286.3 Vibrarn of tbe Museum OF COMPARATIVE ZOÖLOGY, AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS. (y) - N 2% [U 82 lerlim Um ne Zu in De | * \ \ F We rec J-24 ers? s u I Ma EIFEH, VERHANDLUNGEN U N IATURWISSENSCHLAFILICHLEN 0 VEREINS von HAMBURG-ALTONA im Jahre 1880. a NEUE FOLGE V. IM ee DER REDACTIONS.COMMISSION DES VEREINS ; herausgegeben von Dr. AUGUST VOLLER. Mit einer Tafel. na m „, 1) Jahresbericht und Mittheilungen aus den Sitzungen . ER N 2) Verzeichnifs der in Austaufch empfangenen Schriften 72. a Mitglieder -Verzeichnils ; „4. 25 a 4) Die ‚Panzerkrebfe des Hamburger Biulegensi? Man: Dr. Beer Pfeffer ie DE AR 5). Die ‚Elypeaflriden des Hamburger Mufeums. Von Dr. Georg Pfeffer, . . . 56° Zwei Sätze über das Bunfen’fche Photometer. Von Dr. Hugo Krüfs . . . 71 2 ‚Kritifche und ergänzende ‚Bemerkungen, die Hamburger Flora betr. Von J. Timm, 80 x ı a TE Er a et, EA > 3 ER ar: (47) eo g o 4 Be 4 ' 4 { n Re . - ’ RE : hr Mn 00000, N Kir, ER : FuN En . “Hamsurs 1881. Ich user & Co, GEOGRAPHISCHE. UND Nauriscne TER GHNSDEUNG, VERHANDLUNGEN des NATURWISSENSCHAFTLICHEN VEREINS von HAMBURG-ALTONA im Jahre 1880. NEUE FOLGE V. IM AUFTRAGE DER REDACTIONS-.COMMISSION DES VEREINS herausgegeben von DEAN GUSTINSGELER: Mit einer Tafel. INHALT. I) Jahresbericht und Mittheilungen aus den Sitzungen 2) Verzeichnifs der in Austaufch empfangenen Schriften 3) Mitglieder -Verzeichnifs . SEEN EN N EN TER Par 4) Die Panzerkrebfe des Hamburger Mufeums. Von Dr, Georg Pfeffer 5) Die Clypeaftriden des Hamburger Mufeums. Von Dr. Georg Pfeffer. 6) Zwei Sätze über das Bunfen’fche Photometer, Von Dr. Hugo Krüfs . 7) Kritifche und ergänzende Bemerkungen, die Hamburger Flora betr. Von J. Timm. HAMBURG 1881. L. FRIEDERICHSEN & Co. GEOGRAPHISCHE UND NAUTISCHE VERLAGSHANDLUNG, lic Thätigkeit des Naturwiffenfchaftlichen Vereins von i Hamburg-Altona war auch im Laufe des Jahres 1380 Er A in gedeihlicher Entwickelung begriffen. Es fanden 40 tfenfchaftliche Sitzungen ftatt, an denen eine beträchtliche Zahl der Mitglieder lebhaft Theil nahm. Die an 5 Abenden der Wintermonate abgehaltenen öffentlichen Sitzungen fanden unter fehr reger Betheiligung des Publicums ftatt. Die Vermögensverhältniffe des Vereins blieben im Wefent- lichen unverändert, obgleich die Jahresabrechnung in Folge der sröfseren Koften, welche die Herausgabe der I. Abtheilung des VI. Bandes der »Abhandlungen aus dem Gebiete der Naturwiffen- fchaften» gleichzeitig mit dem IV. Hefte der »Verhandlungen« im abgelaufenen Jahre verurfachte, ein kleines Deficit aufwies. Die Einnahmen des Vereins betrugen: M. 707.75 Saldo des Jahres 1879, » 594.90 Zinfen d. Vereinsvermögens von M. 13500, » 1940. — Beiträge der Mitglieder, » 226. — » » > des Lefezirkels, » 32.50 Erlös aus verkauften Schriften, Summe MM. 3501. IS. _ Diefer Summe ftanden » 3761.85 an Gefammtausgaben gegenüber, fodafs M. 260. 70 als Deficit verblieben, welche auf die Aus- gaben des Jahres 1881 übertragen werden mufsten, Die Zahl der Mitglieder vermehrte fich im Laufe des Jahres um 23, während uns durch den Tod, Wegzug und freiwilligen Austritt ıı frühere Mitglieder genommen wurden, fodafs der Verein zu Ende des Jahres 197 wirkliche Mitglieder — gegen 185 zu Ende 1879 — zählte. Mittheilungen aus den Sitzungen 1880. In den 40 Sitzungen, welche während des letzten Jahres ftattfanden, gehalten: wurden die nachftehenden wichtigeren Vorträge Januar 7. Herr Dr. Schrader: Ueber unfere gegenwärtige » 14. 27.321 Kenntnifs der Sonnenoberfläche. Herr H. Strebel: Ueber bildliche Darftellung natur- wiffenfchaftlicher Objecte. Herr Dr. Bolau: Ueber einen im Zoolog. Garten geftorbenen Orang-Utang. Herr Cuftos Böckmann: Ueber einige Grofs- fchmetterlinge mit Eiern, Raupen und Puppen. (Oeffentl. S.) Herr Dr. Krüfs: Ueber die Farben- erfcheinungen bei der Abforption, Fluorescenz und Phosphorescenz des Lichtes. » 28. Herr Dr. Bolau: Verfch. zoologifche Demonftrationen. Februar 4. a 1:2 1229: Herr Dr. Richter: Ueber die neueren Theorien der Chemie. Herr Dr. Bolau: Ueber den Ifubrahirfch. (Oeffentl. S.) Herr Dr, Joachim: Ueber die Meeres- ftrömungen auf Grund der neueren Forfchungs- ergebniffe. Herr Dr. Schubert: Ueber den Reitz’fchen See- weg-Integrator. Herr H. Strebel: Ueber Mexicanifche Alterthümer, März 3. » 10. San ©5 » 24. April 1 » 8. rein, » 29. Mai 5 Re » 26. Juni 2 Al} » 16. 1.523 — Herr Dr. Kraepelin: Ueber Mimikry bei den Infekten. Herr Dr. Voller: Ueber die theoretifche Bedeutung der Entdeckung des Scandiums und einiger anderer Metalle. Herr Prof. Kiefsling: Ueber die Condenfation der Gafe. (Oeffentl. Sitzung). Herr Admiralitätsrath Profeffor Neumayer: Polarexpeditionen oder Polarforfchung? Herr Cuftos Böckmann: Ueber das Präpariren und Aufftellen höherer Thiere. Herr Dr. Joachim: Der Lauf des Golfftromes. » H. Strebel: Waffen und Geräthe der alten Mexicaner. » Dr. Pfeffer: Ueber blinde Thierarten. » Dr. Bolau: Ueber neue Erwerbungen des Mufeums. Herr Admiralitätsrath Prof. Neumayer: Ueber neuere Arbeiten der Deutfchen Seewarte. Herr Dr. Voller: Ueber die fogenannte ftrahlende Materie von Crookes. Herr Prof. Kiefsling: Ueber die Differentiallampen für elektrifche Beleuchtung von Siemens & Halske. Derfelbe: Ueber Telegraphenkabel. Herr Dr. med. Kraepelin aus München: Ueber Schlafzuftände und hypnotifche Erfcheinungen. Herr H. Strebel: Ueber Mexicanifche Alterthümer. >... Dr. Voller: Verluche Ent- ladungen in ftark verdünnten Gafen. Herr Cuftos Böckmann: Ueber das Verhältnifs der Form und Gröfse der Vögel zu der ihrer Eier. Herr Dr. med. Claffen: Ueber die Augen der Gattung Onchidium. Herr Dr. Pfeffer: Ueber den Archaeopteryx. Derfelbe: Bemerkungen zu Dr. Claffen’s Vortrag. über elektrifche RN 23. Herr Dr. Bolau: Ueber neue Erwerbungen des Mufeums. Derfelbe: Ueber Phytelephas. \ Herr Prof. Kiefsling: Ueber Hypnotismus. » Dr. Voller: Ueber die Plante’fchen fecundären Elemente. Derfelbe: Ueber die Müller’fchen Normalaraeometer. Herren Drs. Crüger und Bolau: Ueber Elephan- tusia makrocarpa. Herr Dr. Kraepelin: Ueber die Keimpflanzen der Eleph. makrocarpa. Herr Dr. Bolau: Ueber die Begattung der Haie. Diverfe zoolog. Demonftrationen. Herr Prof. Kiefsling: Ueber Nebelbildung. » Dr. Crüger: Weftafrikanifche Schmetterlinge. » Dr. Bolau: Ueber Nefter und Eier der Vögel. » Münzwardein Dr. Bock: Die Ueberhitzung des Goldes und deren technifche Bedeutung. Herr H. Ahlborn: Ueber das Licht der Kometen. » Dr. Kraepelin: Ueber den Sitz der Geruchs- und Gehörorgane bei den Infekten. . Herr Dr. Bolau: Ueber Nefter und Eier der Vögel. » Dr. Voller: Ueber Edifon’s elektrifche Glüh- lampe. . (Oeffentl. S.) Herr Prof. Kiefsling: Die Entftehung der Farben. . Herr Admiralitätsrath Prof. Neumayer: Die Orga- nifation meteorologifcher Stationen mit Rückficht auf die Landwirthfchaft. ‚Herr Dr. Voller: ‚Ueber‘ neuere‘ technifche 2A: wendungen der Elektricität. Herr Dr. Bolau: Ueber Manatus senegalensis. » Prof. Kiefsling: Die Siemens’fche Differential- lampe. Herr J. A. F. Meyer: Ueber das Bell’fche Photophon. » Dr. Krüfs: Ueber Photometrie. = (Oeffentl. Sitzung) Herr Dr. Bolau: Ueber die Ent- wickelungsgefchichte und das Vorkommen der Band- würmer, . Herr Dr. med. Kotelmann: Ueber die gefchicht- liche Entwickelung des Farbenfinnes. . Herr Dr. Krüfs: Kuhlo’s neuer Radmotor. x. Dr., Bolau;,, Ueber: das. Einserthier; diverfe Demonftrationen. . Herr Dr. Pfeffer: Die Cruftaceen unferes Mufeums. » Dr. Schrader: Die Zeit der nächften Mond- und Sonnenfinfterniffe. Herr Dr. Güfsefeld: Deber Chaleedone. » Dr. Kraepelin: Ueber Coelenteraten. VERZEICHNISS der ın Austaufch empfangenen Schriften (bis Ende Mai 1881). (Wir bitten unfere geehrten Correfpondenten, diefes Verzeichnifs gleichzeitig als Empfangs- befcheinigung anfehen zu wollen). Amfterdam. Verhandelingen der Koninglijke Akademie van Wetenschapen. Deel 20. Verslagen en Mededeelingen. Deel ı5. Regifter Deel 1—17. Processen Verbaal van 1879 tot 1880. Altenburg. Mittheilungen aus dem Ofterlande. Neue Folge Bd. I. Annaberg. Annaberg - Buchholzer Verein für Naturkunde. 5. Jahresbericht. Berlin. Gefellfchaft naturforfchender Freunde. Sitzungsberichte. Jahrgang 1880. Zeitfchrift der deutfchen geologifchen Gefellfchaft. Band 32, Heft 1 —.4. Belfast. Proceedings of the Belfaft Natural Hiftory and Philo- sophical Society. 1878/79, 1879/80. Biftritz. 7. Jahresbericht der Gewerbefchule. Verhandlungen des naturhiftorifchen Vereins der preufs, Rheinlande und Weftfalens, Jahrgang 36, 37. Bonn. — Id — Boston. Boston Society of Natural Hiftory. Proceedings Vol. XX, part 2, 3. Memoirs. Vol. IH. part ı, No. 3. Breslau. Schlefifche Gefellfchaft für vaterländifche Cultur. Generalbericht für 1379. Brünn. Verhandlungen des naturforfch. Vereins. Bd. 17. Brüssel. Societe entomologique de Belgique. Assembl&ee generale 16. Octobre 1880. ‘Annales. Tome 23, 24. Brüssel. Academie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux Arts: Bulletins: Tome 46 — 50. Memoires couronnes et des savants Etrangers. Tome 39, 2me partie, Tome 42, 43. Registre pour 1916—57, 1858— 78. Memoires: Tome 43, Ire partie. Me&moires couronn&s et autres Memoires, Tome 29, 30, 32. Annuaire. 1879, 1880, 1831. Braunfchweig. Jahresbericht des Vereins für Naturwiffen- fchaft 1879/80. Catalog der Bibliothek der Herzoglich. Technifchen Hoch- fchule, 1880. Buda-Peft. Naturhiftorifche Hefte, Bd. II, Heft 1— 3; Bd. IV, Heft 1 —4. Buenos-Ayres. Description physique de la Republique Argen- tine par le Dr. Burmeifter. Tome II, premiere partie avec un Atlas. Bericht über die Feier des 5ojährigen Doctor-Jubiläums von Dr. Burmeifter. Cambridge. (Mass). Museum of Comparative Zoology at Harvard College. Memoirs. Vol. VO, No. ı. No. 2, part 1. Bulletin. Vol, VI, 8— ıı, Vol. VII, Vol, VII, 1—3. Geological Series. Vol. I, No. 1. Annual Report for 1879/80. — I0 — Chriftiania. Archiv for Mathemathik og Naturvidenskap. Bd. V, 1—3. Den Norske Nordhavs Expedition 1876 —78. Chemi and Zoologi. Danzig. Schriften der naturforfch. Gefellfchaft. Bd. IV, Heft 4. Feftfchrift: Danzig in naturwiffenfchaftlicher und medi- zinifcher Beziehung, 1880. Dorpat. Archiv für Naturkunde von Livland, Ehftland, Kurland. 2. Serie, Bd; DY Tiefs, 25, BAR eer Sitzungsberichte der Naturforfchenden Gefellfchaft. Band Vor kleft 3. Dresden. Naturwiffenfch. Gefellfchaft «Isis». Jahrgang 1880. Jahresbericht der Gefellfchaft für Natur- und Heilkunde. 1879/80. Dublin. Royal Society. Scientific Transactions.: - Vol. I, -No. 1-12, vous No. 1—2. Scientific Proceedings. Vol. I, part ı1—3; Vol. II, part. 1—6. Emden. Naturforfchende Gefellfchaft. 65. Jahresbericht. Erlangen. Sitzungsberichte der phyfikalifch - medizinifchen Societät. Heft ı2, Novbr. 1879 bis Auguft 1880. Frankfurt a/M. Senkenbergifche Naturforfcher - Gefellfchaft. Berichte, 1879/80. Abhandlungen, Bd. XII, Heft 1—2. Der Zoologifche Garten. Jahrgang XXI. Heft 4— 12, XXI, Heft ı. Aerztlicher Verein. Jahresbericht über die Verwaltung des Medizinalwefens etc. 23. Jahrgang 1879. Freiburg ı/B. Naturforfchende Gefellfchaft. Berichte, Bd. VII, Heft 4. Florenz. Publicazione del R. Instituto di Studi Superiori pratici € di Perfezionamento. Sezione dei Scienze fisici € naturali. ı) 2 Publicazione Dr. Eccher 1877, 1878. 2) do. RE. Meucei!1378. 3) Publicazione Dr. Cavanna. 4) do. Dr. Tomassi 1879. St. Gallen. Schweizerifche Naturforfchende Gefellfchaft. Jahres- bericht 1878/79. Görlitz. Neues Laufitzifches Magazin. Bd. 56, Heft ı, 2. Göttingen. Nachrichten von der K. Gefellfehaft der Wiffen- fchaften und der Georg-Auguft’s Univerfität. Jahrgang 1880, No. 1—21. Giefsen. Oberheffifche Gefellfchaft für Natur- und Heilkunde. Bericht 19 für 1880. Glasgow. Proceedings of the Natural-History Society. Vol. IV, part. 1. Greifswald. Mittheilungen aus dem Naturw, Verein von Neu- Vorpommern und Rügen. Ir. Jahrgang. Graz. Jahresbericht des akad.-naturwiffenfchaftlichen Vereins für 1879. Mittheilungen des Vereins der Aerzte in Steiermark, XVI., 1879. Naturwiffenfchaftlicher Verein für Steiermark. Mitthei- lungen, Jahrgang 188o. Halle a./S. Kaiferl. Leopold. Carol. Deutfche Akademie der Naturforfcher. Nova Acta, Bd. 40, No. 7; Bd. 41, pars’ 1, No:s4;% pars: IL, .No: 1,34: Mittheilungen des Vereins für Erdkunde, Jahrgang 1380. „Leopoldina“. Heft XVI, No. 9—24; Heft XV, 1—8. Hamburg. Deutfche Seewarte. Monatliche Ueberficht der Witterung 1879, Januar, Februar, April; 1880 Januar bis December. Jahresbericht für 1880. Geographifche Gefellfchaft. Mittheilungen, Heft I. Hannnover. Jahresbericht der Gefellfchaft für Mikroskopie, für 180. Heidelberg. Verhandlungen des medizinifch-naturhiftorifchen Vereins. Bd. II, Heft 5. Helsingfors. Societas pro fauna et flora fennica. Förhandlingen 14. Heft, Neue Serie. ı1. Heft 1875. ua Helsingfors. Medeelanden. Heft 1—5, 1876—188o. Kaffel. PBotanifches Centralblatt. Regifter zu 1880. Kiel. Naturwiffenfchaftlicher Verein für Schleswig - Holftein. Bd. IV, Heft ı. Gemeinfafsliche Mittheilungen aus den Unterfuchungen der Commiffion zur wiffenfchaftlichen Unterfuchung der deutfchen Meere, 1880. Klagenfurt. Jahrbücher des Naturhift. Landesmufeums in Kärnthen. 14. Heft. Bericht für 1879/80. Klaufenburg. Ungarifche Botanifche Zeitfchrift. 4. Jahrgang. Königsberg i/P. Schriften der phyfikalifch-ökonomifchen Ge- fellfchaft. 1877; Ne. 2; 1878, Ne; 1, 2; 1879,Nosr 2710890, NO; T- Lausanne. Bulletin des travaux de la Societ€ Murithienne du Valois. Annee 1879, fasc. 9. Leipzig. Mufeum für Völkerkunde. Bericht für 1880. Sitzungsberichte der Naturforfchenden Gefellfchaft. 1879.7.1880, No.21..2, Linz. Jahresbericht des Vereins für Naturkunde in Oeftreich ob der Enns für 1880. London, Royal Society: Philosophical Transactions. Vol. 170, part. ı, 2; Vol, 171, part. 1. The Couneil of the R. S. Decb. 1879. Proceedings, Vol. 29. No. 197—9; Vol. 30, No. 200 ar St. Louis (Missouri). Missouri historical Society. Publications, No. 1—4. Academy of Science. Transactions, Vol. IV, No, 1. Contributions to the Archaeology of Missouri. Part. 1, 1880. Lyon. Academie des Sciences, Belles lettres et Arts. Memoires, Tome 23. Melbourne (Auftralia) Transactions and Proceedings of the Royal Society of Victoria. Vol. XVI, — 13 — Milwaukee (Wisconfin), Jahresbericht des naturhiftorifchen Vereins für das Jahr 1880/81. Montpellier. Me&emoires de l’Academie des Sciences et Lettres. Tome IX, fasc. II. Montreal (Canada). Catalogue of the Grand Dominion Ex- hibition. Catalogue of the Exposition Scolaire of Quebec, Manitoba and Territory of the North-Oueft of Canada 1880. Report of the Sanitary-State of the City of Montreal for the year 1879. Moskau. Bulletin de la Societe imperiale des Naturaliftes. Annde 1879, No. 4; 1880, No. 2. München. K. Bayr. Akademie der Wiffenfchaften. Abhand- lungen, Bd. 13, Abth. 3. Sitzungsberichte der mathem.-physik. Claffe. 1880, Heft 2, MeLssı,.ıtlete,ı, 2. ‚Feftrede vonDr. Karl! A, Ziteel. Münfter. Jahresbericht der Zoolog. Section des Weftfälifchen Provinzialvereins für Wiffenfchaft und Kunft. 1879. Nancy. Societe des Sciences. Bulletin Tome IV, fasc. S—-10; Tome, V ,»fase tr: Neapel. Zoolog. Station. Bd. II, Heft 1—4. Neu-Brandenburg. Archiv des Vereins der Freunde der Natur- gefchichte in Mecklenburg. Jahrg. 33, 34. Regifter zu II—30. New-York. Lyceum of Natural -Hiftory. Vol. XI, No. 13. Annals of Academy of Sciences. Vol. I, No. 9—13. Nymwegen. Verslagen en Mededeelingen der Nederlandfche Botanifche Vereenigung. Deel 3, Stück 3. Offenbach a/M. Jahresbericht des Vereins für Naturkunde, 19— 21, 1877/80. Paris. Nouvelles Archives du Musde d’Histoire naturelle, Tome IN. Bulletins de la Societe Zoologique de France: Statuts et Reglements. Bulletins 1880, Parties 3, 4. — I4 — St. Petersburg. Bulletins de ’Academie imperiale des Sci- ences. Tome XXVI, No. 2, 9—36; Tome XXVI, No. 1—7. Philadelphia. Academy of Natural Sciences. Proceedings, 1879, part. I—3, Annual Report of the Board of Public Education, Firft School-Diftrict of Pensylvania, No. 61, 1881. Pisa. Societa toscana di Scienze naturali: Atti,. Vol. IV;.fase, 2: Processi verbali, 9. Mai 1880, März 1831. Prag. Jahresbericht des Vereins „Lotos“ für 1880. Pressburg. Verhandlungen des Vereins für Natur- und Heil- kunde. 3. Heft, Jahrg. 1873/75. Regensburg. Correfpondenzblatt des Zoologifch -mineralogi- fchen Vereins Jahrg. 33, 1879. Riga. Correfpondenzblatt des Naturforfchenden Vereins, Jahrg. 23. Rom. Atti del R. Academia dei Lincei. Vol. IV, fasc. 6, 7. Vol. V, fasc. 2—11. Rotterdam. Programme de la Societ@ Batave de Philofophie experimentelle, 1880. Salem (Mass.) Bulletins of the Essex Institute. Vol. II, No. I—12. Trieft. Bollettino della Societa Adriatica di Scienze naturali, Vol-V. N: 25 Vol MI Tromsö, Museums Aarshefter, II. Washington. Smithsonian Institution. ı) Miscellaneous Collections, Vol. XVI. 2) Contributions to Knowledge, Vol. XXI. 3) Report of the Commissioner of Agriculture for 1878. U. S. Geological and Geographical Survey of the Terri- tories by Hayden for 1877. History of N. A. Pinnipeds by I. A. Allen 1880. Wien. Kais. Königl. Geologifche Reichsanftalt: Verhandlungen. 