Bois-le-Due, Robijns et Cie. 1894, 22 pp. Papaveraceae in horto botanico regio Berolinensi I. 229 ich bin auf das Material angewiesen, dessen Einsammlung Herr Obergärtner Peters in liebenswürdigster Weise veranlasste. Es ist mir eine angenehme Pflicht, an dieser Stelle Herrn Geheimrat Prof. Dr. Engler für die freundliche Erlaubnis, meine Kulturen anlegen zu dürfen, meinen ganz ergebenen Dank aussprechen zu dürfen, wie auch Herrn Obergärtner Peters für die viele Mühe und Arbeit, die er bei der Aussaat und der Pflege der Kulturen aufgewendet hat, freundlichst zu danken. Es folgen nun die Ergebnisse meiner Revision der Kulturen des Sommers 1903: e ? | Ex semimibus eultum | Sub auo Nomen revisum. | antın ale nomine semina |Adnot. | erant illata? | 1. Argemone mexicana L. Bot. Garten Paris 1902 | 4. grandiflora | *!) 2. 4A. mexicana L. Stadt-Garten Lyon 1902 ı A. mexicana l4a. 4. mexicana L. Bot. Garten Ofen-Pest 1902 | A. ochroleuca | * 29. Eschscholtzia califormiea | Bot. Garten Basel 1902 E. californica Cham. . 34. EB. californicau Cham. Bot. Garten Marburg 1902 E. californica 37. E. tenuifolia Hook. Bot. Garten Kew 1902 E. tenuwifolia 52. Glaueium flavum Crtz. Bot. Garten Paris 1902 G. flavum 57. G. flavum Crtz. Bot. Garten Bonn 1902 es | 0 +. Iuteum 53. @G. flavum Crtz. Bot. Garten Montpellier 1902 |) 103. Eschscholtzia californica | Bot. Garten Leyden 1902 | E. californica | Cham. | | 113. EB. caespitosa Benth. Bot. Garten Heidelberg 1902 | F. caespitosa 114, E. tenwifolia Hook. , Bot. Garten Leyden 1902 E. tenuifolia 124. | Glaucium flavum | Bot. Garten Karlsruhe 1902 ei, haar 125.\ var. fulvum (Sın.) Fedde ‚ Bot. Garten Northampton, \ Massachusets 1902 128. G.cornieulatumvar.rubrum | Bot. Garten Karlsruhe 1902 | @. rubrum | (Sibt. et Sm.) Boiss. | 129. @. flavum Crtz. ı Bot. Garten Heidelberg 1902 | @. Serpieri | 130. Hypecoum procumbens | Bot. Garten Leyden 1902 H. procumbens 139. Papaver hybridum var. | Bot. Garten Münster 1902 P. atlanticum siculum (Guss.) Arc. | 223.[ P. Rlocs \ Bot. Garten Marburg 1902 || p ppens 224.\f. subbipinnetifidum \ Bot. Garten Dresden 1902 (0. Ktze.) Fedde | 226.| P. intermedium \ Bot. Garten Karlsruhe 1902 | p Rnoeus 227.\ f. subbipinnatifidum , Bot. Garten Paris 1902 ) (0. Ktze.) Fedde l ») Zu den mit Sternchen versehenen Pflanzen finden sich hinter der Tabelle Anınerkungen. 230 Friedrich Fedde: x Ex seminibus cultum Sub au Nomen revisum. share? nomine semina |Adnot. erant illata? 230. Papaver intermedium f. subbipinnatifidum (O.Ktze.) | Fedde und P. intermedium |, Bot. Garten Genf 1902 P. Rhoeas * var. caudatifolium (Timb.) Fedde 231. P. Rhoeas f. dentato-pinna- nn Bot. Garten Heidelberg 1902 | P. Rhoeas * natifidum (0. Ktze.) Fedde 232. P. Rhoeas forma dentato- | Bot. Garten Erlangen 1902 P. Rhoeas * pinnatifidum (O.Ktze.)Fedde 233. P. Rhoeas var. trifidum \ Bot. Garten München 1902 P. Rhoeas (0. Ktze.) Fedde 236.] P. Rhoeas \ Bot. Garten Darmstadt 1902 | P. Rhoeas 237.\ f. dentato-pinnatifidum Bot. Garten Lausanne 1902 P. Rhocas (0. Ktze.) Fedde | 238. P. intermedium f. subbi- | Bot. Garten Basel 1902 P. Rhoeas = pinnatifidum (O.Ktze.)Fedde 239. P. Rhoeas f. subbipinnati- | Bot. Garten Nancy 1902 P. Rhoeas fidum (0.Ktze.) Fedde | 240. P. intermedium var. cau- | Bot. Garten Karlsruhe 1902 P. Rhoeas var. |* datifolium (Timb.) Fedde nanum almo- | neum (?) 247. P. somniferum L. Bot. Garten Belgrad 1902 P. somniferum 248. P. somniferum L. Bot. Garten Montpellier 1902 | P. somniferum 249. P. somniferum L. Bot. Garten Bonn 1902 P. somniferum 250. P. Rhoeas f. subbipinnati- | Bot. Garten München 1902 P. somniferum fidum (0. Ktze.) Fedde | 251. P. Rhoeas var. Hookeri | Bot. Garten Northampton, | P. somniferum | * (Baker) Fedde Massachusets 1902 | 253. P. somniferum L. Bot. Garten Kew 1902 | P. somniferum 254. P. somniferum L. Bot. Garten Darmstadt 1902 P. somniferum 258. P.somniferum petalis fim- | Bot. Garten Genf 1902 P. somniferum briatis fimbriatum 263. P. somniferum L. Bot. Garten Lausanne 1902 P. somniferum var. paeoni- \ forum 280. P. Apulum Ten. Bot. Garten Ofen-Pest 1900 | P.argemonoüdes 235. P. Apulum Ten. Bot. Garten Utrecht 1900 P. Apulum 285. P. Apulum Ten. Bot. Gart. St. Petersburg 1900 | P. Apulum 286. P. Rhoeas L. Bot. Gart. St. Petersburg 1900 | P. Cornuti 288. P. somniferum L. Bot. Garten Utrecht 1900 P. caucasioum 290. P. intermedium var. tri- | Bot. Garten Grenoble 1900 P. collinum * glyphum Fedde Papaveraceae in horto botanico regio Berolinensi:cultae I. 231 { | Ex seminibus cultum | Dub 3 | Nomen revisum. H nern Domucg SLLE Adnot. erant illata? l 292.| Papaver intermedium f.\| Bot. Garten Krakau 1900 92 glaucum 293. dentato-pinnatifidum || Bot. Garten Madrid 1900 P. Lecoquii * (0. Ktze.) Fedde | 302 | P. Rhoeas Bot. Garten Madrid 1900 P. Hookeri x 303.\| var. Hookeri Baker (Fedde) || Bot. Garten Wien 1900 P. Hookeri * 306. P. somniferum L. Bot. Garten Utrecht 1900 | P. laevigatum \* 309. P. Rhoeas f. subbipinnati- | Bot. Garten Wien 1900 P.macrostomum | * fidum (0.Ktze.) Fedde 321. P. somniferum f. polyce- | Bot. Garten Zürich 1900 P.somniferumf. phalum hort. polycephalum 322. P. intermedium f. denta- | Bot. Garten Krakau 1900 P. somniferum to-pinnatifidum (O0. Ktze ) album opü- Fedde ferum 323. P. Rhoeas f. dentato-pinna- | Bot. Garten Grenoble 1900 P. umbrosum tifidum (0. Ktze.) Fedde | 324. Eschscholtzia tenuifolia Samen aus Kalifornien in Dah- | E. tenuifolia Hook. lem in einem Topfe kultiv. 327. Papaver tauricolum Bern. | Auf dem Alpinum in Dahlem | P. taurieolum kultiviert Adnotationes: Ad. 1. Der Farbe der Blütenblätter nach konnte man auf var. ochroleuca schliessen, indessen war der Griffel auf der Frucht so kurz, dass man die Pflanze besser noch zur Stammform rechnet. Ueberhaupt sind gerade bei Kulturexemplaren, wie ich aus den in Groningen ge- zogenen Exemplaren Molls sah, solche Uebergangsformen recht häufig. Ad. 14a. Hier gilt das Gleiche wie bei 1. Ad. 230. Die var. caudatifolium ist eine extreme Belaubungsform, die ungefähr die Mitte hält zwischen f. dentato-pinnatifidum (0. Ktze.) Fedde und f. subbipinnatifidum. Es lässt sich leider nicht fest- stellen, ob es sich bei dieser Aussaat um den vermischten Samen mehrerer verschiedener Exemplare handelt oder ob die beiden ver- schiedenen Formen aus dem Samen ein- und derselben Kapsel entstanden sind, was bei der grossen Veränderlichkeit in der Be- laubung von Papaver intermedium vielleicht denkbar wäre. Indessen trifft wohl die erstere Vermutung zu, Ad. 231. Hier handelt