1880. No, 12—138. — 15 — Jahrbuch. Bd. 30, No. 2—4; Bd. 31, No. 1. Gruben-Revier-Karte des Kohlenbeckens von Teplitz- Dux-Brünn, von H. Wolf nebft Text: K.K. Zoologifch-botanifche Gefellfchaft. Verhandlungen. Band 30, 1880. Berichte des naturwiffenfchaftlichen Vereins an der K.K. technifchen Hochfchule, Heft IV 1879. Sitzungsberichte der K. K, Akademie der Wiffenfchaften. Mathem.-naturw. Claffe. x. Abth. Bd. 81, Heft ı—s; Bd, 82, Heft-r >. 2. Abth. Bd. 8ı, Heft 4—5; Bd. 82, Heft ı—.2. 3. Abth. Bd. 81, Heft 4-5; Bd. 82, Heft ı—.. Regifter zu allen 3 Abth. Bd. 76—8o. ze more Eingegangene Brochüren. Gieffen. Prof. Dr. Br. Radziszewki. Ueber die Phosphorescenz der organifchen und organifirten Körper. 1880. Hamburg. Arnold Samuelfon. Zur Theorie des Wider- ftandes der Medien. 1880. Blamıbune: , Dr.) GC Rifcher: ı) Ueber die Eierlage der Bienenkönigin. 2) Das Prineip des Wechfels im Bildungsgange der Organismen. 3) Neue Reptilien von Guatemala und Weft-Auftralien. 4) Befchreibung neuer oder wenig bekannter Reptilien, zweite emendirte Ausgabe. Leeuwarden. ]J. J. Bruinsma. Jets over de Ceylonsche Koffy Blad Zieckte op Java. Paris. Dr. Robinski. De l’influence des Eaux malsaines sur le developpement du Typhus exant&matique 1880, Syra. J. Dekigalla. Philosophicae Disputationes 1880. Bericht über den im Jahre 1866 auf den Camaenifchen Infeln erfolgten vulkanifchen Ausbruch. Waltershaufen. Zeitfchrift «Licht mehr Licht». 1880. No, 36—39. Gefchenk des Herrn W. Sellin. Würzburg, Prof. Dr. C. Semper. Reife im Archipel der Philippinen. Heft IV und Ergänzung, Heft V, No, 13,14: — 17 — Verzeichnifs der Mitglieder abgefchloffen Oftern 1881. Worftand: Dir. Dr. BOLAU,. Präfes. Dr. AUGUST VOLLER, Vicepräfes. W. RICHTER, erfter protokollirender Secretär. Dr. med. KOTELMANN, zweiter protocoll. Secretär. H. STREBEL, correfpondirender Secretär. J. ARTHUR F. MEYER, Caffenführer. Ahlborn, H., Realfchullehrer, Hamburg. Amfinck, J., Dr., > E\geutse], HIN V.,Dr:,.» Baden, F., Altona. Bahnfon, W., Dr. Hamburg. Bauch, E. M., » Beh, se. L.,-Dr, > Behrmann, ]J., » Berlin, E., Dr., Altona. Bieber, H. D., Hamburg. Bock, Aug., Münzwardein, Hamburg. Böckmann, Fr., » Bolau,' Eh, Dr;, Dir. des Zool. Gartens, Hamburg. Böfenberg, W., » Brödermann, A. F., » Buchheister, Jul., Dr. med., Hamburg. Burau, H., » Burmeifter, H. » Bufche, v. d., G. Ehriten 1. ©, Hamburg. Chrifteinecke, K. » Clafsen, A., Dr., >» Cohen, Benny, » Cohen,.;B., Dr. » Conn, CIE, » Conn jr., Oscar, » Cordes, Albert, » Cruger .C,7Dr. » Culin, G. A. A. » Dammann, ]. » Dehn, Max, Dr;, » Dencker, F., » Dieckmann, H. W. jr., » Dunekherit, G..H,, » Eckermann, G., » Elias, Emil, >» Ehrtenbers, 'R., » Engelbrecht, A., Dr., » EingelRemers, ‚J"A..]., Dr, Hamburg. Erman, B..Dr., » Ernte, @.-Th., >» I Fifcher, Franz, Hamburg. Japp, J- Hamburg. Fifcher, -H: Emil; Dr, > Joachim, .F.7€C.» Press Fifcher, G. W., » Tützler» 1. Dr, » Kalifch, William, » issen, A. » Kıefsling,. K. .].,-Brob, = Frankenheim, L. 5 Kirchenpauer, G. H., Dr. Kreele,..H,, » Bürgermeifter, Hamburg. Friederichfen, L., » Klatt,#Drs » Koenig, Heinr., > Giefecke, F., Wandsbeck. Köpckesirs 4]. » Gilbert, H., Dr, Hamburg. Kotelmann, Dr. med., » Glinzer#B "Dr, » Kraule-R, Des » Goepel,Fr,, Wandsbeck. Kraepelin, Dr. » Goldfchmidt, C., Dr., Hamburg Kruser.‘.K.,.Dr, » Gofsler, E., Dr., » KrüußsEl, Dr; » Grol®r G.Dr, » Gundlach, ]J., Wandsbeck. Lange, Wich., jun., Dr. >» Güfsefeld, Emil, Hamburg. Langfurth. Ad., Dr., Altona. Güfsefeld, Dr., » Tazarus, W.; Hamburg. Leffmann, A. M,, » Hallier, 1.2G, » Lieben, L., Conful, » Hämmerle, W. A., » Liebenthal, Dr., » Hafche, W. O,, » Lion, Eugen, » Kleinien, Ce], 29r, » Lion, Fred. BE » Hering, 102.15, » Lipfchütz, Guftav, » Herfchel, W., Dr. med. » Lipfchütz, Louis, » Hertz, Martin, » Löckermann, H., Dr., > Hertz, John E., » Lüders, „GW > Heinemann, Dr. Gymnafial- Luis, Vincent, » lehrer, Hamburg. Lüttgens, E., » Hoffmann, E., > Hoffmann, G.,Dr. med., » Martens, G. H., » Hoffmann, J. F., » Matthaei, ]., » Hoffmann, Alfred, » Mejern, ©, » Hoft:iC. As » Meyer, Ad. Aus., » Hoppe, Dr., >» Meyer, CH, » — II — Meyer, J. Arthur F., Hamburg, Meyer, Guftav, » Michow, Dr., » Mielck, W., » Mielck; W. H., Dr., ' » Mielke, Dr., Altona. Möbius, Anton, Hamburg. Niederftadt, Dr., » Niemitz, E., » Neumayer, Prof. Dr., Director der Seewarte, Hamburg. Nölting, Emile, Gl.- Conful, Hamburg. Norden, S,, » Oberdörffer, A., » Oehlecker, F., » Otte,xC, » Battzr GEHE >A. >» Patow, Otto, » Peterfen, Hartw., » Pfeffer, ER Dr;, » Blasemann, ].;C., » Bröchownik, L., Dr.» Putzbach, F. » Rapp, Th., Senator, » Rarhoen, 1. €E.G,, Dr. > RaynalsC. A,, » Reents, Chrift. » Reiche, L. von, » Reiche, H. von, Dr. » Reincke, ]. ]., Dr., » Reinmüller, P., Dr., >» Reniche, ‘E), Dr., » Richter, W., Hamburg. Richter, A., Dr., Wandsbeck. Richnow, L., Hamburg. Riemann, M., » Robinow, Carl., N Rodig, C., Wandsbeck. Roever, H., Altona. Rubs.Dr,, Hamburg. Salomon, G., Dr., » Sandow, E., Dr., >» Schierenberg, G., Dr., » Schlefinger, Auguft, » Schlüter, Frans, » Schmeltz, jr. :). DE» Schmidt, Ed:; Dr., » Schmidt, Juftus, » Schmidt, Alfred » Schneider, Franz, Commerz.- Rath Hamburg. Sehrader, €; Dr: » Schubert, Dr., » Schwencke, H., » Seifer, Th., » Sellin, Carl, » Sempers]..0» Altona. Sennewald, Dr., Hamburg. Sieveking, C. W., Dr., » Sodtmann, ]J. @-]., » Sohtt, ©: G, » Sonder, W., Dr., > Spiegelberg, W. Th., » Spröfsel, Gymnafiallehrer, Wandsbeck. Steinblink, E., Altona. Stelling, C., Hamburg. oe Steinkühler, F., Dr., Hamburg. Weber, W., . Hamburg. Strebel, H., » Mieber, CT Ss » Weils, G.,:Dr.,, » Sams; > Weftendarp, W., » me O7 Altona. Wibel, F,, Dr., » Todtenhaupt, A. G., Hamburg. Wiebel, K., Prof., » Traun, > Wichmann, Ad., » Traun, H., Dr. Wandsbeck. Wiebcke, A., » Wiebcke, Paul, » Dlex,.@.-L), Dr... Hamburs. Wimmeli Bor We x Ulex, G. F., 2 Winter, Ernft, » Ulex. 155 Dr,, » Wittmack, & Jh y Vogler, E. A,, i PISRTDAUN i Wohlwill, E., Dr., » Voller A. Dr, » ; Völfchau, ] ; Wioerlee,/E. Hr, » NE Worlee, Ferd., » Wagenknecht, M.H., Altona. Wulff, John, i Wahnfchaft, Ih, ,.Dr, ö a ay re Zimmermann, G. Th.Dr. » Ehren-Mitglieder. Boue, Ami, Mitgl. der Acad. d. W., Wien, Afa-Gray, Prof., Cambridge, U.-S. Burmeifter, H., Dr., Buenos-Ayres. Claus, Carl, Prof., Wien. Godeffroy, Caefar, Hamburg. Gottfche, C. M., Dr. med., Altona. Hegemann, Capt., Koldewey, » » Meyer, H..2,,.Dr:. Kiel. Meyer AB, Dr,, Dresden. Moebius, C., Prof., Hamburg. Kiel. Nordenskjöld, Prof., Stockholm. Owen, Prof., London. Roth7T.,. Dr, Prof., Berlin. Schleiden, Prof., Wiesbaden. Schnehagen, Capt., Hamburg. Selatet, Dr.,; London, Semper, C., Prof, Würzburg. Stöckhardt, Prof., Tharandt. Temple, Rudolph, Pefth. Weber, Wilh., Prof., Göttingen. Wöhler, Fr, » » Wölber, Francis, Conful, Hamburg. Correfpondirende Mitglieder. Brunetti, Prof., Padua. Bruinsma, Dr., Leeuwarden. Buchenau, Prof., Bremen. Cigalla, Conte, Dr., Santorin. Eoceo,: Prof;, Meffina. Davis, Dr., Edina, Liberia, Weftafrika. Dick, -GHR., Mauritius. Engelmann, G., Dr., St, Louis. Fifcher-Benzon, v., Dr., Hufum. Frifch, Prof., Stuttgart. Göppert, Prof., Breslau. Henle, » Göttingen. Hanftein, » Bonn. Himly, » Kiel. Müller, v., Ferd., Baron, Melbourne. Philippi, R. A., Prof., San Jago de Chili. Raydt, Herm., Ratzeburg. Röder, v., Hoym, Anhalt. Rufcheweyh, Conful, Rofario. Richters, F.,Dr., Frankfurta.M. Sack. ..Dr, Halle. Schlesel,sHi., Dr, Leyden. Sieveking, E., Dr., med. London. Steenftrup, Jap., Prof., Kopenhagen. Swanberg, L., Prof., Upfala. Spengel, W., Dr, Bremen. Trofchel, Prof., Bonn, Weftphalen, A., Guayaquil. Weftphal, A., Conful, Montpellier, Die Panzerkrebfe des Hamburger Mufeums von DR. GEORG PFEFFER. Der folgende Auffatz giebt das Verzeichnis der Panzer- krebfe des Hamburger Mufeums mit ihren ficheren Fundorts- angaben, nebft ausführlichen Befprechungen neuer Arten oder folcher Verhältniffe bekannter Formen, die in der Litteratur bisher nicht zufammenfaffend behandelt find. Es möge daher die Berückfichtigung diefer verfchiedentlichen Gefichtspunkte die Ungleichheit in der Behandlung der einzelnen Abfchnitte be- gründen, wie denn überhaupt der vorliegende Auffatz nicht ein fynoptifch vollftändiger fein, fondern auf Grund des hiefigen Materials die eine oder andere Lücke in der Erkenntnis der zu betrachtenden Gruppe ausfüllen foll. — 23 — Gattung Palinurellus v. Martens. Panzer lang im Verhältnis zur Breite, ftark convex, vorn mit einem grofsen ftumpf dreieckigen Schnabel verfehen, welcher das Ocular- und die Antennalsegmente bedeckt. Poftabdomen lang, ungefurcht, mit medianem Kiel. Innere und äufsere Fühler mit verhältnismäfsig kurzen Geifseln. Bruftbein halb fo lang wie breit, vorn und hinten fchmäler, als in der Mitte. P. Gundlachi v. Mrts. Sitzungsb. Naturf. Fr. 1878 p. 131. Das mir vorliegende Exemplar ift, ebenfo wie das Berliner Exemplar, ein Weibchen, jedoch nicht fo grofs wie diefes. Das letzte Kieferfufspaar ift fehr grofs und ftark, ähnelt in feiner Geftalt völlig dem erften Beinpaar und ift falt fo dick wie das zweite Beinpaar. Die Palpen der Maxillarfüfse find dünn und lang, vielgliedrig. Das zweite Beinpaar reicht nach vorn foweit, wie das erfte. Das vierte hat am Klauenglied einige bewegliche Borftenftacheln. Das fünfte hat eine fpitze Scheere, deren fefter Schenkel halb fo grofs ift wie die Klaue. Länge des Exemplars bis zur Schwanzfpitze S6 mm. Barbados (Ehrhardt). Gattung Palinurus Fabr. Bei der Aufftellung und Abgrenzung der Arten diefer Gattung fcheinen zum Teil nicht die richtigen Merkmale betrachtet zu fein. Es mag fomit geeignet fein, die einzelnen auf ihren Wert zu prüfen und fie dann auf die Syftematik der Gattung anzuwenden. Merkmale, die von den Fühlern genommen find, findet man in der Litteratur felten angewandt. Milne Edwards be- nützt die Länge der Geifseln der inneren Antennen bei den Diagnofen feiner Untergattungen. Aufserdem geben fie aber ganz vorzügliche Kennzeichen ab, nemlich in der relativen Länge der Stiele der inneren und äufseren Antennen zu einander. Dies Verhältnis ift, foweit das mir vorliegende Material reicht, conftant. Ein anderes Merkmal ift dlas Auftreten refp. Fehlen einer bürften- a Dal, artigen Längsreihe von Haaren auf der Geifsel der grofsen Fühler. Dies ift wol meift ein gut anwendbares Kennzeichen, jedoch kommen auch Uebergänge vor (brevipes) oder die Ge- fchlechter variiren möglicherweife darnach (Argus). Die abfolute Länge der Fühler ift ein nicht gut zu verwendendes Merkmal, weil diefelben oft am Ende abgebrochen find. Die Merkmale des Antennalringes find von M. Edwards mit grofser Vorliebe benutzt worden, mit Recht, fofern er die allgemeine Geftalt bei der Formirung feiner Untergattungen be- nützte, mit Unrecht, fofern er der Zahl der Stacheln einen zu grofsen Wert beilegte. Die Zahl variirt ganz gewifs, wie die Betrachtung der »Especes, dont l’abdomen n’est pas sillonne» (pag. 40) zeigen wird. Ein abfolutes Kennzeichen bieten die Stacheln bei P. penicillatus, wo fie am Grunde zu einem Bündel verwachfen find. Die Tuberkeln des Panzers find mehrfach von M. Edwards als charakteriftifch betrachtet worden. Diefe Kennzeichen müffen aber mit der allergröfseften Vorficht benutzt werden. Zuerft zeigt mein Material, dafs bei fehr grofsen Exemplaren die Stacheln fich abftumpfen, die Hauptftacheln ihre Spitze verlieren, die Nebenftacheln zu flachen Höckern werden. Dies fcheint aufser vom abfoluten Alter auch noch vom relativen Alter der Schale abzuhängen, derart, dafs die neue Schale jedes Jahres den voll- kommneren Zuftand repräfentiert. Um die übrigen fpecififchen Charaktere der Beftachelung zu würdigen, refp. ihren Wert ein- zufchränken, mufs vorerft der Typus derfelben feftgeftellt werden. Ich würde denfelben gern mit allen feinen Abänderungen, nicht nur in der Gattung und Familie, fondern auch in der ganzen Ordnung, — denn alle fculpierten Dekapoden laffen fich an- nähernd darauf zurückleiten — vorführen ; der nicht zu umgehende Mangel von Zeichnungen läfst mich aber vorläufig nur den Grundrifs angeben. Ich betrachte dazu vorerft die Gruppe der langhörnigen Species, weil bei ihnen die Verhältniffe am leichteften feftzuftellen find. Zunächft findet fich auf dem Panzer eine Mittelreihe, die bei den Palinurus s. str. mit einem Zahn am Vorderrande des en DEE =) Panzers beginnt, bei den langhörnigen dagegen nicht. Diefelbe verläuft auf der Stomachalregion ungeteilt, teilt fich dann in zwei mehr oder weniger von einander entfernte Aefte, die parallel (je drei Stacheln) bis zur Nackenfurche verlaufen, dann fchwach con- vergierend (drei Stacheln) über die Cardialregion; hinter der hinteren abschliefsenden Furche derfelben finden fich auf der Inteftinalregion noch je zwei Stacheln, deren erftere beiden etwas weiter von einander entfernt find, fodafs die Reihe hier einen ftarken Bogen nach aufsen macht. Der ungeteilte Anfang der Mittelreihe ift bei P. longipes und brevipes völlig verfchwunden; die Zahl der Stacheln in ihm ift unbeftimmt. Bei P. guttatus und P. penicillatus find die beiden Aefte fo weit von einander entfernt, dafs fie die Fortfetzung der zur inneren Seitenreihe gehörenden Hörner zu bilden fcheinen. Die innere Seitenreihe beginnt mit den grofsen Hörnern am Vorderrande des Panzers; dicht hinter jedem fteht ein fehr grofser Stachel. Dann wendet fich die Reihe ftark nach auswärts und verläuft über die Genitalregion parallel den Aeften der Mittelreihe, noch je zwei Stacheln führend. Ihren Abfchlufs erreicht fie fchon auf der Cardialregion, an deren vorderem Rande neben den beiden zu den Aeften der Mittelreihe gehörenden je ein zur erften Seitenreihe zählender fteht. Die äufsere Seitenreihe beginnt zufammen mit der folgenden inneren Randreihe in dem oberen der beiden Zähne am Vorder- rande des Panzers. Sie zählt fodann vor der Nackenfurche noch einen gröfseren und einen kleineren Stachel. Hinter der Furche teilt fich die Reihe in zwei Aefte; der innere zieht fich direkt neben der Nackenfurche und der die Cardialregion feitlich ab- fchliefsenden bis zum Hinterrande des Panzers; ihr Endftachel dafelbft fteht neben den beiden zur Mittelreihe gehörenden. Der Aufsenaft der äufseren Seitenreihe befteht durchgängig aus gröfse- ren Stacheln; er verläuft annähernd parallel dem Innenaft bis zum Hinterrande des Panzers; fein Endftachel ift fehr weit von dem vorletzten entfernt und fteht neben dem des Innenaftes. Die Anzahl der Stacheln des Innenaftes ift nicht ganz conftant, oder die eingefchobenen Nebenftacheln trüben das Verhältnis; der mn Ah Aufsenaft hat, wenn man den an der Teilungsftelle ftehenden mitrechnet, fechs Stacheln. Die innere Randreihe beginnt zugleich mit der foeben be- trachteten Reihe in dem oberen der beiden Stacheln am Vorder- rande des Panzers. Sie zieht fich ungeteilt bis auf die Leber- gegend, wo eine Teilung eintritt derart, dafs der Hauptftamm dem Rande am meiften genähert verläuft. Vor der Nuchal- furche ftehen meift zwei, hinter derfelben ebenfoviel Stacheln in der ungeteilten Reihe; von da teilt fie fich. Der Aufsenaft hat fünf oder fechs Stacheln, der Innenaft deren vier oder fünf und verläuft neben dem Aufsenaft der äufseren Seitenreihe; fein Endftachel fteht alfo neben dem zu diefer Reihe gehörigen am Hinterrande des Panzers. Der Innenaft der inneren Randreihe giebt nach aufsen einen Zweig ab, der aus zwei Stacheln befteht. Der Endftachel diefes Zweiges fteht zwifchen dem des Aufsen- und dem des Innenaftes der Reihe am Hinterrande des Panzers. Die äufsere Randreihe beginnt mit dem unteren der beiden Stacheln am Vorderrande des Panzers. Hinter diefem ftehen vor der Nackenfurche noch zwei Stacheln. Hinter der Furche ift bei den langhörnigen die Reihe unterdrückt, d. h. es finden fich keine Haupt- fondern nur Nebenftacheln in der Fortfetzung. Die kurzhörnigen Palinurus weichen von dem gefchilderten Verhalten in manchen Punkten nicht unwefentlich ab. Bei P, vulgaris ift zunächft die Zahl der Stacheln der Region vor der Nackenfurche durchgängig vermehrt. Die Aefte der Mittelreihe führen nach der Teilung, wie es fcheint, vier Hauptftacheln. Auf der Cardialregion nähern fich die Aefte faft zum Ineinander- fliefsen, die Endftacheln am Hinterende ftehen wieder weit von einander, refp. fie find nicht vorhanden und die befagten Stacheln gehören zum Innenaft der äufsern Seitenreihe. Die innere Seiten- reihe bildet eine directe grade Reihe von den grofsen Hörnern aus; ihr Verlauf ift regulär. Die äufsere Seitenreihe beginnt mit kleinen Stacheln kurz vor der Nuchalfurche; hinter derfelben ift der Verlauf der gewöhnliche. Die innere Randreihe beginnt weit vom Vorderrande, in nicht zu grofser Entfernung von der Nackenfurche, mit den drei typifchen Stacheln, hinter der Furche — 27 — fcheint der Verlauf der oben gefchilderte zu fein, jedoch find gerade bei P. vulgaris die Verhältniffe recht fchlecht zu fehen, fo dafs die Sicherheit in den Beziehungen gefchwächt wird. Die äufsere Randreihe ift ftark ausgeprägt und zeigt auch eine An- zal von Hauptftacheln hinter der Nackenfurche. Dies zeigt, dafs die Reihe kleiner Stacheln bei der anderen Gruppe zwar nicht ihrer Ausbildung, aber ihrem Range nach zu den Hauptftacheln rechnen. Bei P. Lalandii ıft der Verlauf der Mittel- und inneren Seiten- reihe regulär. Die äufsere Seitenreihe und innere Randreihe find vor der Nuchalfurche fchwer auseinander zu halten; es find auch von beiden zufammen nur zwei als Haupttuberkel entwickelt; hinter der Furche find beide Reihen annähernd normal; man kann die Dreiteilung der inneren Randreihe erkennen. Die äufsere Randreihe zeigt hinter der Nackenfurche noch zwei fehr grofse Tuberkel. Aus der vorangegangenen Betrachtung geht hervor, dafs man mit ziemlicher Sicherheit Merkmale von der Beftachelung hernehmen kann. Man würde zunächft auf den Verlauf der Reihen zu achten haben, die manchmal fo ftark abbiegen, dafs man fie für die Fortfetzung der benachbarten halten würde, wenn man nicht durch ausgiebige Vergleichung fich eine andere Meinung bilden müfste. Als Beifpiele mögen P. penicillatus und guttatus dienen, bei denen die Aefte der Mittelreihe die Fortfetzung der mit den Hörnern beginnenden, alfo der inneren Seitenreihe, zu fein fcheinen. Weitere Merk- male könnte man aus der Unterdrückung von Hauptftacheln und der mehr weniger ftarken Einfchiebung von Nebenftacheln nehmen. Im Folgenden find diefe Merkmale zum Teil, jedoch nicht in vorwiegendem Maafse, benutzt, weil mir nicht genug Material vorliegt, um die Variation diefer Verhältniffe innerhalb der Art feftftellen zu können. Ein ganz befonders wichtiges Merkmal fcheint mir die Art der Behaarung der Stacheln refp. Tuberkeln zu fein. Es finden fich da zunächft dichte Haarkränze von vielen niederliegenden Haaren um die Vorderfeite herum (P. Lalandii, guttatus). Die u DS u Anzal derfelben kann abnehmen, fie felbft dicker und weicher werden (P. vulgaris, Argus, brevipes, longipes). Dann wird die Zahl der Haare meift noch geringer, fie werden borftig und ftehen empor anftatt, wie bei den vorigen, nieder zu liegen (P. peni- cillatus), um fchliefslich zu emporftehenden hornigen Stachel- borften zu werden (P. femoristriga). Der Lobus an den feitlichen Fortfätzen der Poftabdominal- ringe ift nach zwei Typen gebildet und giebt ein gutes Kennzeichen. Er ift rund und gezäahnelt bei P. vulgaris, Bürgeri, longipes, brevipes,; fpitz dagegen und wol immer ungezähnelt bei P. La- landii, guttatus, penicillatus, femoristriga, Argus. Die Poftabdominalringe haben in der Nähe des Grundes der feitlichen Fortfätze meift einen hellen Fleck. Die Aus- bildung diefer Augenflecke refp. ihr Stellungsverhältnis zum Anfang der feitlichen Fortfätze ift conftant und giebt fomit gute Merkmale. Die Furchen der Poftabdominalringe find ftets als brauch- bares Kennzeichen benutzt worden; es ift hierbei jedoch Vor- ficht anzuwenden, da die Verhältniffe innerhalb gewiffer Arten fchwanken, ein Umftand der möglicher Weife durch die Ver- fchiedenheit der Gefchlechter hervorgerufen ift. Siehe darüber P. guttatus. Die relative Länge der Beine im Vergleich zu anderen Gliedern des Körpers refp. unter fich ift von mir bei einer nicht unbeträchtlichen Anzal von Exemplaren als ein gutes Merkmal befunden worden. Bei gewiffen Arten variirt dies gewifs nicht, wie ich von P. brevipes verfichern kann, von dem mir kleine und ein riefiges Exemplar vorliegen; in anderen Fällen ift da- gegen eine Variation feftgeftellt; fiehe darüber P. guttatus. Die Ausbildung der Palpen an den Kaugliedmaafsen refp. ihre Reduzirung und Unterdrückung find felbftverftändlich Merk- male erften Ranges. Das Vorkommen von beweglichen Borftenftacheln am Klauen- glied des vierten und fünften Beinpaares fcheint die Regel zu fein, fo dafs ihre Abwefenheit, wenn fie bei einer gröfseren Anzal von Stücken derfelben Art conftatirt ift, ein Merkmal abgeben — 29 — kann. Doch kommen auch hier Schwankungen vor, fiehe P. guttatus. Auch der Wert der Färbungsverhältniffe der Beine darf nicht übertrieben werden, da, wie unten bei P. brevipes gezeigt werden wird, dies Merkmal innerhalb der Art variiren kann. Die Bildung der Scheeren am fünften Beinpaar dürfte, wenn ausgewachfene Weibchen vorliegen, zu den abfoluten Kennzeichen gerechnet werden. Es treten Scheeren mit fpitzen, hakenförmigen und folche mit breiten löffelförmigen Schenkeln auf. Die Formation der Poftabdominalgliedmaafsen fcheint bei den Weibchen der verfchiedenen Arten fpecififche Kennzeichen abzugeben. | Als Abweichungen, welche durch Altersverfchiedenheiten hervorgerufen werden können, find anzuführen die Abfchwächung der Stacheln und Tuberkeln des Panzers, die Veränderung in den relativen Längenverhältniffen der Beine (f. P. guttatus) und in der Ausbildung der Scheerenfüfse bei den Weibchen (f. P. Lalandii). Als Abweichungen der beiden Gefchlechter von einander würde neben dem letzteren Merkmal, zufammen mit der Bildung der Poftabdominalfüfse, die für alle Arten Gültigkeit hat, noch als Merkmal, welches vielleicht nicht conftant und vielleicht nur bei einigen Arten auftritt, die Ausbildung der Bürfte an der Geifsel der grofsen Fühler und die Differenz in der Bildung der Poft- abdominalfurchen aufzuführen fein (f. P. guttatus und P. Argus). Die geographifche Verbreitung der Arten fcheint eine ziem- lich weite zu fein, wenigftens wurde dies für P. guttatus und P. brevipes feftgeftellt. Untergattung Palinurus s. str. Gray; Langoustes ordinaires M. E. P. vulgaris Latr. Mittelmeer. P. Lalandii Lam. Das eine der beiden trocken aufbewahrten Exemplare ift ein Weibchen von 300 mm Länge, bei dem fich die Sexual- Charaktere anders ausgeprägt finden, als es von v. Martens (Archiv 1872 p. ı28) angegeben wird. Hier fchickt das vorletzte Glied innen einen langen Fortfatz aus, der durch eine ftarke Furche abgefetzt ift. Gegen diefen Fortfatz wirkt als anderer Schenkel der Scheere das etwa um ein Drittel längere Klauenglied. Die Scheerenhälften find am Ende fpitz und nicht löffelförmig. Cap. Untergattung S$enex nov. Langoustes longicornes M. E. Panulirus Gray. Der Gray’fche Name Panulirus, ebenfo wie der entfprechende Linuparus entfpringt einer Methode der Namengebung, die un- bedingt nicht zu billigen ift, vor allen Dingen da, wo fich diefe abfonderliche Verdrehung auf einen wirklichen Eigennamen be- zieht; aufserdem verliert das Gedächtnis allen Anhalt. Ich fchlage deshalb den Namen Senex vor, entfprechend dem japanifchen Namen des P. guttatus, den De Haan (Fauna jap. p. 158) in „Senex marinus‘“ überfetzt, ein Ausdruck, der an Charakterifti- fchem gerade für diefe Panzerkrebfe gewifs nichts zu wünfchen übrig läfst. P. guttatus Latr. Der innere Antennenftiel überragt den äufseren um faft zwei Glieder. Erftes Fufspaar fehr dick (faft von der Dicke des Endgliedes des äufseren Antennenttieles). Fünftes Kieferfufspaar mit Palpus ohne Flagellum, Palpus des vierten regelrecht. Tu- berkeln des Panzers mit niederliegendem Kranze fehr zahlreicher Borften; Aefte der Mittelreihe nach der Spaltung weit von einander entfernt. Lobus der Poftabdominalfegmente fpitz. Diefe Art, refp. Varietäten derfelben, find unter einer gröfse- ren Anzal von Namen befchrieben worden, fodafs eine kritifche Mufterung der Litteratur am Platze fcheint. Milne Edwards’ Befchreibung und Abbildung laffen in einigen Punkten zu wünfchen übrig. Zunächtt ift in die Diagnofe zu viel aufgenommen. Die Anzal der Stacheln auf der Medianlinie der Stomachalregion ift nicht conftant zwei, wie M. Edwards angiebt; der mir vorliegende zeigt drei grofse und einen kleinen. Die relative Länge des dritten Beinpaares fcheint nach dem Alter, vielleicht auch nach Lokalitäten zu variiren. Nach Milne Edwards’ Befchreibung und Abbildung, ebenfo nach dem mir vorliegenden Exemplare, ift das zweite Paar das längfte. Das- felbe zeigt das verhältnismäfsig recht grofse Exemplar, welches De Haan (japonicus, |. c.) abbildet. Im Text fagt er jedoch, dafs bei den ausgewachfenen beiderlei Gefchlechts das dritte Paar das länrgfte ift. Denfelben Charakter hebt E. Smith bei feinem P. echinatus hervor. Da nun, wie unten gezeigt werden wird, kein Grund vorhanden ift, den P. echinatus von P. guttatus zu trennen, fo mufs man annehmen, dafs feine Exemplare trotz der geringen Gröfse fchon ausgewachfen waren, oder dafs hier ein Fall vorliegt, wo Merkmale, die im allgemeinen nur im fpä- teren Alter auftreten, fich bei gewiffen Lokalformen fchon bei jüngeren Individuen ausprägen. Der Habitus der Art ift in der M. Edwards’fchen Abbil- dung, befonders was die grofse Dicke des Fufspaares anlangt, fo gut wiedergegeben, dafs die Art nicht verkannt werden kann, zeigt aber eine Anzal Fehler, auf die, fchon v. Martens auf- merkfam gemacht hat, und die E. Smith irre geführt haben. Befonders fchlecht find die Verhältniffe des inneren Fühlerftieles auf dem Habitusbild wiedergegeben, infofern das unterfte Glied fo lang hätte gezeichnet werden müffen, wie die beiden unterften zufammen. Fig. 2 giebt dagegen das richtige Verhältnis. Der von v. Martens (Archiv |. c. p. 127) gerügte Fehler am Bafal- glied der äufseren Fühler ift mir nicht erfichtlich. Dafs De Haan’s P. japonicus ein echter P. guttatus ift, zeigt fowol die Befchreibung als auch die prächtige Abbildung. Ein Vergleich, befonders der letzteren mit der oben gegebenen Diagnofe ftimmt in allen Merkmalen. E. Smith (Conn. Ac. U) erkennt für feinen P. echinatus die grofse Aehnlichkeit mit P. guttatus an, hebt aber fchliefslich als cha- rakteriftifche Unterfchiede drei Punkte hervor: 1) dafs bei P. gutta- tus das zweite, bei echinatus das dritte Beinpaar das längfte ift; 2) dafs bei dem erfteren die Furchen des Poftabdomens ununterbrochen, bei dem letzteren unterbrochen find; 3) dafs die Figuren Milne Edwards’ in einigen Charakteren nicht zu feinen Exemplaren ftimmten. — Von dem letzten Punkt kann füglich abgefehen I Fr I=z werden, da die Mangelhaftigkeit der betr. Figuren anerkannt it; es finden fich eben die von Smith hervorgehobenen Unterfchiede nicht beim Vergleich mit dem mir vorliegenden P. guttatus oder den Figuren von P. japonicus De Haan. Hinficht- lich des erften Punktes wurde oben feftgeftellt, dafs derfelbe vorläufig nicht als ein Merkmal zur Unterfcheidung von Arten ange- fehen werden kann. Auch der zweite Punkt fcheint unter diefen Gefichtspunkt zu fallen. Mich veranlaffen zu diefer Auffaffung zwei vorliegende Exemplare von P. Argus, beide unbedingt der Art angehörig und von ziemlich gleicher Herkunft. Von diefen hat das Männchen unterbrochene, das Weibchen ununterbrochene Furchen auf den Poftabdominalringen. Es ift nun daraus an und für fich nicht ein Schlufs auf die vorliegende Art zu machen, immerhin möchte es jedoch die Anfchauung unterftützen, dafs der P. echinatus nicht als Art, vielleicht jedoch als Lokalform von P. guttatus anzufehen ift. E. v. Martens (Archiy I. c. p. 125) hat zuerft die Art wiffen- fchaftlich feftgeftellt. Dafs feinem Exemplar die Stacheln am Klauen- glied des vierten Fufspaares fehlen, ift fonderbar, da das Vorkommen derfelben fonft in der Gattung die Regel ift. Das mir vorliegende Stück der Art hat fie am vierten und fünften Fufspaar, Auch De Haan gicbt von dem Krebs, den er für P. guttatus hält, (Fauna japonica p. 159) an, dafs er unterbrochene Furchen gchabt habe; das fcheint freilich nicht fehr ins Gewicht zu fallen, weil er nach der gegebenen Befchreibung keine P. guttatus vor fich gehabt haben kann, wie auch v. Martens annimmt. Nach den Verhältniffen der Maxillen jedoch, die er anführt, fcheint er, wie ebenfalls auch v. Martens ausfpricht, den P. femoriftriga für P. guttatus angefehen zu haben, welch erfterer nach dem mir vorliegenden Exemplar (Männchen) ununterbrochene Furchen hat, fodafs immerhin ein, fei es fexuelles, fei es locales Schwanken in diefem Charakter, folglich eine Unverwendbarkeit für Art-Diagnofen, zu conftatieren ift. Schliefslich gehört ohne Zweifel der P. Americanus (Lam.) M. E.hierher. Es fprechen dafür alle Merkmale, befonders das von der Länge des unterften Gliedes der inneren Antennen hergenommene. Vielleicht ift auch P. fpinofus M. E. hierher zu ziehen. Ich zweifle jedoch, dafs, wenn es nicht nach dem Original- Exemplar gefchieht, jemals eine Identificirung der Art möglich fein wird. Beschreibung des vorliegenden Exemplares von den Sandwichs-Inseln. Der Antennalring hat zwei lange Stacheln, aufserdem eine Anzal kleiner fchwarzer' Borftenftacheln, Die Furche zwifchen den grofsen Stacheln ift kaum zu erkennen. Die Stacheln am Vorderrande des Panzers find etwa gleich lang, der obere aber ftärker. Die Wellung der letzten Poftabdominalfurche ift fchwach, der Hinterrand des vorletzten Ringes regelmäfsig ftachelig ge- zähnelt und verhältnismäfsig dünn behaart. Die Unterfeite der Poftabdominalringe, der falfchen Füfse und der Schwanzfloffe ift glatt. Der Lobus am zweiten, dritten und vierten Poftabdominal- fegment ift vorn fchwach kerbzähnig. Die Artikulationslappen des zweiten und dritten Beinpaares am Sternum find etwa fo grofs, wie die entfprechenden inneren Lappen. Das Ende des grofsen Tarfalgliedes des erften Beinpaares reicht etwas über die Hälfte des grofsen Tarfalgliedes des zweiten; das dritte bis zum Anfang der Klaue des zweiten. Die Fühlergeifsel ift ohne Haarbürfte.. Die Behaarung an den Beinen ift aufserordentlich ftark; ftarke Haarbüfchel ftehen auch auf der letzten Hälfte der langen Tarfalglieder des erften Paares. — Die Farbe des Panzers ift hell gelblich mit fehr ftarker afchblauer ins violette und grüne ziehenden Marmorierung, - die faft den Grundton auszumachen fcheint. Das Poftabdomen ift vor den Furchen und in den feit- lichen vorderen Teilen hinter der Furche gelb-rot marmoriert mit hellen Flecken; der übrige Teil hinter den Furchen ift dunkelgrün mit hellgelben Flecken. Die Beine find hell gefleckt, die Tibia und das lange Tarfalglied grün geftreift, erfteres aufser- - dem noch gefleckt. Der Fühlerftiel hat die Farben des Panzers, die Geifsel ift hellbraun, ohne befonders wahrnehmbare Bürfte. Totallänge 215 mm; Panzer 90 mm; Fühlergeifsel 340 mm; drittes Beinpaar 205 mm, Das Exemplar ift von den Sandwichs-Infeln, ein Umftand, der nich: weiter verwundern kann, da die Artidentität mit P. japo- nicus nachgewiefen fein dürfte, es alfo feft fteht, dafs nicht nur die Oftküfte des tropifchen Amerikas die Heimat der Art ift. P. penicillatus Ol. Der innere Antennenftiel überragt den äufseren um ein halbes Glied. Das fünfte Kieferfufspaar mit Palpus ohne Flagel- lum, Flagellum des vierten regelrecht. Tuberkeln des Panzers mit wenig (etwa 6) divergierend emporftehenden Borften. Aefte der Mittelreihe nach der Spaltung ziemlich weit von einander entfernt, jedoch nicht ganz fo weit, wie bei P. guttatus; die vier Stacheln des Antennalringes an ihrem Grunde zu einem Bündel vereinigt. Lobus der Poftabdominalfegmente fpitz, am Vorder- rand gezähnelt. Furchen nicht fehr ftark gefchwungen, mäfsig ftark behaart. Im Uebrigen zeigen die beiden mir vorliegenden Stücke fol- gende gemeinfame Charaktere. Die Nebentuberkeln des Panzers find in aufserordentlicher Menge vorhanden; von den Stacheln des feitlichen Vorderrandes ift der untere gröfser. Der Hinter- rand des vorletzten Poftabdominalringes ift ftachelig gezähnelt. Zwifchenräume zwifchen den drei Epiftomftacheln geftachelt. Die Articulationslappen des Bruftbeins am 2. u. 3. Beinpaar noch lange nicht halb fo grofs, wie die entfprechenden inneren. Geifsel der äufseren Fühler mit ftarker Haarbürfte. Das 4. und 5. Beinpaar hat an den Klauen mehrere Hornftacheln. Die Be- haarung der Klauenglieder ziemlich ftark, der Zahn an der Basis des 5. Paares fchwach, das lange Tarfalglied nur mit ver- einzelten Borftenbündeln. Das erfte Beinpaar ift fehr dick und ftark und wird vom zweiten faft um die ganze, diefes, ebenfo wie der Stiel der grofsen Fühler, vom dritten um die halbe Klauenlänge überragt. Das Poft- abdomen ift überall weifs punktiert. a. Stiller Ocean, Muf. Godeffroy. Die Grundfarbe des Panzers ift hellbraun, der Bereich vor der Nackenfurche und die Cardialregion ift grün; die grofsen Hörner und die dahinter fte- henden Stacheln violett marmoriert. Die Poftabdominalringe vor den Furchen hell gelbgrün, dahinter dunkeler grün, der Hinter- rand violett; aufserdem ift das gefamte Poftabdomen mit hell- gelben punktförmigen Flecken dicht bedeckt. Die Beine find grün geftreift. Gefamtlänge 250 mm. b. Neu Guinea. Die Grundfarbe des Panzers: ift grüngelb, diefelben Regionen, wie bei dem vorftehenden Stück dunkelgrün, aufserdem aber noch die Randpartien des ganzen Panzers. Hinter- leib vor der Furche hell-grünblau, dahinter violett, vollftändig mit hellen Punktflecken bedeckt. Die langen Tarfalglieder find violett geftreift, die vorangehenden Glieder auf der Oberfeite