es sich jedenfalls um eine Aussaat von gemischtem Samen, da sich zwischen beiden Formen weder in der Kapsel noch in der Belaubung Uebergangsformen finden. Ad. 252. Vebergangsforn zu P. Rhoeas f. subbipinnatifidum (0. Ktze.) Fedde. Ad. 238. Nicht mehr ganz rein, sondern mit irgend einer Art aus der Ver- wandtschaft von P. strigosum, dubium oder obtusifolium ver- bastardiert, was man an den verschieden abstehenden Haaren der Blütenstiele sehen kann. Ad. 240. Ad. 251. Ad. 290. Ad. 292. Ad. 10} Kie} [3% Ad. 302 et Ad. 306. Ad. 309. Zum sprechen, Friedrich Fedde: Papaveraceae in horto botanico ete. Ein Papaver Rhocas var. nanum almoneum habe ich bis jetzt in der Literatur nicht auffinden können. Indessen Kapsel fast ohne Stipes an der Basis, in Farbe und Grösse der Blumenblätter sowie in der Form der Laubblätter aber mit den typischen Exemplaren übereinstimmend. Bemerkenswert die zum Teil hell angedrückten Borsten der Blütenstiele; also augen- scheinlich nicht mehr ganz rein. P. collinum Bogenh. ist nahe verwandt mit P. dubium L. und wohl nur eine Varietät der letzteren Art; sie zeichnet sich wie diese aus durch den Besitz einer oval-oblongen Kapsel, durch nur 5—8 Narbenstrahlen und vor allem durch fest angedrückte Blüten- stielborsten. P. glaueum Boiss. et Hausskn. ist eine dem P. somniferum ver- wandte Art mit am Grunde herzförmigen, halbstengelumfassenden Stengelblättern, die mit der vorliegenden Pflanze nichts gemein hat. P. Lecogwii ist nahe verwandt bezw. eine Abart von P. obtusi- folium (Desf.) Fedde emend. mit dicht anliegenden Blütenstielborsten und verkehrt-eiförmie-länglicher, nach unten zu mehr oder weniger plötzlich rundlich-verschmälerter Kapsel. 303. Ich habe lange gezögert, dieser Form von P. Rhoeas den Wert einer Varietät zuzugestehen. Sie hält die Mitte zwischen den Formen dentato-pinnatifidum und subbipinnatifidum und ist bemerkenswert vor allem durch ihren stattlichen Wuchs; die Kapsel ist am Grunde noch zusammengezogen in einen kurzen, aber deutlichen Stipes, was sie hauptsächlich von der Stammform unter- scheidet. Vergleiche die Bemerkung zu No. 251. P. laevigatum Marsch.-Bieb. ist nahe verwandt oder vielleicht auch nur eine lokale Varietät von P. obtusifolium (Desf.) Fedde emend., ausgezeichnet durch ziemlich wenie: behaarte oder fast kahle Blütenstiele und Knospen. Vom vorliegenden Exemplare gänzlich verschieden, P. macrostomum Boiss. et Huet gehört einer bis jetzt nur zu wenig: beachteten Gruppe vorderasiatischer Mohne an, deren Kapseln sich durch völlig getrennte, gekielte, schmale Diskuszähne aus- zeichnen, deren Diskus meist als Ganzes wie ein Deckel absprinet. Sehlusse möchte ich noch an Interessenten die Bitte aus- meine Kulturen, die ich festzusetzen gedenke, durch Zusendung von Samen und Knollen (Corydalis!) zu unter- stützen, da nur durch ausdauernde Beobachtung es möglich sein wird, einige Klarheit in die Mannigfaltigkeit der Formen dieser viel- gestaltigen Familie zu bringen und da es sich nur durch fortgesetzte Kultur auf einander folgender Generationen feststellen lassen wird, welehe Merkmale bleibend und damit wesentlich, welche dagegen veränderlich und unwesentlich sein dürften. Druck von Mesch & Lichtenfeld, Berlin S., Luisen-Ufer 13 But wu 5 00316 237: Aka