mit grünen, auf der Unterfeite mit violetten Bändern verfehen. Gefamtlänge 154 mm; Panzer 56 mm; äufsere Fühler 252 mm; 3. Beinpaar IO5 mm. P. Bürgeri De Haan. Diefe Art liegt mir nicht vor, indes mögen der Parallelität wegen die aus der Befchreibung und Abbildung De Haan’s hervorgehenden Hauptmerkmale hier aufgeführt werden. Der innere Antennenftiel überragt den äufseren um ein Glied. Palpen des fünften und vierten Kieferfufspaares fehlend. Tuberkeln des Panzers »corona setarum auctae«; die Aefte der Mittelreihe von gewöhnlichem Verhalten. Lobus der Poftabdo- minalringe rund, gezähnelt. Furchen des Poftabdomens gerade, Der Ausdruck »corona setarum auctae« ift im Vergleich mit dem mir vorliegenden Material auf einen etwa dem von P. penicillatus entfprechenden Befund zu deuten; jedenfalls zeigt das Wort »auctae«, dafs die Borften emporftehen, und das Wort »corona«, dafs fie von fefter Corriftenz find und divergieren. P. femoristriga v. Martens. Der innere Antennenftiel überragt den äufseren um zwei Glieder. Flagellum des fünften Kieferfufspaares lang, und ebenfo wie das des vierten vielgliedrigs. Tuberkeln des Thorax mit 3—7 divergierend emporftehenden glänzend braunroten Stachel- borften; Aefte der Mittelreihe ziemlich nahe aneinander. Lobus der Poftabdominalringe fpitz, Furchen gefchwungen und behaart; — 36 — Es liegt ein Stück von Neu-Guinea vor. Der Antennalring hat eine ftarke Furche zwifchen den beiden mäfsigen Haupt- ftacheln; neben und hinter jedem derfelben fteht noch je ein kleiner. Die Nebentuberkeln des Panzers find aufserordentlich zahlreich, von den beiden Hauptftacheln am feitlichen Vorderrande des Panzers ift der untere reichlich doppelt fo grofs, als der obere; zwifchen beiden befindet fich ein Nebenftachel. Die Mittelreihe enthält vor ihrer Spaltung vier kleine Stacheln. Die Furchen des Hinterleibes find mit regelmäfsigen Bürften dunkel-brauner Haare verfehen, die an den Hinterrändern der Segmente befindlichen find dagegen hellbraun, fodafs fie fich abwechfeln. Am 2., 3., 4. und 5. Ring findet fich eine fchwache Einkerbung, am 6. umgekehrt, fodafs hier ein mittlerer und zwei feitliche ftark wellenförmig gebildete Lappen vorhanden find. Zwifchen den drei Hauptftacheln des vorderen Epiftom- randes finden fich noch einige Nebenftacheln. Der Lobus des zweiten Abdominalringes hat an feinem Vorderrande einige zahn- artige Höcker. Das vierte und fünfte Beinpaar hat an den Klauen mehrere Hornftacheln. Die Behaarung der Klauenglieder ift ziemlich ftark, auf dem langen Tarfalgliedern finden fich nur wenig Haare. Das erfte Beinpaar ift verhältnismäfsig lang und dünn; es wird von dem zweiten faft um die ganze, diefes von dem dritten um die halbe Klauenlänge überragt. Die falfchen Füfse des Poftabdomens ebenfo wie die Unterfeite desfelben überhaupt find mit ftarken roten Borften bedeckt. Die Farbe des Panzers ift ein helles grau-gelbbraun, mit afchblau mar- moriert. Die Ringe des Poftabdomens find violett, hinter den Furchen ziemlich rein und dunkel, vor denfelben hell und mit viel gelb gemifcht; aufserdem ift der gefamte Hinterleib mit mäfsig dicht ftehenden etwa hirfekorngrofsen runden hellgelben Flecken verziert. Die Beine find violett gebändert. Gefamtläinge 180 mm; Thorax 56 mm; äufsere Fühler 425 mm; drittes Beinpaar 128 mm. P. Argus Latr. Der innere Antennenftiel überragt den äufseren um ein Glied. Das fünfte und vierte Kieferfufspaar haben ein langes vielgliedriges Flagellum. Tuberkeln des Panzers an ihrer Vorderfeite mit etwa einem Dutzend weicher niederliegender Haare verfehen. Der Lobus der Abdominalfegmente fpitz, die Furchen verhältnis- mäfsig fchmal und fchwach behaart. Auf dem Antennalringe finden fich zwei Paare weit von einander entfernter Hauptftacheln und ein oder mehrere in ver- fchiedenem Stellungsverhältnifs fich vorfindende ziemlich grofse Nebenftacheln. Die Hörner über den Augen find die gröfseften in der Gattung vorkommenden. Die Stacheln am feitlichen Vorderrande des Panzers find annähernd gleich. Die Neben- tuberkeln des Panzers find wol zahlreich, aber ganz rudimentär, Die Furchen des Poftabdomens find feichter, fchmaler und fchwä- cher behaart, als bei den bisher betrachteten Arten. Der Hin- terrand des vorletzten Segmentes ift gezähnt. Die Fühlergeifseln haben eine Haarbürfte. Die Beine find kurz; das zweite Paar überragt den Stiel der grofsen Fühler noch nicht um das Klauenglied. Aneinander- gelegt überragt das zweite Paar das erfte um die halbe (b) oder ganze (a) Klauenlänge. Das dritte Paar ift um die halbe Klauen- länge kürzer als das zweite. Das Weibchen hat am fünften Beinpaar eine Art Scheerenbildung, derart, dafs das vorletzte Glied an feinem Ende und das Klauenglied an feinem Grunde nach innen einen fchwach löffelförmigen Fortfatz etwa von dem fechften Teil der Klauenlänge ausfendet. Die Beine am Poft- abdomen desfelben haben, wie gewöhnlich, einen Aufsenaft und Innenaft. Der erfte ift an allen Paaren fehr grofs und ebenfo wie beim Männchen, als ein nach unten fpitzer grofser düten- förmiger Beutel ausgebildet. Der Innenaft des erften Paares ift kleiner, als der äufsere, zeigt aber diefelbe Bildung; bei den anderen ift er viel kleiner, ftark chitinifiert, flach und trägt nach innen einen Fortfatz, an dem ein griffelförmiges Glied inferiert, welches mit dem Innenaft felber eine Scheere bildet. Der helle, dunkel umfäumte Fleck, welcher fich bei den bisher aufgezählten Arten nur am Grunde des Lobus vom zweiten Poftabdominal- fegment findet, ift hier, ebenfo wie bei den folgenden Arten, auch auf den folgenden Segmenten mehr weniger entwickelt und zwar bei allen Ringen weit mehr nach der Mittellinie hin verrückt; befonders ftark ift er am dritten und fechsten Ringe ausgebildet. Aufserdeni findet fich auf jedem Ringe, der Mittel- linie noch weiter genähert, ein Paar kleinerer ähnlicher Flecke. a. Ein Männchen von Cuba. Die Haarbürfte an den Fühler- geifseln ift aufserordentlich ftark entwickelt, die Furchen der Poftabdominalfegmente find mit Ausnahme der letzten fämtlich in der Mitte unterbrochen. Die Farbe des Panzers ift an den Seiten ein rötliches gelbbraun, nach der Mitte zu grünblau und violett gewäffert. Das Poftäbdomen ift hell grünblau bis violett- rot, aufser den Hauptflecken mit noch vielen anderen gelben un- regelmäfsig ftehenden Flecken verfehen, welche hinter der Furche und am Hinterrande der Segmente Reihen bilden. Die Beine find violettrofa gebändert, die falfchen Beine und das Schwanz- floffenende fchwach rofa. Körperlänge ISı mm; Panzer 68 mm; grofse Fühler 385 mm drittes Beinpaar 129 mm. b. Ein Weibchen von Belize (Honduras). Die Haarbürfte an den Fühlergeifseln ift verhältnismäfsig fcehwach entwickelt, die Furchen der Abdominalfegmente find fämtlich ununterbrochen. Die Grundfarbe des Panzers ift gelblich, doch ift der gröfsefte Bereich deffelben grün gefärbt. Der Hinterleib ift grün, mit violett gewäffert. Die unregelmäfsigen Flecken find kleiner und ganz felten. Hinter der Furche und am Hinterrand der Segmente finden fich je ein grüngelber Streifen. Die falfchen Füfse des Poftabdomens haben je einen breiten dunkel-rofenroten Streifen; ebenfo find die Hinterränder der Schwanzfloffe gezeichnet, Körperlänge 168 mm; Panzer 64 mm; grofse Fühler 320 mm; drittes Beinpaar 126 mm. Die Unterfchiede beider Stücke find nicht unbedeutend, müffen wohlaber als fexuell angefehen werden. Die von M. Edwards als eigene Unterabteilung aufgeftellte Gruppe der langhörnigen Palinurus mit ungefurchten Pott- abdominalfegmenten fcheint einer anderen Auffaffung benötigt zu fein. Zunächft giebt es Formen mit fchwachen oder verfchwinden- den Furchen, nur tragen fie keine Haarbürften und find nicht fo tief, wie bei den andern. Wenn man nun bedenkt, dafs nicht nur die andere Untergruppe, fondern auch die andere Hauptgruppe, nemlich die der Palinurus s. str., die Furchen haben, terner, dafs fie bei den Scyllariden nur in ganz vereinzelten Fällen fehlen, fo fieht man, dafs die vorliegende Gruppe eine in gewiller Hinficht fich reduzierende if. Ob nun mit dem allmählichen Aufgeben eines Charakters plötzlich ein gewiffes Schwanken in die Conftanz der übrigen kommt, kann hieraus noch nicht gefchloffen werden, man glaubt es aber zu bemerken, wenn man die hierher gehörigen unter den in der Litteratur gebotenen Arten unterbringen will. Von den mir vorliegenden flimmt auch nicht ein einziger zu den bisher aufgeftellten Arten, d. h. auf jedes Tier paffen einige Merkmale der einen und einige der anderen Diagnofe, fodafs eine Parallelität einer Reihe von guten Merkmalen, wie es für eine gute Art nötig ift, nicht be- merkt werden kann. Es liegt demnach der Gedanke nahe, dafs M. Edwards und feine Vorgänger auf untergeordnete Charak- tere bedeutenden Wert gelegt, wichtige jedoch in zweiter Linie oder garnicht berückfichtigt habe, und dafs auf diefe Weife, da ein Schwanken der untergeordneten Charaktere vorhanden ıtt, die Identität nicht feftzuftellen ift. Zu dem Behufe find oben bei Befprechung der Gattung die einzelnen Charaktere durchge- gangen, und ich halte es für geeignet, hier an der Hand der Spezialbetrachtung einer Anzal vorliegender Stücke den Beweis einiger der oben dargelegten Anfchauungen anzutreten. (Die anderen haben ihre Begründung zumeift bei der Betrachtung von P. guttatus erhalten). Zunächft berückfichtigt M. Edwards die Beftachlung des Panzers. Es ift oben gezeigt worden, dafs diefelbe gewiffen Gefetzen folgt, dafs typifche Stacheln in wenig Fällen ausfallen, acceflorifche dagegen häufiger hinzutreten. Wenn man nun die typifchen Stacheln kennt, fo wird man fogleich fagen können, ob viele und welche Nebenftacheln hinzutreten, und wenn dies bei mehreren Individuen einer durch eine Anzal guter Merkmale charakterifierten Art ftattfindet, fo wird diefem Moment gewifs ein Wert für die Artbeftimmung zugefprochen werden können. — 410 — Eine Reduction der typifchen Stacheln auf dem Panzer habe ich nicht beobachten können, auf dem Antennalfegment kommt fie dagegen vor. Es finden fich hier für gewöhnlich vier Stacheln, die einerfeits auf fechs vermehrt, andererfeits durch Ausfall der beiden hinteren auf zwei reduziert werden können. Nun kommt die Reduction nur bei einer Anzal von Stücken der vorliegenden Gruppe vor d. h. es verhält fich hier gerade fo, wie mit den Furchen der Poftabdominalfegmente, und folche Merkmale feft- geftellter allmählicher Reduction find als Artcharaktere nicht zu dulden, befonders, wenn die hinteren Stacheln nicht ganz ver- fchwinden, fondern nur in ihrer Gröfse reduziert werden, wie das bei den mir vorliegenden Stücken fich verhält. Ob bei den Individuen, welche M. Edwards als typifch für den P. fasciatus angefehen hat, wirklich jede Spur der beiden hinteren Stacheln verfehwunden war, follte vielleicht noch einmal revidiert werden. Dafs der Umftand, ob die Sculpirung des Panzers durch Stacheln oder Tuberkeln hervorgebracht wird, fowol vom Alter des Tie- res wie vom relativen Alter der Schale abhängig ift, geht aus der Betrachtung von P. brevipes hervor, ift alfo nicht als Art- charakter zu benutzen. Die verhältnismäfsige Gröfse des mittle- ren Epiftomzahnes wird bei P. fasciatus erwähnt, bei P. ornatus und fulcatus dagegen garnicht berührt. Ebenfo wird die Stich- punktierung des Poftabdomens bei P. fasciatus und ornatus er- wähnt, bei P. fulcatus hingegen nicht. Ich kann hinzufügen, dafs die Gröfse des mittleren Epiftomzahnes bei fonftiger Varia- bilität fich ebenfalls mit dem Alter der Schale refp. des Tieres reduziert, und dafs alle Individuen der Gruppe die Stichpunktie- rung des Poftabdomens haben, fodafs beide Merkmale als un- terfcheidende fallen. Die verhältnismäfsige Länge der Beine ift, fo- viel ich urteilen kann, ein ganz ausgezeichnetes Merkmal für die Unterfcheidung der vorliegenden Formen. Leider fagt aber M. Ed- wards bei P. fasciatus nur, dafs die Beine fchlank und bei P. fulcatus, dafs das dritte Beinpaar fehr lang ift. Darnach könnte man die befonders langbeinigen Exemplare der Gruppe als P. fulcatus, bezeichnen, wenn man eben eine Form auf ein gutes Merkmal hin identifizieren könnte, während alle fonft angegebenen nicht — 41 — ftimmen. Die Zähnelung des Lappens der Poftabdominalfegmente, die M. Edwards in die Diagnofe aufgenommen hat, ıft bei allen Formen der Gruppe diefelbe. Der weifse Querftrich auf den Poftabdominalringen wird als charakteriftifch für P. fasciatus angegeben, bei den anderen nicht erwähnt; nun aber zeigen fowol einige der mir vorliegenden kurzbeinigen wie auch fämt- liche langbeinigen die Binde, fodafs auch diefer Charakter fällt. Schliefslich foll P. fasciatus an den Beinen Bänder, P. ornatus Ringe, P. fulcatus Marmorierungen haben, während die mir vor- liegenden langbeinigen, die auf P. fasciatus und P. fulcatus be- zogen werden müffen, Bander, die kurzbeinigen, die etwa dem P. ornatus entfprechen, Bänder, Ringe und Marmorierung haben. Kurz, man fieht, die bisherigen Diagnofen find nicht aufrecht zu erhalten; es ift nur ein gutes Merkmal in ihnen vorgebracht, nemlich die relative Länge der Beine und dies ift noch nicht einmal durchgeführt; aber grade auf die mir vorliegende lang- beinige Art, die darnach dem P. fulcatus in der M. Edwards’- fchen Auffaffung entfprächen, pafst aufser dem Charakter der Langbeinigkeit kein einziger der M. Edwards’fchen Diagnofe. Die Charactere nun, welche fowol im Folgenden, wie im Vorangegangenen auf die Kennzeichnung der Arten verwandt werden konnten, find bei der Betrachtung der Gattung einer eingehenden Befprechung unterzogen, um feftzuftellen, in wie weit ihr Wert ein relativer oder abfoluter ift, fodafs hier nur der Verweis auf jene Stelle gegeben zu werden braucht. P. longipes nov. Der innere Antennenftiel überragt den äufseren um ein Glied. Die Tuberkeln haben vorn eine geringe Anzal weicher nieder- liegender Haare. Grofse Fühlergeifsel ohne Haarbürfte. Der Palpus des fünften Kieferfufspaares ohne, der des vierten mit vielgliedrigem Flagellum. Beine, befonders das dritte Paar, aufser- ordentlich lang. Der Lobus der Abdominalfegmente rund, gezähnelt, die Furchen ganz fchwach, faft verfchwunden, unter- brochen. Auf dem Antennalfegment finden fich vier ein Paralleltrapez bildende Hauptftacheln. Auf der ganzen Innenfeite der Kau- _ 2 — gliedmafsen, ebenfo auf dem letzten und zum Teil vorletzten Glied der Wandelgliedmafsen, finden fich koloffale, aus Bündeln dunkler Haare gebildete Haarbürften. Das erfte Beinpaar erreicht mit feinem Klauenende das Ende des Stieles der äufseren Antennen, während das dritte Paar denfelben um die Länge der beiden letzten Glieder überragt. Das Ende des vorletzten Gliedes des erften Beinpaares reicht bis zur Mitte deffelben Gliedes beim zweiten Paar, und diefes verhält fich ebenfo zum dritten. Ein helles Band geht nahe dem Hinterrande über die Poftabdominal- ringe; am Grunde der Loben ftehen charakteriftifche hell gefärbte Flecke; die Beine haben Längsbinden. a. Ein Stück von Monrovia. (Steuermann Maafs), Dicht vor dem einen der hinteren Stacheln des Antennalringes fteht noch ein kleiner accefforifcher, der auf der andern Seite fehlt. Der Panzer ift blaugrün, Flecke hinter den Hauptftacheln gelb. Das Poftabdomen ift dunkler, zum Teil rein blau, die Querbinden gelb. Hinter den Binden find die Segmente fchön fchwarzviolett. Die Binden an den Beinen find von grün durch blau nach den Tarfen zu ins Violette ziehend. Panzer 140 mm, grofse Fühler 745 mm, drittes Beinpaar 320 mm. Die Körperlänge diefes wie des folgenden fehr grofsen Stückes ift bei der durch den Alcohol fixierten ftark gekrümmten Lage bei der Confervierung nicht gut feftzuftellen. b. St. Thome, Weft-Afrika (Weifs). Die Nebenftacheln find nicht fpitzig ausgebildet, dem Antennalring fehlt der accefforifche Stachel. Das Poftabdomen ift grün. Im Uebrigen entfpricht das Stück völlig dem vorangehenden. Panzer 145 mm. Diefe Species ift eine längft bekannte, ich habe ihr aber dennoch einen neuen Namen gegeben, einmal, weil die Species nie in dem Sinne, wie es hier gefchieht, aufgefafst worden ift, ferner, weil man nicht weifs, welchen Namen man ausmerzen und welchen man beibehalten foll. Zunächft gehört P. Dasypus (Latr.) M. Edw. ganz unzweifelhaft hierher. Das Merkmal der nach der Mitte zu verfchwindenden Furchen, zufammen mit der grofsen Länge des dritten Beinpaares findet fich nur bei der vorliegenden Art. Dafs die Stacheln des Antennalringes fich anders verhalten, dafs die Beine ungebändert find, darf nicht als artliches Unterfcheidungsmerkmal angefehen werden. Schliefslich kennzeichnet der Name Dasypus die für die vorliegende Art ganz befonders charakteriftifche koloffale Behaarung der Tarfen und Klauen. Während der P. Dasypus bei M. Edwards in der Unter- abteilung der mit Furchen des Poftabdomens verfehenen Palinu- rus aufgeführt wird, finden fich die anderen Synonyme unter den ungefurchten Arten. Es zeigt das eben, dafs, wenn auch ein völliges Verfchwinden nicht anzunehmen ift, die Furchen bei der Art recht fchwach werden können. P. sulcatus (Lam.) M. Edw. mufs wegen, der Länge des dritten Beinpaares hierher gezogen werden, trotzdem die gelb und rote Farbe des Hinterleibes abfonderlich ift. Wichtige Merkmale werden in der Diagnofe nicht angegeben. Man fucht darin auch vergebens nach einem Merkmale, auf welches der Ausdruck ‚‚sul- catus‘‘ pafst. Meine Meinung ift, dafs Lamarck zugleich Stücke der folgenden Art, die er als P. ornatus Fabr. indentificierte, vor Augen gehabt hat und dafs ihm der in Wirklichkeit faft immer vorhandene Unterfchied, dafs der eine Furchen des Poftabdomens hat, der andere aber nicht, als befonders charakteriftifch für die Unterfcheidung erfchienen ift. P. fasciatus Fabr. ift wegen feiner fchlanken Beine hierher zu ziehen, das Zufammenvorkommen der weifsen Querbinden auf den Poftabdominalringen und der Bänder auf den Beinen fpricht auch dafür; denn wenn fich beide Charaktere getrennt auch bei der folgenden Art finden, fo habe ich doch die Vereinigung beider dafelbft nicht beobachtet. Die mafsgebenden Charaktere fehlen im übrigen in der Diagnofe. De Haan in der »Fauna japonica« nützt für den vorlie- genden Fall gar nichts. Nach ihm hat P. fasciatus und dasypus kein oder ein eingliedriges Flagellum des vierten Kieferfufspaars. Das ift unbedingt nicht richtig. Aufserdem ift der junge P. fascia- tus, den er abbildet, zweifellos ein P. brevipes. In diefe Art gehört nun aber unbedingt der P. ornatus Fabr. Da aber De — 4— Haan aufserdem noch in der Tabelle einen P. ornatus aufführt, fo ift es wahrfcheinlich, dafs er auch diefe Art falfch verftanden hat. Es beftärkt mich diefe Verwirrung in der Ueberzeugung, dafs es das erfpriefslichfte ıft, hier einen neuen Grund zu legen. P. brevipes nov. P. ornatus Fabr. Tuberkeln mit verhältnismäfsig wenigen, niederliegenden und weichen Haaren. Der innere Antennenftiel überragt den äufseren kaum, oder höchftens um ein halbes Glied. Der Palpus des fünften Kieferfufspaares ohne, der des vierten mit vielgliederigem Flagellum. Lobus der Poftabdominalfegmente rund, gezähnelt; die Furchen faft immer gänzlich verfchwunden. Fühlergeifsel ohne Haarbürfte. Beine verhältnismäfsig kurz, das dritte über- ragt das zweite um ein geringes. Das erfte Beinpaar erreicht den Anfang, das dritte faft das Ende des letzten Gliedes des äufseren Antennenftieles.. Das dritte Paar überragt das zweite und diefes das erfte um die halbe Klauenlänge. Die Behaarung der Klauen ift nie fo ftark, wie bei der vorigen Art. Flecke am Grunde der Loben des Poftabdomens wie bei der vorigen Art. Die Färbung der Art ift faft immer weniger brillant, als bei P. longipes, befonders auf dem Poftabdomen, welches felbft bei lebhafter Blau- oder Grünfärbung des Panzers im allgemeinen nur ein gelbbraun aufweitt. Von diefer Art liegt eine Anzal von Exemplaren der ver- fchiedenften Herkunft vor, die in mancherlei Punkten unter fich abweichen, ohne dafs einem von diefen ein Wert für fpezififche Trennungen beizumeffen wäre. a. Mazatlan (Cpt. Meyer). Diefe Form fchliefst fich in der allgemeinen Färbung an die vorige Art an; auch das Poftab- domen ift lebhaft gefärbt und die hellen Querbinden deffelben fcharf ausgeprägt. Der Thorax ift violett, blau und grün, das Poftabdomen in der mittleren Region der Ringe, wie fonft in der Art, bräunlich, fonft grünlich violett, hinter den hellen Quer- binden dunkel-grauviolett. Die Beine find gebändert, die Bänder felbft an einigen Stellen zum teil, nie aber ganz unterbrochen. Die Haarbürften an den Hinterrändern der Poftabdominalfeg- mente find für die Art, der fie fonft faft ganz zu fehlen fcheinen, ftark. Die beiden vorderen Stacheln des Antennalringes find fehr grofs, die hinteren klein. Das Epiftom ift breit im Ver- hältnis zur Länge; ebenfo das Bruftbein (84 : 100). Panzer 32 mm. b. Amur-Riff (Cpt. Vollbarth. Vordere Stacheln des Epiftoms wenig länger als die hinteren. Epiftom von mittlerer Breite, Sternum fehr breit im Verhältnis zur Länge (96 : 100). Die Haarbürfte an den Fühlergeifseln ift fchwach angedeutet. Die allgemeine Färbung ift gelbbraun, die hellen Querbinden auf den Poftabdominalfegmente angedeutet. Die Ringelung der Beine (zwei Ringe auf dem Femur, einer auf den übrigen Segmenten) ift hell gelbbraun auf braunweifs. Panzer 22 mm. c. Zanzibar (Dr. Ruete). Das Epiftom ift von mittlerer Breite, das Bruftbein fehr fchmal (72: 100). Das riefige Stück ift ein Weibchen und zeigt den Sexualcharakter aufserordentlich fchön entwickelt. Die Scheeren des fünften Fufspaares find ebenfo gebildet, wie bei P. argus oben befchrieben wurde, nur find die die eine Hälfte der Scheere bildenden Fortfätze viel gröfser, etwa von halber Länge der Klauenglieder. Die Löffelform der- felben ift befonders fchön ausgeprägt und erinnert an die Scheeren von Zozymus und Chlorodius. Die Aufsenäfte der Füfse des Poftabdomens find, von vorn nach hinten fchwächer, an ihrem unteren und hinteren Rande unregelmäfsig ausgelappt. Der Innen- aft des erften Paares entfpricht ebenfalls diefer Bildung, die der anderen Paare find nicht befonders hart, dreieckig, mit der fchlanken Spitze nach unten; an den beiden langen Seiten ift der Rand articuliert, wie mit einer Reihe von Schildern belegt. Am Innenrande trägt der Aft einen Fortfatz, der ein platt griffel- förmiges, gegen die Innenfeite des Aftes als andere Scheerenhälfte wirkendes Glied hat. Die Farbe des Exemplares ift braungelb, vor der Nackenfurche ift der Panzer in nicht befonderer Ausdeh- nung, aber mit fehr fcharfen fchmalen Strichen violett und hell- braun marmoriert, hinter der Nackenfurche in geringer Ausdeh- nung fchwach grünlich gewäffert. Auf dem Poftabdomen finden fich braune Querftreifen und ebenfolche Umgrenzungen der charakteriftifchen hier aber nicht viel heller als die Grundfarbe gezeichneten Flecke. Die Art der Marmorierung des Panzers findet fich auch auf den grofsen Fühlerftielen. Die Beine find hellbraun marmoriert geringelt und zwar jedes einzelne Glied ziemlich häufig. Körperlänge 415 mm; Panzer 135 mm; drittes Beinpaar 265 mm. d. Manila (Hörmann). Das hintere Paar der Zähne des Antennalringes ift ganz klein, erft beim Antrocknen wahrzunehmen. Das Epiftom ift vorn fehr fchmal, das Sternum verhältnifsmäfsig breit zur Länge (90: 100). Die Färbung des Panzers im allge- meinen ift eine Mifchung von Blau und Grün; viele Stacheln find hellbraun, andere dunkelbraun, befonders haben die Hörner grofse dunkele Flecke. Der Hinterleib entfpricht völlig dem des Zanzibar-Stückes. Die Beine zeigen eine Ringelung, d. h. es findet fich auf jedem Glied ein (auf den Femora zwei) faft die ganze Länge deffelben einnehmender violettgrüner Ring. Während nach allen bisher erörterten und den Hauptcharak- teren diefes Stück ein ganz echter P. brevipes ift, nähert es fich in einigen anderen der vorangehenden Art. Zunächft hat es nämlich verhältnismäfsig ftarke Bürften längs der grofsen Fühler- geifseln, ferner zeigt es ganz fchwache, aber doch wahrnehmbare in der Mitte unterbrochene Furchen auf dem Poftabdomen. Körperlänge 85 mm; Panzer 37 mm; grofse Fühler 228 mm; drittes Beinpaar 57 mm. Diefe Art fcheint dem P. ornatus Fabr. zu entfprechen oder richtiger, der letztere ift in ihr enthalten. Ueber P. ornatus in der Auffaffung De Haan’s f. oben p. 43. Gattung Scyllarus Fabr. Die Mittelreihe verläuft ungeteilt auf der Stomachalregion; auf der Genitalregion teilt fie fich und zeigt hier ftets eine gröfsere Anzal von Tuberkeln, als bei Palinurus; auf der Cardialregion bleiben die Reihen dicht neben einander; ihre Anzal ift bei S. rugofus typifch, bei den übrigen vemehrt. Die innere Seitenreihe ift fcehwach ansgebildet; man fieht vorn am Panzer zwei kleine Zähne, die Homologa der grofsen Hörner von Palinurus; auf der Genital- und Cardialregion finden fich, hierher gehörig, zwei Runzelhäufchen. Die äufsere Seitenreihe beginnt, wie bei Palinurus, mit dem oberen der beiden Zähne am Vorderrande des Panzers; d. h. hier am Innenrande des Auges, zufammen mit der inneren Randreihe. Beide verlaufen eine Strecke weit zufammen, fchwach divergierend und fchwach nach aufsen gebogen, vor der Nacken- furche. Hinter der Nackenfurche teilt fich die äufsere Seiten- reihe foglich in die beiden typifchen Aefte und verläuft fo bis zum Hinterrand des Panzers. Die innere Randreihe entfpringt, wie oben gefagt, zufammen mit der vorigen, ift aber nur bei S. Arctus gut zu erkennen, Hinter der Nackenfurche wendet fie fich im Winkel nach aufsen und tritt an den Rand, wo fie mit der äufseren Randreihe verfchmilzt. Man würde die Randtuberkeln für die Fortfetzung der äufseren Randreihe halten, wenn dem nicht der Befund von Palinurus widerfpräche und nicht bei S. Martenfii die Reihe ununterbrochen klar ausgebildet wäre. Die Teilung ift diefelbe wie bei Palinurus; fie giebt einen Aft nach innen, der dann wieder einen Zweig nach aufsen entfendet. Der Innenaft tritt bei S. Arctus fo nah an den Aufsenaft der äufseren Seitenreihe, dafs er zu ihr zu gehören fcheint. Die äufsere Randreihe bildet vor der Nackenfurche den feitlichen Rand des Panzers. Die Behaarung der Tuberkeln hat bei Sc. Arctus und Martenfii denfelben Typus wie Palinurus Lalandii und guttatus, ebenfo wie Paribacus antarticus, fodafs diefe Art der Behaarung wol als die für die Familie typifche angefehen werden dürfte. S. rugofus hat dagegen unregelmäfsig getrennt ftehende Haare. Die Ringe des Poftabdomens find bei allen Arten gefurcht. S. latus Latr. Mittelmeer. S. Siboldi De Haan Surinam. S. rugosus Latr. Hongkong. S. Arctus L. Mittelmeer. $. Martensii nov. Der ganze Panzer ift mit fchuppenförmigen Tuberkeln dicht bedeckt, deren vorderer Bafalrand den fchon öfter erwähnten halbkreisförmigen Haarkranz trägt. Die kielartigen Erhöhungen auf der Mittellinie des Panzers find deutlich; dagegen find die bei S. rugofus befonders fcharf auftretenden, daneben verlaufen- den Kiele hier garnicht zur Ausbildung gekommen. Der vordere Zahn der Mittelreihe, der bei S. Arctus fehr ftark, bei S. rugofus als fchwacher Kiel wahrnehmbar ift, ift hier verfchwunden. Die ganze Fläche zwifchen dem feitlichen Panzerrande und dem vom inneren Augenwinkel entfpringenden Kiel ift dicht befchuppt, was bei den anderen Arten nicht der Fall ift. Es rührt dies von der fpecififchen Ausbildung der inneren Randreihe her. Die Kielbildung des Poftabdomens zeigt fich auf dem vierten und fünften Segment als fadenförmige, auf dem zweiten als doppel- fadenförmige Erhöhung. Ein ganz fchmaler in feiner Mittellinie {chwach geteilter, fich ziemlich ftark erhebender Kiel fteht auf dem dritten Segment. Die Bildung der Furchen der Poftabdo- minalfesmente weicht völlig von S. rugofus ab und entfpricht der von S. Arctus; ebenfo wie bei letzterem gehen von den Furchen (mit Ausnahme des erften Segmentes) nach vorn und hinten annähernd rechtwinkelig wieder Furchen ab, die fich zum Teil verzweigen. Die zwifchen den Furchen befindlichen Felder, die bei S. Arctus glatt find, haben hier den Charakter der Schuppen wie auf dem Panzer angenommen und tragen auch die Haarbürfte, fodafs fämmtliche Furchen durch die Haare der daranftofsenden Schuppen ausgefüllt find. Die Sculptur des erften Segmentes ift befonders zierlich, indem radial geftellte Leiften (der Mittelpunkt würde etwa am Hinterrand des zweiten Segmentes liegen) in äufserft fcharfer Ausprägung darauf ver- laufen. Der untere Rand des feitlichen Anhanges des erften Poftabdominalfegmentes ift in drei annähernd gleiche regelmäfsig gerundete Lappen getrennt; der zweite trägt an feinem Vorder- rande einen ftumpfen Vorfprung, während am Hinterrande, ab- weichend von den beiden andern Arten, das Homologon des hinteren Vorfprunges nur als fchwache Abbiegung des Contours zu erkennen ift; der Anhang des vierten und fünften ift ziem- lich regelmäfsig eiförmig. Die feitlichen Kanten des Bruftbeines tragen Schuppen, entfprechend der Oberfeite des Panzers. Die Fühler find ebenfalls mit Schuppen bedeckt. Am Vorderrande des Panzers finden fich ein Paar Stacheln, die vor den am innern Augenwinkel befindlichen ftehen. Dazwifchen ift der Rand glatt. Die Farbe ift hellgrau, die Furchen, welche ihre Farbe von den Haaren haben, braun, wenn angetrocknet, ftaubgrau. Gefamtlänge des Tieres vom Schnabel zur Schwanzfpitze 27,6 mm; Panzerlänge 8,8 mm. Diefe Art fteht in mancher Hinficht dem S. Arctus, in an- derer dem S. rugosus nah, fodafs man ihn für ein Mittelglied zwifchen beiden halten würde, wenn nicht eine grofse Anzal ganz pofitiver grade für die Art fpecififcher Merkmale entwickelt wäre, die auch zu den fonft noch befchriebenen Arten nicht ftimmen. Gattung Ibacus Leach. l. Peronii Leach. Die Mittelreihe des Panzers ift ähnlich wie bei Scyllarus, die äufsere Seitenreihe als ungeteilter Kiel entwickelt. Die übrigen Reihen fehlen. Valparaifo. Gattung Paribacus Dana. P. antarcticus Fabr. Südfee. P. antarcticus f. carinatus nov. Diefe Form ift in allen Merkmalen ein guter P. antarcticus, es find aber gewifse Sculpturmerkmale, die P. antarcticus in fchwachem Maafse zeigt, hier fo ausgeprägt, dafs der allgemeine Habitus dadurch etwas verändert wird. Alle diefe Sculptur- eigentümlichkeiten beziehen fich auf die Mittellinie. Der Anfang derfelben kennzeichnet fich durch einen Zahn, welcher in den Aus- fchnitt des unterften Schnabelftückes pafst. Kurz darauf, im Niveau 4 _— 50 —- des hintern Augenrandes, fteht in der Mitte und rechts und links daneben, je eine mit der Spitze nach vorn gerichtete dreieckige Erhabenheit. Durch einen kleinen Zwifchenraum getrennt, folgt dann eine Reihe von drei hintereinander ftehenden ebenfalls drei- eckigen Erhabenheiten und, wiederum durch einen Zwifchenraum getrennt, eine Reihe von fünf, welche, der erfte und letzte weniger, die mittleren mehr, in der Längsaxe gefpalten find. Diefe Verhält- nifse find ja an und für fich unbedeutend, erhalten aber dadurch ein Interefse, dafs nun auch für Paribacus die Mittelreihe in ihren Teilen als Anfangsftachel, Stomachal-, Genital- und Cardialteil, entfprechend dem typifchen Verhalten und ganz übereinftimmend mit Scyllarus, nachgewiefen ift. Nunmehr find diefe Verhältnifse, wenn auch fchwierig, auch bei der gewöhnlichen Form des S, antarcticus wahrzunehmen, Auf dem zweiten bis fünften Poftabdominalringe des P. antarcticus findet man ftets eine meift deutlich ausgeprägte Erhabenheit, die auf dem zweiten und dritten einen etwa Eichen- blatt-förmigen Umrifs hat. Diefes Blatt fteht bei der gewöhnlichen Form in einem gewiffen Abftande vom Vorder- und Hinterrande des Ringes und ift nach vorn zu etwas erhöht. In der Form carinatus reicht das Blatt vom Hinterrande bis zum vorderen, ja es überragt denfelben fogar nach vorn beim zweiten; ferner ift die Erhöhung viel gröfser und fteigt fteil nach vorn auf. Die Länge des Tieres ift vom Vorderrand des Panzers bis zur Schwanzfpitze 80,5 mm. Es ift hell graubraun, ohne eine Spur der fchönen braunen und violetten Farben der gewöhnlichen Form. Alle Runzeln find aufserdem fchwächer. Südfee. Gattung Pseudibacus Guerin. Diefe Gattung ift, nach den mir vorliegenden Exemplaren zu urteilen, wohl unter die Rubrik der Jugendftadien zu bringen; trotz der ftarken Sculpierung machen die Tiere wegen der Farb- lofigkeit und der zum Teil durchfcheinenden Fühler- und Panzer- ränder einen aufserordentlich Phyllofoma-artigen Eindruck. en 51 —- P. Gerstaeckeri nov. Der Panzer ift breiter als lang und zwar fo, dafs fich die Breite zur Länge wie 4:3 verhält. Die Augenhöhlen ftehen in gleichem Abftand von der Mittellinie und den Vorderecken des Panzers. Sie find nach vorn offen und werden durch einen äufseren Fort- fatz des erften Fühlergliedes gefchloffen. Die in einen fpitzen Zahn ausgezogenen Vorderecken des Panzers fpringen über das Niveau der Stirn vor. Eine kleine Ausbuchtung, an der Grenze des erften und zweiten Drittels der Seitenränder des Panzers gelegen, fchneidet einen vorderen Lappen ab, der — mit Ausnahme des Zahnes an der Vorderecke — bei dem einen Exemplar fechs, bei dem an- deren fieben ftumpfe Zähne aufweift. Der hintere Teil des feitlichen Panzerrandes trägt bei beiden Exemplaren dreizehn aufserordentlich ftumpfe, faft wellenförmige Zähne. Der Panzer zeigt auf feiner ganzen Oberfläche gröfsere und kleinere Stichpunkte. Parallel den beiden hinteren Dritteilen des feitlichen Panzerrandes läuft eine fchwache leiftenförmige Erhöhung, ferner ift die Brachialregion fchwach erhöht. Die Mittelreihe verläuft über den Panzer als fchwacher Kiel, der vorn mit einem kleinen Zähnchen beginnt und hinten ebenfo endigt. Eine ftärkere Erhöhung findet fich auf der Genitalregion am Ende des erften Dritteiles der Länge des Kieles. Sie ift oben fcharf und trägt drei Zähne. Ebenfo findet fich auf einer mittleren Re- gion des Panzers, der Cardialregion, zu beiden Seiten des zwi- fchen ihnen hindurch laufenden Kieles, je eine ähnliche, wieder- um mit drei Zähnen verfehene Erhöhung, welche die beiden Aefte der Mittelreihe repraefentieren. Die Augenhöhlen find von einem wallartigen Ringe umgeben; am Innenrande derfelben ver- läuft eine ftärkere Leifte, das Homologon der äufseren Seitenreihe, die vier Zähne zeigt, von denen der hinterfte nicht mehr neben der Augenhöhle, fondern über das hintere Niveau derfelben hinaus liegt. Der Schnabel zeigt die gewöhnliche Bildung von Ibacus; er inferirt in einer ___ artigen Ausbuchtung des vorderen Panzerrandes und befteht aus einer fchmalen, diefe Ausbuchtung tar füllenden Platte und aus einem vorderen, die bekannte Efpen- blatt-Form zeigenden Stück. Die Spaltung defselben an der Spitze ift fehr tief, die Teilftücke weichen wenig aus einander. Das erfte Glied der äufseren Fühler fchickt nach innen einen Fortfatz, der fo lang ift, dafs fich der rechtfeitige und der linkfeitige vor dem Schnabel faft berühren; ferner hat es nach aufsen einen Fortfatz, der fich an den offenen Vorderrand der Augenhöhle legt. Das zweite Glied hat nach innen einen ähnlichen, aber ftärker ausgebildeten blattförmigen Fortfatz; nach aufsen trägt es eine grofse Birkenblatt-ähnliche Schuppe. An ihrem Aufsenrand finden fich drei ganz fchwach wellenförmige Ausbuchtungen, doch find auch Andeutungen einer feineren Zähnelung vorhanden. Das dritte Glied trägt nach innen eine kleine Schuppe; das vierte Glied ift blattähnlich, mit nach vorn und aufsen ftehender fchwach ausgezogenen Spitze und feiner Zähnelung an allen feinen Rändern. Das Poftabdomen verhält fich zum Panzer wie 100:70. Die Ringe mit Ausnahme des erften haben an den Seiten blatt- förmige Anhänge. An der Anfatzftelle derfelben findet fich auf jedem Ringe, mit Ausnahme des letzten, eine Erhöhung. Diefelbe trägt auch der erfte Ring. Ferner findet fich vom zweiten bis fünften Ringe ein Kiel, der auf dem zweiten Ringe fich nach der Mitte des Ringes zu erhebt und nach hinten ab- fällt, auf dem dritten Ringe fich fo erhebt, dafs das Maximum am hinteren Rande des Ringes liegt; beim vierten Ringe ragt das Höhenmaximum, zahnartig ausgezogen, über das Niveau des Hinterrandes hinaus. Der fünfte Ring zeigt diefelbe Bildung, aber aufserordentlich verkleinert. Der fechfte Ring hat keinen Kiel mehr, aber einen kleinen Zahn in der Mitte feines Hinter- randes. Der fiebente Ring (Mittelftück der Schwanzfloffe), hat einen kleinen erhabenen Zahn auf feiner Fläche in der Mittel- linie kurz hinter dem Vorderrande; der Rand des Ringes ift da, wo fich der chitinige Teil vom häutigen abfetzt, in zwei längere Spitzen ausgezogen. Die blattförmigen Anhänge find unten und hinten grob und ziemlich fcharf gezähnelt, der des zweiten Ringes auch auf der Vorderfeite. An den Seitenftücken der =—— 53 a Floffe findet fch an diefer Stelle nur je ein ganz fchwacher Höcker. Die Hüftglieder des letzten Beinpaares tragen einen ftarken nach hinten ragenden Dorn; Schenkel, Schienen und lange Tar- falglieder haben oben eine wol entwickelte fchneidende Kante; die Klauen find comprimiert. Die Länge des Panzers (ohne Schnabel) ift 11,4 mm; feine gröfsefte Breite 15,3; die Länge des Hinterleibes 16,3 mm, die Breite des erften Ringes 7,7 mm. Atlantifcher Ocean (Cpt. Schnechagen) zwei Exemplare. Nachtrag. Als der vorftehende Auffatz eben gedruckt war, hatte ich Gelegenheit, einige Tage in London zuzubringen und dort durch die Güte der Herren Dir. Dr. Günther und Edw. Miers einen kurzen Ueberblick über die Panzerkrebfe des British Mufeums nehmen zu können, wodurch ich, befonders in meiner Auffaffung der Palinurus mit ungefurchtem Hinterleib, wefentlich beftärkt wurde. Ebendafelbft hatte ich Gelegenheit, das Heller’fche Werk über die Krebfe der Novara-Expedition zu fehen und an die dafelbft aufgemachte Ueberfichtstabelle den Maafsftab meiner Gefichtspunkte zu legen. Es ift das befonders deshalb fchwierig, weil aus der Heller’fchen Tabelle nirgends hervorgeht, ob er die betreffenden Arten alle felber vor fich gehabt, oder die Merkmale für eine Anzal nur aus Befchreibungen gezogen hat. Auch er legt, wie Milne Edwards, ein Hauptgewicht auf die Ausbildung der Stacheln des Antennalringes.. Wenn ich auf feine Tabelle hin mein Material prüfe, fo mufs ich, ebenfo wie bei Anwendung der M. Edwards’fchen Diagnofen, bekennen, dafs von meinen Palinurus mit ungefurchten Poftabdominal- fegmenten keine Art auf die von Heller aufgeführten pafst. In diefer Hinficht dürfte demnach wol meine obige Betrachtung in ihrer Berechtigung ftehen bleiben. Das, was Heller als P. guttatus auffafst, ift, ebenfo wie bei De Haan, P. femoristriga ; der Charakter »spatium inter spinas laeve« zeigt das zur Ge- nüge. Der Krebs, den Heller mit dem Namen P. japonicus bezeichnet, fcheint derfelbe zu fein, den De Haan fo genannt hat; das wäre nach der obigen Betrachtung P. guttatus, refp. eine Form deffelben. Für P. spinosus giebt Heller als Merk- mal an »Cornua lateralia abdominis 3 — 4 dentibus munita«. Wenn Heller wirklich derartige Exemplare vor fich gehabt hat, fo mag das oben pag. 33 gefagte als hinfällig gelten, im andern Falle jedoch mufs die dafelbft ausgefprochene Anficht aufrecht erhalten bleiben; ebenfo hinfichtlich des P. americanus, denn für ihn und P. guttatus ift nur der Unterfchied erfichtlich, dafs er vier, guttatus dagegen zwei, felten vier Stacheln auf dem Antennalring hat. P. interruptus, den ich auf dem British Mufeum gefehen habe, ift eine Art, die mir hier nicht vorliegt. Die Arten P. guttatus, Ehrenbergi, penicillatus und Bürgeri im Heller’fchen Sinne find anftandslos anzuerkennen. Die Species dagegen, die Heller für P. Dasypus hält und genau befchrieben hat, ift keinesfalls der P. Dasypus (Latr.) M. E., den M. Edwards vor Augen gehabt hat. Letzterer hat unter- brochene Furchen auf den Poftabdminalfegmenten und die Beine des dritten Paares am längften; für erfteren dagegen giebt Heller gerade als Unterfchied von P. Bürgeri an, dafs die Furchen un- unterbrochen find, ferner ftellt er die Beine des vierten Paares als die längften hin, gemeinfam dagegen haben beide, nemlich der M. Edwards’fche und der Heller’fche P. Dasypus, die An- ordnung der Stacheln auf dem Antennalfegment. Wenn aber der Einteilung nach den Stacheln zu liebe alle andern Kennzeichen aufser Acht gelaffen werden müffen, um eine Art zu identificieren, fo fpricht das gewifs für die annähernde Richtigkeit der oben ausgefprochenen Anficht, dafs man in Ueberfchätzung diefes Merkmals die wirklich guten vernach- läffıgt hat. Die Clypeaftriden des Hamburger Mufeums DR. GEORG PFEFFER, Hierzu eine Tafel. Der folgende Auffatz giebt ein Verzeichnis der Clypea- ftriden des Hamburger Mufeums mit den fich vorfindenden Fund- ortsangaben nebft ausführlicheren Erörterungen bei neuen oder in anderer Hinficht intereffanten Formen. Litteratur und Syno- nymik find nicht aufgenommen, da die Revifion of Echini von A. Agassiz dies Fach völlig erfchöpft, wie es denn über- haupt das rätlichfte ift, nach dem Erfcheinen eines Werkes, wie des A. Agassiz’fchen, die philologifche Seite der Syftematik möglichft bei Seite zu laffen und auf dem nach umfaffendfter Sichtung des Beftehenden neu gefchaffenen Grundftock weiter zu bauen. Zugleich fei mir erlaubt, meinem Freunde, dem bekannten Malakologen H. STREBEL, meinen Dank für die Anfertigung der photographifchen Platte zu der angehängten Tafel hier öffentlich auszufprechen, Fam. Euclypeaftridae Haeckel. Unterfamilie Fibulariinae Gray. Gatt. Echinocyamus Van Phels. E. pusillus ©. F. Müll. Norwegen, Adria. Gatt. Fibularia Lam. F. ovulum Lam., Nordsee, Mittelmeer. Unterfamilie Echinanthinae A. Ag. Gatt. Clypeaster Lam. Aus diefer Gattung befitzt das Mufeum die Arten C. humilis Leske, C. fubdepreffus Gray und C. feutiformis Gm., deren Morphologie nach dem reichlich vorliegenden Material eine recht intereffante ift. Zunächft find zwei junge Exemplare vorhanden, das eine 15,5 mm lange mit dem Fundort Havanna, das andere 20,9 mm lange ohne Fundort. Das letztere kennzeichnet fich durch den bei fchwacher Aufwulftung verhältnismäfsig dünnen breiten Rand und durch die Erhebung der Petalregion als einen echten fubde- preffus; das andere hingegen würde man wegen des dicken jedoch nicht aufgewulfteten Randes und wegen der nicht er- habenen Petalregion mit verhältnismäfsig ftark convexen Petalis eher für einen C. humilis halten. Gemeinfam haben beide Exem- plare die ftarke Einziehung der Unterfeite. Gefetzt nun, die Etiquetten find richtig, fo würde man das erftere Exemplar trotz mangelnder Fundortsangabe unbedingt für einen jungen C. fub- — 35% — depreffus halten, für das Verftändnis des anderen jedoch eine grofse Variationsfähigkeit der jungen Stücke annehmen müffen. Wären hingegen — was ja nicht unmöglich ift — beide Etiquetten einft vertaufcht, fo würde das letztere Stück, was fchon die Be- trachtung der Geftalt ficher zeigt, auch nach dem Fundort als ein echter C. fubdepreffus hingeftellt, das andere würde dagegen feinen Werth für eine vergleichende Betrachtung verlieren. Ich betrachte deshalb zunächft nur das durch die Merkmale feiner Geftalt fich als C. fubdepreffus kennzeichnende Exemplar. Es hat, wie fchon gefagt, einen fehr niedrigen, breiten, etwas auf- gewulfteten Rand, eine fich ziemlich plötzlich erhebende Petal- region und aufscrdem eine mit der Erhöhung der Oberfeite parallel laufende, d. h. eine kurze Strecke vom Rande entfernt beginnende Einziehung der Unterfeite, derart, dafs der Mund höher liegt, als die Oberfeite des Randes. Mit fortfchreitendem Alter behält nun C. fubdepreffus feine Erhebung der Petalregion bei, hingegen verflacht fich der Rand und die Einziehung der Unterfeite geht verloren, fodafs diefelbe bei den Erwachfenen flach ift; weiterhin verflachen fich eben- falls die bei dem jungen Exemplar fchwach convexen Petala. Würde man hingegen aus der jungen Form den C. fcutifor- mis ableiten wollen, fo müfste man die Aufwulftung des Randes fich verftärken laffen, wogegen er fich nicht ftark verbreitern dürfte; andererfeits würde die Erhebung der Rofette, die fchwache Convexität der Blätter und die Einziehung der Unterfeite bei- behalten werden. Läfst man den Rand fich nicht ganz fo ftark, wie bei dem typifchen C. feutiformis, verdicken und die Depreffion der Zone, von der fich die Petalregion abhebt, fich nicht mit der Schärfe, wie bei diefer Art, kennzeichnen, fo erhält man eine Form, wie fie von Valparaifo vorliegt, die man bei einer Länge von 72,3 mm nicht mehr als ein junges Exemplar betrachten kann, alfo ein wirkliches Zwifchenglied zwifchen C. fcutiformis und C. humilis. Ein dabeiliegendes 87,3 mm grofses Stück zeigt die typifchen Merkmale des echten C. humilis. Einen ganz gleichen Befund, wie die erftere Valparaiso- Form bietet ein Exemplar aus dem Roten Meer, 51 mm lang. Die faft doppelt fo grofsen anderen Stücke der Nummer find dagegen fchon zu echten C. humilis geworden. Andere Stücke aus dem Roten Meer hingegen verflachen und verbreitern ihren Rand fo aufserordentlich, dafs nur die Convexität der einzelnen Petala und der Fundort fie von C. fubdepreffus unterfcheidet. Es fcheint hiernach, dafs die Exemplare, je jünger fie find, um fo mehr fich einander, refp. einer Form nähern, die als Typus oder Stammform der Gattung anzufehen ift, dafs fomit die fpecififchen Merkmale der Erwachfenen aus einer einfeitigen — bei den verfchiedenen Arten verfchiedentlichen — Ausbildung der bei den Jungen annähernd gleichmäfsig entwickelten Cha- raktere hervorgehen; dafs fchliefslich gewiffe Exemplare einige ihrer Jugendcharaktere länger — vielleicht auf Lebenszeit — beibe- halten und auf diefe Weife Zwifchenformen zwifchen den typifch ausgebildeten Exemplaren der verfchiedenen Arten bilden. C. subdepressus Gray Weft-Indien (Weffel, A. Meyer) C. humilis Leske Rotes Meer (Schmeltz, Umlauff). Valparaifo. C. scutiformis Gm. Mauritius. (Robillard) Gatt. Echinanthus Breyn. E. rosaceus Lam. Tortugas (L. Agassiz); darunter ein befonders grofses Exem- plar von 144 mm Länge und ı1o mm Breite. Unterfamilie Laganinae Des. Gatt. Laganum Klein L. Bonani Kl. Südfee; Palaos (Semper). L. depressum Lefs. Bei dem gröfseften der Quinhon-Exemplare ift die rechte hintere Genitalpore um faft zwei mm in den interambulacralen = (N Raum hinaus dislocirt, ein Befund, welcher der von Agassiz aus- gefprochenen Anficht eine gewiffe Wahrfcheinlichkeit geben könnte, dafs L. Putnami Barn. zu L. depreffum zu ziehen fei. Ein Jugendzuftand der Art ift es jedoch auf keinen Fall, da mir von Quinhon eine Serie von zwölf Exemplaren in der Gröfse von 15 bis 31 mm vorliegt, von denen fich alle bis auf das kleinfte Stück als echte L. depreffum herausftellen. Südfee, Kingsmills J. (A. Agassiz), Tonga J., Tonga-Tabu, (Mus. Godeffroy), Bohol (Semper), Quinhon (Cpt. Ringe). Unterg. Peronella Gray. Als conftante Merkmale zur Unterfcheidung diefer Gruppe von den eigentlichen Laganum fcheint nur die innere Balken- bildung und die Reducirung der Genitalporen auf vier gelten zu können. Ein fchwach erhabener Längswulft auf dem hinteren Interradius tritt bei den meiften, jedoch nicht allen mir vor- liegenden Stücken deutlich auf. Die Dislocirung der Genitalporen, die fonft nur bei einigen, und die Querbildung des interambula- cralen Leiftenfternes, die bei allen Arten diefer Untergattung wenigftens in der Jugend vorzukommen fcheint, findet fich nach A. Agassiz auch bei L. Putnami. (s. ferner L. depreffum.) P. decagonalis Lefs. Die Stücke, auf welche die Diagnofe im Allgemeinen pafst, fcheinen fich nach dem vorliegenden Material in zwei Gruppen zu ordnen. a) P. decagonalis, f. typica. Die typifche Form ift immer braun gefärbt und die Granu- lation zwifchen den Tuberkeln fehr erhaben und ftark, fodals fie allenfalls mit blofsem Auge zu fehen und bei aufmerkfamer Be- trachtung auch auf dem Agassiz’fchen Lichtdruck wahrzunehmen itt. Das Abactinalfeld ift bei den vorliegenden Stücken nicht umgrenzt, doch ift dies Merkmal ftets befonders ftark bei Jungen ausgeprägt, fodafs hieraus für die vorliegenden fehr grofsen Exemplare kein Schlufs zu ziehen ift. Canton (Werner). b) P. decagonalis, f. pallida nov. Diefe Form ift weifsgrau oder grauweifs, bei Spiritusexempla- N ren mit ganz fchwach violettem Hauch. Die Granulation zwifchen den Tuberkeln ift ganz flach und fo fein, dafs fie fchwerlich mit blofsem Auge zu fehen ift; jedenfalls ift fie aufserordentlich viel feiner, als die der andern Form und die, welche man mit der Lupe auf dem Agassiz’fchen Lichtdruck erkennen kann. Das Abactinalfeld ift ftets gegen die Petala und faft immer auch gegen die Interambulacra abgegrenzt, sodafs es einen fünfftra- ligen Stern mit Stralen bildet, deren Seiten concav und deren Enden abgeftutzt find. In der Geftalt gleicht diefe Form der typifchen, die Schale fcheint jedoch ftets dünner zu fein. Ueber die Petala ftreicht je ein fchwacher Kiel bis zum Pol, wo der Vereinigungspunkt fich als fünfteilige wulftige Erhebung kenn- zeichnet. Aufserdem zeigen die jüngeren Stücke die in der Gattung wohl ftets auftretende Bildung von Leiften, die vom Abactinalfeld ausftralend, eine Strecke weit längs der Interradien verlaufen und eine einfache Porenreihe tragen. Der After liegt etwa ein Sechftel des Halbmeffers vom Rande der Schale ent- fernt; er ift breit elliptifch mit feitlichen Ecken. Die jungen Exemplare, wovon das kleinfte 52,5 mm mifst, zeigen noch keine Spur von Genitalporen. Maafse der gröfseren und des kleinften für Länge und Breite 102.010. 105 ,22106,2;:193,21387,437 93371 DB 75255 448,7: Indifche Ocean, Canton (Muf. Godeffroy). P. Ludwigii nov. Fig. 3- Die Schale ift niedrig, dünn, der Rand nicht oder fchwach verdickt. Die Petala find nach dem Pol zu offen, nach dem andern Ende gefchloffen, ziemlich breit lanzettlich (Breite ein Drittel der Länge) mit der gröfseften Breite im erften Drittel der Länge. Am abactinalen Pol findet fich eine Erhöhung, von der der Leiftenftern mit ziemlich langen Radien ausftralt. Das Abactinalfeld ift weder gegen die Ambulacra noch gegen die Interambulacra abgegrenzt. Auf einer grofsen Anzal der Leiften zwifchen den Porenkanälen findet fich ein in der Mitte ftehender Tuberkel,fodafs eine über die Porenzone hin ftreichende Tuberkel- Reihe gebildet wird. Die vier Genitalporen ftehen an der gewöhn- lichen Stelle und find ftark ausgebildet. Die Farbe ift grauweifs. FERN UV St. Thome (Weifs), Ouinhon (Cpt. Ringe). Länge des erfteren Stückes 25,7:24,1 mm Breite, des zweiten 31,5 :30, eines dritten ohne Fundortsangabe 28,5: 27,6. Diefe Art würde man bei oberflächlicher Anficht möglicher- weife für eine junge P. decagonalis halten können, eine ein- gehendere Betrachtung verbietet dies jedoch unbedingt, wie die folgende Darlegung zeigen wird. Eine Anzal junger Exemplare von P. decagonalis, von ver- fchiedenen Fundorten ftammend und von 39,6 bis 52,5 mm lang, haben keine Spur von Genitalporen. Es mufs alfo für die Art, vielleicht auch für die Gattung, eine verhältnismäfsig fpäte Aus- bildung der Genitalporen angenommen werden. Die drei vor- liegenden Exemplare von P. Ludwigii zeigen gut ausgebildete Genitalporen. Die Petala der jungen P. decagonalis haben, mit denen der Alten verglichen, allerdings eine gröfsere Breite, fie find aber immer noch als ganz fchmal zu bezeichnen und find weit offen; aufserdem find ihre Contouren faft grade. Ferner zeigt fich, dafs bei Peronella decagonalis im Alter fowol die Zahl wie die Breite (in radialer Richtung) der Porenkanäle und Zwifchenwälle zunimmt. Es ift das nach dem mir vorliegenden Material conftant, wie aus der folgenden Tabelle hervorgeht, bei der ich ftets das rechte vordere Petalum betrachtet habe. Anzal der Länge des Petal. Anzal der Poren. Poren auf ı mm. P. decagonalis, f. typica 25 93 3,7 » » » pallida 21,7 89 4,1 » » » » 12, 8 68 5,3 » » » » 8,6 55 6,5 P. Ludwigii (Quinhon) 74 48 6,5 » y (ohne Fundort) 6,5 40 6,2 » > (St. Thome) 5,8 28 4,8 Da nun die Stücke von P. Ludwigii etwa um das doppelte kleiner find, als die jüngften vorliegenden P. decagonalis, fo müfste, wie die Tabelle zeigt, eine aufserordentlich viel gröfsere Anzal von Poren auf das mm kommen, wenn wir es hier wirklich mit einer P. decagonalis zu thun hätten. ER Das unabgefchloffene Abactinalfeld fpricht ebenfalls gegen die Annahme eines Jugendzuftandes. Schliefslich berechtigt nichts, das Auftreten der Tuberkeln- Reihe auf der Porenzone als ein Jugendkennzeichen hinzuftellen. P. elegans nov. Fig. 4. Die Schale des einzigen Exemplares ift hoch, mit aufge- wulftetem Rand, im Profil wie ein chinefifcher Hut erfcheinend, die Geftalt fünfeckig, mit abgeftumpften Ecken. Die Petala find nach dem Pol zu offen, fie haben einen flafchenförmigen Umrifs, derart, dafs fie breit entfpringen, im erften Drittel fchwach an- fchwellen, dann fich verfchmälern und fchliefslich flafchenhals- förmig auslaufen, ohne fich zu fchliefsen. Sie find annähernd gleich und erreichen etwa t/: der entfprechenden Radien, Fünf ambulacrale Höcker auf dem nicht abgefchloffenen Abactinalfeld. Dies it nach dem Pol zu fchwach kegelförmig erhaben. Der interambulacrale Leiftenftern ift nur ganz fchwach angedeutet. Die Mitte des Afters liegt etwa !/s des betreffenden Inter- radius, d. h. das 2'/sfache feines Längsdurchmeffers vom Rande entfernt. Länge 19,2: 17,6 mm Breite. China-See (Schneehagen) Fam. Scutellidae Ag. Die Familiendiagnofe der Scutelliden, wie fie A. Agassiz giebt, mufs im Puncte der Ambulacralfurchen geändert werden, infofern ein neues Genus (Alexandria) mit einfachen, nicht ver- zweigten Furchen hinzu kommt. Gatt. Alexandria nov. Da nur ein, allerdings fehr fchönes, Spiritusexemplar vor- liegt, auf welches die neue Gattung gegründet werden mufs, fo ift nicht mit Sicherheit zu fagen, welche Merkmale nur fpeciellerer Natur find und welche für die Gattungsdiagnofe in Anwendung gebracht werden müffen. Das Hauptgewicht liegt jedenfalls in der Einfachheit der Ambulacralfurchen auf der Unterfeite der en Schale; vielleicht ift aber ferner die marginale Lage des Anus, die aufserordentliche Kleinheit des Abactinalfeldes und die Gröfse und Deutlichkeit der Ocularporen hier anzuführen. Der Kiefer- apparat entfpricht völlig dem der anderen Scutelliden. Von dem inneren Balkengerüft kann vorläufig keine genaue Befchreibung gegeben werden, da nur ein kleinerer Teil des einzigen Exem- plars angebrochen werden durfte; man fieht jedoch, dafs in der Mitte der ambulacralen Räume einige verticale blattförmige grofse radiär zum Mittelpunct der Schale geftellte Träger vorhanden find, die fchon in verhältnifsmäfsig geringer Entfernung vom Kieferapparat beginnen. Der Gattungsname ift zu Ehren Alexander Agassiz gewählt. A. magnifica nov. Fig. 6. Die Geftalt ift fünfeckig, mit vorfpringenden, breit zuge- rundeten Ecken und concav eingezogenen Seiten dazwifchen. Die Schale ift fehr dünn, am Rande ganz flach, dann in der Petalregion auffteigend. Die einzelnen Petala find convex (wie bei Clypeafter humilis), die Interambulacra zwifchen den letzten beiden (diftalen) Dritteilen der Ambulacra concav. Das Abactinalfeld ift fcharf begrenzt, zehneckig, aufser- ordentlich klein (kleiner, als das eines halb fo grofsen Echinarach- nius parma). Es find fünf Genitalporen und fünf faft ebenfo grofs entwickelte Ocularporen vorhanden. Die Petala erreichen etwas mehr als die Hälfte des ambula- cralen Schalenradius. Sie endigen proximal weit von einander getrennt in einem Puncte am Genitalporus, diftal find fie breit offen. Ihre gröfsefte Breite erreichen fie mit dem letzten Drittel und verfchmälern fich nach dem offenen Ende kaum. Die Porenzonen find im allgemeinen verhältnismäfsig breit, fie wachfen und nehmen ab, entfprechend dem Verhalten der Petala und er- reichen je faft die Breite des zwifchen ihnen liegenden Spatiums. Die Tuberkeln ftehen weit von einander entfernt auf der ganzen Schale, auch auf den Wällchen zwifchen den Poren- canälen, mit Ausnahme des Abactinalfeldes. Die Granulation ift grundverfchieden von der fonft häufig auftretenden Bildung von —65 — Runzeln, die durch ein Ineinanderfliefsen der Elemente gebildet werden; die Granula ftehen vielmehr, durch Zwifchenräume von einander getrennt, ifolirt zwifchen den Tuberkeln. Im Allge- meinen find fowol die Tuberkeln wie die fpärlichen, fchwachen, borftenförmigen Stacheln, auf der Unterfeite etwas ftärker. Die einzelnen Platten der Schale zeigen deutliche Nähte, die auch noch durch intenfivere Färbung hervortreten. Der Anus liegt in einer fehr tiefen marginalen Einbuchtung. Die Farbe ift auf der Unterfeite ein helles Violettbraun, oben ein mäfsig dunkeles Grauviolett. Die Tuberkeln und Gra- nula find weifs, ein Ring um jeden einzelnen Tuberkel, ebenfo die Plattennähte fchön violett. Länge 119,5 mm; gröfsefte Breite (am vorderen Eckenpaar) 105 mm. Actinalfeld 3,5 mm. Fundort unbekannt. Gatt. Echinarachnius Leske. Die Gattungsdiagnofe, wie die A. Agassiz giebt, mufs in dem Puncte, dafs die Zweige der Ambulacralfurchen nur nahe dem Rande entfpringen, geändert werden, infofern die Art E. pacificus nov. einen anderen Befund bietet. E. excentricus Efchfch. S. Francisco (A. Agassiz). E. parma Lam. Atl. Nordamerika (Cpt. Fokkes), Grand Manan (Mills, Muf. Comp. Zool.) E. pacificus nov. Fig. ı. 2. Diefe neue Art hat im allgemeinen dermaafsen den Habitus von E. pacificus, dafs wegen des abweichenden Verlaufes der Ambulacralfurchen auf der Unterfeite beffer die Gattungsdiagnofe erweitert, als eine neue Gattung aufgeftellt wird. Die nach- folgende Gegenüberftellung der in Frage kommenden Merkmale von E. parma und E. pacificus wird die neue Art leicht kenn- zeichnen. San Francisco (Lübecker Muf.), Japan (Weffel). N E. parma Lam. Petala am Ende ftets weit offen. Raum zwifchen den Poren- reihen etwa vier mal fo breit als diefe. Die Ambulacralfurchen auf der Unterfeite verlaufen bis zum letzten Drittel des Halbmeffers ungeteilt, geben dann nach jeder Seite je einen Zweig ab, derart, dafs der Hauptkanal bei weitem in der Ausbildung über- wiegt. Nord- Atlantifch. E. pacificus nov. Petala meift gefchloffen oder im andern Falle ganz fchwach geöffnet. Derfelbe Raum etwa zwei mal fo breit. Die Ambulacralfurchen_ tei- len fich fchon im erften Drittel des Halbmeffers in zwei fehr ftarke Kanäle, während der Hauptkanal von da an kaum noch zu erkennen ift. Die Seitenkanäle teilen fich im letzten Viertel der Schale noch aufserordentlich ftark in kleine unregelmäfsige Zweige. Pacififch. Gatt. Arachnoides Klein. A. placenta L. Sumatra (Binder), Auftralien (Weffel), Neu-Holland, Port Deniffon (Muf. Godeffroy). Gatt. Echinodiscus Breyn. E. auritus Leske. Rotes Meer (Umlauff), Zanzibar (Cpt. Ahlers). Unter den Stücken vom Roten Meer findet fich ein folches, dem das vordere Petalum völlig fehlt, ohne dafs die Schale vorn im geringften verftümmelt wäre. Dem entfprechend fehlen auch die beiden vorderen Genitalporen. Auf der Unterfeite der Schale ift das Stück völlig normal entwickelt. E. biforis A. Ag. Von diefer Art liegen zwei Nummern mit je einem Stück, leider ohne Fundort, vor. Das eine davon kennzeichnet fich durch die langen Fenfter und den Winkel, in dem diefe zur Axe der Petala ftehen, als echten E. biforis. Das andere Stück weicht nicht nur in diefen beiden Puncten von der Artdiagnose ab, fondern hat auch noch eine von dem typifchen Stück ganz ver- fchiedene Bildung der Petala. Ich ftelle dafür eine neue Form auf, die man ebenfo gut, wenn man fich durchaus ftrict an die Agassiz’fche Diagnofe halten will, in eine Art verwandeln kann. E. biforis, f. typica. Abactinalpol vor der Mitte der Schale. Petala mit breiten Poren- reihen, ebenfo breit oder breiter als die Zwifchenräume. Fenfter lang, faft von dop- pelter Länge der hinteren Pe- tala, in einem fehr ftumpfen Winkel zur Längsaxe der Pe- E. biforis, f. parviforis nov. Abactinalpol ein wenig hinter der Mitte der Schale. Petala mit fchmalen Poren- reihen, von einem Drittel bis einem Viertel der Breite der Zwifchenräume. Fenfter kurz, bei nicht fo lang, als die hinteren weitem Petala, in der Fortfetzung der Petala ftehend. tala ftehend. Aufserdem liegt der Anus bei der Form parviforis verhältnis- mäfsig weiter nach hinten. Der Habitus beider Formen ift natürlich etwas verfchieden, infofern bei parviforis die Petalregion auf einen hinten gelegenenen Teil Schale gerückt ift und einen viel gröfseren Teil der Gefamtoberfläche einnimmt. Als nahverwandt kennzeichnen fich beide Formen durch die Bildung der Porenkanäle und der Ocularporen. Die erfteren find bei beiden nur in der äufseren Halfte der Porenzone tief und fcharf ausgebildet, fie haben ein Komma-förmiges Aus- fehen und verfchwinden nach innen zu. Die Ocularporen find als faft ebenfo grofse und tiefe Löcher ausgebildet, wie die Genitalporen. Bei dem typifchen Stück fehlt die rechte hintere, bei dem anderen die rechte vordere. Die Länge des vorliegenden E. parviforis beträgt 52,2 mm zu 59,4 mm Breite. Das unpaare Petalum ift 14, die vorderen 11,5, die hinteren 10,5 mm lang, die Fenfter 8,2 und 8,5 mm. weiter nach der Re Gatt. Mellita Klein. M. Stokesii Ag. Südfee (Weffel). M. testudinata Kl. Atlantifcher Ocean, Mexicanifche Küfte (Weffel), La Paz (Cpt. Ringe), La Guayra (Eifenblad) Charlefton, U. S. S. C., (L. Agassiz). Texas (A. Agassiz), Callao. M. sexforis A. Ag. Ind. Ocean. Gatt. Rotula Klein. R. Augusti Klein. Ohne Fundortsangaben. R. Rumphii Klein. Ind. Ocean. Gatt. Encope Ag. E. emarginata Leske. Brafilien. E. micropora Ag. Mazatlan, Californien, La Paz (Cpt. Ringe), Chili (Weffel). Bei dem letzten (jungen, 40 mm grofsen) Exemplar find die ambulacralen Fenfter noch nicht gefchloffen. E. pacifica nov. Fig. 5. Diefe Art fchliefst fich in manchen Merkmalen an die erfte, in manchen an die andere der beiden vorher genannten Arten an, und man würde fie für eine Zwifchenform zwifchen beiden halten, wenn nicht ein reichliches Material mit ganz conftant ausgeprägten Charakteren vorläge. Weftküfte von Amerika, Cofta Rica (Weffel), Südfee (Eckert). Zur Kennzeichnung der Art im Verhältnis zu den beiden verwandten Arten diene die folgende Gegenüberftellung. E. emarginata. Umrifs im allge- meinen rund fünf- eckig, hinten abge- ftutzt. Ambulacrale Fen- fter entweder offen oder, wenn gefchlof- fen, nach aufsen ver- fchmälert. Interambulacrales Fenfter fehr lang. Die Verbindungs- linie der Hinterecken der hinteren Petala durchfchneidet das interambulacrale Fentfter fo, dafs die gröfsere Hälfte des- felben dahinter liegt. After gleich vor dem interambulacra- len Fenfter gelegen. Atlantifch. — 69 — E. pacifica. Umrifs im allge- meinen kreisförmig, hinten felten abge- ftutzt. Ambulacrale Fen- fter gefchloffen, oval. T. «ER. vog), ziem:. licher Länge. Diefelbe Linie fchneidet fo, dafs die gröfsere Hälfte oder das ganze Fenfter davor liegt. do. Pacififch. E. micropora. do. do. 1..E. kurz: Das ganze Fenfter liegt hinter der Linie. After weit vom in- terambulacralen Fen- fter entfernt, halb- wegs zwifchen dem- felben und dem Actinoftom. Pacififch. Bei einem von La Paz (Cpt. Ringe) ftammenden Exemplar von E. pacifica ift das interambulacrale Fenfter auf der Ober- feite der Schale nicht gröfser, als bei E. micropora, doch ftimmen alle anderen Charaktere. E. grandis A. Ag. Südfee. La Paz (Cpt. Ringe). E. Michelini Ag. Weftindien (Umlauff), Campeche-Bank, Brafilien (Weffel). (o) u 0 DD + — 79 — Figuren-Erklärung. Echinarachnius pacificus, Pfeffer, von oben gefehen. Echinarachnius pacificus, Pfeffer, von unten gefehen. Peronella Ludwigii, Pfeffer, von oben gefehen. Peronella elegans, Pfeffer, von oben gefehen. Echinodiscus pacificus, Pfeffer, von oben gefehen. Alexandria magnifica, Pfeffer, von unten gefehen. Zweı Sätze über das BunsEnN’fche Photometer. Von DR. Huco Kkröüss. I: Die Conftruction des Bunfen’fchen Photometers beruht bekanntlich darauf, dafs ein auf einem Papier befindlicher Fettfleck bei durchfallendem Lichte hell auf dunklem Grunde, bei auffallen- dem dunkel auf hellem Grunde erfcheint. Hieraus könnte man fchliefsen, dafs bei gleich ftarker Beleuchtung des Papiers von beiden Seiten der Fettfleck beiderfeits weder hell auf dunklem noch dunkel auf hellem Grunde erfcheine, alfo gänzlich ver- fchwinde. Diefes wäre auch in der That der Fall, wenn das auf den Papierfchirm fallende Licht nur in zwei Teile zerfele, — einen, der reflectiert und einen, der hindurchgelaffen wird. Wenn der Papierfchirm genau in der Mitte zwifchen zwei Licht- quellen von gleicher Intenfität aufgeftellt wird, fo zeigt die Be- obachtung, dafs der Fettfleck nicht vollkommen verfchwindet. Das auf den Papierfchirm fallende Licht wird nämlich nicht in zwei, fondern in drei Teile zerlegt; der dritte Teil wird abforbiert. Ueber die Verteilung des Lichtes bei dem Papierfchirm des Bunfen’fchen Photometers find nun zwei Arbeiten vor- handen, von Bohn!) und von Rüdorf?), welche in der Anlage ) Ann: d. Chem. u. Pharm. 117, 335 (1859). ?) Ann, d. Phys. u. Chem. Jubelband, 234 (1874) übereinftimmend in einem Punkte zu entgegengefetzten Refultaten gelangen. Wenn der Papierfchirm genau in der Mitte zwifchen zwei Lichtquellen von gleicher Intenfität aufgeftellt ift, fo fragt es fich, wie in diefer Stellung nun der Fettfleck erfcheint, ob heller als das umgebende nichtgefettete Papier oder ob dunkler. Rüdorf behauptet'), dafs der Fettfleck auf beiden Seiten des Papierfchirms dunkel auf hellem Grunde erfcheine, welches ich bei einer grofsen Anzal von Meffungen mit dem Bunfen’fchen Photometer beftätigt gefunden habe, während Bohn?) durch feine Entwickelungen zu dem entgegengefetzten Refultate gelangt. Nun läfst fich bei Bohn, wie fchon Rüdorf entdeckte, ein Rechenfehler nachweifen, bei deffen Vermeidung Bohn mit Rüdorf in Uebereinftimmung gewefen wäre. Durch Aufdeckung diefes Rechenfehlers wäre alfo eigentlich diefe Angelegenheit geordnet, wenn nicht die Bohn’fche falfche Behauptung in phyfikalifche Lehrbücher übergegangen wäre°), fo dafs es fich wol verlohnt, auf eine von den Bohn’fchen Entwickelungen verfchiedene Weife die Richtigkeit der Rüdorf’fchen Beob- achtung nochmals nachzuweifen. Te os, — [®) eı Es feien zwei Lichtquellen mit den Intenfitäten iı und is gegeben und zwifchen ihnen der Papierfchirm PP mit dem Fettfleck F fo aufgeftellt, dafs er beiderfeits gleich hell be- leuchtet wird. Die Entfernungen der Lichtquellen von dem Papierfchirm mögen dann eı und es fein. HDELNG 2303 lc, Dw398: ?) Müller-Pouillet’s Lehrbuch der Phyfik und Meteorologie. 5. Aufl.. bearbeitet von Pfaundler (1878). 2. Bd. p. 19. Es follen nun die Coefficienten a, b, c ausdrücken, welche Teile des auffallenden Lichtes von dem nicht gefetteten Papier zurückgeworfen, hindurchgelaffen und abforbiert werden, und «, ß, y mögen diefelbe Bedeutung für den Fettfleck haben, dann ift Babel 'c Se - EB He ee er er al) und die Verteilung des Lichtes auf dem Papierfchirm wird in folgender Weife ftattfinden: Beleuchtung 5 | Beleuchtung der linken Seite | Abforbiert wird | ger rechten Seite Nichtgefett. i1 i2 . iı i2 12 ii kn .ld.ee 2.00, Papier e1 e2 eL- e2“ 9° er” 11 12 11 12 12 11 Fettfleck | « — —, — are TE Mes e2? es Da vorausgefetzt wurde, dafs der Papierfchirm fich in folcher Stellung befinde, dafs er von beiden Seiten gleich hell beleuchtet wird, fo beftehen die beiden Gleichungen 11 12 12 11 Saba ab er e2” Cy“ e12 1 12 12 1 [94 5 zz & ei i Me es eı2 ) oder 11 12 Som —, a — b) ==, "® (= 12 ( B a ul — 6 eı? =) ) \ woraus der vorausgefetzten Abnahme der Helligkeit mit dem Quadrate der Entfernung entfprechend folgt: 1 13 __ =] 2 e1? e? Nun ift die Helligkeit des nichtgefetteten Papiers | des Fettflecks in i2 1 ie links a Ch Fe —__— Sn Se en? y Ne 12 11 eb 1: 11 a rechts a — b— = 2 —_ —| ur en“ Fa? | Be ) nn, JR! — Der Fettfleck kann alfo nur dann gleiche Helligkeit mit dem nichtgefetteten Papier befitzen, wenn a+bI=-(@+91 ift, da aber a+b+c=a«e+%ß+y= 1 it, fo müßte c—=y fein. Diefes ift aber nicht der Fall, da die Abforptionen des Lichtes durch das nichtgefettete Papier und durch den Fett- fleck verfchieden find. Folglich ift > a+bIZ@+A1| € = p% | Die Entfcheidung der Frage, ob der Fettfleck hell auf dunklem Grunde oder dunkel auf hellem Grunde erfcheint, hängt alfo davon ab, ob der Fettfleck mehr Licht abforbiert als das nichtgefettete Papier oder weniger. Die directe Beftimmung von ce und y könnte hierüber Auffchlufs geben, diefelbe ift aber nicht ganz einfach auszuführen und läfst fich durch folgende Betrachtungen vermeiden. Es giebt nämlich wie Bohn und Rüdorf gezeigt haben, zwei Stellungen des Papierfchirms zu den Lichtquellen, in deren einer der Fettfleck auf der linken Seite des Schirmes ver- fchwindet, alfo gleiche Helligkeit mit dem umgebenden nicht- 3) wenn gefettetem Papier hat, und in deren anderer dasfelbe auf der rechten Seite des Schirmes ftattfindet. Es fei zuerft die linke Seite des Papierfchirmes betrachtet und angenommen, dafs bei gleicher Beleuchtung des Schirmes durch beide Lichtquellen der Fettfleck heller fei, als das nichtgefettete Papier, dafs alfo die Ungleichungen beftehen c>.y | 11 12 12 a 9 ie b IT) — & 3 t ß 2 | e2 e2 oder alıea”. + bisei? ‚< ‚alıee? Bier. „2.0 ee Ferner fei angenommen, dafs die Lichtquelle rechts mit der Intenfität ie in derfelben Entfernung ee vom Papierfchirm ftehen bleibe und dafs die Entfern ung es der linken Licht- quelle (1) vergröfsert werden mufs, damit der Fettfleck auf der linken Seite verfchwinde. Es fei diefe Entfernung eı + x, wo x eine pofitive Gröfse ift. Dann ift iı ent. oder aıe’ +bs (ı +)’ = oe? 4 I (eı + x)? Subtrahiert man hiervon die Ungleichung 4) fo ergiebt fich bie (2eıx + x?) > Bir(2cıx + x?) oder BD. Ebenfo foll nun die rechte Seite des Papierfchirmes be- leuchtet und diefelbe Annahme gemacht werden, dafs in der urfprünglichen Stellung der Fettfleck heller fei als das nichtgefettete Papier. Für die rechte Seite beftehen alfo die Ungleichungen > Ca % ve 12 b 11 12 P a EN Bean eg? ei” — = e2? Br = oder atseiı I bie? << awe” a Ei .) Wenn die Annahme richtig war, dafs die Entfernung eı vergröfsert werden mufste, um den Fettfleck links zum Ver- fchwinden zu bringen, fo mufs jetzt angenommen werden, dafs die Entfernung eı verkleinert werden mufs, damit der Fettfleck auf der rechten Seite verfchwinde. Ift in diefem Falle die Entfernung der Lichtquelle iı von dem Papier- fchirm = eı — y (wo y wieder eine Br Gröfse ift), fo ift 12 11 J b 43 na ge ey Sr oder ai (cı — y)” + bie? = air(eı —y)? + Büier’ Subtrahiert man hiervon die Ungleichung 5) fo erhält man ale (— 2c1y + Y?) > ai (— 2ay +4 y’) oder — al (2011 y — y?) > — er (2cıy — Y?). Da y klein ift im Vergleich zu 2eı, fo ift der Ausdruck 2eı y — y” pofitiv, alfo ER NUT oder ay 2) die Entfernung eı vergröfsert werden mufs, um den Fettfleck links, dafs fie verkleinert werden mufs, um ihn rechts gleich hell mit dem nichtgefetteten Papier zu machen, ergiebt fich alfo EN; b>% Diefes wiederfpricht jedoch der Wirklichkeit. Bekanntlich erfcheint bei auffallendem Licht der Fettfleck dunkler als das nichtgefettete Papier, alfo it a > «, und bei durchfallendem Lichte heller als das umgebende Papier, alfo it b< 6 In Folge deffen mufs unter der Vorausfetzung 2), welche über die Veränderung in der Entfernung eı gemacht wurde, nicht c > y fondern c < y fein und die Entfcheidung der Frage, ob bei gleicher Beleuchtung von beiden Seiten der Fett- fleck hell auf dunklem oder dunkel auf hellem Grunde erfcheint, ergiebt fich durch die experimentelle Prüfung über die Ver- änderung eı, wenn man den Fettfleck links refp. rechts zum Verfchwinden bringt. Nun fagt Bohn,!) dafs der Fettfleck auf der rechten Seite nur dann verfchwindet, wenn die Beleuchtung auf der linken Seite gröfser, alfo die Entfernung der Lichtquelle ı von dem Schirm verkleinert wir. Rüdorf giebt eine Reihe von Meffungen an?) über die Stellung des Schirmes, wenn der Fett- fleck links und rechts verfchwindet; aus feinen Zalen geht ebenfalls hervor, dafs der Fettfleck links verfchwindet bei Ver- gröfserung, rechts bei Verkleinerung der Entfernung eı und auch ich habe folches ftets beftätigt gefunden. Es wird alfo die den DALLCH.Dr 338; Al, et pr 2an8 vorhergehenden Betrachtungen zu Grunde gelegte Vorausfetzung 2) erfüllt, wodurch conftatiert ift, dafs c < y fein mufs, d. h. bei sleicher Bekeuchtung' des Papierlichirms von beiden Seiten erfcheint der Fettfleck beider- feits dunkler als das nichtgefettete Papier. I. Bohn!) und Rüdorf?) haben gezeigt, dafs fich aus den beiden Stellungen des Papierfchirms, in welchen der Fettfleck links und rechts verfchwindet, die mittlere Stellung deffelben, alfo das richtige Intenfitätsverhältnifs der beiden mit einander verglichenen Lichtquellen durch Rechnung ermitteln läfst. Beide gehen jedoch von der Vorausfetzung aus, dafs das Normallicht und der Papierfchirm fich in conftanter Entfernung von ein- ander befinden und nur die Entfernung der zu meffenden Licht- quelle von dem Papierfchirm variabel fei. Solches ift allerdings bei dem von Bunfen felbft angegebenen Modell feines Photo- meters der Fall, es giebt jedoch eine grofse Anzal Photometer, bei welchen die beiden Lichtquellen an den beiden Enden eines feften Mafsftabes angebracht find und der Papierfchirm zwifchen ihnen verfchiebbar ift, fo dafs fich die Entfernungen der beiden Lichtquellen von demfelben ändern. Es läfst fich nun leicht eine ganz allgemeine Beziehung zwifchen den bezeichneten drei Stellungen des Papierfchirms aufftellen, aus welcher die von Rüdorf und Bohn betrachteten fpeciellen Fälle abgeleitet werden können. Wenn der Fettfleck links verfchwindet, fo feien die Ent- fernungen der Lichtquellen is und ie von dem Papierfchirm Eı und Es»; dann ift alfo 11 12 11 12 Di liec. D4 351. Zrlwe. pr238L _— 75 -—- 11 12 = nn c — ) = wi —— RE (a ae) + RB: (b ß) [6) Bi? EL —— BR, 2 11 Se Pe a ? Für den Fall, dafs der Fettfleck rechts verfchwindet, feien die entfprechenden Entfernungen der Lichtquellen von dem Papierfchirm Eı’ und Es‘. Dann mufs fein ii 12 ia i2 ii E27 r : Er’? mr Ea'* | Be 12 lı TR, m b a == Es» 22 (a «@) a Eı ı2 ( ß) 18) Bu.” b—%ß u oder E: j > mer er pls u . . . . . . . . 7) Durch Multiplication der Gleichungen 6) und 7) mit ein- ander ergiebt fich 8) Brett, 12 N De d.h. Das richtige Intenfitätsverhältnifs — der ia beiden Lichtquellen zu einander ift gleich dem geometrifchen Mittel aus denjenigen Intenfitäts- Bi? d Bm „ un = Fa? Fre Stellungen entflprechen, in denen ‘der !Fettifeck verhältniffen welche den beiden links und rechts verfchwindet. Rüdorf weift für den Fall, dafs die Normalflamme fich in conftanter Entfernung von dem Papierfchirm befindet, nach, dafs das geometrifche Mittel aus den beiden Entfernungen der zu prüfenden Lichtquelle von dem Papierfchirm, wenn der Fettfleck links und rechts verfchwindet, gleich der Entfernung diefer Licht- quelle von dem Papierfchirm ift, wenn dasfelbe auf beiden Seiten gleich hell beleuchtet itt. Für die Rüdorf’fche Annahme ift alfo Ba = Pa 7— ea Folglich wird Gleichung 8) u E& "> De N e2? ey? e>” und da nach Gleichung 2) ; 2 11 e1 . - — — tele Me ia ea” Ei BE N re Erg) Zum Schluffe ift noch hinzuzufügen, dafs Rüdorf bei der Berechnung feiner Beobachtungen ohne Weiteres das allgemeine Gefetz benutzt, welches durch Gleichung 8) ausgedrückt wird, während er im Vorhergehenden nur obigen fpeciellen Fall be- trachtet hat und auch die Anordnung feiner Beobachtungen demfelben entfprechen,; er mufste natürlich trotzdem zu richtigen Rechnungsrefultaten gelangen. Hamburg, Mai 1881. Kritifche und ergänzende Bemerkungen, die hamburger Flora betreffend. Von C. Tımm. (Schlufs.) Pflanzen, die von Dr. Sonder oder Laban auf die Auto- rität anderer hin aufgenommen worden find (f. S. 98 des vor- jährigen Berichts), find ferner: Carex fulva Good. z. Th. — C. Hornschuchiana Hoppe Laban nach Prof. Schmidt), Aera discolor Thuill. = uliginosa Weihe (Sonder nach Hübener). Von genannten Pflanzen ift Erucastrum Pollichii 29. Sept 80 durch Laban als Gartenunkraut in Reinbek wieder auf- gefunden worden; Tunica prolifera foll nach Prof. Schmidts Angabe bei Krümmel vorkommen, woran wol nicht zu zweifeln ift; Althaea officinalis ift, wie Overbeck mir mündlich mit- theilte, irrthümlich als hiefige Pflanze bezeichnet worden; Garex. fulva, die von Prof. Schmidt zwifchen Wentorf und Kröppelshagen entdeckt wurde, ftand in einem kleinen Moor, welches fchon damals feiner Beftimmung, umgeackert zu werden, entgegenfah, und möchte alfo längft verfchwunden fein. Letzteres gilt jedenfalls auch von Nigella sativa. Alle andern Angaben bedürfen neuer Beftätigung. Laban nennt noch: Sedum dasyphyllum L.; umzuändern in $. pallidum M. B. Caucalis daucoides L.,, beim Güterfchuppen im Hammer- brook 1868 gefunden, Rudbeckia hirta L, am Hahnenberg bei Trittau; auf den Feldern bei Jüthorn feit 1870 beobachtet, et Sr Symphytum asperum Lepechin (asperrimum Donn.), am Elbufer bei Teufelsbrücke verw., Physalis Alkekengi L., feit 1874 auf Baggererde bei Winter- hude, Stachys annua L., im Hammerbrook 1870 gefunden, Chenopodium foliosum (Mnch.) Aschs. (Blitum virgatum L.), 1876 auf Baggererde beim Mühlenkamp gefunden, Atriplex laciniata L., in Nienftädten und Blankenefe, wol aus Sickmann’s Enumeratio übernommen, und dann gilt das von Sonder Gefagte: A. laciniatum von Wedel am Elbufer ifl nach einem von Sickmann mitgeteilten Exemplare A. latifolia mit ftark gezähnten Blättern, Betula nigra L., am Elbufer bei Nienftädten verw., Populus monilifera Ait., in der Sandgrube vor Eppendorf (Sonder hat diefe Art hier nicht gefunden.) Bis auf Betula nigra (und vielleicht Rudbeckia hirta) möchten diefe Pflanzen, vorläufig wenigftens, kaum aufzufinden fein. Be- fonders gilt das von den Baggerpflanzen, auf deren Standorte der Ausdruck »feit« felten anzuwenden ift, un a — Anhang. Barbarea Iyrata (Gil.) Aschs.: b, iberica (Willd.) D. C. (als Art, erweitert) —arcuata Rchb. fand ich 24. Mai Sı auf einem Kleefelde unterhalb der bahrenfelder Tannen. Die fonft. nicht eben feltene Pflanze war wol aus diefem Teile der Umgegend nicht bekannt. Caps. b. p.: d, apetala zeigte fich 6. Juni 81 in Eppendorf. Coronopus squamatus (Forskäi) Aschs. bemerkten Laban und ich 14. Juli 80 zwifchen Pflafterfteinen des Landungsplatzes an der Hafenftrafse in St. Pauli. Wagenknecht fah die Pflanze im zoolog. Garten und zwar im Elephanten-Gehege dafelbft. Viola odorata L., weifsblühend (V. alba auct., nicht Bess.) fammelte ich noch 8. Mai 81 am Abhange vor Teufelsbrücke (links vom Wege). Dianthus deltoides L. fand fich 30. Juni 80 vereinzelt auf dem Kuhwärder. Silene dichotoma Ehrh. kam den ganzen Sommer des Jahres 80 in Menge ebendort vor. 19. Juni fammelte ich dafelbft meine erften Exemplare. S. viscosa Pers. fand fich mit der vorigen in 3 Exemplaren. S. venosa (Gil.) Aschs. mit fchwach geaderten Kelchen wuchs ebendort. Medicago falcata L. war dafelbft häufig. Trifolium fragiferum L. (4. Sept. 80 gef.) hatte am Köhl- brand riefige Dimenfionen angenommen. Lotus corniculatus: b, tenuifolius und Vicia villosa fanden fich mit den vorigen. Prunus insitieia L., fcharf ausgeprägt, traf ich 24. Mai 81 in reichblühenden Exemplaren in einer Hecke unterhalb der bahrenfelder Tannen, Br 83 — P. avium dafelbft in einem Exemplar. Valerianella dentata wurde 2. Auguft 8o auf einem Acker hinter Steinbek gefunden und mir gleich darauf gezeigt. Petasites officinalis Mnch., weibliche Pflanze (Tussi- lago hybrida L.), zeigte fich 21. Mai 81 in ziemlicher Menge unterhalb Blankenefe. Pulicaria prostrata (Gil.) Aschs. fand ich 19. September. 80 in Bramfeld in zwergigen ıköpfigen Exemplaren. Xanthium italicum fand fich 4. Septbr. 80 auf dem Kuh- wärder am Köhlbrand in fchönen Exemplaren. Achillea nobilis L. wuchs ebendort in nicht wenig Exempl., blühte vom Juli an und war 4. Sept. 80 noch vorhanden. Auch in diefem Jahre (1881) foll fie wieder zum Vorfchein gekommen fein. Die Pflanze ftimmte in den Hauptmerkmalen mit würz- burger Exemplaren überein. Anthemis tinctoria L. war ebendort häufig, A. nobilis L. jedoch feltener als im Jahre 1879. Lappula Myosotis Mnch, kam ebendort in einem Expl. vor. Myosotis silvatica (Ehrh.) Hoffm. fand ich ı5. Mai 8ı im »Krattbufch« oberhalb Wittenbergen nach Tinsdahl zu, an einem Standorte, auf den Dr. Bolau mich fchon früher aufmerkfam gemacht hatte. Antirrhinum Orontium fand fich 18. Auguft 80 wieder vor den bahrenfelder Tannen auf Kartoffelland. Elssholzia Patrinii (Lepechin) Gke. traf ich 21. Auguft 80 als Unkraut im Garten zum Letzten Heller, Mentha Pulegium 4. September 80 auf dem Kuhwärder. (25. Auguft auch auf Kaltenhofe; Finder Laban), Chaeturus Marrubiastrum 8. Sept. ebendort (1 Exempl.); Ajuga reptans fanden Wagenknecht und ich röthlich blau blühend bald hinter Tiefenftaken, mit rothbraunen Hoch- blättern dafelbft, weifs blühend am lockftedter Holz (2. Juni 81). Plantago media kam 4. Sept. 80 in wenigen Exemplaren, Anagallis arvensis L.: b, coerula Schreb. (als Art) in einem Exemplar auf dem Kuhwärder vor. Lysimachia thyrsiflora zeigte fich 11. Juni 81 in Altengamm am Schmalenbek. Ein etwas ungewöhnlicher Standort. Quercus sessiliflora wächft häufig im »Krattbufch« oberhalb Wittenbergen. Salix pentandra X fragilis ift noch in genügender Menge hinter dem Hellbrook vorhanden; ich fah u. a. fchöne baum- artige Exemplare dafelbft 4. Juni 81. Diefelben gehören der Form Friesii Kerner an. S. fragilis X alba (Russelliana Koch) in der Form excelsior Host (als Art, erweitert), Unterform discolor Kerner fanden Laban und ich am Ende des borfteler Tiefmoores, eben jenfeit des Scheidegrabens (26. Mai 81). Die Blüten (männl.) hatten meiftens 4 Staubgefäfse. Platanthera montana zeigte fich 16. Juni 81 am Rande des eppendorfer Moors, langenhorner Chauffee. Finder Wagenknecht. Sisyrinchium Bermudiana wurde mir 18. Juni 81 als auf der Wiefe neben dem Grindelftieg gefunden gebracht. Tulipa silvestris kommt mehrfachen Ausfagen zufolge auch beim Peftalozziftift unter Getreide vor. Fritillaria Meleagris fand ich 17. Mai 81 auf einer Wiefe, unterhalb der bahrenfelder Tannen weifs mitröthlichen Rücken- ftreifen, 21. Mai zwifchen Blankenefe und Wittenbergen ebenfo, dann zart röthlich überhaucht, mit fchwach angedeuteten Feldern, auch kam dafelbft eine Mifsbildung mit verkümmer- ten, grünlich-weifsen Perigonblättern vor. Juncus tenuis zeigte fich 14. Auguft 80 auch im Wege neben dem Marienthal. Luzula pilosa fammelte ich 13. Mai 81 am borfteler Holz mit gelblichweifsen Blüten Carex echinata Murr. (stellulata Good.) zeigte fich 16. Juni 8ı im eppendf. Moor mit endftändigem rein männlichen Blütenftande. Finder: Wagenknecht. C. Goodenoughii mit fchwarzen Schläuchen und Deck- blättern (GC. melaena Wimm.) fand ich Iı. Juni 8Sı an einer fumpfigen Stelle der befenhorfter Wiefen in ziemlicher Menge. — 85 — C. limosa mit ı oder 2 aufrechten weiblichen Aehrchen zeigte fich 16. Juni Sr mehrfach im eppendorfer Moor. C. panicea mit faft fchwarzen Schläuchen fammelte ich mit der vorigen. C. vesicaria traf ich ı2. Juni St an einem Graben zwifchen Lokftädt und dem lokftädter Holz. Der Fundort war mir neu. Avena pubescens zeigte fich ı1. Juni 8ı hinter Bergedorf am Wege nach Geefthacht, Dactylis glomerata mit hellgrünen Blüten ebendort, doch weiter nach der Ziegelei hin, Festuca ovina mit gelblichgrünen Blüten 9. Juni in den Godeffroyfchen Tannen, F.rubra mit an den Rändern ziemlich ftark einge- rollten Halmblättern ı1. Juni bei der Ziegelei hinter Bergedorf, Festuca elatior X Lolium perenne (F. loliacea Curt.) 4. Juni links vom hinfchenfelder Holz auf einer moorigen Haide in wenigen Halmen. Pinus Larieio, Form austriaca Hoss. (als Art), Picea orien- talis Poiret, Abies Douglasii Sapin. find in den neuern Nadel- holzwaldungen vielfach angepflanzt worden, No. ı z.B. in den bahrenf. Tannen und Godeffroyfchen Tannen hinter Blankenefe, No. 2 in letzteren, No. 3 ebendort und zwifchen Osdorf und Sülldorf. Alle 3 gedeihen vorzüglich. Pilularia globulifera wurde in diefem Jahre von Wagen- knecht im eppendorfer Moor, nach Alfterkrug hin, aufgefunden und mir dafelbft 16. Juni Sı vom Finder gezeigt. Sie wächft dort in geringer Menge zwifchen Hypnum scorpioides in einer ausgetrockneten Lache. Equisetum hiemale kommt auch im wellingsbüttler Holze vor. Botrychium Lunaria wurde 11. Juni 81 von Laban (und einigen andern Herren) diesfeit Bergedorf auf einer Haideftelle an den Dünen gefunden und mir bald darauf gezeigt. DEI — —— — and A ROHR un on An ge her Tinte Au Fofag as stARRHA. TE Ah E "lg aaa ) Kirt BL: warst REtEn ‚nfkinig‘ Be ea a NE SU, Se Ser ron Mil Der as: Ar} Fon 0 Wirf ER Er ‚ax at rlsgiääe, hi er FEW Böhse t Du a Sean. 295 na ur). RR ee Hol u ak or UL ERe ET alles FINOS EIER ELE Ay " a er ak NE? ER STD AIRLINE) Be a (N aoik ‚rohen, m fl daran A Dr F,SIR ON ht tg E= EN. L Du ven Ki Er, Be jet a ok | ar, HEN [ N U OR oh ee er, akt EN Er > Dr wann HN h et HN Sant. 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